Gott schafft den Himmel und die Erde und Alles, was auf ihr ist, in sechs TagenIm Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war öde und leer; und Finsternis war über dem Abgrunde; und es webte Gottes Geist über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Da wurde Licht. Und Gott sah das Licht, daß es gut war; und Gott schied zwischen dem Lichte und zwischen der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der erste Tag. Und Gott sprach: Es werde eine Wölbung in der Mitte der Wasser; und sie scheide zwischen den Wassern und Wassern. Und es machte Gott die Wölbung, und schied zwischen den Wassern unterhalb der Wölbung, und zwischen den Wassern oberhalb der Wölbung. Und es ward so. Und Gott nannte die Wölbung Himmel. Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der zweite Tag. Und Gott sprach: Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einem einzigen Ort, damit das Trockene zum Vorschein komme. Und es ward so. Und es nannte Gott das Trockene Erde; die Wasser-Sammlung aber nannte er Meer. Und Gott sah daß es gut war. Und Gott sprach: Die Erde sprosse Gras und Kräuter, welche Samen tragen; auch Fruchtbäume, die Frucht nach ihren Arten tragen, welche ihren Samen in sich schließt auf Erden. Und es ward so. Die Erde ließ aufgehen Gras und Kräuter, welche Samen tragen nach ihren Arten; auch Bäume, die Frucht tragen, welche ihren Samen in sich schließt nach ihren Arten. Und Gott sah, daß es gut war. Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der dritte Tag. Und Gott sprach: Es seien Lichter an des Himmels Wölbung, um zwischen dem Tage und zwischen der Nacht zu scheiden; und sie sollen zu Zeichen dienen, und die Zeiten und die Tage und Jahre zu bestimmen. Und sie sollen zu Lichtern an des Himmels Wölbung dienen, um auf der Erde zu leuchten. Und es ward so. Es machte Gott die beiden großen Lichter; das größere Licht, um den Tag zu beherrschen; das kleinere Licht, um die Nacht zu beherrschen; ebenso auch die Sterne. Und Gott setzte sie an die Wölbung des Himmels, um auf der Erde zu leuchten; und um zu herrschen über den Tag und über die Nacht; und um zu scheiden zwischen dem Lichte, und zwischen der Finsternis. Und Gott sah, daß es gut war. Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der vierte Tag. Und Gott sprach: Es wimmeln die Wasser vom Gewimmel belebter Wesen; und das Gevögel fliege über der Erde oben am Gewölbe des Himmels. Und Gott schuf die großen Seeungeheuer, und all' jene belebten, regsamen Wesen, von welchen die Wasser wimmeln, nach ihren Arten, und jedes gefiederte Gevögel nach seinen Arten. Und Gott sah, daß es gut war. Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar, mehret euch, und füllet die Wasser in den Meeren; und das Gevögel mehre sich auf der Erde. Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der fünfte Tag. Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor belebte Wesen nach ihren Arten, Vieh und Gewürm, und die Tiere der Erde nach ihren Arten. Und es ward so. Es machte Gott die Tiere der Erde nach ihren Arten, das Vieh nach seinen Arten, und jedes Gewürm am Boden nach seinen Arten. Und Gott sah, daß es gut war. Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen nach unserem Ebenbilde, und nach unserer Ähnlichkeit! Die sollen herrschen über die Fische des Meeres, und über die Vögel unter dem Himmel, und über das Vieh, und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt. Und Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde; nach Gottes Ebenbilde schuf er ihn; als Mann und Weib erschuf er sie. Und Gott segnete sie. Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, mehret euch, füllet die Erde, nehmet sie in Besitz; herrschet über die Fische des Meeres, und über die Vögel unter dem Himmel, und über alles Belebte, das sich auf der Erde regt. Gott sprach: Siehe! ich gebe euch jedes Kraut, das Samen trägt auf der ganzen Erde, auch jeden Baum, an welchem Baumfrucht ist, welche Samen trägt; euch soll es zur Nahrung dienen; und allen Tieren der Erde, und allen Vögeln unter dem Himmel, und Allem, was sich auf der Erde regt, worin ein lebendiger Atem ist, alles grüne Kraut zur Nahrung. Und es ward so. Und Gott sah Alles an, was er gemacht hatte. Und siehe! es war sehr gut. Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der sechste Tag. Gott heiligt den siebenten Tag als Ruhetag. Schöpfung des Menschen. Garten in Eden. Verbot des Baumes der Erkenntnis. Bildung des Weibes.Vollendet wurde also der Himmel und die Erde, samt ihrem ganzen Heere. Vollendet nämlich hatte Gott am siebenten Tage sein Werk, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebenten Tage von all seinem Werke, das er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn; weil er an ihm geruhet hatte von all seinem Werke, das Gott erschaffen und vollbracht hatte. Dieses ist die Entstehung des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden. Zu der Zeit, als Jahwe Gott schuf Erde und Himmel, da war noch kein Feldgesträuch auf der Erde, kein Kraut des Feldes keimte; denn Jahwe Gott hatte noch nicht regnen lassen auf der Erde; und noch kein Mensch war da, um den Boden anzubauen. Da stieg ein Dunst auf von der Erde, und tränkte den ganzen Boden. Und Gott Jahwe bildete den Menschen aus Staub vom Boden; er blies den Lebenshauch in seine Nase; und also ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Es hatte aber Jahwe Gott gepflanzt einen Garten gegen Osten in Eden. In diesen setzte er den Menschen, den er gebildet hatte. Und es hatte Jahwe Gott keimen lassen aus dem Boden allerlei Bäume, reizend anzusehen und gut zu essen; auch mitten in dem Garten den Baum des Lebens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Auch ein Strom ging aus von Eden, den Garten zu tränken; von da an Teilte er sich und ward zu vier Hauptströmen. Des einen Name ist Pischon; dieser umströmt das ganze Land Hawila, wo es Gold gibt. Und das Gold dieses Landes ist vorzüglich. Da findet man auch das Bdellium und den Onychstein. Des zweiten Stroms Name ist Gihon, der umströmt das ganze Land Kusch. Des dritten Stroms Name ist Hiddekel; der fließt vorbei an Assur. Der vierte Strom ist der Euphrat. Und es nahm Jahwe Gott den Menschen, und setzte ihn in Edens Garten, ihn anzubauen, und ihn zu hüten. Und Jahwe Gott gebot dem Menschen und sprach: Wohl magst du von allen Bäumen des Gartens essen; doch von dem Baume der Erkenntnis des Guten und des Bösen - von diesem sollst du nicht essen; denn an welchem Tage du von ihm ißt, wirst du des Todes sterben. Und Jahwe Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; eine Hilfe will ich ihm machen ihm zur Seite. Da nun Jahwe Gott von der Erde gebildet hatte alle Tiere des Feldes, und alle Vögel unter dem Himmel; so führte er sie dem Menschen vor, zu sehen, wie er jedes nennen würde; und alle belebten Wesen sollten den Namen behalten, den ihnen der Mensch beilegte. Und der Mensch hatte genannt die Namen von allem Viehe und allem Gevögel unter dem Himmel und den Tieren des Feldes; doch keines für den Menschen gefunden zur Hilfe zu seiner Seite. So ließ Jahwe Gott nun auf den Menschen fallen einen tiefen Schlaf. Und als er schlief, nahm er eine von seinen Rippen, und schloß dafür Fleisch ein. Und diese Rippe, die er genommen hatte von dem Menschen, bauete Jahwe Gott zu einem Weibe, welches er dem Menschen zuführte. Da sprach der Mensch: Das ist nun einmal Bein von meinen Beinen, und Fleisch von meinem Fleische! Sie heiße Männin; den vom Manne ist sie genommen. Darum verläßt ein Mann seinen Vater und seine Mutter, und hängt an seinem Weibe; denn sie sind Ein Fleisch. Sie waren Beide nackt; Adam (der Mensch) sowohl als auch sein Weib; und sie schämten sich nicht. Sündenfall der ersten Menschen durch Verführung der Schlange. Ankündigung der Strafe. Ausstoßung aus dem Garten.Und die Schlange war klüger, als alle Tiere des Feldes, die Jahwe Gott gemacht hatte. Sie sprach zum Weibe: So hätte Gott also wirklich gesagt: Ihr sollet von keinem Baume des Gartens essen?! Das Weib sprach zu der Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens dürfen wir wohl essen; nur von den Früchten des Baumes, der mitten im Garten steht, hat Gott gesagt, ihr sollet nicht davon essen, ihn auch nicht anrühren, sonst werdet ihr sterben. Und die Schlange sprach zum Weibe: Keineswegs werdet ihr sterben! Denn Gott weiß, daß, an welchem Tage ihr davon esset, sich eure Augen auftun, und ihr wie Gott werdet, das Gute und Böse erkennend. Und das Weib sah, daß der Baum zu essen gut sein möchte; daß er ja reizend für die Augen, und, weil er Einsicht gebe, lustweckend sei. So nahm sie dann von seiner Frucht und aß; sie gab auch ihrem Manne bei ihr; und er aß. Jetzt wurden Beider Augen aufgetan; und sie erkannten, daß sie nackend seien. Und sie hefteten Feigenblätter zusammen, und machten sich Schürzen. Da hörten sie die Stimme Jahwe's Gottes, welcher im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Und es versteckte sich Adam samt seinem Weibe vor Jahwe Gott zwischen den Bäumen des Gartens. Und Jahwe Gott rief dem Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte deine Stimme in dem Garten, und fürchtete mich; denn ich bin nackt, und ich versteckte mich. Und er sprach: Wer hat dir's gesagt, daß du nackt bist? Du hast wohl von dem Baume gegessen, von welchem ich dir doch gebot, nicht davon zu essen? Und Adam sprach: Das Weib, das du mir beigegeben hast, die gab mir von dem Baume, und so aß ich. Und Jahwe Gott sprach zu dem Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib aber sprach: Die Schlange hat mich berückt, und so aß ich. Und Jahwe Gott sprach zu der Schlange: Weil du das getan hast, so sollst du verflucht sein vor allem Viehe und jedem Tiere des Feldes. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. Und Feindschaft setze ich zwischen dir und zwischen dem Weibe, und zwischen deinem Samen und zwischen ihrem Samen. Der wird dir nach dem Kopfe treten; du aber wirst nach seiner Ferse beißen. Zum Weibe sprach er: Sehr groß will ich dir die Beschwerden machen in deiner Schwangerschaft; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; doch soll nach deinem Manne dein Sehnen sein; er aber herrsche über dich. Und zu Adam sprach er: Weil du gehört hast auf die Stimme deines Weibes, und gegessen von dem Baume, von welchem ich dir doch gebot und sprach: Du sollst von ihm nicht essen: so soll verflucht sein um deinetwillen der Boden; nur mit Beschwerde sollst du von ihm dich nähren alle Tage deines Lebens; er soll dir Dorn und Distel tragen; und du sollst das Kraut des Feldes essen. Im Schweiße deines Angesichtes sollst du das Brot essen, bis du zur Erde wiederkehrst, von welcher du genommen bist! Staub bist du, und zu Staub sollst du wieder werden. Und Adam nannte den Namen seines Weibes Heva, (die Belebende); weil sie die Mutter ward von allen Lebenden. Und Jahwe Gott machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fell, und kleidete sie. Da sprach Jahwe Gott: Siehe! der Mensch ist unsers Gleichen worden, so daß er Gutes und Böses erkennt. Aber nun - soll er nicht die Hand ausstrecken, und noch dazu vom Baume des Lebens nehmen und davon essen, und ewig leben. Da trieb Jahwe Gott ihn fort aus Edens Garten, die Erde anzubauen, von welcher er genommen war. So jagte er Adam fort, und lagerte östlich von Edens Garten die Cherubim mit der Flamme des blinkenden Schwertes, zu hüten den Weg zum Baume des Lebens. Kains und Abels Geburt, verschiedene Lebensweise, Opfer. Kains Brudermord; Strafe dafür; seine Nachkommen Seth, Enos.Und Adam erkannte sein Weib Heva. Diese ward schwanger und gebar Kain (Erwerb) und sprach: Ich habe einen Mann erworben mit Jahwe. Noch weiter gebar sie seinen Bruder Abel. Und Abel ward ein Viehhirt, Kain ein Landbauer. Und es geschah, nach Verlauf von einiger Zeit, daß Kain von der Frucht des Landes Jahwe ein Opfer brachte. Und Abel brachte auch von den Erstlingen seiner Herde und ihrem Fette. Und es sah Jahwe auf Abel und auf dessen Opfer. Auf Kain aber und auf dessen Opfer sah er nicht. Darum entbrannte Kain sehr; es senkte sich sein Blick. Jahwe sprach zu Kain: Warum bist du entbrannt? Und warum senket sich dein Blick? Nicht wahr? er hebt sich, wenn du Gutes tust; doch wenn du nicht Gutes tust; so liegt die Sünde vor der Türe. Sie verlangt nach Dir; du aber herrsche über sie. Einst besprach sich Kain mit seinem Bruder Abel. Und da geschah es, als sie auf dem Felde waren, daß Kain gegen seinen Bruder Abel sich erhob und ihn erwürgte. Und Jahwe sprach zu Kain: Wo ist Abel, dein Bruder? Er sprach: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders? Und er sprach: Was hast du getan? Die Stimme von dem Blute deines Bruders schreiet von dem Boden auf zu mir. Und nun - verflucht seiest du vor dem Boden, der seinen Mund geöffnet hat, um zu empfangen das Blut deines Bruders aus deiner Hand. Wenn du den Boden bauest; so soll er dir nicht mehr geben seine Kraft. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden. Und Kain sagte zu Jahwe: Zu groß ist meine Schuld, als daß ich sie tragen könnte. Siehe! du jagst mich heute von diesem Boden weg, vor deinem Angesichte muß ich mich verbergen; unstet und flüchtig werd' ich sein auf Erden; da wird nun Jeder, der mich findet, mich erwürgen. Jahwe sprach zu ihm: Fürwahr! Wer Kain erwürgt, soll siebenfach gestraft werden. Und Jahwe gab dem Kain ein Zeichen, daß ihn nicht Jeder, der ihn fände, erwürgen dürfe. So ging denn Kain fort vom Angesichte Jahwe's, und wohnte im Lande Nod (d.h. Verbannung) östlich von Eden. Und Kain erkannte sein Weib, und sie ward schwanger und gebar den Henoch. Und er bauete eine Stadt; und er nannte den Namen der Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch. Dem Henoch wurde Irad geboren; und Irad zeugte den Mehujael; Mehujael zeugte den Methusael, und Methusael zeugte Lamech. Und Lamech nahm sich zwei Weiber; die eine hieß Ada, die andere Zilla. Und Ada gebar Jabal. Der war der Vater der Zeltbewohner und der Viehzucht. Sein Bruder hieß Jubal. Der war der Vater Aller, die auf Saiten oder Pfeifen spielen. Auch Zilla gebar Thubalkain, der allerlei Werkzeuge von Erz und Eisen schmiedete. Die Schwester Tubalkains war Naema. Und Lamech sprach zu seinen Weibern: Ada und Zilla, höret meine Stimme! Ihr Weiber Lamechs, horchet auf meine Rede! Ja, einen Mann erwürge ich für meine Wunde; und einen Jüngling für meine Striemen. Wird Kain siebenfach gerächt; so wird es Lamech siebenzig und siebenfach. Und Adam erkannte noch einmal sein Weib, und sie gebar einen Sohn; und sie nannten seinen Namen Seth (d.h. gesetzt); denn gesetzt hat Gott mir einen andern Samen an Abels Stelle, den Kain erwürget hat. Und es wurde auch dem Seth ein Sohn geboren, den hieß er Enos. Damals fing man an, den Namen Jahwe's anzurufen. Stammmnachrichten von den frühesten Nachkommen Adams bis auf Noah, und deren hohem Alter.Dieses ist das Buch des Geschlechtes Adams. Als Gott den Menschen schuf, da machte er ihn nach der Ähnlichkeit Gottes. Als Mann und Weib schuf er sie, und segnete sie, und nannte ihren Namen Adam am Tage, da er sie erschaffen hatte. Und Adam war hundertunddreißig Jahre alt, als er nach seiner Ähnlichkeit, nach seinem Ebenbilde einen Sohn zeugte; und er nannte dessen Namen Seth. Die Tage Adams, nachdem er Seth gezeugt hatte, waren achtundert Jahre. Und er zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Adams aber, die er lebte, waren neunhundertunddreißig Jahre; und er starb. Seth war hundertundfünf Jahre alt, als er Enos zeugte. Und Seth lebte, nachdem er Enos gezeugt hatte, achtundert und sieben Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Seths aber waren neunhundertundzwölfJahre; und er starb. Enos war neunzig Jahre alt, als er Kenan zeugte. Und Enos lebte, nachdem er Kenan gezeugt hatte, achtundert und fünfzehn Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Enos aber waren neunhundertundfünf Jahre; und er starb. Kenan war siebenzig Jahre alt, als er Mahalalel zeugte. Und Kenan lebte, nachdem er Mahalalel gezeugt hatte, achtundert und vierzig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Kenans aber waren neunhundertundzehn Jahre; und er starb. Mahalalel war fünf und sechzig Jahre alt, als er Jared zeugte. Und Mahalalel lebte, nachdem er Jared gezeugt hatte, achtundert und dreißig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Mahalalels aber waren achtundert fünf und neunzig Jahre; und er starb. Jared war hundertzweiundsechzig Jahre alt, als er Henoch zeugte. Und Jared lebte, nachdem er Henoch gezeugt hatte, achtundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Jareds aber waren neunhundertzweiundsechzig Jahre; und er starb. Henoch war fünf und sechzig Jahre alt, als er Methusalah zeugte. Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Methusalah gezeugt hatte, dreihundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Henochs aber waren dreihundertfünfundsechzig Jahre. Nachdem Henoch mit Gott gewandelt, war er nicht mehr zu sehen; denn Gott hatte ihn weggenommen. Methusalah war hundertsiebenundachtzig Jahre alt, als er Lamech zeugte. Und Methusalah lebte, nachdem er Lamech gezeugt hatte, siebenhundertzweiundachtzig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Methusalahs aber waren neunhundertneunundsechzig Jahre; und er starb. Lamech war hundertzweiundachtzig Jahre alt, als er einen Sohn zeugte. Und er nannte seinen Namen Noah (Trost); indem er sagte: Dieser kann uns trösten bei unserem Tun und bei den Beschwerden unserer Hände, wegen des Landes, das Jahwe verflucht hat. Und Lamech lebte, nachdem er Noah gezeugt hatte, fünfhundertfünfundneunzig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Lamechs aber waren siebenhundertundsiebenundsiebenzig Jahre; und er starb. Und Noah war fünfhundert Jahre alt, als er Sem, Cham und Japhet zeugte. Verschlimmerung der Menschen; Gott beschließt ihren Untergang und gebietet Noah, einen Kasten zu bauen.Und es geschah, als die Menschen anfingen, sich auf der Erde zu vermehren, und ihnen Töchter geboren wurden; und die Söhne Gottes die Töchter der Menschen sahen, wie schön sie waren; da nahmen sie sich überall her Weiber von allen, die ihnen gefielen. Und Jahwe sprach: Mein Geist soll nicht stets im Menschen streiten, da er Fleisch ist; seine Tage sollen hundertundzwanzig Jahre sein. Riesen waren auf der Erde zu jener Zeit. Und auch nachher, als die Söhne Gottes den Töchtern der Menschen beigewohnt, und von ihnen Kinder gezeugt hatten, waren das jene Gewaltigen, die von Alters her Männer von Ruf waren. Und Jahwe sah, daß des Bösen der Menschen viel ward auf der Erde, und das alles Sinnen und Trachten ihres Herzens immerdar nichts war als Böses. Da reute es Jahwe, daß er die Menschen auf der Erde gemacht hatte; und es schmerzte ihn in seinem Herzen. Und Jahwe sprach: Vertilgen will ich die Menschen, die ich geschaffen habe, von der Erde, Menschen und Vieh, auch das Gewürm und die Vögel unter dem Himmel; denn es reuet mich, daß ich sie gemacht habe. Noah aber fand Gnade in den Augen Jahwe's. Dieses ist das Geschlecht von Noah. Noah war ein gerechter Mann und tadellos in seinen Geschlechtern. Mit Gott wandelte Noah. Drei Söhne hatte Noah gezeugt: Sem, Cham und Japhet. Die Erde war verdorben vor Gottes Angesicht; voll Frevels war die Erde. Da sah Gott die Erde an; und siehe! sie war verdorben! Denn verderblich war der Weg alles Fleisches auf Erden. Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen; denn des Frevels voll ist durch sie die Erde. Verderben will ich also sie samt der Erde. Mache dir einen Kasten aus Gopherholz; Gemächer mache in dem Kasten, und überziehe ihn mit Pech von Außen und von Innen. Und also sollst du ihn machen: Dreihundert Ellen sei die Länge des Kastens, fünfzig Ellen seine Breite, und dreißig Ellen seine Höhe. Ein Fenster sollst du machen am Kasten, bis zu einer Elle groß sollst du es fertigen von oben; und die Türe des Kastens sollst du an die Seite desselben setzen. Mit einem untersten, zweiten und dritten Stockwerk sollst du ihn machen. Denn siehe! ich führe die Wasserflut her über die Erde, zu verderben alles Fleisch, in dem ein Lebensatem ist, unter dem Himmel; Alles, was auf Erden ist, soll sterben! Doch mit dir erricht' ich meinen Bund: Du sollst in den Kasten gehen, du, deine Söhne, dein Weib, und deiner Söhne Weiber mit dir. Und dann von allem Lebenden, von allem Fleisch sollst du ein Paar bringen in den Kasten, damit es am Leben erhalten werde mit dir; ein Männchen und ein Weibchen soll es sein. Sowohl Vögel nach ihren Arten, als Vieh nach seinen Arten und Gewürm des Bodens nach seinen Arten, ein Paar von Allem soll zu dir kommen, um am Leben erhalten zu werden. Dabei nimm dir auch von allem Eßbaren, das man zu essen pflegt, und sammle es bei dir, damit es dir und ihnen zur Nahrung diene. Und Noah tat es, allem dem gemäß, was ihm Gott geboten hatte, so machte er es. Noah geht in den Kasten, und nimmt mit hinein, was ihm mitzunehmen Gott geboten hatte.Und Jahwe sprach zu Noah: Gehe du und dein ganzes Haus in den Kasten; denn dich habe ich gerecht vor mir gesehen in diesem Geschlechte. Von allem reinen Vieh sollst du dir je sieben und sieben, Männchen und Weibchen, nehmen; von dem unreinen Vieh aber je zwei, ein Männchen und ein Weibchen; auch von den Vögeln unter dem Himmel je sieben und sieben, Männchen und Weibchen, um Samen auf der ganzen Erde zu erhalten. Denn noch sind es sieben Tage, so lasse ich Regen kommen über die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte; und vertilge alles Bestehende, das ich gemacht habe, von der Erde weg. Und Noah tat es, allem dem gemäß, was Jahwe ihm geboten hatte. Und Noah war sechshundert Jahre alt, da die Wasserflut über die Erde kam. Da ging Noah und seine Söhne, und sein Weib, und seiner Söhne Weiber mit ihm in den Kasten vor den Gewässern der Flut. Von dem reinen Viehe und von dem unreinen Viehe, von den Vögeln, und von Allem, was kriecht auf dem Boden, gingen je zwei und zwei zu Noah in den Kasten, Männchen und Weibchen, so wie Gott dem Noah es geboten hatte. Und es geschah in sieben Tagen, da kamen die Wasser der Flut über die Erde. Im sechshundertsten Jahre des Lebensalters Noahs, im zweiten Monate, am siebzehnten Tage des Monats - an diesem Tage spalteten sich alle Quellen der großen Tiefe und die Schleusen des Himmels taten sich auf. Und Regen war auf der Erde vierzig Tage und vierzig Nächte. Eben an diesem Tage also ging Noah, und Sem, und Cham, und Japhet, die Söhne Noahs und das Weib Noahs, und die drei Weiber seiner Söhne mit ihnen in den Kasten. Sie und alle Tiere nach ihren Arten, und alles Vieh nach seinen Arten, und alles Kriechende, das auf der Erde kriecht, nach seinen Arten, alle Vögel nach ihren Arten, alles Geflügel und Befiederte, die gingen zu Noah in den Kasten, je zwei und zwei, von allem Fleische, in welchem Lebensatem war. Als sie nun hineingegangen waren, - nämlich Männchen und Weibchen aus allem Fleisch waren hineingegangen, wie ihm Gott geboten hatte - da schloß Jahwe zu hinter ihm. Und es kam die Flut vierzig Tage und vierzig Nächte auf die Erde; und die Wasser wuchsen an, und hoben den Kasten, und er war hoch über der Erde. Und das Wasser stieg, und es wuchs sehr auf der Erde; und der Kasten fuhr auf dem Gewässer. Das Gewässer stieg nun mehr und mehr auf der Erde, daß alle hohen Berge überdeckt wurden, die unter dem ganzen Himmel waren. Fünfzehn Ellen darüber stieg das Wasser; und die Berge wurden bedeckt. So starb denn alles Fleisch, das sich regte auf der Erde; Vögel und Vieh, und Tiere, und alles Gewürm, das auf Erden kriecht, auch alle Menschen. Alles starb, in dessen Nase Lebensatem war, von Allem, was auf dem Trocknen lebte. So ward vertilgt alles Bestehende, das auf der Erde war - Menschen sowohl als Vieh und Gewürm, und das Gevögel unter dem Himmel - sie wurden vertilgt von der Erde. Nur Noah blieb übrig, und was mit ihm im Kasten war. Und das Gewässer behielt seine Höhe auf der Erde, hundertundfünfzig Tage. Ende der Flut. Noahs Opfer. Gottes Verheißung.Da gedachte Gott Noahs, und aller Tiere und alles Viehes, das mit ihm im Kasten war. Und Gott ließ Wind hinfahren über die Erde, und die Gewässer fielen. Und es schlossen sich die Quellen der Tiefe, und die Schleusen des Himmels, und gewehrt wurde dem Regen vom Himmel. Und die Gewässer zogen sich immer mehr und mehr von der Erde; und die Gewässer nahmen ab nach hundertundfünfzig Tagen. Und der Kasten ließ sich nieder im siebenten Monate, am siebenzehnten Tage des Monats auf den Gebirgen Ararats. Und die Gewässer nahmen immer mehr und mehr ab bis zum zehnten Monat. Im zehnten aber, am ersten des Monats, erschienen die Gipfel der Berge. Und es geschah nach vierzig Tagen, da öffnete Noah das Fenster des Kastens, welches er gemacht hatte; und er entließ den Raben; derselbe flog ab und zu, bis das Wasser von der Erde vertrocknet war. Auch die Taube entließ er von sich, um zu sehen, ob das Wasser abgenommen habe von der Erde. Aber die Taube fand keinen Ruheplatz für ihren Fuß, und kehrte zu ihm zurück in den Kasten; weil auf der ganzen Erde noch Gewässer waren. Und er streckte seine Hand aus, faßte sie und nahm sie zu sich in den Kasten. Da wartete er noch weitere sieben Tage, und entließ die Taube wieder aus dem Kasten. Und die Taube kam zu ihm um die Abendzeit; und siehe! in ihrem Munde war ein frisches Ölblatt. Da merkte Noah, daß die Gewässer abgenommen hatten von der Erde. Jetzt wartete er noch andere sieben Tage, dann entließ er die Taube. Da kam sie nicht wieder zu ihm zurück. Und es geschah im sechshundertundersten Jahre, im ersten Monate, am ersten Tage des Monats, da das Gewässer von der Erde weggetrocknet war, nahm Noah die Decke von dem Kasten ab, und er sah um sich; und siehe! der Erdboden war getrocknet. Und im zweiten Monate, am sieben und zwanzigsten Tage des Monats, war die Erde trocken. Da redete Gott zu Noah und sprach: Gehe heraus aus dem Kasten, du und dein Weib, und deine Söhne, und deiner Söhne Weiber mit dir; alle Tiere, die bei dir sind, von allem Fleische, Vögel, und Vieh, und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, führe heraus mit dir, daß sie wimmeln auf der Erde, und fruchtbar seien, und ihrer Viel werde auf der Erde. Da ging Noah heraus, und seine Söhne, und sein Weib, und seiner Söhne Weiber mit ihm. Alle Tiere, alles Gewürm und alle Vögel, Alles, was sich reget auf Erden, nach ihren Gattungen, gingen aus dem Kasten. Und Noah bauete Jahwe einen Altar, und nahm von allem reinen Viehe, und von allen reinen Vögeln, und brachte Brandopfer auf dem Altare. Und es roch Jahwe den lieblichen Geruch, und Jahwe sprach zu sich: Nie will ich wieder die Erde verfluchen um des Menschen willen; denn das Sinnen des Herzens des Menschen ist böse von Jugend an; deshalb will ich nicht wieder alles Lebende schlagen, wie ich getan habe. Künftig, so lange die Erde steht, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Kälte und Wärme, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Bund Gottes mit Noah, dessen Zeichen der Regenbogen; Noahs Trunkenheit, Fluch und Segen über seine Söhne.Und Gott segnete Noah und seine Söhne, und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde! Furcht und Schrecken vor euch sei unter allen Tieren der Erde, und unter allen Vögeln unter dem Himmel, und unter Allem, was auf dem Boden kriecht, und unter allen Fischen des Meeres; in eure Hand sind sie gegeben. Alles, was sich regt, was lebt, euch diene es zur Speise! So wie das grüne Kraut habe ich euch Alles gegeben. Nur Fleisch mit dessen Leben - dessen Blute - sollet ihr nicht essen. Denn auch euer Blut - euer Leben - will ich fordern; von jedem Tiere will ich es fordern, und von dem Menschen, von dem Einen und dem Andern, will ich das Leben des Menschen fordern. Wer Menschenblut vergießt, durch Menschen soll sein Blut vergossen werden. Denn zum Ebenbilde Gottes hat er den Menschen gemacht. Ihr aber seid fruchtbar und mehret euch! Wimmelt auf der Erde, und Eurer werde Viel auf ihr! Und Gott redete zu Noah und zu seinen Söhnen bei ihm, und sprach: Ich, siehe! ich errichte meinen Bund mit euch und mit eurem Samen nach euch; und mit allen lebenden Geschöpfen um euch her; mit Vögeln und mit Vieh, mit allen Tieren der Erde um euch her; mit Allen, die aus dem Kasten ausgingen, und allen Tieren auf der Erde. Ja, ich errichte einen Bund mit euch: Nie soll wieder alles Fleisch vertilget werden durch die Gewässer der Flut; und es soll keine Flut mehr sein, welche die Erde verheere. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich schließe zwischen mir und zwischen euch, und zwischen allen belebten Wesen, welche um euch sind, für die fernsten Geschlechter. Meinen Bogen habe ich gestellt in die Wolken; der soll sein zum Zeichen des Bundes zwischen mir und zwischen der Erde. Und es soll geschehen, wann ich Wolken ziehen lasse über die Erde, und der Bogen gesehen wird in den Wolken: so will ich gedenken meines Bundes, der zwischen mir und zwischen euch besteht, und zwischen allen lebenden Wesen in allem Fleische; und nie soll wieder das Wasser zu solcher Flut werden, die alles Fleisch vertilge. So stehe denn der Bogen in den Wolken; und ich will ihn ansehen, um zu gedenken des ewigen Bundes zwischen Gott und zwischen allen lebenden Wesen in allem Fleische, das auf der Erde ist. Und Gott sprach zu Noah: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich errichtet habe zwischen mir und zwischen allem Fleische auf Erden. Die Söhne Noahs, die aus dem Kasten gingen, waren: Sem, Cham und Japhet. Und Cham war der Vater Kanaans. Diese drei sind die Söhne Noahs; von ihnen her wurde die ganze Erde bevölkert. Und Noah begann ein Landmann zu werden, und pflanzte Weinberge. Und er trank vom Weine und ward berauscht, und entblößte sich in seinem Zelte. Und als Cham, der Vater Kanaans, die Scham seines Vaters sah, sagte er es seinen beiden Brüdern draußen. Da nahmen Sem und Japhet das Gewand, und legten es sich beide auf die Schulter. So gingen sie rücklings hin, und deckten die Scham ihres Vaters zu; und ihr Gesicht war abgewandt, so daß sie nicht sahen die Scham ihres Vaters. Als aber Noah von seiner Trunkenheit erwacht war, erfuhr er, was sein kleiner Sohn ihm getan hatte; da sprach er: Verflucht sei Kanaan! der Knecht der Knechte soll er seinen Brüdern sein. Weiter sprach er: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Sems! Sein Knecht sei Kanaan! Gott gebe Raum dem Japhet; er wohne in den Zelten Sems; sein Knecht sei Kanaan! Und Noah lebte nach der Flut dreihundertundfünfzig Jahre. Alle Lebenstage Noahs aber waren neunhundertundfünfzig Jahre; und er starb. Nachkommen Noahs.Dies sind die Geschlechter der Söhne Noahs: Sem, Cham und Japhet. Es wurden ihnen nämlich Söhne geboren nach der Flut. Die Söhne Japhets sind: Gomer, und Magog, und Madai, und Javan, und Thubal, und Mesech, und Thiras. Und die Söhne Gomers sind: Askenas, und Riphath, und Thogarma. Und die Söhne Javans sind: Elisa, und Tharschisch, Chittim, und Dodanim. Von diesen sind bevölkert die Inseln der Völker in ihren Landstrichen, je nach ihren Sprachen, und ihren Stämmen und ihren Völkerschaften. Die Söhne Chams sind: Kusch, und Mizraim, und Phut, und Kanaan. Die Söhne Kuschs sind: Seba, und Hevila, und Sabtha, und Raema, und Sabthecha; aber Raemas Söhne sind: Scheba und Dedan. Und Kusch zeugte Nimrod; dieser fing an, gewaltig zu sein im Lande. Er war ein gewaltiger Jäger vor Jahwe; daher spricht man: „Wie Nimrod, der gewaltige Jäger vor Jahwe.“ Der Anfang seines Königreichs war Babel, und Erech, und Akkad, und Kalneh im Lande Sinear. Von diesem Lande ging Assur aus, und bauete Ninive, und Rehoboth-Ir, und Kalah, und Resen zwischen Ninive und zwischen Kalah. Dieses ist die große Stadt. Und Mizraim zeugte Ludim, und Anamim, und Lehabim, und Naphthuhim, und Pathrusim, und Kasluhim, von woher ausgingen die Philistim und Kaphtorim. Und Kanaan zeugte Zidon seinen Erstgebornen, und Chet, und Jebusi, und Amori, und Gergesi, und Hiwi, und Arki, und Sini, Und Arwadi, und Zemari, und Hamathi; und nachher verbreiteten sich die Geschlechter der Kananiter. Und die Grenzen der Kananiter gehen von Zidon gegen Gerar bis Gaza, und weiter gegen Sodom, und Gomorrha, und Adama, und Zeboim bis Lasa. Dies sind die Söhne Chams, nach ihren Geschlechtern, und nach ihren Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften. Auch dem Sem wurden Söhne geboren, dem Vater aller Söhne Ebers, dem älteren Bruder Japhets. Die Söhne Sems sind: Elam, und Assur, und Arphachsad, und Lud, und Aram. Die Söhne Arams sind: Uz, und Hul, und Gether, und Mas. Und Arphachsad zeugte Selah; Selah aber zeugte den Eber. Und dem Eber wurden zwei Söhne geboren. Der Name des Einen war Pheleg (d.h. Teilung), weil zu seiner Zeit die Erde geteilt ward; und der Name seines Bruders Joktan. Joktan zeugte Almodad, und Saleph, und Hazarmaweth, und Jarah, und Hadoram, und Uzal, und Dikla, und Obal, und Abimael, und Scheba, und Ophir, und Hewilah, und Jobab. Alle diese sind Söhne Joktans. Und ihre Wohnung war von Mesa bis nach Sephar, ein Gebirge gegen Osten. Dies sind die Söhne Sems nach ihren Geschlechtern, und nach ihren Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften. Dies sind die Geschlechter der Söhne Noahs nach ihren Abstammungen, in ihren Völkerschaften. Von ihnen aus verbreiteten sich die Völker auf der Erde nach der Flut. Turmbau zu Babel; Verwirrung der Sprachen und Zerstreuung der Menschen- Geschlechte Sems bis Abraham.Und es waren auf der ganzen Erde einerlei Sprache und einerlei Worte. Nun geschah es, da sie gegen Morgen zogen, da fanden sie ein Tal im Lande Sinear; und ließen sich da nieder. Und sie sprachen zueinander: Auf! lasset uns Ziegel machen, und sie brennen. Ziegel waren ihnen statt der Steine, und Erdpech statt des Mörtels. Sie sprachen: Wohlan! lasset uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze reiche bis zum Himmel. So machen wir uns einen Namen, damit wir uns nicht zerstreuen über die ganze Erde. Da kam Jahwe herab, zu sehen die Stadt und den Turm, den die Menschenkinder bauten. Und Jahwe sprach: Siehe! es ist ein einziges Volk und einerlei Sprache bei Allen; und solches beginnen sie zu tun! Ja, dann wird nichts für sie zu schwer sein, was sie denken auszuführen! Wohlan! so lasset uns herniedersteigen, und ihre Sprache dort verwirren, so daß sie nicht verstehen, der Eine des Andern Sprache. So zerstreute sie Jahwe von da über die ganze Erde, und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. Darum nannte man ihren Namen Babel (d.h. Verwirrung); denn dort hatte Jahwe verwirrt die Sprachen der ganzen Erde, und von dort zerstreute sie Jahwe über die ganze Erde. Dies ist das Geschlecht Sems; Sem war hundert Jahre alt, als er Arphachsad zeugte, zwei Jahre nach der Flut. Und Sem lebte, nachdem er Arphachsad gezeugt hatte, fünfhundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Arphachsad war fünf und sechzig Jahre alt, als er Selah zeugte. Und Arphachsad lebte, nachdem er Selah gezeugt hatte, vierhundertunddrei Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Selah war dreißig Jahre alt, als er Eber zeugte. Und Selah lebte, nachdem er Eber gezeugt hatte, vierhundertunddrei Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Eber war vier und dreißig Jahre alt, als er Pheleg zeugte. Und Eber lebte, nachdem er Pheleg gezeugt hatte, vierhundertunddreißig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Pheleg war dreißig Jahre alt, als er Regu zeugte. Und Pheleg lebte, nachdem er Regu gezeugt hatte, zweihundertundneun Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Regu war zwei und dreißig Jahre alt, als er Serug zeugte. Und Regu lebte, nachdem er Serug gezeugt hatte, zweihundertundsieben Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Serug war dreißig Jahre alt, als er Nahor zeugte. Und Serug lebte, nachdem er Nahor gezeugt hatte, zweihundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Nahor war neun und zwanzig Jahre alt, als er Tharah zeugte. Und Nahor lebte, nachdem er Tharah gezeugt hatte, hundertundneunzehn Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Tharah war siebenzig Jahre alt, als er Abram, Nahor und Haran zeugte. Dies ist die Abstammung Tharahs: Tharah zeugte Abram, Nahor und Haran; Haran aber zeugte Lot. Und Haran starb vor seinem Vater Tharah in seinem Stammlande, zu Ur in Chaldäa. Und Abram und Nahor nahmen sich Weiber: der Name des Weibes Abrams war Sarai; und der Name des Weibes Nahors Milka, die Tochter Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. Sarai aber war unfruchtbar, sie hatte kein Kind. Und Tharah nahm Abram, seinen Sohn, und Lot, den Sohn Harans, seinen Enkel, und Sarai, seine Schwiegertochter, das Weib Abrams, seines Sohnes; und sie zogen zusammen aus Ur in Chaldäa weg, des Weges zum Lande Kanaan; und sie kamen bis Haran, und wohnten daselbst. Und die Tage Tharahs waren zweihundertundfünf Jahre; und Tharah starb zu Haran. Abrams Beruf und göttliche Verheißung. Zug nach Kanaan und nach Ägypten.Und Jahwe sprach zu Abram: Ziehe weg aus deinem Lande, und von deiner Verwandtschaft, und aus deines Vaters Hause in das Land, das ich dir weisen werde. Und ich will dich zum großen Volke machen und dich segnen, und deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen werden. Ja, segnen will ich, die dich segnen; verfluchen die, die dich schmähen! Gesegnet sollen durch dich werden alle Geschlechter der Erde. Und Abram zog weg, wie ihm Jahwe gesagt hatte; und mit ihm zog Lot. Abram aber war fünf und siebenzig Jahre alt, als er von Haran wegzog. Und Abram nahm Sarai, sein Weib, und Lot, seines Bruders Sohn, und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und alles Gesinde, das sie in Haran sich verschafft hatten; und sie zogen aus des Wegs nach dem Lande Kanaan; und sie kamen in das Land Kanaan. Und Abram zog durch das Land bis an den Ort Sichem, bis zu der Terebinthe More. Damals waren die Kananiter im Lande. Und es erschien Jahwe dem Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben. Da bauete er dort einen Altar dem Jahwe, der ihm erschienen war. Von da brach er auf gegen das Gebirge, das Bethel östlich liegt, und schlug sein Zelt auf, so daß Bethel ihm gegen Abend, und Hai gegen Morgen lag. Und daselbst bauete er Jahwe einen Altar, und rief den Namen Jahwe's an. Und Abram zog sich allmählich immer mehr gegen Süden. Und es entstand eine Hungersnot im Lande. Da zog Abram abwärts Ägypten zu, um sich da aufzuhalten; weil die Hungersnot im Lande drückend war. Und es geschah, als er Ägypten näher kam, da sprach er zu Sarai, seinem Weibe: Siehe doch! ich weiß, daß du ein Weib von schönem Aussehen bist. Es wird geschehen, wenn dich die Ägypter sehen; so werden sie sagen, das ist sein Weib; und sie werden mich erwürgen, und dich leben lassen. Sage doch, du seiest meine Schwester, damit es mir um deinetwillen wohl gehe, und ich dir zu lieb am Leben bleibe. Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam, da sahen die Ägypter das Weib, daß sie sehr schön sei. Auch die Fürsten Pharao's sahen sie, und priesen sie vor Pharao. Und so wurde das Weib in Pharao's Haus genommen. Dem Abram aber tat er Gutes um ihretwillen; und er bekam großes und kleines Vieh, und Esel und Knechte, und Mägde, und Eselinnen, und Kamele. Aber Jahwe ließ schwere Plagen kommen über Pharao, und über sein Haus, um Sarai, des Weibes Abrams willen. Da rief Pharao Abram vor sich und sprach: Warum hast du mir das getan? Warum hast du mir nicht gesagt, daß es dein Weib sei? Warum hast du gesagt: Das ist meine Schwester, da ich sie mir zum Weibe nehmen wollte? Nun aber hier ist dein Weib! Nimm sie und ziehe fort! Und Pharao gebot seinetwegen Leuten, ihn und sein Weib zu geleiten, und Alles, was er hatte. Abram kommt gesegnet aus Ägypten zurück, trennt sich von Lot, erhält eine Verheißung Gottes.Abram zog nun herauf aus Ägypten, er und sein Weib und Alles, was er hatte, auch Lot mit ihm, in die Südgegend. Und Abram war ein sehr ansehnlicher Mann durch Viehstand, Silber und Gold. Und er kam auf seinen Zügen aus der Südgegend bis nach Bethel, bis zu dem Orte, wo sein Zelt früher gewesen war, zwischen Bethel und zwischen Hai, zu der Stelle des Altars, den er zu Anfang daselbst errichtet hatte. Dort rief Abram den Namen Jahwe's an. Auch Lot, der mit Abram zog, hatte großes und kleines Vieh und Zelte. Und das Land ertrug es nicht, daß sie beieinander blieben; denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beisammen bleiben. Daher entstand Zank zwischen den Viehhirten Abrams und zwischen den Viehhirten Lots. Auch die Kananiter und Pheresiter wohnten damals im Lande. Da sprach Abram zu Lot: Laß doch keinen Streit sein zwischen mir und zwischen dir, zwischen meinen Hirten und zwischen deinen Hirten; wir sind ja Brüder. Liegt nicht das ganze Land vor dir? So trenne dich doch von mir. Willst du zur Linken, so wende ich mich rechts; willst du zur Rechten, so wende ich mich links. Da hub Lot seine Augen auf, und übersah das ganze Gau des Jordans, daß dieser es ganz bewässerte; bevor Jahwe Sodom und Gomorrha verderbte, war es gleich einem Garten Gottes, gleich dem Lande Ägypten bis gegen Zoar hin. Und Lot wählte sich das ganze Gau des Jordans, und Lot zog gegen Osten. So trennten sie sich, Einer von dem Andern. Abram wohnte im Lande Kanaan, Lot aber wohnte in den Städten des Gaues, und schlug seine Zelte bis nach Sodom. Die Leute von Sodom aber waren böse, und versündigten sich gegen Jahwe sehr. Und Jahwe sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: hebe doch deine Augen auf, und siehe von dem Orte, wo du bist, gegen Mitternacht, gegen Mittag, gegen Morgen und gegen Abend. Denn das ganze Land, welches du siehst, gebe ich dir und deinem Samen für immer. Und deinen Samen mache ich wie den Staub der Erde, daß, wenn Jemand zu zählen vermag den Staub der Erde, auch dein Same mag gezählt werden. Mache dich auf und durchziehe das Land, so lang und breit es ist; denn dir gebe ich es. Da schlug Abram sein Zelt ab, und kam und wohnte unter den Terebinthen Mamre's, die bei Hebron sind. Und er bauete dort Jahwe einen Altar. Lot im Krieg gefangen, von Abram befreiet. Melchisedek. Abrams Uneigennützigkeit.Und es geschah zur Zeit Amraphels, Königs von Sinear, Ariochs, König von Ellasar, Kedorlaomers, König von Elam, und Thidals, König der Völker, daß diese Krieg anfingen mit Bera, König von Sodom, und mit Birsa, König von Gomorrha, mit Sineab, König von Adama, und mit Semeber, König von Zeboim, und mit dem Könige von Bela, das ist Zoar. Alle diese vereinigten sich im Tale Siddim, das ist das Salzmeer. Zwölf Jahre waren sie dem Kedorlaomer unterwürfig gewesen, im dreizehnten Jahr aber abgefallen. Im vierzehnten Jahre nun kam Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm hielten, und schlugen die Rephaiter zu Asthrothkarnaim, und die Susiter in Ham, und die Emiter in Sawehkirjathaim, und die Horiter in ihrem Gebirge Seir bis nach Elpharan, das in der Wüste liegt. Dann wandten sie sich und kamen zur Quelle Mischphat, das ist Kadesch, und schlugen das ganze Gefilde der Amalekiter und auch die Amoriter, welche in Hazazonthamar wohnten. Da zogen aus der König von Sodom, und der König von Gomorrha, und der König von Adama, und der König von Zeboim, und der König von Bela, das ist Zoar, und ordneten die Schlacht gegen sie im Tale Siddim, gegen Kedorlaomer, König von Elam, und gegen Thidal, König der Völker, und gegen Amraphel, König von Sinear, und gegen Arioch, König von Ellasar, vier Könige gegen fünf. Das Tal Siddim aber war voll Quellen von Erdharz. Und der König von Sodom und der von Gomorrha wurden in die Flucht geschlagen und fielen daselbst, und die Übriggebliebenen flohen auf's Gebirge. Und sie nahmen alle Habe von Sodom und Gomorrha, und all' ihren Mundvorrat, und zogen ab. Sie nahmen auch Lot samt seiner Habe, den Bruder-Sohn Abrams, und zogen ab; denn er wohnte zu Sodom. Da kam ein Entronnener und sagte es Abram, dem Hebräer. Dieser wohnte unter den Terebinthen Mamre's, des Amoriters, des Bruders Eskols, und des Bruders Aners; und diese waren Bundesgenossen Abrams. Als Abram hörte, daß sein Bruder gefangen weggeführt sei, zog er aus mit seinen Geprüften, seinen hausgebornen Knechten, dreihundertundachtzehn, und setzte nach bis Dan. Und er verteilte sich des Nachts mit seinen Knechten gegen sie, und schlug sie, und setzte ihnen nach bis Hoba, das nördlich von Damaskus liegt. Dann brachte er alle Habe zurück; auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe brachte er zurück, auch die Weiber und das Volk. Und der König von Sodom ging ihm entgegen, nachdem er zurückgekehrt war von der Niederlage Kedorlaomers und der Könige, die mit ihm hielten, in das Tal Saweh, das ist das Königstal. Melchisedek aber, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Dieser war ein Priester des höchsten Gottes. Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von dem höchsten Gott, dem Herrn Himmels und der Erde! Und gepriesen sei der höchste Gott, der deine Feinde in deine Hand geliefert hat! Da gab er ihm den Zehnten von Allem. Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Leute, und die Habe nimm für dich. Abram aber sprach zum Könige von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu Jahwe, zu dem höchsten Gott, dem Herrn des Himmels und der Erde. Wahrhaftig! auch nicht einen Faden, nicht einen Schuhriemen nehme ich von Allem, was dir gehört, daß du nicht sagen kannst: Ich habe Abram reich gemacht. Nur das ausgenommen, was die Jünglinge verzehrt haben, und den Anteil der Männer, die mit mir gezogen sind, Aners, Eskols und Mamre's, diese mögen ihren Anteil nehmen. Neue Verheißung und neuer Bund Gottes mit Abram.Nach diesen Vorfällen geschah das Wort Jahwe's an Abram in einem Gesichte, indem er sprach: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild, dein Lohn soll sehr groß sein. Abram aber sprach: Herr Jahwe! was willst du mir geben? Gehe ich ja kinderlos einher; und wer mein Haus hält, das ist dieser Elieser aus Damaskus. Weiter sprach Abram: Siehe! mir hast du keinen Samen gegeben; siehe also! mein hausgeborner Knecht wird mein Erbe sein. Siehe! da geschah Jahwe's Wort an ihn, indem er sprach: Nicht dieser soll dich erben; sondern der aus deinen Lenden hervorgeht, der soll dich erben. Und er führte ihn hinaus und sprach: Schaue doch gen Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst; und er sprach zu ihm: So soll dein Same sein. Und er glaubte Jahwe. Das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit an. Und er sprach zu ihm: Ich bin Jahwe, der dich ausziehen hieß aus Ur in Chaldäa, um dieses Land dir zum Besitze zu geben. Und er sprach: Herr Jahwe! Woran soll ich erkennen, daß ich es besitzen werde? Und er sprach zu ihm: Nimm für mich eine dreijährige Kuh, und eine dreijährige Ziege, und einen dreijährigen Widder, und eine Turteltaube, und eine junge Taube. Und er nahm für ihn das Alles, und schnitt Jedes mitten entzwei, und legte einen Teil dem andern gegenüber; die Vögel aber schnitt er nicht entzwei. Da kamen Raubvögel herab auf die Leichname. Abram aber scheuchte sie weg. Da die Sonne ihrem Untergange nahe war, befiel Abram ein tiefer Schlaf. Und siehe! Schrecken, große Finsternis fiel auf ihn. Da sprach er zu Abram: Du sollst wissen, daß dein Samen fremd sein wird in einem Lande, das ihm nicht gehört; da wird man sie dienstbar machen und drücken vierhundert Jahre lang. Aber auch das Volk, dem sie dienen werden, richte ich; und nachher sollen sie mit großer Habe ausziehen. Doch du - du sollst in Frieden zu deinen Vätern kommen, und in gutem Alter begraben werden. Und im vierten Geschlechte sollen sie hieher zurückkehren; denn bis jetzt ist noch nicht voll die Verschuldung der Amoriter. Jetzt war die Sonne untergegangen, und es war düster. Und siehe! es war wie ein Ofen- Rauch und eine Feuerflamme, welche zwischen jenen zerlegten Stücken durchfuhr. An diesem Tage schloß Jahwe einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen gebe ich dieses Land vom Strome Ägyptens an bis zu dem großen Strom Euphrat; die Keniter, und die Kenisiter, und die Kadmoniter, und die Chittäer, und die Pheresiter, und die Raphaiter, und die Amoriter, und die Kananiter, und die Gergesiter, und die Jebusiter. Hagar wird Abrams Weib, flieht wegen Sarai, wird von einem Engel zurückgewiesen, gebiert den Ismael.Und Sarai, Abrams Weib, gebar ihm keine Kinder. Und sie hatte eine Ägypterin zur Magd, mit Namen Hagar. Da sprach Sarai zu Abram: Siehe! mich hat Jahwe verschlossen, daß ich nicht gebäre. Wohne doch meiner Magd bei; vielleicht werde ich aus ihr gebaut! Und Abram hörte auf die Stimme Sarai's. Da nahm Sarai, Abrams Weib, Hagar die Ägypterin, ihre Magd, nach dem Verlaufe von zehn Jahren, seit Abram sich im Lande Kanaan niedergelassen hatte, und gab sie Abram, ihrem Manne, zum Weibe. Und er wohnte Hagar bei, und sie ward schwanger. Da sie nun sah, daß sie schwanger war, galt ihre Frau in ihren Augen wenig. Deßhalb sprach Sarai zu Abram: Meine Unbill liegt auf dir! Ich habe meine Magd in deinen Schoß gelegt; nun sie sieht, daß sie schwanger ist, gelte ich in ihren Augen wenig. Jahwe richte zwischen mir und zwischen dir. Da sprach Abram zu Sarai: Siehe! Deine Magd ist in deiner Hand; tue mit ihr, was gut ist in deinen Augen. Nun drückte Sarai dieselbe, so daß sie von ihr entwich. Aber der Engel Jahwe's fand sie an der Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Sur; und sprach: Hagar, Sarai's Magd! woher kommst du, und wohin gehst du? Sie sprach: Von meiner Frau Sarai entweiche ich. Da sprach der Engel Jahwe's zu ihr: Kehre zurück zu deiner Frau, und schmiege dich unter ihre Hand. Weiter sprach zu ihr der Engel Jahwe's: Deinen Samen will ich so sehr vermehren, daß man ihn vor Menge nicht wird zählen können. Auch sprach der Engel Jahwe's zu ihr: Siehe! du bist schwanger, und du wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael (d.h. Gott hört) nennen; denn Jahwe hört auf deine Bedrängnis. Gleich einem wilden Esel wird er sein, ein Mensch, dessen Hand wider Alle, und Aller Hände wider ihn sein werden; und allen seinen Brüdern wird er im Angesichte wohnen. Und sie nannte den Namen Jahwe's, der zu ihr geredet hatte: Du bist El Roi (d.h. Gott, der mich sah); denn sie sprach: Fürwahr! ich sah den von hinten, der mich gesehen. Darum nannte sie den Brunnen, Brunnen Lachai Roi (d.h. Brunnen des lebendigen und mich Sehenden). Siehe! er liegt zwischen Kadesch und zwischen Bared. Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte den Namen seines Sohnes, den Hagar gebar, Ismael. Und Abram war sechs und achtzig Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar. Abraham. Gebot der Beschneidung. Sara. Verheißung wegen Isaak.Und Abram war neun und neunzig Jahre alt; da erschien ihm Jahwe und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige; wandle vor mir und sei fromm! Und ich will einen Bund machen zwischen mir und zwischen dir, und dich sehr zahlreich mehren. Da fiel Abram auf sein Angesicht, und Gott redete mit ihm und sprach: Ich bin's! Siehe! mein Bund mit dir ist: daß du Vater einer Menge Völker werden sollst. Auch soll dein Name künftig nicht mehr heißen Abram (d.h. erhabener Vater); sondern dein Name sei Abraham (d.h.Vater der Menge); denn zum Vater einer Menge Völker hab' ich dich ersehen. Ich will dich sehr, sehr fruchtbar machen; und ich will dich zu Völkern machen; ja Könige sollen von dir hervorgehen. Und ich errichte meinen Bund zwischen mir und zwischen dir, und zwischen deinem Samen nach dir auf ihre Geschlechter als einen ewigen Bund, daß ich Gott sei dir und deinem Samen nach dir. Ja dir, und deinem Samen nach dir gebe ich das Land, in dem du als Fremdling weilst - das ganze Land Kanaan - zum ewigen Besitz. Und ich will ihr Gott sein. Und Gott sprach zu Abraham: Dagegen halte du auch meinen Bund, du und dein Same nach dir in ihren Geschlechtern. Dies ist mein Bund, den ihr halten sollet, zwischen mir und zwischen euch, und zwischen deinem Samen nach dir: daß alles Männliche bei euch beschnitten werde. Ihr sollet nämlich das Fleisch eurer Vorhaut beschneiden; und das soll sein das Zeichen des Bundes zwischen mir und zwischen euch. Wenn es acht Tage alt ist, soll alles Männliche bei euch beschnitten werden in euren Geschlechtern, sowohl der Hausgeborne, als der um Geld Erkaufte von irgend einem Fremden, der nicht von deinem Samen ist. Beschnitten soll der Hausgeborne werden, und der um Geld Erkaufte. So soll mein Bund an eurem Fleische sein ein ewiger Bund. Ein unbeschnittener Männlicher aber, bei dem das Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten ist - ausgerottet soll eine solche Seele werden aus ihrem Volke; denn er hat meinen Bund gebrochen. Und Gott sprach zu Abraham: Sarai, dein Weib, sollst du nicht mehr mit dem Namen Sarai (d.h. die Herrliche) heißen; sondern Sara (d.h. die Fürstin) sei ihr Name. Und ich will sie segnen, und dir auch geben von ihr einen Sohn; ja ich will sie segnen, daß sie zu Völkern werde, und Könige über Völker aus ihr stammen sollen. Da fiel Abraham auf sein Angesicht, und lachte und sprach in seinem Herzen: Sollte wohl einem hundertjährigen Manne noch geboren werden, und sollte Sara, die neunzig Jahre alt ist, noch gebären? Und Abraham sprach zu Gott: Dürfe nur Ismael vor dir leben! Gott sprach: In Wahrheit! Sara, dein Weib, gebiert dir einen Sohn, und du sollst seinen Namen Isaak (d.h. er lacht) nennen. Und ich errichte meinen Bund mit ihm zu einem ewigen Bunde auf seinen Samen nach ihm. Auch wegen Ismaels erhöre ich dich. Siehe! ich segne ihn und mache ihn fruchtbar, und mehre ihn sehr, sehr. Zwölf Fürsten soll er zeugen; zu einem großen Volk' erseh' ich ihn. Auch errichte ich meinen Bund mit Isaak, den dir Sara gebären wird im nächsten Jahre um diese Zeit. Da schloß er seine Rede mit ihm; und Gott erhob sich von Abraham weg. Und Abraham nahm Ismael, seinen Sohn, und alle seine Hausgebornen und die um Geld Erkauften, alles Männliche unter den Leuten des Hauses Abrahams; und er beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut noch an eben diesem Tage, wie Gott ihm gesagt hatte. Und Abraham war neun und neunzig Jahre alt, als er beschnitten wurde am Fleische seiner Vorhaut. Und Ismael, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als er beschnitten wurde am Fleische seiner Vorhaut. An demselben Tage wurde Abraham beschnitten, und sein Sohn Ismael. Und alle Leute seines Hauses - Hausgeborne, und von Fremden um Geld Erkaufte wurden mit ihm beschnitten. Abrahams Gastfreundschaft; Verheißung des Segens aller Völker; Verkündigung der Strafe Sodoms, und Abrahams Fürbitte.Und es erschien ihm Jahwe bei den Terebinthen Mamre's, als er bei der Hitze des Tages vor der Türe des Zeltes saß. Und er hob seine Augen auf, und sah; und siehe! drei Männer standen in seiner Nähe. Wie er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Türe des Zeltes, und bückte sich zur Erde nieder. Er sprach: Herr! habe ich Gnade gefunden in deinen Augen; so gehe doch nicht vorüber vor deinem Knechte. Laßt doch ein wenig Wasser bringen, und waschet eure Füße, und ruhet aus unter dem Baume! Ich bringe einen Bissen Brot, daß ihr euer Herz labet; dann möget ihr weiterziehen. Denn dazu seid ihr vor eurem Knechte vorüber gezogen. Und sie sprachen: Mache es so, wie du gesagt hast. Da eilte Abraham in's Zelt zu Sara und sprach: Nimm eilig drei Maß feinen Mehls, knete es und backe Kuchen! Und Abraham lief auch zur Herde, und nahm ein zartes, gutes Kalb und gab es dem Knaben, es eilig zu bereiten. Dann nahm er dicke Milch und süße Milch, und das Kalb, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor; nun stand er bei ihnen unter dem Baume, während sie aßen. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, dein Weib? Er sprach: Siehe! sie ist im Zelte. Da sagte er: Ich werde wieder zu dir kommen um die Zeit des Lebens; dann siehe! hat Sara, dein Weib, einen Sohn. Das hörte Sara an der Türe des Zeltes, das hinter ihm war. Abraham aber und Sara waren alt und betagt; und bei Sara hatte es schon aufgehört, ihr nach der Weiber Weise zu gehen. Deßhalb lachte Sara in ihrem Herzen und sprach: Nachdem ich so alt geworden, sollte ich noch Lust empfinden? Auch mein Herr ist alt! Da sprach Jahwe zu Abraham: Warum lacht doch Sara und spricht: Sollte ich denn wirklich noch gebären, da ich so alt bin? Ist wohl für Jahwe etwas unmöglich? Um die bestimmte Zeit werde ich wieder zu dir kommen - um die Zeit des Lebens; dann hat Sara einen Sohn. Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht; denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: Nein! du hast gelacht. Darauf erhoben sich die Männer von da, und schlugen den Weg ein gegen Sodom hin; und Abraham ging mit ihnen, um sie zu geleiten. Und Jahwe sprach: Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tue? Da Abraham doch zu einem großen und starken Volke werden, und durch ihn gesegnet werden sollen alle Völker der Erde. Denn ich weiß von ihm, daß er seinen Kindern, und seinem Hause nach ihm befehlen wird, zu halten den Weg Jahwe's, und Recht und Gerechtigkeit zu üben; so daß Jahwe auf Abraham kommen läßt, was er zu ihm geredet hat. Und Jahwe sprach: Das Geschrei über Sodom und Gomorrha ist fürwahr! zu groß; und ihre Verschuldung ist fürwahr! gar zu schwer! Ich will doch hinabgehen und sehen, ob sie nach dem Geschrei, das zu mir gekommen, so ganz gehandelt haben, oder nicht! ich werde es gewahren. Jetzt wandten sich von da die Männer und gingen Sodom zu. Abraham aber stand noch vor Jahwe. Und Abraham nahte sich und sprach: Solltest du auch den Gerechten wegraffen mit dem Gottlosen? Vielleicht sind fünfzig Gerechte in der Stadt; solltest du sie auch wegraffen, und dem Orte nicht verzeihen um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind? Ferne sei es von dir, also zu tun, Gerechte zu töten mit Gottlosen, so daß der Gerechte wäre, wie der Gottlose, ferne sei das von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Gerechtigkeit üben? Da sprach Jahwe: Finde ich zu Sodom Fünfzig Gerechte in der Stadt; so will ich dem ganzen Orte verzeihen um dieser willen. Und Abraham antwortete und sprach: Siehe doch! ich habe einmal mich unterwunden, mit meinem Herrn zu reden, obschon ich Staub und Asche bin. Vielleicht fehlten an den fünfzig Gerechten fünf. Willst du um fünf die ganze Stadt verderben? Er sprach: Ich will sie nicht verderben, wenn ich dort fünf und vierzig finde. Und er redete noch weiter mit ihm und sprach: Vielleicht finden sich daselbst vierzig! Er aber sprach: Ich will es nicht tun um der vierzig willen. Da sagte er: Zürne mein Herr doch nicht, wenn ich rede. Vielleicht finden sich daselbst dreißig. Und er sprach: Ich will es nicht tun, wenn ich dreißig daselbst finde. Da sagte er: Siehe! ich habe mich doch einmal unterwunden, mit meinem Herrn zu reden: Vielleicht finden sich daselbst zwanzig. Und er sprach: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen. Da sagte er: Zürne doch mein Herr nicht, wenn ich nur dieses Mal noch rede: Vielleicht finden sich daselbst zehn. Und er sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen. Darauf ging Jahwe weg, als er mit Abraham ausgeredet hatte; und Abraham kehrte zurück an seinen Ort. Lots Gastfreundschaft. Frevel der Sodomiter. Zerstörung Sodoms. Lots Errettung. Blutschande der Töchter Lots.Die beiden Engel kamen nach Sodom des Abends, als Lot im e von Sodom saß. Da Lot sie sah, stand er auf, und ging ihnen entgegen und neigte sich mit dem Angesichte zur Erde. und sprach: Siehe da meine Herren! kehret doch ein in dem Hause eures Knechtes; übernachtet da, und waschet eure Füße; dann möget ihr früh euch aufmachen und eures Weges ziehen. Sie aber sagten: Nein! auf der Straße wollen wir übernachten. Er drang aber sehr in sie, daß sie bei ihm einkehrten; da gingen sie in sein Haus. Nun bereitete er ihnen ein Mahl und buk ungesäuerte Kuchen; und sie aßen. Ehe sie sich schlafen legten, umringten die Leute aus der Stadt, die Leute von Sodom, das Haus, jung und alt, das ganze Volk zusammen. Sie riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, welche zu dir gekommen sind zu Nacht! Schaffe sie zu uns heraus, damit wir sie erkennen. Da trat Lot zu ihnen vor die Türe heraus, schloß aber die Türe hinter sich, und sprach: Handelt doch nicht so schlecht, meine Brüder! Siehe doch! ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben, diese lasset mich zu euch heraus bringen; mit ihnen möget ihr tun, was gut ist in euren Augen; nur tut diesen Männern nichts; denn dazu sind sie unter den Schatten meines Obdachs getreten. Und sie sprachen: Komme nur näher! Dann sprachen sie: Ein einziger kam als Fremdling, und der will den Richter machen? Jetzt wollen wir es dir noch ärger machen, als jenen! Und sie drangen mit Gewalt auf den Mann - auf Lot - zu, und traten näher, um die Türe zu erbrechen. Die Männer aber streckten ihre Hand aus, und zogen Lot zu sich herein in's Haus, und schlossen die Türe zu, und schlugen die Männer, die vor der Haus-Türe waren, mit Blindheit, klein und groß, so daß sie sich abmühten, die Türe zu finden. Dann sprachen die Männer zu Lot: Hast du sonst noch Jemand hier, einen Schwiegersohn, und deine Söhne, und deine Töchter, und Alles, was du in der Stadt hast, führe es von diesem Orte aus; weil wir diesen Ort verderben wollen; denn das Geschrei über sie ist zu groß vor Jahwe; deshalb hat uns Jahwe ausgesendet, sie zu verderben. Und Lot ging hin und redete mit seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sprach: Auf! und ziehet aus von diesem Orte; denn Jahwe wird die Stadt verderben. Er war aber in den Augen seiner Schwiegersöhne wie Einer, der Scherz treiben will. Und wie die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot und sprachen: Auf! nimm dein Weib und deine beiden Töchter, die da sind, damit du nicht weggerafft werdest in der Verschuldung der Stadt. Noch zögerte er, da faßten die Männer seine Hand, und seines Weibes Hand, und seiner beiden Töchter Hand; weil Jahwe seiner schonen wollte. Und sie führten ihn hinaus, und ließen ihn draußen vor der Stadt. Und es geschah, nachdem sie jene hinausgebracht hatten, sprach Einer: Rette dich mit deinem Leben! Sehe dich nicht um, und bleibe im ganzen Gau nicht stehen; auf das Gebirge rette dich, sonst wirst du weggerafft. Da sprach Lot zu ihnen: Nicht doch, meine Herren! Siehe doch! hat ja dein Knecht Gnade gefunden in deinen Augen, und groß war die Güte, die du mir erzeigtest, mich am Leben zu erhalten. Aber ich kann mich nicht retten auf's Gebirge, ohne das das Unglück mich erreicht, und ich sterbe. Siehe doch! jene Stadt ist nahe, um dorthin zu fliehen; und es ist etwas Geringes! Ich will mich dahin retten. Ist es nicht etwas Geringes? Und ich bleibe dann am Leben. Da sprach er zu ihm: Siehe! ich nehme Rücksicht auf dich auch in diesem Stücke, so daß ich nicht die Stadt verheere, von der du redest. Eile, rette dich dorthin! denn ich kann nichts tun, bis du dorthin kommst. Darum nennt man den Namen der Stadt Zoar (d.h. gering). Die Sonne trat hervor über die Erde, als Lot nach Zoar kam. Da ließ Jahwe auf Sodom und Gomorrha Schwefel regnen und Feuer, von Jahwe, vom Himmel herab. So verheerte er die Städte, und das ganze Gau, und alle Bewohner der Städte, und das Gewächs des Bodens. Sein Weib aber sah sich um, und wurde eine Salzsäule. Und Abraham machte sich des Morgens früh auf an den Ort, wo er vor Jahwe gestanden war. Da schaute er hin nach Sodom und Gomorrha, und nach der ganzen Fläche des Gaues; und er sah, und siehe! es stieg auf der Rauch des Landes, wie der Rauch eines Ofens. So geschah es, als Gott die Städte des Gaues verheerte, da gedachte Gott Abrahams, und geleitete Lot mitten aus der Verheerung heraus, als er die Städte verheerte, in welchen Lot wohnte. Und Lot zog sich von Zoar weiter herauf, und wohnte auf dem Gebirge, und seine beiden Töchter mit ihm - denn er fürchtete sich in Zoar zu bleiben - und wohnte daselbst in einer Höhle, er und seine beiden Töchter. Und die ältere sprach zu der jüngern: Unser Vater ist alt, und Niemand ist im Lande, der uns beiwohnte, wie es auf der ganzen Erde Brauch ist. Wohlan! Laß uns unserm Vater Wein zu trinken geben, und uns zu ihm legen, daß wir von unserm Vater Samen an's Leben bringen. Da gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in dieser Nacht; und die ältere kam, und legte sich zu ihrem Vater. Er aber wußte nichts darum, weder als sie sich niederlegte, noch als sie aufstand. Den Morgen darauf sprach die ältere zur jüngern: Siehe! ich habe mich gestern zu meinem Vater gelegt. Laß uns nun diese Nacht ihm Wein zu trinken geben; dann komme du, und lege dich zu ihm; daß wir von unserem Vater Samen an's Leben bringen. Da gaben sie ihrem Vater auch in dieser Nacht Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auf und legte sich zu ihm. Er aber wußte nichts darum, weder als sie sich niederlegte, noch als sie aufstand. Und die beiden Töchter Lots wurden schwanger von ihrem Vater. Die ältere gebar einen Sohn; und sie nannte seinen Namen Moab, (d.h. vom Vater). Der ist der Stammvater Moabs bis auf den heutigen Tag. Und auch die jüngere gebar einen Sohn; und sie nannte seinen Namen Ben-Ammi (d.h. Sohn meines Volkes). Dieser ist der Stammvater der Söhne Ammons, bis auf den heutigen Tag. Abraham in Gerar; Abimelech nimmt Sara; gibt sie aber auf göttliche Weisung zurück.Und Abraham brach von da auf in die Südgegend; und wohnte zwischen Kadesch und zwischen Sur, und hielt sich zu Gerar auf. Und Abraham sagte von Sara, seinem Weibe: Sie ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, der König von Gerar, und nahm Sara zu sich. Und Gott kam zu Abimelech im Traume des Nachts und sprach zu ihm: Sieh! du mußt sterben wegen des Weibes, das du genommen hast, da es die Gattin eines Mannes ist. Abimelech aber hatte sich zu ihr nicht genaht. Und er sprach: Herr! solltest du wohl auch gerechte Leute umbringen? Hat jener nicht zu mir gesagt: Sie ist meine Schwester? So hat auch sie selbst gesagt: Er ist mein Bruder! In Unschuld meines Herzens und in Reinheit meiner Hände hab' ich das getan. Da sprach Gott zu ihm im Traume: Auch ich weiß, daß du in Unschuld deines Herzens solches getan hast: Deßhalb habe ich auch dich abgehalten, dich gegen mich zu versündigen, darum gab ich nicht zu, daß du sie berührtest. So gib nun das Weib des Mannes zurück! Denn er ist ein Prophet; er wird für dich beten, daß du am Leben bleibst. Gibst du sie aber nicht zurück; so wisse, daß du des Todes sterben wirst - du und Alles, was dir angehört. Da stand Abimelech des Morgens früh auf; und er rief alle seine Knechts, und redete alle diese Worte vor ihren Ohren; da fürchteten sich die Männer sehr. Und Abimelech rief den Abraham und sprach zu ihm: Was hast du uns getan; und was habe ich gegen dich gesündigt, daß du große Sündenstrafe über mich und über mein Reich brachtest; du hast mit mir gehandelt, wie man nicht handeln sollte. Und Abimelech sprach zu Abraham: Worauf hast du gesehen, daß du solches getan hast? Und Abraham sagte: Ich dachte, es ist wohl keine Gottesfurcht an diesem Orte, und sie werden mich erwürgen um meines Weibes willen. Übrigens ist sie auch in Wahrheit meine Schwester; sie ist meines Vaters Tochter, aber nicht die Tochter meiner Mutter; und sie wurde mein Weib. Da geschah es nun, als Gott mich fortwandern hieß aus meines Vaters Hause, da sprach ich zu ihr: Das sei deine Liebe, die du mir erweisen wirst: an jedem Orte, an den wir kommen, sage von mir: Er ist mein Bruder! Und Abimelech nahm Schafe und Rinder und Knechte und Mägde, und gab sie dem Abraham; auch gab er ihm Sara, sein Weib, zurück. Und Abimelech sprach: Siehe! mein Land liegt vor dir, wo es dir wohlgefällt, wohne! Zu Sara aber sprach er: Siehe! tausend Silberlinge habe ich deinem Bruder gegeben. Siehe! das sei dir zur Bedeckung der Augen bei Allen, die um dich sind, und mit Allem, damit du gerechtfertigt seiest. Und Abraham betete zu Gott; da heilte Gott Abimelech und sein Weib und seine Mägde, daß sie gebaren. Denn verschlossen hatte Jahwe jede Gebärmutter im Hause Abimelechs wegen der Sara, des Weibes Abrahams. Isaaks Geburt, Beschneidung und Entwöhnung. Ismael, von Abraham weggewiesen, und von Gott erhalten. Abrahams Bund mit Abimelech.Und Jahwe suchte Sara heim, wie er gesprochen hatte; und Jahwe tat der Sara, wie er geredet hatte. Sara ward schwanger, und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem Alter, um die Zeit, welche Gott ihm zugesagt hatte. Und Abraham nannte den Namen seines Sohnes, der ihm geboren ward, den ihm Sara gebar, Isaak. Und Abraham beschnitt Isaak, seinen Sohn, als er acht Tage alt war, wie ihm Gott geboten hatte. Abraham aber war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. Und Sara sprach: Zum Lachen ist es, was mir Gott getan hat; Jeder, der es hört, wird über mich lachen. Sie sprach: Wer hätte doch dem Abraham gesagt: Sara säugt noch Kinder! da ich in seinem Alter einen Sohn geboren habe? Und der Knabe wuchs heran und ward entwöhnt. Und Abraham stellte ein großes Gastmahl an am Tage, als Isaak entwöhnt wurde. Sara sah den Sohn der Hagar, der Ägypterin, den sie dem Abraham geboren hatte, sein Gespötte treiben. Da sprach sie zu Abraham: Treibe diese Magd aus mit ihrem Sohne; denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohne, mit Isaak. Aber das Wort gefiel dem Abraham sehr übel, um seines Sohnes willen. Und Gott sprach zu Abraham: Laß dir's nicht übel gefallen wegen des Knaben, und wegen deiner Magd; in Allem, was Sara dir sagt, höre auf ihre Stimme. Denn in Isaak soll dein Same genannt werden. Doch auch den Sohn der Magd - ich will zu einem Volk ihn machen; ist er ja dein Same. Da stand Abraham des Morgens früh auf; nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, und gab es der Hagar, legte es auf ihre Schulter und entließ sie samt dem Knaben. Sie ging fort und verirrte sich in der Wüste Beerseba. Da nun das Wasser aus dem Schlauche zu Ende war, warf sie den Knaben unter eines der Gesträuche. Sie aber ging weg, und setzte sich gegenüber, ungefähr in der Entfernung eines Bogenschusses; denn sie sagte: Ich kann dem Sterben des Knaben nicht zusehen. So saß sie gegenüber, erhob ihre Stimme und weinte. Aber Gott hörte die Stimme des Knaben; und der Engel Gottes rief der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was ist dir Hagar? Fürchte dich nicht! Denn Gott hört auf die Stimme des Knaben eben da, wo er ist. Stehe auf, nimm den Knaben, halte ihn mit deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volke machen. Da öffnete Gott ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen, ging hin und füllte ihren Wasserschlauch, und gab dem Knaben zu trinken. Und Gott war mit dem Knaben; und er wuchs heran und hielt sich in der Wüste auf. Und er ward, nachdem er herangewachsen, ein Bogenschütze. Und er wohnte in der Wüste Pharan; und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus dem Lande Ägypten. Um jene Zeit geschah es, daß Abimelech und Phikol, sein Heerführer, zu Abraham sprach: Gott ist mit dir in Allem, was du tust. Schwöre mir also bei Gott, daß du mich nicht trügen willst, noch meinen Sohn, noch meinen Enkel; vielmehr der Liebe gemäß, welche ich dir bewiesen habe, tue an mir, und an dem Lande, in dem du dich aufhältst. Und Abraham sprach: Ich will schwören. Abraham aber machte dem Abimelech Vorwürfe um des Wasserbrunnens willen, den Abimelechs Knechte weggenommen hatten. Und Abimelech sagte: Ich weiß nicht, wer dieses getan hat. Auch hast du es mir nicht gesagt; auch habe ich's nicht gehört außer eben heute. Und Abraham nahm Schafe und Rinder, und gab sie dem Abimelech; und beide schlossen einen Bund. Und Abraham stellte sieben junge Schafe besonders. Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen diese sieben jungen Schafe, die du besonders gestellt hast? Und er sprach: Sieben Schafe sollst du nehmen aus meiner Hand, damit mir das zum Zeugnis seie, daß ich diesen Brunnen gegraben habe. Darum nannte man diesen Ort Beerseba (d.h. Brunnen des Schwurs); weil beide daselbst schwuren. Sie schlossen also einen Bund in Beerseba. Und Abimelech und Phikol, sein Heerführer, machten sich auf, und kehrten zurück in's Land der Philister. Er aber pflanzte Tamarisken in Beerseba, und rief daselbst an den Namen Jahwe's, des ewigen Gottes. Und Abraham hielt sich lange Zeit im Lande der Philister auf. Isaaks Aufopferung von Gott befohlen. Abraham besteht in der Prüfung, daher Bestätigung der früheren Verheißung. Nahors Nachkommen.Nach diesen Vorfällen geschah es, daß Gott den Abraham versuchte; und zu ihm sprach: Abraham! Und er sprach: hier bin ich! Da sprach er: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, den Isaak, und ziehe hin in das Land Moria; und dort bringe ihn dar zum Opfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde. Und Abraham machte sich des Morgens früh auf; und sattelte seinen Esel, und nahm zwei seiner Knaben mit sich, und Isaak, seinen Sohn; und spaltete Holz zum Brandopfer; und stand auf und ging an den Ort, welchen Gott ihm gesagt hatte. Am dritten Tage - da erhob Abraham seine Augen, und sah den Ort von ferne. Und Abraham sprach zu seinen Knaben: Bleibet ihr hier mit dem Esel, und ich und der Knabe wollen bis dort hingehen und anbeten, und dann zurückkehren zu euch. Also nahm Abraham das Holz zum Brandopfer und legte es auf Isaak, seinen Sohn, und in seine Hand nahm er das Feuer und das Messer; und nun gingen beide miteinander. Und Isaak sprach zu Abraham, seinem Vater, und sagte: Mein Vater! und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn! Und er sagte: Siehe! da ist das Feuer und das Holz; aber wo ist das Schaf zum Brandopfer? Und Abraham sprach: Gott wird sich das Schaf zum Brandopfer ausersehen, mein Sohn! Sie gingen also beide miteinander, und kamen an den Ort, den ihm Gott gesagt hatte. Da bauete Abraham den Altar, legte das Holz zurecht und band Isaak, seinen Sohn, und legte ihn auf den Altar über das Holz her; und er streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel Jahwe's vom Himmel zu und sprach: Abraham, Abraham! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm nichts! Denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, da du sogar deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht verweigert hast! Da hob Abraham seine Augen auf und sah; und siehe! da war ein Widder hinter ihm, der mit seinen Hörnern im Dickicht hängen geblieben. Und Abraham ging hin und nahm den Widder, und brachte ihn zum Opfer dar anstatt seines Sohnes. Und Abraham gab diesem Orte den Namen: Jahwe jireh (d.h. Gott wird sich ausersehen); wie man noch heutigen Tages sagt: Auf dem Berge Jahwe's wird ausersehen. Und der Engel Jahwe's rief dem Abraham zum zweiten Male vom Himmel zu, und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen - das ist Jahwe's Spruch - weil du dieses getan, und deinen Sohn, deinen einzigen, nicht verweigert hast; so segne ich dich, und mehre deinen Samen wie die Sterne des Himmels, und wie den Sand an dem Gestade des Meeres; und dein Same soll besitzen das Tor seiner Feinde; ja durch deinen Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde; weil du auf meine Stimme gehört hast. Da kehrte Abraham zurück zu seinen Knaben, und sie machten sich auf, und gingen miteinander nach Beerseba. Und Abraham wohnte zu Beerseba. Und es geschah nach diesen Vorfällen, daß dem Abraham berichtet wurde und gesagt: Siehe! auch Milka hat deinem Bruder Nahor Kinder geboren: Uz, seinen Erstgebornen, und Bud, dessen Bruder, und Kemuel, den Vater Arams; Und Chesed, und Haso, und Phildas, und Jidlaph, und Betuel. Und Betuel zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, Abrahams Bruder. Und er hatte ein Nebenweib, mit Namen Reuma, auch diese gebar Tebah, und Gaham, und Thahas, und Maaka. Sara stirbt. Abraham kauft als Erbbegräbnis die Höhle Makphela.Und das Lebensalter der Sara war hundertundsiebenundzwanzig Jahre. Dies waren die Lebensjahre der Sara. Und Sara starb zu Kirjatharba, das ist Hebron im Lande Kanaan. Und Abraham kam, um Sara zu betrauern und sie zu beweinen. Und Abraham machte sich auf von seinem Toten weg, und redete mit den Söhnen Heths und sprach: Als Fremdling und Angesessener halte ich mich auf unter euch; gebet mir ein Erbbegräbnis bei euch, damit ich meinen Toten von meinem Anblick weg begraben kann. Und die Söhne Heths antworteten dem Abraham und sprachen zu ihm: Höre uns, Herr! du bist ein Fürst Gottes unter uns. In das auserlesenste unserer Gräber begrabe deinen Toten! Keiner von uns wird sein Begräbnis dir verweigern, daß du nicht deinen Toten hin begraben dürftest. Und Abraham erhob sich, und beugte sich vor dem Volke des Landes, vor den Söhnen Heths. Und er redete mit ihnen und sprach: Ist's nach eurem Willen, daß ich meinen Toten von meinem Anblick weg begrabe; so höret mich und leget Fürsprache für mich ein bei Ephron, dem Sohne Zohars. Dieser möge mir geben die Höhle Makphela, die er besitzet, die am Ende seines Feldes liegt. Um den vollen Wert an Silber möge er mir sie geben zu meinem Erbbegräbnisse unter euch. Ephron aber saß unter den Söhnen Heths. Und Ephron, der Hethiter, antwortete dem Abraham vor den Ohren der Söhne Heths, vor Allen, die in das Tor seiner Stadt eingingen und sprach: Nicht so, mein Herr! höre mich! Das Feld gebe ich dir, und die Höhle, die daran liegt, gebe ich dir. Vor den Augen der Söhne meines Volkes gebe ich's dir. Begrabe deinen Toten! Und Abraham beugte sich vor dem Volke des Landes; und redete zu Ephron vor den Ohren des Volkes des Landes und sprach: Ach, wenn du mich doch hörtest! Ich gebe dir den Wert des Feldes in Silber; nimm es von mir an! Dann will ich meinen Toten dort begraben. Und Ephron antwortete dem Abraham und sprach zu ihm: Mein Herr, höre mich! Das Land für vierhundert Sekel Silbers - was soll das zwischen mir und zwischen dir! Begrabe doch deinen Toten! Da hörte Abraham auf Ephron, und Abraham wog dem Ephron das Silber zu, wie er es vor den Ohren der Söhne Heths bestimmt hatte - vierhundert Sekel Silbers, was es bei dem Kaufmann gilt. So ward erstanden das Feld Ephrons, das in Makphela liegt vor Mamre - das Feld samt der Höhle, die dabei ist, mit allen Bäumen auf dem Felde, die in dessen Umkreise ringsum standen, dem Abraham zum Eigentum vor den Augen der Söhne Heths, vor Allen, die in das Tor seiner Stadt eingingen. Hierauf begrub Abraham die Sara, sein Weib, in die Höhle des Feldes von Makphela vor Mamre, das ist Hebron im Lande Kanaan. Und das Feld samt der Höhle, die dabei ist, ward also erstanden - Abraham zum Erbbegräbnisse von den Söhnen Heths. Werbung um Rebekka. Isaak führt sie heim.Und Abraham war alt und betagt; und Jahwe hatte Abraham gesegnet in Allem. Und Abraham sprach zu seinem Diener, dem Ältesten seines Hauses, dem Oberaufseher über Alles, was er hatte: Lege deine Hand unter meine Hüfte! Ich lasse dich schwören bei Jahwe, dem Gott des Himmels, und dem Gott der Erde, daß du für meinen Sohn kein Weib nehmen willst aus den Töchtern der Kananiter, unter welchen ich wohne; daß du vielmehr in mein Land und zu meiner Verwandtschaft ziehen willst, um meinem Sohne Isaak ein Weib zu holen. Der Knecht sprach zu ihm: Vielleicht aber will das Weib mir nicht nachziehen in dieses Land; soll ich dann deinen Sohn zurückbringen in das Land, von welchen du ausgezogen bist? Da sprach Abraham: Hüte dich, meinen Sohn wieder dorthin zurückzubringen! Jahwe, der Gott des Himmels, der mich aus dem Hause meines Vaters, und aus dem Hause meiner Geburt genommen, und der zu mir geredet, und mir geschworen und gesagt hat: Deinem Samen will ich dieses Land geben; der wird seinen Engel vor dir her senden, und du wirst für meinen Sohn ein Weib von dort her erhalten. Wenn aber das Weib dir nicht nachziehen will; so bist du dieses meines Schwurs los. Nur meinen Sohn sollst du nicht dahin zurückbringen. Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwur ihm auf diese Abrede. Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn, und er zog hin mit allerlei Kostbarkeiten seines Herrn in seiner Hand. Und er machte sich auf, und zog hin nach Mesopotamien zur Stadt Nahors. Als er nun die Kamele lagern ließ, außerhalb der Stadt, an dem Wasserbrunnen, um die Abendzeit - zur Zeit, da die Weiber zum Wasserschöpfen herauskamen; da sprach er: Jahwe, du Gott meines Herrn, Abrahams! laß mir es doch heute zutreffen; und erweise Güte meinem Herrn Abraham! Siehe! ich stehe am Wasserbrunnen, und die Töchter der Stadtleute kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. Geschieht es dann, daß das Mädchen, zu dem ich sage: Neige doch deinen Eimer, daß ich trinke, spricht: und auch deinen Kamelen will ich zu trinken geben; so sei es diese, die du deinem Knechte Isaak bestimmt hast; und hieran will ich dann erkennen, daß du Güte erweisest meinem Herrn. Und es geschah, als er noch nicht ausgeredet hatte, siehe! da kam Rebekka heraus - die geboren war dem Betuel, dem Sohne der Milka, des Weibes Nahors, des Bruders Abrahams - mit ihrem Eimer auf ihrer Schulter. Und das Mädchen war sehr schön von Ansehen, eine Jungfrau, die noch kein Mann erkannt hatte. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Eimer, und kam herauf. Da lief der Knecht ihr entgegen und sprach: Laß mich doch ein wenig Wasser trinken aus deinem Eimer! Sie sprach: Trinke, mein Herr! und eilig nahm sie ihren Eimer herab auf ihre Hand, und gab ihm zu trinken. Nachdem sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Auch deinen Kamelen will ich schöpfen, bis sie alle getrunken haben. So goß sie eilig den Eimer in die Tränkrinne aus, und lief noch einmal zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte für alle seine Kamele. Und der Mann betrachtete sie stillschweigend, um zu gewahren, ob Jahwe seine Reise beglückt habe oder nicht. Und es geschah, nachdem die Kamele alle getrunken hatten, nahm der Mann einen goldenen Ring, einen halben Sekel im Gewicht, und zwei Armbänder für ihre Arme, zehn Sekel Goldes im Gewicht, und sprach: Wessen Tochter bist du? Sage mir es doch! wäre im Hause deines Vaters wohl Raum für uns, um zu übernachten? Und sie sprach zu ihm: Die Tochter Betuels bin ich, eines Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat. Und sie sprach zu ihm:: Sowohl Stroh als Futter ist viel bei uns, auch Raum zum Übernachten. Da beugte sich der Mann und betete an vor Jahwe, und sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott meines Herrn Abrahams, der mit seiner Güte und Treue nicht abläßt von meinem Herrn! Mich hat Jahwe auf den Weg geführt zu dem Hause der Brüder meines Herrn. Da lief das Mädchen und verkündete im Hause ihrer Mutter diese Vorfälle. Rebekka aber hatte einen Bruder, mit Namen Laban; und Laban lief zu dem Manne hinaus zur Quelle. Denn es geschah, als er den Ring und die Armbänder an den Armen seiner Schwester sah, und hörte die Worte seiner Schwester Rebekka, wie sie sprach: so hat der Mann mit mir geredet; da kam er zu dem Manne; und siehe! dieser stand bei den Kamelen an der Quelle. Und er sprach: Komm herein, Gesegneter Jahwe's! Warum stehest du draußen? Ich habe das Haus geräumt, und es ist Raum für die Kamele. Da kam der Mann in's Haus; und er sattelte die Kamele ab, und gab Stroh und Futter den Kamelen, und Wasser, um seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die bei ihm waren. Als man ihm zu essen vorsetzte, sprach er: Ich werde nicht essen, bis ich meine Aufträge gesagt habe. Da sprach er: So rede! Nun sprach er: Ich bin Abrahams Knecht. Jahwe hat meinen Herrn sehr gesegnet, so daß er groß geworden; und hat ihm gegeben Schafe, und Rinder, und Silber, und Gold, und Knechte, und Mägde, und Kamele und Esel. Sara aber, das Weib meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie schon alt geworden; diesem hat er Alles gegeben, was er hat. Und mein Herr hat mich schwören lassen und gesagt: Du sollst meinem Sohne kein Weib nehmen von den Töchtern der Kananiter, in deren Land ich wohne; vielmehr sollst du in das Haus meines Vaters und zu meinem Geschlechte gehen, um meinem Sohne ein Weib zu holen. Und ich sprach zu meinem Herrn: Vielleicht aber möchte das Weib mir nicht nachziehen. Da sprach er zu mir: Jahwe, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir schicken, und deine Reise beglücken, daß du für meinen Sohn ein Weib erhälst aus meinem Geschlechte und aus meines Vaters Hause. Alsdann sollst du meines Schwurs los sein, wenn du zu meinem Geschlechte kommst, und man sie dir nicht gibt; dann bist du meines Schwurs los. Nun kam ich heute an die Quelle und sprach: Jahwe, du Gott meines Herrn Abrahams! wenn du meine Reise beglücken willst, die ich unternommen habe; siehe! ich stehe an der Wasser-Quelle; wenn es nun geschieht, daß das Mädchen, das zum Schöpfen herauskommt, und zu dem ich sage: Gib mir doch ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Eimer! zu mir sagt: Trinke erst du selbst, und dann will ich auch für deine Kamele schöpfen; so sei diese das Weib, das Jahwe dem Sohne meines Herrn bestimmt hat. Noch hatte ich nicht vollendet, solches zu reden in meinem Herzen; siehe! da kam Rebekka heraus, mit ihrem Eimer auf ihrer Schulter; und sie ging hinab zur Quelle und schöpfte. Da sprach ich zu ihr: Laß mich doch trinken! Und sie hob eilig ihren Eimer herab und sprach: Trinke! dann will ich auch deinen Kamelen zu trinken geben. So trank ich, und auch meinen Kamelen gab sie zu trinken. Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Und sie sprach: Die Tochter Betuels, des Sohns Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da legte ich den Ring an ihre Nase und die Armbänder an ihre Arme. Und ich neigte mich und betete an vor Jahwe; und ich pries Jahwe, den Gott meines Herrn Abrahams, der mich auf den richtigen Weg führte, um die Tochter des Bruders meines Herrn zu erhalten für seinen Sohn. Nun also, wenn ihr Güte und Treue üben wollet an meinem Herrn, so saget mir's; wo nicht, so saget mir's, damit ich mich wende zur Rechten oder zur Linken. Da antwortete Laban und Betuel und sprachen: Von Jahwe kommt die Sache; wir können dir dagegen weder Gutes noch Böses sagen. Siehe! Rebekka steht vor dir! Nimm sie und ziehe hin, und sie werde das Weib des Sohnes deines Herrn, wie Jahwe geredet hat. Und es geschah, als der Knecht Abrahams ihre Worte hörte, da beugte er sich zur Erde vor Jahwe. Und der Knecht holte herbei silbernes Geschmeide und goldenes Geschmeide und Kleider, und gab sie der Rebekka; auch gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter Kostbarkeiten. Und sie aßen und tranken - er und die Männer, die bei ihm waren, und übernachteten. Und sie standen auf am andern Morgen. Da sprach er: Entlasset mich zu meinem Herrn! Und es sprach ihr Bruder und ihre Mutter: Laß doch das Mädchen nur noch zehn Tage bei uns bleiben, dann mag sie gehen! Aber er sprach zu ihnen: Haltet ihr mich nicht auf; hat ja Gott meinen Weg beglückt. Entlasset mich, daß ich zu meinem Herrn ziehe. Da sprachen sie: Lasset uns das Mädchen rufen und sie selbst fragen. Und sie riefen die Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie sprach: Ich will ziehen. Da entließen sie Rebekka, ihre Schwester, samt ihrer Amme, und den Knecht Abrahams und dessen Leute. Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal tausenden, und dein Same nehme in Besitz die Tore seiner Feinde. Da machte sich Rebekka auf samt ihren Mägden, und sie ritten auf Kamelen und zogen dem Manne nach. Also nahm der Knecht die Rebekka und zog ab. Und Isaak kam eben von dem Brunnen Lachai Roi (Brunnen des Lebendigen und mich Sehenden); denn er hielt sich im Lande gegen Süden auf. Als Isaak ausgegangen, um nachzusinnen auf dem Felde gegen Abend, und seine Augen aufhob, da sah er; und siehe! es kamen die Kamele. Auch Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak, und warf sich vom Kamele; und sprach zu dem Knechte: Wer ist jener Mann, der auf dem Felde uns entgegen kommt? Da sagte der Knecht: das ist mein Herr! da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. Nun erzählte der Knecht dem Isaak den ganzen Vorgang, den er ausgerichtet hatte. Und Isaak führte sie in das Zelt Sara's, seiner Mutter; und er nahm Rebekka, und sie ward sein Weib. Und er liebte sie, und Isaak tröstete sich über seine Mutter. Abrahams andere Söhne; sein Tod und Begräbnis. Ismaels Nachkommen. Esau und Jakob. Esau verkauft seine Erstgeburt.Und Abraham nahm wieder ein Weib, mit Namen Ketura. Diese gebar ihm Simran, und Joksan, und Medan, und Midian, und Jisbak, und Suah. Und Joksan zeugte Seba und Dedan; und die Söhne Dedans waren Assurim, Letusim Leümmim. Und die Söhne Midians waren Epha, und Epher, und Henoch, und Abida, und Eldaa. Und Abraham gab Alles, was er hatte, dem Isaak. Den Kindern der Nebenweiber aber, gab er Geschenke, und hieß sie wegziehen aus der Nähe seines Sohnes Isaak, noch bei seinen Lebzeiten gegen Morgen in das Land gegen Morgen. Dies sind die Tage der Lebensjahre, welche Abraham lebte: hundertfünfundsiebenzig Jahre. Und Abraham verschied und starb in gutem Alter, alt und lebenssatt. Und er ward versammelt zu seinen Stammgenossen. Und es begruben ihn Isaak und Ismael, seine Söhne, in die Höhle von Makphela, auf das Feld Ephrons, des Sohnes Zoars, des Hethiters, vor Mamre, auf das Feld nämlich, das Abraham gekauft hatte von den Söhnen Heths; daselbst ward Abraham begraben, so wie Sara, sein Weib. Und es geschah nach dem Tode Abrahams, da segnete Gott Isaak, seinen Sohn. Und Isaak wohnte bei dem Brunnen Lachai Roi. Dies ist das Geschlecht Ismaels, des Sohns Abrahams, den Hagar, die Ägypterin, die Magd der Sara, dem Abraham geboren hatte. Und dies sind die Namen der Söhne Ismaels, nach ihren Namen, und nach ihren Geschlechtern: der Erstgeborne Ismaels Nebajoth, und Kedar, und Adbeel, und Mibsam, und Misma, und Duma, und Massa, Hadar, und Thema, Jetur, Naphisch und Kedma. Dies sind die Söhne Ismaels, und dies ihre Namen nach ihren Dörfern und Gehöften, zwölf Fürsten ihrer Völkerschaften. Und dies sind die Lebensjahre Ismaels: hundertundsiebenunddreißig Jahre; dann verschied und starb er, und ward gesammelt zu seinen Stammgenossen. Und sie wohnten von Hawila an bis gegen Sur, das vor Ägypten liegt, bis Assur. Im Angesichte aller seiner Brüder sank er hin. Dies ist das Geschlecht Isaaks, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak. Und Isaak war vierzig Jahre alt, als er zum Weibe nahm die Rebekka, die Tochter Betuels, des Aramäers aus Mesopotamien, die Schwester Labans, des Aramäers. Und Isaak flehte zu Jahwe für sein Weib, denn sie war unfruchtbar; und Jahwe ließ sich von ihm erbitten, und Rebekka, sein Weib, wurde schwanger. Da stießen die Kinder in ihrem Leibe. Und sie sprach: wenn es so geht, wozu bin ich das? Und sie ging hin, Jahwe zu fragen. Und Jahwe sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, zwei Nationen sondern sich aus deinem Innern aus; die eine Nation wird stärker sein, als die andere; und die große wird der kleinen dienen. Und ihre Tage waren um zum Gebären; und siehe! es waren Zwillinge in ihrem Leibe. Und der erste kam hervor rötlich, ganz behaart wie ein Mantel. Und man nannte seinen Namen Esau (d.h. behaart). Und nach ihm kam sein Bruder, dessen Hand hielt die Ferse Esau's; und man gab ihm den Namen Jakob (d.h. Fersehalter). Und Isaak war sechzig Jahre alt, da sie geboren wurden. Und die Knaben wurden groß, und Esau ward ein Mann, kundig der Jagd, ein Feldmann; Jakob aber ein frommer Mann, der in den Zelten blieb. Und Isaak liebte Esau; denn das Wildbret war nach seinem Munde; und Rebekka liebte Jakob. Einst hatte Jakob ein Gericht bereitet; da kam Esau vom Felde, und war abgemattet. Und Esau sprach zu Jakob: Laß mich doch kosten von dem Rothen - diesem Rothen da; denn ich bin abgemattet. Daher nennt man seinen Namen Edom (d.h. der Rothe). Und Jakob sprach: Verkaufe mir sogleich deine Erstgeburt! Da sprach Esau: Siehe! gehe ich ja doch dem Tode entgegen; wozu soll mir dann die Erstgeburt! Und Jakob sprach: So schwöre mir gleich! Da schwur er ihm; und so verkaufte er an Jakob seine Erstgeburt. Nun gab Jakob dem Esau Brot und das Gericht Linsen. Und er aß und trank; und stand auf und ging weg. So gering achtete Esau die Erstgeburt. Isaak in Gerar von den Philistern beneidet, von Gott gesegnet.Und es war eine Hungersnot im Lande außer der frühern Hungersnot, die zur Zeit Abrahams gewesen. Und Isaak zog zu Abimelech, dem Könige der Philister, nach Gerar. Da erschien ihm Jahwe und sprach: Ziehe nicht hinab nach Ägypten; wohne in dem Lande, welches ich dir sage. Halte dich auf in diesem Lande; so will ich mit dir sein und dich segnen. Denn dir und deinem Samen will ich alle diese Länder geben; und ich lasse den Eid bestehen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. Ja, ich will mehren deinen Samen wie die Sterne am Himmel, und deinem Samen will ich alle diese Länder geben; und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde; weil Abraham gehört hat auf meine Stimme und beobachtet hat, was ich zu beobachten gab, meine Gebote, meine Vorschriften und meine Gesetze. Isaak blieb also zu Gerar. Als nun die Leute des Ortes nach seinem Weibe fragten; da sprach er: Sie ist meine Schwester! Denn er fürchtete sich zu sagen: Sie ist mein Weib: damit ihn die Leute des Ortes nicht töteten wegen Rebekka; denn sie war schön von Aussehen. Und es geschah, als sein Aufenthalt daselbst sich verlängerte, da Schaute Abimelech, der König der Philister, durch's Fenster, und sah, und siehe! Isaak koste mit seinem Weibe Rebekka. Da rief Abimelech Isaak und sprach: Fürwahr! siehe! dein Weib ist sie. Und warum sagtest du: meine Schwester ist sie. Und Isaak sprach zu ihm: Deßhalb sagte ich's, um nicht zu sterben ihretwegen. Und Abimelech sprach: Warum hast du uns das getan? wie leicht hätte Einer aus dem Volke dein Weib beschlafen mögen! und du hättest eine Schuld über uns gebracht. Und Abimelech gebot seinem ganzen Volke und sprach: Wer diesen Mann und sein Weib antastet, der soll des Todes sterben. Und Isaak säete in diesem Lande; da gewann er in diesen Zeiten das Hundertfache. So segnete ihn Jahwe. Und der Mann ward groß; ja es nahm immer zu mit seiner Größe, so daß er sehr groß ward. Und er besaß Kleinvieh und Rindvieh und Gesinde in Menge. Deswegen beneideten ihn die Philister. Und alle Brunnen, welche die Knechte seines Vaters gegraben hatten, in den Tagen seines Vaters Abrahams, die verstopften die Philister, und füllten an mit Erde. Und Abimelech sprach zu Isaak: Ziehe aus von uns; denn du wirst uns viel zu gewaltig. Da zog Isaak von hier weg; und er schlug sein Lager auf im Tale Gerar, und blieb daselbst. Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, welche man gegraben hatte in den Tagen seines Vaters Abrahams; die aber die Philister verstopft hatten nach dem Tode Abrahams. Und er gab ihnen die nämlichen Namen, die sein Vater ihnen gegeben hatte. Und die Knechte Isaaks gruben im Tale und fanden da einen Brunnen mit lebendigem Wasser. Und es zankten sich die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser ist unser! Und er nannte den Namen des Brunnens Esek (d.h. Zank), weil sie mit ihm sich gezankt hatten. Und sie gruben einen andern Brunnen; auch über diesen stritten sie sich. Und er nannte seinen Namen Sirna (d.h. Streit). Und er brach von da auf und grub einen andern Brunnen; über diesen stritten sie nicht; und er nannte seinen Namen Rehoboth (d.h. Raum); denn, sprach er, jetzt hat uns Jahwe Raum gemacht, und wir nehmen zu im Lande. Von da zog er nach Beerseba. Da erschien ihm Jahwe in derselben Nacht und sprach: Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters! fürchte dich nicht! denn ich bin mit dir; und ich segne dich und mehre deinen Samen um meines Knechtes Abrahams willen. Und er bauete daselbst einen Altar und rief an den Namen Jahwe's, und schlug daselbst sein Zelt auf. Die Knechte Isaaks aber gruben da einen Brunnen. Da nun Abimelech zu ihm aus Gerar kam mit Ahusath, seinem Freunde und Phikol, seinem Heerführer, sprach Isaak zu ihnen: Warum kommet ihr zu mir, da ihr mich doch hasset, und mich von euch fortgewiesen habet? Da sprachen sie: Wir sehen augenscheinlich, daß Jahwe mit dir ist; daher sprachen wir: Es soll ein Eid bestehen zwischen uns, zwischen uns nämlich und zwischen dir, und wir wollen einen Bund mit dir schließen. Du sollst uns kein Leid tun, wie wir dich nicht antasteten, und wie wir nur Gutes dir taten und dich in Frieden ziehen ließen. Nun bist du der Gesegnete Jahwe's! Da bereitete er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken. Des Morgens aber standen sie früh auf, und schwuren sich gegenseitig. Darauf entließ sie Isaak; und sie zogen von ihm in Frieden. Und es geschah an diesem Tage, daß die Knechte Isaaks kamen, und ihm Anzeige machten von dem Brunnen, welchen sie gegraben, und zu ihm sprachen: Wir haben Wasser gefunden! Deßhalb nannte er ihn Siba (d.h. Schwur). Daher ist der Name der Stadt Beerseba bis auf den heutigen Tag. Und Esau war vierzig Jahre alt; da nahm er ein Weib Judith, die Tochter Beeri's, des Hethiters, und Basemath, die Tochter Elons, des Hethiters. Diese waren das Herzeleid für Isaak und Rebekka. Jakob erschleicht den Segen von Isaak; Esau verfolgt ihn darum.Und es geschah, als Isaak alt und seine Augen trüb geworden waren, so daß sie nicht sahen; da rief er Esau, seinen ältern Sohn zu sich und sprach zu ihm: Mein Sohn! Und er sprach zu ihm: Hier bin ich! Und er sprach: Siehe doch! ich bin alt und weiß nicht den Tag meines Todes. So nimm nun doch deine Geräte, deinen Köcher und deinen Bogen, und gehe auf das Feld, und erjage mir ein Wildbret; und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, wie ich's liebe, und bringe mir es her, daß ich's esse, damit dich meine Seele segne, bevor ich sterbe. Und Rebekka hörte es, wie Isaak mit Esau, seinem Sohne, redete; und Esau auf's Feld gegangen war, um ein Wildbret zu erjagen und es zu bringen. Da redete Rebekka mit ihrem Sohne Jakob und sprach: Siehe! ich habe gehört, wie dein Vater mit Esau, deinem Bruder, redete und sagte: Schaffe mir doch ein Wildbret, und bereite daraus ein schmackhaftes Gericht, daß ich es esse; so will ich dich segnen vor Jahwe, bevor ich sterbe. Und nun, mein Sohn! höre auf meine Stimme, auf das, was ich dir gebiete. Gehe doch zur Herde, und hole mir von da zwei gute junge Ziegenböckchen; so will ich daraus ein schmackhaftes Gericht bereiten deinem Vater, wie er es liebt. Und du sollst es deinem Vater bringen, daß er ißt, damit er dich segne, bevor er stirbt. Jakob aber sprach zu Rebekka, seiner Mutter: Siehe! Esau, mein Bruder, ist ein haariger Mann, ich aber ein glatter; leicht möchte mein Vater mich betasten; dann bin ich in seinen Augen wie ein Betrüger, und ich brächte Fluch über mich, keinen Segen. Aber die Mutter sprach zu ihm: Auf mir ruhe dein Fluch, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme! gehe hin und hole mir's! Und er ging hin, holte es und brachte es seiner Mutter; und seine Mutter machte daraus ein schmackhaftes Gericht, wie sein Vater es liebte. Da nahm Rebekka Esau's ihres ältern Sohnes, köstliche Kleider, die sie bei sich im Hause hatte, und zog sie Jakob, ihrem jüngern Sohne, an. Die Felle der Ziegenböckchen aber tat sie um seine Hände, und um den Hals, wo er glatt war. So gab sie das schmackhafte Gericht und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand Jakobs, ihres Sohnes. Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn? Und Jakob sprach zu seinem Vater: ich bin Esau, dein Erstgeborner; ich habe getan, wie du zu mir geredet hast. Siehe doch auf, setze dich und iß von meinem Wildbret, damit mich deine Seele segne. Und Isaak sprach zu seinem Sohne: Wie kam es, daß du so bald etwas fandest, mein Sohn? Und er sprach: Jahwe, dein Gott, hat es mir zugetrieben. Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt doch näher, daß ich dich betaste, mein Sohn! ob du wirklich dieser mein Sohn Esau bist, oder nicht. Und Jakob trat näher zu seinem Vater Isaak. Da betastete er ihn und sprach: Die Stimme ist die Stimme Jakobs, aber die Hände sind die Hände Esau's. Und er erkannte ihn nicht; denn seine Hände waren behaart, wie seines Bruders Esau's Hände. Er segnete ihn also, und sprach: Du bist also mein Sohn Esau? Er sprach: Ich bin's! Da sprach er: Stelle es mir her, daß ich vom Wildbret esse, mein Sohn! damit dich meine Seele segne. Und er stellte es ihm hin, und er aß; auch brachte er ihm Wein, und er trank. Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Tritt doch näher und küsse mich, mein Sohn! Und er trat näher und küßte ihn. da roch er den Geruch seiner Kleider, und segnete ihn und sprach: Siehe! der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das Jahwe gesegnet hat. Dir gebe Gott vom Tau des Himmels, und von dem Fett der Erde, und Most und Getreide in Fülle. Dir sollen Völker dienen, vor dir sich Nationen beugen! Sei Herr deiner Brüder! Beugen sollen sich vor dir die Söhne deiner Mutter! Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet, wer dich segnet! Und es geschah, als eben Isaak vollendet hatte, Jakob zu segnen, und Jakob kaum von Isaak, seinem Vater, hinausgegangen war, da kam Esau, sein Bruder, heim von seiner Jagd. Auch er bereitete nun ein schmackhaftes Gericht, und brachte es seinem Vater, und sprach zu seinem Vater: Steh' auf, mein Vater! und iß von dem Wildbret deines Sohnes, damit deine Seele mich segne! Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Wer bist du? Er sprach: Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborner, Esau! Da befiel Isaak ein gewaltig großer Schrecken und er sprach: Wer ist denn der, der das Wildbret erjagt und mir gebracht hat, daß ich aß von Allem, bevor du kamst? Ich segnete ihn, und er wird gesegnet bleiben. Als Esau die Worte seines Vaters hörte, erhob er ein großes bitteres Geschrei und sprach zu seinem Vater: Segne mich, auch mich, mein Vater! Da sprach er: Dein Bruder kam mit List, und hat deinen Segen hingenommen. Und er sprach: Hat man deshalb seinen Namen Jakob (d.h. Fersehalter) genannt, weil er nun zum zweiten Mal die Ferse mir gehalten? Meine Erstgeburt nahm er hin; und siehe! nun nahm er meinen Segen. Ferner sprach er: Hast du mir keinen Segen aufbehalten? Da antwortete Isaak und sprach zu Esau: Siehe! zum Herrn habe ich ihn gesetzt über dich, und alle seine Brüder habe ich ihm zu Knechten gegeben, und Getreide und Most habe ich ihm verliehen. Für dich - was soll ich nun tun, mein Sohn? Da sprach Esau zu seinem Vater: War das denn der einzige Segen, den du hattest, mein Vater? Segne mich, auch mich, mein Vater! Da erhob Esau seine Stimme und weinte. Darauf antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe! im Fetten der Erde wird deine Wohnung sein, und im Tau des Himmels von Oben; aber von deinem Schwerte wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen; doch wird es geschehen, wenn du darnach strebst; so wirst du sein Joch von deinem Halse schütteln. Da feindete Esau Jakob an, wegen des Segens, mit dem sein Vater ihn gesegnet hatte. Und Esau sprach in seinem Herzen: Es nahen Tage der Trauer meinem Vater; denn ich werde meinen Bruder Jakob erwürgen. Da sagte man der Rebekka die Worte ihres ältern Sohnes Esau's. Und sie sandte und rief Jakob ihren jüngern Sohn und sprach zu ihm: Siehe! dein Bruder Esau will Rache an dir nehmen, und dich erwürgen. Und nun, mein Sohn! höre auf meine Stimme. Mache dich auf und flüchte zu meinem Bruder Laban nach Haran; und bleibe bei ihm einige Zeit, bis der Grimm deines Bruders sich gewendet hat. Wann der Zorn deines Bruders sich von dir gewendet, und er vergessen hat, was du ihm getan hast; dann schicke ich und lasse dich von dort abholen. Warum soll ich euch beide an Einem Tage verlieren? Und Rebekka sprach zu Isaak: Mein Leben ist mir verleidet wegen der Töchter Heths! Nimmt sich Jakob auch ein Weib von den Töchtern Heths, wie diese von den Töchtern des Landes; wozu soll mir das Leben? Jakob von seinen Eltern entlassen, geht nach Mesopotamien. Traum in Bethel, Verheißung Gottes, Gelübde. Und Isaak rief Jakob und segnete ihn, und gebot ihm, und sprach zu ihm: Du sollst kein Weib nehmen von den Töchtern Kanaans. Mache dich auf und gehe nach Mesopotamien, in das Haus Betuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von da ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. Und Gott, der Allmächtige, wird dich segnen, dich fruchtbar und zahlreich machen, so daß du zu einer Menge Völker werdest. Und er wird dir geben den Segen Abrahams - dir und deinem Samen mit dir, daß du das Land deines Aufenthaltes in Besitz nehmest, welches Gott dem Abraham gegeben hat. So entließ Isaak den Jakob; und er zog hin nach Mesopotamien zu Laban, dem Sohne Betuels, des Aramäers, dem Bruder der Rebekka, der Mutter Jakobs und Esau's. Und Esau sah, daß Isaak den Jakob gesegnet, und ihn nach Mesopotamien gewiesen hatte, um sich von dort her ein Weib zu nehmen. Als er ihn segnete, gebot er ihm und sprach: du sollst kein Weib nehmen von den Töchtern Kanaans. Und Jakob hörte auf seinen Vater und auf seine Mutter, und ging nach Mesopotamien. So sah Esau, daß die Töchter Kanaans widrig waren in den Augen seines Vaters Isaak. Daher ging Esau hin zu Ismael und nahm Mahalath, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajoths noch neben seinen Weibern zum Weibe. Jakob aber zog von Beerseba weg, und ging nach Haran. Und er stieß auf einen Ort, und übernachtete daselbst; denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen von den Steinen des Orts, und legte ihn unter seinen Kopf, und schlief an diesem Orte. Da träumte er. Und siehe! da war eine Leiter aufgestellt von der Erde auf, und ihre Spitze reichte an den Himmel; und siehe! die Engel Gottes stiegen daran auf und ab. Und siehe! Jahwe stand oben und sprach: Ich bin Jahwe, der Gott Abrahams, deines Vaters und der Gott Isaaks! Das Land, auf dem du liegest, will ich dir und deinem Samen geben. Und dein Same wird sein, wie der Staub auf der Erde; und du wirst dich ausbreiten gegen Abend und gegen Morgen, gegen Mitternacht und gegen Mittag, und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde und in deinem Samen. Und siehe! ich bin mit dir, und schirme dich überall, wohin du gehest; und ich bringe dich zurück in dieses Land. Gewiß! ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan habe, was ich dir zusage. Und Jakob erwachte von seinem Schlafe und sprach: Wahrhaftig an diesem Orte ist Jahwe! und ich hatte es nicht gewußt. Und er fürchtete sich und sprach: Wie Schauerlich ist dieser Ort! Hier ist nichts anders als Gottes Haus; ja, dies ist die Pforte des Himmels! Und Jakob stand des Morgens früh auf, und nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, richtete ihn auf zu einem Denkmal, und goß Öl oben darauf. Und er gab diesem Orte den Namen Bethel (d.h. Gotteshaus); ehedem aber war der Name der Stadt Lus. Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: Wenn Gott mit mir ist, und mich schirmt auf diesem Wege, den ich gehe; und mir Brot zu essen, und Kleider anzuziehen gibt; und ich im Frieden zurückkehre in meines Vaters Haus; und Jahwe mein Gott sein wird; so soll der Stein, den ich zum Denkmal aufrichtete, ein Gotteshaus werden; und von Allem, was du mir gibst - davon will ich dir den Zehnten geben. Jakob bei Laban; dient um Lea und Rahel. Söhne der Lea.Da hob Jakob seine Füße auf und ging gegen das Land der Söhne des Morgens. Und er Schaute und siehe! es war ein Brunnen auf dem Felde; und siehe! da waren drei Herden Schafe, die sich dabei gelagert hatten; denn aus diesem Brunnen tränkte man die Herden; und der Stein war groß auf der Öffnung des Brunnens. Und es sammelten sich dahin alle Herden; dann wälzte man den Stein von der Öffnung des Brunnens, und tränkte die Herden; alsdann legte man den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seine Stelle. Und Jakob sprach zu ihnen: Meine Brüder! woher seid ihr? Und sie sprachen: Aus Haran sind wir. Und er sprach zu ihnen: Kennet ihr Laban, den Sohn Nahors? Und sie sprachen: Wir kennen ihn. Und er sprach zu ihnen: Geht es ihm gut? Und sie sprachen: Es geht ihm gut; ja siehe! da kommt Rahel, seine Tochter, mit der Herde! Und er sprach: Siehe! noch ist es hoch am Tage; es ist noch nicht Zeit, das Vieh einzutreiben. Tränket die Herde, dann gehet hin und weidet! Und sie sprachen: Das können wir nicht, bis alle Herden hier beisammen sind; dann wälzet man den Stein von der Öffnung des Brunnens weg; und wir tränken die Herde. Noch redete er mit ihnen; da kam Rahel mit der Herde, die ihrem Vater gehört; denn sie war Schäferin. Und es geschah, als Jakob die Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Herde Labans, des Bruders seiner Mutter; da trat Jakob hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens, und tränkte die Herde Labans, des Bruders seiner Mutter. Alsdann küßte Jakob die Rahel, und erhob seine Stimme und weinte. Und Jakob sagte zu Rahel, daß er ein Bruder ihres Vaters sei, und daß er der Sohn der Rebekka sei; und sie lief und sagte es ihrem Vater. Und es geschah, als Laban hörte die Kunde von Jakob, dem Sohne seiner Schwester, da lief er ihm entgegen, umarmte ihn, und küßte ihn; und er führte ihn in sein Haus. da erzählte er dem Laban alle diese Vorfälle. Und Laban sprach zu ihm: Ja, du bist mein Bein und mein Fleisch. So blieb er bei ihm einen Monat lang. Da sprach Laban zu Jakob: Solltest du, weil du mein Bruder bist, mir umsonst dienen? Sage mir, was dein Lohn sein soll! Laban aber hatte zwei Töchter; der Name der ältern war Lea, der Name der jüngern Rahel. Lea hatte matte Augen; Rahel aber war schön von Bildung und schön von Aussehen. Und Jakob liebte die Rahel und sprach: Ich will dir sieben Jahre dienen um Rahel, deine jüngere Tochter. Da sprach Laban: besser, ich gebe sie dir, als daß ich sie einem andern Manne gebe; bleibe bei mir! Also diente Jakob um Rahel sieben Jahre; die waren in seinen Augen wie einzelne Tage; weil er sie liebte. Darauf sprach Jakob zu Laban: Gib mir mein Weib; denn meine Tage sind herum, um meinen Weibe beizuwohnen. Da versammelte Laban alle Leute des Ortes, und bereitete ein Mahl. Und es geschah des Abends, da nahm er seine Tochter Lea, und führte sie zu ihm ein; und er wohnte ihr bei. Und Laban gab ihr Silpha, seine Magd, daß sie die Magd der Lea, seiner Tochter, sein sollte. Und es geschah des Morgens, siehe! da war es Lea. Und er sprach zu Laban: Was hast du mir getan? Habe ich nicht um Rahel bei dir gedient? Warum hast du mich hintergangen? Da sprach Laban: Das pflegt an unserm Orte nicht zu geschehen, daß man die jüngere hingibt vor der erstgebornen. Doch halte nur diese Woche aus; so geben wir dir auch diese um den Dienst von noch weiteren sieben Jahren, den du bei mir tust. Und Jakob machte es so, und hielt diese Woche aus; dann gab er ihm seine Tochter Rahel zum Weibe. Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd für sie. So wohnte er auch Rahel bei; auch liebte er die Rahel mehr als Lea. Und er diente bei ihm noch sieben andere Jahre. Und Jahwe sah, daß Lea gehaßt ward; da öffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar. Und Lea ward schwanger, und gebar einen Sohn. Und sie nannte seinen Namen: Ruben (d.h. Sehet einen Sohn); denn sie sprach: Jahwe hat mein Elend angesehen; denn jetzt wird mein Mann mich lieben. Und sie ward wieder schwanger und gebar einen Sohn. Da sprach sie: Jahwe hat gehört, daß ich gehaßt bin, und hat mir auch diesen gegeben. Und sie nannte seinen Namen Simeon (d.h. Erhörung). Noch einmal ward sie schwanger und gebar einen Sohn. Da sprach sie: Endlich einmal wird mein Mann sich an mich hängen, da ich ihm nun drei Söhne geboren habe. Und sie nannte seinen Namen: Levi (d.h. Anhänglichkeit). Und sie ward noch einmal schwanger, und gebar einen Sohn. Da sprach sie: Dieses Mal darf ich Jahwe loben. Und sie nannte seinen Namen Juda (d.h. gelobet werde Jahwe). Und dann hörte sie auf, zu gebären. Weitere">Söhne Jakobs; sein Reichtum. Und Rahel sah, daß sie dem Jakob nicht gebar; da ward Rahel neidisch auf ihre Schwester, und sprach zu Jakob: Gib mir Kinder! wo nicht; so sterbe ich. Da wurde Jakob zornig über Rahel und sprach: Bin ich denn ein Gott, der dir die Leibes- Frucht versagt hat? Und sie sprach: Siehe, meine Magd Bilha! wohne ihr bei! Diese soll auf meinem Schoße gebären; so werde auch ich wohl durch sie gebaut. Sie gab ihm also Bilha, ihre Magd, zum Weibe; und Jakob wohnte ihr bei. Und Bilha ward schwanger, und gebar dem Jakob einen Sohn. Da sprach Rahel: Gott war mein Richter, und hat auch gehört auf meine Stimme, und mir einen Sohn gegeben. Daher nannte sie seinen Namen: Dan (d.h. Richter) Und noch einmal ward sie schwanger; und Bilha, die Magd der Rahel, gebar dem Jakob den zweiten Sohn. Und Rahel sprach: Kämpfe Gottes habe ich gekämpft mit meiner Schwester; auch hab' ich obsiegt. So nannte sie seinen Namen Naphtalie (d.h. Erkämpfter). Als nun Lea sah, daß sie aufhörte, zu gebären; da nahm sie Silpha, ihre Magd, und gab sie Jakob zum Weibe. Und Silpha, die Magd der Lea, gebar Jakob einen Sohn. Da sprach Lea: Mit gutem Glück! und nannte seinen Namen Gad (d.h. gut Glück). Und Silpha, die Magd der Lea, gebar dem Jakob den zweiten Sohn. Da sprach Lea: Heil mir! mich werden glücklich preisen die Töchter. Und sie nannte seinen Namen Asser (d.h. Heilbringer). Und Ruben ging zur Zeit der Weizenernte aus und fand Alraun auf dem Felde, und brachte ihn seiner Mutter Lea. Rahel aber sprach zu Lea: Gib mir doch von dem Alraun deines Sohnes! Da sprach sie zu ihr: Ist es nicht genug, daß du mir den Mann genommen; willst du auch den Alraun meines Sohnes nehmen? Da sprach Rahel: Er soll auch diese Nacht bei dir liegen für den Alraun deines Sohnes. Als Jakob des Abends vom Felde kam, ging ihm Lea entgegen und sprach: Mir wohne bei! denn ich habe dich erkauft um den Alraun meines Sohnes. Er schlief auch die Nacht bei ihr. Und Gott erhörte Lea, und sie ward schwanger und gebar dem Jakob den fünften Sohn. Da sprach Lea: Gott hat mir meinen Lohn dafür gegeben, daß ich meinem Manne meine Magd gab; und sie nannte seinen Namen: Issaschar (d.h. Lohn). Und Lea ward abermals schwanger, und gebar dem Jakob den sechsten Sohn. Da sprach Lea: Ein gutes Geschenk hat Gott mir geschenkt; nun wird mein Mann doch bei mir wohnen, da ich sechs Söhne ihm gebar! Und nannte seinen Namen: Sebulon (d.h. Wohnung). Aber nachher gebar sie eine Tochter; und sie nannte ihren Namen Dina. Und Gott dachte an Rahel; und Gott erhörte sie, und öffnete ihren Mutterleib. Und sie ward schwanger und gebar einen Sohn. Da sprach sie: Weggenommen hat Gott meine Schmach! Und sie nannte seinen Namen: Joseph (d.h. er wird hinzufügen); indem sie sagte: Gott wird mir noch einen Sohn hinzufügen. Und es geschah, nachdem Rahel den Joseph geboren hatte, da sprach Jakob zu Laban: Entlaß mich! so will ich ziehen an meinen Ort und in mein Land. Gib mir meine Weiber und meine Kinder, um die ich dir gedient habe; so will ich ziehen; denn du kennest meinen Dienst, wie ich dir gedient habe. Laban aber sagte zu ihm: Möchte ich doch Gnade finden in deinen Augen! Ich habe es wahrgenommen, daß Jahwe mich um deinetwillen gesegnet hat. Und er sprach: Bestimme mir deinen Lohn; so will ich ihn geben. Da sagte er zu ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe, und was aus deiner Herde geworden ist bei mir. Denn wenig war es, das du vor mir hattest; nun ist es zur Menge angewachsen; so segnete dich Jahwe seit meinem Eintritt. Bis wann soll nun auch ich etwas gewinnen für mein Haus? Und er sprach: Was soll ich dir geben? Jakob aber sprach: Du sollst mir gar Nichts geben; wenn du dieses mir tun willst; so will ich wieder deine Schafe weiden und sie hüten. Ich will heute durch deine ganze Herde gehen, daraus auszusondern alle gesprenkelten und fleckigen Stücke, auch alle dunkelfarbigen Stücke unter den Lämmern, und das Gesprenkelte und Fleckige unter den Ziegen. Das soll dann mein Lohn sein. Und es wird in der Folge die Gerechtigkeit für mich sprechen, wenn die Sache wegen meines Lohnes vor dich kommt. Alles, was unter den Ziegen nicht gesprenkelt und fleckig, und unter den Lämmern dunkelfarbig ist, das soll gestohlen sein bei mir. Da sprach Laban: Siehe! es sei wie du sagest! So sonderte er an demselben Tage aus die bunten und fleckigen Böcke, auch alle gesprenkelten und fleckigen Ziegen, Alles, woran etwas weißes war; so auch alles dunkelfarbige unter den Lämmern, und gab es in die Hand seiner Söhne. Dann setzte er einen Zwischenraum von drei Tagreisen zwischen sich und zwischen Jakob fest, wo Jakob die übrige Herde Labans weidete. Nun nahm sich Jakob frische Stäbe von Storar-, Mandel-, und Ahorn-Bäumen, und schälte daran weiße Streifen, so daß das Weiße zum Vorschein kam. Die Stäbe, die er so geschält hatte, legte er dann in die Tränkrinnen, in die Wassertröge, wohin die Herde zum Trinken kam, der Herde vor. Und sie begatteten sich, wenn sie zum Trinken kamen. Nachdem sich die Schafe bei den Stäben begattet hatten, gebaren sie bunte, gesprenkelte und fleckige. Und diese Lämmer sonderte Jakob ab, und das Gesicht der Schafe richtete er gegen etwas gesprenkeltes; so ward dann Alles in Labans Herde dunkelfarbig; und er tat seine Herden besonders, und tat sie nicht zu den Herden Labans. Und es geschah, jedes Mal, wenn die stärkeren Schafe sich begatteten, legte Jakob die Stäbe in die Tränkrinnen vor die Schafe hin, so daß sie sich bei den Stäben begatteten. Wann es aber schwächliche Schafe waren; so legte er sie nicht hin. So fielen die Schwächlichern dem Laban, die Stärkern dem Jakob zu. Und der Mann breitete sich gar sehr aus; und er bekam viel Vieh, und Mägde, und Knechte, und Kamele und Esel. Jakob von Labans Haus scheel angesehen, zieht heimlich fort. Laban holt ihn ein, und schließt ein Bündnis mit ihm. Als er die Reden der Söhne Labans hörte, daß sie sagten: Jakob nahm Alles, was unserm Vater gehörte; und von dem, was unserm Vater gehört, hat er alle diese Herrlichkeit sich erworben; und als Jakob sah das Angesicht Labans; und siehe! es war nicht gegen ihn, wie gestern und vorgestern; und als Jahwe sprach zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deinem Geschlechte; ich will mit dir sein; da sandte Jakob, und rief Rahel und Lea auf's Feld, zu seiner Herde, und sprach zu ihnen; Ich sehe das Angesicht eures Vaters, daß es gegen mich nicht ist, wie gestern und vorgestern. Doch der Gott meines Vaters war mit mir. Und ihr wisset, daß ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient habe. Dafür hat euer Vater mich hintergangen, und meinen Lohn zehnmal geändert. Doch Gott gestattete ihm nicht, mir Böses anzutun. Wenn er also sprach: Die Bunten sollen dein Lohn sein; so gebar alles Vieh bunte; und wenn er also sprach: Die gesprenkelten sollen dein Lohn sein; so gebar alles Vieh gesprenkelte. Deßhalb nahm Gott die Herden eures Vaters und gab sie mir. Und es geschah um die Zeit, als die Schafe sich begatteten; da hob ich meine Augen auf und Schaute im Traume. Und siehe! die Böcke, welche das Vieh besprangen, waren bunte, gesprenkelte und gefleckte. Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traume: Jakob! Ich sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Hebe deine Augen auf und siehe! alle Böcke, die das Vieh bespringen, sind bunt, gesprenkelt und gefleckt; denn ich habe Alles gesehen, was Laban dir tut. Ich bin der Gott Bethels, wo du das Denkmal gesalbt, wo du mir ein Gelübde gelobet hast. Nun mache dich auf, ziehe aus diesem Lande, und kehre zurück in das Land deiner Geburt. Da antwortete Rahel und Lea, und sprachen zu ihm: Haben wir noch Teil, oder Erbe in dem Hause unseres Vaters? Wurden wir nicht von ihm als Fremde geachtet; weil er uns verkauft hat? Ja, hat er nicht auch unser Geld verzehrt? Denn der ganze Reichtum, den Gott unserm Vater entzog, uns gehört er und unsern Söhnen. So tue denn Alles, was Gott dir gesagt hat. Da machte sich Jakob auf, und setzte seine Kinder und seine Weiber auf Kamele. Und er führte weg alle seine Herden und alle seine Habe, die er erworben, die Herden seines Besitzes, das er erworben hatte in Mesopotamien, um zu seinem Vater Isaak zu kommen in das Land Kanaan. Laban aber war hingegangen, seine Schafe zu scheren. Da stahl Rahel die Theraphim, die ihrem Vater gehörten. So täuschte Jakob den Laban, den Aramäer, indem er ihm nicht sagte, daß er floh. So floh er samt Allem, was er hatte; indem er sich aufmachte, und über den Strom (Euphrat) setzte, und sich dem Gebirge Gileads zuwendete. Als nun dem Laban am dritten Tage gesagt wurde, daß Jakob geflohen sei; da nahm er seine Brüder mit sich, und setzte ihm nach sieben Tagreisen weit, bis er ihn einholte am Gebirge Gileads. Und Gott kam zu Laban, dem Aramäer, im Traume des Nachts und sprach zu ihm: Hüte dich zu reden mit Jakob weder Gutes noch Böses. Und Laban erreichte Jakob, als Jakob sein Zelt aufgeschlagen hatte auf dem Gebirge. Da schlug auch Laban mit seinen Brüdern es auf dem Gebirge Gileads auf. Und Laban sprach zu Jakob: Was hast du getan, daß du mich täuschtest; und meine Töchter wegführtest, als wären sie mit dem Schwerte gefangen worden? Warum bist du heimlich geflohen und hast mich getäuscht? und hast es mir nicht gesagt, daß ich dich entlassen hätte in Freude, mit Liedern, Pauken und Harfen? Und hast mir nicht gestattet, meine Söhne und meine Töchter zu küssen? Daran hast du töricht gehandelt. Es stände nun die Macht in meiner Hand, mit euch schlimm zu verfahren; aber der Gott eures Vaters sprach die vorige Nacht zu mir: Hüte dich mit Jakob zu reden weder Gutes noch Böses. Jedoch, wolltest du auch gehen, weil du dich sehntest nach dem Hause deines Vaters; warum hast du meine Götter gestohlen? Da antwortete Jakob und sprach zu Laban: Ich fürchtete und sprach, du möchtest mir deine Töchter entreißen. Bei wem du deine Götter findest, der soll nicht leben vor unsern Brüdern; besieh dir, was bei mir ist, und nimm es hin. Jakob wußte nämlich nicht, daß sie Rahel gestohlen hatte. Und Laban kam in das Zelt Jakobs, und in das Zelt der Lea, und in das Zelt der beiden Mägde, und er fand nichts. Und er ging aus dem Zelte der Lea, und kam in das Zelt der Rahel. Rahel aber hatte die Theraphim genommen, sie unter einen Kamel-Sattel gelegt, und sich darauf gesetzt. Da durchtastete Laban das ganze Zelt, fand aber nichts. Und Rahel sprach zu ihrem Vater: Mein Herr! zürne doch nicht, daß ich nicht vor dir aufstehen kann; denn es geht mir nach der Weiber Weise. So durchsuchte er, fand aber die Theraphim nicht. Und Jakob ward zornig und zankte mit Laban; und Jakob fing an, und sprach zu Laban: Was ist nun mein Vergehen? was meine Sünde, daß du mir nachgesetzt, daß du alle meine Geräte durchsucht hast? Was hast du irgend von dem Geräte deines Hauses gefunden? Lege es hierher vor meine Brüder und deine Brüder; und diese mögen zwischen uns beiden richten. Die zwanzig Jahre war ich bei dir; deine Schafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren; und die Widder deiner Herde habe ich nicht verzehrt. Zerrissenens habe ich dir nicht gebracht; ich hab' es eingebüßt; von meiner Hand hast du es gefordert, was gestohlen war bei Tage, und was gestohlen war bei Nacht. Wo ich des Tages war, verzehrte mich die Hitze, und des Nachts der Frost; und mein Schlaf floh von meinen Augen. So ging es mir während der zwanzig Jahre in deinem Hause. Ich diente dir vierzehn Jahre um deine beiden Töchter; sechs Jahre um dein Vieh; und du ändertest wohl zehnmal meinen Lohn. Wäre nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und der, welchen Isaak fürchtet, für mich gewesen; so hättest du jetzt leer mich weggeschickt. Mein Elend, und die Mühe meiner Hände hat Gott angesehen, und gestern gerichtet. Und Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, die Söhne meine Söhne, das Vieh mein Vieh; und Alles, was du siehst - mein ist es. Und meinen Töchtern - was sollte ich ihnen jetzt tun? oder ihren Söhnen, die sie geboren haben? Wohlan denn, so laß uns einen Bund schließen, ich und du, der soll zum Zeugen sein zwischen mir und zwischen dir! Da nahm Jakob einen Stein, und richtete ihn auf zum Denkmal. Und Jakob sprach zu seinen Brüdern: Leset Steine zusammen! Da nahmen sie Steine und machten einen Haufen; und sie aßen daselbst auf dem Haufen. Und Laban nannte ihn: Jegar Sahadutha (d.h. Hügel des Zeugnisses); und Jakob nannte ihn: Galed (d.h. Haufen des Zeugnisses); Und Laban sprach: Dieser Haufen sei heute ein Zeuge zwischen mir und zwischen dir! Darum nannte man seinen Namen Galed; auch Mizpa (d.h. die Wache), weil er sprach: Jahwe wache zwischen mir und dir, wenn wir ferne von einander sind! Solltest du meine Töchter drücken, und neben ihnen noch andere Weiber nehmen; sei auch kein Mensch bei uns: siehe! so ist Gott Zeuge zwischen mir und zwischen dir. Und Laban sprach zu Jakob: Siehe diesen Haufen, und siehe das Denkmal, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und zwischen dir! Zeuge sei dieser Haufen und Zeuge dieses Denkmal! Ich will nicht über diesen Haufen hinauskommen zu dir; noch sollst du über diesen Haufen und dieses Denkmal hinauskommen zu mir zum Bösen. Der Gott Abrahams und der Gott Nahors soll richten zwischen uns, der Gott ihrer Väter! Da schwur Jakob bei dem, den sein Vater Isaak fürchtete. Und Jakob opferte ein Opfer auf dem Berge; und er rief seine Brüder, das Brot zu essen; und sie aßen das Brot, und übernachteten auf dem Berge. Und Laban stand Morgens früh auf und küßte seine Söhne und seine Töchter, und segnete sie. Und Laban ging und kehrte zurück an seinen Ort. Jakob zieht nach Haus; Esau kommt ihm entgegen; Jakob rüstet sich mit Furcht zu dessen Empfang. Sein Gebet, nächtlicher Kampf. Israel.Und Jakob ging seines Weges, da kamen ihm Engel Gottes entgegen. Und Jakob sprach, als er sie sah: Ein Lager Gottes ist dies, und nannte den Namen dieses Ortes Mahanaim (d.h. die zwei Lager). Und Jakob sandte Boten vor sich her zu Esau, seinem Bruder, in das Land Seir, in's Gefilde Edom, und gebot ihnen und sprach: So sollet ihr sprechen zu meinem Herrn, zu Esau: So spricht dein Knecht Jakob: Bei Laban war ich als Fremdling, und verweilte bis jetzt; und ich bekam Rinder und Esel, Schafe, und Knechte, und Mägde; nun sende ich hin, es zu verkünden meinem Herrn, damit ich Gnade finde in deinen Augen. Und die Boten kamen wieder zu Jakob und sprachen: Wir sind hingekommen zu deinem Bruder, zu Esau; und er kommt dir entgegen, und vierhundert Mann mit ihm; Da fürchtete sich Jakob sehr; und es wurde ihm bange. Deßhalb Teilte er das Volk, das bei ihm war, und die Schafe, und die Rinder, und die Kamele in zwei Lager. Denn er sprach: Wenn Esau zu einem Lager kommt, und es schlägt, so kann das andere Lager entrinnen. Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abrahams, und Gott meines Vaters Isaaks, Jahwe, der zu mir sprach: Kehre zurück in dein Land und zu deinem Geschlechte, und ich will dir Gutes tun; zu gering bin ich gegen alle Gnade und gegen alle Treue, die du getan hast an deinem Knechte; denn mit meinem Stabe ging ich über diesen Jordan; und nun bin ich zu zwei Lagern geworden. Rette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esau's; denn ich fürchte ihn, er möchte kommen und mich schlagen, die Mutter samt den Söhnen. Du hast ja gesprochen: Viel Gutes will ich dir erweisen, und will deinen Samen machen, wie den Sand am Meere, den man nicht zählen kann vor Menge. Und er übernachtete daselbst in jener Nacht, und nahm von dem, was er besaß, eine Gabe für Esau, seinen Bruder: zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Schafe und zwanzig Widder, dreißig säugende Kamele mit ihren Jungen, vierzig Kühe und zehn junge Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel. Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten: Gehet vor mir her, und setzet einen Raum zwischen Herde und Herde. Und er gebot dem ersten und sprach: Wenn Esau, mein Bruder, auf dich stößt, und dich fragt, und spricht: Wem gehörest du, und wohin gehest du, und wem gehöret Dieses da vor dir? So sprich: Deinem Knechte Jakob; eine Gabe sendet er hier meinem Herrn Esau; und siehe! Er selbst kommt hinter uns her! Und er gebot auch dem zweiten und dem dritten und Allen, die hinter den Herden gingen und sprach: Eben so sollet ihr reden zu Esau, wenn ihr ihn treffet. Auch sollet ihr sprechen: Siehe! auch dein Knecht Jakob ist hinter uns; denn er sprach: Ich will sein Angesicht versöhnen durch die Gabe, die vor mir hergeht; und dann will ich sein Angesicht sehen, vielleicht wird er mich annehmen. Also ging die Gabe vor ihm her, und er übernachtete in dieser Nacht im Lager. Und er stand in dieser Nacht auf, und nahm seine zwei Weiber, und seine zwei Mägde, und seine eilf Söhne, und setzte über die Furt des Jabbock. Und er nahm sie und setzte sie über den Bach. Da er übergesetzt hatte, was er besaß, war Jakob allein übrig. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufging. Und da er sah, daß er ihn nicht bezwang, faßte er ihn bei der Höhlung seiner Hüfte; und die Hüfte Jakobs wurde ausgerenkt, als er mit ihm rang. Da sprach er: Laß mich, denn die Morgenröte kommt herauf. Und er sprach: Ich entlasse dich nicht, außer du segnest mich. Da sprach er zu ihm: Welches ist dein Name? Und er sprach: Jakob. Dann sprach er: Nicht Jakob soll ferner dein Name heißen; sondern Israel (d.h. Gotteskämpfer); denn du hast gekämpft mit Gott und mit Männern; und hast sie bezwungen. Da fragte Jakob und sprach: Sage mir doch deinen Namen! Und er sprach: Warum fragst du mich nach meinem Namen? Und er segnete ihn daselbst. Und Jakob nannte den Namen dieses Ortes Peniel (d.h. Angesicht Gottes); denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen; und meine Seele wurde gerettet. Da ging ihm die Sonne auf, wie er an Peniel vorbeiging, und er hinkte an seiner Hüfte. Darum essen die Söhne Israels nicht den Muskel an der Höhlung der Hüfte, bis auf diesen Tag; denn er hatte Jakob gefaßt bei der Höhlung seiner Hüfte, an dem Muskel. Jakobs und Esau's Zusammenkunft. Jakob zieht nach Salem. Und Jakob hob seine Augen auf, und Schaute hin; siehe, da kam Esau her, und mit ihm vierhundert Mann. Da Teilte er die Söhne der Lea, und der Rahel, und der zwei Mägde. Und zwar die zwei Mägde und ihre Kinder stellte er voran; und Lea und ihre Kinder hernach, und Rahel und Joseph hernach. Und er ging vor ihnen her, und beugte sich zur Erde siebenmal, bis er zu seinem Bruder hinkam. Da lief Esau ihm entgegen und umarmte ihn und fiel ihm um den Hals, und küßte ihn; und sie weinten. Und er hob seine Augen auf und sah die Weiber und die Kinder und sprach: Wen hast du da? Und er sprach: Die Kinder, die Gott deinem Knechte geschenkt hat. Da traten die Mägde herzu mit ihren Kindern und beugten sich. Dann trat auch Lea herzu mit ihren Kindern, und sie beugten sich; und nachher trat Joseph mit Rahel herzu, und sie beugten sich. Da sprach er: Was soll dir dieses ganze Lager, auf das ich gestoßen bin? Und er sprach: Damit ich Gnade finde in den Augen meines Herrn. Und Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder! behalte, was dein ist. Da sprach Jakob: Nicht doch! ach! wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen; so nimm meine Gabe von meiner Hand; weil ich dein Angesicht gesehen, wie wenn man das Angesicht Gottes sieht, und du mich wohlgefällig aufgenommen. Nimm doch mein Geschenk, das dir gebracht ist; denn Gott hat mir es geschenkt; und ich habe Alles. So drang er in ihn, bis er es nahm. Und er sprach: Laß uns aufbrechen und gehen; ja, ich will dir zur Seite gehen. Aber er sprach zu ihm: Mein Herr weiß, daß ich zarte Kinder, und säugende Schafe und Kühe bei mir habe; würde man sie einen Tag übertreiben; so würden alle Schafe sterben. Mein Herr gehe doch vor seinem Knechte her; und ich will gemächlich nachtreiben, nach dem Schritte der Herde, die vor mir ist; und nach dem Schritte der Kinder, bis ich komme zu meinem Herrn nach Seir. Und Esau sprach: so will ich doch bei dir von dem Volke zurücklassen, das bei mir ist. Aber er sprach: Wozu das, wenn ich Gnade finde in den Augen meines Herrn? Also kehrte Esau an diesem Tage zurück seines Weges nach Seir. Aber Jakob brach auf nach Sukkoth; und bauete sich ein Haus, und seiner Herde machte er Hütten; darum nannte man den Namen dieses Ortes Sukkoth (d.h. Hütten). Und Jakob kam unversehrt in die Stadt Sichem, die im Lande Kanaan ist, als er von Mesopotamien kam, und lagerte sich östlich von der Stadt. Und er kaufte des Stück Feldes, worauf er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von der Hand der Söhne Hemors, des Vaters Sichems, um hundert Kesita. Dann stellte er daselbst einen Altar auf, und nannte ihn El Elohe Israel (d.i. Gott ist der Gott Israels). Jakobs Söhne morden wegen der Schändung der Dina hinterlistig die Einwohner von Sichem.Und Dina, die Tochter der Lea, die sie dem Jakob geboren, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen. Da sah sie Sichem, der Sohn Hemors, des Heviters, des Fürsten des Landes, und nahm sie, und schlief bei ihr, und schwächte sie. Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs; und er liebte das Mädchen und redete freundlich mit dem Mädchen. Und Sichem redete mit Hemor, seinem Vater, und sprach: Nimm mir dieses Mädchen zum Weibe. Und Jakob hörte, daß er Dina, seine Tochter, verunreinigt hatte; aber seine Söhne waren bei seiner Herde auf dem Felde, deshalb schwieg Jakob, bis sie kamen. Da ging Hemor, der Vater Sichems, hinaus, um mit Jakob zu reden. Und die Söhne Jakobs kamen vom Felde. Wie sie es hörten, kränkten sich die Männer und waren sehr erzürnt, weil er eine Schandtat begangen hatte an Israel, daß er die Tochter Jakobs beschlafen hatte; denn das hätte nicht geschehen sollen. Und Hemor redete mit ihnen und sprach: Das Herz Sichems, meines Sohnes, hängt an eurer Tochter; gebet sie doch ihm zum Weibe; und verschwägert euch mit uns; eure Töchter gebet uns, und unsere Töchter nehmet euch; und wohnet bei uns, das Land liegt ja vor euch. Bewohnet und durchziehet es, und nehmet festen Besitz darin! Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Laßt mich Gnade finden in euren Augen; was ihr saget, das will ich geben! Bestimmet mir sehr groß den Kaufpreis und die Morgengabe, und ich will sie geben, wie ihr zu mir saget; aber gebet mir das Mädchen zum Weibe! Da antworteten die Söhne Jakobs, Sichem und Hemor, seinem Vater mit Trug, als sie redeten, weil er verunreinigt hatte Dina, ihre Schwester. Und sie sprachen zu ihnen: Wir sind nicht im Stande, dieses zu tun, daß wir unsere Schwester einem Manne geben, der die Vorhaut hat; denn eine Schmach wäre uns dieses. Aber nur auf das hin willigen wir euch ein, wenn ihr werdet wie wir, daß ihr beschneidet alles Männliche unter euch. Dann geben wir unsere Töchter euch, und eure Töchter wollen wir uns nehmen; Und wollen bei euch wohnen und zu Einem Volke werden. Wenn ihr aber nicht auf uns höret, daß ihr euch beschneidet; so nehmen wir unsere Tochter und gehen fort. Diese Worte waren gut in den Augen Hemors, und in den Augen Sichems, seines Sohnes. Und der Jüngling zögerte nicht, dies zu tun; denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs; und er war der geehrteste im ganzen Hause seines Vaters. Also ging Hemor und Sichem, sein Sohn, in's Tor ihrer Stadt, und redeten mit den Männern ihrer Stadt und sprachen: Diese Männer sind friedlich unter uns; lasset sie im Lande wohnen und es durchziehen; denn siehe! das Land ist weit vor ihnen; ihre Töchter wollen wir uns zu Weibern nehmen, und unsere Töchter ihnen geben. Aber nur auf das hin willigen uns die Männer ein, unter uns zu wohnen, daß wir Ein Volk werden, wenn wir alles Männliche beschneiden, wie sie beschnitten sind. Ihre Herden, und ihr Besitz, und all ihr Vieh, siehe! es gehörte uns! Lasset uns denn ihnen einwilligen, daß sie bei uns wohnen. Da hörten auf Hemor und auf Sichem, seinen Sohn, Alle, die aus dem Tore seiner Stadt gingen; und es beschnitten alles Männliche Alle, die aus dem Tore seiner Stadt gingen. Und es geschah am dritten Tage, wo sie Schmerz hatten, da nahmen die Söhne Jakobs, Simeon und Levi, Brüder der Dina, jeder sein Schwert und gingen keck in die Stadt, und erwürgten alles Männliche. Auch Hemor und Sichem, seinen Sohn, erwürgten sie mit der Schärfe des Schwertes, und nahmen Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon. Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie verunreinigt hatten ihre Schwester. Ihre Schafe und ihre Rinder und ihre Esel, und was in der Stadt, und was auf dem Felde war, nahmen sie. Und all ihren Reichtum und alle ihre Kinder und ihre Weiber führten sie fort und machten sie zur Beute, nebst Allem, was im Hause war. Da sprach Jakob zu Simeon und zu Levi: Ihr habet mich in's Unglück gebracht, daß ihr meinen Geruch stinkend gemacht habet bei den Bewohnern des Landes, bei den Kananitern, und bei den Pheresitern; weil ich wenig Leute habe, so werden sie sich versammeln wider mich und mich schlagen; so daß ich werde vertilgt werden samt meinem Hause. Aber sie sprachen: Durfte man wie zur Hure unsere Schwester machen? Jakob zieht nach Bethel; erhält dort von Gott auf's Neue die Versicherung seines Schutzes. Geburt Benjamins und der Tod der Rahel. Rubens Blutschande. Isaaks Tod.Und Gott sprach zu Jakob: Auf! ziehe nach Bethel und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, da du flohest vor Esau, deinem Bruder. Da sprach Jakob zu seinem Hause und zu Allem, was bei ihm war: Entfernet die fremden Götter, die in eurer Mitte sind; reiniget euch, und wechselt eure Kleider! Also auf! und lasset uns hinaufziehen nach Bethel; daß ich dort einen Altar mache dem Gott, der mich erhöret hat an dem Tage meiner Not; und der bei mir war an dem Wege, den ich gezogen bin. Da gaben sie Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand, und die Ringe, die in ihren Ohren waren. Und Jakob begrub sie unter der Terebinthe bei Sichem. Nun brachen sie auf, und es war der Schrecken Gottes über den Städten rings um sie her, daß sie nicht nachsetzten den Söhnen Jakobs. Also kam Jakob nach Lus im Lande Kanaan, das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. Und er bauete daselbst einen Altar, und nannte den Ort El Bethel (d.h. Gott des Gottes Hauses); denn dort hatte sich ihm Gott geoffenbart, da er floh vor seinem Bruder. Dort stand Debora, die Amme der Rebekka, und wurde begraben unterhalb Bethel, unter einer Eiche. Und man nannte den Ort Allon Bakuth (d.h. Trauer-Eiche). Da erschien Gott dem Jakob noch einmal, als er von Mesopotamien kam, und segnete ihn. Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob; nicht mehr Jakob soll dein Name genannt werden; sondern Israel sei dein Name. Also nannte er seinen Namen Israel. Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige; sei fruchtbar und mehre dich; ein Volk, ja eine Menge Völker wird aus dir werden; sogar Könige werden aus deinen Lenden hervorgehen. Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, das gebe ich dir; und deinem Samen nach dir gebe ich das Land. Und Gott stieg auf von ihm an dem Orte, wo er mit ihm geredet hatte. Da stellte Jakob ein Denkmal auf an dem Orte, wo er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal von Stein, und spendete darüber Trankopfer, und salbte es mit Öl. Und Jakob nannte den Namen dieses Ortes, wo Gott mit ihm geredet hatte, Bethel. Und sie brachen auf von Bethel und es war noch eine Meile weit bis Ephrat, da gebar Rahel; aber sie hatte eine Schwergeburt. Und es geschah, da ihre Geburt schwer war, daß die Hebamme zu ihr sprach: Fürchte dich nicht! denn auch diesen Sohn wirst du haben. Und es geschah, als ihre Seele ausgehen, wie sie sterben wollte, da nannte sie seinen Namen Benoni (d.h. Sohn meines Schmerzens). Aber sein Vater nannte ihn Benjamin (d.h. Sohn der Rechten). Da starb Rahel und wurde begraben auf dem Wege nach Ephrath, das ist Bethlehem. Und Jakob stellte ein Denkmal auf über ihrem Grabe; dies ist das Denkmal des Grabes der Rahel bis auf diesen Tag. Und Israel brach auf und spannte sein Zelt aus jenseits des Herdeturmes. Und es geschah, als Israel in diesem Lande wohnte, da ging Ruben hin, und beschlief Bilha, das Nebenweib seines Vaters; und Israel hörte es. Es waren aber der Söhne Jakobs zwölf. Die Söhne der Lea sind: der Erstgeborne Jakobs Ruben, und Simeon, und Levi, und Juda, und Issaschar, und Sebulon. Die Söhne der Rahel sind: Joseph und Benjamin. Und die Söhne der Bilha, der Magd der Rahel sind: Dan und Naphtali. Und die Söhne der Silpha, der Magd der Lea sind: Gad und Asser. Dies sind die Söhne Jakobs, die ihm geboren wurden in Mesopotamien. Und Jakob kam zu Isaak, seinem Vater, nach Mamre Kirjat Arba, dies ist Hebron, wo sich Abraham und Isaak aufhielten. Und es waren die Tage Isaaks hundertachtzig Jahre. Da verschied Isaak und starb, und wurde versammelt zu seinem Volke, alt und lebenssatt. Und Esau und Jakob, seine Söhne, begruben ihn. Nachrichten von Esau und seinen Nachkommen.Und dies ist das Geschlecht Esau's, das ist Edom. Esau nahm seine Weiber von den Töchtern Kanaans, Ada, eine Tochter Elons, des Hethiters, und Oholibama, eine Tochter Ana's, eine Tochter Zibeons, des Hethiters, und Basmath, eine Tochter Ismaels, eine Schwester Nebajoths. Und Ada gebar dem Esau Eliphas, und Basmath gebar Reguel. Und Oholibama gebar Jeusch, und Jalam, und Korah. Dies sind die Söhne Esau's, die ihm geboren wurden im Lande Kanaan. Und Esau nahm seine Weiber, und seine Söhne, und seine Töchter, und alle Seelen seines Hauses, und seine Herde, und all sein Vieh, und alle seine Habe, die er erworben hatte im Lande Kanaan, und zog in ein anderes Land von Jakob, seinem Bruder, weg. Denn ihre Habe war zu groß, als daß sie beisammen wohnen konnten; und das Land, worin sie sich aufhielten, vermochte nicht, sie zu tragen wegen ihrer Herden. Und Esau wohnte auf dem Gebirge Seir; Esau nämlich, der Edom ist. Und dies ist das Geschlecht Esau's, des Vaters Edoms, auf dem Gebirge Seir. Dies sind die Namen der Söhne Esau's: Eliphas, der Sohn der Ada, des Weibes Esau's, Reguel, der Sohn der Basmath, des Weibes Esau's. Und die Söhne des Eliphas sind: Theman, Omar, Zepho, und Gatham, und Kenas. Und Thimnath war das Nebenweib des Eliphas, des Sohnes Esau's, und gebar dem Eliphas Amalek. Dies sind die Söhne der Ada, des Weibes Esau's. Und dies sind die Söhne Reguels: Nahath und Serah, Samma, und Missa. Dies sind die Söhne der Basmath, des Weibes Esau's. Und dies sind die Söhne der Oholibama, der Tochter Ana's, der Tochter Zibeons, des Weibes Esau's, sie gebar dem Esau den Jeusch und Jalam und Korah. Dies sind die Stammhäupter der Söhne Esau's: Die Söhne des Eliphas, des Erstgebornen Esau's, das Stammhaupt Theman, das Stammhaupt Omar, das Stammhaupt Zepho, das Stammhaupt Kenas, das Stammhaupt Korah, das Stammhaupt Gathan, das Stammhaupt Amalek. Dies sind die Stammhäupter des Eliphas im Lande Edom, dies sind die Söhne der Ada. Und dies sind die Söhne Reguels, des Sohnes Esau's: das Stammhaupt Nahath, das Stammhaupt Serah, das Stammhaupt Sama, das Stammhaupt Missa; dies sind die Stammhäupter Reguels im Lande Edom; dies sind die Söhne der Basmath, des Weibes Esau's. Und dies sind die Söhne der Oholibama, des Weibes Esau's: das Stammhaupt Jeusch, das Stammhaupt Jalam, das Stammhaupt Korah; dies sind die Stammhäupter der Oholibama, der Tochter Ana's, des Weibes Esau's. Dies sind die Söhne Esau's und dies ihre Stammhäupter, das ist Edom. Dies sind die Söhne Seirs, des Horiters, die im Lande wohnen: Lotan, und Sebal, und Zibeon, und Ana, und Dischon, und Ezer, und Dischan; dies sind die Stammhäupter der Horiter, der Söhne Seirs, im Lande Edom. Und die Söhne Lotans waren: Hori, und Hemam; und die Schwester Lotans Thimna. Und dies sind die Söhne Sobals: Alvan, und Manhath, und Ebal, Sebo und Onam. Und dies sind die Söhne Zibeons: Aja, und Ana; dies ist Ana, der die warmen Qellen fand in der Wüste, da er die Esel Zibeons, seines Vaters, weidete. Und dies sind die Söhne Ana's: Dischon und Oholibama, die Tochter Ana's. Und dies sind die Söhne Dischans: Hemdan, und Eschban, und Jithran und Cheran. Dies sind die Söhne Ezers: Bilhan, und Saavan, Jaakan. Dies sind die Söhne Dischans: Uz und Aran. Dies sind die Stammfürsten der Horiter: Der Stammfürst Lotan, der Stammfürst Sobal, der Stammfürst Zibeon, der Stammfürst Ana, der Stammfürst Dischon, der Stammfürst Ezer, der Stammfürst Dischan; dies sind die Stammfürsten der Horiter, nach ihren Stammfürsten im Lande Seir. Und dies sind die Könige, die regieret haben im Lande Edom, ehe ein König regierte über die Söhne Israels: König war in Edom Bala, der Sohn Beors; und der Name seiner Stadt war Dinhaba. Als Bala starb, da ward König an seiner Statt Jobab, der Sohn Serahs von Bozra. Als Jobab starb, da ward König an seiner Statt Huscham vom Lande der Themaniter. Als Huscham starb, da ward König an seiner Statt Hadad, der Sohn Bedads, der Midian schlug im Felde Moab, und der Name seiner Stadt war Avith. Als Hadad starb, da ward König an seiner Statt Samla von Masreka. Als Samla starb, da ward König an seiner Statt Saul von Rehoboth am Strome. Als Saul starb, da ward König an seiner Statt Baal Hanan, der Sohn Achbors. Als Baal Hanan, der Sohn Achbors, starb, da ward König an seiner Statt Hadar; und der Name seiner Stadt war Pfau, und der Name seines Weibes Mehetabel, die Tochter Matreds, der Tochter Mesahabs. Und dies sind die Namen der Stammfürsten Esau's, nach ihren Geschlechtern, nach ihren Orten, nach ihren Namen: der Stammfürst Thimna, der Stammfürst Alva, der Stammfürst Jetheth, der Stammfürst Oholibama, der Stammfürst Ela, der Stammfürst Phinon, der Stammfürst Kenas, der Stammfürst Theman, der Stammfürst Mibzar, der Stammfürst Magdiel, der Stammfürst Iram; dies sind die Stammfürsten Edoms, nach ihren Wohnsitzen im Lande ihres Eigentums, dies ist Esau, der Vater Edoms. Joseph von seinen Brüdern beneidet, und nach Ägypten verkauft.Und Jakob wohnte in dem Lande, wo seine Väter Fremdlinge gewesen, im Lande Kanaan. Dies ist die Geschichte Jakobs. Als Joseph siebenzehn Jahre alt war, hütete er mit seinen Brüdern die Schafe; und der Knabe war bei den Söhnen der Bilha, und bei den Söhnen der Silpha, der Weiber seines Vaters; und Joseph brachte üble Nachreden von ihnen vor ihren Vater. Und Israel liebte Joseph mehr, als alle seine Söhne; denn er war der Sohn seines Alters; und er machte ihm einen bunten Rock. Als das seine Brüder sahen, daß sein Vater ihn mehr liebte, als alle seine Brüder, so haßten sie ihn, und vermochten nicht, freundlich mit ihm zu reden. Und Joseph hatte einen Traum, und erzählte ihn seinen Brüdern, darum haßten sie ihn noch mehr. Er sprach zu ihnen: Höret doch diesen Traum, den ich gehabt habe. Siehe! wir banden Garben auf dem Felde; und siehe! da stand meine Garbe auf, und blieb stehen; und siehe! eure Garben waren ringsum und beugten sich vor meiner Garbe. Da sprachen zu ihm seine Brüder: Willst du König werden über uns? Willst du herrschen über uns? Darum haßten sie ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen seiner Reden. Und er hatte wieder einen andern Traum, und erzählte ihn seinen Brüdern, und sprach: Siehe! ich habe wieder einen Traum gehabt; und siehe! die Sonne und der Mond und eilf Sterne beugten sich vor mir. Als er es seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, da schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Soll ich und deine Mutter, und deine Brüder kommen, um uns vor dir zu beugen zur Erde? Da beneideten ihn seine Brüder; aber sein Vater merkte sich diesen Vorfall. Es gingen einmal seine Brüder, um die Schafe ihres Vaters zu weiden in Sichem. Da sprach Israel zu Joseph: Weiden nicht deine Brüder in Sichem? Wohlan! ich will dich zu ihnen senden, und er sprach zu ihm: Siehe! hier bin ich! Und er sprach zu ihm: Gehe doch, siehe, wie es um deine Brüder, und wie es um die Schafe steht, und bringe mir Nachricht. Also sandte er ihn vom Tale Hebron, und er kam nach Sichem. Da traf ihn ein Mann, und siehe! er irrte auf dem Felde; und der Mann fragte ihn und sprach: Was suchest du? Und er sprach: Meine Brüder suche ich; sage mir doch, wo sie weiden. Da sprach der Mann: Sie sind aufgebrochen von hier; aber ich hörte sie sagen: wir wollen nach Dothan gehen. Da ging Joseph seinen Brüdern nach, und traf sie in Dothan. Und sie sahen ihn von ferne, und ehe er ihnen nah kam, machten sie einen Anschlag gegen ihn, ihn zu töten; und sprachen zu einander: Siehe! der Träumer kommt dort! So kommt nun, wir wollen ihn erwürgen, und in eine der Gruben werfen, und wollen sagen: Ein böses Tier hat ihn verzehrt; dann wollen wir sehen, was aus seinen Träumen wird. Als aber Ruben das hörte, rettete er ihn aus ihrer Hand und sprach: Wir wollen ihn nicht totschlagen! Und Ruben sprach zu ihnen: Vergießet doch nicht Blut, werfet ihn in diese Grube, die in der Wüste ist; aber die Hand leget nicht an ihn; damit er ihn rettete aus ihrer Hand und ihn zurückbrächte zu seinem Vater. Es geschah nun, als Joseph zu seinen Brüdern kam; so zogen sie Joseph seinen Rock aus, den bunten Rock, den er anhatte. Dann nahmen sie ihn und warfen ihn in die Grube. Und die Grube war leer, es war kein Wasser darin. Und sie saßen, um zu speisen; da hoben sie ihre Augen auf, und sahen, und siehe! da kam ein Zug Ismaeliter, der von Gilead kam; und ihre Kamele trugen Gewürze, Balsam und Ladanum; sie zogen, um es nach Ägypten hinab zu bringen. Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Welchen Nutzen haben wir, wenn wir unsern Bruder erwürgen und verbergen sein Blut? Kommet! wir wollen ihn verkaufen an die Ismaeliter; aber unsere Hand sei nicht an ihm! Denn unser Bruder, unser Fleisch ist er. Und seine Brüder hörten auf ihn. Als nun die midianitischen Kaufleute vorübergingen, zogen sie Joseph heraus, und brachten ihn herauf aus der Grube, und verkauften Joseph an die Ismaeliter um zwanzig Silberlinge; diese brachten Joseph nach Ägypten. Als nun Ruben zurückkam zu der Grube, siehe! da war Joseph nicht in der Grube. da zerriß er seine Kleider; und ging zurück zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht da, wohin nun soll ich gehen? Und sie nahmen den Rock Josephs, und schlachteten einen Ziegenbock, und tauchten den Rock in das Blut; und sandten den bunten Rock fort, daß man ihn ihrem Vater brachte und sprachen: Das haben wir gefunden, besieh es doch, ob es der Rock deines Sohnes ist, oder nicht. Und er erkannte ihn und sprach: Der Rock meines Sohnes ist es; ein böses Tier hat ihn verzehrt, zerrissen ist Joseph. Und Jakob zerriß seine Kleider und legte ein Trauerkleid um seine Hüften und trauerte um seinen Sohn viele Tage. Da machten alle seine Söhne, und alle seine Töchter sich auf, ihn zu trösten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Trauernd hinuntergehen will ich zu meinem Sohne in die Unterwelt! so beweinte ihn sein Vater. Und die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an Photiphar, einen Höfling Pharaoh's, den Obersten der Leibwache. Juda's Nachkommen. Blutschande der Thamar.Es geschah in dieser Zeit, da ging Juda hinab von seinen Brüdern, und spannte seine Zelte aus bis zu einem adullamitischen Manne, dessen Name Hira war. Dort sah Juda die Tochter eines kananitischen Mannes, dessen Name Sua war; und er nahm sie und wohnte ihr bei. Da wurde sie schwanger, und gebar einen Sohn; und er nannte seinen Namen Ger. Und sie ward wieder schwanger, und gebar einen Sohn; und sie nannte seinen Namen Onan. Und sie wurde wieder schwanger, und gebar einen Sohn; und sie nannte seinen Namen Sela; und er war in Chesib, da sie ihn gebar. Und Juda nahm Ger, seinem Erstgebornen, ein Weib, deren Name war Thamar. Aber Ger, der Erstgeborne des Juda, war böse in den Augen Jahwe's, darum tötete ihn Jahwe. Da sprach Juda zu Onan, wohne dem Weibe deines Bruders bei, und erfülle ihr die Schwagerpflicht, und erwecke deinem Bruder Samen. Da merkte Onan, daß der Same nicht sein gehören würde, darum geschah es, wenn er dem Weibe seines Bruders beiwohnte; so verderbte er es zur Erde, damit er seinem Bruder keinen Samen gäbe. Und es war böse in den Augen Jahwe's, was er tat, darum tötete er ihn auch. Da sprach Juda zu Thamar, seiner Schwiegertochter: Bleibe als Witwe im Hause deines Vaters, bis Sela, mein Sohn groß ist; denn er sprach: damit nicht auch dieser sterbe, wie seine Brüder. Da ging Thamar, und blieb im Hause ihres Vaters. Und es vergingen viele Tage, da starb die Tochter Sua's, das Weib Juda's; und nachdem sich Juda getröstet hatte, ging er hinauf zur Schur seiner Schafe, er und Hira, sein Freund, der Adullamiter nach Timnath. Das sagte man der Thamar und sprach: Siehe! dein Schwiegervater geht hinauf nach Timnath, seine Schafe zu scheren. Da legte sie ihre Witwenkleider von sich ab, und bedeckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich, und setzte sich an das Tor von Enaim, am Wege nach Timnath; denn sie sah, daß Sela groß war, und sie ihm doch nicht zum Weibe gegeben wurde. Da sah sie Juda und hielt sie für eine Hure; weil sie ihr Antlitz verhüllt hatte. Und er ging beiseite zu ihr am Wege und sprach: Gestatte mir doch, dir beizuwohnen - er wußte aber nicht, daß es seine Schwiegertochter war. - da sprach sie: was willst du mir geben, daß ich dich mir beiwohnen lasse? Da sprach er: Ich will dir einen Ziegenbock senden von der Herde. Und sie sagte: Wenn du mir ein Pfand gibst, bis du ihn schickest! Da sprach er: Was soll das Pfand sein, das ich dir gebe? Und sie sprach: Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, der in deiner Hand ist. Und er gab es ihr und wohnte ihr bei; und sie empfing von ihm. Da stand sie auf und ging; und legte ihren Schleier von sich ab, und bekleidete sich mit ihren Witwenkleidern. Und Juda sandte den Ziegenbock hin durch seinen Freund, den Adullamiter, um das Pfand zu nehmen aus der Hand des Weibes; aber er fand sie nicht. Da fragte er die Leute ihres Ortes und sprach: Wo ist die feile Dirne, die in Enaim an dem Wege war? Aber sie sprachen: Es ist hier keine feile Dirne. Da kehrte er zurück zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht gefunden; ja die Leute des Ortes sprachen: es sei da keine feile Dirne gewesen. Da sagte Juda: Sie mag es behalten! damit wir nicht der Verachtung uns hingeben; siehe! Ich habe den Ziegenbock geschickt; aber du hast sie nicht gefunden. Und es geschah ungefähr nach drei Monaten, da sagte man dem Juda und sprach: Thamar, deine Schwiegertochter, hat gehurt; ja siehe! sie ist schwanger von der Hurerei. Da sprach Juda: Bringet sie heraus, daß man sie verbrenne. Als man sie herausgeführt hatte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und sprach: Von dem Manne, welchem dieses gehört, bin ich schwanger; auch sprach sie: Sieh doch, wem dieser Siegelring und diese Schnur und dieser Stab gehört! Und Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter als ich; weil ich sie nicht dem Sela, meinem Sohne, gegeben habe. Da erkannte er sie weiter nicht mehr. Und es geschah zu der Zeit, da sie gebären sollte, siehe! da waren Zwillinge in ihrem Leibe. Und es geschah, als sie gebar, da streckt einer die Hand heraus; und die Hebamme nahm Kokkus, und band ihn um seine Hand und sprach: Dieser kommt zuerst hervor. Es geschah aber, nachdem er seine Hand zurückgezogen hatte, siehe! da kam sein Bruder hervor. Und sie sprach: Was hast du deinetwegen einen Riß gemacht? Darum nannte man seinen Namen Pherez (d.h. Riß). Und dann kam sein Bruder hervor, an dessen Hand der Kokkus war. Und man nannte seinen Namen: Serah (d.h. Aufgang). Joseph ist beliebt bei seinem Herrn; standhaft gegen dessen Weib; wird deshalb in's Gefängnis geworfen.Und Joseph wurde hinabgeführt nach Ägypten; da kaufte ihn Photiphar, ein Höfling Pharao's, der Oberste der Leibwache, ein Ägyptischer Mann aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthin gebracht hatten. Aber Jahwe war mit Joseph; und der Mann hatte Glück, und er war im Hause seines Herrn, des Ägypters; und sein Herr sah, daß Jahwe mit ihm war; denn Alles, was er tat, das ließ Jahwe gelingen in seiner Hand. So fand Joseph Gnade in seinen Augen und bediente ihn. Dann setzte er ihn über sein Haus; und Alles, was er hatte, gab er in seine Hand. Und es geschah von da an, da er ihn über sein Haus gesetzt, und Alles, was er besaß, in seine Hand gegeben hatte, daß Jahwe segnete das Haus des Ägypters wegen Joseph's; ja der Segen Jahwe's war in Allem, was er besaß, im Hause und auf dem Felde. Da ließ er Alles, was er hatte, in der Hand Josephs; und wußte um nichts neben ihm, als um das Brot, das er aß. Und Joseph war schön von Ansehen, und schön von Gestalt. Und es geschah nach diesen Vorfällen, da richtete das Weib seines Herrn ihre Augen auf Joseph und sprach: Schlafe bei mir! Aber er weigerte sich und sprach zu dem Weibe seines Herrn: Siehe! mein Herr weiß um nichts neben mir, was im Hause ist; und Alles, was er besitzt, hat er in meine Hände gegeben. Niemand ist größer in diesem Hause als ich, und er hält nichts vor mir zurück, ausgenommen dich, weil du sein Weib bist; wie sollte ich dies große Übel tun und sündigen gegen Gott? Und es geschah, als sie zu Joseph redete Tag für Tag, hörte er doch nicht auf sie, daß er bei ihr geschlafen und sich zu ihr getan hätte. Nun geschah es eines Tages, als er in's Haus ging, um sein Geschäft zu verrichten, und Niemand von den Leuten des Hauses dort im Hause war; da ergriff sie ihn bei seinem Kleide und sprach: Schlafe bei mir! Aber er ließ sein Kleid in ihrer Hand und floh und ging hinaus. Nun geschah es, als sie sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte, und hinaus geflohen war; da rief sie den Leuten ihres Hauses und sagte zu ihnen und sprach: Sehet! er hat uns einen Hebräischen Mann hereingebracht, daß er mit uns Schande treibe; er kam herein zu mir, um bei mir zu schlafen; aber ich rief mit lauter Stimme. Und es geschah, als er hörte, daß ich meine Stimme erhob und schrie, da ließ er sein Kleid bei mir, und floh und ging hinaus. Und sie ließ sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr in sein Haus kam. Da redete sie zu ihm die nämlichen Worte und sprach: Der Hebräische Knecht ist zu mir gekommen, den du uns hereingebracht hast, um mit mir Schande zu treiben; aber es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief; da ließ er sein Kleid neben mir und floh hinaus. Und es geschah, als sein Herr die Worte seines Weibes hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sprach: So hat mir es dein Knecht gemacht! da entbrannte sein Zorn. Und Josephs Herr nahm ihn und ließ ihn in's Gefängnis werfen, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen saßen. So war er dort im Gefängnisse. Jahwe aber war mit Joseph, und neigte zu ihm seine Huld, und verlieh ihm Gnade in den Augen des Obersten des Gefängnisses. Und der Oberste des Gefängnisses gab unter die Hand Josephs alle Gefangenen, die im Gefängnis waren; und Alles, was man dort tat, das ordnete er an. Der Oberste des Gefängnisses sah nach Nichts in seiner Hand; weil Jahwe mit ihm war; und was er tat, das ließ Jahwe gelingen. Joseph legt zwei gefangenen Hofbedienten ihre Träume aus. Seine Auslegung geht in Erfüllung.Es geschah aber nach diesen Vorfällen, daß der Schenk des Königs von Ägypten, und der Bäcker, sich an ihrem Herrn, dem Könige von Ägypten, versündigten. Da zürnte Pharao über seine beiden Höflinge, über den Obersten der Schenke, und über den Obersten der Bäcker; und ließ sie in Verhaft legen, in's Haus des Obersten der Leibwache, in's Gefängnis, an den Ort, wo Joseph gefangen war. Und der Oberste der Leibwache ordnete Joseph ihnen zu, daß er sie bediene. Als sie einige Zeit im Gefängnisse gewesen, da hatten sie einen Traum, beide, jeder seinen Traum, in Einer Nacht. Eines Jeden Traum hatte seine eigene Bedeutung, was den Schenk und was den Bäcker des Königs von Ägypten betraf, die fest saßen im Gefängnisse. Als Joseph zu ihnen des Morgens kam, und sie ansah, siehe! da waren sie verdrießlich. Da fragte er die Höflinge Pharao's, die bei ihm im Verhafte waren im Hause seines Herrn und sprach: Warum ist euer Antlitz heute mürrisch? Und sie sprachen zu ihm: Einen Traum haben wir gehabt, und Niemand ist, der ihn auslegt. Da sprach zu ihnen Joseph: Gehört nicht Gott die Auslegung? Erzählet mir doch! Da erzählte der Oberste der Schenke dem Joseph seinen Traum und sprach zu ihm: In meinem Traume, siehe! da war ein Weinstock vor mir; am Weinstocke waren drei Ranken; und es war, als sproßte er, seine Blüte wuchs, und seine Trauben wurden reif. Und der Becher Pharao's war in meiner Hand; und ich nahm die Trauben und drückte sie aus in den Becher Pharao's, und gab den Becher in die Hand Pharao's. Da sprach Joseph: Dies ist seine Auslegung: die drei Ranken sind drei Tage. In drei Tagen wird Pharao dein Haupt erheben, und dich wieder einsetzen in deine Stelle; und du wirst den Becher Pharao's in seine Hand geben nach der vorigen Weise, da du sein Schenk warest. Alsdann denke an mich bei dir, wann es dir gut geht; und übe doch an mir Liebe aus; und gedenke meiner bei Pharao und führe mich heraus aus diesem Hause. Denn weggestohlen hat man mich aus dem Lande der Hebräer; auch hier habe ich nichts getan, daß sie mich in's Gefängnis gelegt haben. Da sah der Oberste der Bäcker, daß die Auslegung gut war und sprach zu Joseph: In meinem Traume, siehe! da waren drei Körbe Weißbrot auf meinem Haupte; im obersten Korbe war von allen Speisen Pharao's, die der Bäcker macht, aber die Vögel fraßen sie aus dem Korbe über meinem Haupte weg. Da antwortete Joseph und sprach: Dies ist seine Auslegung: die drei Körbe sind drei Tage. In drei Tagen wird Pharao dein Haupt dir abnehmen, und wird dich aufhängen an einem Baum, und die Vögel werden dein Fleisch fressen von dir. Und es geschah am dritten Tage, dem Geburtstage Pharao's; da machte er ein Mahl allen seinen Knechten, und erhob das Haupt des Obersten der Schenke, und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten. Den Obersten der Schenke setzte er wieder ein zu seinem Schenke, der den Becher in die Hand Pharao's gab. Aber den Obersten der Bäcker hängte er auf, wie ihnen Joseph ausgelegt hatte. Aber der Oberste der Schenke gedachte nicht an Joseph und vergaß ihn. Joseph legt Pharao's Träume aus, und erhält Ansehen in Ägypten. Die Teurung beginnt.Es geschah aber nach Verfluß von zwei Jahren, daß Pharao träumte, und siehe! er stand am Strome. Und siehe! aus dem Strome stiegen sieben Kühe hervor, schön von Aussehen und fett am Fleische, und weideten im Ufergrase. Und siehe! sieben andere Kühe stiegen nach ihnen hervor aus dem Strome, häßlich von Aussehen, und mager am Fleische, und stellten sich neben jene Kühe am Ufer des Stromes. Und es verzehrten die häßlichen und mageren Kühe die sieben schönen und fetten Kühe; und Pharao erwachte. Dann schlief er ein, und hatte einen zweiten Traum. Und siehe! sieben Ähren kamen hervor, an Einem Halme, fett und schön. Und siehe! sieben magere und vom Ostwinde verbrannte Ähren keimten nach jenen hervor. Und die sieben magern Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren; da erwachte Pharao; und siehe! es war ein Traum. Und es geschah am Morgen, daß sein Geist voll Unruhe war; und er sandte hin und rief alle Geheimkünstler Ägyptens, und alle seine Weisen; und Pharao erzählte ihnen seinen Traum; aber keiner war, der ihn dem Pharao auslegte. Da redete der Oberste der Schenke zu Pharao und sprach: Meiner Sünden gedenke ich heute. Pharao zürnte über seine Knechte und legte mich in's Gefängnis, in's Haus des Obersten der Leibwache, mich und den Obersten der Bäcker. Da hatten wir Träume in Einer Nacht, ich und er, jeder nach der Bedeutung seines Traumes träumten wir. Dort war nun bei uns ein Hebräischer Jüngling, ein Knecht des Obersten der Leibwache, dem erzählten wir sie; und er legte uns unsere Träume aus, jedem legte er seinen Traum aus. Und es geschah, wie er uns ausgelegt hatte, so geschah es. Mich hat man wieder eingesetzt in meine Stelle, und ihn hat man aufgehängt. Da sandte Pharao hin und rief Joseph. Und man holte ihn eilig aus dem Gefängnisse, und nachdem er sich geschoren und seine Kleider gewechselt hatte, ging er hinein zu Pharao. Und Pharao sprach zu Joseph: Einen Traum habe ich gehabt; und Keiner ist, der ihn auslegte; ich habe aber von dir gehört, daß man sagt: Du dürftest nur einen Traum hören, um ihn auszulegen. Da antwortete Joseph dem Pharao und sprach: Das vermag ich nicht; aber Gott wird antworten, was Pharao gut ist. Da redete Pharao zu Joseph: In meinem Traume, siehe! da stand ich am Ufer des Stromes. Und siehe! aus dem Strome kamen hervor sieben Kühe, fett am Fleische, und schön von Aussehen; sie weideten im Ufergrase. Und siehe! sieben andere Kühe kamen hervor nach jenen, sehr mager und häßlich von Aussehen, und dürr am Fleische; ich habe keine gesehen, wie diese, so häßlich im ganzen Lande Ägypten. Und die dürren, häßlichen Kühe fraßen die sieben ersten fetten Kühe. Obwohl sie in ihren Bauch kamen, so merkte man doch nicht, daß sie in ihren Bauch gekommen waren; und ihr Aussehen war so häßlich, wie zu Anfang. da erwachte ich. Dann sah ich in meinem Traume; und siehe! sieben Ähren wuchsen empor auf Einem Halme, voll und schön. Und siehe! sieben dürre, magere, vom Ostwinde verbrannte Ähren keimten empor nach ihnen. Und die mageren Ähren verzehrten die sieben schönen Ähren. Ich sagte dies den Geheimkünstlern; aber Keiner war, der mir deutete. Da sprach Joseph zu Pharao: Der Traum Pharao's ist ein und der nämliche; was Gott tun will, macht er dem Pharao kund. Die sieben schönen Kühe sind sieben solche Jahre; und die sieben schönen Ähren sind sieben solche Jahre. der Traum ist ein und der nämliche. Und die sieben dürren und häßlichen Kühe, die nach jenen heraufstiegen, sind sieben solche Jahre; und die sieben dürren, vom Ostwinde verbrannten Ähren sind sieben Jahre des Hungers. Dies ist die Sache, die ich zu Pharao gesagt habe: Was Gott tun will, läßt er Pharao sehen. Siehe! es werden sieben Jahre kommen, da wird großer Überfluß sein im ganzen Lande Ägypten. Und nach diesen werden sieben Jahre des Hungers kommen, da wird vergessen sein aller Überfluß im Lande Ägypten; denn der Hunger wird das ganze Land aufreiben. Und man wird nichts spüren von dem Überflusse im Lande bei diesem Hunger nachher; denn sehr schwer wird er sein. Und daß der Traum Pharao's zweimal sich wiederholte, das ist die festbeschlossene Sache von Gott, daß Gott es eiligst tun will. Und nun sehe Pharao sich um nach einem verständigen und weisen Manne; und setze ihn über das Land Ägypten. Pharao mache, daß er Beamte anstelle über das Land, und den Fünften nehme vom Lande Ägypten in den sieben Jahren des Überflusses. Die sollen alle Speise der guten Jahre sammeln, die kommen werden; und sollen Getreide aufschütten unter der Hand Pharao's, Speise in den Städten, und sollen sie hinterlegen. Diese Speisen werden hinterlegt für das Land, für die sieben Jahre des Hungers, die im Lande Ägypten sein werden, damit nicht das Land zu Grunde gehe durch den Hunger. Diese Rede war gut in den Augen Pharao's, und in den Augen aller seiner Knechte. Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Können wir einen Mann finden, wie dieser, in dem der Geist Gottes ist? Da sprach Pharao zu Joseph: Da Gott dieses Alles dir geoffenbart hat; so ist Niemand so verständig und weise, wie du. Du sollst über mein Haus gesetzt sein; und nach deinem Munde soll sich richten mein ganzes Volk; nur um den Thron will ich größer sein, als du. Ferner sprach Pharao zu Joseph: Siehe! ich setze dich über das ganze Land Ägypten. Dann nahm Pharao seinen Ring von seiner Hand, und steckte ihn an die Hand Josephs; und bekleidete ihn mit Kleidern von feiner Baumwolle, und legte eine goldene Kette um seinen Hals. Und er ließ ihn fahren in seinem zweiten Wagen; und man rief vor ihm her: Abreck! und man setzte ihn über das ganze Land Ägypten. Und Pharao sprach zu Joseph: Ich bin Pharao; aber ohne dich soll kein Mann seine Hand und seinen Fuß bewegen im ganzen Lande Ägypten. Und Pharao nannte den Namen Josephs Zaphnath Phaneah; und gab ihm Asnath, die Tochter Photiphera's, des Priesters zu On, zum Weibe. Und Joseph zog aus über das Land Ägypten. Und Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor Pharao, dem Könige von Ägypten, stand. Und Joseph ging hinaus von Pharao, und zog durch das ganze Land Ägypten. Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses in Menge. Da sammelte er alle Speise der sieben Jahre, die im Lande Ägypten waren, und legte Speise in den Städten nieder, Speise vom Felde der Stadt rings um sie her legte er in ihr nieder. Also sammelte Joseph Getreide auf, gleich dem Sand am Meere, sehr viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war ohne Zahl. Und Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr des Hungers kam, die ihm Asnath gebar, die Tochter Photiphera's, des Priesters zu On. Und Joseph nannte den Namen des Erstgebornen Manasseh (d.h. der vergessen macht); denn Gott hat mich vergessen lassen all mein Mühsal und das ganze Haus meines Vaters. Und den Namen des zweiten nannte er Ephraim (d.h. Fruchtbarkeit); denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Lande meines Elendes. Und als die sieben Jahre des Überflusses zu Ende waren, die über das Land Ägypten kamen; da begannen die sieben Jahre des Hungers zu kommen, wie Joseph gesagt hatte. Es war Hunger in allen Ländern; aber im ganzen Lande Ägypten war Brot. Denn als das ganze Land Ägypten hungerte, da schrie das Volk zu Pharao um Brot; aber Pharao sprach zu allen Ägyptern: Gehet zu Joseph, was er euch sagt, das tuet! Und der Hunger war auf dem ganzen Erdboden; und Joseph tat Alles auf, worin Getreide war, und verkaufte es an die Ägypter; denn der Hunger wurde hart im Lande Ägypten. Und alle Länder kamen nach Ägypten, um Getreide zu kaufen von Joseph; denn der Hunger war hart in allen Ländern. Josephs Brüder kommen nach Ägypten, und werden von Joseph hart behandelt.Als nun Jakob sah, daß Getreide-Verkauf in Ägypten war, sprach er zu seinen Söhnen: Warum sehet ihr euch noch an? Und er sprach: Siehe! ich habe gehört, daß Getreide-Verkauf in Ägypten ist, gehet dort hinab, und kaufet uns dort Getreide, daß wir leben und nicht sterben. Da gingen zehn Brüder Josephs hinab, um Getreide zu kaufen in Ägypten. Den Benjamin, den Bruder Josephs schickte Jakob nicht mit seinen Brüdern; denn er sprach: Es könnte ihm ein Unfall begegnen. Da kamen die Söhne Israels, Getreide zu kaufen, unter den andern, die kamen; denn der Hunger war im Lande Kanaan. Und Joseph war der Machthaber im Lande, er verkaufte Getreide dem ganzen Volke des Landes. Als nun die Brüder Josephs kamen, und vor ihm niederfielen auf's Antlitz zur Erde, und Joseph seine Brüder sah; da erkannte er sie, aber er verstellte sich gegen sie und redete sie hart an, und sprach zu ihnen: Woher kommet ihr? Und sie sprachen: Aus dem Lande Kanaan, um Speise zu kaufen. Und Joseph kannte seine Brüder, aber sie kannten ihn nicht. Da erinnerte sich Joseph seiner Träume, die er von ihnen gehabt hatte; und er sprach zu ihnen: Kundschafter seid ihr, die Blöße des Landes zu sehen, seid ihr gekommen. Und sie sprachen zu ihm: Nicht, mein Herr, denn deine Knechte sind gekommen, Speise zu kaufen. Wir alle sind Söhne Eines Mannes, wir sind redlich; deine Knechte sind keine Kundschafter. Aber er sprach zu ihnen: Nein, sondern die Blöße des Landes zu sehen, seid ihr gekommen. Und sie sprachen: Zwölf sind deine Knechte, Brüder sind wir, Söhne Eines Mannes, im Lande Kanaan; und siehe! der Jüngste ist jetzt bei unserm Vater, und Einer ist nicht mehr. Da sprach zu ihnen Joseph: Dies ist's, was ich zu euch geredet habe, da ich sprach: Kundschafter seid ihr. Darum sollet ihr auf die Probe gestellt werden: so wahr Pharao lebt! ihr sollet nicht anders von hier wegkommen, als bis euer jüngster Bruder hieher kommt. Sendet einen von euch, daß er euren Bruder hole; aber ihr lasset euch gefangen setzen, bis eure Ausrede erprobt ist, ob Wahrheit bei euch sei, wo nicht, so wahr Pharao lebt! so seid ihr Kundschafter. Also sperrte er sie in Verwahrung drei Tage. Da sprach zu ihnen Joseph am dritten Tage: Das tut, daß ihr lebet, ich fürchte Gott. Wenn ihr redlich seid, so soll Einer eurer Brüder gebunden bleiben in eurem Gefängnis, und ihr möget gehen, um Getreide für den Hunger eurer Häuser zu bringen. Und euern kleinsten Bruder bringet mir, daß eure Aussagen bestätigt werden und ihr nicht sterbet; und sie machten es so. Da sprachen sie zu einander: Gewiß! das haben wir verschuldet an unserm Bruder; da wir die Angst seiner Seele sahen, als er zu uns flehte, und wir nicht hörten; darum ist diese Not über uns gekommen. Und Ruben redete zu ihnen und sprach: Habe ich's euch nicht gesagt, und gesprochen: Versündigt euch nicht an dem Knaben; aber ihr hörtet nicht darauf; und jetzt siehe! wird sein Blut gefordert. Und sie wußten nicht, daß es Joseph verstand, denn der Dolmetscher war zwischen ihnen. Und er wandte sich von ihnen und weinte; und kehrte zu ihnen zurück, und redete mit ihnen; und nahm von ihnen Simeon, und band ihn vor ihren Augen. Und Joseph gebot, daß man ihre Säcke mit Getreide fülle, und ihr Silber jedem wieder in seinen Sack tue, und daß man ihnen Zehrung auf den Weg gebe. Und man tat ihnen so. Da hoben sie ihr Getreide auf ihre Esel, und gingen von da fort. Dann öffnete Einer seinen Sack, um seinem Esel Futter zu geben in der Herberge, und sah sein Silber, siehe! es war oben in seinem Sacke. Und er sprach zu seinen Brüdern: Mein Silber ist mir zurückgegeben worden, siehe! es ist in meinem Sacke. Da entfiel ihnen das Herz, und sie sprachen zittern zu einander: Warum hat uns Gott das getan? Und sie kamen zu Jakob, ihrem Vater, in's Land Kanaan, und erzählten ihm Alles, was ihnen begegnet war, und sprachen: Der Mann, der Herr des Landes, hat hart mit uns geredet; er hat uns wie Kundschafter des Landes behandelt. Und wir sprachen zu ihm: Wir sind redlich, wir sind keine Kundschafter. Zwölf Brüder sind wir, Söhne unsers Vaters; der Eine ist nicht mehr, und der Kleinste ist jetzt bei unserm Vater im Lande Kanaan. Da sprach zu uns der Mann, der Herr des Landes: Daran werde ich erkennen, ob ihr redlich seid! Einen eurer Brüder lasset bei mir; und nehmet für den Hunger eurer Häuser, und gehet; und bringet euern kleinsten Bruder zu mir, damit ich erkenne, daß ihr keine Kundschafter, sondern redlich seid; dann gebe ich euch euern Bruder, und ihr möget im Lande umherziehen. Und es geschah, da sie ihre Säcke leerten; siehe! da hatte Jeder seinen Bündel Silber in seinem Sacke; und da sie ihre Bündel Silber sahen, erschraken sie und ihr Vater. Und Jakob, ihr Vater, sprach zu ihnen: Mich machet ihr kinderlos! Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr, und Benjamin wollet ihr nehmen; über mich kommt Alles! Da redete Ruben zu seinem Vater und sprach: Meine zwei Söhne sollst du töten, wenn ich ihn dir nicht zurückbringe; gib ihn in meine Hand, ich will ihn dir wiederbringen. Aber er sprach: Mein Sohn darf nicht mit euch hinabziehen, denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig; wenn ihm ein Unfall begegnete auf dem Wege, den ihr ziehet; so würdet ihr mein graues Haar mit Kummer hinab in die Unterwelt bringen. Die Brüder Josephs kommen mit Benjamin nach Ägypten, und werden freundlich empfangen.Und der Hunger war drückend im Lande. Und es geschah, als sie das Getreide aufgezehrt, das sie gebracht hatten aus Ägypten; da sprach zu ihnen ihr Vater: Gehet wieder, kaufet uns ein wenig Speise! Aber Juda redete zu ihm und sprach: Ernstlich hat uns der Mann beteuert und gesprochen: Ihr werdet mein Angesicht nicht sehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist. Wenn du unsern Bruder mit uns schickest; so wollen wir hinab gehen und dir Speise kaufen. Wenn du ihn aber nicht fort läßt, so gehen wir nicht hinab; denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr werdet mein Angesicht nicht sehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist. Da sprach Israel: Warum habet ihr mir Übels getan, daß ihr dem Manne sagtet, daß ihr noch einen Bruder hättet? Und sie sprachen: Der Mann hat sich erkundigt nach uns und nach unserm Geschlechte, und gesprochen: Lebet euer Vater noch? habet ihr noch einen Bruder? Da antworteten wir ihm auf diese Worte. Hätten wir wissen können, daß er sagen werde: Bringet euern Bruder herab? Da sprach Juda zu Israel, seinem Vater: Laß den Jüngling mit mir, daß wir uns aufmachen, und gehen, damit wir leben und nicht sterben, sowohl wir, als du, als unsere Kinder. Ich will für ihn Bürge sein; aus meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich dir ihn nicht bringe, und ihn vor dich stelle, so will ich mich an dir versündigt haben alle Tage. Denn hätten wir nicht gezögert; jetzt wären wir schon zweimal zurück. Da sprach zu ihnen Israel, ihr Vater: Wenn es wirklich sein muß, so machet es also: nehmet von den gepriesensten Erzeugnissen des Landes in eure Säcke, und bringet dem Manne ein Geschenk hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Honig, Gewürze, und Ladanum, Pistazien, und Mandeln. Und doppeltes Silber nehmet in eure Hände, nämlich das Silber, das wieder oben in eure Säcke getan worden, bringet zurück in eurer Hand, vielleicht ist das ein Versehen. Und euern Bruder nehmet, und machet euch auf, und gehet wieder zu dem Manne. Und Gott, der Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, daß er euch euern andern Bruder entläßt und Benjamin, bin ich dann kinderlos, so bin ich's. Da nahmen die Männer dieses Geschenk, und das doppelte Silber nahmen sie in ihre Hand, und den Benjamin; und machten sich auf, und gingen nach Ägypten, und stellten sich vor Joseph. Als nun Joseph bei ihnen den Benjamin sah, sprach er zu dem, der über sein Haus gesetzt war: Bringe die Männer in's Haus, und schlachte ein Stück und bereite es; denn bei mir werden diese Männer auf den Mittag essen. Da tat der Mann, wie Joseph gesagt hatte. Und der Mann brachte die Leute in's Haus Josephs. Aber es fürchteten sich die Leute, daß sie in's Haus Josephs gebracht wurden, und sprachen: Wegen des Silbers, das neulich wieder in unsere Säcke kam, hat man uns hergebracht, um sich über uns herzuwälzen, um auf uns zu fallen, und uns als Knechte zu nehmen, samt unsern Eseln. Und sie traten zu dem Manne, der über das Haus Josephs gesetzt war, und redeten mit ihm an der Türe des Hauses, und sprachen: Ach Herr! wir sind neulich herabgekommen, um Speise zu kaufen. Da geschah es, als wir in die Herberge kamen, und unsere Säcke öffneten; siehe! da war das Silber eines Jeden oben in seinem Sack, unser Silber nach seinem Gewicht, und wir haben es in unserer Hand mitgebracht. Und anderes Silber haben wir in unserer Hand mitgebracht, um Speise zu kaufen; wir wußten nicht, wer unser Silber in unsere Säcke gelegt hätte. Aber er sprach: Friede sei mit euch, fürchtet euch nicht, euer Gott und der Gott eurer Väter hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke; euer Silber ist zu mir gebracht worden, und er führte ihnen Simeon heraus. Und der Mann brachte die Leute in das Haus Josephs, und gab Wasser, ihre Füße zu waschen, und gab Futter für ihre Esel. Und sie legten das Geschenk zurecht auf die Ankunft Josephs am Mittag; denn sie hatten gehört, daß sie dort speisen würden. Und Joseph führte sie in das Haus, und sie brachten ihm das Geschenk, das sie in der Hand hatten, in's Haus, und fielen vor ihm nieder zur Erde. Und er fragte sie nach freundlichem Gruße, und sprach: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr geredet? Lebt er noch? Und sie sprachen: Es geht gut deinem Knechte, unserm Vater, er lebt noch; und sie beugten sich, und fielen nieder. Und er hob seine Augen auf und sah Benjamin, seinen Bruder, den Sohn seiner Mutter, und sprach zu ihnen: Ist das euer kleinster Bruder, von dem ihr mir gesagt? und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn! Und Joseph eilte, denn sein Innerstes regte sich über seinen Bruder; und er suchte zu weinen, und ging in das Gemach und weinte dort. Dann wusch er sein Angesicht und ging hinaus, und machte sich stark; und sprach: Setzet Speise vor! Und sie setzten ihm besonders, und ihnen besonders vor, und den Ägyptern, die mit ihm aßen, besonders; denn die Ägypter können nicht mit den Hebräern speisen, weil es den Ägyptern ein Greuel ist. Und sie aßen vor ihm, der Erstgeborne nach seiner Erstgeburt, und der Jüngste nach seiner Jugend; da staunten die Männer gegeneinander. Und er ließ Gaststücke von sich zu ihnen tragen, und das Gaststück Benjamins war fünfmal so groß, als die Gaststücke Aller, und sie tranken, und wurden trunken bei ihm. Joseph will Benjamin als Sklave behalten, Juda verbürgt sich für ihn.Und er gebot dem, der über sein Haus gesetzt war, und sprach: Fülle die Säcke dieser Männer mit Speise, so viel sie fassen können, und lege das Silber eines Jeden oben in seinen Sack; und meinen silbernen Becher lege oben in den Sack des Jüngsten, nebst dem Silber für sein Getreide. Und er tat nach dem Worte Josephs, das er geredet hatte. Der Morgen leuchtete, da wurden die Männer entlassen, samt ihren Eseln. Sie waren aus der Stadt gegangen und noch nicht ferne; da sprach Joseph zu dem, der über sein Haus gesetzt war: Auf! jage den Männer nach, und wenn du sie erreicht hast, so sprich zu ihnen: Warum habet ihr Böses für Gutes vergolten? Ist es nicht das, woraus mein Herr trinkt und womit er weissagt? Ihr habet übel daran getan. Und als er sie erreichte, redete er zu ihnen diese Worte. Da sprachen sie zu ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Ferne sei von deinen Knechten, Solches zu tun! Siehe! das Silber, das wir oben in unsern Säcken gefunden, haben wir dir wieder gebracht aus dem Lande Kanaan; wie sollten wir nun etwas stehlen aus dem Hause unsers Herrn, Silber oder Gold? Bei wem es gefunden wird von deinen Knechten, der soll sterben; und auch wir wollen die Knechte unsers Herrn sein. Und er sprach: Ja, nach euren Worten soll es geschehen; bei wem es gefunden wird, der sei mein Knecht; aber ihr sollet unschuldig sein. Da taten sie eilig jeder seinen Sack auf die Erde, und öffneten jeder seinen Sack. Und er suchte, beim Größesten begann er, und beim Kleinsten hörte er auf, und der Becher wurde gefunden im Sacke Benjamins. Da zerrissen sie ihre Kleider, und Jeder lud auf seinen Esel, und sie kehrten in die Stadt zurück. Und Juda und seine Brüder gingen in das Haus Josephs, er war noch dort; da fielen sie vor ihm zur Erde. Und Joseph sprach zu ihnen: Was ist dies, was ihr da getan habet? Wisset ihr nicht, daß ein Mann, wie ich, weissagen kann? Und Juda sprach: Was sollen wir unserm Herrn sagen? Was sollen wir reden? und mit was uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden, siehe! wir sind Knechte meines Herrn, sowohl wir, als der, in dessen Hand der Becher gefunden worden. Und er sprach: Ferne sei es von mir, dies zu tun, der Mann, in dessen Hand der Becher gefunden worden ist, der soll mein Knecht sein; aber ihr gehet im Frieden hinauf zu eurem Vater. Da trat zu ihm Juda und sprach: Ach Herr! laß doch deinen Knecht ein Wort reden vor den Ohren meines Herrn, und dein Zorn entbrenne nicht gegen deinen Knecht, denn du bist wie Pharao. Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habet ihr noch einen Vater, oder einen Bruder? Und wir sprachen zu meinem Herrn: Wir haben einen alten Vater und einen kleinen Sohn seines hohen Alters; und sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig von seiner Mutter, und sein Vater liebt ihn. Und du sprachst zu deinen Knechten: Bringet ihn zu mir, daß ich mein Auge auf ihn richte. Und wir sprachen zu meinem Herrn: Der Jüngling kann seinen Vater nicht verlassen; wenn er den Vater verlassen würde, so würde er sterben. Aber du sprachst zu deinen Knechten: Wenn euer kleinster Bruder nicht mit euch herabkommt, so werdet ihr nicht wieder mein Angesicht sehen. Und es geschah, als wir hinaufkamen zu deinem Knechte, meinem Vater; da verkündigten wir ihm die Worte meines Herrn. Und als unser Vater sprach: Gehet wieder, kaufet uns ein wenig Speise! da sprachen wir: Wir können nicht hinabgehen; wenn unser kleinster Bruder bei uns ist, dann gehen wir hinab; denn wir können nicht das Angesicht des Mannes sehen, wenn unser kleinster Bruder nicht bei uns ist. Da sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wisset, daß mir mein Weib zwei Söhne geboren hat. Und der Eine ist hinausgegeangen von mir, und ich sprach: Er ist gewiß zerrissen; und ich habe ihn bis jetzt noch nicht gesehen. Und ihr nehmet nun auch diesen von mir weg; trifft ihn ein Unfall, so bringet ihr mein graues Haar mit Unglück zur Unterwelt. Wenn ich also jetzt zu deinem Knechte, meinem Vater, komme, und der Jüngling nicht bei uns ist - so ist seine Seele auf dessen Seele gebunden - so wird es geschehen, wenn er sieht, daß der Jüngling nicht da ist, so stirbt er; und deine Knechte bringen das graue Haar deines Knechtes, unsers Vaters, mit Kummer hinab in die Unterwelt. Denn dein Knecht hat sich verbürgt für den Jüngling bei meinem Vater, und gesprochen: Wenn ich ihn dir nicht bringe, so will ich mich an meinem Vater versündigt haben alle Tage. So laß doch nun deinen Knecht statt des Jünglings bleiben, als Knecht meines Herrn, und den Jüngling laß hinaufgehen mit seinen Brüdern. Denn wie könnte ich hinaufgehen zu meinem Vater, wenn der Jüngling nicht bei mir ist? damit ich nicht das Unglück sehe, das meinen Vater treffen wird. Joseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennen, und läßt sie zurückreisen, um seinen Vater nach Ägypten zu holen.Und Joseph konnte sich nicht halten vor Allen, die vor ihm standen, und er rief: Führet Alle hinaus von mir weg! Und es blieb kein Mensch bei ihm, da sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen gab. Und er erhub seine Stimme und weinte, daß es die Ägypter hörten, und man hörte es im Hause Pharao's. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph, lebt mein Vater noch? Und seine Brüder vermochten nicht, ihm zu antworten, denn sie waren bestürzt vor ihm. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie traten hin, und er sprach: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr verkauft habet nach Ägypten. Und nun kränket euch nicht, und es komme kein Unwille in eure Augen, daß ihr mich hieher verkauft habet, denn zur Erhaltung des Lebens hat mich Gott vor euch hieher gesandt. Denn diese zwei Jahre war Hunger im Lande, nun sind es noch fünf Jahre, in denen kein Pflügen und Ernten sein wird. Und Gott hat mich vor euch her gesandt, um für euch zu hinterlegen, ein Übriges im Lande, und euch Lebensmittel zu geben zur größten Rettung. Darum habet nicht ihr mich her gesandt, sondern Gott; denn er hat mich zum Vater Pharao's gemacht, und zum Herrn seines ganzen Hauses, und zum Herrscher im ganzen Lande Ägypten. Eilet hinauf zu meinem Vater, und sprechet zu ihm: So spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht, komme herab zu mir, säume nicht! Du sollst im Lande Goschen wohnen, und nahe bei mir sein, du und deine Söhne, und die Kinder deiner Söhne, und deine Schafe, und deine Rinder und Alles, was dir gehört. Und ich will dich dort versorgen, denn noch fünf Jahre ist Hunger, damit du nicht umkommest, du, und dein Haus und Alles, was dein ist. Und siehe! eure Augen sehen es, und die Augen meines Bruders Benjamin, daß es mein Mund ist, der mit euch redet. Und verkündet meinem Vater all meine Ehre in Ägypten, und Alles, was ihr gesehen habet, und bringet eilends meinen Vater herab hieher. Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte an seinem Halse. Und er küßte alle seine Brüder und weinte bei ihnen, und nachher redeten seine Brüder mit ihm. Dieser Ruf wurde im Hause Pharao's gehört, wie man sprach: Die Brüder Josephs sind gekommen, und es war erfreulich in den Augen Pharao's, und in den Augen seiner Knechte. Und Pharao sprach zu Joseph: Sprich zu deinen Brüdern: Das tut: ladet eure Tiere, und gehet hin in euer Land Kanaan; und nehmet euren Vater und eure Familien, und kommet zu mir; so will ich euch das Beste des Landes Ägypten geben, daß ihr esset das Fett des Landes. Und dir ist's geboten; tut das, nehmet euch aus dem Lande Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Weiber, und setzet darauf euern Vater, und kommet! Und lasset es eurem Auge nicht leid sein um eure Geräte; denn das Beste des ganzen Landes Ägypten gehört euch. Und die Söhne Israels machten es also. Und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehle Pharao's, und gab ihnen Speise auf den Weg. Ihnen Allen gab er, Jedem Feierkleider, doch dem Benjamin gab er dreihundert Sekel Silbers, und fünf Feierkleider. Und seinem Vater sandte er eben so zehn Esel, die von den besten Gaben Ägyptens trugen, und zehn Eselinnen, die Getreide und Brot und Speise trugen für seinen Vater auf den Weg. So entließ er seine Brüder, und sie gingen; und er sprach zu ihnen: Zanket nicht auf dem Wege! Und sie zogen hinauf aus Ägypten, und kamen in's Land Kanaan zu Jakob, ihrem Vater; und verkündigten ihm und sprachen: Joseph lebt noch, ja er ist Herrscher vom ganzen Lande Ägypten. Aber sein Herz war kalt, und glaubte ihnen nicht, bis sie zu ihm redeten alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet hatte, und er die Wagen sah, die Joseph geschickt hatte, ihn zu holen; da lebte der Geist Jakobs, ihres Vaters, wieder auf. Da sprach Israel: Es ist genug, Joseph, mein Sohn, lebt noch; ich will gehen und ihn sehen, ehe ich sterbe. Jakob kommt nach Ägypten.Also brach Israel auf mit Allem, was er hatte, und kam nach Beerseba, und opferte Schlachtopfer dem Gott seines Vaters Isaak. Da redete Gott zu Israel in nächtlichem Gesichte und sprach: Jakob, Jakob! Und er sprach: Siehe, hier bin ich! Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters, fürchte dich nicht hinabzugehen nach Ägypten; denn zu einem großen Volke will ich dich dort machen. Ich will mit dir hinabgehen nach Ägypten, und ich will mit dir auch heraufgehen; und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen. Und Jakob machte sich auf von Beerseba; und die Söhne Israels führten Jakob, ihren Vater, und ihre Kinder, und ihre Weiber auf Wagen, die ihnen Pharao geschickt hatte, ihn zu führen. Und sie nahmen ihre Herden und ihre Habe, die sie besaßen im Lande Kanaan, und zogen nach Ägypten. Jakob und sein ganzer Same mit ihm. Seine Söhne, und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter, und die Töchter seiner Söhne, und seinen ganzen Samen nahm er mit sich nach Ägypten. Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der Erstgeborne Jakobs, Ruben. Und die Söhne Rubens: Henoch, und Phallu, und Hezron, und Charmi. Und die Söhne Simeons: Jemuel, und Jamin, und Ohad, und Jachin, und Zohar, und Saul, der Sohn der Kananitin. Und die Söhne Levi's: Gerson, Kebath und Merari. Und die Söhne Juda's: Ger und Onan, und Sela, und Pherez, und Sera; und Ger und Onan starben im Lande Kanaan; und die Söhne des Pherez sind Hezron und Hamul. Und die Söhne Issaschars: Thola, und Phua, und Job, und Simron. Und die Söhne Zebulons: Sered, und Elon, und Jahleel. Dies sind die Söhne der Lea, die sie dem Jakob gebar in Mesopotamien, nebst der Dina, seiner Tochter; alle Seelen, seine Söhne und seine Töchter, waren drei und dreißig. Und die Söhne Gads: Ziphjon, und Haggi, Suni, und Ezbon, Geri und Arodi, und Areli. Und die Söhne Assers: Jimna, und Jisva, und Jisvi, und Beria, und Serah, ihre Schwester; und die Söhne Beria's: Heber und Malkiel. Dies sind die Söhne der Silpha, die Laban der Lea, seiner Tochter, gegeben hatte, und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen. Und die Söhne der Rahel, des Weibes Jakobs: Joseph und Benjamin. Und dem Joseph wurden Söhne im Lande Ägypten geboren, die ihm Asnath gebar, die Tochter Photiphera's, des Priesters zu On: Manasseh und Ephraim. Und die Söhne Benjamins: Bela, und Becher, und Asbel, Gera, und Naaman, Ehi, und Rosch, Mupphim, und Hupphim, und Ard. Dies sind die Söhne der Rahel, die dem Jakob geboren wurden, in Allem vierzehn Seelen. Und die Söhne Dans: Hussim. Und die Söhne Naphtali's: Jazeel, und Guni, und Jezer, und Sillem. Dies sind die Söhne der Bilha, die Laban der Rahel, seiner Tochter, gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, in Allem sieben Seelen. Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten zogen, die aus seinen Lenden gekommen waren, außer den Weibern der Söhne Jakobs, waren in Allem sechs und sechzig Seelen. Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren wurden, zwei Seelen. Alle Seelen von dem Hause Jakobs, die nach Ägypten kamen, waren siebenzig. Und Juda sandte er voraus zu Joseph, um es vor ihm anzuzeigen, nach Goschen; und sie kamen in's Land Goschen. Da schirrte Joseph seinen Wagen, und fuhr hinauf, Israel, seinem Vater, entgegen nach Goschen; und als er sich ihm zeigte, da fiel er ihm um den Hals, und weinte an seinem Halse lange. Und Israel sprach zu Joseph: Jetzt will ich sterben, da ich dein Angesicht gesehen habe, daß du noch lebst. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern, und zum Hause seines Vaters: Ich will hinaufgehen, und es Pharao verkünden, und zu ihm sprechen: Meine Brüder, und das Haus meines Vaters, die im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen. Diese Leute sind Viehhirten, denn es sind Leute, die mit Vieh umgehen, und ihre Schafe, und ihre Rinder, und Alles, was sie besitzen, haben sie mit sich geführt. Und wenn euch dann Pharao ruft, und spricht: Was ist euer Geschäft? So sprechet: Deine Knechte sind Leute, die mit Vieh umgehen von unserer Jugend an bis jetzt, sowohl wir, als unsere Väter; damit ihr wohnen dürfet im Lande Goschen; denn ein Greuel der Ägypter sind alle Viehhirten. Jakob vor Pharao. Die Ägypter verkaufen sich an Pharao. Jakob will in Kanaan begraben werden.Da kam Joseph und sagte es Pharao und sprach: Mein Vater, und meine Brüder, und ihre Schafe, und ihre Rinder, und Alles, was sie haben, sind gekommen aus dem Lande Kanaan, und siehe! sie sind im Lande Goschen. Und aus allen seinen Brüdern nahm er fünf Männer, und stellte sie dem Pharao vor. Da sprach Pharao zu seinen Brüdern: Was ist euer Geschäft? und sie sprachen zu Pharao: Viehhirten sind deine Knechte, sowohl wir, als unsere Väter. Und sie sprachen zu Pharao: Um uns im Lande aufzuhalten, sind wir gekommen; denn es ist keine Weide mehr da, für das Vieh, welches deine Knechte haben; denn der Hunger ist drückend im Lande Kanaan; so laß doch nun deine Knechte wohnen im Lande Goschen. Da redete Pharao zu Joseph und sprach: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen. Das Land Ägypten ist vor dir; am besten Platze des Landes laß deinen Vater und deine Brüder wohnen; sie sollen im Lande Goschen wohnen; und wenn du weißt, daß unter ihnen tüchtige Männer sind; so setze sie zu Oberhirten über meine Herden. Dann brachte Joseph Jakob, seinen Vater, und stellte ihn Pharao vor, und Jakob segnete Pharao. Und Pharao sprach zu Jakob: Wie viel sind die Tage deiner Lebensjahre? Und Jakob sprach zu Pharao: Die Tage der Jahre meiner Pilgerschaft sind hundertdreißig Jahre, wenig und böse sind die Tage meiner Lebensjahre, sie reichen nicht an die Tage der Lebensjahre meiner Väter, in den Tagen ihrer Pilgerschaft. Und Jakob segnete Pharao, und ging hinaus von Pharao. Und Joseph ließ seinen Vater und seine Brüder Wohnsitze nehmen, und gab ihnen ein Eigentum im Lande Ägypten, am besten Platze des Landes, im Lande Rameses, wie Pharao geboten hatte. Und Joseph versorgte seinen Vater, und seine Brüder, und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach der Zahl der Kinder. Und es war kein Brot im ganzen Lande; denn der Hunger war sehr drückend; und das Land Ägypten, und das Land Kanaan wurde erschöpft durch den Hunger. Und Joseph brachte alles Silber zusammen, das sich vorfand im Lande Ägypten, und im Lande Kanaan, für Getreide, das diese kauften; und Joseph hinterlegte das Silber in das Haus Pharao's. Und als das Silber aufgegangen war im Lande Ägypten, und im Lande Kanaan; da kam ganz Ägypten zu Joseph und sprach: Gib uns Brot, warum sollen wir sterben vor dir? denn es ist kein Silber mehr da. Da sprach Joseph: Gebet euer Vieh her, und ich will euch für euer Vieh geben, wenn kein Silber mehr da ist. Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph; und Joseph gab ihnen Brot um Pferde, und um Schafherden, und um Rinderherden, und um Esel; so ernährte er sie mit Brot für ihr ganzes Vieh in diesem Jahre. Und als dieses Jahr zu Ende war, da kamen sie zu ihm im zweiten Jahre, und sprachen zu ihm: Wir wollen es nicht verhehlen vor meinem Herrn: unser Silber ist hin, und unsere Viehherden sind meinem Herrn gegeben; es ist nichts mehr übrig für meinen Herrn, als unsere Leiber, und unser Boden. Warum sollen wir sterben vor deinen Augen; sowohl uns, als unsern Boden, kaufe uns und unsern Boden um Brot; so wollen wir und unser Boden Pharao dienstbar werden. Ja, gib uns Aussaat, daß wir leben und nicht sterben, und der Boden nicht verwildere. Da kaufte Joseph den ganzen Boden in Ägypten für Pharao; denn die Ägypter verkauften Jeder sein Feld; weil der Hunger stark war bei ihnen. So kam das Land an Pharao. Und das Volk versetzte er in die Städte, von einem Ende des Landes Ägypten bis zum andern. Nur den Boden der Priester kaufte er nicht; denn als Gehalt war er für die Priester gegeben von Pharao, und sie lebten von dem Gehalt, welchen ihnen Pharao gab; darum verkauften sie nicht ihren Boden. Und Joseph sprach zum Volke: Siehe! ich habe euch heute mit eurem Boden gekauft für Pharao; siehe! da habet ihr Aussaat, daß ihr den Boden besäet. Dann soll es geschehen beim Ertrage, da gebet den Fünften Pharao, und vier Teile sollen euch gehören, zur Aussaat des Feldes, und zur Speise für euch, und für das, was in euren Häusern ist, und zur Speise für eure Kinder. Und sie sprachen: Erhalte uns beim Leben, laß uns Gnade finden in den Augen meines Herrn; so wollen wir Knechte Pharao's sein. So machte es Joseph zur Satzung bis auf diesen Tag im Lande Ägypten für Pharao, daß er den Fünften erhielt, ausgenommen das Land der Priester gehörte nicht Pharao. Und Israel wohnte im Lande Ägypten, im Lande Goschen. Und sie wurden darin stark, und waren fruchtbar, und mehrten sich sehr. Und Jakob war in Ägypten siebenzehn Jahre, so daß die Tage seiner Lebensjahre wurden hundertsiebenundvierzig Jahre. Und als die Tage Israels dem Tode sich nahten, rief er seinen Sohne Joseph, und sprach zu ihm: Ach! wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen; so lege doch deine Hand unter meine Hüfte, und übe an uns Liebe und Treue, begrabe mich doch nicht in Ägypten; sondern bei meinen Vätern will ich schlafen. Führe mich fort aus Ägypten, und begrabe mich in ihrem Grabe. Und er sprach: Ich will tun nach deinem Worte. Und er sprach: Schwöre mir! Und er schwur ihm, und Israel beugte sich auf die Hauptseite des Bettes. Jakob nimmt Ephraim und Manasseh an Kindesstatt an, und segnet sie.Und es geschah nach diesen Vorfällen, da sprach man zu Joseph: Siehe! dein Vater ist krank. Da nahm er seine zwei Söhne mit sich, Manasseh und Ephraim. Und man sagte zu Jakob und sprach: Siehe! dein Sohn Joseph kommt zu dir. Da machte sich Israel stark, und setzte sich auf das Bett. Und Jakob sprach zu Joseph: Gott, der Allmächtige, ist mir erschienen in Lus im Lande Kanaan, und hat mich gesegnet. Und er sprach zu mir: Siehe! ich mache dich fruchtbar, und mehre dich, und mache dich zu einer Menge von Völkern; und gebe dies Land deinem Samen nach dir zum ewigen Besitze. Und nun deine zwei Söhne, die dir geboren wurden im Lande Ägypten, bis ich zu dir kam nach Ägypten, sollen mein sein, Ephraim und Manasseh; wie Ruben und Simeon seien sie mir. Und deine Nachkommenschaft, die du nach ihnen gezeugt, gehöre dir; nach dem Namen ihre Brüder sollen sie genannt werden in ihrem Erbteile. Als ich aus Mesopotamien kam, da starb mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Wege, da es noch eine Strecke Weges bis Ephrat war. Ich begrub sie dort auf dem Wege nach Ephrat, das ist Bethlehem. Und als Israel die Söhne Josephs sah, sprach er: Wer sind diese? Und Joseph sprach zu seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir Gott hier gegeben hat, und er sprach: Bringe sie doch her zu mir, daß ich sie segne. Denn die Augen Israels waren blöde vor Alter, er konnte nicht sehen. Und er ließ sie zu ihm treten, und er küßte sie und umarmte sie. Und Israel sprach zu Joseph: Dein Gesicht sehen zu können glaubte ich nicht, und siehe! Gott hat mich auch deinen Samen sehen lassen. Und Joseph führte sie von seinen Knieen weg, und beugte sich auf sein Angesicht zur Erde. Und Joseph nahm beide, den Ephraim mit seiner Rechten, zur Linken Israels, und Manasseh mit seiner Linken, zur Rechten Israels; so führte er sie zu ihm. Aber Israel streckte seine rechte Hand aus, und legte sie auf das Haupt Ephraims; weil er der jüngste war; und seine linke Hand auf das Haupt Manassehs. Er legte absichtlich die Hände so, obwohl Manasseh der Erstgeborne war. Und er segnete Joseph und sprach: Gott, vor dem meine Väter gewandelt haben, Abraham und Isaak, Gott, der mein Hirte ist von meiner Geburt bis auf diesen Tag; der Engel, der mich erlöste aus allem Übel, segne die Jünglinge; und man nenne über sie meinen Namen, und den Namen meiner Väter, Abrahams und Isaaks; und sie sollen sich vervielfältigen und mehren im Lande! Als aber Joseph sah, daß sein Vater seine rechte Hand auf das Haupt Ephraims gelegt hatte; da war das nicht gut in seinen Augen; und er faßte die Hand seines Vaters, um sie wegzutun vom Haupte Ephraims auf das Haupt Manassehs. Und Joseph sprach zu seinem Vater: Nicht also, mein Vater! denn dies ist der Erstgeborne, lege deine Rechte auf sein Haupt! Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß es, mein Sohn! ich weiß es, auch der wird zum Volke werden, auch der wird groß werden; aber fürwahr! sein kleiner Bruder wird größer werden als er; und sein Same wird eine Fülle von Völkern werden. Und er segnete sie an diesem Tage und sprach: In dir wird Israel segnen und sprechen: Gott mache dich, wie Ephraim und wie Manasseh; und er setze Ephraim vor Manasseh. Und Israel sprach zu Joseph: Siehe! ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein, und wird euch zurückführen in's Land eurer Väter. Und ich gebe dir einen Teil vor deinen Brüdern, den ich den Amoritern abgenommen habe mit meinem Schwerte, und mit meinem Bogen. Jakob segnet seine zwölf Söhne; stirbt.Jakob rief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, so will ich euch verkünden, was euch begegnen wird in der Folge der Tage. Tretet zusammen und höret, Söhne Jakobs! und höret auf Israel, euren Vater! Ruben! mein Erstgeborner bist du, meine Kraft, und der Erstling meiner Stärke; der Vorzug an Hoheit, der Vorzug an Kraft - verschwindet wie Wasser. Du erhälst den Vorzug nicht; denn bestiegen hast du das Bett deines Vaters, da entweihtest du mein Lager, du hast es bestiegen. Simeon und Levi sind Brüder, Werkzeuge des Frevels sind ihre Schwerter. In ihren Rat komme nicht meine Seele, zu ihrer Versammlung geselle sich nicht mein Herz; denn in ihrem Zorn erwürgten sie einen Mann, nach ihrem Muthwillen verlähmten sie einen Stier. Verflucht sei ihr Zorn; denn er ist gewaltig, und ihr Grimm, denn er ist hart; ich will sie zerteilen in Jakob und will sie zerstreuen in Israel. Juda! dich werden preisen deine Brüder; deine Hand ist auf dem Nacken deiner Feinde; es beugen sich vor dir die Söhne deines Vaters. Ein junger Löwe ist Juda; vom Raube, mein Sohn! kommst du herauf; er läßt sich nieder, streckt sich hin, dem Löwen und der Löwin gleich, wer will ihn aufregen? Nicht weichen wird das Szepter von Juda, noch der Führerstab von seinen Füßen, bis der kommt, dem es gebührt, und dem die Völker gehorchen. Er bindet an den Weinstock seinen Esel, und an die Rebe das Junge seiner Eselin; er wäscht im Weine sein Gewand, und im Blute der Tauben sein Kleid. Roth sind die Augen von Wein, und weiß die Zähne von Milch. Sebulon liegt am Gestade des Meeres, er liegt am Gestade der Schiffe, und seine Seite reicht an Zidon. Issaschar ist ein knochichter Esel, er streckt sich hin zwischen die Tränkrinnen. Denn er sieht die Ruhe, daß sie gut ist, und das Land, das es lieblich ist; und er bietet seinen Rücken hin zum Lasttragen und wird ein zinsbarer Knecht. Dan wird richten sein Volk, wie Einer der Stämme Israels. Dan ist eine Schlange auf dem Wege, ein Cerast am Pfade, er beißt in die Fersen des Pferdes, daß rücklings fällt sein Reiter. Auf dein Heil hoffe ich, Jahwe! Gad! dichte Haufen drängen ihn, aber er drängt sie zurück. Von Asser kommt fettes Brot, er gibt Leckerbissen des Königs. Naphtali ist eine lose Gazelle, er tönt liebliche Worte. Ein Fruchtbaum ist Joseph, ein Fruchtbaum an der Quelle, die Ranken überschreiten die Mauer. Es reizen ihn und schießen; es verfolgen ihn die Pfeilschützen. Aber fest bleibt sein Bogen, und stark die Arme seiner Hände, durch die Hände des Starken in Jakob, von dort kommt der Hirte, der Stein Israels, von dem Gott deines Vaters, der wird dir helfen, vom Allmächtigen, der wird dich segnen, mit Segen des Himmels von oben, mit Segen der Tiefe, die unten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterschoßes. Die Segen deines Vaters sind stärker als die Segen der Berge, bis zur Lieblichkeit der ewigen Hügel, sie kommen auf das Haupt Josephs, und auf den Scheitel des Nasiräers unter seinen Brüdern. Benjamin ist ein reißender Wolf, am Morgen verzehrt er den Raub, und am Abend Teilt er die Beute. Diese alle sind Stämme Israels, zwölf. Und dies ist's, was ihr Vater zu ihnen geredet hat, da er sie segnete, jeden nach seinem Segen segnete er sie. Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde gesammelt zu meinem Volke, begrabet mich bei meinen Vätern, in die Höhle, die im Felde Ephrons, des Hethiters ist, in die Höhle, die am Felde Makphela ist, vor Mamre im Lande Kanaan, welche Abraham samt dem Felde gekauft hat von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis. Dort hat man begraben Abraham und Sara, sein Weib; dort hat man begraben Isaak und Rebekka, sein Weib; dort habe ich Lea begraben, in das Feld und die Höhle, die daran ist, die gekauft worden von den Söhnen Heths. Nachdem nun Jakob seinen Söhnen geboten hatte, zog er seine Füße zu sich in's Bett, und verschied; und wurde gesammelt zu seinem Volke. Jakobs Begräbnis. Joseph handelt ferner edel gegen seine Brüder; stirbt.Und Joseph fiel über das Angesicht seines Vaters, und weinte über ihm und küßte ihn. Und Joseph gebot seinen Knechten, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Und die Ärzte balsamierten Israel ein. Und als vierzig Tage um waren - denn so viele Tage müssen umgehen zum Einbalsamieren - da beweinten ihn die Ägypter siebenzig Tage. Und als die Tage des Weinens um ihn vorüber waren, redete Joseph zum Hause Pharao's und sprach: Ach! wenn ich Gnade gefunden habe vor euern Augen, so redet doch vor den Ohren Pharao's und sprechet: Mein Vater hat mich schwören lassen und gesprochen: Siehe! ich sterbe; in meinem Grabe, das ich mir gegraben habe im Lande Kanaan, dort begrabe mich! So laß mich nun hinaufziehen, daß ich meinen Vater begrabe, und dann wieder zurückkomme. Und Pharao sprach: Ziehe hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen! Also ging Joseph hinauf, seinen Vater zu begraben. Und es gingen mit ihm alle Knechte Pharao's, die Ältesten seines Hauses, und alle Ältesten des Landes Ägypten. Und das ganze Haus Josephs samt seinen Brüdern, und das Haus seines Vaters; nur ihre Kinder, und ihre Schafe, und ihr Rindvieh ließen sie im Lande Goschen. Und es gingen mit ihm sowohl Wagen, als Reiter. Und das Lager war sehr groß. Als sie nun an die Tenne Atad kamen, jenseits des Jordans, hielten sie daselbst eine sehr große und tiefe Trauer-Klage; und stellten um ihren Vater Trauer an sieben Tage. Als das die Einwohner des Landes, die Kanaaniter, die Trauer sahen an der Tenne Atad, sprachen sie: Eine sehr tiefe Trauer haben da die Ägypter, darum nannte man ihren Namen Abel Mizraim (d.h. Trauer der Ägypter). Es liegt jenseits des Jordans. Und seine Söhne taten ihm so, wie er ihnen geboten hatte. Und seine Söhne führten ihn in's Land Kanaan, und begruben ihn in der Höhle des Feldes Makphela, welche Abraham, samt dem Felde gekauft hatte zum Erbbegräbnis von Ephron, dem Hethiter, vor Mamre. Und Joseph kehrte zurück nach Ägypten, er und seine Brüder, und Alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben. Nachdem sie nun seinen Vater begraben hatten, und die Brüder Josephs berücksichtigten, daß ihr Vater gestorben war, sprachen sie: Wenn uns Joseph feindlich verfolgen will; so wird er uns all das Böse vergelten, das wir ihm angetan haben. Da richteten sie es an Joseph aus und sprachen: Dein Vater hat geboten, ehe er starb, und gesprochen: So sollet ihr zu Joseph sagen: Ach! vergib doch deinen Brüdern ihren Frevel und ihre Sünde; denn Böses haben sie dir erwiesen. So vergib nun doch den Frevel der Knechte des Gottes deines Vaters! Da weinte Joseph, als sie zu ihm redeten. Da gingen seine Brüder hin, und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe! wir sind deine Knechte. Und Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht: bin ich denn ein Gott? Denn ihr gedachtet Böses gegen mich; aber Gott lenkte es zum Guten; so daß er tat, wie es in dieser Zeit ist, um viel Volk am Leben zu erhalten. So fürchtet euch nun nicht; ich will euch versorgen und eure Kinder. So tröstete er sie, und redete freundlich mit ihnen. Und Joseph wohnte in Ägypten, er und das Haus seines Vaters, und Joseph lebte hundertzehn Jahre. Und Joseph sah von Ephraim Söhne bis in's dritte Glied, auch Söhne Machirs des Sohnes Manassehs wurden geboren auf dem Schoße Josephs. Hierauf sprach Joseph zu seinen Brüdern: Ich sterbe, und Gott wird euch heimsuchen, und euch wieder hinaufführen aus diesem Lande, in das Land, das er zugeschworen hat Abraham, Isaak und Jakob. Da ließ Joseph die Söhne Israels schwören, und sprach: Wenn Gott euch heimsucht; so führet meine Gebeine von da hinauf. Und Joseph starb hundertzehn Jahre alt; und sie balsamierten ihn ein, und man legte ihn in eine Lade in Ägypten.\\ Vermehrung der Söhne Israels. Pharao drückt sie, und sucht die männlichen Geburten zu töten.Dies sind die Namen der Söhne Israels, die mit Jakob nach Ägypten kamen; ein Jeder kam mit seinem Hause: Ruben, Simeon, Levi und Juda, Issaschar, Sebulon und Benjamin, Dan, und Naphtali, Gad und Asser. Und es waren alle Seelen, die aus den Lenden Jakobs hervorgingen, siebenzig Seelen. Und Joseph war in Ägypten. Und es starb Joseph, und alle seine Brüder, und jenes ganze Geschlecht. Und die Söhne Israels waren fruchtbar und wimmelten, und mehrten sich, und wurden über die Maße stark, so daß das Land voll von ihnen wurde. Da stand ein neuer König auf über Ägypten, der den Joseph nicht kannte. Und er sprach zu seinem Volke: Siehe! das Volk der Söhne Israels, es ist groß und stärker als wir. Wohlan! wir wollen klug sein gegen dasselbe, damit es nicht noch größer werde, und es geschehe, daß, wenn ein Krieg ausbricht, dasselbe auch zu unsern Feinden sich schlage, und uns bekriege, und aus dem Lande ziehe. Deswegen setzte man über dasselbe Fronvögte, damit sie es drückten durch ihre Arbeiten, indem man für Pharao bauete die Städte Phithom und Ramses zu Vorratskammern. Aber so sehr man es drückte, so sehr mehrte es sich, und breitete sich aus, so daß es sie Schauerte vor den Söhnen Israels. Darum legten die Ägypter den Söhnen Israels harten Dienst auf; und machten ihnen das Leben bitter durch schwere Arbeit in Lehm und Ziegeln, und durch allerlei Dienst auf dem Felde, mit all ihrem Dienste, den sie ihnen auflegten mit Härte. Und der König von Ägypten redete zu den hebräischen Hebammen, - der Name der Einen war Schiphra, und der Name der Andern Phua - und sprach: Wenn ihr beistehet den Hebräerinnen, und sehet auf dem Geburtsstuhle, daß es ein Sohn ist, so tötet ihn; und wenn es eine Tochter ist, so soll sie leben. Aber die Hebammen fürchteten Gott, und taten nicht, wie zu ihnen der König von Ägypten geredet hatte; und ließen die Söhne am Leben. Da rief der König von Ägypten die Hebammen und sprach zu ihnen: Warum tuet ihr dieses, und lasset die Knaben leben? Und die Hebammen sprachen zu Pharao; Nicht wie die Ägyptischen Weiber sind die Hebräerinnen: denn rüstig sind diese, ehe zu ihnen die Hebamme kommt, haben sie geboren. Und Gott tat Gutes den Hebammen; und das Volk mehrte sich, und sie wurden sehr stark. Und es geschah, weil die Hebammen Gott fürchteten; so machte er ihnen Häuser. Aber Pharao gebot seinem ganzen Volke und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, werfet in den Fluß, doch alle Töchter lasset leben! Mose's Geburt, Erhaltung, Erziehung, Flucht und Heirat.Da ging ein Mann aus dem Hause Levi's, und nahm eine Tochter Levi's. Und das Weib wurde schwanger, und gebar einen Sohn; da sie sah, daß er schön war, verbarg sie ihn drei Monate. Als sie aber nicht mehr vermochte, ihn zu verbergen, so nahm sie für ihn ein Kästchen aus Rohr, und verpichte es mit Thon und Pech, und legte es in den Schilf am Ufer des Stromes; und seine Schwester stellte sich von Ferne, um zu gewahren, was ihm geschehen werde. Und es ging die Tochter Pharao's hinab, zu baden an dem Strom; und ihre Jungfrauen gingen an der Seite des Stromes. Da sah sie das Kästchen mitten im Schilfe, und schickte ihre Magd, Daß sie es nähme. Als sie es öffnete, sah sie das Kind, und siehe! es war ein weinender Knabe. da hatte sie Mitleid mit ihm und sprach: Von den Kindern der Hebräer ist es eines. da sprach seine Schwester zur Tochter Pharao's: Soll ich gehen, und dir rufen ein säugendes Weib von den Hebräerinnen, daß sie dir das Kind säuge? Und die Tochter Pharao's sprach zu ihr: Gehe hin! Da ging die Jungfrau und rief die Mutter des Knaben. Und die Tochter Pharao's sprach zu ihr: Nimm hin diesen Knaben, und säuge ihn mir; und ich werde dir deinen Lohn geben. da nahm das Weib den Knaben und säugte ihn. Und als der Knabe groß war, brachte sie ihn der Tochter Pharao's, und er wurde ihr Sohn; und sie nannte seinen Namen Mose (d.h. herausgezogen) und sprach: Denn aus dem Wasser habe ich ihn gezogen. Und es geschah in jenen Tagen, als Mose groß geworden, und hinaus ging zu seinen Brüdern; da sah er ihre Mühsale; und als er sah, daß ein Ägyptischer Mann einen Hebräischen Mann von seinen Brüdern schlug; da blickte er dahin und dorthin, und wie er sah, daß Niemand da war, erschlug er den Ägypter, und verscharrte ihn im Sand. Und er ging am zweiten Tage hinaus, und siehe! zwei hebräische Männer zankten sich; und er sprach zu dem, der Unrecht getan hatte: Warum schlägst du deinen Nächsten? Und er sprach: Wer hat dich gesetzt zum Fürsten und Richter über uns? Denkest du mich umzubringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Gewiß! die Sache ist bekannt! Und Pharao hörte die Sache, und suchte Mose zu töten. Da floh Mose vor Pharao und blieb im Lande Midian, und blieb bei dem Brunnen. Und der Priester von Midian hatte sieben Töchter, die kamen und schöpften, und füllten die Rinnen, zu tränken die Herde ihres Vaters. Da kamen die Hirten und vertrieben sie; aber Mose stand auf und half ihnen, und tränkte ihre Herde. Als sie nun zu Reguel, ihrem Vater, kamen, und er sprach: Warum kommt ihr heute so schnell? Da sprachen sie: Ein Ägyptischer Mann hat uns gerettet aus der Hand der Hirten; und auch geschöpft hat er uns, und hat unsere Herde getränkt. Da sprach er zu seinen Töchtern: Und wo ist er? warum habet ihr den Mann zurückgelassen? rufet ihm, daß er Brot esse. Und Mose entschloß sich bei dem Mann zu bleiben; und er gab Ziphora, seine Tochter, dem Mose. Und sie gebar einen Sohn, und er nannte seinen Namen Gersom (Fremdling); denn er sprach: Ein Fremdling bin ich im fremden Lande. Und es geschah in langer Zeit, daß der König von Ägypten starb, und die Kinder Israels seufzten über den Dienst, und schrieen; und ihr Rufen stieg auf zu Gott von ihrem Dienste. Und Gott hörte ihr Wehklagen; da erinnerte sich Gott seines Bundes mit Abraham, und mit Isaak, und mit Jakob. Und Gott sah an die Söhne Israels, und Gott erkannte es. Mose wird von Jahwe berufen, die Israeliten zu befreien.Und Mose hütete die Herde Jethro's, seines Schwiegervaters, Priesters in Midian, und er führte die Herde westwärts in der Wüste, und kam zum Berge Gottes Horeb. Da erschien ihm der Engel Jahwe's in einer Feuerflamme aus dem Busche, und er sah, und siehe! der Busch brannte im Feuer, aber der Busch wurde nicht verzehrt. Da sprach Mose: Ich will doch hingehen, daß ich sehe dies große Gesicht, warum der Busch nicht verbrennt. Als aber Jahwe sah, daß er hinging zu sehen, da rief ihm Gott aus dem Busche zu, und sprach: Mose, Mose! Und er sprach: Hier bin ich! Da sprach er: Nahe dich nicht hieher; ziehe aus deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden. Und er sprach: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs; da verhüllte Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, aufzublicken zu Gott. Aber Jahwe sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes, das in Ägypten ist; und ihr Geschrei habe ich gehört über ihre Treiber. Denn ich kenne ihre Leiden. Und ich bin herabgekommen, es zu erretten aus der Hand Ägyptens; und es heraufzuführen aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, da Milch und Honig fließt, an den Ort der Kananiter, und Hethiter, und Amoriter, und Pheresiter, und Heviter, und Jebusiter. Und jetzt siehe! das Geschrei der Söhne Israels ist zu mir gekommen; auch habe ich gesehen die Bedrängnis, mit der die Ägypter sie bedrängen. So gehe jetzt, ich will dich zu Pharao senden, daß du mein Volk, die Söhne Israels, aus Ägypten führest. Und Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, Daß ich zu Pharao gehen soll, und daß ich die Söhne Israels ausführen soll aus Ägypten? Und er sprach: Ich werde mit dir sein, und dies soll dir das Zeichen sein, daß ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk ausführest aus Ägypten; so werdet ihr Gott verehren auf diesem Berge. Da sprach Mose zu Gott: Siehe! wenn ich zu den Söhnen Israels gehe, und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesendet, und sie zu mir sagen werden: Wie ist sein Name? was soll ich dann zu ihnen sprechen? Und Gott sprach zu Mose: Ich bin, der ich bin! und er sprach: So sollst du sagen zu den Söhnen Israels: Ehjeh (d.h. ich bin) hat mich zu euch gesandt. Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israels sagen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs hat mich zu euch gesandt; dies ist mein Name in Ewigkeit, und dies mein Andenken von Geschlecht zu Geschlecht. Gehe und versammle die Ältesten Israels, und sprich zu ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks, und Jakobs, und hat gesagt: Heimgesucht habe ich euch, und (gesehen), was euch geschehen ist in Ägypten. Und ich habe gesprochen: Ich will euch führen aus dem Elende Ägyptens in das Land der Kananiter, und der Hethiter, und der Amoriter, und der Pheresiter, und der Heviter, und der Jebusiter, in das Land, wo Milch und Honig fließt. Und hören sie deine Stimme; so gehe du, und die Ältesten Israels zum König von Ägypten, und sprechet zu ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, hat sich uns genaht, und nun laß uns doch gehen drei Tagereisen in die Wüste, daß wir opfern Jahwe, unserm Gott. Ich weiß zwar, daß der König von Ägypten euch nicht anders zugeben wird, zu gehen, als durch eine starke Hand. da werde ich dann meine Hand ausrecken, und Ägypten schlagen mit all meinen Wundern, die ich tun werde in demselben; und alsdann wird er euch entlassen. Und ich will diesem Volke Gunst geben in den Augen der Ägypter; ja es wird geschehen, wenn ihr gehet, so werdet ihr nicht leer gehen. Und jedes Weib leihe sich von ihrer Nachbarin, und von der Gastfreundin ihres Hauses silberne, und goldene Gefäße, und Kleider, die leget auf eure Söhne, und auf eure Töchter; so werdet ihr berauben die Ägypter. Weitere Anweisung an Mose; er kehrt zurück, und kommt nach Ägypten.Da antwortete Mose und sprach: Aber siehe! sie werden mir nicht glauben, und nicht hören auf meine Stimme, sondern werden sagen: Jahwe ist dir nicht erschienen. Da sprach zu ihm Jahwe: Was ist das in deiner Hand? Und er sprach: Ein Stab. Da sprach er: Wirf ihn auf die Erde! Da warf er ihn auf die Erde, und er wurde zu einer Schlange, daß Mose vor ihr floh. Da sprach Jahwe zu Mose: Strecke deine Hand aus, und fasse sie beim Schwanze! Und er streckte seine Hand aus, und hielt sie fest, da wurde sie zum Stabe in seiner Hand. Auf daß sie glauben, daß dir erschienen ist Jahwe, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs. Und Jahwe sprach zu ihm weiter! Stecke deine Hand in deinen Busen! Da steckte er seine Hand in seinen Busen; und er zog sie heraus, und siehe! seine Hand war aussätzig wie Schnee. Und er sprach: Stecke deine Hand wieder in deinen Busen! Da steckte er seine Hand wieder in seinen Busen; und er zog sie heraus aus seinem Busen; und siehe! sie war wieder, wie sein Fleisch. Und es wird geschehen, wenn sie dir nicht glauben, und nicht hören auf die Stimme des ersten Zeichens; so werden sie glauben auf die Stimme des andern Zeichens. Und wenn sie auch diesen zwei Zeichen nicht glauben, und nicht hören auf deine Stimme; so nimm vom Wasser des Stromes, und gieße es auf das Trockene; so wird das Wasser, das du nimmst von dem Strome, zu Blut werden auf dem Trockenen. Da sprach Mose zu Jahwe: Ach Herr! ich bin kein beredter Mann, weder früher, noch seit du mit deinem Knechte redest; denn einen schweren Mund, und eine schwere Zunge habe ich. Da sprach Jahwe zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht? Oder wer macht stumm, oder taub, oder sehend, oder blind? Nicht ich Jahwe? So gehe jetzt, und ich werde mit deinem Munde sein; und werde dich lehren, was du reden sollst. Da sprach er: Ach Herr! sende doch, wen du senden magst. Da erzürnte Jahwe gegen Mose, und sprach: Ist nicht Aaron dein Bruder, der Levite? Ich weiß, daß er beredt ist; und siehe! er geht heraus dir entgegen; und sieht er dich, so wird er sich freuen in seinem Herzen. Dann sprich mit ihm, und lege die Worte in seinen Mund; und ich werde mit deinem Munde sein, und mit seinem Munde; und werde euch lehren, was ihr tun sollet. Und er soll für dich zum Volke reden, und es soll geschehen: er wird dein Mund, und du wirst sein Gott sein. Und diesen Stab nimm in deine Hand, mit dem du die Zeichen tun wirst. Da ging Mose, und kehrte zurück zu Jethro, seinem Schwiegervater, und sprach zu ihm: Laß mich doch gehen, daß ich zurückkehre zu meinen Brüdern, die in Ägypten sind, und ich sehe, ob sie noch am Leben sind. Da sprach Jethro zu Mose: Gehe in Frieden! Und Jahwe sprach zu Mose in Midian: Wohlan! gehe zurück nach Ägypten, denn gestorben sind alle, die Leute, die dir nach dem Leben trachteten. Da nahm Mose sein Weib und seine Söhne, und ließ sie reiten auf einem Esel, und kehrte zurück in's Land Ägypten; und Mose trug den Stab Gottes in seiner Hand. Und Jahwe sprach zu Mose: Wenn du zurückkommst nach Ägypten, so siehe auf alle die Wunder, die ich in deine Hand gelegt habe, daß du sie tust vor Pharao; obschon ich sein Herz verhärten werde, daß er das Volk nicht entläßt; und sprich zu Pharao: So spricht Jahwe: Mein erstgeborner Sohn ist Israel; und ich sage zu dir: Entlasse meinen Sohn, daß er mir diene; wenn du dich weigerst, ihn zu entlassen; siehe! so werde ich deinen erstgebornen Sohn töten. Und es geschah auf dem Wege in der Herberge, da trat Jahwe ihm entgegen, und suchte ihn zu töten. Da nahm Zipphora einen Stein, und beschnitt die Vorhaut ihres Sohnes, und berührte seine Füße und sprach: Wahrlich! ein Blutbräutigam bist du mir! Da ließ er von ihm ab, als sie gesagt hatte: Blutbräutigam, um der Beschneidung willen. Und Jahwe sprach zu Aaron: Gehe Mose entgegen in die Wüste! Da ging er ihm entgegen, und traf ihn am Berge Gottes und küßte ihn. Und Mose sagte Aaron alle Worte Jahwe's, die er ihm aufgetragen, und alle Zeichen, die er ihm geboten hatte. Und Mose und Aaron gingen hin, und versammelten alle Ältesten der Söhne Israels. Und Aaron redete alle die Worte, die Jahwe zu Mose geredet hatte, und er tat die Zeichen vor den Augen des Volkes. Und das Volk glaubte; und als sie hörten, daß Jahwe heimgesucht habe die Söhne Israels, und daß er gesehen habe ihr Elend; da neigten sie sich, und beteten an. Mose und Aaron werden von Pharao abgewiesen; das Volk wird härter gedrückt.Und hierauf gingen Mose und Aaron hinein, und sprachen zu Pharao: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Entlasse mein Volk, daß sie mir ein Fest feiern in der Wüste. Und Pharao sprach: Wer ist Jahwe, dessen Stimme ich hören soll, um Israel zu entlassen? Ich kenne Jahwe nicht, und Israel werde ich nicht entlassen. Und sie sprachen: Der Gott der Hebräer hat sich uns genaht; so laß uns gehen drei Tagereisen weit in die Wüste, daß wir opfern Jahwe, unserm Gott, damit er uns nicht schlage mit der Pest, oder mit dem Schwert. Und der König von Ägypten sprach zu ihnen: Ihr, Mose und Aaron! warum wollet ihr das Volk los machen von seinem Geschäfte; gehet an eure Arbeit! Dann sprach Pharao: Siehe! zu zahlreich ist bereits das Volk des Landes, und ihr wollet sie noch ruhen lassen von ihrer Arbeit! Da gebot Pharao an diesem Tage den Treibern des Volkes, und seinen Vorstehern und sprach: Ihr sollet dem Volke nicht mehr Stroh zum Ziegelstreichen geben, wie zuvor; selbst sollen sie gehen, und sich Stroh suchen. Dennoch sollet ihr ihnen die Zahl von Ziegeln, die sie zuvor machten, auflegen; nichts sollet ihr davon abziehen; denn sie sind müßig, deswegen schreien sie und sprechen: Laß uns gehen, daß wir unserm Gott opfern. Schwerer noch sei der Dienst auf den Männern, daß sie damit zu tun haben, und nicht haschen nach trügerischen Dingen. Da gingen die Treiber des Volkes und seine Vorsteher hinaus, und sprachen zum Volke: So spricht Pharao: Ich gebe euch kein Stroh mehr. Gehet hin, nehmet euch Stroh, wo ihr's findet, dennoch soll nichts abgezogen werden von eurem Dienste. Da zerstreute sich das Volk im ganzen Lande Ägypten, Stoppeln zu suchen für das Stroh. Und die Treiber drängten sie, und sprachen: Die ganze Arbeit machet ihr, das Tagwerk täglich ebenso viel, als da ihr das Stroh hattet. Und man schlug die Vorsteher der Söhne Israels, welche die Treiber Pharao's über sie gesetzt hatten, und sprach: Warum machet ihr nicht wie vorher die gesetzte Vollzahl beim Ziegelstreichen, weder gestern noch heute? Da gingen die Vorsteher der Söhne Israels, und schrieen zu Pharao, und sprachen: Warum machest du es deinen Knechten so? Stroh wird deinen Knechten nicht gegeben, und Ziegel, sagt man uns, machet; und siehe! deine Knechte werden geschlagen; so versündigt sich dein Volk! Und er sprach: Müßig seid ihr, müßig, deswegen sprechet ihr: Wir wollen gehen, und Jahwe opfern. So gehet nun und arbeitet! Stroh wird euch nicht gegeben, die Zahl der Ziegel sollet ihr doch geben! Da sahen die Vorsteher der Söhne Israels, daß sie im Unglücke waren, indem man sprach: Ihr sollet nichts abziehen von euren Ziegeln dem Tagwerke eines jeden Tages. Und sie trafen Mose und Aaron, die standen ihnen gegenüber, als sie von Pharao herausgingen. Da sprachen sie zu ihnen: Jahwe sehe auf euch und richte, die ihr unsern Geruch stinkend gemacht habet vor Pharao und seinen Knechten, so daß ihr ein Schwert in ihre Hand gegeben, uns umzubringen. Und Mose wandte sich wieder zu Jahwe und sprach: Herr! warum hast du diesem Volke es so schlimm gemacht? Warum hast du mich hergesandt? Denn seitdem ich hineingegangen bin zu Pharao, zu reden in deinem Namen, hat er es schlimmer gemacht diesem Volke, und gerettet hast du dein Volk nicht. Neue Befehle und Versicherungen Gottes an Mose. Dessen Geschlechtsregister.Da sprach Jahwe zu Mose: Jetzt sollst du sehen, was ich Pharao tun werde; denn durch eine starke Hand wird er sie entlassen, ja durch eine starke Hand soll er sie vertreiben aus seinem Lande. Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe, der ich erschienen bin Abraham, Isaak, und Jakob als Gott der Allmächtige, aber meinen Namen Jahwe habe ich ihnen nicht bekannt gemacht. Doch habe ich meinen Bund mit ihnen errichtet mit ihnen errichtet, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land ihrer Pilgerschaft, worin sie Fremdlinge gewesen sind. Und auch ich habe gehört das Wehklagen der Söhne Israels, denen die Ägypter Dienste auflegen, und habe mich erinnert meines Bundes. Daher sage zu den Söhnen Israels: Ich bin Jahwe, ich werde euch ausführen von den Fronen Ägyptens, und werde euch retten von ihrem Dienste; ja ich werde euch erlösen mit ausgestrecktem Arme und mit großen Gerichten. Dann werde ich euch mir zum Volke nehmen, und werde euer Gott sein, und ihr sollet gewahren, daß ich Jahwe euer Gott bin, der ich euch ausführe von den Fronen Ägyptens, und euch bringe in ein Land, worüber ich meine Hand aufgehoben habe, es zu geben Abraham, Isaak und Jakob; ja ich werde es euch geben zum Besitz, ich Jahwe. Da redete Mose also zu den Söhnen Israels, und sie hörten nicht auf Mose vor Unmut und vor hartem Dienste. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gehe, rede mit Pharao, dem Könige von Ägypten, daß er entlasse die Söhne Israels aus seinem Lande. Da redete Mose vor Jahwe und sprach: Siehe! die Söhne Israels hören nicht auf mich, und wie sollte mich Pharao hören, zumal da ich unbeschnitten an den Lippen bin. Und Jahwe redete zu Mose, und zu Aaron, und ordnete sie ab an die Söhne Israels, und an Pharao, den König von Ägypten, die Söhne Israels auszuführen aus dem Land Ägypten. Dies sind die Häupter ihrer Stammhäuser: Die Söhne Rubens, des Erstgebornen Israels, Henoch, Phallu, Hezron und Charmi; dies sind die Geschlechter Rubens. Und die Söhne Simeons: Jemuel, und Jamin, und Ohad, und Jachin, und Zohar, und Saul, der Sohn der Kananitin; dies sind die Geschlechter Simeons. Und dies sind die Namen der Söhne Levi's nach ihren Geschlechtern: Gerson und Kehath, und Merari; und die Jahre des Lebens Levi's waren hundertundsiebenunddreißig Jahre. Und die Söhne Gersons sind: Libni, und Simei nach ihren Geschlechtern. Und die Söhne Kehaths sind: Amram, und Jizhar, und Hebron, und Usiel; und die Jahre des Lebens Kehaths waren hundertunddreiunddreißig Jahre. Und die Söhne Merari's sind: Machli, und Musi; dies sind die Geschlechter Levi's nach ihren Familien. Und Amram nahm zum Weibe Jochebed, seine Muhme; und sie gebar ihm Aaron und Mose; und die Jahre des Lebens Amrams waren hundertundsiebenunddreißig Jahre. Und die Söhne Jizhars sind Korah, Nepheg, und Sichri, Und die Söhne Usiels sind: Misael, und Elzaphan, und Sithri. Und Aaron nahm Eliseba, die Tochter Aminadabs, die Schwester Nahassons zu seinem Weibe; und sie gebar ihm Nadab, und Abihu, Eleasar, und Ithamar. Und die Söhne Korahs sind: Assir, und Elkana, und Abiasaph; dies sind die Geschlechter der Korahiter. Und Eleasar, der Sohn Aarons, nahm sich von den Töchtern Phutiels ein Weib; und sie gebar ihm den Phinehas; dies sind die Stammhäupter der Leviten nach ihren Geschlechtern. Dies ist Aaron und Mose, zu denen Jahwe sprach: Führet aus die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten nach ihren Heerhaufen. Sie sind's, die geredet haben mit Pharao, dem Könige von Ägypten, daß sie die Söhne Israels ausführen dürften aus Ägypten, dieser Mose und Aaron. Und es geschah am Tage, da Jahwe mit Mose redete im Lande Ägypten; da redete Jahwe zu Mose und sprach: Ich bin Jahwe, rede mit Pharao, dem Könige von Ägypten, Alles, was ich zu dir rede. Und Mose sprach vor Jahwe: Siehe! ich bin unbeschnitten an den Lippen, und wie sollte Pharao auf mich hören? Aarons Stab wird zur Schlange, das Nilwasser zu Blut.Da sprach Jahwe zu Mose: Siehe! ich habe dich zum Gott gemacht gegen Pharao, und Aaron, dein Bruder, soll dein Prophet sein. Du sollst reden Alles, was ich dir gebiete; und Aaron, dein Bruder, soll reden zu Pharao, daß er die Söhne Israels entlasse aus seinem Lande. Und ich will verhärten das Herz Pharao's, und zahlreich machen meine Zeichen, und meine Wunder im Lande Ägypten. Und Pharao wird nicht auf euch hören; aber ich werde meine Hand legen an Ägypten, und werde mein Heer, mein Volk, die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten führen mit großen Gerichten. Und die Ägypter sollen gewahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich meine Hand ausstrecke über Ägypten, und die Söhne Israels ausführe aus ihrer Mitte. Und Mose und Aaron machten es, wie Jahwe ihnen geboten hatte; so machten sie es. Und Mose war achtzig Jahre alt, und Aaron drei und achtzig, als sie mit Pharao redeten. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Wenn Pharao zu euch reden wird, und spricht: Gebet her eure Zeichen, so sprich zu Aaron: Nimm deinen Stab, und wirf ihn vor Pharao; er soll zur Schlange werden. Da ging Mose und Aaron hinein zu Pharao, und machten es so, wie ihnen Jahwe geboten hatte. Und Aaron warf seinen Stab vor Pharao, und vor seine Knechte, und er wurde zur Schlange. Da rief Pharao auch die Weisen und Zauberer, und auch sie, die Ägyptischen Geheimkünstler, taten so mit ihren Künsten. Und Jeder warf seinen Stab hin, und sie wurden zu Schlangen, aber der Stab Aarons verschlang ihre Stäbe. Und das Herz Pharao's war verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie Jahwe geredet hatte. Da sprach Jahwe zu Mose: Das Herz Pharao's ist verhärtet, er weigert sich, das Volk zu entlassen. Gehe zu Pharao Morgens, siehe! er geht hinaus an's Wasser, und stelle dich ihm gegenüber an das Ufer des Stromes; und nimm den Stab in deine Hand, der in eine Schlange verwandelt worden. Und sprich zu ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt, und gesprochen: Entlasse mein Volk, daß es mir diene in der Wüste, und siehe! du hast nicht gehorcht bis jetzt. So spricht Jahwe: Daran sollst du erkennen, daß ich Jahwe bin, siehe! ich schlage mit dem Stabe, der in meiner Hand ist, auf das Wasser, das im Strome ist, und es soll in Blut verwandelt werden. Und die Fische, die im Strome sind, sollen sterben, und der Strom soll stinken, daß es den Ägyptern ekeln wird, Wasser zu trinken aus dem Strome. Und Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Nimm deinen Stab, und strecke deine Hand aus über die Wasser Ägyptens, über ihre Flüsse, über ihre Ströme, und über ihre Teiche, und über alle Orte, wo Wasser ist, und sie sollen Blut werden; und es wird Blut sein in ganz Ägyptenland, in Holz und Stein. Und Mose und Aaron machten es so, wie ihnen Jahwe geboten hatte; er erhub den Stab, und schlug das Wasser, das im Strome war, vor den Augen Pharao's, und vor den Augen seiner Knechte, und alles Wasser, das im Strome war, wurde in Blut verwandelt. Und die Fische, welche im Strome waren, starben, und der Strom stank, und die Ägypter konnten kein Wasser trinken aus dem Strome, und das Blut war im ganzen Lande Ägypten. Da machten es ebenso die Geheimkünstler Ägyptens mit ihren Künsten; und das Herz Pharao's wurde verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie Jahwe geredet hatte. Und Pharao wandte sich, und ging in sein Haus, und richtete auch nicht darauf sein Herz. Und alle Ägypter gruben rings um den Strom nach Wasser zum Trinken; denn sie konnten nicht trinken vom Wasser des Stromes. Und sieben Tage gingen zu Ende, nachdem Jahwe den Strom geschlagen hatte. Frösche; Ungeziefer fliegt über Ägypten.Da sprach Jahwe zu Mose: Gehe zu Pharao, und sprich zu ihm: So spricht Jahwe: Entlasse mein Volk, daß es mir diene! Und wenn du dich weigerst, es zu entlassen, siehe! so schlage ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen; daß der Strom wimmeln soll von Fröschen; und sie sollen heraufkommen, und in dein Haus kommen, und in dein Schlafgemach, und auf dein Bett, und in die Häuser deiner Knechte, und unter dein Volk, und in deine Backöfen, und in deine Backtröge, und auf dich, und dein Volk, und auf alle deine Diener sollen die Frösche heraufkommen. Und Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deine Hand aus mit deinem Stabe über die Flüsse, und über die Ströme, und über die Teiche, und führe Frösche herauf über das Land Ägypten. Da streckte Aaron seine Hand aus über die Wasser Ägyptens, und es kamen Frösche herauf, und bedeckten das Land Ägypten. Da machten es ebenso die Geheimkünstler mit ihren Künsten, und führten Frösche herauf über das Land Ägypten. Da rief Pharao dem Mose und Aaron, und sprach: Flehet zu Jahwe, daß er die Frösche wegnehme von mir, und von meinem Volke; so will ich das Volk entlassen, daß sie Jahwe opfern. Da sprach Mose zu Pharao: Verherrliche dich an mir! wann soll ich flehen für dich, und für deine Diener, und für dein Volk, daß die Frösche von dir, und von deinen Häusern ausgerottet werden? nur im Strome sollen noch übrig bleiben. Da sagte er: Morgen. Und er sprach: Nach deinem Worte, damit du erkennest, daß Niemand ist wie Jahwe, unser Gott. Weichen sollen die Frösche von dir, und deinen Häusern, und von deinen Knechten, und von deinem Volke; nur im Strome sollen übrig bleiben. Da ging Mose und Aaron von Pharao, und Mose schrie zu Jahwe um der Zusage willen wegen der Frösche, die er dem Pharao gegeben hatte. Da tat Jahwe nach der Zusage Mose's; und die Frösche starben aus den Häusern, aus den Gemächern, und von den Feldern. Und sie sammelten sie haufenweise, und das Land stank. Als Pharao sah, daß Erleichterung da war, so verhärtete er sein Herz, und hörte nicht auf sie, wie Jahwe geredet hatte. Da sprach Jahwe zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deinen Stab aus, und schlage den Staub des Landes; so wird er zu Ungeziefer werden im ganzen Lande Ägypten. Und sie machten es so; und Aaron streckte seine Hand aus mit seinem Stabe, und schlug den Staub des Landes; da ward Ungeziefer auf Mensch und Vieh, aller Staub des Landes wurde Ungeziefer im ganzen Lande Ägypten. Und die Geheimkünstler machten es eben so mit ihren Künsten, Ungeziefer hervorzubringen, aber vermochten es nicht; und das Ungeziefer war auf Menschen und Vieh, Da sprachen die Geheimkünstler zu Pharao: Gottes Finger ist dies! Aber Pharao's Herz war verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie Jahwe geredet hatte. Da sprach Jahwe zu Mose: Mache dich früh auf, und tritt vor Pharao, siehe! Er geht an das Wasser, und sprich zu ihm: So spricht Jahwe: Entlasse mein Volk, daß sie mir dienen! Denn wenn du mein Volk nicht entläßt, siehe! so sende ich gegen dich, und gegen deine Knechte, und gegen dein Volk, und gegen deine Häuser Fliegen, und die Häuser in Ägypten sollen voll sein von Fliegen, ja auch der Boden, auf dem sie sind. Und ich will an diesem Tage auszeichnen das Land Goschen, wo mein Volk sich befindet; so daß dort keine Fliegen sind, damit du gewahrest, daß ich Jahwe bin mitten im Lande. Und ich setze eine Befreiung zwischen meinem Volke und zwischen deinem Volke; von Morgen an wird das Zeichen geschehen. Und Jahwe machte es so; und es kamen Fliegen in Menge in das Haus Pharao's, und in das Haus seiner Knechte, und in das ganze Land Ägypten; das Land wurde verwüstet von den Fliegen. Da rief Pharao Mose und Aaron, und sprach: Gehet, opfert eurem Gott im Lande! Und Mose sprach: Es schickt sich nicht, so zu tun; denn einen Greuel der Ägypter opfern wir Jahwe, unserm Gott; siehe! opfern wir nun, was ein Greuel ist in den Augen der Ägypter, werden sie uns da nicht steinigen? Drei Tagreisen weit wollen wir in die Wüste gehen, und wollen opfern Jahwe unserm Gott, wie er zu uns gesprochen hat. Und Pharao sprach: Ich will euch entlassen, daß ihr Jahwe, eurem Gott, opfert in der Wüste; nur entfernet euch nicht weiter, flehet für mich! Und Mose sprach: Siehe! ich gehe hinaus von dir, und flehe zu Jahwe, und er entfernt die Fliegen von Pharao, von seinen Knechten, und von seinem Volke morgen; nur möge Pharao nicht wieder täuschen, daß er das Volk nicht entließe, Jahwe zu opfern. Da ging Mose weg von Pharao, und flehte zu Jahwe. Und Jahwe tat nach der Aussage Mose's, und die Fliegen wichen zurück von Pharao, und von seinen Knechten, und von seinem Volke; es blieb nicht eine übrig. Aber auch diesmal verhärtete Pharao sein Herz; und er entließ das Volk nicht. Pest unter dem Vieh; Blattern unter den Menschen; Hagel.Da sprach Jahwe zu Mose: Gehe zu Pharao, und sage zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Entlasse mein Volk, daß sie mir dienen. Denn wenn du dich weigerst, es zu entlassen, und sie noch länger hältst, siehe! so ist die Hand Jahwe's über deinem Viehe, das auf dem Felde ist, über Pferden, über Eseln, über Kamelen, über Rindvieh und über Schafvieh, mit sehr schwerer Pest. Und Jahwe wird eine Auszeichnung machen zwischen den Herden Israels, und zwischen den Herden Ägyptens, so daß Nichts sterben wird von Allem, was die Israeliten haben. Und Jahwe bestimmte eine Zeit, und sprach: Morgen wird Jahwe dieses tun im Lande. Und Jahwe tat dies vom folgenden Tage an; und alle Herden Ägyptens starben, aber von den Herden der Söhne Israels starb nicht Ein Stück. Und Pharao sandte hin, und siehe! es war von den Herden Israels nicht Ein Stück gestorben. Aber das Herz Pharao's war verhärtet, und er entließ das Volk nicht. Da sprach Jahwe zu Mose und zu Aaron: Nehmet euch die Fäuste voll Ofenruß; und Mose streue ihn gegen den Himmel vor Pharao. So wird er zu Staub werden über das ganze Land Ägypten; dann wird er auf Menschen und Vieh zu hervorbrechenden Geschwüren werden, Beulen im ganzen Lande Ägypten. Da nahmen sie Ofenruß, und stellten sich vor Pharao, und Mose streute ihn gegen den Himmel; und er wurde zu Geschwüren, hervorbrechenden Beulen an Menschen und Vieh. Und die Geheimkünstler vermochten nicht vor Mose zu stehen, wegen der Geschwüre; denn die Geschwüre waren an den Geheimkünstlern, und in ganz Ägypten. Und Jahwe verhärtete das Herz Pharao's, und er hörte nicht auf sie, wie Jahwe zu Mose geredet hatte. Da sprach Jahwe zu Mose: Mache dich früh auf, und tritt vor Pharao, und sprich zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Entlasse mein Volk, daß sie mir dienen! Denn diesmal sende ich alle meine Plagen über dein Herz, und über deine Diener, und über dein Volk; damit du gewahrest, daß Keiner ist, wie ich, auf der ganzen Erde. Denn jetzt hab' ich meine Hand ausgestreckt, und dich und dein Volk geschlagen mit der Pest, und du wärest von der Erde vertilgt. Aber wahrlich! deswegen erhalte ich dich, damit ich dich sehen lasse meine Macht, und damit mein Name erzählt werde auf der ganzen Erde. Hältst du noch mein Volk zurück, und entläßt sie nicht; siehe! so lasse ich morgenden Tages sehr schweren Hagel fallen, wie keiner in Ägypten gewesen, von dem Tage an, da es gegründet worden, bis jetzt. So sende denn nun hin, verwahre deine Herden und Alles, was du auf dem Felde hast; alle Menschen und das Vieh, das auf dem Felde gefunden, und nicht in das Haus heimgeführt wird, auf das fällt der Hagel, und es stirbt. Wer nun das Wort Jahwe's fürchtete von den Knechten Pharao's, der ließ seine Knechte, und seine Herden in die Häuser flüchten. Wer aber nicht achtete auf das Wort Jahwe's, der ließ seine Knechte, und seine Herden auf dem Felde. Da sprach Jahwe zu Mose: Stecke deine Hand aus gegen den Himmel, daß ein Hagel werde im ganzen Lande Ägypten über Menschen, und über Vieh, und über alles Kraut des Feldes im Lande Ägypten. Und Mose streckte seinen Stab aus gegen den Himmel; da ließ Jahwe donnern und hageln, und Feuer schoß zur Erde; und Jahwe ließ Hagel regnen auf das Land Ägypten. Und es war ein Hagel, und Feuerklumpen mitten im Hagel, so sehr schwer, wie es nicht im ganzen Lande Ägypten gewesen war, seit es dem Volke gehörte. Und der Hagel schlug im ganzen Lande Ägypten Alles, was auf dem Felde war, sowohl Menschen als Vieh, und alles Kraut des Feldes schlug der Hagel, und alle Bäume des Feldes verderbte er. Nur im Lande Goschen, wo die Söhne Israels waren, war kein Hagel. Da sandte Pharao hin, und rief Mose und Aaron, und sprach zu ihnen: Ich habe gesündigt diesmal, Jahwe ist der Gerechte, und ich und mein Volk sind die Frevler. Flehet zu Jahwe, daß er einhalte mit Donner und Hagel; so will ich euch entlassen, und ihr sollet nicht länger verweilen. Da sprach Mose zu ihm: Sobald ich hinausgegangen bin aus der Stadt, will ich meine Hände ausbreiten zu Jahwe; die Donner sollen aufhören, und der Hagel soll nicht mehr sein, damit du gewahrest, daß Jahwe die Erde gehört. Aber du und deine Knechte - ich weiß wohl, daß ihr euch noch nicht fürchtet vor Jahwe Gott. Und der Flachs, und die Gerste waren geschlagen; denn die Gerste hatte Ähren, und der Flachs Knoten. Aber Weizen und Dinkel waren nicht geschlagen, denn sie sind spätzeitig. Und Mose ging von Pharao weg aus der Stadt, und breitete seine Hände zu Jahwe aus; da hörten auf die Donner, und der Hagel, und Regen ergoß sich nicht mehr auf die Erde. Und Pharao sah, daß der Regen aufhörte, und der Hagel, und der Donner; doch sündigte er fort, und verhärtete sein Herz, er und seine Knechte. Und das Herz Pharao's blieb verstockt, und er entließ die Söhne Israels nicht, wie Jahwe durch Mose geredet hatte. Heuschrecken, Finsternis.Da sprach Jahwe zu Mose: Gehe zu Pharao! denn ich habe sein Herz, und das Herz seiner Knechte verhärtet, damit ich diese meine Zeichen unter ihnen tue; und damit du erzählest in die Ohren deines Sohnes, und des Sohnes deines Sohnes, was ich vollführt habe an Ägypten, und meine Zeichen, die ich unter ihnen getan habe, auf das ihr erkennet, daß ich Jahwe bin. Da ging Mose und Aaron zu Pharao, und sprachen zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Wie lange weigerst du dich, dich zu demütigen vor mir! entlasse mein Volk, daß sie mir dienen! Denn wenn du dich weigerst, mein Volk zu entlassen, siehe! so führe ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet; daß sie bedecken die Oberfläche des Landes, so daß man kein Land mehr sehen kann; und sie werden verzehren den entkommenen Rest, was euch vom Hagel übrig geblieben; ja sie werden alle Bäume verzehren, die euch auf dem Felde grünen. Und sie werden füllen deine Häuser, und die Häuser aller deiner Knechte, und die Häuser aller Ägypter, wie es nicht gesehen haben deine Väter und deiner Väter Väter von dem Tage an, da sie im Lande sind, bis auf diesen Tag. Da wandte er sich, und ging von Pharao. Nun sprachen die Knechte Pharao's zu ihm: Wie lange noch soll uns dies zum Fallstricke sein? Entlasse die Leute, daß sie Jahwe ihrem Gott dienen; hast du noch nicht erkannt, daß Ägypten zu Grunde geht? Da führte man Mose und Aaron zu Pharao zurück, und er sprach zu ihnen: Gehet, dienet Jahwe, euerm Gott! welche sind es, die gehen wollen? Da sagte Mose: Mit unsern Kindern, und mit unsern Greisen wollen wir gehen, mit unsern Söhnen und mit unsern Töchtern, mit unsern Schafen und mit unsern Rindern wollen wir gehen; denn ein Fest Jahwe's haben wir. Da sprach er zu ihnen: Es sei also! Jahwe mit euch! So wie ich aber euch und eure Kinder entlasse; sehet! so habet ihr Böses vor. Das soll nicht sein! gehet deshalb ihr Männer, und dienet Jahwe, denn dies habet ihr gesucht; und er trieb sie hinaus von Pharao. Und Jahwe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus über Ägypten wegen Heuschrecken; so werden sie hervorkommen über das Land Ägypten, und alles Kraut der Erde verzehren, Alles, was der Hagel übrig gelassen hat. Da streckte Mose seinen Stab aus über das Land Ägypten, und Jahwe führte einen Ostwind über das Land diesen ganzen Tag, und die ganze Nacht; da der Morgen kam, trug der Ostwind die Heuschrecken her. Und die Heuschrecken kamen über das ganze Land Ägypten, und blieben auf dem ganzen Gebiete Ägyptens in schwerer Menge; vor diesen waren keine solche Heuschrecken wie diese, und nach diesen werden keine solche sein. Denn sie bedecken die Oberfläche des ganzen Landes, und das Land wurde verfinstert. Und sie verzehrten alles Kraut der Erde, und alle Baumfrüchte, die der Hagel übrig gelassen; ja es war nichts Grünes übrig gelassen an Bäumen, und am Kraute des Feldes im ganzen Lande Ägypten. Da rief Pharao eilig Mose und Aaron, und sprach: Ich habe gesündigt gegen Jahwe, euern Gott, und gegen euch. Aber vergib doch jetzt meine Sünde nur diesmal; und flehet zu Jahwe, euerm Gott, daß er nur diesen Tod von mir nehme. Da ging er von Pharao hinaus, und flehte zu Jahwe. Und Jahwe wendete einen starken Westwind, der trug die Heuschrecken fort, und stieß sie in das Schilfmeer; es blieb nicht eine Heuschrecke übrig im ganzen Gebiete Ägyptens. Und Jahwe verhärtete das Herz Pharao's; und er entließ die Söhne Israels nicht. Da sprach Jahwe zu Mose: Strecke deine Hand aus gen Himmel, so soll eine Finsternis sein über dem Land Ägypten, daß man die Finsternis mit Händen greifen soll. Und es streckte Mose seine Hand aus gen Himmel; und es war dicke Finsternis im ganzen Lande Ägypten drei Tage. Keiner sah den Andern, und Niemand stand von seinem Platze auf drei Tage lang; aber alle Söhne Israels hatten Licht in ihren Wohnungen. Da rief Pharao Mose, und sprach: Gehet, dienet Jahwe! Nur eure Schafe, und eure Rinder sollen zurückgelassen werden; doch eure Kinder mögen mit euch gehen. Und Mose sprach: Du mußt auch Schlachtopfer, und Brandopfer uns in unsere Hand geben, die wir Jahwe unserm Gott darbringen. Und auch unsere Herden müssen mit uns gehen, es darf keine Klaue zurückgelassen werden; denn von ihnen müssen wir nehmen zum Dienste Jahwe's unsers Gottes; denn wir wissen selbst nicht, mit was wir Jahwe dienen, die wir dorthin kommen. Da verstockte Jahwe das Herz Pharao's, und er wollte sie nicht entlassen. Und Pharao sprach zu ihm: Gehe von mir, hüte dich, sehe mein Angesicht nicht wieder! Denn an dem Tage, da du mein Angesicht siehst, wirst du sterben. Da sprach Mose: Du hast recht geredet, ich will nicht wieder dein Angesicht sehen. Drohung des Sterbens aller Erstgeburten.Da sprach Jahwe zu Mose: Noch Eine Plage will ich über Pharao, und über Ägypten bringen; dann wird er euch von hier ziehen lassen; wenn er euch ziehen läßt, so wird er euch gänzlich von da vertreiben. Rede doch vor den Ohren des Volkes, daß jeder von seinem Freunde, und jede Frau von ihrer Freundin goldene und silberne Gefäße leihe, Und Jahwe gab dem Volke Gunst in den Augen der Ägypter; auch der Mann Mose war sehr groß im Lande Ägypten, in den Augen der Knechte Pharao's, und in den Augen des Volkes. Und Mose sprach: So spricht Jahwe: Um Mitternacht gehe ich mitten durch Ägypten. Da soll sterben alle Erstgeburt im Lande Ägypten, vom Erstgebornen Pharao's an, der auf dem Throne sitzt, bis zum Erstgebornen der Magd, die hinter der Handmühle ist, und alle Erstgeburt des Viehes. Dann wird ein großes Geschrei sein im ganzen Lande Ägypten, desgleichen keines gewesen, und desgleichen keines mehr sein wird. Aber gegen Keinen der Söhne Israels soll ein Hund die Zunge spitzen, sowohl gegen Menschen als gegen Vieh; damit ihr erkennet, wie Jahwe einen Unterschied macht zwischen Ägypten, und zwischen Israel. Da werden alle diese deine Diener zu mir herabkommen, und sich vor mir beugen und sprechen: Gehe du, und das ganze Volk, das dir folgt. Alsdann werde ich ausziehen. Hierauf ging er von Pharao in heftigen Zorn. Und Jahwe sprach zu Mose: Pharao hört euch nicht, damit meine Wunder zahlreich werden im Lande Ägypten. Und Mose und Aaron taten alle diese Wunder vor Pharao. Aber Jahwe verstockte das Herz Pharao's, daß er die Söhne Israels nicht entließ aus seinem Lande. Verordnung des Passah; Sterben der Erstgeburt; Auszug aus Ägypten.Und Jahwe sprach zu Mose und zu Aaron im Lande Ägypten und sagte: Dieser Monat sei euch der Haupt-Monat; der erste sei er euch unter den Monaten des Jahres. Redet zu der ganzen Gemeine Israels und sprechet: Am zehnten dieses Monates soll sich Jeder ein Lamm nehmen für das väterliche Haus, Ein Lamm für jedes Haus. Und wenn ein Haus zu klein ist für Ein Lamm, so soll er und sein Nachbar, der seinem Hause am nächsten ist, es nehmen für so viele Seelen, als ihr nach dem, was Jeder ißt, für das Lamm zählet. Ein fehlerloses Lamm, männlich, einjährig, sollet ihr haben; von den Schafen, und von den Ziegen dürfet ihr es nehmen. Und ihr sollet es aufbewahren bis zum vierzehnten Tage dieses Monates, da soll es die ganze Gemeine Israels schlachten zwischen Abend. Und sie sollen nehmen von dem Blute, und es an die beiden Türpfosten streichen und an die Oberschwelle, an die Häuser, in welchen sie es essen. Und sie sollen das Fleisch in dieser Nacht essen, gebraten am Feuer, und mit ungesäuertem Brote, und mit bittern Kräutern sollen sie es essen. Ihr sollet nicht davon roh essen, noch gesotten im Wasser, sondern gebraten am Feuer, seinen Kopf samt den Schenkeln und Eingeweiden. Und ihr sollet nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; und was übrig geblieben ist bis zum Morgen, das sollet ihr im Feuer verbrennen. Und so sollet ihr es essen: eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen, und eure Stäbe in euren Händen, und ihr sollet es in Eilfertigkeit essen: es ist das Passah (d.h. Vorübergang) Jahwe's. Denn ich will durch das Land Ägypten gehen in dieser Nacht, und will alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh; und an allen Göttern Ägyptens will ich Gericht üben, ich Jahwe. Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird euch keine verderbliche Plage treffen, wenn ich das Land Ägypten schlage. Und dieser Tag sei euch zum Andenken, und ihr sollet ihn feiern als ein Fest Jahwe's; als ewige Satzung bei euern Geschlechtern sollet ihr ihn feiern. Sieben Tage sollet ihr ungesäuertes Brot essen; am ersten Tage sollet ihr den Sauerteig entfernen aus euren Häusern, denn wer Gesäuertes ißt, diese Seele soll ausgerottet werden aus Israel, vom ersten Tage an bis zum siebenten. Und am ersten Tage sei heilige Versammlung; und am siebenten Tage sollet ihr heilige Versammlung haben; keine Arbeit soll an demselben verrichtet werden, und was Jeder ißt, das allein soll getan werden bei euch. So beobachtet das Ungesäuerte, denn an eben diesem Tage habe ich euer Heer ausgeführt aus dem Lande Ägypten; so beobachtet diesen Tag als ewige Satzung bei euren Geschlechtern. Am vierzehnten Tage des ersten Monates, am Abende sollet ihr ungesäuertes Brot essen, bis zum ein und zwanzigsten des Monates, am Abende. Sieben Tage soll kein Sauerteig gefunden werden in euern Häusern; denn wer Gesäuertes ißt, diese Seele soll ausgerottet werden aus der Gemeine Israels, sei es ein Fremder, oder ein Eingeborner des Landes. Nichts Gesäuertes sollet ihr essen; in allen euren Wohnungen sollet ihr Ungesäuertes essen. Da rief Mose alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Greifet und nehmet euch Schafe nach euern Familien, und schlachtet das Passah. Und nehmet ein Bündel Ysop, und tauchet es in's Blut, das im Becken ist, und streichet die Oberschwelle, und die beiden Türpfosten mit dem Blute, das im Becken ist; und Keiner von euch soll herausgehen aus der Türe seines Hauses bis zum Morgen. Denn Jahwe wird hindurchgehen, die Ägypter zu schlagen; sieht er aber das Blut an der Oberschwelle, und an den zwei Türpfosten, so wird Jahwe vorübergehen bei der Türe; und wird dem Verderber nicht gestatten, in eure Häuser zu kommen, und zu schlagen. So haltet dieses, als Satzung für dich und für deine Söhne auf ewig! Und es geschehe, wenn ihr in das Land kommet, das Jahwe euch geben wird, wie er geredet hat, so haltet diesen Dienst! Und es geschehe, wenn eure Söhne zu euch sprechen: Was soll euch dieser Dienst? So sollet ihr sagen: Dies ist das Passah-Opfer Jahwe's, der vorüberging bei den Häusern der Söhne Israels in Ägypten, als er Ägypten schlug, und unsere Häuser rettete. Und das Volk neigte sich und betete an. Da gingen die Söhne Israels und machten es, wie Jahwe dem Mose und Aaron geboten hatte, so machten sie es. Und es geschah um die Mitte der Nacht, da schlug Jahwe alle Erstgeburt im Lande Ägypten, vom Erstgebornen Pharao's, der auf dem Throne saß, bis zum Erstgebornen des Gefangenen, der im Gefängnis war, und alle Erstgeburt des Viehes. Da stand Pharao auf diese Nacht, und alle seine Knechte, und ganz Ägypten; und es war ein großes Geschrei in Ägypten; denn es gab kein Haus, worin nicht ein Toter war. Und er rief Mose und Aaron in der Nacht, und sprach: Auf! zieht aus von meinem Volke, sowohl ihr als die Söhne Israels, gehet, dienet Jahwe, wie ihr geredet habet. Auch eure Schafe, und eure Rinder nehmet, wie ihr geredet habet, und gehet, und segnet auch mich! Und die Ägypter drangen in das Volk, ihre Entlassung aus dem Lande zu beschleunigen; denn sie sprachen: Wir alle sind des Todes! Da nahm das Volk seinen Teig, ehe er gesäuert war, ihre Backschüsseln in die Kleider gebunden auf ihre Schultern. Und die Söhne Israels machten es, wie Mose geredet hatte, und liehen von den Ägyptern silberne und goldene Gefäße, und Kleider. Und Jahwe gab dem Volke Gunst in den Augen der Ägypter, und sie liehen sie ihnen; so beraubten sie die Ägypter. Da brachen die Söhne Israels auf von Rameses nach Sukkoth, ungefähr sechshunderttausend Mann zu Fuß, die Männer ohne die Kinder. Auch vieler Troß ging mit ihnen, und Schafe und Rinder, eine gar große Herde. Und sie buken den Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, als ungesäuerte Brotkuchen; denn es war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten vertrieben worden, und nicht zögern konnten; auch hatten sie sich kein Reiseessen gemacht. Und die Zeit, welche die Söhne Israels in Ägypten gewohnt hatten, war vierhundertdreißig Jahre. Es war am Schlusse von vierhundertdreißig Jahren, gerade am Tage selbst, als das ganze Heer Jahwe's aus dem Lande Ägypten auszog. Eine Nacht, die Jahwe gehalten wird, ist dies, als er sie ausführte aus dem Lande Ägypten. Eben diese Nacht ist es, die Jahwe gehalten werden soll von allen Söhnen Israels bei ihren Geschlechtern. Und Jahwe sprach zu Mose, und zu Aaron: Dies ist die Satzung für das Passah: Kein Fremder soll davon essen, aber jeder Knecht, der mit Geld erkauft ist; hast du ihn beschnitten, dann soll er davon essen. Ein Beisaß, und Mietling soll nicht davon essen. In einem Hause soll es verzehrt werden, du sollst nichts vom Fleische aus dem Hause hinausbringen; und kein Bein sollet ihr brechen an ihm. Die ganze Gemeine Israels soll es halten. Und wenn bei euch ein Fremder sich aufhält, und Jahwe das Passah feiern will, der beschneide alles Männliche; und dann nahe er, es mitzuhalten, und er soll sein wie ein Eingeborner des Landes. Aber kein Unbeschnittener soll davon essen. Ein Gesetz sei es für den Eingebornen, und für den Fremden, der sich bei euch aufhält. So machten es alle Söhne Israels; wie Jahwe dem Mose und Aaron geboten hatte, so machten sie es. Und es geschah an eben diesem Tage, da führte Jahwe die Söhne Israels aus vom Lande Ägypten nach ihren Heerhaufen. Gebot der Heiligung der Erstgeburt; das Passah; weiterer Zug.Und es redete Jahwe zu Mose und sprach: Heilige mir alle Erstgeburt, Alles, was die Mutter bricht bei den Söhnen Israels, bei Menschen und bei Vieh, mein ist es. Und Mose sprach zum Volke: Erinnert euch dieses Tages, an dem ihr ausgezogen seid aus Ägypten, aus dem Diensthause; denn mit starker Hand hat Jahwe euch von da ausgeführt. Es soll also kein Gesäuertes gegessen werden! Heute ziehet ihr aus, im Monate Abib. Und es soll geschehen, wenn dich Jahwe bringen wird in das Land der Kananiter, und der Hethiter, und der Amoriter, und der Heviter, und der Jebusiter, das er euren Vätern geschworen hat, dir zu geben, ein Land, wo Milch und Honig fließt; so sollst du diesen Dienst halten in diesem Monate. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, und am siebenten Tage ist ein Fest Jahwe's. Ungesäuertes Brot soll gegessen werden die sieben Tage; und man soll bei dir kein gesäuertes Brot sehen; nicht einmal Sauerteig soll man bei dir sehen in deinem ganzen Gebiete. Und sage deinem Sohne an diesem Tage, und sprich: Es ist um deswillen, was mir Jahwe getan hat, als ich aus Ägypten zog. Und es sei dir ein Zeichen auf deiner Hand, und ein Denkband zwischen deinen Augen, damit das Gesetz Jahwe's in deinem Munde sei; denn mit starker Hand hat Jahwe dich aus Ägypten geführt. So halte diese Satzung zu ihrer Zeit von Jahr zu Jahr. Und es geschehe, wann dich Jahwe in das Land der Kananiter bringen wird, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir geben wird; dann bringe Alles, was die Mutter bricht, Jahwe dar, und alle Erstgeburt unter dem Viehe, das dein ist, das Männliche dem Jahwe. Aber alle Erstgeburt vom Esel löse mit einem Lamme; und wenn du es nicht lösest, so brich ihm das Genick. Und alle menschliche Erstgeburt unter deinen Söhnen löse. Und es geschehe, wenn dich dein Sohn künftig fragt, und spricht: Was soll dies? so sprich zu ihm: Mit starker Hand hat uns Jahwe ausgeführt aus Ägypten, aus dem Diensthause. Und es geschah, als Pharao verhärtet war, uns los zu lassen, da tötete Jahwe alle Erstgeburt im Lande Ägypten, sowohl Erstgeborne des Menschen, als Erstgeborne des Viehes; deswegen opfere ich Jahwe alles Männliche, das die Mutter bricht, und jedes Erstgeborne unter meinen Söhnen löse ich. Und es sei ein Zeichen auf deiner Hand, und ein Denkband zwischen deinen Augen, daß mit starker Hand uns Jahwe aus Ägypten geführt hat. Und es geschah, als Pharao das Volk entlassen hatte, da führte sie Gott nicht den Weg in's Land der Philister, obgleich dieser der nächste war; denn Gott sprach: Damit das Volk sich's nicht gereuen lasse, wenn es einen Krieg sieht, und sie nach Ägypten zurückkehren. Und Gott führte das Volk durch einen Umweg durch die Wüste am Schilfmeere; und gerüstet zogen die Söhne Israels herauf aus dem Lande Ägypten. Und Mose nahm die Gebeine Josephs mit sich; denn einen Eid hatte er die Söhne Israels schwören lassen, und gesagt: Heimsuchen wird euch Jahwe, dann nehmet meine Gebeine mit euch von da hinauf. Und sie brachen auf von Sukkoth, und schlugen ein Lager in Etham, am Ende der Wüste. Und Jahwe ging vor ihnen her bei Tage in einer Wolkensäule, sie den Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, ihnen zu leuchten, so daß sie Tag und Nacht gehen konnten. Nie wich die Wolkensäule bei Tage, noch die Feuersäule bei Nacht vor dem Volke. Die Israeliten ziehen durch das Meer im Trockenen; die Ägypter kommen darin um.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede mit den Söhnen Israels, daß sie sich wenden, und sich lagern bei Pihachiroth, zwischen Migdol, und dem Meere vor Baal-Zephon, ihm gegenüber lagert euch am Meere. Dann wird Pharao von den Söhnen Israels sprechen: Sie sind verwirrt im Lande, die Wüste hat sie eingeschlossen. Und ich werde das Herz Pharao's verstocken, daß er euch verfolgt; aber ich will mich verherrlichen an Pharao, und an seiner ganzen Macht, und die Ägypter sollen gewahren, daß ich Jahwe bin. Und sie machten es so. Und es wurde dem Könige von Ägypten gesagt: Das Volk flieht! da wandte sich das Herz Pharao's, und seiner Knechte gegen das Volk, und sie sprachen: Was haben wir da getan, daß wir Israel entlassen haben aus unserm Dienste? Da schirrte er seinen Wagen, und nahm sein Volk mit sich. Und er nahm sechshundert auserlesene Wagen, und alle Wagen von Ägypten, und Hauptleute über Alles. Und es verstockte Jahwe das Herz Pharao's, des Königs von Ägypten, daß er den Söhnen Israels nachsetzte. Allein die Söhne Israels waren ausgezogen durch eine hohe Hand. Und die Ägypter setzten ihnen nach, und erreichten sie gelagert am Meere, alle Wagenrosse Pharao's, und seine Reiter, und seine Macht, bei Pihachiroth, Baal-Zephon gegenüber. Und als Pharao sich nahte, da erhuben die Söhne Israels ihre Augen, und siehe! die Ägypter waren hinter ihnen aufgebrochen; und sie fürchteten sich sehr, und die Söhne Israels schrieen zu Jahwe, und sprachen zu Mose: Waren keine Gräber in Ägypten, daß du uns herausgenommen hast, in der Wüste zu sterben? warum hast du uns das getan, daß du uns aus Ägypten geführt hast? Ist es nicht das, was wir zu dir in Ägypten geredet haben, indem wir sagten: Laßt ab von uns, wir wollen den Ägyptern dienen! denn besser ist für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben. Da sprach Mose zum Volke: Fürchtet euch nicht, stehet fest, und sehet das Heil Jahwe's, das er euch heute tun wird! denn die Ägypter, die ihr heute sehet, werdet ihr in Ewigkeit nicht wieder sehen. Jahwe wird für euch streiten, und ihr werdet ruhig sein. Da sprach Jahwe zu Mose: Was schreist du zu mir? Rede zu den Söhnen Israels, daß sie aufbrechen. Und du erhebe deinen Stab, und strecke deine Hand aus über das Meer, und spalte es; und die Söhne Israels werden mitten durch das Meer im Trockenen gehen. Und ich, siehe! ich verstocke das Herz der Ägypter, daß sie euch nachfolgen; aber ich werde mich verherrlichen am Pharao, und an seiner ganzen Macht, an seinen Wagen, und an seinen Reitern. Und die Ägypter sollen gewahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich mich an Pharao verherrliche, an seinen Wagen, und an seinen Reitern. Da brach der Engel Gottes auf, welcher vor dem Lager Israels herging, und ging hinter sie, und die Wolkensäule brach von vorn auf, und stellte sich hinter sie. Und sie kam zwischen das Lager der Ägypter, und zwischen das Lager Israels, und es war die Wolke Teils Finsternis, Teils leuchtete sie in der Nacht, und kein Teil näherte sich dem andern die ganze Nacht. Und es streckte Mose seine Hand aus über das Meer, und Jahwe ließ das Meer weggehen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht über, und machte das Meer zur Trockene; und die Wasser wurden gespalten. Und die Söhne Israels gingen mitten durch das Meer im Trockenen; und das Wasser wurde ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. Und die Ägypter setzten ihnen nach, und alle Pferde Pharao's, und seine Wagen, und seine Reiter zogen hinter ihnen her, mitten in das Meer. Und es geschah in der Morgenwache, da blickte Jahwe gegen das Lager der Ägypter in der Wolken- und Feuersäule, und verwirrte das Lager der Ägypter; und ließ die Räder seiner Wagen ausweichen, und führte ihn in's Gedränge; da sprachen die Ägypter: Wir wollen fliehen vor Israel, denn Jahwe streitet für sie gegen Ägypten. Da sprach Jahwe zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Meer, so wird das Wasser zurückkehren über die Ägypter, über ihre Wagen, und über ihre Reiter. Und Mose streckte seine Hand aus über das Meer; da kehrte das Meer zurück beim Anbruch des Morgens in seine Flut; und die Ägypter flohen ihm entgegen, und Jahwe trieb die Ägypter mitten in das Meer. Und das Wasser kehrte zurück, und bedeckte die Wagen, und die Reiter, die ganze Macht Pharao's, welche ihnen nachgezogen war, im Meere; nicht Einer von ihnen kam davon. Aber die Söhne Israels waren im Trockenen mitten durch das Meer gegangen; und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. So rettete Jahwe an diesem Tage Israel aus der Hand der Ägypter; und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres. Da sah Israel die große Hand, die Jahwe gegen die Ägypter bewiesen hatte. Und das Volk fürchtete Jahwe, und sie glaubten an Jahwe, und an Mose, seinen Knecht. Mose's Lobgesang; Fortsetzung des Zuges nach Mara und Elim.Damals sang Mose und die Söhne Israels Jahwe dieses Lied: Singen will ich Jahwe, denn hocherhaben ist er, Pferde und Wagen hat er gestürzt in's Meer! Meine Stärke und Gesang ist Jah! ja er ward mein Heil; dieser ist mein Gott, und ich will ihn preisen; der Gott meines Vaters, und ich will ihn erheben. Jahwe ist ein Kriegsmann, Jahwe ist sein Name. Die Wagen Pharao's, und seine Macht hat er geworfen in's Meer; und die Auserlesensten seiner Hauptleute sind versunken im Schilfmeere. Die Fluten haben sie bedeckt; hinab sind sie gestürzt in die Tiefe wie ein Stein. Deine Rechte, Jahwe! hat sich verherrlicht mit Macht; deine Rechte, Jahwe! hat zerschmettert den Feind. Und in der Größe deiner Hoheit stürzest du, die wider dich sich empören! Du sendest deinen Grimm, er verzehret sie wie Stoppeln. Beim Hauche deines Zornes häuften sich an die Gewässer, fest standen wie ein Damm die Ströme; es gerannen die Fluten im Herzen des Meeres. Es sprach der Feind: Nachsetzen will ich, erreichen; will Teilen die Beute; sättigen soll sich an ihnen meine Seele; entblößen will ich mein Schwert, vertilgen soll sie meine Hand! Du hauchtest mit deinem Winde, da bedeckte sie das Meer; sie versanken wie Blei im Wasser, die Starken. Wer ist wie du unter den Göttern, Jahwe? wer wie du verherrlicht in Heiligkeit, furchtbar an Ruhm, wundertätig? Du strecktest deine Rechte aus, da verschlang sie die Erde. Du leitetest mit deiner Gnade das Volk; du hast es gerettet, geführt durch deine Kraft zu deiner heiligen Wohnung. Dies hören die Völker, sie beben; Zittern ergreift die Bewohner Philistäa's. Da wurden bestürzt die Fürsten Edoms; die Mächtigen Maobs ergriff Beben; es vertagten alle Bewohner Kanaans. Fallen möge über sie Schrecken und Angst; vor der Größe deines Armes mögen sie erstarren wie Stein, bis hindurch ist dein Volk, Jahwe! bis hindurch ist das Volk, das du erworben hast. Bringe sie und pflanze sie auf den Berg deines Eigentums, zur Stätte, die du dir zur Wohnung bereitet hast, Jahwe! zum Heiligtum, Herr! das deine Hände gegründet. Jahwe wird herrschen immer und ewig. Denn es kamen die Pferde Pharao's mit seinen Wagen, und mit seinen Reitern in's Meer, da führte Jahwe über sie zurück die Wasser des Meeres; aber die Söhne Israels gingen im Trockenen mitten durch das Meer. Und Mirjam, die Prophetin, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in ihre Hand, und alle Weiber gingen hinter ihr hinaus mit Pauken, und mit Reigentanz. Und Mirjam sang ihnen vor: Singet Jahwe, denn hoch erhaben ist er, Pferde und Reiter hat er gestürzt in's Meer. Alsdann ließ Mose Israel aufbrechen vom Schilfmeere, und sie gingen zur Wüste Sur; und sie gingen drei Tagereisen in die Wüste, und fanden kein Wasser. Da kamen sie nach Mara, konnten aber das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war; deswegen nannte man seinen Namen Mara (d.h. bitter). Und es murrte dass Volk gegen Mose und sprach: Was sollen wir trinken? Da schrie er zu Jahwe, und Jahwe zeigte ihm ein Holz, das warf er in's Wasser, und das Wasser wurde süß. Dort gab er ihm eine Satzung und ein Recht, und dort prüfte er es, und sprach: Wenn du hörest auf die Stimme Jahwe's deines Gottes, und was in deinen Augen recht ist, tust, und horchest auf seine Gebote, und hältst alle seine Satzungen; so werde ich keine der Krankheiten, die ich auf die Ägypter gelegt habe, auf dich legen; denn ich Jahwe bin dein Arzt. Und sie kamen nach Elim; und dort waren zwölf Wasserquellen, und siebenzig Palmbäume, und sie lagerten sich dort beim Wasser. Wachteln und Manna.Und sie brachen von Elim auf, und die ganze Gemeinde der Söhne Israels kam in die Wüste Sin, welche zwischen Elim und zwischen dem Sinai ist, am fünfzehnten Tage des zweiten Monates, seit sie ausgezogen waren aus dem Lande Ägypten. Da murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israels gegen Mose und gegen Aaron in der Wüste. Und die Söhne Israels sprachen zu ihnen: Wären wir doch gestorben durch die Hand Jahwe's im Lande Ägypten, da wir bei den Fleischtöpfen saßen, da wir Brot zur Sättigung aßen! denn ihr habet uns herausgeführt in diese Wüste, um dies ganze Volk durch Hunger zu töten. Da sprach Jahwe zu Mose: Siehe! ich lasse euch Brot vom Himmel regnen, und das Volk soll ausgehen, und Tag für Tag seinen Bedarf sammeln, damit ich es prüfe, ob es nach meinem Gesetze wandle, oder nicht. Und es geschehe am sechsten Tage, da sollen sie zubereiten, was sie einbringen, und es soll das Doppelte dessen sein, was sie täglich sammeln. Da sprach Mose und Aaron zu allen Söhnen Israels: Wird es Abend, so sollet ihr erfahren, daß Jahwe euch ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten. Und wird es Morgen, so sollet ihr sehen die Herrlichkeit Jahwe's; denn er hat euer Murren gegen Jahwe gehört; denn was sind wir, daß ihr gegen uns murret? Und Mose sprach: Jahwe wird euch am Abend Fleisch zu essen geben, und Brot am Morgen zur Sättigung; denn Jahwe hat euer Murren gehört, das ihr gegen ihn erhobt; denn was sind wir? Nicht gegen uns murret ihr, sondern gegen Jahwe. Und Mose sprach zu Aaron: Sprich zur ganzen Gemeinde der Söhne Israels: Tretet herzu vor Jahwe! denn er hat euer Murren gehört. Und es geschah, als Aaron zur ganzen Gemeinde der Söhne Israels redete, da blickten sie gegen die Wüste; und siehe! die Herrlichkeit Jahwe's erschien in der Wolke. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Ich habe gehört das Murren der Söhne Israels; rede mit ihnen, und sprich: Zwischen Abend werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr euch mit Brot sättigen; so sollet ihr erfahren, daß ich Jahwe, euer Gott bin. Und es geschah am Abend, da stiegen Wachteln auf, und bedeckten das Lager; und am Morgen lag Tau rings um das Lager. Als nun der Tau aufgestiegen war, siehe! da lag es auf dem Boden der Wüste fein und schuppenartig, fein wie der Reif auf der Erde. Da sahen es die Söhne Israels, und sprachen zu einander: Man hu? (d.h. Was ist das?), denn sie wußten nicht, was es sei. Da sprach Mose zu ihnen: Dies ist das Brot, das Jahwe euch gibt zur Speise. Dies ist's, was Jahwe befohlen hat: Sammelt davon, Jeder nach dem Bedarf, was er ißt, einen Gomer für das Haupt, nach der Zahl eurer Seelen; Jeder nehme für die in seinem Zelte. Da machten es die Söhne Israels also, und sammelten, der Eine viel, der Andere wenig. Und sie maßen es mit dem Gomer, so daß keiner mehr erhielt, der mehr gesammelt hatte, und keiner weniger, der weniger gesammelt hatte; Jeder nach dem Bedarf, was er aß, sammelten sie. Und Mose sprach zu ihnen: Keiner lasse davon übrig bis zum Morgen. Sie hörten aber nicht auf Mose; sondern Einige ließen davon übrig bis zum Morgen; und da wuchsen Würmer, und es stank. Da zürnte Mose über sie. Und sie sammelten jeden Morgen, ein Jeder nach dem Bedarf, was er aß; denn wurde die Sonne heiß, so zerfloß es. Und es geschah am sechsten Tage, da sammelten sie doppelt Brot, zwei Gomer für Einen; da kamen alle Vorsteher der Gemeinde, und sagten es Mose. Und er sprach zu ihnen: Das ist's, was Jahwe geredet hat: Morgen ist Sabbat, heilige Feier Jahwe's; was ihr zu backen habet, das backet; und was ihr zu sieden habet, das siedet; und Alles, was übrig bleibt, das lasset liegen, und bewahret es auf bis zum Morgen. Und sie ließen es liegen bis zum Morgen, wie Mose geboten hatte; und es stank nicht; und kein Wurm war darin. Und Mose sprach: Esset es heute! denn heute ist Sabbat Jahwe's, heute werdet ihr nichts auf dem Felde finden. Sechs Tage sollet ihr es sammeln, und am siebenten Tage ist Sabbat, an dem wird nichts vorhanden sein. Und es geschah am siebenten Tage, da gingen Einige vom Volke hinaus, zu sammeln, und fanden nichts. Da sprach Jahwe zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote, und meine Gesetze zu halten? Sehet! weil Jahwe euch den Sabbat gegeben hat, deswegen hat er euch am sechsten Tage Brot für zwei Tage gegeben; bleibe Jeder zu Haus, und Keiner gehe von seinem Orte am siebenten Tage. Da ruhte das Volk am siebenten Tage. Und das Haus Israels nannte seinen Namen Man. Und es war wie weißer Koriandersamen, und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig. Und Mose sprach: Dies ist's, was Jahwe geboten hat: Fülle einen Gomer davon zur Aufbewahrung für eure Nachkommen, damit sie das Brot sehen, mit dem ich euch gespeist habe in der Wüste, als ich euch ausführte aus dem Lande Ägypten. Und Mose sprach zu Aaron: Nimm ein Gefäß, und tue darein einen Gomer voll Man, und lege es vor Jahwe zur Aufbewahrung für eure Nachkommen. Wie Jahwe dem Mose geboten hatte, so legte er es Aaron nieder vor das Gesetz zur Aufbewahrung. Und die Söhne Israels aßen das Man vierzig Jahre, bis sie in das Land kamen, wo sie wohnen sollten. Das Man aßen sie, bis sie an die Grenze des Landes Kanaan kamen. Und der Gomer ist der zehnte Teil des Epha. Wasser aus dem Felsen in Massa und Merida; Krieg mit Amalek.Und es brach die ganze Gemeinde der Söhne Israels auf aus der Wüste Sin, ihren Reisezügen gemäß, nach dem Befehle Jahwe's; und sie lagerten sich in Rephidim, und das Volk hatte kein Wasser zu trinken. Da haderte das Volk mit Mose und sie sprachen: Gebet uns Wasser, daß wir trinken! Und Mose sprach zu ihnen: Was hadert ihr mit mir? Was versuchet ihr Jahwe? Als nun das Volk daselbst nach Wasser durstete, und gegen Mose murrte und sprach: Warum hast du uns da heraufgeführt aus Ägypten, um uns, und unsere Söhne, und unsere Herden vor Durst sterben zu lassen? Da schrie Mose zu Jahwe und sprach: Was soll ich mit diesem Volke machen? Noch wenig fehlt, so werden sie mich steinigen. Und Jahwe sprach zu Mose: Ziehe dem Volke voran, und nimm mit dir von den Ältesten Israels, und deinen Stab, mit dem du den Strom geschlagen hast, nimm in deine Hand, und gehe! Siehe! ich stehe vor dir dort auf dem Felsen am Horeb; da schlage an den Felsen; so wird aus demselben Wasser laufen, und das Volk trinken. Und Mose machte es also vor den Ältesten Israels. Und er nannte den Namen dieses Ortes Massa (d.h. Versuchung) und Meriba (d.h. Hader); weil die Söhne Israels gehadert, und weil sie Jahwe versucht hatten und gesprochen: Ist Jahwe in unserer Mitte oder nicht? Und es kam Amalek, und stritt gegen Israel in Rephidim. Da sprach Mose zu Josua: Wähle uns Männer, und ziehe aus, zu streiten mit Amalek! Morgen werde ich auf dem Gipfel des Hügels stehen, mit dem Stabe Gottes in meiner Hand. Da machte es Josua, wie zu ihm Mose gesprochen hatte; und stritt mit Amalek; und Mose, und Aaron und Hur gingen hinauf auf den Gipfel des Hügels. Und es geschah, wie Mose seine Hand erhob, so gewann Israel; und wie er seine Hand ruhen ließ, so gewann Amalek. Als nun Mose die Hände zu schwer wurden, da nahmen sie einen Stein, und legten ihn unter ihn, und er setzte sich darauf; und Aaron und Hur stützten seine Hände, der Eine da, der Andere dort. So blieben seine Hände unbeweglich, bis die Sonne unterging. Und Josua streckte nieder Amalek und sein Volk mit der Schärfe des Schwertes. Da sprach Jahwe zu Mose: Schreib dies zum Andenken in ein Buch; und lege es in die Ohren Josuas, daß ich gänzlich vertilgen will das Andenken Amaleks unter dem Himmel. Und es baute Mose einen Altar, und nannte ihn Jahwe Nissi (d.h. Jahwe mein Panier). Und er sprach: denn die Hand ist gegen den Thron Jah's; Krieg hat Jahwe mit Amalek von Geschlecht zu Geschlecht. Jethro besucht Mose; auf seinen Rat setzt Mose Richter ein.Und Jethro, der Priester in Midian, der Schwiegervater Mose's, hörte Alles, was Gott getan an Mose, und an Israel, seinem Volke, daß Jahwe Israel ausgeführt habe aus Ägypten. Da nahm Jethro, der Schwiegervater Mose's, Zipphora, das Weib Mose's, nachdem er sie entlassen hatte, und ihre zwei Söhne, der Name des Einen war Gersom (d.h. Fremdling); denn er sprach: Ein Fremdling bin ich im auswärtigem Lande; der Name des Andern Elieser (d.h. Gotthilf); denn der Gott meines Vaters ist meine Hilfe, und hat mich errettet vom Schwerte Pharao's. Und es kam Jethro, der Schwiegervater Mose's, und seine Söhne und sein Weib zu Mose in die Wüste, wo er sich gelagert hatte, an den Berg Gottes. Und er ließ Mose sagen: Ich dein Schwiegervater Jethro, komme zu dir, und dein Weib und ihre zwei Söhne mit ihr. Da ging Mose hinaus, seinem Schwiegervater entgegen, und beugte sich und küßte ihn; und sie fragten sich einander nach dem Wohlbefinden, und gingen in das Zelt. Und es erzählte Mose seinem Schwiegervater Alles, was Jahwe getan habe an Pharao, und an den Ägyptern, um Israels willen, alles Ungemach, welches sie getroffen auf dem Wege, und wie Jahwe sie errettet habe. Da freute sich Jethro über alles Gute, das Jahwe an Israel getan, daß er sie errettet habe aus der Hand der Ägypter. Und Jethro sprach: Gepriesen sei Jahwe, der euch errettet hat aus der Hand der Ägypter, und aus der Hand Pharao's; der das Volk errettet hat aus der Hand der Ägypter! Jetzt weiß ich, daß Jahwe der größte ist unter allen Göttern, eben daran, daß sie Übermut an ihnen geübt haben. Und es nahm Jethro, der Schwiegervater Mose's, Brandopfer und Opfer für Gott; und Aaron und alle Ältesten Israels kamen, mit dem Schwiegervater Mose's, zu speisen vor Gott. Und es geschah den andern Tag, da saß Mose, das Volk zu richten, und das Volk stand vor Mose vom Morgen bis zum Abend. Und der Schwiegervater Mose's sah Alles, was er mit dem Volke tat, und sprach: Was ist das, was du mit dem Volke tust? Warum sitzest du allein, und das ganze Volk steht vor dir vom Morgen bis zum Abend? Und Mose sprach zu seinem Schwiegervater: Das Volk kommt zu mir, Gott zu fragen. Wenn sie eine Sache haben, so wird sie vor mich gebracht, und ich richte zwischen dem Einen, und zwischen dem Andern; und ich lehre die Satzungen Gottes und seine Gebote. Da sprach der Schwiegervater Mose's zu ihm: Das ist nicht gut, was du tust; erschöpft wirst sowohl du, als dieses Volk, das bei dir ist; denn zu schwer ist dies für dich; du allein kannst es nicht tun. Jetzt höre auf meine Stimme; ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein: Vertrete du das Volk vor Gott, und bringe du die Sache vor Gott; und lehre sie die Satzungen und die Gebote; und zeige ihnen den Weg, den sie gehen sollen, und das Werk, das sie tun sollen. Und du ersehe aus dem ganzen Volke tüchtige Männer, die Gott fürchten, zuverlässige Männer, die Gewinnsucht hassen, und setze sie über sie, als Obere über tausend, als Obere über hundert, als Obere über fünfzig, und als Obere über zehn. Die sollen das Volk richten alle Zeit; und es soll geschehen, alle großen Sachen sollen sie vor dich bringen; und alle kleinen Sachen sollen sie richten. So erleichterst du dir's, wenn sie mit dir tragen. Wenn du dieses tust, und was Gott dir gebietet; so kannst du bestehen, und dies ganze Volk wird im Frieden an seinen Ort kommen. Und Mose hörte auf die Stimme seines Schwiegervaters; und tat Alles, was er gesagt hatte. Und Mose wählte tüchtige Männer aus ganz Israel, und machte sie zu Häuptern über das Volk, zu Oberen über tausend, zu Oberen über hundert, zu Oberen über fünfzig, und zu Oberen über zehn. Die richteten das Volk jederzeit; das Schwere brachten sie vor Mose; und alles Kleine richteten sie. Und Mose entließ seinen Schwiegervater, und er ging in sein Land. Vorbereitung zur Gesetzgebung.Im dritten Monate, nachdem die Söhne Israels vom Lande Ägypten ausgezogen waren, an diesem Tage kamen sie in die Wüste Sinai. Und sie brachen auf von Rephidim, und kamen in die Wüste Sinai, und lagerten sich in der Wüste, und Israel war dort gelagert vor dem Berge. Und Mose stieg hinauf zu Gott, und Jahwe rief ihm vom Berge, und sprach: So sollst du sprechen zum Hause Jakobs, und sagen zu den Söhnen Israels: Ihr habet gesehen, was ich getan den Ägyptern, und wie ich euch getragen auf Adlersflügeln, und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr höret auf meine Stimme, und haltet meinen Bund; so sollet ihr mir ein Eigentum sein aus allen Völkern; denn mir gehört die ganze Erde. Und ihr sollet mir ein Priesterkönigreich, und ein heiliges Volk sein. Dies sind die Worte, die du reden sollst zu den Söhnen Israels. Und Mose kam, und rief die Ältesten des Volkes, und legte ihnen alle diese Worte vor, die Jahwe ihm geboten hatte. Da antwortete das ganze Volk zugleich und sprach: Alles, was Jahwe geredet hat, wollen wir tun. Als Mose diese Worte des Volkes zurückbrachte an Jahwe; da sprach Jahwe zu Mose: Siehe! ich komme zu dir in dichter Wolke, damit das Volk es höre, wann ich mit dir rede; und auch durch dich ewig glaube. Und Mose sagte die Worte des Volkes zu Jahwe. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe zum Volke, und heilige sie heute und morgen; und laß sie ihre Kleider waschen, und bereit sein auf den dritten Tag; denn am dritten Tage wird Jahwe herabkommen vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai. Und mache dem Volke eine Grenze ringsum und sprich: Hütet euch, den Berg hinaufzusteigen, und seinen Fuß zu berühren; Jeder, der den Berg berührt, muß des Todes sterben. Keine Hand soll ihn berühren, sondern ein solcher soll gesteinigt, oder mit Pfeilen erschossen werden; sei es ein Tier oder ein Mensch, er darf nicht leben; wann man das Jobelhorn bläst, dann sollen sie den Berg heraufsteigen. Da stieg Mose herab vom Berge zum Volke, und heiligte das Volk; und sie wuschen ihre Kleider. Und er sprach zum Volke: Seid bereit auf den dritten Tag, berühret kein Weib! Und es geschah am dritten Tage, als es Morgen war, da waren Donner und Blitze, und schwere Wolken auf dem Berge, und sehr starker Posaunenschall; da erbebte das ganze Volk, das im Lager war. Und Mose führte das Volk aus dem Lager Gott entgegen, und sie traten unten hin an den Berg. Und der ganze Berg Sinai rauchte; weil Jahwe auf ihn herabgekommen war im Feuer, und sein Rauch aufstieg, wie der Rauch eines Ofens; und der ganze Berg bebte sehr. Und der Posaunenschall wurde stärker und stärker. Mose redete, und Jahwe antwortete ihm mit der Stimme. Und Jahwe kam herab auf den Berg Sinai, auf den Gipfel des Berges; und Jahwe rief Mose auf den Gipfel des Berges. Als Mose hinaufgestiegen; da sprach Jahwe zu Mose: Gehe hinab, warne das Volk, daß sie nicht durchbrechen, um Jahwe zu sehen, und Viele von ihnen fallen. Und auch die Priester, die zu Jahwe nahen, sollen sich heiligen, damit Jahwe nicht sie erschlage. Und Mose sprach zu Jahwe: Das Volk kann nicht zum Berge Sinai heransteigen; denn du hast uns gewarnt, und gesprochen: Mache eine Grenze um den Berg und heilige ihn. Und Jahwe sprach zu ihm: Gehe, steige hinab, und komm du, und Aaron mit dir wieder herauf! aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, heraufzusteigen zu Jahwe, damit er sie nicht erschlage. Und Mose ging hinab zum Volke, und sagte es ihnen. Zehn Gebote; Gesetz von Altären.Und Gott redete alle diese Worte, und sprach: Ich bin Jahwe dein Gott, der dich ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechte. Du sollst keine andere Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Schnitzbild, noch irgend ein Abbild dessen machen, das im Himmel oben, und das auf Erden unten, und das im Wasser unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten, und ihnen nicht dienen; denn ich Jahwe, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der heimsucht die Missetat der Väter an den Söhnen, bis in's dritte und bis in's vierte Glied, an denen, die mich hassen; und der Gnade übt an Tausenden, an denen, die mich lieben und meine Gebote halten. Du sollst den Namen Jahwe's, deines Gottes, nicht vergeblich führen; denn nicht ungestraft wird Jahwe den lassen, der seinen Namen vergeblich führt. Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heilig haltest! Sechs Tage sollst du arbeiten, und alle deine Arbeit verrichten. Aber der siebente Tag ist der Sabbat Jahwe's, deines Gottes; du sollst keine Arbeit verrichten, weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremder, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat Jahwe gemacht den Himmel und die Erde, das Meer, und Alles, was darin ist; und er ruhte am siebenten Tage; deswegen segnete Jahwe den Tag des Sabbats, und heiligte ihn. Ehre deinen Vater und deine Mutter; damit du lange lebest in dem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein falsches Zeugnis geben gegen deinen Nächsten. Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten. Du sollst nicht begehren das Weib deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch seinen Ochsen, noch seinen Esel, noch Alles, was dein Nächster hat. Und das ganze Volk vernahm den Donner, und die Flammen, und den Schall der Trompeten, und den rauchenden Berg; und das Volk sah es an; und sie flohen, und stellten sich von ferne; und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, und wir wollen hören! aber nicht Gott soll mit uns reden, damit wir nicht sterben. Da sprach Mose zum Volke: Fürchtet euch nicht! denn um euch zu versuchen, ist Gott gekommen; und damit Furcht vor ihm euch vor Augen sei, daß ihr nicht sündiget. Und das Volk stand von ferne; Mose aber stand dem Dunkel näher, worin Gott war. Da sprach Jahwe zu Mose: So sprich zu den Söhnen Israels: Ihr habet gesehen, daß ich vom Himmel mit euch gesprochen habe. Ihr sollet nicht neben mir machen silberne Götter, und goldene Götter sollet ihr euch nicht machen. Einen Altar von Erde sollst du mir machen, und deine Brandopfer, und deine Dankopfer, deine Schafe, und deine Rinder darauf opfern; an jedem Orte, wo ich eine Erinnerung meines Namens stiften werde, will ich zu dir kommen, und dich segnen. Und wenn du mir einen Altar von Steinen machst, so baue ihn nicht mit behauenen Steinen; denn hast du dein Eisen über ihn geschwungen, so hast du ihn entheiligt. Du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altare steigen, damit deine Blöße nicht vor ihm aufgedeckt werde. Gesetze wegen Leibeigener, Totschlags und körperlicher Verletzungen von Menschen und Tieren.Und dies sind die Rechte, die du ihnen vorlegen sollst: Wenn du einen hebräischen Knecht kaufest, so soll er sechs Jahre dienen; und im siebenten soll er frei ausgehen umsonst. Kommt er in einer Person, so soll er in einer Person ausgehen; hat er ein Weib, so soll sein Weib mit ihm ausgehen. Hat sein Herr ihm ein Weib gegeben, und sie ihm Söhne oder Töchter geboren; so gehört das Weib und ihre Kinder ihrem Herrn; aber er geht in seiner Person aus. Und spricht der Knecht: Ich liebe meinen Herrn, mein Weib und meine Kinder, ich will nicht frei ausgehen; so bringe ihn sein Herr vor die Götter, und bringe ihn an die Türe, oder an den Türpfosten, und sein Herr durchbohre sein Ohr mit einer Pfrieme; so ist er sein Knecht auf immer. Und wenn Jemand seine Tochter als Magd verkauft, so kann sie nicht ausgehen, wie die Knechte ausgehen. Wenn sie ihrem Herrn nicht gefällt, daß er sie nicht zum Weibe nimmt, so soll er sie losgeben; an ein fremdes Volk hat er nicht Macht sie zu verkaufen, er würde treulos an ihr handeln. Wenn er sie aber seinem Sohne verlobt; so soll er nach dem Rechte der Töchter an ihr tun. Wenn er für ihn eine andere nimmt; so soll er ihren Unterhalt, ihre Bedeckung, und ihre Beiwohnung nicht verringern. Und wenn er diese drei Dinge ihr nicht tut; so soll sie frei ausgehen ohne Geld. Wer einen Menschen schlägt, daß er stirbt, der soll getötet werden. Wer aber nicht nach dem Leben getrachtet hatte, sondern wenn Gott ihn unter seine Hand kommen ließ; so will ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen kann. Und wenn Jemand an seinem Nächsten frevelt, und ihn mit List umbringt; so sollst du ihn von meinem Altare weg zum Tode nehmen. Und wer seinen Vater und seine Mutter schlägt, der soll getötet werden. Und wer einen Menschen stiehlt und ihn verkauft, und wenn er in seiner Hand gefunden wird, der soll getötet werden. Und wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, der soll getötet werden. Und wenn Männer sich zanken, und der Eine schlägt den Andern mit einem Steine, oder mit der Faust, daß er nicht stirbt, sondern auf's Lager fällt; falls er aufsteht, und gehet aus an seinem Stabe; so soll der, der ihn schlug, ungestraft bleiben; nur sein Versäumnis soll er ihm vergüten, und ihn heilen lassen. Und wenn Jemand seinen Knecht oder seine Magd mit einem Stocke schlägt, daß er unter seiner Hand stirbt, so soll er gestraft werden. Aber wenn er einen Tag, oder zwei Tage beim Leben bleibt, so soll er nicht gestraft werden; denn es ist sein Geld. Und wenn Männer hadern, und schlagen ein schwangeres Weib, daß ihre Frucht von ihr geht, aber keine Verletzung geschehen ist; so soll er an Geld gestraft werden, wie viel der Mann der Frau ihm auflegt, und er soll es vor Richtern geben. Wenn aber Verletzung geschehen ist; so sollst du geben Leben um Leben, Aug' um Aug', Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmahl um Brandmahl, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme. Und wenn Jemand das Auge seines Knechtes, oder das Auge seiner Magd schlägt, und es verderbt; so soll er ihn frei lassen für sein Auge. Und wenn er einen Zahn seines Knechtes, oder einen Zahn seiner Magd ausschlägt; so soll er ihn frei lassen für seinen Zahn. Und wenn ein Stier einen Mann oder ein Weib stößt, daß er stirbt; so soll der Stier gesteinigt werden, und sein Fleisch soll man nicht essen; und der Herr des Stieres soll ungestraft bleiben. Wenn aber der Stier zuvor stößig war, und man hat seinen Herrn gewarnt, und er hat ihn nicht verwahrt, und er tötet einen Mann oder ein Weib; so soll der Stier gesteinigt werden, und auch sein Herr soll getötet werden. Wenn man ihm eine Sühne auflegt; so soll er das Lösegeld seiner Seele geben, Alles, was man ihm auflegt. Er mag einen Sohn oder eine Tochter stoßen, nach demselben Rechte soll ihm geschehen. Wenn der Stier einen Knecht stößt, oder eine Magd; so soll er dreißig Silberlinge seinem Herrn geben; und der Stier soll gesteinigt werden. Und wenn Jemand eine Grube öffnet, oder wenn Jemand eine Grube gräbt, und sie nicht bedeckt; und darein ein Stier, oder ein Esel fällt; so soll der Herr der Grube erstatten; Silber soll er dem Herrn desselben geben, und das tote Tier sei sein. Und wenn der Stier des Einen den Stier des Andern stößt, daß er stirbt; so soll man den lebenden Stier verkaufen, und das Geld um die Hälfte Teilen, und auch den toten Stier soll man Teilen. Wenn aber bekannt ist, daß der Stier zuvor stößig war, und sein Herr hat ihn nicht verwahrt; so soll er Stier um Stier erstatten, und der tote Stier sei sein. Gesetze wegen Diebstahls, anvertrauten Gutes und dergleichen.Wenn Jemand einen Stier, oder ein Schaf stiehlt, und es schlachtet, oder verkauft; so soll er fünf Rinder für den Stier, und vier Schafe für das Schaf erstatten. Wenn der Dieb beim Einbruch ergriffen und geschlagen wird, daß er stirbt, so ist's bei ihm keine Blutschuld. Wenn aber die Sonne über ihm aufgegangen ist, so ist's bei ihm Blutschuld; er soll wieder erstatten; hat er nichts, so soll er um seines Diebstahls willen verkauft werden. Wird das Gestohlene in seiner Hand lebend gefunden, sei es ein Stier, oder ein Esel, oder ein Schaf; so soll er zwei wieder erstatten. Wenn Jemand ein Feld, oder einen Weinberg abweidet, so daß er sein Vieh hineingelassen, und das Feld des Andern abgeweidet hat; so soll er's mit dem Besten von seinem Felde, und mit dem Besten von seinem Weinberge erstatten. Wenn Feuer ausbricht, und Dornen ergreift, und ein Garbenhaufe, oder Getreide, oder ein Feld verzehrt wird; so soll's der erstatten, der den Brand angesteckt hat. Wenn Jemand seinem Nächsten Geld, oder Gefäße zum Aufbewahren gibt; und dasselbe aus dem Hause des Mannes gestohlen, und der Dieb gefunden wird; so soll er es doppelt erstatten. Wenn der Dieb nicht gefunden wird; so soll man den Hausherrn vor die Götter treten lassen, ob er seine Hand nicht nach der Sache seines Nächsten ausgestreckt habe. Bei jeder Klage über Unrecht, über einen Stier, über einen Esel, über ein Schaf, über ein Kleid, über alles Verlorne, von dem man sagt: Hier ist es! soll Beider Sache vor die Götter gebracht werden; wen die Götter schuldig erklären, der soll seinem Nächsten doppelt erstatten. Wenn Jemand seinem Nächsten einen Esel, oder ein Schaf, oder irgend ein Tier zum Aufbewahren gibt, und es stirbt, oder wird verletzt, oder weggetrieben, ohne daß es Jemand sieht; so sei ein Eid Jahwe's zwischen beiden, ob er nicht die Hand ausgestreckt hat nach der Sache seines Nächsten, und der Eigentümer desselben soll es annehmen, aber Jener nichts vergüten. Wenn es aber bei ihm weggestohlen wird; so soll er es seinem Eigentümer vergüten. Wenn es zerrissen wird; so soll er ihm Zeugnis bringen; das Zerissene soll er nicht vergüten. Und wenn Jemand von seinem Nächsten etwas entlehnt, und es wird beschädigt, oder stirbt, da sein Eigentümer nicht dabei war, so soll er es vergüten. War aber sein Eigentümer dabei; so soll er es nicht vergüten, wenn er ein Lohnarbeiter war, der um Lohn mitging. Wenn Jemand eine Jungfrau verführt, die nicht verlobt ist, und bei ihr schläft, der soll sie sich zum Weib erkaufen. Wenn ihr Vater sich weigert, sie ihm zu geben; so soll er Geld darwägen nach dem Kaufpreise einer Jungfrau. Eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen. Wer ein Tier beschläft, soll getötet werden. Wer den Göttern opfert, außer Jahwe allein, der soll getötet werden. Den Fremdling sollst du nicht drängen, und ihn nicht drücken; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten. Witwen und Waisen sollet ihr nicht bedrücken. Wenn du sie bedrückest; so werde ich, wenn sie zu mir schreien, ihr Geschrei erhören; und mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch töten mit dem Schwerte; ja, eure Weiber sollen Witwen werden, und eure Kinder Waisen. Wenn du meinem Volke Geld leihest, dem Armen bei dir; so sei kein Wucherer gegen ihn, und leg ihm keine Zinsen auf. Wenn du ein Kleid deines Nächsten zum Pfand nimmst; so sollst du es beim Untergang der Sonne ihm wiedergeben. Denn dies ist seine einzige Bedeckung, dies sein Kleid für seine Haut; auf was soll er schlafen? Ja es wird geschehen, wenn er zu mir schreiet, werde ich es hören; denn ich bin gnädig. Die Götter sollst du nicht lästern, und dem Fürsten in deinem Volke nicht fluchen. Mit deiner Erstfrucht der Ernte und der Weinlese sollst du nicht säumen; deinen erstgebornen Sohn sollst du mir geben. So sollst du es mit deinen Stieren, und mit deinen Schafen machen: Sieben Tage sollen sie bei ihrer Mutter sein; am achten Tage sollst du sie mir geben. Und heilige Leute sollet ihr mir sein; darum sollet ihr das Fleisch, das auf dem Felde zerrissen ist, nicht essen; den Hunden werfet es vor! Verschiedene Gesetze von Recht und Gerechtigkeit, von Festen, und Austreibung der Kananiter.Du sollst kein lügenhaftes Gerücht vorbringen; du sollst deine Hand nicht mit den Gottlosen verbinden, ein falscher Zeuge zu werden. Du sollst nicht der Menge folgen, Böses zu tun, auch sollst du nicht bei einer Rechtssache so antworten, daß du der Menge nach dich neigest, und das Recht beugest. Auch den Armen sollst du nicht begünstigen in seiner Rechtssache. Wenn du den Stier deines Feindes, oder seinen Esel antriffst, der irre geht; so bringe ihm denselben zurück. Wenn du den Esel deines Hassers unter seiner Last erliegen siehst; so hüte dich, ihn zu verlassen; du sollst mit ihm denselben losmachen. Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Rechtssache. Von trügerischen Sachen sei ferne! Den Unschuldigen und Gerechten bringe nicht um; denn ich lasse den Gottlosen nicht als gerecht gelten. Und Geschenke sollst du nicht nehmen; denn das Geschenk blendet die Sehenden; und verdreht die Sache der Gerechten. Den Fremdling sollst du nicht bedrücken; ihr wisset, wie es dem Fremdlinge zu Mute ist; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten. Sechs Jahre sollst du das Land besäen, und deine Früchte einsammeln. Und im siebenten sollst du es ruhen und liegen lassen, daß die Armen deines Volkes es essen; und das Übrige mögen die Tiere des Feldes fressen. So sollst du es mit deinem Weinberge, und deinem Ölbaume machen. Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun, und am siebenten sollst du ruhen; damit dein Stier, und dein Esel ausruhe; und der Sohn deiner Magd, und dein Fremdling sich erhole. Und auf Alles, was ich euch gesagt habe, sollet ihr halten; und des Namens anderer Götter sollet ihr nicht gedenken; er soll nicht gehört werden in deinem Munde. Dreimal sollst du mir ein Fest feiern im Jahre. Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten; sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur Zeit des Monates Abib; denn in ihm bist du aus Ägypten ausgezogen; und ihr sollet vor meinem Angesichte nicht leer erscheinen. Und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Arbeit, was du auf dem Felde gesäet hast; und das Fest der Einsammlung, wenn das Jahr ausgeht, wenn du deine Arbeit einsammelst vom Felde. Dreimal im Jahre sollen alle Männlichen unter dir vor dem Herrn, Jahwe, erscheinen. Du sollst das Blut meines Opfers nicht bei Sauerteig opfern, und das Fett von meinem Feste her soll nicht bis zum Morgen bleiben. Das Erste von den Erstlingen deines Feldes sollst du in's Haus Jahwe's, deines Gottes, bringen. Du sollst ein Böckchen nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Siehe! ich sende meinen Engel vor dir her, dich zu bewahren auf dem Wege, und dich zu bringen an den Ort, den ich bereitet habe. Hüte dich vor seinem Angesicht, und höre auf seine Stimme, sei nicht widerspenstig gegen ihn; sonst wird er eure Vergehen nicht vergeben, weil mein Name in ihm ist. Doch wenn du auf seine Stimme hörest, und Alles tust, was ich rede; so werde ich deine Feinde befeinden, und deine Verfolger verfolgen. Ja, vor dir hergehen soll mein Engel, und dich bringen zu den Amoritern, und Hethitern, und Pheresitern, und Kananitern, Hevitern, und Jebusitern; und ich werde sie vertilgen. Du sollst ihre Götter nicht anbeten, und ihnen nicht dienen; und nicht nach ihren Werken tun; sondern niederreißen sollst du sie, und ihre Bildsäulen zerbrechen. Und ihr sollet Jahwe, eurem Gott dienen; so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich werde Krankheit von dir entfernen. Es werden keine Fehlgebärende noch Unfruchtbare in deinem Lande sein; die Zahl deiner Tage will ich voll machen. Meinen Schrecken will ich vor dir her senden, und alles Volk bestürzt machen, zu denen du kommest; und machen, daß alle deine Feinde dir den Rücken kehren. Und ich will Hornissen vor dir her senden, daß sie die Heviter, die Kananiter, und die Hethiter vor dir vertreiben. Ich will sie nicht vor dir vertreiben in einem Jahr; damit das Land nicht öde werde, und die wilden Tiere des Feldes sich nicht wider dich vermehren. Nach und nach will ich sie vor dir vertreiben, bis du dich vermehrest, und das Land einnimmst. Und ich will deine Grenze vom Schilfmeere bis zum Meere der Philister setzen, und von der Wüste bis zum Strom; denn ich will in eure Hände die Einwohner des Landes geben, und sie vor dir vertreiben. Du sollst mit ihnen, und ihren Göttern keinen Bund machen. Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen, damit sie dich nicht zur Sünde gegen mich verführen; denn verehrst du ihre Götter, so wird es dir zum Fallstricke sein. Aufzeichnung der Gesetze, und feierlicher Bund; die Ältesten Schauen mit Mose die Herrlichkeit Jahwe's; Mose geht allein zu Jahwe.Und zu Mose sprach er: Gehe herauf zu Jahwe, du und Aaron, Nadab und Abihu, und siebenzig von den Ältesten Israels, und betet an von ferne! Und Mose allein soll herzutreten zu Jahwe; aber sie sollen nicht herzutreten; und das Volk soll nicht mit ihm heraufkommen. Und Mose ging und erzählte dem Volke alle Worte Jahwe's, und alle Rechte. da antwortete das ganze Volk mit Einer Stimme, und sprach: Alle Worte, die Jahwe geredet hat, wollen wir tun. Und Mose schrieb alle Worte Jahwe's, und machte sich früh auf; und baute einen Altar unten am Berge, und zwölf Säulen nach den zwölf Stämmen Israels. Und er sandte die Jünglinge unter den Söhnen Israels hin, daß sie Brandopfer opferten, und Jahwe Dankopfer brächten von jungen Stieren. Und Mose nahm die Hälfte des Blutes, und tat sie in Becken; und die Hälfte des Blutes sprengte er auf den Altar. Und er nahm das Buch des Bundes, und las es vor den Ohren des Volkes, und sie sprachen: Alles, was Jahwe geredet hat, wollen wir tun und gehorchen. Da nahm Mose das Blut, und sprengte es auf das Volk, und sprach: Siehe! das Blut des Bundes, den Jahwe mit euch geschlossen hat auf alle diese Worte. Und Mose, und Aaron, Nadab und Abihu, und siebenzig von den Ältesten Israels gingen hinauf. Da sahen sie den Gott Israels, und unter seinen Füßen Etwas, hell wie Saphir, und rein wie der Himmel selbst. Und er streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Söhne Israels. Und sie schauten Gott und aßen und tranken. Und Jahwe sprach zu Mose: Steige herauf zu mir auf den Berg und sei dort! da will ich dir steinerne Tafeln geben und das Gesetz, und das Gebot, das ich geschrieben habe, sie zu lehren. Da machte sich Mose auf mit Josua, seinem Diener; und Mose ging hinauf auf den Berg Gottes. Und zu den Ältesten sagte er: Bleibet hier, bis wir zu euch zurückkehren; und siehe! Aaron und Hur sind bei euch, wer Rechtshändel hat, der trete vor sie! Da ging Mose auf den Berg, und die Wolke bedeckte den Berg. Und die Herrlichkeit Jahwe's wohnte auf dem Berge Sinai, und Wolken bedeckten ihn sechs Tage lang. da rief er Mose am siebenten aus der Wolke. Und das Erscheinen der Herrlichkeit Jahwe's war wie verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Söhne Israels. Und Mose ging mitten in die Wolke, als er den Berg hinauf stieg. Und Mose war auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte. Vorschrift wegen der Beiträge zur Wohnung Jahwe's; Lade, Tisch, Leuchter.Da redete Jahwe zu Mose und sprach: Rede mit den Söhnen Israels, daß sie mir Beiträge geben; von Jedermann, den sein Herz antreibt, sollet ihr den Beitrag für mich nehmen. Und dies ist der Beitrag, den ihr von ihnen nehmen sollet: Gold, und Silber, und Erz; Und purpurblauen Zeug, und roten Purpur, und Kokkus, Baumwolle, und Ziegenhaare; und rote Widderfelle, und Thahasfelle, und Akazienholz; Öl für die Lampe, Gewürze zu Salböl und zu wohlriechendem Räucherwerke; Onyxsteine und eingefaßte Steine für das Ephod, und für das Brustschild. So sollen sie mir ein Heiligtum machen, daß ich wohne in ihrer Mitte. Ganz so, wie ich dich das Vorbild der Wohnung, und das Vorbild aller Geräte sehen lasse; so sollet ihr es machen. Machet eine Lade von Akazienholz, zwei und eine halbe Elle lang, und anderthalb Ellen breit, und anderthalb Ellen hoch. Und überziehe sie mit reinem Golde, innen und außen überziehe sie; und mache daran einen goldenen Rand, ringsum. Und gieß dazu vier goldene Ringe, und setze sie an ihre vier Ecken; zwei Ringe auf der einen Seite, und zwei Ringe auf der andern Seite. Und mache Stangen aus Akazienholz, und überziehe sie mit Gold. Und stecke die Stangen in die Ringe an den Seiten der Lade, die Lade an ihnen zu tragen. In den Ringen der Lade sollen die Stangen sein, sie sollen nicht herauskommen. Und lege in die Lade die Verordnung, die ich dir geben werde. Und mache einen Deckel von reinem Golde, zwei und eine halbe Elle lang, und anderthalb Ellen breit. Dann mache zwei Cherubim von Gold, poliert mache sie an beiden Enden des Deckels. Und mache den einen Cherub an diesem Ende, und den andern Cherub am andern Ende, über den Deckel machet die Cherubim an beiden Enden. Und die Cherubim sollen die Flügel darüber hin ausbreiten, mit ihren Flügeln den Deckel bedecken, und ihre Gesichter sollen einander zugewendet, gegen den Deckel zu die Gesichter der Cherubim gerichtet sein. Und lege den Deckel auf die Lade oben auf; und in die Lade lege die Verordnung, die ich dir geben werde. Und dort will ich mich dir stellen, und mit dir reden vom Deckel herab, zwischen den zwei Cherubim hervor, die auf der Lade der Verordnung sind, Alles, was ich dir auftrage an die Söhne Israels. Und mache einen Tisch von Akazienholz, zwei Ellen lang, und eine Elle breit, und anderthalb Ellen hoch. Und überziehe ihn mit reinem Golde, und mache daran einen goldenen Rand ringsum. Und mache daran eine Leiste handbreit ringsum; und mache einen goldenen Rand an die Leiste ringsum. Und mache daran vier goldene Ringe, und setze die Ringe an die vier Ecken, die über seinen vier Füßen sind. Neben der Leiste sollen die Ringe sein, zur Aufnahme der Stangen, um den Tisch zu tragen. Und mache die Stangen von Akazienholz, und überziehe sie mit Gold, weil daran der Tisch getragen wird. Und mache für ihn Schüsseln, und Becher, und Platten, und Schalen, aus denen man Opfer gießt; aus reinem Golde sollst du sie machen. Und lege auf den Tisch Schaubrote beständig vor meinem Angesichte. Und mache einen Leuchter von reinem Golde, poliert sollst du den Leuchter machen, seine Stange, und seine Röhre, seine Kelche, seine Knäufe, und seine Blumen seien an ihm. Und sechs Röhren sollen von seinen Seiten ausgehen, drei Leuchterröhren aus seiner einen Seite, und drei Leuchterröhren aus seiner andern Seite. Drei mandelblütenförmige Kelche seien an der einen Röhre, Knauf und Blume; und drei mandelblütenförmige Kelche seien an der andern Röhre, Knauf und Blume. So sei es an den sechs Röhren, die aus dem Leuchter hervorgehen. Und am Leuchter seien vier Kelche, mandelblütenförmig mit ihren Knäufen, und ihren Blumen. Und ein Knauf sei unter zwei Röhren an demselben; wieder ein Knauf unter zwei Röhren an demselben, und noch ein Knauf unter zwei Röhren an demselben; so sei es an den sechs Röhren, die vom Leuchter ausgehen. Seine Knäufe und Röhren sollen an ihm sein, das Ganze sei poliertes, lauter reines Gold. Und mache seiner Lampen sieben, und bringe seine Lampen auf ihn, und laß sie sich gegenüber zuleuchten; und seine Lichtputzen, und seine Feuerbehälter, von reinem Golde. Aus einem Talente reinen Goldes mache ihn, mit allen jenen Geräten. Und sehe darauf, daß du ihn machest nach dem Vorbilde, das dir gezeigt worden ist auf dem Berge. Vorschrift wegen des heiligen Zeltes.Und die Wohnung sollst du aus zehn Tüchern machen, von gezwirnter Baumwolle, und purpurblauem Zeug, und rotem Purpur, und Kokkus, mit künstlich gewirkten Cherubim sollst du sie machen. Die Länge eines Tuches sei acht und zwanzig Ellen, und die Breite vier Ellen - ein Tuch. Eine Größe sollen alle Tücher haben. Fünf Tücher seien zusammengefügt, das eine an das andere; und wieder fünf Tücher zusammengefügt, das eine an das andere. Und mache Schlingen von blauem Purpur an den Rand des einen Tuches, am Ende, wo es zusammengefügt wird; und so mache es auch am andern Rande des Tuches, wo es mit dem zweiten zusammengefügt wird. Fünfzig Schlingen sollst du an dem einen Tuche machen, und fünfzig Schlingen sollst du am Ende des Tuches machen, wo es mit dem zweiten zusammengefügt wird; die Schlingen müssen einander gegenüber stehen. Und mache fünfzig goldene Haken, und füge die Tücher durch die Haken aneinander, so daß die Wohnung ein Ganzes werde. Und mache Tücher von Ziegenhaaren zu einem Zelte über die Wohnung, eilf solcher Tücher sollst du machen. Die Länge eines Tuches sei dreißig Ellen, und die Breite vier Ellen - ein Tuch. Eine Größe sollen die eilf Tücher haben. Dann füge fünf Tücher besonders, und sechs Tücher besonders zusammen; und mache das sechste Tuch doppelt an der Vorderseite des Zeltes. Und mache fünfzig Schlingen an dem äußersten Rande des Tuches, wo es verbunden wird, und fünfzig Schlingen an dem Rande des Tuches, wo es mit dem zweiten verbunden wird. Und mache fünfzig eherne Haken, und bringe die Haken in die Schlingen; und verbinde das Zelt, daß es Eines sei. Und die Überlänge, die am Tuche des Zeltes übrig ist, die Hälfte dieses überlangen Tuches soll hinten an der Wohnung herabhängen. Und die Elle auf dieser Seite, und die Elle auf der andern Seite von der Überlänge der Tücher des Zeltes soll herabhängen an beiden Seiten der Wohnung, um sie zu bedecken. Und mache eine Decke über das Zelt von roten Widderfellen, und eine Decke von Thahasfellen darüber hin. Und mache Bretter zu der Wohnung aus Akazienholz, aufrecht stehend; zehn Ellen lang jedes Brett, und anderthalb Ellen breit ein Brett; zwei Bandleisten an jedem Brette, eingreifend die eine in die andere. So mache es an allen Brettern der Wohnung! Und mache die Bretter der Wohnung, das zwanzig Bretter auf der Südseite seien gegen Süden; und vierzig silberne Füße mache unter den zwanzig Brettern, zwei Füße unter einem Brette, zu seinen zwei Bandleisten, und wieder zwei Füße unter dem andern Brette zu seinen zwei Bandleisten; und an der zweiten Seite der Wohnung, der Nordseite, zwanzig Bretter, und vierzig silberne Füße; zwei Füße unter einem Brette, und wieder zwei Füße unter dem andern Brette. Und an der Hinterseite der Wohnung gegen Westen mache sechs Bretter. Und zwei Bretter mache an den Ecken der Wohnung an der Hinterseite. Und sie seien gedoppelt von unten, und eben so stark seien sie nach oben hin, bis zum ersten Ringe. So soll es mit diesen beiden sein, die an beiden Ecken sein sollen: daß es acht Bretter seien mit silbernen Füßen, sechzehn Füßen, nämlich: zwei Füße unter einem Brette, wieder zwei Füße unter dem andern Brette. Und mache Riegel von Akazienholz, fünf für die Bretter der ersten Seite der Wohnung, und fünf Riegel für die Bretter der zweiten Seite der Wohnung, und fünf Riegel für die Bretter der Hinterseite der Wohnung gegen Westen. Und der mittlere Riegel mitten an den Brettern soll gehen von einem Ende zum andern. Und die Bretter überziehe mit Gold, ihre Ringe mache von Gold, die Riegel hindurch zu stecken; und überziehe die Riegel mit Gold. Und errichte die Wohnung nach dem Muster, das dir auf dem Berge gezeigt worden. Und mache einen Vorhang von blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, und gezwirnter Baumwolle; künstlich gewirkte Cherubim sollst du daran machen. Und hänge ihn an vier Säulen von Akazienholz, mit Gold überzogen, und mit goldenen Nägeln, auf vier silbernen Füßen. Und bringe den Vorhang unter die Haken, und stelle dorthin, hinterhalb des Vorhanges, die Lade der Verordnung; und der Vorhang soll scheiden zwischen dem Heiligen, und Allerheiligsten. Und lege den Deckel auf die Lade der Verordnung im Allerheiligsten. Und stelle den Tisch außerhalb des Vorhanges, und den Leuchter dem Tische gegenüber an die Südseite der Wohnung; und den Tisch stelle an die Nordseite. Und mache einen Vorhang zur Türe des Zeltes von blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, und gezwirnter Baumwolle, bunt gewoben. Und mache zu dem Vorhange fünf Säulen von Akazienholz, und überziehe sie mit Gold, mit goldenen Nägeln; und gieße für sie fünf eherne Füße. Brandopferaltar; Vorhof; heiliges Öl.Und mache einen Altar aus Akazienholz fünf Ellen lang, und fünf Ellen breit; geviert sei der Altar, und drei Ellen seine Höhe. Und mache ihm Hörner an seinen vier Ecken; an ihm seien seine Hörner; und überziehe ihn mit Erz. Und mache für ihn Aschentöpfe, und Schaufeln, und Schalen, und Gabeln, und Kohlenpfannen; alle seine Gerätschaften mache aus Erz. Und mache für ihn ein Gitter, von netzförmiger Arbeit aus Erz; und mache an dem Gitter vier Ringe von Erz, an seine vier Enden. Und hänge es unter den Rand des Altars, von unten an, daß das Netz bis an die Mitte des Altars gehe. Und mache Stangen für den Altar; Stangen von Akazienholz, und überziehe sie mit Erz. Und man bringe seine Stangen in die Ringe, das die Stangen an beiden Seiten des Altars seien, ihn damit zu tragen. Hohl von Brettern mache ihn; wie ich ihn dir auf dem Berge gezeigt habe, so sollen sie ihn machen. Und mache einen Hof der Wohnung, an der Südseite gegen Süden Vorhänge für den Hof aus gezwirnter Baumwolle, hundert Ellen lang für eine Seite; und zwanzig Säulen, und zwanzig Füße aus Erz; die Nägel der Säulen, und ihre Querstangen aus Silber. Und ebenso an der Nordseite sei die Länge der Vorhänge hundert Ellen, und zwanzig Säulen mit zwanzig Füßen aus Erz; und die Nägel der Säulen, und ihre Querstangen aus Silber. Und in der Breite des Hofes auf der Westseite seien Vorhänge von fünfzig Ellen, mit zehn Säulen, und zehn Füßen. Und die Breite des Hofes auf der Ostseite gegen Morgen sei fünfzig Ellen; und fünfzehn Ellen Vorhänge auf einer Seite, mit drei Säulen, und drei Füßen. und an der andern Seite fünfzehn Ellen Vorhänge, mit drei Säulen, und drei Füßen. Und am Tore des Hofes sei ein Vorhang von zwanzig Ellen von blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, und gezwirnter Baumwolle, bunt gewirkt, mit vier Säulen, und vier Füßen. Alle Säulen des Hofes ringsum haben Querstangen von Silber, ihre Nägel von Silber, und ihre Füße von Erz. Die Länge des Hofes sei hundert Ellen, und die Breite fünfzig Ellen überall; und die Höhe fünf Ellen, von gezwirnter Baumwolle, und mit ehernen Füßen. Alle Geräte der Wohnung zu ihrem ganzen Dienste, und alle ihre Pflöcke, und alle Pflöcke des Hofes seien aus Erz. Und du gebiete den Söhnen Israels, daß sie dir gereinigtes, ausgestoßenes Olivenöl bringen für den Leuchter, um die Lampen beständig aufzusetzen. In dem Versammlungs-Zelte, außerhalb des Vorhanges, der vor dem Zeugnisse hängt, soll sie Aaron und seine Söhne zurichten, vom Abend bis zum Morgen, vor Jahwe. Dies sei eine ewige Satzung durch ihre Geschlechter hinab unter den Söhnen Israels. Priesterliche Kleidung Aarons und seiner Söhne.Und du laß vor dich treten Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne mit ihm aus den Söhnen Israels, daß er mir als Priester diene: Aaron, Nadab, und Abihu, Eleasar, und Ithamar, die Söhne Aarons. Und mache heilige Kleider für Aaron, deinen Bruder, zur Herrlichkeit und Zierde. Und du rede mit allen willigen Kunstverständigen, die ich mit dem Geiste der Einsicht erfüllt habe, daß sie die Kleider Aarons machen, um ihn zu weihen, daß er mir als Priester diene. Und dies sind die Kleider, die sie machen sollen: Brustschild, und Ephod, und Oberkleid, und Unterkleid von gewürfeltem Zeug, Kopfbinde, und Gürtel. So sollen sie die heiligen Kleider machen für Aaron, deinen Bruder, und für seine Söhne, daß sie mir als Priester dienen. Und sie sollen das Gold, und den purpurblauen, und den purpurroten Zeug, und den Kokkus, und die Baumwolle nehmen; und sie sollen das Ephod machen von Gold, blauem Purpur, rotem Purpur, Kokkus, und gezwirnter Baumwolle, künstlich gewirkt. Zwei zu verbindende Schulterblätter seien daran an seinen beiden Enden, daß es verbunden werden kann. Und der Gürtel seines Umgürtens, der daran ist, sei so wie dessen andere Arbeit an ihm, aus Gold, blauem Purpur, rotem Purpur, Kokkus, und aus gezwirnter Baumwolle. Und nimm zwei Onyxsteine, und grabe darein die Namen der Söhne Israels, sechs ihrer Namen auf den einen Stein, und die sechs übrigen Namen auf den andern Stein nach ihrem Alter; mit der Arbeit des Steinschneiders, und der Siegelringstecher grabe in die zwei Steine die Namen der Söhne Israels; rings in Gold gefaßt mache sie. Und hefte die zwei Steine auf die Schulterblätter des Ephod, als Gedenksteine für die Söhne Israels, daß Aaron ihre Namen trage vor Jahwe auf seinen Schultern zur Erinnerung. Und mache die Einfassungen von Gold; und zwei Grenzschnüre von reinem Golde, von geflochtener Arbeit mache sie, und setze die geflochtenen Schnüre an die Einfassungen. Und den Brustschild des Ausspruchs mache mit künstlicher Arbeit; so wie das Ephod sollst du ihn machen, von Gold, von Purpurblau, Purpurrot, Kokkus, und gezwirnter Baumwolle sollst du ihn machen. Geviert sei er, doppelt, eine Spanne seine Länge, und eine Spanne seine Breite. Und fasse ihn mit Edelsteinen ein, mit vier Reihen Steine; eine Reihe habe einen Sarder, einen Topas, und einen Smaragd - die erste Reihe; und die zweite Reihe einen Karfunkel, einen Saphir, und einen Diamant; und die dritte Reihe einen Opal, einen Achat, und einen Amethyst; und die vierte Reihe einen Chrysolith, einen Onyx, und einen Jaspis; mit Gold sollen sie eingefaßt sein in ihren Einfassungen. Und die Steine seien nach den Namen der Söhne Israels, Zwölf nach ihren Namen; wie Siegelringe gegraben seien sie, jeder mit seinem Namen, nach den zwölf Stämmen. Und mache an den Brustschild Grenzschnüre, geflochten von reinem Golde. Und mache an den Brustschild zwei goldene Ringe, und setze die zwei Ringe an die zwei Enden des Brustschildes. Und setze die zwei goldenen Schnüre an die zwei Ringe an die Enden des Brustschildes; und die zwei andern Enden der zwei Schnüre setze an die zwei Einfassungen; und setze sie an die Schulterblätter des Ephods von vorn. Und mache zwei goldene Ringe, und setze sie an die zwei Enden des Brustschildes, an den Rand, der gegen das Ephod zu einwärts gekehrt ist. Und mache zwei goldene Ringe, und setze sie an die beiden Schulterblätter des Ephods, unten, vorn zu, nahe an der Stelle, wo es zusammengefügt ist, über dem Gürtel des Ephods. Und sie sollen den Brustschild mit seinen Ringen an die Ringe des Ephods binden mit purpurblauen Schnüren, daß er über dem Gürtel des Ephods sei, und daß sich der Brustschild nicht vom Ephod verrücke. So soll Aaron die Namen der Söhne Israels im Brustschilde des Ausspruches tragen, über seinem Herzen, wenn er in's Heiligtum eintritt, zur Erinnerung vor Jahwe beständig. Und lege in den Brustschild des Ausspruches das Urim und Tummim, daß sie über dem Herzen Aarons seien, wenn er eintritt vor Jahwe; und Aaron trage den Ausspruch über die Söhne Israels auf seinem Herzen vor Jahwe beständig. Und mache das Oberkleid des Ephods ganz von purpurblauem Zeug. Und zuoberst in seiner Mitte sei eine Öffnung, eine Borde sei rings um die Öffnung, gewoben, wie die Öffnung eines Panzers sei sie, daß es nicht einreiße. Und mache an seinen Saum purpurblaue, purpurrote und kokkusfarbige Granatäpfel, an seinen Saum ringsum, und goldene Schellen zwischen ihnen, ringsum. Eine goldene Schelle und ein Granatapfel, wieder eine goldene Schelle und ein Granatapfel sei rings um den ganzen Saum des Oberkleides. Und Aaron soll es umhaben beim Dienste, daß man seinen Klang höre, wann er in's Heiligtum eingeht vor Jahwe, und wann er herausgeht, auf daß er nicht sterbe. Und mache ein Blech von reinem Gold, und grabe darauf, wie man Siegelringe gräbt: Jahwe geheiligt. Und binde es an eine purpurblaue Schnur, und es sei an der Kopfbinde; vorn an der Kopfbinde sei es. So sei es auf der Stirne Aarons! Und Aaron trage die Schuld des Geweihten, was die Söhne Israels weihen bei all ihren heiligen Gaben; ja es sei auf seiner Stirne beständig, um sie wohlgefällig zu machen vor Jahwe. Und wirke das Unterkleid aus Baumwolle, und mache die Kopfbinde aus Baumwolle, und den Gürtel mache buntgewirkt. Und den Söhnen Aarons mache Unterkleider, und mache ihnen Gürtel, und Mützen mache ihnen zur Herrlichkeit und Zierde. Und bekleide sie, Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne mit ihm; und salbe sie, und fülle ihre Hände, und weihe sie, daß sie mir als Priester dienen. Und mache ihnen Beinkleider von feiner Baumwolle, um die Schamteile zu bedecken, von den Hüften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen. Und Aaron und seine Söhne sollen sie umhaben, wann sie in das Versammlungszelt eintreten, oder wann sie zum Altare nahen, um zu dienen im Heiligtum; so tragen sie keine Schuld, daß sie sterben müßten. Ein ewiges Gesetz sei es für ihn und seinen Samen nach ihm! Einweihung der Priester; tägliches Opfer des Altares.Und dies ist's, was du mit ihnen tun sollst, um sie mir zu weihen, daß sie mir als Priester dienen: Nimm einen jungen Stier, und zwei fehlerlose Widder, und ungesäuertes Brot, und ungesäuerte Kuchen, mit Öl übergossen, und ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen, aus Weizenmehl mache sie. Und lege sie in einen Korb, und bringe sie im Korbe her, mit dem jungen Stiere, und den zwei Widdern. Und Aaron, und seine Söhne bringe vor die Türe des Versammlungszeltes, und wasche sie mit Wasser. Und nimm die Kleider, und bekleide den Aaron mit dem Unterkleide, und mit dem Oberkleide des Ephods, und mit dem Ephod, und mit dem Brustschilde, und umgürte ihn mit dem Gürtel des Ephods. Und lege die Kopfbinde um sein Haupt, und hefte das heilige Stirnblech an die Binde. Und nimm das Salböl, und gieß es auf sein Haupt, und salbe ihn. Dann bringe seine Söhne her, und bekleide sie mit den Unterkleidern; und gürte sie mit dem Gürtel, Aaron und seine Söhne, und umbinde ihnen die Mütze; so sollen sie das Priestertum haben zur ewigen Satzung. Nachdem du gefüllt hast die Hand Aarons, und die Hand seiner Söhne; so bringe den jungen Stier herbei vor das Versammlungszelt; da soll Aaron und seine Söhne ihre Hände auf das Haupt des jungen Stieres legen. Und du sollst schlachten den jungen Stier vor Jahwe an der Türe des Versammlungszeltes. Dann nimm vom Blute des jungen Stieres, und streiche es an die Hörner des Altares mit deinem Finger; und alles Blut gieße aus an den Fußboden des Altares. Und nimm alles Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und das Netz über der Leber, und die zwei Nieren, und das Fett, das über denselben ist; und zünde es an auf dem Altare. Aber das Fleisch des jungen Stieres, und seine Haut, und seinen Mist verbrenne mit Feuer außerhalb des Lagers; ein Sündopfer ist dies. Und den einen Widder nimm, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf das Haupt des Widders legen. Dann schlachte den Widder, und nimm sein Blut, und sprenge es auf den Altar ringsum. Und den Widder zerlege in seine Stücke; und wasche seine Eingeweide und seine Schenkel, und lege sie auf seine Stücke und auf sein Haupt. Und zünde den ganzen Widder an auf dem Altare; ein Brandopfer ist dies Jahwe, ein angenehmer Geruch, ein Feueropfer Jahwe's ist es. Dann nimm den andern Widder; nachdem Aaron und seine Söhne ihre Hände auf das Haupt des Widders gelegt; so schlachte den Widder, und nimm von seinem Blute, und streiche es an den rechten Ohrzipfel Aarons und seiner Söhne, und an den Daumen ihrer rechten Hand, und an die große Zehe ihres rechten Fußes; und sprenge das Blut auf den Altar ringsum. Dann nimm vom Blute, das auf dem Altare ist, und vom Salböle, und sprenge es auf Aaron, und auf seine Kleider, und auf seine Söhne, und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm; so ist er und seine Kleider geheiligt, und seine Söhne, und die Kleider seiner Söhne mit ihm. Und nimm vom Widder das Fett, und den Fettschwanz, und das Fett, daß die Eingeweide bedeckt, und das Netz über der Leber, und die zwei Nieren, und das Fett, daß über denselben ist, und den rechten Schenkel; denn ein Widder der Einweihung ist es; und ein Rundbrot, und einen Brotkuchen mit Öl, und einen Fladen aus dem Korbe mit ungesäuertem Brote, der vor Jahwe ist; und lege Alles in die Hände Aarons, und in die Hände seiner Söhne, und bewege es hin und her als Webopfer vor Jahwe. Dann nimm es aus ihrer Hand, und zünde es an auf dem Altare über dem Brandopfer, zum angenehmen Geruch vor Jahwe; ein Feueropfer Jahwe's ist es. Und nimm die Brust vom Widder der Einweihung Aarons, und bewege sie hin und her als Webopfer vor Jahwe; dann werde sie dir zu Teil. Und die heilige Brust des Webopfers, und den Schenkel des Hebopfers, der hin und her bewegt und der gehoben ist, vom Widder der Einweihung Aarons und seiner Söhne. Und es gehöre Aaron und seinen Söhnen kraft ewiger Satzung von den Söhnen Israels; denn dies ist ein Hebopfer; und es soll ein Hebopfer von den Söhnen Israels dargebracht werden von ihren Dankopfern, diese ihre Hebopfer für Jahwe. Und die heiligen Kleider, welche Aaron gehören, sollen seinen Söhnen nach ihm gehören, daß sie darin gesalbt werden, und man darin ihre Hände fülle. Sieben Tage soll sie anziehen, wer von seinen Söhnen Priester wird an seiner Statt, der in's Versammlungszelt gehen wird, zu dienen im Heiligtume. Und den Widder der Einweihung nimm, und koche sein Fleisch an einem heiligen Orte. Da esse Aaron und seine Söhne das Fleisch des Widders, und das Brot, das im Korbe ist, an der Türe des Versammlungszeltes. Sie sollen essen, womit die Versöhnung geschah, ihre Hände zu füllen, und sie zu weihen; aber ein Fremder darf es nicht essen, weil es geheiligt ist. Und wenn übrig bleibt vom Fleische der Einweihung, und vom Brote bis zum Morgen; so sollst du das Übrige im Feuer verbrennen, es soll nicht gegessen werden, weil es geheiligt ist. So mache es nun mit Aaron, und mit seinen Söhnen, ganz, wie ich dir geboten habe: Sieben Tage fülle ihre Hände; und einen jungen Stier als Sündopfer bringe jeden Tag dar zur Versöhnung; und entsündige den Altar, indem du ihn versöhnst, und salbe ihn, daß er geweiht werde. Sieben Tage versöhne den Altar, und weihe ihn; so wird der Altar hochheilig werden; Alles, was den Altar berührt, wird geheiligt sein. Und dies ist's, was du auf dem Altare opfern sollst: Jährige Lämmer, zwei des Tages beständig. Das eine Lamm sollst du Morgens darbringen, und das andere Lamm sollst du gegen Abend darbringen. Und ein Zehnteil Mehl, übergossen mit dem Vierteil eines hinausgegossenen Öles, und Trankopfer das Vierteil eines Hin Wein für das eine Lamm. Und das andere Lamm sollst du gegen Abend darbringen, das Speisopfer und Trankopfer, wie am Morgen, sollst du dazu opfern, zum angenehmen Geruch ein Opfer Jahwe's. Das sei das beständige Brandopfer durch eure Geschlechter hinab, am Eingange in's Versammlungszelt vor Jahwe, wo ich mich euch stellen werde, um dort mit dir zu reden. Ja, dort will ich mich stellen den Söhnen Israels; und es soll geheiligt werden durch meine Herrlichkeit. Und ich will das Versammlungszelt, und den Altar heiligen; und Aaron, und seine Söhne will ich heiligen, daß sie mir als Priester dienen. Und ich will unter den Söhnen Israels wohnen, und will ihr Gott sein; und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe ihr Gott bin, der sie ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, daß ich unter ihnen wohne, ich Jahwe, euer Gott. Rauchaltar; Beiträge des Volkes; Waschbecken; Salböl; Räucherwerk.Und mache einen Rauchaltar zum Räuchern; aus Akazienholz mache ihn. Eine Elle lang, und eine Elle breit, geviert sei er, und zwei Ellen hoch, an ihm seien seine Hörner. Und überziehe ihn mit reinem Golde, seine Oberfläche, und seine Wände ringsum, und seine Hörner; und mache um ihn einen goldenen Rand ringsum. Und zwei goldene Ringe mache an ihn unterhalb seines Randes an seinen beiden Wänden; mache sie an seinen beiden Seiten, zur Aufnahme der Stangen, um ihn daran zu tragen, Und mache die Stangen aus Akazienholz, und überziehe sie mit Gold. Und stelle ihn vor den Vorhang, der über der Lade der Verordnung ist, vor den Deckel, der über der Verordnung ist, wo ich mich dir stellen werde. Und Aaron soll darauf wohlriechendes Räucherwerk anzünden; jeden Morgen, wann er die Lampen zurichtet, soll er es anzünden. Und wann Aaron die Lampen aufsteckt gegen Abend, soll er es anzünden, ein beständiges Räuchern vor Jahwe durch eure Geschlechter hinab. Kein fremdes Räucherwerk sollet ihr darauf darbringen, und kein Brandopfer, noch Speisopfer; auch kein Trankopfer sollet ihr darauf ausgießen. Und Aaron soll einmal im Jahre seine Hörner versöhnen mit dem Blute des Sündopfers der Versöhnung, einmal im Jahre soll er ihn versöhnen durch eure Geschlechter hinab. Hochheilig ist er Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Wenn du die Zahl der Söhne Israels aufnimmst bei ihren Musterungen; so soll ein Jeder Jahwe eine Sühne seiner Seele geben, wenn man sie mustert, daß sie keine Plage treffe, wenn man sie mustert. Dies sollen sie geben, Jeder der zur Musterung kommt, einen halben Sekel nach dem heiligen Gewicht; zwanzig Gera beträgt ein Sekel; der halbe Sekel ist ein Hebopfer Jahwe's. Jeder, der zur Musterung kommt, vom zwanzigsten Jahre und darüber, soll Jahwe das Hebopfer geben. Der Reiche soll nicht mehr geben, und der Arme soll nicht weniger geben, als den halben Sekel; so gebet Jahwe das Hebopfer, eure Seelen zu versöhnen. Und nimm das Silber der Versöhnung von den Söhnen Israels, und gib es zum Dienste des Versammlungszeltes; da sei es den Söhnen Israels zur Erinnerung vor Jahwe, eure Seelen zu versöhnen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Auch mache ein ehernes Becken, mit seinem Gestelle von Erz, zum Waschen; und stelle es zwischen das Versammlungszelt und zwischen den Altar; und tue darein Wasser. Und Aaron und seine Söhne sollen sich daraus waschen, ihre Hände und ihre Füße. Wenn sie zum Versammlungszelte gehen, sollen sie sich waschen, daß sie nicht sterben; oder wenn sie zum Altar treten, um zu dienen, um Jahwe ein Opfer anzuzünden. Und sie sollen ihre Hände und Füße waschen, daß sie nicht sterben; und es sei ihnen eine ewige Satzung, ihm und seinen Samen durch ihre Geschlechter hinab. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Und du nimm dir vom besten Gewürze, von selbstgeflossener Myrrhe, fünfhundert (Sekel), und vom wohlriechenden Zimmet die Hälfte, zweihundertfünfzig (Sekel), und Kalmus zweihundertfünfzig (Sekel); und Kassia fünfhundert (Sekel) nach dem heiligen Gewichte, und Olivenöl einen Hin. Und mache daraus das heilige Salböl, Gewürzsalbe nach der Kunst der Salbenbereiter; das heilige Salböl sei dies. Und salbe damit das Versammlungszelt, und die Lade der Verordnung; und den Tisch, und alle seine Geräte, und den Leuchter, und seine Geräte, und den Rauchaltar; und den Brandopferaltar, und alle seine Geräte, und das Becken, und sein Gestell. Und heilige sie, daß sie hochheilig seien; Alles, was sie berührt, wird geheiligt sein. Auch Aaron und seine Söhne salbe, und weihe sie, daß sie mir als Priester dienen. Und rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Das soll mir das heilige Salböl sein durch eure Geschlechter hinab. Über keines Menschen Leib soll man es gießen; und nach seiner Bereitungsart soll man kein ähnliches machen; geheiligt ist es, geheiligt soll es euch sein! Wer Ähnliches bereitet, und wer davon einem Fremden gibt, der soll ausgerottet werden von seinem Volke. Und Jahwe sprach zu Mose: Nimm dir Wohlriechendes, Stakte, Onyx, und Galbanum, Wohlriechendes, und reinen Weihrauch, gleichviel von jedem; und mache daraus ein Räucherwerk nach der Kunst der Salbenbereiter, gesalzen, rein, heilig. Und zerreibe es zu Pulver, und streue davon vor die Verordnung im Versammlungszelte, wo ich mich dir stellen werde, hochheilig sei es euch! Und das Räucherwerk, das du machest, nach seiner Bereitungsart sollet ihr für euch keines machen, geheiligt sei es dir für Jahwe! Wer Ähnliches bereitet, um Wohlgeruch damit zu machen, soll ausgerottet werden aus seinem Volke. Bestellung der Arbeiter; Gesetz vom Sabbat; Gesetztafeln.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Siehe! ich rufe mit Namen Bezaleel, der Sohn Uri's des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda's. Und ich habe ihn erfüllt mit dem Geiste Gottes, mit Einsicht und Verstand, und Kenntnis, und mit aller Geschicklichkeit; zu ersinnen, in Gold, und in Silber, und in Erz zu arbeiten; und im Steinschneiden zum Einfassen, und im Schneiden des Holzes, daß er arbeite mit aller Geschicklichkeit. Und siehe! ich bestimme mit ihm Oholiab, den Sohn Ahisamahs vom Stamme Dans; und in die Herzen aller willigen Kunstverständigen habe ich Verstand gegeben, daß sie Alles machen, was ich dir geboten habe; das Versammlungszelt, und die Lade für die Verordnungen, und den Deckel, der über ihr ist, und alle Geräte des Zeltes; und den Tisch und seine Geräte, und den reinen Leuchter und alle seine Geräte, und den Rauchaltar; und den Brandopferaltar und alle seine Geräte, und das Becken und sein Gestell; und die Amtskleider und die heiligen Kleider für Aaron, den Priester, und die Kinder seiner Söhne, zum Priesterdienst; und das Salböl, und das wohlriechende Räucherwerk für's Heiligtum; ganz wie ich dir geboten habe, sollen sie es machen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Und du rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Beobachtet nur meine Sabbate; denn dies ist ein Zeichen zwischen mir und zwischen euch durch eure Geschlechter hinab, daß man wisse, daß ich Jahwe es bin, der euch heiligt. Beobachtet also den Sabbat! denn er soll euch heilig sein; wer ihn entweiht, der soll getötet werden; ja, Jeder, der an ihm eine Arbeit tut, diese Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volke. Sechs Tage soll man Arbeit tun; aber am siebenten sei Sabbatfeier, Jahwe geheiligt. Jeder, der Arbeit verrichtet am Tage des Sabbates, der soll getötet werden. Und die Söhne Israels sollen den Sabbat beobachten, und ihn halten durch alle Geschlechter hinab, als ewigen Bund. Zwischen mir und zwischen den Söhnen Israels sei er ein ewiges Zeichen. Denn in sechs Tagen hat Jahwe den Himmel und die Erde gemacht; und am siebenten hat er geruht, und sich erholt. Da gab er Mose, nachdem er mit ihm ausgeredet hatte auf dem Berge Sinai, die zwei Tafeln der Verordnung, steinerne Tafeln, geschrieben durch den Finger Gottes. Das goldene Kalb; Moses Fürbitte und Eifer.Als nun das Volk sah, daß Mose zögerte, vom Berge herabzusteigen, da versammelte sich das Volk zu Aaron, und sprach zu ihm: Wohlan! mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn dieser Mose - der Mann, der uns vom Lande Ägypten heraufgebracht hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist. Und Aaron sprach zu ihnen: Reißet die goldenen Ohrringe ab, die in den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne, und eurer Töchter sind, und bringet sie zu mir! Da riß das ganze Volk die goldenen Ringe, die in ihren Ohren waren, ab, und brachte sie zu Aaron. Und er nahm sie aus ihrer Hand, und bildete es mit dem Meißel, und machte es zu einem gegossenen Kalb. Und sie sprachen: Dies sind deine Götter, Israel! die dich heraufgeführt haben aus dem Lande Ägypten! Als das Aaron sah, da bauete er einen Altar vor ihm, und Aaron rief und sprach: Ein Fest Jahwe's ist Morgen! Da machten sie sich den andern Tag früh auf; und opferten Brandopfer, und brachten Dankopfer; und das Volk setzte sich zu essen, und zu trinken, und sie standen auf zu scherzen. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe hinab, denn verkehrt handelt dein Volk, das du vom Lande Ägypten heraufgeführt hast. Sie haben sich schnell entfernt von dem Wege, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, und haben es angebetet, und ihm geopfert, und gesprochen: Dies sind deine Götter, Israel! die dich heraufgeführt haben vom Lande Ägypten. Und Jahwe sprach zu Mose: Ich habe dies Volk gesehen, und siehe! ein hartnäckiges Volk ist es. Und nun laß mich, daß mein Zorn gegen sie entbrenne, und sie aufzehre; aber dich will ich zu einem großen Volke machen. Da flehte Mose zu Jahwe seinem Gott, und sprach: Warum Jahwe! erzürnst du gegen dein Volk, das du aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hast mit großer Kraft und mit starker Hand? Warum sollen die Ägypter sprechen, und sagen: Zu ihrem Unglücke hat er sie ausgeführt, um sie umzubringen im Gebirge, und sie zu vertilgen von dem Erdboden? kehre zurück von deinem Grimme, und laß dich reuen das Unglück deines Volkes! Erinnere dich Abrahams und Isaaks und Israels, deiner Knechte, denen du bei dir selbst geschworen, und zu denen du gesagt hast: Mehren will ich euern Samen, wie die Sterne am Himmel, und dies ganze Land - von dem ich geredet habe - will ich eurem Samen geben, daß sie es besitzen ewig. Da ließ sich Jahwe reuen das Böse, das er ausgesprochen hatte, seinem Volke anzutun. Und Mose wandte sich, und ging vom Berge hinab, mit den zwei Tafeln der Verordnungen in seiner Hand, Tafeln auf ihren beiden Seiten beschrieben; auf dieser, und auf der andern Seite waren sie beschrieben. Und die Tafeln waren ein Werk Gottes, und das Geschriebene war von Gott geschrieben, eingegraben auf die Tafeln. Da hörte Josua die Stimmen des Volkes bei seinem Jauchzen, und sprach zu Mose: Ein Kriegsgeschrei ist im Lager! Und er sprach: Es ist weder die Stimme eines Siegesgeschreies, noch die Stimme des Geschreies von Besiegten, sondern die Stimme eines Gesanges höre ich. Und es geschah, als er dem Lager sich näherte, und das Kalb und den Tanz sah; da entbrannte der Zorn Mose's, und er warf die Tafeln aus seinen Händen, und zerbrach sie unten am Berge. Und er nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es im Feuer, und zerrieb es zu Pulver, und streute es auf das Wasser, und ließ es die Söhne Israels trinken. Nun sprach Mose zu Aaron: Was hat dir dieses Volk getan, daß du über dasselbe eine große Sünde gebracht hast? Da sprach Aaron: Es entbrenne doch nicht der Zorn meines Herrn! Du kennst dieses Volk, daß es böse ist. Sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns hergehen, denn dieser Mose - der Mann, der uns heraufgeführt hat aus dem Lande Ägypten - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist. Da sprach ich zu ihnen: Wer Gold hat, reiße es ab; und sie gaben es mir, und ich warf es in's Feuer, daraus dies Kalb geworden. Und Mose sah das Volk, daß es zügellos war; denn Aaron hatte sie zügellos gemacht zur Schmach vor ihren Widersachern; und Mose stellte sich in das Tor des Lagers, und sprach: Zu mir her, wer Jahwe angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi's. Und er sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Jeder nehme sein Schwert an seine Seite! gehet hin und her von einem Tore zum andern durch's Lager, und bringet um Jeder seinen Bruder, und Jeder seinen Freund, und Jeder seinen Nachbar. Da machten es die Söhne Levi's, wie Mose geredet; und es fielen vom Volke an diesem Tage bei drei tausend Mann. Und Mose sprach: Füllet heute eure Hände für Jahwe, Jeder gegen seinen Sohn, und gegen seinen Bruder, daß er euch heute Segen gebe! Und es geschah am andern Tage, da sprach Mose zum Volke: Ihr habet eine große Sünde begangen; so will ich denn jetzt hinaufgehen zu Jahwe, vielleicht kann ich eure Sünde versöhnen. Da kehrte Mose zurück zu Jahwe, und sprach: Ach! eine große Sünde hat dies Volk begangen; sie haben sich Götter aus Gold gemacht. Aber nun entweder vergib ihnen die Sünde, oder wo nicht, so tilge mich doch aus deinem Buche, das du geschrieben hast. Da sprach Jahwe zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den will ich tilgen aus meinem Buche. Und nun gehe, führe das Volk dahin, wo ich zu dir geredet habe; siehe! mein Engel wird vor dir hergehen; doch am Tage meiner Heimsuchung will ich schon an ihnen heimsuchen ihre Sünde. Und Jahwe schlug das Volk darüber, daß sie das Kalb gemacht hatten, welches Aaron gemacht hatte. Drohung Jahwe's; Trauer des Volkes; Versammlungszelt außer dem Lager; Mose begehrt, Jahwe's Herrlichkeit zu sehen.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gehe, ziehe hinauf von hier, du und das Volk, das du heraufgeführt hast aus dem Lande Ägypten, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sagte: Deinem Samen will ich es geben. Und ich sende vor dir her einen Engel; und vertreibe die Kananiter, die Amoriter, und die Hethiter, und die Pheresiter, und die Heviter, und die Jebusiter, in das Land, wo Milch und Honig fließt; denn ich will nicht in deiner Mitte hinaufziehen; weil du ein hartnäckiges Volk bist, damit ich dich nicht aufzehre unter Weges. Als das Volk dies böse Wort hörte; da trauerten sie, und Niemand legte seinen Schmuck an. Und Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu den Söhnen Israels: Ihr seid ein hartnäckiges Volk, ein Augenblick wär's, wenn ich in deine Mitte träte, so würde ich dich vertilgen; und nun lege deinen Schmuck ab, und ich will sehen, was ich mit dir mache. Da legten die Söhne Israels ihren Schmuck ab, vom Berge Horeb an. Und Mose nahm ein Zelt, und schlug es sich außerhalb des Lagers auf, ferne vom Lager, und nannte es Versammlungszelt; und Jeder, der Jahwe fragen wollte, ging zum Versammlungszelt, das außerhalb des Lagers war. Und wenn Mose zum Zelte hinausging, so stand das ganze Volk auf, und Jeder stellte sich unter den Eingang seines Zeltes, und sie sahen Mose nach, bis er beim Zelte ankam. Und wenn Mose in das Zelt hineinging, so ließ sich die Wolkensäule herab, und stand am Eingange des Zeltes, und redete mit Mose. Und das ganze Volk sah die Wolkensäule stehen vor dem Eingange des Zeltes; Und Jahwe redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit dem Andern redet. Dann kehrte er zurück in's Lager, und sein Diener, Josua, der Sohn Nuns, ein Jüngling, wich nicht aus dem Zelte. Und Mose sprach zu Jahwe: Siehe! du sprichst zu mir: Führe dies Volk hinauf! und du läßt mich nicht wissen, wen du mit mir senden willst; zumal du gesagt hast: „Ich kenne dich mit Namen, auch hast du Gnade in meinen Augen gefunden.“ Nun denn, wenn ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen; so laß mich doch wissen deinen Weg, daß ich dich kenne, damit ich Gnade finde vor deinen Augen; und siehe! dein Volk ist ja dieses Volk. Und er sprach: Mein Angesicht wird vorangehen; und ich werde dir Ruhe geben. Und er sprach zu ihm: Wenn dein Angesicht nicht vorangeht, so laß uns nicht hinaufziehen von da. Und an was soll doch erkannt werden, daß ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, ich und dein Volk? Nicht daran, daß du mit uns gehest, und wir ausgezeichnet werden, ich und dein Volk, vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind? Da sprach Jahwe zu Mose: Auch dies, was du gesagt hast, will ich tun; denn du hast Gnade gefunden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen. Und er sprach: Laß mich doch deine Herrlichkeit sehen! Und er sprach: Ich will all meine Güte vorübergehen lassen vor deinem Angesicht, und will den Namen Jahwe rufen vor dir; denn ich begnadige, wen ich begnadigen will, und ich erbarme mich, wessen ich mich erbarmen will. Und er sprach: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn der Mensch kann mich nicht sehen und leben. Und Jahwe sprach: Siehe! da ist ein Platz vor mir, da stelle dich auf einen Felsen! Und es wird geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorübergeht, so will ich dich in eine Kluft des Felsens stellen; und ich will meine Hand über dich decken, bis ich vorübergegangen bin; dann will ich meine Hand wegziehen, daß du mich von hinten siehst; denn mein Angesicht kann man nicht sehen. Neue Gesetztafeln; Mose sieht die Herrlichkeit Jahwe's; Bund Gottes; Mose's glänzendes Angesicht.Und Jahwe sprach zu Mose: Haue dir zwei Tafeln von Stein, wie die ersten, so will ich auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln standen, die du zerbrochen hast, und sei bereit auf Morgen, und gehe Morgens auf den Berg Sinai, und stelle dich mir dort auf dem Gipfel des Berges. Und Niemand soll mit dir heraufkommen, und Niemand soll sich sehen lassen auf dem ganzen Berge; auch die Schafe und Rinder sollen nicht weiden diesem Berge gegenüber. Da hieb er zwei steinerne Tafeln, wie die ersten, und Mose machte sich frühe auf am Morgen, und ging auf den Berg Sinai, wie Jahwe ihm geboten hatte, und nahm in seine Hand zwei steinerne Tafeln. Und Jahwe kam herab in der Wolke, und stellte sich dort neben ihn, und rief den Namen Jahwe. Als nun Jahwe vor ihm vorüber ging, da rief er: Jahwe, Jahwe! ein barmherziger und gnädiger Gott! langmütig und von großer Güte und Treue! der Tausenden Gnade bewahrt, der Missetat, und Frevel, und Sünde vergibt, doch ungestraft nichts läßt, der die Missetat der Väter heimsucht an den Kindern und an den Kindes Kindern bis in's dritte, und vierte Glied! Und Mose neigte sich eilends zur Erde, und betete an, und sprach: Wenn ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, Herr! so gehe doch der Herr in unserer Mitte, denn ein hartnäckiges Volk ist dies; und vergib unsere Missetaten, und unsere Sünden; und mache uns zu deinem Eigentum! Und er sprach: Siehe! ich schließe einen Bund: vor deinem ganzen Volke will ich Wunder tun, welche nicht geschehen sind auf der ganzen Erde, noch unter allen Völkern; und es wird das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, das Werk Jahwe's sehen; denn furchtbar wird's sein, was ich mit dir tun werde. Beobachte, was ich dir heute gebiete! Siehe! ich vertreibe vor dir die Amoriter, und die Kananiter, und die Hethiter, und die Pheresiter, und die Heviter, und die Jebusiter. Hüte dich, daß du keinen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes, in das du kommst; damit sie nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte. Sondern ihre Altäre sollet ihr niederreißen, und ihre Säulen sollet ihr zerbrechen, und ihre Astarten sollet ihr umhauen. Denn du sollst keinen fremden Gott anbeten; denn Jahwe, Eiferer ist sein Name, ein eifriger Gott ist er. Daß du keinen Bund schließest mit den Einwohnern des Landes, damit sie nicht, wenn sie ihren Göttern nachhuren, und ihren Göttern opfern, dich einladen, und du von ihrem Opfer essest; und nehmest von ihren Töchtern für deine Söhne; und wenn ihre Töchter ihren Göttern nachhuren, sie deine Söhne verführen, ihren Göttern nachzuhuren. Gegossene Götter mache dir nicht! Das Fest der ungesäuerten Brote beobachte! Sieben Tage esse ungesäuertes Brot, wie ich dir geboten habe, zur Zeit des Monates Abib; denn im Monate Abib bist du aus Ägypten gezogen. Alles, was die Mutter bricht, gehört mir, und all dein Vieh, was männlich ist, was die Mutter bricht, Stier und Schaf. Aber die Erstgeburt des Esels löse mit einem Schafe; und wenn du es nicht lösest, so breche ihm das Genick. Alle Erstgeburt deiner Söhne löse; und Niemand soll leer vor mir erscheinen. Sechs Tage sollst du arbeiten, und am siebenten ruhen, vom Pflügen und vom Ernten ruhen. Und das Fest der Wochen halte bei den Erstlingen der Weizenernte; und das Fest der Einsammlung nach dem Umlaufe des Jahres. Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen erscheinen vor dem Herrn, Jahwe, dem Gott Israels. Denn ich werde die Völker vor dir austreiben, und deine Grenzen erweitern, und Niemand soll dein Land begehren, wenn du hinaufgehst, zu erscheinen vor Jahwe, deinem Gott, dreimal im Jahre. Nicht bei Gesäuertem sollst du das Blut meines Opfers opfern; und es soll nicht über Nacht bis zum Morgen bleiben das Opfer des Passahfestes. Das Erste von den Frühfrüchten deines Feldes bringe in das Haus Jahwe's, deines Gottes. Koche nicht ein Böckchen in der Milch seiner Mutter. Und Jahwe sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte! denn auf diese Worte habe ich mit dir den Bund geschlossen, und mit Israel. Und er war dort bei Jahwe vierzig Tage und vierzig Nächte. Brot aß er nicht, und Wasser trank er nicht; und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte. Und es geschah, als Mose vom Berge Sinai herabstieg; und die zwei Tafeln der Verordnung in der Hand Mose's waren, als er vom Berge herabstieg; da wußte Mose nicht, daß die Haut seines Angesichtes strahlte, weil er mit ihm geredet hatte. Da sah Aaron und alle Söhne Israels Mose, und siehe! die Haut seines Angesichtes strahlte; und sie fürchteten sich, ihm nahe zu treten. Und Mose rief ihnen, da kehrte Aaron und alle Vornehmen in der Gemeinde zu ihm zurück; und Mose redete mit ihnen. Und nachher traten ihm nahe alle Söhne Israels; und er gebot ihnen Alles, was Jahwe zu ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai. Als nun Mose aufhörte, mit ihnen zu reden; da legte er über sein Angesicht eine Decke. Und wenn Mose hineinging vor Jahwe, mit ihm zu reden, so nahm er die Decke weg, bis er herausging; und wenn er herausging, zu den Söhnen Israels zu reden, was geboten war; so sahen die Söhne Israels das Angesicht Mose's, daß die Haut des Angesichtes Mose's glänzte; und Mose tat wieder die Decke auf sein Angesicht, bis er hineinging, mit ihm zu reden. Sabbatsgesetze; Aufforderung zu freiwilliger Beisteuer; Bestimmung der Werkmeister.Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der Söhne Israels, und sprach zu ihnen: Dies sind die Worte, die Jahwe geboten hat, daß ihr sie tut. Sechs Tage sollst du Arbeit tun, und der siebente Tag soll euch heilig sein, als Sabbatfeier Jahwe's; Jeder, der an ihm Arbeit tut, soll getötet werden. Ihr sollet kein Feuer anzünden in allen euern Wohnungen am Tage des Sabbates. Und Mose redete zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels und sprach: Dies ist das Wort, das Jahwe geboten hat, und gesprochen: Nehmet vom Eurigen Hebopfer für Jahwe, Jeder, den sein Herz treibt, bringe das Hebopfer dem Jahwe, Gold, und Silber, und Erz, und blauen Purpur, und roten Purpur, und Kokkus, und Baumwolle, und Ziegenhaar, und rote Widderfelle, und Thahasfelle, und Akazienholz; und Öl zum Leuchter, und Gewürze zum Salböl, und zum wohlriechenden Räucherwerk; und Onyxsteine, und eingefaßte Steine zum Ephod und zum Brustschild. Und jeder willige Kunstverständige unter euch komme, und mache Alles, was Jahwe geboten hat: die Wohnung, ihr Zelt, und ihre Decke, ihre Haken, und ihre Bretter, ihre Riegel, ihre Säulen und ihre Füße; die Lade und ihre Stangen, den Deckel und den Vorhang; den Tisch und seine Stangen, und alle seine Geräte, und das Schaubrot; und den Leuchter und seine Geräte, und seine Lampen, und das Öl des Leuchters; und den Rauchaltar und seine Stangen, und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk, und den Vorhang vor dem Eingang der Wohnung; den Brandopferaltar und sein ehernes Gitter, seine Stangen, und alle seine Geräte, das Becken und sein Gestell; die Umhänge des Hofes, seine Säulen und seine Füße, und den Vorhang des Tores des Hofes, die Pflöcke der Wohnung, und die Pflöcke des Hofes und ihre Zeltstricke; die Amtskleider zum Dienst im Heiligtume, die heiligen Kleider für Aaron, den Priester, und die Kleider seiner Söhne zum Priesteramt. Hierauf ging die ganze Gemeinde der Söhne Israels von Mose. Und es kam Jeder, den sein Herz bewog, und Jeder, den sein Geist trieb, die brachten das Hebopfer Jahwe zum Werke des Zeltes der Versammlung, und zu seinem ganzen Dienste, und zu den heiligen Kleidern. Da kamen die Männer samt den Weibern, Jeder, den sein Herz trieb; sie brachten Nasen- und Ohrenringe, und Ringe und Armbänder, und allerlei goldene Geräte. Und Jeder der Gold als Webeopfer dem Jahwe weihen wollte; und Jeder, bei dem gefunden wurde blauer Purpur, und roter Purpur, und Kokkus, und Baumwolle, und Ziegenhaare, und rote Widderfelle und Thahasfelle, brachten sie. Jeder, der ein Hebopfer von Silber und Erz geben wollte, die brachten das Hebopfer dem Jahwe; und Jeder, bei dem Akazienholz gefunden wurde zu irgend einem Werke des Dienstes, der brachte es. Und alle willigen, sachverständigen Weiber spannen mit ihren Händen, und brachten das Gesponnene, blauen Purpur, und roten Purpur, und Kokkus, und Baumwolle; und alle Weiber, die ihr Herz dazu bewog, und die sachverständig waren, spannen Ziegenhaare. Und die Vornehmen brachten Onyxsteine, und eingefaßte Steine zum Ephod und zum Brustschild, und Gewürz und Öl zum Leuchter, und zum Salböl, und zum wohlriechenden Räucherwerk. Jeder Mann, jede Frau, die ihr Herz trieb, etwas zu bringen zu irgend einer Arbeit, das Jahwe zu machen geboten hatte durch Mose, das brachten die Söhne Israels freiwillig Jahwe. Und Mose sprach zu den Söhnen Israels: Sehet! Jahwe hat mit Namen gerufen Bezaleel, den Sohn Uri's, des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda, und hat ihn erfüllt mit dem Geiste Gottes, mit Einsicht, mit Verstand, und mit Kenntnis, und mit aller Geschicklichkeit, um zu ersinnen, zu arbeiten in Gold, und Silber, und Erz, und im Steinschneiden zum Einfassen, und im Holzschneiden, um Allerlei künstliche Arbeit zu verfertigen, und Unterricht zu geben, hat er ihm in's Herz gegeben, ihm und Oholiab, dem Sohn Ahisamahs vom Stamme Dan. Er hat sie erfüllt mit williger Einsicht, zu machen alle Arbeit der Handwerker, und der künstlichen Wirker, und der Buntweber in blauem Purpur, und rotem Purpur, in Kokkus, und in Baumwolle, und der Weber, die allerlei Arbeit machen und ersinnen. Reichliche Beisteuer; die Arbeit wird begonnen; das Versammlungszelt.Und es arbeiteten Bezaleel, und Oholiab, und alle willigen kunstverständigen Männer, welchen Jahwe Einsicht und Kenntnis gegeben hatte, daß sie verstanden, zu machen alle Kunstwerke des Dienstes am Heiligtum, nach Allem, was Jahwe geboten hatte. Da rief Mose den Bezaleel und Oholiab, und alle willigen kunstverständigen Männer, denen Jahwe Einsicht in ihr Herz gegeben hatte, Alle, die ihr Herz bewog, an's Werk zu treten, und daran zu arbeiten. Und sie nahmen von Mose allerlei Hebopfer, welche die Söhne Israels brachten zum Kunstwerke des Dienstes am Heiligtume. Während man nun daran arbeitete, brachten sie auch ferner noch zu ihm freiwillige Gaben von Morgen zu Morgen. Da kamen alle Kunstverständigen, die alle Kunstwerke des Heiligtumes machten, ein Jeder von dem Werke, das sie machten, und redeten zu Mose und sprachen: Das Volk bringt mehr, als die Arbeit erfordert zum Werke, das Jahwe zu machen geboten hat. Da gebot Mose, daß man durch's Lager ausrufe und spreche: Weder Mann noch Frau soll ferner eine Arbeit machen zum Hebopfer für's Heiligtum; da hörte das Volk auf darzubringen. Und die Arbeiten reichten hin zur ganzen Arbeit, um sie zu vollbringen; ja es war noch übrig. Da machten alle willigen Kunstverständigen unter den Arbeitern die Wohnung, zehn Tücher aus gezwirnter Baumwolle, und blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, mit Cherubim, künstlich gewirkt machten sie dieselben. Die Länge eines Tuches war acht und zwanzig Ellen, und die breite vier Ellen - ein Tuch; dieselbe Größe hatten alle Tücher. Und er band fünf Tücher eins an das andere; und wieder fünf Tücher band er eins an das andere. Und er machte Schlingen von blauem Purpur an den Rand des einen Tuches, am Ende der Zusammensetzung; eben so machte er es am äußersten Rande des Tuches bei der zweiten Zusammensetzung. Fünfzig Schlingen machte er an dem einen Tuche, und fünfzig Schlingen machte er am Ende des Tuches, wo es mit dem zweiten zusammengesetzt wurde; einander gegenüber gesetzt waren diese Schlingen. Und er macht fünfzig goldene Haken, und verband die Tücher mit einander durch die Haken, daß die Wohnung ein Ganzes war. Und er machte Tücher von Ziegenfellen zum Zelte über die Wohnung, eilf Tücher machte er. Ein Tuch dreißig Ellen lang, und vier Ellen breit - ein Tuch; dieselbe Größe hatten die eilf Tücher. Und er verband fünf Tücher besonders, und sechs Tücher besonders. Und er machte fünfzig Schlingen am äußersten Rande des Tuches, wo es zusammengefügt wurde, und fünfzig Schlingen machte er am Rande des Tuches, das zum zweiten zusammengefügt wurde. Und er machte fünfzig eherne Haken, das Zelt zusammen zu fügen, daß es ein Ganzes wurde. Und er machte eine Decke über das Zelt von roten Widderfellen, und eine Decke von Thahasfellen darüber. Und er machte die Bretter zur Wohnung, von Akazienholz, aufrecht stehend. Zehn Ellen lang ein Brett, und anderthalb Ellen breit ein Brett. Zwei Bandleisten an ein Brett, eingreifend die eine in die andere; so machte er's an allen Brettern der Wohnung; und er machte die Bretter für die Wohnung - zwanzig Bretter für die Südseite gegen Mittag; und vierzig silberne Füße machte er unter die zwanzig Bretter; zwei Füße unter das eine Brett nach seinen zwei Bandleisten, ebenso zwei Füße unter das andere Brett nach seinen zwei Bandleisten. Und für die zweite Seite der Wohnung auf der Nordseite machte er zwanzig Bretter, und vierzig silberne Füße, zwei Füße unter ein Brett, abermals zwei Füße unter das andere Brett. Und für die Hinterseite der Wohnung gegen Abend machte er sechs Bretter; und zwei Bretter machte er an den Ecken der Wohnung an beiden Seiten. Und sie waren gedoppelt von unten, und ebenso stark nach oben hin, bis zum ersten Ringe; so machte er's mit beiden, an beiden Ecken; so daß es acht Bretter waren mit ihren Füßen von Silber, sechzehn Füße; je zwei Füße unter einem Brette. Und er machte Riegel von Akazienholz, fünf für die Bretter der einen Seite der Wohnung; und fünf Riegel für die Bretter der zweiten Seite der Wohnung; und fünf Riegel für die Bretter der Hinterseite der Wohnung gegen Abend. Und er machte den mittleren Riegel so, daß er in der Mitte der Bretter durchging, von einem Ende zum andern. Und die Bretter überzog er mit Gold, und die Ringe machte er von Gold, um die Riegel hineinzutun, und überzog die Riegel mit Gold. Und er machte den Vorhang von blauem Purpur, von rotem Purpur, und von Kokkus, und gezwirnter Baumwolle; künstlich gewirkt machte er ihn mit Cherubim. Und er machte für ihn vier Säulen von Akazienholz, und überzog sie mit Gold, ihre Nägel von Gold, und goß für sie vier silberne Füße. Und er machte einen Vorhang zum Eingang des Zeltes, von blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, und gezwirnter Baumwolle, bunt gewirkt; und fünf Säulen dazu und Nägel, und überzog ihre Köpfe, und ihre Querstangen mit Gold, und fünfzig Füße daran von Erz. Lade; Tisch; Leuchter; Rauchaltar; Räucherwerk.Und Bezaleel machte die Lade aus Akazienholz, zwei und eine halbe Elle lang, und anderthalb Ellen breit, und anderthalb Ellen hoch, und überzog sie mit reinem Gold von innen und außen; und machte daran einen goldenen Ring ringsum. Und er goß für sie vier goldene Ringe an ihre vier Ecken; zwei Ringe an der einen Seite, und zwei Ringe an der andern Seite. Und er machte Stangen aus Akazienholz, und überzog sie mit Gold. Und er brachte die Stangen in die Ringe, an den Seiten der Lade, die Lade zu tragen. Und er machte den Deckel von reinem Gold, zwei und eine halbe Elle lang, und anderthalb Ellen breit. Und er machte zwei Cherubim von Gold, poliert machte er sie, an beiden Enden des Deckels; einen Cherub an diesem Ende, und den andern Cherub am andern Ende; auf den Deckel machte er die Cherubim an seinen beiden Enden. Und die Cherubim breiteten die Flügel aus aufwärts, und bedeckten mit ihren Flügeln den Deckel, und ihre Gesichter waren einander zugewandt; gegen den Deckel zu waren die Gesichter der Cherubim gerichtet. Und er machte den Tisch aus Akazienholz, zwei Ellen lang, und eine Elle breit, und anderthalb Ellen hoch, und überzog ihn mit reinem Golde, und machte an ihn einen goldenen Rand ringsum. Und er machte daran eine Leiste, eine Hand breit, ringsum, und machte einen goldenen Rand an die Leiste ringsum. Und er goß für ihn vier goldene Ringe, und machte die Ringe an die vier Ecken, über seinen vier Füßen. Nahe an der Leiste waren die Ringe, zur Aufnahme der Stangen, um den Tisch zu tragen. Und er machte die Stangen aus Akazienholz, und überzog sie mit Gold, um den Tisch zu tragen. Und er machte die Gefäße auf den Tisch, seine Schüsseln und seine Becher, und seine Platten und seine Schalen, aus denen man Opfer gießt, aus reinem Gold. Und er machte den Leuchter aus reinem Gold, poliert machte er den Leuchter, seine Stange und seine Röhre, seine Kelche, und seine Knäufe und seine Blumen waren an ihm. Und sechs Röhren gingen aus von seinen Seiten, drei Rören des Leuchters von seiner einen Seite, und drei Röhren des Leuchters von seiner andern Seite. Drei mandelblütenförmige Kelche waren an einer Röhre, Knauf und Blume; abermals drei mandelblütenförmige Kelche waren an der andern Röhre, Knauf und Blume; so war es an den sechs Röhren, die von dem Leuchter ausgingen. Und am Leuchter waren vier Kelche, mandelblütenförmig, mit ihren Knäufen und ihren Blumen. Und ein Knauf war unter zwei Röhren an demselben, wieder ein Knauf unter zwei Röhren an demselben, abermals ein Knauf unter zwei Röhren an demselben; so war es an den sechs Röhren, die von ihm ausgingen. Ihre Knäufe, und ihre Röhren waren an ihm, er war ganz poliert, lauter reines Gold. Und er machte seine sieben Lampen, und ihre Lichtputzen und ihre Feuerbehälter aus reinem Gold. Aus einem Talente reinen Goldes machte er ihn mit allen seinen Geräten. Und er machte den Rauchaltar aus Akazienholz, eine Elle lang, und eine Elle breit, geviert, und zwei Ellen hoch, an ihm waren seine Hörner. Und er überzog ihn mit reinem Gold, seine Oberfläche, und seine Seiten ringsum, und seine Hörner; und machte an ihn einen goldenen Rand ringsum; und zwei goldene Ringe machte er an ihn unterhalb des Randes an seinen zwei Seiten, für die Aufnahme der Stangen, um ihn daran zu tragen. Und er machte die Stangen aus Akazienholz, und überzog sie mit Gold. Und er machte das heilige Salböl und das reine wohlriechende Räucherwerk, nach der Art der Salbenbereiter. Brandopferaltar; Becken; Vorhof; Berechnung des verbrauchten Metalles.Und er machte den Brandopferaltar aus Akazienholz, fünf Ellen lang, und fünf Ellen breit, geviert, und drei Ellen hoch. Und er machte ihm Hörner auf seine vier Ecken; an ihm waren seine Hörner; und er überzog ihn mit Erz. Und er machte alle Geräte des Altars, die Aschentöpfe, die Schaufeln und die Schalen, die Gabeln, und die Kohlenpfannen, alle seine Geräte machte er aus Erz. Und er machte für den Altar ein Gitter, von netzförmiger Arbeit aus Erz unter seinen Rand, von unten bis an seine Mitte. Und er goß vier Ringe für seine vier Ecken an das eherne Gitter, zur Aufnahme der Stangen, und er machte die Stangen aus Akazienholz, und überzog sie mit Erz; und brachte die Stangen in die Ringe auf den Seiten des Altares, um ihn daran zu tragen; hohl von Brettern machte er ihn. Und er machte das eherne Waschbecken und sein ehernes Gestell aus den Spiegeln der Weiber, die zum Dienste an der Türe des Versammlungszeltes aufzogen. Er machte auch den Hof; an der Südseite gegen Mittag waren die Vorhänge des Hofes aus gezwirnter Baumwolle, hundert Ellen; mit zwanzig Säulen und zwanzig Füßen von Erz, die Nägel der Säulen, und ihre Querstangen waren von Silber; und an der Nordseite hundert Ellen, mit zwanzig Säulen, und zwanzig Füßen von Erz, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren von Silber; und an der Abendseite Vorhänge von fünfzig Ellen Länge, mit zehn Säulen, und zehn Füßen; die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren von Silber; und an der Ostseite gegen Morgen fünfzig Ellen; fünfzehn Ellen Vorhang auf der einen Seite, mit drei Säulen, und drei Füßen; und auf der andern Seite, an beiden Seiten des Tores des Hofes, fünfzehn Ellen Vorhang, mit drei Säulen und drei Füßen. Alle Vorhänge des Hofes ringsum waren ausgezwirnter Baumwolle; und die Füße an ihren Säulen aus Erz; die Nägel der Säulen und ihre Querstangen aus Silber; und der Überzug ihrer Köpfe von Silber, aber die Querstangen selbst von Silber; alle Säulen des Hofes. Und der Vorhang des Tores zum Hofe war bunt gewirkt aus blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, und gezwirnter Baumwolle, und zwanzig Ellen lang, und die Höhe in der Breite fünf Ellen, so wie die Vorhänge des Hofes. Und vier Säulen und vier Füße von Erz, ihre Nägel von Silber, und der Überzug ihrer Köpfe, und ihre Querstangen von Silber. Und alle Pflöcke für die Wohnung und für den Hof ringsum von Erz. Dies ist nun die Berechnung für die Wohnung, nämlich für die Wohnung der Verordnung, die dem Mose vorgerechnet wurde, zum Dienste der Leviten, unter der Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters, nach dem Bezaleel, der Sohn Uri's, des Sohnes Hurs, aus dem Stamme Juda, Alles gemacht hatte, was Jahwe dem Mose geboten; und mit ihm Oholiab, der Sohn Ahisamahs, vom Stamme Dan, Handwerker, Wirker und Buntweber in blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, und Baumwolle. Alles Gold, das für das Werk verarbeitet wurde bei allen Arbeiten für das Heiligtum, das Gold, das als Webopfer gebracht war, betrug neun und zwanzig Talente, und siebenhundertunddreißig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtumes. Und das Silber von den Gemusterten aus der Gemeinde betrug hundert Talente, tausend siebenhundertfünfundsiebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtumes. Ein halber Sekel auf den Kopf, die Hälfte eines Sekels nach dem Sekel des Heiligtumes; von Allen, die zur Musterung kamen, vom zwanzigsten Jahre an und darüber, von sechs mal hunderttausenddreitausendfünfhundertfünfzig. Und man brauchte hundert Talente Silbers, um die Füße des Heiligtumes zu gießen, und die Füße des Vorhanges, hundert Füße von hundert Talenten, ein Talent für den Fuß. Und aus den tausendsiebenhundertfünfundsiebzig Sekeln machte er Nägel für die Säulen, und überzog ihre Köpfe, und machte Querstangen daran. Und das Erz, das als Webopfer gebracht war, betrug siebzig Talente, und zweitausendvierhundert Sekel. Daraus machte er die Füße der Türe des Zeltes der Versammlung, den ehernen Altar, und das eherne Gitter um ihn, und alle Geräte des Altares, und die Füße des Hofes ringsum, und die Füße des Tores zum Hofe, und alle Pflöcke der Wohnung und alle Pflöcke des Hofes ringsum. Priesterkleidung; Vollendung des Ganzen.Und aus dem blauen Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, machten sie die Amtskleider, zum Dienst im Heiligtume, und machten die heiligen Kleider für Aaron, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er machte das Ephod von Gold, blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, und gezwirnter Baumwolle. Und man hämmerte die Goldbleche, und schnitt Fäden, um sie unter den blauen Purpur, und unter den roten Purpur, und unter den Kokkus, und unter die Baumwolle zu verarbeiten durch künstliches Wirken. Schulterblätter machte man daran, die sich verbinden ließen, die an beiden Enden verbunden wurden. Und der Gürtel seines Umgürtens, der daran ist, war an ihm von gleicher Arbeit, aus Gold, blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, und Baumwolle, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und sie machten die zwei Onyxsteine, umgeben mit Fassungen von Gold, gegraben von Siegelringstechern, mit den Namen der Söhne Israels. Und er legte sie auf die Schulterblätter des Ephod, als Denksteine für die Söhne Israels, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und man machte den Brustschild, künstlich gewirkt, von gleicher Arbeit wie das Ephod: von Gold, blauem Purpur, rotem Purpur, Kokkus, und gezwirnter Baumwolle. Geviert war er, doppelt machten sie den Brustschild, eine Spanne lang, und eine Spanne breit, doppelt. Und sie faßten ihn mit vier Reihen Steine ein; eine Reihe hatte einen Sarder, einen Topas, und einen Smaragd - die erste Reihe; und die zweite Reihe einen Karfunkel, einen Saphir, und einen Diamant; und die dritte Reihe einen Opal, einen Achat, und einen Amethyst; und die vierte Reihe einen Chrysolith, einen Onyx, und einen Jaspis; ringsum eingefaßt in Gold waren sie in ihren Einfassungen. Und die Steine waren nach den Namen der Söhne Israels, es waren zwölf nach ihren Namen, gegraben wie ein Siegelring, jeder mit seinem Namen, nach den zwölf Stämmen. Und sie machten an den Brustschild Grenzschnüre, geflochten von reinem Gold; und machten zwei Einfassungen von Gold, und zwei Ringe von Gold, und setzten die zwei Ringe an die zwei Enden des Brustschildes; und setzten die zwei goldenen Schnüre an die zwei Ringe, an die Enden des Brustschildes; und die zwei andern Enden der zwei Schnüre setzten sie an die zwei Einfassungen, und setzten sie an die Schulterblätter des Ephod von vorn. Und sie machten zwei goldene Ringe, und setzten sie an die zwei Enden des Brustschildes, an seinen Rand gegen das Ephod zu nach innen. Und sie machten zwei goldene Ringe, und setzten sie an die zwei Schulterblätter des Ephod, von unten, vorn zu, nahe an der Stelle, wo es zusammengefügt war, ober halb des Gürtels des Ephod. Und sie banden den Brustschild, mit seinen Ringen an die Ringe des Ephod mit Fäden von blauem Purpur, daß er über dem Gürtel des Ephod war, und der Brustschild sich nicht vom Ephod verrückte, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er machte das Oberkleid des Ephod gewoben, ganz von blauem Purpur; und eine Öffnung am Oberkleide in seiner Mitte, wie die Öffnung eines Panzers, ein Rand war um die Öffnung ringsum, daß es nicht einreißen konnte. Und sie machten am Saume des Oberkleides Granatäpfel, purpurblau, und purpurrot, und kokkusfarbig gezwirnt. Und sie machten Schellen von reinem Golde, und setzten die Schellen zwischen die Granatäpfel an den Saum des Oberkleides, ringsum zwischen die Granatäpfel, eine Schelle, dann einen Granatapfel, abermals eine Schelle, dann einen Granatapfel, an den Saum des Oberkleides ringsum, zum Dienste, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und sie machten die Unterkleider von Baumwolle, gewoben, für Aaron, und für seine Söhne; und die Kopfbinde von Baumwolle, und den Kopfschmuck der Mützen von Baumwolle, und die feinen weißen Beinkleider aus gezwirnter Baumwolle; und den Gürtel von gezwirnter Baumwolle, und blauem Purpur, und rotem Purpur, und Kokkus, bunt gewoben, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und sie machten das heilige Stirnblech von reinem Gold, und schrieben darauf eine Schrift, eingegraben wie auf einem Siegelring: Jahwe geheiligt! Und sie setzten daran eine Schnur von blauem Purpur, um es oben an die Kopfbinde zu heften, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. So ward das ganze Werk der Wohnung des Versammlungszeltes vollendet; und die Söhne Israels hatten es gemacht; ganz wie Jahwe dem Mose geboten hatte, so hatten sie es gemacht. Da brachten sie die Wohnung dem Mose, das Zelt, und alle seine Geräte, seine Haken, und seine Bretter, seine Riegel und seine Säulen, und seine Füße; und die Decke von rötlichen Widderfellen, und die Decke von Thahasfellen, und den Vorhang; die Lade der Verordnung und ihre Stangen, und den Deckel; den Tisch, alle seine Geräte, und die Schaubrote; den reinen Leuchter, seine Lampen, die in Ordnung gestellten Lampen, und alle seine Geräte, und das Öl zum Licht; und den goldenen Altar, und das Salböl, und das wohlriechende Räucherwerk, und den Vorhang am Eingange des Zeltes; den ehernen Altar, und das eherne Gitter daran, seine Stangen und all seine Geräte, das Becken und sein Gestell; die Vorhänge des Hofes, seine Säulen und seine Füße; und den Vorhang zum Tor des Hofes, seine Seile und seine Pflöcke, und alle Geräte zum Dienste der Wohnung, zum Versammlungszelte; die Amtskleider zum Dienste im Heiligtum, die heiligen Kleider Aarons, des Priesters, und die Kleider seiner Söhne, zum Priesteramte. Ganz, wie Jahwe dem Mose geboten hatte, so machten die Söhne Israels die ganze Arbeit. Und Mose sah das ganze Werk, und siehe! sie hatten es gemacht, wie Jahwe geboten hatte, so hatten sie es gemacht. Und Mose segnete sie. Aufrichtung des Versammlungszeltes.Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Im ersten Monate, am ersten Tage des Monates, errichte die Wohnung des Versammlungszeltes; und setze darein die Lade der Verordnung, und decke über die Lade den Deckel. Und bringe den Tisch, und bereite ihn nach seiner Gebühr; und bringe den Leuchter, und setze darauf seine Lampen. Und setze den goldenen Rauchaltar vor die Lade der Verordnung; und hänge den Vorhang der Türe zur Wohnung auf. Und setze den Brandopferaltar hin vor die Türe der Wohnung des Versammlungszeltes; und setze das Becken zwischen das Versammlungszelt und zwischen den Altar, und tue darein Wasser. Und mache den Hof ringsum, und hänge den Vorhang zum Tore des Hofes auf. Und nimm das Salböl, und salbe die Wohnung und Alles, was darin ist, und weihe sie und alle ihre Geräte, das sie geheiligt sei. Und salbe den Brandopferaltar, und alle seine Geräte, und weihe den Altar, daß der Altar hochgeheiligt sei. Und salbe das Becken und sein Gestell, und weihe es. Und bringe Aaron und seine Söhne vor die Tür des Versammlungszeltes, und wasche sie mit Wasser; und bekleide den Aaron mit den heiligen Kleidern, und salbe ihn und weihe ihn, daß er mir als Priester diene. Und seine Söhne bringe, und bekleide sie mit den Unterkleidern; und salbe sie, wie du ihren Vater gesalbt hast, daß sie mir als Priester dienen; und ihre Salbung wird ihnen gelten zu einem ewigen Priestertum durch ihre Nachkommen hinab. Und Mose tat Alles, wie ihm Jahwe geboten hatte, so tat er es. Und es geschah im ersten Monate, im zweiten Jahre, am ersten Tage des Monates, da wurde die Wohnung aufgestellt. Und Mose stellte die Wohnung auf, und setzte ihre Füße an, und richtete ihre Bretter auf und setzte ihre Riegel ein, und stellte ihre Säulen auf; und breitete das Zelt aus über die Wohnung, und legte die Decke des Zeltes darüber von oben, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er nahm die Verordnung, und legte sie in die Lade, und steckte die Stangen an die Lade, und legte den Deckel oben auf die Lade. Und er brachte die Lade in die Wohnung, und hängte den Vorhang auf, und bedeckte die Lade der Verordnung, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er setzte den Tisch in das Versammlungszelt an die Mitternachtseite der Wohnung, außerhalb des Vorhanges. Und er ordnete darauf das Brot vor Jahwe, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er setzte den Leuchter in das Versammlungszelt dem Tische gegenüber an die Mittagseite der Wohnung. Und er tat die Lampen darauf vor Jahwe, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er setzte den goldenen Altar in das Versammlungszelt, vor den Vorhang. Und er räucherte darauf mit wohlriechendem Räucherwerke, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er hing den Vorhang der Tür an der Wohnung auf. Und den Brandopferaltar setzte er vor die Tür der Wohnung des Versammlungszeltes, und opferte darauf Brandopfer und Speisopfer, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er setzte das Becken zwischen das Versammlungszelt und zwischen den Altar, und tat darein Wasser zum Waschen. Und es wuschen sich davon Mose, und Aaron, und seine Söhne, ihre Hände und ihre Füße. Wann sie in das Versammlungszelt eingingen, und wann sie dem Altar sich nahten, wuschen sie sich, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er stellte den Hof auf rings um die Wohnung und um den Altar, und hing den Vorhang des Tores zum Hofe auf. So vollendete Mose das Werk. Da bedeckte die Wolke das Versammlungszelt, und die Herrlichkeit Jahwe's füllte die Wohnung. Und Mose vermochte nicht, in das Versammlungszelt einzugehen, wenn die Wolke es bedeckte, und die Herrlichkeit Jahwe's die Wohnung füllte. Und wenn die Wolke sich hob von der Wohnung; so brachen die Söhne Israels auf in allen ihren Zügen. Und wenn sich die Wolke nicht erhob; so brachen sie nicht auf, bis zum Tage, da sie sich erhob. Denn wenn die Wolke Jahwe's war über der Wohnung bei Tage, und Feuer war bei Nacht darin, vor den Augen des ganzen Hauses Israels auf allen ihren Zügen. Gesetz wegen verschiedener Brandopfer.Und Jahwe rief Mose, und redete zu ihm aus dem Versammlungszelte, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn Jemand von euch eine Opfergabe Jahwe darbringt, von vierfüßigen Tieren; so bringet von Rindvieh oder Kleinvieh eure Opfergaben. Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer vom Rindvieh ist, so bringe er ein männliches fehlerloses dar; an die Türe des Versammlungszeltes bringe er es, daß es wohlgefällig sei vor Jahwe, Und er lege seine Hand auf das Haupt des Brandopfers; so wird es wohlgefällig für ihn sein, und ihn versöhnen. Dann schlachte er den jungen Stier vor Jahwe, und die Söhne Aarons, die Priester, bringen das Blut herbei, und sprengen das Blut ringsum auf den Altar, der am Eingange in's Versammlungszelt ist. Dann ziehe er dem Brandopfer die Haut ab, und zerlege es in seine Stücke. Dann sollen die Söhne Aarons, des Priesters, Feuer auf den Altar tun, und Holz über das Feuer legen. Dann sollen die Söhne Aarons, die Priester, die Stücke, das Haupt, und das Fett hinlegen auf das Holz, das auf dem Feuer auf dem Altare ist; und seine Eingeweide, und seine Schenkel wasche er im Wasser, und der Priester zünde das Ganze auf dem Altar an; ein Brandopfer ist es, ein Opfer zum angenehmen Geruche für Jahwe. Und wenn seine Opfergabe vom Kleinvieh ist, von Schafen oder Ziegen zum Brandopfer; so bringe er ein männliches, fehlerloses. Und er schlachte es an der Seite des Altares gegen Mitternacht vor Jahwe, und die Söhne Aarons, die Priester, sprengen sein Blut auf den Altar ringsum. Und er schneide es in seine Stücke, samt seinem Haupte, und seinem Fette, und es lege sie der Priester auf das Holz, das auf dem Feuer auf dem Altare ist. Und die Eingeweide und Schenkel wasche er im Wasser; dann bringe der Priester das Ganze, und zünde es auf dem Altare an; ein Brandopfer ist dies, ein Opfer zum angenehmen Geruch für Jahwe. Wenn aber seine Opfergabe von Vögeln ein Brandopfer Jahwe's ist; so bringe er von Turteltauben, oder von jungen Tauben seine Opfergabe. Und der Priester bringe es auf den Altar, und knicke ihm den Kopf, und zünde es an auf dem Altare, und sein Blut sei an der Wand des Altares; aber er entferne den Kropf mit seinem Unrat, und werfe ihn neben den Altar gegen Morgen auf den Aschenschutt; und er soll es einreißen an den Flügeln, aber nicht abreißen, dann zünde es der Priester auf dem Altare an, auf dem Holz über dem Feuer; ein Brandopfer ist dies, ein Opfer zum angenehmen Geruch für Jahwe. Gesetz für die verschiedenen Speisopfer.Und wenn Jemand als Opfergabe ein Speisopfer Jahwe darbringt; so sei seine Opfergabe feines Mehl, und er gieße daran Öl, und tue darauf Weihrauch; und bringe es den Söhnen Aarons, den Priestern; und Einer von ihnen nehme eine Hand voll von jenem Mehle und Öle samt allem Weihrauch, und zünde den Opferteil auf dem Altare an; ein Opfer zum angenehmen Geruch für Jahwe. Und das Übrige vom Speisopfer gehört Aaron und seinen Söhnen; hochheilig ist es unter den Opfern Jahwe's. Und wenn du als Opfergabe etwas im Ofen Gebackenes darbringst; so sei es von feinem Mehl, ungesäuerte Kuchen, mit Öl übergossen, und ungesäuerte Fladen, mit Öl überstrichen. Und wenn das Speisopfer, das du darbringst, auf der Pfanne gebacken ist, so sei es von ungesäuertem feinen Mehl, mit Öl übergossen. Brich es in Stücke, und gieße darüber Öl, ein Speisopfer ist dies. Und wenn das Speisopfer, das du darbringst, auf dem Rost geröstet ist; so soll es aus feinem Mehl mit Öl bereitet sein. Alsdann bringe das Speisopfer, das davon gemacht ist, Jahwe dar; und man bringe es dem Priester, der nahe damit dem Altare. Und der Priester nehme von dem Speisopfer den Opferteil, und zünde ihn auf dem Altare an, ein Opfer zum angenehmen Geruch für Jahwe. Und das Übrige vom Speisopfer gehört Aaron und seinen Söhnen; hochheilig ist es unter den Opfern Jahwe's! Kein Speisopfer, das ihr Jahwe darbringet, soll mit Sauerteig gemacht sein; denn weder vom Sauerteige, noch vom Honige sollt ihr Jahwe ein Opfer anzünden. Als Opfergabe der Erstlinge dürfet ihr sie Jahwe darbringen; aber auf den Altar sollen sie nicht kommen zum angenehmen Geruch. Und alle Speisopfer, die du darbringest, sollst du mit Salz salzen, und du sollst bei deinem Speisopfer nicht fehlen lassen das Salz des Bundes deines Gottes; bei allen deinen Opfergaben sollst du Salz darbringen. Und wenn du als Speisopfer die Erstlinge Jahwe's darbringest, so sollst du Ähren im Feuer geröstet, zerstoßene Körner, als dein Erstlingsspeisopfer darbringen. Und tue darauf Öl, und lege darauf Weihrauch; ein Speisopfer ist dies. Und der Priester zünde den Opferteil der Körner, und des Öls, samt allem Weihrauche an, ein Opfer Jahwe's. Gesetz für die Dankopfer.Und wenn die Opfergabe ein Dankopfer ist, wenn er es vom Rindvieh darbringt, es sei männlich oder weiblich; so bringe er ein fehlerloses dar vor Jahwe. Und er lege seine Hand auf das Haupt seiner Opfergabe; und schlachte es am Eingange des Versammlungszeltes; und die Söhne Aarons, die Priester, sprengen das Blut auf den Altar ringsum. Und er bringe vom Dankopfer Jahwe ein Opfer, das Fett, welches die Eingeweide bedeckt, und alles Fett an den Eingeweiden; und beide Nieren, und das Fett an denselben, das über den Lendenmuskeln ist, und das Netz über der Leber; an den Nieren nehme er's weg. Und die Söhne Aarons zünden es auf dem Altare an auf dem Brandopfer, das auf dem Holze über dem Feuer ist; ein Opfer zum angenehmen Geruch für Jahwe. Und wenn die Opfergabe vom Kleinvieh ist zum Dankopfer Jahwe's; so soll er ein männliches, oder ein weibliches, ein fehlerloses darbringen. Wenn er ein Lamm als seine Opfergabe darbringt, so bringe er's vor Jahwe; und lege seine Hand auf das Haupt seiner Opfergabe; und schlachte es vor dem Versammlungszelte; und die Söhne Aarons gießen das Blut auf den Altar ringsum. Und er bringe von dem Dankopfer Jahwe ein Opfer dar, sein Fett, den ganzen Schwanz, hart am Rückgrade soll er ihn wegnehmen; und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett an den Eingeweiden; und die zwei Nieren, und das Fett an denselben, das über den Lendenmuskeln ist, und das Netz über der Leber; an den Nieren nehme er's weg. Und der Priester zünde es auf dem Altare an, zur Opferspeise für Jahwe. Und wenn seine Opfergabe eine Ziege ist; so bringe er sie vor Jahwe; und lege seine Hand auf ihr Haupt; und schlachte sie vor dem Versammlungszelte; und die Söhne Aarons gießen ihr Blut auf den Altar ringsum. Und er bringe davon seine Gabe dar als Opfer Jahwe, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett an den Eingeweiden; und die zwei Nieren, und das Fett an denselben, das über den Lendenmuskeln ist, und das Netz über der Leber; an den Nieren nehme er's weg. Und der Priester zünde es an auf dem Altare; eine Opferspeise zum angenehmen Geruch; alles Fett gehört Jahwe. Eine ewige Satzung durch alle eure Geschlechter hinab, in allen euren Wohnungen, ist dies: kein Fett, und kein Blut sollet ihr essen. Gesetz für die Sündopfer.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Wenn Jemand sündigt aus Versehen gegen irgend ein Verbot Jahwe's, das man nicht tun soll, und doch davon etwas getan hat; wenn der gesalbte Priester sündigt dem Volke zur Verschuldung; so bringe er für seine Sünde, die er begangen hat, einen fehlerlosen jungen Stier dar, Jahwe zum Sündopfer. Und er bringe den jungen Stier an die Tür des Versammlungszeltes vor Jahwe; und lege seine Hand auf das Haupt des jungen Stiers; und schlachte den jungen Stier vor Jahwe. Und der gesalbte Priester nehme vom Blute des jungen Stiers, und bringe es in das Versammlungszelt. Und der Priester tauche seinen Finger in das Blut, und sprenge mit dem Blute siebenmal vor Jahwe gegen den Vorhang des Heiligtums. Und der Priester streiche von dem Blute an die Hörner des Altares des wohlriechenden Räucherwerkes vor Jahwe, der im Versammlungszelte ist, und alles Blut des jungen Stieres gieße er an den Fußboden des Brandopferaltares, der am Eingange des Versammlungszeltes ist. Und alles Fett vom jungen Stiere des Sündopfers tue er weg von ihm, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das an den Eingeweiden ist; und die zwei Nieren, und das Fett an ihnen, das über den Lendenmuskeln ist, und das Netz über der Leber; an den Nieren nehme er's weg, wie es vom Stiere des Dankopfers genommen wird; und der Priester zünde es an auf dem Brandopferaltare. Und die Haut des jungen Stiers, und all sein Fleisch, samt seinem Haupte, und seinen Schenkeln, und seine Eingeweide, und seinen Mist; den ganzen jungen Stier bringe er außerhalb des Lagers an einen reinen Ort, wohin man die Asche schüttet, und verbrenne ihn auf Holz im Feuer; an dem Orte , wohin man die Asche schüttet, soll er verbrannt werden. Und wenn die ganze Gemeinde Israels sich vergeht, und die Sache verborgen war vor den Augen des Volkes, und sie etwas von dem tun, was Jahwe verboten hat, das man es nicht tun soll; so haben sie sich verschuldet; wenn dann die Sünde bekannt wird, worin sie sich versündigt haben; so soll das Volk einen jungen Stier zum Sündopfer bringen; und sie sollen ihn herführen vor das Versammlungszelt. Und die Ältesten der Gemeinde sollen ihre Hände auf das Haupt des jungen Stiers legen vor Jahwe, dann schlachte man den jungen Stier vor Jahwe. Und der gesalbte Priester bringe vom Blute des jungen Stiers in das Versammlungszelt. Und der Priester tauche seinen Finger in das Blut, und sprenge siebenmal vor Jahwe gegen den Vorhang. Und von dem Blute streiche er an die Hörner des Altares, der vor Jahwe in dem Versammlungszelte steht; dann gieße er das ganze Blut an den Fußboden des Brandopferaltares, der am Eingange in's Versammlungszelt steht. Und alles Fett nehme er von ihm, und zünde es an auf dem Altare. Und er mache es mit dem jungen Stier, wie er es mit dem jungen Stier des Sündopfers macht, so mache er es mit ihm; so versöhne sie der Priester, und es wird ihnen vergeben sein. Und er bringe den jungen Stier vor das Lager hinaus, und verbrenne ihn, wie er jenen ersten verbrennt; ein Sündopfer der Gemeinde ist dies. Wenn ein Fürst sündigt, und irgend eines von den Verboten Jahwe's, seines Gottes, tut, die man nicht tun soll, aus Versehen; so hat er sich verschuldet; wenn man ihm seine Sünde anzeigt, worin er gesündigt hat; so bringe er als Opfergabe einen fehlerlosen Ziegenbock; und lege seine Hand auf das Haupt des Bockes, und schlachte ihn an dem Orte, wo man das Brandopfer schlachtet vor Jahwe; ein Sündopfer ist dies. Und der Priester nehme vom Blute des Sündopfers mit seinem Finger, und streiche es an die Hörner des Brandopferaltares, und sein Blut gieße er an den Fußboden des Brandopferaltares; und all sein Fett zünde er an auf dem Altare, wie das Fett des Dankopfers; so versöhne ihn der Priester wegen seiner Sünde, und es wird ihm vergeben sein. Und wenn Jemand aus dem gemeinen Volke sich versündigt aus Versehen, indem er eines von den Verboten Jahwe's tut, die man nicht tun soll; so hat er sich verschuldet; wenn man ihm seine Sünde anzeigt, die er begangen hat; so bringe er zur Opfergabe eine fehlerlose Ziege wegen seiner Sünde, die er begangen hat; und lege seine Hand auf das Haupt des Sündopfers, und schlachte das Sündopfer an dem Orte der Brandopfer. Und der Priester nehme von seinem Blute mit seinem Finger, und streiche es an die Hörner des Brandopferaltares; dann gieße er sein ganzes Blut aus an den Fußboden des Altares. Und all sein Fett nehme der Priester weg, wie man das Fett vom Dankopfer wegnimmt, und zünde es an auf dem Altare, Jahwe zum angenehmen Geruch; so versöhne ihn der Priester, und es wird ihm vergeben sein. Will er aber ein Schaf als Opfergabe zum Sündopfer darbringen; so bringe er ein fehlerloses Mutterschaf; und lege seine Hand auf das Haupt des Sündopfers, und schlachte es zum Sündopfer am Orte, wo man das Brandopfer schlachtet. Und der Priester nehme vom Blute des Sündopfers an seinen Finger, und streiche es an die Hörner des Brandopferaltares; dann gieße er sein ganzes Blut an den Fußboden des Altares. Und all sein Fett nehme der Priester weg, wie man das Fett vom Schafe des Dankopfers wegnimmt, und zünde es an auf dem Altare, zum Opfer Jahwe's; so versöhne ihn der Priester wegen seiner Sünde, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben sein. Gesetz für die Schuldopfer.Und wenn Jemand sich versündigt, und die Stimme des Fluches hört, und er selbst Zeuge ist, oder es gesehen hat, oder es weiß, wenn er es nicht anzeigt; so trägt er seine Schuld. Und wenn Jemand irgendetwas Unreines anrührt, sei es das Aas eines unreinen wilden Tieres, oder das Aas eines unreinen zahmen Tieres, oder das Aas eines unreinen kriechenden Tieres, und es ist ihm unbewußt; so ist er unrein, und hat sich verschuldet. Und wenn er einen unreinen Menschen anrührt, in irgendeiner Verunreinigung, worin er sich verunreinigt hat, und es war ihm unbewußt, und er erkennt es; so hat er sich verschuldet; oder wenn Jemand schwört, und über die Lippen hinschwätzt - zum Bösen oder zum Guten - zu Allem, was derselbe schwätzt, mit einem Schwur, und es war ihm unbewußt, und er erkennt es; so hat er sich in einem dieser Dinge verschuldet. Und es geschehe, wenn er in einem dieser Dinge sich verschuldet hat; so soll er bekennen, was er darin gesündigt hat; und sein Schuldopfer Jahwe bringen für seine Sünde, die er begangen hat, vom Kleinvieh ein Mutterschaf, oder eine Ziege, zum Sündopfer, und der Priester versöhne ihn wegen seiner Schuld. Wenn aber sein Vermögen nicht hinreichend genug ist für ein Schaf, so bringe er für seine Schuld, die er begangen hat, Jahwe zwei Turteltauben, oder zwei junge Tauben, die eine zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer. Die bringe er dem Priester; der bringe das, welches zum Sündopfer bestimmt ist, zuerst dar, und knicke seinen Kopf nach dem Genick zu, reiße ihn aber nicht ab Und er sprenge vom Blute des Sündopfers an die Wand des Altares; was aber vom Blute übrig bleibt, das komme an den Fußboden des Altares; dies ist ein Sündopfer. Und die zweite opfere er zum Brandopfer nach der Gebühr; so versöhne ihn der Priester wegen seiner Sünde, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben sein. Und wenn sein Vermögen nicht zu zwei Turteltauben, oder zu zwei jungen Tauben hinreicht; so bringe er als Opfergabe für seine Sünden den zehnten Teil eines Epha feines Mehl zum Sündopfer; er tue darauf kein Öl, und lege darauf keinen Weihrauch, weil es ein Sündopfer ist. Und er bringe es dem Priester, und nehme davon eine Handvoll zum Opferteil, und zünde es an auf dem Altare, Jahwe zum Opfer; ein Sündopfer ist dies. So versöhne ihn der Priester wegen seiner Sünde, die er begangen hat in irgend einem jener Dinge, und es wird ihm vergeben sein; dann gehöre es dem Priester, wie beim Speisopfer. Ferner redete Jahwe zu Mose und sprach: Wenn Jemand sich vergeht, und aus Versehen sündigt an etwas, das Jahwe geheiligt ist; so bringe er Jahwe sein Schuldopfer dar, einen fehlerlosen Widder von der Herde, nach deiner Wertschätzung nach Sekeln Silbers, nach dem Sekel des Heiligtumes, der Schuld gemäß. Und was er am Geheiligten gesündigt hat, soll er ersetzen; und den fünften Teil davon soll er dazu legen, und es dem Priester geben; und der Priester versöhne ihn durch den Widder des Schuldopfers; so wird ihm vergeben sein. Und wenn Jemand sich versündigt, und eines getan hat von den Verboten Jahwe's, die man nicht tun soll, und es nicht wußte; so hat er sich verschuldet, und trägt seine Schuld; und er bringe einen fehlerlosen Widder von der Herde, nach deiner Wertschätzung, gemäß der Schuld, dem Priester; und der Priester versöhne ihn wegen seines Versehens, das er begangen hat, und nichts wußte; so wird ihm vergeben sein. Ein Schuldopfer ist dies; vergangen hat er sich gegen Jahwe. Schadenersatz gegen den Nächsten; tägliches Brandopfer; Speisopfer der Priester; Sündopfer.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Wenn Jemand sündigt, und ein Vergehen begeht gegen Jahwe; und leugnet seinem Nächsten ab das Anvertraute, oder das in die Hand Hinterlegte, oder was er entwendet, oder erpresset hat seinem Nächsten; oder etwas Verlornes gefunden hat, und es leugnet, sogar falsch schwöret über Etwas von irgend jenem, was derselbe getan hätte; und darin sündiget; da geschehe es, wenn er gesündigt, und sich verschuldet hat; so gebe er zurück den Raub, den er entwendet, oder das Erpresste, das er erpreßt hat, oder das Anvertraute, das ihm anvertraut war, oder das Verlorne, das er gefunden hat; oder irgend dasjenige, weswegen er falsch geschworen hat, und erstatte es nach dem ganzen Werte, und lege seinen fünften Teil noch hinzu; dem welchen es gehört, gebe er's am Tage seines Schuldopfers. Und sein Schuldopfer bringe er Jahwe: einen fehlerlosen Widder von der Herde, nach deiner Wertschätzung der Schuld gemäß zu dem Priester. So soll der Priester ihn versöhnen vor Jahwe, und es wird ihm vergeben sein das von irgend jenem, was er getan hätte, und worin er sich verschuldet hat. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete Aaron, und seinen Söhnen, und sprich: Dies ist das Gesetz für die Brandopfer; Das Brandopfer soll auf dem Holzstoße, auf dem Altare, die ganze Nacht bis zum Morgen sein, und das Feuer des Altares darunter brennen. Und der Priester ziehe das baumwollene Kleid an, und die baumwollenen Beinkleider ziehe er an über seine Scham; und nehme die Asche weg, wann das Feuer das Brandopfer verzehrt hat auf dem Altare, und schütte sie neben den Altar. Dann ziehe er seine Kleider aus, und lege andere Kleider an, und schaffe die Asche vor das Lager hinaus, an einen reinen Ort. Und das Feuer auf dem Altare soll darauf brennen, nicht erlöschen; und der Priester soll darauf Holz anzünden alle Morgen, und darauf das Brandopfer legen, und darauf das Fett der Dankopfer anzünden. Ein beständiges Feuer brenne auf dem Altare, es erlösche nicht. Und dies ist das Gesetz für das Speisopfer: Es bringe dasselbe der Söhne Aarons Einer vor Jahwe, vor dem Altare; und nehme davon, mit seiner vollen Hand, von dem feinen Mehl des Speisopfers, und von seinem Öl, und den ganzen Weihrauch, der auf dem Speisopfer ist; und zünde den Opferteil auf dem Altare an Jahwe zum angenehmen Geruch. Und das Übrige davon sollen Aaron und seine Söhne essen; und ungesäuert soll es gegessen werden am heiligen Orte; im Hofe des Versammlungszeltes sollen sie es essen. Es soll nicht gebacken werden gesäuert; als ihren Teil habe ich es von meinem Opfer gegeben, hochheilig ist es, wie das Sündopfer und wie das Schuldopfer. Alles Männliche unter den Kindern Aarons soll es essen; dies sei eine ewige Satzung für eure Geschlechter bei den Opfern Jahwe's; Jeder, welcher sie anrührt, soll heilig sein. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Dies ist die Opfergabe Aarons, und seiner Söhne, die sie Jahwe darbringen sollen, an dem Tage, da man Einen salbt: den zehnten Teil eines Epha feines Mehl, ein beständiges Speisopfer, die eine Hälfte Morgens, und die andere Hälfte Abends. In der Pfanne mit Öl soll es gemacht sein, hart gebacken bringe er es dar; in Brocken sollst du das Speisopfer darbringen, Jahwe zum angenehmen Geruch. Und der Priester, der von seinen Söhnen an seiner Stelle gesalbt ist, soll es opfern, eine ewige Satzung Jahwe's: Ganz soll es verbrannt werden. Und alles Speisopfer eines Priesters soll ganz verbrannt werden; es soll nicht gegessen werden. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron, und zu seinen Söhnen, und sprich: Dies ist das Gesetz für die Sündopfer: An dem Orte, wo das Brandopfer geschlachtet wird, soll das Sündopfer geschlachtet werden, vor Jahwe; hochheilig ist es. Der Priester, der das Sündopfer darbringt, soll es essen; an heiligem Orte soll man es essen, im Hofe des Versammlungszeltes. Jeder, der sein Weib anrührt, soll heilig sein, und wer von seinem Blute auf sein Kleid sprengt, der soll das, worauf er es gesprengt hat, waschen an heiligem Orte. Und das irdene Gefäß, worin es gekocht wird, soll zerbrochen werden; und wenn es in einem ehernen Gefäße gekocht wurde, so soll es geputzt und mit Wasser abgespült werden. Alles Männliche unter den Priestern soll es essen; hochheilig ist es! Und kein Sündopfer, von dessen Blut in das Versammlungszelt gebracht wird, um im Heiligtum zu versöhnen, soll gegessen werden; im Feuer soll es verbrannt werden. Schuld-, Dank-, und Speisopfer; Verbot wegen Fettes und Blutes.Und dies ist das Gesetz für das Schuldopfer; hochheilig ist es. An dem Orte, wo man das Brandopfer schlachtet, schlachte man das Schuldopfer; und sein Blut sprenge man auf den Altar ringsum. Und all sein Fett bringe man dar von ihm, den Schwanz, und das Fett, das die Eingeweide bedeckt. und die zwei Nieren, und das Fett an denselben, das über den Lendenmuskeln ist, und das Netz über der Leber; und an den Nieren nehme man es weg. Und der Priester zünde dies an auf dem Altare, Jahwe zum Opfer; ein Schuldopfer ist dies. Alles Männliche unter den Priestern soll es essen; am heiligen Orte soll man es essen; hochheilig ist es! Wie das Sündopfer, so das Schuldopfer; Ein Gesetz haben sie; dem Priester, der damit sühnt, gehört es. Und was den Priester betrifft, welcher das Brandopfer von Jemand darbringt; so soll das Fell des Brandopfers, das er darbringt, demselben Priester gehören. Und alles Speisopfer, das im Ofen gebacken wird, und Alles was auf dem Roste, und in der Pfanne gemacht wird, gehört dem Priester, der es darbringt. Und alles Speisopfer, das mit Öl begossen, und das trocken ist, gehört allen Söhnen Aarons, Einem wie dem Andern. Und dies ist das Gesetz für das Dankopfer, das man Jahwe darbringt: Wenn man zum Lobe es darbringt; so soll man mit dem Lobopfer ungesäuerte Kuchen mit Öl begossen, und ungesäuerte Fladen, mit Öl überstrichen, und hart gebackenes feines Mehl, Kuchen mit Öl begossen, darbringen. Mit gesäuertem Brotkuchen bringe man dar seine Gabe, mit dem Lobopfer sein Dankopfer. Und von der ganzen Gabe bringe man einen [Brotkuchen] Jahwe als Hebopfer dar; er gehört dem Priester, welcher das Blut des Dankopfers sprengt. Und das Fleisch des Lob- und Dankopfers soll an dem Tage, an dem es dargebracht wird, gegessen werden; man soll nichts davon übrig lassen bis zum Morgen. Und wenn das Opfer seiner Gabe ein Gelübde oder eine freiwillige Gabe ist; so soll man es an dem Tage, da er sein Dankopfer darbringt, essen; aber auch am andern Tage, wenn Etwas davon übrig geblieben ist, darf man es essen. Aber was vom Opferfleische übrig bleibt bis zum dritten Tage, das soll im Feuer verbrannt werden. Und wenn man vom Dankopferfleische am dritten Tage ißt; so wird es nicht wohlgefällig sein; dem, welcher es gebracht hat, wird es nicht angerechnet werden; ein Greuel wird es sein; und wer davon ißt, hat sein Vergehen auf sich. Aber jenes Fleisch, das irgend etwas Unreines berührt, soll nicht gegessen; es soll im Feuer verbrannt werden; was sonst das Fleisch betrifft, so darf es jeder Reine essen. Und wer Fleisch vom Dankopfer, daß Jahwe gehört, ißt, da er eine Verunreinigung auf sich hat; ein Solcher soll ausgerottet werden aus seinem Volke. Und wenn Jemand irgend etwas Unreines anrührt, einen unreinen Menschen, oder ein unreines Tier, oder irgend einen unreinen Greuel; und ißt vom Dankopferfleische, das Jahwe gehört; ein Solcher soll ausgerottet werden aus seinem Volke. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels und sprich: Kein Fett eines Stiers, und eines Lammes, und einer Ziege sollet ihr essen. Und das Fett eines Aases, und das Fett eines Zerrissenen, darf zu allerlei Gebrauch verwendet werden; aber essen sollet ihr es durchaus nicht. Denn Jeder, der Fett von einem Tiere ißt, von welchem man Jahwe ein Opfer darbringt; ein Solcher, der es ißt, soll ausgerottet werden aus seinem Volke. Und kein Blut sollet ihr essen in allen euren Wohnsitzen, es sei vom Vogel oder vom vierfüßigen Tiere. Jeder, der irgend Blut ißt, ein solcher soll ausgerottet werden aus seinem Volke. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels und sprich: Wer Jahwe sein Dankopfer darbringen will, der bringe seine Opfergabe Jahwe von seinem Dankopfer. Mit seinen Händen bringe er das Opfer Jahwe's, das Fett samt der Brust bringe er, die Brust, um sie als Webopfer vor Jahwe zu weben. Dann zünde der Priester das Fett an auf dem Altare, und die Brust gehöre Aaron und seinen Söhnen. Und den rechten Schenkel gebet als Hebopfer dem Priester von euren Dankopfern. Wer von den Söhnen Aarons das Blut der Dankopfer darbringt, und das Fett, dem werde der rechte Schenkel zu Teil. Denn die Brust zum Webopfer und den Schenkel zum Hebopfer nehme ich von den Söhnen Israels, von ihren Dankopfern, und gebe sie Aaron, dem Priester, und seinen Söhnen als ewige Satzung von den Söhnen Israels. Dies ist der Anteil Aarons, und der Anteil seiner Söhne an den Opfern Jahwe's, an dem Tage, da er sie vorführte, um als Priester Jahwe zu dienen, den Jahwe, ihnen zu geben, gebot, an dem Tage, da er sie salbte, von den Söhnen Israels; eine ewige Satzung durch ihre Geschlechter hinab. Dies ist das Gesetz für das Brandopfer, für das Speisopfer, und für das Sündopfer, und für das Schuldopfer, und für das Einweihungsopfer, und für das Dankopfer, welches Jahwe dem Mose gebot, auf dem Berge Sinai, an dem Tage, da er den Söhnen Israels gebot, Jahwe ihre Opfergaben darzubringen in der Wüste Sinai. Einweihung der Priester.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm den Aaron und seine Söhne mit ihm, und die Kleider, und das Salböl, und den jungen Stier zum Sündopfer, und die zwei Widder, und den Korb mit dem ungesäuerten Brote, und versammle die ganze Gemeinde vor die Türe des Versammlungszeltes. Und Mose machte es, wie ihm Jahwe geboten hatte; und die Gemeinde versammelte sich vor die Tür des Versammlungszeltes. Da sprach Mose zur Gemeinde: Dieses ist der Ausspruch, welchen Jahwe zu tun befohlen hat. Und Mose führte den Aaron und seine Söhne vor, und wusch sie mit Wasser; und legte ihm das Unterkleid an, und umgürtete ihn mit dem Gürtel, und bekleidete ihn mit dem Oberkleide, und legte ihm darüber das Ephod um, und gürtete ihn mit dem Gürtel des Ephod, und bekleidete ihn so mit dem Ephod. Und er legte darüber den Brustschild, und tat in den Brustschild das Urim und das Tummim. Und er legte die Kopfbinde um sein Haupt, und heftete an die Kopfbinde nach vorn zu das Stirnblech von Gold, das heilige Diadem, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Dann nahm Mose das Salböl, und salbte die Wohnung, und Alles, was darin war, und weihte sie. Und er sprengte davon auf den Altar siebenmal, und salbte den Altar, und alle seine Geräte, und das Becken, und sein Gestell, um sie zu weihen. Und er goß von dem Salböl auf das Haupt Aarons, und salbte ihn, um ihn zu weihen. Dann führte Mose die Söhne Aarons vor, und kleidete sie mit den Unterkleidern, und umgürtete sie mit dem Gürtel, und band ihnen die Mützen um, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Dann führte er den jungen Stier zum Sündopfer vor; und Aaron, und seine Söhne legten ihre Hände auf das Haupt des jungen Stiers zum Sündopfer. Darauf schlachtete Mose ihn, und nahm das Blut, und strich es an die Hörner des Altares ringsum mit seinem Finger, und entsündigte den Altar; und das Blut goß er an den Fußboden des Altares, und weihte und versöhnte ihn. Dann nahm Mose alles Fett an den Eingeweiden, und das Netz über der Leber, und die zwei Nieren, und ihr Fett, und zündete sie an auf dem Altare. Und den jungen Stier, und seine Haut, und sein Fleisch, und seinen Unrat verbrannte er im Feuer außerhalb des Lagers, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Dann führte er den Widder zum Brandopfer vor; und Aaron, und seine Söhne legten ihre Hände auf das Haupt des Widders. Darauf schlachtete Mose ihn, und sprengte das Blut auf den Altar ringsum. Und den Widder zerschnitt er in seine Stücke; und Mose zündete das Haupt, und die Stücke, und das Fett an. Und die Eingeweide, und die Schenkel wusch Mose mit Wasser, und zündete den ganzen Widder auf dem Altare an; ein Brandopfer war dies zum angenehmen Geruch, ein Opfer Jahwe's war es, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Dann führte er den zweiten Widder vor, den Widder des Einweihungsopfers; nachdem Aaron, und seine Söhne ihre Hände auf das Haupt des Widders gelegt; schlachtete ihn Mose, und nahm von seinem Blute, und strich an den rechten Ohrzipfel Aarons, und an den Daumen seiner rechten Hand, und an die große Zehe seines rechten Fußes. Auch führte Mose die Söhne Aarons vor, und strich von dem Blute an ihren rechten Ohrzipfel, und an den Daumen ihrer rechten Hand, und an die große Zehe ihres rechten Fußes; darauf sprengte Mose das Blut auf den Altar ringsum; und nahm das Fett, und den Schwanz, und alles Fett an den Eingeweiden, und das Netz der Leber, und die zwei Nieren, und ihr Fett, und den rechten Schenkel; und aus dem Korbe mit ungesäuertem Brote, der vor Jahwe stand, nahm er einen ungesäuerten Brotkuchen, und einen Kuchen geölten Brotes, und einen Fladen, und legte sie auf das Fett, und auf den rechten Schenkel; und legte Alles auf die Hände Aarons, und auf die Hände seiner Söhne, und webte es als Webopfer vor Jahwe. Dann nahm es Mose von ihren Händen, und verbrannte es auf dem Altare über dem Brandopfer; ein Einweihungsopfer war dies zum angenehmen Geruch, ein Opfer Jahwe's war es. Darauf nahm Mose die Brust, und webte sie als Webopfer vor Jahwe, vom Einweihungswidder; es ward Mose zu Teil, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Dann nahm Mose vom Salböl, und vom Blute, das auf dem Altare war, und sprengte auf Aaron, auf seine Kleider, und auf seine Söhne, und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm. So weihte er den Aaron, seine Kleider, und seine Söhne, und die Kleider seiner Söhne mit ihm. Dann sprach Mose zu Aaron, und zu seinen Söhnen: Kochet das Fleisch am Eingange des Versammlungszeltes, und dort esset es, und das Brot, das im Einweihungskorbe ist, wie ich's geboten und gesagt habe: Aaron und seine Söhne sollen es essen; und was übrig ist vom Fleische, und vom Brote, das verbrennet im Feuer. Und aus der Tür des Versammlungszeltes sollet ihr nicht ausgehen sieben Tage, bis die Tage eurer Einweihung vorüber sind; denn sieben Tage wird man eure Hände füllen. Wie man es heute gemacht hat, so hat Jahwe geboten, es zu machen, um euch zu versöhnen. Und an der Tür des Versammlungszeltes sollet ihr bleiben Tag und Nacht, sieben Tage, und beobachten, was gegen Jahwe zu beobachten ist, damit ihr nicht sterbet; denn so hab ich's geboten. Und es taten Aaron, und seine Söhne Alles, was Jahwe durch Mose geboten hatte. Das erste Opfer Aarons.Und es geschah am achten Tage, da rief Mose dem Aaron, und seinen Söhnen, und den Ältesten Israels, und sprach zu Aaron: Nimm dir ein Stierkalb zum Sündopfer, und einen Widder zum Brandopfer, fehlerlos seien sie; und bringe sie her vor Jahwe. Und rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Nehmet einen Ziegenbock zum Sündopfer, und ein Kalb, und ein Lamm, beide jährig, und fehlerlos, zum Brandopfer, und einen Stier, und einen Widder zum Dankopfer, und opfert vor Jahwe; und Speisopfer mit Öl benetzt; denn heute erscheint euch Jahwe. Da brachten sie, was Mose geboten hatte, vor die Tür des Versammlungszeltes; und die ganze Gemeinde trat herzu, und sie standen vor Jahwe. Da sprach Mose: Dies ist's, was Jahwe geboten hat; tut es, so wird euch die Herrlichkeit Jahwe's erscheinen. Und Mose sprach zu Aaron: Trete herzu zu dem Altar, und verrichte dein Sündopfer, und dein Brandopfer; und versöhne dich, und das Volk, und opfere die Opfergabe des Volkes, und versöhne sie, wie Jahwe geboten hat. Da trat Aaron vor den Altar, und schlachtete das Kalb zu seinem Sündopfer. Und die Söhne Aarons brachten ihm das Blut, und er tauchte seinen Finger in das Blut, und strich an die Hörner des Altars, dann goß er das Blut aus an den Fußboden des Altars. Und das Fett und die Nieren, und das Netz der Leber vom Sündopfer zündete er auf dem Altare an, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und das Fleisch, und die Haut verbrannte er im Feuer außerhalb des Lagers. Dann schlachtete er das Brandopfer, und die Söhne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es auf den Altar ringsum. Und das Brandopfer reichten sie ihm in seinen Stücken, samt dem Haupte; und er zündete sie an auf dem Altare. Dann wusch er die Eingeweide, und die Schenkel, und zündete sie an über dem Brandopfer auf dem Altare. Dann brachte er die Opfergabe des Volkes dar; und nahm den Bock des Sündopfers für das Volk, und schlachtete ihn, und opferte ihn zum Sündopfer wie das vorige. Dann brachte er das Brandopfer herbei, und opferte es nach Gebühr. Dann brachte er das Speisopfer herbei, und füllte seine Hand davon; und zündete es an auf dem Altare, außer dem Brandopfer des Morgens. Dann schlachtete er den Stier und den Widder zum Dankopfer für das Volk; und die Söhne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es auf den Altar ringsum; und das Fett vom Stiere, und vom Widder, den Schwanz, und die Netzhaut, und die Nieren, und das Netz der Leber. Und sie legten das Fett auf die Brust, und er zündete das Fett an auf dem Altare. Und die Brust, und den rechten Schenkel webte Aaron als Webopfer vor Jahwe, wie Mose geboten hatte. Dann erhob Aaron seine Hände gegen das Volk, und segnete es, und er ging herab, nachdem er das Sündopfer, und Brandopfer, und Dankopfer gebracht hatte. Und wenn Mose und Aaron in's Versammlungszelt kamen, und heraus gingen; so segneten sie das Volk; und die Herrlichkeit Jahwe's erschien dem ganzen Volke. Und es ging Feuer aus von Jahwe, und verzehrte auf dem Altare das Brandopfer, und das Fett; und das ganze Volk sah es, und sie jubelten, und fielen auf ihr Angesicht. Aarons Söhne, Nadab und Abihu, werden vom Feuer verzehrt.Und die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen Jeder sein Feuerbecken, und taten darein Feuer, und legten darauf Räucherwerk, und brachten vor Jahwe fremdes Feuer, das er ihnen nicht geboten hatte. Da ging das Feuer aus von Jahwe, und verzehrte sie, und sie starben vor Jahwe. Da sprach Mose zu Aaron: Dies ist's, was Jahwe geredet hat, da er sprach: An denen, die zu mir nahen, werde ich geheiligt, und vor dem ganzen Volke verherrlicht werden, und Aaron schwieg. Und Mose rief den Misael und Elzaphan, die Söhne Ussiels, des Oheims Aarons, und sprach zu ihnen: Tretet herzu, und traget eure Brüder vom Heiligtum weg, vor das Lager hinaus. Da traten sie herzu, und trugen sie in ihren Unterkleidern vor das Lager hinaus, wie Mose geredet hatte. Und Mose sprach zu Aaron, und zu Eleasar und zu Ithamar, seinen Söhnen: Eure Häupter entblößet nicht, und eure Kleider zerreißet nicht, daß ihr nicht sterbet; und er nicht über die ganze Gemeinde zürne; aber eure Brüder, das ganze Haus Israels, sollen über den Brand weinen, den Jahwe verfügt hat. Und aus der Türe des Versammlungszeltes sollet ihr nicht hinausgehen, damit ihr nicht sterbet; denn das Salböl Jahwe's ist auf euch. Und sie taten nach dem Worte Mose's Und Jahwe redete zu Aaron und sprach: Wein und starke Getränke trinke nicht, du und deine Söhne mit dir, wenn ihr in das Versammlungszelt gehet, daß ihr nicht sterbet; eine ewige Satzung sei dies durch eure Nachkommen hinab! Damit ihr auch unterscheidet zwischen Geweihtem und Ungeweihtem, und zwischen Unreinem und zwischen Reinem; und damit ihr die Söhne Israels lehret alle Satzungen, die Jahwe zu euch geredet hat durch Mose. Dann sprach Mose zu Aaron, und zu Eleasar, und zu Ithamar, seinen Söhnen, die noch übrig waren: Nehmet das Speisopfer, das übrig ist vom Opfer Jahwe's, und eßt es ungesäuert, neben dem Altare; denn hochheilig ist es. Esset es aber an heiligem Orte; denn es ist dein und deiner Söhne bestimmter Teil vom Opfer Jahwe's, denn so ist mir geboten. Und die Brust des Webopfers, und den Schenkel des Hebopfers esset an einem reinen Orte, du und deine Söhne, und deine Töchter mit dir; denn als dein und deiner Söhne bestimmter Teil sind sie gegeben vom Dankopfer der Söhne Israels. Den Schenkel des Hebopfers, und die Brust des Webopfers sollen sie zu dem Opfer des Fettes bringen, um sie zu weben als Webopfer vor Jahwe; dann sei es dir und deinen Söhnen mit dir der bestimmte Teil für immer, wie Jahwe geboten hat. Und den Bock für das Sündopfer suchte Mose sehr, und siehe! er war verbrannt; da zürnte er über Eleasar, und Ithamar, die Söhne Aarons, die noch übrig waren, und sprach: Warum habet ihr nicht das Sündopfer gegessen an heiligem Orte; denn hochheilig ist es; und dies hat er euch gegeben, daß ihr traget die Missetat der Gemeinde, und sie versöhnet vor Jahwe. Siehe! sein Blut ist nicht gebracht in's Innere des Heiligtumes; essen hättet ihr es müssen im Heiligtum, wie ich geboten habe. Und Aaron sagte zu Mose: Siehe! heute haben sie ihr Sündopfer, und ihr Brandopfer dargebracht vor Jahwe; und es ist mir jenes begegnet; und ich sollte heute Sündopfer essen? sollte dies gut sein in den Augen Jahwe's? Und Mose hörte es, und es war gut in seinen Augen. Von reinen und unreinen Tieren.Und Jahwe redete zu Mose, und zu Aaron, und sprach zu ihnen: Redet zu den Söhnen Israels, und sprechet: Dies sind die Tiere, die ihr essen dürfet, von allen Vierfüßigen auf Erden: Alles, was Klauen hat, und die Klauen spaltet, was wiederkäuet unter den Tieren, das dürfet ihr essen; aber diese dürfet ihr nicht essen von denen, die wiederkäuen und von denen, die Klauen haben: das Kamel, denn es käuet wieder, spaltet aber die Klauen nicht; unrein sei es euch! Den Springhasen, denn er käuet wieder, spaltet aber die Klauen nicht; unrein sei er euch! Den Hasen, denn er käuet wieder, spaltet aber die Klauen nicht; unrein sei er euch! Das Schwein, denn es hat Klauen, und spaltet die Klauen, aber käuet nicht wieder; unrein sei es euch! Von ihrem Fleische sollet ihr nicht essen, und ihr Aas sollet ihr nicht anrühren; unrein seien euch diese! Dies dürfet ihr essen von Allem, was im Wasser ist: Alles, was Floßfedern und Schuppen hat im Wasser, im Meere, und in den Flüssen, das dürfet ihr essen. Aber Alles, was keine Floßfedern, keine Schuppen hat, im Meer, und in den Flüssen, von Allem, was im Wasser sich regt, und von allem Lebendigen im Wasser; ein Abscheu sei es euch! Ja ein Abscheu seien sie euch, von ihrem Fleische sollet ihr nicht essen; und ihr Aas sollet ihr verabscheuen. Alles, was keine Floßfedern, und keine Schuppen hat im Wasser, soll euch ein Abscheu sein! Und diese sollet ihr verabscheuen von den Vögeln, man soll sie nicht essen, sie sollen ein Abscheu sein: Den Adler, und den Beinbrecher, und den Meeradler; und den Geier, und den Falken nach seiner Art; alle Raben nach ihrer Art; und den Strauß, und die Nachteule, und die Seemöve, und den Habicht nach seiner Art; und das Käutzchen, und den Sturzpelikan, und den Ibis; und den Schwan, und den Pelikan, und den Aasgeier, und den Storch, den Brachvogel nach seiner Art, und den Wiedehopf, und die Fledermaus. Alles geflügelte Gewürm, daß auf vier Füßen geht, sei euch ein Abscheu. Aber das dürfet ihr essen von allem fliegenden Gewürm, was auf vier Füßen geht, was zwei Schenkel über seinen Füßen hat, um damit auf die Erde zu springen. Diese von ihnen dürfet ihr essen: den Arbeh nach seiner Art, und den Solam nach seiner Art, und den Hargol nach seiner Art, und den Hagab nach seiner Art. Aber alles geflügelte Gewürm, daß vier Füße hat, sei euch ein Abscheu. Und an ihnen verunreiniget ihr euch; Jeder, der ihr Aas anrührt, soll unrein sein bis zum Abend. Und Jeder, der ein Aas von ihnen trägt, soll seine Kleider waschen, und sei unrein bis zum Abend. Alle vierfüßigen Tiere, die Klauen haben, aber die Klauen nicht spalten, noch wiederkäuen, seien euch unrein; Jeder, der sie anrührt, sei unrein! Und Alles, was auf seinen Tatzen geht, unter allen Tieren, die auf Vieren gehen, sei euch unrein; Jeder, der ihr Aas anrührt, sei unrein bis zum Abend. Und wer ihr Aas trägt, soll seine Kleider waschen, und unrein sein bis zum Abend; unrein seien euch diese! Und dies sei euch unrein unter dem Gewürm, das auf Erden kriecht: der Maulwurf, und die Feldmaus, und die Eidechse, nach ihrer Art. Und die Anaka und der Koh, und die Letaa, und die Schnecke, und das Chamäleon. Diese seien euch unrein unter allem Gewürm; Jeder, der sie berührt, wenn sie tot sind, soll unrein sein bis zum Abend. Und Alles, worauf eines von ihnen fällt, wenn sie tot sind, sei unrein, alle hölzernen Gefäße, oder ein Kleid, oder Fell, oder Sack, jedes Geräte, welches gebraucht wird zu Etwas, in's Wasser werde es getan, und sei unrein bis zum Abend, und dann sei es rein. Und wenn in irgend ein irdenes Gefäß davon etwas fällt; so sei Alles, was darin ist, unrein, und jenes sollet ihr zerbrechen. Jede Speise, die man ißt, auf die [jenes] Wasser kommt, sei unrein; und jedes Getränk, das man trinkt, aus jedem [solchen] Gefäße, sei unrein. Und Alles, worauf Aas von ihnen fällt, sei unrein, sei es ein Ofen, oder ein Herd, er soll zerstört werden; unrein sind sie, ja unrein bleiben sie euch! Nur eine Quelle, und eine Grube, wo sich Wasser sammelt, sei rein; aber wer das Aas darin berührt, sei unrein. Und wenn Aas von ihnen auf irgend einen Samen fällt, den man säen will, der sei rein. Aber wenn man Wasser auf den Samen gegossen hat, und es fällt Aas von ihnen darauf, der sei euch unrein. Und wenn eines von den vierfüßigen Tieren stirbt, die euch zur Speise dienen dürfen; so sei der, der sein Aas anrührt, unrein bis zum Abend. Und wer von seinem Aase ißt, der wasche seine Kleider, und sei unrein bis zum Abend; und wer sein Aas trägt, der wasche seine Kleider, und sei unrein bis zum Abend. Und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, sei ein Abscheu, man soll es nicht essen. Alles, was auf dem Bauche geht, und Alles, was auf Vieren geht, so wie jedes, das viele Füße hat, alles Gewürm, das auf Erden kriecht, ihr sollet sie nicht essen, denn sie sind ein Abscheu. Machet eure Seelen nicht abscheulich durch irgend ein kriechendes Gewürm; und verunreiniget euch nicht durch sie, daß ihr dadurch unrein würdet. Denn ich bin Jahwe, euer Gott, darum sollet ihr euch heiligen, daß ihr heilig seid, denn ich bin heilig; und ihr sollet eure Seelen nicht verunreinigen durch irgend ein Gewürm, das auf Erden kriecht. Denn ich Jahwe, ich brachte euch herauf aus dem Lande Ägypten, um euer Gott zu sein; darum sollet ihr heilig sein, denn ich bin heilig. Dies ist das Gesetz wegen der vierfüßigen Tiere, und der Vögel, und aller lebendigen Wesen, die im Wasser sich regen, und aller lebendigen Wesen, die auf der Erde kriechen; damit man unterscheide zwischen Unreinem und zwischen Reinem, und zwischen Tieren, die man essen darf, und zwischen Tieren, die man nicht essen darf. Unreinigkeit der Wöchnerin und ihre Reinigung.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Wenn ein Weib befruchtet wird, und ein männliches Kind gebiert; so sei sie unrein sieben Tage, wie in den Tagen ihrer monatlichen Unreinigkeit sei sie unrein. Und am achten Tage werde das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten. Und drei und dreißig Tage bleibe sie im Blute ihrer Reinigung; nichts heiliges soll sie anrühren; und in das Heiligtum soll sie nicht kommen, bis die Tage ihrer Reinigung vorüber sind. Und wenn sie ein weibliches Kind gebiert, so sei sie zwei Wochen unrein, wie in ihrer monatlichen Unreinigkeit, und sechs und sechzig Tage bleibe sie im Blute ihrer Reinigung. Und wenn die Tage ihrer Reinigung vorüber sind bei einem Sohne, oder bei einer Tochter; so bringe sie ein jähriges Lamm zum Brandopfer, und eine junge Taube, oder eine Turteltaube zum Sündopfer, an die Türe des Versammlungszeltes, dem Priester. Und er bringe es vor Jahwe, und versöhne sie; so wird sie rein von ihrem Blutgang. Dies ist das Gesetz für die Gebärerin beim männlichen, oder beim weiblichen Kinde. Und wenn ihr Vermögen zu einem Lamme nicht reicht; so nehme sie zwei Turteltauben, oder zwei junge Tauben, eine zum Brandopfer, und eine zum Sündopfer, und der Priester versöhne sie, so wird sie rein. Kennzeichen des Ausschlages an Menschen und Kleidern; Unreinigkeit des Aussätzigen.Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Wenn Jemanden auf der Haut seines Fleisches Geschwollenes, oder Schorfiges, oder Weißblasenausschlag, entsteht; und dies auf der Haut seines Fleisches zum aussätzigen Ausschlag werden könnte; so bringe man ihn zu Aaron, den Priester, oder zu Einem von seinen Söhnen den Priestern. Und wenn der Priester den Ausschlag auf der Haut seines Fleisches besieht, und das Haar in dem Ausschlage weiß geworden ist, und der Ausschlag liegt tiefer als die Haut seines Fleisches; so ist es wirklich der aussätzige Ausschlag, und nachdem ihn der Priester besehen hat; so soll er ihn für unrein erklären. Und wenn ein weißer Blasenausschlag auf der Haut seines Fleisches ist, derselbe aber nicht tiefer liegt, als die Haut, und das Haar nicht weiß geworden ist; so schließe der Priester den, der den Ausschlag hat, sieben Tage ein. Und wenn ihn der Priester am siebenten Tage besieht; und siehe! der Ausschlag ist in seiner Gestalt geblieben; und der Ausschlag hat nicht um sich gegriffen auf der Haut; so schließe ihn der Priester ein zum zweiten Mal sieben Tage. Und wenn ihn der Priester zum zweiten Mal am siebenten Tage besieht; und siehe! der Ausschlag ist kleiner geworden; und hat nicht um sich gegriffen auf der Haut der Ausschlag; so erkläre ihn der Priester für rein; es ist Schorfartiges. Und er soll seine Kleider waschen, so ist er rein. Sollte doch wieder um sich greifen das Schorfartige auf der Haut, nachdem er vom Priester besehen ist, und er ihn rein erklärt hat; so zeige er sich abermals beim Priester. Sieht es nun der Priester, und siehe! das Schorfartige hat um sich gegriffen auf der Haut; so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist wirklich der Aussatz. Wenn nun Jemand den aussätzigen Ausschlag hat; so bringe man ihn zum Priester. Und wenn es der Priester besieht, und siehe! es ist eine weiße Geschwulst auf der Haut, und dieselbe hat das Haar weiß gemacht; und es ist frisches rohes Fleisch in der Geschwulst; so ist es ein veralteter Aussatz auf der Haut seines Fleisches; und der Priester erkläre ihn für unrein; er darf ihn nicht einschließen, denn er ist unrein. Wenn aber der Aussatz überall auf der Haut hervorkommt, so daß der Aussatz die ganze Haut des Ausschlagskranken bedeckt von seinem Haupte bis zu seinen Füßen, so weit ihn der Priester besieht; wenn es dann der Priester besieht; und siehe! der Aussatz bedeckt seinen ganzen Leib; so erkläre der Priester den Ausschlagskranken für rein; ist er überall weiß geworden, so ist er wirklich rein. Aber wann man rohes Fleisch an ihm sieht; ist er unrein. Und sieht der Priester das rohe Fleisch; so erkläre er ihn für unrein; ist rohes Fleisch da, so ist er unrein; dann ist es wirklich der Aussatz. Wenn aber das rohe Fleisch vergeht und weiß wird; so soll er zum Priester kommen. Wenn ihn nun der Priester besieht; und siehe! der Ausschlag ist weiß geworden; so erkläre der Priester den Ausschlagskranken für rein, er ist wirklich rein. Und wenn das Fleisch auf seiner Haut ein Geschwür bekommt, und wieder heil wird; aber auf der Stelle des Geschwüres eine weiße Geschwulst entsteht, oder ein rötlich weißer Blasenausschlag, so zeige er sich dem Priester; und besieht es der Priester; und siehe! es liegt tiefer als die Haut, und das Haar ist weiß geworden; so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist wirklich der aussätzige Ausschlag, der in dem Geschwüre hervorgekommen ist. Und wenn ihn der Priester besieht; und siehe! es ist kein weißes Haar daran, und liegt er nicht tiefer als die Haut, und er ist kleiner geworden; so schließe ihn der Priester ein sieben Tage. Wenn er dann mehr um sich greift auf der Haut; so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist der Ausschlag. Wenn aber der weiße Blasenausschlag an seiner Stelle bleibt, und nicht um sich greift; so ist es ein Entzündungsgeschwür; und der Priester erkläre ihn für rein. Oder wenn das Fleisch an seiner Haut am Feuer verbrannt ist, und es ist rohes Fleisch an der Brandstelle, rötlich weißer oder weißer Blasenausschlag; und es besieht ihn der Priester; und siehe! das Haar ist weiß geworden auf dem Blasenausschlag; und er liegt tiefer als die Haut, so ist wirklich der Aussatz an der Brandstelle hervor gekommen; dann erkläre ihn der Priester für unrein; es ist der aussätzige Ausschlag. Besieht ihn wieder der Priester; und siehe! es ist kein weißes Haar auf dem Blasenausschlag, und er liegt nicht tiefer als die Haut, und er ist kleiner geworden; so schließe ihn der Priester sieben Tage ein. Dann besehe ihn der Priester am siebenten Tage; hat er um sich gegriffen auf der Haut; so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist der aussätzige Ausschlag. Wenn aber der Weißblasenausschlag an seiner Stelle geblieben; nicht auf der Haut um sich gegriffen hat, und kleiner geworden ist; so ist es eine Geschwulst von der Verbrennung her; und der Priester erkläre ihn für rein; denn es ist eine Entzündung von der Verbrennung her. Und wenn ein Mann oder ein Weib einen Ausschlag am Haupte, oder am Barte hat; und der Priester besieht den Ausschlag, und siehe! er liegt tiefer als die Haut; und es ist daran goldgelbes feines Haar; so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist der Grind, der Aussatz des Hauptes oder Bartes. Und wenn der Priester den Grindausschlag besieht; und siehe! er liegt nicht tiefer als die Haut, und es ist darin das Haar nicht schwarz; so schließe der Priester den Grindigen sieben Tage ein. Besieht dann der Priester den Ausschlag am siebenten Tage; und siehe! der Grind hat nicht um sich gegriffen; und es ist darin das Haar nicht goldgelb; und der Grind liegt nicht tiefer als die Haut; so soll er sich scheren, aber die grindige Stelle soll er nicht abscheren; und der Priester schließe den Grindigen zum zweiten Mal ein sieben Tage. Sieht dann der Priester den Grind am siebenten Tage; und siehe! der Grind hat nicht um sich gegriffen auf der Haut; und er liegt nicht tiefer, als die Haut; so erkläre ihn der Priester für rein; dann soll er seine Kleider waschen, so ist er rein. Wenn aber der Grind mehr um sich greift auf der Haut, nachdem er rein erklärt ist; so soll ihn der Priester besehen; und siehe! hat der Grind um sich gegriffen auf der Haut; so sehe der Priester nicht mehr auf das goldgelbe Haar; er ist unrein. Und wenn der Grind in seiner Gestalt geblieben, und schwarzes Haar darin entstanden; so ist der Grind geheilt, er ist rein, und der Priester erkläre ihn für rein. Und wenn ein Mann oder ein Weib auf der Haut ihres Fleisches Weißblasenausschlag hat; und der Priester besieht es; und siehe! auf der Haut ihres Fleisches ist der weiße Blasenausschlag klein; so ist dies der Bohak, der auf der Haut hervorgekommen ist; er ist rein. Und wenn einem Manne die Haupthaare ausfallen, so ist das eine Glatze, er ist rein. Und wenn nach seinem Gesicht zu die Haupthaare ihm ausfallen; so ist das eine Vorderglatze, er ist rein. Und wenn am Hinterglatzkopfe, oder am Vorderglatzkopfe ein weißrötlicher Ausschlag entsteht; so ist dies der Aussatz, welcher an seinem Hinterglatzkopfe, oder Vorderglatzkopfe, hervorkommt. Und besieht ihn der Priester, und siehe! die Geschwulst des Ausschlages ist weißrötlich auf seinem Hinterglatzkopfe, oder auf seinem Vorderglatzkopfe, wie der Aussatz auf der Haut des Fleisches; so ist derselbe aussätzig, er ist unrein; für ganz unrein erkläre ihn der Priester; auf seinem Haupte ist sein Ausschlag. Und der Aussätzige, der mit dem Ausschlag behaftet ist, soll zerrissene Kleider haben, und das Haupt entblößt, und sein Kinn verhüllet, und soll rufen: Unrein, unrein! Die ganze Zeit über, da der Ausschlag an ihm ist, sei er unrein; unrein ist er, abgesondert wohne er, außerhalb des Lagers sei seine Wohnung. Und wenn an einem Kinde ein Ausschlagsmal ist, an einem wollenen Kleide, oder leinenen Kleide; an dem Aufzuge oder an dem Einschlage, von Leinen und von Wolle, oder an einem Fell, oder an irgend einer Fellarbeit; und der Ausschlag gelblich, oder rötlich ist am Kleide, oder am Fell, oder am Aufzuge, oder am Einschlage, oder an irgend einer Fellarbeit; so ist es ein Ausschlagsmal; und man lasse es den Priester sehen. Und sieht der Priester den Ausschlag; so schließe er, was den Ausschlag hat, sieben Tage ein. Sieht er dann den Ausschlag am siebenten Tage, daß sich der Ausschlag verbreitet hat, auf dem Kleide, am Aufzuge, oder am Einschlage, oder auf einem Fell, samt Allem, was aus Fellen gemacht wird zu einem Behuf; so ist es ein bösartiger Aussatz; was den Ausschlag hat, ist unrein. Darum soll man verbrennen das Kleid, oder den Aufzug oder Einschlag, von Wolle oder Leinen, oder alle Fellarbeit, woran der Ausschlag ist, denn ein bösartiger Aussatz ist es, im Feuer soll man's verbrennen. Und besieht es der Priester; und siehe! der Ausschlag hat sich nicht verbreitet am Kleide, oder am Aufzuge oder am Einschlage, oder an irgend etwas aus Fellen; so gebiete der Priester, daß man das wasche, woran der Ausschlag ist; und er schließe es abermals sieben Tage ein. Besieht dann es der Priester, nachdem das, was den Ausschlag hat, gewaschen ist; und siehe! der Ausschlag hat seine Gestalt nicht verändert, und der Ausschlag hat sich nicht verbreitet; so ist es unrein, im Feuer sollst du es verbrennen; es ist der fressende Aussatz auf der Vorderseite oder auf der Kehrseite daran. Besieht es dann der Priester, und siehe! der Ausschlag ist kleiner geworden, nachdem er gewaschen ist; so reiße er's vom Kleide, oder vom Felle, oder vom Aufzuge oder vom Einschlage. Und sieht man ihn noch ferner am Kleide, oder am Aufzuge oder am Einschlage, oder an irgend etwas, das von Fellen gemacht ist; so ist es der fliegende Aussatz; im Feuer soll man es verbrennen, samt dem, woran der Aussatz ist. Und das Kleid, oder den Aufzug oder den Einschlag, oder irgend etwas aus Fellen, das man gewaschen, oder von denen der Ausschlag gewichen ist, soll man zum zweiten Mal waschen, dann ist es rein. Dies ist das Gesetz für das Ausschlagsmal an Kleidern aus Wolle, oder aus Leinwand, am Aufzuge oder am Einschlage, oder an irgend etwas aus Fellen, wie man sie rein, oder unrein erklären soll. Reinigen des Aussätzigen nach seiner Genesung; Aussatz des Hauses, und seine Reinigung.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Dies ist das Gesetz für den Aussätzigen am Tage seiner Reinigung: Man bringe ihn zum Priester. Dann gehe der Priester vor das Lager hinaus; und es besehe ihn der Priester; und siehe! ist das Ausschlagsmal geheilt an dem Aussätzigen; so gebiete der Priester, daß man für den, der sich reinigen läßt, zwei lebendige, reine Vögel nehme, und Zedernholz, und Kokkus, und Ysop. Und der Priester gebiete, daß man den einen Vogel schlachte, in ein irdenes Gefäß, über fließendem Wasser. Den lebenden Vogel nehme er, und das Zedernholz, und den Kokkus, und Ysop, und tauche dieses mit dem lebenden Vogel in das Blut des über fließendem Wasser geschlachteten Vogels; und er sprenge auf den, der sich vom Aussatze reinigen läßt, siebenmal; so reinige er ihn; und entlasse den lebenden Vogel über das Feld hin. Dann wasche der, der sich reinigen läßt, seine Kleider, und schere alle seine Haare ab, und bade sich im Wasser, so ist er rein; und nachher komme er in's Lager, doch bleibe er außerhalb seines Zeltes sieben Tage. Und es geschehe am siebenten Tage, da schere er alle seine Haare, sein Haupt, und seinen Bart, und seine Augenbrauen, und all sein Haar schere er, und wasche seine Kleider, und bade seinen Leib im Wasser; so ist er rein. Und am achten Tage nehme er zwei fehlerlose Lämmer, und ein jähriges fehlerloses Mutterlamm, und drei Zehntel Mehl zum Speisopfer, mit Öl übergossen, und ein Log Öl. Dann stelle der Priester, der rein erklärt, den Mann, der sich rein erklären lassen will, mit jenen Dingen vor Jahwe, an den Eingang des Versammlungszeltes. Dann nehme der Priester das eine Lamm, und bringe es dar, als Schuldopfer, und das Log Öl, und bewege sie hin und her zum Webopfer vor Jahwe. Und er schlachte das Lamm, an dem Orte, wo man das Sündopfer und das Brandopfer schlachtet, am heiligen Orte; denn wie das Sündopfer, so gehört das Schuldopfer dem Priester; hochheilig ist es. Dann nehme der Priester vom Blute des Schuldopfers, und der Priester streiche es an den rechten Ohrzipfel dessen, der sich reinigen läßt, und an den Daumen seiner rechten Hand, und an die große Zehe seines rechten Fußes. Dann nehme der Priester vom Log Öl, und gieße es auf des Priesters linke Hand; und der Priester tauche seinen rechten Finger in das Öl, das in seiner linken Hand ist, und sprenge vom Öl mit seinem Finger siebenmal vor Jahwe. Und vom übrigen Öl in seiner Hand streiche der Priester an den rechten Ohrzipfel dessen, der sich reinigen läßt, und an den Daumen seiner rechten Hand, und an die große Zehe seines rechten Fußes, über das Blut des Schuldopfers. Und das übrige Öl auf der Hand des Priesters gieße er auf das Haupt dessen, der sich reinigen läßt; so versöhne ihn der Priester vor Jahwe. So opfere der Priester das Sündopfer, und versöhne den, der sich reinigen läßt, von seiner Unreinigkeit, und darnach schlachte er das Brandopfer. Dann opfere der Priester das Brandopfer, und das Speisopfer auf dem Altare; so versöhne ihn der Priester, und er ist rein. Und wenn er arm ist, und sein Vermögen nicht ausreicht; so nehme er ein Lamm als Schuldopfer zum Webopfer, das man ihn versöhne; und ein Zehntel feines Mehl, mit Öl begossen, zum Speisopfer, und ein Log Öl, und zwei Turteltauben, oder zwei junge Tauben, wozu sein Vermögen reicht; und die eine sei zum Sündopfer, und die andere zum Brandopfer; und bringe sie am achten Tage zu seiner Reinigung dem Priester vor die Türe des Versammlungszeltes, vor Jahwe. Und es nehme der Priester das Lamm zum Schuldopfer, und den Log Öl, und der Priester bewege sie hin und her, zum Webopfer vor Jahwe. Dann schlachte der Priester das Lamm des Schuldopfers, und nehme vom Blut des Schuldopfers, und streiche es an den rechten Ohrzipfel dessen, der sich reinigen läßt, und an den Daumen seiner rechten Hand, und an die große Zehe seines rechten Fußes. Und von dem Öle gieße der Priester in die linke Hand des Priesters. Dann sprenge der Priester mit seinem rechten Finger vom Öl, das in seiner linken Hand ist, siebenmal vor Jahwe. Dann streiche der Priester von dem Öl, das in seiner Hand ist, an den rechten Ohrzipfel dessen, der sich reinigen läßt, und an den Daumen seiner rechten Hand, und an die große Zehe seines rechten Fußes, auf die Stelle, wo das Blut des Schuldopfers ist. Und was vom Öl in der Hand des Priesters übrig ist, gieße er auf das Haupt dessen, der sich reinigen läßt, um ihn zu versöhnen vor Jahwe. Und er opfere die eine von den Turteltauben, oder von den jungen Tauben, wozu sein Vermögen reicht; die eine zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer, neben dem Speisopfer; so versöhne der Priester den, der sich reinigen läßt, vor Jahwe. Dies ist das Gesetz für den, der den Ausschlag hat, dessen Vermögen nicht zureicht bei seiner Reinigung. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Wenn ihr in's Land Kanaan kommet, das ich euch zum Besitz gebe, und ich verhänge einen Ausschlag über ein Haus im Lande eures Besitzes; so komme der, welchem das Haus gehört, und zeige es dem Priester an, und spreche: Wie ein Ausschlag zeigt sich's in meinem Hause. Und der Priester gebiete, daß sie das Haus aufräumen, ehe der Priester hineinkommt, den Ausschlag zu besehen, damit nicht Alles, was im Hause ist, unrein werde; und alsdann gehe der Priester hinein, um das Haus zu besehen. Und besieht er den Ausschlag; und siehe! es ist der Ausschlag an den Wänden des Hauses, Vertiefungen, gelblich, oder rötlich, die tiefer liegen als die Wand, so gehe der Priester hinaus vor die Türe des Hauses, und verschließe das Haus sieben Tage. Und am siebenten Tage komme der Priester wieder, und besehe es; und siehe! der Ausschlag hat um sich gegriffen an den Wänden des Hauses; so gebiete der Priester, daß man die Steine herausreiße, an denen der Ausschlag ist; und sie vor die Stadt hinaus, an einen unreinen Ort werfe. Und das Haus schabe man inwendig ringsum ab, und man werfe den abgeschabten Lehmen vor die Stadt hinaus an einen unreinen Ort. Dann nehme man andere Steine, und bringe sie an die Stelle jener Steine; und anderen Lehmen nehme man, und übertünche das Haus. Wenn aber der Ausschlag wiederkehret, und im Hause hervorkommt, nachdem man die Steine herausgerissen, und nachdem man das Haus abgeschabt und übertüncht hat; so komme der Priester, und besehe es; und siehe! der Ausschlag hat um sich gegriffen im Hause; so ist dies ein bösartiger Aussatz am Hause; es ist unrein. Da reiße man das Haus nieder, seine Steine, und sein Holz, und allen Lehmen des Hauses, und bringe sie vor die Stadt hinaus an einen unreinen Ort. Und wer in das Haus geht, so lange es verschlossen ist, der sei unrein bis zum Abend. Und wer im Hause schläft, der wasche seine Kleider; und wer im Hause ißt, wasche seine Kleider. Und kommt der Priester, und besieht es; und siehe! der Ausschlag hat nicht um sich gegriffen im Hause, nachdem das Haus übertüncht ist; so erkläre der Priester das Haus für rein; denn der Ausschlag ist geheilt. Und er nehme, um das Haus zu entsündigen, zwei Vögel und Zedernholz, und Kokkus, und Ysop, und schlachte den einen Vogel in ein irdenes Gefäß über fließendem Wasser, und nehme das Zedernholz, und den Ysop, und den Kokkus, und den lebenden Vogel, und tauche sie in das Blut des geschlachteten Vogels, und in das fließende Wasser, und sprenge gegen das Haus siebenmal; und entsündige das Haus durch das Blut des Vogels, und durch das fließende Wasser, und durch den lebenden Vogel, und durch das Zedernholz, und durch den Ysop, und durch den Kokkus; und entlasse den lebenden Vogel vor die Stadt hinaus über das Feld hin; so versöhne er das Haus, und er ist rein. Dies ist das Gesetz für jeden Ausschlag, und für den Grind, und für den Aussatz an Kleidern, und an Häusern; und für Geschwulst, und für Schorfartiges, und für den Weißblasenausschlag; um zu zeigen, an welchem Tage man unrein erklären, und an welchem Tage man rein erklären soll. Dies ist das Gesetz für den Aussatz. Von verschiedenen anderen Verunreinigungen der Männer und Weiber.Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Redet zu den Söhnen Israels, und sprechet zu ihnen: Wenn einem Manne von seinem Fleische der Samen fließt; so ist er unrein. Und so soll es mit seiner Unreinigkeit sein bei seinem Flusse: Sein Fleisch mag seinen Fluß fließen lassen, oder sein Fleisch mag verstopft sein von seinem Flusse; so macht dies ihn unrein. Jedes Lager, auf dem der Flußkranke liegt, ist unrein, und jedes Gerät, auf dem er sitzt, ist unrein. Und wer sein Lager berührt, der wasche seine Kleider, und bade im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und wer auf ein Gerät sitzt, auf dem der Flußkranke gesessen ist, der wasche seine Kleider, und bade im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und wer das Fleisch des Flußkranken anrührt, der wasche seine Kleider, und bade im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und wenn der Flußkranke einen Reinen anspuckt, so wasche der seine Kleider, und bade im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und jeder Wagensitz, auf dem der Flußkranke sitzt, sei unrein. Und Jeder, der irgend etwas berührt, das er unter sich gehabt hat, sei unrein bis zum Abend; und wer es trägt, wasche seine Kleider, und bade im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und Jeder, den der Flußkranke anrührt, ohne seine Hände im Wasser gewaschen zu haben, der wasche seine Kleider, und bade im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und ein irdenes Gefäß, das der Flußkranke anrührt, werde zerbrochen; und jedes hölzerne Gefäß werde im Wasser gewaschen. Und wenn der Flußkranke rein wird von seinem Flusse; so zähle er sieben Tage von da an, wo er rein geworden ist, und wasche seine Kleider, und bade seinen Leib in fließendem Wasser, so ist er rein. Und am achten Tage nehme er sich zwei Turteltauben, oder zwei junge Tauben, und komme vor Jahwe an die Türe des Versammlungszeltes, und gebe sie dem Priester. Und der Priester opfere sie, die eine zum Sündopfer, und die andere zum Brandopfer; so versöhne ihn der Priester vor Jahwe wegen seiner Flußkrankheit. Und wenn sich von einem Mann Samen ergießt; so wasche er seinen ganzen Leib im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und alle Kleider, und jedes Fell, worauf der Samen sich ergossen hat, sollen gewaschen werden im Wasser, und sie seien unrein bis zum Abend. Und wenn der Mann bei einem Weibe liegt, da der Samen sich ergießt, so sollen sie im Wasser baden, und unrein sein bis zum Abend. Und wenn ein Weib den Fluß hat, daß sie ihren Blutfluß an ihrem Fleische hat; so sei sie sieben Tage in ihrer Monatsunreinigkeit; und jeder, der sie anrührt, sei unrein bis zum Abend. Und Alles, worauf sie liegt während ihrer Monatsunreinigkeit, sei unrein, und Alles, worauf sie sitzt, sei unrein. Und jeder, der ihr Lager anrührt, wasche seine Kleider, und bade im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und Jeder, der irgend ein Gerät anrührt, worauf sie sitzt, wasche seine Kleider, und bade im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und wenn etwas auf dem Lager, oder auf dem Geräte ist, worauf sie sitzt, wenn es Jemand anrührt; so sei er unrein bis zum Abend. Und wenn ein Mann bei ihr schläft während ihrer Monatsunreinigkeit; so sei er sieben Tage unrein; und jedes Lager, auf dem er liegt, sei unrein. Und wenn ein Weib viele Tage den Blutfluß hat, außer der Zeit ihrer Monatsunreinigkeit; oder wenn er bei ihr über ihre Monatsunreinigkeitszeit fließt; so sei sie unrein die ganze Zeit des Flusses ihrer Verunreinigung, wie in den Tagen ihrer Monatsunreinigkeit. Jedes Lager, worauf sie liegt, die ganze Zeit ihres Flusses, sei ihr wie das Lager bei ihrer Monatsunreinigkeit; und jedes Gerät, auf dem sie sitzt, sei unrein, wie bei ihrer Monats- Verunreinigung. Und Jeder, welcher es berührt, sei unrein, und wasche seine Kleider, und bade im Wasser, und sei unrein bis zum Abend. Und wenn sie befreiet ist von ihrem Flusse; so zähle sie sich sieben Tage, und dann sei sie rein. Und am achten Tage nehme sie sich zwei Turteltauben; oder zwei junge Tauben, und bringe sie dem Priester an den Eingang des Versammlungszeltes. Und der Priester opfere die eine zum Sündopfer, und die andere zum Brandopfer; so versöhne sie der Priester vor Jahwe von dem Flusse ihrer Verunreinigung. Warnet also die Söhne Israels vor ihrer Verunreinigung, damit sie nicht sterben wegen ihrer Verunreinigung, indem sie meine Wohnung, die unter ihnen ist, verunreinigen. Dies ist das Gesetz für den, welcher an dem Samenflusse leidet, und für den, von welchem der Samen sich ergießt, und der sich dadurch verunreinigt; und für die, welche an ihrer Monatsunreinigkeit leidet, und für Jeden, der seinen Fluß hat, es sei Mann oder Weib, und für den Mann, der bei einer Unreinen liegt. Versöhnungsfest.Und Jahwe redete zu Mose nach dem Tode der zwei Söhne Aarons, da sie vor Jahwe traten, und gestorben waren. Und Jahwe sprach zu Mose: Rede zu Aaron, deinem Bruder, er soll nie in das Heiligtum innerhalb des Vorhanges hineingehen, hinter den Vorhang, der über der Lade hängt, damit er nicht sterbe, denn in der Wolke werde ich erscheinen auf dem Deckel. Nur so darf Aaron in das Heiligtum eintreten; Mit einen jungen Stier zum Sündopfer, und mit einem Widder zum Brandopfer. Ein heiliges Unterkleid von feinem Linnen ziehe er an, und Beinkleider von feinem Linnen habe er über seiner Scham, und mit dem linnenen Gürtel sei er gegürtet, und mit der linnenen Kopfbinde umbunden, heilige Kleider sind dies; und nachdem er sich in Wasser gebadet, soll er sie anziehen. Und von der Gemeinde der Söhne Israels nehme er zwei Ziegenböcke zum Sündopfer, und einen Widder zum Brandopfer. Und Aaron bringe den jungen Stier zum Sündopfer für sich, und versöhne sich und sein Haus. Und er nehme die zwei Böcke, und stelle sie vor Jahwe, an den Eingang des Versammlungszeltes. Und Aaron werfe über die zwei Böcke das Loos, ein Loos für Jahwe, und das andere Los für Asasel. Dann führe Aaron den Bock, auf den das Loos für Jahwe gefallen ist, herzu, und opfere ihn zum Sündopfer. Und den Bock, auf den das Loos für Asasel gefallen ist, stelle er lebend vor Jahwe, um ihn zu versöhnen; dann entlasse er ihn für Asasel fort in die Wüste. Darauf führe Aaron den jungen Stier zum Sündopfer für sich herzu, und versöhne sich und sein Haus, und schlachte den jungen Stier zum Sündopfer für sich. Und er nehme die Kohlenpfanne voller Feuer-Kohlen von dem Altare vor Jahwe, und seine Hände voll wohlriechenden zerstoßenen Räucherwerkes, und bringe es innerhalb des Vorhanges. Und er lege das Räucherwerk auf das Feuer vor Jahwe, daß die Wolke des Räucherwerkes den Deckel bedecke, der auf der Verordnung ist, und er nicht sterbe. Und er nehme vom Blute des jungen Stiers, und sprenge mit seinem Finger auf den Deckel gegen Morgen, aber vor den Deckel sprenge er siebenmal vom Blute mit seinem Finger. Und er schlachte den Bock zum Sündopfer für das Volk; und bringe sein Blut innerhalb des Vorhanges; und mache es mit seinem Blute, wie er es mit dem Blute des jungen Stiers gemacht hat, und sprenge es auf den Deckel, und vor den Deckel. So versöhne er das Heiligtum von den Verunreinigungen der Söhne Israels, und von ihren Übertretungen bei allen ihren Sünden; und so mache er's mit dem Versammlungszelte, das bei ihnen steht unter ihren Verunreinigungen. Und kein Mensch sei im Versammlungszelte, wenn er hineingeht, im Heiligtume zu versöhnen, bis er herauskommt; und sich, und sein Haus, und die ganze Gemeinde Israel versöhnt hat. Dann gehe er heraus an den Altar, der vor Jahwe steht, und versöhne ihn, und nehme vom Blute des jungen Stiers und vom Blute des Bockes, und streiche es an die Hörner des Altares ringsum. Und er sprenge darauf vom Blute mit seinem Finger siebenmal, und reinige, und heilige ihn von den Verunreinigungen der Söhne Israels. Und er hat vollbracht die Versöhnung des Heiligtumes, und des Versammlungszeltes, und des Altares; dann bringe er den lebenden Bock herbei. Und Aaron lege seine beiden Hände auf das Haupt des lebenden Bockes, und bekenne über ihm alle Vergehungen der Söhne Israels, und alle ihre Übertretungen bei allen ihren Sünden; und lege sie auf das Haupt des Bockes, und entlasse ihn durch einen Mann, der bereit ist, in die Wüste; damit der Bock auf sich trage alle ihre Vergehungen in das wüste Land; so entlasse er den Bock in die Wüste. Und Aaron gehe in das Versammlungszelt, und ziehe seinen linnenen Kleider aus, die er umhatte, als er in das Heiligtum ging, und lasse sie dort. Und er bade seinen Leib in Wasser an einem heiligen Orte, und ziehe seine Kleider an, und gehe heraus, und opfere sein Brandopfer für sich, und das Brandopfer für das Volk; und versöhne sich und das Volk. Und das Fett des Sündopfers zünde er an auf dem Altare. Und der, welcher den Bock Asasel fortgeführt hat, wasche seine Kleider, und bade seinen Leib in Wasser; und alsdann komme er in's Lager. Und den jungen Stier für das Sündopfer, und den Bock für das Sündopfer, deren Blut hineingebracht worden, das Heiligtum zu versöhnen, bringe er vor das Lager hinaus; und man verbrenne im Feuer ihre Haut, und ihr Fleisch, und ihren Mist. Und wer es verbrennt, wasche seine Kleider, und bade seinen Leib im Wasser; und alsdann komme er in's Lager. Und es sei euch zur ewigen Satzung: Im siebenten Monate, am Zehnten des Monates, kasteiet euch, und verrichtet keine Arbeit, der Einheimische und der Fremde, der unter euch wohnt. Denn an diesem Tage werdet ihr versöhnt, und gereinigt von allen euren Sünden, auf daß ihr vor Jahwe rein seid. Eine Sabbatfeier sei euch dies, wo ihr euch kasteien sollet; es sei eine Satzung auf immer! Versöhnen soll der Priester, den man gesalbt und dessen Hand man gefüllt hat, daß er Priester wurde statt seines Vaters; und er bekleide sich mit den heiligen Kleidern von Leinwand. Auch versöhne er das geheiligte Heiligtum, und das Versammlungszelt, und den Altar; und die Priester, und das ganze Volk der Gemeinde versöhne er. Und es sei euch dies eine ewige Satzung, die Söhne Israels zu versöhnen von allen ihren Sünden, einmal im Jahre. Und er machte es, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Alle Tiere sollen vor dem Versammlungszelte geschlachtet werden; Verbot, Blut und Aas zu essen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, und zu allen Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Dies ist das Wort, das Jahwe gebietet, indem er spricht: Jedermann vom Hause Israels, der im Lager einen Stier schlachtet, oder ein Lamm, oder eine Ziege; oder wer außerhalb des Lagers schlachtet; und es nicht an den Eingang des Versammlungszeltes bringt, daß es Jahwe zur Opfergabe gebracht werde vor die Wohnung Jahwe's; demselben soll es als Blutschuld gerechnet werden; als ob er Blut vergossen hätte, so soll derselbe ausgerottet werden aus seinem Volke. Darum sollen die Söhne Israels ihre Opfer herbringen, die sie auf dem Felde opfern, damit sie dieselben Jahwe bringen an den Eingang des Versammlungszeltes zum Priester, und sie als Dankopfer Jahwe opfern. Und der Priester sprenge das Blut auf den Altar Jahwe's an dem Eingange des Versammlungszeltes; und zünde das Fett an, Jahwe zum angenehmen Geruch; damit sie nicht mehr ihre Opfer den Haargötzen opfern, denen sie nachgehurt haben. Eine ewige Satzung sei ihnen dies durch ihre Geschlechter hindurch! Sprich also zu ihnen: Jeder vom Hause Israels, und von den Fremdlingen, die sich unter euch aufhalten, der Brandopfer, oder ein anderes Opfer opfert, und es nicht an die Tür des Versammlungszeltes bringt, damit es Jahwe geopfert werde; der soll von seinem Volke ausgerottet werden. Und wenn Jemand vom Hause Israels, oder von den Fremdlingen, die sich bei euch aufhalten, irgend Blut ißt; so richte ich mein Angesicht wider denjenigen, der Blut ißt, und rotte ihn aus von seinem Volke. Denn das Leben des Fleisches ist im Blute, und ich habe es für euch gegeben auf den Altar, um eure Seelen zu versöhnen; denn das Blut versöhnet das Leben. Deswegen sage ich zu den Söhnen Israels: Niemand von euch soll Blut essen, auch nicht der Fremdling, der bei euch sich aufhält, darf Blut essen. Und Jeder von den Söhnen Israels, oder von den Fremdlingen, die bei euch sich aufhalten, der ein Tier, oder einen Vogel, die man essen darf, erjagt, soll sein Blut ausfließen lassen; und es mit Erde bedecken. Denn das Leben alles Fleisches - sein Blut - ist für dessen Leben selbst; darum sage ich den Söhnen Israels: Das Blut alles Fleisches sollet ihr nicht essen; denn das Leben alles Fleisches ist sein Blut; Jeder, der es ißt, soll ausgerottet werden. Und Jeder, der Aas, oder Zerrissenes ißt, ein Einheimischer oder ein Fremder, der wasche seine Kleider, und bade sich im Wasser, und sei unrein bis zum Abend; alsdann ist er rein. Und wenn er sich nicht wäscht, und seinen Leib nicht badet, so hat er sein Vergehen auf sich. Verbot der Ehelichung naher Blutsverwandten und verschiedene Unzucht.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Ich bin Jahwe euer Gott. Nach der Sitte des Landes Ägypten, wo ihr gewohnt habet, sollet ihr nicht tun; und nach der Sitte des Landes Kanaan, wohin ich euch bringe, sollet ihr nicht tun; und nach ihren Satzungen sollet ihr nicht wandeln. Meine Vorschriften sollet ihr tun; und meine Satzungen sollet ihr beobachten, und darnach wandeln; ich bin Jahwe, euer Gott. Und beobachtet meine Satzungen, und meine Vorschriften; wer diese beobachtet, der lebt durch sie; ich bin Jahwe. Niemand soll zu seinem Blutsverwandten sich nahen, seine Scham zu entblößen; ich bin Jahwe. Die Scham deines Vaters, und die Scham deiner Mutter sollst du nicht entblößen; deine Mutter ist es; du sollst ihre Scham nicht entblößen. Die Scham des Weibes deines Vaters sollst du nicht entblößen; es ist die Scham deines Vaters. Die Scham deiner Schwester, der Tochter deines Vaters, oder der Tochter deiner Mutter, sie mag im Hause geboren, oder draußen geboren sein, die Scham derselben sollst du nicht entblößen. Die Scham der Tochter deines Sohnes, oder der Tochter deiner Tochter, die Scham derselben sollst du nicht entblößen; denn es ist deine Scham. Die Scham der Tochter des Weibes deines Vaters, die deinem Vater geboren worden, und deine Schwester ist, die Scham derselben sollst du nicht entblößen. Die Scham der Schwester deines Vaters sollst du nicht entblößen; sie ist deines Vaters Blut. Die Scham der Schwester deiner Mutter sollst du nicht entblößen; denn sie ist deiner Mutter Blut. Die Scham deines Vaters Bruders sollst du nicht entblößen, seinem Weibe sollst du nicht nahen, sie ist deine Muhme. Die Scham deiner Schwiegertochter sollst du nicht entblößen; sie ist das Weib deines Sohnes, du sollst ihre Scham nicht entblößen. Die Scham des Weibes deines Bruders sollst du nicht entblößen; es ist die Scham deines Bruders. Die Scham eines Weibes, und ihrer Tochter sollst du nicht entblößen; und die Tochter ihres Sohnes, und die Tochter ihrer Tochter sollst du nicht nehmen, und ihre Scham entblößen; sie sind Blutsverwandte; es ist ein Laster. Auch kein Weib neben ihrer Schwester sollst du nehmen zu Nebenbeischlaf, noch ihre Scham neben ihr entblößen, so lang sie lebt. Und zu einem Weibe während ihrer monatlichen Verunreinigung sollst du nicht nahen, ihre Scham zu entblößen. Und bei dem Weibe deines Nächsten sollst du nicht liegen, sie zu besamen, und dich an ihr zu verunreinigen. Und von deinem Samen sollst du Keines hingeben, um es für den Moloch durchziehen zu lassen (durch's Feuer); damit du nicht den Namen deines Gottes entheiligest; ich bin Jahwe. Und bei einem Manne sollst du nicht schlafen, wie bei einem Weibe; ein Abscheu ist dies. Und kein Tier sollst du beschlafen, und dich damit verunreinigen. Und ein Weib soll sich nicht vor ein Tier stellen, sich mit ihm zu begatten; dies wäre eine schändliche Befleckung. Verunreiniget euch mit nichts von diesen Dingen; denn mit allem diesem verunreinigen sich die Völker, die ich vor euch her austreibe; wodurch das Land ist verunreiniget worden; deshalb ich seine Missetat an ihm heimsuche, daß das Land seine Einwohner ausspeien wird. Beobachtet ihr also meine Satzungen, und meine Vorschriften; und tuet nichts von all diesen Greueln, der Einheimische und der Fremde, der bei euch sich aufhält; denn alle diese Greuel haben die Einwohner des Landes verübt, die vor euch sind, wodurch das Land ist verunreiniget worden; damit das Land euch nicht ausspeie, wenn ihr es verunreiniget, wie es das Volk ausspeit, welches vor euch ist. Denn Jeder, der eins von diesen Greueln tut, der soll, wenn er es tut, ausgerottet werden aus seinem Volke. Beobachtet also meine Gebote, befolget keine von den gräulichen Satzungen, die vor euch befolgt wurden, daß ihr euch nicht durch sie verunreiniget; ich bin Jahwe, euer Gott. Vermischte Gesetze.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, und sprich zu ihnen: Ihr sollet heilig sein, denn ich bin heilig, Jahwe, euer Gott. Jeder fürchte seine Mutter und seinen Vater; und meine Sabbate sollet ihr halten; ich bin Jahwe, euer Gott! Wendet euch nicht zu den Götzen; und gegossene Götter machet euch nicht, ich bin Jahwe, euer Gott. Und wenn ihr Jahwe Dankopfer opfert; so opfert es so, daß ihr selbst wohlgefallet. Am Tage, da ihr es opfert, soll es gegessen werden, und am folgenden Tage; und was bis auf den dritten Tag übrig bleibt, soll im Feuer verbrannt werden. Und wird es doch gegessen am dritten Tage; so ist dies ein Greuel, es kann nicht wohlgefallen. Und wer es ißt, der hat seine Übertretung auf sich; denn das Heiligtum Jahwe's entweiht er; und ein solcher soll ausgerottet werden aus seinem Volke. Und wenn ihr die Ernte eures Landes einerntet; so sollst du nicht das Ende deines Feldes ganz abernten, und die Nachlese nicht einsammeln. Und in deinem Weinberge sollst du nicht Nachlese halten; und den Abfall in deinem Weinberge sollst du nicht sammeln; dem Armen, und dem Fremdlinge sollst du es lassen; ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollet nicht stehlen, und nicht lügen, und nicht trügen, Keiner gegen seinen Nächsten. Und ihr sollet nicht bei meinem Namen falsch schwören; noch sollst du den Namen deines Gottes entheiligen; ich bin Jahwe. Du sollst deinen Nächsten nicht bevorteilen, und nicht berauben; vorenthalte nicht über Nacht den Lohn des Taglöhners bis zum Morgen. Du sollst den Tauben nicht schmähen, und vor den Blinden nichts in den Weg legen; sondern dich fürchten vor deinem Gott; ich bin Jahwe. Ihr sollet nicht unrecht handeln im Gerichte; du sollst nicht die Person des Geringen ansehen, und nicht die Person des Großen ehren; gerecht sollst du deinen Nächsten richten. Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volke; stehe nicht gegen das Blut deines Nächsten; ich bin Jahwe. Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen; zurechtweisen sollst du deinen Nächsten, damit du nicht seinetwegen Sünde auf dich ladest. Sei nicht rachsüchtig, und behalte nicht den Zorn gegen die Söhne deines Volkes; und liebe deinen Nächsten, wie dich selbst; ich bin Jahwe. Meine Satzungen sollet ihr beobachten. Laß nicht zweierlei Tiere sich begatten; dein Feld besäe nicht mit zweierlei Samen; und ein Kleid aus zweierlei Fäden komme nicht auf dich. Wenn ein Mann ein Weib beschläft, die eine Leibeigene, und einem Manne verlobt, aber nicht losgekauft ist, noch die Freiheit erhalten hat; so soll Strafe eintreten, sie sollen nicht sterben, denn sie war nicht frei. Und er bringe sein Schuldopfer Jahwe, an die Tür des Versammlungszeltes, einen Widder zum Schuldopfer. Und es versöhne ihn der Priester durch den Widder des Schuldopfers vor Jahwe, wegen seiner Sünde, die er begangen hat; so wird ihm vergeben seine Sünde, die er begangen hat. Und wenn ihr in das Land kommet, und allerlei Bäume von eßbarer Frucht pflanzet; so sollet ihr ihre Vorhaut - ihre Frucht - als unbeschnitten verwerfen; drei Jahre sei sie euch als unbeschnitten; sie soll nicht gegessen werden. Und im vierten Jahre sei alle ihre Frucht heilig, für die Freudenfeste Jahwe's; und im fünften Jahre dürfet ihr ihre Frucht essen, und euch ihren Ertrag einsammeln; ich bin Jahwe euer Gott. Ihr sollet nichts mit Blut essen. Ihr sollet nicht Wahrsagerei und Zauberei treiben. Ihr sollet eure Haare nicht ringsum am Ende abscheren; und du sollst von den Enden deines Bartes nichts abnehmen. Und Einschnitte um eines Toten willen sollet ihr nicht an eurem Leibe machen; und keine Schrift sollet ihr auf euch eingraben; ich bin Jahwe. Du sollst deine Tochter nicht beflecken, daß du sie huren läßt; damit nicht das Land Hurerei treibe, und voll des Lasters werde das Land. Meine Sabbate sollet ihr halten; und mein Heiligtum fürchten; ich bin Jahwe. Ihr sollet euch nicht zu Totenbeschwörern wenden, und bei Wahrsagern nicht forschen; und euch dadurch verunreinigen; ich bin Jahwe, euer Gott. Vor dem grauen Haare stehe auf, und erweise Ehre dem Greisen; und fürchte deinen Gott; ich bin Jahwe. Und wenn bei dir ein Fremder sich aufhält, der fremd ist in eurem Lande; so sollet ihr ihn nicht bedrücken. Wie ein Eingeborner aus euch soll euch der Fremde sein, der bei euch sich aufhält; und du sollst ihn lieben, wie dich selbst; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten; ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollet nicht Unrecht üben im Gericht, mit der Elle, mit dem Gewichte, und mit dem Maße. Rechte Wage, rechte Gewichtsteine, rechtes Epha, und rechtes Hin sollet ihr haben; ich bin Jahwe, euer Gott, der euch aus dem Lande Ägypten geführt hat. Deßhalb beobachtet alle meine Satzungen, und alle meine Vorschriften, und tut sie; ich bin Jahwe. FortsetzungUnd Jahwe redete zu Mose und sprach: Und zu den Söhnen Israels sprich: Jeder von den Söhnen Israels, und von den Fremden, die sich in Israel aufhalten, der von seinem Samen dem Moloch hingibt, soll getötet werden; das Volk des Landes steinige ihn. Und ich werde mein Angesicht wider einen Solchen richten, und ihn aus seinem Volke ausrotten; weil er von seinem Samen dem Moloch hingegeben hat; und dadurch mein Heiligtum verunreinigt, und meinen heiligen Namen entweiht. wenn auch das Volk des Landes seine Augen ganz zudrücken sollte vor einem Solchen, der von seinem Samen dem Moloch hingibt, so daß man ihn nicht tötet; so richte ich mein Angesicht wider einen Solchen, und wider sein Geschlecht; ja, ich rotte ihn aus, und Alle, die ihm nachhuren, und dem Moloch nachhuren, aus ihrem Volke. Und Jeder, der zu den Totenbeschwörern sich wendet, und zu den Wahrsagern, und ihnen nachhurt; wider diese richte ich mein Angesicht, und rotte ihn aus von seinem Volke. Darum sollet ihr euch heiligen, und heilig sein; denn ich bin Jahwe, euer Gott. Und beobachtet meine Satzungen, und tut sie; ich bin Jahwe, der euch heiliget. Jeder, der seinem Vater, und seiner Mutter flucht, soll getötet werden; seinem Vater, und seiner Mutter hat er geflucht; sein Blut ist auf ihm. Und wer die Ehe bricht mit dem Weibe eines Mannes; wer die Ehe bricht mit dem Weibe seines Nächstem; der soll getötet werden, der Ehebrecher, und die Ehebrecherin. Und wenn Jemand bei dem Weibe seines Vaters schläft, und die Scham seines Vaters entblößt; so sollen beide getötet werden; ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn Jemand bei seiner Schwiegertochter schläft; so sollen beide getötet werden; eine schändliche Befleckung haben sie begangen; ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn Jemand einen Mann beschläft, wie ein Weib; so haben beide einen Greuel begangen; sie sollen getötet werden; ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn Jemand ein Weib samt ihrer Mutter nimmt; so ist dies ein Laster; im Feuer soll man ihn, und sie beide verbrennen; und es soll kein Laster unter euch sein. Und wer ein Vieh beschläft, der soll getötet werden; und das Vieh soll man erwürgen. Und wenn ein Weib irgend einem Tiere naht, um sich mit ihm zu begatten; so soll man das Weib, und das Tier erwürgen; sie sollen getötet werden; ihr Blut ist auf ihnen. Und wer seine Schwestern, die Tochter seines Vaters, oder die Tochter seiner Mutter nimmt, und ihre Scham sieht, und sie sieht seine Scham, so ist dies Blutschande; und sie sollen ausgerottet werden vor den Augen der Söhne ihres Volkes; die Scham seiner Schwester hat er entblößt; seine Verschuldung hat er auf sich. Und wenn Jemand ein Weib beschläft, welche die monatliche Verunreinigung hat, und entblößt ihre Scham, und aufdeckt ihre Quelle, und sie selbst entblößt die Quelle ihres Blutes; so sollen beide ausgerottet werden aus ihrem Volke. Und die Scham der Schwester deiner Mutter, und der Schwester deines Vaters, sollst du nicht entblößen; denn sein eigenes Blut hat ein solcher entblößt; ihre Übertretung haben sie auf sich. Und wer bei seiner Muhme schläft, der hat die Scham seines Vatersbruders entblößt; ihre Sünde haben sie auf sich; kinderlos sollen sie sterben. Und wer das Weib seines Bruders nimmt, das ist eine Befleckung; die Scham seines Bruders hat er entblößt; sie sollen kinderlos sein. So haltet alle meine Satzungen, und alle meine Vorschriften, und tut sie, daß euch das Land nicht ausspeie, wohin ich euch führe, daß ihr darin wohnet. Und wandelt nicht nach den Satzungen der Völker, die ich vor euch her ausreibe; denn alles dies haben sie getan, und ich verabscheue sie. Und ich habe euch gesagt: Ihr werdet ihr Land besitzen; und ich will es euch zum Besitze geben, ein Land, wo Milch und Honig fließt. Ich bin Jahwe, euer Gott, der euch ausgesondert hat von den Völkern. Und ihr sollet unterscheiden zwischen den reinen und unreinen Tieren, und zwischen den unreinen und reinen Vögeln; und eure Seelen nicht abscheulich machen durch Tiere, und durch Vögel, und durch nichts, das auf dem Boden kriecht, die ich euch als unrein ausgesondert habe. Und ihr sollet mir heilig sein; denn ich Jahwe bin heilig; und ich habe euch ausgesondert von den Völkern, daß ihr mein gehöret. Und wenn ein Mann, oder ein Weib unter ihnen Totenbeschwörer oder Wahrsager ist, die sollen getötet werden; steinigen soll man sie, ihr Blut ist auf ihnen. Gesetze über die Reinigkeit der Priester.Und Jahwe sprach zu Mose: Rede zu den Priestern, den Söhnen Aarons, und sprich zu ihnen: An einem Toten soll sich keiner verunreinigen in seinem Volke, außer an seinem Blutsfreunde, der ihm am nächsten ist: an seiner Mutter, und an seinem Vater, und an seinem Sohne, und an seiner Tochter, und an seinem Bruder, und an seiner Schwester, die eine Jungfrau, und ihm am nächsten ist, die keinen Mann hatte; an ihr darf er sich verunreinigen. Er soll sich nicht verunreinigen als Herr unter seinem Volke, daß er entweihet würde. Sie sollen keine Glatze scheren auf ihrem Haupte; und das Ende ihres Bartes nicht abscheren, und an ihrem Leibe keine Einschnitte machen. Heilig sollen sie sein ihrem Gott; und den Namen ihres Gottes nicht entweihen; denn die Opfer Jahwe's, die Speise ihres Gottes bringen sie dar; darum sollen sie heilig sein. Weder eine Hure, noch eine Entehrte sollen sie nehmen, noch ein Weib, das von ihrem Manne verstoßen ist, sollen sie nehmen; denn heilig ist Jeder seinem Gott. Und du sollst ihn heilig halten; denn die Speise deines Gottes bringt er dar; heilig sei er dir; denn heilig bin ich, Jahwe, der euch heiligt. Und die Tochter eines Priesters, wenn sie anfängt zu huren, so entweiht sie ihren Vater; im Feuer soll sie verbrannt werden. Und der Hohepriester, welcher der Größte ist unter seinen Brüdern, auf dessen Haupt das Salböl gegossen, und dessen Hand gefüllt, und dem die Kleider angetan worden, soll sein Haupt nicht entblößen, und seine Kleider nicht zerreißen. Und zu keinem toten Leichname soll er kommen; an seinem Vater, und an seiner Mutter soll er sich nicht verunreinigen. Und aus dem Heiligtume soll er nicht gehen, und das Heiligtum seines Gottes nicht entweihen; denn die Weihe des Salböls seines Gottes ist auf ihm; ich bin Jahwe. Und er soll ein Weib in ihrer Jungfrauschaft nehmen; eine Witwe, und eine Geschiedene, und eine Entehrte, eine Hure, diese soll er nicht nehmen; sondern eine Jungfrau aus seinem Volke soll er als Weib nehmen; daß er seinen Samen nicht entweihe in seinem Volke; denn ich bin Jahwe, der ihn heiligt. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und sprich: Keiner aus deinem Samen in seinen Geschlechtern, an dem ein Gebrechen ist, soll nahen, die Speise seines Gottes darzubringen; denn Keiner, an dem ein Gebrechen ist, darf nahen, weder ein Blinder, noch Lahmer, noch Stumpfnasiger, noch Langgliedriger; noch wer einen Beinbruch, oder einen Handbruch hat, oder höckerich, oder dürrgliederig ist, oder einen weißen Flecken im Auge, oder die Krätze, oder die Flechte, oder zerdrückte Hoden hat. Keiner vom Samen Aarons, des Priesters, der ein Gebrechen hat, soll herzutreten, die Opfer Jahwe's darzubringen; ein Gebrechen ist an ihm, er soll nicht hinzutreten, die Speise Jahwe's darzubringen. Das Brot seines Gottes vom Hochheiligen und vom Heiligen darf er essen. Aber hinter den Vorhang darf er nicht eingehen; und zum Altare darf er nicht nahen; denn ein Gebrechen ist an ihm, deshalb soll er mein Heiligtum nicht entweihen; denn ich bin Jahwe, der sie heiligt. Und Mose redete zu Aaron, und zu seinen Söhnen, und zu allen Söhnen Israels. Weitere Opfergesetze.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und seinen Söhnen, daß sie sich enthalten von dem, was die Söhne Israels geheiligt haben; und daß sie meinen heiligen Namen nicht entweihen in dem, was sie mir heiligen; ich bin Jahwe. Sage zu ihnen: In euern Geschlechtern, Jeder von eurem Samen, der zu dem Heiligen naht, das die Söhne Israels Jahwe geheiligt haben, und seine Verunreinigung auf sich hat, ein Solcher soll ausgerottet werden von meinem Angesichte weg; ich bin Jahwe. Keiner vom Samen Aarons, der aussätzig ist, oder am Samenflusse leidet, soll von dem Geheiligten essen, bis er rein ist; und wer sonst etwas durch eine Leiche Verunreinigtes anrührt, oder ein Mann, von dem der Samen gegangen ist; oder Jeder, der irgendein Gewürm anrührt, an dem er sich verunreiniget, oder einen Menschen an dem er sich verunreinigt durch sonst eine Verunreinigung; Solcher, der dies anrührt, sei unrein bis zum Abend; und er soll nichts von dem Geheiligten essen, außer wenn er seinen Leib in Wasser gebadet hat, und die Sonne untergegangen ist, und er rein ist; alsdann darf er von dem Geheiligten essen; denn es ist seine Speise. Aas, oder Zerissenes soll er nicht essen, daß er sich daran verunreinigte; ich bin Jahwe. Und sie sollen beobachten, was gegen mich beobachtet werden muß, daß sie nicht Sünde auf sich laden, und dadurch sterben, wenn sie sich entweihen; ich bin Jahwe, der sie heiligt. Und kein Fremder soll vom Geheiligten essen, kein Beisaß, und Taglöhner des Priesters soll vom Geheiligten essen. Wenn aber ein Priester einen Menschen um Geld zu seinem Eigentume kauft, der darf davon essen, und sein Hausgeborner, diese mögen von seiner Speise essen. Doch die Tochter eines Priesters, wenn sie einem fremden Manne gegeben wird, diese darf nicht vom heiligen Hebopfer essen. Aber die Tochter eines Priesters, wenn sie Witwe, oder geschieden ist, und keinen Samen hat, und in ihres Vaters Haus zurückkehrt, darf wie in ihrem Mädchenalter von der Speise ihres Vaters essen; aber kein Fremder darf davon essen. Und wenn ein Mann Geheiligtes aus Unwissenheit ißt; so lege er den fünften Teil hinzu, und erstatte dem Priester das Geheiligte; daß man nicht entweihe das Geheiligte der Söhne Israels, was sie Jahwe heben; noch sie eine Verschuldung auf sich laden lassen, wenn jene ihr Geheiligtes essen; denn ich bin Jahwe, der sie heiligt. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, und zu allen Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So Jemand vom Hause Israels, und von den Fremden in Israel seine Opfergabe darbringt, irgendeine gelobte, oder sonst eine freiwillige Gabe, die man Jahwe zum Brandopfer darbringt, damit ihr wohlgefallen könnet; so soll es fehlerlos, ein Männliches sein von den Rindern, von den Schafen, und von den Ziegen. Nichts, das einen Fehler hat, sollet ihr darbringen, damit werdet ihr nicht wohlgefallen können. Und wenn Jemand Jahwe ein Dankopfer darbringt, und ein besonders gelobtes, oder freiwilliges Opfer gibt, vom Rindvieh, oder vom Kleinvieh; so sei es fehlerlos, damit es wohlgefalle, durchaus kein Fehler sei daran. Ein Blindes, oder Gebrochenes, oder Verwundetes, oder mit den Blattern, oder mit der Krätze, oder mit den Flechten behaftetes sollet ihr Jahwe nicht darbringen; auch kein Opfer sollet ihr davon Jahwe auf dem Altare bringen. Und einen Stier, und ein Schaf, das zu lang oder zu klein gegliedert ist, darfst du als Freiwilliges darbringen, aber als gelobtes Opfer kann es nicht gefallen. Und ein an den Hoden Zerdrücktes, oder Zerquetschtes, oder Zerrissenes, oder Verschnittenes dürfet ihr Jahwe nicht darbringen; und in eurem Lande es nicht tun. Auch aus der Hand eines Fremden sollet ihr eurem Gott keine Speise von Allem Jenem darbringen; denn sie tragen ihre Verstümmelung an sich, ein Fehler ist an ihnen; sie können nicht wohlgefallen für euch. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Wenn ein Stier, oder ein Lamm, oder eine Ziege geboren wird; so sei es sieben Tage unter seiner Mutter; und vom achten Tage an weiterhin wird es wohlgefallen, als Opfergabe Jahwe dargebracht. Und einen Stier, oder ein Schaf samt seinem Jungen sollet ihr nicht an einem und demselben Tage schlachten. Und wenn ihr Jahwe ein Lobopfer opfert; so sollet ihr es so opfern, daß ihr wohlgefallen könnet. Am nämlichen Tage soll es gegessen werden; ihr sollet nichts übrig lassen auf den andern Tag; ich bin Jahwe. So haltet meine Gebote, und tuet sie; ich bin Jahwe. Entweihet ja nicht meinen heiligen Namen, damit ich geheiligt werde unter den Söhnen Israels; ich bin Jahwe, der euch heiligt, der euch ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, um euer Gott zu sein; ich bin Jahwe. Festtage.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Was die Festzeiten Jahwe's betrifft, an denen ihr heilige Versammlungen zusammen rufen sollet, so sind meine Festzeiten diese: Sechs Tage sollst du Arbeit tun, und am siebenten Tage ist Ruhetag, Sabbatfeier, heilige Versammlung; keine Arbeit sollet ihr tun; Sabbat sei Jahwe zu Ehren in allen euren Wohnungen. Dies sind die Festzeiten Jahwe's, die heiligen Versammlungen, die ihr zu ihren Zeiten zusammenrufen sollet. Im ersten Monate, am vierzehnten Tage des Monates, gegen Abend ist das Passah Jahwe's. Und am fünfzehnten Tage desselben Monates ist das Fest der ungesäuerten Brote Jahwe zu Ehren; sieben Tage sollet ihr Ungesäuertes essen. Am ersten Tage sollet ihr heilige Festversammlung haben; keine schwere Arbeit sollet ihr verrichten. Und ihr sollet Jahwe Opfer bringen sieben Tage; am siebenten Tage ist heilige Versammlung; keine schwere Arbeit sollet ihr verrichten. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommet, das ich euch gebe, und seine Ernte einerntet; so sollet ihr die erste Gabe eurer Ernte dem Priester bringen. Der bewege die Garbe hin und her vor Jahwe, das ihr wohlgefallet; am Tage nach dem Sabbat soll sie der Priester hin und her bewegen. Und opfert an dem Tage, da ihr die Garbe hin und her beweget, ein fehlerloses jähriges Lamm, Jahwe zum Brandopfer, samt seinem Speisopfer, zwei Zehntel feines Mehl, mit Öl begossen, ein Opfer Jahwe zum angenehmen Geruch; und samt seinem Trankopfer, einem Viertel Hin Wein. Und Brot, und geröstete, und zerstoßene Körner sollet ihr nicht essen bis zu eben jenem Tage, wo ihr eurem Gott die Opfergabe dargebracht habet; eine ewige Satzung sei es in euren Geschlechtern, in allen euren Wohnungen. Und zählet euch vom Tage nach dem Sabbat, vom Tage an, da ihr die Garbe als Webopfer dargebracht habet, sollen es sieben volle Wochen werden, bis zum Tage nach dem siebenten Sabbat nämlich zählet fünfzig Tage; dann bringet Jahwe ein neues Speisopfer dar. Von euren Wohnungen bringet Brot als Webopfer, zwei aus zwei Zehntel feinen Mehls, gesäuert seien sie gebacken, die Erstlinge für Jahwe. Und bringet außer dem Brote sieben fehlerlose, jährige Lämmer dar, und einen jungen Stier, und zwei Widder; sie seien ein Brandopfer Jahwe, samt ihrem Speisopfer, und ihrem Trankopfer; ein Opfer, Jahwe zum angenehmen Geruch. Und opfert einen Ziegenbock zum Sündopfer, und zwei jährige Lämmer zum Dankopfer. Und der Priester soll sie hin und her bewegen samt dem Erstlingsbrote, als Webopfer vor Jahwe, samt den zwei Lämmern; heilig seien sie Jahwe, dem Priester gehören sie. Und rufet an eben diesem Tage zusammen, eine heilige Versammlung sollet ihr haben; keine schwere Arbeit sollet ihr tun; eine ewige Satzung sei es in allen euern Wohnungen, in euern Geschlechtern. Und wenn ihr die Ernte eures Landes einerntet; so sollst du nicht das Ende deines Feldes ganz abernten bei deiner Ernte, und die Nachlese deiner Ernte nicht sammeln; dem Armen und dem Fremdlinge sollst du sie lassen; ich bin Jahwe, euer Gott. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: im siebenten Monate, am ersten des Monates, sollet ihr eine Sabbatfeier haben, eine Erinnerung des Posaunenhalls, eine heilige Versammlung. Keine schwere Arbeit sollet ihr tun; und Jahwe sollet ihr Opfer darbringen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Am zehnten Tage dieses siebenten Monates ist der Versöhnungstag; heilige Versammlung sollet ihr haben; und euch kasteien, und Jahwe ein Feueropfer darbringen. Und keine schwere Arbeit sollet ihr tun an diesem Tage; denn der Versöhnungstag ist es, euch zu versöhnen vor Jahwe, eurem Gott. Denn Jeder, der sich nicht kasteiet an diesem Tage, soll ausgerottet werden aus seinem Volke. Und Jeder, der irgend eine Arbeit tut an diesem Tage, einen Solchen werde ich vertilgen aus seinem Volke. Keine Arbeit sollet ihr tun; eine ewige Satzung sei es in euren Geschlechtern, in allen euern Wohnungen. Eine Sabbatfeier sei es euch; und kasteiet euch; am neunten des Monates am Abende, von einem Abend zum andern, sollet ihr euern Sabbat feiern. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Am fünfzehnten Tage des siebenten Monates sei das Fest der Laubhütten sieben Tage Jahwe zu Ehren. Am ersten Tage sei heilige Versammlung; keine schwere Arbeit sollet ihr tun. Sieben Tage sollet ihr Jahwe Opfer darbringen; am achten Tage sollet ihr heilige Versammlung haben, und Jahwe Opfer darbringen, eine Festversammlung sei dies; keine schwere Arbeit sollet ihr tun. Dies sind die Festzeiten Jahwe's, an denen ihr heilige Versammlungen zusammenrufen sollet, um Jahwe Opfer darzubringen: Brandopfer, Speisopfer, Schlachtopfer, und Dankopfer, das Tägliche für jeden Tag, außer den Sabbaten Jahwe's, und außer euern Geschenken, und außer allen euern gelobten Opfern, und außer allen euern freiwilligen Gaben, die ihr Jahwe darbringet. Jedoch am fünfzehnten Tage des siebenten Monates, wenn ihr den Ertrag des Landes eingesammelt habet, sollet ihr ein Fest Jahwe's feiern sieben Tage; am ersten Tag sei Sabbat, und am achten Tage sei Sabbat. Und nehmet euch am ersten Tage die schönsten Baumfrüchte, Palmzweige, und Zweige von großlaubigen Bäumen, und Bachweiden, und freut euch vor Jahwe, eurem Gott, sieben Tage. Und feiert dies als Fest Jahwe, sieben Tage im Jahr; eine ewige Satzung sei es in euren Geschlechtern; im siebenten Monate sollet ihr es feiern. In Laubhütten sollet ihr wohnen sieben Tage, jeder Eingeborne in Israel soll in Laubhütten wohnen; damit eure Nachkommen wissen, daß ich die Söhne Israels in Laubhütten wohnen ließ, als ich sie aus dem Lande Ägypten ausführte; ich bin Jahwe, euer Gott. So sagte Mose den Söhnen Israels die Festzeiten Jahwe's. Vom heiligen Leuchter und den Schaubroten; Strafe eines Gotteslästerers; Strafgesetze wegen Totschlages und körperlicher Verletzungen.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete den Söhnen Israels, daß sie reines, gestoßenes Oliven-Öl zum Leuchter nehmen, um beständig eine Lampe darauf zu setzen. Außerhalb des Vorhanges der Verordnungen im Versammlungszelte bereite ihn Aaron vom Abende bis zum Morgen vor Jahwe beständig; eine ewige Satzung sei es in euren Geschlechtern. Auf dem reinsten Leuchter bereite er die Lampen vor Jahwe beständig. Und nimm fein Mehl, und backe es zu zwölf Kuchen, zwei Zehntel enthalte jeder Kuchen; und lege sie in zwei Reihen, sechs in eine Reihe, auf den reinsten Tisch vor Jahwe. Und lege auf diese Reihen den reinsten Weihrauch, daß er statt des Brotes werde zum Gedächtnisopfer Jahwe's. An jedem Sabbate lege er's vor Jahwe beständig; es ist von den Söhnen Israels zum ewigen Bunde. Alsdann gehöre es Aaron, und seinen Söhnen; die sollen es essen am heiligen Orte; denn hochheilig ist dies unter den Opfern Jahwe's, Kraft ewiger Satzung. Und es ging der Sohn einer Israelitin, welcher der Sohn eines Ägypters war, aus unter die Söhne Israels; da zankten sich im Lager der Sohn der Israelitin und ein Israelitischer Mann. Und der Sohn der Israelitin verwünschte den Namen (Jahwe's) und schmähte; da brachten sie ihn zu Mose - und der Name seiner Mutter der Israelitin war Selomith, einer Tochter Dibri's vom Stamme Dan - und setzten ihn in Verhaft, bis ihnen genau bestimmt wurde durch den Mund Jahwe's. Da redete Jahwe zu Mose und sprach: Führe den, der geschmäht hat, vor das Lager hinaus; da legen Alle, die es gehört haben, ihre Hände auf sein Haupt, und es steinige ihn die ganze Gemeinde. Und zu den Söhnen Israels rede und sprich: Jeder, der seinen Gott schmäht, hat seine Sünde auf sich. Und wer den Namen Jahwe's verwünscht, der soll getötet werden; steinigen soll ihn die ganze Gemeinde, es sei ein Fremder oder ein Einheimischer; wenn er den Namen (Jahwe's) verwünscht, so soll er getötet werden. Und wer irgend einen Menschen erschlägt, soll getötet werden. Und wer ein Tier erschlägt, soll es ersetzen, Stück um Stück. Und wenn Jemand seinem Nächsten eine Verletzung zufügt; was er getan hat, das soll ihm getan werden. Bruch um Bruch, Aug um Aug, Zahn um Zahn; welche Verletzung er einem Menschen zugefügt hat, solche soll ihm zugefügt werden. Und wer ein Tier erschlägt, soll es ersetzen; und wer einen Menschen erschlägt, der soll getötet werden. Einerlei Strafgericht sollet ihr haben, der Fremde wie der Einheimische; denn ich bin Jahwe, euer Gott. Nachdem Mose dies zu den Söhnen Israels geredet, führte man den, der geschmäht hatte, vor das Lager hinaus, und steinigte ihn; und die Söhne Israels machten es, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Vom Jobeljahr.Und Jahwe redete zu Mose auf dem Berge Sinai, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommet, das ich euch gebe, so soll das Land Sabbat feiern, Jahwe zu Ehren. Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen, und sechs Jahre sollst du deinen Weinstock beschneiden, und seinen Ertrag einsammeln; aber im siebenten Jahre soll das Land Sabbat haben, Sabbat Jahwe zu Ehren. Dein Feld sollst du nicht besäen, und deinen Weinstock nicht beschneiden. Was von selbst wächst nach deiner Ernte, sollst du nicht einernten; und die Trauben deines unbeschnittenen Weinstockes sollt du nicht lesen; Sabbatjahr habe das Land. Und dieser Sabbat des Landes sei für euch zur Nahrung; für dich, und für deinen Knecht, und für deine Magd, und für deinen Tagelöhner, und für deinen Beisaß, die bei dir sich aufhalten; und für dein Vieh, und für die Tiere in deinem Lande sei sein ganzer Ertrag zur Nahrung. Und zähle dir sieben Sabbatjahre, nämlich sieben mal sieben Jahre, daß die Jahre der sieben Sabbatjahre neun und vierzig Jahre seien. Dann laß gehen den Posaunenhall im siebenten Monate, am zehnten des Monates; am Versöhnungstage lasset den Posaunenhall durch euer ganzes Land gehen. Und heiliget das fünfzigste Jahr, und rufet Freilassung im Lande aus allen seinen Einwohnern; das Jobeljahr sei euch dies. Da kehre Jeder zu seinem Besitz zurück, und Jeder zu seinem Geschlechte. Ein Jobeljahr sei euch dieses fünfzigste Jahr. Ihr sollet nicht säen, und nicht ernten; was es von selbst hervorbringt, und was die unbeschnittenen Weinstöcke tragen, nicht schneiden. Denn das Jobeljahr ist es; heilig sei es euch, vom Felde weg esset seinen Ertrag. In diesem Jobeljahre trete Jeder wieder in seinen Besitz ein. Und wenn ihr etwas verkaufet an euern Nächsten, oder euerm Nächsten etwas abkaufet; so soll Keiner seinen Bruder übervorteilen; nach der Anzahl der Jahre nach dem Jobeljahre sollst du von deinem Nächsten kaufen; nach der Anzahl der Erntejahre soll er dir es verkaufen. Nach dem Verhältnis mehrerer Jahre sollst du den Kaufpreis steigern; und nach dem Verhältnis weniger Jahre sollst du den Kaufpreis mindern; denn eine Anzahl von Ernten verkauft er dir. Aber Keiner von euch soll seinen Nächsten übervorteilen; sondern du sollst dich fürchten vor deinem Gott; denn ich Jahwe bin euer Gott. Haltet also meine Satzungen, und beobachtet meine Vorschriften, und befolget sie; so werdet ihr im Lande sicher wohnen. Und das Land wird seine Frucht bringen; so daß ihr zur Sättigung essen, und sicher darin wohnen werdet. Und wenn ihr sprechet: Was sollen wir im siebenten Jahre essen? siehe! wir säen nicht, und unsern Ertrag sammeln wir nicht! So will ich meinen Segen über euch gebieten im sechsten Jahre, daß das Land seinen Ertrag für drei Jahre bringt. Und wenn ihr säet im achten Jahre; so sollet ihr noch essen vom alten Ertrag bis in's neunte Jahr; bis der Ertrag von jenem einkommt, sollet ihr noch Altes essen. Und das Land soll nicht für immer verkauft werden; denn mein ist das Land, so daß ihr Fremdling und Beisassen seid bei mir. Deßhalb sollet ihr bei jedem Stück Landes, das ihr besitzt, auf das Land das Einlösungsrecht legen. Wenn dein Bruder verarmt, und von seinem Eigentume verkauft; und sein nächster Anverwandter kommt, und will es einlösen, so darf er einlösen, was sein Bruder verkauft hat. Und wenn Jemand keinen Einlöser hat, aber er käme zu Vermögen, daß er fände, was ihm zum Einlösen nötig ist; so soll er die Jahre seit seinem Verkaufe abrechnen, und das Übrige dem zurückgeben, dem er es verkauft hat; und so wieder zu seinem Eigentum gelangen. Fände er aber nicht, daß sein Vermögen hinreichte, ihn zurückzugeben; so sei das Verkaufte in der Hand des Käufers bis zum Jobeljahre; im Jobeljahre aber wird es frei, und er gelangt wieder zu seinem Eigentume. Und wenn Jemand ein Wohnhaus verkauft in einer ummauerten Stadt; so hat er das Einlösungsrecht, bis das Jahr, da er es verkauft hat, zu Ende ist, so lange hat er das Einlösungsrecht. Wird es aber nicht eingelöst innerhalb eines vollen Jahres für ihn; so bleibt das Haus, das in der ummauerten Stadt ist, für immer dem Käufer auf seine Geschlechter, und wird im Jobeljahre nicht frei. Aber Häuser in Dörfern, die mit keiner Mauer umgeben sind, sollen den Feldern des Landes gleichgestellt werden; Einlösungsrecht haftet darauf, und im Jobeljahre wird es frei. Was die Städte der Leviten betrifft, nämlich die Häuser in ihren eigenen Städten; so sollen die Leviten ein ewiges Einlösungsrecht haben. Und wer von den Leviten etwas einlöst; so wird das verkaufte Haus, und die eigene Stadt, im Jobeljahr wieder frei, denn die Häuser in den Städten der Leviten sind ihr Eigentum unter den Söhnen Israels. Und das Feld im Bezirke ihrer Städte darf nicht verkauft werden; denn es ist ewiges Eigentum. Und wenn dein Bruder verarmt, und sein Vermögen neben dir wankt; so sollst du ihn unterstützen als Fremdling oder Beisaß, daß er bei dir lebe. Nimm von ihm nicht Zins und Wucher; und fürchte dich vor deinem Gott; und dein Bruder lebe bei dir. Dein Geld gebe ihm nicht auf Zins; und auf Wucher gebe nicht deine Speise. Ich bin Jahwe, euer Gott, der euch ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, euch das Land Kanaan zu geben, damit ich euer Gott sei. und wenn dein Bruder neben dir verarmt, und sich dir verkauft; so laß ihn nicht schweren Sklavendienst tun; wie ein Taglöhner, wie ein Beisaß sei er bei dir; bis zum Jobeljahr diene er bei dir. Und dann gehe er, und seine Söhne mit ihm, von dir frei aus; und er kehre zu seinem Geschlechte, und zum Besitz seiner Väter zurück. Denn meine Knechte sind sie, die ich ausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, sie sollen nicht als Sklaven verkauft werden. Du sollst nicht mit Härte über ihn herrschen, sondern dich vor deinem Gott fürchten. Und dein Knecht und deine Magd, die du haben willst, seien aus den Völkern rings um euch her; aus ihnen kaufet Knechte und Mägde; und auch aus den Söhnen der Beisassen, die bei euch sich aufhalten; von ihnen könnet ihr kaufen; und von ihren Geschlechtern, die bei euch sind, die sie in eurem Lande gezeugt haben; auch diese können euer Eigentum werden. Und ihr könnet sie vererben auf eure Söhne nach euch zum eigenen Besitz, ewig könnet ihr sie Sklaven sein lassen; aber unter euern Brüdern, den Söhnen Israels, soll Keiner über den Andern mit Härte herrschen. Und wenn ein Fremder, und Beisaß bei dir zu Vermögen kommt, und dein Bruder neben ihm verarmt, und dem Fremdling, der bei dir wohnt, sich verkauft, oder dem Stamme des Geschlechtes des Fremden; nachdem er verkauft ist, soll er das Lösungsrecht haben, Einer seiner Brüder soll ihn lösen. Sein Vaters-Bruder, oder dessen Sohn soll ihn lösen; oder Einer seiner Blutsfreunde von seinem Geschlechte soll ihn lösen; oder kommt er selbst zu Vermögen; so soll er sich lösen. Er rechnet alsdann mit seinem Käufer von dem Jahre an, da er ihm verkauft worden bis zum Jobeljahre; und das Kaufgeld sei nach der Anzahl der Jahre, wie wenn er als Taglöhner so lange bei ihm gewesen wäre. Sind es nun noch viele Jahre; so muß er nach ihrem Verhältnisse von seinem Kaufgelde sein Lösegeld zurückgeben. Sind aber nur noch wenige Jahre übrig bis zum Jobeljahre; so rechnet er mit ihm ab, nach dem Verhältnisse seiner Jahre soll er sein Lösegeld geben. Wie ein Taglöhner soll er von Jahr zu Jahr bei ihm sein; er soll nicht mit Härte über ihn herrschen vor deinen Augen. Und wenn er auf diese Art nicht gelöst wird; so gehe er am Jobeljahr frei aus mit seinen Söhnen. Denn mein sind die Söhne Israels, die Knechte sind meine Knechte, die ich ausgeführt habe aus dem Lande Ägypten; ich bin Jahwe, euer Gott. Segen für die Befolgung, Fluch für die Übertretung des Gesetzes.Machet euch keine Götzen, noch gehauene Bilder, noch Säulen stellet euch auf, noch Steine mit Bilderschrift gestattet in eurem Lande, daß man davor anbete; denn ich bin Jahwe, euer Gott. Meine Sabbate sollet ihr halten, und mein Heiligtum sollet ihr fürchten; ich bin Jahwe. Wenn ihr nach meinen Satzungen wandelt, und meine Gebote haltet, und sie befolget; so werde ich euch Regen geben zur gehörigen Zeit, daß die Erde ihren Ertrag gibt, und die Bäume des Feldes ihre Frucht bringen. Und das Dreschen wird bei euch reichen bis zur Weinlese, und die Weinlese wird reichen bis zum Säen; und ihr werdet euer Brot essen zur Sättigung, und werdet sicher wohnen in eurem Lande. Und ich werde Frieden machen im Lande, daß ihr schlafet, und Niemand euch schreckt; und ich werde die bösen Tiere wegschaffen aus dem Lande, und kein Schwert wird durch euer Land gehen. Und ihr werdet euere Feinde verfolgen, und sie werden vor euch in's Schwert fallen. Und fünf von euch werden hundert verfolgen; und hundert von euch werden zehn tausend verfolgen; und eure Feinde werden vor euch in's Schwert fallen. Und ich werde mich zu euch wenden, und euch fruchtbar machen, und euch vermehren; und werde meinen Bund bestehen lassen mit euch. Und ihr werdet Vorjähriges essen, und das Alte werdet ihr vor dem Neuen wegzuräumen haben. Und ich werde meine Wohnung unter euch aufschlagen; und meine Seele wird euch nicht verwerfen. Ja, ich werde unter euch wandeln, und werde euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein. Ich bin Jahwe, euer Gott, der euch aus dem Lande Ägypten geführt hat, nicht länger ihre Sklaven zu sein; und zerbrochen habe ich die Riegel eures Joches, und euch aufrecht wandeln lassen. Wenn ihr mir aber nicht gehorchet, und nicht alle diese Gebote erfüllet; und wenn ihr meine Satzungen verachtet, und eure Seele meine Rechte verwirft; so daß ihr nicht alle meine Gebote befolget, und meinen Bund brechet; so will ich auch dieses an euch tun: Ich will euch heimsuchen mit Schrecken, mit Schwindsucht, mit hitzigem Fieber, durch die das Auge hinschwindet, und die Seele verschmachtet; und ihr werdet umsonst euern Samen säen, denn eure Feinde werden ihn essen. Und ich werde mein Angesicht wider euch richten, daß ihr geschlagen werdet vor euern Feinden; und eure Hasser über euch herrschen; und ihr fliehet, ohne daß euch Jemand verfolgt. Und wenn ihr immer noch nicht auf mich höret; so will ich euch siebenmal züchtigen um eurer Sünden willen; bis ich gebrochen habe euren stolzen Übermut; ja, den Himmel will ich euch wie Eisen, und die Erde euch wie Erz machen. Und eure Kraft soll sich verzehren umsonst; denn euer Land soll seinen Ertrag nicht geben; und die Bäume des Landes ihre Früchte nicht bringen. Und wenn ihr mir zuwider handelt, und nicht auf mich hören wollet; so will ich euch siebenmal mehr schlagen um eurer Sünden willen; und will gegen euch senden die Tiere des Feldes, daß sie euch kinderlos machen, und euer Vieh verzehren, und euch selbst vermindern, daß eure Wege öde werden. Wenn ihr auch durch dieses euch nicht zurechtweisen lasset von mir, und mir zuwider handelt; so will auch ich euch zuwider handeln, und auch ich will euch siebenfach schlagen, um eurer Sünden willen. Und ich will über euch bringen das Racheschwert, das den Bund rächen soll; und ihr werdet euch in eure Städte versammeln; so werde ich Pest unter euch senden, und ihr werdet in die Hand des Feindes gegeben werden. Wenn ich euch den Stab des Brotes breche; so werden zehn Weiber euer Brot in Einem Ofen backen, und sie werden euch euer Brot nach dem Gewicht geben, und ihr werdet essen und nicht satt werden. Wenn ihr dennoch bei diesem nicht auf mich höret, und mir zuwider handelt; so werde auch ich im Zorne euch zuwider handeln, und euch züchtigen siebenfach um eurer Sünden willen. Sogar essen werdet ihr das Fleisch eurer Söhne; und das Fleisch eurer Töchter werdet ihr essen. Und ich werde zerstören eure Höhen, und ausrotten eure Götzenbilder; und hinstrecken werde ich eure Leichnahme über die Trümmer eurer Götzen; und meine Seele wird euch verwerfen. Und ich werde eure Städte zur Wüste machen, und eure Heiligtümer zerstören, und ferner nicht riechen euren süßen Geruch. Ja, ich werde das Land öde machen, daß sich darüber eure Feinde entsetzen, die darin wohnen werden. Und euch will ich zerstreuen unter die Völker, und hinter euch her das Schwert zücken. Wenn nun euer Land zerstört und eure Städte wüste sein werden; alsdann wird das Land seine Sabbate abtragen, die ganze Zeit da es wüste ist, und ihr im Lande eurer Feinde seid; da wird das Land feiern, und seine Sabbate abtragen. Die ganze Zeit, die es wüste ist, wird es feiern, das, was es nicht gefeiert hat an euren Sabbaten, als ihr darin wohntet. Und welche von euch übrig geblieben sind, in deren Herzen will ich Furcht bringen in den Ländern ihrer Feinde, so daß sie das Rauschen eines verwehten Blattes jagt; daß sie fliehen, wie vor einem Schwerte, und fallen, ohne daß Jemand verfolgt. Und Einer wird auf den Andern stürzen, wie vor dem Schwerte, ohne daß Jemand verfolgt; und ihr werdet nicht bestehen können vor euern Feinden. Und ihr werdet umkommen unter den Völkern; und verzehren wird euch das Land eurer Feinde. Und die, welche von euch übrig bleiben, werden dahin schmachten wegen ihrer Missetat in den Ländern eurer Feinde; und auch wegen der Missetat ihrer Väter werden sie dahin schmachten. Alsdann werden sie bekennen ihre Missetat und die Missetat ihrer Väter in ihren Vergehen, die sie an mir begangen haben. Und so wie sie mir zuwider gehandelt haben; so werde auch ich ihnen zuwider handeln, und sie bringen in das Land ihrer Feinde. Wenn dann ihr unbeschnittenes Herz sich demütigt, und darauf sie ihre Missetat abtragen; so werde ich mich erinnern meines Bundes mit Jakob, so wie meines Bundes mit Isaak, als auch meines Bundes mit Abraham. Ja, auch des Landes werde ich mich erinnern, wenn das Land wird verlassen sein von ihnen, und seine Sabbate abträgt, wenn es öde gelassen ist von ihnen, und sie ihre Missetat abtragen; weil sie meine Rechte verwarfen, und ihre Seele meine Satzungen verabscheute. Aber wenn sie auch im Lande der Feinde sind; so will ich sie doch nicht verwerfen, noch verabscheuen, so daß ich sie vernichtete und meinen Bund mit ihnen bräche; denn ich Jahwe bin ihr Gott. Dies sind die Satzungen, und die Rechte, und die Gesetze, die Jahwe gegeben hat zwischen sich, und zwischen den Söhnen Israels, am Berge Sinai, durch Mose. - - - Gesetze über Gelübde.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn Jemand ein besonderes Gelübde tut; so sollst du die Personen schätzen für Jahwe. Betrifft nun deine Schätzung einen Mann vom zwanzigsten bis zum sechzigsten Jahre; so sei deine Schätzung auf fünfzig Sekels Silbers, nach dem Sekel des Heiligtums. Und wenn es ein Weib ist, so sei deine Schätzung auf dreißig Sekel. Und wenn es Jemand vom fünften bis zum zwanzigsten Jahr ist; so sei deine Schätzung für den Männlichen zwanzig Sekel, und beim Weiblichen zehn Sekel. Und wenn es ein Kind von einem Monate bis zu fünf Jahren ist; so sei deine Schätzung bei Männlichen fünf Sekel Silbers, und beim Weiblichen drei Sekel Silbers. Und wenn es Jemand von sechzig Jahren und darüber ist, wenn es ein Mann ist, so sei deine Schätzung fünfzehn Sekel, und beim Weibe zehn Sekel. Und wenn er ärmer ist, als deine Schätzung beträgt; so stelle ihn vor den Priester, und der Priester soll ihn schätzen; nach dem Verhältnisse dessen, wie weit das Vermögen dessen reicht, der das Gelübde getan hat, schätze ihn der Priester. Und wenn es ein Tier ist, eines von denen, die man Jahwe als Opfergabe darbringt, so sei Alles, was man der Art Jahwe gibt, heilig. Man soll es nicht verwechseln, noch vertauschen, weder das Gute mit einem Schlechten, noch das Schlechte mit einem Guten; wenn man aber ein Tier mit einem andern vertauscht; so soll dasselbe samt dem vertauschten heilig sein. Und ist es irgend ein unreines Tier, eines von denen, das man Jahwe nicht als Opfergabe bringen darf; so stelle man das Tier vor den Priester. Und der Priester schätze es, wie gut oder schlecht es sei; wie du es geschätzt hast, so viel gelte es. Und wenn er es lösen will; so setze er den fünften Teil über deine Schätzung hinzu. Und wenn Jemand sein Haus Jahwe als heilig widmet; so schätze es der Priester, wie gut oder schlecht es sei; wie es der Priester schätzt, so bleibe es. Und wenn der, welcher es geweiht hat, sein Haus lösen will; so setze er den fünften Teil des Silbers nach deiner Schätzung noch hinzu; so bleibt es ihm. Und wenn Jemand Etwas von seinem eigenen Felde Jahwe weihet; so richte sich deine Schätzung nach seiner Aussaat; die Aussaat von einem Gomer Gerste für fünfzig Sekel Silbers. Wenn er vom Jobeljahre an sein Feldstück geweiht hat; so gelte es nach deiner Schätzung. Und wenn er nach dem Jobeljahre sein Feldstück geweiht hat; so berechne ihm der Priester das Silber nach dem Verhältnisse der Jahre, die noch bis zum Jobeljahre übrig sind, und es soll abgezogen werden von deiner Schätzung. Und wenn der, der sein Feldstück geweiht hat, dasselbe lösen will; so setze er den fünften Teil des Silbers deiner Schätzung zu, so bleibt es ihm. Wenn er aber das Feldstück nicht lösen will, und wenn er das Feldstück an einen andern verkauft; so kann es nicht mehr gelöst werden. Und das Feldstück sei, wenn es im Jobeljahre frei wird, Jahwe geweiht, wie ein gottverschwornes Feldstück; dem Priester gehöre es zum Eigentum. Und wenn Jemand ein gekauftes Feldstück, das nicht zu seinem Erbeigentum gehört, Jahwe weihet; so rechne ihm der Priester den Betrag deiner Schätzung bis zum Jobeljahre; und er gebe deine Schätzung an demselben Tage, Jahwe geheiligt. Im Jobeljahre fällt das Feldstück demjenigen wieder zu, von dem er es gekauft hat, nämlich dem das Stück Land als Eigentum gehört. Und alle deine Schätzung geschehe nach dem heiligen Sekel; zwanzig Gera machen einen Sekel. Aber die Erstgeburt unter dem Vieh, die Jahwe geboren wird, darf Niemand weihen, es sei Großvieh, oder Kleinvieh, Jahwe gehöret sie. Und ist es eines von den unreinen Tieren; so löse er es nach deinem Schätzungspreise; und setze den fünften Teil hinzu; und wenn es nicht gelöst wird, so verkaufe man es für deinen Schätzungspreis. Aber jedes Gottverschworne, das Jemand Jahwe verschworen hat von irgend etwas, das er hat, es sei Mensch, oder Vieh, oder ein Grundstück seines Eigentums, das darf nicht verkauft, und nicht gelöst werden; alles Gottverschworne ist Jahwe hochheilig. Kein Gottverschworner, der aus den Menschen gottverschworen ist, darf gelöst werden, er muß getötet werden. Und aller Zehnte des Landes, von der Saat des Landes, von den Früchten der Bäume, gehört Jahwe; es ist Jahwe heilig. Und wenn Jemand von seinem Zehnten Etwas lösen will; so setze er den fünften Teil hinzu. Und aller Zehnte vom Großvieh und Kleinvieh, von Allem, was unter dem Stabe geht, sei der zehnte Teil Jahwe geheiligt. Man suche weder das Gute noch das Schlechte aus, und vertausche Keines; und wenn man eines verwechselt, so sei das Stück selbst mit dem umgewechselten geweiht, es darf nicht gelöst werden. Dies sind die Gebote, die Jahwe dem Mose gegeben hat für die Söhne Israels auf dem Berge Sinai.\\ Und Jahwe redete zu Mose in der Wüste Sinai, im Versammlungszelte, am ersten Tage des zweiten Monates, im zweiten Jahre des Auszuges aus dem Lande Ägypten und sprach: Nehmet die Gesamtzahl der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen alle Männlichen nach ihren Köpfen; vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alles, was zum Heere in Israel ausziehen kann; mustert sie nach ihren Heeren, du und Aaron. Und bei euch sei von jedem Stamme ein Mann, der das Haupt des väterlichen Hauses ist. Und dies sind die Namen der Männer, die euch beistehen sollen: von Ruben Elizur, der Sohn Sedeurs. Von Simeon Selumiel, der Sohn Zurisaddai's. Von Juda Nahson, der Sohn Amminadabs. Von Issaschar Nethaneel, der Sohn Zuars. Von Sebulon Eliab, der Sohn Helons. Von den Söhnen Josephs: von Ephraim Elisama, der Sohn Ammihuds; von Manasse Gamliel, der Sohn Pedahzurs. Von Benjamin Abidan, der Sohn Gideoni's. Von Dan Ahieser, der Sohn Ammisaddai's. Von Asser Pagiel, der Sohn Ochrans. Von Gad Eliasaph, der Sohn Deguels. Von Naphtali Ahira, der Sohn Enans. Dies sind die Auserwählten der Gemeinde; die Fürsten der väterlichen Stämme, die Häupter der Tausende Israels waren sie. Da nahm Mose und Aaron diese Männer, die mit Namen genannt worden. Und die ganze Gemeinde versammelten sie am ersten des zweiten Monates, und sie ließen sich in die Verzeichnisse eintragen nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen, vom zwanzigsten Jahre an und darüber nach ihren Köpfen; wie Jahwe dem Mose geboten hatte; und er musterte sie in der Wüste Sinai. Da waren die Söhne Rubens, des Erstgebornen Israels, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen, nach ihren Köpfen, alle Männlichen vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Ruben waren sechsundvierzigtausendfünfhundert. Die Söhne Simeons, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, die Gemusterten nach der Zahl der Namen, nach ihren Köpfen, alle Männlichen vom zwanzigsten Jahre und darüber, Alle, die zum Heer auszogen; die Gemusterten vom Stamme Simeon waren neunundfünfzigtausenddreihundert. Die Söhne Gads, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen, vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Gad waren fünfundvierzigtausendsechshundertfünfzig. Die Söhne Juda's, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen, vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Juda waren vierundsiebzigtausendsechshundert. Die Söhne Issaschars, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern und ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Issaschar waren vierundfünfzigtausendvierhundert. Die Söhne Sebulons, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Sebulon waren siebenundfünfzigtausendvierhundert. Von den Söhnen Josephs, die Söhne Ephraims, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Ephraim waren vierzigtausendfünfhundert. Die Söhne Manasse's, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Manasse waren zweiunddreißigtausendzweihundert. Die Söhne Benjamins, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Benjamin waren fünfunddreißigtausendvierhundert. Die Söhne Dans, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Dan waren zweiundsechzigtausendsiebenhundert. Die Söhne Assers, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Asser waren einundvierzigtausendfünfhundert. Die Söhne Naphtali's, ihre Verzeichnisse nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, nach der Zahl der Namen vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere auszogen; die Gemusterten vom Stamme Naphtali waren dreiundfünfzigtausendvierhundert. Dies sind die Gemusterten, die Mose, und Aaron, und die Fürsten Israels musterten, zwölf Männer, je ein Mann für ein väterliches Haus waren es. Und es waren alle Gemusterten der Söhne Israels nach ihrem väterlichen Hause, vom zwanzigsten Jahre an und darüber, Alle, die zum Heere in Israel auszogen; alle Gemusterten in Israel waren sechsmal hunderttausenddreitausendfünfhundertfünfzig. Und die Leviten nach ihrem väterlichen Stamme wurden nicht unter ihnen gemustert. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Die Söhne Levi's mustere nicht und ihre Gesamtzahl nehme nicht auf unter den Söhnen Israels; sondern ordne du die Söhne Levi's zu der Wohnung der Verordnung, und zu allen ihren Geräten, und zu Allem, was dazu gehört; sie sollen die Wohnung, und alle ihre Geräte tragen, und sie sollen sie bedienen, und rings um die Wohnung sollen sie sich lagern. Und wenn die Wohnung aufbricht, sollen die Leviten sie abschlagen, und wenn die Wohnung sich niederläßt, sollen die Leviten sie aufrichten; und ein Fremder, der naht, soll getötet werden. Und die Söhne Israels sollen sich lagern Jeder in seinem Lager, und Jeder bei seinem Panier in ihren Zügen. Und die Leviten sollen sich rings um die Wohnung der Verordnung lagern, damit kein Zorn über die Gemeinde der Söhne Israels komme; und die Leviten sollen besorgen, was um die Wohnung der Verordnungen zu besorgen ist. Und die Söhne Israels machten es so; ganz wie Jahwe dem Mose geboten hatte, so machten sie es. Ordnung des Lagers.Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Jeder soll sich bei seinem Panier, bei den Zeichen ihres väterlichen Hauses sollen sich die Söhne Israels lagern; rings um das Versammlungszelt sollen sie sich lagern. Gegen Morgen, gegen Aufgang, lagere sich das Panier des Lagers Juda's nach seinen Heerhaufen; und der Fürst der Söhne Juda's, Nahson, der Sohn Amminadabs; und sein Heer und seine Gemusterten betrugen vierundsiebzigtausendsechshundert. Und neben ihm lagere sich der Stamm Issaschar; und der Fürst der Söhne Issaschars, Netaneel, der Sohn Zuars; und sein Heer und seine Gemusterten betrugen vierundfünfzigtausendvierhundert. Der Stamm Sebulon, und der Fürst der Söhne Sebulons, Eliab, der Sohn Helons; und sein Heer und seine Gemusterten betrugen siebenundfünfzigtausendvierhundert. Alle Gemusterten vom Lager Juda's einmal hundertsechsundachtzigtausendvierhundert nach ihren Heerhaufen sollen zuerst aufbrechen. Das Panier des Lagers Rubens lagere sich gegen Mittag nach seinen Heerhaufen; und der Fürst der Söhne Rubens, Elizur, der Sohn Sedeurs; und sein Heer und seine Gemusterten betrugen sechsundvierzigtausendfünfhundert. Und neben ihm lagere sich der Stamm Simeon; und der Fürst der Söhne Simeons, Selumiel, der Sohn Zurisaddai's; und sein Heer, und seine Gemusterten betrugen neunundfünfzigtausenddreihundert. Und der Stamm Gad; und der Fürst der Söhne Gads, Eliasaph, der Sohn Reguels; und sein Heer, und seine Gemusterten betrugen fünfundvierzigtausendsechshundertfünfzig. Alle Gemusterten vom Lager Rubens einmal hunderteinundfünfzigtausendvierhundertfünfzig nach ihren Heerhaufen, sollen als die Zweiten aufbrechen. Dann breche das Versammlungszelt auf, das Lager der Leviten, in der Mitte der Lager; so wie sie sich lagern, so sollen sie aufbrechen, Jeder an seinem Orte, bei ihren Panieren. Das Panier des Lagers Ephraims lagere sich nach seinen Heerhaufen gegen Abend, und der Fürst der Söhne Ephraims, Elisama, der Sohn Ammihuds; und sein Heer, und ihre Gemusterten betrugen vierzigtausendfünfhundert. Und neben ihm der Stamm Manasse, und der Fürst der Söhne Manasse's, Gamliel, der Sohn Pedahzurs; und sein Heer, und seine Gemusterten betrugen zweiunddreißigtausendzweihundert. Und der Stamm Benjamin, und der Fürst der Söhne Benjamins, Abidan, der Sohn Gideoni's; und sein Heer, und seine Gemusterten betrugen fünfunddreißigtausendvierhundert. Alle Gemusterten vom Lager Ephraims einmal hunderttausendachttausendeinhundert nach ihren Heerhaufen, sollen als die Dritten aufbrechen. Das Panier des Lagers Dans lagere sich gegen Mitternacht nach seinen Heerhaufen, und der Fürst der Söhne Dans, Ahieser, der Sohn Ammisaddai's; und sein Heer, und seine Gemusterten betrugen zweiundsechzigtausendsiebenhundert. Und neben ihm lagere sich der Stamm Asser, und der Fürst der Söhne Assers, Pagiel, der Sohn Ochrans, und sein Heer, und seine Gemusterten betrugen einundvierzigtausendfünfhundert. Und der Stamm Naphtalie, und der Fürst der Söhne Naphtalie's, Ahira, der Sohn Enans, und sein Heer, und seine Gemusterten betrugen dreiundfünfzigtausendvierhundert. Alle Gemusterten vom Lager Dans einmal hundertsiebenundfünfzigtausendsechshundert sollen zuletzt aufbrechen bei ihren Panieren. Dies sind die Gemusterten der Söhne Israels nach ihrem väterlichen Hause, alle Gemusterten der Lager nach ihren Heerhaufen waren sechsmal hundertdreitausendfünfhundertfünfzig. Und die Leviten wurden nicht unter den Söhnen Israels gemustert, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und die Söhne Israels machten es so; ganz wie Jahwe dem Mose geboten hatte, so lagerten sie sich bei ihren Panieren, und so brachen sie auf, Jeder nach seinem Geschlechte, nach seinem väterlichen Hause. Musterung der Leviten nach ihren drei Geschlechtern; Auslösung der Erstgebornen.Und dies ist das Geschlecht Aarons und Mose's, am Tage, da Jahwe mit Mose redete auf dem Berge Sinai. Und dies sind die Namen der Söhne Aarons: der Erstgeborne Nadab, und Abihu, Eleasar, und Ithamar. Dies sind die Namen der Söhne Aarons, der gesalbten Priester, deren Hand man gefüllt hatte, um als Priester zu dienen. Und Nadab und Abihu starben vor Jahwe, als sie fremdes Feuer vor Jahwe brachten, in der Wüste Sinai; und sie hatten keine Söhne. Da ward Priester Eleasar und Ithamar neben Aaron, ihrem Vater. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Laß den Stamm Levi herzutreten, und stelle ihn vor Aaron, den Priester, daß sie ihm dienen; und besorgen, was für ihn, und was für die ganze Gemeinde zu besorgen ist, vor dem Versammlungszelte; und den Dienst der Wohnung verrichten. Sie sollen nämlich alle Geräte des Versammlungszeltes besorgen, und was für die Söhne Israels zu besorgen ist, wenn sie den Dienst der Wohnung verrichten. Und übergib die Leviten dem Aaron und seinen Söhnen; gegeben seien sie ihm von den Söhnen Israels. Aaron aber und seine Söhne verordne, daß sie ihr Priesteramt besorgen; und würde ein Fremder sich nahen, der soll getötet werden. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Siehe! ich habe die Leviten aus den Söhnen Israels genommen, statt aller Erstgebornen, die die Mutter brechen unter den Söhnen Israels; deshalb gehören mir die Leviten; denn mir gehört jeder Erstgeborne; an dem Tage, da ich alle Erstgebornen im Lande Ägypten schlug, habe ich mir alle Erstgebornen in Israel geheiligt, sowohl Menschen als Vieh; mir gehören sie, ich bin Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose in der Wüste Sinai, und sprach: Mustere die Söhne Levi's nach ihrem väterlichen Hause, nach ihren Geschlechtern, alle Männlichen, vom Kinde eines Monates an, und darüber, sollst du sie mustern. Da musterte sie Mose nach dem Befehle Jahwe's, wie geboten war. Und dies waren die Söhne Levi's nach ihren Namen: Gerson, und Kehath, und Merari. Und dies sind die Namen der Söhne Gersons nach ihren Geschlechtern: Libni und Simei. Und die Söhne Kehaths nach ihren Geschlechtern: Amram, und Jizhar, Hebron, und Usiel. Und die Söhne Merari's nach ihren Geschlechtern: Mahli, und Muschi. Dies sind die Geschlechter der Söhne Levi's nach ihrem väterlichen Hause. Von Gerson kam das Geschlecht Libni, und das Geschlecht Simei, dies sind die Geschlechter der Gersoniten. Nachdem sie gemustert waren nach der Zahl aller Männlichen, vom Kinde eines Monates an, und darüber; so waren ihre Gemusterten siebentausendfünfhundert. Die Geschlechter der Gersoniten lagerten sich hinter der Wohnung, gegen Abend, samt dem Fürsten des väterlichen Hauses der Gersoniten Eliasaph, dem Sohne Laels. Und die Besorgung der Söhne Gersons im Versammlungszelte war: die Wohnung, und das Zelt, ihre Decke, und der Vorhang an der Tür des Versammlungszeltes; und die Umhänge des Hofes, und der Vorhang an der Tür des Hofes, der die Wohnung und den Altar umschließt, und seine Zeltstricke samt allem Zugehör. Und von Kehath kam das Geschlecht der Amramiten, und das Geschlecht der Jizhariten, und das Geschlecht der Hebroniten, und das Geschlecht der Usieliten; dies sind die Geschlechter der Kehathiten. Nach der Zahl alles Männlichen, vom Kinde eines Monates an, und darüber, achttausendsechshundert, welche besorgten, was beim Heiligtume zu besorgen war. Die Geschlechter der Söhne Kehaths lagerten sich an der Seite der Wohnung gegen Mittag, samt dem Fürsten des väterlichen Hauses der Geschlechter der Kehathiten Elizaphan, dem Sohne Usiels. Und ihre Besorgung war: die Lade, und der Tisch, und der Leuchter, und die Altäre, und die heiligen Geräte, die sie zum Dienste brauchten, und der Vorhang, samt allem Zugehör. Und der oberste Fürst der Leviten, Eleasar, der Sohn Aarons, des Priesters, hatte die Oberaufsicht über die, welche besorgten, was beim Heiligtume zu besorgen war. Von den Merariten kam das Geschlecht der Mahliten, und das Geschlecht der Muschiten; dies sind die Geschlechter der Merariten. Und ihre Gemusterten, nach der Zahl aller Männlichen, vom Kinde eines Monates an, und darüber, sechstausendzweihundert, samt dem Fürsten des väterlichen Hauses der Geschlechter Merari's, Zuriel, dem Sohne Abihails, lagerten sich an der Seite der Wohnung gegen Mitternacht. Und der Dienst, den die Söhne Merari's zu besorgen hatten, waren: die Bretter der Wohnung, und ihre Riegel, und ihre Säulen, und ihre Füße, und alle ihre Geräte, samt allem Zugehör, und die Säulen des Hofes ringsum, und ihre Füße, und ihre Pfähle, und ihre Zeltstricke. Und die vor der Wohnung gegen Osten sich lagerten, vor dem Versammlungszelte gegen Aufgang, waren Mose, und Aaron, und seine Söhne, welche besorgten, was zu besorgen war im Heiligtume, für die Söhne Israels; und ein Fremder, der nahte, mußte sterben. Alle Gemusterten der Leviten, die Mose und Aaron musterten, nach dem Befehle Jahwe's, nach ihren Geschlechtern, alle Männlichen, vom Kinde eines Monates an, und darüber, waren zwei und zwanzig tausend. Und Jahwe sprach zu Mose: Mustere alle erstgebornen Männlichen von den Söhnen Israels, vom Kinde eines Monates an, und darüber, und nimm die Zahl ihrer Namen auf. Und nimm die Leviten für mich, ich bin Jahwe, statt aller Erstgebornen der Söhne Israels, und das Vieh der Leviten statt aller Erstgebornen unter dem Vieh der Söhne Israels. Da musterte Mose, wie Jahwe ihm geboten hatte, alle Erstgebornen der Söhne Israels. Und es betrugen alle erstgebornen Männlichen nach der Zahl der Namen, vom Kinde eines Monates an, und darüber, alle Gemusterten zweiundzwanzigtausendzweihundertunddreiundsiebzig. Und es redete Jahwe zu Mose und sprach: Nimm die Leviten statt aller Erstgebornen unter den Söhnen Israels, und das Vieh der Leviten statt ihres Viehes; so sollen die Leviten mein sein, ich bin Jahwe. Und als Lösegeld für die zweihundertdreiundsiebzig, die noch über die Zahl der Leviten von den Erstgebornen der Söhne Israels sind. nimm fünf Sekel für jedes Haupt; nach dem heiligen Sekel nimm sie; zwanzig Gera betragen einen Sekel; und gib das Silber Aaron, und seinen Söhnen, das Lösegeld für die, welche noch unter ihnen überzählig sind. Da nahm Mose das Silber des Lösegeldes von denen, die überzählig waren über die durch die Leviten Ausgelösten. Von den Erstgebornen der Söhne Israels nahm er das Silber, tausenddreihundertundfünfundsechzig Sekel nach dem heiligen Gewichte. Und Mose gab das Silber des Lösegeldes Aaron und seinen Söhnen nach dem Befehle Jahwe's, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Beschreibung des Dienstes der Leviten; Zahl der Diensttuenden.Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Nimm die Gesamtzahl der Söhne Kehaths aus den Söhnen Levi's nach ihren Geschlechtern, und ihrem väterlichen Hause; von Dreißigjährigen an und darüber bis zu Fünzigjährigen, Alle, die zum Heere kommen, daß sie die Geschäfte am Versammlungszelte verrichten. Dies ist der Dienst der Söhne Kehaths beim Versammlungszelte: das Allerheiligste. Aaron und seine Söhne kommen, wenn das Lager aufbricht, wenn das Lager aufbricht, und nehmen den Vorhang ab, und bedecken damit die Lade der Verordnungen. Und legen darauf eine Decke von Tahasfellen, und breiten darüber einen ganzen purpurblauen Überzug, und legen ihre Stangen an. Und über den Schautisch breiten sie einen purpurblauen Überzug, und legen darauf die Schüsseln, und die Becher, und die Schalen, und die Platten; und das beständige Brot sei darauf. Dann breiten sie darüber eine kokkusfarbige Decke, und bedecken sie mit einer Decke von Tahasfellen, und legen seine Stangen an. Und nehmen einen purpurblauen Überzug, und bedecken damit den Leuchter, und seine Lampen, und seine Lichtputzen, und seine Feuerbehälter, und all seine Ölgefäße, die dazu gebraucht werden. Und legen ihn, und alle seine Gefäße in eine Decke von Tahasfellen, und legen ihn auf das Traggestell. Und über den goldenen Altar breiten sie einen purpurblauen Überzug, und bedecken ihn mit einer Decke von Tahasfellen, und legen seine Stangen an. Und nehmen alle Dienstgeräte, womit man im Heiligtume Dienst tut, und legen sie in einen purpurblauen Überzug, und bedecken sie mit einer Decke von Tahasfellen, und legen sie auf das Traggestell. Alsdann reinigen sie den Altar von Asche, und breiten darüber einen purpurroten Überzug. Und legen auf ihn alle seine Gefäße, womit man auf ihm Dienst tut, die Feuerbehälter, die Gabeln, und die Schaufeln, und die Schalen, alle Geräte des Altares; und breiten darüber eine Decke von Tahasfellen, und legen seine Stangen an. Und wenn Aaron und seine Söhne fertig sind, und das Heiligtum, und alle Geräte des Heiligtumes bedeckt haben, wenn das Lager aufbrechen soll; alsdann kommen die Söhne Kehaths, um es zu tragen, sie sollen aber das Heiligtum nicht berühren, sonst werden sie sterben. Dies ist das Traggeschäft der Söhne Kehaths im Versammlungszelte. Und Eleasar, der Sohn Aarons, des Priesters, hat die Aufsicht über das Öl des Leuchters, und über das wohlriechende Räucherwerk, und über das beständige Speisopfer, und über das Salböl; die Aufsicht über die ganze Wohnung, und über Alles, was darin ist, über das Heiligtum und seine Geräte. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Lasset den Stamm der Geschlechter der Kehathiten nicht ausgetilgt werden unter den Leviten; sondern das tut mit ihnen, daß sie leben und nicht sterben, wenn sie das Allerheiligste anrühren würden: Aaron und seine Söhne sollen kommen, und Jeden zu seinem Dienst stellen, und zu dem, was er zu tragen hat. Und sie sollen nicht kommen, um zuzusehen, wann man das Heiligtum einwickelt; sonst sterben sie. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm auch die Gesamtzahl der Söhne Gersons auf, nach ihrem väterlichen Hause, nach ihren Geschlechtern, von Dreißigjährigen an und darüber, bis zu Fünfzigjährigen mustere sie, Alle, die zum Heere kommen, um den Dienst zu tun beim Versammlungszelte. Dies ist der Dienst der Geschlechter der Gersoniten: zu dienen und zu tragen. Sie sollen die Tücher der Wohnung, und das Versammlungszelt tragen, seine Decke, und die Decke von Tahasfellen, die oben darüber ist, und den Vorhang am Eingange des Versammlungszeltes, und die Vorhänge des Hofes, und den Vorhang am Tore des Hofes, der die Wohnung und den Altar umschließt, und ihre Zeltstricke, und sonstiges Zugehör zu ihrem Dienste; und Alles, was dabei zu tun ist, das sollen sie verrichten. Nach dem Befehle Aarons und seiner Söhne geschehe der ganze Dienst der Söhne der Gersoniten, sowohl was sie zu tragen, als sonst zu dienen haben, und ihr sollet ihnen zur Besorgung auftragen Alles, was sie zu tragen haben. Dies ist der Dienst der Geschlechter der Söhne der Gersoniten beim Versammlungszelte; und ihre Verrichtung steht unter der Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. Was die Söhne Merari's betrifft, so sollst du sie nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause mustern, von Dreißigjährigen an und darüber, bis zu Fünfzigjährigen sollst du sie mustern, Alle, die zum Heere kommen, um den Dienst beim Versammlungszelte zu tun. Und dies ist's, was sie zu besorgen haben, zu tragen, oder sonst einen Dienst am Versammlungszelte: die Bretter der Wohnung und ihre Riegel, und ihre Säulen, und ihre Füße, und die Säulen des Hofes ringsum, und ihre Füße, und ihre Pfähle, und ihre Zeltstricke, mit allem ihrem Zugehör, und was sonst daran zu tun ist; namentlich sollet ihr die Geräte anweisen, die sie beim Tragen zu besorgen haben. Dies ist der Dienst des Geschlechtes der Söhne Merari's, Alles, was sie zu dienen haben beim Versammlungszelte, unter der Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. Da musterte Mose und Aaron, und die Fürsten der Gemeinde die Söhne der Kehathiten nach ihren Geschlechtern, und nach ihrem väterlichen Hause, von Dreißigjährigen an und darüber, bis zu Fünfzigjährigen, Alle, die zum Heere kamen, zum Dienste beim Versammlungszelte. Und es waren ihre Gemusterten nach ihren Geschlechtern zweitausendsiebenhundertfünfzig. Dies sind die Gemusterten der Geschlechter der Kehathiten, Alle, welche beim Versammlungszelte Dienst taten, welche Mose und Aaron musterten, nach dem Befehle Jahwe's durch Mose. Und die Gemusterten der Söhne Gersons nach ihren Geschlechtern, und nach ihrem väterlichen Hause, von Dreißigjährigen an und darüber bis zu Fünfzigjährigen, Alle, die zum Heere kamen, zum Dienste beim Versammlungszelte; es waren ihre Gemusterten nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause zwei tausend sechs hundert dreißig. Dies sind die Gemusterten der Geschlechter der Söhne Gersons, Alle, die beim Versammlungszelte Dienst taten, welche Mose und Aaron musterten, nach dem Befehle Jahwe's. Und die Gemusterten der Geschlechter der Söhne Merari's nach ihren Geschlechtern, nach ihrem väterlichen Hause, von Dreißigjährigen an und darüber bis zu Fünfzigjährigen, Alle, die zum Heere kamen, zum Dienste beim Versammlungszelte; es waren ihre Gemusterten nach ihren Geschlechtern dreitausendzweihundert. Dies sind die Gemusterten der Geschlechter der Söhne Merari's, welche Mose und Aaron musterten, nach dem Befehle Jahwe's durch Mose. Alle Gemusterten, die Mose und Aaron, und die Fürsten Israels musterten unter den Leviten, nach ihren Geschlechtern, und nach ihrem väterlichen Hause, von Dreißigjährigen an und darüber bis zu Fünfzigjährigen, Alle, die zum Dienen und Tragen beim Versammlungszelte kamen, ihre Gemusterten waren achttausendfünfhundertundachtzig. Nach dem Befehle Jahwe's musterte man sie durch Mose, Jeden für seinen Dienst, und für sein Tragen. Sie wurden von Mose gemustert, wie Jahwe es ihm geboten hatte. Entfernung der Unreinen vom Lager; Vergütung des Unrechtes; Entscheidung über das des Ehebruchs beschuldigte Weib.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete den Söhnen Israels, daß sie vom Lager entfernen alle Aussätzigen, und alle mit dem Samenflusse Behafteten, und Alle, die sich an einem Toten verunreinigt haben. Männliche und Weibliche entfernet, vor das Lager hinaus entfernet sie, Daß sie euer Lager nicht verunreinigen; da ich unter euch wohne. Und die Söhne Israels machten es so, und entfernten sie vor das Lager hinaus; wie Jahwe zu Mose geredet hatte, so machten es die Söhne Israels. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels: Wenn ein Mann, oder ein Weib in irgend Etwas sich versündigt gegen Jemand, und sich gegen Jemand verfehlt; so hat diese Seele sich verschuldet. Dann sollen sie ihre Sünde bekennen, die sie begangen; und sollen die Schuld vergüten nach ihrem ganzen Werte, und den fünften Teil dazu setzen, und dem geben, an dem sie sich verschuldet haben. Und ist kein Nächstverwandter da, dem er die Schuld bezahlen kann; so ist die Schuld Jahwe zu erstatten, dem Priester, außerdem ein Widder zur Versöhnung, mit dem man ihn versöhnt. Und alle Hebopfer von Allen, was die Söhne Israels weihen, was sie dem Priester darbringen, gehören ihm. Und was Jemand weihet, gehört ihm; und was Jemand dem Priester gibt, gehört ihm. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn Jemanden sein Weib untreu ist, und sich an ihm vergeht; und Jemand sie beschläft, und es vor den Augen ihres Mannes verborgen bleibt, und sie es verheimlicht, daß sie unrein sei, und kein Zeuge da ist gegen sie, und sie nicht ergriffen worden; wenn dann der Geist der Eifersucht über ihn kommt, und er eifersüchtig wird über sein Weib, ob sie wohl verunreinigt sei; oder wenn der Geist der Eifersucht über ihn kommt, und er eifersüchtig wird über sein Weib, ob sie nicht verunreinigt sei; so bringe der Mann sein Weib zum Priester, und bringe ihre Opfergabe für sie, den zehnten Teil eines Epha Gerstenmehl; er gieße kein Öl darauf, und lege keinen Weihrauch darauf; denn ein Opfer der Eifersucht ist es, ein Nachdenkungsopfer, das die Missetat zum Vorschein bringen soll. Und der Priester bring sie herzu, und stelle sie vor Jahwe. Da nehme der Priester heiliges Wasser in ein irdenes Gefäß; und von dem Staube, und von dem Staube, der auf dem Fußboden der Wohnung liegt, nehme der Priester, und tue ihn in das Wasser. Dann stelle der Priester das Weib vor Jahwe, und entblöße das Haupt des Weibes, und lege auf ihre Hand das Opfer des Nachdenkens, das ein Opfer der Eifersucht ist; und in der Hand des Priesters sei das Bitterwasser des Fluches. Dann beschwöre sie der Priester, und spreche zu dem Weibe: Wenn kein Mann bei dir geschlafen hat, und wenn du nicht durch Verunreinigung untreu gegen deinen Mann gewesen bist; so bleibe ungestraft durch dieses Bitterwasser des Fluches. Aber wenn du untreu gegen deinen Mann gewesen bist, und wenn du dich verunreinigt hast, und ein Anderer bei dir geschlafen hat außer deinem Manne; so beschwöre der Priester das Weib mit dem Schwure des Fluches, und der Priester spreche zum Weibe: Jahwe mache dich zum Fluche, und zum Schwur unter deinem Volke; Jahwe lasse deine Hüfte schwinden, und deinen Bauch schwellen! Ja, es komme dieses Fluchwasser in deine Eingeweide; es mache deinen Bauch schwellen, und deine Hüfte schwinden! Und das Weib spreche: Amen, Amen. Dann schreibe der Priester diese Flüche auf ein Buch, und wische es ab mit dem Bitterwasser. Und lasse das Weib das Bitterwasser des Fluches trinken; damit in sie komme das Fluchwasser zur Bitterkeit. Und der Priester nehme von der Hand des Weibes das Opfer der Eifersucht, bewege hin und her das Opfer vor Jahwe, und bringe es auf den Altar; und der Priester nehme eine Handvoll vom Opfer zu ihrem Opferteile, und verbrenne es auf dem Altar; und hierauf lasse er das Weib das Wasser trinken. Und wenn er ihr das Wasser zu trinken gegeben hat, so wird es geschehen, daß, wenn sie sich verunreinigt und an ihrem Manne sich vergangen hat, das Fluchwasser in sie kommen wird zur Bitterkeit; und ihr Leib wird aufschwellen, und ihre Hüfte schwinden; und das Weib wird zum Fluche unter ihrem Volke werden. Und wenn das Weib sich nicht verunreinigt hat, und sie ist rein; so wird sie ungestraft bleiben, und sehr fruchtbar werden. Dies ist das Gesetz in Betreff der Eifersucht. Wenn ein Weib gegen ihren Mann untreu ist und sich verunreinigt; oder wenn einen Mann der Geist der Eifersucht ergreift, daß er eifersüchtig gegen sein Weib wird; so stelle er sein Weib vor Jahwe; und der Priester tue an ihr ganz nach diesem Gesetze. Und der Mann sei frei von Missetat, dieses Weib aber trage ihre Missetat. Gesetz des Nasiräers; Segen des Priesters.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn ein Mann oder ein Weib ein besonderes Gelübde eines Nasiräers tut, Jahwe sich zu weihen; der soll des Weines und starken Getränkes sich enthalten, Essig von Wein, oder Essig von starkem Getränke soll er nicht trinken, oder sonst einen Trank aus Trauben soll er nicht trinken; und frische oder trockene Trauben soll er nicht essen. Die ganze Zeit seiner Weihe soll er nichts, was vom Weinstocke gemacht wird, sowohl aus unreifen Trauben, als auch aus Traubenhülsen, essen. Die ganze Zeit seines Weihgelübdes soll kein Scheermesser über sein Haupt kommen, bis die Zeit um ist, in welcher er sich Jahwe geweiht hat; heilig sei er, frei lasse er wachsen das Haar seines Hauptes. Die ganze Zeit, da er sich Jahwe geweiht hat, komme er zu keiner Leiche. Es sei sein Vater, oder seine Mutter, oder sein Bruder, oder seine Schwester, er verunreinige sich nicht an ihnen, wenn sie gestorben sind; denn seine Gottweihe ist auf seinem Haupte. Die ganze Zeit seiner Weihe ist er Jahwe geheiligt. Und wenn Jemand plötzlich neben ihm stürbe, daß er sein geweihtes Haupt verunreinigt; so schere er sein Haupt am Tage, da er sich reinigt, am siebenten Tage schere er es ab. Und am achten Tage bringe er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben zum Priester, vor die Tür des Versammlungszeltes. Da opfere der Priester die eine zum Sündopfer, und die andere zum Brandopfer, und versöhne ihn davon, daß er am Toten sich versündigt hat, und heilige sein Haupt an diesem Tage. Weiter weihe er Jahwe die Zeit seiner Weihe, und bringe ein jähriges Lamm zum Schuldopfer; aber die vorige Zeit ist verfallen; weil seine Weihe verunreinigt wurde. Und dies ist das Gesetz in Betreff des Nasiräers. An dem Tage, wo seine Weihezeit aus ist, bringe man ihn an die Tür des Versammlungszeltes. Und er bringe Jahwe seine Opfergabe dar, ein fehlerloses jähriges Lamm, eines zum Brandopfer, und ein fehlerloses jähriges Mutterlamm zum Sündopfer, und einen fehlerlosen Widder zum Dankopfer; und einen Korb ungesäuerter Kuchen von feinem Mehl, mit Öl übergossen, und ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen, mit ihrem Speis- und ihrem Dankopfer. Das bringe der Priester vor Jahwe, und verrichte sein Sündopfer, und sein Brandopfer. Und den Widder opfere er zum Dankopfer Jahwe, nebst dem Korbe mit den ungesäuerten Broten; und der Priester opfere sein Speis- und sein Trankopfer. Dann schere der Nasiräer an der Tür des Versammlungszeltes sein geweihtes Haupt; und nehme das Haar seines geweihten Hauptes, und werfe es in das Feuer, das unter dem Dankopfer ist. Und der Priester nehme den gekochten Bug von dem Widder, und einen ungesäuerten Fladen aus dem Korbe, und einen ungesäuerten Opferkuchen, und lege sie auf die Hände des Nasiräers, nachdem er sein geweihtes Haupt geschoren hat. Wenn dann der Priester sie hin und her als Webopfer bewegt hat vor Jahwe, so gehöre dieses Geheiligte dem Priester, samt der Brust des Webopfers, und samt der Schulter des Hebopfers; und hierauf trinke der Nasiräer Wein. Dies ist das Gesetz des Nasiräers, der sein Opfer Jahwe gelobet während seiner Weihe, außerdem, wozu sein Vermögen reicht; nach dem Verhältnis seines Gelübdes, das er gelobet, soll er tun neben dem Gesetze seiner Weihe. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, und sprich: So sollet ihr die Söhne Israels segnen und zu ihnen sprechen: Jahwe segne dich und behüte dich! Jahwe lasse sein Angesicht leuchten über dir, und sei dir gnädig! Jahwe erhebe sein Angesicht über dich, und gebe dir Frieden! So sollen sie meinen Namen legen auf die Söhne Israels, und ich werde sie segnen. Geschenke der Stammfürsten zum Einweihungsopfer des Versammlungszeltes.Es geschah an dem Tage, da Mose vollendet hatte die Wohnung aufzurichten, und sie gesalbt und geweiht hatte samt all ihrem Zugehör, und den Altar, und all sein Zugehör, als er dieses gesalbt und geweiht hatte; da brachten die Fürsten Israels, die Häupter ihres väterlichen Hauses, es waren Fürsten der Stämme, sie standen den Gemusterten vor, diese brachten ihre Gaben vor Jahwe, sechs bedeckte Wagen, und zwölf Rinder, Einen Wagen von zwei Fürsten, und Einen Stier von Einem, diese brachten sie vor die Wohnung. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm es von ihnen an, es soll zum Dienste des Versammlungszeltes gebraucht werden; übergib den Leviten, Jedem nach dem Verhältnis seines Dienstes. Und Mose nahm die Wagen, und die Rinder, und übergab sie den Leviten. Zwei Wagen und vier Rinder übergab er den Söhnen Gersons nach dem Verhältnisse ihres Dienstes. Und vier Wagen und acht Rinder gab er den Söhnen Merari's nach dem Verhältnisse ihres Dienstes unter der Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. Und den Söhnen Kehaths übergab er nichts, weil sie den Dienst des Heiligtumes hatten, auf der Schulter mußten sie tragen. Die Fürsten brachten also das Einweihungsopfer des Altares am Tage, da man ihn salben wollte. Als nun die Fürsten ihre Gaben vor den Altar gebracht hatten; da sprach Jahwe zu Mose: der eine Fürst soll an diesem Tage, der andere Fürst am andern Tage seine Gaben darbringen zum Einweihungsopfer des Altares. Und es geschah, der am ersten Tage seine Gabe darbrachte, war Nahson, der Sohn Amminadabs, vom Stamme Juda. Und seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen zum Speisopfer; ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Rächerwerkes; ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Nahsons, des Sohnes Amminadabs. Am zweiten Tage brachte es Nethaneel, der Sohn Zuars, der Fürst Issaschars; er brachte nämlich zu seiner Gabe dar: eine silberne Schüssel hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer; einen Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes; einen jungen Stier, einen Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Netaneels, des Sohnes Zuars. Am dritten Tage der Fürst der Söhne Sebulons, Eliab, der Sohn Helons; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, und ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer, und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Eliabs, des Sohnes Helons. Am vierten Tage der Fürst der Söhne Rubens, Elizur, der Sohn Sedeurs; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, und ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer, und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Elizurs, des Sohnes Sedeurs. Am fünften Tage der Fürst der Söhne Simeons, Selumiel, der Sohn Zurisaddai's; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Selumiels, des Sohnes Zurisaddai's. Am sechsten Tage der Fürst der Söhne Gads, Eliasaph, der Sohn Deguels; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Eliasaphs, des Sohnes Deguels. Am siebenten Tage der Fürst der Söhne Ephraims, Elisama, der Sohn Ammihuds; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Elisama's, des Sohnes Ammihuds. Am achten Tage der Fürst der Söhne Manasse's, Gamliel, der Sohn Pedahzurs; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Gamliels, des Sohnes Pedahzurs. Am neunten Tage der Fürst der Söhne Benjamins, Abidan, der Sohn Gideoni's; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Abidans, des Sohnes Gideoni's. Am zehnten Tage der Fürst der Söhne Dans, Ahieser, der Sohn Ammisaddai's; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Ahiesers, des Sohnes Ammisaddai's. Am elften Tage der Fürst der Söhne Assers, Pagiel, der Sohn Ochrans; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Pagiels, des Sohnes Ochrans. Am zwölften Tage der Fürst der Söhne Naphtalie's, Ahira, der Sohn Enans; seine Gabe war: eine silberne Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Opferschale, siebenzig Sekel schwer, nach dem Sekel des Heiligtumes, beide voll feinen Mehles mit Öl begossen, zum Speisopfer, ein Becher, zehn Sekel Gold schwer, voll Räucherwerkes, ein junger Stier, ein Widder, ein jähriges Lamm zum Brandopfer, ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer: zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Dies war die Gabe Ahira's, des Sohnes Enans. Also war das Einweihungsopfer des Altares am Tage, da man ihn salbte, von den Fürsten Israels: zwölf silberne Schüsseln, zwölf silberne Opferschalen, zwölf goldene Becher, hundertdreißig Sekel wog jede silberne Schüssel, und siebzig Sekel jede silberne Opferschale: alles Silber der Gefäße betrug zweitausendvierhundert Sekel, nach dem Sekel des Heiligtumes; zwölf goldene Becher, voll Räucherwerkes, zehn Sekel jeder Becher, nach dem Sekel des Heiligtumes, alles Gold der Becher betrug hundertzwanzig Sekel. Rinder zum Brandopfer waren zusammen zwölf, Widder zwölf, jährige Lämmer zwölf, nebst ihrem Speisopfer, und zwölf Ziegenböcke zum Sündopfer; und Rinder zum Dankopfer waren zusammen vier und zwanzig, Widder sechzig, Böcke sechzig, jährige Lämmer sechzig. Dies war das Einweihungsopfer des Altares, nachdem er gesalbt war. Und wenn Mose in's Versammlungszelt ging, mit ihm zu reden; so hörte er eine Stimme, die mit ihm redete von dem Deckel herab, der auf der Lade der Verordnung war, zwischen den beiden Cherubim hervor; und er redete zu ihm. Von den heiligen Lampen; Einweihung und Dienstzeit der Leviten.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und sprich zu ihm: wenn du die Lampen aufsetzest, so sollen alle sieben Lampen auf der Vorderseite des Leuchters zu brennen. Und Aaron machte es so: auf die Vorderseite des Leuchters setzte er seine Lampen auf, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und dies war die Arbeit des Leuchters: poliertes Gold, sowohl seine Stange als seine Blume waren poliert; wie das Vorbild, welches Jahwe dem Mose gezeigt hatte, so machte er den Leuchter. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm die Leviten aus den Söhnen Israels, und reinige sie! Und so mache es mit ihnen, um sie zu reinigen: sprenge auf sie Entsündigungswasser; dann sollen sie über ihren ganzen Leib das Scheermesser gehen lassen, und ihre Kleider waschen und sich reinigen; ferner sollen sie einen jungen Stier nehmen mit seinem Speisopfer, feinem Mehl mit Öl übergossen; und noch einen zweiten jungen Stier nehmen zum Sündopfer, und laß die Leviten vor das Versammlungszelt treten, und versammle die ganze Gemeinde der Söhne Israels. Wenn du nun die Leviten vor Jahwe geführt hast; so sollen die Söhne Israels den Leviten ihre Hände auflegen. Dann soll Aaron die Leviten hin und her bewegen vor Jahwe als Webopfer von den Söhnen Israels; damit sie den Dienst Jahwe's verrichten. Und die Leviten sollen ihre Hände auf den Kopf der Stiere legen; dann opfere den einen zum Sündopfer, und den andern zum Brandopfer Jahwe, um die Leviten zu versöhnen. Dann stelle die Leviten vor Aaron und vor seine Söhne, und bewege sie hin und her als Webopfer für Jahwe. Also sondere die Leviten von den Söhnen Israels aus, daß sie mein seien. Und hierauf sollen die Leviten herzukommen, zu bedienen das Versammlungszelt. So sollst du sie reinigen, und sie hin und her bewegen zum Webopfer. Denn gegeben sind sie mir aus den Söhnen Israels; statt alles Erstgebornen, was die Mutter bricht unter den Söhnen Israels, habe ich sie mir genommen. Denn mein sind alle Erstgebornen von den Söhnen Israels, sowohl Menschen als Vieh; von dem Tage an, da ich alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlug, habe ich sie mir geheiligt. Nun nehme ich die Leviten an statt aller Erstgebornen unter den Söhnen Israels; und gebe die Leviten zur Gabe dem Aaron und seinen Söhnen aus den Söhnen Israel, daß sie verrichten den Dienst der Söhne Israels im Versammlungszelte, und daß sie versöhnen die Söhne Israels, damit nicht die Söhne Israels eine Plage treffe, wenn die Söhne Israels sich nahten dem Heiligtum. Und Mose und Aaron und die ganze Gemeinde der Söhne Israels machten es so mit den Leviten; ganz wie Jahwe dem Mose in Betreff der Leviten geboten hatte, so machten es die Söhne Israels mit ihnen. Nachdem nun die Leviten sich gereinigt, und ihre Kleider gewaschen hatten; bewegte sie Aaron hin und her zum Webopfer für Jahwe; auch versöhnte sie Aaron, daß sie rein wurden. Hierauf gingen die Leviten hin, ihren Dienst zu verrichten im Versammlungszelte vor Aaron und vor seinen Söhnen; wie Jahwe dem Mose geboten in Betreff der Leviten; so machten sie es mit ihnen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Dies ist's, was den Leviten obliegt: Vom fünf und zwanzigsten Jahre an und darüber sollen sie zum Heereszug zum Dienst im Versammlungszelte kommen; und vom fünfzigsten Jahre an sollen sie aus der Dienstreihe austreten, und nicht mehr dienen. Dann sollen sie ihren Brüdern dienen im Versammlungszelte, und besorgen, was zu besorgen ist; aber Dienste sollen sie nicht tun. So mache es mit den Leviten in ihren Verrichtungen. Zweites Passah; spätere Feier der Unreinen; Wolke und Feuer über dem Versammlungszelte.Und Jahwe redete zu Mose in der Wüste Sinai, im zweiten Jahre nach ihrem Auszuge aus dem Lande Ägypten, im ersten Monate und sprach: Die Söhne Israels sollen das Passah feiern zu seiner Zeit. Am vierzehnten Tage dieses Monates, gegen Abend, sollen sie es feiern zu seiner Zeit; nach allen seinen Satzungen, und nach allen seinen Gebräuchen sollet ihr es feiern. Und es redete Mose zu den Söhnen Israels, daß sie das Passah feiern sollten. Da feierten sie das Passah im ersten Monate, am vierzehnten Tage des Monates, gegen Abend, in der Wüste Sinai; ganz wie Jahwe dem Mose geboten hatte, so machten es die Söhne Israels. Und es waren Männer da, die sich verunreinigt hatten an einem toten Menschen, die konnten das Passah an diesem Tage nicht feiern; diese Männer traten vor Mose und vor Aaron an diesem Tage, und sprachen zu ihnen: Wir sind durch einen toten Menschen verunreinigt; warum sollen wir ausgeschlossen sein; und nicht die Gabe Jahwe's darbringen dürfen zur bestimmten Zeit mit den Söhnen Israels? Und Mose sprach zu ihnen: Wartet, ich will hören, was Jahwe euretwegen befiehlt. Da redete Jahwe zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels und sprich: Jeder, der unrein wird durch einen Toten, oder fernhin verreist, unter euch, oder unter euern Nachkommen, soll das Passah feiern zu Ehren Jahwe's; sie sollen es feiern im zweiten Monate am vierzehnten Tage gegen Abend; mit ungesäuertem Brote und bittern Kräutern sollen sie es essen. Sie sollen nichts davon übrig lassen bis zum Morgen, und kein Bein davon zerbrechen, nach allen Satzungen des Passah sollen sie es feiern. Ist aber Jemand rein und nicht auf Reisen, und unterläßt, das Passah zu feiern, ein Solcher soll ausgerottet werden aus seinem Volke; weil er die Gabe Jahwe's nicht hat dargebracht zur bestimmten Zeit; seine Sünde hat ein Solcher auf sich. Und wenn bei euch ein Fremder sich aufhält, und das Passah Jahwe zu Ehren feiern will; so muß er es nach der Satzung des Passah und nach seinem Gebrauche feiern; eine und dieselbe Satzung sollet ihr beobachten, der Fremde wie der Eingeborne. Und am Tage, da man die Wohnung errichtete, bedeckte eine Wolke die Wohnung des Versammlungszeltes; und am Abende war etwas wie eine Feuergestalt auf der Wohnung bis zum Morgen. So war es beständig: die Wolke bedeckte sie, und die Feuergestalt des Nachts. So wie sich die Wolke erhob von dem Gezelte, so brachen die Söhne Israels auf, und an dem Orte, wo die Wolke sich niederließ, da lagerten sich die Söhne Israels. Nach dem Befehle Jahwe's brachen die Söhne Israels auf, und nach dem Befehle Jahwe's lagerten sie sich; so lange die Wolke blieb über der Wohnung, blieben sie gelagert; und blieb die Wolke lange Zeit über der Wohnung, so beobachteten die Söhne Israels, was gegen Jahwe zu beobachten war, und brachen nicht auf. Zuweilen blieb die Wolke nur einige Tage über der Wohnung. So wie sie sich nach dem Befehle Jahwe's lagerten; so brachen sie auch nach dem Befehle Jahwe's auf. Zuweilen blieb die Wolke nur vom Abend bis zum Morgen. So wie die Wolke sich am Morgen erhob, so brachen sie auf; es mochte bei Tag oder bei Nacht geschehen; so wie sich die Wolke erhob, so brachen sie auf. Wenn die Wolke zwei Tage, oder einen Monat, oder längere Zeit über der Wohnung blieb; so blieben die Söhne Israels gelagert, und brachen nicht auf; aber so wie sie sich erhob, brachen sie auf. Nach dem Befehle Jahwe's lagerten sie sich, und nach dem Befehle Jahwe's brachen sie auf; was gegen Jahwe zu beobachten war, beobachteten sie, nach dem Befehle Jahwe's durch Mose. Gebrauch der Trommeten; Lagerordnung und Aufbruch.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Mache dir zwei Trommeten von Silber, poliert mache sie! Diese sollst du brauchen, die Gemeinde zusammenzurufen, und die Lager aufbrechen zu lassen. Wenn in beide gestoßen wird, so soll sich die ganze Gemeinde zu dir versammeln vor die Tür des Versammlungszeltes; wird nur in eine gestoßen, so sollen sich die Fürsten zu dir versammeln, die Familienhäupter in Israel. Und blaset ihr Lärm; so sollen die Lager aufbrechen, die gegen Morgen liegen. Und blaset ihr zum zweiten Mal Lärm; so sollen die Lager aufbrechen, die gegen Mittag liegen. bei jedem Aufbruche wird Lärm geblasen. Wenn aber die Gemeinde versammelt werden soll, so sollet ihr blasen, aber keinen Lärm. Die Söhne Aarons, die Priester, sollen in die Trommeten stoßen, und euch zum Gebrauch sollen sie sein zur ewigen Satzung bei euren Geschlechtern. Und wenn ihr in den Krieg zieht in eurem Lande gegen den Feind, der euch anfeindet; so blaset Lärm mit den Trommeten, und ihr werdet in Erinnerung kommen vor Jahwe, eurem Gott, und gerettet werden von euren Feinden. Und an euren Freudentagen, an euern Festen, und an euern Neumonden sollet ihr mit den Trommeten blasen, und bei euern Brandopfern und bei euern Dankopfern; ja zu euerm Gebrauche sollen sie sein zur Erinnerung vor eurem Gott; ich Jahwe bin euer Gott. Und es geschah im zweiten Jahre, im zweiten Monate, am zwanzigsten Tage des Monates, als sich die Wolke von der Wohnung der Verordnungen erhob; da brachen die Söhne Israels auf zu ihren Zügen von der Wüste Sinai, und die Wolke ließ sich nieder in der Wüste Pharan. - Sie brachen nämlich zum ersten Male nach dem Befehle Jahwe's durch Mose auf. Zuerst brach auf das Panier des Lagers der Söhne Juda's nach seinen Heerhaufen; und über sein Heer war Nahson, der Sohn Amminadabs. Und über das Heer des Stammes der Söhne Issaschars war Nethaneel, der Sohn Zuars. Und über das Heer des Stammes der Söhne Sebulons war Eliab, der Sohn Helons. Inzwischen war die Wohnung auseinander geschlagen, und es brachen auf die Söhne Gersons, und die Söhne Merari's, welche die Wohnung trugen. Dann brach auf das Panier des Lagers Rubens nach seinen Heerhaufen; und über sein Heer war Elizur, der Sohn Sedeurs. Und über das Heer des Stammes der Söhne Simeons war Selumiel, der Sohn Zurisaddai's. Und über das Heer des Stammes der Söhne Gads war Eliasaph, der Sohn Deguels. Alsdann brachen die Kehathiten auf, die das Heiligtum trugen, so daß jene die Wohnung wieder aufschlagen konnten, bevor diese kamen. Dann brach das Panier des Lagers der Söhne Ephraims auf nach seinen Heerhaufen; und über sein Heer war Elisama, der Sohn Ammihuds. Und über das Heer des Stammes der Söhne Manasse's war Gamliel, der Sohn Pedahzurs. Und über das Heer des Stammes der Söhne Benjamins war Abidan, der Sohn Gideoni's. Zuletzt brach das Panier des Lagers der Söhne Dans auf, welches alle Lager mit seinen Heerhaufen schloß; und über sein Heer war Ahieser, der Sohn Ammisaddai's. Und über das Heer des Stammes der Söhne Assers war Pagiel, der Sohn Ochrans. Und über das Heer des Stammes der Söhne Naphthali's war Ahira, der Sohn Enans. So brachen die Söhne Israels nach ihren Heerhaufen auf; so setzten sie ihren Zug fort. Und Mose sprach zu Hobab, dem Sohne Reguels, dem Midianiter, dem Schwager Mose's: Wir brechen auf nach dem Orte hin, von dem Jahwe gesagt hat: Ihn will ich euch geben; gehe mit uns, und wir wollen dir Gutes erweisen; denn Jahwe hat Israel Gutes zugesagt. Und er sprach zu ihm: Ich will nicht gehen, sondern in mein Land, und zu meinen Verwandten will ich gehen. Und er sprach: Verlaß uns doch nicht; denn du weißt, wo wir uns lagern können in der Wüste, und du sollst unser Auge sein! Und es soll geschehen, wenn du mit uns gehest, und es wird uns das Gute zu Teil, das Jahwe uns geben will; so wollen wir dir Gutes erweisen. Und sie brachen vom Berge Jahwe's auf, drei Tagreisen weit; und die Lade des Bundes Jahwe's zog vor ihnen her drei Tagreisen weit, um ihnen eine Ruhestätte zu erkunden. Und die Wolke Jahwe's war über ihnen bei Tag, wenn sie vom Lager aufbrachen. Und es geschah, wenn die Lade aufbrach, so sprach Mose: Auf Jahwe! zerstreuen müssen sich deine Feinde, fliehen müssen vor dir, die dich hassen! Und wenn sie niedergesetzt war, sprach er: Kehre ein, Jahwe, bei den Zehntausenden der Familien Israels! Murren des Volkes, und Strafe Gottes; siebenzig Gehilfen Mose's; Wachteln; Lustgräber.Und es geschah als das Volk sich über Mühsal beklagte vor den Ohren Jahwe's, und Jahwe es hörte, da entbrannte sein Zorn, und es brannte ein Feuer Jahwe's gegen sie, und verzehrte am Ende des Lagers. Da schrie das Volk zu Mose; und Mose flehte zu Jahwe; und das Feuer verschwand. Und er nannte den Namen dieses Ortes Tabeera, (d.h. Brand); denn gebrannt hatte unter ihnen das Feuer Jahwe's. Und das Gesindel, das unter ihnen war, hatte lüsterne Begierden; und auch die Söhne Israels weinten wieder, und sprachen: Wer gibt uns Fleisch zu essen? Wir erinnern uns der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, der Gurken, und Melonen, und des Lauches, und der Zwiebeln, und des Knoblauches. Nun aber vertrocknet unsere Seele; es ist nichts da, nur auf dieses Man sind unsere Augen gerichtet. Und das Man war wie Koriandersamen, und sein Aussehen wie das Aussehen des Bedellion. Das Volk lief umher und sammelte es, und zermahlte es mit Mühlen, oder zerstieß es im Mörser, und kochte es in Töpfen, und machte Kuchen daraus; und sein Geschmack war wie der Geschmack der Ölfladen. Und wenn der Tau herabfiel auf das Lager bei Nacht, so fiel darauf das Man herab. Und Mose hörte das Volk nach seinen Geschlechtern weinen, Jeden vor der Tür seines Zeltes. Da entbrannte der Zorn Jahwe's sehr, auch in den Augen Mose's war das arg. Da sprach Mose zu Jahwe: Warum hast du deinem Knechte das zu Leide getan? und warum habe ich nicht Gnade vor deinen Augen gefunden, daß du die Last dieses ganzen Volkes auf mich gelegt hast? Habe ich dies ganze Volk empfangen? habe ich es geboren? daß du zu mir sagtest: Trage es in deinem Busen, wie die Amme den Säugling trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast? Woher soll ich Fleisch nehmen, um diesem ganzen Volke zu geben? denn sie weinen gegen mich und sprechen: Gib uns Fleisch, daß wir essen! Ich allein vermag es nicht, dies ganze Volk zu tragen, denn es ist zu schwer für mich. Hast du dieses über mich verhängt, so bringe mich doch um, wenn ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, damit ich mein Unglück nicht sehe. Da sprach Jahwe zu Mose: Versammle mir siebenzig Männer von den Ältesten Israels, von denen du weißt, daß sie Älteste des Volkes sind, und seine Vorsteher; und nimm sie vor das Versammlungszelt, und laß sie da neben dir stehen. Dann will ich herabkommen, und dort mit dir reden, und von dem Geiste nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen; und sie sollen mit dir die Last des Volkes tragen, daß du sie nicht allein trägst. Und zum Volke sprich: Heiliget euch auf morgen, da werdet ihr Fleisch essen; denn ihr habet geweint vor den Ohren Jahwe's, und gesprochen: Wer gibt uns Fleisch zu essen, hatten wir es nicht in Ägypten besser? Darum wird Jahwe euch Fleisch geben, daß ihr esset. Nicht auf einen Tag sollet ihr essen, auch nicht auf zwei, auch nicht auf fünf Tage, auch nicht auf zehn Tage, auch nicht auf zwanzig Tage; einen ganzen Monat, bis es euch zur Nase herausgeht, und zum Ekel wird; eben weil ihr Jahwe verachtet habet, der unter euch ist; und vor ihm geweint, und gesprochen habet: Warum doch sind wir aus Ägypten gezogen? Da sprach Mose: Sechsmal hunderttausend Mann Fußvolk ist das Volk, unter dem ich bin; und du sprichst: Fleisch will ich ihnen geben, daß sie einen Monat daran essen! Soll man Groß- und Klein-Vieh schlachten daß man für sie ausreicht? Oder soll man alle Fische des Meeres für sie sammeln, daß man für sie ausreicht? Da sprach Jahwe zu Mose: Ist die Hand Jahwe's verkürzt? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort dir eintrifft, oder nicht! Da ging Mose hinaus, und redete zum Volke die Worte Jahwe's, und versammelte siebenzig von den Ältesten des Volkes, und stellte sie um das Zelt herum. Und Jahwe kam herab in der Wolke, und redete zu ihm; und nahm von dem Geiste, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebenzig Männer, die Ältesten; und es geschah, wie der Geist auf ihnen ruhte, so sprachen sie gottbegeistert, nachher aber nicht wieder. Und es waren zwei Männer im Lager zurückgeblieben, der Name des Einen war Eldad, und der Name des Andern Medad; und es ruhte auf ihnen der Geist; denn sie waren mit ausgezeichnet, aber waren nicht vor das Gezelt hinausgegangen; und sie sprachen gottbegeistert im Lager. Da lief ein Jüngling hin, und zeigte es Mose an, und sprach: Eldad und Medad sprechen gottbegeistert im Lager! Da antwortete Josua, der Sohn Nuns, der Diener Mose's, Einer seiner Erwählten, und sprach: Mose, mein Herr! wehre es ihnen! Mose aber sprach zu ihm: Eiferst du für mich? O, wäre doch das ganze Volk Jahwe's Propheten, daß nämlich Jahwe seinen Geist auf sie legte! Hierauf ging Mose in's Lager zurück, er und die Ältesten Israels. Und ein Wind fuhr aus von Jahwe, und brachte Wachteln vom Meere herüber; und ließ sie nieder auf dem Lager, eine Tagereise weit auf diese, und eine Tagereise weit auf jene Seite, rings um das Lager wohl gegen zwei Ellen hoch über der Erde. Da machte sich auf das Volk diesen ganzen Tag, und die ganze Nacht, und den ganzen folgenden Tag, und sammelte die Wachteln; wer am wenigsten bekam, sammelte doch zehn Gomer; und sie legten sich dieselben auseinander rings um das ganze Lager. Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen, und noch nicht aufgezehrt; da entbrannte der Zorn Jahwe's über das Volk; und Jahwe schlug das Volk mit einer sehr großen Plage. Und man nannte den Namen dieses Platzes Kibroth Hattaavah (d.h. Lustgräber); denn dort begrub man das lüsterne Volk. Von Kibroth Hattaavah brach das Volk auf nach Hazeroth, und hielt sich auf in Hazeroth. Mirjam und Aaron murren; Mirjam wird aussätzig.Und Mirjam und Aaron redeten gegen Mose wegen des Weibes, der Kuschitin, die er genommen hatte, - er hatte nämlich eine Kuschitin zum Weibe genommen - und sie sprachen: Redet denn Jahwe nur durch Mose, redet er nicht auch durch uns? Das hörte Jahwe. Mose aber war ein gar sanftmütiger Mann, mehr als sonst ein Mensch auf dem Erdboden. Und Jahwe sprach plötzlich zu Mose und zu Aaron, und zu Mirjam: Gehet alle drei hinaus zum Versammlungszelt! Da diese drei nun hinausgegangen waren; kam Jahwe herab in einer Wolkensäule, und stellte sich an den Eingang des Zeltes, und rief Aaron und Mirjam. Da beide hervor getreten, sprach er: Höret doch meine Worte! Ist Jemand von euch ein Prophet, so mache ich Jahwe mich im Gesichte ihm kund, im Traume rede ich mit ihm. Nicht so mit meinem Knechte Mose; in meinem ganzen Hause vertraue ich ihm. Von Mund zu Mund rede ich mit ihm, und zwar gesichtlich, und nicht durch Rätsel, und die Gestalt Jahwe's Schauet er; und warum habet ihr euch nicht gescheuet, zu reden gegen meinen Knecht, gegen Mose? Und der Zorn Jahwe's entbrannte gegen sie, und er wandte sich weg. Und die Wolke wich vom Zelte; und siehe! Mirjam war aussätzig wie der Schnee; und Aaron sah Mirjam an, und siehe! sie war aussätzig. Da sprach Aaron zu Mose: Ach Herr! lege doch nicht auf uns die Sünde, weil wir töricht gehandelt, und weil wir gesündigt haben. Laß sie doch nicht sein wie eine tote Geburt, deren Fleisch kaum aus dem Mutterleib gekommen, schon halb verweset ist! Da schrie Mose zu Jahwe, und sprach: Ach, Gott! heile sie doch! Da sprach Jahwe zu Mose: Wenn ihr Vater ihr in's Angesicht gespien hätte, würde sie sich nicht wohl sieben Tage lang schämen? Eingeschlossen soll sie sein sieben Tage außerhalb des Lagers, und dann mag sie wieder aufgenommen werden. Da wurde Mirjam eingeschlossen außerhalb des Lagers sieben Tage lang; und das Volk brach nicht eher auf, bis Mirjam wieder aufgenommen war. - - - Auskundschaftung des Landes Kanaan.Nachher brach das Volk von Hazeroth auf; und lagerte sich in der Wüste Pharan. Da redete Jahwe zu Mose und sprach: Schicke Männer aus, die sollen das Land Kanaan auskundschaften, das ich den Söhnen Israels geben will; von jedem väterlichen Stamme schicket Einen Mann aus, lauter Fürsten unter ihnen. Da schickte sie Mose aus von der Wüste Pharan nach dem Befehle Jahwe's, lauter Männer, welche Häupter der Söhne Israels waren. Und dies sind die Namen: vom Stamme Ruben Samua, der Sohn Sakkurs. Vom Stamme Simeon Saphat, der Sohn Hori's. Vom Stamme Juda Kaleb, der Sohn Jephunne's. Vom Stamme Issaschar Jigal, der Sohn Josephs. Vom Stamme Ephraim Hosea, der Sohn Nuns. Vom Stamme Benjamin Palti, der Sohn Raphu's. Vom Stamme Sebulon Gadiel, der Sohn Sodi's. Vom Stamme Joseph, vom Stamme Manasse's Gaddi, der Sohn Susi's. Vom Stamme Dan Ammiel, der Sohn Gemalli's. Vom Stamme Asser Sethur, der Sohn Michaels. Vom Stamme Naphtali Nabi, der Sohn Vaphsi's. Vom Stamme Gad Geuel, der Sohn Machi’s. Dies sind die Namen der Männer, die Mose aussandte, das Land auszukundschaften; und Mose nannte Hosea, den Sohn Nuns Josua. So sandte sie Mose, das Land Kanaan auszukundschaften, und sprach zu ihnen: Gehet dahinauf in die Südgegend, und gehet auf den Berg; und besehet das Land, wie es ist, und das Volk, das darin wohnt, ob es stark oder schwach ist, ob wenig oder viel ist; und wie das Land ist, worin es wohnt, ob es gut oder schlecht ist; und wie die Städte sind, in denen es wohnt, ob in Lagern, oder festen Plätzen; und wie das Land ist, fett oder mager; ob darin Bäume sind, oder nicht, und fasset Muth, und nehmet von den Früchten des Landes. Es war gerade die Zeit der ersten Trauben. Sie gingen hinauf, und kundschafteten das Land aus, von der Wüste Zin bis Rehob, wo man nach Hamath geht. Und sie gingen in die Südgegend, und kamen bis Hebron; und dort waren Ahiman, Sesai und Thalmai, die Söhne Enaks; und Hebron war sieben Jahre gebaut vor Zoan in Ägypten. Als sie kamen in's Tal Eschkol (d.h. Traube), schnitten sie dort eine Ranke mit einer Traube ab, und trugen sie zu zwei auf Stangen, auch von den Granatäpfel, und von den Feigen. Diesen Ort nannte man Nahal-Eschkol (d.h. Traubental), um der Traube willen, welche die Söhne Israels dort abschnitten. Und sie kehrten zurück von ihrer Erkundigung des Landes nach Verfluß von vierzig Tagen. Sie reisten und kamen zu Mose, und zu Aaron, und zu der ganzen Gemeinde Israels in der Wüste Pharan nach Kadesch; und brachten ihnen und der ganzen Gemeinde Antwort, und ließen sie die Früchte des Landes sehen. Sie erzählten ihm und sprachen: Wir kamen in das Land, wohin du uns geschickt hast, das, fürwahr! von Milch und Honig fließt; und dies sind seine Früchte. Indessen ist stark das Volk, das in dem Lande wohnet; und die Städte sind fest, sehr groß; und auch Söhne Enaks haben wir dort gesehen. Amalek wohnt im Südland; und die Hethiter, und Jebusiter, und Amoriter wohnen auf dem Gebirge; und die Kananiter wohnen am Meer und am Jordan hin. Kaleb beruhigte zwar das Volk gegen Mose, und sprach: Wir können wohl hinaufziehen, und es einnehmen; denn wir können es überwältigen; allein die Männer, die mit ihm gegangen waren, sprachen: Wir können nicht gegen das Volk hinaufziehen; denn es ist stärker als wir. Auch brachten sie falsches Gerücht unter die Söhne Israels über das Land, das sie ausgekundschaftet hatten, und sprachen: Das Land, welches wir durchreisten, um es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Einwohner verzehrt; und alle Leute, die wir darin gesehen haben, sind große Männer. (13:34)Ja, wir haben da die Riesen gesehen, die Söhne Enaks von den Riesen, und wir waren in unsern Augen wie Heuschrecken; und so mußten wir auch in ihren Augen sein. Mutlosigkeit und Murren des Volkes; Strafe.Und die ganze Gemeinde hob an, und erhob ihre Stimme, und das Volk weinte in dieser Nacht. Und alle Söhne Israels murrten gegen Mose und gegen Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Wären wir doch gestorben im Lande Ägypten! oder möchten wir sterben in dieser Wüste! Warum führt uns Jahwe in dieses Land, daß wir durch's Schwert fallen? Unsere Weiber und unsere Kinder werden zur Beute werden. Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren? Sie sprachen schon zu einander: Wir wollen uns ein Haupt setzen, und zurückkehren nach Ägypten! Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Söhne Israels. Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunne's, von denen, die das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider, und sprachen zur ganzen Gemeinde der Söhne Israels: Das Land, welches wir durchgereist, es auszukundschaften, ist ein sehr, sehr treffliches Land. Wenn Jahwe uns geneigt ist, so bringt er uns in dieses Land, und gibt uns das Land, wo Milch und Honig fließt. Ach! fallet doch nicht ab von Jahwe; und fürchtet nicht das Volk des Landes; denn unser Brot sind sie; gewichen ist von ihnen ihr Schutz; aber mit uns ist Jahwe, fürchtet sie nicht! Da rief die ganze Gemeinde, daß man sie steinigen solle. Jetzt erschien die Herrlichkeit Jahwe's im Versammlungszelte allen Söhnen Israels. Und Jahwe sprach zu Mose: Wie lange noch will mich dies Volk verwerfen? und wie lange noch wollen sie nicht an mich glauben, auf alle die Zeichen, die ich unter ihnen getan habe? Ich will sie schlagen mit der Pest, und sie ausrotten; doch dich will ich zum größern und stärkeren Volke als dieses machen. Da sprach Mose zu Jahwe: Und wenn es die Ägypter hören, aus deren Mitte du dies Volk mit deiner Stärke geführt hast; was werden sie zu den Einwohnern dieses Landes sagen? diese haben gehört, daß du, Jahwe! in der Mitte dieses Volkes bist, daß du von Auge zu Auge dich sehen läßt, du Jahwe! und deine Wolke über ihnen steht, daß du in der Wolkensäule vor ihnen hergehst des Tages, und in der Feuersäule des Nachts. Wenn du nun dieses Volk tötest, wie Einen Mann; so werden die Völker, die dies von dir gehört haben, sprechen: Weil Jahwe nicht vermochte, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zugeschworen hatte, so schlachtete er sie hin in der Wüste! Nun so laß doch des Herrn Kraft sich zeigen in jener Größe, wie du geredet hast, da du sprachst: Jahwe ist langmütig und von großer Güte, er vergibt Missetat und Sünde; doch ungestraft läßt er Nichts; er sucht die Missetat der Väter heim an den Söhnen bis in's dritte, und bis in's vierte Glied. Vergib doch die Missetat dieses Volkes nach der Größe deiner Güte, und wie du diesem Volke verziehen hast von Ägypten bis hieher Da sprach Jahwe: Ich vergebe nach deinem Worte. Aber so wahr ich lebe, und die Herrlichkeit Jahwe's die ganze Erde füllet! fürwahr! alle Männer, die meine Herrlichkeit gesehen haben, und meine Zeichen, die ich in Ägypten getan, und in der Wüste; und die mich schon zehnmal versucht, und auf meine Stimme nicht gehört haben; wahrlich! sie sollen das Land nicht sehen, das ich ihren Vätern zugeschworen habe; ja Alle, die mich verworfen haben, sollen es nicht sehen! Aber meinen Knecht Kaleb will ich, weil ein anderer Geist bei ihm war, und er mir vollkommen nachfolgte, in das Land kommen lassen, welches er durchgereist hat; und sein Samen wird es besitzen. Und die Amalekiter und Kananiter wohnen im Tale; morgen wendet euch, und brechet auf in die Wüste gegen das Schilfmeer zu: Und Jahwe redete zu Mose, und zu Aaron, und sprach: Wie lange währet es noch mit dieser bösen Gemeinde, die gegen mich murret? Das Murren der Söhne Israels, das sie gegen mich erheben, habe ich gehört. Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Jahwe, wahrlich! wie ihr geredet habet vor meinen Ohren, so will ich euch tun. In dieser Wüste sollen fallen eure Leiber, alle Gemusterten unter euch in voller Anzahl, vom zwanzigsten Jahre an und darüber; weil ihr gegen mich gemurrt habet. Ihr werdet nicht in das Land kommen; obschon ich meine Hand aufgehoben habe, euch darin wohnen zu lassen, außer Kaleb, der Sohn Jephunne's, und Josua, der Sohn Nuns. Und eure Kinder, von denen ihr gesagt habet, zur Beute werden sie werden, die will ich hinkommen lassen; und sie sollen das Land kennen lernen, das ihr verachtet habet. Aber eure Leiber sollen fallen in dieser Wüste. Und eure Söhne sollen weiden in der Wüste vierzig Jahre, und eure Hurerei tragen, bis alle eure Leiber in der Wüste dahin sind. Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habet, vierzig Tage, für jeden Tag Ein Jahr, sollet ihr eure Missetat tragen, nämlich vierzig Jahre; da sollet ihr mein Zurückziehen erfahren. Ich Jahwe habe es gesprochen, wahrlich! ich werde es tun an dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich wider mich zusammengerottet hat; in dieser Wüste wird es mit ihnen aus sein, und hier werden sie sterben. Und die Männer, die Mose ausgesandt hatte, das Land auszukundschaften, und die, als sie zurückgekehrt waren, die ganze Gemeinde zum Murren gegen ihn brachten, indem sie ein falsches Gerücht von dem Lande ausstreuten; eben diese Männer, die ein falsches Gerücht von dem Lande ausgestreut hatten, starben auch durch eine Plage vor Jahwe. Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunne's, blieben am Leben von diesen Männern, die hingegangen waren, das Land auszukundschaften. Und Mose redete alle diese Worte zu allen Söhnen Israels; da wurde das Volk sehr traurig. Sie machten sich früh auf am Morgen, um auf die Spitze des Gebirges zu steigen, und sprachen: Wir sind bereit, an den Ort hinzuziehen, von dem Jahwe gesprochen hat; denn wir haben gesündigt. Da sprach Mose: Warum doch wollet ihr den Befehl Jahwe's übertreten? es wird euch nicht gelingen! Steiget nicht hinauf, denn Jahwe ist nicht unter euch; damit ihr nicht geschlagen werdet von euren Feinden. Denn die Amalekiter und Kananiter sind dort vor euch, und ihr fallet durch das Schwert; denn weil ihr euch von Jahwe abgewendet habet, so wird Jahwe nicht mit euch sein. Aber sie achteten nicht darauf, und stiegen auf den Gipfel des Gebirges; doch die Lade des Bundes Jahwe's, und Mose wichen nicht aus dem Lager. Da kamen die Amalekiter und Kananiter, die auf diesem Gebirge wohnten, herab, und schlugen sie, und zermalmten sie bis Horma. Gesetze für Speis- und Trankopfer; Sabbatschänder; Quasten am Kleid.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land eurer Wohnungen kommet, das ich euch gebe; und Jahwe ein Opfer bringet, ein Brandopfer, oder ein Schlachtopfer, für ein insbesondere gelobtes Opfer, aus freiem Willen, oder an euern Festen Jahwe zu opfern zum angenehmen Geruch, von Großvieh oder von Kleinvieh; so soll der, welcher Jahwe seine Gabe darbringt, Speisopfer darbringen, ein Zehntel feines Mehl, mit einem Viertel Hin Öl begossen; und Wein zum Trankopfer ein Viertel Hin sollst du opfern neben dem Brandopfer, oder Schlachtopfer, zu jedem Lamme. Und zu einem Widder opfere als Speisopfer zwei Zehntel feines Mehl, mit einem Drittel Hin Öl begossen, und Wein zum Trankopfer ein Drittel Hin sollst du darbringen, Jahwe zum angenehmen Geruch. Und wenn du ein junges Rind opferst zum Brandopfer, oder zum Schlachtopfer, als ein insbesondere gelobtes, oder als Dankopfer Jahwe; so bringe man neben dem jungen Rinde zum Speisopfer dar drei Zehntel feines Mehl, mit einem halben Hin Öl begossen; und Wein bringe dar zum Trankopfer ein halbes Hin, ein Opfer zum angenehmen Geruch Jahwe. So mache man es bei jedem Stiere, und bei jedem Widder, und bei jedem Jungen von Schafen und Ziegen. Nach der Stückzahl, die ihr opfert, sollet ihr es zu Jedem, der Stückzahl nach, opfern. Jeder Eingeborne soll dies so machen, wenn er ein Opfer darbringt Jahwe zum angenehmen Geruch. Und wenn ein Fremder bei euch sich aufhält, oder wer unter euch ist bei euern Nachkommen, und ein Opfer zum angenehmen Geruch Jahwe darbringen will, der soll es ebenso machen, wie ihr es machet. Gemeinde! einerlei Satzung soll für euch und für den Fremden sein; eine ewige Satzung bei euern Nachkommen sei es; ihr und der Fremde seid gleich vor Jahwe! Einerlei Gesetz, und einerlei Gebräuche sollet ihr und der Fremde haben, der bei euch sich aufhält. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommet, wohin ich euch bringe; so sollet ihr, wo ihr vom Brote des Landes esset, Jahwe ein Hebopfer heben. Von dem Erstling eures Teiges sollet ihr einen Kuchen heben zum Hebopfer; wie das Hebopfer von der Tenne, so sollet ihr jenen heben. Vom Erstlinge eures Teiges sollet ihr Jahwe Hebopfer geben bei euern Geschlechtern. Und wenn ihr euch verfehlt, und nicht tut alle diese Gebote, die Jahwe zu Mose geredet hat, Alles, was Jahwe euch geboten hat durch Mose, vom Tage an, da Jahwe es geboten hat, und weiterhin bei euern Nachkommen; so soll es so gehalten werden: Ist es ohne Wissen der Gemeinde aus Versehen geschehen, so soll die ganze Gemeinde einen jungen Stier opfern zum Brandopfer, Jahwe zum angenehmen Geruch, nebst seinem Speisopfer und seinem Trankopfer nach dem Gebrauche, und einen Ziegenbock zum Sündopfer. So versöhne der Priester die ganze Gemeinde der Söhne Israels, so wird ihnen vergeben sein; denn ein Versehen ist es; und haben sie ihre Gaben Jahwe dargebracht zum Opfer, und ihr Sündopfer vor Jahwe wegen ihres Versehens; so wird vergeben sein der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, und dem Fremden, der in ihrer Mitte sich aufhält; denn auf dem ganzen Volke lag das Versehen. Und wenn ein Einzelner sich versündigt durch ein Versehen; so soll er eine jährige Ziege zum Brandopfer darbringen. Und der Priester versöhne den, der ein Versehen begangen hat durch Versündigung aus Versehen vor Jahwe; damit er versöhnet, und ihm vergeben werde. Der Eingeborne unter den Söhnen Israels, und der Fremde, der bei ihnen sich aufhält, sollen beide einerlei Gesetz haben, für den, der aus Versehen etwas tut. Wenn aber Jemand mit aufgehobener Hand etwas begeht, er sei ein Einheimischer oder ein Fremder, so höhnet er Jahwe; ein Solcher soll ausgerottet werden aus seinem Volke; denn das Wort Jahwe's hat er verachtet, und sein Gebot hat er gebrochen; ausgerottet soll ein Solcher werden; seine Missetat liegt auf ihm! Als die Söhne Israels in der Wüste waren, fanden sie einen Mann, der Holz sammelte am Tage des Sabbats. Da brachten ihn die, welche ihn gefunden hatten, als er Holz sammelte, zu Mose und zu Aaron, und zu der ganzen Gemeinde. Man tat ihn also in Verhaft; denn es war nicht bestimmt, was ihm geschehen sollte. Da sprach Jahwe zu Mose: Der Mann soll getötet werden, die ganze Gemeinde soll ihn steinigen außerhalb des Lagers. Da führte ihn die ganze Gemeinde vor das Lager hinaus, und steinigte ihn so, daß er starb, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen, daß sie sich Quasten machen an die Zipfel ihrer Kleider durch ihre Geschlechter hindurch; und an die Quaste des Zipfels eine Schnur von blauem Purpur setzen. Und diese Quasten sollen euch dazu dienen, daß ihr, wenn ihr sie ansehet, euch erinnern sollet aller Gebote Jahwe's, um sie zu halten; und euren Herzen und euren Augen sollet ihr nicht folgen, daß ihr ihnen nachhuret. Deswegen erinnert euch, und befolget meine Gebote, und seid heilig euerm Gott. Ich Jahwe bin euer Gott, der euch ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, um euer Gott zu sein; ich Jahwe bin euer Gott! Rotte Korahs; Murren im Volke; Strafe.Und Korah, der Sohn Jizhars, des Sohnes Kehaths, des Sohnes Levi's, und Dathan und Abiram, Söhne Eliabs, und On, der Sohn Pheleths, Söhne Rubens, standen auf wider Mose nebst zweihundertfünfzig Männern von den Söhnen Israels, Fürsten der Gemeinde, Berufenen zur Versammlung, Männern von Namen. Und sie rotteten sich gegen Mose und gegen Aaron, und sprachen zu ihnen: Ihr maßet euch zu viel an; bestehet nicht die ganze Gemeinde aus lauter Geheiligten? und ist nicht in ihrer Mitte Jahwe? Warum nun erhebet ihr euch über die Gemeinde Jahwe's? Als Mose dieses hörte, fiel er auf sein Angesicht; und er redete zu Korah und zu seiner ganzen Rotte, und sprach: Bis Morgen! dann wird Jahwe kund tun, wer sein, und so heilig ist, daß er ihn zu sich nehmen wird; wen er dann erwählet, den wird er zu sich nehmen. Dies tut: nehmet eure Kohlenpfannen, du Korah, und deine ganze Rotte; und tut darein Feuer, und leget darauf Räucherwerk, vor Jahwe morgen; wen Jahwe alsdann erwählet, der sei heilig; ihr, Söhne Levi's! ihr maßet euch zu viel an! Und Mose sprach zu Korah: Höret doch, ihr Söhne Levi's! Ist es euch zu gering, daß euch der Gott Israels abgesondert hat von der Gemeinde Israels, und er euch zu sich genommen hat, den Dienst der Wohnung Jahwe's zu versehen, und vor die Gemeinde zu treten, um sie zu bedienen? Dich und alle deine Brüder, die Söhne Levi's mit dir, hat er genommen; und ihr strebet nun auch nach dem Priestertume? Gewiß, du und deine ganze Rotte, ihr habet euch gegen Jahwe zusammengerottet! denn was ist Aaron, daß ihr gegen ihn murret? Und Mose sandte hin, den Dathan und Abiram, die Söhne Eliabs, zu rufen; aber sie sprachen: Wir kommen nicht hinauf. Ist es dir noch nicht genug, daß du uns aus einem Lande heraufgeführt hast, wo Milch und Honig fließt, um uns zu töten in der Wüste; willst du dir auch noch die Herrschaft über uns anmaßen? Fürwahr! du hast uns nicht in ein Land, wo Milch und Honig fließt, gebracht, noch und Felder und Weinberge zum Eigentum gegeben! willst du noch diesen Leuten die Augen ausstechen? wir gehen nicht hinauf! Da zürnte Mose sehr, und sprach zu Jahwe: Wende dich nicht zu ihrem Speisopfer! Nicht Einen Esel habe ich von ihnen genommen; und nicht Einem von ihnen habe ich Böses getan. Und Mose sprach zu Korah: Du und deine ganze Rotte stellet euch vor Jahwe, du, dann sie, dann Aaron, morgen! Und nehmet jeder seine Kohlenpfanne, und leget darauf Räucherwerk, und bringet es vor Jahwe, Jeder seine Kohlenpfanne, zweihundertfünfzig Kohlenpfannen, und du, und Aaron, Jeder seine Kohlenpfanne. Da nahmen sie, Jeder seine Kohlenpfanne, und taten Feuer darauf, und legten Räucherwerk darauf, und stellten sich an den Eingang des Versammlungszeltes, wie auch Mose und Aaron. Nun versammelte Korah gegen sie die ganze Gemeinde vor dem Eingang des Versammlungszeltes. Da erschien die Herrlichkeit Jahwe's vor der ganzen Gemeinde. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Sondert euch von dieser Gemeinde! denn ich will sie plötzlich verzehren. Da fielen sie auf ihre Angesichter und sprachen: Gott, der du ein Gott der Geister alles Fleisches bist, wenn Einer sündiget, wolltest du über die ganze Gemeinde zürnen? Da redete Jahwe zu Mose, und sprach: Rede zu der Gemeinde, und sprich: Entfernet euch ringsum von der Wohnung Korahs, Dathans und Abirams! Da stand Mose auf, und ging zu Dathan und Abiram, und hinter ihm gingen die Ältesten von Israel. Und er redete zu der Gemeinde und sprach: Weichet doch von den Zelten dieser Frevler weg, und berühret nichts, was ihnen gehört; damit ihr nicht mit umkommet um aller ihrer Sünden willen. Da entfernten sie sich ringsum von der Wohnung Korahs, Dathans und Abirams; und Dathan und Abiram gingen heraus, und stellten sich an den Eingang ihrer Zelte, nebst ihren Weibern, und ihren Söhnen, und ihren Kindern. Nun sprach Mose: Daran sollet ihr gewahren, daß Jahwe mich gesandt hat, alle diese Werke auszuführen, daß es nicht aus meinem Herzen kommt. Wenn diese hier sterben, wie sonst die Menschen sterben; und das Schicksal sie trifft, wie es sonst die Menschen trifft; so hat Jahwe mich nicht gesandt; wenn aber Jahwe etwas Wunderbares schafft, so daß die Erde ihren Schlund öffnet, und sie verschlingt, nebst Allem, was ihnen gehört; und sie lebendig zur Unterwelt fahren; so sollet ihr erkennen, daß diese Männer Jahwe verworfen haben. Da geschah es, als er alle diese Worte ausgeredet hatte, spaltete sich der Boden, der unter ihnen war; und die Erde öffnete ihren Schlund, und verschlang sie, nebst allen ihren Häusern und allen Menschen, die Korah angehörten, und der ganzen Habe. So fuhren sie und Alle, die ihnen angehörten, lebendig in die Unterwelt hinab; und die Erde bedeckte sie, und sie waren vertilgt aus der Gemeinde. Und ganz Israel, das um sie her stand, floh vor ihrem Geschrei, denn sie sprachen: Daß uns die Erde nicht verschlinge! Und Feuer ging aus von Jahwe, und verzehrte die zweihundertfünfzig Männer, die das Räucherwerk darbrachten. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Sage zu Eleasar, dem Sohne Aarons, des Priesters, daß er die Kohlenpfannen aus dem Brande nehme, und das Feuer umher streue; denn geheiligt sind die Kohlepfannen dieser Sünder durch ihre Seelen. Machet daraus Bleche zum Überzug des Altars; weil sie dieselbe vor Jahwe gebracht haben; sie sind somit geheiligt worden, und sollen den Söhnen Israels zum Denkzeichen dienen. Da nahm Eleasar, der Priester, die ehernen Kohlepfannen, welche die Verbrannten gebracht hatten; und man schlug sie zu einem Überzug des Altars, zum Denkzeichen für die Söhne Israels, damit kein fremder Mann sich nahe, der nicht vom Samen Aarons sei, Räucherwerk vor Jahwe darzubringen; und es ihm nicht gehe, wie Korah und seiner Rotte, wie Jahwe durch Mose zu ihm geredet hatte. Und es murrte die ganze Gemeinde der Sohne Israels am folgenden Tage gegen Mose und gegen Aaron, und sprach: Ihr habet das Volk Jahwe's getötet! Und es geschah, als die Gemeinde sich zusammenrottete gegen Mose und gegen Aaron, da wandten sie sich gegen das Versammlungszelt, und siehe! die Wolke bedeckte es, und es erschien die Herrlichkeit Jahwe's. Da gingen Mose und Aaron an den Eingang Versammlungszeltes. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Hebet euch aus dieser Gemeinde! auch diese will ich plötzlich verzehren. Da fielen sie auf ihre Angesichter. Und Mose sprach zu Aaron: Nimm die Kohlenpfanne, und lege darauf Feuer vom Altar, und tue Räucherwerk darauf, und bringe es schnell vor die Versammlung, daß du sie versöhnest; denn der Zorn ist schon ausgebrochen von Jahwe, die Plage hat begonnen. Und Aaron nahm's, wie Mose geredet hatte, und lief in die Mitte der Versammlung; und siehe! die Plage hatte begonnen im Volke. Da legte er das Räucherwerk auf, und versöhnte das Volk. So stand er zwischen den Toten und zwischen den Lebenden; und der Plage ward gesteuert. Und es waren derer, die durch die Plage starben, vierzehntausendsiebenhundert, außer denen, die wegen Korah umgekommen waren. Da kehrte Aaron zurück zu Mose vor den Eingang des Versammlungszeltes, nachdem der Plage gesteuert war. Aarons grünender Stab.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und nimm von Jedem nach dem väterlichen Hause einen Stab, nämlich von allen ihren Fürsten nach ihren väterlichen Häusern zwölf Stäbe; Jedem schreibe seinen Namen auf seinen Stab. Und den Namen Aaron schreibe auf den Stab Levi's; denn für jedes Haupt seines väterlichen Hauses soll ein Stab sein. Und lege sie nieder in das Versammlungszelt, vor den Verordnungen, wo ich mich euch stelle. Da wird's geschehen, wen ich wähle, dessen Stab soll grünen; so will ich vor mir steuern dem Murren der Söhne Israels, das sie gegen euch führen. Da redete Mose zu den Söhnen Israels; und alle ihre Fürsten gaben ihm einen Stab, jeder Fürst einen Stab, nach ihren väterlichen Häusern zwölf Stäbe; und der Stab Aarons war unter ihren Stäben. Und Mose legte diese Stäbe nieder vor Jahwe in's Zelt der Verordnung. Und es geschah am andern Morgen, als Mose in das Zelt der Verordnung kam; siehe! da grünte der Stab Aarons vom Hause Levi's, und hatte Sprossen hervorgebracht, und Blüten getrieben, und Mandeln gereift. Da brachte Mose alle Stäbe von Jahwe weg heraus vor die sämtlichen Söhne Israels, und sie besahen sie, und Jeder nahm seinen Stab. Und Jahwe sprach zu Mose: Bringe den Stab Aarons zurück vor die Verordnung, um ihn aufzubewahren zum Denkzeichen für die widerspenstigen Kinder, daß ihr Gemurre wider mich aufhöre; und sie nicht sterben. Und Mose tat es; wie Jahwe ihm geboten hatte, so machte er es. Und die Söhne Israels sprachen zu Mose: Siehe! es ist aus mit uns! wir kommen um! wir Alle kommen um! Jeder, welcher der Wohnung Jahwe's nahet, stirbt; soll es denn gänzlich mit uns aus sein? Ausschließlicher Dienst der Priester und Leviten; ihre Einkommen.Und Jahwe sprach zu Aaron: Du und deine Söhne, und dein väterliches Haus mit dir, sollet die Vergehungen am Heiligtume tragen; nämlich du und deine Söhne mit dir, sollet die Vergehungen eures Priestertums tragen. Und auch deine Brüder, den Stamm Levi, den Stamm deines Vaters, laß mit dir herzutreten, daß sie sich an dich schließen, und dir dienen; du aber, und deine Söhne mit dir, ihr sollet vor dem Zelte der Verordnungen sein. Und sie sollen beobachten, was gegen dich, und gegen das ganze Zelt zu beobachten ist; aber zu den heiligen Gefäßen, und zu dem Altare sollen sie sich nicht nahen, damit sie nicht sterben, sowohl sie als ihr. Und sie sollen sich an dich schließen, und beobachten, was gegen das Versammlungszelt zu beobachten ist, den ganzen Dienst des Zeltes; und kein Fremder soll sich zu euch nahen Und beobachtet, was gegen das Heiligtum, und was gegen den Altar zu beobachten ist, damit kein Zorn mehr komme über die Söhne Israels. Und ich, siehe! ich habe eure Brüder, die Leviten, aus den Söhnen Israels genommen, euch zum Geschenke, Jahwe sind sie gegeben, zu verrichten den Dienst des Versammlungszeltes. Aber du, und deine Söhne mit dir, besorget euer Priesteramt; Alles, was zu tun ist am Altar, und innerhalb des Vorhanges, das bedienet ihr; zum eigenen Dienste gebe ich euch euer Priestertum; und ein Fremder, der sich nahet, soll getötet werden. Und Jahwe sprach zu Aaron: Siehe! ich habe dir die Besorgung meines Hebopfers gegeben bei allen Geweihten der Söhne Israels; dir hab' ich sie gegeben, deinen Anteil, und deinen Söhnen zur ewigen Satzung. Dies gehöre dir vom Hochheiligen, vom Opfer: Alle ihre Gaben, sowohl alle ihre Speisopfer, als alle ihre Sündopfer, als alle ihre Schuldopfer, die sie mir bringen als Hochheiliges, das gehöre dir, und deinen Söhnen. Am hochheiligen Orte sollet ihr es essen, alle Männlichen können davon essen; heilig sei es dir! Und dies gehöre dir: das Hebopfer ihrer Gabe von allen Webopfern der Söhne Israels; dir hab' ich sie gegeben, und deinen Söhnen, und deinen Töchtern mit dir, zur ewigen Satzung, davon jeder Reine in deinem Hause essen darf; alles Beste vom Öl, und alles Beste vom Most und vom Getreide, ihre Erstlinge, die sie Jahwe geben; dir hab ich's gegeben; die Erstlinge von Allem, was in ihrem Lande ist, die sie Jahwe darbringen, gehören dir; alle Reinen in deinem Hause dürfen davon essen; alles Gottverschworne in Israel gehöre dir; Alles, was die Mutter bricht, von allem Fleische, das man Jahwe darbringet, es sei Mensch oder Vieh, gehöre dir; jedoch sollst du auslösen lassen, den erstgebornen Menschen, und das erstgeborne unreine Vieh sollst du auslösen lassen. Und die Lösungspreise davon sollen sein: Wenn es einen Monat alt ist, so laß es lösen nach deiner Schätzung um fünf Sekel Silbers nach dem Sekel des Heiligtums, welcher zwanzig Gera beträgt. Aber einen erstgebornen Stier, oder ein erstgebornes Lamm, oder einen erstgebornen Bock darfst du nicht lösen lassen; sie sind heilig, ihr Blut sprenge über den Altar, und ihr Fett zünde an, ein Opfer zum angenehmen Geruch. Und ihr Fleisch gehöre dir, wie die Brust des Webopfers, und wie die rechte Schulter dir gehört. Alle heiligen Hebopfer, welche die Söhne Israels Jahwe heben, gebe ich dir und deinen Söhnen, und deinen Töchtern mit dir, zur ewigen Satzung; ein ewiger Salzbund sei dies vor Jahwe dir, und deinem Samen mit dir. Und Jahwe sprach zu Aaron: In ihrem Lande sollst du kein Erbeigentum haben, und keinen Teil sollst du haben unter ihnen; ich bin dein Teil, und dein Erbeigentum unter den Söhnen Israels. Und den Söhnen Levi's, siehe, gebe ich allen Zehnten in Israel, zum Erbeigentum, für ihren Dienst, den sie verrichten, den Dienst des Versammlungszeltes. Und die Kinder Israels sollen nicht mehr zum Versammlungszelte sich nahen, und Sünde auf sich laden, daß sie sterben; sondern Levi soll den Dienst des Versammlungszeltes verrichten; und diese sollen ihre Missetat tragen; eine ewige Satzung sei es durch eure Geschlechter hindurch; und unter den Söhnen Israels sollen sie kein Erbeigentum besitzen. Denn den Zehnten der Söhne Israels, den sie Jahwe als Hebopfer heben, hab' ich den Leviten zum Eigentum gegeben; deswegen sagte ich zu ihnen: Unter den Söhnen Israels sollen sie kein Erbeigentum besitzen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Leviten, und sprich zu ihnen: Wenn ihr von den Söhnen Israels den Zehnten nehmet, den ich euch von ihnen als euer Erbeigentum gegeben habe; so hebet davon Jahwe ein Hebopfer, den zehnten Teil vom Zehnten. Und euer Hebopfer soll euch gelten wie Getreide von der Tenne, und wie der Überfluß aus der Kelter. So hebet auch ihr Jahwe ein Hebopfer von all eurem Zehnten, den ihr von den Söhnen Israels erhaltet; und gebet davon das Hebopfer für Jahwe, Aaron, dem Priester. Von Allem, was euch gegeben wird, hebet jedes Mal ein Hebopfer für Jahwe, von allem Besten das, was ihm davon geweiht ist. Und sprich zu ihnen: Wenn ihr das Beste davon hebet, so soll es den Leviten gelten, wie der Ertrag von der Tenne, und wie der Ertrag aus der Kelter. Und ihr dürfet es an jedem Orte essen, ihr und eure Familien; denn euer Lohn ist's für euren Dienst beim Versammlungszelte. Und ihr werdet dadurch keine Sünde auf euch laden, wenn ihr das Beste davon hebet, und das Geweihte der Söhne Israels nicht entweihen, und nicht sterben. Von der roten Kuh, und dem Reinigungswasser.Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Dies ist die Satzung des Gesetzes, das Jahwe geboten hat, indem er sprach: Sage zu den Söhnen Israels, daß sie dir eine fehlerlose rote Kuh bringen, die kein Gebrechen hat, auf die noch kein Joch gekommen ist. Und gebet sie Eleasar, dem Priester; dieser führe sie vor das Lager hinaus, und schlachte sie vor ihm. Dann nehme Eleasar, der Priester, von ihrem Blute mit seinem Finger, und sprenge gegen das Versammlungszelt von ihrem Blute siebenmal. Dann verbrenne man die Kuh vor seinen Augen; ihre Haut, und ihr Fleisch, und ihr Blut, samt ihrem Mist soll man verbrennen. Dann nehme der Priester Zedernholz und Ysop, und Kokkus, und werfe dieses mitten in den Brand der Kuh. Hierauf wasche der Priester seine Kleider, und bade seinen Leib im Wasser; und dann komme er in's Lager; und unrein sei der Priester bis zum Abend. Und der, welcher sie verbrannt hat, wasche seine Kleider im Wasser, und bade seinen Leib im Wasser; und sei unrein bis zum Abend. Ein reiner Mann aber sammle die Asche von der Kuh, und hinterlege sie an einem reinen Ort, außerhalb des Lagers; daß sie der Gemeinde der Söhne Israels diene zur Aufbewahrung für das Reinigungswasser; dies ist ein Sündopfer. Und der, welcher die Asche der Kuh gesammelt hat, wasche seine Kleider, und sei unrein bis zum Abend. Und dies sei den Söhnen Israels, und den Fremden, die unter ihnen sich aufhalten, eine ewige Satzung: Wer einen Toten anrührt, den Leichnam irgend eines Menschen, der sei unrein sieben Tage. Er soll sich damit entsündigen am dritten Tage, und am siebenten Tage, so wird er rein sein; und wenn er sich nicht entsündigt am dritten und am siebenten Tage, so ist er nicht rein. Jeder der einen Toten anrührt, den Leichnam eines Menschen, der gestorben ist, und sich nicht entsündigt, der verunreinigt die Wohnung Jahwe's, und ausgerottet werde ein Solcher aus Israel; denn wenn das Reinigungswasser nicht über ihn gesprengt ist, so ist er fernerhin unrein, seine Unreinigkeit bleibt auf ihm. Dies ist das Gesetz, wenn Jemand in seinem Zelte stirbt: Jeder, der in das Zelt kommt, und Jeder, der im Zelte ist, sei unrein sieben Tage. Und jedes offene Gefäß, das keinen festanschließenden Deckel über sich hat, sei unrein. Und Jeder, der auf dem Felde einen mit dem Schwert Ermordeten, oder einen Gestorbenen, oder ein Menschenbein, oder ein Grab anrührt, sei sieben Tage unrein. Und man soll für den Unreinen von der Asche des verbrannten Sündopfers nehmen, und fließendes Wasser darauf gießen in ein Gefäß. Und ein reiner Mann nehme Ysop, und tauche in das Wasser, und besprenge das Zelt und alles Gerät, und die Menschen, die darin sind; und denjenigen, der ein Gebein angerührt hat, oder einen Ermordeten, oder einen Gestorbenen, oder ein Grab. So besprenge der Reine den Unreinen am dritten, und am siebenten Tage, und entsündige ihn am siebenten Tage; dann wasche er seine Kleider, und bade im Wasser, und sei rein am Abend. Und ein Mann, der unrein ist, und sich nicht entsündigt, ein solcher soll ausgerottet werden aus der Gemeinde; denn das Heiligtum Jahwe's hat er verunreinigt, das Reinigungswasser ist nicht auf ihn gesprengt; er ist unrein. Und dies sei ihnen zur ewigen Satzung: Wer das Reinigungswasser sprengt, wasche seine Kleider; und wer das Reinigungswasser berührt, sei unrein bis zum Abend. Und Alles, was ein Unreiner anrührt, wird unrein, und Jeder, der ihn berührt, sei unrein bis zum Abend. Mirjam stirbt; Wasser aus dem Felsen; die Edomiter verweigern den Durchzug; Aaron stirbt.Es kamen die Söhne Israels, die ganze Gemeinde, in die Wüste Zin im ersten Monate, und das Volk blieb in Kadesch, und dort starb Mirjam und wurde daselbst begraben. Und die Gemeinde hatte kein Wasser; da rotteten sie sich zusammen gegen Mose und gegen Aaron. Und das Volk haderte mit Mose, und sie redeten, und sprachen: Hätten wir doch ausgehaucht, wie unsere Brüder ausgehaucht haben vor Jahwe! Warum habet ihr die Gemeinde Jahwe's in diese Wüste gebracht, wo wir sterben müssen, wir und unser Vieh? Und warum habet ihr uns von Ägypten heraufgeführt, und uns an diesen bösen Ort gebracht, wo keine Aussaat, keine Feigen, noch Weinstöcke, noch Granatäpfel Statt finden, noch Wasser zum Trinken ist? Da gingen Mose und Aaron von der Gemeinde weg vor die Türe des Versammlungszeltes, und fielen auf ihre Angesichter. Da erschien ihnen die Herrlichkeit Jahwe's. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm den Stab, und versammle die Gemeinde, du und Aaron, dein Bruder, und redet den Felsen vor ihren Augen an, daß er sein Wasser hergebe; so wirst du ihnen Wasser hervorbringen aus dem Felsen; und tränken die Gemeinde, und ihr Vieh. Da nahm Mose den Stab vor Jahwe weg, wie er ihm geboten hatte. Dann ließen Mose und Aaron die Gemeinde vor den Felsen zusammen kommen, und er sprach zu ihnen: Höret doch, ihr Widerspenstigen! ob wir euch aus diesem Felsen Wasser hervorbringen? Und Mose erhob seine Hand, und schlug den Felsen mit seinem Stabe zweimal, da kam viel Wasser hervor, so daß die Gemeinde und ihr Vieh zu trinken hatten. Und Jahwe sprach zu Mose und zu Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habet, um mich vor den Söhnen Israels zu verherrlichen, deswegen sollet ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe. Dies ist das Haderwasser, wo die Söhne Israels haderten mit Jahwe; und er sich unter ihnen verherrlichte. Nun schickte Mose Gesandte von Kadesch zum König von Edom: So spricht dein Bruder Israel: Du kennst alle die Mühseligkeit, die uns betroffen: unsere Väter zogen hinab nach Ägypten, und wir haben in Ägypten gewohnt lange Zeit; allein die Ägypter sind mit uns, und unsern Vätern übel verfahren. Wir schrieen zu Jahwe, und er hörte unsere Stimme, und sandte einen Engel, der uns aus Ägypten führte; und siehe! wir sind in Kadesch, einer Stadt an der Grenze deines Gebietes. Laß uns doch durch dein Land ziehen; wir wollen nicht durch Felder, noch durch Weinberge ziehen, auch nicht Wasser aus den Brunnen trinken; die Königsstraße wollen wir ziehen, und weder rechts, noch links ausbeugen, bis wir über deine Grenzen hinaus sind. Und Edom sprach zu ihm: Du darfst nicht durch das Meinige ziehen, sonst rücke ich mit dem Schwerte aus, dir entgegen. Da sprachen zu ihm die Söhne Israels: Auf der gebahnten Straße wollen wir ziehen, und wenn wir von deinem Wasser trinken, wir oder unser Vieh, so geben wir den Preis dafür; wahrlich! wir wollen nichts anders, als mit unsern Füßen wollen wir durchziehen. Und er sprach: Ihr dürfet nicht durchziehen. Darauf zog Edom aus, ihnen entgegen mit vielem Volke, und mit starker Hand. Als nun Edom sich weigerte, Israel zu gestatten, durch sein Gebiet zu ziehen; so beugte Israel ab von ihm. Und sie brachen auf von Kadesch; und die ganze Gemeinde der Söhne Israels kam an das Gebirge Hor. Und Jahwe sprach zu Mose und zu Aaron am Gebirge Hor, an der Grenze des Landes Edom, und sagte: Aaron soll gesammelt werden zu seinem Volke; denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Söhnen Israels gegeben habe; weil ihr widerspenstig gewesen seid gegen meinen Befehl beim Haderwasser. Nimm Aaron und Eleasar, seinen Sohn, und führe sie auf das Gebirge Hor, und laß Aaron seine Kleider ausziehen, und bekleide damit Eleasar, seinen Sohn; denn Aaron soll gesammelt werden, und wird daselbst sterben. Und Mose machte es, wie Jahwe geboten hatte; und sie bestiegen das Gebirge Hor vor den Augen der ganzen Gemeinde. Und Mose zog Aaron seine Kleider aus, und bekleidete damit Eleasar, seinen Sohn; und Aaron starb daselbst auf dem Gipfel des Gebirges; und Mose und Eleasar kamen herab vom Gebirge. Als nun die ganze Gemeinde sah, daß Aaron gestorben war, beweinte das ganze Haus Israel den Aaron dreißig Tage. Krieg mit dem König von Arad; giftige Schlangen; weitere Züge; Sieg über Sihon und Og.Als der kananitische König von Arad, welcher in der Südgegend wohnte, hörte, daß Israel auf dem Wege Atharim heranrückte, stritt er gegen Israel, und machte von ihm Gefangene. Da tat Israel Jahwe ein Gelübde, und sprach: Wenn du dieses Volk in meine Hände gibst, so will ich ihre Städte gottverschwören. Und Jahwe hörte auf die Stimme Israels, und übergab ihnen die Kananiter, und man gab der gottverschwornen Vertilgung sie und ihre Städte hin; und nannte den Namen des Ortes Horma (d.h. Gottverschwörung). Und sie brachen auf vom Gebirge Hor gegen das Schilfmeer zu, um das Land Edom zu umgehen, und das Volk wurde ungeduldig auf dem Wege. Und das Volk redete wider Gott und wider Mose: Warum habet ihr uns heraufgeführt aus Ägypten, daß wir in der Wüste sterben sollen; wo weder Brot, noch Wasser ist, und uns vor dieser elenden Speise ekelt? Da schickte Jahwe giftige Schlangen gegen das Volk, die das Volk bissen, so daß eine große Menge von Israel starb. Da kam das Volk zu Mose, und sprach: Wir haben gesündigt, daß wir geredet haben gegen Jahwe und gegen dich; flehe zu Jahwe, daß er die Schlangen von uns abwende. Da flehte Mose für das Volk. Und Jahwe sprach zu Mose: Mache dir eine Schlange, und setze sie auf eine Stange; da soll's geschehen, Jeder, der gebissen ist, und sie anblickt, wird am Leben bleiben. Da machte Mose eine eherne Schlange, und setzte sie auf eine Stange; und es geschah, wenn eine Schlange Jemanden gebissen hatte, und dieser die eherne Schlang anblickte, so blieb er am Leben. Und die Söhne Israels brachen auf, und lagerten sich in Oboth. Und sie brachen von Oboth auf, und lagerten sich bei Ijehabarim, in der Wüste, die vor Moab gegen Sonnenaufgang liegt. Von da brachen sie auf, und lagerten sich im Tale Sared. Von da brachen sie auf, und lagerten sich jenseits des Arnon, der in der Wüste fließt, der vom Gebiete der Amoriter herkommt; denn der Arnon war die Grenze Moabs, zwischen den Moabitern und den Amoritern. Deswegen heißt es im Buche der Kriege Jahwe's: „Waheb im Sturme, und die Ströme des Arnon, die Ströme, die sich wenden gegen Schebeth-Ar, und sich lehnen an Moabs Grenze.“ Und von da nach Beer (d.h. zum Brunnen). Dies ist der Brunnen, wo Jahwe zu Mose sagte: Sammle das Volk, daß ich ihnen Wasser gebe. Da sang Israel folgendes Lied: „Herauf Brunnen, singet ihm!“ „Der Brunnen, gegraben haben ihn die Fürsten, ausgehöhlt die Edlen im Volke mit dem Szepter, und mit ihren Stäben.“ - Und von der Wüste (kamen sie) nach Mathana; und von Mathana nach Nahaliel, und von Nahaliel nach Bamoth; von Bamoth in das Tal, das im Felde Moab ist, an dem Gipfel des Pisga, der nach der Wüste zu hervorragt. Da schickte Israel Gesandte zu Sihon, dem Könige der Amoriter, und ließ ihm sagen: Ich will durch dein Land ziehen, wir wollen nicht ausbeugen weder auf das Feld, noch in den Weinberg; noch Wasser aus dem Brunnen trinken; auf der Königsstraße wollen wir gehen, bis wir über deine Grenze hinaus sind. Aber Sihon gestattete Israel nicht, durch sein Gebiet zu ziehen; Sihon sammelte vielmehr sein ganzes Volk, und zog aus, Israel entgegen in die Wüste. Als er nach Jahza kam, griff er Israel an. Aber Israel schlug ihn mit der Schärfe des Schwertes, und eroberte sein Land vom Arnon bis zum Jabbok, bis zu den Söhnen Ammons; denn die Grenze der Söhne Ammons war fest. Da nahm Israel alle diese Städte, und Israel wohnte in allen Städten der Amoriter, in Hesbon, und in allen ihren Töchterstädten. Die Stadt Hesbon gehörte Sihon, dem Könige der Amoriter; er hatte nämlich früher gestritten wider den König von Moab, und sein ganzes Land ihm abgenommen bis zum Arnon. Daher sagen die Dichter: „Kommet nach Hesbon, gebaut soll werden, und fest gegründet die Stadt Sihons.“ „Denn Feuer fuhr aus Hesbon, Flamme aus der Stadt Sihons, verzehrt hat es Ar, der Moabiter Stadt, die Bewohner der Höhen des Arnon.“ „Wehe dir, Moab! verloren bist du, Volk Kamos! man hat seine Söhne gemacht zu Flüchtlingen, und seine Töchter in die Gefangenschaft geführt zu Sihon, dem Könige der Amoriter.“ „Geschossen haben wir auf sie, verloren ist Hesbon bis Dibon, verwüstet haben wir bis Naphah, das bis Medba reicht.“ Und Israel wohnte im Lande der Amoriter. Da sandte Mose aus, Jaser auszukundschaften; und sie eroberten ihre Töchterstädte, und bemächtigten sich der Amoriter, die da waren. Und sie wandten sich, und zogen gegen Basan zu. Da rückte Og, der König von Basan, aus, ihnen entgegen, er und sein ganzes Volk zum Streit nach Edrei. Da sprach Jahwe zu Mose: Fürchte ihn nicht, denn in deine Hand hab' ich ihn gegeben, und sein ganzes Volk, und sein Land; und mache es ihm, wie du es Sihon, dem Könige der Amoriter, gemacht hast, der in Hesbon wohnte. Und sie schlugen ihn, und seine Söhne, und sein ganzes Volk, bis ihm Keiner mehr übrig blieb, und nahmen sein Land ein. Balak läßt Bileam rufen.Und die Söhne Israels brachen auf, und lagerten sich in den Ebenen Moabs, jenseits des Jordans, Jericho gegenüber. Da nun Balak, der Sohn Ziphors, Alles sah, was Israel getan hatte an den Amoritern; und daß Moab sich sehr fürchtete vor dem Volke, welches so groß war, daß es Moab grauete vor den Söhnen Israels; und das Moab zu den Ältesten Midians sprach: Jetzt wird dieser Haufe Alles rings um uns her wegfressen, wie ein Stier das Gras auf dem Felde wegfrißt; so schickte Balak, der Sohn Ziphors, welcher um jene Zeit König von Moab war, Gesandte zu Bileam, dem Sohne Beors, nach Phetor am Strom, in das Land seines Volkes, ihn zu rufen; er ließ ihm sagen: Siehe! ein Volk ist ausgezogen aus Ägypten; siehe! es bedeckt das Angesicht der Erde, und liegt mir gegenüber. So komm doch, verfluche mir dieses Volk, denn es ist stärker als ich; vielleicht vermöchte ich, es zu schlagen, und zu vertreiben aus dem Lande; denn ich weiß, wen du segnest, der ist gesegnet, und wem du fluchst, der ist verflucht. Und es gingen die Ältesten Moabs, und die Ältesten Midians, mit dem Wahrsagerlohn in ihren Händen, und kamen zu Bileam an, und redeten zu ihm die Worte Balaks. Und er sprach zu ihnen: Bleibet hier diese Nacht, so will ich euch Antwort bringen, wie Jahwe zu mir spricht; da blieben die Fürsten Moabs bei Bileam. Und Gott kam zu Bileam, und sprach: Wer sind diese Männer bei dir? Und Bileam sprach zu Gott: Balak, der Sohn Ziphors, der König von Moab, hat zu mir gesandt (und gesagt): Siehe! da ist ein Volk, das Ägypten gezogen ist, es bedeckt das Angesicht der Erde; jetzt gehe, verwünsche es mir, vielleicht vermöchte ich gegen dasselbe zu streiten, und es zu vertreiben. Da sprach Gott zu Bileam: Gehe nicht mit ihnen, verfluche dieses Volk nicht; denn gesegnet ist es. Da stand Bileam am Morgen auf, und sprach zu den Fürsten Balaks: Gehet in euer Land; denn Jahwe will nicht zugeben, daß ich mit euch gehe. Da machten sich die Fürsten Moabs auf und kamen zu Balak, und sprachen: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen. Da sandte Balak noch einmal Fürsten, mehr und geehrtere als Jene. Sie kamen zu Bileam und sprachen zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Ziphors: Laß dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen! Denn sehr hoch will ich dich ehren, und Alles, was du zu mir sagst, will ich tun; komme doch, verwünsche mir dies Volk! Und Bileam antwortete, und sprach zu den Knechten Balaks: Gäbe mir Balak sein ganzes Haus voll Silber und Gold; so könnte ich nicht übertreten den Befehl Jahwe's, meines Gottes, weniger oder mehr zu tun. Und nun, bleibet auch ihr hier diese Nacht, so will ich sehen, was Jahwe wieder zu mir sagt. Da kam Gott zu Bileam in der Nacht, und sprach zu ihm: Wenn diese Männer gekommen sind, dich zu rufen, so mache dich auf, gehe mit ihnen; aber das, was ich zu dir sage, mußt du tun! Da stand Bileam am Morgen auf, und sattelte seine Eselin, und reiste mit den Fürsten Moabs. Aber Gott wurde zornig, daß er ging, und ein Engel Jahwe's stellte sich in den Weg, um ihm zu widerstehen; er aber ritt auf seiner Eselin fort, und seine zwei Diener waren bei ihm. Da sah die Eselin den Engel Jahwe's im Wege stehen, und sein Schwert gezückt in seiner Hand; und die Eselin beugte aus vom Wege, und ging auf's Feld. Bileam schlug die Eselin, um sie in den Weg zu lenken. Da stellte sich der Engel Jahwe's auf einen engen Pfad zwischen den Weinbergen; es war eine Mauer auf der einen Seite, und eine Mauer auf der andern. Als die Eselin den Engel Jahwe's sah, drängte sie sich an die Mauer, und drückte den Fuß Bileams an die Mauer; da schlug er sie noch mehr. Nun ging der Engel Jahwe's weiter, und stellte sich an einen so engen Ort, daß kein Ausweg war, rechts und links zu weichen. Als die Eselin den Engel Jahwe's sah, legte sie sich unter Bileam nieder. Da erzürnte Bileam, und schlug die Eselin mit dem Stocke. Da öffnete Jahwe den Mund der Eselin, und sie sprach zu Bileam: Was hab' ich dir getan, daß du mich schlägst schon zum dritten Mal? Und Bileam sprach zu der Eselin: Weil du mich so mißhandelst; hätte ich ein Schwert in meiner Hand, fürwahr! so würde ich dich erwürgen! Und die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du reitest von jeher bis heute? bin ich je gewohnt gewesen, dir dergleichen zu tun? Und er sprach: Nein! Jetzt öffnete Jahwe dem Bileam die Augen, daß er den Engel Jahwe's sah im Wege stehen, und sein Schwert gezückt in seiner Hand; da neigte er sich; und fiel nieder auf sein Angesicht. Da sprach zu ihm der Engel Jahwe's: Warum doch hast du deine Eselin geschlagen schon zum dritten Mal? Siehe! ich bin da gestanden, dir zu widerstehen; denn dieser Weg ist verkehrt vor mir. Die Eselin sah mich, und beugte aus vor mir dreimal; wäre sie nicht ausgewichen vor mir, fürwahr! so hätte ich dich erwürgt, und die Eselin leben lassen. Da sprach Bileam zum Engel Jahwe's: Ich habe gesündigt, ich wußte aber nicht, daß du vor mir im Wege standest; noch jetzt, wenn es schlimm ist in deinen Augen, so will ich heimkehren. Da sprach der Engel Jahwe's zu Bileam: Gehe mit den Männern, jedoch sprich nur dasjenige, was ich dir sagen werde! Also ging Bileam mit den Fürsten Balaks. Als Balak hörte, daß Bileam käme, ging er hinaus, ihm entgegen in die Stadt der Moabiter, die an der Grenze des Arnon liegt, an der äußersten Grenze. Und Balak sprach zu Bileam: Hab' ich nicht zu dir gesandt, dich zu rufen, warum bist du nicht zu mir gekommen? vermag ich denn nicht, dich zu ehren? Und Bileam sprach zu Balak: Siehe! ich bin jetzt zu dir gekommen; allein, vermag ich nun etwas zu reden? das Wort, das Jahwe mir in den Mund gibt, muß ich reden. Und Bileam ging mit Balak, und sie kamen nach Kirjath-Chuzoth. Und Balak opferte Großvieh und Kleinvieh, und schickte davon Bileam und den Fürsten, die bei ihm waren. Und es geschah am andern Morgen, da nahm Balak den Bileam, und führte ihn auf die Höhen Baals, und sah von da den äußersten Teil des Volkes. Bileam segnet zweimal, statt zu fluchen.Da sprach Bileam zu Balak: Baue mir hier sieben Altäre; und stelle mir hierher sieben junge Stiere, und sieben Widder. Und Balak machte es, wie Bileam geredet hatte; da opferten Balak und Bileam einen jungen Stier, und einen Widder auf jedem Altar. Und Bileam sprach zu Balak: Bleibe neben deinem Brandopfer stehen, ich will gehen, vielleicht kommt Jahwe mir entgegen, und was er mir zeigt, will ich dir sagen; und er ging auf einen Hügel. Und Gott kam Bileam entgegen; da sprach er zu ihm: Die sieben Altäre habe ich bereitet, und einen jungen Stier, und Widder auf jedem Altare geopfert. Und Jahwe legte das Wort in den Mund Bileams, und sprach: Gehe zurück zu Balak, und sprich also! Da kehrte er zu ihm zurück, und siehe! er stand bei seinem Brandopfer, er und alle Fürsten Moabs. Da hub er seine Seherrede an, und sagte: Von Aram ließ Balak mich kommen, der König Moabs vom Gebirge des Osten; Wohlan! verfluche mir Jakob; wohlan, verwünsche Israel! Wie soll ich verfluchen, was Gott nicht verflucht; wie soll ich verwünschen, was Jahwe nicht verwünscht? Ja, ich seh' es vom Gipfel der Felsen, und schau' es von den Höhen herab! Siehe! dies Volk wird abgesondert wohnen, und es wird sich nicht rechnen unter die Völker. Wer zählt den Staub Jakobs? und die Zahl der Volksmenge Israels? möge meine Seele sterben den Tod der Gerechten; und mein Ende sein, wie das ihrige! Da sprach Balak zu Bileam: Was hast du mir getan? Ich habe dich geholt, meine Feinde zu verwünschen; und siehe! du segnest sie! Und er antwortete und sprach: Muß ich nicht auf das, was Jahwe, mir in den Mund legt, achten, und es reden? Da sprach zu ihm Balak: Gehe doch mit mir an einen andern Ort, von wo aus du es siehst; jedoch siehst du nur seinen äußersten Teil; das Ganze siehst du nicht; und verwünsche es mir von dort. Da nahm er ihn auf das Feld der Hochwächter, auf den Gipfel des Pisga, und bauete sieben Altäre, und opferte einen jungen Stier, und einen Widder auf jedem Altar. Und er sprach zu Balak: Bleibe hier bei deinem Brandopfer stehen; so will ich dort entgegen gehen. Da kam Jahwe dem Bileam entgegen, und legte das Wort in seinen Mund, und sprach: Gehe zurück zu Balak, und sprich also! Und er kam zu ihm zurück, und siehe! er stand neben seinem Brandopfer, und die Fürsten Moabs bei ihm; und Balak sprach zu ihm: Was hat Jahwe gesprochen? Da hob er an seine Seherrede, und sagte: Auf, Balak! und höre! horche auf mich, Sohn Zipphors! Nicht ein Mensch ist Gott, daß er lüge; nicht ein Menschensohn, daß ihn etwas reue. Sollte er wohl sprechen, und es nicht tun? und reden, und es nicht halten? Siehe! zu segnen hab' ich empfangen. Ja, er hat gesegnet, und ich kann es nicht zurück wenden. Man schaut keinen Frevel in Jakob, und sieht keine Schuld in Israel; Jahwe, sein Gott, ist bei ihm, und der Posaunenhall des Königs ist unter ihm. Gott hat sie ausgeführt aus Ägypten; seine Schnelligkeit ist wie die des Büffels. Fürwahr! es hilft keine Zauberei gegen Jakob, und keine Wahrsagerei gegen Israel! Zur rechten Zeit wird Jakob gesagt, und Israel, was Gott getan. Siehe! dies Volk! wie eine Löwin steht es auf; und wie ein Löwe erhebt es sich; es legt sich nicht nieder, bis es verzehrt hat den Raub, und getrunken der Erschlagenen Blut. Da sprach Balak zu Bileam: So sollst du es weder verwünschen, noch segnen! Und Bileam antwortete und sprach zu Balak: Habe ich nicht zu dir geredet und gesagt: Alles, was Jahwe redet, das muß ich tun? Da sprach Balak zu Bileam: Komm doch! ich will dich an einen andern Ort nehmen, vielleicht ist es recht in den Augen Gottes, daß du es mir von dort verwünschest. Und Balak nahm den Bileam auf den Gipfel des Peor, der nach der Wüste zu hervorragt. Und Bileam sprach zu Balak: Baue mir hier sieben Altäre, und stelle mir hierher sieben junge Stiere, und sieben Widder. Und Balak machte es, wie Bileam geredet hatte, und opferte einen jungen Stier, und einen Widder auf jedem Altar. Bileam segnet noch mehr, zieht in sein Land zurück.Da sah Bileam, daß es Jahwe gefiel, Israels zu segnen, und ging nicht mehr wie vorhin nach Wahrsagungen aus, sondern richtete gegen die Wüste sein Angesicht. Als nun Bileam seine Augen erhob, und Israel gelagert sah nach seinen Stämmen; da kam der Geist Gottes über ihn. Und er hob seine Seherrede an, und sagte: Spruch Bileams, des Sohnes Beors, Spruch des Mannes geöffneten Auges. Spruch dessen, der die Gottesaussprüche hört, den der Allmächtige Gesichte sehen läßt, der niederfällt und enthüllte Augen hat. Wie gut sind deine Zelte, Jakob! deine Wohnungen, Israel! Wie Täler sind sie ausgebreitet, wie Gärten am Strome, wie Aloebäume von Jahwe gepflanzt, wie Zedern am Wasser! Es fließt Wasser aus seinem Schöpfeimer; und sein Same wird zu großem Gewässer. Größer als Agag wird sein König, und erheben wird sich sein Reich. Gott hat ihn geführt aus Ägypten; seine Schnelligkeit ist wie die des Büffels; er frißt die Völker, seine Feinde, und ihre Gebeine zermalmet er, und mit seinen Pfeilen durchbohrt er sie. Er läßt sich nieder, und streckt sich hin, dem Löwen und der Löwin gleich, wer will ihn aufregen? wer dich segnet, ist gesegnet, und wer dir flucht, ist verflucht! Da entbrannte der Zorn Balaks über Bileam, daß er seine Hände zusammenschlug; und Balak sprach zu Bileam: Zu verwünschen meine Feinde hab' ich dich gerufen; und siehe! gesegnet hast du sie schon zum dritten Mal! Deßhalb fliehe nun an deinen Ort; ich habe gesagt: Hoch ehren will ich dich, aber siehe! Jahwe hat dich abgehalten von der Ehre. Da sprach Bileam zu Balak: Habe ich nicht auch zu deinen Gesandten, die du zu mir geschickt hast, gesprochen und gesagt: Gäbe mir Balak sein ganzes Haus voll Silber und Gold; so könnte ich nicht übertreten den Befehl Jahwe's, Gutes oder Böses zu tun aus meinem Herzen; was Jahwe redet, das muß ich reden. Und nun siehe! ich gehe zu meinem Volke; wohlan! ich will dir verkünden, was dies Volk deinem Volke tun wird in Zukunft. Da hob er seine Seherrede an, und sagte: Spruch Bileams, des Sohnes Beors, Spruch des Mannes geöffneten Auges; Spruch dessen, der die Gottesaussprüche hört, und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Gesichte des Allmächtigen sieht, der niederfällt und enthüllte Augen hat. Ich sehe ihn, wiewohl nicht gegenwärtig; ich Schaue ihn, wiewohl nicht so nahe! Es tritt ein Stern hervor aus Jakob; es steht ein Stab auf aus Israel, der zerschmettert die Seiten Moabs, und vertilgt alle Söhne Seths. Edom wird sein Besitz, und Seir der Besitz seiner Feinde, und Israel tut mächtige Taten. Und herrschen wird er aus Jakob her, und zerstören den Rest der Stadt. Dann sah er Amalek, und hob an seine Seherrede, und sagte: Amalek ist der Völker erstes, aber sein letztes Loos ist Untergang! Dann sah er die Keniter, und hob an seine Seherrede, und sagte: Fest ist dein Wohnsitz; auf einen Felsen hast du dein Nest gebaut; doch fürwahr! es wird verbrannt o Kain! wie lange noch, so wird Assur dich gefangen wegführen. Dann hob er an seine Seherrede, und sagte: Wehe, wer wird leben können, wenn Jahwe dieses tut? Es werden Schiffe kommen aus Chittim, sie werden demütigen Assur, und demütigen Eber, aber auch er selbst wird zu Grunde gehen. Da machte sich Bileam auf, und ging zurück an seinen Ort; und auch Balak zog seines Wegs. Israel wird zum Götzendienst verführt, aber durch die Entschlossenheit des Pinehas gerettet.Und Israel lag in Sittim, da fing das Volk an, den Töchtern Moabs nachzuhuren. Und sie luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter ein; und das Volk aß, und fiel nieder vor ihren Göttern. Und Israel weihte sich Baal Peor. Da entbrannte der Zorn Jahwe's über Israel. Und Jahwe sprach zu Mose: Nimm alle Häupter des Volkes, und hänge sie auf, Jahwe zu Ehren gegen die Sonne; so wird der Zorn Jahwe's nachlassen von Israel. Da sprach Mose zu den Richtern Israels: Bringe Jeder seine Leute um, die sich Baal Peor geweiht haben. Und siehe! ein Mann von den Söhnen Israels kam, und brachte zu seinen Brüdern eine Midianitin vor den Augen Mose's, und vor den Augen der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, die vor dem Eingange des Versammlungszeltes weinten. Als dies Pinehas sah, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters; stand er auf aus der Versammlung, nahm eine Lanze in seine Hand, und ging dem Israelitischem Manne nach in das Schlafgemach, und durchbohrte Beide, den Israeliten und das Weib durch ihren Leib. Da ward die Plage abgewendet von den Söhnen Israels. Und es waren derer, die durch diese Plage gestorben, vier und zwanzig tausend. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, hat meinen Zorn gewendet von den Söhnen Israels; weil er für mich geeifert hat unter ihnen, daß ich die Söhne Israels nicht vertilgte in meinem Eifer. Daher sprich: Siehe! ich gebe ihm meinen Bund des Friedens. Und er und sein Same nach ihm soll haben den Bund des ewigen Priestertums; weil er geeifert hat für seinen Gott, und versöhnt die Söhne Israels. Und der Name des getöteten Israeliten, der getötet ward mit der Midianitin, war Simri, Salu's Sohn, Fürst eines väterlichen Hauses der Simeoniten. Und der Name des getöteten midianitischen Weibes war Kosbi, eine Tochter Zurs, der ein Volkshaupt eines väterlichen Hauses in Midian war. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Handelt feindlich gegen die Midianiter, und schlaget sie! Denn sie haben gegen euch feindlich gehandelt, durch ihre Arglist, die sie gegen euch geübt haben durch Peor, und durch Kosbi, die Tochter eines Fürsten in Midian, ihre Schwester, welche getötet wurde am Tage der Plage, wegen Peor. Zweite Musterung des Volkes.Und es geschah nach der Plage, da redete Jahwe zu Mose und zu Eleasar, dem Sohne Aaron's, dem Priester, und sprach: Nehmet die Gesamtzahl der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, vom zwanzigsten Jahre an, und darüber, nach ihren väterlichen Häusern, Alles, was zum Heere in Israel ausziehen kann. Da redeten Mose und Eleasar, der Priester, zu ihnen in den Ebenen Moabs am Jordan, Jericho gegenüber, und sprachen: Vom zwanzigsten Jahre an, und darüber, wie Jahwe geboten hat dem Mose, und den Söhnen Israels, die aus dem Lande Ägypten ausgezogen sind. Ruben, der Erstgeborne Israels, die Söhne Rubens waren: Hanoch, das Geschlecht der Hanochiten; Phallu, das Geschlecht der Phalluiten; Hezron, das Geschlecht der Hezroniten, Karmi, das Geschlecht der Karmiten. Dies sind die Geschlechter der Rubeniten, und es waren ihre Gemusterten dreiundvierzigtausendsiebenhundertdreißig. Und die Söhne Phallu's waren Eliab. Und die Söhne Eliabs: Nemuel, Dathan und Abiram. Diese, Dathan und Abiram, waren Berufene der Versammlung, welche gegen Mose und Aaron haderten in der Rotte Korahs, als sie gegen Jahwe haderten, und die Erde ihren Schlund öffnete, und sie und den Korah verschlang, da die Rotte starb, und das Feuer die zweihundertfünfzig Männer verzehrte, und sie zum Denkzeichen wurden. Aber die Söhne Korahs starben nicht. Die Söhne Simeons nach ihren Geschlechtern: Nemuel, das Geschlecht der Nemueliten; Jamin, das Geschlecht der Jaminiten; Jachin, das Geschlecht der Jachiniten; Serah, das Geschlecht der Serahniten; Saul, das Geschlecht der Sauliten. Dies sind die Geschlechter Simeons, zweiundzwanzigtausendzweihundert. Die Söhne Gads, nach ihren Geschlechtern; Zephon, das Geschlecht der Zephoniten; Haggi, das Geschlecht der Haggiten; Suni, das Geschlecht der Suniten; Osni, das Geschlecht der Osniten; Eri, das Geschlecht der Eriten; Arod, das Geschlecht der Aroditen; Areli, das Geschlecht der Areliten. Dies sind die Geschlechter der Söhne Gads, an Gemusterten waren ihrer: Vierzigtausendfünfhundert. Die Söhne Juda's: Ger und Onan; allein Ger und Onan starben im Lande Kanaan. Und es waren die Söhne Juda's nach ihren Geschlechtern: Sela, das Geschlecht der Selaniten; Pherez, das Geschlecht der Phereziten; Serah, das Geschlecht der Serahiten. Und die Söhne Pherez waren: Hezron, das Geschlecht der Hezroniten; Hamul, das Geschlecht der Hamuliten. Dies sind die Geschlechter Juda's, an Gemusterten waren ihrer: Sechsundsiebenzigtausendfünfhundert. Die Söhne Issaschars nach ihren Geschlechtern: Thola, das Geschlecht der Tholaiten; Phua, das Geschlecht der Phuaiten; Jasub, das Geschlecht der Jasubiten; Simron, das Geschlecht der Simroniten. Dies sind die Geschlechter Issaschars; an Gemusterten waren ihrer: Vierundsechzigtausenddreihundert. Die Söhne Sebulons nach ihren Geschlechtern: Sered, das Geschlecht der Serediten; Elon, das Geschlecht der Eloniten; Jahleel, das Geschlecht der Jahleeliten. Dies sind die Geschlechter der Sebuloniten; an Gemusterten waren ihrer: Sechzigtausendfünfhundert. Die Söhne Josephs nach ihren Geschlechtern: Manasse und Ephraim. Die Söhne Manasse's: Machir, das Geschlecht der Machiriten. Und Machir zeugte Gilead, wovon das Geschlecht der Gileaditen. Dies sind die Söhne Gileads: Hieser, das Geschlecht der Hieseriten; Helek, das Geschlecht der Helekiten; Asriel, das Geschlecht der Asrieliten; Sichem, das Geschlecht der Sichemiten; Semida, das Geschlecht der Semidaiten; Hepher , das Geschlecht der Hepheriten. Zelaphchad, der Sohn Hephers, hatte keine Söhne, sondern Töchter, und die Töchter Zelaphchads hießen: Mahla, und Noa, Hagla, Milka, und Thirza. Dies sind die Geschlechter Manasse's und ihre Gemusterten waren: Zweiundfünfzigtausendsiebenhundert. Dies sind die Söhne Ephraims, nach ihren Geschlechtern: Suthelah, das Geschlecht der Suthelahiten; Becher, das Geschlecht der Becheriten; Thahan, das Geschlecht der Thahaniten. Und dies sind die Söhne Suthelahs: Eran, das Geschlecht der Eraniten. Dies sind die Geschlechter der Söhne Ephraims; an Gemusterten waren ihrer: Zweiunddreißigtausendfünfhundert. Dies sind die Söhne Josephs nach ihren Geschlechtern. Die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern: Bela, das Geschlecht der Belaiten; Asbel, das Geschlecht der Asbeliten; Ahiram, das Geschlecht der Ahiramiten; Supham, das Geschlecht der Suphamiten; Hupham, das Geschlecht der Huphamiten. Und die Söhne Bela's waren: Ard und Naeman; das Geschlecht der Arditen; Naeman, das Geschlecht der Naemaniten. Dies sind die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern, und ihre Gemusterten waren: Fünfundvierzigtausendsechshundert. Dies sind die Söhne Dans nach ihren Geschlechtern: Suham, das Geschlecht der Suhamiten. Dies sind die Geschlechter Dans nach ihren Geschlechtern. Alle Geschlechter der Suhamiten betrugen nach ihren Gemusterten vierundsechzigtausendvierhundert. Die Söhne Assers nach ihren Geschlechtern: Jimna, das Geschlecht der Jimnaiten; Jiswi, das Geschlecht der Jiswiten; Beria, das Geschlecht der Beriiten. Die Söhne Beria's waren: Heber, das Geschlecht der Hebriten; Malkiel, das Geschlecht der Makieliten. Und der Name der Tochter Assers war Sarah. Dies sind die Geschlechter der Söhne Assers; an Gemusterten waren ihrer: Dreiundfünfzigtausendvierhundert. Die Söhne Naphtali's nach ihren Geschlechtern: Jahziel, das Geschlecht der Jahzieliten; Guni, das Geschlecht der Guniten; Jezer, das Geschlecht der Jezeriten; Sillem, das Geschlecht der Sillemiten. Dies sind die Geschlechter Naphtali's, nach ihren Geschlechtern, und ihre Gemusterten waren: Fünfundvierzigtausendvierhundert. Dies sind die Gemusterten der Söhne Israels: Sechsmal hunderttausendeintausendsiebenhundertunddreißig. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Unter diese soll das Land verteilt werden zum Erbeigentum nach der Zahl der Namen. Vielen gebe Viel zum Erbeigentum; und Wenigen Wenig zum Erbeigentum; Jedem soll nach dem Verhältnisse der Gemusterten sein Erbeigentum gegeben werden. Jedoch durch das Loos Teile man das Land aus, nach den Namen ihrer väterlichen Stämme sollen sie es zum Eigentum erhalten. Durch das Loos soll es als ihr Erbeigentum verteilt werden zwischen den Vielen und den Wenigen. Und dies sind die Gemusterten der Leviten nach ihren Geschlechtern: Gerson, das Geschlecht der Gersoniten; Kehath, das Geschlecht der Kehathiten; Merari, das Geschlecht der Merariten. Dies sind die Geschlechter Levi's: Das Geschlecht der Libniten, das Geschlecht der Hebroniten, das Geschlecht der Mahliten, das Geschlecht der Musiten, das Geschlecht der Korahiten. Und Kebath zeugte Amram. Und das Weib Amrams hieß Jochebed, eine Tochter Levi's, die dem Levi in Ägypten geboren worden war. Und sie gebar dem Amram Aaron und Mose, und Mirjam, ihre Schwester. Und dem Aaron wurden Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar geboren. Und Nadab und Abihu starben; weil sie fremdes Feuer vor Jahwe brachten.. Und es waren ihre Gemusterten: Drei und zwanzig tausend alle Männlichen, vom Kinde eines Monates an, und darüber; denn sie waren nicht mitgemustert unter den Söhnen Israels; weil ihnen kein Erbeigentum gegeben wurde unter den Söhnen Israels. Dies sind die von Mose und Eleasar, dem Priester, Gemusterten, welche die Söhne Israels musterten in den Ebenen Moabs, am Jordan, Jericho gegenüber. Unter diesen aber war Keiner von denen, die Mose und Aaron, der Priester, gemustert hatten, als sie die Söhne Israels in der Wüste Sinai musterten. Denn Jahwe hatte von ihnen gesagt: Sie sollen in der Wüste sterben, und kein Mann soll von ihnen übrig bleiben, außer Kaleb, der Sohn Jephunne's, und Josua, der Sohn Nuns. Erbe der Töchter, die keine Brüder haben; Josua zu Mose's Nachfolger bestimmt.Und es traten hervor die Töchter Zelaphads, des Sohnes Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasse's, des Sohnes Josephs; und dies waren die Namen seiner Töchter: Mahla, Noa, Hagla, und Milka, und Thirza. Sie stellten sich vor Mose, und vor Eleasar, den Priester, und vor die Fürsten, und vor die ganze Gemeinde, an den Eingang des Versammlungszeltes, und sprachen: Unser Vater ist gestorben in der Wüste, und er war nicht unter der Rotte, die sich zusammenrottete gegen Jahwe, unter der Rotte Korahs, sondern er starb um seiner Sünde willen; er hatte aber keine Söhne. Warum soll unsers Vaters Name ausgehen aus seinem Geschlechte, weil er keinen Sohn hat? Gib uns ein Eigentum unter den Brüdern unsers Vaters! Da brachte Mose ihre Sache vor Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Die Töchter Zelaphads haben recht gesprochen; wohl darfst du ihnen ein eigentümliches Erbgut geben unter den Brüdern ihres Vaters, und das Erbeigentum ihres Vaters an sie übergehen lassen. Und zu den Söhnen Israels rede und sprich: Wenn Jemand stirbt und keinen Sohn hat; so sollet ihr sein Erbeigentum an seine Tochter übergehen lassen. Und wenn er keine Tochter hat; so sollet ihr sein Erbeigentum seinen Brüdern geben. Und wenn er keine Brüder hat; so sollet ihr sein Erbeigentum den Brüdern seines Vaters geben. Und wenn er keine Vatersbrüder hat; so sollet ihr sein Erbeigentum seinen nächsten Blutsverwandten in seinem Geschlechte geben; der soll es in Besitz nehmen; und dies sei den Söhnen Israels zur Rechts-Satzung, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe auf diesen Berg Abarim, und besiehe das Land, das ich den Söhnen Israels gegeben habe. Und wann du es besehen hast, so wirst auch du gesammelt werden zu deinen Völkern, wie Aaron dein Bruder gesammelt worden ist, weil ihr widerspenstig waret gegen meinen Befehl in der Wüste Zin, bei dem Hader der Gemeinde, da ihr mich hättet verherrlichen sollen bei dem Wasser vor ihren Augen. Dies ist das Haderwasser zu Kadesch in der Wüste Zin. Da redete Mose zu Jahwe und sprach: Es setze Jahwe, der Gott der Geister alles Fleisches einen Mann über die Gemeinde, der vor ihnen ausgehe, und vor ihnen eingehe, und der sie ausführe, und der sie einführe, daß die Gemeinde Jahwe's nicht sei wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sprach Jahwe zu Mose: Nimm dir Josua, den Sohn Nuns, einen Mann, in dem der Geist ist, und lege ihm deine Hände auf; und stelle ihn vor Eleasar, den Priester, und vor die ganze Gemeinde; und gebiete ihm vor ihren Augen, und lege von deiner Ehre auf ihn, daß auf ihn höre die ganze Gemeinde der Söhne Israels. Er soll vor Eleasar, dem Priester stehen, der frage für ihn den Ausspruch der Urim vor Jahwe; nach seinem Befehle sollen sie ausziehen, und nach seinem Befehle sollen sie einziehen, er und alle Söhne Israels mit ihm, und die ganze Gemeinde. Und Mose machte es, wie ihm Jahwe geboten hatte; und nahm Josua, und stellte ihn vor Eleasar, den Priester, und vor die ganze Gemeinde, und legte ihm seine Hände auf, und gebot ihm, wie Jahwe geredet hatte durch Mose. Brandopfer an gewöhnlichen Tagen, und an Festtagen.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Meine Opfergabe, meine Speise, nämlich meine Opfer, zum angenehmen Geruch, sollet ihr besorgen, daß ihr sie mir darbringet zu rechter Zeit. Und sprich zu ihnen: Dies ist das Opfer, das ihr Jahwe darzubringen habet: Fehlerlose jährige Lämmer, zwei jeden Tag als beständiges Brandopfer. Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen, und das andere Lamm sollst du opfern gegen Abend, und ein Zehntel des Epha feines Mehl zum Speisopfer, mit einem Viertel Hin gestoßenen Öls begossen. Ein beständiges Brandopfer ist dies, wie es am Berge Sinai geopfert wurde, zum angenehmen Geruch, ein Opfer Jahwe's. Und ein Viertel Hin Trankopfer gehört zu jedem Lamme; im Heiligtume sollst du den Wein gießen für Jahwe. Und das zweite Lamm sollst du opfern gegen Abend; mit eben dem Speisopfer, und mit eben dem Trankopfer wie des Morgens sollst du es opfern, Jahwe zum angenehmen Geruch. Und am Sabbat zwei fehlerlose, jährige Lämmer, und zwei Zehntel feines Mehl zum Speisopfer, mit Öl begossen, nebst seinem Trankopfer. Das ist das Brandopfer an jedem Sabbat, außer dem täglichen Brandopfer, samt seinem Trankopfer. Und am Aufgang eurer Neumonde sollet ihr Jahwe ein Brandopfer bringen, zwei jährige Stiere und einen Widder, sieben fehlerlose jährige Lämmer, und drei Zehntel feines Mehl zum Speisopfer, mit Öl begossen, zu jedem Stiere, und zwei Zehntel feines Mehl als Speisopfer, mit Öl begossen, zu jedem Widder, und ein Zehntel feines Mehl zum Speisopfer, mit Öl begossen, zu jedem Lamme, ein Brandopfer zum angenehmen Geruch, ein Opfer Jahwe's. Und ihr Trankopfer sei ein halbes Hin zu jedem jungen Stier, und ein Drittel Hin zu jedem jungen Widder, und ein Viertel Hin Wein zu jedem Lamme; dies sei das Brandopfer an jedem Neumonde, an den Neumonden des Jahres. Und einen Ziegenbock soll man zum Sündopfer Jahwe darbringen, noch neben dem beständigen Brandopfer, samt seinem Trankopfer. Und im ersten Monate, am vierzehnten Tage des Monates ist das Passah Jahwe's. Und am fünfzehnten Tage dieses Monates ist Festtag; sieben Tage soll man ungesäuertes Brot essen. Am ersten Tage ist heilige Festversammlung; keine schwere Arbeit sollet ihr verrichten. Und ihr sollet Jahwe Brandopfer darbringen, zwei junge Stiere, und Einen Widder, und sieben jährige Lämmer; fehlerlose sollet ihr haben. Und ihr Speisopfer sollet ihr darbringen, feines Mehl mit Öl begossen, drei Zehntel zu jedem jungen Stier, und zwei Zehntel zu jedem Widder. Ein Zehntel sollet ihr darbringen zu jedem von den sieben Lämmern, und Einen Bock zum Sündopfer, um euch zu versöhnen. Außer dem Brandopfer des Morgens, das ein beständiges Brandopfer ist, sollet ihr dies opfern. So sollet ihr es täglich opfern sieben Tage lang, als Opferspeise, Jahwe zum angenehmen Geruch; außer dem täglichen Brandopfer soll es geopfert werden, samt seinem Trankopfer. Und am siebenten Tage sollet ihr heilige Festversammlung haben; keine schwere Arbeit sollet ihr verrichten. Und am Feste der Erstlinge, wann ihr Jahwe neues Speisopfer darbringet, nach euren Wochen, sollet ihr heilige Festversammlung haben; keine schwere Arbeit sollet ihr verrichten. Dann sollet ihr ein Brandopfer darbringen Jahwe zum angenehmen Geruch, zwei junge Stiere, und Einen Widder, und sieben jährige Lämmer, und ihr Speisopfer, feines Mehl mit Öl begossen, drei Zehntel zu jedem jungen Stier, zwei Zehntel zu jedem Widder, ein Zehntel zu jedem von den sieben Lämmern, einen Ziegenbock, euch zu versöhnen. Außer dem beständigen Brandopfer, und seinem Speisopfer, sollet ihr es opfern; fehlerlose sollet ihr haben, nebst ihrem Trankopfer. Opfergesetze.Und im siebenten Monate, am ersten Tage des Monates, sollet ihr heilige Festversammlung haben; keine schwere Arbeit sollet ihr tun, ein Tag des Posaunenhalles sei es euch! Und ihr sollet ein Brandopfer darbringen Jahwe zum angenehmen Geruch, und einen jungen Stier, und einen Widder, sieben fehlerlose jährige Lämmer, und ihr Speisopfer, feines Mehl mit Öl begossen, drei Zehntel zum Stiere, und zwei Zehntel zum Widder, und ein Zehntel zu jedem Lamme von den sieben Lämmern, und einen Ziegenbock zum Sündopfer, euch zu versöhnen; außer dem monatlichen Brandopfer und seinem Speisopfer, und dem beständigen Brandopfer mit seinem Speisopfer und ihrem Trankopfer, wie sie gesetzlich sind; ein Opfer Jahwe's zum angenehmen Geruch. Und am zehnten dieses siebenten Monates sollet ihr heilige Festversammlung haben, und euch kasteien; keine Arbeit sollet ihr verrichten. Und ihr sollet ein Brandopfer darbringen Jahwe zum angenehmen Geruch, einen jungen Stier, einen Widder, sieben jährige Lämmer; fehlerlose sollet ihr haben! nebst ihrem Speisopfer, feines Mehl mit Öl begossen, drei Zehntel zum Stier, zwei Zehntel zum Widder, ein Zehntel zu jedem von den sieben Lämmern, und einen Ziegenbock zum Sündopfer, außer dem Sündopfer der Versöhnung, und dem beständigen Brandopfer, nebst ihrem Speis- und ihrem Trankopfer. Und am fünfzehnten Tage des siebenten Monates sollet ihr heilige Festversammlung haben; keine schwere Arbeit sollet ihr verrichten; und sollet Jahwe ein Fest feiern sieben Tage. Und ihr sollet ein Brandopfer darbringen, ein Opfer Jahwe's zum angenehmen Geruch, dreizehn junge Stiere, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer; fehlerlos sollen sie sein! nebst ihrem Speisopfer, feines Mehl mit Öl begossen, drei Zehntel zu jedem von den dreizehn jungen Stieren, zwei Zehntel zu jedem von den zwei Widdern, und ein Zehntel zu jedem von den vierzehn Lämmern, und einen Ziegenbock zum Sündopfer, außer dem beständigen Brandopfer, seinem Speis- und seinem Trankopfer. Und am zweiten Tage zwölf junge Stiere, zwei Widder, vierzehn fehlerlose jährige Lämmer, nebst ihrem Speis- und ihrem Trankopfer, zu den jungen Stieren, zu den Widdern, und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, wie es gesetzlich ist, und einen Ziegenbock zum Sündopfer, außer dem beständigen Brandopfer, und seinem Speis- und seinem Trankopfer. Und am dritten Tage eilf junge Stiere, zwei Widder, vierzehn fehlerlose jährige Lämmer, nebst ihrem Speis- und ihrem Trankopfer zu den Stieren, zu den Widdern, und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, wie es gesetzlich ist, und einen Bock zum Sündopfer, außer dem beständigen Brandopfer und seinem Speis- und seinem Trankopfer. Und am vierten Tage zehn junge Stiere, zwei Widder, vierzehn fehlerlose jährige Lämmer, nebst ihrem Speis- und ihrem Trankopfer zu den jungen Stieren, zu den Widdern, und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, wie es gesetzlich ist, und einen Ziegenbock zum Sündopfer, außer dem beständigen Brandopfer, seinem Speis- und seinem Trankopfer. Und am fünften Tage neun junge Stiere, zwei Widder, vierzehn fehlerlose jährige Lämmer, nebst ihrem Speis- und ihrem Trankopfer, zu den Stieren, zu den Widdern, und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, wie es gesetzlich ist, und einen Bock zum Sündopfer, außer dem beständigen Brandopfer, nebst seinem Speis- und seinem Trankopfer. Und am sechsten Tage acht junge Stiere, zwei Widder, vierzehn fehlerlose jährige Lämmer, nebst ihrem Speis- und ihrem Trankopfer, zu den Stieren, zu den Widdern, und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, wie es gesetzlich ist, und einen Bock zum Sündopfer, außer dem beständigen Brandopfer, seinem Speis- und seinem Trankopfer. Und am siebenten Tage sieben junge Stiere, zwei Widder, vierzehn fehlerlose jährige Lämmer, nebst ihrem Speis- und ihrem Trankopfer, zu den Stieren, zu den Widdern, und zu den Lämmern nach ihrer Zahl, wie es gesetzlich ist, und einen Bock zum Sündopfer, außer dem beständigen Brandopfer, seinem Speis- und seinem Trankopfer. Am achten Tage sollet ihr Versammlung haben, keine schwere Arbeit sollet ihr verrichten. Und ihr sollet ein Brandopfer darbringen, ein Opfer Jahwe's zum angenehmen Geruch, einen jungen Stier, einen Widder, sieben fehlerlose jährige Lämmer, ihr Speis- und ihr Trankopfer, zu dem jungen Stier, zu dem Widder, und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, wie es gesetzlich ist, und einen Bock zum Sündopfer, außer dem beständigen Brandopfer, und seinem Speis- und seinem Trankopfer. Dies sollet ihr Jahwe opfern, an euern Festen, außer euern gelobten und euern freiwilligen Gaben, und euern Brandopfern, und euern Speisopfern, und euern Trankopfern, und euern Dankopfern. Und Mose sprach zu den Söhnen Israels Alles, was Jahwe dem Mose geboten hatte. Gelübde der Jungfrauen und Weiber.Und Mose redete zu den Häuptern der Stämme der Söhne Israels, und sprach: Dies ist das Wort, das Jahwe geboten hat. Wenn ein Mann Jahwe ein Gelübde tut, oder einen Eid schwört, so daß er mit einem Enthaltungsgelübde seine Seele bindet; so soll er sein Wort nicht brechen; Alles , was aus seinem Munde gegangen ist, soll er tun. Und wenn ein Weib Jahwe ein Gelübde tut, und mit einem Enthaltungsgelübde sich bindet im Hause ihres Vaters in ihren Mädchenjahren; und ihr Vater hört ihr Gelübde, und ihr Enthaltungsgelübde, das sie auf ihre Seele bindet, aber ihr Vater schweigt dazu; so sollen alle ihre Gelübde Gültigkeit haben; und alle Enthaltungsgelübde, die sie auf ihre Seele bindet, sollen Gültigkeit haben. Wenn aber ihr Vater ihr es wehrt, an dem Tage, wo er's hört, so sollen alle ihre Gelübde, und die Enthaltungsgelübde, die sie auf ihre Seele bindet, keine Gültigkeit haben, und Jahwe wird ihr vergeben; denn ihr Vater hat ihr gewehrt. Und wenn sie einem Manne gehört, und ein Gelübde auf sich legt, oder ihren Lippen etwas entfährt, was ihre Seele bindet; und ihr Mann hört es, schweigt aber dazu an dem Tage, da er es hört; so sollen ihre Gelübde Gültigkeit haben, und ihre Enthaltungsgelübde, die sie auf ihre Seele gebunden hat, sollen gelten. Wenn aber ihr Mann an dem Tage, da er es hört, ihr wehrt; so hat er ihr Gelübde aufgehoben, das auf ihr liegt, und was ihren Lippen entfahren ist, und das sie auf ihre Seele gebunden hat; und Jahwe wird ihr vergeben. Aber das Gelübde einer Witwe und einer Verstoßenen, Alles, was sie auf ihre Seele bindet, soll für sie gelten. Und wenn sie im Hause ihres Mannes ein Gelübde tut, oder ihre Seele mit einem Enthaltungsgelübde bindet durch einen Eid; und ihr Mann hört es, schweigt aber dazu, und wehrt ihr nicht; so sollen alle ihre Gelübde Gültigkeit haben und alle ihre Enthaltungsgelübde, die sie auf ihre Seele gebunden hat, sollen gelten. Wenn aber ihr Mann dieselben aufgehoben hat an dem Tage, da er sie hörte; so soll nichts von dem, was ihren Lippen entfahren ist, und keines ihrer Gelübde, und nichts von dem, womit sie ihre Seele gebunden hat, Gültigkeit haben; ihr Mann hat dieselben aufgehoben; und Jahwe wird ihr vergeben. Alle Gelübde und alle Eide der Enthaltung, sich zu kasteien, kann ihr Mann gültig erklären, und kann ihr Mann aufheben. Wenn aber ihr Mann dazu schweigt von diesem Tage bis zum folgenden; so macht er alle ihre Gelübde gültig, und alle ihre Enthaltungsgelübde, die sie auf sich legte; er macht sie gültig, weil er dazu geschwiegen hat am Tage, da er sie hörte. Wenn er sie aber aufhebt, nachdem er sie gehört hat; so hat er ihre Schuld auf sich. Dies sind die Satzungen, die Jahwe dem Mose geboten hat, zwischen dem Manne und seinem Weibe, zwischen dem Vater und seiner Tochter, während ihrer Mädchenjahre in ihres Vaters Hause. Krieg mit den Moabitern; Verteilung der Beute.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm Rache für die Söhne Israels an den Midianitern, hernach wirst du gesammelt werden zu deinem Volke. Da redete Mose zum Volke, und sprach: Rüstet unter euch Männer zum Heere aus, daß ihr über Midian herfallen, um Rache Jahwe's zu nehmen an Midian. Tausend von jedem Stamme, aus allen Stämmen Israels, sendet zum Heere. Da zählte man aus den Familien Israels Tausend von jedem Stamme, zwölf tausend Mann, gerüstet zum Heere. Mose schickte diese Tausend von jedem Stamme zum Heere, sie und Pinehas, den Sohn Eleasars, den Priester, welcher die heiligen Geräte und die Trommeten zum Lärmblasen in seiner Hand hatte. So zogen sie aus gegen Midian, wie Jahwe dem Mose geboten hatte, und töteten alles Männliche. Auch die Könige von Midian töteten sie außer ihren Erschlagenen, nämlich: Evi, Rekem, und Zur, und Hur, und Reba, fünf Könige von Midian; auch Bileam, den Sohn Beors, töteten sie mit dem Schwerte. Und die Söhne Israels führten gefangen fort die Weiber der Midianiter, und ihre Kinder, und all ihr Vieh, und all ihre Habe; und alle ihre Güter machten sie zur Beute. Und alle ihre Städte nach ihren Wohnsitzen, und alle ihre Hirtendörfer verbrannten sie mit Feuer. Und sie nahmen die ganze Beute, und Alles, was sie genommen hatten, an Menschen und Vieh; und sie brachten vor Mose, und vor Eleasar, den Priester, und vor die Gemeinde der Söhne Israels, die Gefangenen, und was sie genommen und erbeutet hatten, in das Lager, in die Ebenen Moabs, am Jordan, Jericho gegenüber. Und Mose, und Eleasar, der Priester, und alle Fürsten der Gemeinde zogen aus, ihnen entgegen, vor das Lager hinaus. Da zürnte Mose über die Befehlshaber des Heeres, die Anführer von Tausenden, und die Anführer von Hunderten, die vom Kriegszuge kamen; und Mose sprach zu ihnen: Habet ihr alle Weiber leben lassen? Siehe! Diese waren den Söhnen Israels auf den Rat Bileams die Verführung zum Frevel gegen Jahwe wegen Beors; daher die Plage über die Gemeinde Jahwe's kam. So tötet denn alles Männliche unter den Kindern; und tötet alle Weiber, die einen Mann erkannt haben durch Beischlaf eines Mannes. Aber alle jungen Mädchen, die noch keinen Beischlaf des Mannes erkannt haben, erhaltet euch am Leben. Dann lagert euch außerhalb des Lagers sieben Tage. Jeder, der einen Menschen umgebracht hat, und Jeder, der einen erschlagenen angerührt hat; ihr sollet euch entsündigen am dritten Tage, und am siebenten Tage, ihr und eure Gefangenen. Auch alle Kleider, und alle ledernen Geräte, und Alles, was aus Ziegenhaaren gemacht ist, und alle hölzernen Geräte sollet ihr entsündigen. Da sprach Eleasar, der Priester, zu den Männern vom Heere, die in den Krieg gezogen waren: Dies ist die Satzung des Gesetzes, die Jahwe dem Mose geboten hat: Gold, und Silber, Erz, Eisen, Zinn, und Blei; Alles, was durch das Feuer geht, lasset durch das Feuer gehen, daß es rein werde; doch soll es durch Reinigungswasser entsündigt werden. Alles aber, was nicht durch das Feuer geht, lasset durch das Wasser gehen. Und waschet eure Kleider am siebenten Tage, dann seid ihr rein; und nachher dürfet ihr in's Lager kommen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm die Gesamtzahl des Erbeuteten und der Gefangenen, von Menschen und Vieh, du, und Eleasar, der Priester, und die väterlichen Häupter der Gemeinde, und Teilet die Beute zwischen denen, die den Krieg geführt haben; die zum Heere ausgezogen, und zwischen der ganzen Gemeinde. Aber hebe Jahwe eine Abgabe von den Kriegsmännern, die zum Heere auszogen, Eins von fünfhundert, von Menschen, und vom Rindvieh, und von Eseln, und vom Kleinvieh. Von ihrer Hälfte nehmet es, und gib es Eleasar, dem Priester, als Hebopfer Jahwe's. Und von der Hälfte der Söhne Israels nimm Eins von fünfzig, von Menschen, und vom Rindvieh, und von Eseln, und vom Kleinvieh, von allem Vieh; und gib es den Leviten, die besorgen, was an der Wohnung Jahwe's zu besorgen ist. Und Mose und Eleasar, der Priester, machten es, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und es war die Ausbeute, was nämlich von der Beute übrig war, die das Kriegsvolk erbeutet hatte: sechsmal hundertfünfundsiebzigtausend Stücke Kleinvieh, und zweiundsiebzigtausend Stücke Rindvieh, und einundsechzigtausend Esel. Und der Menschen, der Weiber, die noch keinen Beischlaf des Mannes erkannt hatten, waren zweiunddreißigtausend. Also betrug die Hälfte, nämlich der Anteil derer, die zum Heere ausgezogen waren, an Kleinvieh: dreimal hundertsiebenunddreißigtausendfünfhundert Stücke; davon die Abgabe an Jahwe an Kleinvieh: sechshundertfünfundsiebzig Stücke; und an Rindvieh: sechs und dreißig tausend Stücke; davon die Abgabe an Jahwe: zwei und siebenzig; und an Eseln: dreißigtausendfünfhundert; davon die Abgabe an Jahwe: einundsechzig; und an Menschen: sechzehn tausend; davon die Abgabe an Jahwe: zwei und dreißig Seelen. Und Mose gab die Abgabe als Hebopfer Jahwe's Eleasar, dem Priester, wie Jahwe dem Mose geboten hatte, nämlich von der Hälfte der Söhne Israels, denen Mose von den Kriegsleuten die Hälfte abgeben ließ. Hingegen die Hälfte der Gemeinde betrug an Kleinvieh: dreimal hundertsiebenunddreißigtausendfünfhundert Stücke; und an Rindvieh: sechs und dreißig tausend Stücke; und an Eseln: dreißigtausendfünfhundert; an Menschen: sechzehn tausend Seelen. Und Mose nahm von der Hälfte der Söhne Israels Eins von fünfzig, von Menschen, und von Vieh, und gab es den Leviten, die besorgten, was in der Wohnung Jahwe's zu besorgen war, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Da traten vor Mose die Befehlshaber, die über die Abteilungen im Heere gesetzt waren, nämlich die Anführer von Tausenden, und die Anführer von Hunderten; und sprachen zu Mose: Deine Knechte haben die Zahl der Kriegsleute aufgenommen, die unter uns stehen; und es fehlt von ihnen nicht Einer; darum bringen wir Jahwe die Opfergabe, was Jeder erhalten hat an goldenen Geschmeiden: Armbänder, und Handbänder, und Siegelringe, und Ohrringe, und Goldküchelchen, um uns zu versöhnen vor Jahwe. Da nahm Mose, und Eleasar, der Priester, von ihnen das Gold, allerlei verfertigtes Geschmeide; und das ganze Gold, welches sie Jahwe zum Hebopfer darbrachten, betrug sechzehntausendsiebenhundertfünfzig Sekel, das von den Anführern der Tausende, und von den Anführern der Hunderte. Die Kriegsleute hatten Jeder für sich Beute gemacht. Und es nahm Mose, und Eleasar, der Priester, das Gold von den Anführern der Tausende und Hunderte, und brachten es in's Versammlungszelt, zur Erinnerung der Söhne Israels vor Jahwe. Die Stämme Ruben, Gad, und der halbe Stamm Manasse erhalten ihren Teil östlich vom Jordan.Und die Söhne Rubens, und der Söhne Gads hatten große, sehr starke Herden; und sie sahen das Land Jaser, und das Land Gilead; und siehe! der Ort war ein Ort für Herden. Da kamen die Söhne Gads, und die Söhne Rubens, und redeten zu Mose, und zu Eleasar, dem Priester, und zu den Fürsten der Gemeinde, und sprachen: Ataroth, und Dibon, und Jaser, und Nimrah, und Hesbon, und Eleale, und Sebam, und Nebo, und Beon, das Land, das Jahwe geschlagen hat vor der Gemeinde Israels, ist ein Land für Herden, und deine Knechte haben Herden. Und sie sprachen: Wenn wir Gnade gefunden haben in deinen Augen; so gebe man dies Land deinen Knechten zum Besitz; laß uns nicht über den Jordan ziehen. Da sprach Mose zu den Söhnen Gads, und zu den Söhnen Rubens: Sollen eure Brüder in den Krieg ziehen, und ihr wollet hier sitzen? Und warum wollet ihr das Herz der Söhne Israels abwenden, daß sie nicht hinüberziehen in das Land, das Jahwe ihnen gegeben hat? So haben es eure Väter gemacht, da ich sie aussandte von Kadesch-Barnea, um das Land zu besehen. Und sie gingen hinauf an den Traubenbach und sahen das Land, und wendeten das Herz der Söhne Israels ab, so daß sie nicht in das Land gehen wollten, das Jahwe ihnen gegeben hatte. Da entbrannte der Zorn Jahwe's an jenem Tage, und er schwur und sprach: Nie sollen diese Männer, die von Ägypten heraufgezogen sind, von Zwanzigjährigen an und darüber, das Land sehen, das ich Abraham, Isaak, und Jakob zugeschworen habe; denn sie haben mir nicht vollkommen gehorcht; außer Kaleb, der Sohn Jephunne's, der Kenissite, und Josua, der Sohn Nuns; denn sie haben Jahwe vollkommen gehorcht. Und Jahwe zürnte über Israel, und ließ sie umherirren in der Wüste vierzig Jahre, bis das ganze Geschlecht aufgerieben war, welches Böses getan hatte vor Jahwe. Und siehe! ihr seid aufgestanden an eurer Väter Statt, eine Brut sündhafter Männer, um noch zu vermehren die Zornglut Jahwe's gegen Israel. Wenn ihr euch abkehrt von ihm; so wird er es noch länger in der Wüste lassen; und ihr werdet dies ganze Volk zu Grunde richten. Da traten sie zu ihm, und sprachen: Schafhürden wollen wir hier bauen für unsere Herden, und Städte für unsere Kinder. Und wir wollen uns rüsten, und vor den Söhnen Israels her eilen, bis wir sie gebracht haben an ihren Ort; und unsere Kinder sollen in den festen Städten bleiben, wegen der Einwohner des Landes. Wir wollen nicht zurückkehren in unsere Häuser, bis die Kinder Israels, Jedes sein Erbeigentum, in Besitz genommen. Denn wir wollen mit ihnen kein Eigentum haben jenseits des Jordans, und weiter hinaus; weil uns unser Erbeigentum diesseits des Jordans gegen Sonnenaufgang zugefallen ist. Da sprach Mose zu ihnen: Wenn ihr dies tut, wenn ihr euch rüsten wollet vor Jahwe zum Kriege; und alle Gerüsteten unter euch über den Jordan ziehen vor Jahwe; bis er seine Feinde vor sich her vertrieben hat, und das Land unterjocht ist vor Jahwe; dann möget ihr zurückkehren, und ihr seid schuldlos vor Jahwe und vor Israel, und dieses Land soll euch als Eigentum gehören vor Jahwe. Wenn ihr es aber nicht so machet; siehe! so sündiget ihr gegen Jahwe, und ihr werdet erfahren, daß euch eure Sünde treffen wird. Bauet euch Städte für eure Kinder, und Hürden für eure Schafe, und was aus eurem Munde gegangen ist, das tut! Da redeten die Söhne Gads, und die Söhne Rubens zu Mose und sprachen: Deine Knechte werden tun, wie unser Herr befiehlt. Unsere Kinder, unsere Weiber, unsere Herden, und all unser Vieh sollen hier in den Städten Gileads bleiben; und deine Knechte werden hinüberziehen, alle gerüstet im Heere, vor Jahwe zum Kriege, wie unser Herr spricht. Da gebot Mose ihrer wegen Eleasar, dem Priester, und Josua, dem Sohne Nuns, und den väterlichen Häuptern der Stämme von den Söhnen Israels. Und Mose sprach zu ihnen: Wenn die Söhne Gads, und die Söhne Rubens mit euch hinüber ziehen über den Jordan, alle gerüstet zum Kriege vor Jahwe; und wenn das Land unterjocht ist vor euch; so sollet ihr ihnen das Land Gilead zum Eigentum geben. Wenn sie aber nicht mit euch gerüstet ziehen, so sollen sie mit euch ein Eigentum erhalten im Lande Kanaan. Und die Söhne Gads, und die Söhne Rubens antworteten und sprachen: Was Jahwe geredet hat zu seinen Knechten, das wollen wir tun. Gerüstet wollen wir hinüber ziehen vor Jahwe in das Land Kanaan, unser Erbeigentum aber bleibe diesseits des Jordans. So gab ihnen Mose, den Söhnen Gads, und den Söhnen Rubens, und dem halben Stamm Manasse's, des Sohnes Josephs, das Reich Sihons, des Königes der Amoriter, und das Reich Ogs, des Königes von Basan, das Land mit seinen Städten, bis an die Grenzen, die Städte des Landes ringsum. Da bauten die Söhne Gads Dibon, und Ataroth, Aroer, und Ataroth-Sophan, und Jaser und Jogbeha, und Beth-Nimran und Beth-Haran, feste Städte und Schafhürden. Und die Söhne Rubens bauten Hesbon, und Eleale, und Kiriathaim, und Nebo und Baal-Meon, deren Namen geändert wurden, und Sibma; und sie gaben den Städten, die sie bauten, Namen. Und die Söhne Machirs, des Sohnes Manasse's, gingen nach Gilead, und nahmen es ein; und sie vertrieben die Amoriter, die darin waren. Und Mose gab Gilead Machir dem Sohne Manasse's, welcher darin wohnte. Und Jair, der Sohn Manasse's, ging und nahm ihre Hirtendörfer weg, und nannte sie Hawoth-Jair (Hirtendörfer Jairs). Und Nobah ging und nahm Kenath weg mit seinen Töchterstädten, und nannte es Nobah nach seinem Namen. Verzeichnis der Lagerstätten; Befehl der Ausrottung des Götzendienstes, und der früheren Einwohner in Kanaan.Dies sind die Lagerstätten der Söhne Israels, wie sie aus Ägypten zogen, in ihren Heereszügen, unter Mose und Aaron. Und Mose schrieb ihren Auszug auf nach ihren Lagerstätten nach dem Befehle Jahwe's; und dies waren ihre Lagerstätten bei ihrem Auszug: Sie brachen von Ramses auf im ersten Monate, am fünfzehnten Tage des ersten Monates; am Tage nach dem Passah zogen die Söhne Israels aus mit hocherhabner Hand, vor den Augen ganz Ägyptens. Und die Ägypter begruben die, welche Jahwe unter ihnen geschlagen hatte, nämlich alle Erstgeburt. Auch an ihren Göttern hatte Jahwe Strafgerichte geübt. Und die Söhne Israels brachen von Ramses auf, und lagerten sich in Sukkoth. Und sie brachen von Sukkoth auf, und lagerten sich in Etham, das am Ende der Wüste liegt. Und sie brachen von Etham auf, und kehrten zurück nach Pi-Hahiroth, welches vor Baal- Zephon liegt, und lagerten sich vor Migdol. Und sie brachen von Hahiroth auf, und gingen mitten durch das Meer in die Wüste; und gingen drei Tagreisen weit in der Wüste Etham, und lagerten sich in Mara. Und sie brachen von Mara auf und kamen nach Elim; und in Elim waren zwölf Wasserquellen, und siebenzig Palmbäume; und sie lagerten sich daselbst. Und sie brachen von Elim auf, und lagerten sich am Schilfmeer. Und sie brachen vom Schilfmeer auf, und lagerten sich in der Wüste Sin. Und sie brachen von der Wüste Sin auf, und lagerten sich in Dophka. Und sie brachen von Dophka auf, und lagerten sich in Alusch. Und sie brachen von Alusch auf, und lagerten sich in Rephidim; und dort hatte das Volk kein Wasser zu trinken. Und sie brachen von Rephidim auf, und lagerten sich in der Wüste Sinai. Und sie brachen von der Wüste Sinai auf, und lagerten sich bei den Lustgräbern. Und sie brachen von den Lustgräbern auf, und lagerten sich in Hazeroth. Und sie brachen von Hazeroth auf, und lagerten sich in Rithma. Und sie brachen von Rithma auf, und lagerten sich in Rimmon-Pharez. Und sie brachen von Rimmon-Pharez auf, und lagerten sich in Libna. Und sie brachen von Libna auf, und lagerten sich in Rissa. Und sie brachen von Rissa auf, und lagerten sich in Kehelatha. Und sie brachen von Kehelatha auf, und lagerten sich an dem Berge Sepher. Und sie brachen von dem Berge Sepher auf, und lagerten sich in Harada. Und sie brachen von Harada auf, und lagerten sich in Makeheloth. Und sie brachen von Makeheloth auf, und lagerten sich in Thahath. Und sie brachen von Thahath auf, und lagerten sich in Tharah. Und sie brachen von Tharah auf, und lagerten sich in Mithka. Und sie brachen von Mithka auf, und lagerten sich in Hasmona. Und sie brachen von Hasmona auf, und lagerten sich in Moseroth. Und sie brachen von Moseroth auf, und lagerten sich in Bene-Jaakan. Und sie brachen von Bene-Jaakan auf, und lagerten sich in Hor-Gidgad. Und sie brachen von Hor-Gidgad auf, und lagerten sich in Jobatha. Und sie brachen von Jobatha auf, und lagerten sich in Abrona. Und sie brachen von Abrona auf, und lagerten sich in Ezjon-Geber. Und sie brachen von Ezjon-Geber auf, und lagerten sich in der Wüste Zin, das ist Kadesch. Und sie brachen von Kadesch auf, und lagerten sich am Berge Hor, an der Grenze des Landes Edom. Da ging Aaron, der Priester, auf den Berg Hor, nach dem Befehle Jahwe's, und starb daselbst im vierzigsten Jahre nach dem Auszuge der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten, im fünften Monate, am ersten des Monates. Und Aaron war hundertdreiundzwanzig Jahre alt, da er starb auf dem Berge Hor. Da hörte es der Kananiter, der König von Arad, welcher in der Südgegend im Lande Kanaan wohnte, daß die Söhne Israels kämen. Und sie brachen vom Berge Hor auf, und lagerten sich in Zalmona. Und sie brachen von Zalmona auf, und lagerten sich in Phunon. Und sie brachen von Phunon auf, und lagerten sich in Oboth. Und sie brachen von Oboth auf, und lagerten sich in Ije-Haabarim, an der Grenze Moabs. Und sie brachen von Ijim auf, und lagerten sich in Dibon Gad. Und sie brachen von Dibon Gad auf, und lagerten sich in Almon-Diblathaim. Und sie brachen von Almon-Diblathaim auf, und lagerten sich am Gebirge Abarim vor Nebo. Und sie brachen von dem Gebirge Abarim auf, und lagerten sich in den Ebenen Moabs, am Jordan, Jericho gegenüber. Und sie lagerten sich am Jordan von Beth-Jesimoth an bis Abel-Sittim, in den Ebenen Moabs. Da redete Jahwe zu Mose in den Ebenen Moabs am Jordan, Jericho gegenüber, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan gehet, in das Land Kanaan; so sollet ihr alle Einwohner des Landes vor euch austreiben, und alle ihre Bilderschriftsteine zerstören, und alle ihre gegossenen Bilder sollet ihr zerstören, und alle ihre Höhen vernichten. Wenn ihr das Land gesäubert habet, so wohnet darin; denn ich übergebe euch dieses Land zum Besitz. Und ihr sollet das Land zum Erbeigentum verteilen durch das Loos, nach euern Geschlechtern; dem Zahlreicheren gebet ein größeres Erbeigentum, und dem Minderzahlreichen ein kleineres; wohin Einem das Loos fällt, da wird es ihm angewiesen; nach den Stämmen eurer Väter sollet ihr das Erbeigentum verteilen. Wenn ihr aber die Einwohner des Landes nicht vor euch austreibet, so werden die, welche ihr von ihnen übrig lasset, Dorne in euern Augen, und Stacheln in euern Seiten werden, und euch anfeinden in dem Lande, darin ihr wohnet. Und es wird geschehen, was ich mir vorgenommen habe, ihnen zu tun, das werde ich euch tun. Grenzen des Landes; Namen der Männer, die die Austeilung besorgen sollen.Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land Kanaan kommet, jenes Land, das euch zum Erbeigentum zufällt, das Land Kanaan nach seinen Grenzen; so sei für euch die Ecke der Südgegend, von der Wüste Zin an neben Edom; und eure Südgrenze fange vom östlichen Ende des Salzmeeres an; und eure Grenze wende sich südlich nach der Höhe Akrabbim, und gehe durch Zin, und laufe südlich aus nach Kadesch-Barnea, laufe dann nach Hazar-Addar aus, und gehe nach Azmon; dann wende sich die Grenze von Azmon nach dem Bach Ägyptens zu, und laufe aus bis zum Meere. Und zur Westgrenze habet ihr das große Meer, zugleich als Grenze; dies sei eure Westgrenze. Und dies sei eure Nordgrenze: Vom großen Meere sollet ihr eure Grenze ziehen nach dem Berge Hor zu. Vom Berge Hor sollet ihr eure Grenze ziehen, bis man nach Hamath kommt, und eure Grenze soll auslaufen nach Zedad. Dann laufe die Grenze nach Siphron aus, und gehe bis nach Hazar-Enan; dies sei eure Nordgrenze. Und gegen Osten sollet ihr euch eure Grenze ziehen von Hazar-Enan bis nach Sepham. Und die Grenze gehe herab von Sepham nach Ribla, östlich von Ain; dann gehe sie herab, und streife die Ufer des Meeres Kinnereth gegen Osten, und gehe am Jordan herab, und endige sich im Salzmeere. Dies sei euer Land mit seinen Grenzen im Umkreise. Da gebot Mose den Söhnen Israels, und sprach: Dies ist das Land, das ihr durch das Loos zum Besitz erhalten sollet, welches Jahwe den neun Stämmen und dem halben Stamme zu geben befohlen hat. Denn es haben der Stamm der Söhne Rubens nach seinen väterlichen Häusern, und der Stamm der Söhne Gads, nach seinen väterlichen Häusern, und der halbe Stamm Manasse's, ihr Eigentum erhalten. Diese zwei Stämme und der halbe Stamm haben ihr Besitztum erhalten diesseits des Jordans, Jericho gegenüber, östlich, gegen Sonnenaufgang. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Dies sind die Namen der Männer, die das Land unter euch Teilen sollen: Eleasar, der Priester, und Josua, der Sohn Nuns. Und von jedem Stamme sollet ihr Einen Fürsten zur Verteilung des Landes nehmen. Und dies sind die Namen der Männer: Vom Stamme Juda Kaleb, der Sohn Jephunne's. Und vom Stamme der Söhne Simeons Semuel, der Sohn Ammihuds. Vom Stamme Benjamin Elidad, der Sohn Kislons. Und vom Stamme der Söhne Dans der Fürst Bukki, der Sohn Jogli's. Von den Söhnen Josephs, vom Stamme der Söhne Manasse's der Fürst Hanniel, der Sohn Ephods. Und vom Stamme der Söhne Ephraims der Fürst Kemuel, der Sohn Siphtans. Und vom Stamme der Söhne Sebulons der Fürst Elizaphan, der Sohn Parnachs. Und vom Stamme der Söhne Issaschars der Fürst Paltiel, der Sohn Assans. Und vom Stamme der Söhne Assers, der Fürst Ahihud, der Sohn Selomi's. Und vom Stamme der Söhne Naphtali's der Fürst Pedahel, der Sohn Ammihuds. Diese sind es, denen Jahwe gebot, die Söhne Israels zu Teilen in das Land Kanaan. Leviten- und Zufluchts-StädteUnd Jahwe redete zu Mose in den Ebenen Moabs, am Jordan, Jericho gegenüber, und sprach: Gebiete den Söhnen Israels, daß sie den Leviten von ihrem eigentümlichen Besitze Städte zum Wohnen geben; und einen Bezirk zu den Städten im Umkreise derselben sollet ihr den Leviten geben. Die Städte sollen ihnen zur Wohnung dienen, und ihre Bezirke für ihr Vieh, und ihre Habe, und alle ihre Tiere. Und die Bezirke der Städte, die ihr den Leviten gebet, seien von der Mauer der Stadt auswärts tausend Ellen im Umkreise. Und messet außerhalb der Stadt, die Ostseite zwei tausend Ellen, und die Südseite zwei tausend Ellen, und die Westseite zwei tausend Ellen, und die Nordseite zwei tausend Ellen, daß die Stadt in der Mitte sei; dies seien die Bezirke ihrer Städte. Und von den Städten, die ihr den Leviten gebet, sollen sechs Zufluchts-Städte sein, die ihr hergeben sollet, daß, wer getötet hat, dahin fliehen kann; und außer diesen gebet ihnen noch zwei und vierzig Städte. Sämtliche Städte, die ihr den Leviten gebet, seien acht und vierzig Städte, sie und ihre Bezirke. Und zu diesen Städten, die ihr vom Besitze der Söhne Israels gebet, nehmet mehrere von dem, der mehr hat, und wenigere von dem, der wenig hat; Jeder gebe nach dem Verhältnis des Erbeigentumes, das er besitzt, von seinen Städten den Leviten. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan gehet in's Land Kanaan; so wählet euch passende Städte, die euch zu Zufluchts-Städten dienen, daß dahin fliehen kann, wer getötet hat, wer einen Menschen erschlagen hat aus Versehn. Und diese Städte sollen euch dienen zur Zuflucht vor dem Bluträcher, damit Niemand, der getötet hat, umkomme, bis er vor der Gemeinde vor Gericht gestanden. Und von den Städten, die ihr gebet, sollen euch sechs als Zufluchts-Städte dienen. Gebet drei Städte diesseits des Jordans, und gebet drei Städte im Lande Kanaan; dieses sollen euch Zufluchts-Städte sein. Für die Söhne Israels, und für den Fremden, und für den Einsassen unter euch sollen diese sechs Städte zur Zuflucht dienen, damit Jeder dahin fliehen kann, der einen Menschen aus Versehen erschlagen hat. Und wenn er ihn mit einem eisernen Geräte geschlagen hat, daß er starb; so ist er ein Mörder, und der Mörder soll getötet werden. Und wenn er ihn mit einem Stein in der Hand, mit dem man getötet werden kann, geschlagen hat, daß er starb; so ist er ein Mörder, und der Mörder soll getötet werden. Oder wenn er ihn mit einem hölzernen Geräte in der Hand, mit dem man getötet werden kann, geschlagen hat, daß er starb; so ist er ein Mörder, und der Mörder soll getötet werden. Der Bluträcher soll den Mörder töten; wo er ihn trifft, soll er ihn töten. Und wenn er ihn aus Haß gestoßen, oder mit Hinterlist auf ihn geworfen hat, daß er starb; oder wenn er ihn aus Feindschaft mit seiner Hand geschlagen hat, daß er starb; so soll der, welcher ihn geschlagen hat, getötet werden; er ist ein Mörder; der Bluträcher soll den Mörder töten, wo er ihn trifft. Wenn er ihn aber unversehens, nicht aus Feindschaft, gestoßen, oder ohne Hinterlist irgendein Geräte auf ihn geworfen, oder mit irgendeinem Steine, mit welchem getötet werden kann, ohne es zu sehen, auf ihn geworfen hat, daß er starb, und er also weder sein Feind war, noch seinen Schaden suchte; so soll die Gemeinde richten zwischen dem, welcher erschlagen hat, und zwischen dem Bluträcher, nach diesen Gesetzen; und die Gemeinde soll den, welcher getötet hat, aus der Hand des Bluträchers retten, und die Gemeinde soll ihn in seine Zufluchts-Stadt zurückbringen, wohin er geflohen war, und er soll darin bleiben, bis der Hohepriester gestorben ist, den man mit heiligem Öle gesalbt hat. Und wenn der, welcher getötet hat, über die Grenze seiner Zufluchts-Stadt hinausgeht, wohin er geflohen ist; und es findet ihn der Bluträcher außerhalb der Grenze seiner Zufluchts-Stadt, und der Bluträcher ermordet den, welcher getötet hat; so hat er keine Blutschuld. Denn in seiner Zufluchts-Stadt hätte er bleiben sollen, bis der Hohepriester gestorben war; und wenn der Hohepriester gestorben ist, so kann der, welcher getötet hat, in das Land seines Besitztums zurückkehren. Und dieses sei euch zur Rechtssatzung durch eure Nachkommen hinab, in allen euern Wohnungen. So oft Einer einen Menschen totschlägt, so soll man nach der Aussage der Zeugen den Mörder töten; aber Ein Zeuge kann nicht gegen Jemand zeugen, daß er sterben müsse. Auch dürfet ihr kein Lösegeld nehmen für das Leben des Mörders, der des Todes schuldig ist; sondern er soll getötet werden. Auch dürfet ihr kein Lösegeld nehmen für die Flucht in seine Zufluchts-Stadt, daß er zurückkehren, und in seinem Lande wohnen dürfte, bis der Priester stirbt. Und ihr sollet das Land, in dem ihr seid, nicht entweihen; denn jenes Blut entweiht das Land, und das Land kann nicht versöhnt werden für das Blut, das darin vergossen worden, außer durch das Blut dessen, der es vergossen hat. Verunreinigt also das Land nicht, in dem ihr wohnet, in dessen Mitte ich wohne; denn ich Jahwe wohne unter den Söhnen Israels. Heiraten der Töchter, die keine Brüder haben.Und es traten herzu die Familien-Häupter aus dem Geschlechte der Söhne Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasse's, von den Geschlechtern der Söhne Josephs, und redeten vor Mose und vor den Fürsten, den Familien-Häuptern der Söhne Israels, und sprachen: Unserm Herrn hat Jahwe geboten, das Land durch's Loos als Erbeigentum den Söhnen Israels zu verteilen; und unserm Herrn ist befohlen worden von Jahwe, das Erbeigentum Zelaphads, unsers Bruders, seinen Töchtern zu geben. Aber wann sie ein Anderer von den Söhnen der Stämme der Söhne Israels zu Weibern erhält; so geht ihr Erbeigentum vom Erbeigentum unserer Väter ab, und geht über zu dem Erbeigentum jenes Stammes, zu dem sie übergehen; also geht es vom Lose unsers Erbeigentumes ab. Und wann die Söhne Israels das Jobeljahr haben, so bleibt ihr Erbeigentum bei dem Erbeigentume des Stammes, zu welchem sie gehören; und dem Erbeigentume des Stammes unserer Väter wird ihr Erbeigentum entzogen. Da gebot Mose den Söhnen Israels nach dem Befehle Jahwe's, und sprach: Wahr spricht der Stamm der Söhne Josephs. Dieses ist's, was Jahwe in Betreff der Töchter Zelaphads verordnet, indem er spricht: Sie mögen zu Weibern werden, wie es gut ist in ihren Augen, nur sollen sie in dem Geschlechte ihres väterlichen Stammes zu Weibern werden; damit kein Erbeigentum der Söhne Israels von einem Stamm zum andern übergehe, sondern Jeder von den Söhnen Israels soll an dem Erbeigentum seines väterlichen Stammes hängen. Und jede Tochter, der ein Erbeigentum zufällt von den Stämmen der Söhne Israels, soll das Weib Eines vom Geschlechte ihres väterlichen Stammes werden, damit von den Söhnen Israels Jeder das Erbeigentum seiner Väter zum Besitz erhalte. Und es soll kein Erbeigentum von einem Stamme zum andern übergehen, sondern Jeder von den Stämmen der Söhne Israels soll an seinem Erbeigentum hängen. Wie Jahwe dem Mose geboten hatte, so machten es die Töchter Zelaphads. Und es wurden Mahla, Thirza, und Hagla, und Milka, und Noa, die Töchter Zelaphads, die Weiber der Söhne ihrer Vaters-Brüder. Männern von den Geschlechtern der Söhne Manasse's, des Sohnes Josephs, gaben sie sich zu Weibern; und ihr Erbeigentum blieb beim Stamme des Geschlechtes ihrer Väter. Dieses sind die Gebote und die Rechte, die Jahwe durch Mose den Söhnen Israels gegeben hat, in den Ebenen Moabs, am Jordan, Jericho gegenüber. Mose erzählt dem Volke die Geschichten vom Auszuge aus Ägypten, bis zum mißlungenen Versuche in's Land einzudringen.Dies sind die Worte, welche Mose geredet hat zu ganz Israel jenseits des Jordans, in der Wüste, in der Ebene dem Schilfmeere gegenüber, zwischen Pharan, und zwischen Tophel, und Laban, und Hazeroth, und Di-Sahab, eilf Tagreisen vom Horeb, gegen das Gebirge Seir hin, bis Kadesch-Barnea. Und es geschah im vierzigsten Jahre im elften Monate, am ersten des Monates, da redete Mose zu den Söhnen Israels Alles, was ihm Jahwe an sie aufgetragen, nachdem er geschlagen hatte Sihon, den König der Amoriter, der in Hesbon wohnte, und Og, den König von Basan, der in Astharoth wohnte, in Edrei. Jenseits des Jordans, im Lande Moab begann Mose dieses Gesetz auszulegen, und sprach: Jahwe, unser Gott, hat zu uns geredet auf dem Horeb, und gesprochen: Lange genug seid ihr jetzt an diesem Berge geblieben. Wendet euch, und brechet auf, und kommet zum Gebirge der Amoriter, und zu allen ihren Anwohnern in der Ebene, auf dem Gebirge, und in der Niederung, im Süden, und am Gestade des Meeres, in das Land Kanaan, und zum Libanon, bis zum großen Strome, dem Strome Phrath. Siehe! ich habe euch das Land gegeben, gehet hinein, und nehmet in Besitz das Land, das Jahwe euern Vätern zugeschworen hat, dem Abraham, Isaak, und Jakob, es ihnen zu geben, und ihrem Samen nach ihnen. Und ich redete zu euch in jener Zeit, und sprach: Ich allein vermag es nicht, euch zu tragen. Jahwe, euer Gott, hat euch gemehrt; ja siehe! ihr seid heute gleich den Sternen des Himmels an Menge. Jahwe, der Gott eurer Väter, füge zu euch, so viel ihr seid, noch so viel tausendmal mehr, und segne euch, wie er zu euch geredet hat. Wie kann ich allein tragen eure Beschwerde, und eure Last, und eure Streitigkeiten? Wählet euch weise, und verständige, und geachtete Männer aus euern Stämmen, die will ich zu euern Häuptern machen. Und ihr antwortetet mir, und spracht: Es ist gut, was du gesprochen hast, zu tun. Da nahm ich die Häupter eurer Stämme, weise und geachtete Männer, und machte sie zu Häuptern über euch, zu Häuptern über Tausend, zu Häuptern über Hundert, und zu Häuptern über Fünfzig, und zu Häuptern über Zehn, und zu Vorstehern bei euren Stämmen. Und ich gebot euern Richtern zu jener Zeit und sprach: Verhöret eure Brüder, und richtet gerecht zwischen dem Einen und dem Andern, und dem Fremdling. Ihr sollet nicht die Person ansehen im Gericht; den Kleinen, wie den Großen sollet ihr anhören; ihr sollet euch vor Niemand scheuen, denn das Gericht ist Gottes; und was euch zu schwer ist, bringet vor mich, so will ich es verhören. Und ich gebot euch in jener Zeit Alles, was ihr tun sollet. Und wir brachen auf vom Horeb, und gingen durch diese ganze große, furchtbare Wüste, die ihr gesehen habet, nach dem Gebirge der Amoriter zu, wie Jahwe, unser Gott, uns geboten hatte, und kamen nach Kadesch-Barnea. Da sprach ich zu euch: Ihr seid an das Gebirge der Amoriter gekommen, das Jahwe, unser Gott, uns geben wird. Siehe! Jahwe, dein Gott, hat dir das Land gegeben, ziehe hinauf, nimm es ein, wie Jahwe, der Gott deiner Väter zu dir geredet hat, fürchte dich nicht, und zage nicht! Da tratet ihr Alle vor mich, und spracht: Wir wollen Männer vor uns her senden, die sollen uns das Land ausforschen, und uns Kunde bringen, auf welchem Wege wir hinaufziehen müssen, und zu welchen Städten wir kommen werden. Da dieser Vorschlag mir wohl gefiel, nahm ich aus euch zwölf Männer, aus jedem Stamme Einen Mann. Und sie wandten sich, und gingen auf das Gebirge hinauf, und kamen bis in das Tal Eschkol (d.h. Traubental), und spähten es aus. Und sie nahmen in ihre Hand von der Frucht des Landes, und brachten uns Kunde und sprachen: Gut ist das Land, das Jahwe, unser Gott, uns geben will. Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen, und waret ungehorsam gegen den Befehl Jahwe's, eures Gottes; Und ihr murrtet in euern Zelten, und spracht: Weil Jahwe uns haßte, hat er uns ausgeführt aus dem Lande Ägypten, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, und uns zu vertilgen. Wo sollen wir hinaufziehen? Unsere Brüder haben unser Herz verzagt gemacht, indem sie sprachen: Das Volk ist größer und höher gewachsen, als wir; die Städte sind groß und befestigt bis an den Himmel; auch Söhne Enaks haben wir dort gesehen. Da sprach ich zu euch: Erschrecket nicht, und fürchtet euch nicht vor ihnen! Jahwe, euer Gott, der vor euch hergeht, der wird für euch streiten, wie er Alles mit euch gemacht hat in Ägypten, vor euern Augen; und in der Wüste - wie du es gesehen hast - wo dich Jahwe dein Gott getragen hat, wie Jemand seinen Sohn trägt, auf allen Wegen, die ihr ginget, bis ihr kamt an diesen Ort. Allein trotzdem glaubtet ihr eurem Gott, Jahwe, nicht, ihm, der vor euch herging auf dem Wege, um euch einen Ort zu erkunden, wo ihr euch lagern könntet, im Feuer bei der Nacht, daß ihr auf dem Wege sahet, den ihr ginget, und in einer Wolke bei Tag. Und Jahwe hörte eure Worte, und zürnte, und schwur, und sprach: Keiner von diesen Männern, diesem bösen Geschlechte, soll das gute Land sehen, das ich euern Vätern zu geben geschworen habe, außer Kaleb, der Sohn Jephunne's, der wird es sehen, und ihm will ich das Land geben, das er betreten hat, und seinen Söhnen, weil er Jahwe vollkommen nachfolgte. Auch über mich zürnte Jahwe um euretwillen, und sprach: Auch du sollst nicht dorthin kommen! Josua, der Sohn Nuns, der vor dir steht, der soll dorthin kommen; flöße ihm Muth ein; denn er soll es als Erbeigentum unter Israel verteilen. Und eure Kinder, von denen ihr gesagt habet, zur Beute werden sie werden, und eure Söhne, die jetzt weder Gutes noch Böses kennen, die werden hineinkommen; ja, diesen will ich es geben, und sie sollen es einnehmen. Ihr aber kehret um, und brechet auf in die Wüste, auf dem Wege nach dem Schilfmeere zu! Da antwortetet ihr und spracht zu mir: Wir haben gesündigt gegen Jahwe; wir wollen hinaufziehen, und streiten, ganz wie Jahwe, unser Gott, uns geboten hat. Auch gürtetet ihr euch, Jeder mit seinem Kriegsgeräte; und ihr hieltet es für leicht, auf das Gebirge hinauf zu steigen. Aber Jahwe sprach zu mir: Sage ihnen: Steiget nicht hinauf, und streitet nicht, denn ich bin nicht unter euch; damit ihr nicht geschlagen werdet von euren Feinden. Wiewohl ich es euch sagte, so hörtet ihr doch nicht, und waret ungehorsam gegen den Befehl Jahwe's; und waret vermessen, und stieget hinauf auf das Gebirge. Da zogen die Amoriter aus, die auf diesem Gebirge wohnten, euch entgegen, und verfolgten euch, wie die Bienen tun, und schlugen euch in Seir bis Horma. Da kehrtet ihr zurück und weintet vor Jahwe; aber Jahwe hörte nicht auf eure Stimme, und achtete nicht auf euch. Und ihr bliebet in Kadesch lange Zeit, so lange ihr da geblieben seid. Fortsetzung bis zum Sieg über Sihon.Dann kehrten wir um, und brachen auf in die Wüste, auf dem Wege nach dem Schilfmeere zu, wie Jahwe zu mir geredet hatte, und umzogen das Gebirge Seir lange Zeit. Da redete Jahwe zu mir, und sprach: Ihr habet lange genug dies Gebirge umzogen; wendet euch gegen Norden! Und dem Volke gebiete und sprich: Ihr werdet durch das Gebiet eurer Brüder, der Söhne Esau's, ziehen, die in Seir wohnen; und sie werden sich vor euch fürchten. Allein hütet euch sehr; lasset euch nicht in einen Krieg mit ihnen ein; denn ich gebe euch von ihrem Lande auch nicht einen Fuß breit; weil ich Esau das Gebirge Seir zum Eigentume gegeben habe. Ihr sollet die Speise, die ihr esset, um Geld von ihnen kaufen; auch das Wasser, das ihr trinket, sollet ihr um Geld von ihnen kaufen. Denn Jahwe, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände; er wußte um dein Ziehen durch diese große Wüste; diese vierzig Jahre war Jahwe, dein Gott, bei dir; es hat dir nichts gemangelt. So zogen wir vorüber vor unsern Brüdern, den Söhnen Esau's, die in Seir wohnen, von dem Wege der Ebene, von Elath und Ezjon-Geber, und wandten uns, und zogen gegen die Wüste Moab's. Da sprach Jahwe zu mir: Befeinde Moab nicht, und laß dich nicht in einen Krieg mit ihnen ein; denn ich gebe dir nichts von seinem Lande zum Eigentume; weil ich den Söhnen Lots Ar zum Eigentume gegeben habe. (Die Emiten haben vorher darin gewohnt, ein großes, zahlreiches, und hochgewachsenes Volk, wie die Enakiten. Für Riesen wurden auch sie geachtet, wie die Enakiten, und die Moabiter hießen sie Emiten. Auch hatten früher in Seir die Horiten gewohnt; aber die Söhne Esau's hatten sie vertrieben, und sie vor sich vertilgt, und sich an ihrer Stelle daselbst niedergelassen, wie es Israel machte in seinem Erblande, das Jahwe ihnen gegeben.) Brechet also auf, und gehet über den Bach Sared! Da gingen wir über den Bach Sared. Und die Zeit, die wir von Kadesch-Barnea an herumzogen, bis wir über den Bach Sared gingen, war acht und dreißig Jahre, bis das ganze Geschlecht der Kriegsmänner aus dem Lager ausgestorben war, wie Jahwe ihnen geschworen hatte. Und auch die Hand Jahwe's war wider sie, sie zu vertilgen aus dem Lager, bis sie ausgestorben waren. Und es geschah, wie alle Kriegsmänner ausgestorben waren aus dem Volke; da redete Jahwe zu mir, und sprach: Du wirst nunmehr durch das Gebiet Moabs, an Ar vorüber, ziehen, und nahe vor die Söhne Ammons kommen; befeinde sie nicht, und lasse dich nicht in einen Krieg mit ihnen ein; denn ich gebe dir nichts vom Lande der Söhne Ammons zum Eigentume; weil ich es den Söhnen Lots zum Eigentume gegeben habe. (Für ein Riesenland wird auch dies gehalten; Riesen hätten früher darin gewohnt; und die Ammoniter nannten sie Samsummiten, ein großes, zahlreiches und hochgewachsenes Volk, wie die Enakiten. Jahwe aber vertilgte sie vor ihnen, und sie vertrieben sie, und wohnten an ihrer Stelle, wie er es den Söhnen Esau's getan hatte, die in Seir wohnen, vor denen er die Horiten vertilgte, so daß sie dieselben vertrieben, und sich an ihrer Stelle niederließen bis auf diesen Tag. Und die Avviten, welche in Dörfern wohnten bis nach Gaza, wurden von den Kaphtoritern vertilgt, die aus Kaphtor herkamen, und sich an ihrer Stelle niederließen.) Brechet also auf, und gehet über den Bach Arnon! Siehe! ich gebe in deine Hand Sihon, den König von Hesbon, den Amoriter, und sein Land; fang' an es in Besitz zu nehmen, und lasse dich in einen Krieg mit ihm ein. Nunmehr will ich anfangen, Schrecken und Furcht vor dir zu verbreiten bei den Völkern unter dem ganzen Himmel; die deinen Ruf hören, sollen zittern und beben vor dir. Da schickte ich Gesandte von der Wüste Kedemoth an Sihon, den König von Hesbon, mit Worten des Friedens und sprach: Laß mich ziehen durch dein Land; nur immer auf dem Wege will ich gehen, will nicht abweichen zur Rechten, noch zur Linken. Speise sollst du um Geld an mich verkaufen, die ich esse; und Wasser sollst du um Geld mir geben, das ich trinke; nur durchziehen will ich mit meinen Füßen, wie mir die Söhne Esau's getan haben, die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen, bis ich über den Jordan komme, in das Land, das Jahwe, unser Gott, und geben wird. Allein Sihon, der König von Hesbon, wollte uns durch sein Land nicht ziehen lassen; denn verhärtet hatte Jahwe, dein Gott, seinen Geist, und sein Herz verstockt, um ihn in deine Hand zu geben, wie es jetzt ist. Da sprach Jahwe zu mir: Siehe! ich fange an, dir zu geben Sihon und sein Land; fange du an, es in Besitz zu nehmen, damit du sein Land in Besitz bekommest. Und Sihon zog aus, uns entgegen, er und sein ganzes Volk, zum Kriege, nach Jahza. Und Jahwe, unser Gott, gab ihn uns; und wir schlugen ihn und seine Söhne, und sein ganzes Volk. Und wir nahmen seine Städte ein in dieser Stadt, und gaben der gottverschwornen Vertilgung hin alle Städte, Männer, Weiber und Kinder; wir ließen nichts übrig. Nur das Vieh machten wir zur Beute für uns, und was wir in den Städten raubten, die wir einnahmen. Von Aroer an, das am Ufer des Baches Arnon liegt, und der Stadt im Tale bis Gilead war keine Stadt, welche zu mächtig war für uns; alle gab Jahwe, unser Gott, uns Preis. Nur zu dem Lande der Söhne Ammons kamst du nicht, noch zu der ganzen Seite des Baches Jabbok, noch zu den Städten auf dem Gebirge, noch zu Allem, was Jahwe, unser Gott, verboten hatte. Fortsetzung; Sieg über Og.Und wir wandten uns und zogen hinauf nach Basan; da rückte Og, der König von Basan, uns entgegen, er und sein ganzes Volk, zum Krieg nach Edrei. Da sprach Jahwe zu mir: Fürchte ihn nicht, denn in deine Hand gebe ich ihn, und sein ganzes Volk, und sein Land; und du sollst es mit ihm machen, wie du es gemacht hast mit Sihon, dem Könige der Amoriter, der in Hesbon wohnte. Und Jahwe, unser Gott, gab auch Og, den König von Basan, und sein ganzes Volk in unsere Hand; und wir schlugen ihn, bis ihm nichts mehr übrig blieb. Auch nahmen wir alle seine Städte ein um diese Zeit; es war keine Stadt, die wir ihnen nicht abnahmen; sechzig Städte, den ganzen Landstrich Argob, das Reich Ogs in Basan. Alles dies waren feste Städte mit hohen Mauern, Toren und Riegeln, außer den zahlreichen Landstädten. Und wir gaben sie der gottverschwornen Vertilgung hin, wie wir es Sihon, dem König von Hesbon, gemacht hatten; wir übergaben der gottverschwornen Vertilgung alle Städte, Männer, Weiber und Kinder. Aber alles Vieh, und was wir in den Städten raubten, machten wir zur Beute für uns. So nahmen wir um diese Zeit das Land aus der Hand der zwei Könige der Amoriter, die jenseits des Jordans wohnten, vom Bach Arnon bis zum Gebirge Hermon; (die Zidonier nennen den Hermon Sirjon, und die Amoriter nennen ihn Senir;) alle Städte in der Ebene, und ganz Gilead, und ganz Basan bis Salka und Edrei, die Städte des Reiches Ogs in Basan. Og nämlich, der König von Basan, war allein noch übrig vom Reste der Riesen; siehe! sein Bett ist ein Bett von Eisen; ist es nicht in Rabbat der Söhne Ammons? neun Ellen ist seine Länge, und vier Ellen seine Breite nach des Mannes Ellenbogen. Und dieses Land nahmen wir in Besitz in dieser Zeit, von Aroer an, das am Bach Arnon liegt; und die Hälfte des Gebirges Gilead, und seine Städte gab ich den Rubeniten und den Gaditen. Und das übrige Gilead, und ganz Basan, das Reich Ogs, gab ich dem halben Stamm Manasse, den ganzen Landstrich Argob. Ganz Basan hieß das Land der Riesen. Jair, der Sohn Manasse's, nahm den ganzen Landstrich Argob ein bis zur Grenze der Gesuriter und der Machathiter; und er nannte Basan nach seinem Namen Hawoth-Jair (Hirtendörfer Jairs) bis auf diesen Tag. Und dem Machir gab ich Gilead. Und den Rubeniten, und den Gaditen gab ich von Gilead bis an den Bach Arnon, bis in die Mitte des Baches, welche die Grenze ist; und bis zum Bache Jabbok, der Grenze der Söhne Ammons, und die Ebene, und den Jordan, der die Grenze macht, von Kinnereth an bis zum Meere in der Ebene, zum Salzmeere am Fuße des Pisga gegen Sonnenaufgang. Und ich gebot euch um dieselbe Zeit, und sprach: Jahwe, euer Gott, hat euch dies Land zum Besitz gegeben; gehet nun gerüstet hinüber, vor euren Brüdern, den Söhnen Israels, her, alle streitbaren Männer; nur eure Weiber, und eure Kinder, und eure Herden - ich weiß, daß ihr viel Vieh habet - sollen in euern Städten bleiben, die ich euch gegeben habe; bis Jahwe euern Brüdern Ruhe gibt, wie euch; und auch sie das Land im Besitze haben, das Jahwe, euer Gott, ihnen geben wird jenseits des Jordans. Alsdann könnet ihr zurückkehren, Jeder in sein Eigentum, das ich euch gegeben habe. Und dem Josua gebot ich in jener Zeit, und sprach: Deine Augen haben gesehen Alles, was Jahwe, euer Gott, diesen zwei Königen getan hat; eben so wird Jahwe allen Königreichen tun, wohin du kommst. Fürchtet sie nicht! denn Jahwe, euer Gott ist's, der für euch streitet. Und ich flehte zu Jahwe um jene Zeit, und sprach: Herr, Jahwe! begonnen hast du, deinem Knechte zu zeigen deine Größe, und deine starke Hand, denn welcher Gott ist im Himmel und auf Erden, welcher tun könnte nach deinen Taten, und nach deiner Kraft? Laß mich doch hinüberziehen, und sehen das gute Land, das jenseits des Jordans liegt, dies gute Gebirge, und den Libanon! Aber Jahwe war unwillig über mich um euretwillen, und hörte nicht auf mich; sondern Jahwe sprach zu mir: Lasse es genug sein! rede mir von dieser Sache nicht weiter! Gehe auf den Gipfel des Pisga, und hebe deine Augen gen Westen, und gegen Norden, und gegen Süden, und gegen Osten, und siehe es mit deinen Augen; fürwahr! du wirst nicht hinüber gehen über diesen Jordan. Aber beauftrage Josua, und mache ihn mutig und fest; denn er soll hinüberziehen vor diesem Volke, und er soll ihnen das Land austeilen, das du sehen wirst. Und wir blieben in dem Tale, Bethpeor gegenüber. Ermahnung zum Gehorsam und zur Treue gegen Gott.Und nun Israel, höre auf die Satzungen, und die Rechte, die ich euch lehre, zu tun, damit ihr lebet, und hinüberkommet, und in Besitz nehmet das Land, das Jahwe, der Gott eurer Väter, euch geben will. Tuet nichts zu den Worten hinzu, die ich euch gebiete, und nehmet nichts davon ab; sondern haltet die Gebote Jahwe's, eures Gottes, die ich euch gebiete. Eure Augen haben gesehen, was Jahwe getan hat an Baal-Peor, denn Jeden, der Baal-Peor nachgegangen ist, den hat Jahwe, dein Gott, vertilgt aus deiner Mitte. Ihr aber, die ihr an Jahwe, eurem Gott, hinget, ihr alle lebet noch heute. Siehe! ich habe euch Satzungen, und Rechte gelehrt; wie mir Jahwe, mein Gott, geboten hat, so sollet ihr tun im Lande, wohin ihr kommet, es in Besitz zu nehmen! Ja, haltet und tuet sie, denn das ist eure Weisheit und euer Verstand vor den Völkern. Wenn sie hören werden alle diese Satzungen, so werden sie sagen: Nur diese große Nation ist ein weises und verständiges Volk! Denn welche Nation ist so groß, daß Götter zu ihr sich nahten, wie Jahwe, unser Gott, so oft wir zu ihm rufen? Und welche Nation ist so groß, daß sie gerechte Satzungen und Gebote hätte, wie dies ganze Gesetz, das ich heute euch vorlege? Nur hüte dich, und bewahre deine Seele sehr, daß du nicht vergessest die Dinge, welche deine Augen gesehen haben; und daß sie nicht aus deinem Herzen weichen die ganze Zeit deines Lebens; und mache sie kund deinen Söhnen, und den Söhnen deiner Söhne; jenen Tag, da du vor Jahwe, deinem Gott, standest am Horeb, da Jahwe zu mir sprach: Versammle mir das Volk; ich will sie hören lassen meine Worte, daß sie lernen, mich fürchten die ganze Zeit, die sie leben auf Erden, und ihre Söhne es lehren. Und ihr tratet näher und standet unten am Berge; und der Berg brannte in Feuer bis in das Herz des Himmels, bei Finsternis, Wolken und dichtem Nebel. Und Jahwe redete zu euch mitten aus dem Feuer; den Laut der Worte hörtet ihr, aber eine Gestalt sahet ihr nicht, nur den Laut. Da verkündete er euch seinen Bund, den er euch zu halten gebot, die zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln. Und mir gebot Jahwe um dieselbe Zeit, euch Satzungen, und Rechte zu lehren, daß ihr sie befolget im Lande, wohin ihr gehet, es in Besitz zu nehmen. So bewahret denn sehr eure Seelen; denn ihr habet durchaus kein Bild gesehen an dem Tage, da Jahwe, euer Gott, zu euch redete auf dem Horeb mitten aus dem Feuer, daß ihr nicht verkehrt handelt, und euch ein Schnitzbild machet, ein Abbild irgend eines Gleichnisses, die Gestalt eines Mannes, oder eines Weibes; die Gestalt irgend eines vierfüßigen Tieres auf Erden, die Gestalt irgend eines befiederten Vogels, der unter dem Himmel fliegt; die Gestalt eines Gewürmes, das auf dem Boden kriecht, die Gestalt eines Fisches im Wasser unter der Erde; und daß du deine Augen nicht aufhebest nach dem Himmel, um zu sehen die Sonne, und den Mond, und die Sterne, das ganze Heer des Himmels; und dich verführen läßt, sie anzubeten, und ihnen zu dienen, die Jahwe, dein Gott, zugeteilt hat allen Völkern unter dem ganzen Himmel. Euch aber hat Jahwe genommen, und euch ausgeführt aus dem Eisenofen, aus Ägypten, daß ihr sein Erbvolk sein sollet, wie ihr jetzt seid. Und Jahwe zürnte über mich um euretwillen, und schwur, daß ich nicht hinüberkommen solle über den Jordan, und nicht hineingehen in das gute Land, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird als Erbeigentum. Denn ich werde sterben in diesem Lande, ich werde nicht hinübergehen über den Jordan; aber ihr werdet hinübergehen, und in Besitz nehmen jenes gute Land. Hütet euch, daß ihr nicht vergesset den Bund Jahwe's, eures Gottes, den er mit euch geschlossen hat; oder irgend ein Schnitzbild machet, oder ein Abbild von irgend Etwas, das Jahwe, dein Gott, verboten hat. Denn Jahwe, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifriger Gott. Wenn du Söhne zeugest und Enkel, und ihr wohnet im Lande, und handelt verkehrt, und machet euch ein Schnitzbild, ein Abbild von irgend Etwas, und tut, was böse ist in den Augen Jahwe's, eures Gottes, so daß ihr ihn erzürnet; so rufe ich jetzt Himmel und Erde zu Zeugen gegen euch auf, daß ihr schnell umkommen werdet aus dem Lande, wohin ihr über den Jordan gehet, es in Besitz zu nehmen; eure Tage werden nicht lange sein in demselben, sondern ganz vertilgt werdet ihr werden. Und Jahwe wird euch zerstreuen unter die Völker, und es werden Wenige von euch übrig bleiben unter jenen Nationen, wohin Jahwe euch verstoßen wird. Und dort werdet ihr Göttern dienen, die von Menschenhänden gemacht sind, aus Holz und Stein, die nicht sehen, und nicht hören, und nicht essen, und nicht riechen. Alsdann werdet ihr dort suchen Jahwe, euern Gott; und du wirst ihn finden, wenn du ihn suchest von ganzem Herzen und von ganzer Seele. In deiner Bedrängnis, wann dich dies Alles treffen wird in der Folgezeit, wirst du wieder zurückkehren zu Jahwe, deinem Gott, und auf seine Stimme hören. Denn ein mitleidiger Gott ist Jahwe, dein Gott; er wird dich nicht verlassen, und wird dich nicht vertilgen, und nicht vergessen den Bund deiner Väter, den er ihnen geschworen hat. Denn frage doch die Vorzeiten, die vor dir gewesen sind, von dem Tage an, da Gott den Menschen auf Erden geschaffen hat, und von einem Ende des Himmels bis zum andern Ende, ob etwas so Großes geschehen, oder gehört worden ist, wie dieses? Ob ein Volk die Stimme eines Gottes gehört hat mitten aus dem Feuer hervor reden, wie du sie gehört hast, und am Leben blieb? Oder ob ein Gott versucht hat, hinzugehen, sich ein Volk mitten aus einem Volke herauszunehmen, durch Prüfungen, Zeichen, und Wunder, und Krieg, mit starker Hand, und mit ausgestrecktem Arme, und durch große furchtbare Taten, wie alle diejenigen sind, die euch Jahwe, euer Gott, getan hat in Ägypten, vor euren Augen? Du hast es sehen dürfen, damit du erkennest, daß Jahwe Gott ist, Keiner mehr außer ihm. Vom Himmel hat er dich hören lassen seine Stimme, dich zurechtzuweisen; und auf der Erde hat er dich sehen lassen sein großes Feuer; und seine Worte hast du gehört mitten aus dem Feuer. Und weil er liebte deine Väter, und erwählte ihren Samen nach ihnen; so hat er dich mit seiner großen Kraft ausgeführt sichtlich selbst aus Ägypten; um Völker vor dir her zu vertreiben, die größer und stärker sind als du, dich aber hineinzuführen, und dir ihr Land zu geben zum Erbeigentum, wie es jetzt ist. Erkenne also heute, und nimm es zu Herzen, daß Jahwe dein Gott ist, im Himmel oben, und auf Erden unten, Keiner sonst; und halte seine Satzungen, und seine Gebote, die ich dir heute gebiete, damit es gut gehe dir, und deinen Söhnen nach dir; und damit du lange lebest im Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird auf immer. Damals sonderte Mose drei Städte aus, jenseits des Jordans, gegen Sonnenaufgang, damit sich dahin flüchten könne der Totschläger, welcher seinen Nächsten unvorsätzlich getötet, ohne ihn kurz zuvor gehaßt zu haben; er soll in eine von diesen Städten fliehen, damit er am Leben bleibe: Bezer in der Wüste, im Lande der Ebene, unter den Rubeniten; und Ramoth in Gilead, unter den Gaditen; und Golan in Basan unter den Manassiten. Und dies ist das Gesetz, das Mose aufstellte vor den Söhnen Israels. Dies sind die Verordnungen, und die Satzungen, und die Rechte, die Mose zu den Söhnen Israels redete, da sie von Ägypten auszogen, jenseits des Jordans in dem Tale, Bethpeor gegenüber, im Lande Sihons, des Königs der Amoriter, der in Hesbon wohnte, welchen Mose und die Söhne Israels schlugen, da sie von Ägypten auszogen. Und sie nahmen sein Land in Besitz, und das Land Ogs, des Königs von Basan, der zwei Könige der Amoriter, die jenseits des Jordans waren gegen Sonnenaufgang; von Aroer an, das am Ufer des Baches Arnon liegt, bis zum Berge Zion, das ist der Hermon; und die ganze Ebene jenseits des Jordans gegen Sonnenaufgang bis zum Meere der Ebene, am Fuße des Pisga. In einer zweiten Rede erzählt Mose die feierliche Gesetzgebung auf Sinai.Und Mose rief ganz Israel zu, und sprach zu ihnen: Höre Israel! die Satzungen, und die Rechte, die ich heute rede in eure Ohren, daß ihr sie lernet, und haltet, und tuet. Jahwe, unser Gott, hat mit uns einen Bund geschlossen, am Horeb. Nicht mit unsern Vätern hat Jahwe diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir alle heute hier am Leben sind. Von Angesicht zu Angesicht hat Jahwe mit euch geredet auf dem Berge mitten aus dem Feuer. Ich stand zwischen Jahwe, und zwischen euch, um euch zu jener Zeit das Wort Jahwe's zu sagen; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer, und ginget nicht auf den Berg; und er sprach: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Du sollst keine andere Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Schnitzbild machen, kein Abbild von irgend Etwas, das im Himmel oben, und das auf der Erde unten, und das im Wasser unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten, und ihnen nicht dienen; denn ich Jahwe, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der heimsucht die Missetat der Väter an den Söhnen, bis in's dritte, und bis in's vierte Glied, an denen, die mich hassen; und der Gnade übt an Tausenden, an denen, die mich lieben, und meine Gebote halten. Du sollst den Namen Jahwe's, deines Gottes, nicht vergeblich führen; denn nicht ungestraft wird Jahwe den lassen, der seinen Namen vergeblich führt. Halte den Tag des Sabbates, daß du ihn heiligest, wie Jahwe, dein Gott, dir geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten, und alle deine Arbeit verrichten. Aber der siebente Tag ist der Sabbat Jahwe's, deines Gottes; du sollst keine Arbeit verrichten, weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochs, noch dein Esel, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist, damit ruhe dein Knecht, und deine Magd, wie du. Denn du sollst daran denken, daß du Knecht warest im Lande Ägypten, und Jahwe, dein Gott, dich von dort ausgeführt hat mit starker Hand, und mit ausgestrecktem Arme; deswegen hat Jahwe, dein Gott, dir geboten, zu halten den Tag des Sabbats. Ehre deinen Vater, und deine Mutter, wie Jahwe, dein Gott, dir geboten hat, damit du lange lebest, und damit es dir gut gehe in dem Land, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein falsches Zeugnis geben gegen deinen Nächsten. Es soll dich nicht gelüsten nach deines Nächsten Weibe; und sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten, noch seinen Acker, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch seinen Ochsen, noch seinen Esel, noch Alles, was dein Nächster hat. Diese Worte sprach Jahwe zu eurer ganzen Versammlung auf dem Berge, mitten aus dem Feuer, aus der Wolke und dichtem Nebel, mit starker Stimme; und mehr nicht. Dann schrieb er sie auf zwei steinerne Tafeln, und gab sie mir. Und es geschah, als ihr die Stimme hörtet mitten aus der Finsternis, und der Berg in Feuer brannte; da tratet ihr zu mir, alle Häupter eurer Stämme, und eure Ältesten, und spracht: Siehe! Jahwe, unser Gott, hat uns sehen lassen seine Herrlichkeit, und seine Größe; und seine Stimme haben wir gehört mitten aus dem Feuer; heute haben wir geseh'n, daß Gott mit dem Menschen redet, und dieser am Leben bleibt. Doch warum sollen wir sterben, indem dies große Feuer uns verzehrt? Wenn wir nur noch einmal die Stimme Jahwe's, unsers Gottes, hören würden; so würden wir sterben. Denn wer von allem Fleisch ist's, der die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer reden gehört hätte, wie wir, und am Leben bleiben könnte? Trete du hinzu, und höre Alles, was Jahwe, unser Gott, spricht; alsdann rede du zu uns Alles, was Jahwe, unser Gott, zu dir geredet hat; und wir wollen hören, und es tun. Da hörte Jahwe die Stimme eurer Worte, wie ihr zu mir redetet; und es sprach zu mir Jahwe: Ich habe gehört die Stimme der Worte dieses Volkes, die sie zu dir geredet haben; es ist Alles gut, was sie geredet haben. Möchten sie doch ein solches Herz haben, daß sie mich fürchteten, und beobachteten alle meine Gebote alle Tage, damit es ihnen und ihren Söhnen wohl gehe ewiglich. Gehe, sage zu ihnen: Kehret zurück in eure Zelte! Und du bleib hier bei mir, daß ich zu dir rede das ganze Gebot und die Satzungen, und die Rechte, die du sie lehren sollst, daß sie dieselben tun in dem Lande, das ich ihnen zum Besitze geben werde. Achtet also darauf, daß ihr tut, wie Jahwe, euer Gott, euch geboten hat; weichet davon weder zur Rechten, noch zur Linken. Wandelt auf allen Wegen, die Jahwe, euer Gott, euch geboten hat, damit ihr lebet, und es euch gut gehe, und ihr lange lebet in dem Lande, das ihr in Besitz nehmen werdet. Fortsetzung; Pflicht, Jahwe als einigen Gott zu verehren wegen seiner Wohltaten gegen das Israelitische Volk.Und dies sind das Gebot, die Satzungen, und die Rechte, die Jahwe, euer Gott, geboten hat, euch zu lehren, daß ihr sie tut im Lande, in das ihr hinüber gehet, es in Besitz zu nehmen, damit du fürchtest Jahwe, deinen Gott, und haltest alle seine Satzungen und seine Gebote, die ich dir gebiete, du und dein Sohn, und der Sohn deines Sohnes, deine ganze Lebenszeit, und damit du lange lebest. Höre also Israel! und achte darauf, daß du sie tust, damit es dir gut gehe, und damit ihr euch sehr vermehret, wie Jahwe, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat, im Lande, das von Milch und Honig fließt. Höre Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist Einer! Deswegen liebe Jahwe, deinen Gott, von ganzem Herzen, und von ganzer Seele, und aus aller Kraft. Ja diese Worte, die ich heute dir gebiete, mögen dir im Herzen bleiben! Und schärfe sie ein deinen Söhnen, und rede davon, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du draußen gehest, wenn du dich niederlegest, und wenn du aufstehest; und binde sie zum Denkzeichen auf deine Hand, und sie seien zum Denkband zwischen deinen Augen; und schreibe sie an die Pfosten deines Hauses, und an deine Tore. Geschieht es nun, daß dich Jahwe, dein Gott, bringet in das Land, das er zugeschworen hat deinen Vätern, dem Abraham, Isaak, und Jakob; und dir gibt große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast; und Häuser voll von allerlei Gütern, die du nicht gefüllt hast; und ausgehauene Wassergruben, die du nicht ausgehauen hast; Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast; so daß du essen und dich sättigen kannst; so hüte dich, daß du nicht vergessest Jahwe, der dich ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Jahwe, deinen Gott, sollst du fürchten, und ihm dienen, und bei seinem Namen schwören. Ihr sollet nicht andern Göttern nachgehen, aus den Göttern der Völker, die in eurer Umgegend sind. Denn ein eifriger Gott ist Jahwe, dein Gott, in deiner Mitte; damit nicht der Zorn Jahwe's, deines Gottes, gegen dich entbrenne, und er dich vertilge von dem Erdboden. Ihr sollet Jahwe, euern Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn versucht habet in Massa. Ihr sollet die Gebote Jahwe's, eures Gottes, halten, und seine Verordnungen, und seine Satzungen, die er dir geboten hat. Du sollst tun, was recht und gut ist in den Augen Jahwe's, damit es dir gut gehe, und du hineinkommest, und in Besitz nehmest das gute Land, das Jahwe deinen Vätern zugeschworen hat; und damit er verjage alle deine Feinde vor dir, wie Jahwe geredet hat. Wenn dein Sohn dich künftig fragt, und spricht: Was sollen die Verordnungen, und die Satzungen, und die Rechte, die Jahwe, unser Gott, euch geboten hat? so sprich zu deinem Sohne: Knechte Pharao's waren wir in Ägypten, da hat Jahwe uns ausgeführt aus Ägypten mit starker Hand. Und Jahwe hat große und böse Zeichen und Wunder getan, in Ägypten, an Pharao, und an seinem ganzen Hause vor unsern Augen. Und uns hat er ausgeführt von dort, um uns hierher zu bringen, und uns zu geben das Land, das er unsern Vätern zugeschworen hat. Da hat Jahwe uns geboten, zu tun alle diese Satzungen, zu fürchten Jahwe, unsern Gott, daß es uns gut gehe allezeit, und er uns so leben lasse, wie es jetzt ist. Und es wird uns zur Gerechtigkeit gerechnet, wenn wir darauf achten, zu tun dies ganze Gebot vor Jahwe, unserm Gott, wie er uns geboten hat. Fortsetzung; Befehl die Kananiter auszurotten, und ihren Götzendienst zu zerstören.Wenn dich Jahwe, dein Gott, in das Land bringt, in das du gehst, um es in Besitz zu nehmen; und vor dir vertreibt viele Völker: die Hethiter, und die Gergesiter, und die Amoriter, und die Kananiter, und die Pheresiter, und die Heviter, und die Jebusiter, sieben Völker, zahlreicher und stärker, als du; und Jahwe, dein Gott, sie dir hingibt, und du sie schlägst; so sollst du sie der gottverschwornen Vertilgung hingeben; du sollst keinen Bund mit ihnen schließen; und ihnen keine Gnade geben. Auch sollst du dich nicht mit ihnen verschwägern; deine Tochter sollst du nicht ihrem Sohne geben; und ihre Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen. Denn sie würde deinen Sohn von mir abwendig machen, daß er andern Göttern diente; und Jahwe würde erzürnen über euch, und dich eilends vertilgen. Ihr solltet vielmehr so mit ihnen verfahren: Ihre Altäre sollet ihr niederreißen, und ihre Säulen zerbrechen, und ihre Astarden umhauen, und ihre Götzenbilder im Feuer verbrennen. Denn ein heiliges bist du Jahwe, deinem Gott; dich hat Jahwe, dein Gott, erwählt, sein eigentümliches Volk zu sein, aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind. Nicht weil ihr zahlreicher seid, als alle Völker, hängt Jahwe an euch, und hat euch erwählt; vielmehr seid ihr das kleinste unter allen Völkern; sondern weil Jahwe euch liebt; und weil er den Eid hält, den er euern Vätern zugeschworen, hat Jahwe euch ausgeführt mit starker Hand, und dich befreit aus dem Hause der Knechtschaft, aus der Hand Pharao's, des Königes von Ägypten. Daher sollst du wissen, daß Jahwe, dein Gott, wirklich Gott ist, der treue Gott, der den Bund, und seine Gnade hält denen, die ihn lieben, und seine Gebote halten, bis in's tausendste Geschlecht; aber auch denen vergilt in's Angesicht, die ihn hassen, daß er sie vertilgt; er zögert nicht gegen den, welcher ihn haßt; in's Angesicht vergilt er ihm. So halte das Gebot, und die Satzungen, und die Rechte, die ich dir heute gebiete, daß du sie tuest. Und wenn ihr höret auf diese Rechte, und sie haltet, und tut; so wird Jahwe, dein Gott, dir halten den Bund, und die Gnade, die er deinen Vätern zugeschworen hat. Ja, er wird dich lieben, und dich segnen, und dich zahlreich machen; und er wird segnen die Frucht deines Leibes, und die Frucht deines Bodens, dein Getreide, und deinen Most, und dein Öl, die Jungen deiner Kühe, und den Anwachs deiner Schafe in dem Lande, das er deinen Vätern zugeschworen hat, es dir zu geben. Gesegneter wirst du sein, als alle Völker; kein Unfruchtbarer, keine Unfruchtbare wird sein unter dir, und unter deinem Vieh. Und Jahwe wird von dir entfernen alle Krankheit, und keine der bösen Seuchen Ägyptens, die du kennst, wird er auf dich legen; sondern wird sie allen denen zuschicken, die dich hassen. Und du wirst verzehren alle Völker, die Jahwe, dein Gott, dir geben wird. Dein Auge soll ihrer nicht schonen, und du sollst nicht dienen ihren Göttern, denn dies würde ein Fallstrick für dich sein. Wenn du sprichst in deinem Herzen: Diese Völker sind zahlreicher, als ich, wie vermag ich, sie zu vertreiben? So fürchte dich nicht vor ihnen; gedenke an das, was Jahwe, dein Gott, getan hat an Pharao, und an ganz Ägypten; an die großen Prüfungen, die deine Augen gesehen haben, und an die Zeichen, und Wunder, und die starke Hand, und den ausgestreckten Arm, womit Jahwe, dein Gott, dich ausgeführt hat; ebenso wird Jahwe, dein Gott, tun allen Völkern, vor denen du dich fürchtest. Und auch Hornissen wird Jahwe, dein Gott, gegen sie senden, bis vertilgt sind die Übriggebliebenen, und die sich vor dir verborgen haben. Erschrick nicht vor ihnen, denn Jahwe, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein großer und furchtbarer Gott. Und Jahwe, dein Gott, wird diese Völker vor dir nach und nach vertreiben; du wirst sie nicht eilends vertilgen können, sonst würden die Tiere des Feldes sich wider dich vermehren. Aber Jahwe, dein Gott, wird sie dir hingeben, und wird sie in große Bestürzung setzen, bis sie vertilgt sind. Selbst ihre Könige wird er in deine Hand geben, ja vertilgen wirst du ihren Namen unter dem Himmel; Niemand wird vor dir bestehen, bis du sie vernichtet hast. Die Schnitzbilder ihrer Götter sollst du im Feuer verbrennen; du sollst dich's nicht gelüsten lassen nach dem Silber und Gold an denselben, daß du es nähmest, damit du nicht darin verstrickt werdest; denn ein Greuel ist es Jahwe, deinem Gott. Du sollst keinen Greuel in dein Haus bringen, damit du nicht, gleich ihm, ein gottverschworner Vertilgungsfluch werdest; verabscheuen sollst du ihn, und es soll dir davor grauen; denn ein gottverschworner Vertilgungsfluch ist er. Fortsetzung; Erinnerung, die Gebote Gottes zu halten, wegen seiner großen Wohltaten.Achtet auf alle Gebote, die ich dir heute gebiete, und tuet sie, damit ihr lebet, und euch vermehret, und hineinkommet, und in Besitz nehmet das Land, das Jahwe euern Vätern zugeschworen hat. Und gedenke des ganzen Weges, den Jahwe, dein Gott, dich geführt hat diese vierzig Jahre in der Wüste, um dich zu demütigen, und dich zu versuchen, damit erkannt werde, was du im Herzen hast, ob du seine Gebote halten würdest, oder nicht. Und er demütigte dich, und ließ dich Hunger leiden, und ließ dich das Man essen, das du nicht kanntest, und deine Väter nicht kannten, um dich erkennen zu lassen, daß nicht vom Brote allein der Mensch lebe; sondern von Allem, was durch den Mund Jahwe's hervorgeht, der Mensch lebe. deine Kleider veralteten nicht auf dir, und deine Füße schwollen nicht an, diese vierzig Jahre. So erkenne in deinem Herzen, daß, wie Jemand seinen Sohn erzieht, Jahwe, dein Gott, dich erzogen hat; und halte die Gebote Jahwe's, deines Gottes, und wandle auf seinen Wegen, und fürchte ihn. Denn Jahwe, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, in ein Land voll Wasserbäche, Quellen, und Seen, die in der Ebene, und auf dem Gebirge entspringen; ein Land voll Weizen und Gerste, Weinstöcke, und Feigenbäume, und Granatäpfel, ein Land voll Ölbäume, und Honig; ein Land, wo du nicht in Dürftigkeit Brot ißt; wo du an nichts Mangel hast; ein Land, dessen Steine Eisen sind, und aus dessen Bergen du Erz hauest. Wenn du nun ißt, und dich gesättigt hast; so sollst du Jahwe, deinen Gott, preisen für das gute Land, das er dir gegeben hat. Hüte dich, daß du nicht vergessest Jahwe's, deines Gottes, so daß du nicht hieltest seine Gebote, und seine Rechte, und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete; daß nicht, wenn du gegessen hast, und satt bist, und schöne Häuser bauest, und darin wohnest; und dein Großvieh und dein Kleinvieh sich mehrt, und dein Silber, und Gold sich mehrt, und Alles, was du hast, sich mehrt; alsdann dein Herz sich erhebe, und du vergessest Jahwe's, deines Gottes, der dich ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft; der dich geführt hat in der großen, furchtbaren Wüste, wo giftige Schlangen, und Skorpionen sind, und eine dürre Gegend, wo kein Wasser ist; der die Wasser hervorbrachte aus hartem Steine. der dich mit Man speiste in der Wüste, das deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen, und um dich zu versuchen, dann dir Gutes zu tun in der Folgezeit. Und sprächest du in deinem Herzen: Meine Kraft, und die Stärke meiner Hand hat mir dieses Vermögen erworben; so gedenke Jahwe's, deines Gottes, daß Er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu erwerben; damit er halte seinen Bund, den er deinen Vätern zugeschworen hat, wie es jetzt ist. Aber es wird geschehen, wenn du vergißt Jahwe's, deines Gottes, und andern Göttern nachgehst, und ihnen dienest, und sie anbetest; so bezeuge ich euch heute, daß ihr gewiß umkommen werdet. Wie die Völker, die Jahwe vor euch vertilgt, so werdet ihr umkommen, eben weil ihr nicht höret auf die Stimme Jahwe's, eures Gottes. In einer dritten Rede erinnert Mose das Volk, daß alle seine Vorzüge unverdiente Wohltaten Gottes seien.Höre Israel! du gehst heute über den Jordan, um hineinzugehen, und Völker zu unterwerfen, die größer und stärker sind, als du, große und bis an den Himmel befestigte Städte, ein großes und hochgewachsenes Volk, die Söhne der Enakiten, die du kennest, und von denen du hast sagen hören: Wer kann bestehen vor den Söhnen Enaks? Du sollst also heute wissen, daß Jahwe, dein Gott, es ist, der hinübergeht vor dir, ein verzehrendes Feuer, er wird sie vertilgen, er wird sie beugen vor dir; und du wirst sie vertreiben, und sie gar bald vertilgen, wie Jahwe zu dir geredet hat. Sprich nicht in deinem Herzen, wenn Jahwe, dein Gott, sie wird vor dir außgestoßen haben, und sage nicht: Um meiner Gerechtigkeit willen hat mich Jahwe hierhergebracht, um dieses Land in Besitz zu nehmen; sondern um der Ruchlosigkeit dieser Völker willen vertreibt sie Jahwe vor dir. Nicht um deiner Gerechtigkeit, noch um der Rechenschaft deines Herzens willen kommst du hinein, ihr Land in Besitz zu nehmen; sondern um der Ruchlosigkeit dieser Völker willen vertreibt sie Jahwe vor dir. Wisse also, daß nicht um deiner Gerechtigkeit willen Jahwe, dein Gott, dir dies gute Land gibt, es in Besitz zu nehmen; denn ein hartnäckiges Volk bist du. Gedenke daran, und vergiß es nicht, wie du erzürnt hast Jahwe, deinen Gott, in der Wüste; von dem Tage an, da du auszogst aus dem Lande Ägypten, bis ihr kamt an diesen Ort, seid ihr widerspenstig gewesen gegen Jahwe. Auch am Horeb habet ihr Jahwe erzürnt, und Jahwe zürnte gegen euch, so daß er euch vertilgen wollte. Da ich hinaufgestiegen war auf den Berg, um zu holen die steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes, den Jahwe mit euch geschlossen hatte; und auf dem Berg blieb vierzig Tage und vierzig Nächte; - ich aß kein Brot und trank kein Wasser - und Jahwe mir die zwei steinernen Tafeln gab, geschrieben durch den Finger Gottes, und auf ihnen alle Worte, die Jahwe mit euch geredet auf dem Berge, mitten aus dem Feuer, am Tage der Versammlung; da geschah es am Ende der vierzig Tage und der vierzig Nächte, daß Jahwe mir die zwei steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes, gab, und das Jahwe zu mir sprach: Auf, gehe eilends hinab von hier; denn verkehrt handelt dein Volk, das du ausgeführt hast aus Ägypten; sie sind gar bald abgewichen vom Wege, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht. Und Jahwe redete zu mir, und sprach: Ich habe gesehen dies Volk; und siehe! ein hartnäckiges Volk ist es! Laß mich, und ich will sie vernichten, und ihren Namen austilgen unter dem Himmel; dich aber zu einem stärkeren und zahlreicheren Volke machen, als dies ist. Und als ich mich wandte, und hinabstieg vom Berge, und der Berg in Feuer brannte, die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen; da sah ich hin, und siehe! ihr hattet gesündigt gegen Jahwe, euern Gott; ihr hattet euch ein gegossenes Kalb gemacht, ihr waret gar bald abgewichen von dem Wege, den Jahwe euch geboten hatte. Da faßte ich die beiden Tafeln, und warf sie aus meinen Händen, und zerbrach sie vor euern Augen. Und ich fiel nieder vor Jahwe, wie das erste Mal, vierzig Tage und vierzig Nächte, - ich aß kein Brot, und trank kein Wasser - um aller eurer Sünden willen, die ihr begangen hattet, indem ihr getan, was böse war in den Augen Jahwe's, und ihn erzürnt hattet. Denn mir war bange wegen des Zornes, und des Grimmes, mit welchem Jahwe gegen euch aufgebracht war, daß er euch zernichten würde; aber Jahwe erhörte mich auch diesmal. Auch über Aaron zürnte Jahwe sehr, so daß er ihn vertilgen wollte; allein ich flehte auch für Aaron um jene Zeit. Euer Sündenwerk aber, das ihr gemacht hattet, das Kalb, nahm ich, und verbrannte es im Feuer, und zerstieß, und zermalmte es völlig, bis es zu feinem Staube war, und warf seinen Staub in den Bach, der vom Berge herab floß. Und in Tabeera, und in Massa, und in Kibroth Hattaavah (das ist bei den Lustgräbern) habet ihr Jahwe erzürnt Und als Jahwe euch wegsandte von Kadesch-Barnea, und sprach: Ziehet hinauf, und nehmet das Land ein, welches ich euch gegeben habe; da waret ihr widerspenstig gegen den Befehl Jahwe's, eures Gottes, und glaubtet ihm nicht, und hörtet nicht auf seine Stimme. Widerspenstig seid ihr gewesen gegen Jahwe, so lange ich euch kenne. Und ich fiel nieder vor Jahwe; vierzig Tage, und vierzig Nächte waren es, daß ich mich niederwarf, weil Jahwe gesagt hatte, daß er euch vertilgen wolle. Und ich flehte zu Jahwe, und sprach: Herr, Jahwe, verderbe nicht dein Volk, und dein Erbe, das du erlöst hast durch deine Größe, das du aus Ägypten geführt hast mit starker Hand. Gedenke deiner Knechte, Abrahams, Isaaks, und Jakobs; sehe nicht an die Hartnäckigkeit dieses Volkes, und seine Ruchlosigkeit, und seine Sünde; damit man nicht sage in dem Lande, aus welchem du uns geführt hast: Jahwe vermochte es nicht, sie in das Land zu bringen, von dem er zu ihnen geredet hatte; und weil er sie haßte, hat er sie ausgeführt, um sie zu töten in der Wüste. Sie sind ja dein Volk und dein Erbe, das du ausgeführt hast mit deiner großen Kraft, und mit deinem ausgestreckten Arme. Fortsetzung: verzeihende Gnade Jahwe's, ernste Ermahnungen zur Anhänglichkeit an ihn.Um diese Zeit sprach Jahwe zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die ersten, und steige herauf zu mir auf den Berg, und mache dir eine Lade von Holz. Dann will ich auf die Tafeln die Worte schreiben, welche auf den ersten Tafeln standen, die du zerbrochen hast, und du sollst sie in die Lade legen. Und ich machte eine Lade aus Akazienholz, und hieb zwei steinerne Tafeln, wie die ersten, und stieg hinauf auf den Berg, und hatte beide Tafeln in meiner Hand. Da schrieb er auf die Tafeln, wie die ersten beschrieben waren, die zehn Worte, die Jahwe zu euch gesprochen hatte auf dem Berge, mitten aus dem Feuer, am Tage der Versammlung; und Jahwe gab sie mir. Und ich wandte mich, und ging herab vom Berge, und legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte; so waren sie darin, wie Jahwe es mir geboten hatte. Und die Söhne Israels brachen auf von Beeroth Bene-Jaakan nach Mosera; dort starb Aaron, und wurde daselbst begraben, und Eleasar, sein Sohn, wurde Priester an seiner Stelle. Von dort brachen sie auf nach Gudgoda, und von Gudgoda nach Jotbatha, ein Land voll Wasserbäche. In dieser Zeit sonderte Jahwe den Stamm Levi aus, die Lade des Bundes Jahwe's zu tragen, und vor Jahwe zu stehen, ihm zu dienen, und in seinem Namen zu segnen, bis auf diesen Tag. Deswegen erhielt Levi keinen Teil, noch Erbeigentum mit seinen Brüdern; Jahwe selbst ist sein Erbeigentum, wie Jahwe, dein Gott, zu ihm geredet hat. Und ich stand auf dem Berge, so lange als das erste Mal, vierzig Tage und vierzig Nächte; und Jahwe erhörte mich auch diesmal; Jahwe wollte dich nicht verderben. Vielmehr sprach Jahwe zu mir: Auf, gehe, ziehe vor dem Volke her, daß sie hineinkommen, und in Besitz nehmen das Land, das ich ihren Vätern zugeschworen habe, ihnen zu geben. Und nun Israel! was fordert Jahwe, dein Gott, von dir, außer daß du fürchtest Jahwe, deinen Gott, daß du wandelst auf allen seinen Wegen, und daß du ihn liebest, und daß du dienest Jahwe, deinem Gott, von ganzem Herzen, und von ganzer Seele, daß du haltest die Gebote Jahwe's, und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete, zu deinem Besten? Siehe! Jahwe, deinem Gott, gehört der Himmel, und die Himmel der Himmel, die Erde, und Alles, was darin ist; doch hing Jahwe nur an deinen Vätern, und liebte sie, und erwählte ihren Samen nach ihnen, euch aus allen Völkern aus, wie es jetzt ist. Beschneidet also die Vorhaut eures Herzens, und seid nicht mehr so halsstarrig. Denn Jahwe, euer Gott, ist der Gott der Götter, und der Herr der Herren, der große, starke und furchtbare Gott, der keine Person ansieht, und kein Geschenk nimmt. Er übt Recht gegen Waisen und Witwen, und liebt den Fremdling, und gibt ihm Brot und Kleidung. Darum sollet ihr den Fremdling lieben; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten. Jahwe, deinen Gott, sollst du fürchten; ihm sollst du dienen; und an ihm sollst du hängen; und bei seinem Namen sollst du schwören. Er sei dein Ruhm, und er sei dein Gott, der an dir getan hat dies Große, und dies Furchtbare, das deine Augen gesehen haben. Mit siebenzig Seelen zogen deine Väter hinab nach Ägypten; und nun hat Jahwe, dein Gott, dich gemacht, gleich den Sternen des Himmels an Menge. Fortsetzung der Ermahnung, fest an Jahwe zu hängen.So liebe Jahwe, deinen Gott, und beobachte, was gegen ihn zu beobachten ist, und seine Satzungen, und seine Rechte, und seine Gebote, zu allen Zeiten. Und erkennet heute - denn nicht euern Söhnen gilt dies, die es nicht wissen, und die es nicht gesehen haben - die Züchtigung Jahwe's, eures Gottes, seine Größe, seine starke Hand, und seinen ausgestreckten Arm; und seine Zeichen, und seine Taten, die er getan hat in Ägypten, an Pharao, dem Könige von Ägypten, und an seinem ganzen Lande. Und was er getan hat an dem Heere der Ägypter, an seinen Rossen, und an seinen Wagen, über die er strömen ließ die Wasser des Schilfmeeres, da sie euch nachsetzten, wie Jahwe sie vertilgte bis auf diesen Tag; und was er an euch getan hat in der Wüste, bis ihr kamt an diesen Ort; und was er getan hat an Dathan, und an Abiram, den Söhnen Eliabs, des Sohnes Rubens, wo die Erde ihren Schlund öffnete, und sie verschlang nebst ihren Häusern und Zelten und aller Habe, die ihnen folgte, mitten unter ganz Israel. Denn eure Augen haben gesehen alle großen Taten Jahwe's, die er getan hat. Haltet also das ganze Gebot, das ich euch heute gebiete, damit ihr stark werdet, und hineinkommet, und in Besitz nehmet das Land, in das ihr hinüberziehet, es in Besitz zu nehmen; und damit ihr lange lebet in dem Lande, das Jahwe euern Vätern zugeschworen hat, es zu geben ihnen und ihrem Samen, ein Land, wo Milch und Honig fließt. Denn das Land, wohin du gehst, es in Besitz zu nehmen, ist nicht, wie das Land Ägypten, von dem ihr ausgezogen seid, wo du deinen Samen säetest, und mit deinem Fuße tränken mußtest, wie einen Kohlgarten; sondern das Land, in das ihr hinübergeht, es einzunehmen, ist ein Land mit Bergen und Tälern; vom Regen des Himmels trinkt es Wasser; ein Land, worauf Jahwe, dein Gott, achtet, worauf beständig die Augen Jahwe's, deines Gottes, gerichtet sind, vom Anfange des Jahres bis zum Ende des Jahres. Und es wird geschehen, wenn ihr hören werdet auf meine Gebote, die ich euch heute gebiete, daß ihr liebet Jahwe, euern Gott, und ihm dienet, von ganzem Herzen, und von ganzer Seele; so werde ich eurem Lande den Regen geben zu seiner Zeit, den Frühregen, und den Spätregen, so daß du sammeln kannst dein Getreide, und deinen Most, und dein Öl; und ich werde Gras geben auf deinem Felde für dein Vieh, so daß du essen und dich sättigen kannst. Hütet euch, daß euer Herz sich nicht verführen lasse, und ihr abweichet, und andern Göttern dienet, und sie anbetet. Der Zorn Jahwe's würde gegen euch entbrennen, und er würde den Himmel verschließen, daß kein Regen käme, und der Boden seinen Ertrag nicht gäbe, und ihr gar bald umkämet in dem guten Lande, das Jahwe euch geben wird. Nehmet also diese meine Worte in eure Herzen, und in eure Seelen, und bindet sie als Denkzeichen auf eure Hand; und sie seien zum Denkband zwischen euern Augen; und lehret sie eure Söhne; und rede davon, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du draußen gehest, wenn du dich niederlegest und wenn du aufstehest; und schreibe sie an die Pfosten deines Hauses, und an deine Tore; damit eure Tage viel werden, und die Tage eurer Söhne, in dem Lande, das Jahwe euern Vätern zugeschworen hat, es ihnen zu geben, wie die Tage des Himmels über der Erde. Denn wenn ihr haltet dies ganze Gebot, das ich euch zu tun gebiete; wenn ihr liebet Jahwe, euern Gott, und wandelt auf allen seinen Wegen, und ihm anhanget; so wird Jahwe alle diese Völker vor euch vertreiben, und ihr werdet Völker unterwerfen, die größer und stärker sind, als ihr. Alle Orte, auf die eure Fußsohle tritt, werden euch zu Teil werden; von der Wüste bis zum Libanon, vom Strome, dem Strome Euphrat, bis zum westlichen Meere, wird eure Grenze sein. Niemand wird vor euch bestehen; Schrecken und Furcht vor euch wird Jahwe, euer Gott, kommen lassen über alle Länder, die ihr betretet, wie er zu euch geredet hat. Siehe! ich lege euch heute vor, Segen und Fluch; Segen, wenn ihr höret auf die Gebote Jahwe's, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; und Fluch, wenn ihr nicht höret auf die Gebote Jahwe's, eures Gottes; sondern abweichet von dem Wege, den ich euch gebiete; und andern Göttern nachgehet, die ihr nicht kennet. Und es soll geschehen, wenn Jahwe, dein Gott, dich in das Land geführt haben wird, in welches du gehest, es in Besitz zu nehmen; so sollst du den Segen auf den Berg Garizim, und den Fluch auf den Berg Ebal legen. Diese liegen jenseits des Jordans, hinter dem Wege gegen Sonnenuntergang, im Lande der Kananiter, die in der Ebene wohnen, gegen über von Gilgal, bei der Therebinthe More. Denn ihr gehet über den Jordan, um hin zu kommen, und in Besitz zu nehmen das Land, welches Jahwe, euer Gott, euch geben wird, und welches ihr in Besitz nehmen, und bewohnen werdet. Achtet also darauf, zu tun alle Satzungen, und alle Rechte, die ich euch vorlege. Gesetze zur Verhütung der Abgötterei.Dies sind die Satzungen, und die Rechte, darauf ihr achten sollet, sie zu tun, in dem Lande, das Jahwe, der Gott deiner Väter, dir geben wird, daß du es in Besitz nehmest, die ganze Zeit, die ihr lebet auf Erden. Ihr sollet zerstören alle Orte, an denen die Völker, welche ihr unterwerfen werdet, ihren Göttern dienen, auf den hohen Bergen, und Hügeln, und unter allen belaubten Bäumen. Und ihr sollet niederreißen ihre Altäre, und zerbrechen ihre Säulen, und ihre Astarden im Feuer verbrennen, und die Schnitzbilder ihrer Götter umhauen, und ihren Namen von diesem Orte vertilgen. Nicht so sollet ihr es Jahwe, eurem Gott, machen! Sondern den Ort, welchen Jahwe, euer Gott, wählen wird aus allen euern Stämmen, um seinen Namen dahin zu legen, und zu wohnen, sollet ihr besuchen; und dorthin sollst du kommen. Und dorthin sollet ihr bringen eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, und eure Zehnten, und die Hebopfer eurer Hände, und eure gelobten und eure freiwilligen Gaben, und die Erstgeburten eures Groß- und eures Kleinviehes. Und daselbst sollet ihr essen vor Jahwe, eurem Gott, und euch freuen über jedes Unternehmen eurer Hände, ihr und eure Familien, womit Jahwe, dein Gott, dich gesegnet hat. Ihr sollet nicht so tun, wie wir heute hier tun, Jeder, was recht ist in seinen Augen. Denn ihr seid bis jetzt noch nicht gekommen in die Ruhe, und in das Erbeigentum, das Jahwe, dein Gott dir geben wird. Aber ihr werdet über den Jordan ziehen, und wohnen in dem Lande, welches Jahwe, euer Gott, euch zum Eigentum geben, und wo er euch Ruhe verschaffen wird vor allen euren Feinden in der Umgegend, daß ihr sicher wohnet. Da sollet ihr zu dem Orte, den Jahwe, euer Gott, wählen wird, seinen Namen daselbst wohnen lassen, dorthin sollet ihr bringen Alles, was ich euch gebiete, eure Brandopfer, und eure Schlachtopfer, eure Zehnten, und die Hebopfer eurer Hände, und alle eure auserlesenen gelobten Gaben, die ihr Jahwe gelobet. Ihr sollet euch freuen vor Jahwe, eurem Gott, ihr und eure Söhne, und eure Töchter, und eure Knechte, und eure Mägde, und der Levit, der in euern Toren ist; denn er hat keinen Teil, und kein Erbeigentum unter euch. Hüte dich, daß du deine Brandopfer nicht opferst an jedem Orte, den du siehst; sondern an dem Orte, den Jahwe wählen wird in einem deiner Stämme; dort sollst du opfern deine Brandopfer, und daselbst Alles tun, was ich dir gebiete. Doch ganz nach Lust deiner Seele darfst du schlachten, und Fleisch essen, nach dem Segen Jahwe's, deines Gottes, den er dir gibt in allen deinen Toren; der Unreine und der Reine mögen es, wie Gazellen und wie Hirsche essen. Nur das Blut dürfet ihr nicht essen; auf die Erde sollet ihr es ausgießen, wie Wasser. Du darfst nicht essen in deinen Toren den Zehnten deines Getreides, und deines Mostes, und deines Öles, und die Erstgeburten deines Groß- und deines Kleinviehes, und alle deine gelobten Gaben, die du gelobet, und deine freiwilligen Gaben, und die Hebopfer deiner Hand; sondern vor Jahwe, deinem Gott, sollst du sie essen, an dem Ort, den Jahwe, dein Gott, wählen wird, du und dein Sohn, und deine Tochter, und dein Knecht, und deine Magd, und der Levit, der in deinen Toren ist; und du sollst dich freuen, vor Jahwe, deinem Gott, über jedes Unternehmen deiner Hände. Hüte dich, daß du nicht verläßt, den Leviten, alle deine Tage in deinem Lande. Wenn Jahwe, dein Gott, deine Grenze erweitern wird, wie er zu dir geredet hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen, weil deine Seele Lust hat, Fleisch zu essen; so kannst du nach Lust deiner Seele Fleisch essen. Wenn der Ort zu entfernt von dir ist, den Jahwe, dein Gott, wählen wird, seinen Namen dorthin zu legen; so schlachte von deinem Großviehe, und von deinem Kleinviehe, was Jahwe dir gegeben, wie ich dir geboten habe, und iß in deinen Toren nach ganzer Lust deiner Seele. Aber wie man die Gazelle und den Hirsch ißt, so sollet ihr es essen; der Unreine und der Reine zugleich mögen es essen. Nur daran halte fest, daß du das Blut nicht essest, denn das Blut ist selbst das Leben, und du darfst nicht dies Leben mit dem Fleische essen. Du sollst es nicht essen; auf die Erde sollst du es ausgießen, wie Wasser. Du darfst es nicht essen; damit es gut gehe dir und deinen Söhnen nach dir, wenn du tust, was recht ist in den Augen Jahwe's. Nur was du geheiligt, und was du gelobt hast, das nimm und komme an den Ort, den Jahwe wählen wird, und opfere deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, auf dem Altare Jahwe's, deines Gottes; und das Blut deiner Opfer soll ausgegossen werden auf den Altar Jahwe's, deines Gottes, und das Fleisch sollst du essen. Beobachte und befolge alle diese Worte, die ich dir gebiete, damit es gut gehe dir und deinen Söhnen nach dir auf ewig, wenn du tust, was gut und recht ist in den Augen Jahwe's, deines Gottes. Wenn Jahwe, dein Gott, vor dir ausrottet die Völker, zu denen du kommst, sie zu unterwerfen, und wenn du sie unterworfen hast, und in ihrem Lande wohnest; so hüte dich, daß du dich nicht verstricken läßt, ihnen zu folgen, nachdem sie vertilgt worden vor dir; und daß du nicht ihre Götter suchest, und sprechest: Wie diese Völker ihren Göttern gedient haben; so will auch ich es tun. Du sollst nicht also handeln gegen Jahwe, deinen Gott, denn Alles, was Jahwe ein Greuel ist, was er hasset, tun sie ihren Göttern; sogar auch ihre Söhne und ihre Töchter verbrennen sie im Feuer ihren Göttern. Alles, was ich euch gebiete, das haltet und tut; du sollst nichts dazu tun, und nichts davon weg nehmen. Gesetze von Verführern zur Abgötterei.Wenn unter euch ein Prophet aufsteht, oder Jemand, der Traumgesichte hat, und dir ein Zeichen, oder Wunder tut; und das Zeichen und Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat; spräche er aber: Lasset uns andern Göttern nachgehen, die du nicht kennest, und ihnen dienen! So höre nicht auf die Worte dieses Propheten, oder auf den, der jenes Traumgesicht gehabt hat; denn es versucht euch Jahwe, euer Gott, damit erkannt werde, ob ihr wirklich liebet Jahwe, euern Gott, von ganzem Herzen, und von ganzer Seele. Jahwe, eurem Gott, sollet ihr nachwandeln, und ihn fürchten, und seine Gebote halten, und auf seine Stimme hören, und ihm dienen, und ihm anhangen, Und jener Prophet, oder der, welcher jenes Traumgesicht gehabt hat, soll getötet werden; weil er Abfall geredet hat gegen Jahwe, euren Gott, der euch ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, und dich erlöset hat aus dem Hause der Knechte; und weil er dich abbringen will von dem Wege, den Jahwe, dein Gott, dir geboten hat, darauf zu gehen; und du sollst das Böse ausrotten aus deiner Mitte. Beredet dich dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn, oder deine Tochter, oder das Weib deines Busens, oder dein Freund, der dir wie deine eigene Seite ist, im Geheimen und spricht: Laß uns gehen, und andern Göttern dienen, die du nicht kennest, noch deine Väter; von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind, nahe bei dir, oder ferne von dir, von einem Ende der Erde bis zum andern; so willige ihm nicht ein, und höre nicht auf ihn, und dein Auge schone ihn nicht, und habe kein Mitleid mit ihm, und verheimliche ihn nicht. Umbringen sollst du ihn; deine Hand sei zuerst an ihm, ihn zu töten; und die Hand des ganzen Volkes nachher. Ja, steinigen sollst du ihn, daß er stirbt; weil er gesucht hat, dich abzubringen von Jahwe, deinem Gott, der dich ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, und aus dem Hause der Knechte; damit ganz Israel es höre und sich fürchte, und nicht mehr desgleichen Böses tue in deiner Mitte. Wenn du hörst von einer deiner Städte, die Jahwe, dein Gott, dir geben wird, darin zu wohnen, daß man sagt: Es sind nichtswürdige Leute ausgegangen aus deiner Mitte, die haben verführt die Einwohner ihrer Stadt, und gesprochen: Lasset uns gehen, und andern Göttern dienen, die ihr nicht kennet; so suche und forsche, und frage genau, und siehe! ist es wahr, und die Sache gewiß, daß dieser Greuel geschehen ist in deiner Mitte; so sollst du schlagen die Einwohner dieser Stadt mit der Schärfe des Schwertes; der gottverschwornen Vertilgung hingeben sollst du sie, und Alles, was in ihr ist, selbst ihr Vieh, mit der Schärfe des Schwertes. Und ihre ganze Beute sollst du sammeln auf die Mitte ihres Marktplatzes, und im Feuer verbrennen die Stadt und ihre ganze Beute, Jahwe, deinem Gott; und sie soll ewig ein Schutthaufen bleiben; man baue sie nicht wieder Und es soll nichts an deiner Hand hängen bleiben von dem, was der Vertilgung zugeschworen ist, damit Jahwe ablasse von seinem Grimme, und dir Erbarmen gebe, und Mitleid mit dir habe, und dich mehre, wie er es deinen Vätern zugeschworen hat; wenn du hörest auf die Stimme Jahwe's, deines Gottes, und hältst alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, und tust, was recht ist in den Augen Jahwe's, deines Gottes. Abgöttische Trauer; unreine Tiere; Zehnten und Erstgeburt.Söhne Jahwe's, eures Gottes, seid ihr; ihr sollet euch keine Einschnitte machen, und euch nicht kahl scheren über euern Augen um eines Toten willen. Denn ein heiliges Volk bist du Jahwe, deinem Gott; und dich hat Jahwe erwählt, sein eigentümliches Volk zu sein aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind. Du sollst keinen Greuel essen! Dies sind die Tiere, die ihr essen dürfet: Den Stier, das Schaf, und die Ziege, den Hirsch, und die Gazelle, und den Damhirsch, und den Steinbock, und den Weißsteiß, und die Bergziege, und den Samer, und jedes Tier, das Klauen, und die Klauen in zwei spaltet, das wiederkäuet unter den Tieren, das dürfet ihr essen; aber diese dürfet ihr nicht essen von denen, die wiederkäuen, und von denen, die gespaltene Klauen haben: das Kamel, und den Hasen, und den Springhasen, denn sie käuen wieder, haben aber keine gespaltenen Klauen; unrein seien sie euch! und das Schwein, denn es hat gespaltene Klauen, käuet aber nicht wieder; unrein sei es euch, von seinem Fleische esset nicht, und sein Aas rühret nicht an! Dies dürfet ihr essen von Allem, was im Wasser ist: Alles was Floßfedern und Schuppen hat, dürfet ihr essen. Aber Alles, was keine Floßfedern, und keine Schuppen hat, dürfet ihr nicht essen, unrein sei es euch! Alle reinen Vögel dürfet ihr essen. Und diese sind's, die ihr nicht essen dürfet: Der Adler, und der Beinbrecher, und der Meeradler, und der Geier, und der Falke, und der schwarze Geier nach seiner Art, und alle Raben nach ihren Arten, und der Strauß, und die Nachteule, und die Seemöve, und der Habicht nach seiner Art, und das Käuzchen, und der Ibis, und der Schwan, und der Pelikan, und der Aasgeier, und Sturzpelikan, und der Storch, und der Brachvogel nach seiner Art, und der Wiedehopf, und die Fledermaus. Und alles geflügelte Gewürm sei euch unrein; es darf nicht gegessen werden. Alle reinen Vögel dürfet ihr essen. Ihr dürfet kein Aas essen, dem Fremdling, der in deinen Toren ist, gib es, der mag es essen, oder verkaufe es an einen Fremden; denn ein heiliges Volk bist du Jahwe, deinem Gott. Du sollst das Böckchen nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Verzehnten sollst du allen Ertrag deiner Aussaat, was jährlich aus deinem Acker kommt. Und du sollst essen vor Jahwe, deinem Gott, an dem Orte, den er wählen wird, um seinen Namen daselbst wohnen zu lassen, den Zehnten von deinem Getreide, von deinem Most, und von deinem Öl, und die Erstgeburten von deinem Großviehe, und deinem Kleinviehe, damit du lernest fürchten Jahwe, deinen Gott, allezeit. Und wenn dir der Weg zu groß ist, so daß du es nicht hintragen kannst, weil der Ort zu entfernt von dir ist, den Jahwe, dein Gott, wählen wird, seinen Namen dorthin zu legen; wenn dich Jahwe, dein Gott, gesegnet hat; so gib es weg um Silber, und binde das Silber zusammen in deine Hand, und gehe an den Ort, den Jahwe, dein Gott, wählen wird, und gib das Silber aus für das, wozu deine Seele Lust hat, für Großvieh oder Kleinvieh, für Wein, oder für starke Getränke, oder für sonst etwas, was deine Seele verlangt, und iß es daselbst vor Jahwe, deinem Gott; und freue dich, du und deine Familie. Was den Leviten betrifft, der in deinen Toren ist, so verlasse ihn nicht; denn er hat keinen Teil, kein Erbeigentum mit dir. Nach drei Jahren sondere alle Zehnten aus von deinem Ertrage dieses Jahres, und lege ihn in deine Tore. Dann komme der Levit, der keinen Teil und Erbeigentum mit dir hat, und der Fremdling, und der Waise, und die Witwe, die in deinen Toren sind, daß sie essen und satt werden; damit dich segne Jahwe, dein Gott, bei jedem Werke deiner Hände, das du tust. Erlaßjahr.Im siebenten Jahre sollst du Erlaß gewähren. Und die Sache des Erlasses ist diese: Erlassen soll Jeder Schuldherr, was er seinem Nächsten geliehen hat; er soll nicht drängen seinen Nächsten, und seinen Bruder; denn ausgerufen hat man den Erlaß Jahwe's. Den Fremden magst du drängen, aber was du bei deinem Bruder hast, das soll deine Hand erlassen. Es sei denn, daß kein Armer unter dir wäre. Denn Jahwe wird dich segnen in dem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird als Erbeigentum, um es zu besitzen. Wenn du nur hörest auf die Stimme Jahwe's, deines Gottes, und darauf achtest, zu tun dies ganze Gebot, das ich dir heute gebiete. Ja, Jahwe, dein Gott, wird dich segnen, wie er zu dir geredet hat, so daß du vielen Völkern leihen, du selbst aber nicht borgen wirst; und du wirst herrschen über viele Völker, aber über dich werden sie nicht herrschen. Wenn aber unter dir ein Armer ist, Einer deiner Brüder in einem deiner Tore, in deinem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird; so sollst du dein Herz nicht verhärten, und deine Hand nicht verschließen vor deinem armen Bruder; sondern öffnen sollst du ihm deine Hand, und leihen sollst du ihm, so viel zureicht für seinen Mangel, woran er Mangel leidet. Hüte dich, daß nicht der nichtswürdige Gedanke in deinem Herzen sei, und du sprächest: Nahe ist das siebente Jahr, das Erlaßjahr, und dein Auge wollte überdrüssig sein gegen deinen armen Bruder, so daß du ihm nichts geben wolltest; und er über dich zu Jahwe schrie, und Sünde auf dich käme. Geben sollst du ihm, und dein Herz nicht überdrüssig werden, wenn du ihm gibst; damit dafür dich segne Jahwe, dein Gott, in allen deinen Geschäften, und bei jedem Unternehmen deiner Hand, Denn es wird in dem Lande doch nicht an Dürftigen mangeln; deswegen gebiete ich und spreche: Öffnen sollst du deine Hand deinem Bruder, dem Bedrückten, und dem Armen in deinem Lande. Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, an dich verkauft wird, und er dir gedient hat sechs Jahre; so sollst du ihn im siebenten Jahre frei lassen von dir. Und wenn du ihn frei läßt von dir, so sollst du ihn nicht leer entlassen. Ein Geschenk sollst du ihm geben von deinen Schafen, und von deiner Tenne, und von deinem Kelter; womit dich Jahwe, dein Gott, gesegnet hat, sollst du ihm geben. Und gedenke, daß du Knecht warest im Lande Ägypten; und Jahwe, dein Gott, dich erlöset hat; deswegen gebiete ich dir dies heute. Und wenn es geschieht, daß er zu dir spräche: Ich will nicht weggehen von dir, weil er dich und dein Haus liebt, weil es ihm gut geht bei dir; so nimm eine Pfrieme, und steche sie in sein Ohr, und in die Türe; so ist er dein Knecht für immer; und auch deiner Magd mache es so. Laß es nicht schwer vor deine Augen kommen, wenn du ihn frei von dir läßt; denn um das Doppelte des Lohnes eines Taglöhners hat er dir gedient sechs Jahre; damit Jahwe, dein Gott, dich segne in Allem, was du tust. Alles Erstgeborne, das geboren wird unter deinem Großvieh und unter deinem Kleinvieh, was männlich ist, sollst du Jahwe, deinem Gott, heiligen. Du sollst nicht arbeiten mit dem Erstgebornen deines Rindes, und nicht scheren das Erstgeborne deines Schafes. Vor Jahwe, deinem Gott, sollst du es essen alle Jahre, an dem Orte, den Jahwe wählen wird, du und deine Familie. Und wenn daran ein Fehler, wenn es hinkend, oder blind ist, oder es sonst einen bösen Fehler hat; so sollst du es nicht opfern, Jahwe, deinem Gott. In deinen Toren sollst du es essen, der Unreine und der Reine zugleich, wie eine Gazelle, und wie einen Hirsch. Nur sein Blut darfst du nicht essen; auf die Erde sollst du es ausgießen, wie Wasser. Von den Festtagen.Halte den Monat Abib, und feiere das Passah Jahwe, deinem Gott; denn im Monate Abib hat dich Jahwe, dein Gott, ausgeführt aus Ägypten in der Nacht. Und schlachte das Passah Jahwe, deinem Gott, Kleinvieh und Großvieh, an dem Orte, den Jahwe wählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen. Du sollst kein Gesäuertes dazu essen; sieben Tage sollst du dazu ungesäuertes Brot des Elendes essen; denn in Eilfertigkeit bist du ausgezogen aus dem Lande Ägypten, damit du also dich erinnerst an den Tag, an dem du ausgezogen bist, aus dem Lande Ägypten, die ganze Zeit deines Lebens. Und es soll kein Sauerteig bei dir gesehen werden in deinem ganzen Gebiete sieben Tage lang; auch soll nichts von dem Fleische, das du des Abends am ersten Tage schlachtest, über Nacht bleiben bis zum andern Morgen. Du darfst das Passah nicht schlachten in einem deiner Tore, die Jahwe, dein Gott, dir geben wird; sondern an dem Orte, den Jahwe, dein Gott, wählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen, sollst du das Passah am Abend schlachten, wann die Sonne untergeht, um die Zeit, da du auszogst aus Ägypten. Und du sollst es kochen und essen an dem Orte, den Jahwe, dein Gott, wählen wird, und am Morgen umkehren, und nach deinen Zelten gehen. Sechs Tage sollst du Ungesäuertes essen; und am siebenten Tage, wo Festversammlung ist zu Ehren Jahwe's, deines Gottes, sollst du keine Arbeit verrichten. Sieben Wochen sollst du dir zählen, und zwar von da an, wo die Sichel an die Saat kommt, sollst du anfangen zu zählen sieben Wochen. Dann sollst du feiern das Fest der Wochen Jahwe, deinem Gott, mit dem, was freiwillig deine Hand geben kann, je nachdem dich gesegnet hat Jahwe, dein Gott. Und du sollst dich freuen vor Jahwe, deinem Gott, du und dein Sohn, und deine Tochter, und dein Knecht, und deine Magd, und der Levit, der in deinen Toren ist, und der Fremdling, und der Waise, und die Witwe, die in deiner Mitte sind, an dem Orte, den Jahwe, dein Gott, wählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen. Und du sollst eingedenk sein, daß du ein Knecht warest in Ägypten, und halten und befolgen diese Satzungen. Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage feiern, wann du eingesammelt hast von deiner Tenne, und von deiner Kelter. Und du sollst dich freuen an deinem Feste, du und dein Sohn, und deine Tochter, und dein Knecht, und deine Magd, und der Levit, und der Fremdling, und der Waise, und die Witwe, die in deinen Toren sind. Sieben Tage sollst du Jahwe, deinem Gott, das Fest feiern, an dem Orte, den Jahwe wählen wird; denn segnen wird dich Jahwe, dein Gott, in deinem ganzen Einkommen, und in aller Arbeit deiner Hände; deswegen sollst du ganz fröhlich sein. Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen erscheinen vor Jahwe, deinem Gott, an dem Orte, den er wählen wird; am Feste des Ungesäuerten, und am Feste der Wochen, und am Feste der Laubhütten. Niemand soll leer erscheinen vor Jahwe; Jeder mit dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen Jahwe's , deines Gottes, den er dir gegeben hat. Richter und Vorsteher sollst du dir setzen in allen deinen Toren, die Jahwe, dein Gott, dir geben wird in deinen Stämmen, die sollen richten das Volk mit gerechtem Gerichte. Du sollst nicht beugen das Recht; du sollst die Person nicht ansehen; und sollst kein Geschenk nehmen; denn das Geschenk blendet die Augen der Weisen, und verdreht die Sache der Gerechten. Dem Rechte sollst du nachjagen, damit du lebest und besitzest das Land, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird. Du sollst dir keinen Hain pflanzen, überhaupt keinen Baum neben dem Altare Jahwe's, deines Gottes, den du dir machest. Und du sollst dir keine Säule aufrichten, welche Jahwe, dein Gott, hasset. Gesetze über Opfer und Götzendienst; schwierige Rechtssachen, und einen etwaigen künftigen König.Du sollst Jahwe, deinem Gott, kein Großvieh oder Kleinvieh opfern, an dem ein Fehler, oder irgend etwas Böses ist; denn ein Greuel ist dies Jahwe, deinem Gott. Findet man in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die Jahwe, dein Gott, dir geben wird, einen Mann oder ein Weib, die tun, was böse ist in den Augen Jahwe's, deines Gottes; er überträte nämlich seinen Bund, und ginge hin, und diente andern Göttern, und betete sie an, die Sonne oder den Mond, oder das ganze Heer des Himmels, was ich verboten habe; und es würde dir gesagt, und du hörtest es; so forsche genau, und siehe! ist es wahr, und die Sache gewiß, daß dieser Greuel geschehen ist in Israel; so führe diesen Mann, oder dies Weib, die dies Böse getan haben, hinaus zu deinen Toren - es sei Mann oder Weib - und steinige sie, daß sie sterben. Auf die Aussage von zwei Zeugen, oder von drei Zeugen soll der getötet werden, der den Tod verdient; Niemand aber darf getötet werden auf die Aussage Eines Zeugen. Die Hand der Zeugen sei an ihm zuerst, ihn zu töten, und die Hand des ganzen Volkes nachher; so sollst du das Böse ausrotten aus deiner Mitte. Wenn dir eine Sache zu schwierig ist, zu richten zwischen Blut und Blut, und zwischen Rechtssache und Rechtssache, und zwischen Schlägereien und Schlägereien, die als Rechtsstreitigkeiten in deinen Toren sind; so stehe auf und gehe an den Ort, den Jahwe, dein Gott, wählen wird; und komme zu den Priestern, den Leviten, und zu dem Richter, der es zu der Zeit ist, und frage sie; und sie sollen dir den Rechtsspruch sagen. Dann tue nach dem Ausspruche, den sie dir anzeigen, von diesem Orte, den Jahwe wählen wird; und halte darauf, zu tun Alles, was sie dich lehren. Nach dem Gesetze, daß sie dich lehren, und nach dem Rechtsausspruche, den sie dir sagen, sollst du tun; nicht abweichen von dem Ausspruche, den sie dir anzeigen, zur Rechten oder zur Linken. Wer aber vermessen handelt, und nicht hört auf den Priester, der dort steht, zu dienen Jahwe, deinem Gott, noch auf den Richter; derjenige soll sterben; und du sollst das Böse ausrotten aus Israel; damit das ganze Volk es höre, und sich fürchte, und nicht mehr vermessen sei. Wenn du kommst in das Land, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird, und es in Besitz nimmst, und darin wohnest, und sprichst: Ich will mir einen König setzen, nach aller Völker Weise, die um mich her wohnen; so sollst du über dich einen König setzen, den Jahwe, dein Gott, wählen wird; du sollst aus der Mitte deiner Brüder einen König über dich setzen; du darfst keinen fremden Mann über dich setzen, der nicht dein Bruder ist. Jedoch soll er sich nicht viele Pferde halten, und das Volk nicht zurückführen nach Ägypten, eben weil er der Pferde viele hatte; da Jahwe zu euch gesprochen hat: Ihr sollet nicht wieder auf diesem Wege zurückkehren. Er soll auch nicht viele Weiber haben, damit sein Herz nicht abweiche; auch Silber und Gold soll er nicht sehr viel haben. Und sobald er auf dem Throne seines Königreiches sitzet, soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes schreiben aus dem Buche von den Priestern, von den Leviten. Dieses soll er bei sich haben, und darin lesen alle Tage seines Lebens, damit er lerne, Jahwe, seinen Gott, fürchten, und alle Worte dieses Gesetzes, und diese Satzungen halten, und sie tun; daß sein Herz sich nicht erhebe über seine Brüder, und er nicht abweiche von dem Gebote zur Rechten oder zur Linken; damit er lange lebe in seinem Königreiche, Er und seine Söhne, in Israel. Einkommen der Priester und Leviten; Verbot abgöttischer Gebräuche; Verheißung von Propheten; Unterschied der wahren und falschen Propheten.Es sollen die Priester, die Leviten, der ganze Stamm Levi, keinen Teil noch Erbeigentum mit Israel haben; die Feueropfer Jahwe's, und sein Erbeigentum sollen sie essen. Aber ein Erbeigentum sollen sie nicht haben unter ihren Brüdern, Jahwe ist selbst ihr Erbeigentum, wie er zu ihnen geredet hat. Und dies sei das Recht der Priester von dem Volke, von denen nämlich, welche Schlachtopfer bringen, es sei Groß oder Kleinvieh: ein Solcher gebe dem Priester den Bug, und die Kinnbacken, und den rauhen Magen. Die Erstfrüchte deines Getreides, und deines Mostes, und deines Öles, und die Erstlinge von der Schur deines Kleinviehes sollst du ihm geben. Denn ihn hat Jahwe, dein Gott ausgewählt aus allen deinen Stämmen, daß er stehe, zu dienen dem Namen Jahwe's, er und seine Söhne allezeit. Und wenn ein Levit kommt aus einem deiner Tore von ganz Israel, wo er als Fremdling ist, und kommt aus irgend einem Verlangen seiner Seele an den Ort, den Jahwe wählen wird; so kann er dienen dem Namen Jahwe's, seines Gottes, wie alle seine Brüder, die Leviten, die dann stehen vor Jahwe; gleichen Teil sollen sie essen, außer seinem verkäuflichen väterlichen Eigentum. Wenn du in das Land kommst, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird; so lerne nicht handeln nach den Greueln dieser Völker. Niemand sei bei dir zu finden, der seinen Sohn, und seine Tochter durch's Feuer gehen läßt, der ein Weissager, ein Wolkendeuter, ein Schlangenbeschwörer, ein Zauberer ist; der ein Bannsprecher, oder ein Totenbeschwörer, oder ein Wahrsager ist, oder der die Toten fragt. Denn ein Greuel Jahwe's ist Jeder, der dies tut; und wegen dieser Greuel vertreibt sie Jahwe, dein Gott, vor dir. Du sollst dich ganz an Jahwe, deinen Gott, halten; hingegen diese Völker, welche du vertreiben wirst, hören auf Wolkendeuter, und auf Weissager; was aber dich angeht, dir gestattet nicht also Jahwe, dein Gott. Einen Propheten aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, wie mich, wird Jahwe, dein Gott, dir erwecken, den sollet ihr hören! Ganz wie du gebeten hast von Jahwe, deinem Gott, am Horeb, am Tage der Versammlung, da du sprachst: Ich mag nicht mehr hören die Stimme Jahwe's, meines Gottes; und dies große Feuer mag ich nicht mehr sehen, daß ich nicht sterbe. Da sprach Jahwe zu mir: Sie haben wohl geredet. Einen Propheten will ich ihnen erwecken aus der Mitte ihrer Brüder wie dich, und ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er soll zu euch reden Alles, was ich ihm gebiete. Und es wird geschehen, wer nicht hört auf meine Worte, die er redet in meinem Namen, von dem will ich's fordern. Aber der Prophet, der vermessen handelt, und ein Wort in meinem Namen redet, das ich ihm nicht geboten habe zu reden, und wer im Namen anderer Götter redet, ein solcher Prophet soll sterben. Und sprichst du in deinem Herzen: Wie erkennen wir das Wort, das nicht Jahwe geredet hat? Wenn ein Prophet redet im Namen Jahwe's, und dies geschieht nicht, und trifft nicht ein; so ist dies ein Wort, das nicht Jahwe geredet hat; vermessen hat es der Prophet geredet; du darfst dich nicht fürchten vor ihm. Von den Freistädten; Heiligkeit der Grenze; von den Zeugen.Wenn Jahwe, dein Gott, ausrottet die Völker, deren Land Jahwe, dein Gott, dir geben wird, und du sie vertreibest, und wohnest in ihren Städten, und in ihren Häusern; so sondere dir drei Städte aus mitten in deinem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird, es zu besitzen. Du sollst dir die Straße in Stand setzen, und in drei Kreise Teilen das Gebiet deines Landes, das Jahwe, dein Gott, dir zum Besitz geben wird, damit sich dahin flüchten könne Jeder, der getötet hat. Und mit dem, welcher getötet hat, und dorthin flieht, um am Leben zu bleiben, soll man es also halten: Wer seinen Nächsten unvorsätzlich erschlagen hat, ohne ihn kurz zuvor gehaßt zu haben; er ging etwa mit seinem Nächsten in den Wald, Holz zu hauen; und seine Hand holte aus mit der Axt, um den Baum zu fällen; und das Eisen führe vom Stiele, und träfe seinen Nächsten, das er stirbt; ein Solcher kann in eine dieser Städte fliehen, um am Leben zu bleiben; damit nicht der Bluträcher, wenn er dem, der getötet hat, nachsetzet, da sein Herz erhitzt ist, denselben einholen kann, wenn der Weg zu weit ist, und ihn tötet, wiewohl er des Todes nicht schuldig ist, weil er ihn kurz zuvor nicht gehaßt hat. Deswegen gebiete ich dir und spreche: drei Städte sollst du dir aussondern. Und wenn Jahwe, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, wie er es deinen Vätern zugeschworen, und dir das ganze Land geben wird, welches er zu geben deinen Vätern zugesagt hat, wenn du hältst dies ganze Gebot, und es tust, das ich dir heute gebiete, daß du liebst Jahwe, deinen Gott, und wandelst auf seinen Wegen alle Zeit; so nimm dir noch drei Städte dazu, zu diesen drei Städten; daß nicht unschuldiges Blut vergossen werde, in deinem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird als Erbeigentum; noch Blutschuld über dich komme. Trägt aber Jemand Haß wider seinen Nächsten, und lauert ihm auf, und erhebt sich gegen ihn, und schlägt ihn, daß er stirbt; und flieht er dann in eine dieser Städte; so sollen die Ältesten seiner Stadt hinsenden, um ihn von dort zu holen, und ihn in die Hand des Bluträchers geben, daß er sterbe. Nicht schonen soll ihn dein Auge, und du sollst wegschaffen aus Israel unschuldigen Blutes Schuld, daß dir's gut gehe. Du sollst nicht verrücken die Grenze deines Nächsten, welche die Vorfahren gesetzt haben, in deinem Erbeigentum, das du besitzest im Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird, es zu besitzen. Ein einzelner Zeuge soll nicht aufstehen gegen Jemand, wegen irgend einer Missetat und irgend eines Vergehens, bei allen Sünden, die er begeht; durch die Aussage zweier Zeugen, oder durch die Aussage dreier Zeugen werde eine Sache bestätigt. Wenn ein frevelhafter Zeuge aufsteht gegen Jemand, um gegen ihn zu bezeugen eine Übertretung; so sollen beide Männer, die den Streit haben, vor Jahwe stehen, vor den Priestern, und vor den Richtern, die in jener Zeit sind. Und die Richter sollen genau forschen; und wenn sich's zeigt, daß der Zeuge ein lügenhafter Zeuge ist, daß er Lügen ausgesagt hat gegen seinen Bruder; so sollet ihr es ihm machen, wie er gedachte, seinem Bruder zu machen; und du sollst das Böse wegschaffen aus deiner Mitte; daß die Übrigen es hören, und sich fürchten, und ferner nicht mehr solch Böses tun in deiner Mitte. Und dein Auge soll nicht schonen; Leben um Leben, Aug um Aug, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß. Kriegsgesetze.Wenn du ausziehst zum Kriege gegen deine Feinde, und siehst Rosse und Wagen, ein zahlreicheres Volk, als du bist; so fürchte dich nicht vor ihnen; denn Jahwe, dein Gott, ist bei dir, der dich heraufgeführt hat aus dem Lande Ägypten. Da soll es also geschehen: Wann ihr in den Streit gehet, so soll der Priester vortreten, und zu dem Volke reden, und zu ihnen sprechen: Höre Israel! ihr gehet heute in den Streit gegen eure Feinde, euer Herz werde nicht schwach, fürchtet euch nicht, seid nicht bestürzt, und erschreckt nicht vor ihnen. denn Jahwe, euer Gott ist's, der mit euch geht, für euch zu streiten gegen eure Feinde, und euch zu erretten. Dann sollen die Vorsteher zum Volke reden und sprechen: Wer ist der Mann, der ein neues Haus gebaut, aber noch nicht eingeweiht hat? er gehe und kehre zurück in sein Haus, daß er nicht etwa sterbe im Kriege, und ein anderer Mann es einweihe. Und wer ist der Mann, der einen Weinberg gepflanzt, aber noch nicht benutzt hat? er gehe und kehre zurück in sein Haus, daß er nicht etwa sterbe im Kriege, und ein anderer Mann ihn benutze. Und wer ist der Mann, der sich mit einem Weibe verlobt, aber sie noch nicht genommen hat? er gehe, und kehre zurück in sein Haus, daß er nicht etwa sterbe im Kriege, und ein anderer Mann sie nehme. Ferner sollen die Vorsteher reden zum Volke und sprechen: Wer ist der Mann, der ein furchtsames und schwaches Herz hat? er gehe, und kehre zurück in sein Haus, daß nicht etwa zerfließe das Herz seiner Brüder, wie sein Herz ist. Und es soll geschehen, wann die Vorsteher ausgeredet haben zum Volke; so sollen sich die Anführer des Heeres stellen an die Spitze des Volkes. Wenn du vor eine Stadt ziehest, um gegen sie zu streiten; so rufe sie auf zum Frieden. Und es soll geschehen, wenn sie dir friedliche Antwort gibt, und dir die Tore öffnet; so soll alles Volk, das darin sich findet, dir zinsbar sein, und dir dienen. Will sie aber nicht friedlich mit dir handeln, sondern gegen dich streiten; so belagere sie. Und gibt sie Jahwe, dein Gott, in deine Hand; so schlage alles Männliche darin mit der Schärfe des Schwertes. Nur die Weiber, und die Kinder, und das Vieh, und was sonst in der Stadt ist, alle Beute plündere für dich; und iß die Beute deiner Feinde, die Jahwe, dein Gott, dir gibt. So mache es allen Städten, die sehr ferne von dir sind, die nicht zu den Städten dieser Völker gehören; hingegen aus den Städten dieser Völker, die Jahwe, dein Gott, dir als Erbeigentum geben wird, lasse nichts leben, was atmet; sondern weihe sie der gottverschwornen Vertilgung, die Hethiter, und Amoriter, die Kananiter, und Pheresiter, die Heviter und Jebusiter, wie Jahwe, dein Gott, dir geboten hat; daß sie euch nicht etwa lehren zu tun nach allen ihren Greueln, die sie ihren Göttern tun; und ihr sündiget gegen Jahwe, euern Gott. Wenn du eine Stadt belagerst lange Zeit, und gegen sie streitest, um sie zu erobern; so sollst du ihre Bäume nicht verderben dadurch, daß du die Axt daran legtest; denn du kannst von ihnen essen, sollst sie also nicht ausrotten; denn der Feldbaum ist Menschen-(Nährung), so daß er mit dir vorwärts geht in die Belagerung. Nur den Baum, von dem du weißt, daß er kein Baum eßbarer Frucht ist, den darfst du verderben und ausrotten, und Bollwerk bauen um die Stadt, die mit dir Krieg führt, bis du sie überwältiget hast. Vermischte Gesetze; Sühnung eines Mordes, dessen Urheber man nicht weiß; Ehelichung kriegsgefangener Weiber; Recht der Erstgeburt; Strafe widerspenstiger Söhne; Abnahme der Gehenkten.Wenn ein Erschlagener gefunden wird in dem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird, es zu besitzen, der auf dem Felde liegt; und man weiß nicht, wer ihn erschlagen hat; so sollen deine Ältesten und deine Richter hinausgehen, und gegen die Städte zu messen, die rings um den Erschlagenen her liegen. Und welche Stadt am Nächsten bei dem Erschlagenen ist, deren Ältesten sollen eine junge Kuh nehmen, mit welcher noch nicht gearbeitet worden, die noch nicht am Joch gezogen hat. Und die Ältesten dieser Stadt sollen die Kuh hinabführen an einen nie versiegenden Bach, den man nicht anbauet und nicht besäet, und daselbst der Kuh das Genick brechen im Bach. Dann sollen herzutreten die Priester, die Söhne Levi's, - denn diese hat Jahwe, dein Gott, erwählt, ihm zu dienen, und im Namen Jahwe's zu segnen, und durch ihren Ausspruch wird jeder Streit, und jede Verletzung verhandelt - und alle Ältesten dieser Stadt, die dem Erschlagenen am Nächsten sind, sollen ihre Hände waschen über der Kuh, der das Genick gebrochen ist im Bach. Und sie sollen anheben und sprechen: Unsere Hände haben nicht vergossen dieses Blut, und unsere Augen haben es nicht gesehen. Vergib deinem Volke Israel, das du erlöset hast, Jahwe! und lege nicht unschuldigen Blutes Schuld auf dein Volk Israel; alsdann sind sie versöhnt wegen des Blutes. Und du sollst unschuldigen Blutes Schuld wegschaffen aus deiner Mitte; denn du sollst tun, was recht ist in den Augen Jahwe's. Wenn du zum Krieg ausziehest gegen deine Feinde; und Jahwe, dein Gott, sie in deine Hand gibt, und du Gefangene von ihnen wegführest; und du siehst unter den Gefangenen ein Weib von schönem Aussehen, und du hängest an ihr, und willst sie zum Weibe nehmen; so führe sie in dein Haus; sie schere ihr Haupt, und mache ihre Nägel zurecht. Und sie lege das Kleid ihrer Gefangenschaft von sich ab; und sitze in deinem Hause; und beweine ihren Vater und ihre Mutter einen Monat lang; und darauf wohne ihr bei, und nimm sie zur Ehe, und sie sei dein Weib. Und es soll geschehen, wenn du keinen Gefallen an ihr findest; so sollst du sie entlassen, wohin sie Lust hat; aber verkaufen darfst du sie nicht um Silber; noch sie als Sklavin gebrauchen, weil du sie geschwächt hast. Wenn ein Mann zwei Weiber hat, die Eine ist geliebt und die Andere ist gehaßt, und sie gebären ihm Söhne, die Geliebte und die Gehaßte; und der erstgeborne Sohn gehört der Gehaßten; so kann er zur Zeit, da er seinen Söhnen das Erbe austeilt, das ihm gehört, nicht den Sohn der Geliebten zum Erstgeborenen machen, vor dem erstgebornen Sohne der Gehaßten; sondern den Erstgebornen, den Sohn der Gehaßten, soll er anerkennen, und ihm zwei Teile geben von Allem, was bei ihm gefunden wird; denn er ist der Erstling seiner Kraft, ihm gehört das Recht der Erstgeburt. Wenn Jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der nicht hört auf die Stimme seines Vaters, noch auf die Stimme seiner Mutter; und haben sie ihn gezüchtigt; und er dennoch ihnen nicht gehorcht; so sollen ihn sein Vater, und seine Mutter greifen, und ihn führen zu den Ältesten seiner Stadt, und zu dem Tore seines Ortes. Und sie sollen sprechen zu den Ältesten seiner Stadt: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Schlemmer und Säufer. Dann sollen alle Leute seiner Stadt ihn steinigen, daß er sterbe. So sollst du das Böse wegschaffen aus deiner Mitte, damit ganz Israel es höre, und sich fürchte. Und wenn auf Jemand eine Sünde liegt, die den Tod verdient, und er getötet wird, und du ihn aufhängest an's Holz; so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holze bleiben; sondern begraben soll man ihn an demselben Tage; denn ein Fluch Gottes ist ein Gehenkter. Und du sollst nicht verunreinigen dein Land, welches Jahwe, dein Gott, dir geben wird zum Erbeigentum. Vermischte Gesetze.Du sollst nicht irre gehen sehen den Stier deines Bruders, oder sein Schaf und dich ihnen entziehen; du sollst sie deinem Bruder zurückführen. Wenn aber dein Bruder nicht nahe bei dir ist, und du ihn nicht kennest; so sollst du sie in dein Haus nehmen, und sie sollen bei dir bleiben, bis dein Bruder nach ihnen fragt; dann sollst du sie ihm zurückgeben. Und so mache es mit seinem Esel, und so mache es mit seinem Kleide, und so mache es mit allem Verlornen deines Bruders, was von ihm verloren ist; wenn du es findest, so kannst du dich nicht entziehen. Du sollst den Esel deines Bruders, oder seinen Stier nicht fallen sehen auf dem Wege, und dich ihnen entziehen; sondern sollst mit ihm dieselben aufrichten. Mannes Kleider soll ein Weib nicht anziehen; und ein Mann soll keines Weibes Kleider anziehen; denn ein Greuel Jahwe's, deines Gottes, ist Jeder, der dies tut. Wenn du ein Vogelnest vor dir auf dem Wege findest, auf irgend einem Baume, oder auf der Erde, Junge oder Eier; und die Mutter sitzt auf den Jungen, oder auf den Eiern; so sollst du die Mutter nicht nehmen samt ihren Jungen. Die Mutter sollst du fliegen lassen, und die Jungen kannst du dir nehmen; damit es dir gut gehe, und du lange lebest. Wenn du ein neues Haus baust, so sollst du ein Geländer um dein Dach machen, daß du nicht Blutschuld auf dein Haus ladest, wenn etwa Jemand herunter fiele. Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei Samen besäen, sonst würdest du heiligen den Ertrag des Samens, den du gesäet hast, samt dem Ertrage des Weinberges. Du sollst nicht pflügen mit einem Stier, und mit einem Esel nebeneinander. Du sollst dich nicht bekleiden mit Zeug von Wolle und Flachs nebeneinander. Quasten sollst du dir machen an den vier Zipfeln deiner Decke, mit der du dich bedeckest. Wenn Jemand ein Weib nimmt und ihr beiwohnt, aber sie nachher hasset, und ihr schändlichen Dinge aufbürdet, und einen üblen Ruf über sie ausbringt, und spricht: Dies Weib habe ich genommen, und mich zu ihr getan, und an ihr die Jungfrauschaft nicht gefunden; so sollen der Vater des jungen Weibes, und ihre Mutter, nehmen und bringen die Zeichen der Jungfrauschaft des jungen Weibes vor die Ältesten der Stadt in das Tor. Da spreche der Vater des jungen Weibes zu den Ältesten: meine Tochter habe ich diesem Manne zum Weibe gegeben; aber er haßte sie; und siehe! er hat ihr schändliche Dinge aufgebürdet, und gesagt: Ich habe an deiner Tochter keine Jungfrauschaft gefunden; dies aber sind die Zeichen der Jungfrauschaft meiner Tochter! Sie sollen alsdann das Kleid ausbreiten vor den Ältesten der Stadt, und die Ältesten dieser Stadt sollen den Mann nehmen und ihn züchtigen, und ihm eine Geldbuße auflegen von hundert Sekel Silbers, und sie dem Vater des jungen Weibes geben; weil er einen üblen Ruf ausgebracht hat über eine Jungfrau in Israel; und sie bleibe sein Weib; er ist nicht befugt, sein Leben lang sie zu verstoßen. Wäre aber jene Angabe wahr, daß die Zeichen der Jungfrauschaft nicht gefunden worden bei dem jungen Weibe; so soll man das junge Weib hinausführen vor die Türe des Hauses ihres Vaters; und die Männer ihrer Stadt sollen sie steinigen, daß sie stirbt; weil sie die Torheit begangen hat in Israel, zu huren in dem Hause ihres Vaters. So sollst du das Böse wegschaffen aus deiner Mitte! Wenn man einen Mann betrifft bei einem Weibe schlafen, die einem Manne gehört; so sollen beide sterben, der Mann, der bei dem Weibe geschlafen, und das Weib. So sollst du das Böse wegschaffen aus Israel! Wenn eine Jungfrau einem Manne verlobt ist; es trifft sie aber ein anderer in der Stadt, und schläft bei ihr; so sollet ihr Beide hinausführen vor das Tor der Stadt, und sie steinigen, daß sie sterben; die Jungfrau weil sie nicht geschrien hat in der Stadt; und den Mann, weil er geschwächt hat das Weib seines Nächsten. So sollst du das Böse wegschaffen aus deiner Mitte Hat aber der Mann die verlobte Jungfrau auf dem Felde angetroffen, sie ergriffen, und bei ihr geschlafen; so soll der Mann allein sterben, der bei ihr geschlafen hat. der Jungfrau aber sollst du nichts tun, auf der Jungfrau haftet keine Todessünde; denn, wie wenn Einer gegen den Andern aufsteht, und ihn totschlägt; so ist dies. Denn auf dem Felde traf er sie; schrie die verlobte Jungfrau, so war kein Helfer für sie da. Wenn ein Mann eine Jungfrau antrifft, die nicht verlobt ist, und sie ergreift, und bei ihr schläft, und man betrifft sie; so soll der Mann, der bei ihr geschlafen hat, dem Vater der Jungfrau geben fünfzig Sekel Silbers; und sie soll sein Weib sein; weil er sie geschwächt hat; er soll nicht befugt sein, sein Leben lang sie zu verstoßen. Niemand soll das Weib seines Vaters nehmen, noch aufdecken die Decke seines Vaters. Fortsetzung.Es soll kein an den Hoden Zerstoßener oder Verschnittener in die Gemeinde Jahwe's kommen. Es soll kein Hurenkind in die Gemeinde Jahwe's kommen; auch sein zehntes Geschlecht soll nicht in die Gemeinde Jahwe's kommen. Es soll kein Ammoniter, oder Moabiter in die Gemeinde Jahwe's kommen, auch sein zehntes Geschlecht soll nicht in die Gemeinde Jahwe's kommen nie und nimmer; weil sie euch nicht entgegengekommen sind mit Brot, und mit Wasser, auf dem Wege, da ihr auszogt aus Ägypten; und weil sie gegen dich gedungen haben Bileam, den Sohn Beor's von Pethor in Mesopotamien, um dich zu verfluchen. Aber Jahwe, dein Gott, wollte nicht hören auf Bileam; und Jahwe, dein Gott, wandte dir den Fluch zum Segen; weil Jahwe, dein Gott, dich liebte. Suche nicht ihren Frieden, noch ihr Glück dein Leben lang, nie und nimmer. Verabscheue nicht Edom, denn er ist dein Bruder; verabscheue nicht die Ägypter, denn ein Fremdling warst du in ihrem Lande. Die Söhne, die ihnen geboren werden im dritten Geschlechte, dürfen in die Gemeinde Jahwe's kommen. Wenn das Lager ausrückt gegen deinen Feind; so hüte dich vor allem Bösen! Wenn ein Mann unter dir ist, der nicht rein ist von einem Begegnis in der Nacht; so muß er vor das Lager hinausgehen, er soll nicht in das Lager kommen. Und es soll geschehen, wenn der Abend herankommt; so soll er sich baden im Wasser; und, nachdem die Sonne untergegangen ist, soll er in das Lager kommen. Auch sollst du einen Abort haben außerhalb des Lagers; und dahin sollst du hinausgehen. Und eine Schaufel sollst du haben unter deinen Gerätschaften; und es soll geschehen, wenn du außerhalb dich hinsetzen willst; so sollst du damit graben, und dich hinsetzen, und bedecken deine Ausleerung. Denn Jahwe, dein Gott, wandelt mitten in deinem Lager, um dich zu retten und deine Feinde dir hinzugeben; darum soll dein Lager heilig sein, daß er nichts Garstiges unter dir sehe, und sich von dir abwende. Du sollst einen Knecht nicht überantworten seinem Herrn, der sich zu dir geflüchtet hat von seinem Herrn. Bei dir soll er bleiben in deiner Mitte, an dem Orte, den er wählt in einem deiner Tore, wo es ihm gut dünkt; du sollst ihn nicht bedrücken. Es soll keine feile Dirne sein unter den Töchtern Israels; und kein feiler Knabe soll sein unter den Söhnen Israels. Du sollst nicht den Lohn einer Hure und den Preis eines feilen Knaben bringen in das Haus Jahwe's, deines Gottes, als irgend ein Gelübde; denn ein Greuel Jahwe's, deines Gottes, sind beide. Du sollst keinen Wucher nehmen von deinem Bruder, Wucher von Silber, Wucher von Speise, Wucher von sonst etwas, womit man wuchern kann. Von Fremden darfst du Wucher nehmen; aber von deinem Bruder darfst du keinen Wucher nehmen; damit dich segne Jahwe, dein Gott, in jedem Unternehmen deiner Hand, in dem Lande, in welches ihr eingehen werdet, es zu besitzen. Wenn du ein Gelübde tust Jahwe, deinem Gott; so säume nicht , es abzutragen; denn fordern wird es Jahwe, dein Gott, von dir; dann wird Sünde auf dir sein. Und wenn du unterläßt zu geloben, so wird keine Sünde auf dir sein. Was aus deinen Lippen geht, sollst du halten und tun, wie du freiwillig gelobet hast Jahwe, deinem Gott, was du geredet hast mit deinem Munde. Wenn du in den Weinberg deines Nächsten gehst; so darfst du Trauben essen nach deiner Lust, bis du satt bist; aber in dein Gefäß darfst du keine tun. Wenn du in das Ärenfeld deines Nächsten gehst; so darfst du Ähren mit deiner Hand abpflücken, aber die Sichel darfst du nicht schwingen über die Ähren deines Nächsten. FortsetzungWenn Jemand ein Weib nimmt, und sie ehelicht, und es geschieht, daß sie nicht Gefallen findet vor seinen Augen, weil er an ihr etwas Häßliches gefunden hat; so schreibe er ihr einen Scheidebrief, und gebe ihn in ihre Hand, und entlasse sie aus seinem Hause. Und wenn sie aus seinem Hause gegangen ist; so darf sie hingehen und eines andern Mannes Weib werden. Und wenn sie der zweite Mann haßt, ihr einen Scheidebrief schreibt, und ihn in ihre Hand gibt, und sie aus seinem Hause entläßt; oder wenn der zweite Mann stirbt, der sie zu seinem Weib genommen hat; so kann ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht wieder nehmen, daß sie sein Weib werde, nachdem sie verunreinigt ist; denn ein Greuel ist dies vor Jahwe; und du sollst keine Sünde bringen auf das Land, daß Jahwe, dein Gott, dir geben wird als Erbeigentum. Wenn Jemand ein neues Weib genommen, so soll er nicht zum Heere ausziehen; und man soll ihm sonst nichts auflegen; frei soll er sein für sein Haus Ein Jahr, und sich freuen mit seinem Weibe, das er genommen hat. Du sollst nicht zum Pfande nehmen den untern oder obern Mühlstein; damit nähmest du das Leben selbst zum Pfande. Wird Jemand betroffen, der einen Menschen gestohlen hat, von seinen Brüdern, von den Söhnen Israels; und ihn als Sklaven gebraucht, und ihn verkauft hat; so soll dieser Dieb sterben. So sollst du das Böse wegschaffen aus deiner Mitte! Hüte dich bei dem Ausschlagsmal; halte und tue Alles genau, was euch die Priester, die Leviten, lehren; wie ich ihnen geboten habe, so sollet ihr es halten, und tun: Gedenke dessen, was Jahwe, dein Gott, getan hat an Mirjam, auf dem Wege, da ihr auszogt aus Ägypten. Wenn du deinem Nächsten irgend etwas leihest; so sollst du nicht in sein Haus gehen, um ein Pfand von ihm zu nehmen. Do sollst draußen stehen bleiben, und der Mann, dem du leihest, soll das Pfand zu dir hinaus bringen. Und wenn es ein armer Mann ist, so sollst du nicht schlafen auf seinem Pfande; du sollst ihm das Pfand zurückgeben, wann die Sonne untergeht, daß er schlafe in seinem Mantel und dich segne; so wirst du Gerechtigkeit haben vor Jahwe, deinem Gott. Du sollst nicht bedrücken den Taglöhner, den Dürftigen, und Armen von deinen Brüdern, oder von den Fremden, die in deinem Lande, in deinen Toren sind. An seinem Tage sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll nicht darüber untergehen; denn dürftig ist er, und er sehnt sich darnach, auf daß er nicht über dich zu Jahwe schreie, und auf dir Sünde sei. Die Väter sollen nicht um der Söhne willen getötet werden, und die Söhne sollen nicht um der Väter willen getötet werden; Jeder soll für seine Sünde getötet werden. Du sollst nicht beugen das Recht des Fremden und Waisen; und du sollst nicht zum Pfande nehmen das Kleid einer Witwe. Sei eingedenk, daß du Knecht warest in Ägypten, und Jahwe, dein Gott, dich von dort erlöset hat; deswegen gebiete ich dir, dies zu tun. Wenn du deine Ernte einsammelst auf deinem Felde, und du vergißt eine Garbe auf dem Felde; so sollst du nicht umkehren, sie zu holen; dem Fremden, dem Waisen, und der Witwe soll sie gehören; damit Jahwe, dein Gott, dich segne bei allen Werken deiner Hände. Wenn du von deinem Ölbaume die Früchte geschlagen hast; so sollst du die Zweige nicht hinten nach durchsuchen, dem Fremdling, dem Waisen, und der Witwe soll es gehören. Wenn du deinen Weinberg liesest, so sollst du keine Nachlese halten; dem Fremdling, dem Waisen, und der Witwe soll es gehören. Sei eingedenk, daß du Knecht warest im Lande Ägypten; deswegen gebiete ich dir, dies zu tun. FortsetzungWenn Leute einen Streit miteinander haben; so sollen sie vor Gericht treten; daß man sie richte, und den Gerechten für gerecht erkläre, und den Schuldigen für schuldig. Und wenn der Schuldige Schläge verdient hat; so soll ihn der Richter niederlegen, und ihm vor seinem Angesichte eine Anzahl Streiche geben lassen, nach dem Maße seines Vergehens. Vierzig Streiche soll er ihm geben lassen, aber nicht mehr; damit er ihm nicht noch mehrere Streiche über diese geben lasse, und dein Bruder jämmerlich zerschlagen werde vor deinen Augen. Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt. Wenn Brüder zusammen wohnen, und Einer von ihnen stirbt, und keinen Sohn hat; so soll das Weib des Verstorbenen nicht einen fremden Mann von außen nehmen; ihr Schwager soll ihr beiwohnen, und sie zum Weibe nehmen, und die Schwagerpflicht ausüben. Und es soll geschehen, der Erstgeborne, den sie gebiert, soll eintreten in den Namen des verstorbenen Bruders, daß sein Name nicht ausgetilgt werde aus Israel. Und wenn es dem Manne nicht gefällt, seine Schwägerin zu nehmen; so soll seine Schwägerin hinaufgehen in das Tor zu den Ältesten, und sprechen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder einen Namen zu erwecken in Israel; er will nicht die Schwagerpflicht gegen mich ausüben. Dann sollen die Ältesten seiner Stadt ihn rufen, und mit ihm reden; und wenn er sich stellt und spricht: Es gefällt mir nicht, sie zu nehmen; so soll seine Schwägerin zu ihm treten vor den Augen der Ältesten; und ihm den Schuh von seinem Fuße ausziehen, und ihm in's Angesicht spucken, und anheben und sprechen: So geschehe dem Manne, der das Haus seines Bruders nicht bauen will! Und sein Name heiße in Israel: Das Haus des Barfüßers. Wenn Männer miteinander in Zank geraten, Einer mit dem Andern; und das Weib des Einen hinzuläuft, um ihren Mann zu entreißen der Hand dessen, der ihn schlägt, und ihre Hand ausstreckt, und seine Scham faßt; so sollst du ihre Hand abhauen; dein Auge soll sie nicht schonen. Du sollst nicht in deinem Sack zweierlei Gewichtsteine haben, einen großen und einen kleinen. Du sollst nicht in deinem Hause zweierlei Epha haben, ein großes und ein kleines. Einen völligen und richtigen Gewichtstein sollst du haben; ein volles und richtiges Epha sollst du haben; damit du lange lebest in dem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird. Denn ein Greuel Jahwe's, deines Gottes, ist Jeder, der dies tut, Jeder, der unrecht tut. Gedenke, was Amalek dir getan hat auf dem Wege, da ihr auszogt von Ägypten, der dir entgegen trat auf dem Wege, und deinen Nachtrab schlug, Alle, die hinter dir schwach wurden, eben da du müde und abgemattet warest; und der Gott nicht fürchtete. Wenn dir nun Jahwe, dein Gott, Ruhe gibt vor allen deinen Feinden ringsum in dem Lande, das Jahwe, dein Gott dir geben wird als Erbeigentum, es zu besitzen; so sollst du vertilgen das Andenken Amaleks unter dem Himmel; vergiß es nicht! Erstlinge; zweiter Zehnte; Schluß dieser Rede.Es soll geschehen, wenn du in das Land kommst, das Jahwe, dein Gott dir geben wird als Erbeigentum, und du es besitzest und darin wohnest; so sollst du nehmen von den Erstlingen aller Früchte des Bodens, die du einbringest von dem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird; und du sollst sie in einen Korb legen, und hingehen an den Ort, den Jahwe, dein Gott, wählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen. Und du sollst zum Priester gehen, der in jenen Tagen ist, und zu ihm sprechen: Ich bekenne heute vor Jahwe, deinem Gott, daß ich gekommen bin in das Land, das Jahwe unsern Vätern zugeschworen hat, es uns zu geben. Und der Priester soll den Korb nehmen von deiner Hand, und ihn niedersetzen vor dem Altar Jahwe's, deines Gottes. Und du sollst anheben und sprechen vor Jahwe, deinem Gott: Ein herumirrender Aramäer war mein Vater, und ging hinab nach Ägypten; und war daselbst als Fremdling mit wenigen Leuten; und wurde daselbst zu einem großen, starken und zahlreichen Volke. Die Ägypter aber taten uns Böses, und bedrückten uns, und legten auf uns harten Dienst. Da schrien wir zu Jahwe, dem Gott unserer Väter, und Jahwe hörte auf unsere Stimme, und sah unsere Bedrückung, und unsere Mühseligkeit, und unsere Drangsal. Und Jahwe führte uns aus Ägypten mit starker Hand, und mit ausgestrecktem Arm, und mit großem Schrecken, und unter Zeichen und Wundern; und brachte uns an diesen Ort, und gab uns dies Land, ein Land, wo Milch und Honig fließt. Und nun siehe! ich bringe die Erstlinge der Frucht des Landes, das mir Jahwe gegeben hat. Dann stelle du sie hin vor Jahwe, deinen Gott, und bete an vor Jahwe, deinem Gott. Und du sollst dich freuen alles Guten, das Jahwe, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat, du und der Levit, und der Fremdling, der in deiner Mitte ist. Wenn du alle Zehnten von deinem Ertrag entrichtet hast im dritten Jahre, dem Jahre des Zehnten; so sollst du dem Leviten, dem Fremdling, dem Waisen, und der Witwe geben, daß sie essen in deinen Toren, und satt werden. Und du sollst sprechen vor Jahwe, deinem Gott: Ich habe das Heilige weggeschafft aus dem Hause, auch habe ich's gegeben dem Leviten, dem Fremdling, dem Waisen, und der Witwe, ganz nach deinem Gebote, das du mir geboten hast; ich habe keines von deinen Geboten übertreten, und keines vergessen. Ich habe nicht davon gegessen in meiner Trauer, und habe nichts davon weggeschafft durch Verunreinigung; und habe nichts davon des Toten wegen hingegeben; ich habe gehört auf die Stimme Jahwe's, meines Gottes, ich habe getan Alles, was er mir geboten hat. Schaue herab von deiner heiligen Wohnung vom Himmel, und segne dein Volk Israel, und das Land, das du uns gegeben hast, wie du geschworen hast unsern Vätern, ein Land, wo Milch und Honig fließet. Heute gebietet dir Jahwe, dein Gott, zu befolgen diese Satzungen, und diese Vorschriften; so halte darauf, daß du sie tust von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Jahwe hast du heute erklärt, daß er dein Gott sein soll, daß du wandeln wollest auf seinen Wegen, und halten seine Satzungen, und seine Gebote, und seine Rechte, und hören auf seine Stimme. Und Jahwe hat heute dir erklärt, daß du sein eigentümliches Volk sein sollest, wie er zu dir geredet hat, und halten sollest alle seine Gebote; und daß er dich höher machen wolle, als alle Völker, die er gemacht hat, an Ruhm, und an Namen, und an Herrlichkeit; und daß du ein heiliges Volk sein sollest Jahwe, deinem Gott, wie er geredet hat. Segen und Fluch auf den Bergen Garizim und Ebal.Es geboten Mose und die Ältesten Israels dem Volke, und sprachen: Haltet das ganze Gebot, das ich euch heute gebiete. Und es soll geschehen an dem Tage, da ihr über den Jordan gehen werdet, in das Land, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird, da sollst du dir große Steine aufrichten, und sie mit Kalk übertünchen; und darauf schreiben alle Worte dieses Gesetzes, wenn du hinüber gegangen bist, um zu kommen in das Land, welches Jahwe, dein Gott, dir geben wird, ein Land, wo Milch und Honig fließet, wie Jahwe, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat. Und es soll geschehen, wenn ihr über den Jordan gegangen seid; so sollet ihr diese Steine aufrichten, von denen ich heute gebiete, auf dem Berge Ebal, und sie mit Kalk übertünchen. Und du sollst daselbst einen Altar bauen Jahwe, deinem Gott, einen Altar von Steinen; kein Eisen sollst du darüber schwingen. Von unbehauenen Steinen sollst du bauen den Altar Jahwe's, deines Gottes; und darauf Brandopfer opfern Jahwe, deinem Gott; auch Dankopfer schlachten, und daselbst essen, und dich freuen vor Jahwe, deinem Gott. Und du sollst auf die Steine schreiben alle Worte dieses Gesetzes, und sie gut eingraben. Und Mose und die Priester, die Leviten, redeten zu ganz Israel, und sprachen: Merke und höre Israel! heute bist du ein Volk Jahwe's, deines Gottes , geworden. So höre auf die Stimme Jahwe's, deines Gottes; und tue seine Gebote und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete. Und Mose gebot dem Volke an diesem Tage und sprach: Diese sollen stehen, zu segnen das Volk, auf dem Berge Garizim, wenn ihr hinübergegangen seid über den Jordan: Simeon und Levi, und Juda, und Issaschar, und Joseph, und Benjamin. Und diese sollen stehen zum Fluchen auf dem Berge Ebal: Ruben, Gad, und Asser, und Sebulon, Dan, und Naphtali. Da sollen die Leviten anheben, und sprechen zu Jedermann von Israel mit erhobener Stimme: Verflucht sei der Mann, welcher ein geschnitztes und gegossenes Bild macht, einen Greuel Jahwe's, ein Werk der Hände des Künstlers, und es im Verborgenen aufstellt; und das ganze Volk soll antworten und sprechen: Amen. Verflucht sei, wer seinen Vater und seine Mutter schmäht! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer verrückt die Grenze seines Nächsten! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer einen Blinden irre führt auf dem Wege! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer beugt das Recht des Fremdlings, des Waisen und der Witwe! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer bei dem Weibe seines Vaters schläft, weil er aufdeckt die Decke seines Vaters! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer bei einem Tiere schläft! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer bei seiner Schwester schläft, der Tochter seines Vaters, oder der Tochter seiner Mutter! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter schläft! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer seinen Nächsten im Verborgenen erschlägt! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer Geschenke nimmt, um einen Menschen unschuldigen Blutes zu erschlagen! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verflucht sei, wer nicht aufrecht erhält die Worte dieses Gesetzes, noch sie tut! und das ganze Volk soll sprechen: Amen. Verheißungen und Drohungen.Und es wird geschehen, wenn du hören wirst auf die Stimme Jahwe's, deines Gottes, daß du darauf hältst zu tun alle seine Gebote, welche ich dir heute gebiete; so wird dich Jahwe, dein Gott, höher machen, als alle Völker der Erde. Und es werden über dich kommen alle diese Segnungen, und werden dich erreichen, wenn du hörest auf die Stimme Jahwe's, deines Gottes. Gesegnet wirst du sein in der Stadt, und gesegnet auf dem Felde. Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes, und die Frucht deines Bodens, und die Frucht deines Viehes, die Jungen deiner Kühe, und der Anwuchs deiner Schafe. Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. Gesegnet wirst du sein, wenn du eingehest, und gesegnet wirst du sein, wenn du ausgehest. Jahwe wird deine Feinde, die gegen dich aufstehen, geschlagen hingeben vor dir; auf Einem Wege werden sie ausziehen gegen dich, und auf sieben Wegen werden sie fliehen vor dir. Gebieten wird Jahwe dem Segen, daß er bei dir sei in deinen Vorratskammern, und bei jedem Unternehmen deiner Hände; und segnen wird er dich in dem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird. Bestätigen wird dich Jahwe zu seinem heiligen Volke, wie er dir geschworen hat, wenn du hältst die Gebote Jahwe's, deines Gottes, und wandelst auf seinen Wegen. Und alle Völker der Erde werden sehen, daß der Name Jahwe's über dir genannt ist, und sich fürchten vor dir. Und Jahwe wird dir Überfluß geben an Gütern, an der Frucht deines Leibes, und an der Frucht deines Viehes, und an der Frucht deines Bodens, in dem Lande, das Jahwe, dein Gott, deinen Vätern zugeschworen hat, es dir zu geben. Öffnen wird dir Jahwe seinen guten Schatz, den Himmel, daß er gibt den Regen deinem Lande zu seiner Zeit; und daß er segnet alle Arbeit deiner Hände; so daß du vielen Völkern leihen, und du nicht borgen wirst. Und Jahwe wird dich zum Haupte machen, und nicht zum Schwanze; ja, du wirst nur oben sein, und du wirst nicht unten sein, wenn du hörst auf die Gebote Jahwe's, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten, und zu tun; Und nicht weichest von irgend einem Worte, das ich euch heute gebiete, zur Rechten oder zur Linken, etwa andern Göttern nachzugehen, und ihnen zu dienen. Aber es wird geschehen, wenn du nicht hörest auf die Stimme Jahwe's, deines Gottes, zu halten und zu tun alle seine Gebote, und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete; so werden über dich kommen alle diese Flüche, die dich treffen. Verflucht wirst du sein in der Stadt, und verflucht wirst du sein auf dem Felde. Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes, und die Frucht deines Bodens, und die Jungen deiner Kühe und der Anwuchs deiner Schafe. Verflucht wirst du sein, wenn du eingehest, und verflucht wirst du sein, wenn du ausgehest. Aussenden wird Jahwe gegen dich den Fluch, die Verwirrung und Unheil in jedem Unternehmen deiner Hände, welches du tust, bis du vertilgt, und bis du schnell untergegangen bist um der Bosheit deiner Handlungen willen, wodurch du mich verlassen hast. Anhängen wird dir Jahwe die Pest, bis er dich vertilgt hat aus dem Lande, in das du hineingehest, es in Besitz zu nehmen. Schlagen wird dich Jahwe mit Schwindsucht, und mit hitzigem Fieber, und mit Brand, und mit Entzündung, und mit Dürre, und mit Getreidebrand, und mit Verwelkung, die werden dich verfolgen, bis sie dich ganz zu Grunde gerichtet haben. Dir wird der Himmel über deinem Haupte sein wie Erz, und die Erde unter dir wie Eisen. Jahwe wird dir als Regen deines Landes Staub und Asche geben; vom Himmel wird sie über dich herabkommen, bis du vertilgt bist. Jahwe wird dich geschlagen hingeben deinen Feinden; auf Einem Wege wirst gegen ihn ausziehen, und auf sieben Wegen wirst du vor ihm fliehen; und du wirst zum Hohn sein allen Reichen der Erde. Und dein Leichnam wird zur Speise dienen allen Vögeln unter dem Himmel, und den Tieren auf der Erde, und Niemand wird sie verscheuchen. Jahwe wird dich schlagen mit den Geschwüren Ägyptens, und mit Beulen, und mit Krätze, und mit Grind, daß du nicht geheilt werden kannst. Jahwe wird dich schlagen mit Wahnsinn, und mit Blindheit, und mit Sinnlosigkeit. Und du wirst herumtappen am Mittage, wie der Blinde herumtappt im Dunkeln; und es wird dir nicht gelingen auf deinen Wegen; und du wirst gepreßt und bedrückt sein alle Zeit, und Niemand wird dir helfen. Ein Weib wirst du dir verloben, aber ein anderer Mann wird sie ehelichen; ein Haus wirst du bauen, aber du wirst nicht darin wohnen; einen Weinberg wirst du pflanzen, aber du wirst ihn nicht benutzen. Dein Stier wird geschlachtet werden vor deinen Augen, aber du wirst nicht von ihm essen; dein Esel wird geraubt werden vor deinem Angesicht, und er wird nicht wieder zu dir zurückkommen; deine Schafe werden deinen Feinden gegeben werden, und Niemand wird dir helfen. Deine Söhne und deine Töchter werden hingegeben werden einem fremden Volke; und deine Augen werden es sehen, und über ihnen verschmachten alle Tage, und nichts wird die Kraft deiner Hände vermögen. Die Frucht deines Bodens, und alle deine Arbeit wird ein Volk verzehren, das du nicht kennest; und du wirst gepreßt und geschlagen werden alle Zeit. Und du wirst wahnsinnig werden über den Anblick deiner Augen, was du siehst. Schlagen wird dich Jahwe mit bösen Geschwüren an den Knien und an den Schenkeln, daß du nicht geheilt werden kannst, von deiner Fußsohle bis zu deinem Scheitel. Führen wird Jahwe dich, und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem Volke, das du nicht kennest, noch deine Väter; und du wirst daselbst dienen andern Göttern, von Holz und von Stein. Und zum Entsetzen wirst du sein, und zum Sprichwort, und zum Spotte unter allen Völker, unter welche Jahwe dich führen wird. Viel Samen wirst du bringen auf das Feld, aber wenig wirst du einsammeln; denn ganz abfressen wird es die Heuschrecke. Weinberge wirst du pflanzen und bauen, aber Wein wirst du nicht trinken, und wirst nicht lesen; denn verzehren wird es der Wurm. Ölbäume wirst du haben in deinem ganzen Gebiete, aber mit Öl wirst du dich nicht salben; denn deine Oliven werden abfallen. Söhne und Töchter wirst du zeugen, aber sie werden nicht dein sein; denn sie werden in die Gefangenschaft gehen müssen. Alle deine Bäume und die Frucht deines Bodens wird die Grille einnehmen. Der Fremdling, der in deiner Mitte ist, wird sich über dich erheben, höher und höher, und du wirst sinken tiefer und tiefer. Er wird dir leihen, und du wirst ihm nicht leihen; er wird das Haupt, und du wirst der Schwanz sein. Und es werden über dich kommen alle diese Flüche, und werden dich verfolgen, und werden dich erreichen, bis du vertilgt bist; weil du nicht gehört hast auf die Stimme Jahwe's, deines Gottes, zu halten seine Gebote, und seine Satzungen, die er dir geboten hat. Und sie werden an dir sein zum Zeichen und zum Wunder, und deinem Samen ewiglich; weil du nicht gedient hast Jahwe, deinem Gott, mit Freude und mit Lust des Herzens, da du Alles in Menge hattest. Und du wirst dienen deinen Feinden, die Jahwe gegen dich sendet, bei Hunger, und Durst, und Blöße, und Mangel an Allem; und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vertilget hat. Jahwe wird ein Volk gegen dich bringen aus der Ferne, vom Ende der Erde, wie wenn der Adler fliege, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehest. Ein grausames Volk, das nicht ansieht die Person des Greisen, und des Knaben sich nicht erbarmet. das wird essen die Frucht deines Viehes, und die Frucht deines Bodens, bis du vertilgt bist, und er wir dir nicht übrig lassen Getreide, Most und Öl, Junge deiner Kühe, und ein Anwuchs deiner Schafe, bis es dich zu Grunde gerichtet hat. Und es wird dich einengen in allen deinen Toren, bis es nieder geworfen hat deine hohen und festen Mauern, auf welche du vertrauest, in deinem ganzen Lande; ja es wird dich einengen in allen deinen Toren in deinem ganzen Lande, das Jahwe, dein Gott, dir geben wird. Und du wirst essen die Frucht deines Leibes, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die Jahwe, dein Gott, dir gegeben, in der Bedrängnis und in der Not, mit der dein Feind dich bedrängt. Der weichste und zärtlichste Mann unter dir wird es seinem Bruder und dem Weibe seines Busens, und dem Reste seiner Söhne, die er ihm übrig gelassen, mißgönnen. Einem von ihnen zu geben von dem Fleische seiner Söhne, die er ißt, weil ihm nichts übrig bleibt, in der Bedrängnis, und in der Not, mit der dein Feind dich bedrängt in allen deinen Toren. Das weichste und verzärteltste Weib unter dir, welches nicht versuchte, seine Fußsohle auf die Erde zu stellen, vor Verzärtlung und vor Weichlichkeit, wird dem Manne seines Busens, und seinem Sohne und seiner Tochter mißgönnen, seine Nachgeburt, die zwischen seinen Beinen hervorging, und die Söhne, die es geboren hat, wenn es aus Mangel an Allem dieselbe heimlich selbst essen wird, in der Bedrängnis und in der Not, mit der dein Feind dich bedrängt in deinen Toren. Wenn du nicht hältst und tuest alle Worte dieses Gesetzes, die geschrieben sind in diesem Buche; und fürchtest diesen herrlichen und furchtbaren Namen, Jahwe, deinen Gott; so wird Jahwe erstaunlich groß machen deine Plagen und die Plagen deines Samens, große und dauernde Plagen, und böse und dauernde Krankheiten. Und er wird über dich bringen alle Seuchen Ägyptens, vor denen du bebest, daß sie dir anhängen. Auch alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht in diesem Gesetzbuche geschrieben sind, wird Jahwe über dich bringen, bis du vertilget bist. Und übrig bleiben werden wenig Leute von euch, statt daß ihr waret wie die Sterne des Himmels an Menge; weil du nicht gehört hast auf die Stimme Jahwe's, deines Gottes. Und es wird geschehen, so wie Jahwe über euch sich freute, euch Gutes zu tun, und euch zu mehren; eben so wird Jahwe sich über euch freuen, euch zu Grund zu richten, und euch zu vertilgen; so daß ihr ausgetrieben werdet aus dem Lande, in das du kommest, es in Besitz zu nehmen; und Jahwe dich zerstreuen wird unter allen Völkern von einem Ende der Erde bis zum andern; dann wirst du dort fremden Göttern dienen, die du nicht kennest, noch deine Väter, von Holz und von Stein. Und unter diesen Völkern wirst du keine Rast, und keine Ruhe haben für die Sohle deines Fußes; und Jahwe wird dir daselbst geben ein zitterndes Herz, und ein Hinschmachten der Augen, und Hinschwinden der Seele. Und dir wird das Leben sein, als sei es dir gegenüber aufgehängt; und du wirst dich fürchten bei Nacht und bei Tage, und wirst deines Lebens nicht sicher sein. Am Morgen wirst du sprechen: Ach, wäre es Abend! und am Abend wirst du sprechen: Ach, wäre es Morgen! vor Angst deines Herzens, die du hast, und vor dem, was du mit deinen Augen siehst. Und Jahwe wird dich nach Ägypten zurückführen auf Schiffen, auf dem Wege, von dem ich dir gesagt habe: „Du sollst ihn nicht mehr sehen“; und ihr sollet dort an deine Feinde verkauft werden als Knechte und als Mägde; aber Niemand wird euch kaufen. Ermahnungsrede an das Volk.Dies sind die Worte des Bundes, den Jahwe dem Mose gebot, zu schließen mit den Söhnen Israels im Lande Moab, außer dem Bunde, den er mit ihnen geschlossen hatte am Horeb. Und Mose rief ganz Israel, und sprach zu ihnen: Ihr habet gesehen Alles, was Jahwe getan hat vor euern Augen im Lande Ägypten an Pharao, und an allen seinen Knechten, und an seinem ganzen Lande, die großen Prüfungen, welche deine Augen gesehen, jene Zeichen und großen Wunder. Aber noch hat Jahwe euch kein Herz gegeben zum Erkennen, noch Augen zum Sehen, noch Ohren zum Hören bis auf diesen Tag. Ich führte euch vierzig Jahre lang in der Wüste; eure Kleider wurden nicht abgenutzt auf euch; und dein Schuh wurde nicht abgenutzt an deinem Fuße. Brot aßet ihr nicht, und Wein und starke Getränke tranket ihr nicht, damit ihr erkennen solltet, daß ich Jahwe sei euer Gott. Als ihr kamt an diesen Ort, da zog aus Sihon, der König von Hesbon, und Og, der König von Basan, uns entgegen zum Kriege; allein wir schlugen sie; und nahmen ihr Land, und gaben es zum Erbeigentum den Rubeniten, und den Gaditen, und dem halben Stamm Manasse. So beobachtet denn die Worte dieses Bundes, und tut sie, auf das ihr Glück habet in Allem, was ihr tut. Ihr stehet heute Alle vor Jahwe, euerm Gott, eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten, und eure Vorsteher, Jedermann von Israel; eure Kinder, eure Weiber, und dein Fremder, der in der Mitte deines Lagers ist, von deinem Holzfäller bis zu deinem Wasserschöpfer; daß du dich verpflichtest zum Bunde Jahwe's, deines Gottes, und zu seinem Eide, den Jahwe, dein Gott, heute mit dir schließet; damit er dich heute bestätige zu seinem Volke; und er dein Gott sei; wie er zu dir geredet hat, und wie er geschworen hat deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob. Aber nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund, und diesen Eid; sondern mit dem, was hier ist, und mit uns heute vor Jahwe, unserm Gott, stehet, und mit dem, was heute nicht mit uns hier ist. Denn ihr wisset, wie wir gewohnt haben in dem Lande Ägypten, und wie wir gezogen sind mitten durch die Völker, durch die ihr gezogen seid. Und ihr sahet ihre Greuel, und ihre Götzen, Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen waren. Daß nicht unter euch sei ein Mann, oder ein Weib, oder ein Geschlecht, oder ein Stamm, dessen Herz sich heute wende von Jahwe, unserm Gott, um zu gehen und zu dienen den Göttern dieser Völker, daß nicht unter euch sei eine Wurzel, die Gift und Wermut treibe; und es geschehe, daß, wenn er die Worte dieses Eides hört, sich in seinem Herzen segne und spreche: Mir wird es wohl gehen; denn ich will in der Verstocktheit meines Herzens wandeln; so daß Trunkenheit mehret den Durst. Einem solchen wird Jahwe nicht vergeben wollen, vielmehr wird alsdann rauchen der Zorn Jahwe's, und sein Eifer über solchen Menschen; ja, liegen wird auf ihm der ganze Fluch, der geschrieben ist in diesem Buche, und auswischen wird Jahwe seinen Namen unter dem Himmel; und aussondern wird ihn Jahwe zum Verderben von allen Stämmen Israels, nach allen Flüchen des Bundes, die geschrieben sind in diesem Gesetzbuche. Dann wird sprechen das nachfolgende Geschlecht, eure Söhne, die aufstehen werden nach euch, und die Auswärtigen, die kommen werden von fernen Lande, und sehen die Schläge dieses Landes und seine Krankheiten, die Jahwe über dasselbe verhängt hat; zu Schwefel und Salz verbrannt das ganze Land, das es nicht besäet wird, nichts aufwächst, und sonst kein Kraut in ihm hervorkommt, gleich der Verwüstung von Sodom und Gomorrha, Adama und Zeboim, welche Jahwe verwüstet hat in seinem Zorn, und in seinem Grimm; dann werden sprechen alle Völker: Warum hat Jahwe so getan diesem Lande? woher das Entbrennen dieses großen Zornes? Und man wird sagen: Weil sie verlassen haben den Bund Jahwe's, des Gottes ihrer Väter, welchen er mit ihnen geschlossen hat, da er sie ausführte aus dem Lande Ägypten, und hingingen und andern Göttern dienten, und sie anbeteten, Götter, die sie nicht kannten, und die er ihnen nicht zugeteilt hatte. Darum entbrannte der Zorn Jahwe's über dies Land, daß er über dasselbe brachte den ganzen Fluch, der in diesem Buche geschrieben ist. Und Jahwe rottete sie aus von ihrem Lande im Zorn, und in Hitze, und in großem Grimm; und warf sie in ein anderes Land, wie es jetzt ist. Das Verborgene gehört Jahwe, unserm Gott; das Geoffenbarte aber ist für uns und unsere Kinder bis in Ewigkeit, damit wir tun alle Worte dieses Gesetzes. Fortsetzung, eindringlicher Schluß.Wenn nun über dich kommen werden alle diese Worte, der Segen oder der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du kehrest in dein Herz unter allen Völkern, wohin Jahwe, dein Gott, dich verstößt; und kehrest zurück zu Jahwe, deinem Gott, und hörest auf seine Stimme, in Allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, von ganzem Herzen, und von ganzer Seele; so wird Jahwe, dein Gott, deine Gefangenschaft zurückwenden, und sich deiner erbarmen, und wird dich wieder sammeln aus den Völkern, wohin dich Jahwe, dein Gott, zerstreuet hat. Wärest du verstoßen bis an's Ende des Himmels, so würde Jahwe, dein Gott, von dort dich sammeln, und von dort dich holen, und Jahwe, dein Gott, dich zurückbringen in das Land, welches deine Väter besaßen, und du würdest es besitzen; und er würde dich glücklicher und zahlreicher machen, als deine Väter waren. Dann wird Jahwe, dein Gott, beschneiden dein Herz, und das Herz deines Samens, daß du liebest Jahwe, deinen Gott, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, damit du lebest. Und Jahwe, dein Gott, wird alle diese Flüche auf deine Feinde legen, und auf deine Hasser, die dich verfolgen. Du wirst alsdann umkehren, und hören auf die Stimme Jahwe's, und tun alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete. Und Jahwe, dein Gott, wird dir Überfluß geben in allem Tun deiner Hand, an der Frucht deines Leibes, und an der Frucht deines Viehes, und an der Frucht deines Bodens, so daß es dir gut gehet; denn Jahwe wird sich wieder freuen über dich, wenn dir's gut gehet, wie er sich freute über deine Väter; wenn du hörest auf die Stimme Jahwe's, deines Gottes, und beobachtest seine Gebote, und seine Satzungen, die geschrieben sind in diesem Gesetzbuche, daß du zurückkehrest zu Jahwe, deinem Gott, von ganzem Herzen, und von ganzer Seele. Denn dies Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu schwer für dich, und ist dir nicht ferne. Nicht im Himmel ist es, daß du sprechen müßtest: Wer steigt für uns hinauf gen Himmel, und bringt es uns, daß wir es hören, und es tun? Auch nicht jenseits des Meeres ist es, daß du sprechen müßtest: Wer reiset für uns hinüber über das Meer, und bringt es uns, daß wir es hören und es tun? Sondern ganz nahe ist dir dieses Wort, in deinem Munde, und in deinem Herzen, daß du es tust. Siehe! ich habe dir heute vorgelegt Leben und Glück, und Tod und Unglück! Ich gebiete dir heute, zu lieben Jahwe, deinen Gott, zu wandeln auf seinen Wegen, und zu beobachten seine Gebote, und seine Satzungen, und seine Rechte, daß du lebest, und dich mehrest, und Jahwe, dein Gott, dich segnet in dem Lande, in welches du gehest, es in Besitz zu nehmen. Wenn aber dein Herz sich wendet, und du nicht hörest, und du dich verführen läßt, und andere Götter anbetest, und ihnen dienest; so verkünde ich euch heute, daß ihr zu Grunde gehen werdet, daß eure Tage nicht lange dauern werden in dem Lande, in welches du über den Jordan gehest, um hinein zu kommen, und es in Besitz zu nehmen. Himmel und Erde rufe ich heute gegen euch zu Zeugen an; Leben und Tod habe ich euch vorgelegt, Segen und Fluch; so wähle denn Leben, damit du lebest, du und dein Same. Liebe Jahwe, deinen Gott, und höre auf seine Stimme, und hänge an ihm, - denn dies ist dein Leben und eine Länge deiner Tage, - daß du wohnest im Lande, das Jahwe, dein Gott, zugeschworen hat deinen Vätern, dem Abraham, Isaak, und Jakob, es ihnen zu geben. Mose übergibt sein Heerführeramt Josua; macht noch andere Verordnungen vor seinem Tode.Und Mose ging, und redete diese Worte zu ganz Israel, und sprach zu ihnen: Ich bin heute hundertzwanzig Jahre alt, ich kann nicht mehr aus- und eingehen, hat ja auch Jahwe zu mir gesagt: „Du wirst nicht über diesen Jordan gehen.“ Jahwe, dein Gott, wird vor dir her hinüber gehen, der wird diese Völker vertilgen vor dir, und du wirst sie unterwerfen; Josua soll vor dir her hinüber gehen, wie Jahwe geredet hat. Und Jahwe wird ihnen tun, wie er getan hat Sihon und Og, den Königen der Amoriter, und ihrem Lande, die er vertilget hat. Und Jahwe wird sie euch hingeben; da sollet ihr ihnen tun ganz nach dem Gebote, das ich euch geboten habe. Seid fest und stark, fürchtet euch nicht, und erschrecket nicht vor ihnen; denn Jahwe, dein Gott, ist's, der mit dir gehet, er wird sich dir nicht entziehen, und dich nicht verlassen. Und Mose rief dem Josua, und sprach zu ihm vor den Augen von ganz Israel: Sei fest und stark! denn du wirst hineinkommen mit diesem Volke in das Land, das Jahwe ihren Vätern zugeschworen hat, es ihnen zu geben; und du wirst es ihnen als Eigentum austeilen. Und Jahwe ist's, der vor dir hergehet, er wird mit dir sein, sich dir nicht entziehen, und dich nicht verlassen; fürchte dich nicht, und zage nicht! Und Mose schrieb dieses Gesetz, und gab es den Priestern, den Söhnen Levi's, welche die Lade des Bundes Jahwe's trugen, und allen Ältesten Israels. Und Mose gebot ihnen und sprach: Am Ende von sieben Jahren, zur Zeit des Erlaßjahres, am Feste der Hütten; wann ganz Israel kommt, um zu erscheinen vor dem Angesichte Jahwe's, deines Gottes, an dem Orte, den er wählen wird, sollst du dieses Gesetz lesen vor ganz Israel, vor ihren Ohren. Versammle das Volk, die Männer, und die Weiber, und die Kinder, und deinen Fremden, der in deinen Toren ist; damit sie hören, und damit sie lernen, und fürchten Jahwe, euern Gott, und darauf halten zu tun alle Worte dieses Gesetzes. Auch eure Söhne, die es noch nicht kennen, sollen hören und lernen, daß sie fürchten Jahwe, euern Gott, alle Zeit, so lange ihr lebet im Lande, in das ihr über den Jordan gehet, es in Besitz zu nehmen. Und Jahwe sprach zu Mose: Siehe! deine Tage haben sich dem Tode genaht, rufe den Josua, und stellet euch in das Versammlungszelt, da will ich ihm gebieten; und es gingen Mose und Josua, und stellten sich in das Versammlungszelt. Da erschien Jahwe im Zelte in einer Wolkensäule, und die Wolkensäule stand am Eingange des Zeltes. Und Jahwe sprach zu Mose: Siehe! du legest dich zu deinen Vätern; aber dieses Volk wird aufstehen, und nachhuren den fremden Göttern des Landes, in das es kommt; es wird mich verlassen, und meinen Bund brechen, welchen ich mit ihm geschlossen habe. Dann wird mein Zorn über sie entbrennen zu jener Zeit; und ich werde sie verlassen, und mein Angesicht vor ihnen verbergen, und es wird verzehrt werden. Wenn dann sie treffen werden viele Übel und Bedrängnisse, so wird es sprechen zu jener Zeit: Wahrlich! weil mein Gott nicht in meiner Mitte ist, treffen mich diese Übel! Und ich werde mein Angesicht verbergen an jenem Tage, wegen alles des Bösen, das es getan hat, weil es sich gewendet hat zu andern Göttern. So schreibt euch denn nun dieses Lied, und lehre es die Söhne Israels. Lege es in ihren Mund, damit mir dies Lied ein Zeuge sei gegen die Söhne Israels. Denn ich werde sie bringen in das Land, daß ich ihren Vätern zugeschworen habe, wo Milch und Honig fließet. Wann sie nun essen, und sich sättigen, und fett werden; so werden sie sich andern Göttern zuwenden, und ihnen dienen, und mich verwerfen, und meinen Bund brechen. Dann soll's geschehen, wann sie diese vielen Übel und Bedrängnisse treffen; so soll dies Lied vor ihnen als Zeuge sprechen; denn es wird nicht vergessen werden aus dem Munde ihres Samens. Denn ich kenne ihr Sinnen, das sie schon jetzt haben, ehe ich sie bringe in das Land, das ich zugeschworen habe. Da schrieb Mose dies Lied an diesem Tage, und lehrte es die Söhne Israels. Und er gebot Josua, dem Sohne Nuns, und sprach: Sei fest und stark! denn du wirst die Söhne Israels bringen in das Land, das ich ihnen zugeschworen habe, und ich werde mit dir sein. Und es geschah, als Mose die Worte dieses Gesetzes ganz geschrieben hatte in ein Buch, bis zu Ende; da gebot Mose den Leviten, welche die Lade des Bundes Jahwe's trugen, und sprach: Nehmet dies Gesetzbuch, und leget es neben die Lade des Bundes Jahwe's, eures Gottes, daß es dort ein Zeuge sei gegen dich. Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit, und deine Halsstarrigkeit; siehe! Da ich noch lebe bei euch, jetzt schon seid ihr widerspenstig gegen Jahwe, wie vielmehr nach meinem Tode. Versammelt zu mir alle Ältesten eurer Stämme, und eure Vorsteher, daß ich in ihre Ohren rede diese Worte, und Himmel und Erde gegen sie zu Zeugen nehme. Denn ich weiß, daß ihr nach meinem Tode verderblich handeln, und von dem Wege abweichen werdet, den ich euch geboten habe; und da wird euch das Unglück treffen in der Folge der Tage, weil ihr getan, was böse ist in den Augen Jahwe's, und ihn erzürnet habet durch die Werke eurer Hände. Und Mose redete in die Ohren der ganzen Gemeinde Israels die Worte dieses Liedes bis zu Ende. Abschiedslied Mose's.Horchet auf, ihr Himmel! Was ich rede; und höre, du Erde! die Worte meines Mundes! Es triefe wie Regen meine Lehre; es fließe wie Tau meine Rede, wie Sturmgüsse auf junges Grün, wie Platzregen auf Kraut! Denn ich verkünde den Namen Jahwe's, gebet Ehre unserm Gott! Der Fels, vollkommen ist sein Werk; denn alle seine Wege sind Recht; ein Gott der Wahrheit, und ohne Trug, gerecht und gerad ist er. Es sündigten gegen ihn seine Aftersöhne, ihr Schandfleck, ein verkehrtes und falsches Geschlecht. Jahwe vergeltet ihr so? törichtes und unweises Volk! Ist er selbst nicht dein Vater, der dich besitzt? Er selbst hat dich gemacht, und dich geschaffen. Gedenke der Tage der Vorzeit; betrachtet die Jahre der Geschlechtsfolgen; frage deinen Vater, er wird dir's verkünden; deine Greise, sie werden dir's sagen. Als der Höchste die Völker Teilte, als er schied die Söhne Adams, setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels. Denn Jahwe's Anteil ist sein Volk, Jakob die Schnur seines Erbes. Er fand ihn im wüsten Lande, bei ödem Geheul in der Wüste; er umging ihn, er merkte auf ihn, er wahrte ihn wie das Männchen seines Auges. Wie der Adler aufregt sein Nest, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie nimmt, sie trägt auf seinen Schwingen; so führte allein Jahwe ihn, und nicht mit ihm ein fremder Gott. Er ließ ihn fahren auf den Höhen der Erde; ließ ihn essen die Früchte des Feldes, und ließ ihn saugen Honig aus dem Felsen, und Öl aus hartem Kiesel; Rahm von Rindern, und Milch von Schafen, samt dem Fette der Lämmer; und Widder von den Söhnen Basans und Böcke, samt dem Marke des Weizens; und vom Blut der Trauben trankest du den Wein. Als nun fett ward Jeschurun, schlug er aus; du wurdest fett, dick, wohlbeleibt; da verließ er Gott, der ihn gemacht; und verachtete den Felsen seines Heils. Sie reizten ihn zur Eifersucht durch Fremde, reizten durch Greuel ihn zum Zorn. Sie opferten den Götzen, Aftergöttern, Göttern, die sie nicht kannten, neun, die aus der Nachbarschaft kamen, die ihre Väter nicht scheueten. Den Felsen, welcher dich gezeugt, verließest du, und vergaßest den Gott, der dich geboren. Das sah Jahwe, und verwarf im Zorne seine Söhne und seine Töchter, und sprach: Bergen will ich mein Angesicht vor ihnen, will sehen, was ihr Ende sein wird; denn ein verkehrtes Geschlecht sind sie, Söhne, bei denen keine Treue. Sie reizten mich zur Eifersucht durch Aftergötter; reizten mich zum Zorn durch ihre nichtigen Götzen; so will auch ich sie reizen zur Eifersucht durch ein Aftervolk, durch ein törichtes Volk sie zum Zorne reizen. Denn entbrannt ist das Feuer meines Zornes; brennen soll es bis hinab in die unterste Hölle; verzehren soll es die Erde und ihre Frucht, und verbrennen die Grundfesten der Berge. Raffen will ich über sie Unglück; alle meine Pfeile will ich gegen sie verschießen. Wenn sie ausgesogen vom Hunger, und verzehrt sind von Hitze und giftiger Seuche; so will ich den Zahn der Tiere senden gegen sie, samt dem Gifte der Tiere, die im Staube kriechen. Von außen soll würgen das Schwert, von innen der Schrecken, den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling mit dem grauen Alten. Ich sprach: Zerstreuen will ich sie, will vertilgen unter den Menschen ihr Andenken. Wenn ich nicht den Ärger von dem Feinde fürchtete; ihre Widersacher möchten es etwa mißverstehen, sie möchten etwas sprechen: Unsere erhobene Hand, und nicht Jahwe hat alles dies getan. Denn ein Volk verderblichen Rates sind sie, und keine Einsicht ist bei ihnen. O daß sie weise wären, daß sie es verständen, daß sie auf ihr Ende merkten! Wie würde Einer Tausende verfolgen, und Zwei in die Flucht schlagen Zehntausend, hätte ihr Fels sie nicht verkauft, und Jahwe sie nicht preisgegeben! Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; unsere Feinde setzen Richter! Denn von den Reben Sodoms sind ihre Reben, und von den Gefilden Gomorrha's; ihre Trauben sind giftige Trauben; bittere Beeren haben sie. Wut der Drachen ist ihr Wein, und schreckliches Gift der Ottern. Ist dies nicht verborgen bei mir, versiegelt in meinen Schätzen? Mein ist die Rache, und die Vergeltung zurzeit, da ihre Füße wanken; denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und es eilt, was ihnen bevorsteht. Denn richten wird Jahwe sein Volk; und über seine Knechte wird er sich erbarmen, wenn er sieht, daß die Hilfe verschwindet, und daß es am Ende ist mit den Gefangenen und Freien. Und man wird sagen: Wo sind ihre Götter, der Fels, auf den sie trauten? Die ihr Opferfett aßen, und tranken ihren Trankopferwein, sie mögen aufstehen, und euch helfen, es sei über euch ihr Schirm. Sehet jetzt, daß ich, ich selbst es bin, und kein Gott neben mir; ich kann töten und lebendig machen; ich kann zerschlagen und kann heilen; und Keiner ist, der aus meiner Hand errettet. Denn ich hebe zum Himmel meine Hand, und spreche: So wahr ich lebe in Ewigkeit! Ich habe geschärft den Blitz meines Schwertes; und gegriffen hat meine Hand in's Recht; ich bezahle Rache meinen Widersachern, und meinen Hassern vergelte ich. Berauschen will ich meine Pfeile mit Blut; und mein Schwert soll fressen Fleisch, vom Blute der Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupte der Edlen des Feindes. Jauchzet ihr Stämme, sein Volk; denn das Blut seiner Knechte rächet er; und Rache bezahlt er seinen Widersachern; und er versöhnt sein Land, sein Volk. Und Mose kam, und redete alle Worte dieses Liedes in die Ohren des Volkes, er und Josua, der Sohn Nuns. Als Mose alle diese Worte zu ganz Israel ausgeredet hatte, sprach er zu ihnen: Richtet euer Herz auf alle Worte, die ich heute gegen euch bezeuge, damit ihr sie einschärft euern Söhnen, daß sie darauf halten, zu tun alle Worte dieses Gesetzes. Denn kein leeres Wort ist dies vor euch; sondern dies ist euer Leben; und durch dieses Wort werden eure Tage lang werden in dem Lande, in das ihr hinüberziehet über den Jordan, es in Besitz zu nehmen. Und Jahwe redete zu Mose an eben diesem Tage, und sprach: Gehe hinauf auf diesen Berg Abarim, auf den Berg Nebo, der im Lande Moab ist, Jericho gegenüber; und sehe das Land Kanaan, daß ich den Söhnen Israels gebe zum Eigentum. Und stirb auf dem Berge, wohin du gehst, und sammle dich zu deinen Völkern, wie Aaron, dein Bruder, gestorben ist auf dem Gebirge Hor, und sich sammelte zu seinen Völkern; weil ihr gefrevelt habet gegen mich unter den Söhnen Israels, bei dem Haderwasser in Kadesch, in der Wüste Zin; weil ihr mich nicht verherrlicht habet unter den Söhnen Israels. Vor dir sollst du sehen das Land, aber hinein sollst du nicht kommen in das Land, das ich den Söhnen Israels gebe. Segen Mose's.Und dies ist der Segen, mit welchem Mose, der Mann Gottes, segnete die Söhne Israels, vor seinem Tode. Und er sprach: Jahwe kam vom Sinai, und ging ihnen auf von Seir; er erglänzte vom Berge Paran, und schritt daher mit Myriaden Heiligen, zu seiner Rechten das Feuer des Gesetzes für sie. Ja, er liebt die Stämme, alle seine Heiligen sind in deiner Hand; und sie sind gelagert zu deinen Füßen, und nehmen aus deinen Worten. Das Gesetz hat uns Mose geboten, ein Erbe der Gemeinde Jakobs. Und er war in Jeschurun König, wenn sich versammelten die Häupter des Volkes, samt den Stämmen Israels. Es lebe Ruben, nicht sterben soll er, seiner Leute aber sollen wenig sein. Und dieses von Juda; und er sprach: Höre, Jahwe, die Stimme Juda's, und zu seinem Volke bring ihn, seine Hand streite für ihn, und Hilfe gegen seine Feinde sei du. Und von Levi sprach er: Denn Tummim und dein Urim gehört deinem frommen Manne, den du versuchtest bei Massa, und mit dem du hadertest beim Haderwasser. Der von seinem Vater, und von seiner Mutter spricht: „Ich habe sie nicht gesehen,“ und seine Brüder nicht erkennt, und von seinen Söhnen nichts weiß; sondern die da halten deine Worte, und beobachten deinen Bund; die Jakob deine Rechte lehren, und Israel dein Gesetz; die Weihrauch bringen in deine Nase, und Brandopfer auf deinen Altar. Segne, Jahwe! Seine Kraft, und das Werk seiner Hände laß dir gefallen; zerschelle die Hüften derer, die gegen ihn aufstehen; und die ihn hassen, laß nicht bestehen. Von Benjamin sprach er: Der Liebling Jahwe's, er wohne sicher vor ihm; der beschirme ihn den ganzen Tag, und zwischen seinen Schultern ruhe er! Und von Joseph sprach er: Gesegnet von Jahwe sei sein Land, mit köstlicher Gabe des Himmels, mit Tau, und mit Wässerung in der Tiefe, und mit köstlicher Gabe der Früchte der Sonne, und mit köstlicher Gabe der Erzeugnisse der Monde, und mit dem Herrlichsten der alten Berge, und mit köstlicher Gabe der ewigen Hügel, und mit köstlicher Gabe des Landes und seiner Fülle; und die Gnade dessen, der im Busche wohnte, komme auf das Haupt Josephs, und auf den Scheitel des Nasiräers unter seinen Brüdern! Wie sein erstgeborner Stier hat er Hoheit; und wie die Hörner des Büffels sind seine Hörner; mit ihnen stößt er die Völker sämtlich bis an die Grenzen der Erde. Und dies sind die Zehntausende Ephraims, und dies die Tausende Manasse's. Und von Sebulon sprach er: Freue dich Sebulon! deines Ausgangs, und Issaschar, deiner Zelte! Die Stämme rufen sie zum Berge, dort opfern sie Opfer der Gerechtigkeit; denn den Überfluß der Meere saugen sie, und die verborgenen Schätze des Sandes. Und von Gad sprach er: Gesegnet sei, der Gad Raum gab, wie ein Löwe streckt er sich, und zerreißt Arm und Schädel. Und er ersah das Erste sich, denn dort ist des Führers Erbe verborgen; und er zieht dem Volke voran, Gerechtigkeit Jahwe's übt er, und seine Gerichte mit Israel. Und von Dan sprach er: Dan ist ein junger Löwe, er springt auf von Basan. Und von Naphtali sprach er: Naphtali sättige sich mit Gnade, und fülle sich mit dem Segen Jahwe's; im Westen, und Süden sei sein Besitz. Und von Asser sprach er: Gesegnet unter den Söhnen ist Asser; er sei gnädig aufgenommen unter seinen Brüdern; und tauche in Öl seinen Fuß. Eisen und Erz seien deine Riegel; und wie deine Tage deine Ruhe. Keiner ist wie der Gott Jeschuruns; er fährt daher auf dem Himmel dir zu Hilfe, und in seiner Erhabenheit auf Wolken, - der Wohnsitz des alten Gottes - und nach unten die ewigen Arme; und er vertreibt vor dir den Feind, und spricht: Vertilge! Und Israel wohnt sicher, abgesondert, das Auge Jakobs in einem Lande von Getreide und Most, sein Himmel träufelt Tau. Heil dir, Israel! Wer ist, wie du? Volk, beglückt von Jahwe, dem Schilde deiner Hilfe, und der das Schwert deiner Hoheit ist, es schmeicheln dir deine Feinde, aber du trittst auf ihre Höhen! Tod Moses.Und Mose ging hinauf von den Ebenen Moabs auf den Berg Nebo, den Gipfel des Pisga, der Jericho gegenüber liegt; und Jahwe ließ ihn sehen das ganze Land, Gilead bis Dan, und ganz Naphtali, und das Land Ephraim und Manasse, und das ganze Land Juda bis zum westlichen Meere, und die Südgegend, und das Gau, das Tal von Jericho, der Palmenstadt, bis Zoar. Und Jahwe sprach zu ihm: Dies ist das Land, das ich zugeschworen habe Abraham, Isaak und Jakob, und gesagt: Deinem Samen will ich es geben; ich habe es dich sehen lassen mit deinen Augen, aber hinein sollst du nicht kommen. So starb daselbst Mose, der Diener Jahwe's, im Lande Moab, nach dem Befehle Jahwe's. Und er begrub ihn im Tale, im Lande Moab, gegenüber von Beth-Peor; und Niemand weiß sein Grab bis auf diesen Tag. Und Mose war hundertundzwanzig Jahre alt, als er starb; nicht dunkel war sein Auge, und nicht entfloh seine Munterkeit. Und die Söhne Israels beweinten Mose in den Ebenen Moabs dreißig Tage; dann waren die Tage des Weinens in der Trauer um Mose zu Ende. Und Josua, der Sohn Nuns, war voll des Geistes der Weisheit; denn Mose hatte ihm seine Hände aufgelegt; und die Söhne Israels hörten auf ihn, und taten, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und es ist kein Prophet mehr aufgestanden in Israel, wie Mose, den Jahwe kannte von Angesicht zu Angesicht; in allen Zeichen und Wundern, die Jahwe ihm auftrug zu tun im Lande Ägypten an Pharao, und an allen seinen Dienern, und an seinem ganzen Lande; und in der starken Hand, und in all den großen, furchtbaren Taten, die Mose verrichtete, vor den Augen von ganz Israel. Gott erteilt Josua den Befehl, über den Jordan zu gehen, um das Land Kanaan in Besitz zu nehmen. Die Israeliten versprechen ihm Gehorsam.Es geschah nach dem Todes Moses, des Knechtes Jahwe's, da redete Jahwe zu Josua, dem Sohne Nuns, dem Diener Moses, und sprach: Mose mein Knecht ist gestorben; so mache dich nun auf, ziehe über diesen Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, welches ich ihnen, den Söhnen Israels, gebe. Jede Stätte, die eure Fußsohle betritt, habe ich euch gegeben, wie ich zu Mose geredet habe, von der Wüste, und diesem Libanon, bis zu dem großen Strome, dem Strome Euphrat; das ganze Land der Hethiter, bis zu dem großen Meere gegen Sonnenaufgang, soll eure Grenze sein. Niemand soll vor dir bestehen, die ganze Zeit deines Lebens; wie ich mit Mose war, werde ich mit dir sein. Ich werde mich dir nicht entziehen, und dich nicht verlassen. Sei fest und stark! Denn du wirst diesem Volke das Land austeilen, welches ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben. Ja sei fest und sei sehr stark, daß du darauf haltest, zu tun nach dem ganzen Gesetze, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat; weiche nicht von ihm weder rechts noch links, damit du weislich handelst in Allem, was du unternimmst. Nie weiche dies Gesetzbuch von deinem Munde, sondern denke darüber nach Tag und Nacht, daß du darauf haltest zu tun, was in demselben geschrieben ist; denn alsdann wird dir's gelingen auf deinem Wege; und alsdann wirst du weise handeln. Hab' ich dir nicht geboten: Sei fest und stark! Erschrecke nicht und zage nicht! Denn Jahwe, dein Gott, ist bei dir überall, wohin du gehest. Da gebot Josua den Vorstehern des Volkes, und sprach: Gehet mitten durch das Lager, und gebietet dem Volke, und sprechet: Bereitet euch Zehrung! Denn nach drei Tagen werdet ihr über diesen Jordan gehen, um zu kommen und in Besitz zu nehmen das Land, welches Jahwe, euer Gott, euch geben wird, es zu besitzen. Und zu den Rubenitern, Gaditern, und dem halben Stamme Manasse redete Josua und sprach: Erinnert euch des Wortes, das euch Mose, der Knecht Jahwe's, geboten hat, da er sprach: Jahwe, euer Gott, schafft euch Ruhe, und gibt euch dieses Land. Eure Weiber, eure Kinder, und eure Herden, sollen in dem Lande bleiben, das euch Mose gegeben hat diesseits des Jordans; ihr aber sollet gerüstet vor euern Brüdern herziehen, alle streitbaren Männer, und ihnen helfen, bis Jahwe euern Brüdern Ruhe schafft, wie euch, und bis auch sie besitzen jenes Land, welches Jahwe, euer Gott, ihnen geben wird. Dann möget ihr zurückkehren in euer eigenes Land, und dasselbe besitzen, welches euch Mose, der Knecht Jahwe's, gegeben hat diesseits des Jordans gegen Sonnenaufgang. Da antworteten sie Josua und sprachen: Alles, was du uns geboten hast, wollen wir tun, und wohin du uns sendest, wollen wir gehen. In Allem, worin wir auf Mose hörten, wollen wir auch auf dich hören. Nur möge mit dir Jahwe, dein Gott, sein, wie er mit Mose war. Jeder, der widerspenstig ist gegen deinen Befehl, und nicht höret auf deine Worte, in Allem, was du gebietest, der soll getötet werden. Sei du nur fest und stark! Zwei Israelitische Kundschafter kommen nach Jericho, und durch die List der Rahab glücklich wieder zurück.Und Josua, der Sohn Nuns, schickte von Sittim heimlich zwei Kundschafter aus, und sprach: Gehet und sehet das Land, und Jericho! Und sie gingen, und kamen in das Haus einer Hure, deren Namen Rahab war, und blieben daselbst. Und man sagte dem Könige von Jericho, und sprach: Siehe! Männer sind hierher gekommen diese Nacht von den Söhnen Israels, das Land auszuspähen. Da schickte der König von Jericho zu Rahab, und ließ sagen: Gib heraus die Männer, die zu dir gekommen, und in dein Haus eingekehrt sind; denn sie sind gekommen, das ganze Land auszuspähen. Da nahm das Weib die zwei Männer, verbarg sie, und sprach: Ja die Männer kamen zu mir, aber ich wußte nicht, woher sie waren, und es geschah, als das Tor geschlossen werden sollte beim Dunkelwerden, da gingen die Männer hinaus; ich weiß nicht wohin die Männer gegangen sind. Setzt ihnen eilends nach, denn ihr könnet sie noch einholen. Aber sie hatte sie auf das Dach geführt, und unter die Baumwollenstengel verborgen, die sie auf dem Dache ausgebreitet hatte. Und die Männer setzten ihnen nach auf dem Wege nach dem Jordan bis an die Furten; und man schloß das Tor, nachdem die hinausgegangen waren, welche ihnen nachsetzten. Und ehe sie sich legten, ging sie hinauf zu ihnen auf das Dach, und sprach zu den Männern: Ich weiß, daß Jahwe euch das Land gegeben hat; denn auf uns ist Schrecken vor euch gefallen, so daß alle Bewohner des Landes vor euch zagen. Denn wir haben gehört, wie Jahwe das Wasser des Schilfmeeres getrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt; und was ihr den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordans, Sihon und Og, getan, die ihr der gottverschwornen Vertilgung preisgegeben habet. Seit wir das gehört haben, zerfloß unser Herz; und es erhebt sich der Geist in keinem Manne mehr vor euch; denn Jahwe, euer Gott, ist Gott im Himmel oben, und auf der Erde unten. So schwöret mir nun bei Jahwe: weil ich an euch Barmherzigkeit geübt habe, daß auch ihr Barmherzigkeit üben wollet an meines Vaters Hause; und gebet mir ein Zeichen der Treue, daß am Leben ihr erhalten werdet meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder , meine Schwestern, und Alles, was ihnen angehört, und unsere Seelen vom Tode retten werdet. Und die Männer sprachen zu ihr: Unsere Seele soll für euch des Todes sein, wenn ihr nicht anzeigt diese unsere Sache; und es soll geschehen, wenn Jahwe uns das Land gibt, so wollen wir an dir Barmherzigkeit und Treue üben. Darauf ließ sie dieselben am Seile hinab durch das Fenster; denn ihr Haus stand auf der Stadtmauer, und auf der Stadtmauer wohnte sie. Und sie sprach zu ihnen: Steiget auf das Gebirge, daß nicht die Verfolger auf euch stoßen; verberget euch da drei Tage, bis daß zurückgekehrt sind die Verfolger; dann gehet eures Weges. Und die Männer sprachen zu ihr: Wir werden frei sein von deinem Eide, den du uns hast schwören lassen. Siehe! Wenn wir kommen in das Land, so binde dieses Seil mit dem roten Faden an das Fenster, mit dem du uns herabgelassen hast; und deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder, und das ganze Haus deines Vaters versammle zu dir in's Haus. Und es soll geschehen, Jeder, Jeder, der hinausgeht aus der Türe deines Hauses, dessen Blut sei auf seinem Haupte, und wir sind unschuldig; aber wer bei dir in deinem Hause ist, dessen Blut komme über unser Haupt, wenn man Hand an ihn legt. Auch wenn du unsere Sache anzeigest; so sind wir frei von dem Eide zu dir, den du uns hast schwören lassen. Und sie sprach: Es bleibt bei euern Worten! Da entließ sie dieselben, und sie gingen; und sie band das rote Seil an das Fenster. Und sie gingen, und kamen auf das Gebirge, und blieben daselbst drei Tage, bis die Verfolger zurückgekehrt waren; denn die Verfolger hatten sie gesucht auf allen Wegen, aber sie nicht gefunden. Und die beiden Männer kehrten zurück, und stiegen herab von dem Gebirge, und setzten über, und kamen zu Josua, dem Sohne Nuns, und erzählten ihm Alles, was ihnen begegnet war. Und sie sagten zu Josua: Wahrlich! In unsere Hand hat Jahwe gegeben das ganze Land, ja es zagen alle Bewohner des Landes vor uns. Zug der Israeliten durch den Jordan.Da machte sich Josua des Morgens früh auf, und sie brachen von Sittim auf, und kamen an den Jordan, er und alle Söhne Israels; und sie übernachteten daselbst, ehe sie übersetzten. Und es geschah nach drei Tagen, da gingen die Vorsteher durch das Lager; und geboten dem Volke und sprachen: Sobald ihr die Bundeslade Jahwe's, eures Gottes, sehet, und die Priester, die Leviten, die sie tragen; so brechet auf von eurer Stätte, und ziehet ihr nach. Doch soll eine Entfernung von zwei tausend Ellen zwischen euch und ihr sein; näher tretet nicht zu ihr, damit ihr den Weg kennen lernet, welchen ihr gehen sollet; denn nie zuvor seid ihr diesen Weg gegangen. Und Josua sprach zum Volke: Heiliget euch; denn morgen wird Jahwe in eurer Mitte Wunder tun. Und Josua sprach zu den Priestern: Traget die Bundeslade, und ziehet vor dem Volke hinüber. Da trugen sie die Bundeslade, und gingen vor dem Volke her. Und Jahwe sprach zu Josua: Heute will ich beginnen, dich groß zu machen vor den Augen von ganz Israel, damit sie erkennen, daß ich, wie ich mit Mose war, auch mit dir bin. Und du gebiete den Priestern, welche die Bundeslade tragen, und sprich: Sobald ihr bis zu dem Wasser des Jordans gekommen seid; so bleibet am Jordan stehen. Und Josua sprach zu den Söhnen Israels: Tretet herzu, und höret die Worte Jahwe's, eures Gottes! Und Josua sprach: Daran sollet ihr erkennen, daß ein lebendiger Gott in eurer Mitte ist, und daß er austreiben wird vor euch die Kananiter, Hethiter, Heviter, Pheresiter, Gergesiter, Amoriter, und Jebusiter. Siehe! Die Bundeslade des Herrn der ganzen Erde wird vor euch her durch den Jordan gehen. Und nun nehmet euch zwölf Männer aus den Stämmen Israels, von jedem Stamme Einen Mann. Und es wird geschehen, sobald die Fußsohlen der Priester, welche die Bundeslade Jahwe's, des Herrn der ganzen Erde, tragen, im Wasser des Jordans ruhen; so werden sich die Gewässer des Jordans scheiden, das Wasser, das oben herabkommt, wird stehen bleiben wie ein Damm. Und es geschah, als das Volk aufbrach aus seinen Zelten, um über den Jordan zu ziehen, und die Priester die Bundeslade vor dem Volke hertrugen; und als die Träger der Lade an den Jordan kamen; und die Füße der Priester, welche die Lade trugen, in das Vorderwasser des Jordans tauchten (der Jordan füllt nämlich sein ganzes Ufer die ganze Ernte-Zeit); da blieb das Wasser, das von oben herabkam, stehen, es richtete sich auf zu einem Damm, in weiter Ferne von Adam, der Stadt, welche auf der Seite Zarthans liegt; und was hinabfloß in das Meer der Ebene, in das Salzmeer, verlor sich ganz, und das Volk ging hindurch, Jericho gegenüber. Und die Priester, welche die Bundeslade Jahwe's trugen, standen im Trockenen in der Mitte des Jordans sicher; und ganz Israel ging trocken durch, bis das ganze Volk über den Jordan gezogen war. Aufrichtung der Denksteine wegen des Durchzuges durch den Jordan.Und es geschah, als das ganze Volk über den Jordan gezogen war, sprach Jahwe zu Josua: Nehmet euch aus dem Volke zwölf Männer, von jedem Stamme Einen Mann; diesen gebietet und sprechet: nehmet euch von hier aus der Mitte des Jordans, da, wo die Füße der Priester standen, zwölf Steine, und bringet sie mit euch hinüber, und setzet sie an den Ort, wo ihr die Nacht euch lagert. Da rief Josua den zwölf Männern, die er aus den Söhnen Israels bestimmt hatte, Einen Mann aus jedem Stamme. Und Josua sprach zu ihnen: Gehet vor der Bundeslade Jahwe's, eures Gottes, hin in die Mitte des Jordans, und ein Jeder hebe sich einen Stein auf seine Schulter, nach der Zahl der Stämme der Söhne Israels, damit dies ein Denkzeichen sei unter euch. Fragen euch eure Kinder künftig, und sprechen: Was sollen euch diese Steine? So sollet ihr ihnen sagen: Weil sich die Gewässer des Jordans schieden vor der Bundeslade Jahwe's; (als sie nämlich durch den Jordan ging, da schieden sich die Gewässer des Jordans;) darum sollen diese Steine zum ewigen Denkmal dienen für die Söhne Israels. Und die Söhne Israels machten es so, wie Josua geboten hatte, und nahmen zwölf Steine aus der Mitte des Jordans, wie Jahwe zu Josua gesagt hatte, nach der Zahl der Stämme der Söhne Israels, und brachten sie mit sich hinüber an den Ort, wo sie ihr Nachtlager hielten, und setzten sie dort nieder. Und zwölf Steine richtete Josua auf mitten in dem Jordan an dem Orte, wo die Füße der Priester standen, welche die Bundeslade trugen; und sie sind daselbst bis auf diesen Tag. Und die Priester, welche die Lade trugen, standen in der Mitte des Jordans, bis Alles ausgerichtet war, was Jahwe dem Josua geboten hatte, zu reden an das Volk, ganz wie Mose dem Josua geboten hatte. Und eilends zog das Volk hinüber. Und es geschah, als das ganze Volk hinüber gegangen war, ging auch die Lade Jahwe's hinüber, und die Priester vor dem Volke her. Und es zogen die Söhne Rubens, die Söhne Gads, und der halbe Stamm Manasse gerüstet vor den Söhnen Israels her, wie Mose zu ihnen gesagt hatte. Bei vierzig tausend, gerüstet zum Heere, zogen vor Jahwe zum Streit, in die Ebene Jericho's. An diesem Tage machte Jahwe den Josua groß vor den Augen von ganz Israel, so daß sie ihn fürchteten, wie sie Mose gefürchtet hatten, sein Leben lang. Und Jahwe sprach zu Josua: Gebiete den Priestern, welche tragen die Lade der Verordnungen, daß sie aus dem Jordan steigen. Und Josua gebot den Priestern und sprach: Steiget aus dem Jordan! Und es geschah, als die Priester, welche die Bundeslade Jahwe's trugen, aus der Mitte des Jordans heraufstiegen, und die Fußsohlen der Priester auf das Trockene kamen; da kehrten die Gewässer des Jordans an ihre Stelle zurück, und flossen wie zuvor in seinem ganzen Ufer. Und das Volk stieg aus dem Jordan am zehnten des ersten Monates, und lagerte sich zu Gilgal auf der östlichen Seite Jericho's. Und jene zwölf Steine, welche sie aus dem Jordan genommen hatten, richtete Josua auf zu Gilgal. Und er sprach zu den Söhnen Israels: Fragen künftig eure Kinder ihre Väter, und sprechen: Was sollen diese Steine? So sollet ihr euren Kindern kund tun, und sprechen: Israel ging im Trockenen durch diesen Jordan. Denn Jahwe, euer Gott, trocknete vor euch her die Gewässer des Jordans, bis ihr hinübergegangen waret; wie es Jahwe, euer Gott, mit dem Schilfmeer machte, das er trocknete vor uns, bis wir hinübergezogen waren; damit alle Völker auf der Erde erkennen Jahwe's Hand, wie stark sie sei; damit ihr fürchtet Jahwe, euern Gott, alle Zeit. Die Kananiter überfällt Schrecken vor den Israeliten. Die Israeliten werden beschnitten. Das Passah wird in Gilgal gehalten. Das Manna fällt nicht mehr. Josua hat eine Erscheinung in Bezug auf die Einnahme Jericho's.Und es geschah, als alle Könige der Amoriter, welche diesseits des Jordans gegen Abend waren, und alle Könige der Kananiter am Meere hörten, daß Jahwe das Wasser des Jordans vor den Söhnen Israels ausgetrocknet habe, bis sie hinübergegangen waren; da zerfloß ihnen das Herz; und es war kein Geist mehr in ihnen vor den Söhnen Israels. In dieser Zeit sprach Jahwe zu Josua: mache dir Messer von Stein, und fange wieder an, die Söhne Israels zu beschneiden. Da machte sich Josua Messer von Stein, und beschnitt die Söhne Israels an dem Hügel Araloth (d.h. der Vorhäute). Und dies war die Ursache, warum sie Josua beschnitt: das ganze Volk, welches aus Ägypten gezogen war, die Männlichen, alle Kriegsleute waren gestorben in der Wüste auf dem Wege bei ihrem Auszuge aus Ägypten. Denn beschnitten war das ganze Volk, das auszog; das ganze Volk aber, das geboren wurde in der Wüste auf dem Wege bei ihrem Auszuge aus Ägypten, war nicht beschnitten. Denn vierzig Jahre gingen die Söhne Israels in der Wüste, bis ausgestorben war das ganze Volk, die Kriegsleute, die aus Ägypten gezogen waren; weil sie nicht hörten auf die Stimme Jahwe's, deswegen Jahwe ihnen zugeschworen hatte, daß sie das Land nicht sehen sollten, das Jahwe ihren Vätern geschworen hatte, es uns zu geben, ein Land, wo Milch und Honig fließt. Und ihre Söhne, die er statt ihrer erweckte, beschnitt Josua, weil sie ihre Vorhaut hatten; denn man hatte sie nicht beschnitten auf dem Wege. Und es geschah, wie das ganze Volk beschnitten war, da blieben sie an ihrer Stelle im Lager, bis sie geheilt waren. Und Jahwe sprach zu Josua: Heute hab' ich von euch abgewälzt die Schande Ägyptens! Da nannte man den Namen dieser Stätte Gilgal, (d.h. Abwälzung) bis auf diesen Tag. Und die Söhne Israels waren gelagert in Gilgal, und hielten das Passah am vierzehnten Tage des Monates abends in der Ebene Jericho's. Und sie aßen von dem Getreide des Landes am Tage nach dem Passah, Ungesäuertes, und Geröstetes an eben demselben Tage. Und das Manna hörte auf von dem andern Tage an, wo sie von dem Getreide des Landes aßen; und es wurde den Söhnen Israels kein Manna mehr zu Teil; sie aßen von den Erzeugnissen des Landes Kanaan in diesem Jahre. Und es geschah, als Josua bei Jericho war, erhob er seine Augen und sah; und siehe! Ein Mann stand vor ihm, der hatte ein gezogenes Schwert in seiner Hand; und Josua ging zu ihm, und sprach zu ihm: Gehörest du zu uns, oder zu unsern Feinden? Und er sprach: Nein, sondern ich bin ein Fürst des Heeres Jahwe's, ich bin soeben gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde, und betete an, und sprach zu ihm: was redet mein Herr zu seinem Knechte? Da sprach der Fürst des Heeres Jahwe's zu Josua: Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen; denn die Stätte, worauf du stehest, ist heilig. Und Josua tat also. Jericho wird erobert und zerstört, und Alles, was darin ist, getötet; nur Rahab wird samt ihrem Geschlechte gerettet.Und Jericho hatte zugeschlossen, und es war verschlossen vor den Söhnen Israels; Niemand ging heraus, und Niemand kam hinein. Und Jahwe sprach zu Josua: Siehe! Ich habe in deine Hand gegeben Jericho, und seinen König, die tapferen Männer. Und ihr sollet einmal rings um die Stadt gehen, sämtliche Kriegsleute; so sollst du sechs Tage tun. Und sieben Priester sollen sieben Jobel-Trompeten tragen vor der Lade her; und am siebenten Tage sollet ihr siebenmal um die Stadt gehen, und die Priester sollen in die Trompeten stoßen. Und es soll geschehen, wann man das Jobel-Horn bläst, wann ihr den Schall der Trompete höret; so soll das ganze Volk ein großes Geschrei erheben; dann wird die Mauer der Stadt umstürzen an ihrer Stelle; und das Volk soll hinaufsteigen, Jeder vor sich hin. Da rief Josua, der Sohn Nuns, den Priestern, und sprach zu ihnen: Traget die Bundeslade; und sieben Priester sollen sieben Jobel-Trompeten tragen vor der Lade Jahwe's her. Und zum Volke sprach er: Ziehet hin, und gehet um die Stadt, und die Bewaffneten sollen vor der Lade Jahwe's herziehen! Und es geschah, wie Josua dies zum Volke gesagt hatte, da gingen die sieben Priester, welche die sieben Jobel-Trompeten trugen, vor Jahwe her, und stießen in die Trompeten; und die Bundeslade Jahwe's ging hinter ihnen her. Und die Bewaffneten gingen vor den Priestern, welche in die Trompeten stießen; und der hintere Haufe folgte der Lade nach, während man in die Trompeten stieß. Und dem Volke gebot Josua, und sprach: Ihr sollet kein Geschrei erheben und nicht hören lassen eure Stimme; kein Wort soll aus eurem Munde gehen, bis zu dem Tage, wo ich euch sagen werde: Erhebet Geschrei! Dann erhebet Geschrei. Also ging die Lade Jahwe's einmal rings um die Stadt; dann kamen sie ins Lager, und übernachteten im Lager. Und Josua machte sich des Morgens früh auf, und die Priester trugen die Lade Jahwe's. Und die sieben Priester, welche die sieben Jobel-Trompeten trugen, gingen vor der Lade Jahwe's her, und stießen in die Trompeten; und die Bewaffneten gingen vor ihnen her, und der hintere Haufe folgte der Lade Jahwe's nach, während man in die Trompeten stieß. Und sie gingen am zweiten Tage einmal um die Stadt; und kehrten in das Lager zurück; so machten sie es sechs Tage. Und es geschah am siebenten Tage, da machten sie sich früh auf mit dem Aufgange der Morgenröte, und gingen auf dieselbe Weise siebenmal um die Stadt; nur an diesem Tage gingen sie siebenmal um die Stadt. Und es geschah beim siebenten Male, wie die Priester in die Trompeten stießen, da sprach Josua zu dem Volke: Erhebet Geschrei! Denn Jahwe hat euch die Stadt gegeben. Und die Stadt soll zur gottverschwornen Vertilgung werden, sie und Alles, was darin ist, für Jahwe; nur Rahab, die Hure, soll leben, sie und Jeder, der bei ihr im Hause ist; weil sie verborgen hat die Boten, die wir sandten. Nur hütet ihr selbst euch vor diesem gottverschwornen Vertilgungsfluche, daß ihr ihn nicht euch selbst aufladet, und von den gottverschwornen Vertilgungssachen nehmet, und das Lager Israels zur gottverschwornen Vertilgung machet, und es in's Unglück bringet. Und alles Silber, und Gold, alle ehernen und eisernen Geräte sollen Jahwe heilig sein; in Jahwe's Schatz soll es kommen. Da erhob das Volk Geschrei, und man stieß in die Trompeten. Und es geschah, wie das Volk den Schall der Trompeten hörte, erhob es ein großes Geschrei; und es fiel die Mauer auf ihrer Stelle; und das Volk stieg hinauf in die Stadt, ein Jeder vor sich hin, und sie nahmen die Stadt ein. Und sie gaben Alles, was in der Stadt war, der gottverschwornen Vertilgung preis, Mann und Weib, Knabe und Greis, Großvieh und Kleinvieh, und Esel, mit der Schärfe des Schwertes. Und zu den zwei Männern, welche das Land ausgekundschaftet hatten, sprach Josua: Gehet in das Haus der Hure und führet aus demselben das Weib mit Allem, was ihr angehört, wie ihr es ihr geschworen habet. Und die Jünglinge, die Kundschafter, gingen hinein, und führten heraus Rahab, und ihren Vater, und ihre Mutter, und ihre Brüder, und alles, was ihr angehörte, und alle ihre Geschlechter führten sie heraus, und ließen sie außerhalb des Lagers Israels. Und sie verbrannten die Stadt mit Feuer, und Alles, was darin war; nur das Silber, Gold, und alle ehernen und eisernen Geräte legten sie in den Schatz des Hauses Jahwe's. Und die Hure Rahab, und das Haus ihres Vaters, und Alles, was ihr angehörte, ließ Josua am Leben; und sie wohnte mitten unter Israel bis auf diesen Tag; weil sie die Boten verborgen hatte, die Josua ausgesandt, Jericho auszukundschaften. Und Josua schwur in dieser Zeit und sprach: Verflucht sei der Mann vor Jahwe, der aufsteht und bauet diese Stadt Jericho! Um seinen Erstgebornen mag er sie gründen; und um seinen Jüngsten mag er einsetzen ihre Tore. So war Jahwe mit Josua, und sein Ruf war im ganzen Lande. Achan entwendet etwas von der Beute. Die Israeliten werden vor Ai geschlagen. Achan wird als die Ursache davon bezeichnet, und gesteinigt.Und die Söhne Israels vergingen sich an der gottverschwornen Vertilgungssache. Achan nämlich, der Sohn Charmi's, des Sohnes Sabdi's, des Sohnes Serahs, aus dem Stamme Juda, nahm von der gottverschwornen Vertilgungssache. Da entbrannte der Zorn Jahwe's gegen die Söhne Israels. Und Josua sandte von Jericho Männer gegen Ai, welches bei Beth-Aven, auf der Morgenseite von Bethel liegt, und sprach zu ihnen, indem er sagte: Gehet hinauf und kundschaftet das Land aus! Da gingen die Männer hinauf, und kundschafteten Ai aus. Und sie kehrten zurück zu Josua, und sprachen zu ihm: Laß nicht das ganze Volk ausziehen, ungefähr zwei oder drei tausend Mann mögen ausziehen, die werden Ai schlagen, mühe nicht das ganze Volk dahin ab, denn ihrer sind wenig. Da zogen vom Volke dorthin gegen drei tausend Mann; aber sie flohen vor den Männern von Ai. Und die Männer von Ai erschlugen von ihnen sechs und dreißig Mann, und sie setzten ihnen nach vor dem Tore bis Schebarim, und schlugen sie auf der Anhöhe; und es zerfloß das Herz des Volkes, und ward zu Wasser. Und Josua zerriß seine Kleider, und fiel nieder auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade Jahwe's bis zum Abend, er und die Ältesten Israels, und sie streuten Staub auf ihre Häupter. Und Josua sprach: Ach! Herr Jahwe! Warum hast du doch dies Volk über den Jordan herübergeführt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, und uns zu vertilgen? O! Hätten wir uns doch entschlossen, jenseits des Jordans zu bleiben! Ach Herr! Was soll ich sagen, nachdem Israel den Rücken gekehrt hat vor seinen Feinden? Und es werden es hören die Kananiter, und alle Bewohner des Landes, und uns umringen, und unsern Namen vertilgen von der Erde; und was willst du für deinen großen Namen tun? Und Jahwe sprach zu Josua: Stehe auf! Warum liegst du auf deinem Angesichte? Israel hat gesündigt; ja sie haben übertreten meinen Bund, den ich ihnen geboten; ja, sie haben genommen von den gottverschwornen Vertilgungssachen; ja, sie haben gestohlen; ja, sie haben verheimlicht; ja, sie haben es zu ihren Geräten gelegt. Und die Söhne Israels werden nicht im Stande sein, zu stehen vor ihren Feinden, den Rücken werden sie kehren vor ihren Feinden; denn sie sind im gottverschwornen Vertilgungsfluche. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht die gottverschworne Vertilgungssache aus eurer Mitte schaffet. Stehe auf, heilige das Volk, und sprich: Heiliget euch auf Morgen! Denn so spricht Jahwe, der Gott Israels: Gottverschworne Vertilgungssachen sind in deiner Mitte, Israel! Du wirst nicht im Stande sein, zu stehen vor deinen Feinden, bis ihr diese Vertilgungssachen weggeschafft habet aus eurer Mitte. Ihr sollet am Morgen vortreten nach euern Stämmen; und es soll geschehen, der Stamm, den Jahwe treffen wird, soll vortreten nach den Geschlechtern; und das Geschlecht, das Jahwe treffen wird, soll vortreten nach den Häusern; und das Haus, das Jahwe treffen wird, soll vortreten nach den einzelnen Männern. Und es soll geschehen, wer betroffen wird bei gottverschwornen Vertilgungssachen, den soll man mit Feuer verbrennen, samt Allem, was er hat; denn übertreten hat er den Bund Jahwe's, und eine Torheit begangen in Israel. Und Josua machte sich des Morgens frühe auf, und ließ Israel vortreten nach seinen Stämmen; und es traf den Stamm Juda. Und er ließ vortreten die Geschlechter Juda's, und es traf das Geschlecht Serahs; und er ließ vortreten das Geschlecht Serahs nach den einzelnen Männern, und es traf Sabdi. Und er ließ sein Haus vortreten nach den einzelnen Männern, und es traf Achan, den Sohn Charmi's, des Sohnes Sabdi's, des Sohnes Serahs, vom Stamme Juda. Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn! Gib doch Jahwe, dem Gott Israels, die Ehre und tue ihm das Geständnis, und sage mir, was du getan hast; verhehle nichts vor mir. Und Achan antwortete dem Josua und sprach: Ja wirklich! Ich habe gesündigt gegen Jahwe, den Gott Israels; dies und das habe ich getan. Ich sah bei der Beute einen schönen sinearischen Mantel, und zwei hundert Sekel Silbers, und eine Goldstange fünfzig Sekel schwer; und es gelüstete mich darnach, und ich nahm sie; und siehe! Sie sind versteckt in der Erde, mitten in meinem Zelte, und das Silber darunter. Da sandte Josua Boten, die liefen in das Zelt; und siehe! Es war versteckt in seinem Zelte, und das Silber darunter. Und sie nahmen es aus dem Zelte, und brachten es zu Josua, und zu allen Söhnen Israels, und warfen es hin vor Jahwe. Und Josua nahm Achan, den Sohn Serahs, und das Silber, und den Mantel, und die Goldstange, und seine Söhne, und seine Töchter, und sein Großvieh, und seine Esel, und sein Kleinvieh, und sein Zelt, und Alles, was er hatte, (und ganz Israel war bei ihm); und sie führten sie hinauf in's Tal Achors. Und Josua sprach: was hast du uns in's Unglück gebracht? In's Unglück bringe dich heute Jahwe! Da steinigte ihn ganz Israel, und sie verbrannten sie im Feuer, und warfen Steine darüber. Und sie errichteten über ihm einen großen Steinhaufen bis auf diesen Tag. Da kehrte Jahwe zurück von der Hitze seines Zornes. Deswegen nannte man den Namen dieses Ortes das Tal Achors (d.h. des Unglückes) bis auf diesen Tag. Ai wird durch List erobert, und Alles darin vertilgt, und ihr König aufgehängt. Josua bauet einen Altar, schreibt das Gesetz auf Steine, und liest es vor.Hierauf sprach Jahwe zu Josua: Fürchte dich nicht, und zage nicht! Nimm mit dir das ganze Kriegsvolk, und mache dich auf, ziehe gegen Ai. Siehe! Ich habe in deine Hand gegeben den König von Ai, und sein Volk, und seine Stadt, und sein Land. Und tue mit Ai, und seinem Könige, wie du getan hast mit Jericho, und mit seinem Könige; nur ihre Beute und ihr Vieh dürfet ihr euch plündern. Lege einen Hinterhalt der Stadt hinter ihr. Da machte sich Josua auf, und das ganze Kriegsvolk, hinaufzuziehen gegen Ai. Und Josua wählte dreißig tausend tapfere Männer, und sandte sie aus in der Nacht. Und er gebot ihnen und sprach: Sehet! Ihr sollet ein Hinterhalt der Stadt sein hinter der Stadt; haltet euch nicht zu entfernt von der Stadt, und seid Alle bereit. Und ich, und das ganze Volk, das bei mir ist, wir wollen gegen die Stadt vorrücken. Und es soll geschehen, wann sie einen Ausfall auf uns machen, wie das erste Mal; so wollen wir vor ihnen fliehen. Dann werden sie uns nachsetzen, bis wir sie von der Stadt abgeschnitten haben; denn sie werden sprechen: Sie fliehen vor uns, wie das erste Mal; und indem wir fliehen vor ihnen, sollet ihr euch aufmachen aus dem Hinterhalt, und die Stadt in Besitz nehmen; denn Jahwe, euer Gott, hat sie in eure Hand gegeben. Und es soll geschehen, sobald ihr die Stadt genommen, so sollet ihr die Stadt in Brand stecken. Nach dem Worte Jahwe's sollet ihr tun. Sehet! Ich habe es euch geboten. Und Josua sandte sie aus, und sie zogen in den Hinterhalt, und setzten sich zwischen Bethel, und zwischen Ai, auf der Abendseite von Ai. Und Josua brachte diese Nacht mitten unter dem Volke zu. Und des Morgens machte sich Josua frühe auf, und musterte das Volk, und zog mit den Ältesten Israels vor dem Volke her gegen Ai hinauf. Und das ganze Kriegsvolk, das er bei sich hatte, zog hinauf, rückte vor, und kam bis vor die Stadt; da lagerten sie sich auf der Nordseite von Ai, und das Tal war zwischen ihm, und zwischen Ai. Er nahm gegen fünf tausend Mann, und legte sie in den Hinterhalt, zwischen Bethel, und zwischen Ai, auf der Abendseite der Stadt. So stellten sie das Volk, das ganze Lager, welches auf der Nordseite der Stadt war, und den hintern Teil desselben auf der Abendseite der Stadt. Und Josua zog in dieser Nacht mitten in das Tal. Und es geschah, als es der König von Ai sah, so machten sich die Männer der Stadt eilends am Morgen auf, und zogen aus, Israel entgegen zum Streit, er und sein ganzes Volk, an den bestimmten Ort vor der Ebene. Er wußte aber nicht, daß ein Hinterhalt gegen ihn war hinter der Stadt. Und Josua und ganz Israel stellten sich geschlagen vor ihnen, und flohen nach der Wüste zu. Da rief man zusammen das ganze Volk, das in der Stadt war, ihnen nachzusetzen. Und sie setzten Josua nach, und wurden von der Stadt abgeschnitten. Und es war kein Mann in Ai und Bethel übrig, der nicht ausgezogen wäre, Israel nach; und sie ließen die Stadt offen, als sie den Israeliten nachsetzten. Da sprach Jahwe zu Josua: Schwing deinen Wurfspieß, der in deiner Hand ist, gegen Ai; denn in deine Hand will ich es geben. Und Josua schwang seinen Wurfspieß, der in seiner Hand war gegen die Stadt. Und der Hinterhalt brach eilends auf von seiner Stelle; und sie liefen, so wie er seine Hand ausstreckte, und kamen in die Stadt, und nahmen sie ein, und steckten die Stadt eilends in Brand. Als nun die Männer von Ai hinter sich blickten, da sahen sie, und siehe! Der Rauch der Stadt stieg gen Himmel, und es war unter ihnen kein Platz zu entfliehen hin noch her; zumal das Volk, das nach der Wüste hin floh, sich umwandte gegen die Nachsetzenden. Denn da Josua und ganz Israel sahen, daß der Hinterhalt die Stadt eingenommen hatte, und daß der Rauch der Stadt aufstieg; so kehrten sie um, und schlugen die Männer von Ai. Auch jene zogen aus der Stadt gegen sie, und so waren zwischen Israel in der Mitte, die Einen waren auf dieser Seite, und die Andern auf jener; und sie schlugen sie, bis ihnen nicht Ein Entronnener oder Geretteter übrig blieb. Und den König von Ai bekamen sie lebendig, und brachten ihn zu Josua. Und es geschah, wie die Israeliten fertig waren mit dem Würgen aller Einwohner von Ai, auf dem Felde, in der Wüste, wohin sie dieselben verfolgt hatten; und Alle gefallen waren durch die Schärfe des Schwertes bis zu ihrer gänzlichen Vertilgung; da kehrte ganz Israel nach Ai, und schlug es mit der Schärfe des Schwertes. Und es waren Alle, die an diesem Tage gefallen waren, Männer und Weiber, zwölf tausend, alle Männer von Ai. Und Josua zog seine Hand nicht zurück, die er ausgestreckt hatte mit dem Wurfspieß, bis man alle Einwohner von Ai der gottverschwornen Vertilgung hingegeben hatte. Nur das Vieh, und die Beute dieser Stadt plünderten die Israeliten für sich, nach den Worten Jahwe's, das er Josua geboten hatte. Und Josua verbrannte Ai, und machte es zu einem ewigen Schutthaufen der Verwüstung, bis auf diesen Tag. Und den König von Ai hängte er an einem Baume auf bis zum Abend; und bei dem Untergange der Sonne gebot Josua, daß man seinen Leichnam von dem Baume herabnehmen, und ihn vor den Eingang des Tores der Stadt werfen sollte. Und man errichtete darüber einen großen Steinhaufen bis auf diesen Tag. Damals bauete Josua Jahwe, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berge Ebal; wie es Mose, der Knecht Jahwe's, den Söhnen Israels geboten hatte, wie es geschrieben ist im Gesetzbuche Mose's: einen Altar von ungehauenen Steinen, über die kein Eisen geschwungen war. Und sie brachten Jahwe auf demselben Brandopfer, und opferten Dankopfer. Und er schrieb daselbst auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes Mose's, welches er geschrieben hatte vor den Söhnen Israels. Und ganz Israel und seine Ältesten, und die Vorsteher, und seine Richter standen auf beiden Seiten der Lade, den Priestern, den Leviten, gegenüber, welche die Bundeslade Jahwe's trugen, der Fremdling sowohl, als der Einheimische, die eine Hälfte gegen den Berg Garizim, und die andere Hälfte gegen den Berg Ebal hin, wie es Mose, der Knecht Jahwe's, geboten hatte, um zuerst zu segnen das Volk Israel. Und nachher las er alle Worte des Gesetzes vor, den Segen und den Fluch, Alles so, wie es im Gesetzbuche geschrieben war. Es war kein Wort von Allem, was Mose geboten hatte, das Josua nicht las vor der ganzen Gemeinde Israels, und vor den Weibern, und Kindern, und Fremdlingen, die unter ihnen wandelten. Die Könige der Kananiter verbinden sich gegen die Israeliten. Die Gibeoniter aber schließen durch List einen Bund mit den Israeliten, werden aber dafür verurteilt, ewig das Holz zu hauen und Wasser zu tragen.Und es geschah, wie dies hörten alle Könige, welche diesseits des Jordans waren auf dem Gebirge, und in der Niederung, und am ganzen Ufer des großen Meeres, gegen den Libanon, die Hethiter, und Amoriter, Kananiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter; da versammelten sie sich sämtlich, zu streiten gegen Josua und gegen Israel einstimmig. Auch die Einwohner von Gibeon hörten, was Josua getan hatte an Jericho, und an Ai. Da handelten auch sie mit List, und gingen, und machten sich auf den Weg, und nahmen alte Säcke auf ihre Esel, und alte zerrissene, und geflickte Weinschläuche, und hatten alte geflickte Schuhe an ihren Füßen, und waren mit alten Kleidern angetan, und alles Brot zu ihrer Zehrung war trocken und gebröckelt. Und sie gingen zu Josua in das Lager zu Gilgal, und sprachen zu ihm, und zu den Männern Israels: Aus fernem Lande sind wir gekommen, schließet also mit uns einen Bund! Da sprachen die Männer von Israel zu den Hevitern: Vielleicht wohnet ihr mitten unter uns; wie können wir einen Bund mit euch schließen? Und sie sprachen zu Josua: Wir sind deine Knechte! Und Josua sprach zu ihnen: Wer seid ihr? Und woher kommet ihr? Und sie sprachen zu ihm: Von einem sehr fernen Lande kommen deine Knechte, wegen des Namens Jahwe's , deines Gottes; denn wir haben gehört seinen Ruf, und alles, was er in Ägypten getan hat; und Alles, was er getan hat an den zwei Königen der Amoriter, welche jenseits des Jordans waren, an Sihon, dem Könige von Hesbon, und Og, dem Könige von Basan, welcher zu Astaroth war. Da sprachen zu uns unsere Ältesten, und alle Einwohner unseres Landes, und sagten: Nehmet in eure Hände Zehrung auf den Weg, und gehet ihnen entgegen, und sprechet zu ihnen: Wir sind eure Knechte; schließet also mit uns einen Bund! Dies ist unser Brot, heiß nahmen wir's mit zur Zehrung aus unsern Häusern, am Tage, da wir auszogen, um zu euch zugehen; und nun siehe! Es ist trocken und gebröckelt. Und dies sind die Weinschläuche, die wir neu füllten; und siehe! Sie sind zerrissen, und diese unsere Kleider, und unsere Schuhe sind alt von dem so gar weitem Wege. Da nahmen die Männer von ihrer Zehrung, und hatten den Ausspruch Jahwe's nicht gefragt. Und Josua machte mit ihnen Frieden, und schloß mit ihnen einen Bund, sie leben zu lassen; und die Fürsten der Gemeinde schwuren ihnen. Aber es geschah nach Verlauf von drei Tagen, nachdem sie den Bund mit ihnen geschlossen, hörten sie, daß sie in ihrer Nähe, und mitten unter ihnen wohnten. Da brachen die Söhne Israels auf, und kamen zu ihren Städten am dritten Tage, und ihre Städte waren: Gibeon, und Kephira, und Beeroth, und Kirjat-Jearim. Aber die Söhne Israels schlugen sie nicht, weil die Fürsten der Gemeinde ihnen geschworen hatten bei Jahwe, dem Gott Israels. Als nun die ganze Gemeinde murrte gegen die Fürsten; da sprachen alle Fürsten zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen geschworen bei Jahwe, dem Gott Israels; darum können wir sie nicht antasten. Dieses wollen wir ihnen tun: Wir wollen sie leben lassen, damit nicht der Zorn über uns komme, wegen des Eides, den wir ihnen geschworen haben. Und die Fürsten sprachen zu ihnen: Sie mögen leben; aber sie sollen Holzhauer und Wasserträger sein für die ganze Gemeinde; wie die Fürsten zu ihnen gesagt hatten. Da rief sie Josua, und redete zu ihnen, und sprach: Warum habet ihr uns getäuscht und gesagt: Wir sind sehr weit von euch, da ihr doch mitten unter uns wohnet? Darum seid ihr nun verflucht, und nie sollet ihr aufhören, Sklaven zu sein, und Holzhauer und Wasserträger für das Haus meines Gottes. Und sie antworteten Josua, und sprachen: Es wurde deinen Knechten wohl bekannt, was Jahwe, dein Gott, Mose, seinem Knechte, geboten hat, daß er euch das ganze Land geben, und daß er vor euch vertilgen wolle alle Bewohner des Landes. Deßhalb fürchteten wir uns sehr für unser Leben vor euch, und taten dieses. Und nun siehe! Wir sind in deiner Hand; wie du es für gut, und für recht hältst, mit uns zu tun, so tue! Da tat er ihnen also; und er rettete sie von der Hand der Söhne Israels; und sie erwürgten sie nicht. Aber Josua bestimmte sie desselben Tages zu Holzhauern und Wasserträgern für die Gemeinde, und für den Altar Jahwe's bis auf diesen Tag, an dem Orte, den er wählen würde. Fünf kananitische Könige belagern Gibeon wegen ihres Bundes mit den Israeliten. Josua kommt Gibeon zu Hilfe, schlägt jene Könige, und erobert viele Städte.Und es geschah, wie Adonizedek, der König von Jerusalem, hörte, daß Josua Ai eingenommen, und der gottverschwornen Vertilgung preigegeben habe, - wie er es mit Jericho und dessen Könige gemacht hatte, so hatte er es auch mit Ai und dessen König gemacht - und daß die Einwohner von Gibeon mit Israel Frieden gemacht hätten, und mitten unter ihnen wären; so fürchteten sie sich sehr. Denn eine große Stadt war Gibeon, wie eine von den König- Städten, und sie war größer als Ai, und alle ihre Männer waren tapfer. Und Adonizedek, der König von Jerusalem, sandte zu Hoham, dem Könige von Hebron, und zu Piream, dem Könige von Jarmuth, und zu Japhia, dem Könige von Lachisch, und zu Debir, dem Könige von Eglon, und sprach: Ziehet herauf zu mir, und helfet mir, daß wir Gibeon schlagen; denn es hat Frieden geschlossen mit Josua und den Söhnen Israels, Da versammelten sich und zogen hinauf fünf Könige der Amoriter; der König von Jerusalem, der König von Hebron, der König von Jarmuth, der König von Lachisch, der König von Eglon, sie und ihr ganzes Lager. Und sie lagerten sich vor Gibeon, und stritten gegen es. Und die Männer von Gibeon sandten zu Josua in das Lager nach Gilgal, und sprachen: Ziehe deinen Hände nicht ab von deinen Knechten, ziehe eilends zu uns herauf, und rette uns, und hilf uns! Denn es haben sich gegen uns versammelt alle Könige der Amoriter, die auf dem Gebirge wohnen. Da zog Josua hinauf gen Gilgal, er und das ganze Kriegsvolk mit ihm, und alle tapferen Streiter. Und Jahwe sprach zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn in deine Hand hab' ich sie gegeben; keiner von ihnen soll vor dir bestehen! Und Josua fiel plötzlich über sie her. Er war die ganze Nacht hindurch gezogen von Gilgal aus. Und Jahwe brachte sie in Verwirrung vor Israel; und sie brachten ihnen bei Gibeon eine große Niederlage bei; und sie setzten ihnen nach auf dem Wege nach Bethhoron, und schlugen sie bis nach Aseka, und bis nach Makkeda. Und es geschah, als sie flohen vor Israel, und am Abhange von Bethhoron waren; so warf Jahwe auf sie große Steine vom Himmel bis nach Aseka hin, daß sie starben. Mehrere waren derer, welche durch die Hagelsteine starben, als derer, welche die Söhne Israels mit dem Schwert erwürgten. Damals redete Josua zu Jahwe an dem Tage, als Jahwe die Amoriter vor den Augen der Söhne Israels preis gegeben hatte, und sprach vor den Augen Israels: Sonne zu Gibeon! Stehe still, und Mond im Tale Ajalon! Da stand still die Sonne, und der Mond blieb stehen, bis das Volk sich rächte an seinen Feinden. Ist dies nicht geschrieben im Buche des Frommen? Und die Sonne stand mitten am Himmel, und eilte nicht unter zu gehen beinahe einen vollen Tag. Ja es war kein Tag wie dieser vor ihm und nach ihm, indem Jahwe auf die Stimme eines Mannes hörte; denn Jahwe stritt für Israel. Und Josua, und ganz Israel mit ihm, kehrten zurück in's Lager nach Gilgal. Und jene fünf Könige flohen und versteckten sich in einer Höhle bei Makkeda. Da sagte man Josua und sprach: Man hat gefunden die fünf Könige, versteckt in der Höhle bei Makkeda. Und Josua sprach: Wälzet große Steine vor die Öffnung der Höhle, und stellet Leute davor, sie zu bewachen! Ihr aber bleibet nicht stehen; setzet euren Feinden nach, und schlaget ihren Nachtrab; lasset sie nicht in ihre Städte kommen; denn Jahwe, euer Gott, hat sie in eure Hände gegeben. Und es geschah, wie Josua und die Söhne Israels fertig waren mit der sehr großen Niederlage, die sie ihnen beibrachten, bis zu ihrer Vertilgung, so daß Einige von ihnen entrannen, und in die festen Städte kamen; da kehrte das ganze Volk in's Lager zu Josua glücklich zurück nach Makkeda; Niemand spitzte seine Zunge gegen die Söhne Israels, gegen Keinen. Und Josua sprach: Öffnet den Eingang der Höhle, und führet heraus zu mir jene fünf Könige aus der Höhle! Und sie taten so, und führten heraus zu ihm jene fünf Könige aus der Höhle, den König von Jerusalem, den König von Hebron, den König von Jarmuth, den König von Lachisch, und den König von Eglon. Und es geschah, wie sie diese Könige herausgeführt hatten zu Josua, so rief Josua alle Männer von Israel zusammen, und sprach zu den Anführern der Kriegsleute, die mit ihm gezogen waren: Tretet herzu, und setzet eure Füße auf die Hälse dieser Könige! Und sie traten herzu, und setzten ihre Füße auf ihre Hälse. Und Josua sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht und zaget nicht! Seid fest und stark; denn so wird es Jahwe allen euern Feinden machen, mit denen ihr streiten werdet. Und Josua schlug sie hierauf, und tötete sie, und hängte sie an fünf Bäume, und sie waren aufgehängt an den Bäumen bis zum Abend. Und es geschah um die Zeit, da die Sonne unterging, gebot Josua, daß man sie von den Bäumen herabnehme, und warf sie in die Höhle, in der sie sich versteckt hatten; und sie legten große Steine vor die Öffnung der Höhle, bis auf diesen Tag. Auch Makkeda nahm Josua ein an diesem Tage, und schlug es mit der Schärfe des Schwertes; und ihren König, sie selbst, und alle Seelen, die darin waren, gab er der gottverschwornen Vertilgung hin, nicht blieb übrig ein Entronnener; und er machte es dem Könige von Makkeda, wie er es gemacht hatte dem Könige von Jericho. Nun zog Josua und ganz Israel mit ihm, von Makkeda vor Libna, und er stritt wider Libna. Und Jahwe gab auch sie in die Hand Israels und ihren König; und er schlug sie mit der Schärfe des Schwertes, und alle Seelen, die in ihr waren, nicht blieb übrig in ihr ein Entronnener; und er machte es ihrem Könige, wie er es gemacht hatte dem Könige von Jericho. Nun zog Josua, und ganz Israel mit ihm, von Libna nach Lachisch, und lagerte sich vor ihr, und stritt wider sie. Und Jahwe gab Lachisch in die Hand Israels; und er nahm sie ein am zweiten Tage, und schlug sie mit der Schärfe des Schwertes und alle Seelen, die in ihr waren, ganz so wie er es Libna gemacht hatte. Damals zog Horam, der König von Geser, aus, um Lachisch zu helfen; aber Josua schlug ihn, und sein Volk, bis ihm kein Entronnener übrig blieb. Nun zog Josua, und ganz Israel mit ihm, von Lachisch vor Eglon; und sie lagerten sich gegen sie, und stritten wider sie. Und sie nahmen sie ein an diesem Tage, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes; und alle Seelen, die in ihr waren, gab er der gottverschwornen Vertilgung hin an diesem Tage, ganz so wie er es Lachisch gemacht hatte. Nun zog Josua, und ganz Israel mit ihm, von Eglon vor Hebron; und sie stritten wider sie, und nahmen sie ein, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und ihren König, und alle ihre Städte, und alle Seelen, die in ihr waren, nicht blieb übrig ein Entronnener, ganz so wie er es Eglon gemacht hatte; und er gab sie und alle Seelen, die in ihr waren, der gottverschwornen Vertilgung hin. Und Josua, und ganz Israel mit ihm, kehrte um gegen Debir, und stritt wider sie, und nahm sie, und ihren König und alle ihre Städte; und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und gaben der gottverschwornen Vertilgung hin alle Seelen, welche in ihr waren, nicht blieb übrig ein Entronnener; wie er es Hebron gemacht hatte, so machte er es Debir und ihrem Könige; und wie er es Libna und ihrem Könige gemacht hatte. Und Josua schlug das ganze Land, das Gebirge, und die Südgegend, und die Niederungen, und Abhänge, und alle ihre Könige, und nicht blieb übrig ein Entronnener; und alles Lebendige gab er der gottverschwornen Vertilgung hin, wie es Jahwe, der Gott Israels, geboten hatte. Und Josua schlug sie von Kadesch-Barnea bis nach Gaza, und das ganze Land Goschen, bis nach Gibeon. Und alle diese Könige und ihr Land nahm Josua auf einmal; denn Jahwe, der Gott Israels, stritt für Israel. Und es kehrte Josua, und ganz Israel mit ihm, zurück in das Lager nach Gilgal. Die Könige gegen Osten, Norden und Westen, ziehen aus gegen die Israeliten, werden aber von Josua besiegt, und ihrer Länder verlustig. Auch die Enakiter werden ausgerottet.Und es geschah, wie Jabin, der König von Hazor, dies hörte, schickte er zu Jobab, dem Könige von Madon, und zum Könige von Simron, und zum Könige von Achsaph; und zu den Königen, die gegen Mitternacht waren auf dem Gebirge, und auf der Ebene gegen Mittag von Kinneroth, und in der Niederung, und in Naphoth-Dor gegen das Meer. Die Kananiter gegen Osten und Westen, und die Amoriter, und Hethiter, und Pheresiter, und Jebusiter auf dem Gebirge, und die Heviter unter dem Hermon im Lande Mizpa. Und sie zogen aus, und ihr ganzes Lager mit ihnen, ein zahlreiches Volk, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, so zahlreich, und Pferde und Wagen sehr viel. Alle diese Könige versammelten sich, und kamen und lagerten sich zusammen an dem Wasser Merom, zu streiten gegen Israel. Da sprach Jahwe zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen, denn morgen um diese Zeit gebe ich sie insgesamt erschlagen vor den Augen Israels hin; ihre Pferde sollst du verlähmen, und ihre Wagen sollst du verbrennen mit Feuer. Da kam Josua, und das ganze Kriegsvolk mit ihm, gegen sie an das Wasser Merom plötzlich, und sie fielen über sie her. Und Jahwe gab sie in die Hand Israels, welche sie schlugen, und sie verfolgten bis nach der Hauptstadt Zidon, und den Gewässern Misrephot, und bis zum Tal Mizpe gegen Morgen; und sie schlugen sie, bis ihnen kein Entronnener mehr übrig blieb. Und Josua tat ihnen, wie Jahwe zu ihm gesprochen hatte; ihre Pferde verlähmte er, und ihre Wagen verbrannte er mit Feuer. Und Josua kehrte um diese Zeit zurück, und nahm Hazor ein, und ihren König erschlug er mit dem Schwerte, (Hazor war vorhin das Haupt aller dieser Königreiche). Und sie erschlugen alle Seelen, die in ihr waren, mit der Schärfe des Schwertes, und gaben sie der gottverschwornen Vertilgung hin; es blieb nichts Lebendes übrig; und Hazor verbrannte er mit Feuer. Und alle Städte jener Könige, und alle ihre Könige nahm Josua, und schlug sie mit der Schärfe des Schwertes, indem er sie der gottverschwornen Vertilgung hingab, wie es Mose, der Knecht Jahwe's, geboten hatte. Doch alle Städte, welche auf ihren Hügeln standen, verbrannte Israel nicht, außer Hazor allein verbrannte Josua. Und alle Beute dieser Städte, und das Vieh plünderten die Söhne Israels für sich; nur alle Menschen schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, bis sie vertilgt waren; sie ließen nichts Lebendes übrig. Wie Jahwe Mose, seinem Knechte, geboten hatte; so hatte Mose dem Josua geboten, und so tat Josua; er wich in keinem Dinge ab von Allem, was Jahwe dem Mose geboten hatte. Also nahm Josua ein dies ganze Land, das Gebirge, und die ganze Südgegend, und das ganze Land Goschen, und die Niederung, und die Ebene, und das Gebirge Israel und seine Niederungen, von dem kahlen Gebirge an, das sich bei Seir erhebt, bis gegen Baal-Gad, im Tale des Libanon unter dem Berge Hermon; und alle ihre Könige nahm er gefangen, und schlug sie, und tötete sie. Lange Zeit führte Josua mit allen diesen Königen Krieg. Es war keine Stadt, welche sich friedlich ergab an die Söhne Israels, außer die Heviter, die in Gibeon wohnten, alle nahmen sie durch Krieg. Denn durch Jahwe geschah es, daß ihr Herz verstockt wurde, um Israel mit Streit entgegen zu treten, damit sie der gottverschwornen Vertilgung hingegeben würden, und kein Erbarmen gegen sie sei; sondern daß sie ausgerottet würden, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Josua kam um diese Zeit und rottete die Enakiter aus, vom Gebirge von Hebron, von Debir, von Anab, und vom ganzen Gebirge Juda, und vom ganzen Gebirge Israel. Mit ihren Städten gab sie Josua der gottverschwornen Vertilgung hin. Es blieben keine Enakiter übrig, im Lande der Söhne Israels, nur zu Gaza, zu Gath und zu Asdod blieben übrig. Also nahm Josua das ganze Land ein, ganz wie Jahwe zu Mose gesagt hatte; und Josua gab es Israel als Eigentum nach ihren Abteilungen, nach ihren Stämmen. Und das Land ruhte vom Kriege. Verzeichnis der von Mose und Josua besiegten Könige.Dies sind die Könige des Landes, welche die Söhne Israels geschlagen, und deren Land sie in Besitz genommen haben, jenseits des Jordans gegen Sonnenaufgang vom Bache Arnon, bis zum Berge Hermon, und die ganze Ebene gegen Aufgang: Sihon, der König der Amoriter, der zu Hesbon wohnte, welcher herrschte von Aroer, welches am Ufer des Baches Arnon liegt, und in der Mitte des Baches, und über die Hälfte von Gilead, bis an den Bach Jabbok, die Grenze der Söhne Ammons. Und die Ebene bis an das Meer Kinneroth gegen Aufgang, und bis an das Meer der Ebene, das Salzmeer gegen Aufgang, auf dem Wege nach Bethjeschimoth, und gegen Süden unten am Fuße des Pisga. Und das Gebiet Ogs, des Königs von Basan, vom Reste der Riesen, der zu Astharoth, und zu Edrei wohnte. Und er herrschte über das Gebirge Hermon, und über Salcha, und über ganz Basan, bis an die Grenze der Geschuriter, und Maachatiter, und das halbe Gilead, bis an die Grenze Sihons, des Königs zu Hesbon. Mose, der Knecht Jahwe's, und die Söhne Israels schlugen sie. Und Mose, der Knecht Jahwe's, gab es zum Besitz den Rubenitern, Gaditern, und dem halben Stamm Manasse. Und dies sind die Könige des Landes, welche Josua und die Söhne Israels schlugen diesseits des Jordans gegen Westen, von Baal-Gad im Tale des Libanon bis an das kahle Gebirge, das sich nach Seir erhebt. Und Josua gab es den Stämmen Israels zum Besitz nach ihren Abteilungen, auf dem Gebirge, und in der Niederung, und auf der Ebene, und an den Abhängen, und in der Wüste, und in der Südgegend, die Hethiter, Amoriter, und Kananiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter. Der König von Jericho, einer; der König von Ai, zur Seite Bethels, einer. Der König von Jerusalem, einer; der König von Hebron, einer. Der König von Jarmuth, einer; der König von Lachisch, einer. Der König von Eglon, einer; der König von Geser, einer. Der König von Debir, einer; der König von Geder, einer. Der König von Horma, einer; der König von Arad, einer. Der König von Libna, einer; der König von Adullam, einer. Der König von Makkeda, einer; der König von Bethel, einer. Der König von Tappnach, einer; der König von Hepher, einer. der König von Aphek, einer; der König von Lasaron, einer. Der König von Madon, einer; der König von Hazor, einer. Der König von Simron-Meron, einer; der König von Achsaph, einer. Der König von Thaanach, einer; der König von Magiddo, einer. Der König von Kadesch, einer; der König von Jokneam am Karmel, einer. Der König von Dor zu Naphath-Dor, einer; der König der Völker in Gilgal, einer. Der König von Thirza, einer. Alle Könige zusammen ein und dreißig. Obgleich das Land Kanaan noch nicht ganz erobert ist, so verteilt es Josua doch unter die Israeliten. Dritthalb Stämme hatten ihren Teil schon erhalten jenseits des Jordans. Der Stamm Levi erhält kein Land.Und Josua war alt, und betagt, da sprach Jahwe zu ihm: Du bist alt geworden, bist betagt; und des Landes ist noch sehr viel übrig einzunehmen. Dies ist das noch übrige Land: alle Gegenden der Philister, und ganz Geschuri. Vom Sichor, der vor Ägypten ist, bis zur Grenze Ekrons gegen Norden, welches den Kananitern zugerechnet wird. Fünf Fürsten der Philister: Gaza, und Asdod, Askalon, Gath, und Ekron, und die Aviter. Gegen Süden das ganze Land der Kananiter, und Meara, das den Zidoniern gehört, bis´Aphek, bis zur Grenze der Amoriter. Und das Land der Gibliter, und der ganze Libanon, gegen Sonnenaufgang von Baal-Gad am Fuße des Gebirges Hermon, bis man nach Hammath kommt. Alle Gebirgsbewohner vom Libanon bis an die Gewässer Misrephoth alle Zidonier. Ich will sie vertreiben durch die Söhne Israels. Daher verlose ich es unter Israel als Erbeigentum, wie ich dir geboten habe. Und nun Teile dieses Land aus als Erbeigentum den neun Stämmen, und dem halben Stamm Manasse; mit welchem die Rubeniter und Gaditer ihr Erbeigentum erhielten, welches ihnen Mose gegeben hat jenseits des Jordans gegen Aufgang, so wie es ihnen Mose, der Knecht Jahwe's gegeben hat. Von Aroer an, welches am Ufer des Baches Arnon, und die Stadt, welche mitten im Bache liegt; und die ganze Ebene Medeba bis Dibon; und alle Städte Sihons, des Königs der Amoriter, der zu Hesbon herrschte, bis an die Grenze der Söhne Ammons. Und Gilead, und die Grenze der Geschuriter und Maachatiter, und das ganze Gebirge Hermon, und ganz Basan bis nach Salcha. Das ganze Reich Ogs in Basan, welcher herrschte zu Astharoth und Edrei, er war übrig vom Reste der Riesen, welche Mose geschlagen, und vertrieben hatte. Doch die Söhne Israels vertrieben die Geschuriter und Maachatiter nicht; deshalb wohnte Geschur und Maachat in der Mitte Israels bis auf diesen Tag. Nur dem Stamme Levi gab er kein Erbeigentum, die Opfer Jahwe's des Gottes Israels, selbst sind sein Erbeigentum, wie er zu ihm geredet hat. Und Mose hatte dem Stamme der Söhne Rubens gegeben nach ihren Geschlechtern. Und es war ihre Grenze von Aroer an, das am Ufer des Baches Arnon ist, und der Stadt, welche mitten im Bache liegt, und die ganze Ebene bis Medeba; Hesbon und alle ihre Städte, welche in der Ebene liegen, Dibon, Bamoth-Baal, und Bethbaalmeon, und Jahza, und Kedemoth, und Mephaath, und Kirjathaim, und Sibma, und Zereth-Schahar (auf einem Berge des Thales), und Bethpeor, und der Fuß des Pisga, und Bethjeschimoth, und alle Städte der Ebene, und das ganze Reich Sihons, des Königs der Amoriter, der zu Hesbon herrschte, welchen Mose schlug, nebst den Fürsten Midians, Evi, und Rekem, und Zur, und Hur, und Reba, den Fürsten Sihons, welche im Lande wohnten. Und Bileam, der Sohn Beors, den Weissager, erwürgten die Söhne Israels mit dem Schwert samt den Getöteten. Und es war die Grenze der Söhne Rubens der Jordan, welcher die Grenze ist. Dies ist das Erbeigentum der Söhne Rubens nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Und Mose gab dem Stamme Gad, den Söhnen Gads nach ihren Geschlechtern; und es war ihre Grenze Jaser und alle Städte Gileads, und die Hälfte des Landes der Söhne Ammons bis Aroer, welches vor Rabba liegt; und von Hesbon bis Rammath-Mizpe, und Betonim, und von Mahanaim bis an die Grenze Debirs; und im Tale Bethharam, und Bethnimra, und Sukkoth, und Zaphon, der Rest des Reiches Sihons, des Königs von Hesbon, der Jordan, welcher die Grenze war, bis an das Ende des Meeres Kinnereth jenseits des Jordans, gegen Aufgang. Dies ist das Erbeigentum der Söhne Gads nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Auch gab Mose dem halben Stamme Manasse, und es ward dem halben Stamme der Söhne Manasse's nach ihren Geschlechtern; nämlich es war ihre Grenze von Mahanaim, ganz Basan, das ganze Reich Ogs, des Königs von Basan, und alle Hirtendörfer Jairs, die in Basan liegen, sechzig Städte; und die Hälfte von Gilead, und Astharoth, und Edrei, die Städte die Städte des Reiches Ogs in Basan, waren für die Söhne Machirs, des Sohnes Manasse's, die Hälfte der Söhne Machirs, nach ihren Geschlechtern. Dies ist es, was Mose als Erbeigentum verteilte in den Ebenen Moabs, jenseits des Jordans, bei Jericho, gegen Aufgang. Und dem Stamme Levi gab Mose kein Erbeigentum; Jahwe, der Gott Israels, ist ihr Erbeigentum, wie er zu ihnen geredet hat. Kaleb erhält Hebron zum Erbteile.Dies ist's, was die Söhne Israels zum Erbeigentum erhalten haben im Lande Kanaan, was ihnen ausgeteilt haben Eleasar, der Priester, Josua, der Sohn Nuns, und die väterlichen Häupter der Stämme der Söhne Israels. Durch's Loos geschah ihre Erbteilung, wie Jahwe durch Mose geboten hatte, unter den neun Stämmen, und dem halben Stamme. Denn Mose hatte den zwei Stämmen, und dem halben Stamme das Erbeigentum jenseits des Jordans gegeben; und den Leviten hatte er kein Erbeigentum gegeben in ihrer Mitte. Denn es waren die Söhne Josephs zwei Stämme, Manasse, und Ephraim; und sie gaben den Leviten keinen Anteil im Lande, sondern nur Städte zur Wohnung, und ihre Bezirke für ihre Herden, und ihre Habe. Wie Jahwe Mose geboten hatte, so machten es die Söhne Israels, und Teilten das Land aus. Und die Söhne Juda's traten zu Josua in Gilgal; und es sprach zu ihm Kaleb, der Sohn Jephunne's, der Kenesiter: Du weißt das Wort, das Jahwe geredet hat zu Mose, dem Manne Gottes, um meinet- und deinetwegen, zu Kadesch-Barnea. Vierzig Jahre war ich alt, als mich Mose, der Knecht Jahwe's, aussandte von Kadesch Barnea, um auszuspähen das Land, und ich brachte ihm Nachricht zurück, wie es in meinem Herzen war. Und meine Brüder, die mit mir hinaufgegangen waren, machten, daß das Herz des Volkes zerfloß; aber ich folgte vollkommen Jahwe, meinem Gott. Und Mose schwur an jenem Tage und sprach: Gewiß! Das Land, worauf dein Fuß getreten, soll dir gehören als Erbeigentum, und deinen Söhnen ewig; weil du Jahwe, meinem Gott, vollkommen folgtest. Und nun siehe! Jahwe hat mich leben lassen, wie er geredet hat; schon sind es fünf und vierzig Jahre, seit Jahwe dieses Wort geredet hat zu Mose, als Israel in der Wüste ging; und nun siehe! Ich bin heute fünf und achtzig Jahre alt. Noch bin ich heute so stark, wie an dem Tage, da Mose mich sandte; wie meine Kraft damals war, so ist sie noch jetzt, zum Streite, und zum Aus- und Eingehen. So gib mir nun dieses Gebirge, von dem Jahwe geredet hat an jenem Tage; denn du hast es gehört an jenem Tage, daß Enakiter dort sind, und große und feste Städte; vielleicht ist Jahwe mit mir, daß ich sie vertreibe, wie Jahwe geredet hat. Und Josua segnete ihn, und gab Hebron Kaleb, dem Sohne Jephunne's, zum Erbeigentum. Deswegen gehört Hebron Kaleb, dem Sohne Jephunne's, dem Kenesiter, als Erbeigentum bis auf diesen Tag; weil er Jahwe, dem Gott Israels, vollkommen gefolgt hatte. Und der Name Hebrons war vorher Kirjat-Arba (d.h. Stadt Arba's). Dies war der größte Mensch unter den Enakitern. Und das Land ruhte vom Kriege. Erbteil des Stammes Juda. Kaleb erobert Hebron. Othniel erhält, wegen der Eroberung Kirjath-Sephers, Achsa, die Tochter Kalebs, zum Weibe. Die Städte des Stammes Juda.Und es war das Loos des Stammes der Söhne Juda's nach ihren Geschlechtern an der Grenze Edoms, die Wüste Zin gegen Süden am Ende der Südgegend. Und ihre südliche Grenze war vom Ende des Salzmeeres an, von der Zunge, die gegen Süden sich wendet; und sich südlich fortzieht nach der Anhöhe Akrabbim, und durch Zin geht, und sich südlich hinaufzieht nach Kadesch-Barnea, und durch Hezron geht, und sich nach Adar hinaufzieht, und sich nach Karka wendet. Dann geht sie durch Azmaon, und zieht sich fort bis zum Bache Ägyptens, wo die Grenze an's Meer ausläuft. Dies sei eure Grenze gegen Süden. Und die Grenze gegen Osten ist das Salzmeer bis an das Ende des Jordans; und die Grenze der Nordseite von der Meerzunge an vom Ende des Jordans. Und die Grenze geht hinauf nach Bethhogla, und geht nördlich durch nach Betharaba, und zieht sich hinauf bis zum Steine Bohens, des Sohnes Rubens. Dann geht die Grenze hinauf nach Debir vom Tale Achors, und richtet sich nördlich nach Gilgal, der Anhöhe Addummim gegenüber, auf der Südseite des Baches; und Grenze geht durch bis zu dem Wasser Er-Schemesch, und läuft aus bei der Quelle Rogel. Dann zieht sich die Grenze hinauf in das Tal des Sohnes Hinnoms, an der Seite der Jebusiter, südlich, dies ist Jerusalem; dann zieht sich die Grenze hinauf bis auf den Gipfel des Berges, der vor dem Tale Hinnom gegen Westen liegt, und am Ende des Thales Rephaim gegen Norden. Dann erstrecket sich die Grenze von der Spitze des Berges nach der Quelle Nephthoa; und zieht sich fort zu den Städten des Gebirges Ephron; und es erstrecket sich die Grenze nach Baal, das ist Kirjath-Jearim. Und die Grenze wendet sich von Baal abendwärts nach dem Gebirge Seir; und gehet an der Seite des Berges Jearim her von Norden, das ist Chesalon. Dann zieht sie sich hinab nach Bethschemesch, und gehet durch Thimna. Und die Grenze zieht sich fort an der Seite von Ekron nördlich, und die Grenze erstrecket sich nach Sichron, und geht über den Berg Baala; und zieht sich bis nach Jabneel, und die Grenze läuft aus bis an's Meer. Und die westliche Grenze macht das große Meer, welches die Grenze ist. Dies ist die Grenze der Söhne Juda's ringsum nach ihren Geschlechtern. Und Kaleb, dem Sohn Jephunne's, gab er einen Teil mitten unter den Söhnen Juda's nach dem Ausspruch Jahwe's an Josua, die Stadt Arba's, des Stammvaters der Enakiter, das ist Hebron. Und Kaleb vertrieb von da die drei Söhne Enaks: Sesai, und Ahiman, und Thalmai, Kinder Enaks. Und er zog von da gegen die Einwohner von Debir, und der Name von Debir war vorher Kirjath-Sepher. Und Kaleb sprach: wer Kirjath-Sepher schlägt, und es einnimmt, dem will ich Achsa, meine Tochter zum Weibe geben. Da nahm sie ein Othniel, der Sohn des Kenas, des Bruders Kalebs. Und er gab ihm seine Tochter Achsa zum Weibe. Und es geschah, als sie einzog, beredete sie ihn, ein Feld zu erbitten von ihrem Vater. Und sie ließ sich herunter vom Esel. Da sprach Kaleb zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Gib mir einen Segen; denn ein Südland hast du mir gegeben, gib mir auch Wasserquellen. Da gab ihr Kaleb Quellen oben, und Quellen unten. Dies ist das Erbeigentum des Stammes der Söhne Juda's nach ihren Geschlechtern. Es waren nämlich die Grenzstädte für den Stamm der Söhne Juda's an der Grenze von Edom im Süden: Habzeel, und Eder, und Jagur, und Kina, und Dimona, und Adada, und Kedesch, und Hazor, und Ithnan, Siph, und Telem, und Bealoth, und Hazor-Hadatha, und Kerijoth, Hezron, das ist Hazor, Amam, und Schema, und Molada, Hazor-Gadda, und Heschmon, und Bethpalet, und Hazar-Schual, und Beerscheba, und Bisjothja, Baala, und Ijim, und Azem, und Eltholad, und Chesil, und Horma, und Ziklag, und Mamanna, und Sansanna, und Lebaoth, und Schilhim, und Ain, und Rimmon - zusammen neun und zwanzig Städte, nebst ihren Dörfern. In der Niederung: Eschthaol, und Zarea, und Aschna, und Sanoah, und En-Gannim, Thappuah, und Enam, Jarmuth, und Adullam, Socho, und Aseka, Schaaraim, und Adithaim, und Gedera, und Gederothaim - vierzehn Städte, nebst ihren Dörfern. Zenan, und Hadascha, und Migdal-Gad, und Dilean, und Mizpe, und Joktheel, Lachisch, und Bazekath, und Eglon, und Chabbon, und Lahmas, und Chithlisch, und Gederoth, Bethdagon, und Naama, und Makkeda - sechzehn Städte, nebst ihren Dörfern. Libna, und Ether, und Aschan, und Jiphthah, und Aschna, und Nezib, und Kegila, und Achsib, und Marescha - neun Städte, nebst ihren Dörfern. Ekron, nebst ihren Töchterstädten und Dörfern. Von Ekron an und gegen Westen Alles, was auf der Seite von Asdod liegt, nebst ihren Dörfern. Asdod, und ihre Töchterstädte und Dörfer; Gaza, ihre Töchterstädte und Dörfer, bis an den Bach Ägyptens, und das große Meer, welches die Grenze ist. Und auf dem Gebirge: Schamir, und Jathir, und Socho, und Danna, und Kirjath-Sanna, das ist Debir, und Anab, und Eschthemo, und Anim, und Goschen, und Holon, und Gilo - elf Städte, nebst ihren Dörfern. Arab, und Duma, und Eschan, und Ignum, und Beththappuah, und Apheka, und Humta, und Kirjath-Arba, das ist Hebron, und Zior - neun Städte, nebst ihren Dörfern- Maon, Karmel, und Siph, und Jutta, und Jisreel, und Jokdeam, und Sanoah, Kain, Gibea, und Thimna - zehn Städte, nebst ihren Dörfern. Halhul, Bethzur, und Gedor, und Maarath, und BethaNot, und Elthekon - sechs Städte, nebst ihren Dörfern. Kirjath-Baal, das ist Kirjath-Jearim, und Harabba - zwei Städte, nebst ihren Dörfern. In der Wüste: Betharaba, Middin, und Sechacha, und Nibschan, und Ir-Hamelach, und En-Gedi - sechs Städte, nebst ihren Dörfern. Aber die Jebusiter, die in Jerusalem wohnten, konnten die Söhne Juda's nicht vertreiben; deshalb blieben die Jebusiter mit den Söhnen Juda's zu Jerusalem bis auf diesen Tag. Erbteil des Stammes Joseph überhaupt, und des Stammes Ephraim insbesondere. Die Kananiter in Gaser werden nicht vertrieben.Und es fiel das Loos der Söhne Josephs, vom Jordan an, bei Jericho, bis zum Wasser von Jericho, gegen Aufgang, die Wüste, die sich hinaufzieht von Jericho bis zum Gebirge Bethels, und sich fortzieht von Bethel nach Lus, und vorbeigeht an der Grenze von Archi-Ataroth, und sich hinabzieht westwärts an der Grenze der Japhletiter bis zur Grenze des untern Bethhoron, und bis Gaser, und ausläuft bis an's Meer. Dies bekamen zum Erbeigentum die Söhne Josephs, Manasse und Ephraim. Und es war die Grenze der Söhne Ephraims, nach ihren Geschlechtern, so daß die Grenze ihres Erbeigentumes war gegen Aufgang Atrothaddar, bis nach dem obern Bethhoron; und die Grenze auslief gegen Westen bei Michmethat, gegen Norden. Dann wendet sich die Grenze gegen Aufgang nach Thaanath-Silo, und geht hier durch gegen Aufgang bis Janoha, und zieht sich herab von Janoha nach Ataroth und Naaratha, und stößt an Jericho, und läuft an den Jordan aus. Von Thappuah geht die Grenze westwärts nach Nahal-Kana, und läuft an's Meer aus. Dies ist das Erbteil des Stammes der Söhne Ephraims nach ihren Geschlechtern. Und die Städte, welche abgesondert wurden, den Söhnen Ephraims, waren mitten in dem Erteile der Söhne Manasse's, alle Städte, nebst ihren Dörfern. Und sie vertrieben nicht die Kananiter, die zu Gaser wohnten; und die Kananiter wohnten mitten unter Ephraim bis auf diesen Tag, und wurden zinsbar. Erbteil der andern Hälfte Manasse's. Auch sie vertreiben die Kananiter nicht.Und es fiel das Loos dem Stamme Manasse, weil dieser der Erstgeborne Josephs war, dem Machir, dem Erstgebornen Manasse's, dem Vater Gileads, weil dieser ein kriegerischer Mann war, darum ward ihm Gilead und Basan zu Teil. Auch nahmen Teil die übrigen Söhne Manasse's nach ihren Geschlechtern, die Söhne Abiesers, und die Söhne Heleks, und die Söhne Asriels, und die Söhne Sechems, und die Söhne Hephers, und die Söhne Semida's. Dies sind die Söhne Manasse's, des Sohnes Josephs, die Männlichen nach ihren Geschlechtern. Zelaphchad aber, der Sohn Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasse's, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter. Und dies sind die Namen seiner Töchter: Mahla, und Noa, Hogla, Milka, und Thirza. Und sie traten vor Eleasar, den Priester, und vor Josua, den Sohn Nuns, und vor die Fürsten, und sprachen: Jahwe hat Mose geboten, uns zu geben ein Erbteil mitten unter unsern Brüdern; und er gab ihnen nach dem Ausspruche Jahwe's ein Erbteil mitten unter den Brüdern ihres Vaters. Aber es fielen Manasse zehn Teile zu außer dem Lande Gilead und Basan, welches jenseits des Jordans liegt. Denn die Töchter Manasse's bekamen das Erbteil mitten unter seinen Söhnen; und das Land Gilead ward den übrigen Söhnen Manasse's zu Teil. Und es ist die Grenze Manasse's von Asser nach Michmethath, welches östlich von Sichem liegt, und die Grenze geht südlich bis zu den Bewohnern von En-Thappuah. Manasse gehört das Land Thappuah, und Thappuah an der Grenze von Manasse gehört den Söhnen Ephraims. Und die Grenze zieht sich abwärts nach Nahal-Kana südlich vom Bache. Diese Städte gehören Ephraim zu, mitten unter den Städten Manasse's; und die Grenze Manasse's ist nördlich vom Bache, und läuft bis an's Meer aus. Südlich gehört es Ephraim, und nördlich gehört es Manasse, und das Meer macht die Grenze. An Asser stoßen sie gegen Norden, und an Issaschar gegen Aufgang. Und es gehört Manasse in Issaschar und in Asser, Bethschean und ihre Töchterstädte, und Jibleam und ihre Töchterstädte, die Einwohner von Dor und ihre Töchterstädte, und die Einwohner von En-Dor und ihre Töchterstädte, und die Einwohner von Thaanach und ihre Töchterstädte, und die Einwohner von Megiddo und ihre Töchterstädte, der dritte Teil von Nopheth. Und die Söhne Manasse's vermochten nicht, dies Städte zu erobern, und die Kananiter begannen zu bleiben in diesem Lande. Und es geschah, als die Söhne Israels stark wurden, machten sie sich die Kananiter zinsbar, vertrieben sie aber nicht. Und die Söhne Josephs redeten zu Josua, und sprachen: Warum gabst du mir zum Erbteil ein Loos, und einen Teil, da ich doch ein so zahlreiches Volk bin, weil mich Jahwe so sehr gesegnet hat? Und Josua sprach zu ihnen: Bist du ein zahlreiches Volk, so ziehe hinauf in den Wald, und haue dir da aus im Lande der Pheresiter und der Riesen, wenn dir zu eng ist das Gebirge Ephraim. Da sprachen die Söhne Josephs: Es wird für uns unerreichbar sein das Gebirge; denn eiserne Wagen sind bei allen Kananitern, die in dem Tallande wohnen, bei denen, welche in Bethschean und in ihren Töchterstädten, und bei denen, welche im Tale Jisreel wohnen. Und Josua sprach zu dem Hause Josephs, zu Ephraim, und zu Manasse, und sagte: Ein zahlreiches Volk bist du, und hast große Macht, du sollst nicht Ein Loos haben; sondern das Gebirge sollst du haben; wenn dieses auch eine Waldung ist, so haue sie um, und dir sollen seine äußersten Grenzen gehören; denn du wirst die Kananiter vertreiben, obschon sie eiserne Wagen haben, obschon sie stark sind. Das Versammlungszelt wird nach Silo gebracht. Der Rest des Landes wird verzeichnet, und unter die noch übrigen sieben Stämme verteilt. Erbteil des Stammes Benjamin.Und es versammelte sich die ganze Gemeinde der Söhne Israels zu Silo, und sie richteten daselbst das Versammlungszelt auf, und das Land war ihnen unterworfen. Aber es waren noch übrig unter den Söhnen Israels, denen man kein Erbe zugeteilt hatte, sieben Stämme. Und Josua sprach zu den Söhnen Israels: Wie lange wollet ihr lässig sein, hinzugehen und in Besitz zu nehmen das Land, welches euch Jahwe, der Gott eurer Väter, gegeben hat? Wählet euch drei Männer von jedem Stamme, die will ich aussenden, und sie sollen sich aufmachen, und umhergehen im Lande, und es aufnehmen nach ihren Besitzungen, und dann zu mir kommen. Und verteilet es in sieben Teile. Juda soll bleiben auf seiner Grenze südlich, und das Haus Josephs soll bleiben auf seiner Grenze nördlich. Und ihr nehmet das Land auf in sieben Teile, und bringet es zu mir hier hin; daß ich euch hier das Loos werfe vor Jahwe, unserm Gott. Denn kein Erbteil haben die Leviten unter euch, sondern das Priestertum Jahwe's ist ihr Erbteil. Und Gad, und Ruben, und der halbe Stamm Manasse haben ihr Erbteil erhalten jenseits des Jordans, gegen Aufgang, welches ihnen Mose, der Knecht Jahwe's gegeben hat. Da machten sich die Männer auf, und gingen; und Josua gebot ihnen, als sie hingingen, das Land aufzunehmen, und sprach: Gehet, und durchwandert das Land, und nehmet es auf; dann kehret zu mir zurück, damit ich hier euch das Loos werfe, vor Jahwe, zu Silo. Die Männer gingen hin, und zogen durch das Land, und nahmen es auf nach den Städten, zu sieben Teilen, in ein Buch, und kamen zu Josua in das Lager bei Silo. Und Josua warf ihnen das Loos zu Silo vor Jahwe. Und Josua verteilte daselbst das Land unter die Söhne Israels nach ihrer Einteilung. Und es kam heraus das Loos des Stammes der Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern. Und die Grenze ihres Loses ging aus zwischen den Söhnen Juda's, und den Söhnen Josephs. Und ihre Grenze war an der Nordseite vom Jordan an; und sie zieht sich hinauf an der Seite von Jericho nördlich, dann zieht sie sich hinauf auf das Gebirge westlich, und läuft nach der Wüste Bethaven aus. Und von da geht ihre Grenze durch bis nach Lus, an der Seite von Lus südlich, das ist Bethel, und zieht sich hinab nach Atrothaddar, über den Berg, der auf der Südseite des untern Bethhoron liegt. Dann erstreckt sich die Grenze, und wendet sich bis an die Ecke des Meeres, südlich von dem Gebirge, welches vor Bethhoron gegen Süden liegt, und läuft aus nach Kirjath-Baal, das ist Kirjath-Jearim, eine Stadt der Söhne Juda's. Dies ist die Westseite. Und die Südseite geht von dem äußersten Ende von Kirjath-Jearim an, und die Grenze richtet sich gegen Westen, und läuft aus bis zu der Quelle der Gewässer Nephthoa. Dann zieht sich die Grenze hinab bis zu dem Ende des Berges, der vor dem Tale des Sohnes Hinnoms liegt, bei dem Tale Rephaim, nördlich, und zieht sich hinab am Tale Hinnom zur Seite der Jebusiter, südlich, und geht hinab bis an die Quelle Rogel. Dann richtet sie sich nördlich und zieht sich nach En-Schemesch, und läuft aus bis nach Geliloth, welches vor der Höhe Adummim ist, und zieht sich hinab bis zum Steine Bohens, des Sohnes Rubens, und geht vorbei an der Seite vor der Ebene nördlich, und zieht sich hinab nach der Ebene. Dann geht die Grenze vorbei an der Seite von Bethhogla nördlich, und die Grenze läuft aus bis an die Zunge des Salzmeeres nördlich, bis an das Ende des Jordans südlich. Dies ist die südliche Grenze. Und der Jordan begrenzt es auf der Ostseite. Dies ist das Erbteil der Söhne Benjamins nach ihren Grenzen ringsum, nach ihren Geschlechtern. Und die Städte des Stammes der Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern sind: Jericho, und Bethhogla, und das Tal Keziz, und Betharaba, und Zemaraim, und Bethel, und Avim, und Para, und Ophra, und Kephar-Amonai, und Ophni, und Gaba - zwölf Städte, nebst ihren Dörfern. Gibeon, und Rama, und Beeroth, und Mizpe, und Kephira, und Moza, und Rekem, und Jirpeel, und Thareala, und Zela, Eleph, und Jebus, das ist Jerusalem, Gibeath, Kirjath - vierzehn Städte, nebst ihren Dörfern. Dies ist das Erbteil der Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern. Erbteil der Stämme Simeon, Sebulon, Issaschar, Asser, Naphtali, und Dan, und des Josua.Das zweite Loos kam für Simeon heraus, für den Stamm der Söhne Simeons nach ihren Geschlechtern; und sein Erbteil war mitten unter dem Erteile der Söhne Juda's. Und es ward ihnen in ihrem Erteile: Beerscheba, und Scheba, und Molada, und Hazor-Schual, und Bala, und Azem, und Eltholad, und Bethul, und Horma, und Ziklag, und Bethmarkaboth, und Hazar-Susa, und Bethlebaoth, und Scharuhen - dreizehn Städte, nebst ihren Dörfern. Ain, Rimmon, und Ether, und Aschan - vier Städte, nebst ihren Dörfern. Auch alle Dörfer, welche rings um diese Städte liegen, bis nach Baalath-Beer, das südliche Romath. Dies ist das Erbteil des Stammes der Söhne Simeons nach ihren Geschlechtern Von dem Teile der Söhne Juda's ist das Erbteil der Söhne Simeons; weil der Anteil der Söhne Juda's zu groß für sie war; daher bekamen die Söhne Simeons ihr Erbteil mitten unter ihrem Erbteil. Das dritte Loos kam heraus für die Söhne Sebulons nach ihren Geschlechtern. Und die Grenze ihres Erbteiles war bis nach Sarid. Und ihre Grenze zieht sich hinauf westlich nach Mareala und stößt an Dabbascheth, und stößt an den Bach, der vor Jokneam ist. Und sie wendet sich von Sarid östlich gegen Sonnenaufgang nach der Grenze von Kisloththabor hin, und läuft aus nach Dabrath, und zieht sich hinauf nach Japhia. Und von da geht sie östlich durch gegen Aufgang nach Githa-Hepher, Itha, Kazin, und läuft aus nach Rimmon, Methoar, Nea. Und die Grenze wendet sich nördlich nach Nathon, und läuft aus in das Tal Jiphthahel, und Katbath, und Nahalal, und Schimron, und Jideala, und Bethlehem - zwölf Städte, nebst ihren Dörfern. Dies ist das Erbteil der Söhne Sebulons nach ihren Geschlechtern. Dies sind ihre Städte und Dörfer. Für Issaschar kam das vierte Loos heraus, für die Söhne Issaschars nach ihren Geschlechtern. Ihre Grenze war: Jisreel, und Kessulloth, und Schunem, und Hapharaim, und Schion, und Anaharath, und Rabbith, und Kischjon und Abez, und Remeth, und En-Gannim, und En-Hadda, und Bethpazzez. Und die Grenze stößt an Thabor, und Schahazima, und Bethschemesch, und ihre Grenze läuft aus bis an den Jordan - sechzehn Städte, nebst ihren Dörfern. Dies ist das Erbteil des Stammes der Söhne Issaschars nach ihren Geschlechtern, die Städte nebst ihren Dörfern. Das fünfte Loos kam heraus für den Stamm der Söhne Assers, nach ihren Geschlechtern. Und ihre Grenze war: Helkath, und Hali, und Beten, und Achschaph, und Allammelech, und Amad, und Mischal. Und sie stößt an den Karmel westlich, und an Schihor-Libnath; und wendet sich gegen Sonnenaufgang nach Bethdagon, und stößt an Sebulon, und an das Tal Jiphthael nördlich, bei Bethemek, und Negiel; und läuft aus nach Kabul nördlich, und Ebron, und Rehob, und Hammon, und Kana, bis nach Groß-Zidon. Dann wendet sich die Grenze nach Rama bis an die feste Stadt Tyrus; dann wendet sich die Grenze nach Hosa, und läuft aus bis an das Meer in der Gegend Achsib, und Umma, und Aphek, und Rehob - zwei und zwanzig Städte, nebst ihren Dörfern. Dies ist das Erbteil des Stammes der Söhne Assers nach ihren Geschlechtern, diese Städte, nebst ihren Dörfern. Für die Söhne Naphtali's kam des sechste Loos heraus, für die Söhne Naphtali's nach ihren Geschlechtern. Und ihr Grenze war von Heleph an, von Elon, bei Zaanannim, und Adami-Nekeb, und Jabneel bis Lakkum, und läuft aus bis an den Jordan. Und die Grenze wendet sich westwärts nach Asnot-Thabor, und läuft von da aus nach Hukkok, und stößt an Sebulon gegen Süden, und an Asser gegen Westen, und an Juda, der Jordan ist gegen Sonnenaufgang. Und die festen Städte: Ziddim, Zer, und Hammath, Rakkath, und Kinnereth, und Adama, und Rama, und Hazor, und Kedesch, und Edrei, und En-Hazor, und Jiron und Migdalel, Harem, und Bethanath, und Bethschemesch - neunzehn Städte, nebst ihren Dörfern. Dies ist das Erbteil des Stammes der Söhne Naphtali's nach ihren Geschlechtern, die Städte, nebst ihren Dörfern. Für den Stamm der Söhne Dans nach ihren Geschlechtern kam heraus das siebente Loos. Und es war die Grenze ihres Erbteiles: Zorea, und Eschthaol und Irschemesch, und Schaalabbim, und Ajalon, und Jithla, und Elon, und Thimnatha, und Ekron, und Eltheke, und Gibbethon, und Baalath, und Jehud, und Bene-Berak, und Gath-Rimmon, und Me-Jarkon, und Rakon, mit der Grenze gegen Japho. Und die Grenze der Söhne Dans lief noch darüber hinaus. Die Söhne Dans nämlich zogen hinauf, und stritten gegen Leschem, und nahmen es ein, und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes, und nahmen es in Besitz, und wohnten daselbst; und nannten Leschem Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan. Dies ist das Erbteil des Stammes der Söhne Dans, nach ihren Geschlechtern, diese Städte, nebst ihren Dörfern. Und da sie fertig waren mit der Austeilung des Landes nach seinen Grenzen; so gaben die Söhne Israels ein Erbeigentum Josua, dem Sohne Nuns, in ihrer Mittre; nach dem Ausspruche Jahwe's gaben sie ihm die Stadt, die er verlangte, Timnath Serah, auf dem Gebirge Ephraim; und er bauete die Stadt, und wohnte daselbst. Dies sind die Erteile, welche Eleasar, der Priester, und Josua, der Sohn Nuns, und die väterlichen Häupter unter die Stämme der Söhne Israels nach dem Lose verteilten zu Silo vor Jahwe, vor dem Eingange in das Versammlungszelt. Somit beschlossen sie das Austeilen des Landes. Bestimmung der Freistädte, drei diesseits, und drei jenseits des Jordans.Und Jahwe redete zu Josua, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Bestimmet euch die Zufluchtsstädte, von denen ich zu euch geredet habe durch Mose, daß dorthin fliehe der Totschläger, der aus Versehen, und ohne Wissen Jemand totgeschlagen hat, und daß sie euch zur Zuflucht dienen vor dem Bluträcher. Wenn er nun fliehet zu einer dieser Städte, so soll er sich vor den Eingang des Stadttores stellen, und zu den Ohren der Ältesten seine Sache reden, und sie sollen ihn zu sich aufnehmen in die Stadt, und ihm einen Platz geben, daß er bei ihnen wohne. Verfolgt ihn nun der Bluträcher, so sollen sie den Totschläger nicht übergeben in seine Hand, weil er ohne Wissen seinen Nächsten erschlug, und ihn zuvor nicht haßte. Und er soll wohnen in dieser Stadt, bis er vor der Gemeinde gestanden zum Gericht, bis zum Tode des hohen Priesters, der in jenen Tagen ist; dann soll der Totschläger zurückkehren, und in seine Stadt kommen, und in sein Haus, in die Stadt aus welcher er geflohen war. Und sie heiligten Kadesch in Galiläa auf dem Gebirge Naphtali, Sichem auf dem Gebirge Ephraim, und Kirjat_Arba; das ist Hebron, auf dem Gebirge Juda. Und jenseits des Jordans von Jericho an gegen Aufgang bestimmten sie Bezer in der Wüste, in der Ebene, von dem Stamme Ruben, und Ramoth in Gilead, von dem Stamme Gad, und Golan in Basan, von dem Stamme Manasse. Dies waren die bestimmten Städte für alle Söhne Israels, und für die Fremden, die sich in ihrer Mitte aufhielten, so daß dahin fliehen konnte Jeder, der aus Versehen Jemanden totgeschlagen hatte; und daß er nicht sterben mußte durch die Hand des Bluträchers, bis er gestanden vor der Gemeinde. Den Leviten werden acht und vierzig Städte nebst deren Bezirken angewiesen. Die Israeliten sind im ruhigen Besitze des Landes.Und es traten die väterlichen Häupter der Leviten vor Eleasar, den Priester, und vor Josua, den Sohn Nuns, und vor die väterlichen Häupter der Stämme der Söhne Israels, und redeten zu ihnen zu Silo im Lande Kanaan und sprachen: Jahwe hat geboten durch Mose, uns zu geben Städte zum bewohnen, und ihre Bezirke für unser Vieh. Da gaben die Söhne Israels den Leviten von ihrem Erbeigentum nach dem Ausspruch Jahwe's diese Städte nebst ihren Bezirken. Und es kam heraus das Loos für die Geschlechter der Kehatiter; und es erhielten die Söhne Aarons, des Priesters, aus den Leviten, von dem Stamme Juda, und von dem Stamme Simeon, und von dem Stamme Benjamin durch das Loos dreizehn Städte. Und die übrigen Söhne Kehats erhielten von den Geschlechtern des Stammes Ephraim, und von dem Stamme Dan, und von dem halben Stamme Manasse durch das Loos zehn Städte. Und die Söhne Gersons erhielten von den Geschlechtern des Stammes Issaschar, und von dem Stamme Asser, und von dem Stamme Naphtali, und von dem halben Stamme Manasse in Basan, durch das Loos dreizehn Städte. Die Söhne Merari's erhielten nach ihren Geschlechtern von dem Stamme Ruben, und von dem Stamme Gad, und von dem Stamme Sebulon, zwölf Städte. Und die Söhne Israels gaben den Leviten diese Städte nebst ihren Bezirken, wie Jahwe es durch Mose geboten hatte, durch's Loos. Und sie gaben von dem Stamme der Söhne Juda's, und vom Stamme der Söhne Simeons diese Städte, die man mit Namen nannte. Und sie wurden zu Teil den Söhnen Aarons, von den Geschlechtern der Kehatiter, aus den Söhnen Levi's, denn ihnen gehörte das erste Loos. Und sie gaben ihnen Kirjath-Arba's, des Vaters Enaks, das ist Hebron, auf dem Gebirge Juda, mit ihrem Bezirke rings um sie her. Und das Feld der Stadt, nebst ihren Dörfern, gaben sie Kaleb, dem Sohne Jephunne's, zu seinem Besitztum. Den Söhnen Aarons, des Priesters, gaben sie also die Zufluchtsstadt für Totschläger Hebron nebst ihrem Bezirke, und Libna nebst ihrem Bezirke, und Jathir nebst ihrem Bezirke, und Eschthemoa nebst ihrem Bezirke, und Holon nebst ihrem Bezirke, und Debir nebst ihrem Bezirke, und Ain nebst ihrem Bezirke, und Jutta nebst ihrem Bezirke, und Bethschemesch nebst ihrem Bezirke - neun Städte von diesen beiden Stämmen. Und von dem Stamme Benjamin: Gibeon nebst ihrem Bezirke, Geba nebst ihrem Bezirke, Anathoth nebst ihrem Bezirke, und Almon nebst ihrem Bezirke - vier Städte. Die sämtlichen Städte der Söhne Aarons, der Priester, waren dreizehn Städte nebst ihren Bezirken. Und die Geschlechter der Söhne Kehats, die Leviten, welche noch übrig waren von den Söhnen Kehats, erhielten die Städte ihres Loses von dem Stamme Ephraim. Und sie gaben ihnen die Zufluchtsstadt für Totschläger Sichem nebst ihrem Bezirke auf dem Gebirge Ephraim, und Gescher nebst ihrem Bezirke, und Kibzaim nebst ihrem Bezirke und Bethhoron nebst ihrem Bezirke, - vier Städte. Und von dem Stamme Dan: Eltheka nebst ihrem Bezirke, Gibbthon nebst ihrem Bezirke, Ajalon nebst ihrem Bezirke, Gath-Rimmon nebst ihrem Bezirke - vier Städte. Und von dem halben Stamm Manasse: Thaenach nebst ihrem Bezirke, und Gath-Rimmon nebst ihrem Bezirke, zwei Städte - zusammen zehn Städte nebst ihren Bezirken den übrigen Geschlechtern der Söhne Kehats. Und den Söhnen Gersons von den Geschlechtern der Leviten von dem halben Stamme Manasse die Zufluchtsstadt für Totschläger, Golan in Basan nebst ihrem Bezirke, und Beschthera nebst ihrem Bezirke, - zwei Städte. Und von dem Stamme Issaschar: Kischjon nebst ihrem Bezirke, Dabrath nebst ihrem Bezirke, Jarmuth nebst ihrem Bezirke, En-Gannim nebst ihrem Bezirke, - vier Städte. Und von dem Stamme Asser: Mischal nebst ihrem Bezirke, Abdon nebst ihrem Bezirke, Helkath nebst ihrem Bezirke, und Rehob nebst ihrem Bezirke, - vier Städte. Und von dem Stamme Naphtali die Zufluchtsstadt für Totschläger, Kedesch in Galiläa nebst ihrem Bezirke, und Hamoth-Dor nebst ihrem Bezirke, und Karthan nebst ihrem Bezirke, - drei Städte. Die sämtlichen Städte der Gersoniter nach ihren Geschlechtern waren dreizehn Städte nebst ihren Bezirken. Und den Geschlechtern der Söhne Merari's, den übrigen Leviten von dem Stamme Sebulon: Jokneam nebst ihrem Bezirke, Kartha nebst ihrem Bezirke. Dimna nebst ihrem Bezirke, Nahalal nebst ihrem Bezirke - vier Städte. Und von dem Stamme Ruben: Bezer nebst ihrem Bezirke, und Jahza nebst ihrem Bezirke, Kedemoth nebst ihrem Bezirke, und Mephaath nebst ihrem Bezirke, - vier Städte. Und von dem Stamme Gad die Zufluchtsstadt für Totschläger Ramoth in Gilead nebst ihrem Bezirke, und Mahanaim nebst ihrem Bezirke, Hesbon nebst ihrem Bezirke, Jaser nebst ihrem Bezirke, zusammen vier Städte. Sämtliche Städte des Loses für die Söhne Merari's nach ihren Geschlechtern, die noch übrig waren von den Geschlechtern der Leviten, waren zwölf Städte. Die sämtlichen Städte der Leviten, mitten unter dem Eigentum der Söhne Israels, waren acht und vierzig Städte nebst ihren Bezirken. Dies sind die Städte; jede Stadt hatte ihren Bezirk rings um sich her; so war es bei allen diesen Städten. Und Jahwe gab Israel das ganze Land, das er ihren Vätern geschworen hatte zu geben; und sie nahmen es in Besitz, und wohnten darin. Und Jahwe verschaffte ihnen Ruhe ringsum, ganz wie er ihren Vätern geschworen hatte. Niemand bestand vor ihnen von allen ihren Feinden; alle ihre Feinde gab Jahwe in ihre Hände. Und es fiel Nichts von all dem Guten, welches Jahwe geredet hatte zu dem Hause Israel; Alles traf ein. Die dritthalb Stämme kehren über den Jordan zurück, und bauen einen großen Altar. Die darüber entstandenen Mißhelligkeiten werden gütlich beigelegt.Damals rief Josua den Rubenitern und Gaditern, und dem halben Stamm Manasse, und sprach zu ihnen: Ihr habet gehalten Alles, was Mose, der Knecht Jahwe's, euch geboten hat; und ihr habet gehört auf meine Stimme in Allem, was ich euch geboten habe. Ihr habet nicht verlassen eure Brüder diese vielen Tage bis auf diesen Tag; und ihr habet beobachtet, was zu beobachten war nach dem Gebote Jahwe's, eures Gottes. Da nun Jahwe, euer Gott, euren Brüdern Ruhe verschafft hat, wie er zu ihnen geredet; so wendet euch nun, und gehet nach euern Zelten, in das Land eures Besitztums, das euch Mose, der Knecht Jahwe's, gegeben hat, jenseits des Jordans. Nur haltet sehr darauf, zu tun das Gebot und das Gesetz, das euch Mose, der Knecht Jahwe's geboten hat, daß ihr liebet Jahwe, euern Gott; und daß ihr wandelt auf allen seine Wegen; und daß ihr haltet seine Gebote, und ihm anhänget, und daß ihr ihm dienet von ganzem Herzen, und von ganzer Seele. Und Josua segnete sie, und entließ sie. Und sie gingen nach ihren Zelten. Und dem halben Stamm Manasse hatte Mose gegeben in Basan, darum gab Josua der andern Hälfte bei ihren Brüdern diesseits des Jordans gegen Westen; deshalb, da Josua sie entließ in ihre Zelte, segnete er auch sie, und er sprach zu ihnen, und sagte: Mit vielen Reichtümern kehret ihr zurück in eure Zelte, und mit sehr vielem Vieh, mit Silber und mit Gold, und mit Erz, und mit Eisen, und mit Kleidern in großer Menge; Teilet die Beute eurer Feinde mit euren Brüdern. Da kehrten die Söhne Rubens, und die Söhne Gads, und der halbe Stamm Manasse zurück von den Söhnen Israels, von Silo, welches im Lande Kanaan liegt, und gingen in das Land Gilead, in das Land ihres Besitztums, welches sie in Besitz genommen hatten nach dem Befehle Jahwe's durch Mose. Und als sie kamen in die Gegend des Jordans im Lande Kanaan, baueten die Söhne Rubens, und die Söhne Gads, und der halbe Stamm Manasse daselbst einen Altar am Jordan, einen großen Altar zum Sehen. Und es hörten die Söhne Israels, wie man sprach: Siehe! Die Söhne Rubens, und die Söhne Gads, und der halbe Stamm Manasse haben einen Altar gebaut gegenüber dem Lande Kanaan in den Gegenden des Jordans diesseits der Söhne Israels. Als das die Söhne Israels hörten, da versammelte sich die ganze Gemeinde der Söhne Israels zu Silo, um gegen sie in den Krieg zu ziehen. Und es sandten die Söhne Israels an die Söhne Rubens, und an die Söhne Gads, und an den halben Stamm Manasse in das Land Gilead Pinehas, den Sohn Eleasars, des Priesters, und zehn Fürsten mit ihm, Einen Fürsten aus jedem Vaterhause nach allen Stämmen Israels, deren Jeder das Haupt ihres väterlichen Hauses war unter den Tausenden Israels. Und sie kamen zu den Söhnen Rubens, und zu den Söhne Gads, und zu dem halben Stamm Manasse in das Land Gilead, und redeten zu ihnen und sprachen: So spricht die ganze Gemeinde Jahwe's: Welcher Frevel ist das, den ihr begangen an dem Gott Israels, daß ihr euch heute weggekehrt habet von Jahwe, indem ihr euch einen Altar erbauet; so daß ihr heute abtrünnig wurdet von Jahwe? Ist für uns noch zu klein die Schuld Peors, von der wir uns nicht gereinigt haben bis auf diesen Tag? Kam nicht die Plage über die Gemeinde Jahwe's? Doch wollet ihr heute euch wegkehren von Jahwe! Fürwahr! Es wird geschehen; seid ihr heute abtrünnig geworden von Jahwe, so wird er morgen wider die ganze Gemeinde Israels zürnen. Jedoch wenn das Land eures Besitztums unrein sein sollte; so gehet hinüber in das Land des Besitztums Jahwe's, wo die Wohnung Jahwe's aufgeschlagen ist, und nehmet Besitz in unserer Mitte; aber von Jahwe werdet nicht abtrünnig, indem ihr euch einen Altar bauet außer dem Altare Jahwe's, unsers Gottes. Hat nicht Achan, der Sohn Serahs, einen Frevel begangen an den gottverschwornen Vertilgungssachen, so daß über die ganze Gemeinde Israels der Zorn ausbrach? Und er war nicht der Einzige, der umkam wegen seiner Schuld. Da antworteten die Söhne Rubens, und die Söhne Gads, und der halbe Stamm Manasse, und redeten zu den Häuptern der Geschlechter Israels: Der Gott der Götter, Jahwe, weiß es, und Israel soll es wissen! Geschah es aus Abtrünnigkeit, geschah es aus Frevel gegen Jahwe; so sollst du uns heute nicht helfen! Wenn wir uns einen Altar baueten, um uns wegzukehren von Jahwe, oder um Brandopfer darauf zu opfern, und Speiseopfer, oder um Dankopfer darauf zu opfern; so mag Jahwe es ahnden! Fürwahr! Aus Besorgnis wegen der Sache haben wir dieses getan, indem wir sprachen: Morgen werden eure Söhne zu unsern Söhnen sagen: Was hat Jahwe, der Gott Israels, mit euch zu schaffen? Zur Grenze zwischen uns und euch, ihr Söhne Rubens und ihr Söhne Gads! Hat Jahwe den Jordan gesetzt; ihr habet an Jahwe keinen Teil! So könnten eure Söhne abhalten unsere Söhne, daß sie nicht fürchteten Jahwe. Darum sprachen wir: Lasset uns es so machen! wir wollen einen Altar bauen nicht zum Brandopfer und nicht zum Schlachtopfer; sondern Zeuge soll er sein zwischen uns und zwischen euch, und zwischen unsern Nachkommen nach uns, daß wir den Dienst Jahwe's tun vor seinem Angesichte, durch unsere Brandopfer, durch unsere Schlachtopfer und durch unsere Dankopfer; und daß nicht eure Söhne morgen zu unsern Söhnen sagen: Ihr habet keinen Anteil an Jahwe! Und wir sprachen: Wenn es geschieht, daß sie es morgen zu uns, oder zu unseren Nachkommen sagen; dann sagen wir: Sehet da das Abbild des Altars Jahwe's! Den unsere Väter gemacht haben, nicht zum Brandopfer, und nicht zum Schlachtopfer, sondern ein Zeuge ist er zwischen uns, und zwischen euch. Ferne sei es von uns, daß wir abtrünnig würden von Jahwe, oder daß wir uns heute wegkehren wollten von Jahwe, indem wir erbaueten einen Altar zum Brandopfer, zum Speisopfer und zum Schlachtopfer, außer dem Altare Jahwe's, unseres Gottes, der vor seiner Wohnung ist. Als nun Pinehas, der Priester, und die Fürsten der Gemeinde, und die Häupter der Geschlechter Israels, die bei ihm waren, dieses hörten, was die Söhne Rubens, und die Söhne Gads, und die Söhne Manasse redeten; so war es gut in ihren Augen. Und Pinhas, der Sohn Eleasars, der Priester, sprach zu den Söhnen Rubens, und zu den Söhnen Gads, und zu den Söhnen Manasse: Jetzt wissen wir, daß Jahwe in unserer Mitte ist, da ihr diesen Frevel nicht begangen habet an Jahwe. Nun habet ihr die Söhne Israels errettet aus der Hand Jahwe's. Und Pinehas, der Sohn Eleasars, der Priester, und die Fürsten kehrten zurück, von den Söhnen Rubens, und von den Söhnen Gads aus dem Lande Gilead in das Land Kanaan zu den Söhnen Israels, und brachten ihnen Antwort. Und die Sache war gut in den Augen der Söhne Israels; und die Söhne Israels priesen Gott, und sie sagten nicht mehr, daß sie ausziehen wollten gegen sie in den Krieg, um zu verderben das Land, worin die Söhne Rubens und die Söhne Gads wohnten. Und die Söhne Rubens und die Söhne Gads gaben dem Altare den Namen: Er ist Zeuge zwischen uns, daß Jahwe Gott ist. Josua's Ermahnungen an die Vorsteher und abgeordneten des Volkes, die Gesetze Moses zu beobachten, und sich nicht mit den kananitischen Völkern zu vermischen.Und es geschah nach langer Zeit, nachdem Jahwe Israel Ruhe verschafft hatte von allen seinen Feinden ringsum, und Josua alt und betagt war; da berief Josua ganz Israel, seine Ältesten, und seine Häupter und seine Richter, und seine Vorsteher, und sprach zu ihnen: Ich bin alt geworden, bin betagt. Und ihr habet Alles gesehen, was Jahwe, euer Gott, getan hat an allen diesen Völkern vor euch; wie Jahwe, euer Gott, selbst für euch gestritten hat. Sehet, ich habe euch zufallen lassen die übrigen Völker, zum Erbteil für eure Stämme, vom Jordan an, nämlich alle Völker, die ich ausgerottet habe; und das große Meer gegen Sonnen- Untergang. Und Jahwe, euer Gott, wird sie ausstoßen vor euch, und wird sie vertreiben vor euch. Und ihr werdet in Besitz nehmen ihr Land, wie Jahwe, euer Gott, zu euch geredet hat. So seid sehr fest, zu halten, und zu tun Alles, was geschrieben ist im Gesetzbuche Mose's, daß ihr nicht davon weichet rechts oder links; daß ihr nicht kommet unter diese Völker, die da übrig sind bei euch, und des Namens ihrer Götter nicht gedenket, und nicht bei ihnen schwöret, und ihnen nicht dienet, und sie nicht anbetet; sondern Jahwe, eurem Gott, anhänget, wie ihr es getan habet bis auf diesen Tag. Darum hat Jahwe vor euch vertrieben große und starke Völker; und vor euch ist Niemand bestanden bis auf diesen Tag. Ein Mann von euch wird tausend verfolgen; denn Jahwe, euer Gott, ist es, der für euch streitet, wie er zu euch geredet hat. Hütet euch also sehr, daß ihr liebet Jahwe, euern Gott. Denn wenn ihr euch wegkehret von ihm, und dem Reste dieser Völker anhänget, die noch übrig sind bei euch, und euch mit ihnen verschwägert, und unter sie kommet, und sie unter euch; so wisset, daß Jahwe, euer Gott, diese Völker nicht ferner austreiben wird vor euch; sondern sie werden euch zum Fallstrick, und zur Schlinge, und zur Geißel werden in euern Seiten, und zu Dornen in euern Augen, bis ihr vergehet aus diesem guten Lande, das euch Jahwe, euer Gott, gegeben hat. Und siehe! Ich gehe nun den Weg alles Irdischen; und ihr wisset es von ganzem Herzen, und von ganzer Seele, daß Nichts unerfüllt geblieben ist von allem Guten, das Jahwe, euer Gott, zu euch geredet hat; Alles ist euch eingetroffen, Nichts ist unerfüllt geblieben. Ja, es wird geschehen, wie euch eingetroffen ist alles Gute, was Jahwe, euer Gott, zu euch geredet hat; so wird Jahwe euch eintreffen lassen alles Böse, bis er euch vertilget hat aus diesem guten Lande, das euch Jahwe, euer Gott, gegeben hat. Wenn ihr den Bund Jahwe's, eures Gottes, den er euch geboten hat, übertretet, und hingehet, und andern Göttern dienet, und sie anbetet; so wird wider euch entbrennen der Zorn Jahwe's, und ihr werdet schnell vergehen aus dem guten Lande, das er euch gegeben hat. Josua versammelt das Volk zu Sichem, hält ihm die Wohltaten Gottes vor, und ermahnt es zur Treue gegen denselben. Josua stirbt. Die Gebeine Josephs werden zu Sichem begraben. Eleasars Tod.Und Josua versammelte alle Stämme Israels zu Sichem, und berief die Ältesten Israels, und seine Häupter, und seine Richter, und seine Vorsteher; und sie stellten sich vor Gott; und Josua sprach zu dem ganzen Volke: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Jenseits des Stromes wohnten ehehin eure Väter, Therah, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und dienten andern Göttern. Da nahm ich euern Vater Abraham von jenseits des Stromes, und führte ihn in das Land Kanaan, und machte zahlreich seinen Samen, und gab ihm Isaak. Und Isaak gab ich Jakob und Esau; und Esau gab ich das Gebirge Seir, um es in Besitz zu nehmen; und Jakob und seine Söhne zogen hinab nach Ägypten. Und ich sandte Mose und Aaron, und plagte Ägypten, wie ich in seiner Mitte getan habe; und darauf führte ich euch aus. Und ich führte eure Väter aus Ägypten, und ihr kamt an das Meer. Da setzten die Ägypter euren Vätern nach mit Wagen und mit Reitern bis zum Schilfmeere. Da schrien sie zu Jahwe, und er setzte Finsternis zwischen euch und zwischen die Ägypter, und führte über sie das Meer, und bedeckte sie. Eure Augen haben es gesehen, was ich in Ägypten getan; und ihr weiltet in der Wüste lange Zeit. Dann brachte ich euch in das Land der Amoriter; die jenseits des Jordans wohnten. Und als sie stritten wider euch, gab ich sie in eure Hände, und ihr nahmt ihr Land in Besitz, und ich vertilgte sie vor euch. Da stand Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, auf, und stritt wider Israel, und er sandte und rief Bileam, den Sohn Beors, euch zu fluchen. Aber ich wollte nicht hören auf Bileam; und er mußte euch segnen, und ich rettete euch aus seiner Hand. Dann ginget ihr über den Jordan, und kamt vor Jericho, und es stritten wider euch die Bewohner Jericho's, die Amoriter, und die Pheresiter, und die Kananiter, und die Hethiter, und die Gergesiter, die Heviter, und die Jebusiter; aber ich gab sie in eure Hand. Und ich sandte vor euch her Hornissen, die vertrieben sie vor euch, zwei Könige der Amoriter, nicht mit deinem Schwerte, nicht mit deinem Bogen. Und ich gab euch ein Land, um das du dich nicht bemühet hattest, und Städte, die ihr nicht gebauet hattet, um darin zu wohnen; von Weinbergen und Ölgärten, die ihr nicht gepflanzt, esset ihr. So fürchtet nun Jahwe, und dienet ihm vollkommen und treu, und entfernet die Götter, denen eure Väter gedient haben jenseits des Stromes, oder die Götter der Amoriter, in deren Land ihr wohnet. Ich aber und mein Haus wollen Jahwe dienen. Ist es aber böse in euren Augen, Jahwe zu dienen; so wählet heute, wem ihr dienen wollet, entweder die Götter, denen eure Väter dienten jenseits des Stromes, oder die Götter der Amoriter, in deren Land ihr wohnet. Ich aber und mein Haus wollen Jahwe dienen. Und das Volk antwortete und sprach: Ferne sei von uns, daß wir Jahwe verlassen, um andern Göttern zu dienen. Denn Jahwe ist unser Gott, er ist's, der uns und unsere Väter heraufgeführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem Lande der Knechte, und der getan hat vor unsern Augen jene großen Zeichen, und uns bewahrt hat auf dem ganzen Wege, den wir gingen, und unter allen Völkern, durch die wir zogen. Und Jahwe hat vertrieben alle Völker, und die Amoriter, die vor uns im Lande wohnten. Auch wir wollen Jahwe dienen, denn er ist unser Gott. Und Josua sprach zum Volke: Ihr könnet nicht Jahwe dienen; denn er ist ein heiliger Gott, ein eifernder Gott ist er, er wird nicht dulden eure Untreue und eure Sünden. Wenn ihr Jahwe verlasset, und fremden Göttern dienet; so wird er sich wenden, und euch Böses tun, und euch aufreiben, nachdem er euch Gutes getan hat. Und das Volk sprach zu Josua: Nein! Sondern Jahwe wollen wir dienen. Und Josua sprach zum Volke: Ihr selbst seid nun Zeugen gegen euch, daß ihr euch Jahwe gewählt habet, ihm zu dienen; und sie sprachen: Wir sind Zeugen. So entfernet nun die fremden Götter, die unter euch sind, und neiget euer Herz zu Jahwe, dem Gott Israels. Und das Volk sprach zu Josua: Jahwe, unserm Gott, wollen wir dienen, und auf seine Stimme hören. Da schloß Josua einen Bund mit dem Volke an diesem Tage, und legte ihm vor Gesetz und Recht zu Sichem. Und Josua schrieb diese Worte in das Gesetzbuch Gottes, und nahm einen großen Stein, und richtete ihn daselbst auf unter der Terebinthe, die bei dem Heiligtum Jahwe's stand. Und Josua sprach zum ganzen Volke: Siehe! Dieser Stein soll Zeuge sein gegen uns, denn er hat gehört alle Worte Jahwe's, die er mit uns gesprochen hat; und er soll Zeuge sein gegen euch, daß ihr nicht euern Gott verleugnet. Alsdann entließ Josua das Volk, Jeden in sein Erbeigentum. Und es geschah nach diesen Vorfällen, da starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht Jahwe's, in einem Alter von hundertzehn Jahren. Und sie begruben ihn in der Grenze seines Erbeigentume zu Thimnath-Serah, das auf dem Gebirge Ephraim liegt, nördlich vom Berge Gaasch. Und Israel diente Jahwe alle Tage Josua's, und alle Tage der Ältesten, die noch lange nach Josua lebten, und alle Taten Jahwe's kannten, die er an Israel getan hatte. Und die Gebeine Josephs, welche die Söhne Israels aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie zu Sichem, auf dem Feldstücke, das Jakob von den Nachkommen Hemors, des Vaters Sichems, für hundert Kesita gekauft hatte, und sie wurden den Söhnen Josephs zum Erbeigentum. Und Eleasar, der Sohn Aarons starb. Und sie begruben ihn in Gibea, seines Sohnes Pinehas, welches ihm gegeben worden auf dem Gebirge Ephraim.\\ Die Stämme Juda und Simeon eröffnen den Kampf gegen die Kananiter nach dem Tode Josua's. Kaleb erhält Hebron. Othniel erobert Kirjat-Sepher, und erhält Achsa, Kalebs Tochter, zum Weibe. Die Israeliten vertilgen die Kananiter nicht, sondern machen sie zinsbar.Es geschah nach dem Tode Josua's, da fragten die Söhne Israels Jahwe, und sprachen: Wer soll von uns zuerst ausziehen gegen die Kananiter, um gegen sie zu streiten? Und Jahwe sprach: Juda soll ausziehen. Siehe! Ich habe das Land in seine Hand gegeben. Und Juda sprach zu seinem Bruder Simeon: Ziehe mit mir aus in mein Erbteil, und laß uns streiten gegen die Kananiter; so will auch ich mit dir ausziehen in dein Erbteil. Da ging Simeon mit ihm. Und Juda zog aus, und Jahwe gab die Kananiter, und Pheresiter in ihre Hände; und sie schlugen sie zu Besek, zehn tausend Mann. Und sie fanden Adoni-Besek (d.i. den Herrn von Besek) zu Besek, und stritten gegen ihn, und schlugen die Kananiter und Pheresiter. Und Adoni-Besek floh, und sie setzten ihm nach, und ergriffen ihn, und hieben ihnen die Daumen an den Händen und an den Füßen ab. Da sprach Adoni-Besek: Siebenzig Könige, welchen die Daumen an den Händen und an den Füßen abgehauen waren, sammelten was unter meinem Tische lag. Wie ich getan, so hat mir Gott vergolten. Und man brachte ihn nach Jerusalem; und er starb daselbst. Und die Söhne Juda's stritten gegen Jerusalem, und nahmen es ein, und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes; und die Stadt steckten sie in Brand. Und darnach zogen die Söhne Juda's hinab, um zu streiten gegen die Kananiter, welche das Gebirge, die Südgegend und die Niederung bewohnten. Und Juda zog gegen die Kananiter, welche zu Hebron wohnten, - und der Name Hebrons war vorher Kirjath-Arba - und sie schlugen den Sesai, und Ahiman, und Thalmai. Dann zog er von da gegen die Einwohner von Debir; und der Name Debirs war vorher Kirjath-Sepher. Und Kaleb sprach: Wer Kirjath-Sepher schlägt, und sie einnimmt, dem will ich meine Tochter Achsa zum Weibe geben. Da nahm sie ein Othniel, der Sohn des Kenas, des jüngern Bruders Kalebs; und er gab ihm seine Tochter Achsa zum Weibe. Und es geschah, als sie einzog, beredete sie ihn, das Feld zu erbitten von ihrem Vater. Und sie ließ sich herunter vom Esel. Da sprach Kaleb zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach zu ihm: Gib mir einen Segen; denn ein Südland hast du mir gegeben, gib mir auch Wasserquellen. Da gab ihr Kaleb Quellen oben, und Quellen unten. Und die Söhne des Keniters, des Schwagers von Mose, zogen aus von der Palmenstadt mit den Söhnen Juda's in die Wüste Juda, welche gegen Mittag von Arad liegt; und sie gingen hin, und wohnten unter dem Volke. Und Juda ging mit Simeon, seinem Bruder, und sie schlugen die Kananiter, die zu Zephat wohnten; und gaben sie der gottverschwornen Vertilgung hin; und man nannte den Namen der Stadt Horma. Und Juda nahm Gaza ein samt ihrem Gebiete, und Askalon samt ihrem Gebiete, und Ekron samt ihrem Gebiete. Und Jahwe war mit Juda, daß er das Gebirge in Besitz nahm; aber er konnte die Talbewohner nicht vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten. Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Mose geredet hatte; und er vertrieb daraus die drei Söhne Enaks. Auch die Jebusiter, die zu Jerusalem wohnten, vertrieben die Söhne Benjamins nicht; und es wohnten die Jebusiter bei den Söhnen Benjamins zu Jerusalem bis auf diesen Tag. Und die Söhne Josephs zogen aus gegen Bethel, und Jahwe war mit ihnen. Und als das Haus Josephs Bethel erkundschaftete, - und der Name der Stadt war vorher Lus - (1.Mose, 28,19) da sahen die Wächter einen Mann aus der Stadt gehen, und sprachen zu ihm: Zeige uns den Zugang zu der Stadt, so wollen wir an dir Barmherzigkeit tun. Und er zeigte ihnen den Zugang zu der Stadt, und sie schlugen die Stadt mit der Schärfe des Schwertes; aber den Mann, und sein ganzes Geschlecht ließen sie frei. Und der Mann ging in das Land der Hethiter, und bauete eine Stadt, und nannte ihren Namen Lus, dies ist ihr Name bis auf diesen Tag. Auch Manasse vertrieb weder Bethschean mit ihren Töchterstädten, noch Thaanach mit ihren Töchterstädten, noch die Einwohner von Dor mit ihren Töchterstädten, noch die Einwohner von Jibleam mit ihren Töchterstädten, noch die Einwohner von Megiddo mit ihren Töchterstädten. Und die Kananiter begannen zu bleiben in diesem Lande. Und es geschah, als Israel stark wurde, machte es sich die Kananiter zinsbar, vertrieb sie aber nicht. Auch Ephraim vertrieb nicht die Kananiter, die in Gaser wohnten; und die Kananiter wohnten mitten unter ihnen in Gaser. Sebulon vertrieb weder die Einwohner von Kitron, noch die Einwohner von Nahalol; und die Kananiter wohnten mitten unter ihnen, und waren zinsbar. Asser vertrieb weder die Einwohner von Akko, noch die Einwohner von Zidon, noch Ahelab, und Achsib, noch Helba, noch Aphik, noch Rehob; und die Asseriter wohnten mitten unter den Kananitern, den Einwohnern des Landes, weil sie dieselben nicht vertrieben. Naphtali vertrieb weder die Einwohner von Bethschemesch, noch die Einwohner von Bethanath; und sie wohnten mitten unter den Kananitern, den Einwohnern des Landes; und die Einwohner von Bethschemesch und Bethanath waren ihnen zinsbar. Und die Amoriter drängten die Söhne Dans in's Gebirge, denn sie gestatteten ihnen nicht, in's Tal herab zu kommen. Und die Amoriter begannen zu bleiben in Har-Heres, in Ajalon, und in Schaalbim. Aber die Hand des Hauses Joseph wurde schwer, und sie wurden zinsbar. Und die Grenze der Amoriter ging von der Anhöhe Akrabbim, von Sela an, und aufwärts. Nach Josua's Tod weichen die Israeliten von Jahwe und seinem Gesetze ab, und dienen den Götzen. Deswegen werden sie überall von ihren Feinden bedrängt. Es treten Richter auf.Und es kam herauf ein Engel Jahwe's von Gilgal nach Bochim, und sprach: Ich habe euch aus Ägypten herauf geführt, und euch in das Land gebracht, welches ich euern Vätern zugeschworen hatte. Und ich sprach: Ich werde meinen Bund mit euch in Ewigkeit nicht brechen; ihr aber sollet keinen Bund schließen, mit den Bewohnern dieses Landes, ihre Altäre sollet ihr zerbrechen. Doch habet ihr nicht gehört auf meine Stimme. Warum habet ihr das getan? Darum sage ich auch: Ich will sie nicht vertreiben vor euch, daß sie euch zu Widersachern, und ihre Götter euch zur Schlinge werden. Und es geschah, wie der Engel Jahwe's diese Worte geredet hatte zu allen Söhnen Israels; erhob das Volk seine Stimme, und weinte; und sie nannten den Namen dieses Ortes Bochim, und opferten daselbst Jahwe, Nachdem Josua das Volk entlassen hatte, und die Söhne Israels, Jeder in sein Erbteil gegangen waren, um das Land in Besitz zu nehmen; diente das Volk alle Tage Josua's, und alle Tage der Ältesten, die noch lange nach Josua lebten, welche gesehen hatten alle die großen Taten Jahwe's, die er an Israel getan hatte. Und es starb Josua, der Knecht Jahwe's, der Sohn Nuns, in einem Alter von hundertundzehn Jahren. Und sie begruben ihn in der Grenze seines Erbeigentumes zu Thimnath-Heres auf dem Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaasch. Und auch jenes ganze Geschlecht wurde gesammelt zu seinen Vätern, und es stand ein anderes Geschlecht auf nach ihnen, welches Jahwe nicht kannte, noch die Taten, welche er getan hatte an Israel. Und es taten die Söhne Israels, was böse war in den Augen Jahwe's, und dienten den Baalim; und sie verließen Jahwe, den Gott ihrer Väter, welcher sie aus dem Lande Ägypten geführt hatte, und gingen andern Göttern nach, aus den Göttern der Völker, die um sie herum wohnten, und beteten sie an, und reizten Jahwe zum Zorne. Und sie verließen Jahwe, und dienten dem Baal und den Astharoth. Und es entbrannte der Zorn Jahwe's wider Israel; und er gab sie in die Hand der Plünderer, welche sie plünderten; und er verkaufte sie in die Hand ihrer Feinde ringsum; und sie vermochten nicht mehr zu stehen vor ihren Feinden. Überall, wohin sie auszogen, war die Hand Jahwe's wider sie zum Ungemach, wie Jahwe geredet; und wie Jahwe ihnen geschworen hatte. Sie waren sehr bedrängt. Und Jahwe ließ Richter aufstehen, die retteten sie aus der Hand ihrer Plünderer. Aber auch auf ihre Richter hörten sie nicht, sondern hurten andern Göttern nach, und beteten sie an; sie wichen gar bald ab von dem Wege, den ihre Väter gewandelt hatten; obschon sie die Gebote Jahwe's hörten; so handelten sie nicht also. Und wann Jahwe ihnen Richter aufstehen ließ; so war Jahwe mit dem Richter, und rettete sie aus der Hand ihrer Feinde die ganze Zeit des Richters; denn Jahwe erbarmte sich ihrer wegen ihrer Wehklagen über ihre Unterdrücker, und ihre Dränger. Und es geschah, wann der Richter starb, so wandten sie sich, und handelten verderbter, als ihre Väter; und gingen andern Göttern nach, dienten ihnen und beteten sie an. Sie ließen nicht von ihren Werken, und ihrem unbiegsamen Wandel. Und es entbrannte der Zorn Jahwe's wider Israel, und er sprach: weil dieses Volk meinen Bund übertreten hat, den ich ihren Vätern geboten habe, und sie nicht gehört haben auf meine Stimme; so will auch ich keinen Mann mehr vertreiben vor ihnen von den Völkern, welche Josua übrig gelassen hat, als er starb; um Israel durch sie zu versuchen, ob sie beobachten den Weg Jahwe's, und darauf wandeln, wie ihn ihre Väter beobachtet haben, oder nicht. Deßhalb ließ Jahwe diese Völker übrig, und vertrieb sie nicht sobald; und er gab sie nicht in die Hand Josua's. Mehrere kananitische Völker sind übrig gelassen worden, um die Israeliten zu prüfen. Die Richter Othniel, Ehud, und Samgar.Dies sind die Völker, welche Jahwe übrig ließ, um durch dieselben Israel zu üben, Alle, welche die Kriege Kanaans nicht verstanden; nur um die Geschlechter der Söhne Israels zu unterrichten, und sie den Krieg zu lehren, nur die, welche vorher denselben nicht verstanden: Die fünf Fürsten der Philister, und alle Kananiter und die Zidonier, und die Heviter, welche auf dem Berge Libanon wohnten, vom Gebirge Baal-Hermon an, bis man nach Hamath kommt. Und sie dienten dazu, um Israel durch sie zu versuchen, um zu erfahren, ob sie gehorchen würden den Geboten Jahwe's, welche er ihren Vätern durch Mose's geboten hatte. Als nun die Söhne Israels wohnten mitten unter den Kananitern, Hethitern, und Amoritern, und Pheresitern, und Hevitern, und Jebusitern; so nahmen sie sich ihre Töchter zu Weibern, und gaben ihre Töchter ihren Söhnen, und dienten ihren Göttern. Und die Söhne Israels taten, was böse war in den Augen Jahwe's, und vergaßen Jahwe's , ihres Gottes, und dienten den Baalim und den Aseroth. Und es entbrannte der Zorn Jahwe's wider Israel, und er verkaufte sie in die Hand Kuschan- Rischathaims, des Königes von Mesopotamien; und die Söhne Israels dienten Kuschan- Rischathaim acht Jahre. Da schrien die Söhne Israels zu Jahwe; und Jahwe ließ einen Retter aufstehen für die Söhne Israels, der sie rettete, Othniel den Sohn des Kenas, des jüngern Bruders Kalebs. Und es war auf ihm der Geist Jahwe's, und er richtete Israel, und zog aus zum Krieg, und Jahwe gab in seine Hand Kuschan-Rischathaim, den König von Mesopotamien; und seine Hand war stark auf Kuschan-Rischathaim. Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre; und es starb Othniel, der Sohn des Kenas. Und die Söhne Israels taten wieder, was böse war in den Augen Jahwe's. Und Jahwe machte stark Eglon, den König von Moab, wider Israel; weil sie taten, was böse war in den Augen Jahwe's. Und er sammelte zu sich die Söhne Ammons, und Amalek, und ging und schlug Israel; und sie nahmen die Palmenstadt in Besitz. Und die Söhne Israels dienten Eglon, dem Könige von Moab, achtzehn Jahre. Da schrien die Söhne Israels zu Jahwe, und Jahwe ließ für sie einen Retter aufstehen, Ehud, den Sohn Gera's, des Sohnes Jemini's, einen Mann, der an seiner rechten Hand gelähmt war. Und die Söhne Israels sandten durch ihn eine Geschenk an den König von Moab; und Ehud machte sich ein Schwert, und daran waren zwei Schneiden, eine Elle war seine Länge, und er gürtete es unter sein Kleid an seine rechte Hüfte. Und er brachte Eglon, dem König von Moab, das Geschenk; und Eglon war ein sehr fetter Mann. Und es geschah, als er das Geschenk hingebracht hatte, entließ er die Leute, welche das Geschenk getragen hatten. Er selbst aber kehrte zurück bei den Götzenbildern, welche zu Gilgal sind; und ließ sagen: Ein geheimes Wort habe ich an dich, König! und dieser sprach: Stille! da gingen hinaus Alle, welche vor ihm standen. Und Ehud ging hinein zu ihm, und er saß in dem kühlen Oberzimmer, das für ihn allein war; und Ehud sprach zu ihm: Ein Wort Gottes habe ich an dich! da stand er von seinem Sitze auf. Und Ehud streckte seine linke Hand aus, und nahm das Schwert von seiner rechten Hüfte, und stieß es in seinen Bauch, so daß auch das Heft hinter der Klinge hinein fuhr, und das Fett hinter der Klinge zuschloß, (denn er zog das Schwert nicht aus seinem Bauche,) und der Kot von ihm ging. Und Ehud ging hinaus aus dem Saale, und schloß die Türe des Oberzimmers hinter sich zu, und verriegelte sie. Und als er hinausgegangen, kamen seine Knechte, und schauten, und siehe! die Türe des Oberzimmers war verriegelt. Da sprachen sie: Vielleicht bedeckt er seine Füße in dem Gemache der Kühlung. Und sie warteten bis zur Beschämung; und siehe! da Niemand die Türe des Oberzimmers öffnete, nahmen sie den Schlüssel und öffneten; und siehe! ihr Herr lag tot auf der Erde. Ehud aber entrann, während sie zauderten; und er ging an den Götzenbildern vorbei, und entrann nach Seirath. Und es geschah, als er ankam, da stieß er in die Posaune auf dem Gebirge Ephraim. Und die Söhne Israels zogen mit ihm hinab vom Gebirge, und er vor ihnen her. Und er sprach zu ihnen: Folget mir nach! denn Jahwe hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand gegeben. Und sie zogen hinab ihm nach, und nahmen die Furt am Jordan, nach Moab zu; und gestatteten Niemand hinüberzugehen. Und sie schlugen die Moabiter zu dieser Zeit, gegen zehn tausend Mann, lauter starke, und lauter kräftige Männer; und es entrann kein Mann. So wurde Moab an diesem Tage unter die Hand Israels gebeugt. Und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre. Und nach ihm war Samgar, der Sohn Anaths, der schlug die Philister sechs hundert Mann, mit einem Ochsenprügel; und auch er rettete Israel. Die Richterin Debora fordert Barak auf, gegen Sisera zu streiten. Sisera wird besiegt, und von Jael getötet.Und die Söhne Israels taten wieder, was böse war in den Augen Jahwe's, als Ehud gestorben war. Und es verkaufte sie Jahwe in die Hand Jabius, des Königes von Kanaan, der zu Hazor herrschte; und sein Heerführer war Sisera, und dieser wohnte zu Haroscheth der Völker. Da schrien die Söhne Israels zu Jahwe; denn er hatte neunhundert eiserne Wagen, und hatte zwanzig Jahre lang die Söhne Israels hart gedrückt. Und Debora, ein Weib, eine Prophetin, das Weib Lappidoths, war Richterin über Israel zu jener Zeit. Und sie wohnte unter der Palme Deborah, zwischen Rama und zwischen Bethel, auf dem Gebirge Ephraim; und die Söhne Israels gingen hinauf zu ihr zu Gericht. Und sie sandte und rief Barak, dem Sohn Abinoams aus Kedesch in Naphtali, und sprach zu ihm: Hat nicht Jahwe, der Gott Israels geboten: Gehe und breite dich aus auf dem Berge Thabor, und nimm mit dir zehn tausend Mann von den Söhnen Naphtali's, und von den Söhnen Sebulons? Und ich will Sisera, den Heerführer Jabbins, zu dir ziehen an den Bach Kischon, samt seinen Wagen und seinem Heere, und ihn in deine Hand geben. Und Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir ziehest, so ziehe ich; wenn du nicht mit mir ziehest, so ziehe ich nicht. Da sprach sie: Ich will mit dir ziehen; aber du wirst keine Ehre haben auf dem Wege, den du gehest; denn in die Hand eines Weibes wird Jahwe Sisera verkaufen. Und Debora stand auf, und zog mit Barak nach Kedesch. Und Barak rief Sebulon und Naphtali nach Kedesch, und es zogen mit ihm hinauf zehn tausend Mann; auch Debora zog mit ihm hinauf. Und Heber, der Keniter, hatte sich getrennt von den Kenitern, den Söhnen Hobabs, des Schwagers von Mose; und hatte seine Zelte aufgeschlagen bis zu der Terebinthe bei Zaanaim, das neben Kedesch ist. Und man zeigte dem Sisera an, daß Barak, der Sohn Abinoams, hinaufgezogen wäre auf den Berg Thabor. Und Sisera sammelte alle seine Wagen, neunhundert eiserne Wagen, und das ganze Volk, das bei ihm war, von Haroscheth der Völker bis zu dem Bach Kischon. Und Debora sprach zu Barak: Mache dich auf! denn dieses ist der Tag, an welchem Jahwe den Sisera in deine Hand gegeben hat. Ziehet nicht Jahwe vor dir her? Da zog Barak hinab vom Berge Tabor, und zehn tausend Mann ihm nach. Und Jahwe brachte in Verwirrung den Sisera, und alle seine Wagen, und sein ganzes Lager, durch die Schärfe des Schwertes vor Barak, so daß Sisera vom Wagen herab sprang, und zu Fuße die Flucht ergriff. Und Barak setzte den Wagen, und dem Lager nach bis Haroscheth der Völker. Und es fiel das ganze Lager Sisera's durch die Schärfe des Schwertes; es blieb auch nicht Einer übrig. Und Sisera floh zu Fuß in das Zelt der Jael, des Weibes Hebers, des Keniters; denn es war Friede zwischen Jabin, dem Könige von Hazor, und zwischen dem Hause Hebers, des Keniters. Und Jael ging hinaus Sisera entgegen, und sprach zu ihm: Kehre ein, mein Herr! kehre ein bei mir, fürchte dich nicht! Und er kehrte bei ihr ein in ihr Zelt, und sie deckte ihn zu mit einem Teppich. Und er sprach zu ihr: Gib mir doch ein Wasser zu trinken, denn es dürstet mich; und sie öffnete den Milchschlauch, und gab ihm zu trinken, und deckte ihn zu. Und er sprach zu ihr: Bleibe vor der Türe des Zeltes stehen; und wenn Jemand kommt und dich fragt, und spricht: Ist Jemand hier? so sprich: Nein! Da nahm Jael, das Weib Hebers, einen Zeltpflock, und faßte einen Hammer in ihre Hand, und ging leise zu ihm, und schlug den Pflock durch seine Schläfe, so daß er bis in die Erde drang, eben als er in tiefem Schlafe lag, und ermattet war; und er starb. Und siehe! als Barak Sisera verfolgte, ging Jael heraus ihm entgegen, und sprach zu ihm: Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchest! und als er zu ihr hintrat, siehe! da lag Sisera tot, mit dem Pflocke durch die Schläfe. So demütigte Jahwe an jenem Tage Jabin, den König von Kanaan, vor den Söhnen Israels. Und die Hand der Söhne Israels ward immer schwerer auf Jabin, den König von Kanaan, bis sie ausgerottet hatten Jabin, den König von Kanaan. Siegeslied Debora's und Baraks.Und es sangen Debora und Barak, der Sohn Abinoams, an diesem Tage, und sprachen: Daß führten die Führer in Israel, daß willig folgte das Volk, preiset Jahwe! Höret, ihr Könige! horchet auf, ihr Fürsten! Ich will Jahwe, ich will singen, ich will spielen Jahwe, dem Gott Israels. Jahwe! als du aus Seir zogest, als du einherschrittest von Edoms Gefilde, da bebte die Erde, und die Himmel troffen, und die Wolken troffen Wasser. Berge zerflossen vor Jahwe, dieser Sinai vor Jahwe, dem Gott Israels. In den Tagen Samgars, des Sohnes Anaths, in den Tagen Jaels feierten die Straßen. Und wer auf Straßen wandern sollte, ging auf krummen Wegen. Nicht gab's Führer mehr in Israel, sie fehlten, bis ich, Debora, mich erhob, bis ich aufstand als Mutter Israels. Es wählte neue Götter, da war Belagerung der Tore. Sah man wohl Schild und Lanze unter Vierzigtausenden in Israel? Mein Herz gehört den Führern Israels, denen, die willig folgten in dem Volke; preiset Jahwe! Die ihr reitet auf scheckigen Eselinnen, die ihr sitzet auf Teppichen, die ihr wandelt auf dem Wege, singet! Bei dem Jubel derer, die die Beute Teilen zwischen den Schöpfrinnen, da mögen sie Jahwe's Siege preisen, die Siege seines Führers in Israel; dann mag Jahwe's Volk herunterkommen zu den Toren. Auf, auf, Debora! auf, auf, stimme an ein Lied! Auf, Barak! und mache dir Gefangene, Sohn Abinoams! Dann zieh' hinab, Rest! gegen des Volkes Starken; zieh' hinab mit mir, Jahwe! gegen die Helden. Es zog hinab von Ephraim dessen Wurzel in Amalek, hinter dir Benjamin mit deinen Völkern; von Machir zogen Heerführer hinab, und von Sebulon, die hielten des Führers Stab. Und Issaschars Fürsten waren bei Debora, und Issaschar war, wo Barak stand, in's Tal ward er ihm nachgesandt. An Rubens Bächen war große Herzensberatung. Zu was saßest du zwischen den Tränkrinnen? Zu hören das Blöcken der Herden? An Rubens Bächen war große Mutesbefragung. Gilead blieb ruhig über dem Jordan; und Dan - was weilt' er bei den Schiffen? Asser blieb ruhig an des Meeres Gestade, und weilt' an seinen Buchten. Doch Sebulon, ein Volk, wie Naphtali, warf hin dem Tod sein Leben, auf des Feldes Höhen. Es kamen Könige, sie stritten; da stritten die Könige Kanaans zu Thaanach an Megiddo's Wassern; nicht ein Stückchen Silbers bekamen sie. Vom Himmel stritten sie, die Sterne stritten von ihren Bahnen wider Sisera. Der Bach Kischon schwemmte sie hinweg, der uralte Bach, der Bach Kischon. Tritt auf, meine Seele, mit Kraft. Da stampften die Hufe der Rosse vor dem Jagen, dem Jagen ihrer Starken. Fluchet Meros, spricht Jahwe's Bote; fluchet seinen Bürgern! weil sie Jahwe nicht zu Hilfe kamen, Jahwe zur Hilfe gegen die Helden. Gepriesen unter den Weibern sei Jael, die Gattin Hebers, des Keniters, unter den Weibern in Zelten sei sie gepriesen! Um Wasser bat er, Milch gab sie: in kostbarster Schale brachte sie ihm Rahm. Ihre Hand streckte sie aus nach dem Pflock, und ihr Rechte nach dem Arbeitshammer; und sie schlug Sisera, zerschmetterte sein Haupt, zerschlug und durchbohrte seine Schläfe. Zwischen ihren Füßen krümmte er sich, stürzte hin, lag da! zwischen ihren Füßen krümmte er sich, und stürzte hin. Wo er sich krümmte, stürzt' er hin erwürgt. Durch's Fenster schaute, und rief laut die Mutter Sisera's durchs Gitter: Warum säumet sein Wagen, zu kommen? Warum zögern die Räder seiner Wagen? Die Weisen unter ihren Frauen antworten ihr, und sie wiederholte es selbst: Sollten sie nicht finden, Teilen die Beute? Ein, zwei Mädchen für jeden Helden? Bunte Kleider zur Beute für Sisera? bunte, gestickte Kleider zur Beute? Bunte, doppeltgestickte Decken um den Hals der Erbeuteten? So müssen umkommen alle deine Feinde, Jahwe! Aber die ihn lieben, müssen sein wie die Sonne, wann sie aufgeht in ihrer Kraft! Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre. Die Israeliten werden von den Midianitern bedrängt. Gideon wird zum Richter berufen, und erhält ein Zeichen, daß er die Israeliten befreien werde. Er zerstört den Altar Baals; und stellt sich an die Spitze der Israeliten.Und die Söhne Israels taten, was böse war in den Augen Jahwe's; und es gab sie Jahwe in die Hand Midians sieben Jahre. Und die Hand Midians war stark auf Israel. Vor Midian machten sich die Söhne Israels Klüfte auf den Bergen, und Höhlen, und Bergfesten. Und es geschah, wann Israel gesäet hatte, so zogen Midian, Amalek, und die Söhne des Morgenlandes hinauf, und zogen gegen sie. Und sie lagerten sich gegen sie, und verheerten den Ertrag des Landes, bis man nach Gaza kommt, und ließen kein Lebensmittel in Israel übrig, weder Kleinvieh noch Großvieh, noch Esel. Denn sie zogen hinauf mit ihren Herden und Zelten, und sie kamen den Heuschrecken gleich an Menge; und sie und ihre Kamele hatten keine Zahl, und sie kamen in's Land, um es zu verheeren. Und Israel war sehr erschöpft vor Midian. Da schrien die Söhne Israels zu Jahwe. Und es geschah, als die Söhne Israels zu Jahwe schrien wegen Midians; da schickte Jahwe einen Mann, einen Propheten zu den Söhnen Israels, und der sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe euch heraufgebracht aus Ägypten, und ich habe euch ausgeführt aus dem Hause der Knechte. Und ich habe euch gerettet aus der Hand der Ägypter, und aus der Hand aller eurer Dränger, und habe sie vertrieben vor euch her, und euch gegeben ihr Land. Und ich habe zu euch gesprochen: Ich bin Jahwe, euer Gott; ihr sollet nicht fürchten die Götter der Amoriter, in deren Lande ihr wohnet. Aber ihr habet nicht gehört auf meine Stimme. Und es kam ein Engel Jahwe's, und setzte sich unter die Terebinthe, die zu Ophra ist, die Joasch dem Abiesriter gehörte; und Gideon, sein Sohn, klopfte Weizen aus in einer Kufe, um (ihn) zu flüchten vor Midian. Und es erschien ihm der Engel Jahwe's, und sprach zu ihm: Jahwe mit dir, du starker Held! Und Gideon sprach zu ihm: Ach mein Herr! wenn Jahwe mit uns ist; warum trifft uns dies Alles? Und wo sind alle seine Wundertaten, welche uns unsere Väter erzählt haben, da sie sprachen: Hat nicht aus Ägypten Jahwe uns heraufgeführt? Aber jetzt hat uns Jahwe verlassen, und uns gegeben in die Hand Midians. Und es blickte Jahwe auf ihn, und sprach: Gehe! in deiner Macht ist es, zu retten Israel aus der Hand Midians. Habe ich dich nicht gesandt? Und er sprach zu ihm: Ach Herr! womit soll ich Israel retten? Siehe! mein Geschlecht ist das schwächste in Manasse, und ich bin der Kleinste in meines Vaters Hause. Da sprach Jahwe zu ihm: Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen, wie Einen Mann. Und er sprach zu ihm: Wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen; so gib mir ein Zeichen, daß du es bist, der mit mir redet. Weiche nicht von hier, bis ich zu dir komme, und mein Speisopfer herausbringe, und dir vorsetze. Und er sprach: ich will bleiben bis du wiederkommst. Und Gideon ging hinein, und machte ein Ziegenböckchen zurecht, und aus einem Epha Mehl ungesäuerte Kuchen; das Fleisch legte er in einen Korb, und die Brühe goß er in einen Topf, und trug es hinaus zu ihm unter die Terebinthe, und nahte sich ihm. Und der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch, und die ungesäuerten Kuchen, und lege sie auf diesen Felsen, und gieß die Brühe aus. Und er machte es so. Da streckte der Engel Jahwe's aus die Spitze des Stabes, den er in der Hand hatte, und berührte das Fleisch, und die ungesäuerten Kuchen. Und es stieg Feuer empor aus dem Felsen, und verzehrte das Fleisch, und die ungesäuerten Kuchen. Und der Engel Jahwe's verschwand aus seinen Augen. Da sah Gideon, daß es wirklich ein Engel Jahwe's war, und Gideon sprach: Wehe, Herr Jahwe! denn ich habe einen Engel Jahwe's gesehen von Angesicht zu Angesicht. Und Jahwe sprach zu ihm: Friede mit dir! fürchte dich nicht, du sollst nicht sterben! Und Gideon bauete daselbst Jahwe einen Altar, und nannte ihn Jahwe Schalom (d.h. Jahwe Friede). Bis auf diesen Tag steht er noch zu Ophra des Abiesriters. Und es geschah in derselben Nacht, da sprach Jahwe zu ihm: Nimm einen jungen Stier, der deinem Vater gehört, und einen zweiten, siebenjährigen Stier; und zerstöre den Altar Baals, welcher deinem Vater gehört, und den Hain, der dabei steht, haue um. Und baue einen Altar Jahwe, deinem Gott, auf der Spitze dieser Feste, auf der Opferstätte; und nimm den zweiten Stier, und opfere ihn als Brandopfer mit dem Holze des Haines, welchen du umgehauen hast. Da nahm Gideon zehn Männer von seinen Knechten, und tat, wie Jahwe zu ihm geredet hatte. Und es geschah, weil er sich fürchtete vor dem Hause seines Vaters, und vor den Männern der Stadt, es bei Tage zu tun, so tat er es bei Nacht. Und als die Männer der Stadt am Morgen früh aufstanden, siehe! da war der Altar Baals niedergerissen, und der Hain, welcher dabei stand, umgehauen; und der zweite Stier war als Brandopfer dargebracht auf dem Altare, der (neu) erbaut worden war. Und sie sprachen, der Eine zum Andern: Wer hat dies getan? Und sie suchten und forschten, und sprachen: Gideon, der Sohn des Joasch, hat dies getan. Da sprachen die Männer der Stadt zu Joasch: Führe deinen Sohn heraus, daß er sterbe; denn er hat niedergerissen den Altar Baals, und umgehauen den Hain, welcher dabei stand. Und Joasch sprach zu Allen, die bei ihm standen: Wollet ihr streiten für Baal? Wollet ihr ihn retten? Wer für ihn streitet, soll getötet werden diesen Morgen noch. Ist er Gott, so mag er mit ihm streiten, daß er seinen Altar niedergerissen hat. Und man nannte ihn an diesem Tage Jerub-Baal (d.i. Baal mag streiten), indem man sprach: Baal mag mit ihm streiten, daß er seinen Altar niedergerissen hat. Und ganz Midian, Amalek, und die Söhne des Morgenlandes versammelten sich, und setzten hinüber, und lagerten sich im Tale Jisreel. Da rüstete der Geist Jahwe's den Gideon, und er stieß in die Trommete, und Abieser wurde zusammengerufen ihm nach. Und er sandte Boten durch ganz Manasse, und auch dieser wurde zusammengerufen ihm nach; auch sandte er Boten an Asser, Sebulon und Naphtali, und sie zogen hinauf ihnen entgegen. Und Gideon sprach zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand retten, wie du gesagt hast? Siehe! ich lege abgeschorne Wolle auf die Tenne; wenn Tau auf der Wolle allein ist, und auf der ganzen Erde Trockenheit; so weiß ich, daß du durch meine Hand Israel retten willst, wie du gesagt hast. Und es geschah also. Er stand früh auf den andern Morgen, und drückte die Wolle zusammen, und presste Tau aus der Wolle eine Schale voll Wassers. Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht über mich, daß ich noch einmal rede! Ich will es nur noch einmal versuchen mit der Wolle. Es sei Trockenheit auf der Wolle allein, und auf der ganzen Erde sei Tau. Und Gott machte es so in dieser Nacht! Es war Trockenheit auf der Wolle allein, und auf der ganzen Erde war Tau. Gideon zieht mit einem großen Heere aus gegen die Midianiter; entläßt es aber wieder bis auf dreihundert Mann; greift damit das Lager der Midianiter in der Nacht an; diese ergreifen die Flucht, und ihre Fürsten Oreb und Seeb werden gefangen und getötet.Und Jerub-Baal, das ist Gideon, machte sich früh auf mit dem ganzen Volke, das bei ihm war; und sie lagerten sich bei der Quelle Harod; und das Lager Midians war ihm gegen Norden, bei dem Hügel More im Tale. Und Jahwe sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als daß ich Midian in ihre Hand geben sollte; damit sich nicht Israel gegen mich rühme, und spreche: Meine Hand hat mich gerettet! So rufe nun aus vor den Ohren des Volkes, und sprich: Wer sich fürchtet und bebet, der kehre um, und entferne sich vom Gebirge Gilead. da kehrten um vom Volke zwei und zwanzig tausend Mann, und zehn tausend blieben übrig. Und Jahwe sprach zu Gideon: Noch ist das Volk zu zahlreich. Führe sie hinab an's Wasser, und ich will sie dir dort läutern; und es soll geschehen, von wem ich dir sagen werde: Dieser soll mit dir ziehen, der soll mit dir ziehen; und Jeder, von welchem ich dir sagen werde: Dieser soll nicht mit dir ziehen, der soll nicht mit dir ziehen. Da führte er das Volk hinab an's Wasser. Und Jahwe sprach zu Gideon: Jeden, der mit seiner Zunge Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle besonders; und Jeden, der sich auf seine Kniee niedergebeugt, um zu trinken. Und es war die Zahl derjenigen, welche aus der Hand zu ihrem Munde geleckt hatten, dreihundert Mann; und das ganze übrige Volk hatte sich auf seine Kniee niedergebeugt, um Wasser zu trinken. Und Jahwe sprach zu Gideon: Durch diese dreihundert Mann, welche geleckt haben, will ich euch retten, und will Midian in deine Hand geben, und das Ganze (übrige) Volk mag gehen, Jeder nach seinem Orte. Und sie nahmen Zehrung für das Volk in ihre Hand, und ihre Trommeten; aber die (andern) Israeliten entließ er alle, Jeden nach seinem Zelte, und behielt die dreihundert Mann. Und das Lager Midians war unter ihm im Tale. Und es geschah in dieser Nacht, da sprach Jahwe zu ihm: Mache dich auf, und gehe hinab in's Lager; denn ich habe es in deine Hand gegeben. Und wenn du dich fürchtest, hinabzugehen, so gehe mit Phura, deinem Diener, hinab in's Lager, damit du hörest, was sie reden; und dann werden deine Hände fest werden, und du wirst hinabgehen in das Lager. Da ging er hinab mit Phura, seinem Diener, bis zur äußersten Stelle der Gerüsteten, die im Lager waren. Und Midian, und Amalek, und alle Söhne des Morgenlandes lagen im Tale, den Heuschrecken gleich an Menge; und ihre Kamele hatten keine Zahl, sie waren gleich dem Sand am Ufer des Meeres an Menge. Als nun Gideon kam, siehe! da erzählte ein Mann einem andern einen Traum. Er sprach: Siehe! ich träumte; und siehe! ein geröstetes Gerstenbrot wälzte sich in's Lager Midians, und kam bis an das Zelt, und schlug es, daß es umfiel, und es kehrte es um nach oben, und das Zelt lag da. Da antwortete der Andere, und sprach: Das ist nichts anders, als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joasch, eines Israelitischen Mannes; Gott hat Midian und das ganze Lager in seine Hand gegeben. Und es geschah, als Gideon die Erzählung des Traumes, und dessen Auslegung hörte, so betete er an, kehrte dann in's Lager Israels zurück, und sprach: Auf! denn Jahwe hat das Lager Midians in eure Hand gegeben. Und er Teilte die dreihundert Mann in drei Haufen, und gab allen Drommeten in die Hände, und leere Krüge, und Fackeln in den Krügen, und sprach zu ihnen: Von mir sehet es ab, und machet es eben so! und siehe! ich gehe bis an die äußerste Stelle des Lagers; und es soll geschehen, wie ich es machen werde, so sollet ihr es machen. Wenn ich in die Trommete stoße, und Alle, die bei mir sind, so sollet auch ihr in die Trommete stoßen um das ganze Lager herum, und rufen: Für Jahwe, und für Gideon! Und Gideon ging mit den hundert Mann, die bei ihm waren, bis an die äußerste Stelle des Lagers, zu Anfang der mittlern Nachtwache; eben hatten sie die Wache aufgestellt. Da stießen sie in die Trommeten, und zerschlugen die Krüge, die sie in ihren Händen hatten. Und es stießen die drei Haufen in die Trommeten, und zerbrachen die Krüge, und hielten in ihrer linken Hand die Fackeln, und in ihrer Rechten die Trommeten zum Blasen, und riefen: Schwert Jahwe's und Gideons! Und sie blieben stehen, Jeder an seiner Stelle, rings um das Lager. Da lief das ganze Lager, und sie schrieen, und flohen. Während die dreihundert Mann in die Trommeten stießen, richtete Jahwe das Schwert des Einen gegen den Andern im ganzen Lager. Und das Lager floh bis nach Bethschitta, bis gegen Zerera, bis an's Ufer Abel-Mehola's bei Tabbath. Und es wurden zusammengerufen die Männer Israels von Naphtali, und von Asser, und von ganz Manasse, und sie setzten Midian nach. Und Gideon sandte Boten auf das ganze Gebirge Ephraim, und ließ sagen: Kommet herab gegen Midian, und nehmet ihnen das Wasser weg bis nach Bethbara, und den Jordan. Und es wurden zusammengerufen alle Männer Ephraims, und sie nahmen ihnen das Wasser bis nach Bethbara, und den Jordan. Und sie fingen zwei Fürsten Midians, Oreb und Seeb. Und sie erwürgten Oreb auf dem Felsen Oreb, und Seeb erwürgten sie bei der Kelter Seeb, und sie setzten Midian nach; und das Haupt Orebs und Seebs brachten sie Gideon über den Jordan. Gideon verfolgt den Feind; übt Strafe an Sukkoth und Penuel; schlägt die Herrschaft aus; veranlaßt Götzendienst. Seine Kinder und sein Tod.Und die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Warum hast du uns das getan, daß du uns nicht gerufen hast, da du auszogest, zu streiten gegen Midian? Und sie haderten heftig mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Was habe ich euch nun getan, wie ihr? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser, als die Weinlese Abiesers? In eure Hände hat Gott die Fürsten Midians, Oreb und Seeb, gegeben; aber was habe ich vermocht zu tun, wie ihr? da ließ nach ihr Zorn über ihn, als er dies Wort redete. Als Gideon an den Jordan kam, ging er hinüber mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren. Sie waren ermüdet, da sie verfolgt hatten. Und er sprach zu den Männern von Sukkoth: Gebet doch Brotkuchen dem Volke, das mir folgt; denn sie sind ermüdet; und ich verfolge Sebah und Zalmunna, die Könige Midians. Da sprachen die Fürsten von Sukkoth: Ist die Handfläche Sebahs und Zalmunna's schon in deiner Hand, daß wir Brot geben sollen deinem Heere? Und Gideon sprach: Wahrlich! wenn Jahwe Sebah und Zalmunna in meine Hand gegeben hat; so will ich euer Fleisch mit Dornen aus der Wüste, und mit Dreschwagen dreschen. Und er zog von da hinauf nach Penuel, und redete zu diesen ebenso. Aber die Männer von Penuel antworteten ihm, wie die Männer von Sukkoth geantwortet hatten. Und er sprach auch zu den Männern von Penuel, und sagte: Komme ich glücklich zurück, so will ich diesen Turm niederreißen. Und Sebah und Zalmunna waren in Karkor, und ihr Lager mit ihnen, bei fünfzehntausend Mann, alle noch Übrigen vom ganzen Lager der Söhne des Morgenlandes; und die Gefallenen waren hundertzwanzigtausend Mann, die das Schwert gezogen. Und Gideon zog hinauf den Weg der Zeltbewohner auf der Ostseite von Nobah und Jogbeha, und schlug das Lager, da das Lager sicher war. Und es flohen Sebah und Zalmunna. Und er setzte ihnen nach, und ergriff die beiden Könige Midians, Sebah und Zalmunna, und setzte das ganze Lager in Schrecken. Und es kehrte Gideon, der Sohn des Joasch, zurück aus dem Kriege, von der Höhe Hares; und er ergriff einen Knaben von den Männern von Sukkoth, und fragte ihn. Und dieser schrieb ihm auf die Fürsten von Sukkoth, und ihre Ältesten, sieben und siebenzig Mann. Und er kam zu den Männern von Sukkoth, und sprach: Siehe! hier ist Sebah und Zalmunna, wegen welcher ihr mich geschmäht habet, indem ihr spracht: Ist die Handfläche Sebahs und Zalmunna's schon in deiner Hand, daß wir deinen ermüdeten Leuten Brot geben sollen? Und er nahm die Ältesten der Stadt, und Dornen aus der Wüste und Dreschwagen, und strafte damit die Männer von Sukkoth. Auch den Turm Penuel riß er nieder, und erwürgte die Männer der Stadt. Und er sprach zu Sebah und zu Zalmunna: Wie waren die Männer, welche ihr auf dem Thabor erwürgtet? Und sie sprachen: Wie du, so waren sie, und Einer wie die Gestalt von Königssöhnen. Und er sprach: Meine Brüder, die Söhne meiner Mutter waren dies. So wahr Jahwe lebt! hättet ihr sie am Leben gelassen, ich würde euch jetzt nicht erwürgen. Und er sprach zu Jether, seinem Erstgebornen: Auf, erwürge sie! Aber der Knabe zog sein Schwert nicht, denn er fürchtete sich, weil er noch ein Knabe war. Da sprachen Sebah und Zalmunna: Mache du dich auf, und erschlage uns! denn wie der Mann, so seine Stärke. Da machte sich Gideon auf, und erwürgte Sebah und Zalmunna; und nahm die kleinen Monde, welche an den Hälsen ihrer Kamele waren. Und die Männer Israels sprachen zu Gideon: Herrsche über uns sowohl du, als dein Sohn, und der Sohn deines Sohnes, weil du uns gerettet hast aus der Hand Midians. Und Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht herrschen über euch, und mein Sohn soll nicht herrschen über euch; Jahwe soll über euch herrschen. Und Gideon sprach zu ihnen: Eine Bitte will ich an euch tun! Gebet mir Jeder die Ohrringe seiner Beute. Denn sie hatten goldene Ohrringe, weil sie Ismaeliter waren. Und sie sprachen: Gerne geben wir sie. Und sie breiteten ein Kleid aus, und Jeder warf darauf die Ohrringe seiner Beute. Und es war das Gewicht der goldenen Ohrringe, welche er sich erbeten hatte, tausendundsiebenhundert Sekel Goldes, außer den kleinen Monden, und Ohrgehängen, und Purpurkleidern, welche die Könige Midians trugen, und außer dem Schmucke, der an den Hälsen ihrer Kamele war. Und Gideon machte ein Ephod daraus, und stellte es auf in seiner Stadt, in Ophra. Und ganz Israel hurte ihm daselbst nach; und es wurde Gideon und seinem Hause zum Fallstrick. Also wurde Midian gedemütigt vor den Söhnen Israels, und sie hoben ihr Haupt nicht wieder empor; und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre in den Tagen Gideons. Und Jerub-Baal, der Sohn des Joasch, ging, und wohnte in seinem Hause. Und Gideon hatte siebenzig Söhne, die aus seiner Lende entsprossen waren; denn er hatte viele Weiber. Und sein Nebenweib, die in Sichem war, gebar ihm ebenfalls einen Sohn, dem er den Namen Abimelech beilegte. Und Gideon, der Sohn des Joasch, starb in gutem Alter, und wurde begraben in dem Grabe des Joasch, seines Vaters, zu Ophra des Abiesriters. Und es geschah, als Gideon tot war, da hurten wieder die Söhne Israels den Baalim nach, und machten sich Baal-Berith zum Gott. Und die Söhne Israels erinnerten sich nicht an Jahwe, ihren Gott, der sie errettet hatte aus der Hand aller ihrer Feinde ringsumher. Und sie übten keine Barmherzigkeit an dem Hause Jerub-Baals, Gideons, nach all dem Guten, das er an Israel getan hatte. Abimelech tötet die siebenzig Söhne Gideons, seine Brüder, mit Hilfe der Sichemiter, und läßt sich zum Könige machen. Jotham tadelt dieses in einem Gleichnisse. Auflehnung der Sichemiter gegen Abimelech, worauf Sichem zerstört wird. Bei Thebeg wird er durch einen Mühlstein getötet.Und Abimelech, der Sohn Jerub-Baals, ging nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter, und redete mit ihnen, und mit dem ganzen Geschlechte des väterlichen Hauses seiner Mutter, und sprach: Redet doch in die Ohren aller Einwohner von Sichem: Was ist besser für euch, daß siebenzig Männer, sämtlich Söhne Jerub-Baals, über euch herrschen, oder daß Ein Mann über euch herrsche? Und bedenket, daß ich euers Gebeins und euers Fleisches bin! Da redeten die Brüder seiner Mutter von ihm in die Ohren aller Einwohner von Sichem alle diese Worte; und ihr Herz neigte sich zu Abimelech; denn sie sagten: Unser Bruder ist er. Und sie gaben ihm siebenzig Sekel Silbers aus dem Tempel Baal-Beriths; und Abimelech kaufte dafür schlechte und freche Leute, die ihm nachgingen. Und er ging in das Haus seines Vaters nach Ophra, und erwürgte seine Brüder, die Söhne Jerub-Baals, siebenzig Männer, auf Einem Steine; aber Jotham, der jüngste Sohn Jerub-Baals, blieb übrig, weil er sich versteckt hatte. Und es versammelten sich alle Einwohner von Sichem, und das ganze Haus Millo, und gingen, und machten Abimelech zum König, bei der Terebinthe; die zu Sichem stehet. Als man es Jotham sagte, ging er hin, und stellte sich auf die Spitze des Berges Garizim, und erhob seine Stimme, und rief, und sprach zu ihnen: Höret auf mich, ihr Einwohner von Sichem! so wird Gott auf euch hören! Die Bäume gingen hin, einen König über sich zu salben; und sie sprachen zu dem Ölbaume: Sei König über uns! Und der Ölbaum sprach zu ihnen: Soll ich abstehen von meiner Fettigkeit, welche Götter und Menschen an mir preisen, und hingehen, um über den Bäumen zu schweben? Da sprachen die Bäume zu dem Feigenbaum: Gehe du, sei König über uns! Und der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich abstehen von meiner Süßigkeit, und von meiner guten Frucht, und hingehen, um über den Bäumen zu schweben? Da sprachen die Bäume zu dem Weinstock: Gehe du, sei König über uns! Und der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich abstehen von meinem Most, welcher Götter und Menschen erfreut, und hingehen, um über den Bäumen zu schweben? Da sprachen alle Bäume zu dem Dornstrauche: Gehe du, sei König über uns! Und der Dornstrauch sprach zu den Bäumen: Wenn ihr in Wahrheit mich zum König über euch salben wollet: so kommet und vertrauet euch meinem Schatten; wo aber nicht, so gehe Feuer aus von dem Dornstrauche, und verzehre die Zedern des Libanons! Nun denn habet ihr treu und redlich gehandelt, daß ihr Abimelech zum Könige machtet? Habet ihr Gutes getan an Jerub-Baal, und an seinem Hause; und habet ihr nach den Wohltaten seiner Hände an ihm getan? Denn mein Vater hat für euch gestritten, und sein Leben preis gegeben, und euch gerettet von der Hand Midians. Aber ihr habet euch heute erhoben gegen das Haus meines Vaters, und habet erwürgt seine Söhne, siebenzig Männer auf Einem Steine, und habet Abimelech, den Sohn seiner Magd, zum Könige gemacht über die Einwohner von Sichem, weil er euer Bruder ist. Wenn ihr denn treu und redlich gehandelt habet an Jerub-Baal, und an seinem Hause an diesem Tage; so freuet euch Abimelechs, und auch er freue sich eurer! Wo aber nicht, so gehe Feuer aus von Abimelech, und verzehre die Einwohner von Sichem, und das Haus Millo; und es gehe Feuer aus von den Einwohnern von Sichem, und vom Hause Millo, und verzehre Abimelech! Und Jotham floh, und eilte davon, und ging nach Beer, und blieb daselbst wegen Abimelechs, seines Bruders. Und Abimelech herrschte über Israel drei Jahre. Und Gott sandte einen bösen Geist zwischen Abimelech, und zwischen die Einwohner von Sichem, und die Einwohner von Sichem wurden treulos gegen Abimelech; damit das an den siebenzig Söhnen Jerub-Baals verübte Unrecht käme, und ihr Blut zurückkehrte auf Abimelech, ihren Bruder, der sie erwürgt hatte, und auf die Einwohner von Sichem, welche seine Hände gestärkt hatten, zu erwürgen seine Brüder. Und die Einwohner von Sichem legten ihm Hinterhalte auf den Spitzen der Berge, und beraubten Jeden, welcher an ihnen vorüberging auf der Straße. Und es ward Abimelech gesagt. Und es kam Gaal, der Sohn Ebeds, mit seinen Brüdern, und sie zogen durch Sichem. Und die Einwohner von Sichem trauten ihm; und sie gingen hinaus auf's Feld, und lasen ihre Weinberge, und kelterten, und hielten ein Freudenfest, und gingen in das Haus ihres Gottes, und aßen, und tranken, und verwünschten Abimelech. Da sprach Gaal, der Sohn Ebeds: Wer ist Abimelech? und was ist Sichem, daß wir ihm dienen sollten? Ist er nicht der Sohn Jerub-Baals, und Sebul sein Vogt? Dienet den Leuten Hemors, des Vaters Sichems; denn warum sollen wir ihm dienen? Hätte ich doch dieses Volk unter meiner Hand, so würde ich Abimelech wegschaffen! Und zu Abimelech sprach er: Vermehre dein Heer, und ziehe aus! Als Sebul, der Fürst der Stadt, hörte die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, entbrannte sein Zorn; und schickte durch List Beten an Abimelech, und ließ ihm sagen: Siehe! Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen, und siehe! sie wiegeln die Stadt wider dich auf. So mache dich nun auf in der Nacht, du, und das Volk, das bei dir ist, und mache auf dem Felde einen Hinterhalt. Und es geschehe am Morgen, wann die Sonne aufgehet, so mache dich frühe auf, und falle über die Stadt her; und siehe! er, und das Volk, das bei ihm ist, werden ausziehen gegen dich, da tue gegen ihn was deine Hand vermag. Und Abimelech machte sich auf, und das ganze Volk, das bei ihm war, in der Nacht; und sie machten einen Hinterhalt gegen Sichem in vier Haufen. Und Gaal, der Sohn Ebeds, zog aus, und stellte sich an den Eingang des Tores der Stadt. Da brach Abimelech, und das Volk, das bei ihm war, auf aus dem Hinterhalte. Als nun Gaal das Volk sah, sprach er zu Sebul: Siehe! da kommt Volk herab von den Spitzen der Berge! Und Sebul sprach zu ihm: Den Schatten der Berge siehst du für Menschen an. Und Gaal redete noch einmal und sprach: siehe! da kommt Volk herab von der Höhe des Landes, und ein Haufe kommt vom Wege zur Terebinthe der Zauberer. Da sprach Sebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, welches sprach: Wer ist Abimelech, daß wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Volk, das du verachtet hast? Ziehe nun hinaus, und streite mit ihm! Da zog Gaal aus vor den Einwohnern von Sichem, und stritt mit Abimelech. Und Abimelech setzte ihm nach, und er floh vor ihm, und es fielen viele Erschlagene bis an den Eingang des Tores. Und Abimelech blieb zu Aruma; Sebul aber vertrieb Gaal und seine Brüder, so daß sie nicht in Sichem bleiben durften. Und es geschah am andern Morgen, da ging das Volk hinaus auf das Feld; und man zeigte es Abimelech an. Da nahm er das Volk, und Teilte es in drei Haufen, und machte einen Hinterhalt auf dem Felde. Und er schaute, und siehe! das Volk ging heraus aus der Stadt, und er machte sich auf wider sie, und schlug sie. Und Abimelech und die Haufen, welche bei ihm waren, brachen hervor, und stellten sich an den Eingang des Tores der Stadt; und zwei Haufen brachen hervor gegen Alle, welche auf dem Felde waren, und schlugen sie. Und Abimelech stritt gegen die Stadt den ganzen Tag, und nahm die Stadt ein, und das Volk, das in ihr war, erwürgte er, und riß die Stadt nieder, und streute Salz darauf. Als dies alle Bewohner des Turmes zu Sichem hörten, gingen sie auf den Turm des Hauses des Gottes Berith. Und es wurde Abimelech angezeigt, daß sie sich versammelt hätten alle Bewohner des Turmes zu Sichem. Da ging Abimelech auf den Berg Zalmon, er, und das ganze Volk, das bei ihm war; und Abimelech nahm eine Axt in seine Hand, und hieb einen Baumast ab, und hob ihn in die Höhe, und legte ihn auf seine Schulter, und sprach zu dem Volke, das bei ihm war: Was ihr mich tun sehet, tuet eilends wie ich. Da hieb auch das ganze Volk, Jeder seinen Ast ab, und sie gingen Abimelech nach, und legten sie an den Turm, und zündeten den Turm um sie herum mit Feuer an; und es starben auch alle Leute des Turmes zu Sichem, ungefähr tausend Männer und Weiber. Und Abimelech ging nach Thebez, und lagerte sich vor Thebez, und nahm es ein. Dort war ein starker Turm mitten in der Stadt, dahin flohen alle Männer und Weiber, und alle Einwohner der Stadt, und schlossen ihn hinter sich zu, und stiegen auf das Dach des Turmes. Und Abimelech kam bis zu dem Turm, und stritt wider denselben; und als er sich der Türe des Turmes nahte, um sie mit Feuer zu verbrennen; da warf ein Weib ein Stück von einem Mühlsteine auf das Haupt Abimelechs, und zerschmetterte seinen Schädel. Da rief er eilends seinen Diener, der seine Waffen trug, und sprach zu ihm: Ziehe dein Schwert, und töte mich, damit man nicht von mir sage: Ein Weib hat ihn getötet! Da durchbohrte ihn sein Diener, und er starb. Als nun die Männer Israels sahen, daß Abimelech tot war; gingen sie, Jeder nach seinem Orte. So vergalt Gott Abimelech das Böse, das er getan hatte an seinem Vater, indem er seine siebenzig Brüder erwürgte; und alles Böse der Männer von Sichem brachte Gott zurück auf ihren Kopf. So kam über sie der Fluch Jothams, des Sohnes Jerub-Baals. Die Richter Thola und Jair. Die Israeliten treiben Götzendienst, und werden zur Strafe dafür von den Philistern und Ammonitern bedrängt. Sie entsagen dem Götzendienst, und versammeln sich gegen die Ammoniter.Nach Abimelech stand auf, um Israel zu retten, Thola, der Sohn Phua's, des Sohnes Dodo's, ein Mann von Issaschar, der zu Schamir auf dem Gebirge Ephraim wohnte. Er richtete Israel drei und zwanzig Jahre, und starb und wurde begraben zu Schamir. Nach ihm stand auf Jair, der Gileaditer, und richtete Israel zwei und zwanzig Jahre. Und er hatte dreißig Söhne, die auf dreißig Eseln ritten; auch hatten sie dreißig Städte. Man nennt sie die Hirtendörfer Jairs bis auf diesen Tag, welche im Lande Gilead liegen. Und Jair starb, und wurde begraben zu Kamon. Und die Söhne Israels taten wieder, was böse war in den Augen Jahwe's, und dienten den Baalim, und den Astharoth, und den Göttern Syriens, und den Göttern Zidons, und den Göttern Moabs, und den Göttern der Söhne Ammons, und den Göttern der Philister; und verließen Jahwe, und dienten ihm nicht. Und es entbrannte der Zorn Jahwe's wider Israel; und er verkaufte sie in die Hand der Philister, und in die Hand der Söhne Ammons. Und sie bedrängten und bedrückten die Söhne Israels von demselben Jahre an, achtzehn Jahre lang, alle Söhne Israels, die jenseits des Jordans waren im Lande der Amoriter, die in Gilead waren. Und die Söhne Ammons zogen über den Jordan, um auch zu streiten mit Juda, und mit Benjamin, und mit dem Hause Ephraims, so daß Israel sehr bedrängt wurde. Da schrien die Söhne Israels zu Jahwe, und sprachen: Wir haben gesündigt gegen dich, daß wir verließen unsern Gott, und dienten den Baalim. Und Jahwe sprach zu den Söhnen Israels: Haben nicht die Ägypter, und die Amoriter, die Söhne Ammons, und die Philister, und die Zidonier, und Amalek, und Maon euch gedrückt, so daß ihr schriet zu mir? Habe ich euch nicht gerettet aus ihrer Hand? Doch ihr verließet mich, und dientet andern Göttern; daher will ich euch nicht mehr retten. Gehet hin, und schreit zu den Göttern, die ihr erwählt habet; diese mögen euch retten in der Zeit eurer Bedrängnis. Und die Söhne Israels sprachen zu Jahwe: Wir haben gesündigt, tue du mit uns Alles, was gut ist in deinen Augen; nur rette uns doch heute! Und sie entfernten die fremden Götter aus ihrer Mitte, und dienten Jahwe; und seine Seele wurde ungeduldig über das Ungemach Israels. Und es wurden zusammengerufen die Söhne Ammons, und sie lagerten sich in Gilead; es versammelten sich auch die Söhne Israels, und lagerten sich zu Mizpa. Und das Volk und die Fürsten Gileads sprachen zueinander: Wer ist der Mann, der beginnt zu streiten gegen die Söhne Ammons? Er soll das Haupt aller Bewohner von Gilead sein! Die Gileaditer wähle Jephta zum Anführer gegen die Ammoniter. Er bietet letztern Frieden an, aber vergebens; tut dann ein Gelübde, und besiegt sie.Und Jephta, der Gileaditer, war ein tapferer Held, er war der Sohn einer Hure. Gilead hatte den Jephta gezeugt. Als aber das Weib Gileads ihm Söhne gebar, und die Söhne des Weibes groß wurden; so vertrieben sie Jephta, und sprachen zu ihm: Du kannst nicht Erbe sein in dem Hause unsers Vaters, denn der Sohn eines andern Weibes bist du. Da floh Jephta vor seinen Brüdern, und wohnte im Lande Tob. Und es versammelten sich zu Jephta schlechte Leute und zogen mit ihm aus. Und es geschah nach einiger Zeit, da hatten die Söhne Ammons Krieg mit Israel. Und es geschah, als die Söhne Ammons Krieg hatten, mit Israel, gingen die Ältesten Gileads hin, um Jephta zu holen aus dem Lande Tob. Und sie sprachen zu Jephta: Gehe, und sei unser Anführer, daß wir streiten mit den Söhnen Ammons. Und Jephta sprach zu den Ältesten Gileads: Habet ihr nicht Haß gegen mich, habet ihr mich nicht vertrieben aus dem Hause meines Vater? Warum kommet ihr nun jetzt zu mir, da ihr bedrängt seid? Und die Ältesten Gileads sprachen zu Jephta: Eben deswegen sind wir zurückgekehrt zu dir; gehe also mit uns, und streite gegen die Söhne Ammons, und sei uns das Haupt aller Einwohner Gileads! Und Jephta sprach zu den Ältesten Gileads: wenn ihr mich wieder holet, um zu streiten gegen die Söhne Ammons, und Jahwe sie mir hingibt, so will ich euer Haupt sein. Und die Ältesten Gileads sprachen zu Jephta: Jahwe hört was zwischen uns geschieht; wahrlich! wie du geredet, so wollen wir tun! Da ging Jephta mit den Ältesten Gileads; und das Volk setzte ihn über sich zum Haupte, und zum Anführer. Und Jephta redete alle seine Worte vor Jahwe zu Mizpa. Und Jephta sandte Boten an den König der Söhne Ammons, und ließ sagen: Was hast du mit mir zu schaffen, daß du zu mir kommst, um in meinem Lande Krieg zu führen? Und der König der Söhne Ammons sprach zu den Boten Jephta's: Weil Israel mein Land genommen hat, als es aus Ägypten zog, vom Arnon bis an den Jabbok, und bis zum Jordan. Gib mir es also jetzt in Frieden zurück! Und Jephta sandte wieder Boten an den König der Söhne Ammons. und ließ ihm sagen: So spricht Jephta: Israel hat nicht genommen das Land Moab, noch das Land der Söhne Ammons. Denn als sie heraufzogen aus Ägypten, ging Israel durch die Wüste bis an das Schilfmeer, und kam nach Kadesch. Und Israel sandte Boten an den König von Edom, und ließ sagen: Laß mich durch dein Land ziehen! Aber der König von Edom gab kein Gehör. Und auch an den König von Moab sandte es; auch er wollte nicht. Da blieb Israel in Kadesch; und es ging durch die Wüste, und umging das Land Edom, und das Land Moab, und kam von Sonnenaufgang zum Lande Moabs; und sie lagerten sich jenseits des Arnons, und kamen nicht in's Gebiet Moabs, denn der Arnon ist die Grenze von Moab. Und Israel sandte Boten an Sihon, den König der Amoriter, den König von Hesbon; und Israel sprach zu ihm: Laß uns doch durch dein Land ziehen bis an meinen Ort. Und Sihon traute Israel nicht, es durch sein Gebiet ziehen zu lassen; sondern Sihon versammelte sein ganzes Volk, und sie lagerten sich zu Jahza; und er stritt mit Israel. Aber Jahwe, der Gott Israels, gab Sihon, und sein ganzes Volk in die Hand Israels; und sie schlugen sie. Und Israel nahm in Besitz das ganze Land der Amoriter, welche in diesem Lande wohnten. Und sie nahmen in Besitz das ganze Gebiet der Amoriter, vom Arnon bis zum Jabbok, und von der Wüste bis zum Jordan. So hat also Jahwe, der Gott Israels, die Amoriter vertrieben vor seinem Volke Israels; und du willst es vertreiben? Nimmst du nicht in Besitz, was dir dein Gott Kamosch in Besitz gibt? Also nehmen wir auch in Besitz, was Jahwe, unser Gott, uns in Besitz gegeben hat. Bist du denn besser, als Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab? Hat er gerechtet mit Israel, oder hat er mit ihnen gestritten? Da Israel in Hesbon, und in ihren Töchterstädten, und in Aroer, und in ihren Töchterstädten, und in allen Städten, die am Arnon liegen, schon dreihundert Jahre gewohnt hat; warum habet ihr es uns nicht entrissen zu jener Zeit? Ich habe nicht gesündigt gegen dich; aber du handelst böse gegen mich, daß du mit mir streiten willst. Es richte Jahwe, der Richter, heute zwischen den Söhnen Israels, und zwischen den Söhnen Ammons! Aber der König der Söhne Ammons hörte nicht auf die Worte Jephta's, die er ihm sagen ließ. Da kam über Jephta der Geist Jahwe's, und er zog durch Gilead und Manasse, und zog nach Mizpe in Gilead, und von Mizpe in Gilead zog er auf die Söhne Ammons los. Und Jephta tat Jahwe ein Gelübde, und sprach: Gibst du die Söhne Ammons in meine Hand; so gehöre das, was herausgehet aus der Türe meines Hauses, mir entgegen, wenn ich glücklich zurückkehre von den Söhnen Ammons, so gehöre das Jahwe, und ich will es als Brandopfer opfern. Und Jephta zog gegen die Söhne Ammons, um mit ihnen zu streiten; und Jahwe gab sie in seine Hand. Und er schlug sie von Aroer an, bis man nach Minnith kommt, - zwanzig Städte - und bis nach Abel-Keramim, in einer sehr großen Schlacht; und die Söhne Ammions wurden gedemütigt vor den Söhnen Israels. Als nun Jephta nach Mizpe zu seinem Hause kam, siehe! da ging seine Tochter heraus, ihm entgegen, mit Pauken und mit Reigentanz; denn nur die einzige war sie, und er hatte außer ihr keinen Sohn, und keine Tochter. Und es geschah, als er sie sah, zerriß er seine Kleider, und sprach zu ihr: Ach meine Tochter! tief beugst du mich, und du bringst mich in's Unglück; denn ich habe meinen Mund geöffnet gegen Jahwe; und ich kann es nicht zurücknehmen. da sprach sie zu ihm: Mein Vater! hast du deinen Mund geöffnet gegen Jahwe; so tue mir, wie es aus deinem Munde gegangen ist, nachdem dir Jahwe Rache ausgeübt hat an deinen Feinden, an den Söhnen Ammons. Und sie sprach zu ihrem Vater: Es geschehe mir nur dieses: Laß von mir zwei Monate, daß ich hin auf die Berge gehe, und meine Jungfrauschaft beweine, ich und meine Gespielinnen. Und er sprach: Gehe hin! und er entließ sie auf zwei Monate. Da ging sie mit ihren Gespielinnen, und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen. Und es geschah nach Verlauf der zwei Monate, da kehrte sie zurück zu ihrem Vater, und er vollzog an ihr sein Gelübde, daß er gelobet hatte; und sie erkannte keinen Mann. Daher entstand die Sitte in Israel: Von Jahr zu Jahr gehen die Töchter Israels hin, um zu preisen die Tochter Jephta's, des Gileaditers, vier Tage im Jahr. Wegen seines Feldzuges gegen die Ammoniter wollen die Ephraimiter gegen Jephta Streit anfangen; er aber schlägt sie. Nach seinem Tode werden Ibzan, Elon, und Abdon Richter.Und es wurden zusammengerufen die Männer von Ephraim, und sie zogen hinüber gegen Norden, und sprachen zu Jephta: Warum bist du ausgezogen, um zu streiten mit den Söhnen Ammons, und hast uns nicht gerufen, daß wir mit dir gingen? Dein Haus wollen wir über dir verbrennen mit Feuer. Da sprach Jephta zu ihnen: Einen großen Streit hatten wir, ich und mein Volk, mit den Söhnen Ammons; und ich rief euch; aber ihr rettetet mich nicht aus ihrer Hand. Als ich nun sah, daß du nicht retten wolltest, legte ich mein Leben in meine Hand, und zog gegen die Söhne Ammons, und Jahwe gab sie in meine Hand. Warum nun ziehet ihr gegen mich heute herauf, um mit mir zu streiten? Und Jephta versammelte alle Männer von Gilead, und stritt mit Ephraim, und die Männer von Gilead schlugen Ephraim, weil sie gesagt hatten: Flüchtlinge von Ephraim seid ihr Gileaditer unter Ephraim und unter Manasse! Und Gilead nahm Ephraim die Furten des Jordans. Und es geschah, wann die Entflohenen von Ephraim sprachen: Laß mich hinüber gehen! so sprachen zu ihnen die Männer von Gilead: Bist du ein Ephraimit? Wann er sagte: Nein! So sprachen sie zu ihm: Sprich doch: Schibboleth! da sprach er Sibboleth! denn er konnte es nicht aussprechen. Alsdann ergriffen sie ihn, und schlachteten ihn an den Furten des Jordans; und es fielen zu derselben Zeit von Ephraim zwei und vierzig tausend. Und Jephta richtete Israel sechs Jahre; und Jephta, der Gileaditer, starb, und wurde begraben in einer der Städte Gileads. Und nach ihm richtete Israel Ibzan aus Bethlehem. Und er hatte dreißig Söhne; und dreißig Töchter entließ er hinaus, und dreißig Töchter brachte er seinen Söhnen herein von außen; und er richtete Israel sieben Jahre. Und Ibzan starb, und wurde begraben zu Bethlehem. Und nach ihm richtete Israel Elon, der Sebuloniter, und er richtete Israel zehn Jahre. Und Elon, der Sebuloniter, starb, und wurde begraben zu Ajalon, im Lande Sebulon. Und nach ihm richtete Israel Abdon, der Sohn Hillels, der Pirathoniter. Und er hatte vierzig Söhne, und dreißig Enkel, die auf siebenzig Eseln ritten; und er richtete Israel acht Jahre. Und Abdon, der Sohn Hillels, der Pirathoniter, starb, und wurde begraben zu Pirathon im Lande Ephraim, auf dem Gebirge der Amalekiter. Die Israeliten kommen in die Gewalt der Philister. Simsons Geburt.Und die Söhne Israels taten wieder, was böse war in den Augen Jahwe's; und Jahwe gab sie in die Hand der Philister vierzig Jahre. Und es war ein Mann von Zora, vom Geschlechte der Daniter, und sein Name war Manoa, und sein Weib war unfruchtbar, und gebar nicht. Und es erschien dem Weibe ein Engel Jahwe's, und sprach zu ihr: Siehe doch! du bist unfruchtbar, und hast nicht geboren; aber du sollst schwanger werden, und einen Sohn gebären. So hüte dich nun, und trinke keinen Wein, noch starkes Getränke, und iß nichts Unreines. Denn siehe! du wirst schwanger werden, und einen Sohn gebären, auf dessen Haupt soll kein Scheermesser kommen. Denn ein Nasiräer Gottes soll der Knabe sein von Mutterleibe an; und er wird beginnen, Israel zu retten aus der Hand der Philister. Und das Weib ging, und sprach zu ihrem Manne, und sagte: Ein Mann Gottes kam zu mir, und seine Gestalt war wie die Gestalt eines Engels Gottes, sehr furchtbar, so daß ich ihn nicht fragte, woher er sei; und seinen Namen hat er mir nicht gesagt. Und er sprach zu mir: Siehe! du wirst schwanger werden, und einen Sohn gebären; und nun trinke keinen Wein, noch starkes Getränke, und iß nichts Unreines; denn ein Nasiräer Gottes soll der Knabe sein, von Mutterleibe an bis zum Tage seines Todes. Da betete Manoah zu Jahwe, und sprach: Ach Herr! der Mann Gottes, welchen du gesandt hast, komme doch noch einmal zu uns, und lehre uns, was wir tun sollen mit dem Knaben, welcher geboren werden soll. Und Gott hörte auf die Stimme Manoahs. Und der Engel Gottes kam noch einmal zu dem Weibe, als sie auf dem Felde saß, und Manoah, ihr Mann, nicht bei ihr war. Und das Weib eilte, und lief, und sagte es ihrem Manne, und sprach zu ihm: Siehe! der Mann ist mir erschienen, der neulich zu mir kam. Und Manoah stand auf, und folgte seinem Weibe. Und er kam zu dem Manne, und sprach zu ihm: Bist du der Mann, der mit diesem Weibe gesprochen hat? Und er sprach: Ich bin es! Und Manoah sprach: Wann nun dein Wort eintrifft, welches soll die Richtschnur des Knaben sein, und welches sein Tun? Und der Engel Jahwe's sprach zu Manoah: Vor Allem, was ich dem Weibe gesagt habe, soll sie sich hüten. Nichts, was von dem Weinstocke kommt, soll sie essen, und keinen Wein noch starkes Getränke trinken, und nichts Unreines essen; Alles, was ich dir geboten habe, soll sie halten. Und Manoah sprach zu dem Engel Jahwe's: Wir möchten dich gerne zurückhalten, und dir ein Ziegenböckchen bereiten! Und der Engel Jahwe's sprach zu Manoah: Wenn du mich auch zurückhältst, so werde ich doch nichts von deiner Speise essen; wenn du aber Jahwe ein Brandopfer bringen willst, so kannst du es bringen. Denn Manoah wußte nicht, daß es ein Engel Jahwe's war. Und Manoah sprach zu dem Engel Jahwe's: Welches ist dein Name? daß, wenn dein Wort eintrifft, wir dich rühmen können. Und der Engel Jahwe's sprach zu ihm: Warum doch fragest du nach meinem Namen? Der ist Wunderbar. Da nahm Manoah ein Ziegenböckchen, und Speisopfer; und opferte es Jahwe auf einem Felsen. Und jener tat etwas Wunderbares; und Manoah, und sein Weib sahen zu. Es geschah nämlich, als die Flamme vom Altare aufstieg gen Himmel, fuhr auch der Engel Jahwe's auf in der Flamme des Altares. Und Manoah und sein Weib sahen es, und fielen nieder auf ihr Angesicht zur Erde. Und der Engel Jahwe's erschien nicht weiter Manoah und seinem Weibe. Nun erkannte Manoah, daß es ein Engel Jahwe's war. Und Manoah sprach zu seinem Weibe: Wir müssen des Todes sterben; denn wir haben Gott gesehen. Und sein Weib sprach zu ihm: Wenn Jahwe Lust hätte, uns zu töten, so hätte er nicht von unserer Hand Brandopfer, und Speisopfer genommen; und er hätte uns nicht alles dieses sehen lassen; noch hätte er uns jetzt solches hören lassen. Und das Weib gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Simson. Und der Knabe wurde groß, und Jahwe segnete ihn. Und der Geist Jahwe's fing an, ihn zu treiben im Lager Dans, zwischen Zora, und zwischen Eschthaol. Simsons Kampf mit dem Löwen, Hochzeit und Rätsel.Simson ging hinab nach Thimnath; und er sah zu Thimnath ein Weib von den Töchtern der Philister. Und er ging hinauf, und sagte es seinem Vater, und seiner Mutter, indem er sprach: Ein Weib hab' ich gesehen zu Thimnath von den Töchtern der Philister. Nehmet mir sie also zum Weibe! Da sprach zu ihm sein Vater, und seine Mutter: Gibt es nicht unter den Töchtern deiner Brüder, und meinem ganzen Volke ein Weib, daß du hingehest, ein Weib zu nehmen von den Philistern, den Unbeschnittenen? Und Simson sprach zu seinem Vater: Diese nimm mir, denn sie ist recht in meinen Augen. Und sein Vater und seine Mutter wußten nicht, daß dies von Jahwe war, daß er Gelegenheit suchte gegen die Philister; denn zu derselben Zeit herrschten die Philister über Israel. Und Simson ging mit seinem Vater und seiner Mutter hinab nach Thimnath. Und als sie an die Weinberge von Thimnath kamen, siehe! da brüllte ein junger Löwe ihm entgegen. Und es kam über ihn der Geist Jahwe's, und er zerriß ihn, wie man ein Böckchen zerreißet, und er hatte nichts in seiner Hand. Aber er sagte seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. Und er ging hinab, und redete zu dem Weibe, und sie war recht in den Augen Simsons. Als er nun wieder nach einiger Zeit zurückkam, um sie zu nehmen; da ging er beiseite, um das Aas des Löwen zu sehen; und siehe! es war ein Bienenschwarm in dem Aase des Löwen, und Honig. Und er nahm ihn in seine Hand, und ging, und aß im Gehen; und er ging zu seinem Vater, und zu seiner Mutter, und gab ihnen, und sie aßen. Doch sagte er ihnen nicht, daß er den Honig aus dem Aase des Löwen genommen hätte. Und sein Vater ging hinab zu dem Weibe, und Simson bereitete daselbst ein Mahl; denn so pflegten die Jünglinge zutun. Und es geschah, wie sie ihn sahen, nahmen sie dreißig Gesellen, daß sie bei ihm wären. Und Simson sprach zu ihnen: Lasset mich euch ein Rätsel aufgeben; wenn ihr es mir löset in den sieben Tagen des Mahles, und es erratet; so will ich euch dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Und wenn ihr nicht vermöget, es mir zu lösen; so sollet ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Da sprachen sie zu ihm: Gib uns dein Rätsel auf, und laß es uns hören! Und er sprach zu ihnen: Vom Speisenden kam Speise, und vom Starken kam Süßigkeit. Aber sie vermochten nicht, das Rätsel zu lösen drei Tage lang. Und es geschah am siebenten Tage, da sprachen sie zum Weibe Simsons: Berede deinen Mann, daß er uns das Rätsel löse; sonst werden wir dich, und das Haus deines Vaters mit Feuer verbrennen. Habet ihr uns eingeladen, um euch unseres Besitztums zu bemächtigen? Ist's nicht so? Da weinte das Weib Simsons vor ihm, und sprach: Gewiß! du hassest mich, und hast mich nicht lieb. Ein Rätsel hast du gegeben den Söhnen meines Volkes, und mir hast du es nicht gesagt. Da sprach er zu ihr: Siehe! meinem Vater, und meiner Mutter hab' ich's nicht gesagt, und dir soll ich es sagen? Und sie weinte vor ihm die sieben Tage, welche sie das Mahl hatten. Und es geschah am siebenten Tage, da sagte er es ihr, weil sie sehr in ihn drang. Und sie sagte das Rätsel den Söhnen ihres Volkes. Nun sprachen zu ihm die Männer der Stadt, am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer als Honig? und was ist stärker als der Löwe? Da sprach er zu ihnen: Hättet ihr nicht mit meiner jungen Kuh gepflügt, so hättet ihr nicht mein Rätsel erraten. Und es kam über ihn der Geist Jahwe's, und er ging hinab nach Askalon, und erschlug von ihnen dreißig Männer, und nahm ihr Gewand, und gab die Feierkleider denen, die das Rätsel gelöst hatten. Und es entbrannte sein Zorn, und er ging hinauf in das Haus seines Vaters. Und das Weib Simsons wurde seinem Gesellen zu Teil, den er sich als Gesellen erwählet hatte. Simsons Kampf mit dem Löwen, Hochzeit und Rätsel.Simson ging hinab nach Thimnath; und er sah zu Thimnath ein Weib von den Töchtern der Philister. Und er ging hinauf, und sagte es seinem Vater, und seiner Mutter, indem er sprach: Ein Weib hab' ich gesehen zu Thimnath von den Töchtern der Philister. Nehmet mir sie also zum Weibe! Da sprach zu ihm sein Vater, und seine Mutter: Gibt es nicht unter den Töchtern deiner Brüder, und meinem ganzen Volke ein Weib, daß du hingehest, ein Weib zu nehmen von den Philistern, den Unbeschnittenen? Und Simson sprach zu seinem Vater: Diese nimm mir, denn sie ist recht in meinen Augen. Und sein Vater und seine Mutter wußten nicht, daß dies von Jahwe war, daß er Gelegenheit suchte gegen die Philister; denn zu derselben Zeit herrschten die Philister über Israel. Und Simson ging mit seinem Vater und seiner Mutter hinab nach Thimnath. Und als sie an die Weinberge von Thimnath kamen, siehe! da brüllte ein junger Löwe ihm entgegen. Und es kam über ihn der Geist Jahwe's, und er zerriß ihn, wie man ein Böckchen zerreißet, und er hatte nichts in seiner Hand. Aber er sagte seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. Und er ging hinab, und redete zu dem Weibe, und sie war recht in den Augen Simsons. Als er nun wieder nach einiger Zeit zurückkam, um sie zu nehmen; da ging er beiseite, um das Aas des Löwen zu sehen; und siehe! es war ein Bienenschwarm in dem Aase des Löwen, und Honig. Und er nahm ihn in seine Hand, und ging, und aß im Gehen; und er ging zu seinem Vater, und zu seiner Mutter, und gab ihnen, und sie aßen. Doch sagte er ihnen nicht, daß er den Honig aus dem Aase des Löwen genommen hätte. Und sein Vater ging hinab zu dem Weibe, und Simson bereitete daselbst ein Mahl; denn so pflegten die Jünglinge zutun. Und es geschah, wie sie ihn sahen, nahmen sie dreißig Gesellen, daß sie bei ihm wären. Und Simson sprach zu ihnen: Lasset mich euch ein Rätsel aufgeben; wenn ihr es mir löset in den sieben Tagen des Mahles, und es erratet; so will ich euch dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Und wenn ihr nicht vermöget, es mir zu lösen; so sollet ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Da sprachen sie zu ihm: Gib uns dein Rätsel auf, und laß es uns hören! Und er sprach zu ihnen: Vom Speisenden kam Speise, und vom Starken kam Süßigkeit. Aber sie vermochten nicht, das Rätsel zu lösen drei Tage lang. Und es geschah am siebenten Tage, da sprachen sie zum Weibe Simsons: Berede deinen Mann, daß er uns das Rätsel löse; sonst werden wir dich, und das Haus deines Vaters mit Feuer verbrennen. Habet ihr uns eingeladen, um euch unseres Besitztums zu bemächtigen? Ist's nicht so? Da weinte das Weib Simsons vor ihm, und sprach: Gewiß! du hassest mich, und hast mich nicht lieb. Ein Rätsel hast du gegeben den Söhnen meines Volkes, und mir hast du es nicht gesagt. Da sprach er zu ihr: Siehe! meinem Vater, und meiner Mutter hab' ich's nicht gesagt, und dir soll ich es sagen? Und sie weinte vor ihm die sieben Tage, welche sie das Mahl hatten. Und es geschah am siebenten Tage, da sagte er es ihr, weil sie sehr in ihn drang. Und sie sagte das Rätsel den Söhnen ihres Volkes. Nun sprachen zu ihm die Männer der Stadt, am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer als Honig? und was ist stärker als der Löwe? Da sprach er zu ihnen: Hättet ihr nicht mit meiner jungen Kuh gepflügt, so hättet ihr nicht mein Rätsel erraten. Und es kam über ihn der Geist Jahwe's, und er ging hinab nach Askalon, und erschlug von ihnen dreißig Männer, und nahm ihr Gewand, und gab die Feierkleider denen, die das Rätsel gelöst hatten. Und es entbrannte sein Zorn, und er ging hinauf in das Haus seines Vaters. Und das Weib Simsons wurde seinem Gesellen zu Teil, den er sich als Gesellen erwählet hatte. Simson zündet die Ernte der Philister an, kommt gefesselt in ihre Gewalt, zerreißt aber seine Bande, und schlägt die Philister mit einem Eselskinnbacken.Simsons Fall, Elend, und letzte Rache.Und Simson ging nach Gaza, und sah daselbst eine Hure, und ging zu ihr. Es wurde den Gazitern gesagt: Simson ist hierher gekommen. Da gingen sie herum, und lauerten auf ihn die ganze Nacht bei dem Tore der Stadt, und sie waren stille die ganze Nacht, und sprachen: Bis zum Anbruch des Morgens, da wollen wir ihn erwürgen. Und Simson lag bis zur Mitternacht; und um Mitternacht stand er auf, und ergriff die Türen des Stadttores samt den beiden Pfosten, und riß sie aus mit dem Riegel, und legte sie auf seine Schultern, und trug sie auf den Gipfel des Berges, welcher vor Hebron liegt. Und es geschah nach diesem, da liebte er ein Weib im Tale Sorek, und ihr Name war Delila. Und es gingen zu ihr hinauf die Fürsten der Philister, und sprachen zu ihr: Berede ihn, und siehe, worin seine große Stärke besteht, und wodurch wir seiner mächtig werden können, daß wir ihn binden und bezwingen; so wollen wir dir geben, Jeder tausendundeinhundert Sekel Silbers. Und Delila sprach zu Simson: Sage mir doch, worin deine große Stärke besteht, und wodurch kannst du gebunden und bezwungen werden? Und Simson sprach zu ihr: Wenn man mich bände mit sieben frischen Sehnen, welche nicht ausgetrocknet sind; so würde ich schwach sein, und würde sein wie ein anderer Mensch. Da brachten ihr die Fürsten der Philister sieben frische Sehnen, die nicht ausgetrocknet waren; und sie band ihn damit. Und es lauerte Einer, der bei ihr in der Kammer saß, und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Und er zerriß die sehnen, wie man einen Faden von Werg zerreißt, wann er das Feuer gerochen hat. Und seine Stärke wurde nicht bekannt. Da sprach Delila zu Simson: Siege! du hast mich hintergangen, und zu mir Lügen geredet. Sage mir doch jetzt, womit kann man dich binden? Und er sprach zu ihr: Wenn man mich bände mit neun Stricken, mit welchen noch keine Arbeit geschehen ist; so würde ich schwach sein, und würde sein wie ein anderer Mensch. Da nahm Delila neue Stricke, und band ihn damit, und sprach zu ihm: Philister über dir , Simson! und der, welcher lauerte, saß in der Kammer. Und er zerriß sie von seinen Armen, wie einen Faden. Da sprach Delila zu Simson: Bis jetzt hast du mich hintergangen, und Lügen zu mir geredet. Sage mir doch, womit kann man dich binden? Und er sprach zu ihr: Wenn du die sieben Haarschleifen meines Hauptes mit einem Flechtbande flöchtest, und mit einem Nagel anschlügest. Und sie sprach zu ihm: Philister über dir Simson! Und er wachte auf von seinem Schlafe, und riß den Nagel samt dem Geflechte und dem Flechtbande los. Da sprach sie zu ihm: Wie magst du sagen: „Ich liebe dich,“ da doch dein Herz nicht mit mir ist? Schon das dritte Mal hast du mich hintergangen, und mir nicht gesagt, worin deine große Stärke besteht. Und es geschah, als sie mit ihren Reden in ihn drang alle Tage, und ihm zusetzte; so wurde seine Seele ungeduldig bis zum Sterben. Und er eröffnete ihr sein ganzes Herz, und sprach zu ihr: Kein Scheermesser ist über mein Haupt gekommen, denn ein Nasiräer Gottes bin ich von Mutterleibe an. Wenn ich geschoren würde, so würde meine Stärke von mir weichen, und ich würde schwach sein, und würde sein wie jeder Mensch. Da nun Delila sah, daß er ihr sein ganzes Herz eröffnet hatte, sandte sie hin, und rief den Fürsten der Philister, und sprach: Kommet dieses Mal herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz eröffnet. Und es kamen zu ihr hinauf die Fürsten der Philister, und brachten das Silber mit in ihrer Hand. Und sie schläferte ihn ein auf ihrem Schoße, und rief dem Mann, und schor ihm die sieben Haarflechten seines Hauptes ab. Und sie begann ihn zu bezwingen, und seine Stärke war von ihm gewichen. Und sie sprach: Philister über dir, Simson! Und er erwachte von seinem Schlafe, und sprach: Ich will hinausgehen, wie sonst, und mich herausschütteln, und er wußte nicht, daß Jahwe von ihm gewichen war. Und die Philister ergriffen ihn, und stachen ihm die Augen aus, und brachten ihn nach Gaza, und banden ihn mit zwei Ketten. Und er mußte mahlen im Gefängnisse. Und das Haar seines Hauptes begann zu wachsen, nachdem es abgeschnitten war. Und die Fürsten der Philister versammelten sich, um ihrem Gott Dagon ein großes Opfer zu opfern, und zur Freude, und sprachen: Unser Gott hat uns Simson, unsern Feind, in unsere Hand gegeben! Und als das Volk ihn sah, priesen sie ihren Gott, und sprachen: Unser Gott hat uns unsern Feind in unsere Hand gegeben, und den, der unser Land verwüstete, und Viele von uns erschlug. Und es geschah, als ihr Herz fröhlich war, sprachen sie: Rufet Simson, daß er uns tanze. Und sie riefen Simson aus dem Gefängnisse, und er tanzte vor ihnen; und sie stellten ihn zwischen die Säulen. Und Simson sprach zu dem Knaben, der ihn an der Hand hielt: Laß mich, daß ich die Säulen fasse, auf welchen das Haus ruhet, um mich daran zu lehnen. Und das Haus war voll Männer und Weiber; und es waren daselbst alle Fürsten der Philister, und auf dem Dache waren gegen drei tausend Männer und Weiber, die sich an dem Tanzen Simsons ergötzten. Da rief Simson zu Jahwe, und sprach: Herr Jahwe! gedenke doch meiner, und stärke mich, daß ich doch dieses Mal für meine zwei Augen Eine Rache an den Philistern nehmen kann! Und Simson faßte die beiden Säulen in der Mitte, auf welchen das Haus ruhte, und worauf es gestützt war, mit der Rechten die eine, und mit der Linken die andere. Und Simson sprach: Es sterbe meine Seele mit den Philistern! Er bog mit Kraft, und das Haus fiel auf die Fürsten, und auf alles Volk, welches darin war, so daß der Toten mehr waren, die er bei seinem Tode tötete, als die, welche er bei seinem Leben getötet hatte. Da kamen herab seine Brüder, und das ganze Haus seines Vaters, und nahmen ihn, und brachten ihn hinauf, und begruben ihn zwischen Zora und zwischen Eschthaol in das Grab Manoahs, seines Vaters. Und er hatte zwanzig Jahre Israel gerichtet. Bilderdienst im Hause Micha's.Es war ein Mann auf dem Gebirge Ephraim, und sein Name war Micha. Und er sprach zu seiner Mutter: Die tausendundeinhundert Sekel Silbers, welche dir genommen worden sind, und worauf du einen Fluch gelegt, und ihn sogar vor meinen Ohren ausgesprochen hast, siehe! dies Silber ist bei mir, ich habe es genommen. Da sprach seine Mutter: Gesegnet sei mein Sohn von Jahwe! Und er gab die tausendundeinhundert Sekel Silbers seiner Mutter zurück. Und seine Mutter sprach: Ich habe dieses Silber Jahwe geweiht von meiner Hand für meinen Sohn, um ein geschnitztes und gegossenes Bild daraus zu machen; ich gebe es dir also zurück. Er gab also das Silber seiner Mutter zurück, und seine Mutter nahm zweihundert Sekel, und gab sie dem Goldschmiede, und er machte daraus ein geschnitztes und gegossenes Bild. Und es war in dem Hause Micha's. Und der Mann Micha machte sich ein Gotteshaus, und machte ein Ephod und Theraphim, und füllte Einem seiner Söhne die Hand, daß er sein Priester ward. In jenen Tagen war kein König in Israel; Jeder tat, was recht war in seinen Augen. Und es war ein Jüngling aus Bethlehem Juda, aus einem Geschlechte Juda's; und er war ein Levit, und wohnte daselbst als Fremdling. Und der Mann ging aus der Stadt, aus Bethlehem Juda, um als Fremdling zu wohnen, wo er einen Ort finden würde; und er kam, als er seine Reise machte, auf das Gebirge Ephraim, in das Haus Micha's. Und Micha sprach zu ihm: Wo kommst du her? Und er sprach zu ihm: Ein Levit bin ich von Bethlehem Juda, und ich gehe, um als Fremdling zu wohnen, wo ich einen Ort finden werde. Und Micha sprach zu ihm: Bleibe bei mir, und sei mir Vater und Priester! und ich will dir zehn Sekel Silbers jedes Jahr geben, und eine vollständige Kleidung, und deine Nahrung. Das ging der Levit ein. Und der Levit ließ sich's gefallen, bei dem Manne zu bleiben; und der Jüngling war wie Einer seiner Söhne. Und Micha füllte die Hand des Leviten, daß der Jüngling sein Priester ward; und er war in dem Hause Micha's. Und Micha sprach: Nun weiß ich, daß Jahwe mir Gutes tun wird, weil ich einen Leviten zum Priester habe. Die Daniter nehmen das Bild Micha's fort mit seinem Priester, und errichten einen Gottesdienst in Dan.In jenen Tagen war kein König in Israel, und in jenen Tagen suchte sich der Stamm Dan eine Besitzung zum Wohnen; denn es war ihm bis auf jenen Tag noch keine unter den Stämmen Israels durch das Loos zugefallen. Und die Söhne Dans schickten aus ihrem Geschlechte, von ihrer ganzen Anzahl, fünf Männer , tapfere Männer, von Zora und von Eschthaol aus, um das Land auszukundschaften, und auszuforschen, und sprachen zu ihnen: Gehet, forschet aus das Land! Und sie kamen auf das Gebirge Ephraim zum Hause Micha's, und blieben da die Nacht. Als sie im Hause Micha's waren, erkannten sie die Stimme des jungen Leviten, und gingen daselbst bei Seite, und sprachen zu ihm: Wer hat dich hierher gebracht? und was tust du hier? und was hast du hier? Und er sprach zu ihnen: So und so hat Micha gegen mich getan, er hat mich gedungen, daß ich ihm Priester sein sollte. Und sie sprachen zu ihm: Frage doch Gott, daß wir gewahren, ob's uns gelingen werde auf unserm Wege, den wir gehen? Und der Priester sprach zu ihnen: Gehet in Frieden! euer Weg, auf dem ihr gehet, gefällt Jahwe. Und es gingen die fünf Männer weiter, und kamen nach Laisch, und sahen, daß das Volk, das darin war, sicher wohnte , nach der Weise der Zidonier, ruhig und sicher; und das Niemand da war, welcher im Lande Unbill verübt, und die Herrschaft sich angemaßt hätte; und daß sie weit entfernt waren von den Zidoniern, und daß sie mit keinem Menschen etwas zu tun hatten. Und als sie zu ihren Brüdern nach Zora und Eschthaol kamen, da sprachen ihre Brüder zu ihnen: Was bringet ihr? Und sie sprachen: Auf! wir wollen wider sie hinaufziehen; denn wir haben das Land gesehen, und siehe! es ist sehr gut. Schweiget, und zögert nicht, zu gehen, um hinzukommen, und das Land in Besitz zu nehmen! Wann ihr dahin kommet, so kommet ihr zu einem sichern Volke; und das Land ist geräumig. Wahrlich! Gott hat es in eure Hand gegeben. Es ist ein Ort, wo kein Mangel ist an Allem, was auf Erden ist. Und es brachen von da auf aus dem Geschlechte der Daniter, von Zora und von Eschthaol sechshundert Mann, gerüstet mit Kriegsgeräten. Und sie zogen hinauf, und lagerten sich bei Kirjath-Jearim in Juda. Daher nannte man diesen Ort Mahane-Dan (d.h. das Lager Dans) bis auf diesen Tag, siehe! er ist hinter Kirjath- Jearim. Und sie zogen von da auf das Gebirge Ephraim, und kamen zu dem Hause Micha's. Und die fünf Männer, welche gegangen waren, um das Land Laisch auszukundschaften, huben an, und sprachen zu ihren Brüdern: Wisset ihr, daß in diesen Häusern ein Ephod und Theraphim sind, und ein geschnitztes und gegossenes Bild? Überleget daher, was ihr tun sollet! Und sie kehrten seitwärts dorthin, und gingen in das Haus des jungen Leviten, das Haus Micha's, und fragten ihn nach seinem Wohlbefinden. Und die sechshundert Mann, die gerüstet waren mit ihren Kriegsgeräten, blieben am Eingange des Tores stehen, welche nämlich von den Söhnen Dans waren. Und es gingen die fünf Männer, welche gegangen waren, um das Land auszukundschaften, hinauf, und kamen hin, und nahmen das Schnitzbild, und das Ephod, und die Theraphim, das gegossene Bild; und der Priester stellte sich an den Eingang des Tores zu den sechshundert Mann, die gerüstet waren mit Kriegsgeräten. Und jene gingen in das Haus Micha's, nahmen das Schnitzbild, das Ephod, und die Theraphim, und das gegossene Bild. Da sprach zu ihnen der Priester: Was machet ihr? Und sie sprachen: Schweige, lege deine Hand auf deinen Mund, und gehe mit uns, und sei uns Vater und Priester! Ist es wohl besser für dich, ein Priester in dem Hause eines einzigen Mannes zu sein, oder Priester zu sein in einem Stamme und Geschlechte in Israel? Da war das Herz des Priesters froh, und er nahm das Ephod, und die Theraphim, und das Schnitzbild, und ging mitten unter das Volk. Und sie wandten sich, und gingen; und sie ließen die Kinder, und die Herden, und die Kostbarkeiten vor sich her gehen. Sie waren schon ferne vom Hause Micha's, als die Männer, die in dem Häusern waren, welche bei dem Hause Micha's standen, zusammen gerufen wurden, und den Söhnen Dans nachsetzten, und den Söhnen Dans zuriefen. Diese wandten ihr Gesicht um, und sprachen zu Micha: Was ist dir, daß du mit einem gesammelten Haufen kommest? Und er sprach: Meine Götter, die ich gemacht, habet ihr genommen, und den Priester, und seid fortgegangen. Und was habe ich noch? warum saget ihr da zu mir: Was ist dir? Und es sprachen zu ihm die Söhne Dans: Laß deine Stimme nicht bei uns hören, damit nicht die erbitterten Männer über euch herfallen, und du dein Leben, und das Leben deines Hauses vernichtest! Und es zogen die Söhne Dans ihren Weg; und da Micha sah, daß sie stärker waren als er, so wandte er sich um, und kehrte zurück in sein Haus. Jene aber nahmen, was Micha gemacht hatte, und den Priester, der bei ihm gewesen war, und kamen nach Laisch, zu einem ruhigen und sichern Volke; und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und verbrannten die Stadt mit Feuer. Und Niemand rettete sie; denn sie war weit entfernt von Zidon, und hatte mit keinem Menschen etwas zu tun; und sie lag in dem Tale, daß bei Bethrehob ist. Und sie baueten die Stadt, und wohnten darin, und nannten den Namen der Stadt Dan, nach dem Namen Dans, ihres Vaters, der in Israel geboren war; jedoch früher war der Name der Stadt Laisch. Und es richteten sich die Söhne Dans das Schnitzbild auf; und Jonathan, der Sohn Gersoms, des Sohnes Manasse's, er und seine Söhne waren Priester in dem Stamme der Daniter, bis auf den Tag, da das Land in die Gefangenschaft geführt wurde. Und sie stellten sich das Schnitzbild Micha's auf, welches er gemacht hatte, die ganze Zeit, während das Haus Gottes zu Silo war. Die Einwohner von Gibea schänden das Weib eines durchreisenden Leviten zu Tode.Es geschah in jenen Tagen, als kein König in Israel war, da hielt sich ein Levit an den Grenzen des Gebirges Ephraim als Fremdling auf, und er nahm sich ein Nebenweib von Bethlehem Juda. Und sein Nebenweib hurte neben ihm, und ging von ihm in das Haus ihres Vaters nach Bethlehem in Juda, und blieb daselbst vier Monate. Und ihr Mann machte sich auf, und ging ihr nach, um ihr an's Herz zu reden, und sie zurückzuführen. Und sein Diener war bei ihm, und ein Paar Esel. Und sie führte ihn in das Haus ihres Vaters. Als ihn der Vater des Mädchens sah, ging er ihm freudig entgegen. Und sein Schwiegervater, der Vater des Mädchens, hielt ihn auf, und er blieb bei ihm drei Tage; und sie aßen und tranken, und übernachteten daselbst. Und es geschah am vierten Tage, da standen sie des Morgens frühe auf, und er stand auf um fortzugehen. Da sprach der Vater des Mädchens zu seinem Schwiegersohne: Labe dein Herz mit einem Bissen Brot, und dann gehet fort! Und sie setzten sich, und aßen beide miteinander, und tranken. Und der Vater des Mädchens sprach zu dem Manne: Laß dir's doch gefallen, und bleibe über Nacht, und laß dein Herz froh sein! Aber der Mann stand auf, und wollte gehen; da drang sein Schwiegervater in ihn, daß er noch einmal daselbst übernachtete. Und des Morgens, am fünften Tage, stand er frühe auf, um fortzugehen; da sprach der Vater des Mädchens: Labe doch dein Herz! Und sie zögerten, bis sich der Tag neigte; und sie aßen beide. Und der Mann stand auf um fortzugehen, er, und sein Nebenweib, und sein Diener; da sprach sein Schwiegervater, der Vater des Mädchens: Siehe! der Tag sinket, und es will Abend werden. Bleibet über Nacht! (Siehe der Tag neiget sich, bleib hier über Nacht,) und laß dein Herz fröhlich sein; und machet euch morgen frühe auf euern Weg, und gehe nach deinem Zelte. Aber der Mann wollte nicht über Nacht bleiben; und er stand auf, und ging, und kam bis vor Jebus, das ist Jerusalem, und bei ihm war ein Paar gesattelter Esel, auch sein Nebenweib war bei ihm. Sie waren bei Jebus und der Tag hatte sich sehr geneigt. Da sprach der Diener zu seinem Herrn: Gehe doch und laß uns einkehren in dieser Stadt der Jebusiter, und darin übernachten. Und es sprach zu ihm sein Herr: Wir wollen nicht in einer fremden Stadt einkehren, worin keine Söhne Israels sind; sondern wir wollen weiter gehen bis nach Gibea; und er sprach zu seinem Diener: Gehe, daß wir einen jener Orte noch erreichen, und entweder zu Gibea, oder zu Rama übernachten. Sie zogen also vorüber, und gingen fort; und die Sonne ging hinter ihnen bei Gibea, welches Benjamin gehört, unter. Und sie kehrten daselbst ein, und kamen hin um in Gibea zu übernachten. Da er hineingekommen, blieb er auf der Straße der Stadt; und Niemand wollte sie in's Haus zum Übernachten aufnehmen. Und siehe! ein alter Mann kam von seinem Geschäfte vom Felde des Abends; und der Mann war vom Gebirge Ephraim, und er wohnte als Fremder in Gibea; und die Einwohner des Ortes waren Benjaminiter. Und er erhob seine Augen, und sah den Reisenden auf der Straße der Stadt; und der alte Mann sprach: Wohin gehst du? und woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Wir reisen von Bethlehem Juda nach den Grenzen des Gebirges Ephraim, von dort bin ich; und ich war nach Bethlehem Juda gegangen, jetzt gehe ich nach dem Hause Jahwe's, und Niemand ist, der mich aufnehmen will in sein Haus. Und sowohl Stroh als Futter haben wir für unsere Esel, und auch Brot und Wein für mich, und für deine Magd, und für den Diener, der bei deinem Knechte ist; es mangelt uns an nichts. Da sprach der alte Mann: Friede sei mit dir! Wenigstens Alles, was dir mangelt, überlasse mir; nur auf der Straße übernachte nicht! Und er führte ihn in sein Haus, und gab den Eseln Futter; und sie wuschen ihre Füße, und aßen, und tranken. Als ihr Herz fröhlich war, siehe! da kamen Männer der Stadt, nichtswürdige Leute, umringten das Haus, stießen an die Türe, und sprachen zu dem Manne, dem Herrn des Hauses, dem Alten, und sagten: Bringe den Mann heraus, der in dein Haus gekommen, daß wir ihn erkennen! Da ging zu ihnen heraus der Mann, der Herr des Hauses, und sprach zu ihnen: Nicht doch, meine Brüder! tut doch das Böse nicht; nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen, verübt doch nicht an ihm diese Torheit! Siehe! meine Tochter, eine Jungfrau, und sein Nebenweib, die will ich herausführen; die schwächet, und tut ihnen, was gut ist in euern Augen; aber an diesem Manne tut nicht diese Torheit! Aber die Männer wollten nicht auf ihn hören. Da nahm der Mann sein Nebenweib, und führte sie zu ihnen hinaus. Und sie erkannten sie, und mißhandelten sie die ganze Nacht bis zum Morgen; und sie entließen sie, da die Morgenröte aufstieg. Und es kam das Weib, als der Morgen anbrach, und fiel vor der Türe des Hauses des Mannes nieder, bei dem ihr Herr war (und blieb daselbst liegen), bis es helle wurde. Als ihr Herr des Morgens aufstand, und die Türe des Hauses öffnete, und hinausging, um seines Weges zu gehen, siehe! da lag sein Nebenweib vor der Türe des Hauses, und ihre Hände auf der Schwelle. Und er sprach zu ihr: Steh' auf, wir wollen gehen! aber sie gab keine Antwort. Da nahm er sie auf den Esel; und der Mann machte sich auf, und ging nach seinem Orte. Als er nach Hause gekommen war, nahm er ein Messer, und faßte sein Nebenweib, und zerschnitt sie nach ihren Gebeinen in zwölf Stücke, und schickte sie in alle Grenzen Israels. Und es geschah, Jeder, der es sah, sprach: Nie ist so etwas geschehen, und nie gesehen worden seit dem Tage, da die Söhne Israels heraufgekommen sind aus dem Lande Ägypten, bis auf diesen Tag. Merket darauf, ratet, und sprechet! Strafkrieg der übrigen Stämme gegen Benjamin. Dieser Stamm wird fast ganz ausgerottet.Da zogen alle Söhne Israels aus, und die Gemeinde versammelte sich, wie Ein Mann, von Dan bis Beer-Scheba, und das Land Gilead, vor Jahwe zu Mizpa. Und es stellten sich ein die Anführer des ganzen Volkes, alle Stämme Israels in der Versammlung des Volkes Gottes, vierhunderttausend Mann zu Fuß, die das Schwert ziehen konnten. Und es hörten die Söhne Benjamins, daß die Söhne Israels hinaufgezogen wären nach Mizpa. Und die Söhne Israels sprachen: Saget, wie ist dies Böse geschehen? Da antwortete der Levit, der Mann des getöteten Weibes, und sprach: Ich kam mit meinem Nebenweibe nach Gibea, welches Benjamin gehöret, um zu übernachten. Da machten sich wider mich auf die Einwohner von Gibea, und umgaben gegen mich das Haus in der Nacht; mich dachten sie zu töten, und mein Nebenweib haben sie geschändet, daß sie starb. Da nahm ich mein Nebenweib, und zerschnitt sie in Stücke, und sandte sie in das ganze Land des Eigentums Israels; denn sie haben eine Schandtat und eine Torheit begangen in Israel. Siehe! ihr Alle seid Söhne Israels! gebet hier euer Wort, und euern Rat. Und es erhob sich das ganze Volk, wie Ein Mann, und sprach: Keiner gehe in sein Zelt, und Keiner kehre in sein Haus zurück. Und nun dies ist's, was wir tun wollen an Gibea. Lasset uns über sie losen. Und wir wollen zehn Mann von hundert nehmen, aus allen Stämmen Israels, und hundert von tausend, und tausend von zehntausend, daß sie Zehrung holen für das Volk, daß man, wenn sie kommen, an Gibea Benjamin tue ganz nach der Torheit, welche es begangen hat in Israel. Und es versammelten sich alle Männer Israels vor der Stadt, wie Ein Mann verbunden. Und die Stämme Israels sandten Männer an alle Geschlechter Benjamins, und sprachen: Was für Böses ist das, welches bei euch geschehen ist? Und nun gebet die Männer her, die nichtswürdigen Leute, die zu Gibea sind, daß wir sie töten, und das Böse wegschaffen aus Israel! Aber die Söhne Benjamins wollten nicht hören auf die Stimme ihrer Brüder, der Söhne Israels; sondern es versammelten sich die Söhne Benjamins aus den Städten nach Gibea, um auszuziehen zum Kriege gegen die Söhne Israels. Und die Söhne Benjamins ließen sich mustern an diesem Tage aus den Städten, sechs und zwanzig tausend Mann, die das Schwert ziehen konnten, ohne die Einwohner von Gibea, deren Gemusterte siebenhundert auserlesene Männer waren. Unter diesem ganzen Volke waren siebenhundert auserlesene Männer, deren rechte Hand ungeübt war; alle diese schleuderten Steine auf ein Haar, und fehlten nicht. Und die Männer von Israel wurden gemustert ohne Benjamin, vierhunderttausend Mann, welche das Schwert ziehen konnten, lauter streitbare Männer. Und sie machten sich auf, und zogen hinauf zum Hause Gottes, und fragten Gott. Und die Söhne Israels sprachen: Wer soll von uns zuerst zum Streit ziehen gegen die Söhne Benjamins? Und Jahwe sprach: Juda zuerst. Da machten sich die Söhne Israels am Morgen auf, und lagerten sich vor Gibea. Und die Männer Israels zogen aus zum Streit gegen Benjamin, und die Männer Israels stellten sich in Schlachtordnung vor Gibea. Und die Söhne Benjamins zogen aus Gibea, und streckten von Israel an diesem Tage zwei und zwanzig tausend Mann zu Boden. Aber das Volk der Männer Israels ermannte sich, und sie stellten sich wieder in Schlachtordnung an demselben Platze, wohin sie sich am ersten Tage gestellt hatten. Und die Söhne Israels zogen hinauf, und weinten vor Jahwe bis zum Abend, und fragten Jahwe, und sprachen: Sollen wir wieder hinziehen zum Streit wider die Söhne Benjamins, unsere Brüder? Und Jahwe sprach: Ziehet hinauf wider sie! Da rückten die Söhne Israels vor gegen die Söhne Benjamins am zweiten Tage; und die Söhne Benjamins zogen ihnen entgegen aus Gibea am zweiten Tage, und streckten von den Söhnen Israels noch acht zehn tausend Mann zu Boden, die alle das Schwert zogen. Da zogen alle Söhne Israels, und das ganze Volk hinauf, und kamen zum Hause Gottes, und weinten, und blieben daselbst vor Jahwe, und fasteten an diesem Tag bis zum Abend, und opferten Brandopfer, und Dankopfer vor Jahwe; und die Söhne Israels fragten Jahwe. (Denn dort war die Bundeslade Gottes in jenen Tagen; und Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, stand vor ihr in jenen Tagen.) Und sie sprachen: Sollen wir noch einmal ausziehen zum Streite gegen die Söhne Benjamins, unsere Brüder, oder sollen wir ablassen? Und Jahwe sprach: Ziehet hin! denn morgen will ich sie in eure Hand geben! Da legte Israel Hinterhalte gegen Gibea ringsumher. Und die Söhne Israels zogen gegen die Söhne Benjamins am dritten Tage, und stellten sich in Schlachtordnung vor Gibea, wie die vorigen Male. Und die Söhne Benjamins zogen aus, dem Volke entgegen, wurden von der Stadt abgeschnitten, und fingen an, zu erschlagen aus dem Volke, und zu verwunden, wie die vorigen Male, auf den Landstraßen, deren einen nach Bethel, und die andere nach Gibea hinauf führte auf dem Felde, ungefähr dreißig Mann aus Israel. Da sprachen die Söhne Benjamins: Sie sind geschlagen vor uns, wie das erste Mal! Die Söhne Israels aber sprachen: Wir wollen fliehen, und sie abschneiden von der Stadt auf die Landstraßen. Und alle Männer Israels machten sich auf von ihrem Orte, und stellten sich in Schlachtordnung bei Baal-Thamar. Und der Hinterhalt Israels brach hervor von seinem Orte, von der Höhle Gaba. Auch kamen von der Südseite von Gibea zehn tausend auserlesene Männer aus ganz Israel, und der Kampf wurde schwer; doch merkten sie nicht, daß das Verderben sie erreiche. Und Jahwe schlug Benjamin vor Israel; und die Söhne Israels streckten nieder von Benjamin an jenem Tage fünfundzwanzigtausendundeinhundert Mann, lauter solche, die das Schwert zogen. Und die Söhne Benjamins sahen, daß jene geschlagen waren, und die Männer Israels ließen Benjamin den Platz, weil sie sich verließen auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea gelegt hatten. Und der Hinterhalt brach eilends auf, und fiel in Gibea ein; und der Hinterhalt breitete sich aus, und schlug die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwertes. Und die Männer Israels hatten dem Hinterhalte dieses Zeichen gegeben: Laß, wann man sie hinausgelockt hat, einen großen Rauch aufsteigen aus der Stadt! Als nun die Männer Israels in der Schlacht flohen, fing Benjamin an, zu erschlagen und zu verwunden unter den Männern Israels, ungefähr dreißig Mann, indem sie sprachen: Wahrlich! sie sind geschlagen vor uns, wie in der ersten Schlacht. Jetzt begann der Brand aufzusteigen aus der Stadt in einer Rauchsäule; und Benjamin blickte rückwärts, und siehe! die ganze Stadt stieg auf gen Himmel. Da wandten sich die Männer Israels um, und die Männer Benjamins gerieten in Verwirrung denn sie sahen, daß das Verderben sie erreiche. Und sie wandten sich vor den Männern Israels auf den Weg nach der Wüste; aber der Kampf verfolgte sie; auch die, welche aus den Städten kamen, machten sie nieder in ihrer Mitte. Sie umringten Benjamin, setzten ihm nach, traten ihn nieder ohne Mühe bis vor Gibea gegen Sonnenaufgang. Und es fielen von Benjamin acht zehn tausend Mann, lauter tapfere Männer. Und sie wandten sich und flohen nach der Wüste zu dem Felsen Rimmon; aber jene hielten noch eine Nachlese von ihnen auf den Landstraßen fünf tausend Mann, und setzten ihnen nach bis Gideon, und erschlugen von ihnen zwei tausend Mann. Und die Gesamtzahl der Gefallenen von Benjamin an jenem Tage betrug fünf und zwanzig tausend Mann, welche das Schwert zogen, lauter tapfere Männer. Und es wandten sich, und flohen nach der Wüste zu dem Felsen Rimmon sechshundert Mann, und blieben auf dem Felsen Rimmon vier Monate. Und die Männer Israels kehrten um zu den Städten Benjamins, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes in den Städten, Menschen, Vieh und Alles, was sich fand; und alle Städte, die sich fanden steckten sie in Brand. Reue der Israeliten; sie suchen den Stamm Benjamin vor dem Untergang zu retten.Und die Männer Israels hatten geschworen in Mizpa und gesagt: Kein Mann von uns soll seine Tochter einem Benjaminiter zum Weibe geben. Und das Volk ging zum Hause Gottes, und sie blieben daselbst bis zum Abend vor Gott, und erhoben ihre Stimme, und weinten sehr; und sprachen: Warum, Jahwe, Gott Israels! ist dies geschehen in Israel, daß heute von Israel Ein Stamm vermißt wird? Und es geschah am andern Tage, da machte sich das Volk früh auf, und sie bauten daselbst einen Altar, und opferten Brandopfer und Dankopfer. Und es sprachen die Söhne Israels: Wer ist's, der nicht heraufgekommen ist in die Versammlung von allen Stämmen Israels vor Jahwe? Denn es war ein großer Schwur geschehen dem, welcher nicht heraufgekommen war vor Jahwe nach Mizpa, indem man gesagt hatte: Er soll getötet werden. Und die Söhne Israels hatten Reue wegen Benjamins, ihres Bruders, und sprachen: Ausgerottet ist jetzt Ein Stamm von Israel. Was sollen wir mit denen machen, die noch übrig sind, rücksichtlich der Weiber? denn wir haben geschworen bei Jahwe, daß wir ihnen von unsern Töchtern keine zu Weibern geben wollen. Da sprachen sie: Wo ist Einer von den Stämmen Israels, der nicht herauf gekommen ist vor Jahwe nach Mizpa? Und siehe! es war Niemand aus Jabesch Gilead zum Lager in die Versammlung gekommen. Und man musterte das Volk, und sieh! es war Niemand da von den Einwohnern von Jabesch Gilead. Da schickte die Gemeinde dorthin zwölf tausend tapfere Männer, und sie geboten ihnen, und sprachen: Gehet und schlaget die Einwohner von Jabesch Gilead mit der Schärfe des Schwertes, nebst Weibern und Kindern; und dies ist's, was ihr tun sollet: Alle Männlichen, und alle Weiblichen, welche männlichen Beischlaf erfahren haben, sollet ihr der gottverschwornen Vertilgung hingegen. Und sie fanden unter den Einwohnern von Jabesch Gilead vierhundert Jungfrauen, die noch keinen Mann durch männlichen Beischlaf erkannt hatten. Und sie brachten diese in das Lager bei Silo, das im Lande Kanaan ist. Da sandte die ganze Gemeinde hin, und redete zu den Söhnen Benjamins, die auf dem Felsen Rimmon waren, und verkündigten ihnen Frieden. Und Benjamin kehrte zurück zu derselben Zeit; und sie gaben ihnen die Weiber, die sie am Leben gelassen hatten, von den Weibern aus Jabesch Gilead; aber sie fanden für sie nicht eben so viel. Und das Volk hatte Reue über Benjamin, daß Jahwe einen Riß gemacht hatte in den Stämmen Israels. Da sprachen die Ältesten der Gemeinde: Was sollen wir mit denen machen, die noch übrig sind, rücksichtlich der Weiber? denn die Weiber von Benjamin sind vertilgt. Und sie sprachen: Das Erbteil der Entronnenen gehört Benjamin, und es darf nicht ausgetilgt werden ein Stamm von Israel. Aber wir können ihnen keine Weiber geben von unsern Töchtern; denn die Söhne Israels haben geschworen, und gesagt: Verflucht sei, wer ein Weib gibt einem Benjaminiter! Und sie sprachen: Siehe! ein Fest Jahwe's ist in Silo von Jahr zu Jahr (welches nördlich von Bethel liegt, gegen Sonnenaufgang von der Landstraße, die von Bethel nach Sichem führt, und südlich von Lebona). Und sie geboten den Söhnen Benjamins, und sprachen: Gehet und lauert in den Weinbergen, und Schauet, und siehe! wann die Töchter Silo's herausgehen zum Tanze in Reigen; so kommet hervor aus den Weinbergen, und raubet euch Jeder sein Weib von den Töchtern Silo's; und gehet in's Land Benjamin. Und es soll geschehen, wann ihre Väter, oder ihre Brüder kommen, um vor uns zu rechten; so wollen wir zu ihnen sagen: Habet unsertwegen Erbarmen mit ihnen! denn wir bekamen nicht für Jeden sein Weib im Kriege. Ihr habet sie ihnen ja nicht gegeben; sonst hättet ihr euch verschuldet. Da machten es so die Söhne Benjamins, und nahmen Weiber nach ihrer Zahl von den Tänzerinnen, die sie raubten; und sie gingen, und kehrten zurück in ihr Erbeigentum, und baueten die Städte, und wohnten darin. Und die Söhne Israels gingen alsdann von dannen, ein Jeder zu seinem Stamm, und zu seinem Geschlechte, und sie gingen von dannen, Jeder in sein Erbteil. In jenen Tagen war kein König in Israel; Jeder tat, was recht war in seinen Augen. Elimelech aus Bethlehem wandert, wegen einer Hungersnot, mit seinem Weibe und seinen beiden Söhnen in das Land der Moabiter aus. Er stirbt daselbst; auch seine Söhne, die Moabiterinnen geheiratet hatten, sterben. Sein Weib kehrt mit Ruth, einer ihrer beiden Schwiegertöchter, nach Bethlehem zurück.Es geschah in den Tagen, als die Richter herrschten, da entstand eine Hungersnot im Lande; und es zog ein Mann aus Bethlehem Juda fort, um in den Gefilden Moabs als Fremdling sich aufzuhalten, er und sein Weib, und seine zwei Söhne. Und der Name des Mannes war Elimelech, und der Name seines Weibes Naomi, und der Name seiner zwei Söhne Mahlon, und Chiljon, Ephrathiter, aus Bethlehem Juda; und sie kamen in die Gefilde Moabs, und blieben daselbst. Und Elimelech, der Mann Naomi's, starb, und es blieb übrig sie, und ihre zwei Söhne. Diese nahmen sich moabitische Weiber; der Name der einen war Orpha, und der Name der andern Ruth, und sie wohnten daselbst bei zehn Jahren. Da starben auch diese Beiden, Mahlon und Chiljon; und es blieb übrig das Weib von ihren zwei Kindern und von ihrem Mann. Nun machte sie sich auf, sie und ihre Schwiegertöchter, und kehrte zurück aus den Gefilden Moabs; denn sie hatte im Gefilde Moabs gehört, daß Jahwe sein Volk heimgesucht, und ihnen Brot gegeben hätte. Und sie zog aus von dem Orte, wo sie war, und ihre zwei Schwiegertöchter mit ihr; und sie gingen auf den Weg, um in's Land Juda zurückzukehren. Und Naomi sprach zu ihren zwei Schwiegertöchtern: Gehet wieder zurück, Jede in's Haus ihrer Mutter! Möge Jahwe euch Barmherzigkeit erweisen, wie ihr den Verstorbenen, und mir erwiesen habet! Möge Jahwe euch verleihen, daß ihr eine Ruhestätte findet, Jede in dem Hause ihres Mannes. Und sie küßte sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten, und sprachen zu ihr: Nein! mit dir wollen wir kehren zu deinem Volke! Und Naomi sprach: Kehret zurück, meine Töchter! warum sollet ihr mit mir gehen? Werde ich wohl noch Söhne haben in meinem Mutterleibe, daß sie eure Männer werden könnten. Kehret zurück, meine Töchter! gehet; denn ich bin zu alt, um noch einen Mann zu erhalten. Wenn ich auch spräche: Ich habe Hoffnung; wenn ich auch diese Nacht noch einen Mann erhielte, ja wenn ich auch Söhne gebären würde; wolltet ihr deshalb warten, bis sie groß wären? wolltet ihr deshalb euch einschließen, und keinen Mann nehmen? Nein, meine Töchter! denn ich bin viel betrübter, als ihr; denn die Hand Jahwe's ist wider mich ausgegangen. Da erhoben sie ihre Stimme, und weinten noch mehr, und Orpha küßte ihre Schwiegermutter, aber Ruth hing an ihr. Da sprach sie: Siehe! deine Schwägerin ist zurückgekehrt zu ihrem Volke, und zu ihren Göttern. Kehre zurück, deiner Schwägerin nach! Aber Ruth sprach: Dringe nicht in mich, dich zu verlassen, und zurückzukehren von dir weg; gewiß! wohin du gehst, da gehe ich hin; und wo du bleibst, da bleibe ich; dein Volk ist mein Volk, und deine Götter sind meine Götter. Wo du stirbst, will ich sterben, und dort will ich begraben werden; Jahwe tue mir dieses oder jenes; fürwahr! der Tod soll nur trennen zwischen mir, und zwischen dir. Da sah sie, daß sie darauf beharrte, mit ihr zu gehen, und ließ es ab, ihr zu zureden. Es gingen also die Beiden, bis sie nach Bethlehem kamen. Und es geschah, als sie nach Bethlehem kamen, da geriet die ganze Stadt über sie in Bewegung, und man sprach: Ist das Naomi? Sie aber sprach zu ihnen: Nennet mich nicht Naomi (d.h. meine Huld), nennet mich Mara (d.h. die Betrübte); denn der Allmächtige hat mich sehr betrübt. In Fülle ging ich, und leer hat Jahwe mich zurückgeführt; warum nennet ihr mich Naomi, da Jahwe wider mich gezeugt, und der Allmächtige mir Leid angetan hat? So kehrte Naomi zurück, und Ruth, die Moabiterin, ihre Schwiegertochter mit ihr, die aus den Gefilden Moabs mitging; und sie kamen nach Bethlehem im Anfang der Gerstenernte. Ruth geht auf das Feld, um Ähren zu lesen, kommt zufällig auf den Acker ihres Verwandten Boas, wird von ihm freundlich behandelt, und erhält die Erlaubnis, während der ganzen Ernte nur auf seinen Feldern zu lesen.Und Naomi hatte einen Anverwandten ihres Mannes, einen reichen Mann, aus dem Geschlechte Elimelechs, und sein Name war Boas. Und Ruth, die Moabiterin, sprach zu Naomi: Laß mich doch auf's Feld gehen, daß ich Ähren lese hinter dem, in dessen Augen ich Gnade finde; und sie sprach zu ihr: Gehe, meine Tochter! Da ging sie, und kam hin, und sammelte auf dem Felde hinter den Schnittern her. Es traf sich aber gerade, daß das Stück Land Boas gehörte, der aus dem Geschlechte Elimelechs war. Und siehe! Boas kam von Bethlehem, und sprach zu den Schnittern: Jahwe sei mit euch! und sie sprachen zu ihm: Jahwe segne dich! Und Boas sprach zu seinem Knechte, der über die Schnitter aufgestellt war: Wem gehört dieses Mädchen? Und der Knecht, der über die Schnitter aufgestellt war, antwortete und sprach: Es ist ein moabitisches Mädchen, welche mit Naomi gekommen ist von den Gefilden Moabs. Und sie sprach: Laß mich doch lesen, und einsammeln bei den Garben, hinter den Schnittern! und sie kam, und stand seit dem Morgen bis jetzt. Sie sitzt wenig zu Hause. Da sprach Boas zu Ruth: Hörest du, meine Tochter! gehe nicht, um zu lesen, auf ein anderes Feld, und gehe nicht von hier fort, sondern halte dich zu meinen Mägden. Deine Augen seien auf das Feld gerichtet, wo sie schneiden, und gehe ihnen nach! Ich habe meinen Knechten geboten, dich nicht anzutasten; und hast du Durst, so gehe hin zu den Gefäßen, und trinke von dem, was die Knechte schöpfen. Da fiel sie auf ihr Angesicht, und beugte sich zur Erde, und sprach zu ihm: Warum habe ich Gnade gefunden vor deinen Augen, daß du mich ansiehst, da ich doch eine Fremde bin? Und Boas antwortete und sprach zu ihr: Es ist mir Alles gesagt worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast, nach dem Tode deines Mannes; daß du deinen Vater, und deine Mutter, und dein Geburtsland verlassen hast, und zu einem Volke gegangen bist, das du früher nicht kanntest. Möge Jahwe dir dein Tun vergelten, und möge dein Lohn vollkommen sein von Jahwe, dem Gott Israels, unter dessen Flügeln Schutz zu suchen du gekommen bist! Und sie sprach: Laß mich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr! denn du hast mich getröstet, und an's Herz deiner Magd geredet, da ich doch nicht bin, wie Eine deiner Mägde. Und Boas sprach zu ihr zur Zeit des Essens: Komm hierher, und iß von dem Brote, und tunke deinen Bissen in den Essig! Und sie setzte sich zur Seite der Schnitter; und er reichte ihr geröstete Körner; und sie aß, und wurde satt, und ließ übrig. Und sie stand auf um zu lesen; und Boas gebot seinen Knechten, und sprach: Auch zwischen den Garben mag sie lesen, und ihr sollet sie nicht beschämen. Ja selbst aus den Garben dürfet ihr für sie herausziehen, und es liegen lassen, daß sie es lese; und ihr sollet sie nicht schelten. Sie las also auf dem Felde bis zum Abend; da klopfte sie aus, was sie gelesen hatte, und es war ein Epha Gerste. Und sie nahm es, und ging in die Stadt; und ihre Schwiegermutter sah, was sie gelesen hatte; dann holte sie hervor, und gab ihr, was sie übrig gelassen, nachdem sie sich satt gegessen hatte. Und es sprach zu ihr ihre Schwiegermutter: Wo hast du heute gelesen? und wo hast du gearbeitet? Gesegnet sei, der dich angesehen hat! Und sie sagte ihrer Schwiegermutter, bei wem sie gearbeitet hatte, und sprach: Der Name des Mannes, bei dem ich heute gearbeitet habe, ist Boas. Da sprach Naomi zu ihrer Schwiegertochter: Gesegnet sei er von Jahwe, daß er seine Barmherzigkeit nicht aufgegeben hat gegen die Lebenden und Toten. Und Naomi sprach zu ihr: Der Mann ist mit uns verwandt, er ist Einer unserer Löser. Und Ruth, die Moabiterin, sprach: Ja, er hat auch zu mir gesagt: Halte dich zu meinen Knechten, bis sie mit meiner ganzen Ernte fertig sind. Da sprach Naomi zu Ruth, ihrer Schwiegertochter: Das ist gut, meine Tochter! Ja gehe mit seinen Mägden hinaus, daß man dich nicht antaste auf einem andern Felde. Und sie hielt sich zu den Mägden des Boas beim Lesen, bis die Gerstenernte und die Weizenernte vorbei war, und wohnte bei ihrer Schwiegermutter. Auf Anraten ihrer Schwiegermutter verlangt Ruth von Boas die Pflicht. Dieser verspricht sie ihr auch, falls sie nicht ein näherer Anverwandter heiraten werde. Ruth erhält von Boas das Versprechen zur Ehe.Und Naomi, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr: Meine Tochter! sollte ich dir nicht eine Ruhestätte suchen, daß es dir wohl wäre? Und nun, ist nicht Boas, bei dessen Mägden du gewesen bist, unser Anverwandter? Siehe! er wurfelt diese Nacht die Gerste auf der Tenne? Wasche und salbe dich also, und lege deine besten Kleider an; und gehe hinab zur Tenne, gib dich aber dem Manne nicht zu erkennen, bis er fertig ist mit Essen und Trinken. Und wann er sich schlafen leget, so merke den Platz, wohin er sich leget; dann gehe hin, und decke auf bei seinen Füßen, und lege dich nieder; und er wird dir sagen, was du tun sollst. Und sie sprach zu ihr: Alles, was du zu mir sagest, will ich tun. Sie ging also hinab zur Tenne, und machte Alles so, wie es ihre Schwiegermutter geboten hatte. Und Boas aß und trank, und sein Herz war fröhlich, und er ging hin, sich schlafen zu legen am Ende des Getreidehaufens. Und sie ging leise hin, und deckte auf bei seinen Füßen, und legte sich nieder. Und es geschah in der Mitte der Nacht, da erschrak der Mann, und beugte sich hin, und siehe! ein Weib lag zu seinen Füßen. Und er sprach: Wer bist du? und sie sprach: Ich bin Ruth, deine Magd. Breite deine Flügel über deine Magd, denn du bist ein Löser. Da sprach er: Gesegnet seiest du von Jahwe, meine Tochter! du hast große Barmherzigkeit bewiesen, die letzte noch größer, als die erste, daß du nicht den Jünglingen nachliefest, weder den armen, noch den reichen. Nun denn, meine Tochter! fürchte dich nicht; Alles, was du sagtest, will ich dir tun; denn die ganze Stadt meines Volkes weiß, daß du ein tugendhaftes Weib bist. Und nun, ja wirklich, ja wahrlich! ein Löser bin ich, doch ist ein näherer Löser da, als ich. Bleibe die Nacht hier, und morgen, wenn er dich lösen will, gut! so mag er dich lösen; wenn er aber nicht Lust hat, dich zu lösen, so löse ich dich, so wahr Jahwe lebt! Bleibe liegen bis zum Morgen. Und sie blieb zu seinen Füßen liegen bis zum Morgen; und sie stand auf, ehe noch Einer den Andern erkennen konnte, denn er sprach: Man soll nicht wissen, daß ein Weib auf die Tenne gekommen ist. Und er sprach: Gib den Mantel her, den du anhast, und halte ihn. Und er maß ihr sechs Maß Gerste, und legte sie ihr auf, und sie ging in die Stadt. Und als sie zu ihrer Schwiegermutter kam, sprach diese: Was ist's mit dir, meine Tochter? Und sie sagte ihr Alles, was ihr der Mann getan hatte. Und sie sprach: Diese sechs Maß Gerste hat er mir gegeben, indem er zu mir sprach: Du sollst nicht leer zu deiner Schwiegermutter kommen. Da sprach sie: Bleibe, meine Tochter! bis du weißt, wie die Sache ausfällt; denn der Mann wird nicht ruhen, bis er die Sache heute abgemacht hat. Der nähere Anverwandte verzichtet auf sein Recht, die Ruth zu heiraten. Boas heiratet sie daher, und zeuget Obed, den Großvater Davids, mit ihr.Und Boas ging hinauf zu dem Tore, und setzte sich daselbst; und siehe! es ging der Löser vorüber, von dem Boas geredet hatte, und er sprach: Tritt doch her, und setze dich, mein Lieber! und er trat hin und setzte sich. Und er nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt, und sprach: Setzet euch hierher! und sie setzten sich. Und er sprach zum Löser: Das Stück Feld, welches unserm Bruder Elimelech gehörte, will Naomi verkaufen, die aus dem Gefilde Moabs zurückgekehrt ist. Und ich sprach: Ich will es deinen Ohren offenbaren, und sagen: Kaufe es in Gegenwart derer, die hier sitzen, und in Gegenwart der Ältesten meines Volkes! Wenn du es lösen willst, so löse es; wenn du es aber nicht lösen willst, so sage es mir, daß ich es weiß. Denn außer dir ist Niemand mehr da zum Lösen, sondern ich folge nach dir. Und er sprach: Ich will's lösen. Und Boas sprach: An dem Tage, da du das Feld kaufest aus der Hand Naomi's, und von Ruth, der Moabiterin, dem Weibe des Verstorbenen, kaufest du es, um dem Verstorbenen einen Namen zu erwecken auf seinem Erbeigentume. Da sprach der Löser: Ich kann es nicht für mich lösen, damit ich nicht mein Erbeigentum zu Grunde gehen lasse. Löse du für dich, was ich zu lösen habe, denn ich kann es nicht lösen. Wenn man vor Zeiten in Israel bei der Lösung, und bei dem Tausche, irgendeinen Handel bestätigen wollte, so geschah Folgendes: Es zog der Eine seinen Schuh aus, und gab ihn dem Andern; und dies war das Zeugnis in Israel. Also sprach der Löser zu Boas: Kaufe es dir, und zog seinen Schuh aus. Da sprach Boas zu den Ältesten, und zum ganzen Volke: Ihr seid heute Zeugen, daß ich Alles kaufe, was Elimelech gehörte, und Alles, was Chiljon und Mahlon gehörte, aus der Hand Naomi's. Und auch Ruth, die Moabiterin, das Weib Mahlons, kaufe ich mir zum Weibe, um dem Verstorbenen einen Namen zu erwecken auf seinem Erbeigentume, daß der Name des Verstorbenen nicht ausgerottet werde aus seinen Brüdern, und aus dem Tore seines Ortes. Ihr seid heute Zeugen! Und das ganze Volk, das im Tore war, und die Ältesten sprachen: Wir sind Zeugen! Möge Jahwe das Weib, das in dein Haus kommt, machen wie Rahel und wie Lea, welche zwei das Haus Israels gebauet haben; und mögest du reich werden in Ephrata, und einen Namen bekommen in Bethlehem! Und möge dein Haus werden, wie das Haus Pherez, welchen Thamar dem Juda gebar, von dem Samen, den Jahwe dir von diesem Mädchen geben wird. Also nahm Boas die Ruth, und sie wurde sein Weib; und er wohnte ihr bei, und Jahwe verlieh ihr, daß sie schwanger wurde, und einen Sohn gebar. Da sprachen die Weiber zu Naomi: Gepriesen sei Jahwe, der dir es heute nicht an einem Löser fehlen ließ, und sein Name werde genannt in Israel! Und er wird dir deine Seele erquicken, und dein Alter versorgen; denn deine Schwiegertochter, die dich liebet, hat ihn geboren; sie ist dir besser, als sieben Söhne. Und Naomi nahm den Knaben, und legte ihn auf ihren Schoß, und wurde seine Wärterin. Und die Nachbarinnen gaben ihm einen Namen, und sprachen: Ein Sohn ist der Naomi geboren! und nannten seinen Namen Obed (d.h. Diener); dieser ist der Vater Isai's, des Vaters Davids. Und dies sind die Geschlechter des Pherez: Pherez zeugte Hezron; und Hezron zeugte Ram; und Ram zeugte Amminadab; und Amminadab zeugte Nahson; und Nahson zeugte Salmon; und Salmon zeugte Boas; und Boas zeugte Obed; und Obed zeugte Isai, und Isai zeugte David. Elkana hatte zwei Weiber, Hanna und Peninna, wovon die erstere unfruchtbar war. Er ging jedes Jahr mit ihnen nach Silo zum Hause Gottes, um zu opfern. Einst betete hier Hanna zu Gott um einen Sohn; sie wurde schwanger und gebar einen, und nannte ihn Samuel, und weihte ihn dem Herrn.Es war ein Mann von Ramathaim-Zophim, vom Gebirge Ephraim, und sein Name war Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihu's, des Sohnes Thohu's, des Sohnes Zuphs, des Ephratiters. Und er hatte zwei Weiber; der Name der Einen war Hanna, und der Name der Andern Peninna. Und Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kinder. Dieser Mann ging hinauf von seiner Stadt von Jahr zu Jahr, um in Silo Jahwe, des Weltalls Gott, anzubeten, und ihm zu opfern. Und daselbst waren Heli's beide Söhne, Hophni und Pinehas, Priester Jahwe's. Und es geschah eines Tages, als Elkana opferte, da gab er Peninna, seinem Weibe, und allen ihren Söhnen, und ihren Töchtern Teile; Hanna aber gab er einen doppelten Teil; denn Hanna hatte er lieb, aber Jahwe hatte ihren Mutterleib verschlossen. Und es kränkte sie ihre Nebenbuhlerin gar sehr, um sie zu reizen, weil Jahwe ihren Mutterleib verschlossen hatte. Und sie tat so von Jahr zu Jahr. So oft sie hinaufgingen zum Hause Jahwe's, so kränkte sie dieselbe, und sie weinte , und aß nicht. Und es sprach zu ihr Elkana, ihr Mann: Hanna! warum weinest du? und warum ißt du nicht? und warum ist dein Herz bekümmert? bin ich dir nicht lieber, als zehn Söhne? Und Hanna stand auf nach dem Essen zu Silo, und nach dem Trinken. Und Heli, der Priester, saß auf dem Stuhle an dem Türpfosten des Tempels Jahwe's. Und sie war betrübt in der Seele, und betete zu Jahwe, und weinte sehr; Und tat ein Gelübde, und sprach: Jahwe, des Weltalls Gott! wenn du das Elend deiner Magd ansiehst, und mein gedenkest, und deiner Magd nicht vergißt, und deiner Magd Mannes-Samen gibst; so will ich ihn Jahwe geben alle Tage seines Lebens; und kein Schermesser soll über sein Haupt kommen. Und es geschah, da sie lange betete vor Jahwe, so gab Heli acht auf ihren Mund. Und Hanna redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, aber ihre Stimme hörte man nicht; und Heli hielt sie für trunken. Und Heli sprach zu ihr: Wie lange willst du trunken sein? tue deinen Wein wieder von dir! Da antwortete Hanna, und sprach: Nein, mein Herr! ich bin ein schwermütiges Weib; ich habe weder Wein, noch berauschendes Getränk getrunken; sondern ich habe mein Herz vor Jahwe ausgegossen. Halte nicht deine Magd für eine Nichtswürdige; denn wegen der Menge meines Kummers und meines Grames habe ich bis jetzt geredet. Und es antwortete Heli, und sprach: Gehe hin in Frieden, der Gott Israels wird deine Bitte gewähren, um die du ihn gebeten hast. Und sie sprach: Möge deine Magd Gnade finden in deinen Augen! Und das Weib ging ihres Weges, und sie aß, und ihr Gesicht war nicht mehr (wie vorhin). Und des Morgens machten sie sich früh auf, und beteten vor Jahwe, und kehrten zurück, und kamen in ihr Haus nach Rama. Und Elkana erkannte Hanna, sein Weib, und Jahwe gedachte ihrer. Und es geschah im Laufe des Jahres, da wurde Hanna schwanger, und gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Samuel (d.h. von Gott erbeten), denn von Jahwe hab' ich ihn erbeten. Und es ging der Mann Elkana hinauf mit seinem ganzen Hause, um Jahwe sein jährliches Opfer zu bringen, und sein Gelübde. Hanna aber ging nicht hinauf; denn sie sprach zu ihrem Manne: Bis der Knabe entwöhnet ist, dann will ich ihn hinbringen, daß er erscheine vor Jahwe, und da bleibe auf immer. Da sprach zu ihr Elkana, ihr Mann: Tue, was gut ist in deinen Augen; bleibe, bis du ihn entwöhnet hast; aber Jahwe möge bestätigen sein Wort! So blieb das Weib, und säugte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnte. Und nachdem sie ihn entwöhnet hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf, nebst drei Stieren, und einem Epha Mehl, und einem Schlauche Wein; und brachte ihn in das Haus Jahwe's zu Silo. Und der Knabe war noch klein. Und sie schlachteten den Stier, und brachten den Knaben zu Heli. Und sie sprach: Ach, mein Herr! ich bin das Weib, das hier bei dir stand, und zu Jahwe betete. Um diesen Knaben betete ich, und Jahwe hat mir meine Bitte gewähret, um die ich ihn bat. So will auch ich Jahwe ihn gewähren für alle Tage, ihn, der von Jahwe gewähret worden. Und sie beteten daselbst zu Jahwe. Lobgesang der Hanna bei Darbringung ihres Sohnes in das Haus Gottes zu Heli, dem Priester. Sündhaftes Betragen der Söhne Heli's, Samuel verrichtet den Dienst im Hause des Herrn, und macht sich wohlgefällig vor Gott und den Menschen. Heli wird angekündigt, daß, wegen der Sünden seiner Söhne, seinem Hause das Priestertum genommen werde.Und Hanna betete, und sprach: Froh ist mein Herz durch Jahwe, hoch ist mein Horn durch Jahwe, weit ist mein Mund über meine Feinde, denn ich freue mich deiner Hilfe. Keiner ist heilig, wie Jahwe, ja, Keiner außer dir, und kein Fels ist wie unser Gott. Großprahlet nicht in stolzem Übermut, noch gehe freches aus eurem Munde; denn ein Gott des Wissens ist Jahwe, gewogen werden von ihm die Taten. Der Helden Bogen sind zerbrochen, und die Gefallenen umgürten sich mit Kraft! Die Satten verdingen sich um Brot, und die Hungrigen, sie feiern. Die Kinderlose, sie gebiert siebenmal; und die viele Kinder hat, welket hin! Jahwe tötet, und belebet, er führt in's Totenreich hinab, und führt herauf. Jahwe macht arm, und macht reich; erniedrigt, und erhöht. Er hebt aus dem Staub' empor den Schwachen; und aus dem Kot' erhöhet er den Darbenden. Er setzet neben Fürsten ihn, und den Sitz der Ehre gibt er erblich ihnen! Denn Jahwe gehören die Festen der Erde; er hat gesetzt auf sie die Welt! Die Schritte seiner Treuen bewahret er; und die Frevler kommen um in Finsternis; denn nicht durch Stärke siegt der Mensch. Jahwe! zerbrochen werden, die mit ihm hadern, über ihnen donnert er im Himmel. Jahwe richtet der Erde Grenzen; er gibt Stärke seinem König, und erhöhet das Horn seines Gesalbten. Nun ging Elkana nach Rama in sein Haus, und der Knabe ward Diener Jahwe's vor Heli, dem Priester. Und die Söhne Heli's waren Nichtswürdige; sie wollten nichts von Jahwe wissen, noch von dem Rechte der Priester gegen das Volk. So oft Jemand ein Schlachtopfer brachte, kam der Diener des Priesters, wann das Fleisch kochte, mit einer dreizackigen Gabel in der Hand, und stieß in den Kessel, oder Topf, oder Hafen, oder Tiegel; Alles, was er mit der Gabel heraushob, nahm der Priester. So taten sie ganz Israel, das dahin nach Silo kam. Sogar ehe sie das Fett anzündeten, kam der Diener des Priesters, und sprach zu dem Manne, der opferte: Gib Fleisch zum Braten für den Priester! denn er will kein gekochtes Fleisch von dir nehmen, sondern rohes. Wenn der Mann zu ihm sagte: Man wir sogleich das Fett anzünden, dann kannst du dir nehmen, wonach es deiner Seele gelüstet; so sprach er zu ihm: Nein, jetzt sollst du mir geben, wo nicht, so nehme ich's mit Gewalt. Und die Sünde der Jünglinge war sehr groß vor Jahwe; weil die Männer das Opfer Jahwe's verachteten. Und Samuel diente vor Jahwe, der Knabe war umgürtet mit einem leinenen Ephod. Und seine Mutter machte ihm einen kleinen Mantel, und brachte ihm denselben hinauf von Jahr zu Jahr, wann sie mit ihrem Manne hinaufging, das jährliche Opfer zu bringen. Und Heli segnete Elkana und sein Weib, und sprach: Jahwe schenke dir Samen von diesem Weibe für das Geschenk, das sie Jahwe gewähret hat. Und so gingen sie wieder nach ihrem Orte. Und Jahwe suchte die Hanna heim, und sie wurde schwanger, und gebar drei Söhne und zwei Töchter. Und der Knabe Samuel wurde groß bei Jahwe. Und Heli war sehr alt, und hörte Alles, was seine Söhne ganz Israel taten; auch daß sie die Weiber beschliefen, die an der Türe des Versammlungszeltes zum Dienste aufzogen. Und er sprach zu ihnen: Warum handelt ihr so, daß ich ein böses Gerede über euch höre von dem ganzen Volke? Nicht doch, meine Söhne! denn nicht gut ist das Gerücht, das ich höre; ihr verführet das Volk Jahwe's. Wenn ein Mensch gegen den andern sich versündiget, so richtet ihn Gott; wenn aber ein Mensch gegen Jahwe sich versündiget, wer kann für den bitten? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn Jahwe hatte Lust, sie zu töten. Und der Knabe Samuel wurde immer größer, und wohlgefällig sowohl vor Gott, als vor den Menschen. Und es kam ein Mann Gottes zu Heli, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Habe ich mich nicht dem Hause deines Vaters geoffenbart, da sie in Ägypten waren, im Hause Pharao's, und ihn erwählet aus allen Stämmen Israels mir zum Priester, um hinaufzugehen zu meinem Altare, Räucherwerk anzuzünden, und das Ephod vor mir zu tragen; und dem Hause deines Vaters alle Feuer-Opfer der Söhne Israels gegeben? Warum schlugt ihr aus, nach meinem Schlachtopfer, und meinem Speisopfer, welches ich geboten habe für die Wohnung? Und du ehrest deine Söhne mehr als mich, daß ihr euch mästet von den Erstlingen aller Speisopfer Israels meines Volkes. Darum spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich sprach: Dein Haus, und das Haus deines Vaters, sollen vor mir wandeln ewiglich; nun aber spricht Jahwe: Dies sei fern von mir! denn die mich ehren, will ich ehren, und die mich verachten, sollen zu Schanden werden! Siehe! es werden Tage kommen, da werde ich zerbrechen deinen Arm, und den Arm des Hauses deines Vaters, so daß kein Ältester in deinem Hause sein wird. Du wirst einen Widersacher in der Wohnung sehen, während er Israel alles Gute erweiset; und es soll nie mehr ein Ältester in deinem Hause sein. Zwar will ich dir nicht Alle ausrotten von meinem Altare, um deine Augen verschmachten zu lassen, und deine Seele zu grämen; aber der ganze Anwachs deines Hauses soll im Mannesalter sterben. Und dieses sei dir das Zeichen, was über deine beiden Söhne kommen wird, über Hophni und Pinehas: An Einem Tage werden sie beide sterben. Und ich will mir erwecken einen treuen Priester, der nach meinem Herzen, und nach meiner Seele handeln wird; und ihm will ich bauen ein festes Haus; und er soll vor meinem Gesalbten wandeln allezeit. Und es wird geschehen, Jeder, der übrig ist von deinem Hause, wird kommen, sich vor ihm zu beugen um ein Stück Silber, oder um ein Rundbrot, und wird sprechen: Nimm mich doch zu einem der Priester-Geschäfte, damit ich einen Bissen Brot zu essen habe. Samuel erhält von Gott eine Offenbarung gegen das Haus Heli's, und wird im ganzen Lande als wahrer Prophet anerkannt.Und der Knabe Samuel diente Jahwe vor Heli. Und das Wort Jahwe's war teuer in jenen Tagen, und kein Gesicht wurde geoffenbart. Und es geschah um diese Zeit, als Heli an seinem Platze lag; und seine Augen begannen blöde zu werden, er konnte nicht sehen; und die Lampe Gottes noch nicht verlöscht war, und Samuel im Tempel Jahwe's lag, wo die Lade Gottes war; da rief Jahwe Samuel. Und er sprach: Hier bin ich! Und er lief zu Heli, und sprach: Hier bin ich! du hast mich ja gerufen. Da sprach er: Ich habe nicht gerufen; lege dich wieder! Und Jahwe rief abermals Samuel. Und Samuel stand auf, und ging zu Heli, und sprach: Hier bin ich, du hast mich ja gerufen. Und er sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn! lege dich wieder! Samuel kannte Jahwe noch nicht, und noch war ihm kein Wort Jahwe's geoffenbart. Und Jahwe rief Samuel zum dritten Male. Und er stand auf und ging zu Heli, und sprach: Hier bin ich! du hast mich ja gerufen. Da merkte Heli, daß Jahwe den Knaben rief. Und Heli sprach zu Samuel: Geh, lege dich, und wenn er dich rufet, so sprich: Rede, Herr! dein Knecht höret! Und Samuel ging, und legte sich an seinen Platz. Und es kam Jahwe, und stellte sich hin, und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede , dein Knecht höret! Da sprach Jahwe zu Samuel: Siehe! ich tue etwas in Israel, das Jedem, der davon hören wird, beide Ohren klingen sollen. An jenem Tage will ich über Heli Alles kommen lassen, was ich über sein Haus geredet habe, vom Anfang bis zum Ende. Denn ich habe ihm angekündigt, daß ich sein Haus auf immer richten will, der Missetat wegen; weil er wußte, wie schändlich sich seine Söhne aufführten, und ihnen nicht wehrte. Darum schwöre ich dem Hause Heli's: Die Missetat des Hauses Heli's soll nicht versöhnet werden, weder durch Schlachtopfer, noch durch Speisopfer, ewiglich. Und Samuel blieb liegen bis zum Morgen; da öffnete er die Türen des Hauses Jahwe's; und Samuel fürchtete sich, Heli diese Erscheinung anzuzeigen. Und Heli rief Samuel, und sprach: Samuel, mein Sohn! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Was ist das, was er zu dir geredet hat? Verhehle es ja nicht vor mir; so tue dir Gott, und abermals so - wenn du Etwas vor mir verhehlest, von Allem, was er zu dir geredet hat. Da sagte ihm Samuel: Alles, und verhehlte nichts vor ihm. Und er sprach: Jahwe ist's, er tue, was gut ist in seinen Augen. Und Samuel wurde groß, und Jahwe war mit ihm, und er ließ keines von allen seinen Worten zur Erde fallen. Und es erkannte ganz Israel von Dan bis Beer-Scheba, daß Samuel ein wahrhafter Prophet Jahwe's war. Und Jahwe erschien noch mehr zu Silo; denn Jahwe hatte sich Samuel geoffenbart in Silo durch das Wort Jahwe's. Die Israeliten ziehen in Streit gegen die Philister, und werden geschlagen. Sie holen alsdann die Bundeslade von Silo, werden aber wieder geschlagen, die Bundeslade wird von den Philistern genommen, und die zwei Söhne Heli's werden getötet. Bei der Nachricht hiervon fällt Heli vom Stuhle, und bricht sein Genick, und seine schwangere Schwiegertochter gebiert, und stirbt.Und das Wort Samuels geschah an ganz Israel. Und Israel zog aus, den Philistern entgegen zum Streite; und sie lagerten sich bei Ebeneser, und die Philister lagerten sich bei Aphek. Und die Philister stellten sich in Schlachtordnung Israel entgegen, und der Streit breitete sich aus, und Israel wurde von den Philistern geschlagen; und sie erschlugen in der Schlacht auf dem Felde bei vier tausend Mann. Und das Volk kam in's Lager; da sprachen die Ältesten Israels: Warum hat uns Jahwe heut geschlagen vor den Philistern? Lasset uns von Silo die Bundeslade Jahwe's zu uns holen, daß sie in unsre Mitte komme, und uns aus der Hand unsrer Feinde rette. Also schickte das Volk nach Silo; und man holte von da die Bundeslade Jahwe's, des Weltalls Gottes, der auf den Cherubim thronet. Und die beiden Söhne Heli's, Hophni und Pinehas, waren daselbst bei der Bundeslade Gottes. Und es geschah, als die Bundeslade Jahwe's in's Lager kam, da erhob ganz Israel ein großes Freudengeschrei, das die Erde bebte. Und die Philister hörten den Lärm des Freudengeschreies, und sprachen: Was ist das für ein Lärm dieses großen Freudengeschreies im Lager der Hebräer? Und sie erfuhren, daß die Lade Jahwe's in's Lager gekommen sei. Da fürchteten sich die Philister; denn sie sprachen: Gott ist in's Lager gekommen. Und sie sprachen: Wehe uns! Wahrlich! so war es vorhin nicht. Wehe uns! Wer kann uns retten von der Hand dieser mächtigen Götter? das sind die Götter, welche die Ägypter schlugen mit allerlei Plagen in der Wüste. Seid stark, und seid Männer, ihr Philister! daß ihr nicht den Hebräern dienen müsset, wie sie euch gedient haben; ja, seid Männer, und kämpfet! Da stritten die Philister; und Israel wurde geschlagen, und sie flohen, Jeder nach seinem Zelte; und die Niederlage war sehr groß, und es fielen von Israel dreißig tausend Mann Fußvolk. Und die Lade Gottes wurde genommen, und die beiden Söhne Heli's, Hophni und Pinehas, kamen um. Da lief ein Benjaminiter aus der Schlacht, und kam noch denselben Tag nach Silo, und seine Kleider waren zerrissen, und Staub war auf seinem Haupte. Als er ankam, siehe! da saß Heli auf dem Stuhle am Wege, hinausschauend; denn sein Herz war ängstlich wegen der Lade Gottes. Und der Mann kam, und verkündete es in der Stadt, und es schrie die ganze Stadt. Und Heli hörte den Lärm des Geschreies, und sprach: Was ist das für ein Lärm dieses Getümmels? Und der Mann eilte, und kam, und verkündigte es Heli. Und Heli war acht und neunzig Jahre alt, und seine Augen waren starr, und er konnte nicht sehen. Und der Mann sprach zu Heli: Ich bin einer, der aus der Schlacht gekommen, und ich bin heute aus der Schlacht entflohen. Und er sprach: Wie steht es, mein Sohn? Und der Bote antwortete, und sprach: Geflohen ist Israel vor den Philistern, und eine große Niederlage ist geschehen unter dem Volke; sogar deine zwei Söhne sind tot, Hophni und Pinehas; und die Lade Gottes ist genommen. Und es geschah, als er der Lade Gottes erwähnte, da fiel er vom Stuhle rücklings an die Seite des Tores; und es brach sein Genick, und er starb; denn der Mann war alt, und schwer. Und er hatte Israel gerichtet vierzig Jahre. Und seine Schwiegertochter, das Weib Pinehas, war schwanger, und wollte gebären; als sie die Nachricht hörte, daß die Lade Gottes genommen, und daß ihr Schwager und ihr Mann tot seien, da krümmte sie sich, und gebar; denn ihre Wehen hatten sie überfallen. Und da sie sterben wollte, sprachen die Weiber, die um sie standen: Fürchte dich nicht, denn du hast einen Sohn geboren! Aber sie gab keine Antwort, und nahm es nicht zu Herzen. Und sie nannte den Knaben Ikabod (d.h. Nichtehre), und sprach: Weg ist die Ehre von Israel! weil die Lade Gottes genommen war, und wegen ihres Schwagers, und ihres Mannes. Und sie sprach: Weg ist die Ehre von Israel! denn genommen ist die Lade Gottes. Die Philister führen die Bundeslade nach Asdod, und stellen sie in den Tempel Dagons. Dagon stürzt zu Boden und zerschmettert; und die Einwohner von Asdod werden von einer schmerzlichen Krankheit befallen. Die Bundeslade wird alsdann nach Gath, und von da nach Ekron gebracht, und die Einwohner werden von derselben Krankheit befallen.Und die Philister nahmen die Lade Gottes, und brachten sie von Ebeneser nach Asdod. Und es nahmen die Philister die Lade Gottes, und brachten sie in das Haus Dagons, und stellten sie neben Dagon. Und als die Asdoditer des andern morgens aufstanden, siehe! da lag Dagon auf seinem Angesichte zur Erde vor der Lade Jahwe's. Und sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinen Ort. Und da sie am andern Morgen früh aufstanden, siehe! da lag Dagon auf seinem Angesichte zur Erde vor der Lade Jahwe's, und der Kopf Dagons, und seine beiden Hände lagen abgehauen auf der Schwelle, nur der Fischrumpf war noch an ihm übrig. Darum treten die Priester Dagons, und Alle, die in das Haus Dagons gehen, nicht auf die Schwelle Dagons zu Asdod, bis auf diesen Tag. Und die Hand Jahwe's lag schwer auf den Asdoditern, und er verwüstete sie, und schlug sie mit Beulen, Asdod und sein Gebiet. Da aber die Leute von Asdod sahen, daß es so zuging, sprachen sie: Die Lade des Gottes Israels soll nicht bei uns bleiben; denn hart liegt seine Hand auf uns, und auf Dagon, unserm Gott. Und sie schickten hin, und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich, und sprachen: Was sollen wir tun mit der Lade des Gottes Israels? Und sie sprachen: Nach Gath bringe man die Lade des Gottes Israels. Also brachte man die Lade des Gottes Israels dahin. Und es geschah, nachdem sie dieselbe hingebracht hatten, so war die Hand Jahwe's auf der Stadt mit einer sehr großen Bestürzung; und er schlug die Leute der Stadt, vom Kleinen bis zum Großen, und es brachen an ihnen Beulen hervor. Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Und es geschah, als die Lade Gottes nach Ekron kam; da schrien die Ekroniter und sprachen: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu uns gebracht, um uns und unser Volk zu töten. Und sie schickten hin, und versammelten alle Fürsten der Philister, und sprachen: Schicket die Lade des Gottes Israels fort, daß sie zurückkomme an ihren Ort, daß sie nicht uns und unser Volk töte! Denn es war Todesschrecken in der ganzen Stadt. Sehr schwer war die Hand Gottes daselbst. Und die Leute, welche nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen; und das Geschrei der Stadt stieg bis zum Himmel. Die Philister schicken die Bundeslade, nachdem sie sieben Monate bei ihnen gewesen, mit Geschenken in das Haus Israels zurück, und sie wird bei Bethschemesch abgestellt. Die Bethschemiter sterben in großer Zahl, weil sie die Lade angesehen hatten.Und es war die Lade Jahwe's im Lande der Philister sieben Monate. Und es riefen die Philister die Priester und die Wahrsager, und sprachen: Was sollen wir tun mit der Lade Jahwe's? Tut uns zu wissen, womit wir sie an ihren Ort zurücksenden sollen? Und sie sprachen: wenn ihr die Lade des Gottes Israels zurücksendet, so sendet sie nicht leer zurück; sondern erstattet ihm ein Schuldopfer, dann werdet ihr geheilt werden, und erfahren, warum seine Hand von euch nicht abläßt. Und sie sprachen: Welches ist das Schuldopfer, das wir ihm erstatten sollen? Und sie sprachen: Nach der Zahl der Fürsten der Philister, fünf goldene Beulen, und fünf goldene Mäuse; denn ihr Alle, samt euren Fürsten, habet Eine Plage. Machet also Abbildungen von euren Beulen, und Abbildungen von euren Mäusen, die das Land verheeren, und gebet dem Gott Israels die Ehre; vielleicht macht er seine Hand leicht auf euch, und auf eurem Gott, und auf eurem Lande. Denn warum wollet ihr euer Herz verhärten, wie die Ägypter, und Pharao ihr Herz verhärteten? Nicht wahr, als er gegen sie Taten ausführte, da entließen sie dieselben, und sie gingen? So nehmet jetzt und machet einen neun Wagen, und zwei säugende Kühe, auf die noch kein Joch gekommen ist, und spannet die Kühe an den Wagen, und führet ihre Kälber von ihnen weg nach Hause. Und nehmet die Lade Jahwe's, und setzet sie auf den Wagen, und leget die goldenen Geräte, die ihr ihm als Schuldopfer erstattet, in ein Kästchen an ihre Seite, und schicket ihn fort, daß er gehe. Und sehet: Wenn er den Weg nach ihrem Gebiete auf Bethschemesch zu gehet, so hat er uns dieses große Übel getan; wenn aber nicht, so erkennen wir, daß nicht seine Hand uns geschlagen hat, sondern ein Zufall uns begegnet ist. Die Leute machten es nun so. Sie nahmen nämlich zwei säugende Kühe, und spannten sie an den Wagen, und ihre Kälber behielten sie zu Hause. Und sie setzten die Lade Jahwe's auf den Wagen, samt dem Kästchen mit den goldenen Mäusen, und den Abbildungen ihrer Beulen. Da nahmen die Kühe den geraden Weg nach Bethschemesch, gingen auf Einer Straße immer fort, und brüllten, und wichen nicht weder zur Rechten noch zur Linken an; und die Fürsten der Philister gingen hinter ihnen her, bis an die Grenze von Bethschemesch. Und die Bethschemiter schnitten den Weizen im Tale, Und sie erhoben ihre Augen, und sahen die Lade, und freuten sich, sie zu sehen. Und der Wagen kam auf das Feld Josua's, des Bethschemiters, und blieb daselbst stehen. Und daselbst war ein großer Stein, und sie spalteten das Holz des Wagens, und opferten die Kühe als Brandopfer Jahwe. Und die Leviten nahmen die Lade Jahwe's herab, und das Kästchen, das daneben war, worin die goldenen Geräte waren, und setzten sie auf den großen Stein. Und die Leute von Bethschemesch brachten Jahwe an demselben Tage Brandopfer, und opferten Schlachtopfer. Und die fünf Fürsten der Philister sahen zu, und kehrten denselben Tag nach Ekron zurück. Und dieses sind die goldenen Beulen, welche die Philister Jahwe zum Schuldopfer erstatteten: Für Asdod eine, für Gaza eine, für Askalon eine, für Gath eine, und für Ekron eine. Und die goldenen Mäuse waren nach der Zahl aller Städte der Philister unter den fünf Fürsten, von der festen Stadt bis zum Dorfe des flachen Landes, und bis zu dem großen Abel (d.h. Trauer), worauf sie die Lade Jahwe's stellten, und welcher bis auf diesen Tag auf dem Felde Josua's, des Bethschemiters, ist. Und er schlug die Leute von Bethschemesch, weil sie die Lade Jahwe's angesehen hatten; und er schlug unter dem Volke fünfzig tausend und siebenzig Mann. Und das Volk trauerte, daß der Herr auf das Volk einen so großen Schlag getan hatte. Und die Leute von Bethschemesch sprachen: Wer kann bestehen vor Jahwe, diesem heiligen Gott? und zu wem soll sie von uns gehen? Und sie sandten Boten zu den Einwohnern von Kirjath-Jearim, und sprachen: Die Philister haben die Lade Jahwe's zurückgebracht; kommet herab, und holet sie zu euch hinauf! Die Bundeslade wird von Bethschemesch nach Kirjath-Jearim geholt und in das Haus Abinadabs gestellt, wo sie zwanzig Jahre bleibt. Samuel hält eine Volksversammlung in Mizpa, während welcher die Philister zum Streite heranrücken. Ein Donnerwetter bringt sie aber in Verwirrung, und sie werden von den Israeliten geschlagen. Samuel ist lebenslänglicher Richter in Israel.Da kamen die Leute von Kirjath-Jearim, und holten die Lade Jahwe's hinauf, und brachten sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel, und seinen Sohn Eleasar weihten sie, zu hüten die Lade Jahwe's. Und es geschah, von dem Tage an, da die Lade zu Kirjath-Jearim blieb, verflossen viele Tage, und es wurden zwanzig Jahre; und das ganze Haus Israels klagte hinter Jahwe. Und Samuel redete zum ganzen Hause Israels, und sprach: Wenn ihr mit ganzem Herzen zu Jahwe zurückkehren wollet; so entfernet die fremden Götter aus eurer Mitte, und die Astharoth; und richtet euer Herz zu Jahwe, und dienet ihm allein; dann wird er euch retten aus der Hand der Philister. Da entfernten die Söhne Israels die Baalim, und die Astharoth, und dienten Jahwe allein. Und Samuel sprach: Versammelt ganz Israel nach Mizpa, dann will ich für euch zu Jahwe beten. Darauf versammelten sie sich nach Mizpa, und schöpften Wasser, und gossen es vor Jahwe aus, und fasteten an demselben Tage, und sprachen daselbst: Wir haben gesündigt gegen Jahwe. Und Samuel richtete die Söhne Israels zu Mizpa. Als nun die Philister hörten, daß die Söhne Israels sich nach Mizpa versammelt hätten, zogen die Fürsten der Philister wider Israels aus. Und als dieses die Söhne Israels hörten, fürchteten sie sich vor den Philistern; und es sprachen die Söhne Israels zu Samuel: Schweige nicht vor ihm, und schreie zu Jahwe, unserm Gott, daß er uns rette aus der Hand der Philister. Da nahm Samuel ein Milchlamm, und opferte es als ganzes Brandopfer Jahwe, und Samuel schrie zu Jahwe für Israel, und Jahwe erhörte ihn. Und es geschah, während Samuel das Brandopfer brachte, rückten die Philister zum Streit wider Israel. Da ließ Jahwe donnern mit großem Krachen an demselben Tage wider die Philister, und brachte sie in Verwirrung, und sie wurden geschlagen vor Israel. Und es zogen die Männer Israels aus von Mizpa, und verfolgten die Philister, und schlugen sie bis unter Bethkar. Da nahm Samuel einen Stein, und setzte ihn zwischen Mizpa und zwischen Schen, und nannte seinen Namen Ebeneser (d.h. Stein der Hilfe), und sprach: Bis hieher hat uns Jahwe geholfen. So wurden die Philister gedemütigt, und sie kamen nicht wieder in die Grenze Israels. Und es war die Hand Jahwe's wider die Philister, die ganze Zeit Samuels. Es kamen auch die Städte, welche die Philister Israel abgenommen hatten, wieder an Israel, von Ekron bis nach Gath, und ihr Gebiet rettete Israel aus der Hand der Philister. Und es war Friede zwischen Israel und zwischen den Amoritern. Und Samuel richtete Israel alle Tage seines Lebens. Und er ging von Jahr zu Jahr umher nach Bethel, und Gilgal, und Mizpa, und richtete Israel an allen diesen Orten. Darauf kehrte er zurück nach Rama; denn daselbst war sein Haus, und daselbst richtete er Israel, und daselbst bauete er Jahwe einen Altar. Wegen der Ungerechtigkeit der Söhne Samuels verlangt das Volk einen König; Samuel erhält die Weisung von Gott, dem Volke nachzugeben; warnt zuvor noch das Volk, aber vergebens.Und es geschah, als Samuel alt wurde, da setzte er seine Söhne zu Richtern über Israel. Und der Name seines erstgebornen Sohnes war Joel, und der Name seines zweiten Abija; und sie richteten zu Beer-Scheba. Aber seine Söhne wandelten nicht auf seinen Wegen, sondern sie neigten nach dem Gewinn, und nahmen Geschenke an, und beugten das Recht. Da versammelten sich alle Ältesten Israels, und kamen zu Samuel nach Rama, und sprachen zu ihm: Siehe! du bist alt, und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen; setze jetzt einen König über uns, der uns richte, wie es bei allen Völkern ist. Aber diese Rede war böse in den Augen Samuels, wie sie sprachen: „Gib uns einen König, der uns richte!“ Und Samuel betete zu Jahwe. Und Jahwe sprach zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in Allem, was sie zu dir sagen; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, daß ich nicht König über sie sein soll. Gemäß ihren Handlungen, die sie getan von dem Tage an, da ich sie aus Ägypten führte, bis auf diesen Tag, da sie mich verließen, und andern Göttern dienten, tun sie auch dir. So höre jetzt auf ihre Stimme; doch bezeuge ihnen, und sage ihnen die Weise des Königs, der über sie herrschen soll. Da sprach Samuel alle Worte Jahwe's zum Volke, das von ihm einen König verlangte. Und er sprach: Dieses wird die Weise des Königs sein, der über euch herrschen soll: Eure Söhne wird er nehmen, und wird sie auf seinen Wagen setzen, und zu seinen Reitern machen, und sie werden vor seinem Wagen herlaufen. Und er wird sie setzen zu Obersten über Tausend, und zu Obersten über Fünfzig, und sie werden ackern seinen Acker, und schneiden seine Ernte, und machen seine Kriegsgeräte, und seine Wagengeräte. Und eure Töchter wird er nehmen zu Salbenbereiterinnen, und zu Köchinnen, und zu Bäckerinnen. Und eure besten Felder, und Weinberge, und Ölgärten wird er nehmen, und seinen Knechten geben. Und eure Saat und eure Weinberge wird er zehnten; und es seinen Höflingen und seinen Knechten geben. Und eure Knechte, und eure Mägde, und eure schönsten Jünglinge, und eure Esel wird er nehmen, und zu seinem Geschäfte verwenden. Eure Schafe wird er zehnten; und ihr selbst werdet seine Knechte sein. Da werdet ihr schreien an jenem Tage über euern König, den ihr euch gewählt; aber Jahwe wird euch nicht antworten an jenem Tage. Aber das Volk weigerte sich, zu hören auf die Stimme Samuels, und sprach: Nein! sondern ein König soll über uns sein. Auch wir wollen sein wie alle Völker; und unser König soll uns richten, und vor uns ausziehen, und unsere Kriege führen. Und Samuel hörte alle Worte des Volkes, und redete sie vor den Ohren Jahwe's. Da sprach Jahwe zu Samuel: Höre auf ihre Stimme, und gib ihnen einen König! Darauf sprach Samuel zu den Männern von Israel: Gehet, ein jeder in seine Stadt! Saul, der seines Vaters Eselinnen sucht, wird auf Gottes Wink von Samuel zur Opfermahlzeit geladen, und zum König bestimmt.Und es war ein Mann von Benjamin, und sein Name war Kis, ein Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechoraths, des Sohnes Aphiahs, des Sohnes eines Benjaminiters, ein kräftiger Mann. Der hatte einen Sohn, dessen Name war Saul; jung und schön, und keiner von den Söhnen Israels war schöner als er; von seinen Schultern an aufwärts war er höher, als das ganze Volk. Und es verirrten sich die Eselinnen des Kis, des Vaters Sauls, und Kis sprach zu Saul, seinem Sohne: Nimm doch einen von den Knaben mit dir, und mache dich auf, gehe, und suche die Eselinnen! Und er ging durch das Gebirge Ephraim, und ging durch das Land Schalischa, und fand sie nicht. Und sie gingen durch das Land Schaalim, und sie waren nicht da; und er ging durch das Land Benjamin, und sie fanden sie nicht. Sie kamen in das Land Zuph; da sprach Saul zu seinem Knaben, den er bei sich hatte: Komm, wir wollen umkehren, damit nicht mein Vater ablasse, von den Eselinnen, und um uns in Sorgen komme. Und er sprach zu ihm: Siehe doch! ein Mann Gottes ist in dieser Stadt, und der Mann ist geehrt; Alles, was er redet, trifft sicher ein. Jetzt laß uns dahin gehen, vielleicht sagt er uns unsern Weg, den wir gehen müssen. Da sprach Saul zu seinem Knaben: Siehe! wir wollen hingehen, aber was bringen wir dem Manne? denn das Brot aus unsern Reisesäcken ist aufgegangen; und ein Geschenk haben wir nicht, um es zu bringen dem Manne Gottes; was haben wir bei uns? Da antwortete der Knabe Sauls wieder, und sprach: Siehe! es findet sich in meiner Hand ein Viertel Sekel Silbers, den will ich dem Manne Gottes geben, daß er uns unsern Weg zeige. (Vor Zeiten in Israel sprach Jemand so, wenn er ging, Gott zu fragen: Kommet lasset uns zum Seher gehen! Denn was man jetzt Prophet nennt, nannte man vor Zeiten Seher.) Da sprach Saul zu seinem Knaben: Deine Rede ist gut; komm, laß uns hingehen! Sie gingen also zu der Stadt, wo der Mann Gottes war. Sie gingen die Anhöhe der Stadt hinauf, und trafen Mädchen, die herausgingen, um Wasser zu schöpfen, und sprachen zu ihnen: Ist hier der Seher? Und sie antworteten ihnen, und sprachen: Siehe! er ist vor dir; eile jetzt! denn heute ist er in die Stadt gekommen, weil das Volk heute ein Opfer auf der Höhe hat. So wie ihr in die Stadt hineingehet, werdet ihr ihn finden, ehe er auf die Höhe zum Essen gehet; denn das Volk ißt nicht, bis er kommt; denn er segnet das Opfer, und dann essen die Geladenen. Jetzt gehet hinauf, denn heute könnet ihr ihn finden. Sie gingen also hinauf in die Stadt. Als sie mitten in die Stadt kamen, siehe! da kam Samuel heraus, ihnen entgegen, um auf die Höhe zugehen. Und Jahwe hatte dem Ohre Samuels einen Tag vorher, ehe Saul kam, geoffenbart und gesagt: Morgen um diese Zeit sende ich zu dir einen Mann aus dem Lande Benjamin, den salbe zum Fürsten über mein Volk Israel; und er soll mein Volk retten aus der Hand der Philister! Denn ich habe mein Volk angesehen, und sein Geschrei ist zu mir gekommen. Da nun Samuel den Saul sah, sprach Jahwe zu ihm: Siehe! das ist der Mann, von dem ich zu dir gesprochen habe, der soll herrschen über mein Volk. Und Saul trat zu Samuel unter dem Tore, und sprach: Sage mir doch, wo das Haus des Sehers ist! Da antwortete Samuel dem Saul, und sprach: Ich bin der Seher; gehe vor mir her auf die Höhe, und ihr sollet heute mit mir essen; morgen will ich dich entlassen, und alles, was du auf deinem Herzen hast, dir sagen. Und was die Eselinnen betrifft, die dir heute vor drei Tagen verloren gingen, so kümmere dich nicht um sie; denn sie sind gefunden. Und wem wird all das Beste Israels sein, nicht dir, und dem ganzen Hause deines Vaters? Und Saul antwortete und sprach: Bin ich nicht ein Benjaminiter vom kleinsten der Stämme Israels? und mein Geschlecht ist das Geringste unter allen Geschlechtern des Stammes Benjamin? Warum doch sprichst du zu mir dieses Wort? Darauf nahm Samuel den Saul und seinen Knaben, und führte sie in den Speisesaal, und gab ihnen den Platz zu oberst unter den Geladenen; und ihrer waren gegen dreißig Mann. Und Samuel sprach zum Koche: Gib her den Teil, den ich dir gab, wobei ich zu dir sprach: Hebe ihn auf! Und der Koch brachte das Schulterstück, und was darüber war. Und er setzte es Saul vor und sprach: Siehe! das ist noch übrig; lege es vor dich hin, und iß; denn auf diese Zeit ist es für dich aufbewahret, da ich sprach: das Volk habe ich eingeladen. Saul speiste also an jenem Tage mit Samuel. Darauf gingen sie von der Höhe herab in die Stadt, und er redete mit Saul auf dem Dache. Und sie standen früh auf, und es geschah, wie die Morgenröte heraufkam, da rief Samuel dem Saul auf dem Dache, und sprach: Steh auf, ich will dich geleiten. Und Saul stand auf, und sie gingen beide, er und Samuel, hinaus. Als sie an das Ende der Stadt hinabgekommen waren, sprach Samuel zu Saul: Sage zu dem Knaben, daß er uns vorausgehe, und er ging voraus; du aber bleibe stehen, ich will dich hören lassen das Wort Gottes. Saul wird von Samuel zum König gesalbt, durch's Loos getroffen, und dem Volke als König vorgestellt, aber von einigen verachtet.Da nahm Samuel eine Ölflasche, und goß sie auf sein Haupt, und küsste ihn und sprach: Siehe! gesalbt hat dich Jahwe über sein Erbe zum Fürsten! Wenn du jetzt von mir gehest, so wirst du zwei Männer antreffen beim Grabe Rahels, an der Grenze von Benjamin in Zelzah, die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen ausgingest; und siehe! dein Vater hat die Eselinnen außer Acht gelassen, und ist um euch bekümmert und spricht: Was soll ich tun meines Sohnes wegen? Und gehest du von da weiter, und kommst du zu der Terebinthe Thabor; so werden dich daselbst drei Männer antreffen, die zu Gott nach Bethel hinaufgehen. Einer trägt drei Böckchen, und einer trägt drei Rundbrote, und einer trägt einen Schlauch Wein. Sie werden dich nach dem Wohlbefinden fragen, und dir zwei Brote geben, die nimm von ihrer Hand! Nachher wirst du an den Hügel Gottes kommen, wo die Grenzwachen der Philister sind. Und es wird geschehen, wann du dort hineingehest in die Stadt, wirst du einem Chor Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Zithern, und Pauken, und Flöten, und Harfen; und sie werden begeisterte Lieder singen. Dann wird der Geist Gottes über dich kommen, und du wirst mit ihnen begeisterte Lieder singen, und wirst in einen andern Mann verwandelt werden. Wenn nun diese Zeichen dir zutreffen werden, so unternimm, was dir vor die Hand kommt; denn Gott ist mit dir. Und gehe vor mir hinab nach Gilgal, und siehe! ich werde zu dir hinabkommen um Brand- und Dankopfer zu opfern. Sieben Tage warte, bis ich zu dir komme, dann werde ich dir verkünden, was du zu tun hast. Und es geschah, als er seinen Rücken wandte, um von Samuel zu gehen, da verwandelte ihm Gott sein Herz in ein anderes; und alle jene Zeichen trafen zu an demselben Tage. Als sie dorthin an den Hügel kamen, siehe! da begegnete ihm ein Chor Propheten; und der Geist Gottes kam über ihn, und er sang mitten unter ihnen begeisterte Lieder. Und es geschah, als ihn die, welche ihn zuvor gekannt hatten, sahen, wie er unter den Propheten begeisterte Lieder sang, da sprach das Volk Einer zum Andern: Was ist dem Sohne Kis? Ist auch Saul unter den Propheten? Und ein Mann von dort hob an, und sprach: Wer ist ihr Vater? Daher wurde es zum Sprichwort: „Ist auch Saul unter den Propheten?“ Da er nun die begeisterten Lieder ausgesungen hatte, ging er auf die Höhe. Und es sprach der Oheim Sauls zu ihm, und zu seinem Knechte: Wo seid ihr hingegangen? Und er sprach: Die Eselinnen suchen; und da wir sahen, daß sie nicht da waren, gingen wir zu Samuel. Da sprach der Oheim Sauls: Erzähle mir doch, was sagte euch Samuel? Und Saul sprach zu seinem Oheim: Er hat uns gesagt, daß die Eselinnen gefunden seien. Aber das, was Samuel von der Königswürde geredet hatte, sagte er ihm nicht. Nun berief Samuel das Volk zu Jahwe nach Mizpa, und sprach zu den Söhnen Israels: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten heraufgeführt, und euch befreiet aus der Hand Ägyptens, und aus der Hand aller Königreiche, die euch bedrückten; ihr aber verwerfet heute euren Gott, der euch gerettet hat aus allem euren Unglück, und aus euren Bedrängnissen, und sprechet zu ihm: „Setze einen König über uns!“ Stellet euch also vor Jahwe, nach euren Stämmen, und nach euren Geschlechtern! Und Samuel ließ alle Stämme Israels vortreten; und es traf den Stamm Benjamin; dann ließ er den Stamm Benjamin vortreten nach seinen Geschlechtern; und es traf das Geschlecht Matri's, und es traf Saul, den Sohn des Kis. Und sie suchten ihn, aber er fand sich nicht. Da fragten sie ferner Jahwe: Kommt der Mann noch hieher? Und Jahwe sprach: Siehe! er ist versteckt hinter dem Gepäcke. Da liefen sie hin, und holten ihn von dort. Und er stellte sich unter das Volk, und war höher als das ganze Volk von seinen Schultern an aufwärts. Darauf sprach Samuel zum ganzen Volke: Sehet ihr den, welchen Jahwe erwählet hat? Keiner ist wie er im ganzen Volke. Da schrie das ganze Volk, und sprach: Es lebe der König! Und Samuel verkündete dem Volke das Recht des Königtums, und schrieb es in ein Buch, und legte es vor Jahwe. Hierauf entließ Samuel das ganze Volk, Jeden in sein Haus. Und auch Saul ging in sein Haus nach Gibea, und es ging mit ihm ein Haufen Leute, deren Herz Gott gerührt hatte. Aber Nichtswürdige sprachen: Was kann uns dieser helfen? und verachteten ihn, und brachten ihm kein Geschenk. Aber er tat, als merkte er es nicht. Saul besiegt die Ammoniter, und wird als König bestätiget.Und Nahasch, der Ammoniter, zog herauf, und belagerte Jabesch Gilead. Und alle Männer von Jabesch sprachen zu Nahasch: Schließe mit uns einen Bund, und wir wollen dir dienen. Da sprach zu ihnen Nahasch, der Ammoniter: Auf das hin will ich mit euch einen Bund schließen, daß ich euch Allen das rechte Auge aussteche, und diese Schande auf ganz Israel lege. Da sprachen zu ihm die Ältesten von Jabesch: Laß uns sieben Tage Frist, daß wir Boten senden in's ganze Gebiet Israels; und wenn uns Niemand rettet, so wollen wir zu dir hinausziehen. Und die Boten kamen nach Gibea-Saul, und redeten zu den Ohren des Volkes; da erhob das ganze Volk seine Stimme und weinte. Und siehe! Saul kam hinter den Rindern her vom Felde. Und Saul sprach: Was ist dem Volke , daß sie weinen? und sie erzählten ihm die Worte der Männer von Jabesch. Da kam der Geist Gottes über Saul, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte sehr. Und er nahm ein Joch Rinder, und zerschnitt sie in Stücke, und sandte sie in's ganze Gebiet Israels durch Boten, und ließ sagen: Wer nicht ausziehet hinter Saul und hinter Samuel, dessen Rindern soll es ebenso gehen. Da fiel ein Schrecken Jahwe's auf das Volk, und sie zogen aus wie Ein Mann. Und er musterte sie zu Besek; und es waren die Söhne Israels dreimal hunderttausend, und der Männer von Juda dreißigtausend. Und sie sprachen zu den Boten, die gekommen waren: Saget zu den Männern von Jabesch Gibead also: Morgen sollet ihr Rettung haben, wann die Sonne heiß wird. Und die Boten kamen, und verkündigten es den Männern von Jabesch; und sie freuten sich. Nun sprachen die Männer von Jabesch: Morgen wollen wir zu euch hinausziehen, da tut mit uns ganz wie es gut ist in euren Augen. Und es geschah am folgenden Tage, da Teilte Saul das Volk in drei Haufen, und sie kamen mitten in das Lager in der Morgenwache, und sie schlugen Ammon bis der Tag heiß wurde; und die noch übrig blieben wurden zerstreuet, und es blieben von ihnen nicht zwei beisammen übrig. Nun sprach das Volk zu Samuel: Wer ist's der sprach: Soll Saul über uns herrschen? Gebet diese Leute heraus, daß wir sie töten! Da sprach Saul: Es soll Niemand getötet werden an diesem Tage; denn heute hat Jahwe an Israel Heil geübt. Darauf sprach Samuel zum Volke: Wohlan! lasset uns nach Gilgal ziehen, und daselbst das Königtum erneuern. Da zog das ganze Volk nach Gilgal, und machte daselbst Saul zum Könige vor Jahwe zu Gilgal, und brachte daselbst Dankopfer vor Jahwe. Und Saul und alle Männer Israels freuten sich daselbst sehr. Samuel legt sein Richteramt feierlich nieder, und ermahnet das Volk zur Treue gegen Jahwe.Und Samuel sprach zu ganz Israel: Siehe! ich habe auf eure Stimme gehöret in Allem, was ihr zu mir sagtet, und einen König über euch gesetzt. Und nun siehe! der König ziehet vor euch her; und ich bin alt, und habe graues Haar; und meine Söhne, siehe! sie sind unter euch; auch ich bin vor euch hergezogen von meiner Jugend an bis auf diesen Tag. Hier bin ich, zeuget wider mich vor Jahwe und vor seinem Gesalbten: Wessen Ochsen habe ich genommen, und wessen Esel habe ich genommen? Wem habe ich Unrecht, wem Gewalt getan? Aus wessen Hand habe ich Geschenke genommen, und dadurch meine Augen geblendet? Ich will's euch wiedergeben. Und sie sprachen: Du hast uns kein Unrecht, und keine Gewalt getan, und hast aus Keines Hand etwas genommen. Und er sprach zu ihnen: Zeuge sei Jahwe wider euch, und Zeuge sein Gesalbter an diesem Tage, daß ihr nichts in meiner Hand gefunden habet! Und sie sprachen: Sie seien Zeugen! Und Samuel sprach zum Volke: Jahwe ist's, der Mose und Aaron eingesetzt, und der eure Väter aus dem Lande Ägypten geführt hat. So tretet nun her, daß ich mit euch rechte vor Jahwe über alle Wohltaten Jahwe's, die er euch, und euren Vätern erzeiget hat. Als Jakob nach Ägypten kam, und eure Väter zu Jahwe schrien; da sandte Jahwe Mose und Aaron, daß sie eure Väter aus Ägypten führten, und sie wohnen ließen an diesem Orte. Und sie vergaßen Jahwe's , ihres Gottes, darum verkaufte er sie in die Hand Sisera's, des Heerführers Hazors, und in die Hand der Philister, und in die Hand des Königs von Moab, die wider sie stritten. Und sie schrien zu Jahwe, und sprachen: Wir haben gesündigt, daß wir Jahwe verlassen, und den Baalim und den Astharoth gedient haben; und nun rette uns aus der Hand unserer Feinde, und wir wollen dir dienen. Da sandte Jahwe Jerubbaal, und Bedan, und Jephta, und Samuel, und rettete euch aus der Hand eurer Feinde im Umkreise, und ihr wohntet sicher. Da ihr aber saht, daß Nahasch, der König der Söhne Ammons, wider euch auszog, spracht ihr zu mir: Nein! ein König soll über uns herrschen, da doch Jahwe, euer Gott, euer König war. Und nun, siehe! hier ist der König, den ihr erwählt, den ihr verlangt habet; und siehe! Jahwe hat euch einen König gegeben. Wenn ihr Jahwe fürchtet und ihm dienet, und auf seine Stimme höret, und gegen des Ausspruch Jahwe's nicht widerspenstig seid; so werdet sowohl ihr, als der König, der über euch herrschet, Jahwe, eurem Gott, folgen. Wenn ihr aber nicht höret auf die Stimme Jahwe's, und gegen den Ausspruch Jahwe's widerspenstig seid; so wird die Hand Jahwe's wider euch, und wider eure Väter sein. Aber stellet euch nun her, und sehet die große Sache, die Jahwe vor euren Augen tun wird. Ist jetzt nicht die Weizen-Ernte? Ich will zu Jahwe rufen, so wird er donnern und regnen lassen. Dann erkennet, und sehet, daß euer Übel, welches ihr getan habet, groß ist in den Augen Jahwe's, euch einen König zu verlangen. Und Samuel rief zu Jahwe, und Jahwe ließ donnern und regnen an jenem Tage. Und das ganze Volk fürchtete sich sehr vor Jahwe, und vor Samuel. Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bete für deine Knechte zu Jahwe, deinem Gott, daß wir nicht sterben; denn wir haben zu allen unsern Sünden noch das Böse hinzugefügt, uns einen König zu verlangen. Darauf sprach Samuel zu dem Volke: Fürchtet euch nicht! ihr habet alles dieses Böse getan; doch weichet nur nicht von Jahwe, und dienet Jahwe mit eurem ganzen Herzen! Ja, weichet nicht! denn den Nichtigen würdet ihr nachgehen, die nicht helfen, und nicht retten können, weil sie nichtig sind. Denn Jahwe wird sein Volk nicht verlassen, um seines großen Namens Willen; denn es hat Jahwe gefallen, euch zu seinem Volke zu machen. Auch von mir sei es ferne, wider Jahwe zu sündigen, daß ich ablassen sollte, für euch zu beten; und ich will euch lehren den guten, und den rechten Weg. Aber fürchtet Jahwe, und dienet ihm treu mit eurem ganzen Herzen; denn ihr habet gesehen, was er an euch Großes getan hat. Werdet ihr aber Böses tun, so werdet ihr sowohl, als euer König, zu Grunde gehen. Saul bildet sich ein auserlesenes Heer. Jonathan schlägt die Grenzwache der Philister. Die Philister rüsten sich zum Kriege, und Saul versammelt sein Volk zu Gilgal. Ein großes Heer von Philistern kommt heran, und Viele von dem Heere Sauls laufen davon. Er opferte daher eher, als Samuel kam, und es wurde ihm dafür der Verlust der Königswürde angedroht. den Israeliten fehlt es auch an Waffen.Ein Jahr lang war Saul im Königtum, und zwei Jahre hatte er geherrscht über Israel; da erwählte sich Saul drei tausend Mann aus Israel; und zwei tausend waren bei Saul zu Michmasch, und auf dem Gebirge Bethel; und tausend waren bei Jonathan zu Gibea Benjamin; und das übrige Volk ließ er gehen, Jeden zu seinem Zelte. Und Jonathan schlug die Grenzwache der Philister, die zu Gibea war; und die Philister hörten es, und Saul ließ in die Posaune stoßen im ganzen Lande, und sprach: Hören sollen es die Hebräer! Und ganz Israel hörte, wie man sprach: „Saul hat die Grenzwache der Philister geschlagen; und Israel ist in üblem Geruche bei den Philistern.“ Und das Volk wurde zusammengerufen zu Saul nach Gilgal. Und die Philister versammelten sich, um zu streiten gegen Israel, dreißig tausend Wagen, und sechs tausend Reiter, und Volk, wie Sand am Ufer des Meeres an Menge; und sie rückten aus, und lagerten sich bei Michmasch, östlich von Bethaven. Und die Männer von Israel sahen, daß sie in Not waren, denn das Volk war gedrängt; und das Volk versteckte sich in Höhlen, und in Dorngebüschen, und in Felsen, und in Türmen, und in Gruben. Und die Hebräer gingen über den Jordan in's Land Gad und Gilead; und Saul war noch zu Gilgal, und zitternd folgte ihm das ganze Volk. Und er wartete sieben Tage, bis zur Zeit, welche Samuel bestimmt hatte. Aber Samuel kam nicht nach Gilgal; und das Volk zerstreute sich von ihm. Da sprach Saul: Bringet mir die Brand- und Dankopfer her! Und er opferte die Brandopfer. Und es geschah, als er die sämtlichen Brandopfer geopfert hatte, siehe! da kam Samuel; und Saul ging ihm entgegen, um ihn zu grüßen. Und Samuel sprach. Was hast du getan? Und Saul sprach: da ich sah, daß das Volk sich von mir zerstreute, und du am bestimmten Tage nicht kamest, und die Philister sich bei Michmasch versammelten, da sprach ich: Jetzt werden die Philister gegen mich herabkommen nach Gilgal, und ich habe Jahwe noch nicht angefleht; darum wagte ich es, und opferte das Brandopfer. Da sprach Samuel zu Saul: Du hast töricht gehandelt, du hast das Gebot Jahwe's, deines Gottes, das er dir gegeben, nicht befolget. Denn jetzt hätte Jahwe deine Herrschaft über Israel befestiget ewiglich. Aber nun wird deine Herrschaft nicht bestehen. Jahwe hat sich einen Mann ausgesucht nach seinem Herzen, und ihn geordnet zum Fürsten über sein Volk; weil du nicht beobachtet hast, was dir Jahwe geboten. Und Samuel machte sich auf, und ging von Gilgal hinauf nach Gibea Benjamin; und Saul musterte das Volk, das sich noch bei ihm fand, bei sechshundert Mann. Und Saul, und Jonathan, sein Sohn, und das Volk, das sich noch bei ihnen fand, lagen zu Gibea Benjamin; und die Philister hatten ihr Lager zu Michmasch. Und es zogen die Verheerer aus, von dem Lager der Philister, drei Haufen. Ein Haufe wandte sich gen Ophra, in's Land Schual; und ein Haufe wandte sich gegen Bethhoron, und ein Haufe wandte sich gegen die Grenze, die gegen das Tal Zeboim hinsieht, nach der Wüste zu. Und kein Schmied war zu finden im ganzen Lande Israels; denn die Philister sprachen: Daß sich nicht die Hebräer Schwerter, oder Spieße machen. Und es ging ganz Israel zu den Philistern hinab, wann Jemand seine Pflugschar, oder seine Haue, oder sein Beil, oder seinen Spaten wollte schärfen lassen, wann ihre Schneiden stumpf waren an den Spaten, oder Hauen, oder Gabeln, oder Beilen, und um die Spitzen zu richten. Und es geschah am Tage des Streites, da fand sich kein Schwert und kein Spieß in der Hand des ganzen Volkes, das bei Saul, und bei Jonathan war; aber bei Saul, und bei Jonathan, seinem Sohne, fanden sie sich. Und die Vorhut der Philister zog aus an den Paß bei Michmasch. Durch Jonathans Heldenmut werden die Philister geschlagen; durch Sauls unbedachten Schwur kommt Jonathan in Gefahr, das Leben zu verlieren, wird aber vom Volke befreit. Sauls Kriege; seine Söhne und Töchter; sein Weib; sein Feldherr.Und es geschah eines Tages, da sprach Jonathan, der Sohn Sauls, zu seinem Waffenträger: Wohlan! laß uns gegen die Vorhut der Philister, die jenseits dort stehet, hinübergehen; aber seinem Vater sagte er es nicht. Und Saul saß am Ende von Gibea, unter dem Granatbaume, der zu Migron war, und das Volk, welches bei ihm war, ungefähr sechshundert Mann. (Und Ahia, der Sohn Ahitobs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinehas, des Sohnes Heli's, des Priesters Jahwe's zu Silo, trug das Ephod.) Und das Volk wußte nicht , daß Jonathan weggegangen war. Es war aber zwischen dem Passe, durch welchen Jonathan gegen die Vorhut der Philister hinüber zu gehen suchte, eine Felsklippe diesseits, und eine Felsklippe jenseits; der Name der Einen war Bozez, und der Name der Andern Seneh. Die eine Klippe erhob sich steil gegen Norden, Michmasch gegenüber, und die andere gegen Süden, Gibea gegenüber. Und Jonathan sprach zu seinem Waffenträger: Wohlan! laß uns hinübergehen gegen die Vorhut dieser Unbeschnittenen! Vielleicht wird's Jahwe uns gelingen lassen; denn Jahwe hindert nichts, durch Viele oder durch Wenige zu retten. Und sein Waffenträger sprach zu ihm: Tue Alles, was nach deinem Herzen ist, gehe hin, siehe! ich bin mit dir, wohin dein Herz will. Da sprach Jonathan: Siehe! wir gehen hinüber gegen die Männer, und wollen uns ihnen zeigen. Wenn sie zu uns sprechen: Haltet, bis wir zu euch hinkommen! so wollen wir auf der Stelle stehen bleiben, und nicht zu ihnen hinaufgehen. Wenn sie aber so sprechen: Kommet herauf zu uns! so wollen wir hinaufgehen, denn Jahwe hat sie in unsere Hand gegeben. Und dies soll uns das Zeichen sein. Also zeigten sich diese Beiden der Vorhut der Philister, und die Philister sprachen: Siehe! die Hebräer kommen hervor aus den Gruben, in denen sie versteckt waren. Und die Männer der Vorhut riefen Jonathan, und seinem Waffenträger zu, und sprachen: Kommet herauf zu uns, wir wollen euch etwas kund tun! da sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: Steige mir nach! denn Jahwe hat sie in die Hand Israels gegeben. Dann kletterte Jonathan hinauf mit Händen und mit Füßen, und sein Waffenträger ihm nach; und sie fielen vor Jonathan, und sein Waffenträger würgte hinter ihm her. Und es war die erste Schlacht, welche Jonathan und sein Waffenträger schlugen, bei zwanzig Mann, ungefähr auf einer halben Hufe Feldes. Da war ein Schrecken im Lager, auf dem Felde, und unter dem ganzen Volke; selbst die Vorhut und die Verheerer zitterten, und die Erde bebte, und es war zum Schrecken Gottes geworden. Und es sahen die Wächter Sauls zu Gibea Benjamin, und siehe! die Menge zerrann, und ging hierhin und dorthin. Da sprach Saul zum Volke, das bei ihm war: Zählet doch, und sehet, wer von uns dahin gegangen ist. Und sie zählten, und siehe! Jonathan, und sein Waffenträger waren nicht da. Da sprach Saul zu Ahia: Bringe die Lade Gottes her! (denn die Lade Gottes war zu derselben Zeit bei den Söhnen Israels.) Und es geschah, während Saul mit dem Priester redete, wurde das Getümmel, das im Lager der Philister war, immer größer und größer; da sprach Saul zu dem Priester: Zieh' deine Hand zurück! Und Saul, und das ganze Volk, das bei ihm war, versammelte sich, und sie zogen in den Streit, und siehe! das Schwert des Einen war gegen den Andern; es war eine sehr große Verwirrung. Und es waren Hebräer bei den Philistern, wie vorher, die mit ihnen hinaufgezogen waren in das Lager umher; auch diese schlugen sich zu Israel, das bei Saul, und bei Jonathan war. Als nun alle Männer von Israel, die auf dem Gebirge Ephraim sich versteckt hatten, hörten, daß die Philister flohen, setzten auch sie ihnen nach im Streite. So rettete Jahwe an diesem Tage Israel, und der Streit verbreitete sich bis nach Bethaven, Und die Männer von Israel wurden gedrängt an demselben Tage; denn Saul hatte das Volk beschworen, und gesagt: Verflucht sei der Mann, der etwas ißt bis zum Abend, und bis ich mich an meinen Feinden gerächt habe. Und das ganze Volk kostete nichts. Und das ganze Land kam in einen Wald, und es war Honig auf der Oberfläche des Feldes. Und das Volk kam in den Wald, und siehe! da floß Honig; aber Niemand tat die Hand zum Munde; denn das Volk fürchtete den Schwur. Aber Jonathan hatte nicht gehört, wie sein Vater das Volk beschwur, und steckte die Spitze des Spießes, der in seiner Hand war, hin, und tauchte ihn in den wilden Honig, und brachte seine Hand zu seinem Munde; da wurden seine Augen hell. Darauf hob ein Mann aus dem Volke an, und sprach: Dein Vater hat das Volk beschworen, und gesagt: Verflucht sei der Mann, der heute etwas ißt! und das Volk war matt. Und Jonathan sprach: Mein Vater bringt das Land in's Unglück. Sehet doch, meine Augen glänzen, da ich ein wenig von diesem Honig gekostet habe; wie viel mehr, wenn das Volk heute von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es gefunden hat; denn nun ist die Niederlage der Philister nicht groß gewesen. Und sie schlugen die Philister an diesem Tage von Michmasch bis nach Ajalon. Aber das Volk war sehr matt. Da fiel das Volk über die Beute her, und nahm Schafe, und Rinder, und Kälber, und schlachtete sie auf die Erde hin; und das Volk aß sie mit dem Blute. Das sagte man Saul, und sprach: Siehe! das Volk sündiget gegen Jahwe, da es mit dem Blute ißt. Da antwortete er: Ihr handelt treulos! Wälzet gleich einen großen Stein zu mir her! Und Saul sprach: Zerstreuet euch unter das Volk, und saget zu ihm: Jeder bringe zu mir seinen Ochsen, und Jeder sein Schaf; hier sollet ihr es schlachten, und essen, damit ihr nicht sündiget wider Jahwe dadurch, daß ihr das Blut esset. Da führte das ganze Volk, Jeder seinen Ochsen an der Hand, in der Nacht herzu, und sie schlachteten daselbst. Und Saul bauete Jahwe einen Altar. Dies ist der erste Altar, den er Jahwe bauete. Und Saul sprach: Lasset uns in der Nacht hinabziehen, den Philistern nach, und Beute machen unter ihnen bis zum Morgenlicht; es soll kein Mann von ihnen übrig bleiben. Und sie sprachen: Alles, was gut ist in deinen Augen, das tue. Und der Priester sprach: Lasset uns hieher vor Gott treten! Und Saul fragte Gott: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? Wirst du sie in die Hand Israels geben? Aber er antwortete ihm nicht an jenem Tage. Da sprach Saul: Tretet hieher, alle Häupter des Volkes, forschet nach, und sehet, wodurch diese Sünde heute geschehen ist? Denn so wahr Jahwe lebt, der Israel rettete, wenn sie auf meinem Sohne Jonathan wäre, so soll er sterben! Und Niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volke. Und er sprach zu ganz Israel: Seid ihr auf einer Seite, und ich und mein Sohn, Jonathan, wollen auf der andern Seite sein! Und das Volk sprach zu Saul: Tue, was gut ist in deinen Augen. Da sprach Saul zu Jahwe, dem Gott Israels: Gib Wahrheit! da wurden Jonathan und Saul getroffen; und das Volk ging frei aus. Da sprach Saul: Werfet zwischen mir und meinem Sohne Jonathan das Loos: da ward Jonathan getroffen. Darauf sprach Saul zu Jonathan: Sage mir, was hast du getan? Und Jonathan sagte es ihm, und sprach: Gekostet habe ich mit der Spitze des Spießes, der in meiner Hand ist, ein wenig Honig; siehe! ich muß sterben. Und Saul sprach: So tue mir Gott, und abermals so, ja sterben muß Jonathan! Da sprach das Volk zu Saul: Jonathan soll sterben, der dies große Heil getan hat an Israel? Das sei fern! So wahr Gott lebt! es soll ihm kein Haar vom Haupte auf die Erde fallen; denn mit Gott hat er heute dies getan! So befreite das Volk den Jonathan, daß er nicht sterben durfte. Und Saul zog herauf von den Philistern, und die Philister gingen an ihren Ort. Und Saul nahm die Herrschaft über Israel, und führte Krieg ringsumher mit allen seinen Feinden: mit Moab, und mit den Söhnen Ammons, und mit Edom, und mit den Königen von Zoba, und mit den Philistern; und wohin er sich wandte, da siegte er. Und er tat mächtige Taten, und schlug Amalek, und rettete Israel aus der Hand seiner Plünderer. Sauls Söhne waren: Jonathan, und Jischwi, und Malchischua; und der Name seiner zwei Töchter war: der Name der Erstgebornen Merob, und der Name der Jüngern Michal. Und der Name des Weibes Sauls war Ahinoam, eine Tochter des Ahimaaz. Und der Name seines Heerführers war Abner, ein Sohn Ners, des Oheims Sauls. Denn Kis, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiels. Und es war ein starker Krieg wider die Philister alle Tage Sauls; und wann Saul einen starken und tapferen Mann sah, so nahm er ihn zu sich. Saul wird von Samuel aufgefordert, die Amalekiter zu bekriegen, und Alles auszurotten; läßt jedoch ihren König Agag, und einen Teil der Beute leben. Samuel kündet ihm an, daß ihn Gott wegen seines Ungehorsames verworfen habe. Samuel tötet den Agag. Samuel und Saul trennen sich, und sehen sich nicht wieder.Samuel sprach zu Saul: Mich hat Jahwe gesandt, dich zum Könige über sein Volk Israel zu salben; so höre nun auf die Stimme der Worte Jahwe's. So spricht Jahwe, des Weltalls Gott: Ich habe gesehen, was Amalek an Israel getan, wie es sich ihnen in den Weg stellte, als sie aus Ägypten zogen. So ziehe nun hin, und schlage Amalek, und gebet der gottverschwornen Vertilgung hin Alles, was ihnen angehört! Schone ihrer nicht, sondern töte Mann und Weib, Kind und Säugling, Ochs und Schaf, Kamel und Esel. Da rief Saul das Volk zusammen, und musterte sie zu Telaim, zweimalhundert tausend Mann Fußvolk, und zehn tausend Mann aus Juda. Und Saul kam bis an die Stadt Amaleks, und stritt im Tale. Und Saul sprach zu den Kenithern: Wohlan! weichet und entfernet euch von den Amalekitern, daß ich euch nicht samt ihnen wegräume; denn ihr habet Barmherzigkeit geübt gegen alle Söhne Israels, als sie heraufzogen aus Ägypten. Da entfernten sich die Keniter weg von den Amalekitern. Darauf schlug Saul Amalek von Hevila an bis man kommt nach Schur, das vor Ägypten liegt. Und er griff Agag, den König von Amalek, lebendig, und das ganze Volk gab er der gottverschwornen Vertilgung hin mit der Schärfe des Schwertes. Und Saul und das Volk schonten Agags, und der besten Schafe und Rinder, und des Mastviehes, und der Lämmer, und alles dessen, was gut war; und wollten sie nicht der gottverschwornen Vertilgung hingeben. Alles aber, was schlecht und nichts wert war, das gaben sie der gottverschwornen Vertilgung hin. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Samuel, indem er sprach: Es reut mich, daß ich Saul zum Könige gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt, und meine Worte nicht vollzogen. Da wurde Samuel sehr zornig, und schrie zu Jahwe die ganze Nacht. Und des Morgens machte sich Samuel früh auf, um Saul entgegen zu gehen. Und man sagte Samuel, und sprach: Saul ist nach Karmel gekommen, und siehe! er hat sich ein Denkmal errichtet, ist dann umgekehrt, und vorbeigegangen, und ist hinab nach Gilgal gegangen. Als Samuel hinkam zu Saul, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seiest du von Jahwe! Ich habe das Wort Jahwe's vollzogen. Und Samuel sprach: Und was ist das für ein Blöken von Schafen in meinen Ohren? und was ist das für ein Brüllen von Rindern, das ich höre? Und Saul sprach: Sie haben sie von den Amalekitern gebracht. Denn das Volk hat der besten Schafe und Rinder geschont, um sie Jahwe, deinem Gott, zu opfern; und das Übrige haben wir der gottverschwornen Vertilgung hingegeben. Da sprach Samuel zu Saul: Halt, daß ich dir sage, was Jahwe zu mir geredet hat in dieser Nacht. Und er sprach zu ihm: Rede! Und Samuel sprach: Bist du nicht, obschon du klein warest in deinen Augen, das Haupt der Stämme Israels geworden, und hat dich nicht Jahwe zum Könige über Israel gesalbt? Und Jahwe sandte dich auf diesen Weg, und sprach: Gehe, und gib der gottverschwornen Vertilgung hin die Sünder, die Amalekiter, und streite wider sie, bis du sie ganz aufgerieben hast. Warum hast du nun nicht gehöret auf die Stimme Jahwe's, sondern bist auf die Beute gefallen, und hast getan, was böse war in den Augen Jahwe's. Und Saul sprach zu Samuel: Ich habe ja gehöret auf die Stimme Jahwe's, und bin den Weg gegangen, den Jahwe mich sandte; und habe Agag, den König Amaleks mitgenommen, und Amalek der gottverschwornen Vertilgung hingegeben. Und das Volk nahm von der Beute Schafe und Rinder, das Beste von der gottverschwornen Vertilgung, um es Jahwe, deinem Gott, in Gilgal zu opfern. Da sprach Samuel: Hat denn Jahwe Gefallen an Brandopfern und an Schlachtopfern, gleichwie daran, daß man höre auf die Stimme Jahwe's? Siehe! Gehorsam ist besser als Opfer, Aufmerken besser, als das Fett der Widder. Denn wie Sünde der Wahrsagerei, ist die Widerspenstigkeit; und wie Abgötterei und Götzendienst, ist Unfolgsamkeit. Weil du verworfen hast das Wort Jahwe's, so hat er dich verworfen, daß du nicht mehr König sein sollst. Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt, daß ich den Befehl Jahwe's und deine Worte übertreten habe. Ich fürchtete das Volk, und hörte auf ihre Stimme. So vergib nun meine Sünde, und kehre mit mir um, daß ich Jahwe anbete. Und Samuel sprach zu Saul: Ich werde nicht mit dir umkehren, denn weil du das Wort Jahwe's verworfen hast, so hat Jahwe dich verworfen, daß du nicht mehr König sein sollst über Israel. Und Samuel wandte sich um, wegzugehen; Saul aber hielt ihm beim Zipfel des Mantels, und derselbe riß ab. Da sprach Samuel zu ihm: Abgerissen hat heute Jahwe die Herrschaft über Israel von dir, und hat sie deinem Nächsten gegeben, der besser ist, als du. Auch lüget der Wahrhaftige Israels nicht, und läßt sich's nicht gereuen; denn er ist nicht Mensch, daß ihn etwas reuen könnte. Und er sprach: Ich habe gesündigt, jetzt ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes, und vor Israel, und kehre mit mir um, daß ich Jahwe, deinen Gott, anbete Da kehrte Samuel um, Saul nach; und Saul betete Jahwe an. Darauf sprach Samuel: Bringet Agag, den König Amaleks, zu mir her! Und Agag ging zu ihm frohen Mutes; und Agag sprach: Fürwahr! weg ist die Bitterkeit des Todes! Da sprach Samuel: Wie dein Schwert die Weiber kinderlos machte, so sei unter den Weibern kinderlos deine Mutter. Und Samuel hieb den Agag in Stücke vor Jahwe zu Gilgal. Dann ging Samuel nach Rama, und Saul ging hinauf in sein Haus nach Gibea Saul. Und Samuel sah Saul nicht wieder bis zum Tage seines Todes, denn Samuel trauerte um Saul. Und Jahwe reute es, daß er Saul zum Könige über Israel gemacht hatte. Samuel salbt David zum Könige. Saul wird von einem bösen Geiste geängstigt; David wird gerufen, durch Harfenspiel denselben zu vertreiben, und wird Sauls Waffenträger.Und Jahwe sprach zu Samuel: Wie lange willst du trauern um Saul, den ich verworfen habe, daß er nicht mehr König sein soll über Israel? Fülle dein Horn mit Öl, und gehe! Ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen. Da sprach Samuel: Wie kann ich hingehen? Saul würde es hören, und mich erwürgen. Und Jahwe sprach: Nimm ein Rindskalb mit dir, und sprich: Jahwe zu opfern bin ich gekommen. Und lade Isai zum Opfer; alsdann werde ich dir kund tun, was du tun sollst; da sollst du mir salben, welchen ich dir nennen werde. Und Samuel tat, was Jahwe gesagt hatte. Als er nach Bethlehem kam, gingen ihm die Ältesten zitternd entgegen, und sprachen: Bedeutet deine Ankunft etwas Gutes? Und er sprach: Etwas Gutes! um Jahwe zu opfern bin ich gekommen; heiliget euch, und kommet mit mir zum Opfer! Und er heiligte Isai und seine Söhne, und rief sie zum Opfer. Und es geschah, als sie kamen, sah er Eliab, und sprach: Gewiß ist dieser vor Jahwe sein Gesalbter! Aber Jahwe sprach zu Samuel: Sehe nicht auf seine Gestalt, noch auf die Höhe seines Wuchses, denn nicht wie der Mensch sieht, denn der Mensch sieht auf die Augen; aber Jahwe sieht auf das Herz. Da rief Isai Abinadab, und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat Jahwe nicht erwählt. Dann ließ Isai Schamma vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat Jahwe nicht erwählt. So ließ Isai seine sieben Söhne vor Samuel vorübergehen. Und Samuel sprach zu Isai: Jahwe hat keinen von diesen erwählt. Und Samuel sprach zu Isai: Sind das die Knaben alle? Und er sprach: Es ist noch übrig der jüngste, und siehe! der weidet die Schafe. Und Samuel sprach zu Isai: Schicke hin, und laß ihn holen; denn wir werden uns nicht legen, bis er hieher gekommen ist. Da schickte er hin, und ließ ihn herbringen. Und er war rötlich und hatte schöne Augen, und ein schönes Aussehen. Jetzt sprach Jahwe: Stehe auf, und salbe ihn, denn dieser ist es! Da nahm Samuel das Ölhorn, und salbte ihn unter seinen Brüdern. Da kam der Geist Jahwe's über David von diesem Tage an, und weiterhin. Und Samuel stand auf, und ging nach Rama. Und der Geist Jahwe's wich von Saul, und es ängstigte ihn ein böser Geist von Jahwe. Und es sprachen die Knechte Sauls zu ihm: Siehe doch! ein böser Geist Gottes ängstiget dich! Möge doch unser Herr befehlen, deine Knechte stehen vor dir, sie werden einen Mann suchen, der auf der Harfe zu spielen versteht; wenn dich denn der böse Geist Gottes überfällt, so soll er mit seiner Hand spielen, daß dir es besser werde. Und Saul sprach zu seinen Knechten: Sehet doch für mich nach einem Manne, der gut spielt, und bringet ihn zu mir. Da antwortete Einer von den Knaben, und sprach: Siehe! ich habe gesehen den Sohn Isai's, des Bethlehemiters, der versteht zu spielen, und ist ein tapferer Held, und ein Kriegsmann; er ist beredt, und ein schöner Mann, und Jahwe ist mit ihm. Und Saul sandte Boten zu Isai, und sprach: Schicke mir David, deinen Sohn, der bei den Schafen ist! Und Isai nahm einen Esel mit Brot, und einen Schlauch Wein, und einen Ziegenbock; und sandte es durch David, seinen Sohn, an Saul. Und David kam zu Saul, und stand vor ihm. Und Saul gewann ihn sehr lieb, und er wurde sein Waffenträger. Hierauf sandte Saul an Isai, und sprach. Laß doch David vor mir stehen, denn er hat Gnade gefunden in meinen Augen. Wann nun Saul der Geist Gottes überfiel, so nahm David die Harfe, und spielte mit seiner Hand. da wurde es Saul leichter, und besser, und der böse Geist wich von ihm. Die Philister und die Israeliten ziehen gegeneinander zum Streit. Aus dem Heere der Philister tritt ein Riese, mit Namen Goliath, hervor, und fordert Einen aus dem Heere Israels zum Zweikampfe heraus. David, von seinem Vater in's Lager der Israeliten geschickt, um sich nach seinen Brüdern zu erkundigen, und ihnen Nahrung zu bringen, nimmt den Zweikampf an, und siegt; worauf die Philister fliehen. Saul erkundigt sich nach Davids Herkunft.Und die Philister versammelten ihre Heere zum Streit, und sie zogen sich zusammen zu Socho, welches Juda gehöret, und lagerten sich zwischen Socho, und zwischen Aseka bei Ephes-Dammim. Und Saul und die Männer Israels versammelten sich, und lagerten sich im Terebinthen- Tale, und stellten sich wider die Philister in Schlachtordnung. Und die Philister standen an dem Berge jenseits, und Israels stand an dem Berge diesseits, und das Tal war zwischen ihnen. Da trat ein Zweikämpfer aus dem Lager der Philister hervor, Goliath war sein Name, aus Gath, seine Höhe war sechs Ellen und eine Spanne. Und ein eherner Helm war auf seinem Haupte, und mit einem Schuppen-Panzer war er bekleidet. Und das Gewicht des Panzers wog fünf tausend Sekel Erz. Und eherne Schienen waren an seinen Beinen, und ein eherner Wurfspieß hing zwischen seinen Schultern. Und die Stange seines Spießes war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres wog sechshundert Sekel Eisen; und sein Schildträger ging vor ihm her. Und er stellte sich, und rief der Schlachtordnung Israels zu, und sprach zu ihnen: Warum seid ihr ausgezogen, einen Streit anzuordnen? Bin ich nicht ein Philister? und ihr seid Knechte Sauls? Wählet euch einen Mann, der zu mir herabkomme. Wenn er es vermag mit mir zu streiten, und mich schlägt, so wollen wir eure Knechte sein; und wenn ich ihn überwinde, und ihn schlage, so sollet ihr unsere Knechte sein, und uns dienen. Und der Philister sprach: Heute will ich die Schlachtordnung Israels beschimpfen. Gebet mir einen Mann, wir wollen miteinander streiten! Und Saul, und ganz Israel hörte diese Worte des Philisters, und sie zagten, und fürchteten sich sehr. Und David war der Sohn eines Ephratiters, dieser war von Bethlehem Juda, und sein Name war Isai, und er hatte acht Söhne, und der Mann war zu Sauls Zeiten alt und betagt unter den Männern. Und die drei ältesten Söhne Isai's folgten Saul in den Krieg; und der Name seiner drei Söhne, die in den Krieg zogen, war: Eliab, der Erstgeborne, und Abinadab, sein Zweitgeborner, und der Dritte, Schamma. Und David war der jüngste. Und die drei Ältesten folgten Saul. Und David ging von Saul ab und zu, um die Schafe seines Vaters in Bethlehem zu hüten. Und der Philister trat morgens und abends hervor, und stellte sich vierzig Tage dar. Und es sprach Isai zu David, seinem Sohne: Nimm doch für deine Brüder dieses Epha gerösteten Kornes, und diese zehn Brote, und bringe es eilends in's Lager zu deinen Brüdern. Und diese zehn Milch-Käse bringe dem Obersten über Tausend, und frage deine Brüder nach dem Wohlbefinden, und bringe ein Pfand von ihnen. Und Saul, und Jene, und alle Männer Israels waren im Terebinthen-Tale, um mit den Philistern zu streiten. Da machte sich David des Morgens früh auf, und überließ die Schafe dem Hüter, und nahm, und ging hin, wie ihm Isai geboten hatte. Als er an die Wagenburg kam, zog das Heer aus zur Schlachtordnung, und erhob das Geschrei im Streite. Und die Männer Israels stellten sich, und die Philister, Schlachtordnung gegen Schlachtordnung. Da tat David das Gepäcke von sich in die Hand des Hüters des Gepäckes, und lief in die Schlachtordnung, und kam hin, und fragte seine Brüder nach ihrem Wohlbefinden. Und als er mit ihnen redete, siehe! da kam herauf der Zweikämpfer; Goliath, der Philister, war sein Name, von Gath, aus der Schlachtordnung der Philister, und sprach jene Worte, und David hörte es. Und alle Männer Israels, als sie den Mann sahen, flohen vor ihm, und fürchteten sich sehr. Und die Männer Israels sprachen: Habet ihr diesen Mann, der da heraufkommt, gesehen? Um Israel zu schmähen, kommt er herauf. Und den Mann, welcher ihn schlägt, will der König sehr reich machen, und ihm seine Tochter geben, und das Haus seines Vaters will er frei machen in Israel. Und David redete zu den Männern, die bei ihm standen, und sprach: Was soll dem Mann geschehen, der jenen Philister schlägt, und die Schmach von Israel nimmt? Wer ist den wohl der Philister, dieser Unbeschnittene, daß er die Schlachtordnung des lebendigen Gottes schmähet? Und das Volk sagte ihm jene Worte, und sprach: Dies wird dem Manne geschehen, der ihn schlägt. Und es hörte Eliab, sein ältester Bruder, wie er mit den Männern redete, und es entbrannte der Zorn Eliabs über David, und er sprach: Warum bist du hieher gekommen, und wem hast du die wenigen Schafe dort in der Wüste überlassen? Ich kenne deine Vermessenheit, und die Bosheit deines Herzens; um den Streit zu sehen, bist du hieher gekommen. Und David sprach: Was habe ich denn getan? War es nicht Befehl? Und er wandte sich von ihm gegen einen Andern, und sprach dasselbe; und das Volk gab ihm die nämliche Antwort, wie die erste. Als man nun die Reden hörte, die David führte, hinterbrachte man sie Saul, und er ließ ihn holen. Und David sprach zu Saul: Lasse nur Keiner um seinetwillen den Muth sinken! Dein Knecht wird hingehen, und mit diesem Philister streiten. Da sprach Saul zu David: Du kannst nicht hingehen zu diesem Philister, um mit ihm zu streiten; denn du bist ein Knabe, er aber ein Kriegsmann von seiner Jugend auf. Und David sprach zu Saul: Dein Knecht hütete die Schafe seines Vaters, da kam ein Löwe, und ein Bär, und trug ein Schaf fort von der Herde. Und ich zog aus, ihm nach, und schlug ihn, und rettete es aus seinem Rachen. Und er erhob sich gegen mich; aber ich faßte ihn beim Barte, und schlug ihn, und tötete ihn. Sowohl den Löwen, als den Bären, hat dein Knecht geschlagen; und diesem Philister, dem Unbeschnittenen, soll es gehen, wie Einem von ihnen; denn er hat geschmäht die Schlachtordnung des lebendigen Gottes. Und David sprach: Jahwe, der mich aus der Gewalt des Löwen und aus der Gewalt des Bären gerettet hat, der wird mich auch aus der Gewalt dieses Philisters retten. Da sprach Saul zu David: Gehe! Jahwe sei mit dir! Darauf zog Saul David seine Kleider an, und setzte einen ehernen Helm auf sein Haupt, und bekleidete ihn mit einem Panzer. Und David gürtete sein Schwert um seine Kleider, und fing an zu gehen, denn er hatte es noch nicht versucht. da sprach David zu Saul: Ich kann nicht gehen in diesem, weil ich's noch nicht versucht habe. Und David legte es wieder von sich ab, und nahm seinen Stab in seine Hand, und suchte sich fünf glatte Steine aus dem Bache, und tat sie in die Hirtentasche, die er bei sich hatte, und in den Sack; und nahm seine Schleuder in seine Hand, und ging auf den Philister zu. Und der Philister näherte sich David immer mehr und mehr, und sein Schildträger ging vor ihm her. Als der Philister nun hinblickte, und David sah, verachtete er ihn; denn es war ein Knabe, und er war rötlich, und hatte ein schönes Aussehen. Und der Philister sprach zu David: Bin ich ein Hund, daß du zu mir mit Stöcken kommst? der Philister fluchte über David bei seinen Göttern. Und der Philister sprach zu David: Komm zu mir! dein Fleisch will ich den Vögeln des Himmels, und den Tieren des Feldes geben. Da sprach David zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, und mit Lanze, und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen Jahwe's, des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Schlachtordnung Israels, die du geschmäht hast. Am heutigen Tage wird Jahwe dich mir in meine Hand liefern; und ich werde dich schlagen, und deinen Kopf von dir nehmen, und die Leiche des Heeres der Philister am heutigen Tage den Vögeln des Himmels, und den Tieren des Feldes geben; und erfahren soll es die ganze Erde, daß Israel einen Gott hat; und erfahren soll es dieses ganze versammelte Heer, daß nicht durch Schwert und Spieß Jahwe rettet! Denn Jahwe ist der Streit, und er wird euch in unsere Hände geben. Und es geschah, als der Philister sich aufmachte, und ging, und David näher entgegen trat, da eilte David, und lief auf den Kampfplatz, dem Philister entgegen. Und David steckte seine Hand in die Tasche, und nahm daraus einen Stein, und schleuderte ihn, und traf den Philister an die Stirne, so daß der Stein in die Stirne fuhr, und er auf sein Angesicht zur Erde fiel. So überwältigte David den Philister mit der Schleuder, und mit dem Steine, und schlug den Philister, und tötete ihn. Und David hatte kein Schwert in seiner Hand. Und David lief hin, und trat zu dem Philister, und nahm sein Schwert, und zog es aus der Scheide, und tötete ihn, und hieb damit seinen Kopf ab. Als die Philister sahen, daß ihr Held tot war, flohen sie. Aber die Männer von Israel, und von Juda machten sich auf, und erhoben ein Geschrei, und jagten den Philistern nach, bis man kommt in das Tal, und bis an die Tore von Ekron; und die erschlagenen Philister fielen auf dem Wege nach Schaaraim, und bis nach Gath, und bis nach Ekron. Und es kehrten die Söhne Israels zurück vom Verfolgen der Philister, und plünderten ihr Lager. Und David nahm den Kopf des Philisters, und brachte ihn nach Jerusalem, und seine Waffen legte er in sein Zelt. Als Saul den David ausziehen sah, dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Anführer des Heeres: Wessen Sohn ist dieser Knabe? Abner! Und Abner sprach: Bei deinem Leben, o König! ich weiß es nicht. Und der König sprach: Frage du, wessen Sohn dieser junge Mensch sei. Als David, nachdem er den Philister geschlagen hatte, zurückkam; nahm ihn Abner, und führte ihn vor Saul, und der Kopf des Philisters war in seiner Hand. Da sprach zu ihm Saul: Wessen Sohn bist du, Knabe? Und David sprach: Der Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiters. David wird von Saul an den Hof gezogen, erwirbt sich die Freundschaft Jonathans, des Sohnes Sauls, und die Achtung des Volkes. Saul beneidet ihn deshalb und will ihn töten; macht ihn jedoch zum Kriegshauptmann, und bietet ihm seine Tochter zum Weibe an, gegen eine Bedingung, die ihn verderben soll. David aber erfüllt sie, und wird des Königs Tochtermann.Und es geschah, als David mit Saul ausgeredet hatte, verband sich Jonathans Seele mit der Seele Davids, und Jonathan liebte ihn, wie seine eigene Seele. Und Saul nahm ihn an diesem Tage, und ließ ihn nicht nach Hause zu seinem Vater zurückkehren. Und Jonathan und David schlossen einen Bund, weil er ihn liebte, wie seine eigene Seele. Und Jonathan zog den Mantel, den er um hatte, aus, und gab ihn David, und seine Kleider, selbst auch sein Schwert, und seinen Bogen, und seinen Gürtel. Und David zog aus; überall, wohin ihn Saul sandte, hatte er Glück. Und Saul setzte ihn über die Kriegsleute, und er war gut in den Augen des ganzen Volkes, und auch in den Augen der Knechte Sauls. Und es geschah, als sie einzogen, und David zurückkehrte, nachdem er den Philister geschlagen hatte; da zogen die Weiber aus allen Städten Israels aus, mit Gesang, und mit Tanz dem König Saul entgegen, mit Pauken, mit Freudengeschrei, und mit Zymbeln. Und die spielenden Weiber sangen chorweise, und sprachen: „Geschlagen hat Saul seine Tausend, und David seine Zehntausend!“ Da zürnte Saul sehr, und es war böse in seinen Augen diese Sache, und er sprach: Dem David haben sie Zehntausend gegeben, und mir haben sie Tausend gegeben! Am Ende wird ihm noch das Königreich. Und Saul sah scheel auf David von jenem Tage an, und fernerhin. Und es geschah am folgenden Tage, da überfiel den Saul ein böser Geist, so daß er raste im Hause. Und David spielte mit seiner Hand wie gewöhnlich, und Saul hielt den Spieß in seiner Hand. Und Saul warf den Spieß, und sprach: Ich will David an die Wand spießen; aber David wich ihm zweimal aus. Und Saul fürchtete sich vor David; denn Jahwe war mit ihm, und von Saul war er gewichen. Und Saul entfernte ihn von sich, und setzte ihn zum Obersten über Tausend, und er zog aus und ein vor dem Volke. Und David hatte Glück auf allen seinen Wegen, und Jahwe war mit ihm. Als Saul sah, daß er sehr viel Glück hatte, fürchtete er sich vor ihm. Und ganz Israel und Juda liebte David, denn er zog aus und ein vor ihnen. Und Saul sprach zu David: Siehe! meine älteste Tochter Merab, die will ich dir zum Weibe geben; sei mir nur tapfer, und führe die Kriege Jahwe's! Denn Saul sprach: Ich will keine Hand an ihn legen; aber die Philister sollen Hand an ihn legen. Und David sprach zu Saul: Wer bin ich, und was ist mein Leben, das Geschlecht meines Vaters in Israel, daß ich ein Schwiegersohn des Königs werden soll? Und es geschah, zu der Zeit, da Merab, die Tochter Sauls, David gegeben werden sollte, wurde sie Adriel, dem Meholathiter, zum Weibe gegeben. Jetzt aber liebte Michal, die Tochter Sauls, den David; und man sagte es Saul, und die Sache war recht in seinen Augen. Und Saul sprach: Ich will sie ihm geben, und sie soll ihm zum Fallstricke werden, daß die Philister Hand an ihn legen. Und Saul sprach zu David: Mit der Zweiten sollst du heute mein Schwiegersohn werden. Darauf gebot Saul seinen Knechten: Redet mit David heimlich, und sprechet: Siehe! der König ist dir geneigt, und alle seine Knechte lieben dich; so werde nun Schwiegersohn des Königs! Als die Knechte Sauls diese Worte in die Ohren Davids redeten, sprach David: Dünket es euch gering, des Königs Schwiegersohn zu werden, da ich ein armer, und geringer Mann bin? Da sagten ihm die Knechte Sauls, und sprachen: So hat David geredet. Da sprach Saul: So sprechet zu David: Der König verlanget kein Heiratsgeschenk, sondern hundert Vorhäute der Philister, damit Rache geübt werde an den Feinden des Königs. Denn Saul dachte, David fallen zu lassen in die Hand der Philister. Als seine Knechte dem David diese Worte sagten, so war es recht in den Augen Davids, des Königs Schwiegersohn zu werden. Und die Tage waren noch nicht voll, da machte sich David auf, und zog aus, er und seine Leute, und erschlug unter den Philistern zweihundert Mann. Und David brachte ihre Vorhäute, und legte sie vollzählig dem Könige vor, um sein Schwiegersohn zu werden. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zum Weibe. Da sah Saul, und erkannte es, daß Jahwe mit David war; und Michal, die Tochter Sauls, liebte ihn. Und Saul fürchtete sich noch mehr vor David, und Saul war ein Feind Davids alle Zeit. Und wann die Fürsten der Philister auszogen; so geschah es, so oft sie auszogen, war David glücklicher als alle Knechte Sauls, und sein Name war hochgeschätzt. Saul fordert seine Knechte auf, David zu töten; Jonathan aber rettet David, und besänftigt seinen Vater. Saul stellt wiederholt dem David nach dem Leben; David aber wird gerettet durch eine List seines Weibes, und flieht zu Samuel nach Rama. Auch hierhin verfolgt ihn Saul.Saul redete zu Jonathan, seinem Sohne, und zu allen seinen Knechten, daß sie David töten sollten. Aber Jonathan, der Sohn Sauls, war David sehr geneigt. Und Jonathan sagte es David, und sprach: Saul, mein Vater, sucht dich zu töten; so hüte dich nun in der Frühe, bleibe verborgen, und verstecke dich. Und ich will ausgehen, und an die Seite meines Vaters treten, auf dem Felde, wo du bist, und will zu meinem Vater von dir reden; und will sehen, was es ist, und es dir sagen. Und Jonathan redete von David Gutes zu Saul, seinem Vater, und sprach zu ihm: Möge doch der König sich nicht versündigen an seinem Knechte, an David; denn er hat nicht gegen dich gesündigt, ja, seine Taten sind sehr nützlich für dich. Und er hat sein Leben in seine Hand gelegt, da er den Philister schlug; und Jahwe hat großes Heil geübt an ganz Israel. Du hast es gesehen, und dich gefreut. Warum nun willst du dich an unschuldigem Blute versündigen, und David ohne Ursache töten? Und Saul hörte auf die Stimme Jonathans, und Saul schwur: So wahr Jahwe lebt! er soll nicht getötet werden. Da rief Jonathan dem David, und Jonathan sagte ihm alle diese Worte; und Jonathan brachte den David zu Saul, und er war vor ihm wie zuvor. Und es erhob sich wieder ein Krieg; und David zog aus, und stritt mit den Philistern, und richtete unter ihnen eine große Niederlage an, und sie flohen vor ihm. Da kam der böse Geist Jahwe's über Saul, und er saß in seinem Hause, und hatte seinen Spieß in seiner Hand; und David spielte mit seiner Hand. Und Saul suchte den David mit dem Spieß an die Wand zu spießen; aber David wich aus vor Saul, und er warf den Spieß in die Wand. Und David floh, und entrann in derselben Nacht. Da sandte Saul Boten in das Haus Davids, ihn zu bewachen, und ihn am Morgen zu töten. Aber Michal, sein Weib, sagte es David, und sprach: Wenn du in der Nacht dein Leben nicht rettest, so bist du morgen des Todes. Und Michal ließ David durch das Fenster hinab, und er ging, und floh, und entrann. Und Michal nahm den Theraphim, und legte ihn in's Bett, und ein Geflecht von Ziegenhaaren legte sie zu seinem Haupte, und deckte ihn mit der Decke zu. Als Saul die Boten schickte, David zu holen, sprach sie: Er ist krank. Da schickte Saul Boten, David zu sehen, und sprach: Bringet ihn im Bette herauf zu mir, daß ich ihn töte. Und es kamen die Boten, und siehe! der Theraphim war im Bette, und das Geflecht von Ziegenhaaren zu seinem Haupte. Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so hintergangen, und meinen Feind entkommen lassen? Und Michal sprach zu Saul: Er sprach zu mir: Laß mich! warum soll ich dich töten? So entfloh David und entrann, und kam zu Samuel nach Rama. Und er sagte ihm Alles, was Saul gegen ihn getan hatte; darauf ging er und Samuel, und sie blieben in Najoth. Und es wurde Saul angezeigt, und gesagt: Siehe! David ist in Najoth, zu Rama. Da sandte Saul Boten, David zu holen. Als sie aber den Chor der Propheten begeisterte Lieder singen sahen, und den Samuel an ihrer Spitze stehen; kam auch über die Boten Sauls der Geist Gottes, und auch sie sangen begeisterte Lieder. Als man Saul dieses sagte, so sandte er andere Boten, aber auch diese sangen begeisterte Lieder. Da sandte Saul zum dritten Male Boten; und auch diese sangen begeisterte Lieder. Da ging er selbst nach Rama. Und da er an die große Grube kam, die in Sechu ist, fragte er, und sprach: Wo sind Samuel und David? Und man sprach: Siehe! in Najoth zu Rama. Und er ging dahin nach Najoth in Rama. Da kam auch über ihn der Geist Gottes, und er sang im Gehen begeisterte Lieder, bis er nach Najoth in Rama kam. Da legte auch er seine Rüstung ab, und auch er sang begeisterte Lieder vor Samuel; und er lag nackt da jenen ganzen Tag, und die ganze Nacht. Deswegen sagt man: Ist auch Saul unter den Propheten? David flieht von Rama zu Jonathan. Dieser verspricht ihm, ihn von dem Vorhaben seines Vaters zu unterrichten, und beide erneuern ihren Freundschaftsbund. Jonathan kommt selbst in Lebensgefahr vor seinem Vater, und rettet David.Nun floh David aus Najoth zu Rama, und kam zu Jonathan, und sprach: Was habe ich getan? Was ist mein Verbrechen? Und was ist meine Sünde vor deinem Vater, daß er mir nach dem Leben strebt? Und er sprach zu ihm: Das sei fern, du sollst nicht sterben! Siehe! mein Vater tut nichts, es mag groß oder klein sein, ohne es meinen Ohren zu offenbaren. Warum sollte mein Vater dieses vor mir geheim halten? Das kann nicht sein. Und David schwur abermals, und sprach: Dein Vater weiß es recht gut, daß ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, darum dachte er: Jonathan soll es nicht wissen, damit er sich nicht darüber gräme. Aber so wahr Jahwe lebt, und bei deinem Leben! zwischen mir, und zwischen dem Tode war nur noch ein Schritt. Da sprach Jonathan zu David: Was deine Seele sagt, das will ich für dich tun. Und David sprach zu Jonathan: Siehe! morgen ist Neumond, und ich sollte bei dem Könige sitzen um zu speisen; laß mich aber verborgen bleiben auf dem Felde, bis an den dritten Abend. Wenn mich dein Vater vermisset, so sprich: David bat mich, daß er nach Bethlehem in seine Stadt laufen dürfte; denn das ganze Geschlecht hat dort sein jährliches Opfer. Wenn er so spricht: Es ist gut, so steht es wohl um deinen Knecht; wenn er aber in Zorn gerät, so wisse, daß von ihm Unglück bereitet ist. Dann übe Barmherzigkeit an deinem Knechte, denn in einen Bund Jahwe's hast du deinen Knecht aufgenommen mit dir. Wenn aber eine Missetat an mir ist, so töte mich; denn warum wolltest du mich zu deinem Vater bringen? Da sprach Jonathan: Das sei ferne von dir, daß, wenn ich merkte, daß von meinem Vater Unglück über dich bereitet sei, ich es dir nicht sagen sollte. Da sprach David zu Jonathan: Wer wird mir's sagen, wenn dir dein Vater etwas Hartes antwortet? Da sprach Jonathan zu David: Komm, laß uns auf's Feld gehen! und sie gingen beide auf das Feld. Hier sprach Jonathan zu Davis: Jahwe, Gott Israels! wenn ich morgen oder übermorgen um diese Zeit meinen Vater ausforsche, und es gut steht für David; und ich dann nicht zu dir schicke, und es deinen Ohren offenbare; so tue Jahwe Jonathan so, und abermals so! Wenn meinem Vater gefällt Unglück über dich zu bringen; so werde ich's deinen Ohren offenbaren, und dich entlassen, daß du in Frieden gehen kannst. Und Jahwe möge mit dir sein, wie er mit meinem Vater gewesen ist. Du aber sollst nicht allein, so lange ich lebe, Barmherzigkeit Jahwe's an mir üben, daß ich nicht sterbe; du sollst auch deine Barmherzigkeit von meinem Hause in Ewigkeit nicht wegnehmen, auch dann nicht, wann Jahwe alle Feinde Davids von der Erde weggetilgt hat. So schloß Jonathan einen Bund mit dem Hause Davids, und (sprach) Jahwe fordere es aus der Hand der Feinde Davids. Auch hieß Jonathan noch den David schwören, weil er ihn liebte; denn er liebte ihn wie sich selbst. Darauf sprach Jonathan zu ihm: Morgen ist Neumond, du wirst also vermisset; denn dein Platz wird leer gefunden werden. Aber übermorgen komme eiligst herab, und gehe an den Ort, wo du dich verbirgst, am Werktage, und bleibe bei dem Steine Asel. Ich will alsdann drei Pfeile zur Seite schießen, als schösse ich nach dem Ziele. Und siehe! ich will den Knaben schicken: Geh, hole die Pfeile! Wenn ich nun zum Knaben sage: Siehe! die Pfeile liegen von dir herwärts, hole sie! so komme, denn es steht gut für dich; und es ist nichts, so wahr Jahwe lebt! Wenn ich aber zu dem Jüngling spreche: Siehe! die Pfeile liegen von dir hinwärts; so gehe; denn Jahwe wird dich entkommen lassen. Und was wir nun geredet haben, ich und du - siehe! Jahwe sei zwischen mir, und zwischen dir ewiglich! Darauf verbarg sich David auf dem Felde, und es ward Neumond, und der König setzte sich zum Mahle, um zu speisen. Der König saß, wie gewöhnlich, auf seinem Platze, auf dem Platze an der Wand. Und Jonathan stand auf, und setzte Abner Saul zur Seite, und Davids Platz blieb leer. Und Saul redete nichts an diesem Tage; denn er dachte: Es ist ihm etwas widerfahren, daß er nicht rein ist, er ist gewiß nicht rein. Und es geschah am folgenden Tage, dem zweiten des Neumondes, da war Davids Platz leer, und Saul sprach zu Jonathan, seinem Sohne: Warum ist der Sohn Isai's weder gestern noch heute zum Mahle gekommen? Jonathan antwortete Saul: David hat sich von mir erbeten, nach Bethlehem zu gehen, indem er sprach: Laß mich doch gehen, denn wir haben ein Geschlechtsopfer in der Stadt, mein Bruder hat mich selbst dazu eingeladen; wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, so laß mich jetzt doch gehen, daß ich meine Brüder sehe. Darum ist er nicht zum Tische des Königs gekommen. Da entbrannte der Zorn Sauls über Jonathan, und er sprach zu ihm: Du durch Widerspenstigkeit verkehrter Sohn! weiß ich denn nicht, daß du den Sohn Isai's so lieb gewonnen hast, zu deiner Schande, und zur Schande der Scham deiner Mutter! Denn so lange der Sohn Isai's lebt auf Erden, wirst du nicht feststehen, noch dein Reich. So schicke nun hin, und hole ihn zu mir her! denn er ist ein Kind des Todes. Und Jonathan antwortete seinem Vater Saul, und sprach zu ihm: Warum soll er getötet werden, was hat er getan? Da warf Saul seinen Spieß nach ihm, um ihn zu durchbohren. Nun erkannte Jonathan, daß es völlig beschlossen sei von seinem Vater, David zu töten. Und Jonathan stand auf von der Tafel, in Zornes-Glut, und aß nicht am zweiten Tage des Neumondes; denn er grämte sich um David, weil sein Vater ihn geschmäht hatte. Und es geschah am Morgen, da ging Jonathan hinaus auf das Feld zu der mit David verabredeten Zeit, und ein kleiner Knabe war bei ihm. Und er sprach zu seinem Knaben: Laufe, und hole mir die Pfeile, die ich schieße. Der Knabe lief, und er schoß den Pfeil über ihn hin. Und als der Knabe an den Ort kam, wohin Jonathan den Pfeil geschossen hatte, da rief Jonathan dem Knaben nach, und sprach: Liegt nicht der Pfeil von dir hinwärts? Und Jonathan rief dem Knaben nach: Hurtig, eile, stehe nicht still! da nahm der Knabe Jonathans die Pfeile auf, und kam zu seinem Herrn. Und der Knabe wußte nichts; nur Jonathan und David wußten von der Sache. Darauf gab Jonathan dem Knaben, den er bei sich hatte, seine Waffen, und sprach zu ihm: Gehe, trage sie in die Stadt! Der Knabe ging, und David kam von der Mittags-Seite hervor, und warf sich auf sein Angesicht zur Erde, und beugte sich dreimal. Darauf küßten sie sich einander, und weinten miteinander, David aber am meisten. Und Jonathan sprach zu David: Gehe in Frieden! Was wir uns beide im Namen Jahwe's zugeschworen, und gesprochen haben: der Herr sei zwischen mir, und zwischen dir, und zwischen meinem Samen und zwischen deinem Samen in Ewigkeit! (20:43)Und er machte sich auf, und ging; und Jonathan kehrte in die Stadt. David flieht nach Nobe zu dem Priester Ahimelech, und ißt bei ihm die Schaubrote, und erhält von ihm auch das Schwert Goliaths. Doeg, ein Knecht Sauls ist anwesend. David flieht von da zu Achisch, dem Könige von Gath, und wird daselbst erkannt, rettet sich aber dadurch, daß er sich wahnsinnig stellt.Und David kam nach Nobe zu Ahimelech, dem Priester; und Ahimelech ging David zitternd entgegen, und sprach zu ihm: Warum bist du allein, warum ist Niemand bei dir? Und David sprach zu Ahimelech, dem Priester: Der König hat mir etwas geboten, und zu mir gesprochen: Kein Mensch soll etwas wissen von dem, warum ich dich sende, und was ich dir gebiete; und die Knaben habe ich an einen gewissen Ort hinbeschieden. Und nun, was hast du bei der Hand? gib fünf Brote in meine Hand, oder was du findest. Und der Priester antwortete David und sprach: Gemeines Brot habe ich nicht bei der Hand, sondern nur heiliges Brot ist da. Wenn nur die Knaben sich von Weibern enthalten haben! Und David antwortete dem Priester, und sprach zu ihm: Allerdings! die Weiber sind uns vorenthalten schon seit gestern, und ehegestern, als ich wegging, und die Geräte der Knaben waren heilig; sollte aber der Weg auch unheilig sein, so wird er doch heute geheiligt durch die Geräte. Da gab ihm der Priester heiliges Brot; weil sonst kein anderes Brot da war, als die Schaubrote, die man vom Angesichte Jahwe's weggenommen hatte, um warme Brote hinzulegen, an dem Tage, da man sie wegnahm. Und dort war damals ein Mann von den Knechten Sauls, der vor Jahwe verschlossen war, und sein Name war Doeg, ein Edomiter, Vorsteher der Hirten Sauls. Und David sprach zu Ahimelech: Hast du hier keinen Spieß oder Schwert bei der Hand? denn ich habe weder mein Schwert, noch meine Waffen mitgenommen; denn die Sache des Königs war eilig. Und der Priester sprach: Das Schwert Goliaths, des Philisters, den du geschlagen hast im Terebinthen-Tale, siehe! da ist es in ein Gewand gehüllt hinter dem Ephod; willst du es nehmen, so nimm es hin; denn es ist kein anderes hier als dieses. Und David sprach: Es gibt seines Gleichen nicht, gib es mir! David machte sich nun auf, und floh an demselben Tage vor Saul, und kam zu Achisch, dem Könige von Gath. Und es sprachen die Knechte des Achisch zu ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Sang man ihm nicht chorweise im Reigentanz, und sprach: Geschlagen hat Saul seine Tausend, und David seine Zehntausend! Da nahm David diese Reden zu Herzen, und fürchtete sich sehr vor Achisch, dem Könige von Gath. Und er verstellte seinen Verstand vor ihren Augen, und stellte sich unter ihren Händen wahnsinnig, und er kritzelte an die Türen des Tores und ließ den Speichel auf seinen Bart herabfließen. Da sprach Achisch zu seinen Knechten: Siehe! ihr sehet, daß der Mann rasend ist; warum habet ihr ihn zu mir hergeführt? Fehlt es mir an Rasenden, daß ihr diesen herbringet, bei mir zu rasen? Durfte dieser in mein Haus kommen? David flieht von Gath in die Höhle Adullam, geht dann nach Mizpeh zum Könige von Moab, und bringt auch bei ihm seinen Vater und seine Mutter in Sicherheit. Der Prophet Gad beredet David, wieder in das Land Juda zu gehen. Doeg zeigt dem Saul an, daß David sich bei dem Priester Abimelech aufgehalten habe. Saul läßt die Priester von Nobe hinrichten. Nur Abjathar, ein Sohn Ahimelechs, entkommt zu David.Und David ging von da weg, und entrann in die Höhle Adullam. Als das seine Brüder, und das ganze Haus seines Vaters hörten, kamen sie zu ihm selbst hinab. Und es sammelten sich zu ihm alle Bedrängte, und Alle, die Schulden hatten, und Alle, die mißmutig waren; und er wurde ihr Anführer, so daß bei vierhundert Mann bei ihm waren. Von da zog David nach Mizpeh Moab, und sprach zum Könige von Moab: Laß doch meinen Vater und meine Mutter zu euch auswandern, bis ich weiß, was Gott mit mir tun wird. Und er führte sie vor den König von Moab, und sie blieben bei ihm, so lange David in der Festung war. Und es sprach Gad, der Prophet, zu David: Bleibe nicht in der Festung, gehe hin, und komme in das Land Juda! Da ging David, und kam in den Wald Hareth. Und Saul hörte, daß man wisse um David, und um die Leute, die bei ihm waren. Und Saul saß zu Gibea unter einem Tamariskenbaume auf der Höhe, und er hielt seinen Spieß in seiner Hand, und alle seine Knechte standen bei ihm. Da sprach Saul zu seinen Knechten, die bei ihm standen: Höret doch, ihr Benjaminiter! wird wohl der Sohn Isai's euch Allen Äcker und Weinberge geben? Wird er euch Alle zu Obersten über Tausend, und zu Obersten über Hundert machen? daß ihr euch Alle wider mich verschworen habet, und Keiner es meinen Ohren offenbaret, daß mein Sohn mit dem Sohne Isai's einen Bund geschlossen, und Keiner von euch bekümmert ist um mich, und es meinen Ohren offenbaret, daß mein Sohn meinen Knecht gegen mich aufgewiegelt, mir nachzustellen, wie es heute ist. Da antwortete Doeg, der Edomiter, der unter den Knechten Sauls stand, und sprach: Ich sah den Sohn Isai's nach Nobe kommen, zu Ahimelech, dem Sohne Ahitubs, Der fragte für ihn Jahwe, und gab ihm Zehrung, und gab ihm das Schwert Goliaths, des Philisters. Da schickte der König hin, Ahimelech zu rufen, den Sohn Ahitubs, den Priester, und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, welche zu Nobe waren. Und sie kamen Alle zum Könige. Da sprach Saul: Höre doch, Sohn Ahitubs! Und er sprach: Hier bin ich, mein Herr! Und Saul sprach zu ihm: Warum habet ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isai's, da du ihm Brot und ein Schwert gegeben, und Gott für ihn gefragt hast, daß er wider mich sich empöret, und mir nachstellet, wie es heute ist? Da antwortete Ahimelech dem Könige, und sprach: Wer unter allen deinen Knechten ist, wie David, treu, und Schwiegersohn des Königs, und folgsam deinem Befehle, und geehrt in deinem Hause? Habe ich denn heute angefangen, für ihn Gott zu fragen? Das sei ferne von mir! Der König lege nicht solches seinem Knechte zur Last in dem ganzen Hause meines Vaters; denn dein Knecht hat von allem diesem nichts gewußt, weder Kleines noch Großes. Da sprach der König: Sterben mußt du, Ahimelech! du und das ganze Haus deines Vaters. Und der König sprach zu den Läufern, die bei ihm standen: Tretet herzu, und tötet die Priester Jahwe's, weil auch ihre Hand mit David ist; denn sie wußten, daß er auf der Flucht war, und offenbarten es nicht meinen Ohren. Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, die Priester Jahwe's zu erschlagen. Da sprach der König zu Doeg: Tritt du her, und erschlage die Priester; da trat Doeg, der Edomiter, her, und erschlug die Priester, und er tötete an demselben Tage fünf und achtzig Mann, die das leinene Ephod trugen. Und Nob, die Priesterstadt, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, Mann und Weib, Kind und Säugling, und Ochs und Esel und Schaf mit der Schärfe des Schwertes. Und es entrann ein Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, dessen Name Abjathar war, und floh David nach. Als nun Abjathar dem David sagte, daß Saul die Priester Jahwe's erwürgt habe, da sprach David zu Abjathar: Ich wußte damals, daß Doeg, der Edomiter, dort war, daß er es Saul sagen würde. Ich bin Schuld am Tode des Hauses deines Vaters. Bleibe bei mir, fürchte dich nicht; denn der mir nach dem Leben strebt, strebt auch dir nach dem Leben; du bist bei mir wohl verwahrt. David rettet mit seinen Leuten die Stadt Kegila gegen einen Angriff der Philister. Saul erhält Nachricht, daß David in Kegila sei, und will gegen ihn ziehen. David aber erfährt es, und flieht in die Wüste Siph. Jonathan besucht ihn hier, und sie erneuern ihren Bund. David wird von den Siphitern verraten, und Saul zieht gegen ihn, und umringt ihn, muß aber plötzlich abziehen, weil die Philister in's Land gefallen waren.Man sagte David, und sprach: Siehe! die Philister streiten gegen Kegila, und plündern die Tennen. Da fragte David Jahwe, und sprach. Soll ich hingehen, und diese Philister schlagen? Und Jahwe sprach zu David: Gehe, und schlage die Philister, und befreie Kegila! Aber die Leute Davids sprachen zu ihm: Siehe! wir müssen uns hier in Juda fürchten, wie vielmehr, wenn wir noch nach Kegila ziehen sollen, gegen die Schlachtordnung der Philister? Da fragte David noch einmal Jahwe. Und Jahwe antwortete ihm, und sprach: Auf! ziehe hinab nach Kegila; denn ich gebe die Philister in deine Hand. David zog also mit seinen Leuten nach Kegila, und stritt gegen die Philister, und trieb ihr Vieh weg, und richtete unter ihnen eine große Niederlage an; und David befreite die Einwohner Kegila's. Und es geschah, als Abjatar, der Sohn Ahimelechs, zu David floh nach Kegila, nahm er das Ephod in seiner Hand mit hinab. Und es wurde Saul gesagt: David ist nach Kegila gekommen. Da sprach Saul: Verworfen hat ihn Gott, und in meine Hand geliefert; denn er ist eingeschlossen, indem er in eine Stadt zog, die mit Toren und Riegeln versehen ist. Saul ließ das ganze Volk zum Streite rufen, um nach Kegila hinab zu ziehen, und David und seine Leute einzuschließen. Als David aber merkte, daß Saul gegen ihn Böses im Sinne hatte, sprach er zu Abjathar, dem Priester: Bringe das Ephod her! Und David sprach: Jahwe, Gott Israels, dein Knecht, hat gehört, daß Saul trachtet, nach Kegila zu kommen, und die Stadt zu verwüsten um meinetwillen. Werden mich die Bürger von Kegila ausliefern in seine Hand? Wird Saul herabziehen, wie dein Knecht gehört hat? Jahwe, Gott Israels! sag' es doch deinem Knechte! Und Jahwe sprach: Er wird herabziehen. Und David sprach: Werden die Bürger von Kegila mich, und meine Leute ausliefern in die Hand Sauls? Und Jahwe sprach: Sie werden dich ausliefern. Da machte sich David auf mit seinen Leuten bei sechshundert Mann, und sie zogen aus von Kegila, und gingen, wohin sie gehen konnten. Und dem Saul wurde gesagt, daß David aus Kegila entronnen sei; da unterließ er es, auszuziehen. Und David blieb in der Wüste an festen Orten, und blieb auf dem Gebirge in der Wüste Siph. Und Saul stellte ihm nach alle Tage, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand. Und da David sah, daß Saul auszog, um ihm nach dem Leben zu trachten, blieb er in der Wüste Siph im Walde. Und Jonathan, der Sohn Sauls, machte sich auf, und ging zu David in den Wald, und stärkte seine Hand durch Gott. Und er sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, die Hand Sauls, meines Vaters, wird dich nicht finden; und du wirst König sein über Israel, und ich möge der Zweite nach dir sein. Auch Saul, mein Vater, weiß dieses. Und sie beide schlossen einen Bund vor Jahwe; und David blieb im Walde, und Jonathan ging nach seinem Hause. Und es gingen die Siphiter hinauf zu Saul nach Gibea, und sprachen: Ist nicht David verborgen bei uns in den festen Orten im Walde, auf dem Hügel Hachila, der südlich von der Wüste liegt? So komme nun doch nach aller Lust deiner Seele herab, o König! unsere Sache soll es sein, ihn in die Hände des Königs zu liefern. Und Saul sprach: Jahwe segne euch! Ihr habet noch Mitleid mit mir! So gehet nun hin, und gebet ferner Acht, daß ihr erkennet, und sehet den Ort, wo sein Fuß ist, wer ihn daselbst gesehen hat. Denn man hat mir gesagt, daß er sehr listig sei. So sehet und merket alle Schlupfwinkel, in denen er sich zu verstecken pflegt; und kommet wieder zu mir mit Gewißheit zurück, dann will ich mit euch hinabziehen. Und es soll geschehen, wenn er im Lande ist, so will ich nach ihm spähen lassen in allen Geschlechtern Juda's. Da machten sie sich auf, und gingen vor Saul her nach Siph. David aber und seine Leute waren in der Wüste Maon, in der Ebene südlich von der Wüste. Saul zog nun mit seinen Leuten aus, ihn aufzusuchen. Und man sagte es David, und er stieg hinab in einen Felsen, und blieb in der Wüste Maon. Als Saul dieses hörte, setzte er David nach in die Wüste Maon. Und Saul zog auf die eine Seite des Berges diesseits, und David mit seinen Leuten auf die andere Seite des Berges jenseits; und David eilte, Saul zu entgehen; aber Saul und seine Leute umzingelten David und seine Leute, um sie zu greifen. Und ein Bote kam zu Saul, und sprach: Komm eilends; denn die Philister sind in's Land gefallen. Da kehrte Saul zurück von der Verfolgung Davids, und zog den Philistern entgegen. Daher nennt man jenen Ort Sela Hammahlekoth (d.h. Fels der Entschlüpfung). Und David zog von da hinauf, und blieb in den festen Orten Engedi's. David zieht aus der Wüste Maon in die Wüste Engedi. Saul wird davon benachrichtigt und zieht gegen ihn, kommt aber selbst in Davids Gewalt, und wird von ihm beschämt. Saul bekennt seine Schuld, und läßt sich von David schwören, sein Geschlecht nicht auszurotten, wann er König sein werde, und zieht von dannen.Und es geschah, als Saul von den Philistern zurückkehrte, sagte man ihm, und sprach: Siehe! David ist in der Wüste Engedi. Da nahm Saul drei tausend Mann, Auserlesene aus ganz Israel, und zog aus, um David und seine Leute zu suchen auf den Felsen der Steinböcke. Und er kam zu den Schafhürden am Wege, und dort war eine Höhle, da ging Saul hinein, um seine Füße zu bedecken. Und David und seine Leute saßen im Innern dieser Höhle. Da sprachen die Leute Davids zu ihm: Siehe! der Tag ist nun da, von welchem Jahwe zu dir redete: Siehe! ich gebe deinen Feind in deine Hand; so tue ihm, was gut ist in deinen Augen! Da stand David auf, und schnitt den Zipfel von Sauls Mantel ab in der Stille. Und es geschah nach diesem, da schlug David das Herz, weil er Saul den Zipfel abgeschnitten hatte. Und er sprach zu seinen Leuten: Ferne laß es Jahwe von mir sein, daß ich solches tun sollte meinem Herrn, dem Gesalbten Jahwe's, meine Hand an ihn zu legen; denn er ist der Gesalbte Jahwe's. Und David schalt seine Leute mit Worten, und erlaubte ihnen nicht, wider Saul aufzustehen. Und Saul stand auf aus der Höhle, und ging seinen Weg. Darauf stand David auf, und ging aus der Höhle heraus, und rief Saul nach, und sprach: „Mein Herr König!“ Da Saul sich umsah, neigte sich David mit seinem Angesichte zur Erde, und beugte sich. Und David sprach zu Saul: Warum hörest du auf die Worte der Leute, die sprechen: Siehe! David sucht dein Unglück? Siehe! an diesem Tage haben deine Augen gesehen, daß dich Jahwe heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat. Und man sprach: Ich sollte dich erwürgen; aber ich schonte deiner, und sprach: Ich will meine Hand nicht legen an meinen Herrn; denn der Gesalbte Jahwe's ist er. Ja, siehe! mein Vater! siehe doch den Zipfel deines Mantels in meiner Hand! daß ich, als ich den Zipfel deines Mantels abschnitt, dich nicht habe erwürgen wollen. Erkenne doch, und siehe, daß nichts Böses in meiner Hand ist, und keine Empörung, und daß ich nicht wider dich gesündigt habe. Du aber stellest meinem Leben nach, um es zu nehmen. Jahwe richte zwischen mir und zwischen dir, und Jahwe möge mich an dir rächen; aber meine Hand wird nicht gegen dich sein. Wie das alte Sprichwort sagt: „Von den Bösen kommt Böses.“ Aber meine Hand soll nicht gegen dich sein. Gegen wen zieht der König von Israel aus? Wen verfolgest du? Einen toten Hund, einen einzigen Floh. Ja, Jahwe sei Richter! er richte zwischen mir und zwischen dir, er wird meine Sache sehen, und führen, und wird mir Recht schaffen aus deiner Hand. Und es geschah, als David diese Worte ausgeredet hatte gegen Saul; da sprach Saul: Ist das deine Stimme, mein Sohn David?! Und Saul erhob seine Stimme, und weinte, und sprach zu David: Du bist gerechter, als ich; denn du hast mir Gutes erwiesen, und ich habe dir mit Bösem vergolten. Ja, du hast es heute gezeigt, daß du an mir Gutes tatest; weil mich Jahwe in deine Hand geliefert hatte, und du mich nicht erwürget hast. Wenn Jemand seinen Feind trifft, wird er ihn auf gutem Wege ziehen lassen? So vergelte Jahwe dir Gutes für diesen Tag, was du heute an mir getan hast. Und jetzt, siehe! erkenne ich's, daß du König werden wirst, und daß durch deine Hand das Reich Israel feststehen wird. So schwöre mir nun bei Jahwe, daß du meinen Samen nach mir nicht ausrotten, und meinen Namen nicht auslöschen wollest aus dem Hause meines Vaters. Und David schwur Saul. Da ging Saul nach seinem Hause; und David und seine Leute gingen hinauf an den festen Ort. Samuel stirbt. David zieht in die Wüste Pharan. Der reiche Nabal hält Schafschur auf dem Karmel. David schickt zu ihm, und läßt ihn um eine Gabe bitten, wird aber von ihm beschimpft. Er will sich rächen, Abigail aber, Nabals Weib, zieht ihm entgegen, und besänftigt ihn. Nabal stirbt bald nachher, und David nimmt Abigail zum Weibe. Auch heiratet er Ahinoam. Michal aber ward von Saul dem Phalti gegeben.Und Samuel starb, und ganz Israel versammelte sich, und trauerte um ihn, und man begrub ihn in seinem Hause in Rama. Und David machte sich auf, und zog hinab in die Wüste Pharan. Und es war ein Mann zu Maon, der seine Habe auf dem Karmel hatte, und der Mann war sehr reich; und besaß drei tausend Schafe, und tausend Ziegen. Und er war bei der Schur seiner Schafe auf dem Karmel. Und der Name des Mannes war Nabal, und der Name seines Weibes Abigail. Und das Weib hatte guten Verstand, und war schön gestaltet; aber der Mann war hart, und handelte böse; und er war ein Kalebiter. Und es hörte David in der Wüste, daß Nabal seine Schafe scheren ließ. Und David schickte zehn Knaben, und David sprach zu den Knaben: Gehet hinauf auf den Karmel, und gehet zu Nabal, und fragt ihn in meinem Namen nach seinem Wohlbefinden, und sprechet so: Glück zu! Wohl dir, und Wohl deinem Hause, Wohl Allem, was dein ist! Ich habe erfahren, daß du Schafschur hältst. deine Hirten sind immer bei uns gewesen, wir haben ihnen keine Schmach angetan; und sie haben nichts vermisset, so lange sie auf dem Karmel waren; frage deine Knaben, sie werden es dir sagen - so mögen die Knaben Gnade finden in deinen Augen, da wir an einem guten Tag gekommen sind. Gib doch, was deine Hand findet, deinen Knechten, und deinem Sohne David. Und die Knaben Davids gingen hin, und sprachen zu Nabal alles dieses im Namen Davids, und schwiegen. Und es antwortete Nabal den Knechten Davids, und sprach: Wer ist David? und wer ist der Sohn Isai's? Es gibt heutiges Tags gar viele Knechte, die ihren Herren ausreißen. Soll ich mein Brot und mein Wasser, und meine Schlachttiere, die ich für meine Schafscherer geschlachtet habe, nehmen, und Leuten geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind? Da kehrten die Knaben Davids um auf ihren Weg, und als sie zurückkamen, sagten sie ihm alle jene Worte. Da sprach David zu seinen Leuten: Umgürtet euch, ein Jeder mit seinem Schwerte! und sie umgürteten sich, ein Jeder mit seinem Schwerte, auch David umgürtete sich mit seinem Schwerte; und sie zogen hinauf, hinter David her, bei vierhundert Mann, und zweihundert blieben bei dem Gepäcke. Und Abigail, dem Weibe Nabals, sagte es Einer von den Knaben, und sprach: Siehe! David hat aus der Wüste Boten geschickt, unsern Herrn zu begrüßen; und er hat sie hart angefahren. Diese Leute sind uns sehr nützlich gewesen, und haben uns keine Schmach angetan; und wir haben nichts vermisset, so lange wir bei ihnen herumgezogen sind, als wir auf dem Felde waren. Eine Mauer waren sie für uns, sowohl bei Nacht, als bei Tage, so lange wir bei ihnen die Schafe weideten. Und nun überlege, und siehe, was du tun sollst; denn das Unglück ist bereits über unsern Herrn, und über sein ganzes Haus. Denn er ist ein zu böser Mann, als daß man mit ihm reden könnte. Da nahm Abigail geschwind zweihundert Brote, und zwei Schläuche Wein, und fünf zubereitete Schafe, und fünf Maß geröstetes Korn, und hundert Traubenkuchen, und zweihundert Feigenkuchen, und legte sie auf Esel; und sprach zu ihren Knaben: Ziehet vor mir her, siehe! ich will hinter euch herkommen. Aber ihrem Manne Nabal sagte sie nichts davon. Und sie ritt auf einem Esel; und kam herab im Dickicht vom Berge; und siehe! David und seine Leute kamen herab ihr entgegen, so daß sie auf dieselben stieß. Und David sprach: Ja, umsonst habe ich Alles, was diesem gehört, in der Wüste gehütet, daß von all dem Seinigen nichts vermisset wurde; und er vergilt mir Gutes mit Bösem. Gott tue den Feinden Davids so, und abermals so, wenn ich von Allem, was sein ist, bis zum Anbruch des Morgens übrig lasse, was an die Wand pisset! Als Abigail David sah, stieg sie eilends vom Esel, fiel auf ihr Angesicht vor David, und beugte sich zur Erde. Und fiel zu seinen Füßen, und sprach: Auf mich, mein Herr! lege die Schuld! laß doch deine Magd zu deinen Ohren reden, und höre die Worte deiner Magd! Es achte doch mein Herr nicht auf diesen bösen Mann, auf Nabal; denn er ist wie sein Name; Nabal ist sein Name, und Torheit ist bei ihm. Aber ich, deine Magd, habe die Knaben meines Herrn nicht gesehen, die du geschickt hast. Und nun, mein Herr, so wahr Jahwe lebt! so wahr deine Seele lebt! Jahwe hat dich abgehalten, auf Blut auszugehen, und mit deiner Hand dir Hilfe zu schaffen. So möge es nun gehen, wie Nabal, deinen Feinden, und denen, die das Unglück meines Herrn suchen. Hier ist das Geschenk, das deine Magd meinem Herrn bringet. Es möge den Knaben gegeben werden, die meinem Herrn folgen. Vergib doch das Vergehen deiner Magd! denn fest wird Jahwe das Haus meines Herrn machen, denn Kriege Jahwe's führet mein Herr, und Böses wird nicht gefunden an dir, so lange du lebest. Und wenn Jemand aufträte, dich zu verfolgen, und dir nach dem Leben zu streben; so wird das Leben meines Herrn eingebunden sein im Bündel der Lebendigen bei Jahwe, deinem Gott; aber das Leben deiner Feinde wird er wegschleudern, wie aus der Höhlung der Schleuder. Und es wird geschehen: Wenn Jahwe an meinem Herrn tun wird alles Gute, was er dir verheißen, und dich zum Fürsten über Israel setzet; so wird dir dies nicht zum Anstoß, und zum Ärgernis des Herzens werden, daß er ohne Ursache Blut vergossen, und daß mein Herr sich selbst Hilfe verschafft hätte; und Jahwe wird meinem Herrn Gutes erweisen, und du wirst deiner Magd gedenken. Da sprach David zu Abigail: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der dich heute mir entgegen geschickt hat! Gepriesen sei dein Verstand, und gepriesen seiest du, die du mich heute abgehalten hast, auf Blut auszugehen, und mit meiner Hand mir Hilfe zu schaffen! Gewiß, so wahr Jahwe, der Gott Israels, lebt, der mich abgehalten hat, dir Übel zu tun; wärest du mir nicht eiligst entgegen gekommen, so wäre dem Nabal bis zum Anbruche des Morgens nicht übrig geblieben, was an die Wand pisset. Und David nahm von ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte, und sprach zu ihr: Gehe in Frieden in dein Haus! Siehe! ich habe auf deine Stimme gehört, und deine Person angesehen. Als nun Abigail zu Nabal kam, siehe! da war in seinem Hause ein Gastmahl, wie das Gastmahl eines Königs. Und das Herz Nabals war bei sich fröhlich, und er war sehr betrunken; und sie sagte ihm nichts, weder Kleines noch Großes bis zum Anbruche des Morgens. Und es geschah am Morgen, als der Wein von Nabal gegangen war, da sagte ihm sein Weib jene Dinge; da erstarb sein Herz in seinem Innern, und er wurde wie zu einem Stein. Und es geschah nach zehn Tagen, da schlug Jahwe den Nabal, daß er starb. Als nun David hörte, daß Nabal gestorben sei, sprach er: Gepriesen sei Jahwe, der meine Schmach an Nabal gerächt, und seinen Knecht vom Bösen abgehalten hat; denn Jahwe hat das Böse Nabals auf sein Haupt gewendet! Darauf schickte David hin, und ließ Abigail sagen, daß er sie sich zum Weibe nehmen wolle. Als nun Davids Knechte zu Abigail auf den Karmel kamen, redeten sie mit ihr, und sprachen: David hat uns zu dir gesandt, um dich zu seinem Weibe zu nehmen. Da stand sie auf, und beugte sich mit ihrem Angesicht zur Erde, und sprach: Siehe! deine Magd ist zur Dienerin bereit, die Füße der Knechte meines Herrn zu waschen. Abigail machte sich nun eiligst auf, und ritt auf einem Esel, und fünf ihrer Mägde folgten ihr nach, und sie ging den Boten Davids nach, und wurde sein Weib. Auch Ahinoam von Jisreel nahm David, und beide wurden seine Weiber. Saul aber gab seine Tochter Michal, das Weib Davids, dem Phalti, dem Sohne des Lais, der von Gallim war. Saul zieht wieder in die Wüste Siph gegen David. In der Nacht gehen David und Abischai in's Lager Sauls, und finden Alles schlafend. Abischai will Saul töten; David aber hält ihn ab, und nimmt den Spieß und die Wasserschale Sauls, und sie gehen fort. Aus der Ferne tadelt David den Abner, seinen Herrn so schlecht bewacht zu haben. Saul bekennt seine Schuld und zieht von dannen.Und es kamen die Siphiter zu Saul nach Gibea, und sprachen: Ist nicht David verborgen auf dem Hügel Hachila vor der Wüste? Da brach Saul auf, und zog hinab in die Wüste Siph, und mit ihm drei tausend Mann, Auserlesene aus Israel, um David in der Wüste Siph aufzusuchen. Und Saul lagerte sich auf dem Hügel Hachila, welcher vor der Wüste am Wege liegt; und David hielt sich in der Wüste auf. Da er aber sah, daß Saul ihm in die Wüste nachzog, sandte er Kundschafter aus, und erfuhr, daß Saul wirklich gekommen sei. Und David machte sich auf, und ging an den Ort, wohin Saul sich gelagert hatte. Als David die Stelle sah, wo Saul lag, und Abner, der Sohn Ners, sein Feldherr, und Saul lag in der Wagenburg, und das Volk hatte sich um ihn herumgelagert, da fing David an, zu reden, und sprach zu Ahimelech, dem Hethiter, und zu Abischai, dem Sohne Zeruja's, dem Bruder Joabs, und sagte: Wer will mit mir zu Saul in's Lager hinabgehen? Und Abischai sprach: Ich will mit dir hinabgehen. Also gingen David und Abischai des Nachts zum Volke; und siehe! Saul lag schlafend in der Wagenburg, und sein Spieß stak zu seinem Haupte in der Erde; und Abner, und das Volk lagen um ihn herum. Da sprach Abischai zu David: Jetzt hat Gott deinen Feind dir in die Hand geliefert; ich will ihn also mit dem Spieße durchstoßen bis in die Erde mit Einem Stoße, und ihm keinen zweiten geben. Aber David sprach zu Abischai: Du sollst ihn nicht töten; denn wer hat seine Hand gelegt an den gesalbten Jahwe's, und ist ungestraft geblieben? Und David sprach: So wahr Jahwe lebt, nein! Jahwe wird ihn schlagen, entweder wird sein Tag kommen, daß er stirbt, oder er wird in den Streit ziehen, und weggerafft werden. Ferne laß es Jahwe von mir sein, meine Hand zu legen an den Gesalbten Jahwe's! Nimm also nur den Spieß, der zu seinem Haupte steckt, und die Wasserschale, und laß uns gehen! Und David nahm den Spieß, und die Wasserschale bei dem Haupte Sauls, und sie gingen fort, und Niemand sah es, und Niemand merkte es, und Niemand wachte auf, sondern Alle schliefen, denn tiefer Schlaf Jahwe's war auf sie gefallen. Und David ging hinüber jenseits, und stellte sich auf die Spitze des Berges von Ferne, ein weiter Raum war zwischen ihnen. Da rief David zu dem Volke, und zu Abner, dem Sohne Ners, und sprach: Antwortest du nicht, Abner? Und Abner antwortete und sprach: Wer bist du, der dem Könige zurufet? Und David sprach zu Abner: Bist du nicht ein Mann? Und wer ist wie du in Israel? Warum nun hast du deinen Herrn, den König, nicht bewachet? denn es ist Einer vom Volke hingekommen, den König, deinen Herrn, umzubringen. Das ist nicht gut, was du getan, so wahr Jahwe lebt! Söhne des Todes seid ihr, daß ihr euren Herrn, den Gesalbten Jahwe's, nicht bewacht habet! So sehe nun nach, wo der Spieß des Königs ist, und die Wasserschale, die zu seinem Haupte standen. Da erkannte Saul die Stimme Davids, und sprach: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? und David sprach: Meine Stimme ist's, mein Herr, König! Und er sprach: Warum doch verfolget mein Herr seinen Knecht? Was habe ich getan? Was ist Böses in meiner Hand? So möge doch nun mein Herr, der König, hören die Worte seines Knechtes. Wenn Jahwe dich gegen mich reizet, so möge er Speiseopfer riechen; wenn es aber Menschensöhne sind, so seien sie verflucht vor Jahwe, weil sie mich heute vertreiben, daß ich nicht mehr an's Erbland Jahwe's mich anschließen kann, und sprechen: Gehe, diene andern Göttern! So möge nun mein Blut nicht zur Erde fallen, fern vom Angesichte Jahwe's! denn der König von Israel zieht aus, einen einzigen Floh zu suchen, wie man nach einem Rebhuhn jaget auf den Bergen. Und Saul sprach: Ich habe gesündigt, kehre zurück, mein Sohn David! ich will dir nichts mehr zu Leide tun; weil mein Leben heute teuer gewesen ist in deinen Augen. Siehe! ich habe töricht gehandelt, und mich sehr geirrt. Da antwortete David und sprach: Hier ist der Spieß des Königs! es komme einer von den Knaben herüber, und hole ihn. Und Jahwe wird Jedem nach seiner Gerechtigkeit, und nach seiner Redlichkeit vergelten, da dich Jahwe heute in meine Hand gab, und ich meine Hand nicht legen wollte an den Gesalbten Jahwe's. Und siehe! wie heute dein Leben groß war in meinen Augen; so wird auch mein Leben groß sein in den Augen Jahwe's, daß er mich aus jeder Not erretten wird. Und Saul sprach zu David: Gesegnet seiest du, mein Sohn David! gewiß! du wirst es tun, gewiß! du wirst obsiegen. Dann ging David seines Weges, und Saul kehrte zurück an seinen Ort. David flieht wieder in das Land der Philister, mit seinen beiden Weibern, und mit seinen Leuten, zu Achisch, dem Könige von Gath und erhält von demselben Ziklag zur Wohnung, von wo er Streifzüge macht, und wo er ein Jahr und vier Monate verweilt.Und David sprach in seinem Herzen: Ich werde doch einmal weggerafft werden durch die Hand Sauls; es ist mir nichts besser, als daß ich entrinne in's Land der Philister; dann wird Saul von mir ablassen, mich ferner im ganzen Lande Israel aufzusuchen, und ich werde seiner Hand entrinnen. Und David machte sich auf, und ging mit den sechshundert Mann, die bei ihm waren, hinüber zu Achisch, dem Sohne Maochs, dem Könige von Gath. Und David wohnte bei Achisch zu Gath, er und seine Leute, Jeder mit seinem Hause, David mit seinen beiden Weibern, Ahinoam, der Jisreelitin, und Abigail, dem Weibe Nabals, vom Karmel. Und es wurde Saul gesagt: David ist nach Gath geflohen; und er suchte ihn nicht weiter. Und David sprach zu Achisch: Habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so gebe man mir einen Ort in einer der Städte des Landes, daß ich dort wohne; warum soll dein Knecht bei dir wohnen in der Königsstadt? Da gab ihm Achisch an demselben Tage Ziklag. Daher gehört Ziklag, bis auf den heutigen Tag, den Königen von Juda. Und es war die Zahl der Tage, welche David im Lande der Philister wohnte, ein Jahr und vier Monate. Und David zog aus mit seinen Leuten, und sie überfielen die Geschuriter, und die Girsiter, und die Amalekiter. Denn diese waren vor Zeiten die Bewohner des Landes bis man kommt nach Sur, und bis zum Lande Ägypten. Und David schlug das Land, und ließ weder Mann noch Weib am Leben, und nahm Schafe, und Rinder, und Esel, und Kamele, und Kleider, und kehrte zurück, und kam zu Achisch. Und Achisch sprach: Seid ihr heute nicht eingefallen? Und David sprach: In die Südgegend von Juda, und in die Südgegend der Jerahmeeliter, und in die Südgegend der Keniter. Und weder Mann noch Weib ließ David am Leben, um sie nach Gath zu führen; indem er sprach: Damit sie nicht gegen uns berichten und sagen: So hat's David gemacht, und so ist seine Weise, so lange er im Lande der Philister wohnt. Und Achisch setzte Vertrauen auf David, und sprach: Er ist im üblen Geruche bei seinem Volke, bei Israel; er wird deshalb mein Knecht auf immer sein. Die Philister ziehen in Krieg gegen Israel, und Achisch fordert David auf, mitzuziehen. David willigt ein. Saul läßt durch eine Totenbeschwörerin aus Endor Samuel beschwören wegen des Ausgangs des Krieges. Samuel erscheint, und sagt, daß den andern Tag Saul und seine Söhne bei ihm sein, und die Philister obsiegen würden.Und es geschah in jenen Tagen, da zogen die Philister ihre Heere zusammen zum Feldzug, um wider Israel zu streiten. Und Achisch sprach zu David: Du mußt wissen, daß du mit mir ausziehen mußt im Heere, du und deine Leute. Und David sprach zu Achisch: Fürwahr! du sollst erfahren, was dein Knecht tun wird! Und Achisch sprach zu David: Darum setze ich dich zum Hüter meines Hauptes alle Tage. Und Samuel war gestorben, und ganz Israel hatte ihn betrauert, und man hatte ihn zu Rama in seiner Stadt begraben. Und Saul hatte die Totenbeschwörerinnen und Wahrsager aus dem Lande entfernt. Als nun die Philister sich versammelten und einrückten, und bei Schunem sich lagerten; da versammelte Saul ganz Israel, und sie lagerten sich bei Gilboa. Da nun Saul das Lager der Philister sah; fürchtete er sich, und sein Herz zitterte sehr. Und Saul fragte Jahwe; aber Jahwe antwortete ihm nicht, weder durch Traumgesichte, noch durch das Urim, noch durch die Propheten. Da sprach Saul zu seinen Knechten: Suchet mir ein Weib, das der Totenbeschwörung kundig ist, und ich will zu ihr gehen, und sie fragen. Und es sprachen seine Knechte zu ihm: Siehe! ein Weib, das der Totenbeschwörung kundig ist, wohnet in Endor. Saul änderte nun seine Kleidung, und zog andere an, und ging hin, und zwei Männer waren bei ihm. Da sie nun des Nachts zu dem Weibe kamen, sprach er: Wahrsage mir durch's Totenbeschwören, und bringe mir denjenigen herauf, den ich dir sage! Und das Weib sprach: Siehe! du weißt, was Saul getan hat, daß er die Totenbeschwörerinnen, und die Wahrsager aus dem Lande vertilget hat, warum nun willst du meinem Leben eine Schlinge legen, um mich zu töten? Da schwur ihr Saul bei Jahwe, und sprach: So wahr Jahwe lebt! es soll dir deshalb nichts Leids widerfahren. Da sprach das Weib: Wen soll ich dir heraufbringen? und er sprach: Samuel bringe mir herauf! Als nun das Weib Samuel sah, da schrie sie mit lauter Stimme, und das Weib redete zu Saul und sprach: Warum hast du mich hintergangen? du bist Saul! Da sprach zu ihr der König: Fürchte dich nicht! was siehst du? Und das Weib sprach zu Saul: Einen Gott sehe ich heraufsteigen aus der Erde. Und er sprach zu ihr: Wie ist seine Gestalt? Und sie sprach: Ein alter Mann steigt herauf, und ist in einen Mantel gehüllt. Da merkte Saul, daß es Samuel sei, und neigte sein Antlitz zur Erde, und beugte sich. Und Samuel sprach zu Saul: Warum hast du mich beunruhiget, und mich heraufbringen lassen? Und Saul sprach: Ich bin sehr in der Enge; die Philister streiten wider mich, und Gott ist von mir gewichen, und antwortet mir nicht mehr, weder durch Propheten, noch durch Traumgesichte; darum habe ich dich gerufen, daß du mir kund tuest, was ich tun soll. Und Samuel sprach: Warum fragst du mich, da Jahwe von dir gewichen, und dein Feind geworden ist? Jahwe hat getan, wie er durch mich gesprochen. Jahwe wird das Reich aus deiner Hand reißen, und es deinem Nächsten geben, David. Weil du nicht gehöret hast auf die Stimme Jahwe's, und die Glut seines Zornes nicht geübt an den Amalekitern, darum hat Jahwe dir jetzt dies getan. Und Jahwe wird auch Israel mit dir in die Hand der Philister geben. Und morgen wirst du mit deinen Söhnen bei mir sein. Auch das Lager Israels wird Jahwe in die Hand der Philister geben. Jetzt fiel Saul plötzlich, so lang er war, auf die Erde; und er erschrak sehr über die Worte Samuels, auch hatte er keine Kraft, weil er den ganzen Tag, und die ganze Nacht nichts gegessen hatte. Da trat das Weib zu Saul, und sah, daß er sehr erschrocken war, und sprach zu ihm: Siehe! deine Magd hat auf deine Stimme gehört, und ich habe mein Leben in meine Hand gelegt, indem ich auf deine Worte hörte, die du zu mir redetest. Nun höre auch du auf die Stimme deiner Magd! Ich will dir einen Bissen Brot vorsetzen, und iß, daß du wieder zu Kräften kommst; denn du hast eine Reise zu machen. Aber er weigerte sich und sprach: Ich mag nicht essen. Als aber seine Knechte in ihn drangen, und auch das Weib; da hörte er auf ihre Stimme, und stand von der Erde auf, und setzte sich auf's Polster. Und das Weib hatte ein gemästetes Kalb im Hause, das schlachtete sie eiligst, und nahm Mehl, und knetete, und buk es ungesäuert, und setzte es Saul, und seinen Knechten vor, und sie aßen. Dann standen sie auf, und gingen in derselben Nacht fort. David zieht mit den Philistern in's Feld gegen Israel, wird aber zurückgesandt.Die Philister versammelten alle ihre Heere bei Aphek, und Israel lagerte sich bei dem Brunnen in Jisreel. Und die Fürsten der Philister zogen mit Hunderten, und mit Tausenden daher; und David und seine Leute kamen zuletzt mit Achisch. Und es sprachen die Fürsten der Philister: Was sollen diese Hebräer? Und Achisch sprach zu den Fürsten der Philister: Ist dies nicht David, der Knecht Sauls, des Königs von Israel? Er ist schon Jahr und Tag bei mir, und ich habe an ihm nichts gefunden, von dem Tage an, da er abgefallen ist, bis auf diesen Tag. Da zürnten auf ihn die Fürsten der Philister, und es sprachen zu ihm die Fürsten der Philister: Laß den Mann umkehren, daß er zurückziehe nach seinem Orte, wohin du ihn gesetzt hast; er darf nicht mit uns in den Streit kommen, daß er uns nicht im Streite zum Widersacher werde; denn womit könnte er sich bei seinem Herrn gefällig machen? nicht mit den Köpfen dieser Männer? Ist dieses nicht David, dem man chorweise im Reigentanze sang, indem man sprach: „Erschlagen hat Saul seine Tausend, und David seine Zehntausend?“ Da rief Achisch dem David, und sprach zu ihm: So wahr Jahwe lebt! du bist redlich, und gut in meinen Augen bei deinem Ausgehen, und deinem Eingehen bei mir im Lager; denn ich habe bei dir nichts Böses gefunden von dem Tage an, da du zu mir gekommen bist, bis auf diesen Tag; aber du bist nicht gut in den Augen der Fürsten. Kehre also um, und gehe in Frieden, und tue nichts, was böse ist in den Augen der Fürsten der Philister! Da sprach David zu Achisch: Was habe ich denn getan? Was hast du an deinem Knechte gefunden, von dem Tage an, da ich um dich gewesen bin, bis auf diesen Tag; daß ich nicht mitziehen soll und streiten wider die Feinde meines Herrn, des Königes? Und Achisch antwortete und sprach zu David: Ich weiß, daß du gut bist in meinen Augen wie ein Engel Gottes; aber die Fürsten der Philister haben gesagt: Er soll nicht mit uns in den Streit ziehen. So mache dich denn des Morgens früh auf mit den Knechten deines Herrn, die mit dir gekommen sind! machet euch des Morgens früh auf, wann es helle wird, und gehet! Es machten sich also David und seine Leute früh auf, und gingen des Morgens, und kehrten in's Land der Philister zurück; und die Philister zogen hinauf nach Jisreel. Die Amalekiter plündern Ziklag; David jagt ihnen die Beute ab.Und es geschah, als David und seine Leute am dritten Tage nach Ziklag kamen, da waren die Amalekiter in die Südgegend, und in Ziklag eingefallen, und hatten Ziklag geschlagen, und die Stadt selbst in Brand gesteckt; und hatten die Weiber, die darin waren, klein und groß, gefangen genommen; sie hatten Niemand getötet, sondern sie fortgeführt, und waren ihres Weges gezogen. Da nun David, und seine Leute zur Stadt kamen, siehe! da war sie in Brand gesteckt; und ihre Weiber, und ihre Söhne, und ihre Töchter waren gefangen weggeführt. Da erhob David, und das Volk, das bei ihm war, seine Stimme, und sie weinten, bis sie keine Kraft mehr hatten, zu weinen. Auch die zwei Weiber Davids waren gefangen weggeführt worden, Ahinoam, die Jisreelitin, und Abigail, das Weib des Nabals vom Karmel. Und David kam sehr in die Enge, denn das Volk dachte ihn zu steinigen, denn das ganze Volk war sehr betrübt, Jeder über seine Söhne, und über seine Töchter. Aber David stärkte sich durch Jahwe, seinen Gott. Und David sprach zu Abjathar, dem Priester, dem Sohne Ahimelechs: Bringe mir doch das Ephod her! Und Abjathar brachte das Ephod zu David. Da fragte David Jahwe, und sprach: Soll ich diesem Kriegshaufen nachsetzen? werde ich ihn einholen? Und er sprach: Setze ihm nach, denn du wirst einholen und befreien. Und David zog aus, er und die sechshundert Mann, die bei ihm waren. Als sie an den Bach Besor kamen, da blieb ein Teil stehen; und David setzte mit vierhundert Mann nach, und zweihundert Mann blieben stehen, welche zu müde waren, um über den Bach Besor zu gehen. Und sie fanden einen ägyptischen Mann auf dem Felde, und nahmen ihn mit zu David, und gaben ihm Brot, und er aß, und gaben ihm Wasser zu trinken. Und sie gaben ihm ein Stück Feigen-, und zwei Traubenkuchen; und er aß, und sein Geist kehrte zu ihm zurück, denn drei Tage und drei Nächte hatte er kein Brot gegessen, und kein Wasser getrunken. Und David sprach zu ihm: Wem gehörest du, und woher bist du? Und er sprach: Ein ägyptischer Knabe bin ich, der Knecht eines Amalekiters, und mein Herr hat mich liegen lassen, weil ich krank geworden bin, heute vor drei Tagen. Wir sind eingefallen in die Südgegend der Krethiter, und in das, was Juda gehöret, und in die Südgegend Kalebs; und Ziklag haben wir in Brand gesteckt. Und David sprach zu ihm: Willst du mich hinführen zu diesem Kriegshaufen? Und er sprach: Schwöre mir bei Gott, daß du mich nicht töten, und daß du mich nicht ausliefern willst in die Hand meines Herrn, so will ich dich hinabführen zu diesem Kriegshaufen. Er führte sie also hinab. Und siehe! sie waren weit und breit auf dem Felde zerstreuet, aßen, und tranken, und tanzten wegen all der großen Beute, die sie genommen hatten aus dem Lande der Philister, und aus dem Lande Juda. Und David schlug sie von der Morgendämmerung an bis zum Abend, am folgenden Tage, so daß Niemand von ihnen entkam, außer vierhundert junge Männer, die sich auf Kamele setzten, und entflohen. Und David rettete Alles, was die Amalekiter genommen hatten, auch seine zwei Weiber rettete David. Und es fehlte ihnen nichts, weder klein noch groß, weder Söhne noch Töchter, und nichts von der Beute, von Allem, was sie sich genommen hatten, Alles brachte David zurück. Und David nahm alle Schafe und alle Rinder; sie trieben sie vor dieser Herde her, und sprachen: Das ist Davids Beute! Als nun David zu den zweihundert Mann kam, die zu müde gewesen waren, um David nachziehen zu können, und die er am Bache Besor zurückgelassen hatte; da zogen sie aus, David entgegen, und dem Volke entgegen, welches bei ihm war; und David ging auf das Volk zu, und grüßte sie freundlich. Und es hoben alle bösen und schlechten Leute von den Männern, die mit David gezogen waren, an, und sprachen: so sollen wir ihnen nichts geben von der Beute, die wir entrissen haben, außer Jedem sein Weib und seine Kinder, und sie trieben weiter und gingen. Aber David sprach: Tut nicht also, meine Brüder! mit dem, was uns Jahwe gegeben hat; er hat uns bewahrt, und den Kriegshaufen, der gegen uns ausgezogen war, in unsere Hand gegeben. Und wer kann auf euch hören in dieser Sache? Wie der Teil derer, die in den Streit zogen, so der Teil derer, die bei dem Gepäcke blieben; gleich sollen sie Teilen. So blieb es von jener Zeit an, und in der Folge; und er machte es zur Satzung, und zum Rechte in Israel bis auf den heutigen Tag. Als David nun nach Ziklag zurückkam, schickte er den Ältesten von Juda, seinen Freunden, von der Beute und sprach: Siehe! da habet ihr ein Geschenk von der Beute der Feinde Jahwe's. Denen zu Bethel, und denen zu Ramoth im Süden, und denen zu Jathir, und denen zu Aroer, und denen zu Siphmoth, und denen zu Estemoa, und denen zu Rachal, und denen in den Städten der Jerachmeeliter, und denen in den Städten der Keniter, und denen zu Hebron, und an allen Orten, wo David mit seinen Leuten umhergezogen war. - - - Die Israeliten werden von den Philistern geschlagen; Sauls Söhne fallen; er selbst ersticht sich.Und die Philister stritten wider Israel, und die Männer von Israel flohen vor den Philistern, und fielen erschlagen auf dem Gebirge Gilboa. Und die Philister verfolgten Saul und seine Söhne, und die Philister schlugen Jonathan, und Abinadab, und Malchischua, die Söhne Sauls. Und der Streit war hart gegen Saul, und es trafen ihn die Männer, die mit dem Bogen schossen, und er wurde schwer verwundet von den Schützen. Und Saul sprach zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert, und erstich mich! damit nicht diese Unbeschnittenen kommen, und mich erstechen, und ihren Spott mit mir treiben; aber sein Waffenträger wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. da nahm Saul das Schwert, und stürzte sich darein. Als nun sein Waffenträger sah, daß Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert, und starb mit ihm. So starb Saul, und seine drei Söhne, und sein Waffenträger, und alle seine Leute an diesem Tage zugleich. Als nun die Männer von Israel, welche diesseits des Thales, und diesseits des Jordans wohnten, sahen, daß die Männer von Israel flohen, und das Saul und seine Söhne tot waren; verließen sie ihre Städte, und flohen, und die Philister kamen, und wohnten darin. Und es geschah am folgenden Tage, da kamen die Philister, die Erschlagenen auszuziehen, und fanden Saul, und seine drei Söhne liegend auf dem Gebirge Gilboa. Und sie hieben ihm den Kopf ab, zogen ihm seine Rüstung aus, und sandten ihn im Lande der Philister umher, um es zu verkündigen in ihren Götzentempeln, und dem Volke. Und sie legten seine Rüstung in den Tempel der Astharoth, und seinen Leichnam hingen sie auf an der Mauer von Bethschan. Als die Einwohner von Jabesch Gilead hörten, was die Philister an Saul getan hatten; machten sich alle tapferen Männer auf, und gingen die ganze Nacht, und nahmen den Leichnam Sauls, und die Leichname seiner Söhne von der Mauer Bethschans ab, und kamen nach Jabesch, und verbrannten sie daselbst. Und sie nahmen ihre Gebeine, und begruben sie unter der Tamariske zu Jabesch, und fasteten sieben Tage.\\ David wird von einem Amalekiter benachrichtigt, daß Saul und Jonathan tot seien. David läßt den Boten töten, und singt ein Trauerlied über Saul und Jonathan.Es geschah nach dem Tode Sauls, nachdem David zurückgekommen war von der Schlacht der Amalekiter; da blieb David zwei Tage zu Ziklag. Und es geschah am dritten Tage, und siehe! da kam ein Mann aus dem Lager von Saul, seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf seinem Haupte. Und es geschah, als er zu David kam, fiel er zur Erde, und beugte sich. Und David sprach zu ihm: Wo kommst du her? Und er sprach zu ihm: Aus dem Lager Israels bin ich entronnen. Und David sprach zu ihm: Wie stehet es? sage es mir doch! und er sprach: das Volk ist geflohen aus dem Streit, und Viele vom Volke sind gefallen und tot; ja, auch Saul, und Jonathan, sein Sohn, sind tot. Da sprach David zu dem Knaben, der ihm dies sagte: Wie weißt du, daß Saul tot ist, und Jonathan, sein Sohn? Und es sprach der Knabe, der ihm dies sagte: Ich kam von Ungefähr auf das Gebirge Gilboa, und siehe! Saul stützte sich auf seinen Spieß; und siehe! Wagen und Reiter verfolgten ihn. Und er sah sich um, und erblickte mich, und erblickte mich, und rief mir, und ich sprach: Hier bin ich! Und er sprach zu mir: Wer bist du? und ich sprach zu ihm: Ich bin ein Amalekiter. Da sprach er zu mir: Tritt doch zu mir, und töte mich! denn der Krampf hat mich ergriffen, und noch ist mein ganzes Leben in mir. Da trat ich zu ihm, und tötete ihn; denn ich wußte, daß er nicht leben konnte, nachdem er sich hineingestürzt hatte. Darauf nahm ich die Krone, die auf seinem Haupte, und das Armband, das an seinem Arme war, und brachte sie zu meinem Herrn hieher. Da faßte David seine Kleider, und zerriß sie, desgleichen alle Männer, die bei ihm waren. Und sie trauerten und weinten, und fasteten bis zum Abend über Saul, und über Jonathan, seinen Sohn, und über das Volk Jahwe's, und über das Haus Israels, daß sie durch das Schwert gefallen waren. Und David sprach zu dem Jünglinge, der ihm dies gesagt hatte: Wie! Hast du dich nicht gefürchtet, deine Hand auszustrecken, und den Gesalbten Jahwe's zu töten? Da sprach zu ihm David: Wie? hast du dich nicht gefürchtet, deine Hand auszustrecken, und den Gesalbten Jahwe's zu töten? Und David rief Einen von den Leuten und sprach: Herbei, töte ihn! und er schlug ihn, daß er starb. Und David sprach zu ihm: Dein Blut sei über deinem Kopf! denn dein Mund hat wider dich gezeugt, da du sprachest: Ich habe den Gesalbten Jahwe's getötet. Und David sang folgendes Trauerlied über Saul, und über Jonathan, seinen Sohn; und er befahl, den Söhnen Juda's den Bogen zu lehren: siehe! es steht geschrieben im Buche des Frommen: Stolz Israels! auf deinen Höhen ist er erschlagen! Wie sind sie gefallen die Helden! Berichtet es nicht in Gath, verkündet es nicht in den Gassen Askalons! daß sich nicht freuen die Töchter der Philister, daß nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen. Ihr Berge Gilboa's! kein Tau, und kein Regen sei auf euch, kein Feld der Erstlingsopfer! denn dort ward weggeworfen der Schild der Helden, der Schild Sauls, als wär' er nicht mit Öl gesalbt. Ohne Blut der Erschlagenen, ohne Fett der Helden ist nie der Bogen Jonathans zurückgewichen; und das Schwert Sauls ist niemals leer zurückgekehrt. Saul und Jonathan, die Geliebten, die Holden im Leben, auch im Tode sind sie nicht getrennt; schneller waren sie als Adler, stärker sie als Löwen. Töchter Israels, weinet über Saul, der euch in Purpur kleidete, mit Lieblichkeit, der Goldschmuck setzte auf euer Kleid! Wie sind gefallen die Helden im Streite! Jonathan, auf deinen Höhen erschlagen! Weh um dich ist mir, mein Bruder Jonathan! hold warest du mir sehr; viel mehr war deine Liebe mir, als Liebe der Weiber! Wie sind gefallen die Helden! Dahin sind die Kriegsgeräte. David zieht mit seinen Weibern und Leuten nach Hebron, und wird daselbst zum Könige über Juda gesalbt. Abner dagegen macht Ischboscheth, den Sohn Sauls zum Könige über die übrigen Stämme. Es entsteht ein Krieg zwischen beiden Häusern.Es geschah nach diesem, da fragte David Jahwe, und sprach: Soll ich hinaufziehen in Eine der Städte Juda's? Und Jahwe sprach zu ihm: Ziehe hinauf! Und David sprach: Wohin soll ich ziehen? und er sprach: Nach Hebron. David zog also dahin, und auch seine zwei Weiber, Ahinoam, die Jisreelitin, und Abigail, das Weib Nabals vom Karmel. Auch seine Leute, die bei ihm waren, nahm David mit hinauf, Jeden mit seinem Hause; und sie blieben in den Städten von Hebron. Und es kamen die Männer von Juda, und salbten daselbst David zum Könige über das Haus Juda's. Und als man David verkündigte und sprach: Die Männer von Jabesch Gilead haben Saul begraben; da sandte David Boten an die Männer von Jabesch Gilead, und sprach zu ihnen: Gesegnet seid ihr von Jahwe, daß ihr an eurem Herrn, an Saul, diese Liebe geübt, und ihn begraben habet! So übe denn Jahwe an euch Liebe und Treue. Auch ich will an euch solch Gutes tun, weil ihr dieses getan habet. Und nun seien fest eure Hände, und seid tapfere Männer; ist auch euer Herr, Saul, tot; so hat mich doch das Haus Juda gesalbt zum König über sich. Und Abner, der Sohn Ners, Sauls Feldherr, nahm Ischboscheth, Sauls Sohn, und führte ihn hinüber nach Mahanaim; und machte ihn zum König über Gilead, und über Assuri, und über Jisreel, und über Ephraim, und über Benjamin, und über ganz Israel. Vierzig Jahre alt war Ischboscheth, der Sohn Sauls, als er König über Israel wurde, und zwei Jahre herrschte er. Aber das Haus Juda's hielt es mit David. Und es war die Zahl der Jahre, die David König war in Hebron über das Haus Juda's, sieben Jahre und sechs Monate. Und Abner, der Sohn Ners, zog aus mit den Knechten Ischboscheths, des Sohnes Sauls, von Mahanaim, nach Gibeon. Und Joab, der Sohn Zeruja's, und die Knechte Davids zogen aus, und sie stießen beim Teiche Gibeons zusammen. Diese lagerten sich diesseits des Teiches, und jene jenseits des Teiches. Und Abner sprach zu Joab: Laß einige Leute auftreten, und vor uns sich herumtummeln! Und Joab sprach: Sie mögen auftreten. Da traten sie auf, und gingen hin, nach der Zahl, zwölf aus Benjamin, nämlich von Ischboscheth, dem Sohne Sauls, und zwölf von den Knechten Davids. Und es faßte der Eine den Andern beim Kopfe; und der Eine stieß dem Andern sein Schwert in die Seite; und sie fielen miteinander. Daher nannte man diesen Ort: Helkath- Hazurim, (d.h. Acker der Schwerter), welcher bei Gibeon liegt. Und es begann an demselben Tage ein sehr harter Streit; und Abner und die Männer Israels wurden geschlagen von den Knechten Davids. Es waren aber daselbst drei Söhne Zeruja's, Joab, und Abischai, und Asahel; und Asahel war schnell auf seinen Füßen, gleich einem der Rehe, die auf dem Felde sind. Und Asahel setzte Abner nach, und er wich nicht ab, weder zur Rechten noch zur Linken, hinter Abner her. Und Abner sah sich um, und sprach: Bist du Asahel? Und er sprach: Ich bin es. Da sprach Abner zu ihm: Beuge ab zur Rechten oder zur Linken, und greife Einen von den Leuten, und nimm dir seine Rüstung! Aber Asahel wollte nicht weichen hinter ihm weg. Da sprach Abner noch einmal zu Asahel: Weiche von mir, daß ich dich nicht zu Boden strecke; und wie dürfte ich mein Angesicht erheben gegen Joab, deinen Bruder? Aber er weigerte sich zu weichen, und Abner stieß ihn mit dem Hinterteile des Spießes in den Unterleib, daß der Spieß hinten herausging. Und er stürzte daselbst hin, und starb auf der Stelle. Und es geschah, Alle, die an den Ort kamen, wo Asahel hingestürzt und gestorben war, blieben stehen. Und Joab und Abischai setzten Abner nach. Und als die Sonne unterging, kamen sie zum Hügel Amma, der östlich von Giah, auf dem Wege nach der Wüste Gibeon, liegt. Und es versammelten sich die Benjaminiter zu Abner, und wurden zu einem Haufen, und stellten sich auf der Spitze eines Hügels auf. Da rief Abner dem Joab zu, und sprach: Soll immerhin das Schwert fressen? Willst du nicht erkennen, daß zuletzt Kummer erfolgt? Wie lange willst du dem Volke nicht sagen, daß es zurückkehre von der Verfolgung seiner Brüder? Und Joab sprach: So wahr Gott lebt! hättest du nicht geredet, schon diesen Morgen wäre das Volk weggeführt worden; Jeder von der Verfolgung seines Bruders. Da stieß Joab in die Trommete, und das ganze Volk machte Halt, und sie verfolgten Israel nicht weiter, und stritten nicht mehr. Und Abner mit seinen Leuten zog durch die Ebene dieselbe ganze Nacht; und sie setzten über den Jordan, und gingen durch ganz Bithron, und kamen nach Mahanaim. Und Joab kehrte zurück von der Verfolgung Abners, und versammelte das ganze Volk; da wurden von den Knechten Davids vermisset neunzehn Mann, und Asahel. Und die Knechte Davids hatten von Benjamin, und von den Leuten Abners geschlagen dreihundertundsechzig Mann, die umgekommen waren. Und sie nahmen Asahel, und begruben ihn in die Gruft seines Vaters zu Bethlehem. Und Joab ging mit seinen Leuten die ganze Nacht, und der Tag brach ihnen an bei Hebron. Namen der Weiber und Kinder Davids. Abner entzweit sich mit Ischboscheth, und geht zu David über. David verlangt von Ischboscheth sein Weib Michal zurück. Abner wird von Joab ermordet. David trauert um ihn.Und der Streit war langwierig zwischen dem Hause Sauls, und zwischen dem Hause Davids. Aber David wurde immer stärker, und das Haus Sauls immer schwächer Und David wurden zu Hebron Söhne geboren; und sein Erstgeborner war Amnon von Ahinoam, der Jisreelitin. Und sein Zweitgeborner war Chilead von Abigail, dem Weibe Nabals vom Karmel. Und der Dritte war Absalom, ein Sohn Maacha's, der Tochter Thalmai's, des Königs von Geschur; und der Vierte Adonia, der Sohn der Hagith; und der Fünfte Schephatja, der Sohn der Abital; und der Sechste Jithream von Egla, dem Weibe Davids. Diese wurden dem David geboren zu Hebron. Und es geschah, während der Streit war zwischen dem Hause Sauls, und zwischen dem Hause Davids, schloß sich Abner fest an das Haus Sauls an. Und Saul hatte ein Nebenweib gehabt, deren Name war Rizpha, die Tochter Aja's. Und Ischboscheth sprach zu Abner: Warum hast du dem Nebenweibe meines Vaters beigewohnt? Und Abner wurde sehr zornig über die Worte Ischboscheths, und sprach: Bin ich denn ein Hundskopf, daß ich gegen Juda jetzt Barmherzigkeit übe an dem Hause Sauls, deines Vaters, an seinen Brüdern und an seinem Freunde; und dich nicht habe geraten lassen in die Hand Davids, und du ahndest an mir jetzt das Vergehen mit einem Weibe? Gott tue dem Abner so, und füge ihm das noch hinzu, wenn ich nicht, wie Jahwe David geschworen, ihm also tue, daß ich die Königswürde vom Hause Sauls abbringe, und aufrichte den Thron Davids und über Juda, von Dan bis Beer-Scheba. Und er vermochte dem Abner kein Wort mehr zu antworten, aus Furcht vor ihm. Und Abner sandte Boten an David statt seiner, die sagten: Wem gehöret das Land? und sprachen: Schließe einen Bund mit mir, und siehe! meine Hand wird mit dir sein, und ganz Israel dir zuwenden. Und er sprach: Gut! ich will mit dir einen Bund schließen; aber Eins verlange ich von dir, nämlich, Daß du mein Angesicht nicht sehest, außer du bringest Michal, die Tochter Sauls, wann du kommest, mein Angesicht zu sehen. Darauf schickte David Boten an Ischboscheth, den Sohn Sauls, und sprach: Gib mein Weib Michal her, die ich mir um hundert Vorhäute der Philister erkauft habe. Da sandte Ischboscheth hin, und nahm sie von dem Manne, von Phaltiel, dem Sohne Lai's. Und der Mann ging mit ihr, und weinte im Gehen hinter ihr her, bis nach Bahurim. Da sprach zu ihm Abner: Gehe zurück! Und er kehrte zurück. Darauf redete Abner mit den Ältesten Israels, und sprach: Schon längst habet ihr gesucht, David zum König über euch zu haben. So tut es nun! denn Jahwe hat zu David gesprochen, und gesagt: Durch David, meinen Knecht, will ich mein Volk Israel retten aus der Hand der Philister, und aus der Hand aller ihrer Feinde. Und Abner redete auch in die Ohren Benjamin's. Dann ging Abner auch hin, um in die Ohren Davids zu reden in Hebron, Alles, was gut war in den Augen Israels, und in den Augen des ganzen Hauses Benjamins. Als Abner bei David in Hebron ankam, und mit ihm zwanzig Männer; bereitete David dem Abner, und den Männern, die bei ihm waren, ein Gastmahl. Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen, und ganz Israel zu meinem Herrn, dem Könige, versammeln, daß sie einen Bund mit dir schließen, und du König werdest, ganz nach der Lust deiner Seele. Und David entließ den Abner, und er ging in Frieden. Und siehe! die Knechte Davids und Joab kamen von dem Kriegshaufen, und brachten viele Beute mit sich; und Abner war nicht mehr bei David zu Hebron; sondern er hatte ihn entlassen, und er war hingegangen in Frieden. Und da Joab und der ganze Zug, der bei ihm war, kam, sagte man Joab, und sprach: Abner , der Sohn Ners, ist zum König gekommen, und er hat ihn entlassen; und er ist fortgegangen in Frieden. Da trat Joab zum König, und sprach: Was hast du getan? siehe! Abner ist zu dir gekommen; warum hast du ihn entlassen, daß er fortging? Du kennest Abner, den Sohn Ners; dich zu überlisten, ist er gekommen, und um zu erkunden deinen Ausgang und deinen Eingang; und zu erkunden, Alles, was du tust. Und Joab ging von David hinaus, und schickte Boten dem Abner nach, und sie führten ihn zurück von der Grube Sira, und David wußte nichts davon. Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab bei Seite unter das Tor, als wolle er mit ihm heimlich reden; und stieß ihn daselbst in den Unterleib, daß er starb, wegen des Blutes Asahels, seines Bruders. Als David dieses nachher hörte, sprach er: Unschuldig bin ich und mein Reich vor Jahwe auf ewig an dem Blute Abners, des Sohnes Ners. Es komme auf den Kopf Joabs, und auf das ganze Haus seines Vaters! Nie soll es im Hause Joabs an Leuten fehlen, die an Samenfluß leiden, und aussätzig sind, und an der Krücke sich halten, und durch das Schwert fallen, und Mangel an Brot leiden. Und Joab und Abischai, sein Bruder, hatten Abner erwürgt, weil er Asahel, ihren Bruder, in der Schlacht bei Gibeon getötet hatte. Und David sprach zu Joab, und zum ganzen Volke, das bei ihm war: Zerreißet eure Kleider, und umgürtet euch mit Trauerkleidern, und trauert vor Abner her! Und der König David ging hinter der Bahre her. Und man begrub Abner zu Hebron; und der König erhob seine Stimme, und weinte bei dem Grabe Abners, und das ganze Volk weinte. Und David sang ein Klaglied über Abner, und sprach: Wie ein Tor stirbt, sollte Abner sterben? Deine Hände waren nicht gebunden, deine Füße nicht in Fesseln geschlagen! Wie man fällt vor Frevlern bist du gefallen. Da weinte das ganze Volk noch mehr über ihn. Und es kam das ganze Volk, um David etwas zu essen zu geben, da es noch Tag war; aber David schwur, und sprach: Gott tue mir so, und abermals so, wenn ich vor Untergang der Sonne Brot, oder sonst etwas koste! Das ganze Volk sah es an, und es war gut in ihren Augen; Alles, was der König tat, war gut in den Augen des ganzen Volkes. So erkannte das ganze Volk und ganz Israel an jenem Tage, daß es nicht vom Könige kam, daß man Abner, den Sohn Ners, töten sollte. Und der König sprach zu seinen Knechten: Wisset ihr nicht, daß heute ein Feldherr, und ein Großer in Israel gefallen ist? Aber ich bin heute schwach, und erst zum Könige gesalbt; jene Männer aber, die Söhne Zeruja's, sind mir zu mächtig. Jahwe vergelte dem, der das Böse tat, nach seiner Bosheit! Baana und Rechab ermorden den König Ischboscheth, und bringen seinen Kopf zu David; werden aber dafür von demselben mit dem Tode bestraft, und ihre Leichname aufgehängt. Mephiboscheth, der Sohn Jonathans.Als der Sohn Sauls hörte, daß Abner zu Hebron gestorben wäre; sanken seine Hände, und ganz Israel geriet in Verwirrung. Und der Sohn Sauls hatte zwei Anführer der Kriegshaufen, der Name des Einen war Baana, und der Name des Andern Rechab, Söhne Rimmons, des Beerothiters von den Söhnen Benjamins. Denn Beeroth wurde auch zu Benjamin gerechnet. Und die Beerothiter waren nach Gethaim geflohen, und hielten sich daselbst als Fremdlinge auf bis auf diesen Tag. Und Jonathan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der war lahm an beiden Füßen. Fünf Jahre war er alt, als das Gerücht wegen Sauls und wegen Jonathans von Jisreel kam; da nahm ihn seine Wärterin und floh. Und es geschah, da sie eilte, um zu fliehen, fiel er, und wurde lahm; und sein Name war Mephiboscheth. Und es gingen die Söhne Rimmons, des Beerothiters, Rechab und Baana, und kamen, als der Tag heiß war, in das Haus Ischboscheths, und er lag auf dem Mittagslager. Und sie gingen bis in die Mitte des Hauses, um Weizen zu holen, und stachen ihn in den Unterleib; und Rechab und Baana, sein Bruder, entflohen. Als sie nämlich in das Haus kamen, lag er auf seinem Bette in der Schlafkammer; da durchstachen sie ihn, und töteten ihn, und hieben ihm den Kopf ab, und nahmen seinen Kopf, und gingen den Weg durch die Ebene die ganze Nacht. Und sie brachten den Kopf Ischboscheths nach Hebron zu David, und sprachen zum Könige: Siehe! der Kopf Ischboscheths, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der dir nach dem Leben strebte. So hat Jahwe meinem Herrn, dem Könige, heute Rache gegeben an Saul, und an seinem Samen - Da antwortete David dem Rechab und dem Baana, seinem Bruder, den Söhnen Rimmons, des Beerothiters, und sprach zu ihnen: So wahr Jahwe lebt! der meine Seele befreiet hat aus aller Bedrängnis; den, der mir's anzeigte, und sprach: Siehe! Saul ist tot, und sich für einen guten Boten hielt, den griff ich und erwürgte ihn zu Ziklag, um ihm den Botenlohn zu geben; wie viel mehr denn, wenn Bösewichte einen gerechten Mann in seinem Hause auf seinem Lager erwürgen; sollt' ich nun sein Blut nicht fordern von eurer Hand, und von der Erde euch vertilgen? Und David befahl den Leuten, daß sie dieselben erwürgten, und ihnen Hände und Füße abhieben, und sie aufhingen beim Teiche zu Hebron. Und das Haupt Ischboscheths nahmen sie, und begruben es in der Gruft Abners zu Hebron. Die Ältesten aller Stämme Israels kommen nach Hebron, und salben David zum Könige über ganz Israel. Lebens- und Regierungszeit Davids. David greift Jerusalem, die Stadt der Jebusiter, an, erobert sie , und macht sie zu seinem Sitz. Hiram, der König von Tyrus, sendet ihm Holz und Bauleute. David nimmt noch mehr Weiber, und zeuget Söhne und Töchter. Er schlägt die Philister zweimal.Nun kamen alle Stämme Israels zu David nach Hebron, und sprachen: Siehe! wir sind dein Bein, und dein Fleisch. Auch schon vorhin, während Saul König über uns war, warst du es, der Israel aus- und einführte. Und Jahwe hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst der Fürst über Israel sein. Es kamen also alle Ältesten Israels zum Könige nach Hebron; und der König David schloß einen Bund mit ihnen zu Hebron vor Jahwe. Und sie salbten David zum Könige über Israel. Dreißig Jahre war David alt, als er König wurde, vierzig Jahre herrschte er. Zu Hebron herrschte er über Juda sieben Jahre und sechs Monate; und zu Jerusalem herrschte er drei und dreißig Jahre über ganz Israel und Juda. Und der König zog mit seinen Leuten vor Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Lande wohnten. Und sie redeten zu David, und sprachen: Du wirst nicht hier herein kommen, wenn du nicht weggenommen hast die Blinden und die Lahmen, indem sie sagen: David soll nicht hier hereinkommen. Aber David nahm die Burg Zion, das ist die Stadt Davids. Und David sprach an jenem Tage: Jeder, der die Jebusiter schlägt, und die Wasserleitung erreicht, und die Lahmen und Blinden, die der Seele Davids verhaßt sind. - Daher spricht man: Blinde und Lahme dürfen nicht in's Haus kommen. Und David wohnte in der Burg, und nannte sie Stadt Davids. Und David bauete ringsum von Millo an und einwärts. Und David wurde immer größer, und Jahwe, der Gott des Weltalls, war mit ihm. Und Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten an David, und Zedernholz, und Zimmerleute, und Steinmetzen, und sie baueten David ein Haus. Und es erkannte David, daß Jahwe ihn bestätigte zum Könige über Israel, und das er sein Königreich erhob um seines Volkes Israels willen. Und David nahm noch mehrere Nebenweiber, und Frauen aus Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war; und es wurden David noch mehrere Söhne, und Töchter geboren. Und dies sind die Namen derer, die ihm zu Jerusalem geboren wurden: Schammuah, und Schobab, und Nathan, und Salomo, und Jibhar, und Elischua, und Nepheg, und Japhia, und Elischama, und Eljada, und Eliphelet. Als nun die Philister hörten, daß man David zum Könige über Israel gesalbt hätte; zogen alle Philister hinauf, um David aufzusuchen. Als David dies hörte, zog er hinab in die Burg. Und die Philister kamen, und breiteten sich aus im Tale Rephaim. Da fragte David Jahwe, und sprach: Soll ich hinaufziehen wider die Philister? Wirst du sie in meine Hand geben? Und Jahwe sprach zu David: Ziehe hinauf! denn ich will die Philister in deine Hand geben. Und David kam nach Baal-Perazim, und David schlug sie daselbst, und sprach: Jahwe hat durchbrochen meine Feinde vor mir, gleich einem Durchbruche des Wassers. Daher nannte man den Namen jenes Ortes Baal-Perazim. Und sie ließen daselbst ihre Götzen zurück, und David, und seine Leute nahmen sie mit. Und die Philister zogen abermals hinauf, und breiteten sich aus im Tale Rephaim. Da fragte David Jahwe, und er sprach: Ziehe nicht hinauf, umgehe sie von hinten her, und greife sie an von der Seite der Maulbeerbäume. Wenn du dann ein Rauschen hörest in den Wipfeln der Maulbeerbäume, dann eile; weil dann Jahwe auszieht vor dir her, das Lager der Philister zu schlagen. Und David machte es so, wie ihm Jahwe geboten hatte, und schlug die Philister von Geba bis du nach Gaser kommst. David holt die Bundeslade aus dem Hause Abinadabs ab, und führt sie in feierlichem Zuge zuerst in das Haus Obed-Edoms. Später führt er sie auf dieselbe Weise nach Jerusalem in Davids Stadt, und tanzt vor ihr her. Michal, sein Weib, sieht dieses, und macht ihm deshalb bei seiner Heimkunft Vorwürfe.David versammelte abermals alle Auserlesenen von Israel, dreißig Tausend; Und David machte sich auf, und zog mit dem ganzen Volke, das bei ihm war, von Baale- Juda, um von hier die Lade Gottes hinaufzubringen, über welcher der Name angerufen wurde, der Name Jahwe's, des Weltalls Gottes, der auf den Cherubim thronet. Und sie führten die Lade Gottes auf einem neun Wagen, und brachten sie aus dem Hause Abinadabs, welches auf dem Hügel lag, und Usa und Ahio, die Söhne Abinadabs, leiteten den neun Wagen. Und sie führten ihn von dem Hause Abinadabs, welches auf dem Hügel lag, mit der Lade Gottes weg, und Ahio ging vor der Lade her. Und David, und das ganze Haus Israels tanzten vor Jahwe her, bei allerlei Tannenholz, und bei Zithern, und Harfen, und Pauken, und Schellen, und Zymbeln. Als sie zur Tenne Nachons kamen, griff Usa nach der Lade Gottes, und hielt sie fest, denn die Rinder wollten sich losreißen. Da entbrannte der Zorn Jahwe's über Usa, und Gott schlug ihn daselbst um des Vergehens willen, daß er daselbst neben der Lade Gottes starb. Und David wurde betrübt, daß Jahwe einen Riß an Usa gemacht hatte, und man nannte denselben Ort Pherez-Usa bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich vor Jahwe an demselben Tage, und sprach: Wie soll die Lade Jahwe's zu mir kommen? Und David wollte die Lade Jahwe's nicht zu sich kommen lassen in die Stadt Davids; sondern ließ sie in das Haus Obed-Edoms, des Gathiters , bringen. Und die Lade Jahwe's blieb im Hause Obed-Edoms, des Gathiters, drei Monate. Und Jahwe segnete Obed-Edom, und sein ganzes Haus. Und es wurde dem Könige David angezeigt, und gesagt: Jahwe hat gesegnet das Haus Obed-Edoms, und Alles, was sein ist, um der Lade Gottes willen. Da ging David, und holte die Lade Gottes herauf aus dem Hause Obed-Edoms in die Stadt Davids, mit Freude. Und es geschah, wann die Träger der Lade Jahwe's sechs Schritte getan hatten, opferte er ein Rind, und ein Mastkalb. Und David tanzte aus allen Kräften vor Jahwe her, und David war umgürtet mit einem leinenen Ephod. So brachte David, und das ganze Haus Israels die Lade Jahwe's hinauf unter Freudengeschrei, und Trommetenschall. Und es geschah, als die Lade Jahwe's in die Stadt Davids kam, da schaute Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster, und sah den König David hüpfen und tanzen vor Jahwe her, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen. Und man brachte die Lade Jahwe's hinein, und stellte sie an ihren Ort in das Zelt, welches David für sie aufgeschlagen hatte, und David opferte Brandopfer vor Jahwe, und Dankopfer. Und als David die Brand- und die Dankopfer geopfert hatte, segnete er das Volk im Namen Jahwe's, des Weltalls Gottes. Und er verteilte unter das ganze Volk, unter die ganze Volksmenge Israels, unter Männer und Weiber, Jedem einen Brotkuchen, und ein Stück Fleisch, und einen Traubenkuchen. Alsdann ging das ganze Volk, ein Jeder nach seinem Hause. Und David kehrte zurück, sein Haus zu begrüßen; da kam Michal, die Tochter Sauls, David entgegen, und sprach: Wie herrlich hat sich heute der König von Israel gezeigt, der sich heute vor den Augen der Mägde seiner Knechte entblößte, wie schlechte Leute sich zu entblößen pflegen. Da sprach David zu Michal: Vor Jahwe, der mich erwählt hat vor deinem Vater, und vor seinem ganzen Hause, um mich zum Fürsten zu setzen über das Volk Jahwe's, über Israel; und ich habe getanzt vor Jahwe. Und ich will mich noch geringer zeigen, als dieses Mal, und will niedrig sein in meinen Augen; aber vor den Mägden, von denen du geredet hast, vor diesen werde ich herrlich erscheinen. Und Michal, Sauls Tochter, bekam keine Kinder, bis zu dem Tage hin, da sie starb. David wird in seinem Vorhaben, Gott einen Tempel zu bauen, von dem Propheten Nathan zuerst bestärkt, dann aber davon abgehalten, und erhält eine herrliche Verheißung auf seine Nachkommen; sein Dankgebet dafür.Und es geschah, als der König in seinem Hause wohnte, und Jahwe ihm ringsumher vor allen seinen Feinden Ruhe verschafft hatte; da sprach der König zu Nathan, dem Propheten: Siehe doch! ich wohne in einem Hause von Zedern; die Lade Gottes aber wohnet unter dem Zelttuche. Und Nathan sprach zu dem Könige: Alles, was in deinem Herzen ist, gehe, tu' es! denn Jahwe ist mit dir. Es geschah aber in dieser Nacht, da erging das Wort Jahwe's an Nathan, indem er sprach: Gehe hin, und sprich zu meinem Knechte, zu David: So spricht Jahwe: Du willst mir ein Haus bauen, daß ich darin wohne! Hab' ich doch in keinem Hause gewohnt, seit dem Tage, als ich die Söhne Israels aus Ägypten führte, bis auf diesen Tag; sondern ich wandelte umher im Zelte, und in der Wohnung. Überall, wo ich wandelte mit allen Söhnen Israels, hab' ich je ein Wort geredet zu Einem der Stämme Israels, dem ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, und gesprochen: Warum bauet ihr mir nicht ein Haus von Zedern? So sprich nun also zu meinem Knechte David: So spricht Jahwe, des Weltalls Gott: Ich habe dich von der Schafhürde genommen, hinter der Herde weg, daß du Fürst sein solltest über mein Volk, über Israel; und ich bin überall mit dir gewesen, wo du gingest, und habe alle deine Feinde vor dir her vertilgt, und dir einen großen Namen gemacht, wie der Name der Großen, die auf der Erde sind. Und ich habe einen Ort gesetzt meinem Volke Israel, und habe es gepflanzt, daß es daselbst wohnet, und nicht mehr beunruhiget wird, und daß es die Frevler nicht mehr drücken, wie zuvor, und von dem Tage an, da ich Richter über mein Volk Israel setzte; und ich habe dir Ruhe verschafft vor allen deinen Feinden. Und Jahwe hat dir verkündet, daß dir Jahwe ein Haus bauen werde. Wann deine Tage voll sein werden, und du bei deinen Vätern liegest, will ich deinen Samen erwecken nach dir, der aus deinen Lenden hervorgeht, und ich will sein Reich befestigen. Derselbe soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königreiches befestigen auf ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein, daß, wenn er verkehrt handelt, ich ihn züchtige, mit Menschenruten, und mit Schlägen der Menschensöhne. Aber meine Gnade soll nicht weichen von ihm, wie ich sie von Saul abgezogen habe, den ich vor dir weggenommen. Beständig soll dein Haus, und dein Reich sein auf ewig vor dir; und dein Thron soll feststehen auf ewig. Wie alle diese Worte, und wie dies ganze Gesicht war, also redete Nathan zu David. Da ging der König David hinein, und setzte sich vor Jahwe, und sprach: Wer bin ich, Herr, Jahwe! und was ist mein Haus, daß du mich bis hieher gebracht hast? Aber zu wenig war dies noch in deinen Augen, Herr, Jahwe! Auch dem Hause deines Knechtes hast du Verheißungen gegeben auf ferne Zeit. Ist dies die Weise der Menschen, Herr, Jahwe? Was soll David noch weiter zu dir reden? Du kennest ja deinen Knecht, Herr, Jahwe! Um deines Wortes willen, und nach deinem Herzen hast du all dieses Große getan, und deinen Knecht erfahren lassen. Darum bist du groß. Jahwe, Gott! Keiner ist wie du. Und Keiner ist Gott außer dir, nach Allem, was wir gehört haben mit unsern Ohren. Denn welches Volk ist wie dein Volk, ist wie Israel? Es ist ein einziges Volk auf Erden, um deswillen Gott gegangen ist, es sich zu erlösen zum Volke, und sich einen Namen zu machen, und um an euch Großes und Furchtbares zu tun, an deinem Lande, vor deinem Volke, das du dir erlöset hast aus Ägypten, den Völkern und ihren Göttern. So hast du dir dein Volk Israel bereitet zu deinem Volke auf ewig; und du, Jahwe! bist ihr Gott geworden. Nun also, Jahwe, Gott! das Wort, das du verheißen hast deinem Knechte, und seinem Hause, erfülle bis in Ewigkeit, und tue, wie du geredet hast! Und groß soll dein Name sein bis in Ewigkeit, daß man sage: Jahwe, des Weltalls Gott, ist Gott über Israel, und das Haus deines Knechtes David sei beständig vor dir. Denn du, Jahwe, des Weltalls Gott, Gott Israels! hast geöffnet das Ohr deines Knechtes, und gesagt: Ein Haus will ich dir bauen; darum hat es dein Knecht über sein Herz vermocht, daß er zu dir dieses Gebet verrichtete. Nun denn, Herr, Jahwe! du bist Gott, und deine Worte seien Wahrheit, da du deinem Knechte dies Gute verheißen hast. So laß dir's jetzt gefallen, und segne das Haus deines Knechtes, daß es ewig vor dir sei; denn du, Herr, Jahwe! hast es geredet, und durch deinen Segen wird das Haus deines Knechtes gesegnet sein auf ewig. David besiegt die Philister, die Moabiter, die syrischen Könige von Zoba, und von Damaskus, und die Ammoniter. Namen seiner Beamten.Es geschah nach diesem, da schlug David die Philister, und demütigte sie; und David nahm den Zaum der Hauptstadt aus der Hand der Philister. Und er schlug Moab, und maß sie mit der Meßschnur, und ließ sie nieder legen zur Erde. Und er maß zwei Meßschnüre zum Töten, und eine Meßschnur zum Lebenlassen. So wurden die Moabiter Davids Knechte, und brachten Geschenke. Und David schlug den Hadadeser, den Sohn Rehobs, König von Zoba, da er auszog, um seine Macht auszudehnen bis zum Strome Euphrat. Und David nahm von ihm gefangen tausendundsiebenhundert Reiter, und zwanzigtausend Mann Fußvolk. Und David verlähmte alle Wagenpferde, und behielt von ihnen hundert Wagenpferde übrig. Da kamen die Syrer von Damaskus, Hadadeser, dem Könige von Zoba, zu Hilfe; aber David erschlug von den Syrern zwei und zwanzig tausend Mann. Darauf legte David Besatzungen in das damaszenische Syrien, und die Syrer wurden Davids Knechte, und brachten Geschenke. So gab Jahwe David Heil, überall, wo er ging. David nahm nun die goldenen Schilde, welche die Knechte Hadadesers hatten, und brachte sie nach Jerusalem. Und aus Betah, und aus Berothai, Städten Hadadesers, nahm der König David sehr viel Erz. Als Thoi, der König von Hamath, hörte, das ganze Heer Hadadesers geschlagen habe, da sandte Thoi Joram, seinen Sohn, zum Könige David, um ihn nach dem Wohlbefinden zu fragen, und ihn zu segnen darum, daß er wider Hadadeser gestritten, und ihn geschlagen hatte. Denn Thoi war im Streit mit Hadadeser. Und in seiner Hand waren Geräte von Silber, und Geräte von Gold, und Geräte von Erz. Auch diese weihte der König David Jahwe, nebst dem Silber und Golde, das er geweiht hatte von allen Völkern, die er sich unterworfen, von Syrien, und von Moab, und von den Söhnen Ammons, und von den Philistern, und von den Amalekitern, und von der Beute Hadadesers, des Sohnes Rehobs, Königs von Zoba. Und David machte sich einen Namen, als er zurückkehrte, nachdem er die Syrer, acht zehn tausend Mann, im Salztale geschlagen hatte. Und er legte Besatzungen in Edom; in ganz Edom legte er Besatzungen, und alle Edomiter wurden Davids Knechte. So gab Jahwe David Heil, überall, wo er ging. Und David herrschte über ganz Israel, und schaffte Recht und Gerechtigkeit seinem ganzen Volke. Und Joab, der Sohn Zeruja's, war über das Heer, und Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler; und Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjathars, waren Priester; und Seraja war Schreiber; und Benaja, der Sohn Jojada's, und die Kreti und die Plethi; und die Söhne Davids waren Vermittler. David sorgt für Mephiboscheth, Jonathans Sohn.Und David sprach: Ist noch Jemand da, der übrig ist vom Hause Sauls? Ich will ihm Gnade erweisen um Jonathans willen. Und das Haus Sauls hatte einen Knecht, und sein Namen war Ziba. Den rief man vor David. Da sprach der König zu ihm: Bist du Ziba? und er sprach: Dein Knecht. Und der König sprach: Ist noch Jemand übrig vom Hause Sauls? ich will ihm Gnade Gottes erweisen. Da sprach Ziba zum Könige: Es ist noch ein Sohn Jonathans da, der an beiden Füßen lahm ist. Und der König sprach zu ihm: Wo ist er? Und Ziba sprach zum König: Siehe! er ist im Hause Machirs, des Sohnes Ammiels, zu Lodebar. Da schickte der König David hin, und ließ ihn holen aus dem Hause Machirs, des Sohnes Ammiels, von Lodebar. Als nun Mephiboscheth, der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, zu David kam, fiel er auf sein Angesicht, und beugte sich. Und David sprach: Mephiboscheth! und er sprach: Siehe! dein Knecht. Und David sprach zu ihm: Fürchte nichts, ich will dir Gnade erweisen um Jonathans, deines Vaters, willen, und will dir zurückgeben alle Äcker Sauls, deines Vaters; und du sollst beständig an meinem Tische speisen. Da beugte er sich und sprach: Was ist dein Knecht, daß du auf einen toten Hund hinblickest, der ist, wie ich? Darauf rief der König Ziba, den Diener Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul gehörte, und seinem ganzen Hause, gebe ich dem Sohne deines Herrn. Und du sollst ihm mit deinen Söhnen, und deinen Knechten das Land bauen, und es einführen, daß der Sohn deines Herrn Brot habe, und es esse. Und Mephiboscheth, der Sohn deines Herrn, soll beständig an meinem Tische speisen. Und Ziba hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte. Und Ziba sprach zum Könige: Alles, was mein Herr, der König, seinem Knechte gebietet, das wird dein Knecht tun. Mephiboscheth speiset also an meinem Tische, wie Einer der Söhne des Königs. Und Mephiboscheth hatte einen kleinen Sohn, dessen Name war Micha; und alle, die zum Hause Ziba's gehörten, waren Mephiboscheths Knechte. Und Mephiboscheth wohnte zu Jerusalem, weil er beständig am Tische des Königs speiste. Und er war hinkend an beiden Füßen. Die Ammoniter beschimpfen die Gesandten Davids; sie werden mit ihren syrischen Bundesgenossen geschlagen.Und es geschah nach diesem, da starb der König der Söhne Ammons, und sein Sohn Hanun wurde König an seiner Statt. Da sprach David: Ich will Gnade erweisen Hanun, dem Sohne des Nahasch, wie sein Vater mir Gnade erwiesen hat. Und David sandte hin, ihn zu trösten durch seine Knechte wegen seines Vaters. Als nun die Knechte Davids in's Land der Söhne Ammons kamen, da sprachen die Fürsten der Söhne Ammons zu Hanun, ihrem Herrn: Will David deinen Vater ehren in deinen Augen, daß er Tröster zu dir sendet? Hat David nicht, um die Stadt auszuspähen, und sie auszukundschaften und zu zerstören, seine Knechte zu dir geschickt? Da nahm Hanun die Knechte Davids, und schor ihnen den Bart halb ab, und schnitt ihre Kleider halb ab, bis an ihre Hintern, und entließ sie. Als man David dies sagte, da sandte er ihnen entgegen, denn die Männer waren sehr beschimpft; und der König sprach: Bleibet zu Jericho, bis euch der Bart gewachsen ist, dann kommet wieder! Da die Söhne Ammons sahen, daß sie bei David in üblen Geruch gekommen wären; so sandten sie hin, und dingten die Syrer von Beth-Rehob, und die Syrer von Zoba zwanzig tausend Mann Fußvolk, und den König von Maacha tausend Mann, und die Männer von Tob zwölf tausend Mann. Als David dies hörte, sandte er Joab hin, und das ganze Heer der Tapfern. Und es zogen die Söhne Ammons aus, und bildeten eine Schlachtordnung vor dem Eingange des Tores; und die Syrer von Zoba und von Rehob, und die Männer von Tob, und von Maacha, abgesondert auf dem Felde. Da Joab sah, daß die Schlachtordnung wider ihn gerichtet war von vorn und von hinten, wählte er aus allen Auserlesenen von Israel, und stellte sie den Syrern entgegen. Und das übrige Volk gab er unter die Hand Abischai's, seines Bruders, und stellte es den Söhnen Ammons entgegen, und sprach: Wenn die Syrer mir überlegen sind, so komme mir zu Hilfe; wenn die Söhne Ammons dir überlegen sind, so komme ich dir zu Hilfe. Sei stark, und laß uns stark sein für unser Volk, und für die Städte unsers Gottes! und Jahwe wird tun, was gut ist in seinen Augen. Da rückte Joab mit dem Volke, das bei ihm war, zum Streite wider die Syrer, und diese flohen vor ihm. Als die Söhne Ammons sahen, daß die Syrer flohen, da flohen sie vor Abischai, und kehrten in die Stadt. Und Joab kehrte zurück von den Söhnen Ammons, und kehrte nach Jerusalem. Da die Syrer sahen, daß sie geschlagen waren von Israel, zogen sie sich zusammen. Und Hadadeser sandte hin, und ließ die Syrer jenseits des Stromes ausziehen; und sie kamen nach Helam, und Schobach, der Heerführer Hadadesers vor ihnen her. Als man das David sagte, versammelte er ganz Israel, und ging über den Jordan, und kam nach Helam. Und die Syrer stellten sich David entgegen, und stritten mit ihm. Und es flohen die Syrer vor Israel, und David erwürgte von den Syrern siebenhundert Streitwagen, und vierzigtausend Reiter; und Schobach, ihren Feldherrn, erschlug er, daß er daselbst starb. Da nun alle Könige, welche Knechte Hadadesers waren, sahen, daß sie geschlagen waren von Israel, machten sie Frieden mit Israel, und wurden ihm untertan. Und die Syrer fürchteten sich, den Söhnen Ammons ferner zu Hilfe zu kommen. David begeht einen Ehebruch mit Bathscheba, dem Weibe Uria's; veranlaßt alsdann Uria's Tod bei der Belagerung von Rabba, und nimmt Bathscheba zum Weibe.Und es geschah nach dem Umlauf eines Jahres, um die Zeit, da die Könige in's Feld ziehen, da sandte David Joab und seine Knechte, und ganz Israel mit ihm; und sie verheerten die Söhne Ammons, und belagerten Rabba. David aber blieb zu Jerusalem. Da geschah es zur Abendzeit, daß David von seinem Lager aufstand, und auf dem Dache des Hauses des Königs umherging; und er sah vom Dache ein Weib sich baden, und das Weib war sehr schön von Ansehen. Und David sandte hin, und erkundigte sich nach dem Weibe, und man sprach: Ist das nicht Bathscheba, die Tochter Eliams, das Weib Uria's, des Hethiters? Da schickte David Boten, und ließ sie holen. Und sie kam zu ihm, und er schlief bei ihr. Und sie heiligte sich von ihrer Verunreinigung, und kehrte in ihr Haus zurück. Und das Weib ward schwanger, und sie schickte, und zeigte David an, und sprach: Ich bin schwanger. Da schickte David zu Joab: Sende zu mir Uria, den Hethiter! Und Joab sandte Uria zu David. Als nun Uria zu ihm kam, fragte David, wie es um Joab, und um das Heer, und um den Krieg stehe. Dann sprach David zu Uria: Gehe hinab in dein Haus, und wasche deine Füße! Da ging Uria aus dem Hause des Königs, und hinter ihm folgte Speise vom Könige. Aber Uria schlief vor dem Tore des Hauses des Königs bei allen Knechten seines Herrn, und ging nicht hinab in sein Haus. Da sagte man David, und sprach: Uria ist nicht hinabgegangen in sein Haus. Und David sprach zu Uria: Kommst du nicht von der Reise, warum gehest du nicht hinab in dein Haus? Da sprach Uria zu David: Die Lade, und Israel, und Juda wohnen in Hütten; und mein Herr, Joab, und die Knechte meines Herrn, sind gelagert auf dem Felde, und ich sollte in mein Haus gehen, zu essen, und zu trinken, und bei meinem Weibe zu schlafen? So wahr du lebst, so wahr deine Seele lebt! ich tue dies nicht. Da sprach David zu Uria: Bleib auch heute noch hier, und morgen will ich dich absenden! Also blieb Uria zu Jerusalem denselben und den folgenden Tag. Und David lud ihn ein, daß er mit ihm essen und trinken sollte; und er berauschte ihn. Als er des Abends hinausging, schlief er auf seinem Lager bei den Knechten seines Herrn, und ging nicht hinab in sein Haus. Und es geschah am Morgen, da schrieb David einen Brief an Joab, und sandte ihn ab durch Uria. Und er schrieb in dem Briefe also: Stellet Uria gegenüber dem stärksten Treffen, und ziehet euch hinter ihm zurück, daß er erschlagen werde, und sterbe. Da geschah es, als Joab die Stadt belagerte, stellte er Uria an einen Ort, wo er wußte, daß da tapfere Männer waren. Und die Männer der Stadt zogen aus, und stritten wider Joab. Und es fielen Einige vom Volke, von den Knechten Davids, ja, auch Uria, der Hethiter, kam um. Da schickte Joab hin, und berichtete David den ganzen Vorgang des Streites. Und er befahl dem Boten, und sprach: Wann du den ganzen Vorgang des Streites dem Könige berichtet hast; und wenn der König zürnen, und dir sagen wird: Warum habet ihr euch so nahe an die Stadt gemacht, um zu streiten; wußtet ihr nicht, daß man von der Mauer schießet? Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbeschets, geschlagen? Warf nicht ein Weib auf ihn ein Stück eines Mühlsteines von der Mauer, daß er starb zu Thebez? Warum habet ihr euch so nahe an die Mauer gemacht? so sprich: Auch dein Knecht Uria, der Hethiter, ist tot. Also ging der Bote, und kam, und sagte David Alles, was ihm Joab aufgetragen hatte. Und der Bote sprach zu David: Die Männer überwältigten uns, und zogen wider uns aus in's Feld. Wir drangen gegen sie ein, bis an den Eingang des Tores. Da schossen die Schützen auf deine Knechte von der Mauer, und es kamen einige von den Knechten des Königs um, und auch dein Knecht Uria, der Hethiter ist tot. Da sprach David zu dem Boten: So sprich zu Joab: Dies sei nicht böse in deinen Augen; denn das Schwert frißt bald diesen, bald jenen; verstärke deinen Streit wider die Stadt, und zerstöre sie! So sprich ihm Muth ein! Da das Weib Uria's hörte, daß Uria, ihr Mann, tot sei, trauerte sie über ihren Herrn. Und als die Trauer vorüber war, sandte David hin, und nahm sie in sein Haus; und sie wurde sein Weib, und gebar ihm einen Sohn. Aber was David getan hatte, war böse in den Augen Jahwe's. Nathan geht zu David, und hält ihm in einem Gleichnisse sein Verbrechen gegen Uria vor, und droht ihm schwere Strafe an. David bereut seine Sünde. Der Sohn, den ihm Bathscheba gebar, stirbt. Geburt Salomo's. David erobert Rabba.Und Jahwe sandte Nathan zu David. Und er kam zu ihm, und sprach zu ihm: Zwei Männer waren in einer Stadt, der Eine reich, und der Andere arm. Der Reiche hatte Schafe und Rinder sehr viel. Aber der Arme hatte nichts, als ein einziges kleines Schäfchen, das er gekauft hatte; und er nährte es, und es wurde groß bei ihm, und bei seinen Kindern zugleich, und es aß von seinem Bissen, und trank aus seinem Becher, und schlief in seinem Schoße, und es war ihm, wie eine Tochter. Und es kam ein Reisender zu dem reichen Manne; und er schonte zu nehmen von seinen Schafen, und von seinen Rindern, um sie zuzurichten für den Reisenden, der zu ihm gekommen war. Und er nahm das Schäfchen des armen Mannes, und richtete es zu für den Mann, der zu ihm gekommen war. Da entbrannte der Zorn Davids über den Mann sehr, und er sprach zu Nathan: So wahr Jahwe lebt! ein Sohn des Todes ist der Mann, der dies getan. Und das Schäfchen soll er vierfach erstatten, weil er dieses getan, und weil er nichts geschont hat. Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht Jahwe, der Gott Israels! Ich habe dich gesalbt zum Könige über Israel, und ich habe dich errettet aus der Hand Sauls. Und ich habe dir gegeben das Haus deines Herrn, und die Weiber deines Herrn in deinen Schoß, und ich habe dir gegeben das Haus Israels und Juda's; und wenn dieses zu wenig war, so würde ich dir noch dies und jenes hinzu getan haben. Warum hast du das Wort Jahwe's verachtet, und getan, was böse ist in seinen Augen? Uria, den Hethiter, hast du durch's Schwert erschlagen; und sein Weib hast du dir zum Weibe genommen, und ihn hast du erwürgt durch das Schwert der Söhne Ammons. So soll jetzt das Schwert nicht weichen von deinem Hause ewiglich, weil du mich verachtet, und das Weib Uria's, des Hethiters, genommen hast, daß sie dein Weib sei. So spricht Jahwe: Siehe! Unglück will ich über dich erwecken aus deinem Hause; ich will deine Weiber nehmen vor deinen Augen, und sie einem Andern geben; der wird deine Weiber beschlafen vor den Augen dieser Sonne. Denn du hast es heimlich getan; aber ich will dieses tun vor ganz Israel, und vor der Sonne. Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen Jahwe. Und Nathan sprach zu David: So läßt Jahwe deine Sünde hingehen, du wirst nicht sterben. Aber weil du den Feinden Jahwe's durch diese Tat Anlaß zum Lästern gegeben hast; so soll der Sohn, der dir geboren wird, sterben. Darauf ging Nathan in sein Haus. Und Jahwe schlug den Knaben, den das Weib Uria's dem David geboren hatte, daß er gefährlich krank wurde. Da suchte David Gott um des Knaben willen, und David fastete, und ging, und lag die Nacht über auf der Erde. Und die Ältesten seines Hauses machten sich an ihn, um ihn aufzurichten von der Erde; aber er wollte nicht, und aß nicht mit ihnen. Und es geschah am siebenten Tage, da starb der Knabe. Und es fürchteten sich die Knechte Davids, ihm zu sagen, daß der Knabe gestorben sei; denn sie sprachen: Siehe! als der Knabe noch am Leben war, haben wir ihm zugeredet, und er hat nicht gehört auf unsere Stimme; wie können wir nun zu ihm sagen: Der Knabe ist tot? da wird er ein Unglück anrichten. Als nun David sah, daß seine Diener flüsterten, da merkte er, daß der Knabe tot sei. Und David sprach zu seinen Knechten: Ist der Knabe tot? Und sie sprachen: Er ist tot. Da stand David von der Erde auf, und wusch, und salbte sich, und zog andere Kleider an, und ging in das Haus Jahwe's, und betete an. Dann ging er in sein Haus, und verlangte, daß man ihm Speise hinsetze; und er aß. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was ist doch das, was du machest? Um den Knaben, da er lebte, hast du gefastet, und geweint; und nun der Knabe tot ist, stehst du auf, und ißt? Und er sprach: Als der Knabe noch lebte habe ich gefastet, und geweint; denn ich dachte: Wer weiß, Jahwe erbarmet sich wohl meiner, daß der Knabe am Leben bleibet. Aber jetzt ist er tot, warum soll ich nun fasten? Kann ich ihn wieder zurückbringen? Ich werde zu ihm gehen, er aber wird nicht zu mir zurückkehren. Dann tröstete David Bathscheba, sein Weib, und wohnte ihr bei, und schlief bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er nannte seinen Namen Salomo. Und Jahwe liebte ihn. Und er sandte durch Nathan, den Propheten, und nannte seinen Namen Jedidjah, um Jahwe's willen. Und Joab stritt wider Rabba der Söhne Ammons, und nahm die Stadt des Reiches ein. Und Joab schickte Boten an David, und sprach: Ich habe gestritten gegen Rabba, und schon die Wasserstadt eingenommen. So sammle du nun das übrige Volk, lagere dich gegen die Stadt, und nimm du sie ein, damit nicht ich die Stadt einnehme, und mein Name über ihr genannt werde. Da sammelte David das ganze Volk, und zog nach Rabba, und stritt gegen sie, und nahm sie ein. Und er nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupte, und ihr Gewicht war ein Talent Goldes, mit kostbaren Steinen, und setzte sie auf sein eigen Haupt, und führte aus der Stadt sehr viele Beute. Und das Volk, das darin war, führte er heraus, und legte sie unter Sägen, und unter eiserne Dreschwalzen, und unter eiserne Beile, und brachte sie in Ziegelöfen. Und so machte er's mit allen Städten der Söhne Ammons. Hierauf zog David, und das ganze Volk nach Jerusalem zurück. Amnon schändet Thamar, und wird dafür von ihrem Bruder Absalom ermordet; Absalom flieht zu Thalmai, dem Könige von Geschur, und bleibt drei Jahre bei ihm.Und es geschah nach diesem: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, und ihr Name war Thamar, und Amnon, der Sohn Davids, liebte sie. Und Amnon wurde beklommen, daß er erkrankte wegen Thamar, seiner Schwester. Denn sie war Jungfrau, und es schien Amnon unmöglich, ihr etwas zu tun. Und Amnon hatte einen Freund, dessen Name war Jonadab, ein Sohn Simea's, des Bruders Davids, und Jonadab war ein sehr kluger Mann. Und er sprach zu ihm: Warum wirst du so mager, Königssohn! von Morgen zu Morgen? Sagst du mir's nicht? Da sprach zu ihm Amnon: Thamar, die Schwester Absaloms, meines Bruders, liebe ich. Da sprach zu ihm Jonadab: Lege dich in dein Bett, und stelle dich krank; und wenn dein Vater kommt, dich zu sehen, so sage ihm: Möchte doch Thamar, meine Schwester, kommen, und mir zu essen geben, und die Speise vor meinen Augen bereiten, daß ich es sehe, und aus ihrer Hand esse. Und Amnon legte sich, und stellte sich krank. Als der König kam, ihn zu sehen, sprach Amnon zum Könige: Möchte doch Thamar, meine Schwester kommen, und vor meinen Augen zwei Gerichte bereiten, daß ich esse aus ihrer Hand. Da schickte David zu Thamar in's Haus, und sprach: Gehe doch in's Haus Amnons, deines Bruders, und bereite ihm das Essen. Und Thamar ging in das Haus Amnons, ihres Bruders, und er lag zu Bette. Und sie nahm Teig, und knetete ihn, und bereitete das Gericht vor seinen Augen, und kochte es. Und sie nahm die Pfanne, und schüttete sie vor ihm aus, und er wollte nicht essen; und Amnon sprach: Führet alle Leute von mir hinaus! Und es gingen alle Leute von ihm hinaus. Nun sprach Amnon zu Thamar: Bringe das Essen in die Kammer, daß ich aus deiner Hand esse. Da nahm Thamar das Gericht, welches sie bereitet hatte, und brachte es Amnon, ihrem Bruder, in die Kammer. Während sie ihm das Essen darreichte, ergriff er sie, und sprach zu ihr: Komm, lege dich zu mir, meine Schwester! Und sie sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! schwäche mich nicht; denn so darf man nicht tun in Israel, tue diese Torheit nicht! Und ich, wohin soll ich meine Schande bringen? und du wirst sein wie Einer von den Toren in Israel. Rede doch mit dem Könige, denn er wird mich dir nicht versagen. Aber er wollte nicht hören auf ihre Stimme, und überwältigte sie, und schwächte sie, und beschlief sie. Nun haßte Amnon sie sehr, denn der Haß, mit dem er sie haßte, war größer als die Liebe, mit der er sie geliebt hatte. Und Amnon sprach zu ihr: Stehe auf, gehe! Und sie sprach zu ihm: Laß nicht die Ursache dieses Übels noch größer sein, als das andere ist, das du mir getan hast, daß du mich nämlich verstößt. Aber er wollte nicht auf sie hören. Und er rief seinem Diener, der ihn bediente, und sprach: Treibet diese von mir hinaus, und schließe die Türe hinter ihr zu! Und sie trug einen bunten Rock; denn mit solchen Oberkleidern waren die Töchter des Königs bekleidet, die Jungfrauen waren; und sein Diener führte sie hinaus, und schloß die Türe hinter ihr zu. Da nahm Thamar Asche auf ihr Haupt; und den bunten Rock, den sie anhatte, zerriß sie, und legte ihr Hand auf ihr Haupt, und ging, und schrie. Da sprach zu ihr Absalom, ihr Bruder. Ist Amnon, dein Bruder, bei dir gewesen? Nun, meine Schwester! schweige still, es ist dein Bruder; nimm die Sache nicht so zu Herzen! Und Thamar blieb trostlos im Hause Absaloms, ihres Bruders. Als der König David alle diese Dinge hörte, wurde er sehr zornig. Und Absalom redete nicht mit Amnon, weder Böses noch Gutes. Denn Absalom haßte Amnon, weil er Thamar, seine Schwester, geschwächt hatte. Und es geschah nach zwei Jahren, da hatte Absalom Schafscherer zu Baal-Hazor, das bei Ephraim liegt; und Absalom lud alle Söhne des Königs dazu ein. Und Absalom ging zum König und sprach: Siehe doch! dein Knecht hat jetzt Schafscherer; möchte doch der König und seine Knechte mit seinem Knechte gehen! Und der König sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! wir wollen nicht alle hingehen, daß wir dir nicht beschwerlich fallen; und er drang in ihn; aber er wollte nicht hingehen, und segnete ihn. Da sprach Absalom: Wo nicht, so laß doch Amnon, meinen Bruder, mit uns gehen. Und der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen? Aber Absalom drang in ihn, und er ließ Amnon mit ihm gehen, und alle Söhne des Königs. Nun gebot Absalom seinen Knechten, und sprach: Sehet doch, wann das Herz Amnons fröhlich ist beim Weine, und ich zu euch sage: Erschlaget Amnon! dann tötet ihn; fürchtet euch nicht; denn ich hab' euch ja geboten; seid stark und seid tapfer! Und die Knechte Absaloms taten dem Amnon, wie Absalom geboten. Und alle Söhne des Königs standen auf, und setzten sich, Jeder auf sein Maultier, und flohen. Und es geschah, als sie noch unterwegs waren, kam zu David das Gerücht, indem man sagte: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen; und es ist nicht Einer von ihnen übrig geblieben. Da stand der König auf, und zerriß seine Kleider, und legte sich auf die Erde; und alle seine Knechte standen da mit zerissenen Kleidern. Da hob Jonadab, der Sohn Simea's, des Bruders Davids, an, und sprach: Mein Herr, sage nicht: Alle Jünglinge, die Söhne des Königs, haben sie getötet! Amnon allein ist tot. Denn nach dem Munde Absaloms war es festgesetzt seit dem Tage, da er Thamar, seine Schwester, geschwächt. So nehme denn mein Herr, der König, die Sache nicht so zu Herzen, daß er spreche: Alle Söhne des Königs sind tot! nur Amnon allein ist tot. Und Absalom floh. Als nun der Knecht, welcher Wache hielt, seine Augen aufhob, und sah, siehe! da kam viel Volk auf dem Wege hinter ihm, von der Seite des Berges. Da sprach Jonadab zum Könige: Siehe! die Söhne des Königs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, so ist es. Und es geschah, als er ausgeredet hatte, siehe! da kamen die Söhne des Königs, und erhoben ihre Stimme, und weinten. Und auch der König, und alle seine Knechte weinten sehr. Und Absalom floh, und ging zu Thalmai, dem Sohne Ammihuds, dem Könige von Geschur; und er trauerte über seinen Sohn alle Tage. Und Absalom floh, und ging nach Geschur, und war daselbst drei Jahre. Und David, der König, hörte auf, gegen Absalom auszuziehen; denn er hatte sich getröstet über Amnon, daß er gestorben war. Joab bewirkt durch ein Gleichnis, welches ein Weib von Thekoa dem Könige David vortragen muß, die Zurückberufung Absaloms nach Jerusalem. Absalom darf aber erst nach zwei Jahren vor den König kommen.Als Joab, der Sohn Zeruja's, merkte, daß das Herz des Königs sich zu Absalom kehrte; schickte er nach Thekoa, und holte daher ein kluges Weib, und sprach zu ihr: Stelle dich trauernd, und ziehe Trauerkleider an, und salbe dich nicht mit Öl, und sei wie ein Weib, das schon viele Tage her über einen Toten getrauert hat; und gehe zu dem Könige, und sprich zu ihm diese Worte. Und Joab legte ihr die Worte in den Mund. Da redete das Weib von Thekoa zu dem Könige, und fiel auf ihr Angesicht zur Erde, und beugte sich, und sprach: Hilf, o König! Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Ach! eine Witwe bin ich, mein Mann ist gestorben. Und deine Magd hatte zwei Söhne, die zankten sich auf dem Felde; und weil kein Retter war zwischen Beiden, so schlug der Eine den Andern, und tötete ihn. Siehe! nun tritt das ganze Geschlecht wider deine Magd auf, und spricht: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, daß wir ihn töten für das Leben seines Bruders, den er erwürget hat; und auch den Erben vertilgen! So wollen sie meinen Funken auslöschen, der noch übrig ist, daß meinem Manne kein Name, und nichts übrig bleibe im Lande. Da sprach der König zu dem Weibe: Gehe in dein Haus, ich will gebieten deinetwegen. Da sprach das Weib von Thekoa zum Könige: Auf mir, mein Herr König! sei die Schuld, und auf dem Hause meines Vaters; aber der König und sein Thron sei unschuldig. Da sprach der König: Wer wider dich redet, den bringe zu mir, und er soll dich weiter nicht antasten. Und sie sprach: Der König gedenke doch Jahwe's, deines Gottes, daß der Bluträcher nicht noch mehr Blut vergieße zum Verderben, und daß sie meinen Sohn nicht vertilgen. Und er sprach: So wahr Jahwe lebt! es soll kein Haar deines Sohnes auf die Erde fallen. Da sprach das Weib: Möge doch deine Magd zu meinem Herrn, dem Könige, ein Wort reden dürfen. Und er sprach: Rede! Da sprach das Weib: Warum nun hast du solches vor wider das Volk Gottes? Und indem der König dieses Wort redet, ist er wie schuldig, weil der König seinen Verstoßenen nicht zurückkommen läßt. Denn wir sterben, und sind wie Wasser, welches auf die Erde ausgegossen und nicht wieder gesammelt wird. Gott nimmt das Leben nicht, sondern er sinnet darauf, daß der Verstoßene nicht von ihm verstoßen bleibe. Daß ich nun kam, zu dem Könige, meinem Herrn, dieses Wort zu reden, war, weil das Volk mich in Furcht gesetzt hat; und deine Magd sprach: Ich will zu dem Könige reden; vielleicht tut der König, was seine Magd sagt. Wenn der König mich höret, daß er seine Magd rettet aus der Hand der Leute, die mich und meinen Sohn zugleich zu vertilgen trachten aus dem Erbe Gottes; so, sprach deine Magd, wird das Wort meines Herrn, des Königs, zur Beruhigung sein. Denn wie ein Engel Gottes, so ist mein Herr, der König, daß er höret das Gute und das Böse. Darum sei Jahwe, dein Gott, mit dir! Und der König antwortete, und sprach zu dem Weibe: Verhehle nichts vor mir, was ich dich frage! Und das Weib sprach: Mein Herr, der König, rede nur! Da sprach der König: Ist nicht die Hand Joabs mit dir in allem diesem? Und das Weib antwortete, und sprach: So wahr deine Seele lebt, mein Herr König! Keiner kann rechts, noch links ausweichen von Allem, was mein Herr, der König, redet; ja, dein Knecht Joab, der hat es mir geboten. Er hat in den Mund deiner Magd alle diese Worte gelegt. Damit das Gesicht der Rede umgekehrt werde, dazu hat dein Knecht Joab diese Rede gemacht. Mein Herr aber ist so weiser, wie Gottes Engel, so daß er Alles weiß, was im Lande geschieht. Darauf sprach der König zu Joab: Siehe! du hast dies getan; so gehe hin, und bringe den Jüngling Absalom zurück! Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde, und beugte sich, und segnete den König; und Joab sprach: Heute hat dein Knecht erkannt, daß ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, mein Herr König! weil der König getan, was sein Knecht gesagt. Joab machte sich nun auf, und ging nach Geschur, und brachte Absalom zurück nach Jerusalem. Und der König sprach: Er kehre wieder in sein Haus, aber mein Angesicht soll er nicht sehen. So kehrte Absalom in sein Haus; aber das Angesicht des Königs sah er nicht. In ganz Israel war kein so schöner Mann als Absalom. Er war sehr zu preisen. Von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel war kein Fehl an ihm. Und wenn er sein Haupt schor - denn es geschah von Jahr zu Jahr, daß er es schor, weil es ihm zu schwer war, darum schor er es - so wog sein Haupthaar zweihundert Sekel nach dem königlichen Gewichte. Und Absalom wurden drei Söhne geboren, und eine Tochter, deren Name war Thamar, sie war ein schönes Weib von Ansehen. Nachdem nun Absalom zwei Jahre zu Jerusalem gewohnt, und das Angesicht des Königs nicht gesehen hatte, so schickte er zu Joab, um ihn zum Könige zu senden; aber er wollte nicht zu ihm kommen. Da sandte er zum zweiten Male; aber er wollte nicht kommen. Da sprach er zu seinem Knechte: Sehet den Acker Joabs, der mir zur Seite liegt, und auf dem er Gerste stehen hat; gehet hin und stecket ihn in Brand! Da steckten die Knechte Absaloms den Acker in Brand. Da machte sich Joab auf, und ging zu Absalom in's Haus, und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte meinen Acker in Brand gesteckt? Und Absalom sprach zu Joab: Siehe! ich habe zu dir gesandt, und gesprochen: Komme her! daß ich dich zum Könige sende, und ihm sage: Warum bin ich von Geschur gekommen? Besser wär' es, ich wäre noch dort! Nunmehr möchte ich das Angesicht des Königs sehen; oder wenn eine Schuld an mir ist, so töte mich. Da ging Joab zum Könige und sagte es ihm. Und er rief Absalom, und er kam zum Könige, und beugte sich vor ihm mit seinem Angesichte zur Erde vor dem Könige. Und der König küßte Absalom. Absalom bewirbt sich um die Gunst des Volkes, zettelt eine Verschwörung an, und läßt sich bei einer Opfermahlzeit zu Hebron zum Könige ausrufen. Ahithophel, ein Rathgeber Davids, unterstützt ihn. David flieht mit seinen Leuten in die Wüste, und läßt nur zehn Nebenweiber zurück, und beauftragt Zadok, Abjathar und Huschai, ihn von Allem zu benachrichtigen.Und es geschah nach diesem, da schaffte sich Absalom Wagen und Pferde an, und fünfzig Mann liefen vor ihm her. Und Absalom stand des Morgens früh auf, und stellte sich an die Seite des Weges zum Tore. Und es geschah, wann Jemand eine Streitsache hatte, so daß er zu dem Könige vor Gericht gehen wollte; so rief ihm Absalom, und sprach: Aus welcher Stadt bist du? Wann er sprach: Aus einem der Stämme Israels ist dein Knecht; so sprach zu ihm Absalom: Siehe! deine Sache ist gut und recht; aber Keiner ist, der dich höret von Seite des Königs. Und Absalom sprach: Daß man mich doch zum Richter setzte im Lande! Zu mir dürfte Jeder kommen, der eine Streitsache, und ein Recht hätte, und ich würde ihm Recht sprechen. Und es geschah, wann Jemand sich ihm nahte, um sich vor ihm zu beugen; so streckte er seine Hand aus, und faßte ihn, und küßte ihn. So machte es Absalom allen Israeliten, welche vor Gericht gingen zum Könige; und Absalom stahl das Herz der Männer von Israel. Und es geschah nach Verfluß von vierzig Jahren, da sprach Absalom zum Könige: Ich will hingehen, und mein Gelübde entrichten in Hebron, das ich Jahwe getan habe. Denn ein Gelübde hat dein Knecht getan, als ich zu Geschur in Syrien war, indem ich sprach: Wenn mich Jahwe zurückkehren läßt nach Jerusalem, so will ich Jahwe ein Opfer bringen. Und der König sprach zu ihm: Gehe in Frieden! Er machte sich also auf, und ging nach Hebron. Und Absalom sandte Kundschafter aus in alle Stämme Israels, und sprach: Wenn ihr den Schall der Drommeten höret; so rufet aus: Absalom ist König geworden zu Hebron. Und mit Absalom gingen zweihundert Männer von Jerusalem; sie waren eingeladen, und gingen in Einfalt mit, und wußten von Allem nichts. Und Absalom ließ Ahithophel, den Giloniter, den Rathgeber Davids, von seiner Stadt Gilo holen, als er die Opfer brachte. Und die Verschwörung wurde stark, und das Volk wurde immer zahlreicher bei Absalom. Und es kam Jemand und zeigte es David an, und sprach: Das Herz der Männer von Israel hängt Absalom an. Da sprach David zu allen seinen Knechten, die bei ihm zu Jerusalem waren: Auf! lasset uns fliehen! denn es wird kein Entrinnen für uns sein vor Absalom. Gehet eilends, damit er nicht schnell uns erreiche, und Unglück über uns bringe, und die Stadt schlage mit der Schärfe des Schwertes. Und die Knechte des Königs sprachen zum König: Alles, was mein Herr, der König, wählt, siehe! wir sind deine Knechte. So zog der König mit seinem ganzen Hause zu Fuße aus; doch ließ der König zehn Nebenweiber zurück, das Haus zu bewachen. So zog der König, und das ganze Volk zu Fuße aus, und sie blieben bei einem entfernten Hause stehen. Und alle seine Diener gingen an seiner Seite, und alle Krethi, und alle Plethi, und alle Gathiter, sechshundert Mann, die ihm von Gath gefolgt waren, gingen vor dem Könige vorüber. Und der König sprach zu Ithai, dem Gathiter: Warum willst auch du mit uns ziehen? Kehre um, und bleibe bei dem Könige, denn du bist ein Fremder; oder wandere wieder an deinen Ort. Gestern bist du gekommen, und heute sollte ich dich mit uns in die Irre ziehen lassen? denn ich ziehe hin, wohin ich gehen kann. Kehre du um, und nimm deine Brüder mit dir, in Liebe und Treue. Und Ithai antwortete dem König, und sprach: So wahr Jahwe lebt, und so wahr mein Herr, der König, lebt! an dem Orte, wo mein Herr, der König, ist, es gehe zum Tode oder zum Leben, da wird auch dein Knecht sein. Und David sprach zu Ithai: Komm, und gehe vorüber! Da ging Ithai, der Gathiter, vorüber mit allen seinen Leuten, und allen Kindern, die bei ihm waren. Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, und das ganze Volk ging vorüber, und der König setzte über den Bach Kidron, und das ganze Volk setzte hinüber nach dem Wege zur Wüste hin. Und siehe! auch Zadok war da, und alle Leviten mit ihm, welche die Bundeslade Gottes trugen; und sie stellten die Lade Gottes nieder, und Abjathar opferte Brandopfer, bis das ganze Volk aus der Stadt vorübergezogen war. Und der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes in die Stadt zurück! Finde ich Gnade in den Augen Jahwe's; so wird er mich zurückkehren, und mich ihn, und seine Wohnung sehen lassen. Spricht er aber so: „Ich habe kein Gefallen an dir;“ siehe! da bin ich; er tue mit mir, wie es gut ist in seinen Augen. Und der König sprach zu Zadok, dem Priester: Bist du ein Seher? Gehe in die Stadt zurück in Frieden, und Ahimaaz, dein Sohn, und Jonathan, der Sohn Abjathars, eure beiden Söhne mit euch! Sehet! ich werde in den Ebenen der Wüste verweilen, bis Nachricht von euch kommt, um mir zu berichten. Und es brachten Zadok und Abjathar die Lade Gottes nach Jerusalem zurück; und blieben daselbst. Und David ging den Ölberg hinauf, er weinte im Gehen, und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß; und alles Volk bei ihm verhüllte ein Jeder sein Haupt, und sie gingen weinend hinauf. Und man zeigte David an, und sprach: Ahithophel ist unter den Verschwornen bei Absalom. Da sprach David: Vereitle doch den Rat Ahithophels, Jahwe! Als nun David auf die Anhöhe gekommen war, wo er Gott anbeten wollte, siehe! da kam ihm Huschai, der Arachiter, entgegen, mit zerrissenem Kleide, und Asche auf seinem Haupte. Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir ziehest, so wirst du mir zur Last sein. Wenn du aber in die Stadt zurückkehrest, und zu Absalom sprichst: Ich möchte dein Knecht sein, o König! vorher war ich Knecht deines Vaters, jetzt möchte ich dein Knecht sein; so kannst du mir den Rat Ahithophels vereiteln. Sind nicht mit dir dort Zadok, und Abjathar, die Priester, und alles, was du aus dem Hause des Königs hörest, das sage Zadok und Abjathar den Priestern. Siehe! dort sind bei ihnen ihre zwei Söhne, Ahimaaz, Zadoks, und Jonathan, Abjathars Sohn. Sendet mir durch sie Alles, was ihr höret. Da kehrte Huschai, der Freund Davids, in die Stadt, und Absalom zog in Jerusalem ein. Ziba, der Knecht Mephiboscheths, führt David Lebensmittel zu, verleumdet bei ihm seinen Herrn, und erhält dessen Güter. Schimei, aus dem Geschlechte Sauls, lästert David auf seiner Flucht. Abischai will ihn töten, aber David hält ihn ab. Absalom zieht in Jerusalem ein, und Ahithophel ist bei ihm. Huschai tritt auch in seinen Dienst. Absalom geht, auf den Rat Ahithophels, öffentlich zu den Nebenweibern Davids.Als David ein wenig über die Anhöhe gegangen war, siehe! da kam ihm Ziba, der Knecht Mephiboscheths, entgegen mit einem Paar gegürteter Esel, und auf ihnen waren zweihundert Brote, hundert Traubenkuchen, und hundert Stück Früchte, und ein Schlauch Wein. Und der König sprach zu Ziba. Was willst du damit? Und Ziba sprach: Die Esel sind für das Haus des Königs zum Reiten, und die Brote, und die Früchte zum Essen für die Knechte, und der Wein zum Trinken für die Ermatteten in der Wüste. Und der König sprach: Wo ist der Sohn deines Herrn? Und Ziba sprach zum Könige: Siehe! er bleibt zu Jerusalem; denn er hat gesagt: Heute wird mir das Haus Israels das Reich meines Vaters zurückgegeben. Und der König sprach zu Ziba: Siehe! dein ist Alles, was Mephiboscheth gehöret. Und Ziba sprach: Ich beuge mich, laß mich Gnade finden in den Augen meines Herrn, des Königs! Und der König David kam bis nach Bahurim; und siehe! da kam von da heraus ein Mann aus dem Geschlechte Sauls, und sein Name war Schimei, der Sohn Gera's; und im Herausgehen lästerte er, und warf mit Steinen nach David, und nach allen Knechten des Königs David; und das ganze Volk, und alle Helden gingen zu seiner Rechten, und zu seiner Linken. Und so sprach Schimei, da er lästerte: Fort! fort! du Blutmann, du Bösewicht! Jahwe hat dir vergolten alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Statt du König geworden; und Jahwe hat das Reich in die Hand Absaloms, deines Sohnes, gegeben. Siehe! da bist du in deinem Unglück, denn ein Blutmann bist du. Da sprach Abischai, der Sohn Zeruja's, zum Könige: Warum lästert dieser tote Hund meinen Herrn, den König? Laß mich doch hinübergehen, und ihm den Kopf nehmen. Da sprach der König: Was habet ihr mit mir zu schaffen, ihr Söhne Zeruja's? er mag lästern; denn Jahwe hat zu ihm gesprochen: Lästere David! und wer darf nun sagen: Warum tust du das? Und David sprach zu Abischai, und zu allen seinen Knechten: Siehe! mein Sohn, der aus meinen Lenden gekommen ist, strebt mir nach dem Leben, wie viel mehr nun dieser Benjaminite? Lasset ihn lästern; denn Jahwe hat es ihm befohlen. Vielleicht sieht Jahwe auf mein Elend, und vergilt mir Gutes für seine Lästerung heute. Und David ging mit seinen Leuten des Weges. Schimei aber ging an der Seite des Berges neben ihm, und lästerte im Gehen, und warf mit Steinen nach ihm, und regte den Staub auf. Und der König und das ganze Volk, das bei ihm war, ging ermüdet hinein, und erholte sich daselbst. Absalom aber, und das ganze Volk der Männer von Israel kam nach Jerusalem, und Ahithophel mit ihm. Und es geschah, da Huschai, der Arachiter, der Freund Davids, zu Absalom kam, sprach Huschai zu Absalom: Es lebe der König! es lebe der König! Und Absalom sprach zu Huschai: Ist das deine Liebe zu deinem Freunde? Warum bist du nicht mit deinem Freunde gegangen? Und Huschai sprach zu Absalom: Nein! wen Jahwe erwählet hat, und dieses Volk, und alle Männer von Israel, dem will ich angehören, und bei dem will ich bleiben. Und zweitens, wem werde ich dienen? Nicht vor seinem Sohne? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich auch vor dir sein. Und Absalom sprach zu Ahithophel: Gebet Rat, was sollen wir tun? Da sprach Ahithophel zu Absalom: Wohne den Nebenweibern deines Vaters bei, die er zurückgelassen hat, das Haus zu bewahren? Wenn dann ganz Israel höret, daß du bei deinem Vater in üblen Geruch gekommen bist; so werden aller Hände, die bei dir sind, stark werden. Da schlug man auf dem Dache für Absalom ein Zelt auf, und er wohnte den Nebenweibern seines Vaters bei vor den Augen von ganz Israel. Und der Rat Ahithophels, den er gab, galt zu der Zeit, als wenn man Gott befragt hätte; so galt jeder Rat Ahithophels, sowohl bei David, als bei Absalom. Ahithophel gibt Absalom den Rat, mit einem Heere David bei Nacht zu überfallen. Huschai vereitelt denselben durch einen andern, und läßt David davon in Kenntnis setzen. Ahithophel erhängt sich. Absalom zieht gegen David aus. David wird mit Lebensmitteln versehen von Schobi, Machir und Barsillai.Und Ahithophel sprach zu Absalom: Laß mich doch zwölf tausend Mann auswählen, und mich aufmachen, und David in der Nacht nachsetzen; da will ich über ihn kommen, wann er matt ist, und die Hände sinken läßt, und will ihn in Schrecken setzen. alsdann wird das ganze Volk, welches bei ihm ist, fliehen, und ich werde den König allein erschlagen, und das ganze Volk zu dir zurückführen. Nachdem Jedermann zurückgekehrt ist, den du suchest; so wird das ganze Volk im Frieden sein. Dieser Vorschlag gefiel Absalom, und allen Ältesten Israels. Und Absalom sprach: Rufe doch auch Huschai, den Arachiter, daß wir hören, was auch er dazu sagt. Und es kam Huschai zu Absalom, und Absalom redete zu ihm, und sprach: Diesen Vorschlag hat Ahithophel getan; sollen wir seinen Vorschlag befolgen oder nicht? Rede du! Da sprach Huschai zu Absalom: Nicht gut ist der Rat, den Ahithophel gegeben hat dieses Mal. Und Huschai sprach: Du kennest deinen Vater, und seine Leute, daß sie tapfer sind, und erbittert, wie eine Bärin, welcher die Jungen geraubt sind auf dem Felde. Und dein Vater ist ein Kriegsmann, er wird nicht bei dem Volke übernachten. Siehe! jetzt ist er versteckt in einer Grube, oder an einem andern Orte. Und es wird geschehen, daß so wie Einige unter ihnen anfangs fallen, Jeder, der es hört, sagen wird: Das Volk, welches Absalom folgte, hat eine Niederlage erlitten. Da wird auch der Tapferste, dessen Herz ist wie das Herz eines Löwen, mutlos werden; denn ganz Israel weiß, daß dein Vater ein Held ist, und daß es tapfere Leute sind, die bei ihm sind. Ich rate also: Man sammle um dich ganz Israel von Dan bis Beer-Scheba, gleich dem Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge; und du selbst mußt zum Kampfe ziehen. Und wenn wir zu ihm kommen an einen der Orte, wo er sich befindet, so fallen wir über ihn her, wie der Tau auf die Erde fällt, das von ihm, und von seiner ganzen Mannschaft, die bei ihm ist, auch nicht Einer übrig bleibe. Aber ein Knabe sah sie, und sagte es Absalom. Und sie Beide gingen eilends, und kehrten in das Haus eines Mannes zu Bahurim, der hatte einen Brunnen in seinem Hofe, in welchen sie hinabstiegen. Da sprach Absalom, und alle Männer von Israel: Besser ist der Rat Huschai's, des Arachiters, als der Rat Ahithophels. Denn Jahwe hatte geboten, daß der gute Rat Ahithophels vernichtet würde, damit Jahwe über Absalom das Unglück brächte. Darauf sprach Huschai zu Zadok und Abjathar, den Priestern: So und so hat Ahithophel Absalom und den Ältesten Israels geraten; so und so aber hab' ich geraten. So schicket nun eilends hin, und saget David, und sprechet: Bleibe nicht in dieser Nacht in den Ebenen der Wüste, sondern ziehe weiter, damit nicht der König, und das ganze Volk, das bei ihm ist, verschlungen werde. Und Jonathan und Ahimaaz standen bei En-Rogel (Walkerquelle), und eine Magd ging hin, und sagte es ihnen. Da gingen sie, und sagten es dem Könige David. Denn sie konnten sich nicht sehen lassen, noch in die Stadt kommen. - - - Und das Weib nahm, und breitete eine Decke über die Öffnung des Brunnens, und streute Grütze darauf. So merkte man nichts. Und es kamen die Knechte Absaloms zum Weibe in's Haus, und sprachen: Wo ist Ahimaaz und Jonathan? Und das Weib sprach zu ihnen: Sie sind über das Wasserbächlein gegangen. Und sie suchten sie, und fanden sie nicht, und kehrten nach Jerusalem zurück. Und es geschah, nachdem jene weggegangen waren, stiegen sie aus dem Brunnen herauf, und gingen, und sagten's dem Könige David, und sprachen zu David: Machet euch auf, und setzet eilends über das Wasser; denn so hat Ahithophel wider euch geraten. Da machte sich David, und das ganze Volk, das bei ihm war, auf, und sie gingen über den Jordan. Bis zum Lichte des Morgens war nicht ein Mann mehr übrig, der nicht über den Jordan gegangen war. Da nun Ahithophel sah, daß sein Rat nicht befolgt wurde; gürtete er seinen Esel, machte sich auf, und ging in sein Haus in seine Stadt, und bestellte sein Haus, und erhing sich, und starb, und wurde begraben in der Gruft seines Vaters. Und David kam nach Mahanaim, und Absalom setzte über den Jordan, er und alle Männer von Israel mit ihm. Und Absalom setzte Amasa an Joabs Statt über das Heer. Amasa war der Sohn eines Mannes, dessen Name Jithra war, eines Israeliten, der Abigail beigewohnt hatte, einer Tochter des Nahasch, und Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs. Und Israel und Absalom lagerten sich im Lande Gilead. Und es geschah, als David nach Mahanaim kam, brachten Schobi, der Sohn des Nahasch von Rabba der Söhne Ammons, und Machir, der Sohn Ammiels von Lodebar, und Barsillai, der Gileaditer von Roglim, Betten, und Becher, und Töpfe, und Weizen, und Gerste, und Mehl, und Graupen, und Bohnen, und Linsen, und Honig, und geronnene Milch, und Schafe, und Kuh-Käse zu David, und zu dem Volke, das bei ihm war, zum Essen. Denn sie sprachen: Das Volk wird hungrig sein, und müde, und durstig in der Wüste. Absalom wird geschlagen, bleibt an einer Terebinthe hängen, und wird von Joab erstochen. David beweint ihn.Darauf musterte David das Volk, das bei ihm war, und setzte über sie Oberste über Tausend, und Oberste über Hundert. Dann stellte David das Volk, ein Drittteil unter Joab, und ein Drittteil unter Abischai, den Sohn Zeruja's, den Bruder Joabs, und ein Drittteil unter Ithai, den Gathiter. Und der König sprach zum Volke: Auch ich will mit euch ausziehen. Aber das Volk sprach: Du darfst nicht mitziehen; denn wenn wir fliehen, so werden sie auf uns nicht achten; und wenn die Hälfte von uns umkommt, so werden sie auf uns nicht achten; aber du giltst für Zehntausend aus uns. Es ist also besser, daß du uns aus der Stadt zu Hilfe kommst. Da sprach zu ihnen der König: Was gut ist in euren Augen, das will ich tun. Und der König stellte sich an die Seite des Tores, und das ganze Volk zog aus, zu Hunderten, und zu Tausenden, Und der König gebot Joab, und Abischai, und Ithai, und sprach: Verfahret mir gelinde mit dem Jüngling, mit Absalom! und das ganze Volk hörte es, als der König allen Obersten gebot wegen Absaloms. Also zog das Volk in's Feld, Israel entgegen, und es war der Streit im Walde Ephraim. Und das Volk Israels wurde daselbst geschlagen vor den Knechten Davids, so daß daselbst an demselben Tage eine große Niederlage war, zwanzig tausend. Und dort verbreitete sich der Streit über das ganze Land; und der Wald fraß an jenem Tage mehr Volk, als das Schwert fraß. Und es stieß Absalom auf die Knechte Davids; und er ritt auf einem Maultiere, und das Maultier kam unter das Dickicht einer großen Terebinthe, und sein Haupt befestigte sich an der Terebinthe, und er hing zwischen dem Himmel und zwischen der Erde, und das Maultier ging unter ihm weg. Als das ein Mann sah, so zeigte er's Joab an, und sprach: ich habe Absalom an einer Terebinthe hängen sehen. Da sprach Joab zu dem Manne, der es ihm sagte: Wenn du ihn gesehen hast, warum hast du ihn nicht daselbst zu Boden geschlagen? Dann wäre es an mir gewesen, dir zehn Sekel Silbers, und einen Gürtel zu geben. Der Mann aber sprach zu Joab: Und wenn ich auf meiner Hand tausend Sekel Silbers wägen würde, so möchte ich meine Hand nicht ausstrecken gegen den Sohn des Königs. Denn vor unsern Ohren gebot der König dir, und Abischai, und Ithai, und sprach: Bewahret ein Jeder den Jüngling Absalom! Wenn ich aber eine Treulosigkeit gegen ihn begangen hätte, so würde doch nichts vor dem Könige verborgen bleiben, und du selbst müßtest dagegen auftreten. Da sprach Joab: Nicht so mag ich warten vor dir, und nahm drei Wurfspieße in seine Hand, und stieß sie in das Herz Absaloms. Da er noch an der Terebinthe lebte, umringten ihn zehn Jünglinge, welche die Waffen Joabs trugen, und schlugen Absalom, und töteten ihn. umringten ihn zehn Jünglinge, welche die Waffen Joabs trugen, und schlugen Absalom, und töteten ihn. Nun stieß Joab in die Trommete, und es kehrte das Volk zurück vom Verfolgen Israels, weil Joab das Volk zurückhielt. Und sie nahmen Absalom, und warfen ihn im Walde in eine große Grube, und legten auf ihn einen sehr großen Steinhaufen. Und ganz Israel floh, Jeder in sein Zelt. Und Absalom hatte sich bei Lebzeiten ein Denkmal errichtet im Königstale, denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, um meinen Namen im Gedächtnis zu erhalten. Und er nannte das Denkmal nach seinem Namen, und man nannte es Denkmal Absaloms bis auf den heutigen Tag. Und Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sprach: Laß mich laufen, daß ich dem König die frohe Nachricht bringe, daß Jahwe ihm Recht verschafft habe aus der Hand seiner Feinde. Aber Joab sprach zu ihm: Keine frohe Botschaft kannst du heute bringen, ein andermal bringe die Botschaft, heute nicht; weil der Sohn des Königs tot ist. Und Joab sprach zu einem Kuschiten: Gehe, sage dem Könige, was du gesehen hast! Da beugte sich der Kuschite vor Joab, und lief fort. Und Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sprach wiederum zu Joab: Es sei, was es wolle, laß mich doch dem Kuschiten nachlaufen. Und Joab sprach: Warum doch willst du nachlaufen, mein Sohn! es ist dir keine einträgliche Botschaft. Es sei, was es wolle, ich will hinlaufen! Da sprach er zu ihm: Laufe hin! Da lief Ahimaaz den Weg der Ebene, und kam dem Kuschiten zuvor. Und David saß zwischen den zwei Toren. Und der Wächter ging auf das Dach des Tores auf die Mauer, und erhob seine Augen, und sah, und siehe! da lief ein Mann allein. Da rief der Wächter, und sagte es dem Könige. Und der König sprach: Ist er allein, so ist gute Botschaft in seinem Munde. Und er kam immer näher. Und der Wächter sah einen andern Mann laufen, und der Wächter rief nach dem Tore, und sprach: Siehe! ein Mann läuft allein! Und der König sprach: Auch dieser bringt gute Botschaft! Und der Wächter sprach: Ich sehe den Lauf des Ersten, wie den Lauf des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks. Und der König sprach: Ein guter Mann ist das, und mit guter Nachricht kommt er. Da rief Ahimaaz, und sprach zum Könige: Glück! und beugte sich vor dem Könige mit dem Angesichte zur Erde, und sprach: Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, welcher preisgegeben hat die Männer, die ihre Hand erhoben haben wider meinen Herrn, den König! Und der König sprach: Geht's dem Jüngling Absalom wohl? Und Ahimaaz sprach: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab einen Knecht des Königs, und (mich) deinen Knecht absandte; aber ich weiß nicht was es war. Und der König sprach: Tritt auf die Seite, und stelle dich hieher! Er trat also auf die Seite und blieb stehen. Und siehe! es kam der Kuschite; und der Kuschite sprach: Frohe Botschaft erhält mein Herr, der König, daß Jahwe dir heute Recht verschafft habe aus der Hand Aller, die wider dich aufgestanden sind. Und der König sprach zu dem Kuschiten: Geht's dem Jüngling Absalom wohl? Und der Kuschite sprach: Es gehe, wie dem Jüngling, den Feinden meines Herrn, des Königs, und Allen, welche wieder dich aufstehen zum Bösen! Da erbebte der König, und ging auf das Obergemach auf dem Tore, und weinte; und er sprach also bei seinem Weggehen: Mein Sohn Absalom! mein Sohn, mein Sohn Absalom! wär' ich doch gestorben statt deiner, Absalom! mein Sohn, mein Sohn! David legt, auf Zureden Joabs, seine Trauer über Absalom ab, und wird vom Stamme Juda wieder als König zurückgeholt. Er begnadigt Schimei, und entschuldigt Mephiboscheth. Barsillai nimmt Abschied von David, und Chimham wird von David angenommen. Die übrigen zehn Stämme beklagen sich über den Stamm Juda wegen ihrer Zurücksetzung bei der Zurückberufung des Königs.Und man sagte Joab: Siehe! der König weinet und trauert über Absalom. Und es wurde der Sieg an jenem Tage zur Trauer für das ganze Volk. Denn das Volk hörte es an jenem Tage, daß man sagte: Der König ist betrübt über seinen Sohn. Und das Volk stahl sich an jenem Tage in die Stadt hinein, wie ein Volk verstohlen kommt, das sich schämt, wenn es im Streite geflohen ist. Und der König verhüllte sein Angesicht, und schrie mit lauter Stimme: Mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn! Da ging Joab zum König in's Haus, und sprach: Du beschämest heute alle deine Knechte, die heute dein Leben, und das Leben deiner Söhne, und deiner Töchter, und das Leben deiner Weiber, und das Leben deiner Nebenweiber gerettet haben, dadurch, daß du liebest, die dich hassen, und hassest, die dich lieben; denn du gibst heute zu erkennen, daß dir die Obersten und Knechte nichts sind. Denn ich erkenne heute wohl, daß, wenn Absalom noch lebte, und wir Alle umgekommen wären, daß es dann recht wäre in deinen Augen. So stehe nun auf, und gehe hinaus, und rede freundlich mit deinen Knechten; denn bei Jahwe schwöre ich, wenn du nicht hinausgehest, so wird kein Mann diese Nacht bei dir bleiben; und das würde schlimmer für dich sein, als alles Schlimme, das über dich gekommen ist von Jugend auf bis jetzt. Da stand der König auf, und setzte sich in's Tor. Und dem ganzen Volke sagte man's, und sprach: Siehe! der König sitzet im Tore. da kam alles Volk vor den König. Und Israel war geflohen, Jeder in sein Zelt. Und es zankte sich das ganze Volk unter allen Stämmen Israels, und sprach: Der König hat uns aus der Hand unsrer Feinde befreiet, und er hat uns errettet aus der Hand der Philister. Und nun ist er vor Absalom aus dem Lande geflohen. Und Absalom, den wir über uns gesalbt haben, ist umgekommen im Streite; warum schweiget ihr nun, den König zurückzuführen? Und der König David sandte zu Zadok, und zu Abjathar, den Priestern, und sprach: Redet zu den Ältesten von Juda und sprechet: Warum wollet ihr die letzten sein, den König in sein Haus zurückzuführen, da die Rede von ganz Israel vor den König in sein Haus gekommen ist? Ihr seid meine Brüder, mein Bein, und mein Fleisch seid ihr. Warum wollet ihr nun die letzten sein, den König zurückzuführen? Und zu Amasa sprechet: Bist du nicht mein Bein, und mein Fleisch? Gott tue mir so, und abermals so, wenn du nicht Heerführer sein sollst vor mir alle Tage an Joabs Statt! Und er neigte das Herz aller Männer von Juda, wie Eines Mannes, und sie sandten zum Könige: Kehre zurück du, und alle deine Knechte! Und es kehrte der König zurück. Und er kam bis an den Jordan, und Juda kam bis nach Gilgal, um dem König entgegen zu gehen, und den König über den Jordan zu führen. Und es eilte Schimei, der Sohn Gera's, des Benjaminiters, von Bahurim, und ging mit den Männern von Juda hinab, dem König David entgegen. Tausend Männer von Benjamin waren bei ihm, und Ziba, der Knecht des Hauses Sauls, mit seinen fünfzehn Söhnen, und zwanzig Knechten, und gingen vor dem König über den Jordan. Als die Fähre hinüber fuhr, um das Haus des Königs überzuführen, und zu tun, was gut war in seinen Augen; da fiel Schimei, der Sohn Gera's, vor dem Könige nieder, als er über den Jordan setzte, und sprach zum Könige: Mein Herr! rechne mein Herr mir die Missetat nicht zu, und gedenke nicht des Vergehens, das dein Knecht begangen hat an dem Tage, da mein Herr, der König, aus Jerusalem ging; der König nehme es nicht zu Herzen! Denn dein Knecht erkennt es, daß ich gesündigt habe. Und siehe! ich bin heute zuerst gekommen vom ganzen Hause Josephs, um meinem Herrn, dem Könige, entgegen zu gehen. Abischai, der Sohn Zeruja's, aber antwortete, und sprach: Sollte für Solches Schimei nicht getötet werden, daß er den gesalbten Jahwe's gelästert hat? Und David sprach: Was habet ihr mit mir zu schaffen, ihr Söhne Zeruja's! daß ihr heute meine Widersacher werdet? Heute sollte Jemand getötet werden in Israel? Weiß ich denn nicht, daß ich heute über Israel König werde? Und der König sprach zu Schimei: Du sollst nicht sterben, und der König schwur es ihm. Und Mephiboscheth, der Sohn Sauls, kam herab dem Könige entgegen. Er hatte weder seine Füße, noch seinen Bart zurecht gemacht, noch seine Kleider gewaschen vom Tage an, da der König weggegangen war, bis zu dem Tage, da er einzog in Frieden. Als er nun von Jerusalem dem Könige entgegen kam, sprach zu ihm der König: Warum bist du nicht mit mir gegangen, Mephiboscheth? Und er sprach: Mein Herr König! mein Knecht hat mich betrogen. Denn dein Knecht sprach: Ich will mir den Esel gürten, und darauf reiten, und zum Könige gehen; weil dein Knecht hinket. Und er hat verleumdet deinen Knecht bei meinem Herrn, dem König. Aber mein Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes; tue nun, was gut ist in deinen Augen. Denn nur Männer des Todes waren das ganze Haus meines Vaters, gegen meinen Herrn, den König; aber du setztest deinen Knecht unter deine Tischgenossen. Und was habe ich nun noch weiter für ein Recht? und weiter zu schreien zu dem Könige? Und der König sprach zu ihm: Was willst du noch weiter reden? Ich sage: Du, und Ziba Teilet das Feld! Und Mephiboscheth sprach zum König: Ja, Alles nehme er, nachdem mein Herr, der König, in Frieden in sein Haus zurückgekehrt ist. Und Barsillai, der Gileaditer, kam herab von Roglim, und setzte mit dem König über den Jordan, um ihn bis über den Jordan zu begleiten. Und Barsillai war sehr alt, ein Mann von achtzig Jahren; er hatte den König versorgt, während er zu Mahanaim sich aufhielt; denn er war ein sehr reicher Mann. Und der König sprach zu Barsillai: Gehe du mit mir, ich will dich bei mir zu Jerusalem versorgen! Aber Barsillai sprach zum Könige: Wie viele sind der Tage meines Lebens noch, daß ich mit dem Könige hinauf nach Jerusalem gehen sollte? Achtzig Jahre bin ich jetzt schon alt, kann ich Gutes und Böses unterscheiden? Kann dein Knecht schmecken was er ißt, und was er trinket? Kann ich noch hören die Stimme der Sänger und Sängerinnen? Warum sollte also dein Knecht meinem Herrn, dem Könige, zur Last sein? Ein wenig wird dein Knecht mit dem König über den Jordan gehen. Und warum wollte der König mir eine solche Vergeltung erweisen? Laß deinen Knecht umkehren, daß ich in meiner Stadt sterbe, bei der Gruft meines Vaters, und meiner Mutter! Aber hier dein Knecht Chimham soll hinüber gehen mit meinem Herrn, dem Könige. Tue ihm, was gut ist in deinen Augen! Da sprach der König: Chimham soll mit mir gehen, und ich will ihm tun, was gut ist in deinen Augen, und Alles, was du von mir wünschest, will ich dir tun. Und da das ganze Volk hinübergegangen war über den Jordan; und auch der König hinüber gegangen war, küßte der König Barsillai, und segnete ihn; und dieser kehrte zurück an seinen Ort. Und der König ging nach Gilgal, und Chimham ging mit ihm; und das ganze Volk von Juda begleitete den König hinüber, und auch die Hälfte des Volkes von Israel. Und siehe! alle Männer von Israel kamen zum König, und sprachen zum König: Warum haben unsere Brüder, die Männer von Juda, dich gestohlen, und den König, und sein Haus hinübergeführt über den Jordan, und alle Männer Davids mit ihm? Da antworteten alle Männer von Juda den Männern von Israel: Weil der König uns näher ist. Warum seid ihr so aufgebracht darüber? Haben wir etwas vom Könige gegessen? Hat man uns Geschenke gegeben? Da antworteten die Männer von Israel den Männern von Juda, und sprachen: Zehn Teile haben wir am Könige, und auch an David mehr, als ihr. Warum nun habet ihr uns verachtet, daß unser Wort nicht das erste war, unsern König zurückzuführen? Und das Wort der Männer von Juda war härter, als das Wort der Männer von Israel. Scheba erregt einen Aufruhr gegen David, und bringt alle Stämme bis auf den Stamm Juda auf seine Seite. David bringt seine zehn Nebenweiber in lebenslängliche Verwahrung. Amasa muß Mannschaft sammeln gegen Scheba. Abischai führt das Heer an. Amasa wird von Joab ermordet. Scheba zieht sich in die Stadt Abela. Joab belagert dieselbe. Die Einwohner werfen, auf den Rat eines Weibes, den Kopf Scheba's über die Mauer. Joab zieht ab. Namen der Beamten Davids.Und es traf sich zu, daß dort ein schlechter Mensch war, und sein Name war Scheba, der Sohn Bichri's, ein Benjaminit. Dieser stieß in die Trommete und sprach. Wir haben keinen Teil an David, und kein Erbe am Sohne Isai's! Jeder zu seinem Zelte, Israel! Und es gingen alle Männer von Israel von David weg, und folgten Scheba, dem Sohne Bichri's. Die Männer von Juda aber hingen ihrem Könige an, vom Jordan bis nach Jerusalem. Als David in sein Haus zu Jerusalem kam, nahm der König die zehn Nebenweiber, die er zurückgelassen hatte, das Haus zu bewahren, und tat sie in ein Haus zur Verwahrung, und versorgte sie; aber er wohnte ihnen nicht bei, und sie blieben bis zum Tage ihres Todes eingeschlossen, und lebten als Witwen. Und der König sprach zu Amasa: Berufe mir die Männer von Juda in drei Tagen, dann stelle dich hier! Amasa ging also hin, Juda zu berufen; zögerte aber über die Zeit, die er ihm bestimmt hatte. Da sprach David zu Abischai: Nun wird uns Scheba, der Sohn Bichri's, schlimmer werden, als Absalom. Nimm du die Knechte deines Herrn, und setze ihm nach, daß er nicht feste Städte erreiche, und unserm Auge entrinne. Und es zogen aus hinter ihm her die Männer Joabs, und die Krethi, und die Plethi, und alle Helden. Sie zogen von Jerusalem aus, um Scheba, dem Sohne Bichri's, nachzusetzen. Da sie nun bei dem großen Steine zu Gibeon waren, kam Amasa ihnen entgegen. Und Joab hatte gegürtet sein Kleid, welches er anhatte, und um dasselbe war ein Gürtel mit einem Schwerte, welches an seinen Lenden in seiner Scheide angebunden war. Als er hervortrat, fiel es nieder. Und Joab sprach zu Amasa: Geht's dir wohl, mein Bruder? dann faßte Joab mit der rechten Hand den Bart Amasa's, als wollte er ihn küssen; und Amasa hütete sich nicht vor dem Schwerte, das in der Hand Joabs war; und er stach ihn damit in den Unterleib, daß er seine Eingeweide auf die Erde schüttete, und er wiederholte den Stich nicht, und er starb. Und Joab und Abischai, sein Bruder, jagten Scheba, dem Sohne Bichri's nach. Und ein Mann von Joabs Leuten blieb bei ihm stehen, und sprach. Wer Joab liebt, und es mit David hält, der folge Joab. Und Amasa wälzte sich in seinem Blute mitten auf der Straße, und es sah der Mann, daß alles Volk stehen blieb, und zog Amasa von der Straße weg auf's Feld, und warf ein Kleid auf ihn; weil er sah, daß Jeder, der zu ihm kam, stehen blieb. Nachdem er von der Straße weggeschafft war, gingen alle Männer vorüber Joab nach, um Scheba, dem Sohne Bichri's, nachzusetzen. Und er zog durch alle Stämme Israels, bis nach Abela, nämlich Beth-Maacha, und durch ganz Berim; und sie versammelten sich, und kamen ihm nach. Und sie kamen, und schlossen ihn zu Abela-Beth-Maacha ein. Und sie warfen einen Wall gegen die Stadt auf, welcher stand an der Vormauer; und das ganze Volk, das unter Joab stand, stürmte gegen die Mauer, um sie niederzureißen. Da rief ein kluges Weib aus der Stadt: Höret! höret! saget doch Joab: Tritt hieher, daß ich mit dir rede! Und er trat hin zu ihr; und das Weib sprach: Bist du Joab? Und er sprach: Ich bin es! Und sie sprach zu ihm: Höre die Worte deiner Magd! Und er sprach: Ich höre! Und sie sprach: Man hätte zuerst reden sollen, und sagen: Man muß in Abel fragen! dann hätte man es ausführen sollen. Wir sind von den Friedliebenden und Treuen in Israel; du suchest eine Stadt, und Mutter in Israel, zu töten? Warum willst du das Erbe Jahwe's verschlingen? Da antwortete Joab, und sprach: Fern, fern sei es von mir! ich will nicht verschlingen, und will nicht verderben. Nicht so ist die Sache, sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim, Scheba, der Sohn Bichri's, ist sein Name, hat seine Hand erhoben gegen den König, gegen David; gebet ihn allein heraus, so ziehe ich ab von der Stadt. Da sprach das Weib zu Joab: Siehe! sein Kopf soll dir über die Mauer geworfen werden. Und das Weib kehrte zu dem ganzen Volke mit ihrer Klugheit; und sie hieben Scheba, dem Sohne Bichri's, den Kopf ab, und warfen ihn Joab hinaus. da stieß er in die Trommete, und sie zerstreuten sich von der Stadt, Jeder in sein Zelt. Und Joab zog nach Jerusalem zurück zum Könige. Joab war über das ganze Heer Israels gesetzt, und Benaja, der Sohn Jojada's, über die Krethi und die Plethi, und Adoram über die Fronen, und Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler, und Seja war Schreiber; und Zadok und Abjathar waren Priester, auch Ira, der Jairiter, war Priester Davids. Dreijährige Hungersnot durch Sauls Blutschuld an den Gibeonitern veranlaßt, durch Auslieferung von sieben seiner Nachkommen an sie gesühnt; Rizpa. - Nachträge von den Kriegen der Philister; vier Riesen werden getötet.Es war eine Hungersnot in den Tagen Davids, drei Jahre nacheinander. Da suchte David das Angesicht Jahwe's. Und Jahwe sprach: Wegen Sauls, und wegen des Bluthauses; weil er die Gibeoniter getötet hat. Da rief der König die Gibeoniter, und sprach zu ihnen: (Die Gibeoniter sind nicht von den Söhnen Israels, sondern von dem Reste der Amoriter; und die Söhne Israels hatten ihnen geschworen, aber Saul suchte sie zu schlagen aus Eifer für die Söhne Israels und Juda's.) Und David sprach zu den Gibeonitern: Was soll ich euch tun, und womit soll ich euch sühnen, daß ihr das Erbe Jahwe's segnet? Und die Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Silber und Gold zu tun, gegen Saul und gegen sein Haus, auch nicht darum Jemand aus Israel zu töten. Da sprach er: Was saget ihr, daß ich euch tun soll? Und sie sprachen zum Könige: Den Mann, der uns aufgerieben, und welcher gegen uns sann, um uns auszurotten, daß wir nicht mehr bestehen sollten in der ganzen Grenze Israels. Man gebe uns sieben Männer von seinen Söhnen, daß wir sie Jahwe aufhängen zu Gibea Sauls, des erwählten Jahwe's. Und der König sprach: Ich will sie geben. Und der König verschonte den Mephiboscheth, den Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, wegen des Eides Jahwe's, der zwischen ihnen bestand, zwischen David, und zwischen Jonathan, dem Sohne Sauls. Und der König nahm die zwei Söhne Rizpa's, der Tochter Aja's, die sie Saul geboren hatte, Armoni und Mephiboscheth, nebst den fünf Söhnen der Merab, der Tochter Sauls, die sie Adriel, dem Sohne Barsillai's, des Mahalothiters, geboren hatte, und gab sie in die Hand der Gibeoniter, die hängten sie auf dem Berge vor Jahwe auf. So fielen diese Sieben zugleich, und sie wurden umgebracht in den ersten Tagen der Ernte, zu Anfang der Gersten-Ernte. Und Rizpa, die Tochter Aja's, nahm ein Tuch, und breitete es über den Felsen vom Anfange der Ernte an bis sich Wasser über dieselben ergoß vom Himmel, und sie ließ nicht zu, daß sich die Vögel des Himmels auf dieselben setzten bei Tage, noch die Tiere des Feldes bei Nacht. Und man zeigte David an, was Rizpa, die Tochter Aja's, das Nebenweib Sauls, tat. Da ging David hin, und nahm die Gebeine Sauls, und die Gebeine Jonathans, seines Sohnes, von den Einwohnern von Jabesch-Gilead, welche sie gestohlen hatten vom Torplatze Bethschans, wo sie die Philister aufgehängt hatten am Tage, da sie Saul auf Gilboa geschlagen hatten. Und er brachte die Gebeine Sauls und die Gebeine Jonathans, seines Sohnes, von da herauf. Und man sammelte die Gebeine der Gehängten, und begrub die Gebeine Sauls und Jonathans, seines Sohnes, im Lande Benjamins, zu Zela, in der Gruft Kis, seines Vaters, und tat Alles, was der König geboten hatte. Nach diesem zeigte sich Gott dem Lande wieder versöhnt. Als die Philister noch Streit hatten mit Israel, zog David hinab, und seine Knechte mit ihm; und stritten mit den Philistern. Und David ward müde. Und Jischbi zu Nob, welcher zu den Kindern Rapha's gehörte, und dessen Speer dreihundert Sekel Erz wog, und der mit einem neun (Schwerte) umgürtet war, gedachte David zu schlagen. Da half ihm Abischai, der Sohn Zeruja's, und schlug den Philister, und tötete ihn. Nun schwuren die Männer Davids, und sprachen zu ihm: Du sollst nicht mehr mit uns in den Streit ziehen, damit du die Leuchte Israels nicht löschest. Und es geschah nachher, als wieder Streit in Gob mit den Philistern war; da schlug Sibchai, der Huschathiter, den Saph, welcher zu den Söhnen Rapha's gehörte. Als abermals Streit zu Gob war mit den Philistern; da schlug Elhanan, der Sohn Jaare- Orgims, ein Bethlehemiter, Goliath, den Gathiter, und die Stange seiner Lanze war wie ein Weberbaum. Als abermals Streit in Gath war; da war ein Mann von großer Länge, der hatte an jeder Hand sechs Finger, und an jedem Fuße sechs Zehen, zusammen vier und zwanzig an der Zahl, und auch er war von Rapha gezeugt. Der verhöhnte Israel; aber es schlug ihn Jonathan, der Sohn Schimea's, des Bruders Davids. Diese vier wurden dem Rapha zu Gath geboren, und fielen durch die Hand Davids, und durch die Hand seiner Knechte. Dank- und Loblied Davids für die Errettung von seinen Feinden.Und David redete zu Jahwe die Worte dieses Liedes am Tage, da ihn Jahwe errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde, und aus der Hand Sauls. Und er sprach: Jahwe ist mein Fels, und meine Burg, und mein Erretter! Gott ist mein Fels, ich fliehe zu ihm! mein Schild, und das Horn meines Heils! meine hohe Feste, und meine Zuflucht! mein Retter! von der Freveltet rettest du mich. Den Preiswürdigen rief ich an, den Jahwe, und von meinen Feinden ward ich errettet. Mich umgaben Fluten des Todes, und Ströme des Verderbens schreckten mich; die Stricke des Totenreiches umschlangen mich, über mich fielen die Schlingen des Todes. In meiner Angst rief ich Jahwe an, und zu meinem Gott rief ich; da hörte er aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Geschrei (kam) in seine Ohren. Da ward erschüttert, und zitterte die Erde, des Himmels Gründe bebten, sie wurden erschüttert, als er zürnte. Es stieg Rauch aus seiner Nase, und Feuer aus seinem Munde verzehrte, Feuerkohlen brannten aus ihm. Er bog den Himmel, und fuhr herab, und Wolkennacht war unter seinen Füßen. Er fuhr auf dem Cherub und flog, und erschien auf den Flügeln des Windes. Er setzte Dunkel um sich her als Hütte, Wassersammlung, dichte Wolken. Aus dem Lichtglanze vor ihm her brannten Feuerkohlen. Es donnerte vom Himmel Jahwe, und der Höchste ließ fahren sein Gekrach. Er schoß Pfeile, und zerstreute sie, Blitze, und verwirrte sie. Und sichtbar wurden die Tiefen des Meeres, enthüllt die Gründe der Welt, vor dem Schelten Jahwe's, vor dem Schnauben des Windes seiner Nase. Er reichte aus der Höhe, er faßte mich, zog mich aus großem Gewässer. Er rettete mich von meinem stärksten Feinde, von meinen Hassern, die mächtiger waren, als ich. Sie überfielen mich am Tage meiner Not; aber Jahwe ward mir zur Stütze; und führte mich in's Freie; zog mich heraus; denn er hatte Wohlgefallen an mir. Vergolten hat mir Jahwe nach meiner Gerechtigkeit; nach der Reinheit meiner Hände lohnt' er mir. Denn ich halte die Wege Jahwe's; und frevle nicht gegen meinen Gott. Denn alle seine Rechte hab' ich vor meinen Augen; und von seinen Satzungen weiche ich nicht ab. Ich bin unsträflich gegen ihn; und hüte mich vor Missetat. Darum lohnte Jahwe mir nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Reinheit vor seinen Augen. Gegen den Guten bist du gut; gegen den redlichen Mann bist du redlich; gegen den Reinen bist du rein; und gegen den Verkehrten bist du treulos. Das gebeugte Volk rettest du; deine Augen sind gerichtet auf die Stolzen, du demütigst sie. Ja, du bist meine Leuchte, Jahwe! und Jahwe erhellet mein Dunkel. Ja, mit dir renne ich gegen Scharen; mit meinem Gott überspringe ich Mauern. Gott! vollkommen ist sein Weg; das Wort Jahwe's ist lauter. Ein Schild ist er für Alle, die ihm vertrauen. Ja, wer ist Gott, außer Jahwe? Und wer ist Fels außer unserm Gott? Gott - meine stärkste Feste, - unsträflich macht er meinen Weg. Er gab mir Füße, wie die der Hirsche; und auf meinen Höhen stellt' er mich. Er übte meine Hände zum Streit; und den ehernen Bogen spannen meine Arme. Du gabest mir den Schild deines Heils; und dein Erhören erhob mich. Du machtest weit meine Schritte unter mir; und meine Knöchel wankten nicht. Ich setzte meinen Feinden nach, und vertilgte sie; und kehrte nicht zurück, bis ich sie vernichtet hatte. Ich vernichtete sie, und zerschmetterte sie, daß sie nicht aufstanden; sie fielen unter meine Füße. Du gürtetest mich mit Kraft zum Streite, du ließest stürzen meine Widersacher unter mich. Und meiner Feinde Rücken kehrtest du mir zu, und meiner Hasser, daß ich sie vertilgte. Sie schauten umher, es war kein Helfer da; zu Jahwe schauten sie, und er erhörte sie nicht. Und ich zerrieb sie, wie der Erde Staub; wie Gassenkot zertrat ich sie, zerstampft' ich sie. Du hast mich gerettet aus den Kämpfen meines Volkes; hast mich aufbewahrt zum Haupte der Nationen; Völker, die ich nicht kannte, dienen mir. Söhne der Fremde schmeicheln mir; auf's Hören gehorchen sie mir. Die Söhne der Fremde welken dahin; sie gürten sich aus ihren Burgen hervor. Es lebe Jahwe! gepriesen sei mein Fels! erhoben werde Gott, der Fels meines Heils! Gott, der mir Rache schaffte, und Völker mir unterwarf, meinen Feinden mich entriß; ja von meinen Widersachern erhobest du mich. Darum preise ich dich, Jahwe! unter den Völkern, und deinen Namen will ich singen. Er verherrlicht das Heil seines Königs, und übt Huld an seinem Gesalbten, an David, und an seinem Samen auf ewig. Davids letzte Worte. Namen seiner Helden.Und dies sind die letzten Worte Davids. Spruch Davids, des Sohnes Isai's, Spruch des Mannes, der erhoben ist, des Gesalbten des Gottes Jakobs, und des lieblichen Sängers Israels. Der Geist Jahwe's redet durch mich, und sein Wort ist auf meiner Zunge. Es sprach der Gott Israels, zu mir redete der Fels Israels, von einem gerechten Herrscher der Menschen, von einem Herrscher voll Gottesfurcht. Und wie das Morgenlicht, wann die Sonne aufgeht, wie am Morgen ohne Wolken, nach Sonnenschein, nach Regen das Gras (sproß't) aus der Erde; so ist nicht mein Haus bei Gott; sondern einen ewigen Bund hat er mit mir geschlossen, durchaus bestimmt, und treu gewahret. Ja, all mein Heil, und alle Wünsche, sollten sie nicht sprossen? Aber die Bösewichter, gleich ausgerissenen Dornen sind sie alle, die Niemand mit der Hand anfaßt. Wer sie berühren will, bewaffnet sich mit Eisen, und des Spießes Holz, und im Feuer werden sie verbrannt auf ihrer Stelle. Dies sind die Namen der Helden David's: Joscheb-Baschschebeth, der Thahkemoniter, war das Haupt von den Dreien. Er hieß Adino Haezno, wegen der achtundert, die er auf einmal erschlug. Und nach ihm Eleasar, der Sohn Dodi's, des Sohnes Ahohi's. Er gehörte zu den drei Helden bei David; da sie die Philister höhnten, versammelten sie sich daselbst zum Streite, und die Männer von Israel zogen heran. Derselbe stand auf, und schlug die Philister, bis ihm die Hand müde ward, und seine Hand am Schwerte klebte. Und Jahwe verlieh an jenem Tage einen großen Sieg; und das Volk kehrte um, ihm nach, bloß um Beute zu machen. Nach ihm Schamma, der Sohn Age's, des Harariters. Die Philister versammelten sich zu einem Haufen, und es war da ein Stück Feldes voll Linsen. Und das Volk floh vor den Philistern. Da stellte er sich mitten auf das Stück, und rettete es, und schlug die Philister. Und Jahwe verlieh einen großen Sieg. Diese Drei von den dreißig Häuptern gingen hinab, und kamen zur Erntezeit zu David in die Höhle Adullam. Und ein Haufe der Philister war im Tale Rephaim gelagert. Und David war damals in einer Festung, und die Besatzung der Philister war damals in Bethlehem. Da gelüstete es David, und er sprach: Wer gibt mir Wasser zu trinken aus dem Brunnen zu Bethlehem, der am Tore ist? Da brachen die drei Helden durch das Lager der Philister, und schöpften Wasser aus dem Brunnen zu Bethlehem, der am Tore war, und nahmen, und brachten es zu David. Aber er wollte es nicht trinken, sondern goß es aus für Jahwe; und sprach: Fern sei es von mir, Jahwe! dieses zu tun; ist es nicht das Blut der Männer, die mit Lebensgefahr dahin gegangen sind? Und er wollte es nicht trinken. Dieses taten die drei Helden. Und Abischai, der Bruder Joabs, der Sohn Zeruja's, er war das Haupt von den Dreien. Und er schwang seine Lanze über dreihundert Erschlagene. Und er hatte einen Namen unter den Dreien. Weil er geehrter war, als die Drei, so wurde er ihr Oberster; aber bis zu den Dreien reichte er nicht. Und Benaja, der Sohn Jojada's, des Sohnes eines tapfern Mannes, der reich an Taten war, von Kabzeel. Derselbe erschlug zwei Löwen-Männer von Moab. Und er stieg hinab, und erschlug einen Löwen in einer Grube zur Zeit des Schnees. Und er erschlug einen Ägypter, einen ansehnlichen Mann. Und in der Hand des Ägypters war eine Lanze; aber er ging mit einem Stocke auf ihn los, und riß die Lanze aus der Hand des Ägypters, und tötete ihn mit seiner Lanze. Dieses tat Benaja, der Sohn Jojada's, und er hatte einen Namen unter den drei Helden. Er war geehrter als die Dreißig, aber zu den Dreien reichte er nicht. Und David machte ihn zu seinem Vertrauten. Asael, der Bruder Joabs, gehörte zu den dreißigen, Elhanan, der Sohn Dodo's, von Bethlehem, Schamma, der Haroditer, Elika, der Haroditer, Helez, der Palditer, Ira, der Sohn des Ikkesch, der Thekoiter, Abiezer, der Anathothiter, Mebunnai, der Huschathiter, Zalmon, der Ahohiter, Maharai, der Netophathiter, Heleb, der Sohn Baana's, der Netophathiter, Ithai, der Sohn Ribai's von Gibea der Söhne Benjamins, Benaja, der Pirathoniter, Hidai von Nahale-Gaasch, Abi-Albon, der Arbathiter, Asmaveth, der Barhumiter, Eljahba, der Schaalboniter, Bene-Jaschem, Jonathan, Schamma, der Harariter, Ahiam, der Sohn Sarars, der Harariter, Elipheleth, der Sohn Ahasbai's, des Sohnes Maachathi's, Eliam, der Sohn Ahitophels, der Giloniter, Hezrai, der Karmeliter, Phaarai, der Arbiter, Jigal, der Sohn Nathans, von Zoba, Bani der Gaditer, Zelek, der Ammoniter, Naharai, der Beerothiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes Zeruja's, Ira, der Jethriter, Gareb, der Jethriter, Uria, der Hethiter. Zusammen sieben und dreißig. David läßt durch Joab das Volk zählen. Der Prophet Gad legt David drei Strafen dafür zur Wahl vor. Er wählt die dreitägige Pest. Nach einer großen Verheerung durch dieselbe bereut David sein Vergehen, bringt ein Brandopfer auf der Tenne Aravna's, und die Pest hört auf.Und der Zorn Jahwe's entbrannte abermals über Israel. Und er verleitete David gegen sie, daß er sprach: Gehe, zähle Israel und Juda! Und es sprach der König zu Joab, dem Anführer der Heeresmacht, die bei ihm war: Ziehe doch durch alle Stämme Israels; von Dan bis nach Beer-Scheba; und mustert das Volk, damit ich die Zahl des Volkes wisse! Und Joab sprach zu dem König: Es füge Jahwe, dein Gott, zu dem Volke, wie es jetzt ist, noch hundertmal so viel hinzu, daß es die Augen meines Herrn, des Königs, sehen. Aber warum beliebt mein Herr, der König, dieses? Aber das Wort des Königs blieb fest gegen Joab, und gegen die Obersten des Heeres. Da zog Joab und die Obersten des Heeres aus vor dem Könige, das Volk Israels zu mustern. Und sie gingen über den Jordan, und lagerten sich bei Aroer, südlich von der Stadt, welche mitten im Tale Gad liegt, und bis nach Jaser. Und sie kamen nach Gilead, und in das Land Tahtim-Hodschi, und sie kamen nach Dan- Jaan, und ringsum bis nach Zidon. Und sie kamen nach der Festung Tyrus, und nach allen Städten der Heviter, und der Kananiter, und gingen hinaus in die Südgegend von Juda nach Beer-Scheba. Nachdem sie also das ganze Land durchzogen hatten, kamen sie nach Verfluß von neun Monaten und zwanzig Tagen nach Jerusalem. Und es gab Joab die Zahl der Musterung des Volkes dem Könige, und es waren in Israel achtmal hunderttausend streitbare Männer, die das Schwert zogen, und in Juda fünfmal hunderttausend Mann. Und es schlug David sein Herz, nachdem er das Volk gezählt hatte. Und David sprach zu Jahwe: Ich habe sehr gesündigt, daß ich dieses tat. Und nun, Jahwe! laß doch die Missetat deines Knechtes hingehen, denn ich habe sehr töricht gehandelt. Als aber David am Morgen aufstand, da geschah der Ausspruch Jahwe's an Gad, den Propheten, den Seher Davids, indem er sprach: Gehe, und sage zu David: So spricht Jahwe: Dreierlei lege ich dir vor, wähle dir eins davon, daß ich dir's tue. Also kam Gad zu David, und sagte es ihm, und sprach zu ihm: Soll dir sieben Jahre Hungersnot in dein Land kommen? Oder willst du drei Monate vor deinen Feinden fliehen, und sollen sie dich verfolgen? Oder soll drei Tage Pest in deinem Lande sein? Nun überlege, und siehe, was ich zur Antwort bringen soll Dem, der mich sendet! Da sprach David zu Gad: Ich bin sehr im Gedränge. Laß uns in die Hand Jahwe's fallen, denn groß ist seine Barmherzigkeit; nur in die Hand eines Menschen laß mich nicht fallen! Also ließ Jahwe Pest kommen über Israel vom Morgen an bis auf die bestimmte Zeit. Und es starben vom Volke von Dan bis nach Beer-Scheba siebenzig tausend Mann. Als aber der Engel seine Hand über Jerusalem ausstreckte, es zu verderben; da reute Jahwe das Übel, und er sprach zum Engel, der unter dem Volke verderbte: Genug! jetzt ziehe deine Hand ab. Und der Engel Jahwe's war bei der Tenne Aravna's, des Jebusiters. Und David sprach zu Jahwe, als er den Engel sah, der das Volk schlug; er sprach: siehe! ich habe gesündigt, und ich habe verkehrt gehandelt. Aber diese, die Herde, was haben diese getan? Laß doch deine Hand mich, und das Haus meines Vaters treffen! 18 Und es kam Gad zu David an jenem Tage, und sprach zu ihm: Gehe hinauf, und errichte Jahwe einen Altar auf der Tenne Aravna's, des Jebusiters. - - - Und David ging hinauf nach dem Worte Gads, wie es Jahwe geboten hatte. Als Aravna schaute, und den König sah mit seinen Knechten zu ihm herüber kommen; da ging Aravna hinaus, und beugte sich vor dem Könige mit dem Angesichte zur Erde, und Aravna sprach: Warum kommt mein Herr, der König, zu seinem Knechte? Und David sprach: Um von dir die Tenne zu kaufen; um Jahwe einen Altar zu bauen, auf das der Plage gewehrt werde unter dem Volke. Da sprach Aravna zu David: Es nehme sich mein Herr, der König, und opfere, was gut ist in seinen Augen. Siehe! hier sind Rinder zum Brandopfer, Dreschwagen, und das Geschirr der Rinder zum Holz. Das Alles, gibt Aravna, o König! dem Könige. Und Aravna sprach zum Könige: Jahwe, dein Gott, nehme dich gnädig auf! Und der König sprach zu Aravna: Nicht! sondern kaufen will ich sie von dir, für den Preis, und ich will nicht Jahwe, meinem Gott, Brandopfer bringen, die ich umsonst habe. Also kaufte David die Tenne, und die Rinder um fünfzig Sekel Silbers. Und David bauete daselbst Jahwe einen Altar, und brachte Brandopfer und Dankopfer. Und Jahwe zeigte sich dem Lande wieder versöhnt, und der Plage wurde gewehrt unter Israel. Abisag, die Sunamitin, wird David in seinem Alter zur Pflege gegeben. Adonia, ein Sohn Davids, wirft sich als König auf. Der Prophet Nathan benachrichtigt Bathscheba, die Mutter Salomo's davon. Bathscheba erinnert David an seinen Schwur, daß ihr Sohn König werden solle. Nathan unterstützt sie, und Salomo wird von David zu seinem Nachfolger bestimmt, von dem Priester Zadok gesalbt, und vom Volke als König anerkannt. Der Anhang Adonia's zerstreut sich, und Adonia bittet Salomo um Gnade, und erhält sie.Und der König David war alt und wohl betagt, und man bedeckte ihn mit Kleidern; aber es wurde ihm nicht warm. Da sprachen zu ihm seine Knechte: Man suche meinem Herrn, dem Könige, ein jungfräuliches Mädchen, das vor dem König stehe, und seine Pflegerin sei, und in deinem Schoße schlafe, damit es meinem Herrn, dem Könige, warm werde. Und man suchte ein schönes Mädchen im ganzen Gebiete Israels, und fand Abisag, die Sunammitin, und brachte sie zum Könige. Und das Mädchen war sehr schön; und sie wurde des Königs Pflegerin, und bediente ihn; aber der König erkannte sie nicht. Adonia aber, der Sohn der Hagith, erhob sich, und sprach: Ich will König werden. Und er schaffte sich Wagen, und Reiter an; und fünfzig Mann liefen vor ihm her. Und sein Vater betrübte ihn nicht in seinen Tagen, daß er gesagt hätte: Warum tust du solches? Auch war er sehr schön von Gestalt; und ihn hatte sie nach Absalom geboren. Und er unterredete sich mit Joab, dem Sohne Zeruja's, und mit Abjathar, dem Priester; und sie halfen Adonia. Aber Zadok, der Priester, und Benaja, der Sohn Jojada's, und Nathan, der Prophet, und Schimei, und Rei, und die Helden Davids hielten es nicht mit Adonia. Und Adonia schlachtete Schafe, und Rinder, und Mastvieh beim Steine Soheleth, der neben En-Rogel ist; und lud alle seine Brüder, des Königs Söhne, und alle Männer Juda's, die Knechte des Königs, ein. Aber Nathan, den Propheten, und Benaja, und die Helden, und Salomo, seinen Bruder, lud er nicht ein. Da sprach Nathan zu Bathscheba, der Mutter Salomo's, und sagte: Hast du nicht gehört, daß Adonia, der Sohn der Hagith, König geworden ist? Und unser Herr, David, weiß es nicht. So komme nun! ich will dir einen Rat geben, daß du dein Leben, und das Leben deines Sohnes Salomo's rettest. Mache dich auf, und gehe hinein zum Könige David, und sprich zu ihm: Hast du nicht, mein Herr König! deiner Magd geschworen, und gesagt: Salomo, dein Sohn, soll König werden nach mir, und er soll sitzen auf meinem Throne? Warum ist nun Adonia König? Siehe! während du noch daselbst redest mit dem Könige, will ich dir nachkommen, und dein Wort vollends ausreden. Da ging Bathscheba hinein zum König in die Schlafkammer, (der König aber war sehr alt, und Abisag, die Sunammitin, bediente den König,) und Bathscheba neigte und beugte sich vor dem Könige. Da sprach der König: Was ist dir? Und sie sprach zu ihm: Mein Herr! du hast bei Jahwe, deinem Gott, deiner Magd geschworen: Salomo, dein Sohn, soll König werden nach mir, und er soll sitzen auf meinem Throne. Und nun siehe! Adonia ist König, und du, mein Herr König! weißt es nicht. Er hat Rinder und Mastvieh, und Schafe in Menge geschlachtet; und alle Söhne des Königs eingeladen; und Abjathar, den Priester, und Joab, den Heerführer, aber Salomo, deinen Knecht, hat er nicht eingeladen. Auf dich nun, mein Herr König! sind die Augen von ganz Israel gerichtet, daß du ihnen sagest, wer auf dem Throne meines Herrn, des Königs, sitzen soll nach ihm. Und es wird geschehen, wann mein Herr, der König, wie seine Väter einschlafen wird, so werde ich, und mein Sohn Salomo, Sünder sein. Und siehe! während sie noch redete mit dem Könige, kam Nathan der Prophet. Und man zeigte es dem Könige an, und sagte: Siehe! Nathan, der Prophet ist da. Und er trat hinein vor den König, und beugte sich vor dem Könige mit seinem Angesichte zur Erde. Und Nathan sprach: Mein Herr König! hast du gesagt: Adonia soll König werden nach mir, und er soll sitzen auf meinem Throne? Denn er ist heute hinabgegangen, und hat Rinder, und Mastvieh, und Schafe in Menge geschlachtet, und alle Söhne des Königs, und die Heerführer, und Abjathar, den Priester, eingeladen; und siehe! sie essen und trinken vor ihm, und sprechen: Es lebe der König Adonia! Aber mich, deinen Knecht, und Zadok, den Priester, und Benaja, den Sohn Jojada's, und Salomo, deinen Knecht, hat er nicht eingeladen. Kommt solches von meinem Herrn, dem Könige? und hast du es deinem Knechte nicht wissen lassen, wer sitzen soll auf dem Throne meines Herrn, des Königs, nach ihm? Da antwortete der König David, und sprach: Rufet mir Bathscheba! Und sie trat hinein vor den König. Und da sie vor dem Könige stand, schwur der König, und sprach: So wahr Jahwe lebt, der meine Seele erlöset hat aus aller Bedrängnis! Wie ich dir geschworen habe bei Jahwe, dem Gott Israels, und gesagt: Salomo, dein Sohn, soll König werden nach mir; und er soll sitzen auf meinem Throne an meiner Statt; also will ich tun an diesem Tage. Da neigte sich Bathscheba mit dem Angesichte zur Erde, und beugte sich vor dem Könige, und sprach: Es lebe mein Herr, der König David, ewiglich! Und der König David sprach: Rufet mir Zadok, den Priester, und Nathan, den Propheten, und Benaja, den Sohn Jojada's! Und sie kamen vor den König. Und der König sprach zu ihnen: Nehmet mit euch die Knechte eures Herrn; und setzet Salomo, meinen Sohn, auf mein Maultier; und führet ihn hinab nach Gihon! Und daselbst salbe ihn Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, zum Könige über Israel; und stoßet in die Trommete, und sprechet: Es lebe der König Salomo! Darnach ziehet herauf, hinter ihm her, und er komme und setze sich auf meinen Thron, und sei König an meiner Statt; denn ihn habe ich verordnet, daß er Fürst sei über Israel, und über Juda. Da antwortete Benaja, der Sohn Jojada's, dem Könige, und sprach: Es geschehe! Also spreche Jahwe, der Gott meines Herrn, des Königes, Wie Jahwe war mit meinem Herrn, dem Könige, also sei er auch mit Salomo, und mache seinen Thron noch größer, als den Thron meines Herrn, des Königs David. Also gingen hinab Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, und Benaja, der Sohn Jojada's, und die Kreti, und die Plethi; und setzten Salomo auf das Maultier des Königs David, und führten ihn nach Gihon. Und Zadok, der Priester, nahm das Ölhorn aus dem Zelte, und salbte Salomo; und sie stießen in die Trommete, und das ganze Volk sprach: Es lebe der König Salomo! Und alles Volk zog hinauf, hinter ihm her, und das Volk flötete mit Flöten, und freute sich sehr, also daß die Erde hätte bersten mögen von ihrem Geschrei. Das hörte Adonia und alle Geladenen, die bei ihm waren, als sie eben die Mahlzeit geendigt hatten. Und als Joab den Schall der Trommete hörte, sprach er: Warum ist Geschrei in der Stadt und Getümmel? Als er noch redete, siehe! da kam Jonathan, der Sohn Abjathars, des Priesters; und Adonia sprach: Komm her, denn ein tapferer Mann bist du, und wirst gute Botschaft bringen. Aber Jonathan antwortete, und sprach zu Adonia: Ach nein! unser Herr, der König David, hat Salomo zum Könige gemacht. Und der König hat mit ihm gesandt Zadok, den Priester, und Nathan, den Propheten, und Benaja, den Sohn Jojada's, und die Kreti, und die Plethi; und sie haben ihn auf das Maultier des Königs gesetzt; und Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, haben ihn zum Könige gesalbt zu Gihon; und sind von da hinaufgezogen unter Freuden; und in der Stadt ist ein Lärm entstanden, und das ist das Getümmel, welches ihr gehört habet. Auch hat sich Salomo auf den Königsthron gesetzt. Und die Knechte des Königs sind gekommen, zu segnen unsern Herrn, den König David, und haben gesagt: Es mache dein Gott den Namen Salomo's besser, als deinen Namen, und seinen Thron größer als deinen Thron. Und der König hat angebetet auf seinem Lager; Und der König hat also gesprochen: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der mit heute einen Thronfolger gegeben hat, daß es meine Augen sehen. Da erschraken und standen alle die Geladenen auf, die bei Adonia waren, und gingen von dannen, ein Jeder seinen Weg. Und Adonia fürchtete sich vor Salomo, und machte sich auf, und ging hin, und faßte die Hörner des Altars. Und man sagte Salomo, und sprach: Siehe! Adonia fürchtet sich vor dem Könige Salomo; und siehe! er hat die Hörner des Altars ergriffen, und spricht: Es schwöre mir heute der König Salomo, daß er seinen Knecht nicht töten will mit dem Schwerte. Da sprach Salomo: Wenn er redlich ist, so soll kein Haar von seinem Haupte auf die Erde fallen; wird aber Böses an ihm erfunden, so soll er sterben. Und der König Salomo sandte hin, und ließ ihn herabholen von dem Altare. Und er kam, und fiel nieder vor dem Könige Salomo; und Salomo sprach zu ihm: Gehe in dein Haus! David empfiehlt Salomo die Beobachtung der Gesetze Gottes, und die Bestrafung Joabs und Schimei's, die Versorgung der Kinder Barsillai's, und stirbt. Adonia erbittet sich Abisag zum Weibe, und wird mit dem Tode bestraft. Der Priester Abjathar wird abgesetzt und verwiesen, und Joab getötet. Benaja wird Heerführer, und Zadok Priester. Schimei wird befohlen, nie aus Jerusalem zu gehen, und, nachdem er diesen Befehl übertreten, getötet.Als die Tage Davids dem Tode näher kamen, gebot er Salomo, seinem Sohne, und sprach: Ich gehe den Weg alles Irdischen; so sei fest, und sei Mann! Und beobachte, was gegen Jahwe, deinen Gott, zu beobachten ist, daß du wandelst auf seinen Wegen, und hältst seine Satzungen und seine Gebote, und seine Rechte, und seine Verordnungen, wie sie geschrieben stehen im Gesetze Mose's, damit du weislich handeln mögest in Allem, was du tust, und überall, wohin du dich wendest; auf das Jahwe sein Wort erfülle, das er über mich geredet hat, da er sprach: Wenn deine Söhne acht haben auf ihre Wege, und treulich vor mir wandeln mit ihrem ganzen Herzen, und mit ihrer ganzen Seele; so soll dir nie ein Mann fehlen auf dem Throne Israels. Du weißt auch, was mir Joab, der Sohn Zeruja's, getan, was er getan den zwei Heerführern Israels, Abner, dem Sohne Ners, und Amasa, dem Sohne Jethers, die er ermordete; er vergoß Kriegsblut im Frieden, und brachte Kriegsblut an seinen Gürtel, der um seine Lenden war, und an seine Schuhe, die an seinen Füßen waren. Handle nun nach deiner Weisheit, und laß seine grauen Haare nicht im Frieden in die Unterwelt kommen. Aber den Kindern Barsillai's, des Gileaditers, erweise Barmherzigkeit, und sie seien unter denen, die an deinem Tische essen; denn also nahten sie mir, als ich floh vor Absalom, deinem Bruder. Und siehe! du hast bei dir Schimei, den Sohn Gera's, des Benjaminiters von Bahurim; derselbe schmähte mich mit kränkenden Schmähworten am Tage, da ich nach Mahanaim zog. Da er aber mir entgegen kam hinab an den Jordan, schwor ich ihm bei Jahwe, und sprach: Ich will dich nicht töten mit dem Schwerte. Nun aber laß ihn nicht ungestraft; denn du bist ein weiser Mann, und weißt, was du mit ihm tun sollst; und bringe seine grauen Haare mit Blut hinunter in die Unterwelt. Und David entschlief wie seine Väter, und wurde begraben in der Stadt Davids. Die Tage aber, welche David über Israel herrschte, waren vierzig Jahre; zu Hebron herrschte er sieben Jahre, und zu Jerusalem herrschte er drei und dreißig Jahre. Und Salomo setzte sich auf den Thron Davids, seines Vaters, und sein Königreich wurde sehr befestigt. Und es kam Adonia, der Sohn der Hagith, zu Bathscheba, der Mutter Salomo's. Und sie sprach: Ist's etwas Gutes, daß du kommst? Und er sprach: Es ist etwas Gutes. Und er sprach: Ich habe etwas mit dir zu reden. Und sie sprach: Rede! Da sprach er: Du weißt, daß das Königtum mein war, und auf mich richtete ganz Israel seine Augen, daß ich König sein sollte. Aber das Königtum wandte sich ab, und wurde meinem Bruder zu Teil; denn von Jahwe wurde es ihm zu Teil. Und nun habe ich nur eine einzige Bitte an dich; weise mich doch nicht zurück! Und sie sprach zu ihm: Rede! Da sprach er: Sprich doch mit dem Könige Salomo (denn dich wird er nicht zurückweisen), daß er mir Abisag, die Sunammitin, zum Weibe gebe. Und Bathscheba sprach: Gut! ich will wegen deiner reden mit dem Könige. Und Bathscheba ging hin zum Könige Salomo, mit ihm zu reden wegen Adonia's. Und der König stand auf, und ging ihr entgegen, und verbeugte sich vor ihr. Und er setzte sich auf seinen Stuhl, und man stellte auch der Mutter des Königs einen Stuhl, und sie setzte sich zu seiner Rechten. Und sie sprach: Eine einzige Bitte habe ich an dich; weise mich doch nicht zurück! Und der König sprach zu ihr: Bringe deine Bitte vor, meine Mutter! ich will dich nicht zurückweisen. Da sprach sie: Laß Abisag, die Sunammitin, Adonia, deinem Bruder, zum Weibe geben. Da antwortete der König Salomo, und sprach zu seiner Mutter: Warum bittest du um Abisag, die Sunammitin, für Adonia? Bitte für ihn um das Königstum! denn er ist mein älterer Bruder, und für ihn sind Abjathar, der Priester, und Joab, der Sohn Zeruja's. 23 Und der König Salomo schwor bei Jahwe, und sprach: Gott tue mir so, und abermals so! sein Leben kostet es Adonia, daß er solches geredet. - - - Und nun, so wahr Jahwe lebt, der mich bestätigt, und mich gesetzt hat auf den Thron Davids, meines Vater, und mir ein Haus gemacht hat, so wie er geredet! heute noch soll Adonia getötet werden. Und der König Salomo sandte Benaja, den Sohn Jojada's; der schlug ihn, daß er starb. Und zu Abjathar, dem Priester, sprach der König: Nach Anathoth gehe auf dein Feld! denn ein Mann des Todes bist du; aber diesmal will ich dich nicht töten, weil du die Lade meines Herrn Jahwe's getragen hast vor David, meinem Vater, und weil du alle Leiden, die mein Vater gelitten, mitgelitten hast. Also verstieß Salomo den Abjathar, daß er nicht mehr Priester Jahwe's war; und erfüllte das Wort Jahwe's, das er geredet hatte über das Haus Heli's zu Silo. Und das Gerücht kam vor Joab. Denn Joab hatte sich zu Adonia geneigt, und zu Absalom hatte er sich nicht geneigt. Da floh Joab in das Zelt Jahwe's, und ergriff die Hörner des Altars. Und es ward dem Könige Salomo angezeigt: Joab ist in das Zelt Jahwe's geflohen, und siehe! er steht neben dem Altar. Da sandte Salomo Benaja, den Sohn Jojada's, hin, und sprach: Gehe, erschlage ihn! Und Benaja ging in das Zelt Jahwe's, und sprach zu ihm: So spricht der König: Gehe heraus! Und er sprach: Nicht doch! sondern hier will ich sterben. Das meldete Benaja dem Könige wieder, und sprach: So hat Joab geredet, und so hat er mir geantwortet. Da sprach der König zu ihm: Tue, wie er gesagt hat, und erschlage ihn, und begrabe ihn, daß du das unschuldige Blut, das Joab vergossen, wegschaffest von mir, und von dem Hause meines Vaters. Und Jahwe bringe sein Blut zurück auf sein Haupt, da er zwei Männer erschlagen hat, die gerechter und besser waren, als er; und sie gemordet hat mit dem Schwerte, ohne meines Vaters Davids Wissen, Abner, den Sohn Ners, den Heerführer Israels, und Amasa, den Sohn Jethers, den Heerführer Juda's. Ihr Blut komme zurück auf das Haupt Joabs, und auf das Haupt seines Samens ewiglich. aber David, und seinem Samen, und seinem Hause, und seinem Throne sei Friede bis in Ewigkeit von Jahwe. Und Benaja, der Sohn Jojada's ging hinauf, und schlug ihn, und tötete ihn; und er wurde begraben in seinem Hause in der Wüste. Und der König setzte Benaja, den Sohn Jojada's, an seiner Statt über das Heer, und Zadok, den Priester, setzte der König an Abjathars Stelle. Und der König sandte hin, und rief Schimei, und sprach zu ihm: Baue dir ein Haus zu Jerusalem, und wohne daselbst, und gehe nicht von dannen heraus, weder dahin, noch dorthin! Denn an dem Tage, da du herausgehest, und über den Bach Kidron schreitest, wisse bestimmt, daß du sterben mußt; dein Blut wird auf deinem Haupte sein. Und Schimei sprach zum Könige: Gut! wie mein Herr, der König, geredet hat, so wird dein Knecht tun. Also wohnte Schimei zu Jerusalem lange Zeit. Und es geschah nach Verlauf von drei Jahren, da entliefen dem Schimei zwei Knechte zu Achisch, dem Sohne Maacha's, dem Könige von Gath; und man zeigte Schimei an, und sprach: Siehe! deine Knechte sind zu Gath. Da machte sich Schimei auf, und gürtete seinen Esel, und ging nach Gath zu Achisch, seine Knechte aufzusuchen; und Schimei kam, und holte seine Knechte von Gath. Und es wurde Salomo angezeigt, daß Schimei von Jerusalem nach Gath gegangen war, und wieder zurück gekommen sei. Da sandte der König hin, und rief Schimei, und sprach zu ihm: Habe ich dich nicht beschworen bei Jahwe, und dir beteuert und gesagt: An dem Tage, da du ausgehest, dahin oder dorthin, wisse bestimmt, daß du sterben mußt? Und du sprachst zu mir: Gut! ich hab' es gehört. Warum hast du nun den Schwur Jahwe's nicht gehalten, und das Gebot, das ich dir gegeben habe? Und der König sprach zu Schimei: Du kennest all das Böse, welches dein Herz weiß, was du an David, meinem Vater, verübt hast. Nun führt Jahwe deine Bosheit auf dein eigen Haupt zurück. Und der König Salomo ist gesegnet; und der Thron Davids wird fest sein vor Jahwe in Ewigkeit. Und der König gebot Benaja, dem Sohne Jojada's; und der selbe ging hinaus, und schlug ihn, daß er starb. So wurde das Reich befestiget durch Salomo. Salomo heiratet die Tochter Pharao's. Er hat einen Traum in Gibeon, worin ihm Jahwe erscheint, und ihn auffordert, etwas von ihm zu erbitten. Er erbittet sich Weisheit. Salomo's weiser Urteilsspruch.Und Salomo machte sich zum Tochtermanne Pharao's, des Königs von Ägypten, und nahm die Tochter Pharao's, und führte sie in die Stadt Davids, bis er sein Haus, und das Haus Jahwe's, und die Mauer von Jerusalem ringsum vollends aufgebaut hatte. Das Volk aber opferte auf den Höhen, weil dem Namen Jahwe's noch kein Haus erbaut war, bis auf jene Tage. Aber Salomo liebte Jahwe, und wandelte nach den Satzungen Davids, seines Vaters, außer, daß er auf den Höhen opferte und räucherte. Und der König ging nach Gibeon, um daselbst zu opfern (denn das war die größte Höhe); tausend Brandopfer brachte Salomo auf diesem Altare. Zu Gibeon erschien Jahwe dem Salomo im Traume in der Nacht, und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll! Da sprach Salomo: Du hast deinem Diener, David, meinem Vater, große Gnade erwiesen, wie er vor dir wandelte in Treue, und in Gerechtigkeit, und mit geradem Herzen mit dir; und du hast ihm diese große Gnade bewahrt, und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Throne sitzet, wie es jetzt ist. Nun denn Jahwe, mein Gott! du hast mich, deinen Knecht, zum Könige gemacht, an Davids, meines Vaters, Statt. Aber ich bin noch jung, und weiß weder aus noch ein. Und dein Knecht ist in der Mitte des Volkes, das du erwählet hast, eines so großen Volkes, das nicht gezählt, noch berechnet werden kann vor Menge. So gib nun deinem Knechte ein gelehriges Herz, zu richten dein Volk, zu unterscheiden zwischen Gutem und Bösem; den wer vermag zu richten dieses dein zahlreiches Volk? Und dies war recht in den Augen des Herrn, daß Salomo um solches bat. Und Gott sprach zu ihm: Weil du um solches gebeten, und dir nicht viele Tage erbeten, und dir nicht Reichtum erbeten, und nicht das Leben deiner Feinde erbeten, sondern dir Einsicht erbeten hast, das Recht zu hören; siehe! so tue ich nach deinen Worten; siehe! ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, daß deines Gleichen vor dir nicht gewesen ist, und nach dir nicht aufstehen wird deines Gleichen. Aber auch das, um was du nicht gebeten hast, will ich dir geben, sowohl Reichtum als Ehre, also daß deines Gleichen nicht sein soll unter den Königen alle deine Tage. Und wenn du wandelst in meinen Wegen, und hältst meine Satzungen und meine Gebote, wie David, dein Vater, gewandelt hat; so will ich deine Tage verlängern. Da erwachte Salomo; und siehe! es war ein Traum. Und als er nach Jerusalem kam, stellte er sich vor die Bundeslade Jahwe's, und opferte Brandopfer und Dankopfer, und gab ein Gastmahl allen seinen Knechten. Alsdann kamen zwei Weiber, die Huren waren, zum Könige, und stellten sich vor ihn. Und das eine Weib sprach: Ach mein Herr! ich und dieses Weib wohnen in Einem Hause; und ich gebar bei ihr im Hause. Und es geschah am dritten Tage, nachdem ich geboren hatte, gebar auch dieses Weib. Und wir waren beisammen, und es war kein Fremder bei uns im Hause, nur wir Beide waren im Hause. Und es starb der Sohn dieses Weibes in der Nacht; weil sie auf ihm gelegen hatte. Und sie stand auf mitten in der Nacht, und nahm meinen Sohn von meiner Seite, während ich, deine Magd, schlief, und legte ihn an ihren Busen; und ihren toten Sohn legte sie an meinen Busen. Als ich nun des Morgens aufstand, meinen Sohn zu säugen, siehe! da war er tot. Aber als ich ihn am Morgen betrachtete, siehe! da war es nicht mein Sohn, den ich geboren hatte. Und das andere Weib sprach: Nein! sondern mein Sohn ist der lebendige, und dein Sohn ist der tote. Jene aber sagte: Nein! sondern dein Sohn ist der tote, und mein Sohn ist der lebendige. Also redeten sie vor dem Könige. Da sprach der König: Diese hier sagt: Das ist mein Sohn, der lebendige, und das ist dein Sohn der tote. Die andere sagt: Nein! sondern dein Sohn ist der tote, und mein Sohn ist der lebendige. Und der König sprach: Holet mir ein Schwert! Und als sie das Schwert vor den König gebracht hatten; sprach er: Hauet das lebendige Kind in zwei Stücke, und gebet die eine Hälfte diesem, und die andere jenem Weibe! Da sprach das Weib, dessen Sohn der lebendige war, zum Könige, (denn ihr Mitleid regte sich über ihren Sohn) und sagte: Ach, mein Herr! gebet dieser das Kind lebendig, und tötet es nicht. Diese aber sprach: Weder mein noch dein sei es. Hauet es voneinander! Da antwortete der König und sprach: Gebet jener das lebendige Kind und tötet es nicht! Sie ist seine Mutter. Und ganz Israel hörte das Urteil, das der König gefällt hatte; und sie fürchteten sich vor dem Könige; denn sie sahen, daß die Weisheit Gottes in ihm war, Recht zu sprechen. Salomo's Hofbeamte; die Amtleute seines Landes, welches er in zwölf Bezirke Teilte; seine Größe; sein täglicher Verbrauch; seine Weisheit, und Kenntnisse.Und der König Salomo war König über ganz Israel. Und dies sind die Obersten, die er hatte: Asarja, der Sohn Zadoks, des Priesters, Elihoreph und Ahija, Söhne Sisa's, waren Schreiber. Josaphat, der Sohn Ahiluds war Kanzler, und Benaja, der Sohn Jojada's, war über das Heer; und Zadok und Abjathar waren Priester. Und Asarja, der Sohn Nathans, war über die Amtleute, und Sabud, der Sohn Nathans, des Priesters, war der Freund des Königs. Und Ahischar war über das Haus, und Adoniram, der Sohn Abda's, war über die Fronen. Und Salomo hatte zwölf Amtleute über ganz Israel, die versorgten den König und sein Haus; einen Monat im Jahre hatte ein Jeder zu versorgen Und dies sind die Namen: Ben-Hur, auf dem Gebirge Ephraim; Ben-Deker in Makaz, und in Schaalbim, und Bethschemes, und Elon, und Bethhanan; Ben-Hesed zu Arúbboth; ihm gehörte Socho und die ganze Landschaft Hepher; Ben-Abinadab über ganz Naphat-Dor (er hatte Thaphad, Salomo's Tochter, zum Weibe); Baana, der Sohn Ahiluds, über Thaanach, und Megiddo, und über ganz Bethschean, welches neben Zarthana liegt unterhalb Jisreel, von Bethschean bis nach Abel-Mehola, bis jenseits Jokmeams; Ben-Geber zu Ramoth Gilead; ihm gehörten die Hirtendörfer Jairs, des Sohnes Manasse's, in Gilead; ihm die Gegend Argob in Basan. Sechzig große Städte mit Mauern und ehernen Riegeln; Ahinadab, der Sohn Iddo's, über Mahanaim; Ahimaaz; über Naphtali (auch er nahm eine Tochter Salomo's, mit Namen Basemath zum Weibe;) Baana, der Sohn Huschai's, in Asser und Bealoth; Josaphat, der Sohn Paruchs, über Issaschar; Schimei, der Sohn Ela's, über Benjamin; Geber, der Sohn Uri's, im Lande Gilead, im Lande Sihons, des Königs der Amoriter, und Ogs, des Königs von Basan. (Ein Amtmann war in diesem Lande.) Juda und Israel waren zahlreich, wie der Sand am Meere an Menge; sie aßen und tranken, und waren fröhlich. Und Salomo herrschte über alle Reiche vom Strome an, im Lande der Philister, und bis an die Grenze Ägyptens. Sie brachten Geschenke, und waren Salomo untertan seine ganze Lebenszeit. Und die Speise Salomo's betrug an Einem Tage dreißig Kor feines Mehl, und sechzig Kor gemeines Mehl, zehn gemästete Rinder, und zwanzig Weide-Rinder, und hundert Schafe, ohne die Hirsche, und Rehe, und Damhirsche, und das gemästete Gevögel. Denn er herrschte über das ganze Land diesseits des Stromes, von Tiphsah bis nach Gaza, über alle Könige diesseits des Stromes, und hatte Frieden von allen Seiten im Umkreise. Und es wohnte Juda und Israel in Sicherheit, ein Jeder unter seinem Weinstock, und unter seinem Feigenbaume, von Dan bis Beer-Scheba, alle Tage Salomo's. Und Salomo hatte vierzigtausend Krippen für Pferde zu seinen Wagen, und zwölftausend Reiter. Und jene Amtleute versorgten den König Salomo, und Alle, die zum Tische des Königs Salomo kamen, ein Jeder in seinem Monate; und sie ließen es an nichts fehlen. Auch die Gerste und das Stroh für die Pferde und für die Renner brachten sie an den Ort, wo er war, ein Jeder nach seiner Ordnung. Und Gott gab Salomo Weisheit, und sehr viel Klugheit, und einen ausgebreiteten Verstand, gleich dem Sande, der am Ufer des Meeres ist. Und die Weisheit Salomo's war größer, als die Weisheit aller Söhne des Morgenlandes, und als alle Weisheit Ägyptens. Ja, er war weiser als alle Menschen; als Ethan, der Esrahite, als Heman, und Chalkol und Darda, die Söhne Mahols; und sein Name war unter allen Völkern im Umkreise. Und Salomo redete drei tausend Sprüche, und seiner Lieder waren tausend und fünf. Und er redete über die Bäume, von der Zeder auf dem Libanon, bis zum Ysop, der an der Mauer wächst; und er redete über das Vieh, und über die Vögel, und über das Gewürm, und über die Fische. Und es kamen von allen Völkern, zu hören die Weisheit Salomo's, von allen Königen der Erde, die von seiner Weisheit hörten. Hiram, der König von Tyrus, läßt Salomo Glück wünschen zu seiner Thronbesteigung; und Salomo macht ihm einen Vertrag, wonach Hiram das Holz zum Tempelbau liefern, Salomo aber dafür Weizen und Öl geben soll. Bauleute und Arbeiter Salomo's.Und Hiram, der König von Tyrus, sandte seine Knechte zu Salomo; denn er hörte, daß sie ihn zum Könige gesalbt hätten an seines Vaters Statt; denn Hiram hatte David geliebt allezeit. Und Salomo sandte zu Hiram, und ließ sagen: Du weißt, daß David, mein Vater, nicht vermochte, ein Haus zu bauen dem Namen Jahwe's, seines Gottes, wegen des Krieges, womit sie ihn umgaben, bis sie Jahwe unter seine Fußsohlen legte. Aber nun hat mir Jahwe, mein Gott, Ruhe gegeben ringsumher; es ist kein Widersacher da, und kein Unglücksfall. Siehe! so gedenke ich ein Haus zu bauen dem Namen Jahwe's, meines Gottes, wie Jahwe geredet hat zu David, meinem Vater, als er sagte: Dein Sohn, den ich an deiner Statt auf deinen Thron setzen werde, der soll meinem Namen das Haus bauen. So gebiete denn, daß man Zedern für mich fälle vom Libanon, meine Knechte sollen deinen Knechten beistehen; und den Lohn für deine Knechte will ich dir geben, ganz wie du sagen wirst, denn du weißt, daß Niemand bei uns ist, der verstände das Holz zu fällen, wie die Zidonier. Und es geschah, als Hiram die Worte Salomo's hörte, freute er sich sehr, und sprach; Gepriesen sei heute Jahwe, welcher David einen weisen Sohn gegeben hat, über dieses zahlreiche Volk. Und Hiram sandte zu Salomo, und ließ sagen: Ich habe gehört, was du mir hast sagen lassen; ich will tun ganz nach deinem Begehren, wegen des Zedernholzes, und wegen des Tannenholzes. Meine Knechte sollen es herabführen vom Libanon an das Meer; und ich will es in Flößen auf's Meer legen bis an den Ort, den du mir sagen wirst; und daselbst will ich es losmachen, und du kannst es holen; du aber mußt auch nach meinem Begehren tun, und meinem Hause Brot geben. Also gab Hiram dem Salomo Zedernholz und Tannenholz ganz nach seinem Begehren. Und Salomo gab dem Hiram zwanzig tausend Kor Weizen zur Speise für sein Haus, und zwanzig Kor gepreßtes Öl; das gab Salomo dem Hiram Jahr für Jahr. Und Jahwe gab Salomo Weisheit, so wie er zu ihm geredet hatte; und es war Friede zwischen Hiram und zwischen Salomo; und sie Beide schlossen einen Bund miteinander. Und es erhob der König Salomo eine Fron von ganz Israel, und der Fröner waren dreißig tausend Mann. Und er sandte sie auf den Libanon, zehn tausend Mann einen Monat lang wechselweise; einen Monat waren sie auf dem Libanon, und zwei Monate lang waren sie zu Hause. Und Adoniram war über die Fröner. Und Salomo hatte siebenzig tausend Lastträger, und achtzig tausend Holz- und Steinhauer auf dem Gebirge; ohne die Aufseher Salomo's, die über die Arbeit gesetzt waren, dreitausenddreihundert, die über das Volk herrschten, das die Arbeit verrichtete. Und der König gebot, daß herbeigeschafft würden große Steine, kostbare Steine, um den Grund des Hauses zu legen, gehauene Steine. Und es behaueten die Bauleute Salomo's, und die Bauleute Hirams, und die Gibliter, und bereiteten das Holz, und die Steine zu, um das Haus zu bauen. Bau des Tempels. Seine Größe, Teile und innere Einrichtung.Und es geschah im vierhundertundachtzigsten Jahre nach dem Auszuge der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten, im vierten Jahre der Herrschaft Salomo's über Israel, im Monate Siv, welches der zweite Monat ist, da bauete er Jahwe das Haus. Und das Haus, das der König Salomo Jahwe bauete, hatte sechzig Ellen in der Länge, und zwanzig Ellen in der Breite, und dreißig Ellen in der Höhe. Und die Halle vor dem Tempel des Hauses hatte zwanzig Ellen in der Länge, nach der Breite des Hauses, und zehn Ellen in der Breite, vorn am Hause. Und er machte dem Hause Fenster überwölbt, durch Gitter verschlossen. Und er bauete an der Wand es Hauses einen Gang rings um die Wände des Hauses, rings um die des Tempel und die des Allerheiligsten; und er machte Gänge rings herum. Der untere Gang war fünf Ellen breit, der mittlere sechs Ellen breit, und der dritte sieben Ellen breit; denn er machte Absätze an dem Hause auswärts rings herum, so daß sie in die Wände des Hauses nicht eingriffen. Und als das Haus gebauet wurde, ward es von Steinen gebauet, die man schon ganz zugerichtet herbeiführte; und Hämmer, oder ein Beil, oder irgend ein eisernes Werkzeug hörte man nicht im Hause, da es gebauet wurde. Die Türe zu dem mittleren Gang war an der rechten Seite des Hauses; und auf einer Wendeltreppe stieg man hinauf zu dem mittleren, und aus dem mittleren zu dem dritten. Also bauete er das Haus, und vollendete es; und er bedeckte das Haus mit aneinander gereihten Brettern von Zedernholz. Und er bauete einen Gang auf das ganze Haus, fünf Ellen hoch, und bedeckte das Haus mit Zedernholz. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Salomo, indem er sprach: Das soll das Haus sein, das du bauest. Wenn du nun wandelst nach meinen Satzungen, und meine Rechte befolgest, und alle meine Gebote hältst, und darnach wandelst; so will ich mein Wort an dir in Erfüllung gehen lassen, das ich zu David, deinem Vater, geredet habe. Und ich will wohnen unter den Söhnen Israels, und will nicht verlassen mein Volk Israel. Und Salomo bauete das Haus, und vollendete es. Und er bauete die Wände des Hauses inwendig mit Brettern von Zedernholz; vom Fußboden des Hauses bis an die Wände der Decke überzog er es inwendig mit Holz, und überzog den Fußboden des Hauses mit Brettern von Tannenholz. Und er bauete zwanzig Ellen an den hintersten Seiten des Hauses mit Brettern von Zedernholz, vom Fußboden an bis zu den Wänden, und er bauete inwendig den Spruchort, das Allerheiligste. Und vierzig Ellen hatte das Haus, und dies ist der Tempel vorne. Und Zedernholz war am Hause inwendig, Schnitzwerk von Koloquinten und aufbrechenden Blumen, Alles von Zedernholz, keinen Stein sah man. Und den Spruchort bereitete er inwendig im Hause, um dahin die Bundeslade Jahwe's zu stellen. Und vor dem Spruchorte waren zwanzig Ellen Länge, und zwanzig Ellen Breite, und zwanzig Ellen seine Höhe, und er überzog ihn mit gediegenem Golde, und er überzog den Altar mit Zedernholz. Und Salomo überzog das Haus inwendig mit gediegenem Golde, und zog vor dem Spruchort goldene Ketten her, und überzog ihn mit Gold. Und das ganze Haus überzog er mit Gold bis zur Vollständigkeit des ganzen Hauses, und den ganzen Altar vor dem Spruchorte überzog er mit Gold. Und er machte im Spruchorte zwei Cherubim von Ölbaumholz, zehn Ellen war jeder hoch. Und fünf Ellen hatte der eine Flügel des Cherub, und fünf Ellen der andere Flügel des Cherub, zehn Ellen waren es von dem Ende seines einen Flügels, bis an das Ende seines andern Flügels. Zehn Ellen hatte auch der andere Cherub; beide Cherubim hatten einerlei Maß, und einerlei Gestalt. Der eine Cherub war zehn Ellen hoch, und so auch der zweite Cherub. Und er stellte die Cherubim inwendig in das Haus; und die Cherubim breiteten ihre Flügel aus, so daß der Flügel des einen Cherub die eine Wand, und der Flügel des anderen Cherub die andere Wand berührte, und ihre beiden andern Flügel in der Mitte des Hauses, einer den andern berührten. Und er überzog die Cherubim mit Gold. Und an allen Wänden des Hauses ringsum machte er eingegrabenes Schnitzwerk von Cherubim, und Palmzweigen und aufbrechenden Blumen, sowohl innerhalb als außerhalb. Und den Fußboden des Hauses überzog er mit Gold, innerhalb und außerhalb. Und den Eingang des Spruchortes machte er mit Flügeltüren von Ölbaumholz, das Gesimse, die Pfosten waren ein Fünfeck; nämlich zwei Flügeltüren von Ölbaumholz; und er machte daran Schnitzwerk von Cherubim, und Palmzweigen und aufbrechenden Blumen, und überzog sie mit Gold, und legte das Gold auf die Cherubim und auf die Palmzweige. Eben so machte er am Eingange des Tempels Pfosten von Ölbaumholz ein Viereck; und zwei Flügeltüren von Tannenholz, von zwei Brettern die eine Türe, und von zwei Brettern die andere Türe, die sich drehen ließen; und schnitzte Cherubim, und Palmzweige, und aufbrechende Blumen, und überzog sie mit Gold, genau über dem Eingegrabenen. Und er bauete den innern Hof mit drei Lagen von gehauenen Steinen, und einer Lage von Zedernbalken. Im vierten Jahre, im Monate Siv, war der Grund gelegt zum Hause Jahwe's; und im elften Jahre, im Monate Bul, welches der achte Monat ist, ward das Haus vollendet nach allen seinen Stücken, und nach seiner ganzen Anordnung; also daß man sieben Jahre daran bauete. Bau des Hauses Salomo's, des Hauses vom Walde Libanon, der Säulenhalle, der Gerichtshalle, und des Hauses der Tochter Pharao's. Geräte des Tempels.An seinem Hause aber bauete Salomo dreizehn Jahre. Und als er sein Haus vollendet hatte; bauete er auch das Haus vom Walde Libanon, hundert Ellen lang, und fünfzig Ellen breit, und dreißig Ellen hoch, auf vier Reihen von Zedernsäulen, mit Balken von Zedernholz auf den Säulen. Und es war gedeckt mit Zedernholz oben über den Balken, welche auf den fünf und vierzig Säulen lagen, je fünfzehn in einer Reihe. Und der Fenster waren drei Reihen; und zwar Fenster über Fenster dreimal; und alle Türen und Pfosten waren viereckig, gedeckt, und Fenster gegen Fenster über , dreimal. Und er machte eine Säulenhalle, fünfzig Ellen lang, und dreißig Ellen breit; und eine Vorhalle daran mit Säulen, und eine Schwelle davor. Und er machte eine Thronhalle, wo er richtete, die Gerichtshalle; und sie war getäfelt mit Zedernholz auf dem ganzen Fußboden. Und sein Haus, worin er wohnte, hatte einen andern Hof innerhalb der Halle, es war wie dieses Werk; auch machte er ein Haus für die Tochter Pharao's, die Salomo genommen hatte, wie diese Halle. Alles dieses war von kostbaren Steinen, die nach dem Maße gehauen, und inwendig und auswendig mit Sägen gesägt waren, vom Grunde an bis oben an die Dachgeländer, und von Außen bis an den großen Hof. Und die Grundlage war von kostbaren Steinen, von großen Steinen, Steine von zehn Ellen, und Steine von acht Ellen waren es. Und auf diesen lagen kostbare Steine, die nach dem Maße gehauen waren, und Zedern. Und der große Hof hatte ringsum drei Reihen gehauener Steine, und eine Reihe Zedernbalken, so auch der innere Hof des Hauses Jahwe's, und die Halle des Hauses. Und der König Salomo sandte hin, und ließ Hiram von Tyrus holen, den Sohn einer Witwe, er war aus dem Stamme Naphtali, und sein Vater ein Tyrer; der war ein Künstler in Erz, voll Einsicht, und Verstand, und Kenntnis, zu verfertigen allerlei Arbeit in Erz; und er kam zum Könige Salomo, und machte alle seine Arbeit. Und er bildete zwei Säulen von Erz, achtzehn Ellen war die Höhe der einen Säule, und ein Seil von zwölf Ellen umfaßte die zweite Säule. Und er machte zwei Säulenhäupter, um sie oben auf die Säulen zu setzen, gegossen aus Erz, fünf Ellen war die Höhe des einen Säulenhauptes, und fünf Ellen die Höhe des andern Säulenhauptes. Und Geflechte, Flechtwerk, und Gewinde, Kettenwerk waren an den Säulenhäuptern, die oben auf den Säulen waren, sieben an dem einen Säulenhaupte, und sieben an dem andern Säulenhaupte. Also machte er die Säulen, und zwei Reihen Granatäpfel ringsum um ein Flechtwerk, um das Säulenhaupt zu bedecken, welches oben war, und ebenso machte er es an dem andern Säulenhaupte. Und die Säulenhäupter, welche auf den Säulen in der Halle standen, hatten ein Lilienwerk von vier Ellen. Und es waren noch Säulenhäupter auf den beiden Seiten obendrüber nahe an dem Bauche, welcher über dem Flechtwerk war, und zwei hundert Granatäpfel in Reihen ringsum das zweite Säulenhaupt. Und er stellte die Säulen auf in der Halle des Tempels; und er stellte die rechte Säule auf, und er nannte ihren Namen Jachin, und er stellte die linke Säule auf, und nannte ihren Namen Boas. Und oben auf die Säulen stellte er das Lilienwerk. Und so war das Säulenwerk vollendet. Hernach machte er das Meer, gegossen, zehn Ellen weit von einem Rande zum andern, ringsum gerundet, und fünf Ellen war seine Höhe, und eine Schnur von dreißig Ellen umfaßte es ringsum. Und Koloquinten waren unterhalb seines Randes ringsum, die es umgaben, je zehn auf einer Elle umfaßten im Umkreise das Meer; zwei Reihen waren die Koloquinten, gegossen aus einem Gusse mit demselben. Es stand auf zwölf Rindern, drei sahen gegen Mitternacht, und drei sahen gegen Abend, und drei sahen gegen Mittag, und drei sahen gegen Morgen; und das Meer stand auf diesen oben drüber, und alle ihre Hintern waren nach Innen gekehrt. Seine Dicke war eine Hand breit, und sein Rand wie das Werk eines Becherrandes, wie eine Lilienblume; es hielt zwei tausend Bath. Und er machte zehn Gestelle von Erz, vier Ellen war die Länge eines Gestelles, und vier Ellen seine Breite, und drei Ellen seine Höhe. Und dies war das Werk der Gestelle: Sie hatten Leisten, und Leisten waren zwischen den Eckleisten; und auf den Leisten, welche zwischen den Eckleisten waren, waren Löwen, Rinder, und Cherubim, und auf den Eckleisten ebenso oberhalb; und unterhalb der Löwen und Rinder waren Kränze herabhängenden Werkes. Und jedes Gestell hatte vier eherne Räder, und eherne Achsen, und an seinen vier Ecken waren Schultern, unterhalb des Beckens waren die Schultern, gegossen, zur Seite von jedem der Kränze. Und seine Mündung war von Innen des Säulenhauptes und aufwärts eine Elle, und sein Mund rund, das Werk eines Gestelles, eine Elle, und eine halbe Elle; und auch an seinem Munde war Stechwerk; seine Leisten aber waren viereckig, nicht rund. Und die vier Räder waren unterhalb der Leisten, und die Achsen der Räder an dem Gestelle, und die Höhe eines Rades war eine Elle und eine halbe Elle. Und das Werk der Räder war wie das Werk der Wagenräder, ihre Achsen, und ihre Felgen, und ihre Speichen, und ihre Naben, Alles war gegossen. Und die vier Schultern waren an den vier Ecken eines jeden Gestelles, aus dem Gestelle waren seine Schultern. Und oben an dem Gestelle war eine halbe Elle Höhe gerundet ringsum; und an dem Gestelle waren seine Seiten, und seine Leisten aus ihm. Und er grub auf die Tafeln seiner Seiten, und auf seine Leisten, Cherubim, Löwen, und Palmzweige, nach den Raume einer jeden, und Kränze ringsum. So machte er zehn Gestelle; sie alle hatten einerlei Guß, einerlei Maß, einerlei Gestalt. Und er machte zehn Becken von Erz; jedes Becken hielt vierzig Bath, jedes Becken hatte vier Ellen; je ein Becken war auf je einem Gestelle von den zehn Gestellen. Und er stellte fünf Gestelle auf die rechte Seite des Hauses, und fünf auf die linke Seite des Hauses; und das Meer stellte er auf die rechte Seite des Hauses, gegen Morgen zu, dem Mittag gegenüber. Und Hiram machte die Becken, und die Schaufeln, und die Schalen. Und Hiram vollendete und machte das ganze Werk, welches er dem Könige Salomo für das Haus Jahwe's machte, zwei Säulen; und die Kugeln der Säulenhäupter, welche oben auf den zwei Säulen waren; und die zwei Flechtwerke, um die zwei Kugeln der Säulenhäupter, welche oben auf den Säulen waren, zu bedecken; und die vier hundert Granatäpfel an den zwei Flechtwerken, zwei Reihen Granatäpfel an einem Flechtwerke, um die zwei Kugeln der Säulenhäupter, welche auf den Säulen waren, zu bedecken, und die zehn Gestelle; und die zehn Becken auf den Gestellen; und das eine Meer, und die zwölf Rinder unter dem Meere; und die Töpfe, und die Schaufeln, und die Schalen. Alle diese Geräte, welche Hiram dem König Salomo für das Haus Jahwe's machte, waren von geglättetem Erz. In dem Gaue des Jordans ließ sie der König gießen in dichter Erde zwischen Sukkoth und Zarthan. Und Salomo stellte alle diese Geräte auf. Wegen der gar zu großen Menge wurde das Gewicht des Erzes nicht untersucht. Und Salomo machte alle Geräte für das Haus Jahwe's, den goldenen Altar, und den goldenen Tisch, auf den die Schaubrote gelegt wurden; und die Leuchter, fünf zur Rechten und fünf zur Linken vor dem Spruchort von gediegenem Golde, und die Blumen, und die Lampen, und die Lichtscheren, von Gold; und die Becken, und die Messer, und die Schalen, und die Rauchpfannen, und die Kohlpfannen von gediegenem Golde; und die Angeln an den Türen des inneren Hauses des Allerheiligsten, an den Türen des Hauses des Tempels, von Gold. Als nun die ganze Arbeit vollendet war, die der König Salomo für das Haus Jahwe's machte; brachte Salomo herbei, was David, sein Vater, an Silber, und an Gold, und an Geräten geheiligt hatte, und legte es in den Schatz des Hauses Jahwe's. Salomo versammelt das ganze Volk zur Einweihung des Tempels. Jahwe erscheint dabei in einer Wolke über dem Heiligtume. Salomo betet, segnet das Volk, und entläßt es am achten Tage des Festes.Und Salomo versammelte die Ältesten Israels, und alle Stammhäupter, die Fürsten der väterlichen Häuser der Söhne Israels zu dem Könige Salomo nach Jerusalem, um die Bundeslade Jahwe's herauf zu bringen aus der Stadt Davids, das ist Zion. Und es versammelten sich zum Könige Salomo alle Männer Israels auf das Fest, im Monate Erhanim, welches der siebente Monat ist. Und es kamen alle Ältesten Israels; und die Priester trugen die Lade, und brachten die Lade Jahwe's, und das Versammlungszelt, und alle heiligen Geräte, die im Zelte waren, hinauf; die Priester, und die Leviten, brachten sie hinauf. Und es ging der König Salomo, und die ganze Gemeinde Israels, die sich bei ihm versammelt hatte, mit ihm, vor der Lade her, und sie opferten Schafe und Rinder, die man weder zählen, noch berechnen konnte vor Menge. Und die Priester brachten die Bundeslade Jahwe's an ihren Ort, in den Spruchort des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim; denn die Cherubim breiteten die Flügel aus über den Ort der Lade, und die Cherubim bedeckten die Lade, und ihre Stangen von oben her. Und sie machten die Stangen so lang, daß die Enden der Stangen gesehen wurden, aus dem Heiligen vor dem Spruchorte, aber man sah sie nicht auswärts; und sie waren daselbst bis auf den heutigen Tag. Nichts war in der Lade, als die zwei steinernen Tafeln, welche Mose auf Horeb hineingelegt hatte, wo Jahwe einen Bund schloß mit den Söhnen Israels, als sie auszogen aus dem Lande Ägypten. Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligtume herausgingen, da erfüllte eine Wolke das Haus Jahwe's; und die Priester vermochten nicht zu stehen, und zu dienen vor der Wolke; denn die Herrlichkeit Jahwe's erfüllte das Haus Jahwe's. Alsdann sprach Salomo: Jahwe hat gesagt, daß er in dichtem Nebel wohnen wolle. Ich habe ein Haus gebaut dir zur Wohnung, eine Stätte zu deinem Sitze auf ewige Zeiten. Und der König wandte sein Angesicht um, und segnete die ganze Versammlung Israels; denn die ganze Versammlung Israels stand da. Und er sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der es meinem Vater David mit seinem Munde zugesagt, und nun auch durch seine Hand erfüllet hat, da er sprach: Von dem Tage an, da ich mein Volk Israel ausführte aus Ägypten, habe ich nie eine Stadt erwählet unter allen Stämmen Israels, um ein Haus zu bauen, daß mein Name daselbst sei. Aber David habe ich erwählet, daß er über mein Volk Israel sei. Und es war im Herzen Davids, meines Vaters, ein Haus zu bauen dem Namen Jahwe's, des Gottes Israels; aber Jahwe sprach zu David, meinem Vater: Weil es in deinem Herzen ist, ein Haus zu bauen meinem Namen; so hast du wohlgetan, daß es in deinem Herzen ist; doch sollst du das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden kommen wird, der soll meinem Namen das Haus bauen. So hat nun Jahwe sein Wort erfüllet, das er geredet. Denn ich bin an Davids, meines Vaters Statt aufgestanden, habe mich auf den Thron Israels gesetzt, wie Jahwe geredet, und ich habe dem Namen Jahwe's, des Gottes Israels, das Haus gebauet, und der Lade, in welcher der Bund Jahwe's liegt, den er geschlossen hat mit unsern Vätern, als er sie ausführte aus dem Lande Ägypten, ihren Platz bestimmt. Und Salomo stellte sich vor den Altar Jahwe's, vor der ganzen Versammlung Israels, und breitete seine Hände aus gegen den Himmel, und sprach: Jahwe, du Gott Israels! kein Gott ist wie du, oben im Himmel, und unten auf der Erde; du hältst den Bund, und die Gnade deinen Knechten, die vor dir wandeln mit ihrem ganzen Herzen. Du hast gehalten deinem Knechte David, meinem Vater, was du zu ihm geredet; mit deinem Munde hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllet, wie es heute ist. Und nun Jahwe, du Gott Israels! halte deinem Knechte David, meinem Vater, was du zu ihm geredet, da du sprachst: Es soll dir nie ein Mann fehlen vor meinem Angesichte, der auf dem Throne Israels sitze, wenn anders deine Söhne ihren Weg bewahren, und vor mir wandeln, so wie du gewandelt hast vor mir. So laß denn, du Gott Israels! wahr werden dein Wort, das du geredet hast zu deinem Knechte David, meinem Vater! Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe! der Himmel, und die Himmel der Himmel können dich nicht fassen, geschweige dieses Haus, das ich gebauet habe! Doch blicke auf das Gebet deines Knechtes, und auf sein Flehen, Jahwe, mein Gott! und höre auf das Rufen und auf das Gebet, welches dein Knecht heute betet vor dir. Laß deine Augen offen sein über dieses Haus bei Nacht und bei Tag; über den Ort, von dem du gesagt hast: Mein Name soll daselbst sein! höre auf das Gebet, welches dein Knecht an diesem Orte betet. Und höre auf das Flehen deines Knechtes, und deines Volkes Israel, das sie tun an diesem Orte, höre du es an dem Orte deiner Wohnung im Himmel; höre darauf, und vergib! Wenn Jemand wider seinen Nächsten sündigt, und man legt einen Eid auf ihn, und läßt ihn schwören, und der Eid kommt vor deinen Altar in dieses Haus; so höre du es im Himmel, und tue und richte deine Knechte, daß du den Schuldigen für schuldig erklärest, und seinen Wandel auf sein Haupt bringest; aber den Gerechten für gerecht erklärest, und ihm tust nach seiner Gerechtigkeit. Wenn dein Volk Israel geschlagen wird vor dem Feinde, weil sie gesündigt hatten wider dich, aber sie bekehren sich zu dir, und bekennen deinen Namen, und beten und flehen zu dir in diesem Hause; so höre du es im Himmel, und vergib die Sünde deines Volkes Israel, und bringe sie zurück in das Land, welches du ihren Vätern gegeben. Wenn der Himmel verschlossen ist, und kein Regen kommt, weil sie gesündigt hatten wider dich, und sie beten an diesem Orte, und bekennen deinen Namen, und bekehren sich von ihrer Sünde, weil du sie demütigest; so höre du es im Himmel, und vergib die Sünde deiner Knechte, und deines Volkes Israel; nachdem du ihnen den guten Weg gewiesen, worauf sie wandeln sollen; und sende Regen auf dein Land, welches du deinem Volke zum Erbe gegeben. Wenn Hungersnot ist im Lande, wenn Pest ist, wenn Getreidebrand, Verwelkung, Heuschrecken, Raupen sind, wenn sein Feind im Lande ihm seine Tore belagert, wenn irgend eine Plage, irgend eine Krankheit ist; wenn da irgend ein Gebet und irgend ein Flehen zu dir geschieht von irgend einem Menschen, von deinem ganzen Volke Israel, wenn sie der Plage inne worden sind, Jeder in seinem Herzen, und ihre Hände ausstrecken nach diesem Hause; so höre du es im Himmel, der Stätte deiner Wohnung, und vergib, und tue, und gib einem Jeden nach seinem Wandel, der du sein Herz kennest; denn du kennest allein das Herz aller Menschenkinder; auf daß sie dich fürchten alle Tage, die sie leben im Lande, welches du unsern Vätern gegeben.. Auch den Ausländer, der nicht von deinem Volke Israel ist, wenn er aus einem fernen Lande kommt um deines Namens willen; (denn sie werden hören von deinem großen Namen, und deiner starken Hand, und deinem ausgestreckten Arme,) wenn ein solcher kommt, und betet zu diesem Hause; so höre du es im Himmel, der Stätte deiner Wohnung, und tue Alles, um was dich der Ausländer anruft, auf daß alle Völker der Erde deinen Namen kennen lernen, und dich fürchten, wie dein Volk Israel, und erkennen, daß dein Name genannt ist über dieses Haus, das ich gebauet habe. Wenn dein Volk ausziehet zum Streite wider seinen Feind auf dem Wege, den du sie senden wirst, und sie beten zu Jahwe nach der Stadt hin, welche du erwählet, und nach dem Hause hin, welches ich gebauet deinem Namen; so höre im Himmel ihr Gebet, und ihr Flehen, und schaffe ihnen Recht. Wenn sie sündigen wider dich, (denn es ist kein Mensch, der nicht sündigte) und du zürnest über sie, und sie dem Feinde hingibst, und die, welche sie gefangen nehmen, sie als Gefangene wegführen in Feindesland, in ein fernes oder nahes; und sie kehren wieder in sich in dem Lande, wohin sie gefangen geführt sind, und kehren um, und flehen zu dir in dem Lande derer, die sie gefangen halten, und sprechen: Wir haben gesündigt, wir haben uns vergangen, haben Böses getan! und sie kehren um zu dir mit ihrem ganzen Herzen, und mit ihrer ganzen Seele in dem Lande ihrer Feinde, die sie gefangen halten, und sie beten zu dir nach ihrem Lande hin, welches du ihren Vätern gegeben, nach der Stadt welche du erwählet, und nach dem Hause hin, welches ich gebauet deinem Namen; so höre im Himmel, der Stätte deiner Wohnung, ihr Gebet, und ihr Flehen, und schaffe ihnen Recht; und vergib deinem Volke, was sie gesündigt haben wider dich, und alle ihre Vergehungen, mit welchen sie sich vergangen haben wider dich, und verleihe ihnen Barmherzigkeit vor denen, die sie gefangen halten, daß sie sich ihrer erbarmen. Denn dein Volk, und dein Erbe sind sie, welches du ausgeführt hast aus Ägypten, mitten aus dem eisernen Ofen. Laß deine Augen offen sein für das Flehen deines Knechtes, und für das Flehen deines Volkes Israel, und höre auf sie in Allem, um was sie dich anrufen. Denn du hast sie dir ausgesondert zum Erbe aus allen Völkern der Erde, wie du geredet hast durch Mose, deinen Knecht, als du unsere Väter ausführtest aus Ägypten, Herr! Jahwe! Und es geschah, als Salomo vollendet hatte, zu beten zu Jahwe dies ganze Gebet und Flehen; stand er auf vor dem Altare Jahwe's, wo er seine Kniee gebeugt, und seine Hände ausgestreckt hatte zum Himmel; und trat vor, und segnete die ganze Versammlung Israels mit lauter Stimme, und sprach: Gepriesen sei Jahwe, welcher Ruhe gegeben hat seinem Volke Israel, ganz so wie er geredet! Es ist auch nicht Ein Wort zur Erde gefallen von der ganzen guten Rede, welche er durch Mose, seinen Knecht geredet. Jahwe, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unsern Vätern war; er verlasse uns nicht, und entziehe sich uns nicht, daß unser Herz sich zu ihm neige, und wir wandeln auf allen seinen Wegen, und halten seine Gebote, und seine Satzungen, und seine Rechte, welche er unsern Vätern geboten. Und diese meine Worte, mit denen ich gefleht habe vor Jahwe, mögen nahe bleiben Jahwe, unserm Gott, Tag und Nacht, daß er Recht schaffe seinem Knechte, und Recht schaffe seinem Volke Israel Tag für Tag; auf daß alle Völker der Erde erkennen, das Jahwe Gott ist, und Keiner mehr. Euer Herz aber sei ganz Jahwe, unserm Gott, ergeben, daß ihr wandelt nach seinen Satzungen, und haltet seine Gebote, wie heute. Und der König, und ganz Israel mit ihm schlachteten Opfer vor Jahwe. Und Salomo schlachtete als Dankopfer, das er Jahwe schlachtete, zwei und zwanzig tausend Rinder, und hundert und zwanzig tausend Schafe. Also weihten der König, und alle Söhne Israels das Haus Jahwe's. An demselben Tage heiligte der König die Mitte des Hofes, welcher vor dem Hause Jahwe's war; denn dort brachte er die Brandopfer, und Speisopfer, und das Fett der Dankopfer; denn der eherne Altar, der vor Jahwe stand, war zu klein, um die Brandopfer, und die Speisopfer, und das Fett der Dankopfer zu fassen. Also feierte in jener Zeit Salomo das Fest, und ganz Israel mit ihm, eine große Versammlung von Hammath an bis zum Bache Ägyptens vor Jahwe, unserm Gott, sieben Tage, und sieben Tage, das sind vierzehn Tage. Am achten Tage entließ er das Volk; und sie segneten den König, und gingen nach ihren Zelten, fröhlich, und guten Mutes wegen all des Guten, welches Jahwe an David, seinem Knechte, und an Israel, seinem Volke, getan hatte. Jahwe erscheint abermals dem Salomo, und erneuert ihm seine Verheißung unter der Bedingung der Befolgung seiner Gebote. Salomo und Hiram machen sich wechselseitig Geschenke. Salomo's Opfer, Frondienst und Schifffahrt.Und es geschah, als Salomo vollendet hatte den Bau des Hauses Jahwe's, und das Haus des Königs, und Alles, was Salomo zu machen wünschte; da erschien Jahwe dem Salomo zum zweiten Male, wie er ihm erschienen war zu Gibeon. Und Jahwe sprach zu ihm: Ich habe gehört dein Gebet, und dein Flehen, womit du zu mir gefleht; ich habe geheiligt dieses Haus, das du gebauet, damit ich meinen Namen dahin legte auf ewig; und meine Augen, und mein Herz sollen daselbst sein alle Tage. Und wenn du wandelst vor mir wie David, dein Vater, wandelte, mit Einfalt des Herzens, und mit Redlichkeit, und Alles tust, was ich dir geboten, und hältst meine Satzungen, und meine Rechte; so will ich bestätigen den Thron deines Königtums über Israel auf ewig, wie ich geredet zu David, deinem Vater, da ich sprach: Nie soll dir fehlen ein Mann auf dem Throne Israels. Wenn ihr aber euch abwendet, ihr und eure Söhne, von mir weg, und nicht haltet meine Gebote, meine Satzungen, die ich euch vorgelegt, sondern hingehet, und andern Göttern dienet, und sie anbetet; so werde ich Israel ausrotten aus dem Lande, welches ich ihnen gegeben; und das Haus, das ich geheiligt habe meinem Namen, werde ich verwerfen von meinem Angesichte, und Israel wird zum Sprichwort, und zum Gespötte werden unter allen Völkern. Und so erhaben dieses Haus ist, so wird Jeder, der an ihm vorüber geht, sich entsetzen und zischen; und man wird sagen: Warum hat denn Jahwe also getan diesem Lande, und diesem Hause? Und man wird sagen: Weil sie verließen Jahwe, ihren Gott, der ihre Väter ausgeführt aus dem Lande Ägypten, und weil sie an andere Götter sich hingen, und sie anbeteten, und ihnen dienten, darum hat Jahwe all dies Unglück über sie gebracht. Es geschah nach Verlauf von zwanzig Jahren, in denen Salomo die beiden Häuser gebauet hatte, das Haus Jahwe's, und das Haus des Königs; wobei Hiram, der König von Tyrus, den König unterstützte mit Zedernholz, und mit Tannenholz, und mit Gold, nach all seinem Begehren; da gab der König Salomo dem Hiram zwanzig Städte im Lande Galiläa. Als Hiram von Tyrus auszog, die Städte zu besehen, die ihm Salomo gegeben hatte, da waren sie nicht recht in seinen Augen; und er sprach: Was sind das für Städte, die du mir gegeben, mein Bruder? Daher nannte man sie auch das Land Kabul bis auf den heutigen Tag. Und Hiram sandte dem Könige hundert und zwanzig Talente Goldes. Und so verhielt es sich mit der Fron, die der König Salomo auflegte zum Baue des Hauses Jahwe's, und seines Hauses, und Millo's, und der Mauer von Jerusalem, und Hazors, und Megiddo's, und Gasers. Pharao, der König von Ägypten, zog herauf, und nahm Gaser ein, und verbrannte es mit Feuer, und die Kananiter , die in der Stadt wohnten, tötete er, und gab sie als Mitgift seiner Tochter, dem Weibe Salomo's. Und Salomo bauete Gaser, und das untere Bethhoron, und Baalath, und Thadmor in der Wüste im Lande, und alle Städte der Vorratshäuser, welche Salomo hatte, und die Städte für die Wagen, und die Städte für die Reiter, und Alles, was Salomo zu bauen wünschte zu Jerusalem, und auf dem Libanon, und im ganzen Lande seiner Herrschaft. Alles Volk, das übrig geblieben war von den Amoritern, den Hethitern, den Pheresitern, den Hevitern, und den Jebusitern, welche nicht von den Söhnen Israels waren, ihre Söhne, die nach ihnen übrig geblieben waren im Lande, welche die Söhne Israels nicht hatten vertilgen können, die machte Salomo zu Frohnarbeitern bis auf den heutigen Tag. Aber aus den Söhnen Israels machte Salomo keinen zum Knecht; denn diese waren die Kriegsleute, und seine Knechte, und seine Obersten, und seine Hauptleute, und die Obersten über seine Wagen und seine Reiter. Dies waren die Oberaufseher über die Arbeit Salomo's: fünf hundert und fünfzig, welche herrschten über das Volk, das die Arbeit verrichtete. Aber die Tochter Pharao's zog herauf aus der Stadt Davids in ihr Haus, das er für sie gebauet hatte. Darnach bauete er Millo. Und Salomo brachte dreimal im Jahre Brandopfer und Dankopfer auf dem Altare, welchen er Jahwe gebauet hatte, und räucherte auf dem, welcher vor Jahwe stand. Also vollendete er das Haus. Auch Schiffe bauete der König Salomo zu Ezjon-Geber, welches bei Eloth liegt, am Ufer des Schilfmeeres, im Lande Edom. Und Hiram sandte auf dem Schiffe seine Knechte, die Schiffsleute und des Meeres kundig waren, mit den Knechten Salomo's. Und sie kamen nach Ophir, und holten von da Gold, vier hundert und zwanzig Talente, und brachten es dem Könige Salomo. Die Königin von Saba besucht Salomo, um seine Weisheit zu prüfen, und bewundert sie. Ihre wechselseitigen Geschenke. Salomo's Einkünfte, Schilde, Thron, Schifffahrt, Wagen und Pferde.Und als die Königin von Saba das Gerücht von Salomo hörte, wegen des Namens Jahwe's, kam sie, ihn zu versuchen mit Rätseln. Und sie kam nach Jerusalem mit sehr großer Pracht; Kamele trugen Gewürze, sehr viel Gold, und kostbare Steine. Und da sie zu Salomo kam, sagte sie zu ihm Alles, was in ihrem Herzen war. Und Salomo sagte ihr Alles, was sie fragte; es war dem Könige nichts verborgen, das er ihr nicht hätte sagen können. Da nun die Königin von Saba sah alle Weisheit Salomo's, und das Haus welches er gebauet hatte, und die Speise seines Tisches, und die Wohnung seiner Knechte, und die Bestellung seiner Diener, und ihre Kleidung, und seine Mundschenke, und seine Brandopfer, die er darbrachte im Hause Jahwe's, so war in ihr kein Geist mehr. Und sie sprach zum Könige: Wahr ist die Rede, die ich gehört habe in meinem Lande von deinen Einrichtungen, und von deiner Weisheit; aber ich glaubte nicht der Rede, bis ich kam, und meine Augen es sahen, und siehe! mir ist nicht die Hälfte gesagt worden; du übertriffst an Weisheit, und Vortrefflichkeit das Gerücht, das ich gehört habe. Glückselig deine Leute! glückselig diese deine Knechte, die vor dir stehen allezeit, die deine Weisheit hören! Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der Wohlgefallen an dir gehabt, und dich auf den Thron Israels gesetzt hat; weil Jahwe Israel liebt ewiglich, hat er dich zum Könige gemacht, daß du Recht und Gerechtigkeit übest. Und sie gab dem Könige hundert und zwanzig Talente Goldes, und sehr viele Gewürze, und kostbare Steine; so viel Gewürz kam niemals wieder, als die Königin von Saba dem Könige Salomo gab. Und auch das Schiff Hirams, das Gold aus Ophit holte, brachte aus Ophir Almuggiholz sehr viel, und kostbare Steine. Und der König machte von dem Almuggiholz Geländer im Hause Jahwe's, und im Hause des Königs, und Zithern, und Harfen für die Sänger; solches Almuggiholz ist keines mehr gekommen, und gesehen worden bis auf den heutigen Tag. Und der König Salomo gab der Königin von Saba Alles, was sie begehrte, und was sie bat, außer dem, was er ihr gab nach der Freigebigkeit des Königs Salomo. Und sie kehrte um, und zog wieder in ihr Land, sie, und ihre Knechte. Und das Gewicht des Goldes, das dem Salomo in Einem Jahre einkam, war sechs hundert und sechs und sechzig Talente Goldes. außerdem, was er von den Krämern bekam, und vom Handel der Kaufleute, und von allen Königen Arabiens, und von den Statthaltern des Landes. Und der König Salomo machte zwei hundert Schilde von geschlagenem Golde; sechs hundert Sekel Goldes nahm er zu Einem Schilde; und drei hundert Tartschen von geschlagenem Golde; drei Minen Goldes nahm er zu einer Tartsche. Und der König legte sie in das Haus vom Walde Libanon. Auch machte der König einen großen Thron von Elfenbein, und überzog ihn mit gereinigtem Golde. Sechs Stufen hatte der Thron, und die Spitze des Thrones hinten war gerundet, und Armlehnen waren zu beiden Seiten am Sitze, und zwei Löwen standen neben den Armlehnen; und zwölf Löwen standen auf den sechs Stufen zu beiden Seiten. Desgleichen war noch nie gemacht worden in irgend einem Königreiche. Und alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren von Gold, und alle Geräte des Hauses vom Walde Libanon waren von gediegenem Golde; da war gar nichts von Silber; dieses war zu Salomo's Zeiten für nichts geachtet. Denn der König hatte ein Tharschischschiff im Meere mit dem Schiffe Hirams; einmal in drei Jahren kam das Tharschischschiff zurück, und brachte Gold und Silber, und Elfenbein, und Affen, und Pfauen. Also war der König Salomo größer, als alle Könige der Erde an Reichtum und an Weisheit. Und alle Länder suchten das Angesicht Salomo's, um seine Weisheit zu hören, die ihm Gott in sein Herz gegeben hatte. Und dieselben brachten ihm, ein Jeder sein Geschenk, silberne und goldene Geräte, und Kleider, und Waffen, und Gewürze, Pferde, und Maultiere, Jahr für Jahr. Und Salomo sammelte Wagen, und Reiter, und er hatte tausend vier hundert Wagen, und zwölf tausend Reiter, und er legte sie in die Wagenstädte, und zu dem Könige nach Jerusalem. Und der König machte, daß das Silber zu Jerusalem war, wie die Steine, und das die Zedern waren, wie die Sykomoren, die in der Niederung sind, an Menge. Und man brachte die Pferde, welche Salomo hatte, aus Ägypten; nämlich ein Trupp von Kaufleuten des Königs holte einen Zug für Geld. Und es kam herauf aus Ägypten je ein Wagen um sechs hundert Silberlinge, und ein Pferd um hundert und fünfzig. Und so brachten sie dieselben durch ihre Hände allen Königen der Hethiter, und den Königen von Syrien. Salomo läßt sich in seinem Alter von seinen Weibern zur Abgötterei verführen, und wird dafür von Gott mit Strafe bedroht. Hadad und Jerobeam, beide Gegner Salomo's. Jerobeam flieht vor Salomo nach Ägypten. Salomo stirbt, und ihm folgt Rehabeam als König.Und der König Salomo liebte viele ausländische Weiber, nebst der Tochter Pharao's: Moabitinnen, Ammonitinnen, Edomitinnen, Zidonierinnen, Hethitinnen, von den Völkern, von denen Jahwe zu den Söhnen Israels gesagt hatte: Ihr sollet nicht zu ihnen gehen, und sie sollen nicht zu euch gehen; fürwahr! sie werden eure Herzen zu ihren Göttern neigen. An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte sieben hundert Weiber, die Fürstinnen waren, und drei hundert Nebenweiber; und seine Weiber neigten sein Herz. Und es geschah zu der Zeit, als Salomo alt war, da neigten seine Weiber sein Herz zu andern Göttern; und sein Herz war nicht Jahwe, seinem Gott, ergeben, wie das Herz Davids, seines Vaters. Und Salomo wandelte Astoreth nach, der Göttin der Zidonier, und Milkom, dem Greuel der Amoniter. Und Salomo tat was böse war in den Augen Jahwe's, und folgte nicht vollkommen Jahwe nach, wie sein Vater David. Damals bauete Salomo eine Höhe, dem Kamos, dem Greuel Moabs, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt, und dem Molech, dem Greuel der Söhne Ammons. Und also tat er allen seinen ausländischen Weibern, daß sie ihren Göttern räuchern und opfern konnten. Da ward Jahwe zornig über Salomo; weil er sein Herz abgeneigt hatte von Jahwe, dem Gott Israels, der ihm zweimal erschienen war; und der ihm eben dies geboten hatte, daß er nicht andern Göttern nachwandeln sollte; aber er hielt nicht, was Jahwe ihm geboten. Und Jahwe sprach zu Salomo: Weil du so gesinnt bist, und nicht hältst meinen Bund und meine Satzungen, die ich dir geboten; so will ich von dir reißen das Königreich, und will es deinem Knechte geben; doch in deinen Tagen will ich es nicht tun, um Davids, deines Vaters, willen; aus der Hand deines Sohnes will ich es reißen. Doch das ganze Königreich will ich nicht von ihm reißen, Einen Stamm will ich deinem Sohne geben, um David's, meines Knechtes, willen, und um Jerusalems willen, welches ich erwählet habe. Und Jahwe erregte Salomo einen Widersacher, Hadad, den Edomiter; dieser war aus königlichem Samen in Edom. Es geschah nämlich, als David in Edom war, als Joab, der Heerführer, hinaufzog, die Erschlagenen zu begraben, und er alles Männliche in Edom erschlug; (denn sechs Monate lang blieben daselbst Joab, und ganz Israel, bis sie alles Männliche in Edom ausgerottet hatten;) da floh Hadad, er, und etliche edomitische Männer von den Knechten seines Vaters mit ihm, um nach Ägypten zu kommen; Hadad aber war noch ein kleiner Knabe. Und sie machten sich auf aus Midian, und kamen nach Pharan, und nahmen Männer mit sich aus Pharan, und kamen nach Ägypten zu Pharao, dem Könige von Ägypten; und er gab ihm ein Haus, und bestimmte ihm Speise, und gab ihm Land. Und Hadad fand große Gnade in den Augen Pharao's, und er gab ihm zum Weibe die Schwester seines Weibes, die Schwester der Taphnes, der Herrscherin. Und es gebar ihm die Schwester der Taphnes, seinen Sohn Genubath, und Taphnes entwöhnte ihn im Hause Pharao's; und Genubath war im Hause Pharao's unter den Söhnen Pharao's. Da nun Hadad in Ägypten hörte, daß David wie seine Väter entschlafen, und Joab, der Heerführer, gestorben sei, sprach Hadad zu Pharao: Entlasse mich! ich will in mein Land ziehen. Und Pharao sprach zu ihm: Leidest du denn irgend einen Mangel bei mir? Und siehe! doch suchest du in dein Land zu ziehen! Er aber sprach: Keinen, aber laß mich ziehen! Und Gott erregte ihm noch einen Widersacher, Reson, den Sohn Eljada's, der seinem Herrn, Hadadeser, dem Könige von Zoba, entflohen war. Dieser sammelte Männer gegen ihn - denn schon damals, als David sie erwürgte, war er Anführer einer Schar, - und sie zogen nach Damaskus, und wohnten darin, und herrschten in Damaskus. Und er war ein Widersacher Israels, alle Tage Salomo's; und zwar zu dem Unheil, das Hadad anrichtete; und er hatte Widerwillen an Israel, und herrschte über Syrien. Auch Jerobeam, der Sohn Nebats, ein Ephratiter von Zereda, - und der Name seiner Mutter war Zerua, eine Witwe - der Knecht Salomo's, erhob die Hand wider den König. Und das war der Grund, weswegen er die Hand erhob wider den König: Salomo bauete Millo, er schloß den Riß der Stadt Davids, seines Vaters. Und dieser Mann Jerobeam war ein starker, kräftiger Mann; als Salomo sah, daß der junge Mann werktätig war, so machte er ihn zum Aufseher über die ganze Dienstleistung des Hauses Josephs. Es begab sich aber zu derselben Zeit, daß Jerobeam ausging aus Jerusalem, und Ahia, der Siloniter, der Prophet, ihn traf auf dem Wege, und derselbe war angetan mit einem neun Mantel, und Beide waren allein auf dem Felde. Da faßte Ahia den neun Mantel, den er umhatte, und zerriß ihn in zwölf Stücke; und sprach zu Jerobeam: Nimm die zehn Stücke! denn so spricht Jahwe, der Gott Israels: Siehe! ich reiße das Königreich aus der Hand Salomo's, und gebe dir zehn Stämme; Einen Stamm soll er haben, um meines Knechtes David willen, und um Jerusalems willen, der Stadt, welche ich erwählet habe aus allen Stämmen Israels; weil sie mich verlassen haben, und angebetet Astoreth, die Göttin der Zidonier, und Kamos, den Gott Moabs, und Milkom, den Gott der Söhne Ammons; und nicht gewandelt haben auf meinen Wegen, um zu tun, was recht ist in meinen Augen, und meine Satzungen, und meine Rechte, wie David, sein Vater. Doch will ich nicht das ganze Königreich aus seiner Hand nehmen, sondern zum Fürsten will ich ihn setzen alle Tage seines Lebens, um Davids, meines Knechtes, willen, welchen ich erwählet habe, und welcher meine Gebote, und meine Satzungen gehalten hat. 35 Aber aus der Hand seines Sohnes will ich das Königreich nehmen, und es dir geben, zehn Stämme. - - - Und seinem Sohne will ich Einen Stamm geben, auf das mein Knecht David allezeit eine Leuchte habe vor meinem Angesichte zu Jerusalem, in der Stadt, die ich mir erwählet habe, um meinen Namen dahin zu legen. So will ich dich nun nehmen, und du sollst herrschen über Alles, was deine Seele wünschet, und du sollst König sein über Israel. Und es soll geschehen, wenn du gehorchest Allem, was ich dir gebiete, und wandelst auf meinen Wegen, und tust, was recht ist in meinen Augen, und hältst meine Satzungen, und meine Gebote, wie David, mein Knecht, getan hat; so will ich mit dir sein, und dir ein beständig Haus bauen, wie ich es David gebauet habe, und will dir Israel geben; und ich will beugen den Samen Davids um deswillen, doch nicht allezeit. Und Salomo suchte Jerobeam zu töten; aber Jerobeam machte sich auf, und floh nach Ägypten, zu Sisak, dem Könige von Ägypten; und war in Ägypten, bis Salomo starb. Die übrige Geschichte Salomo's, und Alles, was er getan, und seine Weisheit, steht dies nicht geschrieben im Buche der Geschichte Salomo's? Und die Tage, welche Salomo herrschte in Jerusalem über ganz Israel, waren vierzig Jahre. Und Salomo entschlief wie seine Väter, und wurde begraben in der Stadt Davids, seines Vaters. Und Rehabeam, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Eine Volksversammlung zu Sichem verlangt von Rehabeam eine Erleichterung der Lasten, die ihnen Salomo, sein Vater aufgelegt hatte. Rehabeam aber droht ihnen, dieselben noch zu vermehren. Sie künden ihm daher den Gehorsam auf, und wählen Jerobeam zum Könige. Nur der Stamm Juda und Benjamin bleiben bei Rehabeam. Jerobeam ordnet einen eigenen Gottesdienst an für sein Reich.Und Rehabeam ging nach Sichem; denn nach Sichem war ganz Israel gekommen, ihn zum Könige zu machen. Und es geschah, als Jerobeam, der Sohn Nebats, dies hörte; (derselbe war nämlich noch in Ägypten, wohin er geflohen war vor Salomo, dem Könige, und Jerobeam wohnte in Ägypten, und man hatte gesandt und ihn gerufen;) da kam Jerobeam, und die ganze Versammlung Israels, und sie redeten zu Rehabeam, und sprachen: Dein Vater hat unser Joch hart gemacht; du nun mache leichter den harten Dienst deines Vaters, und sein schweres Joch, das er uns aufgelegt; so wollen wir dir dienen. Und er sprach zu ihnen: Gehet noch drei Tage fort, dann kommet wieder zu mir! Und das Volk ging. Und der König Rehabeam hielt einen Rat mit den Alten, die vor Salomo, seinem Vater, da er noch lebte, gestanden hatten, und sprach: Wie ratet ihr, daß ich diesem Volke antworten soll? Und sie redeten zu ihm, und sprachen: Wenn du heute der Knecht dieses Volkes bist, und ihnen dienest; wenn du sie erhörest, und ihnen gute Worte gibst; so werden sie deine Knechte sein alle Tage. Aber er verließ den Rat der Alten, den sie ihm gegeben, und hielt seinen Rat mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, und vor ihm standen; und sprach zu ihnen: Was ratet ihr, daß wir antworten sollen diesem Volke, welches zu mir geredet, und gesagt hat: Mache leichter das Joch, das dein Vater uns aufgelegt? Und es redeten zu ihm die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, und sprachen: Du mußt zu diesem Volke, welches zu dir geredet und gesagt hat: „Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht, du nun mache es uns leichter;“ also sagen, und also zu ihnen sprechen: Mein kleiner Finger ist dicker, als die Lenden meines Vaters; und nun mein Vater hat euch ein schweres Joch aufgeladen, ich aber will zu eurem Joche noch hinzutun; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen. Es kam also Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam am dritten Tage, wie der König gesagt hatte, da er sprach: Kommet wieder zu mir am dritten Tage! Und der König gab dem Volke eine harte Antwort, und verließ den Rat der Alten, den sie ihm gegeben hatten; und redete zu ihnen nach dem Rate der Jungen, und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will zu eurem Joche noch hinzutun; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen. Der König hörte also nicht auf das Volk; denn es war eine Fügung von Jahwe, auf das er bestätige sein Wort, das Jahwe geredet hatte durch Ahia, den Siloniter, zu Jerobeam, dem Sohne Nebats. Da nun Israel sah, daß der König nicht auf sie hörte; so antwortete das Volk dem Könige, und sprach: Welchen Teil haben wir an David? Wir haben kein Erbe an dem Sohne Isai's. Zu deinen Zelten, Israel! Nun sehe du dein Haus, David! Und Israel ging zu seinen Zelten. Aber über die Söhne Israels, die in den Städten Juda's wohnten, über die herrschte Rehabeam. Und der König Rehabeam sandte Adoram ab, der über die Fron war; aber ganz Israel warf auf ihn mit Steinen, daß er starb. Da beeilte sich der König Rehabeam, um auf einen Wagen zu steigen, und nach Jerusalem zu fliehen. Also fiel Israel ab vom Hause Davids, bis auf diesen Tag. Und es geschah, als ganz Israel hörte, daß Jerobeam zurückgekommen wäre, sandten sie hin, und riefen ihn zur Gemeinde, und machten ihn zum Könige über ganz Israel; und Niemand folgte dem Hause Davids, außer dem Stamme Juda allein. Als Rehabeam nach Jerusalem kam, versammelte er das ganze Haus Juda, und den Stamm Benjamin, hundert und achtzig tausend auserlesene streitbare Männer, um zu streiten mit dem Hause Israel, und das Königreich wieder an Rehabeam, den Sohn Salomo's zu bringen. Aber es geschah der Ausspruch Gottes an Schemaja, den Mann Gottes, indem er sprach: Rede zu Rehabeam, dem Sohne Salomo's, dem Könige von Juda, und zu dem ganzen Hause Juda, und Benjamin, und zu dem übrigen Volke, und sprich: So spricht Jahwe: Ihr sollet nicht hinaufziehen, und nicht streiten mit euern Brüdern, den Söhnen Israels; kehret um ein Jeder nach seinem Hause! denn von mir ist jenes geschehen. Und sie gehorchten dem Ausspruche Jahwe's, und kehrten um, und gingen nach dem Worte Jahwe's. Und Jerobeam bauete Sichem auf dem Gebirge Ephraim, und wohnte daselbst; darnach zog er von da weg, und bauete Penuel. Und Jerobeam sprach in seinem Herzen: Nun wird das Königreich zurückfallen an das Haus Davids; wenn dieses Volk hinaufgehet, Opfer zu bringen im Hause Jahwe's zu Jerusalem; so wird sich das Herz dieses Volkes wieder zu seinem Herrn, zu Rehabeam, dem Könige von Juda, wenden, und sie werden mich erwürgen, und wieder zu Rehabeam, dem Könige von Juda, kehren. Und der König beriet sich, und machte zwei goldene Kälber; und er sprach zu ihnen: Es ist zu viel für euch, hinaufzugehen nach Jerusalem. Siehe! da ist dein Gott, Israel! der dich heraufgeführt hat aus dem Lande Ägypten. Und er stellte das eine nach Bethel, und das andere setzte er nach Dan. Und dies wurde zur Sünde; denn das Volk ging zu dem Einen bis nach Dan. Und er bauete ein Haus auf den Höhen, und machte Priester aus den Haufen des Volkes, die nicht von den Söhnen Levi's waren. Und Jerobeam setzte ein Fest ein im achten Monate, am fünfzehnten Tage des Monates, wie das Fest, welches in Juda (gefeiert wurde), und opferte auf dem Altare. So tat er zu Bethel, um den Kälbern zu opfern, die er gemacht hatte; und er bestellte zu Bethel Priester für die Höhen, die er gemacht hatte. Und er opferte auf dem Altare, den er gemacht hatte zu Bethel, am fünfzehnten Tage im achten Monate, in dem Monate, welchen er in seinem Herzen sich erdacht hatte; also setzte er ein Fest ein für die Söhne Israels, und opferte auf dem Altare, und räucherte. Aus Juda kommt ein Prophet nach Bethel, und weissagt gegen den Altar. Jerobeam streckt seine Hand gegen ihn aus, und dieselbe erstarrt, wird aber auf das Gebet des Propheten wieder wie früher. Der Prophet verfehlt sich selbst gegen seinen Befehl, und wird von einem Löwen getötet. Jerobeam fährt fort in seinem unerlaubten Gottesdienste.Und siehe! ein Mann Gottes kam von Juda auf das Wort Jahwe's nach Bethel, während Jerobeam am Altare stand, um zu räuchern. Und er rief gegen den Altar auf das Wort Jahwe's, und sprach: Altar! Altar! so spricht Jahwe: Siehe! ein Sohn wird geboren dem Hause Davids, Josia wird sein Name sein, und er wird opfern auf dir die Priester der Höhen, die auf dir räuchern, und Menschengebeine wird man auf dir verbrennen. Und er gab an demselben Tage ein Zeichen, und sprach: Das ist das Zeichen, das Jahwe geredet hat: Siehe! der Altar wird zerreißen, und die Asche, welche auf ihm ist, wird verschüttet werden. Und es geschah, als der König die Rede des Mannes Gottes hörte, die er gegen den Altar ausrief zu Bethel, streckte Jerobeam seine Hand aus vom Altare her, und sprach: Greifet ihn! Da erstarrte seine Hand, die er wider ihn ausgestreckt hatte, und er konnte sie nicht wieder zu sich ziehen. Und der Altar zerriß, und die Asche wurde verschüttet vom Altare, nach dem Wunderzeichen, welches der Mann Gottes gegeben hatte auf das Wort Jahwe's. Und der König begann und sprach zu dem Manne Gottes: Flehe doch zu Jahwe, deinem Gott, und bitte für mich, daß meine Hand sich wieder an mich ziehe. Und es flehte der Mann Gottes zu Jahwe, und die Hand des Königs zog sich wieder an ihn, und sie war wie zuvor. Und der König sagte zu dem Manne Gottes: Komme mit mir in's Haus, und labe dich, ich will dir ein Geschenk geben. Und der Mann Gottes sprach zum Könige: Wenn du mir auch die Hälfte deines Hauses gäbest; so würde ich nicht mit dir gehen, und weder Brot essen, noch Wasser trinken an diesem Orte. Denn mir ist also geboten worden durch das Wort Jahwe's, indem er sprach: Du sollst kein Brot essen, und kein Wasser trinken, und nicht zurückkehren auf dem Wege, den du gegangen bist. Und er ging einen andern Weg, und kehrte nicht auf dem Wege zurück, auf dem er nach Bethel gekommen war. Und es wohnte ein alter Prophet zu Bethel; und es kamen seine Söhne, und erzählten ihm Alles, was der Mann Gottes an demselben Tage zu Bethel getan hatte; und die Worte, welche er zu dem König gesagt hatte, erzählten sie ihrem Vater. Da sprach ihr Vater zu ihnen: Welchen Weg ist er gegangen? Und seine Söhne hatten den Weg gesehen, welchen der Mann Gottes ging, als er von Juda kam. Und er sprach zu seinen Söhnen: Gürtet mir den Esel! Und sie gürteten ihm den Esel, und er setzte sich darauf; und zog dem Manne Gottes nach, und fand ihn sitzen unter einer Terebinthe, und sprach zu ihm: Bist du der Mann Gottes, der von Juda gekommen? Und er sprach: Ich bin's. Da sprach er zu ihm: Komme mit mir nach Hause, und iß Brot! Aber er sprach zu ihm: Ich kann nicht mit dir umkehren, und mit dir gehen, und ich werde kein Brot essen, und kein Wasser bei dir trinken an diesem Orte; denn durch das Wort Jahwe's ist der Ausspruch an mich ergangen: Du sollst kein Brot essen, und kein Wasser daselbst trinken; du sollst nicht zurückkehren auf dem Wege, den du gegangen bist. Und er sprach zu ihm: Auch ich bin ein Prophet, wie du; und ein Engel hat zu mir geredet durch das Wort Jahwe's, und gesprochen: Hole ihn wieder zurück in dein Haus, daß er Brot esse, und Wasser trinke. Er belog ihn. Da kehrte er mit ihm zurück, und aß Brot in seinem Hause und trank Wasser. Und es geschah, als sie zu Tische saßen, da erging der Ausspruch Jahwe's an den Propheten, der ihn zurückgeholt hatte; und er rief dem Manne Gottes zu, der aus Juda gekommen war, und sprach: So spricht Jahwe: Darum, weil du widerspenstig gewesen bist wider den Ausspruch Jahwe's, und nicht gehalten hast das Gebot, welches dir Jahwe, dein Gott, geboten; sondern umgekehrt bist, und Brot gegessen, und Wasser getrunken hast an dem Orte, wovon er zu dir sagte: Du sollst kein Brot essen, und kein Wasser trinken; so soll dein Leichnam nicht kommen in das Grab deiner Väter. Und es geschah, nachdem er gegessen und getrunken hatte; gürtete er ihm den Esel, nämlich dem Propheten, den er zurückgeholt hatte. Und er zog fort, und ein Löwe traf ihn auf dem Wege, und tötete ihn; und sein Leichnam lag hingeworfen auf dem Wege, und der Esel stand neben ihm, und der Löwe stand neben dem Leichnam. Und siehe! Leute, die vorübergingen, sahen den Leichnam auf dem Wege hingeworfen, und den Löwen bei dem Leichnam stehen; und kamen und sagten es in der Stadt, worin der alte Prophet wohnte. Als der Prophet, der ihn zurückgeholt hatte vom Wege, das hörte, sprach er: Dies ist der Mann Gottes, der widerspenstig gewesen wider den Ausspruch Jahwe's; darum hat ihn Jahwe dem Löwen preisgegeben, der hat ihn zerrissen und getötet, nach dem Worte Jahwe's, das er zu ihm geredet. Und er redete zu seinen Söhnen und sprach: Gürtet mir den Esel! Und sie gürteten ihn. Und er zog hin, und fand seinen Leichnam auf dem Wege hingeworfen, und den Esel, und den Löwen neben dem Leichnam stehen; der Löwe hatte den Leichnam nicht gefressen, und den Esel nicht zerrissen. Da hob der Prophet den Leichnam des Mannes Gottes auf, und legte ihn auf den Esel, und führte ihn zurück, und kam in die Stadt des alten Propheten, um ihn zu beklagen, und zu begraben. Und er legte seinen Leichnam in sein Grab; und sie beklagten ihn (und sagten): Ach, mein Bruder! Und es geschah, nachdem er ihn begraben hatte, da sprach er zu seinen Söhnen: Wenn ich sterbe, so begrabet mich in das Grab, worin der Mann Gottes begraben ist; neben seine Gebeine leget meine Gebeine. Denn gewiß wird geschehen der Ausspruch Jahwe's, den er ausgerufen hat wider den Altar zu Bethel, und wider alle Häuser der Höhen, die in den Städten Samariens sind. Nach diesem kehrte Jerobeam nicht zurück von seinem bösen Wege, sondern machte wieder aus dem ganzen Volke Priester der Höhen. Wer Lust hatte, dem füllte er die Hand, und der wurde Priester der Höhen. Und dieses wurde zur Sünde für das Haus Jerobeams, und zur Vertilgung und Ausrottung von der Oberfläche der Erde. Jerobeam schickt sein Weib verkleidet nach Silo zu dem Propheten Ahia, um ihn wegen seines kranken Sohnes zu befragen. Der Prophet verkündet ihr, daß das Haus Jerobeams ausgerottet werden würde, und daß ihr Sohn sterben werde. Jerobeam stirbt, und ihm folgt sein Sohn Nadab als König. Auch im Reiche Juda wird Götzendienst getrieben. Sisak, König von Ägypten, plündert den Tempel zu Jerusalem, und den Palast des Königs. Rehabeam stirbt, und ihm folgt sein Sohn Abiam als König.Zu jener Zeit wurde Abia, der Sohn Jerobeams, krank. Und Jerobeam sprach zu seinem Weibe: Mache dich auf, und verkleide dich, damit man nicht erkenne, daß du das Weib Jerobeams seiest; und gehe hin nach Silo; siehe! daselbst ist der Prophet Ahia, der zu mir gesagt hat, daß ich über dieses Volk König werden sollte. Und nimm mit dir zehn Brote, und kleines Backwerk, und einen Krug mit Honig, und gehe zu ihm; er wird dir sagen, was dem Knaben geschehen wird. Und das Weib Jerobeams tat also; und sie machte sich auf, und ging nach Silo, und kam in das Haus Ahia's. Aber Ahia konnte nicht mehr sehen; denn seine Augen starrten vor Alter. Aber Jahwe sprach zu Ahia: Siehe! das Weib Jerobeams kommt, dich zu befragen über ihren Sohn, weil er krank ist. So und so sollst du zu ihr sagen; denn wenn sie hereinkommt, wird sie sich verstellen. Und es geschah, als Ahia die Tritte ihrer Füße hörte, da sie zur Türe hereinkam, sprach er: Komm herein, du Weib Jerobeams! warum verstellest du dich? Aber ich habe harten Auftrag an dich. Gehe hin, und sage Jerobeam: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Weil ich dich erhoben mitten aus dem Volke, und dich zum Fürsten gesetzt über mein Volk Israel, und das Königreich dem Hause Davids entrissen, und es dir gegeben habe, du aber nicht gewesen bist wie mein Knecht David, der meine Gebote hielt, und wandelte mir nach mit seinem ganzen Herzen, und tat nur, was recht war in meinen Augen; und du schlimmer gehandelt hast, als Alle, die vor dir gewesen sind; und hingegangen bist, und dir andere Götter und gegossene Bilder gemacht, um mich zum Zorne zu reizen, und mich hinter deinen Rücken geworfen hast; darum siehe! will ich Unglück bringen über das Haus Jerobeams, und will ausrotten von Jerobeam, was an die Wand pisset, den Gebundenen und Ungebundenen in Israel, und will hinter dem Hause Jerobeams wegfegen, wie man den Kot wegfeget, bis nichts mehr übrig ist. Wer von Jerobeam in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen; und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen; denn Jahwe hat es gesagt. Mache dich nun auf, und gehe in dein Haus! Wenn dein Fuß in die Stadt tritt, so wird das Kind sterben. Und ganz Israel wird ihn beklagen, und man wird ihn begraben; denn dieser allein wird von Jerobeam in ein Grab kommen, weil an ihm etwas Gutes gefunden worden vor Jahwe, dem Gott Israels, in dem Hause Jerobeams. Und Jahwe wird sich einen König setzen über Israel, welcher das Haus Jerobeams ausrotten wird an jenem Tage; ja, was? schon jetzt. Und schlagen wird Jahwe Israel, wie das Schilfrohr im Wasser wanket, und wird Israel herausreißen aus diesem schönen Lande, welches er ihren Vätern gegeben, und wird sie zerstreuen jenseits des Stromes, weil sie sich Haine gemacht haben, um Jahwe zu reizen. Und er wird Israel dahin geben, um der Sünden Jerobeams willen, die er begangen, und die er Israel hat begehen lassen. Da machte sich das Weib Jerobeams auf, und ging fort, und kam nach Thirza. Und als sie an die Türschwelle des Hauses kam, starb der Knabe. Und sie begruben ihn; und ganz Israel beklagte ihn nach dem Worte Jahwe's, das er geredet hatte durch seinen Diener Ahia, den Propheten. Und die übrige Geschichte Jerobeams, wie er gestritten, und wie er geherrscht hat, siehe! das steht geschrieben im Buche der Tagesgeschichte der Könige Israels. Die Tage aber, welche Jerobeam herrschte, waren zwei und zwanzig Jahre; und er entschlief wie seine Väter; und Nadab, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Und Rehabeam, der Sohn Salomo's herrschte über Juda. Ein und vierzig Jahre war Rehabeam alt, als er König wurde, und siebenzehn Jahre herrschte er zu Jerusalem, in der Stadt, welche Jahwe aus allen Stämmen Israels erwählet hatte, um seinen Namen dahin zu legen. Und der Name seiner Mutter war Naama, eine Ammonitin. Und Juda tat, was böse war in den Augen Jahwe's, und sie reizten ihn mehr als Alles, was ihre Väter getan hatten durch ihre Sünden, die sie begangen. Denn auch sie baueten sich Höhen und Bildsäulen, und Haine, auf jedem hohen Hügel, und unter jedem grünen Baume. Auch waren feile Knaben im Lande, sie taten nach allen Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben hatte vor den Söhnen Israels. Und es geschah im fünften Jahre des Königs Rehabeam, da zog Sisak, der König von Ägypten, herauf wider Jerusalem. Und er nahm die Schätze des Hauses Jahwe's, und die Schätze des Hauses des Königs, und nahm Alles; und er nahm alle goldenen Schilde, welche Salomo gemacht hatte. Und der König Rehabeam machte statt ihrer eherne Schilde, und vertraute sie der Hand der Obersten der Läufer, welche die Tür hüteten am Hause des Königs. Und es geschah, so oft der König in's Haus Jahwe's ging, trugen sie die Läufer, und brachten sie wieder zurück in das Zimmer der Läufer. Die übrige Geschichte Rehabeams, und Alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Es war aber Streit zwischen Rehabeam, und zwischen Jerobeam alle Tage. Und Rehabeam entschlief wie seine Väter, und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und der Name seiner Mutter war Naama, eine Ammonitin. Und Abiam, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Abiam, König von Juda, schafft den Götzendienst nicht ab. Nach seinem Tode folgt ihm Asa, sein Sohn, als König, welcher den Götzendienst ausrottet, und den Tempel beschenkt. Baesa, König von Israel, erregt Feindseligkeiten gegen ihn; er aber schließt einen Bund mit Ben-Hadad, dem Könige von Syrien, welcher ihm gegen Baesa Hilfe leistet. Auf Asa folgt Josaphat, sein Sohn, als König. Nadab, König von Israel, wird von Baesa aus dem Hause Issaschars erschlagen, und damit das Haus Jerobeams ausgerottet. Baesa wird König von Israel.Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam, des Sohnes Nebats, wurde Abiam König über Juda. Drei Jahre herrschte er zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Maacha, eine Tochter Abisaloms. Und er wandelte in allen Sünden seines Vaters, die er vor ihm getan hatte; und sein Herz war nicht Jahwe, seinem Gott, ergeben, wie das Herz Davids, seines Vaters. Doch um Davids willen gab ihm Jahwe, sein Gott, eine Leuchte zu Jerusalem, dadurch, daß er seinen Sohn nach ihm bestellte, und Jerusalem bestehen ließ; weil David getan hatte, was recht war in den Augen Jahwe's, und nicht gewichen war von Allem, was er ihm geboten hatte, alle Tage seines Lebens, außer in Betreff Uria's, des Hethiters. Es war aber Streit zwischen Rehabeam, und zwischen Jerobeam alle Tage seines Lebens. Und die übrige Geschichte Abiams, und alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und es war Streit zwischen Abiam und Jerobeam. Und Abiam entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Und Asa, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Im zwanzigsten Jahre Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asa König über Juda; und ein und vierzig Jahre herrschte er über Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Maacha, eine Tochter Abisaloms. Und Asa tat, was recht war in den Augen Jahwe's, wie David, sein Vater; und er schaffte die feilen Knaben aus dem Lande, und entfernte alle Götzen, welche seine Väter gemacht hatten. Auch Maacha, seine Mutter entfernte er, daß sie nicht Herrscherin sein durfte; weil sie ein Götzenbild in den Hain gemacht hatte. Und Asa hieb ihr Götzenbild um, und verbrannte es am Bache Kidron. Aber die Höhen schaffte man nicht ab; doch das Herz Asa's war Jahwe ergeben alle seine Tage. Und was sein Vater geheiligt, und was er selbst geheiligt hatte, an Silber, und Gold, und Geräten, das brachte er in das Haus Jahwe's. Und es war Streit zwischen Asa, und zwischen Baesa, dem Könige von Israel, alle ihre Tage. Und Baesa, der König von Israel, zog hinauf gegen Juda, und bauete Rama, und gestattete Niemand aus- und einzugehen zu Asa, dem Könige von Juda. Da nahm Asa alles Silber und Gold, das übrig war in den Schätzen des Hauses Jahwe's, und die Schätze des Hauses des Königs, und gab sie in die Hand seiner Knechte. Und der König Asa sandte sie zu Ben-Hadad, dem Sohne Tabrimmons, des Sohnes Hesjons, dem Könige von Syrien, der zu Damaskus wohnte, und sprach: Es ist ein Bund zwischen mir und zwischen dir, zwischen meinem Vater und zwischen deinem Vater; siehe! ich schicke dir Silber und Gold zum Geschenke; gehe, breche deinen Bund mit Baesa, dem Könige von Israel, daß er abziehe von mir. Und es hörte Ben-Hadad auf den König Asa, und sandte die Anführer seiner Heere gegen die Städte Israels, und schlug Ijon, und Dan, und Abel Bethmaacha, und ganz Kinneroth im ganzen Lande Naphtali. Und es geschah, als Baesa dies hörte, ließ er ab vom Baue Rama's, und blieb zu Thirza. Der König Asa aber rief ganz Juda zusammen, Niemand war frei, und sie trugen von Rama die Steine, und das Holz weg, womit Baesa gebauet hatte; und der König Asa bauete damit Geba-Benjamin, und Mizpa. Und die übrige ganze Geschichte Asa's, und alle seine Grosstaten, und alles, was er getan, und die Städte, die er gebauet, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Aber zur Zeit seines Alters wurde er krank an seinen Füßen. Und Asa entschlief wie seine Väter, und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters. Und Josaphat, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Nadab aber, der Sohn Jerobeams, wurde König über Israel im zweiten Jahre Asa's, des Königs von Juda; und er herrschte über Israel zwei Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, und wandelte auf dem Wege seines Vaters, und in seiner Sünde, welche er Israel begehen ließ. Und es verschwor sich gegen ihn Baesa, der Sohn Ahia's, aus dem Hause Issaschar; und Baesa erschlug ihn bei Gibbethon, das den Philistern gehörte; denn Nadab und ganz Israel belagerten Gibbethon. Also tötete ihn Baesa im dritten Jahre Asa's, des Königs von Juda; und er wurde König an seiner Statt. Und es geschah, als er König war, erschlug er das ganze Haus Jerobeams, erließ nicht eine Seele übrig von Jerobeam, bis er ihn vertilgt hatte, nach dem Worte Jahwe's, das er geredet hatte durch seinen Diener Ahia, den Siloniter, um der Sünden Jerobeams willen, die er begangen hatte, und die er Israel begehen ließ, wegen des Zornes, wozu er Jahwe, den Gott Israels reizte. Und die übrige Geschichte Nadabs, und Alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und es war Streit zwischen Asa und zwischen Baesa, dem Könige von Israel, alle ihre Tage. Im dritten Jahre Asa's, des Königs von Juda, wurde Baesa, der Sohn Ahia's, König über ganz Israel zu Thirza, vier und zwanzig Jahre lang. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, und wandelte auf dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, die er Israel begehen ließ. Jehu weissagt den Untergang des Hauses Baesa's. Baesa stirbt, und ihm folgt Ela, sein Sohn, als König, und wird nach zwei Jahren von Simri getötet. Simri wird König von Israel, und rottet das Haus Baesa’s aus. Das Volk aber macht Omri zum Könige, und Simri verbrennet sich. Der Nebenkönig Tibni stirbt. Omri erbaut Samarien und stirbt. Ihm folgt sein Sohn Ahab, und heiratet Isebel. Wiederaufbauung Jericho's.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Jehu, den Sohn Hanani's, wider Baesa, indem er sprach: Weil ich dich erhoben habe aus dem Staube, und dich zum Fürsten gesetzt über mein Volk Israel; du aber gewandelt hast auf dem Wege Jerobeams, und zur Sünde verleitet mein Volk Israel, daß sie mich reizten durch ihre Sünden; siehe! darum will ich wegfegen hinter Baesa, und hinter seinem Hause, und will dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats. Wer von Baesa stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen, und wer von ihm stirbt auf dem Felde, den sollen die Vögel des Himmels fressen. Und die übrige Geschichte Baesa’s, und was er getan, und seine Grosstaten, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Und Baesa entschlief wie seine Väter, und wurde begraben zu Thirza; und Ela, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Und auch durch Jehu, den Sohn Hanani's, den Propheten, geschah der Ausspruch Jahwe's an Baesa und an sein Haus, wegen all des Bösen, welches er tat in den Augen Jahwe's, indem er ihn reizte durch das Werk seiner Hände, so daß er war wie das Haus Jerobeams, und weil er diesen erschlagen hatte. Im sechs und zwanzigsten Jahre Asa's, des Königs von Juda, wurde Ela, der Sohn Baesa’s, König über Israel zu Thirza, zwei Jahre. Und es verschwor sich wider ihn sein Knecht Simri, der Oberste über die Hälfte der Wagen. Und als er zu Thirza trank, und berauscht war im Hause Arza's, der die Aufsicht hatte über das Haus zu Thirza; da kam Simri hinein, und schlug ihn, und tötete ihn, im sieben und zwanzigsten Jahre Asa's, des Königs von Juda, und er wurde König an seiner Statt. Und es geschah, als er König war, und auf seinem Throne saß, erschlug er das ganze Haus Baesa’s, er ließ von ihm nichts übrig, was an die Wand pisset, auch seine Verwandten und Freunde. Also vertilgte Simri das ganze Haus Baesa’s, nach dem Worte Jahwe's, das er zu Baesa geredet hatte durch Jehu, den Propheten, wegen aller Sünden Baesa’s, und der Sünden Ela's, seines Sohnes, welche sie begingen, und welche sie Israel begehen ließen, indem sie Jahwe, den Gott Israels, reizten mit ihren Götzen. Und die übrige Geschichte Ela's, und alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Im sieben und zwanzigsten Jahre Asa's, des Königs von Juda, wurde Simri König, sieben Tage zu Thirza; und das Volk belagerte Gibbethon, das den Philistern gehörte. Und das Volk, welches im Lager war, hörte, daß man sagte: Simri hat sich verschworen, und sogar den König erschlagen! Da machte ganz Israel Omri, den Heerführer, zum Könige über Israel an demselben Tage im Lager. Und Omri zog hinauf, und ganz Israel mit ihm von Gibbethon, und sie belagerten Thirza. Und es geschah, als Simri sah, daß die Stadt erobert war, ging er in den Palast des königlichen Hauses, und steckte das königliche Haus über sich in Brand, und starb, um seiner Sünden willen, die er begangen, indem er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, und wandelte auf dem Wege Jerobeams, und in seiner Sünde, die er tat, indem er Israel zur Sünde führte. Und die übrige Geschichte Simri's, und die Verschwörung, die er stiftete, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Darauf Teilte sich das Volk Israel in zwei Teile; die eine Hälfte des Volkes folgte Thibni, dem Sohne Ginaths, und wollte ihn zum Könige machen; und die andere Hälfte folgte Omri. Aber das Volk, das Omri folgte, war stärker, als das Volk, das Thibni, dem Sohne Ginaths, folgte; und Thibni starb, und Omri wurde König. Im ein und dreißigsten Jahre Asa's, des Königs von Juda, wurde Omri König über Israel, zwölf Jahre; zu Thirza herrschte er sechs Jahre. Und er kaufte den Berg Samariens von Semer um zwei Talente Silbers, und bauete eine Stadt auf den Berg, und nannte den Namen der Stadt, die er bauete, nach dem Namen Semers, des Herrn des Berges, Samarien. Und Omri tat, was böse war in den Augen Jahwe's, und war schlimmer, als Alle, die vor ihm gewesen. Und er wandelte auf allen Wegen Jerobeams, des Sohnes Nebats, und in seinen Sünden, welche er Israel begehen ließ, indem sie Jahwe, den Gott Israels, reizten mit ihren Götzen. Und die übrige Geschichte Omri's, was er getan, und seine Grosstaten, die er verrichtet, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Und Omri entschlief wie seine Väter, und wurde begraben zu Samarien. Und Ahab, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Ahab, der Sohn Omri's, wurde König über Israel im acht und dreißigsten Jahre Asa's, des Königs von Juda; und Ahab, der Sohn Omri's, herrschte über Israel zu Samarien zwei und zwanzig Jahre. Und Ahab, der Sohn Omri's, tat was böse war in den Augen Jahwe's, mehr, als alle, die vor ihm gewesen. Und es geschah - war es ihm zu gering, in den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats zu wandeln? - er nahm zum Weibe Isebel, die Tochter Ethbaals, des Königs der Zidonier, und ging, und diente dem Baal, und betete ihn an. Und errichtete einen Altar dem Baal in dem Hause Baals, welches er zu Samarien erbaut hatte. Und Ahab machte einen Hain, und tat noch mehr, Jahwe, den Gott Israels, zu reizen, mehr, als alle Könige von Israel, die vor ihm gewesen. In seinen Tagen bauete Hiel, der Betheliter, Jericho. Um Abiram, seinen Erstgebornen, gründete er sie; und um Segub, seinen jüngsten Sohn, setzte er ihre Tore ein, nach dem Worte Jahwe's, das er geredet hatte durch Josua, den Sohn Nuns. Der Prophet Elia weissagt Ahab, daß weder Tau noch Regen fallen werde; und wird an den Bach Kerith gewiesen, wo er durch Raben ernährt wird. Nachdem der Bach vertrocknet, wird Elia nach Zarphath gewiesen, und findet daselbst Unterhalt bei einer Witwe. Der Sohn dieser Witwe stirbt, und Elia bringt ihn wieder in's Leben.Elia, der Thischbiter, einer aus den Beisassen Gileads, sprach zu Ahab: So wahr Jahwe lebt, der Gott Israels, vor dem ich stehe! es soll in diesen Jahren weder Tau noch Regen fallen, außer auf den Befehl meines Wortes. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an ihn, indem er sprach: Gehe weg von hier, und wende dich gegen Morgen, und verbirg dich am Bache Kerith, der vor dem Jordan ist. Und es soll geschehen, aus diesem Bache sollst du trinken; und den Raben habe ich geboten, daß sie dich daselbst versorgen. Und er ging, und tat nach dem Worte Jahwe's; er ging, und wohnte an dem Bache Kerith, der vor dem Jordan ist. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens, und Brot und Fleisch des Abends; und aus dem Bache trank er. Und es geschah nach Verlauf einiger Zeit, da vertrocknete der Bach; denn es fiel kein Regen auf die Erde. Da geschah der Ausspruch Jahwe's an ihn, indem er sprach: Mache dich auf, und gehe nach Zarphath, welches zu Zidon gehört, und bleibe daselbst; siehe! ich gebiete dort einer Witwe, daß sie dich versorge. Und er machte sich auf, und ging nach Zarphath; und als er an das Tor der Stadt kam, siehe! da war daselbst eine Witwe, die las Holz auf. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir ein wenig Wasser in einem Gefäße, das ich trinke! Und sie ging, um es zu holen; und er rief ihr zu, und sprach: Bringe mir einen Bissen Brot mit in deiner Hand! Und sie sprach: So wahr Jahwe, dein Gott, lebt! ich habe nichts Gebackenes, außer eine Hand voll Mehl im Kasten, und ein wenig Öl im Kruge; und siehe! nun lese ich ein paar Stücke Holz auf, und gehe dann hinein, und richte es für mich und meinen Sohn zu, daß wir's essen und sterben. Da sprach Elia zu ihr: Fürchte dich nicht! Gehe hinein, und mache es, wie du gesagt hast; doch mache mir zuerst einen kleinen Kuchen davon, und bringe mir ihn heraus; dir aber und deinem Sohne mache darnach! Denn also spricht Jahwe, der Gott Israels: Der Mehlkasten soll nicht leer werden, und dem Ölkruge soll nichts mangeln, bis auf den Tag, da Jahwe wird Regen geben auf die Oberfläche der Erde. Da ging sie, und tat nach dem Worte Elia's; und er aß, und sie auch, und ihr Haus, einige Zeit. Der Mehlkasten wurde nicht leer, und dem Ölkruge mangelte nichts, nach dem Worte Jahwe's, das er geredet hatte durch Elia. Und es geschah nach diesem, daß der Sohn des Weibes, der Besitzerin des Hauses, krank wurde; und seine Krankheit wurde sehr heftig, so daß kein Atem mehr in ihm war. Da sprach sie zu Elia: Was habe ich mit dir zu schaffen, Mann Gottes? Bist du zu mir gekommen, meine Missetat in Erinnerung zu bringen, und meinen Sohn zu töten? Und er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn aus ihrem Schoße, und trug ihn hinauf in das Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. Und er rief zu Jahwe und sprach: Jahwe, mein Gott! hast du der Witwe, bei der ich ein Gast bin, so übel getan, daß du ihren Sohn tötetest? Und er legte sich dreimal über den Knaben hin, und rief zu Jahwe und sprach: Jahwe, mein Gott! laß die Seele dieses Knaben wieder in ihn kehren! Und Jahwe erhörte die Stimme Elia's, und die Seele des Knaben kehrte wieder in ihn, und er lebte. Und Elia nahm den Knaben, und trug ihn hinunter vom Obergemach in's Haus, und gab ihn seiner Mutter, und Elia sprach: Siehe! dein Sohn lebt. Da sprach das Weib zu Elia: Nun erkenne ich, daß du ein Mann Gottes bist, und das Wort Jahwe's in deinem Munde Wahrheit ist. Nachdem der Regen drei Jahre ausgeblieben, wird Elia zu Ahab gesendet. Er begegnet Obadja, welcher hundert Propheten Jahwe's von dem Mordbefehl der Isebel gerettet hatte, und befielt ihm, Ahab zu sagen, daß er da sei. Elia kommt zu Ahab, und sagt ihm, daß er das Volk, und die Priester und Propheten Baals versammeln solle. Nachdem dieselben versammelt waren, überführt er das Volk durch ein Opfer, daß Baal kein Gott sei, und schlachtet alsdann die Baalspropheten. Er weissagt Regen, welcher alsbald eintritt, und folgt Ahab nach Jisreel.Es geschah nach vielen Tagen, da erging der Ausspruch Jahwe's an Elia, im dritten Jahre, indem er sprach: Gehe hin, zeige dich Ahab! und ich will Regen geben auf die Oberfläche der Erde. Und Elia ging, sich Ahab zu zeigen. Und die Hungersnot war heftig in Samarien. Und Ahab rief Obadja, der die Aufsicht hatte über das Haus; und Obadja fürchtete Jahwe sehr. Denn es geschah, als Isebel die Propheten Jahwe's ausrottete, da nahm Obadja hundert Propheten, und versteckte je fünfzig Mann in eine Höhle, und versorgte sie mit Brot und Wasser. Und Ahab sprach zu Obadja: Gehe durch's Land zu allen Wasserquellen, und an alle Bäche! Vielleicht finden wir Gras, daß wir die Rosse und die Maultiere am Leben erhalten, und nichts umkommen lassen vom Viehe. Und sie Teilten unter sich das Land, um es zu durchwandern. Ahab ging auf dem einen Wege allein, und Obadja ging allein auf dem andern Wege. Als Obadja auf dem Wege war, siehe! da kam ihm Elia entgegen; und als er ihn erkannte, fiel er auf sein Angesicht, und sprach: Bist du es, mein Herr Elia? Und er sprach zu ihm: Ich bin's! Gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe! Elia ist da. Und er sprach: Was habe ich gesündigt, daß du deinen Knecht in die Hand Ahabs geben willst, daß er mich töte? So wahr Jahwe, dein Gott, lebt! es ist kein Volk, noch Königreich, wohin mein Herr nicht gesandt hast, um dich zu suchen; und wenn man sprach: Er ist nicht da! so ließ er das Königreich und das Volk schwören, daß man dich nicht finde. Und nun sprichst du: Gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe! Elia ist da. Wenn ich nun hinginge von dir, und der Geist Jahwe's trüge dich hinweg, daß ich nicht wüßte wohin? und ich wäre gekommen, es Ahab zu sagen, und er fände dich nicht; so würde er mich erwürgen. Und dein Knecht fürchtet Jahwe von Jugend auf. Ist es meinem Herrn nicht gesagt worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten Jahwe's erwürgte? Da versteckte ich von den Propheten Jahwe's hundert Mann, je fünfzig in eine Höhle, und versorgte sie mit Brot und Wasser. Und nun sprichst du: Gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe! Elia ist da. Da wird er mich erwürgen. Aber Elia sprach: So wahr Jahwe, der Herr des Weltalls, lebt, vor dessen Angesicht ich stehe! heute will ich mich ihm zeigen. Da ging Obadja hin, Ahab entgegen, und sagte es ihm. Und Ahab ging Elia entgegen. Und es geschah, als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du es, der Israel in solches Unglück bringt? Er aber sprach: Ich habe Israel nicht in's Unglück gebracht, sondern du und das Haus deines Vaters, weil ihr verlassen habet die Gebote Jahwe's, und du den Baalim nachgegangen bist. So sende nun hin, und sammle zu mir ganz Israel an den Berg Karmel, und die vier hundert fünfzig Propheten Baals, und die vierhundert Propheten des Haines, die am Tische der Isebel essen. Da sandte Ahab hin unter alle Söhne Israels, und versammelte die Propheten an dem Berg Karmel. Und Elia trat zum ganzen Volke, und sprach: Wie lange wollet ihr hinken auf beiden Seiten? Ist Jahwe Gott, so wandelt ihm nach; ist es aber Baal, so wandelt diesem nach. Aber das Volk antwortete ihm kein Wort. Und Elia sprach zum Volke: Ich bin allein übrig geblieben ein Prophet Jahwe's; aber der Propheten des Baal sind vier hundert und fünfzig Mann. So gebe man uns nun zwei junge Stiere, da sollen sie sich einen jungen Stier auslesen, und ihn zerstücken, und auf's Holz legen; aber Feuer sollen sie nicht daran legen; und ich will den andern Stier zurichten, und auf's Holz legen, aber Feuer will ich nicht daran legen. Dann sollet ihr den Namen eures Gottes anrufen; und ich will den Namen Jahwe's anrufen. Und welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der soll Gott sein. Und das ganze Volk antwortete, und sprach: Die Rede ist gut. Da sprach Elia zu den Propheten des Baal: Wählet euch einen Stier, und richtet ihn zuerst zu, denn eurer sind viele, und rufet den Namen eures Gottes an; aber Feuer leget nicht daran. Also nahmen sie einen Stier, den man ihnen gab, und richteten ihn zu, und riefen an den Namen des Baal vom Morgen bis zum Mittage, und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber da war keine Stimme, noch Jemand, der antwortete. Und sie hinkten um den Altar, den er gemacht hatte. Da es nun Mittag war, spottete ihrer Elia, und sprach: Rufet mit lauter Stimme! er ist ja Gott; er könnte ja in tiefem Nachdenken sein, oder in Geschäften, oder auf der Reise; vielleicht schläft er, und muß erst erwachen. Und sie riefen mit lauter Stimme, und ritzten sich nach ihrer Weise die Haut auf mit Messern, und mit Pfriemen, bis sie Blut an sich vergossen. Und es geschah, als der Mittag vorbei war, sangen sie begeisterte Lieder bis zu der Zeit, da das Opfer gebracht wird. Aber da war keine Stimme, noch Jemand, der antwortete, noch ein Aufmerken. Da sprach Elia zu dem ganzen Volke: Tretet her zu mir! Und das ganze Volk trat zu ihm. Und er bauete den Altar Jahwe's wieder auf, der zerstöret war. Und Elia nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an welchen der Ausspruch Jahwe's geschehen war, indem er sprach: Israel soll dein Name sein. Und er bauete aus diesen Steinen einen Altar im Namen Jahwe's und machte einen Graben, welcher zwei Maß Saat fassen konnte, rings um den Altar. Und er richtete das Holz zu, und zerstückte den Stier, und legte ihn auf das Holz; und sprach: Füllet vier Krüge mit Wasser, und gießet es auf das Brandopfer, und auf das Holz! Und er sprach: Tut's noch einmal! und sie taten es noch einmal. Und er sprach: Tut's zum dritten Male! und sie taten es zum dritten Male. Und das Wasser lief rings um den Altar her, und auch der Graben wurde voll Wassers. Und es geschah zu der Zeit, wo das Opfer gebracht wird, da trat Elia, der Prophet, hinzu, und sprach: Jahwe, du Gott Abrahams, Isaaks, und Israels! heute laß kund werden, daß du Gott in Israel bist, und ich dein Diener, und daß ich nach deinen Worten alle diese Dinge getan habe. Erhöre mich, Jahwe! erhöre mich, damit dieses Volk erkenne, daß du, Jahwe! Gott bist, und wende ihre Herzen rückwärts. Und es fiel Feuer Jahwe's herab, und verzehrte das Brandopfer, und das Holz, und die Steine, und die Erde; und das Wasser, welches im Graben war, leckte es auf. Als dies Alles das Volk sah, fielen sie nieder auf ihr Angesicht, und sprachen: Jahwe ist Gott, Jahwe ist Gott! Und Elia sprach zu ihnen: Greifet die Propheten des Baal, daß Keiner von ihnen entrinne. Und sie ergriffen sie. Und Elia ließ sie hinabführen an den Bach Kischon, und schlachtete sie daselbst. Und Elia sprach zu Ahab: Gehe hinauf, iß und trink! denn ich höre das Geräusch eines Regens. Und Ahab ging hinauf, zu essen und zu trinken. Und Elia stieg auf die Spitze des Karmel, und bückte sich zur Erde, und legte sein Angesicht zwischen seine Knie; und sprach zu seinem Knechte: Gehe hinauf, und Schaue hin nach dem Meere! Und er ging hinauf, und schaute hin, und sprach: Es ist nichts da. Und er sprach: Gehe wieder hin, siebenmal! Und es geschah beim siebenten Male, da sprach er: Siehe! eine kleine Wolke, wie die Hand eines Mannes, steigt aus dem Meere. Da sprach er: Gehe hin, und sage zu Ahab: Spanne an, und fahre hinab, daß dich der Regen nicht überfalle. Und es geschah während dessen wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein großer Regen. Und Ahab fuhr fort, und kam nach Jisreel. Und es kam die Hand Jahwe's über Elia, und er gürtete seine Lenden, und lief vor Ahab her, bis nach Jisreel. Isebel droht dem Elia den Tod an. Elia flieht in eine Wüste, und wünscht sich den Tod. Ein Engel stärkt ihn. Am Horeb erscheint ihm Gott, und befielt ihm, nach Damaskus zu gehen, und daselbst Hasael zum Könige von Syrien, und Jehu zum Könige von Israel, und Elisa zum Propheten zu salben.Und Ahab sagte der Isebel Alles, was Elia getan hatte, und wie er alle Propheten mit dem Schwerte erwürgt hätte. Da sandte Isebel einen Boten zu Elia, und sprach: So sollen mir die Götter tun, und abermals so, wenn ich nicht morgen deiner Seele tue, wie der Seele eines Jeden von ihnen. Als er das sah, machte er sich auf, und ging fort, um seines Lebens willen. Und er kam nach Beer-Scheba, welches Juda gehörte, und ließ daselbst seinen Knecht zurück; und er selbst ging in die Wüste, eine Tagereise weit, und kam, und setzte sich unter einen Ginsterstrauch, und wünschte zu sterben, und sprach: Genug nun, Jahwe! nimm meine Seele! denn ich bin nicht besser, als meine Väter. Als er sich niedergelegt hatte, und eingeschlafen war unter einem Ginsterstrauche, siehe! da rührte ihn ein Engel an, und sprach zu ihm: Stehe auf, und iß! Und er schaute, und siehe! zu seinem Haupte lag ein Kuchen, gebacken auf heißen Steinen, und ein Krug Wasser. Und er aß, und trank, und legte sich wieder schlafen. Und es kam der Engel Jahwe's zum zweiten Male, und rührte ihn an, und sprach: Stehe auf, und iß! denn du hast einen weiten Weg vor dir. Und er stand auf, und aß, und trank; und er ging durch die Kraft derselben Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes Horeb. Daselbst ging er in eine Höhle, und übernachtete darin. Und siehe! das Wort Jahwe's kam zu ihm, und sprach zu ihm: Was machst du hier, Elia? Und er sprach: Ich habe stark geeifert für Jahwe, den Gott des Weltalls; denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstöret, und deine Propheten erwürget mit dem Schwerte; und ich bin allein übrig geblieben, und nun trachten sie mir nach dem Leben, es mir zu nehmen. Und er sprach: Gehe hinaus, und stelle dich auf den Berg vor Jahwe! denn siehe! Jahwe gehet vorüber. Und ein großer und starker Wind, der Berge zerriß, und Felsen zersprengte, ging vor Jahwe her; Jahwe war nicht in dem Winde. Und nach dem Winde kam ein Erdbeben; Jahwe war nicht in dem Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam Feuer; Jahwe war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles sanftes Säuseln. Und es geschah, als Elia das hörte, verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel, und ging hinaus, und stellte sich an den Eingang der Höhle. Und siehe! eine Stimme kam zu ihm, und sprach: Was machst du hier, Elia? Und er sprach: Ich habe stark geeifert für Jahwe, den Gott des Weltalls; denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört, und deine Propheten erwürget mit dem Schwerte; und ich bin allein übrig geblieben, und nun trachten sie mir nach dem Leben, es mir zu nehmen. Und Jahwe sprach zu ihm: Gehe wiederum deines Weges durch die Wüste nach Damaskus; und wenn du dahin kommest, so salbe Hasael zum Könige über Syrien. Und Jehu, den Sohn Nimsi's, salbe zum Könige über Israel, und Elisa, den Sohn Saphats, von Abel-Mehola, salbe zum Propheten an deiner Statt. Und es soll geschehen: Wer entrinnet dem Schwerte Hasaels, den soll Jehu töten; und wer entrinnet dem Schwerte Jehu's, den soll Elisa töten. Und ich werde übrig behalten in Israel sieben Tausend, Alle, die ihre Knie nicht gebeugt haben vor Baal, und Alle, die ihn nicht geküßt haben mit ihrem Munde. da ging er von dannen, und fand Elisa, den Sohn Saphats, während er pflügte. Zwölf Joch Rinder gingen vor ihm her, und er selbst war bei dem zwölften. Und Elia ging zu ihm hin, und warf seinen Mantel auf ihn. Und er verließ die Rinder, und lief Elia nach, und sprach: Laß mich meinen Vater, und meine Mutter küssen, dann will ich dir folgen. Und Elia sprach zu ihm: Gehe hin, und komme wieder! denn was hab' ich dir getan? Da ging er von ihm weg, und nahm ein Joch Rinder, und schlachtete es; und mit dem Geschirr der Rinder kochte er das Fleisch, und gab es dem Volke, und sie aßen; und er machte sich auf, und ging Elia nach, und diente ihm. Ben-Hadad, König von Syrien, zieht in den Krieg gegen Ahab, wird aber geschlagen. Nach einem Jahre kommt Ben-Hadad wieder, wird aber gänzlich geschlagen, und läßt bei Ahab um sein Leben bitten. Ahab schenkt es ihm, und wird dafür von einem Propheten in einem Gleichnisse getadelt.Und Ben-Hadad, der König von Syrien, sammelte sein ganzes Heer, und zwei und dreißig Könige waren bei ihm, mit Roß und Wagen, und er zog heran, und belagerte Samarien, und stritt gegen sie. Und er sandte Boten zu Ahab, dem Könige von Israel, in die Stadt; und sprach: So spricht Ben-Hadad: Dein Silber, und dein Gold ist mein, und deine Weiber, und deine besten Söhne sind mein. Und der König von Israel antwortete und sprach: Nach deinem Worte, mein Herr König! Ich bin dein, und Alles, was ich habe. Und die Boten kamen wieder, und sprachen: So spricht Ben-Hadad, und sagt: Weil ich zu dir gesandt habe, und gesprochen: Dein Silber, und dein Gold, und deine Weiber, und deine Söhne sollst du mir geben; so will ich morgen um diese Zeit meine Knechte zu dir senden, daß sie dein Haus, und die Häuser deiner Knechte durchsuchen; und es soll geschehen, Alles, was deiner Augen Lust ist, sollen sie in ihre Hand legen, und nehmen. Da rief der König von Israel alle Ältesten des Landes zusammen, und sprach: Merket doch, und sehet, daß er Böses hier vorhat! Denn als er zu mir sandte um meine Weiber, und meine Söhne, und um mein Silber, und mein Gold; schlug ich's ihm nicht ab. Da sprachen zu ihm alle Ältesten, und das ganze Volk: Höre ihn nicht, und willige nicht drein! Und er sprach zu den Boten Ben-Hadads: Saget meinem Herrn, dem Könige: Alles, um was du zuerst gesandt hast zu deinem, Knechte, will ich tun; aber dieses kann ich nicht tun. Und die Boten gingen, und hinterbrachten ihm die Rede. Da sandte Ben-Hadad zu ihm, und sprach: So sollen mir die Götter tun, und abermals so, wenn der Staub Samariens hinreicht, das alles Volk, welches meinen Füßen folgt, eine Hand voll davon nehme! Aber der König von Israel antwortete und sprach: Saget: Wer gürtet, rühme sich nicht, wie der welcher löset! Und es geschah, als Ben-Hadad diese Rede hörte, (er trank gerade mit den Königen in den Zelten,) so sprach er zu seinen Knechten: Rüstet euch! und sie rüsteten sich wider die Stadt. Und siehe! Ein Prophet trat zu Ahab, dem Könige von Israel, und sprach: So spricht Jahwe: Hast du gesehen, diesen ganzen großen Haufen? Siehe! heute noch will ich ihn in deine Hand geben, auf das du erkennest, daß ich Jahwe bin. Und Ahab sprach: Durch wen? Und er sprach: So spricht Jahwe: Durch die Leute der Vorsteher der Landschaften. Und er sprach: Wer soll den Streit anfangen? Und er sprach: Du. Und er musterte die Leute der Vorsteher der Landschaften, und es waren zwei hundert und zwei und dreißig. Und nach ihnen musterte er das ganze Volk, alle Söhne Israels, sieben tausend. Und sie zogen aus am Mittage. Ben-Hadad aber trank, und war berauscht in den Zelten, er und die zwei und dreißig Könige, die ihm halfen. Und die Leute der Vorsteher der Landschaften zogen zuerst aus; da sandte Ben-Hadad hin, und man sagte ihm, und sprach: Es sind Männer ausgezogen aus Samarien. Und er sprach: Sind sie zum Frieden ausgezogen, so greifet sie lebendig; und sind sie zum Streite ausgezogen, so greifet sie lebendig. Indes zogen jene aus der Stadt heran, die Leute der Vorsteher der Landschaften, und das Heer hinter ihnen her. Und sie schlugen ein Jeder seinen Mann. Da flohen die Syrer, und Israel verfolgte sie; und Ben-Hadad, der König von Syrien entrann auf einem Rosse mit Reitern. Der König von Israel aber zog aus, und schlug Rosse und Wagen, und richtete unter den Syrern eine große Niederlage an. Da trat der Prophet zum Könige von Israel, und sprach zu ihm: Geh', zeige dich stark, und wisse, und siehe, was du tust! denn nach Umlauf des Jahres wird der König von Syrien wider dich heranziehen. Und die Knechte des Königs von Syrien sprachen zu ihm: Berggötter sind ihre Götter; darum überwältigten sie uns; vielleicht können wir auf der Ebene mit ihnen streiten, gewiß, wir werden sie überwältigen! Tue daher also: Entferne die Könige, einen jeden von seiner Stelle, und setze Statthalter an ihre Statt; und zähle dir ein Heer, wie das Heer, das gefallen ist, und Rosse für Rosse, und Wagen für Wagen; dann wollen wir in der Ebene mit ihnen streiten; gewiß wir werden sie überwältigen! Und er hörte auf ihre Stimme, und tat also. Und es geschah nach Umlauf des Jahres, da musterte Ben-Hadad die Syrer, und zog heran nach Aphek zum Streite mit Israel. Und die Söhne Israels wurden auch gemustert, und ausgerüstet, und zogen ihnen entgegen; und die Söhne Israels lagerten sich ihnen gegenüber, wie zwei kleine Herden Ziegen; die Syrer aber füllten das Land. Und der Mann Gottes trat herzu, und redete zum König von Israel, und sprach: So spricht Jahwe: Weil die Syrer gesagt haben: Ein Berggott ist Jehova, und nicht ein Talgott ist er; so will ich diesen ganzen großen Haufen in deine Hand geben, auf das ihr erkennet, daß ich Jahwe bin. Und sie lagerten sich einander gegenüber sieben Tage lang. Und es geschah am siebenten Tage, da kam es zum Streite, und die Söhne Israels schlugen von den Syrern hundert tausend Mann Fußvolk an Einem Tage. Und die Übrigen flohen nach Aphek in die Stadt, und es fiel die Stadtmauer auf die übriggebliebenen sieben und zwanzig tausend Mann. Auch Ben-Hadad floh, und kam in die Stadt, von einer Kammer in die andere. Und es sprachen zu ihm seine Knechte: Siehe! wir haben gehört, daß die Könige des Hauses Israels gnädige Könige seien; laß uns Trauerkleider anlegen um unsere Lenden, und Stricke um unsere Köpfe, und hinausgehen zum Könige von Israel, vielleicht läßt er deine Seele leben. Also gürteten sie Trauerkleider um ihre Lenden, und Stricke um ihre Köpfe, und kamen zum Könige von Israel, und sprachen: Dein Knecht Ben-Hadad spricht: Laß doch meine Seele leben! Und er sprach: Lebt er noch? Er ist mein Bruder. Und die Männer rieten, und eilten, und haschten, ob es aus ihm sei, und sprachen: Ben- Hadad dein Bruder? Und er sprach: Gehet, holet ihn! Und Ben-Hadad kam zu ihm heraus; und er ließ ihn auf den Wagen steigen. Und (Ben-Hadad) sprach zu ihm: Die Städte, die mein Vater deinem Vater genommen hat, will ich dir wieder geben; und du sollst dir Straßen in Damaskus anlegen, so wie sie mein Vater in Samarien angelegt hat. Und (Ahab sagte) ich will dich auf diesen Bund frei lassen. Und er schloß mit ihm einen Bund, und ließ ihn frei. Und ein Mann von den Söhnen der Propheten sprach zu einem Andern: Auf den Befehl Jahwe's schlage mich! Der Mann aber weigerte sich, ihn zu schlagen. Da sprach er zu ihm: Weil du nicht gehört hast auf die Stimme Jahwe's, siehe! so wird dich, wenn du von mir gehest, ein Löwe schlagen. Und er ging von ihm weg; und es begegnete ihm ein Löwe, und schlug ihn. Und er traf einen andern Mann, und sprach: Schlage mich! Und der Mann schlug ihn und verwundete ihn. Da ging der Prophet hin, und stellte sich dem König in den Weg, und er hatte sich entstellt durch Asche über seinen Augen. Und es geschah, als der König vorüber zog, schrie er den König an, und sprach: Dein Knecht war ausgezogen in den Streit; und sieh! da kam Jemand, und brachte mir einen Mann, und sprach: Verwehre diesen Mann! Wenn er vermisset wird, so soll dein Leben haften für sein Leben, oder du sollst ein Talent Silbers darwägen. Es geschah aber, während dein Knecht hier und da beschäftigt war, war er nicht mehr da. Und der König von Israel sprach zu ihm: Das ist dein Urteil, du hast es selbst gefällt. Da wischte er eilends die Asche über seinen Augen weg, und der König von Israel erkannte ihn, daß er Einer von den Propheten war. Und er sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Weil du den Mann frei gelassen hast, den ich der gottverschwornen Vertilgung preisgegeben hatte; so soll dein Leben haften für sein Leben, und dein Volk für sein Volk. Und der König von Israel zog hin in sein Haus verdrießlich und zornig, und kam nach Samarien. Ahab verlangt Naboths Weinberg. Naboth aber verweigert ihn, und wird dafür auf Veranlassung der Königin Isebel durch einen falschen Urteilsspruch zum Tode verurteilt. Ahab nimmt alsdann den Weinberg in Besitz; Elia aber verkündet ihm dafür die gänzliche Ausrottung seines Geschlechtes.Und es geschah nach diesen Vorfällen: Naboth, der Jisreeliter, der zu Jisreel wohnte, hatte einen Weinberg neben dem Palaste Ahabs, des Königs von Samarien. Und Ahab redete zu Naboth, und sprach: Gib mir deinen Weinberg, daß ich mir einen Kohlgarten daraus mache, weil er so nahe an meinem Hause liegt; und ich will dir einen bessern Weinberg dafür geben; wenn es gut ist in deinen Augen, so will ich dir Geld dafür geben, so viel er wert ist. Und Naboth sprach zu Ahab: Das lasse Jahwe fern von mir sein, daß ich das Erbe meiner Väter dir geben sollte. Und Ahab kam nach Hause, verdrießlich und zornig über das Wort, das Naboth, der Jisreeliter, zu ihm gesagt hatte, als er sprach: Ich will dir nicht das Erbe meiner Väter geben. Und er legte sich auf sein Bett, und wandte sein Angesicht auf die Seite, und aß kein Brot. Da kam zu ihm Isebel, sein Weib, und sagte zu ihm: Warum ist dein Geist verdrießlich, und warum ißt du kein Brot? Und er sprach zu ihr: Ich redete zu Naboth, dem Jisreeliter, und sprach zu ihm: Gib mir deinen Weinberg um Geld, oder, wenn du es wünschet, so will ich dir einen andern Weinberg dafür geben; aber er sprach: Ich will dir meinen Weinberg nicht geben. Da sprach zu ihm Isebel, sein Weib: Jetzt handle als König über Israel; stehe auf, iß Brot, und laß dein Herz fröhlich sein! Ich will dir den Weinberg Naboths, des Jisreeliters, geben. Und sie schrieb Briefe unter Ahabs Namen, und versiegelte sie mit seinem Siegel, und sandte die Briefe an die Ältesten und Edeln seiner Stadt, die bei Naboth wohnten; und sie schrieb in den Briefen also: Rufet ein Fasten aus, und setzet Naboth oben an unter dem Volke; und setzet zwei Männer, schlechte Leute, ihm gegenüber, die sollen wider ihn zeugen, und sagen: Du hast Gott und den König gelästert. Darnach führet ihn hinaus, und steinigt ihn, daß er sterbe. Da taten also die Männer seiner Stadt, die Ältesten und Edeln, die in seiner Stadt wohnten, wie ihnen Isebel entboten hatte, so wie geschrieben war in den Briefen, die sie ihnen zugesandt hatte. Sie riefen ein Fasten aus, und setzten Naboth oben an unter dem Volke. Und es kamen zwei Männer, schlechte Leute, und setzten sich ihm gegenüber; und die schlechten Männer zeugten wider Naboth vor dem Volke, und sprachen: Naboth hat Gott und König gelästert. Und sie führten ihn zur Stadt hinaus, und warfen ihn mit Steinen, daß er starb. Und sie sandten zu Isebel, und sprachen: Naboth ist gesteinigt, und tot. Und es geschah, als Isebel hörte, daß Naboth gesteinigt, und tot sei, sprach sie zu Ahab: Stehe auf, und nimm Besitz von dem Weinberge Naboths, des Jisreeliters, welchen er dir um Geld zu geben sich weigerte; denn Naboth lebt nicht mehr, sondern ist tot. Und es geschah, als Ahab hörte, daß Naboth tot sei, stand er auf, und ging hinab zum Weinberge Naboths, des Jisreeliters, ihn in Besitz zu nehmen. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Elia, den Thischbiter, indem er sprach: Mache dich auf, und gehe hinab, Ahab, dem Könige von Israel, entgegen, der zu Samarien ist. Siehe! er ist im Weinberge Naboths, wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen. Und rede zu ihm, und sprich: So spricht Jahwe: Hast du gemordet? Hast du in Besitz genommen? Und rede zu ihm und sprich: So spricht Jahwe: An dem Orte, wo die Hunde Naboths Blut geleckt haben, sollen die Hunde auch dein Blut lecken. Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind? Und er sprach: Ich habe dich gefunden, weil du dich verkauft hast, zu tun, was böse ist in den Augen Jahwe's. Siehe! ich will Unglück über dich bringen, und wegfegen hinter dir, und will von Ahab ausrotten, was an die Wand pisset, und den Gebundenen und Ungebundenen in Israel; und will dein Haus machen, wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baesa’s, des Sohnes Ahia's, um des Zornes willen, zu welchem du gereizt, und (um der Sünde willen), welche du Israel hast begehen lassen. Und auch zu Isebel redete Jahwe, und sprach: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Vormauer von Jisreel. Wer von Ahab in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen; und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen. Aber es war Keiner, wie Ahab, der sich verkauft hatte, zu tun, was böse war in den Augen Jahwe's; weil ihn Isebel, sein Weib, aufreizte. Denn er übte argen Greuel, indem er den Götzen nachwandelte, ganz so, wie die Amoriter getan hatten, welche Jahwe vertrieben hatte vor den Söhnen Israels. Und es geschah, als Ahab jene Reden hörte, zerriß er seine Kleider, und legte ein Trauerkleid um seinen Leib, und fastete, und schlief im Trauerkleide, und ging langsam einher. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Elia, den Thischbiter, indem er sprach: Hast du gesehen, wie sich Ahab beugt vor mir? Weil er sich beugt vor mir, will ich das Unglück nicht kommen lassen in seinen Tagen; in den Tagen seines Sohnes will ich das Unglück kommen lassen über sein Haus. Ahab, der König von Israel, und Josaphat, der König von Juda, ziehen vereint, gegen den Rat des Propheten Micha, in den Krieg gegen die Syrer, worin Ahab umkommt. Geschichte Josaphats. Ahasja wird König von Israel.Und sie saßen still drei Jahre; es war kein Streit zwischen Syrien, und zwischen Israel. Und es geschah im dritten Jahre, da kam Josaphat, der König von Juda, herab zum Könige von Israel. Und der König von Israel sprach zu seinen Knechten: Wisset ihr, daß Ramoth-Gilead uns gehört? Und wir zögern, es zu nehmen aus der Hand des Königs von Syrien! Und zu Josaphat sprach er: Willst du mit mir ziehen in den Streit nach Ramoth-Gilead? Und Josaphat sprach zu dem Könige von Israel: Ich, wie du, mein Volk, wie dein Volk, und meine Rosse, wie deine Rosse. Aber Josaphat sprach zum Könige von Israel: Befrage doch heute noch das Wort Jahwe's! Da versammelte der König von Israel die Propheten, bei vier hundert Mann, und sprach zu ihnen: Soll ich in den Streit ziehen wider Ramoth-Gilead, oder soll ich es lassen? Und sie sprachen: Ziehe hinauf! denn der Herr wird es in die Hand des Königs geben. 7 Josaphat aber sprach: Ist hier kein Prophet Jahwe's mehr, daß wir ihn darum befragen könnten? - - - Da sprach der König von Israel zu Josaphat: noch ist ein Mann da, durch den wir Jahwe befragen könnten, aber ich hasse ihn, denn er weissaget mir nie etwas Gutes, sondern Böses, Micha, der Sohn Jimlah's. Und Josaphat sprach: Der König rede nicht also. Da rief der König von Israel einen Höfling, und sprach: Hole eilends Micha, den Sohn Jimlah's hierher! Und der König von Israel, und Josaphat, der König von Juda, setzten sich ein Jeder auf seinen Thron, angetan mit Königs-Kleidern, auf einer Tenne am Eingang des Tores von Samarien; und alle Propheten weissagten vor ihnen. Und Zedekia, der Sohn Kenaana's, machte sich eiserne Hörner, und sprach: So spricht Jahwe: Mit solchen wirst du die Syrer stoßen, bis du sie aufreibest. Und alle Propheten weissagten also, und sprachen: Ziehe hinauf nach Ramoth-Gilead! es wird dir gelingen, und Jahwe wird es in die Hand des Königs geben. Und der Bote, welcher hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm, und sprach: Siehe doch, die Reden der Propheten lauten einstimmig gut für den König; so laß doch deine Reden sein, wie die Rede Eines von ihnen, und rede Gutes! Micha aber sprach: So wahr Jahwe lebt! was Jahwe mir sagen wird, das will ich reden. Und da er zum Könige kam, sprach der König zu ihm: Micha! sollen wir in den Streit ziehen wider Ramoth-Gilead, oder sollen wir es lassen? Und er sprach zu ihm: Ziehe hinauf! es wird dir gelingen, und Jahwe wird es in die Hand des Königs geben. Und der König sprach zu ihm: Wie oft muß ich dich beschwören, daß du mir anders nichts sagest, als Wahrheit im Namen Jahwe's. Da sprach er: Ich sah ganz Israel zerstreuet auf den Bergen, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und Jahwe sprach: Diese haben keinen Herrn. Es kehre Jeder in sein Haus zurück in Frieden. Da sprach der König von Israel zu Josaphat: Habe ich es dir nicht gesagt, er wird mir nichts Gutes weissagen, sondern Böses? Er sprach weiter: Höre also den Ausspruch Jahwe's: Ich sah Jahwe sitzen auf seinem Throne, und das ganze Heer des Himmels stand vor ihm zu seiner Rechten, und zu seiner Linken. Und Jahwe sprach: Wer will Ahab bereden, daß er hinaufziehe, und falle bei Ramoth- Gilead? Und er Eine sagte dieses und er Andere jenes. Es trat aber ein Geist hervor, und stellte sich vor Jahwe, und sprach: Ich will ihn bereden. Und Jahwe sprach zu ihm: Wodurch? Und er sprach: Ich will ausgehen, und ein Lügengeist sein in dem Munde aller seiner Propheten. Und er sprach: Du sollst ihn bereden, und wirst es auch vermögen; gehe hin, und tue also! Und nun siehe! Jahwe hat einen Lügengeist gelegt in den Mund aller dieser deiner Propheten, und Jahwe hat böses geredet gegen dich. Da trat Zedekia, der Sohn Kenaana's herzu, und schlug Micha auf den Backen, und sprach: Ist also der Geist Jahwe's von mir gewichen, um durch dich zu reden? Und Micha sprach: Siehe! du wirst es sehen an jenem Tage, wann du aus einer Kammer in die andere fliehen wirst, um dich zu verstecken. Da sprach der König von Israel: Nimm Micha, und bringe ihn zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joas, dem Sohne des Königs, und sprich: So spricht der König: Leget diesen in's Gefängnis, und speiset ihn mit Trübsalsbrot, und mit Trübsalswasser, bis ich wiederkehre in Frieden! Und Micha sprach: Wenn du in Frieden wiederkehrest, so hat Jahwe nicht durch mich geredet. Und er sprach: Höret es, ihr Völker alle! Und es zog der König von Israel, und Josaphat, der König von Juda, hinauf nach Ramoth- Gilead. Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Ich will verkleidet in den Streit gehen; du aber ziehe deine Kleider an! Also verkleidete sich der König von Israel, und ging in den Streit. Und der König von Syrien gebot den Obersten der Wagen, die er hatte, zwei und dreißig, und sprach: Streitet wider Niemanden, weder Klein, noch Groß, sondern wider den König von Israel allein! Und es geschah, als die Obersten der Wagen Josaphat sahen, sprachen sie: Sicher ist das der König von Israel! und sie lenkten hin nach ihm, um zu streiten. Da schrie Josaphat! Und es geschah, als die Obersten der Wagen sahen, daß es nicht der König von Israel wäre; da kehrten sie von ihm zurück. Ein Mann aber spannte von ungefähr seinen Bogen, und schoß den König von Israel zwischen die Fugen, und zwischen den Panzer. da sprach er zu seinem Wagenführer: Lenke um, und führe mich aus dem Treffen, denn ich bin verwundet! Und der Streit wurde heftig an demselben Tage; und der König blieb auf dem Wagen stehen, den Syrern gegenüber. Des Abends starb er, und das Blut von der Wunde war auf den Boden des Wagens geflossen. Und mit Untergang der Sonne ging der Ruf durch das Lager: Jeder in seine Stadt, und Jeder in sein Land! Also starb der König, und kam nach Samarien; und sie begruben den König zu Samarien. Als man den Wagen abspülte am Teiche Samariens, und die Waffenrüstung wusch, da leckten die Hunde sein Blut, nach dem Worte Jahwe's, das er geredet hatte. Und die übrige Geschichte Ahabs, und Alles, was er getan, und das elfenbeinerne Haus, das er gebauet, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Also entschlief Ahab wie seine Väter; und Ahasja, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Josaphat aber, der Sohn Asa's, wurde König über Juda im vierten Jahre Ahabs, des Königs von Israel. Fünf und dreißig Jahre war Josaphat alt, als er König wurde, und fünf und zwanzig Jahre herrschte er zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Asuba, eine Tochter Schilhi's. Und er wandelte auf allen Wegen Asa's, seines Vaters, er wich nicht davon, und tat, was recht war in den Augen Jahwe's. Aber die Höhen wurden nicht abgeschafft; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Und Josaphat hatte Frieden mit dem Könige von Israel. Und die übrige Geschichte Josaphats, und seine Grosstaten, die er getan, und wie er gestritten, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und der Rest der feilen Knabe, die übrig geblieben waren in den Tagen Asa's, seines Vaters, tilgte er aus dem Lande. Und es war kein König in Edom; ein Statthalter war König. Josaphat machte Tarschischschiffe, um nach Ophir zu fahren des Goldes wegen, aber man fuhr nicht, denn die Schiffe wurden zertrümmert zu Ezjon-Geber. Alsdann sprach Ahasja, der Sohn Ahabs, zu Josaphat: Laß meine Knechte mit deinen Knechten zu Schiffe gehen! Josaphat aber wollte nicht. Und Josaphat entschlief wie seine Väter, und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters, und Joram, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Ahasja, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel zu Samarien, im siebenzehnten Jahre Josaphats, des Königs von Juda, und herrschte über Israel zwei Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, und wandelte auf dem Wege seines Vaters, und auf dem Wege seiner Mutter, und auf dem Wege Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitete. (22:54)Und er diente dem Baal, und betete ihn an, und reizte Jahwe, den Gott Israels, ganz wie sein Vater getan hatte. Moab fällt von Israel ab. Ahasja stürzt aus dem Obergemache seines Palastes, und will über den Erfolg seiner Krankheit Baal-Sebub befragen, wird aber dafür von Elia getadelt, und stirbt.Und Moab fiel ab von Israels, nachdem Ahab gestorben war. Und Ahasja fiel durch das Gitter von seinem Obergemache herab, welches in Samarien war, und wurde krank; und er sandte Boten ab, und sprach zu ihnen: Gehet, und fraget Baal-Sebub, den Gott Ekrons, ob ich genesen werde von dieser Krankheit? Und der Engel Jahwe's sagte zu Ekia, dem Thischbiter: Mache dich auf, gehe den Boten des Königs von Samarien entgegen, und sprich zu ihnen: Ist denn kein Gott in Israel, daß ihr hingehet, Baal Sebub, den Gott Ekrons, zu fragen? Darum spricht Jahwe also: Von dem Bette, auf welches du gestiegen, sollst du nicht wieder herabsteigen; sondern du sollst des Todes sterben. Und Elia ging. Und es kehrten die Boten zu ihm zurück, und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr zurückgekehrt? Und sie sprachen zu ihm: Ein Mann ist uns entgegengekommen, und hat zu uns gesagt: Geht, kehret zurück zu dem Könige, der euch gesandt hat, und saget ihm: So hat Jahwe gesprochen: Ist denn kein Gott in Israel, daß du hinsendest, Baal-Sebub, den Gott Ekrons, zu fragen? Darum sollst du von dem Bette, auf welches du gestiegen, nicht wieder herabsteigen; sondern du sollst des Todes sterben. Da sprach er zu ihnen: Welches war die Beschaffenheit des Mannes, der euch entgegen kam, und diese Worte zu euch redete? Und sie sprachen zu ihm: Es war ein haariger Mann, und er hatte einen ledernen Gürtel um seine Lenden. Da sprach er: Das ist Elia, der Thischbiter. Und er sandte zu ihm einen Obersten über Fünfzig, samt seinen Fünfzig. Und derselbe ging zu ihm hinauf, und siehe! er saß auf dem Gipfel eines Berges. Und er sprach zu ihm: Mann Gottes! der König sagt: Komme herab! Elia aber antwortete, und sprach zu dem Obersten über Fünfzig: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so falle Feuer vom Himmel, und verzehre dich und deine Fünfzig! Da fiel Feuer vom Himmel, und verzehrte ihn, und seine Fünfzig. Alsdann sandte er wieder zu ihm einen andern Obersten über Fünfzig, samt seinen Fünfzig. Und derselbe begann und sprach zu ihm: Mann Gottes! so spricht der König: Komm' eilends herab! Elia aber antwortete, und sprach zu ihnen: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so falle Feuer vom Himmel, und verzehre dich, und deine Fünfzig! Da fiel Feuer Gottes vom Himmel, und verzehre ihn, und seine Fünfzig. Alsdann sandte er wieder zum dritten Mal einen Obersten über Fünfzig, samt seiner Fünfzig, als aber der dritte Oberste über Fünfzig zu ihm hinaufkam, beugte er sich auf seine Knie vor Elia, flehte ihn an, und sagte zu ihm: Mann Gottes! es möge doch mein Leben, und das Leben deiner Knechte, dieser Fünfzig, teuer sein in deinen Augen! Siehe! es ist Feuer vom Himmel gefallen, und hat die beiden vorigen Obersten über Fünfzig verzehrt samt ihren Fünfzig; jetzt aber möge mein Leben teuer sein in deinen Augen! Da sprach der Engel Jahwe's zu Elia: Gehe mit ihm hinab, fürchte dich nicht vor ihm! Und er machte sich auf, und ging mit ihm hinab zum Könige, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Weil du Boten gesandt hast, Baal-Sebub, den Gott Ekrons, zu fragen, als wenn kein Gott in Israel wäre, dessen Wort man befragen könnte; darum sollst du von dem Bette, auf welches du gestiegen, nicht wieder herabsteigen; sondern du sollst des Todes sterben. Und er starb nach dem Worte Jahwe's, welches Elia geredet, und Joram wurde König an seiner Statt, im zweiten Jahre Jorams, des Sohnes Josaphats, des Königs von Juda; denn er hatte keinen Sohn. Und die übrige Geschichte Ahasja's, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Elia soll in den Himmel aufgenommen werden, und sucht deshalb dem Elisa, und den Prophetenschülern von Bethel und Jericho auszuweichen. Elia fährt gen Himmel; und Elisa erhält seinen Mantel. Elisa macht das Wasser von Jericho gesund; geht nach Bethel, und wird von den Knaben geschmäht. Diese aber werden von Bären zerrissen.Und es geschah, als Jahwe Elia im Sturme in den Himmel hinaufführen wollte, da gingen Elia, und Elisa von Gilgal. Und Elia sprach zu Elisa: Bleibe doch hier, denn Jahwe sendet mich nach Bethel! Elisa aber sprach: So wahr Jahwe lebt, und so wahr deine Seele lebt! ich verlasse dich nicht. Als sie hinabkamen nach Bethel, kamen die Söhne der Propheten, die zu Bethel waren, heraus zu Elisa, und sprachen zu ihm: Weißt du, daß Jahwe heute deinen Herrn wird von dir wegnehmen? Und er sprach: Auch ich weiß es, schweiget! Und Elia sprach zu ihm: Elisa bleibe doch hier, denn Jahwe sendet mich nach Jericho! Er aber sprach: So wahr Jahwe lebt, und so wahr deine Seele lebt! ich verlasse dich nicht. Als sie nach Jericho kamen, nahten sich die Söhne der Propheten, die zu Jericho waren, zu Elisa, und sprachen zu ihm: Weißt du, daß Jahwe heute deinen Herrn wird von dir nehmen? Und er sprach: Auch ich weiß es, schweiget! Und Elia sprach zu ihm: Bleibe doch hier, denn Jahwe sendet mich an den Jordan! Er aber sprach: So wahr Jahwe lebt, und so wahr deine Seele lebt! ich verlasse dich nicht. Sie gingen also Beide, und fünfzig Mann von den Söhnen der Propheten gingen, und stellten sich gegenüber von ferne; und jene Beide blieben an dem Jordan stehen. Und Elia nahm seinen Mantel, und wickelte ihn zusammen, und schlug das Wasser; und es Teilte sich hierhin, und dahin, und sie gingen beide auf dem Trockenen hinüber. Und es geschah, als sie hinüberkamen, sprach Elia zu Elisa: Verlange, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Und Elisa sprach: Laß doch von deinem Geiste das Doppelte mir zukommen. Und er sprach: Du hast etwas Schweres verlangt; wenn du mich siehst, da ich von dir genommen werde, so soll dir's also werden; wenn aber nicht, so wird es nicht geschehen. Und es geschah, als sie weiter gingen, und im Gehen redeten, siehe! da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen; die schieden Beide von einander; und Elia fuhr im Sturm gen Himmel. Da Elisa das sah, schrie er: Mein Vater! mein Vater! Wagen Israels, und seine Reiter! Aber er sah ihn nicht mehr. da faßte er seine Kleider und zerriß sie in zwei Stücke; und hob den Mantel Elia's auf, der ihm entfallen war, und kehrte um, und stellte sich an das Ufer des Jordans; und nahm den Mantel Elisa's, der ihm entfallen war, und schlug das Wasser und sprach: Wo ist Jahwe, der Gott Elia's? Und als er das Wasser schlug, Teilte es sich hierhin, und dahin; und Elisa ging hinüber. Und es sahen ihn die Söhne der Propheten, die zu Jericho gegenüber waren, und sprachen: Der Geist Elia's ruhet auf Elisa. Und sie kamen ihm entgegen, und neigten sich vor ihm zur Erde; und sprachen zu ihm: Siehe! es sind bei deinen Knechten fünfzig kräftige Männer! Laß sie gehen, und suchen deinen Herrn, ob ihn vielleicht der Geist Jahwe's genommen, und weggeführt hat auf einen der Berge, oder in eines der Täler? Aber er sprach: Sendet nicht hin! Aber sie drangen in ihn, bis er verlegen ward, und sprach: Sendet hin! da sandten sie fünfzig Mann hin, die suchten drei Tage; aber sie fanden ihn nicht. Als sie nun zu ihm zurückkehrten, (er war aber zu Jericho geblieben) sprach er zu ihnen: Hab' ich nicht zu euch gesagt: Gehet nicht hin? Und die Männer in der Stadt sprachen zu Elisa: Siehe! die Wohnung dieser Stadt ist gut, wie mein Herr sieht; aber das Wasser ist schlecht, und das Land ist unfruchtbar. Da sprach er: Bringet mir eine neue Schale, und tuet Salz darein! Und sie brachten sie ihm. Und er ging hinaus, wo das Wasser herauskam, und warf das Salz hinein, und sprach: So spricht Jahwe: Ich heile dieses Wasser; es soll hinfort kein Tod, noch Unfruchtbarkeit daher kommen. Da ward das Wasser geheilt, bis auf den heutigen Tag, nach dem Worte Elisa's, das er geredet. Alsdann ging er von da hinauf nach Bethel; und als er den Weg hinaufging, kamen kleine Knaben aus der Stadt, und trieben ihren Spott mit ihm, und sprachen zu ihm: Komm herauf, du Kahlkopf! komm herauf, du Kahlkopf! Und er kehrte sich um, und als er sie sah, fluchte er ihnen im Namen Jahwe's. Da kamen zwei Bären aus dem Walde, und zerrissen von ihnen zwei und vierzig Kinder. Und er ging von da auf den Berg Karmel, und von da kehrte er zurück nach Samarien. Joram wird König von Israel. Er zieht vereint mit Josaphat, dem Könige von Juda, und mit dem Könige von Edom, gegen die abgefallenen Moabiter. Elisa verschafft jenen drei Königen Wasser in der Wüste. Sie besiegen die Moabiter, kehren jedoch zurück, weil der König von Moab vor ihren Augen seinen Sohn opfert.Und Joram, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel in Samarien, in dem achtzehnten Jahre Josaphats, des Königs von Juda; und herrschte zwölf Jahre. Und er tat was böse war in den Augen Jahwe's; doch nicht wie sein Vater, und seine Mutter; denn er entfernte die Säule des Baal, die sein Vater gemacht hatte. Doch an den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welche er Israel begehen ließ, blieb er hängen, er wich nicht von ihnen. Und Mesa, der König von Moab, war ein Viehbesitzer, und steuerte dem Könige von Israel von hundert tausend Lämmern, und von hundert tausend Widdern die Wolle. Und es geschah, als Ahab gestorben war, fiel der König von Moab von Israel ab. Und der König Joram zog zu derselben Zeit aus Samarien, und musterte ganz Israel; und ging, und sandte zu Josaphat, dem Könige von Juda, und sprach: Der König von Moab ist von mir abgefallen; willst du mit mir ziehen wider Moab zum Streite? Und er sprach: Ich will mitziehen, ich wie du, mein Volk, wie dein Volk, meine Rosse, wie deine Rosse. Und er sprach: Welchen Weg wollen wir ziehen? Und er sprach: Den Weg durch die Wüste Edoms. Und es zogen aus, der König von Israel, und der König von Juda, und der König von Edom, und sie zogen einen Weg von sieben Tagen herum, und es war kein Wasser da für das Lager, und für das Vieh, welches ihren Füßen folgte. Da sprach der König von Israel: O wehe! Jahwe hat diese drei Könige hergerufen, um sie in die Hand Moabs zu geben. Josaphat aber sprach: Ist kein Prophet Jahwe's hier, daß wir Jahwe befragen durch denselben? Und es antwortete Einer von den Knechten des Königs von Israel, und sprach: Hier ist Elisa, der Sohn Saphats, welcher Wasser gegossen hat auf die Hände Elia's. Da sprach Josaphat: Bei dem ist das Wort Jahwe's! Also gingen zu ihm hinab der König von Israel, und Josaphat, und der König von Edom. Und Elisa sprach zum Könige von Israel: Was habe ich mit dir zu schaffen? Gehe zu den Propheten deines Vaters, und zu den Propheten deiner Mutter! Da sprach der König von Israel: Nein! denn Jahwe hat diese drei Könige her gerufen, um sie in die Hand Moabs zu geben. Da sprach Elisa: So wahr Jahwe, der Herr des Weltalls, lebt, vor dessen Angesicht ich stehe! wenn ich nicht die Person Josaphats, des Königs von Juda, ansähe; dich würde ich nicht anschauen, und nicht ansehen. Aber nun bringet mir einen Harfenspieler! Und es geschah, als der Harfenspieler spielte, kam die Hand Jahwe's über ihn; und er sprach: So spricht Jahwe: Machet in diesem Tale Graben an Graben! Denn so spricht Jahwe: Ihr werdet keinen Wind sehen, und ihr werdet keinen Regen sehen; doch soll dieses Tal sich füllen mit Wasser, daß ihr zu trinken habet samt euren Herden, und eurem Vieh! Und das ist noch zu wenig in den Augen Jahwe's; er gibt auch Moab in eure Hände; und ihr werdet schlagen alle festen Städte, und alle auserlesenen Städte, und alle guten Bäume werdet ihr fällen, und alle Wasserquellen werdet ihr verstopfen, und jeden guten Acker werdet ihr beschädigen mit Steinen. Und es geschah am Morgen, wann das Speisopfer dargebracht wird, siehe! da kam Wasser von Edom her, und das Land wurde voll Wassers. Als nun alle Moabiter hörten, daß die Könige heranzögen, um wider sie zu streiten; da wurden zusammengerufen Alle, von denen an, welche den Gürtel anlegten, und darüber, und sie stellten sich an die Grenze. Als die Moabiter des Morgens aufstanden, und die Sonne aufging über dem Wasser, da sahen sie das Wasser gegenüber rot, wie Blut. Und sie sprachen: Das ist Blut! gekämpft haben unter einander die Könige, und haben einer den andern geschlagen. Nun zur Beute, Moab! Als sie aber zum Lager Israels kamen, machte sich Israel auf, und schlug Moab, und sie flohen vor ihnen; und jene rückten unter sie vor, und schlugen Moab. Und die Städte zerstörten sie, und auf alle guten Äcker warfen sie, ein Jeder seinen Stein, und füllten sie an; und alle Wasserquellen verstopften sie, und alle guten Bäume fällten sie, so daß sie nur übrig ließen die Steine zu Kirhareseth. Dies umgaben Schleuderer, und schlugen es. Als nun der König von Moab sah, daß ihm der Streit zu stark war, nahm er mit sich sieben hundert Mann, die das Schwert zogen, um durchzubrechen gegen den König von Edom; aber sie vermochten es nicht. Da nahm er seinen erstgebornen Sohn, der König werden sollte an seiner Statt, und opferte ihn als Brandopfer auf der Stadtmauer. Da entstand ein großer Zorn wider Israel; und sie zogen von ihm ab, und kehrten zurück in ihr Land. Elisa vermehrt das Öl einer Witwe; verheißt einem Weibe zu Schunem einen Sohn; derselbe stirbt, und Elisa bringt ihn wieder zum Leben; zu Gilgal macht er Koloquinten eßbar; er speiset hundert Mann mit zwanzig Gerstenbroten.Ein Weib von den Weibern der Söhne der Propheten schrie zu Elisa, und sprach: Dein Knecht, mein Mann, ist tot, und du weißt, daß dein Knecht Jahwe fürchtete. Nun kommt der Schuldherr, um sich meine beiden Kinder zu Sklaven zu nehmen. Da sprach Elisa zu ihr: Was soll ich dir tun? sage mir: Was hast du im Hause? Und sie sprach: Gar nichts hat deine Magd im Hause als einen Ölkrug. Und er sprach: Gehe hin und borge dir draußen Gefäße von allen deinen Nachbarn, leere Gefäße, nicht wenige; und gehe hinein, und verschließe die Türe hinter dir, und hinter deinen Söhnen, und gieße in alle diese Gefäße, und die vollen stelle weg! Da ging sie von ihm weg, und verschloß die Türe hinter sich, und hinter ihren Söhnen; dieselben brachten ihr zu, und sie goß ein. Und es geschah, als die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohne: Bringe mir noch ein Gefäß her! Er aber sprach zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr da! Und das Öl blieb stehen. Da ging sie hin, und sagte es dem Manne Gottes; und er sprach: Gehe hin, verkaufe das Öl, und bezahle deinen Schuldherrn; du aber, und deine Söhne nähret euch von dem Übrigen. Eines Tages begab es sich, daß Elisa hinüber ging nach Schunem. Daselbst war eine reiche Frau, die nötigte ihn, Brot zu essen. Und es geschah, so oft er durchging, kehrte er daselbst ein, um Brot zu essen. Und sie sprach zu ihrem Manne: Siehe! ich weiß, daß das ein heiliger Mann Gottes ist, welcher beständig bei uns durchgeht. Laß uns ihm ein kleines Obergemach zurichten, und für ihn da hinein tun ein Bett, und einen Tisch, und einen Stuhl, und einen Leuchter, daß er, wann er zu uns kommt, daselbst einkehre. Es geschah nun eines Tages, da er dahin kam, kehrte er ein in das Obergemach, und schlief daselbst. Und er sprach zu Gehasi, seinem Knechte: Rufe diese Schunamitin! Und er rief sie, und sie stellte sich vor ihn. Und er sprach zu ihm: sage zu ihr: Siehe! du hast dir unsertwegen so viele Sorge gemacht; was sollen wir dir tun? Hast du etwas zu reden zu dem Könige, oder zu dem Heerführer? Und sie sprach: Ich wohne unter meinem Volke. Und er sprach: Was soll ich dir dann tun? Und Gehasi sprach: Ach! sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt. Da sprach er: Rufe sie! Und er rief sie, und sie stellte sich an die Türe. Und er sprach: Gerade um diese Zeit, nach der Zeit des Lebens, wirst du einen Sohn umarmen. Und sie sprach: Ach, mein Herr, Mann Gottes! täusche nicht deine Magd. Und die Frau wurde schwanger, und gebar einen Sohn, gerade um dieselbe Zeit, nach der Zeit des Lebens, welche Elisa ihr gesagt hatte. Und das Kind wurde groß, und es begab sich eines Tages, daß es zu seinem Vater hinausging zu den Schnittern; und es sprach zu seinem Vater: Mein Kopf, mein Kopf! Und er sprach zu seinem Knechte: Trage ihn zu seiner Mutter! Und er trug ihn, und brachte ihn seiner Mutter; und er saß auf ihrem Schoße bis zum Mittag, da starb er. Und sie ging hinauf, und legte ihn auf das Bett des Mannes Gottes, und schloß ihn ein, und ging hinaus; und rief ihrem Manne, und sprach: Sende mir doch Einen von den Knechten, und Eine von den Eselinnen, ich will geschwind zu dem Manne Gottes reisen, und dann wiederkommen. Und er sprach: Warum willst du denn heute zu ihm ziehen? Es ist nicht Neumond, und nicht Sabbat. Und sie sprach: Laß es gut sein! Und sie gürtete die Eselin, und sprach zu ihrem Knechte: Führe, und gehe, und halte mich nicht auf im Reiten, bis ich dir's sage. Also zog sie hin, und kam zu dem Manne Gottes auf den Berg Karmel. Und es geschah, als der Mann Gottes sie von ferne sah, sprach er zu Gehasi, seinem Knechte: Siehe da jene Schunamitin! Nun laufe ihr entgegen, und sprich zu ihr: Geht es dir gut? Geht es deinem Manne gut, geht es deinem Kinde gut? Und sie sprach: Es geht gut. Als sie aber zu dem Manne Gottes kam auf den Berg, umfaßte sie seine Füße. Und Gehasi trat hinzu, und wollte sie wegstoßen. Aber der Mann Gottes sprach: Laß sie! denn ihre Seele ist ihr bekümmert. Und Jahwe hat es mir verborgen, und mir nicht gesagt. Und sie sprach: Habe ich um einen Sohn gebeten bei meinem Herrn? Sagte ich nicht: Täusche mich nicht? Da sprach er zu Gehasi: Gürte deine Lenden, und nimm meinen Stab in die Hand, und gehe! Wenn du Jemanden begegnest, so grüße ihn nicht; und wenn dich Jemand grüßet, so antworte ihm nicht; und lege meinen Stab auf das Angesicht des Knaben! Und die Mutter des Knaben sprach: So wahr Jahwe lebt, und so wahr deine Seele lebt! ich verlasse dich nicht. Da machte er sich auf, und ging hinter ihr her. Gehasi aber ging vor ihnen hin, und legte den Stab auf das Angesicht des Knaben; aber da war keine Stimme, und kein Aufmerken. Er kehrte also um, ihnen entgegen, und sagte es ihm, und sprach: Der Knabe ist nicht erwacht. Als nun Elisa in's Haus kam, siehe! da lag der Knabe tot auf seinem Bette. Und er ging hinein, und schloß die Türe zu hinter ihnen beiden, und betete zu Jahwe; und stieg hinauf, und legte sich auf das Kind, und legte seinen Mund auf dessen Mund, und seine Augen auf dessen Augen, und seine Hände auf dessen Hände; und beugte sich über dasselbe hin, und der Leib des Kindes wurde warm. Und er kehrte zurück, und ging im Hause einmal hierhin, und einmal dahin; dann stieg er wieder hinauf, und beugte sich über dasselbe; da nieste der Knabe bis zu sieben Malen, und öffnete seine Augen. Da rief er Gehasi, und sprach: Rufe die Schunamitin! Und er rief sie, und sie kam zu ihm hinein, und er sprach: Nimm deinen Sohn! Und sie kam, und fiel zu seinen Füßen, und neigte sich zur Erde, und nahm ihren Sohn, und ging hinaus. Und Elisa kehrte nach Gilgal zurück, und es war eine Hungersnot im Lande, und die Söhne der Propheten saßen vor ihm. Und er sprach zu seinem Knechte: Setze einen großen Topf auf, und koche ein Gericht für die Söhne der Propheten! Und es ging Einer hinaus auf das Feld, um Kräuter zu sammeln; und er fand wilde Reben, und sammelte von denselben wilde Koloquinten seinen Mantel voll, und kam, und zerschnitt sie in den Topf des Gerichtes; denn sie kannten es nicht. Und man schüttete es den Leuten aus zum Essen; und es geschah, als sie von dem Gerichte aßen, da schrien sie, und sprachen: der Tod ist in dem Topfe, Mann Gottes! Und sie konnten es nicht essen. Er aber sprach: So bringet Mehl her! Und er warf's in den Topf, und sprach: Schütte es den Leuten aus, daß sie essen! Und es war nichts Böses in dem Topfe. Und es kam ein Mann von Baal-Schalischa, und brachte dem Manne Gottes Erstlingsbrot, zwanzig Gerstenbrote, und zerstoßene Körner in seiner Tasche. Und er sprach: Gib es den Leuten, daß sie essen! Sein Diener aber sprach: Wie sollte ich dieses hundert Mann vorsetzen? Und er sprach: Gib's den Leuten, daß sie essen! Denn so spricht Jahwe: Man wird essen, und wird noch übrig haben. Und er setzte es ihnen vor, und sie aßen, und hatten noch übrig, nach dem Worte Jahwe's. Elisa heilet den aussätzigen Syrer Naemann durch Baden im Jordan; und nimmt die ihm dafür angebotenen Geschenke nicht an; sein Knecht, Gehasi, aber nimmt sie für ihn, und wird deshalb mit dem Aussatze Naemanns bestraft.Und Naemann, der Heerführer des Königs von Syrien, war ein großer Mann vor seinem Herrn, und angesehen, denn durch ihn gab Jahwe Syrien Heil; und der Mann war ein starker Held, aber aussätzig. Und die Syrer zogen aus in Scharen, und führten aus dem Lande Israel ein kleines Mädchen gefangen weg, und sie war vor dem Weibe Naemanns. Und sie sprach zu ihrer Gebieterin: Ach! wenn doch mein Herr vor dem Propheten wäre, der zu Samarien ist; dann würde er ihn befreien von seinem Aussatze. Und er ging, und sagte das seinem Herrn, und sprach: So und so hat das Mädchen, welches aus Israel ist, gesagt. Da sprach der König von Syrien: Geh, reise hin, ich will einen Brief senden an den König von Israel. Und er ging, und nahm in seiner Hand zehn Talente Silbers, und sechs tausend Goldes, und zehn Feierkleider mit. Und er brachte den Brief an den König von Israel, der lautete also: Nun wann dieser Brief zu dir kommt, siehe! ich sende zu dir Naemann, meinen Knecht, daß du ihn befreiest von seinem Aussatze. Und es geschah, als der König von Israel den Brief gelesen hatte, da zerriß er seine Kleider, und sprach: Bin ich denn ein Gott, daß ich töten, und lebendig machen kann, daß er mir da sagen läßt, ich solle einen Mann vom Aussatze befreien? O! merket doch, und sehet, wie er Gelegenheit gegen mich sucht! Es geschah aber, als Elisa, der Mann Gottes, hörte, daß der König von Israel seine Kleider zerrissen hätte; da sandte er zum Könige, und sprach: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Laß ihn doch zu mir kommen, damit er erfahre, daß ein Prophet in Israel sei. Es kam daher Naemann mit seinen Rossen, und mit seinen Wagen, und hielt vor der Türe des Hauses Elisa's. Und Elisa sandte einen Boten zu ihm, und ließ sagen: Gehe, und bade dich siebenmal im Jordan, so wird dein Fleisch wieder hergestellt, und du wirst rein werden. Da wurde Naemann zornig, und ging, und sprach: Siehe! ich dachte, er würde zu mir herauskommen, und sich hinstellen, und den Namen Jahwe's, seines Gottes, anrufen, und seine Hand über die Stelle hinführen, und also den Aussatz wegnehmen. Sind nicht Abana, und Pharpar, die Flüsse zu Damaskus, besser, als alle Wasser in Israel? Sollte ich mich nicht in ihnen baden, und rein werden können? Und er kehrte um, und ging im Zorne weg. Da nahten sich seine Knechte und redeten zu ihm, und sprachen: Mein Vater! hätte der Prophet dir etwas Großes gesagt, würdest du es nicht tun? Wie vielmehr, da er zu dir gesagt hat: Bade dich, und du wirst rein werden! Und er ging hinab, und tauchte sich unter im Jordan siebenmal, nach dem Worte des Mannes Gottes. Und sein Fleisch wurde wieder wie das Fleisch eines kleinen Knaben; und er wurde rein. Und er kehrte zurück zu dem Manne Gottes, er und sein ganzes Lager; und er ging hinein, und stellte sich vor ihn, und sprach: Siehe doch, ich weiß, daß kein Gott ist auf der ganzen Erde, als nur in Israel. So nimm denn nun ein Geschenk von deinem Knechte! Er aber sprach: So wahr Jahwe lebt, vor dessen Angesicht ich stehe! ich nehme es nicht. Und er drang in ihn, es zu nehmen; aber er weigerte sich. Da sprach Naemann: Wo nicht, so werde doch deinem Knechte so viel Erde gestattet, als zwei Maultiere tragen können. Denn nicht mehr wird dein Knecht andern Göttern Brandopfer, und Schlachtopfer darbringen, als nur Jahwe. Nur darin möge Jahwe deinem Knecht vergeben: Wann mein Herr in das Haus Rimmons gehet, um daselbst anzubeten, und er sich auf meine Hand stützet, und ich bete an im Hause Rimmons; so möge darin, daß ich anbete im Hause Rimmons, Jahwe deinem Knechte vergeben. Und er sprach zu ihm: Gehe in Frieden! Er ging also von ihm eine Meile Landes. Da sprach Gehasi, der Knecht Elisa's, des Mannes Gottes: Siehe! Mein Herr hat Naemann, diesen Syrer abgewiesen, und nicht aus seiner Hand genommen, was er brachte. So wahr Jahwe lebt! ich will ihm nachlaufen, und etwas von ihm annehmen. Und Gehasi setzte Naemann nach. Als Naemann sah, daß er ihm nachlief, sprang er vom Wagen herab, und ging ihm entgegen, und sprach: bringest du Gutes? Und er sprach: Gutes! mein Herr sendet mich, und spricht: Siehe! es sind eben jetzt zu mir zwei Jünglinge gekommen vom Gebirge Ephraim, von den Söhnen der Propheten. Gib doch für sie ein Talent Silbers, und zwei Feierkleider! Da sprach Naemann: beliebe zwei Talente zu nehmen! Und er drang in ihn, und band zwei Talente Silbers in zwei Beutel, und zwei Feierkleider; und gab es zweien seiner Diener, daß sie es vor ihm her tragen sollten. Als er an den Hügel kam, nahm er es von ihren Händen, und legte es beiseite im Hause, und entließ die Männer, und sie gingen. Und er ging hinein, und stellte sich vor seinen Herrn. da sprach Elisa zu ihm: Woher Gehasi? Und er sprach: dein Knecht ist weder dahin, noch dorthin gegangen. Und er sprach zu ihm: Ist nicht mein Herz mitgegangen, als der Mann sich wandte von seinem Wagen dir entgegen? Ist es Zeit, Silber zu nehmen, und Kleider zu nehmen, und Ölbäume und Weinberge, und Schafe, und Rinder, und Knechte, und Mägde? So soll nun der Aussatz Naemanns dir anhängen, und deinem Samen auf ewig! Und er ging weg von ihm, aussätzig wie Schnee. Elisa erlaubt seinen Schülern, am Jordan Holz zu fällen zu einer größeren Wohnung. Einem fällt die Axt in's Wasser, und Elisa macht, daß er sie wieder bekommt. Elisa zeigt dem Könige von Israel das Vorhaben des Königs von Syrien an, und warnt ihn. Der König von Syrien sendet Leute ab, um Elisa gefangen zu nehmen. Aber sie werden mit Blindheit geschlagen, und dann wieder entlassen. Der König von Syrien belagert Samarien, und es entsteht eine große Hungersnot, so daß ein Weib ihr Kind schlachtet. Der König schreibt sie Elisa zu, und will ihn töten.Und es sprachen die Söhne der Propheten zu Elisa: Siehe! der Ort, wo wir vor dir sitzen, ist zu enge für uns. Laß uns doch an den Jordan gehen, und von da ein Jeder einen Balken holen, und uns daselbst einen Ort machen, wo wir sitzen können! Und er sprach: Gehet! Und Einer sprach: Beliebe doch, und gehe mit deinen Knechten! Und er sprach: Ich will gehen. Und er ging mit ihnen; und sie kamen an den Jordan, und fällten das Holz. Und es begab sich, als einer den Balken fällte, fiel das Eisen in das Wasser. Und er schrie , und sprach: Ach, mein Herr! es ist entlehnet! Da sprach der Mann Gottes: Wo ist es hingefallen? Und er zeigte ihm den Ort; da schnitt er ein Holz ab, und stieß daselbst hinein, und machte das Eisen schwimmen. Und er sprach: Nimm dir es herauf! Und er streckte seine Hand aus, und nahm es. Und der König von Syrien stritt wider Israel, und beratschlagte sich mit seinen Knechten, und sprach: An dem und dem Orte soll mein Lager sein! Und der Mann Gottes sandte zu dem Könige von Israel, und ließ sagen: Hüte dich, an diesem Orte vorbei zu ziehen; denn daselbst haben die Syrer sich gelagert. Nun sandte der König von Israel hin an den Ort, wovon ihm der Mann Gottes gesagt, und wovor er ihn gewarnt hatte; und er hütete sich daselbst, nicht nur einmal, oder zweimal. Und das Herz des Königs von Syrien wurde unruhig über diese Sache; und er rief seine Knechte, und sprach zu ihnen: könnet ihr mir nicht sagen: Wer von uns es mit dem Könige von Israel hält? Da sprach Einer von seinen Knechten: Nein, mein Herr König! aber Elisa, der Prophet, der in Israel ist, sagt dem König von Israel die Worte, die du redest in deiner Schlafkammer. Da sprach er: Gehet und sehet, wo er ist, daß ich hinsende, und ihn holen lasse. Und man sagte ihm, und sprach: Siehe! er ist zu Dothan. Da sandte er hin Rosse, und Wagen, und ein großes Heer; die kamen des Nachts, und umringten die Stadt. Als nun der Diener des Mannes Gottes früh morgens aufstand, und hinausging; siehe! da lag ein Heer rings um die Stadt mit Rossen und Wagen. Und sein Diener sprach zu ihm: Ach, mein Herr! was sollen wir tun? Und er sprach: Fürchte dich nicht! denn mit uns sind mehr als mit ihnen. Und Elisa betete, und sprach: Jahwe! öffne doch seine Augen, daß er sehe! Da öffnete Jahwe die Augen des Dieners, und er sah, und siehe! der Berg war voll Rosse und feuriger Wagen rings um Elisa her. Als sie gegen ihn anrückten, betete Elisa zu Jahwe, und sprach: Schlage doch dieses Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Worte Elisa's. Und Elisa sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg, und dies ist nicht die Stadt; kommt mir nach, ich will euch führen zu dem Manne, den ihr suchet. Und er führte sie nach Samarien. Und es geschah, als sie nach Samarien kamen, da sprach Elisa: Jahwe! öffne ihnen die Augen, daß sie sehen! Da öffnete Jahwe ihnen die Augen, und sie sahen, und siehe! sie waren mitten in Samarien. Und es sprach der König von Israel zu Elisa, als er sie sah: Soll ich sie schlagen, mein Vater? Und er sprach: Du sollst sie nicht schlagen! Willst du die schlagen, welche du mit deinem Schwerte, und mit deinem Bogen gefangen genommen? Setze ihnen Brot und Wasser vor, daß sie essen und trinken: darnach laß sie zu ihrem Herrn gehen! Da bereitete er ihnen ein großes Mahl, und sie aßen und tranken; darnach entließ er sie, und sie gingen zu ihrem Herrn. Und die Scharen der Syrer kamen nicht wieder in das Land Israel. Nach diesem begab sich's, daß Ben-Hadad, der König von Syrien, sein ganzes Heer versammelte, und heraufzog, und Samarien belagerte. Und es entstand eine große Hungersnot in Samarien, und siehe! sie belagerten die Stadt bis ein Eselskopf achtzig Sekel Silbers, und ein Viertel Kab Taubenmist fünf Sekel Silbers kostete. Und es geschah, als der König von Israel über die Stadtmauer ging, da schrie ein Weib zu ihm, und sprach: Hilf mir, mein Herr König! Er aber sprach: Hilft dir Jahwe nicht, woher soll ich dir helfen? von der Tenne, oder von der Kelter? Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Dieses Weib sagte zu mir: Gib deinen Sohn her, daß wir ihn heute essen; und meinen Sohn wollen wir morgen essen. Als kochten wir meinen Sohn, und aßen ihn. Da ich aber am andern Tage zu ihr sagte: Gib nun deinen Sohn her, daß wir ihn essen; da verbarg sie ihren Sohn. Und es geschah, als der König die Worte des Weibes hörte, Zerriß er seine Kleider. Und als er über die Stadtmauer ging, sah ihn das Volk; und siehe! ein Trauerkleid war inwendig auf seinem Leibe. Und er sprach: So tue mir Gott, und abermals so, wenn das Haupt Elisa's, des Sohnes Saphats, heute auf ihm bleibt. Und Elisa saß in seinem Hause, und die Ältesten saßen bei ihm. Und er sandte einen Mann von sich aus; und ehe der Bote zu ihm kam, sprach er zu den Ältesten: Habet ihr gesehen, daß dieser Mördersohn hergesandt hat, mir den Kopf abzuschlagen? Sehet zu, wann der Bote kommt, so schließet die Türe zu, und stoßet ihn weg bei der Türe; sind nicht die Tritte der Füße seines Herrn hinter ihm? Noch redete er mit ihnen, siehe! da kam der Bote zu ihm herab, und sprach: Siehe! dies Unglück kommt von Jahwe. Was soll ich noch länger harren auf Jahwe? Elisa verkündigt wohlfeile Zeit in Samarien, welche nach geschehener Flucht der Syrer erfolgt.Und Elisa sprach: Höret das Wort Jahwe's! so spricht Jahwe: Morgen um diese Zeit wird ein Maß Semmelmehl einen Sekel, und zwei Maß Gerste werden einen Sekel unter dem Tore Samariens kosten! Und es antwortete der Hauptmann, auf dessen Hand der König sich stützte, dem Manne Gottes, und sprach: Siehe! wenn Jahwe Fenster am Himmel machte, könnt solches geschehen? Und er sprach: Siehe, du wirst es sehen mit deinen Augen, aber davon essen wirst du nicht. Es waren aber vier aussätzige Männer am Eingange des Tores, die sprachen Einer zu dem Andern: Was wollen wir hier bleiben, bis wir sterben? Sagen wir: Wir wollen in die Stadt gehen, so ist Hungersnot in der Stadt, und wir sterben dort; und sagen wir: Wir wollen hier bleiben, so müssen wir auch sterben. So lasset uns nun hingehen, und überlaufen zum Lager der Syrer; lassen sie uns leben, so leben wir, und töten sie uns, so sind wir tot. Sie machten sich also auf in der Dämmerung, um in das Lager der Syrer zu kommen. Da sie aber an das Ende des Lagers der Syrer kamen, siehe! so war kein Mensch da. Denn der Herr hatte das Heer der Syrer ein Getöse von Wagen, und ein Getöse von Rossen, das Getöse einer großen Heeresmacht hören lassen, und Einer hatte zu dem Andern gesagt: Siehe! der König von Israel hat wider uns gedungen die Könige der Hethiter, und die Könige von Ägypten, daß sie gegen uns ziehen. Und sie hatten sich aufgemacht, und waren geflohen in der Dämmerung, und hatten ihre Zelte, und ihre Rosse, und ihre Esel, das Lager, wie es war, stehen gelassen, und waren geflohen, ihres Lebens wegen. Als nun jene Aussätzigen an das Ende des Lagers kamen, gingen sie in ein Zelt, und aßen und tranken, und nahmen von da Silber und Gold, und Kleider, und gingen, und verbargen es; dann kamen sie wieder, und gingen in ein anderes Zelt, und nahmen von da, und gingen, und verbargen es. Und Einer sprach zu dem Andern: Nicht also sollten wir tun! dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft; schweigen wir, und warten bis zum Anbruch des Morgens, so trifft uns Strafe. So laßt uns denn hingehen, und es sagen im Hause des Königs! Und sie kamen, und riefen den Torwächtern der Stadt, und sagten es ihnen, und sprachen: Wir sind zum Lager der Syrer gegangen; und siehe! es war kein Mann daselbst, noch die Stimme eines Menschen, nur die Rosse sind angebunden, und die Esel sind angebunden, und die Zelte stehen da, wie sie sind. Da riefen die Torwächter, daß man es drinnen im Hause des Königs sage. Und der König stand auf in der Nacht, und sprach zu seinen Knechten: Ich will euch sagen, was die Syrer gegen uns getan haben. Sie wissen, daß wir Hunger leiden; darum sind sie aus dem Lager gegangen, und haben sich versteckt auf dem Felde, und gesagt: Wenn sie herausgehen aus der Stadt, so wollen wir sie lebendig greifen, und in die Stadt eindringen. Da antwortete Einer von seinen Knechten, und sprach: So nehme man doch fünf von den übrigen Rossen, die hier übrig geblieben sind; siehe! sie sind wie die ganze Menge Israels, die hier übriggeblieben ist; siehe! sie sind wie die ganze Menge Israels, die verloren ist. Wir wollen sie hinsenden, und sehen. Sie nahmen also zwei Wagen mit Rossen, und der König sandte sie nach dem Lager der Syrer, und sprach: Gehet, und sehet! Und sie zogen ihnen nach bis an den Jordan; uns siehe! der ganze Weg lag voll von Kleidern, und Geräten, welche die Syrer weggeworfen hatten, da sie eilig flohen. Und die Boten kehrten zurück, und sagten es dem Könige. Und das Volk ging hinaus, und plünderte das Lager der Syrer, und es geschah, daß das Maß Semmelmehl einen Sekel, und zwei Maß Gerste einen Sekel kostete, nach dem Worte Jahwe's. Und der König stellte den Hauptmann, auf dessen Hand er sich stützte, an das Tor auf; und das Volk zertrat ihn unter dem Tore, daß er starb, wie der Mann Gottes gesagt hatte, als er redete, da der König zu ihm hinabkam. Es geschah nämlich, als der Mann Gottes zum König redete, und sprach: Zwei Maß Gerste werden morgen um diese Zeit unter dem Tore von Samarien einen Sekel kosten, und ein Maß Semmelmehl einen Sekel; da antwortete der Hauptmann dem Manne Gottes, und sprach: Siehe! wenn Jahwe Fenster am Himmel machte, könnte solches geschehen? Und er sprach: Siehe! du wirst es sehen mit deinen Augen; aber davon essen wirst du nicht. Und es erging ihm also; das Volk zertrat ihn unter dem Tore, daß er starb. Elisa erteilt dem Weibe von Schunem den Rat, wegen einer bevorstehenden Hungersnot mit ihrem Sohne auszuwandern. Nach sieben Jahren kehrt sie zurück, und bittet den König um Rückgabe ihres Hauses und Feldes, und erhält es wegen der Wundertet Elisa's. Elisa weissagt den Tot Ben-Hadads, und die Königswürde Hasaels. Joram wird König von Juda. Edom und Libna fallen von Juda ab. Ahasja wird König von Juda, und zieht mit Joram, dem Könige von Israel, gegen Hasael in Krieg.Und Elisa redete zu dem Weibe, deren Sohn er zum Leben gebracht hatte, und sprach: Mache dich auf, und ziehe weg, du und dein Haus, und halte dich auf in der Fremde, wo du einen Aufenthalt findest! Denn Jahwe ruft eine Hungersnot, und sie wird auch über das Land kommen sieben Jahre lang. Und das Weib machte sich auf, und tat nach dem Worte des Mannes Gottes, und zog fort, sie und ihr Haus, und hielt sich als Fremde auf im Lande der Philister sieben Jahre. Und es geschah nach Verlauf der sieben Jahre, da kehrte das Weib zurück, aus dem Lande der Philister; und sie ging aus, um den König anzurufen wegen ihres Hauses, und wegen ihres Feldes. Und der König redete zu Gehasi, dem Knechte des Mannes Gottes, und sprach: Erzähle mir doch alles Große, das Elisa getan hat. Und es geschah, als er dem Könige erzählte, daß er einen Toten lebendig gemacht habe, siehe! da rief das Weib, deren Sohn er in's Leben gerufen hatte, den König an, wegen ihres Hauses, und wegen ihres Feldes. Und Gehasi sprach: Mein Herr König! das ist das Weib, und das ist ihr Sohn, den Elisa zum Leben gebracht hat. Und der König fragte das Weib, und sie erzählte es ihm. Da gab der König ihr einen Höfling mit, und sprach: Schaffe ihr Alles wieder, was ihr gehört, und den ganzen Ertrag des Feldes, von dem Tage an, da sie das Land verlassen hat, bis jetzt. Und Elisa kam nach Damaskus, als Ben-Hadad, der König von Syrien, krank war. Und man sagte ihm, und sprach: Der Mann Gottes ist hieher gekommen. Und der König sprach zu Hasael: Nimm ein Geschenk in deine Hand, und gehe dem Manne Gottes entgegen, und frage Jahwe durch ihn, und sprich: Werde ich genesen von dieser Krankheit? Und Hasael ging ihm entgegen, und nahm ein Geschenk in seine Hand, all das Beste von Damaskus, eine Last für vierzig Kamele. Und er kam, und stellte sich vor ihn, und sprach: Dein Sohn, Ben-Hadad, der König von Syrien, sendet mich zu dir, und sagt: Werde ich genesen von dieser Krankheit? Und Elisa sprach zu ihm: Gehe und sprich zu ihm: Du wirst genesen. Aber Jahwe hat mir gezeigt, daß er sterben wird. Und der Mann Gottes richtete sein Angesicht starr auf ihn, bis er verlegen ward; und er weinte. Da sprach Hasael zu ihm: Warum weinet mein Herr? Und er sprach: Weil ich weiß, was du den Söhnen Israels Böses tun wirst. Ihre Festungen wirst du in Brand stecken, und ihre Jünglinge mit dem Schwerte würgen, und ihre Säuglinge zerschmettern, und ihre Schwangeren aufschneiden. Und Hasael sprach: Was ist dein Knecht, der Hund, daß er solche große Dinge tun sollte? Da sprach Elisa: Jahwe hat mir dich gezeigt als König über Syrien. Darauf ging er weg von Elisa, und kam zu seinem Herrn; der sprach zu ihm: was hat dir Elisa gesagt? Und er sprach: Er hat mir gesagt: Du wirst genesen. Es geschah aber an folgenden Tage, da nahm er das Fliegennetz, und tauchte es in's Wasser, und breitete es über sein Angesicht, daß er starb. Und Hasael wurde König an seiner Statt. Im fünften Jahre Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, da Josaphat König von Juda war, wurde Joram, der Sohn Josaphats, König von Juda. Zwei und dreißig Jahre alt war er, als er König wurde; und acht Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und er wandelte auf dem Wege der Könige von Israel, so wie das Haus Ahabs getan hatte; denn er hatte eine Tochter Ahabs zum Weibe; und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's. Aber Jahwe wollte Juda nicht verderben, um Davids, seines Knechtes, willen, weil er zu ihm gesagt hatte, daß er ihm eine Leuchte geben werde, (und) seinen Söhnen allezeit. Und in seinen Tagen fiel Edom ab von der Herrschaft Juda's, und setzte einen König über sich. Und Joram zog hinüber nach Zair, und alle seine Wagen mit ihm; und er machte sich in der Nacht auf, und schlug die Edomiter, die ihn umringt hatten, und die Obersten der Wagen; und das Volk floh in seine Zelte. Und Edom fiel ab von der Herrschaft Juda's bis auf den heutigen Tag. Darauf fiel Libna ab zu derselben Zeit. Die übrige Geschichte Jorams, und Alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in den Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und Joram entschlief, wie seine Väter, und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Ahasja, sein Sohn wurde König an seiner Statt. Im zwölften Jahre Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, wurde Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda. Zwei und zwanzig Jahre alt war Ahasja, als er König wurde; und Ein Jahr herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Athalja, eine Tochter Omri's, des Königs von Israel. Und er wandelte auf dem Wege des Hauses Ahabs, und tat, was böse war in den Augen Jahwe's, wie das Haus Ahabs; denn er war der Tochtermann des Hauses Ahabs. Und er zog mit Joram, dem Sohne Ahabs, in den Streit wider Hasael, den König von Syrien, nach Ramoth-Gilead; und die Syrer schlugen Joram. Und es kehrte der König Joram zurück, um sich zu Jisreel heilen zu lassen von den Wunden, die ihm die Syrer bei Rama geschlagen hatten, als er wider Hasael, den König von Syrien, stritt. Und Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda, ging hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, zu Jisreel zu besuchen, denn er war krank. Elisa sendet einen Prophetenschüler zu Jehu, um ihn zum Könige über Israel zu salben. Jehu tötet alsdann Joram, den König von Israel, und Ahasja, den König von Juda, und läßt Isebel aus dem Fenster stürzen.Und Elisa, der Prophet, rief Einen von den Söhnen der Propheten, und sprach zu ihm: Gürte deine Lenden, und nimm diese Ölflasche in deine Hand, und gehe nach Ramoth-Gilead. Und bist du dahin gekommen, so siehe da nach Jehu, dem Sohne Josaphats, des Sohnes Nimsi's; und gehe hinein, und laß ihn aufstehen aus der Mitte seiner Brüder, und führe ihn in die innerste Kammer; und nimm die Ölflasche, und gieße sie auf sein Haupt, und sprich: So spricht Jahwe: Ich salbe dich zum Könige über Israel; dann öffne die Türe, und fliehe, und verweile nicht! Also ging der Jüngling, der Knecht des Propheten, nach Ramoth-Gilead. Als er hinkam, siehe! da saßen die Heerführer. Und er sprach: Ich habe dir etwas zu sagen, Heerführer! Und Jehu sprach: Welchem unter uns allen? Und er sprach: Dir, Heerführer! Und er stand auf, und ging in's Zimmer. Da goß er das Öl auf sein Haupt, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich salbe dich zum Könige über das Volk Jahwe's, über Israel. Und du sollst schlagen das Haus Ahabs, deines Herrn; denn ich will rächen das Blut meiner Diener, der Propheten, und das Blut aller Diener Jahwe's an Isebel. Und das ganze Haus Ahabs soll untergehen; und ich will von Ahab ausrotten, was an die Wand pisset, und den Gebundenen und Ungebundenen in Israel. Und ich will das Haus Ahabs machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baesa’s, des Sohnes Ahia's. Und Isebel sollen die Hunde fressen auf dem Felde von Jisreel; und Niemand soll sie begraben. Nun öffnete er die Türe, und floh. Da nun Jehu herauskam zu den Knechten seines Herrn, sprach Einer zu ihm: War es etwas Gutes? Warum kam dieser Rasende zu dir? Da sprach er zu ihnen: Ihr kennet den Mann, und seine Rede. Aber sie sprachen: Das ist nicht wahr; sage es uns doch! Da sprach er: So und so hat er zu mir geredet und gesprochen: So spricht Jahwe: Ich salbe dich zum Könige über Israel. Da nahmen sie eilends, ein Jeder seinen Mantel, und legten sie unter ihn oben auf die Stufen; und stießen in die Trommete, und sprachen: Jehu ist König! Also verschwor sich Jehu, der Sohn Josaphats, des Sohnes Nimsi's, wider Joram. Und Joram belagerte in Ramoth-Gilead, er und ganz Israel, Hasael, den König von Syrien. Und der König Joram war zurückgekehrt, um sich zu Jisreel heilen zu lassen von den Wunden, die ihm die Syrer geschlagen hatten, als er stritt wider Hasael, den König von Syrien. Und Jehu sprach: Wenn es euer Wille ist, so soll Niemand entrinnen aus der Stadt, um zu gehen und es zu verkünden in Jisreel. Und Jehu setzte sich zu Wagen, und zog nach Jisreel; denn Joram lag daselbst; und Ahasja, der König von Juda, war hinabgegangen, um Joram zu besuchen. Als der Wächter, der auf dem Turme zu Jisreel stand, die Volksmenge Jehu's sah, wie er kam, sprach er: Ich sehe eine Volksmenge. Da sprach Joram: Nimm einen Reiter, und sende ihnen denselben entgegen, und er soll sagen: Ist es etwas Gutes? Also kam ihnen ein Reiter entgegen, und sprach: So spricht der König: Ist es etwas Gutes? Aber Jehu sprach: Was hast du mit dem Guten zu schaffen? Wende dich hinter mich! Da berichtete der Wächter, und sprach: Der Bote ist zu ihnen gekommen; aber er kehrt nicht wieder. Da sandte er einen zweiten Reiter. Und als der zu ihnen kam, sprach er: So spricht der König: Ist es etwas Gutes? Aber Jehu sprach: Was hast du mit dem Guten zu schaffen? Wende dich hinter mich! Da berichtete der Wächter, und sprach: Er ist zu ihnen gekommen, aber er kehret nicht wieder. Und es ist ein Treiben, wie das Treiben Jehu's, des Sohnes Nimsi's; denn er treibet rasend. Da sprach Joram: Spanne an! Und man spannte seinen Wagen an. Und es zog aus Joram, der König von Israel, und Ahasja, der König von Juda, ein Jeder auf seinem Wagen; und sie zogen aus, Jehu entgegen, und trafen ihn auf dem Acker Naboths, des Jisreeliters. Und es geschah, als Joram Jehu sah, sprach er: Ist es etwas Gutes, Jehu? Er aber sprach: Wie etwas Gutes bei den Hurereien Isebels, deiner Mutter, und ihren vielen Zaubereien? Da kehrte Joram seine Hände um, und floh, und sprach zu Ahasja: Verräterei, Ahasja! Und Jehu faßte den Bogen in die Hand; und schoß Joram zwischen seine Schultern, daß der Pfeil ihm zum Herzen heraus ging, und er niedersank auf seinen Wagen. Und er sprach zu Bidekar, seinem Hauptmanne: Nimm und wirf ihn auf das Ackerfeld Naboths, des Jisreeliters. Denn gedenke, wie ich und du zusammen ritten hinter Ahab, seinem Vater, und Jahwe über ihn diesen Ausspruch tat: Wahrlich! ich habe das Blut Naboths, und das Blut seiner Söhne gestern gesehen, spricht Jahwe; und will dir vergelten auf diesem Acker, spricht Jahwe. So nimm ihn nun, und wirf ihn auf den Acker, nach dem Worte Jahwe's. Als Ahasja, der König von Juda, dieses sah, floh er nach dem Gartenhause zu. Jehu aber jagte ihm nach, und sprach: Auch ihn schlaget auf dem Wagen bei der Anhöhe Gur, die bei Jibleam ist. Und er floh nach Megiddo, und starb daselbst. Und seine Knechte führten ihn nach Jerusalem, und begruben ihn in seinem Begräbnisse, bei seinen Vätern, in der Stadt Davids. Im elften Jahre Jorams, des Sohnes Ahabs, wurde Ahasja König über Juda. Und Jehu kam nach Jisreel. Als Isebel das hörte, tat sie Schminke an ihre Augen, und schmückte ihr Haupt, und schaute durch das Fenster. Als Jehu zum Tor herein kam, sprach sie: Wird Frieden haben Simri, der Mörder seines Herrn? Da erhob er sein Antlitz nach dem Fenster, und sprach: Wer hält es mit mir, wer? Und es schauten zwei oder drei Höflinge zu ihm herunter. Und er sprach: Werfet sie herab! Und sie warfen sie herab; und ihr Blut spritzte an die Wand, und an die Rosse; und er zertrat sie. Dann zog er ein, und aß, und trank, und sprach: Sehet doch nach jener Verfluchten, und begrabet sie; denn sie ist eine Königstochter. Und sie gingen hin, um sie zu begraben, aber sie fanden nichts von ihr, als den Schädel, und die Füße, und die Hände. Und sie kehrten zurück, und zeigten es ihm an. Da sprach er: Das ist das Wort Jahwe's, welches er geredet hat durch seinen Diener Elia, den Thischbiter, da er sprach: Auf dem Acker Jisreels sollen die Hunde das Fleisch Isebels fressen; und der Leichnam Isebels soll wie Mist auf dem Felde liegen auf dem Acker Jisreels, damit man nicht sagen kann: Das ist Isebel. Jehu veranlaßt die Hinrichtung der siebenzig Söhne Ahabs, und rottet das ganze Geschlecht desselben aus. Auch läßt er zwei und vierzig Brüder Ahasja's, des Königs von Juda, und alle Baals-Priester und -Propheten töten. Hasael bedrängt Israel. Jehu stirbt, und ihm folgt Joahas, sein Sohn, als König.Und Ahab hatte siebenzig Söhne zu Samarien. Und Jehu schrieb Briefe, und sandte sie nach Samarien an die Obersten Jisreels, an die Ältesten, und an die Erzieher der Kinder Ahabs, und sagte: Sogleich wann dieser Brief zu euch kommt, die ihr die Söhne eures Herrn, und die Wagen, und die Rosse bei euch habet, und eine feste Stadt und Waffen; so suchet den Besten, und Geschicktesten aus unter den Söhnen eures Herrn, und setzet ihn auf den Thron seines Vaters, und streitet für das Haus eures Herrn. Da fürchteten sie sich gar sehr, und sprachen: Siehe! zwei Könige konnten vor ihm nicht bestehen, wie könnten wir bestehen? Und es sandten der, welcher über das Haus, und die, welche über die Stadt gesetzt waren, und die Ältesten, und die Erzieher der Kinder zu Jehu, und ließen ihm sagen: Wir sind deine Knechte, und Alles, was du uns sagst, wollen wir tun; wir werden Niemand zum Könige machen; was gut ist in deinen Augen, das tue! Da schrieb er zum zweiten Mal einen Brief an sie, und sagte: Wenn ihr zu mir halten, und auf meine Stimme hören wollet; so nehmet die Köpfe der Söhne eures Herrn, und kommet zu mir morgen um diese Zeit nach Jisreel. Die Söhne des Königs aber waren siebenzig Mann, und die Vornehmsten der Stadt hatten sie erzogen. Es geschah nun, als der Brief zu ihnen kam, da nahmen sie die Söhne des Königs, und schlachteten siebenzig Mann, und legten ihre Köpfe in Körbe, und sandten sie zu ihm nach Jisreel. Und es kam der Bote, und zeigte ihm an, und sprach: Sie haben die Köpfe der Söhne des Königs gebracht. Und er sprach: Leget sie auf zwei Haufen an den Eingang des Tores bis zum Morgen! Und es geschah am Morgen, da ging er hinaus, und stellte sich hin, und sprach zum ganzen Volke: Ihr seid schuldlos; siehe! ich habe mich verschworen wider meinen Herrn, und ihn erwürget. Aber wer hat denn diese alle geschlagen? Erkennet nun, daß Nichts von dem Ausspruch Jahwe's zur Erde fällt, welchen Jahwe in Betreff des Hauses Ahabs gesprochen; und Jahwe hat getan, was er durch seinen Diener Elia geredet hat. Und Jehu schlug Alle, die vom Hause Ahabs noch übrig waren zu Jisreel, und alle seine Großen, und seine Bekannte, und seine Priester, bis ihm nicht Ein Entronnener übrig blieb. Dann machte er sich auf, und kam, und ging nach Samarien. Als Jehu auf dem Wege bei Beth-Eked-Haroim war, traf er die Brüder Ahasja's, des Königs von Juda, und sprach: Wer seid ihr? Und sie sprachen: Wir sind die Brüder Ahasja's, und gehen hinab, um die Söhne des Königs, und die Söhne der Herrscherin zu grüßen. Da sprach er: Greifet sie lebendig! Und sie griffen sie lebendig, und schlachteten sie bei der Grube zu Beth-Eked, zwei und vierzig Mann; und nicht Einer blieb von ihnen übrig. Und er zog von da weiter, und traf Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm begegnete; und er grüßte ihn, und sprach zu ihm: Ist dein Herz redlich, wie mein Herz gegen dein Herz ist? Und Jonadab sprach: Es ist's! Wenn es so ist, so gib deine Hand! Und er gab ihm seine Hand. Und er ließ ihn zu sich auf den Wagen steigen; und sprach: Gehe mit mir, und siehe meinen Eifer für Jahwe, und sie führten ihn mit ihm auf seinem Wagen. Als er nach Samarien kam, schlug er Alle, die von Ahab noch übrig waren in Samarien, bis er ihn ausgetilgt hatte, nach dem Worte Jahwe's, das er geredet hatte zu Elia. Darauf versammelte Jehu das ganze Volk, und sprach zu ihnen: Ahab hat dem Baal wenig gedient, Jehu will ihm viel dienen. So rufet nun alle Propheten des Baal, Alle, die ihm dienen, und alle seine Priester zu mir, Keiner soll fehlen! denn ich will ein großes Opfer dem Baal bringen; wer fehlt, soll nicht am Leben bleiben. Aber Jehu handelte mit Hinterlist, um die, welche Baal dienten, umzubringen. Und Jehu sprach: Heiliget dem Baal eine Festversammlung! Und sie riefen sie aus. Und Jehu sandte herum in ganz Israel, und es kamen Alle, die Baal dienten, und es blieb nicht Einer übrig, der nicht gekommen wäre. Und sie gingen in das Haus des Baal, und das Haus des Baal wurde angefüllt von einem Ende bis zum andern. Und er sprach zu dem, welcher über das Kleiderhaus gesetzt war: Bringe Kleider heraus für Alle, welche Baal dienen! Und er brachte ihnen Kleider heraus. Dann gingen Jehu und Jonadab, der Sohn Rechabs, in das Haus des Baal, und sprachen zu denen, die Baal dienten: Forschet und sehet, daß nicht etwa Einer von den Dienern Jahwe's hier unter euch sei, sondern nur Diener des Baal! Sie gingen also, um die Opfer und Brandopfer zu verrichten; und Jehu hatte draußen achtzig Männer hingestellt, und gesagt: Wenn Einer entrinnet von den Männern, die ich euch in eure Hände gebe, so soll euer Leben für sein Leben haften. Und es geschah, als Jehu das Brandopfer vollendet hatte, da sprach er zu den Läufern, und zu den Hauptleuten: Kommet, und schlaget sie, daß Keiner herauskomme! Und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes. Und die Läufer und Hauptleute warfen sie hin; und sie gingen in die Stadt des Hauses des Baal, und taten die Säulen des Hauses des Baal heraus, und verbrannten sie; und zerstörten die Säule des Baal; auch zerstörten sie das Haus des Baal, und machten einen Kotplatz daraus bis auf den heutigen Tag. Also vertilgte Jehu den Baal aus Israel. Aber von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welche er Israel begehen ließ, wich Jehu nicht, nämlich von den goldenen Kälbern, dem zu Bethel, und dem zu Dan. Und Jahwe sprach zu Jehu: Weil du wohl ausgerichtet hast, was in meinen Augen recht ist, und getan am Hause Ahabs, ganz wie es in meinem Herzen war; so sollen deine Söhne bis in's vierte Glied sitzen auf dem Throne Israels. Aber Jehu achtete nicht darauf, zu wandeln nach dem Gesetze Jahwe's, des Gottes Israels, mit seinem ganzen Herzen; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, die er Israel begehen ließ. In jenen Tagen begann Jahwe, Israel zu vermindern; denn Hasael schlug sie in allen Grenzen Israels, vom Jordan an gegen Aufgang der Sonne, das ganze Land Gilead, die Gaditer, und Rubeniter, und Manassiter, von Aroer an, welches am Bache Arnon liegt, bis nach Gilead und Basan. Und die übrige Geschichte Jehu's, und Alles, was er getan, und alle seine Grosstaten, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Und Jehu entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn zu Samarien. Und Joahas, sein Sohn wurde König an seiner Statt. Und die Tage, welche Jehu herrschte über Israel, waren acht und zwanzig Jahre zu Samarien. Athalja, die Mutter Ahasja's, läßt das ganze königliche Geschlecht hinrichten, nur Joas, der Sohn Ahasja's, wird gerettet, und sechs Jahre im Tempel verborgen. Im siebenten Jahre wird er als König ausgerufen durch Jojada, den Priester, und Athalja getötet.Als nun Athalja, die Mutter Ahasja's, sah, daß ihr Sohn tot war, machte sie sich auf, und brachte allen königlichen Samen um. Aber Joscheba, die Tochter des Königs Joram, die Schwester Ahasja's, nahm Joas, den Sohn Ahasja's, und stahl ihn aus der Mitte der Söhne des Königs, welche getötet wurden, ihn und seine Amme, in eine Schlafkammer; und sie verbargen ihn vor Athalja, daß er nicht getötet wurde; und er war bei ihr im Hause Jahwe's versteckt sechs Jahre; und Athalja herrschte über das Land. Und im siebenten Jahre sandte Jojada hin, und ließ die Obersten über Hundert der Kari und der Läufer holen, und nahm sie mit sich in das Haus Jahwe's, und schloß mit ihnen einen Bund, und nahm einen Eid von ihnen im Hause Jahwe's, und zeigte ihnen den Königssohn. Und er gebot ihnen und sprach: Dieses ist's, was ihr tun sollet: Ein Drittel von euch ziehe auf am Sabbat, und halte die Wache im Königshause; und ein Drittel sei am Tore Sur; und ein Drittel am Tore hinter den Läufern; und haltet die Wache im Hause mit Abwehr! Die zwei Teile aber von euch, Alle, die am Sabbat abziehen, sollen die Wache halten im Hause Jahwe's um den König. Und ihr sollet den König umringen, ein Jeder mit seinen Waffen in der Hand; und wer eindringt zwischen die Reihen, der soll getötet werden; und ihr sollet beim Könige sein, wann er ausgehet, und wann er eingehet. Und es taten die Obersten über Hundert, ganz wie Jojada, der Priester, geboten hatte, und nahmen ein Jeder seine Leute zu sich, die am Sabbat aufzogen, samt denen, die am Sabbat abzogen, und kamen zu Jojada, dem Priester. Und der Priester gab den Obersten über Hundert die Spieße, und die Schilde des Königs David, die im Hause Jahwe's waren; und die Läufer stellten sich, Jeder mit seinen Waffen in der Hand, von der rechten Seite des Hauses bis zur linken Seite des Hauses, längst dem Altar und dem Hause, rings um den König her. Dann führte er den Königssohn heraus, und setzte ihm die Krone auf, und gab ihm die Verordnung; und sie machten ihn zum Könige, und salbten ihn, und klatschten in die Hände, und sprachen: Es lebe der König! Als Athalja das Geschrei der Läufer, und des Volkes hörte, kam sie zum Volke in's Haus Jahwe's. Und sie sah, und siehe! Da stand der König auf seiner Stätte nach dem Gebrauche, und die Sänger mit den Trommeten bei dem Könige, und das ganze Land des Volkes war fröhlich, und stieß in die Trommeten. Da zerriß Athalja ihre Kleider, und rief Verschwörung! Verschwörung! Aber Jojada, der Priester, gebot den Obersten über Hundert, den Befehlshaber des Heeres, und sprach zu ihnen: Führet sie hinaus außerhalb der Reihen, und wer ihr folget, den tötet mit dem Schwerte, denn der Priester sprach: Im Hause Jahwe's soll sie nicht getötet werden. Und sie legten Hand an sie, und sie kam den Weg, welchen die Pferde gingen, zu dem Hause des Königs, und wurde daselbst getötet. Und Jojada schloß einen Bund zwischen Jahwe, und zwischen dem Könige, und zwischen dem Volke, daß sie das Volk Jahwe's sein sollten; und zwischen dem Könige, und zwischen dem Volke. Und das Ganze Volk des Landes ging in das Haus des Baal, und sie zerstörten es; seine Altäre und seine Bilder zerbrachen sie gänzlich, und Mathan, den Priester des Baal, erwürgten sie vor den Altären. Und der Priester stellte Wachen auf im Hause Jahwe's. Und er nahm die Obersten über Hundert, und die Kari, und die Läufer, und das ganze Volk des Landes; und sie führten den König hinab aus dem Hause Jahwe's, und kamen den Weg des Tores der Läufer zu dem Hause des Königs; und er setzte sich auf den Thron der Könige. Und es freute sich das ganze Volk des Landes, und die Stadt war ruhig; Athalja aber hatten sie mit dem Schwerte getötet im Hause des Königs. Sieben Jahre alt war Joas, als er König wurde. Joas läßt den Tempel wieder herstellen. Hasael rückt gegen Jerusalem, Joas aber bewegt ihn durch Geschenke zum Abzuge. Joas wird von seinen Knechten ermordet, Amazja, sein Sohn, folgt ihm als König.Im siebenten Jahre Jehu's, wurde Joas König, und vierzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Zibja, von Beer-Scheba. Und Joas tat was recht war in den Augen Jahwe's, alle seine Tage, während welcher Jojada, der Priester, ihn unterwies. Nur die Höhen schaffte man nicht ab; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Und Joas sprach zu den Priestern: Alles Geld für geweihte Dinge, welches in das Haus Jahwe's gebracht wird, das Geld von Vorübergehenden, das Geld der Seelen nach ihrer Schätzung, alles Geld, welches Jemand in den Sinn kommt, in das Haus Jahwe's zu bringen, das sollen die Priester zu sich nehmen, ein Jeder von seinen Bekannten; und sie sollen die Risse des Hauses ausbessern, überall, wo sich ein Riß findet. Es geschah aber bis zum drei und zwanzigsten Jahre des Königs Joas, daß die Priester die Risse des Hauses nicht ausbesserten. Da rief der König Joas Jojada, den Priester, und die Priester, und sprach zu ihnen: Warum bessert ihr die Risse des Hauses nicht aus? So sollet ihr nun kein Geld mehr nehmen von euern Bekannten; denn für die Risse des Hauses solltet ihr es hergeben. Und es willigten die Priester ein, kein Geld mehr zu nehmen von dem Volke, und die Risse des Hauses nicht auszubessern. Und Jojada, der Priester, nahm eine Lade, und bohrte ein Loch in den Deckel derselben, und stellte sie neben den Altar zur Rechten, wo Jeder in's Haus Jahwe's einging; und die Priester, die die Türe hüteten, taten da hinein alles Geld, welches in das Haus Jahwe's gebracht wurde. So oft sie nun sahen, daß viel Geld in der Lade war, so kam der Schreiber des Königs und der Hohepriester herauf, und banden zusammen und zählten das Geld, das sich im Hause Jahwe's fand, und übergaben das Geld gewogen den Arbeitern, die für das Haus Jahwe's verordnet waren; und diese gaben es aus an die Zimmerleute, und an die Bauleute, welche an dem Hause Jahwe's arbeiteten, und an die Maurer, und an die Steinhauer, und zum Ankauf des Holzes, und der gehauenen Steine, zur Ausbesserung der Risse des Hauses Jahwe's, und zu Allem, was zur Ausbesserung des Hauses ausgegeben wurde. Doch machte man nicht für das Haus Jahwe's silberne Becken, Messer, Schalen, Trommeten, noch irgend goldene Geräte, oder silberne Geräte, von dem Gelde, welches in das Haus Jahwe's gebracht wurde; sondern den Arbeitern gab man es, und sie besserten damit das Haus Jahwe's aus. Und man rechnete nicht mit den Männern ab, denen man das Geld übergab, um es den Arbeitern zu geben; denn sie handelten auf Glauben. Geld von Schuldopfern, und Geld von Sündopfern wurde nicht in's Haus Jahwe's gebracht; das gehörte den Priestern. Damals zog Hasael, der König von Syrien, herauf, und stritt wider Gath, und eroberte es. Als aber Hasael sein Angesicht richtete, wider Jerusalem hinauf zu ziehen; da nahm Joas, der König von Juda alles Geheiligte, was Josaphat, und Joram, und Ahasja, seine Väter, die Könige von Juda, geheiligt hatten, und was er selbst geheiligt hatte, und alles Gold, das sich in den Schätzen des Hauses Jahwe's, und des Hauses des Königs fand, und sandte es Hasael, dem Könige von Syrien. Und derselbe zog ab von Jerusalem. Und die übrige Geschichte des Joas, und Alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und seine Knechte erhoben sich, und machten eine Verschwörung, und schlugen Joas im Hause Millo, wo man nach Silla hinab gehet. Josachar, der Sohn Schimeaths, und Josabad. der Sohn Schomers, seine Knechte, schlugen ihn, daß er starb; und sie begruben ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Amazja, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Joahas, der Sohn Jehu's, wird König von Israel, und von den Syrern bedrängt, aber wieder befreit. Sein Tod. Ihm folgt sein Sohn Joas als König. Nach seinem Tode wird Jerobeam König. Elisa weissagt dem Joas drei Siege über die Syrer; und stirbt. Ein Toter, welcher in das Grab Elisa's geworfen wird, kommt wieder zum Leben.Im drei und zwanzigsten Jahre des Joas, des Sohnes Ahasja's, des Königs von Juda, wurde Joahas, der Sohn Jehu's, König über Israel zu Samarien, siebenzehn Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, und folgte den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte; er wich nicht davon ab. Und es entbrannte der Zorn Jahwe's wider Israel; und er gab sie in die Hand Hasaels, des Königs von Syrien, und in die Hand Ben-Hadads, des Sohnes Hasaels, alle Tage. Joahas aber flehte zu Jahwe, und Jahwe hörte auf ihn; denn er sah den Druck Israels; denn der König von Syrien drückte sie. Und Jahwe gab Israel einen Retter, daß sie loskamen aus der Hand der Syrer; und die Söhne Israels wohnten in ihren Zelten, wie vorher. Aber sie wichen nicht von den Sünden des Hauses Jerobeams, welcher Israel sündigen machte; sie wandelten darin; auch blieb der Hain zu Samarien stehen. Es war aber dem Joahas nicht mehr Volk übrig geblieben, als fünfzig Reiter, und zehn Wagen, und zehn tausend Mann Fußvolk; denn der König von Syrien hatte sie zu Grunde gerichtet, und sie gemacht wie den Staub beim Dreschen. Und die übrige Geschichte des Joahas, und Alles, was er getan, und seine Grosstaten, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Und Joahas entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn zu Samarien. Und Joas, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Im sieben und dreißigsten Jahre des Joas, des Königs von Juda, wurde Joas, der Sohn des Joahas, König über Israel, und herrschte zu Samarien sechzehn Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, er wich von keiner Sünde Jerobeams, des Sohnes Nebats, welche er Israel begehen ließ; er wandelte darin. Und die übrige Geschichte des Joas, und Alles, was er getan, und seine Grosstaten, wie er gestritten mit Amazja, dem Könige von Juda, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Und Joas entschlief wie seine Väter, und Jerobeam setzte sich auf seinen Thron; und Joas wurde begraben zu Samarien bei den Königen von Israel. Und Elisa fiel in eine Krankheit, an welcher er starb. Und es kam zu ihm hinab Joas, der König von Israel, und weinte vor ihm, und sprach: Mein Vater! mein Vater! Wagen Israels, und seine Reiter! Und Elisa sprach zu ihm: Nimm einen Bogen und Pfeile! und er brachte ihm Bogen und Pfeile. Und er sprach zum Könige von Israel: Lege deine Hand an den Bogen! und er legte seine Hand an. Da tat Elisa seine Hand auf die Hand des Königs, und sprach: Öffne das Fenster gegen Morgen! und er öffnete es. Und Elisa sprach: Schieße! und er schoß. Da sprach er: Ein Pfeil des Heiles von Jahwe, und ein Pfeil des Heiles wider die Syrer; du wirst die Syrer schlagen zu Aphek, bis du sie aufgerieben hast. Und er sprach: Nimm die Pfeile! Und er nahm sie. Dann sprach er zum Könige von Israel: Schlag auf die Erde! und er schlug dreimal, und hielt inne. Da ward der Mann Gottes zornig über ihn, und sprach: Hättest du fünf- oder sechsmal, dann würdest du die Syrer schlagen, bis du sie aufgerieben hättest. Nun aber wirst du die Syrer dreimal schlagen. Und Elisa starb, und man begrub ihn. Es kamen aber Scharen von Moab in's Land, zu Anfang des Jahres. Und es geschah, als man einen Mann begraben wollte, siehe! da erblickte man die Schar, und warf den Mann in das Grab Elisa's. Da aber der Mann hinabkam, und die Gebeine Elisa's berührte; so wurde er lebendig, und stellte sich auf seine Füße. Und Hasael, der König von Syrien, drückte Israel alle Tage des Joahas. Und Jahwe begnadigte sie, und erbarmte sich ihrer, und wandte sich zu ihnen, um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak, und Jakob; und er wollte sie nicht verderben, und warf sie bis jetzt noch nicht von seinem Angesichte. Und Hasael, der König von Syrien, starb, und Ben-Hadad, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Und Joas, der Sohn des Joahas, nahm Ben-Hadad, dem Sohne Hasaels, die Städte wieder ab, welche dieser seinem Vater Joahas im Streite genommen hatte. Dreimal schlug ihn Joas, und brachte die Städte Israels wieder an sich. Amazja wird König von Juda; läßt die Mörder seines Vaters hinrichten; schlägt die Edomiter: reizt Joas, den König von Israel, zum Kriege, wird aber geschlagen und geplündert. Joas stirbt, und ihm folgt Jerobeam. Amazja wird in einer Verschwörung ermordet. Ihm folgt Asarja. Auf Jerobeam folgt Sacharja.Im zweiten Jahre des Joas, des Sohnes Joahas, des Königs von Israel, wurde Amazja König, der Sohn des Joas, des Königs von Juda. Fünf und zwanzig Jahre alt war er, als er König wurde, und neun und zwanzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Joadan von Jerusalem. Und er tat was recht war in den Augen Jahwe's, doch nicht wie David, sein Vater; ganz wie Joas, sein Vater, getan hatte, so tat er. Nur die Höhen schaffte man nicht ab; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Und es geschah, als das Königtum befestigt war in seiner Hand, schlug er seine Knechte, die den König, seinen Vater, geschlagen hatten. Aber die Söhne der Todschläger tötete er nicht, wie geschrieben steht im Gesetzbuche Mose's, da Jahwe gebietet, und spricht: Die Väter sollen nicht um der Söhne willen getötet werden, und die Söhne sollen nicht um der Väter willen getötet werden; sondern ein Jeder soll für seine Sünde getötet werden. Er schlug Edom im Salztale, zehn tausend Mann, und nahm Sela im Streite; und nannte ihren Namen Joktheel, bis auf den heutigen Tag. Alsdann sandte Amazja Boten an Joas, den Sohn des Joahas, des Sohnes Jehu's, den König von Israel, und ließ sagen: Komm! wir wollen uns von Angesicht sehen. Aber Joas, der König von Israel, sandte zu Amazja, dem Könige von Juda, und ließ sagen: Der Dornstrauch auf dem Libanon sandte zu der Zeder auf dem Libanon, und ließ sagen: Gib deine Tochter meinem Sohne zum Weibe! Aber ein Tier des Feldes auf dem Libanon ging darüber hin, und zertrat den Dornstrauch. Du hast Edom geschlagen, und dein Herz erhebet dich; rühme dich dessen, und bleibe zu Hause! Warum willst du kriegen wider das Unglück, daß du fallest, und Juda mit dir? Aber Amazja hörte nicht darauf. Da zog Joas, der König von Israel, hinauf, und sie sahen sich von Angesicht, er und Amazja, der König von Juda, zu Bethschemesch in Juda. Und Juda wurde geschlagen vor Israel, und sie flohen, Jeder in sein Zelt. Und Amazja, den König von Juda, den Sohn des Joas, des Sohnes Ahasja's, fing Joas, der König von Israel, zu Bethschemesch; und er kam nach Jerusalem, und riß die Mauer von Jerusalem nieder, vom Tore Ephraim an, bis zum Ecktore, vier hundert Ellen; und nahm alles Gold und Silber, und alle Geräte, die sich fanden im Hause Jahwe's, und in den Schätzen des Hauses des Königs, und Geißeln; und kehrte zurück nach Samarien. Und die übrige Geschichte des Joas, was er getan, und seine Grosstaten, und wie er gestritten mit Amazja, dem Könige von Juda, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Und Joas entschlief wie seine Väter, und wurde begraben zu Samarien bei den Königen von Israel. Und Jerobeam, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Und Amazja, der Sohn des Joas, König von Juda, lebte nach dem Tode Joas, des Sohnes Joahas, des Königs von Israel, fünfzehn Jahre. Und die übrige Geschichte Amazja's, steht die nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und man stiftete eine Verschwörung gegen ihn zu Jerusalem, und er floh nach Lachisch; aber man sandte ihm nach, nach Lachisch, und tötete ihn daselbst. Und man brachte ihn auf Rossen; und er wurde begraben zu Jerusalem bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und das ganze Volk von Juda nahm Asarja, und derselbe war sechzehn Jahre alt, und machte ihn zum König statt seines Vaters Amazja. Derselbe bauete Elath, und brachte es wieder an Juda, nachdem der König entschlafen war wie seine Väter. Im fünfzehnten Jahre Amazja's, des Sohnes Joas, des Königs von Juda, wurde Jerobeam, der Sohn Joas, des Königs von Israel, König zu Samarien ein und vierzig Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's; er wich nicht von allen Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel sündigen machte. Er stellte die Grenze Israels wieder her von Hemath bis an's Meer der Ebene, nach dem Worte Jahwe's, des Gottes Israels, das er geredet hatte durch seinen Diener Jona, den Sohn Amithai's, den Propheten, der von Gath-Hepher war. Denn Jahwe sah das sehr bittere Elend Israels, daß aufgerieben war der Gebundene, und aufgerieben der Ungebundene, und kein Helfer war für Israel. Und Jahwe hatte nicht ausgesprochen, den Namen Israels auszutilgen unter dem Himmel. Also half er ihnen durch Jerobeam, den Sohn des Joas. Und die übrige Geschichte Jerobeams, und Alles, was er getan, und seine Grosstaten, wie er gestritten, und wie er Damaskus und Hemath von Juda wieder an Israel gebracht, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Und Jerobeam entschlief wie seine Väter, die Könige von Israel. Und Sacharja, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Geschichte Asaria's und Jothams, Könige von Juda; Sacharja's, Schallums, Menahems, Pekahja's, und Pekahs, Könige von Israel.Im sieben und zwanzigsten Jahre Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asarja König, der Sohn Amazja's, des Königs von Juda. Sechzehn Jahre alt war er, als er König wurde, und zwei und fünfzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jecholja von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwe's, ganz so, wie Amazja, sein Vater, getan hatte. Nur die Höhen schaffte man nicht ab; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Und Jahwe schlug den König, daß er aussätzig war bis zum Tage seines Todes; und er wohnte in einem Krankenhause; und Jotham, der Sohn des Königs, hatte die Aufsicht über das Haus des Königs, und richtete das Volk des Landes. Und die übrige Geschichte Asarja's, und Alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und Asarja entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Jotham, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Im acht und dreißigsten Jahre Asarja's, des Königs von Juda, wurde Sacharja, der Sohn Jerobeams, König über Israel zu Samarien, sechs Monate. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, wie seine Väter getan hatten; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welche er Israel begehen ließ. Und Schallum, der Sohn des Jabesch, verschwor sich gegen ihn, und schlug ihn vor dem Volke, und tötete ihn, und wurde König an seiner Statt. Und die übrige Geschichte Sacharja's, siehe! die steht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel. Dies war das Wort Jahwe's, das er geredet hatte zu Jehu, da er sprach: Deine Söhne bis in's vierte Glied sollen sitzen auf dem Throne Israels. Und also geschah es. Schallum, der Sohn des Jabesch, wurde König im neun und dreißigsten Jahre Usia's, des Königs von Juda; und er herrschte einen Monat in Samarien. Und Menahem, der Sohn Gadi's, zog herauf von Thirza, und kam nach Samarien, und schlug Schallum, den Sohn des Jabesch, zu Samarien, und tötete ihn, und wurde König an seiner Statt. Und die übrige Geschichte Schallums, und seine Verschwörung, die er stiftete, siehe! das steht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel. Damals schlug Menahem Tiphsah, und Alle, die darin waren, und ihr Gebiet, von Thirza aus; weil sie ihm nicht aufmachte, darum schlug er sie; alle Schwangeren darin schnitt er auf. Im neun und dreißigsten Jahre Asarja's, des Königs von Juda, wurde Menahem, der Sohn Gadi's, König über Israel, und herrschte zu Samarien zehn Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte, alle seine Tage. Es kam Phul, der König von Assyrien, gegen das Land. Aber Menahem gab Phul tausend Talente Silbers, daß seine Hand mit ihm sei, und er das Königtum in seiner Hand befestige. Und Menahem legte das Geld auf Israel, auf alle reichen Leute, um es dem Könige von Assyrien zu geben, fünfzig Sekel Silbers auf jeden Mann. da kehrte der König von Assyrien zurück, und blieb nicht daselbst im Lande. Und die übrige Geschichte Menahems, und Alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel? Und Menahem entschlief wie seine Väter; und Pekahja, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Im fünfzigsten Jahre Asarja's, des Königs von Juda, wurde Pekahja, der Sohn Menahems, König über Israel zu Samarien zwei Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte. Und es verschwor sich gegen ihn Pekah, der Sohn Remalja's, sein Hauptmann, und schlug ihn zu Samarien im Palaste des königlichen Hauses, mit Argob und Arje, und mit ihm fünfzig Mann von den Söhnen der Gileaditer, und tötete ihn, und wurde König an seiner Statt. Und die übrige Geschichte Pekahja's, und Alles, was er getan, siehe! das steht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel. Im zwei und fünfzigsten Jahre Asarja's, des Königs von Juda, wurde Pekah, der Sohn Remalja's, König über Israel zu Samarien zwanzig Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte. In den Tagen Pekahs, des Königs von Israel, kam Tiglath-Pileser, König von Assyrien, und nahm Ijon, und Abel-Bethmaacha, und Janoah, und Kedesch, und Hazor, und Gilead, und Galiläa, das ganze Land Naphthali; und führte sie gefangen nach Assyrien. Aber Hosea, der Sohn Ela's, stiftete eine Verschwörung gegen Pekah, den Sohn Remalja's, und schlug ihn, und tötete ihn, und wurde König an seiner Statt, im zwanzigsten Jahre Jothams, des Sohnes Usia's. Und die übrige Geschichte Pekahs, und Alles, was er getan, siehe! das steht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Israel. Im zweiten Jahre Pekahs, des Sohnes Remalja's, des Königs von Israel, wurde Jotham König, der Sohn Usia's, des Königs von Juda. Fünf und zwanzig Jahre alt war er, als er König wurde, und sechzehn Jahre herrschte er zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jeruscha, die Tochter Zadoks. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwe's; ganz so wie Usia, sein Vater, getan hatte, tat er. Nur die Höhen schaffte man nicht ab; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Er bauete das obere Tor an dem Hause Jahwe's. Und die übrige Geschichte Jothams, und Alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? In jenen Tagen begann Jahwe wider Juda zu senden Rezin, den König von Syrien, und Pekah, den Sohn Remalja's. Und Jotham entschlief wie seine Väter, und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters. Und Ahas, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Geschichte des Ahas, des Königs von Juda. Rezin, der König von Syrien, und Pekah, König von Israel, ziehen gegen ihn in den Krieg. Er erkauft sich die Hilfe Tiglath- Pilesers, des Königs von Assyrien, gegen sie; und bauet einen Altar in den Tempel nach dem Vorbild eines Altars zu Damaskus.Im siebenzehnten Jahre Pekahs, des Sohnes Remalja's, wurde Ahas König, der Sohn Jothams, des Königs von Juda. Zwanzig Jahre alt war Ahas, als er König wurde, und sechzehn Jahre herrschte er zu Jerusalem; und er tat nicht, was recht war in den Augen Jahwe's, seines Gottes, wie David, sein Vater, getan hatte; sondern wandelte auf dem Wege der Könige von Israel, und ließ sogar seinen Sohn durchs Feuer gehen, nach den Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben hatte vor den Söhnen Israels. Und er opferte und räucherte auf den Höhen, und auf den Hügeln, und unter jedem grünen Baume. Damals zogen Rezin, der König von Syrien, und Pekah, der Sohn Remalja's, König von Israel, herauf nach Jerusalem zum Streite, und belagerten Ahas; sie konnten ihn aber nicht überwältigen. Zu derselben Zeit brachte Rezin, der König von Syrien, Elath wieder an Syrien, und vertrieb die Juden aus Elath; und die Syrer kamen nach Elath, und wohnten daselbst bis auf den heutigen Tag. Und Ahas sandte Boten an Tiglath-Pileser, den König von Assyrien, und ließ sagen: Ich bin dein Knecht und dein Sohn. Komme herauf, und hilf mir aus der Hand des Königs von Syrien, und aus der Hand des Königs von Israel, die wider mich aufgestanden sind! Und Ahas nahm das Silber und das Gold, das in dem Hause Jahwe's, und in den Schätzen des Hauses des Königs sich fand, und sandte es dem Könige von Assyrien zum Geschenke. Und der König von Assyrien hörte auf ihn, und der König von Assyrien zog herauf gegen Damaskus, und nahm es ein, und führte die Einwohner gefangen nach Kir, und tötete Rezin. Da zog der König Ahas Tiglath-Pileser, dem Könige von Assyrien entgegen nach Damaskus, und sah den Altar, welcher zu Damaskus war; und der König Ahas sandte an Uria, den Priester, das Ebenbild des Altars, und dessen Vorbild nach seinem ganzen Werke. Und Uria, der Priester, bauete den Altar; ganz nach dem, was der König Ahas gesandt hatte von Damaskus, machte ihn Uria, der Priester, bis der König Ahas zurückkam von Damaskus. Als der König zurückkam von Damaskus, und als der König den Altar sah, trat der König zu dem Altar, und opferte darauf; und zündete sein Brandopfer an, und sein Speisopfer, und goß sein Trankopfer aus, und sprengte das Blut seiner Dankopfer auf den Altar. Und den ehernen Altar, der vor Jahwe stand, rückte er weg von seiner Stelle vor dem Hause zwischen dem Neun Altar, und zwischen dem Hause Jahwe's, und setzte ihn zur Seite des Altars gegen Mitternacht. Und der König Ahas gebot Uria, dem Priester, und sprach: Auf dem großen Altar zünde das Brandopfer des Morgens an, und das Speisopfer des Abends, und das Brandopfer des Königs, und sein Speisopfer, und das Brandopfer des ganzen Volkes des Landes, und ihre Speisopfer, und ihre Trankopfer, und alles Blut des Brandopfers, und alles Blut des Schlachtopfers sprenge auf ihn! Und wegen des ehernen Altars will ich mich noch bedenken. Und Uria, der Priester, tat ganz so, wie ihm der König Ahas gebot. Und der König Ahas brach die Leisten der Gestelle ab, und tat von ihnen das Becken weg, und hob das Meer ab von den ehernen Rindern, die darunter waren, und setzte es auf das Steinpflaster. Auch die Sabbatshalle, die man gebauet hatte im Hause, und den äußern Eingang des Königs verlegte er in das Haus Jahwe's, wegen des Königs von Assyrien. Und die übrige Geschichte des Ahas, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und Ahas entschlief wie seine Väter, und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Hiskias, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Hosea wird König von Israel. Er wird von Salmanassar, König von Assyrien, wegen eines geheimen Bündnisses mit dem Könige von Ägypten verhaftet, und in's Gefängnis geworfen; die Israeliten werden in die assyrische Gefangenschaft geführt, und Assyrer in das Reich Israel übersiedelt, die ihre Gottheiten verehren.Im zwölften Jahre des Ahas, des Königs von Juda, wurde Hosea, der Sohn Ela's, König zu Samarien, über Israel, neun Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's; doch nicht, wie die Könige von Israel, die vor ihm gewesen. Gegen ihn zog herauf Salmanassar, der König von Assyrien, und Hosea wurde ihm untertan, und entrichtete ihm Geschenke. Da aber der König von Assyrien bei Hosea eine Verschwörung entdeckte, daß er Boten gesandt an So, den König von Ägypten, und das Geschenk dem Könige von Assyrien nicht gab, wie von Jahr zu Jahr; so verhaftete ihn der König von Assyrien, und legte ihn gebunden in's Gefängnis. Der König von Assyrien überzog nämlich das ganze Land, und zog vor Samarien, und belagerte es drei Jahre. Im neunten Jahre Hosea's nahm der König von Assyrien Samarien ein, und führte Israel gefangen nach Assyrien, und gab ihnen Wohnung in Halah, und am Haber, dem Strome Gesans, und in den Städten der Meder. Das geschah aber, weil die Söhne Israels sündigten wider Jahwe, ihren Gott, der sie heraufgeführt hatte aus dem Lande Ägypten, und aus der Hand Pharao's, des Königs von Ägypten, und weil sie andere Götter fürchteten, und wandelten nach den Satzungen der Völker, welche Jahwe vertrieben hatte vor den Söhnen Israels, und der Könige von Israel, die sie gemacht hatten. Und die Söhne Israels trieben heimlich Dinge, die nicht recht waren, wider Jahwe, ihren Gott, und baueten sich Höhen in allen ihren Städten, von dem Turme der Wächter an bis zu der festen Stadt; und richtete sich Bildsäulen auf, und Haine, auf jedem hohen Hügel, und unter jedem grünen Baume; und räucherten daselbst auf allen Höhen, gleich den Völkern, welche Jahwe weggeführt hatte vor ihnen, und taten böse Dinge, um Jahwe zu reizen; und dienten den Götzen, wovon Jahwe ihnen gesagt hatte: Ihr sollet dieses nicht tun! Und Jahwe beteuerte Israel und Juda durch alle seine Propheten, alle Seher, indem er sprach: Kehret zurück von euren bösen Wegen, und haltet meine Gebote, meine Satzungen, nach dem ganzen Gesetze, das ich euern Vätern geboten, und das ich zu euch gesandt habe durch meine Diener, die Propheten. Aber sie hörten nicht, und verhärteten ihren Nacken, gleich dem Nacken ihrer Väter, welche nicht glaubten an Jahwe, ihren Gott. Und sie verwarfen seine Satzungen, und seinen Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte, und seine Beteuerungen, womit er sie beteuerte; und wandelten der Nichtigkeit nach, und wurden selbst nichtig, und den Völkern nach, die rings um sie her waren, von denen Jahwe ihnen geboten hatte, nicht zu tun, wie sie. Und sie verließen alle Gebote Jahwe's, ihres Gottes, und machten sich gegossene Bilder, zwei Kälber, und machten einen Hain, und beteten an das ganze Heer des Himmels, und dienten dem Baal; und ließen ihre Söhne und Töchter durch's Feuer gehen, und trieben Wahrsagereien und Zauberei, und verkauften sich, zu tun, was böse war in den Augen Jahwe's, um ihn zu reizen. Da ergrimmte Jahwe sehr über Israel, und tat sie weg von seinem Angesichte; es blieb nichts übrig, als der Stamm Juda allein. Auch Juda hielt nicht die Gebote Jahwe's, seines Gottes; und sie wandelten nach den Satzungen Israels, die sie gemacht hatten. Darum verwarf Jahwe allen Samen Israels, und demütigte sie, und gab sie in die Hand der Plünderer, bis er sie wegwarf von seinem Angesichte. Israel nämlich hatte sich losgerissen vom Hause Davids, und sie hatten sich Jerobeam, den Sohn Nebats, zum Könige gemacht; Jerobeam aber führte Israel von Jahwe ab, und ließ sie große Sünde begehen. Und die Söhne Israels wandelten in allen Sünden Jerobeams, die er getan hatte, sie wichen nicht davon; bis Jahwe Israel wegtat von seinem Angesichte, wie er geredet hatte durch alle seine Diener, die Propheten; und bis Israel gefangen geführt wurde aus seinem Lande nach Assyrien, bis auf den heutigen Tag. Und der König von Assyrien führte Leute aus Babel, und aus Kutha, und aus Awa, und aus Hamath, und Sepharvaim, und setzte sie in die Städte Samariens anstatt der Söhne Israels; und sie nahmen Samarien in Besitz, und wohnten in seinen Städten. Es geschah aber am Anfange ihres Aufenthaltes daselbst, daß sie Jahwe nicht fürchteten; da sandte Jahwe Löwen gegen sie, die unter ihnen würgten. Da sprachen sie zu dem Könige von Assyrien, und sagten: Die Völker, die du hieher geführt, und in die Städte Samariens gesetzt hast, wissen nichts von den Gebräuchen des Gottes im Lande; darum hat er Löwen gegen sie gesandt; und siehe! dieselben töten sie, weil sie nichts wissen von den Gebräuchen des Gottes im Lande. Da gebot der König von Assyrien, und sprach: Bringet dorthin einen der Priester, die ihr von da gefangen weggeführt habet, daß er hingehe, und daselbst wohne, und sie lehre die Gebräuche des Gottes des Landes. Also kam Einer von den Priestern, die sie gefangen weggeführt hatten aus Samarien, und wohnt zu Bethel, und lehrte sie, wie sie Jahwe fürchten sollten. Aber sie machten sich dabei, ein jedes Volk seine Götter, und stellten sie in die Häuser der Höhen, welche die Samariter gemacht hatten; ein jedes Volk in ihren Städten, worin sie wohnten. Die Leute von Babel machten Sukkoth-BeNot (Töchterhütten); und die Leute von Kuth machten einen Nergal; und die Leute von Hamath machten einen Aschima; und die Awiter machten einen Nibhas, und einenTartak; und die Sepharviter verbrannten ihre Söhne dem Adramelech, und dem Anemelech, den Göttern von Sepharvaim. Auch fürchteten sie Jahwe, und machten sich aus dem ganzen Volke Priester der Höhen, die opferten für sie in den Häusern der Höhen. Jahwe fürchteten sie, und ihren Göttern dienten sie nach den Gebräuchen der Völker, von wo man sie hergeführt hatte. Bis auf den heutigen Tag tun sie nach den alten Gebräuchen; sie fürchten nicht Jahwe, und tun nicht nach seinen Satzungen, und nach seinen Gebräuchen, und nach dem Gesetze, und dem Gebote, welches Jahwe den Söhnen Jakobs geboten hat, welchem er den Namen Israel beilegte. Und Jahwe hatte mit ihnen einen Bund gemacht, und ihnen geboten, und gesagt: Ihr sollet keine andern Götter fürchten, und sie nicht anbeten, und ihnen nicht dienen, und ihnen nicht opfern; sondern Jahwe, welcher euch heraufgeführt hat aus dem Lande Ägypten mit großer Kraft, und mit ausgestrecktem Arme, ihn sollet ihr fürchten, und ihn sollet ihr anbeten, und ihm opfern; und die Satzungen, und die Rechte, und das Gesetz, und das Gebot, das er euch geschrieben hat, sollet ihr halten, und tun alle Tage, und keine andern Götter fürchten; und des Bundes, den ich mit euch geschlossen habe, sollet ihr nicht vergessen, und keine andern Götter fürchten; sondern Jahwe, euren Gott, sollet ihr fürchten, und er wird euch erretten aus der Hand aller eurer Feinde. Aber sie hörten nicht, sondern taten nach ihren alten Gebräuchen. So fürchteten diese Völker Jahwe, und dienten ihren Götzen; und ihre Söhne, und die Söhne ihrer Söhne tun, wie ihre Väter taten, bis auf den heutigen Tag. Hiskias wird König von Juda. Er ist dem Gesetze Jahwe's treu ergeben, und schafft den Götzendienst ab. Salmanassar, König von Assyrien, erobert Samarien, und führt die Israeliten in die Gefangenschaft. Sanherib, König von Assyrien, überzieht Juda mit Krieg; Hiskias bewegt ihn durch Geld zum Abzuge. Sanherib schickt jedoch bald ein großes Heer gegen Jerusalem, und läßt das Volk auffordern, zu ihm überzugehen.Und es geschah im dritten Jahre Hosea's, des Sohnes Ela's, des Königs von Israel, da wurde Hiskias König, der Sohn Ahas, des Königs von Juda. Fünf und zwanzig Jahre war er alt, als er König wurde, und neun und zwanzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Abi, die Tochter Sacharja's. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwe's, ganz so, wie David, sein Vater, getan hatte. Erschaffte die Höhen ab, und zerbrach die Säulen, und hieb den Hain um, und zertrümmerte die eherne Schlange, die Mose gemacht hatte; denn bis zu jenen Tagen räucherten ihr die Söhne Israels, und man nannte sie Nehuschtan. Auf Jahwe, den Gott Israels, setzte er sein Vertrauen; und nach ihm war Keiner wie er unter allen Königen von Juda, noch unter denen, welche vor ihm gewesen. Und er hing Jahwe an, und wich nicht von ihm, und hielt seine Gebote, welche Jahwe Mose geboten. Und Jahwe war mit ihm; in Allem, wozu er schritt, hatte er Glück. Und er wurde abtrünnig von dem Könige von Assyrien, und diente ihm nicht. Er schlug die Philister bis nach Gaza, und ihre Grenzen von dem Turme der Wächter an, bis zu der festen Stadt. Und es geschah im vierten Jahre des Königs Hiskias, das war das siebente Jahr Hosea's, des Sohnes Ela's, des Königs von Israel, da zog Salmanassar, der König von Assyrien, herauf wider Samarien, und belagerte es, und nahm es ein nach Verlauf von drei Jahren. Im sechsten Jahre Hiskias, das war das neunte Jahr Hosea's, des Königs von Israel, wurde Samarien eingenommen. Und der König von Assyrien führte Israel gefangen nach Assyrien, und versetzte sie nach Halah, und an den Habor, den Strom Gosans, und in die Städte der Meder; weil sie nicht gehört auf die Stimme Jahwe's, ihres Gottes, und seinen Bund übertreten hatten in Allem, was Mose, der Diener Jahwe's, geboten; sie hatten nicht gehört, und es nicht getan. Und im vierzehnten Jahre des Königs Hiskias zog Sanherib, der König von Assyrien, herauf wider alle festen Städte Juda's, und nahm sie ein. Und Hiskias, der König von Juda, schickte an den König von Assyrien nach Lachisch, und ließ sagen: Ich habe gesündigt, ziehe ab von mir! was du mir auflegtest will ich tragen. Da legte der König von Assyrien, Hiskias, dem Könige von Juda, drei hundert Talente Silbers auf, und dreißig Talente Goldes. Und Hiskias gab alles Silber, das sich fand im Hause Jahwe's, und in den Schätzen des Hauses des Königs. Zu derselben Zeit nahm Hiskias (das Gold) ab von den Türen des Tempels Jahwe's, und von den Pfosten, welche Hiskias, der König von Juda, überzogen hatte, und gab es dem Könige von Assyrien. Aber der König von Assyrien schickte Tharthan, und Rabsaris, und Rabsake von Lachisch aus mit großer Macht wider den König Hiskias nach Jerusalem; und sie zogen herauf, und kamen, und lagerten sich bei der Wasserleitung des oberen Teiches, welcher an der Landstraße am Bleicherfelde ist. Und sie riefen den König. Da kam zu ihnen hinaus der Schloßhauptmann Eliakim, Hilkias Sohn, und Sebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Assaphs, der Kanzler. Rabsake sprach zu ihnen: saget doch dem Hiskias: der große König, der König von Assyrien, läßt sagen: Was ist das für eine Kühnheit, die du hast? Du sagst (doch nur leere Worte sind es!): Wir haben Rat und Macht zum Kriege; worauf verläßt du dich jetzt, daß du dich gegen mich auflehnest? Siehe! du stützest dich auf Ägypten, auf dieses Zerknickte Rohr, welches Jedem, der darauf sich stützt, in die Hand dringt, und sie durchsticht. So ist Pharao, Ägyptens König, Allen, die sich auf ihn verlassen. Und wenn ihr zu mir saget: Wir verlassen uns auf Jahwe, unsern Gott; aber ist dieser nicht eben der, dessen Höhen und Altäre Hiskias zerstöret hat? Hat er nicht an Juda und Jerusalem den Befehl erteilt: Bei diesem Altare nur sollet ihr Gott anbeten zu Jerusalem? Nun so gehe mit meinem Herrn, dem Könige von Assyrien, eine Wette ein! ich gebe dir zwei tausend Pferde, wenn du so viel Reiter dazu stellen kannst. Wie wolltest du auch nur Einen der geringsten Heerführer meines Herrn zurückschlagen können? Doch du vertrauest auf Ägypten wegen der Streitwagen und der Reiter. Aber bin ich denn wider Jahwe's Willen gegen diesen Ort herangerückt, um ihn zu verwüsten? Jahwe hat zu mir gesagt: Ziehe hinauf wider jenen Ort, und verwüste ihn! Da sprachen Eliakim, Hilkia's Sohn, Sebna und Joach zu Rabsake: Rede doch aramäisch mit deinen Dienern, denn wir verstehen es, und rede nicht jüdisch mit uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer sitzt. Hierauf erwiderte ihnen Rabsake: Hat mich denn mein Herr nur zu deinem Herrn, und zu dir geschickt, dieses zu sagen, und nicht auch zu den Leuten, die auf der Mauer sitzen, daß sie mit euch ihren Kot aufzehren, und ihren Harn noch trinken müßten? Sofort stellte sich Rabsake hin, und rief mit lauter Stimme in jüdischer Sprache also: Höret die Worte des großen Königs, des Königs von Assyrien. So spricht der König: Lasset euch von Hiskias nicht täuschen; denn er kann euch nicht retten aus seiner Hand. Lasset euch nicht von Hiskias bereden, euch auf Gott zu verlassen, wenn er spricht: Gott wird uns gewiß retten; diese Stadt wird nicht in die Gewalt des Königs von Assyrien übergeben werden. Höret nicht auf Hiskias! denn der König von Assyrien läßt euch sagen: Machet Friede mit mir; kommt heraus zu mir! so soll ein Jeder die Früchte seines Weinstockes, und seines Feigenbaumes genießen, und trinken ein Jeder das Wasser aus seiner Zisterne; bis daß ich komme, und in ein Land euch bringe, das eurem Lande gleicht; in ein Land, reich an Frucht und Most, in ein Land, reich an Brot und Wein, in ein Land, reich an Olivenöl und Honig; und ihr werdet leben, und nicht sterben. Höret nicht auf Hiskias, wenn er euch verführen will, und versichert: Gott rettet uns! Haben denn die Götter fremder Völker nur ein Land gegen die Macht des Königs von Assyrien gerettet? Wo sind die Götter von Hamath und Arphad? Wo die Götter von Sepharvaim, Hena, und Iwa? Haben sie Samarien gegen meine Macht schützen können? Welche unter allen Göttern der Länder sind es, die ihr Land gegen meine Macht geschützt haben? Wird nun wohl Jahwe Jerusalem retten können vor meiner Macht? Das Volk schwieg still, und antwortete ihm kein Wort; denn des Königs Befehl war: Gebet ihm keine Antwort! Darauf gingen der Schloßhauptmann Eliakim, der Sohn des Hilkias, Sebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Assaphs, der Kanzler, mit zerrissenen Kleidern zu Hiskias zurück, und überbrachten ihm, was Rabsake gesagt hatte. Sanheribs Macht wird auf Hiskias Gebet gebrochen.Als der König dieses hörte, zerriß auch er seine Kleider, zog ein Trauergewand an, und ging in den Tempel Jahwe's; und sandte den Schloßhauptmann Eliakim, den Schreiber Sebna, und die Ältesten der Priester, gehüllt in Trauerkleider, zum Propheten Jesaias, dem Sohne Amoz, und ließ ihm sagen: So spricht Hiskias: Ein Tag der Angst, der Strafe und der Lästerung ist dieser Tag! denn die Kinder stehen in der Geburt; aber an Kraft fehlt es zum Gebären. Vielleicht hört Jahwe, dein Gott, alle Worte Rabsake's, welchen der König von Assyrien, sein Herr, gesandt hat, den lebendigen Gott zu lästern, und ihn zu schmähen mit Worten, die Jahwe, dein Gott, gehört hat; lege deine Fürbitte ein für den Rest, der noch da ist. Da nun die Diener des Königs Hiskias zu Jesaias kamen, sprach Jesaias zu ihnen also: Meldet eurem Herrn: Jahwe spricht: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, und mit denen die Diener des Königs von Assyrien mich gelästert haben. Siehe! ich will ihm einen Geist geben, er soll ein Gerücht hören, und in sein Land zurückkehren, und fallen lassen will ich ihn durch das Schwert in seinem Lande. Rabsake kehrte indessen zurück, und fand den König von Assyrien Libna belagernd; denn er hatte gehört, daß er von Lachisch aufgebrochen sei. Und er hatte Nachricht erhalten von Thirhaka, dem Könige der Äthiopier, indem man sagte: Siehe! er ist aufgebrochen, wider dich zu streiten. Er schickte daher wiederum Gesandte an Hiskias, sagend: saget Hiskias, dem Könige von Juda: Laß dich von deinem Gott nicht täuschen, auf den du dich verläßt, wenn er sagt: Jerusalem soll nicht der Macht des Königs von Assyrien übergeben werden. Hast du doch gehört, wie die Könige von Assyrien mit allen Ländern umgegangen sind, und wie sie dieselben verwüstet haben; und du solltest gerettet werden? Haben denn jene die Götter der Völker zu schützen vermocht, die meine Vorfahren verheerten, Gosan, Haran, Rezeph, und die Edeniten in Thelassar? Wo ist der König von Hamath? Wo der König von Arphad? Und der König der Stadt Sepharvaim, Hena, und Iwa? Da nun Hiskias den Brief aus den Händen der Gesandten empfangen und gelesen hatte, ging er hinauf in den Tempel Jahwe's, und breitete ihn aus vor Jahwe. Darnach betete Hiskias zu Jahwe also: Jahwe, Gott Israels, der du über den Cherubim thronest! du, du allein bist der Gott über alle Königreiche der Erde! Du hast Himmel und Erde erschaffen! Neige, Gott! dein Ohr und höre! Öffne, Gott! deine Augen, und sehe! Und höre die Worte Sanheribs, der geschickt hat, den lebendigen Gott zu lästern. Allerdings, Jahwe! haben die Könige von Assyrien die Völker und ihr Land verheert, und ihre Götter in's Feuer geworfen. Aber sie waren keine Götter, sondern Werk von Menschenhänden, Holz und Stein; darum konnten sie dieselben vertilgen. Errette uns also, Jahwe, unser Gott! aus seiner Gewalt; damit alle Königreiche der Erde erkennen, daß du, Jahwe! allein Gott bist. Darauf schickte Jesaias, der Sohn Amoz, zu Hiskias, und ließ ihm sagen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe den Gegenstand deiner Bitte an mich, in Betreff Sanheribs, des Königs von Assyrien, gehört. Dieses ist der Ausspruch, den Jahwe wider ihn tut: Dich höhnt, deiner spottet die Jungfrau, Zions Tochter; es schüttelt ihren Kopf über dich die Tochter Jerusalems! Wen schmähest, wen lästerst du? Und wider wen erhebst du die Stimme? Wider wen erhebest du deiner Augen stolzen Blick? Wider den Heiligen Israels. Durch deine Gesandten schmähtest du den Herrn, und sagtest: Mit meiner Wagen Menge ersteige ich die höchsten Berge, die Seiten Libanons, ich fälle seine höchsten Zedern, und seine schönsten Tannen, erklimme seine höchste Herberge, seines Waldes Pracht. Ich grabe und trinke fremdes Wasser, mit meinem Fußtritt trockne ich der Festung Wassergraben. Hast du denn nicht gehört, daß ich von Lange her dies vorbereitete, von längster Zeit her es veranstaltete? Jetzt führe ich es aus, und es wird geschehen, daß befestigte Städte in Schutthaufen verwandelt werden. Ihre Einwohner werden kraftlos und beben, und mit Scham erfüllt; sie sind wie des Feldes Gras, und grünes Kraut, wie das Gras auf den Dächern, wie Kornbrand, ehe es aufschießt. Ich kenne dein Sitzen, dein Ausgehen, und dein Einherkommen, und deinen Zorn gegen mich. Weil nun dein Zorn gegen mich gerichtet ist, und deine Frechheit bis hinauf zu meinen Ohren steigt; so will ich meinen Ring dir in die Nase legen, und mein Gebiß in deinen Mund, und dich des Weges zurückführen, den du gekommen bist. Dir aber sei dieses zur Versicherung: Ihr werdet essen dieses Jahr, was von selbst wächst; und im zweiten Jahre, was von selbst noch wächst; im dritten Jahr aber werdet ihr säen, ernten, die Weinberge pflanzen, und ihre Frucht genießen. Dann wird der Überrest des Hauses Juda's, der noch gerettet ist, von unten wieder Wurzel schlagen, und oben Früchte tragen. Denn von Jerusalem soll sich der Überrest, und vom Berge Zion die Geretteten verbreiten. Die Eiferliebe Jahwe's, des Weltenherrschers, wird dies tun. Darum spricht so Jahwe zum König von Assyrien: Nie soll er in diese Stadt eingehen, noch einen Pfeil auf sie werfen, und keinen Schild gegen sie richten, auch keinen Wall um sie aufwerfen.. Zurück soll er des Weges ziehen, den er gekommen ist; und nie soll er, spricht Jahwe, in diese Stadt eindringen. Denn schützen will ich diese Stadt, sie retten meinetwegen, und Davids, meines Dieners, wegen. Und es geschah in derselben Nacht, da fuhr der Engel Jahwe's aus, und tötete im Lager der Assyrer hundert fünf und achtzig tausend Mann. Als sie des Morgens aufstanden, sah man Leichen überall. Deswegen brach Sanherib, der König von Assyrien, auf, zog ab, und blieb in Ninive. Als er einst im Tempel Nisrochs seinen Götzen anbetete, ermordeten ihn seine Söhne, Adramelech und Sarezer, mit dem Schwerte, und flüchteten in's Land Ararat. Und Asarhaddon, sein Sohn, wurde an seiner Statt König. Hiskias wird tödlich krank, aber durch Vermittlung des Propheten Jesaja's wieder geheilt. Er zeigt den Gesandten des Königs von Babel seine Schätze. Jesaias stellt ihn darüber zur Rede, und verkündet ihm, daß seine Schätze dereinst nach Babel geschleppt werden sollen. Sein Tod.Um jene Zeit ward Hiskias tödlich krank. Da kam zu ihm der Prophet Jesaias, der Sohn Amoz, und sprach zu ihm: Jahwe läßt dir sagen: Bestelle dein Haus; denn du wirst sterben, und nicht wieder aufkommen. Darauf wandte er sein Angesicht zur Wand hin, und betete zu Jahwe, und sprach: Ach, Jahwe! gedenke doch, daß ich vor dir redlich, und mit ganz ergebenem Herzen gewandelt und getan habe, was dir gefällig war. dabei brach Hiskia in lautes Weinen aus. Und es geschah, als Jesaias noch nicht zum mittleren Hofe hinausgegangen war, da erging der Befehl Jahwe's an ihn, indem er sprach: Kehre um, und sage zu Hiskias, dem Fürsten meines Volkes: Der Herr, der Gott Davids, deines Stammvaters, sagt: Ich habe dein Gebet gehört, gesehen deine Tränen, siehe! ich will dich heilen; am dritten Tage wirst du in den Tempel Gottes gehen. Ich will deine Lebenszeit um fünfzehn Jahre verlängern, und dich und diese Stadt aus der Gewalt des Königs von Assyrien befreien, und diese Stadt schirmen, meinetwegen und Davids, meines Dieners, wegen. Und Jesaias sprach: Holet einen Feigenkuchen! Und sie holten ihn, und legten ihn auf die Beule, und er genas. Und Hiskias fragte Jesaias: Was wir mir für ein Zeichen, daß Jahwe mich heilen wird, und ich am dritten Tage in den Tempel Gottes gehen werde? Da antwortete Jesaias: Zur Versicherung, daß Jahwe seine Verheißung erfüllen werde, sei dir dieses: Soll der Schatten um zehn Stufen gehen, oder um zehn Stufen zurückkehren? Da sprach Hiskias: Es ist dem Schatten leicht, um zehn Stufen fortzurücken; nein! sondern der Schatten soll um zehn Stufen zurückkehren. Da rief der Prophet Jesaias zu Jahwe; und er ließ den Schatten an dem Sonnenzeiger, der an dem Sonnenzeiger des Ahas herabgegangen war, um zehn Stufen zurückgehen. Um jene Zeit sandte Berodach Baladan, der Sohn Baladans, König von Babel, Briefe und Geschenke an Hiskias; denn er hatte gehört, daß Hiskias krank gewesen sei. Hierüber freute sich Hiskias, und zeigte ihnen seine ganze Schatzkammer, Silber, Gold, Spezereien, köstliche Salben, und sein ganzes Zeughaus, und alle seine Schätze, die er hatte. Es war nichts in seinem Palaste, und in seiner ganzen Gewalt, das ihnen Hiskias nicht gezeigt hätte. Darauf kam der Prophet Jesaias zum König Hiskias, und sagte zu ihm: Was hatten diese Männer für Aufträge? Von woher kamen sie zu dir? Hiskias antwortete: Sie sind aus fernem Lande zu mir gekommen von Babel. Was sahen sie in deinem Palaste? fragte er weiter. Alles, versetzte Hiskias, was in meinem Palaste ist, sahen sie, auch nicht das Geringste ist unter meinen Schätzen, das ich ihnen nicht gezeigt hätte. Hierauf sprach Jesaias zum Hiskias: Vernimm den Ausspruch Jahwe's! Siehe! es kommt die Zeit, wo man Alles, was in deinem Palast ist, und was deine Väter bis auf diesen Tag gesammelt haben, wegschleppen wird nach Babylon; nichts davon wird zurückbleiben, spricht Jahwe. Von deinen Söhnen, die von dir abstammen, und die du zeugest, wird man einige nehmen, und zu Hofbedienten des Königs von Babylon machen. Da antwortete Hiskias dem Jesaias: Gnädig ist der Ausspruch Jahwe's, den du mir ankündigest. Ist es nicht so, sprach er, wenn Friede und Sicherheit ist, so lange ich lebe? Und die übrige Geschichte des Hiskias, und alle seine Grosstaten, und wie er den Teich, und die Wasserleitung gemacht, und das Wasser in die Stadt geführt hat, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und Hiskias entschlief wie seine Väter, und Manasse, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Manasse wird König von Juda. Er stellt den Götzendienst wieder her. Zur Strafe dafür wird ihm die Zerstörung Jerusalems angekündigt. Er stirbt, und ihm folgt Amon, sein Sohn, als König. Er folgt dem Beispiel seines Vaters, und wird von seinen Knechten getötet. Ihm folgt Josia als König.Zwölf Jahre alt war Manasse, als er König wurde, und fünf und fünfzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Hephziba. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, nach den Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben hatte vor den Söhnen Israels. Er bauete wieder die Höhen, die Hiskias, sein Vater zerstört hatte, und errichtete Altäre dem Baal, und machte einen Hain, wie Ahab, der König von Israel, gemacht hatte; und fiel nieder vor dem ganzen Heere des Himmels, und diente demselben. Und er bauete Altäre im Hause Jahwe's, wovon Jahwe gesagt hatte: Nach Jerusalem will ich meinen Namen legen. Und er bauete Altäre dem ganzen Heere des Himmels in den beiden Höfen des Hauses Jahwe's. Und er ließ seinen Sohn durchs Feuer gehen, und trieb Wahrsagerei, und Zauberei, und bestellte Totenbeschwörer, und weise Leute. Er tat Viel, was böse war in den Augen Jahwe's, um ihn zu reizen. Und er setzte den Götzen des Haines, welchen er gemacht hatte, in das Haus, wovon Jahwe zu David, und zu Salomo, seinem Sohne gesagt hatte: In dieses Haus und nach Jerusalem, welches ich mir erwählet habe aus allen Stämmen Israel, will ich meinen Namen legen auf ewig. Und ich will den Fuß Israels nicht mehr wandern lassen aus dem Lande, welches ich ihren Vätern gegeben habe, jedoch, wenn sie darauf achten, zu tun Alles, was ich ihnen geboten, und das ganze Gesetz, welches ihnen Mose, mein Diener, geboten hat. Aber sie hörten nicht, und Manasse verführte sie, daß sie ärger taten, als die Völker, welche Jahwe ausgetilgt hatte vor den Söhnen Israels. Und Jahwe redete durch seine Diener, die Propheten, und sprach: Weil Manasse, der König von Juda, solche Greuel getan hat, ärger als Alles, was die Amoriter getan haben, die vor ihm waren, und weil er auch Juda durch seine Götzen zur Sünde verleitet hat, darum spricht Jahwe, der Gott Israels, also: Siehe! ich bringe Unglück über Jerusalem und Juda, daß Jedem, der davon hören wird, beide Ohren klingen sollen; und ich will über Jerusalem die Meßschnur Samariens, und das Senkblei des Hauses Ahabs spannen; und will Jerusalem abwischen, wie man eine Schüssel abwischt; man wischt sie ab, und stürzt sie um. Und ich will den Rest meines Erbes verlassen, und sie in die Hand ihrer Feinde geben, daß sie zum Raube, und zur Beute werden allen ihren Feinden; weil sie getan, was böse ist in meinen Augen, und mich gereizt haben seit dem Tage, da ihre Väter auszogen aus Ägypten, bis auf diesen Tag. Auch unschuldiges Blut vergoß Manasse sehr viel, so daß er Jerusalem füllte von einem Ende bis zum andern; ohne seine Sünde, welche er Juda begehen ließ, daß sie taten, was böse war in den Augen Jahwe's. Und die übrige Geschichte Manasses, und alles, was er getan, und seine Sünde, welche er beging, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Manasse entschlief wie seine Väter, und wurde begraben im Garten seines Hauses, im Garten Ussa. Und Amon, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Zwei und zwanzig Jahre alt war Amon, als er König wurde, und zwei Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Meschüllemeth, die Tochter des Haruz von Jotha. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, wie Manasse, sein Vater, getan hatte; und wandelte auf allen Wegen, auf welchen sein Vater gewandelt hatte, und diente den Götzen, denen sein Vater gedient hatte, und betete sie an; und verließ Jahwe, den Gott seiner Väter, und wandelte nicht auf dem Wege Jahwe's. Und die Knechte Amons verschworen sich gegen ihn, und töteten den König in seinem Hause. Das Volk des Landes aber schlug Alle, welche sich wider den König Amon verschworen hatten; und das Volk des Landes machte Josia, seinen Sohn, zum Könige an seiner Statt. Und die übrige Geschichte Amons, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Und man begrub ihn in seinem Grabe im Garten Ussa. Und Josia, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Josia läßt den Tempel wieder ausbessern, wobei Hilkia, der Hohepriester, das Gesetzbuch findet. Er läßt über die darin enthaltenen Drohungen die Prophetin Hulda befragen, welche sagt, daß sie bei seiner Lebenszeit nicht eintreffen würden.Acht Jahre alt war Josia, als er König wurde, und ein und dreißig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jedida, die Tochter Adaja's, von Bazekath. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwe's, und wandelte auf allen Wegen Davids, seines Vaters, und wich nicht davon weder zur Rechten noch zur Linken. Und es geschah im achtzehnten Jahre des Königs Josia, da sandte der König Saphan, den Sohn Azalja's, des Sohnes Meschüllams, den Schreiber, in's Haus Jahwe's, und sprach: Gehe hinauf zu Hilkia, dem Hohenpriester, daß er das Geld zusammennehme, welches in das Haus Jahwe's gebracht worden ist, welches die Türhüter vom Volke gesammelt haben; und daß man es auf die Hand der Werkleute gebe, welche die Aufsicht haben über das Haus Jahwe's, und daß diese es den Werkleuten geben, welche (die Arbeit verrichten) am Hause Jahwe's, um die Risse des Hauses auszubessern, den Zimmerleuten, und den Bauleuten, und den Maurern, und um Holz zu kaufen, und gehauene Steine, um das Haus auszubessern. Doch soll man nicht mit ihnen rechnen über das Geld, das auf ihre Hand gegeben wird, sondern sie sollen auf Glauben handeln. Und es sprach Hilkia, der Hohepriester, zu Saphan, dem Schreiber: Das Gesetzbuch hab' ich gefunden im Hause Jahwe's! Und Hilkia gab das Buch Saphan, und er las es. Und Saphan, der Schreiber, ging zum Könige, und gab dem Könige Nachricht, und sprach: Deine Knechte haben das Geld ausgeschüttet, das sich im Hause fand, und es auf die Hand der Werkleute gegeben, welche die Aufsicht haben über das Haus Jahwe's. Saphan, der Schreiber, machte auch dem Könige die Anzeige, und sprach: Ein Buch hat mir Hilkia, der Priester, gegeben. Und Saphan las es vor dem Könige. Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriß er seine Kleider. Hierauf gebot der König Hilkia, dem Priester, und Ahikam, dem Sohne Saphans, und Achbor, dem Sohne Michaja's, und Saphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knechte des Königs, und sprach: Gehet, fraget Jahwe für mich, und für das Volk, und für ganz Juda, über die Worte dieses Buches, welches gefunden worden; denn groß ist der Grimm Jahwe's, der sich über uns entzündet hat, weil unsere Väter nicht gehört haben auf die Worte dieses Buches, zu tun nach Allem, was uns vorgeschrieben ist. Da gingen Hilkia, der Priester, und Ahikam, und Achbor, und Saphan, und Asaja zu Hulda, der Prophetin, dem Weibe Sallums, des Sohnes Thikva's, des Sohnes Harhas, des Kleiderhüters; und sie wohnte zu Jerusalem, im zweiten Stadtteil, und sie redeten zu ihr. Und sie sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Saget dem Manne, der euch zu mir gesandt hat: So spricht Jahwe: Siehe! ich will Unglück bringen über diesen Ort, und über seine Bewohner, alle Worte des Buches, das der König von Juda gelesen hat, weil sie mich verlassen, und andern Göttern geräuchert haben, um mich zu reizen durch alle Werke ihrer Hände; und mein Grimm hat sich entzündet über diesen Ort, und wird nicht gelöscht werden. Aber zu dem Könige von Juda, der euch gesandt hat, Jahwe zu fragen, sollet ihr also sprechen: So spricht Jahwe, der Gott Israels, in Betreff der Worte, die du gehört hast: Weil dein Herz erweicht worden ist, und du dich gedemütigt hast vor Jahwe, als du hörtest, was ich geredet wider diesen Ort, und wider seine Bewohner, daß sie zur Verwüstung, und zum Fluche sein sollten, und weil du deine Kleider zerrissen, und geweint hast vor mir; darum habe auch ich dich gehört, spricht Jahwe. Darum siehe! ich will dich sammeln zu deinen Vätern, und du sollst gesammelt werden in dein Grab im Frieden, und deine Augen sollen nicht sehen all das Unglück, welches ich bringen werde über diesen Ort. Und sie brachten dem Könige Antwort. Josia schafft den Götzendienst ab, veranstaltet eine Passah-Feier, und findet im Feldzuge gegen Pharao Necho den Tod. Joahas, sein Sohn, folgt ihm als König. Pharao Necho führt ihn gefangen nach Ägypten, und setzt Eliakim, einen Sohn Josia's, zum Könige über Juda ein, und gibt ihm den Namen Jojakim.Da sandte der König hin, und es versammelten sich zu ihm alle Ältesten von Juda, und Jerusalem. Und der König ging hinauf in das Haus Jahwe's, und mit ihm alle Männer von Juda, und alle Bewohner Jerusalems, und die Priester, und die Propheten, und das ganze Volk vom Kleinen bis zum Großen, und las vor ihren Ohren alle Worte des Buches des Bundes, das gefunden worden in dem Hause Jahwe's. Und der König stand auf seiner Stätte, und schloß den Bund vor Jahwe, Jahwe nachzuwandeln, und zu halten seine Gebote, und seine Verordnungen, und seine Satzungen von ganzem Herzen, und von ganzer Seele, zu erfüllen die Worte dieses Bundes, die geschrieben waren in diesem Buche. Und das ganze Volk trat dem Bunde bei. Und der König gebot Hilkia, dem Hohenpriester und den Priestern der zweiten Ordnung, und den Türhütern, wegzuschaffen aus dem Tempel Jahwe's alle Geräte, die gemacht waren für den Baal, und für den Hain, und für das ganze Heer des Himmels; und er verbrannte sie außerhalb Jerusalems auf den Feldern Kidron, und brachte den Staub davon nach Bethel. Und er schaffte die Götzenpriester ab, welche die Könige von Juda bestellt hatten, da man räucherte auf den Höhen in den Städtern Juda's, und im Umkreise von Jerusalem; und auch die, welche räucherten dem Baal, der Sonne, und dem Monde, und den Gestirnen, und dem ganzen Heere des Himmels. Und er tat den Götzen des Haines aus dem Hause Jahwe's hinaus vor Jerusalem in das Tal Kidron, und verbrannte ihn im Tale Kidron, und zermalmte ihn zu Staub; und warf den Staub davon auf die Gräber der Söhne des Volkes. Und er zerstörte die Häuser der feilen Knaben, die im Hause Jahwe's waren, wo die Weiber Zelte webten für den Hain. Und er ließ alle Priester kommen aus den Städten Juda's, und verunreinigte die Höhen, wo die Priester geräuchert hatten, von Geba an bis nach Beerscheba; und zerstörte die Höhen der Tore, welche am Eingange des Tores Josua's, des Obersten der Stadt, zur Linken des Tores der Stadt, waren. Doch opferten die Priester der Höhen nicht auf dem Altare Jahwe's zu Jerusalem, sondern aßen Ungesäuertes bei ihren Brüdern. Und er verunreinigte Topheth im Tale Ben-Hinnoms, auf das Niemand mehr seinen Sohn oder seine Tochter durch's Feuer gehen ließe für den Molech. Und er schaffte die Rosse ab, welche die Könige von Juda der Sonne aufgestellt hatten am Eingange des Hauses Jahwe's, an der Zelle Nethanmelechs, des Höflings in Parvarim; und die Wagen der Sonne verbrannte er mit Feuer. Und die Altäre, welche auf dem Dache des Obergemaches des Ahas waren, welche die Könige von Juda gemacht hatten, und die Altäre, welche Manasse in den beiden Höfen des Hauses Jahwe's gemacht hatte, zerstörte der König und schaffte sie weg von da, und warf den Staub davon in den Bach Kidron. Und die Höhen, welche vor Jerusalem waren, welche rechts von dem verderblichen Berge waren, welche Salomo, der König von Israel, der Astoreth, dem Greuel der Zidonier, dem Kamos, dem Greuel Moabs, und dem Milkom, dem Abscheu der Söhne Ammons, gebauet hatte, verunreinigte der König; und zerbrach die Bildsäulen, und hieb die Haine um, und füllte ihre Stätte mit Menschengebeinen. Auch den Altar, welcher zu Bethel war, die Höhe, welche Jerobeam, der Sohn Nebat's, gemacht hatte, der Israel zur Sünde verleitete; auch diesen Altar und diese Höhe zerstörte er, und verbrannte die Höhe, und zermalmte sie zu Staub, und verbrannte den Hain. Und als Josia um sich blickte, sah er Gräber, welche daselbst waren auf dem Berge; da sandte er hin, und ließ die Gebeine aus den Gräbern holen, und verbrannte sie auf dem Altare, und verunreinigte ihn, nach dem Worte Jahwe's, welches der Mann Gottes gerufen hatte, da er diese Dinge verkündigte. Und er sprach: Was ist das für ein Grabmahl dort, welches ich sehe? Da sprachen die Leute der Stadt zu ihm: Es ist das Grab des Mannes Gottes, welcher von Juda kam, und verkündigte diese Dinge, welche du jetzt getan hast am Altare zu Bethel. Da sprach er: Lasset ihn! Niemand beunruhige seine Gebeine! So wurden seine Gebeine gerettet, die Gebeine des Propheten, der von Samarien gekommen war. Auch alle Häuser der Höhen in den Städten Samariens, welche die Könige von Israel gebauet hatten, um (Jahwe) zu reizen, schaffte Josia weg, und tat denselben nach allen Werken, die er zu Bethel getan hatte. Und er opferte alle Priester der Höhen, die daselbst waren, auf den Altären; und verbrannte Menschengebein auf denselben. Darnach kehrte er zurück nach Jerusalem. Und der König gebot dem ganzen Volke, und sprach: Feiert das Passah Jahwe, eurem Gott, wie geschrieben steht in diesem Buche des Bundes. Denn es war kein Passah, wie dieses, gefeiert worden von den Tagen der Richter an, welche Israel richteten, noch in allen Tagen der Könige von Israel, und der Könige von Juda; sondern im achtzehnten Jahre des Königs Josia feierte man dieses Passah Jahwe zu Jerusalem. Auch die Totenbeschwörer, und die weisen Leute, und die Theraphim, und die Götzen, und alle Greuel, die gesehen wurden im Lande Juda, und zu Jerusalem, fegte Josia weg, um die Worte des Gesetzes zu erfüllen, die geschrieben standen in dem Buche, welches Hilkia, der Priester, gefunden hatte im Hause Jahwe's. Wie er war vor ihm kein König gewesen, der mit seinem ganzen Herzen, und mit seiner ganzen Seele, und mit seiner ganzen Kraft, ganz nach dem Gesetze Moses, sich zu Jahwe bekehrte; und nach ihm stand Keiner mehr auf wie er. Doch ließ Jahwe nicht ab von der großen Glut seines Zornes, worin sein Zorn brannte wider Juda wegen all der Reizungen, mit welchen ihn Manasse gereizt hatte. Und Jahwe sprach: Auch Juda will ich wegtun von meinem Angesichte, wie ich Israel weggetan habe; und will verwerfen diese Stadt Jerusalem, welche ich erwählet, und das Haus, wovon ich gesagt habe: Mein Name soll daselbst sein. Und die übrige Geschichte Josia's, und Alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? In seine Tagen zog Pharao Necho, der König von Ägypten, herauf wider den König von Assyrien an den Strom Euphrat; und der König Josia zog ihm entgegen; und jener tötete ihn in Megiddo, sobald er ihn sah. Und seine Knechte fuhren ihn tot von Megiddo weg, und brachten ihn nach Jerusalem, und begruben ihn in seinem Grabe. Und das Volk des Landes nahm Joahas, den Sohn Josia's, und sie salbten ihn, und machten ihn zum Könige an seines Vaters Statt. Drei und zwanzig Jahre alt war Joahas, als er König wurde, und drei Monate herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jeremia's, von Libna. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, ganz wie seine Väter getan hatten. Und Pharao Necho legte ihn zu Ribla im Lande Hamath in Fesseln, daß er nicht herrschen konnte zu Jerusalem; und legte dem Lande eine Strafe auf von hundert Talenten Silbers, und einem Talente Goldes. Und Pharao Necho machte zum König Eliakim, den Sohn Josia's, an Josia's, seines Vaters, Statt, und veränderte seinen Namen in Jojakim, und nahm Joahas mit; und derselbe kam nach Ägypten, und starb daselbst. Und das Silber und Gold gab Jojakim dem Pharao; aber er legte eine Schatzung auf das Land, um das Geld nach dem Befehle Pharao's zu geben; und er trieb von dem Volke des Landes, von Jedem nach seiner Schätzung, das Silber und das Gold ein, um es Pharao Necho zu geben. Fünf und zwanzig Jahre war Jojakim alt, als er König wurde, und elf Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Sebida, die Tochter Pedaja's, von Ruma. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, ganz wie seine Väter getan hatten. Nebukadnezar, der König von Babel, macht sich Jojakim untertan. Jojakim fällt wieder von ihm ab, und es wird ein großes Heer gegen ihn geschickt. Ihm folgt Jojachin, sein Sohn, als König von Juda. Nebukadnezar belagert Jerusalem, führt den König, den besten Teil der Einwohner, und die Schätze des Tempels und des Königs nach Babel, und setzt Mathanja, unter dem Namen Zedekias, als König von Juda ein.In seinen Tagen zog Nebukadnezar, der König von Babel, herauf, und Jojakim wurde ihm untertan drei Jahre lang; alsdann wurde er wieder abtrünnig von ihm. Und Jahwe sandte wider ihn Scharen von Chaldäern, und Scharen von Syrern, und Scharen von Moabitern, und Scharen von den Söhnen Ammons; und er sandte sie wider Juda, um es zu verderben, nach dem Worte Jahwe's, welches er geredet hatte durch seine Diener, die Propheten. Ja, nach dem Befehle Jahwe's geschah dieses wider Juda, um es weg zu tun von seinem Angesichte, wegen der Sünden Manasse's, nach Allem, was er getan hatte; auch wegen des unschuldigen Blutes, das er vergossen, und womit er Jerusalem gefüllt hatte; und Jahwe wollte es nicht vergeben. Und die übrige Geschichte Jojakims, und Alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige von Juda? Jojakim entschlief wie seine Väter; und Jojachin, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Und der König von Ägypten zog nicht mehr aus seinem Lande; denn der König von Babel hatte Alles genommen, was dem Könige von Ägypten gehörte, vom Bache Ägyptens an bis zum Strome Euphrat. Achtzehn Jahre alt war Jojachin, als er König wurde, und drei Monate herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Nehuschta, die Tochter Elnathans, von Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, ganz wie sein Väter getan hatte. Zu jener Zeit zogen die Knechte Nebukadnezars, des Königs von Babel, hinauf nach Jerusalem, und die Stadt ward belagert. Und es kam Nebukadnezar, der König von Babel, zu der Stadt, als seine Knechte sie belagerten. Da ging Jojachin, der König von Juda, hinaus zum Könige von Babel, er und seine Mutter, und seine Knechte, und seine Fürsten, und seine Höflinge. Und der König von Babel nahm ihn gefangen im achten Jahre seiner Herrschaft; und führte von da fort alle Schätze des Hauses Jahwe's, und die Schätze des Hauses des Königs, und schlug (das Gold) ab von allen goldenen Geräten, welche Salomo, der König von Israel, in dem Tempel Jahwe's gemacht hatte, so wie Jahwe geredet hatte; und führte ganz Jerusalem, und alle Fürsten, und alle Kriegsleute hinweg, zehntausend Gefangene, und alle Schmiede und Schlosser; nichts blieb übrig, außer den Armen des Volkes des Landes. Auch Jojachin führte er weg nach Babel; und die Mutter des Königs, und die Weiber des Königs, und seine Höflinge, und die Vornehmen des Landes führte er gefangen weg von Jerusalem nach Babel; und alle Kriegsleute, sieben tausend Mann, nebst Schmieden und Schlossern, tausend Mann, alle starken, streitbaren Männer; und der König von Babel führte sie gefangen nach Babel. Und der König von Babel machte Mathanja, seines Vaters Bruder, zum Könige an seiner Statt, und veränderte seinen Namen in Zedekias. Ein und zwanzig Jahre alt war Zedekias, als er König wurde, und elf Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Hamital, eine Tochter Jeremia's, von Libna. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, ganz wie Jojakim getan hatte. Durch den Zorn Jahwe's über Jerusalem und Juda geschah es, daß er sie von seinem Angesichte verstieß. Und Zedekias ward abtrünnig von dem Könige von Babel. Jerusalem wird von Nebukadnezar belagert; der König Zedekias flieht, wird aber gefangen, und vor Nebukadnezar nach Ribla geführt, welcher seine Söhne töten, und ihn blenden und nach Babel führen läßt. Jerusalem wird zerstört, der Rest des Volkes, und die Geräte des Tempels werden weggeführt. Die Armen werden zurückgelassen, und Gedalja wird über sie gesetzt, aber bald ermordet.Und es geschah im neunten Jahre seiner Regierung, im zehnten Monate, am zehnten Tage des Monats, da rückte Nebukadnezar, der König von Babel, mit seinem ganzen Heere wider Jerusalem aus, und sie lagerten sich um sie her, und baueten rings um sie her einen Wall. Und die Stadt ward belagert bis in's elfte Jahr des Königs Zedekias. Am neunten des Monates nahm die Hungersnot in der Stadt überhand, und es war kein Brot da für das Volk des Landes. Da ward die Stadt erbrochen, und alle Kriegsleute (flohen) des Nachts durch das Tor zwischen den beiden Mauern am Garten des Königs; die Chaldäer aber waren rings um die Stadt her; und er (der König) wendete sich nach der Ebene hin. Aber das Heer der Chaldäer jagte dem Könige nach, und erreichte ihn in der Ebene von Jericho, und sein ganzes Heer zerstreute sich von ihm. Und sie ergriffen den König, und führten ihn zum Könige von Babel nach Ribla, und sprachen über ihn das Strafurteil. Und die Söhne Zedekias töteten sie vor seinen Augen; und dem Zedekias blendeten sie die Augen, und banden ihn mit zwei Ketten, und führten ihn nach Babel. Und im fünften Monate, am siebenten des Monates, im neunzehnten Jahre des Königs Nebukadnezar, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der Knecht des Königs von Babel, nach Jerusalem; und verbrannte das Haus Jahwe's, und das Haus des Königs, und alle Häuser Jerusalems, ja jedes große Haus verbrannte er mit Feuer. Und die Mauern Jerusalems ringsum riß das ganze Heer der Chaldäer, welches bei dem Obersten der Leibwache war, nieder. Und den Rest des Volkes, der in der Stadt übrig geblieben, und die Überläufer, welche zum König von Babel übergegangen waren, und den Rest der Volksmenge führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen fort. Und von den Armen ließ der Oberste der Leibwache die Winzer und Ackerleute zurück. Und die ehernen Säulen im Hause Jahwe's, und die Gestelle, und das eherne Meer im Hause Jahwe's, zerbrachen die Chaldäer, und nahmen das Erz davon mit nach Babel. Auch die Töpfe, und die Schaufeln, und die Messer, und die Rauchpfannen, und alle ehernen Geräte, deren sie sich beim Gottesdienste bedienten, nahmen sie mit. Auch die Kohlpfannen, und die Schalen, was von Gold, und was von Silber war, nahm der Oberste der Leibwache mit; die zwei Säulen, das eine Meer, und die Gestelle, welche Salomo in's Haus Jahwe's gemacht hatte. Das Erz aller dieser Geräte war nicht zu wägen. Achtzehn Ellen hoch war eine Säule, und ein Säulenhaupt von Erz darauf; und die Höhe des Säulenhauptes war drei Ellen, und an dem Säulenhaupte war rings umher ein Flechtwerk, und Granatäpfel; Alles von Erz. Ebenso war es an der andern Säule samt dem Flechtwerk. Auch nahm der Oberste der Leibwache Seraja, den Oberpriester, und Zephanja, den zweiten Priester, und die drei Türhüter. Und aus der Stadt nahm er einen Hofbedienten, der Aufseher über die Kriegsleute war, und fünf Männer von denen, welche das Antlitz des Königs gesehen hatten, die noch in der Stadt angetroffen wurden, und den Schreiber, den Heerführer, der das Volk des Landes zum Kriege ausziehen ließ, und sechzig Mann vom Volke des Landes, die man noch in der Stadt antraf. Diese nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und führte sie zum Könige von Babel nach Ribla. Der König von Babel ließ sie schlagen, und töten zu Riblaim Lande Hamath. So ward Juda aus seinem Lande in die Gefangenschaft geführt. Und über das Volk, welches im Lande zurückgelassen wurde, welches Nebukadnezar, der König von Babel, zurückließ, setzte er Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, zum Aufseher. Als alle Heerführer, und die Mannschaft hörten, daß der König von Babel Gedalja zum Aufseher gesetzt habe, begaben sie sich zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Nethanja's, Johanan, der Sohn Kareachs, Seraja, der Sohn Thanhumeths, der Netophathiter, und Jaasanja, der Sohn Maachathi's, sie und ihre Mannschaft. Und Gedalja schwur ihnen, und ihren Leuten, und sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, den Chaldäern untertan zu sein; bleibet im Lande, und dienet dem Könige von Babel, und es wird euch wohl gehen. Im siebenten Monate kamen Ismael, der Sohn Nethanja's, des Sohnes Elisama's, aus königlichem Geschlechte, und zehn Männer mit ihm, und schlugen Gedalja, daß er starb, und die Juden und die Chaldäer, die bei ihm waren zu Mizpa. Da machte sich das ganze Volk auf, vom Kleinen bis zum Großen, samt den Heerführern, und sie zogen nach Ägypten; denn sie fürchteten sich vor den Chaldäern. Und es geschah im sieben und dreißigsten Jahre der Gefangenschaft Jojachins, des Königs von Juda, im zwölften Monate, am sieben und zwanzigsten des Monats, da erhob Evilmerodach, der König von Babel, im ersten Jahre seiner Regierung, das Haupt Jojachins, des Königs von Juda, (und entließ ihn) aus dem Gefängnis. Und er redete freundlich mit ihm, und setzte seinen Stuhl über die Stühle der Könige, die zu Babel bei ihm waren. Und er wechselte die Kleider seines Gefängnisses, und speiste stets vor ihm alle Tage seines Lebens. Und sein Unterhalt wurde ihm beständig gegeben vom Könige von Babel, Tag für Tag, alle Tage seines Lebens. Verzeichnis der Nachkommen Adams bis auf Noah; und von Noah bis auf Abraham. Die Nachkommen Abrahams durch seinen Sohn Ismael, durch die Ketura, und durch seinen Sohn Isaak. Die Könige von Edom; und die Fürsten von Edom.Adam, Seth, Enos. Kenan, Mahalaleel, Jared, Henoch, Methusalah, Lamech. Noah, Sem, Ham, Japhet. Die Söhne Japhets sind: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Meschech, Thiras. Und die Söhne Gomers: Askenas, Risphat, und Thogarma. Und die Söhne Javans: Elisa, Tharschischa, Chittim, Dodanim. Und die Söhne Hams sind: Kusch, Mizraim, Phut, und Kanaan. Und die Söhne des Kusch sind: Seba, Havila, Sabtha, Raema, Sabthecha. Und die Söhne Raema's Scheba und Dedan. Und Kusch zeugte Nimrod, dieser fing an gewaltig zu sein im Lande. Und Mizraim zeugte Ludim, und Anamim, und Lehebim, und Naphtuhim, und Pathrusim, und Kasluhim, von welchen die Philister ausgingen, und Kaphtorim. Und Kanaan zeugte Zidon, seinen Erstgebornen, und Heth, und Jebusi, und Amori, und Gergeschi, und Hevi, und Arki, und Sini, und Arvadi, und Zemari, und Hemathi. Die Söhne Sems sind: Elam, und Assur, und Arphachschad, und Lud, und Aram, und Uz, und Hul, und Gether, und Meschech. Und Arphachschad zeugte Schalah, und Schalah zeugte Eber. Und Eber wurden zwei Söhne geboren: der Name des Einen war Peleg (Teilung); denn in seinen Tagen wurde die Erde geteilt; und der Name seines Bruders war Joktan. Und Joktan zeugte Almodad, und Schaleph, und Hazarmaphet, und Jarah, und Hadoram, und Usal, und Dikla, und Ebal, und Abimael, und Scheba, und Ophir, und Havila, und Jobab. Diese Alle sind Söhne Joktans: Sem, Arphachschad, Schalah, Eber, Peleg, Regu, Serug, Nahor, Tharah, Abram, das ist Abraham. Die Söhne Abrahams: Isaak und Ismael. Dies sind ihre Geschlechter: der Erstgeborne Ismaels: Nebajoth, und Kedar, und Adbeel und Mibsam, Mischma und Duma, Massa, Hadad und Thema. Jetur, Naphisch und Kedma. das sind die Söhne Ismaels. Und die Söhne der Ketura, des Nebenweibes Abrahams: Sie gebar Simran, und Jokschan, und Medan, und Midian, und Jischbak, und Schuah; und die Söhne Jokschans: Scheba und Dedan. Und die Söhne Midians: Epha und Epher, und Henoch und Abida, und Eldaa. Diese Alle sind Söhne der Ketura. Und Abraham zeugte Isaak. Die Söhne Isaaks sind: Esau und Israel. Die Söhne Esau's sind: Eliphas, Reguel, und Jeusch, und Jalam, und Korah. Die Söhne des Eliphas sind: Theman und Omar, Zephi und Gatham, Kenas und Thimna, und Amalek. Die Söhne Reguels sind: Nahath, Serah, Schamma, und Missa. Und die Söhne Seirs sind: Lotan, und Schobal, und Zibeon, und Anah, und Dischon, und Ezer, und Dischan. Und die Söhne Lotans sind: Hori und Homam, und die Schwester Lotans: Thimna. Die Söhne Schobals sind: Aljan und Manahath und Ebal, Schephi und Onam. Und die Söhne Zibeons: Aija und Ana. Die Söhne Ana's sind: Dischon; und die Söhne Dischons: Hamran, und Eschban, und Jithram, und Cheran. Und die Söhne Ezers sind: Bilhan, und Saavan, und Jaakan; die Söhne Dischans: Uz und Aran. Und dies sind die Könige, welche herrschten im Lande Edom, ehe ein König herrschte über die Söhne Israels: Bela, der Sohn Beors, und der Namen seiner Stadt war Dinhaba. Und Bela starb, und es wurde König an seiner Statt Jobab, der Sohn Serahs, aus Bozra. Und es starb Jobab, und es wurde König an seiner Statt Huscham aus dem Lande der Themaniter. Und es starb Huscham, und es wurde König an seiner Statt Hadad, der Sohn Bedads, welcher Midian schlug auf dem Gefilde Moabs, und der Name seiner Stadt war Avith. Und es starb Hadad, und es wurde König an seiner Statt Samla, von Masreka. Und es starb Samla, und es wurde König an seiner Statt Saul, von Rehoboth am Strome. Und es starb Saul, und es wurde König an seiner Statt Baal-Hanan, der Sohn Achbors. Und es starb Baal-Hanan, und es wurde König an seiner Statt Hadad, und der Name seiner Stadt war Pagi, und der Name seines Weibes war Mehetabel, die Tochter Matreds, einer Tochter Mesahabs. Und es starb Hadad, und es wurden Fürsten in Edom, ein Fürst von Thimna, ein Fürst von Alja, ein Fürst von Jetheth, ein Fürst von Oholibama, ein Fürst von Ela, ein Fürst von Pinon, ein Fürst von Kenas, ein Fürst von Theman, ein Fürst von Mibzar, ein Fürst von Magdiel, ein Fürst von Iram. Dies sind die Fürsten Edoms. Verzeichnis der Söhne Jakobs, und der Söhne Juda's bis auf Isai, den Vater Davids. Nachkommen Kalebs, des Sohnes Hezrons.Dies sind die Söhne Israels: Ruben, Simeon, Levi und Juda, Issaschar und Sebulon, Dan, Joseph und Benjamin, Gad und Asser. Die Söhne Juda's: Ger und Onan, und Schela, drei wurden ihm geboren von der Tochter Schuachs, der Kananiterin. Und Ger, der Erstgeborne Juda's, war böse in den Augen Jahwe's, und er tötete ihn. Und Thamar, seine Schnur, gebar ihm Perez und Serah. Die sämtlichen Söhne Juda's waren fünf. Die Söhne des Perez sind: Hezron und Hamul. Und die Söhne Serahs: Simri, und Ethan, und Heman und Chalkol, und Dara, zusammen fünf. Und die Söhne Karmi's: Achar, welcher Israel in's Unglück brachte, weil er sich vergriff an den gottverschwornen Vertilgungssachen. Und die Söhne Ethans: Asarja. Und die Söhne Hezrons, die ihm geboren wurden: Jerahmeel, und Ram, und Kelubai. Ram aber zeugte Amminadab, und Amminadab zeugte Nahson, den Fürsten der Söhne Juda's. Und Nahson zeugte Salma; und Salma zeugte Boas; und Boas zeugte Obed, und Obed zeugte Isai, und Isai zeugte seinen Erstgebornen Eliab, und Abinadab, den Zweiten, und Simea, den Dritten, Nethaneel, den Vierten, Raddai, den Fünften, Ozem, den Sechsten, David, den Siebenten. Und ihre Schwestern waren: Zeruja und Abigail. Und die Söhne Zeruja's waren: Abischai, und Joab, und Asahel, drei. Und Abigail gebar Amasa, und der der Vater Amasa's war Jether, der Ismaeliter. Und Kaleb, der Sohn Hezrons, zeugte mit dem Weibe Asuba, und mit Jerioth; und dies sind ihre Söhne: Jescher, und Schobab, und Ardon. Und es starb Asuba, und Kaleb nahm sich Ephrath, und sie gebar ihm Hur. Und Hur zeugte Uri, und Uri zeugte Bezalel. Und hernach ging Hezron zu der Tochter Machirs, des Vaters Gileads; und er nahm sie, da er sechzig Jahre alt war, und sie gebar ihm Segub. Und Segub zeugte Jair; und dieser hatte drei und zwanzig Städte im Lande Gilead. Und Geschur und Aram nahmen ihnen die Hirtendörfer Jairs, und Kenath, samt ihren Tochter-Städten, sechzig Städte. Alle diese waren Söhne Machirs, des Vaters Gileads. Und als Hezron zu Kaleb-Ephrata gestorben war, da gebar Abija, Hezrons Weib, ihm Aschhur, den Vater Thekoa's. Und die Söhne Jerameels, des Erstgebornen Hezrons, waren: Der Erstgeborne Ram, und Buna, und Oren, und Ozem, und Ahija. Und Jerahmeel hatte ein anderes Weib, und ihr Name war Atatara; dieselbe ist die Mutter Onams. Und die Söhne Rams, des Erstgebornen Jerahmeels, waren: Maaz, und Jamin, und Eker. Und die Söhne Onams waren: Schammai, und Jada. Und die Söhne Schammai's: Nadab und Abischur. Und der Name des Weibes Abischurs war Abihail; und sie gebar ihm Ahban, und Molid. Und die Söhne Nadabs waren: Seled und Appaim; und Seled starb ohne Söhne. Und die Söhne Appaims waren: Jischi; und die Söhne Jischi's: Scheschan; und die Söhne Scheschans: Ahlai. Und die Söhne Jada's, des Bruders Schammai's: Jether und Jonathan. Und Jether starb ohne Söhne. Und die Söhne Jonathans waren: Peleth und Sasa. Dies waren die Söhne Jerahmeels. Und Scheschan hatte keine Söhne, sondern Töchter. Und Scheschan hatte einen ägyptischen Knecht, dessen Name war Jarha. Und Scheschan gab seine Tochter dem Jarha, seinem Knechte, zum Weibe; und sie gebar ihm Athai. Und Athai zeugte Nathan, und Nathan zeugte Sabad, und Sabad zeugte Ephlal, und Ephlal zeugte Obed, und Obed zeugte Jehu, und Jehu zeugte Asarja; und Asarja zeugte Helez, und Helez zeugte Eleasa; und Eleasa zeugte Sismai, und Sismai zeugte Schallum; und Schallum zeugte Jekamja, und Jekamja zeugte Elischama. Und die Söhne Kalebs, des Bruders Jerahmeels, waren: Mescha, sein Erstgeborner, der ist der Vater Siphs; und die Söhne Marescha's, des Vaters Hebrons. Und die Söhne Hebrons waren: Korah, und Thappuah, und Rekem, und Schema. Und Schema zeugte Raham, den Vater Jorkeams, und Rekem zeugte Schammai. Und der Sohn Schammai's war Maon, und Maon war der Vater Bethzurs. Und Epha, das Nebenweib Kalebs, gebar Haran, und Moza, und Gases. Und Haran zeugte Gases. Und die Söhne Jehdai's waren: Regem und Jotham, und Geschan und Pelet, und Epha, und Schaaph. Das Nebenweib Kalebs, Maacha, gebar Scheber und Thirhana, und gebar Schaaph, den Vater Madmanna's, und Scheva, den Vater Machbena's, und den Vater Gibea's. Und die Tochter Kalebs war Achsa. Dies waren die Söhne Kalebs: Benhur, der Erstgeborne Ephrata's, Schobal, der Vater Kirjath-Jearims, Salma, der Vater Bethlehems, Hareph, der Vater Bethgaders. Und die Söhne Schabals, des Vaters Kirjath-Jearims, Haroe, Hazi, Hammenuhoth. Und die Geschlechter Kirjath-Jearims sind: Die Jethriter, und die Puthiter, und die Schumathiter, und die Mischraither; von denselben sind ausgegangen die Zorathiter, und die Eschthaoliter. Die Söhne Salma's: Bethlehem, und die Netophathiter Atroth, das Haus Joabs, und die Hälfte der Manachiter, der Zoriter; und die Geschlechter der Sopherim, die in Jabez wohnten, der Tirathim, der Schimathim, der Suchathim. Dies sind die Kiniter, welche von Hammath, dem Vater des Hauses Rechabs. kamen. Verzeichnis der Söhne Davids, und seiner Nachkommen bis auf Jechonja. Nachkommen Jechonja's.Und dies waren die Söhne Davids, die ihm in Hebron geboren wurden: Der Erstgeborne, Amnon, von Ahinoam, der Jisreelitin; der Zweite Daniel, von Abigail, der Karmelitin; der Dritte, Absalom, der Sohn Maacha's, der Tochter Thalmai's, des Königs von Geschur; der Vierte, Adonia, der Sohn Haggiths; der Fünfte, Schephatja, von Abithal; der Sechste Jethream, von Egala, seinem Weibe. Sechs wurden ihm geboren in Hebron, denn er herrschte daselbst sieben Jahre und sechs Monate; und drei und dreißig Jahre herrschte er in Jerusalem. Und diese wurden ihm in Jerusalem geboren: Schimea, und Schobab, und Nathan, und Salomo, vier von Bathschua, der Tochter Ammiels; und Jibhar, und Elischoma, und Eliphelet, und Noga, und Nepheg, und Japhia, und Elischama, und Eljada; und Eliphelet, neun. Alle sind Söhne Davids, außer den Söhnen der Nebenweiber; und Thamar war ihre Schwester. Und der Sohn Salomo's war Rehabeam, der Sohn dieses war Abija, der Sohn dieses Asa, der Sohn dieses Josaphat, der Sohn dieses Joram, der Sohn dieses Ahasja, der Sohn dieses Joasch, der Sohn dieses Amazja, der Sohn dieses Asarja, der Sohn dieses Jotham, der Sohn dieses Ahas, der Sohn dieses Hiskias, der Sohn dieses Manasse, der Sohn dieses Amon, der Sohn dieses Josia. Und die Söhne Josia's waren: Der Erstgeborne Johanan, der Zweite Jojakim, der Dritte Zedekias, der Vierte Schallum. Und die Söhne Jojakims waren: Jechonja, sein Sohn, Zedekias, sein Sohn. Und die Söhne Jechonja's waren: Assir, der Sohn dieses war Schealthiel, und Malchiram, und Pedaja, und Schenazzar, Jekamja, Hoschama, und Nebdabja. Und die Söhne Pedaja's waren: Serubabel, und Schimei; und die Söhne Serubabels: Meschullam, und Hananja, und Schelomith, ihre Schwester, und Haschuba, und Ohel, und Berecha, und Hasadja, Juschab-Hesed, fünf. Und die Söhne Hananja's: Pelatja und Jesaja, die Söhne Rephaja's, die Söhne Arnans, die Söhne Obadja's, die Söhne Schechanja's. Und die Söhne Schechanja's: Schemaja. Und die Söhne Schemaja's: Hattus, und Jigal, und Bariah, und Nearja, und Schaphat, sechs. Und die Söhne Nearja's: Eljoenai, und Hiskias, und Asrikam, drei. Und die Söhne Eljoenai's: Hodaiva, und Eljaschib, und Phelaja, und Akkub, und Johanan, und Delaja, und Anani, sieben. Nachkommen Juda's. Nachkommen Simeons, und ihre Wohnorte.Die Söhne Juda's sind: Perez, Hezron, und Charmi, und Hur, und Schobal. Und Reaja, der Sohn Schobals, zeugte Jahath, und Jahath zeugte Ahumai und Lahad. Dies sind die Geschlechter der Zorathiter. Und dies die des Vaters Etams: Jisreel, und Jischma, und Jidbasch, und der Name ihrer Schwester war Hazlelponi. Und Penuel war der Vater Gedors, und Eser, der Vater Huscha's. Dies sind die Söhne Hurs, des Erstgebornen Ephrata's, des Vaters Bethlehems. Und Aschhur, der Vater Thekoa's, hatte zwei Weiber, Hela, und Naara. Und Naara gebar ihm Ahussam, und Hepher, und Themni, und Ahaschthari. Dies sind die Söhne Naara's. Und die Söhne Hela's sind: Zereth, und Zezohar, und Ethnan. Und Koz zeugte Anub, und Hazobeba, und die Geschlechter Aharhels, des Sohnes Harums. Und Jabez war geehrter, als seine Brüder, und seine Mutter nannte seinen Namen Jabez, indem sie sprach: Ich habe ihn mit Schmerzen geboren. Und Jabez rief zu dem Gott Israels, und sprach: Wenn du mich segnest, und meine Grenze erweiterst, und deine Hand mit mir ist, und du mich bewahrest vor Unglück, also, daß ich keine Schmerzen habe! - Und Gott ließ kommen um was er bat. Und Kelub, der Bruder Schuha's, zeugte Mehir; der ist der Vater Eschthons. Und Eschthon zeugte Bethrapha, Paseah, und Thehinna, den Vater von Ir-Nahasch. Dies sind die Männer von Recha. Und die Söhne des Kenas sind: Othniel, und Seraja. Und die Söhne Othniels: Hatath. Und MeoNotai zeugte Ophra, und Seraja zeugte Joab, den Vater von Ge-Haraschin (d.h. Tal der Zimmerleute); denn sie waren Zimmerleute. Und die Söhne Kalebs, des Sohnes Jephune's, waren: Iru, Ela, und Naam; und die Söhne Ela's: Kenas. Und die Söhne Jehallelels waren: Siph, und Sipha, und Thireja, und Asarel. Und die Söhne Esra's waren: Jether, und Mered, und Epher, und Jalon; und sie gebar Mirjam, und Schammai, und Jischba, den Vater Eschthemoa's. Und sein Weib, Jehudija, gebar Jered, den Vater Gedors, und Heber, den Vater Socho's, und Jekuthiel, den Vater Sanoahs. Dies sind die Söhne Bithja's, der Tochter Pharao's, welche Mered genommen hatte. Und die Söhne des Weibes Hodija's, der Schwester Nahams, des Vaters Kegila's, waren: Garmi, und Eschthemoa, der Maachathiter. Und die Söhne Simons waren: Amnon, und Rinna, Benhanan, und Thilon; und die Söhne Jischi's: Soheth, und Bensoheth. Und die Söhne Schela's, des Sohnes Juda's, waren: Er, der Vater Lecha's, und Lada, der Vater Marescha's, und die Geschlechter des Hauses der Verfertigung des Leinwandes vom Hause Aschbea, und Jokim, und die Männer von Koseba, und Joasch, und Saraph, die über Moab herrschten, und Jabuschi-Lechem, Aber dies sind alte Sagen. Diese waren Töpfer, und wohnten in Pflanzungen mit einem Zaune bei dem Könige; zu seinem Geschäfte wohnten sie daselbst. Die Söhne Simeons waren: Nemuel, und Jamin, Jarib, Serah, Saul; der Sohn dieses war Schallum, der Sohn dieses Mibsam, der Sohn dieses Mischma. Und die Söhne Mischma's waren: Hammuel, der Sohn dieses Sakchur, der Sohn dieses Schimei. Und Schimei hatte sechzehn Söhne, und sechs Töchter, aber seine Brüder hatten nicht viele Söhne, und alle ihre Geschlechter mehrten sich nicht, wie die Söhne Juda's. Und sie wohnten zu Beer-Scheba, und Molada, und Hazar-Schual, und zu Bilha, und zu Etem, und zu Tholad, und zu Betuel, und zu Horma, und zu Ziklag, und zu Beth-Markaboth, und zu Hazar-Susim, und zu Beth-Biri, und zu Schaaraim. Dies waren ihre Städte, bis David König wurde. Und ihre Höfe waren: Etam und Ain, Rimmon, und Thochen, und Aschan, fünf Städte; nebst allen ihren Höfen um diese Städte bis nach Baal. Dies sind ihre Wohnsitze; und ihr Geschlechtsverzeichnis ist: Meschobab, und Jamlech, und Joscha, der Sohn Amazja's, und Joel, und Jehu, der Sohn Joschibja's, des Sohnes Seraja's, des Sohnes Asiels, und Eljoenai, und Jaakoba, und Jeschohaja, und Asaja, und Adiel, und Jesimiel, und Benaja, und Sisa, der Sohn Schiphi's, des Sohnes Allons, des Sohnes Jedaja's, des Sohnes Schimri's, des Sohnes Schemaja's. Diese, die da mit Namen aufeinander folgen, waren Fürsten in ihren Geschlechtern; und ihre väterlichen Häuser vermehrten sich sehr. Darum zogen sie nach Gedor, bis an die Morgenseite des Thales, um Weide zu suchen für ihre Schafe. Und sie fanden eine fette und gute Weide, und ein nach beiden Seiten hin geräumiges, und ruhiges, und friedliches Land; denn die von Ham hatten daselbst vorher gewohnt. Und es kamen diese, die mit Namen aufgeschrieben worden, in den Tagen des Hiskias, des Königs von Juda, und zerschlugen ihre Zelte und Wohnungen, welche daselbst gefunden wurden, und gaben sie der gottverschwornen Vertilgung Preis, bis auf diesen Tag, und wohnten da an ihrer Statt; denn daselbst war Weide für ihr Vieh. Und es zogen von ihnen, von den Söhnen Simeons, nach dem Gebirge Seir, fünf hundert Mann, und Pelatja, und Nearja, und Rephaja, und Ussiel, Söhne Jischi's, an ihrer Spitze. Und sie schlugen den Überrest von Amalek, der sich gerettet hatte, und wohnten daselbst bis auf diesen Tag. Verzeichnis der Nachkommen Rubens, Gads, und des halben Stammes Manasse, und ihrer Wohnorte, nebst Angabe ihrer Kriege.Und die Söhne Rubens, des Erstgebornen Israels, (denn er war der Erstgeborne, aber weil er das Lager seines Vaters entweihet hatte, wurde sein Erstgeburtsrecht den Söhnen Josephs, des Sohnes Israels, gegeben, jedoch nicht so, daß er als Erstgeborner aufgezeichnet wurde; denn Juda war der Mächtigste unter seinen Brüdern, und wurde Fürst vor Jenem, aber das Erstgeburtsrecht bekam Joseph.) Die Söhne Rubens, des Erstgebornen Israels, waren: Hanoch und Phallu, Hezron, und Charmi. Die Söhne Joels: Schemaja, der Sohn dieses war Gog, der Sohn dieses Schimei, der Sohn dieses Micha, der Sohn dieses Reaja, der Sohn dieses Baal, der Sohn dieses Beera, welchen Tiglath-Pilneser, der König von Assyrien, gefangen wegführte; er war Fürst der Rubeniter. Und seine Brüder nach ihren Geschlechtern, wie sie nach ihrer Abstammung aufgezeichnet wurden, waren: das Haupt, Jegiel, Secharja, und Bela, der Sohn des Asas, des Sohnes Schema's, des Sohnes Joels; derselbe wohnte zu Aroer, und bis nach Nebo, und Baal-Meon; und gegen Morgen wohnte er bis man kommt an die Wüste vom Strome Euphrat; denn ihre Herden mehrten sich im Lande Gilead. Und in den Tagen Sauls führten sie Krieg mit den Hagaritern, und diese fielen durch ihre Hand; und sie wohnten in ihren Zelten an der ganzen Morgenseite von Gilead. Ihnen gegenüber wohnten die Söhne Gads im Lande Basan bis nach Salcha: Joel das Haupt und Schapham der Zweite, und Janai, und Schaphat in Basan. Und ihre Brüder nach ihren väterlichen Häusern waren: Michael, und Meschullam, und Scheba, und Jorai, und Jakan, und Sia, und Eber, sieben. Dies waren die Söhne Abihails, des Sohnes Huri's, des Sohnes Jaroahs, des Sohnes Gileads, des Sohnes Michaels, des Sohnes Jeschischai's, des Sohnes Jahdo's, des Sohnes des Bus. Ahi, der Sohn Abdiels, des Sohnes Guni's, war das Haupt ihrer väterlichen Häuser. Und sie wohnten in Gilead, und Basan, und in den Töchterstädten derselben, und auf allen Triften Sarons bis an den Ausgang derselben. Sie Alle wurden aufgezeichnet in den Tagen Jothams, des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Königs von Israel. Die Söhne Rubens und die Gaditer, und der halbe Stamm Manasse, von den streitbaren Männern, die Schild und Schwert führten, und den Bogen spannten, und des Krieges kundig waren, vier und vierzig tausend sieben hundert und sechzig, die im Heere auszogen. Und sie führten Krieg mit den Hagaritern, und mit Jetur, und Naphisch, und Nodab. Und sie überwältigten sie, und die Hagariter wurden in ihre Hände gegeben, und Alle, die bei denselben waren; denn zu Gott riefen sie im Streite, und er ließ sich von ihnen erbitten, weil sie auf ihn vertrauten. Und sie führten weg ihre Herden, ihre Kamele, fünfzig tausend, und Schafe, zwei hundert und fünfzig tausend, und Esel zwei tausend; und Menschenseelen hundert tausend. Denn viele Verwundete fielen; denn von Gott war der Streit. Und sie wohnten an ihrer Statt bis zur Wegführung. Und die Söhne des halben Stammes Manasse wohnten in dem Lande von Basan bis Baal- Hermon, und Senir, und den Berg Hermon. Ihrer waren Viele. Und dies waren die Häupter ihrer väterlichen Häuser: Epher, und Jischi, und Eliel, und Asriel, und Jirmeja, und Hodavja, und Jadiel, tapfere Männer, Männer von Namen, Häupter ihrer väterlichen Häuser. Sie versündigten sich aber an dem Gott ihrer Väter, und hurten andern Göttern der Völker des Landes nach, welche Gott vor ihnen vertilgt hatte. Und es erweckte der Gott Israels den Geist Phuls, des Königs von Assyrien, und den Geist Thiglath-Pilnesers, des Königs von Assyrien; und sie führten sie weg, die Rubeniter, und die Gaditer, und den halben Stamm Manasse, und brachten sie nach Halah, und Habor, und Hara, und an den Fluß Gosan, bis auf diesen Tag. Verzeichnis der Nachkommen Levi's. Nachkommen Aarons. Ihre Dienstleistungen. Städte der Priester und Leviten.Die Söhne Levi's waren: Gerson, Kehath, und Merari. Und die Söhne Kehaths: Amram, Jizhar, und Hebron, und Ussiel. Und die Söhne Amrams: Aaron, und Mose, und Mirjam. Und die Söhne Aarons: Nadab, und Abihu, Eleasar, und Ithamar. Eleasar zeugte Pinehas, Pinehas zeugte Abischua, und Abischua zeugte Bukki, und Bukki zeugte Ussi, und Ussi zeugte Serahja, und Serahja zeugte Merajoth, Merajoth zeugte Amarja, und Amaria zeugte Ahitub, und Ahitub zeugte Zadok, und Zadok zeugte Ahimaaz, und Ahimaaz zeugte Asarja, und Asarja zeugte Johanan, und Johanan zeugte Asarja (das ist der, welcher Priester war in dem Hause, welches Salomo bauete in Jerusalem); und Asarja zeugte Amarja, und Amarja zeugte Ahitub, und Ahitub zeugte Zadok, und Zadok zeugte Schallum, und Schallum zeugte Hilkia, und Hilkia zeigte Asarja, und Asarja zeugte Seraja, und Seraja zeugte Jozadak. Und Jozadak wanderte mit, als Jahwe Juda und Jerusalem durch Nebukadnezar in die Gefangenschaft führte. Die Söhne Levi's waren: Gersom, Kebath, und Merari. Und dies sind die Namen der Söhne Gersoms: Libni, und Schimei. Und die Söhne Kehaths: Amram, Jizhar, und Hebron, und Ussiel. Die Söhne Merari's: Mahli, und Muschi. Und dies sind die Geschlechter Levi's nach ihren Vätern: Von Gersom: Libni, sein Sohn; der Sohn dieses war Jahath, der Sohn dieses Simma, der Sohn dieses Joah, der Sohn dieses Iddo, der Sohn dieses Jeathrai. Die Söhne Kehaths: Amminadab, der Sohn dieses Korah, der Sohn dieses Assir, der Sohn dieses Elkana, und der Sohn dieses Ebjasaph, und der Sohn dieses Assir, der Sohn dieses Thabath, der Sohn dieses Uriel, der Sohn dieses Ussia, und der Sohn dieses Saul. Und die Söhne Elkana's: Amasai und Ahimoth. Der Sohn dieses Elkana; die Söhne Elkana's waren Elkana-Zuophai; und der Sohn dieses Nahoth, der Sohn dieses Eliab, der Sohn dieses Jeroham, der Sohn dieses Elkana. Und die Söhne Samuels: Der Erstgeborne Vaschni, und Abija. Die Söhne Merari's: Mahli, der Sohn dieses Libni, der Sohn dieses Schimei, der Sohn dieses Ussa, der Sohn dieses Schimea, der Sohn dieses Hagija, der Sohn dieses Asaja. Und diese sind es, welche David bestellte zum Gesang im Hause Jahwe's, nachdem die Lade ruhte. Und sie dienten vor der Wohnung des Versammlungszeltes mit Gesang, bis Salomo das Haus Jahwe's bauete zu Jerusalem; und sie standen nach ihrer Ordnung in ihrem Dienste. Sie und ihre Söhne waren es, die da standen. Von den Söhnen Kehaths: Heman, der Sänger, der Sohn Joels, des Sohnes Samuels, des Sohnes Elkana's, des Sohnes Jerohams, des Sohnes Eliels, des Sohnes Thoahs, des Sohnes Zuphs, des Sohnes Elkana's, des Sohnes Mahats, des Sohnes Amasai's, des Sohnes Elkana's, des Sohnes Joels, des Sohnes Asarja's, des Sohnes Zephanja's, des Sohnes Thahaths, des Sohnes Assirs, des Sohnes Ebjasaphs, des Sohnes Korahs, des Sohnes Jizhars, des Sohnes Hehaths, des Sohnes Levi's, des Sohnes Israels. Und sein Bruder Assaph, welcher zu seiner Rechten stand, Assaph, der Sohn Berechja's, des Sohnes Schimea's, des Sohnes Michaels, des Sohnes Baasehja's, des Sohnes Malkia's, des Sohnes Ethni's, des Sohnes Serahs, des Sohnes Adaja's, des Sohnes Ethans, des Sohnes Simma's, des Sohnes Schimei's, des Sohnes Jahats, des Sohnes Gersoms, des Sohnes Levi's. Und die Söhne Merari's ihre Brüder zur Linken, waren: Ethan, der Sohn Kischi's, des Sohnes Abdi's, des Sohnes Malluchs, des Sohnes Haschabja's, des Sohnes Amazja's, des Sohnes Hilkia's, des Sohnes Amzi's, des Sohnes Bani's, des Sohnes Schamers, des Sohnes Mahli's, des Sohnes Muschi's, des Sohnes Merari's, des Sohnes Levi's. Und ihre Brüder, die Leviten, waren zum Dienste in der Wohnung des Hauses Gottes bestimmt. Und Aaron, und seine Söhne, zündeten das Räucherwerk an auf dem Brandopferaltare, und auf dem Rauchaltare, und waren zum ganzen Geschäfte des Allerheiligsten, und zur Versöhnung Israels bestimmt, ganz dem gemäß, was Mose, der Knecht Gottes geboten hatte. Und dies waren die Söhne Aarons: Eleazar; und der Sohn dieses war Pinehas, der Sohn dieses Abischua, der Sohn dieses Bukki, der Sohn dieses Ussi, der Sohn dieses Serahja, der Sohn dieses Merajoth, der Sohn dieses Amarja, der Sohn dieses Ahitub, der Sohn dieses Zadok, der Sohn dieses Ahimaaz. Und dies sind ihre Wohnungen nach ihren Dörfern in ihrer Grenze, der Söhne Aarons, vom Geschlechte Kehaths (denn sie traf das Loos). Denen gab man Hebron im Lande Juda, und ihre Bezirke ringsum; aber das Feld der Stadt, und ihre Dörfer, gab man Kaleb, dem Sohne Jephunne's. Und den Söhnen Aarons gab man die Zufluchtsstädte: Hebron, und Libna, und ihre Bezirke, und Jathir, und Eschthemoa, und ihre Bezirke, und Hilen, und ihre Bezirke, und Debir, und ihre Bezirke, und Aschau, und ihre Bezirke, und Bethschemesch und ihre Bezirke; und vom Stamme Benjamin Geba, und ihre Bezirke, und Allemeth, und ihre Bezirke, und Anathod und ihre Bezirke. Ihre Städte zusammen waren dreizehn, nach ihren Geschlechtern. Und den Söhnen Kehaths, welche noch übrig waren von dem Geschlechte des Stammes, gab man von dem halben Stamme Manasse, durchs Loos zehn Städte. Und den Söhnen Gersoms nach ihren Geschlechtern vom Stamme Issaschar, und vom Stamme Asser, und vom Stamme Naphtali, und vom Stamme Manasse in Basan dreizehn Städte. den Söhnen Merari's nach ihren Geschlechtern vom Stamme Ruben, und vom Stamme Gad, und vom Stamme Sebulon durchs Loos zwölf Städte. So gaben die Söhne Israels den Leviten diese Städte und ihre Bezirke. Und sie gaben durchs Loos vom Stamme der Söhne Juda's, und vom Stamme der Söhne Simeons, und vom Stamme der Söhne Benjamins diese Städte, die sie mit Namen nannten. Und denen von den Geschlechtern der Söhne Kehaths; und die Städte ihrer Grenze waren vom Stamme Ephraim. Und man gab ihnen die Zufluchtsstädte Sichem und ihre Bezirke auf dem Gebirge Ephraim, und Geser und ihre Bezirke, und Jokmeam, und ihre Bezirke, und Bethhoron und Bezirke, und Ajalon, und ihre Bezirke, und Gath-Rimmon und ihre Bezirke, und vom halben Stamm Manasse Aner und ihre Bezirke, und Bileam und ihre Bezirke, dem Geschlecht der übrigen Söhne Kehaths. Den Söhnen Gersoms vom Geschlechte des halben Stammes Manasse: Golan in Basan und ihre Bezirke, und Astharoth und ihre Bezirke; und vom Stamme Issaschar: Kedesch und ihre Bezirke, und Daberath und ihre Bezirke, und Ramoth und ihre Bezirke, und Anem und ihre Bezirke; und vom Stamme Asser: Maschal und ihre Bezirke, und Abdon und ihre Bezirke, und Hukok und ihre Bezirke, und Rehob und ihre Bezirke, und vom Stamme Naphtali: Kedesch in Galiläa, und ihre Bezirke, und Hammon und ihre Bezirke, und Kirjathaim und ihre Bezirke. Den übrigen Söhnen Merari's vom Stamme Sebulon: Rimmono und ihre Bezirke, und Tabor und ihre Bezirke; und jenseits des Jordans, Jericho gegenüber, auf der Ostseite des Jordans, vom Stamme Ruben: Bezer in der Wüste und ihre Bezirke, und Jahza und ihre Bezirke; und Kedemoth und ihre Bezirke, und Mepaath und ihre Bezirke; und vom Stamme Gad: Ramoth in Gilead und ihre Bezirke, und Mahanaim und ihre Bezirke; und Hesbon und ihre Bezirke, und Jaasar und ihre Bezirke. Verzeichnis der Nachkommen Issaschars, Benjamins, Naphtali's, Manasse's, Ephraims, und Assers.Und die Söhne Issaschars waren: Thola, und Phua, und Jaschub, und Schimron vier. Und die Söhne Thola's: Ussi, und Rephaja, und Jeriel, und Jahmai, und Jibsam, und Samuel, Häupter ihrer väterlichen Häuser, von Thola, tapfere Männer unter ihren Geschlechtern; ihre Anzahl war in den Tagen Davids zwei und zwanzig tausend sechs hundert. Und die Söhne Ussi's: Jisrahja. Und die Söhne Jisrahja's: Michael, und Obadja, und Joel, und Jischschija, zusammen fünf Häupter. Und bei ihnen, nach ihren Geschlechtern, nach ihren väterlichen Häusern, waren Heerhaufen zum Streite, sechs und dreißig tausend; denn sie hatten viele Weiber und Söhne. Und ihre Brüder, nach allen Geschlechtern Issaschars, waren tapfere Männer, nach der Aufzeichnung Aller, sieben und achtzig tausend. Die Söhne Benjamins: Bela, und Becher, und Jediael, drei. Und die Söhne Bela's waren: Ezbon, und Ussi, und Ussiel, und Jerimoth, und Jeiri, fünf; Häupter der väterlichen Häuser, tapfere Männer, und ihre Aufzeichnung war zwei und zwanzig tausend vier und dreißig. Und die Söhne Bechers: Semira, und Joasch, und Elieser, und Eljoenai, und Omri, und Jeremoth, und Abia, und Anathoth, und Alameth. Diese Alle waren Söhne Bechers; und ihre Aufzeichnung nach ihren Geschlechtern, den Häuptern ihrer väterlichen Häuser, war zwanzig tausend zwei hundert streitbare Männer. Und die Söhne Jediaels: Bilhan. Und die Söhne Bilhans: Jeusch, und Benjamin, und Ehud, und Kenaana, und Sethan, und Tharschisch, und Ahischahar. Alle diese waren Söhne Jediaels, nach ihren väterlichen Häuptern, siebenzehn tausend zwei hundert tapfere Männer, die mit dem Heer auszogen zum Streite. Und Schupphim, und Hupphim, die Söhne Irs, und Huschim, die Söhne Abners. Die Söhne Naphtali's waren: Jaziel, und Guni, und Jezer, und Sallum, die Söhne Bilha's. Die Söhne Manasse's waren: Asriel, den sie gebar; sein aramäisches Nebenweib gebar Machir, den Vater Gileads. Und Machir nahm ein Weib von Hupphim und Schupphim, und der Name ihrer Schwester war Maacha, und der Name des Zweiten war Zelophhad, Zelophhad aber hatte Töchter. Und Maacha, das Weib Machirs, gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Peresch. Und der Name seines Bruders war: Scheresch, und die Söhne dieses waren: Ulam, und Rekem. Und die Söhne Ulams: Bedan. Dies waren die Söhne Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasse's. Und seine Schwester Hammolechet gebar Ischhod, und Abieser, und Mahla. Und die Söhne Schemida's waren: Ahjan, und Schechem, und Likhi, und Aniam. Die Söhne Ephraims waren: Schuthelah, und der Sohn dieses war Bered, und der Sohn dieses Thahoth, und der Sohn dieses Elada, und der Sohn dieses Thahoth, und der Sohn dieses Sabad, und der Sohn dieses Schuthelah, und Eser, und Elad. Und die Männer von Gath, die Eingebornen des Landes, erwürgten sie, weil sie hinabgezogen waren, ihre Herden wegzunehmen. Und es trauerte Ephraim, ihr Vater, viele Tage, und seine Brüder kamen, ihn zu trösten. Und er ging zu seinem Weibe, und sie wurde schwanger, und gebar einen Sohn, und er nannte seinen Namen Beria, weil Unglück ergangen war über sein Haus. Und seine Tochter war Scheera, und sie bauete Bethhoron, das untere und das obere, und Ussen-Scheera. Und Rephah war sein Sohn, und Rescheph, und der Sohn dieses war Thelah, und der Sohn dieses Thahan, der Sohn dieses Ladan, der Sohn dieses Ammihud, der Sohn dieses Elisama, der Sohn dieses Non, der Sohn dieses Josua. Und ihre Besitzung, und ihre Wohnplätze waren: Bethel und ihre Töchterstädte, und gegen Morgen Naaran, und gegen Abend Geser und ihre Töchterstädte, und Sichem und ihre Töchterstädte, bis nach Assa, und ihren Töchterstädten; und an der Seite der Söhne Manasse's Bethschean und ihre Töchterstädte, Tanach und ihre Töchterstädte, Megiddo und ihre Töchterstädte, Dor und ihre Töchterstädte. In diesen wohnten die Söhne Josephs, des Sohnes Israels. Die Söhne Assers waren: Jimna, und Jisva, und Jisvi, und Beria; und Sera war ihre Schwester. Und die Söhne Beria's waren: Heber, und Malkiel, das ist der Vater Birsaiths. Und Heber zeugte Japhlet, und Schomer, und Hotham, und Schua, ihre Schwester. Und die Söhne Japhleths: Pasach, und Bimhal, und Aschvath. Dies sind die Söhne Japhleths. Und die Söhne Schomers: Ahi, und Ravega, Jehubba, und Aram. Und der Sohn Helems, seines Bruders: Zophah, und Jimna, und Schelesch, und Amal. Die Söhne Zophahs: Suah, und Harnepher, und Schual, und Beri, und Jimra, Bezer, und Hod, und Schamma, und Schilscha, und Jithran, und Beera. Und die Söhne Jethers: Jephunne, und Phispa, und Ara. Und die Söhne Ulla's: Arah, und Hanniel, und Rizja. Alle diese waren Söhne Assers, Häupter ihrer väterlichen Häuser, auserlesene, tapfere Männer, Häupter der Fürsten. Und ihre Aufzeichnung für den Auszug in den Streit, ihre Anzahl war sechs und zwanzig tausend Mann. Verzeichnis der Nachkommen Benjamins bis auf Kis, den Vater Sauls. Nachkommen Sauls, und Jonathans.Und Benjamin zeugte Bela, seinen Erstgebornen, Asbel, den zweiten, Ahrah, den dritten, Noha, den vierten, Rapha, den fünften; und die Söhne Bela's waren: Addar, und Gera, und Abihud, und Abischua, und Naaman, und Ahoah, und Gera, und Schephuphan, und Huram. Und dies waren die Söhne Ehuds, sie waren die väterlichen Häupter der Einwohner von Geba, und sie führten sie weg nach Manahath: nämlich Naaman, und Ahia, und Gera. Dieser führte sie weg. Und er zeugte Ussa und Ahihud. Und Schaharaim zeugte im Lande Moab, nachdem er sie, Huschim und Baara, seine Weiber, entlassen hatte. Und er zeugte von Hodesch, seinem Weibe, Jobab, und Zibja, und Mescha, und Malcham, und Jeus, und Schochja, und Mirma. Dies waren seine Söhne, die väterlichen Häupter. Und von Huschim zeugte er Abitub, und Elpaal. Und die Söhne Elpaals waren: Eber, und Mischam, und Schamer; (dieser bauete Ono, und Lod, und ihre Töchterstädte.) und Beria, und Schema; (diese waren die väterlichen Häupter der Einwohner von Ajalon; sie vertrieben die Einwohner von Gath.) und Ahio, Schaschak, und Jeremoth. und Sebadja, und Arad, und Ader, und Michael, und Jischpa, und Joha, die Söhne Beria's. Und Sebadja, und Meschullam, und Hiski, und Heber, und Jischmerai, und Jislia, und Jobab, die Söhne Elpaals. Und Jakim, und Sichri, und Sabdi, und Elienai, und Zillethai, und Eliel, und Adaja, und Beraja, und Simrath, die Söhne Schimei's. Und Jischpan, und Eber, und Eliel, und Abdon, und Sichri, und Hanan, und Hananja, und Elam, und Anthothia, und Jiphdeja, und Phenuel, die Söhne Schaschaks. Und Schamscherai, und Scheharja, und Athalja, und Jaareschja, und Elia, und Sichri, die Söhne Jerohams. Dies waren die väterlichen Häupter unter ihren Geschlechtern, Häupter; sie wohnten zu Jerusalem. Und zu Gibeon wohnte der Vater Gibeons, und der Name seines Weibes war Maacha. Und sein erstgeborner Sohn war Abdon; dann Zur, und Kis, und Baal, und Nadab, und Gedor, und Ahjo, und Secher. Und Mikloth zeugte Schimea. Und auch diese wohnten, ihren Brüdern gegenüber, mit ihren Brüdern zu Jerusalem. Und Ner zeugte Kis, und Kis zeugte Saul, und Saul zeugte Jonathan, und Malschischuah, und Abinadab, und Eschbaal. Und der Sohn Jonathans war Meribbaal, und Meribbaal zeugte Micha. Und die Söhne Micha's waren: Pithon, und Melech, und Tharea, und Ahas. Und Ahas zeugte Joadda, und Joadda zeugte Alemeth, und Asmaveth, und Simri, und Simri zeugte Moza, und Moza zeugte Binea; der Sohn dieses war Rapha, der Sohn dieses Elasa, der Sohn dieses Azel. Und Azel hatte sechs Söhne, und dies sind ihre Namen: Asrikam, Bochru, und Jismael, und Schearja, und Obadja, und Hanan. Alle diese waren Söhne Azels. Und die Söhne Escheks, seines Bruders, waren: Ulam, sein Erstgeborner, Jeusch, der zweite, und Eliphelet, der dritte. Und die Söhne Ulams waren tapfere Männer, die den Bogen spannten. Und sie hatten viele Söhne und Enkel, hundert und fünfzig. Alle diese sind von den Söhnen Benjamins. Verzeichnis der Geschlechter, welche in Jerusalem wohnten. Die Priester, Leviten, und Tempeldiener, welche in Jerusalem wohnten. Das Geschlecht Sauls und Jonathans.Und ganz Israel wurde nach seinen Geschlechtern aufgezeichnet; und siehe! sie stehen geschrieben im Buche der Könige von Israel und Juda. Sie wurden weggeführt nach Babel um der Vergehungen willen. Und die ersten Einwohner, welche in ihre Besitzung, in ihren Städten, wohnten, waren: Israel, die Priester, die Leviten, und die Tempeldiener. Und zu Jerusalem wohnten von den Söhnen Juda's, und von den Söhnen Benjamins, und von den Söhnen Ephraims und Manasse's. Uthai, der Sohn Ammihuds, des Sohnes Omri's, des Sohnes Imri's, des Sohnes Bani's, von den Söhnen des Perez, des Sohnes Juda's. Und von den Silonitern: Asaja, der Erstgeborne, und seine Söhne. Und von den Söhnen Serahs: Jeguel, und ihre Brüder, sechs hundert und neunzig. Und von den Söhnen Benjamins: Sally, der Sohn Meschullams, des Sohnes Hodavja's, des Sohnes Hassenua's; und Jibneja, der Sohn Jerohams, und Ela, der Sohn Ussi's, des Sohnes Michri's; und Meschullam, der Sohn Schephatja's, des Sohnes Reguels, des Sohnes Jibnia's; und ihre Brüder, nach ihren Geschlechtern, neun hundert und sechs und fünfzig. Alle diese Männer waren väterliche Häupter ihrer väterlichen Häuser. Und von den Priestern: Jedaja, und Jobjarib, und Jachin, und Asarja, der Sohn Hilkia's, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Ahitubs, der Vorsteher des Hauses Gottes; und Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Paschhurs, des Sohnes Malchia's; und Masai, der Sohn Adiels, des Sohnes Jahsera's, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Meschillemiths, des Sohnes Immers. Und ihre Brüder, Häupter ihrer väterlichen Häuser, tausend sieben hundert und sechzig, tüchtige Männer, zum Geschäfte des Dienstes im Hause Gottes. Und von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabja's, von den Söhnen Merari's; und Bakbakkar, Heresch, und Galal, und Mathanja, der Sohn Micha's, des Sohnes Sichri's, des Sohnes Asaphs. Und Obadja, der Sohn Schemaja's, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns; und Berechja, der Sohn Asa's, des Sohnes Elkana's, welcher in den Dörfern der Netophathiter wohnte. Und die Türhüter: Schallum, und Akkub, und Talmon, und Ahiman, und ihre Brüder; Schallum war das Haupt. Und bis dahin waren sie am Königstore gegen Morgen; sie waren die Türhüter des Lagers der Söhne Levi's. Und Schallum, der Sohn Kore's, des Sohnes Ebjasaphs, des Sohnes Korahs, und seine Brüder vom Hause seines Vaters, die Korahiter, waren über das Geschäft des Dienstes, und sie bewachten die Schwellen des Zeltes; und ihre Väter waren über das Lager Jahwe's, und bewachten den Eingang. Und Pinehas, der Sohn Eleasars, war Fürst über sie vor Zeiten. Jahwe sei mit ihm! Secharja, der Sohn Meschelemja's, war Türhüter des Versammlungs-Zeltes. Alle diese, auserlesen zu Türhütern an den Schwellen, waren zwei hundert und zwölf. Sie waren nach ihren Dörfern verzeichnet; David, und Samuel, der Seher, hatten sie eingesetzt wegen ihrer Treue. Sie und ihre Söhne hielten Wache an den Toren des Hauses Jahwe's, des Hauses des Zeltes. Nach den vier Winden standen die Türhüter, gegen Aufgang, gegen Westen, gegen Norden, und gegen Süden. Und ihre Brüder wohnten in ihren Dörfern, und kamen je auf sieben Tage von Zeit zu Zeit zu ihnen. Denn wegen ihrer Treue wurden diese vier Vorsteher der Türhüter, sie waren Leviten, und sie waren gesetzt über die Zellen und Schätze des Hauses Gottes, und sie übernachteten rings um das Haus Gottes her; denn ihnen war die Wache anvertraut, und sie hatten den Schlüssel, (um aufzumachen,) jeden Morgen. Und Etliche von ihnen waren gesetzt über die Geräte des Dienstes; denn sie trugen sie nach der Zahl hinein, und trugen sie nach der Zahl hinaus. Und Etliche von ihnen waren gesetzt über die Geräte, über sämtliche Geräte des Heiligtums, und über das Mehl, und über den Wein, und das Öl, und den Weihrauch, und die Gewürze. Und Etliche von den Söhnen der Priester bereiteten die Salbe aus den Gewürzen. Und Mathithja, Einer der Leviten, der Erstgeborne Schallums, des Korahiters, war wegen seiner Treue über das Pfannen-Backwerk gesetzt. Und Etliche von den Kehathitern, ihren Brüdern, waren über die Schaubrote gesetzt, um sie jeden Sabbat zu bereiten. Und dies sind die Sänger, die väterlichen Häupter der Leviten, die vom Zellendienste frei waren; denn Tag und Nacht waren sie im Geschäfte. Das sind die väterlichen Häupter der Leviten, nach ihren Geschlechtern, die Häupter; sie wohnten zu Jerusalem. Und zu Gibeon wohnte der Vater Gibeons, Jegiel; und der Name seines Weibes war Maacha. Und sein erstgeborner Sohn war Abdon, dann Zur, und Kis, und Baal, und Ner, und Nadab, und Gedor, und Ahio, und Secharja, und Mikloth. Und Mikloth zeugte Schimeam. Und auch diese wohnten, ihren Brüdern gegenüber, mit ihren Brüdern zu Jerusalem. Und Ner zeugte Kis, und Kis zeugte Saul, und Saul zeugte Jonathan, und Malchischuah, und Abinadab, und Eschbaal. Und der Sohn Jonathans war Meribbaal, und Meribbaal zeugte Micha. Und die Söhne Micha's waren: Pithon, und Melech, und Thahrea. Und Ahas zeugte Jara, und Jara zeugte Alemeth, und Asmaveth, und Simri; und Simri zeugte Moza, und Moza zeugte Binea; der Sohn dieses war Rephaja, der Sohn dieses Elasa, der Sohn dieses Azel. Und Azel hatte sechs Söhne, und dies sind die Namen: Asrikam, Bochru, und Ismael, und Secharja, und Obadja, und Hanan. Dies sind die Söhne Azels. Die Israeliten werden von den Philistern geschlagen; Sauls Söhne fallen; er selbst ersticht sich.Und die Philister stritten wider Israel, und die Männer von Israel flohen vor den Philistern, und fielen erschlagen auf dem Gebirge Gilboa. Und die Philister verfolgten Saul und seine Söhne; und die Philister schlugen Jonathan, und Abinadab, und Malschischuah, die Söhne Sauls. Und der Streit war hart gegen Saul, und es trafen ihn die Bogenschützen, und er wurde verwundet von den Schützen. Und Saul sprach zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert, und erstich mich! damit nicht diese Unbeschnittenen kommen, und ihren Spott mit mir treiben; aber sein Waffenträger wollte nicht; denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert, und stürzte sich darein. Als nun sein Waffenträger sah, daß Saul tot war, stürzte auch er sich in das Schwert, und starb. So starb Saul und seine drei Söhne, und sein ganzes Haus starb zugleich. Als nun alle Männer von Israel, welche in dem Tale wohnten, sahen, daß sie flohen, und daß Saul und seine Söhne tot waren; verließen sie ihre Städte, und flohen, und die Philister kamen, und wohnten darin. Und es geschah am folgenden Tage, da kamen die Philister, die Erschlagenen auszuziehen, und fanden Saul, und seine Söhne liegen auf dem Gebirge Gilboa. Und sie zogen ihn aus, und nahmen seinen Kopf, und seine Rüstung, und sandten im Lande der Philister umher, um es zu verkünden ihren Götzen, und dem Volke. Und sie legten seine Rüstung in den Tempel ihres Gottes, und seinen Schädel hingen sie auf im Tempel Dagons. Als Alle von Jabesch-Gilead Alles hörten, was die Philister an Saul getan hatten; machten sich alle tapferen Männer auf, und nahmen den Leichnam Sauls, und die Leichname seiner Söhne, und brachten sie nach Jabesch, und begruben ihre Gebeine unter der Therebinthe zu Jabesch, und fasteten sieben Tage. Also starb Saul um seines Vergehens willen, das er begangen hatte an Jahwe wegen des Wortes Jahwe's, welches er nicht hielt, und auch, weil er bei der Totenbeschwörerin fragte und sich erkundigte. Weil er sich nicht erkundigte bei Jahwe, darum tötete er ihn, und trug das Königtum über auf David, den Sohn Isai's. David wird zu Hebron zum Könige über Israel gemacht, erobert die Burg Zion, und macht sie zu seiner Wohnung. Verzeichnis seiner Helden.Und es versammelte sich ganz Israel zu David nach Hebron, und sprach: Siehe! wir sind dein Bein und dein Fleisch. Auch schon vorhin, während Saul König war, warst du es, der Israel aus- und einführte. Und Jahwe, dein Gott, hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst der Fürst über mein Volk Israel sein. Es kamen also alle Ältesten Israels zum Könige nach Hebron; und David schloß einen Bund mit ihnen zu Hebron vor Jahwe. Und sie salbten David zum Könige über Israel, wie Jahwe durch Samuel geredet hatte. Und David zog mit ganz Israel vor Jerusalem, das ist, Jebus, und daselbst waren die Jebusiter, die im Lande wohnten. Und es sprachen die Bewohner von Jebus zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen. Aber David nahm die Burg Zion, das ist, die Stadt Davids. Und David sprach: Jeder, der die Jebusiter zuerst schlägt, soll zum Haupte, und zum Heerführer werden. da stieg zuerst hinauf Joab, der Sohn Zeruja's, und wurde zum Haupte. Und David wohnte in der Burg, darum nannte man sie Stadt Davids. Und er bauete die Stadt ringsum von Milo an, rings umher; und Joab stellte das Übrige der Stadt wieder her. Und David wurde immer größer, und Jahwe Zebaoth war mit ihm. Und dies sind die Häupter, der Helden Davids, die sich tapfer bei ihm hielten für sein Königstum mit ganz Israel, um ihn nach dem Worte Jahwe's zum Könige über Israel zu machen. Und dies ist die Zahl der Helden Davids: Jaschobeam, der Sohn Hachmoni's, das Haupt von den Dreißig; er schwang seine Lanze über drei hundert Erschlagene auf einmal. Und nach ihm Eleasar, der Sohn Dodo's, des Ahohiters; er gehörte zu den drei Helden. Dieser war bei David zu Pas-Dammim, als die Philister sich daselbst versammelten zum Streite, und es war da ein Stück Feldes voll Gerste. Und das Volk floh vor den Philistern. Da stellten sie sich mitten auf das Stück, und retteten es, und schlugen die Philister. Und Jahwe verlieh einen großen Sieg. Diese Drei von den dreißig Häuptern gingen hinab zu dem Felsen, zu David in die Höhle Adullam. Und das Lager der Philister war im Tale Rephaim gelagert. Und David war damals in einer Festung, und die Besatzung der Philister war damals zu Bethlehem. Da gelüstete es David, und er sprach: Wer gibt mir Wasser zu trinken aus dem Brunnen zu Bethlehem, der am Tore ist? Da brachen die Drei durch das Lager der Philister, und schöpften Wasser aus dem Brunnen zu Bethlehem, der am Tore war, und nahmen, und brachten es zu David. Aber David wollte es nicht trinken, sondern goß es aus für Jahwe, und sprach: Ferne laß es Gott von mir sein, solches zu tun! Soll ich das Blut dieser Männer trinken mit ihrem Leben? Denn mit Lebensgefahr haben sie es gebracht. Und er wollte es nicht trinken. Dieses taten die drei Helden. Und Abischai, der Bruder Joabs, war das Haupt von den Dreien. Und er schwang seine Lanze über drei hundert Erschlagene. Und er hatte einen Namen unter den Dreien. Weil er von den Dreien geehrter war, als die Zwei, so wurde er ihr Oberster; aber bis zu den Dreien reichte er nicht. Benaja, der Sohn Jojada's, des Sohnes eines tapfern Mannes, der reich an Taten war, von Kabzeel. Derselbe erschlug zwei Löwen von Moab. Und er stieg hinab, und erschlug einen Löwen in einer Grube zur Zeit des Schnees. Und er erschlug einen Ägypter, einen Mann von fünf Ellen Länge. Und in der Hand des Ägypters war eine Lanze wie ein Weberbaum; aber er ging mit einem Stocke auf ihn los, und riß die Lanze aus der Hand des Ägypters, und tötete ihn mit seiner Lanze. Dieses tat Benaja, der Sohn Jojada's und er Hatte einen Namen unter den drei Helden. Er war geehrter als die Dreißig, aber zu den Dreien reichte er nicht. Und David machte ihn zu seinem Vertrauten. Die Helden der Heere aber waren: Asael, der Bruder Joabs, Elhanan, der Sohn Dodo's, von Bethlehem, Schammoth, der Haroriter, Helez, der Peloniter, Ira, der Sohn des Ikkesch, der Thekoiter, Abiezer, der Anathothiter, Sibechai, der Huschathiter, Ilai, der Ahohiter, Maharai, der Netophathiter, Heled, der Sohn Baana's, der Netophathiter, Ithai, der Sohn Ribi's, von Gibea, der Söhne Benjamins, Benaja, der Pirathoniter, Hurai, von Nahale-Gaasch, Abiel, der Arbathiter, Asmaveth, der Baharumiter, Eljahba, der Schaalboniter, Bene-Haschschem, der Gisoniter, Jonathan, der Sohn Schage's, der Harariter, Ahiam, der Sohn Sachars, der Harariter, Eliphal, der Sohn Urs, Hepher, der Mecherathiter, Ahia, der Peloniter, Hezro, der Karmeliter, Naarai, der Sohn Esbai's, Joel, der Bruder Nathans, Mibchar, der Sohn Hagri's, Zelek, der Ammoniter, Nahrai, der Berothiter, Waffenträger Joabs, des Sohnes Zeruja's, Ira, der Jethriter, Gareb, der Jethriter, Uria, der Hethiter, Sabad, der Sohn Ahlai's, Adina, der Sohn Schisa's, der Rubeniter, Haupt der Rubeniter, und mit ihm dreißig. Hanan, der Sohn Maacha's, Josaphat, der Mithniter, Ussia, der Astherathiter, Schama und Jehiel, die Söhne Hothams, des Aroeriters, Jediael, der Sohn Schimri's, und Joha, sein Bruder, der Thiziter, Eliel, der Mahavimiter, Jeribai, und Joschavja, die Söhne Elnaams, und Jithma, der Moabiter, Eliel, und Obed, und Jaasiel von Mezobaja. Verzeichnis der Helden, die es mit David hielten bei seiner Flucht vor Saul, und derer, die David zum Könige über ganz Israel machten.Und diese sind es, die zu David kamen nach Ziklag, da er sich noch eingeschlossen hielt vor Saul, dem Sohne des Kis; und sie waren unter den Helden, Helfer im Streite. Sie spannten den Bogen, mit der Rechten und Linken warfen sie Steine, und schossen Pfeile vom Bogen. Von den Brüdern Sauls aus Benjamin: Das Haupt Ahieser, und Joasch, die Söhne Schemaa's, des Gibeathiters; und Jesiel, und Pelet, die Söhne Asmaveths, und Beracha, und Jehu, der Anathothiter, und Jischmaja, der Gibeoniter, ein Held unter den Dreißig, und gesetzt über die Dreißig, und Jeremia, und Jahasiel, und Johanan, und Josabad, der Gederathiter, Eleusai, und Jerimoth, und Bealja, und Schemarja, und Schephatja, der Haruphiter, Elkana, und Jischia, und Asareel, und Joeser, und Jaschobeam, der Korchimiter, und Joela, und Sebadja, die Söhne Jerohams, von Gedor. Und von den Gaditern sonderten sich ab zu David in die Festung in der Wüste tapfere Helden, Männer, die zum Krieg auszogen, gerüstet mit Schild und Speer, und das Antlitz eines Löwen war ihr Antlitz, und wie Rehe auf den Bergen waren sie an Schnelligkeit: Eser, das Haupt, Obadja, der zweite, Eliab, der dritte, Mischmanna, der vierte, Jirmeja, der fünfte, Athai, der sechste, Eliel, der siebente, Johanan, der achte, Elsabad, der neunte, Jirmeja, der zehnte, Machbannai, der elfte, Diese waren von den Söhnen Gads, Häupter des Heeres, der Geringste über hundert, der Höchste über tausend Mann. Sie sind es, die über den Jordan gingen im ersten Monate, da er sein ganzes Ufer füllte, und in die Flucht jagten alle Einwohner der Täler gegen Morgen, und gegen Abend. Und es kamen von den Söhnen Benjamins und Juda's nach der Festung zu David. Und David ging heraus zu ihnen, und fing an, und sprach zu ihnen: Wenn ihr zum Guten zu mir kommet, mir zu helfen, so wird mein Herz mit euch vereint sein; wenn es aber ist, mich zu betrügen für meine Feinde, da doch kein Unrecht in meinen Händen ist; so wird es der Gott unsrer Väter sehen, und strafen. Und der Geist kam über Amasai, das Haupt der Dreißig, (und sprach:) Dein sind wir, David! und mit dir, Sohn, Isai's! Heil, Heil dir, und Heil deinen Helfern! denn dir hilft dein Gott. Da nahm sie David an, und machte sie zu Häuptern der Scharen. Und von Manasse fielen zu David, als er mit den Philistern wider Saul in Streit zog, aber ihnen nicht half, denn mit Bedacht schickten ihn die Fürsten der Philister fort, indem sie sprachen: Mit Gefahr unsrer Köpfe wird er Saul, seinem Herrn, zufallen. Als er nach Ziklag zog, da fielen ihm zu von Manasse: Adna, und Josabad, und Jediael, und Michael, und Josabad, und Elihu, und Zillethai, Häupter über Tausend, von Manasse. Und diese halfen David gegen die Räuberscharen; denn tapfere Helden waren sie alle, und wurden Oberste im Heere. Denn von Tag zu Tag kamen zu David, ihm zu helfen, bis daß es ein großes Lager wurde, wie ein Lager Gottes. Und dies ist die Zahl der Häupter der zum Heer gerüsteten Mannschaft, die zu David nach Hebron kam, um das Königstum Sauls auf ihn überzutragen, nach dem Befehl Jahwe's: Söhne Juda's, die Schild und Speer trugen, sechs tausend acht hundert zum Heer gerüstete; von den Söhnen Simeons, tapfere Helden zum Heer, sieben tausend ein hundert; von den Söhnen Levi's, vier tausend sechs hundert; und Jojada, der Fürst von Aaron, und mit ihm drei tausend sieben hundert; und Zadok, ein Jüngling, ein tapferer Held, und sein väterliches Haus, zwei und zwanzig Oberste; und von den Söhnen Benjamins, den Brüdern Sauls, drei tausend; denn bis dahin hielt es der größere Teil von ihnen noch mit dem Hause Sauls; und von den Söhnen Ephraims, zwanzig tausend acht hundert, tapfere Helden, Männer von Namen in ihrem väterlichen Hause; und vom halben Stamm Manasse, acht zehn tausend, die mit Namen bestimmt waren, hinzugehen, und David zum Könige zu machen; und von den Söhnen Issaschars, die verstanden, auf die Zeiten zu achten, und verstanden, was Israel tun mußte, ihre Häupter, zwei hundert; und alle ihre Brüder achteten auf ihren Befehl; von Sebulon, die zum Heer auszogen, die zum Krieg gerüstet waren mit allerlei Kriegswaffen, fünfzig tausend, sich zu ordnen mit unzweideutigem Herzen; und von Naphtali, tausend Oberste, und mit ihnen waren mit Schild und Lanze sieben und dreißig tausend; und von Dan, zum Streit Gerüstete, acht und zwanzig tausend sechshundert; und von Asser, die zum Heer auszogen zur Schlachtordnung, vierzig tausend; und von denen jenseits des Jordan, von den Rubenitern, und den Gaditern, und dem halben Stamm Manasse, mit allerlei Kriegswaffen, hundert und zwanzig tausend. Alle diese Kriegsleute, gerüstet zur Schlachtordnung, kamen mit ergebenem Herzen nach Hebron, um David zum Könige über ganz Israel zu machen. Auch der ganze Rest Israels war einmütig, David zum Könige zu machen. Und sie waren daselbst bei David drei Tage, und aßen, und tranken; denn ihre Brüder hatten für sie zugerichtet. Auch die in der Nähe bei ihnen wohnten bis hin gegen Issaschar, Sebulon und Naphtali, brachten Brot auf Eseln, und auf Kamelen, und auf Maultieren, und auf Rindern, Mehlspeisen, Feigen, und getrocknete Trauben, und Wein, und Öl, Und Rinder, und Schafe in Menge; denn es war Freude in Israel. David holt, nachdem er mit den Großen des Reiches Rat gepflogen, die Bundeslade in feierlichem Zuge von Kirjath-Jearim nach Jerusalem, stellt sie aber, als Usa, welcher den Wagen leitet, unterwegs getötet wird, in das Haus Obed-Edoms.Und David hielt einen Rat mit den Obersten über Tausend, und über Hundert, und mit allen Fürsten; und er sprach zur ganzen Versammlung Israels: Gefällt es euch, und ist es von Jahwe, unserm Gott; so lasset uns allenthalben umherschicken zu unsern übrigen Brüdern in allen Landen Israels, und mit ihnen an die Priester, und die Leviten in den Städten ihrer Bezirke, daß sie sich zu uns versammeln. Dann wollen wir die Lade unsers Gottes zu uns holen; denn in den Tagen Sauls haben wir nicht nach ihr gefragt. Da sprach die ganze Versammlung, daß man also tun solle; denn die Sache war recht in den Augen des ganzen Volkes. Also versammelte David ganz Israel vom Sichor in Ägypten an bis man kommt nach Hammath, um die Lade Gottes zu holen von Kirjath-Jearim. Und David zog mit ganz Israel hin gegen Baala nach Kirjath-Jearim, das in Juda ist, um von hier die Lade Gottes, Jahwe's, hinauf zu bringen, der auf den Cherubim thronet, über welcher der Name angerufen wurde. Und sie führten die Lade Gottes auf einem neun Wagen aus dem Hause Abinadabs. Und Usa und Ahio leiteten den Wagen. Und David, und ganz Israel tanzten vor Jahwe her aus allen Kräften, und bei Liedern, und bei Zithern, und Harfen, und Pauken, und Zymbeln, und Trommeten. Als sie zur Tenne Kidons kamen, streckte Usa seine Hand aus, die Lade fest zu halten; denn die Rinder wollten sich losreißen. Da entbrannte der Zorn Jahwe's über Usa, und er schlug ihn, darum weil er seine Hand ausgestreckt hatte nach der Lade; und er starb daselbst vor Gott. Und David wurde betrübt, daß Jahwe einen Riß an Usa gemacht hatte, und man nannte denselben Ort Pherez-Usa, bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich vor Gott an demselben Tage, und sprach: Wie soll ich die Lade Gottes zu mir kommen lassen? Und David ließ die Lade nicht zu sich kommen in die Stadt Davids, sondern in das Haus Obed-Edoms, des Gathiters, bringen. Und die Lade Gottes blieb im Hause Obed-Edoms, in seinem Hause drei Monate. Und Jahwe segnete das Haus Obed-Edoms, und Alles, was sein war. Hiram, der König von Tyrus, sendet dem David Bauholz und Werkleute, um ihm ein Haus zu bauen. Davids Weiber und Kinder in Jerusalem. Einfall der Philister. David besiegt sie zweimal.Und Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten an David, und Zedernholz, und Steinmetzen, und Zimmerleute, daß sie ihm ein Haus baueten. Und es erkannte David, daß Jahwe ihn bestätigte zum Könige über Israel, und daß sein Königreich hoch erhoben wurde um seines Volkes Israels willen. Und David nahm noch mehrere Weiber zu Jerusalem, und zeugte noch mehrere Söhne und Töchter. Und dies sind die Namen derer, die ihm zu Jerusalem geboren wurden: Schammuah, und Schobab, Nathan, und Salomo, und Jibhar, und Elischua, und Elphelet, und Nogah, und Nepheg, und Japhia, und Elischama, und Beeljada, und Eliphelet. Als nun die Philister hörten, daß David gesalbt worden zum Könige über ganz Israel; zogen alle Philister hinauf, um David aufzusuchen. Als David dies hörte, zog er aus, ihnen entgegen. Und die Philister kamen, und breiteten sich aus im Tale Rephaim. Da fragte David Gott, und sprach: Soll ich hinaufziehen gegen die Philister, und wirst du sie in meine Hand geben? Und Jahwe sprach zu ihm: Ziehe hinauf! denn ich will sie in deine Hand geben. Und sie zogen hinauf nach Baal-Perazim, und David schlug sie daselbst und sprach: Gott hat durchbrochen meine Feinde durch meine Hand, gleich einem Durchbruch des Wassers. Daher nannte man den Namen jenes Ortes Baal-Perazim. Und sie ließen daselbst ihre Götter zurück, und David gebot, daß sie verbrannt würden durch's Feuer. Und die Philister breiteten sich abermals aus im Tale. Da fragte David abermals Gott; und Gott sprach zu ihm: Ziehe nicht hinauf hinter ihnen her, umgehe sie von oben her, und greife sie an von der Seite der Maulbeerbäume. Wenn du dann ein Rauschen hörest in den Wipfeln der Maulbeerbäume, dann gehe hervor zum Streite; weil Gott auszieht vor dir her, das Lager der Philister zu schlagen. Und David tat, wie ihm Gott geboten hatte, und sie schlugen das Lager der Philister von Gibeon bis nach Gaser. Und der Name Davids verbreitete sich in allen Ländern, und Jahwe legte Schrecken vor ihm auf alle Völker. David bauet ein Zelt für die Bundeslade, und holt sie in feierlichem Zuge aus Obed- Edoms Hause nach Jerusalem. Er tanzte vor ihr her, und wird deßhalb von Michal, seinem Weibe, verachtet.Und er machte sich Häuser in der Stadt Davids, und bereitete einen Ort für die Lade Gottes, und schlug ihr ein Zelt auf. Alsdann sprach David: Die Lade Gottes soll Niemand tragen, als die Leviten; denn diese hat Jahwe erwählet, die Lade Gottes zu tragen, und ihm zu dienen ewiglich. Und David versammelte ganz Israel nach Jerusalem, um die Lade Jahwe's heraufzuholen an ihren Ort, den er ihr bereitet hatte. Und David versammelte die Söhne Aarons, und die Leviten; von den Söhnen Kehaths: Uriel, den Obersten, und seine Brüder, hundert und zwanzig; von den Söhnen Merari's: Asaja, den Obersten, und seine Brüder, zwei hundert und zwanzig; von den Söhnen Gersoms: Joel, den Obersten, und seine Brüder, hundert und dreißig; von den Söhnen Elizaphans: Schemaja, den Obersten, und seine Brüder, zwei hundert; von den Söhnen Hebrons: Eliel, den Obersten, und seine Brüder, achtzig; von den Söhnen Ussiels: Aminadab, den Obersten, und seine Brüder, hundert und zwölf. Und David rief Zadok, und Abjathar, die Priester, und die Leviten: Uriel, Asaja, und Joel, Schemaja, und Eliel, und Amminadab, und sprach zu ihnen: Ihr seid die väterlichen Häupter der Leviten; heiliget euch und eure Brüder, und holet die Lade Jahwe's, des Gottes Israels, herauf an den Ort, den ich ihr bereitet habe; denn, weil ihr es das erste Mal nicht tatet, machte Jahwe, unser Gott, einen Riß an uns; denn wir suchten ihn nicht nach Gebühr. Und es heiligten sich die Priester, und Leviten, um die Lade Jahwe's, des Gottes Israels, heraufzuholen. Und die Söhne der Leviten trugen die Lade Gottes, so wie Mose geboten hatte nach dem Worte Jahwe's, auf ihren Schultern, mit den Tragstangen auf denselben. Und David sprach zu den Obersten der Leviten, daß sie ihre Brüder, die Sänger, bestellen sollten, mit Saitenspielen, mit Harfen, und Zithern, und Zymbeln, um sie ertönen zu lassen bei lautem Freudengesang. Und sie bestellten die Leviten: Heman, den Sohn Joels, und von seinen Brüdern Asaph, den Sohn Berechja's, und von den Söhnen Merari's, ihren Brüdern, Ethan, den Sohn Kuschaja's; und mit ihnen ihre Brüder der zweiten Ordnung, Secharja, Ben, und Jaasiel, und Schemiramoth, und Jehiel, und Unni, Eliab, und Benaja, und Maaseja, Mathithja, und Eliphelehu, und Mikneja, und Obed-Edom, und Jehiel, die Türhüter. Und die Sänger: Heman, Asaph, und Ethan, ließen ertönen eherne Zymbeln; und Secharja, und Asiel, und Schemiramoth, und Jethiel, und Unni, und Eliab, und Maaseja, und Benaja, Harfen, nach Alamoth; und Mathithja, und Eliphelehu, und Mikneja, und Obed-Edom, und Jehiel, und Asasja, Zithern, nach Scheminith, zum Vorspielen. Und Chenanja, der Meister der Leviten beim Gesang, leitete den Gesang, denn er war verständig. Und Berecha und Elkana waren Türhüter der Lade. Und Schabanja, und Josaphat, und Nethaneel, und Amasai, und Secharja, und Benaja, und Elieser, die Priester, trommeteten mit den Trommeten vor der Lade Gottes her. Und Obed- Edom, und Jehia waren Türhüter der Lade. Also gingen David, und die Ältesten Israels, und die Obersten über Tausend hin, die Bundeslade Jahwe's heraufzuholen aus dem Hause Obed-Edoms mit Freude. Und es geschah, da Gott den Leviten beistand, welche die Bundeslade Jahwe's trugen; so opferten sie sieben Stiere und sieben Widder. Und David war angetan mit einem Oberkleide von feiner Leinwand, und alle Leviten, welche die Lade trugen, und die Sänger, und Chenanja, der Sangmeister der Sänger; und David hatte ein Ephod von Leinwand an. So brachte ganz Israel die Bundeslade Jahwe's hinauf unter Freudengeschrei, und Trommetenschall, und bei Posaunen, und Zymbeln, und sie ließen ertönen Harfen und Zithern. Und es geschah, als die Bundeslade Jahwe's in die Stadt Davids kam, da schaute Michal, die Tochter Sauls, durch's Fenster, und sah den König David hüpfen und tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen. David stellt die Bundeslade in das Zelt, bringt alsdann Opfer, segnet das Volk, und verteilt Speise an dasselbe. sein Danklied dabei; und seine Anordnung in Betreff des Dienstes bei der Bundeslade.Und man brachte die Lade Gottes hinein, und stellte sie in das Zelt, welches David für sie aufgeschlagen hatte, und opferte Brandopfer und Dankopfer vor Gott. Und als David die Brand- und Dankopfer geopfert hatte, segnete er das Volk im Namen Jahwe's. Und er verteilte unter alle Männer von Israel, unter Männer und Weiber, Jedem ein Rundbrot, und ein Stück Fleisch, und einen Traubenkuchen. Und vor die Lade Jahwe's stellte er Leviten, welche den Dienst tun sollten, und um Jahwe, den Gott Israels, zu rühmen, zu loben, und zu preisen: Asaph, das Haupt, und Secharja, den Zweiten nach ihm; Jehiel, und Schemiramoth, und Jechiel, und Mathithja, und Eliab, und Benaja, und Obed-Edom, und Jehiel ließen ertönen Harfen und Zithern, und Asaph Zymbeln. Und Benaja und Jahasiel, die Priester, stießen in die Posaunen beständig vor der Bundeslade Gottes. An demselben Tage ließ David zum ersten Male Jahwe preisen durch Asaph, und seine Brüder: Lobet Jahwe, rufet an seinen Namen, tut kund unter den Völkern seine Taten! Singet ihm, spielet ihm, erzählet alle seine Wunder! Rühmet euch seines heiligen Namens, es freue sich das Herz derer, die Jahwe suchen! Fraget nach Jahwe und seiner Herrlichkeit, suchet sein Antlitz allezeit! Gedenket seiner Wunder, die er getan, seiner Zeichen, und der Gerichte seines Mundes, ihr, Same Israels, seines Knechtes, Söhne Jakobs, seine Auserwählten! Er, Jahwe, ist unser Gott, auf der ganzen Erde ist sein Gerichtskreis. Gedenkt auf ewig seines Bundes, des Wortes, das er geboten, auf's tausendste Geschlecht, den er geschlossen mit Abraham, und seines Eides mit Isaak. Und er stellte ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bunde, sprechend: dir will ich das Land Kanaan geben, zum Lose eures Erbteils; da eurer noch eine geringe Anzahl war, Wenige, und Fremdlinge daselbst. Und sie zogen von Volk zu Volk, und von einem Königreiche zum andern Volke. Er gestattete Niemand, sie zu unterdrücken, und strafte ihretwegen Könige. „Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut kein Leid!“ Singe Jahwe die ganze Erde, verkündet von Tag zu Tag seine Hilfe! Erzählet unter den Völkern seine Herrlichkeit, unter allen Nationen seine Wunder! Denn groß ist Jahwe, und sehr preiswürdig, und furchtbar ist er über alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind nichtig; aber Jahwe hat den Himmel erschaffen. Glanz und Pracht ist vor ihm; Macht und Freude an seinem Orte. Bringet Jahwe, ihr Geschlechter der Völker, bringet Jahwe Ehre und Macht! Bringet Jahwe die Ehre seines Namens, bringet Geschenke und kommet vor sein Angesicht, betet Jahwe an im heiligen Schmucke! Zittere vor ihm die ganze Erde! denn es bestehet die Welt, sie wanket nicht. Freuen soll sich der Himmel, und frohlocken die Erde; und sagen soll man unter den Völkern: Jahwe ist König. Brausen soll das Meer, und was es füllt; fröhlich sei die Flur, und Alles, was darauf ist; dann jauchzen die Bäume des Waldes vor Jahwe; denn er kommt, zu richten die Erde. Lobet Jahwe, denn er ist gütig, denn ewig währet seine Gnade. Und sprechet: Hilf uns, Gott unsrer Hilfe, und sammle uns, und errette uns von den Völkern, daß wir preisen deinen heiligen Namen, daß wir uns rühmen deines Lobes. Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und das ganze Volk spreche: Amen! und lobe Jahwe! Und er ließ daselbst vor der Bundeslade Jahwe's Asaph, und seine Brüder, auf daß sie dienten vor der Lade beständig, Tag für Tag; und Obed-Edom, und ihre Brüder, acht und sechzig, und Obed-Edom war ein Sohn Jedituns, und Hosa als Torhüter; und Zadok, den Priester, und seine Brüder, die Priester, vor der Wohnung Jahwe's, auf der Höhe zu Gibeon, auf daß sie Jahwe Brandopfer brächten auf dem Brandopferaltar beständig, des Morgens und des Abends, ganz wie es geschrieben steht im Gesetze Jahwe's, welches er Israel geboten; und mit ihnen Heman, und Jedutun, und die übrigen Auserlesenen, die mit Namen bestimmt waren, zu preisen Jahwe, weil ewig seine Gnade währt; und mit ihnen Heman, und Jedutun, auf daß sie Posaunen und Zymbeln, und Saitenspiele Gottes ertönen ließen; und die Söhne Jedutuns als Türhüter. Alsdann ging das ganze Volk, ein Jeder nach seinem Hause, und David kehrte zurück, sein Haus zu begrüßen. David wird in seinem Vorhaben, Gott einen Tempel zu bauen, von dem Propheten Nathan zuerst bestärkt, dann aber davon abgehalten, und erhält eine herrliche Verheißung auf seine Nachkommen; sein Dankgebet dafür.Und es geschah, als David in seinem Hause wohnte, sprach er zu Nathan, dem Propheten: Siehe! ich wohne in einem Hause von Zedern, die Bundeslade Jahwe's aber unter Zelttüchern. Und Nathan sprach zu David: Alles, was in deinem Herzen ist, das tue! denn Gott ist mit dir. Es geschah aber in dieser Nacht, da erging das Wort Gottes an Nathan, indem er sprach: Gehe hin, und sprich zu David, meinem Knechte: So spricht Jahwe: Du sollst mir kein Haus bauen zur Wohnung; denn in keinem Hause hab' ich gewohnt seit dem Tage, als ich Israel heraufführte, bis auf diesen Tag; sondern ich ging von Zelt zu Zelt, und von Wohnung (zu Wohnung). Überall, wo ich wandelte mit ganz Israel, hab' ich je ein Wort geredet zu Einem der Richter Israels, dem ich gebot, mein Volk zu weiden, und gesprochen: Warum bauet ihr mir nicht ein Haus von Zedern? So sprich also nun zu meinem Knechte David: So spricht Jahwe, des Weltalls Gott: Ich habe dich von der Schafhürde genommen, hinter der Herde weg, daß du Fürst sein solltest über mein Volk Israel; und ich bin überall mit dir gewesen, wo du gingest; und habe alle deine Feinde vor dir her vertilgt, und dir einen Namen gemacht gleich dem Namen der Großen, die auf der Erde sind. Und ich habe einen Ort gesetzt meinem Volke Israel, und habe es gepflanzt, daß es daselbst wohnet, und nicht mehr beunruhigt wird, und daß es die Frevler nicht mehr plagen, wie zuvor. Und seit den Tagen, da ich Richter bestellte über mein Volk Israel, habe ich gedemütigt alle deine Feinde; und nun verkündige ich dir, daß Jahwe dir ein Haus bauen wird. Und wann deine Tage voll sein werden, und du hingehst zu deinen Vätern, will ich deinen Samen erwecken nach dir, welcher sein wird Einer von deinen Söhnen, und will sein Reich befestigen. Derselbe soll mir ein Haus bauen, und ich werde seinen Thron befestigen auf ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein; und ich will ihm meine Gnade nicht entziehen, wie ich sie dem entzogen habe, der vor dir war; sondern ich will ihn feststellen in meinem Hause, und in meinem Königreiche auf ewig, und sein Thron soll fest stehen ewiglich. Wie alle diese Worte, und wie dies ganze Gesicht war, also redete Nathan zu David. Da ging der König David hinein, und setzte sich vor Jahwe, und sprach: Wer bin ich, Jahwe Gott! und was ist mein Haus, daß du mich bis hieher gebracht hast? Aber zu wenig war dies noch in deinen Augen, Gott! Auch dem Hause deines Knechtes hast du Verheißung gegeben auf ferne Zeit; und hast mich angesehen, wie einen hohen Menschen, Jahwe Gott! Was soll David noch weiter zu dir reden von der Ehre deines Knechtes? Du kennest ja deinen Knecht. Jahwe! um deines Knechtes willen, und nach deinem Herzen, hast du all dies Große getan, und all dies Große kund gemacht. Jahwe! Keiner ist wie du. Und Keiner ist Gott außer dir, nach Allem, was wir gehört haben mit unsern Ohren. Und welches Volk ist wie dein Volk Israel? Es ist ein einziges Volk auf Erden, um deßwillen Gott gegangen ist, es sich zum Volke zu erlösen, dir einen Namen zu machen durch große und furchtbare Taten, zu vertreiben die Völker vor deinem Volke, welches du befreiet hast aus Ägypten. So hast du dein Volk Israel dir zum Volke gemacht auf ewig; und du, Jahwe! bist ihr Gott geworden. Nun also, Jahwe! das Wort, das du verheißen hast deinem Knechte, und seinem Hause, stehe fest bis in Ewigkeit, und tue, wie du geredet hast! Und fest soll stehen, und groß sein dein Name bis in Ewigkeit, daß man sage: Jahwe, des Weltalls Gott, der Gott Israels, ist Gott über Israel; und das Haus Davids, deines Knechtes, sei beständig vor dir. Denn du, mein Gott! hast geöffnet das Ohr deines Knechtes, daß du ihm ein Haus bauen wollest; darum hat es dein Knecht vermocht, vor dir zu beten. Nun denn, Jahwe! du bist Gott, und hast deinem Knechte dieses Gute verheißen. So laß dir's jetzt gefallen, zu segnen das Haus deines Knechtes, daß es ewig vor dir sei; denn, wenn du, Jahwe! es segnest, so wird es gesegnet sein auf ewig. David besiegt die Philister, die Moabiter, die syrischen Könige von Zoba, und von Damaskus, und die Edomiter, und die Ammoniter, und die Amalekiter. Namen seiner Beamten.Und es geschah nach diesem, da schlug David die Philister, und demütigte sie; und nahm Gath, und ihre Töchterstädte aus der Hand der Philister. Und er schlug die Moabiter; und die Moabiter wurden Davids Knechte, und brachten Geschenke. Und David schlug Hadareser, den König von Zoba-Hamath, da er auszog, um seine Macht zu begründen bis zum Strome Euphrat. Und David nahm von ihm tausend Wagen, und sieben tausend Reiter, und zwanzig tausend Mann Fußvolk. Und David verlähmte alle Wagenpferde, und behielt von ihnen hundert Wagenpferde übrig. Da kamen die Syrer von Damaskus, Hadareser, dem Könige von Zoba, zu Hilfe; aber David erschlug von den Syrern zwei und zwanzig tausend Mann. Darauf legte David (Besatzungen) in das damaszenische Syrien, und die Syrer wurden Davids Knechte, und brachten Geschenke. So gab Jahwe David Heil überall, wo er ging. David nahm nun die goldenen Schilde, welche die Knechte Hadaresers trugen, und brachte sie nach Jerusalem. Und aus Tibhad und Chun, Städten Hadaresers, nahm David sehr viel Erz. Davon machte Salomo das eherne Meer, und die Säulen, und die ehernen Geräte. Als Thou, der König von Hamath hörte, daß David das ganze Heer Hadaresers, des Königs von Zoba, geschlagen habe; da sandte er Hadoram, seinen Sohn, zum Könige David, um ihn nach seinem Wohlbefinden zu fragen, und ihn zu segnen darum, daß er wider Hadareser gestritten, und ihn geschlagen hatte; (denn Thou war im Streite mit Hadareser;) nebst allerlei Geräten von Gold, und Silber, und Erz. Auch diese weihte der König David Jahwe, nebst dem Silber und Golde, welches er genommen hatte von allen Völkern, von Edom, und von Moab, und von den Söhnen Ammons, und von den Philistern, und von den Amalekitern. Und Abischai, der Sohn Zeruja's, schlug die Edomiter im Salztale, achtzehn tausend Mann. Und er legte Besatzungen in Edom, und alle Edomiter wurden Davids Knechte. So gab Jahwe David Heil überall, wo er ging. Und David herrschte über ganz Israel, und schaffte Recht und Gerechtigkeit seinem ganzen Volke. Und Joab der Sohn Zeruja's, war über das Heer, und Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler; und Zadok, der Sohn Ahitobs, und Abimelech, der Sohn Abjathars, waren Priester; und Schavscha war Schreiber; und Benaja, der Sohn Jojada's, war über die Krethi und die Plethi; und die Söhne Davids waren die Ersten zur Hand des Königs. Die Ammoniter beschimpfen die Gesandten Davids; sie werden mit ihren syrischen Bundesgenossen geschlagen.Und es geschah nach diesem, da starb Nahasch, der König der Söhne Ammons, und sein Sohn wurde König an seiner Statt. Da sprach David: Ich will Gnade erweisen Hanun, dem Sohne des Nahasch; weil sein Vater mir Gnade erwiesen hat. Und David sandte Boten hin, ihn zu trösten über seinen Vater. Als nun die Knechte Davids in's Land der Söhne Ammons kamen zu Hanun, ihn zu trösten; da sprachen die Fürsten der Söhne Ammons zu Hanun: Will David deinen Vater ehren in deinen Augen, daß er Tröster zu dir sendet? Sind nicht seine Knechte das Land auszuspähen, und zu zerstören und auszukundschaften zu dir gekommen? Da nahm Hanun die Knechte Davids, und schor sie, und schnitt ihre Kleider halb ab bis an den Hintern, und entließ sie. Als man nun hinging, und David dies sagte von den Männern, da sandte er ihnen entgegen, denn die Männer waren sehr beschimpft, und der König sprach: Bleibet zu Jericho, bis daß euch der Bart gewachsen ist, dann kommet wieder! Da die Söhne Ammons sahen, daß sie sich bei David in übeln Geruch gebracht hätten; so sandten Hanun, und die Söhne Ammons, tausend Talente Silbers, um sich Wagen und Reiter zu dingen von den Syrern in Mesopotamien, und von den Syrern in Maacha, und von Zoba. Und sie dingten sich zwei und dreißig tausend Wagen, und den König von Maacha mit seinem Volke; und sie kamen und lagerten sich vor Medeba. Und die Söhne Ammons versammelten sich aus ihre Städten, und kamen zum Streite. Als David dies hörte, sandte er Joab hin, und das ganze Heer der Tapfern. Und es zogen die Söhne Ammons aus, und bildeten eine Schlachtordnung vor dem Tore der Stadt, und die Könige, die gekommen waren, abgesondert auf dem Felde. Da Joab sah, daß die Schlachtordnung wider ihn gerichtet war, von vorn und von hinten, wählte er aus allen Auserlesenen von Israel, und stellte sie den Syrern entgegen. Und das übrige Volk gab er unter die Hand Abischai's, seines Bruders, und sie bildeten eine Schlachtordnung gegen die Söhne Ammons; und er sprach: Wenn die Syrer mir überlegen sind, so komme mir zu Hilfe, und wenn die Söhne Ammons dir überlegen sind, so komme ich dir zu Hilfe. Sei stark, und laß uns stark sein für unser Volk, und für die Städte unseres Gottes; und Jahwe wird tun, was gut ist in seinen Augen. Da rückte Joab mit dem Volke, das bei ihm war, gegen die Syrer zum Streite, und diese flohen vor ihm. Als die Söhne Ammons sahen, daß die Syrer flohen; flohen auch sie vor Abischai, seinem Bruder, und kehrten in die Stadt. Und Joab kehrte nach Jerusalem. Da die Syrer sahen, daß sie geschlagen waren von Israel; sandten sie Boten, und ließen die Syrer jenseits des Stromes ausziehen; und Schophach, der Heerführer Hadaresers, (zog) vor ihnen her. Als man das David sagte, versammelte er ganz Israel, und ging über den Jordan; und da er zu ihnen gekommen war, stellte er eine Schlachtordnung gegen sie auf. Und David stellte eine Schlachtordnung gegen die Syrer auf, und sie stritten mit ihm. Und es flohen die Syrer vor Israel, und David erwürgte von den Syrern sieben tausend Wagen, und vierzig tausend Mann Fußvolk; und Schophach, den Heerführer tötete er. da nun die Knechte Hadaresers sahen, daß sie geschlagen waren von Israel, machten sie Frieden mit David, und dienten ihm. Und die Syrer wollten den Söhnen Ammons nicht ferner zu Hilfe kommen. Joab, der Heerführer Davids, erobert Rabba, die Hauptstadt der Ammoniter, und zerstört sie. David nimmt die goldene Krone des Königs, und läßt die Einwohner der Stadt mit Sägen und eisernen Dreschwalzen zerschneiden. Drei Kriege mit den Philistern, worin drei Riesen getötet werden.Und es geschah nach dem Umlauf eines Jahres, um die Zeit, da die Könige in's Feld ziehen, da führte Joab die Heeresmacht an, und verheerte das Land der Söhne Ammons; und er rückte vor Rabba, und belagerte es. David aber blieb zu Jerusalem. Und Joab schlug Rabba und zerstörte es. Und David nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupte, und fand sie an Gewicht ein Talent Goldes schwer, und an ihr waren kostbare Steine; und er setzte sie auf sein eigen Haupt, und führte aus der Stadt sehr viele Beute. Und das Volk, das darin war, führte er heraus, und zersägte es mit der Säge, und mit eisernen Dreschwalzen, und mit Sägen. Und so machte es David mit allen Städten der Söhne Ammons. Hierauf zog David, und das ganze Volk nach Jerusalem zurück. Und es geschah nachher, als ein Streit in Gaser mit den Philistern entstand, da schlug Sibchai, der Huschathiter, den Sipphai, von den Söhnen Rapha's, und sie wurden gedemütigt. Als abermals Streit mit den Philistern war; da schlug Elhanan, der Sohn Jairs, den Lahemiter, den Bruder Goliaths, des Gathiters; und die Stange seiner Lanze war wie ein Weberbaum. Als abermals Streit in Gath war; da war ein Mann von großer Länge, der hatte sechs Finger, und sechs Zehen, vier und zwanzig, und auch er war von Rapha gezeugt. Der verhöhnte Israel; aber es schlug ihn Jonathan, der Sohn Schimea's, des Bruders Davids. Diese wurden dem Rapha zu Gad geboren, und fielen durch die Hand Davids, und durch die Hand seiner Knechte. David läßt durch Joab das Volk zählen. Der Prophet Gad legt David dafür drei Strafen zur Wahl vor. Er wählt die dreitägige Pest. Nach einer großen Verheerung durch dieselbe bereut David sein Vergehen, bringt ein Brandopfer auf der Tenne Ornans, und die Pest hört auf. Von da an opfert David auf diesem Altar.Und es stand Satan gegen Israel auf, und verleitete David, Israel zu zählen. Und David sprach zu Joab, und zu den Obersten des Volkes: Gehet, zählet Israel von Beer- Scheba bis nach Dan; und bringet mir ihre Zahl, damit ich sie wisse. Und Joab sprach: Es füge Jahwe zu seinem Volke, wie es jetzt ist, noch hundertmal so viel hinzu! Sind sie, mein Herr König, nicht dennoch alle meines Herrn Knechte? Warum sucht mein Herr solches? Warum soll es zur Sündenschuld für Israel werden? Aber das Wort des Königs blieb fest gegen Joab. da zog Joab aus, und ging umher in ganz Israel; und kam nach Jerusalem. Und es gab Joab die Zahl der Musterung des Volkes David, und es waren in ganz Israel tausend mal tausend, und hundert tausend Mann, die das Schwert zogen, und in Juda viermal hundert und siebenzig tausend Mann, die das Schwert zogen. Und Levi und Benjamin hatte er nicht gemustert; denn das Wort des Königs war Joab ein Greuel. Und es war böse in den Augen Gottes diese Sache, und er schlug Israel. Und David sprach zu Gott: Ich habe sehr gesündigt, daß ich dieses tat. Und nun laß doch die Missetat deines Knechtes hingehen; denn ich habe sehr töricht gehandelt. Und Jahwe redete zu Gad, dem Seher Davids, und sprach: Gehe, und rede zu David, und sprich: So spricht Jahwe: Dreierlei lege ich dir vor, wähle dir eins davon, daß ich dir's tue. Also kam Gad zu David, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Wähle dir: entweder drei Jahre Hungersnot, oder drei Monate auf der Flucht sein vor deinen Feinden, so daß das Schwert deiner Feinde dich erreichet, oder drei Tage das Schwert Jahwe's, nämlich die Pest im Lande, und den Engel Jahwe's verderbend in allen Grenzen Israels. Siehe also nun, was ich zur Antwort bringen soll Dem, der mich sendet! Da sprach David zu Gad: Ich bin sehr im Gedränge. Laß mich in die Hand Jahwe's fallen, nur in die Hand eines Menschen laß mich nicht fallen! Also ließ Jahwe Pest kommen über Israel, und es fielen von Israel siebenzig tausend Mann. Und Gott sandte einen Engel nach Jerusalem, es zu verderben. Als er aber verderbte, sah es Jahwe, und es reuete ihn das Übel, und er sprach zum Engel, der verderbte: Genug! jetzt ziehe deine Hand ab. Und der Engel Jahwe's stand bei der Tenne Ornans, des Jebusiters. Und David erhob seine Augen, und sah den Engel stehen zwischen der Erde, und zwischen dem Himmel, und sein Schwert gezückt in seiner Hand, ausgestreckt über Jerusalem. Da fielen David und die Ältesten, umhüllt mit Trauerkleidern, auf ihr Angesicht; und David sprach zu Gott: Habe ich nicht befohlen das Volk zu zählen? Ich bin es, der gesündigt, und übelgetan hat. Aber diese, die Herde, was haben diese getan? Jahwe, mein Gott, laß doch deine Hand mich, und das Haus meines Vaters treffen, aber meinem Volke sei sie nicht zur Plage! Und der Engel Jahwe's sprach zu Gad, er sollte David sagen, daß er hinaufginge, Jahwe einen Altar zu errichten auf der Tenne Ornans, des Jebusiters. Und David ging hinauf nach dem Worte Gads, das er geredet hatte im Namen Jahwe's. Als Ornan sich umwandte, und den Engel sah, so versteckten er und seine vier Söhne sich, die bei ihm waren. Und Ornan drosch Weizen. Und David kam zu Ornan, und Ornan schaute, und sah David, und ging heraus aus der Tenne, und beugte sich vor David mit dem Angesichte zur Erde. Und David sprach zu Ornan: Gib mir den Platz der Tenne, daß ich darauf Jahwe einen Altar baue. Um volles Geld gib sie mir, auf daß der Plage gewehrt werde unter dem Volke. Da sprach Ornan zu David: Nimm sie dir, und es tue mein Herr, der König, was gut ist in seinen Augen. Siehe! ich gebe die Rinder zum Brandopfer, und die Dreschwagen zum Holz, und den Weizen zum Speisopfer. Das Alles gebe ich. Und der König David sprach zu Ornan: Nein! sondern kaufen will ich sie um volles Silber, denn ich will nicht, was dein ist, Jahwe opfern, noch Brandopfer bringen, die ich umsonst habe. Also gab David Ornan für den Platz sechs hundert Sekel Goldes an Gewicht. Und David bauete daselbst Jahwe einen Altar, und brachte Brandopfer und Dankopfer; und er rief zu Jahwe, und er erhörte ihn durch Feuer vom Himmel auf dem Altar des Brandopfers; und Jahwe befahl dem Engel, sein Schwert wieder in seine Scheide zu stecken. Von der Zeit an, als David sah, daß ihn Jahwe erhörte auf der Tenne Ornans, des Jebusiters, opferte er daselbst. Und die Wohnung Jahwe's, welche Mose gemacht hatte in der Wüste, und der Brandopferaltar waren damals auf der Höhe zu Gibeon; aber David konnte nicht vor sie gehen, Gott zu suchen; denn er war erschrocken vor dem Schwerte des Engels Jahwe's. David bestellt Bauleute, und schafft Eisen und Holz an zum Tempelbau auf der Tenne Ornans, und befielt Salomo, denselben auszuführen, indem er ihn mit dem, ihm hierüber zugekommenen, Befehle, und mit der Verheißung Gottes bekannt macht. Auch befiehlt David den Fürsten Israels, Salomo bei dem Baue zu unterstützen.Und David sprach: Dies ist das Haus Jahwe's Gottes, und dies der Brandopferaltar Israels. Und David befahl, die Fremdlinge zu versammeln, die im Lande Israel wären; und er bestellte sie zu Steinhauern, Quadersteine zu hauen, um das Haus Gottes zu bauen. Und Eisen in Menge zu Nägeln an die Flügel der Tore, und zu Klammern bereitete David, und Erz in Menge, daß es nicht zu wägen war; und Zedernbäume ohne Zahl, denn die Zidonier und die Tyrer hatten Zedernbäume in Menge zu David gebracht. Und David sprach: Salomo, mein Sohn, ist jung und zart, und das Haus, das Jahwe zu bauen ist, soll überaus groß werden, zum Namen und zur Herrlichkeit in allen Ländern; ich will ihm Vorrat bereiten. Daher bereitete David Vorrat in Menge vor seinem Tode; Und er rief Salomo, seinem Sohne, und gebot ihm, ein Haus zu bauen Jahwe, dem Gott Israels. Und David sprach zu Salomo: Mein Sohn! ich hatte im Sinne, ein Haus zu bauen dem Namen Jahwe's, meines Gottes; aber das Wort Jahwe's erging an mich, indem er sprach: Blut in Menge hast du vergossen, und große Kriege hast du geführt; du sollst meinem Namen kein Haus bauen; denn viel Blut hast du zur Erde vergossen vor mir. Siehe! ein Sohn wird dir geboren, derselbe wird ein Mann der Ruhe sein; denn ich will ihm Ruhe verschaffen vor allen seinen Feinden im Umkreise; denn Salomo soll sein Name sein; und Frieden und Ruhe will ich Israel geben in seinen Tagen. Derselbe soll meinem Namen ein Haus bauen; und er soll mir Sohn sein, und ich will ihm Vater sein; und ich werde den Thron seines Reiches über Israel befestigen auf ewig. So sei nun, mein Sohn! Jahwe mit dir, daß es dir gelinge, und du das Haus Jahwe's, deines Gottes, bauest, wo er von dir geredet hat. Nur möge dir Jahwe Weisheit und Verstand geben, und dir gebieten in Betreff Israels, daß du haltest das Gesetz Jahwe's, deines Gottes. Dann wirst du glücklich sein, wenn du hältst, und tust die Satzungen, und die Rechte, welche Jahwe Mose befohlen hat für Israel. Sei fest und stark, fürchte dich nicht, und zage nicht! Siehe! in meinem Elende habe ich Vorrat bereitet zum Hause Jahwe's, hundert tausend Talente Goldes, und tausend mal tausend Talente Silbers; das Erz und Eisen aber ist nicht zu wägen; denn in Menge ist es da; und an Holz und Steinen habe ich Vorrat bereitet; und du kannst noch hinzu tun. Und du hast Arbeiter in Menge, Steinhauer, und Maurer, und Zimmerleute, und Kunstverständige aller Art für alle Arbeiten; Gold, Silber, Erz und Eisen, ohne Zahl. Auf also, und mache es, und Jahwe sei mit dir! Und David befahl allen Fürsten Israels, Salomo, seinem Sohne, beizustehen. Ist nicht Jahwe, euer Gott, mit euch, und hat er euch nicht Ruhe verschafft im Umkreise? Denn er hat in meine Hand gegeben die Bewohner des Landes, und das Land ist unterworfen worden vor Jahwe, und vor seinem Volke. So richtet nun euer Herz, und eure Seele darauf, Jahwe, euren Gott zu suchen. Auf! und bauet Jahwe Gott das Heiligtum, um zu bringen die Bundeslade Jahwe's, und die heiligen Geräte Gottes in das Haus, das dem Namen Jahwe's erbaut wird. David bestimmt in seinem Alter seinen Sohn Salomo zum Könige, zählt die Leviten, Teilt sie in Ordnungen, und bestimmt ihre Dienstleistungen.Als nun David alt war und lebenssatt, so bestimmte er Salomo, seinen Sohn, zum Könige über Israel. Und er versammelte alle Fürsten Israels, und die Priester, und die Leviten. Und es wurden die Leviten gezählt von dreißig Jahren an und darüber, und ihre Zahl war, nach ihren Köpfen, acht und dreißig tausend Mann. Von diesen waren vier und zwanzig tausend bestimmt, die Aufsicht zu führen über die Arbeit am Hause Jahwe's, und sechs tausend waren Vorsteher und Richter; und vier tausend waren Türhüter, und vier tausend Lobsänger Jahwe's mit Saitenspielen, die ich gemacht habe zum Lobsingen. Und David Teilte sie in Abteilungen nach den Söhnen Levi's: Gerson, Kehath, und Merari. Zu den Gersonitern gehörten: Laedan und Simei. Die Söhne Laedans waren: das Haupt Jehiel, und Setham, und Joel, drei. Die Söhne Simei's: Schelomith, und Hasiel, und Haran, drei. Dies waren die väterlichen Häupter von Laedan. Und die Söhne Simei's: Jahath, Sina, und Jeusch, und Beria. Dies die Söhne Simei's, vier. Und Jahath war das Haupt, und Sina, der Zweite; und Jeusch und Beria hatten nicht viele Kinder, darum wurden sie für Ein väterliches Haus gerechnet. Die Söhne Kehaths waren: Amram, Jizhar, Hebron, und Usiel, vier. Die Söhne Amrams: Aaron und Mose. Und Aaron wurde abgesondert, das Allerheiligste zu heiligen, er und seine Söhne, auf ewig, zu räuchern vor Jahwe, ihm zu dienen, und zu segnen in seinem Namen ewiglich. Und Mose, der Mann Gottes. Seine Söhne wurden nach dem Stamme Levi genannt. Die Söhne Moses waren: Gersom und Elieser. Die Söhne Gersoms: Schebuel, das Haupt. Und die Söhne Eliesers waren: Rehabja, das Haupt. Und Elieser hatte keine andern Söhne; aber die Söhne Rahabja's waren überaus zahlreich. Die Söhne Jizhars waren: Schelomith, das Haupt. Die Söhne Hebrons: Jeria, das Haupt, Amarja, der zweite, Jehasiel, der dritte, und Jekameam, der vierte. Die Söhne Usiels: Micha, das Haupt, und Jischia, der zweite. Die Söhne Merari's waren: Machli und Musi. Die Söhne Machli's: Eleasar und Kis. Und Eleasar starb, und hatte keine Söhne, nur Töchter; und es nahmen sie die Söhne des Kis, ihre Brüder. Die Söhne Musi's waren: Machli, und Eder, und Jeremoth, drei. Dies sind die Söhne Levi's, nach ihren väterlichen Häusern, die väterlichen Häupter, wie sie gemustert wurden nach der Zahl der Namen, nach ihren Köpfen, Alle, welche die Arbeit verrichteten beim Dienste im Hause Jahwe's, von zwanzig Jahren an und darüber. Denn David sprach: Jahwe, der Gott Israels, hat seinem Volke Ruhe verschafft; und er hat Wohnung zu Jerusalem genommen auf ewig; darum haben die Leviten nicht mehr zu tragen die Wohnung, und all ihr Geräte zu ihrem Dienste. Denn nach den letzten Worten Davids war dies die Zahl der Söhne Levi's, von zwanzig Jahren an und darüber. Denn sie sollten den Söhnen Aarons beim Dienste im Hause Jahwe's zur Seite stehen, für die Höfe, und für die Zellen, und für die Reinlichkeit des ganzen Heiligtums, und für die Verrichtung des Dienstes im Hause Gottes, und für die Schaubrote und für das feine Mehl zum Speisopfer, und für die ungesäuerten Fladen, und für die Pfannen, und für das Geröstete, und für alles Maß und Gewicht; und um jeden Morgen zu stehen, um Jahwe zu loben und zu preisen, und so auch des Abends; und um alle Brandopfer Jahwe zu opfern an den Sabbaten, Neumonden, und Festen, nach der Zahl, ihrer Anweisung gemäß. beständig vor Jahwe. Und sie sollten besorgen, was zu besorgen war im Versammlungszelte, im Heiligtume, und für die Söhne Aarons, ihre Brüder, beim Dienste des Hauses Jahwe's. David Teilt die Söhne Aarons, die Priester, durch's Loos in vier und zwanzig Abteilungen.Und die Abteilungen der Söhne Aarons waren diese: Aarons Söhne waren: Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Und Nadab und Abihu starben vor ihrem Vater, und hatten keine Kinder; und es verwalteten das Priesteramt Eleasar und Ithamar. Und David Teilte sie ab, nämlich Zadok, von den Söhnen Eleasars, und Ahimelech, von den Söhnen Ithamars, nach ihrer Ordnung in ihrem Dienste. Und es fanden sich mehr Söhne Eleasars zu Häuptern der Männer, als Söhne Ithamars, und man Teilte sie ab; von den Söhnen Eleasars sechzehn Häupter, nach den väterlichen Häusern, und von den Söhnen Ithamars acht nach ihren väterlichen Häusern. Und man Teilte sie durch's Loos ab, sowohl diese als jene; denn die Vorsteher des Heiligtums und die Obersten Gottes waren aus den Söhnen Eleasars, und unter den Söhnen Ithamars. Und Schemaja, der Sohn Nethanaels, der Schreiber, von Levi, schrieb sie auf vor dem König und den Fürsten, und Zadok, dem Priester, und Ahimelech, dem Sohne Abjathars, und den väterlichen Häuptern der Priester und Leviten; je ein väterliches Haus ward genommen von Eleasar, und je eines ward genommen von Ithamar. Und es kam heraus das erste Loos für Jojarib; für Jedadja das zweite; für Harim das dritte, für Scheorim das vierte; für Malchia das fünfte, für Mijamin das sechste; für Hakoz das siebente, für Abia das achte; für Jeschua das neunte; für Schechanja das zehnte; für Eljaschib das elfte; für Jakim das zwölfte; für Hupha das dreizehnte; für Jeschebab das vierzehnte; für Bilga das fünfzehnte; für Immer das sechzehnte; für Hesir das siebenzehnte; für Haphizez das achtzehnte; für Phethaja das neunzehnte; für Jeheskel das zwanzigste; für Jachin das ein und zwanzigste; für Gamul das zwei und zwanzigste; für Deleja das drei und zwanzigste; für Maasja das vier und zwanzigste. Dies ist ihre Ordnung für ihren Dienst, in der sie in's Haus Jahwe's kommen, nach ihrer Anweisung durch Aaron, ihrem Vater, so wie ihm Jahwe, der Gott Israels geboten hatte. Und von den übrigen Söhnen Levi's: von den Söhnen Amrams, Schubael, von den Söhnen Schubaels, Jehdeja. Von Rehabja: von den Söhnen Rehabja's war das Haus Jischia; von den Jizharitern Schelomoth; von den Söhnen Schelomoth Jahath. Und die Söhne (Hebrons): Jeria, Amarjs der zweite, Jahasiel, der dritte, Jekameam, der vierte. Die Söhne Usiels: Micha; von den Söhnen Micha's Schamir; der Bruder Micha's Jischia; von den Söhnen Jischia's: Secharja. Die Söhne Merari's: Machli und Musi; die Söhne Jaasia's: Beno. Die Söhne Marari's: von Jaasia: Beno, und Schoham, und Sachur, und Ibri. Von Machli: Eleasar; und dieser hatte keine Söhne. Von Kis: die Söhne des Kis: Jerahmeel. Und die Söhne Musi's: Machli und Eder, und Jerimoth. Dies sind die Söhne der Leviten nach ihren väterlichen Häusern. Und auch diese warfen das Loos eben so wie ihre Brüder, die Söhne Aarons, vor David dem Könige, und Zadok, und Ahimelech, und den väterlichen Häuptern der Priester und Leviten; das erste väterliche Haus, eben so, wie sein geringster Bruder. David teilt auch die Söhne des Hauses Gottes durch's Loos in vier und zwanzig Abteilungen.Abteilungen der Türhüter des Hauses Gottes nach dem Lose. Aufseher des Schatzes des Hauses Gottes. Schreiber und Richter für Israel.Von den Abteilungen der Türhüter. Von den Korahitern: Meschelemja, der Sohn Kore's, von den Söhnen Asaphs. Und Meschelemja's Söhne: Secharja, der Erstgeborne, Jediael, der zweite, Sebadja, der dritte, Jathniel, der vierte, Elam, der fünfte, Johanan, der sechste, Eljoenai, der siebente. Und Obed-Edoms Söhne: Schemaja, der Erstgeborne, Josabad, der zweite, Joah, der dritte, Sachar, der vierte, Nethaneel, der fünfte, Ammiel, der sechste, Issaschar, der siebente, Peulthai, der achte, denn Gott hatte ihn gesegnet. Und Schemaja, seinem Sohne, wurden Söhne geboren, die herrschten im Hause ihres Vaters; denn sie waren starke Helden. Die Söhne Schemaja's: Othni, und Rephael, und Obed, Elsabad, seine Brüder, starke Männer, Elihu, und Semachja. Alle diese waren von den Söhnen Obed-Edoms; sie selbst und ihre Söhne, und ihre Brüder, starke Männer, kräftig zum Dienste, zwei und sechzig von Obed-Edom. Meschelemja's Söhne und Brüder, starke Männer, achtzehn. Und die Söhne Hosa's, von den Söhnen Merari's: Schimri, das Haupt, (zwar der Erstgeborne war er nicht, aber sein Vater setzte ihn zum Haupt,) Hilkia, der zweite, Tebalja, der dritte, Secharja, der vierte; alle Söhne und Brüder von Hosa, dreizehn. Aus diesen wurden die Abteilungen der Türhüter gebildet, nach den Häuptern der Männer, daß sie Wache hielten neben ihren Brüdern, und dienten im Hause Jahwe's. Und sie warfen das Loos für den Geringen, wie für den Großen, nach ihren väterlichen Häusern, zu jedem Tore. Und das Loos gegen Morgen fiel auf Schelemja; und als sie für Secharja, seinen Sohn, einen klugen Rathgeber, das Loos warfen, kam sein Loos heraus gegen Norden; für Obed-Edom gegen Süden, und für seine Söhne das Vorratshaus; für Schuphim und Hosa gegen Abend bei dem Tore Schallechet, wo die Straße heraufgeht, so daß Wache auf Wache folgte. Gegen Morgen sechs Leviten; gegen Norden täglich vier; gegen Süden täglich vier; und bei dem Vorratshause je zwei; bei Pharbar gegen Abend vier, an der Straße zwei bei Pharbar. Dies sind die Abteilungen der Türhüter von den Söhnen der Korahiter, und von den Söhnen Merari's. Und von den Leviten war Ahia über die Schätze des Hauses Gottes, und über die Schätze der geheiligten Sachen. Die Söhne Laedans, die Söhne der Gersoniter, von Laedan die väterlichen Häupter, von Laedan, dem Gersoniter: Jehieli. Die Söhne Jehieli's: Setham, und Joel, sein Bruder, über die Schätze des Hauses Jahwe's. Von den Amramitern, von den Jizharitern, von den Hebronitern, von den Usielitern. Und Schebuel, der Sohn Gersoms, des Sohnes Mose's, war Oberaufseher über die Schätze. Und seine Brüder von Elieser: Rehabja, sein Sohn, und Jesaja, sein Sohn, und Joram, sein Sohn, und Sichri, sein Sohn, und Schelomith, sein Sohn. Dieser Schelomith, und seine Brüder, waren über alle Schätze der geheiligten Sachen, welche David, der König, und die väterlichen Häupter, die Obersten über Tausend, und über Hundert, und die Obersten des Heeres, geheiligt hatten. Von den Kriegen und von der Beute hatten sie das geheiligt zur Ausbesserung des Hauses Jahwe's. Und Alles, was Samuel, der Seher, geheiligt hatte, und Saul, der Sohn des Kis, und Abner, der Sohn Ners, und Joab, der Sohn Zeruja's. Alles Geheiligte war unter der Hand Schelomiths und seiner Brüder. Von den Jizharitern: Kenanja, und seine Söhne, zu den äußern Geschäften, für Israel, zu Vorstehern, und zu Richtern. Von den Hebronitern: Haschabja, und seine Brüder, tausend sieben hundert starke Männer, verordnet für Israel diesseits des Jordan gegen Abend, zu allen Geschäften Jahwe's, und zum Dienste des Königs. Von den Hebronitern war Jeria das Haupt der Hebroniter noch ihren Geschlechtern und väterlichen Häusern; (im vierzigsten Jahre der Herrschaft Davids wurden sie gesucht, und starke Helden unter ihnen gefunden zu Jaser in Gilead;) (25:32)und seine Brüder, starke Männer, zwei tausend sieben hundert väterliche Häupter; und David, der König, setzte sie über die Rubeniter, und Gaditer, und den halben Stamm Manasse, zu allen Geschäften Gottes und des Königs. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Die zwölf Abteilungen des Heeres nebst ihren Obersten, nach den zwölf Monaten des Jahres. Die Fürsten der zwölf Stämme Israels. Verschiedene Beamten Davids.Und die Söhne Israels nach ihrer Zahl, die väterlichen Häupter, die Obersten über Tausend, und Hundert, und ihre Vorsteher, dienten dem Könige in allen Dingen, in Abteilungen, welche eintraten und abtraten Monat für Monat, alle Monate des Jahres; eine jede Abteilung hatte vier und zwanzig tausend. Über die erste Abteilung war Jaschobeam, der Sohn Sabdiels; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Er war von den Söhnen des Perez, das Haupt aller Obersten des Heeres, für den ersten Monat. Und über die Abteilung für den zweiten Monat war Dodai, der Ahohiter, und von seiner Abteilung war Mikloth ebenfalls Anführer; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Der Oberste des dritten Heeres für den dritten Monat war Benaja, der Sohn Jojada's, der Priester, das Haupt; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Dieser Benaja war ein Held von den Dreißig, und über die Dreißig; und über seine Abteilung war Ammisabad, sein Sohn. Der vierte für den vierten Monat war Asahel, der Bruder Joabs, und Sebadja, sein Sohn, nach ihm; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Der fünfte für den fünften Monat war der Oberste Schamhuth, der Jisrahiter; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Der sechste für den sechsten Monat war Ira, der Sohn des Ikkesch, des Thekoiters; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Der siebente für den siebenten Monat war Helez, der Peloniter, von den Söhnen Ephraims; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Der achte für den achten Monat war Sibchai, der Huschthiter, von den Sarhitern; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Der neunte für den neunten Monat war Abieser, der Anathothiter, von den Benjaminitern; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Der zehnte für den zehnten Monat war Maharai, der Nethophathiter, von den Sarhitern; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Der elfte für den elften Monat war Benaja, der Pirathoniter, von den Söhnen Ephraims; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Der zwölfte für den zwölften Monat war Heldai, der Netophathiter, vom Geschlechte Othniels; und bei seiner Abteilung waren vier und zwanzig tausend. Und (Folgende waren) über die Stämme Israels: Über die Rubeniter war Fürst Elieser, der Sohn Sichri's; über die Simeoniter Schephatja, der Sohn Maacha's; über Levi Haschabja, der Sohn Kemuels; über Aaron Zadok; über Juda Elihu, von den Brüdern Davids; über Issaschar Omri, der Sohn Michaels; über Sebulon Ischmaja, der Sohn Obadja's; über Naphtali Jeremoth, der Sohn Asriels; über die Söhne Ephraims Hosea, der Sohn Asasja's; über den halben Stamm Manasse Joel, der Sohn Pedaja's; über den halben Stamm Manasse in Gilead Iddo, der Sohn Secharja's; über Benjamin Jaasiel, der Sohn Abners; über Dan Asarel, der Sohn Jorams. Dies sind die Fürsten der Stämme Israels. Die Zahl der Israeliten von zwanzig Jahren, und darunter, nahm David nicht auf, denn Jahwe hatte gesagt, Israel zu mehren, wie die Sterne des Himmels. Joab, der Sohn Zeruja's, hatte angefangen zu zählen, aber er vollendete nicht; denn es kam darum der Zorn Jahwe's über Israel; und die Zahl kam nicht zu der Erzählung der Tagesgeschichte des Königs David. Und über die Vorräte des Königs war Asmaveth, der Sohn Adiels, und über die Vorräte auf dem Lande, in den Städten und Dörfern, und Türmen war Jonathan, der Sohn Usia's. Und über die Feldarbeiter bei dem Bau des Landes war Esri, der Sohn Kelubs. Und über die Weinberge war Schimei, der Ramathiter; und über das was in den Weinbergen war, über die Wein-Vorräte war Sabdi, der Schiphmiter. Und über die Ölgärten, und Maulbeerbäume in der Niederung war Baal-Hanan, der Gederiter, und über die Ölvorräte Joasch. Und über die Rinder, welche auf Saron weideten, war Schitrai, der Saroniter; und über die Rinder in den Tälern war Schaphat, der Sohn Adlai's. Und über die Kamele war Obil, der Ismaeliter, und über die Eselinnen Jehdeja, der Meronotiter. Und über die Schafe war Jasis, der Hagariter. Alle diese waren Aufseher über die Habe des Königs David. Und Jonathan, der Oheim Davids, war Rathgeber, ein verständiger und gelehrter Mann; und Jehiel, der Sohn Hachmoni's, war bei den Söhnen des Königs; auch Ahitophel war Rathgeber des Königs; und Huschai, der Arechiter, war Freund des Königs; und nach Ahitophel war Jojada, der Sohn Benaja's, und Abjathar; und Heerführer des Königs war Joab. David hält eine Volksversammlung zu Jerusalem, und trägt derselben vor, daß er Jahwe ein Haus habe bauen wollen, aber angewiesen worden sei, dieses seinem Sohne Salomo zu überlassen, welcher sein Nachfolger werden solle. Er ermahnt sie zur Gottesfurcht, und Salomo zur Treue gegen Gott, und zur Erbauung des Hauses Gottes, und gibt ihm einen Riß dazu, so wie Vorbilder für alle Geräte, die in dasselbe gemacht werden sollen, und spricht ihm Mut und Vertrauen ein.Und es versammelte David alle Fürsten Israels, die Fürsten der Stämme, und die Obersten der Abteilungen, die dem Könige dienten, und die Obersten über Tausend, und die Obersten über Hundert, und die Aufseher über alle Habe, und Herden des Königs, und seiner Söhne, samt den Höflingen, und den Helden, und allen starken Männern nach Jerusalem. Und David, der König, stellte sich auf seine Füße, und sprach: Höret mich, meine Brüder, und mein Volk! Ich hatte im Sinne, ein Haus zu bauen zur Ruhe für die Bundeslade Jahwe's, und zum Fußschemel unseres Gottes, und ich bereitete Vorrat zum Bau. Aber Gott sprach zu mir: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen; denn du bist ein Kriegsmann, und hast Blut vergossen. Jahwe, der Gott Israels, hat mich erwählt aus dem ganzen Hause meines Vaters, daß ich König sein sollte über Israel auf ewig; denn Juda hat er erwählt zum Fürsten, und im Hause Juda's das Haus meines Vaters, und unter den Söhnen meines Vaters hat er an mir Wohlgefallen gehabt, so daß er mich zum Könige machte über ganz Israel. Und unter allen meinen Söhnen (denn viele Söhne hat mir Jahwe gegeben) hat er Salomo, meinen Sohn, erwählet, daß er sitze auf dem Throne des Reiches Jahwe's über Israel. Und er sprach zu mir: Salomo, dein Sohn, soll mein Haus, und meine Höfe bauen; denn ich habe ihn mir erwählt zum Sohne, und ich will ihm Vater sein. Und ich werde sein Reich befestigen auf ewig, wenn er beharret, zu tun meine Gebote und meine Rechte, wie jetzt! Nun denn! vor den Augen von ganz Israel, der Gemeine Jahwe's, und vor den Ohren unseres Gottes, haltet und suchet alle Gebote Jahwe's, eures Gottes, auf daß ihr im Besitze dieses guten Landes bleibet, und es vererbet auf eure Söhne nach euch in Ewigkeit. Und du Salomo, mein Sohn! erkenne den Gott deines Vaters, und diene ihm mit ergebenen Herzen, und mit williger Seele; denn Jahwe erforschet alle Herzen, und erkennet alles Dichten der Gedanken. Wenn du ihn suchest, so wird er sich von dir finden lassen; und wenn du ihn verläßt, so wird er dich verstoßen auf immer. Siehe nun! Jahwe hat dich erwählet, ein Haus zu bauen zum Heiligtum. Sei fest und mache es! Und David gab Salomo, seinem Sohne, das Vorbild von der Halle des Tempels, und von seinen Häusern, und seinen Schatz-Kammern, und von seinen Obergemächern, und seinen inneren Kammern, und von dem Hause der Versöhnung; und das Vorbild von Allem, was er im Geiste hatte, von den Höfen des Hauses Jahwe's, und von allen Zellen ringsum, von den Schatzkammern des Hauses Gottes, und von den Schatzkammern der geheiligten Sachen; und von den Abteilungen der Priester und Leviten, und von allen Geschäften im Dienste des Hauses Jahwe's, und von allen Geräten zum Dienste im Hause Jahwe's; was von Gold sein sollte, nach dem Gewichte des Goldes, von allen Geräten zu jedem Dienste, und von allen silbernen Geräten, nach dem Gewichte, zu allen Geräten zu jedem Dienste; und das Gewicht von den goldenen Leuchtern, und ihren goldenen Lampen, nach dem Gewichte eines jeden Leuchters, und seiner Lampen; von den silbernen Leuchtern, nach dem Gewichte eines jeden Leuchters, und seiner Lampen, nach der Bestimmung eines jeden Leuchters; und das Gold nach dem Gewichte zu den Tischen der Schaubrote, zu einem jeden Tische, und das Silber zu den silbernen Tischen; und die Gabeln, und die Schalen, und die Platten, von reinem Gold, und von den goldenen Bechern, nach dem Gewichte eines jeden Bechers, und von den silbernen Bechern, nach dem Gewichte eines jeden Bechers; und für den Rauchaltar geläutertes Gold nach dem Gewichte; und das Vorbild des Wagens der goldenen Cherubim, welche sich ausbreiten, und die Bundeslade Jahwe's decken sollten. Alles dieses, die ganze Arbeit der Vorbilder, hat mich Jahwe durch eine Schrift von seiner Hand gelehrt. Und David sprach zu Salomo, seinem Sohne: Sei fest und stark, und mache es! fürchte dich nicht, und zage nicht! denn Gott Jahwe, mein Gott, ist mit dir! er wird dich nicht entlassen, und dich nicht verlassen, bis vollendet ist das ganze Werk des Dienstes des Hauses Jahwe's. Und siehe! hier sind die Abteilungen der Priester, und Leviten zum ganzen Dienste des Hauses Gottes. Auch hast du bei dir zu allem Geschäfte allerlei Freiwillige, die weise sind zu allerlei Arbeit, und die Fürsten und das ganze Volk zu allen deinen Befehlen. David erwähnt, was er zu dem Hause Gottes geben wolle, und fordert die Versammlung auf, ebenfalls freiwillige Beisteuer dazu zu geben, welche auch reichlich fließen. Er richtet dann ein Dankgebet an Gott. Das Volk betet auch, und opfert, und macht Salomo zum Könige. Davids Tod.Und David, der König, sprach zu der ganzen Versammlung: Salomo, mein Sohn, der Einzige, den Gott erwählet hat, ist jung und zart, und das Werk ist groß, denn nicht für Menschen soll es ein Haus sein, sondern für Jahwe, Gott. Zwar hab' ich nach all' meinen Kräften Vorrat bereitet zum Hause meines Gottes, Gold zum Goldenen, Silber zum Silbernen, Erz zum Ehernen, Eisen zum Eisernen, und Holz zum Hölzernen; Onychsteine, und Einfassungssteine, Schmuck- und bunte Steine, und allerlei kostbare Steine, und Marmorsteine in Menge. Und ich habe noch, da ich Gefallen habe an dem Hause meines Gottes, Schätze an Gold und Silber; ich will sie hingeben zum Hause meines Gottes, außer all' dem Vorrat, welchen ich zum heiligen Hause bereitet habe: Drei tausend Talente Goldes aus Ophir, und sieben tausend Talente geläuterten Silbers, zum Überziehen der Wände der Häuser, und wo Gold zu Goldenem, und Silber zu Silbernem, und zu allem Werke der Künstler sein muß. Und wer entbietet sich nun freiwillig, seine Hand heute für Jahwe zu füllen? Und es entboten sich freiwillig die Fürsten der väterlichen Häuser, und die Fürsten der Stämme Israels, und die Obersten über Tausend und über Hundert, und die Aufseher über das Geschäft des Königs; und gaben zur Arbeit für das Haus Gottes fünf tausend Talente Goldes, und zehn tausend Drachmen, und zehn tausend Talente Silbers, und acht zehn tausend Talente Erzes, und hundert tausend Talente Eisens. Auch bei wem sich Steine fanden, der gab sie zum Schatze des Hauses Jahwe's, in die Hand Jehiels, des Gersoniters. das Volk aber freute sich über ihre freiwilligen Gaben; denn mit ergebenen Herzen gaben sie dieselben Jahwe; auch David, der König freute sich sehr. Und David pries Jahwe vor den Augen der ganzen Versammlung, und sprach: Gepriesen seist du Jahwe, Gott Israels, unsers Vaters, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Dein, Jahwe! ist die Größe, und die Macht, und die Herrlichkeit, und der Ruhm, und die Ehre; ja Alles im Himmel und auf Erden; dein Jahwe! ist das Reich; und du bist erhaben als Haupt über Alles. Und der Reichtum, und die Ehre kommt von dir; und du bist Herrscher über Alles, und in deiner Hand ist Kraft und Macht, und in deiner Hand steht es, Alles groß und stark zu machen. Und nun, unser Gott! rühmen wir dich, und loben deinen herrlichen Namen. Denn wer bin ich, und was ist mein Volk, daß wir vermöchten, solche Gaben zu geben? denn von dir kommt Alles, und aus deiner Hand haben wir es dir gegeben. Denn Fremdlinge sind wir vor dir, und Beisassen, wie alle unsere Väter; wie ein Schatten sind unsere Tage auf Erden, und es ist kein Bleiben. Jahwe, unser Gott! dieser ganze Haufe Vorrat, den wir bereitet haben, um dir ein Haus zu bauen, deinem heiligen Namen, von deiner Hand ist er, und Dein ist Alles. Ich weiß, mein Gott! daß du das Herz prüfest, und Geradheit liebest. Mit geradem Herzen nun habe ich alle diese Gaben gegeben, und dein Volk, daß sich hier befindet, habe ich mit Freuden gesehen, wie es dir Gaben gegeben. Jahwe, Gott Abrahams, Isaaks, und Israels, unserer Väter, bewahre ewiglich dieses Dichten der Gedanken des Herzens deines Volkes, und richte ihre Herzen zu dir! Und Salomo, meinem Sohne, gib ein ergebenes Herz, daß er halte deine Gebote, und deine Verordnungen, und deine Satzungen, und Alles tue, und das Haus baue, zu dem ich Vorrat bereitet habe. Und David sprach zu der ganzen Versammlung: Prieset Jahwe, euern Gott! und es pries die ganze Versammlung Jahwe, den Gott ihrer Väter; und sie bückten sich, und beteten an vor Jahwe und vor dem Könige; und schlachteten Jahwe Opfer, und opferten Jahwe Brandopfer am folgenden Tage, tausend Stiere, tausend Widder, tausend Lämmer, nebst ihren Trankopfern, und Schlachtopfer in Menge für ganz Israel. Und sie aßen und tranken vor Jahwe an demselben Tage unter großer Freude, und machten zum zweiten Male Salomo, den Sohn Davids, zum Könige, und salbten ihn Jahwe zum Fürsten, und Zadok zum Priester. Und Salomo setzte sich auf den Thron Jahwe's als König, an Davids, seines Vaters Statt; und er hatte Glück, und ganz Israel hörte auf ihn. Und alle Fürsten und Helden, auch alle Söhne des Königs David, legten ihre Hand unter Salomo, den König. Und Jahwe machte Salomo überaus groß vor den Augen von ganz Israel, und umgab ihn mit einem Glanze von der königlichen Würde, deßgleichen vor ihm kein König über Israel gehabt hatte. Und David, der Sohn Isai's, herrschte über ganz Israel. Die Tage aber, welche er über Israel herrschte, waren vierzig Jahre. Zu Hebron herrschte er sieben Jahre, und zu Jerusalem herrschte er drei und dreißig Jahre. Und er starb in gutem Alter, satt der Tage, des Reichtums, und der Ehre; und Salomo. sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Und die Geschichte Davids, des Königs, die erste, und die letzte, siehe! die steht geschrieben in der Geschichte Samuels, des Sehers, und in der Geschichte Nathans, des Propheten, und in der Geschichte Gads, des Sehers, mit seiner ganzen Herrschaft und allen seinen Grosstaten, und den Zeiten, die über ihn, und über Israel, und über alle Reiche der Erde ergingen. Salomo opfert vor der Volksversammlung zu Gibeon. In der Nacht erscheint ihm Gott, und fordert ihn auf, etwas von ihm zu erbitten. Salomo erbittet sich Weisheit, welche Bitte ihm Gott gewährt, und verspricht ihm auch noch Reichtum und Ehre. Salomo's Macht, Reichtum, und Reiterei.Und Salomo, der Sohn Davids, befestigte sich in seinem Reiche; und Jahwe, sein Gott, war mit ihm und machte ihn überaus groß. Und Salomo sprach zu ganz Israel, zu den Obersten über Tausend, und über Hundert, und zu den Richtern und zu allen Fürsten von ganz Israel, den väterlichen Häuptern. Und Salomo, und die ganze Versammlung mit ihm, gingen auf die Höhe, die in Gibeon war; denn daselbst war das Versammlungszelt Gottes, welches Mose, der Knecht Jahwe's, in der Wüste gemacht hatte. Die Lade Gottes hatte David zwar aus Kirjath-Jearim heraufgeholt an den Ort, den er ihr bereitet hatte; denn er hatte ein Zelt für sie aufgeschlagen zu Jerusalem. Aber der eherne Altar, welchen Bezaleel, der Sohn Uri's, des Sohnes Hurs, gemacht hatte, war dort vor der Wohnung Jahwe's, diesen besuchten nun Salomo und die ganze Versammlung. Und Salomo opferte daselbst vor Jahwe auf dem ehernen Altare, der vor dem Versammlungszelte stand; und er opferte auf demselben tausend Brandopfer. In derselben Nacht erschien Gott Salomo, und sprach zu ihm: Bitte, was ich dir geben soll! Da sprach Salomo zu Gott: Du hast meinem Vater David große Gnade erwiesen; und hast mich zum Könige gemacht an seiner Statt. Nun, Jahwe, Gott! laß wahr werden dein Wort an David, meinem Vater; denn du hast mich zum Könige gemacht über ein Volk, dessen so viel ist, wie der Staub der Erde. Daher gib mir Weisheit und Erkenntnis, daß ich aus- und eingehe vor diesem Volke; denn wer vermag zu richten dieses dein großes Volk? Da sprach Gott zu Salomo: Weil dies in deinem Herzen ist, und du nicht Reichtum, Schätze, und Ehre, noch das Leben deiner Feinde erbeten, und auch nicht viele Tage erbeten, sondern dir Weisheit und Erkenntnis erbeten hast, auf daß du richten könnest mein Volk, über welches ich dich zum Könige gemacht habe; so sei dir Weisheit und Erkenntnis gegeben; und auch Reichtum, und Schätze, und Ehre will ich dir geben, dergleichen nicht gehabt haben die Könige, die vor dir gewesen, und Keiner nach dir haben wird. Da ging Salomo von der Höhe, welche zu Gibeon war, nach Jerusalem von dem Versammlungszelte, und herrschte über Israel. Und Salomo sammelte Wagen und Reiter, und er hatte tausend vier hundert Wagen, und zwölf tausend Reiter, und er legte sie in die Wagenstädte, und zu dem Könige nach Jerusalem. Und der König machte, daß das Silber und Gold zu Jerusalem war wie die Steine, und daß die Zedern waren wie die Sykomoren, die in der Niederung sind, an Menge. Und man brachte die Pferde, welche Salomo hatte, aus Ägypten; nämlich ein Trupp von Kaufleuten des Königs holte einen Zug für Geld. Sie gingen hinauf, und brachten aus Ägypten einen Wagen um sechs hundert Silberlinge, und ein Pferd um hundert und fünfzig. Und so brachten sie dieselben durch ihre Hände allen Königen der Hethiter, und den Königen von Syrien. Salomo's Werkleute zum Tempelbau. Er erbittet sich von Hiram, dem Könige von Tyrus, einen Kunstarbeiter, und Holz zum Tempelbau, und bietet ihm dafür Getreide, Öl, und Wein an. Hiram willigt in den Vorschlag Salomo's ein.Salomo gedachte nun ein Haus zu bauen dem Namen Jahwe's, und auch ein Haus für sich zum Königssitze. Und Salomo zählte siebenzig tausend Lastträger, und achtzig tausend Holz- und Steinhauer auf dem Gebirge, und drei tausend sechs hundert Aufseher über dieselben. Und Salomo sandte an Hiram, den König von Tyrus, und ließ sagen: Wie du getan an David, meinem Vater, und ihm Zedern gesandt hast, sich ein Haus zu bauen zu seiner Wohnung; (so tue auch an mir.) Siehe! ich will ein Haus bauen dem Namen Jahwe's, meines Gottes, es ihm zu heiligen, und vor ihm zu räuchern wohlriechendes Räucherwerk, und Schaubrote (hinzustellen) allezeit, und Brandopfer (zu bringen) des Morgens und des Abends, und an den Sabbaten und Neumonden, und an den Festen Jahwe's, unseres Gottes; auf ewig liegt dies Israel ob. Und das Haus, das ich baue, soll groß sein; denn größer ist unser Gott, als alle Götter. Zwar, wer hat die Macht, ihm ein Haus zu bauen? Denn die Himmel, und die Himmel der Himmel fassen ihn nicht; und wer bin ich, daß ich ihm ein Haus baue, außer dazu, daß man vor seinem Angesicht räuchere? So sende mir nun einen Mann, der versteht, zu arbeiten in Gold, und in Silber, und in Erz, und in Eisen, und in Purpur, und in Kokkus, und blauem Purpur; und der kundig ist, Schnitzwerk zu schneiden, mit den Kunstverständigen, die bei mir sind in Juda, und zu Jerusalem, welche David, mein Vater, angestellt hat; und sende mir Zedern und Tannen- und Algummiholz vom Libanon; denn ich weiß, daß deine Knechte verstehen, das Holz auf dem Libanon zu fällen, und siehe! meine Knechte sollen deinen Knechten beistehen; und daß sie mir Holz in Menge zubereiten; denn das Haus, das ich baue, soll groß und ausgezeichnet werden. Und siehe! den Holzhauern, die das Holz fällen, will ich ausgedroschenen Weizen geben, deinen Knechten zwanzig tausend Kor, und Gerste zwanzig tausend Kor, und Wein zwanzig tausend Bath, und Öl zwanzig tausend Bath. Und Hiram, der König von Tyrus, antwortete in einem Schreiben, das er Salomo sandte: Weil Jahwe sein Volk liebt, hat er dich über sie gesetzt zum Könige. Und Hiram sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, welcher Himmel und Erde gemacht hat, daß er David, dem Könige, einen Sohn gegeben, der weise, einsichtsvoll, und verständig ist, welcher Jahwe ein Haus bauen will, und sich ein Haus zum Königssitze. Und nun sende ich dir einen weisen und verständigen Mann, Hiram Abiv. Er ist der Sohn eines Weibes von den Töchtern Dans, und sein Vater war ein Tyrer; er versteht, zu arbeiten in Gold, und in Silber, und in Erz, in Eisen, in Stein, und in Holz, in Purpur, und blauem Purpur, und in feiner Leinwand, und in Kokkus; und allerlei Schnitzwerk zu fertigen, und zu ersinnen, was man ihm, und deinen Weisen, und den Weisen meines Herrn, Davids, deines Vaters, geben wird. Den Weizen nun, und die Gerste, und das Öl, und den Wein, von dem mein Herr gesagt hat, möge er seinen Knechten senden. So wollen wir Holz fällen vom Libanon, nach deinem ganzen Bedürfnisse; und wollen es dir in Flößen auf dem Meere nach Japho bringen; und du magst es dann hinaufführen nach Jerusalem. Und Salomo zählte alle Fremdlinge, die im Lande Israels waren, nachdem sie schon David, sein Vater, gezählt hatte; und es fanden sich hundert drei und fünfzig tausend sechs hundert. Davon machte er siebenzig tausend zu Lastträgern, und achtzig tausend zu Holz- und Steinhauern auf dem Gebirge, und dreißig tausend sechs hundert zu Aufsehern, das Volk zur Arbeit anzuhalten. Bau des Tempels. Seine Größe, Teile und innere Einrichtung.Und Salomo fing an, das Haus Jahwe's zu bauen zu Jerusalem, auf dem Berge Moria, der seinem Vater David war gezeigt worden, an dem Orte, welchen David auf der Tenne Ornans, des Jebusiters, bereitet hatte. Und er fing an, zu bauen am zweiten Tage des zweiten Monats im vierten Jahre seiner Herrschaft. Und dies war der Grund, den Salomo zum Bau des Hauses Gottes legte, nach dem alten Ellenmaße, sechzig Ellen in der Länge und zwanzig Ellen in der Breite. Und die Halle, die der Länge nach vor der Breite des Hauses war, hatte zwanzig Ellen, und hundert zwanzig Ellen in der Höhe; und innwendig überzog er sie mit reinem Golde. Und das große Haus überzog er mit Tannenholz, und überzog es mit gutem Golde, und machte Palmzweige, und Kettenwerk darüber; und überzog das Haus zur Zierde mit kostbaren Steinen, und das Gold war Gold aus Parvaim. Und er überzog das Haus, und die Balken, und die Schwellen, und seine Wände, und seine Türen mit Gold, und schnitzte Cherubim an die Wände. Und er machte das Haus des Allerheiligsten, seine Länge nach der Breite des Hauses, zwanzig Ellen, und seine Breite zwanzig Ellen, und überzog es mit gutem Golde zu sechs hundert Talenten. Und das Gewicht des Goldes zu den Nägeln betrug fünfzig Sekel. Auch die Obergemächer überzog er mit Gold. Und im Hause des Allerheiligsten machte er zwei Cherubim von Bildhauerarbeit, und überzog sie mit Gold. Und die Flügel der Cherubim waren zwanzig Ellen lang; der Flügel des Einen, fünf Ellen lang, berührte die Wand des Hauses, und der andere Flügel, fünf Ellen lang, berührte den Flügel des andern Cherub. und der eine Flügel des Cherub, fünf Ellen lang, berührte die Wand des Hauses, und sein anderer Flügel, fünf Ellen lang, stieß an den Flügel des ersten Cherub. Die Flügel dieser Cherubim waren zwanzig Ellen weit ausgebreitet. Und sie standen auf ihren Füßen, und ihre Gesichter waren nach Innen gerichtet. Er machte auch einen Vorhang von blauem Purpur, und Purpur, und Kokkus, und feiner Leinwand, und machte Cherubim darauf. Vor dem Hause aber machte er zwei Säulen, die fünf und dreißig Ellen hoch waren; und das Säulenhaupt, das oben darauf gesetzt wurde, war fünf Ellen hoch. Und er machte Kettenwerk an das Allerheiligste, und setzte es an die Säulenhäupter; und machte hundert Granatäpfel, und setzte sie an das Kettenwerk. Und er stellte die Säulen auf vor dem Tempel, eine zur Rechten, und eine zur Linken; und nannte den Namen der zur Rechten Jachin, und den Namen der zur Linken Boas. Geräte des Tempels.Und er machte einen ehernen Altar, zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit, und zehn Ellen hoch. Hernach machte er das Meer, gegossen, zehn Ellen weit von einem Rande bis zum andern, ringsum gerundet, und fünf Ellen war seine Höhe, und eine Schnur von dreißig Ellen umfaßte es ringsum. Und Rindergestalten waren unter demselben; die umgaben es ringsum, je zehn im Raum einer Elle, um das Meer ringsher; zwei Reihen Rinder, gegossen aus einem Gusse mit demselben. Es stand auf zwölf Rindern, drei sahen gegen Mitternacht, und drei sahen gegen Abend, und drei sahen gegen Mittag, und drei sahen gegen Morgen; und das Meer stand auf diesen oder drüber, und alle ihre Hintern waren nach innen gekehrt. Seine Dicke war eine Hand breit, und sein Rand wie das Werk eines Becherrandes, wie eine Lilienblume; es faßte und hielt drei tausend Bath. Und er machte zehn Becken, und stellte fünf zur Rechten, und fünf zur Linken, um darin das Brandopferwerk zu waschen; sie wuschen es darin, aber das Meer war dafür, daß sich die Priester darin wuschen. Ferner machte er zehn goldene Leuchter, nach ihrer Vorzeichnung, und stellte sie in den Tempel, fünf zur Rechten, und fünf zur Linken; und machte zehn Tische, und stellte sie in den Tempel, fünf zur Rechten, und fünf zur Linken, und machte hundert goldene Schalen. Und er machte den Hof der Priester, und den großen Hof, und Türen zu dem Hofe, und überzog die Türen mit Erz. Das Meer aber stellte er auf die rechte Seite gegen Südost. Und Hiram machte die Töpfe, und die Schaufeln, und die Schalen. Und Hiram vollendete und machte das Werk, welches er dem Könige Salomo für das Haus Gottes machte, zwei Säulen; und die Kugeln der Säulenhäupter, welche oben auf den zwei Säulen waren; und die zwei Flechtwerke, um die zwei Kugeln der Säulenhäupter, welche oben auf den Säulen waren, zu bedecken; und die vier hundert Granatäpfel an den zwei Flechtwerken, zwei Reihen Granatäpfel an einem Flechtwerke, um die zwei Kugeln der Säulenhäupter, welche auf den Säulen waren, zu bedecken. Und er machte die Gestelle, und die Becken auf die Gestelle; und das eine Meer, und die zwölf Rinder unter demselben; und die Töpfe, und die Schaufeln, und die Gabeln, und alle Geräte dazu machte Hiram- Abiv dem Könige Salomo für das Haus von geglättetem Erz. In dem Gaue des Jordans ließ sie der König gießen in dichter Erde zwischen Sukkoth und Zeredatha. Und Salomo machte alle diese Geräte in sehr großer Menge, also, daß das Gewicht des Erzes nicht untersucht wurde. Und Salomo machte alle Geräte für das Haus Gottes, und den goldenen Altar, und die Tische, und auf ihnen die Schaubrote; und die Leuchter, und ihre Lampen, daß sie nach dem Gebrauch brannten vor dem Allerheiligsten, von gediegenem Golde; und die Blumen, und die Lampen, und die Lichtscheren, von Gold; dies war lauter Gold; und die Messer, und die Schalen, und Rauchpfannen, und die Kohlpfannen von gediegenem Golde; und das Tor des Hauses, seine inwendigen Türen zum Allerheiligsten, und die Türen des Hauses des Tempels, von Gold. Salomo versammelt das ganze Volk zur Einweihung des Tempels. Jahwe erscheint dabei in einer Wolke über dem Heiligtume.Als nun die ganze Arbeit vollendet war, die Salomo für das Haus Jahwe's machte; brachte Salomo herbei, was David, sein Vater, geheiligt hatte, und das Silber, und das Gold, und alle Geräte legte er in den Schatz des Hauses Gottes. Alsdann versammelte Salomo die Ältesten Israels, und alle Stammhäupter, die Fürsten der väterlichen Häuser der Söhne Israels nach Jerusalem, um die Bundeslade Jahwe's herauf zu bringen aus der Stadt Davids, das ist Zion. Und es versammelten sich zum Könige alle Männer Israels auf das Fest, welches der siebente Monat ist. Und es kamen alle Ältesten Israels; und die Leviten trugen die Lade, und brachten die Lade, und das Versammlungszelt, und alle heiligen Geräte, die im Zelte waren, hinauf; die Priester, die Leviten brachten sie hinauf. Und der König Salomo, und die ganze Gemeinde Israels, die sich bei ihm versammelt hatte vor der Lade, opferten Schafe, und Rinder, die man weder zählen, noch berechnen konnte vor Menge. Und die Priester brachten die Bundeslade Jahwe's an ihren Ort, in den Spruchort des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim; denn die Cherubim breiteten die Flügel aus über den Ort der Lade, und die Cherubim bedeckten die Lade, und ihre Stangen von oben her. Und sie machten die Stangen so lang, daß die Enden der Stangen von der Lade heraus gesehen wurden vor dem Spruchorte, aber man sah sie nicht auswärts; und sie war daselbst bis auf den heutigen Tag. Nichts war in der Lade, als die zwei Tafeln, welche Mose auf Horeb hineingelegt hatte, wo Jahwe einen Bund schloß mit den Söhnen Israels, als sie auszogen aus Ägypten. Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligtume herausgingen, (denn alle Priester, die zu finden waren, hatten sich geheiligt, es sollten keine Abteilungen beobachtet werden, und die Leviten, die Sänger alle, als: Asaph, Heman, Jedutun, und ihre Söhne, und ihre Brüder, bekleidet mit feiner Leinwand, standen mit Zymbeln, und Harfen, und Zithern auf der Morgenseite des Altars, und bei ihnen hundert und zwanzig Priester, welche die Trommeten bliesen;) und als die, welche die Trommeten bliesen, und die, welche sangen, wie ein Mann nur eine Stimme ertönen ließen, Jahwe zu loben und zu preisen; und als sie die Stimme erhoben mit den Trommeten, und Zymbeln, und Saitenspielen, und als sie Jahwe das Loblied sangen: „Denn gütig ist er, denn ewig währet seine Güte;“ da erfüllte eine Wolke das Haus Jahwe's; und die Priester vermochten nicht zu stehen, und zu dienen vor der Wolke; denn die Herrlichkeit Jahwe's erfüllte das Haus Gottes. Salomo's Gebet.Alsdann sprach Salomo: Jahwe hat gesagt, daß er in dichtem Nebel wohnen wolle. Ich habe ein Haus gebaut, dir zur Wohnung, und eine Stätte zu deinem Sitze auf ewige Zeiten. Und der König wandte sein Angesicht um, und segnete die ganze Versammlung Israels; denn die ganze Versammlung Israels stand da. Und er sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der es meinem Vater David mit seinem Munde zugesagt, und nun auch durch seine Hand erfüllet hat, da er sprach: Von dem Tage an, da ich mein Volk ausführte aus dem Lande Ägypten, habe ich nie eine Stadt erwählet unter allen Stämmen Israels, um ein Haus zu bauen, daß mein Name daselbst sei, und habe auch keinen Mann erwählet, Fürst zu sein über mein Volk Israel. Aber Jerusalem habe ich erwählet, daß mein Name daselbst sei, und David habe ich erwählet, daß er über mein Volk Israel sei. Und es war im Herzen Davids, meines Vaters, ein Haus zu bauen dem Namen Jahwe's, des Gottes Israels; aber Jahwe sprach zu David, meinem Vater: Weil es in deinem Herzen ist, ein Haus zu bauen meinem Namen; so hast du wohlgetan, daß es in deinem Herzen ist; doch sollst du das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden kommen wird, der soll meinem Namen das Haus bauen. So hat nun Jahwe sein Wort erfüllet, das er geredet. Denn ich bin an Davids, meines Vaters, Statt aufgestanden, und habe mich auf den Thron Israels gesetzt, wie Jahwe geredet, und ich habe dem Namen Jahwe's, des Gottes Israels, das Haus gebauet, und habe daselbst die Lade aufgestellt, in welcher der Bund Jahwe's liegt, den er geschlossen hat mit den Söhnen Israels. Und er stellte sich vor den Altar Jahwe's, vor der ganzen Versammlung Israels, und breitete seine Hände aus. Denn Salomo hatte ein Gestell von Erz gemacht, und es mitten in den Hof gestellt; fünf Ellen war seine Länge, und fünf Ellen seine Breite, und drei Ellen seine Höhe; und er stellte sich darauf, und er knieete sich auf seine Kniee, vor der ganzen Versammlung Israels, und breitete seine Hände aus gegen den Himmel, und sprach: Jahwe, du Gott Israels! kein Gott ist wie du, im Himmel und auf Erden; du hältst den Bund und die Gnade deinen Knechten, die vor dir wandeln mit ihrem ganzen Herzen. Du hast gehalten deinem Knechte David, meinem Vater, was du zu ihm geredet; mit deinem Munde hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllet, wie es heute ist. Und nun Jahwe, du Gott Israels! halte deinem Knechte David, meinem Vater, was du zu ihm geredet, da du sprachst: Es soll dir nie ein Mann fehlen vor meinem Angesichte, der auf dem Throne Israels sitze, wenn anders deine Söhne ihren Weg bewahren, und wandeln nach meinem Gesetze, so wie du gewandelt hast vor mir. So laß denn Jahwe, du Gott Israels! wahr werden dein Wort, das du geredet hast zu deinem Knechte David! Aber sollte Gott wirklich bei den Menschen auf Erden wohnen? Siehe! der Himmel, und die Himmel der Himmel können dich nicht fassen, geschweige dieses Haus, das ich gebauet habe. Doch blicke auf das Gebet deines Knechtes, und auf sein Flehen, Jahwe, mein Gott! und höre auf das Rufen, und auf das Gebet, welches dein Knecht betet vor dir. Laß deine Augen offen sein über dieses Haus, bei Tag und bei Nacht; über den Ort, von dem du gesagt hast, daß du deinen Namen dahin legen wolltest! höre auf das Gebet, welches dein Knecht an diesem Orte betet. Und höre auf das Flehen deines Knechtes, und deines Volkes Israel, daß sie tun an diesem Orte, höre du auf es an dem Orte deiner Wohnung im Himmel; höre darauf, und vergib! Wenn Jemand wider seinen Nächsten sündigt, und man legt einen Eid auf ihn, und läßt ihn schwören, und der Eid kommt vor deinen Altar in dieses Haus; so höre du es vom Himmel herab, und tue und richte deine Knechte, daß du vergeltest dem Schuldigen, und seinen Wandel auf sein Haupt bringest; aber den Gerechten für gerecht erklärest, und ihm tust nach seiner Gerechtigkeit. Wenn dein Volk Israel geschlagen wird vor dem Feinde, weil sie gesündigt hatten wider dich, aber sie bekehren sich und bekennen deinen Namen, und beten, und flehen vor dir in diesem Hause; so höre du es vom Himmel herab, und vergib die Sünde deines Volkes Israel, und bringe sie zurück in das Land, welches du ihnen und ihren Vätern gegeben. Wenn der Himmel verschlossen ist, und kein Regen kommt, weil sie gesündigt hatten wider dich, und sie beten an diesem Orte, und bekennen deinen Namen, und bekehren sich von ihrer Sünde, weil du sie demütigest; so höre du es im Himmel, und vergib die Sünde deiner Knechte, und deines Volkes Israel; nachdem du ihnen den guten Weg gewiesen, worauf sie wandeln sollen; und sende Regen auf dein Land, welches du deinem Volke zum Erbe gegeben. Wenn Hungersnot ist im Lande, wenn Pest ist, wenn Getreidebrand, Verwelkung, Heuschrecken, und Raupen sind, wenn sein Feind im Lande ihm seine Tore belagert, wenn irgend eine Plage, irgend eine Krankheit ist; wenn da irgend ein Gebet und irgend ein Flehen geschieht, von irgend einem Menschen, oder von deinem ganzen Volke Israel, wenn sie ihrer Plage, und ihres Schmerzes inne worden sind, und ihre Hände ausstrecken nach diesem Hause; so höre du es vom Himmel herab, von der Stätte deiner Wohnung, und vergib! und gib einem Jeden nach seinem Wandel, der du sein Herz kennest; denn du allein kennest das Herz der Menschenkinder; auf daß sie dich fürchten, und wandeln auf deinen Wegen alle Tage, die sie leben im Lande, welches du unsern Vätern gegeben. Auch den Ausländer, der nicht von deinem Volke Israel ist, wenn er aus fernem Lande kommt, wegen deines großen Namens, und deiner starken Hand, und deines ausgestreckten Armes, wenn sie kommen, und beten zu diesem Hause; so höre du es vom Himmel herab, von der Stätte deiner Wohnung, und tue Alles, um was dich der Ausländer anruft, auf daß alle Völker der Erde deinen Namen erkennen lernen, und dich fürchten, wie dein Volk Israel, und erkennen, daß dein Name genannt ist über dieses Haus, das ich gebauet habe. Wenn dein Volk ausziehet zum Streite wider seinen Feind auf dem Wege, den du sie senden wirst, und sie beten zu dir nach dieser Stadt hin, welche du erwählet, und nach dem Hause hin, welches ich gebauet deinem Namen; so höre vom Himmel herab ihr Gebet, und ihr Flehen, und schaffe ihnen Recht. Wenn sie sündigen wider dich (denn es ist kein Mensch, der nicht sündigte), und du zürnest über sie, und sie dem Feinde hingibst, und die, welche sie gefangen nehmen, sie als Gefangene wegführen in ein fernes oder nahes Land; und sie kehren wieder in sich in dem Lande, wohin sie gefangen geführt sind, und kehren um, und flehen zu dir in dem Lande ihrer Gefangenschaft, und sprechen: Wir haben gesündigt, wir haben uns vergangen, und haben Böses getan! und sie kehren um zu dir mit ihrem ganzen Herzen, und mit ihrer ganzen Seele, in dem Lande ihrer Gefangenschaft, wohin man sie gefangen geführt hat, und beten nach ihrem Lande hin, welches du ihren Vätern gegeben, und nach der Stadt, welche du erwählet, und nach dem Hause hin, welches ich gebauet deinem Namen; so höre vom Himmel herab, von der Städte deiner Wohnung, ihr Gebet und ihr Flehen, und schaffe ihnen Recht; und vergib deinem Volke, was sie gesündigt haben wider dich. Nun, mein Gott! laß deine Augen offen sein, und deine Ohren aufmerksam auf das Gebet an dieser Stätte! Und nun erhebe dich, Jahwe Gott! zu deinem Ruhesitze, du und die Lade deiner Herrlichkeit! Laß deine Priester, Jahwe Gott! bekleidet sein mit Heil, und deine Begnadigten sich freuen des Guten. Jahwe Gott! weise nicht zurück deinen Gesalbten; gedenke deiner Gnade gegen David, deinen Knecht. Salomo opfert, und entläßt dann das Volk. Jahwe erscheint abermals dem Salomo, und erneuert ihm seine Verheißung unter der Bedingung der Befolgung seiner Gebote.Und als Salomo vollendet hatte, zu beten; so fiel Feuer vom Himmel, und verzehrte das Brandopfer, und die Schlachtopfer, und die Herrlichkeit Jahwe's erfüllte das Haus. Und die Priester vermochten nicht, in das Haus Jahwe's zu gehen, weil die Herrlichkeit Jahwe's das Haus Jahwe's erfüllte. Und alle Söhne Israels sahen herunter kommen das Feuer, und die Herrlichkeit Jahwe's auf das Haus, und sie neigten ihr Angesicht zur Erde bis auf's Pflaster, und beteten an, und sangen Jahwe das Loblied: „Denn gütig ist er, und ewig währet seine Gnade!“ Und der König und das ganze Volk schlachteten Opfer vor Jahwe. Und der König Salomo schlachtete zwei und zwanzig tausend Rinder, und hundert und zwanzig tausend Schafe. Also weihten der König und das ganze Volk das Haus Gottes. Und die Priester standen bei ihrem Dienste, und die Leviten mit den Saitenspielen Jahwe's, welche David, der König, gemacht hatte, um Jahwe das Loblied zu singen: „Denn ewig währet seine Gnade!“ indem David durch sie lobte; und die Priester bliesen in die Trommeten ihnen gegenüber, und ganz Israel stand da. Und Salomo heiligte auch die Mitte des Hofes, welcher vor dem Hause Jahwe's war; denn dort brachte er die Brandopfer, und das Fett der Dankopfer; denn der eherne Altar, den Salomo gemacht hatte, vermochte nicht zu fassen die Brandopfer, und die Speisopfer, und die Fettstücke. Also feierte Salomo das Fest in jener Zeit sieben Tage lang, und ganz Israel mit ihm, eine sehr große Versammlung von Hamath an bis zum Bache Ägyptens. Und am achten Tage hielten sie eine Festversammlung; denn mit der Einweihung des Altars hatten sie sieben Tage zugebracht, und mit dem Fest sieben Tage. Und am drei und zwanzigsten Tage des siebenten Monates entließ er das Volk in seine Zelte, sie waren fröhlich und guten Mutes wegen all des Guten, welches Jahwe an David, und an Salomo, und an Israel, seinem Volke, getan hatte; Nachdem Salomo das Haus Jahwe's, und das Haus des Königs vollendet, und Alles, was in das Herz Salomo's gekommen war, zu machen im Hause Jahwe's, und in seinem Hause, glücklich zu Stande gebracht hatte; da erschien Jahwe dem Salomo des Nachts, und sprach zu ihm: Ich habe gehört dein Gebet, und diesen Ort mir erwählt zum Opferhause. Wenn ich den Himmel verschließe, daß kein Regen ist, und wenn ich den Heuschrecken gebiete, das Land abzufressen, und wenn ich Pest sende über mein Volk; und sich demütigt mein Volk, über welches mein Name genannt ist, und sie beten, und suchen mein Angesicht, und zurück kehren von ihren bösen Wegen; so will ich auf sie hören vom Himmel herab, und ihre Sünden vergeben, und ihr Land heilen. Nun sollen meine Augen offen sein, und meine Ohren aufmerksam auf das Gebet an diesem Orte. Und nun habe ich erwählt und geheiligt dies Haus, daß mein Name daselbst sei auf ewig; und meine Augen, und mein Herz sollen daselbst sein alle Tage. Und wenn du wandelst vor mir, wie David, dein Vater, wandelte, und Alles tust, was ich dir geboten, und hältst meine Satzungen, und meine Rechte; so will ich bestätigen den Thron deines Königtums, dem Bunde gemäß, den ich mit David, deinem Vater, geschlossen habe, da ich sprach: Nie soll dir ein Mann fehlen, der herrsche über Israel. Wenn ihr aber euch abwendet, und verlasset meine Satzungen, und meine Gebote, die ich euch vorgelegt habe, und hingehet, und andern Göttern dienet, und sie anbetet; so werde ich sie ausrotten aus meinem Lande, welches ich ihnen gegeben; und dieses Haus, das ich geheiligt habe meinem Namen, werde ich wegwerfen von meinem Angesichte, und werde es zum Sprichworte und zum Gespötte machen unter allen Völkern. Und so erhaben dieses Haus ist, so wird Jeder, der an ihm vorüber geht, sich entsetzen und sagen: Warum hat denn Jahwe also getan diesem Lande, und diesem Hause? Und man wird sagen: Weil sie verließen Jahwe, den Gott ihrer Väter, der sie ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten; und weil sie an andere Götter sich hingen, und sie anbeteten, und ihnen dienten, darum hat er all dies Unglück über sie gebracht. Salomo bauet mehrere Städte, unterwirft die Ureinwohner des Landes Kanaan, und bestimmt sie zum Frondienste, die Israeliten aber zum Kriegsdienste. Pharao's Tochter, das Weib Salomo's, bezieht ihr neues Haus. Tägliche Opfer Salomo's, und Abteilungen der Priester und Leviten nach Davids Anordnung. Salomo's Schifffahrt nach Ophir.Es geschah nach Verlauf von zwanzig Jahren, in denen Salomo das Haus Jahwe's, und sein eigen Haus gebauet hatte; da bauete Salomo auch die Städte, die Hiram ihm gegeben hatte, und ließ darin die Söhne Israels wohnen. Und Salomo zog nach Hamath-Zoba, und überwältigte es. Und er bauete Thadmor in der Wüste, und alle Städte der Vorratshäuser, welche er in Hamath bauete. Und er bauete das obere und das untere Bethhoron, feste Städte mit Mauern, und Toren, und Riegeln; und Baalath, und alle Städte der Vorratshäuser, welche Salomo hatte, und alle Städte für die Wagen, und die Städte für die Reiter, und Alles, was Salomo zu bauen wünschte, zu Jerusalem, und auf dem Libanon, und im ganzen Lande seiner Herrschaft. Alles Volk, das übrig geblieben war von den Hethitern, und Amoritern, und Pheresitern, und Hevitern, und Jebusitern, welche nicht aus Israel waren, von den Söhnen, die nach ihnen übrig geblieben waren im Lande, welche die Söhne Israels nicht vertilgt hatten, die machte Salomo zu Frohnarbeitern bis auf den heutigen Tag. Aber aus den Söhnen Israels machte Salomo keine zu Knechten zu seiner Arbeit; denn diese waren die Kriegsleute, und die Obersten seiner Hauptleute, und die Obersten über seine Wagen und seine Reiter. Und dies waren die Oberaufseher, die der König Salomo hatte, zwei hundert und fünfzig, welche herrschten über das Volk. Und Salomo führte die Tochter des Pharao's herauf aus der Stadt Davids in das Haus, das er für sie gebauet hatte, denn er sprach: Es soll mir kein Weib wohnen im Hause Davids, des Königs von Israel; denn das sind heilige Orte, weil die Lade Jahwe's darein gekommen ist. Darnach brachte Salomo Jahwe Brandopfer auf dem Altare Jahwe's, welchen er gebauet hatte vor der Halle. Nämlich Tag für Tag opferte er nach dem Gebote Moses, an den Sabbaten, und an den Neumonden, und an den Festen, dreimal im Jahre: Am Feste des Ungesäuerten, am Feste der Wochen, und am Feste der Laubhütten. Und er bestellte nach der Verordnung Davids, seines Vaters, die Abteilungen der Priester zu ihrem Dienste, und die Leviten zu ihren Verrichtungen, daß sie lobsängen, und dienten vor den Priestern Tag für Tag; und die Türhüter nach ihren Abteilungen an jedes Tor; denn so war das Gebot Davids, des Mannes Gottes. Und sie wichen nicht vom Gebote des Königs für die Priester und Leviten, in Betreff einer jeden Sache, und in Betreff der Schätze. So kam nun zu Stande das ganze Werk Salomo's seit dem Tage der Gründung des Hauses Jahwe's bis zu dessen Vollendung; ganz fertig war das Haus Jahwe's. Darnach ging Salomo nach Ezjon-Geber, und nach Eloth am Ufer des Meeres im Lande Edom. Und Hiram sandte ihm durch seine Knechte Schiffe und Knechte, kundig des Meeres; und sie kamen mit Salomo's Knechten nach Ophir, und holten von da vier hundert und fünfzig Talente Goldes, und brachten es dem Könige Salomo. Die Königin von Saba besucht Salomo, um seine Weisheit zu prüfen, und bewundert sie. Ihre wechselseitigen Geschenke. Salomo's Einkünfte, Schilde, Thron, Schifffahrt, Wagen, Pferde, und Tod.Und als die Königin von Saba das Gerücht von Salomo hörte, kam sie Salomo zu versuchen mit Rätseln, nach Jerusalem mit sehr großer Pracht; und Kamele trugen Gewürze, und Gold in Menge, und kostbare Steine. Und da sie zu Salomo kam, redete sie mit ihm Alles, was in ihrem Herzen war. Und Salomo sagte ihr Alles, was sie fragte; und es war Salomo nichts verborgen, das er ihr nicht hätte sagen können. Da nun die Königin von Saba sah die Weisheit Salomo's, und das Haus, welches er gebauet hatte, und die Speise seines Tisches, und die Wohnung seiner Knechte, und die Bestellung seiner Diener, und ihre Kleidung, und seine Mundschenke, und ihre Kleidung, und seine Brandopfer, die er darbrachte im Hause Jahwe's, so war in ihr kein Geist mehr. Und sie sprach zum Könige: Wahr ist die Rede, die ich gehört habe in meinem Lande von deinen Einrichtungen, und von deiner Weisheit; aber ich glaubte nicht ihren Reden, bis ich kam, und meine Augen es sahen, und siehe! mir ist nicht die Hälfte gesagt worden von der Größe deiner Weisheit; du übertriffst das Gerücht, das ich gehört habe. Glückselig deine Leute! glückselig diese deine Knechte, die vor dir stehen allezeit, und deine Weisheit hören! Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der Wohlgefallen an dir gehabt, und dich auf seinen Thron gesetzt hat zum Könige Jahwe's, deines Gottes; weil dein Gott Israel liebt, und will, daß es auf ewige Zeiten bestehe, hat er dich über sie zum König gemacht, daß du Recht und Gerechtigkeit übest. Und sie gab dem Könige hundert und zwanzig Talente Goldes, und Gewürze in sehr großer Menge, und kostbare Steine; so viel Gewürz gab es nie mehr, als die Königin von Saba dem Könige Salomo gab. Und auch die Knechte Hirams, und die Knechte Salomo's, welche Gold aus Ophir holten, brachten Algummiholz, und kostbare Steine. Und der König machte von dem Algummiholz Treppen im Hause Jahwe's, und im Hause des Königs, und Zithern und Harfen für die Sänger; es war vorher nie solches gesehen worden im Lande Juda. Und der König Salomo gab der Königin von Saba Alles, was sie begehrte, was sie bat, ausgenommen, was sie dem König gebracht hatte. Und sie kehrte um, und zog wieder in ihr Land, sie und ihre Knechte. Und das Gewicht des Goldes, das dem Salomo in Einem Jahre einkam, war sechs hundert und sechs und sechzig Talente Goldes, außer dem, was die Krämer und die Handelsleute brachten, und was alle Könige Arabiens, und die Statthalter des Landes an Gold und Silber Salomo brachten. Und der König Salomo machte zwei hundert Schilde von geschlagenem Golde; sechs hundert Sekel geschlagenen Goldes nahm er zu Einem Schilde; und drei hundert Tartschen von geschlagenem Golde; drei hundert Sekel Goldes nahm er zu einer Tartsche. Und der König legte sie in das Haus vom Walde Libanon. Auch machte der König einen großen Thron von Elfenbein, und überzog ihn mit reinem Golde. Sechs Stufen hatte der Thron, und einen goldenen Fußschemel, welche an dem Throne fest gemacht waren, und Armlehnen waren zu beiden Seiten am Sitze, und zwei Löwen standen neben den Armlehnen; und zwölf Löwen standen auf den sechs Stufen zu beiden Seiten. Deßgleichen war noch nie gemacht worden in irgend einem Königreiche. Und alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren von Gold, und alle Geräte des Hauses vom Walde Libanon waren von gediegenem Golde; da war gar nichts von Silber; dieses war zu Salomo's Zeiten für nichts geachtet. Denn die Schiffe des Königs fuhren nach Tharschisch mit den Knechten Hirams; einmal in drei Jahren kamen die Tharschischschiffe zurück, und brachten Gold und Silber, und Elfenbein, und Affen, und Pfauen. Also war der König Salomo größer, als alle Könige der Erde, an Reichtum und an Weisheit. Und alle Könige der Erde suchten das Angesicht Salomo's, um seine Weisheit zu hören, die ihm Gott in sein Herz gegeben hatte. Und dieselben brachten ihm, ein Jeder sein Geschenk, silberne und goldene Geräte, und Kleider, Waffen, und Gewürze, Pferde, und Maultiere, Jahr für Jahr. Und Salomo hatte vier tausend Krippen für Pferde, und Wagen, und zwölf tausend Reiter; und er legte sie in die Wagenstädte, und zu dem Könige nach Jerusalem. Und Salomo herrschte über alle Könige vom Strome an bis zum Lande der Philister, und bis zur Grenze Ägyptens. Und der König machte, daß das Silber zu Jerusalem war, wie die Steine, und daß die Zedern waren wie die Sykomoren, die in der Niederung sind, an Menge. Und man brachte die Pferde aus Ägypten für Salomo, und aus allen Ländern. Die übrige Geschichte Salomo's, die erste und die letzte, steht die nicht geschrieben in der Geschichte Nathans, des Propheten, und in der Prophezeiung Ahia's, des Siloniters, und in den Gesichten Jedo's, des Sehers, gegen Jerobeam, den Sohn Nebats? Und Salomo herrschte zu Jerusalem über ganz Israel vierzig Jahre. Und Salomo entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn in der Stadt Davids, seines Vaters. Und Rehabeam, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Eine Volksversammlung zu Sichem verlangt von Rehabeam einen Erleichterung der Lasten, die ihnen Salomo, sein Vater, aufgelegt hatte. Rehabeam aber droht ihnen, dieselben noch zu vermehren. Sie künden ihm daher den Gehorsam auf.Und Rehabeam ging nach Sichem; denn nach Sichem war ganz Israel gekommen, ihn zum Könige zu machen. Und es geschah, als Jerobeam, der Sohn Nebats, dies hörte; (derselbe war nämlich in Ägypten, wohin er geflohen war vor Salomo, dem Könige;) da kehrte Jerobeam zurück aus Ägypten. Denn man hatte gesandt und ihn gerufen. Und Jerobeam kam, und ganz Israel, und sie redeten zu Rehabeam und sprachen: Dein Vater hat unser Joch hart gemacht; du nun mache leichter den harten Dienst deines Vaters, und sein schweres Joch, das er uns aufgelegt; so wollen wir dir dienen. Und er sprach zu ihnen: Noch drei Tage, dann kommet wieder zu mir! Und das Volk ging. Und der König Rehabeam hielt einen Rat mit den Alten, die vor Salomo, seinem Vater, da er noch lebte, gestanden hatten, und sprach: Wie ratet ihr, daß ich diesem Volke antworten soll? Und sie redeten zu ihm, und sprachen: Wenn du dich gütig erweisest diesem Volke, und ihnen zu Willen bist, und gute Worte gibst; so werden sie deine Knechte sein alle Tage. Aber er verließ den Rat der Alten, den sie ihm gegeben, und hielt einen Rat mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, und vor ihm standen; und sprach zu ihnen: Was ratet ihr, daß wir antworten sollen diesem Volke, welches zu mir geredet und gesagt hat: Mache leichter das Joch, das dein Vater uns aufgelegt? Und es redeten zu ihm die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, und sprachen: Du mußt zu diesem Volke, welches zu dir geredet, und gesagt hat: „Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht, du nun mache es uns leichter“; also sagen, und also zu ihnen sprechen: Mein kleiner Finger ist dicker, als die Lenden meines Vaters; und nun mein Vater hat euch ein schweres Joch aufgeladen, ich aber will zu eurem Joche noch hinzutun; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber mit Skorpionen. Es kam also Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam am dritten Tage, wie der König gesagt hatte, da er sprach: Kommet wieder zu mir am dritten Tage! Und der König gab ihnen eine harte Antwort, und es verließ der König Rehabeam den Rat der Alten; und redete zu ihnen nach dem Rate der Jungen, und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will noch hinzutun; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber mit Skorpionen. Der König hörte also nicht auf das Volk; denn es war Fügung von Gott, auf daß Jahwe bestätige sein Wort, das er geredet hatte durch Ahia, den Siloniter, zu Jerobeam, dem Sohne Nebats. Da nun ganz Israel sah, daß der König nicht auf sie hörte; so antwortete das Volk dem Könige, und sprach: Welchen Teil haben wir an David? Wir haben kein Erbe an dem Sohne Isai's. Zu deinen Zelten, Israel! Nun sehe du dein Haus, David! Und ganz Israel ging zu seinen Zelten. Aber über die Söhne Israels, die in den Städten Juda's wohnten, über die herrschte Rehabeam. Und der König Rehabeam sandte Hadoram ab, der über die Frohn war; aber die Söhne Israels warfen auf ihn mit Steinen, daß er starb. Da beeilte sich der König Rehabeam, um auf einen Wagen zu steigen, und nach Jerusalem zu fliehen. Also fiel Israel ab vom Hause Davids, bis auf diesen Tag. Rehabeam bleibt bloß König über die Stämme Juda und Benjamin, und der Stamm Levi geht zu ihm über. Jerobeam ordnet einen eigenen Gottesdienst an für sein Reich. Seine Weiber und Kinder.Als Rehabeam nach Jerusalem kam, versammelte er das Haus Juda und Benjamin, hundert und achtzig tausend auserlesene streitbare Männer, um zu streiten mit Israel, und das Königreich wieder an Rehabeam zu bringen. Aber es geschah der Ausspruch Jahwe's an Schemaja, den Mann Gottes, indem er sprach: Rede zu Rehabeam, dem Sohne Salomo's, dem Könige von Juda, und zu ganz Israel in Juda und Benjamin, und sprich: So spricht Jahwe: Ihr sollet nicht hinaufziehen, und nicht streiten mit euren Brüdern; kehret um, ein Jeder nach Hause! denn von mir ist Jenes geschehen. Und sie gehorchten den Worten Jahwe's, und kehrten zurück vom Zuge wider Jerobeam. Und Rehabeam wohnte zu Jerusalem, und bauete Städte zu Festungen in Juda. Und er bauete Bethlehem, und Etham, und Thekoa, und Bethzur, und Socho, und Adullam, und Gath, und Marescha, und Siph, und Adoraim, und Lachisch, und Aseka; und Zora, und Ajalon, und Hebron. Dies waren die festen Städte in Juda und Benjamin. Und er führte starke Festungswerke auf, und legte Befehlshaber darein, und Vorräte und Speise, und Öl und Wein; und in jede Stadt tat er Schilde und Speere, und machte sie sehr stark. Und ihm gehörte Juda und Benjamin. Und die Priester, und die Leviten, die in ganz Israel waren, traten zu ihm über, aus allen ihren Grenzen. Denn die Leviten verließen ihre Bezirke, und ihr Besitztum, und gingen nach Juda und nach Jerusalem; denn Jerobeam und seine Söhne verstießen sie vom Priesteramt Jahwe's, und er bestellte sich Priester der Höhen, und der Böcke, und der Kälber, die er gemacht hatte. Und ihnen folgten aus allen Stämmen Israels diejenigen, die ihr Herz darauf richteten, Jahwe, den Gott Israels, zu suchen; und kamen nach Jerusalem, um zu opfern Jahwe, dem Gott ihrer Väter. Und sie verstärkten das Königreich Juda, und befestigten Rehabeam, den Sohn Salomo's, drei Jahre lang; denn drei Jahre lang wandelten sie auf dem Wege Davids und Salomo's. Und Rehabeam nahm sich zum Weibe Mahalath, die Tochter Jerimoths, des Sohnes Davids, (und) Abihail, die Tochter Eliabs, des Sohnes Isai's. Und sie gebar ihm Söhne: Jeusch, und Schemarja, und Saham. Und nach derselben nahm er Maacha, die Tochter Absaloms; und sie gebar ihm Abia, und Athai, und Sisa, und Schelomith. Und Rehabeam liebte Maacha, die Tochter Absaloms, mehr, als alle seine Weiber und Nebenweiber; denn er nahm achtzehn Weiber, und sechzig Nebenweiber, und zeugte acht und zwanzig Söhne, und sechzig Töchter. Und Rehabeam setzte zum Haupt Abia, den Sohn Maacha's, zum Fürsten über seine Brüder; denn (er gedachte) ihn zum Könige zu machen. Und er war so klug, daß er alle seine andern Söhne in alle Lande Juda's und Benjamins, in alle befestigten Städte zerstreute, und ihnen Unterhalt in Überfluß gab, und sich nach einer Menge Weiber (für sie) umtat. Rehabeam verläßt mit seinem Volke das Gesetz Jahwe's. Sisak, der König von Ägypten, überzieht das Land Juda mit einer großen Heeresmacht, und nimmt die Schätze des Tempels, und des Königs. Rehabeam stirbt, und ihm folgt Abia, sein Sohn, als König von Juda.Und es geschah, als Rehabeam das Reich befestiget, und sich stark gemacht hatte, da verließ er das Gesetz Jahwe's, und ganz Israel mit ihm. Und es geschah im fünften Jahre des Königs Rehabeam, da zog Sisak, der König von Ägypten, herauf wider Jerusalem, weil sie sich versündigt hatten an Jahwe, mit tausend zwei hundert Wagen, und sechzig tausend Reitern, und ohne Zahl war das Fußvolk, welches mit ihm kam aus Ägypten, Libyer, Suchiter, und Kuschiter. Und er nahm ein die befestigten Städte, die in Juda waren, und kam bis nach Jerusalem. Und es kam Schemaja, der Prophet, zu Rehabeam, und den Fürsten Juda's, die sich zu Jerusalem versammelt hatten wegen Sisaks, und sprach zu ihnen: So spricht Jahwe: Ihr habet mich verlassen, darum habe ich euch auch überlassen der Hand Sisaks. Und es demütigten sich die Fürsten Israels, und der König, und sprachen: Gerecht ist Jahwe. Als aber Jahwe sah, daß sie sich demütigten, so geschah der Ausspruch Jahwe's, an Schemaja, indem er sprach: Sie haben sich gedemütigt; ich will sie nicht verderben, sondern will in Kurzem ihnen Rettung schaffen; und mein Grimm soll sich nicht ergießen über Jerusalem durch Sisak. Doch sollen sie seine Knechte werden, damit sie erkennen meinen Dienst, und den Dienst der Königreiche der Erden. Also zog Sisak, der König von Ägypten, herauf wider Jerusalem, und nahm die Schätze des Hauses Jahwe's, und die Schätze des Hauses des Königs; Alles nahm er; und er nahm die goldenen Schilde, welche Salomo gemacht hatte. Und der König Rehabeam machte statt ihrer eherne Schilde, und vertraute sie der Hand der Obersten der Läufer, welche die Tür hüteten am Hause des Königs. Und es geschah, so oft der König in's Haus Jahwe's ging, kamen die Läufer, und trugen sie, und brachten sie wieder zurück in das Zimmer der Läufer. Und weil er sich gedemütigt hatte, wandte sich von ihm der Zorn Jahwe's, daß er ihn nicht völlig verderbte; es war auch in Juda noch etwas Gutes. Und der König Rehabeam befestigte sich zu Jerusalem, und herrschte. Ein und vierzig Jahre war Rehabeam alt, als er König wurde, und siebenzehn Jahre herrschte er zu Jerusalem, in der Stadt, welche Jahwe aus allen Stämmen Israels erwählet hatte, um seinen Namen dahin zu legen. Und der Name seiner Mutter war Naama, eine Amonitin. Aber er tat Böses; denn er hatte sein Herz nicht fest darauf gerichtet, Jahwe zu suchen. Die Geschichte Rehabeams, die erste und die letzte, steht die nicht geschrieben in dem Buche der Geschichte Schemaja's, des Propheten, und Iddo's, des Sehers, da er die Geschichte verzeichnet? Es war aber Streit zwischen Rehabeam, und zwischen Jerobeam alle Tage. Und Rehabeam entschlief wie seine Väter, und wurde begraben in der Stadt Davids. Und Abia, sein Sohn wurde König an seiner Statt. Ahia, der König von Juda, zieht mit einem großen Heere gegen Jerobeam, den König von Israel, um ihn wieder zu unterwerfen, und nimmt ihm auch mehrere Städte weg. Jerobeams und Abia's Tod. Asa, Abia's Sohn, folgt ihm als König von Juda.Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam wurde Abia König über Juda. Drei Jahre herrschte er zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Michaja, eine Tochter Uriels, von Gibea. Und es war Streit zwischen Abia, und zwischen Jerobeam. Und Abia fing den Krieg an mit einem Heere tapferer Krieger, viermal hundert tausend auserlesener Männer, und Jerobeam stellte gegen ihn eine Schlachtordnung auf von achtmal hundert tausend auserlesenen, tapfern Männern. Und Abia stellte sich oben auf den Berg Zemarain, welcher auf dem Gebirge Ephraim liegt, und sprach: Höret mich, Jerobeam, und ganz Israel! Wisset ihr nicht, daß Jahwe, der Gott Israels, das Königtum über Israel David gegeben hat auf ewig, ihm und seinen Söhnen durch einen Salzbund? Jerobeam aber, der Sohn Nebats, ein Knecht Salomo's, des Sohnes Davids, lehnte sich auf, und wurde abtrünnig von seinem Herrn. Und es versammelten sich zu ihm nichtswürdige, schlechte Leute, und widersetzten sich Rehabeam, dem Sohne Salomo's; aber Rehabeam war noch zu jung und furchtsamen Herzens, und widersetzte sich ihnen nicht. Und jetzt gedenket ihr euch zu widersetzen dem Königtum Jahwe's in der Hand der Söhne Davids, weil ihr eine große Menge seid, und goldene Kälber bei euch habet, die euch Jerobeam zu Göttern gemacht hat. Habet ihr nicht die Priester Jahwe's, die Söhne Aarons, und die Leviten verstoßen, und euch Priester gemacht, wie die die Völker der Länder? Jeder, der kommt, seine Hand zu füllen mit einem jungen Stier und sieben Widdern, der wird Priester eurer Aftergötter. Wir aber haben Jahwe zu unserm Gott, und verlassen ihn nicht; und Priester dienen Jahwe, Söhne Aarons, und die Leviten sind im Amt. Und sie zünden Jahwe Brandopfer an, jeden Morgen, und jeden Abend, und wohlriechendes Räucherwerk, und (stellen) die Schaubrote auf den reinen Tisch, und den goldenen Leuchter mit seinen Lampen, daß er brenne jeden Abend; denn wir beobachten, was gegen Jahwe, unsern Gott, zu beobachten ist; ihr aber habet ihn verlassen. Und siehe! mit uns an der Spitze ist Gott und seine Priester, und die Trommeten des Kriegslärms, um gegen euch Lärm zu blasen. Söhne Israels! streitet nicht wider Jahwe, den Gott eurer Väter; denn es wird euch nicht gelingen. Jerobeam aber ließ herum gehen, um hinter sie zu kommen, und sie waren vor, und der Hinterhalt hinter Juda. Als sich Juda umwandte, siehe! da war Streit wider sie von vorn, und von hinten. Da schrien sie zu Jahwe, und die Priester bliesen mit den Trommeten. Und die Männer von Juda erhoben ein Kriegsgeschrei; und es geschah, als die Männer von Juda ein Kriegsgeschrei erhoben, da schlug Gott Jerobeam, und ganz Israel vor Abia und Juda. Und die Söhne Israels flohen vor Juda, und Gott gab sie in ihre Hand. Und Abia und sein Volk richteten ein große Niederlage unter ihnen an, und es fielen von Israel fünfmal hundert tausend auserlesene Männer, die erschlagen worden. Also wurden die Söhne Israels gedemütigt zu derselben Zeit, und die Söhne Juda's wurden stark; denn sie hatten sich auf Jahwe, den Gott ihrer Väter, verlassen. Und Abia verfolgte Jerobeam, und nahm ihm die Städte Bethel samt ihren Töchterstädten, und Jeschana samt ihren Töchterstädten, und Ephron samt ihren Töchterstädten. Und Jerobeam kam nicht mehr zu Kräften in den Tagen Abia's; und Jahwe schlug ihn, und er starb. Abia aber befestigte sich, und nahm sich vierzehn Weiber, und zeugte zwei und zwanzig Söhne und sechzehn Töchter. Und die übrige Geschichte Abia's, und seine Wege, und seine Reden stehen geschrieben in der Erklärung des Propheten Iddo. Asa schafft den Götzendienst ab, bauet feste Städte, und hat eine große Kriegsmacht. Serah, der Kuschiter, zieht gegen ihn mit einem weit größeren Heere, wird aber gänzlich geschlagen.Und Abia entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Und Asa, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. In seinen Tagen hatte das Land zehn Jahre Ruhe. Und Asa tat, was gut und recht war in den Augen Jahwe's, seines Gottes; und er schaffte die Altäre der fremden Götter weg, und die Höhen, und zerbrach die Säulen, und hieb die Haine um; und befahl Juda, Jahwe, den Gott ihrer Väter, zu suchen, und das Gesetz und das Gebot zu tun. Und er schaffte weg aus allen Städten Juda's die Höhen, und die Sonnensäulen. Und das Reich hatte Ruhe unter ihm. Und er bauete feste Städte in Juda, denn das Land hatte Ruhe, und es war kein Streit gegen ihn in denselben Jahren; denn Jahwe gab ihm Ruhe. Und er sprach zu Juda: Lasset uns diese Städte bauen, und Mauern darum führen mit Türmen, Toren und Riegeln. Noch ist das Land unser, weil wir Jahwe, unsern Gott, gesucht haben; wir haben ihn gesucht, und er hat uns Ruhe gegeben ringsumher. Also baueten sie, und es ging glücklich von Statten. Und Asa hatte ein Heer, das Schild und Speer trug, aus Juda dreimal hundert tausend, und aus Benjamin, die Schilde trugen, und den Bogen spannten, zweimal hundert und achtzig tausend, Alle streitbare Männer. Und es zog gegen sie aus Serah, der Kuschiter, mit einem Heere von tausendmal tausend Mann, und drei hundert Wagen, und kam bis nach Marescha. Und Asa zog aus, ihm entgegen, und sie stellten eine Schlachtordnung auf im Tale Zephatha bei Marescha. Und es rief Asa zu Jahwe, seinem Gott, und sprach: Jahwe! es ist bei dir nichts, zu helfen unter Vielen, oder unter Ohnmächtigen. Hilf uns, Jahwe, unser Gott! denn auf dich verlassen wir uns, und in deinem Namen sind wir gekommen wider diese Menge. Du, Jahwe! bist unser Gott, wider dich vermag kein Mensch etwas. Und Jahwe schlug die Kuschiter vor Asa und vor Juda, und die Kuschiter flohen. Und Asa, und das Volk, das bei ihm war, verfolgte sie bis nach Gerar, und es fielen von den Kuschitern, bis sie sich nicht mehr retten konnten; denn sie wurden aufgerieben vor Jahwe, und vor seinem Lager. Jene aber trugen sehr viele Beute davon. Und sie schlugen alle Städte rings um Gerar; denn der Schrecken Jahwe's war auf sie gefallen; und sie plünderten alle Städte, denn es war sehr viel Beute in denselben. Auch schlugen sie die Zelte des Viehes, und führten Schafe weg in Menge, und Kamele; und kehrten zurück nach Jerusalem. Der Prophet Asarja hält eine Anrede an Asa, worauf er den Götzendienst ausrottet, eine feierliche Volksversammlung hält, und den Bund mit Gott erneuert. Auch entfernt er seine Mutter, wegen ihres Götzendienstes, von ihrer Würde, und stellt die gottgeweihten Gegenstände dem Tempel wieder zu.Und auf Asarja, den Sohn Obeds, kam der Geist Gottes. Und er ging hinaus, Asa entgegen, und sprach zu ihm: Höret mich, Asa, und ganz Juda und Benjamin! Jahwe ist mit euch, weil ihr mit ihm seid; und wenn ihr ihn suchen werdet, so wird er sich von euch finden lassen; wenn ihr ihn aber verlassen werdet, so wird er euch verlassen. Viele Tage war Israel ohne wahren Gott, und ohne lehrende Priester, und ohne Gesetz. Da kehrten sie sich in der Bedrängnis zu Jahwe, dem Gott Israels, und suchten ihn, und er ließ sich von ihnen finden. In jenen Zeiten konnte Niemand in Frieden aus- und eingehen; denn es kamen große Unruhen über alle Einwohner der Länder. Ein Volk wurde aufgerieben von dem andern, und eine Stadt von der andern; denn Gott verwirrte sie mit allerlei Bedrängnis. Ihr aber seid fest, und lasset euere Hände nicht sinken! denn es kommt der Lohn für eure Werke. Als nun Asa diese Worte, und die prophetische Rede Obeds, des Propheten, hörte, faßte er Muth, und entfernte die Greuel aus dem ganzen Lande Juda und Benjamin, und aus den Städten die er genommen hatte auf dem Gebirge Ephraim; und erneuerte den Altar Jahwe's, der vor der Halle Jahwe's stand. Und er versammelte ganz Juda und Benjamin, und die Fremdlinge mit ihnen aus Ephraim, und Manasse, und aus Simeon; denn es waren viele aus Israel zu ihm abgefallen, da sie sahen, daß Jahwe, sein Gott, mit ihm war. Und sie versammelten sich zu Jerusalem im dritten Monate des fünfzehnten Jahres der Herrschaft Asa's; und opferten Jahwe an demselben Tage von der Beute, die sie gebracht hatten, sieben hundert Rinder, und sieben tausend Schafe; und traten in einen Bund zusammen, Jahwe, den Gott ihrer Väter, zu suchen mit ihrem ganzen Herzen, und mit ihrer ganzen Seele. Ein jeder aber, der Jahwe, den Gott Israels, nicht suche, der solle getötet werden, vom Kleinen bis zum Großen, vom Manne bis zum Weibe. Und sie schwuren Jahwe mit lauter Stimme, und mit Jubelgeschrei, und mit Trommeten und Posaunen. Und ganz Juda freute sich über diesen Schwur, denn mit ihrem ganzen Herzen schwuren sie, und mit ihrem ganzen Willen suchten sie ihn, und er ließ sich von ihnen finden. Und Jahwe gab ihnen Ruhe ringsumher. Auch Maacha, die Mutter Asa's, des Königs, entfernte er, daß sie nicht Herrscherin sein durfte; weil sie in den Hain ein Götzenbild gemacht hatte. Und Asa hieb ihr Götzenbild um, und zerhieb es in Stücke, und verbrannte es am Bache Kidron. Aber de Höhen schaffte man nicht ab aus Israel; doch das Herz Asa's war Jahwe ergeben alle seine Tage. Und was sein Vater geheiligt, und was er selbst geheiligt hatte, an Silber, und Gold, und Geräten, das brachte er in das Haus Jahwe's. Und es war kein Streit bis zum fünf und dreißigsten Jahre der Herrschaft Asa's. Baesa, König von Israel, fällt in das Land Juda ein. Asa, König von Juda, schließt einen Bund mit Ben-Hadad, dem Könige von Syrien. Ben-Hadad sendet ein Heer in das Land Israel, und Baesa zieht sich zurück. Asa wird von dem Propheten Hanam getadelt, weil er die Syrer zu Hilfe gerufen habe. Asa steckt ihn dafür in's Gefängnis. Asa's Tod.Im sechs und dreißigsten Jahre der Herrschaft Asa's zog Baesa, der König von Israel, hinauf gegen Juda, und bauete Rama, und gestattete Niemand aus- und einzugehen zu Asa, dem Könige von Juda. Da nahm Asa Silber und Gold aus den Schätzen des Hauses Jahwe's, und des Hauses des Königs, und sandte an Ben-Hadad, den König von Syrien, der zu Damaskus wohnte, und sprach: Es ist ein Bund zwischen mir, und zwischen dir, und zwischen meinem Vater, und zwischen deinem Vater; siehe! ich schicke dir Silber und Gold; gehe, breche deinen Bund mit Baesa, dem Könige von Israel, daß er abziehe von mir. Und es hörte Ben-Hadad auf den König Asa, und sandte die Anführer seiner Heere gegen die Städte Israels, und sie schlugen Ijon, und Dan, und Abel-Maim, und alle Vorräte der Städte Naphtali's. Und es geschah, als Baesa dies hörte, ließ er ab vom Baue Rama's, und machte seiner Arbeit ein Ende. Asa aber, der König, nahm ganz Juda, und sie trugen von Rama die Steine und das Holz weg, womit Baesa gebauet hatte; und er bauete damit Geba und Mizpa. Zu derselben Zeit kam Hanani, der Seher, zu Asa, dem Könige von Juda, und sprach zu ihm: Weil du dich auf den König von Syrien verlassen, und dich nicht auf Jahwe, deinen Gott, verlassen hast; darum ist das Heer des Königs von Syrien entronnen aus deiner Hand. Waren nicht der Kuschiter und Libyer ein großes Heer, und ihrer Wagen und Reiter sehr viele? Aber weil du dich auf Jahwe verließest, so gab er sie in deine Hand. Denn die Augen Jahwe's durchlaufen die ganze Erde, damit die Muth fassen können, welche ihm mit ihrem Herzen ergeben sind. Du hast töricht hierin gehandelt, denn von nun an wirst du Streit haben. Und Asa wurde zornig über den Seher, und tat ihn in's Gefängnis, denn er war darüber entrüstet wider ihn. Auch bedrückte Asa zu derselben Zeit Einige von dem Volke. Und siehe! die Geschichte Asa's, die erste und die letzte, siehe! die steht geschrieben in dem Buche der Könige von Juda und Israel. Und Asa wurde im neun und dreißigsten Jahre seiner Herrschaft krank an den Füßen, und die Krankheit stieg sehr hoch. Aber auch in seiner Krankheit suchte er nicht Jahwe, sondern die Ärzte. Und Asa entschlief wie seine Väter, und starb im ein und vierzigsten Jahre seiner Herrschaft. Und man begrub ihn in seinem Begräbnisse, das er sich ausgehauen hatte in der Stadt Davids; und legte ihn auf ein Lager, das man mit Gewürzen und allerlei künstlichen Salben angefüllt hatte; und zündete ihm einen sehr großen Brand an. Auf Asa folgte Josaphat, sein Sohn, als König von Juda. er legte Besatzungen in die Städte, schaffte den Götzendienst ab, und läßt das Volk durch die Priester und Leviten im Gesetze unterrichten. Sein Vermögen, sein Heer, und seine Kriegsobersten.Und Josaphat, sein Sohn, wurde König an seiner Statt, und machte sich stark gegen Israel. Er legte Kriegsvolk in alle befestigten Städte Juda's, und legte Besatzungen in das Land Juda, und in die Städte Ephraims, welche Asa, sein Vater, genommen hatte. Und Jahwe war mit Josaphat; denn er wandelte auf den Wegen Davids, seines Vaters, und suchte nicht die Baalim; sondern den Gott seines Vaters suchte er, und wandelte nach seinen Geboten, und nicht nach den Werken Israels. Und es befestigte Jahwe das Königreich in seiner Hand, und ganz Juda brachte Josaphat Geschenke, also, daß er Reichtum und Ehre hatte die Menge. Und sein Herz erhob sich auf den Wegen Jahwe's, und er schaffte auch noch die Höhen, und die Haine weg aus Juda. Und im dritten Jahre seiner Herrschaft sandte er ab seine Fürsten, Benhail, und Obadja, und Secharja, und Nethaneel, und Michaja, um zu lehren in den Städten Juda's, und mit ihnen die Leviten, Schemaja, und Nethanja, und Sebadja, und Asael, Schemiramoth, und Jonathan, und Adonia, und Tobia, und Tob-Adonia, die Leviten, und mit ihnen Elischama, und Joram, die Priester. Und sie lehrten in Juda, und hatten bei sich das Gesetzbuch Jahwe's, und zogen umher in allen Städten Juda's, und lehrten unter dem Volke. Und es fiel der Schrecken Jahwe's auf alle Königreiche der Länder, die im Umkreise Juda's waren, und sie stritten nicht gegen Josaphat. Und von den Philistern brachten Einige Josaphat Geschenke, und Geld als Abgabe. Auch die Araber brachten ihm Schafe, sieben tausend sieben hundert Widder, und sieben tausend sieben hundert Böcke. Josaphat nahm also zu, und wurde überaus groß. Und er bauete in Juda Schlösser, und Vorratsstädte, und hatte viel Vermögen in den Städten Juda's, und die Kriegsleute, tapfere Helden zu Jerusalem. Und dies ist ihre Musterung nach ihren väterlichen Häusern. Von Juda waren Oberste über tausend: Adna, der Oberste, und er hatte dreimal hundert tausend tapfere Helden bei sich. Und zu seiner Hand war Johanan, der Oberste, und er hatte zweimal hundert und achtzig tausend bei sich. Und zur Hand dieses war Amasja, der Sohn Sichri's, der Jahwe freiwillig diente, und er hatte zweimal hundert tausend tapfere Helden bei sich. Und von Benjamin der tapfere Held Eljada, und er hatte zweimal hundert tausend Mann bei sich, die mit Bogen und Schild bewaffnet waren. Und zu seiner Hand war Josabad, und er hatte hundert und achtzig tausend auserlesene Krieger bei sich. Diese hatten den Dienst bei dem Könige, außer denen, welche der König in die befestigten Städte in ganz Juda gelegt hatte. Ahab, der König von Israel, und Josaphat der König von Juda, ziehen vereint, gegen den Rat des Propheten Micha, in den Krieg gegen die Syrer, worin Ahab umkommt.Und Josaphat hatte Reichtum und Ehre in Menge. Und er verschwägerte sich mit Ahab. Und nach Verlauf einiger Jahre kam er herab zu Ahab nach Samarien. Und Ahab schlachtete ihm und dem Volke, das bei ihm war, Schafe und Rinder in Menge. Und er überredete ihn, mitzuziehen wider Ramoth-Gilead. Und Ahab, der König von Israel, sprach zu Josaphat, dem Könige von Juda: Willst du mit mir ziehen wider Ramoth-Gilead? Und er sprach zu ihm: Ich wie du, und mein Volk wie dein Volk; wir wollen mit dir (ziehen) in den Streit. Aber Josaphat sprach zum Könige von Israel: Befrage doch heute noch das Wort Jahwe's! Da versammelte der König von Israel die Propheten, vier hundert Mann, und sprach zu ihnen: Sollen wir in den Streit ziehen wider Ramoth-Gilead, oder soll ich es lassen? Und sie sprachen: Ziehe hinauf; denn Gott wird es in die Hand des Königs geben. Josaphat aber sprach: Ist hier kein Prophet Jahwe's mehr, daß wir ihn darum befragen könnten? Da sprach der König von Israel zu Josaphat; Noch ist ein Mann da, durch den wir Jahwe befragen könnten, aber ich hasse ihn, denn er weissagt mir nie Gutes, sondern allezeit Böses. Es ist Micha, der Sohn Jimla's. Und Josaphat sprach: Der König rede nicht also. Da rief der König von Israel einen Höfling, und sprach: Hole eilends Micha, den Sohn Jimla's, hieher! Und der König von Israel, und Josaphat, der König von Juda, setzten sich ein Jeder auf seinen Thron, angetan mit Königs-Kleidern, auf eine Tenne am Eingang des Tores von Samarien; und alle Propheten weissagten vor ihnen. Und Zedekia, der Sohn Kenaana's, machte sich eiserne Hörner, und sprach: So spricht Jahwe: Mit solchen wirst du die Syrer stoßen, bis du sie aufreibest. Und alle Propheten weissagten also, und sprachen: Ziehe hinauf nach Ramoth-Gilead! es wird dir gelingen, und Jahwe wird es in die Hand des Königs geben. Und der Bote, welcher hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm, und sprach: Siehe doch, die Reden der Propheten lauten einstimmig gut für den König; so laß doch deine Rede sein, wie die Eines von ihnen, und rede Gutes! Micha aber sprach: So wahr Jahwe lebt! was mein Gott sagen wird, das will ich reden. Und da er zum Könige kam, sprach der König zu ihm: Micha! sollen wir in den Streit ziehen wider Ramoth-Gilead, oder soll ich es lassen? Und er sprach zu ihm: Ziehet hinauf! es wird euch gelingen, und sie werden in eure Hand gegeben werden. Und der König sprach zu ihm: Wie oft muß ich dich beschwören, daß du mir anders nichts sagest, als Wahrheit im Namen Jahwe's? Da sprach er: Ich sah ganz Israel zerstreuet auf den Bergen, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und Jahwe sprach: Diese haben keinen Herrn. Es kehre ein Jeder in sein Haus zurück in Frieden. Da sprach der König von Israel zu Josaphat: Habe ich dir es nicht gesagt, er wird mir nichts Gutes weissagen, sondern Böses? Er sprach weiter: Höret also den Ausspruch Jahwe's: Ich sah Jahwe sitzen auf seinem Throne, und das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten, und zu seiner Linken. Und Jahwe sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, bereden, daß er hinaufziehe, und falle bei Ramoth-Gilead? Und der Eine sagte dieses, der Andere jenes. Es trat aber ein Geist hervor, und stellte sich vor Jahwe, und sprach: Ich will ihn bereden. Und Jahwe sprach zu ihm: Wodurch? Und er sprach: Ich will ausgehen, und ein Lügengeist sein in dem Munde aller seiner Propheten. Und er sprach: Du sollst ihn bereden, und wirst es auch vermögen; gehe hin, und tue also! Und nun siehe! Jahwe hat einen Lügengeist gelegt in den Mund dieser deiner Propheten, und Jahwe hat Böses geredet gegen dich. Da trat Zedekia, der Sohn Kenaana's, herzu, und schlug Micha auf den Backen, und sprach: Ist auf diesem Wege der Geist Jahwe's von mir gewichen, um durch dich zu reden? Und Micha sprach: Siehe! du wirst es sehen an jenem Tage, wann du aus einer Kammer in die andere fliehen wirst, um dich zu verstecken. Da sprach der König von Israel: Nehmet Micha, und bringet ihn zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joas, dem Sohne des Königs, und sprechet: So spricht der König: Leget diesen in's Gefängnis, und speiset ihn mit Trübsalsbrot, und mit Trübsalswasser, bis ich wiederkehre in Frieden! Und Micha sprach: Wenn du in Frieden wiederkehrest, so hat Jahwe nicht durch mich geredet. Und er sprach: Höret es, ihr Völker alle. Und es zog der König von Israel, und Josaphat, der König von Juda, hinauf nach Ramoth- Gilead. Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Ich will verkleidet in den Streit gehen; du aber ziehe deine Kleider an! Also verkleidete sich der König von Israel, und sie gingen in den Streit. Und der König von Syrien gebot den Obersten der Wagen, die er hatte, und sprach: Streitet wider Niemanden, weder Klein, noch Groß, sondern wider den König von Israel allein! Und es geschah, als die Obersten der Wagen Josaphat sahen, sprachen sie: Das ist der König von Israel! und sie lenkten hin nach ihm, um zu streiten. Da schrie Josaphat, und Jahwe half ihm, und Gott wandte sie ab von ihm. Und es geschah, als die Obersten den Wagen sahen, daß es nicht der König von Israel wäre; da kehrten sie von ihm zurück. Ein Mann aber spannte von ungefähr seinen Bogen, und schoß den König von Israel zwischen die Fugen, und zwischen den Panzer. Da sprach er zu seinem Wagenführer: Lenke um, und führe mich aus dem Treffen! denn ich bin verwundet. Und der Streit wurde heftig an demselben Tage; und der König von Israel blieb auf dem Wagen stehen, den Syrern gegenüber, bis zum Abend; und er starb zur Zeit des Sonnenuntergangs. Josaphat wird bei seiner Rückkehr aus dem Kriege von dem Propheten Jehu getadelt wegen seiner Verbindung mit Ahab. Josaphat bewegt die Juden zur Rückkehr zu Jahwe, bestellt in allen Städten Richter, und gibt ihnen Verhaltungsbefehle.Und es kehrte Josaphat, der König von Juda, im Frieden zurück in sein Haus nach Jerusalem. Und es ging Jehu, der Sohn Hanani's, der Seher, zu ihm hinaus, und sprach zum Könige Josaphat: Dem Gottlosen hilfst du, und die, welche Jahwe hassen, liebst du! dafür kommt über dich der Zorn von Jahwe. Doch findet sich noch etwas Gutes an dir, weil du die Haine ausgerottet aus dem Lande; und dein Herz darauf gerichtet hast, Gott zu suchen. Und Josaphat wohnte in Jerusalem; und zog abermals aus zu dem Volke, von Beer-Schebe an bis zum Gebirge Ephraim, und führte sie zurück zu Jahwe, dem Gott ihre Väter. Und er bestellte Richter im Lande, in allen befestigten Städten Juda's, Stadt für Stadt, und sprach zu den Richtern: Sehet, was ihr tut! denn nicht für Menschen haltet ihr Gericht, sondern für Jahwe; und er ist bei euch im Gerichte. So lasset denn Furcht vor Jahwe bei euch sein, gebet Acht, und tut es! denn bei Jahwe, unserm Gott, ist kein Unrecht, noch Ansehen der Person, noch Annahme von Geschenken. Und auch zu Jerusalem bestellte Josaphat Leviten und Priester, und väterliche Häupter von Israel zum Gerichte Jahwe's, und zum Rechtsstreite, und sie kehrten nach Jerusalem zurück. Und er gebot ihnen, und sprach: Tut also in der Furcht Jahwe's, mit Treue und mit vollkommenem Herzen: Bei jedem Rechtsstreit, der vor euch kommt von euern Brüdern, die in ihren Städten wohnen, zwischen Blut und Blut, zwischen Gesetz und Gebot, und Verordnungen, und Rechten; belehret sie, daß sie sich nicht verschulden gegen Jahwe, und sein Zorn komme über euch, und über eure Brüder. Tut also, daß ihr euch nicht verschuldet. Und siehe! Amarja, der Hohepriester, soll über euch sein in allen Sachen Jahwe's, und Sebadja, der Sohn Ismaels, der Fürst vom Hause Juda's, in allen Sachen des Königs; und Leviten sollen als Beamte vor euch sein. Seid fest, und tut es, und Jahwe sei mit dem Guten! Die Moabiter und Ammoniter ziehen in Krieg gegen Juda. Josaphat läßt ein Fasten ausrufen, und betet mit dem Volke zur Abwendung der Gefahr. Der Prophet Jahasiel ermahnt zum Vertrauen auf Gott, und zum Angriff der Feinde, und verspricht den Sieg. Die Juden ziehen aus unter Lobgesängen Gottes, und besiegen ihre feinde. Sie preisen Gott dafür, und kehren in Jubel zurück. Josaphats und Ahasja's Schiffe werden zerstört.Und es geschah nach diesem, da kamen die Söhne Moabs, und die Söhne Ammons, und mit ihnen etliche von den Meunitern gegen Josaphat zum Streite. Und es kamen Einige, und machten Josaphat die Anzeige, und sprachen: Es kommt gegen dich eine große Menge von jenseits des Meeres, von Syrien her; und siehe! sie sind schon zu Hazzon-Thamar, das ist Engeddi. Und es fürchtete sich Josaphat, und richtete sein Angesicht darauf, Jahwe zu suchen. Und er rief ein Fasten aus in ganz Juda. Und es versammelte sich Juda, Jahwe zu suchen; auch aus allen Städten Juda's kamen sie, Jahwe zu suchen. Und Josaphat stellte sich unter die Versammlung Juda's und Jerusalems, in dem Hause Jahwe's, vor dem neun Hofe, und sprach: Jahwe, du Gott unserer Väter! bist du nicht Gott im Himmel? und bist du nicht Herrscher über alle Königreiche der Völker? und ist nicht in deiner Hand Kraft und Macht, so daß dir Niemand widerstehen kann? Hast du, unser Gott, nicht die Bewohner dieses Landes vertrieben vor deinem Volke Israel, und es gegeben dem Samen Abrahams, der dich liebte, auf ewig? Und sie haben darin gewohnt, und dir ein Heiligtum darin gebauet für deinen Namen, und gesprochen: Wenn Unglück über uns kommt, das Schwert des Gerichts, oder Pest, oder Hungersnot; so wollen wir uns vor dieses Haus, und vor dein Angesicht stellen, denn dein Name ist in diesem Hause; und wollen zu dir rufen aus unserer Bedrängnis, und du mögest uns erhören, und retten. Und nun siehe! die Söhne Ammons, und Moabs, und die vom Gebirge Seir, gegen welche zu ziehen du den Söhnen Israels nicht gestattetest, als sie aus dem Lande Ägypten kamen, sondern von denen sie sich wegwandten, und die sie nicht vertilgten; siehe! dieselben vergelten uns jetzt, und kommen, uns zu vertreiben aus deinem Besitze, den du uns gegeben hast. Unser Gott! wirst du nicht richten über sie? Denn bei uns ist keine Kraft gegen diese große Menge, die gegen uns kommt; und wir wissen nicht, was wir tun sollen; sondern auf dich sind unsere Augen gerichtet. Und ganz Juda stand vor Jahwe, sogar ihre Kinder, ihre Weiber, und ihre Söhne. Und über Jahasiel, den Sohn Secharja's, des Sohnes Benaja's, des Sohnes Jegiels, des Sohnes Mathanja's, den Leviten von den Söhnen Asaphs, kam der Geist Jahwe's mitten in der Versammlung. Und er sprach: Merket auf, ganz Juda, und ihr Bewohner Jerusalems, und du König Josaphat! so spricht Jahwe zu euch: Fürchtet euch nicht, und verzaget nicht vor dieser großen Menge; denn nicht euer ist der Streit, sondern Gottes. Morgen ziehet hinab gegen sie. Siehe! sie werden die Anhöhe Ziz heraufkommen, und ihr werdet sie treffen am Ende des Thales vor der Wüste Jeruel. Nicht ihr werdet dabei zu streiten haben; stellet euch, und bleibet stehen, und sehet die Hilfe Jahwe's bei euch. Juda und Jerusalem! fürchtet euch nicht, und verzaget nicht. Morgen ziehet aus gegen sie, und Jahwe wird bei euch sein. Und Josaphat beugte sich mit dem Angesichte zur Erde, und ganz Juda, und die Bewohner Jerusalems fielen nieder vor Jahwe, um Jahwe anzubeten. Und die Leviten von den Söhnen der Kehathiter, und von den Söhnen der Korahiter standen auf, um Jahwe, den Gott Israels, zu preisen mit überaus lauter Stimme. Und des Morgens frühe machten sie sich auf, und zogen hinaus in die Wüste Thekoa, und als sie auszogen, stellte sich Josaphat hin, und sprach: Höret mich, Juda, und ihr Bewohner Jerusalems! vertrauet auf Jahwe, euren Gott, und ihr werdet Bestand haben; vertrauet auf seine Propheten, und ihr werdet Glück haben. Und er beratschlagte sich mit dem Volke, und bestellte Sänger Jahwe's, die da lobsangen im heiligen Schmucke, indem sie auszogen vor den Gerüsteten, und sprachen: „Preiset Jahwe, denn ewig währet seine Gnade!“ Und zu der Zeit, als sie anfingen mit dem Gesang und der Lobpreisung, da stellte Jahwe einen Hinterhalt gegen die Söhne Ammons, und Moabs, und gegen die vom Gebirge Seir, welche gegen Juda gekommen waren; und sie wurden geschlagen. Und es stellten sich die Söhne Ammons und Moabs gegen die Bewohner des Gebirges Seir, sie der gottverschwornen Vertilgung Preis zu geben, und zu vertilgen; und als sie die Bewohner von Seir vernichtet hatten; half Einer den Andern aufreiben. Als Juda an die Warte nach der Wüste zu kam, und sie sich nach der menge umsahen, siehe! da lagen sie als Leichen auf der Erde, und Keiner war entronnen. Und es kam Josaphat, und sein Volk, um bei ihnen Beute zu machen, und sie fanden bei ihnen in Menge: Habe, und Leichname, und kostbare Geräte, und sie raubten sich, bis sie nicht mehr tragen konnten; drei Tage lang machten sie Beute, denn es war derselben viel. Und am vierten Tage versammelten sie sich im Tale des Preises, denn daselbst priesen sie Jahwe; daher nannten sie den Namen dieses Ortes Tal des Preises, bis auf den heutigen Tag. Und es wandten sich alle Männer Juda's und Jerusalems um, und Josaphat an ihrer Spitze, um in Freuden nach Jerusalem zurückzukehren; denn Jahwe hatte ihnen Freude gegeben über ihre Feinde. Und sie zogen ein in Jerusalem mit Harfen, und Zithern, und Trommeten, zum Hause Jahwe's. Und es fiel ein Schrecken Gottes auf alle Königreiche der Erden, als sie hörten, daß Jahwe gegen die Feinde Israels gestritten hätte. Und das reich Josaphats hatte Ruhe, und sein Gott gab ihm Ruhe ringsumher. Und Josaphat war König über Juda; fünf und dreißig Jahre war er alt, als er König wurde, und fünf und zwanzig Jahre herrschte er zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Asuba, eine Tochter Schilhi's. Und er wandelte auf dem Wege Asa's, seines Vaters, und wich nicht davon, und tat, was recht war in den Augen Jahwe's. Aber die Höhen wurden nicht abgeschafft; und das Volk richtete noch immer nicht sein Herz zu dem Gott seiner Väter. Und die übrige Geschichte Josaphats, die erste und die letzte, siehe! die steht geschrieben in der Geschichte Jehu's, des Sohnes Hanani's, welche eingerückt ist in das Buch der Könige von Israel. Und nach diesem verband sich Josaphat, der König von Juda, mit Ahasja, dem Könige von Israel, dieser frevelte in seinem Tun. Und er verband ihn mit sich, Schiffe zu bauen, und nach Tharschisch zu fahren; und sie baueten Schiffe zu Ezjon-Geber. Und es weisagte Elieser, der Sohn Dodava's, von Marescha, wider Josaphat, indem er sprach: Weil du dich verbunden hast mit Ahasja, so hat Jahwe deine Werke zerrissen. Und die Schiffe wurden zertrümmert, und vermochten nicht nach Tharschisch zu fahren. Joram wird König von Juda, tötet alle seine Brüder und einige Fürsten Juda's. Edom und Libna fallen von Juda ab. Brief Elia's an Joram. Seine Krankheit und sein Tod.Und Josaphat entschlief wie seine Väter, und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Joram, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Und er hatte Brüder, Söhne Josaphats: Asarja, und Jehiel, und Secharja, und Asarja, und Michael, und Schephatja; diese alle waren Söhne Josaphats; des Königs von Israel. Und ihr Vater gab ihnen viele Geschenke an Silber, und an Gold, und an Kostbarkeiten, samt festen Städten in Juda; aber das Königreich gab er Joram, weil er der Erstgeborne war. Als Joram zum Reiche seines Vaters gelangt war, und sich befestigt hatte; erwürgte er alle seine Brüder mit dem Schwerte, und auch einige Fürsten Israels. Zwei und dreißig Jahre alt war Joram, als er König wurde; und acht Jahre herrschte er zu Jerusalem, Und er wandelte auf dem Wege der Könige von Israel, so wie das Haus Ahabs getan hatte; denn er hatte eine Tochter Ahabs zum Weibe; und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's. Aber Jahwe wollte das Haus Davids nicht verderben, um des Bundes willen, den er mit David geschlossen hatte, und weil er zu ihm gesagt hatte, daß er ihm eine Leuchte geben werde, und seinen Söhnen allezeit. In seinen Tagen fiel Edom ab von der Herrschaft Juda's, und setzte einen König über sich. Und Joram zog hinüber mit seinen Heerführern, und alle seine Wagen mit ihm; und er machte sich auf in der Nacht, und schlug die Edomiter, die ihn umringt hatten, und die Obersten der Wagen. Und Edom fiel ab von der Herrschaft Juda's bis auf den heutigen Tag. Darauf fiel Libna von seiner Herrschaft ab zu derselben Zeit; denn er hatte Jahwe, den Gott seiner Väter, verlassen. Auch machte er Höhen auf den Bergen Juda's, und verleitete die Bewohner Jerusalems zur Hurerei, und verführte Juda. Und es kam ein Brief von Elia, dem Propheten, an ihn, worin er sagte: So spricht Jahwe, der Gott Davids, deines Vaters: Dafür, daß du nicht gewandelt hast auf den Wegen Josaphats, deines Vaters, und auf den Wegen Asa's, des Königs von Juda; sondern daß du auf dem Wege der Könige von Israel gewandelt, und Juda und die Bewohner Jerusalems zur Hurerei verleitet, wie das Haus Ahabs huret, und überdies deine Brüder, das Haus deines Vaters, die besser waren als du, getötet hast; siehe! wird Jahwe mit großem Schlage schlagen dein Volk, und deine Söhne, und deine Weiber, und deine ganze Habe; und du (wirst) in eine große Krankheit, in eine Krankheit deiner Eingeweide (fallen), so daß durch die Krankheit deine Eingeweide herausgehen werden Tag für Tag. Und Jahwe erweckte gegen Joram den Geist der Philister, und der Araber, welche an der Seite der Kuschiter wohnen. Und sie zogen herauf gegen Juda, und brachen in es ein, und führten alle Habe weg, die sich im Hause des Königs fand, und auch seine Söhne, und seine Weiber, so daß ihm kein Sohn übrig blieb, außer Joahas, der jüngste seiner Söhne. Und nach diesem Allem schlug ihn Jahwe in seinen Eingeweiden mit einer Krankheit, die nicht zu heilen war. Und sie dauerte von Tag zu Tag, und um die Zeit, als das Ende der Tage von zwei Jahren ausging, gingen seine Eingeweide bei seiner Krankheit heraus, und er starb an einer bösen Krankheit, und sein Volk zündete ihm keinen Brand an, wie sie seinen Vätern angezündet hatten. Zwei und dreißig Jahre alt war er, als er König wurde, und acht Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und er schied dahin unvermißt; und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber nicht im Begräbnisse der Könige. Ahasja wird König von Juda, und zieht mit Joram, dem Könige von Israel, gegen Hasael, den König von Syrien, in Krieg. Jehu tötet Ahasja. Athalja, seine Mutter, rottet das königliche Geschlecht aus, nur Joas wird gerettet.Und die Bewohner von Jerusalem machten Ahasja, seinen jüngsten Sohn, zum Könige an seiner Statt; denn alle älteren hatte die Räuberschar erwürgt, welche von den Arabern zum Lager gekommen war. Also wurde Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda. Zwei und vierzig Jahre alt war Ahasja, als er König wurde; und ein Jahr herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Athalja, eine Tochter Omri's. Auch er wandelte auf den Wegen des Hauses Ahabs; denn seinen Mutter war seine Rathgeberin zum Frevel. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, wie das Haus Ahabs; denn diese waren seine Rathgeber nach seines Vaters Tode, ihm zum Verderben. Auch auf ihren Rat ging er, und zog mit Joram, dem Sohne Ahabs, dem Könige von Israel, in den Streit wider Hasael, den König von Syrien, nach Ramoth-Gilead; und die Syrer schlugen Joram. Und er kehrte zurück, um sich zu Jisreel heilen zu lassen von den Wunden, die sie ihm geschlagen hatten bei Rama, als er wider Hasael, den König von Syrien, stritt. Und Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda, ging hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, zu Jisreel zu besuchen, denn er war krank. Und es war von Gott zum Verderben Ahasja's, daß er zu Joram kam; denn als er hingekommen war, zog er mit Joram aus gegen Jehu, den Sohn Nimsi's, welchen Jahwe gesalbt hatte, das Haus Ahabs auszurotten. Und es geschah, als Jehu Strafe übte am Hause Ahabs, traf er Fürsten von Juda, und Söhne der Brüder Ahasja's, welche Ahasja dienten, und erwürgte sie. Dann suchte er Ahasja, und sie griffen ihn, da er sich versteckt hatte zu Samarien, und brachten ihn zu Jehu, und töteten ihn, und begruben ihn; denn sie sprachen; Er ist der Sohn Josaphats, welcher Jahwe gesucht hat mit seinem ganzen Herzen. Und es war Niemand im Hause Ahasja's, der tüchtig gewesen wäre zum Königtume. Als nun Athalja, die Mutter Ahasja's, sah, daß ihr Sohn tot war, machte sie sich auf, und vertilgte allen königlichen Samen des Hauses Juda's. Aber Joschabath, die Tochter des Königs, nahm Joas, den Sohn Ahasja's, und stahl ihn aus der Mitte der Söhne des Königs, welche getötet wurden, und tat ihn und seine Amme in eine Schlafkammer; und es verbarg ihn Joschabath, die Tochter des Königs Joram, das Weib Jojada's, des Priesters, (denn sie war Ahasja's Schwester) vor Athalja, daß sie ihn nicht tötete; und er war bei ihnen im Hause Gottes versteckt sechs Jahre; und Athalja herrschte über das Land. Joas wird als König von Juda ausgerufen durch Jojada, den Priester, und Athalja getötet.Und im siebenten Jahre faßte Jojada Muth, und nahm die Obersten über hundert, nämlich Asarja, den Sohn Jerohams, und Ismael, den Sohn Johanans, und Asarja, den Sohn Obeds, und Maaseja, den Sohn Adaja's, und Elischaphat, den Sohn Sichri's, zu sich in den Bund. Und sie zogen umher in Juda, und holten zusammen die Leviten aus allen Städten Juda's, und die väterlichen Häupter von Israel, und kamen nach Jerusalem. Und es schloß die ganze Versammlung im Hause Gottes einen Bund mit dem Könige. Und er sprach zu ihnen: Siehe! der Königssohn soll König sein, wie es Jahwe von den Söhnen Davids gesagt hat. Dieses ist's, was ihr tun sollet: Ein drittel von euch ziehe auf am Sabbat, sowohl Priester als Leviten, als Türhüter; und ein Drittel sei im Hause des Königs, und ein Drittel am Tore Jesod, und das ganze Volk in den Höfen des Hauses Jahwe's. Niemand komme in das Haus Jahwe's, als die Priester, und die Leviten, welche den Dienst haben; diese sollen kommen, denn sie sind heilig; alles übrige Volk aber beobachte, was gegen Jahwe zu beobachten ist. Und es sollen die Leviten den König umgeben, ein Jeder mit seinen Waffen in der Hand; und wer eindringt in's Haus, der soll getötet werden; und ihr sollet beim Könige sein, wann er ausgehet, und wann er eingehet. Und es taten die Leviten, und ganz Juda, ganz wie Jojada, der Priester, geboten hatte, und nahmen ein Jeder seine Leute zu sich, die am Sabbat aufzogen, samt denen, die am Sabbat abzogen, denn Jojada, der Priester, entließ die Abteilungen nicht. Und Jojada, der Priester, gab den Obersten über Hundert die Spieße, und die Tartschen, und die Schilde des Königs David, die im Hause Gottes waren; und stellte das ganze Volk, einen Jeden mit seiner Waffe in der Hand, von der rechten Seite des Hauses bis zur Linken, längs dem Altar und dem Hause, rings um den König her. Dann führten sie den Königssohn heraus, und setzten ihm die Krone auf, und gaben ihm die Verordnung; und sie machten ihn zum Könige. Und Jojada und seine Söhne salbten ihn, und sprachen: Es lebe der König! Als Athalja das Geschrei des Volkes, und der Läufer hörte, die den König priesen; kam sie zum Volke in's Haus Jahwe's. Und als sie sah, und siehe! da stand der König auf seiner Stätte am Eingange, und die Sänger mir den Trommeten bei dem Könige, und das ganze Volk des Landes war fröhlich, und stieß in die Trommeten, und die Sänger sangen bei Saitenspielen, und stimmten Lobgesänge an. Da zerriß Athalja ihre Kleider, und sprach: Verschwörung! Verschwörung! Aber Jojada, der Priester, ließ die Obersten über Hundert, die Befehlshaber des Heeres, vortreten, und sprach zu ihnen: Führet sie hinaus außerhalb der Reihen, und wer ihr folget, der werde getötet mit dem Schwerte. Denn der Priester sprach: Im Hause Jahwe's tötet sie nicht! Und sie legten Hand an sie; und als sie an den Eingang des Tores der Pferde zu dem Hause des Königs kam, tötete man sie daselbst. Und Jojada schloß einen Bund zwischen sich, und zwischen dem ganzen Volke, und zwischen dem Könige, daß sie das Volk Jahwe's sein sollten. Und das ganze Volk des Landes ging in das Haus des Baal, und sie zerstörten es; und seine Altäre, und seine Bilder zerbrachen sie, und Mathan, den Priester des Baal, erwürgten sie vor den Altären. Und Jojada stellte Wachen auf im Hause Jahwe's durch die Priester und Leviten, welche David dem Hause Jahwe's zugeteilt hatte, um Jahwe Brandopfer zu bringen, wie es geschrieben steht im Gesetze Mose's, mit Freude und mit Gesängen nach der Verordnung Davids. Und er stellte Türhüter an die Tore des Hauses Jahwe's, daß Niemand hinein käme, der sich durch irgend etwas verunreinigt hätte. Und er nahm die Obersten über Hundert, und die Vornehmen, und die Herrscher des Volkes, und das ganze Volk des Landes, und führte den König hinab aus dem Hause Jahwe's; und sie kamen durch's obere Tor zu dem Hause des Königs, und setzten den König auf den Thron des Königreiches. Und es freute sich das ganze Volk des Landes, und die Stadt war ruhig; Athalja aber hatten sie mit dem Schwerte getötet. Joas läßt den Tempel wieder herstellen. Nach dem Tode Jojada's fällt Joas in Götzendienst, und läßt Secharja, den Sohn Jojada's, töten. Die Syrer fallen in Juda ein. Joas wird von seinen Knechten ermordet.Sieben Jahre alt war Joas, als er König wurde, und vierzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Zibja, von Beer-Scheba. Und Joas tat, was recht war in den Augen Jahwe's, alle Tage Jojada's, des Priesters. Und Jojada nahm für ihn zwei Weiber, und er zeugte Söhne und Töchter. Und es geschah nach diesem, daß es Joas in's Herz kam, das Haus Jahwe's zu erneuern. Und er versammelte die Priester und die Leviten, und sprach zu ihnen: Gehet aus in die Städte Juda's, und sammelt von ganz Israel Geld zur Ausbesserung des Hauses eures Gottes von Jahr zu Jahr; und eilet mit der Sache. Aber die Leviten eilten nicht. Da rief der König Jojada, das Haupt, und sprach zu ihm: Warum hast du nicht acht gehabt auf die Leviten, daß sie aus Juda und Jerusalem die Abgabe Moses, des Knechtes Jahwe's, und der Versammlung Israels, zum Zelte der Verordnung einbrächten? Denn Atjalja's, der Frevlerin, Söhne haben das Haus Gottes zerstört, und auch alle geheiligten Sachen des Hauses Jahwe's für die Baalim verwendet. Und der König befahl, daß man eine Lade machen, und außen an des Tor des Hauses Jahwe's stellen solle. Und man verkündigte in Juda und zu Jerusalem, daß man Jahwe die Abgabe, (welche) Moses, der Knecht Jahwe's, in der Wüste auf Israel gelegt habe, bringen solle. Und es freueten sich alle Fürsten, und das ganze Volk, und brachten und warfen in die Lade, bis sie voll war. Und es geschah, wann man die Lade zur Aufsicht des Königs brachte durch die Leviten, und wann man sah, daß viel Geld darin war, so kam der Schreiber des Königs, und der Abgeordnete des Hohenpriesters, und leerten die Lade, und nahmen sie, und brachten sie wieder an ihren Ort. Also taten sie Tag für Tag, und brachten viel Geld zusammen. Und der König und Jojada gaben es den Arbeitern des Baues des Hauses Jahwe's; und diese dingten Steinhauer und Zimmerleute, das Haus Jahwe's zu erneuern, und auch Schmiede in Eisen und Erz zur Ausbesserung des Hauses Jahwe's. Und die Arbeiter arbeiteten, und die Ausbesserung ging von Statten durch ihre Hand, und sie stellten das Haus Gottes nach seinem Verhältnisse wieder her, und befestigten es. Und nachdem sie es vollendet hatten, brachten sie das übrige Geld vor den König und Jojada. Und er machte davon Geräte für das Haus Jahwe's, Geräte zum Dienste, und zum Opfern, und Pfannen, und andere goldene und silberne Geräte. Und man opferte Brandopfer im Hause Jahwe's alle Tage Jojada's. Und Jojada war alt, und lebenssatt, und starb; er war hundert und dreißig Jahre alt, als er starb. Und man begrub ihn in der Stadt Davids bei den Königen; denn er hatte Gutes getan an Israel, und gegen Gott und sein Haus. Und nach dem Tode Jojada's, kamen die Fürsten Juda's, und fielen vor dem Könige nieder; alsdann hörte der König auf sie. Und sie verließen das Haus Jahwe's, des Gottes ihrer Väter, und dienten den Hainen, und den Götzenbildern; und es kam der Zorn über Juda und Jerusalem für diese ihre Schuld. Und er sandte Propheten zu ihnen, um sie zurückzuführen zu Jahwe; und sie beteuerten sie, aber sie hörten nicht. Und der Geist Gottes kam über Secharja, den Sohn Jojada's, den Priester, und er stellte sich über das Volk, und sprach zu ihnen: So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote Jahwe's, so daß ihr kein Glück habet? Weil ihr den Herrn verlassen habet, so hat er auch euch verlassen. Und sie verschworen sich gegen ihn, und warfen ihn mit Steinen, auf Befehl des Königs, im Hofe des Hauses Jahwe's. Und Joas, der König, gedachte nicht der Liebe, welche Jojada, sein Vater, ihm erwiesen hatte, und tötete dessen Sohn. Und da dieser starb, sprach er: Jahwe sehe, und fordere es! Es geschah aber nach dem Umlauf des Jahres, da zog wider ihn herauf ein Heer von Syrern; und sie kamen nach Juda und Jerusalem, und vertilgten alle Fürsten des Volkes aus dem Volke, und alle ihre Beute sandten sie zum Könige nach Damaskus. Denn mit geringer Anzahl Menschen kam das Heer der Syrer, und Jahwe gab in ihre Hand ein sehr großes Heer; weil sie Jahwe, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten; sie übten also an Joas die Gerichte aus. Und als sie von ihm weggezogen waren (denn sie ließen ihn in großer Krankheit zurück), verschworen sich wider ihn seine Knechte, um des Blutes der Söhne Jojada's, des Priesters, willen, und erwürgten ihn auf seinem Bette, daß er starb; und sie begruben ihn in der Stadt Davids; aber sie begruben ihn nicht in dem Begräbnisse der Könige. Und diese waren es, welche sich wider ihn verschworen hatten: Sabad, der Sohn Schimeaths, der Amoniterin, und Josabad, der Sohn Schimriths, der Moabiterin. Seine Söhne aber, und die Menge der Abgaben an ihn, und die Gründung des Hauses Gottes, siehe! das steht geschrieben in der Erklärung des Buches der Könige. Und Amazja, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Amazja wird König von Juda, läßt die Mörder seines Vaters hinrichten; sammelt ein großes Heer gegen die Edomiter, dinget auch Israeliten dazu, entläßt sie aber wieder nach dem Rate eines Propheten, und schlägt die Edomiter, während jene entlassenen Israeliten seine Stadt plündern; bringt die Götter der Edomiter mit, und betet sie an, wird aber deßhalb von einem Propheten getadelt; reizt Joas, den König von Israel, zum Kriege, wird aber geschlagen und geplündert; und kommt endlich durch eine Verschwörung um.Fünf und zwanzig Jahre alt, wurde Amazja König, und neun und zwanzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Joadan von Jerusalem. Und er tat was recht war in den Augen Jahwe's, doch nicht mit ergebenem Herzen. Und es geschah, als das Königtum bei ihm befestigt war, erwürgte er seine Knechte, die den König, seinen Vater, geschlagen hatten. Aber ihre Söhne tötete er nicht, sondern, wie geschrieben steht im Gesetze im Buche Mose's, da Jahwe gebietet, und spricht: Die Väter sollen nicht um der Söhne willen getötet werden, und die Söhne sollen nicht um der Väter willen getötet werden; sondern ein Jeder soll für seine Sünde getötet werden. Und Amazja versammelte Juda, und stellte sie nach den väterlichen Häusern, nach Obersten über Tausend, und nach Obersten über Hundert, ganz Juda und Benjamin; und musterte sie vom Zwanzigjährigen an und darüber, und fand ihrer dreimal hundert tausend Auserlesenen, die zum Heere auszogen, und Lanze und Schild führten. Und er dingte von Israel hundert tausend starke Helden um hundert Talente Silbers. Und ein Mann Gottes kam zu ihm, und sprach: König! laß das Heer Israels nicht mit dir ziehen; denn Jahwe ist nicht mit Israel, mit allen Söhnen Ephraims; sondern ziehe du aus, tue es, und sei stark im Streite; Gott wird dich (sonst) fallen lassen vor dem Feinde; denn Gott hat die Macht, zu helfen, und fallen zu lassen. Und Amazja sprach zu dem Manne Gottes: Was ist aber zu tun im Betreff der hundert Talente, die ich der Schaar Israels gegeben habe? Und der Mann Gottes sprach: Es steht bei Jahwe, dir mehr zu geben, als dieses. Da sonderte Amazja die Schaar, die zu ihm gekommen war von Ephraim, ab, um an ihren Ort zu gehen. Und es entbrannte heftig ihr Zorn über Juda, und kehrten in der Glut des Zornes an ihren Ort zurück. Und Amazja faßte Muth, und führte sein Volk an, und zog in's Salztal, und schlug die Söhne Seirs, zehn tausend Mann. Und zehn tausend nahmen die Söhne Juda's lebendig gefangen, und führten sie auf die Spitze eines Felsens, und stürzten sie von der Spitze des Felsens hinab, und sie alle zerbarsten. Jene Schaar aber, welche Amazja zurückgeschickt hatte, damit sie nicht mit ihm zöge in den Streit, breitete sich aus über die Städte Juda's, von Samarien an bis nach Bethhoron, und schlug von ihnen drei tausend Mann, und machte große Beute. Und es geschah, als Amazja zurückkam von der Niederlage der Edomiter, brachte er die Götter der Söhne Seirs mit, und stellte sie sich auf als Götter, und fiel vor ihnen nieder, und räucherte ihnen. Und es entbrannte der Zorn Jahwe's über Amazja; und er sandte einen Propheten zu ihm, der sprach zu ihm: Warum suchest du die Götter des Volkes, die ihr Volk nicht erretten konnten aus deiner Hand? Und es geschah, als er (dieses) zu ihm sagte, sprach er zu ihm: Hat man dich zum Rathgeber des Königs gemacht? Höre auf! Warum soll man dich schlagen? da hörte der Prophet auf, und sprach: Ich erkenne, daß Gott beschlossen hat, dich zu verderben, weil du dieses tust, und nicht hörest auf meinen Rat. Und es beratschlagte sich Amazja, der König von Juda, und sandte zu Joas, dem Sohne des Joahas, des Sohnes Jehu's, dem Könige von Israel, und ließ sagen: Komm! wir wollen uns von Angesicht sehen. Aber Joas, der König von Israel, sandte zu Amazja, dem Könige von Juda, und ließ sagen: Der Dornstrauch auf dem Libanon sandte zu der Zeder auf dem Libanon, und ließ sagen: Gib deine Tochter meinem Sohne zum Weibe! Aber ein Tier des Feldes auf dem Libanon ging darüber hin, und zertrat den Dornstrauch. Du sprichst: Siehe! du hast Edom geschlagen; und dein Herz erhebet dich, und du tust groß. Bleibe doch zu Hause! warum willst du kriegen wider das Unglück, daß du fallest, und Juda mit dir? Aber Amazja hörnte nicht darauf, denn es war von Gott, um sie in die Hand zu geben, weil sie die Götter Edoms suchten. Da zog Joas, der König von Israel, hinauf, und sie sahen sich von Angesicht, er und Amazja, der König von Juda, zu Bethschemesch in Juda. Und Juda wurde geschlagen vor Israel, und sie flohen, Jeder in sein Zelt. Und Amazja, den König von Juda, den Sohn des Joas, des Sohnes des Joahas, fing Joas, der König von Israel, zu Bethschemesch, und führte ihn nach Jerusalem; und er riß die Mauer von Jerusalem nieder, vom Tore Ephraim an, bis zum Ecktore, vier hundert Ellen; und nahm alles Gold und Silber, und alle Geräte, die sich fanden im Hause Gottes bei Obed-Edom, und die Schätze des Hauses des Königs, und Geißeln; und kehrte zurück nach Samarien. Und Amazja, der Sohn des Joas, König von Juda, lebte nach dem Tode Joas, des Sohnes Joahas, des Königs von Israel, fünfzehn Jahre. Und die übrige Geschichte Amazja's, die erste und die letzte, steht die nicht geschrieben in dem Buche der Könige von Juda und Israel? Und von der Zeit an, da Amazja von Jahwe wich, stiftete man eine Verschwörung gegen ihn zu Jerusalem, und er floh nach Lachisch; aber man sandte ihm nach, nach Lachisch, und tötete ihn daselbst. Und man brachte ihn auf Rossen, und begrub ihn bei seinen Vätern, in der Stadt Juda's. Auf Amazja folgt Usia, sein Sohn, als König von Juda. Er erobert Eloth wieder, besiegt die Philister, Araber, Meuniter und Ammoniter, befördert die Viehzucht und den Ackerbau, befestigt die Städte, unterhält ein großes Kriegsheer, und schafft künstliche Verteidigungswerkzeuge an. Er geht in's Heiligtum, um zu räuchern, die Priester aber widersetzen sich ihm; er wird vom Aussatze befallen, und muß bis zu seinem Tode abgesondert leben. Sein Sohn Jotham verwaltet unterdessen das Herrscheramt.Und das ganze Volk von Juda nahm Usia, und derselbe war sechzehn Jahre alt, und machte ihn zum König statt seines Vaters Amazja. Derselbe bauete Eloth, und brachte es wieder an Juda, nachdem der König entschlafen war, wie seine Väter. Sechzehn Jahre alt war Usia, als er König wurde, und zwei und fünfzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jecholja von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwe's, ganz so, wie Amazja, sein Vater getan hatte. Er suchte Gott in den Tagen Secharja's, der kundig war im Sehen Gottes; und so lange er Jahwe suchte, gab ihm Gott Glück. Er zog aus, und stritt gegen die Philister, und riß die Mauer von Gath, und die Mauer von Jabne, und die Mauer von Asdod nieder, und bauete Städte in Asdod, und unter den Philistern. Und Gott stand ihm bei gegen die Philister, und gegen die Araber, die in Gurbaal wohnten, und gegen die Meuniter. Und die Ammoniter gaben Usia Geschenke; und sein Name breitete sich aus, bis man nach Ägypten kommt; denn er verstärkte sich überaus. Und Usia bauete Türme in Jerusalem auf dem Ecktore, und auf dem Thaltore, und auf der Ecke, und befestigte sie. Und er bauete Türme in der Wüste, und grub viele Wassergruben; denn er hatte große Herden, sowohl in der Niederung, als auf der Ebene, Ackerleute und Winzer auf den Bergen und auf dem Karmel; denn er liebte den Landbau. Und Usia hatte ein Heer von Kriegern, welche zum Heere auszogen in Scharen, nach der Zahl ihrer Musterung durch Jegiel, den Schreiber, und Maaseja, den Vorsteher, unter der Leitung Hananja's, eines von den Heerführern des Königs. Die ganze Zahl der väterlichen Häupter der starken Helden war zwei tausend und sechs hundert. Und unter ihrer Leitung war eine Heeresmacht von dreimal hundert tausend, und sieben tausend und fünf hundert Kriegern von starker Kraft, um dem Könige beizustehen gegen den Feind. Und Usia stellte ihnen, dem ganzen Heere, Schilde und Lanzen, und Helme, und Panzer, und Bogen, und Schleudersteine. Und er machte zu Jerusalem künstliche Werkzeuge von der Erfindung eines Kunstarbeiters, welche auf die Türme und Mauerspitzen gestellt werden sollten, um Pfeile, und große Steine zu werfen. Und sein Name verbreitete sich weithin; denn er hatte wunderbaren Beistand, bis das er stark war. Als er aber stark geworden, erhob sich sein Herz bis zu verkehrter Handlung. Er versündigte sich nämlich an Jahwe, seinem Gott, und ging in den Tempel Jahwe's, um auf dem Altare Räucherwerk anzuzünden. Und Asarja, der Priester, ging hinter ihm her, und mit ihm achtzig Priester Jahwe's, starke Männer. Und sie stellten sich Usia, dem Könige, entgegen, und sprachen zu ihm: Es ist nicht deines Amtes, Usia! zu räuchern vor Jahwe, sondern der Priester, der Söhne Aarons, die geheiligt sind zum Räuchern. Gehe hinaus aus dem Heiligtume; denn du versündigest dich, und es wird dir nicht zur Ehre gerechnet von Jahwe Gott. Und es zürnte Usia, und in seiner Hand war das Rauchfaß, um zu räuchern; und als er zürnte mit den Priestern, kam der Aussatz hervor an seiner Stirne, vor den Augen der Priester, in dem Hause Jahwe's, vor dem Rauchaltar. Und es blickten ihn an Asarja, der Hohepriester, und alle Priester, und siehe! er war aussätzig an seiner Stirne, und sie schafften ihn eiligst von dannen, und auch er trieb sich an, hinauszugehen, weil Jahwe ihn geschlagen hatte. Und Usia, der König, war aussätzig bis zum Tage seines Todes; und er wohnte in einem Krankenhause, weil er aussätzig war; denn er war ausgestoßen von dem Hause Jahwe's; und Jotham, sein Sohn, stand dem Hause des Königs vor, und richtete das Volk des Landes. Und die übrige Geschichte Usia's, die erste und die letzte, hat Jesaias, der Sohn Amoz, der Prophet, beschrieben. Und Usia entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn bei seinen Vätern auf dem Begräbnisacker, welcher den Königen gehörte; denn man sagte: Er ist aussätzig. Und Jotham, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Jotham bauet neue Städte, und unterwirft die Ammoniter. Er stirbt, und ihm folgt sein Sohn Ahas als König von Juda.Fünf und zwanzig Jahre alt war Jotham, als er König wurde, und sechzehn Jahre herrschte er zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jeruscha, die Tochter Zadoks. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwe's, ganz so, wie Usia, sein Vater, getan hatte; nur ging er nicht in den Tempel Jahwe's; aber das Volk handelte noch verkehrt. Er bauete das obere Tor an dem Hause Jahwe's; und an der Mauer des Hügels bauete er viel. Und er bauete Städte auf dem Gebirge Juda's, und in den Wäldern bauete er Schlösser und Türme. Und er stritt mit dem Könige der Söhne Ammons, und überwältigte sie, und die Söhne Ammons gaben ihm in demselben Jahre hundert Talente Silbers, und zehn tausend Kor Weizen, und zehn tausend Kor Gerste. Dies gaben ihm die Söhne Ammons auch im zweiten, und im dritten Jahre. Und Jotham machte sich stark, weil er seine Wege recht richtete vor Jahwe, seinem Gott. Und die übrige Geschichte Jothams, und seine Kriege, und seine Wege, siehe! die stehen geschrieben in dem Buche der Könige von Israel und Juda. Fünf und zwanzig Jahre alt war er, als er König wurde, und sechzehn Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und Jotham entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn in der Stadt David's. Und Ahas, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Ahas führt den Götzendienst ein, wird von den Syrern geschlagen, und ebenso von den Israeliten, welche sehr viele Gefangene machen, dieselben aber auf die Zusprache des Propheten Oded wieder entlassen. Auch die Edomiter und Philister fallen in das Land ein. Ahas sucht Hilfe bei dem assyrischen König Tiglath-Pilneser. In seiner Bedrängnis wächst sein Eifer für den Götzendienst. Er stirbt, und ihm folgt sein Sohn Hiskias als König von Juda.Zwanzig Jahre alt war Ahas, als er König wurde, und sechzehn Jahre herrschte er zu Jerusalem; und er tat nicht, was recht war in den Augen Jahwe's, wie David, sein Vater, getan hatte; sondern wandelte auf den Wegen der Könige von Israel. Auch machte er gegossene Bilder den Baalim; und räucherte im Tale des Sohnes Hinnoms, und verbrannte seine Söhne im Feuer, nach den Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben hatte vor den Söhnen Israels. Und er opferte und räucherte auf den Höhen, und auf den Hügeln, und unter jedem grünen Baume. Und Jahwe, sein Gott, gab ihn in die Hand des Königs von Syrien, und sie schlugen ihn, und nahmen von ihm viele gefangen, und führten sie nach Damaskus. Und auch in die Hand des Königs von Israel wurde er gegeben, und dieser schlug ihn mit großem Schlage. Und Pekah, der Sohn Remalja's, erwürgte in Juda hundert und zwanzig tausend an Einem Tage, lauter starke Männer; weil sie Jahwe, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten. Und Sichri, ein Held von Ephraim, erwürgte Maaseja, den Sohn des Königs, und Asrikam, den Schloßhauptmann, und Elkana, den Zweiten nach dem Könige. Und die Söhne Israels nahmen von ihren Brüdern zweimal hundert tausend Weiber, Söhne und Töchter gefangen, und machten auch große Beute bei ihnen, und brachten die Beute nach Samarien. Und es war daselbst ein Prophet Jahwe's, Oded war sein Name; und er ging hinaus, dem Heere entgegen, welches nach Samarien kam, und sprach zu ihnen: Siehe! weil Jahwe, der Gott eurer Väter, über Juda zürnte, hat er sie in eure Hand gegeben; und ihr habet unter ihnen gewürgt mit einem Grimm, der bis zum Himmel reichet. Und nun denket ihr euch die Kinder Juda's und Jerusalems zu unterwerfen zu Sklaven und Sklavinnen. Verschuldet da nicht auch ihr euch an Jahwe, eurem Gott? Höret also auf mich, und schicket die Gefangenen zurück, die ihr gefangen genommen von euren Brüdern; denn der Zorn Jahwe's ist über euch entbrannt. Da traten einige Männer von den Häuptern der Söhne Ephraims, Asarja, der Sohn Johanans, Berechja, der Sohn Meschillemoths, und Jehiskia, der Sohn Schallums, und Amasa, der Sohn Hadlai's, vor die, welche aus dem Heere kamen, und sprachen zu ihnen: Ihr sollet die Gefangenen nicht hieher führen; denn bei der Verschuldung an Jahwe, die auf uns ist, denket ihr noch hinzuzufügen zu unseren Sünden und zu unserer Schuld; denn groß ist unsere Schuld, und der Zorn ist über Israel entbrannt. Und es entließen die Gerüsteten die Gefangenen und die Beute vor den Fürsten und der ganzen Versammlung. Und es erhoben sich die Männer, welche mit Namen genannt worden, und nahmen die Gefangenen, und Alle, welche von ihnen nackt waren, bekleideten sie von der Beute, und gaben ihnen Kleider und Schuhe, und Speise, und Trank, und Salben, und führten Alle, welche strauchelten, auf Eseln, und brachten sie nach Jericho, der Palmenstadt, zu ihren Brüdern; dann kehrten sie zurück nach Samarien. Zu derselben Zeit sandte der König Ahas an die Könige von Assyrien, daß sie ihm zu Hilfe kämen. Und es kamen noch die Edomiter, und schlugen Juda, und führten Gefangene weg. Und die Philister verbreiteten sich über die Städte der Niederung und der Südgegend von Juda, und nahmen Bethschemesch, und Ajalon, und Gederoth, und Socho mit ihren Töchterstädten, und Thimna mit ihren Töchterstädten, und Gimso mit ihren Töchterstädten, und wohnten daselbst. Denn Jahwe demütigte Juda, wegen Ahas, des Königs von Israel; denn er hatte Juda zügellos gemacht, und sich an Jahwe versündiget. Und es kam Tiglath-Pilneser, der König von Assyrien, zu ihm, bedrängte ihn, und unterstützte ihn nicht. Und Ahas nahm einen Teil (der Schätze) des Hauses Jahwe's, und des Hauses des Königs und der Fürsten, und gab sie dem Könige von Assyrien; aber es half ihm nicht. Und zu der Zeit, da er ihn bedrängte, versündigte er, der König Ahas, sich noch an Jahwe, indem er den Göttern von Damaskus opferte, die ihn schlugen, und sprach: Fürwahr! die Götter der Könige von Syrien helfen ihnen; ich will ihnen opfern, und sie werden mir helfen. Aber sie gereichten ihm, und ganz Israel zu Falle. Und Ahas nahm die Geräte des Hauses Gottes zusammen, und zerschlug die Geräte des Hauses Gottes, und schloß die Türen des Hauses Jahwe's zu, und machte sich Altäre in jeder Ecke in Jerusalem. Und in allen Städten von Juda machte er Höhen, um andern Göttern zu räuchern; und reizte Jahwe, den Gott seiner Väter. Und seine übrige Geschichte, und alle seine Wege, die ersten und die letzten, siehe! die stehen geschrieben in dem Buche der Könige von Juda und Israel. Und Ahas entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn in der Stadt Jerusalem; denn man brachte ihn nicht zu den Gräbern der Könige von Israel. Und Hiskias, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Hiskias stellt den Tempel wieder her, versammelt die Priester und Leviten, erklärt ihnen seinen Absicht, mit Jahwe den Bund zu erneuern, und ermahnt sie, sich zu heiligen und den Tempel zu reinigen. Nachdem sie dieses getan, läßt er durch die Priester ein Sündopfer bringen. Hierauf bringt das Volk Opfer.Hiskias wurde König, als er fünf und zwanzig Jahre alt war, und neun und zwanzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Abia, die Tochter Secharja's. Und er tat was recht war, in den Augen Jahwe's, ganz so, wie David, sein Vater getan hatte. Im ersten Jahre seiner Herrschaft, im ersten Monate, öffnete er die Türen des Hauses Jahwe's, und stellte sie wieder her; und ließ die Priester, und die Leviten kommen, und versammelte sie auf dem freien Platze gegen Morgen, und sprach zu ihnen: Höret mich, ihr Leviten! Heiliget euch jetzt, und heiliget das Haus Jahwe's, des Gottes eurer Väter; und schaffet die Unreinigkeit aus dem Heiligtum hinaus. Denn unsere Väter haben gesündigt, und getan, was böse war in den Augen Jahwe's, unseres Gottes, und haben ihn verlassen, und ihr Angesicht weggewandt von der Wohnung Jahwe's, und ihr den Rücken zugekehrt. Ja, sie haben die Türen der Halle geschlossen, und die Lampen ausgelöscht, und kein Räucherwerk angezündet, und kein Brandopfer geopfert im Heiligtume dem Gott Israels. Darum kam der Zorn Jahwe's über Juda und Jerusalem; und er hat sie hingegeben zur Mißhandlung, und (sie gemacht) zum Gegenstand des Staunens, und des Spottes, wie ihr mit euren Augen sehet. Und siehe! deßhalb sind unsere Väter gefallen durch das Schwert, und unsere Söhne, und unsere Töchter, und unsere Weiber sind in der Gefangenschaft. Nun habe ich im Sinn, einen Bund zu schließen mit Jahwe, dem Gott Israels, auf daß seines Zornes Glut sich von uns wende. Säumet daher nicht, meine Söhne! denn euch hat Jahwe erwählet, vor seinem Angesichte zu stehen, ihn zu dienen, und seine Diener zu sein, und Räucherwerk ihm anzuzünden. Da machten sich auf die Leviten: Mahath, der Sohn Amasai's, und Joel, der Sohn Asarja's, von den Söhnen der Kehathiter; und von den Söhnen der Merariter: Kis, der Sohn Abdi's, und Asarja, der Sohn Jehalleleels; und von den Gersonitern: Joah, der Sohn Simma's, und Eden, der Sohn Joahs; und von den Söhnen Elizaphans: Schimri und Jehiel; und von den Söhnen Asaphs: Secharja und Mathanja; und von den Söhnen Hemans: Jehiel und Schimei; und von den Söhnen Jedutuns: Schemaja und Usiel; und versammelten ihre Brüder, und heiligten sich, und sie gingen hin nach dem Gebote des Königs, nach den Worten Jahwe's, um das Haus Jahwe's zu reinigen. Und die Priester gingen in das Haus Jahwe's hinein, um zu reinigen; und sie schafften alle Unreinigkeiten, welche sie im Tempel Jahwe's fanden, hinaus in den Hof des Hauses Jahwe's; und die Leviten nahmen sie, um sie hinaus zuschaffen in den Bach Kidron. Und sie fingen am ersten Tage des ersten Monates an, zu heiligen, und am achten Tage des Monates kamen sie in die Halle Jahwe's, und heiligten das Haus Jahwe's acht Tage lang; und am sechzehnten Tage des ersten Monates wurden sie fertig. Und sie gingen hinein zu Hiskias, dem Könige, und sprachen: Wir haben das ganze Haus Jahwe's gereinigt, und den Brandopferaltar, und alle seine Geräte, und den Tisch der Schaubrote, und alle seine Geräte. Und alle die Geräte, welche der König Ahas während seiner Herrschaft bei seinem Vergehen entweihet hatte, haben wir wieder zurecht gemacht, und geheiligt; und siehe! sie sind vor dem Altare Jahwe's. Und Hiskias, der König, machte sich des Morgens früh auf, und versammelte die Oberhäupter der Stadt, und ging hinauf in das Haus Jahwe's. Und sie brachten herzu sieben Stiere, und sieben Widder, und sieben Lämmer, und sieben Ziegenböcke zum Sündopfer für das Königreich, und für das Heiligtum, und für Juda. Und er befahl den Söhnen Aarons, den Priestern, daß sie opfern sollten auf dem Altare Jahwe's. Und sie schlachteten die Stiere, und die Priester nahmen das Blut, und sprengten es über den Altar; und schlachteten die Widder, und sprengten das Blut über den Altar; und schlachteten die Lämmer, und sprengten das Blut über den Altar. Und sie führten die Böcke des Sündopfers vor den König und die Versammlung, und diese legten ihre Hände darauf. Und die Priester schlachteten sie, und entsündigten mit ihrem Blute auf dem Altare, um ganz Israel zu versöhnen; denn für ganz Israel hatte der König das Brandopfer und das Sündopfer befohlen. Und er bestellte die Leviten in das Haus Jahwe's mit Zymbeln und mit Harfen, und mit Zithern, nach dem Gebote Davids, und Gads, des Sehers des Königs, und Nathans, des Propheten; denn von Jahwe war das Gebot durch seine Propheten. Und es stellten sich hin die Leviten mit Saitenspielen Davids, und die Priester mit Trommeten. Und Hiskias befahl, das Brandopfer zu opfern auf dem Altare; und zu derselben Zeit, als das Brandopfer begann, begann der Gesang Jahwe's, bei den Trommeten und den Saitenspielen Davids, des Königs von Israel. Und die ganze Versammlung betete an, und (es erscholl) der Gesang der Sänger, und (ertönten) die Trommeten der Trommeter, dies Alles bis vollendet war das Brandopfer. Und als man mit dem Opfern fertig war, beugten sich der König, und Alle, die sich bei ihm fanden, und beteten an. Und Hiskias, der König, und die Fürsten befahlen den Leviten, Jahwe zu loben mit Worten Davids und Asaphs, des Sehers; und sie lobten (ihn) mit Freuden, und neigten sich, und beteten an. Und Hiskias hob an, und sprach: Nun habet ihr Jahwe eure Hand gefüllt; tretet herzu, und bringet Schlachtopfer und Lobopfer für das Haus Jahwe's! Und die Versammlung brachte Schlachtopfer und Lobopfer; und Jeder, den sein Herz trieb, brachte Brandopfer. Und die Zahl der Brandopfer, welche die Versammlung brachte, war: Siebenzig Rinder, hundert Widder, zwei hundert Lämmer; zum Brandopfer für Jahwe waren diese alle. Und die geheiligten Dinge waren sechs hundert Rinder, und drei tausend Schafe. Aber der Priester waren zu wenig, und sie konnten nicht allen Brandopfern die Haut abziehen; und es unterstützten sie ihre Brüder, die Leviten, bis das Geschäft vollendet war, und bis sich die Priester geheiligt hatten; denn die Leviten waren rechtschaffeneren Herzen gewesen, sich zu heiligen, als die Priester. Es waren auch die Brandopfer in Menge, mit den Fettstücken der Dankopfer, und mit den Trankopfern zu den Brandopfern. So wurde der Dienst des Hauses Jahwe's wieder hergestellt. Und es freuete sich Hiskias, und das ganze Volk, das Gott auf das Volk geachtet hatte; denn plötzlich war die Sache geschehen. Hiskias ladet alle Bewohner von Juda und Israel nach Jerusalem ein zur Feier des Passahfestes. Im Reiche Israel werden die Boten verspottet, nur wenige Israeliten kommen zum Feste. Die Juden aber versammeln sich in großer Menge. Das Fest wird vierzehn Tage lang feierlich und mit großer Freude begangen.Und Hiskias sandte an ganz Israel und Juda, und schrieb auch Briefe an Ephraim und Manasse, daß sie kommen sollten zu dem Hause Jahwe's in Jerusalem, um Jahwe, dem Gott Israels, das Passah zu feiern. Und der König beratschlagte sich mit seinen Fürsten, und mit der ganzen Versammlung zu Jerusalem, im zweiten Monat das Passah zu feiern. Denn sie konnten es zu jener Zeit nicht feiern, weil sich nicht Priester genug geheiligt hatten, und das Volk nicht nach Jerusalem zusammen gekommen war. Und die Sache war recht in den Augen des Königs, und in den Augen der ganzen Versammlung. Sie setzten also fest, durch ganz Israel, von Beer-Scheba an, bis nach Dan, den Ruf ergehen zu lassen, daß man kommen sollte, um Jahwe, dem Gott Israels, zu Jerusalem das Passah zu feiern; denn nicht Viele hatten es gefeiert, wie es vorgeschrieben war. Und die Läufer gingen mit den Briefen von der Hand des Königs, und seiner Fürsten durch ganz Israel und Juda, und sprachen, dem Gebote des Königs gemäß: Ihr Söhne Israels! kehret zurück zu Jahwe, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels, und er wird zurückkehren zu dem entkommenen Rest, der von euch übrig geblieben ist von der Hand des Königs von Assyrien. Und seid nicht wie eure Väter, und wie eure Brüder, die sich versündigten an Jahwe, dem Gott eurer Väter; deßwegen gab er sie der Verwüstung hin, wie ihr sehet. Seid daher nicht hartnäckig, wie eure Väter; gebet Jahwe die Hand, und kommet zu seinem Heiligtume, welches er geheiligt hat auf ewig; und dienet Jahwe, eurem Gott, daß sich von euch wende seines Zornes Glut. Denn wenn ihr zu Jahwe zurückkehret, so werden eure Brüder und eure Söhne Erbarmung finden vor denen, die sie gefangen halten, und werden zurückkehren in dieses Land; denn gnädig und barmherzig ist Jahwe, euer Gott, und er wird sein Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr zu ihm zurückkehret. Und die Läufer gingen von Stadt zu Stadt durch das Land Ephraim, und Manasse, bis nach Sebulon; aber man verlachte sie, und spottete ihrer. Doch einige Männer von Asser, und Manasse, und Sebulon, demütigten sich, und kamen nach Jerusalem. Auch über Juda kam die Hand Gottes, und gab ihnen Ein Herz, zu tun das Gebot des Königs, und der Fürsten, nach dem Worte Jahwe's. Und es kam zu Jerusalem viel Volk zusammen, um das Fest der ungesäuerten Brote zu feiern im zweiten Monate, eine sehr zahlreiche Versammlung. Und sie machten sich auf, und schafften die Altäre weg, die zu Jerusalem waren, und alle Rauchaltäre schafften sie weg, und warfen sie in den Bach Kidron. Und sie schlachteten das Passah am vierzehnten des zweiten Monates, und die Priester, und die Leviten schämten sich, und heiligten sich, und brachten Brandopfer dar, im Hause Jahwe's. Und sie stellten sich an ihre Stelle, nach ihrem Gebrauche, dem Gesetze Moses, des Mannes Gottes, gemäß. Die Priester sprengten das Blut aus der Hand der Leviten. denn es waren Viele in der Versammlung, die sich nicht geheiligt hatten; darum übernahmen die Leviten das Schlachten des Passahs für Alle, die nicht rein waren, um sie Jahwe zu heiligen. Denn eine Menge des Volkes, Viele von Ephraim, und Manasse, und Issaschar, und Sebulon hatten sich nicht gereinigt, denn sie aßen das Passah nicht so, wie es vorgeschrieben war; aber Hiskias betete für sie, und sprach: Jahwe, der Gütige, möge vergeben, einem Jeden, der sein Herz darauf gerichtet hat, Gott zu suchen, Jahwe, den Gott seiner Väter, obschon nicht nach heiliger Reinheit. Und Jahwe hörte auf Hiskias, und heilte das Volk. Und es feierten die Söhne Israels, die zu Jerusalem sich eingefunden hatten, das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang mit großer Freude; und die Leviten und Priester lobten Jahwe Tag für Tag mit den Spielwerkzeugen, (die) zum Lobe Jahwe's (bestimmt waren). Und Hiskias redete freundlich mit allen Leviten, welche gute Einsicht hatten von Jahwe; und sie aßen während des Festes der sieben Tage, und brachten Dankopfer, und priesen Jahwe, den Gott ihrer Väter. Und die ganze Versammlung beschloß, noch sieben andere Tage zu feiern, und sie feierten noch sieben Tage mit Freuden. Denn Hiskias, der König von Juda, spendete der Versammlung tausend Stiere, und sieben tausend Schafe; und die Fürsten spendeten der Versammlung tausend Stiere, und zehn tausend Schafe; und Priester heiligten sich an Menge. Und es freute sich die ganze Versammlung von Juda, und die Priester und die Leviten, und die ganze Versammlung derer, welche aus Israel gekommen waren, und die Fremdlinge, welche aus dem Lande Israel gekommen waren, und welche in Juda wohnten. Und es war eine große Freude zu Jerusalem, daß seit den Tagen Salomo's, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, dergleichen nicht gewesen war. Und die Priester und Leviten standen auf, und segneten das Volk, und ihre Stimme wurde erhört, und ihr Gebet kam zu seiner heiligen Wohnung, zum Himmel. Das heimkehrende Volk zerstört überall die Werke des Götzendienstes. Hiskias ordnet die Abteilungen der Priester und Leviten zu ihrem Dienste wieder an, bestimmt einen Teil seines Einkommens zu den Opfern, befiehlt den Zehnten wieder zu geben, und bestellt Aufseher zur Verteilung desselben an die Priester und Leviten. Als nun alles diese vollendet war, ging ganz Israel, so viele sich eingefunden hatten, hinweg in die Städte Juda's; und sie zerbrachen die Säulen, und hieben die Haine um, und zerstörten die Höhen, und die Altäre von ganz Juda, und Benjamin, und in Ephraim, und Manasse, bis sie es vollendet hatten. Dann kehrten alle Söhne Israels zurück, ein Jeder in seine Besitzung, in ihre Städte. Und Hiskias bestellte die Abteilungen der Priester, und der Leviten, nach ihren Abteilungen, einen Jeden nach seinem Dienste, (nach dem) der Priester und der Leviten, zu den Brandopfern und Dankopfern, zum Dienen, und zum Preisen, und zum Loben an den Toren des Lagers Jahwe's. Und (er bestimmte) den Teil des Königs von seiner Habe zu den Brandopfern, zu den Brandopfern des Morgens, und des Abends, und zu den Brandopfern der Sabbate, und der Neumonde und der Feste, wie geschrieben steht im Gesetze Jahwe's. Und er befahl dem Volke, das zu Jerusalem wohnte, den Priestern und Leviten ihren Anteil zu geben, auf daß sie fest dem Gesetze Jahwe's anhingen. Und als sich dieser Befehl verbreitete, brachten die Söhne Israels in Menge die Erstlinge des Getreides, des Mostes, und des Öls, und des Honigs, und aller Erzeugnisse des Feldes, und den Zehnten von Allem brachten sie in Menge. Und die Söhne Israels und Juda's, welche in den Städten von Juda wohnten, auch sie brachten den Zehnten von den Rindern und Schafen, und den Zehnten von den Dingen, die Jahwe, ihrem Gott, geheiligt waren; sie brachten sie, und machten Haufen an Haufen. Im dritten Monate fingen sie an, den Grund zu legen zu den Haufen, und im siebenten Monate wurden sie fertig. Und es kamen Hiskias, und die Fürsten, und sahen die Haufen; und sie priesen Jahwe, und (segneten) sein Volk Israel. Und Hiskias fragte bei den Priestern und Leviten wegen der Haufen. Und es antwortete ihm Asarja, der Hohepriester, vom Hause Zadoks, und sprach: seit man angefangen hat, die Gabe zu bringen in's Haus Jahwe's, haben wir gegessen, und sind satt geworden, und haben übrig gelassen in Menge; denn Jahwe hat sein Volk gesegnet, und was übrig blieb, ist dieser große Haufe. Und Hiskias befahl, daß sie Kammern bereiten sollten in dem Hause Jahwe's; und sie bereiteten sie, und brachten die Gaben, und den Zehnten, und die geheiligten Dinge mit Treue hinein; und der Vorsteher darüber war Konanja, der Levit, und Schimei, sein Bruder, war der Zweite. Und Jehiel, und Ahasja, und Nahath, und Asael, und Jerimoth, und Josabad, und Eliel, und Jismachja, und Mahath, und Benaja waren Aufseher unter Konanja, und Schimei, sein Bruder, nach dem Befehle Hiskias, des Königs, und Asarja's, des Vorstehers des Hauses Gottes. Und Kore, der Sohn Jimna's, der Levit, der Hüter des Tores gegen Morgen, war über das, was man Gott freiwillig brachte, um es als Gabe und Hochheiliges zu geben. An seiner Hand waren Eden und Minjamin, und Jeschua, und Schemaja, und Amarja, und Schechanja, in den Städten der Priester, auf Glauben, um ihren Brüdern, nach den Abteilungen, dem Großen, wie dem Kleinen, zu geben; außer ihrer Geschlechtsaufzeichnung der Männlichen von drei Jahren und darüber, Allen, welche in das Haus Jahwe's kamen zu dem Tagesgeschäfte an ihrem Tage, zu ihrem Dienste in dem, was sie zu beobachten hatten nach ihren Abteilungen; und der Geschlechtsverzeichnung der Priester nach ihren väterlichen Häusern, und der Leviten von zwanzig Jahren und darüber, in dem, was sie zu beobachten hatten nach ihren Abteilungen; und der Geschlechtsverzeichnung aller ihrer Kinder, ihrer Weiber, und ihrer Söhne, und ihrer Töchter, und der ganzen Gemeinde. Denn auf Treue heiligten sie sich dem Heiligen. Und die Söhne Aarons, die Priester auf den Bezirksfeldern ihrer Städte, waren in jeder Stadt Männer (bestellt), welche mit Namen genannt wurden, um allen Männlichen unter den Priestern, und der ganzen Geschlechtsaufzeichnung unter den Leviten, die Teile zu geben. Und so machte es Hiskias in ganz Juda; und er tat, was gut, und recht, und wahr war vor Jahwe, seinem Gott. Und in dem ganzen Werke, welches er anfing in Betreff des Dienstes des Hauses Gottes, und des Gesetzes, und des Gebotes, seinen Gott zu suchen, handelte er mit seinem ganzen Herzen, und er führte es glücklich aus. Geschichte der Belagerung Jerusalems durch Sanherib, den König von Assyrien. Sanheribs Macht wird auf Hiskias Gebet gebrochen. Hiskias tödliche Krankheit und Genesung. Sein großer Reichtum, welchen er den Gesandten der Fürsten von Babel zeigt. Er stirbt, und ihm folgt Manasse, sein Sohn, als König.Nach diesen Dingen und dieser Treue kam Sanherib, der König von Assyrien, und drang ein in Juda, und belagerte die festen Städte, und dachte sie an sich zu reißen. Als Hiskias sah, daß Sanherib kam, und seinen Blick zum Streite gegen Jerusalem (richtete); so hielt er Rat mit seinen Fürsten und seinen Helden, die Wasserquellen zu verstopfen, die außerhalb der Stadt waren; und sie unterstützten ihn. Und es wurde viel Volk versammelt, und sie verstopften alle Quellen, und den Bach, der mitten durch das Land fließt, und sprachen: Warum sollten die Könige von Assyrien kommen, und viel Wasser finden? Und er faßte Muth, und bauete die ganze Mauer, welche Risse hatte, auf, und erhöhte die Türme, und bauete außerhalb eine andere Mauer, und befestigte Millo in der Stadt Davids, und machte Waffen in Menge und Schilde; und setzte Kriegsoberste über das Volk, und versammelte es zu sich auf den freien Platz am Tore der Stadt, und redete freundlich mit ihnen und sprach: Seid fest und stark, fürchtet euch nicht, und verzaget nicht vor dem Könige von Assyrien, noch vor der ganzen Menge, die bei ihm ist; denn mit uns sind mehr, als mit ihm. Mit ihm ist ein Arm von Fleisch, mit uns aber ist Jahwe, unser Gott, um uns zu helfen, und zu führen unsere Kriege. Und das Volk stützte sich auf die Worte des Hiskias, des Königs von Juda. Nach diesem schickte Sanherib, der König von Assyrien, seine Diener nach Jerusalem, (und er belagerte Lachisch, und seine ganze Macht war bei ihm), an Hiskias, den König von Juda, und an ganz Juda, das in Jerusalem war, und ließ sagen: So spricht Sanherib, der König von Assyrien: Worauf vertrauet ihr, daß ihr in der Festung, in Jerusalem bleibet? Verführet euch Hiskias nicht, um euch hinzugeben dem Tode durch Hunger und Durst, wenn er spricht: Jahwe, unser Gott, wird uns retten aus der Macht des Königs von Assyrien? Ist es nicht eben der, dessen Höhen und Altäre Hiskias zerstöret hat? hat er nicht an Juda und Jerusalem den Befehl erteilt: bei Einem Altare sollet ihr Gott anbeten, und darauf räuchern? Wisset ihr nicht, was ich, und meine Väter allen Völkern der Länder getan haben? Haben die Götter der Völker jener Länder ihr Land gegen meine Macht retten können? Wer unter allen Göttern jener Völker, welche meine Väter der gottverschwornen Vertilgung preisgegeben haben, ist es, der sein Volk gegen meine Macht hätte schützen können? Wird nun wohl euer Gott euch retten können vor meiner Macht? Lasset euch also nicht durch Hiskias täuschen, und lasset euch nicht verführen auf diese Weise, und glaubet ihm nicht! denn kein Gott irgend eines Volkes oder Königreiches konnte sein Volk retten gegen meine Macht, und gegen die Macht meiner Väter; wie viel weniger werden eure Götter euch gegen meine Macht retten! Und noch mehr redeten seine Diener gegen Jahwe Gott, und gegen Hiskias, seinen Diener. Und er schrieb einen Brief, um Jahwe, den Gott Israels, zu lästern, und gegen ihn zu reden, indem er sprach: Gleich den Göttern der Völker der Länder, welche ihr Volk nicht retteten gegen meine Macht, wird auch der Gott des Hiskias sein Volk nicht retten gegen meine Macht. Und sie riefen mit lauter Stimme in jüdischer Sprache dem Volke von Jerusalem zu, welches auf der Mauer saß, um sie zu erschrecken, und zu verwirren, damit sie die Stadt einnehmen könnten; und redeten gegen den Gott Jerusalems, wie gegen die Götter der Völker der Erde, welche ein Werk von Menschenhänden sind. Und darob beteten Hiskias, der König, und Jesaias, der Sohn Amoz, der Prophet, und schrien zu dem Himmel. Und es sandte Jahwe einen Engel, welcher alle starken Helden, und Führer, und Oberste im Lager des Königs von Assyrien vernichtete; und er kehrte mit der Schamröte seines Angesichtes in sein Land zurück, und ging in das Haus seines Gottes, und es ließen ihn daselbst durch das Schwert fallen die, welche aus seinen Lenden hervorgegangen waren. Also rettete Jahwe Hiskias und die Bewohner Jerusalems aus der Gewalt Sanheribs, des Königs von Assyrien, und aus der Gewalt Aller, und schützte sie nach allen Seiten hin. Und Viele brachten Jahwe Geschenke nach Jerusalem, und Hiskias, dem Könige von Juda, Kostbarkeiten; und er wurde erhöhet in den Augen aller Völker nachher. Und um jene Zeit ward Hiskias tödlich krank, und er betete zu Jahwe; und er sprach zu ihm, und gab ihm ein Zeichen. Aber Hiskias vergalt nicht, wie ihm gelohnt worden, sondern sein Herz erhob sich; darum kam der Zorn über ihn, und über Juda und Jerusalem. Doch demütigte sich Hiskias wegen der Erhebung seines Herzens, er und die Bewohner Jerusalems, und der Zorn Jahwe's kam nicht über sie in den Tagen des Hiskias. Und Hiskias hatte sehr großen Reichtum und Ruhm, und machte sich Schatzkammern für Silber, und Gold, und kostbare Steine, und Spezereien, und Schilde, und für allerlei kostbare Geräte; und Vorratshäuser für die Erzeugnisse an Getreide, und Most, und Öl, und Krippen für allerlei Vieh, und Hürden für die Herden. Auch bauete er sich Städte; und er hatte Schaf- und Rinderherden in Menge; denn Gott hatte ihm sehr viele Habe gegeben. Derselbe Hiskias verstopfte auch den oberen Ausfluß des Wassers Gihon, und leitete es unterhalb (der Erde) an der Abendseite in die Stadt Davids. Und Hiskias hatte Glück in allen seinen Werken. Nur bei den Botschaftern der Fürsten von Babel, die zu ihm gesandt hatten, um über das Wunder zu fragen, welches im Lande geschehen war, verließ ihn Gott, und versuchte ihn, damit Alles erkannt würde, was in seinem Herzen war. Und die übrige Geschichte des Hiskias, und seine frommen Werke, siehe! die stehen geschrieben in dem Gesichte Jesaias, des Sohnes Amoz, des Propheten, in dem Buche der Könige von Juda und Israel. Und Hiskias entschlief, wie seine Väter, und man begrub ihn an einem erhöhten Orte der Gräber der Söhne Davids; und bei seinem Tode erwiesen ihm Ehre ganz Juda, und die Bewohner Jerusalems. Und Manasse, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Manasse stellt den Götzendienst wieder her. Er wird von den Assyrern geschlagen, und gefangen nach Babel geführt, aber wieder frei gelassen. Hierauf bauet er die Mauer Jerusalems wieder auf, legt Besatzungen in die festen Städte, schafft den Götzendienst ab, und stellt den Jahwe'sdienst wieder her. Er stirbt und ihm folgt Amon, sein Sohn, als König. Dieser führt den Götzendienst wieder ein, und wird von seinen Knechten getötet. Seine Mörder aber werden vom Volke getötet, und sein Sohn Josia wird zum Könige gemacht.Zwölf Jahre alt war Manasse, als er König wurde, und fünf und fünfzig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, nach den Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben hatte vor den Söhnen Israels. Er bauete wieder die Höhen, die Hiskias, sein Vater zerstört hatte, und errichtete Altäre den Baalim, und machte Haine, und fiel nieder vor dem ganzen Heere des Himmels, und diente demselben. Und er bauete Altäre im Hause Jahwe's, wovon Jahwe gesagt hatte: Zu Jerusalem soll mein Name sein ewiglich. Und er bauete Altäre dem ganzen Heere des Himmels in den beiden Höfen des Hauses Jahwe's. Und er ließ seine Söhne durch's Feuer gehen im Tale des Sohnes Hinnoms, und trieb Wolkendeuterei, und Schlangenbeschwörung, und Zauberei, und bestellte Totenbeschwörer, und weise Leute. Er tat Viel, was böse war in den Augen Jahwe's, um ihn zu reizen. Und er setzte das Bild des Götzen, welches er gemacht hatte, in das Haus Gottes, wovon Gott zu David, und zu Salomo, seinem Sohne, gesagt hatte: In dieses Haus, und nach Jerusalem, welches ich erwählet habe aus allen Stämmen Israels, will ich meinen Namen legen auf ewig. Und ich will den Fuß Israels nicht mehr entfernen aus dem Lande, welches ich euren Vätern bestätigt habe, nur daß sie darauf achten, zu tun Alles, was ich ihnen geboten habe, das ganze Gesetz, und die Satzungen, und die Rechte durch Mose. Und Manasse verführte Juda, und die Bewohner Jerusalems, daß sie ärger taten, als die Völker, welche Jahwe ausgetilgt hatte vor den Söhnen Israels. Und Jahwe redete zu Manasse, und zu seinem Volke; aber sie achteten nicht darauf. Und Jahwe ließ über sie kommen die Heerführer des Königs von Assyrien; und sie fingen Manasse mit Haken, und banden ihn mit zwei Ketten, und führten ihn nach Babel. Und als man ihn bedrängte, flehte er zu Jahwe, seinem Gott, und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter. Als er zu ihm betete, ließ er sich von ihm erbitten, und erhörte sein Flehen, und führte ihn zurück nach Jerusalem in sein Reich; und Manasse erkannte, daß Jahwe Gott sei. Und nachher bauete er eine Mauer außerhalb der Stadt Davids, auf der Abendseite (des Wassers) Gibon in dem Tale, bis an das Fischtor, und führte sie um den Hügel, und machte sie sehr hoch; und legte Kriegsoberste in alle festen Städte Juda's. Und er entfernte die fremden Götter, und das Götzenbild aus dem Hause Jahwe's, und alle Altäre, die er auf dem Berge des Hauses Jahwe's, und zu Jerusalem gebauet hatte; und warf sie aus der Stadt hinaus; und stellte den Altar Jahwe's wieder her, und opferte auf demselben Dankopfer, und Lobopfer; und befahl Juda, Jahwe, dem Gott Israels, zu dienen. Das Volk aber opferte noch auf den Höhen, doch nur Jahwe, ihrem Gott. Und die übrige Geschichte Manasses, und sein Gebet zu seinem Gott, und die Worte der Seher, die zu ihm redeten im Namen Jahwe's, des Gottes Israels, siehe! die (stehen geschrieben) in der Geschichte der Könige von Israel. Und sein Gebet, und seine Erhörung, und alle seine Sünden, und seine Vergehen, und die Orte, an welchen er Höhen gebauet, und Haine (angelegt), und Schnitzbilder aufgestellt hatte, ehe er gedemütigt wurde, siehe! die stehen geschrieben in der Geschichte Hosai's. Und Manasse entschlief wie seine Väter, und man begrub ihn in seinem Hause. Und Amon, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Zwei und zwanzig Jahre alt war Amon, als er König wurde, und zwei Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, wie Manasse, sein Vater getan hatte. Und allen Schnitzbildern, welche Manasse, sein Vater, gemacht hatte, opferte Amon, und diente ihnen. Und er demütigte sich nicht vor Jahwe, wie sich Manasse, sein Vater, gedemütigt hatte; sondern Amon mehrte die Schuld. Und es verschworen sich gegen ihn seine Knechte, und töteten ihn in seinem Hause. Das Volk des Landes aber schlug Alle, welche sich verschworen hatten; und das Volk des Landes machte Josia, seinen Sohn, zum Könige an seiner Statt. Josia schafft den Götzendienst ab, und läßt den Tempel wieder ausbessern, wobei Hilkia, der Hohepriester, das Gesetzbuch findet. Er läßt über die darin enthaltenen Drohungen die Prophetin Hulda befragen, welche sagt, daß sie bei seiner Lebenszeit nicht eintreffen würden. Hierauf erneuert der König samt dem Volke den Bund mit Jahwe.Acht Jahre alt war Josia, als er König wurde, und ein und dreißig Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwe's, und wandelte auf den Wegen Davids, seines Vaters, und wich nicht davon, weder zur Rechten, noch zur Linken. Schon im achten Jahre seiner Herrschaft, als er noch ein Knabe war, begann er den Gott Davids, seines Vaters, zu suchen, und im zwölften Jahre begann er, Juda und Jerusalem zu reinigen von den Höhen, und von den Hainen, und von den geschnitzten, und gegossenen Bildern. Und sie zerstörten vor seinem Angesichte die Altäre der Baalim; und er zerbrach die Sonnensäulen, die auf denselben standen, und (hieb) die Haine (um), und zerbrach und zermalmte die geschnitzten, und gegossenen Bilder; und zerstreute sie auf die Gräber derer, die denselben geopfert hatten; und er verbrannte die Gebeine der Priester auf ihren Altären, und reinigte Juda und Jerusalem. Und (sie zerstörten sie) in den Städten Manasses, und Ephraims, und Simeons, und bis nach Naphtali, mit ihren Äxten ringsumher. Und er zerstörte die Altäre, und (hieb) die Haine (um), zertrümmerte und zermalmte die Schnitzbilder, und zerbrach die Sonnensäulen im ganzen Lande Israel. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück. Und im achtzehnten Jahre seiner Herrschaft, nachdem er das Land und das Haus gereinigt hatte, sandte er Saphan, den Sohn Azalja's, und Maaseja, den Obersten der Stadt, und Joah, den Sohn des Joaha's, den Kanzler, um das Haus Jahwe's, seines Gottes, auszubessern. Und sie gingen hin zu Hilkia, dem Hohenpriester, und man gab ihnen das Geld, welches in das Haus Gottes gebracht worden, welches die Leviten, die Türhüter, gesammelt hatten von Manasse und Ephraim, und vom ganzen Reste Israels, und von ganz Juda, und Benjamin, und von den Bewohnern Jerusalems; und sie gaben es auf die Hand der Werkleute, welche die Aufsicht hatten über das Haus Jahwe's, und diese gaben es den Werkleuten, welche die Arbeit verrichteten an dem Hause Jahwe's, um das Haus herzustellen, und auszubessern. Und sie gaben den Zimmerleuten und den Bauleuten, um gehauene Steine zu kaufen, und Holz zu den Bindebalken, und um die Häuser zu bälken, welche die Könige von Juda zerstört hatten. Und die Leute verrichteten treulich die Arbeit; und ihre Aufseher waren: Jahath und Obadja, die Leviten, von den Söhnen Merari's, und Secharja, und Meschüllam, von den Söhnen der Kehathiter, um (das Werk) zu betreiben; und alle Leviten, welche der Saitenspiele kundig waren. Und sie waren über die Lastträger, und sie waren die Aufseher aller Werkleute der verschiedenen Dienstleistung; und aus den Leviten waren die Schreiber, die Vorsteher, und die Türhüter. Und als sie das Geld, welches in das Haus Jahwe's gebracht worden war, herausnahmen, fand Hilkia, der Priester, das Buch des Gesetzes Jahwe's durch Mose. Und Hilkia hob an, und sprach zu Saphan, dem Schreiber: Das Gesetzbuch hab' ich gefunden im Hause Jahwe's! Und Hilkia gab das Buch Saphan. Und Saphan brachte das Buch zum Könige, und gab dem Könige Nachricht, und sprach: Alles was deinen Knechten aufgetragen worden, tun sie. Und sie haben das Geld ausgeschüttet, das sich im Hause Jahwe's fand, und es auf die Hand der Aufseher, und auf die Hand der Werkleute gegeben. Saphan, der Schreiber, machte auch dem Könige die Anzeige, und sprach: Ein Buch hat mir Hilkia, der Priester, gegeben. Und Saphan las darin vor dem Könige. Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzes hörte, zerriß er seine Kleider. Hierauf gebot der König Hilkia, und Ahikam, dem Sohne Saphans, und Abdon, dem Sohne Micha's, und Saphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knechte des Königs, und sprach: Gehet, fraget Jahwe für mich, und für den Überrest in Israel, und in Juda, über die Worte des Buches, welches gefunden worden; denn groß ist der Grimm Jahwe's, der sich über uns ergossen hat, weil unsere Väter nicht gehalten haben das Wort Jahwe's, zu tun nach Allem, was geschrieben steht in diesem Buche. Da gingen Hilkia und die Gesandten des Königs zu Hulda, der Prophetin, dem Weibe Schallums, des Sohnes Tokehaths, des Sohnes Hasra's, des Kleiderhüters; und sie wohnte zu Jerusalem, im zweiten Stadtteil, und sie redeten so zu ihr. Und sie sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: saget dem Manne, der euch zu mir gesandt hat: So spricht Jahwe: Siehe! ich will Unglück bringen über diesen Ort, und über seine Bewohner, alle Flüche, die geschrieben stehen in dem Buche, welches man gelesen hat vor dem Könige von Juda, weil sie mich verlassen, und andern Göttern geräuchert haben, um mich zu reizen durch alle Werke ihrer Hände; und mein Grimm wird sich ergießen über diesen Ort, und nicht gelöscht werden. Aber zu dem Könige von Juda, der euch gesandt hat Jahwe zu fragen, sollet ihr also sprechen: So spricht Jahwe, der Gott Israels, in Betreff der Worte, die du gehört hast: Weil dein Herz erweicht worden ist, und du dich gedemütigt hast vor Gott, als du seine Worte wider diesen Ort, und wider seine Bewohner hörtest, und dich vor mir gedemütigt, und deine Kleider zerrissen, und vor mir geweint hast; darum habe auch ich (dich) gehört, spricht Jahwe. Siehe! ich will dich sammeln zu deinen Vätern, und du sollst gesammelt werden in dein Grab in Frieden, und deine Augen sollen nicht sehen all das Unglück, welches ich bringen werde über diesen Ort, und über seine Bewohner. Und sie brachten dem Könige Antwort. Da sandte der König, und versammelte alle Ältesten von Juda, und Jerusalem. Und der König ging hinauf in das Haus Jahwe's, und mit ihm alle Männer von Juda, und die Bewohner Jerusalems, und die Priester, und die Leviten, und das ganze Volk, vom Großen bis zum Kleinen, und las vor ihren Ohren alle Worte des Buches des Bundes, das gefunden in dem Hause Jahwe's. Und der König stand auf seiner Stätte, und schloß den Bund vor Jahwe, Jahwe nachzuwandeln, und zu halten seine Gebote, und seine Verordnungen, und seine Satzungen mit seinem ganzen Herzen, und mit seiner ganzen Seele, zu tun die Worte des Bundes, die in diesem Buche geschrieben waren. Und er ließ (demselben) Alle, die sich in Jerusalem, und in Benjamin fanden, beitreten; und die Bewohner Jerusalems taten nach dem Bunde Gottes, des Gottes ihrer Väter. Und Josia entfernte alle Greuel aus allen Ländern, welche den Söhnen Israels gehörten, und machte, daß Alle, die sich in Israel fanden, Jahwe, ihrem Gott dienten; alle seine Tage wichen sie nicht von Jahwe, dem Gott ihrer Väter. Josia feiert das Passahfest, und weiset den Priestern und Leviten ihre Verrichtungen dabei an. Er und seine Fürsten geben Lämmer dazu her. Das Fest wird herrlich begangen. Josia zieht in Krieg gegen Necho, den König von Ägypten, wird aber verwundet, und stirbt. Jeremias singt Klagelieder über seinen Tod.Und es feierte Josia zu Jerusalem Jahwe das Passah, und man schlachtete das Passah am vierzehnten des ersten Monates. Und er setzte die Priester in ihre Ämter ein, und ermutigte sie zum Dienste des Hauses Jahwe's. Und zu den Leviten, welche ganz Israel unterrichteten, die Jahwe geheiligt waren, sprach er: stellet die heilige Lade in das Haus, welches Salomo, der Sohn Davids, der König von Israel, gebauet hat. Ihr sollet sie nicht mehr auf den Schultern tragen; jetzt dienet Jahwe, eurem Gott, und seinem Volke Israel. Und bereitet euch vor nach euren väterlichen Häusern, und nach euren Abteilungen, gemäß der Vorschrift Davids, des Königs von Israel, und gemäß der Vorschrift Salomo's, seines Sohnes; und stellet euch in das Heiligtum nach den Abteilungen der väterlichen Häuser eurer Brüder, der Söhne des Volkes, und nach der Abteilung des väterlichen Hauses der Leviten; und schlachtet das Passah, und heiliget euch, und bereitet eure Brüder vor, auf daß sie tun nach dem Worte Jahwe's durch Mose. Und Josia spendete den Söhnen des Volkes Lämmer, und junge Ziegen, alle zum Passah, Allen, die sich fanden, der Zahl nach dreißig tausend, und Rinder, drei tausend; sie waren von der Habe des Königs. Und seine Fürsten spendeten nach freiem Willen dem Volke, den Priestern, und den Leviten; Hilkia, und Secharja, und Jehiel, die Vorsteher des Hauses Gottes, gaben den Priestern zum Passah zwei tausend und sechs hundert (Lämmer), und drei hundert Rinder. Und Konanja, und Schemaja, und Nethaneel, seine Brüder, und Haschabja, und Jeiel, und Josabad, die Obersten der Leviten, spendeten den Leviten zum Passah fünf tausend (Lämmer), und fünf hundert Rinder. Nun wurde der Dienst vorbereitet, und die Priester stellten sich an ihre Stelle, und die Leviten nach ihren Abteilungen, gemäß dem Gebote des Königs. Und sie schlachteten das Passah; und die Priester sprengten (das Blut) aus ihren Händen; und die Leviten zogen die Haut ab. Und entfernten das Brandopfer, um es nach den Abteilungen der väterlichen Häuser der Söhne des Volkes zu geben, daß man es Jahwe darbringe, wie geschrieben steht im Buche Moses, und eben so (machten sie es) mit den Rindern. Und sie brieten das Passah am Feuer nach dem Gebrauche, und was geheiligt war, das kochten sie in Töpfen, Kesseln, und Pfannen, und ließen es eilends allen Söhnen des Volkes zukommen. Darnach bereiteten sie für sich, und für die Priester; denn die Priester, die Söhne Aarons, (waren) mit der Darbringung der Brandopfer, und der Fettstücke, bis in die Nacht (beschäftigt); darum bereiteten die Leviten für sich, und für die Priester, die Söhne Aarons. Und die Sänger, die Söhne Asaphs, (standen) an ihrer Stelle, nach dem Gebote Davids, und Asaphs, und Hemans, und Jedutuns, des Sehers des Königs; und die Türhüter an jedem Tore. Sie durften nicht von ihrem Dienste gehen; sondern ihre Brüder, die Leviten, bereiteten für sie. Es war also der ganze Dienst an demselben Tage vorbereitet, das Passah zu feiern, und die Brandopfer zu bringen auf dem Altare Jahwe's, nach dem Gebote des Königs Josia. Und die Söhne Israels, die sich daselbst einfanden, feierten zu derselben Zeit das Passah, und das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang. Es war aber kein Passah, wie dieses, in Israel gefeiert worden, seit den Tagen Samuels, des Propheten; und alle Könige von Israel hatten kein solches Passah gefeiert, wie Josia es feierte, und die Priester, und die Leviten, und ganz Juda, und Israel, welches sich eingefunden hatte, und die Bewohner Jerusalems. Im achtzehnten Jahre der Herrschaft Josia's wurde dieses Passah gefeiert. Nach allem diesem, als Josia das Haus wieder hergestellt hatte, zog Necho, der König von Ägypten, herauf, um Charkemisch am Euphrat zu erobern; und Josia zog aus, ihm entgegen. Und jener sandte Boten an ihn, und ließ (ihm) sagen: Was habe ich mit dir zu schaffen, König von Juda? Ich (komme) jetzt nicht wider dich, sondern wider das Haus, das Krieg mit mir hat, und Gott hat mir befohlen, zu eilen. Stehe ab von dem Gott, der mit mir ist, daß er dich nicht verderbe. Aber Josia wandte sich nicht ab von ihm, sondern verkleidete sich, um mit ihm zu streiten; und er hörte nicht auf die Rede Necho's aus dem Munde Gottes, und kam, um zu streiten im Tale Megiddo. Und es schossen die Schützen den König Josia, und der König sprach zu seinen Knechten: Bringet mich hinweg, denn ich bin sehr verwundet. Da brachten ihn seine Knechte weg von dem Wagen, und setzten ihn auf seinen zweiten Wagen, und führten ihn nach Jerusalem. Und er starb, und wurde begraben in den Gräbern seiner Väter; und ganz Juda und Jerusalem trauerten um Josia. Und Jeremias sang Klaglieder über Josia, bis auf diesen Tag, und machten sie zur Sitte in Israel; und siehe! sie stehen geschrieben in den Klageliedern. Und die übrige Geschichte Josia's, und seine frommen Werke, nach der Vorschrift im Gesetze Jahwe's; und seine Geschichte, die erste und die letzte, siehe! das steht geschrieben in dem Buche der Könige von Israel, und Juda. Auf Josia folgt sein Sohn Joahas als König von Juda; derselbe wird aber von dem Könige von Ägypten abgesetzt, und Eliakim, sein Bruder, unter dem Namen Jojakim, eingesetzt. Dieser wird von Nebukadnezar nach Babel geführt. Auf ihn folgt sein Sohn Jojachin als König von Juda. Nebukadnezar läßt ihn auch nach Babel führen, und setzt dessen Bruder Zedekias ein. Dieser empört sich, Jerusalem wird zerstört, die Tempelgeräte werden genommen, und die Juden nach Babel geführt. Rückkehr derselben unter Kyrus.Und das Volk des Landes nahm Joahas, den Sohn Josia's, und machte ihn zum Könige an seines Vaters Statt zu Jerusalem. Drei und zwanzig Jahre alt war Joahas, als er König wurde, und drei Monate herrschte er zu Jerusalem. Aber der König von Ägypten setzte ihn ab zu Jerusalem, und legte dem Lande eine Schatzung von hundert Talenten Silbers, und einem Talente Goldes auf. Und der König von Ägypten machte Eliakim, seinen Bruder, zum Könige über Juda und Jerusalem, und verwandelte seinen Namen in Jojakim; und Joahas, seinen Bruder, nahm Necho, und führte ihn nach Ägypten. Fünf und zwanzig Jahre alt war Jojakim, als er König wurde, und elf Jahre herrschte er zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, seines Gottes. Gegen ihn zog herauf Nebukadnezar, der König von Babel, und band ihn mit zwei Ketten, um ihn nach Babel zu führen. Auch von den Geräten des Hauses Jahwe's brachte Nebukadnezar nach Babel, und stellte sie in seinen Tempel zu Babel. Und die übrige Geschichte Jojakims, und seine Greuel, die er getan, und was an ihm gefunden worden, siehe! das steht geschrieben in dem Buche der Könige von Israel, und Juda. Und Jojachin, sein Sohn, wurde König an seiner Statt. Acht Jahre alt war Jojachin, als er König wurde, und drei Monate und zehn Tage herrschte er zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's. Und nach Umlauf des Jahres sandte der König Nebukadnezar, und ließ ihn nach Babel kommen, samt den kostbaren Geräten des Hauses Jahwe's; und er machte Zedekias, seinen Bruder, zum Könige über Juda und Jerusalem. Ein und zwanzig Jahre alt war Zedekias, als er König wurde, und elf Jahre herrschte er zu Jerusalem Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, seines Gottes, und demütigte sich nicht vor Jeremias, dem Propheten, nach dem Ausspruche Jahwe's. Und auch von dem Könige Nebukadnezar wurde er abtrünnig, der ihn bei Gott hatte schwören lassen, und verhärtete seinen Nacken, und verstockte sein Herz, so daß er nicht zurückkehrte zu Jahwe, dem Gott Israels. Auch alle Obersten der Priester, und das Volk häuften die Vergehungen nach allen Greueln der Völker, und verunreinigten das Haus Jahwe's, welches er geheiligt hatte in Jerusalem Und Jahwe, der Gott ihrer Väter, sandte seine Boten an sie des Morgens früh, und wiederholt; denn er hatte Mitleid mit seinem Volke, und mit seiner Wohnung. Aber sie verspotteten die Boten Gottes, und verachteten seine Worte, und trieben Scherz mit seinen Propheten, bis der Grimm Jahwe's ausbrach über sein Volk, so daß keine Heilung war. Und er ließ gegen sie hinaufziehen den König der Chaldäer; und erwürgte ihre Jünglinge mit dem Schwerte im Hause ihres Heiligtums, und schonte nicht des Jünglings, und der Jungfrau, nicht des Alten, und des Greisen. Alles gab er in seine Hand. Und alle Geräte des Hauses Gottes, die großen und die kleinen, und die Schätze des Hauses Jahwe's, und die Schätze des Königs, und seiner Fürsten, Alles führte er nach Babel. Und sie verbrannten das Haus Gottes, und rissen die Mauer Jerusalems nieder, und verbrannten alle ihre Paläste mit Feuer, und zerstörten alle ihre kostbaren Geräte. Und was übrig blieb vom Schwerte, führte er gefangen nach Babel; und sie wurden seine, und seiner Söhne Sklaven, bis zur Herrschaft der Perser; so daß erfüllt wurde das Wort Jahwe's durch den Mund des Jeremia's, bis das Land seine Sabbate abgetragen hatte, die ganze Zeit, da es wüste war, bis siebenzig Jahre voll waren. Aber im ersten Jahre des Kyrus; des Königs der Perser, erweckte Jahwe, um das Wort Jahwe's durch den Mund des Jeremias zu erfüllen, den Geist des Kyrus, des Königs der Perser; und derselbe ließ in seinem ganzen Reiche bekannt machen, und auch durch Schrift, und sagen: So spricht Kyrus, der König der Perser: Alle Reiche der Erde hat mir Jahwe, der Gott des Himmels, gegeben, und er hat mir aufgegeben, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer unter euch ist aus seinem ganzen Volke? Jahwe, sein Gott, sei mit ihm, und er ziehe hinauf! Kyrus, der König der Perser, erlaubt den Juden in ihr Vaterland zurückzukehren, und den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen, und fordert Alle auf, sie mit Mitteln dazu zu unterstützen. Die Juden rüsten sich zur Rückkehr, und erhalten Unterstützung. Kyrus gibt ihnen auch die Tempelgeräte zurück.Im ersten Jahre des Kyrus, des Königs der Perser, erweckte Jahwe, um das Wort Jahwe's durch den Mund des Jeremias zu erfüllen, den Geist des Kyrus, des Königs der Perser; und derselbe ließ in seinem ganzen Reiche bekannt machen, und auch durch Schrift, und sagen: So spricht Kyrus, der König der Perser: Alle Reiche der Erde hat mir Jahwe, der Gott des Himmels, gegeben, und er hat mir aufgegeben, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer unter euch ist aus seinem ganzen Volke? Sein Gott sei mit ihm, und er ziehe hinauf nach Jerusalem in Juda, und baue das Haus Jahwe's, des Gottes Israels! Er ist der Gott, welcher in Jerusalem ist. Und Jeden, welcher noch übrig ist, an welchem Orte er sich auch immer als Fremdling aufhalten mag, sollen die Leute seines Ortes unterstützen mit Silber, und mit Gold, und mit Habe, und mit Vieh, nebst den freiwilligen Gaben für das Haus Gottes, welches zu Jerusalem ist. Da machten sich auf die väterlichen Häupter Juda's und Benjamins, und die Priester und die Leviten, nebst Allem, deren Geist Gott erweckte, um hinaufzuziehen, und zu bauen das Haus Jahwe's, welches in Jerusalem ist. Und Alle, die um sie waren, stärkten ihre Hände, mit silbernen Geräten, mit Gold, mit Habe, und mit Vieh, und mit Kostbarkeiten, ohne was Jeder freiwillig gab. Und der König Kyrus holte die Geräte des Hauses Jahwe's hervor, welche Nebukadnezar aus Jerusalem mitgenommen und in das Haus seines Gottes gestellt hatte. Und Kyrus, der König der Perser, holte sie hervor durch Mithredath, den Schatzmeister, und zählte sie Scheschbazar, dem Fürsten Judas, vor. Und dies ist ihre Zahl: dreißig goldene Becken, tausend silberne Becken, neun und zwanzig Messer; dreißig goldene Becher, vier hundert und zehn silberne Becher zweiter Gattung, tausend andere Geräte. Alle goldenen und silbernen Geräte waren fünf tausend, und vier hundert. Diese alle nahm Scheschbazar mit, als die Gefangenen aus Babel nach Jerusalem hinaufgeführt wurden. Aufzählung der unter Serubabel zurückkehrenden jüdischen Geschlechter, und ihrer Gaben zum Tempelbau.Dies sind die Söhne des Landes, welche von den Gefangenen, die weggeführt worden sind, die Nebukadnezar, der König von Babel, nach Babel weggeführt hat, heraufkamen, und nach Jerusalem und Juda zurückkehrten, ein Jeder in seine Stadt; welche kamen mit Serubabel, Jeschua, Nehemia, Seraja, Reelaja, Mardechai, Bilschan, Mispar, Bigwai, Rehum, Baana. Die Zahl der Männer des Volkes Israels ist: Die Söhne des Pharosch, zwei tausend, hundert zwei und siebenzig. Die Söhne Schephatja's, drei hundert, zwei und siebenzig. Die Söhne Arahs, sieben hundert, fünf und siebenzig. Die Söhne Phahath-Moabs mit den Söhnen Jeschua's Joabs, zwei tausend, acht hundert und zwölf. Die Söhne Elams, tausend, zwei hundert, vier und fünfzig. Die Söhne Sachu's, neun hundert, fünf und vierzig. Die Söhne Sachai's, sieben hundert, und sechzig. Die Söhne Bani's, sechs hundert, zwei und vierzig. Die Söhne Bebai's, sechs hundert, drei und zwanzig. Die Söhne Asgads, tausend, zwei hundert, zwei und zwanzig. Die Söhne Adonikams, sechs hundert, sechs und sechzig. Die Söhne Bigwai's, zwei tausend, sechs und fünfzig. Die Söhne Adins, vier hundert, vier und fünfzig. Die Söhne Aters von Hiskias, acht und neunzig. Die Söhne Bezai's, drei hundert, drei und zwanzig. Die Söhne Jora's, hundert und zwölf. Die Söhne Haschums, zwei hundert, drei und zwanzig. Die Söhne Gibbars, fünf und neunzig. Die Söhne Bethlehems, hundert, drei und zwanzig. Die Männer von Netopha, sechs und fünfzig. Die Männer von Anathoth, hundert, acht und zwanzig. Die Söhne Asmaveths, zwei und vierzig. Die Söhne Kirjath-Arims, Kephira's und Beeroths, sieben hundert, drei und vierzig. Die Söhne Rama's, und Gaba's, sechs hundert, ein und zwanzig. Die Männer von Michmas, hundert, zwei und zwanzig. Die Männer von Bethel, und Ai, zwei hundert, drei und zwanzig. Die Söhne Nebo's, zwei und fünfzig. Die Söhne des Magbisch, hundert, sechs und fünfzig. Die Söhne des andern Elam, tausend, zwei hundert vier und fünfzig. Die Söhne Harims, dreihundert und zwanzig. Die Söhne Lods, Havids und Ono's, sieben hundert, fünf und zwanzig. Die Söhne Jericho's, drei hundert, fünf und vierzig. Die Söhne Senaa's, drei tausend, sechs hundert und dreißig. Die Priester. Die Söhne Jedaja's aus dem Hause Jeschua's, neun hundert, drei und siebenzig. Die Söhne Immers, tausend zwei und fünfzig. Die Söhne Paschhurs, tausend, zwei hundert, sieben und vierzig. Die Söhne Harims, tausend und siebenzehn. Die Leviten. Die Söhne Jeschua's, und Kadmiels von den Söhnen Hodavja's, vier und siebenzig. Die Sänger. Die Söhne Asaphs, hundert, acht und zwanzig. Die Söhne der Türhüter. Die Söhne Schallums, die Söhne Aters, die Söhne Talmons, die Söhne Akkubs, die Söhne Hatita's, die Söhne Schobai's, zusammen, hundert, neun und dreißig. Die Tempeldiener. Die Söhne Ziha's, die Söhne Hasupha's, die Söhne Tabbaoths, die Söhne des Keros, die Söhne Siaa's, die Söhne Phadons, die Söhne Lebana's, die Söhne Hagaba's, die Söhne Akkubs, die Söhne Hagabs, die Söhne Schamlai's, die Söhne Hanans, die Söhne Giddels, die Söhne Gahars, die Söhne Reaja's, die Söhne Rezins, die Söhne Nekoda's, die Söhne Gassams, die Söhne Ussa's, die Söhne Phaseah's, die Söhne Besai's, die Söhne Asna's, die Söhne Meunims, die Söhne Nephusims, die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakupha's, die Söhne Harhurs, die Söhne Bazluths, die Söhne Mehida's, die söhne Harscha's, die Söhne des Barkos, die Söhne Sisera's, die Söhne Thamahs, die Söhne Neziahs, die Söhne Hatipha's. Die Söhne der Knechte Salomo's. Die Söhne Sotai's, die Söhne Sopherteths, die Söhne Pheruda's, die Söhne Jaala's, die Söhne Darkons, die Söhne Giddels, die Söhne Schephatja's, die Söhne Hattils, die Söhne Pochereth-Hazzebaims, die Söhne Ami's. Die Tempeldiener, und die Söhne der Knechte Salomo's waren zusammen drei hundert zwei und neunzig. Und folgende sind die, welche von Thel-Melah, Thel-Harscha, Kerub, Addan, Immer heraufkamen, aber ihr väterliches Haus, und ihren Samen nicht angeben konnten, ob sie aus Israel wären: Die Söhne Delaja's, die Söhne Tobia's, die Söhne Nekoda's, sechs hundert zwei und fünfzig. Und von den Söhnen der Priester die Söhne Habaja's, die Söhne des Hakkoz, die Söhne Barsillai's, welcher eine der Töchter Barsillai's, des Gileaditers, zum Weibe genommen hatte, und nach ihrem Namen genannt wurde. Diese suchten ihre Verzeichnung unter denen, welche in die Geschlechtsaufzeichnung eingetragen waren; sie fanden sich aber nicht; daher wurden sie aus dem Priestertum ausgewiesen. Und Thirschatha sagte zu ihnen, daß sie nicht essen dürften vom Hochheiligen, bis wieder ein Priester mit dem Urim und Tummim aufstehen werde. Die ganze Gemeinde zusammen war zwei und vierzig tausend, drei hundert sechzig, ohne ihre Knechte und ihre Mägde, deren sieben tausend, drei hundert, sieben und dreißig waren. Auch hatten sie Sänger und Sängerinnen, zwei hundert. Ihrer Pferde waren sieben hundert, sechs und dreißig, ihre Maultiere zwei hundert, fünf und vierzig, ihre Kamele vier hundert, fünf und dreißig, und der Esel sechs tausend, sieben hundert und zwanzig. Und von den väterlichen Häuptern machten Einige, als sie zu dem Hause Jahwe's, welches in Jerusalem ist, kamen, freiwillige Geschenke für das Haus Gottes, um es wieder aufzurichten an seiner Stelle. Nach ihrem Vermögen gaben sie in den Schatz des Werkes ein und sechzig tausend Drachmen Goldes, fünf tausend Minen Silbers, und hundert Priesterkleider. Es wohnten also die Priester und die Leviten, und die aus dem Volke, und die Sänger, und die Türhüter, und die Tempeldiener in ihren Städten, und ganz Israel in seinen Städten. Im siebenten Monate versammelten sich alle Juden zu Jerusalem; es wird ein Altar errichtet zum Opfern, und das Laubhüttenfest gefeiert. Es werden Vorbereitungen zum Tempelbau gemacht, und im zweiten Jahre nach ihrer Rückkehr der Grund dazu gelegt.Als der siebente Monat herangekommen, und die Söhne Israels in ihren Städten waren; da versammelte sich das Volk, wie Ein Mann, zu Jerusalem. Und es machten sich auf Jeschua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und Serubabel, der Sohn Schealthiels, und seine Brüder, und baueten den Altar des Gottes Israels, um Brandopfer darauf zu opfern, wie es vorgeschrieben ist in dem Gesetze Mose's, des Mannes Gottes. Und sie errichteten den Altar auf seiner Stelle, obgleich unter Schrecken, (welcher) auf ihnen (lag) vor den Völkern der Länder, und brachten auf ihm Jahwe Brandopfer dar, Brandopfer des Morgens, und des Abends. Und sie feierten das Fest der Laubhütten, wie es vorgeschrieben ist, und brachten die Brandopfer Tag für Tag nach der Zahl, wie es der Gebrauch war, was sich für einen Tag gehörte, an seinem Tage, und nachher das beständige Brandopfer, und die an den Neumonden, und die an allen Festen Jahwe's, die geheiligt waren, und was ein Jeder Jahwe freiwillig brachte. Vom ersten Tage des siebenten Monates fingen sie an, Jahwe Brandopfer zu bringen, obgleich der Grund zum Tempel Jahwe's noch nicht gelegt war. Und sie gaben den Steinhauern und Zimmerleuten Geld, und den Zidoniern und Tyriern Speise, und Trank, und Öl, um vom Libanon Zedernholz zu bringen in das Meer von Japho, gemäß der Erlaubnis, (welche) ihnen Kyrus, der König der Perser, (gegeben hatte). Und im zweiten Jahre ihrer Rückkehr zum Hause Gottes in Jerusalem, im zweiten Monate, fingen an Serubabel, der Sohn Schealthiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und ihre übrigen Brüder, die Priester, und die Leviten, und Alle, die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem gekommen waren, und bestellten die Leviten von zwanzig Jahren und darüber, um die Aufsicht zu führen über das Werk des Hauses Gottes. Und es stellten sich Jeschua, seine Söhne, und seine Brüder, Kadmiel und seine Söhne, die Söhne Juda's, zusammen hin, um die Aufsicht zu führen über die Werkleute bei dem Hause Gottes; die Söhne Henadads, ihre Söhne und ihre Brüder, die Leviten. Als die Bauleute den Grund zum Tempel Jahwe's legten, bestellten sie die Priester in ihrer Kleidung mit Trommeten, und die Leviten, die Söhne Asaphs, mit Zymbeln, Jahwe zu loben nach der Anleitung Davids, des Königs von Israel. Und sie sangen Jahwe lobend und preisend: „Denn gütig ist er, denn ewig währet seine Gnade gegen Israel!“ Und das ganze Volk brach in lauten Jubel aus, indem es Jahwe lobte, weil der Grund zum Hause Jahwe's gelegt worden. Und Viele von den Priestern und Leviten, und den väterlichen Häuptern, die Alten, welche das vorige Haus gesehen hatten, weinten laut, als der Grund zu diesem Hause vor ihren Augen gelegt wurde; und Viele erhoben ihre Stimme zum Jubel, und zur Freude. Und das Volk konnte das Geschrei des Jubels, und der Freude nicht unterscheiden von dem Geheul des Weinens unter dem Volk; denn das Volk brach in lauten Jubel aus, und man hörte fernhin seinen Laut. Die Feinde der Juden wollen Teilnehmen am Tempelbau, werden aber nicht zugelassen. Sie veranlassen daher einen verleumderischen Bericht an den persischen König, worauf der Bau eingestellt wird.Als nun die Feinde Juda's und Benjamins hörten, daß die Söhne der Gefangenschaft Jahwe, dem Gott Israels einen Tempel baueten; da traten sie zu Serubabel, und zu den väterlichen Häuptern, und sprachen zu ihnen: Lasset uns mit euch bauen; denn wir suchen, wie ihr, euren Gott; und wir opfern ihm seit den Tagen Asarhaddons, des Königs von Assyrien, der uns hieher geführt hat. Aber Serubabel, und Jeschua, und die übrigen väterlichen Häupter Israels antworteten ihnen: Ihr habet mit uns nichts zu schaffen, um unsern Gott ein Haus zu bauen; sondern wir wollen allein Jahwe, dem Gott Israels, (ein Haus) bauen, wie uns der König Kyrus, der König der Perser, geboten hat. Da machte das Volk des Landes die Hände des Volkes Juda's schlaff, und verwirrte sie beim Bauen, und bestach die Räte gegen sie, um ihren Rat zu vereiteln alle Tage des Kyrus, des Königs der Perser, bis zur Herrschaft des Darius, des Königs der Perser. Und unter der Herrschaft des Ahasverus, im Anfange seiner Herrschaft, schrieben sie eine Anklage gegen die Einwohner von Juda, und von Jerusalem. Und in den Tagen Artahschaschta's schrieben Bischlam, Mithredath, Tabeel, und ihre übrigen Amtsgenossen an Artahschaschta, den König der Perser. Und die Schrift des Briefes war aramäisch geschrieben, und in aramäischer Sprache abgefaßt. Rehum, der Befehlshaber, und Schimschai, der Schreiber, schrieben einen Brief wider Jerusalem, an Artahschaschta, den König, in folgender Weise: Rehum, der Befehlshaber, und Schimschai, der Schreiber, und ihre übrigen Amtsgenossen, die Dinäer, und die Apharsathäer, die Tarpeläer, die Apharsäer, die Archeväer, die Babylonier, die Susanäer, die Deäer, die Elamäer, und die übrigen Völker welche der große und berühmte Asnappar verpflanzt, und in die Städte Samariens gesetzt hat, und die übrigen diesseits des Stromes, und so weiter. Dies ist die Abschrift des Briefes, den sie an ihn, an Artahschaschta, den König sandten: Deine Knechte, die Männer diesseits des Stromes, und so weiter. Kund sei dem Könige, daß die Juden, welche von dir zu uns heraufzogen, nach Jerusalem gekommen sind, und diese empörerische und böse Stadt bauen, und die Mauern wieder herstellen, und die Grundfesten zusammenfügen. Nun sei es dem Könige kund, daß, wenn diese Stadt gebauet, und die Mauern wieder hergestellt sind, sie keine Steuer, Abgabe, und Zoll geben werden, und du den Schatz der Könige in Schaden bringen wirst. Da wir nun das Salz des Palastes essen, und es für uns nicht schicklich ist, den Schaden des Königs zu sehen, darum haben wir gesandt, und es dem Könige kundgetan; damit man suche in dem Buche der Denkwürdigkeiten deiner Väter, und du wirst finden in dem Buche der Denkwürdigkeiten, und erfahren, daß die Stadt eine empörerische, und den Königen und Ländern schädliche Stadt ist, und daß sie darin Aufruhr gemacht haben von den Tagen der Vorzeit her; weshalb diese Stadt zerstört worden ist. Wir tun dem Könige kund, daß wenn diese Stadt gebauet, und ihre Mauern hergestellt sind, du deßwegen keinen Teil mehr diesseits des Stromes haben wirst. Der König sandte einen Befehl an Rehum, den Befehlshaber, und an Schimschai, den Schreiber, und an ihre übrigen Amtsgenossen, die in Samarien wohnten, und an die Übrigen jenseits des Stromes: Friede, und so weiter. Der Brief, welchen ihr an uns geschickt habet, ist mir deutlich vorgelesen worden. Und es wurde von mir Befehl gegeben, und man suchte, und fand, daß jene Stadt von den Tagen der Vorzeit an sich gegen die Könige erhoben, und man darin Empörung und Aufruhr gemacht hat; und mächtige Könige in Jerusalem gewesen sind, welche über die ganze Gegend jenseits des Stromes geherrscht haben, und denselben Steuer, Abgabe und Zoll gegeben worden ist. Gebet also Befehl, diese Leute abzuhalten; und jene Stadt soll nicht wieder gebauet werden, bis von mir Befehl gegeben worden. Hütet euch, hierin einen Fehler zu begehen! Warum soll wachsen das Verderben zum Schaden der Könige? Als hierauf die Abschrift des Briefes Artahschaschta's, des Königs, vor Rehum, und Schimschai, dem Schreiber, und ihren Amtsgenossen gelesen worden war, gingen sie eiligst nach Jerusalem zu den Juden, und hielten sie ab mit dem Arme und mit Macht. Alsdann ruhte das Werk des Hauses Gottes, welches in Jerusalem ist; und es ruhte bis zum zweiten Jahre der Herrschaft des Darius, des Königs der Perser. Auf die Ermahnung der Propheten Haggai und Zacharias wird der Tempelbau wieder fortgesetzt. Bericht des persischen Statthalters darüber an den König Darius, und Bitte um einen Verhaltungsbefehl.Und es weissagten Haggai, der Prophet, und Zacharias, der Sohn Iddo's, der Prophet, zu den Juden, die in Juda und Jerusalem waren, im Namen des Gottes Israels zu ihnen. Alsdann machten sich auf Serubabel, der Sohn Schealthiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und fingen an zu bauen das Haus Gottes, welches zu Jerusalem ist, und mit ihnen die Propheten Gottes, welche sie unterstützten. Zu derselben Zeit kamen zu ihnen Tathnai, der Statthalter diesseits des Stromes, und Schetharbosnai, und ihre Amtsgenossen, und sprachen also zu ihnen: Wer hat euch Befehl gegeben, diese Haus zu bauen, und diese Mauer wieder herzustellen? Alsdann sagten wir ihnen, welches die Namen der Männer wären, welche diesen Bau baueten. Aber das Auge ihres Gottes war auf die Ältesten der Juden gerichtet, so daß man sie nicht abhielt, bis die Sache an Darius käme, und man eine Antwort darüber zurücksende. Abschrift des Briefes, welchen Tathnai , der Statthalter diesseits des Stromes, und Schetharbosnai, und ihre Amtsgenossen, die Apharsäer, welche diesseits des Stromes waren, an Darius, den König, sendeten. Sie sendeten den Brief an ihn, und darin war also geschrieben: Darius, dem Könige, alles Heil! Kund sei dem Könige, daß wir in das Land Juda gingen zu dem Hause des großen Gottes. Dasselbe wird gebauet mit großen Steinen, und Holz wird in die Wände gelegt; und das Werk wird eifrig betrieben, und schreitet unter ihren Händen voran. Wir fragten deßhalb jene Ältesten, und sprachen also zu ihnen: Wer hat euch Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen, und diese Mauer wieder herzustellen? Auch nach ihren Namen fragten wir sie, um sie dir anzuzeigen, daß wir die Namen der Männer aufschrieben, welche ihre Häupter sind. Und sie gaben uns folgende Antwort, indem sie sprachen: Wir sind die Knechte dessen, der Gott des Himmels und der Erde ist, und bauen das Haus, welches vor vielen Jahren gebauet worden; und welches ein großer König von Israel gebauet und aufgerichtet hat. Nachdem aber unsre Väter den Gott des Himmels zum Zorn gereizt hatten, gab er sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, des Chaldäers, und er zerstörte dieses Haus, und führte das Volk weg nach Babel. Aber im ersten Jahre des Kyrus, des Königs von Babel, gab der König Kyrus den Befehl, dieses Haus Gottes (wieder) aufzubauen. Und auch die goldenen und silbernen Geräte des Hauses Gottes, welche Nebukadnezar aus dem Tempel, welcher in Jerusalem war, weggenommen, und in den Tempel, welcher zu Babel ist, gebracht hatte, nahm der König Kyrus aus dem Tempel, welcher zu Babel ist, und gab sie Scheschbazar mit Namen, den er auch zum Statthalter einsetzte. Und er sprach zu ihm: Nimm diese Geräte, gehe, bringe sie in den Tempel, welcher in Jerusalem ist; und das Haus Gottes soll gebauet werden an seiner Stelle. Alsdann kam jener Scheschbazar, legte den Grund zu dem Hause Gottes, welches in Jerusalem ist; und seit der Zeit bis jetzt wird es gebauet; und es ist noch nicht vollendet. Wenn es nun dem Könige gut scheint, so suche man in dem Schatzhause des Königs, welches daselbst zu Babel ist, ob von dem Könige Kyrus der Befehl gegeben worden sei, dieses Haus Gottes in Jerusalem zu bauen; und den Willen des Königs hierüber möge er uns zusenden. Antwort des Königs Darius, wonach der Tempelbau fortgesetzt, und die Juden dabei mit Gold und den Opfergegenständen unterstützt werden sollen. Vollendung und Einweihung des Tempels. Feier des Passahfestes, und des Festes der ungesäuerten Brote.Alsdann gab der König Darius Befehl, und man suchte in dem Bücherhause, worin die Schätze aufbewahrt wurden zu Babel. Und man fand zu Ahmetha in der Burg, welches im Lande Madai liegt, eine Rolle, worin folgende Denkwürdigkeit geschrieben stand: Im ersten Jahre des Königs Kyrus gab der König Kyrus Befehl in Betreff des Hauses Gottes zu Jerusalem: Das Haus soll gebauet werden an der Stelle, wo sie opfern, und seine Grundfesten sollen gelegt werden; seine Höhe soll sechzig Ellen, und seine Breite sechzig Ellen sein; drei Reihen sollen sein von großen Steinen, und eine Reihe von Holz; und die Kosten sollen aus dem Hause des Königs gegeben werden. Und auch die goldenen und silbernen Geräte des Hauses Gottes, welche Nebukadnezar aus dem Tempel, welcher in Jerusalem ist, weggenommen, und nach Babel gebracht hat, soll man zurückgeben, und sie sollen in den Tempel, welcher in Jerusalem ist, kommen an ihre Stelle, und man soll sie in das Haus Gottes stellen. Gehet daher weg von dort, du Tathnai, Statthalter jenseits des Stromes, Schetharbosnai, und ihr Amtsgenossen derselben, ihr Apharsäer, die ihr jenseits des Stromes seid. Lasset das Werk jenes Hauses Gottes; der Statthalter der Juden, und die Ältesten der Juden sollen jenes Haus Gottes bauen an seiner Stelle. Auch wird von mir rücksichtlich dessen, was ihr den Ältesten der Juden bei dem Baue jenes Hauses Gottes tun sollet, der Befehl gegeben, daß von den Schätzen des Königs, von den Steuern jenseits des Stromes, jenen Männern die Kosten sorgfältig gegeben werden sollen, damit sie nicht aufgehalten werden; und was nötig ist, nämlich: junge Stiere, und Widder, und Lämmer zu Brandopfern für den Gott des Himmels, Weizen, Salz, Wein und Öl, nach dem Verlangen der Priester, welche in Jerusalem sind, ihnen gegeben werden soll Tag für Tag, so daß kein Fehler sei; damit sie darbringen Wohlgerüche dem Gott des Himmels, und beten für das Leben des Königs und seiner Söhne. Und es wird von mir der Befehl gegeben, daß, wer immer diesen Befehl übertritt, aus dessen Hause ein Balken herausgerissen, und aufgerichtet, und er daran angeschlagen, und sein Haus deßhalb zu einem Morasthaufen gemacht werden soll. Und der Gott, welcher daselbst seinen Namen wohnen läßt, stürze jeden König, und jedes Volk, welches seine Hand ausstreckt, (den Befehl) zu übertreten, (und) jenes Haus Gottes, welches in Jerusalem ist, zu zerstören. Ich Darius habe den Befehl gegeben; schnell soll er vollzogen werden. Alsdann taten Tathnai, der Statthalter diesseits des Stromes, Schetharbosnai, und ihre Amtsgenossen eilig dem gemäß, was Darius, der König, gesandt hatte. Und die Ältesten der Juden baueten, und sie hatten glücklichen Fortgang durch die Weissagung Haggai's, des Propheten, und des Zacharias, des Sohnes Iddo's; und sie baueten, und richteten auf nach dem Befehle des Gottes Israels, und nach dem Befehle des Kyrus, und des Darius, und Arthaschaschta's, des Königs der Perser. Und es wurde vollendet dieses Haus am dritten Tage des Monates Adar, welches des sechste Jahr der Herrschaft des Königs Darius war. Und es feierten die Söhne Israels, die Priester, und die Leviten, und die übrigen Söhne der Gefangenschaft, die Einweihung dieses Hauses Gottes mit Freuden. Und sie brachten zur Einweihung dieses Hauses Gottes hundert Stiere, zwei hundert Widder, vier hundert Lämmer, und zum Sündopfer für ganz Israel zwölf Ziegenböcke, nach der Zahl der Stämme Israels. Und sie bestellten die Priester nach ihren Abteilungen, und die Leviten nach ihren Abteilungen zu dem Dienste Gottes, welcher in Jerusalem ist, nach der Vorschrift des Buches Mose's. Und es feierten die Söhne der Gefangenschaft das Passah am vierzehnten des ersten Monates. Denn die Priester und Leviten hatten sich ingesamt gereinigt, alle waren rein; und sie schlachteten das Passah für alle Söhne der Gefangenschaft, und für ihre Brüder, die Priester, und für sich. Und es aßen die Söhne Israels, welche aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, und Alle, die sich zu ihnen abgesondert hatten von der Unreinheit der Völker des Landes, um Jehiva, den Gott Israels, zu suchen. Und sie feierten das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang mit Freuden. Denn Jahwe hatte sie erfreut, und das Herz des Königs von Assyrien ihnen zugewendet, daß er stärkte ihre Hände bei dem Werke des Hauses Gottes, des Gottes Israels. Esra, ein Gesetzgelehrter, zieht mit einem neun Haufen Juden aus der Gefangenschaft nach Jerusalem zurück. Befehl Artahschaschtha's, des Königs der Perser, hierüber. Esra preiset Gott für diesen gnädigen Befehl des Königs.Nach diesen Begebenheiten, unter der Herrschaft Artahschaschta's, des Königs der Perser, ging Esra, der Sohn Seraja's, des Sohnes Asarja's, des Sohnes Hilkia's, des Sohnes Schallums, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Ahitubs, des Sohnes Amarja's, des Sohnes Asarja's, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Serahja's, des Sohnes Ussi's, des Sohnes Bukki's, des Sohnes Abischua's, des Sohnes des Pinehas, des Sohnes Eleasars, des Sohnes Aarons, des Hohenpriesters, (ging) jener Esra von Babel hinauf; und er war ein geschickter Schriftgelehrter im Gesetze Moses, das Jahwe, der Gott Israels, gegeben hatte; und der König gewährte ihm all sein Begehren, weil die Hand Jahwe's, seines Gottes, über ihm war. Und es gingen (mit ihm) hinauf nach Jerusalem von den Söhnen Israels, und von den Priestern, und von den Leviten, und von den Sängern, und von den Türhütern, und von den Tempeldienern im siebenten Jahre Artahschaschta's, des Königs. Und er kam nach Jerusalem im fünften Monate, das ist, im siebenten Jahre des Königs. Denn am ersten des ersten Monates fing er an, von Babel hinaufzugehen, und am ersten des fünften Monates kam er nach Jerusalem; weil die gütige Hand Gottes über ihm war. Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, im Gesetze Jahwe's zu forschen, und zu tun, und zu lehren in Israel die Satzung, und das Recht. Und dies ist die Abschrift des Briefes, welchen der König Artahschaschta Esra, dem Priester, dem Schriftgelehrten, dem Schriftgelehrten in den Worten der Gebote Jahwe's, und seiner Satzungen, für Israel gab: Artahschaschta, der König der Könige, an Esra, den Priester, den vollkommenen Schriftgelehrten in dem Gesetze des Gottes des Himmels, und so weiter. Von mir ist der Befehl gegeben worden, daß Jeder, wer in meinem Reiche von dem Volke Israel, und von seinen Priestern und Leviten nach seinem freien Willen nach Jerusalem gehen will, mit dir gehen kann; weil du vom Könige, und seinen sieben Räten gesandt wirst, um in Betreff Juda's und Jerusalems zu untersuchen nach dem Gesetze deines Gottes, welches in deiner Hand ist; und hinzubringen das Silber, und Gold, welches der König und seine Räte dem Gott Israels, dessen Wohnung in Jerusalem ist, freiwillig gegeben haben; und alles Silber und Gold, welches du finden magst im ganzen Lande Babel, nebst den freiwilligen Gaben, welche das Volk und die Priester zu dem Hause ihres Gottes, welches in Jerusalem ist, freiwillig gegeben haben. Deßhalb kaufe eilig von diesem Gelde Stier, Widder, Lämmer, nebst ihren Speisopfern, und ihren Trankopfern, und bringe sie dar auf dem Altar im Hause eures Gottes, welcher zu Jerusalem ist; und was dir, und deinen Brüdern mit dem übrigen Silber und Gold zu tun gut dünket, das tuet nach dem Willen eures Gottes. Und die Geräte, welche dir gegeben worden, zum Dienste des Hauses deines Gottes, überliefere vor Gott zu Jerusalem. Und was du etwa für noch weiteren Bedarf des Hauses Gottes ausgeben solltest, das gib aus dem Schatzhause des Königs. Und von mir, Artahschaschta, dem Könige, ist Befehl gegeben allen Schatzmeistern, welche jenseits des Stromes sind, das Alles, was Esra, der Priester, der Schriftgelehrte in dem Gesetze des Gottes des Himmels, von euch verlangen wird, schleunig geleistet werden soll, bis auf hundert Talente Silbers, und auf hundert Kor Weizen, und auf hundert Bath Weins, und auf hundert Bath Öls, und Salz ohne Vorschrift. Alles, was der Wille des Gottes des Himmels ist, soll genau geschehen für das Haus des Gottes des Himmels; denn warum soll Zorn kommen über das Reich des Königs und seiner Söhne? Auch tun wir kund, daß ihr, in Betreff aller Priester, und Leviten, Sänger, Türhüter, Tempeldiener, und Arbeiter jenes Hauses Gottes, keine Vollmacht habet, denselben Steuer, Abgabe und Zoll aufzulegen. Und du, Esra! setze nach der Weisheit deines Gottes, welche in deiner Hand ist, Richter und Sachwalter ein, welche über das ganze Volk richten, das jenseits des Stromes ist, über Alle, welche die Gesetze deines Gottes kennen, und wer sie nicht kennt, den lehret sie. Und Jeder, der das Gesetz deines Gottes, und das Gesetz des Königs nicht tut, soll schnell verurteilt werden, entweder zum Tode, oder zur Verbannung, oder zur Strafe des Vermögens, oder zum Gefängnisse. Gepriesen sei Jahwe, der Gott unserer Väter, der solches in das Herz des Königs gegeben hat, um das Haus Jahwe's, welches in Jerusalem ist, zu verherrlichen, und auf mich geneigt hat die Gnade vor dem Könige, und seinen Räten, und allen gewaltigen Fürsten des Königs! Und ich faßte Muth, weil die Hand Jahwe's, meines Gottes, über mir war, und ich versammelte die Häupter aus Israel, daß sie mit mir hinaufziehen sollten. Aufzählung der unter Esra zurückkehrende jüdischen Geschlechter. Am Flusse Ahawa ordnet Esra ein Fasten an zur Erlangung einer glücklichen Reise, und übergibt zwölf Priestern das für den Tempel bestimmte Gold und Silber. Drei Tage nach ihrer Ankunft in Jerusalem liefern sie dasselbe ab, bringen Dankopfer, und übergeben die königlichen Befehle an die Statthalter.Dies sind die väterlichen Häupter, und die Geschlechtsaufzeichnung derer, welche mit mir, unter der Herrschaft Artahschaschta's, des Königs, von Babel hinaufzogen. Von den Söhnen des Pinehas, Gersom; von den Söhnen Ithamars, Daniel; von den Söhnen Davids, Hattus; von den Söhnen Schechanja's, von den Söhnen des Pharo's, Zacharias, und mit ihm eine Geschlechtsaufzeichnung von hundert und fünfzig Männlichen. Von den Söhnen Phahath-Moabs, Eljoenai, der Sohn Jerahja's, und mit ihm zweihundert Männliche. Von den Söhnen Schechanja's, der Sohn Jahasiels, und mit ihm drei hundert Männliche. Und von den Söhnen Adins, Ebed, der Sohn Jonathans, und mit ihm fünfzig Männliche. Und von den Söhnen Elams, Jesaias, der Sohn Athalja's, und mit ihm siebenzig Männliche. Und von den Söhnen Schephatja's, Sebadja, der Sohn Michaels, und mit ihm achtzig Männliche. Von den Söhnen Joabs, Obadja, der Sohn Jehiels, und mit ihm zwei hundert und achtzehn Männliche. Und von den Söhnen Schelomiths, der Sohn Josipha's, und mit ihm hundert und sechzig Männliche. Und von den Söhnen Bebai's, Zacharias, der Sohn Bebai's, und mit ihm acht und zwanzig Männliche. Und von den Söhnen Asgads, Johanan, der Sohn Hakkatans, und mit ihm hundert und zehn Männliche. Und von den andern Söhnen Adonikams, deren Namen diese waren: Eliphelet, Jeiel, und Schemaja, und mit ihnen sechzig Männliche. Und von den Söhnen Bigwai's, Uthai, und Sabbud, und mit ihnen siebenzig Männliche. Und ich versammelte sie an dem Flusse, der in den Ahawa fließt; und wir blieben daselbst drei Tage liegen, und ich sah mich um unter dem Volke, und unter den Priestern, und fand daselbst keinen von den Söhnen Levi's. Und ich schickte zu Elieser, zu Ariel, zu Schemaja, und zu Elnathan, und zu Jarib, und zu Elnathan, und zu Nathan, und zu Zacharias, und zu Meschullam, den Häuptern; und zu Jojarib, und zu Elnathan, verständigen (Männern); und beauftragte sie an Iddo, das Haupt in dem Orte Kasiphja, und legte ihnen die Worte in den Mund, die sie reden sollten zu Iddo, und seinen Brüdern, den Tempeldienern in dem Orte Kasiphja, um uns Diener zu bringen für das Haus unsers Gottes. Und sie brachten uns, weil die gütige Hand unsers Gottes über uns war, einen einsichtsvollen Mann von den Söhnen Mahli's, des Sohnes Levi's, des Sohnes Israels, und Scherebja, und seine Söhne, und seine Brüder, achtzehn; und Haschabja, und mit ihm Jesaias von den Söhnen Merari's, seine Brüder und ihre Söhne, zwanzig; und von den Tempeldienern, welche David und die Fürsten zum Dienste der Leviten gegeben hatten, zwei hundert und zwanzig Tempeldiener; sie alle wurden mit Namen genannt. Und ich rief daselbst, am Flusse Ahawa, ein Fasten aus, um uns zu demütigen vor unserm Gott, um von ihm zu erfragen den rechten Weg für uns, und für unsere Kinder, und für unsere ganze Habe. Denn ich schämte mich, von dem König eine bewaffnete Mannschaft und Reiter zu verlangen, um uns zu helfen gegen einen Feind auf dem Wege, weil wir zum Könige gesprochen und gesagt hatten: Die Hand unsers Gottes ist über Allen, welche ihn suchen, zum Guten; und seine Stärke und sein Zorn gegen Alle, welche ihn verlassen. Darum fasteten wir, und baten unsern Gott darum, und er ließ sich von uns erbitten. Und ich sonderte zwölf von den Obersten der Priester ab, Scherebja, Haschabja, und mit ihnen zehn von ihren Brüdern; und wog ihnen das Silber, und das Gold, und die Geräte dar, das Geschenk für das Haus unsers Gottes, welches dargebracht hatten der König, und seine Räte, und seine Fürsten, und alle Israeliten, welche sich vorfanden. Und ich wog ihnen auf ihre Hand sechs hundert und fünfzig Talente Silbers, und an silbernen Geräten hundert Talente, an goldenen hundert Talente, und zwanzig goldene Becher zu tausend Drachmen, und zwei Geräte von gutem glänzenden Erze, kostbar wie Gold. Und ich sprach zu ihnen: Ihr seid Jahwe heilig, und die Geräte sind heilig; und dies Silber und Gold ist ein freiwilliges Geschenk für Jahwe, den Gott eurer Väter. Seid wachsam, und gebet Acht (darauf), bis ihr es darwägt vor den Obersten der Priester, und der Leviten, und vor den Obersten der Väter Israels zu Jerusalem, in den Gemächern des Hauses Jahwe's. Und es nahmen die Priester und Leviten das Gewicht des Silbers, und des Goldes, und der Geräte, um es nach Jerusalem in das Haus unseres Gottes zu bringen. Und wir brachen auf von dem Flusse Ahawa am zwölften des ersten Monates, um nach Jerusalem zu gehen, und die Hand unseres Gottes war über uns, und rettete uns aus der Hand des Feindes und des Nachstellers auf dem Wege. Und wir kamen nach Jerusalem, und blieben daselbst drei Tage. Am vierten Tage aber wurde das Silber, und das Gold, und die Geräte, dargewogen in dem Hause unseres Gottes auf die Hand Meremoths, des Sohnes Uria's, des Priesters, und bei ihm war Eleasar, der Sohn des Pinehas; und bei ihnen waren Josabad, der Sohn Jeschua's, und Noadja, der Sohn Binnui's, Leviten; nach der Zahl, nach dem Gewichte eines jeden; und das ganze Gewicht wurde zu derselben Zeit aufgeschrieben. Die aus der Gefangenschaft zurückgekommenen Söhne der Gefangenschaft brachten Brandopfer dem Gott Israels, zwölf Stiere für ganz Israel, sechs und neunzig Widder, sieben und siebenzig Lämmer, zwölf Böcke zum Sündopfer, das Alles zum Brandopfer für Jahwe. Und sie gaben die Befehle des Königs den Oberstatthaltern des Königs, und den Statthaltern diesseits des Stromes; und diese unterstützten das Volk, und das Haus Gottes. Dem Esra wird berichtet, daß die früher zurückgekehrten Juden heidnische Frauen geheiratet hatten. Esra trauert darüber, und legt ein Schuldbekenntnis ab vor Gott.Und nachdem dieses vollbracht war, traten die Fürsten zu mir, und sprachen: das Volk Israel und die Priester und die Leviten haben sich nicht abgesondert von den Völkern der Länder, nach ihren Greueln, von den Kananitern, Hethitern, Pheresitern, Jebusitern, Ammonitern, Moabitern, Ägyptern und Amoritern. denn sie haben von ihren Töchtern genommen für sich, und für ihre Söhne, und den heiligen Samen mit den Völkern der Länder vermischet, und die Hand der Fürsten und Vorsteher ist die erste gewesen in diesem Vergehen. Als ich dieses hörte, zerriß ich mein Kleid, und meinen Mantel, und raufte das Haar meines Hauptes, und meines Bartes aus, und setzte mich zerstört nieder. Und es versammelten sich um mich Alle, welche die Worte des Gottes Israels fürchteten wegen des Vergehens der Gefangenschaft; und ich blieb zerstört sitzen bis zum Abendopfer. Und bei dem Abendopfer stand ich auf von meiner Abhärmung, und mit meinem zerrissenen Kleide und Mantel, und ich fiel auf meine Kniee, und breitete meine Hände aus zu Jahwe, meinem Gott, und sprach: Mein Gott! ich schäme und scheue mich aufzuheben meine Augen zu dir, mein Gott! denn unsere Missetaten sind über unser Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist groß bis an den Himmel. Seit den Tagen unserer Väter sind wir in großer Schuld bis auf diesen Tag, und wegen unserer Missetaten sind wir, unsere Könige, unsere Priester, gegeben worden in die Hand der Könige der Länder, zum Schwerte, zur Gefangenschaft, und zur Beute, und zur Schamröte des Angesichtes, wie es an diesem Tage ist. Und nun ist kaum einen Augenblick die Gnade von Jahwe, unserm Gott, gekommen, daß er uns einen Rest übrig gelassen, und uns einen Pflock an den Ort seines Heiligtums eingeschlagen, und daß unser Gott unsere Augen erleuchtet, und uns wieder ein wenig Leben in unserer Knechtschaft gegeben hat. denn Knechte sind wir; aber in unserer Knechtschaft hat unser Gott uns nicht verlassen, sondern uns zugewendet die Gnade vor den Königen der Perser, daß sie uns Leben gaben, um aufzurichten das Haus unsers Gottes, und aufzustellen seine Trümmer, und uns eine Mauer gestatteten in Juda und Jerusalem. Was sollen wir also, unser Gott! nach diesem sagen? denn wir haben deine Gebote verlassen, die du geboten hast durch deine Diener, die Propheten, indem du sprachest: das Land, in welches ihr kommen werdet, um es zu besitzen, ist ein unreines Land durch die Verunreinigung der Völker der Länder durch ihre Greuel, welche es von einem Ende bis zum andern mit ihrer Unreinigkeit angefüllt haben. Ihr sollet eure Töchter ihren Söhnen nicht geben, und ihre Töchter für eure Söhne nicht nehmen, und ihren Frieden und ihr Wohl in Ewigkeit nicht suchen, auf daß ihr mächtig werdet, und genießet das Gute des Landes, und es im Besitz erhaltet für eure Söhne bis in Ewigkeit. Und nach all dem, was über uns gekommen ist durch unsere bösen Werke, und durch unsere große Schuld, denn du, unser Gott, hast (uns) weit unter unserer Schuld gestraft, und uns eine Rettung gegeben, wie die gegenwärtige, sollten wir wieder deine Gebote brechen, und uns verschwägern mit den Völkern dieser Greuel? Wirst du nicht über uns zürnen bis zur Vertilgung, so daß kein Überrest und keine Rettung bleibt? Jahwe, Gott Israels! du bist gerecht; denn wir sind als Gerettete übrig geblieben, wie es heute ist; siehe! wir sind vor dir mit unserer Schuld; denn Niemand kann deßhalb vor dir bestehen. Auf den Antrag Schechanja's wird unter strenger Strafandrohung beschlossen, die heidnischen Weiber, samt ihren Kindern zu entlassen. Ausführung dieses Beschlusses, und Aufzählung der Männer von solchen Weibern.Während Esra, weinend und vor dem Hause Gottes liegend also betete und Bekenntnis ablegte, versammelte sich um ihn ein sehr großer Haufe von Männern, und Weibern, und Kindern, aus Israel; denn das Volk weinte sehr. Und Schechanja, der Sohn Jehiels, von den Söhnen Elams, hob an, und sprach zu Esra: Wir haben uns versündiget gegen unsern Gott, daß wir fremde Weiber aus den Völkern des Landes genommen; nun aber ist hierbei noch Hoffnung da für Israel. Lasset uns also einen Bund schließen mit unserm Gott, daß wir wegführen wollen alle Weiber, und Kinder von ihnen, nach dem Rate meines Herrn, und derjenigen, welche Angst haben vor dem Gebote unsers Gottes; und es geschehe nach dem Gesetze. Stehe auf! denn die Sache steht bei dir; wir werden mit dir sein. Sei stark, und tue es! Und Esra stand auf, und ließ die Obersten der Priester, der Leviten, und ganz Israel schwören, also zu tun; und sie schwuren. Und Esra stand auf vor dem Hause Gottes, und ging in das Gemach Johanans, des Sohnes Eljaschibs; und er ging hinein, aß kein Brot, und trank kein Wasser; denn er trauerte über das Vergehen der aus der Gefangenschaft Zurückgekehrten. Und sie ließen in Juda und Jerusalem allen Söhnen der Gefangenschaft bekannt machen, daß sie sich zu Jerusalem versammeln sollten; und daß die Habe eines Jeden, welcher nicht in drei Tagen, nach dem Rate der Fürsten und Ältesten, komme, der gottverschwornen Vertilgung hingegeben, und er aus der Gemeinde der aus der Gefangenschaft Zurückgekehrten ausgeschlossen werden solle. Da versammelten sich alle Männer von Juda und Benjamin nach Jerusalem in drei Tagen, das ist im neunten Monate, am zwanzigsten des Monates. Und das ganze Volk saß auf dem Platze vor dem Hause Gottes, zitternd wegen der Sache, und von dem Regen. Und Esra, der Priester, stand auf, und sprach zu ihnen: Ihr habet euch versündiget, daß ihr fremde Weiber genommen, um die Schuld Israels noch größer zu machen. Leget also Jahwe, dem Gott eurer Väter, Bekenntnis ab, und tut, was ihm wohlgefällt; und trennt euch von den Völkern des Landes, und von den fremden Weibern. Da antwortete die ganze Gemeinde, und sprach mit lauter Stimme: Es ist unsere Pflicht, also zu tun, wie du gesagt hast. Aber des Volkes ist viel, und es ist die Regenzeit, und wir vermögen nicht, draußen zu stehen; auch ist es nicht das Werk eines oder zweier Tage; denn wir haben viel gesündigt in dieser Sache. Es mögen sich also unsere Fürsten von der ganzen Gemeinde hinstellen, und Alle, welche in unseren Städten fremde Weiber genommen haben, sollen zu bestimmten Zeiten kommen, und mit ihnen die Ältesten der einzelnen Städte, und ihre Richter, bis sich die Zornglut unseres Gottes wegen dieser Sache von uns gewendet hat. Es stellten sich also Jonathan, der Sohn Asaels, und Jahsia, der Sohn Tikwa's, dazu hin, und Meschullam, und Schabthai, der Levite unterstützten sie. Und die Söhne der Gefangenschaft taten also. Und es trennten sich Esra, der Priester, (und) die Männer, die väterlichen Häupter, nach ihren väterlichen Häusern, und diese alle mit Namen, und setzten sich am ersten Tage des zehnten Monates, um die Sache zu untersuchen. Und sie wurden fertig mit allen Männern, die fremde Weiber genommen hatten, bis zum ersten Tage des ersten Monates. Und es fanden sich von den Söhnen der Priester, welche fremde Weiber genommen hatten, von den Söhnen Jeschua's, des Sohnes Jozadaks, und seinen Brüdern, Maaseja, und Elieser, und Jarib, und Gedalja. Und sie gaben ihre Hand, daß sie ihre Weiber wegführen wollten; und brachten einen Widder von der Herde für ihre Schuld. Und von den Söhnen Immers, Hanani, und Sebadja. Und von den Söhnen Harims, Maaseja, und Elia, und Schemaja, und Jehiel, und Ussia. Und von den Söhnen Paschhurs, Eljoenai, Maaseja, Ismael, Nethaneel, Josabad, und Elasa. Und von den Leviten, Josabad, und Schimei, und Kelaja, das ist Kelita, Pethahja, Juda und Elieser. Und von den Sängern, Eljaschib; und von den Türhütern, Schallum, und Telem, und Uri. Und von Israel, von den Söhnen des Pharos, Ramja, und Issia, und Malchia, und Mijamin, und Eleasar, und Malchia, und Benaja. Und von den Söhnen Elams, Mathanja, Zacharias, und Jehiel, und Abdi, und Jeremoth, und Elia. Und von den Söhnen Sattu's, Eljoenai, Eljaschib, Mathanja, und Jeremoth, und Sabad, und Asisa. Und von den Söhnen Bebai's, Johanan, Hananja, Sabbai, Athlai. Und von den Söhnen Bani's, Meschullam, Malluch, und Adaja, Jaschub, und Scheal, und Ramoth. Und von den Söhnen Phahoth-Moabs, Adna, und Chelal, Benaja, Maaseja, Mathanja, Bezaleel, und Binnui, und Manasse. Und die Söhne Harims, Elieser, Issia, Malchia, Schemaja, Simeon, Binjamin, Malluch, Schemarja. Und von den Söhnen Haschums, Mathnai, Mathatha, Sabad, Elipheleth, Jeremai, Manasse, Schimei. Und von den Söhnen Bani's, Maadai, Amram, und Uel, Benaja, Bedja, Keluhi, Vanja, Meremoth, Eljaschib, Mathanja, Mathnai, und Jaasai, und Bani, und Binnui, Schimei, und Schelemja, und Nathan, und Adaja, Machnadbai, Schaschai, Scharai, Asarel, und Schelemja, Schemarja, Schallum, Amarja, Joseph. Von den Söhnen Nebo's, Jeiel, Mathithja, Sabad, Sebina, Jaddai, und Joel, Benaja. Alle diese hatten fremde Weiber genommen, und es waren unter denselben Weiber, die Kinder geboren hatten. Nehemia, Mundschenk des Königs der Perser, erhält durch einige jüdische Ankömmlinge von der traurigen Lage der Juden in Palestina Nachricht. Er wird sehr traurig darüber, und betet zu Gott, daß er ihm für die Juden behilflich sei vor dem Könige.Geschichte Nehemia's, des Sohnes Hachalja's. Und es geschah im Monate Chislev des zwanzigsten Jahres, als ich in Susan in der Burg war, da kam Hanani, einer von meinen Brüdern, und einige Männer aus Juda. Und ich fragte sie über die Juden, den Rest, welcher übrig geblieben war von der Gefangenschaft, und über Jerusalem. Und sie sprachen zu mir: Die Übrigen, die noch geblieben sind von der Gefangenschaft dort im Lande, sind in großem Unglück, und in Schmach; und die Mauer von Jerusalem ist niedergerissen, und ihre Tore sind verbrannt mit Feuer. Und es geschah, als ich diese Worte hörte, da setzte ich mich, und weinte, und trauerte (mehrere) Tage, und fastete, und betete vor dem Gott des Himmels, und sprach: Ach Jahwe! Gott des Himmels, großer und furchtbarer Gott! der hält den Bund, und die Gnade denen, die ihn lieben, und seine Gebote halten, laß doch dein Ohr aufmerksam, und deine Augen offen sein, um zu hören auf das Gebet deines Knechtes, der ich jetzt vor dir bete Tag und Nacht für die Söhne Israels, deine Knechte, und bekenne die Sünden der Söhne Israels, die wir gegen dich begangen, ja, die wir, ich, und das Haus meines Vaters, begangen haben. Wir handelten töricht gegen dich, und hielten nicht die Gebote, und die Satzungen, und die Rechte, welche du Mose, deinem Diener, geboten hast. Gedenke doch des Wortes, welches du Mose, deinem Diener, geboten hast, indem du sprachest: Wenn ihr euch versündiget; so werde ich euch unter die Völker zerstreuen. Wenn ihr euch aber wieder zu mir bekehret, und meine Gebote haltet, und sie tut; so werde ich euch, wäret ihr auch bis an's Ende des Himmels zerstreut, wieder von dort her sammeln, und an den Ort bringen, welchen ich erwählt habe, daß mein Name daselbst wohne. Sie sind ja deine Knechte, und dein Volk, das du erlöset hast mit deiner großen Kraft, und mit deiner starken Hand. Ach, Herr! laß doch dein Ohr aufmerksam sein auf das Gebet deines Knechtes, und auf das Gebet deiner Knechte, die begehren, deinen Namen zu fürchten; und laß es doch heute deinem Knechte gelingen, und mache ihn zum Gegenstand der Erbarmung vor diesem Manne. Ich war nämlich Mundschenk des Königs. Der König der Perser bemerkt die Traurigkeit Nehemia's, und fragt nach der Ursache. Nehemia sagt, daß er Nachricht erhalten habe von dem traurigen Zustande Jerusalems, und bittet ihn um die Erlaubnis, dasselbe wieder aufzubauen. Der König gibt sie ihm, und auch noch Befehle an die Statthalter, ihn weiter zu bringen, und ihm Holz zum Baue zu geben. Nach seiner Ankunft in Jerusalem besichtigt er bei Nacht die Trümmer der Stadt, und ermahnt zum Aufbau derselben, trotz des Widerspruchs Sanballats und Tobia's.Und es geschah im Monate Nisan des zwanzigsten Jahres Artahschasta's, des Königs, da stand Wein vor dem Könige, und ich nahm den Wein, und gab ihn dem Könige. Und ich war traurig vor ihm. Und der König sprach zu mir: Warum ist dein Angesicht so traurig, da du doch nicht krank bist? das ist nichts anderes, als etwas Böses im Herzen. Und ich erschrak sehr, und sprach zum Könige: Der König lebe ewig! Warum sollte mein Angesicht nicht traurig sein, da die Stadt, die Begräbnisstätte meiner Väter, wüste liegt, und ihre Tore vom Feuer verzehret sind? Da sprach der König zu mir: Was begehrest du denn? Da betete ich zum Gott des Himmels; und sprach zum Könige: Wenn es dem Könige gefällt, und wenn dein Knecht Wohlwollen findet vor dir; so sende mich nach Juda, zu der Stadt der Gräber meiner Väter, daß ich sie baue. Da sprach der König zu mir, und seine Gemahlin, die neben ihm saß: Wie lange wird deine Reise dauern? und wann wirst du zurückkommen? Und es gefiel dem Könige, mich zu senden; und ich gab ihm eine bestimmte Zeit an. Und ich sprach zum Könige: Wenn es dem Könige gefällt, so gebe man mir Briefe an die Statthalter jenseits des Stromes mit, daß sie mich weiter bringen, bis ich nach Juda komme; und einen Brief an Asaph, den Hüter des königlichen Waldes, daß er mir Holz gebe, um Balken zu machen zu den Toren der Burg des Hauses (Gottes), und zu der Mauer der Stadt, und zu einem Hause, in welches ich einkehre. Und der König gab (sie) mir, weil die gütige Hand meines Gottes über mir war. Und ich kam zu den Statthaltern jenseits des Stromes, und gab ihnen die Briefe des Königs; auch hatte der König mit mir gesendet Oberste des Heeres, und Reiter. Als es Sanballat, der Horoniter, und Tobia, der Knecht der Ammoniter, hörten, da wurden sie sehr böse, daß ein Mann kam, um das Wohl der Söhne Israels zu suchen. Und ich kam nach Jerusalem, und war daselbst drei Tage. Alsdann stand ich des Nachts auf, ich und wenige Männer mit mir; denn ich hatte keinem Menschen gesagt, was mir Gott in's Herz gegeben, daß ich in Jerusalem tun sollte, und ich hatte kein Tier bei mir, als das Tier, auf welchem ich ritt. Und ich ritt des Nachts zum Taltore hinaus, und an dem Schlangenbrunnen vorbei, und zum Misttore hin, und besichtigte die Mauern Jerusalems, welche niedergerissen, und ihre Tore, welche vom Feuer verzehret waren. Dann ritt ich weiter zum Quelltore, und zum Königsteiche hin; hier aber war kein Platz mehr zum Gehen für das Tier unter mir. Ich ritt dann des Nachts das Tal hinauf, und besichtigte die Mauer, und kehrte durch's Taltor herein, und zurück (nach Haus). Und die Vorsteher wußten nicht, wohin ich gegangen wäre, und was ich täte; denn ich hatte den Juden, und den Priestern, und den Edlen, und den Vorstehern, und den übrigen Werkleuten bis dahin nichts gesagt. Nun sprach ich zu ihnen: Ihr sehet das Elend, darin wir sind, wie Jerusalem wüste liegt, und ihre Tore verbrannt sind mit Feuer. Wohlan! lasset uns bauen die Mauer Jerusalems, und uns nicht ferner ein Gegenstand der Schmach sein. Und ich sagte ihnen, wie gütig die Hand meines Gottes über mir gewesen, und auch die Worte des Königs, die er zu mir geredet. Da sprachen sie: Auf! lasset uns bauen. Und sie stärkten ihre Hände zum Guten. Und es hörten es Sanballat, der Horoniter, und Tobia, der Knecht, der Ammoniter, und Geschem, der Araber, und spotteten unser, und verachteten uns, und sprachen: Was ist das für eine Sache, die ihr da machet? Wollet ihr euch wider den König empören? Ich aber antwortete ihnen, und sprach zu ihnen: Der Gott des Himmels wird uns Glück geben; und wir, seine Knechte, machen uns auf, und bauen; ihr aber habet keinen Teil, und kein Recht, und kein Andenken an Jerusalem. Der Wiederaufbau Jerusalems beginnt. Aufzählung der sich anbauenden jüdischen Geschlechter.Und es machte sich auf Eljaschib, der Hohepriester, und seine Brüder, die Priester, und sie baueten das Schaftor; sie weihten es, bis zum Turme Hananeels. Und an seiner einen Seite baueten die Männer von Jericho, und an seiner anderen Seite bauete Sachur, der Sohn Imri's. Und das Fischtor baueten die Söhne Hassenaa's; sie deckten es mit Balken, und setzten seine Türen ein, seine Schlösser und seine Riegel. Und an ihrer einen Seite bauete sich wieder an Meremoth, der Sohn Uria's, des Sohnes des Hakkoz; und an ihrer andern Seite bauete sich wieder an Meschullam, der Sohn Berecha's, des Sohnes Meschesabels; und an der Seite dieser bauete sich wieder an Zadok, der Sohn Baana's. Und an der Seite dieser baueten sich wieder an die Thekoiter; aber die Vornehmen unter ihnen gaben ihren Nacken nicht her zum Dienste ihres Herrn. Und das alte Tor stellten wieder her Jojada, der Sohn Paseahs, und Meschullam, der Sohn Besodja's; sie deckten es mit Balken, und setzten seine Türen ein, und seine Schlösser, und seine Riegel. Und an ihrer Seite baueten sich wieder an Malathja, der Gibeoniter, und Jadon, der Meronotiter, die Männer von Gibeon, und von Mizpa, die zu dem Gerichtsstuhle des Statthalters diesseits des Stromes gehörten. An ihrer Seite bauete sich wieder an Ussiel, der Sohn Haraja's, ein Goldschmied; und an seiner Seite bauete sich wieder an Hananja, ein Salbenbereiter. Und man ließ Jerusalem leer bis an die breite Mauer. Und an ihrer Seite bauete sich wieder an Rephaja, der Sohn Hurs, Vorsteher des halben Bezirkes von Jerusalem. Und an seiner Seite bauete sich wieder an Jedaja, der Sohn Harumaphs, und zwar seinem Hause gegenüber. Und an seiner Seite bauete sich wieder an Hattusch, der Sohn Haschabneja's. Die zweite Abteilung stellten wieder her Malchia, der Sohn Harims, und Haschub, der Sohn Phahath-Moabs, und den Ofenturm. Und an ihrer Seite bauete sich wieder an Schallum, der Sohn des Hallohesch, Vorsteher des halben Bezirkes von Jerusalem, er und seine Töchter. Das Taltor stellten wieder her Hanun, und die Einwohner von Sanoah; diese baueten es, und setzten seine Türen ein, seine Schlösser, und seine Riegel, und tausend Ellen an der Mauer bis zum Misttore. Und das Misttor stellten wieder her Malchis, der Sohn Rechabs, Vorsteher des Bezirkes Bethhakkarem; er bauete es, und setzte seine Türen ein, seine Schlösser, und seine Riegel. Und das Quelltor stellte wieder her Schallum, der Sohn Kolhose's, Vorsteher des Bezirkes Mizpa; er bauete es, und deckte es mit Balken, und setzte seine Türen ein, seine Schlösser, und seine Riegel; und die Mauer des Teiches Siloah, an dem Garten des Königs, und bis zu den Stufen, welche von der Stadt Davids herabgehen. Nach ihm bauete sich wieder an Nehemia, der Sohn Asbuks, der Vorsteher des halben Viertels Bethzur, bis den Gräbern Davids gegenüber, und bis zu dem gemachten Teiche, und bis zum Hause der Helden Nach ihm baueten sich wieder an die Leviten, Rehum, der Sohn Bani's. An seiner Seite bauete sich wieder an Haschabja, der Vorsteher des halben Viertels Kegila, für sein Viertel. Nach ihm baueten sich wieder an ihre Brüder, Bawai, der Sohn Henadas, der Vorsteher des Viertels Kegila. Und an seiner Seite stellte Eser, der Sohn Jeschua's, der Vorsteher von Mizpa, die zweite Abteilung wieder her, gegenüber, wo man zu dem Rüsthause an der Ecke hinaufgeht. Nach ihm beeiferte sich Baruch, der Sohn Sabbai's, die zweite Abteilung wieder herzustellen, von der Ecke an bis zu der Türe des Hauses Eljaschibs, des Hohenpriesters. Nach ihm stellte Meremoth, der Sohn Uria's, des Sohnes des Hakkoz, die zweite Abteilung wieder her, von der Türe des Hauses Eljaschibs an, bis zum Ende des Hauses Eljaschibs. Nach ihm baueten sich wieder an die Priester, die Männer aus dem Gaue. Nach ihnen baueten sich wieder an Benjamin und Haschub, ihren Häusern gegenüber; nach ihnen baueten sich wieder an Asarja, der Sohn Maaseja's, des Sohnes Ananja's, neben seinem Hause. Nach ihm stellte Binnui, der Sohn Henadads, die zweite Abteilung wieder her, von dem Hause Asarja's an, bis zu der Ecke, und bis zu der Mauerspitze. Palal, der Sohn Usai's, der Ecke, und dem Turme gegenüber, welcher aus dem oberen Hause des Königs hervorragt, welches bei dem Vorhofe der Hauptwache war. Nach ihm Pedaja, der Sohn des Pharosch, und die Tempeldiener, die auf dem Hügel wohnten, bis gegenüber dem Wassertore gegen Morgen, und dem hervorragenden Turme. Nach ihnen stellten die Thekoiter die zweite Abteilung wieder her, gegenüber dem großen, hervorragenden Turme, bis zu der Mauer des Hügels. Oberhalb des Roßtores baueten die Priester sich wieder an, Jeder seinem Hause gegenüber. Nach ihnen bauete sich wieder an Zadok, der Sohn Immers, seinem Hause gegenüber; und nach ihm bauete sich wieder an Schemaja, der Sohn Schechanja's, der Hüter des Tores gegen Morgen. Nach ihm stellten Hananja, der Sohn Schelemja's, und Hanan, der sechste Sohn Zalaphs, die zweite Abteilung wieder her. Nach ihnen bauete sich wieder an Meschullam, der Sohn Berecha's, seiner Kammer gegenüber. Nach ihm bauete sich wieder an Malchia, der Sohn des Goldschmieds, bis zu dem Hause der Tempeldiener, und der Händler, dem Tore Miphkad gegenüber, bis zu der Steige der Mauerspitze. Und zwischen der Steige der Mauerspitze bis zu dem Schaftore baueten sich wieder an die Goldschmiede und die Händler. Sanballat und Tobia spotten über das Bauwerk der Juden. Nehemia betet zu Gott um Bestrafung derselben. Die Juden bauen fort. Ihre Feinde vereinigen sich, um sie mit Gewalt zu hindern. Die Juden aber bewaffnen sich, und vereiteln so ihr Vorhaben. Nehemia ordnet an, daß täglich die eine Hälfte der Bauleute bewaffnet Wache hält, und die andere Hälfte die Arbeit verrichtet.Und es geschah, als Sanballat hörte, daß wir die Mauer baueten, so wurde er zornig, und sehr unwillig, und spottete über die Juden. Und er sprach vor seinen Brüdern, und vor dem Heere von Samarien, und sagte: Was machen die ohnmächtigen Juden? Wird man sie so lassen? Werden sie opfern? Werden sie es vollenden an Einem Tage? Werden sie die Steine lebendig machen aus dem Schutthaufen, da sie verbrannt sind? Und Tobia, der Ammoniter, stand neben ihm, und sprach: Mögen sie auch bauen; wenn ein Fuchs hinaufgeht, so wird er ihre steinerne Mauer niederreißen. Höre, unser Gott! daß wir ein Gegenstand der Verachtung sind, und bringe ihre Schmach auf ihr Haupt zurück; und gib sie zur Beute im Lande der Gefangenschaft. Decke ihre Missetat nicht zu, und ihre Sünde tilge nicht vor deinem Angesichte; weil sie gekränkt haben vor den Bauleuten. Wir aber baueten die Mauer, und ganze Mauer wurde bis zu ihrer Hälfte fertig; und das Volk hatte Lust zu arbeiten. Und es geschah, als Sanballat, und Tobia, und die Araber, und Ammoniter, und die Asdoditer hörten, daß der Mauer von Jerusalem ein Verband angelegt worden sei, daß die Risse anfingen sich zu schließen, da wurden sie sehr zornig. Und verschworen sich allzumal, zu kommen, und zu streiten wider Jerusalem; und ihr Schaden zuzufügen. Wir aber beteten zu unserm Gott, und stellten ihretwegen Tag und Nacht Wachen gegen sie aus. Und Juda sprach: Es wanket die Kraft der Träger, und des Schutzes ist viel, wir können die Mauer nicht bauen. Und unsere Feinde sprachen: Sie sollen's nicht wissen, und nicht sehen, bis wir kommen mitten unter sie, und sie erwürgen, und dem Werke ein Ende machen. Und es geschah, als die Juden, welche bei ihnen wohnten, kamen, und uns zehnmal sagten: Von allen Orten kehret euch gegen uns! Da stellte ich an die tiefste Stelle hinter der Mauer in's Trockene, das Volk, nach den Geschlechtern mit ihren Schwertern, ihren Lanzen und ihren Bogen. Und ich sah, und stand auf, und sprach zu den Edlen, und zu den Vorstehern, und zu dem übrigen Volke: Fürchtet euch nicht vor ihnen; an den Herrn, den großen und furchtbaren, denket, und streitet für eure Brüder, eure Söhne, und eure Töchter, eure Weiber, und eure Häuser. Und es geschah, als unsere Feinde hörten, daß es uns bekannt wäre, da vereitelte Gott ihren Rat, und wir kehrten alle wieder zu der Mauer, ein Jeder zu seiner Arbeit. Und es geschah von diesem Tage an arbeitete die eine Hälfte meiner Knechte an dem Werke, und die andere Hälfte derselben hielt die Lanzen, die Schilde, und die Bogen, und die Panzer; und die Fürsten standen hinter dem ganzen Hause Juda. Und die, welche die Mauer baueten, und die, welche den Trägern die Last aufluden, taten mit der einen Hand die Arbeit, und hielten mit der andern die Waffe. Und von denen, welche baueten, hatte jeder sein Schwert um seine Lenden gegürtet, während sie baueten, und bei mir stand der, welcher in die Trommete stieß. Und ich sprach zu den Edlen, und zu den Vorstehern, und zu dem übrigen Volke: das Werk ist groß und weitläufig, und wir stehen zerstreut an der Mauer, und weit voneinander entfernt. An welchem Orte ihr nun den Schall der Trommete höret, dahin laufet zusammen zu uns. Unser Gott wird für uns streiten. So arbeiteten wir an dem Werke; und die Hälfte von ihnen hielt die Lanzen, vom Aufgang der Morgenröte an, bis die Sterne hervortraten. Auch sprach ich zu derselben Zeit zum Volke: Ein Jeder bleibe des Nachts mit seinem Knechte in Jerusalem, daß sie uns des Nachts zur Wache, und des Tags zur Arbeit dienen. Und ich, und meine Brüder, und meine Knechte, und die Wachleute, welche hinter mir waren, wir zogen unsere Kleider nicht aus; ein Jeder legte sie nur zum Baden ab. Klage des Volkes über Hungersnot, und über den Wucher der Reichen. Nehemia hält eine Volksversammlung, und veranlaßt die Reichen, den Armen ihre Pfandstücke zurückzugeben. Er selbst nimmt keinen Gehalt für seine Statthalterschaft, und übt doch große Gastfreundschaft.Und es entstand ein großes Geschrei des Volkes, und ihrer Weiber gegen ihre Brüder, die Juden. Und es waren Einige, welche sagten: Wir, unsere Söhne, und unsere Töchter, sind viele; und wir müssen Getreide haben, daß wir essen und leben. Und es waren Andere, welche sagten: Wir müssen unsere Felder und unsere Weinberge, und unsere Häuser verpfänden, daß wir Getreide erhalten bei der Hungersnot. Es waren wieder Andere, welche sagten: Wir müssen Geld lehnen zu der Steuer des Königs auf unsere Felder und Weinberge. Nun aber ist unser Fleisch wie das Fleisch unserer Brüder, und unsere Söhne sind wie ihre Söhne; und siehe! wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter zu Sklaven unterwerfen; ja, es sind schon einige von unsern Töchtern unterworfen, und es liegt nicht in der Macht unserer Hände; denn unsere Felder und unsere Weinberge haben Andere Und ich wurde sehr zornig, als ich ihr Geschrei, und diese Reden hörte. Und mein Herz in mir ging mit sich zu Rate, und ich tadelte die Edlen und Vorsteher, und sprach zu ihnen: Ihr treibet Wucher, Jeder gegen seinen Bruder! Und ich veranstaltete eine große Volksversammlung gegen sie. Und ich sprach zu ihnen: Wir haben unsere Brüder, die Juden, welche an die Heiden verkauft waren, so viel an uns war, losgekauft; ihr aber verkaufet eure Brüder, so daß sie an uns verkauft werden! da schwiegen sie, und fanden nicht ein Wort. Und ich sprach: Es ist nicht gut, was ihr tut. Solltet ihr nicht lieber in der Furcht unseres Gottes wandeln, als ein Gegenstand der Schande sein vor den Heiden, unsern Feinden? Auch ich, meine Brüder, und meine Knechte, haben ihnen Geld und Getreide geliehen. Lasset uns doch diesen Wucher aufgeben! Gebet ihnen doch noch heute zurück ihre Felder, ihre Weinberge, Ölgärten, und ihre Häuser, und den hundertsten Teil von dem Gelde, und Getreide, Most, und Öl, welches ihr von ihnen als Zins genommen habet. Da sprachen sie: Wir wollens zurückgeben, und wollen von ihnen nichts verlangen; wir wollen es so machen, wie du gesagt hast. Ich rief alsdann die Priester, und ließ sie schwören, daß sie nach dieser Zusage tun wollten. Auch schüttelte ich meinen Busen aus, und sprach: Also schüttele Gott einen Jeden, welcher diese Zusage nicht hält, aus seinem Hause und aus seinem Besitztume; und also sei er ausgeschüttelt, und leer! Und es sprach die ganze Versammlung: Amen! Und sie priesen Jahwe; und das Volk tat nach dieser Zusage. Auch von jenem Tage an, an welchem mir (der König) befohlen hatte, Statthalter zu sein im Lande Juda, vom zwanzigsten Jahre bis zum zwei und dreißigsten Artahschasta's, des Königs, zwölf Jahre lang aßen wir, ich und meine Brüder, nicht die Kost des Statthalters. Aber die früheren Statthalter, die vor mir gewesen, hatten das Volk gedrückt, und Brot und Wein nebst vierzig Sekeln Silbers von ihm genommen; sogar hatten ihre Knechte über das Volk geherrscht. Aber ich tat nicht also aus Furcht vor Gott. Ja selbst an dem Werke dieser Mauer bauete ich, und wir kauften kein Feld; und alle meine Knechte waren daselbst versammelt zur Arbeit. Und von den Juden, und von den Vorstehern waren hundert und fünfzig Mann an meinem Tische, auch Solche, welche von den Völkern um uns her zu uns kamen. Und was für einen Tag bereitet wurde, war ein Ochse, (und) sechs auserlesene Schafe; auch Vögel wurden mir bereitet, und allerlei Wein in Menge für zehn Tage. Und trotzdem verlangte ich nicht die Kost des Statthalters; denn schwer lag der Dienst auf diesem Volke. Gedenke mir, mein Gott! zum Besten Alles, was ich an diesem Volke getan habe. Sanballat, Tobia und Geschem suchen den Nehemia durch List zu töten. Nehemia aber merkt es, und weicht aus. Ebenso entgeht er der Verführung eines gedungenen Propheten. Die Mauer wird vollendet. Nehemia entdeckt auch eine Verschwörung zwischen vornehmen Juden und seinen Feinden gegen ihn.Und es geschah, als von Sanballat, und Tobia, und Geschem, dem Araber, und von unsern übrigen Feinden vernommen wurde, daß ich die Mauer gebauet hätte, und kein Riß mehr daran wäre; (obgleich ich bis zu der Zeit die Türen noch nicht in die Tore eingesetzt hatte;) da sandten Sanballat, und Geschem zu mir, und ließen sagen: Komm, wir wollen mit einander zusammen kommen in einem der Dörfer im Tale Ono! Aber sie gedachten mir Böses zu tun. Ich sandte daher Boten zu ihnen, und ließ sagen: Ich bin mit einem großen Werke beschäftiget, und kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk ruhen, wann ich davon abließe, und zu euch hinabkäme? Und sie sandten so noch viermal zu mir; aber ich gab ihnen dieselbe Antwort. Da sandte Sanballat auf gleiche Weise zum fünften Male seinen Knecht zu mir, mit einem offenen Briefe in seiner Hand. Darin stand geschrieben: Unter den Völkern verlautet es, und Gaschmu hat es gesagt, daß ihr, du und die Juden, euch zu empören gedächtet; darum bauetest du die Mauer, und wolltest ihr König werden nach diesen Gerüchten. Auch hättest du Propheten aufgestellt, welche von dir in Jerusalem ausrufen und sagen sollten: Es ist ein König in Juda! Es wird nun ebenso von dem Könige vernommen werden. Komm daher, daß wir uns mit einander beraten! Aber ich sandte zu ihm, und ließ sagen: Nichts dergleichen ist geschehen, was du sagst; sondern in deinem Herzen hast du es ersonnen. Denn alle diese wollten uns Furcht einjagen, indem sie sprachen: Ihre Hände werden ablassen von dem Werke, und es wird nicht gemacht werden. Stärke daher meine Hände! Und ich ging in das Haus Schemaja's, des Sohnes Delaja's, des Sohnes Mehetabels; aber er hatte sich eingeschlossen, und sprach: Wir wollen zusammen kommen im Hause Gottes, in der Mitte des Tempels, und die Türen des Tempels verschließen; denn sie wollen kommen, um dich zu töten; und zwar wollen sie in der Nacht kommen, um dich zu töten. Ich aber sprach: Wird ein Mann, wie ich, fliehen? Und wer, wie ich, wird in den Tempel gehen, um am Leben zu bleiben? Ich gehe nicht. Und ich besah (ihn), und siehe! Gott hatte ihn nicht gesandt, daß er eine Weissagung zu mir sagen sollte, sondern Tobia und Sanballat hatten ihn gedungen. Er war in der Absicht gedungen worden, daß ich in Furcht geraten, und also tun, und mich versündigen sollte, damit sie (mir) einen bösen Namen machen, und mich lästern könnten. Gedenke es, mein Gott! dem Tobia und Sanballat, nach diesen ihren Werken; und auch Noadja, der Prophetin, und auch den übrigen Propheten, die mir Furcht einjagen wollten. Und die Mauer wurde fertig am fünf und zwanzigsten Elul, in zwei und fünfzig Tagen. Und es geschah, als es alle unsere Feinde hörten, und es alle Völker, welche um uns her waren, sahen, da sanken sie in ihren Augen, und erkannten, das dies Werk von unserm Gott gemacht worden. Auch waren in jenen Tagen viele Edle von den Juden, deren Briefe an Tobia gingen, und an welche dergleichen von Tobia kamen. Denn es waren Viele in Juda, welche seine Mitverschwornen waren; denn er war der Tochtermann Schechanja's, des Sohnes Arahs; und Johanan, sein Sohn, hatte die Tochter Meschullams, des Sohnes Berechja's genommen. Auch redeten sie Gutes von ihm vor mir, und hinterbrachten ihm wieder meine Worte. Tobia sandte Briefe, um mir Furcht einzujagen. Nehemia verordnet eine Stadtwache, und stellt sie unter die Aufsicht Hanani's, seines Bruders, und Hananja's, des Aufsehers der Burg. Er hält eine Volksversammlung, um die einzelnen jüdischen Geschlechter aufzuzeichnen, und findet das Verzeichnis der unter Serubabel zurückgekehrten jüdischen Geschlechter, nebst Angabe ihres Viehes, und ihrer Geschenke zum Tempelbau.Und es geschah, als die Mauer gebaut war, da setzte ich die Türen ein; und es wurden die Türhüter, und die Sänger, und die Leviten bestellt. Und ich setzte Hanani, meinen Bruder, und Hananja, den Aufseher der Burg, über Jerusalem; denn es war ein wahrhaftiger Mann, und gottesfürchtiger, als Viele; und ich sprach zu ihnen: Die Tore Jerusalems sollen nicht geöffnet werden, bis die Sonne heiß wird; und man soll die Türen, während ihr dabei stehet, wieder zumachen, und ihr sollet sie verriegeln; auch stellet Wachen auf aus den Bewohnern Jerusalems, Jeden auf seine Wache, und Jeden vor seinem Hause. Und die Stadt war nach beiden Seiten weit, und groß, und wenig Volk darin, und es waren keine Häuser gebaut. Und mein Gott gab mir in's Herz, die Edlen, und die Vorsteher, und das Volk zur Geschlechtsaufzeichnung zu versammeln. Und ich fand das Buch zur Geschlechtsaufzeichnung derjenigen, welche zuerst heraufgezogen waren, und ich fand darin geschrieben: Dies sind die Söhne des Landes, welche von den Gefangenen, die weggeführt worden sind, die Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt hat, heraufkamen, und nach Jerusalem und Juda zurückkehrten, ein Jeder in seine Stadt; welche kamen mit Serubabel, Jeschua, Nehemia, Asarja, Raamja, Nahamani, Mardechai, Bilschan, Mispereth, Bigwai, Nehum, Baana. Die Zahl der Männer des Volkes Israels ist: Die Söhne des Pharosch, zwei tausend, hundert und zwei und siebenzig. Die Söhne Schephatja's, dreihundert zwei und siebenzig. Die Söhne Arahs, sechs hundert, zwei und fünfzig. Die Söhne Phahath-Moabs, mit den Söhnen Jeschua's und Joabs, zwei tausend, und acht hundert achtzehn. Die Söhne ELams, tausend, zwei hundert, vier und fünfzig. Die Söhne Sattu's, acht hundert, fünf und vierzig. Die Söhne Sachai's, sieben hundert und sechzig. Die Söhne Binnui's, sechs hundert, acht und vierzig. Die Söhne Bebai's, sechs hundert, acht und zwanzig. Die Söhne Asgads, zwei tausend, drei hundert, zwei und zwanzig. Die Söhne Adonikams, sechs hundert, sieben und sechzig. Die Söhne Bigwai's, zwei tausend, sieben und sechzig. Die Söhne Adins, sechs hundert, fünf und fünfzig. Die Söhne Aters von Hiskias, acht und neunzig. Die Söhne Haschums, drei hundert, acht und zwanzig. Die Söhne Bezai's, drei hundert, vier und zwanzig. Die Söhne Hariphs, hundert zwölf. Die Söhne Gibeons, fünf und neunzig. Die Männer von Bethlehem, und Netopha, hundert, acht und achtzig. Die Männer von Anathoth, hundert, acht und zwanzig. Die Männer von Bethhasmaveth, zwei und vierzig. Die Männer von Kirjath-Jearim, Kephira, und Beeroth, sieben hundert, drei und vierzig. Die Männer von Rama, und Gaba, sechs hundert, ein und zwanzig. Die Männer von Michmas, hundert, zwei und zwanzig. Die Männer von Bethel, und Ai, hundert, drei und zwanzig. Die Männer des andern Nebo, zwei und fünfzig. Die Söhne des andern Elam, tausend, zwei hundert, vier und fünfzig. Die Söhne Harims, drei hundert zwanzig. Die Söhne Jericho's, drei hundert, fünf und vierzig. Die Söhne Lods, Hadids, und Ono's, sieben hundert, ein und zwanzig. Die Söhne Senaa's, drei tausend, neun hundert, dreißig. Die Priester. Die Söhne Jedaja's aus dem Hause Jeschua's, neun hundert, drei und siebenzig. Die Söhne Immers, tausend, zwei und fünfzig. Die Söhne Paschhurs, tausend, zwei hundert, sieben und vierzig. Die Söhne Harims, tausend, siebenzehn. Die Leviten. Die Söhne Jeschua's, und Kadmiels von den Söhnen Hodwa's, vier und siebenzig. Die Sänger. Die Söhne Asaphs, hundert, acht und vierzig. Die Türhüter. Die Söhne Schallums, die Söhne Aters, die Söhne Talmons, die Söhne Akkubs, die Söhne Hatita's, die Söhne Schobai's, hundert, acht und dreißig. Die Tempeldiener. Die Söhne Ziha's, die Söhne Hasupha's, die Söhne Tabbaoths, die Söhne des Keros, die Söhne Sia's, die Söhne Phadons, die Söhne Lebana's, die Söhne Hagaba's, die Söhne Salmai's, die Söhne Hanans, die Söhne Giddels, die Söhne Gahars, die Söhne Reaja's, die Söhne Rezins, die Söhne Nekoda's, die Söhne Gassams, die Söhne Ussa's, die Söhne Phaseahs, die Söhne Besai's, die Söhne Meunims, die Söhne Nephuschsims, die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakupha's, die Söhne Harhurs, die Söhne Bazliths, die Söhne Mehida's, die Söhne Harscha's, die Söhne des Barkos, die Söhne Sisera's, die Söhne Thamahs, die Söhne Reziahs, die Söhne Hatipha's. Die Söhne der Knechte Salomo's. Die Söhne Sotai's, die Söhne Sophereths, die Söhne Pherida's, die Söhne Jaala's, die Söhne Darkons, die Söhne Giddels, die Söhne Schephatja's, die Söhne Hattils, die Söhne Pochereth-Hazzebaims, die Söhne Amons. Die Tempeldiener, und die Söhne der Knechte Salomo's waren zusammen drei hundert, zwei und neunzig. Und folgende sind die, welche von Thel-Melah, Thel-Harscha, Kerub, Addon, und Immer heraufkamen, aber ihr väterliches Haus, und ihren Samen nicht angeben konnten, ob sie aus Israel wären: Die Söhne Delaja's, die Söhne Tibia's, die Söhne Nekoda's, sechs hundert, zwei und vierzig. Und von den Priestern, die Söhne Hobaja's, die Söhne des Hakkoz, die Söhne Barsillai's, welcher eine der Töchter Barsillai's, des Gileaditers, zum Weibe genommen hatte, und nach ihrem Namen genannt wurde. Diese suchten ihre Verzeichnung unter denen, welche in die Geschlechtsaufzeichnung eingetragen waren, sie fand sich aber nicht; daher wurden sie aus dem Priestertume ausgewiesen. Und Thirschatha sagte zu ihnen, daß sie nicht essen dürften vom Hochheiligen, bis wieder ein Priester mit dem Urim und Tummim aufstehen werde. Die ganze Gemeinde zusammen war zwei und vierzig tausend, drei hundert sechzig. Ohne ihre Knechte und Mägde, deren sieben tausend, drei hundert, sieben und dreißig waren. Auch hatten sie Sänger, und Sängerinnen, zwei hundert, fünf und vierzig. Ihrer Pferde waren sieben hundert, sechs und dreißig, ihrer Maultiere zwei hundert, fünf und vierzig, der Kamele vier hundert, fünf und dreißig, der Esel sechs tausend, sieben hundert, zwanzig. Und Einige der väterlichen Häupter gaben zu dem Werke. Thirschatha gab in den Schatz tausend Drachmen Goldes, fünfzig Schalen, fünf hundert und dreißig Priesterkleider. Und Einige von den väterlichen Häuptern gaben in den Schatz des Werkes zwanzig tausend Drachmen Goldes, und zwei tausend, und zwei hundert Minen Silbers. Und was der Rest des Volkes gab, waren zwanzig tausend Drachmen Goldes, und zwei tausend Minen Silbers, und sieben und sechzig Priesterkleider. Es wohnten also die Priester, und die Leviten, und die Türhüter, und die Sänger, und die aus dem Volk, und die Tempeldiener, und ganz Israel in ihren Städten. Das ganze jüdische Volk versammelt sich im siebenten Monate zu Jerusalem, und läßt sich von Esra, dem Schriftgelehrten, das Gesetz Mose's vorlesen. Hierauf ermahnt er es, nach Hause zu gehen, und sich's wohl sein zu lassen, und der Armen zu gedenken. Glänzende Feier des Laubhüttenfestes.Als der siebente Monat herangekommen, und die Söhne Israels in ihren Städten waren; da versammelte sich das ganze Volk, wie Ein Mann, auf dem freien Platze, der vor dem Wassertore liegt, und sagte zu Esra, dem Schriftgelehrten, daß er das Buch des Gesetzes Mose's, welches Jahwe Israel geboten habe, bringen solle. Und es brachte Esra, der Priester, das Gesetz vor die Versammlung von Männern und Weibern, und Allen, welche es verstehen konnten, am ersten Tage des siebenten Monates. Und er las darin auf dem freien Platze, der vor dem Wassertore liegt, von Tagesanbruch bis zum Mittage, Männern und Weibern, und solchen, welche es verstehen konnten, vor; und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Gesetzbuch gerichtet. Und Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einem Holzgerüste, das man gemacht hatte zum Reden. Und es stand neben ihm Mathitja, und Schema, und Anaja, und Uria, und Hilkia, und Maaseja, zu seiner Rechten; und zu seiner Linken Pedaja, und Mischael, Malchia, und Haschum, und Haschbaddana, Secharja, Meschullam. Und Esra öffnete das Buch vor den Augen des ganzen Volkes; denn er ragte über das ganze Volk hervor; und als er es öffnete, stand das ganze Volk auf. Und Esra dankte Jahwe, dem großen Gott; und das ganze Volk antwortete: Amen, Amen! mit Aufhebung seiner Hände, und neigte sich, und warf sich nieder vor Jahwe mit dem Angesichte zur Erde. Und Jehschua, und Bani, und Scherebja, Jamin, Akkub, Schabthai, Hodia, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan, Pelaja, und die Leviten erklärten dem Volke das Gesetz; und das Volk blieb auf seiner Stelle. Und sie lasen in dem Buche, in dem Gesetze Gottes, deutlich, und setzten den Sinn auseinander, so daß sie das Gelesene verstanden. Und es sprachen Nehemia, das ist Thirschatha, und Esra, der Priester, der Schriftgelehrte, und die Leviten, welche dem Volke (das Gesetz) erklärten, zum ganzen Volke: Dieser Tag ist Jahwe, eurem Gott, heilig. Trauert nicht, und weinet nicht! Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte. Und er sprach zu ihnen: Gehet, esset Fettes, und trinket Süßes, und schicket Teile (vom Essen) dem, welchem nichts zubereitet ist; denn dieser Tag ist unserm Herrn heilig, und betrübet euch nicht; denn die Freude Jahwe's ist eure Stärke. Und die Leviten ermahnten das ganze Volk zum Schweigen, indem sie sprachen: Schweiget, denn dieser Tag ist heilig, und betrübet euch nicht! Und es ging das ganze Volk hin, um zu essen und zu trinken, und Teile (vom Essen einander) zu schicken, und ein großes Freudenfest zu feiern; denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen kundgetan hatte. Und am zweiten Tage versammelten sich die väterlichen Häupter des ganzen Volkes, die Priester und die Leviten zu Esra, dem Schriftgelehrten, um zu achten auf die Worte des Gesetzes. Und sie fanden geschrieben in dem Gesetze, welches Jahwe durch Mose geboten hatte, daß die Söhne Israels an dem Feste im siebenten Monate in Hütten wohnen, und daß sie ausrufen und bekannt machen sollten in allen ihren Städten, in Jerusalem, sagend: Gehet hinaus auf den Berg, und holet Ölzweige, und (wilde) Ölzweige, Myrthenzweige, und Palmzweige, und Zweige von dicht belaubten Bäumen, um Hütten zu machen, wie es geschrieben steht. Und das Volk ging hinaus, und holte herbei, und machte sich Hütten, Jeder auf seinem Dache, und in ihren Höfen, und in den Höfen des Hauses Gottes, auf dem freien Platze am Wassertore, und auf dem freien Platze am Tore Ephraim. Da machte sich die ganze Gemeinde der aus der Gefangenschaft Zurückgekehrten Hütten, und wohnte in den Hütten. Denn die Söhne Israels hatten nicht so getan seit den Tagen Josua's, des Sohnes Nuns, bis auf diesen Tag. Und es war eine sehr große Freude. Und es wurde gelesen in dem Buche des Gesetzes Gottes Tag für Tag, vom ersten Tage an bis zum letzten Tage; und sie feierten das Fest sieben Tage lang, und am achten Tage (hielten sie) die Festversammlung, nach dem Gebrauche. Das versammelte jüdische Volk legt ein öffentliches Bekenntnis seiner Übertretung des Gesetzes vor Gott ab. Hierauf folgt ein Gebet der Leviten, und dann eine Erneuerung des Bundes mit Gott.Und am vier und zwanzigsten Tage dieses Monates versammelten sich die Söhne Israels bei Fasten, und in Trauerkleidern, und mit Erde auf sich. Und sie sonderten sich, der Same Israels, von allen Söhnen der Fremden; und sie stellten sich hin, und legten Bekenntnis ab über ihre Sünden, und die Missetaten ihrer Väter. Und sie erhoben sich auf ihrer Stelle, und lasen in dem Buche des Gesetzes Jahwe's, ihres Gottes ein Vierteil des Tages, und ein Vierteil legten sie Bekenntnis ab, und warfen sich nieder vor Jahwe, ihrem Gott. Und es stiegen auf das Gerüst der Leviten Jeschua, und Bani, Kadmiel, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani, Chenani, und riefen mit lauter Stimme zu Jahwe, ihrem Gott. Und es sprachen die Leviten Jeschua und Kadmiel, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodia, Schebanja, Phethaja: Auf! preiset Jahwe, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und alles Lob! Du bist es, Jahwe! du allein, du hast den Himmel gemacht, den Himmel der Himmel, und ihr ganzes Heer, die Erde, und Alles, was darauf ist, die Meere, und Alles, was darin ist; du belebst dieses Alles; und das Heer des Himmels betet dich an. Du bist es, Jahwe! der Gott, der du Abram erwähltest, und ihn ausführtest aus Ur in Chaldäa, und ihm den Namen Abraham gabst. Und du fandest sein Herz treu vor dir, und schlossest mit ihm den Bund, zu geben das Land der Kananiter, der Hethiter, der Amoriter, und der Pheresiter, und der Jebusiter, und der Gergesiter, zu geben seinem Samen; und du hast deine Worte gehalten; denn du bist gerecht. Und du sahest das Elend unserer Väter in Ägypten; und ihr Schreien hörtest du am Schilfmeere. Und du tatest Zeichen und Wunder an Pharao, und an allen seinen Knechten, und an dem ganzen Volke seines Landes; denn du wußtest, daß sie übermütig waren gegen sie; und du machtest dir einen Namen, wie er es an diesem Tage ist. Und das Meer spaltetest du vor ihnen, und sie gingen mitten durch das Meer im Trockenen, und ihre Verfolger warfst du in die Tiefe, wie ein Stein in mächtige Wasser. Und in der Wolkensäule führtest du sie bei Tage, und in der Feuersäule bei Nacht, ihnen zu erleuchten den Weg, auf dem sie wandeln sollten. Und auf den Berg Sinai stiegst du hernieder, und redetest mit ihnen vom Himmel herab, du gabst ihnen rechte Gerichte, und ein wahrhaftes Gesetz, und gute Satzungen, und Gebote. Und deinen heiligen Sabbat tatest du ihnen kund, und die Gebote, und die Satzungen, und das Gesetz gebotest du ihnen durch Mose, deinen Diener. Und Brot vom Himmel gabst du ihnen bei ihrem Hunger, und ließest ihnen Wasser aus dem Felsen fließen bei ihrem Durste, und sprachst zu ihnen, daß sie hingehen, und in Besitz nehmen sollten das Land, über welches du deine Hand erhoben hattest, es ihnen zu geben. Aber sie, und unsere Väter wurden übermütig, und verhärteten ihren Nacken, und hörten nicht auf deine Gebote. Und sie wollten nicht hören, und gedachten nicht deiner Wunder, die du an ihnen getan hattest; und sie verhärteten ihren Nacken, und setzten sich in ihrer Widerspenstigkeit ein Haupt, um in ihre Knechtschaft zurückzukehren. Aber du, o Gott der Vergebung! warest gnädig und barmherzig, langmütig, und von großer Güte, und verließest sie nicht. Sie machten sich sogar ein gegossenes Kalb, und sprachen: Dies ist dein Gott, der dich heraufgeführt hat aus Ägypten; und trieben große Lästerungen. Doch du nach deiner großen Barmherzigkeit verließest sie nicht in der Wüste; die Wolkensäule wich nicht von ihnen bei Tage, sie zu führen auf dem Wege, noch die Feuersäule bei Nacht, ihnen zu erleuchten den Weg, auf dem sie wandeln sollten. Und du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie verständig zu machen, und dein Manna entzogest du ihrem Munde nicht, und Wasser gabst du ihnen bei ihrem Durste. Und vierzig Jahre erhieltest du sie in der Wüste; sie litten an nichts Mangel, ihre Kleider veralteten nicht, und ihre Füße schwollen nicht an. Und du gabst ihnen Königreiche und Völker, und verteiltest sie bis in die Winkel; und sie besaßen das Land Sihons, und das Land des Königs von Hesbon, und das Land Ogs, des Königs von Basan. Und ihre Söhne mehrtest du wie die Sterne des Himmels; und brachtest sie in das Land, von dem du ihren Vätern gesagt hattest, daß sie hinkommen, und es in Besitz nehmen sollten. Und die Söhne kamen hin, und nahmen das Land in Besitz; und du demütigtest vor ihnen die Bewohner des Landes, die Kananiter, und gabst sie in ihre Hand, und ihre Könige, und die Völker des Landes, so daß sie nach ihrem Gefallen mit ihnen verfahren konnten. Und sie nahmen feste Städte, und ein fettes Land, und nahmen Häuser in Besitz, die voll waren von allerlei Gütern, ausgehauene Wassergruben, Weinberge, und Ölgärten, und Fruchtbäume in Menge. Als sie nun aßen, und satt und fett wurden, und wohl lebten durch deine große Güte; da wurden sie ungehorsam, und empörten sich gegen dich, und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken, und töteten deine Propheten, welche sie ermahnten, um sie zurückzuführen zu dir, und trieben große Lästerungen. Darum gabst du sie hin in die Hand ihrer Feinde, die sie bedrängten. Nun schrien sie zu dir zur Zeit ihrer Bedrängnis; und du erhörtest (sie) vom Himmel, und nach deiner großen Barmherzigkeit gabst du ihnen Retter, die sie retteten aus der Hand ihrer Feinde. Aber so wie sie Ruhe hatten, taten sie wieder, was böse war vor dir, und du überließest sie der Hand ihrer Feinde, und diese herrschten über sie. dann schrien sie wiederum zu dir, und du erhörtest (sie) vom Himmel, und rettetest sie nach deiner Barmherzigkeit zu vielen Zeiten. Und du ermahntest sie, um sie zurückzuführen zu deinem Gesetze; sie aber waren übermütig, und hörten nicht auf deine Gebote, und auf deine Rechte; sie sündigten gegen die, durch welche der Mensch, wenn er sie beobachtet, lebt, und sie machten widerspenstig ihre Schulter, und verhärteten ihren Nacken, und hörten nicht. Und du warest langmütig gegen sie viele Jahre lang, und ermahntest sie durch deinen Geist, durch deine Propheten; aber sie hörten nicht. da gabst du sie in die Hand der Völker der Länder. Doch nach deiner großen Barmherzigkeit hast du sie nicht ganz vertilgt, und sie nicht verlassen; denn ein gnädiger und barmherziger Gott bist du. Nun aber, unser Gott, du großer, starker, und furchtbarer Gott! der du Bund und Barmherzigkeit hältst, laß nicht gering sein vor dir alle die Mühseligkeit, die uns betroffen an unsern Königen, an unsern Fürsten, und an unsern Priestern, und an unsern Propheten, und an unsern Vätern, und an deinem ganzen Volke, seit den Tagen der Könige von Assur, bis auf diesen Tag. Doch du bist gerecht in Allem, was über uns gekommen ist; denn du hast recht gehandelt, wir aber haben gefrevelt. Und was unsere Könige, unsere Fürsten, unsere Priester, und unsere Väter betrifft; so haben sie dein Gesetz nicht beobachtet, und nicht gemerkt auf deine Gebote, und auf deine Verordnungen, die du ihnen gegeben. Da sie also bei ihrem Königtume, und bei deiner großen Güte, die du ihnen erwiesen, und in dem weiten und fetten Lande, das du ihnen gegeben hattest, dir nicht dienten, und nicht zurückkehrten von ihren bösen Werken; siehe! so sind wir heute Knechte, und zwar in dem Lande, das du unsern Vätern gegeben hast, um zu genießen seine Frucht und sein Gutes, siehe! darin sind wir Knechte. Und sein reicher Ertrag gehört den Königen, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast; sie herrschen über unsere Leiber, und über unser Vieh nach ihrem Gefallen, und wir sind in großer Bedrängnis. Und über alles dieses schlossen wir einen festen Bund, und schrieben ihn, und zwar unter Versiegelung von unsern Fürsten, unsern Leviten, unsern Priestern. Namen der Versiegler des Bundes, und Hauptbestimmungen desselben.Und unter den Versieglern waren Nehemia, der Thirschatha, der Sohn Hachalja's, und Zedekia, Serahja, Asarja, Jeremia, Paschchur, Amarja, Malchia, Hattus, Schebanja, Malluch, Harim, Meremoth, Obadja, Daniel, Ginnethon, Baruch, Meschullam, Abia, Mijamin, Maasja, Bilgai, Schemaja. Dies waren die Priester. Und die Leviten waren: Jeschua, der Sohn Asanja's, Binnui von den Söhnen Henadad's, Kadmiel, und ihre Brüder: Schebanja, Hodia, Kelita, Pelaja, Hanan, Micha, Rehob, Haschabja, Sachur, Scherebja, Schebanja, Hodia, Bani, Beninu, die Häupter des Volkes waren: Pharosch, Phahath-Moab, Elam, Sattu, Bani, Bunni, Asgad, Bebai, Adonia, Bigwai, Adin, Ater, Hiskia, Assur, Hodia, Haschum, Bezai, Hariph, Anathoth, Nebai, Magpiasch, Meschullam, Hesir, Meschesabel, Zadok, Jaddua, Pelatja, Hanan, Anaja, Hosea, Hananja, Haschschub, Hallohesch, Pilha, Schobek, Rehum, Haschabna, Maaseja, und Ahia, Hanan, Anan, Malluch, Harim, Baana. Und der Rest des Volkes, die Priester, die Leviten, die Türhüter, die Sänger, die Tempeldiener, und Alle, die sich abgesondert hatten von den Völkern dieser Länder zum Gesetze Gottes, ihre Weiber, ihre Söhne, und ihre Töchter, Alle, die Erkenntnis und Verstand hatten, schlossen sich an ihre Brüder, ihre Vornehmen, an, und traten in Eid und Schwur, zu wandeln nach dem Gesetze Gottes, das gegeben worden durch Mose, den Diener Gottes; und zu halten, und zu tun alle Gebote Jahwe's, unsers Herrn, und seine Rechte, und seine Satzungen; und daß wir unsere Töchter den Völkern des Landes nicht geben, und ihre Töchter für unsere Söhne nicht nehmen wollten; und daß wir, wenn die Völker des Landes am Tage des Sabbates Waren und allerlei Getreide zum Verkaufe brächten, es am Sabbate, oder an einem heiligen Tage nicht von ihnen nehmen, und daß wir das siebente Jahr, und die Schuld jeder Hand erlassen wollten. Auch legten wir uns Gebote auf, jährlich den Dritten Teil eines Sekels zu geben zum Dienste des Hauses unseres Gottes, zu den Schaubroten, und zu dem beständigen Speisopfer, und zu dem beständigen Brandopfer an den Sabbaten, Neumonden, und Festen, und zu den heiligen Sachen, und zu den Sündopfern, um Israel zu versöhnen, und zu jedem Werke des Hauses unseres Gottes. Auch warfen wir, die Priester, die Leviten, und das Volk, das Loos über die Darbringung des Holzes, um es in das Haus unseres Gottes zu bringen, nach unsern väterlichen Häusern, zu bestimmten Zeiten, Jahr für Jahr, um es zu verbrennen auf dem Altare Jahwe's, unsers Gottes, wie es im Gesetze geschrieben steht; und um zu bringen die Erstlinge unsers Landes, und die Erstlinge sämtlicher Früchte von allen Bäumen, Jahr für Jahr, in das Haus Jahwe's; und um die Erstgebornen unserer Söhne, und unseres Viehes, wie es im Gesetze geschrieben steht, und die Erstlinge unserer Rinder, und unserer Schafe zu bringen in das Haus unseres Gottes, den Priestern, welche den Dienst haben im Hause unseres Gottes; und das wir die Erstlinge unseres Teiges, und unsere Hebopfer, und der Früchte von allen Bäumen, des Mostes und des Öls, den Priestern in die Kammern des Hauses unseres Gottes, und den Leviten den Zehnten unseres Landes bringen wollten; und daß sie, die Leviten, den Zehnten nehmen sollten in allen Städten, wo wir Landbau treiben würden; und daß der Priester, der Sohn Aarons, bei den Leviten, wann die Leviten den Zehnten nähmen, sein, und die Leviten den Zehnten von dem Zehnten hinauf in das Haus unseres Gottes, in die Kammern des Schatzhauses bringen sollten. Denn in diese Kammern sollen die Söhne Israels, und die Söhne Levi's, das Hebopfer des Getreides, und des Mostes, und des Öls bringen; und daselbst sollen die heiligen Geräte sein, und die Priester, die den Dienst haben, und die Türhüter, und die Sänger; und wir wollen das Haus unseres Gottes nicht verlassen. Um Jerusalem zu bevölkern, entschließen sich die Häupter des Volkes, auch Priester und Leviten und andere Israeliten freiwillig, daselbst zu wohnen, und von dem übrigen Volke wird je Einer von Zehn durch's Loos dazu bestimmt. Verzeichnis derselben. Namen der übrigen Städte und Dörfer, welche von dem Stamm Juda, und jener, welche von dem Stamm Benjamin bewohnt werden.Und es wohnten die Fürsten des Volkes in Jerusalem; und der Rest des Volkes warf das Loos, um Einen von Zehn zu nehmen, daß er in Jerusalem, der heiligen Stadt, wohne, und neun Teile in den Städten. Und das Volk segnete alle die Männer, die sich freiwillig stellten, in Jerusalem zu wohnen. Und dies sind die Häupter des Landes, welche in Jerusalem wohnten. Aber in den Städten Juda's wohnte Jeder in seinem Besitztume, in ihren Städten, Israel, die Priester, und die Leviten, und die Tempeldiener, und die Söhne der Knechte Salomo's. Und zu Jerusalem wohnten Söhne Juda's, und Söhne Benjamins. Von den Söhnen Juda's, Athaja, der Sohn Ussia's, des Sohnes Zacharia's, des Sohnes Amarja's, des Sohnes Schephatja's, des Sohnes Mahalaleels, von den Söhnen des Pherez; und Maaseja, der Sohn Baruchs, des Sohnes Kolhose's, des Sohnes Hasaja's, des Sohnes Adaja's, des Sohnes Jojaribs, des Sohnes Zacharia's, des Sohnes Siloni's. Die Söhne des Pherez, welche in Jerusalem wohnten, waren zusammen vier hundert, acht und sechzig tapfere Männer. Und dies sind die Söhne Benjamins: Sallu, der Sohn Meschullams, des Sohnes Joeds, des Sohnes Pedaja's, des Sohnes Kolaja's, des Sohnes Maaseja's, des Sohnes Ithiels, des Sohnes Jesaias; und nach ihm Gabbai, Sallai, neun hundert, acht und zwanzig. Und Joel, der Sohn Sichri's, war Aufseher über sie, und Juda, der Sohn Senua's, war der Zweite über die Stadt. Von den Priestern: Jedaja, der Sohn Jojaribs, Jachin, Seraja, der Sohn Hilkia's, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Ahitubs, der Vorsteher des Hauses Gottes, und ihre Brüder, welche die Geschäfte des Hauses (Gottes) verrichteten, acht hundert, zwei und zwanzig; und Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Pelalja's, des Sohnes Amzi's, des Sohnes Zacharia's, des Sohnes Paschhurs, des Sohnes Malchia's, und seine Brüder, väterliche Häupter, zwei hundert, zwei und vierzig. Und Amaschsai, der Sohn Asareels, des Sohnes Ahsai's, des Sohnes Meschillmoths, des Sohnes Immers, und ihre Brüder, tapfere Helden, hundert, acht und zwanzig; und Aufseher über sie war Sabdiel, der Sohn Haggedolims. Und von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabja's, des Sohnes Bunni's, und Schabthai, und Josabad, die Aufseher über die äußeren Geschäfte des Hauses Gottes, von den Häuptern der Leviten, und Mathanja, der Sohn Micha's, des Sohnes Sabdi's, des Sohnes Asaphs, das Haupt, der zuerst anstimmte den Lobgesang beim Gebete, und Bakbukja, der Zweite von seinen Brüdern, und Abda, der Sohn Schammua's, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns. Die Leviten in der heiligen Stadt waren zusammen zwei hundert, vier und achtzig. Und die Türhüter: Akkub, Talmon, und ihre Brüder, die Wächter an den Toren, hundert, zwei und siebenzig. Und der Rest von Israel, von den Priestern (und) Leviten, war in allen Städten Juda's, Jeder in seinem Erbeigentume. Und die Tempeldiener wohnten auf dem Hügel; und Ziha und Gischpa waren (Aufseher) über die Tempeldiener. Und Aufseher der Leviten in Jerusalem war Ussi, der Sohn Bani's, des Sohnes Haschabja's, des Sohnes Mathanja's, des Sohnes Micha's. Von den Söhnen Asaphs, den Sängern, standen Einige dem Werke des Hauses Gottes vor. Denn in Bezug auf sie bestand ein Gebot des Königs, daß die Sänger täglich eine bestimmte Gebühr haben sollten. Und Phethahja, der Sohn Meschesabels, von den Söhnen Serahs, des Sohnes Juda's, war an der Hand des Königs für alle Angelegenheiten des Volkes. Und was die Dörfer mit ihren Feldern betrifft, so wohnten von den Söhnen Juda's in Kirjath- Arba, und in ihren Töchterstädten, und in Dibon, und ihren Töchterstädten, und in Jekabzeel, und in ihren Dörfern, und in Jeschua, und in Molada, und in Bethpelet, und in Hazar-Schual, und in Beer-Scheba, und ihren Töchterstädten, und in Ziklag, und in Mechona, und ihren Töchterstädten, und in En Rimmon, und in Zora, und in Jarmuth, Sanoah, Adullam, und ihren Dörfern, Lachisch, mit ihren Feldern, Aseka und ihren Töchterstädten. Und sie ließen sich nieder von Beer-Scheba bis zum Tale Hinnom. Und die Söhne Benjamins von Geba (wohnten) in Michmasch, und Ai, und Bethel, und ihren Töchterstädten, Anathoth, Nob, Ananja, Hazor, Rama, Githaim, Hadid, Zeboim, Neballat, Lod, und Ono in Ge-Haraschim. Und von den Söhnen Levi's (wohnten) Abteilungen in Juda, (und) in Benjamin. Aufzählung der Priester und Leviten, welche mit Serubabel zurückgekehrt waren. Beschreibung der Einweihung der Mauer von Jerusalem. Bestellung von Aufsehern über die Einkünfte für die Priester und Leviten, und für die Sänger und Türhüter des Tempels.Und dies sind die Priester und Leviten, welche heraufkamen mit Serubabel, dem Sohne Schealthiels, und Jeschua: Seraja, Jeremia, Esra, Amarja, Malluch, Hattusch, Schechanja, Rehum, Meremoth, Iddo, Ginnethoi, Abia, Mijamin, Maadja, Bilga, Schemaja, und Jojarib, Jedaja, Sallu, Amok, Hilkia, Jedaja. Dies waren die Häupter der Priester, und ihrer Brüder in den Tagen Jeschua's. Und die Leviten: Jeschua, Binnui, Kadmiel, Scherebja, Juda, Mathanja, welcher nebst seinen Brüdern über die Lobgesänge (gesetzt) war, und Bakbukja, und Unni, ihre Brüder, waren ihnen gegenüber auf der Wache. Und Jeschua zeugte Jojakim; und Jojakim zeugte Eljaschib; und Eljaschib zeugte Jojada; und Jojada zeugte Jonathan; und Jonathan zeugte Jaddua. Und in den Tagen Jojakims waren (folgende) Priester väterliche Häupter: von Serajs, Meraja, von Jeremia, Hananja; von Esra, Meschullam; von Amarja, Johanan; von Melichu, Jonathan; von Schebanja, Joseph; von Harim, Adua; von Merajoth, Helkai; von Iddo, Secharja; von Ginethon, Meschullam; von Abia, Sichri; von Minjamin,?; von Moadja, Pilthai; von Bilga, Schammua; von Schemaja, Jonathan; und von Jojarib, Mathnai; von Jedaja, Ussi; von Sallai, Kallai; von Amok, Eber; von Hilkia, Haschabja; von Jedaja, Nethaneel; Und in den Tagen Eljaschibs, Jodaja's, und Johanans, und Jaddua's wurden die väterlichen Häupter der Leviten aufgeschrieben, und die Priester unter der Herrschaft des Darius, des Persers. Die väterlichen Häupter der Söhne Levi's wurden in das Buch der Tagesgeschichten aufgeschrieben bis zu den Tagen Johanans, des Sohnes Eljaschibs. Und die Häupter der Leviten waren: Haschabja, Scherebja, und Jeschua, der Sohn Kadmiels, nebst ihren Brüdern, die ihnen gegenüber waren, um zu loben (und) zu preisen, nach dem Gebote Davids, des Mannes Gottes, eine Wache der andern gegenüber. Mathanja, und Bakbukja, Obadja, Meschullam, Talmon, Akkub waren Wächter, Türhüter auf der Wache bei den Vorratskammern der Tore. Diese waren in den Tagen Jojakims, des Sohnes Jeschua's, des Sohnes Jozadaks, und in den Tagen Nehemia's , des Statthalters, und Esra's, des Priesters, des Schriftgelehrten. Und bei der Einweihung der Mauer Jerusalems suchte man die Leviten aus allen ihren Orten, um sie nach Jerusalem zu bringen, um die Einweihung zu feiern mit Freuden, mit Lobpreisung und Gesang, bei Zymbeln, Harfen, und Zithern. Und es versammelten sich die Söhne der Sänger aus dem Gaue um Jerusalem, und von den Dörfern der Nethophathiter, und von Bethgilgal, und von den Feldern Geba's, und Asmaveths; denn die Sänger hatten sich rings um Jerusalem Dörfer gebaut. Und es reinigten sich die Priester und die Leviten; auch reinigten sie das Volk, und die Tore, und die Mauer. Hierauf ließ ich die Fürsten Juda's auf die Mauer hinaufsteigen, und stellte zwei große Chöre Lobsänger auf, und der eine Zug ging rechts über die Mauer nach dem Misttore hin. Und es gingen hinter ihnen Hoschaja, und die Hälfte der Fürsten Juda's, und Asarja, Esra, und Meschullam, Juda, und Benjamin, und Schemaja, und Jeremia; und von den Söhnen der Priester mit Trommeten: Secharja, der Sohn Jonathans, des Sohnes Schemaja's, des Sohnes Mathanja's, des Sohnes Michaja's, des Sohnes Sachurs, des Sohnes Asaphs, und seine Brüder Schemaja, und Asareel, Milalai, Gilalai, Maai, Nethaneel, und Juda, Hanani, mit den Saitenspielen Davids, des Mannes Gottes, und Esra, der Schriftgelehrte, vor ihnen her. Und am Quelltore, ihnen gegenüber, stiegen sie hinauf auf den Stufen der Stadt Davids, auf der Stiege auf der Mauer, über das Haus Davids bis zum Wassertore gegen Morgen. Und der zweite Chor der Lobsänger ging über die Mauer, über den Ofenturm, bis zu der breiten Mauer, auf der entgegengesetzten Seite, und ich hinter ihm, die Hälfte des Volkes, über die Mauer, vom Ofenturme an, bis zur breiten Mauer, und über das Tor Ephraim, und über das alte Tor, und über das Fischtor, und über den Turm Hananeel, und den Turm Mea, bis zum Schaftore, und sie blieben stehen am Tore der Hauptwache. Und es stellten sich die zwei Chöre der Lobsänger in das Haus Gottes, und ich, und die Hälfte der Vorsteher mit mir, und die Priester Eljakim, Maaseja, Minjamin, Michaja, Eljoenai, Secharja, Hananja, mit Trommeten, und Maaseja, und Schemaja, und Eleasar, und Ussi, und Johanan, und Malchia, und Elam, und Eser; und es ließen sich hören die Sänger, und Jisrahja war ihr Aufseher. Und sie opferten an diesem Tage große Opfer, und freuten sich; denn Gott hatte sie erfreut mit großer Freude; und auch die Weiber und die Kinder freuten sich; und die Freude Jerusalems wurde fernhin gehört. Und es wurden an demselben Tage Männer zu Aufsehern bestellt über die Vorratskammern für die Hebopfer, für die Erstlinge, und für die Zehnten, um durch sie von den Feldern der Städte die gesetzlichen Teile für die Priester und für die Leviten zu sammeln; denn Juda hatte Freude über die Priester und über die Leviten, die da standen, und beobachteten, was gegen ihren Gott zu beobachten war, und was zu beobachten war rücksichtlich der Reinigung, so wie die Sänger und die Türhüter gemäß dem Gebote Davids, (und) Salomo's, seines Sohnes. Denn in den Tagen Davids und Asaphs, in der früheren Zeit, waren Häupter derer, welche Gott Lob- und Danklieder sangen. Und ganz Israel gab in den Tagen Serubabels, und in den Tagen Nehemia's, die täglichen Gebühren für die Sänger und für die Türhüter, und den Leviten, was diesen geheiligt war, und die Leviten den Söhnen Aarons, was diesen geheiligt war. Bei der Wiederkunft Nehemia's werden die Ammoniter und Moabiter von den Juden ausgeschieden, die Schatzkammer des Tempels, welche Tobia bewohnte, geräumt, den Leviten und Sängern ihre Gebühren wiedergegeben, die Priester und Leviten in ihren Dienst eingewiesen, die Arbeit und der Markt am Sabbate in Jerusalem verboten, und die heidnischen Weiber entfernt.An jenem Tage wurde in dem Buche Moses vor den Ohren des Volkes gelesen, und es fand sich darin geschrieben, daß nie und nimmer ein Ammoniter, oder Moabiter in die Gemeinde Gottes kommen dürfe; weil sie den Söhnen Israels nicht entgegengekommen wären mit Brot und Wasser, und gegen sie Bileam gedungen hätten, um sie zu verfluchen, daß aber unser Gott den Fluch in Segen gewandelt hätte. Und es begab sich, als sie dieses Gesetz hörten, da schieden sie alle Fremdlinge von Israel aus. Und vor diesem war Eljaschib, der Priester, über die Kammer des Hauses unseres Gottes gesetzt worden, ein Anverwandter Tobia's. Und jener hatte diesem eine große Kammer gemacht, wohin man vorher das Speisopfer, den Weihrauch, und die Geräte, und den Zehnten des Getreides, den Most und das Öl, die Gebühr für die Leviten und Sänger und Türhüter, und das Hebopfer für die Priester gelegt hatte. Aber bei allem diesen war ich nicht in Jerusalem; denn im zwei und dreißigsten Jahre Artahschastas, des Königs von Babel, kam ich zum Könige, und nach Umlauf einiger Zeit erbat ich es mir vom Könige, (zurückzukehren). Und als ich nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Böse, welches Eljaschib für Tobia getan, indem er ihm in den Höfen des Hauses Gottes eine Kammer gemacht hatte. Und es mißfiel mir sehr, und ich warf alle Hausgeräte Tobia's aus der Kammer hinaus; und befahl, daß man die Kammern reinigte, und brachte wieder dahin zurück die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer, und den Weihrauch. Auch erfuhr ich, daß die Gebühren der Leviten nicht wären gegeben worden, und sie deßhalb entwichen wären, ein Jeder auf sein Feld, die Leviten, und die Sänger, welche den Dienst tun sollten. da tadelte ich die Vorsteher, und sprach: warum ist das Haus Gottes verlassen? Und ich sammelte sie wieder, und stellte sie an ihren Platz. Und ganz Juda brachte den Zehnten des Getreides, und des Mostes, und des Öls in den Schatz. Und ich bestellte als Aufseher über den Schatz Schelemja, den Priester, und Zadok, den Schriftgelehrten, und Pedaja aus den Leviten, und ihnen zur Hand Hanan, den Sohn Sachurs, des Sohnes Mathanja's; denn sie wurden für treu gehalten; und es wurde ihnen aufgelegt, (denselben) unter ihre Brüder zu verteilen. Gedenke meiner, mein Gott! deßhalb; und lösche nicht aus meine Wohltaten, welche ich dem Hause meines Gottes, und seinem Dienste erwiesen habe. In jenen Tagen sah ich in Juda Solche, welche am Sabbate die Keltern traten, und Garben einbrachten, und Esel beladen hatten sogar mit Wein, Trauben, und Feigen, und allerlei Lasten, und sie nach Jerusalem führten am Tage des Sabbates; und ich schalt sie, daß sie an dem Tage Speisen verkauften. Auch wohnten Tyrier daselbst, die Fische und allerlei Verkäufliches hereinbrachten, und es am Sabbate an die Söhne Juda's, nämlich in Jerusalem verkauften. Und ich tadelte die Edlen Juda's, und sprach zu ihnen: Was ist das für eine böse Sache, die ihr tut, daß ihr den Tag des Sabbates entheiligt? Haben nicht eure Väter also getan, und hat (deßhalb) nicht unser Gott all dies Unglück über uns, und über diese Stadt gebracht? Und ihr mehret noch den Zorn über Israel durch Entheiligung des Sabbates? Und es geschah, wann es dunkel wurde, in den Toren Jerusalems vor dem Sabbate, befahl ich, daß die Türen geschlossen würden, und befahl, daß man sie nicht öffnen sollte bis nach dem Sabbate; und ich stellte Einige von meinen Knechten an die Tore, damit am Tage des Sabbates keine Last hereinkäme. Da übernachteten die Händler, und Verkäufer von allerlei Waren draußen vor Jerusalem, einmal und zweimal. Und ich schalt sie, und sprach zu ihnen: Warum übernachtet ihr vor der Mauer? Wenn ihr es noch einmal tut, so werde ich Hand an euch legen. Von dieser Zeit an kamen sie nicht mehr am Sabbate. Auch befahl ich den Leviten, daß sie sich reinigen, und kommen sollten, die Tore zu bewachen, um den Tag des Sabbates heilig zu halten. Auch das gedenke mir, mein Gott! und schone meiner nach deiner großen Barmherzigkeit. Auch sah ich in jenen Tagen die Juden asdodische, ammonitische, und moabitische Weiber nehmen. Und ihre Söhne redeten zur Hälfte asdodisch, und konnten nicht jüdisch reden; und so war es mit der Sprache eines jeden Volkes. Und ich stritt mit ihnen, und fluchte ihnen, und schlug einige Männer von ihnen, und raufte ihnen die Haare aus, und ließ sie schwören bei Gott, (indem ich sprach): Ihr sollet weder eure Töchter ihren Söhnen geben, noch sollet ihr von ihren Töchtern für eure Söhne, und für euch nehmen. Hat nicht eben hierin Salomo, der König von Israel, gesündigt? obschon unter vielen Völkern kein solcher König war, wie er; obschon er ein Liebling seines Gottes war, und Gott ihn zum Könige machte über ganz Israel. Auch diesen verführten die fremden Weiber zur Sünde. Sollten wir also auf euch hören, all dies große Übel tun zu dürfen, euch gegen unsern Gott zu versündigen, und fremde Weiber zu nehmen? Und Einer von den Söhnen Jojada's, des Sohnes Eljaschibs, des Hohenpriesters, war der Tochtermann Sanballats, des Horoniters, und ich jagte ihn fort von mir. Gedenke es ihnen, mein Gott! um der Befleckungen des Priestertums willen, und des Bundes des Priestertums und der Leviten. So reinigte ich sie von allen Fremden, und ordnete die Wachen der Priester und Leviten, einen Jeden nach seinem Geschäfte; und die Darbringung des Holzes zu bestimmten Zeiten, und der Erstlinge. Gedenke es mir, mein Gott! zum Besten. Der König Ahasverus gibt zuerst den Großen seines Reiches, dann dem Volke ein Gastmahl, und die Königin Vasthi den Frauen. Der König läßt Vasthi zu sich rufen, aber sie weigert sich zu kommen. Auf den Rat Memuchans wird Vasthi vom Könige verstoßen, und der Befehl erlassen, daß der Mann Herr sein sollte über seine Frau.Und es geschah in den Tagen des Ahasverus, (und dieser Ahasverus herrschte von Indien bis nach Äthiophien, über hundert und sieben und zwanzig Länder), in jenen Tagen, als der König Ahasverus auf dem Throne seines Reiches saß in der Burg Susan, im dritten Jahre seiner Herrschaft, da gab er ein Gastmahl allen seinen Fürsten, und seinen Dienern, den Kriegsobersten der Perser und Meder, den Vornehmen und Fürsten der Länder, vor sich, um zu zeigen den herrlichen Reichtum seines Reiches, und die köstliche Pracht seiner Größe, viele Tage lang, hundert und achtzig Tage. Und nachdem diese Tage vorüber waren, gab der König ein Gastmahl dem ganzen Volke, welches in der Burg Susan sich befand, vom Großen bis zum Kleinen, sieben Tage lang, im Hofe des Gartens des königlichen Palastes. Die feinsten, leinenen Tücher, weiß und purpurblau, waren aufgehängt mit weißen baumwollenen, und purpurnen Seilen in silbernen Ringen an marmornen Säulen, die Lagerpolster von Gold und Silber auf einem Fußboden von Smaragd, und Marmor, und Perlen, und Sohereth. Und man reichte das Getränke in goldenen Gefäßen, und die Gefäße wechselten ab, und des königlichen Weines war viel, nach königlicher Weise. Und Niemand nötigte zum Trinken, dem Befehle gemäß; denn so hatte es der König allen Vorstehern seines Hauses befohlen, daß sie tun sollten nach dem Gefallen eines Jeden. Auch Vasthi, die Königin, gab den Frauen ein Gastmahl in dem königlichen Hause, welches dem Könige Ahasverus gehörte. Am siebenten Tage, als der König heiteren Herzens war vom Weine, befahl er Mehuman, Bistha, Harbona, Bigtha, und Abagtha, Sethar, und Charkas, den sieben Hofleuten, die den Dienst hatten vor dem Könige Ahasverus, Vasthi, die Königin, vor den König zu führen mit der königlichen Krone, um den Völkern, und den Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war schön von Gestalt. Aber die Königin Vasthi weigerte sich zu kommen nach dem Worte des Königs, das durch die Hofleute geschah. Da wurde der König sehr aufgebracht, und sein Zorn entbrannte in ihm. Und der König sprach zu den Weisen, den Kennern der Zeitumstände: (denn so geschah die Sache des Königs vor allen Gesetzes- und Rechtskundigen; und die Nächsten um ihn waren: Karschena, Schethar, Admatha, Tharschisch, Meres, Marsena, Memuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, die das Antlitz des Königs sahen, und den ersten Sitz im Reiche hatten); Was ist nach dem Gesetze zu tun mit der Königin Vasthi, weil sie nicht getan den Befehl des Königs Ahasverus durch die Hofleute? Da sprach Memuchan vor dem Könige und den Fürsten: Nicht gegen den König allein hat sich Vasthi, die Königin, vergangen, sondern gegen alle Fürsten, und gegen alle Völker, welche in allen Ländern des Königs Ahasverus sind. Denn die Tat der Königin wird sich zu allen Weibern verbreiten, so daß sie in ihren Augen ihre Männer verachten, indem sie sagen werden: Der König Ahasverus befahl, die Königin Vasthi vor ihn zu bringen; aber sie kam nicht. So werden von diesem Tage an die Fürstinnen der Perser und Meder, welche die Tat der Königin hören, zu allen Fürsten des Königs sprechen; und es wird der Verachtung und des Zornes genug sein. Dünkt es dem Könige gut, so gehe ein königlicher Befehl von ihm aus, und derselbe werde unter die Gesetze der Perser und Meder geschrieben, damit er nicht aufgehoben werden kann: daß Vasthi nicht mehr kommen solle vor den König Ahasverus; und ihre königliche Würde gebe der König einer Andern, die besser ist, als sie. Wenn man den Befehl des Königs, welchen er gibt, in seinem ganzen Reiche hört, denn dasselbe ist groß; so werden alle Weiber ihren Männern Ehre erweisen, vom Großen bis zum Kleinen. Diese Rede war gut in den Augen des Königs, und der Fürsten; und der König tat, wie Memuchan gesagt hatte. Und er sandte Briefe in alle Länder des Königs von Land zu Land nach seiner Schriftart, und von Volk zu Volk nach seiner Sprache: daß jeder Mann Herr sein solle in seinem Hause; und daß man dieses bekannt machen solle nach der Sprache eines jeden Volkes. Auf den Rat seiner Diener läßt der König die schönsten Jungfrauen seines Reiches nach Susan kommen, um sich eine Königin zu wählen. Esther, die Pflegetochter Mardechai's, eines Juden, ist darunter. Art der Reinigung der Frauen. Esther wird Königin. Mardechai entdeckt eine Verschwörung gegen den König.Nach diesen Dingen, als sich der Zorn des Königs Ahasverus gelegt hatte, dachte er wieder an Vasthi, und an das, was sie getan, und was über sie beschlossen worden. Da sprachen die Knaben des Königs, seine Diener: Man suche dem König Mädchen, die Jungfrauen (und) schön von Gestalt sind. Und der König beauftragte Beamte in allen Ländern seines Reiches, daß sie jedes Mädchen, welches eine Jungfrau ist, (und) schön von Gestalt, nach der Burg Susan, in das Frauenhaus bringen unter die Aufsicht Hegai's, des Verschnittenen, des Königs, des Hüters der Frauen, und man gebe ihnen Reinigungsmittel; und das Mädchen, welches gut ist in den Augen des Königs, werde Königin an Vasthi's Statt. Und diese Rede war gut in den Augen des Königs; und er tat also. Es war ein jüdischer Mann in der Burg Susan, und sein Name war Mardechai, der Sohn Jairs, des Sohnes Schimei's, des Sohnes des Kis, eines Benjaminiters, welcher aus Jerusalem weggeführt worden war mit den Gefangenen, welche mit Jechonias, dem Könige von Juda, weggeführt wurden, den Nebukadnezar, der König von Babel, wegführte. Und er war der Pflegevater der Hadassa, das ist, der Esther, der Tochter seines Vaters Bruders; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und das Mädchen war schön von Ansehen, und schön von Gestalt. Und als ihr Vater, und ihre Mutter gestorben waren, nahm sie Mardechai als Tochter an. Und es geschah, als man den Befehl des Königs, und sein Gesetz hörte, und viele Mädchen in die Burg Susan unter die Aufsicht Hegai's brachte, da wurde auch Esther in das Haus des Königs gebracht unter die Aufsicht Hegai's, des Hüters der Frauen. Und das Mädchen war gut in seinen Augen, und fand Gnade vor ihm, und er ließ ihr schnell Reinigungsmittel und Geschenke geben, und sieben angesehene Mädchen, aus dem Hause des Königs, und tat sie und ihre Mädchen in die schönste (Wohnung) des Frauenhauses. Esther entdeckte ihm ihr Volk und ihre Abkunft nicht; denn Mardechai hatte ihr geboten, daß sie es nicht entdecken sollte. Und Tag für Tag wandelte Mardechai vor dem Hofe des Frauenhauses, um zu erfahren, ob es Esther wohl ginge, und was mit ihr geschähe. Und wann die Reihe das einzelne Mädchen traf, zum Könige Ahasverus zu kommen, nachdem ihr zwölf Monate lang nach dem Gebrauche der Weiber geschehen war; (denn so viele Zeit wurde auf ihre Reinigung verwendet, sechs Monate mit Myrrhenöl und sechs Monate mit Gewürzen und mit (andern) Reinigungsmitteln der Frauen); alsdann ging das Mädchen zum Könige. Alles, was sie verlangte, wurde ihr gegeben, um es mit sich zu nehmen, aus dem Frauenhause in das Haus des Königs. Des Abends kam sie, und des Morgens ging sie wieder in das zweite Frauenhaus unter die Aufsicht des Schaaschgas, des Verschnittenen des Königs, des Hüters der Nebenfrauen. Sie kamen nicht mehr zum Könige, außer, wenn sie der König verlangte, und sie mit Namen gerufen wurden. Und als die Reihe Esther traf, die Tochter Abihails, des Vaters Bruders Mardechai's, der sie als Tochter angenommen hatte, zum König zu kommen, da begehrte sie nichts, außer, was Hegai, der Verschnittene des Königs, der Hüter der Frauen, sagte; und Esther fand Gnade in den Augen Aller, die sie sahen. Esther wurde also zum Könige Ahasverus, in sein königliches Haus gebracht, im zehnten Monate, das ist der Monat Thebeth, im siebenten Jahre seiner Herrschaft. Und der König liebte Esther mehr, als alle Frauen; und sie fand Huld und Gnade vor ihm mehr, als alle Jungfrauen; und er setzte die königliche Krone auf ihr Haupt, und machte sie zur Königin an Vasthi's Statt. Und der König gab ein großes Gastmahl allen seinen Fürsten, und seinen Dienern, das Gastmahl Esthers; und gewährte den Ländern einen Nachlaß, und gab Geschenke nach königlicher Weise. Und als zum zweiten Male Jungfrauen zusammengebracht wurden, saß Mardechai im Tore des Königs. Esther hatte ihre Abkunft und ihr Volk noch nicht entdeckt, wie ihr Mardechai geboten; und den Befehl Mardechais tat Esther, als wie sie bei ihm in der Pflege war. In jenen Tagen, als Mardechai im Tore des Königs saß, wurden Bigthan und Theresch, zwei Hofleute des Königs von den Hütern der Schwelle, zornig, und suchten an den König Ahasverus Hand zu legen. Und es wurde die Sache Mardechai kund; und er entdeckte es Esther, der Königin; und Esther sagte es dem Könige im Namen Mardechai's. Und die Sache wurde untersucht, und gefunden; und Beide wurden an einen Pfahl aufgehängt; und es wurde vor dem Könige in das Buch der Tagesgeschichte eingeschrieben. Haman wird vom Könige zu der höchsten Würde erhoben, und die Diener des Königs müssen sich vor ihm niederwerfen. Mardechai tut es nicht. Haman will sich deßhalb nicht bloß an Mardechai, sondern an allen Juden rächen. Er läßt sich das Loos werfen zur Ausführung seines Vorhabens, und erwirkt dann vom Könige einen Befehl zur Vertilgung aller Juden im Reiche.Nach diesen Dingen erhob der König Ahasverus den Haman, den Sohn Hammedatha's, den Agagiter, und erhöhte ihn, und setzte seinen Stuhl über alle Fürsten, die bei ihm waren. Und alle Diener des Königs, welche im Tore des Königs waren, beugten sich, und warfen sich nieder vor Haman; denn so hatte es der König seinetwegen geboten. Aber Mardechai beugte sich nicht, und warf sich nicht nieder. Da sprachen die Diener des Königs, welche im Tore des Königs waren, zu Mardechai: Warum übertrittst du das Gebot des Königs? Und es geschah, als sie es Tag für Tag zu ihm sagten, und er nicht auf sie hörte; da zeigten sie es Haman an, um zu sehen, ob die Worte Mardechai's Bestand haben würden; denn er hatte ihnen gesagt, daß er ein Jude wäre. Als nun Haman sah, daß Mardechai sich nicht beugte, und sich nicht vor ihm niederwarf; da wurde Haman voll Zornes. Aber hielt es für zu gering in seinen Augen, an Mardechai allein die Hand zu legen. Denn man hatte ihm das Volk Mardechai's entdeckt; und Haman suchte alle Juden, welche im ganzen Reiche de Ahasverus waren, das Volk Mardechai's, zu vertilgen. Im ersten Monate, das ist der Monat Nisan, im zwölften Jahre des Königs Ahasverus, warf man das Pur, das ist das Loos, vor Haman, von Tag zu Tag, und von Monat zu Monat, bis zum zwölfte Monat, das ist der Monat Adar. Und Haman sprach zum König Ahasverus: Es ist ein einziges, zerstreutes und abgesondertes Volk unter den Völkern in allen Ländern deines Reiches, dessen Gesetze verschieden sind von jenen aller Völker, und welches die Gesetze des Königs nicht tut. es ist daher dem Könige nicht zuträglich, sie zu dulden. Wenn es dem Könige gut dünkt, so werde geschrieben, daß man sie ausrotten solle; und ich will zehn tausend Talente Silbers darwägen auf die Hände der Verwalter, um sie in den Schatz des Königs zu bringen. Da nahm der König seinen Siegelring von seiner Hand, und gab ihn dem Haman, dem Sohne Hammedatha's, dem Agagiter, dem Feinde der Juden. Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir geschenkt, und das Volk, um damit zu tun, wie es gut ist in deinen Augen. Da wurden die Schreiber des Königs gerufen, im ersten Monate, am dreizehnten Tage desselben; und es wurde geschrieben, ganz so, wie Haman gebot, an die Großstatthalter des Königs, an die Statthalter der einzelnen Länder, und an die Fürsten der einzelnen Völker, an jedes Land nach seiner Schriftart, und an jedes Volk nach seiner Sprache. Im Namen des Königs wurde es geschrieben, und mit dem Siegelringe des Königs wurde es gesiegelt. Und die Briefe wurden durch Eilboten in alle Länder des Königs gesandt, daß man vertilgen, erwürgen, und ausrotten solle alle Juden, vom Knaben bis zum Greise, Kinder und Weiber, an Einem Tage, am dreizehnten des zwölften Monates, das ist der Monat Adar, und daß man ihre Habe plündern solle. Die Abschrift der Schrift sollte als Gesetz in allen Ländern allen Völkern offen gegeben werden, um auf jenen Tag bereit zu sein. Die Eilboten gingen aus, sich eilend nach dem Befehle des Königs; und das Gesetz wurde in der Burg Susan gegeben. Und der König und Haman setzten sich zum Trinken, während die Stadt Susan in Verwirrung war. Mardechai trauert und wehklagt, wie alle Juden, über den Vertilgungsbefehl, setzt die Esther davon in Kenntnis, und ermahnt sie zum Könige zu gehen, und für ihr Volk zu bitten. Esther weigert sich zuerst, entschließ sich aber nachher dazu, und verordnet ein Fasten für die Juden, gleichwie sie selbst fastet.Als aber Mardechai Alles erfahren hatte, was geschehen war, zerriß er seine Kleider, und legte ein Trauerkleid an, und bestreute sich mit Asche, und ging hinaus mitten durch die Stadt, und erhob ein lautes und bitteres Geschrei. So kam er bis vor das Tor des Königs. Denn in einem Trauerkleide durfte Niemand zu dem Tore des Königs hineingehen. Und in allen Ländern und Orten, wohin der Befehl des Königs, und sein Gesetz gelangte, war große Trauer unter den Juden, und Fasten, und Weinen, und Klaggeschrei; viele legten ein Trauerkleid an, und bestreuten sich mit Asche. Und es kamen die Mädchen Esthers, und ihre Verschnittenen, und zeigten es ihr an; da wurde die Königin sehr bestürzt, und sandte Kleider, um Mardechai zu bekleiden, und das Trauerkleid von ihm abzunehmen; aber er nahm sie nicht an. Da rief Esther Hathach, Einen von den Verschnittenen des Königs, den er zu ihrem Dienste bestellt hatte; und ordnete ihn ab an Mardechai, um zu erfahren, was das wäre, und warum (er das täte). Und Hathach ging hinaus zu Mardechai auf den freien Platz der Stadt, der vor dem Tore des Königs war. Und Mardechai sagte ihm Alles, was ihm begegnet war, und die Summe Silbers, welche Haman versprochen hatte, darzuwägen in den Schatz des Königs für die Juden, um sie auszurotten. Auch eine Abschrift der Schrift des Gesetzes, welches in Susan gegeben worden, sie zu vertilgen, gab er ihm, um sie der Esther zu zeigen, und es ihr zu sagen, und ihr zu gebieten, daß sie zum Könige gehen solle, um ihn um Gnade zu bitten, und sie von ihm zu erflehen für ihr Volk. Und Hathach ging hin, und meldete Esther die Worte Mardechai's. Und Esther sprach zu Hathach, und ordnete ihn ab an Mardechai: Alle Diener des Königs, und das Volk der Länder des Königs wissen, daß für Alle, seien es Männer oder Weiber, welche zu dem Könige in den innern Hof kommen, ohne gerufen zu sein, Ein Gesetz ist, sie zu töten, mit Ausnahme dessen, gegen welchen der König den goldenen Szepter ausstreckt, daß er am Leben bleibe; ich bin aber nicht gerufen worden, zum Könige zu kommen, seit dreißig Tagen. Und man meldete dem Mardechai diese Worte Esthers. Aber Mardechai ließ der Esther zur Antwort sagen: Bilde dir nicht ein, von allen Juden dein Leben zu retten im Hause des Königs. Denn, wenn du schweigest zu dieser Zeit, so wird den Juden Hilfe und Rettung von einem andern Orte erstehen; du aber, und das Haus deines Vaters, ihr werdet zu Grunde gehen. Und wer weiß, ob du nicht um der Zeit willen, wie diese ist, zur Königswürde gelangt bist? Und Esther ließ Mardechai zur Antwort sagen: Gehe, versammle alle Juden, die sich in Susan befinden, und fastet für mich, und esset und trinket nicht drei Tage lang, Tag und Nacht. Auch ich, samt meinen Mädchen, will ebenso fasten; und dann will ich zum Könige gehen, obschon es nicht nach dem Gesetze ist; komme ich dann um, so komme ich um. Da ging Mardechai hin, und tat ganz so, wie ihm Esther geboten. Esther geht zum Könige, wird gnädig aufgenommen, und ladet den König und Haman zu sich zu einem Gastmahle ein. Haman wird dadurch noch stolzer, und läßt auf den Rat seines Weibes und seiner Freunde einen hohen Pfahl errichten, um Mardechai daran aufzuhängen.Und es geschah am dritten Tage, da legte Esther ihre königlichen Kleider an, und stellte sich in den innern Hof des königlichen Hauses, gerade der Wohnung des Königs gegenüber. Und der König saß auf seinem königlichen Throne im königlichen Hause, gerade der Türe des Hauses gegenüber. Und es geschah, als der König Esther, die Königin, im Hofe stehen sah, da fand sie Gnade in seinen Augen; und der König streckte den goldenen Szepter, welchen er in seiner Hand hatte, gegen die Esther aus, und Esther näherte sich, und berührte die Spitze des Szepters. Und der König sprach zu ihr: was ist dir, Esther, Königin? und was ist dein Begehr? Wäre es bis zur Hälfte des Reiches, es soll dir gegeben werden. Da sprach Esther: Wenn es gut dünkt dem Könige, so komme der König und Haman heute zu einem Gastmahle, das ich ihm bereitet habe. Und der König sprach: Holet sogleich Haman, daß er tue, was Esther gesagt hat. Und es kamen der König, und Haman zu dem Gastmahle, das Esther bereitet hatte. Und der König sprach zu Esther beim Weingelage: Was ist deine Bitte? sie soll dir gewährt werden; und was dein Begehr? Währe es bis zur Hälfte des Reiches, es soll geschehen. Und Esther antwortete, und sprach: Meine Bitte und mein Begehr ist: Wenn ich Gnade gefunden habe in den Augen des Königs, und wenn es gut dünkt dem Könige, meine Bitte zu gewähren, und mein Begehr zutun; so komme der König, und Haman zu dem Gastmahle, das ich ihnen bereiten werde, und morgen will ich tun nach dem Worte des Königs. Da ging Haman an jenem Tage fröhlich und guten Mutes hinaus. Als Haman aber den Mardechai sah am Tore des Königs, daß er nicht aufstand, und sich nicht bewegte vor ihm; da wurde Haman voll Zornes über Mardechai. Doch hielt sich Haman zurück, und ging nach Hause, und sandte, und ließ seine Freunde, und Seres, sein Weib, kommen. Und Haman erzählte ihnen die Herrlichkeit seines Reichtums, und die Menge seiner Kinder, und Alles, wodurch ihn der König erhoben, und daß er ihn erhöhet habe über die Fürsten und Diener des Königs. Dann sprach Haman: Auch Esther, die Königin, hat Niemanden mit dem Könige zu dem Gastmahle, das sie bereitet, kommen lassen, als mich; und auch auf morgen bin ich mit dem Könige zu ihr geladen. Aber Alles dieses genügt mir nicht, so lange ich den Juden Mardechai im Tore des Königs sitzen sehe. Da sprach zu ihm Seres, sein Weib, und alle seine Freunde: Man mache einen Pfahl, fünfzig Ellen hoch, und morgen sage zum Könige, daß man Mardechai daran aufhängen möge; und dann gehe fröhlich mit dem Könige zu dem Gastmahle. Und diese Rede war gut vor Haman, und er ließ den Pfahl machen. Der König wird erinnert an die Entdeckung der Verschwörung durch Mardechai, und will ihn dafür belohnen. Haman muß dem Mardechai, statt ihn aufzuhängen, die größte Ehre erweisen. Sein Weib und seine Freunde sagen ihm seinen Sturz voraus. Er wird zur Esther geholt.In derselben Nacht floh den König der Schlaf, und er befahl, daß man das Buch der Denkwürdigkeiten der Tagesgeschichte bringe. Und es wurde dem Könige vorgelesen. Und es fand sich aufgeschrieben, daß Mardechai die Anzeige gemacht habe in Betreff Bigthana's und des Theresch, der beiden Hofleute des Königs von den Hütern der Schwelle, welche an den König Ahasverus Hand zu legen gesucht hatten. Und der König sprach: Welche Ehre und Erhöhung ist Mardechai dafür geworden? da sprachen die Knaben des Königs, seine Diener: Es ist nichts mit ihm geschehen. Und der König sprach: wer ist im Hofe? (Haman war nämlich in den äußern Hof des Hauses des Königs gekommen, um dem Könige zu sagen, daß man den Mardechai an den Pfahl aufhängen möge, welchen er für ihn aufgerichtet hatte). Und die Knaben des Königs sprachen zu ihm: Siehe! es ist Haman, der im Hofe steht. Da sprach der König: Er komme herein! Haman kam also, und der König sprach zu ihm: was ist zu tun mit dem Manne, den der König ehren will? Haman aber dachte in seinem Herzen: Wem wird der König wohl mehr Ehre antun wollen, als mir? Und Haman sprach zum Könige: Für den Mann, den der König ehren will, bringe man das königliche Kleid, welches der König anlegt, und das Roß, worauf der König reitet, und man setze die königliche Krone auf sein Haupt; und man gebe das Kleid, und das Roß in die Hand eines Mannes von den Fürsten des Königs, den Vornehmen, und man lege dem Manne, den der König ehren will, das Kleid an, und lasse ihn auf dem Rosse durch die Straße der Stadt reiten, und rufe vor ihm her: Also geschieht dem Manne, den der König ehren will! Da sprach der König zu Haman: Eile, nimm das Kleid, und das Roß, wie du gesagt hast, und tue also dem Juden Mardechai, der im Tore des Königs sitzt; laß nichts fehlen von Allem, was du gesagt hast. Da nahm Haman das Kleid, und das Roß, und legte dem Mardechai das Kleid an, und ließ ihn durch die Straße der Stadt reiten, und rief vor ihm her: Also geschieht dem Manne, den der König ehren will! Darauf kehrte Mardechai zurück zum Tore des Königs; Haman aber eilte nach Hause, trauernd und mit verhüllten Haupte. Und Haman erzählte der Seres, seinem Weibe, und allen seinen Freunden Alles, was ihm begegnet war. Da sprachen zu ihm seine Weisen, und Seres, sein Weib: Wenn Mardechai, vor welchem du zu fallen begonnen hast, von dem Samen der Juden ist; so wirst du nichts wider ihn vermögen, sondern vor ihm gänzlich fallen. Noch sprachen sie mit ihm, da kamen die Hofleute des Königs, und holten den Haman eiligst zu dem Gastmahle, welches Esther bereitet hatte. Esther bittet den König um Gnade für sich und für ihr Volk, und klagt Haman als den Urheber des bevorstehenden Unglücks an. Der König geht weg, und Haman bittet um Gnade bei der Esther. Bei der Rückkehr des Königs wird Haman an den Pfahl aufgehängt, den er für Mardechai errichtet hatte.Und es kam der König, und Haman, zum Gastmahle bei Esther, der Königin. Und der König sprach zu Esther auch am zweiten Tage beim Trinken des Weines: was ist deine Bitte, Esther, Königin? sie soll dir gewährt werden; und was dein Begehr? Wäre es bis zur Hälfte des Reiches, es soll geschehen. Und Esther, die Königin, antwortete, und sprach: Wenn ich Gnade gefunden in deinen Augen, o König! und wenn es gut dünkt dem Könige; so werde mir mein Leben geschenkt auf meine Bitte, und mein Volk auf mein Begehr. Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, um vertilgt, erwürgt und ausgerottet zu werden; ja wenn wir zu Knechten und Mägden verkauft wären, so würde ich schweigen; aber der Feind kann den Schaden des Königs nicht ersetzen. Da sprach der König Ahasverus, und sagte zu Esther, der Königin: Wer ist dieser? und wo ist derselbe, den sein Herz treibt, also zu tun? Und Esther sprach: Der Feind, und der Gegner ist Haman, dieser Bösewicht da! Und Haman geriet in Angst vor dem Könige und der Königin. Und der König stand auf in seinem Zorne vom Weingelage, (und ging) in den Garten des Hauses. Und Haman stellte sich hin, um sein Leben zu erflehen von Esther, der Königin; denn er sah, daß von dem Könige das Unglück über ihn beschlossen war. Und der König kehrte aus dem Garten des Hauses zurück in das Haus des Weingelages; und Haman lag auf dem Polster, auf welchem Esther lag. Da sprach der König: Auch der Königin tut er Gewalt an bei mir im Hause! Kaum war dieses Wort aus dem Munde des Königs gegangen, so verhüllte man das Gesicht Hamans. Und Harbona, Einer von den Hofleuten des Königs, sprach: Siehe, es steht auch ein Pfahl, dem Haman für Mardechai machte, welcher Gutes geredet hat für den König, in dem Hause Hamans, fünfzig Ellen hoch. da sprach der König: Hänget ihn daran! Da hingen sie den Haman an den Pfahl, welchen er für Mardechai aufgerichtet hatte; und es legte sich der Zorn des Königs. Esther erhält von dem König das Vermögen Hamans, und Mardechai wird zur höchsten Würde erhoben. Esther erwirkt dann vom König einen Befehl, wonach den Juden gestattet wird, sich zu verteidigen. Allgemeine Freude der Juden. Viele Perser werden Juden.An demselben Tage gab der König Ahasverus der Königin Esther das Haus Hamans, des Feindes der Juden; und Mardechai kam vor den König; denn Esther hatte entdeckt, was er ihr war. Und der König zog seinen Siegelring ab, den er von Haman zurückgenommen, und gab ihn Mardechai; und Esther setzte den Mardechai über das Haus Hamans. Und Esther redete noch mehr zu dem Könige, und fiel nieder vor seinen Füßen, und weinte, und flehte ihn an, um die Gnade, die Bosheit Hamans, des Agagiters, und seinen Anschlag, den er gegen die Juden gefaßt, abzuwenden. Da streckte der König gegen Esther den goldenen Szepter aus, und Esther richtete sich auf, und stellte sich vor den König, und sprach: Wenn es dem Könige gut dünkt, und ich Gnade gefunden habe vor ihm, und die Sache recht ist vor dem Könige, und ich wohlgefällig bin in seinen Augen; so werde geschrieben, daß man widerrufe die Briefe, den Anschlag Hamans, des Sohnes Hammedatha's, des Agagiters, die er geschrieben hat, um auszurotten die Juden, die in allen Ländern des Königs sind. Denn wie vermag ich's, das Unglück zu sehen, welches mein Volk treffen wird? und wie vermag ich's, die Ausrottung meiner Abkunft zu sehen? Da sprach der König Ahasverus zu Esther, der Königin, und zu Mardechai, dem Juden: Siehe! das Haus Hamans habe ich Esther gegeben, und ihn haben sie an den Pfahl gehängt, weil er seine Hand an die Juden legte. Ihr nun möget in Betreff der Juden schreiben, wie es gut ist in euren Augen, im Namen des Königs, und es mit dem Siegelringe des Königs versiegeln; denn eine Schrift, die geschrieben worden im Namen des Königs, und gesiegelt mit dem Siegelringe des Königs, ist unwiderruflich. Da wurden die Schreiber des Königs gerufen, zu derselben Zeit im dritten Monate, das ist der Monat Sivan, am drei und zwanzigsten desselben; und es wurde geschrieben, ganz so, wie Mardechai gebot, an die Juden, und an die Großstatthalter, und an die Statthalter, und an die Fürsten der Länder, von Indien bis nach Äthiophien, hundert und sieben und zwanzig Länder, an jedes Land nach seiner Schriftart, und an jedes Volk nach seiner Sprache, und an die Juden nach ihrer Schriftart und nach ihrer Sprache. Und er schrieb es im Namen des Königs Ahasverus, und siegelte es mit dem Siegelringe des Königs, und sandte die Briefe durch Eilboten mit Rossen, (und) durch solche, die ritten auf Rennern, edlen Maultieren, Jungen von Stuten, worin der König den Juden in allen Städten, worin sie immer sein möchten, gestattete sich zu versammeln, und für ihr Leben zu stehen, jeden Volkshaufen eines Volkes oder Landes, welcher sie feindlich angreifen würde, samt Kindern und Weibern zu vertilgen, zu erwürgen, auszurotten, und ihre Habe zu plündern, an Einem Tage in allen Ländern des Königs Ahasverus, am dreizehnten des zwölften Monates, das ist der Monat Adar. Die Abschrift der Schrift sollte als Gesetz in allen Ländern allen Völkern offen gegeben werden, damit die Juden auf jenen Tag bereit wären, um sich an ihren Feinden zu rächen. Die Eilboten, welche auf Rennern, auf Maultieren ritten, gingen aus, schleunig und sich eilend nach dem Befehle des Königs; und das Gesetz wurde in der Burg Susan gegeben. Und Mardechai ging hinaus von dem Könige im königlichen Kleide, purpurblau, und weiß, mit einer großen goldenen Krone, und einem Mantel, weiß und purpurrot; und die Stadt Susan jauchzte, und freuete sich. Den Juden war Licht und Freude, Wonne und Ehre geworden. Und in allen Ländern und allen Städten, an jedem Orte, wohin der Befehl des Königs, und sein Gesetz gelangte, waren Freude und Wonne unter den Juden, Gastmahle, und ein guter Tag; und viele von den Völkern des Landes wurden Juden; denn es überfiel sie Furcht vor den Juden. Die Juden überwältigen ihre Feinde, und töten auch die zehn Söhne Hamans. Sie feiern überall Freudenfeste; und zum Andenken an diese Tage wird das Purimfest auf ewige Zeit angeordnet.Und im zwölften Monate, das ist der Monat Adar, am dreizehnten Tage desselben, an welchem der Befehl des Königs, und sein Gesetz vollzogen werden sollte, an dem Tage, wo die Feinde der Juden sie zu überwältigen hofften, wandte es sich so, daß die Juden ihre Hasser überwältigten. Es versammelten sich die Juden in ihren Städten in allen Ländern des Königs Ahasverus, um Hand zu legen an die, welche ihr Unglück suchten. Und Niemand bestand vor ihnen; denn alle Völker überfiel Furcht vor ihnen. Und alle Fürsten der Länder, und die Großstatthalter, und die Statthalter, und die Dienstleute des Königs unterstützten die Juden; denn es überfiel sie Furcht vor Mardechai. Denn groß war Mardechai in dem Hause des Königs, und sein Ruf ging durch alle Länder; denn der Mann Mardechai wurde immer größer. Und die Juden schlugen alle Feinde mit dem Schwerte, und erwürgten, und vertilgten sie; und sie taten an ihren Hassern nach ihrem Gefallen. Und in der Burg Susan erwürgten und vertilgten die Juden fünf hundert Mann; auch Parschandatha, und Dalphon, und Aspatha, und Poratha, und Adalja, und Aridatha, und Parmaschta, und Arisai, und Aridai, und Waisatha, die zehn Söhne Hamans, des Sohnes Hammedatha's, des Feindes der Juden, erwürgten sie; aber an Beute legten sie ihre Hand nicht. An demselben Tage kam die Zahl derer, die in der Burg Susan erwürgt worden waren, vor den König. Und der König sprach zu Esther, der Königin: In der Burg Susan haben die Juden fünfhundert Mann, und die zehn Söhne Hamans, erwürgt und vertilgt; was mögen sie in den übrigen Ländern des Königs getan haben? Doch was ist deine Bitte sie soll dir gewährt werden; und was weiter dein Begehr? es soll geschehen. Und Esther sprach: Wenn es gut dünkt dem Könige, so werde auch morgen den Juden, welche in Susan sind, gestattet, so zu tun, wie heute; und die zehn Söhne Hamans hänge man an den Pfahl. Und es befahl der König, daß es also geschehe. Und es wurde das Gesetz in Susan gegeben; und man hing die zehn Söhne Hamans auf. Und es versammelten sich die Juden, welche in Susan waren, auch am vierzehnten Tage des Monates Adar, und erwürgten in Susan dreihundert Mann; aber an Beute legten sie ihre Hand nicht. Auch die übrigen Juden, die in den Ländern des Königs waren, versammelten sich, und standen für ihr Leben, und schafften sich Ruhe vor ihren Feinden, und erwürgten von ihren Hassern fünf und siebenzig tausend; aber an Beute legten sie ihre Hand nicht. Dies war am dreizehnten Tage des Monates Adar; am vierzehnten desselben aber hatten sie Ruhe, und machten ihn zu einem Tage des Gastmahles und der Freude. Und die Juden, welche in Susan waren, hatten sich am dreizehnten und vierzehnten desselben versammelt, und ruheten am fünfzehnten desselben, und machten ihn zu einem Tage des Gastmahles und der Freude. Darum machen die Juden auf dem Lande, welche in Städten ohne Mauern wohnen, den vierzehnten Tag des Monates Adar zu einem Tage der Freude und des Gastmahles, und zu einem guten Tage; und Einer schickt dem Andern Teile (vom Essen). Und Mardechai schrieb diese Begebenheiten auf, und sandte Briefe an alle Juden, die in allen Ländern des Königs Ahasverus waren, an die nahen und die fernen; um für sie festzusetzen, daß sie den vierzehnten Tag des Monates Adar, und den fünfzehnten Tag desselben jedes Jahr feiern sollten, als Tage, an welchen die Juden Ruhe hatten vor ihren Feinden, und als einen Monat, in welchem sich für sie der Kummer in Freude, und die Trauer in einen guten Tag verwandelte; und daß sie dieselben zu Tagen des Gastmahles und der Freude machen, und einander Teile (vom Essen), und den Armen Gaben schicken sollten. Und die Juden nahmen an, was sie tun angefangen, und was Mardechai an sie geschrieben hatte. Denn Haman, der Sohn Hammedatha's, der Agagiter, der Feind aller Juden, hatte den Anschlag gegen die Juden gemacht, sie auszurotten, und man hatte das Pur, das ist, das Loos, geworfen, um sie aufzureiben, und auszurotten. Als aber Esther vor den König kam, befahl er durch einen Brief, daß sein böser Anschlag, den er gegen die Juden gefaßt hatte, auf sein Haupt zurückfallen, und man ihn und seine Söhne an den Pfahl hängen sollte. Deßhalb nannten sie diese Tage Purim, nach dem Namen Pur. Es setzten also die Juden nach allen Worten jenes Briefes, und nach dem, was sie selbst so gesehen, und was sie betroffen, fest, und nahmen an für sich, und für ihren Samen, und für Alle, welche sich an sie anschließen würden, so daß es Niemand übertreten dürfe, daß sie jedes Jahr diese zwei Tage, in Gemäßheit ihrer Schrift, und zu der ihnen bestimmten Zeit, feiern wollten, und daß diese Tage im Andenken bleiben und gefeiert werden sollten durch alle Geschlechter hindurch, in jedem Hause, in jedem Lande, und in jeder Stadt; und daß diese Purimtage unter den Juden nicht vergehen, und ihr Andenken unter ihrem Samen nicht aufhören sollte. Und es schrieben Esther, die Königin, die Tochter Abihails, und Mardechai, mit allem Nachdrucke, um dieses zu bestätigen, einen zweiten Brief in Betreff des Purimfestes. Und sie sandten Briefe an alle Juden, in die hundert und sieben und zwanzig Länder des Reiches des Ahasverus, mit Worten des Friedens und der Wahrheit, um festzusetzen diese Purimtage zu ihrer bestimmten Zeit, wie sie für sie festgesetzt hatten Mardechai, der Jude, und Esther, die Königin; und wie sie sie selbst festgesetzt hatten für sich und für ihren Samen, das Fasten und das Schreien. Der Befehl der Esther bestätigte also die Sachen des Purimfestes, was in dem Buche geschrieben steht. Mardechai's Erhöhung und Ansehen.Und der König Ahasverus legte eine Steuer auf das Land, und auf die Inseln des Meeres. Und alle Werke seiner Macht, und seine Grosstaten, und die Erzählung der Erhebung Mardechai's, welchen der König erhob, steht das nicht geschrieben in dem Buche der Tagesgeschichte der Könige der Meder und Perser? Denn Mardechai, der Jude, war der Zweite nach dem Könige Ahasverus, und groß unter den Juden, und beliebt bei der Menge seiner Brüder, indem er das Beste seines Volkes suchte, und zum Wohle seines ganzen Samens sprach.\\ Der fromme und reiche Hiob wird zur Prüfung seiner Frömmigkeit von Gott dem Satan überlassen, der ihn aller seiner Güter beraubt.Es war ein Mann im Lande Uz, Namens Hiob; und dieser Mann war unsträflich und rechtschaffen, und fürchtete Gott, und mied das Böse. Und es waren ihm geboren sieben Söhne, und drei Töchter. Und sein Viehbestand war: sieben tausend Schafe, und drei tausend Kamele, fünfhundert Paar Rinder, und fünf hundert Eselinnen; auch des Gesindes gar viel. Und dieser Mann war der angesehendste unter allen Söhnen des Morgenlandes. Und seine Söhne gingen hin, und stellten ein Gastmahl an, im Hause eines Jeden an seinem Tage; und sie schickten hin, und luden ihre drei Schwestern ein, zu essen und zu trinken mit ihnen. Und es geschah, wenn die Tage des Gastmahls reihum waren; so schickte Hiob hin, daß er sie sühnte; und er stand des Morgen früh auf, und opferte Brandopfer nach der Zahl ihrer Aller. Denn Hiob sprach: Vielleicht haben meine Söhne gesündigt, und Gott gelästert in ihrem Herzen. So tat Hiob alle Tage. Und es geschah eines Tages, daß die Söhne Gottes kamen, sich zu stellen vor Jahwe; und auch Satan in ihre Mitte kam. Und Jahwe sprach zu Satan: Woher kommst du? Und Satan antwortete Jahwe und sprach: Vom aufspüren auf der Erde, und vom Umherziehen auf derselben. Und Jahwe sprach zu Satan: Hast du bemerkt meinen Knecht Hiob? Fürwahr! wie er ist Keiner auf Erden, ein unsträflicher Mann, und ein rechtschaffener, der Gott fürchtet, und das Böse meidet. Satan antwortete Jahwe und sprach: Fürchtet wohl umsonst Hiob Gott? Hast du ihn nicht umzäunt, und sein Haus, und Alles, was er hat, ringsum? Das Werk seiner Hände segnest du, und sein Vieh breitet sich aus im Lande. Aber strecke einmal deine Hand aus, und schlage Alles, was er hat, ob er dich nicht in dein Angesicht lästert? Und Jahwe sprach zu Satan: Siehe! Alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur gegen ihn strecke deine Hand nicht aus. Und Satan ging weg vom Angesichte Jahwe's. Und es geschah eines Tages, daß seine Söhne und seine Töchter aßen, und Wein tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgebornen. Da kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten und die Eselinnen weideten neben ihnen. Da fielen die Sabäer ein, nahmen sie weg, und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwertes; und nur ich, ich allein, bin entronnen, dir die Nachricht zu bringen. Noch redete dieser, da kam ein Anderer und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel, und brannte unter den Schafen und den Knechten; und verzehrte sie; und nur ich, ich allein, bin entronnen, dir die Nachricht zu bringen. Noch redete dieser, da kam ein Anderer und sprach: Die Chaldäer stellten drei Haufen, und fielen über die Kamele her, und nahmen sie weg; und er schlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwertes; und nur ich, ich allein, bin entronnen, dir die Nachricht zu bringen. Noch redete dieser, da kam ein Anderer und sprach: deine Söhne und deine Töchter aßen, und tranken Wein im Hause ihres Bruders, des Erstgebornen. Und siehe! es fuhr ein heftiger Wind über die Wüste her, und stieß an die vier Ecken des Hauses; und es stürzte ein über die Knechte, daß sie umkamen; und nur ich, ich allein, bin entronnen, dir die Nachricht zu bringen. Da erhob sich Hiob, und zerriß sein Gewand, und schor sein Haupt; fiel nieder zur Erde, und betete an, und sprach: Nackt ging ich hervor aus dem Leibe meiner Mutter, und nackt kehr' ich dahin zurück; Jahwe hat es gegeben, und Jahwe hat es genommen; Jahwe's Name sei gepriesen! Bei allem diesen sündigte Hiob nicht; und stieß nichts Törichtes aus gegen Gott. Weil Hiob standhaft bleibt, wird er mit einer bösartigten Krankheit geschlagen. - Es besuchen ihn sein Weib und drei Freunde, um ihn zu trösten.Es geschah aber eines Tages, als die Söhne Gottes kamen, sich zu stellen vor Jahwe, daß auch Satan kam in ihre Mitte, sich zu stellen vor Jahwe. Und Jahwe sprach zu Satan: Woher kommst du? Und Satan antwortete Jahwe und sprach: Vom Aufspüren auf der Erde, und vom Umherziehen auf derselben. Und Jahwe sprach zu Satan: Hast du gemerkt auf meinen Knecht Hiob? Fürwahr! wie er ist Keiner auf Erden, ein unsträflicher Mann, und rechtschaffen, der Gott fürchtet, und das Böse meidet; hält er nicht noch an seiner Unsträflichkeit fest, obschon du mich gegen ihn gereizt hast, ihn unverdient zu Grund zu richten. Und Satan antwortete Jahwe und sprach: Haut um Haut! ja Alles, was der Mensch hat, gibt er für sein Leben. Übrigens strecke deine Hand aus, und schlage sein Gebein, und sein Fleisch, ob er dich nicht in dein Angesicht lästert? Und Jahwe sprach zu Satan: Siehe! er ist in deiner Hand; nur seines Lebens sollst du schonen. Da ging Satan weg vom Angesichte Jahwe's, und schlug den Hiob mit bösartigem Geschwüre von seiner Fußsohle an, bis zu seinem Scheitel. Und er nahm sich eine Scherbe, sich damit zu schaben; und er saß mitten in der Asche. Und sein Weib sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Unsträflichkeit? Lästere Gott, und stirb! Und er sprach zu ihr: Wie eine der Thörinnen redet, redest du; haben wir doch das Gute von Gott angenommen, und sollten das Böse nicht annehmen? Bei allem diesen sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen. Und es hörten drei Freunde Hiob's all das Übel, das über ihn gekommen; und sie kamen, Jeder von seinem Orte, Eliphas, der Themanite, und Bildad, der Suchite, und Zophar, Naamathite; denn sie hatten sich untereinander verabredet, zu kommen, um ihm ihr Beileid zu bezeigen, und zu trösten. Als sie von ferne ihre Augen erhoben, erkannten sie ihn nicht; da erhoben sie ihre Stimmen und weinten, und zerissen Jeder sein Gewand, und streueten Staub auf ihre Häupter himmelwärts. Und sie saßen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte; und Keiner redete ein Wort zu ihm; denn sie sahen, daß der Schmerz sehr groß war. Überwältigt vom Schmerzgefühl, verflucht Hiob den Tag seiner Geburt.Darnach öffnete Hiob seinen Mund, und verfluchte seinen Tag. Und Hiob hob an und sprach: Vertilgt sei der Tag, an dem ich geboren, und die Nacht, die sprach: Empfangen ist ein Männlein. Dieser Tag, er sei Finsternis; nicht achte auf ihn Gott von Oben; nicht strahle über ihm ein Licht! Ihn schände Finsternis und Todesschatten; über ihm hause Gewölk; ihn schrecke der Gluthauch des Tages! Jene Nacht, die Finsternis raffe sie hin, daß sie sich nicht freue unter den Tagen des Jahres; in die Zahl der Monde sie nicht komme! Siehe! jene Nacht, wäre sie unfruchtbar gewesen, kein Jubel in sie gekommen! Hätten sie verwünscht die Tagesverflucher, die geschickt sind, aufzuregen den Leviathan. Wären verdunkelt die Sterne ihrer Dämmerung, harrend auf Licht, das nicht kommt! Ja, daß sie nicht gesehen hätte die Wimpern der Morgenröte! Weil sie nicht verschloß die Türen mir des Mutterleibes; und nicht verbarg das Ungemach vor meinen Augen. Warum starb ich nicht während Mutterleibes? ausgehend aus Mutterleibe, warum verschied ich nicht? Warum kamen mir Kniee entgegen? und wozu Brüste, daß ich sog? Denn ich läge nun und hätte Frieden; ich schlief, und hätte Ruhe, gleichwie Könige, und Räte des Landes, die Trümmer sich erbaueten; oder gleichwie Fürsten, die Gold hatten, und füllten ihre Häuser mit Silber. Oder gleich verscharrter Fehlgeburt wäre ich nicht, gleich Kindern, die das Licht nicht sahen. Dort hören die Bösen auf zu toben, und dort ruhen aus die Krafterschöpften. Sämtlich ruhen die Gefesselten; sie hören nicht den Ruf des Treibers. Klein und Groß sind dort gleich; und der Knecht ist frei von seinem Herrn. Warum gibt er dem Mühseligen Licht, und Leben den Erbitterten in der Seele? Sie harren des Todes, der nicht kommt; und doch mehr ihn erscharren, als verborgene Schätze; die sich freueten bis zum Frohlocken, jauchzten, wenn sie fänden das Grab. Dem Manne, dem der Ausweg verborgen ist, den Gott verzäunt ringsum? Ja, vor meinem Essen kommt mir der Seufzer; und es ergeußt sich wie Wasser mein Gestöhn. Ja, das Furchtbarste fürchtete ich, und es hat mich getroffen; und wovor ich schrecke, ist über mich gekommen. Keine Stille, und kein Friede wird mir; keine Ruhe habe ich, sondern Schrecken kommt. Kap. 4. 5. Eliphas, der erste Freund, entgegnet dem Hiob, daß vor Gott Niemand rein sei; wie der Mensch säe, so ernte er; nur der Böse gehe unter im Unglück; und treffen den Frommen Leiden, die wandele Gott in Freuden; Hiob möge dieses beherzigen.Und Eliphas, der Themanite, hob an und sprach: Darf man ein Wort an dich versuchen? wirds dir lästig sein? Doch hemmen die Rede, wer vermag es? Siehe! Viele hast du belehrt, und schlaffe Hände gestärkt; den Müden richteten auf deine Reden; und sinkende Kniee erstarktest du. Nun aber kommt es an dich, und du erliegest? Es trifft dich, und du verzagest? Ist nicht deine Gottesfurcht dein Vertrauen? Deine Hoffnung sei deiner Wege Unsträflichkeit! Besinne dich doch, wer kam unschuldig um? Und wo wurden Rechtschaffene vertilgt? So wie ich's sah: Die Böses pflügten, und die Mühsal säeten, ernteten es; durch den Hauch Gottes kamen sie um; und vom Schnauben seiner Nase wurden sie verzehrt. Das Gebrüll des Löwen, der Hall des Brüllers, und die Zähne der jungen Löwen sind ausgeschlagen. Der Löwe kam um aus Mangel an Beute; und die Jungen der Löwin zerstreuten sich. Mir stahl sich ein Ausspruch zu; und mein Ohr vernahm das Gelispel davon. Bei den Gedanken nächtlicher Gesichte, wenn tiefer Schlaf auf Menschen fällt, kam Furcht mir an und Zittern, und durchschauerte all mein Gebein. Und ein Geist ging vor mir vorüber; es starrte empor das Haar mir am Leibe. Er stand - doch erkannt' ich nicht seine Gestalt - ein Bild war vor meinen Augen; ein leises Wehen, und eine Stimme hörte ich: „Ist wohl der Mensch gerecht vor Gott? vor seinem Schöpfer rein der Mann? Siehe! seinen Knechten traut er nicht; und seinen Engeln legt er Fehler bei. Um so mehr die Bewohner von Lehmhütten, die, auf Staub gegründet, zerfallen wie Mottenfraß; vom Morgen bis zum Abend, so sind sie zerschlagen; unvermerkt kommen sie auf ewig um. Wird nicht ihr Edelstes unter ihnen weggerafft? Sie sterben - und doch dient es nicht zur Weisheit.“ Rufe nur, ob wohl Jemand dir antwortet, zu welchem Heiligen du dich auch wenden wirst. Wahrlich! den Toren würgt der Gram; und den Albernen tötet die Eifersucht. Ich sah einen Toren wurzeln, aber ich fluchte seiner Hütte augenblicklich. Fern sind seine Söhne vom Glücke; unterdrückt wurden sie im Tore, und Niemand rettet. Seine Ernte zehrt er hungrig auf; sogar aus den Dornen reißt er sie; und Verderben rafft ihr Gut hinweg. Denn es schießt nicht aus dem Staube Unglück auf; und aus der Erde sproßt nicht Ungemach. Es ist vielmehr der Mensch zum Ungemach geboren, gleichwie die Söhne des Blitzes hoch erheben den Flug. Doch ich würde Gott suchen, ja Gott übergeben meine Sache. Er schafft Großes, und Unerforschliches, Wunderbares ohne Zahl; Er gibt Regen auf die Erde, und sendet Wasser auf die Felder. Er bringt Niedrige zur Höhe, und Trauernde erheben sich zum Heile. Er vereitelt die Anschläge der Schlauen, daß ihre Hände nicht vollführen den Plan. Er fängt die Klugen in ihrer Schlauheit, daß der Plan der Verschmitzten übereilt wird. Am Tage stoßen sie auf Finsternis; wie bei Nacht tappen sie am Mittag. So rettet er aus dem Schwerte, aus ihrem Munde, und aus der Hand des Starken, den Armen; so bleibt Hoffnung dem Gebeugten, und Ungerechtigkeit schließt ihren Mund. Siehe! selig der Mann, den Gott züchtiget; deßhalb verschmähe nicht die Züchtigung des Allmächtigen; denn er verwundet und verbindet; er schlägt, und seine Hände heilen. In sechs Nöten wird er dich retten; ja, im siebenten wird dich kein Unglück treffen. In Hungersnot entreißt er dich dem Tode; und im Kriege den Händen des Schwertes. Vor der Geißel der Zunge bist du verborgen; und fürchtest dich nicht vor Verderben, wenn es kommt. Des Verderbens, und des Hungers lachest du; und von dem Wild des Landes fürchtest du nichts. Denn mit den Steinen des Feldes hast du einen Bund; und das Wild des Feldes hält Frieden mit dir. Ja, du wirst erfahren, daß Frieden hat dein Zelt; du musterst deine Wohnung, und verfehlest nichts. Du wirst erfahren, daß zahlreich dein Same, und diene Sprößlinge sind wie das Gras der Erde. Du gehest bei vollem Segen zum Grabe, wie sich erhebt der Garbenhaufen zu seiner Zeit. Siehe! das erforschten wir; so ist's, vernimm's; und du, merke es dir! Kap. 6. 7. Hiob rechtfertiget seine Klagen durch die Größe seiner Leiden, die ihm seine treulosen Freunde vermehrten, die ihn verkennen; und bittet Gott, da das Menschenleben ohnehin mühevoll und kurz sei, ihm Ruhe zu gönnen.Und Hiob hob an und sprach: O! würde doch genau gewogen mein Gram; und mein Elend in der Schale aufsteigen sämtlich! Ja, schon ist's schwerer, als der Sand der Meere, darum waren meine Worte zügellos. Denn die Pfeile des Allmächtigen sind in mir, deren Gift trinkt meine Geist; die Schrecknisse Gottes rüsten sich wider mich. Schreiet wohl der wilde Esel im jungen Grün? Oder brüllt der Stier bei seinem Futterkorn? Ißt man Geschmackloses ohne Salz? Oder ist wohl Geschmack in dem Molken? Was zu berühren meine Seele ekelt, das ist gleichsam meine ekele Speise. O! würde doch gewährt meine Bitte; erfüllte Gott doch meine Hoffnung! Gefiel es Gott, mich zu zermalmen; möcht' er lösen seine Hand, und mich vertilgen! So wäre noch mein Trost - und jauchzen wollt' ich im schonungslosem Schmerz - daß ich nicht verleugnet die Worte des Heiligsten. Was ist denn meine Kraft, daß ich ausharren, und was mein Ende, daß ich geduldig ertragen kann? Ist die Kraft der Steine meine Kraft? Ist mein Fleisch von Erz? Ist noch wohl eine Hilfe für mich? Ist nicht die Rettung entflohen von mir? Dem Unglücklichen gebührt von seinem Freunde Mitleid, sonst verläßt er die Furcht des Allmächtigen. Meine Brüder sind treulos wie ein Bach; gleich dem Bache in Tälern verrinnen sie, getrübt von Eis, in die sich entzogen der Schnee. Zur Zeit werden sie aufgelöst, und zergehen, bei der Hitze verschwinden sie von ihrer Stelle. Sie winden die Gänge ihres Laufes; sie ziehen sich hin bis zur Leere, und versiegen. Es blicken umher die Reisezüge von Thema, die Wanderer von Saba harren auf sie. Sie sind beschämt, daß sie getraut; sie kommen hin, und sind getäuscht. So seid ihr jetzt zu Nichts geworden; ihr sehet den Schrecken und fürchtet. Habe ich denn gesprochen: „Teilet mit mir, und von eurer Habe schenket mir!“ Oder: „Rettet mich aus der Hand des Feindes; und aus der Hand der Wüteriche kauft mich los!“ Belehret mich, und ich will schweigen; und worin ich geirrt, beweiset mir! Wie kräftig sind die Worte der Wahrheit! Aber was beweisen eure Verweise? Gedenket ihr Worte zu tadeln? Dann sind für den Wind vergebliche Worte. Fürwahr! über eine Waise fallet ihr her, und grabet eine Grube eurem Freunde. Doch seid so gut, euch zu mir zu wenden. Ja, vor eurem Angesichte, ich lüge nicht! Redet doch wieder, es wird sich kein Unrecht finden; ja, redet wieder, noch ist das Recht für mich. Sollte auf meiner Zunge Unrecht sein? Sollte mein Gaumen nicht fühlen das Elend? Steht der Mensch nicht im Streitdienst auf Erden? Sind nicht wie des Tagelöhners Tage seine Tage? Wie ein Sklave schmachtet er nach Schatten, wie ein Tagelöhner harret er seines Lohns. So sind mir zugeteilt Monde des Jammers; und Nächte des Kummers mir beschieden. Wenn ich mich lege, spreche ich: Wann steh' ich auf; und weicht der Abend, so wälze ich mich müde bis zur Morgendämmerung. Mein Fleisch bekleiden Gewürm und Staubes-Schmutz; meine Haut ist überkrustet, und bricht von Neuem auf. Meine Tage rollen schneller ab, als die Weberspule; und schwinden hoffnungslos dahin. Bedenke, daß ein Hauch mein Leben ist; mein Auge kehrt nicht wieder, zu sehen das Glück; es Schauet mich nicht wieder das Auge, das mich sah; Schauen deine Augen nach mir - aber ich bin nicht mehr. Es schwindet die Wolke, und vergeht; so, wer hinabsteigt in die Unterwelt, steigt nicht wieder hinauf; kehrt nicht wieder in sein Haus; und es erkennt ihn nicht mehr seine Heimat. D'rum will auch ich nicht wehren meinem Munde; will reden in der Bedrängnis meines Geistes; will klagen bei dem Kummer meiner Seele. Bin ich ein Meer, ein Ungeheuer, daß du Wache wider mich stellest? Wenn ich sage: „Mein Bett soll mich trösten, mein Lager mir den Kummer lindern“; so schreckest du mich durch Träume; und ängstigest mich mit Schreckbildern. Dann wünsche ich Erwürgung meine Seele; lieber den Tod, als mein Gerippe. Ich verwarf es; nicht ewig werd' ich leben! Laß ab von mir, denn ein Hauch sind meine Tage. Was ist der Mensch, daß du so groß ihn machest; und daß du auf ihn achtest? Daß du seiner dich annimmst jeden Morgen, jeden Augenblick ihn prüfest? Wie lange willst du nicht dich abwenden von mir? Nicht so lange mich lassen, bis ich meinen Speichel verschluckt habe? Hab' ich gesündigt, was tat ich dir, du Menschenhüter? Warum hast du mich gemacht zum Verstoß gegen dich, daß ich mir selber zur Last bin? Und warum vergibst du nicht mein Vergehen, und tilgest meine Sünde? Bald liege ich doch im Staube, dann suchest du mich, und ich bin nicht mehr. Bildad, der zweite Freund, erwidert: Gott könne nicht ungerecht sein, Hiobs Unglück sei verschuldet; der Gottlose werde nur von Gott verlassen; durch Frömmigkeit nur könne Hiob wieder beglückt werden.Da hob Bildad, der Suchite, an und sprach: Wie lange willst du solches reden? Ein heftiger Sturm sind die Worte deines Mundes! Soll Gott das Recht verdrehen? Soll der Allmächtige verdrehen die Gerechtigkeit? Wenn deine Söhne wider ihn sündigten; so gab er sie preis ihrer Schuld. Wenn du zu Gott dich wendest; und zum Allmächtigen flehest; wenn du rein und rechtschaffen bist; fürwahr! dann wird er über dich wachen; und beglücken deine gerechte Hütte. Zwar klein wird sein dein Anfang; aber dein Fortgang wird sehr wachsen. Ja, frage nur das frühere Geschlecht; beherzige die Forschung ihrer Väter; (denn wir sind von gestern her, und unerfahren, denn ein Schatten sind unsere Tage auf Erden) und sie werden dich bekehren, dir es sagen; und aus ihrer Einsicht gehen die Reden hervor: „Schießt wohl die Papierstaude auch ohne Sumpf? Wächst Riedgras ohne Wasser? Noch ist es grün, wird nicht abgeschnitten; und doch vor allem Grase verdorret es. So geht es allen Gottvergessenen; so schwindet die Hoffnung des Gottlosen. Ihm wird seine Hoffnung abgeschnitten; ein Spinngewebe ist sein Vertrauen. Er stützt sich auf sein Haus; aber es steht nicht fest; er hält sich daran, aber es bleibt nicht stehen. Vollsaftigkeit bei Sonnenschein treibt er über seinen Garten hin seine Ranken aus; um Steinhaufen flechten sich seine Wurzeln, ist wie ein steinernes Haus zur Schau. Sobald man ihn vertilgt von seiner Stelle; so verleugnet er ihn: 'Ich sah' dich nicht!' Siehe! dies ist die Freude seines Weges; es sproßt nun aus dem Stande ein Anderer auf.“ Siehe! Gott verwirft nicht den Unsträflichen; und fasset nicht bei der Hand die Bösewichte. Einst füllet er noch mit Lachen deinen Mund, und deine Lippen mit Jubel; Deine Hasser werden mit Schande überkleidet; und das Zelt der Bösen wird nicht mehr sein. Kap. 9. 10. Hiob antwortet, mit Gott könne freilich der Mensch nicht rechten; Gott handle, wie er will, Schuldige, wie die Unschuldigen, unterwerfe er demselben Lose; wiewohl seiner Unschuld bewußt, könne er nicht mit dem Allmächtigen rechten. Gott möge seine Geschöpfe nicht so hart behandeln; er wünsche, lieber gar nicht geboren zu sein; oder Gott möge ihm doch die wenigen Tage Rast verleihen.Und Hiob hob an und sprach: Fürwahr! ich weiß, daß es so ist, wie könnte gerecht der Mensch bestehen bei Gott? Hätt' er Lust, mit ihm zu rechten; nicht Eins auf Tausend könnt' er ihm erwidern. Er, weise an Einsicht, und stark an Kraft - wer widersetzte sich ihm ungestraft? Er versetzt Berge unversehens; er stürzt sie um in seinem Grimme. Er rüttelt die Erde von ihrer Stelle, daß ihre Säulen beben. Er gebeut der Sonne, daß sie nicht aufgeht; er versiegelt die Sterne. Er spannt den Himmel sich zum Zelte; und schreitet auf den Höhen des Meeres. Er schuf das Bären-, Orion- und das Siebengestirn, und die Klammern des Südens. Er schafft Großes, Unerforschliches, und Wunderbares ohne Zahl. Siehe! fällt er mich an, so sehe ich ihn nicht; stürmt er auf mich ein, so bemerke ich ihn nicht. Siehe! packt er an, wer wehrt ihn ab? Wer spricht zu ihm: Was machst du? Gott läßt nicht ab von seinem Zorn; unter ihm niederbeugen sich die trotzigen Helfer; geschweige, daß ich ihm antworten, wählen sollte meine Worte wider ihn. Hätte ich auch recht, ich könnte mich nicht verantworten; um Gnade müßte ich meinen Richter flehen. Forderte ich ihn, daß er mir Rede stehen soll; ich glaube nicht, daß er achten wird auf meine Stimme. Er, der im Sturme mich zerschmettert; und mehret meine Wunden unverdient; der mich nicht Atem holen läßt, sondern mich sättigt mit Bitterkeiten. Gilt's Gewalt des Stärkeren; siehe! er ist es! gilt's Recht; wer will mich vertreten? Hätte ich auch recht; so soll mein Mund mich verdammen; wäre ich auch unsträflich, so verdrehet er mich. Unsträflich bin ich, muß aber mich selbst verkennen. Ich bin überdrüssig meines Lebens. Einerlei ist es also, sage ich: unsträflich, oder gottlos - Er vertilgt! Wenn noch die Geißel jählings würgte! aber er höhnet der Leiden der Unschuld. Die Erde ist den Händen der Bösen preisgegeben; das Antlitz ihrer Richter verhüllet er; wenn Er nicht - wer denn anders? Meine Tage eilen schneller als ein Läufer; sie fliehen dahin, ohne Gutes zu sehen; sie schwinden vorüber wie Schnellschiffe, wie ein Adler schießt auf den Fraß. Spreche ich: Ich will vergessen meine Klage, will lassen mein Gesicht, und heiter sein; so schrecken mich alle meine Schmerzen; ich weiß, daß du mich für schuldlos nicht erklärst. Ich muß schuldig sein, - wozu denn mühe ich mich vergeblich ab? Badete ich mich auch in Schneewasser; wüsche ich auch mit Lauge meine Hände; doch würdest du in Kot mich tauchen, daß mich verabscheueten meine Kleider. Wahrlich! er ist nicht ein Mann, wie ich, daß ich ihm Rede stehen, wir zusammen treten könnten vor Gericht. Es gibt zwischen uns keinen Schiedsrichter, der seine Hand legte über uns beide. Er schaffe von mir seine Rute; und sein Schrecken ängstige mich nicht; dann will ich reden, und ihn nicht fürchten. Aber so ist es nicht; ich bin mir selbst zuwider! Es ekelt mich meines Lebens; freien Lauf will ich lassen meiner Klage; will reden in der Bitterkeit meiner Seele; will sagen zu Gott: Verdamme mich nicht; laß mich wissen, worüber du mit mir haderst. Ist es deine Lust zu drücken, zu verstoßen das Werk deiner Hände? Sogar glänzest du über den Rat der Bösen! Hast du denn fleischliche Augen? Siehst du, wie Menschen sehen? Sind wie Tage des Menschen deine Tage? Und deine Jahre, wie die Jahre des Mannes? Daß du forschest nach meinem Vergehen; und nach meiner Sünde spürest? Wiewohl du weißt, daß ich nicht gottlos bin; und Niemand retten kann aus deiner Hand. Deine Hände bildeten und formten mich ganz ringsum, und du wolltest mich vertilgen? Bedenke doch, daß du wie Ton mich gebildet; und in Staub willst du mich wandeln? Hast du mich nicht wie Milch gemolken; und gleich Molken mich gerinnen lassen? Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet; und mit Knochen und Muskeln mich durchflochten. Leben und Liebe gabest du mir; und deine Fürsorge bewahrte meinen Geist. Doch bargest du dies in deinem Herzen; ich habe es erfahren, daß dieses bei dir ist. Sofern ich sündigte; so wolltest du es mir gedenken; und meine Missetat mir nicht erlassen. Sofern ich gottlos handelte; so sollte mich Wehe treffen; wäre ich auch gerecht, doch sollte ich nicht mein Haupt erheben; übersatt an Schmach sogar mein Elend sehen. Und erhob' es sich, du wolltest wie ein Löwe mich verfolgen; und von Neuem dich schrecklich an mir zeigen; erneuen deine Ausfälle gegen mich; und wider mich verdoppeln deine Wut, ein Heer von Unglücksfällen wider mich. Warum doch ließest du mich aus Mutterleib hervor? Ich hätte aushauchen sollen, so daß kein Auge mich gesehen; ich wäre dann wie nie gewesen, von Mutterleib in's Grab getragen. Ist nicht das Bißchen meiner Tage dahin? Lasse ab von mir, daß ich ein wenig mich erheitere, bevor ich hingehe, und nicht wiederkehre in's Land der Finsternis und des Todesschatten, in's Land der Düsterheit, gleich dem schwarzen Todesschatten, wo keine Ordnung ist; wo das Tageslicht wie die Düsterheit ist. Zophar, der dritte Freund, behauptet, Hiob rede frech, daß er sich für schuldlos erkläre; Hiob leide für seine Sünden noch nicht genug. Gott sei erhaben über alles menschliche Wissen. Hiob möge sich von den Sünden ab - und zu Gott sich wenden, dann würde er glücklicher sein.Und Zophar, der Naamathite, hob an sprach: Soll der Wortschwall ohne Antwort bleiben? Und der Schwätzer recht behalten? Sollten deine Trugreden Männer zum schweigen bringen? Während du spottest, soll Keiner dich beschämen? Denn du sprichst: Lauter ist meine Rede; und rein bin ich in deinen Augen. Aber möchte doch Gott reden; und öffne seine Lippen gegen dich; und dir offenbaren die Geheimnisse der Weisheit; daß er doppelt so viel Weisheit hat; dann würdest du erkennen, daß Gott dir nachläßt von deinem Vergehen. Kannst du das Geheime der Gottheit ergründen? Bis zur Vollendung den Höchsten ergründen? Himmelshöhen sind es! was kannst du machen? Tiefer als die Unterwelt ist es! was kannst du erkennen? Länger als die Erde das Maß, und breiter als das Meer! Wenn er anfällt, und fesselt, und vorladet, wer mag ihm wehren? Denn er kennt der Menschen Laster, und sieht den Frevel; aber man will nicht zur Erkenntnis kommen. So mag denn der hohle Mensch zum Verstand kommen; das Füllen des wilden Esels zum Menschen umgeboren werden! Wendest du aber dein Herz; und streckest aus zu ihm deine Hände; den Frevel in deiner Hand, schaffest du ihn fort; und lässest kein Unrecht bleiben in deinem Zelt; fürwahr! dann wirst du dein Antlitz erheben fleckenlos; wirst fest sein, und nichts fürchten. Dann wirst du des Jammers vergessen; gedenken wie des Wassers, das vorbeigeflossen. Heiterer als der Mittag steigt ein Leben auf; nach deiner Düsterheit wie der Morgen wirst du sein. Dann wirst du vertrauen, weil Hoffnung da ist; und Brunnen grabend wirst du ruhig wohnen. Ja, ruhen wirst du, und Niemand sein, der schreckt; sogar Viele werden streicheln dein Antlitz. Aber die Augen der Bösen schmachten hin; eine Zuflucht ist verschwunden von ihnen; und ihre Hoffnung ist: Verhauchen der Seele. Kap 12. 13. 14. Hiob erwidert: Er kenne so gut, wie seine Freunde, Gottes Überlegenheit an Weisheit und Macht, die ganze Schöpfung spräche aus: Gott tue, was er will, ihm kann Niemand widerstehen. Seine Freunde tun ihm Unrecht, mit Gott wünschet er zu rechten, wenn er seiner niederschlagenden Größe sich begäbe; der Mensch sei ohnedies so schwach und vergänglich.Und Hiob hob an und sprach: Fürwahr! ihr seid die Männer! wohl stirbt mit euch die Weisheit aus! Habe ich doch auch Verstand, wie ihr; ich falle nicht vor euch; und wer wüßte nicht dergleichen! Zum Spott seinem Freunde muß ich sein, der zu Gott rief, daß er ihn erhöre, zum Spott, der Gerechte, der Tadellose! Dem Unglück Verachtung! so denkt der Glückliche, obschon er im Begriff ist, zu wanken mit dem Fuße. Ruhig sind die Hütten der Räuber; in Sicherheit, die Gott zum Zorne reizen, die den Gott führen mit ihrer Faust! Ja, frage doch das Vieh, es wird dich's lehren, und die Vögel des Himmels, sie werden es dir sagen. Oder sprich zur Erde, sie wird's dich lehren; erzählen werden's dir die Fische des Meeres. Wer erkennt es nicht an allen diesen, daß die Hand Jahwe's solches gemacht? In dessen Hand die Seele alles Lebenden, und der Odem jedes Fleisches des Menschen steht. Soll nicht das Ohr die Reden prüfen? der Gaumen nicht die Speisen kosten? Ist bei Greisen Weisheit und bei Lebenslänge Einsicht; so ist bei Ihm Weisheit und Stärke, so hat Er Rat und Einsicht. Siehe! was Er zerstört, wird nie erbaut; wen Er fesselt, wird nie frei. Siehe! er verschließt die Gewässer, und sie versiegen; er läßt sie los, und sie verheeren das Land. Bei ihm ist Macht und Weisheit; unter ihm steht der Verführte, und der Verführer. Er führt Fürstenräte fort als Beute, und stellt die Richter hin als Toren; Er löset Königen den Gürtel ab; und legt Stricke um ihre Hüften. Er führt Priester fort als Beute, und Mächtige stürzt er. Er nimmt die Sprache den Beredtesten; raubt Alten den Verstand. Er gießt Verachtung über Edle aus; und löset den Gürtel der Helden. Er entblößt die Tiefen von Finsternis; und bringt an's Licht den Todesschatten. Er mehret Völker, und vernichtet sie; Er breitet Völker aus, und schränkt sie ein. Er raubt den Verstand den Häuptern des Erdenvolkes; und läßt sie irregehen in der Wüste ohne Weg; sie tappen in der Finsternis ohne Licht; und Er läßt sie irregehen wie Trunkene. Siehe! das Alles sah mein Auge, hörte mein Ohr, und merkte sich's. Was ihr wisset, weiß auch ich; ich bin nicht geringer als ihr. Doch zum Allmächtigen möcht' ich reden; und zu rechten mit Gott wünschte ich. Denn ihr, fürwahr! erkünstelt Lügen; heillose Ärzte seid ihr Alle. O! hättet ihr doch gänzlich geschwiegen! es wäre für euch Weisheit gewesen. Höret denn meine Verantwortung; und vernehmet die Rügen meiner Lippen! Wollet ihr für Gott Unrecht sprechen, und sprechen für ihn Trug? Wollet ihr für ihn parteiisch sein, wollet ihr für Gott streiten? Wird's gut gehen, wenn er euch durchforscht; werdet ihr, wie man einen Menschen täuscht, ihn täuschen können? Strenge wird er's euch verweisen, wenn ihr insgeheim parteiisch seid. Schreckt euch nicht seine Erhabenheit; und überfällt euch nicht Furcht vor ihm? Eure Denksprüche sind Aschenlieder; Lehmburge sind eure Wortburge. Schweiget vor mir, und ich will reden, es komme über mich, was es sei. Wofür es sei! ich will mein Fleisch in meinen Zähnen tragen; und mein Leben legen in meine Hand. Sollte er mich auch töten; sollte ich nichts zu hoffen haben; so werde ich doch wohl meine Wege vor ihm nachweisen dürfen. Doch Er selbst wird mein Retter sein; als ein Ruchloser würde doch wohl Keiner vor ihn treten. Höret meine Einrede; und meine Erklärung dringe in eure Ohren! Siehe! Ich stelle mich zum Rechtsbeweise; ich weiß, daß ich unschuldig bin. Wer ist, der mit mir streiten mag, so daß ich dann schweigen, und sterben müßte? Nur Zweierlei tue mir nicht, dann berge ich mich vor deinem Antlitz nicht: Deine Hand halte fern von mir, daß Schrecken vor dir mich nicht ängstige. Dann rufe Du, und ich will antworten; oder ich will reden, und Du entgegne mir. Wie viel sind meiner Vergehungen und Sünden? Mein Verbrechen, und meine Sünde laß mich wissen! Warum verbirgest du dein Antlitz; und hältst mich für deinen Feind? Du jagest ein verwehrtes Blatt in Furcht, verfolgest dürre Stoppel! Weil du so Hartes gegen mich schreibst; und mich erben läßt die Sünden meiner Jugend; in den Block meine Füße spannest, und belauerst alle meine Wege; von meinen Fußtapfen den Umriß nimmst. Und er selbst vergeht wie Moder, wie ein Gewand, das die Motte frißt. Der Mensch, vom Weibe geboren, hat wenige Tage, aber der Plagen viele, geht wie eine Blume auf, und verwelkt; und flieht wie ein Schatten dahin, und ist unstet. Und auf einen Solchen richtest du deine Augen; und führest mich in's Gericht mit dir? O möchte es doch einen Reinen vom Unreinen her geben! Keinen gibt es. Sind beschlossen seine Tage; steht die Zahl seiner Monden bei dir; hast du sein Ziel gesetzt, das er nicht überschreitet; so blicke weg von ihm, damit er ruhe, bis er abgetragen hat, wie ein Lohnarbeiter sein Tagewerk. Der Baum hat Hoffnung; wird er umgehauen, so sproßt er wieder; und es fehlt ihm nicht am Sprößlinge. Ob altert in der Erde seine Wurzel; ob im Staube abstirbt sein Stamm; so schlägt er aus vom Dufte des Wassers; und treibt Zweige, wie neugepflanzt. Aber stirbt der Mann, so ist's aus mit ihm; und verscheidet der Mensch, wo ist er dann? Wie die Gewässer aus Seen verschwinden, und der Fluß versieget und vertrocknet; so der Mensch; er legt sich, und steht nicht wieder auf; bis der Himmel nicht mehr ist, erwachen sie nicht; und werden nicht aus ihrem Schlafe geweckt. O, daß du mich in der Unterwelt verbärgest, mich verhülltest, bis nachgelassen dein Zorn; ein Ziel mir setztest, dann mein gedächtest! Stirbt der Mensch, wird er wohl wieder leben? Alle Tage meines Streitdienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung käme. Du riefest, und ich würde dir antworten; des Werkes deiner Hände würdest du dich erbarmen. Aber jetzt zähltest du meine Schritte; belauerst du nicht meine Sünde? Versiegelt im Beutel ist mein Vergehen; du ersinnest noch zu meiner Missetat. Allein auch Berge stürzen ein, und zerlösen sich; Felsen verwittern von ihrer Stelle weg. Steine höhlt das Wasser aus; Fluten schwemmen den Staub der Erde weg; so vernichtest du die Hoffnung des Menschen. Du setzest ihm immer so hart zu, daß er umkommt; du entstellest sein Antlitz, und treibst ihn weg. Werden mächtig seine Kinder; er weiß es nicht; werden sie gering geachtet; er erfährt nichts davon. Nur um ihn fühlt Schmerz sein Fleisch; nur um ihn harmt seine Seele. Eliphas erwidert zum zweiten Male. Hiob verdamme durch seine frevelnde Rede sich selbst; vor Gott könne Niemand gerecht sein; alte Beobachtung lehre: der Gottlose samt seinem Hause sei immer unglücklich.Und Eliphas, der Themanite, hob an und sprach: Antwortet ein Weiser mit windiger Weisheit; und füllt er mit Ostwind seine Brust? Rechtet er mit Worten, die nichts frommen; und mit Reden, mit denen er nichts fördert? Ja, du hebest auf die Gottesfurcht; und schwächest die Andacht vor Gott! Denn dein Mund lehret dein Verbrechen, obschon du wähltest die Zunge der Schlauen. Dich verdammt dein Mund, und nicht ich; deine Lippen zeugen wider dich. Bist du als erster Mensch erzeugt? Und vor den Hügeln du geboren? Hast du gehorcht im Rate Gottes? Hast du die Weisheit eingesogen? Was weißt du denn, was wir nicht wüßten? Was verstehest du, was nicht bei uns wäre? Sowohl Alte als Greise sind unter uns, bejahrter als dein Vater. Waren für dich zu gering die Tröstungen Gottes? Und das Wort, das so sanft gegen dich war? Wohin reißt dich dein Herz; und wohin starren deine Augen, daß du wider Gott wendest dein Schnauben? Du hast aus eigenem Munde gesprochen die Reden: „Was ist der Mensch, daß er rein sein; daß er gerecht sein wollte, der vom Weibe Geborne? Siehe! seinen Heiligen traut er nicht; und die Himmel sind nicht rein in seinen Augen.“ Wie viel weniger kann es sein der Verabscheuungswürdige, der Verdorbene, der Mensch, der Unrecht trinkt wie Wasser. Belehren will ich dich, höre mich; und was ich sah, will ich erzählen, was Weise kund getan, und nicht verhehlten vor ihren Vätern, denen allein das Land übergeben worden; und in deren Mitte kein Fremdling drang. Die ganzen Lebenstage quält sich selbst der Böse; und die Zahl der Jahre sind verborgen dem Wüterich; Schreckenstöne schallen in seinen Ohren; mitten in der Ruhe überfällt ihn der Verwüster. Er glaubt nicht zu entgehen der Finsternis, und sich belauert vom Schwerte. Er irret nach Brot, wo es sein mag; er weiß, daß bereit ihm vorhanden ist ein Tag der Finsternis. Ihn schrecken Angst und Not; sie setzen ihm hart zu, wie ein König gerüstet zum Streit. Denn er streckte wider Gott seine Hand aus; und lehnte sich auf wider den Allmächtigen. Er rannte wider ihn mit vorgerecktem Halse, mit dichten Buckeln seiner Schilde; so lange er sein Antlitz mit seinem Fett bedeckte; und Speck ansetzte an seine Lenden. Darum bewohnte er Städte, die verwüstet, Häuser, die unbewohnt, die zu Schutthaufen bestimmt sind. Er bleibt nicht reich; und sein Wohlstand ist nicht von Dauer; sein Vermögen breitet sich nicht im Lande aus. Er entgeht nicht der Finsternis; seinen Sprößling senget die Flamme; ja, er wird weggerafft durch den Hauch seines Mundes. Er verlasse sich doch nicht auf Eitles, der Betrogene; denn Eitles wird ihm zur Vergeltung. Vor seiner Zeit ist's aus mit ihm; und sein Zweig grünet nicht. Er reißt gleich dem Weinstocke seine unreife Traube weg; und wirft gleich dem Ölbaume seine Blüte ab. Denn unfruchtbar ist des ruchlosen Familie; und Feuer frißt die Wohnung der Bestechung. Mit Schuld gehen sie schwanger, gebären Unheil; ihr Inneres bereitet Trug. Kap. 16. 17. Hiob klagt bitter über die Lieblosigkeit seiner Freunde; schildert sein Unglück, beteuert seine Unschuld. Er sehnt sich nach Gott, der richten möge zwischen ihm, und seinen Freunden; und harret auf den Tod.Und Hiob hob an und sprach: Ich habe dergleichen Vieles gehört, lästige Tröster seid ihr Alle. Wird ein Ende den windigen Worten? Oder was bringt dich so auf, daß du widersprichst? Auch ich könnte reden wie ihr; wäre euer Leben nur an der Stelle meines Lebens; ich könnte mich mit Worten wider euch verbünden; und schütteln wider euch mein Haupt. Ich könnte euch Muth einsprechen mit meinem Munde; und meine aufgeregten Lippen zurückhalten. Aber ich mag reden; mein Schmerz wird nicht gelindert; und höre ich auf, was weicht von mir? Allein er hat mich bereits erschöpft; du hast mein ganzes Haus verwüstet; du hast mich gefesselt. Zum Zeugnis dient: es tritt wider mich auf meine Magerkeit; sie zeuget mir in's Angesicht. Sein Grimm zerfleischt, und verfolget mich; er knirscht gegen mich mit seinen Zähnen; als mein Feind schärft er seine Blicke gegen mich. Sie sperren auf gegen mich ihren Mund; mit Hohn schlagen sie meine Wangen; sämtlich rotten sie sich gegen mich. Gott gibt mich preis dem Ungerechten; und stürzt mich in die Hände der Bösen. Ruhig war ich, da schüttelte er mich; und faßte mich bei dem Nacken; und schmetterte mich hin; und stellte mich zu seinem Ziele auf. Es umringten mich seine Schützen; er spaltete meine Nieren schonungslos; er gießt auf die Erde meine Galle. Er reißt mich um, Riß auf Riß; er stürmt auf mich, wie ein Held. Ich nähte einen Trauersack um meine Haut; ich hüllte in Asche mein Horn; mein Antlitz ist gerötet vom Weinen; und auf meinen Augenwimpern liegt der Todesschatten; wiewohl kein Unrecht ist in meinen Händen; und rein ist mein Gebet. Erde! bedecke nicht mein Blut; und kein Aufenthalt werde meinem Geschrei! Auch jetzt noch, siehe! ist im Himmel mein Zeuge; und mein Augenzeuge in den Höhen. Mögen sie meiner spotten, meine Freunde; zu Gott hinauf treuet mein Auge; daß er Recht schaffe dem Menschen vor Gott, und der Sohn des Menschen dem Andern. Denn die wenigen Jahre eilen vorüber; und ich gehe den Weg, den ich nicht wiederkehre. Mein Lebensgeist ist zerstört; meine Tage verlöschen; Gräber warten meiner. Sind nicht Spötter um mich; muß nicht unter ihrem Hadern mein Auge weilen? Vertritt mich doch bei dir; wer ist es, der in meine Hand mir schlägt? Denn ihr Herz hast du verwahret vor Verstand; d'rum wirst du sie nicht siegen lassen. Wer Freunde zur Beute verrät, dessen Söhne Augen werden verschmachten. Er stellt mich hin zum Gespött der Völker; ja, ich bin geworden dem man in's Angesicht speiet. Es erblindet vor Gram mein Auge; meine Glieder, wie Schatten sind sie alle. Staunen werden darüber die Gerechten; und der Unschuldige ereifert sich gegen den Gottlosen. Doch der Gerechte bleibt auf seinem Wege; und wer reiner Hände ist, mehrt die Kraft. Aber ihr Alle möget nur umkehren und kommen; doch finde ich keinen Weisen unter euch. Meine Tage sind vorüber; zerrissen meine Plane, dafür mein Herz ganz eingenommen. Sie hatten mir die Nacht zum Tag gemacht; das Licht nah gestellt vor die Finsternis. Harre ich nun der Unterwelt, als meines Hauses; bette ich in der Finsternis mein Lager; rufe ich der Verwesung: Du bist mein Vater! Und den Würmern: Du bist meine Mutter, bist meine Schwester! Wo ist denn für mich noch Hoffnung, ja für mich Hoffnung? Der sie Schauen will, steige hinab zu den Riegeln der Unterwelt. Da ruhen wir zusammen im Staube. Bildad, gegen Hiob erbittert, erwidert zum zweiten Male, und beharret bei seiner Behauptung, daß die Gottlosen immer unglücklich seien.Und Bildad, der Suchite, hob an und sprach: Wann endlich werdet ihr ein Ende machen den Reden? Kommet zur Vernunft, dann lasset uns reden! Warum hält man uns für Vieh; und sind in euren Augen so verächtlich? Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn, soll deinetwegen die Erde verlassen; und versetzt werden der Fels von seiner Stelle? Ja, das Licht der Bösen verlischt; und es leuchtet nicht die Flamme seines Feuers; das Licht verdunkelt sich in seinem Zelte; und seine Lampe über ihm verlischt. Beenget werden die Schritte seiner Kraft; ihn stürzt sein Anschlag. Denn er wird in's Garn gejagt mit eigenen Füßen; und schreitet hin auf's Netz. Die Schlinge fasset die Ferse; und die Falle hängt sich fest um ihn. Verborgen in der Erde liegt für ihn der Fallstrick; und auf dem Pfade ihm die Schlinge. Ringsum überfallen ihn Schrecknisse; und jagen ihm auf dem Fuße nach. Vom Hunger wird verzehrt seine Kraft; Unglück steht gerüstet ihm zur Seite; es verzehrt die Sehnen seiner Haut; es verzehrt seine Sehnen der Erstgeborne des Todes. Gerissen wird aus seinem Zelte sein Vertrauen; es treibt ihn zum König der Schrecken. Man wohnt in seinem Zelte, das er verlassen; gestreut wird auf seine Wohnung Schwefel. Von unten dorren seine Wurzeln; und von oben welket sein Zweig. Sein Andenken ist vertilgt von der Erde; und kein Name bleibt ihm auf den Straßen. Man stößt ihm aus dem Licht' in die Finsternis; und verjagt ihn von der Erde. Ihm bleibt kein Sohn, kein Enkel in seinem Volke, nicht ein Entronnener in seinem Bereiche. Über seinen Tag staunen die Nachkommen; und die Vorfahren ergreift Schauer. Fürwahr! so geht's den Wohnungen des Sünders, der Stätte dessen, der nach Gott nicht fragt. Hiob fordert seine Freunde auf, ihn der Beschuldigungen zu überführen; Gott sei es, der ihn, wie seinen Feind, verfolge; er sei der verlassenste und elendste der Menschen; darum sollten sich doch die Freunde seiner erbarmen. Es werde eine Zeit kommen, wo seine Unschuld zu ihrer Beschämung anerkannt werde.Und Hiob hob an, und sprach: Wie lange wollet ihr betrüben meine Seele; mich zermalmen mit Worten? Schon zehnmal habet ihr mich gehöhnt; schamlos übertäubet ihr mich. Und habe ich auch wirklich mich verirret; so bliebe bei mir mein Irrtum. Wollet ihr wirklich so groß tun wider mich; so beweiset wider mich meine Schande. Wisset denn, daß Gott mich beugt; und Er sein Netz um mich geworfen. Siehe! ich rufe über Unrecht; und werde nicht gehört; ich schreie, doch geschieht kein Recht. Meinen Pfad hat er ummauert, ich kann nicht darüber; auf meine Wege legt er Finsternis. Mein Ehrenkleid zog er mir aus; und nahm die Krone mir vom Haupte. Er zerstörte mich ringsum; und ich bin dahin; ausgerissen hat er wie einen Baum meine Hoffnung. Entbrannt ist gegen mich sein Zorn; und er achtet mich wie seine Feinde. Sämtlich rücken seine Scharen an; und bahnen sich zu mir den Weg; und belagern ringsum mein Zelt. Meine Brüder hat er von mir entfernt; und meine Vertrauten, auch die ziehen sich zurück von mir. Es weichen meine Nächsten; und meine Bekannten vergessen mich. Meine Hausgenossen, selbst meine Mägde, achten mich wie einen Fremden; ein Fremdling bin ich in ihren Augen. Meinem Knechte rufe ich; er antwortet nicht; mit meinem Munde muß ich sie flehentlich bitten. Mein Atem ist zuwider geworden meinem Weibe; auch die Söhne meines Leibes muß ich flehentlich bitten. Selbst Kinder verachten mich; stände ich auf, sie redeten wider mich. Es verabscheuen mich meine Vertrautesten alle; selbst die ich liebte, haben sich gegen mich gewendet. Zwischen Haut und Fleisch hängt mir mein Gebein; kaum bin ich davon gekommen mit der Haut meiner Zähne. Erbarmet euch mein, erbarmet euch mein, ihr meine Freunde! denn die Hand Gottes hat mich geschlagen. Warum verfolget ihr mich, wie Gott; und wollet nicht satt werden an meinem Fleische? O, würden doch aufgeschrieben meine Worte; würden doch in ein Buch sie eingegraben! Mit eisernem Griffel und Blei auf ewig in Felsen eingehauen! Doch ich weiß, mein Retter lebt; auftreten wird er endlich über dem Staube; und wenn auch diese meine Haut zerstört ist; so werde ich ohne Fleisch Gott Schauen. Ihn werde ich Schauen, mir zu gut; meine Augen werden ihn sehen, doch nicht mehr als Feind; daß schmachten meine Nieren im Busen. Dann werdet ihr sprechen: Warum verfolgten wir ihn; und entdeckten die Wurzel des Streites in ihm? Fürchtet euch vor dem Schwerte; denn Zorn ist ein Vergehen, des Schwertes schuldig. Wisset denn: es gibt ein Gericht! Zophar redet zum zweiten Male, und wiederholt in verschiedenen Bildern; daß der Gottlose immer unglücklicher sei, wenn er auch eine Zeitlang Gottes Strafgericht entrinne.Und Zophar, der Naamathite, hob an und sprach: Gewiß! meine Gedanken lassen mich antworten, schon wegen meines innern Stürmens. Den für mich schmählichen Verweis hörte ich; aber der Geist meiner Einsicht antwortete mir. Weißt du das nicht? Es war von Ewigkeit her, seit der Mensch gesetzt ist auf die Erde, daß kurz sei der Jubel der Bösen; und die Freude der Gottlosen augenblicklich währet. Stiege bis zum Himmel seine Höhe; und berührte die Wolken sein Haupt; wie sein Koth wird er auf ewig verschwinden; die ihn sahen, werden sprechen: Wo ist er? Wie ein Traum verfliegt er; und man findet ihn nicht mehr; er wird entfliehen wie ein nächtliches Gesicht. Das Auge, das ihn sah, sieht ihn nicht wieder; in erblicket nicht mehr seine Stätte. Seine Söhne versöhnen die Armen; und ihre Hände erstatten wieder das geraubte Gut. Mögen seine Gebeine voll Jugendkraft sein; aber sie streckt sich hin mit ihm in den Staub. Schmeckt auch süß in seinem Munde das Böse; birgt er es unter seiner Zunge; liebkoset er damit, und will's nicht lassen, und hält's zurück in seinem Munde; so wandelt sich doch seine Speise in seinen Eingeweiden; wird Schlangengift in seinem Innern. Schätze verschlang er; und speiet sie wieder; aus seinem Bauch treibt sie Gott. Schlangengift saugt er; ihn tötet die Zunge der Otter. Nie sehen wird er Bäche, Flüsse, strömend Honig und Milch. Zurückgeben muß er das Erworbene, ohne es zu verschlingen; wie also gewonnen, so zerronnen; damit er nicht frohlocke. Weil er unterdrückte, verließ die Armen; Häuser raubte, die er nicht gebauet. Weil er nie sich befriedigt fühlte für seinen Bauch; seiner Gier nichts entgehen; nichts entrinnen ließ seinem Verschlingen. D'rum ist seine Wohlstand nicht von Dauer. Bei der Fülle seines Überflusses muß er darben; ihn trifft des Mühsals ganze Macht. Es wird geschehen, um seinen Bauch zu füllen, sendet Er über ihn seines Zornes Glut; und läßt auf sie regnen mit seiner Speise. Flieht er vor der Eisenrüstung; so durchbohrt ihn der eherne Bogen. Man zog heraus - und er drang durch seinen Körper, und der blitzende Stahl durch seine Galle; weg war er. Außerdem das Schreckliche: Jedes Unheil ist aufgespart seinen Schätzen; ein Feuer zehrt es, das nicht ausgeblasen wird; übel geht's dem Zurückgelassenen in seinem Zelte. Der Himmel decket auf seine Schuld; und die Erde empört sich wider ihn. Es schwindet seines Hauses Gut; zerronnen ist's am Tage seines Zorns. Das ist des bösen Menschen Loos von Gott; und das Erbe für ihn bestimmt vom Höchsten. Hiob fordert seine Freunde auf, die Größe seines Elends zu beherzigen; und wie sehr die Erfahrung lehre, daß anerkannt ruchlose Menschen selbst bis an ihr Ende glücklich seien.Und Hiob hob an und sprach: Höret wohl meine Einrede! Dies waren also eure Tröstungen! Ertraget mich, während ich rede; und nach meiner Rede magst du spotten. Richte ich auf einen Menschen meine Klage? Und wenn auch - warum sollte ich nicht ungeduldig werden? Blicket auf mich, und entsetzet euch; und leget die Hand auf den Mund. Ja, denk' ich daran, so erbebe ich; und mein Fleisch ergreift Schauer. Warum bleiben die Bösen am Leben, werden alt, und nehmen zu an Wohlstand? Ihr Same besteht neben ihnen, gleichwie sie, und ihre Sprößlinge vor ihren Augen. Ihre Häuser sind sicher ohne Furcht; und die Rute Gottes kommt nicht über sie. Sein Rind empfängt, und wirft es nicht aus; seine Kuh kalbet, und verkalbet nicht. Sie schicken aus gleich einer Herde ihre Kinder; und ihre Knaben hüpfen. Sie jubeln bei Pauke und Zither; und freuen sich beim Klang der Schalmei. Sie genießen im Glück ihre Tage; und in einem Augenblick steigen sie hinab in die Unterwelt. Obschon sie zu Gott gesprochen: „Weg von uns! die Erkenntnis deiner Wege behagt uns nicht! Was ist der Allmächtige, daß wir ihm dienen sollen; was nützet es uns, zu ihm zu beten?“ Ist nicht in ihrer Hand ihr Glück? - Der Rat der Bösen sei fern von mir! - Wie oft verlischt der Bösen Leuchte, und kommt über sie ihr Verderben, das Loos, zugeteilt in seinem Zorn? Wann sind sie wie Stoppel vor dem Winde, und wie Spreu, weggerafft vom Sturm? - „Gott spart seinen Söhnen seine Schuld auf.“ - Vergelt' er ihm selbst, damit er's fühle. Mit eigenen Augen sehe er sein Verderben; er selbst trinke aus dem Zornbecher des Allmächtigen! Denn was kümmert ihn sein Haus nach ihm, wenn ihm die Zahl der Monde zugeteilt ist? Wer will Gott Weisheit lehren, ihn, der die Hohen richtet? Der Eine stirbt mitten in seinem Wohlstande, ganz ruhig und glücklich; seine Herdenplätze sind voll Milch; und getränkt ist das Mark seiner Knochen. Ein Anderer stirbt mit kummervoller Seele; und hat Gutes nie genossen. Zusammen liegen sie im Staube; und Würmer decken sie. Siehe! ich kenne eure Gedanken, und die Urteile, womit ihr mir Unrecht tut. Denn ihr sprechet: Wo ist das Haus des Gewaltigen; und wo das Zelt der Wohnungen der Bösen? Habet ihr nicht gefragt die Vorübergehenden? Ja, ihre Zeugnisse könnet ihr nicht verkennen. Daß am Tage des Unglücks verschont bleibt der Böse; und am Tage des Zorns sie hinausgetragen werden. Wer rügt ihm in's Gesicht seinen Weg? Und was er tut, wer vergilt's ihm? Er wird zu den Gräbern hinaus getragen; und auf dem Hügel wachet er. Sanft ruhen auf ihm die Schollen des Thales; und hinter ihm her zieht er alle Welt, und vor ihm her Unzählige. Wie könnet ihr mich so nichtig trösten; ja, eure Einreden bleiben Bosheit. Eliphas redet zum dritten Mal: warum Gott gegen Hiob ungerecht sein sollte? Durch seine Gottlosigkeit habe er sein Elend verschuldet; er solle sich zu Gott bekehren, und sich bessern; dann werde er ihm helfen.Und Eliphas, der Themanite, hob an und sprach: Kann denn der Mensch Gott Nutzen bringen, wenn er weise handelnd sich selber nützet? Ist's des Allmächtigen Sache, wenn du gerecht bist; oder sein Gewinn, wenn du unsträflich wandelst deine Wege? Wird er aus Furcht vor Dir mit dir rechten, gehen mit dir vor Gericht? War nicht deine Bosheit groß, und endlos deine Vergehungen? Denn du pfändetest deine Brüder ohne Ursache; und zogest den Entblößten die Kleider aus. Du tränkest mit Wasser nicht die Müden; und versagtest dem Hungrigen Brot. Aber dem Stärkeren, ihm ward das Land; und der Angesehene wohnt darin. Witwen stießest du leer aus; und die Stützen der Weisen wurden zerbrochen. Deßwegen sind Schlingen rings um dich; und ängstiget dich Schrecken jählings; oder gar Finsternis, daß du nicht siehst; und die Menge Wasser dich decket. Ist Gott nicht in der Höhe des Himmels? Ja, Schaue das Haupt der Sterne, wie hoch sie sind! Und du sprichst: „Wie kann Gott es wissen? Kann er hinter dem Wolkendunkel richten? Gewölk ist seine Umhüllung, so daß er nichts sieht; und den Himmelskreis durchwandelt.“ Hältst du nicht am Wege der Vorwelt, den Menschen des Verderbens betraten? Die hingerafft wurden vor der Zeit, ein reißender Strom war ihr Grund. Die zu Gott sprachen: „Weg von uns! Denn was kann uns der Allmächtige tun!“ Obschon er doch gefüllt hatte ihre Häuser mit Gütern. - Der Rat der Bösen sei fern von mir. - Das sahen die Gerechten, und freueten sich; der Schuldlose konnte nur ihrer spotten: „Ist nicht vertilgt unser Widersacher? Hat nicht ihr Übriges das Feuer verzehrt?“ Vertraue ihm dich doch; so wird's dir wohl ergehen, darin der beste Gewinn für dich sein. Nimm doch aus seinem Munde Belehrungen an; und nimm seine Worte dir zu Herzen! Kehrest du um zum Allmächtigen; so wirst du hergestellt, entfernest du das Unrecht aus deinem Zelte. Wirf in den Staub die Schätze; und zu den Kieseln der Bäche das Ophirgold; so wird der Allmächtige dein Schatz, und Silberhaufen dir sein. Fürwahr! dann wirst du dich des Allmächtigen freuen; und erheben zu Gott dein Antlitz. Betest du zu ihm; er wird dich erhören; und deine Gelübde wirst du abtragen. Was du beschließest, wird dir gelingen; und auf deinen Wegen leuchtet Licht. Drücken sie dich nieder, so sprichst du: „Erhebung wird kommen!“ den Niedergeschlagenen wird er befreien. Retten wird er auch den Nichtschuldlosen; ja, er wird gerettet durch die Reinheit deiner Hände. Kap. 23. 24. Hiob wiederholt seinen Wunsch, sich vor Gott rechtfertigen zu können; dieser würde seine Unschuld anerkennen; allein Er tue doch, was er will. Hiob schildert ferner die herrschende ungestrafte Ungerechtigkeit unter den Menschen.Und Hiob hob an und sprach: Auch jetzt noch ist bitter meine Klage; die Hand auf mir liegt schwer auf meinem Seufzen. O, daß ich wüßte, ihn zu finden; kommen könnte zu seinem Thron! Darlegen wollte ich vor seinem Angesicht das Recht; und meinen Mund anfüllen mit Beweisen. Wissen möchte ich die Worte, die er mir antwortete; und vernehmen, was er zu mir spräche. Würde er wohl mit Allgewalt streiten wider mich? Nein! vielmehr würde er achten auf mich. Dann könnte der Rechtschaffene rechten mit ihm; ich würde gänzlich frei entlassen werden von meinem Richter. Siehe! gehe ich gen Osten, er ist nicht da; und nach Westen, ich bemerke ihn nicht; gen Norden, ob er da sich befinde; ich sehe ihn nicht; verhüllt er sich in Süden, und ich erblicke ihn nicht. Doch Er kennt meinen Weg; er prüfe mich, wie Gold gehe ich hervor. An seiner Spur hielt sich mein Fuß; seinen Weg folgte ich, und wich nicht ab. Die Gebote seiner Lippen übertrat ich nicht; nach meiner Gewohnheit bewahrte ich die Worte seines Mundes. Doch Er ist einzig, wer hält ihn ab? Was seine Seele gelüstet, das tut er. Darum wird er vollenden das über mich Beschlossene; und dergleichen hat er wohl Mehreres bei sich. Deßwegen zittere ich vor seinem Antlitz; denke ich daran, so erbebe ich vor ihm. Ja, Gott hat mein Herz schüchtern; und der Allmächtige mich verzagt gemacht. O, daß ich nicht vernichtet wurde vor dieser Finsternis, mir nicht verborgen blieb das Dunkel! Warum sind dem Allmächtigen nicht verborgen die Zeiten? Warum kennen seine Verehrer nicht seine Straftage? Man verrückt Grenzen, man raubt Herden, und weidet sie. Den Esel der Waisen treibt man fort; nimmt das Rind der Witwe zum Pfand. Man stößt die Armen aus dem Wege; sämtlich verkriechen müssen sich die Bedrängten des Landes. Siehe! wilden Eseln gleich ziehen sie in die Wüste aus, mühselig Nahrung suchend; die Wildnis gibt ihm Unterhalt für seine Kinder. Auf dem Felde müssen sie ihr Mischkorn schneiden; und Nachlese halten in dem Weinberge des Bösen. Nackt übernachten sie ohne Kleidung; sind ohne Decke bei der Kälte, vom Regenguß der Gebirge durchnäßt, und ohne Zufluchtsort umarmen sie den Fels. Man reißt von der Brust die Waise; und was der Arme über sich hat, nehmen sie als Pfand. Nackt gehen sie einher ohne Kleidung, und müssen hungrig Garben tragen; Öl zwischen ihren Mauern pressen, die Kelter treten, und Durst leiden. Aus Städten röcheln Sterbende, und die Seele tödlich Verwundeter schreiet! doch stellt Gott das Unrecht nicht ein. Jene sind Feinde des Lichts; sie kennen nicht seine Wege; und bleiben nicht auf seinen Pfaden. Mit dem Morgenlichte macht sich der Mörder auf; er tötet den Dürftigen und Armen; und des Nachts ist er dem Diebe gleich. Des Ehebrechers Auge lauert auf die Dämmerung, indem er spricht: „Mich sieht kein Auge!“ und hüllt sein Antlitz ein. Man bricht beim Dunkel in die Häuser; am Tage schließen sie sich ein; sie kennen nicht das Licht. Denn für sie insgesamt ist Morgenrot Schatten des Todes; weil sie vertraut sind mit den Schrecken des Todesschatten. Schnell fort sein sollte jener wie auf Wasserwogen; verflucht ihr Erbteil im Lande; nie dürfte er sich wenden nach dem bebauten Lande. Wie Dürre und Hitze Schneewasser wegraffen; so die Unterwelt die, welche sündigen. Sein vergißt der Mutterleib; süß ist ihm der Wurm; sein wird weiter nicht gedacht; so sollte wie ein Stab zerbrochen werden der Gottlose. Aber wer die Unfruchtbare drückte, die nicht gebar; und der Witwe nie Gutes tat; sogar Mächtige wegraffte durch seine Gewalt, der besteht fort, obgleich er seinem Leben nicht traute. Er legt ihm noch Schutz zu, darauf er sich stützt; und seine Augen sind gerichtet auf seine Wege. Hoch stehen sie - ein Augenblick - und sie sind nicht mehr; sie sinken hin, sterben wie die Übrigen; und werden wie das Haupt der Ähren abgeschnitten. Ist dem nicht so? Wer straft mich Lügen, und macht zunichte meine Rede? Bildad redet zum dritten Mal: vor Gott sei kein Sterblicher rein.Und Bildad, der Suchite, hob an und sprach: Herrschermacht und Schrecken ist bei ihm; er macht Frieden in seinen Höhen. Sind zählbar seine Scharen? Und über wem geht nicht auf sein Licht? Wie könnte doch gerecht sein der Mensch vor Gott? Und wie rein sein der vom Weibe Geborne? Siehe! selbst der Mond, auch er scheint nicht helle; und die Sterne sind nicht rein in seinen Augen. Geschweige denn der Mensch, der Moder, und des Menschen Sohn, der Wurm. Hiob verspottet die Rede Bildad's, indem er Gottes Allmacht viel erhabener schildert.Und Hiob hob an und sprach: Wie hast du doch dem Schwachen aufgeholfen, gestützt den kraftlosen Arm! Wie hast du doch dem Unwissenden geraten; und Weisheit in Fülle kund gemacht! Wem erzähltest du die Worte, und wessen Hauch ging aus dir hervor? Die Schatten erbeben unten, die Gewässer, und deren Bewohner. Nackt liegt die Unterwelt vor ihm, und ohne Deckung der Abgrund. Er spannte den Nordhimmel aus über die Leere; und hing die Erde an ein Nichts. Er bindet das Wasser in seine Wolken; und es zerreißt nicht das Gewölk darunter. Er verschließt den Antlitz seines Thrones; spannt über ihn aus sein Gewölk. Eine Wölbung kreiste er über dem Wasser, bis zu den Endgrenzen des Lichts und der Finsternis. Die Säulen des Himmels zittern; und schaudern vor seinem Schelten. Durch seine Kraft regt er das Meer auf; und durch seine Weisheit zerschellet er dessen Toben. Durch seinen Geist schmücket er den Himmel; es durchbohrt seine Hand die langgestreckte Schlange. Siehe! dies sind nur Endpunkte seiner Wege; welch ein leiser Laut des Wortes, den wir von ihm vernehmen! Aber den Donner seiner Kraft, wer fasset ihn? Kap. 27. 28. Da Keiner der Freunde mehr antwortet, fährt Hiob ungestört in seiner Rede fort, und behauptet seine Unschuld, und seinen Abscheu gegen die Gottlosen, deren Loos doch eigentlich ein unglückliches sei; aber Gottes Ordnung und Weisheit sei unergründlich, und unerforschlich; und die größte Weisheit sei: Gott fürchten und das Böse meiden.Und Hiob fuhr fort in seiner Bilderrede und sprach: So wahr Gott lebt, der mir entzieht mein Recht; und der Allmächtige, der mir verbittert mein Leben; Fürwahr! so lange noch mein Atem in mir ist, und Gottes Hauch in meiner Nase, sollen meine Lippen nicht Unrecht sprechen; noch meine Zunge Trug reden. Ferne sei von mir, euch Recht zu geben; bis ich verhauche, laß' ich mir meine Unsträflichkeit nicht nehmen. An meiner Unschuld halte ich fest, und lasse sie nicht; mein Herz schmäht keinen meiner Tage. Es gehe wie dem Bösen meinem Feinde; und meinem Gegner wie dem Gottlosen! Denn was ist die Hoffnung des Gottlosen, wenn er endigt, wenn Gott seine Seele fordert? Wird Gott sein Angstgeschrei hören, wenn über ihn kommt Bedrängnis? Kann er des Allmächtigen sich freuen, Gott anrufen zu jeder Zeit? Ich will euch belehren von Gottes Hand; wie der Allmächtige verfährt, nicht verhehlen. Siehe! ihr Alle habet es gesehen; doch warum heget ihr eiteln Wahn? Das ist das Loos des bösen Menschen bei Gott, und der Erbteil der Unterdrücker, das sie empfangen vom Allmächtigen: Sind seiner Söhne viele, für's Schwert sind sie es; und seine Nachkommen haben des Brotes nicht satt. Der Überrest von ihnen findet durch die Pest sein Grab; und ihre Witwen weinen nicht. Er häufe wie Staub Silber auf; und schaffe wie Lehmen Kleider an; er schafft zwar an; aber der Gerechte wird sich damit bekleiden; und der Schuldlose das Silber Teilen. Er bauet gleich der Motte sein Haus; und gleich der Hütte, die sich der Wächter macht. Reich legt er sich nieder; und nichts ist entwendet; er schlägt seine Augen auf; und nichts ist mehr da. Ihn ereilen wie Fluten die Schrecken; des Nachts rafft ihn der Sturmwind hinweg. Ihn hebt der Ostwind auf; und er ist weg, fortgestürmt von seiner Stätte. Er stürzt auf ihn ein schonungslos; vor seiner Hand in steter Flucht. Man klatscht über ihn in die Hände; und zischt über ihn von seiner Stätte aus. Zwar hat das Silber einen Fundort; und eine Urstätte das Gold, das man läutert. Eisen wird aus der Erde genommen; und Steine gießt man zu Erz. Eine Grenze setzt man der Finsternis; bis in alle Tiefen forscht man aus das Gestein der Finsternis und der Todesschatten. Bricht ein Strom aus von dem Fremdlingsorte; vom Fußtritt verlassen, hängen einige Menschen schwebend hinab. Die Erde, aus ihr sprosset Nahrung; und was unter ihr ist, wird umgewandelt wie vom Feuer. Die Urstätte des Saphir's ist ihr Gestein, und Golderz daselbst. Den Weg dahin kennt nicht der Adler; ihn spähet nicht des Geiers Auge; ihn betreten nicht die stolzen Tiere; es schreitet auf ihm kein Löwe. Er (der Mensch) aber legt an harte Kiesel seine Hand; er wühlt die Berge vom Grunde aus um; durch Felsen bricht er Ströme; und alles Kostbare erblickt sein Auge. Daß sie nicht tröpfeln, verschließt er Ströme; und bringt das Verborgene heraus an's Licht. Aber die Weisheit, woher erwirbt man sie? Und wo ist die Urstätte des Verstandes? Der Mensch erkennt nicht ihren Wert; man erwirbt sie nicht im Lande der Lebendigen. Die Tiefe spricht: In mir ist sie nicht. Das Meer spricht: Sie ist nicht bei mir. Auch nicht das beste Gold kann man geben für sie; noch kann Silber dargewogen werden zum Kaufpreis für sie. Sie wird nicht aufgewogen mit Ophirgold, mit kostbarem Onix, noch mit Saphir. Nichts kommt ihr gleich, weder Gold, noch Kristall; man tauscht sie nicht ein um Goldgeräte; der Korallen und des Kristalls gar nicht zu erwähnen; denn der Besitz der Weisheit ist mehr als Perlen. Ihr kommt nicht gleich Äthiophiens Topas; mit reinstem Golde wird sie nicht aufgewogen. Aber, die Weisheit, woher kommt sie denn? Und wo ist die Urstätte des Verstandes, wenn sie verborgen ist vor den Augen alles Lebenden; und vor den Vögeln des Himmels verhüllt ist? Der Abgrund, und der Tod sprechen: In unsern Ohren vernahmen wir den Ruf von ihr. Gott weiß den Weg zu ihr, und Er kennt ihre Urstätte. Denn Er Schauet bis zu den Enden der Erde; was unter dem ganzen Himmel ist, sieht er. Als Er dem Winde das Gewicht gab; und die Gewässer flächte mit der Setzwaage; als er dem Regen Gesetze gab; und die Bahn dem Donnerstrahl; da sah er sie, und tat sie kund; gründete sie, und erforschte sie auch. Aber zu dem Menschen sprach er: Siehe! die Furcht des Herrn, das ist Weisheit; und meiden das Böse, ist Verstand. Kap. 29. 30. 31. Hiob wünscht sein früheres Glück zurück, das ihm sein gerechtes und wohltätiges Betragen erwarb. Im Unglück verspotteten ihn unwürdige Menschen; ihn ganz zu zernichten, scheine Gott es anzulegen; und doch hätte er von Jugend auf stets gestrebt, Gottes Wohlgefallen in Allem zu erwerben; wäre er sich dessen nicht zu sehr bewußt, so wollte er gern jede Strafe erdulden. Er forderte Gott zum Richter auf.Und Hiob fuhr fort in seiner Bilderrede und sprach: O! wäre ich doch, wie in den Monden der Vergangenheit; wie in den Tagen, da Gott mich hütete. Da er noch leuchten ließ seine Leuchte über meinem Haupte; ich wandelte bei seinem Lichte durch die Finsternis hin; wie ich war in den Tagen meines Vollherbstes, da vertraulich Gott weilte in meinem Zelte; da noch der Allmächtige bei mir war; rings um mich her meine Kinder. Da sich badeten meine Schritte in Milch; und der Fels mir Ölbäche strömte. Ging ich dann aus dem Tor vor die Stadt; stellte ich auf dem großen Platze meinen Sitz. Sahen mich Jünglinge, so traten sie zurück; und Greise standen auf, und blieben stehen. Fürsten hielten ein im Reden; und legten die Hand auf ihren Mund. Die Stimme der Edlen trat zurück; und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen. Ja, wes Ohr es hörte, pries mich glücklich; wes Auge es sah, rühmte mich. Weil ich rettete die schreienden Armen, und den Waisen, dem sonst Niemand half! Der Segen des Verlassenen kam auf mich; und das Herz der Witwe machte ich froh. Gerechtigkeit zog ich an, und sie zog mich an; wie Gewand und Kopfschmuck war mir das Recht. Auge war ich dem Blinden, und Fuß dem Lahmen ich; Vater war ich den Armen; und des Unbekannten Streitsache untersuchte ich. Ich zerschlug die Zähne dem Ungerechten; und seinem Rachen entriß ich den Raub. Ich sprach: In meinem Neste werd' ich sterben; und wie Sand mehren meine Tage. Meine Wurzel stand offen dem Wasser; und Tau übernachtete auf meinen Zweigen. Mein Ruhm blieb mir frisch; und mein Bogen verjüngte sich in meiner Hand. Sie horchten mir zu, und harrten; und schwiegen zu meinem Rate. Nach meinem Worte sprach Niemand mehr; auf sie troff meine Rede. Sie harrten, wie auf Regen, meiner; und sperrten ihren Mund auf wie beim Spätregen. Ich durfte sie nur anlächeln, wenn sie noch nicht traulich waren; das Heitere meines Antlitzes trübten sie nicht. Wählte ich ihren Weg; so saß ich oben an; und wohnte wie ein König unter dem Heere, wie der die Trauenden tröstet. Jetzt aber lachen über mich die jünger sind als ich an Tagen; deren Väter ich nicht würdigte, gleichzusetzen den Hunden meiner Herde. Auch ihrer Hände Kraft, was konnte sie mir nutzen? Geht ihnen ja selbst verloren graues Alter! Durch Mangel und Hunger abgezehrt, benagen sie das dürre Land, die Nacht der Wüste, und Verwüstung. Sie pflückten Melde unter dem Gesträuche; und Ginsterwurzel ist ihr Brot. Aus der Mitte werden sie getrieben; man schreiet wider sie, wie gegen einen Dieb; in Schauerlichen Tälern wohnen sie, in Höhlen der Erde und Felsen. Zwischen Gesträuchen brüllen sie, unter Dorngebüsch sind sie versammelt; die Verworfenen und Ehrlosen, sie werden hinausgetrieben aus dem Lande. Und diesen bin ich nun zum Spottlied geworden; und bei ihnen zum Gespräch. Sie verabscheuen mich, entfernen sich von mir; und enthalten sich vor meinem Angesichte des Speiens nicht; denn seinen Zügel löset man, und beuget mich; und den Zaum wirft man von mir ab. Zur Rechten erhebt sich die Brut; meine Füße stoßen sie um; und werfen gegen mich auf Wege ihres Verderbens. Sie zerstören meinen Pfad; befördern meinen Untergang; wider sie ist keine Hilfe. Wie durch einen weiten Mauerriß dringen sie ein; zwischen Trümmern wälzen sie sich daher. Schrecken werden über mich gewälzt; sie verscheuchten wie Sturmwind mein Ansehen; und wie die Wolke schwand mein Glück. Und nun zerfließt in mir mein Herz; ergriffen haben mich Tage des Jammers; die Nacht durchbohrt mein Gebein an mir; und was an mir naget ruhet nicht. Mit aller Gewalt ward gewandelt mein Kleid; wie der Halssaum meines Leibrocks schnürt er mich ein. Er warf mich nieder in den Koth, daß ich aussehe wie Staub und Asche. Ich schreie zu dir, und du hörest mich nicht; ich stehe da, und du merkest nicht auf mich. Gewandelt hast du dich zum Wüterich gegen mich; mit der Stärke deiner Hand verfolgest du mich. Du raffest mich auf, schleuderst mich durch die Lüfte; du machest mich verzagt, schreckest mich. Ja, ich weiß, zum Tod führest du mich, an den Ort hin, wo alles Lebende zusammen kommt. Doch gegen die Trümmer wird er nicht mehr die Hand ausstrecken; da in ihrem Tode deßhalb Erlösung ist. Fürwahr! ich beweine einen harten Tag; betrübt ist meine Seele über das Elend. Denn ich erwartete Glück, aber Unglück kam; ich harrte auf Licht, aber Finsternis kam. Mein Innerstes wallet unaufhörlich fort; es überraschten mich die Tage des Jammers. Geschwärzt gehe ich einher, doch nicht von der Sonne; stehend in der Versammlung schreie ich. Bruder bin ich geworden den Schakalen, und Mitbruder den Straußen. Meine Haut wird schwarz über mir hin; und mein Gebein ist versengt vor Glut; d'rum ward zur Klage meine Harfe; und meine Zither zu Trauertönen. Einen Bund hatte ich geschlossen mit meinen Augen, wie sollte ich nach der Jungfrau Schauen? Welches Loos von Gott von oben, welches Erbe vom Allmächtigen aus den Höhen! Gebührt nicht Unglück dem Gottlosen, und Untergang den Übeltätern? Sah Er denn nicht meine Wege; und zählte alle meine Schritte? Ging ich je mit Lüge um; und eilte zum Trug mein Fuß? Er wäge mich mit gerechter Wage; und Gott erkenne meine Unsträflichkeit! Wich ab mein Schritt vom Wege, folgte meinen Augen mein Herz, und klebte an meiner Hand ein Fleck; so mag, was ich gesäet, ein Anderer essen; was ich gepflanzt, entwurzelt werden! Ließ sich hinreißen mein Herz zum Weibe; und lauerte ich an der Tür meines Nächsten; so mag einem Andern mahlen mein Weib; und auf sie Andere sich hinbeugen! Denn solches wäre Schandtat; und solches strafbares Verbrechen; ja, ein Feuer solches, das bis zur Vertilgung fräße; und meine ganze Ernte ausrottete. Hätte ich verschmäht das Recht meines Knechtes, und meiner Magd, wenn sie Klage führten über mich; was hätte ich machen wollen, wenn Gott sich erhoben? Und wenn er geahndet hätte, was ihm erwidern wollen? Hat nicht, der mich schuf im Mutterleibe, ihn geschaffen? Und hat nicht Einer uns bereitet im Mutterschoße? Hätte ich versagt den Wunsch der Armen; die Augen der Witwen schmachten lassen; hätte ich allein gegessen meinen Bissen; und nicht die Waise davon mitgegessen; (ja von meiner Jugend an wuchs er mir auf, wie einem Vater; und von meiner Mutter Leibe an leitete ich sie.) hätte ich sehen können den Verlassenen ohne Kleid; und ohne Decke den Armen; hätten mich nicht gesegnet seine Hüften; und hätte er sich nicht erwärmt von meiner Lämmer Wolle; hätte ich wider die Waise meine Hand erhoben; weil ich im Tore meinen Beistand sah; so falle mir die Schulter vom Nacken; und gebrochen werde mein Arm in der Röhre. Ja, schrecklich wäre mir das Verderben Gottes gewesen; und vor seiner Erhabenheit hätte ich es nicht ausgehalten. Hätte ich auf Gold mein Vertrauen gesetzt; und zum feinsten Golde gesprochen: Meine Zuversicht! Hätte ich mich ergötzt, daß groß mein Vermögen, daß viel erworben meine Hand; hätte ich aufgeschaut zum Lichte, weil es leuchtete; und zum Monde, der prachtvoll wallte; hätte heimlich sich verführen lassen mein Herz; und meine Hand geküßt meinen Mund; auch solches wäre strafbares Verbrechen; denn geheuchelt hätte ich Gott in der Höhe. Hätte ich mich gefreut über das Verderben meines Hassers; und gejubelt, wenn Unglück ihn getroffen. Aber nie gestattete ich meinem Gaumen, zu sündigen; mit Verwünschung zu fordern seine Seele. Hätten nicht gesprochen die Leute meines Zeltes: „Wer ist doch, der nicht von seinem Fleische gesättigt worden!“ Kein Fremdling durfte übernachten auf der Straße; meine Türen öffnete ich dem Wanderer. Hätte ich verheimlichet nach Menschenweise mein Vergehen; im Busen verborgen meine Schuld; ja so müßte ich schrecken vor der großen Menge; und die Verachtung der Stämme müsse mich niederschlagen; dann hätte ich verstummen, und nicht aus der Türe gehen mögen. O, daß er mich doch hörte! Hier meine Schrift! Der Allmächtige antworte mir; und mein Gegner schreibe die Klagschrift! Fürwahr! auf meiner Schulter wollte ich sie tragen; wollte sie mir umbinden als Kopfschmuck! Die Zahl meiner Schritte wollte ich ihm bekennen; wie ein Fürst vor ihn treten. Hätte über mich mein Acker geschrieen; und sämtlich seine Furchen geweint; hätte ich seinen Ertrag verzehrt ohne Zahlung; und das Leben seiner Besitzer verhauchen lassen; so mögen statt Weizen Dornen sprossen; und statt Gerste Unkraut! - Zu Ende sind die Reden Hiob's. Kap. 32. 33. Elihu, ein vierter jüngerer Freund Hiobs, tadelt Hiob, daß er sich für schuldlos halte; Gott warne den Menschen auf verschiedene Weise, Unglück sende er ihm zur Prüfung und Besserung; höre der Mensch auf Gottes Warnungen; so werde er wieder begnadigt und beglückt.Und es hörten jene drei Männer auf, zu antworten dem Hiob, weil er in seinen Augen gerecht war. Da entbrannte der Zorn Elihu, des Sohnes Baracheel, des Busiter's aus dem Stamme Ram; wider Hiob entbrannte sein Zorn, weil er sich selbst gerecht erklärte vor Gott. Auch wider seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, darum, daß sie keine Widerlegung fanden, und doch den Hiob für schuldig erklärten. Elihu aber wartete auf Hiob mit den Reden; denn jene waren älter als er an Tagen. Da Elihu aber sah, daß keine Widerlegung war im Munde der drei Männer, so entbrannte sein Zorn. Und Elihu, der Sohn Baracheel, des Busiters, hob an und sprach: Jung bin ich an Tagen, und ihr seid Greise; darum fürchtete und scheuete ich mich, euch meine Meinung zu sagen. Ich sprach: das Alter mag reden und die Menge der Jahre Weisheit lehren. Doch der Geist ist's im Menschen; der Hauch des Allmächtigen, der sie verständig macht. Nichtbejahrte können weise sein; Nichtalte können wissen, was recht ist. Darum spreche ich; höre mich; auch ich will meine Meinung sagen. Siehe! ich wartete eure Reden ab; ich horchte auf eure Beweisgründe, darauf, daß ihr ergründen würdet die Sache. Darum merkte ich auf euch; aber siehe! Keiner war, der Hiob zurechtwies; Keiner von euch, der seine Worte widerlegte. Sprechet nur nicht: Gefunden haben wir die Weisheit; Gott kann ihn besiegen, nicht der Mensch! Nicht gegen mich hat er die Rede gerichtet; und mit euren Worten will ich ihm nicht erwidern.. Sie sind verwirrt; antworten nicht mehr; die Worte sind ihnen entrückt. Zwar wartete ich; da sie aber nicht sprachen; da sie standen, und nicht mehr antworteten; so will auch ich antworten mein Teil; auch ich will sagen meine Meinung. Denn ich bin voll von Sprüchen; es drängt mich der Geist in der Brust. Siehe! meine Brust ist wie Wein, der nicht geöffnet ist; wie neue Schläuche, die zerplatzen. So will ich reden und mir Luft machen; will öffnen meine Lippen und antworten. Keines Partei will ich nehmen; und keinem Menschen schmeicheln! Denn ich verstehe nicht zu schmeicheln; wie bald könnte mich hinwegraffen mein Schöpfer! So höre doch, Hiob! meine Rede; und horch' auf alle meine Worte! Siehe doch! ich öffne meinen Mund; schon redet meine Zunge in meinem Gaumen. Meines Herzens Rechtlichkeit sind meine Worte; und die Meinung sollen rein meine Lippen aussprechen. Gottes Geist hat mich erschaffen; und des Allmächtigen Hauch belebet mich. Wenn du kannst, erwidere mir; gerüstet stelle dich mir gegenüber! Siehe! vor Gott bin ich wie du; vom Thon abgeknippen bin auch ich. Siehe! Furcht vor mir darf dich nicht schrecken; und meine Last nicht drückend für dich sein. Du sprachest doch vor meinen Ohren; und den Laut der Worte hörte ich: „Rein bin ich, ohne Sünde; bin unbefleckt, und habe keine Schuld. Siehe! Feindseligkeit sucht er wider mich; und er hält mich für seinen Feind. Er spannt in den Block meine Füße; belauert alle meine Wege.“ Siehe! hierin hast du Unrecht; ich muß dir antworten; denn Gott ist größer als der Mensch. Warum streitest du mit ihm? denn er hat überhaupt über sein Tun sich nicht zu verantworten. Wohl einmal redet Gott, auch zweimal, wenn man nicht darauf merkt; im Traum, im nächtlichen Gesichte, wenn tiefer Schlaf die Menschen überfällt, im Schlummer auf dem Lager. Dann öffnet er das Ohr der Menschen; und prägt ihnen Warnungen ein; abzubringen den Menschen von seiner Übeltat; damit er von dem Übermut den Mann befreie; seine Seele rette vom Verderben, und sein Leben, daß es nicht umkomme durch's Schwert. Auch wird er gezüchtigt durch Schmerz auf seinem Lager; und sein ganzer Körper wird starr. Es verabscheuet seine Seele das Brot; und seine Eßlust den Leckerbissen. Sein Fleisch entschwindet dem Anblick; hager werden seine Gebeine, die kaum gesehen wurden. Es nahet dem Grabe seine Seele, und sein Leben den Tödlichen. Wird ihm ein Engel zu Teil als Dolmetscher, von den Tausenden Einer, zu verkünden dem Menschen seine Pflicht; und erbarmt er sich seiner und spricht: „Rette ihn, daß er nicht steige in's Grab; ich habe Lösegeld erhalten!“ Dann blüht sein Fleisch wieder auf, mehr als in der Kindheit; er kehrt zurück in die Tage seiner Jugend. Betet er zu Gott; so ist er ihm gnädig; er läßt ihm sein Antlitz in Jubel Schauen; und wendet dem Menschen seine Gnade wieder zu. Dann singt er unter den Menschen und spricht: „Gesündigt hatte ich, und das Recht verdreht; doch mir ward nicht vergolten; Er rettete meine Seele, daß sie nicht hinsank in's Grab; und mein Leben Schaue das Licht.“ Siehe! Alles dieses tut Gott, zwei-dreimal mit dem Menschen; um zurückzuführen seine Seele vom Verderben; und zu erleuchten mit dem Lichte des Lebens. Merke auf, Hiob! höre mich; schweige, und ich will reden. Doch hast du etwas zu sagen; so erwidere mir; rede! denn ich wünsche, du könntest dich rechtfertigen. Wo nicht, so höre du mich, schweige, und ich will dich Weisheit lehren! Elihu fährt fort: Hiobs Behauptung, daß er unschuldig leide, und Gott ungerecht handle, sei Lästerung; vielmehr sei Gott gerecht gegen Klein und Groß; und züchtige Alle, die es verdienen; darum solle der Mensch sich demütigen vor Gott.Und Elihu hob an, und sprach: Höret, ihr Weisen! meine Worte; und, ihr Verständigen! horchet auf mich! Das Ohr prüft die Worte, so wie der Gaumen den Geschmack prüft beim Essen. Was Recht ist lasset uns forschen; erkennen unter uns was gut ist! Denn Hiob hat gesagt: „Ich bin unschuldig; und Gott bringt mich um das Recht. Bei meinem Rechte soll ich Lügner werden; tödlich verwundend ist mir der Pfeil ohne Verschulden.“ Wie kann ein Mann, wie Hiob, Gotteslästerung wie Wasser trinken? Sich gesellen zu Übeltätern, und mit bösen Menschen wandeln? Der selbst gesagt: „Nichts frommt es dem Manne, wenn er in Freundschaft steht mit Gott.“ Deßhalb, ihr Männer von Verstand, höret mich! Fern ist von Gott das Böse; und vom Allmächtigen das Unrecht; nach dem Tun des Menschen vergilt er ihm; und nach dem Wandel eines Jeden läßt er ihm widerfahren. Ja fürwahr! Gott handelt nicht böslich; und der Allmächtige beuget nicht das Recht. Wer hat ihm die Erde anbefohlen; und wer ordnete den ganzen Erdkreis? Wollte er wider ihn sich benehmen; so dürfte er an sich halten seinen Hauch, und seinen Atem. Hinsterben würde sämtlich alles Fleisch; und wiederkehren der Mensch zu Staub. Ja, hast du Verstand, so höre dieses; horche auf die Stimme meiner Rede! Kann auch wer das Recht hasset herrschen? Willst du den Gerechten, den Mächtigen des Unrechts beschuldigen? Darfst du zum Könige sagen: Nichtswürdiger! Frevler! zu Fürsten? Zumal er keine Partei nimmt für Vornehme; und nicht ansieht den Reichen vor dem Geringen; weil seiner Hände Werk sie alle sind. Ein Augenblick - und sie sterben dahin; nur Mitternacht - so wanken Völker und vergehen; vertilgt wird der Starke ohne Hand. Denn seine Augen sind gerichtet auf die Wege des Menschen; und alle seine Schritte sieht er. Es gibt keine Finsternis, und kein' Todesschatten, darin sich verbergen könnten die Übeltäter. Denn er setzt nicht erst dem Menschen eine Frist, um in's Gericht mit Gott zu gehen. Er stürzt Mächtige unverhört; besetzt mit Andern ihre Stelle; weil er kennt ihre Werke; deßhalb zerstört er die Nacht, daß sie aufgerieben werden. Um der Bosheit willen züchtiget er sie auf öffentlichem Platze. Darum, daß sie abwichen von ihm; und alle seine Wege nicht achteten; so läßt er vor sich kommen das Klaggeschrei des Armen; und das Klaggeschrei der Bedrängten hört er. Doch verhielt er sich ruhig, wer darf ihn verdammen? Verhüllte er sein Antlitz, wer darf ihn Schauen? Wenn er über Völker und über Einzelne zugleich Bösewichte herrschen, und Völker umstricken läßt; wer darf zu Gott sagen: „Ich büßte, was ich nicht verschuldet habe!“ Was ich nicht einsehe, belehre du mich; tat ich Unrecht; kein Wort mehr. Kann es von dir verbessert werden, wenn du schmähest? Doch du sollst prüfen, und nicht ich! So rede denn, was du weißt! Männer von Verstand werden zu mir sagen; und der weise Mann, der mich hört: „Hiob redet nicht mit Einsicht; und seine Worte sind ohne Verstand!“ Mein Wunsch ist: Hiob werde stets fort geprüft wegen der Antworten nach der Übeltäter Weise. Denn er fügt zu seiner Sünde noch Frevel, klatschet aus unter uns; und tut groß mit seinen Reden wider Gott. Elihu erwidert auf die Äußerung Hiob's, daß ihm seine Frömmigkeit nichts nütze; es sei des Menschen eigene Schuld, wenn ihn Gott nicht erhöre.Und Elihu hob an, und sprach: Hältst du das schon für Rechtsentscheidung, wenn du sprichst: „Ich bin gerecht vor Gott!“ Sprichst du: „Was nützt es dir? Was gewinne ich mehr, als wenn ich sündigte?“ So will ich dir Antwort geben, und deinen Freunden mit dir. Schaue den Himmel und siehe! blicke zu den Wolken, höher sind sie, als du! Wenn du sündigest, was kannst du ihm tun? Und sind deiner Vergehungen noch so viele, was kannst du ihm machen? Bist du gerecht, was kannst du ihm geben? Oder was kann er aus deiner Hand empfangen? Menschen deines Gleichen schadet deine Bosheit; dem Menschensohne nutzet deine Gerechtigkeit. Wegen mancherlei Bedrückungen schreiet man; klagt über die Gewalttat der Großen. Aber Keiner spricht: „Wo ist Gott mein Schöpfer? der Lobgesänge verleihet in der Nacht; der uns Verstand gab vor den Tieren der Erde; und uns Weisheit gab vor den Vögeln des Himmels.“ Da schreien sie, doch antwortet er nicht, wegen des Übermuts des Bösen. Freilich umsonst! - Gott hört nicht; und der Allmächtige Schauet nicht darauf. Auch wenn du sprichst: „Du siehst ihn nicht;“ so ist schon Gericht vor ihm, warte nur auf ihn! Und wenn sogleich nicht straft sein Zorn; soll er darum nicht merken auf den Frevel gar sehr? Ja, Hiob öffnet eitel den Mund; ohne Einsicht schwätzt er der Worte viel. Kap. 36. 37. Elihu fährt fort: Gott beglücke die Bösen nicht; er sende ihm Unglück zu seiner Besserung. Gott lindere dem Leidenden das Elend, wenn dieser Gottes Warnung gehörig benutze; überhaupt habe der Mensch sich vor Gottes unerforschlicher Macht und Weisheit zu demütigen, und seinen Dünkel abzulegen.Und Elihu fuhr fort und sprach: Harre mir ein wenig noch, und ich will dir zeigen, daß mehr für Gott zu sagen ist. Ich hole weit aus mit meinem Erweise; und will meinem Schöpfer Recht schaffen. Denn wahrlich! ohne Täuschung sind meine Worte, der vollkommene Kenntnis hat, spricht mit dir. Siehe! Gott ist groß, doch er verschmähet Keinen, groß an Stärke des Geistes. Er läßt nicht aufleben den Bösen; Recht schafft er den Bedrängten. Er zieht vom Gerechten seine Augen nicht ab. Auch die Könige auf dem Throne, Er setzt sie auf immer ein, und erhebt sie. Doch wenn mit Fesseln sie gebunden, gefangen werden in Stricken des Elendes; dann hält er ihnen ihr Tun vor, und ihre Verbrechen, wie übermütig sie waren. So öffnet er ihr Ohr der Warnung; und läßt sagen: daß sie umkehren sollen vom Bösen. Wenn sie gehorchen, und sich unterwerfen; so enden sie ihre Tage im Glück, und ihre Jahre in Wonne. Wenn sie aber nicht gehorchen; so fallen sie durch's Schwert; und sterben durch Unverstand. Aber die Ruchlosen häufen Zorn; sie flehen nicht, wenn er sie fesselt. Getötet war in der Jugend ihre Seele; und ihr Leben unter Hurern. Den Leidenden entreißt er seinem Leiden; durch die Drangsal hat er geöffnet ihr Ohr. Auch dich wird er aus dem Rachen der Bedrängnis führen, auf weiten Raum, wo keine Not ist; dann wird die Besetzung deines Tisches voll des Fettes sein. Machest du aber voll die Sache des Bösen; so werden Sache und Strafgericht auf einander folgen. Ja der Grimm - daß er dich nicht verstoße unter Züchtigung, und die Größe des Lösegeldes dich nicht verleite! Wird er deinen Reichtum achten? Weder Gold, noch sämtliche Schätze des Vermögens! Strebe nicht nach der Nacht, wo Völker niedergerafft werden. Hüte dich, daß du dich nicht zur Sünde wendest; denn diese wählest du lieber als Leiden. Siehe! Gott ist erhaben in seiner Macht; wer ist ein Lehrer wie Er? Wer schreibt ihm vor seinen Weg? Und wer darf sprechen: „Du tuest Unrecht!“ Sei eingedenk, daß du erhebest sein Tun, welches die Menschen preisen. Alle Menschen sehen es; Jeder schaut's aus der Ferne. Siehe! Gott ist groß, und unbegreiflich; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich. Wenn Er aufgezogen hat die Wassertropfen; so ergießen sie Regen aus deren Nebel. Davon rinnen die Wolken, sie träufeln auf die Menschenschar. Wer aber fasset die Ausspannung der Wolken, das Erkrachen seines Zeltes? Siehe! er breitet darüber her sein Licht; und des Meeres Wurzeln decket er. Ja, durch sie strafet er die Völker; spendet Nahrung die Fülle. Er decket seine Hände mit Blitz; und befehligt ihn, wen er treffen soll. Es verkündet mit ihm sein Gekrach: bereitet sei der Zorn über die Ungerechten. Ja, vor diesem zittert mein Herz; und springt auf von seiner Stelle. Höret, höret das Gekrach seines Donners, und das Gerassel, das aus seinem Munde geht! Unter dem ganzen Himmel hin leitet er es fort, und seinen Blitz bis zu den Säumen der Erde. Hinter ihm her brüllet der Donner; er donnert mit seinem majestätischen Hall; nichts hält's auf, ist erschollen sein Krachen. Gott donnert mit seiner Stimme wunderbar, der Großes tut, uns unbegreiflich. Spricht er zum Schnee: „Sei an der Erde!“ Und zum Regen: „Sei Regenguß!“ Und der Regen wird zu Regenströmen durch seine Macht. Jedes Menschen Hand versiegelt er, damit alle Menschen erkennen sein Werk. Da geht das Wild in seine Höhle; und ruhet auf seinem Lager. Aus der Südkammer kommt der Sturm, und aus Norden die Kälte. Durch Gottes Hauch entsteht Eis; und die breitesten Gewässer werden festgestellt. Auch zur Wässerung stürzt er herab die Wolke; sein Licht zerstreuet die Wolken. Er läßt sie sich wenden rings umher, nach seiner Lenkung; damit sie Alles leisten, was er ihnen geboten auf dem Erdkreise; bald zur Geißel, bald für sein Land, bald zum Wohltun braucht er sie. Höre doch auf dieses, Hiob! stehe still und merke auf Gottes Wunder! Weißt du, wann Gott sie befehligt, und leuchten läßt den Blitz aus seinen Wolken? Kennest du das Wogen der Wolken, die Wunder des Vollkommenen an Weisheit? Wie deine Kleider heiß werden, wenn das Land schwül vom Südwinde wird? Kannst du wie Er den Himmel ausbreiten, der fest ist, wie ein gegossener Spiegel? Belehre uns, was könnten wir ihm sagen? Wir brächten nichts hervor vor Finsternis. Wird es ihm wohl erzählt, daß ich rede? Spräche der Mensch; fürwahr! er würde vernichtet werden! Aber jetzt sieht man nicht das Licht; es schimmert durch die Wolken; es zieht ein Wind vorüber, und klärt sich auf. Aus Norden kommt er golden her; um Gott ist Schauervolle Pracht! Der Allmächtige - wir erfassen ihn nicht - groß an Macht und Gerechtigkei, und vieler Güte; Er verantwortet sich nicht. Darum fürchtet ihn, ihr Menschen! Alle Weisen fürchtet er nicht. Kap. 38. 39. Gott erscheint im Ungewitter, und zeigt dem Hiob durch Schilderung seiner unergründlichen Macht und Weisheit in den Wundern der Natur, wie vermessen es sei, wenn der beschränkte Mensch das Geheimnis göttlicher Fügungen enthüllen wolle.Und es antwortete Jahwe dem Hiob aus dem Sturme und sprach: Wer ist es, der den Ratschluß verdunkelt, durch Worte ohne Kenntnis? Auf! gürte wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, und belehre du mich! Wo warest du, als ich gründete die Erde? Laß hören, wenn du Einsicht hast! Wer hat bestimmt ihre Maße, wenn du es weißt? Oder wer hat über sie die Meßschnur gezogen? Worauf wurden ihre Grundfesten eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, beim Jubel aller Morgensterne, da alle Söhne Gottes jauchzten? Wer schloß das Meer mit Türen ein, als es, den Mutterschoß durchbrechend, hervorkam? Als ich Gewölk gab zu seinem Gewande, und Wolkendunkel zu seiner Windel? Als ich ihm ringsum zumaß meine Grenze; und Riegel setzte und Türen, und sprach: „Bis hieher komme, und nicht weiter; hier soll brechen deiner Wogen Trotz!“ Hast in deinen Tagen du je geboten dem Morgen; angewiesen dem Frührot seine Urstätte; daß es fasse die Säume der Erde; und vertrieben werden die Bösen von ihr; daß es sich wandele gleich Siegelton, und sich darstelle wie ein Gewand; daß entzogen werde den Bösen ihr Licht, und gebrochen der gehobene Arm? Kamest du bis zu den Tiefen des Meeres; und bist du auf dem innersten Grund gewandelt? Öffneten sich dir die Pforten des Todes; und sahest du die Pforten des Todesschatten? Hast du bemerkt die Breiten der Erde? Laß hören, wenn du all das weißt! Wo geht der Weg zur Wohnung des Lichts? und die Finsternis, wo ist ihre Urstätte? Doch du brachtest sie wohl zu ihrer Grenze! ja, du kennest wohl die Pfade zu ihrem Hause! Du weißt es, denn damals warest du schon geboren! Die Zahl deiner Tage ist ja groß! Kamest du zu den Vorratskammern des Schnee's, und Schautest du die Vorratskammern des Hagels? den ich aufspare für die Zeit der Bedrängnis, für den Tag des Kampfes und der Schlacht? Auf welchem Wege Teilt sich das Licht; zerstreut sich der Ostwind über die Erde? Wer Teilte dem Regenstrom die Kanäle, und die Bahn dem Donnerstrahl? Daß es regnet auf Land, wo Niemand, auf Heide, wo kein Mensch weilet; zu sättigen dürre Wildnisse, und treiben zu lassen das sprossende Grün? Hat der Regen einen Vater? oder wer zeugte die Tropfen des Taues? Aus wessen Mutterschoß ging das Eis hervor? Und den Reif des Himmels, wer hat ihn geboren? Wie in Stein versteckt sich das Wasser; und die Fläche der Flut bindet sich. Knüpftest du die Bande des Siebengestirns? Oder lösest du die Fesseln des Orions? Führest du hervor die Sternbilder zu ihrer Zeit, und den Bären neben seinen Kindern leitest du die? Kennst du die Grundgesetze des Himmels? bestimmest du seine Herrschaft über die Erde? Erhebest du zur Wolke deine Stimme, daß dich Fülle des Wassers decke? Schickest du die Blitze aus, und gehen sie, und sprechen sie zu dir: „Wir sind da!“ Wer legt in die Nieren Weisheit? Oder wer gibt dem Herzen Verstand? Wer zählt die Wolken mit Weisheit? Und die Schläuche des Himmels, wer gießt sie aus? so daß sich ergießt der Staub zum Verdichten; und die Schollen zusammen kleben. Erjagest du wohl der Löwin die Beute, und stillest du die Gier der jungen Löwen, wenn sie liegen in den Höhlen, lagern im Dickicht auf der Lauer? Wer schafft dem Raben seinen Raub, wenn seine Jungen zu Gott aufschreien, umherirren ohne Nahrung? Weißt du die Gebärzeit der Steinböcke? hast du das Kalben der Hirschkühe beobachtet? Zählest du die Monde, die sie zubringt? Und weißt du die Zeit ihres Kalbens? Sie krümmen sich, werfen ihre Jungen, entledigen sich ihrer Schmerzen. Es gedeihen ihre Jungen, wachsen auf im Freien, gehen aus; und kehren zu ihnen nicht wieder. Wer läßt den wilden Esel frei? Und die Zügel des wilden Esels, wer löset sie? Dem ich die Wüste gab zu seiner Wohnung, und zum Aufenthalt ihm die Salzsteppe. Er lachet des Getümmels der Stadt; das Rufen des Treibers hört er nicht. Was er auf den Bergen findet, ist sein Futter; und allem Grün spürt er nach. Wird dir der Büffel gutwillig arbeiten, des Nachts an deiner Krippe bleiben? Kannst du den Büffel binden am Seil bei der Furche? Wird er eggen die Täler hinter dir her? Darfst du ihm trauen, weil groß ist seine Stärke; und überlassen ihm deinen Feldbau? Darfst du ihm vertrauen, daß er heimführe deine Saat, und einsammle dein Getreide? Des Straußes starker Fittich, ist er wie des Storches Flügel und Feder? Er überläßt der Erde seine Eier, und läßt sie im Sande erwärmen; und vergißt, daß der Fuß sie zertritt; und des Feldes Wild sie zerquetschet. Hart behandelt er seine Jungen, als wären sie nicht sein; umsonst ist seine Mühe, ohne abgeschreckt zu werden. Denn Gott ließ Weisheit ihn vergessen; und Teilte Verstand ihm nicht zu; zur Zeit, wo er in die Höhe sich hebt, lacht er des Rosses und seines Reiters. Gabest du dem Rosse Muth, kleidetest du seinen Hals mit Erhabenheit? Läßt du es springen, wie die Heuschrecke? Wie majestätisch-furchtbar sein Schnauben! Im Boden scharrend, und mutig vor Kraft, rennt es vorwärts den Waffen zu. Es lacht der Furcht und erbebet nicht; sprengt vor dem Schwerte nicht zurück; wenn Köcher klirren über ihm, Spieß und Lanze blitzen, mit der bewegtesten Unruhe schlürft es den Boden; und steht nicht mehr, hallet die Trommete. So oft die Trommete hallet, spricht's: Hui! aus der Ferne riecht es die Schlacht, das Toben der Führer, und das Kriegsgeschrei. Fliegt mittelst deines Verstandes der Habicht, wenn er ausbreitet seinen Fitich nach Süden? Fliegt auf dein Geheiß hoch der Geier (Adler ist offensichtlich falsch), und bauet in der Höhe sein Nest? Auf Felsen wohnet er, und übernachtet auf dem Zahn des Felsen, und auf Bergfeste; von da erspähet er den Fraß; in die Ferne Schauen seine Augen; seine Jungen schlürfen Blut; und wo Erschlagene sind, da ist er. Hiob bekennt seine Unwissenheit und Beschränktheit. Jahwe fährt fort, durch Schilderung seiner Macht und Weisheit den Hiob zu überführen. Und es antwortete Jahwe dem Hiob aus dem Sturm und sprach: Auf! gürte dir als Mann die Lenden; ich will dich fragen, und belehre du mich! Du willst also meine Gerechtigkeit brechen; mich für ungerecht erklären, um dich gerecht zu machen? Hast du einen Arm wie Gott; und donnerst du mit der Stimme wie Er. Wohlan! schmücke dich mit Hoheit und Majestät; und Glanz und Pracht ziehe an! Ergeuß die Fluten deines Zorns; blicke hin auf alle Stolze, und beuge sie; blicke hin auf alle Stolze und demütige sie; und wirf nieder die Bösen auf der Stelle! Birg sie sämtlich in Staub; ihr Antlitz verschließ' in Finsternis. Dann will auch dich rühmen, daß dir den Sieg erwarb deine Rechte. Siehe da das Nilpferd, das ich erschaffen wie dich; Gras frißt es wie ein Rind. Siehe doch! welche Kraft in seinen Lenden; und welche Stärke in den Muskeln seines Bauches! Es beugt seinen Schwanz wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind verflochten; seine Beine sind wie Röhren von Erz; seine Knochen wie Stäbe von Eisen. Es ist das erste von Gottes Werken; sein Schöpfer reichte ihm das Schwert. Denn Futter tragen ihm die Berge; und alles Wild des Feldes spielt dort; und unter Loto's-Büschen ruhet es, im Dickicht des Schilfrohrs, und im Sumpf. Es decken's Loto's-Büsche mit ihrem Schatten; es umringen's des Baches Weiden. Siehe! schwillt der Strom, es ist unerschrocken, bleibt ruhig, wenn auch ein Jordan ihm bis zum Maule losbräche. Vor seinen Augen fängt man es; in Fallstricken durchbohrt man seine Nase. - - - - - - - - - - - - - - - (40:25)- - - (40:26)- - - (40:27)- - - (40:28)- - - (40:29)- - - (40:30)- - - (40:31)Nun hob Jahwe an zu Hiob und sprach: (40:32)Mit dem Allmächtigen will rechten der Tadler? der Gott meistern wollte, er antworte nun darauf! (40:33)Und Hiob antwortete Jahwe und sprach: (40:34)Siehe! zu gering bin ich, was könnte ich dir erwidern? Meine Hand lege ich auf meinen Mund! (40:35)Einmal habe ich geredet; aber hätte ich mich nicht verantwortet! Zum zweiten Mal - nein, ich versuche es nicht wieder. Kannst du den Krokodil(Leviathan) am Angel ziehen; und mit dem Stricke niederdrücken seine Zunge? Kannst du durchziehen ein Binsenseil durch seine Nase; und mit einem Ringe durchbohren seinen Backen? Wird er wohl mit vielen Bitten dich flehen, Schmeichelworte zu dir sprechen? Wird er einen Bund mit dir schließen, daß du ihn nehmest zum Knecht auf immer? Kannst du mit ihm spielen, wie mit einem Vogel; und ihn anknüpfen für deine Mädchen? Schmausen seinetwegen die Handelsgenossen? Verteilen sie ihn unter die Handelsleute? Kannst du füllen mit Geschossen seine Haut; und mit Fischerhaken seinen Kopf? Lege deine Hand an ihn! des Kampfes wirst du gedenken; und ihn nicht wiederholen. Siehe seine Erwartung ist getäuscht! Ist er nicht bei seinem Anblick schon hingestreckt? Keiner ist so kühn, ihn aufzureizen; und wer ist der, der mir in's Angesicht sich widersetzt? Wer kam mit Etwas mir zuvor, daß ich's vergelte? Was unter dem ganzen Himmel ist, ist ja mein! Schweigen kann ich nicht von seinen Gliedern, von der Beschaffenheit der Stärke, und von der Schönheit seiner Rüstung. Wer mag aufdecken die Gestalt seines Gewandes, wer kann kommen an sein doppeltes Gebiß? Wer öffnet die Flügeltüren seines Rachens? Die Reihen seiner Zähne - wie Schauerlich! Majestätisch sind seine starken Schilde, geschlossen mit dem engsten Anschluß, schließt eines sich dem andern an; und kein Lüft(chen) dring zwischen sie; eines klebet fest am andern; sie hängen zusammen, und trennen sich nicht. Sein Niesen läßt Blitz leuchten; und seine Augen sind gleich den Wimpern der Morgenröte. Aus seinem Rachen schießen Flammen, Feuerfunken sprühen hervor. Aus seinen Nasenlöchern bricht Rauch hervor, wie aus erhitztem Topf und Kessel. Sein Hauch zündet wie Kohlenglut, und Flamme fährt aus seinem Rachen. Auf seinem Nacken wohnt Stärke; und vor ihm her tanzt die Angst. Seine fleischigen Wampen kleben dicht an wie gegossen um ihn, unbeweglich. sein Herz ist hart wie Stein, und hart wie der untere Mühlstein. Erhebt er sich, so beben Helden, vor Schrecken sind sie außer sich. Wollte ihn Jemand mit dem Schwerte treffen; es haftet nicht, weder Speer, noch Pfeil, noch Panzer. Er achtet für Stroh das Eisen, für morsches Holz das Erz. Ihn jagt nicht in die Flucht des Bogens Sohn; ihm wandeln sich in Spreu die Steine der Schleuderer; wie Spreu wird geachtet die Keule; er lacht des Wurfes der Lanze. Unter ihm sind spitzige Scherben, Dreschschlitten breitet er aus auf dem Schlamm. Er macht, wie einen Topf, die Tiefe sieden; wandelt wie zur Salbe das Meer. Hinter sich her macht er glänzen die Bahn; man hält die Flut für graues Haar. Auf Erden ist seines Gleichen nicht; er ist geschaffen, ohne Furcht zu sein. Auf alles Hohe blickt er nieder; er ist König über die stolzen Tiere alle. Hiob bekennt sein gänzliches Unvermögen, und bereut demütig sein voriges Betragen. Jahwe tadelt die drei Freunde über ihr vorschnelles und liebloses Benehmen gegen Hiob; erstattet ihm alles Verlorne um das Doppelte.Und Hiob antwortete Jahwe und sprach: Ich weiß, daß du Alles kannst, und kein Unternehmen dir verwehrt ist. Wer ist es, der den Ratschluß verdunkelt mit Unverstand? Fürwahr! ich sprach, was ich nicht verstand; zu hoch war es für mich, das ich nicht Faßte. Höre doch, und ich will reden; ich will dich fragen, und belehre du mich! Hat mein horchend Ohr dich gehört; so hat jetzt dein Auge mich gesehen; darum verwerf' ich mich, und bereue auf Staub und Asche. Und es geschah, nachdem Jahwe geredet hatte diese Reden zu Hiob, da sprach Jahwe zu Eliphas, dem Themathiten: Entbrannt ist mein Zorn wider dich und wider deine beiden Freunde; denn ihr redetet nicht so richtig vor mir, wie mein Knecht Hiob. Und nun, nehmet euch sieben Stiere und sieben Widder, und gehet zu meinem Knechte Hiob, und opfert Brandopfer für euch; und Hiob, mein Knecht, bete für euch; denn auf ihn will ich Rücksicht nehmen, und nicht mit euch verfahren nach eurer Torheit; denn ihr redetet nicht so richtig vor mir, wie mein Knecht Hiob. Da gingen Eliphas, der Themathite, und Bildad, der Suchite, Zophar, der Naamathite, und taten, wie Jahwe zu ihnen gesagt hatte; und Jahwe nahm Rücksicht auf Hiob. Und Jahwe wandte das Gefängnis Hiobs, da er gebeten für seinen Freund. Und Jahwe vermehrte Alles, was Hiob hatte, um das Doppelte. Da kamen zu ihm alle seine Brüder, und alle seine Schwestern, und alle seine früheren Bekannten, und aßen mit ihm ein Mahl in seinem Hause; und bezeigten ihm ihr Beileid; und trösteten ihn über all das Übel, das Jahwe über ihn hatte kommen lassen; und sie gaben ihm ein Jeder eine Kesita, und ein Jeder einen goldenen Ring. Und Jahwe segnete den spätern Zustand Hiobs mehr als den frühern; und er bekam vierzehn tausend Schafe, sechs tausend Kamele, und tausend Paar Rinder, und tausend Eselinnen. Auch bekam er sieben Söhne und drei Töchter. Und er nannte den Namen der ersten: Jemima, und den Namen der zweiten: Kezia, und den Namen der dritten: Keren-Happuch. Und es wurden keine Weiber gefunden so schön, als die Töchter Hiobs im ganzen Lande; und es gab ihnen ihr Vater Erbbesitztum mitten unter ihren Brüdern. Und es lebte Hiob nach diesem hundert und vierzig Jahre; und sah seine Söhne, und Kinder seiner Söhne, vier Geschlechter. Und Hiob starb alt und lebenssatt.\\ Glück des Gerechten, Untergang der Gottlosen.Selig der Mann, der nicht wandelt nach dem Rate der Bösen; und auf dem Wege der Sünder nicht steht; und auf dem Sitze der Spötter nicht sitzt; sondern am Gesetze Jahwe's seine Lust hat; und über sein Gesetz nachdenkt Tag und Nacht. Denn er wird sein wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht gibt zu seiner Zeit; und dessen Blatt nicht welkt; und Alles, was er tut gelingt. Nicht so die Bösen; sondern sie sind wie Spreu, die der Wind jagt; darum werden die Bösen nicht bestehen im Gerichte, noch die Sünder in der Versammlung der Gerechten. Denn Jahwe kennt den Weg der Gerechten; aber der Weg der Bösen führt zum Verderben. Die Aufrührer gegen den König Israel's bereiten sich selbst ihr Verderben von Gott.Warum toben die Völker, und sinnen die Nationen Eitles? Die Könige der Erde lehnen sich auf; und die Fürsten ratschlagen zusammen wider Jahwe, und wider seinen Gesalbten: „Lasset uns zerreißen ihre Fesseln, und von uns werfen ihre Bande!“ Der im Himmel thront lacht; der Herr spottet ihrer. Ernst redet er zu ihnen in seinem Zorn, und in seinem Grimm erschreckt er sie. „Ich habe gesalbt meinen König, auf Zion, meinem heiligen Berge.“ Ich will verkünden die Satzung Jahwe's! Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.“ „Bitte von mir, und ich will dir Völker geben zum Erbteil, und zum Besitze dir die Enden der Erde.“ „Du sollst sie weiden mit der eisernen Rute, wie ein Töpfergefäß sie zerschmettern.“ Nun denn, ihr Könige! Werdet klug; lasset euch belehren, ihr Richter der Erde! Dienet Jahwe mit Furcht, und frohlocket mit Zittern! Küsset den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommet auf dem Wege; denn bald entglühet sein Zorn, selig Alle, die ihm vertrauen! Trostgebet.Jahwe, wie zahlreich sind meine Dränger!Gesang David's, da er floh vor Absalom, seinem Sohn.Viele, die sich auflehnen wider mich. Viele sprechen von mir: Keine Rettung ist für ihn bei Gott! Sela. Doch du, Jahwe! Bist ein Schild um mich, mein Ruhm; und du hebest mein Haupt empor. Mit meiner Stimme rief ich zu Jahwe; und er erhörte mich von seinem heiligen Berge, Sela. Bringet gerechte Opfer, und vertrauet Jahwe! Viele sprechen: Wer läßt uns Gutes sehen? Erhebe über uns das Licht deines Antlitzes, Jahwe! Du gibst Freude mir in's Herz, mehr als wenn jene Getreide und Most sich häufen. Im Frieden leg' ich mich zu gleicher Zeit und schlafe; denn du, Jahwe! Allein läßt in Sicherheit mich wohnen. Gegen Zweifler an Gottes Hilfe.Wenn ich rufe, erhöre mich,Dem Vorspieler zum Saitenspiele. Gesang David's.Gott meiner Gerechtigkeit! In der Bedrängnis rette mich; erbarme dich mein, und erhöre mein Gebet! Ihr Männer! Wie lange soll mein Ruhm zur Schmach sein, wollet ihr Eitles lieben, nach Lügen trachten? Sela. So erkennet, daß Jahwe Wunderbares tut an seinen Frommen; Jahwe hört es, wenn ich zu ihm rufe. Zittert und sündiget nicht! Sprechet in euren Herzen auf eurem Lager, und verstummet! Sela. Bringet gerechte Opfer, und vertrauet Jahwe! Viele sprechen: Wer läßt uns Gutes sehen? Erhebe über uns das Licht deines Antlitzes, Jahwe! Du gibst Freude mir in's Herz, mehr als wenn jene Getreide und Most sich häufen. Im Frieden leg' mich zu gleicher Zeit und schlafe; denn du, Jahwe! Allein läßt in Sicherheit mich wohnen. Zuversichtliches Gebet um Hilfe gegen Feinde.Meine Worte höre, Jahwe!Dem Vorspieler zum Saitenspiele. Gesang David's.Achte auf meine Klage! Merke auf die Stimme meines Geschreies, mein König und mein Gott! denn zu dir flehe ich. Jahwe! früh höre meine Stimme; früh wende ich mich an dich, und Schaue hin. Denn du bist kein Gott, der Freude hat an Bosheit; es darf bei dir nicht weilen der Böse. Die Frevler bestehen nicht vor deinen Augen; du hassest Alle, die Übel tun; Du vertilgest, die Lügen reden; den blutgierigen, und den trügerischen Menschen verabscheut Jahwe. Aber ich gehe auf deine große Gnade in dein Haus; ich bete an in deinem heiligen Tempel in Ehrfurcht gegen dich. Jahwe! leite mich in deiner Gerechtigkeit; um meiner Feinde willen ebne vor mir deinen Weg! Denn nichts Wahres ist in ihrem Munde, ihr Inneres ist Frevel; ein offenes Grab ist ihre Kehle, mit ihrer Zunge schmeicheln sie. Laß ihre Schuld sie tragen, Gott! laß fallen sie durch ihren Rat; wegen der Menge ihrer Verbrechen stürze sie; denn sie sind widerspenstig gegen dich. Dann freuen sich Alle, die auf dich trauen; immerhin jubeln sie, weil du sie schirmest; und frohlocken über dich, die deinen Namen lieben. Denn du segnest den Gerechten, Jahwe! wie mit einem Schilde umgibst du ihn mit Wohlgefallen. Klag - und Bußlied.Jahwe! strafe mich nicht in deinem Zorne,Dem Vorspieler zum Saitenspiele nach dem Oktavtone. Gesang David's.und züchtige mich nicht in deinem Grimme. Erbarme dich mein, Jahwe! denn ich verschmachte; heile mich, Jahwe! denn meine Gebeine zittern. Und meine Seele zittert sehr, ach du, Jahwe! wie lange? Kehre wieder, Jahwe! rette meine Seele, hilf mir um deiner Gnade willen! Denn im Tode denket man deiner nicht! In der Unterwelt wer preiset dich? Ich mühe mich ab in meinem Seufzen; ich schwemme jede Nacht mein Lager; mit meinen Tränen mache ich zerfließen mein Bett. Es schmachtet hin vor Kummer mein Angesicht; es altert wegen meiner vielen Feinde. Weichet von mir alle ihr Übeltäter; denn Jahwe hört die Stimme meines Weinens. Jahwe hört mein Flehen, Jahwe nimmt an mein Gebet. Beschämt müssen werden, und sehr bestürzt alle meine Feinde; sie müssen wieder beschämt werden plötzlich. Gebet um Hilfe gegen Feinde.Jahwe, mein Gott! auf dich vertraue ich;Gesang David's, den er Jahwe sang wegen Cus, des Benjaminiten.rette mich von allen meinen Verfolgern, und befreie mich! Daß er mich nicht zerreiße wie ein Löwe, der zerfleischt, wo Niemand rettet. Jahwe, mein Gott! hätte ich dies getan: wäre Trug in meiner Hand; hätte ich meinem Freunde Übels zugefügt; und den geplündert, der mir Feind war ohne Grund; so verfolge der Feind meine Seele; er ergreife und trete zu Boden mein Leben; und meinen Ruhm strecke er hin zu Staube. Sela. Mache dich auf, Jahwe, in deinem Zorn! erhebe dich beim Übermut meiner Feinde; und wache auf über mich, gebiete Recht! Die Versammlung der Nationen umgebe dich; und über ihr kehre zur Höhe! Jahwe wird richten die Völker! Urteile über mich, Jahwe! nach meiner Gerechtigkeit, und nach meiner Rechtschaffenheit über mich! Laß enden die Bosheit der Bösen, und festige den Gerechten! denn du prüfest Herzen und Nieren, gerechter Gott! Mein Schild ist bei Gott; er rettet die rechtschaffenen Herzens sind. Gott ist ein gerechter Richter; und ein Gott der zürnet alle Tage. Wenn er nicht umkehrt, so schärfet er sein Schwert, spannt seinen Bogen und richtet ihn. Und auf ihn richtet er tötendes Geschoß; seine Pfeile macht er brennend. Siehe! seine Schwergeburt ist Unheil; denn er ging schwanger mit Bosheit, und gebar Trug. Eine Grube grub er; und grub sie aus; aber er fiel in das Loch, das er gemacht hat. Es kehrt auf sein Haupt seine Bosheit; und auf seine Scheitel fällt sein Unrecht. Ich will preisen Jahwe nach seiner Gerechtigkeit; und singen dem Namen Jahwe's, des Höchsten. Gottes Größe, und seine Gnade gegen den Menschen.Jahwe, unser Herr! wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde,Dem Vorspieler nach der Gitthith. Gesang David's.der du deine Herrlichkeit setzest über den Himmel! Aus dem Munde der Kinder und der Säuglinge hast du Lob bereitet um deiner Widersacher willen; damit du beschwichtigest den Feind, und den, der Rache sucht. Wenn ich sehe deinen Himmel, das Werk deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du gemacht hast; was ist der Mensch, daß du sein gedenkest; und der Sohn des Menschen, daß du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig geringer sein lassen als Gott, und mit Ehre und Pracht ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrscher gemacht über die Werke deiner Hände; Alles hast du gelegt unter seine Füße: Schafe und Rinder alle, und auch das Vieh des Feldes, Vögel des Himmels, und Fische des Meeres, die wandeln die Pfade der Meere. Jahwe, unser Herr! wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde! Danklied für die Besiegung der Feinde.Preisen will ich Jahwe aus ganzem Herzen;Dem Vorspieler auf Muthlabben. Gesang David's.erzählen alle deine Wunder; freuen mich und frohlocken will ich über dich, singen deinem Namen, o Höchster! Daß meine Feinde zurückgewichen, hinstürzten, und umkamen vor deinem Antlitze. Denn du führtest mein Recht, und meine Sache; du sitzest auf dem Throne als gerechter Richter. Du schiltst die Völker, vertilgest den Bösen, löschest aus ihren Namen auf immer und ewig. Jener Feind - vollendet sind die Verheerungen auf immer; die Städte hast du zerstört; getilgt ist selbst ihr Andenken. Denn Jahwe thront ewig; er stellt hin zum Gericht seinen Stuhl. Und er richtet den Erdkreis mit Gerechtigkeit; vergilt Nationen nach Recht. Ja, Jahwe ist Zuflucht dem Gedrückten, Zuflucht zur Zeit der Bedrängnis. Darum trauen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du verläßt nicht, die dich suchen, Jahwe! Singet Jahwe, der auf Zion thront; verkündet unter den Völkern seine Taten! Denn er, der Rächer des Bluts, gedenket ihrer; er vergißt nicht das Geschrei der Leidenden. Erbarme dich meiner, Jahwe! siehe mein Leiden durch meine Hasser! du kannst mich erheben aus den Toren des Todes; damit ich erzähle all deinen Ruhm in den Toren der Tochter Zion; frohlocke deines Heils! Die Völker sind versunken in die Grube, die sie gemacht haben; im Netze, das sie verborgen haben, im Netze, das sie verborgen haben, ist ihr Fuß gefangen. Erkannt ist Jahwe, Gericht hat er gehalten, im Werke seiner Hände hat sich verstrickt der Böse. Higgajon Sela. Sie kehren hin die Bösen zur Unterwelt; alle Völker, die Gott vergessen. Denn nicht auf immer wird vergessen sein der Arme; noch die Hoffnung der Leidenden verloren sein auf immer. Auf, Jahwe! laß nicht übermächtig werden den Menschen; laß gerichtet werden die Völker vor dir! Lege, Jahwe! Schrecken auf sie! erkennen sollen die Völker, daß sie Menschen sind! Sela. Gebet gegen stolze Frevler.Warum, Jahwe! stehst du ferne, verbirgst dich in der Zeit der Not? Beim Übermut des Bösen ängstiget sich der Leidende, sie müssen gefangen werden in den Ränken, die sie ersonnen. Denn es rühmt sich der Böse der Gelüste seiner Seele; und der Habsüchtige lästert, verachtet Jahwe. Der Böse fragt nach Nichts in seinem Hochmut; „Es ist kein Gott,“ ist ganz sein Gedanke. Seine Wege sind verkehrt zu jeder Zeit; fern sind deine Gerichte von ihm; alle seine Widersacher schnaubt er an. Er spricht in seinem Herzen: „Ich wanke nicht, von Geschlecht zu Geschlecht; denn ich werde nie im Unglück sein.“ Des Fluches voll ist sein Mund, und des Truges, und der Bedrückung; unter seiner Zunge ist Unrecht, und Bosheit. Er sitzt auf der Lauer der Höfe; im Verborgenen erwürgt er den Unschuldigen; seine Augen stellen dem Unglücklichen nach. Er lauert im Verborgenen, wie ein Löwe im Lager; er lauert, um zu fangen den Leidenden; er fängt den Leidenden, indem er ihn zieht in sein Netz. Zermalmt sinkt er zu Boden; und in seinen Klauen fallen die Unglücklichen. Er spricht in seinem Herzen: „Gott vergißt's, verhüllt sein Antlitz, sieht's niemals!“ Auf, Jahwe, Gott! erhebe deine Hand, vergiß nicht die Leidenden! Warum soll der Böse Gott verachten, sprechen in seinem Herzen: „Es kümmert ihn nicht!“ Siehst du doch das Unrecht; und den Gram erblickest du; und schreibst ihn in deine Hand; dir überläßt sich der Unglückliche; dem Waisen bist du Helfer! Zerbrich den Arm des Bösen, und des Gottlosen; forsche seiner Bosheit nach, bis du nichts mehr findest. Jahwe ist König immer und ewig; vertilgt werden die Völker aus seinem Lande. Das Harren der Leidenden erhörest du, Jahwe! Du stärkest ihr Herz, du neigest dein Ohr hin; Recht zu schaffen dem Waisen, und Gedrückten; daß man nicht ferner den Menschen verscheuche aus dem Lande. Vertrauen auf Gott in Not.Auf Jahwe vertraue ich,Dem Vorspieler. Von David.wie sprechet ihr zu mir: Fliehet auf eure Berge, wie ein Vogel? Denn siehe! die Bösen spannen den Bogen; sie richten ihre Pfeile auf der Sehne, zu schießen im Finstern auf die, welche rechtschaffenen Herzens sind. Wenn die Pfeiler niedergerissen sind, was kann der Gerechte ausrichten? Jahwe hat in seinem heiligen Tempel, Jahwe hat im Himmel seinen Thron; seine Augen Schauen, seine Blicke prüfen die Menschenkinder. Jahwe prüft den Gerechten; aber den Bösen, und den, der Unrecht liebt, hasset seine Seele. Er läßt regnen auf die Gottlosen Blitze; Feuer und Schwefel, und Gluthauch ist der Teil ihres Bechers. Denn gerecht ist Jahwe, Gerechtigkeit liebt er, auf den Rechtschaffenen sieht sein Angesicht. Gebet gegen Treulose und Übermütige.Hilf, Jahwe! denn die Frommen nehmen ab,Dem Vorspieler nach dem Oktavtone. Gesang David's.und die Treuen verschwinden unter Menschenkindern. Falschheit reden sie, Einer mit dem Andern, mit Schmeichellippen, mit doppelsinnigem Herzen reden sie. Vertilgen möge Jahwe alle Schmeichellippen, die großrednerischen Zungen, welche sprechen: Durch unsere Zunge sind wir stark, unsere Lippen stehen uns bei; wer kann Herr über uns sein? Wegen der Bedrückung der Leidenden, wegen des Seufzens der Armen, mache ich mich nun auf, spricht Jahwe, will Hilfe schaffen, dem man anschnaubt. Die Worte Jahwe's sind reine Worte; Silber geschmolzen im Tiegel aus Erde, geläutert siebenmal. Du Jahwe! wirst sie bewahren, wirst sie behüten vor diesem Geschlechte auf immer! Mögen streifen ringsum die Bösen, obgleich sich erhebt die Schlechtigkeit unter den Menschenkindern. Gebet um Hilfe.Wie lange, Jahwe! willst du mein so ganz vergessen?Dem Vorspieler. Gesang David's.wie lange willst du dein Antlitz bergen vor mir? Wie lange soll ich Sorge tragen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen den Tag über? Wie lange soll sich erheben mein Feind über mich? Schaue her, erhöre mich, Jahwe, mein Gott! erleuchte mein Auge, daß ich nicht entschlafe zum Tode. Damit nicht mein Feind spreche: „Ich habe ihn überwältigt!“ noch meine Widersacher jauchzen, wenn ich wanke. Aber ich vertraue auf deine Güte; mein Herz jauchzt über dein Heil. Ich singe Jahwe, daß er mir wohlgetan. Gottlosigkeit der Menschen. Hilfe Gottes.Der Tor spricht in seinem Herzen:Dem Vorspieler. Von David.„Es ist kein Gott!“ Verderbt, abscheulich sind ihre Handlungen; Keiner tut Gutes. Jahwe schaut herab vom Himmel auf die Menschenkinder, zu sehen, ob Einer so verständig sei, und Gott suche. Alle sind abgewichen, sämtlich sind sie verdorben, Keiner tut Gutes, auch nicht Einer. Haben es nicht Alle erfahren, sie, die Böses übten, mein Volk verzehrten, wie man Brot verzehrt, Jahwe nicht anriefen? Dort traf sie sehr der Schrecken; weil Gott unter dem Geschlechte der Gerechten ist. Ihr wollet den Ratschluß des Hilflosen zu Schanden machen; aber Jahwe war seine Zuversicht. O daß aus Zion die Hilfe Israels käme! daß Jahwe zurückführte die Gefangenen seines Volkes! Jakob würde jauchzen, Israel sich freuen. Wer bleibt vor Gott?Jahwe! wer darf weilen in deiner Hütte?Gesang Davids.wer darf wohnen auf deinem heiligen Berge? Wer unsträflich wandelt, und Gerechtigkeit übt, und Wahrheit redet von Herzen. Wer nicht verleumdet mit seiner Zunge; kein Böses zufügt seinem Nächsten; und nicht Schmähung trägt auf seinen Nachbar; in dessen Augen verächtlich ist der Verworfene; aber die, welche Jahwe fürchten, ehrt; wer dem Bösen abschwört, und nicht unstet ist; sein Geld nicht gibt auf Wucher, keine Bestechung nimmt gegen den Unschuldigen; wer dies tut, der wankt nimmermehr. Wahres Vertrauen auf Gott.Bewahre mich, Gott!Lied David's.denn ich vertraue auf dich. Ich sprach zu Jahwe: Mein Herr bist du! kein Glück für mich außer dir. Die Heiligen, die im Lande sind, und die Edlen, ich habe mein ganzes Wohlgefallen an ihnen. Viele sind die Götzen derer, die anderswohin eilen; ich aber will nicht opfern ihre Trankopfer von Blut; und will nicht nehmen ihren Namen auf meine Lippen. Jahwe ist mein Erbteil und mein Becher; du hältst mein Loos. Das Erbe ist mir zugefallen auf's Lieblichste, ja ein Eigentum, das mir gefällt. Ich preise Jahwe, der für mich gesorgt; ja, in der Nacht mahnen mich meine Nieren. Ich stelle Jahwe mir beständig mir vor; denn er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. Deßhalb freut sich mein Herz, und jauchzt meine Seele; auch mein Fleisch ruhet sorgenlos. Denn du wirst meine Seele nicht lassen im Totenreiche, noch deinen Geliebten sehen lassen die Verwesung. Du läßt mich erkennen den Weg des Lebens, Fülle der Freude vor dir, Wonne an deiner Rechten beständig. Gebet um Rettung der Unschuld bei gewalttätigen Feinden.Höre, Jahwe! die Gerechtigkeit,Gebet David's.vernimm mein Geschrei, merke auf mein Gebet von truglosen Lippen! Von dir ergehe mein Urteil, deine Augen sehen auf das Recht. Prüfe mein Herz, untersuche es des Nachts, läutere mich! du wirst nichts finden; mein Denken geht nicht über meinen Mund. Was die Taten der Menschen betrifft, so beobachtete ich nach dem Worte deiner Lippen die Wege des Gewalttätigen. Fest blieb mein Gang auf deiner Bahn, meine Tritte wankten nicht. Ich rufe zu dir, denn du erhörest mich, Gott! neige dein Ohr zu mir, höre meine Rede! Verherrliche deine Gnade, der du hilfst den Vertrauenden von denen, die sich auflehnen wider deine Rechte. Bewahre mich wie den Augapfel, unter dem Schatten deiner Flügel berge ich mich, vor den Bösen, die mich verderben wollen, vor meinen Feinden, die mit Blutgier mich umgeben. Das Herz verschließen sie, mit ihrem Munde reden sie Übermut. Wo wir hinschreiten, da umgeben sie uns jetzt; ihre Augen richten sie, uns zur Erde zu strecken. Sie sind gleich dem Löwen, der nach Raub trachtet, und dem jungen Löwen, der im Verborgenen lagert. Auf, Jahwe! komme ihm zuvor, beuge ihn, entreiße mich dem Bösen durch dein Schwert, von den Menschen mit deiner Hand, Jahwe, von den Weltmenschen! ihr Erbe ist in diesem Leben, weil du mit deinen Schätzen ihren Bauch füllest; satt haben die Söhne, und sie hinterlegen Überfluß für ihre Enkel. Doch ich werde durch Gerechtigkeit dein Antlitz sehen, werde mich sättigen, wenn ich erwache, an deinem Anblick. Dank- und Loblied David's für die Errettung von seinen Feinden. (2.Samuel 22)Ich liebe dich, Jahwe!Dem Vorspieler. Von dem Knechte Jahwe's, David, welcher zu Jahwe redete die Worte dieses Liedes am Tage, da ihn Jahwe errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde, und aus der Hand Sauls. Und er sprach: meine Stärke. Jahwe, mein Fels, und meine Burg, und mein Erretter, mein Gott, mein Fels, auf ihn vertraue ich; mein Schild, und das Horn meines Heils, meine Zuflucht! Den Preiswürdigen ruf' ich an, den Jahwe; und von meinen Feinden ward ich gerettet. Mich umgaben Stricke des Todes, und Ströme des Verderbens schreckten mich; die Stricke des Totenreiches umschlangen mich; über mich fielen die Schlingen des Todes. In meiner Angst rief ich Jahwe an, und zu meinem Gott schrie ich; er hörte aus seinem Tempel meine Stimme; und mein Geschrei kam vor ihn in seine Ohren. Da ward erschüttert, und zitterte die Erde; und die Gründe der Berge bebten; sie wurden erschüttert als er zürnte. Es stieg Rauch aus seiner Nase, und Feuer aus seinem Munde verzehrte, Feuerkohlen brannten aus ihm. Er bog den Himmel, und fuhr herab, und Wolkennacht war unter seinen Füßen. Er fuhr auf dem Cherub und flog, und rauschte auf den Flügeln des Windes daher. Er setzte Dunkel zu seiner Hülle, um sich her als Hütte, Wasserdunkel, dichte Wolken. Aus dem Lichtglanze vor ihm her fuhren durch seine Wolken, Hagel und Feuerkohlen. Es donnerte im Himmel Jahwe; und der Höchste ließ fahren sein Gekrach, Hagel und Feuerkohlen. Er schoß seine Pfeile, und zerstreute sie; und der Blitze viele, und verwirrte sie. Und sichtbar wurden die Tiefen des Meeres; enthüllt die Gründe der Welt vor deinem Schelten, Jahwe! vor dem Schnauben des Windes deiner Nase. Er reichte aus der Höhe, er faßte mich, zog mich aus großem Gewässer. Er rettete mich von meinem stärksten Feinde, von meinen Hassern, die mächtiger waren als ich. Sie überfielen mich am Tage meiner Not; aber Jahwe ward mir zur Stütze; und führte mich in's Freie; zog mich heraus; denn er hatte Wohlgefallen an mir. Vergolten hat mir Jahwe nach meiner Gerechtigkeit; nach der Reinheit meiner Hände lohnt er mir. Denn ich halte die Wege Jahwe's; und frevle nicht gegen meinen Gott. Denn alle seine Rechte hab' ich vor meinen Augen; und seine Satzungen laß ich nicht weichen von mir. Ich bin unsträflich gegen ihn; und hüte mich vor Missetat. Darum lohnte Jahwe mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen. Gegen den Guten bist du gut; gegen den redlichen Mann bist du redlich; gegen den Reinen bist du rein; und gegen den Verkehrten bist du treulos. Ja, du rettest das gebeugte Volk; und stolze Augen demütigest du; ja, du zündest an meine Leuchte, Jahwe! mein Gott erhellet mein Dunkel. Ja, mit dir renne ich gegen Scharen; und mit meinem Gott überspringe ich Mauern. Gott! vollkommen ist sein Weg; das Wort Jahwe's ist lauter, ein Schild ist er für Alle, die ihm vertrauen. Ja, wer ist Gott, außer Jahwe? Und wer ist Fels, außer unserm Gott? Gott, der mich umgürtet mit Kraft, unsträflich macht er meinen Weg. Er gab mir Füße, wie die der Hirsche, und auf meinen Höhen stellt er mich. Er übte meine Hände zum Streit, und den ehernen Bogen spannen meine Arme. Du gabest mir den Schild deines Heils; und deine Rechte stützte mich; und deine Güte erhob mich. Du machtest weit meine Schritte unter mir; und meine Knöchel wankten nicht. Ich setzte meinen Feinden nach, und vertilgte sie; und kehrte nicht zurück, bis ich sie vernichtet hatte. Ich zerschmetterte sie, daß sie nicht vermochten aufzustehen; sie fielen unter meine Füße. Du gürtetest mich mit Kraft zum Streite, du ließest stürzen meine Widersacher unter mich. Und meiner Feinde Rücken kehrtest du mir zu, und meiner Hasser; ich vertilgte sie. Sie schrieen, und Niemand half; zu Jahwe schrieen sie, und er erhörte sie nicht. Und ich zerrieb sie wie Staub vor dem Winde; wie Gassenkot goß ich sie aus. Du hast mich gerettet aus den Kämpfen des Volkes; hast mich gesetzt zum Haupte der Nationen; Völker, die ich nicht kannte, dienten mir. Auf's Hören gehorchen sie mir; Söhne der Fremde schmeicheln mir. Die Söhne der Fremde welken hin; sie zittern aus ihren Burgen hervor. Es lebe Jahwe! gepriesen sei mein Fels! erhoben der Gott meines Heils! Gott, der mir Rache schaffte, und Völker mir unterwarf, meinen Feinden mich entriß; ja, von meinen Widersachern erhobest du mich, vom Wüterich rettetest du mich. Darum preise ich dich unter den Völkern, Jahwe! und deinem Namen will ich singen. Er verherrlicht das Heil seines Königs, und übt Huld an seinem Gesalbten, an David, und an seinem Samen auf ewig. Preis Gottes in der Natur; Vorzüge seines Gesetzes; Wunsch, es zu befolgen.Die Himmel erzählen die Ehre Gottes;Dem Vorspieler. Gesang David's.und das Werk seiner Hände verkündet das Himmelsgewölbe. Ein Tag strömt dem andern die Rede zu; und eine Nacht meldet der andern die Kunde; keine Rede und keine Worte, deren Stimme nicht gehört werden könnte. Über die ganze Erde hin geht ihr Schall, und bis an's Ende der Welt ihre Worte; der Sonne schlug er daselbst auf das Zelt; sie tritt heraus wie ein Bräutigam aus seinem Brautgemach; sie freut sich wie ein Held, zu laufen die Bahn. Am Ende des Himmels ist ihr Aufgang; und ihr Kreislauf bis zum andern Ende; und nichts ist geborgen vor ihrer Glut. Das Gesetz Jahwe's ist vollkommen; es erquickt die Seele; die Verordnungen Jahwe's sind wahrhaft, sie machen weise den Toren. Die Befehle Jahwe's sind recht, sie erfreuen das Herz; das Gebot Jahwe's ist lauter, es erleuchtet die Augen. Die Furcht Jahwe's ist rein, unwandelbar auf ewig; die Rechte Jahwe's sind wahrhaft, sie sind gerecht insgesamt. Sie sind köstlicher als Gold, als viel reines Gold; sie sind süßer als Honig, und Honigseim. Auch dein Knecht wird belehrt durch sie; im Halten derselben ist reicher Lohn. Verirrungen - wer weiß sie? Von den mir unbewußten sprich mich rein! Und vor den Übermütigen bewahre deinen Knecht; laß sie nicht herrschen über mich! Dann werde ich unsträflich, und rein sein von großer Missetat. Laß dir wohlgefallen die Worte meines Mundes, und die Gedanken meines Herzens vor dir, Jahwe, mein Fels und mein Erlöser! Glückwünsche des Volks für den König, und sein festes Vertrauen auf Gott.Dich erhöre Jahwe am Tage der Drangsal;Dem Vorspieler. Gesang David's.dich schirme der Name des Gottes Jakob! Er sende dir Hilfe aus dem Heiligtum; und von Zion her stütze er dich! Eingedenk sei er aller deiner Speisopfer; und deine Brandopfer nehme er als Fett an! Sela. Er tue dir nach deinem Herzen; und alle deine Rathschläge erfülle er. Wir werden jauchzen über dein Heil; und im Namen unsers Gottes uns rühmen. Jahwe erfülle alle deine Bitten! Jetzt weiß ich, daß Jahwe rettet seinen Gesalbten, ihn erhört von seinem heiligen Himmel, mit kräftigster Rettung durch seine Rechte. Laß diese sich der Wagen, jene der Rosse, aber wir rühmen uns des Namens Jahwe's, unsers Gottes. Sie sinken und fallen; aber wir stehen, und halten uns aufrecht. Jahwe! hilf dem Könige! Er erhört uns am Tage, da wir rufen. Danklied für den Segen des Königs.Jahwe! deiner Stärke freut sich der König;Dem Vorspieler. Gesang David's.und über deine Rettung, wie frohlockt er so sehr! Was sein Herz begehrte, gabst du ihm; und was seine Lippen wünschten, versagtest du nicht. Sela. Denn du brachtest ihm entgegen segensreiches Glück; setztest auf sein Haupt eine goldene Krone. Um Leben bat er dich; du gabst es ihm, langes Leben auf immer und ewig. Groß ist sein Ruhm durch deine Rettung; Glanz und Hoheit legtest du auf ihn. Ja, du hast ihn zum Segen gemacht auf immer, du hast ihn erfreut mit der Wonne deines Angesichts. Denn der König vertraut auf Jahwe, und durch die Gnade des Höchsten wankt er nicht. Treffen wird deine Hand alle deine Feinde, deine Rechte treffen deine Hasser. Du machst sie dem Feuerofen gleich zur Zeit deines Anblicks; Jahwe vertilgt sie in seinem Zorn, und das Feuer verzehrt sie. Ihre Frucht wirst du ausrotten von der Erde; und ihren Samen aus den Menschenkindern. Wenn sie gegen dich Böses bereiten, Ränke sinnen, werden sie nichts vermögen. Denn du wirst sie den Rücken wenden lassen, wenn du mit deinen Bogensehnen zielest nach ihrem Angesichte. Sei erhaben, Jahwe! durch deine Kraft! singen und spielen wollen wir deiner Stärke. Klage des von Gott Verlassenen und Bedrängten; das Ende seiner Leiden werden alle Völker preisen.Mein Gott, mein Gott! warum hast du mich verlassen?Dem Vorspieler nach Ajeleth Hassachar. Gesang David's.So entfernt von meiner Rettung, von den Worten meines Angstgeschreies? Mein Gott! ich rufe des Tages, und du hörest nicht; und des Nachts, und ich erhalte keine Ruhe. Doch du bist der Heilige, wohnend unter den Lobgesängen Israels. Auf dich vertrauten unsere Väter; sie vertrauten, und du befreitest sie. Zu dir schrieen sie, und wurden gerettet; auf dich vertrauten sie, und wurden nicht zuschanden. Aber ich, ein Wurm bin ich, und kein Mensch, Spott der Leute, und der Verachtetste des Volkes. Alle, die mich sehen, spotten mein, sperren das Maul auf, und schütteln den Kopf. „Er befiehlt's Jahwe, der rette ihn, helfe ihm! er hat ja Wohlgefallen an ihm!“ Ja, du bist's, der mich aus Mutterleib gezogen, der mich sorglos machte an den Brüsten meiner Mutter. Auf dich habe ich mich geworfen von Mutterleibe an; von Mutterleibe an bist du mein Gott. Entferne dich nicht von mir; denn die Not ist nahe, weil Niemand hilft. Mich umgeben viele Stiere, die Starken von Basan umringen mich. Sie sperren gegen mich auf ihren Rachen, wie ein reißender und brüllender Löwe. Wie Wasser bin ich hingegossen; und aufgelöst sind alle meine Gebeine; mein Herz ist geworden wie Wachs, zerflossen in meinem Innern. Vertrocknet wie Scherben ist meine Kraft; und meine Zunge klebt mir am Gaumen; schon hast du mich gelegt in den Staub des Todes. Denn mich umgeben Hunde, eine Rotte Bösewichter umringt mich; sie durchbohren mir Hände und Füße. Ich zähle alle meine Gebeine, jene Schauen, belustigen sich über mich. Sie Teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Loos. Aber du, Jahwe, entferne dich nicht! meine Kraft! eile mir zur Hilfe. Rette vom Schwerte mein Leben, aus der Pfote des Hundes mein Liebstes! Entreiße mich dem Rachen des Löwen; und aus den Hörnern der Büffel weg erhöre mich! Ich will deinen Namen verkünden meinen Brüdern; in der Versammlung dich preisen. Die ihr Jahwe fürchtet, preiset ihn; alle vom Samen Jakob ehret ihn; und habet Ehrfurcht vor ihm alle vom Samen Israels! Denn er verachtet nicht, und verabscheut nicht das Leiden des Leidenden; und birgt nicht sein Angesicht vor ihm; und wenn er zu ihm schreiet, so hört er. Von dir soll sein mein Lobgesang in der großen Versammlung; meine Gelübde zahle ich im Angesicht derer, die ihn fürchten. Essen sollen die Bedrängten, und satt werden; preisen sollen Jahwe, die ihn suchen; euer Herz soll aufleben für immer. Eingedenk kehren dann zu Jahwe alle Enden der Erde; und vor dir beten an alle Geschlechter der Völker. Denn Jahwe hat das Reich; und er herrscht über die Völker. Es essen und beten an alle Reichen der Erde; vor ihm beugen sich alle die hinabsteigen in den Staub, und deren Seele nicht lebt. Der Same wird ihm dienen; vom Herrn wird man erzählen der Nachwelt. Sie werden kommen und verkünden seine Gerechtigkeit dem gebornen Volke, was er getan hat. Vertrauen des Frommen auf Gottes Schutz.Jahwe ist mein Hirt,Gesang David's.mir mangelt nichts. Auf grünen Triften läßt er mich lagern; zu stillen Gewässern führt er mich. Er erquickt meine Seele, er führt mich auf rechter Spur um seines Namens willen. Und wandle ich auch im Tale des Todesschatten; so fürchte ich nichts Böses; denn du bist bei mir; dein Stab und deine Stütze, sie trösten mich. Du bereitest vor mir ein Mahl gegenüber meinen Feinden; und salbest mit Öl mein Haupt, mein Becher ist übervoll. Ja, Glück und Huld folgen mir alle Tage meines Lebens; und ich wohne im Hause Jahwe's auf lange Zeit. Loblied beim Einzug Jahwe's, des Königs der Ehre.Jahwe's ist die Erde,Gesang David's.und was sie füllt; der Erdkreis, und die darauf wohnen. Denn er hat auf Meere sie gegründet, und auf Fluten sie befestigt. Wer darf besteigen den Berg Jahwe's; und wer stehen an seiner heiligen Stätte? Wer schuldloser Hände, und reines Herzens ist, wer nicht sein Herz an Eitles hängt, noch zum Truge schwört. Der empfängt Segen von Jahwe, und Huld vom Gott seines Heils. Dies ist das Geschlecht derer, die nach ihm fragen, dein Angesicht suchen, das von Jakob. Sela. Erhebet, ihr Tore! eure Häupter; erhebet euch, ihr ewigen Pforten! daß einziehe der König der Herrlichkeit. Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jahwe, der Mächtige und Starke, Jahwe, der Starke im Kriege. Erhebet, ihr Tore! eure Häupter; erhebet euch, ihr ewigen Pforten! daß einziehe der König der Herrlichkeit. Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jahwe Zebaoth ist der König der Herrlichkeit. Sela, Gebet um Vergebung und Hilfe.Zu dir, Jahwe!Von David.erheb' ich meine Seele. Mein Gott auf dich vertraue ich, laß mich nicht zu Schanden werden; laß meine Feinde nicht frohlocken über mich. Ja, Keiner, der auf dich hofft, wird zu Schanden; zu Schanden müssen werden, die treulos sind ohne Ursache. Deine Wege, Jahwe! laß mich wissen; deine Pfade lehre mich! Laß mich wandeln in deiner Wahrheit, und lehre mich; denn du bist der Gott meines Heils, auf dich hoffe ich den ganzen Tag. Gedenke deiner Erbarmung, Jahwe! und deiner Gnade; denn von Ewigkeit her sind sie. Der Sünden meiner Jugend, und meiner Vergehungen gedenke nicht; nach deiner Gnade gedenke du mein, um deiner Güte willen, Jahwe! Gütig und gerecht ist Jahwe, darum weiset er die Sünder auf den Weg. Er läßt die Leidenden wandeln im Rechte; er lehrt die Leidenden seinen Weg. Alle Pfade Jahwe's sind Gnade und Wahrheit für die, welche halten seinen Bund und seine Verordnungen. Um deines Namens willen, Jahwe! vergib auch meine Missetaten; denn ihrer sind Viele. Wer ist der Mann, der Jahwe fürchtet? Er zeigt ihm den Weg, den er wählt. Seine Seele bleibt im Glück; und sein Same wird das Land besitzen. Vertrauten Umgang mit Jahwe haben die, welche ihn fürchten; und seinen Bund macht er ihnen kund. Meine Augen sind stets auf Jahwe gerichtet; denn er zieht aus dem Netze meine Füße. Blicke auf mich, und erbarme dich mein! denn verlassen und bedrängt bin ich. Die Bedrängnisse meines Herzens erweitern sich; aus meinen Beklemmungen rette mich. Siehe mein Leiden, und meine Mühsal; und vergib mir alle Sünden! Siehe meine Feinde, wie zahlreich sie sind, mit gewalttätigem Hasse hassen sie mich. Bewahre meine Seele, und rette mich; laß mich nicht zu Schanden werden, denn ich vertraue auf dich. Unschuld und Rechtschaffenheit bewachen mich; denn ich hoffe auf dich. Befreie, o Gott! Israel aus allen seinen Nöten. Gebet des Unschuldigen.Richte mich, Jahwe!Von David.denn ich habe schuldlos gewandelt; und auf Jahwe vertraue ich, ich wanke nicht. Prüfe mich, Jahwe! und versuche mich; erprobe meine Nieren und mein Herz! Denn deine Gnade ist vor meinen Augen; und ich wandle in deiner Wahrheit. Ich sitze nicht bei lügnerischen Menschen, und mit den Hinterlistigen geh' ich nicht. Ich hasse die Versammlung der Ruchlosen, und bei den Bösen sitze ich nicht. Ich wasche in Unschuld meine Hände, und gehe um deinen Altar, Jahwe! um hören zu lassen auf den Preisgesang, und zu rühmen alle deine Wunder. Jahwe! ich liebe den Wohnort deines Hauses, und den Wohnsitz deiner Herrlichkeit. Raffe nicht hin mit den Sündern meine Seele, noch mit den blutgierigen Männern mein Leben! In deren Händen Schandtaten sind; und deren Rechte voll ist von Bestechung. Aber ich wandle schuldlos, erlöse mich, und erbarme dich mein! Mein Fuß steht recht; in den Versammlungen preise ich Jahwe. Vertrauen auf Gott in Not.Jahwe ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Jahwe ist die Schutzwehr meines Lebens, vor wem sollte ich zittern? Nahen wider mich die Bösewichter, zu verzehren mein Fleisch, meine Widersacher, und meine Feinde - sie straucheln und fallen. Mag ein Heerlager gegen mich sich lagern, nichts fürchtet mein Herz; mag eine Schlacht sich wider mich erheben, dabei bin ich sorglos. Eines bitte ich von Jahwe, darnach strebe ich: zu weilen im Hause Jahwe's alle Tage meines Lebens, um zu sehen die Pracht Jahwe's, und zu sinnen in seinem Tempel- Denn er verbirgt mich in seiner Hütte am Tage des Unglücks; er schirmt mich mit dem Schirme seines Zeltes, stellt mich hoch auf Felsen. Auch jetzt erhebt sich mein Haupt über meine Feinde rings um mich; und ich opfere in seinem Zelte Opfer bei Posaunenhall, und singe und spiele dem Jahwe. Höre, Jahwe! meine Stimme, ich rufe; erbarme dich mein, und erhöre mich! Von dir spricht mein Herz: „Suchet mein Angesicht!“ Dein Angesicht, Jahwe! suche ich. Verhülle nicht dein Angesicht vor mir, weise nicht ab im Zorn deinen Knecht; meine Hilfe bist du, gib mich nicht Preis, verlasse mich nicht, Gott meines Heils! Denn mein Vater, und meine Mutter haben mich verlassen; aber Jahwe nimmt mich auf. Lehre mich, Jahwe! deine Wege; und leite mich auf dem rechten Pfade um meiner Feinde willen. Gib mich nicht hin der Rachgier meiner Dränger; denn es stehen wider mich auf falsche Zeugen, und die, welche Gewalttat schnauben. Sollte ich nicht glauben, zu sehen die Huld Jahwe's im Lande der Lebenden? Hoffe auf Jahwe, sei festen und starken Herzens! ja, hoffe auf Jahwe! Gebet um Hilfe wider die Bösen; Preis der Erhörung.Zu dir, Jahwe! rufe ich,Von David.mein Fels! laß nicht ruhig von mir ab; damit du dich nicht von mir wendest, und ich gleiche denen, die zur Grube fahren. Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, und meine Hände erhebe nach deinem Allerheiligsten! Raffe mich nicht hin mit den Bösen, und mit den Übeltätern, die friedlich reden mit ihren Nächsten, aber Böses haben in ihren Herzen. Gib ihnen nach ihren Werken, und nach der Bosheit ihrer Handlungen; nach dem Werke ihrer Hände gib ihnen; vergilt ihnen, was sie getan haben. Denn sie achten nicht auf die Taten Jahwe's, noch auf das Werk seiner Hände. Zerstöre sie, und baue sie nie wieder auf! Gepriesen sei Jahwe, daß er die Stimme meines Flehens gehört. Jahwe ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn vertraut mein Herz, und mir ward geholfen. Darum frohlocket mein Herz, und mit meinem Liede dank' ich ihm. Jahwe ist ihre Stärke; und die Schutzwehr des Heils seines Gesalbten Er. Hilf deinem Volke, und segne dein Erbe; und weide sie, und trage sie in Ewigkeit! Preis Gottes im Gewitter.Bringet Jahwe,Gesang David's.ihr Söhne der Götter, bringet Jahwe Ehre und Ruhm! Bringet Jahwe die Ehre seines Namens; betet an Jahwe im heiligen Schmuck! Der Donner Jahwe's rollt über Gewässer; der majestätische Gott donnert, Jahwe, über viele Gewässer. Die Stimme Jahwe's ist gewaltig, die Stimme Jahwe's ist majestätisch. Die Stimme Jahwe's zerschmettert Zedern; ja, Jahwe zerschmettert die Zedern des Libanon. Er läßt sie springen wie Kälber; den Libanon und Sirjon wie junge Büffel. Die Stimme Jahwe's sprühet Feuerflammen. Die Stimme Jahwe's erschüttert die Wüste; Jahwe erschüttert die Wüste Kades. Die Stimme Jahwe's macht die Hirschkuh gebären, entblättert Wälder; und in seinem Tempel spricht Alles Ruhm! Jahwe thront über Wasserflut; ja, es thront Jahwe als König ewig! Jahwe gibt Ruhm seinem Volke, Jahwe segnet sein Volk mit Frieden! Dank für Errettung.Erheben will ich dich, Jahwe!Ein Gesang nach dem Liede: bei der Einweihung des Hauses, von David.denn du hast mich heraufgezogen; und meine Feinde sich nicht freuen lassen über mich. Jahwe, mein Gott! ich rief zu dir, und du heiltest mich. Jahwe! du hast aus dem Totenreiche heraufgebracht meine Seele; du hast mich zum Leben gebracht von denen, die in die Grube fahren. Singet Jahwe, ihr seine Frommen! und preiset seinen heiligen Namen. Denn einen Augenblick währt sein Zorn, lebenslang seine Gnade; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen Jubel. Ich sprach in meinem Wohlstand: Ich werde nimmer wanken! Jahwe! durch deine Gnade hattest du meinem Berge Festigkeit verliehen; du verhüllst dein Antlitz, da erschrak ich. Zu dir, Jahwe! rief ich, zu Jahwe flehte ich: „Welcher Gewinn bei meinem Blute, wenn ich steige zur Grube? Lobt dich der Staub? verkündigt er deine Wahrheit?“ „Höre, Jahwe! und erbarme dich mein; Jahwe, sei mein Helfer!“ Du hast meine Klage gewendet in Reigen; du hast gelöst meinen Trauersack; und mich umgürtet mit Freude. Darum singe man dir Ruhm, und schweige nicht; Jahwe, mein Gott, ewig will ich dich preisen! Gebet in Not mit Zuversicht auf Erhörung.Auf dich, Jahwe! vertraue ich,Dem Vorspieler. Gesang David's.laß mich nimmermehr zu Schanden werden, nach deiner Gerechtigkeit rette mich. Neige zu mir dein Ohr, eilends befreie mich! Sei mir ein fester Fels, eine Burg, um mich zu retten. Ja, mein Fels, und meine Burg bist du; um deines Namens willen führe mich, und leite mich. Ziehe mich aus dem Netze, daß sie mir heimlich gelegt; denn du bist meine Schutzwehr. In deine Hand befehl ich meinen Geist, du befreiest mich, Jahwe, treuer Gott! Ich hasse die, welche eitlen Götzen dienen; aber ich, ich vertraue auf Jahwe. Ich jauchze, und freue mich deiner Gnade, daß du angesehen mein Elend, erkannt in der Not meine Seele; und mich nicht überliefert hast in die Hand des Feindes; in's Freie gestellt hast meinen Fuß. Erbarme dich mein, Jahwe! denn ich bin bedrängt; es schmachtet vor Harm mein Auge, meine Seele und mein Leib. Es schwindet hin vor Kummer mein Leben, und meine Jahre vor Seufzen; es sinkt meine Kraft hin durch mein Elend; und meine Gebeine schmachten. Um aller meiner Feinde willen bin ich zur Schmach, und zwar meinen Nachbarn am meisten; und zum Abscheu meinen Bekannten; die mich auf der Straße sehen, fliehen vor mir. Vergessen bin ich im Herzen wie ein Toter; ich bin wie ein weggeworfenes Gefäß. Hören muß ich die Lästerungen Vieler, ein Schrecken bin ich ringsum; denn sämtlich ratschlagen sie wider mich; und sinnen darauf, das Leben mir zu rauben. Aber ich vertraue auf dich, Jahwe! und spreche: Mein Gott bist du! In deiner Hand sind meine Schicksale; rette mich aus der Hand meiner Feinde und von meinen Verfolgern! Laß leuchten dein Angesicht über deinen Knecht; rette mich durch deine Gnade! Jahwe! laß mich nicht zu Schanden werden, weil ich dich anrufe; zu Schanden laß werden die Bösen; vertilgt werden sie in das Totenreich hinab. Verstummen müssen sie, die Lügenmäuler, die wider den Gerechten reden frech, übermütig und verächtlich. Wie groß ist deine Güte, die du aufbewahrest denen, die dich fürchten, die du erweisest denen, die auf dich vertrauen vor den Menschenkindern. Du schirmest sie mit dem Schirme deines Angesichtes vor den Verschwörungen der Leute; du schützest sie in der Hütte vor der Haderzunge. Gepriesen sei Jahwe! denn verherrlichet hat er seine Gnade an mir in der belagerten Stadt. Ich sprach in meiner Bestürzung: Ich bin verworfen von deinen Augen! Aber du hörtest die Stimme meines Flehens, da ich zu dir rief. Liebet Jahwe, alle seine Frommen! die Treuen bewahrt Jahwe; aber er vergilt in reichem Maße dem, der Übermut übt. Seid festen und starken Herzens alle, die auf Jahwe harren! Glück der Sündenvergebung, Einladung zu Gott.Selig, wem die Missetat vergeben,Von David ein Lied.die Sünde zugedeckt ist! Selig der Mensch, dem Jahwe die Schuld nicht zurechnet, und in dessen Geist kein Trug ist. Da ich's verschweigen wollte; verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lag schwer auf mir deine Hand; verwandelt ist mein Lebenssaft in Sommerdürre. Sela. Als ich meine Sünde dir bekannte und meine Missetat nicht mehr bedecken konnte, sprach ich: Gestehen will ich meine Missetat Jahwe! da vergabst du die Schuld meiner Sünde. Sela. Darum flehe jeder Fromme zu dir zur rechten Zeit; ja, sie mögen herfluten die großen Gewässer; bis zu ihm gelangen sie nicht. Du bist mein Schutz vor Drangsal; du wahrst mich, mit Rettungsjubel umgibst du mich. Sela. Ich will dich verständig machen, und dich lehren den Weg, den du gehen sollst; es soll für dich sorgen mein Auge. Seid nicht wie Rosse, wie Maultiere ohne Verstand; mit Zaum und Gebiß, ihrem Geschirre, sind sie zu bändigen; nein! kehre in dich! Viele Plagen treffen den Bösen; aber wer auf Jahwe vertraut, den umgibt Gnade. Freut euch Jahwe's, und jauchzet, ihr Gerechten! und jubelt alle, die rechtschaffenen Herzens sind! Größe Gottes, Glück seiner Verehrer.Jubelt, ihr Gerechten! Jahwe; den Rechtschaffenen ziemt Lobgesang. Preiset Jahwe mit Harfen, auf zehnsaitiger Laute spielet ihm! Singet ihm ein neues Lied, rühret auf's schönste die Saiten mit Jubelgesang! Denn recht ist das Wort Jahwe's, und all sein Tun ist verlässig. Er liebt Billigkeit und Recht, der Güte Jahwe's ist voll die Erde. Durch das Wort Jahwe's sind die Himmel gemacht; und durch den Hauch seines Mundes ihr ganzes Heer. Er sammelt wie Haufen die Gewässer des Meeres, legt in Verschlosse die Fluten. Es fürchte sich vor Jahwe die ganze Erde, vor ihm beben alle, die auf dem Erdkreise wohnen! Denn er spricht, und es geschieht; er gebeut, und es steht da. Jahwe vereitelt den Rat der Völker; er vernichtet die Gedanken der Nationen. Der Rat Jahwe's besteht ewig, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht. Selig das Volk, dessen Gott Jahwe ist, die Nationen, die er sich erwählt zum Eigentume. Vom Himmel blickt Jahwe; er sieht alle Menschenkinder. Von seinem Thronsitz Schauet er herab auf alle Bewohner der Erde. Er bildet sämtlich ihre Herzen; bemerket alle ihre Handlungen. Kein König siegt durch Größe der Macht; der Held wird nicht gerettet durch Größe der Kraft. Trüglich ist das Roß zum Siege; und mit der Größe seiner Kraft rettet es nicht. Siehe! das Auge Jahwe's sieht auf die, die ihn fürchten, die auf seine Gnade harren, zu retten vom Tode ihre Seele; und ihr Leben zu erhalten im Hunger. Unsere Seele harret auf Jahwe; unsere Hilfe, und unser Schild ist er. Ja, seiner freut sich unser Herz; ja, auf seinen heiligen Namen vertrauen wir. Deine Gnade, Jahwe, sei über uns! so wie wir hoffen auf dich. DankliedIch will Jahwe preisen zu jeder Zeit;Von David, da er seinen Verstand verstellte vor Achis; und dieser ihn vertrieb, und er entkam.stets soll sein Lob in meinem Munde sein. Jahwe's rühmet sich meine Seele, vernehmen sollen's die Bedrängten, und sich freuen. Verherrlicht Jahwe mit mir, lasset uns sämtlich erheben seinen Namen! Ich suchte Jahwe, und er erhörte mich; und aus aller meiner Furcht rettete er mich. Die auf ihn blicken, können heiter sein; und ihr Angesicht errötet nicht. Dieser Leidende rief, und Jahwe hörte; und aus allen seinen Nöten half er ihn. Die Engel Jahwe's lagern sich rings um die, welche ihn fürchten, und retten sie. Empfindet und sehet, daß Jahwe gütig ist! Selig der Mann, der ihm vertrauet! Fürchtet Jahwe, ihr seine Heiligen! denn nichts mangelt denen, die ihn fürchten. Junge Löwen darben wohl und hungern; aber die Jahwe suchen, denen mangelt's nicht an allem Guten. Kommet, Söhne! höret mich, die Furcht Jahwe's will ich euch lehren. Wer ist der Mann, der das Leben liebt, der sich Tage wünscht, Gutes zu sehen? Wahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen vor trügerischen Reden! Weiche vom Bösen, und tue Gutes, suche Frieden, und jage ihm nach! Die Augen Jahwe's merken auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Geschrei. Das Angesicht Jahwe's ist wider die Übeltäter, zu tilgen ihr Andenken von der Erde. Sie schreien, und Jahwe hört, und aus allen ihren Nöten rettet er sie. Nahe ist Jahwe denen, die zerbrochenen Herzens sind; und die zermalmten Geistes sind, denen hilft er. Der Unglücke viele hat der Gerechte; aber aus allen rettet ihn Jahwe. Er bewahrt alle seine Gebeine, nicht eins von ihnen wird zerbrochen. Den Bösen tötet Unglück; und die den Gerechten hassen, werden büßen müssen. Jahwe rettet das Leben seiner Knechte; und nichts zu büßen haben alle, die auf ihn trauen. Gebet wider falsche Freunde.Bestreite, Jahwe,Von David.die gegen mich streiten; bekämpfe, die wider mich kämpfen! Ergreife den kleinen und großen Schild; und erhebe dich zu meiner Hilfe! Schwinge Spieß und Axt wider meine Verfolger; sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Rettung! Zu Schanden, und beschämt müssen werden, die mir nach dem Leben trachten; zurückweichen müssen sie, und erröten, die auf mein Verderben sinnen. Sie seien wie Spreu vor dem Winde, der Engel Jahwe's stürze sie. Ihr Weg sei düster, und schlüpfrig; und der Engel Jahwe's verfolge sie. Denn vergebens machte man mir verborgene Netzgruben; vergebens stellte man mir nach dem Leben. Über ihn wird kommen Verderben unvermutet; und sein Netz, das er verbarg, wird ihn fangen; zum Verderben stürzt er sich selbst hinein. Dann wird jauchzen meine Seele über Jahwe, sich freuen seiner Rettung. Alle meine Gebeine sollen sprechen: Jahwe! wer ist wie du? Du rettest den Bedrängten von dem, der stärker ist, als er, ja, den Bedrängten und Armen von dem, der ihn beraubt! Es standen ungerechte Zeugen auf; was ich nicht weiß, fragten sie mich. Sie vergalten Böses mir für Gutes; verlassen war meine Seele; obwohl ich, wenn sie krank waren, in Trauersack gekleidet, mich kasteite mit Fasten; und mein Gebet sich senkte nach meinem Busen hin; als wär' es mein Freund, als wär' es mein Bruder, ich einher ging; wie man um eine Mutter trauert, betrübt und niedergebeugt war. Sie aber freuen sich über meinen Fall; und rotten sich; sie rotten sich wider mich, und beklatschen, was ich nicht weiß; sie lästern und schweigen nicht. Bei den ruchlosen Spöttern bei Kuchen knirschen sie gegen mich mit den Zähnen. Herr! wie lange willst du es ansehen? Rette mein Leben vom Untergang durch sie, vor den jungen Löwen mein Liebstes. Ich will dir danken in großer Versammlung, bei zahlreichem Volke dich rühmen. Laß sich nicht freuen über mich, die mir unverdient Feind sind, und die mich ohne Grund hassen, mit dem Auge winken. Denn Unfrieden reden sie; und wider die Stillen im Lande sinnen sie falsche Dinge. Und sie sperren gegen mich ihr Maul auf, und sprechen: Ha, ha, es sieht's unser Auge! Du siehst es Jahwe! schweige nicht, Herr! sei nicht ferne von mir. Mache dich auf, erwache für mein Recht, mein Gott und mein Herr! für meine Sache. Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Jahwe, mein Gott! daß sie nicht frohlocken über mich; daß sie nicht sprechen in ihrem Herzen: Ha, das war unser Wunsch! daß sie nicht sprechen: Wir haben ihn verschlungen. Zu Schanden müssen werden, und erröten sämtlich, die meines Unglücks sich freuen; sie decke Scham und Schande, die so trotzig tun wider mich. Jubeln müssen und frohlocken, die mir die Rechtserkennung gönnen; und sprechen müssen sie allezeit: Groß ist Jahwe, der wohl will seinem Knechte! Auch meine Zunge soll preisen deine Gerechtigkeit, alltäglich deinen Ruhm! Das Treiben der Gottlosen, gütige Regierung Gottes, Gebet um Hilfe gegen die Bösen.Der Bosheitsspruch des Bösen steht vor meinem Herzen.Dem Vorspieler. Vom Knechte Jahwe's, von David.Nichts ist die Gottesfurcht in seinen Augen. Denn er betrügt sich selbst in seinen Augen, als daß er seine Bosheit finden sollte zum hassen. Die Worte seines Mundes sind Bosheit und Trug; er hat verzichtet, weise und gut zu handeln. Arges sinnet er auf seinem Lager, er tritt einher auf bösem Wege, er scheuet keine Schlechtigkeit. Jahwe! an den Himmel reichet deine Gnade; deine Treue bis an die Wolken. Deine Gerechtigkeit ist wie die Berge Gottes, deine Gerichte wie die große Tiefe; dem Menschen und dem Viehe hilfst du Jahwe! Wie köstlich ist deine Gnade, o Gott! daß die Menschenkinder Schutz suchen dürfen im Schatten deiner Flügel. Sie sättigen sich vom Fette deines Hauses; und mit einem Strome deiner Wonne tränkest du sie. Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Lichte sieht man Licht. Erhalte deine Gnade denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit denen, die rechtschaffenen Herzens sind. Nie erreiche mich der Fuß der Hochmut; und die Hand der Bösen jage mich nicht. Dort sind sie gefallen, die Übeltäter, sind hingestoßen, und vermögen nicht aufzustehen. Strafe der Bösen, Belohnung der gerechten.Zürne nicht über die Gottlosen,Von David.eifere nicht über die Übeltäter! Denn wie Gras welken sie schnell hin; und wie grüne Pflanzen verdorren sie. Vertraue auf Jahwe, und tue Gutes; bleibe im Lande, und befleißige dich der Redlichkeit. Vergnüge dich an Jahwe, er wird dir geben, was dein Herz wünscht. Befiel Jahwe deinen Weg, und vertraue auf ihn, er wird schon machen. Und er wird aufgehen lassen wie Licht deine Gerechtigkeit; und dein Recht wie den Mittag. Sei still gegen Jahwe, und harre seiner! Zürne nicht, wenn sein Weg gelingt, über den Mann, der Verbrechen übt. Laß ab vom Zorn, und laß den Grimm; zürne nicht, es ist nur zum Bösen. Denn die Böses tun, werden ausgerottet, aber die auf Jahwe hoffen, werden das Land besitzen. Ja, noch kurze Zeit, so ist der Böse nicht mehr; dann blicke auf seine Stätte; und er ist nicht mehr. Aber die Dulder werden das Land besitzen, und sich freuen des vielen Friedens. Der Böse stellt dem Gerechten nach, und knirscht wider ihn mit seinen Zähnen. Der Herr lacht seiner, denn er sieht, daß sein Tag kommt. Sie mögen ziehen das Schwert, die Bösen, und spannen ihren Bogen, zu stürzen den Elenden und Armen, niederzumetzeln, die auf rechtlichem Wege sind. Ihr Schwert wird dringen in ihr eigen Herz; und ihre Bogen werden zerbrechen. Besser ist das Wenige dem Gerechten, als der Reichtum großer Bösewichter. Denn die Arme der Bösen werden gebrochen, aber wer die Gerechten stützt, ist Jahwe. Gott kennet die Tage der Rechtschaffenen; und ihr Erbe wird ewig dauern. Sie werden nicht zu Schanden in der bösen Zeit; und in den Tagen des Hungers sich sättigen. Denn die Bösen kommen um; und die Feinde Jahwe's, gleich dem Schmucke der Auen schwinden sie hin; im Rauche verschwinden sie. Der Böse borgt, und zahlt nicht zurück; aber der Gerechte ist mildtätig, und gibt. denn seine Gesegneten besitzen das Land; und seine Verfluchten werden ausgerottet. Von Jahwe werden die Schritte des Mannes befestigt; und an seinem Wege hat er Gefallen. Fällt er, so erliegt er nicht, denn Jahwe stützt seine Hand. Jung war ich, und bin alt geworden; und nie sah ich den Gerechten verlassen, noch seinen Samen Brot suchen. Alle Tage ist er mildtätig und leihet, und sein Same ist gesegnet. Weiche vom Bösen, und tue Gutes, so wirst du ewig wohnen. Denn Jahwe liebt das Recht, und verläßt nicht seine Frommen, ewig sind sie bewahrt; aber der Same der Bösen wird ausgerottet. Die Gerechten besitzen das Land, und wohnen darin ewig. Der Mund des Gerechten spricht Weisheit, und seine Zunge redet Recht. Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen, nie wanken seine Tritte. Der Böse lauert auf den Gerechten, und sucht ihn zu töten. Jahwe läßt ihn nicht in seiner Hand; und verurteilt ihn nicht, wenn er gerichtet wird. Hoffe auf Jahwe, und bewahre seinen Weg; so wird er dich erhöhen, daß du das Land besitzest; dem Untergange der Bösen wirst du zusehen. Ich sah einen Bösewicht, einen Wüterich, er breitete sich aus wie ein unverpflanzter üppiggrüner Baum. Aber er verschwand; und siehe! er war nicht mehr; und ich suchte ihn, und er war nicht zu finden. Bewahre Frömmigkeit und siehe auf Rechtschaffenheit, wenn Nachkommen der Mann des Glücks haben will. Denn die Verbrecher kommen um insgesamt, die Nachkommen der Bösen werden ausgerottet. Aber das Heil der Gerechten kommt von Jahwe, Schutz ist er ihnen zur Zeit der Not. Ja, es steht ihnen bei Jahwe, und rettet sie; er rettet sie von den Bösen, er hilft ihnen aus, denn sie vertrauen auf ihn. Bußgebet in großer Not, und Bitte um Hilfe.Jahwe! strafe mich nicht in deinem Zorn,Ein Gesang David's, um sich in Erinnerung zu bringen.noch züchtige mich in deinem Grimm! Denn deine Pfeile haben mich getroffen; ja getroffen hat mich deine Hand. Nichts Heiles ist an meinem Fleische vor deinem Grimm, kein Friede in meinem Gebein vor meiner Sünde. Denn meine Missetaten gehen mir über das Haupt; wie eine schwere Last sind sie zu schwer für mich. Es stinken, es eitern meine Beulen vor meiner Torheit. Ich bin gekrümmt, und niedergebeugt gar sehr; den ganzen Tag gehe ich trübe umher. Denn meine Nieren sind voll Brand; und nichts Heiles ist an meinem Fleische. Ich bin kraftlos, und zerschlagen gar sehr; ich heule vor Gestöhn meines Herzens. Herr! vor dich komme all mein Begehren; und mein Seufzen sei vor dir nicht verborgen! Mein Herz pocht heftig, meine Kraft verläßt mich; und das Licht meiner Augen, auch dieses ist nicht bei mir. Meine Lieben und meine Freunde bleiben weg vor meiner Plage; und meine Verwandten bleiben weit weg. Und Schlingen legen, die mir nach dem Leben trachten; und die mein Unglück suchen, reden Frevel, und sinnen Ränke den ganzen Tag. Und ich, wie taub, höre nichts, und bin wie ein Stummer, der seinen Mund nicht öffnet. Ich bin wie Einer, der nicht hört, und in dessen Munde keine Widerrede. Denn auf dich, Jahwe! harre ich, du wirst erhören, Herr, mein Gott! Denn ich spreche: Laß sie nicht frohlocken über mich! wenn mein Fuß wankt, würden sie groß tun wider mich. Schon bin ich dem Falle nah; und mein Schmerz ist stets vor mir. Ja, ich bekenne meine Missetat, ich bin bekümmert um meine Sünde. Allein meine Feinde leben, sind stark, Viele sind derer, die ungereizt mich hassen, und Böses vergelten für Gutes; die mich befeinden, weil ich dem Guten nachjage. Verlaß mich nicht, Jahwe, mein Gott! sei nicht ferne von mir; eile zu meiner Hilfe, Herr, mein Heil! Gebet in Not und Zweifel.Ich sprach: Ich will hüten meine Wege,Dem Vorspieler Jeditun. Gesang David's.daß ich nicht sündige mit meiner Zunge; ich will im Zaum halten meinen Mund; so lange der Böse vor mir ist. Ich verstummte schweigend, still verschmerzte ich das Nichtgute; aber mein Schmerz ward aufgeregt; mein Herz erglühte mir im Innern; in meiner Klage entzündete sich Feuer; ich redete auf meiner Zunge: Laß mich wissen, Jahwe! mein Ende, und das Maß meiner Tage, wie viel es sei, daß ich erkenne, wie hinfällig ich bin. Siehe! spannelang machst du meine Tage; und meine Lebenszeit ist wie nichts vor dir; nur lauter Tand ist jeder Mensch, wie fest er steht. Sela. Nur im Schattenbilde geht der Mensch einher, nur nach Tand toben sie; er häuft auf, und weiß nicht, wer es zu sich nimmt. Und nun, was soll ich hoffen, Herr? Meine Hoffnung, auf dich ist sie gerichtet. Von allen meinen Missetaten rette mich; zum Spott des Toren mache mich nicht! Ich schweige, öffne meinen Mund nicht mehr, denn du hast es getan. Nimm von mir deine Plage! vor der Entrüstung deiner Hand vergehe ich. Züchtigst du Jemand mit Strafen für die Missetat; so zehrest du, der Motte gleich, sein Schönstes; lauter Tand sind alle Menschen. Sela. Höre mein Gebet, Jahwe! und merke auf mein Geschrei; zu meinen Tränen schweige nicht; denn ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisaß, wie alle meine Väter. Blicke weg von mir, daß ich mich erheitere, bevor ich hingehe, und nicht mehr bin. Dank und Preis für erhaltene Hilfe, Gebet um neue.Fest hoffte ich auf Jahwe,Dem Vorspieler. Von David ein Gesang.und er neigte sich zu mir, und hörte mein Geschrei. Er brachte mich herauf aus der Grube des Verderbens, aus kotigem Schlamm, und stellte auf einen Fels meine Füße, und sicherte meine Tritte. Und er legte mir ein neues Lied in den Mund, Lobgesang auf unsern Gott. Es werden's Viele sehen, und fürchten, und vertrauen auf Jahwe. Selig der Mann, der auf Jahwe sein Vertrauen setzt; und sich nicht wendet zu den Stolzen, und denen, die sich zu Lügen neigen. Großes hast du getan, Jahwe, mein Gott! deine Wunder, und deine Rathschläge gegen uns, Nichts kann man dir gleichstellen; wollte ich's verkünden, und aussprechen; sie sind zu zahlreich, als sie zählen zu können. Schlacht- und Speisopfer liebst du nicht, die Ohren bohrtest du mir; Brandopfer und Sündopfer verlangst du nicht. Darum sprach ich: Siehe! ich komme, in der Buchrolle ist von mir geschrieben; zu tun deinen Willen, mein Gott! ist meine Lust; und dein Gesetz ist in meinem Innersten. Ich verkünde Gerechtigkeit in großer Versammlung; siehe! meine Lippen hemme ich nicht, Jahwe! du weißt es. Deine Gerechtigkeit berg ich nicht in meinem Herzen; von deiner Treue und deinem Heile rede ich, verhehle nicht deine Gnade und deine Treue der großen Versammlung. Du, Jahwe! halte dein Erbarmen nicht zurück von mir; laß deine Gnade und deine Treue beständig mich bewahren. Denn es hat mich umgeben Unglück ohne Zahl; meine Missetaten haben mich erreicht; und ich kann sie nicht übersehen; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes; und mein Herz verläßt mich. Laß dir's gefallen, Jahwe! mich zu retten; Jahwe, eile mir zu Hilfe! Zu Schanden müssen sie werden, und erröten sämtlich, die mir nach dem Leben streben, es wegzuraffen! Zurückweichen müssen, und sich schämen, die mein Unglück wollen. Bestürzt müssen werden wegen ihres schmählichen Lohns, die zu mir sprechen: Ei, ei! Aber freuen müssen sich, und frohlocken über dich alle, die dich suchen; sprechen müssen sie stets: Groß ist Jahwe! die deine Hilfe lieben. Bin ich auch elend und arm, der Herr sorgt für mich; meine Hilfe und mein Erretter bist du; mein Gott! zögere nicht. Gebet eines Unglücklichen, dessen Feinde seinen Untergang wünschen.Selig, der auf den Armen achtet,Dem Vorspieler. Gesang David's.am Tage des Unglücks wird ihn Jahwe retten. Jahwe bewahrt ihn und erhält ihn; er wird beglückt im Lande sein; und du gibst ihn nicht hin der Wut seiner Feinde. Jahwe unterstützt ihn auf dem Siechbette; sein ganzes Darniederliegen wendest du während seiner Krankheit. Ich sprach: Jahwe! erbarme dich mein, heile meine Seele, denn ich habe gesündigt gegen dich. Meine Feinde sprechen Böses von mir: „Wann wird er sterben, und erlöschen sein Name?“ Und kommt Einer mich zu sehen; so redet er Falsches; sein Herz sammelt sich Böses; er geht hinaus, und redet's. Sämtlich flüstern wider mich alle meine Hasser, wider mich sinnen sie Böses: „Schlechtigkeiten sind ausgegossen über ihm; und wer liegt, steht nicht wieder auf:„ Auch der, mit dem ich friedlich lebte, dem ich vertraute, der mein Brot ißt, wirft hoch wider mich die Ferse. Aber du, Jahwe! erbarme dich mein; und richte mich auf, daß ich ihnen vergelte! Daran erkenne ich, daß du Gefallen hast an mir, wenn der Feind nicht jubelt über mich. Was mich betrifft, bei meiner Unschuld erhalte mich; und stelle mich hin vor dich ewiglich. (Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen, ja Amen!) Vertrauensvolle Sehnsucht nach Gott in Not.Wie ein Hirsch lechzet nach Wasserbächen;Dem Vorspieler. Lied der Söhne Korah.so lechzet meine Seele nach dir, o Gott! Es dürstet meine Seele nach Gott, dem lebendigen Gott; wann werd' ich hinkommen und erscheinen vor dem Angesichte Gottes? Meine Tränen sind mein Brot Tag und Nacht, da man alle Tage zu mir spricht: Wo ist dein Gott? Denke ich daran, dann ergießt sich in mir meine Seele, wie ich hinzog mit der Volksmenge, mit ihnen wallte zum Hause Gottes, unter Jubelgeschrei und Lobgesang der feiernden Menge. Warum bist du gebeugt, meine Seele? und tobest in mir? harre auf Gott! denn noch werd' ich ihm danken, dem Retter meines Angesichts, und meinem Gott. In mir ist meine Seele gebeugt, weil ich dein gedenke vom Lande des Jordans, und des Hermon, vom Gebirge Mizar. Flut ruft der Flut beim Rauschen deiner Wasserfälle; alle deine Wogen und deine Wellen gehen über mich. Am Tage entbietet Jahwe seine Gnade, und in der Nacht ist sein Loblied bei mir, das Gebet zum Gott meines Lebens. Ich spreche: o Gott, mein Fels! warum hast du mich vergessen? warum geh' ich traurig einher, unter dem Drucke des Feindes? Bis zur Zermalmung meiner Gebeine schmähen mich meine Feinde, indem sie zu mir sprechen alle Tage: Wo ist dein Gott! Warum bist du gebeugt, meine Seele? Und warum tobest du in mir? harre auf Gott, denn noch werd' ich ihm danken, dem Retter meines Angesichts, und meinem Gott. Fortsetzung des vorigen Lieds.Schaffe mir Recht, Gott! und entscheide meinen Streit gegen ein liebloses Volk; vom Manne des Trugs und der Bosheit rette mich! Denn du bist der Gott meiner Kraft, warum verwirfst du mich? Warum gehe ich traurig einher unter dem Drucke des Feindes? Sende dein Licht, und deine Treue, diese laß mich führen, laß sie mich bringen zu deinem heiligen Berge, und zu deinen Wohnungen! Daß ich komme zu dem Altare Gottes, zu dem Gott der Freude meines Frohlockens; und dir danke auf der Harfe, Gott, mein Gott! Warum bist du gebeugt, meine Seele? Und warum tobest du in mir? Harre auf Gott, denn noch werd' ich ihm danken, dem Retter meines Angesichts, und meinem Gott. Gebet um Hilfe und Rettung.Gott! mit unsern Ohren hörten wir's,Dem Vorspieler. Von den Söhnen Korah ein Lied.unsere Väter erzählten es uns; Taten hast du getan in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit. Du hast mit deiner Hand Völker vertrieben, und jene gepflanzt; hast Nationen verderbt, und jene ausgebreitet. Denn nicht durch ihr Schwert eroberten sie das Land; und ihr Arm schaffte ihnen nicht den Sieg; sondern deine Rechte, und dein Arm, und das Licht deines Antlitzes; denn du hattest Gefallen an ihnen. Du derselbe bist mein König, Gott! gebiete Hilfe für Jakob! Mit dir stoßen wir unsere Feinde nieder; durch deinen Namen zertreten wir unsere Gegner. Denn nicht meinem Bogen vertraue ich, und mein Schwert schaffet mir den Sieg nicht; sondern du gibst uns den Sieg über unsere Feinde; und unsere Hasser machest du zu Schanden. Gott rühmen wir alle Tage, und deinem Namen danken wir ewig. Aber du hast uns verworfen und beschimpft; du ziehst nicht aus mit unsern Heeren. Du läßt uns zurückweichen vor unserm Feinde, und unsere Hasser machen sich Beute. Du hast uns gemacht wie Schlachtvieh, und unter die Völker uns zerstreut. Du hast dein Volk verkauft umsonst; und nichts gewonnen bei dessen Verkauf. Du hast uns zur Schmach gemacht unsern Nachbarn, zum Hohn und Spott der Umgegend. Du hast uns zum Sprichwort gemacht unter den Völkern, zum Kopfschütteln unter den Nationen. Den ganzen Tag steht meine Schmach vor mir; und die Scham meines Antlitzes bedeckt mich, vor der Stimme des Schmähenden und Höhnenden, vor dem Feinde und Rachsüchtigen. Dies alles hat uns betroffen; doch haben wir dich nicht vergessen; und nicht gebrochen deinen Bund. Nie wich unser Herz ab, noch lenkte unser Schritt aus deinem Pfade, daß du uns zermalmtest im Lande der Schakale, und uns hülltest in Todesschatten. Hätten wir vergessen den Namen unsers Gottes, und unsere Hände gestreckt nach einem fremden Gott; würde dies nicht Gott erforschen? denn er kennt das Verborgene des Herzens. Vielmehr deinetwegen werden wir gewürgt den ganzen Tag, sind geachtet wie Schlachtvieh. Auf! warum schläfst du, Herr! wache auf! verwirf nicht ewig. Warum verbirgst du dein Antlitz, vergißt unser Elend, und unsern Druck? Denn gebeugt vom Staube ist unsere Seele, es klebt an der Erde unser Leib. Auf! hilf uns! und rette uns um deiner Gnade willen. Loblied auf den großen König.Es quillt mein Herz eine schöne Rede;Dem Vorspieler auf Schoschanim. Von den Söhnen Korah ein Lied. Ein lieblicher Gesang.ich will reden mein Gedicht dem Könige; meine Zunge sei der Griffel des Geschwindschreibers. Der Schönste bist du vor den Söhnen des Menschen, Anmut ist gegossen über deine Lippen; denn Gott hat dich gesegnet ewig. Gürte um die Hüfte dein Schwert, du Held! deinen Ruhm und deinen Schmuck. Und in deinem Schmuck ziehe glücklich hin für die Sache der Weisheit, Milde und Gerechtigkeit! Ja, Wunder wird dir zeigen deine Rechte. Deine Pfeile seien geschärft, Völker stürzen unter dir, die im Herzen Feinde des Königs sind. Dein Thron, o Gott! steht immer und ewig; ein gerechter Zepter ist der Zepter deines Reiches. Du liebest das Recht, und hassest das Unrecht, darum hat dich Gott, dein Gott, gesalbt mit Freudenöl vor deinen Genossen. Myrrhen, und Aloe, Cassia sind alle deine Kleider; aus elfenbeinernen Palästen erfreuen Saiten sich. Töchter der Könige sind unter deinen Theueren; es steht die Gemahlin dir zur Rechten in Gold von Ophir. Höre, Tochter, und siehe, und neige dein Ohr! und vergiß dein Volk, und das Haus deines Vaters! Es gelüstet den König nach deiner Schönheit; denn er ist dein Herr, beuge dich vor ihm! Die Tochter Tyrus mit Geschenken, die Reichen des Volkes schmeicheln dir. Lauter Pracht ist die Königstochter im Gemach, mit Gold gewürfelt ist ihr Kleid. In bunt gewirkten Gewändern wird sie dem Könige zugeführt, Jungfrauen hinter ihr her, ihre Freundinnen werden dir gebracht; hergeführt unter Freude und Frohlocken, ziehen sie ein in den Palast des Königs. An deiner Ahnen Stelle treten deine Söhne, zu Fürsten setzest du sie im ganzen Lande. Preisen will ich deinen Namen von Geschlecht zu Geschlecht; darum werden Völker dich rühmen immer und ewig. Schutz Gottes.Gott ist unsere Zuflucht und Stärke,Dem Vorspieler. Von den Söhnen Korah, nach Alamoth ein Lied.als Hilfe in Nöten mächtig erfunden. Darum fürchten wir nichts, selbst wenn die Erde wechselte, und die Berge wankten im Herzen des Meeres. Mögen toben, brausen seine Gewässer, die Berge beben bei seinem Ungestüm. Sela. Ein Strom, seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wanket nicht; Gott hilft ihr beim Anbruch des Morgens. Völker tobten, Reiche wankten; er ließ erschallen seinen Donner, die Erde bebte. Jahwe Zebaoth ist mit uns, unsre Zuflucht ist der Gott Jakobs. Sela. Kommet, sehet die Taten Jahwe's, wie er erstaunliches wirkte auf Erden! Er ließ aufhören die Kriege bis an's Ende der Erde, zerbrach den Bogen, zerhieb den Spieß, verbrannte die Wagen mit Feuer! „Lasset ab, und erkennet, daß ich Gott bin, erhaben unter den Völkern, erhaben auf Erden!“ Jahwe Zebaoth ist mit uns, unsre Zuflucht ist der Gott Jakobs. Sela. Dank- und Lobgesang zu Gott Israels.Ihr Völker alle, schlaget in die Hand,Dem Vorspieler. Von den Söhnen Korah. Ein Gesang.jauchzet Gott mit Jubelschall! Denn Jahwe, der Höchste, ist furchtbar, ein großer König über die ganze Erde! Er unterwirft uns Völker, und Nationen unter unsere Füße. Er wählte uns unser Erbteil, den Stolz Jakobs, den er liebt. Sela. Gott fährt empor im Jubelklang, Jahwe mit Trommetenhall. Singet Gott, singet, singet unserm König, singet! Denn ein König der ganzen Erde ist Gott, singet das Lied: Gott herrscht über Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Throne. Die Fürsten der Völker sind versammelt, das Volk des Gottes Abrahams! Denn Gott gehören die Schilder des Landes, sehr erhaben ist Er! Dank für den Schutz Zion's.Groß ist Jahwe,Ein Lied. Ein Gesang der Söhne Korah.und sehr ruhmwürdig in der Stadt unsers Gottes, auf seinem heiligen Berge. Lieblich erhebt sich die Freude des ganzen Landes, der Berg Zion, an der Seite nach Norden, die Stadt des großen Königs. Gott ist erkannt in ihren Palästen als Schutz. Denn siehe! Könige traten zusammen, sie zogen sämtlich heran. Sie sahen's, alsbald staunten sie, waren bestürzt, flohen davon. Schrecken ergriff sie dort, Zittern, wie eine Gebärerin. Durch einen Sturm von Osten zertrümmertest du die Schiffe von Tarsis. Wie wir gehört hatten, so sahen wir's, in der Stadt Jahwe's Zebaoth, in der Stadt unsers Gottes; Gott hat sie gegründet auf ewig. Sela. Wir danken, Gott! deiner Gnade in deinem Tempel. Wie dein Name ist, o Gott! so reicht dein Ruhm bis an's Ende der Erde; Gerechtigkeit füllt deine Rechte. Es freue sich der Berg Zion; es jauchzen die Töchter Juda um deiner Gerichte willen. Umgebet Zion, und umgebet sie, zählet ihre Türme, betrachtet ihr Vorgemäuer, Teilet ihre Paläste, damit ihr's erzählet dem folgenden Geschlechte. Denn dieser Gott ist unser Gott immer und ewig; er führt uns bis zum Tode. Die Nichtigkeit des Reichtums. Trost beim Glück der Gottlosen.Höret dies ihr Völker alle,Dem Vorspieler. Von den Söhnen Korah. Ein Gesang.horchet sämtlich, ihr Bewohner der Welt! Sowohl ihr Söhne der Niedrigen, als ihr Söhne der Hohen, sämtlich ihr Reiche und Arme! Mein Mund redet Weisheit, und das Sinnen meines Herzens ist Klugheit. Ich neige mein Ohr zu Sprüchen, ich eröffne mit der Zither meinen Lehrgesang. Warum sollte ich zagen in den Tagen des Unglücks? Mag die Bosheit meiner Nachsteller mich umgeben; mögen sie vertrauen auf ihr Vermögen, und der Größe ihres Reichtums sich rühmen! Kann Keiner doch den Andern lösen; und Niemand Gott die Sühne für sich bringen, noch das kostbare Lösegeld ihrer Seele; ja er steht ab auf ewig, daß er fortlebe auf immer, nicht die Grube sehe. Ja, er sieht's: Weise sterben, zugleich auch der Tor und der Dumme kommen um; und hinterlassen Andern ihr Vermögen. Ihre Gedanken sind: ihre Häuser ständen ewig, ihre Wohnungen bis auf Geschlecht und Geschlecht; man rühme doch ihre Namen auf Erden; indes der Niedere bei Ehre nicht weile, gleiche dem Viehe, das umkommt. Dieser Weg ist ihre Torheit, und ihre Nachkommen haben Gefallen an ihrer Rede. Sela. Wie Schafe zur Unterwelt getrieben, weidet sie der Tod; dann treten auf sie die Redlichen bald; sogar ihre Gestalt vernichtet die Unterwelt; nichts bleibt von ihnen. Aber Gott wird retten meine Seele aus der Gewalt der Unterwelt; ja, er wird mich aufnehmen. Sela. Zage nicht, wenn Jemand reich wird, wenn der Glanz seines Hauses sich mehrt. Denn nichts wird er bei seinem Tode mitnehmen, noch folgt ihm herab sein Glanz. Hat ja seine Seele im Leben sich glücklich gepriesen; und man dich gelobt, daß du dir gütlich getan. Er wird kommen zum Geschlechte seiner Väter, die ewig das Licht nicht sehen. Der Mensch in Herrlichkeit ohne Verstand, gleicht dem Viehe, das umkommt. Von der rechten Verehrung Gottes.Gott, Gott Jahwe redete,Ein Gesang Assaph's.er rief der Erde, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang. Von Zion, der vollendet schönen, glänzte Gott. Unser Gott kommt, und schweigt nicht; Feuer verzehrt vor ihm her, und rings um ihn stürmt es sehr. Er ruft dem Himmel zu von oben, und der Erde, zu richten sein Volk: Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen unter Opfer. Und die Himmel verkündigten seine Gerechtigkeit; denn Gott ist Richter. Sela. Höre mein Volk, ich will reden; Israel! ich will dich ermahnen, Gott, dein Gott bin ich! Nicht wegen deiner Opfer tadle ich dich; sind ja deine Brandopfer vor mir beständig. Aber nicht aus deinem Hause nehme ich den Stier, noch aus deinen Hürden die Widder; denn mir gehören alle Tiere des Waldes, das Vieh auf den Bergen zu Tausenden. Ich kenne alle Vögel auf den Bergen; und das Wild des Feldes, mir gehört es zu. Hätte ich Hunger, dir hätte ich es nicht zu sagen, denn mir gehört der Erdkreis, und was ihn füllt. Esse ich denn Fleisch der Stiere, und trinke ich Blut der Widder? Opfere Gott Dank, und halte dem Höchsten deine Gelübde! Und rufe mich an am Tage der Not; ich will dich retten, und du sollst mich preisen. Zu dem Bösen aber spricht Gott: Wie kannst du reden von meinen Satzungen? und führest meinen Bund in deinem Munde, da du doch Zucht hassest, und meine Worte hinter dich wirfst? Wenn du einen Dieb siehst, so machst du Freundschaft mit ihm; und mit den Ehebrechern hast du Gemeinschaft. Deinen Mund läßt du frei zum Bösen, und deine Zunge spinnt Trug. Setzest du dich, so redest du gegen deinen Bruder; gegen den Sohn deiner Mutter sprichst du Verleumdung. Dies tust du; und schwieg ich, so wähntest du, ich sei wie du; ich werde dich züchtigen, und dir's vor Augen legen. Merket doch hierauf, ihr Gottvergessenen! damit ich nicht zerreiße, und zwar rettungslos. Wer Dank opfert, mich ehret, der hat auch Acht auf den Weg; den werde ich sehen lassen das Heil Gottes. Bußpsalm.Erbarme dich mein, o Gott!Dem Vorspieler. Gesang David's. Da Nathan, der Prophet, zu ihm kam, nachdem er bei der Bathscheba gelegen.nach deiner Güte; nach deiner großen Barmherzigkeit tilge mein Vergehen! Immer mehr wasche mich von meiner Missetat; und von meiner Sünde reinige mich! Denn meine Übertretungen erkenne ich; und meine Sünde ist vor mir beständig. Gegen dich, dich allein hab' ich gesündigt; und was böse in deinen Augen ist, getan; darum bist du gerecht in deinen Aussprüchen, und rein in deinen Gerichten. Siehe! in Missetat bin ich geboren, und in Sünde hat meine Mutter mich empfangen. Siehe! Wahrheit liebst du in den Nieren; und im Verborgenen lehrst du mich Weisheit. Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein sei; wasche mich, daß ich weißer sei als Schnee! Laß mich hören Freude und Fröhlichkeit! laß jauchzen die Gebeine, die geschlagen! Birg dein Angesicht vor meinen Sünden! und alle meine Missetaten tilge! Ein reines Herz schaffe in mir, Gott! und einen festen Geist erneue in mir! Verwirf mich nicht von deinem Angesicht; und deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! Gib mir wieder die Freude deiner Hilfe; und mit Geisteswilligkeit unterstütze mich. Ich will die Gottlosen deine Wege lehren, daß die Sünder wieder zu dir kehren. Befreie mich von der Blutschuld, Gott, Gott meiner Hilfe! daß meine Zunge juble über deine Gerechtigkeit. Herr! öffne meine Lippen, daß mein Mund deinen Ruhm verkünde. Denn du willst kein Opfer, sonst gäbe ich's; Brandopfer gefallen dir nicht. Ein gottgefälliges Opfer ist ein zerknirschter Geist; ein zerknirschtes und zermalmtes Herz, Gott! verachtest du nicht. Tue Gutes nach deiner Gnade an Zion! baue die Mauern Jerusalems! Dann wirst du Gefallen haben an den Opfern der Gerechtigkeit, dem Brandopfer und ganzem Opfer; dann wird man auf deinen Altären Stiere opfern. Klage gegen einen übermütigen Feind.Was rühmst du dich der Bosheit,Dem Vorspieler. Ein Lied von David, als Doeg, der Edomiter, kam und Saul verkündigte, und zu ihm sprach: David ist in's Haus Ahimelechs gegangen.Wüterich! die Güte Gottes bleibt alle Tage. Verderben sinnt deine Zunge, wie ein geschärftes Scheermesser übst du Trug. Du liebst das Böse mehr als das Gute; Lüge mehr als Gerechtigkeit zu reden. Sela. Du liebst alle verderbliche Reden, Zunge des Trugs! Deßhalb wird Gott dich stürzen auf immer, dich wegraffen, und fortschaffen aus dem Zelte; und dich ausrotten aus dem Lande der Lebenden. Sela. Das werden die Gerechten sehen, und fürchten, und über ihn lachen: Siehe! der Mann, der Gott nicht nahm zu seinem Schutze; und traute auf die Größe seines Reichtums; er übertraf sich in seinem Frevel. Aber ich bin wie ein grünender Ölbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewig. Ich will dich ewig preisen, denn du hast's getan; ja, ich hoffe auf deinen Namen, denn du bist gütig vor deinen Frommen. Klage über die Gottlosigkeit der Menschen. Hilfe Gottes.Der Tor spricht in seinem Herzen:Dem Vorspieler auf Mahalath. Lied David's.Es ist kein Gott! Verderblich, abscheulich ist ihre Ungerechtigkeit; Keiner tut Gutes. Jahwe schaut herab vom Himmel auf die Menschenkinder, zu sehen, ob Einer so verständig sei, und Gott suche. Alle sind abgewichen, sämtlich sind sie verdorben; Keiner tut Gutes, auch nicht Einer. Haben es nicht erfahren sie, die Böses übten, die mein Volk verzehrten, wie man Brot verzehrt, Jahwe nicht anriefen? Dort traf sie sehr der Schrecken, die ohne Schrecken waren, denn Gott streute umher die Gebeine deiner Belagerer; du beschämtest sie; denn Gott hatte sie verworfen. O käme aus Zion Hilfe für Israel; führte Gott zurück die Gefangenen seines Volkes! Jakob würde jauchzen, Israel sich freuen. Gebet um Hilfe wider die Feinde.Gott! durch deinen Namen helfe mir;Dem Vorspieler zum Saitenspiel. Lied David's, als die Ziphiter kamen, und zu Saul sprachen: Ist nicht David bei uns verborgen?und mit deiner Stärke schaffe mir Recht! Gott! höre mein Gebet! horche auf die Worte meines Mundes! Denn Fremde erheben sich wider mich; und Wüteriche trachten mir nach dem Leben; sie haben Gott nicht vor Augen. Sela. Siehe! Gott hilft mir, der Herr ist zur Stütze meiner Seele! Das Unglück falle zurück auf meine Feinde; nach deiner Treue vertilge sie! Willig werde ich dir opfern, deinen Namen preisen, Jahwe! der du gütig bist. Denn aus aller Not hat er mich gerettet, und meiner Feinde freut sich mein Auge. Gebet gegen Feinde und falsche Freunde.Horche, Gott! auf mein Gebet,Dem Vorspieler zum Saitenspiele. Lied David's.und entziehe dich nicht meinem Flehen! Neige dich zu mir, und erhöre mich; ich irre umher in meinem Kummer, und bin unruhig vor der Stimme des Feindes, vor dem Drucke des Bösen; denn sie bürden mir Verbrechen auf; und im Zorn befeinden sie mich. Mein Herz windet sich in mir; und Schrecken des Todes überfallen mich. Furcht und Zittern kommen über mich, und Schauer decket mich. Und ich spreche: O! hätte ich Flügel wie die Taube, daß ich entflöhe, und ruhte! Siehe! weithin entflöhe ich, weilte in der Wüste. Sela. Beschleunigen würde ich mir das Entfliehen mehr als reißender Wind und Sturm. Vertilge, Herr, zerteile ihre Zungen! denn ich sehe Gewalt und Streit in der Stadt. Tag und Nacht umzingeln sie dieselbe auf ihren Mauern; und Laster und Unrecht herrschen in ihrem Innern. Frevel ist in ihrem Innern; und es weichen nicht von ihrer Gasse Druck und Trug. Doch nicht mein Feind ist's, der mich schmäht, sonst wollte ich's ertragen; nicht mein Hasser ist's, der so trotzig tut wider mich, sonst könnte ich mich vor ihm verbergen; sondern du, ein Mann, den ich mir gleichachte, mein Freund, und mein Bekannter, die wir zusammen süßes Vertrauen pflogen, in's Haus Gottes wandelten bei frohem Gefolge. Es überraschte sie der Tod, lebendig mögen sie in's Totenreich steigen; weil Bosheit in ihrer Wohnung, in ihrer Mitte ist. Ich rufe zu Gott, und Jahwe hilft mir. Abends, und morgens, und mittags bete und ächze ich; darum wird er meine Stimme erhören; wird retten meine Seele vom Kriege gegen mich, wenn gleich Viele wider mich sind. Gott hört's, ja, demütigen wird er sie, der von Alters her regiert; - Sela - bei denen keine Änderung ist, und die Gott nicht fürchten. Sie legen ihre Hand an ihre Freunde, brechen ihren Bund. Glätter als Butter ist ihr Mund, doch ist Krieg in ihrem Herzen; geschmeidiger sind ihre Worte als Öl, doch sind sie gezückte Schwerter. Wirf auf Jahwe, was er dir auflegte! er wird dich versorgen; er wird den Gerechten ewig nicht wanken lassen. Ja, du Gott! wirst jene hinabstürzen in die Grube des Verderbens! Männer des Bluts und Trugs werden ihre Tage nicht zur Hälfte bringen! Ich aber vertraue auf dich. Vertrauensvolles Gebet gegen stolze Feinde.Erbarme dich mein, o Gott!Dem Vorspieler nach Jonath - Elem - Rehokim. Von David ein Lied, da ihn die Philister ergriffen hatten in Gath.denn Menschen schnauben gegen mich; den ganzen Tag drängt der Gegner mich. Es schnauben meine Feinde den ganzen Tag; denn Viele streiten wider mich mit Stolz. Wenn ich zagen will, vertraue ich auf dich. Gottes rühme ich mich, seines Wortes, auf Gott vertraue ich, fürchte nichts: was sollte Fleisch mir tun? Den ganzen Tag kränken sie meine Reden, wider mich sind alle ihre Gedanken zum Bösen. Sie versammeln, verbergen sich, sie belauern meine Tritte, wie sie mir nach dem Leben streben. Sollte bei der Bosheit Rettung für sie sein? Im Zorn stürze die Völker hinab, Gott! Meine Flucht zähltest du; fasse meine Tränen in deinen Schlauch! stehen sie nicht in deinem Buche? Dann weichen zurück meine Feinde am Tage, da ich rufe; das weiß ich, denn Gott ist für mich. An Gott rühme ich das Wort, an Jahwe rühme ich das Wort! Auf Gott vertraue ich, fürchte nichts, was kann ein Mensch mir tun? Dir gelobte Gelübde, Gott! liegen mir ob; ich werde dir bringen die Dankopfer. Denn du errettest meine Seele vom Tode, und meinen Fuß vom Falle; daß ich vor Gott im Lichte der Lebenden wandeln kann. Zuversichtliches Gebet in großer Gefahr.Erbarme dich mein, o Gott!Dem Vorspieler nach Thascheth. Von David ein Lied, da er vor Saul geflohen war in die Höhle.erbarme dich mein! denn zu dir flieht meine Seele; und unter den Schatten deiner Flügel flüchte ich mich, bis das Verderben vorüber ist. Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu Gott, der für mich es endigt. Er sendet vom Himmel, und hilft mir; er höhnt den, der mich anschnaubt; Sela. Gott sendet seine Gnade, und seine Treue. Mitten unter Löwen ist mein Leben; ich wohne unter Flammensprühenden Menschenkindern, deren Zähne Spieße und Pfeile sind, und deren Zunge ein scharfes Schwert ist. Erhebe über den Himmel, Gott, über die ganze Erde deine Herrlichkeit! Netze stellten sie meinen Schritten, es krümmte sich meine Seele; sie gruben vor meinem Angesichte eine Grube; fallen aber selbst hinein. Sela. Getrost ist mein Herz, Gott! getrost ist mein Herz! singen will ich und spielen! Auf, meine Seele! auf mit Zither und Harfe! aufstehen will ich mit der Morgenröte. Ich will dich preisen unter den Völkern, Herr! dir spielen unter Nationen. Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade, und bis zu den Wolken deine Treue! Erhebe über den Himmel, Gott! über die ganze Erde deine Herrlichkeit. Klage über gottlose Richter. Gebet um ihre Vertilgung, und um Schutz der Gerechten.Sprächet ihr in Wahrheit das verstummte Recht;Dem Vorspieler nach Thascheth, von David ein Lied.so würdet ihr nach Gerechtigkeit richten, ihr Menschensöhne! Aber im Herzen übet ihr Unrecht, im Lande wäget ihr dar Gewalttaten eurer Hände. Abgewichen sind die Bösen von Mutterleibe an; sie irren von der Geburt an, und reden Lügen. Gift haben sie dem Gifte der Schlangen gleich, wie eine taube Otter, die ihr Ohr verstopft, die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer, des Zauberers, der kundig der Zauberei ist. Gott zerschmettere ihre Zähne in ihrem Rachen; das Gebiß der jungen Löwen zerbrich, Jahwe! Sie mögen vergehen wie Wasser, das sich verläuft; mögen spannen ihre Pfeile, wie abgestumpft sind sie. Sie seien wie die Schnecke, die zerfließend vergeht; wie die Fehlgeburt eines Weibes, die die Sonne nicht sieht. Eher als eure Töpfe den Stechdorn merken, sowohl den grünen als dürren, stürmt er sie hinweg. Der Gerechte wird sich freuen, wenn er Rache sieht; seine Füße wird er waschen im Blute der Gottlosen. Dann wird der Mensch sprechen: Fürwahr! der Gerechte empfängt Lohn; ja, es ist ein Gott, der richtet auf Erden! Gebet um Beistand gegen Feinde.Rette mich von meine Feinden,Dem Vorsänger nach Thascheth. Von David ein Lied, als Saul hinsandte, daß man das Haus bewachte, ihn zu töten.mein Gott! von meinen Widersachern befreie mich. Rette mich von den Übeltätern, von den blutgierigen Männern hilf mir. Denn siehe! sie lauern auf mein Leben; es versammeln sich gegen mich die Starken, ohne mein Verbrechen, ohne mein Vergehen, Jahwe! Ohne meine Schuld rennen sie, und rüsten sich; auf! mir entgegen, und siehe! Und du, Jahwe, Gott Zebaoth! Gott Israel! wache auf, zu strafen alle Völker; begnadige Keinen der kecken Bösewichter. Sela. Kehren sie des Abends heim; so heulen sie wie Hunde, und durchlaufen die Stadt. Siehe! sie lästern mit ihrem Munde, Schwerter sind auf ihren Lippen, denn wer hört es? Doch du Jahwe lachest ihrer, du spottest aller Völker. Was ihre Stärke betrifft; so achte ich auf dich; denn, Gott! du bist meine Zuflucht. Mein gnädiger Gott kommt mir entgegen; Gott wird mich lustschauen lassen auf meine Feinde. Erwürge sie nicht, daß nicht etwa mein Volk es vergesse; vertreibe sie durch deine Macht, und stürze sie, du unser Schild, Herr! Sünde ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen; darum laß sie sich verstricken in ihrem Stolze, daß man von dem Meineid und Trug erzählen werde. Vertilge sie im Grimm, vertilge, daß sie nicht mehr sind; damit man erkenne, daß Gott über Jakob herrsche bis an die Grenzen der Erde. Sela. Kehren sie des Abends heim, so laß sie heulen wie die Hunde, und durchlaufen die Stadt. Laß sie umherschweifen nach Speise, ungesättigt übernachten. Aber ich will besingen deine Stärke, und frühe bejauchzen deine Gnade; denn du bist meine Zuflucht, mein Schutz am Tage der Not. Meine Stärke, dir will ich lobsingen! denn Gott ist meine Zuflucht, mein gnädiger Gott! Gebet in Kriegsunglück.Gott du hast uns verworfen,Dem Vorspieler auf Susan-Eduth. Lied David's zum Lehren. Als er Krieg hatte mit Mesopotamien und mit den Syriern von Zoba; und Joab umkehrte, und die Edomiter schlug im Salztale zwölf tausend.und zerstreut, du zürntest; stelle uns wieder her! Du hast erschüttert das Land, es zerrissen; heile seine Risse, denn es wankt. Du hast dein Volk Hartes erfahren lassen; hast uns getränkt mit Taumelwein. Du hast denen, die dich fürchten, ein Panier gegeben, zu flüchten wegen der Wahrheit. Sela. Damit gerettet werden deine Geliebten, so hilf mit deiner Rechten, und erhöre uns! Gott hat geredet bei seiner Heiligkeit; ich werde frohlocken, und Sichem Teilen, und das Tal Sukkoth ausmessen. Mein ist Gilead, und mein Manasseh, und Ephraim ist die Schutzwehr meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab; Moab mein Waschbecken; auf Edom werfe ich meinen Schuh, mir ist Philistäa mein Jauchzen. Wer führt mich in die feste Stadt? Wer leitet mich bis Edom? Nicht du, Gott! der du uns verworfen; und nicht auszogest, Gott! mit unsern Heeren? Schaffe du uns Hilfe aus der Not, denn eitel ist die Hilfe des Menschen. Mit Gott wollten wir Taten tun, und er tritt unsere Feinde zu Boden. Vertrauensvolles Gebet eines Königs um Hilfe.Höre, Gott! mein Flehen,Dem Vorspieler zum Saitenspiele. Von David.merke auf mein Gebet! Vom Ende des Landes schreie ich zu dir, im Hinschmachten meines Herzens; zum Felsen, der zu hoch für mich ist, führst du mich. Denn du bist meine Zuflucht, ein fester Turm vor dem Feinde. Laß mich weilen in deinem Zelte ewig, laß mich Schutz finden unter dem Schirm deiner Flügel. Sela. Ja, du Gott! wirst meine Gelübde hören, geben das Besitztum denen, die deinen Namen fürchten. Tage reihe an die Tage des Königs; seine Jahre seien wie die Geschlechterreihen! Er throne ewig vor Gott; Gnade und Treue gib, daß sie ihn schützen. So sing' ich deinen Namen ewig, indem ich meine Gelübde zahle täglich. Vertrauen zu Gott in Bedrängnis.Nur in Gott ist ruhig meine Seele,Dem Vorspieler auf Jedutun. Gesang David's.von ihm kommt meine Hilfe. Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Zuflucht; ich werde nicht sehr wanken. Wie lange stürmet ihr auf einen Mann? ihr alle wollet ihn zertrümmern, wie eine sturzdrohende Wand die einstürzende Mauer. Ja, von seiner Höhe ihn zu stürzen ratschlagen sie, sinnen Lüge; mit ihrem Munde segnen sie, und in ihrem Herzen fluchen sie. Sela. Nur in Gott sei ruhig meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung. Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Zuflucht, ich wanke nicht. Bei Gott ist meine Hilfe, und meine Ehre, der Fels meiner Kraft; mein Schutz ist bei Gott. Vertraue auf ihn zu jeder Zeit, o Volk! schüttet aus vor ihm eure Herzen, Gott ist unser Schutz! Sela. Lauter Tand sind die Menschen, Lügner die Vornehmen; auf der Wage ziehen sie sämtlich vor Tand in die Höhe. Vertrauet nicht auf erpreßtes Gut, und auf Raub seid nicht eitel; wenn das Vermögen wächst, so hänget das Herz nicht daran. Einmal hat Gott geredet, zweimal hab' ich's gehört: daß bei Gott die Macht ist. Und bei dir, Herr! ist Gnade; denn du vergiltst Jedem nach seinen Werken. Hoffnungsvolle Sehnsucht nach Gott, und dem Heiligtum.Gott! mein Gott bist du,Gesang David's als er in der Wüste Juda war.früh suche ich dich; nach dir dürstet meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch, im dürren, lechzenden, wasserlosen Lande. So wie im Heiligtume ich dich gesehen habe, zu sehen deine Macht, und deine Herrlichkeit. Denn deine Gnade ist besser als das Leben; meine Lippen würden dich loben! Dann wollte ich dich preisen in meinem Leben, zu deinem Namen hin erheben meine Hände. Wie an Fettem und Feistem würde gesättigt meine Seele; und mit jubelnden Lippen preisen mein Mund, wenn ich an dich denke auf meinem Lager, bei Nachtwachen nachsinne über dich. Denn du bist meine Hilfe, und im Schatten deiner Flügel juble ich. Meine Seele hängt an dir; mich hält aufrecht deine Rechte. Aber jene, die zum Verderben mir nach dem Leben streben, stürzen hinab in den Abgrund der Erde. Hingegeben werden sie dem Schwerte; der Schakale Beute sein! Aber der König wird sich Gottes freuen; glücklich preisen sich Jeder, der bei ihm schwört; aber verstummen muß der Mund derer, die Lügen reden. Gebet wider die Gewalt und List seiner Feinde.Höre, Gott! meine Stimme in meiner Klage;Dem Vorspieler. Gesang David's.vor dem Schrecken des Feindes bewahre mein Leben! Schirme mich vor dem Kreis der Gottlosen; vor der Rotte der Übeltäter. Welche wie ein Schwert wetzen ihre Zunge, wie Pfeile spannen bittere Worte. Um im Verborgenen zu treffen den Rechtschaffenen; plötzlich treffen sie ihn, und scheuen sich nicht. Sie setzen sich eine schlechte Tat vor, beraten sich, zu verbergen die Schlingen, sie sprechen: Wer wird sie sehen? Sie ersinnen Freveltaten, sie hatten vollkommen ausgeforscht, was auszuforschen war, sowohl das Innerste eines Jeden, als die Tiefe des Herzens. Aber Gott wird sie treffen mit dem Pfeile; plötzlich wird kommen ihre Niederlage. Er wird sie hinstürzen lassen übereinander durch ihre eigene Zunge; davon fliehen werden Alle, die sie sehen. Dann werden sich fürchten alle Menschen, und verkünden die Tat Gottes, und erkennen sein Werk. Es freut sich der Gerechte Jahwe's, und vertrauet ihm; und es rühmen sich alle, die rechtschaffenen Herzens sind. Lob- und Danklied für Gottes Segen an Seele und Leib.Dir gebührt stilles Vertrauen,Dem Vorspieler. Gesang David's. Ein Lied.Lobgesang, Gott in Zion! und dir muß das Gelübde bezahlt werden. Erhörer des Gebetes! zu dir muß alles Fleisch kommen. Überwältigen mich die Sünden; unsere Übertretungen, du wirst sie vergeben. Selig, den du wählst und hinzutreten läßt, daß er weilen darf in deinen Vorhöfen; laß uns gesättigt werden von den Gütern deines Hauses, deines heiligen Tempels. Wunderbar hast du uns mit Gerechtigkeit beschenkt, Gott unsers Heils! Vertrauen aller Enden der Erde, und des fernsten Meeres! Der die Berge fest gegründet mit seiner Kraft, umgürtet ist mit Stärke. Der stillet das Brausen des Meeres, das Brausen seiner Wogen, und das Toben der Nationen. Und es fürchten sich die Bewohner der Erden vor deinen Zeichen; den Aufgang des Morgens, und den Abend machst du jubeln. Du hast des Landes dich angenommen; du hast es überströmen lassen; du hast es reichlich begabt, der Bach Gottes ist voll Wasser; du bereitest ihnen Getreide; ja, so hast du es zubereitet. Seine Furchen tränkest du, zerdrückest seine Schollen; durch Regengüsse erweichst du es, segnest sein Gewächs. Du krönest das Jahr mit deinem Segen; und deine Spuren triefen von Fett. Es triefen die Anger der Wüste, und mit Jubel gürten sich die Hügel. Herden bekleiden die Triften, und die Täler sind bedeckt mit Frucht; sie jubeln, ja sie singen. Danklied zu Gott für Rettung aus großer Trübsal.Es jauchze zu GottDem Vorspieler ein Lied zum Singen.die ganze Erde! Singet die Herrlichkeit seines Namens! verherrlicht ihn durch Loblieder! Sprechet zu Gott: „Wie furchtbar sind deine Werke, wegen der Größe deiner Macht müssen dir schmeicheln deine Feinde!“ „Die ganze Erde müsse anbeten vor dir, und dir lobsingen, sie müssen lobsingen deinem Namen!“ Sela. Kommet und sehet die Wunder Gottes, der furchtbar ist an Taten gegen die Menschenkinder. Er wandelt das Meer in trockenes Land, durch den Strom gingen sie zu Fuß, dort freuten wir uns Seiner. Er herrscht durch seine Macht ewig; seine Augen Schauen auf die Völker, daß die Empörer sich nicht erheben. Sela. Preiset, ihr Völker! unsern Gott; und lasset erschallen sein Lob! Der unsere Seele am Leben erhielt; und nicht wanken ließ unsern Fuß. Zwar hast du uns geprüft, Gott! uns geläutert, wie man Silber läutert; hast uns gebracht in's Netz, hast einen drückende Last gelegt auf unsere Lenden; hast Menschen reiten lassen auf unserem Haupte; wir kamen in Feuer, und in Wasser; doch du hast uns herausgeführt zur Erquickung. Ich will kommen in dein Haus mit Brandopfern, will dir bezahlen meine Gelübde, wozu meine Lippen sich aufgetan, und mein Mund geredet hat in meiner Not. Fette Brandopfer will ich dir opfern, samt Opfer von Widdern; ich will Rinder opfern mit Böcken. Sela. Kommet, höret, ich will erzählen, Alle, die ihr Gott fürchtet, was er mir getan. Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und Lobgesang war auf meiner Zunge. Hätte ich Frevel gesehen in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht erhört. Aber Gott hat erhört, er hat gemerkt auf die Stimme meines Flehens. Gepriesen sei Gott, der nicht von sich abgewiesen mein Flehen, noch seine Güte von mir. Loblied Gottes.Gott erbarme sich unser,Dem Vorspieler zum Saitenspiele. Lied zum Singen.und segne uns; er lasse sein Angesicht leuchten auf uns! Sela. Daß man auf Erden erkenne deinen Weg, unter allen Nationen deine Hilfe. Dich müssen preisen die Völker, Gott! preisen die Völker alle. Es müssen sich freuen, und jubeln die Völker, weil du richtest die Völker nach Recht; und lenkest die Völker auf Erden. Sela. Dich müssen preisen die Völker, Gott! preisen dich die Völker alle! Die Erde gibt ihr Erzeugnis, uns segnet Gott, unser Gott. Und segnet Gott; und ihn fürchten alle Grenzen der Erde. Preis der Größe, und der mächtigen Hilfe Gottes.Möchte Gott aufstehen,Dem Vorspieler. Von David, ein Lied zum Singen.seine Feinde sich zerstreuen, und seine Hasser fliehen vor ihm! Wie Rauch verweht wird, vertreibst du sie; wie Wachs zerschmilzt vor Feuer, so müssen die Bösen umkommen vor Gott! Aber die Gerechten müssen sich freuen, frohlocken vor Gott, und jubeln in Wonne. Singet Gott, preiset seinen Namen, bahnet dem, der durch die Wüste fährt! Jahwe ist sein Name, frohlocket vor ihm her! Ein Vater der Waisen, und ein Sachwalter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. Gott gibt Heimat den Verlassenen; führt aus die Gefangenen in's Gesegnetste; aber die Empörer wohnen in der Dürre. Gott! da du auszogest vor deinem Volke her, da du einherschrittest durch die Wüste; Sela - da bebte die Erde, auch der der Himmel troff vor Gottes Antlitz, dieser Sinai vor Gottes Antlitz, des Gottes Israels. Reichlichen Regen sprengtest du, Gott! dein Eigentum, da es erschöpft war, erquicktest du. Deine Volksschar ließ sich da nieder, das bereitetest du dem Armen mit deiner Güte, Gott! Der Herr ließ reden die Siegesbotinnen eines großen Heeres. Die Könige der Heere flohen, flohen davon; und die Hausfrau Teilte Beute. Wenn ihr ruhtet zwischen den Viehhürden; so war es wie Flügel der Taube, mit Silber überzogen, und deren Schwingen von goldgelber Farbe. Als der Allmächtige die Könige zerstreute daselbst, war es überschneit, wie der Zalmon. Berg Gottes, Berg Basan's, Berg der Gipfel, Berg Basan's! Warum sehet ihr scheel, Berge der Gipfel! auf den Berg, den Gott erkoren, darauf zu wohnen? Gott wird ihn doch ewig bewohnen. Der Wagen Gottes sind zu zehn tausenden, zu vielen Tausenden. Der Herr ist unter ihnen wie auf Sinai im Heiligtume! Du stiegst in die Höhe, führtest Gefangene, empfingest gaben von den Menschen, selbst von den Empörern, um da zu wohnen, Jahwe, Gott! Gepriesen sei der Herr Tag für Tag; ladet man uns Last auf, Gott ist unsere Hilfe. Sela. Einen Gott haben wir, einen Gott des Heils, und Jahwe der Herr kann aus dem Tode führen. Ja, Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel derer, die in ihrer Schuld fortwandeln. Der Herr sprach: Von Basan will ich sie herführen; ich will sie herführen von der Tiefe des Meeres; daß du deinen Fuß tauchest in Blut, die Zunge deiner Hunde sei unter den Feinden von ihm. Man sah deinen Einzug, Gott! den Einzug meines Gottes, meines Königs im Heiligtume. Voran die Sänger, hinten die Zitherspieler, in der Mitte Jungfrauen, die Pauken schlagen. In der Versammlung preiset Gott, den Herrn, ihr aus dem Brunnen Israels! Da sind Benjamin, der Jüngste, ihre Herrscher, die Fürsten Juda, ihre Schar; die Fürsten Sebulon, die Fürsten Naphthali. Es beschloß dein Gott deine Macht; beweise dich mächtig, Gott! wie du an uns getan. Wegen deiner Paläste in Jerusalem bringen Könige dir Geschenke. Schilt das Tier des Schilfes, die Schar der Stiere unter den Rindern der Völker, die sich niederwirft mit Silberbarren; zerstreue die Völker, die an Kriegen Gefallen haben. Es kommen Vornehme von Ägypten, Äthiopien läßt seine Hände eilen zu Gott. Ihr Königreiche der Erde! singet Gott, spielet dem Herrn. Sela. Der einherfährt am Himmel, dem uralten Himmel, siehe! er läßt hallen in seinem Donner die Stimme der Macht: Gebet Ruhm Gott, dessen Hoheit über Israel, und dessen Macht in den Wolken! Furchtbar bist du, Gott! von deinem Heiligtum her; Gott Israel's, er gibt Macht und Stärke dem Volke; gepriesen sei Gott! Gebet in Not um Vergebung der Sünden, und um Hilfe gegen Feinde.Hilf mir, Gott!Dem Vorspieler auf Sosanim. Von David.denn die Gewässer dringen ein bis an's Leben. Ich bin versunken im tiefsten Schlamm, der grundlos ist, bin gekommen in die Tiefen des Wassers, und die Flut überströmt mich. Ich bin müde vom Rufen, meine Kehle ist trockenheiß; meine Augen verschmachten, während ich harre auf meinen Gott. Mehr als Haare auf meinem Haupte sind sie, die unverschuldet mich hassen; stark sind sie, meine Verderber, die mich befeinden ohne Anlaß; was ich nicht geraubt, soll ich doch erstatten. Gott! du kennst meine Torheit; und meine Verschuldungen sind nicht verborgen vor dir. Laß nicht meinetwegen zu Schanden werden, die auf dich hoffen, Herr, Jahwe Zebaoth! laß nicht meinetwegen beschämt werden, die dich suchen, Gott Israel's! Denn um deinetwillen trage ich Schmach, bedeckt Schande mein Angesicht. Entfremdet bin ich worden meinen Brüdern, und unbekannt den Söhnen meiner Mutter. Denn der Eifer für dein Haus zehret mich; und die Schmähungen derer, die dich schmähen, fallen auf mich. Als ich weinte beim Fasten meiner Seele, so ward es mir zum Hohn. Als ich zu meiner Kleidung einen Trauersack anlegte; so ward ich ihnen zum Sprichwort. Von mir sprachen, die im Tore sitzen, und die Spottlieder der Weintrinker. Ich aber richte mein Gebet zu dir, Jahwe! zur Zeit des Wohlgefallens, Gott! nach deiner großen Gnade; erhöre mich nach der Treue deiner Hilfe! Rette mich aus dem Schlamme, daß ich nicht stecken bleibe; laß mich gerettet werden von meinen Hassern, und aus den Tiefen des Wassers. Laß nicht die Flut des Wassers mich überströmen, und nicht den Abgrund mich schlingen; laß nicht die Grube über mir schließen ihre Öffnung. Erhöre mich, Jahwe! denn gütig ist deine Gnade; nach deiner großen Barmherzigkeit blicke auf mich! Und birg nicht dein Antlitz vor deinem Knechte; denn ich bin bedrängt, eile, erhöre mich! Nahe dich zu meiner Seele, erlöse sie! um meiner Feinde willen rette mich! Du kennest meine Schmach, und meine Scham, und meine Schande; dir entgegen sind alle meine Dränger. Die Schmach bricht mir das Herz, so daß es krank ist; ich hoffte auf Mitleid, aber Keins! und auf Tröster, und keine fand ich. Und sie gaben mir zur Speise Galle; und für meinen Durst tränkten sie mich mit Essig. Ihr Tisch werde zum Fallstrick vor ihnen, und den Sorglosen zur Schlinge. Erblinden mögen ihre Augen, daß sie nicht sehen; und ihre Lenden laß stets wanken! Geuß über sie deinen Zorn, und dein Grimm erfasse sie! Ihre Wohnung sei wüste, in ihren Zelten kein Bewohner! Denn, den du geschlagen, verfolgten sie; und von dem Schmerze deiner Verwundeten reden sie. Laß sie Sünde fügen zu Sünden; und laß sie nicht gelangen zu deiner Gerechtigkeit! Sie müssen ausgetilgt werden aus dem Buche der Lebenden; und mit den Gerechten nicht aufgezeichnet werde. Doch mich, der ich elend und leidend bin, mich wird, Gott! deine Hilfe schützen. Ich will preisen den Namen Gottes mit Gesang, und ihn verherrlichen mit Dank. Das wird Jahwe mehr gefallen, als ein Rind, ein Stier mit Hörnern und Klauen. Das sehen die Elenden, und es freuen sich, die Gott suchen, und euer Herz lebt auf. Denn die Armen erhört Jahwe, und seine Gefangenen verachtet er nicht. Ihn preise Himmel und Erde, Meere, und was sich darin regt. Denn Gott wird Zion helfen, und bauen die Städte Juda; und man wird darin wohnen, und es in Besitz nehmen. Und der Same seiner Knechte wird es erben; und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. Gebet um Hilfe gegen Feinde.Gott rette mich!Dem Vorspieler von David zur Erinnerung.Jahwe, eile mir zu Hilfe! Zu Schanden müssen werden, und erröten, die mir nach dem Leben streben; zurückweichen müssen sie, und sich schämen, die mein Unglück wollen! Zurückkehren müssen sie wegen ihres schmählichen Lohnes, die sprechen: Ei, ei! Aber freuen müssen sich, und frohlocken über dich Alle, die dich suchen; sprechen müssen sie stets: Groß ist Gott! die deine Hilfe lieben. Bin ich auch elend, und arm; Gott, so eile du zu mir! meine Hilfe, und mein Erretter bist du; Jahwe, zögere nicht! Gebet um Hilfe in Schmach und Verfolgung.Auf dich, Jahwe! vertraue ich, laß mich nicht zu Schanden werden nimmermehr! Mit deiner Gerechtigkeit rette mich, und erlöse mich; neige zu mir dein Ohr, und hilf mir! Sei mir ein Fels der Zuflucht, um beständig kommen zu dürfen; gebiete mir zu helfen! denn mein Fels und meine Burg bist du. Mein Gott! rette mich aus der Hand des Bösen, aus dem Arm des Gottlosen, und des Frevlers! Denn du bist meine Hoffnung, Herr! Jahwe, mein Vertrauen von Jugend auf. Auf dich bin ich gestützt von Mutterleibe an; aus dem Schoße meiner Mutter zogest du mich; von dir ist immer mein Lobgesang. Wie ein Wunder war ich Vielen; denn du bist meine starke Zuversicht. Mein Mund soll voll sein deines Lobes, den ganzen Tag deines Ruhmes! Verwirf mich nicht in der Zeit des Alters; wenn schwindet meine Kraft, verlaß mich nicht! Denn es sprechen meine Feinde von mir; und die auf mein Leben lauern, ratschlagen zusammen, und sprechen: „Gott hat ihn verlassen; verfolget und greifet ihn! denn kein Retter ist da:„ Gott! sei nicht ferne von mir; mein Gott, eile mir zu Hilfe! Beschämt mögen sie werden, zu Grund gehen, die mich befeinden; bedeckt mögen sie werden mit Schmach und Schande, die mein Unglück suchen! Aber ich will beständig harren, und noch mehren all deinen Ruhm. Mein Mund soll verkünden deine Gerechtigkeit, den ganzen Tag deine Hilfe; denn ich weiß sie nicht zu zählen. Ich will kommen mit den Machttaten des Herrn Jahwe, will rühmen deine Gerechtigkeit allein. Gott du hast mich's gelehrt von meiner Jugend an; und bis jetzt verkünde ich deine Wunder. Doch auch bis zum Alter, und bei grauem Haupte, Gott! verlaß mich nicht; bis ich verkünde deinen Arm dem Geschlechte, allen Nachkommen deine Macht. Denn deine Gerechtigkeit, Gott! reicht bis zur Höhe; welch Großes hast du getan! Gott! wer ist, wie du? Der du mich erfahren ließest viel Not, und Unglück; du wirst mich auch wieder beleben; und aus den Tiefen der Erde mich wieder heraufholen. Mehren wirst du meine Größe, und mich wieder trösten. Darum will ich dich preisen mit der Harfe, deine Treue, mein Gott! ich will dir singen mit Saitenspiel, Heiliger Israels! Jubeln sollen meine Lippen, wenn ich dir singe, und meine Seele, die du erlöset hast. Ja, meine Zunge soll den ganzen Tag reden von deiner Gerechtigkeit, wenn zu Schanden geworden, wenn beschämt sind, die mein Unglück suchen. Huldigungslied bei der Thronbesteigung eines Königs.Gott! deine Rechte gib dem König,Von Salomo.und deine Gerechtigkeit dem Sohne des Königs! Er richte dein Volk nach Gerechtigkeit, und deine Bedrängten nach Recht! Die Berge bringen Heil dem Volke, und die Hügel durch Gerechtigkeit. Er schaffe Recht den Bedrängten des Volkes, helfe den Söhnen des Armen, und zermalme den Gewalttätigen! Man fürchte dich, so lange Sonne und Mond scheint, von Geschlecht zu Geschlecht. Er komme herab wie Regen auf Wiesenschur, wie Regenschauer, Regenstrom auf das Land. Es blühe in seinen Tagen der Gerechte, und die Fülle des Heils, bis kein Mond mehr ist. Und er herrsche von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde. Vor ihm werden sich beugen die Steppenbewohner, und seine Feinde Staub lecken. Die Könige von Tharsis und den Inseln werden ihm Gaben zinsen; die Könige von Arabien und Seba Geschenke bringen. Und vor ihm werden niederfallen alle Könige, alle Völker ihm dienen. Denn er wird retten den Armen, der schreiet, und den bedrängten, und den, dem Niemand hilft. Er wird schonen des Geringen, und des Armen; und retten das Leben der Armen. Von Bedrückung und Gewalttat wird er retten ihr Leben; und teuer wird ihr Blut sein in seinen Augen. Und er wird leben, und man wird ihm geben vom Gold aus Arabien; und man wird für ihn flehen beständig, den ganzen Tag ihn segnen. Es wird Überfluß sein an Korn im Lande, auf dem Gipfel der Berge; wie der Libanon wird wogen seine Frucht; und man wird aus der Stadt hervorblühen wie das Gras des Landes. Sein Name wird ewig sein; so lang die Sonne scheint, wird sein Name sprossen; und durch ihn werden sie gesegnet werden; alle Völker ihn glücklich preisen. Gepriesen sei Jahwe Gott, der Gott Israels, der Wunder tut allein! Und gepriesen sei sein herrlicher Name ewig; und seiner Herrlichkeit werde voll die ganze Erde! Amen! Amen! - - - Bei dem scheinbaren Glück der Gottlosen wird der Gottesfürchtige nicht irre; er hält sich an Gott fest.Ja, gütig gegen Israel ist Gott,Gesang Assaphs.gegen die, die reines Herzens sind. Und ich - beinahe strauchelten meine Füße, beinahe wären meine Schritte hingegossen; denn ich beneidete die Frevler, als ich das Glück der Bösen sah. Denn ohne Qualen ist ihr Tod, und wohlgenährt ist ihr Körper. Im Ungemach der Menschen leben sie nicht, und wie Andere werden sie nicht geschlagen. Darum ist ihr Halsgeschmeide Hoffart, als Schmuck bekleidet sie Gewalttat. Ihre Augen blicken hervor aus dem Fette, sie dringen durch die Arglisten des Herzens. Sie spotten, und sprechen böslich Gewalttat aus; aus der Höhe herab sprechen sie. Sie setzen an den Himmel ihren Mund; und ihre Zunge hauset auf der Erde. Darum wendet sich sein Volk dahin, wo sie Wasser die Fülle schlürfen; und sprechen: Wie sollte Gott das wissen, und Kunde sein beim Höchsten? Siehe! diese Bösen da! doch stets glücklich häufen sie Vermögen! Ja, vergeblich hielt ich rein mein Herz, und wusch in Unschuld meine Hände. Denn ich bin geschlagen den ganzen Tag, und meine Strafe ist jeden Morgen da. Spräche ich: Ich will reden wie jene! siehe! dann verließ ich treulos das Geschlecht deiner Söhne. Und ich dachte, dies zu begreifen; zu mühsam aber war das in meinen Augen. Bis ich kam in's Heiligtum Gottes, merkte auf ihr Ende. Ja, auf's Schlüpfrige stelltest du sie; du läßt sie in Trümmer zerfallen. Wie sind sie vertilgt im Augenblick, sind verschwunden, gehen unter im plötzlichen Verderben! Wie ein Traum im Aufwachen; so Herr! wirst du beim Aufwecken ihr Schattenbild verachten. Wenn mein Herz erbittert war, und in meinen Nieren es mich stach; da war ich dumm, und sah es nicht ein; wie das Vieh war ich gegen dich. Doch blieb ich beständig bei dir, du faßtest meine rechte Hand. Nach deinem Rate wirst du mich leiten, und nachher mit Ehre mich aufnehmen. Wen hab' ich im Himmel? Ja, wie dich so liebe ich nichts auf Erden! Vergehe mein Fleisch, und mein Herz; der Fels meines Herzens, und mein Teil ist Gott ewig! Denn siehe! die sich von dir entfernen, kommen um; du tilgest Alle, die abfallen von dir. Aber mir ist die Nähe Gottes mein Glück; ich setze auf den Herrn Jahwe mein Vertrauen, damit ich erzähle alle deine Werke. Gebet bei der Zerstörung des Tempels und Bedrückung des Volkes.Warum, Gott! verwirfst du auf ewig!Ein Lied Assaphs.raucht deine Nase über die Herde deiner Weide? Gedenke deiner Gemeinde, die du erwarbest vor Zeiten, erlöstest als das dir zugemessene Eigentum, des Berges Zion, auf welchem du wohntest! Erhebe deine Schritte zu den gänzlichen Trümmern; Alles hat der Feind im Heiligtume übel zugerichtet. Deine Widersacher brüllen mitten in deinem Versammlungsorte; sie reihen ihre Zeichen an Zeichen. Es sieht aus, wie wenn man in die Höhe schwinget auf das Holzdickicht zu die Äxte. Und nun zerschlagen sie sein Schnitzwerk sämtlich mit Beil und Hämmern. Sie stecken in Brand dein Heiligtum; auf die Erde hin entweihen sie die Wohnung deines Namens. Sie sprechen in ihrem Herzen: Lasset uns sie sämtlich verderben; verbrennen alle Versammlungsorte Gottes im Lande! Unsere Abzeichen sehen wir nicht, kein Prophet ist mehr da; und Keiner ist bei uns, der wüßte, wohinaus das will! Wie lange, Gott! soll höhnen der Widersacher; und der Feind deinen Namen lästern immerfort? Warum ziehest du zurück deine Hand und deine Rechte? heraus aus deinem Busen! vertilge! Du bist ja Gott mein König von Alters her, der Hilfe geleistet im Lande. Du spaltetest durch deine Macht das Meer, du zerschmettertest die Häupter der Ungeheuer im Wasser. Du zerschlugst die Häupter des Leviathans; gabst ihn zum Fraß dem Volke der Wüstenbewohner. Du ließest Quell und Bach hervorbrechen; du trocknetest nie versiegende Ströme. Dein ist der Tag, auch dein die Nacht; du hast bereitet Lichter und Sonne. Du hast alle Grenzen der Erde gesetzt; Sommer und Winter, du hast sie gemacht. Gedenke dessen: der Feind höhnet Jahwe; und ein törichtes Volk lästert deinen Namen. Gib nicht dem Raubtiere Preis das Leben deiner Turteltaube; das Leben deiner Bedrängten vergiß nicht auf immer! Siehe hin auf den Bund, denn voll sind die Schlupfwinkel des Landes von Höhlen der Gewalttat. Laß nicht den Niedrigen beschämt abgewiesen werden! Laß den Bedrängten und Armen rühmen deinen Namen! Auf, Gott! führe aus deine Rechtssache; gedenke wie der Tor dich schmäht den ganzen Tag! Vergiß nicht des Ungestüms deiner Feinde, des Tobens deiner Gegner, das beständig aufsteigt. Danklied für den Sieg über Feinde.Wir preisen dich, Gott,Dem Vorspieler nach Thaschet, ein Lied Assaphs. Ein Gesang.wir preisen dich; denn nahe ist dein Name, man erzählt deine Wunder. „Wenn ich die rechte Zeit vernehme, dann richte ich nach Gerechtigkeit.“ „Es verzagt die Erde, und alle ihre Einwohner; ich habe gerade gestellt ihre Säulen.“ Sela. Ich spreche zu den Übermütigen: Seid nicht übermütig! Und zu den Bösen: Erhebet nicht das Horn! Erhebet nicht hoch euer Horn; redet nicht mit frechem Halse: „Es kommt nichts vom Aufgange her, noch vom Niedergange, auch nichts von der Gebirgswüste her!“ Fürwahr! Gott wird richten; Er erniedrigt Diesen, und erhebt Jenen. Denn der Becher ist in der Hand Jahwe's; und der Wein schäumt, mit Mischung gefüllt; und davon wird er einschenken, sogar seine Hefe werden sie schlürfen, trinken alle die Bösen auf Erden. Aber ich will ewig verkünden, will singen dem Gott Jakobs. „Ja alle Hörner der Bösen will ich brechen; erhoben werden sollen die Hörner der Gerechten.“ Danklied für erhaltenen Sieg über die Feinde.Bekannt ist Gott in Juda,Dem Vorspieler zum Saitenspiele, ein Lied Assaphs. Ein Gesang.in Israel groß sein Name. Und in Salem ist sein Zelt, und seine Wohnung in Zion. Dort hat er zerbrochen die Blitze des Bogens, Schild und Schwert und Kriegswaffen. Sela. Herrlicher bist du, stärker als die Raubgebirge. Zur Beute wurden die Starken an Muth; sie sanken in ihren Schlaf, und kein Kriegsheld fand seine Hand. Vor deinem Schelten, Gott Jakobs! liegen betäubt Wagen und Roß. Du bist furchtbar! du, o! wer kann dir widerstehen seit deinem Zorn? Vom Himmel läßt du donnern das Gericht; die Erde zittert, und wird still, wenn Gott aufsteht zum Gericht, zu helfen allen Bedrängten auf Erden. Sela. Denn der Grimm des Menschen preiset dich, gegen den Rest des Grimmes gürtest du dich. Gelobet und bezahlet Jahwe, eurem Gott; Alle, die um ihn her sind, müssen dem Furchtbaren Gaben bringen! Er mähet den Muth der Fürsten; furchtbar ist er den Königen auf Erden. Trostgebet im Unglück durch die Erinnerung an Gott, der in der Vorzeit so große Wunder zur Rettung seines Volkes getan.Zu Gott erhebe ich meine Stimme;Dem Vorspieler auf Jeditun, von Assaph ein Gesang.und schreie; zu Gott erhebe ich mein Stimme; und er hört auf mich. Am Tage meiner Not suche ich den Herrn; meine Hand ist des Nachts ausgestreckt, und läßt nicht nach; es wollte sich nicht trösten lassen meine Seele. Ich denke an Gott, und ächze; ich denke nach, und mein Geist verzagt. Sela. Du hältst meine Augenlieder; ich bin voll Unruhe, und kann nicht reden. Ich bedenke die Tage der Vorzeit, die Tage der Urzeit. Ich denke meines Saitenspiels bei Nacht; sinne nach in meinem Herzen, und mein Geist forschet. Wird der Herr auf immer verwerfen? und wird er nie wieder gewogener werden? Hat auf immer ein Ende seine Gnade? hört ganz und gar auf seine Verheißung von Geschlecht zu Geschlecht? Hat Gott vergessen, gnädig zu sein? hat er im Zorn verschlossen sein Erbarmen? Sela. Aber ich sprach: Dies ist mein Leiden; ändern kann es die Rechte des Höchsten. Ich gedenke der Taten Jahwe's; ich gedenke deiner Wunder aus der Vorzeit. Und ich sinne nach über alle deine Werke, und deine Taten überdenke ich. Gott! heilig ist dein Weg, welcher Gott ist groß, wie Gott? Du bist der Gott, der Wunder tut, hast deine Macht bewiesen unter den Völkern. Du hast dein Volk erlöset mit dem Arme, die Söhne Jakobs, und Josephs, Dich sahen die Gewässer, Gott! dich sahen die Gewässer; sie zitterten sogar, die Tiefen bebten. Wasser ergossen die Welten, es donnerte das Gewölke, ja deine Pfeile fuhren hin. Es krachte dein Donner im Geroll; Blitze beleuchteten den Erdkreis; die Erde zitterte und bebte. Durch's Meer ging dein Weg; und dein Pfad durch große Gewässer; aber deine Fußtritte erkannte man nicht. Du führtest wie eine Schafherde dein Volk durch Moses und Aaron. Ermahnung zur Haltung der Gesetze, und Erinnerung an die Führungen des Volkes Israel.Höre, mein Volk, meine Lehre!Ein Lied Assaphs.neiget eure Ohren auf die Worte meines Mundes! Ich will zum Gleichnis öffnen meinen Mund; ich will Sprüche verkünden aus der Vorzeit. Was wir gehört, und erfahren haben, und unsere Väter uns erzählten, wir wollen's nicht vorenthalten ihren Söhnen; dem kommenden Geschlechte wollen wir erzählen den Ruhm Jahwe's, und seine Macht und seine Wunder, die er getan. Er stellte Verordnungen auf in Jakob, und gab Gesetze in Israel, die er unsern Vätern gebot, sie bekannt zu machen ihren Söhnen; damit sie kenne das kommende Geschlecht, die Söhne, die geboren würden, welche aufwachsen, und es erzählen ihren Söhnen; und daß sie auf Gott ihre Hoffnung setzen; und nicht vergessen die Taten Gottes; und seine Gebote bewahren; und daß sie nicht wären wie ihre Väter, ein abtrünniges und empörendes Geschlecht, ein Geschlecht, das nichts beherziget; und dessen Geist nicht treu mit Gott es meint; wie die Söhne Ephraim, gerüstet, schießend mit dem Bogen, sich wenden am Tage des Streits. Sie hielten nicht den Bund Gottes; und weigerten sich nach seinem Gesetze zu wandeln. Und vergaßen seine Taten, und seine Wunder, die er ihnen gezeigt. Vor ihren Vätern tat er Wunder, im Lande Ägypten, auf dem Gefilde Zoan: Er spaltete das Meer, und führte sie durch; und stellte das Wasser wie einen Damm; und führte sie mit der Wolke bei Tag, und die ganze Nacht mit Feuerschein. Er spaltete Felsen in der Wüste; und tränkte sie wie mit Fluten reichlich. Und ließ Bäche springen aus dem Felsen, und Wasser rinnen, Flüssen gleich. Doch fuhren sie fort, noch gegen ihn zu sündigen; sich zu empören wider den Höchsten in der Wüste. Sie versuchten nämlich Gott in ihren Herzen, und forderten Speise für ihre Gier; und sie redeten wider Gott und sprachen: Ist Gott im Stande, ein Mahl zu bereiten in der Wüste? Siehe! den Felsen schlug er, und Wasser floß, und Bäche strömten; vermag er auch Brot zu geben, mag er Fleisch schaffen seinem Volke? Weil Jahwe das hörte, so zürnte er; so daß die Glut brannte wider Jakob, und der Zorn aufstieg wider Israel. Weil sie nicht glaubten an Gott, und nicht vertrauten auf seine Hilfe. Dennoch gebot er dem Gewölke oben, und öffnete die Türen des Himmels; und ließ über sie Manna regnen zur Speise, und Getreide des Himmels gab er ihnen. Speise der Vornehmen aß ein Jeder, Nahrung sendete er ihnen bis zur Sättigung. Er ließ den Ost herfahren am Himmel; und führte durch seine Macht den Süd herbei. Und ließ auf sie Fleisch regnen, wie Staub; und gefiederte Vögel wie Sand am Meer; und ließ sie fallen mitten in ihr Lager rings um ihre Wohnungen. Und sie aßen und wurden recht satt; denn ihr Gelüst ward ihnen befriedigt. Noch hatten sie nicht abgelassen von ihrem Gelüst; noch war ihre Speise in ihrem Munde; da erhob sich der Zorn Gottes wider sie, und würgte unter ihren Fetten, und die Jünglinge Israels streckte er nieder. Bei allem diesen sündigten sie fort; und glaubten nicht an seine Wunder. Und er ließ vergebens hinschwinden ihre Tage, und ihre Jahre in Schrecken. Wenn er sie erwürgte, so suchten sie ihn; und kehrten um, und wendeten sich an Gott; und gedachten, daß Gott ihr Fels sei, und der höchste Gott ihr Erlöser. Aber sie heuchelten ihm mit ihrem Munde, und mit ihrer Zunge logen sie ihm. Und ihr Herz hing nicht aufrichtig an ihm, und sie hielten nicht treu an seinem Bunde. Doch er, barmherzig, vergab die Missetat, und vertilgte nicht; sondern wendete oft seinen Zorn ab, und bot nicht seinen ganzen Grimm auf. Denn er gedachte, daß sie Fleisch seien, ein Hauch, der vergeht, und nicht wiederkehrt. Wie oft empörten sie sich wider ihn in der Wüste, erzürnten ihn in der Einöde; und versuchten von Neuem Gott, und brachten den Heiligen Israels auf. Sie gedachten nicht seiner Hand, des Tages, da er sie erlöste vom Feinde. Wie er in Ägypten seine Zeichen tat, und seine Wunder im Gefilde Zoan. Wie er in Blut wandelte ihre Ströme, und ihre Bäche, daß man nicht trinken konnte. Er sandte gegen sie Fliegen, die sie zerfraßen, und Frösche, die sie verwüsteten. Und den Raupen gab er ihr Gewächse, und ihre Arbeit den Heuschrecken Preis. Er erschlug mit Hagel ihre Weinstöcke, und ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen; und gab dem Hagel Preis ihr Vieh, und ihre Herden den Blitzen. Er sandte gegen sie die Glut seines Zorns, Grimm und Unmut und Not; Geschicke durch Engel des Unglücks. Er bahnte seinem Zorn den Weg; er rettete nicht vom Tode ihre Seele, und ihr Leben gab er Preis der Pest. Und er erschlug alle Erstgebornen in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. Obwohl er ausziehen ließ sein Volk gleich Schafen, und sie führte wie eine Herde durch die Wüste; und sie sicher leitete, so daß sie nichts zu fürchten hatten; und das Meer ihre Feinde bedeckte. Obgleich er sie brachte zu seiner heiligen Grenze, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben hat; und vor ihnen her vertrieb die Völker, und ihnen austeilte mit der Meßschnur ihr Erbe; und wohnen ließ in ihren Zelten die Stämme Israel. Dennoch versuchten sie, und empörten sich wider Gott den Höchsten; und hielten nicht seine Verordnungen. Sie wichen zurück und fielen ab, wie ihre Väter; sie wandten sich wie ein trüglicher Bogen. Und sie erzürnten ihn mit ihren Höhen; und mit ihren Götzenbildern reizten sie seine Eifersucht. Das hörte Gott, und wurde aufgebracht, und verabscheute Israel sehr; so daß er die Wohnung in Silo verließ, das Zelt da er wohnte unter den Menschen. Und er gab in die Gefangenschaft seinen Glanz; und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes. Und er gab dem Schwerte Preis sein Volk; und über sein Erbe war er aufgebracht. Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht gepriesen. Seine Priester fielen durchs Schwert; und seine Witwen weinten nicht. Endlich wachte der Herr auf wie ein Schlafender, wie ein Held, übermannt vom Wein; und schlug seine Feinde zurück; der ewigen Schmach gab er sie Preis. Und er verwarf das Zelt Joseph's; und den Stamm Ephraim erwählte er nicht; sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebte; und bauete den Himmelshöhen gleich sein Heiligtum; der Erde gleich, die ewig gegründet. Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Schafhürden weg; hinter den melkenden Schafen weg brachte er ihn, daß er weidete Jakob sein Volk, und Israel sein Eigentum. Und er weidete sie nach der Rechtschaffenheit seines Herzens; und nach der Einsicht seiner Hände führte er sie. Gebet nach der Zerstörung Jerusalems. (2Kön. 25.)Gott! Völker fielen in dein Eigentum,Gesang Assaphs.entweihten deinen heiligen Tempel, machten Jerusalem zu Steinhaufen. Sie warfen hin die Leichen deiner Knechte zum Fraß den Vögeln unter dem Himmel, das Fleisch deiner Frommen dem Wild des Landes. Ihr Blut vergossen sie wie Wasser rings um Jerusalem; und Keiner begrub sie. Wir sind der Hohn unserer Nachbarn, der Schimpf und Spott der Völker um uns her. Wie lange, Jahwe! willst du zürnen immerfort, wird brennen wie Feuer dein Eifer? Gieße deinen Grimm auf die Völker, die dich nicht kennen, und auf die Reiche, die deinen Namen nicht anrufen! Denn sie haben Jakob verschlungen, und seine Wohnung verwüstet. Gedenke uns nicht der vorigen Missetaten, laß eilends uns entgegenkommen dein Erbarmen; denn wir sind sehr niedergedrückt. Hilf uns, Gott unser Retter! um der Ehre deines Namens willen; und rette uns, und vergib unsere Sünden um deines Namens willen! Warum sollen die Völker sagen: Wo ist ihr Gott? Laß kund werden unter den Völkern vor unsern Augen die Rache des vergossenen Blutes deiner Knechte! Laß vor dich kommen das Seufzen der Gefesselten; nach der Größe deines Armes erhalte die Kinder des Todes! Und vergilt unsern Nachbarn siebenmal in ihren Busen ihren Hohn, womit sie dich gehöhnt haben, Herr! Aber dein Volk, und die Schafe deiner Weide, wir preisen dich ewig, von Geschlecht zu Geschlecht, wir erzählen deinen Ruhm! Gebet für die Erhaltung des Israelitischen Volkes bei großer Bedrängnis.Hirte Israels, höre!Dem Vorspieler auf Sosanim-Eduth. Von Assaph ein Gesang.der du Joseph führest, wie Schafe; der du auf Cherub thronest, zeige dich im Glanze! Vor Ephraim, und Benjamin, und Manasseh biete deine Macht auf, und komme uns zu Hilfe! Gott, stelle uns wieder her, laß leuchten dein Angesicht; so ist uns geholfen! Jahwe, Gott Zebaoth! wie lange rauchest du bei dem Gebete deines Volkes? Du speisest sie mit Tränenbrot, und tränkest sie mit Tränen übermäßig. Du stelltest uns auf zur Zanklust unsern Nachbarn; und unsere Feinde spotten unser. Gott Zebaoth! stelle uns wieder her; und laß leuchten dein Angesicht; so ist uns geholfen! Einen Weinstock nahmst du aus Ägypten; vertriebst die Völker und pflanztest ihn. Du machtest vor ihm Platz, und ließest ihn Wurzeln schlagen, so daß er füllte das Land. Bedeckt waren die Berge von seinem Schatten, und seine Zweige wurden Zedern Gottes. Du ließest treiben seine Ranken bis an's Meer, und seine Schößlinge bis zum Strome. Warum rissest du nieder seine Mauern, daß von ihm pflücken alle Vorübergehenden? Ihn zerwühlet der Eber des Waldes, und das Wild des Feldes weidet ihn ab. Gott Zebaoth! blicke doch wieder herab vom Himmel, und siehe! und nimm dich dieses Weinstockes an! Und schütze, was deine Rechte gepflanzt hat; und den Sohn, den du dir bestätiget hast! Er ist verbrannt im Feuer, abgeschnitten; vor dem Schelten deines Angesichts kommen sie um. Halte deine Hand über den Mann deiner Rechten; über den Sohn des Menschen, den du dir bestätigest hast! Dann wollen wir nicht weichen von dir; laß uns aufleben; so rufen wir deinen Namen an. Jahwe, Gott Zebaoth! stelle uns wieder her! laß leuchten dein Angesicht, so ist uns geholfen! Aufforderung zur Festfeier, und zum Dienst Gottes überhaupt.Jubelt Gott, unserer Stärke,Dem Vorspieler auf Gitthith, von Assaph.jauchzet dem Gott Jakobs! Erhebet Gesang, und schlaget die Pauken, die liebliche Zither und Harfe. Stoßet am Neumonde in die Posaune, am Vollmond, dem Tage unsers Festes! Denn Satzung ist es für Israel, ein Gesetz des Gottes Jakobs. Zur Verordnung machte er es für Joseph, als er auszog gegen Ägyptenland. die Rede eines mir Unbekannten vernehme ich: „Ich entzog der Last seine Schulter; seine Hände wurden des Lastkorbes los. In der Bedrängnis riefest du, und ich rettete dich; ich erhörte dich in der Hülle des Donners; ich prüfte dich bei den Haderwassern. Sela. Höre mein Volk, ich ermahne dich! Israel möchtest du mich hören! Unter dir sei kein fremder Gott; falle nicht nieder vor Göttern des Auslandes! Ich Jahwe, bin dein Gott, der dich geführt hat aus Ägyptenland; mache deinen Mund weit auf, ich will ihn füllen! Aber mein Volk hörte nicht auf meine Stimme; und Israel war mir nicht folgsam. Da überließ ich's der Verstocktheit seines Herzens, sie mochten wandeln nach ihren Anschlägen. O wollte mein Volk mich hören, Israel auf meinen Wegen wandeln! Bald wollte ich ihre Feinde beugen, und wider ihre Dränger wenden meine Hand; die Jahwe hassen, sollten ihm schmeicheln; ihr Glück aber sollte ewig währen. Ja, speisen wollte ich sie mit dem fettesten Weizen, und mit Felsenhonig dich sättigen.“ Klaglied gegen ungerechte Richter.Gott in der Versammlung der Götter stehend,Ein Gesang Assaphs.hält in der Mitte der Götter Gericht: Wie lange wollet ihr ungerecht richten, und die Bösen begünstigen? Sela. Schaffet Recht den Geringen und Waisen; den Gedrückten und Armen verteidiget! Rettet den Geringen und Dürftigen; aus der Hand der Bösen entreißet sie! Aber sie wollen nicht zur Erkenntnis, zum Verstand kommen; in Finsternis wandeln sie; es wanken alle Stützen des Landes. Ich sprach: Götter seid ihr, und Söhne des Höchsten ihr alle! Wahrlich! wie ein Mensch sollet ihr sterben, und wie andere Fürsten fallen. Auf, Gott! richte du das Land; denn dein Erbeigentum sind alle Völker. Gebet um Hilfe gegen die Feinde des Volkes Israel.Gott, schweige nicht!Ein Gesanglied Assaphs.verstumme nicht, und laß es nicht beruhen, Gott! Denn siehe! deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt; wider dein Volk fassen sie listige Anschläge, und ratschlagen gegen deine Schutzgenossen. Sie sprechen: Kommet, lasset uns sie vertilgen aus den Völkern, daß Israels Name nicht mehr gedacht werde! Denn sie ratschlagen eifrig zusammen; gegen dich haben sie einen Bund geschlossen: die Zelte Edoms, und die Ismaeliter, Moab, und die Hagariter, Gebal und Ammon, und Amalek, die Philister mit den Einwohnern von Tyrus. Auch Assur hat sich an sie angeschlossen; sie sind der Arm der Söhne Lot. Sela. Tue ihnen wie Midian, wie Sissera, wie Jabin am Bache Kidron, die vertilgt wurden bei En-Dor, Kot des Bodens wurden. Mache es ihnen, ihren Fürsten, wie Oreb, und wie Seheb, und wie Seba, und wie Zalmunna, allen ihren Fürsten. Welche sprachen: „Lasset uns erobern die Wohnungen Gottes!“ Mein Gott, mache sie wie Staubwirbel, wie Spreu vor dem Winde! Dem Feuer gleich, das den Wald zündet, und der Flamme, die Berge verbrennt. So verfolge sie mit deinem Sturm, und mit deinem Stoßwinde raffe sie fort! Fülle ihr Angesicht mit Scham, damit sie deinen Namen suchen, Jahwe! Beschämt müssen sie, und weggescheucht werden auf immer, und zu Schanden werden, und umkommen! Damit sie erkennen, daß du, dein Name Jahwe, du allein es bist, der Höchste über die ganze Erde. Glück derer, die Gott in seinem Tempel verehren können.Wie lieblich sind deine Wohnungen,Dem Vorspieler auf der Gitthith, ein Gesang von den Söhnen Korahs.Jahwe Zebaoth! Es sehnt sich, und es schmachtet meine Seele nach den Vorhöfen Jahwe's; mein Herz und mein Fleisch jauchzen hin nach dem lebendigen Gott. Sogar der Sperling findet eine Wohnstätte, und die Schwalbe ein Nest für sich, wo ihre Brut sie bergen, bei deinen Altären Jahwe Zebaoth, mein König, und mein Gott! Selig die, welche wohnen in deinem Hause, sie können immerfort dich preisen! Sela. Selig der Mensch, der seine Zuflucht bei dir hat, in deren Herzen gebahnte Wege sind! Wenn sie zögen durch's Tränental; so machten sie es zum Quellorte, und mit Segen bedeckte es der Frühregen; sie kommen von Kraft zu Kraft; es erscheint der Gott der Götter in Zion. Jahwe Gott Zebaoth! erhöre mein Gebet, merke auf, Gott Jakobs! Sela. Du unser Schild! Schaue herab, Gott! und siehe das Antlitz deines Gesalbten. Denn besser ist ein Tag in deinen Vorhöfen, als tausend; lieber will ich an der Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als weilen in den Zelten der Bosheit. Denn Sonne und Schild ist Jahwe Gott, Gnade und Herrlichkeit schenkt Jahwe; er versagt kein Gut denen, die rechtschaffen wandeln. Jahwe Zebaoth! selig der Mensch, der dir vertraut! Dank zu Gott für die vormalige Schonung und Rettung des Volkes; und Bitte um wiederholende Begnadigung und Rettung und Herstellung des Volkes.Jahwe! du hattest dein Land begnadiget;Dem Vorspieler. Von den Söhnen Korah, ein Gesang.zurückgeführt die Gefangenschaft Jakobs. Du hattest vergeben die Missetat deines Volkes, verziehen all ihre Sünden. Sela. Hattest zurückgezogen deinen ganzen Zorn, nachgelassen von deines Grimmes Glut. Bringe uns zurück, Gott unserer Hilfe! und wende ab deinen Zorn von uns! Willst du denn ewig auf uns zürnen; deinen Zorn hinüberziehen auf Geschlecht und Geschlecht? Willst du uns nicht wieder beleben, daß dein Volk sich deiner freue? Laß uns sehen, Jahwe! deine Gnade, und deine Hilfe gewähre uns! Laß mich hören, was Gott Jahwe spricht! - Ja, Heil verspricht er seinem Volke und seinen Frommen; daß sie nur nicht wiederkehren zur Torheit. Fürwahr! nahe ist seine Hilfe denen, die ihn fürchten; dann müsse Wohlfahrt heimisch sein in unserm Lande; Liebe und Treue sich begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen. Treue sproßte aus der Erde, und Gerechtigkeit blickte vom Himmel. Ja, Jahwe gäbe Segen, und unser Land gäbe sein Erzeugnis. Gerechtigkeit wandelte vor ihm her, und setzte des Weges fort ihre Schritte. Vertrauensvolles Gebet um Gottes Hilfe.Neige, Jahwe! dein Ohr,Gebet David's.erhöre mich; denn elend und arm bin ich. Schütze mein Leben, denn ich bin fromm; hilf deinem Knechte, du mein Gott, der dir vertraut. Erbarme dich mein, Herr! denn zu dir rufe ich den ganzen Tag. Erfreue die Seele deines Knechtes; denn zu dir, Herr! erhebe ich meine Seele. Denn du, Herr! bist gütig und gnädig, und von großer Gnade gegen alle, die dich anrufen. Höre, Jahwe! mein Gebet, und merke auf die Stimme meines Flehens! Am Tage meiner Drangsal ruf' ich zu dir, denn du erhörest mich. Keiner ist dir gleich unter den Göttern, Herr! und nichts gleicht deinen Taten. Alle Völker, die du gemacht hast, müssen kommen, und anbeten vor dir, Herr! und Ehre geben deinem Namen. Denn groß bist du, und tust Wunder, du bist Gott allein. Lehre mich, Jahwe! deinen Weg, daß ich wandle in deiner Wahrheit; vereinige mein Herz, zu fürchten deinen Namen. Ich will dich preisen Herr, mein Gott! von ganzem Herzen, und ehren deinen Namen ewig. Denn groß ist deine Gnade gegen mich; denn du hast meine Seele errettet aus der tiefen Unterwelt. Gott! Übermütige sind aufgestanden wider mich; und eine Rotte Wüteriche trachtet mir nach dem Leben; denn sie haben nicht dich vor Augen. Aber du, Herr! bist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und von großer Güte und Treue. Sehe auf mich, und erbarme dich mein, gib deinen Schutz deinem Knechte, und hilf dem Sohne deiner Magd! Tue an mir ein Zeichen zum Segen, daß es sehen, die mich hassen; und sich schämen, wie du Jahwe! mir beistehest, und mich tröstest. Loblied Zions, der Stadt Gottes, wo auch Heiden sein Volk werden.Seine GründungEin Gesang der Söhne Korah. Ein Lied.ist auf heiligen Bergen. Jahwe liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnungen Jakobs. Ruhmvolles ist ausgesprochen über dich, Stadt Gottes! Sela. „Ich will Rahabs und Babels gedenken, sie sind unter deinen Bekennern. Siehe! Philistäa und Tyrus samt Äthiopien, sie sind daselbst geboren. Und von Zion sagt man: Jedermann ist in ihr geboren; und Er befestigt sie, der Höchste.“ Jahwe zählet im Verzeichnisse die Völker: „Die sind daselbst geboren. Sela. Und Sänger wie Tänzer, alle meine Quellen sind in dir.“ Klaggebet eines Unglücklichen in der größten Lebensgefahr.Jahwe, Gott meiner Hilfe!Ein Lied. Ein Gesang der Söhne Korah, dem Vorspieler auf Mahalath zu singen; ein Lied Hemans des Esrahiten.am Tage schreie ich, und in der Nacht vor dir: Laß vor dich kommen mein Gebet, neige dein Ohr zu meinem Flehen! Denn satt ist meine Seele des Unglücks; und mein Leben neigt sich zur Unterwelt. Ich bin gleich denen, die hinab in die Grube sinken, ich bin wie ein Mann ohne Kraft. Unter die Toten bin ich hingestreckt, gleich den Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr denkest, und die von deiner Hand verstoßen sind. Gestoßen hast du mich in die tiefste Grube, in Finsternisse, in Abgründe. Auf mir lastet dein Grimm, und mit allen deinen Wogen drückest du. Sela. Entfernt hast du meine Bekannten von mir, mich ihnen zum Greuel gemacht; eingesperrt bin ich, und kann nicht herauskommen. Mein Auge verschmachtet vor Kummer; ich rufe dich an, Jahwe! den ganzen Tag; ich breite nach dir aus meine Hände. Wirst du an Toten Wunder tun? werden die Abgeschiedenen aufstehen, dich preisen? Sela. Erzählt man im Grabe von deiner Güte, von deiner Treue in der Unterwelt? Kennt man in der Finsternis deine Wunder, und deine Gerechtigkeit im Lande des Vergessens? Darum schreie ich zu dir, Jahwe! und frühe kommt mein Gebet vor dich. Warum, Jahwe! verstößt du meine Seele, birgst dein Antlitz vor mir? Bedrängt bin ich, und hinsterbend von Jugend auf; ich trage deine Schrecken, bin in Verzweiflung. Über mich kommt dein Grimm, deine Ängste vernichten mich; umgeben mich, wie Wasser den ganzen Tag, umringen mich sämtlich. Entfernt hast du von mir Geliebte und Freunde, meine Bekannten sind Finsternis. Gebet um Erhaltung des davidischen Geschlechts.Die Gnade Jahwe's will ich ewig besingen;Ein Lied Ethans, des Esrahiten.von Geschlecht zu Geschlecht will ich deine Treue preisen mit meinem Munde. Denn ich spreche: Auf ewig ist deine Gnade gegründet; den Himmel hast du befestiget, deine Treue mit ihm. „Einen Bund schloß ich mit meinem Auserwählten, schwur David, meinem Knechte: In Ewigkeit will ich feststellen deinen Samen; und gründen auf Geschlecht und Geschlecht deinen Thron. Sela.“ Ja, es preiset der Himmel deine Wunder, Jahwe! und deine Treue in der Versammlung der Heiligen. Denn wer in den Wolken gleicht Jahwe, wer ist Jahwe gleich unter den Söhnen der Götter? Gott ist schrecklich in der großen Versammlung der Heiligen; und furchtbar über Alle um ihn her. Jahwe, Gott Zebaoth! wer ist, wie du, ein mächtiger Jahwe? und deine Treue ist rings um dich her. Du herrschest über die Übermut des Meeres; wenn es seine Wogen erhebt, so stillest du sie. Du zermalmest, wie Erschlagene, die Trotzigen; mit dem Arm deiner Stärke zerstreuest du deine Feinde. Dein ist der Himmel, und dein die Erde; den Erdkreis, und was ihn füllt, du hast sie gegründet. Mitternacht und Mittag, du hast sie erschaffen; Thabor, und Hermon jauchzen über deinen Namen. Du hast einen Arm von Gewalt; stark ist deine Hand, erhaben deine Rechte. Gerechtigkeit und Recht ist die Grundfeste deines Throns; Gnade und Treue gehen dir voran. Selig das Volk, das den Posaunenhall kennt! Jahwe! im Lichte deines Antlitzes wandeln sie; über deinen Namen frohlocken sie den ganzen Tag, und deiner Gerechtigkeit rühmen sie sich. Denn du bist der Ruhm ihrer Macht, und durch deine Gunst erhebt sich unser Horn. Denn Jahwe ist unser Schild, und der Heilige in Israel unser König. Damals redetest du im Gesichte zu deinem Frommen, und sprachest: Hilfe habe ich dem Starken gegeben; erhoben den Auserwählten aus dem Volke. Ich habe David meinen Knecht gefunden, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt; so daß meine Hand ihm beistehen, und mein Arm ihn kräftigen soll. Der Feind soll ihn nicht drängen, und der Sohn der Bosheit ihn nicht drücken. Und ich will vor ihm her zermalmen seine Feinde, und seine Hasser schlagen. Und meine Treue und Gnade soll bei ihm sein; und in meinem Namen soll sich erheben sein Horn. Und ich bringe bis an's Meer seine Hand, und bis an die Ströme seine Rechte. Er wird mir rufen: „Mein Vater bist du, mein Gott! und der Fels meines Heils.“ Ja, ich will ihn zum Erstgebornen machen, zum Höchsten über die Könige der Erde. Ewig will ich ihm bewahren meine Gnade; und mein Bund soll unverbrüchlich sein gegen ihn. Und auf ewig will ich erhalten seinen Samen; und seinen Thron wie die Dauer des Himmels. Wenn seine Söhne verlassen mein Gesetz, und nach meinen Verordnungen nicht wandeln; wenn sie meine Satzungen entheiligen, und meine Gebote nicht halten; so will ich mit der Rute strafen ihr Vergehen, und mit Streichen ihr Verbrechen. Aber meine Gnade will ich nicht abwenden von ihm, und meine Treue nicht brechen; nicht entweihen meinen Bund, und was über meine Lippen gegangen, nicht ändern. Einmal hab ich geschworen bei meiner Heiligkeit, nie werd ich gegen David lügen. Sein Same soll ewig sein, und sein Thron wie die Sonne vor mir; wie der Mond soll er ewig bestehen; ja der Zeuge in den Wolken ist verlässig! Sela. Aber du hast verstoßen, und verworfen, du zürnest mit deinem Gesalbten. Du verwirfst den Bund deines Knechtes, du trittst zu Boden seine Krone; du reißest nieder alle seine Mauern, du machst seine Burgen zu Trümmern. Ihn plündern Alle, die vorüber ziehen, er ist der Hohn seiner Nachbarn. Du erhebest die Rechte seiner Dränger, läßt frohlocken alle seine Feinde. Du hast gewendet die Schärfe seines Schwertes; und läßt ihn nicht bestehen im Streite. Du hast vernichtet seinen Glanz, und seinen Thron zu Boden geworfen. Du hast verkürzt die Tage seiner Jugend, hast ihn bedeckt mit Schmach. Sela. Wie lange, Jahwe! willst du verborgen bleiben ewig? auflodern lassen wie Feuer deinen Grimm? Gedenke mein! was ist das leben, zu welchem Nichts hast du geschaffen alle Menschenkinder? Welcher Mann lebt, und muß nicht sehen den Tod, könnte retten seine Seele vom Totenreiche? Sela. Wo sind deine vorigen Gnaden, Herr! die du David geschworen hast nach deiner Treue? Gedenke, Herr! der Schmach deiner Knechte, die ich in meinem Busen trage, von allen den vielen Völkern, womit schmähen deine Feinde, Jahwe! womit sie schmähen die Schritte deines Gesalbten. Gepriesen sei Jahwe in Ewigkeit! ja Amen! Betrachtung über die Ewigkeit Gottes, und Flüchtigkeit des Menschenlebens; Bitte um Gottes Gnade und Schonung.Herr! du warest unsre ZufluchtGebet Moses, des Mannes Gottes.von Geschlecht zu Geschlecht; ehe die Berge erzeugt waren, und ehe Erde und Welt erschaffen worden; von Ewigkeit bis zu Ewigkeit bist du Gott! Du läßt den Menschen kehren bis zur Zermalmung; und sprichst: Kehret zurück ihr Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind in deinen Augen, wie der gestrige Tag, der vorüber ist; und wie eine Wache in der Nacht. Du läßt sie verfließen, ein Traum sind sie; wie das Gras am Morgen aufgrünt; so blühet er am Morgen, und grünet auf; am Abend ist er abgeschnitten und dorret. Denn wir vergehen vor deinem Zorn, und durch deinen Grimm werden wir vernichtet. Du stellest unser Vergehen dir vor Augen, das uns Unbekannte vor das Licht deines Antlitzes. Denn alle unsere Tage schwinden vor deinem Zorn; wir verhallen unsere Jahre wie einen Laut. Was die Zeit unserer Jahre betrifft, so mögen es während derselben siebenzig Jahre sein, wohl auch, wenn man bei Kräften ist, achtzig Jahre; und ihr Ungestüm ist Mühsal, und Trübsal; doch schnell schwindet es vorüber, dann sind wir entflogen. Wer kennt die Gewalt deines Zorns? Denn wie deine Furchtbarkeit, so ist dein Grimm. Um unsere Tage also zu zählen lehre uns, damit wir erhalten ein weises Herz. Kehre zurück, Jahwe! bis wann? und habe Mitleiden mit deinen Knechten. Sättige uns am Morgen mit deiner Gnade, daß wir jauchzen, und uns freuen unser Leben lang! Erfreue uns für die Tage, da du uns betrübtest, für die Jahre, da wir Unglück sahen. Laß deine Knechte sehen deine Werke, und deine Herrlichkeit an ihren Söhnen. Es sei die Huld Jahwe's, unsers Gottes über uns, und das Werk unserer Hände schirme an uns; ja, das Werk unserer Hände, schirme es! Glück dessen, der auf den mächtigen Schutz Gottes vertraut.Wer unter den Schirm des Höchsten sich begibt, der weilet im Schatten des Allmächtigen. Zu Jahwe spreche ich: Meine Zuflucht und meine Burg bist du, mein Gott, dem ich vertraue. Denn er rettet dich vom Strick des Vogelfängers, von der verderblichen Pest. Mit seinen Fittigen decket er dich; und unter seinen Flügeln findest du Schutz; Schild und Schirm ist seine Treue. Du hast nichts zu fürchten vor der Schrecknis der Nacht, vor dem Pfeile, der fliegt des Tages; vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag verheert. Fallen an deiner Seite Tausende, und Zehentausende an deiner Rechten, dich trifft es nicht. Nur mit deinen Augen erblickest du es; und die Vergeltung der Bösen siehst du. Denn du, Jahwe! bist meine Zuversicht; den Höchsten hast du dir gemacht zum Schutz. Es begegnet dir kein Unglück; und keine Plage nähert sich deinem Zelte. Denn seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. Auf den Händen werden sie dich tragen, daß an keinen Stein stoße dein Fuß. Über Löwen und Ottern wirst du schreiten; treten auf junge Löwen und Drachen. „Weil er an mir hängt, so will ich ihn retten, ihn schützen, weil er meinen Namen kennt. Er wird mich anrufen, und ich werde ihn erhören, bei ihm werde ich sein in der Not; ich werde ihn herausreißen, und ihn zu Ehre bringen. Mit Länge der Tage will ich ihn sättigen, und ihn sehen lassen meine Hilfe.“ Lobgesang Gottes, des Beglückers seiner treuen Verehrer.Herrlich ist's Jahwe zu preisen,Ein Gesanglied am Tage des Sabbats.und zu singen deinem Namen, o Höchster! Zu verkünden am Morgen deine Gnade, und deine Treue in den Nächten. Auf zehnsaitiger Laute und auf Harfen mit Gesang zur Zither. Denn du hast mich erfreut, Jahwe! durch deine Tat; über die Werke deiner Hände juble ich. Wie groß sind deine Werke, Jahwe! unerforschlich deine Rathschläge. Der unvernünftige Mensch erkennt das nicht, und der Tor sieht das nicht ein. Wenn auch die Gottlosen grünen wie Gras, und alle Übeltäter blühen; so müssen sie doch vertilgt werden auf immer! Denn du bist der Höchste auf ewig, Jahwe! Ja siehe! deine Feinde, Jahwe! ja siehe! deine Feinde kommen um, es zerstreuen sich alle Übeltäter! Aber mein Horn erhöhest du, wie das eines Büffels; ich triefe von frischen Öl; und mein Auge belustiget sich über meine Feinde, an meinen boshaften Widersachern ergötzen sich meine Ohren. Der Gerechte blühet wie die Palme, wie die Zeder am Libanon wächst er. Die gepflanzt sind im Hause Jahwe's, in den Vorhöfen unsers Gottes, sie blühen; noch sprossen sie im Alter, sind saftvoll und belaubt; um verkünden zu können, daß Jahwe gerecht ist, mein Fels, an dem kein Unrecht ist. Loblied der erhabenen Eigenschaften Gottes.Jahwe ist König, mit Hoheit bekleidet, bekleidet ist Jahwe, mit Macht umgürtet; denn es bestehet die Welt, sie wankt nicht; fest steht dein Thron von jeher, von Ewigkeit bist du. Die Ströme, Jahwe! erheben, die Ströme erheben ihr Tosen, die Ströme erheben ihr Brausen. Als das Tosen großer Gewässer, als die stärksten Wellen des Meeres ist noch stärker in der Höhe Jahwe! Deine Gebote sind sehr wahr, deinem Hause ziemet Heiligkeit, Jahwe! auf lange Zeit hin. Gläubiges und hoffnungsvolles Gebet wider die ungerechten Bedrücker.Gott der Rache, Jahwe, Gott der Rache, zeige dich im Glanze! Erhebe dich, Richter der Erde, übe Vergeltung gegen die Übermütigen! Wie lange sollen die Bösen, Jahwe! wie lange sollen die Bösen frohlocken? sollen aussprudeln, Freches schwätzen, sich rühmen alle Übeltäter? Dein Volk, Jahwe! zertreten sie, und dein Eigentum bedrücken sie. Witwen und Fremdlinge erwürgen sie, und Waisen morden sie; und sprechen: Jahwe sieht's nicht; der Gott Jakobs merkt's nicht! Merket es ihr Unvernünftigsten der Leute! und ihr Toren! wann werdet ihr klug? Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen? Der die Völker züchtigt, sollte der nicht strafen? Er, der den Menschen Weisheit lehrt? Jahwe kennt die Gedanken der Menschen, daß sie töricht sind. Selig der Mann, den Jahwe zurechtweiset, und den du lehrst aus deinem Gesetze! um ihn zu beruhigen in den Tagen des Unglücks, bis die Grube dem Bösen gegraben ist. Denn Jahwe verläßt nicht sein Volk, und sein Erbteil verläßt er nicht. Denn zum Recht wird sich wenden das Gericht, und hinter ihm her Alle, die rechtschaffenen Herzens sind. Wer erhebt sich für mich wider die Bösen, wer steht mir bei wider die Übeltäter? Wenn nicht Jahwe meine Hilfe wäre, bald läge im stillen Lande meine Seele. Wenn ich spreche: Mein Fuß wankt; so stützet mich, Jahwe! deine Gnade. Bei meinen vielen Betrübnissen in meinem Innern erheitern deine Tröstungen meine Seele. Kann dir verbunden sein der Thron des Verderbens, der Unrecht sinnet wider das Gesetz? Sie rotten sich wider das Leben des Gerechten; und unschuldiges Blut verurteilen sie. Aber Jahwe ist mein Schutz, und mein Gott, der Fels meiner Zuflucht. Ja, er wird ihnen vergelten ihr Unrecht, und wegen ihrer Bosheit sie vertilgen, vertilgen wird sie Jahwe, unser Gott! Ermunterung zum Lobe Gottes, und zum Gehorsam gegen ihn.Kommet, lasset uns Jahwe jauchzen, jubeln dem Fels unserer Hilfe! Lasset uns vor sein Antlitz kommen mit Dank, mit Gesang ihm jubeln! Denn ein großer Gott ist Jahwe, und ein großer König über alle Götter. In seiner Hand ist das Innerste der Erde; und die Schätze der Berge sind sein. Sein ist das Meer, denn er hat's gemacht, und das Trockene haben seine Hände gebildet. Kommet, lasset uns anbeten und niederfallen; lasset uns knieen vor Jahwe, unserm Schöpfer! Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide, und die Herde seiner Hand; o möchtet ihr heute seine Stimme hören! „Verhärtet nicht euer Herz wie beim Haderwasser, wie am Tage der Versuchung in der Wüste. Wo mich versuchten eure Väter, mich prüften, obwohl sie sahen mein Werk. Vierzig Jahre hatte ich Ekel vor dem Geschlecht; und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie; und kennen nicht meine Wege; so daß ich schwur in meinem Zorn: Sie sollen nicht eingehen zu meiner Ruhe!“ Aufforderung zum Preise Gottes.Singet Jahwe ein neues Lied, singe Jahwe die ganze Erde. Singet Jahwe, preiset seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag seine Hilfe! Erzählet unter den Völkern seine Herrlichkeit, unter allen Nationen seine Wunder. Denn groß ist Jahwe, und sehr preiswürdig; furchtbar ist er über alle Götter! Denn alle Götter der Völker sind nichtig; aber Jahwe hat den Himmel erschaffen. Glanz und Pracht ist vor ihm, Macht und Herrlichkeit in seinem Heiligtume. Bringet Jahwe, ihr Geschlechter der Völker, bringet Jahwe Ehre und Macht! Bringet Jahwe die Ehre seines Namens, bringet Geschenke, und kommet in seine Vorhöfe! Betet Jahwe an im heiligen Schmucke, zittere vor ihm die ganze Erde! Sprechet unter den Völkern: Jahwe ist König, denn es bestehet die Welt, sie wanket nicht, er richtet die Völker nach Gerechtigkeit! Freuen soll sich der Himmel, und frohlocken die Erde; brausen soll das Meer, und was es füllt. Fröhlich sei die Flur, und Alles, was darauf ist; dann jauchzen alle Bäume des Waldes, vor Jahwe, denn er kommt, ja er kommt zu richten die Erde! richten wird er die Welt mit Gerechtigkeit, und die Völker nach seiner Wahrheit. Loblied auf Gott, welcher die Götzendiener strafen, und seine wahren Verehrer schirmen und beglücken wird.Jahwe ist König, es frohlocke die Erde, es freuen sich die vielen Inseln! Gewölk und Dunkel sind rings um ihn; Gerechtigkeit und Recht sind die Aufrechterhaltung seines Thrones. Feuer geht vor ihm her, und verzehret ringsum seine Feinde. Seine Blitze hellen die Welt; es sieht's und zittert die Erde. Berge zerfließen wie Wachs vor dem Antlitze Jahwe's, vor dem Antlitze des Herrn der ganzen Erde. Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit; und alle Völker sehen seine Herrlichkeit. Zu Schanden werden alle Diener der Bilder, die auf die Götzen trotzen; ihn müssen anbeten alle Götter! Es hört's und freut sich Zion; es frohlocken die Töchter Juda, um deiner Gerichte willen, Jahwe! Denn du, Jahwe, bist der Höchste über die ganze Erde, sehr erhaben über alle Götter. Wenn ihr Jahwe liebet, so hasset das Böse; dann bewahrt er alle Seelen seiner Frommen; aus der Hand der Bösen rettet er sie. Licht ist gesäet dem Gerechten, und den rechtschaffenen Herzen Freude. Freut euch, ihr Gerechte! über Jahwe, und preiset seinen heiligen Namen! Freudiges Preis- und Danklied auf Gott.Singet Jahwe ein neues Lied;Ein Gesang.denn Wunder hat er getan: den Sieg errang ihm seine Rechte, und sein heiliger Arm. Kund tat Jahwe seine Hilfe, vor den Augen der Völker versichtbarte er seine Gerechtigkeit. Er gedachte seiner Gnade, und seiner Treue gegen das Haus Israel, es sahen alle Enden der Erde die Hilfe unseres Gottes. Jauchze Jahwe die ganze Erde, brechet aus in Jubel, und spielet! Spielet Jahwe auf der Harfe, auf der Harfe, und mit Klang des Saitenspiels! Mit Posaunen, und schmetternden Trommeten, jubelt vor dem König Jahwe! Es brause das Meer, und was es füllt, die Welt, und die sie bewohnen! Die Ströme klatschen in die Hände; sämtliche Berge jauchzen vor Jahwe; denn er kommt, zu richten die Erde; richten wird er die Welt nach Recht, und die Völker nach Gerechtigkeit. Loblied auf den Gott Israel's.Jahwe ist König, es zittern die Völker; er thront auf Cherub, die Erde bebt. Jahwe ist groß in Zion; und erhaben ist er über alle Völker! Man preise deinen Namen, den großen und furchtbaren, - heilig ist er! - und den Ruhm des Königs, der das Recht liebt; du hältst Gerechtigkeit aufrecht; Gericht und Gerechtigkeit übest du aus in Jakob. Erhebet Jahwe, unsern Gott; und fallet nieder vor dem Schemel seiner Füße! - heilig ist er! Mose und Aaron unter seinen Priestern, und Samuel unter denen, die anriefen seinen Namen, riefen zu Jahwe, und er erhörte sie. In der Wolkensäule redete er zu ihnen; sie hielten seine Gebote, und die Satzung, die er ihnen gab. Jahwe, unser Gott, du erhörtest sie; ein verzeihender Gott warest du ihnen; doch strafte er auch ihr Tun. Erhebet Jahwe, unsern Gott; und fallet nieder vor seinem heiligen Berge; denn heilig ist Jahwe, unser Gott. Ermunterung zum Lobe Gottes.Jauchze JahweEin Lobgesang.die ganze Erde! Dienet Jahwe mit Freude; kommet vor sein Antlitz mit Jubel! Erkennet, daß Jahwe Gott ist; er hat uns gemacht, und nicht wir; sein Volk sind wir, und die Herde seiner Weide. Tretet in seine Tore mit Dank, in seine Vorhöfe mit Lobgesang! danket ihm, preiset seinen Namen! Denn gütig ist Jahwe, ewig währt seine Gnade; und auf Geschlecht und Geschlecht seine Treue. Vor Gott entschließt sich der König, gerecht zu regieren.Gnade und Recht will ich singen;Ein Gesang.dich, Jahwe! will ich lobpreisen. Ich will beachten den rechtschaffenen Weg - wann wirst du zu mir kommen? - ich will wandeln in der Rechtschaffenheit meines Herzens in meinem Hause. Ich will nie meine Augen richten nach bösen Dingen; Sünden zu begehen hasse ich, es soll bei mir nicht haften. Ein verkehrtes Herz muß weichen von mir; den Bösen will ich nicht kennen. Wer heimlich seinen Freund lästert, den will ich vertilgen; wer stolze Augen und ein aufgeblasenes Herz hat, den will ich nicht dulden. Mein Augenmerk soll sein auf die Treuen des Landes, daß sie um mich bleiben; wer auf rechtschaffenem Wege wandelt, der soll mir dienen. Es soll nicht bleiben in meinem Hause, wer Trug übt; wer Lügen redet, wird nicht bestehen vor meinen Augen. Jeden Morgen will ich vertilgen alle Bösen des Landes; damit ausgerottet werden aus der Stadt Jahwe's alle Übeltäter. Gebet um Erlösung aus dem Elend, und um Wiederherstellung Jerusalems.Jahwe! höre mein Gebet,Gebet eines Elenden, da er verzagen wollte, und vor Jahwe ausschüttete seine Klage.und mein Flehen komme zu dir! Birg nicht dein Antlitz vor mir, am Tage meiner Not neige zu mir dein Ohr, am Tage, wo ich rufe, erhöre eilends mich! Denn wie Rauch sind geschwunden meine Tage; und meine Gebeine wie Reiser verbrannt. Niedergesengt wie Gras, und verdorrt ist mein Herz; denn ich vergesse, mein Brot zu essen. Vom Gestöhn meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleische. Ich bin gleich der Kropfgans in der Wüste, gleich der Eule in den Trümmern. Wache ich auf, so bin ich wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die gegen mich rasen, schwören bei mir. Denn Asche esse ich, wie Brot, und meinen Trank mische ich mit Tränen, vor deinem Zorn und deinem Grimm; denn genommen hast du mich, und hingeworfen. Meine Tage sind wie ein ausgestreckter Schatten; und ich verdorre wie Gras. Du aber, Jahwe! bleibst ewig, und dein Name auf Geschlecht und Geschlecht. Du wirst aufstehen, dich Zions erbarmen; denn es ist Zeit, ihr gnädig zu sein, ja, gekommen ist die Stunde. Denn deine Knechte haben Verlangen an ihren Steinen, und bedauern ihren Schutt. Daß die Völker sehen den Namen Jahwe's, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit, wenn Jahwe Zion bauet, sich versichtbaret in seiner Herrlichkeit, wenn er Schauet auf das Gebet des Verlassenen, und nicht verschmäht ihr Gebet. Dies werde aufgezeichnet für das künftige Geschlecht, und das Volk, das geboren wird, preise Jahwe. Denn er blicket herab von seiner heiligen Höhe, Jahwe Schauet vom Himmel auf die Erde; um zu hören das Seufzen des Gefangenen, zu lösen die Söhne des Todes. Daß sie erzählen in Zion den Namen Jahwe's, und seinen Ruhm in Jerusalem; wenn sich versammeln die sämtlichen Völker, und die Königreiche, Jahwe zu dienen. Er hat auf dem Wege meine Kraft aufgerieben, verkürzt meine Tage. Ich spreche: Mein Gott, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage! von Geschlecht zu Geschlechte währen deine Jahre. Vor Zeiten hast du die Erde gegründet; und das Werk deiner Hände ist der Himmel. Diese werden vergehen, aber du bleibst; sie alle werden wie ein Kleid veralten, wie ein Gewand wirst du sie wechseln, und sie werden wechseln. Aber du bist derselbe, und deine Jahre enden nicht. Die Söhne deiner Knechte werden wohnen, und ihr Samen wird vor dir bestehen. Aufforderung zum Lob Gottes wegen aller seiner Wohltaten.Preise meine Seele, Jahwe!Von David.und mein ganzes Innere seinen heiligen Namen! Preise meine Seele, Jahwe, und vergiß nicht aller seiner Guttaten! Er vergibt alle deine Missetaten, heilet alle deine Krankheiten. Er löset aus der Grube dein Leben, er krönet dich mit Gnade und Erbarmen. Er sättigt mit Gutem dein Alter; es wird sich erneuen wie ein Adler deine Jugend. Gerechtigkeit schafft Jahwe, und Recht allen Bedrängten. Er tat Mose seine Wege kund, den Söhnen Israels seine Taten. Barmherzig und gnädig ist Jahwe, langmütig und von großer Güte. Nicht immer wird er hadern, und nicht ewig Zorn halten. Nicht nach unsern Sünden handelt er mit uns; und nicht nach unsern Vergehen vergilt er uns. Denn wie hoch der Himmel ist über der Erde; so mächtig ist seine Gnade über die, die ihn fürchten. Wie weit der Aufgang ist vom Untergang; so entfernt er von uns unsere Missetaten. Wie sich erbarmet der Vater der Söhne; so erbarmet sich Jahwe derer, die ihn fürchten. Denn er kennt unser Gebild', eingedenk, daß wir Staub sind. Der Mensch, wie Gras sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so verblühet er; fährt ein Wind über sie, so ist sie nicht mehr; und man kennt nicht mehr ihre Stelle. Aber die Gnade Jahwe's währet von Ewigkeit zu Ewigkeit gegen die, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit gegen Kindeskinder; gegen die, die seinen Bund halten, und auf seine Gebote bedacht sind, um darnach zu handeln. Jahwe hat im Himmel errichtet seinen Thron; und sein Reich herrschet über Alles. Preiset Jahwe ihr seine Engel, ihr Starken an Kraft, ihr Täter seines Wortes, höret auf die Stimme seines Wortes! Preiset Jahwe ihr seine sämtlichen Heere, seine Diener, ihr Täter seines Willens! Preiset Jahwe alle seine Werke, an allen Orten seines Reiches! preise, Jahwe, meine Seele! Loblied Gottes, des Schöpfers und Erhalters seiner Werke.Preise meine Seele Jahwe! Jahwe, mein Gott, du bist sehr groß, mit Glanz und Hoheit bekleidet! Licht ziehet er an wie ein Gewand, spannet den Himmel aus wie ein Zelttuch. Er bälket auf Wasser sein Obergemach; macht Wolken zu seinem Wagen, fährt auf den Flügeln des Windes. Er mach zu seinen Engeln die Winde, und zu seinen Dienern flammendes Feuer. Er stützte die Erde auf ihren Grundfesten, daß sie nie und nimmer wanket. Mit der Flut wie mit einem Gewande hattest du sie bedeckt; über Bergen standen Gewässer. Vor deinem Schelten flohen sie, vor dem Gekrach deines Donners entflohen sie. Berge stiegen, Täler sanken an den Ort, den du ihnen gegründet hattest. Grenzen setztest du, die sie nicht überschreiten, daß sie nicht wieder die Erde decken. Du läßt Quellen rinnen in den Tälern, zwischen Bergen fließen sie hin. Sie tränken alle Tiere des Feldes, die Waldesel löschen ihren Durst. An ihnen wohnen die Vögel des Himmels, zwischen den Zweigen hervor lassen sie tönen den Gesang. Er tränket die Berge aus seinem Obergemach, mit der Frucht deiner Werke sättigt sich die Erde. Er läßt Gras keimen für das Vieh, und Kraut zum Nutzen des Menschen, Brot hervorbringend aus der Erde. Und Wein erfreut das Herz des Menschen, und das Antlitz kann glänzen von Öl, und Brot stärkt das Herz des Menschen. Es sättigen sich die Bäume Jahwe's, die Zedern Libanons, die er gepflanzt hat, wo Vögel nisten, der Storch, der Tannen hat zu seinem Aufenthalt. Die hohen Berge sind da für die Steinböcke, Felsen sind die Zuflucht der Springhasen. Er hat den Mond gemacht zur Zeitangabe, und die Sonne, die ihren Untergang kennt. Du machst Finsternis, und es wird Nacht, da regen sich alle Tiere des Waldes. Die jungen Löwen brüllen nach Raub, und verlangen von Gott ihre Nahrung. Die Sonne geht auf, sie ziehen sich zurück, und liegen in ihren Höhlen. Der Mensch geht aus an seine Arbeit, und an seinen Landbau bis zum Abend. Wie groß sind deine Werke Jahwe, alle hast du mit Weisheit gemacht! voll ist die Erde deiner Güter! Dieses Meer, groß und weit nach beiden Seiten, da regt sich's ohne Zahl, kleine Tiere samt großen; da gehen Schiffe; der Leviathan, den du gebildet hast, kann dort scherzen. Alle harren auf dich, daß du ihnen Nahrung gebest zu seiner Zeit. Du gibst ihnen, sie sammeln; du öffnest deine Hand, sie sättigen sich des Guten. Verhüllest du dein Antlitz, so sind sie vernichtet; nimmst du ihren Odem, so hauchen sie aus, und kehren zurück zu ihrem Staube. Hauchest du deinen Odem aus, so sind sie geschaffen, und du erneuerst die Gestalt der Erde. Der Ruhm Jahwe's wäre ewig; Jahwe freue sich seiner Werke! Blickt er zur Erde, so bebt sie; rührt er die Berge an, so rauchen sie. Jahwe will ich singen mein Leben lang, meinen Gott will ich lobpreisen, so lang ich bin. Möge ihm gefallen mein Lied! ich freue mich Jahwe's. Möchten vertilgt werden die Sünder von der Erde; und die Bösen nicht mehr sein! Preise meine Seele Jahwe. Hallelujah. Danklied für die Erfüllung der Verheißungen Gottes am Volke Israel.Lobet Jahwe, rufet an seinen Namen, tut kund unter den Völkern seine Taten! Singet ihm, spielet ihm, erzählet alle seine Wunder! Rühmet euch seines heiligen Namens; es freue sich das Herz derer, die Jahwe suchen! Fraget nach Jahwe und seiner Herrlichkeit, suchet sein Antlitz allezeit! Gedenket seiner Wunder, die er getan, seiner Zeichen, und der Gerichte seines Mundes, ihr, Same Abrahams, seines Knechts, Söhne Jakobs, seine Auserwählten. Er, Jahwe, ist unser Gott, auf der ganzen Erde ist sein Gesichtskreis. Er gedenkt auf ewig seines Bundes, des Wortes, das er geboten, auf das tausendste Geschlecht, den er geschlossen mit Abraham, und seines Eides mit Isaak. Sogar stellte er ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bunde, sprechend: dir will ich das Land Kanaan geben, zum Lose eures Erbteils; da ihrer noch eine geringe Anzahl war, Wenige und Fremdlinge daselbst. Und sie zogen von Volk zu Volk, von einem Königreiche zum andern Volke. Er gestattete Niemand, sie zu unterdrücken; und strafte ihretwegen Könige. „Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut kein Leid.“ Auch rief er Hunger über das Land, jede Nahrungsstütze zerbrach er. Er sandte vor ihnen her einen Mann; zum Knecht ward Joseph verkauft. Sie zwangen in Fesseln seine Füße, in Eisen wurde er gelegt; bis zurzeit, da sein Wort eintraf, die Rede Jahwe's ihn erprobt hatte. Der König sandte und machte ihn los, der Herrscher der Völker, und befreite ihn. Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus, und zum Herrscher über sein ganzes Eigentum. Daß er seine Fürsten fesselte nach seiner Lust, und seine Ältesten Weisheit lehrte. Und Israel kam nach Ägypten, und Jakob war Fremdling im Lande Ham. Und er mehrte sehr sein Volk, und machte es stärker als seine Feinde. Er wandelte ihr Herz, daß sie sein Volk haßten, daß sie Arglist übten wider seine Knechte. Er sandte Moses, seinen Knecht, Aaron, den er sich erkoren. Sie taten unter ihnen seine Zeichen, und seine Wunder im Lande Ham. Er sandte Finsternis, und finster ward es, und sie waren nicht widerspenstig gegen seine Worte. Er wandelte ihr Wasser in Blut, und ließ sterben ihre Fische. Ihr Land wimmelte von Fröschen bis in die Gemächer ihrer Könige. Er sprach, da kamen Fliegen, Ungeziefer in ihr ganzes Gebiet. Er gab ihnen zum Regen Hagel, Feuerflammen auf ihr Land. Und erschlug ihren Weinstock und ihren Feigenbaum; und zerbrach die Bäume ihres Gebietes. Er sprach, da kamen Heuschrecken und Grillen ohne Zahl. Und sie fraßen alles Kraut in ihrem Lande, und fraßen die Frucht ihres Bodens. Und er erschlug alle Erstgebornen in ihrem Lande, die Erstlinge aller ihrer Habe. Und führte sie aus mit Silber und Gold; und kein Schwacher war in ihren Stämmen. Ägypten freute sich ihres Auszugs; denn ihr Schrecken war auf sie gefallen. Er breitete Gewölk aus zum Schirm, und Feuer, die Nacht zu erleuchten. Sie forderten, da führte er Wachteln her; und mit Brot vom Himmel sättigte er sie. Er öffnete den Felsen, da floß Wasser, es zogen sich hin durch die Steppen die Bäche. Denn er gedachte seines heiligen Wortes zu Abraham, seinem Knechte. Und er führte sein Volk aus in Freude, in Jubel seine Auserwählten. Und gab ihnen die Länder der Völker; und die Arbeit der Nationen nahmen sie in Besitz; auf daß sie seine Satzungen hielten, und seine Gesetze bewahrten. Hallelujah. Bitte um Vergebung aller Sünden des Volkes Israel.Hallelujah! Preiset Jahwe, denn er ist gütig, ja ewig währt seine Gnade! Wer spricht aus die Machttaten Jahwe's, wer verkündet seinen ganzen Ruhm? Selig, die das Gesetz halten, Gerechtigkeit üben zu jeder Zeit! Gedenke mein, Jahwe, nach der Gnade gegen dein Volk; blicke auf mich mit deiner Hilfe! Daß wir sehen das Wohl deiner Auserwählten, daß wir uns freuen der Freude deines Volkes, daß wir uns rühmen mit deinem Eigentum. Wir haben gesündigt mit unsern Vätern, wir haben unrecht gehandelt, Böses getan. Unsere Väter in Ägypten achteten nicht auf deine Wunder, bedachten nicht deine große Gnade, und waren widerspenstig am Meere, am Schilfmeere. Doch half er ihnen um seines Namens willen, um zu beweisen seine Macht. Und er schalt das Schilfmeer, daß es vertrocknete; und ließ sie durch die Fluten gehen, wie durch die Wüste; und rettete sie aus der Hand des Hassers, und erlöste sie aus der Hand des Feindes. Und das Wasser deckte ihre Dränger; nicht Einer von ihnen blieb übrig. Da glaubten sie an seine Worte, besangen seinen Ruhm. Zu bald vergaßen sie seine Taten, harrten nicht auf seinen Rat; und bekamen Gelüste in der Wüste, und versuchten Gott in der Einöde. Als er ihnen gegeben, was sie gefordert, da schickte er Seuchen auf ihre Gier. Und sie ereiferten sich gegen Moses im Lager, gegen Aaron, den Heiligen Jahwe's. Die Erde tat sich auf, und verschlang Dathan, und deckte die Rotte Abirams. Und Feuer brannte in ihrer Rotte, Flamme versengte die Bösen. Sie machten ein Kalb am Horeb, und beteten vor dem Gußbilde. Und vertauschten ihre Herrlichkeit um das Bild eines Gras fressenden Stiers; sie vergaßen Gott ihren Erretter, der Großes getan in Ägypten, Wunder im Lande Ham, Furchtbares am Schilfmeer. Schon hatte er gesprochen: „Sie sollen vertilgt werden!“ wenn nicht Moses, sein Auserwählter, sich in den Riß gestellt hätte vor ihm, um seinen Zorn zu wenden, daß er nicht vertilgte. Und sie verschmähten das erwünschte Land, glaubten nicht an sein Wort. Und sie murrten in ihren Zelten, sie hörten nicht auf die Stimme Jahwe's. Da erhob er seine Hand wider sie: „Sie sollen gestürzt werden in der Wüste; ja gestürzt soll ihr Same werden unter die Völker hin; und zerstreut in die Länder!“ Und sie hingen dem Baal-Pheor an, und aßen Opfer der Toten, und reizten den Zorn durch ihre Handlungen. da brach die Plage unter sie aus. Nun stand Phinehas auf, und richtete; und der Plage ward gesteuert. Und es wurde ihm gerechnet zur Gerechtigkeit, auf Geschlecht und Geschlecht in Ewigkeit. Und sie reizten zum Zorn am Haderwasser; und Moses ging es übel um ihretwillen; denn sie erbitterten sein Gemüt, so daß seinen Lippen unbesonnenes entfuhr. Sie vertilgten nicht die Völker, was ihnen Jahwe befohlen. Und sie ließen sich mit den Völkern ein, und lernten ihr Treiben, und dienten ihren Götzen, und waren ihnen zum Fallstrick. Ja sie opferten ihre Söhne, und ihre Töchter den Götzen; und vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne, und ihrer Töchter, und sie opferten den Götzen Kanaans; und das Land wurde entweiht mit Blut. Und sie verunreinigten sich mit ihren Werken; und hurten mit ihren Handlungen. Da entbrannte der Zorn Jahwe's gegen sein Volk, und er verabscheute sein Eigentum. Und er gab sie Preis den Händen der Völker; und über sie herrschten ihre Hasser. Und ihre Feinde drängten sie, und sie wurden gebeugt unter ihren Händen. Oftmals rettete er sie; doch waren sie widerspenstig in ihrem Rat, und stürzten sich durch ihre Missetat. Aber er sah auf ihre Not, da er ihr Wehklagen hörte. Und er gedachte ihrer seines Bundes wegen, und erbarmte sich nach seiner großen Gnade. Und er wandte ihnen Erbarmen zu bei allen, die sie gefangen fortgeführt hatten. Hilf uns Jahwe, unser Gott, und sammle uns von den Völkern, daß wir preisen deinen heiligen Namen, damit wir uns rühmen deines Lobes. Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und das ganze Volk spreche: Amen, Hallelujah! Danklied auf Gott für die Rückkehr der Gefangenen, und für die Wiederherstellung des jüdischen Staates.Preiset Jahwe, denn er ist gütig, ja ewig währet seine Gnade! Das sprechen die Erlösten Jahwe's; denn er hat sie erlöst aus der Hand des Feindes; und hat sie gesammelt aus den Ländern, vom Aufgang und vom Untergang von Norden und vom Westen. Sie irrten in der Wüste, auf ödem Wege; eine Stadt zur Wohnung fanden sie nicht. Vor Hunger und vor Durst schmachtete hin ihre Seele. Weil sie aber schrieen zu Jahwe in ihrer Not; so half er ihnen aus ihrer Bedrängnis; und er führte sie auf geradem Wege, daß sie kamen in eine Stadt zur Wohnung. Preisen sollen sie Jahwe für seine Gnade, und seine Wunder an den Menschenkindern; daß er sättigte den Lechzenden, den Hungernden füllte mit Gutem, die in Finsternis und Todesschatten saßen, gebunden in Elend und Eisen. Weil sie widerspenstig waren gegen die Befehle Gottes, und den Rat des Höchsten verachtet hatten; d'rum beugte er mit Mühsal ihr Herz; sie sanken, und waren ohne Retter. Weil sie aber schrieen zu Jahwe in ihrer Not, so half er ihnen aus ihrer Bedrängnis. Er führte sie aus der Finsternis und Todesschatten; und ihre Bande zerriß er. Preisen sollen sie Jahwe für seine Gnade, und seine Wunder an den Menschenkinder; daß er zerbrochen die eisernen Türen, und zerschlagen die eisernen Riegel. Die Toren, die wegen des Wandels ihrer Vergehung, um ihrer Missetat willen geplagt waren; vor aller Speise ekelte ihnen, und nahe waren sie an den Toren des Todes. Weil sie aber schrieen zu Jahwe in ihrer Not, so half er ihnen aus ihrer Bedrängnis. Er sandte sein Wort, und heilte sie, und rettete sie aus ihren Gruben. Preisen sollen sie Jahwe für seine Gnade, und seine Wunder an den Menschenkindern; und opfern Opfer des Dankes, und erzählen seine Taten mit Jubel. Die auf's Meer gingen zu Schiffe, die Geschäfte trieben auf großen Gewässern; diese sahen die Taten Jahwe's, und seine Wunder auf der Tiefe; denn er sprach; und es entstand ein Sturmwind, und es Türmten sich seine Wellen. Himmelhoch stiegen sie, und abgrundstief fielen sie; ihre Seele zerfloß im Unglück. Sie schwindelten und taumelten wie Trunkene; und alle ihre Weisheit war vernichtet! Weil sie aber schrieen zu Jahwe in ihrer Not, so führte er sie aus ihrer Bedrängnis. Er hemmte den Sturmwind zum leisen Wehen, und es schwiegen ihre Wellen. Und sie freuten sich, da sie sich legten; dann führte er sie zur erwünschten Küste. Preisen sollen sie Jahwe für seine Gnade, und seine Wunder an den Menschenkindern; und ihn erheben in der Versammlung des Volkes, und in der Sitzung der Ältesten ihn rühmen. Er wandelte Ströme in Wüste, und Wasserquellen in Dürre, fruchtbares Land in Salzsteppe, wegen der Bosheit seiner Bewohner. Er wandelte die Wüste in Wassersee, und dürres Land in Wasserquellen; und ließ dort Hungrige wohnen; und sie errichteten Städte zur Wohnung. Und sie besäten Felder, und pflanzten Weinberge, und bekamen Früchte des Erzeugnisses. Und er segnete sie, und sie mehrten sich sehr, und ihren Viehstand ließ er nicht wenig sein. Obschon sie vermindert und niedergebeugt waren vor Druck, Unglück, und Kummer; Verachtung er geschüttet hatte auf die Fürsten, und sie irren ließ in unwegsamer Öde; so hat er doch den Armen aus dem Elend gerettet, und machte den Herden gleich die Geschlechter. Es sehen's die Rechtschaffenen, und freuen sich; und jede Verkehrtheit schließt den Mund. Wer weise ist, der nimmt dies wahr, und hat Acht auf die Gnade Jahwe's. Gebetlied um Gottes Beistand gegen auswärtige Feinde.Getrost ist mein Herz,Gesanglied von David.Gott! singen will ich; und spielen auch meine Seele! Auf Zither und Harfe! aufstehen will ich mit der Morgenröte. Ich will dich preisen unter den Völkern, Jahwe! und dir spielen unter Nationen. Denn groß über den Himmel ist deine Gnade, und bis zu den Wolken deine Treue. Erhebe über den Himmel, Gott! und über die ganze Erde deine Herrlichkeit. Damit gerettet werden deine Geliebten; so hilf mit deiner Rechten, und erhöre uns; Gott hat geredet bei seiner Heiligkeit, ich werde frohlocken, und Sichem Teilen, und das Tal Sukkoth ausmessen. Mein ist Gilead, mein Manasse, und Ephraim ist die Schutzwehr meines Hauptes; Juda mein Herrscherstab. Moab mein Waschbecken; auf Edom werfe ich meinen Schuh; über Philistäa jauchze ich. Wer führte mich in die feste Stadt? wer leitete mich bis Edom? Nicht du, Gott! der du uns verworfen? und nicht auszogest, Gott! mit unseren Heeren? Schaffe du uns Hilfe aus der Not! denn eitel ist die Hilfe des Menschen. mit Gott wollen wir Taten tun, und er tritt unsere Feinde zu Boden. Gebetlied um Gottes Beistand wider auswärtige Feinde.Gott meines Ruhms,Dem Vorspieler. Von David ein Gesang.schweige nicht! Denn sie haben ein gottloses Maul, und ein trügerisches Maul gegen mich aufgesperrt; sie reden mit mir mit lügenhafter Zunge. Und mit Worten des Hasses umgeben sie mich, und streiten wider mich ohne Grund. Für meine Liebe befeinden sie mich, ich aber bete. Und sie erweisen mir Böses für das Gute, und Haß für meine Liebe. Setze über ihn den Bösesten, und der Ankläger stehe ihm zur Rechten! Wenn er gerichtet wird, so soll er verurteilt entkommen; und sein Bitten werden zur Sünde! Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfange ein Anderer. Seine Kinder seien Waisen, und sein Weib Witwe! Ja, umherschweifen sollen seine Kinder, und bitten, und betteln außerhalb ihren Trümmern! Der Wucherer verschlinge Alles, was er hat; und Fremde sollen erbeuten sein Erarbeitetes! Er habe Keinen, der ihm Liebe bewahre, und Keinen, der seiner Kinder sich erbarme! Seine Nachkommenschaft werde vertilgt, im andern Geschlecht werde gelöscht ihr Name! Der Missetat seiner Väter werde gedacht bei Jahwe; und die Sünde seiner Mutter werde nicht ausgetilgt! Sie schweben Jahwe vor Augen beständig, und ihr Andenken werde vertilgt von der Erde! Darum weil er an Liebe zu üben nie dachte; sondern verfolgte einen elenden und armen Mann, und den im Herzen Gebeugten, um ihn zu töten. Er wollte ja den Fluch, so treffe er ihn; und den Segen wollte er nicht, so sei er ferne von ihm! Er zog den Fluch an wie sein Gewand; ja, er drang wie Wasser in sein Inneres, und wie Öl in seine Gebeine. Er sei ihm wie das Kleid, darin er sich hüllt, und zum Gürtel, womit er stets sich gürtet. Dies sei der Lohn meiner Feinde von Jahwe, und derer, die Böses reden wider mich. Aber du, Jahwe, Herr! handle mit mir vermöge deines Namens, denn gütig ist deine Gnade, rette mich! denn elend und arm bin ich; und mein Herz ist verwundet in mir. Gleich einem Schatten, wie er sich weithin dehnt, schwinde ich hin, und bin vertrieben wie Heuschrecken. Meine Kniee wanken vor Fasten; und mein Fleisch nimmt ab von Fett. und ich bin ihnen zum Hohn; sie sehen mich, und schütteln ihr Haupt. Hilf mir, Jahwe, mein Gott! rette mich nach deiner Gnade! Und laß sie erkennen, daß dieses deine Hand ist, daß du, Jahwe! es getan! Sie mögen fluchen, du aber segne! Sie mögen aufstehen, aber werden zu Schanden werden; und dein Knecht wird sich freuen. Es kleide meine Feinde Schmach, und sie bedecke, wie Gewand, ihre Schande! Ich will Jahwe preisen recht sehr mit meinem Munde; und in der Mitte Vieler ihn rühmen; daß er zur Rechten steht dem Armen; und ihm hilft von seinen Richtern. Spruch Jahwe's über die Feinde. Schwur desselben für einen Priester nach der Weise Melchisedeks. Mit dem Herrn wird Sieg über Könige und Völker.Spruch Jahwe's zu meinem Herrn:Von David ein Gesang.Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel dir zu Füßen lege. Den Szepter deiner Macht wird Jahwe senden von Zion aus, herrsche mitten unter deinen Feinden! Dein Volk ist willig am Tage deines Heerzuges in heiligem Schmuck; es wird dir mehr aus dem Mutterschoße als am Frühmorgen der Tau deiner jungen Mannschaft werden. Jahwe hat geschworen, er bereue es nicht: „Du bist Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks.“ Der Herr an deiner Rechten zerschmettert am Tage seines Zorns Könige; er richtet unter den Völkern, füllt sie mit Leichen, zerschmettert Häupter über viele Länder. Vom Bache am Wege trinkt er; darum hebt er hoch das Haupt. Preislied an Gott für die großen Wohltaten gegen sein Volk.Hallelujah. Jahwe will ich preisen von ganzem Herzen, in dem Rate der Rechtschaffenen, und in der Versammlung. Groß sind die Taten Jahwe's, beachtet von allen, die Freude daran haben. Pracht und Herrlichkeit ist sein Werk, und seine Gerechtigkeit besteht ewig. Er stiftete ein Denkmal durch seine Wunder; gnädig und barmherzig ist Jahwe. Speise gab er denen, die ihn fürchten, gedenkt ewig seines Bundes. Die Macht seiner Taten verkündet er seinem Volke, da er ihnen gab das Eigentum der Völker. Die Taten seiner Hände sind Wahrheit und Recht, wahrhaft alle seine Gebote, feststehend auf immer und ewig, gemacht mit Wahrheit und Redlichkeit. Erlösung sendet er seinem Volke, schloß auf ewig seinen Bund, heilig und furchtbar ist sein Name. Der Anfang der Weisheit ist die Furcht Jahwe's; die rechte Einsicht haben alle, die darnach handeln; sein Ruhm besteht ewig! Glück der Rechtschaffenen.Hallelujah. Selig der Mann, der Jahwe fürchtet, an seinen Geboten große Freude hat. Mächtig auf Erden wird sein Same sein; das Geschlecht der Rechtschaffenen wird gesegnet werden. Reichtum und Überfluß sind in seinem Hause; und seine Gerechtigkeit besteht ewig. Es geht Licht auf in der Finsternis den Rechtschaffenen; gnädig ist er, und barmherzig, und gerecht. Glücklich der Mann, der mildtätig ist und leiht, der das Seinige besorgt nach dem Gesetze! Denn er wird auf ewig nicht wanken; in ewigem Andenken wird der Gerechte sein. Vor bösem Gerüchte fürchtet er sich nicht; getrost ist sein Herz, vertrauend auf Jahwe. Gestützt ist sein Herz, er fürchtet nichts, bis er sich belustiget an seinen Feinden. Reichlich Teilt er aus, gibt den Armen, seine Gerechtigkeit besteht ewig, sein Horn erhebt sich mit Ehre. Der Böse sieht's und ergrimmt, mit seinen Zähnen knirscht er und vergeht; was die Bösen wünschten, verschwindet. Loblied der Größe und Güte Jahwe's.Hallelujah. Rühmet, ihr Knechte Jahwe's, rühmet den Namen Jahwe's! Der Name Jahwe's sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit! Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang sei gerühmt der Name Jahwe's! Erhaben über alle Völker ist Jahwe, über dem Himmel seine Herrlichkeit. Wer ist wie Jahwe, unser Gott? so hoch er thront, so herablassend schaut er auf den Himmel, und auf die Erde; der aus dem Staube aufrichtet den Geringen; aus dem Kote erhebt den Armen; um ihn zu setzen neben Fürsten seines Volkes. Der die Unfruchtbare bewohnen läßt das Haus, als fröhliche Mutter von Söhnen. Hallelujah! Lied über den Auszug aus Ägypten.Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakobs aus fremden Volke, ward Juda sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft. Das Meer sah's und floh; der Jordan wich zurück. Die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie Lämmer. Was hast du, Meer, daß du fliehest? Jordan, daß du zurückweichest? Ihr Berge, daß ihr hüpfet, wie Widder? ihr Hügel wie Schafslämmer? Vor dem Antlitze des Herrn bebe o Erde! vor dem Antlitze des Gottes Jakobs, der den Fels wandelt in Wassersee, den Kieselstein in Wasserquellen. Vertrauensvolles Gebetlied zu dem wahren Gott um Beistand gegen fremde Völker, die sich auf ihre Götzen verlassen.Nicht uns, Jahwe! nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Gnade, um deiner Wahrheit willen! Warum sollen die Völker sprechen: Wo ist denn ihr Gott? Ja, unser Gott ist im Himmel, Alles, was er will, tut er. Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk der Menschenhände. Einen Mund haben sie, und reden nicht; Augen haben sie, und sehen nicht. Ohren haben sie, und hören nicht; eine Nase haben sie, und riechen nicht. Hände haben sie, und tasten nicht; Füße haben sie, und gehen nicht, sie reden nicht mit ihrer Kehle. Wie sie, sind die sie machen, alle, die auf sie trauen. Israel, vertraue auf Jahwe! ihre Hilfe und ihr Schild ist er. Haus Aaron, vertrauet auf Jahwe! ihre Hilfe und ihr Schild ist er. Die ihr Jahwe fürchtet, vertrauet auf Jahwe! ihre Hilfe und ihr Schild ist er. Jahwe gedenket unser; er wird segnen, segnen das Haus Israel, segnen das Haus Aaron. Er wird segnen, die Jahwe fürchten, die Kleinen mit den Großen. Vermehren wird euch Jahwe, euch und eure Kinder. Gesegnet seid ihr von Jahwe, dem Schöpfer Himmels und der Erde. Der Himmel ist Himmel für Jahwe; aber die Erde gab er den Menschenkindern. Nicht die Toten rühmen Jahwe, und Keiner, die in der Stille hinabgesunken; aber wir wollen Jahwe preisen, von nun an bis in Ewigkeit. Hallelujah. Danklied zu Gott für Rettung aus Unglück.Erwünscht war es mir, daß Jahwe hörte meine Stimme, mein Flehen; daß er sein Ohr zu mir neigte; darum will ich in meinen Tagen ihn anrufen. Mich umgaben die Stricke des Todes, und die Bedrängnisse der Unterwelt trafen mich; Not und Kummer traf ich an. Da rief ich an den Namen Jahwe's: Ach! Jahwe, rette mein Leben! Gnädig ist Jahwe, und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. Die Einfältigen bewahret Jahwe; elend war ich, und er half mir. Kehre, meine Seele! zu deiner Ruhe; denn Jahwe hat dir Gutes getan. Ja du hast mein Leben errettet vom Tode, mein Auge vom Weinen, meinen Fuß vom Falle! Ich werde wandeln vor Jahwe in den Ländern der Lebenden. Ich glaubte, darum redete ich: Ich leide sehr! Ich sprach in meiner Bestürzung: alle Menschen täuschen! Wie soll ich Jahwe vergelten alle seine Wohltaten gegen mich? Den Becher der Rettung will ich erheben; und den Namen Jahwe's anrufen. Meine Gelübde will ich Jahwe zahlen, selbst vor seinem ganzen Volke. Kostbar in den Augen Jahwe's ist der Tod seiner Frommen! Ich bitte, Jahwe! denn ich bin dein Knecht, ich dein Knecht, der Sohn deiner Magd! Du hast gelöst meine Bande. Dir will ich opfern Opfer des Dankes, und den Namen Jahwe's anrufen. Meine Gelübde will ich Jahwe zahlen, selbst vor seinem ganzen Volke, in den Vorhöfen des Hauses Jahwe's, mitten in Jerusalem! Hallelujah. Aufforderung zum Lobe Gottes.Rühmet Jahwe, alle Völker, lobet ihn, alle Nationen! Denn mächtig waltet über uns seine Gnade, und die Wahrheit Jahwe's ewiglich! Hallelujah. Danklied zu Jahwe beim Zuge zum Tempel für verliehene Rettung.Preiset Jahwe, denn er ist gütig, denn ewig währet seine Gnade! Spreche doch Israel: Ewig währet seine Gnade! Spreche doch Haus Aaron: Ewig währet seine Gnade! Es sprechen doch die Jahwe fürchten: Ewig währet seine Gnade! Aus der Bedrängnis rief ich Jahwe; es erhörte mich in's Freie hin Jahwe. Jahwe ist für mich, ich fürchte Nichts; was kann ein Mensch mir tun? Jahwe habe ich zu meinem Helfer; darum werde ich mich belustigen an meinen Hassern. Besser ist's zu vertrauen auf Jahwe, als sich zu verlassen auf Menschen. Besser ist's zu vertrauen auf Jahwe, als sich zu verlassen auf Fürsten. Alle Völker umrangen mich; aber im Namen Jahwe's vertilge ich sie. Sie umrangen mich, wieder umrangen sie mich; aber im Namen Jahwe's vertilge ich sie. Sie umrangen mich wie Bienen; aber sie verlöschen wie Dornenfeuer; im Namen Jahwe's vertilgte ich sie. Du stürztest heftig auf mich zu, daß ich fallen sollte; aber Jahwe stand mir bei. Meine Stärke und mein Lobgesang ist Jahwe, denn er war mein Sieg. Geschrei des Jubels und des Sieges hallet in den Hütten der Gerechten: „Die Rechte Jahwe's hat Machttaten getan!“ „Die Rechte Jahwe's ist erhaben, die Rechte Jahwe's hat Machttaten getan!“ Ich werde nicht sterben, sondern leben, und erzählen die Taten Jahwe's. Oft züchtigte mich Jahwe, aber dem Tode gab er mich nicht Preis. Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit, hinein will ich gehen, Jahwe preisen. Dies ist das Tor Jahwe's, Gerechte dürfen hineingehen. Ich preise dich, daß du mich erhöret hast, und geworden bist mein Sieg. Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein geworden. Von Jahwe ist dies geschehen, es ist ein Wunder in unsern Augen! Dies ist der Tag, den Jahwe gemacht; lasset uns jauchzen, und uns freuen über ihn. Wohlan, Jahwe, hilf doch! wohlan, Jahwe, vollende es doch glücklich! Gesegnet sei, der kommt im Namen Jahwe's! Wir segnen euch aus dem Hause Jahwe's! Gott ist Jahwe, er leuchtet uns; bindet das Opfertier mit Stricken! her zu den Hörnern des Altars. Mein Gott bist du, ich preise dich; mein Gott, ich erhebe dich! Preiset Jahwe, denn er ist gütig; denn ewig währet seine Gnade! Das Glück derer, die Gottes Wort kennen, und darnach handeln, beschrieben in acht Strophen für jeden Buchstaben des jüdischen Alphabets.Selig, deren Weg unsträflich, die wandeln nach dem Gesetze Jahwe's! Selig, die seine Verordnungen halten, von ganzem Herzen ihn suchen! Die kein Unrecht tun; auf seinen Wegen wandeln. Du hast geboten deine Vorschriften, sie genau zu beobachten. Möchten meine Wege dahin gerichtet sein, deine Satzungen zu halten. Dann werd' ich nicht zu Schanden, wenn ich auf alle deine Gebote sehe. Ich werde dich preisen mit rechtschaffenem Herzen, wenn ich lerne deine gerechten Ordnungen. Deine Satzungen will ich halten, verlasse mich nicht ganz! Wie kann ein Jüngling rein erhalten seinen Wandel? Er muß sich halten an dein Wort. Mit meinem ganzen Herzen suche ich dich, laß mich nicht abweichen von deinen Geboten! In meinem Herzen bewahre ich deine Worte, damit ich nicht sündige gegen dich. Gepriesen seist du Jahwe! lehre mich deine Satzungen! Mit meinen Lippen zähle ich alle Gesetze deines Mundes. Auf dem Wege deiner Verordnungen bin ich froher, wie über alle Schätze. Über deine Vorschriften denke ich nach, und sehe auf deine Pfade. An deinen Satzungen ergötze ich mich, vergesse nicht deines Wortes. Verleihe deinem Knechte, daß ich lebe, und dein Wort beobachte! Öffne meine Augen, daß ich sehe die Wunder deines Gesetzes. Ein Fremdling bin ich auf Erden, verbirg nicht vor mir deine Gebote! Zermalmet ist meine Seele vor Verlangen nach deinen Gesetzen zu jeder Zeit. Du schiltst die Übermütigen: „Verflucht sind, die abweichen von deinen Geboten!“ Wälze von mir Schmach und Verachtung; denn deine Verordnungen bewahre ich. Selbst Fürsten sitzen, reden wider mich; aber dein Knecht denkt nach über deine Satzungen. Ja deine Verordnungen sind meine Ergötzungen, meine Rathgeber. Am Staube klebt meine Seele, belebe mich nach deinem Worte! Meine Wege erzähle ich, und du erhörtest mich; lehre mich deine Satzungen. Den Weg deiner Vorschriften laß mich einsehen; und nachdenken will ich über deine Wunder. Es tränet meine Seele vor Kummer; richte mich auf nach deinem Worte! Den Weg des Truges entferne von mir; deine Belehrung verleihe mir! Den Weg der Wahrheit hab' ich gewählt; deine Gesetze stelle ich mir vor. Ich hänge an deinen Verordnungen; Jahwe laß mich nicht zu Schanden werden! Den Weg deiner Gebote will ich laufen; denn du ermutigest mein Herz. Lehre mich, Jahwe! den Weg deiner Satzungen, daß ich ihn halte beständig! Gib mir Einsicht, daß ich halte dein Gesetz, und es beobachte mit ganzem Herzen! Leite mich auf dem Pfade deiner Gebote! denn ich habe Gefallen daran. Neige mein Herz zu deinen Verordnungen, nicht zur Habsucht! Wende meine Augen, daß sie nicht sehen auf Tand; auf deinen Wegen beglücke mich! Bestätige an deinem Knechte dein Wort, so wie an der Ehrfurcht vor dir! Wende ab meine Schmach, die ich fürchte! Ja, deine Gesetze sind gut. Siehe! ich sehne mich nach deinen Geboten, durch deine Gerechtigkeit beglücke mich. Ja, laß mir widerfahren deine Gnade, Jahwe! deine Hilfe nach deinem Worte! Dann will ich Rede stehen dem, der mich schmäht; denn ich vertraue auf dein Wort. Nimm ja das Wort der Wahrheit aus meinem Munde nie, denn deines Ausspruches harre ich. Ja, halten will ich dein Gesetz beständig, immer und ewig; und freien Weges fortwandeln; darum will ich achten auf deine Vorschriften; und will reden von deinen Verordnungen vor Königen, und mich nicht schämen! Ja, ergötzen will ich mich an deinen Geboten, die ich liebe; und meine Hände erheben zu deinen Geboten, die ich liebe; und nachdenken über deine Satzungen. Erinnere dich des Wortes an deinen Knecht, auf welches du mich hoffen läßt! Dies ist mein Trost in meinen Leiden: daß dein Wort mich wieder belebt. Übermütige verspotten mich sehr; von deinem Gesetze weiche ich nicht ab. Ich gedenke deiner Aussprüche von Alters her, Jahwe! und bin getröstet. Zornglut ergreift mich über die Bösen, die dein Gesetz verlassen. Mein Gesang sind deine Satzungen im Hause meiner Fremdlingschaft. Ich gedenke bei Nacht deines Namens, Jahwe! und halte dein Gesetz. Dies ist es, was ich habe: daß ich deine Vorschriften beobachte. Mein Loos ist, Jahwe! ich spreche es aus: Ich will halten deine Worte! Ich flehe zu dir von ganzem Herzen: Erbarme dich mein nach deinem Worte! Ich überdenke meine Wege, und lenke meinen Fuß nach deinen Verordnungen. Ich eile und zögere nicht, zu halten deine Gebote. Fallstricke der Bösen umgeben mich; dein Gesetz vergess' ich nicht. Mitten in der Nacht steh' ich auf, dich zu preisen über deinen gerechten Ordnungen. Freund bin ich allen, die dich fürchten, und deine Vorschriften halten. Deiner Güte, Jahwe, ist die Erde voll; deine Satzungen lehre mich! Gutes tust du an deinem Knechte, Jahwe! nach deinem Worte. Gute Einsicht und Erkenntnis lehre mich! denn an deine Gebote glaube ich. Ehe ich gedemütigt war, irrte ich; nun aber halte ich dein Wort. Gütig bist du, und mildtätig, lehre mich deine Satzungen! Trug sinnen wider mich die Übermütigen; ich beobachte von ganzem Herzen deine Vorschriften. Fühllos wie Fett ist ihr Herz; ich aber ergötze mich an deinem Gesetz. Gut ist es mir, daß ich gedemütigt ward, daß ich lernte deine Satzungen. Besser ist mir das Gesetz deines Mundes, als Tausende von Gold und Silber. Deine Hände haben mich geschaffen und gebildet; gib mir Einsicht, daß ich lerne deine Gebote! Die dich fürchten, sehen mich; und freuen sich, daß ich harre auf dein Wort. Ich weiß, Jahwe! daß gerecht sind deine Gerichte, und mit Treue du mich demütigest. Laß doch deine Gnade mir zum Trost sein, nach deinem Worte an deinen Knecht! Laß dein Erbarmen zu mir kommen, daß ich lebe; denn dein Gesetz ist meine Ergötzung. Zu Schanden müssen werden die Übermütigen! denn ohne Ursache beugen sie mich; ich denke nach über deine Gebote. Es müssen sich zu mir kehren, die dich fürchten, und die deine Verordnungen kennen. Mein Herz sei unsträflich nach deinen Satzungen, auf daß ich nicht zu Schanden werde! Nach deiner Hilfe schmachtet meine Seele; auf dein Wort harre ich. Meine Augen schmachten nach deinem Wort; ich spreche: wann wirst du mich trösten? Wenn ich auch würde wie ein Schlauch im Rauche; deine Satzungen vergess' ich nicht. Wie viel sind der Tage deines Knechtes? wann wirst du Gericht halten über meine Verfolger? Es graben mir die Übermütigen Gruben, die nicht nach deinem Gesetze tun. Alle deine Gebote sind Wahrheit, ohne Ursache verfolgen sie mich; hilf mir! Beinahe hätten sie mich ganz aufgerieben auf Erden; aber ich verließ nicht deine Gebote. Nach deiner Gnade erhalte mich, daß ich beobachte die Verordnungen deines Mundes. Ewig, Jahwe! besteht dein Wort im Himmel, auf Geschlecht und Geschlecht deine Wahrheit; du hast die Erde gegründet; und sie steht. Nach deinen Ordnungen besteht es noch heute, denn alle dienet dir. Wäre nicht dein Gesetz meine Ergötzung; so wär' ich umgekommen in meinem Elende. Ewig vergesse ich nicht deine Gebote; denn durch sie erhältst du mich. Dein bin ich; hilf mir! denn auf deine Gebote achte ich. Auf mich lauern die Bösen, mich umzubringen, auf deine Verordnungen merke ich. Alles noch so Vollkommene sah ich vergänglich; deine Gebote aber sind endlos. Wie ist mir dein Gesetz so lieb! den ganzen Tag ist es mein Gedanke. Weiser als meine Feinde machen mich deine Gebote; denn ewig bleiben mir diese. Verständiger bin ich als meine Lehrer; denn deine Verordnungen sind mein Gedanke. Einsichtsvoller bin ich als die Ältesten; denn deine Gebote halte ich. Von jedem bösen Wege halte ich ab meinen Fuß, damit ich beobachte dein Wort. Von deinen Gesetzen weiche ich nicht; denn du belehrest mich. Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte! süßer als Honig meinem Munde! Durch deine Gebote werde ich weise, darum hasse ich jeden trügerischen Weg. Eine Leuchte meinem Fuße ist dein Wort, und ein Licht auf meinem Pfade. Ich schwöre und will's halten, zu beobachten deine gerechten Gesetze. Bin ich gar zu sehr gebeugt, Jahwe! so erhalte mich nach deinem Worte. Die freiwilligen Opfer meines Mundes laß dir gefallen, Jahwe! und deine Gesetze lehre mich! Mein Leben ist in meiner Hand beständig; doch dein Gesetz vergesse ich nicht. Es legen die Bösen mir Fallstricke; aber ich weiche nicht ab von deinen Geboten. Zugeeignet habe ich mir deine Verordnungen auf ewig; denn die Freude meine Herzens sind sie. Ich neige mein Herz, zu erfüllen deine Satzungen, ewig bis an's Ende. Die Zügellosen hasse ich; aber dein Gesetz liebe ich. Mein Schirm und mein Schild bist du; auf dein Wort harre ich. Weichet von mir, ihr Gottlosen! denn ich will beobachten die Gebote meines Gottes. Stütze mich nach deinem Worte; so werde ich leben; und laß mich nicht zu Schanden werden mit meiner Hoffnung! Halte mich, so ist mir geholfen; Schaue ich doch auf deine Satzungen beständig. Du verwirfst alle, die abweichen von deinen Satzungen; denn vergeblich ist ihr Trug. Wie Schlacken schaffest du weg alle Bösen im Lande; darum liebe ich deine Verordnungen. Es Schauert mir vor deinem Schrecken die Haut; und vor deinen Gerichten fürchte ich. Ich tue, was gesetzlich und recht ist; überlasse mich nicht meinen Unterdrückern! Vertritt deinen Knecht zum Besten, daß mich die Übermütigen nicht unterdrücken! meine Augen schmachten nach deiner Hilfe, und nach dem Worte deiner Gerechtigkeit. Handle mit deinem Knechte nach deiner Gnade, und deine Satzungen lehre mich! dein Knecht bin ich, gib mir Einsicht, daß ich erkenne deine Verordnungen! Zeit ist es zu handeln für Jahwe; gebrochen haben sie dein Gesetz. Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold, ja mehr als gediegen Gold. Darum halte ich genau alle deine Gebote; jeden trügerischen Weg hasse ich. Wunderbar sind deine Verordnungen, darum beobachtet sie meine Seele. Der Aufschluß deiner Worte klärt auf, macht die Einfältigen weise. Ich öffne meinen Mund, und schnappe nach Odem, indem mich verlangt nach deinen Geboten. Wende dich zu mir, und erbarme dich mein, nach dem Verfahren gegen die, welche deinen Namen lieben. Meine Schritte befestige in deinem Worte; und laß kein Unrecht über mich herrschen! Erlöse mich aus dem Drucke der Menschen, daß ich halte deine Gebote. Dein Angesicht laß leuchten über deinen Knecht; und lehre mich deine Satzungen. Wasserbäche strömen meine Augen; weil man dein Gesetz nicht beobachtet. Gerecht bist du, Jahwe! und recht sind deine Gesetze. Du gebietest Gerechtigkeit durch deine Verordnungen, und hehre Wahrheit. Mich verzehret mein Eifer, daß deiner Worte vergessen meine Feinde. Sehr geläutert ist dein Wort, und dein Knecht liebt es. Mag ich geringgeschätzt sein und verachtet; deiner Gebote vergesse ich nicht. deine Gerechtigkeit bleibt ewig Gerechtigkeit, und dein Gesetz Wahrheit. Mögen Not und Bedrängnis mich treffen; deine Gebote sind meine Ergötzungen. Die Gerechtigkeit deiner Verordnungen währet ewig; mache mich weise, so lebe ich. Ich rufe von ganzem Herzen: Erhöre mich, Jahwe! deine Satzungen will ich halten. Ich rufe dich an, hilf mir! daß ich beobachte deine Verordnungen. Ich stehe früh in der Dämmerung auf, und rufe; auf deine Worte harre ich. Meine Augen kommen den Nachtwachen zuvor, um nachzudenken über deine Worte. Höre meine Stimme nach deiner Gnade, Jahwe! mit deinem Ausspruch erhalte mich! Es nahen sich, die den Schandtaten nachjagen, die sich deinem Gesetze entfremden. Nahe bist du, Jahwe! und alle deine Gebote sind Wahrheit. Längst wußte ich aus deinen Verordnungen, daß auf ewig du sie gegründet. Siehe mein Elend, und reiße mich heraus! denn dein Gesetz vergesse ich nicht. Schlichte meinen Streit, und erlöse mich; nach deinem Worte erhalte mich! Ferne ist von den Bösen die Hilfe; denn auf deine Satzungen achten sie nicht. Dein Erbarmen ist groß; Jahwe! nach deinem Ausspruche erhalte mich. Viel sind meiner Verfolger und Dränger; von deinen Verordnungen weiche ich nicht ab. Sehe ich Treulose, so hab' ich Abscheu; weil sie deine Worte nicht beobachten. Sieh, daß deine Gebote ich liebe; Jahwe! nach deiner Gnade erhalte mich. Das Ganze deines Wortes ist Wahrheit; und ewig währet deine gerechte Ordnung. Mögen Fürsten mich verfolgen ohne Grund; nur vor deinen Worten scheut sich mein Herz. Ich freue mich über dein Wort, wie Einer, der große Beute findet. Trug hasse, und verabscheue ich; dein Gesetz liebe ich. Siebenmal des Tags rühme ich dich über deine gerechten Ordnungen. Großen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben; und nirgend stoßen sie an. Ich harre deiner Hilfe, Jahwe! denn ich tue deine Gebote. Es hält meine Seele deine Verordnungen; und ich liebe sie sehr. Ich halte deine Gebote, und deine Verordnungen; denn alle meine Worte sind vor dir. Es dringe näher mein Geschrei vor dich; Jahwe! gib mir nach deinem Worte Einsicht! Laß vor dich kommen mein Flehen; nach deinem Worte rette mich! Entströmen soll meinen Lippen Lob, daß du mich lehrest deine Satzungen. Bezeugen soll meine Zunge dein Wort, daß alle deine Gebote gerecht sind. Deine Hand war mir zum Beistand, da ich deine Vorschriften wählte. Ich sehnte mich nach deiner Hilfe, Jahwe! da ward dein Gesetz mein Ergötzen. Laß meine Seele leben, und dich loben! ja, deine Gesetze werden mir helfen! Ich irre wie ein verlornes Schaf; suche deinen Knecht! Nein! nie vergesse ich deine Gebote. Klage gegen tückische Feinde.Zu Jahwe in meiner Drangsal rufe ich,Ein Stufenlied.und er erhöret mich. Jahwe! rette meine Seele von der trügerischen Lippe, von der falschen Zunge! Was gibt dir, und was mehrt dir eine falsche Zunge? Scharfe Pfeile des Starken, so wie Kohlen des Ginsterstrauches. Weh mir, daß ich weile unter Mesech, wohne bei den Zelten Kedar. Lange genug hat meine Seele gewohnt bei dem, der den Frieden hasset. Ich bin friedlich, aber wenn ich rede, so wollen jene Krieg. Vertrauen auf Gottes Hilfe in der Not.Ich hebe meine Augen zu den Bergen,Ein Stufenlied.woher wird mir Hilfe kommen? Hilfe kommt mir von Jahwe, dem Schöpfer Himmels und der Erde. Er läßt deinen Fuß nicht wanken; noch schlummert dein Hüter. Siehe! er schlummert nicht und schläft nicht, der Hüter Israels! Jahwe ist dein Hüter, Jahwe ist dein Schirm dir zu deiner rechten Hand. Des Tages wird dich die Sonne nicht treffen, noch der Mond des Nachts. Jahwe bewahrt dich vor allem Bösen, er bewahrt deine Seele. Jahwe bewahrt deinen Ausgang und deinen Eingang, von nun an bis in Ewigkeit. Loblied auf Jerusalem, die Stadt Gottes.Ich freue mich derer,Ein Stufenlied von David.die zu mir sprechen: In's Haus Jahwe's lasset uns gehen! Schon stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem! Jerusalem, du Wiedererbauete, wie eine Stadt, die in sich zusammen verbunden ist. Wo hinaufziehen die Stämme, die Stämme Jahwe's, nach der Verordnung an Israel, zu preisen den Namen Jahwe's. Denn dort stehen die Throne zum Gericht, die Throne für das Haus David's. Grüßet freundlich Jerusalem! Es gehe wohl deinen Freunden! Friede sei in deinen Mauern! Wohlfahrt in deinen Palästen! Wegen meiner Brüder und meiner Freunde wünsche ich Heil dir. Wegen des Hauses Jahwe's, unsers Gottes, gönne ich dir Glück! Bitte um Befreiung vom Feindesdruck.Zu dir erheb' ich meine Augen,Stufenlied.du thronender im Himmel! Siehe! wie die Augen der Knechte auf die Hand ihrer Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Gebieterin; so sehen unsere Augen auf Jahwe, unser Gott, bis er sich unser erbarmet. Erbarme dich unser, Jahwe! erbarme dich unser; denn genug sind wir gesättigt mit Verachtung. Genug ist unsere Seele gesättigt mit dem Spott der Übermütigen, mit der Verachtung der Stolzen. Danklied für erhaltene Rettung.Wäre nicht Jahwe für uns gewesen - so spreche Israel - wäre nicht Jahwe für uns gewesen, als die Menschen gegen uns aufstanden; dann hätten sie uns lebendig verschlungen, da ihr Zorn entbrannte wider uns. Dann hätten Gewässer uns überflutet, Ströme wären über uns gegangen. dann wären über uns gegangen die tosenden Gewässer. Gepriesen sei Jahwe, der uns nicht Preis gegeben ihren Zähnen zur Beute! Unser Leben entrann wie ein Vogel der Schlinge des Vogelfängers; die Schlinge zerriß, und wir entrannen. Unsere Hilfe geschah im Namen Jahwe's, des Schöpfers Himmels und der Erde. Schutz Jahwe's über die Gerechten.Die auf Jahwe trauen, sind wie der Berg Zion,Ein Stufenlied.der nicht wankt, der ewig steht. Wie um Jerusalem Berge ringsum sind; so ist Jahwe rings um sein Volk, von nun an bis in Ewigkeit. Denn der Szepter der Bosheit wird nicht bleiben über dem Lose der Gerechten; auf daß nicht die Gerechten ihre Hände ausstrecken zum Unrecht. Tue Gutes Jahwe den Guten, und denen, die rechtschaffenen Herzens sind! Die aber abweichen auf ihren Abwegen, die läßt Jahwe umkommen samt den Übeltätern. Friede über Israel! Jubel über die Rückkehr aus der Gefangenschaft.Als Jahwe das Rückkehren Zions herstellte,Stufenlied.waren wir wie Träumende. Da war voll Lachens unser Mund, und unsere Zunge voll Jubels. da sprach man unter den Völkern: Großes hat Jahwe getan an diesen! Großes hat Jahwe getan an uns, wir sind froh! Führe zurück, Jahwe! unsere Gefangenen, gleich Bächen im Mittagslande! Die mit Tränen säeten, werden mit Jubel ernten. Er geht und geht, und weinend übernimmt er das Samenstreuen; er kommt, kommt wieder, und trägt mit Jubel seine Garben. An Gottes Segen ist Alles gelegen.Wenn Jahwe nicht bauet das Haus,Stufenlied von Salomo.vergebens arbeiten daran die Bauleute! wenn Jahwe nicht die Stadt bewacht, vergebens wachet der Wächter. Vergebens stehet ihr frühe auf, machet spät Feierabend, esset euer Brot mit Sorgen, dasselbe gibt er seinen Geliebten im Schlafe. Siehe! ein Geschenk von Jahwe sind Kinder, Belohnung die Frucht des Leibes. Wie Pfeile in der Hand des Starken, so sind Kinder der Jugend. Selig der Mann, der seinen Köcher gefüllt hat von ihnen! sie werden nicht zu Schanden, wenn sie rechten mit den Feinden im Tore. Segen der Gottesfürchtigen.Selig alle, die Jahwe fürchten,Stufenlied.die wandeln auf seinen Wegen! Die Arbeit deiner Hände ist es, die du genießest; selig du, und wohl ist dir! Dein Weib ist wie ein fruchtreicher Weinstock im Innern deines Hauses; deine Söhne sind wie Pflänzlinge der Ölbäume rings um deinen Tisch. Siehe! so wird gesegnet der Mann, der Jahwe fürchtet! Segnen wird dich Jahwe aus Zion; ja, du wirst sehen das Glück Jerusalems dein Leben lang; und sehen wirst du die Söhne von deinen Söhnen. Friede über Israel! Danklied für die Befreiung von Feinden.Genugsam drängten sie michStufenlied.von meiner Jugend an - so spreche Israel - genugsam drängten sie mich von meiner Jugend an; doch sie überwältigten mich nicht. Auf meinem Rücken pflügten die Pflüger, zogen lang ihre Furchen. Jahwe war gerecht, er hauete ab die Stricke der Bösen. Zu Schanden müssen werden und zurückweichen alle, die Zion hassen. Sie werden wie Gras auf den Dächern, das, ehe man es ausrauft, dorret; womit seine Hand nicht füllet der Schnitter, noch seinen Arm der Garbenbinder. Und die Vorübergehenden sprechen nicht: Der Segen Jahwe's über euch! wir segnen euch im Namen Jahwe's. Bitte um Vergebung der Sünden.Aus der Tiefe rufe ichStufenlied.zu dir, Jahwe! Herr! höre auf meine Stimme; deine Ohren seien aufmerksam auf die Stimme meines Flehens! Wenn du Missetaten nachträgst, Jahwe! Herr! wer wird bestehen? Doch bei dir ist Vergebung, auf daß du gefürchtet werdest. Ich hoffe auf Jahwe, es hoffet meine Seele, und auf sein Wort harre ich, meine Seele auf den Herrn mehr, als auf den Morgen die Wächter, die auf den Morgen warten. Harre, Israel! auf Jahwe; denn bei Jahwe ist Gnade; und reichlich bei ihm Erlösung. Ja, er wird Israel erlösen von allen seinen Missetaten! Vorsatz zur Demut und stillen Ergebenheit.Jahwe! mein Herz ist nicht hochmütig,Stufenlied von David.und meine Augen sind nicht stolz; und ich gehe mit nichts um, was zu groß, und über mich erhaben ist. Fürwahr ich beruhigte, und ergab still meine Seele; wie ein entwöhntes Kind gegen seine Mutter ist: so entwöhnt in mir war meine Seele. Harre, Israel! auf Jahwe, von nun an bis in Ewigkeit! Gebet bei der Tempelweihe, und um Erfüllung der Verheißungen an das Haus David's.Jahwe! gedenke David's,Stufenlied.aller seiner Mühen. Welcher zu Jahwe geschworen, gelobt hat dem Mächtigen Jakobs: „Nicht eingehen will ich in die Hütte meines Hauses, nicht steigen in mein Ruhelager, keinen Schlaf will ich meinen Augen gönnen, noch Schlummer meinen Augenliedern; bis ich einen Sitz gefunden für Jahwe, eine Wohnung für den Mächtigen Jakobs.!“ Siehe! wir hörten von ihr in Ephratha, wir fanden sie in dem Gefilde Jaar's. Lasset uns eingehen in seine Wohnung, anbeten vor dem Schemel seiner Füße! Erhebe dich, Jahwe! zu deinem Ruhesitze, du und die Lade deiner Herrlichkeit! Deine Priester seien bekleidet mit Gerechtigkeit, und deine Geliebten müssen jubeln! Wegen David's , deines Knechtes, wende nicht ab das Angesicht deines Gesalbten! Jahwe schwur David Wahrheit, er wird davon nicht abgehen: „Von der Frucht deines Leibes will ich setzen auf deinen Thron. Wenn deine Söhne halten meinen Bund, und meine Verordnungen, die ich sie lehre; so sollen auch ihre Söhne ewig sitzen auf deinem Thron. Denn Jahwe hat Zion erwählt, erkoren zu seinem Sitze. Dies ist mein Ruhesitz ewig! hier will ich wohnen, denn ich habe ihn erkoren. Seine Nahrung will ich reichlich segnen; seine Dürftigen sättigen mit Brot. Und seine Priester will ich kleiden mit Heil, und seine Frommen sollen stets jubeln. Da will ich David wachsen lassen ein Horn, eine Leuchte bereiten meinem Gesalbten. Seine Feinde will ich kleiden mit Schmach; aber über ihm soll glänzen seine Krone!“ Brüderliche Eintracht in Jerusalem.Siehe! wie schön, und wie lieblich ist's,Stufenlied von David.daß Brüder beieinander wohnen! Wie das kostbarste Salböl auf dem Haupte, das herabfließt auf den Bart, den Bart Aarons, der herabhängt bis auf den Saum seiner Kleider. Wie der Tau auf Hermon, wie der, welcher herabfällt auf die Gebirge Zion's; denn dorthin entbietet Jahwe seinen Segen, Leben in Ewigkeit. Wachtlied der Leviten im Tempel.Wohlan! preiset Jahwe,Stufenlied.alle ihr Diener Jahwe's, die ihr stehet im Hause Jahwe's des Nachts! Erhebet eure Hände zum Heiligtum, und preiset Jahwe! Dich segne Jahwe aus Zion, der Schöpfer Himmels und der Erde! Aufforderung zum Preise Jahwe's; Nichtigkeit der Götzen.Hallelujah! Lobet den Namen Jahwe's, lobet, ihr Diener Jahwe's! Die ihr stehet im Hause Jahwe's, in den Vorhöfen des Hauses unsers Gottes, lobet Jahwe! denn gütig ist Jahwe; singet seinem Namen, denn er ist lieblich! Denn Jakob hat Jahwe sich erkoren, Israel zu seinem Eigentum. Ja, ich weiß, daß Jahwe größer, und unser Herr über alle Götter ist. Alles, was Jahwe will, tut er im Himmel und auf Erden, in den Meeren, und allen Tiefen. Er läßt Wolken aufsteigen vom Ende der Erde; Blitze macht er zum Regen; läßt Sturm hervor aus seinen Kammern. Er schlug die Erstgebornen Ägyptens, vom Menschen bis zum Vieh. Er sandte Zeichen und Wunder in deiner Mitte, Ägypten! wider Pharao, und wider alle seine Knechte. Er schlug viele Völker, und erwürgte mächtige Könige: Sidon, den König der Amoriter, und Og, den König von Basan, und alle Könige Kanaans. Und gab ihr Land zum Besitztum, zum Besitztum Israel, seinem Volke. Jahwe! dein Name bleibt ewig; Jahwe! dein Ruhm von Geschlecht zu Geschlecht. Denn Jahwe richtet sein Volk; und mit seinen Knechten hat er Mitleid. Die Götzen der Völker sind Silber und Gold, Werke der Hände des Menschen. Einen Mund haben sie, und reden nicht; Augen haben sie, und sehen nicht. Ohren haben sie, und hören nicht; auch ist kein Atem in ihrem Munde. Gleich ihnen sind die, welche sie machen, alle, die auf sie vertrauen. Haus Israel, preiset Jahwe! Haus Aaron, preiset Jahwe! Haus Levi, preiset Jahwe! die ihr Jahwe fürchtet, preiset Jahwe! Gepriesen sei Jahwe aus Zion, der in Jerusalem wohnt! Hallelujah! Loblied der Gnade Jahwe's im abwechselnden Gesange.Preiset Jahwe, denn er ist gütig; denn ewig währet seine Gnade! Preiset den Gott der Götter; denn ewig währet seine Gnade! Preiset den Herrn der Herren; denn ewig währet seine Gnade! Der große Wunder tut allein; denn ewig währet seine Gnade! Der den Himmel gemacht hat mit Weisheit; denn ewig währet seine Gnade! Der die Erde festigte über dem Wasser; denn ewig währet seine Gnade! Der die großen Lichter gemacht hat; denn ewig währet seine Gnade! Die Sonne zu herrschen am Tage; denn ewig währet seine Gnade! Den Mond und die Sterne zu herrschen bei Nacht; denn ewig währet seine Gnade! Der Ägypten schlug an seinen Erstgebornen; denn ewig währet seine Gnade! und Israel ausführte aus ihrer Mitte; denn ewig währet seine Gnade! mit starker Hand, und ausgestrecktem Arme; denn ewig währet seine Gnade! Der das Schilfmeer zerschnitt in Teile; denn ewig währet seine Gnade! und Israel führte mitten durch; denn ewig währet seine Gnade! und Pharao und sein Heer hineintrieb in's Schilfmeer; denn ewig währet seine Gnade! Der sein Volk führte in der Wüste; denn ewig währet seine Gnade! Der große Könige schlug; denn ewig währet seine Gnade! und mächtige Könige erwürgte; denn ewig währet seine Gnade! Sihon, den König der Amoriter; denn ewig währet seine Gnade! Und Og, den König von Basan; denn ewig währet seine Gnade! Und ihr Land gab zum Besitztum; denn ewig währet seine Gnade! Zum Besitztum Israel seinem Knechte; denn ewig währet seine Gnade! Der in unserer Niedrigkeit an uns dachte; denn ewig währet seine Gnade! Und uns entriß unsern Drängern; denn ewig währet seine Gnade! Der Nahrung gibt allem Fleische; denn ewig währet seine Gnade! Preiset den Gott der Himmel, denn ewig währet seine Gnade! Klagende Erinnerung an die Gefangenschaft.An den Strömen Babels, dort saßen wir und weinten, da wir Zions gedachten. An den Weiden im Lande dort hingen wir auf unsere Harfen. denn dort forderten von uns die uns gefangen hielten Gesänge, und unsere Peiniger Freudenlieder: „Singet uns Gesänge von Zion!“ Wie sollten wir singen Gesänge Jahwe's im fremden Lande? Vergäße ich dich, Jerusalem! so vergesse mich die Rechte. Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich dein nicht denke; wenn ich Jerusalem nicht setze über die höchsten meiner Freuden. Gedenke, Jahwe! den Söhnen Edoms den Unglückstag Jerusalems, sie sprachen: „Zerstöret, zerstöret bis auf ihre Grundfeste!“ Tochter Babels, du Verheererin! wohl dem, der deine Kinder packt, und zerschmettert an Felsen! - - - Danklied für Rettung aus Unglück.Ich preise dich von ganzem Herzen,Von David.im Angesichte Gottes singe ich dir! Ich bete an vor deinem heiligen Tempel, und preise deinen Namen wegen deiner Gnade, und wegen deiner Treue; denn groß über Alles hast du deinen Namen gemacht, dein Wort. Am Tage, da ich rief, erhörtest du mich; du flößtest mir Muth ein; in mir war Kraft. Dich preisen, Jahwe! alle Könige der Erde, wenn sie hören die Worte deines Mundes, und besingen die Wege Jahwe's; denn groß ist die Herrlichkeit Jahwe's. So erhaben auch Jahwe ist, so sieht er auf den Niedrigsten, und den Hochmütigen erkennt er von ferne. Wandle ich mitten in Bedrängnis, so erhälst du mich; gegen die Wut meiner Feinde strecktest du deine Hand; und mir hilft deine Rechte. Jahwe führt's für mich aus; Jahwe! deine Gnade währet ewig; das Werk deiner Hände lasse nicht! Allwissenheit Gottes.Jahwe! du erforschest mich,Dem Vorspieler. Gesang von David.und kennest mich. Du kennest mein Sitzen und mein Stehen, du verstehest meine Gedanken von ferne. Mein Gehen und mein Liegen siehst du; und mit allen meinen Wegen bist du vertraut. Noch ist das Wort nicht auf meiner Zunge; siehe, Jahwe! so weißt du es ganz. Rückwärts und vorwärts drängest du dich mir an; und hältst über mir deine Hand. Ein zu wunderbares Wissen für mich, zu hoch, ich erreiche es nicht. Wohin kann ich gehen vor deinem Geiste? und wohin fliehen vor deinem Antlitze? Stiege ich zum Himmel, dort bist du; und bettete ich mich in die Unterwelt; siehe! da bist du. Erhöbe ich mich mit den Flügeln der Morgenröte, ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres; auch dort leitete mich deine Hand, und faßte mich deine Rechte. Und spräche ich: „Aber Finsternis wird mich einhüllen“; so ist doch die Nacht lichthell um mich her. Auch Finsternis verfinstert nicht vor dir; und die Nacht leuchtet wie der Tag, Finsternis ist wie Licht. Denn du hast gebildet meine Nieren, hast mich beschirmt im Leibe meiner Mutter. Ich preise dich deshalb, daß ich so erstaunlich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es gar wohl. Nicht verborgen war mein Körpergebilde vor dir, als ich gemacht ward im Verborgenen, künstlich gebildet im Unteren der Erde. Das noch Ungestaltete von mir sahen deine Augen; auf dein Buch waren alle gezeichnet; die Tage waren bestimmt, obwohl noch keiner von ihnen da war. Wie unerforschlich sind mir deine Gedanken, Gott! wie unzählig ihre Zahl! Wollte ich sie zählen, zahlreicher sind sie als der Sand; ich wache auf, und noch bin ich bei dir. Möchtest du, Gott! die Bösen töten! Und ihr Blutgierigen weichet von mir! Welche frevelhaft reden wider dich, treulos sich erheben, deine Feinde. Sollte ich nicht hassen, wer dich haßt, Jahwe! und verabscheuen, die wider dich sich empören? Mit vollem Hasse hasse ich sie; Feinde sind sie mir. Erforsche mich, Gott! und durchschaue mein Herz; prüfe mich, und durchschaue meine Gedanken! Und siehe, ob ich auf dem Wege der Götzen wandle; und führe mich auf den Weg der Ewigkeit. Gebet um Hilfe gegen gewalttätige Feinde.Errette mich, Jahwe!Dem Vorspieler. Gesang David's.vom bösen Menschen, vor dem gewalttätigen Manne behüte mich. Welche Böses sinnen im Herzen; alltäglich Streit erregen. Sie spitzen ihre Zunge wie Schlangen; Gift der Otter ist unter ihren Lippen. Sela. Bewahre mich, Jahwe! vor den Händen des Bösen; vor dem gewalttätigen Manne behüte mich; da sie gedenken, meine Schritte zu stürzen. Versteckt legen die Stolzen mir Schlingen und Stricke; breiten Netze aus neben dem Wege, Fallen stellen sie mir. Sela. Ich spreche zu Jahwe: Mein Gott bist du; höre, Jahwe, die Stimme meines Flehens! Jahwe, Herr, meine mächtige Hilfe! du schirmest mein Haupt am Tage des Kampfes. Gib, Jahwe! nicht zu das, wonach der Böse trachtet; seine Ränke laß nicht gelingen; sie würden sich erheben. Sela. Was das Haupt der mich Umzingelnden betrifft, so müsse das Unrecht ihrer Lippen sie decken! Feurige Kohlen müssen auf sie fallen; in's Feuer stürze er sie, in Untiefen, daß sie nie wieder aufstehen! Ein geschwätziger Mann kann nicht bestehen auf Erden; den gewalttätigen Mann, Unglück wird ihn eiligst erjagen. Ich weiß, daß Jahwe die Rechtssache des Gedrückten führt, das Recht des Armen. Ja, preisen werden die Gerechten deinen Namen, bleiben die Rechtschaffenen vor deinem Angesichte. Bitte um Hilfe gegen Unterdrücker.Jahwe! ich rufe dich an,Gesang David's.eile zu mir; höre meine Stimme , da ich zu dir rufe! Es gelte mein Gebet wie Rauchopfer vor dir, das Aufheben meiner Hände wie Abendopfer. Setze, Jahwe, wache meinem Munde! bewahre die Türe meiner Lippen! Laß nie mein Herz sich neigen zu bösen Dingen, um Verbrechen zu begehen böslicher Weise mit Übeltätern; und daß ich nicht esse von ihren Leckerbissen. Mich schlage der Gerechte; Liebe ist es; er strafe mich, das ist Öl auf das Haupt; er verletzt doch nicht mein Haupt; ich bin doch noch da, und kann beten gegen die Bosheit jener. Es müssen hinabgestürzt werden vom Felsen ihre Richter; dann wird man hören meine Worte, daß sie lieblich sind. Wie wenn man die Erde spaltet und furchet; so sind hingestreut unsere Gebeine dem Rachen der Unterwelt zu! Doch auf dich, Jahwe, Herr! sind meine Augen gerichtet; auf dich vertraue ich, daß du nicht ausgießest mein Leben. Bewahre mich vor der Schlinge, die sie mir legen, und vor der Falle der Übeltäter! Laß fallen in ihre Netze die Bösen, wenn ich ganz vorüber bin. Gebet in Verlassenheit und Gedränge des Feindes.Mit meiner Stimme rufe ich zu Jahwe;Lied David's, als er in der Höhle war, ein Gebet.mit meiner Stimme fleh' ich zu Jahwe. Ich gieße vor ihm aus meine Klage, bringe vor ihn meine Not. Wenn mein Geist in mir verzagt, so kennest du meinen Pfad. Auf diesem Wege, den ich wandle, legen sie mir Schlingen. Schaue zur Rechten, und siehe! Keiner kümmert sich um mich; verloren ist für mich die Zuflucht. Niemand nimmt sich meiner Seele an. Ich schreie zu dir, Jahwe! ich spreche: Du bist meine Zuflucht, mein Teil im Lande der Lebenden. Merke auf mein Rufen, denn ich bin sehr niedergedrückt; rette mich von meinen Verfolgern; denn sie sind mir zu mächtig. Führe aus dem Kerker meine Seele, daß ich preise deinen Namen; um mich werden sich sammeln die Gerechten, wenn du mir wohlgetan. Gebet um Vergebung, und um Beistand gegen Feinde.Jahwe! höre mein Gebet,Gesang David's.horche auf mein Flehen! nach deiner Treue erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen! Und gehe nicht in's Gericht mit deinem Knechte; denn vor dir ist kein Lebender gerecht. Denn der Feind verfolgt meine Seele, er zertritt zu Boden mein Leben, er stößt mich in Finsternis, wie die, die vorlängst gestorben. Ja, in mir verzagt mein Geist; in meinem Innern erstarret mein Herz. Ich denke der früheren Tage, sinne über alle deine Werke, über die Taten deiner Hände denke ich nach. Ich breite meine Hände aus nach dir, meine Seele ist wie ein lechzendes Land gegen dich. Eilend erhöre mich, Jahwe! es verschmachtet mein Geist; birg nicht dein Angesicht vor mir! sonst bin ich denen gleich, die hinab zur Grube fahren. Laß bald mich hören deine Gnade, denn auf dich verlasse ich mich; zeige mir den Weg, den ich wandeln soll; denn zu dir erhebe ich meine Seele. Rette mich von meinen Feinden, Jahwe! dir vertraue ich mich an. Lehre mich tun, was dir wohlgefällt, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf geradem Wege! Um deines Namens willen, Jahwe! erhalte mich; nach deiner Gerechtigkeit führe aus der Not meine Seele! Und nach deiner Gnade rotte aus meine Feinde; und vertilge alle meine Bedränger! denn ich bin dein Knecht. Bitte um Hilfe gegen Feinde, und um Glück und Segen für das Volk.Gepriesen sei Jahwe, mein Fels,Von David.der meine Hände lehrt streiten, und meine Finger kriegen! Mein Wohltäter und meine Burg, meine Zuflucht, und mein Erretter, mein Schild, auf den ich traue, der mein Volk mir unterwirft! Jahwe! was ist der Mensch, daß du dich seiner annimmst? der Sohn des Menschen, daß du ihn achtest? Der Mensch gleicht dem Nichts, seine Tage sind wie ein schwindender Schatten. Jahwe! beuge deinen Himmel, und steige herab; berühre die Berge, daß sie rauchen! Schleudere Blitz' auf Blitze, und zerstreue sie; wirf deine Pfeile und verwirre sie. Strecke deine Hand aus der Höhe, befreie mich; rette mich aus großem Gewässer, aus der Hand der Söhne des Auslandes. Was ihr Mund redet, ist Falschheit, und ihre Rechte ist die Rechte des Truges. Gott! ein neues Lied will ich dir singen; mit zehnsaitiger Harfe will ich dir spielen. Dir, der Sieg verleiht den Königen; der David, seinen Knecht, befreit vom verderblichen Schwerte. Befreie mich, und rette mich von der Hand der Söhne des Auslandes! Was ihr Mund redet, ist Falschheit, und ihre Rechte ist die Rechte des Truges. Daß unsere Söhne seien wie Pflanzen, großgezogen in ihrer Jugend, unsre Töchter wie gehauene Ecksäulen nach der Bauart der Paläste. Unsre Speicher seien voll, die ausspenden von aller Art; unsre Schafe mehren sich zu tausend, zu zehntausend auf unseren Triften. Unsere Kühe seien trächtig; keine Niederlage, kein Abgang, und kein Geschrei auf unsern Gassen! Selig das Volk, dem es also geht! selig das Volk, dessen Gott Jahwe ist! Lobgesang auf Gottes Macht, Güte und Treue.Ich will dich erheben, mein Gott,Lobgesang David's.o König! ich will preisen deinen Namen immer und ewig. Alle Tage will ich dich preisen, und rühmen deinen Namen immer und ewig. Groß ist Jahwe, und sehr lobenswürdig, und seine Größe ist unerforschlich. Ein Geschlecht rühme dem andern deine Werke, und verkünde deine Machttaten! Die Pracht und Herrlichkeit deiner Majestät, und die Geschichte deiner Wunder will ich singen. „Ja, eine Macht deiner furchtbaren Taten!“ wird man sagen, wenn ich deine Größe erzähle. Man wird den Ruhm deiner großen Güte ausbreiten; und deine Gerechtigkeit bejauchzen: Gnädig und Barmherzig ist Jahwe, langmütig und von großer Güte. Gütig ist Jahwe gegen Alle, und sein Erbarmen erstreckt sich über alle seine Werke. Dich preisen, Jahwe! alle deine Werke, und deine Frommen rühmen dich! Die Gerechtigkeit deines Reiches singen sie, und deine Macht rühmen sie; um kund zu tun den Menschenkindern seine Macht, und die Pracht und Herrlichkeit seines Reiches. Dein Reich ist ein Reich für die ganze Ewigkeit; und deine Herrschaft währet auf alle Geschlechter und Geschlechter. Jahwe stützt alle, die fallen, und richtet auf alle Gebeugten. Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du tust deine Hand auf, und sättigest Alles, was lebt, mit Wohlgefallen. Gerecht ist Jahwe in allen seinen Wegen, und gnädig in allen seinen Werken. Nahe ist Jahwe Allen, die ihn anrufen, Allen, die ihn anrufen mit Wahrheit. Den Wunsch derer, die ihn fürchten, erfüllt er; und ihr Geschrei hört er, und hilft ihnen. Den Ruhm Gottes soll reden mein Mund; und alles Fleisch soll preisen seinen heiligen Namen immer und ewig. - - - Loblied auf den gerechten und gnädigen Gott.Hallelujah. Lobe meine Seele Jahwe! Loben will ich Jahwe, so lang ich lebe; singen meinem Gott, so lang ich bin. Vertrauet nicht auf Fürsten, auf Menschenkinder, bei welchen keine Hilfe ist. Geht ihr Geist aus, kehren sie zurück in ihren Staub; dann ist's aus mit ihren Anschlägen. Selig, dessen Hilfe der Gott Jakob's ist; dessen Hoffnung auf Jahwe, seinen Gott, steht! Der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und Alles, was darin ist; der Treue bewahrt in Ewigkeit. Der Recht schafft den Unterdrückten, Brot gibt den Hungrigen; Jahwe macht los die Gefangenen. Jahwe macht die Blinden sehend; Jahwe richtet auf die Gebeugten; Jahwe liebt die Gerechten. Jahwe behütet die Fremdlinge; Waisen und Witwen hilft er auf; und den Weg der Bösen verdirbt er. Jahwe ist König ewiglich, dein Gott, o Zion! auf Geschlecht und Geschlecht. Hallelujah. Lobgesang auf Gott, wegen seiner Herrlichkeit, und seiner Güte gegen Israel.Lobet Gott! denn gut ist's zu singen unserm Gott; denn lieblich, ziemend ist Lobgesang. Jahwe baut Jerusalem, die Zerstreuten Israels sammelt er. Er heilt, die verwundeten Herzens sind, und verbindet ihre Schmerzen. Er zählt die Zahl der Sterne, alle nennt er mit Namen. Groß ist unser Herr, und von großer Macht; seine Einsicht ist unermeßlich! Den Elenden hilft Jahwe auf; er stürzt die Bösen zur Erde. Singet Jahwe lob; spielet unserm Gott mit Harfen! Er decket den Himmel mit Wolken, bereitet der Erde Regen, läßt Kräuter sprossen auf Bergen. Er gibt dem Vieh seine Nahrung, den jungen Raben, die rufen. Nicht an der Stärke des Rosses hat er Lust, noch an den Schenkeln des Mannes hat er Wohlgefallen. Wohlgefallen hat Jahwe an denen, die ihn fürchten, die auf seine Gnade harren. Preise, Jerusalem, Jahwe! lobe deinen Gott, Zion! Denn er befestiget die Riegel deiner Tore; er segnet deine Kinder in deiner Mitte. Er macht deine Grenze sicher, mit dem fettesten Weizen sättigt er dich. Er sendet sein Wort auf die Erde, bis das es schnell läuft, sein Wort. Er gibt Schnee wie Wolle, Reif wie Asche streuet er aus. Er wirft sein Eis herab in Stücken, vor seinem Frost wer mag bestehen? Er sendet sein Wort, und schmilzt es; er läßt seinen Wind wehen, es fließet Wasser. Er verkündet sein Wort Jakob; seine Satzungen und Rechte Israel. So tut er keinem Volke; und die Rechte kennen sie nicht. Hallelujah! Aufruf an Himmel und Erde, Jahwe zu loben.Hallelujah. Lobet Jahwe im Himmel, lobet ihn in den Höhen! Lobet ihn alle seine Engel, lobet ihn alle seine Heere! Lobet ihn Sonne und Mond, lobet ihn alle leuchtenden Sterne! Lobet ihn Himmel der Himmel, und die Gewässer, die über dem Himmel sind! Loben sollen sie den Namen Jahwe's; denn er gebot, und sie waren erschaffen. Und er stellte sie fest auf immer und ewig; Gesetze gab er, die nicht überschritten werden. Lobet Jahwe auf Erden, ihr Meertiere, und alle Tiefen! Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, du Sturmwind, der sein Wort befolgt! Ihr Berge und alle Hügel, Fruchtbäume und alle Zedern! Ihr Tiere und alles Vieh, Gewürm und gefiederte Vögel! Ihr Könige der Erde, und alle Nationen, Fürsten und alle Richter der Erden! Jünglinge und auch Jungfrauen, Greise samt den Knaben! Loben sollen sie den Namen Jahwe's, denn erhaben ist sein Name allein, seine Herrlichkeit über Erde und Himmel. Und er erhöhet das Horn seinem Volke, Ruhm allen seinen Frommen, den Söhnen Israels, dem Volke, das ihm nahe ist. Hallelujah. Danklied zu Gott für den Sieg über fremde Völker.Hallelujah. Singet Jahwe ein neues Lied, sein Lob in der Versammlung der Frommen. Es freue sich Israel seines Schöpfers, die Söhne Zions sollen jauchzen über ihren König! Loben sollen sie seinen Namen mit Tanz; mit Pauken und Harfen ihm spielen! Denn Jahwe hat Wohlgefallen an seinem Volke; ruhmvoll macht er die Gedrückten durch Sieg. Es frohlocken die Frommen des Ruhms, jubeln auf ihren Lagern! Lobeserhebungen sind in ihren Kehlen, und zweischneidige Schwerter in ihrer Hand, um Rache zu üben an den Völkern, Strafe an den Nationen; um ihre Könige zu binden mit Fußeisen, und ihre Edlen mit eisernen Fesseln; um ihnen zu vergelten nach dem geschriebenen Rechte; ehrenvoll ist dies allen seinen Frommen. Hallelujah. Aufruf zum Lobe Gottes.Hallelujah. Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in seiner starken Feste! Lobet ihn wegen seiner Machttaten, lobet ihn wegen seiner großen Herrlichkeit! Lobet ihn mit Trommetenschall, lobet ihn mit Zithern und Harfen! Lobet ihn mit Pauken und Tanz, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! Lobet ihn mit schallenden Becken, lobet ihn mit klingenden Becken! Alles, was Odem hat, lobe Jahwe! Hallelujah.\\ Empfehlung wahrer Weisheit, des Menschen höchsten Glücks, Warnung gegen ihre Verachtung, welche Verderben erntet.Sprüche Salomo's, des Sohnes David's, des Königes Israels, damit man kennen lerne Weisheit und Zucht; damit man verstehe die Regeln der Klugheit; damit man annehme eine vernünftige Zucht: Gerechtigkeit, Rechtsliebe und Geradsinn. Um die Einfältigen Gescheitheit zu lehren, den Jüngling Besonnenheit und Überlegung. Es soll sie hören der Weise, daß er zunehme an Wissen; und der Verständige Lebensklugheit sich zu Eigen mache. Man vernehme die Sprüche, und tiefsinnigen Sätze, die Reden der Weisen, und ihre Rätsel: Die Furcht Jahwe's ist der Anfang der Erkenntnis; Weisheit und Zucht verachten die Toren. Höre, mein Sohn! auf die Zucht deines Vaters, und laß nicht ab von der Lehre seiner Mutter! Denn der schönste Kranz sind sie deinem Haupte, und Kettenschmuck deinem Halse. Mein Sohn! wenn dich locken die Sünder; so folge nicht! Sprechen sie: „Gehe mit uns, laß uns lauern auf Blut; laß uns dem Schuldlosen nachstellen ohne Anlaß! Wir wollen sie verschlingen, wie die Unterwelt die Lebendigen; und die Unsträflichen wie solche, die zur Grube hinabfahren. Allerlei kostbare Schätze werden wir finden; füllen unsere Häuser mit Beute. Dein Loos sollst du werfen unter uns, Einen Beutel wollen wir sämtlich haben.“ Mein Sohn! gehe nicht auf einem Wege mit ihnen; bewahre deinen Fuß vor ihren Pfaden! Denn ihre Füße rennen dem Bösen nach, und eilen zum Blutvergießen. Doch umsonst ist ausgespannt das Netz im Angesicht aller Gevögel; sie aber lauern ihrem eigenen Blute auf, und stellen ihrem eigenen Leben nach. So geht es Jedem, der ungerechten Gewinn sucht; es kostet dessen Besitzern das Leben. Die Weisheit ruft laut auf der Straße, auf Marktplätzen läßt sie ihre Stimme hören. Im größten Getümmel ruft sie; am Eingange der Tore in die Stadt hält sie ihre Anreden: Wie lange wollet ihr Leichtsinnige lieben den Leichtsinn? und die Spötter sich an Spott gefallen, und die Toren Weisheit hassen? Kehret um auf meine Warnung! Siehe! ich will vor euch ausschütten meinen Geist; euch kund tun meine Strafrede: Weil ich rief, und ihr euch weigertet; ich ausstreckte meine Hand, und Niemand darauf achtete; und ihr verwarft allen meinen Rat, und meine Warnung nicht annahmt; so will auch ich lachen eurer Not, spotten, wenn hereinbricht, was ihr fürchtetet; heranstürmt wie ein Donnerwetter, was ihr fürchtetet; und euer Untergang wie ein Sturmwind einbricht; wenn über euch kommen Not und Trübsal. Dann werden sie mich anrufen, aber ich werde sie nicht erhören; sie werden mich suchen, aber mich nicht finden. Darum daß sie die Weisheit haßten, und die Furcht Jahwe's nicht erwählten; meinen Rat verwerfen, verachteten alle meine Warnung. Sie mögen also essen die Frucht ihres Wandels, und an ihren Ränken sich sättigen. Denn der Abfall der Leichtsinnigen tötet sie; und die Gottvergessenheit bringt die Toren um. Wer aber mir gehorchet, wird sicher wohnen, und ruhig ohne Furcht vor Unglück. Wer ernstlich nach Weisheit und Erkenntnis Gottes strebt, den führt sie glücklich, und bewahrt ihn vor Bösem, und sichert gegen Verführung. Sie segnet ihre Verehrer, sie vertilgt ihre Verächter.Mein Sohn! wenn du meine Belehrungen annimmst, und meine Gebote bei dir bewahrest; so daß achtet auf die Weisheitslehren dein Ohr, und auf die Klugheitsregeln du neigest dein Herz; ja, wenn du nach Erkenntnis rufest, und nach dem Verständnis deine Stimme erhebest; wenn du sie suchest wie Silber, wie nach verborgenen Schätzen nach ihr forschest; dann wirst du kennen lernen die Furcht Jahwe's, und die Erkenntnis Gottes finden. Denn Jahwe gibt Weisheit, aus seinem Munde kommt Erkenntnis, und Verständnis. Ja, er bewahrt den Rechtschaffenen Hilfe, ist denen Schild, die unsträflich wandeln; damit sie wahren die rechten Pfade; während er den Weg der Frommen bewacht. Dann wirst du kennen lernen Gerechtigkeit, und Rechtsliebe, und Geradsinn, jede gute Bahn. Denn die Weisheit kehrt ein in dein Herz; und die Erkenntnis ist deiner Seele so lieb. Besonnenheit wird über dich wachen; das Erkannte dich bewahren; so daß sie dich abhalten vom bösen Wege, von Jedem, der Schlechtigkeiten redet; von denen, die verlassen haben die geraden Pfade, und wandeln auf den Wegen der Finsternis; die sich freuen, Böses getan zu haben; frohlocken über die ärgsten Schlechtigkeiten; deren Pfade verkehrt, und die schlecht sind auf ihren Wegen. Sie wird dich abhalten von dem Weibe eines Andern, von der Fremden, die mit ihren Worten schmeichelt; die verläßt den Vertrautesten ihrer Jugend, und des Bundes ihres Gottes vergißt. Denn hinunter zum Tode führt ihr Haus; und zu den Schatten ihre Steige. Alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht zurück; und gelangen nicht wieder auf den Weg des Lebens. So wandle denn den Weg der Frommen; und die Bahn der Gerechten bewahre! Denn die Rechtschaffenen werden bewohnen das Land; und die Untadelhaften darin bleiben. Aber die Bösen werden aus dem Lande vertilgt; und die Treulosen daraus verbannt. Segensreiche Folgen und Früchte der Weisheit, deren Wert alle Erdenschätze nicht gleichen, weil sie allein wahrhaft beglückt.Mein Sohn! vergiß nicht meine Lehre, und meine Gebote bewahre dein Herz! Denn langes Leben, und glückliche Jahre, und Heil bringen sie dir. Liebe und Wahrheit mögen dich nie verlassen! bind sie um deinen Hals; schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! So wirst du finden Gnade und günstige Anerkennung in den Augen Gottes, und des Menschen. Vertraue Jahwe von ganzem Herzen; und verlaß dich nicht auf deine Klugheit! Auf allen deinen Wegen achte auf ihn; so wird er deine Pfade gerade machen. Sei nicht weise in deinen Augen; fürchte Jahwe, und meide das Böse! Dies wird Heilung deinem Leibe sein, und Erquickung deinen Gebeinen. Ehre Jahwe von deinem Vermögen, und von den Erstlingen deines ganzen Einkommens! So werden deine Speicher mit Überfluß angefüllt werden; und von Most deine Kufen überfließen. Die Zucht Jahwe's, mein Sohn! verachte nicht! und sei nicht unwillig über seine Züchtigung! Denn wen Jahwe liebt, den züchtiget er; und will ihm wohl, wie ein Vater seinem Sohne. Selig der Mensch, der Weisheit gefunden; und der Mensch, der das Erfaßte ausübt! Denn besser ist ihre Erwerbung, als der Erwerb des Silbers; und mehr als Gold ihre Gewinnung. Kostbarer ist sie als Perlen; und alle deine Kostbarkeiten kommen ihr nicht gleich. Langes Leben ist in ihren rechten; in ihren linken Reichtum, und Ehre. Ihre Wege sind Wege der Annehmlichkeit, und alle ihre Bahnen sind Frieden. Ein Baum des Lebens ist sie denen, die nach ihr fassen; und wer sie festhält, ist glücklich! Jahwe hat durch Weisheit die Erde gegründet, befestiget den Himmel mit Einsicht. Durch seine Weisheit sind die Gewässer hervorgebracht; und die Wolken träufeln Tau. Mein Sohn! so laß sie nimmer aus deinen Augen weichen; bewahre Weisheit, und Überlegung! So werden sie Leben für deine Seele sein, und Schmuck für deinen Hals. Dann wirst du sicher gehen deinen Weg; und nicht anstoßen wird dein Fuß. Legest du dich nieder, so hast du nichts zu fürchten; und liegest du, so ist süß dein Schlaf. Es grauet dir nicht vor plötzlichem Schrecknis, noch vor dem Sturm der Bösen, wenn er anbricht. Denn Jahwe wird dein Vertrauen sein; und deinen Fuß bewahren vor dem Fange. Vorenthalte die Wohltat nicht dem, der darauf Anspruch hat, wenn es in deiner Gewalt steht, sie zu erweisen. Sprich nicht zu deinem Freunde: „Gehe, und komme wieder! morgen will ich geben;“ wenn du es hast. Schmiede gegen deinen Freund nichts Böses, wenn er zutraulich bei dir wohnt! Hadere mit Keinem ohne Ursache, wenn er dir kein Leid getan. Eifere nicht einem Gewalttätigen nach, und wähle keinen seiner Wege! Denn der Bösewicht ist Jahwe ein Greuel; aber mit den Rechtschaffenen ist er vertraut. Der Fluch Jahwe's ruhet auf dem Hause des Bösen; aber die Hütten der Gerechten segnet er. Fürwahr! er spottet der Spötter, aber den Demütigen gibt er Gnade. Ehre erben die Weisen, aber die übermütigen Stolzen Schande. Die aufmerksame Befolgung der Weisheitslehren verwahret gegen Böses, und spornet zum Guten, und zum frommen Wandel.Höret, Kinder! auf die Zucht des Vaters; und seid aufmerksam, um Weisheit zu lernen. Denn gute Lehren erteile ich euch; mein Gebot verlasset nicht! Auch ich war meinem Vater ein lieber Sohn, und der einzige im Angesichte meiner Mutter. Er lehrte mich, und sprach zu mir: Es halte fest dein Herz meine Worte; halte meine Gebote, so wirst du leben! Erwirb dir Weisheit, erwirb dir Klugheit! vergiß sie nicht, und weiche nicht von den Reden meines Mundes! Von ihr lasse nicht, so wird sie dich bewahren; liebe sie, so wird sie dich beschützen. Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb dir Weisheit, auch bei Allem, was du dir erwirbst, erwirb Klugheit! Erhebe sie, so wird sie dich erhöhen; sie wird dich zu Ehren bringen, wenn du sie umfassest. Sie setzt auf dein Haupt einen lieblichen Kranz; eine prächtige Krone reicht sie dir! Höre mein Sohn! und nimm meine Sprüche an, damit dir der Lebensjahre recht viele werden! Ich zeige dir den Weg der Weisheit; ich leite dich auf die gerade Bahn. Wandelst du sie, so soll nichts hemmen deine Schritte; und läufst du, so sollst du nicht fallen. Halte fest an der Zucht, laß nicht ab! bewahre sie; denn sie ist dein Leben! Betritt nicht die Bahn der Bösen; und wandle nicht den Weg der Gottlosen! Verlasse ihn, schreite nicht darauf fort! weiche ihm aus, und gehe vorüber! Denn sie ruhen nicht, sie haben denn Böses verübt; geraubt ist ihr Schlaf, sie haben denn Jemand gestürzt. Ja, sie essen Brot der Bosheit; und trinken Wein der Grausamkeit. Aber die Bahn der Gerechten ist ein hellendes Licht, das größer wird, und heller bis zum hohen Mittagslichte. Der Weg der Bösen ist wie Finsternis; sie wissen nicht, worüber sie hinstürzen. Mein Sohn, merke auf meine Worte, und neige dein Ohr zu meinen Sprüchen! Laß sie nicht weichen, aus deinen Augen, bewahre sie im Innern deines Herzens! Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und ihrem ganzen Leibe Heilung. Vor Allem, was du zu bewahren hast, bewahre dein Herz! denn aus demselben quillt das Leben. Halte fern von dir Verkehrtheit des Mundes; fern von dir Falschheit der Lippen! Laß deine Augen geradehin Schauen, und deine Augenlieder sich richten recht vor dich her! Geradezu richte deinem Fuße die Bahn, so wird dein ganzer Wandel bestehen. Weiche nicht zur Rechten, noch zur Linken; halte ab deinen Fuß vom Bösen! Die Weisheit verwahrt gegen Wohllust und Ehebruch, und ermahnt zur ehelichen Treue.Mein Sohn! merke auf meine Weisheit, zu meiner Klugheit neige dein Ohr! Damit du Besonnenheit behältst, und Vorsicht deine Lippen bewahren. Zwar träufeln Honigsüßes die Lippen des fremden Weibes; und geschmeidiger als Öl ist ihre Kehle; aber zuletzt ist es bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. Ihre Füße steigen in den Tod hinab; die Unterwelt fasset ihre Schritte. Den Weg des Lebens beobachtet sie nicht; ausschweifend ist ihre Bahn geworden, ohne es zu achten. Wohlan denn, ihr Kinder! höret mich; und weichet nicht von den Aussprüchen meines Mundes! Halte von ihr ferne deinen Weg, und nahe dich nicht der Tür ihres Hauses! Daß du nicht Andern vergeudest deine Blütenzeit, und deine Jahre dem Grausamen; daß Fremde sich nicht sättigen von deiner Habe, noch gelange dein sauer Erworbenes in das Haus eines Andern. Und du zuletzt ächzen müßtest, wenn Leib und Fleisch an dir verzehrt sind; und sprächest: O warum haßte ich die Zucht? warum verachtete mein Herz die Warnung? Warum hörte ich nicht auf die Stimme meiner Lehrer; und neigte nicht mein Ohr denen zu, die mich unterwiesen? Wie wenig fehlte, daß ich in alles Verderben gestürzt wäre vor der Gemeinde und der Volksversammlung! Trinke Wasser aus eigener Grube, und was entquillt mitten aus eigenem Brunnen! es möchten ausfließen deine Quellen aus dem Hause, auf die Gassen deine Wasserbäche. Behalte sie für dich, für dich allein, und für keinen Fremden mit dir! Deine Quelle sei gesegnet; und freue dich des Weibes deiner Jugend! Sie ist eine liebliche Hindin, eine schöne Gemse; ihre Brust berausche dich allezeit, in ihrer Liebe taumele immerhin! Und warum wolltest du, mein Sohn! herumtaumeln um eine Fremde; und umarmen den Busen einer andern? Fürwahr! vor den Augen Jahwe's stehen die Wege eines jeden; er beobachtet genau seinen Wandel. Die eigene Bosheit fängt den Bösen; und in den Stricken seiner Sünden wird er ergriffen. Er wird sterben in der Zuchtlosigkeit, und in der Menge seiner Torheiten niedertaumeln. Warnung vor unvorsichtiger Bürgschaft, vor Faulheit, vor Falschheit und Tücken, vor Ehebruch.Mein Sohn! wenn du dich für deinen Freund verbürgest, für einen Fremden deine Hand einschlägst; so bist du gebunden durch das Versprechen deines Mundes, gehalten durch das Versprechen deines Mundes. Erfülle es also, mein Sohn! und entbinde dich; denn du bist in die Hand deines Feindes geraten; gehe, werfe dich nieder, und dringe in deinen Freund! Gestatte keinen Schlaf deinen Augen, noch Schlummer deinen Augenliedern. Mache dich los wie eine Gazelle von der Hand, und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelfängers. Gehe hin zur Ameise, du Fauler! Schaue ihre Werke, und lerne Weisheit! Obwohl sie keinen Richter, Aufseher, keinen Herrscher hat; so besorgt sie im Sommer ihre Nahrung, sammelt in der Erntezeit ihr Futter. Wie lange, du Fauler! willst du liegen, wann willst du dich erheben von deinem Schlafe? Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer noch, ein wenig Unterschlagung der Hände zum Liegen - und es überfällt dich wie ein Straßenräuber, die Armut, und die Dürftigkeit dich wie ein beschildeter Mann. Ein schlechter Mensch, ein Unheilstifter ist der, welcher wandelt trügerischen Mundes, der mit seinen Augen winkt, mit seinen Füßen redet, mit seinen Fingern deutet. Er hegt Ränke in seinem Herzen, schmiedet Böses allezeit, stiftet Zänkereien. Darum kommt plötzlich sein Fall, unversehens wird er untergehen, ohne Rettung. Sechs Dinge sind es, die Jahwe hasset, und sieben sind ihm ein Greuel. Stolze Augen, falsche Zunge, und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das böse Ränke schmiedet, Füße, die hastig zum Bösen rennen; der, welcher Lügen bläst als falscher Zeuge, und Zwietracht streuet unter Brüdern. Halte, mein Sohn! die Gebote deines Vaters, und verachte nicht die Lehre deiner Mutter! Binde sie beständig auf dein Herz; knüpfe sie um deinen Hals! Wenn du gehest, wird sie dich leiten; wenn du liegest, wird sie über dich wachen; wenn du erwachest, wird sie mit dir reden. Denn eine Leuchte ist das Gebot, und ein Licht die Lehre, und der Weg zum Leben ist die warnende Zuchtlehre; um dich zu bewahren vor dem bösen Weibe, vor der Schmeichelzunge der Fremden. Laß dich ihrer Schönheit nicht gelüsten in deinem Herzen; und laß sie dich nicht einnehmen durch ihre Blicke! Denn durch eine Hure kommt man bis auf's Rundbrot; sogar stellt das Weib dem Manne nach dem kostbaren Leben. Kann wohl Jemand Feuer in seinen Busen nehmen, ohne daß seine Kleider verbrennen? Kann wohl Jemand auf Kohlen gehen, ohne daß seine Füße verbrennen? So geht's dem, der zu dem Weibe eines Andern geht; es bleibt Keiner ungestraft, der sie berührt. Man übersieht's dem Diebe nicht, wenn er auch gestohlen hat, um sich zu sättigen, da ihn hungerte; denn wird er ertappt, so muß er es siebenfach erstatten; die ganze Habe seines Hauses muß er einlegen. Wer mit einem Weibe die Ehe bricht, ist unsinnig; sein Leben richtet zu Grund, wer solches tut. Schläge und Schande findet er, und seine Schmach ist unauslöschlich. Denn Eifersucht wird zur Wut des Mannes; er schonet nicht am Tage der Rache. Er mag durchaus kein Lösegeld sehen; er will kein's, wenn auch die Sühne noch so groß wäre. Der unerfahrene Jüngling wird vor dem Verderben der Schmeichel- und Verführungskünste schlechter Weiber gewarnt.Mein Sohn! halte meine Sprüche, und bewahre meine Gebote bei dir! Halte meine Gebote, so wirst du leben, und meine Lehre wie deinen Augapfel! Binde sie um deine Finger; schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! Sprich zur Weisheit: „Du bist meine Schwester!“ und: „Freundin“ nenne die Klugheit! Damit sie dich bewahre vor dem Weibe eines Andern, vor der Fremden, die mit ihren Worten schmeichelt. Durch das Fenster meines Hauses, durch mein Gitter blicke ich hinaus; und sah unter Unerfahrenen, gewahrte unter Söhnen einen unvorsichtigen Jüngling. Er ging die Straße, zur Seite ihrer Ecke, und schritt des Weges an ihrem Hause einher, in der Dämmerung, zur Abendszeit, in der Mitte der Nacht, und der Dunkelheit. Und siehe! ein Weib kam ihm entgegen, in buhlerischem Gewande, und mit belistender Kunde, umherschwärmend dieselbe und unbändig, ruheten in ihrem Hause ihre Füße nicht. Bald vor der Türe, bald auf den Straßen, und an allen Ecken lauerte sie. Sie umfaßte ihn, und küßte ihn, erfrechte ihre Stirn, und sprach zu ihm: „Ich hatte Dankopfer gelobet; heute habe ich mein Gelübde erfüllt; deshalb ging ich aus, dir zu begegnen, ich sehnte mich nach deinem Antlitz; und habe dich gefunden! Mit Schnüren habe ich mein Bett eingefaßt, mit bunten Decken, mit Ägyptischen Teppich. Besprengt habe ich mein Lager mit Myrrhe, Aloe und Zimt. Wohlan! wir wollen uns berauschen in Liebegenuß bis zum Morgen, und der Gelüsten uns ergötzen. Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist weiten Weges verreiset. Den Geldbeutel hat er mitgenommen, zur Zeit des Vollmondes kommt er nach Hause.“ Sie zog ihn an durch ihre große Fangkunde, und riß ihn hin durch ihre Schmeichellippen. Er folgte ihr auf der Stelle nach, so wie der Stier zur Schlachtbank geht, und wie in Fesseln zur Züchtigung der Tor. Bis ihm spaltet der Pfeil die Leber; wie ein Vogel zur Schlinge eilt, und nicht weiß, daß sie wider sein Leben gestellt ist. So höret denn, meine Kinder! auf mich; merket auf die Sprüche meines Mundes! Nie neige sich zu ihrem Wege hin dein Herz, irre nicht ab auf ihren Pfad hin! Denn sie hat viele verwundet gestürzt, und zahlreich sind, die sämtlich von ihr erschlagen sind. Wege zur Unterwelt sind ihr Haus, sie führen hinab zu den Kammern des Todes. Die redend vorgestellte Weisheit verheißt denen, die ihr folgen, höhere Güter, als irdische; sie ist von Ewigkeit, vor und bei der Schöpfung war sie; sie beglückt noch wahrhaft ihre Verehrer; aber ihre Verachtung führt zum Verderben.Ruft nicht die Weisheit? Läßt nicht die Klugheit ihre Stimme hören? Auf der Spitze der Höhen, auf dem Wege, wo die Straßen sich kreuzen, stellt sie sich. An den Toren, bei dem Eingang in die Stadt, an den Öffnungen der Türen ruft sie laut: Euch, ihr Männer! rufe ich zu: und mein Ruf ergeht an die Menschenkinder: Lernet, ihr Einfältigen! Gescheitheit; und ihr Toren werdet klug! Höret! denn Vortreffliches will ich reden; und was meine Lippen eröffnen, ist das Rechte. Denn Wahrheit redet meine Zunge; ein Greuel für meine Lippen ist Unrecht. Gerecht sind alle Reden meines Mundes; und darin ist nichts Arges, nichts Verkehrtes. Sämtlich sind sie richtig dem Verständigen, und recht denen, die sich Kenntnis erworben. Nehmet meine Zuchtlehre an, und kein Silber, und lieber Kenntnis als das beste Gold! Denn Weisheit ist besser als Perlen; und alle Kostbarkeiten kommen ihr nicht gleich. Ich, die Weisheit, besitze Klugheit, habe die einsichtsvollste Gewandtheit erreicht. Die Furcht vor Jahwe ist: zu hassen das Böse, Stolz und Übermut. Böse Wege sowohl, als den Mund der Falschheit hasse ich. Bei mir ist Rat und Hilfe; ich habe Einsicht und Macht. Durch mich herrschen die Könige, und die Herrscher verordnen, was Recht ist. Durch mich regieren die Fürsten, und die Großen, alle Richter der Erde. Ich liebe, die mich lieben, und die mich frühe suchen, finden mich. Reichtum und Ehre sind bei mir, die herrlichsten Güter, nämlich die Gerechtigkeit. Besser ist meine Frucht, als Gold, als das reinste Gold; und meine Gewinnung besser, als das beste Silber. Auf dem Wege der Gerechtigkeit wandle ich, mitten auf der Straße des Rechts. In Besitz zu geben denen, die mich lieben, steht bei mir; ich fülle ihre Schatzkammern. Jahwe schuf mich zu Anfang seiner Werke, vor seiner Schöpfung von jeher. Von Ewigkeit her bin ich eingesetzt, von Urbeginn, vor Ursprung der Erde. Noch waren keine Tiefen, da ich geboren ward, noch keine wasserreichen Quellen. Noch waren keine Berge gegründet, vor den Hügeln ward ich geboren. Noch hatte er nicht erschaffen Land und Steppen, noch den Urstoff des Erdenstaubes. Als er den Himmel bereitete, war ich schon da; als er den Bogen befestigte über der Tiefe, als er den Wolkenhimmel oben spannte, mächtig strömen ließ die Quellen der Tiefe; als er dem Meere seine Ufer bestimmte, damit die Fluten nicht seine Mündung überströmten; als er die Säulen der Erde festigte; da war ich bei ihm der Vertrauteste, und war die Wonne Tag für Tag, spielend vor ihm allezeit; spielend auf seinem Erdkreise, und hatte meine Freude an den Menschenkindern. Wohlan denn, Kinder! höret auf mich! denn selig sind, die auf meine Wege achten! Höret auf die Zucht, und werdet weise, und verwerfet sie nicht! Selig der Mensch, der mir Gehör gibt, und wachet an meinen Türen Tag für Tag, und hütet die Pfosten meiner Tore. Denn wer mich findet, findet Leben, und erlangt Wohlgefallen von Jahwe. Wer aber sich gegen mich verfehlt, frevelt gegen sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod. Die Weisheit ladet alle zu ihrem Lehrmahle ein, Teilt verschiedene Klugheitslehren aus, und stellt warnend redend gegenüber die Torheit als Verführerin.Die Weisheit bauete sich ein Haus, hauete dazu sieben Säulen. Sie schlachtete ihr Mastvieh, würzte ihren Wein, und bereitete ihren Tisch. Sie sendete ihre Mägde aus, ließ rufen auf den Bergrücken der Stadt: „Wer leichtsinnig ist, kehre hier ein!“ Wer unverständig ist, dem ließ sie sagen: „Kommet, esset von meinem Brote, und trinket von dem Wein, den ich gewürzt habe! Verlasset den Leichtsinn, und lebet, und wandelt auf dem Wege der Klugheit! Wer den Spötter belehren will, zieht sich Schmähung zu; und wer den Boshaften zurechtweisen will, wird sich beflecken. Belehre den Spötter nicht, damit er dich nicht hasse; belehre den Weisen, der wird dich lieben. Dem Weisen Teile dich mit, so wird er noch weiser; belehre den Gerechten, und er wird zunehmen an Einsicht. Der Anfang der Weisheit ist die Furcht Jahwe's; und die Erkenntnis des Heiligsten ist die Klugheit. Ja, durch mich werden dir recht viele Tage werden, und dir noch Lebensjahre zugelegt. Bist du weise, so bist du dir selbst weise; und bist du ein Spötter, so hast du es allein zu büßen. Die weibische Torheit, sie schwärmt umher; die einfältige, sie kümmert sich um nichts, als daß sie sich vor ihre Haustür setzt, auf den Höhenthron der Stadt, um den Vorübergehenden zuzurufen, die ihre gerade Straße gehen: Wer leichtsinnig ist, kehre hier ein! Wer unverständig ist, auch zu dem spricht sie: Gestohlenes Wasser schmeckt süßer, geheim zugestecktes Brot schmeckt am Besten. Doch er ahnet nicht, daß hier die Totenschatten, in den Abgründen der Unterwelt die von ihr Geladenen sind.“ Einzelne weise, warnende, belehrende, ermunternde Sittensprüche, die insbesondere den Segen der Frommen und Gerechten, und den Unsegen der Bösen darstellen.Sprüche Salomo's. Ein weiser Sohn erfreut den Vater; und ein törichter Sohn ist der Kummer seiner Mutter. Nichts nutzen ungerechte Schätze; aber Gerechtigkeit rettet vom Tode. Jahwe läßt nicht hungern die Seele des Gerechten; doch das Begehren der Bösen weiset er ab. Lässige Hände machen arm; aber der Fleißigen Hände machen reich. Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn; wer in der Ernte schläft, ist ein verächtlicher Sohn. Segen ruhen auf dem Haupte des Gerechten; der Mund der Bösen bedecket sich mit Unrecht. Das Andenken des Gerechten bleibt in Segen; aber der Name der Bösen wird morsch. Wer weisen Herzens ist, nimmt Belehrungen an; aber der törichte Schwätzer stürzt sich selbst. Wer redlich wandelt, geht sicher; wer aber verkehrte Wege wandelt, wird erkannt. Wer mit dem Auge winkt, verwundet; und der törichte Schwätzer stürzt sich selbst. Ein Quell des Lebens ist der Mund des Gerechten; aber der Mund des Bösen decket sich mit Unrecht. Haß erregt Hader, aber Liebe decket alle Fehler. Auf den Lippen der Verständigen wird Weisheit gefunden; aber eine Geißel auf dem Rücken des Toren. Die Weisen lassen ihr Wissen nicht merken, aber der Mund des Toren ist dem Verderben nah. Der Reichtum des Reichen ist ihm eine feste Stadt; das Verderben der Armen ist ihre Dürftigkeit. Der Gewinn des Gerechten dient zum Leben, der Erwerb des Bösen zum Fall. Auf dem Wege des Lebens ist wer Zucht hält; wer aber die Zuchtlehre verläßt, der geht irre!. Wer Haß verbirgt, der hat falsche Lippen; wer Verleumdungen verbreitet, der ist ein Tor. Bei zu vielen Worten fehlt's nicht an Vergehung; wer aber seine Lippen mäßigen kann, der ist klug. Das beste Silber ist die Zunge des Gerechten; das Herz der Bösen ist gar nichts wert. Die Lippen der Gerechten geben Vielen Nahrung; während die Toren an Geistesarmut dahin sterben. Der Segen Jahwe's, dieser macht reich; nein! das eigene Mühen tut's nicht. Wie Scherz treibt der Tor Schandtaten; aber weise handeln ist für den Mann das Ernstergriffene. Was der Böse fürchtet, das trifft ihn; was aber der Gerechte begehrt, das gewährt er. Wie ein Sturmwind dahin fährt, so wird weg sein der Böse; aber der Gerechte hat einen ewigen Grund. Was Essig ist den Zähnen, und Rauch den Augen, das ist der Faule denen, die ihn beauftragen. Die Furcht Jahwe's mehret die Tage; aber die Jahre der Bösen werden verkürzt. Die Erwartung der Gerechten ist Freude; aber die Hoffnung der Bösen wird zunichte. Eine Zuflucht ist dem Unschuldigen das Walten Jahwe's; aber ein Schrecken den Übeltätern. Der Gerechte wird nimmermehr wanken; aber die Bösen werden nicht im Lande bleiben. Der Mund des Gerechten bringt Weisheit hervor; aber die Zunge der Verkehrten wird ausgerottet. Die Lippen des Gerechten kennen das, was wohlgefällt; aber der Mund der Bösen Verkehrtes. Das Streben, Handeln und die Folgen der Gerechtigkeit im Gegensatz ihrer Verachtung.Falsche Wage ist ein Greuel Jahwe's; aber volles Gewicht ist ihm wohlgefällig. Kommt Hochmut, so kommt auch Schande; aber bei den Demütigen ist Weisheit. Unschuld leitet die Rechtschaffenen; aber Verdorbenheit verwüstet die Frevler. Es hilft der Reichtum nichts am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit rettet vom Tode. Die Gerechtigkeit des Unschuldigen führt ihn geraden Weges; aber durch seine Bosheit stürzt der Böse. Gerechtigkeit rettet die Rechtschaffenen; aber in ihrem Frevel werden die Übermütigen gefangen. Stirbt der böse Mensch; so ist seine Hoffnung dahin; und die Erwartung der Übeltäter ist verschwunden. Der Gerechte wird aus der Not befreiet; und der Böse gerät für ihn hinein. Durch den Mund richtet der Ruchlose seinen Nächsten zu Grunde; aber durch Besonnenheit werden die Gerechten gerettet. Bei dem Glücke der Gerechten freut sich die Stadt; und bei dem Untergang der Bösen ist Jubel. Durch den Segen der Rechtschaffenen kommt eine Stadt empor; aber auch durch den Mund der Bösen wird ihr Untergang bereitet. Wer seinen Nächsten verachtet, ist unverständig; der Weise aber schweigt. Die Verleumdung schleicht umher, um Geheimnisse aufzudecken; aber wer verlässigen Sinnes ist, verdeckt die Sache. Wo keine Regierung ist, geht das Volk zu Grunde; aber Wohlfahrt kommt nach vieler Beratung. Sehr übel kommt der an, der für einen Fremden sich verbürgt; wer aber Handschlaggeben hasset, lebt ruhiger. Ein liebenswertes Weib gewinnt Ehre; und die Gewaltigen gewinnen Reichtum. Der tut sich selbst wohl, wer mildtätig ist; aber es schadet sich selbst der Grausame. Des Bösen Arbeitslohn ist Trug; wer aber Gerechtigkeit säet, hat sicheren Gewinn. Wer fest an Gerechtigkeit hält, greift nach Leben; wer aber dem Bösen nachjagt, greift nach dem Tode. Ein Greuel Jahwe's sind, die ein böses Herz haben; aber sein Wohlgefallen sind, die unsträflich wandeln. Es bleibt Glied vor Glied kein Böser ungestraft; aber der Same der Gerechten wird gerettet.' Ein golden Ring in der Schweinsnase ist ein schönes Weib ohne Verstand. Der Wunsch der Gerechten erreicht nur Gutes, die Erwartung der Bösen ist Strafgericht. Der Eine Teilt reichlich aus, und wird doch noch reicher; ein Anderer karget ungerechter Weise, doch bis zur Armut hin. Eine wohltätige Seele wird reichlich belohnt; denn wer labt, wird auch selbst gelabt werden. Wer Getreide vorenthält, auf den kommt der Fluch des Volkes; aber Segenswünsche auf das Haupt des Verkäufers! Wer Gutes sucht, erringt sich Beifall; wer aber nach Bösem strebt, den wird es treffen. Wer sich auf seinen Reichtum verläßt, der fällt; gleich frischem Laub aber blühen die Gerechten. Wer übel haushält, wird windiges Eigentum haben; und zum Sklav' wird der Tor dem Weisen. Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens; und wer die Herzen einnimmt, ist der Weise. Siehe! dem Gerechten wird vergolten auf Erden; viel mehr also dem Bösen, und dem Sünder! Weisheitslehren zum vorsichtigen Umgang mit Menschen; zur Redlichkeit, zur Besonnenheit und Bescheidenheit im Reden, zur Arbeitsamkeit; und Warnungen gegen verderbliche Trägheit.Wer Zucht liebt, liebt Weisheit; wer Tadel hasset, bleibt ein Narr. Der Gute erlangt Wohlgefallen von Jahwe; den Mann der Ränke straft er. Es kann kein Mensch bestehen im Laster; aber die Wurzel der Gerechtigkeit ist unerschütterlich. Ein braves Weib ist die Krone ihres Mannes; aber ein schlechtes ist wie Knochenfraß an seinem Gebein. Das Vorhaben der Gerechten geht auf Recht; aber die Anschläge der Bösen gehen auf Trug. Die Reden der Bösen lauern auf Blut; aber der Mund der Rechtschaffenen rettet sie. Sie müssen stürzen die Bösen, dann ist's aus mit ihnen; aber das Haus der Gerechten steht fest. Nach seinem Verstande wird der Mann gelobt; wer aber verschrobenen Sinnes ist, wird zur Verachtung. Besser ist's niedrig sein und sich selbst bedienen; als groß tun, und kein Brot haben. Der Gerechte erkennt, wie seinem Viehe zumute ist; aber das Herz der Bösen ist grausam. Wer seinen Acker bauet, hat Brot genug; wer aber Müßiggängern folgt ist ein Tor. Es strebt der Böse nach dem Fang der Schlechten; aber Wurzel gibt er den Gerechten. Auf verbrecherischen Lippen liegt eine böse Schlinge; aber der Gerechte entgeht der Gefahr. Nach den Früchten seines Mundes sättigt sich jeder mit Gutem; und was die Hand dem Andern getan, kommt ihm zurück. Der Wandel des Toren ist recht in seinen Augen; wer aber auf Rat hört, der ist weise. Der Tor läßt gleich seinen Ärger merken; wer aber die Beleidigung nicht merken läßt, der ist gescheit. Frei heraus spricht der die Wahrheit, wer das Recht verkündet; ein Lügnerzeugnis aber gibt die Falschheit. Wer herausplatzet ist wie ein durchbohrend Schwert; aber die Zunge der Weisen ist Heilung. Das Wort der Wahrheit besteht ewig; aber die Lügenzunge so lange bis ich einen Augenblick zubringe. Die Böses schmieden, haben Trug im Herzen; aber die zum Frieden raten, haben Freude. Dem Gerechten stößt kein Unfall zu; aber die Bösen werden von Unglück überhäuft. Ein Greuel Jahwe's sind Lügenlippen; die aber redlich handeln, sind sein Wohlgefallen. Der gescheite Mensch läßt sein Wissen nicht merken; das Herz der Toren aber posaunt die Torheit aus. Die Hand der Fleißigen wird herrschen; aber die faule muß fronen. Kummer im Herzen eines Mannes, der drückt nieder; aber ein freundliches Wort, das erheitert ihn. Der Gerechte weiset seinen Freund zurecht; aber der Weg der Bösen führt sie irre. Die Faulheit erhascht nicht, wonach sie jagt; aber herrliche Schätze werden dem Fleißigen zu Teil. Auf der Bahn der Gerechtigkeit ist Leben; und auf geradem Wege ist kein Tod. Lebensregeln beim Reden, bei Reichtum, Armut; bei Allem Vorsicht zu brauchen, und weise zu handeln, um glücklich zu sein.Ein weiser Sohn hört auf die Zuchtlehre seines Vaters; aber nicht der Spötter auf die Verweise. Nach den Früchten seines Mundes genießt Jeder Gutes; und die Seele der Frevler das Unrecht. Wer seinen Mund bewacht, bewahrt sein Leben; wer zu weit seine Lippen sperrt, dem droht Verderben. Gierig ist der Faule, doch hat er nichts für seinen Hunger; aber der Hunger der Fleißigen wird reichlich gestillt. Das Wort der Lüge hasset der Gerechte; und den Bösen bringt es in übeln Geruch, und in Schande. Gerechtigkeit schützet den redlich Wandelnden; die Bosheit aber macht die Sünde noch verderbter. Mancher ist reich und hat doch nichts; Mancher ist arm, und hat großen Reichtum. Lösegeld des Lebens ist Manchem wohl sein Reichtum; während der Arme gar keine Verweise hört. Das Licht der Gerechten gibt ein heiteres Licht; aber die Leuchte der Bösen verlischt. Nur bei Übermut gibt es Hader; aber bei denen, die sich raten lassen, ist Weisheit. Reichtum schwindet schneller als ein Hauch; was man aber auf die Hand sammelt, mehrt sich. Zaudernde Hoffnung wird Krankheit des Herzens; aber ein Baum des Lebens wird erfüllter Wunsch. Wer das Wort verachtet, wird dadurch zu Grunde gehen; wer aber das Gebot fürchtet, wird erhalten werden. Die Lehre des Weisen ist eine Quelle des Lebens; um zu entgehen den Schlingen des Todes. Gute Einsicht macht beliebt; aber der Weg der Übermütigen ist rau. Alles tut der Kluge mit Überlegung; aber der Tor verrät seine Torheit. Der Bote des Bösen trifft zum Unglück ein; aber der Gesandte der Redlichen bringt Rettung. Armut und Verachtung treffen den, der Zucht verwirft; wer aber die Zuchtlehre bewahrt, wird geehrt werden. Was zur Leidenschaft geworden, ist der Seele süß; d'rum ist es entsetzlich den Toren, vom Bösen abzulassen. Wer mit Weisen umgeht, wird weise; wer aber mit Toren Umgang hat, muß schlecht werden. Die Sünder verfolgt Unglück; aber den Gerechten vergilt er Gutes. Der Gute läßt sein Erbe Kindeskindern; sogar des Sünders Reichtum wird dem Gerechten aufgespart. Ein urbar gemachtes Feld nährt den Armen reichlich; was man hat, geht zu Grund, wo kein Haushalt ist. Wer seine Rute schont, hasset seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, zieht ihn bei Zeiten. Der Gerechte ißt sich satt nach seiner Lust; aber leer wird der Bauch der Bösen bleiben. Verschiedene Schilderungen der Weisheit und der Torheit im menschlichen Leben.Die Weisheit der Weiber bringt ihr Haus empor, aber die Torheit zerstört es mit eigenen Händen. Der geht seines geraden Weges einher, wer Jahwe fürchtet; der aber schlägt verkehrt seine Wege ein, wer ihn verachtet. Im Munde des Toren wird Geißel der Muthwille; aber die Lippen der Weisen, die sollst du beobachten. Wo es an Stieren fehlt, bleibt leer der Futterspeicher; aber reichlichen Ertrag bringt eine starke Viehzucht. Ein treuer Zeuge ist, wer niemals lügt; wer aber Lügen bläst, ist ein falscher Zeuge. Der Spötter sucht Weisheit, doch vergebens; aber dem Verständigen wird Besonnenheit leicht. Gehe weit von einem Toren weg; denn du wirst kein kluges Wort vernehmen. Die Weisheit des Gescheiten ist: wohl zu merken auf seinen Wandel; aber die Torheit der Toren ist Selbstbetrug. Toren treiben Spott mit Sünde; aber unter Rechtschaffenen herrscht das, was wohlgefällt. Das Herz, wie es seinen eigenen Kummer kennt; so kann in seine Freude auch sich kein Fremder mischen. Das Haus der Bösen wird zerstört; aber die Hütte der Frommen blüht auf. Mancher Weg ist in den Augen der Menschen der rechte; und sind doch zuletzt Wege zum Tode. Selbst beim Lachen wird trauern das Herz; und das Ende der Freude wird Jammer. Seines Wandels wird übersatt werden der Tor; d'rum hat es weit besser als er der gute Mensch. Der einfältige glaubt jedem Worte; der Gescheite aber merkt sich seine Schritte. Der Weise ist gottesfürchtig und meidet das Böse; aber der Tor rennt fort, und ist verwegen. Der Jähzornige begeht Torheit; und der Ränkesüchtige wird gehaßt. Der Einfältigen Erbgut ist die Torheit; aber die Gescheiten krönen sich mit Weisheit. Gebeugt liegen die Ruchlosen vor den Guten, und die Bösen vor den Türen des Gerechten. Selbst seinem Freunde ist verhaßt der Arme; aber zahlreich sind der Reichen Freunde. Wer seinen Freund verachtet, der versündigt sich; wer sich aber der Elenden erbarmt, Heil dem! Siehe! sie gehen irre, die Böses anstiften; aber Liebe und Treue wird denen zu Teil, die Gutes stiften. Bei vieler Arbeit ist viel Gewinn; aber Lippenwerk bringt nur Mangel. Eine Krone der Weisen ist ihr Reichtum; aber die Torheit der Toren bleibt Torheit. Ein Seelenretter ist der Zeuge der Wahrheit; wer aber Lügen vorbringt, ist Betrüger. Bei der Furcht Jahwe's ist feste Zuversicht; und seinen Kindern wird er Zuflucht sein. Die Furcht Jahwe's ist eine Quelle des Lebens, um zu entgehen den Schlingen des Todes. Auf der Mehrzahl des Volkes beruht der Ruhm des Königs; aber in der Aufreibung des Volkes liegt der Untergang des Fürsten. Wer gelassen bleibt, zeigt viel Verstand; wer aber aufbrausend ist steigert die Torheit. Erhaltung des Lebens ist ein leidenschaftsloses Herz; aber Knochenfraß wird Ereiferung. Wer den Armen drückt, höhnt seinen Schöpfer; der aber ehret ihn, der sich des Bedrängten erbarmt. In seinem Unglück wird gestürzt der Böse; aber getrost ist im Tode selbst der Gerechte. Im Herzen des Verständigen ruhet die Weisheit; was aber in der Brust des Toren ist, wird offenkundig. Gerechtigkeit bringt ein Volk empor; aber das Verderben der Nation ist die Sünde. Des Königs Wohlgefallen wird dem verständigen Diener zu Teil aber dem ungeschickten sein Zorn. Folgen der Weisheit und der Torheit, besonders in Reden. Reichtum ohne Gottesfurcht beglückt nicht. Der Weise handelt besonnen; beratschlagt; achtet die Zucht; ist bescheiden.Eine sanfte Antwort wendet den Zorn; aber ein barsches Wort steigert den Grimm. Die Zunge der Weisen trägt wohltuend vor die Kenntnis; aber der Mund der Toren sprudelt Torheit aus. Aller Orten sind die Augen Jahwe's; sie durchschauen die Bösen und die Guten. Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens; aber die Zügellosigkeit bei ihr wird Zerrüttung im Geiste. Der Tor verschmäht die Zucht seines Vaters; wer aber die Zuchtlehre beachtet, der wird gescheit. Im Hause des Gerechten ist des Reichtums viel; aber beim Erwerb des Bösen herrscht Zerrüttung. Die Lippen der Weisen streuen Weisheit aus; aber das Herz der Toren nicht also. Das Opfer der Bösen ist ein Greuel für Jahwe; aber das Gebet der Rechtschaffenen sein Wohlgefallen. Ein Greuel für Jahwe ist der Wandel der Bösen; wer aber der Gerechtigkeit nachgeht, den liebt er. Schlimme Züchtigung trifft den, der die Bahn verläßt; wer Tadel hasset, muß sterben. Unterwelt und Abgrund sind offen vor Jahwe; wie viel mehr die Herzen der Menschenkinder! Dem Spötter behagt es nicht, daß man ihn zurechtweise; zu den Weisen geht er nicht. Ein frohes Herz erheitert das Gesicht; aber durch Kummer des Herzens ist der Geist verzagt. Ein verständiges Herz sucht Weisheit; der Mund der Toren aber hat Gefallen an Torheit. Hat es der Arme auch jeden Tag schlimm; so ist doch ein glückliches Herz ein dauerndes Freudenmahl. Besser ein weniges bei der Furcht Jahwe's, als der Schätze viele, und keine Ruhe dabei. Besser ist ein Gericht Gemüse, und Liebe dabei; als ein gemästeter Ochs, und Haß dabei. Ein aufbrausender Mensch richtet Hader an; ein gelassener aber stillet den Zank. Der Weg des Faulen gleicht einem Dorngesträuche; aber der Pfad der Rechtschaffenen ist gebahnt. Ein weiser Sohn erfreut den Vater; aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter. Die Torheit mag dem Unverständigen Freude machen; aber der verständige Mann geht seinen geraden Weg. Anschläge müssen scheitern, wo keine Vorberatung ist; durch viele Beratung aber haben sie Bestand. Es freut Jeden, wenn er Rede stehen kann; und ein Wort zur rechten Zeit ist am Nützlichsten. Der Weg zum Leben geht aufwärts für den Weisen; damit er entweiche der Unterwelt nach unten zu. Das Haus der Stolzen reißt Jahwe nieder; aber sicher stellt er die Grenze der Witwe. Ein Greuel sind Jahwe böse Anschläge; die reinsten Opfer sind aber Worte der Huld. Sein Haus zerstört, wer unrechten Gewinn erstrebt; wer aber Bestechung hasset, wird sich erhalten. Das Herz des Gerechten überlegt, wenn es reden muß; der Mund der Bösen aber sprudelt das Ärgste aus. Fern ist Jahwe von den Bösen; aber das Gebet der Gerechten erhört er. Ein freundliches Gesicht erfreut das Herz; ein guter Name bringt Mark in das Gebein. Das Ohr, das auf die Zuchtlehre des Lebens hören will, weilt unter den Weisen. Wer Zucht verwirft, der verachtet seine Seele; wer aber auf die Zuchtlehre hört, erwirbt Verstand. Furcht Jahwe's ist die Zuchtschule der Weisheit; aber Demut geht der Ehre vorher. Der Mensch denkt's, aber Gott lenkt's. Von der Gerechtigkeitsliebe der Könige. Weisheit ist besser als irdische Schätze, und macht beredt zur Belehrung; die Torheit stiftet Unheil. Der Selbstbeherrscher ist größer als der größte Kriegsheld.Der Mensch hat wohl das Vorhaben im Herzen, aber von Jahwe kommt, was der Zunge entspricht. Laß Jeder den ganzen Wandel rein sein in seinen Augen; denn Jahwe prüft die Geister. Befiehl Jahwe deine Angelegenheiten; so wird dein Vorhaben bestehen. Jahwe ordnet Alles, so wie es sich selbst entspricht; ja selbst den Bösen für den Tag des Unglücks. Ein Greuel ist Jahwe jeder Hochmütige; er bleibt Glied zu Glied nicht ungestraft. Durch Liebe und Treue wird die Schuld versühnt; und durch die Furcht vor Jahwe muß man meiden das Böse. Hat Jahwe Wohlgefallen an dem Wandel eines Menschen; so söhnt er auch seine Feinde mit ihm aus. Besser ist weniges mit Recht, als viel Erworbenes mit Unrecht. Das Herz des Menschen erdenkt sich seinen Weg; aber Jahwe sichert seinen Schritt. Gottesspruch ruhe auf den Lippen des Königs; im Gericht soll sein Mund sich nicht versündigen. Recht, Gewicht und Wage hat Jahwe; seiner Verordnung sollen alle Steine im Beutel entsprechen. Ein Greuel sei es den Königen, Unrecht zu tun; denn durch Gerechtigkeitspflege wird gesichert der Thron. Das was wohlgefällt den Königen, seien gerechte Lippen; und wer ungeschmeicheltes spricht, den soll er lieb haben. Der Grimm des Königs ist ein Bote des Todes; aber ein weiser Mann wird ihn versöhnen. Im heiteren Blicke des Königs ist Leben; und seine Huld ist wie ein bedeckter Himmel vom Spätregen. Weisheit besitzen - wie viel besser ist's als Gold; und Klugheit besitzen, ist schätzbarer als Silber. Die Bahn der Rechtschaffenen ist, dem Bösen auszuweichen; der bewahrt seine Seele, wer auf seinen Wandel acht hat. Hoffart geht vor dem Verderben her; und Hochmut vor dem Falle. Besser ist's , im Geiste demütig zu sein mit den Niedrigen, als Beute Teilen mit den Hoffärtigen. Wer Acht hat auf das Wort, der findet Glück; und wer auf Jahwe traut, Heil ihm! Wer weisen Herzens ist, der wird ein Beredter genannt; und ein angenehmer Vortrag steigert die Belehrung. Eine Quelle des Lebens ist Klugheit ihrem Besitzer; aber eine Züchtigung für die Toren ist die Torheit. Das Herz des Weisen macht klug seinen Mund; und mehrt auf seinen Lippen die Belehrung. Honigseim sind freundliche Reden; süß der Seele, und heilsam dem Gebein. Mancher Weg ist in den Augen des Menschen der rechte; und sind doch zuletzt Wege des Todes. Der Hunger des Arbeiters läßt es ihm nicht sauer werden; denn es treibt ihn zur Arbeit sein Mund. Ein schlechter Mensch stiftet Unglück; und auf seinen Lippen ist ein sengend Feuer. Ein ränkevoller Mensch stiftet Streit; ein Ohrenbläser entzweiet Freunde. Ein frecher Bösewicht ist, wer seinen Freund verführt, und ihn auf böse Wege verleitet. Man drückt seine Augen zu, wenn man auf Ränke sinnt; wer sich in die Lippen beißt, vollbringt Böses. Eine ehrenvolle Krone ist graues Haar; auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie gefunden. Wer gelassen ist, ist größer als ein Kriegsheld; und wer seine Leidenschaft zu beherrschen weiß, ist größer als ein Stadteroberer. In den Schoß wird das Loos geworfen; aber von Jahwe kommt ganz seine Entscheidung. Verschiedene wohltätige Äußerungen und Folgen der Weisheit, und Nachteilige der Torheit im menschlichen Leben, besonders bei Streit und Zanksucht. Von der Mäßigung der Zunge.Besser ist ein Stück trocknes Brot, und Ruhe dabei, als ein Haus voll des Geschlachteten, wo Zank ist. Ein kluger Knecht herrscht über einen törichten Sohn; und mit den Brüdern wird er Teilen das Erbe. Der Schmelztiegel ist für's Silber, und der Schmelzofen für's Gold; aber der die Herzen prüft ist Jahwe. Der Böse hascht arge Lippen auf; der Falsche horcht auf heillose Zunge. Wer den Armen spottet, höhnt seinen Schöpfer; wer sich des Unglücks freut, bleibt nicht ungestraft. Die Krone der Alten sind Kindeskinder; und der Ruhm der Kinder ihre Väter. Dem Gecke steht das Großmaul nicht, viel weniger dem Edlen das Lügenmaul. Ein Edelstein ist das Geschenk in den Augen seines Besitzers; überall wohin es sich wendet, macht es Glück. Wer Vergehen deckt, erwirbt sich Liebe; wer aber an die Sache wieder erinnert, entzweiet Freunde. Ein Verweis macht bei dem Verständigen mehr Eindruck, als hundert Streiche bei dem Toren. Nur Empörung sucht der Böse; aber ein schrecklicher Bote wird gegen ihn gesendet. Mag eine, der Jungen beraubte, Bärin Jemand begegnen, nur nicht ein Narr in seiner Narrheit. Wer Böses für das Gute vergilt, von dessen Hause wird nie das Böse weichen. Gewässer läßt los, wer Streit beginnt; darum, ehe es zum Ausbruch kommt, laß ab vom Streite! Wer den Bösen freispricht, und den Gerechten verdammt, sind beide gleich ein Greuel vor Jahwe. Wozu doch Geldwert in der Hand des Toren? Weisheit zu kaufen? Es fehlt ja der Verstand! Wer unwandelbar liebt, der ist ein Freund; ein Bruder wird er in der Not. Verstandlos ist wer Handschlag gibt, wer sich verbürgt für seinen Freund. Wer Entzweiung liebt, liebt Zank; wer sein Tor zu hoch bauet, sucht den Sturz. Wer verdorbenen Herzens ist, findet kein Glück; und wer sich dreht mit seiner Zunge, der stürzt in Unglück. Wer einen Toren zeugt, hat Verdruß an ihm; und keine Freude wird haben der Vater eines Toren. Ein frohes Herz ist wohltuend für die Genesung; aber ein verzagtes Gemüt dörrt das Gebein aus. Bestechung aus dem Busen nimmt der Böse, um zu beugen den Rechtsgang. Vor Augen liegt dem Verständigen die Weisheit; aber dem Blicke des Toren am Ende der Erde. Gram für seinen Vater ist ein törichter Sohn; und Kummer für die, die ihn geboren. Gar arg wäre es, den Gerechten zu strafen, zu schlagen die Edlen um der Rechtlichkeit willen. Wer seine Worte mäßigen kann, besitzt Weisheit; wer ruhigen Geistes ist, ist ein Mann von Verstand. Selbst der Tor, wenn er schwiege, würde für weise gehalten; und für klug, wenn er seine Lippen schlösse. Von der Vorsicht beim Reden; von der Zügelung der Zunge. Von der Freundschaft und Verträglichkeit.Den Launen folgt der Sonderling; über alles Kluge ereifert er sich. Den Toren behagt nicht Besonnenheit; sondern nur sein Herz in der Blöße darzustellen. Kommt der Böse, so kommt auch Verachtung, und mit der Schändlichkeit Schmach. Tiefes Wasser sind die Reden aus dem Munde eines Mannes; ein strömender Bach ist die Quelle der Weisheit. Die Partei des Bösen nehmen, wäre schlecht, um dem Gerechten das Recht zu beugen vor Gericht. Die Lippen der Toren geraten in Streit; und sein Maul fordert auf zu Schlägereien. Der Mund des Toren ist sein Unglück, und seine Lippen sind ein Fallstrick für sein Leben. Des Ohrenbläsers Worte sind wie Leckerbissen; sie gleiten hinab in's Innerste des Leibes. Wer lässig ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder des Verschwenders. Der festeste Turm ist der Name Jahwe's; dahin eilt der Gerechte, und wird beschützt. Der Reichtum des Reichen ist ihm eine feste Stadt, und einer hohen Mauer gleich in seinem Wahne. Vor dem Falle versteigt sich das Herz des Menschen; der Ehre aber geht vorher die Demut. Wer antwortet, ehe er angehört hat, das wäre Torheit für ihn und Schmach. Ein mannhafter Geist erträgt seine Krankheit; aber einen verzagten Geist, wer richtet ihn auf? Das Herz des Verständigen erwirbt sich Klugheit; und das Ohr der Weisen strebt nach Klugheit. Geschenke verschaffen dem Menschen Platz, und Zugang zu den Großen. Mag Recht haben der Erste in seiner Streitsache; aber es trete sein Gegner vor, dann untersuche sie. Streitigkeiten schlichtet das Loos; selbst zwischen Mächtigen entscheidet es. Entzweite Brüder sind ärger als eine befestigte Stadt; und Streitigkeiten sind wie die Riegel einer Burg. Von der Frucht des Mundes sättiget Jeder seinen Leib, von den Folgen seiner Lippen wird er satt. Tod und Leben stehen in der Gewalt der Zunge; was man also vorzieht, dessen Frucht muß man genießen. Wer ein Weib gefunden, hat Glück gefunden; denn er erlangte Huld von Jahwe. Flehentlich spricht der Arme; aber der Reiche antwortet mit Härte. Wer viele Gesellschaften liebt, muß zu Grunde gehen; hat man aber einen Freund, so halte man mehr auf ihn, als auf seinen Bruder. Von der Achtung gegen fromme Arme. Strafe falscher Zeugen, und der Jähzornigen. Von der Menschenliebe. Gegen die Mißhandlung der Eltern.Besser ist der Arme, der in seiner Frömmigkeit wandelt, als der seine Lippen drehet, und selbst ein Tor ist. Nein! unbesonnenen Eifers sein, das ist nicht gut; auch wer zu eilfüßig ist, der strauchelt. Die Torheit des Menschen wühlt sich selbst den Weg auf; und doch zürnet wider Jahwe sein Herz. Reichtum mehrt der Freunde Zahl; der Arme aber wird von seinem Freunde getrennt. Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen bläst, kommt nicht davon. Viele schmeicheln das Antlitz des Freigebigen; und Jeder will Freund sein dem, der Geschenke gibt. Den Armen hassen alle seine Brüder, vielmehr ziehen sich von ihm zurück auch seine Freunde; er mag Worten nachjagen, sie sind nichts. Wer sich Verstand erwirbt, liebt seine Seele; wer Klugheit bewahrt findet Glück. Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; wer aber Lügen bläst, kommt um. Dem Toren ziemt Vergnügensucht nicht, noch weniger dem Sklaven, über Fürsten zu herrschen. Die Klugheit des Menschen ist, Geduld zu haben; und es gereicht ihm zur Ehre, Unrecht zu übersehen. Wie des Löwen Gebrüll ist des Königs Zorn; aber wie Tau auf's Gras seine Huld. Viel Unglück für seinen Vater ist ein törichter Sohn; und eine beständige Traufe die Zanksucht des Weibes. Von Eltern erbt man Haus und Gut; aber von Jahwe ein verständiges Weib. Faulheit läßt in Schlafsucht fallen; und der Hang zur Untätigkeit muß darben. Wer die Gebote hält, erhält sein Leben; wer seinen Wandel gering schätzt, der ist des Todes. Dem Jahwe leihet, wer des Armen sich erbarmt; und er wird ihm, was er getan vergelten. Züchtige deinen Sohn, weil noch Hoffnung da ist; trachte aber nicht darnach, daß er umkomme. Heftiger Zorn muß Strafe leiden; wenn gleich du dich entziehen wolltest, so wirst du sie noch mehr vergrößern. Höre auf Rat und nimm Warnung an, damit du endlich weise werdest. Mancherlei Anschläge hegt der Mensch im Herzen, doch was Jahwe beschlossen, das wird bestehen. Die Zier des Menschen ist seine Liebe, und besser ist ein Armer als ein Lügner. Die Furcht Jahwe's führt zum Leben; man wird in Überfluß wohnen, von keinem Übel heimgesucht. Der Faule senkt seine Hand in die Schüssel; doch bringt er sie kaum zu seinem Munde zurück. Strafe den Spötter, daß der Unerfahrene gescheit werde; und man warne den Verständigen, er wird zur Einsicht gelangen. Wer Gewalt antut dem Vater, die Mutter verjagt, ist ein Sohn, der Schimpf und Schande bringt. Hüte dich, mein Sohn! auf Lehren zu hören, die abführen von den Sprüchen der Weisheit. Ein verruchter Zeuge spottet des Rechts, und der Mund des Bösen verschlingt das Unrecht. Bereitet sind den Spöttern Strafgerichte, und Schläge dem Rücken der Toren. Warnungssprüche gegen verschiedene Untugenden, und zur Aufmunterung im Guten in Betreff mancher Stände und Verhältnisse der Menschen.Ein Spötter ist der Wein, und tobend hitziges Getränk; und Jeder, der davon taumelt, wird nie weise. Wie des Löwen Gebrüll ist des Königs Schrecken; wer heftig wird gegen ihn, verschuldet sein Leben. Ehre ist's dem Manne, vom Zank zu lassen; aber jeder Tor ereifert sich. Im Herbste pflügt der Faule nicht; er bettelt in der Ernte, aber vergebens. Tiefes Wasser ist der Ratschluß im Herzen eines Mannes, der Weise aber schöpft ihn heraus. Viele Menschen rühmen, Jeder seine Güte, allein wer findet den treuen Mann? In seiner Frömmigkeit wandelt der Gerechte fort; Heil seinen Kindern nach ihm! Der König auf dem Richterstuhle sitzend, zerstreuet mit seinem Blicke alles Böse. Wer kann sagen: Ich habe rein mein Herz erhalten; ich bin von meiner Sünde rein! Verschiedenes Gewicht, verschiedenes Maß, sind beide gleich ein Greuel Jahwe's Schon der Knabe verrät sich in seinem Treiben, ob rein, und ob recht sein Tun ist. Das Ohr, das hört, und das Auge, das sieht, Jahwe hat sie beide gemacht. Liebe den Schlaf nicht, damit du nicht verarmest; halte offen deine Augen, so wirst du Brot genug haben. Schlecht, schlecht! spricht der Käufer; ist er aber fort, dann rühmt er sich. Wäre Gold und Perlenschmuck die Menge da; so sind doch der kostbarste Schmuck weise Lippen. Nimm ihm das Kleid! denn er ward Bürge für einen Fremden; und statt des Fremden pfände ihn aus! Süß schmeckt dem Manne Trugesbrot; doch nachher füllt mit Kieseln sich sein Mund. Vorschläge erhalten durch Beratung Bestand; darum wohlüberlegt fange Krieg an. Um Geheimnisse aufzudecken, schleicht die Verleumdung umher; aber mit solchem, dessen Lippen offen stehen, gib dich nicht ab! Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte verlischt in der Mitte der Finsternis. Vermögen, das anfangs hastig gerafft, bringt doch am Ende keinen Segen. Sprich nicht: Ich will das Böse rächen! Harre auf Jahwe; er wird dir schon helfen! Ein Greuel ist Jahwe verschiedenes Gewicht; und falsche Waage ist abscheulich. Von Jahwe hängen ab die Schritte des Menschen; denn der Mensch - was versteht er von seinem Wege! Ein Fallstrick ist es für den Menschen, unbesonnen zu behandeln, was so heilig ist; und erst nach dem Gelübde überlegen wollen. Es würfelt die Bösen ein weiser König; und rollet über sie das Dreschrad. Ein Licht Jahwe's ist die Seele des Menschen, es durchschauet das ganze Innere des Herzens. Liebe und Treue schützen den König, besonders durch Liebe stützt er seinen Thron. Der Stolz der Jünglinge ist ihre Kraft; und die Zierde der Alten graues Haar. Blutige Striemen sind Besserungsmittel für den Bösen, und Schläge, die bis in's Innerste des Herzens dringen. Alles steht unter Gottes weiser Regierung. Ungerechte Güter sind von keiner Dauer. Warnungen gegen Lieblosigkeit, gegen Schwelgerei, Stolz, Trägheit, Habsucht, vor zänkischen Weibern.Wie Wasserbäche ist das Herz des Königs in der Hand Jahwe's; wohin er will, kann er es leiten. Es sei Jedem der ganze Wandel recht in seinen Augen; denn Jahwe prüft die Herzen. Recht und Gerechtigkeit auszuüben, gefällt Jahwe besser, als Opfer. Durch den Stolz der Augen entsteht auch die Hochmut des Herzens; die Leuchte der Bösen ist die Verirrung. Nur das Bestreben der Emsigen bringt Überfluß, aber jedes hastig Raffenden nur Mangel. Der Erwerb von Schätzen mit der Zunge des Betrugs ist wie der vergehende Hauch derer, die sich den Tod wünschen. Das gewaltsame Unrecht, das die Bösen verüben, rafft sich selbst weg; weil sie sich weigern, zu tun was recht ist. Krumm ist der Weg des Schuldbelasteten; wer aber rein ist, der geht gerad zu Werk. Im Winkel auf dem Dache ist besser wohnen, als bei einem zanksüchtigen Weibe, und im gemeinsamen Hause. Die Seele des Bösen hat nur Lust am Argen; kein Mitleid findet selbst sein Freund in seinen Augen. Durch Züchtigung des Spötters wird der Unerfahrne weise; und durch Belehrung des Weisen nimmt er an Einsicht zu. Der Gerechte beobachtet das Haus des Bösen; daß Er die Bösen in's Verderben stürzt. Wer sein Ohr verschließt vor dem Geschrei des Armen, wird selbst auch rufen, und nicht erhöret werden. Ein heimliches Geschenk bezähmt den Zorn; und Bestechung in dem Busen den heftigsten Grimm. Freude macht dem Gerechten, recht zu handeln, den Übeltätern aber Schrecken. Der Mensch, der vom Wege der Weisheit sich verirrt, wird in der Versammlung der Toten Ruhe finden. Ein armer Mann wird, wer Lustbarkeiten liebt; wer Wein und Salböl liebt, der wird nicht reich. Preisgegeben wird für den Gerechten der Böse, und für den Rechtschaffenen der Frevler. Besser ist's, in einer Wüste zu wohnen, als bei einem zänkischen und grämlichen Weibe. Kostbare Schätze und Öl sind im Hause des Weisen; aber der törichte Mensch verprasset es. Wer nachstrebt der Gerechtigkeit und Liebe, der findet Leben, Recht und Ehre. Die Stadt der Helden ersteigt der Weise, und stürzt die Stärke, worauf sie vertraute. Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt seine Seele vor Gefahren. Wer stolz, hochmütig ist, dessen Name ist: Spötter, weil er im ausschweifendsten Übermut handelt. Der Hang des Faulen läßt ihn sterben; weil seine Hände nichts tun wollen. Die Habsucht wird täglich gieriger; der Gerechte aber gibt, und hält nicht zurück. Das Opfer der Bösen ist ein Greuel, zumal wenn man es bei böser Gesinnung bringt. Der falsche Zeuge geht zu Grund; wer aber zur Wahrheit sich versteht, der redet. Der böse Mensch erfrechet sich mit seiner Stirn; der Rechtschaffene aber achtet auf seinen Wandel. Keine Weisheit, keine Klugheit, kein Rat vermag etwas wider Jahwe. Mag das Roß wohl gerüstet sein zum Tage der Schlacht; doch bei Jahwe steht der Sieg. Vom Werte eines guten Namens, der Demut des reinen Herzens. Warnungen gegen Übermut, Faulheit. Ermahnung, zu horchen auf die Sprüche der Weisheit; die Armen nicht zu drücken, mit Jähzornigen nicht umzugehen, nicht voreilig sich verbürgen.Ein guter Name ist besser, als großer Reichtum; besser als Silber, besser als Gold ist beliebt sein. Reiche und Arme begegnen sich, Jahwe hat sämtlich sie gemacht. Der Gescheite sieht das Übel, und verbirgt sich; aber die Unerfahrnen rennen hinein, und müssen büßen. Die Folge der Demut ist Furcht Jahwe's, Reichtum, und Ehre, und Leben. Dornen, Schlingen sind auf dem Wege des Verkehrten; wer aber sein Leben bewahren will, entferne sich davon! Gewöhne den Knaben von Anfang seiner Lebensweise; so wird er auch als Greis nicht davon weichen. Der Reiche herrschet über Arme; und Sklave wird der Schuldner dem Gläubiger. Wer Unrecht säet, wird Unglück ernten; und seine Strafrute ist schon bereitet. Ein wohlwollendes Auge wird gesegnet; denn es gibt von seinem Brote dem Armen. Schaffe den Spötter fort, so hört der Zank auf; und Streit und Schmähung hat ein Ende. Wer ein reines Herz liebt, dessen Lippen haben Anmut; sein Freund ist der König. Die Augen Jahwe's bewachen die Weisheit; aber er stürzt das Treiben der Übermütigen. Der Faule spricht: Ein Löwe ist draußen! Mitten auf den Straßen könnte ich erwürgt werden. Eine tiefe Fallgrube ist der Mund der Buhlerin; den läßt Jahwe seinen Zorn treffen, der hinein fällt. Haftet die Torheit in dem Herzen des Knaben; so wird die Zuchtrute sie schon heraustreiben. Der Eine drückt den Armen, doch wird dieser reicher; der Andere gibt dem Reichen, der doch nur ärmer wird. Neige dein Ohr, und höre die Sprüche der Weisen; und richte dein Herz auf meine Weisheit! Denn ergötzend sind sie, wenn du sie bewahrest in deinem Innern; und sie zugleich auf deinen Lippen gründest. Daß du auf Jahwe setzest dein Vertrauen, lehrte ich dich; jetzt aber kommt es auf dich an. Habe ich dir nicht die vortrefflichsten Vorschriften gegeben durch Rat und Klugheitslehren? Um dich bekannt zu machen mit den wahren und verlässigsten Sprüchen, damit du mit diesen verlässigsten Sprüchen Rede geben könnest denen, die dich beauftragen? Bedrücke nicht den Armen, weil er arm ist; und unterdrücke den Niedrigen nicht im Tore! Denn Jahwe führt ihre Streitsache; und raubt denen das Leben, die sie berauben. Laß dich nicht ein mit dem Zornigen; und pflege keinen Umgang mit dem Heftigen; damit du dir nicht angewöhnest ihre Sitten; nicht in Gefahr deine Seele setzest. Sei von denen Keiner, die Handschlag geben, die für Schulden sich verbürgen; wenn du nichts hast, um zu zahlen, daß man nicht dein Bett unter dir wegnehme. Verrücke nicht die alte Grenze, die deine Väter festgesetzt. Siehst du einen Mann, der gewandt ist in seinem Geschäfte, der müsse beim Könige angestellt, und nicht bei Geringen angestellt werden. Vom klugen Benehmen im Umgange mit Fürsten, mit Geizigen. Warnungen gegen Druck der Waisen, gegen lässige Kinderzucht, gegen Schwelgerei und Unzucht.Wenn du sitzest, und mit einem Herrscher speisest; so beachte wohl, wen du vor dir hast! Du setzest dir selbst das Messer an die Kehle, wenn du dich von der Gier beherrschen ließest. Sei nicht lüstern nach seinen Leckerbissen; denn Trugspeisen sind es. Mühe dich nicht ab, um reich zu werden; verzichte auf deinen Verstand! Willst du deine Augen nach etwas fliegen lassen, was doch nichts ist? Es macht sich schnell Flügel, dem Adler gleich schwingt es sich hinauf zum Himmel. Iß nicht vom Brote des Mißgünstigen; laß dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen! Denn wie er gegen sich selbst karget, so ist's: „Iß und trink!“ wird er zu dir sprechen; aber er meint es nicht so mit dir. Den Bissen, den du genossen, mußt du wieder von dir geben; und du hast verloren deine freundlichen Worte. Zu den Ohren des Toren rede nicht; denn noch so weise Reden verachtet er. Verrücke nicht die alte Grenze; und brich nicht ein in den Acker der Waisen! Denn ihr Rächer ist mächtig; er führet ihre Streitsache gegen dich. Laß dir die Zuchtlehre an's Herz gehen, und zu Ohren die Sprüche der Weisheit! Laß es dem Knaben an Züchtigung nicht fehlen; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du sollst ihn mit der Rute schlagen, damit du seine Seele rettest von der Unterwelt. Mein Sohn! wenn dein Herz weise ist, so freut sich mein Herz, ja mein eigenes. Und mein Innerstes frohlocket, wenn deine Lippen reden, was recht ist. Dein Herz strebe nicht den Sündern nach; vielmehr nach der Furcht Jahwe's den ganzen Tag. Dann wird, wenn es zu Ende geht, auch deine Hoffnung nicht getäuscht werden. Höre du, mein Sohn! und werde weise; und lenke auf den geraden Weg dein Herz! Geselle dich nicht zu den Weinsäufern, zu denen, die ihren eigenen Leib verschwelgen; denn der Säufer und der Schwelger verarmen; und in Lumpen wird gekleidet der Trunkschläfrige. Gehorche deinem Vater, der dich zeugte; und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird. Erkaufe Wahrheit, und verkaufe sie nicht; sie ist: Weisheit, Bildung und Verstand. Überaus froh kann der Vater des Gerechten sein; wer einen Weisen zeugt, der darf sich seiner freuen. Freuen mögen sich dein Vater, und deine Mutter; und frohlocken, die dich gebar! Gib mir, mein Sohn! dein Herz; und deine Augen mögen wahren meinen Weg. Denn eine tiefe Fallgrube ist die Buhlerin; und ein enger Born das fremde Weib. Ja, sie lauert wie auf einen Raub, und übertrifft die frechsten unter den Menschen. Wer hat Weh? Wer hat Leid? Wer hat Zank? Wer hat Kummer? Wer hat Wunden um Nichts? Wer hat rote Augen? Die lange sitzen beim Weine, die kommen, um Würzweine zu kosten. Siehe den Wein nicht an, wie rot er ist, wie er im Becher Perlen wirft; er schleicht sich hinein, wenn er gerad am Besten ist. Zuletzt sticht er wie eine Schlange, und verwundet wie eine Natter. Deine Augen lüstern nach fremden Weibern; und dein Herz redet Unanständiges. Ja, du wirst dem gleichen, der mitten auf dem Meere schliefe, der oben auf dem Mastbaume schliefe. „Sie schlugen mich, ich fühlte keinen Schmerz; sie stießen mich, ich fühlte nichts; wann ich erwache, so werde ich doch nach demselben wiederum verlangen.“ Verschiedene heilsame Warnungen, Ermahnungen, Ermunterungen, zur Entfernung mancher Untugend, und zum weisen Verhalten des Lebens. Besondere Warnung gegen Untätigkeit und Faulheit.Eifere schlechten Leuten nicht nach; und wünsche nicht mit ihnen umzugehen! Denn auf Verderben sinnet ihr Herz; und Unheil reden ihre Lippen. Durch Weisheit steigt ein Haus empor; durch Klugheit wird es befestiget. Durch Geschicktheit werden die Kammern voll mit allen herrlichen und köstlichen Schätzen. Ein weiser Mann bleibt bei Stärke, und ein geschickter Mann verstärkt die Macht. Denn mit Vorsicht wirst du vorteilhaft für dich Krieg führen; und der Sieg hängt von vielen Beratungen ab. Dem Toren ist Weisheit zu hoch; im Tore tut er seinen Mund nicht auf. Der mit Überlegung Böses ausübt, den nennt man einen Ränkesüchtigen. Dem Toren wird die Tücke zum Fall; und ein Greuel ist bei Jedermann der Spötter. Läßt du am Tage der Not den Muth sinken; so ist gesperrt deine Kraft. Rette die für den Tod Weggeschleppten; und den Hinwankenden zur Schlachtbank - o! daß du denen dich nicht entziehest! Wolltest du sagen: „Siehe! wir wußten's nicht!“ Fürwahr! so hat es, der die Herzen prüft, bemerkt; und der deine Seele durchschauet, weiß es; ja, er wird Jedem nach seinem Tun vergelten! Iß, mein Sohn! Honig, weil er angenehm ist; und Honigseim, der süß auf deinem Gaumen ist; eben so lerne die Weisheit für deine Seele kennen! Hast du sie gefunden; so mag auch das Äußerste sich ergeben; aber deine Hoffnung wird nicht schwinden. Stelle nicht, du Bösewicht! der Wohnung des Gerechten nach; und störe nicht seine stille Hütte! Fällt auch siebenmal der Gerechte; so steht er wieder auf; aber die Bösen erliegen im Unglück. Fällt dein Feind, so freue dich nicht; und stürzt er, so frohlocke nicht dein Herz! Auf daß Jahwe es nicht sehe, und es so mißfällig in seinem Auge wäre, daß er von Jenem weg umwende seinen Zorn. Ereifere dich nicht über die Gottlosen; und beneide nicht die Bösen! Denn es nimmt kein gutes Ende für den Gottlosen; die Leuchte der Bösen verlischt. Fürchte Jahwe, mein Sohn! und den König; mit Aufrührern laß dich nicht ein! Denn plötzlich bricht ihr Unfall aus; und das Unglück für Beide, wer kann es übersehen? Auch dieses ist für Weise: Parteiisch im Gerichte sein, ist nicht gut. Wer für den Bösen spräche: „Du bist gerecht!“ den verfluchen Völker, den verwünschen Nationen. Wer sie aber richtet, der findet Beifall; und über diese wird kommen der Segen des Guten. Die Lippen küsset, wer gerechte Rede steht. Verrichte erst draußen dein Geschäft, und besorge, was du auf dem Acker zu tun hast; hernach magst du auch dein Haus bauen. Sei nicht ohne Grund Zeuge wider deinen Nächsten! und du könntest mit deinen Lippen gleißen? Sprich nicht: „Wie er mir getan, so will ich ihm tun; ich will Jedem vergelten nach seinem Tun.“ Ich ging am Acker eines faulen Menschen, und am Weinberge eines Unverständigen vorüber; und siehe! er schoß ganz von Disteln auf; es deckten seine Oberfläche Dornen; und die Mauer von Steinen war eingestürzt. Als ich es sah, nahm ich mir's zu Herzen; ich betrachtete es, faßte die Warnung: Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer noch, ein wenig Unterschlagung der Hände zum Liegen - und es überfällt dich, wie ein Straßenräuber, die Armut; und die Dürftigkeit dich wie ein beschildeter Mann. Eine neue Sammlung von Sprüchen, Weisheitsregeln für Könige, und deren Diener. Warnung gegen unbesonnenes Einlassen in Streit. Ermahnungen, zur rechten Zeit zu reden, nie falsches Zeugnis zu geben; den Feinden wohl zu tun.Auch dies sind Sprüche Salomo's, welche gesammelt die Männer des Hiskia's, des Königs von Juda. Ehre Gottes ist's, das Ereignis zu verhüllen; aber Ehre des Königs ist's, das Ereignis zu erforschen. Wie der Himmel nach der Hölle, und die Erde nach der Tiefe, so sei auch das Herz der Könige unerforschlich. Scheide aus die Schlacken von dem Silber! dann kann durch den Künstler Gerät daraus gewonnen werden. Scheide aus den Bösen, der vor dem Könige steht; dann wird durch Gerechtigkeitspflege sein Thron befestiget. Brüste dich nicht vor dem Könige; und stelle dich nicht in den Rang der Großen. Denn besser ist's, daß man dir sagt: „Rücke herauf!“ als daß man dich herabsetze vor dem anwesenden Fürsten, das deine eigenen Augen sehen müßten. Ziehe nicht übereilt heraus zum Streit, damit du nicht am Ende etwas tun müßtest, wodurch dein Gegner auf dich Schande brächte. Führe deine Streitsache mit deinem Gegner, ohne daß du das Geheimnis des Andern aufdeckest; damit dich nicht schmähe, wer es hört; so daß die üble Nachrede nie von dir wiche. Goldene Äpfel in silbernen Körbchen sind Worte zur rechten Zeit gesprochen. Ein goldener Ring und Schmuck von Gold ist ein warnender Weiser für ein horchend Ohr. Wie kühlender Schnee in der Erntezeit, so ist ein treuer Bote denen, die ihn senden; denn er bringt wieder Leben in seinen Herrn. Nebelwolken und Wind, aber niemals regen, das ist der Mann, der mit Geschenken prahlt, die er nie gibt. Durch Sanftmut läßt sich ein Fürst bereden; sogar eine weiche Zunge bricht Knochen. Findest du Honig, so iß was dir dient; damit du dich davon nicht übersättigest, und es wieder von dir geben müssest. Setze selten deinen Fuß in's Haus deines Freundes; er möchte sonst deiner satt werden, und dich hassen. Streithammer und Schwert, und zugespitzter Pfeil ist, wer wider seinen Nächsten falsches Zeugnis redet. Ein zerbrochener Zahn, und ein lahmer Fuß ist da Vertrauen auf Treulose zur Zeit der Not. Wer Jemand das Kleid auszieht am Tage der Kälte, Essig auf Laugensalz, das ist der, welcher Lieder singt für ein trauriges Herz. Wenn deinen Hasser hungert, so speise ihn mit Brot; und wenn er durstet, so tränke ihn mit Wasser! Denn du wirst feurige Kohlen sammeln auf sein Haupt; und Jahwe wird es dir vergelten. Der Nordwind bringt Regen; und ein verdrießliches Gesicht das heimliche Geflüster. Im Winkel auf dem Dache ist besser wohnen, als bei einem zanksüchtigem Weibe, und im gemeinsamen Hause. Kühlendes Wasser für die durstige Seele ist eine gute Nachricht aus fernem Lande. Eine getrübte Quelle, und ein verderbter Brunnen ist der Gerechte, der wankt vor dem Bösen. Zu viel Honig essen ist nicht gut, und das Forschen nach Ruhm ist nicht rühmlich. Eine geschleifte Stadt ohne Mauer ist der, welcher keine Herrschaft über seine Leidenschaften hat. Toren gebe man weder Würde, noch Ehre. Vor Faulheit, Verleumdung, Zank, Gleisnerei wird gewarnt.Wie Schnee zum Sommer, und Regen zur Ernte; so wenig schickt sich Ehre für den Toren. Wie der Sperling flattert, wie die Schwalbe streicht, so auch der Fluch; unveranlaßt trifft er nicht ein. Die Peitsche ist für's Pferd, der Zaum für den Esel; und die Rute für den Nacken der Toren. Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit; damit du selbst ihm nicht ähnlich werdest. Antworte dem Toren nach seiner Torheit; damit er sich nicht weise dünke. Einer, dem die Füße abgehauen sind, der Gewalt trinken muß, ist wer Etwas bestellt durch einen Toren. Die Füße dem Lahmen nehmen, so ist der Sittenspruch im Munde der Toren. Wie ein Beutel Edelsteine auf einer Steinmasse - also wer dem Toren Ehre gibt. Ein Dornstrauch, der aufschießt in der Hand des Trunkenen, so ist der Sittenspruch im Munde der Toren. Der Große will Alles schaffen; ja! er hat den Toren im Lohn, und den Landstreicher im Lohn! Wie der Hund sein Gespieenes wiederfrißt; so begeht der Tor seine Torheit wieder. Siehst die Jemand, der sich weise dünkt; so erwarte mehr vom Toren, als von ihm. Der Faule spricht: der Brüller ist auf der Straße, der Löwe auf den Gassen! Die Türe dreht sich um in ihrer Angel; so der Faule auf seinem Bette. Der Faule senkt seine Hand in die Schüssel; aber mit Mühe bringt er sie zu seinem Munde zurück. Der Faule dünkt sich weiser als sieben, die klug antworten. Der zupft den Hund an den Ohren, wer im Vorbeigehen sich ereifert über den Streit, der ihm nichts angeht. Wie ein Wahnsinniger, der Brandfackeln, Pfeile und Tod um sich wirft; so ist der, wer seinen Feind stürzt; und dann spricht: Siehe! ich scherzte nur. Wenn kein Holz mehr da ist, so erlischt das Feuer; und wenn kein Ohrenbläser da ist, hört der Streit auf. Kohlen gehören zur Glut, und Holz zum Feuer, so ein Zänker zum Anblasen des Streites. Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen; sie gleiten hinab in's Innerste des Leibes. Schlackensilber über irdenes Gefäß gezogen, sind feurige Lippen mit einem bösen Herzen. Mit seinen Lippen verrät sich der Hasser, daß er in seinem Innern Trug hegt. Wenn er noch so freundlich spricht, traue ihm nicht; denn siebenfache Greuel hat er doch im Herzen. Mag sich strecken der Haß unter Gleisnerei; aufgedeckt wird seine Bosheit in der Versammlung. Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; der Stein, den er wälzt, fällt auf ihn zurück. Die falsche Zunge hasset die, die sie stürzen will; und ein gleißender Mund richtet Verderben an. Warnung vor Selbstlob, Zorn, Eifersucht, Falschheit. Ermahnungen, den Freund zu ehren, vorsichtig bei Bürgschaften zu sein, mit keinem zänkischen Weibe sich einzulassen; seinem Haushalt wohl vorzustehen.Rühme dich nicht des morgenden Tages; denn du weißt nicht, was der heutige mit sich bringt. Ein Anderer mag dich loben, nur nicht dein eigener Mund; ein Fremder, nur nicht deine eigene Lippen. Der Stein ist schwer, der Sand hat Gewicht; aber der Zorn des Toren ist drückender als Beide. Wild ist der Grimm, und hereinstürzend der Zorn; aber wer kann bestehen vor der Eifersucht? Besser ist öffentliche Züchtigung, als verhehlte Liebe. Treugemeint sind die Wunden vom Freunde; aber brandicht sind die Küsse des Feindes. Wer satt ist, tritt Honig mit Füßen, aber wer hungrig ist, dem ist alles Bittere süß. Wie ein Vogel, der aus seinem Neste verscheucht ist; so ist der Mann, der aus seiner Heimat verscheucht ist. Salböl und Rauchwerk ergötzen das Herz; aber durch seinen angenehmen Freund ist mehr als beraten die Seele. Deinen Freund und den Freund deines Vaters entlasse nicht; falls du in's Haus deines Bruders nicht kommen dürftest am Tage deines Unglücks. Besser ist ein Freund in der Nähe, als ein Bruder in der Ferne. Sei weise, mein Sohn! daß sich erfreue mein Herz; und ich Rede stehen kann dem, der mich lästert. Der Gescheite sieht das Übel, und verbirgt sich, die Unerfahrnen rennen hinein, und müssen büßen. Nimm ihm das Kleid! denn er ward Bürge für einen Fremden, und statt der Fremden pfände ihn aus! Mag Einer seinen Freund mit lauter Stimme jeden Morgen früh segnen; so dürfte es ihm doch als Fluch gedeutet werden. Eine beständige Traufe zur Regenzeit, und ein zanksüchtiges Weib ist eins. Sie zurückhalten wäre den Wind zurückhalten; „o! Salbe für meine Rechte!“ wird er rufen. Eisen wird scharf an Eisen; und der Eine schärft den Blick des Andern. Wer des Feigenbaums pflegt, wird von seiner Frucht essen; wer Sorge trägt für seinen Herrn, wird geehrt werden. Wie im Wasser Gesicht gegen Gesicht ist; so ist das Herz eines Menschen gegen das andere. Unterwelt und Abgrund sind unersättlich; auch die Augen des Menschen sind unersättlich. Der Schmelztiegel ist für's Silber, und der Schmelzofen für's Gold; so Jeder für den Mund dessen, der ihn lobt. Zerstampftest du den Toren im Mörsel unter Körnern mit dem Stößel; so wird doch von ihm nicht weichen seine Torheit. Bekümmere dich genau um dein Vieh, und habe acht auf die Herden! Denn nicht ewig dauert Reichtum; selbst nicht die Krone von Geschlecht zu Geschlecht. Das Gras verschwindet, und junges Grün erscheint; und gesammelt werden Kräuter auf den Bergen. Die Lämmer kleiden dich; und der Preis des Ackers sind Böcke. Und Ziegenmilch genug ist da zu deiner Nahrung, zur Nahrung deines Hauses, und Lebensmittel für deine Mägde. Warnungen gegen verschiedene Laster, die den Menschen und die menschliche Gesellschaft unglücklich machen; und Ermunterungen zum tugendhaften und frommen Leben.Es flieht, wenn auch Niemand jagt, der Böse; die Gerechten aber sind, wie junge Löwen unerschrocken. Wo sich ein Land empört, da gibt's viele Fürsten; aber durch einen weisen, einsichtsvollen Mann erhält es rechte Dauer. Ein armer Mann, der die Geringen unterdrückt, ist ein wegschwemmender Regen, und macht brotlos. Die das Gesetz verlassen, loben den Bösen; die aber das Gesetz beobachten, entrüsten sich über sie. Böse Leute wissen nicht was recht ist; aber die Jahwe suchen, verstehen Alles. Besser ist ein Armer, der in seiner Frömmigkeit wandelt, als der krumme Wege geht, wäre er auch noch so reich. Wer das Gesetz hält, ist ein verständiger Sohn; wer aber mit Schlemmern Umgang hat, macht seinem Vater Schande. Wer sein Vermögen mehrt durch Wucher, und durch Zins; für den Freigebigen gegen Arme wird er es gesammelt haben. Wer sein Ohr abwendet, um das Gesetz nicht zu hören, dessen Gebet auch ist ein Greuel. Wer Rechtschaffene auf schlechte Wege führen will, der wird in seine eigene Grube fallen; die Frommen aber werden Gutes erben. Weise dünkt sich der Reiche; aber der Arme, der verständig ist, übersieht ihn. Wenn die Gerechten frohlocken, so ist allgemein die Festfreude; wenn aber die Bösen sich erheben, verbergen sich die Leute. Wer seine Fehler bedeckt, hat kein Glück; wer sie aber bekennt, und unterläßt, der findet Gnade. Selig der, welcher stets auf seiner Hut ist; wer aber sein Herz verstockt, der fällt in Unglück. Ein brüllender Löwe, und ein hungriger Bär, ist ein böser Regent über ein armes Volk. Ein Fürst, dem es an Einsicht fehlt, mehrt die Bedrückungen; hasset er die Habsucht, so wird er die Tage verlängern. Ein Mensch, der mit Menschenblut belastet ist, muß bis zum Grabe flüchtig sein; man ergreife ihn nicht. Wer schuldlos wandelt, wird glücklich sein; aber wer verkehrte Wege einschlägt, stürzt auf ein Mal hin. Wer seinen Acker bauet, wird Brot genug haben; wer aber einem Müßiggänger folgt, wird Armut genug haben. Ein redlicher Mann hat viel Segen; wer aber hastig reich werden will, wird nicht schuldlos bleiben. Parteiisch sein ist nicht recht; denn es könnte für ein Stück Brot der Mensch ein Verbrecher werden. Es eilt nach Reichtum, wer mißgünstig ist; aber er bedenkt nicht, daß Armut ihn treffen kann. Wer die Menschen tadelt, findet in der Folge mehr Beifall, als die gleißende Zunge. Wer seinen Vater und seine Mutter beraubt, und spricht: „Es ist keine Sünde!“ der macht schon gemeinsame Sache mit den gefährlichsten Menschen. Der Hochmütige stiftet Streit an; wer aber auf Jahwe vertraut, wird reichlich gesättigt werden. Wer seiner Einsicht traut, ist ein Tor; wer aber weise wandelt, der entkommt. Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel leiden; wer aber seine Augen schließt, ladet viele Flüche auf sich. Wenn die Bösen sich erheben, verbergen sich die Leute; gehen sie aber unter, so mehren sich die Gerechten. Von der Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Weisheit und Torheit, Demut und Stolz, von der guten und schlechten Kinderzucht, von der Menschenfurcht und Gottesfurcht.Ein gewarnter Mensch, der hartnäckig bleibt, wird plötzlich untergehen ohne Rettung. Wenn die Gerechten sich mehren, freut sich das Volk; wenn aber ein böser herrscht, seufzet das Volk. Wer Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer aber Huren unterhält, vergeudet sein Vermögen. Durch Rechtspflege erhebt der König das Land; wer aber sich bestechen läßt, zerstört es. Wer gegen seinen Nächsten den Gleisner spielt, legt seinen Füßen den Fangstrick. In dem Verbrechen des Bösen liegt eine Schlinge, so daß der Gerechte jauchzen und frohlocken kann. Der Gerechte nimmt sich der Rechtssache der Armen an; der Böse will davon keine Kenntnis nehmen. Spötter regen eine Stadt auf; aber Weise dämpfen die Wut. Ein Weiser, wenn er rechnet mit einem Toren, mag zürnen, oder lachen; so macht er doch keinen Eindruck. Die Blutgierigen sind gram dem Frommen; aber die Rechtschaffenen eifern für sein Leben. Seinen ganzen Zorn läßt aus der Tor; aber der Weise hält ein, und mäßiget ihn. Gibt der Regent dem Wort der Lüge Gehör; so sind alle seine Diener schlecht. Der Arme und der Erpresser begegnen sich; beider Augen hellet Jahwe. Der König, der zuverlässig Recht verschafft den Armen, dessen Thron wird fest stehen auf immer. Rute und Züchtigung machen weise; aber ein ausgelassener Knabe bringt seiner Mutter Schande. Je mehr Böse es gibt, desto mehr Sünden gibt es; die Gerechten aber werden deren Untergang sehen. Halte in Zucht deinen Sohn; so wird er dich befriedigen, und Freude gewähren deiner Seele. Wo keine Offenbarung ist, wird zügellos das Volk; wer aber das Gesetz befolgt, der wird selig sein. Durch Worte läßt der Sklave sich nicht erziehen; wenn er es auch versteht, so folgt er nicht. Siehst du Jemand, der sich in seinen Reden übereilt; so erwarte mehr vom Toren, als von ihm. Wer seinen Sklaven von Jugend auf verzärtelt; so will er zuletzt der Sohn sein. Der Zornige stiftet Streit an; und wer leicht aufgebracht wird, vergeht sich vielfach. Hochmut erniedriget den Menschen; aber wer demütig ist im Geiste, erlangt Ehre. Wer mit dem Diebe Teilt, der hasset sein Leben; er hört den Fluch, und zeigt es nicht an. Die Menschenfurcht legt Fallstricke; wer aber auf Jahwe vertraut, wird geschützt werden. Viele suchen das Antlitz des Regenten: und doch von Jahwe erhält Jeder Recht. Ein Greuel den Gerechten ist der Gottlose; hingegen ist ein Greuel dem Bösen, der rechtschaffenen Wandels ist. Sprüche Agur's.Worte Agur's, des Sohnes Jake. Ein Spruch, gesprochen von dem Manne zu Ithiel, zu Ithiel und Uchal. Ich bin wohl unwissender als irgendeiner, und menschliches Wissen habe ich nicht; auch habe ich die Weisheit nicht gelernt; doch Kenntnis des Heiligen habe ich. Wer steigt zum Himmel auf, und steigt herab? Wer faßt den Wind in seine hohlen Hände? Wer bindet das Wasser in's Kleid? Wer setzt alle Grenzen der Erde fest? Wie ist sein Name? wie der Name seines Sohnes? Weißt du das? Alle Aussprüche Gottes sind erprobt; Schild ist er denen, die ihm vertrauen. Tue nichts hinzu zu seinen Worten, damit er dich nicht strafe, weil du ein Verfälscher bist. Um zwei Dinge bitte ich dich; verweigere sie mir nicht, ehe ich sterbe: Falschheit und Lügenwort entferne von mir; weder Armut, noch Reichtum gib mir; laß mich verzehren das mir zureichende Brot! Damit ich nicht übersatt werde, und dich verleugne, und spreche: „Wer ist Jahwe?“ oder damit ich nicht arm werde, und stehle; und mich vergreife am Namen meines Gottes. Verleumde nicht den Sklaven bei seinem Herrn; damit er dir nicht fluche; und du es entgelten müßtest. Es gibt ein Geschlecht, das seinem Vater flucht, und seine Mutter nicht segnet. Es gibt ein Geschlecht, das sich rein zu sein dünkt; und doch von seinem Schmutze nicht gewaschen ist. Es gibt ein Geschlecht, das seine Augen emporhebt, und dessen Augenlieder hoch gerichtet sind. Es gibt ein Geschlecht, Schwerter sind dessen Zähne, und Messer dessen Backenzähne, um aufzufressen die Bedrängten aus dem Lande, und die Armen unter den Menschen. Der Blutsauger hat zwei Töchter: Gib her, gib her. Diese drei Dinge sind unersättlich; ja vier sagen nie: „Es ist genug!“ Die Unterwelt, die Verschlossenheit des Muttermundes, die von Wasser ungetränkte Erde, und das Feuer, das nie sagt: „Genug!“ Das Auge, das des Vaters spottet, und nicht achtet auf den Gehorsam der Mutter, das werden aushacken die Raben am Bache, und fressen die jungen Adler. Diese drei Dinge sind zu schwer für mich, ja vier, die weiß ich nicht: Den Weg des Adlers himmelwärts; den Weg der Schlange auf dem Felsen; den Weg des Schiffes mitten auf dem Meere, und den Weg des Mannes zu einer Jungfrau. So ist der Weg der Ehebrecherin: sie ißt, und wischt sich den Mund, und spricht: „Ich habe nichts Übels getan.“ Unter drei Dingen wird das Land erschüttert, ja, das vierte kann es nicht ertragen: Unter einem Sklaven, wenn er König wird; und einem Toren, wenn er übersatt an Nahrung hat; unter der Verstoßenen, wenn sie wieder verheiratet ist; und der Sklavin, die ihre Gebieterin verdrängt hat. Diese vier sind sehr klein auf Erden, doch sind sie weiser als die Schulweisen: Die Ameisen, ein schwaches Völkchen, doch besorgen sie im Sommer ihre Nahrung. Springhasen, ein ohnmächtiges Völkchen, doch legen sie in Felsen ihre Wohnstätte an. Heuschrecken sind ohne König, doch ziehen sie sämtlich heerweise aus. Die Eidechse greift mit den Händen, und ist in den Palästen des Königs. Drei haben einen stattlichen Schritt, ja das vierte einen schönen Gang: Der Löwe, der Held unter den Tieren, der vor Keinem umkehrt. Der an den Lenden Gegürtete, oder der Widder; und der König mit seinem Volke bei ihm. Wenn du töricht gehandelt, indem du dich stolz erhobest, dann, wenn du zur Besinnung kommst, Hand auf den Mund! Denn das Stoßen der Milch gibt Butter, das Stoßen der Nase gibt Blut, das Stoßen an Zorn gibt Streit. Weisheitslehren für Regenten, nicht der Wollust, der Trunkenheit sich zu ergeben, sondern nüchtern, unparteiisch allen gerecht zu sein. Vom tugendhaften Weibe.Lehren für Lemuel den König; Sprüche, die ihn seine Mutter lehrte. Nein, mein Sohn! o nein, mein Sohn! o nein, Sohn meiner Gelübde! Gib nicht den Weibern hin deine Kraft, noch dein Verfahren denen hin, welche Könige verderben. Nicht für Könige, Lemuel! nicht für Könige ziemt sich's, Wein zu trinken; noch für Regenten der Hang zu starken Getränken. Er möchte sonst trinken, und das Gesetz vergessen; und das Recht aller Bedrängten beugen. Gebet starkes Getränk dem Unglücklichen; und Wein dem Kummervollen! Der mag trinken, daß er vergesse seiner Armut; und seines Ungemachs nicht mehr gedenke. Tue deinen Mund auf für den Stummen im Gericht gegen alle Gesetzübertreter! Tue deinen Mund auf, und schaffe Gerechtigkeit und Recht dem Bedrängten und Armen! Ein braves Weib, wer findet sie? Weit über Perlen reicht ihr Wert. Auf sie verläßt sich das Herz ihres Mannes, und der Gewinn kann ihr nicht fehlen. Sie erzeigt ihm Gutes, und nie Böses alle Tage ihres Lebens. Sie sorgt für Wolle und für Flachs; und arbeitet mit geschäftigsten Händen. Sie ist den Handelsschiffen gleich, von Ferne her bringt sie ihre Nahrung. Sie steht, wenn es noch Nacht ist, auf, und gibt zu essen ihren Hausgenossen, und das Tagwerk ihren Mägden. Sie ersah sich ein Grundstück, und erwirbt es sich; von dem Erwerb ihrer Hände legt sie einen Weinberg an. Mit Kraft umgürtet sie ihre Lenden, und strengt ihre Arme an. Sie fühlt, wie gut es mit ihrer Gewinnung geht; nie verlischt bei Nacht ihr Licht. Ihre Hände legt sie an den Spinnrocken, und ihre Finger fassen die Spindel. Ihre Hand breitet sie dem Armen aus; und reicht ihre Hände dar dem Dürftigen. Sie fürchtet sich nicht vor Schnee für ihre Hausgenossen; denn alle ihre Hausgenossen haben karmesinrote Kleider. Decken macht sie sich selbst; in feinem baumwollenen, und in purpur farbigen Zeuge ist sie gekleidet. Geschätzt ist ihr Mann in den Toren, wenn er Sitzung hat mit den Ältesten des Landes. Hemden fertiget sie, und verkauft sie, und Gürtel liefert sie an die Kananiten. In Ruhm und Schmuck ist sie gekleidet; so lacht sie der Zukunft entgegen. Ihren Mund öffnet sie mit Weisheit; und lehrende Liebe ist auf ihrer Zunge. Sie wachet auf die Lebensweise ihrer Hausgenossen; und müßiges Brot ißt sie nie. Es treten ihre Söhne auf, und preisen sie; ihr Mann, und lobet sie. Schon viele Weiber betrugen sich brav, aber du hast sie alle übertroffen. Trug ist die Anmut, Dunst die Schönheit; ein Weib aber, das Jahwe fürchtet, verdient Lob. Gestattet ihr von den Früchten ihrer Hände; und man rühme in den Toren ihre Taten!\\ Eitelkeit aller irdischen Dinge; Menschenweisheit und Klugheit befriedigt nicht.Reden des Predigers, des Sohnes David's, Königs zu Jerusalem: Eitelkeit über Eitelkeit! spricht der Prediger; Eitelkeit über Eitelkeit! Alles ist eitel! Welchen Gewinn hat der Mensch bei aller seiner Mühe, womit er sich abmühet unter der Sonne? Ein Geschlecht tritt ab, und ein anderes tritt auf; doch die Erde steht ewig. Denn die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und nach ihrer Urstätte hinlechzend geht sie daselbst wieder auf. Es streicht nach Süden, und wendet sich nach Norden, und wendet sich wieder der streichende Wind; und in seinen Wendekreisen kehrt er zurück der Wind. Alle Flüsse fließen in's Meer, doch wird das Meer nicht voller; dahin, von woher die Flüsse geflossen, kehren sie zurück, um wieder zu fließen. Alle Worte sind zu matt, Niemand vermag es auszusprechen. Das Auge wird nicht satt vom Sehen, das Ohr nicht gefüllt vom Hören. Was gewesen ist, das wird wieder sein; und was geschehen ist, das wird wieder geschehen; ja, es gibt gar nichts Neues unter der Sonne. Gäb' es Etwas, von dem man sagte: „Siehe! das ist neu!“ so ist es doch schon in der Vorzeit gewesen, die vor uns war. In der Vergessenheit kommt das Vergangene; und auch das Künftige, was geschehen wird, wird bei denen in Vergessenheit geraten, die künftig sein werden. Ich Prediger war König über Israel zu Jerusalem. Ich richtete mein Herz darauf hin, weislich zu erforschen, und zu ergründen Alles, was unter dem Himmel geschieht - eine unselige Mühwaltung, die Gott den Menschenkindern aufgegeben, um sich damit abzumühen. Ich sah alles Treiben, was unter der Sonne geschieht; und siehe! Alles ist eitel, und Haschen nach dem Winde! Das Krumme vermag Niemand gerade zu machen; und die Mängel Keiner zu zählen. Ich redete mit meinem Herzen und sprach: Siehe! ich habe mich erhoben, und übertroffen Alle an Weisheit, die vor mir gewesen sind in Jerusalem; ja mein Herz ersah sich viele Weisheit und Klugheit. Während ich mein Herz darauf hinrichtete, um kennenzulernen Weisheit und Klugheit, Unsinn und Torheit; so erfuhr ich, daß auch dieses Haschen nach dem Winde sei. Denn wo viele Weisheit ist, da ist viel Gram; und wer Klugheit mehrt, mehrt Kummer. Sinnliche Freuden und irdische Glücksgüter sind eitel, und beglücken den Menschen nicht.Ich sprach in meinem Herzen: Wohlan! ich will es dich versuchen lassen mit der Freude; ja, genieße das Frohe! Aber siehe! auch das war eitel. Zum Lachen sprach ich: Du bist unsinnig! und zur Freude: Was gewährt diese? Ich schwärmte mit meinem Herzen umher, um hinzuneigen auf Wein meinen Leib; dann wollte mein Herz recht weise einlenken; und, - um die Torheit erfassen zu können, bis ich sähe, was das Beste sei für die Menschenkinder von dem, was sie treiben unter dem Himmel bei ihrer kurzen Lebenszeit - richtete ich, was ich unternahm, auf's Großartigste ein: Ich bauete mir Paläste, pflanzte mir Weinberge, legte mir Gärten und Lustwälder an; und pflanzte hinein Fruchtbäume aller Art. Ich ließ mir Wasserteiche graben, um daraus zu wässern den Wald der aufwachsenden Bäume. Ich kaufte mir Sklaven und Sklavinnen, und besaß Haussöhne. Auch besaß ich eine zahlreichere Herde von Groß- und Kleinvieh, als Alle, die vor mir in Jerusalem waren. Ich sammelte mir auch Silber und Gold, und Kostbarkeiten der Könige und Länder. Ich hielt mir Sänger und Sängerinnen, und was zur Wohllust der Menschenkinder dient: Weib und Weiber. Kurz, ich war größer und reicher als Alle, die vor mir in Jerusalem waren. Doch meine Weisheit stand mir zur Seite. Und Alles, was meine Augen wünschten, entzog ich ihnen nicht; versagte meinem Herzen keine Freude; denn mein Herz ergötzte sich an Allem, was ich unternommen, und dieses war es, was ich von meinem ganzen Unternehmen hatte. Blicke ich nun auf alle meine Einrichtungen, die meine Hände eingerichtet hatten, und auf mein Treiben, worin ich mich umhergetrieben habe, um es auszuführen; ja siehe, es war Alles eitel, und haschen nach dem Winde; und es gab keinen Gewinn unter der Sonne! Nun wandte ich meinen Blick auf Weisheit, und Torheit, und Unsinn - denn was will der Mensch, der nach dem Könige kommen wollte? das, was man schon zuvor getan hat - und ich sah ein, daß zwar Weisheit so viel besser sei, als Torheit, wie Licht besser ist als Finsternis; der Weise seine Augen im Kopfe habe, und der Tor im Finstern tappe; aber ich bemerkte doch auch, daß beide Ein Schicksal trifft. Da sprach ich in meinem Herzen: Soll wie das Schicksal des Toren auch mein Schicksal sein; ei, warum war ich denn weiser? hätte ich deshalb einen Vorzug? Darum sprach ich in meinem Herzen: Auch das ist eitel! Denn in Vergessenheit wird geraten der Weise samt dem Toren auf ewig; mit der Vorzeit wird in der Folgezeit Alles vergessen werden. Ach! es stirbt der Weise samt dem Toren. Nun ward mir das Leben verhaßt; ja, zuwider war für mich das Treiben, was unter der Sonne geschieht; weil Alles eitel, und ein Haschen nach Wind ist. Auch ekelte mich aller meiner Werke, mit denen ich mich abmühte unter der Sonne; da ich sie hinterlassen muß einem Menschen, der mir nachfolgen wird. Und wer weiß, ob er ein Weiser sein wird, oder ein Tor! Des ungeachtet wird er schalten über alle meine Werke, die ich so mühsam und künstlich erworben unter der Sonne. - - - Denn mancher Mensch arbeitet mit Weisheit, und mit Klugheit, und mit Erfolg, und muß einem Andern, der keine Mühe damit hatte, überlassen seine Habe. Auch dieses ist eitel, und ein gar arger Mißstand. Was hat denn nun der Mensch von aller seiner Arbeit, und vom Streben seines Herzens, womit er sich abmühet unter der Sonne? Fürwahr! alle seine Tage sind Kummer, und Qual sein Geschäft; auch nicht einmal des Nachts hat Ruhe sein Herz. Auch dieses ist eitel! Nichts wäre besser für den Menschen, als daß er esse, und trinke, und seiner Seele wohl sein lasse bei seiner Arbeit. Doch auch dieses sah ich, daß es von der Hand Gottes abhängt. Denn wer konnte so essen, so sich ergötzen außer mir? Denn Er gibt Jedem, der fromm vor seinem Angesichte ist, Weisheit und Klugheit, und Freude; den Sünder aber überläßt er der Plage, zu sammeln und aufzuhäufen, um es zu geben dem, der fromm ist vor Gott. Auch das ist eitel und Haschen nach Wind! Alles hat seine Zeit und Dauer; nicht der Mensch, sondern Gott gebietet über Schicksale, und richtet über Gute und Böse.Alles hat seine Zeit, und seine Zeit hat jedes Geschäft unter dem Himmel. Eine Zeit geboren zu werden, und eine Zeit zum Sterben. Eine Zeit zum Pflanzen, und eine Zeit das Gepflanzte auszurotten. Eine Zeit zum Töten, und eine Zeit zum Heilen. Eine Zeit zum Niederreißen, und eine Zeit zum Aufbauen. Eine Zeit zum Weinen, und eine Zeit zum Lachen. Eine Zeit zum Trauern, und eine Zeit zum Tanzen. Eine Zeit zum Wegwerfen der Steine, und eine Zeit zum sammeln der Steine. Eine Zeit zum Umarmen, und eine Zeit sich der Umarmung zu entziehen. Eine Zeit zum Erwerben, und eine Zeit zum Verlorengeben. Eine Zeit zum Aufbewahren, und eine Zeit zum Wegwerfen. Eine Zeit zum Zerreißen, und eine Zeit zum Anknüpfen, eine Zeit zum Schweigen, und eine Zeit zum Reden. Eine Zeit zum Lieben, und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit zum Kriege, und eine Zeit zum Frieden. Was hat nun der Arbeiter davon, daß er sich abmühet? Ich sah die Mühseligkeit, die Gott den Menschenkindern aufgegeben, um sich damit abzumühen. Alles hat er wohl gemacht für seine Zeit; auch die Welt hat er ihnen an's Herz gelegt, doch so, daß der Mensch sich nicht wird zu finden wissen in das Werk, das Gott tut, von Anfang bis zum Ende. Ich erkannte, daß nichts besser für sie ist, als froh und guter Dinge zu sein in ihrem Leben. Übrigens ist, was jeder Mensch ißt und trinkt, und Gutes genießt bei all seiner Arbeit, ein Geschenk Gottes. Ich überzeugte mich, daß Alles, was Gott tun will, das wird auf immer geschehen; man kann nichts hinzutun, und nichts davon nehmen. Und Gott tut es, daß man ihn fürchten soll. Was geschieht, war schon zuvor; und was sein wird, war schon längst; und Gott sucht das Entflohene wieder. Ferner sah ich unter der Sonne Gerichtssitze, wo die Bosheit herrschte. Ich sprach in meinem Herzen: den Gerechten und den Bösen wird Gott richten; denn jedes Ding hat seine Zeit, und über alles Treiben wird's dort hergehen. Ich sprach in meinem Herzen, wie die Menschenkinder zu reden pflegen: „Gott muß sie bestimmt haben, und sich darüber belustigen, daß sie dem Viehe gleich sind; da das Loos der Menschenkinder, und das Loos des Viehes, auch Beiden gleiches Loos ist. Wie dieses stirbt, so sterben auch jene. Einen Lebenshauch hat jedes. Nichts hat der Mensch vor dem Tiere voraus. Fürwahr! Alles ist eitel. Alles wandert Einem Orte zu; Alles entstand aus Staub, und Alles kehrt in den Staub zurück. Wer weiß, ob die Seele der Menschenkinder in die Höhe fährt; und die Seele des Viehes hinabsteigt nach unten der Erde zu! Ja ich sehe, daß nichts besser ist, als daß der Mensch fröhlich sei bei seinem Treiben, das ist es ja, was er davon hat. Denn wer kann ihn dahinbringen, zu Schauen, was nach ihm sein wird?“ Unterdrückung und Neid, Einsamkeit und Geiz vereiteln das Lebensglück. Gesellschaftliches Leben hat Vorteile. Auch Königswürden machen nicht glücklich ohne Weisheit.Wieder sah ich allerlei Unterdrückte, die es unter der Sonne gibt. Und siehe! Tränen der Unterdrückten, und keinen Tröster haben sie! ja von Seiten ihrer Unterdrücker Gewalt; und keinen Tröster haben sie. Da pries ich die Toten, die längst gestorben sind, glücklicher, als die Lebenden, die jetzt noch im Leben sind. Und glücklicher als Beide ist der, wer noch gar kein Dasein erhielt, der noch nicht gesehen das böse Treiben, das unter der Sonne geschieht. Ferner sah ich das ganze Treiben, und überhaupt die gelungenste Geschäftigkeit, daß dieses Neid des Einen gegen den Andern war; auch das ist eitel und Haschen nach dem Wind! Der Tor schlägt seine Hände unter, und zehrt sein eigen Fleisch: „Besser ist eine Hand voll mit Ruhe, als beide Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach dem Winde.“ Wieder sah ich eine Eitelkeit unter der Sonne: Da ist ein Einzelner, und zwar ohne einen Andern, auch ohne Kind und Bruder; und doch ist sein Mühen kein Ende, und sein Auge unersättlich für Reichtum. Aber: „Für wen mühe ich mich ab, und entziehe meiner Seele sich gütlich zu tun?“ Auch das ist eitel, und ein arges Treiben! Besser Zwei als Einer! denn sie haben bei ihren Mühen besseren Gewinn. Denn fallen sie, so hilft der Eine dem Andern auf. Aber wehe dem, der allein ist! Wenn er fällt, so ist kein Anderer da, um ihm aufzuhelfen. Auch wenn zwei beisammen schlafen; so wärmen sie einander; der Einzelne aber, wie wird er warm werden? Wäre Einer auch ihm überlegen, so werden Zwei ihm widerstehen; um so weniger wird eine dreifache Schnur leicht zerreißen. Ein armer, aber weiser Jüngling ist glücklicher, als ein König, der alt, aber ein Tor ist, welcher zu ungeschickt ist, sich noch belehren zu lassen. Denn aus dem Kerker kam er zum Thron, der selbst in seinem Königreiche als Ärmster geboren war. Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandelten, bei jenem andern Jüngling, welcher an seine Stelle trat! Unzählig war alles Volk wie irgendeines, welches vor ihm gewesen; dennoch freuten sich die späteren nicht mehr über ihn. Fürwahr! auch das ist eitel, und Haschen nach Wind! Manche gute Vorschriften bei Gebet, Gelübden, bei den Erdenübeln. Warnung gegen den Geiz; vernünftiger Gebrauch der Glücksgüter.Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehest; denn sich zu nahen, um zu hören, ist besser, als wenn Toren Opfer bringen; denn diese achten nicht darauf, daß sie Böses tun. Sei nicht vorschnell mit deinem Munde, und dein Herz übereile sich nicht, wenn du redest vor Gott! Denn Gott ist im Himmel und du bist auf der Erde; deswegen seien deine Worte wenige! Wie Träume folgen bei vielen Sorgen, so ist die Stimme des Toren bei vielem Geschwätze. Hast du Gott ein Gelübde getan; so säume nicht, es zu erfüllen; denn er hat kein Gefallen an den Toren; was du gelobest, das erfülle! Es ist besser, kein Gelübde zu tun, als geloben, und nicht erfüllen. Gestatte deinem Munde nicht, dein Fleisch hinzugeben zur Sünde; und sprich nicht vor dem Priester: Es war eine Übereilung! daß Gott nicht erzürne über deine Einrede, und zerstöre das Werk deiner Hände. Denn bei vieler Träumerei gibt es auch der Leerheit und des Geschwätzes viel. Also - fürchtet Gott! Wenn du die Unterdrückung des Armen, und die Entziehung des Rechts und der Gerechtigkeit siehst in einem Lande; so staune über dieses Benehmen nicht; denn ein Höherer wacht über den Hohen, und der Höchste über diese. Aber ein Glück des Landes ist vor allem dieses: Ein König, der vom Lande verehrt wird. Wer nach Geld geizet, wird des Geldes nie satt; und wer nach Reichtum geizet, wird sie unbenützt lassen. Auch dies ist eitel! Wo viele Güter sind, da sind auch viele Zehrer; und welchen Vorteil hat ihr Besitzer davon, als daß sie seine Augen sehen? Süß ist der Schlaf des Arbeiters, er mag wenig oder viel gegessen haben; der Überfluß des Reichen aber, der läßt ihn nicht schlafen. Es ist ein arges Übel, das ich sah unter der Sonne; Reichtum, aufbewahrt von seinem Besitzer zu seinem eigenen Verderben. Denn geht dieser Reichtum zu Grund durch Unglücksfälle, und er erzeugt einen Sohn; so kommt nicht das Geringste in seine Hand. Wie er aus Mutterleibe kam - nackt; so geht er wieder hinweg, so wie er gekommen; und nichts von dem, was er von seiner Mühe sich aufgespart, nimmt er mit sich. Ja, auch das ist ein arger Mißstand: ganz so, wie er gekommen ist, so muß er wieder hinweg; und was hat er davon, daß er sich abgemüht hat in den Wind? Ja, alle Tage aß er im Finstern, hatte viel Harm, und Bekümmernis, und Verdruß. Siehe! das habe ich für gut befunden, daß es am gescheitesten sei: zu essen, und zu trinken, und des Guten zu genießen bei all seiner Mühe, mit der man sich abmühet unter der Sonne, die wenigen Tage seines Lebens, die Gott einem zuteilt, das ist es ja nur, was er davon hat. Gewiß jedem Menschen, dem Gott Reichtum und Güter gegeben, hat er auch gestattet, davon zu genießen, und seinen Teil nehmen, und seiner Mühe sich freuen zu dürfen; Es ist dieses ein Geschenk Gottes. Dann gedenkt er wenig der Tage seines Lebens, weil Gott entspricht durch die Freude seines Herzens. Der Geizige ist der törichteste und unglücklichste Mensch.Es ist ein Mißstand, den ich sehe unter der Sonne, und der häufig unter den Menschen ist. Da ist Jemand, dem Gott Reichtum, und Güter, und Ehre gibt, ja, dessen Begehr überhaupt nichts mehr fehlt, was sie verlangt; aber Gott verleiht ihm die Gewalt nicht, davon zu genießen; sondern ein Fremder genießt es. Das ist eitel, und ein gar arger Mißstand! Hätte ein solcher hundert Kinder gezeugt, und lebte er viele Jahre, so daß sehr verlängert würden die Tage seiner Lebensjahre; aber seine Seele genösse des Guten nie satt, hätte er sogar auch keine Begräbnisstätte - so würde ich sagen: glücklicher als er, war eine Fehlgeburt. Denn um nichts kam sie, und in Finsternis ging sie davon, und in Finsternis bleibt ihr Name gehüllt. Selbst die Sonne sah sie nicht, und kannte sie nicht; sie hat Ruhe, mehr als jener. Und würde er auch fortleben tausend Jahre zweimal, aber des Guten nicht genießen; wandert denn nicht Alles hin nach Einem Orte zu? Überhaupt arbeitet der Mensch für seinen Mund; aber die Seele wird nicht gesättigt. Was hat also der Weise dem Toren voraus? Was hat der Arme, der weiß, gegen die Lebensbedürfnisse sich durchzubringen? Besser ist das, was man vor Augen sieht, als sich mit Hunger durchzubringen. Auch das ist eitel, und Haschen nach Wind! Was er ist, war längst genannt mit seinem Namen, ja es ist bekannt, daß er ein Mensch ist, der nicht rechten kann mit dem, der mächtiger ist, als er. Doch es sind der Worte schon zu viel, welche die Eitelkeit mannigfaltig darstellen! Was hat der Mensch mehr? Denn wer weiß, was dem Menschen das Beste ist im Leben, für die wenigen Tage seines flüchtigen Lebens, die er zubrachte wie ein Schatten? Wer kann dem Menschen Kunde geben von dem, was nach ihm geschehen wird unter der Sonne? Einzelne Erfahrungssätze und Lebensregeln.Kluges Benehmen unter ungerechten Obrigkeiten. Scheinbares Glück des Lasterhaften, und scheinbares Unglück des Tugendhaften.Wer ist wie der Weise? Und wer versteht die Deutung der Dinge? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Antlitz; die Frechheit aber entstellt sein Antlitz. Ich: achte auf das Wort des Königs, besonders wegen des Eides Gottes! Übereile dich nicht, von seinem Antlitz dich abzuwenden; beharre nicht im Bösen; denn Alles, was er will, kann er tun. Dadurch ist das Wort des Königs ein Machtgebot, und wer dürfte zu ihm sagen: Was machst du? Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren; wohl auch die Zeit, und das Gericht kennt das Herz des Weisen. Denn jedes Ding hat seine Zeit, und sein Gericht, wenn gleich des Unglücks viel über dem Menschen ist. Denn Niemand weiß, was geschehen wird; denn, wann es geschehen wird, wer kann ihm Kunde davon geben? Kein Mensch kann gebieten über den Lebensgeist, um diesen Geist aufzuhalten; er hat auch keine Gewalt über den Tag des Todes, keine Nachsicht ist im Kriege, selbst die Bosheit kann ihre Freunde nicht retten. Alles dieses habe ich beobachtet, und mein Herz gelenkt auf alles Treiben, was unter der Sonne geschieht. Zuweilen herrscht ein Mensch über den andern zu seinem Unglück. dann aber sah ich die Bösen begraben. Sie traten zwar auf, aber verschwanden von der heiligen Stätte weg; doch waren sie vergessen in der Stadt, daß sie so gehandelt hatten. Auch das ist eitel! Weil das Urteil nicht sogleich gefällt wird über die böse Tat, darum neigen die Menschenkinder unter ihnen vollen Herzens hin, Böses zu tun. Mag aber auch der Sünder böses tun hundertmal, und es damit noch so lang treiben; so weiß ich dennoch, daß es gut gehen wird denen, die Gott fürchten, und sich scheuen vor seinem Angesicht. Aber gut wird es nicht gehen dem Bösen, und er wird sich die Tage nicht verlängern; wie ein Schatten wird sein, der sich nicht fürchtet vor dem Angesichte Gottes. Nichtig ist, was auf Erden sich ereignet: da sind Gerechte, denen geht es, wie es die Bösen verdienten; dort sind Böse, denen geht es, wie es die Gerechten verdienten; ich sprach: Ach! auch das ist Nichtigkeit! Da lobte ich mir die Freude; denn sonst hat der Mensch nichts Besseres unter der Sonne, als essen und trinken und sich freuen; ja, dieses begleitet ihn bei seinem Mühsal in seinen Lebenstagen, das ihm Gott auferlegt hat unter der Sonne. Wie ich so mein Herz hingab, um der Weisheit nachzuforschen; und ich ansehen mußte das Treiben, wie es geschieht auf Erden, so daß man weder Tag noch Nacht Schlaf auf ihren Augen sieht; so lernte ich bei allen Werken Gottes einsehen, daß der Mensch sich nicht finden kann in das, was geschieht unter der Sonne; obgleich der Mensch sich abmühet, es auszuforschen; so wird er sich nicht finden; und spräche der Weise auch: Er wisse es; so kann er unmöglich sich darin finden. Am besten ist es, daß du dich woran festhälst; aber auch davon deine Hand nicht abläßt: daß der Gottesfürchtige dem allen entgeht. Die Weisheit gibt dem Weisen mehr Stärke, als zehn Herrscher, die in der Stadt sind. So gerecht ist doch kein Mensch auf Erden, daß er Gutes tue, ohne zu fehlen. Deßhalb achte nicht auf jedes Gerede, das gesprochen wird, du möchtest sonst hören müssen, daß dein Knecht dir fluche; denn dein Gewissen wird viele Fälle kennen, daß auch du Andern geflucht hast. Das Alles habe ich versucht mit der Weisheit; ich sprach: Ich werde weise sein! Aber sie war noch ferne von mir; zu weit entfernt das, worin es besteht, und zu tief - wer kann es finden? Ich hatte mich und mein Herz darauf hingelenkt, um kennen zu lernen, und zu erforschen, und zu vergleichen Weisheit und Klugheit; auch kennen zu lernen die ärgste Torheit, und die tollste Narrheit. Und ich fand - etwas was bitterer ist, als der Tod - das Weib; weil sie eine Fallschlinge ist, und ein Fallstrick ihr Herz, Fesseln ihre Hand. Wer fromm ist vor Gott, der wird ihr entrinnen; der Sünder aber wird von ihr bestrickt. Siehe! das hab' ich gefunden, spricht der Prediger, eines nach dem andern; den Grund wollte ich erfinden, den noch meine Seele sucht; aber ich konnte ihn nicht finden. Einen Mann, Einen von Tausenden, habe ich gefunden; aber ein Weib unter allen jenen habe ich nicht gefunden. Nur dieses, siehe! habe ich gefunden: daß Gott den Menschen redlich schuf; aber sie sinnen auf allerlei Ränke. Kluges Benehmen unter ungerechten Obrigkeiten. Scheinbares Glück des Lasterhaften, und scheinbares Unglück des Tugendhaften.Wer ist wie der Weise? Und wer versteht die Deutung der Dinge? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Antlitz; die Frechheit aber entstellt sein Antlitz. Ich: achte auf das Wort des Königs, besonders wegen des Eides Gottes! Übereile dich nicht, von seinem Antlitz dich abzuwenden; beharre nicht im Bösen; denn Alles, was er will, kann er tun. Dadurch ist das Wort des Königs ein Machtgebot, und wer dürfte zu ihm sagen: Was machst du? Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren; wohl auch die Zeit, und das Gericht kennt das Herz des Weisen. Denn jedes Ding hat seine Zeit, und sein Gericht, wenn gleich des Unglücks viel über dem Menschen ist. Denn Niemand weiß, was geschehen wird; denn, wann es geschehen wird, wer kann ihm Kunde davon geben? Kein Mensch kann gebieten über den Lebensgeist, um diesen Geist aufzuhalten; er hat auch keine Gewalt über den Tag des Todes, keine Nachsicht ist im Kriege, selbst die Bosheit kann ihre Freunde nicht retten. Alles dieses habe ich beobachtet, und mein Herz gelenkt auf alles Treiben, was unter der Sonne geschieht. Zuweilen herrscht ein Mensch über den andern zu seinem Unglück. dann aber sah ich die Bösen begraben. Sie traten zwar auf, aber verschwanden von der heiligen Stätte weg; doch waren sie vergessen in der Stadt, daß sie so gehandelt hatten. Auch das ist eitel! Weil das Urteil nicht sogleich gefällt wird über die böse Tat, darum neigen die Menschenkinder unter ihnen vollen Herzens hin, Böses zu tun. Mag aber auch der Sünder böses tun hundertmal, und es damit noch so lang treiben; so weiß ich dennoch, daß es gut gehen wird denen, die Gott fürchten, und sich scheuen vor seinem Angesicht. Aber gut wird es nicht gehen dem Bösen, und er wird sich die Tage nicht verlängern; wie ein Schatten wird sein, der sich nicht fürchtet vor dem Angesichte Gottes. Nichtig ist, was auf Erden sich ereignet: da sind Gerechte, denen geht es, wie es die Bösen verdienten; dort sind Böse, denen geht es, wie es die Gerechten verdienten; ich sprach: Ach! auch das ist Nichtigkeit! Da lobte ich mir die Freude; denn sonst hat der Mensch nichts Besseres unter der Sonne, als essen und trinken und sich freuen; ja, dieses begleitet ihn bei seinem Mühsal in seinen Lebenstagen, das ihm Gott auferlegt hat unter der Sonne. Wie ich so mein Herz hingab, um der Weisheit nachzuforschen; und ich ansehen mußte das Treiben, wie es geschieht auf Erden, so daß man weder Tag noch Nacht Schlaf auf ihren Augen sieht; so lernte ich bei allen Werken Gottes einsehen, daß der Mensch sich nicht finden kann in das, was geschieht unter der Sonne; obgleich der Mensch sich abmühet, es auszuforschen; so wird er sich nicht finden; und spräche der Weise auch: Er wisse es; so kann er unmöglich sich darin finden. Der Mensch kann Gottes Weisheit nicht ergründen bei der Erscheinung gleichen Schicksals, das den Guten und Gottlosen zu treffen scheint auf Erden. Besser ist Leben als tot sein. Glück oder Unglück hängt nicht von Menschen ab; aber weise handeln hat hohen Wert.Ja, dies Alles nahm ich mir zu Herzen, um dies Alles zu prüfen, wie doch die Gerechten und Weisen, und ihre Werke in der Hand Gottes ständen, sowohl was Liebe, als was Haß betrifft, welches der Mensch nicht weiß; irgend eines steht ihnen bevor. Einer hat wie der Andere gleiches Schicksal; der Gerechte wie der Böse, der Gute und Reine, wie der Unreine, der, welcher opfert, wie der, welcher nie opfert, sowohl der Gute, als der Sünder, der, welcher schwört, als der, welcher den Eid scheuet. Das ist ein Mißverhältnis bei Allem, was unter der Sonne geschieht, daß Alle einerlei Schicksal haben; daher auch das Herz der Menschenkinder so voll des Bösen, und Torheit in ihrem Herzen ist in ihrem Leben, und nachher geht es zu den Toten. Aber was ist vorzuziehen? Bei den Lebenden überhaupt ist doch Hoffnung; denn selbst ein lebender Hund ist besser, als ein toter Löwe. Die Lebenden wissen doch, daß sie sterben werden; die Gestorbenen aber wissen nichts; sie haben nichts mehr davon, auch ihr Andenken ist erloschen. Auch ihre Liebe, auch ihr Haß, auch ihr Eifer ist längst dahin; und sie haben keinen Teil mehr auf immer an Allem, was geschieht unter der Sonne. Gehe, iß mit Freuden dein Brot, und trinke mit frohem Herzen deinen Wein! Denn so gefällt Gott dein Tun. Jederzeit sollen deine Kleider weiß sein, und deinem Haupte soll es nie an Salböl fehlen. Genieße das Leben mit einem Weibe, das du liebst, alle Tage deines flüchtigen Lebens, die Er dir gibt unter der Sonne bei deinen flüchtigen Tagen; denn das ist, was du davon hast im Leben, und bei deinen Mühen, womit du dich abmühest unter der Sonne. Alles, was dir vor die Hand kommt zu tun, das tue nach deinen Kräften; denn kein Wirken, keine Klugheit, keine Geschicklichkeit, keine Weisheit gibt's mehr in der Unterwelt, wohin du wandern mußt. Wiederum bemerkte ich unter der Sonne, daß nicht von dem Schnellsten der Wettlauf, und nicht von dem Tapfersten der Krieg; auch daß nicht von den Weisesten das Brot, auch nicht von den Verständigsten der Reichtum, auch nicht von den Geschicktesten der Beifall abhängt; sondern daß auf Zeit und auf Zufall alles jenes ankommt. Kennt ja nicht einmal der Mensch seine Zeit; wie die Fische , die gefangen werden im Unglücksnetze; wie die Vögel die gefangen werden im Garn; so werden selbst die Menschenkinder verstrickt zur Unglückszeit, je nachdem sie plötzlich über sie hereinbricht. Doch auch eine solche Weisheit sah' ich unter der Sonne, welche mir groß schien: Es war eine kleine Stadt, und in ihr wenige Leute; da rückte gegen sie ein großer König, und schloß sie ein, und warf gegen sie große Bollwerke auf. Aber es fand sich darin ein armer Mann, der weise war; und dieser rettete die Stadt durch seine Weisheit; obschon Niemand an diesen armen Mann gedacht hatte. Da sprach ich: Besser ist Weisheit, als Stärke; mag auch die Weisheit des Armen verachtet, und dessen Worte unbefolgt geblieben sein; so finden doch die Worte der Weisen in der Stille mehr Gehör, als das Geschrei des Gebieters unter Toren. Besser ist Weisheit, als Kriegeswaffen; aber ein einziger Sünder kann viel Gutes verderben. Der Weise hütet sich vor Fehlern, und handelt stets besonnen. Ein schwacher Regent und eine schlechte Regierung sind des Landes Unglück; doch soll man vorsichtig darüber reden.Giftige Fliegen machen stinken und gären das Öl des Salbenbereiters; und den Angesehensten durch Weisheit und Ehre die geringste Torheit. Das Herz des Weisen ist ihm zur Rechten; und das Herz des Toren ist ihm zur Linken. Auch mag der Tor eine Straße gehen wie er will, da ihn sein Verstand verläßt, so spricht er zu Allen: Der ist ein Tor! Wenn der Zorn des Herrschers gegen dich ausbricht; so weiche nicht von deiner Stelle; denn Gelassenheit verhütet große Sünden. Es ist ein schlimmes Ding, welches ich sah unter der Sonne; solches ist der Mißgriff, welcher entsteht bei einem Herrscher: Die Toren werden gesetzt in solche Würden; und die Wohlhabenden sitzen in dem niedrigsten Zustand. Sklaven sah ich auf Rossen, und Fürsten gleich Sklaven einhergehen auf Erden. Wer eine Grube gräbt, wird selbst hineinfallen; und wer eine Mauer einreißt, den wird die Schlange stechen. Wer Steine wegwälzt, kann sich daran wehe tun; wer Holz spaltet, ist gefährdet dabei. Wird das Eisenstumpf, und man schärft dessen Schneide nicht; so muß man desto mehr Kraft anwenden; darum hat Vorzüge zur besseren Einrichtung die Weisheit. Wenn die Schlange sticht, als wäre keine Beschwörung da; so ist das keine besondere Empfehlung für den Beschwörer. Die Worte aus dem Munde des Weisen haben Anmut; aber die Lippen des Toren verschlingen ihn. Es beginnen die Worte seines Mundes mit Torheit; und es schließt seine Rede mit dem ärgsten Unsinn; Der Tor macht viele Worte. Der Mensch weiß nicht, was geschehen wird; und was nach ihm geschehen wird; wer kann ihm davon Kunde geben? - - - Wehe dir, o Land! daß dein König ein Knabe ist, und deine Fürsten von früh morgen an schmausen. Wohl dir, o Land! daß dein König ein Sohn der Edlen ist, und deine Fürsten zur rechten Zeit essen, zur Stärkung und nicht zur Schwelgerei! Durch zu große Faulheit senkt sich das Gebälk, und bei Lässigkeit der Hände träufelt das Haus. Unter Scherz schaffen sie sich Schmauserei, und Wein ergötzt das Leben; und das Geld gewährt Alles. Selbst in Gedanken lästere den König nicht; und in deinem geheimsten Gemache lästere nicht den Reichen; denn die Vögel am Himmel tragen die Stimme fort, und die Beflügelten verraten das Wort. Tätigkeit und Vorsicht ist bei seinem Unternehmen dem Menschen nötig. Die Freuden des Lebens darf man weise und gottesfürchtig genießen.Sende dein Brot übers Meer; nach langer Zeit wirst du es wiederfinden. Gib den siebenten, oder auch den achten Teil hin; weil du nicht weißt, welches Unglück dem Lande überkommen kann. Wenn die Wolken angefüllt sind, so gießen sie Regen auf die Erde aus; und wenn der Baum fällt, gegen Mittag, oder gegen Mitternacht; wohin der Baum fällt, da bleibt er liegen. Wer auf den Wind achtet, säet nicht; und wer nach den Wolken sieht, erntet nicht. So wenig du weißt, welche Richtung der Wind nimmt, wie die Körperbildung im Leibe der Schwangern entstehet; eben so wenig kennest du die Werke Gottes, der Alles schafft. Frühe säe deinen Samen, auch des Abends dürfen deine Hände nicht lässig sein; denn du weißt nicht, welcher gedeihen wird, ob dieser oder jener; oder ob Beide zugleich gut werden. Freundlich ist das Licht, und angenehm den Augen, die Sonne zu sehen. Wenn der Mensch auch noch so viele Jahre lebt; so soll er sich in dem Allen erfreuen; er wird doch schon erinnert an die Tage der Finsternis, daß ihrer Viel sein werden; das Alles, was kommt, eitel ist. Freue dich Jüngling! in deiner Jugend; und laß dein Herz guter Dinge sein in deinen Jugendjahren; und folge den Gelüsten deines Herzens, und den Blicken deiner Augen; aber wisse! daß dich Gott über dieses Alles vor Gericht ziehen wird. So verbanne Gram aus deinem Herzen, und schaffe fort das Unbehagliche von deinem Körper; denn Jünglingsalter, und Jugend sind flüchtig. Im Glücke und Unglücke soll man an Gott, Vergänglichkeit, Tod und Gericht denken.Gedenke aber an deinen Schöpfer in deinen Jugendjahren, ehe kommen die Tage des Unglücks, und sich nahen die Jahre, von welchen du sagen wirst: Sie gefallen mir nicht! Ehe verdunkeln Sonne und Tageslicht, und Mond und Sterne, und wiederkehren die Wolken nach dem Regen. Wann die Hüter des Hauses zittern, und sich krümmen die Stärksten, und die Mühlen still stehen, weil es menschenleer geworden; und es denen dunkel wird, die durch die Fenster sehen. Wann verschlossen bleiben die Straßentüren bei unterdrücktem Mühlengeräusche; und man erwacht beim Laute eines Vogels, und verstummen alle Töchter des Gesanges; sogar von der Höhe her man sich fürchtet; und Schrecken herrscht auf der Landstraße; wann verachtet wird der Mandelbaum, und lästig wird die Heuschrecke, und die Kapern dahin sind; dann geht der Mensch in sein ewiges Haus, und auf der Straße gehen umher die Klagenden. Ehe der Silberstrick reißt; und die goldene Ölflasche verinnt; und der Eimer am Born zerbrochen, und das Rad am Brunnen zertrümmert wird; dann kehrt dieser Staub zur Erde wieder, was er war; aber der Geist kehrt zurück zu Gott, der ihn gegeben hat. Eitelkeit über Eitelkeit, spricht der Prediger, Alles ist eitel! Und außerdem, daß der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk die Weisheit; er prüfte und forschte, und setzte viele Sprüche zusammen. Beflissen war der Prediger, zu erreichen, sich gefällig auszudrücken, zu schreiben, was recht ist, und zu sagen, was wahr ist. Die Worte der Weisen sind wie Stacheln, und wie einschlagende Nägel. Mitgliedern der Weisenversammlungen sind sie übergeben worden von Einem Lehrer. Und außerdem, mein Sohn! sei deswegen gewarnt: des vielen Büchermachens ist kein Ende; aber zu vieles Lesen ist zu anstrengend für den Körper. Das Ende des Ganzen laßt uns hören: Fürchte Gott, und halte seine Gebote! denn dieses soll jeder Mensch. Denn jedes Tun bringt Gott vor Gericht, welches über alles Verborgene, es mag gut oder böse gewesen sein, gehalten wird. - - - 1 Das Lied der Lieder von Salomo.Er küsse mich mit Küssen seines Mundes! Denn köstlicher ist deine Liebe als Wein. Der Geruch deiner Salben ist köstlich; ausgegossener Balsam ist dein Name; deswegen lieben dich die Jungfrauen. Ziehe mich! Dir eilen wir nach! Mich führte der König in sein Gemach. Wir frohlocken, und freuen uns über dich; wir preisen deine Liebe mehr als Wein. Aufrichtig lieben sie dich. Schwarzbräunlich bin ich, aber schön, ihr Töchter Jerusalems! Wie Kedars Gezelte, wie Salomons Vorhänge. Beschauet mich nicht, daß so bräunlich ich bin; die Sonne hat mich so gebräunt. Mir zürnten die Söhne meiner Mutter; und stellten mich an als des Weinberges Hüterin; nur sollte ich nicht hüten den Weinberg, der mein ist. Sag' mir, mein Geliebter! wo weidest du? wo läßt am Mittag du lagern? Was sollte ich mich zu deiner Mithirten Herden verirren? Wenn du es nicht weißt, o du schönste der Mädchen! so walle nur fort auf der Spur dieser Herden; und weide deine Böckchen nur hin am Gezielt jener Hirten! Mit Pharao's Wagen Gespann vergleiche ich dich, meine Holde. Schön sind deine Wangen geschmückt durch die Kettchen, dein Hals durch die Schnüren der Perlen! Wir schaffen dir goldene Gehänge, besprenget mit Silber. Indes bei der Tafel der König sich legt; so haucht ihren Duft meine Narde. Du bist, mein Geliebter! ein Myrrhenstrauß mir, der an meinem Busen sanft ruhet. Ein Täubchen vom Zyperbaum ist mir mein Liebling, aus Engedis Weinberg. Wie schön, meine Holde! bist du; wie bist du so schön; und dein Blick, wie der Taubenblick! Wie schön, mein Geliebter! bist du, so sanft wie das Lager im Grünen uns ist. Uns sind die Gebälke des Hauses die Zedern, unsere Hallen die Zypressen! Ich bin die Blume aus Saron, die Lilie der Tälergefilde. Was unter den Dornen die Lilie, ist unter den Jungfrauen meine Holde. Was unter den Bäumen des Waldes der Apfelbaum, ist unter den Jünglingen mein Bester. Ich sehne mich nach seinem Schatten, da weile ich; wie süß seine Frucht meinem Gaumen! O möchte er mich führen in's wonnige Haus; denn sein Panier über mir ist Liebe. O daß ihr mich stärket mit Kuchen von Trauben; mich labtet mit Äpfeln! wie bin ich vor Liebe so krank! O läge seine Linke mir unter dem Haupte; umarmte mich doch seine Rechte! Ihr Töchter Jerusalems! ich beschwöre euch bei den Gazellen, den Rehen der Flur, daß ihr sie nicht störet, nicht wecket, bis selbst sie erwacht, die Geliebte. Das ist meines Lieblings Stimme! Er ist es! Er kommt, springt über die Berge, hüpft über die Hügel daher! Es gleicht der Gazelle mein Liebling, er gleichet dem jüngeren Hirsche! da steht er an unserer Wand; er lauschet durch's Fenster, und blicket durch's Gitter! Es ruft mein Geliebter mir zu: Stehe auf, meine Freundin! komm doch, meine Schönste! hinaus! Denn siehe! dahin ist der Winter, vorüber die Regenzeit, gänzlich vorüber! Schon sind auf Gefilden die Blumen zu sehen, die Zeit des Gesanges ist da; schon hört man das Girren der Turteltaube auf unserer Flur! Der Feigenbaum würzt seine Früchte; und Wohlgeruch duftet der blühende Weinstock. D'rum auf, meine Freundin! und komm, meine Schönste! hinaus. Mein Täubchen in felsigen Klüften, in der Verborgenheit schroffer Klippen laß mich dein Antlitz erblicken, und deine Stimme mich hören! Dein Laut ist so lieblich, dein Antlitz so hold! Fanget uns die Füchse weg, die kleinen Füchse, die Weinbergsverheerer! denn blütenreich ist unser Weinberg. Es ist mein Geliebter, ja mein, und ich bin sein; er weidet unter den Lilien. Wenn kühler der Tag wird, und fliehen die Schatten; dann kehre du heim, mein Geliebter! Sei gleich der Gazelle, dem jüngeren Hirsche, auf Bether-Gebirgen. Ich suchte ihn auf meinem Lager des Nachts, den Inniggeliebten; ich suchte ihn, und fand ihn nicht. Wohlan, laßt mich aufstehen, und durchwandern die Stadt, die Gassen und Straßen, mich suchen den Inniggeliebten. Ich suchte ihn, und fand ihn nicht. Mich fanden die Wächter, welche durchstreiften die Stadt; habt ihr meinen Inniggeliebten gesehen? Kaum war ich an ihnen vorüber; so fand ich den Inniggeliebten. Nun halte ich ihn fest, und lasse ihn nicht; bis ich ihn hinführe in das Haus meiner Mutter, in meiner Gebärerin Kammer. Ihr Töchter Jerusalems! ich beschwöre euch bei den Gazellen, den Rehen der Flur, daß ihr sie nicht störet, nicht wecket, bis selbst sie erwacht, die Geliebte. Was steigt aus der Wüste empor wie Rauchsäulen aus duftender Myrrhe und Weihrauch, und allen Gewürzen der Krämer? Siehe Salomo's Sänfte mit sechzig umgebenden Helden, den Tapfersten Israels; Alle fassend das Schwert, sind die geübtesten Krieger; eines Jeden Schwert ist an seiner Hüfte vor nächtlichen Grauen. Dies Prachtbett ließ sich machen der König Salomo aus Libanons Holze; seine Säulen ließ er machen von Silber, von Gold das Gestell, von Purpur den Sitz. Die Mitte war niedlich gepolstert der Töchter Jerusalems wegen. Heraus, Zions Töchter! und Schauet nach Salomo, dem Könige hin mit der Krone, womit seine Mutter ihn schmückte, an seinem Vermählungsfeste, und am wonnigen Tage seines Herzens. Siehe! schön bist du, meine Freundin! siehe! schön bist du. Deine Augen sind Taubenaugen aus lockendem Haar; es gleichet dein Haar einer Herde von Ziegen, die lagern am Gileads-Berge. Gleich sind deine Zähne einer Herde geschorener Schafe, die aus dem Bade steigen; die alle Zwillingsgeburten haben; und unter denen keines unfruchtbar ist. Dem Faden von Purpur gleich sind deine Lippen, dazu deine Sprache voll Anmut. Wie ein Stück Granatapfels sind deine Wangen dir unter deinem Schleier. Es gleichet dein Hals dem davidischem Turm, erbauet zur Waffenburg, behängt mit tausend Schilden, mit sämtlicher Rüstung der Helden. Es gleicht deiner Brüste Paar zwei jungen Zwillingen einer Gazelle, die unter den Lilien weiden. Bis kühler der Tag wird, und fliehen die Schatten, will ich zum Myrrhenberge wandern, und zum Weihrauchhügel. Wie vollkommen schön, meine Freundin, bist du! und an dir ist kein Fehler! Vom Libanon komme mit mir, meine Braut! mit mir herab von dem Libanon! und steige von Amanas Gipfel, vom Gipfel Senirs und Hermons herab! herab von den Höhlen der Löwen- und Panthergebirge. Getroffen hast du mir das Herz, meine bräutliche Schwester! viel angenehmer als Wein ist deine Liebe; und besser der Duft deiner Salbe, als alle Gewürze! Wie süß ist deine Liebe, du bräutliche Schwester! viel angenehmer als Wein ist deine Liebe; und besser der Duft deiner Salbe, als alle Gewürze! Es träufeln Honigseim, Braut! deine Lippen; unter deiner Zunge sind Honig und Milch; und der Duft deiner Kleider ist wie Libanons Duft. Du bist ein verschlossener Garten, du bräutliche Schwester! du bist ein verschlossener Quell, ein versiegelter Born. Ein Garten sind deine Gewächse, Granaten voll, mit herrlichen Früchten, Cypern und Narden, Narden und Safran, Kalmus und Zimmet, allerlei Weihrauches-Stauden, Myrrhen und Aloe, mit allerlei bestem Gewürze. Der Brunnen des Gartens, ein Quell des lebendigen Wassers ist er, das vom Libanon fleußt. Auf, Nordwind! und erhebe dich, Südwind! durchwehe meinen Garten, daß seine Gewürze träufen. Mein Geliebter komme in seinen Garten, und genieße seine herrlichste Frucht! Ich komme in meinen Garten, meine Schwester, Braut! Ich breche meine Myrrhe, und Balsamgewächse; ich esse meinen Honigseim, und meinen Honig; trinke meinen Wein mit meiner Milch. Esset, Freunde! und trinket, ja trinket euch satt, ihr Geliebten! Ich schlummere, aber es wacht mein Herz. Da klopft mein Geliebter, und ruft: mache mir auf, meine Schwester, meine Freundin, mein Täubchen, meine Unbescholtene! Denn mein Haupt ist voll Tau, der Nachttropfen voll meine Locken. Ich bin schon entkleidet von meinem Gewand, wie? sollt' ich mich wieder bekleiden? Meine Füße habe ich schon gewaschen, wie? sollt' ich sie wieder beschmutzen? Mein Geliebter strecke seine Hand durch die Öffnung; da wallte mein Herz ihm entgegen. Ich stand auf, meinem Geliebten zu öffnen; und meine Hände troffen von Myrrhen; und meine Finger von köstlicher Myrrhe am Handgriff des Riegels. Ich öffnete meinem Geliebten; aber fort war mein Liebling, entflohen war er! meine Seele war entzückt, da er sprach. Ich suchte ihn auf, aber fand ihn nicht; ich rief ihn, und er antwortete mir nicht. Mich fanden die Wächter, als diese durchstreiften die Stadt; sie schlugen mich, und verwundeten mich; die Wächter der Mauern, sie rissen den Schleier mir ab. Ihr Töchter Jerusalems; ich beschwöre euch, wenn ihr meinen Geliebten findet, so saget ihm: ich kranke vor Liebe. Was hat dein Geliebter vor andern Lieben voraus? o Schönste der Frauen! Was hat dein Geliebter andern Lieben voraus, daß du sehr uns beschwörest? Rothbraun und weiß ist mein Geliebter, erkoren von Tausenden! Sein Haupt wie das köstlichste Gold; sein lockendes Haar ist wie schwankende Palmen, so schwarz wie der Rabe. Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen, gebadet in Milch, und an der Fülle sitzend. Seine Wangen sind wie balsamische Beete, die hohe Gewürzstauden treiben. Wie Lilien sind seine Lippen, die triefen die köstliche Myrrhe. Es sind wie vom Golde gedreht seine Arme, mit Hyazinthen besetzt. sein Leib ist wie glänzendes Elfenbein, geschmückt mit Saphir. Es sind seine Schenkel wie marmorne Säulen, auf goldenen Fußgestellen ruhend. Dem Libanon gleichet sein Ansehen, den Zedern sein Wuchs. Ganz süß ist sein Mund, ja Alles ist Liebreiz an ihm. So ist mein Geliebter, so ist mein Vertrauter, ihr Töchter Jerusalems! Wo ging dein Geliebter denn hin? O Schönste der Frauen! wo wandte sich hin dein Geliebter? Wir wollen ihn suchen mit dir. Mein Geliebter ging in seinen Garten hinab, zu den balsamischen Beeten, zu weiden in den Gärten, und Lilien zu sammeln. Ich gehöre meinem Geliebten, und mein Geliebter gehört mir; der weidet unter den Lilien. Wie Thirza so schön, meine Traute! bist du, an Pracht Jerusalem gleich, und furchtbar wie Panierte. Wende deine Augen von mir, denn sie bestürmen mich. Es gleichet dein Haar einer Herde von Ziegen, die sich am Gilead lagern. Gleich sind deine Zähne einer Herde von Schafen, die aus der Schwemme steigen; die alle Zwillinge gebären; und unter denen keines unfruchtbar ist. Wie ein Stück Granatapfels sind deine Wangen unter deinem Schleier. Sechzig der Königinnen mögen es sein, und achtzig der Nebenweiber, der Zofen unzählige. Nur diese allein ist meine Taube, meine Unbescholtene, die Einzige ihrer Mutter, die Auserwählte ihrer Gebärerin. Die Mädchen sahen sie, und priesen sie glücklich; es sahen sie die Königinnen und Nebenweiber, und sprachen ihr Lob. Wer ist die, die hervorgeht wie die Morgenröte? So schön wie der Mond, wie die Sonne so rein, und furchtbar wie Panierte? Zum Nußgarten war ich gegangen, zu sehen die Blüten im Tal; zu Schauen, ob sprosse der Weinstock; und ob die Granaten schon blühen. Ich wußte von nichts, da versetzte mich meine Seele auf die Wagen meines edeln Volkes. Kehre um, kehre um, Sulamith! kehre um, kehre um, daß wir dich sehen! was werdet ihr sehen an Sulamith? Reihen der Scharen. Wie sind deine Tritte so schön in den Schuhen, du fürstliche Tochter! Die Wölbung deiner Hüfte ist wie ein Halsgeschmeide, verfertiget von Künstlers Hand. Dein Nabel ist wie ein rundes Becken, dem nie es an Würzwein gebricht; dein Leib wie ein Haufen von Weizen, umgeben mit Lilien. Deine zwei Brüste sind wie zwei junge Zwillinge einer Gazelle. Einem Turme von Elfenbein gleichet dein Hals; gleich sind deine Augen den Teichen zu Hesbon am Tore Bath-Rabbim; deine Nase dem Libanons Turme, der nach Damaskus hinschauet. Dein Haupt auf dir ist wie der Karmel; das Haar deines Hauptes ist gleich dem Purpur des Königs, in Schleifen gebunden. Wie schön und wie reizend bist du, du Liebe in der Wonne! Dein Wuchs ist dem Palmbaume, den Trauben sind gleich deine Brüste. Ich dachte: O könnt' ich erklimmen den Palmbaum, umfassen seine Zweige! Und möchten doch sein deine Brüste wie Trauben am Weinstock; der Hauch deines Atems wie Äpfel, dein Gaumen wie köstlicher Wein! der gerade hingeht zu meinem Geliebten, sanft über die Lippen der Schlafenden fließt. Für meinen Geliebten bin ich; und nach mir steht sein Verlangen. Wohlan, mein Geliebter! laß uns hinausgehen auf das Land; laß uns weilen in Dörfern! Des Morgens wollen wir in die Weinberge gehen; und sehen, ob sprosse der Weinstock; sich öffne die Weinblüte, und blühen die Granaten. Dort will ich dir meine Liebe schenken. Es duften die Alraunen, und vor unserer Türe sind allerlei köstliche Früchte; ich hab', mein Geliebter! dir neue und alte bewahrt. O wärest du doch mein Bruder, und hättest die Brust meiner Mutter gesogen! so küßte ich dich, wo ich dich draußen nur fände; dann dürfte Keiner mich höhnen. Ich würde dich führen, und bringen in's Haus meiner Mutter; sie würde mich lehren, dich zu tränken mit Würzwein, und Most von Granaten. O läg' seine Linke mir unter dem Haupte, und umarmte mich seine Rechte! Ihr Töchter Jerusalems! ich beschwöre euch, daß ihr nicht störet, nicht wecket die Geliebte, bis selbst sie erwacht. Wer ist die wohl, die aus der Wüste heraufkommt, gelehnt auf ihren Geliebten? Unter dem Apfelbaum weckte ich dich auf, dort, wo dich gebar deine Mutter, wo zur Welt dich brachte deine Gebärerin. Lege wie ein Siegel mich auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe; mächtig wie die Unterwelt ist ihr Eifer, wie Feuerglut ist ihre Glut, wie eine Flamme Gottes. Große Wasserfluten können die Liebe nicht löschen, und Ströme sie nicht ersäufen. Böte Jemand auch alle seine Habe um Liebe, man würde ihn höhnend verachten. Klein ist unsere Schwester; ihr mangeln noch die Brüste; was machen wir denn mit unserer Schwester, wann um sie geworben wird? Ist sie eine Mauer, so bauen wir ein Schloß von Silber darauf; ist sie eine Tür, so bauen wir ihr einen Türflügel von Zedern. Ich bin eine Mauer, und wie Türme sind meine Brüste; deswegen war ich in seinen Augen wie Eine, die Gunst gefunden. Salomo hatte zu Baal-Hamon einen Weinberg; den Hütern gab er den Weinberg; ein Jeder sollte ihm für die Frucht tausend Silberlinge bringen. Mein Weinberg ist für mich; dir, Salomo! mögen tausend sein, und zweihundert denen, die seine Frucht hüten. O du, die du in den Gärten wohnest! Die Genossen horchen auf deine Stimme, laß auch mich sie hören! Mache schnell, mein Geliebter! dich auf; sei wie die Gazelle, wie junge Hirsche auf würzigen Bergen! Klage Gottes über das treulose, abgöttische Volk; sein Mißfallen über dessen äußeren Gottesdienst, wobei es doch dem Laster diene. Ermahnung zur Besserung. Die, welche sich bekehren, sollen gerettet, und die Schlechten ausgerottet werden.Gesicht Jesaias, des Sohnes Amoz, das er sah über Juda und Jerusalem, in den Tagen der jüdischen Könige, Usias, Jotham, Ahas und Hiskias. Höret Himmel, horche Erde! denn Jahwe redet: Kinder hab' ich groß gezogen, und habe sie erhoben; sie fielen aber ab von mir. Der Ochs kennt seinen Herrn, der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber kennt ihn nicht, mein Volk hat keine Einsicht. O das sündige Volk! das Volk beladen mit Frevel! der Same von Übeltätern! Grundverdorbene Kinder! Verlassen haben sie Jahwe, gelästert den Heiligen Israels, und den Rücken zugekehrt. Was soll man euch noch schlagen, ihr mehret doch nur Abfall? das ganze Haupt ist krank, und siech das ganze Herz. Nichts Gesundes ist mehr da vom Fuße bis zum Scheitel; nur Quetschung und Striemen, und frische Wunden, die noch nicht ausgedrückt, noch nicht verbunden, noch nicht mit Öl erweicht sind. Verödet ist euer Land, vom Feuer verbrannt sind eure Städte, fremde Völker zehren vor euren Augen eure Felder auf, und verheeret ist es, wie eine Verheerung von fremden Völkern. Verlassen steht die Tochter Zion da, dem Häuschen gleich im Weinberge, gleich der Wächterhütte im Gurkenfelde wie eine belagerte Stadt. Hätte nicht Jahwe Zebaoth uns noch einen Überrest gelassen, wie wenig fehlte, so wären wir wie Sodom und Gomorrha gleich geworden. Höret Fürsten Sodoms, Jahwe's Ausspruch an! vernimm Gomorrha's Volk, unsers Gottes Gesetz! Wozu mir euer Opfer Menge? spricht Jahwe. Satt bin ich der Brandopfer von Widdern, und des Fettes von Mastvieh; ich mag nicht mehr der Stiere, der Lämmer und der Böcke Blut. Wenn ihr kommt, vor meinem Angesichte zu erscheinen, wer fordert dies von euch, meinen Vorhof zu zertreten? Bringet nicht ferner vergebliches Opfer. Das Räucherwerk, ein Greuel ist es mir; der Neumond, und der Sabbat, und das Zusammenrufen der Festversammlung; - ich kann nicht ertragen Freveltat und Festversammlung. Eure Neumonde, und eure Feste hasset meine Seele; sie sind mir zur Last; müde bin ich sie zu tragen. Möget ihr auch eure Hände ausstrecken, ich schließe meine Augen vor euch zu; ja, betet ihr auch noch so viel, so gebe ich kein Gehör; eure Hände sind voll Blut. Waschet euch! Reiniget euch! Vor meinen Augen schaffet das Böse eurer Taten weg; lasset ab vom Bösen! Lernet Gutes tun! Suchet Gerechtigkeit, helfet dem Unterdrückten wieder auf, verschaffet dem Waisen Recht, und nehmet im Gerichte euch der Witwen an! Kommt alsdann, und wir wollen mit einander rechten, spricht Jahwe. Wenn eure Sünden rot wie Scharlach sind; so sollen weiß wie Schnee sie werden; sind sie auch rot wie Karmesin, sie sollen wie die Wolle werden! Wenn ihr willig seid, und folgsam; so sollet ihr des Landes Glück genießen. Folget ihr aber nicht, und seid ihr widerspenstig; so werdet ihr vom Schwerte verzehrt werden; denn Jahwe's Mund spricht es. Wie ist zur Hure geworden die sonst so treue Stadt, die voll des Rechtes war! Gerechtigkeit wohnte in ihr; jetzt aber Mörder. Dein Silber ist zu Schlacken geworden, dein Wein verfälscht mit Wasser! Deine Fürsten sind Abtrünnige und Diebsgenossen; ein Jeder liebt Bestechung, und hascht nach Lohn; dem Waisen schaffen sie kein Recht, und der Witwe Sache kommt nicht zu ihnen. D'rum spricht der Herr Jahwe, der Weltenherrscher, der Mächtige Israels: Ha! kühlen will ich meinen Muth an meinen Gegnern, und rächen mich an meinen Feinden. Ich will meine Hand ausstrecken gegen dich, und reinigen mit Lauge deine Schlacken, und entfernen all dein Blei. Und ich will dir Regenten wieder geben, wie in der Vorzeit, und Räte, wie am Anfang; als dann wird man dich wieder nennen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Stadt. Zion wird durch Recht gerettet werden, und durch Gerechtigkeit, die sich ihm bekehren. Hingegen Verderben den Treulosen, und Sündern allen! zu Grunde gehen, die von Jahwe ablassen. Schämen werdet ihr euch der Terebinthen, nach denen euch gelüstete; und erröten über die Gärten, die ihr euch auserwähltet. Ihr werdet wie die Terebinthe sein, die sich entblättert, und gleich dem Garten, dem es an Wasser fehlt. Der Stärkste wird zu Werg werden, und seine Tat zum Funken; verbrennen werden beide zugleich, und Niemand wird sie löschen. Bekehrung der Heiden zur wahren Religion, und Ausrottung des Götzendienstes.Offenbarung, die Jesaias, der Sohn Amoz, sah über Juda und Jerusalem. In der Zukunft der Tage wird Jahwe's Tempelberg aufrecht stehen auf der Gebirge Gipfel, und hoch über die Hügel ragen; strömen werden dann zu ihm alle Völker; viele Völker werden kommen, und sprechen: Wohlan! laßt uns hinziehen zu Jahwe's Berg, zum Hause des Gottes Jakobs; daß Er uns lehre seine Wege, und wir wandeln auf seinen Fußsteigen; denn von Zion wird ausgehen das Gesetz, und von Jerusalem das Wort Jahwe's. Er wird richten unter den Völkern, und zurechtweisen viele Nationen, daß sie ihre Schwerter umschmieden zu Pflügen, und ihre Spieße zu Traubenmessern; nicht mehr wird Volk gegen Volk zücken das Schwert, und nicht mehr lernen den Kriegsdienst. Wohlan, ihr vom Hause Jakobs! lasset uns wandeln im Lichte Jahwe's. Denn du hast verstoßen das Haus Jakobs, dein Volk; weil sie voll sind vom Orient, und wahrsagen gleich den Philistern, und ihre Hand bieten den Söhnen der Fremden. Ihr Land ist voll von Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; ihr Land ist voll von Rossen, und ihrer Kriegswagen ist kein Ende. Ihr Land ist voll von Götzen, vor ihrer Hände Werk fallen sie nieder, vor dem, was ihre Finger machten. Es beugt sich der Mensch, es bückt sich der Mann, verzeihe ihnen nicht! Verberge dich in Felsenklüften, verkrieche dich im Staub vor dem furchtbaren Anblick Jahwe's, und vor dem Glanze seiner Majestät. Der Menschen stolzer Blick wird gebeugt, erniedrigt ihr Hochmut werden! Nur Jahwe allein wird groß an jenem Tag erscheinen. Denn Jahwe, der Weltenherrscher, hat einen Tag über alles Stolze, und Übermütige, und über alles Hohe, daß es erniedrigt werde; über alle hohen und erhabenen Zedern des Libanon; und über alle Eichen Basans; und über alle hohen Berge, und über alle erhabenen Hügel; über jeden hohen Turm, und jede feste Mauer; über alle Schiffe von Tharschisch, und über alle kostbare Gebilde. Der Menschen Stolz wird gebeugt, erniedrigt ihr Hochmut werden; nur Jahwe allein wird groß an jenem Tag erscheinen. Und die Götzen werden ganz verschwinden. In Felsenhöhlen werden sie fliehen, und in Erdenklüfte vor Jahwe's furchtbarem Anblick, und dem Glanze seiner Majestät, wenn er aufsteht die Erde zu schrecken. An jenem Tage wird Jeder seine Götzen von Silber, und seine Götzen von Gold, die er sich machte, um sie anzubeten, den Maulwürfen und Fledermäusen nachwerfen, um einzugehen in die Felsenriffe, und Steinschluchten vor dem furchtbaren Anblick Jahwe's, und dem Glanze seiner Majestät, wenn er aufsteht, die Erde zu erschrecken. Lasset ab von dem Menschen, in dessen Nase nur ein Hauch ist; denn für was wird er geachtet? Androhung der Strafen, welche Gott über Jerusalem und das Reich Juda schicken werde wegen des Götzendienstes, der Unterdrückungen der Armen, und der Üppigkeit des weiblichen Geschlechts.Denn siehe! der Herr, Jahwe, der Weltenherrscher, nimmt aus Jerusalem und Juda jede Stütze, jede Stütze an Brot, und jede Stütze an Wasser, den Helden und den Kriegern, den Richtern und den Propheten, den Weissagern und den Ältesten, den Anführern von Fünfzigen, den Angesehenen, den Rathgebern, den geschickten Künstlern, und den Beredten. Knaben will ich zu ihren Fürsten machen, und Kinder sollen über sie herrschen. Das Volk wird unter sich Gewalt ausüben, Einer gegen den Andern, der Freund gegen den Freund; der Knabe wird wider den Greis, und der Ehrlose wider den Geachtetsten sich empören. Einer wird den Andern im väterlichen Hause ergreifen (und zu ihm sprechen:) Du hast noch ein Kleid! werde unser Oberhaupt; und dieser zerrüttete Zustand (des Staates) sei unter deiner Hand. Mit lauter Stimme aber wird er dann sprechen: Ich will nicht der Arzt sein; weder Brot noch Kleidung ist in meinem Hause, bestellt mich nicht zum Oberhaupt des Volkes. Denn es stürzt Jerusalem, und Juda fällt; weil ihre Sprache, und ihre Handlungen wider Jahwe waren, um den Blick seiner Majestät zu reizen. Der Ausdruck ihres Gesichtes zeuget wider sie; laut verkünden sie gleich Sodom ihre Sünden; und verheimlichen sie nicht. Wehe ihnen! sie haben sich selbst das Unglück zubereitet. Dem Frommen saget aber: daß er glücklich werde, und die Frucht seiner Handlungen genießen solle. Aber wehe dem Gottlosen! ihn trifft Unglück; was seine Hände verübten, wird ihm werden. Meines Volkes Dränger sind Knaben, und Weiber herrschen über dasselbe. O mein Volk! deine Führer leiten dich irre, verderben den Weg deines Wandels. Jahwe steht zu rechten bereit, und er steht zu richten die Völker. Jahwe wird gehen in's Gericht mit seines Volkes Ältesten, und dessen Fürsten; denn ihr habt abgehütet den Weinberg, das dem Armen geraubte ist in euren Häusern. Was reibt ihr auf mein Volk, und zermalmet das Gesicht der Armen? spricht mein Gott, Jahwe, der Weltenherrscher. Ferner spricht Jahwe: weil stolz sind die Töchter Zions, und einhergehen mit hochaufwerfenden Hälsen, und geschminkten Augen, und mit tänzelnden Schritten daherkommen, und Spangen an ihren Füßen tragen; so wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und Jahwe entblößen ihre Scham. Dann wird der Herr allen Schmuck beseitigen, den Schimmer der Fußkettchen, die kleinen Sonnen, und die kleinen Monde, die Ohrengehänge, Armbänder, und die Schleier, den Kopfputz, die Fußkettchen, die Gürtel, die Riechfläschchen, die Amulette, die Finger- und Nasenringe, die Oberkleider, und Mäntel, die weiten Gewänder, und Beutel, die Spiegel, Hemden, Kopfbinden, und Oberkleider. Und statt Balsamduft wird Modergeruch sein, statt Gürtel Stricke, statt Haargeflecht Kahlheit, statt eines weiten Mantels ein enger Sack, und statt der Schönheit Brandnarben. Fallen werden deine Männer durch das Schwert, und deine Helden in dem Kriege. Wehklagen werden dann und trauern deine Tore, und beraubt wird sie auf der Erde sitzen. Ankündigung einer glücklichen Zukunft, welche auf jene Strafen erfolgen werde.Greifen werden dann sieben Weiber nach Einem Mann, und sagen: Wir wollen selbst uns nähren, und uns kleiden, nur laß uns deinen Namen führen; nimm von uns die Schmach! Dann aber wird der Sprößling Jahwe's in Glanz und Herrlichkeit erscheinen, und die Frucht des Landes wird zur Pracht und Zierde werden für das Überbleibsel Israels. Wer dann noch übrig ist in Zion, noch übrig in Jerusalem, wird Gott geweiht heißen; ein Jeder, der eingeschrieben ist zu den Lebenden in Jerusalem. Wenn dann der Herr gewaschen vom Unflat Zions Töchter, und getilgt haben wird die Blutschuld Jerusalems aus seiner Mitte, durch den Hauch des Gerichtes und des Feuers; dann wird Jahwe schaffen über jeden Ort des Berges Zion, und über seine festlichen Versammlungen dicht Gewölk bei Tage, und Rauch und Feuerglanz bei Nacht; ja eine Decke wird sein über allem Herrlichen. Eine Hütte wird sein zum Schatten gegen die Sonnenhitze, zum Schutz und Zufluchtsort gegen Sturm und Regenwetter. Gottes Treue und Langmut gegen sein undankbares Volk wird durch ein Gleichnis vom Weinberge vorgestellt. Die Laster des Volkes werden beschrieben, und ihr Spott über Gottes Strafgerichte. Untergang und plötzliche Überfallung auswärtiger Feinde wird ihnen gedroht.Singen will ich nun von meinem Geliebten, ein Lied von meinem Freunde, auf seinen Weinberg. mein Freund besaß auf einem fetten Hügel einen Weinberg; er grub ihn um, und reinigte ihn von Steinen; bepflanzte ihn mit edlen Weinreben, und baute einen Turm hinein, grub in ihm eine Kelter aus, und hoffte, daß er Trauben brächte; da trug er giftiges Gewächs. Und nun ihr Bewohner Jerusalems, und ihr Männer Juda's! richtet nun zwischen mir und meinem Weinberg. Was war noch an meinem Weinberg zu tun, das ich nicht an ihm getan? Warum, da ich hoffte, daß er Trauben brächte, trug er giftiges Gewächs? Jetzt will ich euch zu wissen tun, wie ich mit meinem Weinberg verfahren will; wegnehmen werd' ich seinen Zaun, daß er verwüstet werde; zertrümmern werd' ich seine Mauer, daß er zertreten werde. Ich will ihn zur Wüste machen, nicht beschnitten, nicht gejätet soll er werden, daß Distel und Dornen aufwachsen; dem Gewölke will ich gebieten, nicht mehr auf ihn zu regnen. Jahwe's, des Weltenherrschers Weinberg nun ist Israels Geschlecht, und Juda's Männer seine Lieblingspflanzung. Er hoffte auf Recht; und siehe! Blutvergießen; auf Gerechtigkeit, und siehe! Klaggeschrei. Wehe euch, die ihr Haus an Haus reihet, und Feld an Feld ziehet, bis kein Platz mehr übrig ist; und ihr allein im Lande hauset. Es schwur vor meinem Ohre Jahwe, des Weltalls Gott: Fürwahr! die vielen Häuser sollen zur Wüste werden, die großen und schönen menschenleer. Zehn Morgen Weinland sollen nur einen Eimer geben; und ein Chomer Saat soll nur ein Epha bringen. Weh denen, die von Morgen bis zum Abend berauschenden Getränken nacheilen, nach Wein, der sie erhitzt! Und bei deren Schwelgerleben Zither und Harfe, Pauke und Flöte, und Wein sind; und die nicht auf das, was Jahwe tut, achten, und nicht sehen, was seine Hand bereitet. Darum wird in's Elend wandern mein Volk, das ohne Einsicht bleibt; und seine Großen werden Hunger leiden, und sein Pöbel wird vor Durst verschmachten. Darum sperrt mit Gier die Unterwelt den Schlund auf, und öffnet unermeßlich ihren Rachen; und es werden hineinfahren die Großen, und der Pöbel, die Lärmer und die Jubelnden. Der Niedrige wird gebeugt, der Hohe erniedrigt, und der Blick der Stolzen gesenkt werden. Nur Jahwe, der Weltenherrscher, wird hoch sein im Gerichte, und der heilige Gott, geheiligt durch Gerechtigkeit. Es werden die Lämmer weiden, wohin man sie führt, und von den verheerten Ländern der Reichen werden Fremde Nahrung ziehen. Wehe denen, die die Sünde mit Lasterstricken ziehen, und wie mit Wagenseilen das Laster; die sagen: Er eile, und beschleunige sein Werk, damit wir es sehen, es nahe sich, und komme das Vorhaben des Heiligen Israels, damit wir es erfahren. Wehe denen, die das Böse gut, und bös das Gute nennen, die Finsternis in Licht, und Licht in Finsternis, die Bitterkeit in Süß, und Süß in Bitter kehren! Wehe denen, die sich weise dünken, und sich selbst für klug halten! Wehe den Helden im Trinken des Weins, und den Starken im Mischen berauschenden Getränkes! Die durch Bestechung den Verbrecher für schuldlos erklären; und dem, der schuldlos ist, das Recht absprechen. Darum, wie das Feuer Stoppeln frißt, und dürres Gras in der Flamme vergeht; so wird vergehen ihre Wurzel, und wie Moder werden, ihre Blüte wird wie Staub zerstieben; denn sie verwarfen das Gesetz Jahwe's, des Weltenherrschers, und verachteten das Gebot des Heiligen Israels. Deswegen ist entbrannt Jahwe's Zorn gegen sein Volk; er streckt gegen dasselbe seinen Arm; er schlägt es, daß die Berge beben, und daß ihre Leichen wie Kot auf den Straßen liegen. Bei all dem läßt sein Zorn nicht ab; sondern noch bleibt gestreckt sein Arm. Das Feldzeichen richtet er für entfernte Völker auf, und zischet ihnen zu von der Erde Grenzen her; und siehe! schnell kommen sie herbei. Keiner ist ermüdet, und Keiner strauchelt unter ihnen, Keiner schlummert, und Keiner ist schläfrig; Keines Lendengürtel ist gelöst, Keines Schuhriemen sind zerrissen. Geschärft sind ihre Pfeile; und gespannt sind alle ihre Bogen; der Rosse Hufe sind wie Fels zu achten; und die Wagen wie ein Sturm. Ihr Geschrei ist gleich dem Brüllen des Löwen, und wie das Brüllen junger Löwen; sie knirschen, fassen die Beute, und rauben sie, und Niemand entreißt sie. Sie brausen ihm an diesem Tage entgegen gleich dem Brausen des Meeres. Man blickt auf die Erde, und siehe! Ägstlichdunkel, das Licht verlöschet selbst an dem gestirnten Himmel. Jesaias erhält den Beruf zum Propheten. Ihm wird der Unglaube, und die Hartnäckigkeit des Volkes vorhergesagt, und der Auftrag erteilt, dem Volke Strafen und Untergang anzukünden; zugleich aber auch, daß noch ein gottgefälliger Überrest des Volkes bleiben werde.Im Todesjahre des Königs Usias sah ich den Herrn auf einem hohen und erhabenen Throne sitzen; und sein Gewand den Tempel füllen. Seraphe standen um ihn her; sechs Flügel hatte Jeder; mit zweien deckte er sein Angesicht, mit zweien seine Füße, mit zweien flog er. Und Einer rief dem Andern zu, und sprach: Heilig, heilig, heilig ist Jahwe, der Weltenherrscher. Es ist von seiner Majestät der ganze Erdkreis voll. Der Säulen Festen bebten vom Schall der Rufenden; und der Tempel ward voll Rauches. Da sprach ich: Wehe mir, ich muß vergehen! denn ich bin ein Mensch von unreinen Lippen, und unter Menschen von unreinen Lippen wohne ich; denn meine Augen sahen Jahwe, den Weltenherrscher. Nun flog der Seraphe Einer hin zu mir, mit einem Glühstein in der Hand, den er mit der Zange vom Altar genommen. Er berührte meinen Mund und sprach: Siehe! dies berührt deine Lippen, nun ist das Unreine von dir entfernt, und deine Sünde ausgetilgt. Da hörte ich die Stimme des Herrn, der sprach: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich will es, sprach ich, sende mich! Und er sprach: Gehe, und sprich zu diesem Volke: Ihr höret zwar, doch achtet ihr nicht darauf; ihr sehet, doch wollet ihr es nicht erkennen. Das Herz dieses Volkes wirst du gefühllos machen, taub machen sein Ohr, seine Augen blind, so daß es nichts sieht mit seinen Augen, mit seinen Ohren nichts hört, und mit seinem Herzen nichts einsieht; sich nicht bekehrt, und nicht geheilt werden kann. Da fragte ich: Wie lange dieses, o Herr? Und Er sprach: bis daß die Städte wüste sind, und Niemand darin wohnet, und menschenleer die Häuser; und das Land verheeret ist, und Jahwe entfernt hat die Menschen, und im Lande große Leere ist. Und blieb darin der zehnte Teil auch übrig; von Neuem soll auch der zur Verheerung dienen. So wie der Terebinthe aber und der Eiche, wenn auch sie abgehauen sind, der Erdstamm doch bleibt; so soll auch sein Stamm als heiliger Same übrig bleiben. Einfall der Syrer und Israeliten in das Reich Juda. Der Prophet tröstet den König von Juda damit, daß beide Könige ihre Absicht nicht erreichen würden; und kündigt zur Bestätigung desselben die Geburt Immanuels an; und endlich eine Verwüstung des Reiches Juda durch die Assyrer.Es geschah in den Tagen Ahas, des Sohns Jothams, des Sohnes Usias, Königs in Juda; da zogen herauf Rezin, König von Syrien, und Pekach, Remalja's Sohn, König von Israel, nach Jerusalem, um es zu belagern; sie konnten es aber nicht erobern. Und es wurde dem Hause Davids die Anzeige gemacht, daß die Syrer in Ephraim ständen; da zitterte sein Herz, und das Herz seines Volkes, wie die Bäume des Waldes beben vom Sturme. Da sprach Jahwe zu Jesaias: Gehe hinaus dem Ahas entgegen, du mit deinem Sohne Schear- Jaschub an's Ende der Wasserleitung des obern Teiches, auf die Landstraße am Bleicherfelde, und sprich zu ihm: Fasse dich! nur ruhig! fürchte nichts! dein Herz sei unverzagt, vor diesen zwei am Ende noch rauchenden Bränden, vor der Zornglut Rezins, und der Syrer, und des Sohns Remalja's; weil die Syrer, und Ephraim, und der Sohn Remalja's einen bösen Anschlag gegen dich gefaßt haben, sprechend: Lasset wider Juda uns zu Felde ziehen, es belagern, es an uns reißen, und Tobal's Sohn darin zum König machen; darum spricht der Herr Jahwe: Gelingen soll es nicht, und nicht geschehen! Sondern Damaskus soll das Haupt Syriens, und Rezin das von Damaskus bleiben. Und in fünf und sechzig Jahren wird Ephraim gestürzt, so daß es kein Volk mehr ist. Samarien bleibt das Haupt Ephraims, und der Sohn Remalja's das Haupt Samariens. Wenn ihr nicht glaubt, so wird es keinen Bestand mit euch haben. Jahwe ließ ferner dem Ahas sagen: Bitte dir ein Zeichen von Jahwe, deinem Gott, bitte es unten, oder oben in der Höhe. Aber Ahas sprach: Ich mag nicht bitten, ich will Gott nicht auf die Probe stellen. Dann sprach er (Jesaias): So höret denn, ihr vom Hause Davids! Ist es euch nicht genug, Menschen zu quälen, daß ihr auch noch meinen Gott ermüdet? Darum wird Gott selbst euch ein Zeichen geben: siehe! die Jungfrau wird schwanger werden, und einen Sohn gebären, und wird ihn nennen Immanuel (Gott mit uns). Essen wird er Milch und Honig, bis daß er weiß, das Böse zu verwerfen, und das Gute zu wählen. Denn ehe noch der Knabe weiß, das Böse zu verwerfen, und das Gute zu wählen, wird verlassen das Land werden, vor dessen zwei Königen du bebest. Kommen lassen wird Jahwe über dich, und über dein Volk, und über deines Vaters Haus solche Tage, wie sie, seit Ephraim von Juda abfiel, nicht gewesen sind, den König von Assyrien. Alsdann wird Jahwe herbeizischen die Fliegen, welche am Ausflusse der Ströme Ägyptens, und die Wespen, die im Lande Assur sind. Die werden kommen, und alle fallen in verwüstete Täler, zwischen die Felsenspalten, auf alle Dorngesträuche, und auf alle Triften. Dann wird der Herr mit einem jenseits des Stromes gedungenen Scheermesser, mit dem Könige von Assyrien, abscheren das Haupt, und das Haar der Beine, ja selbst den Bart wird er wegnehmen. Und es wird geschehen, daß wer Eine Kuh, und zwei Schafe hält, vor Überfluß an Milch sich mit geronnener Mich nähren wird; ja geronnene Milch und Honig wird Jeder essen, der im Lande noch übrig ist. Dann wird auf jedem Platz, wo tausend Reben, geschätzt zu tausend Silberlingen, standen, Dorn und Distel stehen. Man wird dahin mit Pfeilen und Bogen gehen; denn das ganze Land wird nur ein Dorn- und Distelfeld sein. Und auf alle die Berge, die sonst mit der Hacke umgehackt wurden, wird man nicht mehr gehen aus Furcht vor den Dornen, und den Disteln. Sie werden zum Weideplatze der Stiere dienen, und vom Vieh zertreten werden. Die Verheerung der beiden Reiche Syriens und Israels wird vorgebildet durch den Namen eines Sohnes des Propheten. Auch in Juda werden die Assyrer einfallen; aber ihre Absicht nicht erreichen; weil Gott den Juden wunderbare Hilfe leisten wird.Jahwe sprach zu mir: Nimm dir eine große Tafel, und schreibe mit gemeiner Schrift darauf: Plünderung eilet, Raub kommt schnell! Und ich nahm mir dabei glaubwürdige Männer zu Zeugen, Uria, den Priester, und Sacharja, den Sohn Jeberechjas. Ich wohnte der Prophetin bei, sie wurde schwanger, und gebar einen Sohn; da sprach Jahwe zu mir: nenne ihn: Maher-schalal, Chaschbas (Plünderung eilet, Raub kommt schnell). Denn ehe dieser Knabe: mein Vater, und meine Mutter sprechen lernet; wird man Damaskus Schätze, und Samariens Beute vor Assurs König tragen. Weiter sprach Jahwe zu mir, indem er sagte: Weil dieses Volk Siloahs sanftfließendes Wasser verachtet, und sich freut über Rezin, und den Sohn Remalja's; darum siehe! wird der Herr über sie kommen lassen die gewaltigen und großen Fluten des Stromes, nämlich den König von Assyrien mit seiner ganzen Heeresmacht; er wird übersteigen alle seine Kanäle, und austreten über alle seine Ufer, hineinbrechen in Juda, überschwemmen, durchströmen, und reichen bis an den Hals, und seine Arme werden sich weit ausdehnen über dein ganzes weites Land, Immanuel! Zürnet, ihr Völker! doch werdet ihr geschlagen! höret es ihr Alle aus fernen Landen! rüstet euch nur! ihr werdet doch geschlagen! rüstet euch! geschlagen werdet ihr! Fasset einen Anschlag, vereitelt wird er werden! Sprechet ein Wort, es wird nicht bestehen; denn mit uns ist Gott! Denn so sprach Jahwe zu mir mit starker Hand, und warnte mich, dieses Volkes Bahn zu gehen, indem er sprach: Nennt nicht Bündnis Alles, was dieses Volk da Bündnis nennt, und fürchtet nicht, was dieses fürchtet, und banget nicht! Nur Jahwe allein, den Weltenherrscher, sollet ihr verehren; Er sei eure Furcht, und euer Beben. Und er ist ein heiliger Zufluchtsort, und ein Stein des Anstoßes, und ein Fels des Strauchelns den beiden Häusern Israels, und ein Fallstrick, und eine Schlinge Jerusalems Bewohnern. Straucheln werden Viele unter ihnen, fallen, zerschmettern, verstrickt und gefangen werden. Binde die Weissagung ein, und versiegle die Belehrung für meine Schüler. Auf Jahwe will ich hoffen, obgleich er vor Jakobs Haus verhüllt sein Angesicht; doch will ich seiner harren. Siehe! ich, und die Kinder, die Jahwe mir gegeben, sind zu Zeichen und zu Wundern in Israel bestimmt von Jahwe, dem Weltenherrscher, der auf dem Berge Zion thronet. Wenn sie also zu euch sagen: befraget die Totenbeschwörer, die Wahrsager, die, welche flüstern und leise murmeln; (so antwortet): Sollte das Volk nicht lieber seinen Gott fragen? sollte es statt der Lebendigen die Toten fragen? Zum Gesetz und zum Zeugnis? Wenn sie nicht sagen dies Wort, so werden sie keine Morgenröte haben; so werden sie bedrängt, und hungernd das Land durchirren; hungern, zürnen, verwünschen ihren König und ihre Götter. Und sehen sie in die Höhe, oder blicken sie zur Erde, ach, siehe! Not, Finsternis, drückende Angst, und verfolgendes Düster. Wiederkehr besserer Zeiten. Ein Kind wird geboren werden mit erhabenen Namen aus dem Hause Davids, großes Heil wird durch dasselbe hervorgehen. Drohung gegen das reich Israel.Nicht mehr dunkel soll es da sein, wo es beklemmt war. So wie vormals Er erniedrigte das Land Sebulon, und das Land Naphthali; so wird Er künftig es erheben das Land am Meere, diesseits des Jordans, das Galiläa der Heiden. Es wird das Volk, das noch im Dunkel wandelt, ein großes Licht erblicken, und denen, die im Lande der Todesnacht wohnen, wird eine Sonne leuchten. Du mehrest das Volk, machst ihm große Freude; es wird sich freuen vor dir der Erntefreude gleich, wie man frohlocket, wenn man Beute Teilt. Denn seiner Bürde Joch, den Stab, den seine Schultern fühlt, den Szepter deiner Dränger zerbrichst du, wie am Schlachttag Midians. Jeder Schuh des Kriegers im Getümmel, und das Kriegsgewand, gewälzt in Blut, wird verbrannt, und des Feuers Speise werden. Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt, auf dessen Schulter die Herrscherswürde ruht, und den man nennt Wundervoller, Rathgeber, Gott, Mächtiger, Vater der Ewigkeit, Friedefürst. Der Ausbreitung der Herrschaft, und des Friedens wird kein Ende sein auf David's Thron, und in seinem Reiche; um es zu befestigen, und zu gründen auf Recht und Gerechtigkeit, von jetzt an bis auf ewige Zeit. Die heißt Liebe Gottes, des Weltenherrschers, wird dieses ausführen. Der Herr sendet wider Jakob das Wort, und Israel trifft es. Und sie sollen es erfahren, dieses ganze Volk Ephraims, und Samariens Bewohner, die im Stolz und Übermut des Herzens sprechen: Laßt nur die Ziegelsteine stürzen; dann bauen wir mit Quadersteinen; laßt nur die Sykomoren fällen, dann setzen wir Zedern. Jahwe wird gegen sie erheben die Feinde Rezins, und wider sie die Feinde rüsten; von Osten die Syrer, von Westen die Philister, die Israel mit Gier verschlingen werden. Bei all dem läßt sein Zorn nicht ab, gestreckt bleibt noch sein Arm. Weil das Volk sich nicht bekehrt zu dem, der es züchtiget, und Jahwe, den Weltenherrscher nicht sucht. Abhauen wird Jahwe von Israel Kopf und Schwanz, Zweig und Rohr an Einem Tage. Der Älteste und angesehene sind das Haupt; der Prophet, der Lügen lehrt, ist der Schwanz. Denn Verführer sind die Führer dieses Volkes, verschlungen werden, die sich führen lassen. Darum kann der Herr ihrer Jünglinge sich nicht freuen, sich ihrer Waisen und Witwen nicht erbarmen; denn Heuchler und Bösewichte sind sie alle, und jeder Mund spricht Lästerung; bei all dem läßt sein Zorn nicht ab, sein Arm bleibt noch gestreckt. Denn es brennt wie Feuer die Bosheit, das Dorn und Distel frißt, das im dichten Wald auflodert, so daß er im hohen Rauch aufgeht. Vor dem Zorne Jahwe's, des Weltenherrschers, verdüstert sich das ganze Land; das Volk wird zur Speise des Feuers, und Keiner schont des Andern. Zur Rechten würgt der Eine, und bleibt hungrig; zur Linken frißt der Andere, und wird nicht satt; des eigenen Armes Fleisch wird Jeder essen. Manasse wird wider Ephraim und Ephraim wider Manasse, und beide zugleich werden wider Juda sich vereinen. Bei all dem läßt sein Zorn nicht nach, und noch bleibt sein Arm gestreckt. Fortsetzung der Drohung gegen Israel, Weissagung wider den König von Assyrien, der ein Werkzeug Gottes ist, wodurch zwar Juda gezüchtigt, aber nicht ganz aufgerieben werden soll; der aber seine Bestimmung verkennt, und deswegen selbst geschlagen werden soll.Wehe denen, die Gesetze geben, die ungerecht sind; und denen, die Vorschriften machen, die Unrecht vorschreiben; um vom Gerichte die Dürftigen zu entfernen, und den Armen meines Volkes das Recht zu rauben; damit die Witwen ihre Beute, ihr Raub die Waisen werden. Was wollet ihr tun am Tage der Ahndung, und bei der Verwüstung, die von ferne kommt? zu wem wollet ihr Hilfe suchend fliehen? wohin eure Schätze in Sicherheit bringen? Ohne mich wird es stürzen unter die Gefangenen, und fallen unter die Erschlagenen; bei allem dem läßt sein Zorn nicht ab; noch ist sein Arm gestreckt. Wehe! Assur ist die Rute meines Zorns, und der Stab in seiner Hand mein Grimm. Schicken will ich ihn gegen ein untreues Volk, befehligen ihn gegen das Volk meines Zorns; um zu rauben, und zu plündern, und es zur Zertretung zu machen, gleich dem Gassenkot. Allein so denkt er nicht, nicht urteilt so sein Herz; sondern zu verwüsten nur ist sein Gedanke, und zu vertilgen viele Völker. Denn er spricht: sind meine Statthalter nicht sämtlich Könige? Ist Kalno nicht wie Charchemisch? ist Hamath nicht wie Arphad? Samaria nicht wie Damaskus? Wie meine Hand der Götter Reiche faßte, deren Bilder mächtiger als die in Jerusalem und Samarien waren; sollte ich nicht eben so, wie ich Samarien und seinen Göttern tat, Jerusalem und seinen Göttern tun? Hat aber einst der Herr sein ganzes Werk vollbracht am Berge Zions, und an Jerusalem; dann will ich ahnden die Frucht des Übermutes des Königs von Assyrien, und die Pracht seiner hochmütigen Augen. Denn er prahlt: ich habe es getan durch die Kraft meiner Arme, und durch meine Weisheit; weil ich klug war; der Völker Grenzen habe ich verrückt, und ihre Schätze erbeutet, wie ein Held die Thronenden entsetzt. Mein Arm griff zu der Völker Reichtümern wie zu Vogelnestern; und wie man verlassene Eier sammelt, so sammelte ich die ganze Erde. Und Niemand war, der seine Flügel regte, seinen Mund öffnete, und einen Laut hervorbrachte. Darf auch die Axt sich rühmen gegen den, der mit ihr hauet? Darf die Säge wohl sich brüsten gegen den, der sie regiert? Als ob der Stock erhöbe den, der ihn erhebt! als ob der Stab bewegte den, der kein Holz ist! Darum wird Gott, der Weltenherrscher, Entkräftung senden unter seine Starken, und unter ihrem Glanz einen großen Brand erregen, dem Feuerbrande gleich. Das Licht Israels wird dann zu Feuer, sein Heiliger zur Flamme werden; und verbrennen, und verzehren seine Dornen und seine Disteln an Einem Tage. Vernichten wird er die Pracht seines Waldes, und seinen Karmel, und er wird sein, wie wenn ein Kranker schwindet. Und der Rest der Bäume seines Waldes wird gering sein; so daß ein Knabe sie aufzeichnen kann. An jenem Tage wird der Rest von Israel, und was von Jakobs Hause gerettet ist, sich nicht mehr auf den verlassen, der es schlägt; sondern sich stützen auf Jahwe, den Heiligen Israels in Treue. Der Rest wird wiederkehren, der Überrest von Jakob, zu Gott, dem Allgewaltigen. Und wäre dein Volk, o Israel! dem Sand am Meere gleich; wird doch ein Rest nur wiederkehren. Beschlossen ist der Untergang; und es bricht ein die Gerechtigkeit. Fürwahr! den Untergang, und den Beschluß wird der Herr Jahwe, der Weltenherrscher, im ganzen Lande vollziehen. Darum so spricht der Herr Jahwe, der Weltenherrscher: Mein Volk, Bewohner Zions! fürchtet Assur nicht! laßt ihn euch schlagen mit der Rute, und den Stab gegen euch schwingen wie Ägypten. Nur noch eine kurze, kurze Zeit, so ist voll mein Zorn und mein Grimm über ihre Verheerung. Dann schwingt Jahwe, der Weltenherrscher, gegen ihn die Geißel, gleichwie er (in) Midian an Orebs Felsen schlug, und seinen Stab gegen das Meer, und erhebt ihn wie in Ägypten. Dann wird von deiner Schulter seine Last fallen, und sein Joch von deinem Halse; und zerbrechen wird das Joch vom fetten Angesicht. Er rückt heran bis Ajath, er dringt bis Migron vor, er hält zu Michmas Waffenmusterung. Sie dringen durch den engen Weg, und machen Halt des Nachts zu Geba. Bestürzt ist Rama, Sauls Gibea ergreift die Flucht. Du Tochter Gallim! schreie laut! laß es Laischa hören! du armes Anathoth! Madmena wandert aus, Gebim's Bewohner fliehen. Noch Einen Tag, so steht er schon bei Nob, und streckt aus seinen Arm wider den Berg des Hauses Zions, wider den Hügel von Jerusalem. Siehe! der Herr, Jahwe, der Weltenherrscher, schlägt jetzt mit Gewalt den Ast darnieder; gefällt werden, die hoch da standen, und die Erhabenen sinken nieder. Durch das Eisen wird umgehauen der dichte Wald; es fällt der Libanon durch den Starken. Ankündigung des messianischen Reiches, und Beschreibung desselben.Aus Isai's Stamme wird ein Reis entsprossen, ein Sprößling aus seiner Wurzel aufblühen. Und ruhen wird auf ihm der Geist Jahwe's, der Geist der Weisheit und der Klugheit, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Kenntnis, und der Furcht vor Jahwe. Er hat nur sein Wohlgefallen an der Furcht vor Jahwe, er urteilt nicht nach dem Scheine seiner Augen, und spricht nicht Recht nach dem, was seine Ohren hören. Er richtet nach Gerechtigkeit die Armen, und entscheidet nach Billigkeit über die Unterdrückten des Landes. Mit seines Mundes Rute schlägt er das Land, den Frevler tötet er mit seiner Lippen Hauch. Gerechtigkeit ist seiner Lenden Gürtel, und Wahrheit der Gürtel seiner Hüfte. Es wird der Wolf beim Lamme weilen, beim Böckchen sich der Panther lagern, das Kalb, und der junge Löwe, und das Mastvieh werden beieinander sein, ein kleiner Knabe wird sie leiten. Beisammen werden Kuh und Bärin weiden, beisammen liegen ihre Jungen. Stroh wird fressen der Löwe, wie der Stier. Der Säugling wird sich am Loch der Otter freuen, das Kind wird seine Hand in des Basilisken Höhle strecken. Sie werden nicht schaden, nichts verderben auf meinem ganzen heiligen Berge; denn die ganze Erde wird voll sein, von Kenntnis Gottes, gleich dem Wasser, daß des Meeres Grund bedeckt. Zu jener Zeit wird es geschehen, daß die Wurzel Isai's zum Feldzeichen der Völker steht, nach welchem die Nationen fragen, sein Ruheplatz wird herrlich sein. Dann erhebt der Herr zum zweiten Mal die Hand, um den Rest seines Volkes in Besitz zu nehmen, der noch übrig ist von Assur und Ägypten, von Patros, Kusch, und Elam, von Sinear und Hamath, und von des Meeres Inseln. Und richtet auf ein Zeichen den Heiden, und sammelt Israels Vertriebene, und bringt die Zerstreuten Juda's aus den vier Gegenden der Erde zusammen. Es weicht die Eifersucht Ephraims, und Juda's Feinde schwinden; Ephraim ist nicht mehr eifersüchtig gegen Juda, und Juda beengt Ephraim nicht mehr. Sie fliegen den Philistern am Meere auf die Schultern, berauben miteinander die Völker, welche gegen Morgen wohnen; an Edom und an Moab legen sie die Hand, und Amons Söhne werden ihnen unterwürfig. Jahwe wird die Meerenge des Meeres von Ägypten mit dem Fluch belegen, und zücken seine Hand gegen den Strom durch die Gewalt seines Sturmes, er wird ihn schlagen in sieben Arme, daß man durch ihn mit Schuhen gehen kann; und es wird eine gebahnte Straße sein für den Rest seines Volkes, das übrig ist von Assur, wie Israel sie hatte bei seinem Auszug aus Ägypten. Lob- und Danklied der Israeliten für ihre Rettung und Rückkehr in ihr Vaterland.Und du wirst an jenen Tagen sagen: Dich preise ich, Jahwe! es traf zwar mich dein Zorn, doch hat er sich gelegt, und du mir Trost gegeben. Ja, Gott, du bist mein Retter! getrost bin ich und fürchte nichts; denn du bist meine Stärke. Mein Lobgesang sei Jah, Jahwe! Er war mir zur Rettung! Mit Wonne schöpfet Wasser aus dem Quell des Heils, und saget dann: Preiset Jahwe! rufet seinen Namen an! machet den Völkern seine Taten kund! rühmet, wie erhaben sei sein Name! Singet Lob Jahwe! denn Er hat große Dinge getan. Dieses werde auf der ganzen Erde bekannt. Frohlocke, jauchze, Bewohnerin von Zion! denn groß ist in dir der Heilige Israels. Von der Zerstörung Babylons.Spruch über Babylon, den Jesaias, Amoz Sohn, im Gesicht erhalten hat: Auf steilem Berge steckt ein Panier auf! mit lauter Stimme ruft ihnen zu! winkt ihnen mit den Händen! damit sie einziehen durch der Fürsten Tore. Ich habe selbst schon meinen Auserwählten Befehl erteilt, berufen meine Helden, zu meinem Zorn die, welche sich meiner Größe freuen. Volksgetöse ist auf den Bergen, gleich dem Getöse eines großen Heeres. Rauschendes Kriegsgetümmel ganzer Reiche versammelter Völker; Jahwe selbst, der Weltenherrscher, mustert das Kriegsheer. Aus fernem Lande von des Himmels Enden ziehen sie heran, Jahwe und seines Zornes Werkzeuge, um das ganze Land zu Grunde zu richten. Heulet, denn nahe ist der Tag Jahwe's; er kommt wie eine Verheerung vom Allgewaltigen. Matt sinken deshalb Aller Hände, den Leuten sinket aller Muth. Ja, angst und bange ist es ihnen, sie werden erschreckt, Weh' und Schmerz ergreifen sie, wie eine Gebärende krümmen sie sich. Entsetzt staunt einer den Andern an, Flammengesichte sind ihre Gesichte. Siehe! der Tag Jahwe's kommt, der furchtbare! es kommt der Zorn und Grimm, um das Land in Wüste zu wandeln, und alle Sünder aus ihm zu tilgen. Selbst des Himmels Sterne, und dessen Sternbilder, sie halten ihren Schein zurück; die Sonne verdunkelt sich bei ihrem Aufgang, und der Mond läßt sein Licht nicht leuchten. Ich will des Landes Bosheit strafen, und der Bösen Freveltat; der Frechen Hochmut will ich Einhalt tun, und beugen der Tyrannen Stolz. Teuerer will ich den Menschen machen als Gold, und teurer als Gold aus Ophir den Sterblichen. Ja, ich erschüttere die Himmel, so daß von ihrer Stelle rückt die Erde vor Jahwe's, des Weltenherrschers Feuerzorn, am Tage seines Grimmes. Dann wird wie ein verscheuchtes Reh, und wie eine Herde ohne Hirten ein Jeder sich nach seinem Volke umschauen, und nach seiner Heimat fliehen. Durchbohrt wird Jeder, der sich finden läßt, und Alle, die sich fangen lassen, fallen durch das Schwert. Zerschmettert werden ihre Kinder vor ihren Augen, geplündert ihre Häuser, und geschändet ihre Weiber. Sehet! ich erwecke wider sie den Meder, der kein Silber achtet, und der kein Gold begehrt. Mit Bogen strecken sie die Kinder nieder, selbst mit der Leibesfrucht haben sie kein Erbarmen, auch der Jünglinge schont ihr Auge nicht. So wird Babel, der Königreiche Zierde, und der Chaldäer stolze Pracht zerstört, wie einst Gott zerstörte Sodom und Gomorrha. Nie wird sie wieder bewohnet werden, nie von Geschlecht zu Geschlecht sich Jemand darin niederlassen; kein Araber wird dort sein Gezelt aufschlagen, und Hirten werden sich dort nicht lagern. Nur wilde Katzen werden dort wohnen, und ihre Häuser voll von Eulen sein; nur Strauße sich dort aufhalten, und wilde Böcke springen. Schakale werden sich einander zuschreien in den verlassenen Häusern, und Drachen in den Prachtgebäuden. Nahe ist die Ankunft ihrer Zeit, und ihre Straftage zögern nicht. Spottgesang über Babylons Sturz. Die Juden staunen über den Sturz, und die geplagten Königreiche jauchzen; selbst die Unterwelt kommt in Bewegung über den neuen Ankömmling. - Ausspruch über die Assyrer und Philister.Jahwe wird Jakobs sich wieder erbarmen, und Israels sich annehmen, und sie ruhig wohnen lassen in ihrem Lande; Fremde werden sich zu ihnen halten, und an Jakobs Haus sich schließen. Die Völker werden sie nehmen, und in ihr Land bringen, und Israels Haus wird sie im Lande Jahwe's zu Sklaven und Sklavinnen in Besitz nehmen; und die gefangen halten, die sie gefangen nahmen, und über ihre Zwinger herrschen. Und wann Jahwe einst dir Ruhe gibt von deiner Mühe, Qual, und dem harten Sklavenstand, in dem man dich gehalten; dann wirst du wider Babylons Beherrscher dieses Lied anstimmen, und also singen: Wie! hat aufgehört der Dränger, aufgehört der Druck! Zerbrochen hat Jahwe der Ruchlosen Stab, den Zepter der Herrscher, den, welcher die Völker im Grimme schlug ohne Unterlaß; und die Nationen beherrschte im Zorne, den, welcher verfolgte, ohne daß ihm Jemand Einhalt tat. Jetzt ruhet, und ist stille das ganze Land; man singt jauchzend Lieder. Selbst die Tannen freuen sich über dich, und Libanons Zedern, (und rufen): Seitdem du gefallen bist, klimmt Keiner herauf, der uns abhauet. Die Unterwelt da unten bewegt sich rauschend deiner Ankunft entgegen, und weckt die Schatten auf um deinetwillen, und alle Großen der Erde; läßt von ihren Thronen absteigen alle Könige der Völker. Diese Alle reden zueinander, und sprechen also zu dir: Auch du bist schwach wie wir, und uns gleich geworden! Gestürzt ist zur Unterwelt dein Stolz! das lärmende Spiel deiner Harfen! und unter dir sind Würmer als Lager ausgebreitet, und Maden sind's, die dir zur Decke dienen! Wie bist du gefallen vom Himmel, du glänzendes Morgengestirn! wie bist du geschleudert zur Erde, du Völkerbezwinger! Du sprachst wohl in deinem Herzen: Ich will in den Himmel aufsteigen, und über die Sterne Gottes meinen Thron erheben; und mich auf den Sammelberg am äußersten Norden setzen. Ich will zu der Wolken Höhen hinaufsteigen, dem Höchsten gleich sein. Doch zur Unterwelt hinab bist du gestürzt, in des Grabes Tiefen! Die dich sehen, blicken dich starr an, und denken: Ist das der Mann, der die Erde erschütterte, Reiche umstürzte, zur Wüste umkehrte die Erde, deren Städte in Schutt verwandelte, und den Gefangenen die Kerkertüre nicht öffnete? Alle Könige der Völker, ja sie alle ruhen doch mit Ehre, Jeder in seiner Gruft. Aber du bist hinausgeworfen aus deinem Grabe wie ein verächtlicher Sprößling. Bedeckt bist du mit Erwürgten, und mit den Erschlagenen durch's Schwert, die hinabsteigen in steinerne Gruben gleich einem zertretenen Aas. Du wirst nicht vereint mit ihnen im Grabe, weil du dein Land verheert, und dein Volk erwürgt hast. Nie in Ewigkeit wird man nennen das Frevler Geschlecht. Bereitet ein Blutbad seinen Kindern für ihrer Väter Verschuldung! daß sie sich nicht wieder erheben, nicht wieder erben das Land; und anfüllen den Erdkreis mit Städten. Ja, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, ich will mich wider sie erheben, will Babylons Namen vertilgen, und was übrig ist, Sohn und Enkel, spricht Jahwe. Ich will es machen zur Wohnung der Igel, zu Wassersümpfen, und es stürzen in den Abgrund des Verderbens, spricht Jahwe, der Beherrscher der Welt. Jahwe, der Weltenherrscher schwört und spricht: Fürwahr! wie ich mir vornahm, solls geschehen; wie ich beschoß, so soll es werden! Ich zermalme die Assyrier in meinem Lande; ich zertrete sie auf meinen Bergen! ihr Joch soll von ihnen weichen, ihre Last von ihren Schultern sich entfernen. Dieser Beschluß ist gefaßt über das ganze Land, und dieser Arm ist ausgestreckt über alle Völker. Denn, Jahwe, der Weltenherrscher, hat es beschlossen, wer vermag es zu vereiteln? sein Arm ist ausgestreckt, wer vermag ihn zurückzuziehen? Im Todesjahr des Königs Ahas erging dieser Ausspruch: Freue dich nicht, du ganz Philisterland! daß zerbrochen sei die Rute, die dich schlug; denn aus dem Schlangenstamm sproßt ein Basilisk, und seine Brut ist ein fliegender Cerast. Die Erstgebornen der Schwachen werden weiden, und die Dürftigen sich sicher lagern; und töten will ich durch Hunger deinen Stamm, und deinen Überrest soll er würgen. Heule, Tor, schreie, Stadt! vergangen bist du ganz Philisterland! denn es zieht ein Rauch von Norden her, und Keiner ist allein in seinen Scharen. Und was wird man sagen zu den Gesandten des Volkes? Jahwe hat Zion fest gegründet, und auf es vertrauen die Bedrängten seines Volkes. Weissagung von der Verheerung des Moabitischen Landes.Weissagung über Moab. Fürwahr! in der Nacht der Zerstörung wird Ar-Moab aufgerieben; fürwahr! in der Nacht der Zerstörung wird Kir-Moab aufgerieben. Man geht zum Tempel und nach Dibon, auf die Höhen, um zu weinen. Über Nebo, und Medda heulet Moab; jedes Haupt ist abgeschoren, ausgerauft ist jeder Bart. Auf den Straßen umgürten sie sich mit Trauergewand, auf ihren Dächern und den Gassen jammert Alles, und zerfließt in Tränen. Hesbon schreiet, und Eleale's Geschrei hört man bis nach Jahas hin; ja selbst Moabs Krieger jammern, und mutlos ist ihr Herz. Mein Herz seufzet über Moab; bis Zoar, und bis Eglath Schelischijah kommen seine Flüchtigen. Die Steige nach Luchith hinauf steigt man weinend, und Jammergeschrei erhebt sich auf dem Wege nach Choronaim. Denn die Quellen Nimrim sind zerstört; die Pflanzen welken, das Gras wird dürr, Grünes gibts nicht mehr. Deswegen bringen sie ihre Habe, die sie gesammelt, und ihr Zurückgelegtes über den Weidenbach. Denn es kreiset das Klaggeschrei um Moabs Grenzen, bis nach Eglaim hin dringt ihr Geheul, und bis nach Beer Elim ihr Gestöhn. Die Gewässer Dimons sind voll Bluts, und noch mehr werde ich auf Dimon laden, Moabs Entflohenen, und dem Überreste des Landes einen Löwen (senden). FortsetzungSchicket das Lamm dem Landesherrscher, von Sela aus der Wüste nach dem Berge der Tochter Zion! Gleich dem irrenden Vogel, der aus dem Neste verscheucht ist, werden die Töchter Moabs an den Furten des Arnon sein (und sagen:) Schaffet Rat! gebt ein Urteil! breitet Schatten wie zur Nacht am heißen Mittag! verberget die Vertriebenen, verratet nicht den Flüchtling! Laß weilen bei dir die Vertriebenen Moabs; sei ihnen ein Zufluchtsort vor dem Verwüster, bis aufhört der Druck, die Verwüstung ein Ende hat, und vertilgt sind die Zerstörer aus dem Lande. Befestigt sei der Thron durch Milde, und es sitze darauf mit Treue im Zelte David's der Richter; er strebe nach Recht, und eile nach Gerechtigkeit. Moabs Stolz hörten wir (wird man antworten); sehr groß war er; seinen Übermut, seine Erbitterung; nicht wahr ist seine Rede. Darum wird Moab über Moab heulen; Alles wird jammern, seufzen werdet ihr über Kirhareseths Grundfesten; denn sie sind erschüttert. Denn Hesbons Fluren sind verwelkt; Sibma's Weinstocks Reben zertraten der Völker Häupter; sie reichten bis nach Jaser, und rankten bis zur Wüste hin, ihre Schößlinge dehnten sich aus, und schritten über's Meer. Eben deshalb (wird man sagen:) weine ich wie über Jaser, so über Sibma's Weinstock; benetze dich mit meinen Tränen, du Hesbon und Eleale! denn auf deine Sommerfrüchte, und auf deine Ernte ist hingefallen der Kriegsruf. Weg ist Freude und Jubel von den Fluren; und in den Weinbergen tönt kein Jubel, und kein Jauchzen; kein Traubentreter tritt den Wein in Keltern; ein Ende habe ich gemacht dem Jubelschrei. Darum tobet mein Inneres gleich einer Zither über Moab, und mein Herz über Kirhares. Dann wird es sich zeigen, daß Moab sich abmüdet auf den Höhen, und eingeht in seinen Tempel, um zu beten; doch nichts wird es vermögen. Dieses ist der Ausspruch, den Jahwe vorlängst an Moab ergehen ließ. Jetzt aber spricht Jahwe, indem er sagt: In drei Jahren, wie die des Tagelöhners sind, sinkt Moabs Herrlichkeit mit seiner ganzen Völkermenge; und das, was übrig bleibt, ist wenig, schwach, und nicht viel. Damaskus wird zerstört werden, wie das Reich Israel. Ein mächtiges Volk wird gegen das Reich Juda ziehen.Weissagung über Damaskus. Siehe! Damaskus wird entfernt, so daß es keine Stadt mehr ist, ein Schutthaufen wird sie werden. Verlassen sind die Städte Aroer, den Viehherden sind sie zugefallen, welche sich da lagern, und Niemand schreckt sie auf. Die Feste Ephraims hört auf, das Reich Damaskus, und der Rest von Syrien; es wird ihnen gehen, wie der Herrlichkeit der Kinder Israels, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. An jenem Tage wird sinken Jakobs Pracht, und sein fetter Körper mager werden. Es wird sein, wie wenn Jemand stehendes Getreide sammelt, und sein Arm die Ähren liest; und wie wenn Jemand Ähren sammelt im Tale Rephaim; und ihm nur übrig gelassen wird eine Nachlese; wie nach dem Schütteln des Ölbaumes, wo noch zwei oder drei Früchte auf dem Wipfel, oder vier bis fünf auf den fruchtbaren Ästen sind, spricht Jahwe, der Gott Israels. Dann wird der Mensch nach seinem Schöpfer sehen, und seine Augen werden nach dem Heiligen Israels blicken; und nicht mehr sehen nach den Altären, dem Werke seiner Hände, und nicht sehen nach dem, was seine Finger bildeten, auch nicht nach den Hainen, und den Sonnensäulen. Dann werden ihre festen Städte sein wie die Verlassenheit des Gebüsches, und des Baumes Wipfel, welche sie verließen vor dem Angesicht der Kinder Israels; es wird eine Verwüstung sein. Weil du vergessen hast des Gottes, deines Heils, und deines Felses, und nicht mehr gedacht hast deiner Stärke; darum magst du deine schönen Pflanzungen pflanzen; und fremde Reiser setzen; du magst am Tage deine Pflanzungen wachsen lassen, und am Morgen deine Saat blühen; am Tage, wo du sie in Besitz nehmen willst, wird deine Ernte ein Schutthaufen, und ein bitterer Schmerz dir sein. Ha! ein Getöse vieler Völker, gleich dem Brausen der Meere brausen sie, ein Getöse der Nationen, gleich dem Geräusche starker Gewässer rauschen sie. Die Völker toben gleich dem Toben vieler Gewässer; aber er drohet ihnen, und sie fliehen weit hin, verjagt wie Spreu auf den Bergen vom Winde, und wie Staub von dem Wirbelwind. Zur Abendzeit sieht man Schrecken, des Morgens schon ist keiner mehr. Dies ist der Lohn derer, die uns plünderten, und das Loos derer, die und beraubten. Aus Äthiopien kommt aber ein Heer jenem entgegen.Ha! o Land, ein Flügelgeschwirr von jenseits der Ströme Äthiopiens. Eilboten sendet er über das Meer, in Rohrschiffen über den Fluten her, (und sagt:) Eilet, schnelle Boten, zu einem ausgedehnten und verderblichem Volke, zu einem Volke, furchtbar, seidem es ist, und weiter noch, einem Volke der Stärke und des Niedertretens, dessen Land die Ströme überschwemmen. Ihr Weltbewohner alle und Erdenbürger! wenn Paniere auf den Bergen sich erheben, so merket auf; wenn die Posaune schallt, so höret! Denn so spricht Jahwe zu mir: Ich will ruhig sein, und auf meinem Sitze zusehen, wie die heiße Hitze am Tage, wie die Tauwolke bei der Sonnenhitze zur Erntezeit. Denn vor der Erntezeit, wenn die Knospe vollendet ist, und die Blüte zur sauren Beere reift; und wenn man abhaut mit den Winzermessern die Geschosse, und wegnimmt die Ranken, und abschneidet; wird Alles preisgegeben werden den Vögeln auf den Bergen, und den Tieren auf dem Felde. Im Sommer werden die Vögel darauf verweilen, und im Winter wilde Tiere aller Art. Alsdann werden Geschenke gebracht Jahwe, dem Weltenherrscher, von dem ausgedehnten und verderblichen Volke, von dem Volke, furchtbar, seitdem es ist, und weiter noch, von dem Volke der Stärke, und des Niedertretens, dessen Land die Ströme überschwemmen, zum Orte, des Namens Jahwe's, des Weltenherrschers, auf dem Berge Zion. Ägypten wird Strafe treffen, die es zur Religion Jahwe's führt, vereint mit Assyrien; und so werden Ägypter, Assyrer, und das Volk Israel mit einander die Religion Jahwe's bekennen.Weissagung über Ägypten. Siehe! es fährt Jahwe daher auf schneller Wolke, und zieht gegen Ägypten. Vor seiner Ankunft beben Ägyptens Götzenbilder; und das Herz der Ägypter schmilzt in ihrem Innern. Rüsten will ich Ägypter gegen Ägypter, streiten soll Bruder gegen Bruder, und Freund gegen Freund, Stadt gegen Stadt, und Reich gegen Reich. Weggenommen soll werden Ägyptens Geist in seinem Innern; verschlingen will ich ihren Rat. dann mögen sie sich Raths erholen bei den Götzen, den Zauberern, den Totenbeschwörern und Wahrsagern. Einschließen werde ich die Ägypter unter die Herrschaft eines strengen Herrn; und ein harter König soll sie beherrschen, spricht der Herr, Jahwe, der Weltenherrscher. Mangeln soll das Wasser im Meere, vertrocknen und versiegen soll der Strom. Die Flüsse werden stinkend, wasserleer und trocken die Kanäle werden, und verwelken Schilf und Rohr. Die Wiesen am Strom und am Eingang desselben, und alle Saaten neben ihm werden verdorren, verstieben, und nicht mehr sein. Trauern werden die Fischer, klagen Alle, die ihre Angeln in den Strom werfen, und die ihre Netze auf dem Wasser ausbreiten, werden kummervoll sein. Zu Schanden werden die in seinem Flachs arbeiten, und kostbare Zeuge weben. Die Vornehmen sind niedergeschlagen, und alle, die zum Lohn arbeiten, sind traurigen Herzens. Toren sind die Fürsten Zoan's, der Rat der weisen Rathgeber Pharao's ist dumm. Wie könnet ihr doch zu Pharao sagen: Ich bin ein Sohn der Weisen, ein Sohn uralter Könige! Wo sind nun deine Weisen? Laß sie dir doch sagen, wenn sie wissen, was über Ägypten beschlossen hat Jahwe, der Weltenherrscher. Töricht sind die Fürsten Zoan's! betrogen sind die Fürsten Noph's; Ägypten leiten irre seiner Zünfte Häupter. Jahwe hat ausgestreut unter sie den Schwindelgeist, deswegen lassen sie Ägypten in allen seinen Werken taumeln, gleich dem Taumeln eines Trunkenen bei seinem Erbrechen. Ägypten wird keine Tat mehr sein, die Haupt oder Schweif, Ast oder Schilf getan. An jenem Tage werden die Ägypter wie Weiber sein, beben werden sie und zittern vor dem Schwenken des Arms Jahwe's, des Weltenherrschers, den er über sie gestreckt hält. Das Land Juda wird Ägypten zum Schrecken sein, wer daran denkt, wird sich vor ihm fürchten wegen des Rathschlusses, den Jahwe, der Weltenherrscher über es beschlossen hat. Um diese Zeit werden fünf Städte im Lande Ägypten sein, die Kanaan's Sprache reden, und schwören bei Jahwe, dem Weltenherrscher. Eine Stadt wird Heres genannt werden. Zu der Zeit wird Jahwe mitten im Lande Ägyptens einen Altar, und an der Grenze eine Säule haben. Dieses wird zum Zeichen, und zum Zeugen sein Jahwe, dem Weltenherrscher, im Lande Ägyptens; schreien werden sie zu Jahwe vor den Unterdrückern; und senden wird er ihnen einen Retter, und einen Sachführer, daß er sie befreie. Bekannt wird Jahwe den Ägyptern werden, und die Ägypter werden alsdann Jahwe verehren, und Opfer und Geschenke bringen, und Jahwe Gelübde tun, und sie halten. So wird Jahwe Ägypten schlagen, und es heilen; und sie werden sich zu Jahwe bekehren; er wird sich ihnen gnädig zeigen, und sie heilen. Alsdann wird ein gebahnter Weg von Ägypten nach Assur führen; Assur wird gehen nach Ägypten, und Ägypten nach Assur, und Ägypter mit Assyrern werden (Gott) verehren. Alsdann wird Israel als ein Dritter mit Ägypten und Assyrien verbunden sein, und Segen im Innern des Landes, welches Jahwe, der Weltenherrscher segnen wird, indem er sagt: Gesegnet sei mein Volk Ägyptens, und meiner Hände Werk, Assyrien, und mein Erbvolk Israel! - - - Vorherverkündigung der Gefangenschaft Ägyptens und Äthiopiens, die auf Gottes Befehl durch Jesaias vorgedeutet wird, indem er drei Jahre halbgekleidet und barfuß einhergehen muß. - Beschämtes Vertrauen auf fremde Hilfe.Im Jahre, als Thartan nach Asdod kam, im Auftrage Sargon's, des Königs von Assyrien, und er Asdod belagerte, und es eroberte. Zu der Zeit sprach Jahwe zu Jesaias, dem Sohne Amoz, indem er sagte: Gehe, löse das Kleid von deinen Lenden; und ziehe die Schuhe aus von deinen Füßen. Er tat so, und ging nackt und barfuß einher. Und Jahwe sprach: Gleichwie mein Diener Jesaias nackt und barfuß drei Jahre als Zeichen und Vorbedeutung für Ägypten und Äthiopien einhergeht; so wird der König von Assyrien die Ägypter gefangen wegführen, und die Äthiopier verpflanzen, die Kinder und die Greise nackt und barfuß, mit entblößtem Hintern zu Ägyptens Schande. Bestürzt werden sie dann sein, und sich schämen müssen, wegen Äthiopiens, worauf sie sich verließen, und wegen Ägyptens, worauf sie stolz waren. Sagen werden die Bewohner dieses Küstenlandes alsdann: Sehet, so geht es unserer Zuflucht, zu der wir flohen um Schutz, und um gerettet zu werden vor dem Könige von Assyrien! Und wie werden wir entkommen? Die Einnahme Babylons durch die Meder und Perser. Weissagung über Duma und Arabien.Weissagung über die Wüste am Meere. Wie Stürme im Süden zur Verheerung aus der Wüste herkommen; so kommt er aus einem furchtbaren Lande! Ein schweres Gesicht ist mir mitgeteilt worden: Es frevelt der Frevler, und zerstört der Zerstörer! Mache dich auf Elam! und du Medien, stürme! all ihr Seufzen will ich stillen. Deßhalb sind voll Schmerz meine Lenden, Wehen haben mich ergriffen, gleich den Wehen einer Gebärenden. Ich krümme mich, wenn ich's höre, und erschrecke, wenn ich's sehe. Mein Herz ist irre, Schrecken überfällt mich; die Dämmerung meiner Lust hat er mir in Schrecken gekehrt. Man bereitet den Tisch, die Wache wacht, man ißt und trinkt. Ihr Fürsten brechet auf! salbet den Schild! Denn so sprach der Herr zu mir: Gehe, stelle einen Wächter aus, der sehe, und anzeige. Er sah einen Wagen, ein Gespann von Rossen, einen Wagen mit Eseln, und einen Wagen mit Kamelen. Er spannte seine Aufmerksamkeit immer mehr. Und er rief wie ein Löwe auf seiner Wache: mein Herr! ich stand den ganzen Tag da, und auf meiner Wache war ich die ganze Nacht. Und siehe! es kommt ein Zug von Männern, und Pferde Gespann. Dann sprach er abermals: Gestürzt, gestürzt ist Babel! zur Erde geschmettert sind alle geschnitzten Bilder seiner Götzen! Du, mein gedroschenes Volk! du Sohn meiner Tenne! verkündet habe ich euch, was ich von Jahwe, dem Weltenherrscher, Israels Gott, hörte. Weissagung über Duma. man ruft mir zu aus Seir: Wächter! wie weit vorbei ist wohl die Nacht? Wächter! wie weit ist wohl vorbei die Nacht? Der Wächter antwortet: Der Morgen kommt; aber auch wieder eine Nacht. Wenn ihr fragen wollet, so fraget, und kommet wieder. Ausspruch über Arabien. Ihr Reisezüge von Dedan, ihr weilet im Walde in Arabien. Bringet Wasser dem Durstigen entgegen; und ihr Bewohner von Thema! bringet Brot dem Herumirrenden! Denn vor den Schwertern sind sie geflohnen, vor den gezückten Schwertern, dem gespannten Bogen, und der Heftigkeit der Schlacht. Denn so spricht der Herr zu mir: Nur noch ein Jahr, wie die Jahre eines Tagelöhners, so wird ein Ende haben Kedar's Herrlichkeit. Der Überrest wird sein nur wenige Bogen, und nur wenige Helden von den Söhnen Kedar's; denn Jahwe, des Weltalls Gott, hat es gesagt. Weissagung von der Belagerung Jerusalems. Die Stadt ist in größter Unruhe. Die Verwirrung ist allgemein. Die Feinde lagern sich um die Stadt. Man macht vergeblich Anstalt zur Verteidigung. - Ankündigung des Sturzes des stolzen Hausmeisters Sebna, und der Erwählung Eljakim's an dessen Stelle.Weissagung über das Schautal. Was ist dir denn? daß Alles so auf die Dächer steigt. Du von Bewegung erfüllte, du aufgeregte Stadt, die sonst so frohlockende Stadt! Deine Erschlagenen sind nicht durch's Schwert gefallen, deine Toten nicht im Kriege geblieben. Alle deine Führer flohen vor den Bogen, und sind gefangen; Alle, die sich finden ließen, sind gefangen, oder fern davon geflohen. Darum sage ich: Blickt weg von mir! bitter muß ich weinen; mühet euch nicht, mich zu trösten über die Verwüstung der Tochter meines Volkes. Denn es kommt der Tag der Angst, und des Zertretens, und der Verwirrung von dem Herrn, Jahwe, dem Weltenherrscher, im Schautale. Man zerstört die Mauern, so daß das Getöse bis zum Gebirge hin schallt. Der Elamit erhebt den Köcher bei Wagen mit Menschen und Reitern, und Kir entblößet den Schild. Siehe! deine schönsten Täler sind angefüllt mit Kriegeswagen; und Reiterei hält den Eingang stark besetzt. Aufgedeckt ist Juda's Schirm, und umsehen wirst du dich in dieser Zeit nach der Rüstung im Waldhause; und an den Rissen der Stadt David's werdet ihr sehen, daß es viele sind; und sammeln das Wasser des untern Teiches; und die Häuser Jerusalems zählen können, und Häuser niederreißen, um damit die Mauern auszubessern. Einen Wassergraben werdet ihr machen zwischen den beiden Mauern für das Wasser aus dem alten Teiche. Aber ihr blickt nicht auf den, der dies tut; sehet nicht auf den, der es von ferne zubereitete. Jahwe, der Weltenherrscher, ruft an jenem Tage Weinen, und Heulen, und Haarausraufen, und Trauerkleider tragen. Doch siehe! da ist noch Jubel und Freude! man würget Rinder, schlachtet Schafe, man ißt Fleisch, und trinkt Wein (sagend:) Lasset uns essen und trinken; vielleicht sind wir morgen tot. Aber Jahwe, der Weltenherrscher, hat sich meinen Ohren geoffenbart: Fürwahr! dieses Vergehen soll nicht ausgesöhnt sein, bis ihr gestorben seid, so spricht der Herr, Jahwe, der Weltenherrscher. So spricht der Herr, Jahwe, der Weltenherrscher: Wohlan! gehe hin zu jenem Hausmeister, zu Sebna, der gesetzt ist über den Palast, (und sag' ihm:) Was willst du hier? Wen hast du hier, daß du dir hier ein Grabmahl aushauen läßt? O du, wenn du auch noch so hoch bereiten läßt dein Grab, aushauen läßt in einem Felsen deine Ruhestätte; siehe! Jahwe wirft dich zu Boden, wie ein Starker wirft, und faßt dich kräftig an; er drehet dich wie einen Ball zusammen, und schleudert dich in eine weite Gegend; dort sollst du sterben! dort sollen deine Prachtwagen bleiben, du Schmach des Hauses deines Herrn! Hinstürzen will ich dich von deiner Stelle, verstoßen dich aus deinem Dienst. Und es wird geschehen alsdann, daß ich rufe deinen Diener, den Eljakim, Hilkia's Sohn. Ich will ihn bekleiden mit deinem Kleide, und gürten ihn mit deinem Gürtel, und deine Gewalt in seine Hände legen; und er wird sein ein Vater den Bewohnern Jerusalems, und dem Hause Juda's. Und ich will legen den Schlüssel des Hauses David's auf seine Schulter; Er wird öffnen, und Niemand es verschließen; er wird verschließen, und Niemand es öffnen. Und als einen Nagel werde ich ihn an einen festen Ort schlagen, und er wird als Ehrenstuhl für seines Vaters Haus sein. Und hängen wird an ihm alles Kostbare seines väterlichen Hauses, Kinder und Enkel, allerlei kleine Geräte, vom Trinkgeschirr an bis zu allen Arten von Krügen. An diesem Tage, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, soll jener Nagel, der am festen Orte geheftet war, losgerückt und ausgerissen werden, und fallen; und herabfallen wird die Last, die an ihm hing; denn Jahwe hat es gesagt. Zerstörung der Stadt Tyrus. Siebenzig Jahre lang wird sie in Vergessenheit sein; dann sich wieder heben, und sich zur Verehrung Jahwe's wenden.Weissagung über Tyrus. Heulet, ihr Schiffe von Tharschisch! denn sie ist verwüstet, daß man in kein Haus mehr gehen kann. Vom Lande Chittim aus wird es ihnen kund getan. Verstummt, ihr Küstenbewohner! ihr, bei denen die seefahrenden Kaufleute von Sidon sich so zahlreich einfanden. Auf vielen Gewässern kamen zu ihr Sichor's Same, und des Niles Ernte, und sein war der Handelsplatz der Völker. Erröte, Sidon! denn das Meer spricht, des Meeres Feste sagt: ich hatte keine Geburtsschmerzen, und habe nicht geboren, nicht Jünglinge erzogen, nicht Jungfrauen aufgebracht. Wie man sich windet vor Schrecken bei der Nachricht von Ägypten; so wird man sich winden bei der Nachricht von Tyrus. Fahret nach Tarschisch! heulet, ihr Küstenbewohner! (Man wird fragen:) Ist das eure frohe Stadt, deren Alter aus der Urzeit herstammt, und deren Füße sie jetzt so weit zur Wanderschaft tragen? Wer hat doch dieses über Tyrus verhängt, über sie, die die Kronen austeilte? deren Handelsleute Fürsten, deren Krämer die vornehmsten der Erde waren? Jahwe, der Weltenherrscher, hat dieses verhängt, um zu zerrütten den Hochmut alles Prächtigen, um der Verachtung hinzugeben alle jene Vornehmsten der Erde. Überschreite dein Land, Tochter Tharschisch, gleich einem Strome; ein Gürtel ist nicht mehr. Auf's Meer hat er seine Hand gestreckt, erschüttert die Königreiche. Jahwe hat den Befehl erteilt über Kanaan, ihre festen Plätze zu zerstören, und spricht: Frohlocke nicht ferner mehr, du entehrte Jungfrau, Tochter Sidon's! mache dich auf, geh' nach Chittim über! auch dort wirst du nicht Ruhe finden. Sehet der Chaldäer Land, dieses Volk war vormals nicht, Assur hat es gegründet zu Wüstenbewohnern, es führt Schanzen auf, greift seine Paläste an, und wandelt es in Trümmer. Heulet, ihr Schiffe von Tharschisch! denn eure Festung ist zerstört! Geschehen wird es dann, daß Tyrus siebenzig Jahre wird vergessen sein, während der Zeit eines Königs. Nach diesen siebenzig Jahren wird es Tyrus gehen, wie es im Liede der Buhlerin heißt: „Nimm die Zither, längstvergessene Buhlerin! gehe durch die Stadt, mache lieblich deinen Gesang, singe viel, daß dein man wieder gedenke.“ Nach jenen siebenzig Jahren wird Jahwe sich Tyrus wieder annehmen, und sie zu ihrem Gewerbe wiederkehren, und buhlen mit allen Königreichen der Welt auf der Oberfläche der Erde. Aber ihr Handel und ihr Erwerb wird Jahwe geweiht sein, nicht gesammelt, nicht zurückgelegt wird werden; sondern ihre Handlung wird denen zu Gute kommen, die vor Jahwe wohnen, um zu essen bis zur Sättigung, und um sich schön zu kleiden. Weissagung von der Verheerung des Reiches Juda, dessen sich Gott nachher wieder annehmen wird.Siehe! Jahwe leeret und entblößet das Land, er kehret es um, und zerstreuet seine Bewohner. Dem Priester geht es, wie dem Volke, dem Herrn wie dem Knechte, der Frau wie der Magd, dem Verkäufer wie dem Käufer, dem Leiher, wie dem , der leihet, dem Wucherer wie dem, der auf Wucher nimmt. Ganz ausgeleert, ganz ausgeplündert wird das Land. Denn Jahwe hat dies Wort gesagt. Es trauert, es welkt dahin das Land; es trauert, es welket der Erdkreis; es trauern die Großen des Volkes im Lande. Entweihet ist dies Land unter seinen Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Gebote verändert, und zerbrochen den ewigen Bund. Darum verzehrt der Fluch das Land, treffen wird die Strafe seine Bewohner; darum werden aufgerieben die Bewohner des Landes, daß nur wenige Menschen übrig bleiben. Es trauert der Most, es schmachtet der Weinstock, es seufzen Alle, die frohen Herzens waren. Dahin ist die Freude bei Pauken, dahin das Jubelgeräusch der Jauchzenden, dahin die Freude bei der Zither! Nicht mehr trinkt man Wein bei Gesang, bitter ist der starke Trank den Trinkern. Erbrochen wird die leere Stadt; geschlossen sind alle Häuser, daß Keiner Zugang hat; Geschrei nach Wein erfüllt die Straßen, entflohen ist alle Lustbarkeit, ausgewandert des Landes Freude! Nur Einsamkeit ist in der Stadt geblieben, in Trümmer sind die Tore geschlagen. Es wird in diesem Lande, unter diesen Völkern sein, wie nach dem Schütteln des Ölbaumes, oder wie eine Nachlese, wenn die Ernte gesammelt ist. Diese werden ihre Stimme erheben, und jauchzen, und von dem Meere aus Gottes Allmacht preisen. Darum preiset Jahwe im Osten, und auf den Inseln des Meeres den Namen Jahwe's, des Gottes Israels! Von der Erde Grenzen her hören wir singen: Ehre dem Gerechten! Aber ich sage: Schwinden, Schwinden überfällt mich! Wehe mir! die Frevler freveln, ja, es freveln arg die Frevler! Euch, ihr Landesbewohner! drohet Schrecken, Grube und Schlinge! Wer vor der Stimme des Schreckens entflieht, stürzt in die Grube; und wer der Grube entsteigt, wird in der Schlinge gefangen; denn des Himmels Schleusen werden geöffnet, und der Erde Gründe beben. Gewaltig erschüttert wird die Erde, schrecklich berstet die Erde, heftig wird sie hin und her bewegt. Die Erde wanket wie ein Trunkener; sie schwebt hin und her wie ein Schwebelager. Ihre Missetat liegt schwer auf ihr, sie stürzt, und steht nicht wieder auf. An jenem Tage wird Gott heimsuchen des Himmels Heer in der Höhe, und der Erden Könige auf der Erde. Versammelt werden die Gefesselten in eine Grube, und eingeschlossen in's Gefängnis, und erst nach langer Zeit gestraft werden. Erröten wird der Mond, beschämt die Sonne werden; denn herrschen wird Jahwe, der Weltenherrscher, auf Zion's Berge, und in Jerusalem, und Glanz wird sein vor seinen Ältesten. Danklied der Juden für ihre Rettung. Ein Gastmahl Jahwe's für alle Völker auf dem Berge Zion. Unterwerfung der Moabiter.Jahwe! du bist mein Gott! hoch preise ich dich, und rühme deinen Namen! denn Wunder tatest du, deine längst gefaßten Beschlüsse sind treue Wahrheit. Du hast die Stadt in Schutthaufen umgewandelt, die feste Stadt in Trümmer, der Fremden Paläste zerstört aus der Stadt, und nie werden sie wieder aufgebaut. Darum preiset dich ein starkes Volk, die Städte schrecklicher Völker verehren dich. Du warst ja dem Armen Schutz, und Schirm dem Dürftigen in der Not; bei Regengüssen Zufluchtsort, und Schatten vor der Hitze; denn gleich Regenguß an Mauern war der Tyrannen Wut. Wie den Sonnenbrand am dürren Orte dämpftest du der Feinde Ungestüm; wie die Hitze durch den Schatten der Wolken, so wurde niedergedrückt der Tyrannen Jubelton. Alsdann wird bereiten Jahwe, der Weltenherrscher, allen Völkern auf diesem Berge ein fettes Mahl, ein Mahl von Hefewein, von fettem Mark, und geläutertem Hefewein. Wegreißen wird er auf diesem Berge des Schleiers Decke, die alle Völker deckt, den Vorhang, der ausgespannt ist über die Nationen alle. Vernichten wird er auf ewig den Tod, abtrocknen wird der Herr Jahwe von jedem Angesicht die Tränen; und seines Volkes Schmach vertilgen von der ganzen Erde; Jahwe hat dies gesagt. Und sagen wird man dann: Siehe! dies ist unser Gott! wir harrten auf ihn, daß er uns erretten sollte; dies ist Jahwe, dem wir vertrauten, frohlocken wollen wir, recht froh sein seiner Hilfe. Denn Jahwe's Hand ruht auf diesem Berge; zertreten unter ihm wird Moab, wie man das Stroh tritt in der Mistlauche. Seine Hände streckt es aus darin, so wie der Schwimmende sich ausstreckt bei dem Schwimmen. Aber er wird niederbeugen seinen Stolz trotz seiner Hände Winden. Und niedrig machen wird er seine festen hohen Mauern; sie stürzen und sie schleudern zur Erde in den Staub. Abermaliges Danklied der Juden für den Schutz Jahwe's.An diesem Tage wird man dieses Lied im Lande Juda singen: Wir haben eine feste Stadt, zur Schutzwehr macht er Mauern und Wall. Öffnet die Tore, damit einziehe ein gerechtes Volk, das die Treue bewahrt. Beschlossen ist es fest, Frieden, Frieden wirst du erhalten; denn auf dich setzt man Vertrauen. Vertrauet immerdar auf Jahwe; denn Jah Jahwe ist ein Fels auf immer. Er beugt, die in der Höhe wohnen, die erhabene Stadt demütigt er; er demütigt sie bis zur Erde, und stürzt sie in den Staub. Der Fuß tritt auf sie, die Füße des Armen, und die Tritte des Schwachen. Der Weg des Frommen ist eben; grad lenkest du den Pfad des Gerechten. Ja auf dem Wege deiner Gerichte, Jahwe! harren wir, und nach deinem Gedächtnis sehnet sich die Seele. Des Nachts sehne ich mich nach dir in meiner Seele, und mit meinem Geiste in mir suche ich dich des Morgens; denn trifft dein Strafgericht die Erde; so lernen Gerechtigkeit, die auf ihr wohnen. Verschonte man des Schuldigen, so lernt er nicht Gerechtigkeit, selbst im Lande des Rechts würde er freveln, und nicht hinblicken auf Jahwe's Größe. Wenn gleich deine Hand, Jahwe, hoch aufgehoben ist; so sehen sie es doch nicht. Sehen müssen sie es, und zu Schanden werden; deine Liebe für dein Volk, und dein Feuereifer müssen deine Feinde aufzehren. Uns aber, Jahwe! wirst du Frieden geben; denn alle unsere Werke tuest du für uns. Jahwe, unser Gott! noch außer dir beherrschten Herren uns; doch deines Namens allein gedenken wir. Sie sind tot und kehren nicht zum Leben wieder; sie sind abgeschieden, und stehen nicht wieder auf; denn du hast sie gestraft, und vernichtet, und zu Grund gerichtet all ihr Andenken. Doch du Jahwe hast zum Volke zugetan, hinzugefügt zum Volke; hast dich verherrlicht, und die Grenzen des Landes weit ausgedehnt. Sie wandten sich zu dir, Jahwe, in der Not; beklommen flehten sie hinauf, da du sie züchtigtest. Gleich wie die Schwangere, die sich der Geburt nähert, sich windet, und vor Schmerzen schreiet; so waren wir vor deinem Angesicht, Jahwe; Wir wurden schwanger, hatten Wehen; als wir gebaren, war es Wind. Dem Lande konnten wir nicht helfen, keine Erdbewohner fielen. Deine Toten werden wieder aufleben, meine Leichen wieder auferstehen. Wachet auf, und singet Jubellieder, ihr Staubbewohner! denn wie Tau der Morgensonne ist dein Tau, die Erde wirft die Toten wieder aus. Gehe hin, mein Volk, in deine Kammer, und schließe die Türe hinter dir; verbirg dich auf kleine Weile, bis daß vorüber ist der Zorn. Denn siehe! Jahwe tritt einher aus seinem Wohnungsorte, zu strafen der Erdbewohner Missetat; und die Erde deckt auf das vergossene Blut, und birgt nicht länger ihre Erschlagenen. Nachdem der Feind besiegt ist, wird die jüdische Nation wieder aufblühen. Unter dem Bild der Pflege des Weinberges wird vorgestellt, daß Gott die Juden durch Züchtigung nur bessern und vom Götzendienst heilen wollte.Alsdann wird Jahwe heimsuchen mit seinem starken, großen und gewaltigen Schwert den Leviathan, die schnell kriechende Schlange, und den Leviathan, die sich windende Schlange, und würgen das Ungeheuer, das im Meere ist. Alsdann besinget so den edlen Weinberg. Ich, Jahwe, bewache ihn, und wässere ihn von Zeit zu Zeit. Daß Keiner ihn überfalle, hüte ich ihn Tag und Nacht. Ich habe keinen Zorn mehr, hätte ich Dorn und Disteln, im Kriege würde ich sie angreifen, und sie verbrennen miteinander. O halte er fest an meinem Schutz, und schaffe er mir den Frieden, den Frieden schaffe er mir. Einst wird Jakob Wurzel schlagen, aufschießen, und blühen Israel; und füllen werden sie das ganze Land mit Früchten. Schlug er ihn, wie er seine Dränger schlug, oder ist er gewürgt worden, wie die, von denen er gewürgt wurde? Nach Maß rechtest du mit ihm, wenn du ihn verstößt, du entfernest ihn, in einem rauhen Wind, am Tage eines Ostwindes. Darum soll Jakobs Missetat dadurch getilgt; und die ganze Frucht davon soll sein, seine Sünde zu entfernen, alle Steine der Altäre in zerstückte Kalksteine umzuwandeln; und daß nicht mehr bleiben die Haine und die Sonnensäulen. Denn öde soll sie werden, die feste Stadt, eine verlassene, und einsam stehende Wohnung wie in der Wüste; dort werden Rinder weiden, dort werden sie sich lagern, und fressen ihre Zweige. Wenn dann die Reiser verdorret sind, so werden sie abgebrochen; die Weiber kommen, und zünden damit Feuer an. Denn ohne Einsicht ist das Volk; darum hat kein Mitleid mit ihm jener, der es schuf; und kein Erbarmen, der es bildete. An diesem Tage wird Jahwe von dem Euphrat bis zu Ägyptens Strom die Frucht ausschlagen, und gesammelt werdet ihr werden, Söhne Israels! einer zu dem andern. Alsdann wird in die große Posaune gestoßen werden, und kommen werden die, die fast verloren im Lande von Assyrien, und nach Ägypten vertrieben waren, und Jahwe anbeten auf dem heiligen Berge in Jerusalem. Strafgericht über Israel und Juda.Wehe der stolzen Krone, der Trunkenen von Ephraim! wehe der welkenden Blume, ihrem prachtvollem Schmuck, welcher ist auf dem Haupte des fetten Thales der Berauschten vom Weine. Siehe! ein Mächtiger und Starker vom Herrn, gleich einem Hagelwetter, einem verderblichen Sturme, einer Flut großer überströmender Gewässer; ihn stürzt er mit den Armen auf das Land. Mit Füßen soll sie zertreten werden die stolze Krone der Trunkenen von Ephraim. Der welkenden Blume, und ihrem prachtvollem Schmuck, welcher ist auf dem Haupte des fetten Thales, wird es gehen wie einer Frühfeige, ehe der Sommer kommt, die man, wenn man sie sieht, sogleich in die Hand nimmt, und verschlingt. An jenem Tage wird sein Jahwe, der Weltenherrscher, zur schmuckvollen Krone, und zum herrlichen Kopfputz dem Überreste seines Volkes, und zum Geiste des Rechts dem, der auf dem Richterstuhle sitzt, und zur Stärke denen, die den Krieg bis zum Tore drängen. Auch sie schwanken vom Wein, und taumeln von starkem Getränke, Priester und Prophet schwanken von starkem Getränke, sind trunken von Wein; sie taumeln von starkem Getränke, sie schwanken beim Weissagen, und straucheln beim Gericht. Alle Tische sind voll unflätigen Gespeies, keine Stelle ist mehr leer. Wen könnten sie Erkenntnis lehren? Wem verständlich machen den Unterricht? Sie sind wie entwöhnte Säuglinge, die kaum der Mutterbrust entronnen sind. Denn (sie lallen:) Gebot auf Gebot, Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift, hier ein wenig, da ein wenig. Ja mit unverständlicher Lippe, und in einer fremden Sprache wird man zu diesem Volke reden, zu dem man sagte: Dies gibt Ruhe! lasset die Müden ruhen! dies gibt Ruhe! Aber es wollte nicht hören. Darum ergeht an sie das Wort Jahwe's: Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot, Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift; hier ein wenig, da ein wenig; damit sie gehen, und rückwärts stürzen, und zerschmettern, verstrickt, und gefangen werden. Darum höret das Wort Jahwe's, ihr Menschen des Spottes, die ihr beherrschet das Volk zu Jerusalem! Wir haben, denket ihr, mit dem Tode einen Bund geschlossen, und mit der Unterwelt Vorkehrung getroffen; bricht das Unglück wie ein Strom aus; so kann es uns nicht treffen; denn zu Lügen nehmen wir unsere Zuflucht, und hinter List verstecken wir uns. Deswegen spricht so der Herr, Jahwe: Siehe! ich lege in Zion einen Stein, einen ausgesuchten Stein, einen kostbaren Eckstein, einen festen Grundstein; wer auf ihn vertrauet, wird sich nicht zu fürchten haben. Ich mache das Recht zur Meßschnur, und die Gerechtigkeit zum Senkblei. Der Hagel soll zunichte machen die Zuflucht der Lüge, den Schlupfwinkel Wasser überschwemmen. Vernichtet wird dann euer Bündnis mit dem Tode, und kein Beistand hat eure Vorkehrung mit der Unterwelt. Bricht wie ein Strom das Unglück aus; so werdet ihr von ihm zu Boden geworfen. Sobald es ausbricht, reißt es euch fort; es bricht jeden Morgen aus, bei Tage und bei Nacht; und schon das Rauschen hören, wird Erschütterung sein. Zu kurz wird sein das Bett, um sich auszustrecken, zu schmal die Decke, um sich darein zu hüllen. Denn Jahwe wird aufstehen, wie einst am Berge Pherazim: und zürnen, wie einst im Tale Gibeons; um auszuführen, was er beschlossen hat; um zu tun seine fremde Tat, um zu verrichten sein Werk, sein fremdes Werk. Bethöret euch also nicht mehr, auf das eure Fesseln nicht um so schwerer werden; denn Vertilgung und Strafgericht vernahm ich von dem Herrn Jahwe, dem Weltenherrscher über das ganze Land. Merket auf, und höret meine Stimme, vernehmet es, und höret meinen Ausspruch! Ackert wohl, um säen zu wollen, der Landmann den ganzen Tag? oder ackert, und egget er sein Land wohl immer fort? Säet er nicht vielmehr, sobald er das Land eben gemacht hat, bald Dill, streuet er nicht bald Kümmel, legt er nicht bald den besten Weizen, bald auserlesene Gerste, bald Spelt, jedes an seinen Ort? So unterweiset es durch Strafgericht sein Gott, und belehret es. Auch mit Schleifen drischt man nicht den Dill, die Dreschwalze wird nicht gewälzt über Kümmel; sondern mit Stäben schlägt man Dill, mit Stecken Kümmel aus. Zwar wird das Brotkorn klein gemacht; aber nicht immer drischt man daran, die Walze des Dreschwagens zerschneidet es mit seinen Hacken; doch zermalmet sie nicht ganz dasselbe. Auch so kommt es von Jahwe, dem Weltenherrscher; sein Rat ist wundervoll, und seine Weisheit groß. Jerusalem wird belagert werden zur Bestrafung der Gottlosen; jedoch wieder gerettet zur Freude der Frommen und zur Rückkehr der Verblendeten zu Jahwe.Wehe Ariel, Ariel! du Stadt, wo David lagerte! Füget Jahr zu Jahr, und die Feste mögen ihren Umlauf halten! Und ich werde Ariel in die Enge treiben, daß Jammern und Klagen sein wird; und es wird mir werden wie Ariel. Ich schlage rings um dich her ein Lager, umschließe dich mit einem Walle, und richte wider dich Belagerungswerke auf. Dann wirst du demütig werden, und von der Erde herauf reden, und aus dem Staube demütige Worte sagen; und deine Stimme wird sein wie die eines Totenbeschwörers aus dem Boden, und aus dem Staube murmeln deine Rede. Wie feiner Staub wird sein das Heer deiner Feinde, und wie hinfliegende Spreu der Furchtbaren Haufe; in einem Augenblick, plötzlich, wird dieses sich ereignen. Von Jahwe, dem Weltenherrscher, wird es heimgesucht unter Donner, Erdbeben, gewaltigem Krachen, Gewitter, unter flammenden und verheerendem Feuer. Es wird sein wie ein Traum, wie ein nächtliches Gesicht der Haufen aller Völker, die streiten wider Ariel, und Alle, die es belagern, und seine Verschanzung, und die es ängstigen. Es wird sein, wie wenn der Hungrige träumt, er esse; aber er erwacht, und unbefriedigt ist sein Hunger; und wie wenn der Dürstende träumt, er trinke; aber er erwacht, und erschöpft ist er; und seine Seele lechzet. So wird sein der Haufen der Völker, die streiten wider Zions Berg. Still werdet ihr dann stehen, und staunen; schreien werden sie und rufen: Sie sind berauscht, doch nicht von Wein; sie taumeln, doch nicht von berauschendem Getränke. Denn Jahwe hat ausgegossen über euch den Geist der Schlafsucht, daß er eure Augen verschließe, eure Propheten und Häupter, die doch Seher sind, verblende. Und daß euch jede Weissagung ist, wie die Worte eines versiegelten Buches, welches man einem Lesenskundigen übergibt und sagt: Lese doch dieses, und worauf er antwortet: Ich kann es nicht; denn es ist versiegelt. Oder wenn man das Buch einem Lesenskundigen vorlegt und sagt: Lese dieses! und worauf er antwortet: ich verstehe nicht, das Buch zu lesen. Und der Herr spricht: weil dieses Volk sich nur mit seinem Munde nahet, und mich nur mit seinen Lippen ehret; sein Herz aber weit von mir entfernt ist, und ihre Verehrung gegen mich nur hergebrachte Menschensatzung ist; so will ich zum Verwundern mit diesem Volke verfahren, und unbegreiflich; die Weisheit seiner Weisen soll zu Schanden werden, und seiner Klugen Klugheit sich verhüllen. Wehe denen, die tief vor Gott verbergen wollen ihre Anschläge, und im Dunkeln verrichten ihre Werke, und denken: Wer sieht uns? und wer kennet uns? O! wie verkehrt seid ihr! Darf man den Töpfer für den Ton halten? Spricht das Werk zu seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht! Und der Topf zu dem, der ihn bildete: Er versteht es nicht? Wohlan! nur noch eine kleine Weile; so wird der Libanon für den Karmel, und der Karmel für einen Wald gehalten werden. Dann werden die Tauben hören die Worte des Buches, und aus der Finsternis, und dem Dunkel der Blinden Augen sehen; und die Gebeugten neue Freude haben an Jahwe; und die Dürftigen jauchzen über den Heiligen Israels. Denn der Furchtbare ist nicht mehr, der Spötter ist hin, vertilgt sind Alle, die auf Böses sinnen, die die Menschen zur Sünde bringen durch Worte, und denen Schlingen stellen, die am Tore zurechtweisen, und zu stürzen suchen den Unschuldigen durch Trug. Darum spricht Jahwe zum Hause Jakobs, Er, der Abraham befreiet hat, also: Von nun an soll Jakob nicht mehr beschämet werden; und sein Gesicht nicht mehr erblassen. Wenn er alsdann seine Kinder wieder sieht, das Werk meiner Hände in seiner Mitte; so werden sie meinen Namen verehren, verehren den Heiligen Jakob's, und vor Israel's Gott Ehrfurcht haben. Dann werden Einsicht lernen, die verkehrten Sinnes, und sich bekehren lassen, die widerspenstig waren. Mißbilligung des Vorhabens der Juden, bei den Ägyptern Hilfe zu suchen; und Aufforderung, sich vielmehr an Jahwe zu wenden, der ihnen allein helfen könne und werde.Wehe den widerspenstigen Söhnen, spricht Jahwe, die Anschläge machen, die nicht die meinigen sind; die Gußgebilde machen, in denen mein Geist nicht ist, um Sünden auf Sünden zu häufen. Die, ohne mich zu fragen, nach Ägypten ziehen, und durch Pharao's Macht sich zu verstärken, und im Schatten Ägyptens sich zu sichern. Aber Pharao's Macht wird euch zur Schmach, und der Schutz in Ägyptens Schatten zur Schande gereichen. Zwar waren ihre Fürsten zu Zoan, und ihre Abgesandten kamen nach Chanes; aber Alles wird an einem Volke sich betrogen finden, daß ihm keinen Nutzen, keine Hilfe schaffen kann, und nicht zum Vorteil, sondern zur Beschämung und zur Schande ist. Weissagung über die Lasttiere in Süden. In das Land der Trübsal und der Not, worin Löwen und Löwinnen, Schlangen und fliegende Ceraste sind, bringen sie auf den Rücken der Esel ihren Reichtum, und auf den Höckern der Kamele ihre Schätze, zu einem Volke, das doch nicht helfen kann. Ägyptens Hilfe nämlich ist nichtig und vergeblich; darum nenne ich es: Übermut sei ruhig! Wohlan, komm! schreib ihnen dieses auf eine Tafel, schreib es in ein Buch, und es soll sein der Nachwelt zum Zeugnis bis in Ewigkeit. Ein widerspenstiges Volk sind sie, lügenhafte Kinder, Kinder, die nicht hören wollen das Gesetz Jahwe's. Die zu den Sehern sprechen: Sehet nicht! Und zu den Propheten: Ihr sollet uns nicht die Wahrheit prophezeien! Verkündiget uns, was wir gerne hören; weissaget, was uns täuschet! Weichet ab von dem Wege, verlasset die rechte Bahn! Schaffet nur vor unsern Augen weg den Heiligen Israels! Deswegen drohet der Heilige Israels also: Weil ihr verschmähet jene Weissagung; und vertrauet auf Unrecht und Verkehrtheit, und euch ganz darauf verlasset; so soll euch diese Verschuldung sein wie ein Riß, der den Einfall droht, wie der Ausbug an einer hohen Mauer, deren Einsturz schnell und unvermutet kommt. Ihr Bruch wird sein, wie das Zerbrechen eines irdenen Gefäßes, das man ohne Schonung zertrümmert, und unter dessen Stücken sich keine Scherbe findet, um Feuer zu nehmen von dem Herde, oder Wasser zu schöpfen aus einem Behälter. Denn so spricht der Herr Jahwe, der Heilige Israels: Durch Besserung und Ruhigsein werdet ihr euch retten, im Stillesein und im Vertrauen wird eure Stärke ruhen. Aber ihr wollet nicht; sondern sprechet: Nein! fliehen wollen wir auf Rossen! deswegen werdet ihr auch fliehen; auf schnellsten Rossen wollen wir reiten; deswegen werden schnell sein, die euch verfolgen. Ja fliehen werden Tausend vor der Drohung Eines, und vor der Drohung von Fünfen werdet ihr Alle fliehen; bis so einzeln ihr geworden seid, wie ein Baum auf des Berges Gipfel, und wie ein Panier auf einem Hügel. Doch weilet Jahwe noch, euch gnädig sein zu können; er wartet noch, sich eurer zu erbarmen; denn ein gerechter Gott ist Jahwe; wohl Allen, die auf ihn vertrauen! Ja Volk Zions, das in Jerusalem wohnet! nicht wirst du weinen; sehr gnädig wird er mit dir sein auf die Stimme deines Rufens; antworten wird er dir, sobald er sie vernimmt. Zwar gibt dir der Herr kummervolles Brot, und Wasser der Bedrängnis; aber es werden sich nicht mehr verbergen deine Lehrer; und deine Augen werden deine Lehrer sehen. Deine Ohren werden das Wort hören vom Rücken her, indem man sagt: Dies ist der rechte Weg, den wandelt nur, wenn ihr zur Rechten, oder Linken weichen wolltet. Und ihr werdet für unrein erklären eure mit Silber eingefaßten Bilder, und den goldenen Überzug eurer Gußbilder; und sie entfernen wie eine Unreinigkeit; hinaus! werdet ihr zu ihnen sagen. Regen wird er geben deiner Saat, die du säest in den Boden, und Brotfrucht wird der Acker tragen, dicht und fett. Weiden werden deine Herden dann auf weiter Flur. Und Ochsen, Rind und junge Esel, die den Acker bauen, werden reines Kornfutter fressen, das mit der Wurfschaufel und der Wanne gereinigt ist. Auf allen hohen Bergen, auf allen erhabenen Hügeln werden Bäche und Wassergraben sein, am Tage der großen Niederlage, wann die Türme stürzen. Und es wird des Mondes Licht dem Sonnenlichte gleichen, und siebenfach wird das Licht der Sonne sein, als wäre es ein Licht von sieben Tagen. Alsdann wird Jahwe verbinden seines Volkes Wunden, und heilen die Striemen, die er schlug. Siehe! der Name Jahwe's kommt von ferne; sein Feuerzorn erglühet, schwer ist sein Brand, voll Grimms sind seine Lippen, wie zehrend Feuer seine Zunge. Sein Hauch gleicht einem überschwellenden Strom, der reicht bis an den Hals. Er rüttelt die Völker in der Schwinge des Verderbens, und reibt den Zaum an den Backen der Nationen. Dann singet ihr Lieder wie in der nächtlichen Feier eines Festes, und freut euch herzlich, wie die, die unter Flötenspiel hinziehen nach dem Berge Jahwe's zum Felsen Israels. Dann wird Jahwe ertönen lassen seine majestätische Stimme, zeigen seines Armes Zücken, im Grimme seines Zorns, in verzehrender Feuerflamme, in Sturm, und Wirbelwind, und Hagel. Erschrecken wird Assyrien vor Jahwe's Stimme, und schlagen wird er es mit seiner Rute. Und jeder Schlag trifft tief, den Jahwe auf es schlägt. Bei Paukenschall und Zithern, und in heftigen Gefechten wird er mit ihm streiten. Seit gestern ist schon zugerichtet sein Topheth, selbst für den König ist's bereitet; tief ließ er es machen und weit. Sein Umfang für das Feuer und Holz ist groß; der Hauch Jahwe's wird wie ein Schwefelstrom es anzünden. Die Hilfe der Ägypter wird vergeblich sein; dagegen wird Jahwe die Assyrier schlagen und Jerusalem von ihnen befreien, wenn die Einwohner sich bekehren.Wehe denen, die um Hilfe nach Ägyten ziehen, die sich auf Rosse stützen, die sich verlassen auf der Wagen Menge, und auf die sehr starken Reiter; und nicht hinblicken auf den Heiligen Israels, und nicht nach Jahwe fragen. Auch er ist weise, läßt Unglück kommen, und nimmt sein Drohwort nicht zurück. Er widersetzt sich dem Geschlecht der Frevler, und der Hilfe der Übeltäter. Die Ägypter sind Menschen, kein Gott, und ihre Rosse sind nur Fleisch und kein Geist. Jahwe streckt seine Hand aus; und es stürzt, der Hilfe leisten wollte, und fällt dahin der Unterstützte; und so kommen beide miteinander um. Denn so sprach Jahwe zu mir: Gleichwie der Löwe und der junge Löwe nach der Beute brüllen, und, wenn man ihnen zuruft, sich nicht schrecken lassen vom Geschrei einer ganzen Menge Hirten, und sich vor ihrem Lärm nicht beugen; eben so steigt Jahwe, der Weltenherrscher, hinab, um zu streiten auf dem Berge Zion, und auf dessen Hügel. Wie die fliegenden Vögel; so schützt Jahwe, der Weltenherrscher, Jerusalem; und rettet es, schont, und befreiet es. Kehret also um zu ihm, von dem ihr, Söhne Israels, so weit gewichen seid. Ja, zu jener Zeit wird Jeder verwerfen seine Götzen von Silber, und seine Götzenbilder von Gold, welche eure Hände zum Sündigen euch verfertigten. Und fallen werden die Assyrier durch's Schwert, nicht durch eines Menschen Schwert; verzehren wird sie das Schwert dessen, der nicht ein Sterblicher ist. Sie werden fliehen vor dem Schwerte, und ihre beste Mannschaft wird zu Sklaven werden. Aus Furcht wird er in seine Festung sich zurückziehen, seine Heeresführer werden vor dem Feldzeichen zittern, spricht Jahwe, dessen Feuer zu Zion, und dessen Herd zu Jerusalem ist. Auf die Verwüstungen im jüdischen Reiche wird wieder eine glücklichere Zeit folgen, wo der König nach Gerechtigkeit regieren, und das Volk in Friede, Glück und Sicherheit leben wird.Siehe! nach Recht wird herrschen der König, und nach Gerechtigkeit die Großen ihrem Amte vorstehen. Und es wird ein Mann sein, wie eine Zuflucht vor dem Sturme, wie ein Obdach bei Platzregen, wie Wasserbäche in dürrer Gegend, wie der Schatten hoher Felsen im schmachtenden Lande. Nicht werden sich täuschen die Augen derer, die sehen; und aufmerken werden die Ohren derer, die hören. Das Herz der Unbesonnenen wird zur Klugheit gelangen; und die Zunge der Stammelnden wird eilen, deutlich zu reden. Ein schlechter Mensch wird dann nicht mehr ein Edler heißen; und ein Geiziger nicht mehr ein Freigebiger genannt werden. Denn der Tor redet Torheit, und sein Herz sinnt auf Böses, Heuchelei zu üben, und Irrtum wider Jahwe zu verbreiten, den Hunger des Hungrigen zu täuschen, und den Trank dem Durstenden zu nehmen. Des Betrügers Werkzeuge sind böse, er sinnt auf Ränke, um durch Lügen die Armen zu Grunde zu richten, wenn gleich der Arme recht redet. Der Edle aber sinnt auf Edles, und besteht durch Edelmut. Auf, ihr Weiber! die ihr so sorglos seid, vernehmet meine Stimme! ihr übermütigen Töchter! höret meine Rede! Über Jahr und Tag werdet ihr Übermütigen zittern; weil verdorben ist die Weinlese, und keine Ernte folgen wird. Erschrecket, Sorglose! bebet ihr Übermütigen! ziehet euch aus! entblößet euch! umgürtet eure Lenden! Klaget um eure Brüste! über die schönen Äcker, und den fruchtbaren Weinstock! Auf meines Volkes Acker wachsen Dorn und Distel auf, sogar auf allen Lusthäusern in der frohen Stadt. Verlassen werden die Paläste, die volkreiche Stadt wird menschenleer; der Hügel und die Warte - zu Höhlen werden sie auf immer, zur Lust der wilden Esel, zur Weide für die Herden. Bis über uns der Geist sich ausgießt aus der Höhe; für eine Flur wird dann die Wüste, und für einen Wald die Flur angesehen werden. Dann wird Recht in der Wüste zu Hause sein; und Gerechtigkeit auf den Fluren thronen. Und die Frucht der Gerechtigkeit wird Friede, und der Gewinn der Gerechtigkeit wird Ruhe und Sicherheit auf immer sein. Mein Volk wird wohnen im Hause des Friedens, in Wohnungen der Sicherheit, und an ungestörten Ruheplätzen. Hagel wird sein am Abhang des Waldes, und die Stadt wird tief geniedriget werden. Wohl euch, die ihr säet, wo vieles Wasser ist, und Rind und Esel treiben könnet! Den">zerstörenden Assyriern wird Niederlage angedroht, und dem Reiche Juda's Errettung und der Schutz Jahwe's verheißen. Wehe dir, Verwüster! der du noch nicht verwüstet wurdest; und dir, Räuber! an dem man noch keinen Raub beging; wenn du aufgehört hast, zu verwüsten, wirst auch du verwüstet werden; wenn du vollendet hast dein Rauben, so wird man dich berauben. Jahwe! sei uns gnädig! Auf dich vertrauen wir! Sei du frühmorgens ihre Stärke, auch unsere Hilfe in der Not! Vor dem tosenden Geschrei flohen die Völker; als du dich erhobest, zerstoben die Nationen. Man sammelt eure Beute, wie man die Heuschrecken sammelt; man fällt darüber her, wie einfallen die Heuschrecken. Jahwe ist erhaben, denn er wohnet in der Höhe, er füllet Zion mit Recht und Gerechtigkeit. Sicher werden deine Zeiten, die Stärke deines Heiles, Weisheit und Erfahrung sein, Gottesfurcht dein Reichtum. Ihre Helden schreien draußen, und die Friedensboten weinen kläglich. Die Straßen sind zerstört, kein Wanderer betritt sie mehr! Er brach den Bund, mißhandelte die Städte, und achtete keinen Menschen. Es trauert, es schmachtet das Land, beschämt steht da der Libanon, er welket hin! Saron ist der Wüste gleich, Basan und Karmel entblättern sich. Nun will ich aufstehen, spricht Jahwe: nun will ich mich erheben, und mich aufrichten. Mit Stroh gehet ihr schwanger, und stoppeln werdet ihr gebären. Euer Zorn ist ein Feuer, das euch verzehrt. Fürwahr! die Völker werden sein, wie das Verbrennen der Kalksteine, wie ausgerissene Dornen, die im Feuer verbrannt werden. Ihr Fernen! höret, was ich getan; erkennet meine Macht, ihr Nahen! In Zion fürchten sich die Sünder; und Schrecken überfällt die Frevler. Wer bleibt uns zurück? Zehrend Feuer! Wer bleibt bei uns zurück? Ewige Glut. Wer frommen Wandel führt, wer redet, was recht ist, wer mißbilligt die Gier nach Erpressungen, zurückzieht seine Hand, daß sie nicht Bestechung nimmt; zustopft sein Ohr, daß es nicht von Blutvergießen hört; verschließt seine Augen, daß sie nicht Böses sehen; Der wohnt auf der Höhe, und Felsengebirge sind sein Zufluchtsort. Sein Brot wird ihm gereicht, sein Trank ist ihm gewiß. Es werden erblicken deine Augen in seiner Pracht den König, und sehen ein weites Land. Dein Herz wird zurückdenken an den Schrecken, und sagen: Wo ist der Ausschreiber der Schatzung? Wo Jener, der sie wog? Wo, der die Türme zählte? Du siehst nicht mehr das rohe Volk, die tief reden, daß man es nicht hören, und stottern mit der Zunge, daß man sie nicht verstehen kann. Siehe Zion, unsere festliche Stadt, laß deine Augen, Jerusalem betrachten, die friedliche Wohnung, das Zelt, das unverrückbar ist, dessen Pflöcke ewig unbeweglich sind, und dessen Seile nie zerrissen werden. Fürwahr! wenn der mächtige Jahwe daselbst statt Ströme und breiter Flüsse bei uns ist; so wird kein Ruderschiff vorbeifahren, und kein großes Schiff vorüber segeln. Denn Jahwe ist unser Richter, Jahwe unser Gesetzgeber, Jahwe ist unser König, Er ist es, der uns schützt. Deine Seile sind gespannt, halten aber den Mastbaum nicht, und spannen nicht mehr aus das Segel. Alsdann wird man viele Beute Teilen, sogar die Lahmen werden Beute machen. Kein Bewohner wird dann sagen: ich bin krank. Vom Übel ist das Volk befreit, das darin wohnt. Strafgericht über alle den Juden feindliche Völker, insbesondere Edom's Verwüstung.Kommet herbei, ihr Völker! um zu hören; ihr Nationen, merket auf, horche, du Land, und Alles, was es füllt, du Erdkreis, und alle deine Gewächse! Denn erzürnt ist Jahwe über alle Völker, ergrimmt ist er über alle ihre Heere. Er vertilgt sie, gibt sie preis der Würgung. Ihre Durchbohrten liegen hingestreckt, und von ihren Leichnahmen steigt Gestank auf, und die Berge zerfließen von ihrem Blute. Des Himmels ganzes Heer vergeht, der Himmel rollet sich wie ein Buch zusammen; es fällt sein ganzes Heer herab, wie niederfällt das Blatt vom Weinstock, und wie es fällt vom Feigenbaume. Trunken ist mein Schwert im Himmel; sieh! es fällt herab auf Edom, und auf das Volk meines Fluches zum Strafgericht. Das Schwert Jahwe's ist voll Bluts, und vom Fett überzogen, vom Blut der Lämmer und der Böcke, und vom Nierenfett der Widder. Denn Jahwe hat ein Opferfest zu Bosra, und ein großes Schlachten im Lande Edom. Es werden hinabkommen die Büffel mit ihnen, und die Rinder nebst den Stieren; und ihr Land wird berauscht werden vom Blute, und ihr Sand vom Fett gesättigt. Denn Jahwe hat einen Rachetag, und ein Vergeltungsjahr, um Zion zu rächen. In Pech werden sich ihre Flüsse wandeln, in Schwefel ihr Staub; und ihr Land wird eine Pechglut sein, die weder Tag noch Nacht erlöscht, und deren Rauch unaufhörlich aufsteigt. Verheert wird es von Geschlecht zu Geschlecht bleiben, und nie wird man darüber gehen. Der Pelikan wird es besitzen; der Igel, und die Nachteule, und der Rabe werden es bewohnen; und man wird ausspannen darüber die Meßschnur der Zerstörung, und das Senkblei der Verödung. Es werden keine Edlen mehr sein, die man zur Regierung beruft; und alle seine Fürsten werden nicht mehr sein. Es wachsen Dornen auf in seinen Prachtgebäuden, und Nesseln und Disteln in seinen Festungswerken, und es wird eine Wohnung der Drachen werden, und Aufenthaltsort der Strauße. Begegnen werden sich einander die wilden Katzen und die Schakale, zurufen einander die wilden Böcke; auch wird dort das Nachgespenst sich aufhalten, und Ruhe finden. Es wird dort nisten die Pfeilschlange, und Eier legen, sie ausbrüten, und sammeln unter ihrem Schatten; auch werden sich die Geier dort sammeln, einer zu dem andern. Forschet nur im Buche Jahwe's und leset. Nichts von diesem bleibt aus, keines vermißt das andere; denn mein Mund hat es so angeordnet; und sein Geist bringt sie zusammen. Er warf über sie das Loos, und seine Hand Teilte es ihnen nach der Meßschnur aus. Sie werden ewig es besitzen, und von Geschlecht zu Geschlecht darin hausen. Das verwüstete Land Juda wird wieder aufblühen, und das Volk Gottes glücklich werden.Es werden laut sich freuen die Wüste, und das dürre Land, und jauchzen wird die Einöde, und blühen wie eine Rose. Ja herrlich wird sie blühen, und jauchzen unter Jubel und Freude. Die Pracht des Libanon's, Karmel's und Saron's Schmuck wird ihr gegeben werden. Sie werden sehen die Herrlichkeit Jahwe's, den Schmuck unsers Gottes. Die schlaffen Hände stärket! und kräftiget die matten Kniee! Verzagten Herzen redet zu: Seid getrost, befürchtet nichts! Sehet, euer Gott ist da, die Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und rettet euch. Geöffnet werden dann der Blinden Augen werden, und geöffnet der Tauben Ohren. Springen wird alsdann der Lahme, wie ein Hirsch, des Stummen Zunge jauchzen. Denn in der Wüste brechen Wasserquellen aus, und Flüsse in öder Gegend. Der dürre Dunst wird zu einem See, das dürre Land zu Wasserquellen. Wo sonst Schakale wohnten, und an ihrem Lager, da ist alsdann ein Ort für Rohr und Schilf. Es wird daselbst wieder eine gebahnte Straße sein, ein Weg, den man den heiligen Weg nennen wird. Kein Unreiner wird über ihn gehen, er gehört ihnen allein; wer auf ihm geht, selbst Toren werden sich nicht verirren. Da wird kein Löwe sein, kein reißend Tier auf ihm gehen, noch dort angetroffen werden; wandern werden auf ihm die Geretteten. Ja, die von Jahwe gerettet sind, werden darauf zurückkehren, und nach Zion kommen in Jubelgesang; beständige Freude wird sein auf ihrem Haupte; Freude und Wonne werden sie erlangen; und schwinden werden Gram und Seufzer. Geschichte der Belagerung Jerusalems durch Sanherib, den König von Assyrien.Im vierzehnten Jahre des Königs Hiskias zog Sanherib, König von Assyrien, herauf wider alle feste Städte Juda's, und nahm sie ein. Der König von Assyrien schickte Rabsake von Lachis aus mit großer Macht nach Jerusalem wider den König Hiskias. Nachdem er sich gelagert hatte bei der Wasserleitung des obern Teiches, an der Landstraße am Bleicherfelde, kam zu ihm hinaus der Schloßhauptmann Eliakim, Hilkias Sohn, Sebna der Schreiber, und Joach, der Sohn Assaph's, der Kanzler. Rabsake sprach zu ihnen: Saget doch dem Hiskias: Der große König, der König von Assyrien läßt sagen: Was ist das für eine Kühnheit, die du hast? Ich sage, nur leere Worte sind es, (wenn ihr sprechet:) daß ihr Rat und Macht zum Kriege hättet; worauf verläßt du dich jetzt, daß du dich gegen mich auflehnest? Siehe! du stützest dich auf Ägypten, auf dieses zerknickte Rohr, welches Jedem, der sich darauf stützt, in die Hand dringt, und sie durchsticht. So ist Pharao, Ägyptens König, Allen, die sich auf ihn verlassen. Und wenn du zu mir sagest: Wir verlassen uns auf Jahwe, unsern Gott; aber ist dieser nicht eben der, dessen Höhen und Altäre Hiskias zerstöret hat? hat er nicht an Juda und Jerusalem den Befehl erteilt: bei diesem Altare nur sollet ihr Gott anbeten? Nun so gehe mit meinem Herrn, dem Könige von Assyrien, eine Wette ein! ich gebe dir zweitausend Pferde, wenn du so viel Reiter dazu stellen kannst. Wie wolltest du auch nur Einen der geringsten Heerführer meines Herrn zurückschlagen können? Doch du vertrauest auf Ägypten wegen der Streitwagen und der Reiter. Aber bin ich denn wider Jahwe's Willen gegen dieses Land herangerückt, um es zu verwüsten? Jahwe hat zu mir gesagt: Ziehe hinauf wider jenes Land und verwüste es! Da sprachen Eliakim, Sebna und Joach zu Rabsake: Rede doch aramäisch mit deinen Dienern, denn wir verstehen es, und rede nicht jüdisch mit uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer sitzt. Hierauf erwiederte Rabsake: Hat mich denn mein Herr nur zu deinem Herrn, und zu dir geschickt, dieses zu sagen, und nicht auch zu den Leuten, die auf der Mauer sitzen, daß sie mit euch ihren Kot aufzehren, und ihren Harn noch trinken müßten? Sofort stellte sich Rabsake hin, und rief mit lauter Stimme in jüdischer Sprache also: Höret die Worte des großen Königs, des Königs von Assyrien! So spricht der König: Lasset euch von Hiskias nicht täuschen; er kann euch nicht retten. Lasset euch nicht von Hiskias bereden, euch auf Gott zu verlassen, wenn er spricht: Gott wird uns gewiß retten; diese Stadt wird nicht in die Gewalt des Königs von Assyrien übergeben werden. Höret nicht auf Hiskias! denn der König von Assyrien läßt euch sagen: machet Friede mit mir; kommt heraus zu mir! so soll ein Jeder die Früchte seines Weinstockes, und seines Feigenbaumes genießen, und trinken ein Jeder das Wasser aus seiner Zisterne; bis daß ich komme, und in ein Land euch bringe, das eurem Lande gleicht; in ein Land, reich an Frucht und Most, in ein Land, reich an Brot und Wein. Lasset euch nicht durch Hiskias verführen, wenn er auch versichert: Gott rettet uns! haben denn die Götter fremder Völker nur ein Land gegen die Macht des Königs von Assyrien gerettet? Wo sind die Götter von Hamath und Arphad? Wo die Götter von Sepharvaim? Haben sie Samarien gegen meine Macht schützen können? Welche unter allen Göttern dieser Länder sind es, die ihr Land gegen meine Macht geschützt haben? wird nun wohl Jahwe Jerusalem retten können vor meiner Macht? Sie schwiegen, und antworteten ihm kein Wort; denn des Königs Befehl war: Gebet ihm keine Antwort! Darauf gingen der Schloßhauptmann Eliakim, der Sohn des Hilkias, Sebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Assaph's, der Kanzler, mit zerrissenen Kleidern zu Hiskias zurück, und überbrachten ihm, was Rabsake gesagt hatte. Sanherib's Macht wird auf Hiskias Gebet gebrochen.Als der König Hiskias dieses hörte, zerriß auch er seine Kleider, zog ein Trauergewand an, und ging in den Tempel Jahwe's; und sandte den Schloßhauptmann Eliakim, den Schreiber Sebna und die Ältesten der Priester, gehüllt in Trauerkleidern, zum Propheten Jesaias, dem Sohne Amoz, und ließ ihm sagen: So spricht Hiskias: Ein Tag der Angst, der Strafe und der Lästerung ist dieser Tag! denn die Kinder stehen in der Geburt; aber an Kraft fehlt es zum Gebären. Vielleicht hört Jahwe, dein Gott, die Reden des Rabsake, den der König von Assyrien, sein Herr, gesandt hat, den lebendigen Gott zu lästern, und zu schmähen mit Worten, welche Jahwe, dein Gott, gehört hat; lege deine Fürbitte ein für den Rest, der noch da ist. Da nun die Diener des Königs Hiskias zu Jesaias kamen, sprach Jesaias zu ihnen also: Meldet eurem Herrn: Jahwe spricht: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, und mit denen die Diener des Königs von Assyrien mich gelästert haben. Siehe! ich will ihm einen Geist geben, er soll ein Gerücht hören, und in sein Land zurückkehren, und fallen lassen will ich ihn durch das Schwert in seinem Lande. Rabsake kehrte indessen zurück, und fand den König von Assyrien Libna belagern; denn er hatte gehört, daß er von Lachis aufgebrochen sei. Und er hatte Nachricht erhalten von Thirhaka, dem König der Äthiopier, indem man sagte: Er ist aufgebrochen, wider dich zu streiten. Kaum hatte er dieses gehört, schickte er gleich Gesandte ab an Hiskias, sagend: Saget Hiskias, dem Könige von Juda: Laß dich von deinem Gott nicht täuschen, auf den du dich verläßt, wenn er sagt: Jerusalem soll nicht der Macht des Königs von Assyrien übergeben werden. Hast du doch gehört, wie die Könige von Assyrien mit allen Ländern umgegangen sind, und wie sie dieselben verwüstet haben; und du solltest gerettet werden? Haben denn jene die Götter der Völker zu schützen vermocht, die meine Vorfahren verheerten, Gosan, Haran, Rezeph, und die Edeniten in Thelassar? Wo ist der König von Hammath? Wo der König von Arphad? Und der König der Stadt Sepharvaim, Hena und Iwa? Da nun Hiskia den Brief aus den Händen der Gesandten empfangen und gelesen hatte, ging er hinauf in den Tempel Jahwe's, und breitete ihn aus vor Jahwe. Darnach betete Hiskias zu Jahwe also: Jahwe, du Weltenherrscher, Gott Israels, der du über den Cherubim thronest! Du, du allein bist der Gott über alle Königreiche der Erde! Du hast Himmel und Erde erschaffen! Neige, Gott! dein Ohr, und höre! öffne, Gott! deine Augen und sehe! höre alle Worte Sanheribs, der geschickt hat, den lebendigen Gott zu lästern. Allerdings, Jahwe! haben die Könige von Assyrien alle Länder, und ihr eigen Land verheert, und ihre Götter in's Feuer geworfen. Aber sie waren keine Götter, sondern Werk von Menschenhänden, Holz und Stein; darum konnten sie dieselben vertilgen. Errette uns also, Jahwe, unser Gott! aus seiner Gewalt; damit alle Königreiche der Erde erkennen, daß du der Herr, du allein es bist. Darauf schickte Jesaias, der Sohn Amoz, zu Hiskias, und ließ ihm sagen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Was den Gegenstand deiner Bitte an mich angeht, in Betreff Sanheribs, des Königs von Assyrien, so ist dieses der Ausspruch, den Jahwe wider ihn tut: Dich höhnt, deiner spottet die Jungfrau, Zions Tochter; es schüttelt ihren Kopf über dich die Tochter Jerusalems! Wen schmähest, wen lästerst du? Und wider wen erhebest du die Stimme? Wider wen erhebest du deiner Augen stolzen Blick? Wider den Heiligen Israels. Durch deine Diener schmähtest du den Herrn, und sagtest: Mit meiner Wagen Menge ersteige ich die höchsten Berge, die Seiten Libanons, ich fälle seine höchsten Zedern, und seine schönsten Tannen, erklimme seinen höchsten Gipfel, und seines Waldes Pracht. Ich grabe, und trinke Wasser, mit meinem Fußtritt trockne ich der Festung Wassergraben. Hast du denn nicht gehört, daß ich von Lange her dies vorbereitete, von längster Zeit her es veranstaltete? Jetzt führe ich es aus, und es wird geschehen, daß befestigte Städte in Schutthaufen verwandelt werden. Ihre Einwohner werden kraftlos und beben, und mit Scham erfüllt; sie sind wie des Feldes Gras, und grünes Kraut, wie das Gras auf den Dächern, wie Kornbrand, ehe es aufschießt. Ich kenne dein Sitzen, dein Ausgehen, und dein Einherkommen, und deinen Zorn gegen mich. Weil nun dein Zorn gegen mich gerichtet ist, und deine Frechheit bis hinauf zu meinen Ohren steigt; so will ich meinen Ring dir in die Nase legen, und mein Gebiß in deinen Mund; und dich des Weges zurückführen, den du gekommen bist. Dir aber sei dieses zur Versicherung: Ihr werdet essen dieses Jahr, was von selbst wächst; im dritten Jahr aber werdet ihr säen, ernten, die Weinberge pflanzen, und ihre Frucht genießen. Dann wird der Überrest des Hauses Juda's, der noch gerettet ist, von unten wieder Wurzel schlagen, und oben Früchte tragen. Denn von Jerusalem soll sich der Überrest, und vom Berge Zion die Geretteten verbreiten. Die Eiferliebe Jahwe's, des Weltenherrschers wird dies tun. Darum spricht so Jahwe zum König von Assyrien: Nie soll er in diese Stadt eingehen, noch einen Pfeil auf sie werfen, und keinen Schild gegen sie richten, auch keinen Wall um sie aufwerfen. Zurück soll er des Weges ziehen, den er gekommen ist; und nie soll er, spricht Jahwe, in diese Stadt eindringen. Denn schützen will ich diese Stadt, sie retten meinetwegen, und Davids, meines Dieners wegen. Da fuhr der Engel Gottes aus, und tötete im Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann. Als sie des Morgens aufstanden, sah man Leichen überall. Deswegen brach Sanherib, der König von Assyrien auf, zog ab, und blieb in Ninive. Als er einst im Tempel Nisrochs seinen Götzen anbetete, ermordeten ihn seine Söhne, Adramelech und Sarezer, mit dem Schwerte, und flüchteten in's Land Ararat. Und Asarhaddon, sein Sohn, wurde an seiner Statt König. Hiskias tödliche Krankheit, Genesung und Danklied.Um jene Zeit ward Hiskias tödlich krank. Da kam zu ihm der Prophet Jesaias, der Sohn Amoz, und sprach zu ihm: Jahwe läßt dir sagen: Bestelle dein Haus; denn du wirst sterben, und nicht wieder aufkommen. Darauf wandte Hiskias sein Angesicht zur Wand hin, und betete zu Jahwe, und sprach: Ach, Jahwe! gedenke doch, daß ich vor dir redlich, und mit ganz ergebenem Herzen gewandelt und getan habe, was dir gefällig war. Dabei brach Hiskias in lautes Weinen aus. Darauf geschah folgender Befehl Jahwe's an Jesaias: Gehe hin, und sage zu Hiskias: Der Herr, der Gott Davids, deines Stammvaters, sagt: Ich habe dein Gebet gehört, gesehen deine Tränen, siehe! ich will deine Lebenszeit um fünfzehn Jahre verlängern. Befreien will ich dich, und diese Stadt aus der Gewalt des Königs von Assyrien, und schirmen diese Stadt. Und zur Versicherung, daß Jahwe seine Verheißung erfüllen werde, sei dir dieses: Siehe! ich will den Schatten des Sonnenzeigers, der an dem Sonnenzeiger des Ahas herabgegangen ist, um zehn Stufen zurückgehen lassen. Und die Sonne kehrte um zehn Stufen, welche sie an dem Sonnenzeiger hinabgegangen war, zurück. Lied des Hiskias, des Königs von Juda, als er krank war, und von seiner Krankheit wieder genas. Ich dachte: Da meine Lebenstage aufgehört; so muß ich hinabsteigen zu des Totenreiches Pforten, beraubt des Restes meiner Jahre. Ich dachte, nicht mehr werde ich sehen Jahwe im Lande der Lebendigen; nicht mehr erblicken einen Menschen bei den Bewohnern der Erde. Geräumt wird meine Hütte, und von mir weggeführt wie eines Hirten Hütte. Ich habe dem Weber gleich mein Leben abgebrochen; er schneidet mich ab wie vom Faden; vom Tage bis zur Nacht wirst du mich vollenden. Ich stellte mir vor: Bis Morgen noch, so wird er wie ein Löwe all mein Gebein zerbrechen. Vom Tage bis zur Nacht wirst du mich vollenden. Ich winselte dem Kranich und der Schwalbe gleich; ich seufzte wie die Taube; nach dem Himmel hin schmachteten meine Augen, sprechend: Jahwe! ich bin in Not, stehe mir bei! Was soll ich sagen, er hat es mir verheißen, und erfüllt. Wallen will ich alle meine Lebensjahre wegen des bitteren Kummers meiner Seele. Mein Herr! wegen jener leben sie; und wegen all derselben besteht das Leben meines Geistes; du heiltest und erhieltest mich am Leben. Siehe! in Frieden hat sich mir der Kummer, die Bitterkeit gewandt; du hast liebevoll gerettet meine Seele aus der Verderbungsgrube; denn alle meine Sünden hast du weit hinter dich geworfen. Die Unterwelt preiset dich nicht, dich lobet nicht der Tod, auch hoffen nicht auf deine Wahrheit die zur Grube hinabgestiegen sind. Nur wer lebt, wer lebt, der kann, wie heute ich, dich preisen. Der Vater wird den Söhnen verkünden deine Treue. Jahwe hat mich gerettet! und wir wollen, so lang wir leben, unser Saitenspiel erheben im Tempel Gottes! Jesaias hat befohlen, einen Feigenkuchen zu bringen, und diesen auf die Beule zu legen, damit er genese. Und Hiskias hatte gefragt: Was wird mir für ein Zeichen, daß ich in den Tempel Gottes gehen werde. Hiskias zeigt den Gesandten des Königs von Babel seine Schätze. Jesaias stellt ihn darüber zur Rede, und verkündet ihm, daß seine Schätze dereinst nach Babel geschleppt werden sollen.Um jene Zeit sandte Merodach Baladan, der Sohn Baladans, König von Babel, Briefe und Geschenke an Hiskias; denn er hatte gehört, daß er krank gewesen, und wieder genesen sei. Hierüber freute sich Hiskias, und zeigte ihnen seine Schatzkammer, Silber, Gold, Spezereien, köstliche Salben, und sein ganzes Zeughaus, und alle seine Schätze, die er hatte. Es war nichts in seinem Palaste, und in seiner ganzen Gewalt, das ihnen Hiskias nicht gezeigt hätte. Darauf kam der Prophet Jesaias zum König Hiskias, und sagte zu ihm: Was hatten diese Männer für Aufträge? Von woher kommen sie zu dir? Hiskias antwortete: Sie sind aus fernem Lande zu mir gekommen von Babel. Was sahen sie in deinem Palaste? fragte er weiter. Alles, versetzte Hiskias, was in meinem Palaste ist, sahen sie, auch nicht das Geringste ist unter meinen Schätzen, das ich ihnen nicht gezeigt hätte. Hierauf sprach Jesaias zum Hiskias: Vernimm den Ausspruch Jahwe's , des Weltenherrschers! Siehe! es kommt die Zeit, wo man Alles, was in deinem Palast ist, und was deine Väter bis auf diesen Tag gesammelt haben, wegschleppen wird nach Babylon; nichts davon wird zurückbleiben, spricht Jahwe. Von deinen Söhnen, die von dir abstammen, und die du zeugest, wird man einige nehmen, und zu Hofbedienten des Königs von Babylon machen. Da antwortete Hiskias dem Jesaias: Gnädig ist der Ausspruch Jahwe's, den du mir ankündigest. Denn, setzte er hinzu, so wird doch, so lange ich lebe, Friede und Sicherheit sein. Gott tröstet durch den Propheten sein Volk, daß das Elend der Nation aufhören, und eine glückliche Zeit eintreten werde. Sie solle deshalb auf Gott vertrauen. Die Götzenbilder seien mit dem wahren Gott nicht zu vergleichen. Gottes Macht sei groß; alle Großen der Erde seien nichts gegen ihn. Gott sieht auf sein Volk, und die sich auf ihn verlassen, erliegen nicht.Tröstet, tröstet mein Volk! sagt euer Gott. Jerusalem sprechet Muth ein; laut rufet ihr nur zu: Ihr Frondienst sei jetzt aus; gebüßt sei ihre Sünde, denn sie empfing aus Jahwe's Hand das Doppelmaß für alle ihre Sünden. Laut ruft Einer in der Wüste: machet eben den Weg Jahwe's, und gerade die Bahn für unsern Gott in der öden Gegend! Man fülle alle Täler aus, trage alle Berge und Hügel ab; was krumm ist, werde gerade, und ebner Weg, was höckericht ist. Zeigen wird sich Jahwe's Größe, und sehen wird es jeder Mensch, daß Jahwe's Mund geredet hat. Es ruft Einer: Rufe laut! Ein Anderer erwidert: Was soll ich rufen? Gras sind die Menschen alle, und alle ihre Schönheit ist wie eine Blume auf der Flur. Das Gras verdorrt, die Blume welkt, wenn Gottes wind darüber fahrt. Ja, Gras ist dieses Volk! Das Gras verdorret, die Blume welkt; aber unsers Gottes Wort bleibt ewig. Ersteige die höchsten Berge, Zion, Heilverkünderin! Erhebe mächtig deine Stimme, du Heilverkünderin, Jerusalem! Erhebe sie, und fürchte nichts! Rufe Juda's Städten zu: Seht! euer Gott ist da! Seht! der Herr Jahwe tritt mit macht einher, und mit gebieterischem Arm! Es folgt Vergeltung ihm, voran geht ihm Belohnung. Er weidet als ein Hirt seine Herde, er trägt mit seinem Arm die Lämmer zusammen, ja trägt in seinem Busen sie, und führet sanft die Mütter. Wer misset mit hohler Hand die Meere, und wer umspannt den Himmel? wer mißt mit einem Maß den Staub der Erde? Wer wägt die Berge in der Schale, die Hügel auf der Wage? Wer lenket Jahwe's Geist? wer gibt ihm Rat, belehret ihn? Wen ziehet er zu Rat, daß Weisung er ihm gebe, und den Weg des Rechts ihm zeige, daß Einsicht er ihm leihe, und den Weg der Weisheit ihm verkünde? Siehe! Völker sind dem Tropfen gleich, der vom Eimer rinnt; sind wie ein Stäubchen auf der Wage. Seht! die Inseln sind wie Staub, der verfliegt. Der Libanon ist nicht genug zum Feuer, und seine Tiere reichen nicht zum Opfer zu. Wie nichts sind vor ihm alle Völker, als nichts und nichtig sind sie vor ihm zu achten. Wen könnet also ihr mit Gott vergleichen? Und welches Bild mit ihm verähnlichen? Das Gußbild gießt der Künstler, auch wohl mit Gold umzieht der Goldschmied es, und gießt von Silber Ketten. Wer aber arm zu solchem Aufwand ist, der wählet Holz, das nicht verfault, er sucht sich einen Künstler, der geschickt ist, ein Schnitzgebild zu fertigen, das unbeweglich steht. Und dieses wisset ihr nicht? Habet ihr es nicht gehört? Ward's euch nicht kund gemacht von Anbeginn? Kennet ihr der Erde Gründung nicht? Er sitzt auf dem Erdkreis, und die, die ihn bewohnen, sind wie Heuschrecken. Wie ein dünnes Tuch breitet er den Himmel aus, und spannt ihn wie ein Zelt zur Wohnung. Er wandelt in Nichts die Großen, zu nichte macht er die Erdenherrscher. Kaum haben sie sich eingepflanzt, kaum haben sie sich ausgestreut, kaum eingewurzelt hat ihr Stamm im Lande; so haucht er sie nur an, gleich welken sie dahin, wie Spreu zerstiebet sie der Sturm. Mit wem nun könnet ihr mich gleichen? Wem kann ich ähnlich sein? fragt der Heilige. Hebet in die Höhe eure Augen, und sehet, wer dieses geschaffen hat, und nach der Zahl ihr Heer anführt, und sie alle bei Namen nennt, wegen der Größe seiner Macht, und starken Kraft fehlt Keiner. Wie kannst du, Jakob! sagen, und du, Israel! sprechen? verborgen ist mein Schicksal Jahwe, und vor meinem Gott geht meine Angelegenheit vorbei. Weißt du nicht? hast du nicht gehört? daß der ewige Gott Jahwe es ist, der die Enden der Erde schuf, nie matt, nie müde wird, und dessen Verstand unergründlich ist, daß Er es ist, der Kraft dem Müden gibt, und dem, der kraftlos ist, die Stärke mehrt. Jünglinge werden matt und müde, und auserlesene Mannschaft strauchelt; aber die auf Jahwe hoffen, erlangen neue Kraft, sie schwingen sich auf Flügeln auf gleich dem Adler, sie laufen, und ermüden nicht; sie gehen, und ermatten nicht. Größe Gottes und Eitelkeit der Götzen. Tröstung Israels durch die Ankunft eines Helden von Sonnenaufgang.Still horchet auf mich, ihr Inseln, lasset die Völker neue Kraft sammeln! Lasset sie kommen, und dann sagen: Wohlan! wir wollen miteinander zu Gerichte gehen. Wer ließ von Morgen her auftreten den Gerechten? Wer rief ihn zu seinem Fußwege? Wer unterwarf ihm Völker, und ließ ihn herrschen über Könige? Wer ließ sein Schwert werden wie Staub, und seine Bogen wie dahergewehte Stoppeln? Er jagte ihnen nach, rückte sicher vor auf einem Wege, den seine Füße nie betreten hatten. Wer tat, und vollführte dies? der von Anfang an die Menschengeschlechter rief, ich, Jahwe, der Erste, und der Letzte, ich selbst. Die Inseln sahen es, und bebten; der Erde Grenzen zitterten, sie nahten sich, und kamen. Einer half dem Andern, und sprach zu seinem Bruder: Nur Muth gefaßt! Der Künstler ermutigte den Goldarbeiter, und der, der die Platten glättet, trieb den, der den Amboß schlägt, mit diesen Worten an: Es ist gut zum Löten. Er heftet es mit Nägeln fest, daß es nicht wanke. Du aber, Israel! mein Knecht, und du, Jakob, den ich auserwählte, Geschlecht Abrahams, der mich liebte! Du, den ich von der Erde Grenzen führte, und von ihren Enden rief, zu dem ich sprach: Du sollst mein Knecht sein, dich habe ich auserwählt, nie verwerf ich dich! Fürchte nichts, denn ich bin bei dir! Verzage nicht, ich bin dein Gott! Ich stärke dich, und stehe dir bei, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit. Siehe! schämen sollen sich, zu Schanden werden Alle, die vor Zorn entbrennen wider dich. Wie ein Nichts werden sie sein, und vergehen, die deine Gegner sind! Suchen wirst du sie, aber nicht mehr finden, die mit dir hadern; sie werden sein wie nichts, und vernichtet werden, die dich bekriegen. Denn ich Jahwe, dein Gott, fasse dich bei deiner Rechten, und sage: Fürchte nichts, ich stehe dir bei! Bange nicht, du Würmchen Jakobs! du Völkchen Israels! ich bin dein Helfer, spricht Jahwe, der Heilige Israels, dein Rächer. Siehe! ich mache dich zum Dreschwagen, geschärft und neu, der Zacken hat, daß du Berge zerdreschen, und zermalmen, und Hügel in Spreu verwandeln kannst. Du wirst sie wurfeln, und der Wind sie wegtragen, und der Sturmwind sie zerstieben; du aber wirst dich Jahwe's freuen, dich des Heiligen Israels rühmen. Die Elenden und Hilflosen suchen Wasser, und keins ist da; vertrocknen will vor Durst ihre Zunge; ich, Jahwe, will sie erhören, ich, Israels Gott, sie nicht verlassen. Auf den Hügeln will ich Ströme, und in den Tälern Quellen öffnen; zu einem See will ich die Wüste, zu Wasserquellen machen das dürre Land. Ich werde Zedern, Akazien, Myrthen und Ölbäume in der Wüste wachsen lassen; und pflanzen Tannen, Fichten und Buchsbaum in öden Gegenden, daß sie es sehen und wissen, beherzigen und erkennen, daß die Hand Jahwe's dieses tue, und der Heilige Israels es schaffe. Herbei mit eurer Streitsache! spricht der Herr. Nur her mit euren Verteidigungsgründen! spricht Jakobs König. Lasset sie kommen, und uns verkünden, was sich ereignen wird; zeiget an, was zuerst erfolgen werde, damit wir es zu Herzen nehmen, und dessen Eintreffen merken; oder enthüllet uns die Zukunft. Saget uns voraus, was später kommen wird, damit wir wissen, daß ihr Götter seid; tut Gutes, oder Böses, damit wir insgesamt es sehen und Schauen. Seht! noch weniger als nichts seid ihr, weniger als nichts ist euer Tun! wer euch vorzieht, der ist abscheulich. Ich wecke Einen von Mitternacht; und er wird kommen, von Morgen her ruft er meinen Namen an. Er schreitet über die Großen her, wie über Leimen, und wie der Töpfer zertritt den Thon. Wer hat vormals etwas vorher verkündiget, daß wir uns überzeugen; und wer tut es gegenwärtig, daß wir sagen könnten: es sei wahr? Keiner sagt etwas voraus, noch läßt Einer etwas hören; fürwahr! Niemand hört ein Wort von euch. Ich bin der Erste, der zu Zion sagt: Siehe! da ist's! Und an Jerusalem sende ich einen Heilsverkünder. Ich sehe umher, aber Niemand ist von ihnen da, Keiner, der Rat zu geben weiß. Ich frage sie, daß sie Antwort geben sollten. Aber sie Alle sind nichts, nichts sind ihre Werke; Wind und Nichtigkeit sind ihre Gebilde! Weissagung von dem Messias. Israels Unglaube.Siehe! mein Diener, den ich unterstütze, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! Ich sende meinen Geist auf ihn, Recht soll er unter die Völker verbreiten. Er schreiet nicht, und erhebt nicht seine Stimme, noch läßt er auf den Straßen seine Stimme hören. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, den Docht, der schwach noch glimmt, löscht er nicht aus. Mit Treue verbreitet er das Recht. Er läßt nicht nach, und verzagt nicht, bis er das Recht auf der Erde verbreitet hat; nach seiner Lehre werden entfernte Länder harren. So spricht Gott, Jahwe, der den Himmel erschaffen hat, und ihn ausspannt; der die Erde ausgebreitet, und ihre Gewächse; der den Menschen auf ihr Odem, und denen, die auf ihr wandeln, Lebensgeist gegeben hat. Ich Jahwe habe dich gerufen zur Gerechtigkeit, ich fasse dich bei der Hand, ich schirme dich, und mache dich zum Bunde für das Volk, und zum Licht der Nationen. Der Blinden Augen sollst du öffnen, Gebundene aus dem Gefängnis führen, und aus dem Kerker, die im Dunkeln sitzen. Ich bin Jahwe, dies ist mein Name; meine Ehre gebe ich keinem Andern, noch den Götzenbildern meinen Ruhm. Siehe! das Vorige ist gekommen, und ich zeige Neues an; noch eh ein Keim sich zeigt, tue ich es euch zu wissen. Singet Jahwe ein neues Lied, sein Lob von der Erde Grenzen her! ihr, die ihr das Meer durchschiffet, und seine Fülle, ihr fernen Länder, und deren Bewohner! Laut singe die Wüste, und ihre Städte, die Dörfer, von Kedarenern bewohnt. Es jauchzen die Felsenbewohner, und rufen von der Berge Gipfel herab! Jahwe sollen sie Ehre geben, und sein Lob soll man in fernen Ländern verkündigen. Jahwe zieht aus wie ein Held, und wie ein Krieger weckt er seinen Eifer; er ruft, er schreit, und überwältiget seine Feinde. Lange sah ich stille zu, ich schwieg, und hielt mich ruhig; nun aber schreie ich gleich einer Gebärenden; und will verwüsten und verschlingen zugleich. Verheeren will ich Berg und Hügel, und verdorren all ihr Gras; und will zu trockenem Land die Flüsse machen, und die Seen trocknen. Und Blinde will ich Wege gehen lassen, die sie nicht kannten, und betreten lassen Pfade, die ihnen fremde waren; die Finsternis vor ihnen will ich in Licht, die krummen Wege in gerade wandeln. Dieses will ich ihnen tun, und sie nicht verlassen. Dann werden zurückkehren, und sich schämen, die auf Schnitzgebilde sich verließen, und zu Gußgebilden sprachen: Ihr seid unsere Götter. Ihr Tauben, höret! Ihr Blinden, blicket auf, um zu sehen! Wer ist so blind, als mein Diener? Wer so taub, als mein Bote, den ich sende? Wer ist so blind, als der Vollkommene? Wer so blind, als der Diener Jahwe's? Du hast Vieles gesehen, doch nichts beachtet; die Ohren wurden geöffnet; doch hörte man nicht. Jahwe meint es wohl um seiner Gerechtigkeit willen, und macht groß und herrlich das Gesetz. Dieses Volk aber ist beraubt und geplündert, verstrickt in Löchern sind sie alle, und in Kerkern versteckt; sie sind zur Beute geworden, und Niemand rettet sie; sind zum Raube geworden, und Niemand spricht: Gib sie zurück! Wer unter euch hört dieses, merkt und hört darauf für die Zukunft? Wer gab Jakob zur Beute, und Israel den Plünderern? Ist es nicht Jahwe, an dem wir uns versündigten? und auf dessen Wegen sie nicht wandeln, und dessen Gesetz sie nicht beachten wollen. Darum goß er über sie seines Zornes Grimm, und die Gewalt des Krieges; er zündete rings um sie her Feuer an, doch merkten sie es nicht; und hat sie angezündet, doch nahmen sie es nicht zu Herzen. Obwohl das Israelitische Volk seiner Sünden wegen verdient hätte, vertilgt zu werden von den Feinden; so will es Gott doch aus Güte erlösen, und nach Palästina zurückbringen.Und nun, so spricht Jahwe, der dich, Jakob, schuf, und, Israel, dich bildete: Fürchte dich nicht, denn dich erlöse ich; ich rufe dich beim Namen: Du bist mein! Wenn du durch Fluten gehest, so bin ich bei dir; oder durch Ströme, so werden sie dich nicht decken; wenn du durchs Feuer gehest, so wirst du nicht verbrennen, die Flamme wir dich nicht verzehren. Denn ich, Jahwe, dein Gott, der Heilige Israels, bin dein Retter; Ägypten gebe ich für dich zum Lösegeld, und Kusch und Seba statt deiner hin. Weil du so kostbar bist in meinen Augen, so hochgeachtet, und ich dich liebe, darum gebe ich Menschen für dich, und Völker statt deiner hin. Fürchte dich nicht, ich bin bei dir! Von Osten her führe ich deinen Samen heim, und vom Westen sammle ich dich. Ich sage zum Norden: Gib sie heraus! und zum Süden: Halte sie nicht! bringe sie heim aus der Ferne, meine Söhne, und meine Töchter von der Erde Grenzen! Alle, die nach meinen Namen sich nennen, habe ich auch zu meiner Verherrlichung erschaffen, gebildet und gemacht. Führe her das Volk, das blind ist, obschon es Augen hat, und taub, wiewohl es Ohren hat! Laßt alle Völker zusammenkommen, und die Nationen sich versammeln. Wer von ihnen hat solches vorhergesagt, oder Vergangenes uns verkündet? sie mögen ihre Zeugen stellen, und sich rechtfertigen; damit man es höre, und sage: es ist Wahrheit. Meine Zeugen seid ihr, spricht Jahwe, und mein Knecht, den ich mir erkor; damit ihr es wisset, und mir glaubet, und einsehet, daß ich es bin; vor mir ist kein Gott gewesen, und nach mir wird keiner sein. Ich, ich bin Jahwe, und außer mir ist kein Erretter. Ich habe es vorher verkündet, und geholfen; ich habe es kund gemacht, und kein Anderer unter euch. Ihr seid meine Zeugen, spricht Jahwe, und ich bin Gott. Fürwahr! von jeher war ich derselbe, und meiner Hand entreißet Niemand etwas. Ich handle, und wer kann es verhindern? So spricht Jahwe, euer Retter, der Heilige Israels: Um euretwillen sandte ich nach Babylon, und schlug alle ihre Riegel nieder, und die Chaldäer, die auf Schiffen jubelten. Ich Jahwe bin euer Heiliger, der Schöpfer Israels ist euer König. So spricht Jahwe: Der im Meere einen Weg bahnte, und durch tobende Fluten einen Pfad; der Wagen und Rosse herausführte, und Heer und Macht, daß sie Alle da liegen, und nicht mehr aufstehen; sie waren ausgelöscht, wie ein Docht verlöscht. Denket nicht mehr an die verflossenen Begebenheiten, und erwäget nicht mehr die älteren Geschichten. Denn siehe! ich will Neues machen; schon ist es im Entwickeln, gewiß! ihr werdet es erfahren. Wege bahne ich durch Wüsten wieder, Ströme führe ich durch dürre Gegenden; das wilde Tier wird mich preisen, Schakale und Strauße; weil ich Wasser in der Wüste schuf, und Ströme in dürren Gegenden, um mein Volk, mein auserwähltes Volk zu tränken. Gebildet habe ich mir dieses Volk, sie sollen meinen Ruhm verbreiten. Gleichwohl hast du, Jakob! mich nicht angerufen; vielmehr warest, Israel! du meiner überdrüssig. Brandopfer hast du mir von deinen Schafen nicht gebracht, mich mit deinen Opfern nicht geehrt. Ich habe dich mit Opfergaben nicht beschwert, und nicht mit Weihrauch dich belästiget. Du kauftest mir keinen Kalmus um Geld, und hast mich nicht mit Opferfett gesättigt; sondern du hast mich mit Sünden bedient, mit Missetaten mich belästiget. Ich, ich selbst bin es, der auslöscht deine Sünden um meiner selbst willen, vergessen will ich deiner Missetaten. Laß mich dessen erinnern, wenn wir miteinander rechten; bringe auch du deine Gründe vor, damit du dich rechtfertigest. Dein Vater hat zuerst gesündigt, und deine Lehrer verschuldigten sich an mir. Darum will ich entweihen die Vorsteher meines Heiligtums, und Jakob gebe ich dem Fluche und Israel der Schande hin. Verheißungen. Torheit des Götzendienstes. Kyrus.Nun höre, Jakob, mein Knecht! und Israel, den ich erkor! So spricht Jahwe, der dich erschuf, und bildete, und von Mutterleibe an dir beistand; verzage nicht, du mein Knecht Jakob! und du Jeschurun, den ich erkor. Denn Wasser will ich gießen auf das Durstige, und Ströme auf das dürre Land; meinen Geist ausgießen auf dein Geschlecht, auf deine Kinder meinen Segen. Sie sollen aufblühen wie zwischen Gras, wie Weiden an den Wasserbächen. Der Eine wird sagen: Ich gehöre Jahwe an; der Andere führt Jakobs Namen; ein Dritter verschreibt sich mit eigener Hand dem Herrn, und führt Israels Namen. So spricht Jahwe, der König Israels, und sein Erlöser, Jahwe, der Weltenherrscher: Ich bin der Erste und der Letzte, und außer mir ist kein Gott. Ja, wer ruft hervor, verkündet es, und richtet es so ein, wie ich getan, seitdem ich gründete ein ewig Volk? Sie sollen bekannt machen, das, was kommt, und was kommen wird! Seid nur ohne Furcht, und zittert nicht. Habe ich es nicht schon lange euch eröffnet, und vorausgesagt? Und ihr seid meine Zeugen, ob noch ein Gott sei außer mir! Gewiß! es gibt keinen andern Fels, ich kenne keinen. Die Schnitzbildner sind alle nichts; ihre geliebten Götzen nützen nichts; sie selbst müssen es bezeugen; daß sie nichts sehen, und keinen Verstand haben, und deswegen zu Schanden werden. Wer wollte denn wohl einen Gott sich machen, ein Schnitzgebild verfertigen, das zu nichts hilft? Sehet! beschämt werden alle Götzendiener, und die Künstler, die Menschen sind. Lasset sie Alle nur zusammen kommen, und sich stellen; erschrecken sollen sie, und zu Schanden werden. Man schmiedet aus Eisen eine Axt, bearbeitet sie bei Kohlen, formt sie mit dem Hammer, macht sie fertig mit seines Armes Kraft. Hat man Hunger, so wird man kraftlos; trinkt man kein Wasser, so ermattet man. Ein Anderer bearbeitet das Holz, er zieht die Schnur, zeichnet es mit Rötel ab, hobelt es, und zirkelt's ab, macht ein Menschenbild daraus, eine schöne Menschengestalt, um im Hause zu wohnen. Er hauet Zedern ab, oder nimmt Fichten, oder Eichen, oder sucht sich unter dem Holze des Waldes das stärkste, pflanzt Aranbäume, und der Regen läßt sie wachsen. Es dient dem Menschen zur Feuerung, er nimmt davon, um sich zu wärmen, zündet es an, und backt sich Brot dabei; dann macht er auch einen Gott daraus, um ihn anzubeten, und fertigt sich ein Schnitzbild davon, um vor ihm nieder zu fallen. Einen Teil davon verbrennt er im Feuer, bei dem andern kocht er sich Fleisch, bratet es, und sättigt sich davon; auch wärmt er sich dabei, und spricht: Ei! ich habe mich gewärmt, und das Feuer gespürt. Und den Rest macht er zum Götzenbild, beugt sich vor ihm, wirft sich vor ihm nieder, betet es an und spricht: Rette mich, denn mein Gott bist du! Sie sehen es nicht ein, und begreifen es nicht; denn ihre Augen sind verblendet, daß sie nicht sehen, und ihr Herz, daß es nichts erkennt. Sie nehmen es nicht zu Herzen, sie haben nicht so viel Einsicht und Verstand, daß sie sagten: Einen Teil davon haben wir im Feuer verbrannt, und bei den Kohlen Brot gebacken, Fleisch gebraten und gegessen; sollten wir den übrigen Teil zum abscheulichen Götzen machen? niederfallen vor einem hölzernen Klotze? Sie weiden sich an Asche, das verblendete Herz leitet sie irre, rettet nicht ihre Seele, noch sagt es: Sollte nicht Betrug in meiner Rechten sein? Hieran denke, Jakob und Israel! denn du bist mein Knecht, ich habe dich gebildet; mein Knecht sollst du sein, Israel! und mich nicht vergessen. Verschwinden lasse ich wie eine Wolke deine Sünden, wie einen Nebel deine Missetaten. Bekehre dich zu mir, denn ich errette dich. Jauchzet, ihr Himmel, denn Jahwe hat es getan, frohlocke da unten du Erde, schreiet ihr Berge und Wälder, und alle Bäume darin! denn Jahwe befreiet Jakob, und zeigt herrlich sich an Israel. So spricht Jahwe, dein Erlöser, und dein Bildner von Mutterleibe an: Ich Jahwe habe Alles erschaffen; den Himmel ausgespannt allein, und die Erde ausgebreitet von mir aus. Ich zernichte die Zeichendeuterei der Lügenredner, und mache rasend die Wahrsager. Ich kehre die Weisen um, und stelle ihre Weisheit als Torheit dahin. Ich mache wahr den Ausspruch meines Dieners, und erfülle den Rat meiner Boten. Ich sage zu Jerusalem: du sollst bewohnt werden! und zu den Städten Judas: ihr sollet aufgebaut werden! und ihre Trümmer stell' ich her. Ich sage zur Tiefe: Trockne aus! und lasse deine Ströme versiegen! Ich spreche zu Kyrus: mein Hirt bist du, er soll meinen ganzen Ratschluß ausführen; er wird zu Jerusalem sagen: Du sollst gebaut werden! und zu dem Tempel: Du sollst gegründet werden! Israels Erlösung durch Kyrus.So spricht Jahwe zu seinem Gesalbten, zu Kyrus: Ich fasse ihn bei seiner Rechten, daß stürzen vor ihm die Völker; ich entgürte die Lenden der Könige; daß sich öffnen die Tore vor ihm, und nicht verschlossenbleiben die Pforten. Ich selbst gehe dann vor dir her, und ebne die krummen Wege, zerbreche die erzenen Tore, zerschlage die eisernen Riegel. Ich gebe dir die verborgenen Schätze, und die versteckten Reichtümer, daß du erkennest, ich sei Jahwe, der Gott Israels, der dich bei deinem Namen nennt. Um Jakob, meines Knechtes, und Israels, meines Auserwählten willen habe ich dich bei deinem Namen gerufen, und dir einen Beinamen gegeben, obgleich du mich nicht kanntest. Ich bin Jahwe, und sonst Keiner mehr, außer mir ist kein Gott. Ich habe dich gegürtet, obschon du mich nicht kanntest; auf daß man von Sonnenaufgang, und Sonnenniedergang her erkenne, daß außer mir nichts sei; daß ich Jahwe sei, und sonst Keiner. Ich mache Licht, und schaffe Finsternis, ich bringe Glück, und schaffe Unglück, ich Jahwe mache alles dieses. Tauet ihr Himmel von oben herab, ergießet ihr Wolken die Gerechtigkeit! Löse dich Erde, und bringe Wohlfahrt und Heil hervor, laß sie miteinander aufwachsen; ich Jahwe schaffe es. Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert, die Scherbe mit dem Töpfer! Darf der Thon zu seinem Töpfer sprechen: Was machest du? Deinem Werke fehlen ja die Hände! Wehe dem, der zum Vater spricht: Was zeugest du? und zur Mutter: Was gebärest du? So spricht Jahwe, der Heilige Israels, und sein Schöpfer: Mich fraget ihr über künftige Dinge; über meine Kinder, und meiner Hände Werk schreibet ihr mir vor! Ich habe die Erde gemacht, und den Menschen darauf erschaffen. Ich bin es, meine Hände haben den Himmel ausgespannt, und ich gebiete seinem ganzen Heere. Ich habe ihn zur Gerechtigkeit erweckt, und alle seine Wege leite ich. Er wird erbauen meine Stadt, und befreien meine Gefangenen, nicht um Geld, nicht um Geschenke, spricht Jahwe, Zebaoth. So spricht Jahwe: Der Reichtum Ägyptens, die Waren der Äthiopier und Sabäer, der Leute von großem Wuchse, werden zu dir kommen, und dein werden. Sie werden dir folgen, und in Fesseln einhergehen. Sie werden sich dir zu Füßen werfen, und flehentlich zu dir sagen: Gewiß! mit dir ist Gott; und außer ihm gibt es keinen andern Gott. Fürwahr! du bist Gott, wenn du dich auch verbirgst; du Gott Israels bist der Retter. Schämen müssen sie sich, und erröten sie alle, sämtliche Götzenbildner mit Schande davon gehen. Israel wird gerettet durch Jahwe mit ewiger Rettung; nie werdet ihr zu Schanden werden, nie und nimmer euch schämen müssen. Denn so spricht Jahwe, der den Himmel erschaffen, Er, der Gott, der die Erde gestaltet und gemacht; Er, der sie gegründet hat, und zwar sie nicht leer hin erschaffen; sondern sie zum Bewohnen gestaltet hat: Ich bin der Jahwe und sonst Keiner. Ich habe nicht geredet im Verborgenen, oder im düstern Winkel der Erde. Ich habe zu den Nachkommen Jakobs nicht gesagt: Fraget mich vergeblich! ich Jahwe habe die Wahrheit geredet, und was recht ist, verkündet. Versammelt euch, kommet, und tretet näher, ihr Alle, die ihr gerettet seid unter den Völkern! Sie haben keine Einsicht, die das Holz ihres Bildes herumtragen, und zu einem Gotte flehen, der nicht helfen kann. Verkündiget, und lasset sie näher kommen, damit sie gemeinschaftlich Rat pflegen. Wer tat dies kund von Alters her, und wer hat es damals vorher gesagt? Habe ich Jahwe es nicht getan? Fürwahr! außer mir ist kein Gott mehr, kein gerechter Gott, und kein Retter außer mir! Wendet euch zu mir, und ihr werdet glücklich sein, ihr fernsten Erdbewohner alle! denn ich bin Gott, und sonst Keiner. Ich schwöre bei mir selbst, aus meinem Munde kommt nur Gerechtigkeit, ein Wort, das nie zurückgenommen wird; mir wird jedes Knie sich beugen, schwören jede Zunge. Nur bei Jahwe, wird man sagen, ist Gerechtigkeit und Macht; an ihn muß man sich halten, und schämen müssen sich Alle, die wider ihn gewütet haben. Durch Jahwe werden sie gerechtfertigt, und seiner wird sich rühmen Israels ganzes Geschlecht. Die Götzen Babylons werden gestürzt. Heil Israels in seinem treuen Gott.Bel ist gestürzt, Nebo niedergesunken, ihre Bilder sind auf Tiere und Lastvieh gelegt, eure Lasten sind schwer, eine Last auf das müde Vieh. Sie sind gefallen, gestürzt sind sie alle; sie haben das Wegschleppen nicht zu verhindern vermocht, sie müssen nun selbst in die Gefangenschaft wandern. Höret mich Haus Jakobs, und ihr Übrigen vom Hause Israel, ihr, die ich von Mutterleibe an getragen, gehoben habe von der Kindheit an; ja bis in euer Alter ich noch derselbe bin, bis in's graue Alter euch noch trage. Ich habe es getan, ich hebe, trage, und errette euch. Wem wollet ihr mich nachbilden und gleich machen? Wem mich verähnlichen, dem ich gleichgestellt werden kann? Ihr seid es, die Gold aus dem Beutel verschwenden, Silber auf der Wage wägen; den Goldschmied dingen, daß er einen Gott daraus mache, sich niederwerfen, und ihn anbeten; die ihn auf die Schulter heben, ihn tragen, und an seinen Platz hinstellen. Da steht er nun, und kann nicht von seiner Stelle weichen. Ruft ihn nun Jemand an, so gibt er keine Antwort, und kann ihn nicht aus der Not erretten. Denket an solches, und zeiget euch als Männer! nehmet es zu Herzen, ihr Abtrünnigen! Gedenket des Vergangenen aus der Vorzeit! Fürwahr! ich bin Gott, und es gibt sonst keinen Gott, und Keiner gleichet mir. Ich bin es, der von Anfang her künftige Dinge verkündigte, und lange vorher das, was noch nicht geschehen ist. ich bin es, der sagen kann: Was ich beschließe, muß geschehen, und Alles, was ich will, vollführe ich; ich, der von Morgen her den Raubvogel ruft, aus fernem Lande her den Mann meines Vorhabens; ja, ich habe es gesagt, und laß es geschehen; ich habe es beschlossen, und führe es auch aus. Höret mich an, ihr Hartnäckigen, die ihr so ferne seid von Gerechtigkeit! Meine Gerechtigkeit habe ich nahe gebracht, sie entfernt sich nicht, und meine Hilfe zögert nicht. Fürwahr! ich werde in Zion Hilfe bringen, und an Israel meine Herrlichkeit zeigen. Babels Sturz.Steige herunter! setze dich in Staub, du Jungfrau, Tochter Babylon! hin auf die Erde setze dich ohne Thron, du Tochter der Chaldäer! Man wird hinfort nicht mehr dich Zarte! Liebchen! nennen. Die Mühle nimm, und mahle Mehl! Entblöße deine Locken! Leg ab das lange Kleid! Entblöße deine Schenkel, und wate durch die Ströme! Denn deine Scham soll aufgedeckt, gesehen deine Blöße werden. Ich will Rache nehmen, und keines Menschen schonen. Unser Rächer heißt Jahwe, Weltenherrscher, Heiliger Israels. Ja setze dich nur stille hin, und schleiche in einen düstern Ort, du Tochter der Chaldäer! denn künftig heißest du nicht mehr der Königreiche Herrscherin! Ich zürnte auf mein Volk, mein Erbvolk entweihte ich; und gab sie hin in deine Macht. Kein Mitleid hattest du für sie, selbst Greise beugtest du mit deinem Joche sehr. Du sprachest: Auf immer bin ich Gebieterin; so daß du dieses nicht bedachtest, noch zu Herzen nahmest den Ausgang. Nun aber höre dies, du Üppige! die so sorglos wohnt, und in ihrem Herzen spricht: Ich, und außer mir keine mehr! Nie werde ich als Witwe sitzen, nie kinderlos mich sehen. Schnell soll dies beide dich an Einem Tage treffen: Kinderlosigkeit und Witwenstand; ja in ihrer ganzen Fülle sollen sie dich treffen, trotz der Menge deiner Beschwörungskünste, und deiner großen Zauberstärke. Du verläßt dich auf deine Bosheit, und denkest: Niemand sieht mich. Deine Weisheit und deine Schlauheit selbst betören dich, indem du sprichst in deinem Herzen: Ich, und außer mir keine mehr! Ein Unglück wird über dich kommen, dessen Morgenröte du nicht merken wirst; auf dich wird Elend stürzen, das du nicht zu besänftigen vermagst. Plötzlich wird Untergang über dich ausbrechen, ohne daß du es vermutest. Stelle dich mit deinen Gaukeleien, und mit der Menge deiner Zauberkünste, mit denen du dich beschäftigtest von deiner Kindheit an, ob du vielleicht etwas auszurichten vermagst, ob du vielleicht widerstehen kannst. Du bist müde von deiner Plane Menge, laß nun auftreten, und dich retten die Himmelskundigen, und die Sternbeschauer, die Monate erkennen, in denen etwas über dich kommen wird. Allein den Stoppeln gleich sind sie, die das Feuer verzehrt; nicht retten sie dich aus der Gewalt des Feuers; es sind keine Kohlen, um sich daran zu wärmen, kein Feuerherd, um sich davor zu setzen. So sind dir die, mit denen du dich abmühtest im Verkehr von deiner Kindheit an; ein Jeder irrt nach seiner Seite hin, und Keiner rettet dich. Verheißung Gottes, die Juden wieder aus der Verbannung zu befreien.Höret dieses, ihr vom Hause Jakobs, ihr, die von Israel den Namen führen, aus Juda's Quell entsprungen sind, die auf den Namen Jahwe's schwören, und sich zu dem Gott Israels bekennen, aber nicht treu und redlich; nichts desto weniger nennen sie sich nach der heiligen Stadt, verlassen sich deswegen auf den Gott Israels, dessen Name ist: Jahwe, Zebaoth. Das Frühere habe ich vorlängst verkündigt, aus meinem Munde ging es hervor, und ich ließ es bekannt machen. Plötzlich führte ich es aus; und es traf ein. Weil ich weiß, daß du hartnäckig bist, dein Nacken wie eine eiserne Sehne, und deine Stirne wie Erz ist; darum habe ich es dir längst vorhergesagt; ehe es eintraf, habe ich es dir bekannt gemacht, daß du nicht sagen könnest: Mein Götze hat dies getan, mein Schnitz- und Gußgebild haben es so angeordnet. Du hast es gehört; siehe! Alles ist da, und müsset ihr es nicht bekennen? Von nun an laß ich dir verkünden Neues und Verborgenes, das du noch nicht weißt; jetzt ist es erst veranstaltet, nicht vorlängst; vor einem Tage hattest du es noch nicht gehört, daß du sagen kannst: Siehe! das wußte ich schon. Du hast es weder gehört, noch gewußt, noch war es vorher deinen Ohren eröffnet worden; denn ich wußte, daß du so untreu bist, und Treuloser von Mutterleibe an dein Name war. Um meines Namens willen will ich jedoch Langmut zeigen, und um meiner Verherrlichung willen mich mäßigen wider dich, daß ich dich nicht ganz vertilge. Siehe! ich habe dich geläutert, wie wohl doch nicht zu Silber, ich werde dich noch prüfen im Ofen der Leiden. Um meinetwillen, ja um meinetwillen tue ich's, denn wie würde ich sonst gelästert werden! Aber ich überlasse meine Ehre keinem Andern. Höre mich also, Jakob und Israel, der du von mir den Namen führest! Ich bin es, ich bin der Erste, auch ich der Letzte. Gegründet hat meine Hand die Erde, und meine Rechte den Himmel umspannt; ich rief sie, und sie standen miteinander da. Versammelt euch Alle und höret: Wer hat von ihnen dieses vorhergesagt? Jahwe liebt ihn, er soll an Babel seinen Willen vollziehen, und seine Macht an den Chaldäern. Ich, ich habe dieses gesagt; ich rufe ihn, führe ihn herbei, und sein Weg wird ihm gelingen. Nahet euch her zu mir, vernehmet dies: von Anfang an hab' ich nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es geschieht, war ich da; und jetzt hat mich der Herr Jahwe gesandt, und sein Geist. So spricht Jahwe, dein Retter, der Heilige Israels: ich bin Jahwe, dein Gott, der dich belehrte zu deinem Besten, und dich führte auf den Weg, den du gehen solltest. O! hättest du doch meine Gebote beachtet; so wäre Glück dir wie ein Strom, und Gerechtigkeit dir wie Meeres Flut zu Teil geworden. Dem Sande gleich wäre dein Geschlecht, wie dessen Körnchen deine Kinder; ihr Name würde nicht vor mir getilgt, nicht ausgelöschet werden. Ziehet aus von Babel, fliehet weg von den Chaldäern, mit Jubel machet es kund, laßt's hören, laut hören bis an der Erde Grenze; rufet: Jahwe hat erlöset Jakob, seinen Knecht. Sie werden nicht dursten; Er führt sie durch die Wüste, läßt aus Felsen Wasser für sie fließen; er spaltet Felsen, und die Wasser strömen. Aber die Gottlosen werden keinen Frieden haben, spricht Jahwe. Ein Diener Gottes soll an der Bekehrung der Juden und der Heiden arbeiten. Von Gefangenschaft und Schmach wird das jüdische Volk befreiet, und dessen Land mehr als zuvor bevölkert werden.Entlegene Länder, höret mich! Ihr fernen Völker, merket auf! Von Mutterleibe an hat mich Jahwe berufen, genannt schon meinen Namen vom Schoße meiner Mutter an; gemacht zum scharfen Schwerte meinen Mund: verborgen mich im Schatten seiner Hand, bereitet mich zum spitzigen Pfeile, und mich versteckt in seinen Köcher. Er sprach zu mir: Du bist mein Knecht; Israel, an dem ich mich verherrlichen will. Ich gab zur Antwort: vergeblich bemühte ich mich; vergeblich, fruchtlos verzehrte ich meine Kraft; doch meine Sache steht bei Jahwe, und mein Werk bei meinem Gott. Darauf erwiederte Jahwe, der mich von Mutterleibe an zu seinem Knecht sich bildete, um Jakob zu ihm zurück zu führen, daß Israel sich bei ihm versammle, darum bin ich hochgeschätzt in den Augen Jahwe's, und mein Gott ist meine Stärke. Und sprach: Zu gering ist es, daß du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten, die Geretteten Israels zurückzuführen; ich will dich auch zum Licht der Heiden machen, daß bis in fernste Länder sich mein Heil verbreite. So spricht Jahwe, der Retter Israels, sein Heiliger, zum Verachteten, und zum Verabscheuten unter den Menschen, zum Knechte der Herren: Könige werden es sehen, und aufstehen, und Fürsten sich niederwerfen, wegen Jahwe, der so treu sich zeigt als Heiliger Israels, der dich auserkoren. So spricht Jahwe: Zur Gnadenzeit will ich dich erhören, dir Hilfe geben am Tage des Heils, dich schirmen, und zum Bund der Völker machen, um herzustellen das Land, und auszuteilen das verheerte Erbland; und um zu den Gefangenen zu sagen: Kommet heraus! und zu denen, die im Finstern sitzen: Zeiget euch. Dann sollen sie an den Wegen weiden, und auf jedem Hügel ihre Weide sein; keinen Hunger, und keinen Durst mehr leiden, nicht quälen sie Glut noch Sonnenstich; denn ihr Erbarmen führet sie, und leitet sie zu Wasserquellen. Ich lasse wegbar alle meine Berge, und höher machen meine Straßen. Siehe! sie kehren heim von Ferne her, und siehe! jene von Norden, und vom Meere, und jene vom Lande Sinim. Jauchzet, ihr Himmel! und frohlocke, du Erde! und ihr Berge erschallet von Jubelgesang! denn Jahwe tröstet sein Volk, erbarmet sich seiner Geplagten. Zion sprach zwar: Mich hat verlassen Jahwe, vergessen mich der Herr. Allein vergißt wohl eine Mutter ihres Säuglings, daß sie kein Mitleid hätte mit dem Kinde ihres Leibes? Vergäße sie auch ihn, so will ich doch dein nicht vergessen. Siehe! in beide Hände habe ich dich aufgezeichnet, und deine Mauern sind beständig mir vor Augen. Die dich erbauen, eilen her; aber die dich zerstörten und verheerten, entfernen sich von dir. Erhebe deine Augen ringsumher, und siehe! Alle sammeln sich, und kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht Jahwe, sie Alle sollst du noch dir wie Geschmeide anlegen, und schmücken dich mit ihnen wie eine Braut. Denn deine wüsten und zerstörten Plätze, und dein verheertes Land, fürwahr! sie werden zu enge sein für die Bewohner. Und deine Verheerer bleiben fern. Es sagen noch vor deinen Ohren die Söhne deiner Kinderlosigkeit: Zu enge ist mir der Raum, mache mir Platz, damit ich wohnen kann. Du aber wirst sagen in deinem Herzen: Wer zeugte diese mir? ich war kinderlos, war unfruchtbar, verbannt, vertrieben war ich! wer hat sie denn erzogen? Siehe! ich blieb allein übrig, wo waren denn diese? Es spricht der Herr Jahwe also: Siehe! ich darf nur meine Hand zu den Nationen heben, ich darf den Völkern nur erhöhen mein Panier; so bringen sie daher im Busen deine Söhne, und deine Töchter werden auf den Schultern hergetragen. Und Könige sind deine Pfleger, und ihre Frauen deine Ammen. Sie werden auf's Angesicht vor dir zur Erde sich beugen, und lecken deiner Füße Staub. So wirst du überzeugt werden, daß ich Jahwe bin, und daß die, die auf mich vertrauen, nicht zu Schanden werden. Kann man dem Helden entreißen seine Beute? und können die Gefangenen dem Strengen entkommen? Jawohl! so spricht der Herr, wird man auch nehmen dem Helden die Gefangenen; und die Beute dem Starken entreißen. Ich nehme es auf mit deinem Gegner, und ich rette deine Kinder. Und ich will machen, daß deine Dränger ihr eigen Fleisch fressen, und wie Most ihr eigenes Blut trinken. Und alles Fleisch soll erfahren, daß ich Jahwe bin, der dich erlöset hat, und dein Erlöser, der Mächtige Jakobs. Israel hat durch eigene Schuld sich Strafen zugezogen; doch will ihm Gott wieder helfen.So spricht Jahwe: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, die ich entließ? Oder wer ist es von meinen Gläubigern, dem ich euch verkauft habe? Siehe! um eurer Sünden willen seid ihr verkauft, und wegen eurer Missetaten ist entlassen eure Mutter. Warum war Niemand da, wenn ich kam? Warum gab Keiner Antwort, wenn ich rief? Ist meine Hand zu kurz, daß ich nicht retten könnte? Fehlt es mir an Macht, zu befreien? Siehe! durch mein Schelten trockne ich das Meer aus; Ströme mache ich zur trockenen Wüste; so daß wegen Wassermangels faulen ihre Fische, und Durstes sterben. Ich kleide den Himmel in Dunkel, und mache einen Sack zu seiner Decke. Der Herr, Jahwe, gab mir eine Zunge der Gelehrten, daß ich zu den Gedrückten ein Wort zur rechten Zeit zu reden wisse. Er weckt an jedem Morgen, er weckt mir das Ohr, um zu hören, wie die Schüler. Der Herr, Jahwe, öffnete mir das Ohr, und ich widerstrebte nicht, und kehrte mich nicht um. Meinen Rücken bot ich denen dar, die mich schlugen; und meine Wangen denen, die mich rauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schimpf und Speichel. Mein Herr, Jahwe, steht mir bei, darum werde ich nicht zu Schanden, darum biete ich meine Stirn dar wie einen Kieselstein, und weiß, daß ich nicht zu Schanden werde. Der Recht mir schafft, ist nahe; wer will mit mir streiten? wir wollen uns zusammenstellen; wer hat einen Rechtsstreit wider mich? der trete her zu mir. Sehet, der Herr, Jahwe, ist mein Beistand, wer will mich Rechts verlustig machen? Siehe! alle sie veralten wie ein Kleid, das die Motte frißt. Wer unter euch Jahwe fürchtet, der höre auf seines Knechtes Stimme; wer in Finsternis wandelt, und dem kein Schimmer leuchtet, der hoffe auf Jahwe's Namen, und verlasse sich auf seinen Gott. Sehet, ihr Alle schlaget Feuer, umzingelt euch mit Funken, geht hinein in euers Feuers Glut, in Flammen, die ihr zündet; von meiner Hand kommt solches über euch, und voll Schmerzen lieget ihr da. Trostgründe für die GläubigenHöret auf mich, die ihr nach Gerechtigkeit strebt, und Jahwe suchet. Betrachtet den Fels, aus dem ihr gehauen, und die Grube, aus welcher ihr gegraben seid. Sehet hin auf euren Vater Abraham, und Sara, die euch gebar. Ich rief ihn allein, segnete ihn, und gab ihm zahlreiche Nachkommen. So wird Jahwe noch Zion trösten, trösten alle ihre Trümmer, zu einem Eden ihre Wüste machen, zum Garten Jahwe's ihre öden Plätze; Freude und Wonne, Dank- und Lobgesänge werden sich darin finden. Höre mich, mein Volk, vernimm mich, meine Nation, von mir wird ein Gesetz ausgehen, und mein Recht will ich zum Licht der Völker machen. Mein Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil kommt heran, meine Arme werden die Völker richten. Ferne Länder werden auf mich hoffen, und harren meines Armes. Hebet eure Augen auf zum Himmel, sehet unten auf die Erde! Verschwinden mag wie Rauch der Himmel, und die Erde wie ein Kleid veralten, wie Fliegen fallen ihre Bewohner; so währt mein Heil doch ewig, nie schwindet meine Gerechtigkeit. Vernehmet mich, die ihr die Gerechtigkeit kennet, du Volk, das mein Gesetz im Herzen trägt! Der Menschen Schmähen fürchtet nicht, vor ihrem Lästern erschrecket nicht! Denn wie ein Kleid frißt sie die Motte, wie Wolle frißt die Schabe sie; hingegen währet ewig meine Gerechtigkeit, und von Geschlecht zu Geschlecht mein Heil. Auf! auf! ziehe an die Stärke, du Arm Jahwe's! auf! wie in der Vorzeit, bei den vergangenen Geschlechtern! Bist du es nicht, der Rahab stürzte, das Krokodil durchbohrte? Bist du es nicht, der trocknete das Meer, und des großen Abgrundes Gewässer, der durch des Meeres Tiefen einen Weg bahnte, zum Durchzug der Befreiten? So kehren einst zurück die Geretteten Jahwe's, und ziehen jubelvoll in Zion ein, und auf ihren Häuptern wird dauernde Freude sein; Freude und Wonne werden sie erreichen, und Gram und Seufzer schwinden. Ich bin's, ich selber, der euch tröstet! Was bist du doch, daß du dich fürchtest vor einem Menschen, der sterblich ist, vor einem Menschenkind, das gleich dem Grase ist, und vergißt Jahwe's, deines Schöpfers, der die Himmel ausgespannt, und die Erde gegründet hat, und daß du dich fürchtest den ganzen Tag vor des Tyrannen Wut, wenn er sich rüstet, zu verderben? Wo ist nun des Tyrannen Wut? Schnell wird entlastet der Gebeugte, er soll nicht im Gefängnis sterben, es soll ihm nicht an Nahrung fehlen. Fürwahr! ich bin Jahwe, dein Gott, ich, der das Meer bezwang, daß brausten seine Fluten. Jahwe, der Weltenherrscher, ist sein Name. Ich lege meine Worte dir in den Mund, und beschütze dich unter dem Schatten meiner Hand, um den Himmel zu begründen, und die Erde zu festigen, und um Zion zu sagen: Mein Volk bist du! Erwache, erwache! stehe auf, Jerusalem! die du getrunken hast aus der Hand Jahwe's den Becher seines Zorns, ja die Hefe des Bechers ausgetrunken, und ausgeschlürft. Von allen ihren Kindern, die sie geboren, leitete sie keines, keines faßte sie bei ihrer Hand aus allen Kindern, die sie großgezogen. Zwei Dinge sind dir begegnet; wer zeigt Mitleid dir? Verwüstung und Verderben, Hungersnot und Schwert, wer tröstete dich? Es lagen betäubt deine Kinder da, am Eingang jeder Straße, wie ein verstrickter Waldochs, trunken vom Zorn Jahwe's, und deines Gottes Drohung. Darum höre dies, Bedrängte! du Trunkene, wiewohl nicht vom Weine! So spricht dein Herr, Jahwe, dein Gott, der seines Volkes Sache führt: Wohlan! ich nehme dir den Taumelbecher aus der Hand, die Hefe des Bechers meines Zorns; du sollst nicht ferner daraus trinken. Ich lasse ihn übergehen in deiner Dränger Hände, die zu dir sprachen: Beuge dich, daß wir über dich herschreiten; und du machtest deinen Körper wie zum Boden, und wie zur Straße den darüber Gehenden. Aufforderung an Zion, sich seines Heils, und der Verkündigung desselben zu freuen.Auf, Zion! auf! lege den Schmuck dir an, ziehe deine Feierkleider an, Jerusalem, du heilige Stadt! denn künftighin soll Keiner, der unbeschnitten und unrein ist, dich mehr betreten. Entschüttele dich des Staubes, erhebe, setze dich, Jerusalem! entfessele deinen Hals, gefangene Tochter Zion! Denn also spricht Jahwe: Umsonst seid ihr verkauft, auch wieder ohne Lösegeld sollt ihr befreiet werden. Denn so spricht der Herr Jahwe: Mein Volk zog vormals nach Ägypten, als Fremdling da sich aufzuhalten, und Assur unterdrückte es ohne Grund Wie soll ich's jetzt hier machen? sagt Jahwe; da ohne Grund mein Volk weggeführt worden, und seine Dränger heulen machen, spricht Jahwe, und den ganzen Tag meinen Namen lästern; darum soll mein Volk meinen Namen kennen lernen, und zwar zu jener Zeit, daß ich es bin, der gesagt hat: Seht! hier bin ich! Wie zierlich sind auf den Bergen die Füße des Heilverkünders, des Friedenbotens, der Glück verkündet, und die Rettung anzeigt, der Zion zuruft: Dein Gott regieret wieder! Man hört schon deine Wächter, sie erheben ihre Stimme, und jubeln ingesamt, weil sie von Auge zu Auge sehen, daß Jahwe nach Zion wiederkehrt. Frohlocket, jauchzet ingesamt, ihr Trümmer von Jerusalem! Jahwe hat sein Volk getröstet, Jerusalem befreiet! Jahwe hält entblößt seinen heiligen Arm den Augen aller Völker vor; und alle fernen Erdbewohner erkennen unsers Gottes Heil. Entfernt, entfernt euch, zieht aus von dannen, berühret nichts, was unrein ist, zieht aus ihrer Mitte, und reiniget euch, die des Herrn Gefäße traget. Doch nicht in Eile sollet ihr ausziehen, nicht wie auf der Flucht dahergehen; denn Jahwe geht vor euch her, und Israels Gott beschließt euern Zug. Seht! mein Knecht führt es glücklich aus; erhöhet, groß und hochgeehrt ist er! So Viele auch jetzt vor dir zurückstaunen, weil sein Antlitz so entstellt war, daß es keinem Menschen, und seine Gestalt, daß sie Menschenkindern nicht mehr glich; so wird er viele Völker doch gewinnen. Es werden Könige vor ihm verstummen; denn sehen werden sie, was ihnen nie verkündigt war; vernehmen werden sie, was sie noch nie gehört. Verherrlichung des Messias durch seinen schmachvollen Tod, um unsere Sünden zu versöhnen.Gott verspricht seinem Volke Vermehrung und Ausbreitung in aller Welt, seine ewige Liebe und Gnade.Frohlocke, Unfruchtbare, die nicht geboren hat; erhebe frohen Jubel, und jauchze, die keine Wehen fühlte! Denn die Verlassene soll reicher an Kindern werden, als die Vermählte, spricht Jahwe. Erweitere deines Zeltes Raum, und spanne deines Zeltes Tuch aus, halte es nicht zurück! verlängere deine Seile, und stecke deine Pflöcke fest! Ausbreiten wirst du dich zur Rechten und zur Linken, ja fremde Völker wird sich dein Geschlecht zu eigen machen, und menschenleere Städte wird es bevölkern. Laß nur den Muth nicht sinken! zu Schanden wirst du nicht, erröte nicht; beschämt sollst du nicht werden; denn deiner Jugend Schande wirst du vergessen, und der Schmach deines Witwenstandes wirst du ferner nicht gedenken. Denn dein Gemahl ist der, der dich erschuf, Jahwe, der Weltenherrscher, ist sein Name, der dich erlöste, der Heilige Israels, er heißt der ganzen Erde Gott. Wie ein verlassenes, und kummervolles Weib ruft Jahwe dich wieder heim; dich das Weib der Jugend, die verstoßen war, spricht dein Gott. Nur auf kurze Zeit habe ich dich verlassen, mit großer Zärtlichkeit nehme ich dich wieder auf. Vor strengem Zorn habe ich mein Angesicht einen Augenblick vor dir verborgen; nun liebe ich dich wieder mit ewiger Liebe, spricht dein Erlöser, Jahwe. Wie bei Noah's Fluten ist es mir, ihm schwor ich, daß nie wieder überströmen sollten die Erde Noah's Fluten; so schwöre ich auch jetzt, nicht mehr zu zürnen über dich, und dich nicht mehr zu strafen. Berge mögen weichen, und Hügel wanken; meine Liebe aber wird von dir nicht weichen, und mein Friedensbund nicht wanken, spricht Jahwe, dein Erbarmer. O du Gedrückte, du Bestürmte, ganz ohne Mitleid du! siehe! deine Steine lege ich auf Rubin, und gründe dich auf Saphir, von Jaspis mache ich die Brustwehr, und deine Tore aus Karfunkeln, und deine ganze Einfassung von Edelsteinen. (53:13)Und alle deine Kinder werden von Jahwe Lehre empfangen; und groß wird sein deiner Söhne Glück. (53:14)Durch Gerechtigkeit sollst du befestigt werden, von Unterdrückung ferne sein; denn nichts hast du zu fürchten, kannst vor Zerstörung sicher sein; weil sie sich dir nicht nahen wird. (53:15)Siehe! kommt ein fremder Zug; er wird zu nichts vor mir; und Jeder, der wider dich zieht, muß fallen. (53:16)Siehe! ich habe den Waffenschmied geschaffen, welcher das Kohlenfeuer anbläst, und Waffen macht nach seiner Kunst. Ja ich habe den Verderber geschaffen, um zu verwüsten. (53:17)Aber jede Waffe, die wider dich geschmiedet, wird nicht glücken; und jede Zunge, die wider dich auftritt vor Gericht, wirst du verurteilen. Dies ist das Loos der Diener Jahwe's, dies ist ihre Gerechtigkeit durch mich, spricht Jahwe. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Einladung der Juden und Heiden zu einem neuen Bunde mit Jahwe.Ihr Durstende, wohlan! kommet alle her zum Wasser! auch ihr, die ihr kein Geld habt, kommet, kaufet und esset; ja, kommet, kaufet ohne Geld, und umsonst Wein und Milch! Warum gebet ihr Geld hin für das, was keine Nahrung gibt? und euer Erworbenes für das, was nicht sättiget? Höret genau auf mich, und ihr werdet das Gute genießen, und euch ergötzen am Fett. Neiget euer Ohr, und kommet zu mir, und höret, so werdet ihr leben; denn einen ewigen Bund schließe ich mit euch, dauernde Huld, wie die gegen David. Siehe! den Völkern gebe ich ihn zum Zeugen, zum Führer und zum Völkerherrscher. Siehe! ein Volk, das du nicht kennst, wirst du rufen, und Völker, die dich nicht kennen, werden zu dir eilen, um Jahwe, deines Gottes , willen, des Heiligen Israels; denn er verherrlichet dich. Suchet Jahwe, da er zu finden ist, und rufet ihn an, da er so nahe ist! Der Böse verlasse seinen Weg, und der Übeltäter seine Denkungsart; und kehre um zu Jahwe; damit dieser sich seiner erbarme, und zu unserm Gott, der viel vergibt. Meine Gedanken sind nicht die eurigen, und eure Wege nicht die meinigen, spricht Jahwe. Wie viel der Himmel höher als die Erde ist, um so viel höher sind meine Wege, als die eurigen, und so viel höher meine Gedanken, als die eurigen. Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt, und dorthin nicht wiederkehrt; sondern die Erde tränkt, und fruchtbar, und grünen macht, daß sie Samen zum Säen, und Brot zum Essen gibt; so ist auch mein Wort, das aus meinem Munde ausgegangen; es kehrt zu mir nicht leer zurück, sondern vollzieht, was ich gewollt, und führt glücklich aus, wozu ich es ausgesandt. Ja in Freude werdet ihr ausziehen, und in Friede geleitet. Berge und Hügel werden vor euch Jubellieder singen, und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen. Für Dornen schießen Tannen, für Nesseln schießen Myrthen auf. Dies wird zum Ruhme Jahwe's sein, und zu einem Denkmal, das ewig nicht verlischt. Ermahnung zur Ausübung des Rechtes. Verheißung der Teilnahme der Fremden und Verschnittenen am Bunde Jahwe's. - Tadel der sorglosen Führer des jüdischen Volkes.So spricht Jahwe: Beobachtet das Recht, und übet Gerechtigkeit! Denn bald wird meine Hilfe kommen, und meine Gerechtigkeit sich offenbaren. Heil dem Menschen, der dieses tut, und Heil dem Menschensohne, der daran festhält; der den Sabbat hält, und ihn nicht entweiht, und seine Hand bewahrt, daß sie nichts Böses tut! Dann wird nicht mehr der Fremde, der sich an Jahwe hält, denken: Jahwe schließt mich aus von seinem Volke! Und der Verschnittene wird nicht mehr sagen: Ich bin ein dürres Holz! Denn so spricht Jahwe zu den Verschnittenen: Die meine Sabbate halten, und tun was mir gefällt, und festhalten an meinem Bund; fürwahr! diesen gebe ich in meinem Hause, und in meinen Mauern Besitz, und einen Namen, der besser ist als Söhne und Töchter; ja, einen ewigen Namen geb' ich ihnen, der nicht verlöschen wird. Die Fremden, die sich an Jahwe anschließen, um ihm zu dienen, und zu lieben Jahwe's Namen, und um ihm Diener zu sein, Alle, die den Sabbat halten, und ihn nicht entheiligen, und fest an meinen Bund sich schließen, will ich hinführen auf meinen heiligen Berg, und sie erfreuen in meinem Bethause; und ihre Brandopfer, und ihre Schlachtopfer sollen wohlgefällig auf meinem Altar sein; denn mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker. Der Herr Jahwe spricht: Die Vertriebenen Israels will ich sammeln, und zu diesen Versammelten noch Andere sammeln. All ihr Tiere des Feldes kommt zum Verschlingen, und all ihr Tiere des Waldes! Denn blind sind deine Wächter, sie alle merken nichts, alle ihre Hunde sind stumm, und können nicht bellen. Sie träumen, liegen da, und lieben das Schlafen. Es sind Hunde von großer Gier, sie können sich nicht sättigen; und die Hirten können nichts einsehen; sie Alle blicken nur auf ihren Weg, ein Jeder nur auf seinen Eigennutz von seiner Stelle her. (Er sagt:) Kommet! ich nehme Wein, und trinken wollen wir berauschendes Getränk, und Morgen soll's wie heute geh'n, großer Überfluß ist noch da. Strafrede an die Juden wegen ihres abscheulichen Götzendienstes. - Den Frommen wird in ihrer Bedrängnis die Hilfe Jahwe's verheißen.Der Gerechte kommt um, und Niemand nimmt es zu Herzen; die Frommen werden weggerafft, und Niemand merkt es, daß um des Bösen willen der Gerechte weggerafft wird. Er geht zum Frieden ein, der graden Weges wanderte, und ruht auf seiner Ruhestätte. Nun tretet auch hieher, ihr Kinder der Zauberin, Brut eines Ehebrechers, und einer Buhlerin! Mit wem treibet ihr noch Spott? und über wen sperret ihr den Mund weit auf, und streckt weit heraus die Zunge? Seid ihr nicht Erzeugte von der Treulosen, unechte Kinder? Ihr, die ihr entbrannt seid für die Götzen unter jedem grünen Baume; und eure Kinder schlachtet in den Tälern unter hervorragenden Felsen! In des Thales Flächen ist dein Teil, sie selbst sind dein Loos; ihnen gießest du Trankopfer aus, und bringest ihnen Speisopfer dar. Sollte ich darüber ruhig bleiben? Dein Bett schlägst du auf hohen und erhabenen Bergen auf, die du besteigst, zu opfern. Ja hinter Tür und Pfosten stellst du dein Denkbild auf; von mir weg entblößest du dich, und steigst hinauf, machst weit dein Lager, machst einen Vertrag mit ihnen, liebest ihr Beilager, wo du eine Hand dir winken siehst! Du gehest zum Könige mit Öl, und nimmst viel deiner Salben. Du sendest ferne hin deine Boten, und steigst bis zur Unterwelt hinab. Vom weiten Weg wirst du ermüdet, und sprichst doch nicht: Es ist vergeblich. Du fühlest noch in deinen Händen Leben, darum erliegst du nicht. Vor wem hast du wohl Scheu und Furcht gehabt, da du so treulos warest, weder meiner gedachtest, noch dich um mich bekümmertest? Weil ich so lange schwieg, fürchtest du mich darum nicht? Deine Tugend will ich jetzt verkünden, und deine Werke; aber sie werden dir nichts nützen. Wenn du rufest, mögen sie dich retten, die du gesammelt hast; sie Alle nimmt der Wind hinweg, ein Hauch nur reißt sie hin. Wer aber mir vertraut, der wird das Land besitzen, bewohnen meinen heiligen Berg. Und er spricht: Machet Bahn, machet Bahn, und eben machet den Weg, räumet jeden Anstoß aus dem Wege meines Volkes! Denn so spricht der Hohe, und der Erhabene, der ewig thronet, und dessen Name Heiliger ist: in der Höhe und im Heiligtume throne ich; doch bin ich auch bei denen, die gedrückten und gebeugten Geistes sind, um aufzurichten der Gebeugten Geist, und zu beleben der Gedrückten Herz. Denn nicht auf immer hadere ich, und nicht auf ewig zürne ich; es möchte sonst der Geist vor mir hinschmachten, und die Seelen, die ich erschaffen habe. Ich zürne wegen des Verbrechens seiner Begierlichkeit; ich schlug es, wandte mich von ihm weg, und zürnte über es; denn abtrünnig verfolgte es die Wege seiner Leidenschaft. Ich sehe seine Wege, und will es Teilen, ihm Ruhe geben, und es trösten, es und seine Trauernden. Ich schaffe die Frucht der Lippen; Friede, Friede fern und nah, spricht Jahwe, und heile es. Die Gottlosen aber gleichen dem ungestümen Meere, ruhen kann es nicht; seine Fluten werfen Schlamm und Unrat von sich aus. Keinen Frieden, spricht mein Gott, haben die Gottlosen. Strafrede wider die Heuchelei der Juden. Worin das gottgefällige Fasten bestehe. - Aufforderung zur würdigen Feier des Sabbates.Rufe aus voller Kehle, halte nicht ein! Erhebe der Posaune gleich deine Stimme! Verkünde meinem Volke sein Vergehen, und dem Hause Jakobs seine Sünden! Sie suchen mich zwar Tag für Tag, und wollen meine Wege wissen; als seien sie ein Volk, das Gerechtigkeit geübt, und die Vorschrift seines Gottes nie verlassen hätte; so bitten sie mich um gerechte Urteilssprüche, und wünschen Gottes Nahen. Wozu fasten wir, (sagen sie) da du doch nicht darauf siehst? Warum kasteien wir uns, da du doch nicht darauf achtest? Sehet! zur Zeit eures Fastens befriediget ihr nur eure Lüsten, und dränget hart all eure Arbeiter. Bei Streit und Hader fastet ihr, und bei Schlagen mit frevelhafter Faust; fastet nicht wie an einem Tage, an dem ihr das Hören eurer Stimme im Himmel haben wollet. Ist das etwa ein Fasten, was mir gefallen kann, wenn der Mensch einen Tag sich peinigt, den Kopf nur hängen läßt wie das Schilfrohr, das Trauerkleid anzieht, und sich mit Asche bestreut? Kannst du dies ein Fasten nennen, einen Tag, der Jahwe wohlgefällig wäre? Heißt nicht dies vielmehr ein Fasten, das mir gefällt: Wenn du des Lasters Ketten brichst, des Joches Bande lösest; wenn du die Unterdrückten frei entläßt, und jedes Joch zerbrichst? Ist es nicht dies: wenn du dem Hungernden dein Brot brichst, die Armen, Verirrten in dein Haus einführest, wenn du einen Nackten siehst, und ihn bekleidest; und du vor dem, der mit dir eines Fleisches ist, dich nicht verbirgst? Dann bricht wie Morgenrot dein Licht hervor, und schnell heilet deine Wunde, vor dir her schreitet dein Heil, und Jahwe's Herrlichkeit beschließt deinen Zug. Wenn du dann flehest, wird Jahwe dich erhören; und, wenn du rufest, wird er sagen: siehe! hier bin ich! Wenn du aus deiner Mitte Unterdrückung entfernest, und Fingerzeigen, und frevelhafte Reden. Wenn du dem Hungernden gibst, wonach du selbst gelüstest, und den Schmachtenden sättigest; so wird dein Licht aufgehen im Dunkeln, und deine Finsternis wird sein wie der Mittag. Und Jahwe wird stets dich leiten, und dich sättigen in der Dürre, und deine Gebeine stärken, und du wirst sein wie ein wasserreicher Garten, wie eine Quelle, deren Wasser nie versiegt. Die Deinen werden dann die alten Trümmer wieder bauen, und Grundfesten für viele Geschlechter wirst du legen; und man wird dich nennen: Hersteller der zerfallenen Mauern, und Umwandler der Straßen zu Wohnungen. Wenn du am Sabbat dich enthältst, zu tun an meinem heiligen Tage, was dir beliebt; wenn du den Sabbat deine Lust, den heiligen Tag Jahwe's herrlich nennest, und ihn verherrlichest dadurch, daß du deine Geschäfte nicht treibest, nicht deine Lust befriedigst, und keine leere Reden führest; dann wirst du dich an Jahwe ergötzen, und ich werde dich einher fahren auf des Landes Höhen, und dich genießen lassen das Erbe deines Vaters Jakobs; denn der Mund Jahwe's spricht es. Die Sünden der Juden haben die Gunst Jahwe's von ihnen entfernt. Denen, die sich bessern, wird Rettung und Wiedervereinigung mit Jahwe verheißen.Siehe! Jahwe's Hand ist nicht zu kurz, daß sie nicht helfen könnte; sein Ohr ist nicht so taub, daß es nicht hören sollte. Wohl aber eure Missetat hat zwischen euch und eurem Gott die Scheidewand errichtet; und eure Sünden haben sein Angesicht von euch abgewandt, daß er nicht hört. Denn eure Hände sind mit Blut befleckt, mit Unrecht eure Finger; eure Lippen reden Lügen, und eure Zunge spricht Frevel. Keiner ruft nach Recht, und über Niemand wird nach Redlichkeit geurteilt; man traut auf nichtige Dinge, man redet Lüge; man geht mit Mühen schwanger, und gebiert Unglück. Sie brüten Basilisken Eier aus, sie weben Spinngewebe. Wer von ihren Eiern ißt, der stirbt. Und wenn man eins zerdrückt, so kommt eine Schlange heraus. Zum Kleide taugt ihr Gewebe nicht, man kann sich nicht bedecken mit ihrem Gewirk. Ihre Werke sind nur Frevelwerke, und Gewalttat ist in ihren Händen. Schnell sind ihre Füße zum Bösen, und schleunig, um schuldloses Blut zu vergießen. Ihre Gedanken sind nur Frevelgedanken, Verheerung und Verderben ist auf ihren Wegen. Den Weg des Friedens kennen sie nicht; kein Recht ist auf ihren Pfaden; sie machen sich krumme Wege, Jeder, der sie betritt, lernt den Frieden nicht kennen. Deßhalb ist fern von uns das Recht, und Gerechtigkeit kommt uns nicht nahe; des Lichtes harren wir, und siehe! Finsternis; der Helligkeit, und wir wandeln im Finstern. Wir tappen an der Wand, wie Blinde, gleich Augenlosen tappen wir umher. Am hellen Mittag straucheln wir, als wär es in der Dämmerung, an düstern Orten sind wir gleich wie Tote. Wir Alle brummen wie die Bären, und girren wie die Tauben; wir hoffen auf Gerechtigkeit, aber sie kommt nicht; auf Rettung, aber sie bleibt fern von uns. Denn viel vor dir sind unsere Sünden, und unsere Missetaten zeugen wider uns; unsere Übertretungen sind bei uns, und unsere Frevel kennen wir. Wir fielen ab, und verleugneten Jahwe, und wichen von unserm Gott; wir sprachen Unterdrückung, und Widerspenstigkeit; wir empfingen, und brachten Lügen aus dem Herzen hervor. Darum entwich das Recht, und Gerechtigkeit stand von Ferne. Im Gerichtsplatze wankt die Redlichkeit; das Recht kann dahin nicht dringen. Es mangelt die Redlichkeit; wer vom Bösen weicht, wird beraubt. Jahwe sieht es, und es ist bös in seinen Augen, daß kein Recht mehr ist. Er sieht, daß Niemand da ist, und staunt, daß kein Vermittler da ist; da schafft sein Arm selbst Hilfe, und seine Gerechtigkeit unterstützt ihn. Er zieht Gerechtigkeit wie einen Panzer an, und der Siegeshelm steht auf seinem Haupte; er kleidet sich mit dem Kleid der Rache, und hüllt sich in den Mantel des Eifers. Nach Verdienst vergilt er, übt Zorn an seinen Feinden, und Vergeltung an seinen Widersachern; an fernen Küstenvölkern übt er Vergeltung. Von Abend her wird man dann Ehrfurcht haben vor Jahwe's Namen, und von Morgen her vor seiner Herrlichkeit, wann er kommen wird wie ein enger Strom, den ein Sturm Jahwe's auftürmt. Für Zion wird der Retter kommen, und für die, welche sich von der Sünde wenden in Jakob, spricht Jahwe. Und dieses ist mein Bund mit ihnen, spricht Jahwe: mein Geist, der auf dir ruhet, und meine Worte, die ich in deinen Mund lege, sollen nicht von deinem Munde weichen, und von deiner Kinder Munde, und von deines Kindes Munde, spricht Jahwe, von nun an bis in Ewigkeit. Wiederaufblühen Jerusalems und Bekehrung der Heiden zur Religion Jahwe's.Stehe auf, und glänze; denn dein Licht kommt, es geht dir auf die Herrlichkeit Jahwe's! Denn siehe! die Welt deckt Finsternis, die Völker schwarzes Dunkel; dir aber geht auf Jahwe, und über dir zeigt sich seine Herrlichkeit; zu deinem Lichte kommen die fremden Völker, und die Könige zum Glanze, der über dir aufgeht. Die Augen hebe ringsumher und siehe; sie sammeln Alle sich, und kommen zu dir hin. Von Ferne kommen deine Söhne, und deine Töchter werden auf den Armen hergetragen. Dann wirst du sehen, und vor Freude glänzen, und zittern, und dein Herz sich erweitern, wenn zu dir kommt des Meeres Reichtum, und der Völker Schätze zu dir wandern. Ein großer Zug Kamele wird dich füllen, Dromedare Midians und Epha's. Sie werden alle von Saba kommen, Gold und Weihrauch bringen, und Jahwe's Ruhm verkünden. Das ganze Schafvieh Kedars versammelt sich für dich, die Widder Nebajoths stehen dir zu Dienste. Nach Lust steigen sie auf meinen Altar; und ich verherrliche meines Ruhmes Haus. Wer sind denn jene, die daher wie Wolken fliegen? wie Tauben zu ihrem Schlage? Es harren mein die fernen Länder, und vorlängst die Tharschisch-Schiffe, um deine Kinder von Ferne her zu bringen, mit ihnen auch ihr Gold und Silber, zum Ruhme Jahwe's, deines Gottes, und für den Heiligen Israels, der dich verherrlicht. Es bauen deine Mauern Ausländer wieder auf, und ihre Könige stehen dir zu Dienste. Zwar schlug ich dich in meinem Zorn, nach meiner Gnade aber erbarme ich mich deiner wieder. Stets stehen deine Tore offen, sind Tag und Nacht nicht geschlossen; um herein zu führen der Völker Schätze, und ihre mitgebrachten Könige. Denn Völker, reiche, die sich dir nicht unterwerfen, gehen zu Grund, und die Nationen werden ganz verheert. Die Pracht des Libanons wird zu dir kommen, die Tannen, Fichten, und die Buchsbäume miteinander, um den Ort meines Heiligtums zu schmücken, und den Boden meiner Füße zu verherrlichen. Die Kinder deiner Dränger kommen dann gebückt zu dir; und alle deine Spötter fallen dir zu Füßen, und nennen dich: Stadt Jahwe's, das Zion des Heiligen Israels. Dafür, daß du verlassen, und verhaßt warest, und Niemand an dir vorüber ging, erhebe ich dich zur ewigen Pracht, zur Freude der nachkommenden Geschlechter. Du sollst die Milch der Völker saugen, dich nähren an der Brust der Könige; du sollst dich überzeugen, daß ich Jahwe, dein Retter bin, und dein Erlöser, der Starke Jakobs. Statt des Erzes bringe ich Gold herbei, und statt des Eisens Silber, statt des Holzes Erz, und statt der Steine Eisen; zu deinem Vorgesetzten mache ich den Frieden, zu deinem Fürsten die Gerechtigkeit. Man wird in deinem Lande nichts von Gewalttat mehr hören, in deinen Grenzen nichts mehr von Verheerung und Zertrümmern; deine Mauern wirst du Heil, und deine Tore Lob nennen. Die Sonne soll am Tage dir fernerhin nicht leuchten, nicht scheinen dir des Mondes Licht; Jahwe wird dir zum ewigen Lichte dienen, und dein Gott zu deinem Glanze. Deine Sonne geht dann nicht mehr unter, und dein Mond verbirgt sich nicht; denn Jahwe ist stets dein Licht, und deine Trauertage haben aufgehört. Dein ganzes Volk ist dann gerecht, auf immer wird es das Land besitzen, der Zweig, von mir gepflanzt, das Werk meiner Hände wird zu meiner Ehre sein. So klein es jetzt auch ist, so soll es zu Tausenden; so schwach, so soll es zum starken Volke werden. Ich Jahwe werde dies schnell zu seiner Zeit vollführen. Der Prophet verkündet den Juden die Befreiung aus der Gefangenschaft und einen glücklichen Zustand in ihrem neuen Staate.Der Geist des Herrn Jahwe's ist über mir, weil mich der Herr gesalbt, um Frohes den Gedrückten zu verkünden, und abgesendet hat, um wunde Herzen zu verbinden, den Gefangenen die Freiheit, und den Gefesselten Entlassung aus dem Gefängnis kund zu machen, ein Gnadenjahr Jahwe's bekannt zu machen, und einen Tag der Rache unsers Gottes, um zu trösten alle Trauernde, um zu geben den Trauernden Zions, und ihnen zu verleihen Schmuck statt Asche, und Freudenöl statt Trauer, ein Festkleid statt des Trübsinns; daß man sie nennen wird Bäume der Gerechtigkeit, Pflanzung Jahwe's, ihn zu verherrlichen. Aufbauen werden sie dann wieder die uralten Trümmer, und die alten Verwüstungen aufrichten, die verheerten Städte wieder aufbauen, die wüst lagen von Geschlecht auf Geschlecht. Dann stehen Fremde da, und weiden eure Herden, Ausländer sind eure Feldbebauer, und eure Winzer. Und ihr werdet die Priester Jahwe's heißen, Diener unsers Gottes wird man zu euch sagen, ihr werdet die Schätze der Völker genießen, und euch ihrer Herrlichkeit rühmen. Für eure Schande wird euch doppelter Ersatz, und für die Schmach werdet ihr in eurem Erblande jauchzen; denn das Doppelte werden sie in eurem Lande besitzen, und stete Freude ihnen werden. Denn ich, Jahwe liebe das Recht, und hasse den Raub, und Ungerechtigkeit; ich gebe ihnen treu ihren Lohn, und schließe einen ewigen Bund mit ihnen; und berühmt wird sein unter den Völkern ihr Same, und ihre Sprößlinge unter den Nationen; Alle, die sie sehen, werden sie erkennen; denn Jahwe segnet ihren Samen. Ich freue mich innig Jahwe's, froh jauchzet mein Herz meines Gottes, denn er hat mich bekleidet mit den Kleidern des Heiles, und mich in den Mantel der Gerechtigkeit eingehüllt, gleichwie der Bräutigam sich mit dem Schmuck schmückt, und die Braut sich mit Geschmeide ziert. Denn wie die Erde hervorbringt ihr Gewächs, und wie der Garten sein Gesäme vorbringt; so läßt der Herr Jahwe Gerechtigkeit und Ruhm vor allen Völkern aufgehen. Das neue Jerusalem.Wegen Zion werde ich nicht schweigen, und wegen Jerusalem nicht ruhen, bis daß ihre Gerechtigkeit hervortritt wie ein Lichtstrahl, und ihre Rettung leuchtet wie eine Lampe. Dann sollen die Völker deine Gerechtigkeit sehen, und alle Könige deine Herrlichkeit. Man wird dir einen neuen Namen geben, den Jahwe's Mund bestimmen wird; und du wirst sein eine prächtige Krone in der Hand Jahwe's, und ein Reichsdiadem in deines Gottes Hand. Man wird nicht mehr zu dir sagen: Du Verlassene! und nicht mehr zu deinem Lande: Du Verwüstetes! sondern man wird zu dir sagen: an ihr habe ich mein Wohlgefallen; und zu deinem Lande: Du Vermählte! denn Jahwe wird Wohlgefallen an dir haben, und dein Land seine Vermählte sein. Denn wie ein Jüngling sich vermählt mit einer Jungfrau; so werden sich mit dir vermählen deine Kinder. Und wie der Bräutigam sich freut seiner Braut; so wird sich freuen über dich dein Gott. Jerusalem! auf deine Mauern stelle ich dann Wächter hin, die gar nicht schweigen sollen, bei Tage noch bei Nacht. Ihr, die ihr Jahwe erinnert, schweiget nicht, lasset ihm keine Ruhe; bis er Jerusalem herstellt, und es zum Stolz der Erde macht. Jahwe schwört bei seiner Rechten, und bei seinem starken Arm: Ich gebe nimmermehr dein Korn zur Speise deinen Feinden; und nimmermehr sollen Fremde deinen Most trinken, worauf du viele Mühe gewandt. Vielmehr, die es einernten, sollen es auch genießen; und Jahwe preisen; und wer den Most gesammelt hat, soll ihn auch trinken in dem Vorhofe meines Heiligtumes. Gehet, gehet durch die Tore, und bahnt den Weg des Volkes; bessert, bessert die Straße aus, räumt weg die Steine, und errichtet ein Panier für die Völker! Siehe! bis zu fernsten Ländern hin läßt Jahwe dies verkünden: Der Tochter Zion saget: Siehe! dein Heil kommt, siehe! sein Lohn folgt ihm, und sein Verdienst geht vor ihm her. Und man wird sie nennen ein heiliges Volk, Erlöste Jahwe's; und du wirst heißen die Gesuchte, die nicht verlassene Stadt. Der Sieger Edoms. - Lobpreisung Jahwe's für die den Israeliten erwiesene Güte, und Bitte, dieselbe jetzt wieder zu erneuern.Wer ist's, der dort aus Edom kommt, von Bosra her im Purpurkleide, der mit seinem Gewand geschmückt, und wegen der Größe seiner Macht so stolz daher tritt? Ich bin's, der Gerechtigkeit spricht, und mächtig ist, zu retten. Warum ist denn dein Kleid so rot? warum ist dein Gewand wie das des Keltertreters? Ich trat die Kelter ganz allein, es half mir Keiner aus den Völkern, in meinem Zorne trat ich sie, zerstampfte sie in meinem Grimme; da spritzte auf mein Kleid ihr Blut, und ich befleckte mein ganzes Gewand. Denn einen Tag der Rache trug ich in meinem Herzen, das Rettungsjahr der Meinigen war gekommen. Ich sah umher, aber es war kein Helfer da; ich staunte, daß Niemand Beistand leistete; da half mir mein Arm, mein Zorn stand mir bei. Ich trat die Völker in meinem Zorn, und berauschte sie mit meinem Grimm, und ließ ihr Blut zur Erde fließen. Jahwe's Güte will ich preisen, Jahwe's Lob für Alles, was er uns erwiesen, für das viele Gute, das er dem Hause Israel erwiesen, und für die Größe seiner Erbarmung. Er sprach: Fürwahr! sie sind doch mein Volk, nicht unechte Kinder! Darum ward er ihnen Retter. Bei aller ihrer Bedrängnis traf sie keine Not; der Engel seines Angesichts rettete sie; wegen seiner Liebe, und wegen seiner Nachsicht rettete er sie selbst; er hob sie auf, und trug sie die ganze Vorzeit durch. Doch sie empörten sich, und betrübten seinen heiligen Geist; darum wurde er ihr Feind, und stritt selbst wieder sie. Da dachte sein Volk an die früheren Tage Mosis; wo ist nun der, der einst durch's Meer sie führte, wie ein Hirt seine Herde? wo ist der, der mitten unter sie gab seinen heiligen Geist, dessen prächtiger Arm Mosis Rechte leitete? der die Wasser spaltete vor ihrem Angesicht, um sich einen ewigen Ruhm zu stiften? Der sie durch Meerestiefen wie Rosse durch die Wüste führte, ohne daß sie strauchelten? Dem Lasttier gleich, das hinabsteigt in's Tal, führte sie sanft dein Geist; so führtest du dein Volk, um dir ein ehrenvolles Denkmal zu stiften. O schau herab vom Himmel! und siehe von deiner heiligen und prachtvollen Wohnung her! Wo ist dein Eifer und deine Macht? Wo deines Mitleids Zartgefühl? Wo deine Barmherzigkeit, die sich mir entzogen hat? Du bist unser Vater. Denn Abraham kennt uns nicht, und Israel sind wir fremd; du also Jahwe bist unser Vater, du unser Retter, von Anbeginn ist das dein Name. Jahwe! warum hast du uns von deinen Wegen irren lassen, verhärten lassen unser Herz, daß wir dich nicht mehr ehrten? Kehre doch zurück um deiner Diener, um deines Erbes Stämme willen! Beinahe besaßen sie dein heiliges Volk, und zertraten unsere Feinde dein Heiligtum. Ist's doch, als hättest du schon längst nicht mehr über uns geherrscht, und würden wir nach deinem Namen nicht genannt! Sündenbekenntnis der Juden, und Bitte zu Jahwe um Vergebung derselben und um Wiederaufnahme zur Gnade.O daß du den Himmel zerrissest, und herunter stiegest, daß vor dir die Berge zerschmelzen! Wie ein Reiserfeuer aufbrennt, und wie Feuer das Wasser siedet, um deinen Feinden deinen Namen kund zu tun, und damit die Völker vor deinem Anblick beben; wenn furchtbare Dinge du tätest, die wir nicht erwarteten; steige herab, daß die Berge vor dir zerschmelzen. Nie hat man gehört, noch mit den Ohren vernommen, noch ein Auge einen Gott außer dir gesehen, der solches tat dem, der auf ihn vertraut. Du nimmst dich dessen an, der freudig Tugend übt, und deiner Wege sich erinnert; siehe! du warest erzürnet, weil wir lange auf ihnen sündigten, doch wurden wir gerettet. Wir Alle waren wie ein Unreiner, und wie ein besudeltes Kleid war unser Betragen; darum fielen wir Alle wie ein welkes Blatt herab, und unsere Sünden führten uns wie ein Sturmwind weg. Keiner rief deinen Namen an, Keiner machte sich auf, um sich an dich zu halten. Deswegen verbargest du dein Antlitz vor uns, und ließest uns in der Gewalt unserer Sünden vergehen. Nun aber, Jahwe! bist du unser Vater; wir sind Thon, und du unser Bildner; wir Alle sind deiner Hände Werk. Zürne nicht mehr so sehr, Jahwe! und gedenke nicht ewig der Sünde! Ach! siehe doch herab, dein Volk sind wir Alle! Da liegen im Schutt deine heiligen Städte! liegt Zion verwüstet, Jerusalem öde! Unser heiliges und prachtvolles Haus, worin unsere Väter dich priesen, ist vom Feuer verbrannt, und alle unsere Kostbarkeiten zerstört. Wie kannst du bei diesem, Jahwe! dich noch enthalten, schweigen, und uns immerdar noch beugen? Die götzendienerischen Juden werden bis zur Vernichtung bestraft; der bessere Teil aber soll gerettet werden und sich eines neuen glücklichen Zustandes in seinem Vaterland erfreuen.Ich werde gesucht von denen, die sonst nach mir nicht fragten; und finden lasse ich mich von denen, die mich sonst nicht suchten; ich sage: sehet! hier bin ich! zu einem Volke, das sich nicht nach meinem Namen nennt. Ich strecke meine Hände aus den ganzen Tag nach einem Volke hin, das widerspenstig ist, und böse Wege wandelt, nach seinen eigenen Lüsten, nach einem Volke, das stets vor meinem Angesicht mich reizt, das opfert in den Gärten, und auf Ziegelsteinen räuchert; das sich in Gräbern aufhält, und in Höhlen übernachtet, das Fleisch von Schweinen ißt, und unreine Brühe in seinen Geschirren hat; das sagt: bleibe du für dich, und komme mir nicht näher! denn heiliger bin ich, als du. Sie trifft nun meiner Nase Schnauben, und brennendes Feuer den ganzen Tag. Siehe! es steht vor mir geschrieben: Ich will nicht schweigen, sondern vergelten will ich, ja vergelten es in ihren Schoß. Eure Missetaten, und die Missetaten eurer Väter miteinander, spricht Jahwe, die auf Bergen räucherten, auf Hügeln mich beschimpften; ihren frühesten Lohn will ich ihnen zumessen in ihren Schoß. So spricht Jahwe: Wie wenn man noch Saft in einer Traube findet, und spricht: verdirb sie nicht! es ist noch etwas Gutes in ihr; so will ich auch tun an meinen Dienern, um sie nicht ganz zu verderben. Ich will aus Jakob, und aus Juda noch einen Samen ziehen, der meine Berge besitzen soll; meine Auserwählten sollen sie besitzen, und meine Diener darauf wohnen. Und Saron soll der Schafe Ruhestätte, und Achor's Tal der Herde Lagerplatz sein für mein Volk, das mich sucht. Ihr aber, die ihr Jahwe verließet, meines heiligen Berges vergaßet, dem Gad die Tafel decktet, und Trank dem Meni opfertet, ihr seid bestimmt für's Schwert, ihr werdet Alle noch den Hals zur Schlachtbank strecken; weil ich rief, und ihr nicht Antwort gabt; weil ich sprach, und ihr nicht hörtet; vielmehr, was mir mißfiel, verübtet, und was ich nicht wollte, vorzoget. Darum so spricht der Herr, Jahwe: Siehe! meine Diener werden essen, und ihr hungern; siehe! meine Diener werden trinken, und ihr dursten; siehe! meine Diener werden sich freuen, und ihr beschämet werden; siehe! meine Diener werden jauchzen vor Herzensfreude, und ihr werdet schreien vor Herzensangst, und vor Geisteskummer heulen. Und ihr werdet euren Namen meinen Auserwählten zum Fluchesausdruck hinterlassen; und der Herr Jahwe wird euch töten, und seine Diener nach einem andern Namen nennen. Wer sich im Lande segnet, der wird sich segnen bei dem wahren Gott; wer schwört im Lande, der wird schwören bei dem wahren Gott; weil dann die vorige Not vergessen ist, und sich vor meinem Auge verborgen hält. Denn siehe! einen neuen Himmel, und eine neue Erde schaffe ich, und des Vergangenen wird nicht mehr gedacht werden, noch in den Sinn kommen. Ja, freuen, und frohlocken sollet ihr immerhin dessen, was ich erschaffe. Denn siehe! ich schaffe Jerusalem Freude, und seinem Volke Wonne; so daß ich an Jerusalem selbst Freude, und an meinem Volke Wonne haben werde. Dann wird man darin keinen Klagton, und kein Geschrei mehr hören. Kein Säugling, der nur Tage lebt, wird mehr dort sein, und kein Greis, der nicht seine Lebenszeit vollendet hätte. Denn der Jüngling wird sterben, wenn er hundert Jahre alt ist; und der hundertjährige Sünder verwünscht werden. Sie werden Häuser bauen, und sie bewohnen; Weinberge pflanzen, und ihre Frucht genießen, nicht bauen, was ein Anderer bewohnt, noch pflanzen, was ein Anderer verzehrt. Fürwahr! so alt das Holz wird, so alt wird auch mein Volk. Und ihrer Hände Werk werden meine Auserwählten selbst verbrauchen. Nicht fruchtlos sollen sie arbeiten, zum Untergang nicht Kinder zeugen; denn sie sind ein von Jahwe gesegneter Same, und mit ihnen auch ihr Nachwuchs. Je ehe sie rufen, werde ich hören, oder ich werde hören, während sie noch reden. Dann weiden Wolf und Lamm beisammen, Stroh frißt der Löwe, wie der Stier, Staub ist der Schlangen Nahrung. Nichts schaden, nichts verderben sie auf meinem heiligen Berge, spricht Jahwe. Jahwe ist der Herr der ganzen Welt, und wird der Gegenstand der allgemeinen Verehrung werden. Die Götzendiener werden durch seine Strafe untergehen, seine Verehrer aber unter seinem Schutze glücklich sein.So spricht Jahwe: Der Himmel ist mein Thron, die Erde meiner Füße Schemel. Wo sollte stehen das Haus, das ihr mir bauen wollet? und wo die Stätte sein, die meine Ruhestätte wäre? Alles dieses hat meine Hand gemacht, daß es ward, spricht Jahwe. Ich sehe auf den Demütigen hin, auf den, der zerknirschten Geistes ist, und auf den, der Ehrfurcht hat gegen mein Wort. Wer einen Stier opfert, ist wie einer, der einen Menschen erschlägt; wer ein Lamm opfert, ist wie einer, der einen Hund würgt; wer Speiseopfer bringt, ist, als brächte er Blut von Schweinen; wer Weihrauch zündet, ist wie einer, der Götzen ehrt. Sie wählen ihre eigenen Wege, und ihre Seele ergötzt sich an ihren Greueln; auch ich will erwählen Ungemach für sie; und ich will Schrecken über sie kommen lassen, weil, wenn ich rief, mir Niemand antwortete; und wenn ich sprach, sie nicht hörten; vielmehr, was böse war in meinen Augen, verübten, und das, was ich nicht wollte, vorzogen. Höret Jahwe's Wort, ihr, die ihr vor demselben Ehrfurcht habt! Eure Brüder, die euch hassen, und meinetwegen euch verstoßen, sagen: Jahwe verherrliche sich! aber er wird sich zeigen zu eurer Freude; und jene werden beschämt werden. Es hallt ein Getümmel aus der Stadt, eine Stimme aus dem Tempel, Jahwe's Stimme, der an seinen Feinden Vergeltung übt. Doch ehe sie Wehen fühlt, gebiert sie, noch ehe Geburtsschmerz kommt, ist schon der Knabe da. Wer hörte solches je? wer sah desgleichen wohl? Wird wohl ein Land an Einem Tag gezeugt? Ein Volk mit Einem Mal geboren? Denn kaum spürte Zion die Wehen, da gebar es schon seine Kinder. Soll ich den Muttermund brechen, und nicht gebären lassen, spricht Jahwe? Soll ich zeugen, und die Geburt hemmen? sprich dein Gott. Frohlocket mit Jerusalem, und jubelt in ihr, ihr Alle, die ihr sie liebt! Freut euch mit ihr, ihr Alle, die ihr über sie trauertet! Ihr sollet saugen, und euch sättigen an ihrer Trostes vollen Brust; ihr sollet trinken, und euch ergötzen am Glanze ihrer Herrlichkeit. Denn also spricht Jahwe: Siehe! ich ergieße über sie das Heil gleich einem Flusse, und die Güter der Völker einem reißenden Strome gleich; damit ihr sie genießet; getragen auf den Armen, und geliebkost auf dem Schoße werdet ihr. Wie Einen seine Mutter tröstet; so will auch ich euch trösten; selbst an Jerusalem sollet ihr Trost finden. Erfahren werdet ihr's, und freuen wird sich euer Herz; und eure Glieder werden neu wie junges Gras aufleben. Und Gottes Hand wird man an seinen Dienern erkennen; erzürnt wird er sich dagegen an seinen Feinden zeigen. Denn siehe! Jahwe zieht daher im Feuer, dem Sturmwind gleicht sein Wagenzug, um auszugießen seinen Zorn in Glut, und seinen Grimm in Feuerflammen. Denn strafen wird Jahwe durch's Feuer, und durch sein Schwert alles Fleisch; und viele werden sein der von Jahwe Erschlagenen. Die sich heiligen und reinigen in Hainen dem Achad, der darin steht, das Fleisch von Schweinen essen, und Abscheuliches, auch Mäuse; sie werden miteinander weggerafft, spricht Jahwe. Ja wegen ihrer Denk- und Handlungsweise will ich kommen, um alle fremden Völker und Sprachen zu versammeln. Ja kommen werden sie, und sehen meine Herrlichkeit. Dann werde ich ein Zeichen ihnen geben: Ich sende nämlich einige Gerettete aus ihnen nach Tharschisch, Phul und Lud, und zu den Bogenschützen nach Thubal, Javan, und nach fernen Inseln, die nichts von meinem Ruf gehört, und meine Herrlichkeit nicht gesehen haben, daß sie unter den Völkern meine Herrlichkeit verkünden. Dann werden sie alle eure Brüder von allen fremden Völkern her Jahwe zum Geschenk darbringen auf Rossen, Wagen, Sänften, Maultieren, Dromedaren zu meinem heiligen Berge hin nach Jerusalem, spricht Jahwe, gleichwie die Kinder Israels Geschenke in reinen Gefäßen in das Haus Jahwe's bringen. Auch will ich Priester und Leviten aus ihnen wählen, spricht Jahwe. Denn wie der neue Himmel, und die neue Erde, die ich schaffen will, vor mir steht, spricht Jahwe; so wird stehen euer Same und euer Name. Von Neumond zu Neumond, von Sabbat zu Sabbat kommt alles Fleisch, um sich vor mir zu beugen, spricht Jahwe. Ausgehen werden sie, und die Leichen derer sehen, die wider mich frevelten; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer nicht auslöschen; und allen Menschen werden sie ein Scheusal sein. Berufung des Jeremias zum Prophetenamte. Gott zeigt ihm in einem Gesichte einen Stab von Mandelholz, und einen kochenden Topf, welche die Belagerung Jerusalems vorbedeuten.Reden des Jeremias, des Sohnes Hilkia's, aus den Priestern, die zu Anathoth im Lande Benjamin waren. Der Ausspruch Jahwe's geschah an ihn zur Zeit Josia's, des Sohnes Amon's, des Königs von Juda, in dessen dreizehntem Regierungsjahre; ferner zur Zeit Jojakim's, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, bis zum Ende des elften Regierungsjahres Zedekia's, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, bis dahin, als Jerusalems Einwohner im fünften Monat in die Gefangenschaft geführt wurden. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Ich hatte dich schon ausersehen, bevor ich dich im Mutterleibe bildete; ich hatte dich schon geweiht, ehe du geboren wurdest, und dich den Völkern zum Propheten bestimmt. Und ich sprach: Ach, mein Herr Jahwe, siehe! es fehlt mir an Beredsamkeit; denn ich bin noch ein Jüngling. Darauf sprach Jahwe zu mir: erwidere nicht: Ich bin noch ein Jüngling; sondern du sollst überall hingehen, wohin ich dich sende; und Alles reden, was ich dich heiße. Fürchte dich vor ihnen nicht! denn ich bin bei dir, dich zu retten, spricht Jahwe. Und Jahwe streckte seine Hand aus, und berührte meinen Mund, und Jahwe sprach zu mir: Sieh! ich lege meine Worte in deinen Mund. Sieh! heute setze ich dich über Völker, und Königreiche, um auszureißen, und umzustürzen, zu zerstören, und zu verderben, aufzubauen, und anzupflanzen. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Was siehst du, Jeremias? Einen Stab von Mandelholz sehe ich, war meine Antwort. Und Jahwe erwiederte mir: Du hast recht gut gesehen; denn ich bin darauf bedacht, mein Wort auszuführen. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's zum zweiten Mal an mich, indem er sprach: Was siehst du? Und ich erwiederte: Ich sehe einen Topf, der kocht, und dessen vordere Seite gegen Norden steht. Da sprach Jahwe zu mir: Von Norden her bricht das Unglück aus über alle Bewohner des Landes. Denn siehe! rufen will ich alle Völker der Königreiche des Nordens, spricht Jahwe; und kommen werden sie, und aufrichten ein Jedes vor den Toren Jerusalems seinen Thron, und rings um dessen Mauern her, und um alle Städte Judas. Dann werde ich Strafgericht halten mit ihnen um aller ihrer Sünden willen; da sie mich verließen, und Räucherwerk brachten fremden Göttern, und vor ihrer Hände Werk sich bückten. Umgürte also deine Lenden, tritt auf, und trage ihnen Alles vor, was ich dich heißen werde. Verzage nicht vor ihnen; damit ich dich nicht vor ihnen in Schrecken setze. Denn siehe! ich mache dich heute zu einer festen Stadt, zu einer eisernen Säule, und kupfernen Mauer wider dieses ganze Land, und wider Juda's Könige, wider seine Fürsten, und Priester, und wider das Volk des Landes. Sie werden wider dich streiten; aber nichts sollen sie wider dich vermögen; denn ich bin bei dir, dich zu erhalten, spricht Jahwe. Den Juden wird das Wohlwollen, und die Wohltaten Gottes gegen sie, und ihre Undankbarkeit und Treulosigkeit gegen ihn vorgehalten.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Gehe hin, und schreie in die Ohren Jerusalems, und sprich: So spricht Jahwe: Ich denke noch an deine Treue zu deiner Jugendzeit, an deine zarte Liebe zu der Verlobungszeit, da du hinter mir hergingest durch die Wüste, durch unangebautes Land. Da war Israel Jahwe heilig, und seiner Früchte Erstling. Jeder, der sie aß, mußte dafür büßen, Unglück kam über ihn, spricht Jahwe. Höret Jahwe's Wort, Haus Jakobs! und all ihr Geschlechter des Hauses Israels! So spricht Jahwe: Was für Unrecht haben eure Väter an mir gefunden, daß sie von mir wichen, und den nichtigen Götzen anhingen, und zu nichte wurden? Sie sagten nicht: Wo ist Jahwe, der uns aus Ägyptenland brachte, uns führte durch die Wüste, durch ein ödes und morastiges Land, durch ein Land, das dürr und düster ist, durch ein Land, durch welches Niemand wandert, und worin Niemand wohnt? Ja in das fruchtbarste Land führte ich euch hin, daß ihr seine Frucht, und seine Erzeugnisse genießen solltet; als ihr aber hineinkamt, entheiligtet ihr mein Land, und verwandeltet in einen Greuel mein Erbe. Die Priester sagten nicht: Wo ist Jahwe? Die Gesetzlehrer kannten mich nicht, und die Hirten handelten treulos gegen mich, und die Propheten sprachen nur in Baals Namen, und hingen denen an, die nicht helfen können. Darum will ich noch mit euch rechten, spricht Jahwe, und mit euren Kindes Kindern streiten. Dann reiset hin zu den Inseln Chittim, und sehet euch um; und schicket nach Kedar, und erkundiget euch genau, und erforschet, ob dergleichen geschehen sei? Ob ein Volk seine Götter vertauschet, obschon sie keine wahren Götter sind? Aber mein Volk hat seinen Herrlichen für Etwas, das nicht helfen kann, vertauscht. Staunet darüber, ihr Himmel, schaudert und entsetzt euch sehr! spricht Jahwe. Denn mein Volk hat doppelt Böses getan: mich, das frische Quellwasser, hat es verlassen, um sich Zisternen zu graben, durchlöcherte Zisternen, die kein Wasser halten. Ist denn Israel ein Sklave, oder ein Leibeigener? Warum ist er also zum Raube geworden? Über ihm brüllen die Löwen, und erheben ihr Geschrei; sie verwüsten sein Land, verbrennen seine Städte, daß Niemand darin wohnt. Auch die Söhne von Noph, und Tachphanes zerschmettern dir den Scheitel. Hast du dir dieses nicht selbst zugezogen, weil du Jahwe, deinen Gott verlassen hast, als er dich auf den rechten Weg führen wollte? Und nun was hilft es dir, nach Ägypten zu gehen, um das Wasser des Nils zu trinken? Was hilft es dir, nach Assyrien zu gehen, um das Wasser des Euphrats zu trinken? Dein Frevel wird dich züchtigen, und deine Untreue dich strafen; erfahren sollst du es, und erkennen, daß dein Abfall von Jahwe, deinem Gott, dir übel und bitter sein wird. Ehrfurcht vor mir war nicht bei dir, spricht der Herr Jahwe, der Weltenherrscher. Denn vorlängst hast du dein Joch zerbrochen, und deine Bande zerrissen, und gesagt: Ich will nicht dienen. Denn du hast auf jedem hohen Hügel, und unter jedem grünem Baume dich hingelegt als Buhlerin. Ich hatte dich ganz als edlen Weinstock gepflanzt, als echte Art; aber wie bist du mir in Reben eines fremden Weinstocks ausgeartet! Wenn du dich mit Pottasche wüschest, und dir viele Lauge nähmest; so bleibt vor mir doch schmutzig deine Missetat, spricht der Herr Jahwe. Wie kannst du sagen: Ich bin nicht verunreinigt, ich bin den Götzen nicht nachgelaufen! Sehe doch hin auf dein Betragen im Tale; und bedenke, wie du getan hast! wie die schnelle Dromedarin, die ihre Wege hier und dorthin richtet, wie der an die Wildnis gewöhnte Waldesel, der in seiner Brunstzeit nach Wind schnappt; wer kann seine Brunst zügeln? Alle, die sie suchen, werden nicht müde; sie finden sie in ihrem Monat. Halte fern von deinen Füßen die Entblößung, und von deinem Gaumen die Begierlichkeit! Allein du antwortest: Das geht nicht an, nimmermehr! Ich habe lieb die Fremden, und gehe ihnen nach. Wie sich schämt der Dieb, wenn er ergriffen wird; so sollen sich noch schämen die Israeliten, sie, ihre Könige, und ihre Fürsten, ihre Priester und ihre Propheten. Die zum Klotze sprechen: Du bist mein Vater! und zum Steine: Du hast mich gezeugt! Denn mir kehren sie den Rücken zu, und nicht das Angesicht; und zur Zeit ihrer Not sprechen sie: Steh auf, und rette uns! Wo sind den deine Götter, die du dir gebildet hast? Sie mögen sich erheben, wenn sie jetzt in deiner Not dir helfen können! Denn Juda! du hast ja so viele Götter, als Städte du zählest. Wie könnet ihr doch wieder mich klagen? ihr seid Alle mir untreu geworden, spricht Jahwe. Vergeblich schlag' ich eure Kinder; sie nehmen die Züchtigung nicht an; euer Schwert verschlingt eure Propheten, wie ein würgender Löwe. O ihr Zeitgenossen! erwäget doch das Wort Jahwe's! bin ich für Israel eine Wüste geworden? oder ein ganz finsteres Land? Warum spricht denn mein Volk: Wir schweifen umher, nicht mehr kommen wir zu dir. Vergißt wohl eine Jungfrau ihren Schmuck, eine Braut ihren Putz? Aber vergessen hat mich schon seit unzählbar langer Zeit mein Volk! Wie geschickt schlägst du deinen Weg ein, Liebschaft zu suchen! daher lehrest du auch die Schlechten deine Wege. Sogar an deines Kleides Saume zeiget sich der Armen, der Schuldlosen Blut, die du nicht beim Einbruch angetroffen hast, sondern auf allen jenen Wegen. Und doch sprichst du: Ich bin unschuldig! Sein Zorn wird von mir weichen; aber siehe! ich werde dich zur Strafe ziehen, darum weil du gesagt hast: Ich habe nicht gesündigt. Warum gehst du denn beständig, zu wechseln deinen Weg? Fürwahr, du wirst von Ägypten getäuscht werden, wie du von Assyrien bist getäuscht worden. Auch von hier wirst du auswandern mit ringenden Händen über deinem Haupte; denn Jahwe verabscheut das, worauf du dein Vertrauen setzest, und du wirst damit kein Glück haben. Das Reich Juda wird für strafbarer erklärt, als das Reich Israel, weil es gesehen habe, daß dieses für seinen Götzendienst mit der Gefangenschaft gestraft worden sei, und sich doch nicht davor hüte. Beide werden aufgefordert zur Rückkehr zu Jahwe, und es wird ihnen dann verheißen, daß sie einst wieder in ihrem Vaterlande miteinander vereint und glücklich werden würden.Man spricht: Siehe! wenn ein Mann sein Weib entläßt, und sie von ihm geht, und einen andern Mann nimmt; wird er wieder zu ihr zurückkehren? Ist nicht dieses Land ganz entheiligt worden? Du hast mit vielen Liebhabern gebuhlt; doch, so spricht Jahwe, kehre zu mir zurück! Hebe deine Augen zu jenen Höhen, und siehe! wo hast du dich nicht schänden lassen? An den Wegen wartetest du auf sie, wie der Araber in der Wüste; und entweihtest das Land durch seine Buhlschaft und Übeltat. Und obgleich der Frühregen ausblieb, und der Spätregen nicht fiel; so behieltest du doch die Hurenstirne, und bliebest schamlos. Rufst du mir nicht jetzt: mein Vater, der Führer meiner Jugend bist du? Wird er denn ewig zürnen? ewig es gedenken? Siehe! dies sprichst du, und tuest Böses, so viel du kannst? Zur Zeit des Königs Josias sprach Jahwe zu mir: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige, getan hat? Sie ging auf alle hohen Berge, und unter alle grünen Bäume, und buhlte daselbst. Und obschon ich sprach, nachdem sie dieses Alles ausgeübt: Kehre zu mir zurück; so ist sie doch nicht zurückgekehrt. Diese sah ihre treulose Schwester Juda. Wiewohl ich sie sehen ließ, daß ich die Abtrünnige Israel deswegen, weil sie die Ehe gebrochen habe, verstieß, und ihr den Scheidebrief gab; so fürchtete ihre untreue Schwester sich doch nicht; auch sie ging hin, und buhlte. Durch ihr leichtsinniges Hurenleben hatte sie das Land entweihet; sie trieb Ehebruch mit Stein und Holz. Und bei all diesem kehrte ihre untreue Schwester Juda nicht zu mir zurück mit ganzem Herzen, sondern nur mit Lüge, spricht Jahwe. Und Jahwe sprach zu mir: Israel, die Abtrünnige, hat sich mehr gerechtfertigt, als Juda, die Untreue. Gehe hin, und rufe gegen Norden diese Worte, und sprich: Bekehre dich, Israel, du Abtrünnige! spricht Jahwe; so will ich nicht mehr euch zornig ansehen; denn ich bin barmherzig, spricht Jahwe, und will nicht ewig zürnen. Jedoch erkenne deine Missetat, daß du wider Jahwe, deinen Gott, treulos gewesen, und zu fremden Göttern hin umhergeschweift bist unter allen grünen Bäumen, und meiner Stimme nicht gehorcht hast, spricht Jahwe. Bekehret euch, ihr abtrünnigen Kinder! spricht Jahwe, dann will ich wieder euer Mann sein, und euch, Einen nämlich aus einer Stadt, und Zwei aus einer Familie nehmen, und euch nach Zion heimführen. Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch mit Erkenntnis und Lehre weiden sollen. Und wenn ihr dereinst euch vermehrt habet, und im Lande wieder zahlreich geworden seid, in selben Tagen, so spricht Jahwe, wird man nicht mehr von der Bundeslade Jahwe's reden; man wird nicht mehr daran denken, ihrer nicht erwähnen, nicht nach ihr verlangen, und keine wieder machen. Um jene Zeit wird man Jerusalem heißen den Thron Jahwe's; und alle Völker werden sich dahin versammeln, wegen des Namens Jahwe's zu Jerusalem, und nicht mehr nach der Verstocktheit ihres bösen Herzens wandeln. Alsdann wird das Haus Juda's zu dem Hause Israels gehen, und beide miteinander werden aus dem Lande von Mitternacht her in das Land heimkehren, welches ich euren Vätern zum Erblande gegeben habe. Ja ich sage: Wie werde ich dich erheben unter den Menschenkindern! welch köstliches Land dir geben, und welch glänzendes Besitztum unter der Völker Scharen! Und denke, du wirst mich dann Vater nennen, und nicht ferner von mir abfallen. Freilich! wie ein Weib ihrem Manne untreu ist, so seid ihr Israeliten mir untreu gewesen, spricht Jahwe; aber man hört eine Stimme auf den Höhen, Weinen, Flehen der Kinder Israels, daß sie ihren Weg verkehrt, und Jahwe's, ihres Gottes, vergessen hätten. Bekehret euch, ihr abtrünnigen Kinder! ich will euren Abfall heilen! Siehe! wir kehren um zu dir; denn du bist Jahwe, unser Gott! Fürwahr! zur Lüge wird von den Hügeln herab die Menge der Berge; nur bei Jahwe, unserm Gott, ist Heil für Israel! Die schändlichen Götzen verzehrten das Vermögen unserer Väter von unserer Jugend an, ihre Schafe, und Rinder, ihre Söhne und Töchter. Da liegen wir in unserer Schande, und es bedeckt uns unsere Schmach! Denn wider Jahwe, unsern Gott, haben wir gesündigt, wir und unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf den heutigen Tag; und haben der Stimme Jahwe's, unsers Gottes, nicht gehorcht. Die Juden werden ermahnt zur ernstlichen Besserung, sonst würde das Land durch ein feindliches Heer greulich verwüstet werden.Wenn du dich, Israel! zu mir bekehrest; so sollst du wieder heimkehren; und wenn du deine abscheulichen Götzen von mir wegtust; so sollst du nicht länger herum irren. Dann wirst du schwören: So wahr Jahwe lebt! treu, aufrichtig und redlich, auch fremde Völker werden sich in ihm glücklich preisen, und sich seiner rühmen. So spricht Jahwe zu den Einwohnern von Juda und Jerusalem: Pflüget eure Brachfelder um, und säet nicht unter Dornen! Beschneidet euch für Jahwe, und beseitiget die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer von Juda, und ihr Einwohner von Jerusalem! damit nicht mein Zorn wie Feuer zum Ausbruche komme, und brenne, daß es Niemand löschen kann, um der Bosheit eurer Werke willen. Macht es in Juda kund, und zu Jerusalem bekannt, und sprechet: Blaset die Posaune im Lande! rufet so laut als ihr könnet, und sprechet: Versammelt euch, und laßt uns in die festen Städte ziehen! Pflanzet nach Zion hin Paniere auf! Ergreifet die Flucht, und haltet keinen Stillstand! denn ich lasse von Mitternacht her ein Unglück hereinbrechen, und eine große Verwüstung. Der Löwe kommt aus seinem dicken Gebüsch, der Völker Verwüster bricht auf, er ist ausgerückt von seiner Stellung, um zur Wüste dein Land, zu Schutt deine Städte zu machen, daß sie Niemand mehr bewohnt. Deßhalb ziehet Trauerkleider an! klaget und heulet! denn Jahwe's Zornglut kehret nicht von uns. Zu dieser Zeit, spricht Jahwe, wird schwinden der Muth der Könige und Fürsten, die Priester werden verlegen sein, und die Propheten staunen. Und ich sprach: Ach! Herr, Jahwe! es ist wahr, du hast dieses Volk und Jerusalem hintergehen lassen, indem man sagte: Euch soll es wohl gehen! Und nun ist das Schwert an's Leben gekommen. Dann wird man zu diesem Volke, und zu Jerusalem sprechen: Ein versengender Wind kommt über die Gebirge von der Wüste her des Weges, der zur Tochter meines Volkes führt, nicht zum Wurfeln, und nicht zum Reinigen. Ein Wind, der heftiger ist, als diese, kommt zu mir; dann will auch ich das Strafurteil über sie fällen! Siehe! gleich den Wolken zieht er daher, und gleich dem Sturmwinde seine Wagen, schneller als Adler sind seine Rosse! Wehe uns, wir sind verloren! Reinige dein Herz vom Bösen, Jerusalem! damit du noch gerettet werdest! Wie lange sollen deine frevelhaften Anschläge in deiner Mitte weilen? Von Dan hört man schon die Stimme des Herolds, und des Unglücksverkünders vom Gebirge Ephraim her! Verkündiget es den Völkern, macht es kund zu Jerusalem, ihr Wächter, die ihr aus fernem Lande kommet! über die Städte Juda's sollen sie ihre Stimme erheben; wie die Feldhüter sind sie rings um es herum; denn widerspenstig war es wider mich, spricht Jahwe. Dein Betragen, und deine Werke haben dir dieses getan, es ist die Folge deiner Bosheit; es ist bitter, und dringt bis zu deinem Herzen! O mein Innerstes, mein Innerstes! wie ist mir so wehe in meiner Brust! wie schlägt mir das Herz! Ich kann nicht schweigen! Schon hör ich den Trompetenschall, das Kriegsgeschrei! Man ruft Verheerung über Verheerung; denn das ganze Land ist verwüstet. Plötzlich sind meine Zelte zerstört, schnell meine Zelttücher! O wie lange werde ich das Panier noch sehen, wie lange noch hören der Posaune Widerhall! Fürwahr! mein Volk ist töricht, es achtet mich nicht; unverständige Kinder sind sie, ohne Einsicht; Böses zu tun sind sie klug genug; aber Gutes zu tun verstehen sie nicht. Ich sehe auf das Land, und siehe! Öde und Leere! und nach dem Himmel, und sein Licht ist nicht mehr da. Ich sehe auf die Berge, und siehe! sie beben, und alle Hügel wanken. Ich sehe, und siehe! kein Mensch ist da, und alle Vögel unter dem Himmel sind entflogen. Ich sehe, und siehe! der Karmel ist eine Wüste, alle seine Städte in Schutt verwandelt vor Jahwe, und vor der Glut seines Zorns. Denn so spricht Jahwe: Das ganze Land soll eine Wüste werden; doch will ich es nicht ganz zerstören. Darum wird das Land sich in Trauer, und der Himmel da oben sich in Düster hüllen; weil ich es bestimmt und beschlossen habe, und es mich nicht gereuen lasse, und nicht davon abgehe. Vor dem Geschrei der Reiterei und der Bogenschützen fliehet jede Stadt; sie steigen bis zu den Wolken, und erklimmen die Felsen; verlassen sind alle Städte, und Niemand wohnt in ihnen. Und du, Verwüstete! was willst du tun? Obschon du dich in Purpur kleidest, Goldschmuck anlegest, und mit Schminke deine Augen färbest; so putzest du dich doch vergeblich. Die Liebhaber verachten dich, sie stellen deinem Leben nach. Denn höre ein Geschrei, wie das einer Gebärenden ist; ein Winseln, der Mutter gleich bei der Erstgeburt. Es ist das Jammern der Tochter Zions. Sie klagt mit ausgestreckten Armen: Ach! wehe mir! Ich erliege unter den Würgern. Beschreibung des Sittenverderbnisses der Juden, und Androhung eines feindlichen Überfalles als Strafe dafür.Durchgehet die Straßen Jerusalems, sehet euch doch um, und überzeuget euch, forschet genau auf ihren Plätzen nach, ob ihr auch wohl Einen antreffet, der rechtschaffen handelt, und sich der Wahrheit befleißet; so will ich ihr vergeben. Wenn sie schon schwören: So wahr Jahwe lebt! so schwören sie doch falsch. Jahwe! deine Augen sehen fürwahr! nur auf Wahrheit. Du züchtigest sie, aber sie fühlen es nicht; du reibest sie auf, doch weigern sie sich, Zucht anzunehmen; härter als ein Fels ist ihre Stirn; sie wollen sich nicht bekehren. Ich dachte: Vielleicht sind es nur die gemeinen Leute, die aus Unverstand handeln, weil sie den Weg Jahwe's, und das Recht ihres Gottes nicht kennen; ich will zu den Vornehmen gehen, und mit ihnen reden; denn diese kennen doch den Weg Jahwe's, und das Recht ihres Gottes; aber auch diese haben ingesamt zerbrochen das Joch, zerrissen die Bande. Darum soll sie der wilde Löwe fressen, der Abendwolf sie verschlingen, der Parder ihre Städte belauern, und Zerreißen Jeden, der herausgeht, denn ihrer Sünden sind viel, und ihre Missetaten zahlreich. Wie könnte ich dir dieses vergeben? Deine Kinder haben mich verlassen, und geschworen bei dem, der nicht Gott ist. Ich erhob sie in Wohlstand, sie aber brachen die Ehe, und drängten sich in's Hurenhaus. Wohlgefütterte und brünstige Hengste sind sie, Einer wiehert nach des Andern Weibe. Dieses sollte ich nicht strafen? spricht Jahwe; an einem Volke, wie dieses ist, sollte ich mich nicht rächen? Ersteiget ihre Mauern! reißet sie nieder, nur ganz richtet sie nicht zu Grunde! Nehmet ihre Reben weg; sie sind nicht Jahwe's Eigentum. Denn sie haben sehr treulos gegen mich gehandelt, das Haus Israels, und das Haus Juda's, spricht Jahwe. Sie verleugnen Jahwe, und sprechen: Er ist nichts! Uns wird kein Unglück treffen, Schwert und Hungersnot werden wir nicht sehen! Die Propheten werden zu Wind werden, Offenbarung ist nicht bei ihnen; so wird es ihnen gehen! Darum spricht Jahwe, der Weltenherrscher, dieses: Weil ihr dergleichen redet, siehe! so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer, und dieses Volk zu Holz machen, damit es dasselbe verzehre. Siehe! Haus Israels, ich werde über euch ein Volk von ferne bringen, spricht Jahwe. Es ist ein tapferes Volk, ein uraltes Volk; ein Volk, dessen Sprache du nicht kennest; und nicht verstehest, was sie reden. Sein Köcher ist dem offenen Grabe gleich; Helden sind sie Alle. Es wird deine Ernte, und dein Brot verzehren, deine Söhne und Töchter würgen, deine Schafe und Rinder verschlingen, deine Weinstöcke und Feigenbäume abessen, und deine festen Städte, auf die du dein Vertrauen setzest, durch das Schwert verwüsten. Doch will ich euch zu dieser Zeit, spricht Jahwe, nicht ganz vernichten. Und wenn ihr fraget: Warum läßt Jahwe, unser Gott, dieses Alles uns widerfahren? so antworte ihnen: Wie ihr mich entlasset, und fremden Göttern dienet in eurem Vaterlande; so sollet ihr nun Fremden dienen, in einem Lande, das euch nicht gehört. Macht dieses im Hause Jakobs kund, und zeigt es an in Juda, und sprechet: Höret dieses, du törichtes, du unvernünftiges Volk! Augen haben sie, und wollen doch nicht sehen, Ohren haben sie, und wollen doch nicht hören. Wollet ihr mich denn nicht fürchten? spricht Jahwe. Wollet ihr vor mir nicht bangen? Der ich den Sand dem Meere zur Grenze setzte, als ewige Anordnung, die es nicht überschreiten kann; wenn gleich seine Wellen sich erheben; so vermögen sie doch nichts; und ob sie auch toben, sie können dieselbe nicht überschreiten. Doch dieses Volk hat ein ungehorsames, und widerspenstiges Herz. Sie sind abgefallen, und wandeln fort. Sie denken nicht bei sich: Laßt uns doch Jahwe, unsern Gott, verehren; Er ist es ja, der den Regen, Früh- und Spätregen zu seiner Zeit und gibt, und die bestimmten Erntewochen uns hält. Aber eure Sünden wenden dieses weg, und eure Missetaten halten jene Wohltat von euch ab. Denn man findet unter meinem Volke Ruchlose, die lauern, wie sich die Vogelsteller bücken, und legen Fallen, um die Menschen zu fangen. Wie ein Käfig voller Vögel ist, so sind ihre Häuser voll Betruges; dadurch sind sie groß, und reich geworden. Sie sind fett, sie glänzen. Sie übergehen das Böse, sie schaffen kein Recht, und die Sache der Waisen führen sie nicht glücklich aus, auch den Armen lassen sie kein Recht widerfahren. Sollte ich dieses nicht strafen? spricht Jahwe; mich an einem Volke, wie dieses, nicht rächen? Schreckliches und Schauderhaftes geschieht im Lande. Die Propheten verkünden Lügen, und neben ihnen herrschen die Priester; und mein Volk will es so haben! Aber was werdet ihr bei der Folge davon tun? Wegen der Unbußfertigkeit der Juden soll Jerusalem durch ein fremdes Volk aus dem Norden belagert werden, und den Juden dabei schreckliches Unglück widerfahren.Fliehet, Nachkommen Benjamin's! aus Jerusalem; blaset die Posaune zu Thekoa! und zu Beth-Cherem stellet ein Panier auf! denn das Unglück zeigt sich schon von Norden her, und eine große Verheerung. Die hübsche und zärtliche Tochter Zions, ich will sie vertilgen! Hirten werden sie mit ihrer Herde beziehen, und rings um sie her Gezelte aufschlagen, und Jeder seinen Teil abweiden. Weihet wider sie den Krieg! Wohlan! wir müßten sie zur Mittagszeit erstürmen. Schade für uns, daß der Tag sich schon neigt, und die Abendschatten länger werden. Doch auf! noch in der Nacht laßt uns sie erstürmen, und zertrümmern ihre Paläste! Denn so spricht Gott, der Weltenherrscher: Fället Bäume, und ziehet einen Wall um Jerusalem; dies ist die Stadt, die gestraft werden soll. In ihr ist Alles Unterdrückung. Wie ein Brunnen sein Wasser quellen läßt, so läßt sie ihre Bosheit quellen. Von Gewalttätigkeit und Verderbnis hört man nur in ihr; Wunden und Schläge sind immer vor Augen. O! laß dich doch bessern, Jerusalem! damit sich meine Seele nicht von dir wendet; damit ich dich nicht zu einer Wüste mache, zu einem Land, das nicht bewohnt wird. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: man wird unter den übriggebliebenen Israeliten, wie an einem Weinstocke, Nachlese halten. Strecke deine Hand noch einmal, wie ein Weinleser, nach den Körben! Aber zu wem soll ich reden? wen beschwören, daß sie hören? Sieh! unbeschnitten ist ihr Ohr, so daß sie nicht hören können; siehe! das Wort Jahwe's ist ihnen zum Spott geworden; sie haben kein Gefallen daran. Voll bin ich vom Zorn Jahwe's, ich kann ihn nicht zurückhalten! Schütte ihn aus über die Kinder auf den Straßen, und über die Versammlung der Jünglinge zugleich! denn sowohl Männer als Weiber, Alte und Abgelebte, sollen gefangen werden. Ihre Häuser sollen Fremden zuteil werden, samt den Äckern und Weibern; ich will meine Hand ausstrecken wider die Einwohner diese Landes, spricht Jahwe. Denn vom Kleinen bis zum Großen sind Alle gewinnsüchtig, und vom Propheten bis zum Priester, sie alle sind Betrüger. Leichtfertig behandeln sie die Wunden meines Volkes, sagend: Friede, Friede, da doch kein Friede da ist. Sie sollen sich schämen, daß sie so schändliche Dinge ausüben; aber sie schämen sich nicht, und Scham kennen sie nicht. Darum sollen sie übereinander stürzen, hinfallen zur Zeit, wann ich sie strafe, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Bleibet auf dem Wege stehen! sehet euch um, und fraget nach den vorigen Wegen, welches der beste Weg sei, und darauf wandelt; damit ihr Ruhe findet für eure Seele. Aber sie sagten: Wir wollen nicht darauf wandeln. Ich habe euch Wächter bestellt (und gesagt): Gebet acht auf den Posaunenschall! aber sie sagten: Wir wollen nicht darauf achten: Darum höret, ihr Völker! erkenne du, Versammlung! was ihnen widerfahren soll. Erde, höre zu! Ich will Elend über dieses Volk bringen, als Frucht ihrer Anschläge; weil sie nicht hören auf meine Aussprüche, und mein Gesetz verachteten. Was soll mir der Weihrauch, der aus Saba kommt, und der beste Kalmus aus fernem Lande? Eure Brandopfer gefallen mir nicht, und eure Schlachtopfer sind mir unangenehm. Deswegen spricht Jahwe also: Siehe! ich lege diesem Volke einen Anstoß, daß sich daran stoßen Väter und Söhne mit einander, der Nachbar und sein Freund umkommen. So spricht Jahwe: Siehe! ein Volk rückt aus von Norden her, ein starkes Volk bricht von der Erde Grenzen auf; Bogen führt es und Spieße, es ist grausam, und ohne Erbarmen, ihr Toben ist dem Meeresbrausen gleich, und sie sprengen auf Rossen daher, gerüstet gleich Helden zum Kriege wider dich, du Tochter Zions. Wir hören nur das Gerücht von ihm, schon sinken unsere Hände; Angst ergreift uns, Schmerzen gleich der Gebärenden. O! geht nicht hinaus auf's Feld, und wandelt nicht auf dem Wege! denn des Feindes Schwert verbreitet Schrecken ringsumher! O Tochter meines Volkes! zieh ein Trauerkleid an, und bestreue dich mit Asche; trauere wie um einen einzigen Sohn, klage bitterlich! denn schnell bricht der Verwüster über uns herein. Ich habe dich als Prüfer unter meinem Volke an einem festen Platze aufgestellt, damit du genau kennen, und prüfen solltest ihren Weg. Sie Alle sind abgefallen, widerspenstig, verleumderisch; sie sind von Erz und Eisen, und insgesamt verdorben. Der Blasebalg bläst, vom Feuer ist das Blei verzehrt, vergebens läutert man; die Bösen lassen sich nicht ausscheiden. Man nennt sie verworfenes Silber; denn Jahwe hat sie verworfen. Ermahnung an die Juden, sich ernstlich zu bessern, und nicht zu glauben, daß ihr Tempeldienst Gott angenehm wäre, wenn sie nicht abließen von ihrem sündhaften Lebenswandel, und von ihren abscheulichen Handlungen. Allein sie wollen nicht; daher wird die Zerstörung des Tempels, und eine schreckliche Niederlage angekündigt.Dieses ist der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe, indem er sprach: Stelle dich in's Tor des Hauses Jahwe's, und verkündige daselbst diesen Ausspruch, und sage: Höret den Ausspruch Jahwe's, ihr alle von Juda, die ihr durch diese Tore gehet, um Jahwe anzubeten. So spricht der Herr, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Bessert eure Wege, und eure Handlungen; so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen. Verlasset euch nicht auf trügliche Reden, wenn man spricht: Jahwe's Tempel, Jahwe's Tempel, Jahwe's Tempel ist es! Wenn ihr aber eure Wege, und eure Handlungen bessert, und tut Einer gegen den Andern, was recht ist; wenn ihr Ausländer, Waisen und Witwen nicht unterdrückt, unschuldiges Blut nicht vergießet an diesem Orte, und fremden Göttern nicht nachlaufet, zu eurem eigenen Unglück; so will ich euch an diesem Orte, in dem Lande, welches ich euren Vätern gegeben habe, immer und ewig wohnen lassen. Aber ihr verlasset euch auf trügerische Reden, die nichts nützen. Stehlet ihr nicht? mordet ihr nicht? brechet ihr nicht die Ehe? schwöret ihr nicht falsch? bringet ihr dem Baal kein Räucherwerk? laufet ihr andern Göttern, die ihr nicht kennet, nicht nach? Und doch kommet ihr, und tretet vor mein Angesicht in diesem Tempel, der meinen Namen führt! und sprechet: Jetzt sind wir gerettet! um alle jene Greuel fortzusetzen. Ist denn dieser Tempel, welcher meinen Namen führt, in euren Augen eine Mördergrube? Aber sehet! auch ich sehe es, spricht Jahwe. Gehet doch hin zu meiner Stätte nach Silo, wo ich ehedem meinen Namen wohnen ließ, und sehet, was ich ihr widerfahren ließ wegen der Bosheit meines Volkes Israels. Weil ihr nun alle jene Werke verübet, spricht Jahwe, und ich euch frühzeitig warne, ohne daß ihr Gehör gebet, und euch zurufe, ohne daß ihr antwortet; so will ich diesem Hause, das meinen Namen führt, auf welches ihr euch verlasset, und diesem Orte, den ich euch und euren Vätern gegeben habe, tun, wie ich Silo getan habe; und euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich alle eure Brüder, den ganzen Samen Ephraims, verstoßen habe. Bitte also nicht für dieses Volk; erhebe kein Hilfsgeschrei, und keine Fürbitte für sie, dringe nicht in mich; denn ich werde dich nicht erhören. Siehst du nicht, was sie in den Städten Judas, und auf den Straßen Jerusalems verüben? Die Kinder lesen Holz, und die Väter zünden Feuer an, und die Weiber kneten Teig, um Kuchen zu backen für die Königin des Himmels, und Trankopfer zu bringen fremden Göttern, um mich zu erzürnen. Erzürnen sie mich? spricht Jahwe; nicht vielmehr sich selbst zur Beschämung ihres Angesichtes? Darum spricht der Herr Jahwe dieses: Sieh! mein Zorn und mein Grimm soll über diesen Ort, über Menschen und Vieh, über die Bäume auf dem Felde und die Früchte des Landes ausgegossen werden, und unauslöschlich brennen. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Füget eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern, und esset das Fleisch! Denn ich habe zu euren Vätern, da ich sie aus Ägypten führte, nicht geredet, und ihnen keine Gebote gegeben in Betreff der Brandopfer und Schlachtopfer; sondern diese Sache ihnen befohlen, indem ich sprach: Höret auf meine Stimme; so will ich euer Gott, und ihr sollet mein Volk sein; und wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete; damit es euch wohl gehe. Aber sie hörten nicht, und neigten nicht ihr Ohr; sondern wandelten nach den Neigungen der Verstocktheit ihres bösen Herzens. Darum gingen sie zurück, und nicht vorwärts. Von der Zeit an, da eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf diesen Tag, habe ich alle meine Diener, die Propheten, täglich in aller Frühe zu euch gesandt. Aber sie hörten nicht auf mich, und neigten nicht ihr Ohr; sondern waren halsstarrig und ruchloser, als ihre Väter. Obschon du ihnen alles dieses vorhalten wirst; so werden sie nicht auf dich hören; und obschon du ihnen zurufen wirst; so werden sie dir keine Antwort geben. Sage ihnen deshalb: Dies ist das Volk, das der Stimme Jahwe's, seines Gottes, nicht hört, und keine Zucht annimmt. Die Treue ist dahin, sie ist verschwunden von ihnen! Schneide deine Haare ab, und wirf sie weg, und erhebe auf Hügeln dein Klaggeschrei! denn Jahwe hat verworfen, und verlassen das Geschlecht, worüber er erzürnt ist. Denn die Söhne Juda's taten, was böse war in meinen Augen, spricht Jahwe; sie stellten ihre abscheulichen Götzen in den Tempel, der meinen Namen führt, um ihn zu entheiligen. Sie baueten die Höhen Topheth im Tale Ben-Hinnoms, um ihre Söhne und Töchter im Feuer zu verbrennen, was ich ihnen nicht befohlen habe, und was mir nicht eingefallen ist. Darum werden Tage kommen, spricht Jahwe, da man nicht mehr sagen wird Topheth, oder Tal Ben-Hinnoms, sondern Mordtal; und in Topheth werden so viele begraben werden, daß kein Platz übrig ist. Und es werden die Leichen dieses Volkes den Vögeln des Himmels, und den wilden Tieren zur Nahrung dienen, und Niemand wird sie verscheuchen. So mache ich in den Städten Juda's, und auf den Straßen Jerusalems ein Ende dem Geschrei der Freude, und des Jubels, der Stimme des Bräutigams und der Braut; denn dieses Land wird zur Wüste werden. Beschreibung der schrecklichen Ereignisse bei der bevorstehenden Zerstörung Jerusalems, und Verheerung des Landes.Zu dieser Zeit, spricht Jahwe, wird man die Gebeine der Könige von Juda, und die Gebeine seiner Vornehmen, und die Gebeine der Priester, und die Gebeine der Propheten, und die Gebeine der Einwohner Jerusalems aus ihren Gräbern hervorziehen, und sie hinwerfen vor die Sonne, vor den Mond, und vor das ganze Heer des Himmels, die sie geliebt, denen sie gedient, denen sie nachgegangen, die sie um Rat gefragt, und die sie angebetet haben. Sie sollen nicht wieder aufgenommen, noch begraben, sondern auf der Oberfläche der Erde zu Mist werden. Dann wird der Tod erwünschter sein, als das Leben dem ganzen Reste der Übriggebliebenen dieses bösen Geschlechtes an allen Orten, und wohin ich die Übriggebliebenen zerstreuen werde, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Sage ferner zu ihnen: So spricht Jahwe: Fällt man, ohne wieder aufzustehen? oder geht man irre, ohne wieder zurückzukehren? Warum ist dieses Volk von Jerusalem so gänzlich abgefallen? Sie halten fest an ihrer Untreue, und weigern sich, zurückzukehren. Ich habe es genau bemerkt, und wohl gehört; sie reden, was nicht recht ist; Niemand bereuet seine Bosheit, daß er spräche, was habe ich getan? Alle kehren um nach ihrem Laufe, dem Rosse gleich, das in's Treffen rennt. Der Storch in der Luft weiß seine Zeit, die Turteltaube, die Schwalbe und der Kranich halten die Zeit ihrer Ankunft; aber mein Volk kennt das Recht Jahwe's nicht. Wie könnet ihr sagen: Wir sind weise, wir haben das Gesetz Jahwe's! Fürwahr! verfälschet hat es der trügerische Griffel der Schriftgelehrten! Zu Schanden sollen werden, bestürzt und gefangen die Weisen; siehe! das Wort Jahwe's haben sie verachtet, welche Weisheit besitzen sie denn? Deswegen will ich Fremden ihre Weiber, und Andern ihre Äcker zum Besitz geben; denn vom Kleinen bis zum Großen sind alle gewinnsüchtig, vom Propheten bis zum Priester sind alle Betrüger. Leichtfertig behandeln sie die Wunden der Tochter meines Volkes, sagend: Friede, Friede, da doch kein Friede da ist. Sie sollten sich schämen, daß sie so schändliche Dinge ausüben; aber sie schämen sich nicht, und Scham kennen sie nicht! darum sollen sie übereinander stürzen, hinfallen zur Zeit, wann ich sie strafe, spricht Jahwe. Ich will sie sammeln, spricht Jahwe. Am Weinstock sollen keine Trauben, und am Feigenbaum keine Feigen bleiben; und die Blätter sollen welken, und ich will ihnen bestellen, die sie wegführen sollen. Warum zögern wir? Versammelt euch, und laßt uns in die festen Städte fliehen, und daselbst untergehen. Denn Jahwe, unser Gott, hat unsern Untergang beschlossen, und uns mit Giftwasser getränkt; weil wir wider Jahwe gesündigt haben. Wir hoffen auf Frieden; aber es kommt nichts Gutes; wir harren der Rettungszeit; aber siehe! Schrecken. Man hört schon von Dan das Schnauben ihrer Rosse, vor dem Wiehern ihrer Hengste erzittert das ganze Land! sie kommen daher, und zehren das Land auf, und was es füllt, die Städte, und deren Einwohner. Fürwahr! sieh! ich sende Schlangen unter euch, Basilisken, welche sich nicht beschwören lassen; sie sollen euch stechen, spricht Jahwe. Welcher Trost wird mir im Kummer! mein Herz ist tief betrübt in mir! Siehe! aus fernem Lande ertönt das Klaggeschrei der Tochter meines Volkes: Ist denn Jahwe nicht in Zion? oder sein König nicht mehr darin? Warum haben sie mich zum Zorn gereizt durch ihre Schnitzgebilde, durch fremde Götzen? Die Ernte ist vorüber, der Sommer ist dahin, und wir sind nicht erlöst! Wegen der Wunde der Tochter meines Volkes bin ich verwundet; ich traure tief, und Entsetzen hat mich ergriffen! Ist denn kein Balsam mehr in Gilead? kein Arzt mehr daselbst? Warum wird der Tochter meines Volkes kein Verband angelegt? Des Propheten Schmerz über das Verderbnis seiner Landsleute. Jerusalem wird zerstört, und die Juden werden Teils durch das Schwert aufgerieben, Teils unter fremde Völker zerstreuet werden.Ach! daß mein Haupt Wasser, und meine Augen eine Thränenquelle wären, daß ich Tag und Nacht beweinen könnte die Hingewürgten meines Volkes! Ach! hätte ich doch in der Wüste ein Wanderer-Hüttchen! Ja, ich verließe mein Volk, und zöge fort von ihnen. Denn Ehebrecher sind sie Alle, und eine Rotte Ungetreuer. Sie spannen ihre Zunge, dem Bogen gleich, zur Lüge, und nicht zur Wahrheit. Gewalt verüben sie im Lande, gehen vom Bösen zum Bösen, und kümmern sich nicht um mich, spricht Jahwe. Der Eine hüte sich vor dem Andern, und keinem Bruder traut mehr. Denn jeder Bruder handelt treulos, und jeder Freund geht auf Verleumdung aus. Der Eine täuscht den Andern, und Wahrheit reden sie nicht; zum Lügen gewöhnen sie ihre Zunge; sie ermüden sich, böse zu handeln. Du wohnest mitten unter Betrug; wegen des Betruges wollen sie nichts von mir wissen, spricht Jahwe. Darum spricht also Jahwe, der Weltenherrscher: Sieh! ich will sie schmelzen, und sie prüfen; denn wie soll ich anders mit der Tochter meines Volkes verfahren? Ein mörderischer Pfeil ist ihre Zunge, Betrug ihr Reden; mit dem Munde reden sie gegen ihren Nächsten freundlich; aber im Herzen bereiten sie ihm Hinterlist. Sollte ich sie darüber nicht strafen? spricht Jahwe; mich an einem Volke, wie dieses ist, nicht rächen? Erheben will ich über die Berge Weinen und Klagen, und über die Triften in der Wüste Trauerlieder; denn sie sollen so versengt werden, daß Niemand mehr hindurch wandert, und man nicht mehr hört der Herde Laut; von den Vögeln des Himmels bis zu den wilden Tieren wird Alles fliehen, und wegziehen. Ich will Jerusalem in Schutt, in eine Wohnung der Schakale verwandeln, und Juda's Städte zur Wüste machen, daß Niemand sie bewohnet. Wer ist der weise Mann, der dieses einsähe, und zu dem Jahwe's Mund geredet, daß er es verkünde, warum das Land zu Grunde gehen, und versenget werde, gleich einer Wüste, daß Niemand mehr hindurchwandert? Jahwe hat gesagt: Weil sie mein Gesetz, das ich ihnen gab, verließen, und auf meine Stimme nicht hörten, und nicht darnach wandelten; sondern der Verstocktheit ihres Herzen folgten, und den Götzen nachliefen, was sie ihre Väter schon gelehrt haben; darum spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels also: Siehe! ich will dieses Volk mit Wermut speisen, und mit Giftwasser tränken. Ich will sie unter Völker zerstreuen, die sie nicht kennen, und die ihre Väter nicht kannten; und ich will das Schwert hinter sie schicken, bis ich sie aufgerieben habe. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Sehet euch um, und rufet den Klagweibern, daß sie kommen! Schicket zu denen, die es am besten verstehen, daß sie kommen, und sich eilen, und über uns Klaglieder anstimmen; damit unsere Augen sich baden in Tränen, und unsere Augenlieder überfließen von Wasser. Denn von Zion aus hört man das Klaggeschrei: O! wie sind wir verwüstet, wie so gänzlich zu Schanden geworden! Das Vaterland müssen wir räumen; unsere Wohnungen haben sie nieder gerissen! Vernehmet, ihr Weiber! den Ausspruch Jahwe's, und euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes: Lehret eure Töchter Klaggesänge, und Eine die Andere Trauerlieder! Es steigt der Tod durch unsere Fenster, er dringt in unsere Paläste; Kinder rafft er von den Gassen, Jünglinge von den Straßen weg. Verkündige, so spricht Jahwe: Die Leichen der Menschen sollen liegen, wie der Mist auf dem Felde, und wie die Garben hinter dem Schnitter, und Keiner wird sie aufheben. So spricht Jahwe: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er mich kenne, und überzeugt von mir sage, ich sei Jahwe, der Liebe, Billigkeit und Gerechtigkeit auf Erden ausübt; denn hieran habe ich mein Wohlgefallen, spricht Jahwe. Siehe! es kommen die Tage, spricht Jahwe, wo ich alle Beschnittenen samt den Unbeschnittenen strafen werde, Ägypten, Juda, Edom, die Söhne Ammons, Moab, und Alle, deren Haar am Ende abgeschnitten ist, die in der Wüste wohnen; denn alle Völker sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israels ist unbeschnitten am Herzen. Torheit des Götzendienstes. Ankündigung der Zerstörung Jerusalems, und die Verbannung der Juden.Höret das Wort, welches Jahwe zu euch spricht, ihr vom Hause Israels! So spricht Jahwe: Ahmet nicht den Weg der Heiden nach! Erschrecket nicht vor den Zeichen am Himmel, obschon die Heiden vor ihnen erschrecken. Fürwahr, die Religionsgegenstände der Heiden sind nichtig; Holz aus dem Walde sind sie, das man gefällt, ein Werk, das des Künstlers Hände mit dem Beile verfertigt haben; er ziert es mit Silber und Gold, mit Nägeln und Hämmern befestigt er es, daß es nicht wanke. Da stehen sie nun steif, wie ein Palmbaum, und reden nicht; sie müssen stets getragen werden; denn gehen können sie nicht. Fürchtet euch nicht vor ihnen; sie können weder schaden, noch nützen! Jahwe, dir ist Niemand gleich! Groß bist du, und groß ist dein Name durch Macht! Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? denn dir kommt es zu! Unter allen Weisen der Völker, und in allen ihren Königreichen ist Keiner dir gleich! Schon in diesem Einen Stücke zeigen sie sich dumm, und handeln töricht. Die Lehre von den Götzen ist das Holz. Breitgeschlagenes Silber holt man von Tharschisch, und Gold von Uphas, eine Arbeit des Künstlers, und ein Händewerk des Goldschmiedes; blaues und purpurfärbiges Zeug ist ihr Kleid; ganz sind sie ein Werk geschickter Künstler. Aber Jahwe ist Wahrheit; Er ist ein lebendiger Gott, und ein ewiger König. Vor seinem Zorne bebet die Erde, und seinen Grimm können die Völker nicht aushalten. Saget also zu ihnen: Götter, die den Himmel, und die Erde nicht geschaffen haben, werden von der Erde, und unter diesem Himmel verschwinden. Er ist es, der die Erde durch seine Macht erschuf, den Weltkreis durch seine Weisheit befestigte, und den Himmel durch seinen Verstand ausspannte. Wann er donnert, ist Wassergeräusch in den Lüften; er läßt Dünste von der Erde Grenzen aufsteigen, macht Blitze zum Regen, und führt den Sturmwind aus seinen Vorratshäusern. Ohne Einsicht sind alle Menschen; schämen müssen alle Künstler sich des Schnitzgebildes wegen; denn Betrug sind ihre Gußgebilde, und kein Leben ist in ihnen. Ein Nichts, ein lächerliches Machwerk sind sie; zu ihrer Strafzeit werden sie zu Grunde gehen. Nicht wie diese ist Jakobs Teil; denn dieser ist der, welcher Alles erschaffen hat, und Israel ist seines Erbes Stamm; Jahwe, Zebaoth ist sein Name. Nimm deine Habe zusammen aus dem Vaterland, die du in der Festung wohnest! Denn so spricht Jahwe: Siehe! diesmal will ich die Bewohner dieses Landes wegschleudern, und sie so beängstigen, daß sie genug haben. Weh mir um meines Unglücks willen! Schmerzhaft ist meine Wunde; doch denke ich: Dies ist nun einmal meine Plage; ich muß sie leiden! Zerstört ist mein Zelt, zerrissen sind alle meine Stricke; meine Kinder sind von mir ausgewandert, und sind nicht mehr! Es ist Keiner mehr, der mein Zelt aufschlägt, und meine Tücher aufspannt! Dumm waren die Hirten, daß sie nach Jahwe nicht fragten; darum hatten sie kein Glück, und ihre ganze Herde wurde zerstreuet. Man hört ein Getümmel, sieh! es kommt! und ein großes Stürmen vom mitternächtlichen Lande her, um die Städte Juda's in Wüste umzuwandeln, zur Wohnung der Schakale. Ich weiß, Jahwe! der Weg des Menschen hängt nicht von ihm selbst ab, noch von dem Wanderer, seinen Schritt zu leiten. Züchtige mich, Jahwe! doch mäßig, nicht in deinem Zorne, daß du mich nicht zermalmest. Gieße deinen Grimm über die Völker, die dich nicht kennen, und über die Nationen, die deinen Namen nicht anrufen; denn Jakob haben sie verzehrt, ja verzehrt haben sie ihn, und verschlungen, und seine Wohnung zerstört. Der Prophet kündigt den Juden an, daß, weil sie den beim Auszuge aus Ägypten mit Jahwe geschlossenen Bund gebrochen hätten, jetzt die darauf gesetzten Strafen an ihnen vollzogen werden sollten. Die Einwohner von Anathoth stellen dem Jeremias nach dem Leben, wofür ihnen harte Strafe angedroht wird.Der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe, indem er sprach: Höret die Worte dieses Bundes, und redet zu den Männern Juda's, und zu den Einwohnern Jerusalems! Und du sage ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Verflucht sei der, welcher auf die Worte dieses Bundes nicht hört, den ich euern Vätern vorschrieb, als ich sie führte aus Ägyptenland, jenem Schmelzofen des Eisens, und sprach: Höret auf meine Stimme, und tut Alles, was ich euch gebiete; so werdet ihr mein Volk, und ich will euer Gott sein; auf daß ich den Eid erfüllen kann, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen ein Land zu geben, in dem Milch und Honig fließt, wie es jetzt auch ist. Ich antwortete, und sprach: Es soll geschehen, Jahwe! Jahwe sprach ferner zu mir: Verkündige alle diese Worte in den Städten Juda's, und auf den Gassen Jerusalems! Sprich: Höret die Worte dieses Bundes, und haltet sie! Denn ich habe eure Väter von dem Tage an, da ich sie aus Ägyptenland führte, bis jetzt hin ernstlich ermahnet, frühzeitig ermahnet, indem ich sagen ließ: Höret auf meine Stimme! Aber sie hörten nicht, und neigten nicht ihr Ohr; sondern Jeder wandelte nach der Verstocktheit seines bösen Herzens; darum habe ich über sie kommen lassen alle Worte dieses Bundes, den ich zu halten befohlen hatte, den sie aber nicht hielten. Jahwe sprach weiter zu mir: Unter den Männern Juda's, und den Einwohnern Jerusalems ist eine Verschwörung. Sie kehren zu den Sünden ihrer ersten Väter zurück, die sich weigerten, auf meine Worte zu hören, und die andern Göttern nachliefen, um ihnen zu dienen. So haben das Haus Israels, und das Haus Juda's meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe. Deswegen spricht Jahwe also: Siehe! ich will über sie ein Unglück kommen lassen, dem sie nicht werden ausweichen können; wenn sie alsdann zu mir um Hilfe rufen; werde ich sie nicht erhören. Sie mögen dann hingehen, die Städte Juda's und die Einwohner Jerusalems, und die Götter um Hilfe anrufen, denen sie Räucherwerk opferten; aber sie werden ihnen zur Zeit ihres Unglücks nicht helfen können. Denn der Zahl deiner Städte gleich sind deine Götter, o Juda! und der Zahl der Straßen Jerusalems gleich habet ihr Altäre den schändlichen Götzen errichtet, Altäre, um dem Baal Räucherwerk zu opfern. Bitte also nicht für dieses Volk, erhebe kein Hilfsgeschrei, und keine Fürbitte für sie; denn ich werde sie nicht erhören, wenn sie zur Zeit ihres Unglücks zu mir rufen. Was hat meine Geliebte in meinem Tempel zu tun, da sie auf Verbrechen sinnt? Die vielen (Opfer), und das Opferfleisch werden an dir vorübergehen; dann magst du dich deiner Bosheit freuen. Jahwe nannte dich einen grünen, und von Früchten schön gestalteten Ölbaum; aber beim Toben heftigen Geräusches wird er Feuer über ihm anzünden, und seine Zweige werden zerbrechen. Jahwe, der Weltenherrscher, der dich gepflanzt hat, drohet dir ein Unglück wegen des Hauses Israels und Juda's Bosheit, welche sie getan haben, um mich zum Zorn zu reizen, indem sie dem Baal räucherten. Jahwe hat es mir geoffenbart, damit ich es wüßte. Schon vorhin hast du mir ihre Anschläge gezeigt. Ich war wie ein zahmes Lamm, das man zur Schlachtbank führt, und wußte nicht, daß sie wider mich den Gedanken gefaßt hatten: Lasset uns den Baum mit seiner Frucht verderben, und ihn aus dem Lande der Lebendigen rotten, daß seines Namens nicht mehr gedacht werde. Aber Jahwe, der Weltenherrscher, ist ein gerechter Richter, der Nieren und Herz prüft; ich werde sehen deine Rache an ihnen; denn dir überlasse ich meine Sache. Darum spricht Jahwe zu den Einwohnern Anathoths, die deinem Leben nachstellen, und sprechen: Weissage nicht im Namen Jahwe's, wenn du nicht unter unsern Händen sterben willst. Eben darum spricht Jahwe, der Weltenherrscher, also: Siehe ! ich werde sie strafen! die Jünglinge sollen durch's Schwert fallen, ihre Söhne und Töchter durch Hunger sterben; so daß nichts übrig bleiben wird von ihnen. Denn Unglück will ich über die Einwohner Anathoths kommen lassen, ein Jahr zu ihrer Strafe. - - - Klage des Jeremia über seine Feinde. - Weissagung über die Nachbarvölker der Juden.Gerecht bist du, Jahwe! wenn ich mit dir rechte; doch muß ich Beschwerden vor dich bringen. Warum glückt der Weg der Bösen, und leben ruhig die Treulosen? Du hast sie gepflanzt, sie schlugen Wurzel, wuchsen fort, und tragen Früchte. Du bist zwar nah in ihrem Munde, aber fern von ihrem Herzen. Mich kennest du, Jahwe! siehst mich, und prüfest mein Herz bei dir. Zur Schlachtbank reiße sie hin wie Schafe, und weihe sie dem Würgetage! Wie lange soll das Land noch trauern, und die Flur des ganzen Feldes dorren? um der Bewohner Frevel willen sind Vieh und Vögel schon zu Grunde gegangen; denn sie sagen: Er nimmt auf unsern Ausgang keine Rücksicht. Wenn du mit Fußgängern läufst, und sie dich ermüden; wie willst du mir den Reitern um die Wette laufen? Und wenn du in sicherer Gegend furchtlos bist, was wirst du tun in des Jordans Pracht? Denn selbst deine Brüder, und deines Vaters Haus, ja die sogar sind treulos gegen dich; auch sie rufen hinter deinem Rücken her mit lauter Stimme. Traue ihnen nicht, obschon sie freundlich mit dir reden. Mein Haus verlasse ich, mein Erbe laß ich fahren, das Liebste meiner Seele geb' ich in die Hand seiner Feinde. Mein Erbvolk ist gegen mich, wie der Löwe in dem Walde; es läßt seine Stimme gegen mich ertönen; darum verabscheue ich es. Eine Hyäne ist mein Erbvolk mir geworden; Raubtiere sollen rings um es her; wohlan! versammelt alle Tiere des Feldes, bringt sie her zum Fressen! Viele Hirten werden meinen Weinberg verwüsten, mein Erbteil zertreten, mein köstliches Erbteil zur Wüste machen. Er macht es zur Wüste, verheert trauert es um mich her, verwüstet ist das ganze Land; weil Keiner es zu Herzen nimmt. Es kommen die Verwüster über alle Hügel in der Wüste; denn das Schwert Jahwe's verzehrt von einem Ende des Landes bis zum andern; kein Fleisch wird Friede haben. Wenn man Weizen säet, so wird man Dornen ernten; mühet man sich ab, läßt man sich's noch so sauer werden; so wird es nichts helfen. Zu Schanden werdet ihr wegen eures Ertrages, bei der Zornglut Jahwe's. So spricht Jahwe in Betreff aller meiner bösen Nachbarn, die sich an dem Erbe, das ich meinem Volke Israel gegeben habe, vergreifen: Sieh! ich werde sie aus ihrem Lande reißen, und das Haus Juda's will ich aus ihrer Mitte reißen. Und es wird geschehen, wenn ich sie weggerissen habe, werde ich mich ihrer wieder erbarmen, und Jeden in sein Eigentum, Jeden in sein Land heimführen. Und es wird geschehen, wenn sie die Wege meines Volkes fleißig lernen, so daß sie bei meinem Namen schwören: So wahr Jahwe lebt! wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwören; so sollen sie unter mein Volk wieder aufgenommen werden. Wenn sie aber nicht hören; so werde ich dieses Volk ausrotten, und vertilgen, spricht Jahwe. Unter einem leinenen Gürtel wird der Zustand der Juden, und ihre Verbannung sinnbildlich vorgestellt.So sprach Jahwe zu mir: Geh' und kaufe dir einen leinenen Gürtel, und lege ihn an deine Lenden, und laß ihn nicht in's Wasser kommen! Da kaufte ich mir nach dem Befehle Jahwe's einen Gürtel, und legte ihn um meine Lenden. Darauf geschah zum zweiten Male das Wort Jahwe's an mich, indem er sprach: Nimm den Gürtel, den du gekauft, und um deine Lenden hast, und mache dich auf, und gehe nach dem Euphrat, und verstecke ihn daselbst in eine Felsenritze! Und ich reiste hin, und versteckte ihn am Euphrat, wie mir Jahwe befohlen hatte. Nach vielen Tagen geschah es, daß Jahwe zu mir sprach: Mache dich auf, und gehe nach dem Euphrat, und hole von da den Gürtel wieder, den ich dich daselbst verstecken hieß! Und ich reiste nach dem Euphrat, und grub nach, und nahm den Gürtel von dem Orte, wo ich ihn versteckt hatte; und siehe! der Gürtel war verdorben, zu nichts mehr nutz. Und es geschah das Wort Jahwe's an mich, indem er sprach: So spricht Jahwe: So will ich den Übermut Juda's, und den großen Übermut Jerusalems verderben; diesem bösen Volke, das sich weigert, auf meine Worte zu hören, und nach der Verstocktheit seines Herzens wandelt, und andern Göttern nachläuft, ihnen zu dienen, und sie anzubeten, soll es gehen wie jenem Gürtel, der zu nichts mehr nutz ist. Denn so wie ein Gürtel sich an des Mannes Lenden schließt; so hatte ich das ganze Haus Israels, und das ganze Haus Juda's an mich angeschlossen, spricht Jahwe; damit es mein Volk, und mir zum Ruhme, zur Ehre, und zum Glanze sein sollte. Aber sie haben nicht gehorcht. Rede ferner dieses zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Alle Krüge sollen mit Wein angefüllt werden! Und wenn sie zu dir sagen: Sollen wir nicht wissen, warum alle Krüge mit Wein angefüllt werden sollen? Dann antworte ihnen: So spricht Jahwe: Siehe! ich will alle Bewohner diese Landes, selbst die Könige, die auf Davids Throne sitzen, und die Priester, und die Propheten, und alle Einwohner Jerusalems mit Trunkenheit anfüllen; und Einen an dem Andern zerschlagen, Väter und Söhne insgesamt, spricht Jahwe; keine Schonung, keine Nachsicht, und kein Erbarmen will ich haben, sie zu Grund zu richten. Höret und merket auf! betraget euch nicht trotzig! denn Jahwe redet. Gebet Jahwe, euerm Gott, die Ehre, ehe er es düster werden läßt, und ehe eure Füße straucheln an den Bergen der Finsternis. Zwar harret ihr des Lichtes; aber er verwandelt es in Todesschatten, macht es zur dichten Finsternis. Und wenn ihr hierauf nicht höret; so werde ich im Stillen weinen über die Frechheit, und Tränen wird mein Auge vergießen, und sich in Tränen baden; weil die Herde Jahwe's in Gefangenschaft geführt wird. Sage dem Könige, und der Königin: Setzet euch herunter! denn von euren Häuptern ist die Krone eurer Pracht herabgefallen. Verschlossen sind die Städte gegen Mittag, und Keiner ist, der sie öffnet; ganz Juda wird gefangen weggeführt, vollständig wird es weggeführt. Erhebet eure Augen, und sehet die kommen von Mitternacht! Wo ist die dir anvertraute Herde, die Herde deiner Pracht? Was wirst du sagen, wenn er dich züchtiget? Du hast sie selbst an dich gewöhnt zum Haupt! Werden dich nicht Wehen ergreifen wie eine Gebärende? Und wenn du sprichst in deinem Herzen: Warum begegnet mir dieses? Um der Menge deiner Sünden willen sind deine Schleppen aufgedeckt, gewaltsam entblößt deine Schenkel. Kann der Mohr seine Haut ändern, und der Panther seine Flecken? dann könntet auch ihr, die ihr des Bösen gewohnt seid, noch Gutes tun. Ich will sie zerstreuen wie Spreu, die vor dem Winde aus der Wüste verweht. Dies ist dein Loos, dein von mir dir zugemessener Teil, spricht Jahwe; weil du mich ganz vergaßest; und dich auf Trug verließest. Ja ich will dir deines Kleides Schleppen über dein Angesicht ziehen, daß man sehe deine Scham. Dein Ehebrechen, und dein Wiehern, die Schandtat deiner Hurerei auf den Hügeln, im Felde, gesehen habe ich deine Greuel! Wehe dir, Jerusalem! in noch langer Zeit wirst du nicht rein werden. Bei einer großen Dürre und Unfruchtbarkeit des Landes, die rührend beschrieben werden, sieht das Volk zu Gott. Es bekennt seine Sünden, und fleht um Vergebung und Hilfe durch Worte des Propheten. Gott aber erklärt sich wider das Volk, und verbietet dem Propheten, für sie zu bitten.Ausspruch Jahwe's, welcher geschah an Jeremias wegen einer Dürre: Juda trauert, und seine Städte schmachten, man sitzt zur Erde in Trauer gehüllt; es steigt auf Jerusalems Geschrei. Ihre Vornehmen schicken die Geringen aus nach Wasser. Diese kommen zu den Wasserplätzen, finden kein Wasser, gehen mit ihren leeren Gefäßen zurück, schämen sich, und werden zu Schanden, und verhüllen ihr Haupt. Wegen des Bodens, der ganz zerstaubt, weil kein Regen fällt im Lande, sind beschämt die Ackerleute, und verhüllen ihr Haupt. Sogar die Hirschkuh auf dem Felde verläßt die Jungen, die sie geworfen hat, weil kein Gras da ist. Es stehen die wilden Esel auf den Hügeln, sie schnappen nach Luft, wie die Schakale, ihre Augen schwinden hin, weil nichts grünes da ist. Da unsere Sünden wider uns zeugen, Jahwe! so hilf um deines Namens willen. Ja, unserer Verbrechen sind viele, wider dich haben wir gesündigt. O Hoffnung Israels, und sein Erretter zur Zeit der Not! warum bist du wie ein Fremder im Lande, wie ein Reisender, der sein Zelt aufschlägt, um zu übernachten? Warum bist du wie ein Mann, der plötzlich überfallen ist, wie ein Held, der nicht retten kann? Doch, Jahwe! du bist in unserer Mitte, nach deinem Namen werden wir genannt; verlaß uns nicht! So spricht Jahwe von diesem Volke: Sie haben es gern, daß ihre Füße ausschweifen, sie halten sich nicht zurück; deshalb hat Jahwe an ihnen kein Wohlgefallen. Jetzt gedenkt er ihrer Schuld, und straft ihre Sünden. Darauf sprach Jahwe zu mir: Bitte nicht um Wohlergehen für dieses Volk. Mögen sie auch fasten; ich erhöre ihr Flehen nicht; mögen sie Brand- und Speisopfer bringen; ich habe kein Wohlgefallen an ihnen; ja aufreiben will ich sie durch's Schwert, Hunger und Pest. Ich antwortete: Ach, Herr Jahwe! sieh! die Propheten sagen zu ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hungersnot wird euch nicht treffen; sondern dauerhaften Frieden will ich euch an diesem Orte verleihen. Und Jahwe erwiderte mir: Lügen verkündigen jene Propheten unter meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, und ihnen nichts aufgetragen, und zu ihnen nicht geredet. Falsche Gesichte, und Wahrsagung, Nichtiges und Betrug ihres Herzens verkündigen sie euch. Darum spricht Jahwe also: Was jene Propheten betrifft, die in meinem Namen verkündigen, ohne daß ich sie gesandt habe, und die aussagen: Schwert und Hungersnot wird nicht sein in diesem Lande; so sollen eben diese Propheten durch's Schwert und durch Hunger aufgerieben werden. Und das Volk, dem sie weissagen, soll auf die Straßen Jerusalems hingestreckt werden vom Hunger, und vom Schwerte, und Niemand soll sein, der sie begräbt, sie, ihre Weiber, ihre Söhne und Töchter. So werde ich die Strafe ihres Frevels über sie ausschütten. Sage ihnen diesen Ausspruch: Tag und Nacht baden sich meine Augen in Tränen, und hören nicht auf; denn die Jungfrau, Tochter meines Volkes, leidet große Niederlage, die Wunde ist sehr schmerzhaft. Gehe ich auf's Feld, siehe da Erwürgte durch's Schwert! Komme ich in die Stadt, siehe da vom Hunger Hingestreckte! sowohl Propheten als Priester wandern nach einem Lande, das sie nicht kennen. Hast du denn Juda ganz verworfen? Hat Widerwillen deine Seele an Zion? Warum schlägst du uns, daß uns Niemand heilen kann? Warum hofften wir Frieden, und kam kein Glück? und warum harrten wir auf Rettungszeit, und siehe Schrecken! Jahwe! wir erkennen unser Verbrechen, die Sünde unserer Väter. Ja, wir haben wider dich gesündigt. Um deines Namens willen verwirf, und entehre nicht deinen herrlichen Thron! Bedenke doch, hebe deinen Bund mit uns nicht auf! Wer unter den nichtigen Götzen der Völker kann regnen lassen? Und wenn der Himmel Wasser ergießt, bist du es nicht, Jahwe, unser Gott? Darum hoffen wir auf dich; denn du tust dies Alles. Gott antwortet dem Propheten auf seine Fürbitte, daß ihn Niemand von seinem Entschlusse, die Juden zu strafen, abbringen würde. Der Prophet beklagt sich über seine Verfolgungen; Gott tröstet ihn, und verspricht ihm seinen Schutz.Jahwe sprach ferner zu mir: wenn auch Moses und Samuel vor mir ständen; so würde sich mein Herz doch nicht zu diesem Volke neigen. Stoß sie weg von meinem Angesichte, und laß sie hinfahren! Und es wird geschehen, daß sie zu dir sagen: Wo sollen wir hingehen? sprich dann zu ihnen: So spricht Jahwe: Zum Tode hin, wer zum Tode; zum Schwerte, wer zum Schwerte; zum Hunger, wer zum Hunger; in die Gefangenschaft, wer zur Gefangenschaft bestimmt ist. Denn ich will sie heimsuchen mit vier Arten, spricht Jahwe: das Schwert soll sie töten, die Hunde sollen sie umherschleifen, und die Vögel des Himmels, und die Tiere des Landes sollen sie fressen, und verschlingen. Ja zur Mißhandlung will ich sie hingeben allen Königreichen der Erde, wegen dessen, was Manasse, der Sohn Hiskias, des Königes von Juda, zu Jerusalem verübt hat. Wer wollte deiner schonen? Jerusalem! Wer Mitleid mit dir haben? Wer kommen, und dich fragen nach deinem Wohlergehen? Du hast mich verlassen, spricht Jahwe, bist zurückgewichen; darum will ich meine Hand wider dich ausstrecken, und dich aufreiben. Des Erbarmens bin ich müde. Hinauswurfeln will ich sie mit der Wurfschaufel durch des Landes Tore; kinderlos will ich machen, und zu Grund richten mein Volk; sie kehren von ihren Wegen nicht zurück. Ihre Witwen sollen zahlreicher werden, als der Sand am Meere; ich werde gegen die Mütter ihrer auserlesenen Mannschaft den Verwüster am Mittag führen; plötzlich werde ich Wut und Schrecken auf sie fallen lassen. Ohnmächtig sinkt nieder die Mutter von sieben (Kindern) und gibt ihren Geist auf; noch bei Tage geht ihre Sonne unter; sie schämt sich, und errötet; und den Überrest von ihnen gebe ich dem Schwerte hin vor ihren Feinden, spricht Jahwe. Wehe mir, meine Mutter! daß du mich geboren hast als Mann des Streites, und des Haders für das ganze Land! Ich habe nichts geliehen, und sie haben mir nichts geliehen; und doch verfluchen sie mich alle. Jahwe spricht: Fürwahr! glücklich will ich dich befreien; fürwahr! die Hand will ich dir reichen zur Zeit der Not und Bedrängnis vor dem Feinde. Wird wohl das Eisen brechen das Eisen von Mitternacht, und das Erz? Ich will deine Habe, und deine Schätze zum Raube hingeben, nicht um Geld; wegen aller deiner Sünden, und in allen deinen Grenzen. Ich will dich zum Sklaven deiner Feinde machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn entzündet ist meines Zornes Feuer, es brennt über euch! Du weißt es, o Jahwe! sei meiner eingedenk, und nimm dich meiner an! räche mich an meinen Verfolgern, laß mich nicht wegnehmen durch deine Langmut! Bedenke, daß ich Schmach leide um deinetwillen! Deine Worte fanden sich ein, und ich verschlang sie gierig; ja deine Worte waren mir zur Freude, und zu meines Herzens Lust. Denn genannt bin ich nach deinem Namen, Jahwe, du Weltenherrscher! Ich weile nicht im Kreise der Spötter, und ergötzte mich; wegen deiner Hand setzte ich mich allein; denn mit Unmut hattest du mich erfüllt. Warum dauert mein Schmerz so lange? Warum ist tödlich und unheilbar meine Wunde? Du bist mir wie täuschend Wasser, das nicht verlässig ist. Darum sprach Jahwe also: Wenn du umkehrest, so will ich dich wieder herstellen, vor meinem Angesichte sollst du stehen; und wenn du das Kostbare von dem Schlechten scheidest; so wirst du wie mein Mund sein. Sie werden sich zu dir, und du wirst dich nicht zu ihnen wenden. Und ich werde dich zur ehernen, zur festen Mauer wider dieses Volk machen; sie werden auf dich stürmen; aber nichts vermögen wider dich; denn ich bin bei dir, dir zu helfen, und dich zu retten, spricht Jahwe. Retten werde ich dich aus der Hand der Bösewichter; und dich befreien aus der Macht der Gewalttätigen. Jeremias soll keine Frau nehmen, und keiner Trauer beiwohnen, um dadurch sinnbildlich darzustellen, daß bald ein großes Hinsterben, oder Morden der Juden stattfinden, und die Übriggebliebenen in die Gefangenschaft geführt werden würden. Verheißung der Rückkehr der Juden, und Bekehrung der Heiden.Es geschah ferner an mich der Ausspruch Jahwe's, indem er sprach: Nimm dir kein Weib, und es seien dir keine Söhne und Töchter an diesem Orte! Denn so spricht Jahwe über die Söhne und Töchter, die an diesem Orte geboren werden, und über die Mütter, die sie gebären, und über die Väter, die sie zeugen in diesem Lande: Sie sollen an tödlichen Krankheiten sterben; weder beklagt, noch begraben; sondern zu Mist auf der Erde werden; oder sie sollen durch's Schwert und Hunger aufgerieben werden, und ihre Leichen den Vögeln unter dem Himmel, und den Tieren auf der Erde zum Fraße dienen. Denn so spricht Jahwe: Trete nicht in das Trauerhaus, und gehe nicht zur Trauer, und bemitleide sie nicht; denn ich habe diesem Volke meinen Segen entzogen, spricht Jahwe, meine Gnade und mein Erbarmen. Sterben sollen Vornehme und Geringe in diesem Lande; sie sollen weder begraben werden, noch wird man sie beklagen; man wird sich ihretwegen weder die Haut aufritzen, noch sich scheren lassen. Man wird ihnen bei der Trauer keine Speisen austeilen, um sie wegen des Toten zu trösten, noch wird man ihnen den Trostbecher zu trinken reichen, wegen ihres Vaters, und wegen ihrer Mutter. Komme auch nicht in das Haus des Gastmahles, um dich zu ihnen zu setzen, zu essen und zu trinken. Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Siehe! ich will an diesem Orte vor euren Augen, und in euren Tagen ein Ende machen dem Laute des Frohlockens, und dem Laute der Freude, der Stimme des Bräutigams, und der Stimme der Braut. Und es wird geschehen, wenn du diesem Volke alle diese Worte verkündigest, werden sie zu dir sagen: Warum läßt Jahwe über uns aussprechen all dies große Unglück? Welches ist unser Verbrechen, und welches unsere Sünde, die wir wider Jahwe, unsern Gott, begangen haben? Dann antwortet er ihnen: Weil eure Väter mich verlassen, spricht Jahwe, und andern Göttern nachgelaufen sind, und ihnen gedient, und sie angebetet, mich aber verlassen, und mein Gesetz nicht beobachtet haben. Und ihr habet es noch schlimmer gemacht, als eure Väter. Denn sehet! ihr wandelt ein Jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens, ohne auf mich zu hören. Darum will ich euch aus diesem Lande hinausstoßen in ein Land, das ihr nicht kennet, und eure Väter nicht kannten. Da möget ihr andere Götter Tag und Nacht verehren; ich werde mich eurer nicht erbarmen. Daher siehe! es werden Tage kommen, spricht Jahwe, wo man nicht mehr sagen wird: So wahr Jahwe lebt, der die Kinder Israels aus Ägyptenland geführt hat! Sondern: So wahr Jahwe lebt, der die Kinder Israels aus dem Mitternachtslande, und aus andern Ländern geführt hat, wohin er sie verstoßen hatte! Denn ich will sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe! ich sende, spricht Jahwe, viele Fischer ab, die sie fangen sollen; und nachher sende ich viele Jäger ab, die sie von allen Bergen, von allen Hügeln, und aus den Felsenhöhlen jagen sollen. Denn meine Augen sind auf ihre Wege gerichtet, sie sind nicht verdeckt vor meinem Angesichte, und ihr Verbrechen ist nicht verborgen vor meinen Augen. Darum will ich erst ihre doppelte Missetat, und ihre Sünden vergelten; weil sie mein Land mit dem Aase ihrer abscheulichen Götzen entweiht, und mein Erbe mit ihren Greueln angefüllt haben. Jahwe, meine Stärke, mein Schutz und meine Zuflucht am Tage der Not! zu dir werden Völker von den Grenzen der Erde kommen, und sagen: Nur falsche Götter hatten unsere Väter, Nichtiges, und Keiner war unter ihnen, Keiner, der nutzen konnte. Kann der Mensch sich Götter machen? Es sind keine Götter! Darum siehe! Dieses Mal will ich ihnen zu erkennen geben, ja zu erkennen will ich ihnen geben meine Hand, und meine Stärke; erkennen sollen sie, daß mein Name Jahwe ist. Wegen der Beharrlichkeit der Juden im Götzendienst sollen sie in die Gefangenschaft geführt werden. Nicht auf Menschen, sondern auf Gottes Hilfe soll man sich verlassen. Aufforderung zur Beobachtung des Sabbats.Geschrieben ist die Sünde Juda's mit eisernem Griffel mit diamantener Spitze, eingegraben in die Tafel ihres Herzens, und in die Hörner eurer Altäre. Gleichwie an ihre Kinder denken sie an ihre Altäre, und an ihre Haine, bei grünen Bäumen, auf hohen Hügeln. O mein Berg mit dem Acker! deinen Reichtum, alle deine Schätze gebe ich dem Raube preis, deine Höhen mit der Sünde in allen deinen Grenzen. Verlassen sollst du dein Erbe, das ich dir gegeben habe, und zum Sklaven deiner Feinde will ich dich machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ihr habet in mir eine Zornglut angezündet, die ewig brennen wird. So spricht Jahwe: Verflucht ist Jeder, der sich auf Menschen verläßt, und Sterbliche zu seiner Stärke wählt, und dessen Herz von Jahwe abweicht! Er gleicht dem Notdürftigen in der Wüste, der keine Aussicht hat, daß etwas Gutes komme. Er bewohnt versengte Gegenden in der Wüste, ein Salzland, das unbewohnbar ist. Gesegnet aber ist Jeder, der sich auf Gott verläßt, und dessen Vertrauen Jahwe ist! Er gleicht dem Baume, der am Wasser gepflanzt ist, und am Bache seine Wurzeln ausbreitet, der es nicht bemerkt, wenn Hitze kommt, und dessen Blätter grün bleiben. Im dürren Jahre fürchtet er sich nicht, und läßt nicht ab, Frucht zu tragen. Das Herz ist trüglicher als Alles, verderbt ist es, wer kennt es? Ich Jahwe erforsche das Herz, und prüfe die Nieren; ich gebe Jedem nach seinem Wege, und nach seiner Handlungen Frucht. Dem Rebhuhne gleich, das Eier brütet, die es nicht gelegt, ist, wer sich Vermögen sammelt, und zwar auf ungerechte Weise; in der Mitte seiner Lebenstage muß er es verlassen, und an seinem Ende ist er ein Tor. Du Thron der Herrlichkeit, hoch von Anbeginn! du unser heiliger Ort! Du Jahwe bist die Hoffnung Israels! Alle, die dich verlassen, werden zu Schanden! Die von mir weichen, werden in die Erde eingeschrieben; weil sie Jahwe verlassen, die Quelle des lebendigen Wassers. Heile mich, Jahwe! und ich werde geheilt; errette mich! und ich werde gerettet; denn mein Ruhm bist du. Sieh! jene sagen zu mir: Wo bleibt die Drohung Gottes? Laß sie doch in Erfüllung gehen. Ich habe mich nicht geweigert, hinter dir als Hirt zu sein; auch habe ich nicht die Unglückszeit herbei gewünscht; was aus meinen Lippen ging, ist vor deinem Angesicht. Beschäme du mich nicht, du meine Zuflucht am Tage des Unglücks! Die müssen zu Schanden werden, die mich verfolgen; mich aber laß nicht zu Schanden werden! Jene müssen beschämet werden; mich aber beschäme nicht! Bringe über sie den Unglückstag, und schlage sie mit doppelter Wunde! So sprach zu mir Jahwe. Geh und stelle dich in das Tor der Söhne des Volkes, durch welches die Könige Juda's aus- und eingehen, ja stelle dich in alle Tore Jerusalems; und sprich zu ihnen: Höret Jahwe's Ausspruch, ihr Könige von Juda, ganz Juda selbst, und alle Einwohner Jerusalems, die ihr durch diese Tore gehet! So spricht Jahwe: Hütet euch, daß ihr am Sabbat kein Last traget, noch herein bringet durch die Tore Jerusalems! Traget auch aus euren Häusern keine Last am Sabbat, und verrichtet keine Arbeit; sondern heiliget den Sabbat, wie ich euren Vätern geboten habe. Freilich gehorchten sie nicht, und neigten nicht ihr Ohr darnach; sondern waren hartnäckig, um nicht zu folgen, und keine Zucht anzunehmen. Wenn ihr mir folget, spricht Jahwe, daß ihr am Sabbat durch die Tore dieser Stadt keine Last hereinbringen, und den Sabbat heiligen, und an demselben keine Arbeit tun werdet; so sollen kommen durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten, die auf Davids Throne sitzen, zu Wagen und zu Pferde, sie und ihre Fürsten, und die Männer Juda's, und die Bewohner Jerusalems; und diese Stadt soll auf immer bewohnt bleiben. Und es sollen kommen aus den Städten Juda's, und aus den Umgebungen Jerusalems, und aus dem Lande Benjamins, und vom flachen Lande, und von dem Gebirge, und von Mittag her solche, die Brand-, Schlacht- und Speisopfer, und Weihrauch bringen, und die Dankopfer zum Hause Jahwe's tragen. Aber werdet ihr mir nicht folgen, den Sabbat zu heiligen, und keine Last zu tragen, noch am Sabbate herein zu bringen durch die Tore Jerusalems; so werde ich in den Toren Jerusalems ein Feuer anzünden, welches die Paläste Jerusalems verzehren, und nicht gelöscht werden soll. Unter dem Gleichnisse eines Töpfers wird die Macht Gottes, mit dem Menschen zu verfahren, dargestellt, und darnach die Juden ermahnt, sich zu bessern. Klage des Jeremias über die Nachstellungen seiner Feinde.Der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe, indem er sprach: Wohlan! geh in das Haus des Töpfers, da will ich dir meinen Ausspruch kund tun. Und ich ging in's Haus des Töpfers, und siehe! er machte eine Arbeit auf der Scheibe. Und es verdarb das Gefäß, welches der Töpfer aus Thon bereitete unter seinen Händen. Da machte der Töpfer wieder ein anderes Gefäß daraus, so wie es in seinen Augen recht war. Alsdann geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Könnte ich es euch, Haus Israels! nicht ebenso machen, wie dieser Töpfer? spricht Jahwe. Siehe! Was der Thon ist in des Töpfers Hand, das seid auch ihr, Haus Israels! in meiner Hand. Plötzlich kann ich über ein Volk, und ein Reich beschließen, sie auszurotten, zu zerstören, und zu vertilgen. Kehret aber dieses Volk, über welches ich jenes beschlossen habe, von seiner Bosheit zurück; so reuet mich das Unglück, das ich gedachte, ihm zu tun. Aber auch plötzlich kann ich über ein Volk und ein Reich beschließen, sie wieder aufzubauen und anzupflanzen. Tut es aber Böses vor meinen Augen, ohne auf meine Stimme zu hören; so reuet mich auch das Gute, das ich ihm zu erweisen versprochen hatte. Sage also den Männern Juda's, und den Einwohnern Jerusalems: So spricht Jahwe: Siehe! ich bereite ein Unglück über euch, und fasse gegen euch einen Plan. Kehret zurück, ein Jeder von seinem bösen Wege, und bessert eure Wege, und eure Handlungen. Aber sie erwidern: Das geht nicht an! wir wollen nach unsern Gedanken wandeln, und handeln ein Jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens. Darum spricht so Jahwe. Fraget doch unter den Völkern, ob Jemand solches gehört habe? Abscheuliches hat die Jungfrau Israels verübt. Verläßt wohl der Schnee des Libanons vom Felsen her das Feld? Versiegen wohl die kühlen, fließenden Wasser, die aus der Ferne kommen? Mein Volk aber vergißt mein, und opfert Räucherwerk den nichtigen Götzen; sie machen, daß es strauchelt auf seinen Wegen, den alten Pfaden, und auf ungebahnten Wegen wandelt; daß es sein Land zur Wüste, und zum ewigen Gespötte macht; Jeder, der daran vorbeigeht, wird staunen, und seinen Kopf schütteln. Wie ein Ostwind will ich sie zerstreuen vor dem Feinde; zeigen will ich ihnen am Tage ihrer Not den Rücken, nicht das Angesicht. Und sie sagen: Kommet, und lasset uns wider Jeremias ratschlagen! denn das Gesetz weicht nicht von dem Priester, guter Rat nicht von dem Weisen, und der Ausspruch nicht von dem Propheten. Wohlan! wir wollen ihn mit der Zunge schlagen, und allen seinen Worten kein Gehör geben. So höre du auf mich, Jahwe! und horch auf die Stimme meiner Gegner! Darf man Gutes mit Bösem vergelten? Denn sie graben mir eine Grube. Denke, wie ich vor dir stand, zum Besten für sie zu reden, und deinen Zorn von ihnen abzuwenden. Darum gib ihre Söhne dem Hunger preis, laß sie stürzen in das Schwert! Laß ihre Weiber kinderlos und Witwen werden! Laß ihre Männer durch die Pest hingerafft werden, und ihre junge Mannschaft durch das Schwert fallen im Kampfe. Geschrei müsse man aus ihren Häusern hören, wenn du das Kriegsheer plötzlich auf sie hinstürzen läßt; weil sie eine Grube gegraben, mich zu fangen, und Schlingen gelegt haben meinen Füßen. Du aber, Jahwe! weißt alle ihre Mordanschläge wider mich. Laß ihr Verbrechen nicht ungeahndet, und ihre Sünde tilge nicht vor deinem Angesichte! Laß sie hinstürzen vor deinem Angesicht, zu deiner Rachezeit handle wider sie! Jeremias erhält von Gott den Auftrag, ein irdenes Geschirr zu kaufen, und mit Einigen der Ältesten des Volkes, und der Priester in's Tal Ben-Hinnom zu gehen, und daselbst jenes Geschirr zu zerbrechen als Sinnbild der Zerstörung Jerusalems und des jüdischen Reiches.So sprach Jahwe: Gehe und kaufe dir eine irdene Flasche, und nimm Einige von den Ältesten des Volkes, und von den Ältesten der Priester mit dir; und gehe hinaus in das Tal Ben-Hinnom, welches vor dem Töpfertore liegt; und rufe da aus die Worte, die ich dir sagen werde; und sprich: Höret Jahwe's Ausspruch, ihr Könige Juda's und ihr Einwohner Jerusalems! So spricht Jahwe der Weltenherrscher, der Gott Israels: Siehe! ich bringe Unglück über diesen Ort, daß Jedem, der davon hören wird, die Ohren klingen sollen; weil sie mich verlassen, und diesen Ort Fremden eingeräumt haben, indem sie daselbst fremden Göttern, die sie nicht kannten, Räucherwerk brachten, sie, ihre Väter, und die Könige von Juda, und diesen Ort mit dem Blute der Unschuldigen angefüllt, und dem Baal Altäre gebaut haben, um ihre Kinder als Brandopfer ihm zu verbrennen, was ich nicht geboten, und nicht angeordnet habe, und mir nicht eingefallen ist. Darum, siehe! es werden Tage komme, spricht Jahwe, da dieser Ort nicht mehr Tophet, oder Tal Ben-Hinnom, sondern Würgetal wird genannt werden. Dann werde ich ausschütten den Rat Juda's und Jerusalems an diesem Orte, und sie fallen lassen durch's Schwert vor ihren Feinden, und durch die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten; und ihre Leichen werde ich den Vögeln des Himmels, und den Tieren des Feldes zur Speise geben. Die Stadt selbst werde ich zum Gegenstand des Staunens, und des Spottes machen; staunen soll Jeder, der an ihr vorbeigeht, und über ihren gänzlichen Untergang spotten. Ja, das Fleisch ihrer eigenen Söhne und Töchter werde ich sie essen lassen; essen wird Einer des Andern Fleisch bei der Belagerung, und Not, mit welcher sie beängstigt werden von ihren Feinden, und von denen, die nach ihrem Leben trachten. Zerbrich die Flasche vor den Augen der Männer, die mit dir gegangen sind, und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: So will ich zertrümmern dieses Volk, und diese Stadt, wie man zerbricht ein Töpfergeschirr, welches man nicht mehr herstellen kann; und in Topheth wird man begraben, bis kein Begräbnisraum mehr übrig ist. So will ich, spricht Jahwe, an diesem Orte, und an seinen Einwohnern tun, und diese Stadt wie Topheth machen. Die Häuser zu Jerusalem, und die Paläste der Könige von Juda sollen unrein werden, wie der Ort Topheth; alle Häuser, auf deren Dächern man dem ganzen Heere des Himmels Rauchopfer, und fremden Göttern Trankopfer brachte. Als Jeremias aus Topheth, wohin ihn Jahwe zum Weissagen gesandt hatte, zurückkam, stellte er sich in den Vorhof des Hauses Jahwe's, und sprach zum ganzen Volke: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Siehe! ich lasse hereinbrechen über diese Stadt, und über alle ihre Städte all das Unglück, welches ihnen gedroht habe; weil sie hartnäckig sind, und nicht auf meine Worte hören. Wegen der vorigen Weissagung wird Jeremias geschlagen, und in's Gefängnis geworfen. Klage über seine Leiden.Da aber der Priester Paschchur, der Sohn Immers, der oberste Vorsteher des Hauses Jahwe's hörte, daß Jeremias diese Worte weissagte, ließ er den Propheten Jeremias schlagen, und in das Gefängnis werfen, welches im oberen Tore Benjamin's am Hause Jahwe's war. Am folgenden Morgen ließ Paschchur den Jeremias aus dem Gefängnis wieder herausführen. Da sprach Jeremias zu ihm: Der Herr nennt dich nicht Paschchur, sondern Magor Missabib (Schrecken ringsumher). Denn so spricht Jahwe: Siehe! ich will dich hingeben dem Schrecken, dich und alle deine Freunde. Sie sollen fallen durch das Schwert ihrer Feinde, und deine Augen sollen es sehen. Fürwahr! ganz Juda will ich in die Hand des Königs von Babel geben; führen soll er sie gefangen nach Babel, oder töten durch das Schwert. Und ich will allen Reichtum dieser Stadt, und all ihr Erworbenes, und alle ihre Kostbarkeiten, und alle Schätze der Könige von Juda hingeben in die Hand ihrer Feinde, daß sie sie plündern, und nehmen, und hinbringen nach Babel. Du selbst, Paschchur! wirst mit allen deinen Hausgenossen in die Gefangenschaft wandern, nach Babel kommen, da sterben, und da begraben werden; ja du, und alle deine Freunde, denen du nur Lügen vormachtest. Du hast mich überredet, Jahwe! und ich habe mich überreden lassen. Du bist in mich gedrungen, und hast mich überwältiget. Nun bin ich täglich zum Gelächter, und Jeder spottet über mich. So oft ich rede, muß ich über Gewalttat schreien, und Verwüstung rufen. Deswegen wird Jahwe's Wort mir täglich zum Hohn und Spott. Ich sprach: Ich will von ihm keine Meldung mehr tun, und nicht mehr in seinem Namen reden. Da war es in meinem Herzen wie brennend Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen, ich rang, es auszuhalten; allein ich konnte es nicht. Denn ich höre die Schmachreden Vieler, Schrecken ringsumher: Zeiget ihn an! und wir wollen ihn anzeigen. Alle meine Freunde lauern an meiner Seite (sagend:) Vielleicht läßt er sich überlisten, daß wir an ihn kommen, und Rache an ihm nehmen können. Doch Jahwe steht mir bei, gleich einem starken Helden; darum werden meine Verfolger stürzen, und nichts vermögen: sie werden höchst beschämt werden, weil sie unverständig handelten; ja ewig unvergeßlich wird die Schande sein. Denn Jahwe, der Weltenherrscher, prüfet den Gottergebenen, durchschauet Herz und Nieren; ich werde deine Rache an ihnen sehen; denn dir stelle ich meine Sache anheim. Singet Jahwe, preiset Jahwe! denn gerettet hat er des Unterdrückten Leben aus der Hand der Bösewichter. Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren ward! der Tag, an dem mich meine Mutter gebar, sei nicht gesegnet! Verflucht sei der Mann, der meinem Vater verkündigte, und sagte: Ein Sohn ist dir geboren! und ihm große Freude machte! Es gehe diesem Manne, gleich jenen Städten, die ohne Erbarmen Jahwe zerstörte! Klaggeschrei höre er am Morgen, und zur Mittagszeit Kriegeslärm! Ach! daß man mich nicht tötete, als ich aus Mutterleibe kam! Oder daß nur meine Mutter mein Grab gewesen, und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre! Warum kam ich aus Mutterleib, um Not und Kummer zu erfahren, und meine Lebenstage in Schande zuzubringen? Als Nebukadnezar Jerusalem belagerte, ließ der König Zedekias den Propheten fragen, ob Gott Jerusalem retten würde. Er antwortete, Gott würde die Stadt in die Gewalt der Feinde geben.Der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe, als der König Zedekias den Paschchur, des Malchias Sohn, und den Priester Zephanias, des Maaseja's Sohn zu ihm sandte, und zu ihm sagen ließ: Frage doch Jahwe für uns, da Nebukadnezar, der König von Babel uns belagert. Vielleicht handelt Jahwe an uns nach allen seinen Wundertaten, daß er von uns abziehen muß. Jeremias gab ihnen zur Antwort: Saget dem Zedekias also: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Siehe! ich will die Waffen, die in euren Händen sind, und womit ihr wider den König von Babel, und die Chaldäer streitet, die euch außerhalb der Mauern belagern, umkehren, und zurückdrängen bis mitten in diese Stadt. Ich selbst will wider euch streiten mit gestreckter Hand, und mit starkem Arm, und mit Zorn und Grimm, und mit großer Entrüstung. Ich will Alles, was in dieser Stadt sich aufhält, Menschen sowohl als Vieh, darnieder schlagen; sie sollen umkommen durch eine heftige Pest. Und nach diesem, spricht Jahwe, will ich Zedekias, den König von Juda, und seine Diener, und das Volk, und die, welche in dieser Stadt von der Pest, vom Schwerte, und von der Hungersnot übrig geblieben sind, dem Nebukadnezar, dem Könige von Babel, und ihren Feinden, und denen, die nach ihrem Leben streben, in die Hände liefern. Er soll sie ohne Mitleid, ohne Schonung, und ohne Erbarmen mit dem Schwerte töten. Zu diesem Volke aber sage: So spricht Jahwe: Siehe! ich lege euch den Weg zum Leben, oder zum Tode vor. Wer in dieser Stadt bleibt, wird durch's Schwert, oder durch Hunger, oder durch Pest umkommen; wer sie aber verläßt, und zu den Chaldäern übergeht, die euch belagern, der wird am Leben bleiben, und dem wird sein Leben zur Beute sein. Denn ich habe meinen Blick auf diese Stadt gerichtet zum Unglück, und nicht zum Glück, spricht Jahwe; sie soll überliefert werden in die Hand des Königs von Babel, und er wird sie mit Feuer verbrennen. Dem Hause des Königs von Juda sage: Höret Jahwe's Ausspruch, ihr vom Hause Davids! so spricht Jahwe: Nehmet an jedem Morgen die Rechtssachen vor, und entreißet der Hand des Unterdrückers das, was er geraubt hat; damit nicht ausbreche wie Feuer mein Zorn, und brenne, so daß es Niemand löschen kann, um der Schlechtigkeit eurer Werke willen. Siehe! ich bin wider euch, Bewohner des Thales, und der Felsen Fläche! spricht Jahwe, ihr, die ihr sprechet: Wer klimmt bis zu uns hinauf? Wer kann in unsere Wohnung dringen? Ich will euch strafen nach eurer Taten Verdienst, spricht Jahwe. Ich will in ihrem Walde ein Feuer anzünden, das Alles um sich her verzehren soll. Strafandrohung an Jojakim, den König von Juda, wegen seiner ungerechten und tyrannischen Regierung.So sprach Jahwe: Gehe hinab in das Haus des Königs von Juda, und tue daselbst diesen Ausspruch, und sprich: Höre das Wort Jahwe's, König von Juda, der du auf Davids Throne sitzest, du mit deinen Dienern, und deinem Volke, die durch diese Tore gehen! So spricht Jahwe: Tut, was billig und recht ist; entreißet der Hand des Unterdrückers das, was er geraubt hat; übet an Fremden, Waisen und Witwen keine Gewalttat, kein Unrecht; und vergießet kein unschuldiges Blut an diesem Orte! Werdet ihr dieses ernstlich beobachten; so sollen durch die Tore dieses Hauses Könige kommen, die auf David's Throne sitzen, zu Wagen und zu Pferde, er mit seinen Dienern, und seinem Volke. Werdet ihr aber auf diese Worte nicht hören; so schwöre ich bei mir, spricht Jahwe, daß dieses Haus verwüstet werden soll. Denn so spricht Jahwe über das Haus des Königs von Juda: Du bist mir ein Gilead, du der Gipfel des Libanons! Aber ich werde dich zur Wüste machen, wie die Städte, die nicht bewohnt sind. Denn ich rüste Zerstörer wider dich, Männer mit ihren Waffen, die deine schönsten Zedern umhauen, und in's Feuer werfen sollen. Und es werden viele Völker an dieser Stadt vorüberziehen, und Einer zu dem Andern sagen: Warum mag Jahwe an dieser großen Stadt also gehandelt haben? Und man wird erwidern: Weil sie den Bund Jahwe's, ihres Gottes, verlassen, und andere Götter angebetet, und denselben gedient haben. Weinet nicht mehr über den Verstorbenen, und trauert nicht über ihn; weinet aber über den Ausgewanderten, weil er nicht wieder zurückkehren, und sein Vaterland nicht mehr sehen wird. Denn so spricht Jahwe von Sallum, dem Sohne Josias, des Königs von Juda, der statt Josias, seines Vaters, herrschte, und von diesem Orte auswandern mußte: Er wird hieher nicht wiederkehren; sondern an dem Orte, wohin man ihn in Gefangenschaft abgeführt hat, sterben; und nie wieder sehen dieses Land. Wehe dem, der mit Unrecht sein Haus bauet, und seine Oberzimmer mit Unbilligkeit! der seines Nächsten Dienst unentgeltlich erpreßt, und ihm den Lohn nicht gibt! Der spricht: Ich will mir ein geräumig Haus, und luftige Oberzimmer bauen lassen; und sich Fenster aushauen, und mit Zedernholz täfeln, und mit Mennig anstreichen läßt. Bist du König, um mit Zedernholz zu wetteifern? Fürwahr! dein Vater aß, und trank, und tat was recht und billig war; darum ging es ihm gut. Er ließ dem Bedrängten und Armen Gerechtigkeit widerfahren, da war es gut. Fürwahr! das heißt mich verehren, spricht Jahwe. Aber deine Augen, und dein Herz sind nur auf deinen Gewinn gerichtet, und auf unschuldiges Blut, um es zu vergießen, auf Bedrückung, und Gewalttat, um sie auszuüben. Darum spricht so Jahwe in Betreff Jojakim's, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda: Man wird ihn nicht beklagen (und sagen:) Ach, mein Bruder! Oder: Ach, Schwester! ihn nicht beklagen: Ach, Herr! Ach, sein Glanz! Er soll wie ein Esel begraben, fortgeschleift, und außerhalb der Tore Jerusalems hingeworfen werden. Ersteig den Libanon und schreie! Auf Basan laß die Stimme hören, und jammere von Abarim! denn Alle, die dich liebten, sind vernichtet. Ich sprach zu dir in deinem Wohlstand; du erwidertest: Ich folge nicht! Dies war dein Weg von deiner Jugend an; nie wolltest du meiner Stimme folgen. Alle deine Hirten wird der Wind weiden, und deine Liebhaber werden hinwandern in die Gefangenschaft. Dann wirst du Scham und Schande haben wegen aller deiner Bosheit. Du wohnest auf dem Libanon, und bist genistet auf den Zedern! Wie wirst du ächzen, wenn Schmerzen, Wehen, wie die einer Gebärenden, dich überfallen! So wahr ich lebe, spricht Jahwe, wenn Jechonias, der Sohn Jojakim's, des Königs von Juda, ein Siegelring an meiner rechten Hand wäre; so würde ich dich doch davon reißen. Und ich will dich in die Hand derer liefern, die nach deinem Leben trachten, und in die Hand derer, vor denen du dich fürchtest, und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer. Und ich will dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein andres Land, wo ihr nicht geboren seid, verstoßen, und daselbst sollet ihr sterben. Und in das Land, in welches sie zurückzukehren sehnlichst wünschen, sollen sie nicht wieder kommen. Ist denn dieser Mann, Jechonias, ein so verächtliches, zerbrochenes Gefäß? oder ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat? Warum sollen sie, er und sein Same, vertrieben, und hinausgestoßen werden in ein Land, das sie nicht kennen? O Land, Land, Land! höre den Ausspruch Jahwe's! So spricht Jahwe: Schreibet diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, dem in seinen Lebenstagen nichts gelingt; denn er wird nicht das Glück haben, daß Jemand von seinem Samen auf David's Throne sitzt, und ferner noch über Juda herrscht. Fortsetzung der vorigen Rede. Verheißung der Rückkehr der Juden aus der Gefangenschaft, und eines Nachkommen David's, unter dem sie glücklich leben würden. Rede gegen die falschen Propheten.Wehe den Hirten, die verderben, und zerstreuen die Herde, die ich weide! spricht Jahwe. Deswegen spricht also Jahwe, der Gott Israels, von den Hirten: Ihr, die ihr mein Volk weidet, ihr habt zerstreuet meine Herde, und auseinander gesprengt, und nicht Acht darauf gegeben; sehet, ich strafe an euch die Bosheit eurer Werke, spricht Jahwe. Und ich will sammeln den Rest meiner Herde aus jedem Lande, wohin ich sie verstoßen habe; und führe sie zurück in ihre Hürde; und sie sollen sich wieder mehren, und zahlreich werden. Und ich setze solche Hirten über sie, die sie so weiden sollen, daß sie sich nicht mehr fürchten, noch erschrecken, und keines vermisset wird, spricht Jahwe. Siehe! es kommen Tage, spricht Jahwe, da ich von David einen echten Sprößling werde aufwachsen lassen; er wird als König herrschen, und weise handeln, und tun, was recht und billig ist im Lande. In seinen Tagen wird Juda Rettung werden, und Israel in Ruhe wohnen. Man wird ihn mit diesem Namen nennen: Jahwe unsere Gerechtigkeit. Darum siehe! es werden Tage kommen, spricht Jahwe, da man nicht mehr sagen wird: So wahr Jahwe lebt, der die Kinder Israels aus Ägyptenland geführt hat! Sondern: So wahr Jahwe lebt, der den Samen des Hauses Israels aus dem mitternächtlichen Lande, und aus allen Ländern, wohin ich sie verstoßen hatte, zurückgebracht, und heimgeführt hat; damit sie wieder in ihrem Vaterlande wohnen. Über die Propheten ist mein Herz in meinem Innersten zerissen; wanken alle meine Glieder. Ich bin wie ein Mann, der trunken ist; und wie Einer, den der Wein überwältigt hat, vor Jahwe, und seinen heiligen Worten. Voll Ehebrecher ist das Land, des Fluches wegen trauert es, die Weideplätze sind verdorret in der Wüste. Ihr Reunen ziehlt auf's Böse hin, und auf Unrecht ihre Kraftanstrengung. Ja, ruchlos sind Prophet und Priester; selbst in meinem Hause finde ich ihren Frevel, spricht Jahwe. Deswegen soll ihr Weg sein wie schlüpfrige Stellen beim Dunkel; sie sollen darauf gestoßen werden, und fallen. Denn Elend bringe ich über sie, ein Jahr zu ihrer Züchtigung, spricht Jahwe. Torheit habe ich an Samariens Propheten gesehen; sie gaben sich für Baalspropheten aus, und verführten Israel, mein Volk. Aber an Jerusalems Propheten sehe ich Abscheuliches; sie treiben Ehebruch, gehen mit Lügen um, und stärken der Sünder Hände, daß Niemand sich bekehrt von seinem Frevel; sie Alle sind mir wie Sodom, und ihre Einwohner wie Gomorrha. Darum spricht Jahwe, der Weltenherrscher, von den Propheten also: Siehe! ich will ihnen Wermut zu essen geben, und giftiges Wasser zu trinken. Denn von Jerusalems Propheten ging aus die Ruchlosigkeit in's ganze Land. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Folget nicht den Worten der Propheten, die euch weissagen; sie trügen euch; nur ihres eigenen Herzens Offenbarung reden sie, nicht aus Jahwe's Munde. Stets sagen sie zu denen, die mich verachten: Jahwe spricht: Friede wird euch sein! Und zu Allen, die nach ihres Herzens Verstocktheit wandeln, sagen sie: Euch wird kein Unglück treffen! Wer aber ist je im Rate Jahwe's gewesen, daß er dessen Ausspruch erfahren und gehört hätte? Wer hat gehorcht auf meinen Ausspruch, und ihn gehört? Siehe! der Sturm Jahwe's, die Rächerwut, fährt aus, und ein Wirbelwind wälzt sich um der Verruchten Haupt! Er läßt nicht ab, der Zorn Jahwe's, bis er den Entschluß seines Herzens ausgeführt, und vollzogen hat. In der Folgezeit werdet ihr davon eine bessere Einsicht bekommen. Ich sandte die Propheten nicht, doch liefen sie umher; ich redete nicht zu ihnen, doch prophezeiten sie. Denn wären sie in meinem Rat gewesen, so hätten sie meine Worte zur Kunde meines Volkes gebracht; und sie von ihrem bösen Wege, und von ihren schlechten Werken zurückgeführt. Bin ich ein Gott der Nähe bloß? spricht Jahwe; und nicht auch ein Gott der Ferne? Kann sich der Mensch wohl in Schlupfwinkeln verbergen, so daß ich ihn nicht sähe? spricht Jahwe. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde füllt? spricht Jahwe. Ich habe es wohl vernommen, was die Propheten sagen, die auf meinen Namen hin Lügen prophezeien, indem sie sprechen: Ich hatte ein Traumgesicht, ja ein Traumgesicht hatte ich. Wie lange währt das fort, im Herzen der Propheten, die Lügen prophezeien, und ihres Herzens Trug verkünden? Die da denken, bei meinem Volke meinem Namen in Vergessenheit zu bringen durch ihre Träumereien, die sie einander sich erzählen, gleichwie ihre Väter über Baal meinen Namen vergaßen? Der Prophet, welcher einen Traum hatte, mag den Traum erzählen; der aber, welcher meine Worte erhielt, erzähle treu meine Worte! Was sollen bei der Spreu die Körner? spricht Jahwe. Ist nicht mein Wort wie Feuer, spricht Jahwe, und wie ein Hammer, der Felsen sprengt? Darum siehe! ich bin wider die Propheten, spricht Jahwe, die meine Worte von einander stehlen. Siehe! ich bin wider die Propheten, spricht Jahwe, die ihre Zunge brauchen, und einen Ausspruch tun. Siehe! ich bin wider die, welche Lügenträume verkünden, spricht Jahwe, und sie erzählen, und mein Volk verführen mit ihren Lügen, und mit ihrer Prahlerei; ich habe sie nicht gesandt, und sie nichts geheißen; sie sind unnütz diesem Volke, spricht Jahwe. Wenn dich dieses Volk, oder der Prophet, oder ein Priester fragt, sprechend: Welches ist der Ausspruch Jahwe's? so sage ihnen, was der Spruch ist: Verwerfen will ich euch, spricht Jahwe. Und der Prophet, und der Priester, und das Volk, wer spricht: Ausspruch Jahwe's! den will ich strafen samt seinem Hause. So soll Einer zu dem Andern sagen, und der Mann zu seinem Bruder: Was war Jahwe's Antwort? und was hat Jahwe geredet? (Des Ausdrucks:) „Ausspruch Jahwe's“ sollet ihr nicht mehr gedenken; sonst soll einem Jeden sein eigen Wort zum Ausspruch werden; weil ihr verdreht die Worte des lebendigen Gottes, Jahwe's, des Weltenherrschers, unseres Gottes. So sollst du zum Propheten sagen: Was hat dir Jahwe geantwortet? Was hat Jahwe geredet? Wenn ihr dessen ungeachtet saget: „Ausspruch Jahwe's!“ so spricht Jahwe also: Weil ihr dieses Wort gesagt habt: „Ausspruch Jahwe's!“ obschon ich einen Boten zu euch sandte, (euch) zu sagen: Nicht mehr sollet ihr sagen: „Ausspruch Jahwe's!“ Darum sehet! will ich euch gänzlich vergessen, und euch, samt dieser Stadt, die ich euch, und euren Vätern gegeben, von meinem Angesichte stoßen. Ewige Schmach will ich auf euch legen, und ewige Schande, die unvergeßlich bleiben wird. Unter dem Bilde von guten und schlechten Feigen wird hier das Schicksal der Juden, Teils derer, die mit Jechonias in die Gefangenschaft gewandert, Teils derer, die mit Zedekias in ihrem Vaterlande zurückgeblieben waren, dargestellt. Der Ersteren wird sich Gott gnädig annehmen; die Letzteren aber dem Untergange preisgeben.Jahwe zeigte mir, und siehe! zwei Körbe mit Feigen, hingestellt vor den Tempel Jahwe's, nachdem Nebukadnezar, der König von Babel, den Jechonias, Jojakims Sohn, den König von Juda, und die Fürsten von Juda, nebst Schmieden und Schlossern von Jerusalem gefangen weggeführt, und nach Babel gebracht hatte. In dem einen Korbe waren die köstlichsten Feigen, gleichwie die Frühfeigen; in dem andern Korbe aber die schlechtesten, die man nicht essen konnte, weil sie zu schlecht waren. Dann sprach Jahwe zu mir: Was siehst du, Jeremias? Ich antwortete: Feigen, köstliche, sehr köstliche Feigen, und schlechte, sehr schlechte, die man nicht essen kann, weil sie zu schlecht sind. Da geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Wie diese köstlichen Feigen; so betrachte ich die Gefangenschaft der Juden, die ich von diesem Orte in's Land der Chaldäer geschickt habe, zum Guten, und ich will mein Auge auf sie richten zum Guten; und sie zurückführen in dieses Land. Ich will sie wieder aufbauen, und nicht zu Grunde richten; und sie wieder anpflanzen und nicht ausrotten. Und ich werde ihnen einen Sinn geben, mich zu erkennen, daß ich Jahwe bin. Sie sollen mein Volk, und ich will ihr Gott sein; denn sie werden sich mit ihrem ganzen Herzen zu mir bekehren. Wie die schlechten Feigen aber, die man nicht essen kann, weil sie zu schlecht sind, fürwahr! so spricht Jahwe, so will ich machen Zedekias, den König von Juda, und seine Fürsten, und die Übrigen aus Jerusalem, die in diesem Lande noch zurückgeblieben sind, oder die in Ägypten sich aufhalten. Ich will sie hingeben allen Königreichen der Erde zur Mißhandlung und zum Verderben, zum Gegenstande der Schmach, der Stichelrede, des Spottes und des Fluches an allen Orten, wohin ich sie verstoßen werde. Ich will gegen sie senden das Schwert, Hungersnot, und Pest, bis sie ganz vertilgt sind aus dem Lande, das ich ihnen, und ihren Vätern gegeben habe. Weil die Juden den Ermahnungen, die Gott durch Jeremias und andere Propheten an sie habe ergehen lassen, nicht gehorcht hätten, darum sollen sie in die babylonische Gefangenschaft kommen, und siebzig Jahre darin bleiben. Nach dieser Zeit soll aber auch das babylonische Reich zerstört werden. Aber auch vielen andern Völkern kündigt Jeremias unter dem Bilde eines Taumelbechers den Untergang an.Ausspruch, welcher geschah an Jeremias über das ganze jüdische Volk im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königes von Juda, welches das erste Jahr Nebukadnezars, des Königes von Babel war, und welchen der Prophet Jeremias dem ganzen jüdischen Volke, und allen Einwohnern Jerusalems bekannt machte, indem er sprach: Seit dem dreizehnten Jahre Josia's, des Sohnes Amon's, des Königes von Juda bis auf den heutigen Tag, diese drei und zwanzig Jahre hindurch, erging das Wort Jahwe's an mich; und ich redete zu euch vom frühen Morgen an, und beständig; aber ihr habet nicht gehört. Überdies hat Jahwe noch alle seine Diener, die Propheten, zu euch gesandt vom frühen Morgen an und beständig; aber ihr habet nicht gehört, und euer Ohr nicht zum Hören geneigt. Sie sprachen: Jeder kehre doch von seinem schlechten Wege, und von seinen bösen Werken zurück, so sollet ihr im Lande bleiben, das Jahwe euch und euren Vätern von Ewigkeit zu Ewigkeit gegeben hat. Gehet den fremden Göttern nicht nach, ihnen zu dienen, und sie anzubeten; und reizet mich durch eurer Hände Werk nicht zum Zorne, daß ich euch nicht strafen muß. Aber ihr habet nicht auf mich gehört, spricht Jahwe, so daß ihr mich durch eurer Hände Werk zum Zorne reiztet, euch zum Bösen. Darum spricht Jahwe, der Weltenherrscher, also: Weil ihr meinen Worten nicht gehorcht habet; sehet! so will ich, spricht Jahwe, hinschicken, und alle Völker von Mitternacht kommen lassen, und Nebukadnezar, den König von Babel, meinen Diener; und sie führen gegen dieses Land, und gegen seine Bewohner, und gegen alle diese Völker ringsumher; mein Fluch soll über sie gehen, und ich will sie preisgeben der Verheerung, dem Spotte, und ewiger Verwüstung. Ich lasse aufhören unter ihnen den Laut des Frohlockens, und den Laut der Freude, die Stimme des Bräutigams, und die Stimme der Braut, das Geräusch der Mühlen, und das Licht der Leuchte. Ja dieses ganze Land soll zur Einöde, soll zur Wüste werden, und diese Völker sollen dem Könige von Babel siebzig Jahre unterwürfig sein. Doch es wird geschehen, wenn voll sind die siebzig Jahre, so werde ich den König von Babel, und sein Volk, und das Land der Chaldäer wegen ihrer Missetat strafen, und es zur ewigen Wüste machen. So will ich an diesem Lande alle Aussprüche vollziehen, die ich an dasselbe getan habe, Alles, was in diesem Buche aufgezeichnet ist, was Jeremias wider alle Völker geweissagt hat. Denn viele Völker, und große Könige werden sie unterjochen, so daß ich ihnen vergelten werde nach ihrem Tun, und nach ihrer Hände Werk. Denn so sprach Jahwe, der Gott Israels zu mir: Nimm aus meiner Hand diesen Becher Zornwein, und gib ihn zu trinken allen den Völkern, an welche ich dich sende. Trinken sollen sie, taumeln, und sinnlos werden vor dem Schwerte, das ich unter sie senden will. Da nahm ich aus der Hand Jahwe's den Becher, und gab ihn zu trinken allen den Völkern, an die Jahwe mich sandte; nämlich Jerusalem, und den Städten Juda's, und ihren Königen, und ihren Fürsten, um sie zur Einöde, und zur Wüste, zum Spott und Fluch zu machen, wie zu dieser Zeit; auch Pharao, dem Könige von Ägypten, und seinen Dienern, und seinen Fürsten, und seinem ganzen Volke; und dem ganzen gemischten Haufen, und allen Königen im Lande Uz, und allen Königen des Philisterlandes, Askalon, Gaza, Ekron, und dem Überreste Asdods; Edom, und Moab, und den Söhnen Ammons; und allen Königen von Tyrus, und allen Königen von Zidon, und allen Königen des Insellandes, das jenseits des Meeres ist; Dedan, und Thema, und Bus, und Allen, deren Haar am Ende abgeschnitten ist; und allen Königen von Arabien, und allen Königen des gemischten Haufens, die in der Wüste sich aufhalten; und allen Königen von Simri, und allen Königen von Elam, und allen Königen von Madai; und allen Königen des Nordens, den nahen und fernen, einem wie dem andern, ja allen Reichen der Erde, die auf der Oberfläche der Erde sind; aber nach diesen soll auch der König von Sesach trinken. Sage zu ihnen: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Trinket, werdet trunken, erbrechet euch, und stürzet hin, ohne wieder aufzustehen, vor dem Schwerte, das ich unter euch sende. Und wenn sie sich weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, und zu trinken; so sage ihnen: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Ihr sollet trinken! Denn siehe! in der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an, Übel anzurichten; und ihr wollet ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ich rufe das Schwert über alle Bewohner der Erde, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Weissage ihnen alle diese Worte, und sprich zu ihnen: Jahwe brüllet aus der Höhe, und aus seinem heiligen Sitze läßt er seine Stimme hören. Laut brüllet er über seine Wohnung; ein Rufen, gleich den Keltertretern, läßt er erschallen an alle Erdenbewohner. Das Geräusch brauset bis an der Erde Grenzen hin; denn einen Streit hat Jahwe mit den Völkern; er rechtet mit allem Fleische; die Schuldigen gibt er dem Schwerte hin, spricht Jahwe. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Siehe! das Unglück geht von Volk zu Volk; ein großer Sturm erhebt sich von der Erde Grenzen her. Und es werden an diesem Tage die Erschlagenen Jahwe's liegen von dem einen Ende der Erde bis zum andern, unbetrauert, unaufgehoben, unbegraben; zu Mist werden sie auf der Erde werden. O! heulet ihr Hirten, und klaget laut! bestreuet euch mit Asche, ihr Großen der Herde! den voll sind eure Tage zum Schlachten; zerschmettern will ich euch, und hinfallen sollet ihr wie ein köstliches Gefäß. Es bleibt den Hirten keine Flucht übrig, und den Großen der Herde keine Rettung! Es ertönt ein Klaggeschrei der Hirten, und ein Heulen der Großen der Herde! den Jahwe verwüstet ihre Weideplätze. Ja verwüstet werden die die friedlichen Auen vor der Zornglut Jahwe's. Dem jungen Löwen gleich verläßt er seine Wohnung; ihr Land wird zur Wüste vor dem verheerenden Grimme, und vor seiner Zornglut. Jeremias erhält von Gott den Auftrag, im Vorhofe des Tempels öffentlich die Zerstörung des Tempels und der Stadt Jerusalem zu verkünden, wenn nicht dies Unglück durch eine baldige Bekehrung der Juden abgewendet werden soll. Wegen dieser Weissagung wird Jeremias von den Priestern, und falschen Propheten angeklagt, aber vom Gericht freigesprochen; indem man das Beispiel des Propheten Micha anführt, der das Nämliche geweissagt habe, aber deshalb nicht getötet worden sei. Ein gewisser Urias dagegen, der dasselbe weissagt, wird auf Befehl des Königs getötet.Im Anfange der Regierung Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königes von Juda, geschah von Jahwe dieser Ausspruch, indem er sprach: So spricht Jahwe: Stelle dich in den Vorhof des Hauses Jahwe's, und rede in Betreff aller Städte Juda's, die da kommen, um im Hause Jahwe's anzubeten, alle die Worte, die ich dir auftrage, ihnen zu sagen, ohne ein Wort davon zu tun. Vielleicht gehorchen sie, und kehren um, ein Jeder von seinem bösen Wege, so daß mich das Unglück reuet, welches ich ihnen zuzufügen beschlossen habe, um ihrer bösen Werke willen. Sprich zu ihnen: So spricht Jahwe: Wenn ihr nicht auf mich höret, zu wandeln nach meinem Gesetze, das ich euch gegeben habe; und zu achten die Worte meiner Diener, der Propheten, die ich zu euch sandte, und zwar vom frühen Morgen an, und beständig, denen ihr aber nicht gehorchtet; so will ich es mit diesem Hause, wie mit Silo machen, und diese Stadt zum Fluche allen Völkern der Erde hingeben. Und es hörten die Priester, und die Propheten, und das ganze Volk den Jeremias diese Worte im Hause Jahwe's sprechen. Als nun Jeremias Alles, was ihm Jahwe befohlen, dem ganzen Volke zu sagen, vorgetragen hatte, ergriffen ihn die Priester, und die Propheten, und das ganze Volk, und sprachen: Du mußt des Todes sterben! Warum weissagest du im Namen Jahwe's, und sagst: Es soll diesem Hause wie Silo gehen, und diese Stadt soll so verwüstet werden, daß Keiner mehr da wohnen wird? Nun lief das ganze Volk wider Jeremias im Hause Jahwe's zusammen; auch die Fürsten von Juda erfuhren es, und kamen aus dem Hause des Königs in das Haus Jahwe's, und setzten sich vor das neue Tor Jahwe's. Und es sprachen die Priester, und Propheten zu den Fürsten, und zum ganzen Volke, und sagten: Diesem Manne gebührt das Todesurteil, weil er wider diese Stadt geweissagt hat, wie ihr es mit euren Ohren gehört habet. Jeremias aber redete alle Fürsten, und das ganze Volk an, und sprach: Jahwe hat mich gesandt, wider diesen Tempel, und diese Stadt alle die Worte zu weissagen, die ihr gehört habet. Bessert also eure Wege, und eure Handlungen, und folget der Stimme Jahwe's, eures Gottes; damit sich Jahwe des Unglücks gereuen lasse, welches er euch gedroht hat. Was mich angeht, sehet! so bin ich in eurer Hand, tut mit, wie es gut und recht ist in euren Augen! Nur das bedenket wohl, tötet ihr mich, so ladet ihr unschuldiges Blut auf euch, auf diese Stadt, und deren Einwohner. Denn wahrhaftig! Jahwe hat mich zu euch gesandt, zu euren Ohren alle diese Worte zu reden. Darauf sagten die Fürsten, und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: diesem Manne gebühret das Todesurteil nicht! denn er hat im Namen Jahwe's, unseres Gottes, zu uns geredet. Denn es waren Einige von den Ältesten des Landes aufgestanden, und hatten zu der ganzen Versammlung des Volkes geredet, und gesagt: Zur Zeit Hiskia's, des Königs von Juda, weissagte Micha, der Morasthite, und redete zu dem ganzen Volke von Juda, und sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: gepflügt wird Zion werden wie ein Ackerfeld, und Jerusalem wird in Schutt, und der Tempelberg zu Waldhügeln werden. Hat ihn Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda töten lassen? Haben sie nicht viel mehr Jahwe gefürchtet, und ihn um Gnade angefleht? Da ließ Jahwe sich des Unglücks gereuen, das er ihnen gedroht hatte. Wir würden also ein großes Übel wider uns selbst begehen. Auch ein gewisser Urias, Sohn Semaja's aus Kirjath-Jearim weissagte im Namen Jahwe's; und er weissagte wieder diese Stadt, und wider dieses Land, gerade so, wie Jeremias. Und es erfuhr der König Jojakim, und alle seine Feldherren, und seine Fürsten seine Reden, und es suchte ihn der König zu töten. Als dieses Urias gewahr wurde, fürchtete er sich, floh, und kam nach Ägypten. Der König Jojakim aber schickte Leute nach Ägypten, Elnathan, den Sohn Achbors, und noch Einige mit ihm nach Ägypten. Und sie führten den Urias aus Ägypten, und brachten ihn vor den König Jojakim; und er ließ ihn mit dem Schwerte erschlagen, und seinen Leichnam in die Gräber des gemeinen Volkes werfen. Aber die Hand Achikams, des Sohnes Saphans, war mit Jeremias, daß er nicht in die Hand des Volkes, ihn zu töten, überliefert wurde. Um die Unterjochung der Juden und vieler Völker durch Nebukadnezar sinnbildlich darzustellen, erhält Jeremias von Gott den Auftrag, ein Joch zu tragen, und dergleichen durch Abgesandte an die verschiedenen Könige zu schicken, und ihnen anzukündigen, daß sie vom Könige von Babylon unterjocht werden würden, und daher sehr weise handelten, wenn sie sich ihm freiwillig ergäben. Den falschen Propheten, die das Gegenteil versicherten, solle man nicht glauben.Im Anfange der Regierung Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königes von Juda, geschah dieser Ausspruch an Jeremias von Jahwe, indem er sprach: So sprach Jahwe zu mir: Mache dir Stricke und Joche, und lege sie um deinen Hals; und schicke sie an den König von Edom, und an den König von Moab, und an den König der Söhne Ammons, und an den König von Tyrus, und an den König von Zidon, durch die Gesandten, die zu Zedelias, dem Könige von Juda, nach Jerusalem gekommen sind. Und trage jenen auf, ihren Herren zu sagen: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Ihr sollet zu euern Herren also sagen: Ich habe erschaffen die Erde, den Menschen, und das Vieh, das auf der Erde ist, durch meine große Macht, und durch meinen ausgestreckten Arm, und ich kann sie geben, wem es mir gut dünkt. Daher will ich jetzt alle diese Länder in die Hand Nebukadnezars, des Königes von Babel, meines Dieners, geben, ja sogar die Tiere des Feldes will ich ihm übergeben, daß sie ihm unterwürfig sein sollen. Alle diese Völker sollen ihm, seinem Sohne und seinem Enkel unterwürfig sein, bis auch die Zeit seines Landes kommt, und viele Völker und große Könige es unterjochen. Das Volk oder Reich, das sich dem Nebukadnezar, dem Könige von Babel, nicht unterwerfen, und seinen Hals unter das Joch des Königs von Babel nicht beugen will, werde ich durch das Schwert, durch Hungersnot und Pest strafen, spricht Jahwe, bis ich es durch seine Hand vernichtet habe. Höret also nicht auf eure Propheten, und eure Wahrsager, und eure Träumer, und eure Zeichendeuter, und eure Zauberer, die zu euch reden und sagen: Ihr werdet dem Könige von Babel nicht unterwürfig werden. Denn sie weissagen euch Lügen, daß ich euch aus eurem Lande entferne, und euch vertreibe, und vertilge. Das Volk aber, das seinen Hals unter das Joch des Königs von Babel beugt, und sich ihm unterwirft, will ich in seinem Lande lassen, spricht Jahwe; es soll dasselbe bauen und bewohnen. Zu Zedekias, dem Könige von Juda, sagte ich ebenfalls alle diese Worte, indem ich sprach: Beuget euren Hals unter das Joch des Königs von Babel, und unterwerfet euch ihm und seinem Volke; so werdet ihr am Leben bleiben. Warum wollet ihr sterben, du und dein Volk, durch das Schwert, durch Hungersnot und Pest, wie Jahwe dem Volke gedroht hat, das sich dem Könige von Babel nicht unterwerfen würde. Höret doch nicht auf die Worte der Propheten, die zu euch reden, und sagen: Ihr werdet dem Könige von Babel nicht unterwürfig werden; denn sie weissagen euch Lügen. Denn ich habe sie nicht gesandt, spricht Jahwe; sondern sie weissagen Lügen in meinem Namen, daß ich euch vertreibe, und ihr, samt den Propheten, die euch weissagen, zu Grunde gehet. Zu den Priestern, und dem ganzen Volke sagte ich und sprach: So spricht Jahwe: Höret nicht auf die Worte euerer Propheten, die euch weissagen und sprechen: Siehe! die Gefäße des Hauses Jahwe's werden nun bald wieder aus Babel zurückgebracht werden; denn sie weissagen euch Lügen. Höret nicht auf sie! unterwerfet euch dem Könige von Babel; so werdet ihr am Leben bleiben. Warum soll diese Stadt zur Wüste werden? Sie sind (wahre) Propheten, und haben sie Jahwe's Wort; so mögen sie bei Jahwe, dem Weltenherrscher, fürbitten, daß die Geräte, die noch im Hause Jahwe's, und im Hause des Königs von Juda, und in Jerusalem zurückgeblieben sind, nicht auch nach Babel kommen. Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher, in Betreff der Säulen, und des Meeres, und der Fußgestelle, und der übrigen Geräte, die noch in dieser Stadt zurückgeblieben sind; die Nebukadnezar, der König von Babel, nicht mitgenommen hat, da er Jechonais, Jojakim's Sohn, den König von Juda, nebst den Vornehmen von Juda und Jerusalem, aus Jerusalem nach Babel in die Gefangenschaft führte. Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels in Betreff der Geräte, die im Hause Jahwe's, und im Hause des Königs von Juda, und in Jerusalem zurückgeblieben sind: Sie sollen nach Babel gebracht werden, und da bleiben, bis ich mich wieder nach ihnen umsehe, spricht Jahwe, und sie holen, und an diesen Ort zurückbringen lasse. Ein vorgeblicher Prophet, mit Namen Hananias, weissagt das Gegenteil von dem, was Jeremias geweissagt hatte. Jeremias tritt gegen ihn auf, und erklärt ihn für einen Lügner, und kündigt ihm den Tod an.Und es geschah in eben demselben Jahre, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, im vierten Jahre, im fünften Monate, da redete Hananias, der Sohn Azurs, der Prophet, welcher aus Gibeon war, vor den Augen der Priester, und des ganzen Volkes im Hause Jahwe's mich an, und sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels, und sagt: Ich werde das Joch des Königs von Babel zerbrechen. Innerhalb zwei Jahren will ich an diesen Ort die Gefäße des Hauses Jahwe's wieder zurückbringen, die Nebukadnezar, der König von Babel, von hier mitgenommen, und nach Babel gebracht hat. Auch Jechonias, den Sohn Jojakim's, den König von Juda, und alle Gefangenen von Juda, die nach Babel gekommen sind, will ich an diesen Ort zurückbringen, spricht Jahwe; denn ich will das Joch des Königs von Babel zerbrechen. Darauf antwortete der Prophet Jeremias dem Propheten Hananias vor den Augen der Priester, und des ganzen Volkes, die im Hause Jahwe's standen; und es sprach der Prophet Jeremias: Amen! Jahwe tue es, Jahwe erfülle deine Worte, die du geweissagt hast, und lasse die Gefäße des Hauses Jahwe's, und alle Gefangenen aus Babel wieder an diesen zurückbringen! Aber höre nur den Ausspruch, den ich zu deinen Ohren, und zu den Ohren des ganzen Volkes sagen will! Die Propheten, die vorlängst vor mir und dir gewesen sind, haben über viele Länder, und über große Reiche von Krieg, Hungersnot und Pest geweissagt. Ein Prophet, der Glückliches Weissagt, wird, wenn der prophetische Ausspruch eintrifft, als ein Prophet anerkannt, den Jahwe wahrhaftig gesandt habe. Da nahm der Prophet Hananias das Joch vom Halse des Propheten Jeremias, und zerbrach es; und es sprach Hananias vor den Augen des ganzen Volkes, und sagte: So spricht Jahwe: Auf gleiche Weise will ich das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, binnen zwei Jahren, vom Halse aller Völker zerbrechen. Darauf ging der Prophet Jeremias seines Weges fort. Nachdem nun der Prophet Hananias zerbrochen hatte das Joch von dem Halse des Propheten Jeremias, geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias, indem er sagte: Gehe hin, und sage zu Hananias: So spricht Jahwe: Du hast zwar zerbrochen das hölzerne Joch; statt dessen sollst du ein eisernes Joch machen. Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Ein eisernes Joch will ich legen auf den Hals aller dieser Völker, daß sie Nebukadnezar, dem Könige von Babel, dienstbar seien sollen; ja sie werden ihm dienstbar werden! sogar die Tiere des Feldes übergebe ich ihm! Ferner sprach der Prophet Jeremias zu dem Propheten Hananias: Höre, Hananias! Jahwe hat dich nicht gesandt, und doch läßt du dieses Volk auf Lügen vertrauen! Darum spricht so Jahwe: Siehe! ich schaffe dich von der Erde weg; dieses Jahr sollst du sterben; weil du Empörung wider Jahwe geredet hast. Und es starb der Prophet Hananias in demselben Jahre, im siebenten Monate. Jeremias schickt ein Schreiben ab an die gefangenen Juden in Babel, worin er ihnen rät, sich dort ruhig anzubauen, weil die Gefangenschaft siebzig Jahre dauern werde; und sie vor den falschen Propheten warnt, die ihnen eine baldige Rückkehr versprächen. Strafandrohung gegen den falschen Propheten Semaja, der von Babel aus ein Schreiben nach Jerusalem gegen Jeremias geschickt hatte.Und dieses sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremias, von Jerusalem aus, an den Überrest der Ältesten der Gefangenen, und an die Priester, und an die Propheten, und an das ganze Volk schickte, welches Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel gefangen geführt hatte, nachdem der König Jechonias, die Königin und die Hofbedienten, und die Vornehmsten aus Juda und Jerusalem, und die Schmiede und Schlosser aus Jerusalem ausgewandert waren. (Er sandte ihn) durch Eleasa, den Sohn Saphan's, und durch Gemaria, den Sohn Hilkia's, welche Zedekias, der König von Juda, an Nebukadnezar, den König von Babel, nach Babel schickte. Er sagte (darin) also: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels, zu allen Gefangenen, die ich von Jerusalem nach Babel gefangen habe führen lassen: Bauet Häuser, und bewohnet sie; pflanzet Gärten, und genießet ihre Früchte! Nehmet Weiber, und zeuget Söhne und Töchter; und nehmet für eure Söhne Weiber, und eure Töchter gebet Männern, daß sie Söhne und Töchter gebären; vermehret euch daselbst, und vermindert euch nicht! Suchet das Beste der Stadt, in die ich euch gefangen habe führen lassen, und betet für sie zu Jahwe! denn in ihrem Wohle ist auch das Wohl für euch. Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Lasset euch von euren Propheten, die in eurer Mitte sind, und von euren Wahrsagern nicht betrügen; und achtet nicht auf eure Träume, die ihr habet! Denn sie weissagen euch Lügen in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, spricht Jahwe. Vielmehr spricht Jahwe so: Wenn voll sind die siebzig Jahre für Babel, will ich mich eurer annehmen, und meinen guten Ausspruch an euch erfüllen, euch wieder an diesen Ort zu bringen. Denn ich weiß die Beschlüsse, die ich über euch gefaßt habe, spricht Jahwe, Beschlüsse zum Glück, nicht zum Unglück, um euch eine erwünschte Zukunft zu geben. Alsdann werdet ihr mich anrufen, und hingehen, und zu mir beten, und ich werde euch erhören. Ihr werdet mich suchen, und finden; weil ihr mich mit eurem ganzen Herzen suchen werdet. Und ich werde mich von euch finden lassen, spricht Jahwe; ich werde eure Gefangenen zurückführen, und euch sammeln aus allen Völkern, und allen Gegenden, wohin ich euch verstoßen habe, spricht Jahwe; und ich werde euch an diesen Ort wieder zurückführen, von dem ich euch gefangen habe ausführen lassen. Ihr saget: Jahwe hat uns in Babel Propheten aufstehen lassen. Aber so spricht Jahwe in Betreff des Königs, der auf Davids Throne sitzt, und des ganzen Volkes, welches in dieser Stadt wohnt, eurer Brüder nämlich, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gewandert sind. Jahwe, der Weltenherrscher, spricht also: Sieh! ich will wider sie das Schwert, Hungersnot und Pest senden, und will sie schlechten Feigen gleich machen, die man nicht genießen kann, weil sie zu schlecht sind. Ja ich will mit dem Schwerte, mit Hungersnot und Pest sie verfolgen, und sie hingeben zur Mißhandlung allen Reichen der Erde, zum Gegenstande des Fluches, des Staunens, des Spottes und der Schmach unter allen den Völkern, wohin ich sie verstoße; weil sie nicht auf meine Worte hörten, spricht Jahwe, da ich meine Diener, die Propheten, zu ihnen sandte vom frühen Morgen an und beständig; ihr aber nicht gehorchtet, spricht Jahwe. Und ihr, ihr Gefangenen alle, die ich aus Jerusalem nach Babel weggeschickt habe, vernehmet den Ausspruch Jahwe's! So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels, in Betreff Ahabs, des Sohnes Kolaja's, und in Betreff Zedekias, des Sohnes Maaseja's, die euch in meinem Namen Lügen weissagen: Siehe! ich will sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, liefern, daß er sie vor euren Augen töten lasse. Und man wird sich ihrer bei allen Gefangenen Juda's, die in Babel sind, als eines Fluches bedienen, und sagen: Jahwe mache es dir wie dem Zedekias und Ahab, die der König von Babel im Feuer hat braten lassen! Weil sie in Israel Schandtaten verübt, und mit den Weibern ihrer Nächsten Ehebruch getrieben, und in meinem Namen Lügen geweissagt haben, da ich ihnen keinen Auftrag gegeben. Ich weiß es, und bin Zeuge, spricht Jahwe. Zu Semaja, dem Nehelamiten, sollst du dieses sagen: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels, und sagt: Weil du unter deinem Namen an das ganze Volk in Jerusalem, und an den Priester Zephanja, den Sohn Maaseja's, und an alle Priester Briefe gesandt, und darin gesagt hast: Jahwe hat dich statt des Priesters Jojada zum Priester eingesetzt, daß im Hause Jahwe's Aufseher seien über jeden Wahnsinnigen, und jeden, der sich für einen Propheten ausgibt, und daß du einen Solchen in Kerker und Gefängnis werfest. Und warum hast du dem Jeremias von Anathoth, der sich bei euch für einen Propheten ausgibt, keinen Verweis gegeben? Denn er hat sogar nach Babel an uns (einen Brief) geschickt, und gesagt: Es wird noch lange währen; bauet Häuser und bewohnet sie! pflanzet Gärten, und genießt ihre Früchte! Diesen Brief las der Priester Zephanja vor den Ohren des Propheten Jeremias. Da geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias, indem er sagte: Schicke an alle Gefangenen (einen Brief) und sage: So spricht Jahwe in Betreff Semaja's, des Nehelamiten: Weil Semaja, ohne daß ich ihn gesandt habe, euch weissagt, und euch auf Lügen vertrauen läßt; darum also spricht Jahwe, siehe! will ich Semaja, den Nehelamiten, und seinen Samen strafen, daß Keiner von ihm unter diesem Volke wohnen, und Keiner das Glück genießen soll, das ich meinem Volke erweisen werde, spricht Jahwe; denn er hat Empörung wider Jahwe geredet. Gott befiehlt dem Jeremias, die Weissagung aufzuschreiben, daß die Juden wieder aus der Gefangenschaft zurückkehren, Jerusalem erbaut werden, und glückliche Zeiten eintreten sollten.Der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels, und sagt: Schreibe dir alle die Worte, welche ich zu dir geredet habe, in ein Buch. Denn siehe! es werden Tage kommen, spricht Jahwe, da ich die Gefangenen meines Volkes Israel und Juda wieder zurückführen, spricht Jahwe, und wieder in das Land bringen werde, welches ich ihren Vätern gegeben habe, daß sie es besitzen. Und dieses sind die Worte, welche Jahwe in Betreff Israels und Juda's sprach: So spricht Jahwe: Angstgeschrei hören wir; Schrecken und keine Ruhe! O! fraget und sehet, ob Männer gebären? Warum doch sehe ich die Hände aller Männer auf ihren Hüften, gleich der Gebärenden? Warum haben alle Gesichter in Blässe sich verwandelt? Wehe! groß ist dieser Tag, ohne seines Gleichen! Und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus Rettung werden! Und es wird geschehen an diesem Tage, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, ich will sein Joch von deinem Halse zerbrechen, und zerreißen deine Bande; nicht mehr sollen Fremde ihn sich dienstbar machen. Sie sollen Jahwe, ihrem Gotte, dienen, und David, ihrem Könige, den ich ihnen erwecken will. Darum, mein Diener, Jakob! fürchte dich nicht, spricht Jahwe; und sei unerschrocken, Israel! denn siehe! ich rette dich aus der Ferne, und deinem Samen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft. Ja wieder zurückkehren soll Jakob, in Ruhe leben, und in Sicherheit, und Niemand soll ihn schrecken. Denn ich bin bei dir, spricht Jahwe, dich zu retten; denn alle Völker, unter die ich dich zerstreuet habe, will ich aufreiben; nur dich will ich nicht aufreiben; aber strafen will ich dich nach Recht, und dich nicht ungestraft entlassen. Denn so spricht Jahwe: Es steht schlimm um deine Wunde; und schmerzhaft ist dein Schlag. Niemand nimmt sich deiner Sache zum Verbande an; Heilmittel fehlen dir. Alle deine Freunde haben dich vergessen, fragen nicht nach dir; denn mit Feindes Schlägen schlug ich dich, mit harter Züchtigung, um der Menge deiner Sünde willen; zahlreich waren deine Vergehen. Was schreiest du über deine Wunde? empfindlich ist dein Schmerz. Um der Menge deiner Sünden, und zahlreichen Vergehen willen habe ich dir dieses getan. Doch Alle, welche dich verschlangen, sollen auch verschlungen werden; und Alle, die dich quälten, sollen insgesamt in die Gefangenschaft wandern; und Jene, die dich beraubten, sollen auch zum Raube werden; und Alle, die dich plünderten, gebe ich zur Plünderung preis. Ich will dir einen Verband anlegen, und dich heilen von deinen Schlägen, spricht Jahwe; obschon man dich das verstoßene Zion nannte, wonach Niemand fragt. So spricht Jahwe: Siehe! ich führe die Gefangenen der Zelte Jakobs wieder heim, und erbarme mich seiner Wohnungen; und es soll wieder aufgebaut werden die Stadt auf ihren Schutt, und der Palast wieder bewohnt, wie es ihm gebührt. Aus ihnen werden dann erschallen Dank- und Jubellieder; und ich werde sie vermehren, und sie sollen nicht vermindert werden; und ich werde sie erheben, und sie sollen nicht erniedrigt werden. Und es sollen seine Söhne sein, wie ehemals, und seine Gemeinde soll vor mir stehen; und alle seine Dränger will ich strafen. Aus ihm soll sein Oberhaupt sein, und sein Herrscher aus seiner Mitte hervorgehen. Ich will ihn nahen lassen, und er soll Zutritt zu mir haben. Denn wer ist's, der es wagte, in meine Nähe zu kommen? spricht Jahwe. Ihr werdet dann mein Volk, und ich will euer Gott sein. Siehe! der Sturm Jahwe's, die Rächerwut fährt aus, und ein Wirbelwind wälzt sich um der Verruchten Haupt! Sie läßt nicht ab die Zornglut Jahwe's, bis er den Entschluß seines Herzens ausgeführt, und vollzogen hat. In der Folgezeit werdet ihr bessere Einsicht davon erhalten. Fortsetzung der vorhergehenden Verheißung. Auch die Bewohner des Reiches Israel werden wieder in ihr Vaterland zurückkehren; und vereint mit den Bewohnern des Reiches Juda Jahwe verehren.Zu jener Zeit, spricht Jahwe, werde ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie mein Volk. So spricht Jahwe: Es soll Gnade finden in der Wüste das Volk derer, die dem Schwerte entkommen sind; ich gehe hin, um Israel Ruhe zu verleihen. Aus der Ferne hat sich Jahwe mir gezeigt. Mit ewiger Liebe liebe ich dich, darum hege ich Huld für dich. Ich will dich wieder aufbauen, ja wieder aufgebaut sollst du werden, du Jungfrau Israels! Du wirst dich wieder mit deinen Pauken schmücken, und hinausziehen im Reigentanz der Fröhlichen. Anpflanzen sollst wieder Weinberge auf Samariens Gebirgen; die Pflanzer sollen pflanzen, und die Frucht genießen. Denn es wird die Zeit sein, da auf Ephraims Gebirge die Wächter rufen werden: Stehet auf, und lasset uns nach Zion ziehen, zu Jahwe, unserm Gott! Denn so spricht Jahwe: Erhebet über Jakob laute Freude! und jauchzet über das Haupt der Völker! verkündet, lobpreiset und saget: Gerettet hast du, Jahwe, dein Volk, den Überrest von Israel! Siehe! ich führe sie zurück aus dem mitternächtlichen Lande, und bringe sie zusammen von der Erde Grenzen her. Heimkehren werden mit ihnen Blinde, und Lahme, Schwangere, und Gebärende mit einander, ein großer Haufe. Mit Tränen ziehen sie daher, und unter Flehen führe ich sie; ich leite sie zu Wasserbächen auf ebenem Wege, auf dem sie sich nicht stoßen sollen; denn ich bin Israels Vater, und Ephraim ist mein Erstgeborner. Vernehmet, Völker! Jahwe's Ausspruch, und verkündet ihn auf fernen Inseln, und sprechet: Der Israel zerstreuet hat, der sammelt und bewacht es wieder, wie ein Hirt seine Herde. Fürwahr! Jahwe befreiet Jakob, und erlöset ihn aus der Hand dessen, der stärker ist, als er. Sie werden kommen, und jubeln auf Zions Höhe, und strömen zu Jahwe's Gaben, über Korn, Most und Öl, und über die jungen Schafe und Rinder; und ihre Seele wird sein wie ein wasserreicher Garten, und sie werden ferner nicht mehr schmachten. Freuen wird sich dann die Jungfrau beim Reigentanz, und Jünglinge und Greise miteinander. In Freude will ich ihre Trauer kehren, sie trösten, und erfreuen nach ihren Leiden. Die Seele der Priester will ich mit Fett tränken, und mein Volk soll sich sättigen an meinem Segen, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Man hört zu Rama ein Geschrei, Wehklagen, bitteres Weinen; Rachel weint über ihre Kinder; denn sie sind nicht mehr. So spricht Jahwe: Halte ab deine Stimme vom Weinen, und deine Augen vom Tränenvergießen; denn dir steht noch für deine Mühe der Lohn bevor, spricht Jahwe; sie sollen wieder heimkehren aus des Feindes Land. Und es bleibt dir noch Hoffnung für deine Zukunft, spricht Jahwe; es werden wieder heimkehren die Kinder zu ihrer Grenze. Ich habe Ephraim klagen hören: Du hast mich gezüchtigt; ja, wie ein ungezähmtes Kalb bin ich gezüchtigt worden; so bringe mich zurück, daß ich heimkomme; denn du bist Jahwe, mein Gott. Seitdem ich mich bekehrte, fühle ich Reue; seitdem ich zur Einsicht kam, zerschlage ich meine Hüfte; ich fühle Scham und Schande; denn mit meiner Jugend Schmach bin ich belastet. Ist mir Ephraim ein so teurer Sohn, ein Kind der Freude? So oft ich von ihm spreche, denke ich stets an ihn; deswegen schlägt mein Herz für ihn, und mitleidsvoll erbarme ich mich seiner, spricht Jahwe. Richte Wegzeichen auf für dich, setze dir Wegweiser! merke auf die gebahnte Straße, auf den Weg, auf dem du gehest! Kehre heim, du Jungfrau Israels! kehre heim zu diesen deinen Städten! Wie lange willst du noch umher irren, du widerspenstige Tochter! da doch Jahwe Neues schafft im Lande. Das Weib wird den Mann beschützen. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Man wird dereinst im Lande Juda, und in seinen Städten, wenn ich ihre Gefangenen zurückbringe, diesen Ausdruck brauchen: Jahwe segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! Bewohnen sollen es wieder die Juden, und alle seine Städte insgesamt, die Ackerleute, und solche, die mit den Herden umherziehen. Die Erschöpften werde ich erquicken, und die Verschmachtenden sättigen. Darüber wachte ich auf, und sah mich um; ich hatte einen sanften Schlaf gehabt. Sieh! es werden Tage kommen, spricht Jahwe, da ich das Haus Israels, und das Haus Juda's mit einer Saat von Menschen, und einer Saat von Vieh besäen werde. Und wie sehr ich auf sie bedacht war, sie auszureißen, umzustürzen, zu verderben, zu zerstören, und zu plagen; eben so bedacht will ich auf sie sein, sie wieder aufzubauen, und anzupflanzen, spricht Jahwe. In jenen Tagen wird es nicht mehr heißen: Die Väter haben saure Trauben gegessen, und der Kinder Zähne sind stumpf geworden; sondern ein Jeder wird für seine eigene Missetat sterben; und Jeder, der saure Trauben ißt, dessen Zähne werden stumpf werden. Siehe! es wird die Zeit kommen, spricht Jahwe, da ich mit dem Hause Israels, und dem Hause Juda's einen neuen Bund schließen werde, nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern schloß zu der Zeit, als ich sie bei der Hand faßte, und aus Ägyptenland führte; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obschon ich ihr Beherrscher war, spricht Jahwe; sondern dieses ist der Bund, den ich mit dem Hause Israels nach dieser Zeit schließen werde, spricht Jahwe: Einprägen will ich mein Gesetz ihrem Innersten, und es schreiben in ihr Herz; und ich will ihr Gott, und sie sollen mein Volk sein. Keiner wird seinen Nächsten, und Niemand seinen Bruder mehr zu erinnern brauchen, sprechend: Verehret Jahwe! Denn sie Alle werden mich verehren, vom Kleinsten bis zum Größten, spricht Jahwe; denn ich werde ihnen ihr Vergehen vergeben, und ihrer Sünden nicht mehr gedenken. So spricht Jahwe, der die Sonne bestimmt hat zum Licht bei Tage, und den Mond, und die Sterne zur Erleuchtung bei der Nacht; der das Meer bewegt, daß seine Wellen brausen, dessen Name ist Jahwe, Zebaoth. Wenn diese Gesetze wieder vor mir verschwinden, spricht Jahwe; so soll auch der Samen Israels aufhören, ein Volk vor mir zu sein durch alle Zeiten. So spricht Jahwe: Wenn man oben den Himmel ermessen, und unten die Grundfesten der Erde ergründen kann, dann will ich auch den ganzen Samen Israels um Alles dessen, was sie begangen haben, verwerfen, spricht Jahwe. Siehe! es wird die Zeit kommen, spricht Jahwe, da diese Stadt für Jahwe wieder erbaut werden soll vom Turme Hananeels an bis an's Ecktor; und es soll noch weiter gehen die Meßschnur bis an den Hügel Gareb, und sich nach Goath lenken. Und das ganze Leichen- und Aschental, und alle Äcker bis an den Bach Kidron, bis an die Ecke des Roßtores nach Morgen zu, sollen Jahwe heilig sein. Niemals soll sie wieder ausgerottet, noch zertört werden. Zur sinnbildlichen Darstellung der in Erfüllung gehenden Verheißung Gottes, daß das Land Juda einst von seinen Landeskindern wieder angebaut werden soll, erhält Jeremias von Gott den Befehl, zu Anathoth einen Acker zu kaufen.Der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe, im zehnten Jahre Zedekias, desKönigs von Juda, welches das achtzehnte Jahr Nebukadnezars war. Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem, der Prophet Jeremias aber war verhaftet im Vorhofe der Hauptwache, die im Hause des Königs von Juda war, wo ihn Zedekias, der König von Juda, hatte verhaften lassen, indem er sprach: Warum weissagest du, und sprichst: So spricht Jahwe: Siehe! ich will diese Stadt in die Hand des Königs von Babel überliefern, und er wird sie erobern! Selbst Zedekias, der König von Juda, soll der Hand der Chaldäer nicht entkommen; sondern in die Hand des Königs von Babel geraten, von Mund zu Mund mit ihm reden, und von Auge zu Auge ihn sehen. Er wird den Zedekias nach Babel bringen lassen, wo er bleiben soll, bis ich mich seiner annehme, spricht Jahwe. Obschon ihr wider die Chaldäer streitet; so sollet ihr doch nichts ausrichten. Und Jeremias sprach: Es ist ein Ausspruch Jahwe's an mich geschehen, indem er sprach: Siehe! Hanameel, der Sohn Sallums, deines Vaters Bruder, wird zu dir kommen, und sagen: Kaufe dir meinen Acker zu Anathoth, denn du hast das Einlösungsrecht zu kaufen. Hanameel, der Sohn meines Vaters Bruders, kam auch, wie Jahwe gesagt hatte, zu mir in den Vorhof der Hauptwache, und sprach zu mir: Kaufe doch meinen Acker, der zu Anathoth im Lande Benjamins liegt; denn du hast das Erb- und Einlösungsrecht, ihn für dich zu kaufen. Da erkannte ich, daß es ein Ausspruch Jahwe's war. Ich kaufte den Acker zu Anathoth von Hanameel, dem Sohne meines Vaters Bruders, und wog ihm das Geld ab, siebenzehn Seckel Silbers. Ich schrieb einen Kaufbrief, siegelte ihn, nahm Zeugen hinzu, und wog das Geld auf der Wage ab. Hierauf nahm ich den Kaufbrief einmal versiegelt nach Vorschrift, und Gebrauch, und einmal offen; und ich gab den Kaufbrief dem Baruch, dem Sohne Nerija's, des Sohnes Machseja's, vor den Augen Hanameels, meines Vetters, und vor den Augen der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, und vor den Augen aller Juden, die im Vorhofe der Hauptwache saßen. Und ich trug dem Baruch vor ihren Augen auf, und sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, diesen Kaufbrief nämlich, sowohl diesen versiegelten, als diesen offenen Brief, und lege sie in ein irdenes Gefäß, daß sie lange erhalten werden. Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Es werden einst wieder Häuser, Äcker und Weinberge in diesem Lande gekauft werden. Als ich den Kaufbrief dem Baruch, dem Sohne Nerija's, abgegeben hatte, betete ich zu Jahwe und sprach: Ach! Herr, Jahwe! siehe! du hast Himmel und Erde erschaffen durch deine große Macht, und deinen ausgestreckten Arm; nichts ist dir unmöglich. Du übest Gnade bis in's tausendste Geschlecht, obgleich du auch der Väter Schuld nach ihnen noch in der Kinder Schoß vergiltst. Großer mächtiger Gott! Jahwe, Zebaoth ist sein Name! Groß an Rat, und mächtig an Tat, dessen Augen überschauen alle Wege der Menschenkinder, um Jeden zu vergelten nach seinem Wandel, und nach der Frucht seiner Handlungen. Du hast Zeichen und Wunder im Lande Ägyptens getan, bis auf diesen Tag, sowohl an Israel, als an andern Menschen, und dir Ruhm erworben wie an diesem Tage. Du hast dein Volk Israel durch Zeichen und Wunder, und mit starker Hand, und mit ausgestrecktem Arme, und unter großem Schrecken aus Ägyptenland geführt. Du hast ihnen dieses Land gegeben, das du ihren Vätern zu geben geschworen hattest, ein Land, das überfließt von Milch und Honig. Sie kamen, und nahmen es in Besitz; allein sie hörten nicht auf deine Stimme, und wandelten nicht nach deinem Gesetze. Alles, was du ihnen zu tun gebotest, taten sie nicht; darum läßt du sie all dies Unglück treffen. Siehe! die Wälle sind bis an diese Stadt gekommen, um sie zu erobern; und die Stadt wird durch's Schwert, durch Hungersnot und Pest in die Hand der Chaldäer fallen, welche sie belagern. Und was du gesagt hast, ist eingetroffen, und siehe! du siehst es. Und doch sagtest du, Herr Jahwe! zu mir: Kaufe dir den Acker für Geld, und nimm Zeugen dazu, obgleich diese Stadt in die Hände der Chaldäer fallen wird! Darauf geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias, indem er sprach: Siehe! ich bin Jahwe, der Gott alle Fleisches; sollte mir etwas unmöglich sein? Darum spricht so Jahwe: Siehe! ich liefere diese Stadt in die Hand der Chaldäer, und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und er soll sie erobern. Die Chaldäer, welche diese Stadt belagern, werden kommen, und diese Stadt anzünden, und verbrennen, und die Häuser, auf deren Dächern man dem Baal Räucherwerk, und andern Göttern Trankopfer brachte, um mich zum Zorne zu reizen. Denn die Söhne Israels, und die Söhne Juda's haben von ihrer Jugend an nur Böses vor meinen Augen getan; ja, die Söhne Israels haben mich nur zum Zorne gereizt durch ihrer Hände Werk, spricht Jahwe. Denn diese Stadt war mir zum Zorn und Unwillen von dem Tage an, da man sie erbaute, bis auf diesen Tag, so daß ich sie entfernen will von meinem Angesichte, wegen all des Bösen, welches die Söhne Israels, und die Söhne Juda's begangen haben, mich zum Zorne zu reizen, nämlich sie, ihre Könige, ihre Fürsten, ihre Priester, und ihre Propheten, die Männer Juda's, und die Bewohner Jerusalems. Sie haben mir den Rücken, nicht das Gesicht zugekehrt; obschon ich sie belehrte vom frühen Morgen an und beständig; aber sie folgten nicht, Zucht anzunehmen. Ja sie stellten ihre abscheulichen Götzen in das Haus, welches nach meinem Namen genannt ist, und entheiligten es. Und sie bauten dem Baal Altäre im Tale Ben-Hinnoms, um ihre Söhne und Töchter dem Moloch zu verbrennen, was ich ihnen nicht geboten habe, und mir nie in den Sinn gekommen ist, daß sie so Abscheuliches tun sollten, um Juda zur Sünde zu verführen. Aber dessen ungeachtet spricht Jahwe, der Gott Israels, in Betreff dieser Stadt, von der ihr sagtet, daß sie durch's Schwert, durch Hungersnot und Pest in die Hand des Königs von Babel fallen werde; siehe! ich will sie aus allen den Ländern sammeln, in welche ich sie in meinem Zorn, und in meinem Grimm, und in großem Unwillen verstoßen habe; ich will sie wieder zurückbringen an diesen Ort, und machen, daß sie sicher wohnen. Und sie sollen wieder mein Volk, und ich will ihr Gott sein. Ich will ihnen Einen Sinn, und Einen Weg geben zu meiner Verehrung alle Zeit hindurch, ihnen und ihren Kindern nach ihnen zum Besten. Und ich will mit ihnen einen ewigen Bund schließen, daß ich nicht von ihnen ablassen will, ihnen Gutes zu tun; und ich will einprägen ihrem Herzen solche Ehrfurcht gegen mich, daß sie nicht wieder von mir weichen. Ja, ich werde mich freuen über sie, ihnen wohl zu tun, und ich werde sie wieder anpflanzen in diesem Lande mit Aufrichtigkeit, mit meinem ganzen Herzen, und mit meiner ganzen Seele. Denn so spricht Jahwe: Wie ich all dies große Übel über dieses Volk gebracht habe; so will ich auch all das Gute über sie kommen lassen, das ich ihnen verheißen habe. Und man wird wieder Äcker kaufen in diesem Lande, von welchem ihr saget: Es wird eine Wüste, leer an Menschen und Vieh, und fällt in die Hand der Chaldäer. Man wird wieder Äcker kaufen um Geld, Kaufbriefe schreiben, sie siegeln, und Zeugen dazu nehmen im Lande Benjamins, und in der Umgegend Jerusalems, und in den Städten Juda's, und in den Städten auf dem Gebirge, und in den Städten auf der Ebene, und in den Städten nach Süden hin; denn ich werde ihre Gefangenen wieder zurückbringen, spricht Jahwe. Verheißung der Rückkehr der Juden und Israeliten aus der Gefangenschaft, und eines alsdann eintretenden glücklichen Zustandes unter einem Nachkommen Davids. Das davidische Geschlecht, sowie das Priestertum sollen fortbestehen.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias, als er noch im Vorhofe der Hauptwache gefangen saß, zum zweiten Male, indem er sprach: So spricht Jahwe, der es vollbringt, Jahwe, der es zur Ausführung bereitet, Jahwe ist sein Name. Rufe zu mir, ich werde dich erhören; große und verborgene Dinge, die du nicht weißt, will ich dir eröffnen. Denn so spricht Jahwe, der Gott Israels, in Betreff der Häuser dieser Stadt, und der Häuser der Könige von Juda, die niedergerissen sind zu Wällen, und gegen das Schwert; indem sie (die Bewohner) aufgetreten sind, sich wider die Chaldäer zu verteidigen; aber sich mit Leichen der Menschen anfüllen, die ich in meinem Zorn, und in meinem Grimm erschlage, und wegen all deren Bosheit ich von dieser Stadt mein Antlitz wende. Siehe! ich lege ihr einen Verband an, und heile sie, ja ich heile sie, und gewähre ihnen die Fülle wahren Glücks. Ich will die Gefangenen Juda's und die Gefangenen Israels wieder zurückführen, und sie wieder aufbauen, wie vorhin. Ich will sie reinigen von allen ihren Sünden, die sie gegen mich begangen, und ihnen alle ihre Missetaten vergeben, die sie gegen mich verübt, und wodurch sie treulos gegen mich gehandelt haben. Und es wird mir zum Ruhme, zur Freude, zum Lobe und zum Preise gereichen bei allen Völkern der Erde, die von all dem Guten hören, welches ich ihnen bereite; und sie werden sich fürchten, und zittern über all das Gute, und über all das Glück, das ich ihr beweise. So spricht Jahwe: An diesem Orte, von dem ihr saget, er ist verwüstet, leer an Menschen und Vieh, in den Städten Juda's, und auf den Straßen Jerusalems, die zerstört, leer an Menschen, und Einwohnern, und an Vieh sind, wird man wieder hören den Laut des Frohlockens, und den Laut der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams, und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die singen: Preiset Jahwe, den Weltenherrscher; denn gütig ist Jahwe, und seine Gnade währet ewig; (und die Stimme derer,) die Dankopfer in das Haus Jahwe's bringen. Denn ich will die Gefangenen des Landes wieder heimführen, wie ehedem, spricht Jahwe. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Es werden wieder an diesem wüsten Orte, der leer ist, an Menschen, und an Vieh, und in allen seinen Städten, Wohnungen der Hirten sein, die ihre Schafe lagern lassen; in den Städten auf dem Gebirge, in den Städten auf der Ebene, und in den Städten nach Süden hin, und im Lande Benjamins, und in der Umgegend Jerusalems, und in den Städten Juda's werden wieder die Schafe an den Händen des Zählers vorüber gehen, spricht Jahwe. Siehe! es kommt die Zeit, spricht Jahwe, da ich den guten Ausspruch erfüllen werde, den ich zu dem Hause Israels, und zu dem Hause Juda's gesprochen habe. In jenen Tagen, und um jene Zeit will ich von David einen echten Sprößling aufwachsen lassen, der Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird. In jenen Tagen wird Juda Rettung werden, und Jerusalem in Ruhe wohnen; und dieses ist der Name, den man ihm geben wird, „Jahwe unsere Gerechtigkeit.“ Denn so spricht Jahwe: Es soll dem David nicht an einem Manne fehlen, welcher auf dem Throne des Hauses Israels sitzet. Es soll auch nicht den Priestern, den Leviten an Männern fehlen vor mir, die Brandopfer bringen, und Speiseopfer anzünden, und Schlachtopfer verrichten alle Tage hindurch. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias, indem er sprach: So spricht Jahwe: Wenn ihr meine Einrichtung des Tages, und meine Einrichtung der Nacht aufheben könnet, so daß nicht mehr Tag und Nacht ist zu ihrer bestimmten Zeit; so soll auch aufgehoben werden mein Bund mit David, meinem Diener, so daß ihm kein Sohn sein wird, der herrsche auf seinem Throne, und mit den Leviten, den Priestern, die mir dienen. Wie man des Himmels Heer nicht zählen, und den Sand am Meere nicht messen kann; so will ich den Samen David's, meines Dieners, und die Leviten, die mir dienen, vermehren. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias, indem er sprach: Hast du nicht gesehen, was dieses Volk da sprach? es sagte: „Jahwe hat die beiden Geschlechter, die er liebte, verworfen;“ und sie verachten mein Volk, so daß es kein Volk mehr ist vor ihnen. So spricht Jahwe: Habe ich meine Einrichtung des Tages, und der Nacht, und die bestimmten Gesetze des Himmels und der Erde nicht festgesetzt; so werde ich den Samen Jakobs und Davids, meines Dieners, verwerfen, daß ich aus seinem Samen keinen Herrscher über den Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs nehme. Denn ich will ihre Gefangenen wieder zurückführen, und ihrer mich erbarmen. Während der Belagerung Jerusalems kündigt Jeremias dem Zedekias an, daß die Stadt eingenommen, und er selbst gefangen nach Babel geführt werden würde. Strafandrohung an diejenigen, welche den Bund, den sie geschlossen hatten, die einheimischen Sklaven freizulassen, nicht hielten.Der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe, als Nebukadnezar, der König von Babel, mit seinem ganzen Kriegsheere, und mit allen Königreichen der Erde, die ihm unterworfen waren, und mit allen Völkern, Jerusalem, und alle ihre Städte belagerte. Er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Gehe hin, und sage zu Zedekias, dem Könige von Juda, und sprich zu ihm: So hat Jahwe gesagt: Siehe! ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, und er wird sie mit Feuer verbrennen. Ja du selbst sollst seiner Hand nicht entkommen; sondern gefangen genommen, und seiner Hand übergeben werden; und du wirst den König von Babel von Aug' zu Auge sehen, und mit ihm von Mund zu Munde reden, und nach Babel wandern. Doch vernehme den Ausspruch Jahwe's, Zedekias König von Juda! So spricht Jahwe zu dir: Du sollst nicht durch's Schwert umkommen; im Frieden wirst du sterben. Und wie man deine Väter, die ehemaligen Könige, die vor dir gewesen sind, verbrannte; so wird man auch dich verbrennen, und das Klagelied: „Ach Herr….“ über dich singen; denn diesen Ausspruch habe ich getan, spricht Jahwe. Alle diese Worte sprach der Prophet Jeremias zu Zedekias, dem Könige von Juda zu Jerusalem. Das Kriegsheer des Königs von Babel belagerte Jerusalem, und alle noch übrigen Städte Juda's, Lachisch und Aseka; denn diese waren als feste Städte unter den Städten von Juda noch übrig. Der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe, nachdem der König Zedekias mit dem ganzen Volke zu Jerusalem einen Bund gemacht hatte, Freilassung ausrufen zu lassen, daß nämlich ein Jeder seinen hebräischen Sklaven und seine hebräische Sklavin frei lassen, und Keiner mehr seinen jüdischen Mitbruder zu seinem Sklaven machen solle. Und es folgten alle Großen, und das ganze Volk, das dem Bunde beigetreten war, so daß Jeder seinen Sklaven, und seine Sklavin freiließ, und sie nicht mehr zu seinem Sklaven machte. Sie folgten also, und ließen sie frei. Aber nachher kehrten sie wieder um, zogen die Sklaven und Sklavinnen, die sie freigelassen hatten, wieder ein, und unterwarfen sie sich wieder zu Sklaven und zu Sklavinnen. Da geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias von Jahwe, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe mit euren Vätern, da ich sie aus Ägypten, aus dem Sklavenhause führte, einen Bund gemacht, und gesprochen: Im siebenten Jahre sollt ihr ein Jeder seinen hebräischen Mitbruder, der sich ihm verkauft hat, frei lassen; sechs Jahre soll er ihm dienen, nachher soll er ihn von sich frei entlassen. Aber eure Väter haben nicht auf mich gehört, und nicht ihr Ohr geneigt. Ihr nun wart neulich zurückgekehrt, und hattet getan, was recht war in meinen Augen, indem ihr, ein Jeder seinen Nächsten Freilassung verkündetet, und im Tempel, der nach meinem Namen genannt ist, vor mir einen Bund schlosset. Aber ihr seid wieder zurückgekehrt, habet meinen Namen entheiligt, und ein Jeder seinen Sklaven und seine Sklavin, die ihr nach ihrem Wunsche frei gelassen hattet, wieder eingezogen, und sie gezwungen, bei euch wieder Sklaven und Sklavinnen zu sein. Darum spricht so Jahwe: Ihr habet mir nicht gehorcht, Freilassung auszurufen ein Jeder seinem Bruder, und seinem Nächsten; sehet! so kündige ich euch Freilassung an, spricht Jahwe, nämlich zum Schwert, zur Pest, und zur Hungersnot; ja, zur Mißhandlung gebe ich euch preis allen Königreichen der Erde. Ich will die Menschen, die meinen Bund übertreten, die die Worte des Bundes, den sie vor meinem Angesichte geschlossen, nicht gehalten haben, dem Rinde gleich machen, das sie in zwei Teile zerhieben, und zwischen dessen Teilen sie durchgingen; die Vornehmen in Juda, und die Vornehmen in Jerusalem, die Hofbedienten, die Priester, und das ganze Volk des Landes, die zwischen den Stücken des Rindes hindurch gegangen sind. Ja, ich will sie hingeben in die Hand ihrer Feinde, und in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten; ihre Leichname sollen den Vögeln des Himmels, und den Tieren des Feldes zum Fraße dienen. Selbst den Zedekias, den König von Juda, und seine Fürsten will ich hingeben in die Hand ihrer Feinde, und in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, und in die Hand des Heeres des Königs von Babel, das von euch aufgebrochen ist. Siehe! ich befehle es, spricht Jahwe, und ich werde sie vor diese Stadt wieder zurückführen, und sie werden dieselbe belagern, erobern, und verbrennen mit Feuer; und die Städte Juda's will ich zur Wüste machen, worin Niemand wohnt. Die Folgsamkeit der Rechabiten, welche sie der Verordnung ihres Stammvaters leisten, wird den Juden zur Nachahmung vorbehalten.Der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, indem er sprach: Gehe zur Familie der Rechabiten, rede ihnen zu, führe sie in eine Kammer des Hauses Jahwe's, und setze ihnen Wein vor. Ich nahm also Jaasanja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Habazinja's, nebst seinen Brüdern, und allen seinen Söhnen, und der ganzen Familie der Rechabiten mit mir; und führte sie in das Haus Jahwe's, in die Kammer der Söhne Hanans, des Sohnes Jegdalja's, des Mannes Gottes, die neben der Kammer der Vornehmen, über der Kammer Maaseja's, des Sohnes Sallums, des Torhüters, ist, und setzte den Söhnen der Familie der Rechabiten Becher voll Wein, und Trinkgeschirre vor, und sagte zu ihnen: Trinket Wein! Sie antworteten aber: Wir trinken keinen Wein; denn unser Stammvater Jonadab, der Sohn Rechab's, hat uns geboten, und gesagt: Ihr sollet keinen Wein trinken, ihr und eure Nachkommen zu ewigen Zeiten; auch sollet ihr keine Häuser bauen, und keinen Samen säen, und keine Weinberge anlegen, und nichts besitzen; sondern in Zelten sollet ihr wohnen euer Leben lang, damit ihr lange lebet in dem Lande, in welchem ihr euch als Fremde aufhaltet. Wir gehorchen der Stimme unseres Stammvaters, Jonadab, des Sohnes Rechab's in Allem, was er uns befohlen hat, so daß wir, unsere Weiber, unsere Söhne und Töchter in unserm ganzen Leben keinen Wein trinken, keine Häuser bauen, um darin zu wohnen, und keine Weinberge, keine Äcker, und keine Saat besitzen; sondern in Zelten wohnen. Alles, was uns unser Stammvater Jonadab befohlen hat, befolgen und erfüllen wir. Als aber Nebukadnezar, der König von Babel, wider dieses Land heranrückte, sagten wir: Kommet! wir wollen um der Kriegsheere der Chaldäer, und der Syrer willen nach Jerusalem ziehen; deshalb wohnen wir in Jerusalem. Hierauf geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: gehe hin und sage zu den Männern von Juda, und zu den Einwohnern Jerusalems: Wollet ihr keine Zurechtweisung annehmen, meinen Worten zu gehorchen? spricht Jahwe. Man befolgt die Befehle Jonadabs, des Sohnes Rechab's, die er seinen Nachkommen gegeben hat, daß sie keinen Wein trinken sollten; und sie trinken keinen bis auf diesen Tag; denn sie gehorchen der Vorschrift ihres Stammvaters. Ich aber habe zu euch geredet vom frühen Morgen an und beständig; ihr habet jedoch mir nicht gehorcht. Ich habe alle meine Diener, die Propheten, zu euch gesandt vom frühen Morgen an und beständig, und euch sagen lassen: Kehret doch ein Jeder von seinem bösen Wege ab, bessert eure Werke, und laufet nicht den fremden Göttern nach, ihnen zu dienen; so sollet ihr in dem Lande bleiben, das ich euch und euren Vätern gegeben habe; aber ihr habt euer Ohr nicht geneigt, und mir nicht gehorcht. Fürwahr! die Nachkommen Jonadabs, des Sohnes Rechab's, vollziehen die Vorschrift, die ihnen ihr Stammvater gegeben hat; aber dieses Volk gehorcht mir nicht. Darum spricht also Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Siehe! ich lasse über Juda, und über alle Einwohner Jerusalems all das Unglück kommen, das ich ihnen gedroht habe; weil ich sie ermahnte, sie aber nicht gehorchten; und ihnen zurief, sie aber mir keine Antwort gaben. Zur Familie der Rechabiten aber sprach Jeremias: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Weil ihr der Vorschrift eures Stammvaters, Jonadab's, gehorchet, und alle seine Gebote beobachtet, und Alles, was er euch befohlen hat, erfüllet; darum spricht also Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Es soll Jonadab, dem Sohne Rechab's, nicht an Männern fehlen, die beständig vor mir stehen. Jeremias läßt durch seinen Schreiber Baruch seine Weissagungen wider Israel und Juda aufschreiben, und an einem Fasttage in dem Tempel öffentlich vorlesen. Baruch wird vor den König geführt, und daselbst das Buch verbrannt. Jeremias aber läßt sie abermals aufschreiben.Im vierten Jahre des jüdischen Königs Jojakim, des Sohnes Josia's, geschah dieser Ausspruch an Jeremias von Jahwe, indem er sprach: Nimm eine Rolle und schreib darin alle Worte auf, die ich zu dir geredet habe in Betreff Israels, Juda's und aller Völker von dem Tage an, da ich zu dir redete, von der Zeit des Josia's an, bis auf diesen Tag. Wenn das Haus Juda's all das Unglück hört, welches ich ihnen zu tun gedenke; so kehren sie wohl ab von ihrem bösen Wege, so daß ich ihnen ihre Missetat, und ihre Sünden erlassen kann. Jeremias rief also den Baruch, den Sohn Nerija's; und Baruch schrieb aus Jeremias Munde alle Worte Jahwe's, die er zu ihm geredet hatte, in eine Rolle. Darauf gab Jeremias dem Baruch den Auftrag, und sprach: Da ich abgehalten nicht selbst in das Haus Jahwe's gehen kann; so gehe du hinein, und lies aus der Rolle, die du aus meinem Munde nachgeschrieben hast, die Aussprüche Jahwe's am Fasttage vor den Ohren des Volkes im Hause Jahwe's; auch vor den Ohren aller Juden, die aus ihren Städten dahin gekommen sind, sollst du sie lesen. Vielleicht flehen sie zu Jahwe, und kehren von ihrem bösen Wege ab; denn groß ist der Zorn, und der Grimm, den Jahwe gegen dieses Volk ausgesprochen hat. Baruch, der Sohn Nerija's, tat Alles, was ihm der Prophet Jeremias befohlen hatte, und las aus der Rolle die Aussprüche Jahwe's im Hause Jahwe's vor. Im fünften Jahre des jüdischen Königs Jojakim, des Sohnes Josia's, im neunten Monate wurde nämlich dem ganzen Volke zu Jerusalem, und dem ganzen Volke, das aus den Städten Juda's nach Jerusalem kam, vor Jahwe ein Fasttag ausgerufen. Baruch las also im Hause Jahwe's, in der Kammer Gemarja's, des Sohnes Saphan's, des Schreibers, im obern Vorhofe am neuen Tore des Hauses Jahwe's vor den Ohren des ganzen Volkes die Aussprüche des Jeremias aus der Rolle vor. Da nun Michaja, der Sohn Gemarja's, des Sohnes Saphan's, alle Aussprüche Jahwe's aus der Rolle hörte; ging er in das Haus des Königs, in die Kammer des Schreibers, und siehe! daselbst saßen alle Fürsten, Elisama der Schreiber, Delaja der Sohn Semaja's, Elnathan der Sohn Achbor's, Gemarja der Sohn Saphan's, und Zedekia der Sohn Hananja's, und alle Fürsten. Und Michaja meldete ihnen alle Aussprüche, die er gehört, als Baruch vor den Ohren des Volkes aus der Rolle las. Sogleich schickten alle Fürsten den Jehudi, den Sohn Nethanja's, des Sohnes Selemja's, des Sohnes Chusi's an Baruch, und ließen ihm sagen: Nimm die Rolle, aus der du vorgelesen hast vor den Ohren des Volkes, in deine Hand, und komme her. Baruch also, der Sohn Nerija's, nahm die Rolle in seine Hand, und ging zu ihnen hin. Und sie sprachen zu ihm: Setze dich, und lies sie vor unsern Ohren! und Baruch las sie vor ihren Ohren. Da sie nun alle die Aussprüche hörten, staunten sie einander an, und sagten zu Baruch: Wir müssen alle diese Aussprüche dem Könige anzeigen. Und sie fragten den Baruch, und sprachen: Sage uns, wie hast du alle diese Aussprüche aus seinem Munde aufgeschrieben? Baruch sprach zu ihnen: Er selbst hat mir alle diese Aussprüche vorgetragen; und ich schrieb sie mit Tinte in dieses Buch. Darauf sagten die Fürsten zu Baruch: Gehe und verstecke dich, du und Jeremias, daß Niemand wisse wo ihr seid. Dann gingen sie zum Könige in den Vorhof, die Rolle aber ließen sie in der Kammer des Schreibers Elisama zurück, und verkündeten vor den Ohren des Königs alle Aussprüche. Sogleich schickte der König den Jehudi ab, die Rolle zu holen; und er holte sie aus der Kammer des Schreibers Elisama. Und Jehudi las sie vor den Ohren des Königs, und vor den Ohren aller Fürsten, die um den König standen. Der König aber wohnte im Winterhause im neunten Monate, und hatte einen brennenden Kohlentopf vor sich. Als nun Jehudi drei oder vier Abschnitte gelesen hatte, ließ er sie mit einem Schreibmesser zerschneiden, und in's Feuer werfen, welches in dem Kohlentopfe war, bis die ganze Rolle darin durch's Feuer verzehrt war. Aber der König und alle seine Diener erschraken nicht, und zerrissen nicht ihre Kleider, als sie alle diese Aussprüche hörten. Und wiewohl Elnathan, Delaja und Gemarja den König baten, die Rolle nicht zu verbrennen; so gab er ihnen doch kein Gehör. Sogar befahl der König dem Jerahmeel, dem Sohne Hamelech's, und Seraja dem Sohne Asriels, und Selemja dem Sohne Abdeel's, den Schreiber Baruch, und den Propheten Jeremias zu holen; aber Jahwe hielt sie verborgen. Nachdem der König die Rolle mit den Aussprüchen, die Baruch aus Jeremias Munde aufgeschrieben, verbrannt hatte, geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias, indem er sprach: Nimm dir wieder eine andere Rolle, und schreibe auf dieselbe alle die vorigen Aussprüche, die auf der ersten Rolle standen, welche Jojakim, der König von Juda verbrannt hat. In Betreff Jojakims, des Königs von Juda, sprich: So spricht Jahwe: Du hast diese Rolle verbrannt, und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben und gesprochen: „Der König von Babel wird kommen, und dieses Land verwüsten, und Menschen und Vieh daraus vertilgen.“ Darum spricht so Jahwe in Betreff Jojakim's, des Königs von Juda: Niemand von den Seinen soll auf David's Throne sitzen, und sein Leichnam soll hingeworfen liegen bei der Hitze des Tages, und bei der Kälte des Nachts. Ich will an ihm, und an seinem Samen, und an seinen Dienern ihre Missetat strafen; und ich will über sie, über die Einwohner Jerusalems, und über die Männer Juda's all das Unglück kommen lassen, das ich ihnen gedroht habe, und worauf sie nicht hörten. Und Jeremias nahm eine andere Rolle, und gab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohne Nerija's, welcher aus Jeremias Munde alle Aussprüche des Buches darauf schrieb, welches Jojakim, der König von Juda im Feuer verbrannt hatte. Und es wurden zu denselben noch viele Aussprüche, wie diese, hinzugefügt. Als die Chaldäer von Jerusalem aufbrachen, und dem ägyptischem Heere entgegenzogen, verkündete Jeremias, daß sie wiederkommen würden. Jeremias will aus der Stadt gehen, wird aber am Tore als Überläufer angesehen, festgehalten, geschlagen, und in ein Gefängnis geworfen.Und es herrschte als König Zedekias, der Sohn Josia's, anstatt Jechonias, des Sohnes Jojakim's, welchen Nebukadnezar, der König von Babel, über das Land Juda als König setzte. Aber weder er, noch seine Diener, noch das Volk im Lande gehorchten den Worten Jahwe's, die er durch den Propheten Jeremias sagen ließ. Und es schickte der König Zedekias den Jehuchal, den Sohn Selemja's, und den Priester Zephanja, den Sohn Maaseja's, zum Propheten Jeremias, und ließ ihm sagen: bete doch für uns zu Jahwe, unserm Gott! Jeremias ging damals unter dem Volke ein und aus, und man hatte ihn nicht in's Gefängnis getan. Das Kriegsheer Pharao's war aus Ägypten ausgezogen, und die Chaldäer, welche Jerusalem belagerten, waren von Jerusalem weggezogen, als sie davon Nachricht bekommen hatten. Da geschah der Ausspruch Jahwe's an den Propheten Jeremias, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Bringet diese Antwort dem Könige von Juda, der euch zu mir gesandt hat, mich zu fragen: Sehet! das Kriegsheer Pharao's, das zwar zu eurer Hilfe aufgebrochen ist, wird wieder in sein Land, nach Ägypten zurückkehren. Dann werden die Chaldäer wiederkommen, und diese Stadt belagern, und sie erobern, und mit Feuer verbrennen. Jahwe spricht also: Täuschet euch nicht, daß ihr sprechet: Die Chaldäer werden gänzlich von uns wegziehen. Denn sie werden nicht wegziehen. Ja wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer, die euch belagern, schlüget, und nur noch einige Verwundete von ihnen übrig blieben; so würden sich diese in ihren Zelten aufmachen, und diese Stadt mit Feuer verbrennen. Als das Heer der Chaldäer vor dem Heere Pharao's von Jerusalem abgezogen war, ging Jeremias aus Jerusalem hinaus, um sich in's Land Benjamin's zu begeben, und von da unter dem Volke zu entwischen. Da er in das Tor Benjamin's kam, war daselbst der Hauptmann der Wache mit Namen Jerija, ein Sohn Selemja's, des Sohnes Hananja's; dieser ergriff den Propheten Jeremias, und sprach: Du willst zu den Chaldäern übergehen? Da antwortete Jeremias: Es ist nicht so, ich will nicht zu den Chaldäern übergehen; aber er hörte nicht auf ihn; sondern Jerija ergriff den Jeremias, und brachte ihn zu den Fürsten. Die Fürsten wurden zornig über Jeremias, und schlugen ihn, und warfen ihn in's Gefängnis, in das Haus des Schreibers Jonathan; denn dieses hatten sie zum Gefängnis gemacht. Jeremias kam also in ein unterirdisches Gefängnis, und zwar in die Hüttchen, wo er viele Tage saß. Und es schickte der König Zedekias, und ließ ihn holen, und es fragte ihn der König insgeheim in seinem Hause, und sprach: Gibt es einen Ausspruch von Jahwe? Und Jeremias antwortete: Es gibt einen; und sprach: Du wirst in die Hand des Königs von Babel fallen. Und Jeremias sprach zum Könige Zedekias: Was habe ich gegen dich, gegen deine Diener, und gegen dieses Volk gesündigt, daß ihr mich in's Gefängnis geworfen Habt? Wo sind denn nun eure Propheten, welche euch weissagten, und sprachen: Der König von Babel wird weder euch, noch dieses Land überfallen? Höre mich nun, mein Herr König! laß meine Bitte vor dich kommen, und führe mich nicht wieder in das Haus des Schreibers Jonathan zurück, damit ich daselbst nicht umkomme! Da befahl der König Zedekias, daß man den Jeremias im Vorhofe der Hauptwache in Verwahrung halte, und ihm täglich aus der Bäckerstraße einen Brotkuchen reiche, bis alles Brot in der Stadt verzehret sei. So blieb Jeremias im Vorhofe der Hauptwache. Jeremias wird wegen seiner Reden an die Kriegsleute, und an das Volk in eine Zisterne geworfen, aber wieder von einem Hofbedienten, mit Namen Ebed-Melech, herausgezogen, und dann auf der Hauptwache in Verwahrung gebracht.Sephatja, der Sohn Matthans, Gedalja, der Sohn Paschchur's, Juchal, der Sohn Selemja's, und Paschchur, der Sohn Malchija's, hörten die Worte, welche Jeremias zum ganzen Volke sprach, indem er sagte: So spricht Jahwe: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch's Schwert, durch Hungersnot, und Pest umkommen; wer aber hinausgeht zu den Chaldäern, der wird am Leben bleiben, und seine Seele wird ihm zur Beute sein, und er wird leben. So spricht Jahwe: Diese Stadt wir in die Hand des Kriegsheeres des Königs von Babel fallen, und er wird sie erobern. Da sprachen die Fürsten zum Könige: Dieser Mann muß getötet werden; denn auf diese Weise macht er schlaff die Hände der in der Stadt noch übrigen Kriegsmänner, und die Hände des ganzen Volkes, daß er solche Reden an sie hält. Fürwahr! dieser Mann trachtet nicht nach dem Glück dieses Volkes, sondern nach dem Unglück desselben. Darauf sprach der König Zedekias: Sehet! er ist in eurer Hand, der König vermag nichts wider euch! Da nahmen sie den Jeremias, und warfen ihn in die Zisterne Malchija's, des Sohnes Hamelech's, die im Vorhofe der Hauptwache war. Man ließ den Jeremias mit Stricken hinab; die Zisterne war zwar ohne Wasser, aber voll Schlamm, so daß Jeremias in den Schlamm sank. Der Äthiopier, Ebed-Melech, welcher ein Hofbedienter, und im Hause des Königs war, hörte, daß man den Jeremias in die Zisterne geworfen habe; und der König saß gerade im Tore Benjamin's. Da ging Ebed Melech aus dem Hause des Königs, und redete zum Könige, und sprach: Mein Herr König! unrecht haben jene Männer in Allem gehandelt, was sie an dem Propheten Jeremias getan, den sie in die Zisterne geworfen haben, Sogar da, wo er war, hätte er sterben müssen vor Hunger; weil kein Brot mehr in der Stadt ist. Da befahl der König dem Äthiopier Ebed-Melech, und sprach: Nimm dir dreißig Männer von hier zur Hand, und ziehe den Propheten Jeremias aus der Zisterne, ehe er umkommt. Ebed-Melech nahm sich die Männer zur Hand, und ging in das Haus des Königs, in ein Gemach unter der Schatzkammer, und nahm von da zerissene Kleider und Lumpen heraus, und ließ sie mit Stricken zu Jeremias in die Zisterne hinab. Und es sprach der Äthiopier, Ebed-Melech, zu Jeremias: Lege die zerrissenen Kleider, und die Lumpen unter deine Achseln, unter die Stricke. Jeremias tat es. Und nun zogen sie den Jeremias mit den Stricken, und brachten ihn aus der Zisterne; und Jeremias blieb im Vorhofe der Hauptwache sitzen. Und der König Zedekias schickte, und ließ den Propheten Jeremias zu sich kommen unter den dritten Eingang im Hause Jahwe's; und es sprach der König zu Jeremias: Ich will dich um etwas fragen, verschweige mir nichts! Und Jeremias antwortete dem Könige: Wenn ich es dir anzeige, wirst du mich nicht töten lassen? Und wenn ich dir meinen Rat erteile, so wirst du mir doch nicht folgen. Da schwur der König Zedekias dem Jeremias insgeheim, und sprach: So wahr Jahwe lebt, der uns dieses Leben gegeben hat, ich will dich nicht töten lassen, noch in die Hand dieser Männer geben, die dir nach dem Leben streben. Da sprach Jeremias zu Zedekias: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Wenn du zu den Heerführern des Königs von Babel übergehest; so wirst du am Leben bleiben. Wenn du aber nicht zu den Heerführern des Königs von Babel übergehest; so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben werden; und diese werden sie mit Feuer verbrennen; und du wirst aus ihrer Hand nicht gerettet werden. Da antwortete der König Zedekias dem Jeremias: Mir ist bange vor den Juden, die übergegangen sind zu den Chaldäern, daß man mich denselben übergebe, und sie mich verspotten. Jeremias erwiederte: Man wird dich nicht übergeben! Höre nur auf die Stimme Jahwe's, auf das, was ich zu dir rede; so wird es dir gut gehen, und du wirst am Leben bleiben. Weigerst du dich aber, überzugehen; so ist dieses der Ausspruch, den mir Jahwe geoffenbart hat: Siehe! alle Weiber, die im Hause des Königs von Juda noch übrig geblieben sind, werden zu den Heerführern des Königs von Babel gebracht werden, und sagen: Hintergangen haben dich, und überwältiget deine Freunde; da stecken deine Füße im Kot, und jene sind zurückgetreten. Alle deine Weiber, und deine Söhne wird man zu den Chaldäern hinausführen, auch du wirst aus ihrer Hand nicht gerettet werden; sondern in die Hand des Königs von Babel fallen; und diese Stadt wird durch Feuer verbrennen. Zedekias sprach zu Jeremias: Niemand darf um diese Unterredung wissen, damit du nicht umkommest. Sollten die Fürsten erfahren, daß ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und sagen: Zeige uns an, was du mit dem Könige geredet hast, verschweige es uns nicht, wir wollen dich nicht töten, und was der König zu dir gesagt hat; so antworte ihnen: Ich habe meine demütigste Bitte vor den König gelegt, mich nicht mehr in Jonathan's Haus bringen zu lassen; weil ich da umkommen müßte. Es kamen auch alle Fürsten zu Jeremias, und fragten ihn; und er sagte ihnen alle Worte, wie es ihm der König befohlen hatte. Sie gingen ruhig von ihm weg; denn man ward nichts von der Sache gewahr. Und Jeremias blieb im Vorhofe der Hauptwache bis auf den Tag, da Jerusalem erobert wurde. Und es geschah, daß Jerusalem erobert wurde. Die Einnahme Jerusalems, Flucht und Gefangennehmung des Königs Zedekias. Jeremias wird frei gelassen. Dem Ebed-Melech wird verheißen, daß er nicht umkommen solle.Im neunten Jahre des Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monate kam Nebukadnezar, der König von Babel, mit seinem ganzen Heere vor Jerusalem, und belagerte es; im elften Jahre des Zedekias, im vierten Monate, am neunten des Monates brach man in die Stadt ein. Und es zogen alle Heerführer des Königs von Babel hinein, und besetzten das Mitteltor, Nergal-Sarezer, Samgar-Nebo, Sarsechim, der Oberste der Hofbedienten, Nergal-Sarezer, der Oberste der Magier, und alle übrigen Heerführer des Königs von Babel. Und es geschah, so wie sie Zedekias, der König von Juda, und alle Kriegsleute wahrnahmen, flohen sie, und gingen des Nachts aus der Stadt, auf dem Wege nach dem Garten des Königs, durch das Tor zwischen den beiden Mauern, und wendeten sich nach der Ebene hin. Aber das Heer der Chaldäer setzte ihnen nach, erreichte den Zedekias in den Ebenen Jericho's, und nahm ihn gefangen, und brachte ihn zu Nebukadnezar, dem Könige von Babel, nach Ribla im Lande Hamath, wo er über ihn das Strafurteil sprach. Der König von Babel ließ zu Ribla die Söhne des Zedekias vor seinen Augen töten, auch alle Vornehmen von Juda ließ der König von Babel umbringen. Dem Zedekias ließ er die Augen blenden, und ihn mit zwei Ketten binden, um ihn nach Babel zu führen. Und das Haus des Königs, und die Häuser des Volkes verbrannten die Chaldäer mit Feuer, und die Mauer Jerusalems rissen sie nieder. Den Rest des noch übrig gebliebenen Volkes in der Stadt, und die Überläufer, welche zu ihm übergegangen waren, und den Rest des noch übrig gebliebenen Landvolkes führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen nach Babel. Nur vom ärmsten Volke, das nichts hatte, ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Einige im Lande Juda zurück, und gab ihnen damals Weinberge und Äcker. In Betreff des Jeremias befahl Nebukadnezar, der König von Babel, dem Nebusaradan, dem Obersten der Leibwache, und sagte: Nimm ihn auf, und richte deine Augen auf ihn, und füge ihm kein Leid zu; sondern verfahre mit ihm, wie er zu dir sagen wird. Und es schickten Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Nebusasban, der Oberste der Hofbedienten, Nergal Sarezer, der Oberste der Magier, und alle Großen des Königs von Babel, und sandten ab, und ließen Jeremias aus dem Vorhofe der Hauptwache holen, und übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Achikam's, des Sohnes Saphan's, um ihn in ein Haus zu führen, daß er mitten unter dem Volke wohnte. Und an Jeremias geschah der Ausspruch Jahwe's, als er im Vorhofe der Hauptwache in Verhaft war, indem er sprach: Gehe hin, und sage zu Ebed-Melech dem Äthiopier, und sprich: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Siehe! ich will meine Aussprüche über diese Stadt in Erfüllung gehen lassen, zum Unglück, und nicht zum Glück; ja vor deinen Augen wird es geschehen an jenem Tage. Dich aber will ich alsdann retten, spricht Jahwe; du sollst nicht in die Hand der Männer fallen, vor denen du dich fürchtest. Denn ich werde dich schützen, daß du durch's Schwert nicht umkommen sollst; und dein Leben wird dir zur Beute sein; weil du auf mich vertrauet hast, spricht Jahwe. Jeremias wird frei gelassen, und Gedalja als Statthalter über die zurückgelassenen Juden eingesetzt.Der Ausspruch, welcher geschah an Jeremias von Jahwe, nachdem ihn Nebusaradan, der Oberste der Leibwache aus Rama entlassen hatte. Als er ihn nahm, war er mit Ketten geschlossen mitten unter allen Gefangenen Jerusalems und Juda's, die nach Babel geführt werden sollten. Und es nahm der Oberste der Leibwache den Jeremias, und sprach zu ihm: Jahwe, dein Gott, hat dies Elend über diesen Ort ausgesprochen; und herbeigeführt, und Jahwe hat gehandelt, wie er versprochen; weil ihr wider Jahwe sündigtet, und seiner Stimme nicht gehorchtet. Darum ist euch dieses widerfahren. Doch nun siehe! ich löse dir heute die Fesseln, die um deine Hände sind. Wenn es gut ist in deinen Augen, mit mir nach Babel zu ziehen, so komme; ich sorge für dich. Ist es aber übel in deinen Augen, mit mir nach Babel zu ziehen; so kannst du es unterlassen. Siehe! das ganze Land hast du vor dir; gehe dahin, wohin es dir gut und recht dünkt. Da er sich aber noch zu nichts entschloß, (so fuhr Nebusaradan fort:) Nun so begib dich wieder zu Gedalja, dem Sohne Achikam's, des Sohnes Saphan's, den der König von Babel über die Städte von Juda gesetzt hat, und bleibe bei ihm unter dem Volke; oder gehe nur hin, wohin zu gehen dir recht dünkt. Und es gab ihm der Oberste der Leibwache einen bestimmten Unterhalt, und ein Geschenk, und entließ ihn. Jeremias kam also zu Gedalja, dem Sohne Achikam's, nach Mizpa, und blieb bei ihm unter dem Volke, das im Lande zurückgeblieben war. Als alle Heerführer, die auf dem Lande sich aufhielten, und ihre Mannschaft hörten, daß der König von Babel Gedalja, den Sohn Achikam's, zum Aufseher über das Land gesetzt, und daß er die Männer, Weiber und Kinder von den Armen des Landes, die nicht nach Babel geführt worden, unter seine Aufsicht gestellt habe, begaben sie sich zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Nethanja's, Johanan und Jonathan, die Söhne Kareach's, Seraja, der Sohn Thanhumeth's, die Söhne Ephai's von Netophath, und Jesanja, der Sohn Maachati's, sie und ihre Mannschaft. Gedalja, der Sohn Achikam's, des Sohnes Saphans, schwor ihnen, und ihren Leuten, und sprach: Fürchtet euch nicht, den Chaldäern zu dienen; bleibet im Lande, und dienet dem Könige von Babel, und es wird euch wohl gehen. Was mich betrifft, sehet! ich bleibe zu Mizpa, den Chaldäern zu dienen, die zu uns kommen werden; und ihr könnet Wein, Sommerfrüchte, und Öl einsammeln, und in eure Gefäße tun, und in euren Städten wohnen, die ihr in Besitz genommen. Auch alle Juden, die sich in Moab, und unter den Söhnen Ammon's, und in Edom, und die sich in andern Ländern aufhielten, erfuhren, daß der König von Babel noch einen Überrest von Juden zurückgelassen, und Gedalja, den Sohn Achikam's, des Sohnes Saphan's, zum Aufseher über sie gesetzt habe; und es kehrten alle Juden aus allen Orten, wohin sie sich zerstreut hatten, zurück, und kamen in's Land Juda zu Gedalja nach Mizpa, und sammelten Wein, und Sommerfrüchte in großer Menge. Aber Johanan, der Sohn Kareach's, und alle Heerführer, die auf dem Lande sich aufhielten, begaben sich zu Gedalja nach Mizpa, und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß Baalis, der König der Söhne Ammon's, den Ismael, den Sohn Nethanja's abgeschickt hat, dich zu töten? Aber Gedalja, der Sohn Achikam's glaubte ihnen nicht. Und Johanan, der Sohn Kareach's, redete noch insgeheim zu Gedalja in Mizpa, und sprach: Ich will jetzt hingehen, und Ismael, den Sohn Nethanja's erschlagen; kein Mensch soll es erfahren. Warum soll er dich erschlagen? Dann würden alle Juden zerstreuet werden, die sich zu dir versammelt haben, und das Überbleibsel der Juden zu Grunde gehen. Aber Gedalja, der Sohn Achikam's, antwortete dem Johanan, dem Sohne Kareach's: Tue dieses nicht! denn was du von Ismael sagst, ist nicht wahr. Der Statthalter Gedalja wird von Ismael ermordet.Im siebenten Monate kamen Ismael, der Sohn Nethanja's, des Sohnes Elisama's, aus königlichem Geschlechte, und einige Großen des Königs, und zehn Männer mit ihm zu Gedalja, dem Sohne Achikam's, nach Mizpa, und speisten daselbst mit einander zu Mizpa. Und Ismael, der Sohn Nethanja's, und die zehn Männer, die bei ihm waren, standen auf, und schlugen Gedalja, den Sohn Achikam's, des Sohnes Saphan's mit dem Schwerte, und töteten ihn, den der König von Babel zum Aufseher über das Land gesetzt hatte; auch alle Juden, die bei ihm, dem Gedalja, zu Mizpa waren, und die Chaldäer, die sich daselbst befanden, nebst den Kriegsleuten erschlug Ismael. Und es geschah am zweiten Tage, nachdem er Gedalja ermordet hatte, und noch Niemand davon wußte, da kamen von Sichem, Silo, und Samarien achtzig Männer mit abgeschornen Bärten, zerrissenen Kleidern, und mit aufgeritzter Haut, und hatten Speiseopfer, und Weihrauch in ihren Händen, um sie in's Haus Jahwe's zu bringen. Und Ismael, der Sohn Nethanja's, ging hinaus aus Mizpa, um ihnen entgegen zu gehen, er ging und weinte; und als er ihnen begegnete, sprach er zu ihnen: Kommet zu Gedalja, dem Sohne Achikam's! Als sie in die Mitte der Stadt kamen, ermordete sie Ismael, der Sohn Nethanja's, bei der Zisterne, er und die Männer, die bei ihm waren. Es fanden sich aber zehn Männer unter ihnen, die zu Ismael sagten: Töte uns nicht; denn wir haben auf dem Felde einen versteckten Vorrat an Weizen, Gerste, Öl und Honig; und er ließ ab, und tötete sie nicht mit ihren Brüdern. Die Zisterne, in welche Ismael alle Leichname der Männer warf, die er wegen Gedalja ermordet hatte, ist dieselbe, die der König Asa wegen Baesa, des Königs von Israel gemacht hatte.' Diese füllte Ismael, der Sohn Nethanja's, mit Erschlagenen. Dann führte Ismael den ganzen Rest des Volkes, der zu Mizpa war, die Töchter des Königs, und alle die Leute, die zu Mizpa noch übrig waren, über welche Nebusaradan, der Oberst der Leibwache, Gedalja, den Sohn Achikam's, zum Aufseher gesetzt hatte, gefangen fort. Und Ismael, der Sohn Nethanja's, führte sie gefangen fort, und ging, um zu den Söhnen Ammon's überzugehen. Inzwischen erfuhren Johanan, Kareach's Sohn, und alle Heerführer, die bei ihm waren, all das Unheil, welches Ismael, der Sohn Nethanja's, angerichtet hatte. Sie nahmen also die ganze Mannschaft, und zogen aus, um Ismael, den Sohn Nethanja's, anzugreifen; und sie erreichten ihn bei dem großen Wasser zu Gibeon. Und es geschah, als das ganze Volk, welches bei Ismael war, den Johanan, Kareach's Sohn, und alle Heerführer, die bei ihm waren, sah, da freuete es sich. Und es wandte sich das ganze Volk, das Ismael von Mizpa gefangen weggeführt hatte, um, und kehrte zurück, und ging zu Johanan, dem Sohne Kareach's über. Und Ismael, der Sohn Nethanja's, rettete sich mit acht Männern vor Johanan, und ging zu den Söhnen Ammon's. Johanan, der Sohn Kareach's, und alle Heerführer, die bei ihm waren, nahmen den ganzen Rest des Volkes, das er von Ismael, dem Sohne Nethanja's, von Mizpa, nachdem er Gedalja, den Sohn Achikam's, ermordet hatte, zurückgeführt, Männer, Kriegsleute, Weiber, Kinder, und Hofleute, die er von Gibeon wieder zurückgeführt; und gingen weiter, und blieben in der Herberge Kimham's, die bei Bethlehem liegt, in der Absicht, auszuwandern, und nach Ägypten zu ziehen, wegen der Chaldäer; denn sie fürchteten sich; weil Ismael, Nethanja's Sohn, den Gedalja, den Sohn Achikam's, welchen der König von Babel zum Aufseher über das Land gesetzt, umgebracht hatte. Wegen der Ermordung Gedalja's geraten die Juden in Angst, und wollen nach Ägypten auswandern. Jeremias aber mißrät ihnen dieses.Und es kamen alle Heerführer, und Johanan, der Sohn Kareach's, und Jesanja, der Sohn Hosaja's, und das ganze Volk vom Kleinsten bis zum Größten, und sprachen zu Jeremias, dem Propheten: Laß doch unsere Bitte vor dich kommen, und flehe für uns zu Jahwe, deinem Gott, für diesen ganzen Überrest; denn wir Wenige sind von den Vielen übrig geblieben, wie uns deine Augen sehen; daß Jahwe, dein Gott, uns doch den Weg zeigen möge, welchen wir gehen, und was wir tun sollen. Der Prophet Jeremias antwortete ihnen: Ich gehorche, sehet! ich will zu Jahwe, eurem Gott, flehen, wie ihr gesagt habt, und Alles, was Jahwe euch antwortet, will ich euch anzeigen, nichts will ich euch verschweigen. Sie sprachen weiter zu Jeremias: Jahwe sei wider uns ein wahrer und zuverlässiger Zeuge, wenn wir nicht Alles, was Jahwe, dein Gott, durch dich an uns ergehen lassen wird, tun werden. Es mag gut oder bös sein, wir wollen der Stimme Jahwe's, unsers Gottes, an den wir dich senden, gehorchen, damit es uns wohl gehe. Gewiß! wir wollen der Stimme Jahwe's, unsers Gottes, gehorchen. Nach zehn Tagen geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias. Darauf rief er Johanan, den Sohn Kareach's, und alle Heerführer, die bei ihm waren, und das ganze Volk vom Kleinsten bis zum Größten, und sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels, an den ihr mich gesandt habt, um ihm eure Bitten vorzutragen: Wenn ihr in diesem Lande bleibet; so will ich euch wieder aufbauen, und nicht zerstören, euch wieder anpflanzen, und nicht ausrotten; denn es reuet mich das Unheil, das ich euch zugefügt habe. Fürchtet euch nicht vor dem Könige von Babel, vor dem euch so banget; fürchtet euch nicht vor ihm, spricht Jahwe; denn ich bin bei euch, euch zu helfen, und euch zu retten aus seiner Hand. Und ich werde euch Erbarmung zeigen, so daß er sich eurer erbarmen, und euch wieder in euer Vaterland zurückführen wird. Wenn ihr aber saget: Wir wollen nicht in diesem Lande bleiben, so daß ihr der Stimme Jahwe's, eures Gottes, nicht gehorchet, indem ihr sprechet: Nein, sondern wir wollen nach Ägypten ziehen, da erfahren wir keinen Krieg, hören nicht den Schall der Posaune, und leiden keinen Mangel an Brot, und daselbst wollen wir bleiben; nun, so höret den Ausspruch Jahwe's, ihr Überbleibsel von Juda! So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Richtet ihr euern Blick darauf, nach Ägypten zu ziehen, und kommet ihr dahin, um da als Fremdlinge zu wohnen; so soll euch das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, daselbst in Ägypten treffen; und die Hungersnot, vor der euch banget, euch dahin, nach Ägypten folgen; und ihr sollet daselbst umkommen. Ja, alle die Leute, die ihren Blick darauf richten, nach Ägypten zu ziehen, und daselbst als Fremdlinge zu wohnen, sollen durch's Schwert, durch Hunger, und Pest umkommen; Keiner soll von ihnen übrig bleiben, und Keiner dem Unglück entrinnen, das ich über sie kommen lassen werde. Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: So wie sich ergoß mein Zorn, und mein Grimm über Jerusalems Einwohner; so wird sich ergießen mein Grimm über euch, wenn ihr nach Ägypten ziehet. Ihr sollet zum Fluch, zur Verheerung, zur Verwünschung, und zum Hohne werden; nie sollet ihr diesen Ort wieder erblicken. Jahwe hat nun zu euch, ihr Überbleibsel von Juda! gesprochen. Gehet nicht nach Ägypten! Wisset, daß ich euch heute feierlich beteuert habe. Ihr verführt euch selbst. Ihr habet mich an Jahwe, euren Gott, abgesandt, und zu mir gesagt: Flehe für uns zu Jahwe, unserm Gott, und Alles, was Jahwe, unser Gott, sagen wird, verkünde uns, und wir wollen es tun. Ich habe es nun heute euch verkündet; aber ihr wollet der Stimme Jahwe's, eures Gottes, und Allen dem, was er durch mich an euch ergehen ließ, nicht gehorchen. Wisset also, daß ihr durch's Schwert, durch Hunger, und Pest umkommen werdet, an dem Orte, wohin zu gehen es euch gelüstet, um daselbst als Fremdlinge zu wohnen. Dem Ausspruche Gottes zuwider wandern die Juden nach Ägypten, und nötigen den Jeremias und Baruch mitzugehen. Jeremias weissagt die Eroberung Ägyptens.Und es geschah, als Jeremias dem ganzen Volke alle Aussprüche Jahwe's, ihres Gottes, welche Jahwe, ihr Gott, durch ihn an sie hatte ergehen lassen, vorgetragen hatte; da sprachen Asarja, der Sohn Hosaja's, und Johanan, der Sohn Kareach's, und alle frechen Männer, und sagten zu Jeremias: Du lügst! Jahwe, unser Gott, hat dich nicht an uns gesandt, um zu sagen: Ihr sollet nicht nach Ägypten ziehen, um da als Fremdlinge zu wohnen. Vielmehr hat Baruch, der Sohn Nerija's, dich wider uns aufgebracht, um uns in die Hand der Chaldäer zu liefern, daß sie uns töten, oder gefangen nach Babel führen. Und es hörten nicht Johanan, der Sohn Kareach's, und alle Heerführer, und das ganze Volk auf die Stimme Jahwe's, im Lande Juda zu bleiben; sondern Johanan, der Sohn Kareach's, und alle Heerführer, nahmen den ganzen Überrest der Juden, die aus allen Völkern, unter denen sie sich zerstreuet hatten, zurückgekommen waren, um im Lande Juda zu wohnen, Männer, Weiber, und Kinder, und die Töchter des Königs, und alle Leute, welche Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei dem Gedalja, dem Sohne Achikam's, des Sohnes Saphans, zurückgelassen hatte, auch den Propheten Jeremias, und Baruch, den Sohn Nerija's. und zogen nach Ägypten; denn sie hörten nicht auf die Stimme Jahwe's, und kamen nach Taphnes. Und zu Taphnes geschah der Ausspruch Jahwe's an Jeremias, indem er sprach: Nimm große Steine in deine Hand, und stecke sie vor den Augen der Juden unter den Leimen am Ziegelofen, der am Tore des Hauses Pharao's zu Taphnes ist, und sage zu ihnen: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Sehet! ich werde schicken, und meinen Diener Nebukadnezar, den König von Babel, holen lassen, und seinen Thron über diese Steine setzen, die ich versteckt habe; und er wird seine Bodendecke darüber ausbreiten. Er wird kommen, und Ägypten schlagen. Wer zum Tode (bestimmt) ist, wird dem Tode; wer zur Gefangenschaft, wird der Gefangenschaft, und wer zum Schwerte, wird dem Schwerte (heimfallen). Feuer will ich in den Häusern der ägyptischen Götter anlegen; er soll sie Teils verbrennen, Teils als Beute wegführen. Ägypten wird er anlegen, wie der Hirt seinen Mantel sich umschlägt, und in Frieden wieder von da wegziehen. Zertrümmern wird er die Götzensäulen zu Beth-Schemesch im Lande Ägypten, und die Häuser der ägyptischen Götter mit Feuer verbrennen. Jeremias hält neue Strafreden an die Juden in Ägypten wegen ihres Götzendienstes.Der Ausspruch, welcher geschah, an Jeremias, an alle Juden, die im Lande Ägypten wohnten, die wohnten zu Migdol, Taphnes, Memphis, und in der Landschaft Patros, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Ihr habet alles Unheil gesehen, das ich über Jerusalem, und über alle Städte Juda's habe kommen lassen. Sehet! sie sind jetzt ein Schutthaufen, und Niemand wohnet darin, um ihrer Bosheit willen, die sie verübten, um mich zum Zorne zu reizen dadurch, daß sie hingingen, fremden Göttern zu räuchern, und zu dienen, die sie selbst nicht kannten, auch ihr und eure Väter nicht. Ich schickte an sie alle meine Diener, die Propheten, vom frühen Morgen an, und ohne Unterlaß; ließ (ihnen) sagen: Verübet doch solche Abscheuligkeit nicht, die ich hasse; Aber sie hörten nicht, und neigten nicht ihr Ohr, daß sie von ihrem Frevel zurückgekehrt wären, und andern Göttern nicht geräuchert hätten. Darum ergoß sich mein Grimm, und mein Zorn, und brannte in den Städten Juda's, und in den Gassen Jerusalems, so daß sie wurden zum Schutthaufen, und zur Verwüstung, wie sie jetzt sind. Und nun spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Warum tut ihr so großes Übel an euch selbst, daß Mann und Weib, Kind und Säugling aus Juda vertilgt werden, und euch kein Überrest mehr bleibt? Weil ihr mich durch eurer Hände Werke zum Zorne reizet, dadurch, daß ihr fremden Göttern räuchert im Lande Ägypten, wohin ihr als Fremdlinge zu wohnen gezogen seid, so daß ihr euch ausrottet, und allen Völkern der Erde zur Verwünschung, und zum Spotte werdet. Habet ihr vergessen die Freveltaten eurer Väter, und die Freveltaten der Könige von Juda, und die Freveltaten ihrer Weiber, ja selbst eure Freveltaten und die Freveltaten eurer Weiber, die sie verübt haben im Lande Juda's, und auf den Straßen Jerusalems? Bis auf diesen Tag fühlet ihr noch keine Reue, und habet keine Furcht, und wandelt nicht nach meinem Gesetze, und nach meinen Vorschriften, die ich euch, und euren Vätern gegeben habe. Darum spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels also: Sehet! ich richte meinen Blick auf euch zum Unglück, und um ganz Juda zu vertilgen. Ich will wegnehmen den Rest von Juda, die ihren Blick darauf richteten, nach dem Lande Ägypten zu ziehen, um da als Fremdlinge zu wohnen; und sie sollen aufgerieben werden; Alle in Ägypten sollen fallen durch's Schwert, oder durch Hunger; vertilgt sollen sie werden vom Kleinsten bis zum Größten, durch's Schwert, oder durch Hunger sterben, oder sie sollen zum Fluche, zur Verheerung, zur Verwünschung, und zum Spotte werden. Strafen will ich sie, die im Lande Ägypten wohnen, wie ich Jerusalem gestraft habe, mit Schwert, Hunger und Pest. Keiner soll entkommen, Keiner übrig bleiben von dem Reste der Juden, die nach Ägypten gezogen sind, um da als Fremdlinge zu wohnen; Keiner soll wieder zurückkehren in das Land Juda, wohin sie zurückzukehren wünschen, um da zu wohnen. Fürwahr! Niemand soll zurückkehren, als die Entflohenen. Und es antworteten dem Jeremias alle die Männer, welche wußten, daß ihre Weiber den fremden Göttern Rauchopfer gebracht hatten, und alle Weiber, die in großer Menge da standen, und das ganze Volk, das im Lande Ägypten, in Pathros, wohnte, und sprachen: In Betreff des Ausspruchs, den du uns da im Namen Jahwe's gesagt hast, gehorchen wir dir nicht; sondern wir wollen Alles tun, was aus unserem Munde hervorgegangen ist, nämlich der Königin des Himmels Rauch- und Trankopfer bringen, wie wir, unsere Väter, unsere Könige und unsere Fürsten in den Städten Juda's, und auf den Straßen Jerusalems Getan haben. Da hatten wir des Brotes satt, und wir waren glücklich, und erfuhren kein Unglück. Seitdem wir aber aufgehört haben, der Königin des Himmels Rauchopfer und Trankopfer zu bringen, leiden wir an Allem Mangel, und sterben durch's Schwert, oder durch Hunger. Und wenn wir der Königin des Himmels Rauchopfer, und Trankopfer bringen; backen wir denn ohne Vorwissen unserer Männer ihr Kuchen, um ihr zu dienen, und bringen wir ihr Trankopfer? Da sprach Jeremias zu dem ganzen Volke in Betreff der Männer, und der Weiber, und des ganzen Volkes, die ihm jene Antwort gegeben hatten, und sagte: Hat nicht Jahwe des Räucherns, das ihr getan habt in den Städten Juda's, und in den Straßen Jerusalems, ihr und eure Väter, und eure Könige, und eure Fürsten, und das Volk des Landes, gedacht, und ist es ihm nicht zu Herzen gegangen? Fürwahr! Jahwe konnte eure bösen Taten, und abscheulichen Handlungen, die ihr verübtet, nicht länger dulden; darum ist euer Land zum Schutthaufen, zur Wüste, und zur Verwünschung geworden, daß Niemand darin wohnt, wie es jetzt ist. Weil ihr Rauchopfer brachtet, und wider Jahwe sündigtet, und der Stimme Jahwe's nicht gehorchtet, und nicht nach seinen Gesetzen, und nach seinen Verordnungen und Geboten wandeltet, deshalb traf euch das Unglück, wie es jetzt ist. Ferner sprach Jeremias zum ganzen Volke, und zu den sämtlichen Weibern: Höret Jahwe's Ausspruch, ihr Juden alle, die ihr im Lande Ägypten seid! So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels, und sagt: Ihr und eure Weiber, ihr habet mit eurem Munde geredet, und es mit euren Händen vollführt, indem ihr sagtet: Wir wollen unsere Gelübde halten, die wir getan, der Königin des Himmels Rauch- und Trankopfer zu bringen! Ihr verrichtet eure Gelübde, und haltet eure Gelübde. Darum höret den Ausspruch Jahwe's, ihr Juden alle, die ihr im Lande Ägypten wohnet! Sehet! ich schwöre bei meinem großen Namen, spricht Jahwe, in ganz Ägypten soll mein Name nicht mehr durch den Mund eines Mannes von Juda ausgesprochen werden, der sagte: So wahr der Herr Jahwe lebt! Sieh! ich will auf sie bedachtsam sein zum Unglück, und nicht zum Glück, so daß alle Männer Juda's im Lande Ägypten durch's Schwert und durch Hunger vertilgt werden, bis sie gänzlich aufgerieben sind. Nur Wenige werden dem Schwert entkommen, und aus dem Lande Ägypten in das Land Juda zurückkehren. Dann wird der ganze Rest der Juden, die nach dem Land Ägypten gewandert sind, um da als Fremdlinge zu wohnen, erkennen, wessen Ausspruch in Erfüllung geht, der von mir, oder der von ihnen. Und dieses soll euch zum Zeichen dienen, spricht Jahwe, daß ich euch an diesem Orte strafen werde; damit ihr erkennet, daß meine Aussprüche über euch zum Unglück in Erfüllung gehen. So spricht Jahwe: Siehe! ich will Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde liefern, und in die Hand derer, die ihm nach dem Leben streben, wie ich Zedekias, den König von Juda, in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, seines Feindes, der ihm nach dem Leben strebte, geliefert habe. Baruch wird über die Drohungen, welche Jeremias in seinen Reden wider die Juden eröffnete, höchst unruhig, aber damit getröstet, daß er bei dem allgemeinen Elende in Schutz genommen werden würde.Der Ausspruch, welchen der Prophet Jeremias an Baruch, den Sohn Nerija's, tat, da er im vierten Jahre Jojakim's, des Sohnes Josia's, des Königes von Juda, diese Worte aus dem Munde Jeremias in ein Buch schrieb, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels, von dir, Baruch! Du sprachst: Wehe mir! denn Jahwe läßt zu meinem Schmerz noch Kummer kommen; ich mühe mich ab in meinem Seufzen, und finde keine Ruhe! Sprich also zu ihm: So spricht Jahwe: Sieh! was ich gebaut habe, reiße ich wieder nieder; was ich gepflanzt habe, rotte ich wieder aus, nämlich, dieses ganze Land. Du verlangest Großes für dich; das solltest du nicht verlangen! denn sieh! ich bringe Elend über alles Fleisch, spricht Jahwe. Doch dir will ich dein Leben zur Beute geben, an jedem Orte, wohin du gehen magst. Weissagung der Niederlage und Verheerung Ägyptens durch Nebukadnezar. Verheißung der Rückkehr der Juden aus der Gefangenschaft.Der Ausspruch Jahwe's, welcher geschah an den Propheten Jeremias über die fremden Völker, über Ägypten, über das Kriegsheer des Königs von Ägypten, Pharao-Necho's, das am Euphrat bei Karchemisch stand, und welches Nebukadnezar, der König von Babel, im vierten Jahre Jojakim's, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, schlug. Leget Schild und Tartsche an, und machet euch zum Kriege fertig! Spannet die Rosse an, und sitzet auf ihr Reiter! Stellet euch mit Helmen, und putzet die Spieße! Leget die Harnische an! Warum doch sehe ich sie bestürzt, zurückweichen, und ihre Helden geschlagen, und fliehen, ohne sich umzusehen? Schrecken ringsumher! spricht Jahwe. Entfliehen soll der Schnellste nicht, und der Stärkste nicht entkommen; hinstürzen sollen sie und fallen gegen Norden am Gestade des Euprats. Wer ist's, der austritt wie der Strom? den Flüssen gleich rauschen seine Wellen! Ägypten bricht aus gleich dem Strome, und wie Flüsse rauschen seine Wellen. Es spricht: Ich ziehe hinauf, bedecke das Land, richte zu Grund die Städte, und die, die sie bewohnen. Ihr Rosse, sprenget heran! ihr Wagen, rasselt daher! ihr Helden, ziehet aus, ihr Äthiopier und Phutäer, die ihr Schilde traget, und ihr Lydier, die ihr Bogen führet und spannet! Dieser Tag ist dem Herrn, Jahwe, dem Weltenherrscher, ein Rachetag, um sich zu rächen an seinen Feinden. Das Schwert soll sie verzehren, und sich sättigen, und von ihrem Blute trunken werden. Fürwahr! ein Schlachten wird der Herr Jahwe, der Weltenherrscher, halten im Lande des Nordens, am Strome Euphrat. Gehe hin, Ägyptens Jungfrau Tochter! nach Gilead, und hole Balsam! vergeblich mehrest du die Arzeneien, dir hilft kein Verband. Die Völker hören deine Schande, und dein Geheul füllet die Erde. Hinstürzet Held auf Held, und beide liegen miteinander da. Der Ausspruch, welchen Jahwe an den Propheten Jeremias tat, als Nebukadnezar, der König von Babel, kam, um Ägypten zu schlagen. Verkündigt's in Ägypten, und macht es kund zu Migdol; macht es kund zu Memphis, und zu Taphnes! rufet: Bleibe stehen, und bereite dich! denn um dich her frißt das Schwert. Warum sind deine Starken niedergerissen? Keiner ist stehen geblieben; denn Jahwe stürzte sie nieder. Er streckte sie in der Menge hin, Einer stürzte auf den Andern, und man rief: Wohlan! laßt uns zurückziehen zu unserm Volke, und nach unserm Vaterlande vor dem verheerenden Schwerte. Sie riefen daselbst: Verloren ist Pharao, Ägyptens König, die rechte Zeit ließ er verstreichen. So wahr ich lebe, spricht der König, Jahwe, Weltenherrscher ist sein Name! wie der Tabor unter den Bergen, und wie der Karmel am Meere, zieht er heran! Schaffe dir Wanderzeug an, Bewohnerin, Tochter Ägyptens! denn Memphis wird zur Einöde werden und verwüstet, daß Niemand mehr da wohnet. Ägypten ist ein schönes Kalb, es kommt, es kommt von Norden her der Verderber! Auch seine Mietlinge in seiner Mitte sind Mastkälbern gleich. Sie ziehen sich zurück, sie flüchten ingesamt, sie bleiben nicht stehen. Fürwahr! der Tag ihres Untergangs kommt über sie, die Zeit ihrer Strafe. Seine Stimme wird wie die der Schlange lauten, wenn sie mit Macht anrücken, und es mit Äxten überfallen, als hackten sie auf Holz. Sie hauen seinen Wald um, spricht Jahwe, obgleich er undurchdringlich ist; denn zahlreicher als Heuschrecken sind sie, ja ohne Zahl sind sie. Beschämt steht da Ägyptens Tochter, hingegeben in die Hand des Volkes von Norden! Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels, spricht: Sieh! ich werde strafen Amon von Thebe, und Pharao, und Ägypten, und seine Götter, und seine Könige, ja den Pharao, und die auf ihn vertrauen. Hingeben will ich sie in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben streben, und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Diener. Nachher aber soll es (Ägypten) wieder bewohnt werden, wie in den Tagen der Vorzeit, spricht Jahwe. Und du, mein Diener Jakob! fürchte dich nicht; auch du, Israel! verzage nicht; denn siehe! ich rette dich aus der Ferne, und deinen Samen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft. Ja, wieder zurückkehren soll Jakob, in Ruhe leben und in Sicherheit, und Niemand soll ihn schrecken. Du also fürchte dich nicht; mein Diener Jakob! spricht Jahwe; denn ich bin bei dir; denn alle Völker, wohin ich dich zerstreuet habe, will ich aufreiben; nur dich will ich nicht aufreiben; aber strafen will ich dich nach Recht, und dich nicht ungestraft entlassen. Weissagung gegen die Philister.Der Ausspruch Jahwe's, welcher geschah an den Propheten Jeremias über die Philister, ehe Pharao Gaza eroberte. So spricht Jahwe: Siehe! es kommt ein Wasser von Norden her, und wird zu einem Strome, der übertritt, und es überschwemmt das Land, und was es füllt, die Städte, und ihre Bewohner. Es schreien die Menschen, und alle Bewohner des Landes heulen, vor dem Getöse des Stampfens der Hufe ihrer Rosse, vor dem Rasseln ihrer Wagen, und dem Rollen ihrer Räder. Nicht umsehen werden sich die Väter nach den Söhnen wegen ihrer Hände Schlaffheit, an dem Tage, der da kommt, alle Philister zu verderben, und auszurotten alle noch übrigen Hilfsvölker von Tyrus und Sidon. Denn verderben wird Jahwe die Philister, den Überrest der Insel Kaphtor Ganz kahl ist Gaza, zerstört ist Askalon, der Überrest ihres Thales. Wie lange wirst du dir die Haut aufritzen? Ach, Schwert Jahwe's! wie lange noch wirst du nicht ruhen? begib dich in deine Scheide, ruhe doch und halte ein! Wie wirst du aber ruhen können, da Jahwe dir Befehl gegeben wider Askalon, und des Meeres Küste? Dahin hat er dich bestimmt. Weissagung gegen die Moabiter.Über Moab. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels. Wehe der Stadt Nebo! denn sie ist zerstört. Zu Schanden ist geworden, und erobert Kirjathaim. Zu Schanden ist geworden Misgab, und erschüttert. Moab's Ruhm ist nicht mehr in Hesbon. Böses führt man wider sie im Sinn. (Man spricht:) Wohlan! wir wollen sie aus dem Volke vertilgen. Auch du, Madmen! sollst verwüstet werden; das Schwert soll dich verfolgen. Aus Choronaim ertönt das Klaggeschrei: Verwüstung, und großes Unglück! Moab ist zertrümmert! Laut schreien ihre Kinder. Die Steige nach Luchit (geht man hinauf) unter Weinen, ja Weinen steigt hinauf. Am Abhange Choronaim's hören die Feinde das Schmerzgeschrei. Fliehet und rettet euer Leben! Gleich seid ihr jetzt dem Notdürftigen in der Wüste! Weil du dich auf deine Werke, und auf deine Schätze verließest; so sollst du erobert werden! Kamos soll in die Gefangenschaft wandern, mit seinen Priestern und Fürsten insgesamt. Über alle Städte kommt der Verwüster; keine Stadt bleibt verschont. Das Tal wird verwüstet, die Ebene verheert; so wie es Jahwe gesagt hat. Gebet Moab Flügel, daß es eiligst davon fliege. Seine Städte werden zur Wüste werden, so daß Niemand mehr darin wohnet. Verflucht sei, wer das Werk Jahwe's nachlässig ausführt; und verflucht, wer sein Schwert vom Blute zurückhält! Moab ist von seiner Jugend an ungestört geblieben; ruhig lag es auf seinen Hefen, und wurde nicht aus einem Gefäß in's andere gegossen, und noch nie wanderte es in die Gefangenschaft; darum hat es seinen Geschmack behalten, und sein Geruch ist nicht verändert worden. Deswegen siehe! es kommt die Zeit, spricht Jahwe, daß ich ihm Umleger senden werde, die es umlegen, und seine Gefäße ausleeren, und seine Flaschen zerschmettern sollen. Zu Schanden wird Moab an Kamos, wie zu Schanden wurde Israel an Bethel, worauf es sich verließ. Wie? werdet ihr dann sagen: Wir sind Helden, und starke Krieger! Moab soll verwüstet werden, und seine Städte sollen (in Rauch) aufgehen, und seine beste Mannschaft zur Schlachtbank geführt werden, spricht der König, Jahwe, Zebaoth ist sein Name. Nahe ist Moab's Untergang, er wird bald kommen, und sein Unglück eilt sehr schnell herbei. Habet Mitleid mit ihm, all ihr seine Angrenzenden! und ihr Alle, die ihr seinen Namen kennet, sprechet: Wie ist zerbrochen der starke Zepter, der herrliche Stab! Steige herab von dem Glanze, und wohne in der Dürre, du Bewohnerin, Tochter Dibons! denn der Zerstörer Moabs zieht heran gegen dich, zernichtet deine Festungswerke. Stelle dich an die Straße, und sehe dich um, Bewohnerin Aroer's! Frage den Flüchtling, und die Entronnene! Sage: was hat sich zugetragen? Beschämt steht Moab da, weil es erschüttert ist. Heulet und schreiet, verkündet's Arnon, daß Moab verwüstet ist! Auch ist das Strafgericht gekommen über das flache Land, über Holon, Jahza und Mephaath, über Dibon, Nebo, und Beth-Diblathaim, über Kirjathaim, Beth-Gamul, und Beth-Meon, über Kerijoth, Bozra, und über alle Städte des Landes Moabs, ferne und nahe. Moabs Horn ist abgeschlagen, zerbrochen ist sein Arm, spricht Jahwe. Machet es trunken; denn wider Jahwe hat es groß getan. Erbrechen soll sich Moab; und auch es soll zum Gespötte werden. Ist nicht Israel dir zum Gespötte gewesen, als wäre es unter Dieben angetroffen worden? So oft du von ihm redetest, schütteltest du deinen Kopf. Verlasset die Städte, und nehmet in Felsen Wohnung, ihr Bewohner Moabs! und seid wie die Taube, die an der Höhle Eingangsseiten nistet. Moab's Stolz hörten wir, sehr groß war er; seinen Dünkel, und seinen Stolz, und seinen Hoch- und Übermut. Ich kenne seine Frechheit, spricht Jahwe; nicht wahr ist seine Rede, und töricht handelt es. Darum heule ich über Moab, ja über ganz Moab schreie ich; die Bewohner von Kirheres beklaget man. Noch mehr als über Jaser weine ich über dich, du Weinstock Sibma's! Es dehnten sich deine Ranken bis über's Meer hinaus; sie reichten bis an's Meer von Jaser. Über deine Sommerfrüchte, und über deine Weinlese ist der Verwüster hergefallen. Weggekommen ist Freude und Jubel von den Fluren, und dem Lande Moab's. Die Keltern laß ich leer vom Weine; nicht mehr tritt man sie unter Jubelgeschrei; was dann gesungen wird, ist kein Jubellied. Von Hesbon tönt das Klaggeschrei bis nach Eleale, bis nach Jahas; sie lassen ihre Stimme erschallen von Zoar bis nach Choronaim, bis Eglat-Schelischija; denn auch Nimrim's Quellen sind zerstört. Ich will Moab ein Ende machen, spricht Jahwe, ihm, das auf die Höhe steigt, und seinen Götzen räuchert. Deswegen tönt mein Herz über Moab den Flöten gleich, ja den Flöten gleich tönt es über die Männer von Kirheres; indem sie mit der Habe, die sie sich errungen, untergehen. Denn jedes Haupt ist abgeschoren, und jeder Bart ist ausgerauft; Ritze sind auf allen Händen, und um alle Lenden Trauerkleider. Auf allen Dächern Moab's, und auf allen seinen Gassen ist Alles Klaggeschrei. Denn zerbrochen habe ich Moab, wie ein Gefäß von keinem Werte, spricht Jahwe. Wie ist es erschüttert! wie heulen sie! wie beugt Moab seinen Nacken um! wie schämt es sich! Ja Moab ist zum Gespött und Schreckbild geworden Allen rings um es her. Denn so spricht Jahwe: Siehe! wie ein Adler fliegt er daher; und breitet seine Flügel über Moab aus. Erobert wird Kerijoth, und die festen Plätze werden eingenommen; und an jenem Tage wird das Herz der Helden Moab's sein, wie das Herz eines Weibes, das gebären will. Denn vertilgt wird Moab werden, daß es kein Volk mehr ist; weil es groß tat wider Jahwe. Schrecken, Grube und Schlinge sind um euch, ihr Moabiter! spricht Jahwe. Wer vor dem Schrecken flieht, wird in die Grube stürzen; und wenn er der Grube entsteigt, wird er in der Schlinge gefangen. Denn ich werde über Moab ein Strafjahr kommen lassen, spricht Jahwe. Im Schatten Hesbon's stehen, die der Gewalt entflohen; aber ein Feuer bricht aus, aus Hesbon, und eine Flamme aus Sihon, und sie fressen Moab's Bart, und der Lärmer Scheitel. Wehe dir, Moab! verloren ist das Volk des Kamos; denn deine Söhne werden mitgenommen in die Gefangenschaft, deine Töchter als Gefangene. Doch werde ich in der Folgezeit Moab's Gefangene wieder heimführen, spricht Jahwe. So weit das Strafurteil über Moab. Weissagung gegen die Ammoniter, Edomiter, Damaskus, Kedarener, Hazorener, und Elamiter.Über die Stämme Ammons. So spricht Jahwe: Hat Israel denn keine Kinder? hat es keinen Erben mehr? Warum besitzt Malkom Gad? Und warum wohnt sein Volk in seinen Städten? Darum siehe! es sollen Tage kommen, spricht Jahwe, wo ich hören lassen werde Kriegsgetümmel in Rabba, der Söhne Ammon's (Hauptstadt). Zu einem Schutthaufen soll sie werden, und ihre Töchter mit Feuer verbrannt werden; und Israel soll die erben, die es in Besitz genommen, spricht Jahwe. O Hesbon, heule! den Ai ist zerstört. Ihr Töchter Rabba's, schreiet! leget Trauerkleider an, klaget und laufet auf den Mauern umher! denn Malkom wandert in die Gefangenschaft, mit ihm seine Priester, und seine Fürsten. Was rühmest du dich der Täler? dein Tal strömt (von Blut), du widerspenstige Tochter! die du auf deine Schätze dich verließest (und sprachst:) Wer kann sich an mich wagen? Siehe! ich bin es, der Schrecken über dich kommen läßt, spricht der Herr Jahwe, der Weltenherrscher, von allen Seiten um dich her, daß ein Jeder vor sich hin verjagt werden soll, und Niemand die Fliehenden sammeln wird. Doch nachher werde ich die Gefangenen der Söhne Ammon's wieder heimführen, spricht Jahwe. Über Edom. So sprich Jahwe, der Weltenherrscher: Ist denn zu Theman keine Weisheit mehr? Ist von den Einsichtsvollen gewichen der kluge Rat? Ist ihre Weisheit ausgeschüttet? Fliehet, kehret den Rücken, macht euch Höhlen zur Wohnung, Bewohner Dedan's! denn Esau's Verderben bringe ich über ihn, die Zeit, wo ich ihn strafe. Wenn Winzer über dich herfallen; so werden sie keine Nachlese übrig lassen; wenn Diebe in der Nacht (dich überfallen); so werden sie verheeren, was sie können. Denn Esau werde ich entblößen, aufdecken seine Winkel; und nichts soll verborgen bleiben können. Zu Grunde gehen sein Same, und seine Brüder, und seine Nachbarn, daß Keiner übrig bleibt. Laß deine Waisen zurück, ich will sie am Leben erhalten; und deine Witwen mögen auf mich vertrauen! Denn so spricht Jahwe: Siehe! denen es nicht zukam, den Kelch zu trinken, tranken ihn; und du - du solltest ungestraft bleiben? Du bleibst nicht ungestraft; sondern du sollst ihn ganz ausleeren. Geschworen habe ich bei mir, spricht Jahwe, daß zur Wüste, zum Spott, zur Verheerung, und zum Fluch Bozra werden, und alle ihre Städte ewig im Schutte liegen sollen. Ich habe ein Gerücht gehört von Jahwe, und ein Bote ist abgeschickt an die Völker, der zu ihnen sagen soll: Versammelt euch, und rücket wider sie heran; und rüstet euch zur Schlacht! Denn siehe! ich will dich klein machen unter den Völkern, verachtet unter den Menschen. Der Schrecken vor dir, der Stolz deines Herzens hat dich getäuscht, weil du auf Felsenklüften wohnest, und hohe Hügel besitzest. Wenn du auch dein Nest so hoch hast, wie der Adler; so werde ich dich doch von da herunter stürzen, spricht Jahwe. Edom soll zur Wüste werden; Jeder, der an ihm vorübergeht, soll staunen, und über alle seine Schläge spottend zischen. Wie Sodom und Gomorrha, und deren Nachbarn zerstöret worden, sprich Jahwe; so soll auch da Niemand wohnen, und keines Menschen Sohn sich niederlassen. Siehe! wie ein Löwe kommt er von der Pracht des Jordans wider die feste Wohnung. Schnell will ich ihn davon weglaufen lassen. Wer ist der Auserwählte, dem ich dazu den Auftrag gebe? Denn wer ist wie ich? Und wer kann von mir Rechenschaft fordern? Ja wer ist solcher Hirt, der sich mir entgegen stellte? Darum höret Jahwe's Ratschluß, den er über Edom beschlossen; und sein Vorhaben, das er über Theman's Bürger ausgedacht: Fürwahr! Fürwahr! fortschleppen sollen sie dieselben, wie die Kleinen bei der Herde, und zertrümmern ihre Hürde. Vor ihres Falles Krachen wird die Erde beben; am Schilfmeere wird man ihr Klaggeschrei vernehmen. Siehe! wie ein Adler steigt er auf und fliegt, und breitet seine Flügel über Bozra aus; und an jenem Tage wird das Herz der Helden Edom's sein, wie das Herz eines Weibes, das gebären will. Über Damaskus. Hamath und Arphad sind bestürzt. Weil sie böse Nachricht erfahren haben, sind sie in Schrecken; am Meere herrschet Bangigkeit; ruhig sein ist nicht möglich. Damaskus ist verzagt, es sieht sich nach der Flucht um; Zittern hat es ergriffen, Angst und Schmerz haben es gefaßt gleich der Gebärenden. Wie ist verlassen die so berühmte Stadt, die Stadt meiner Wonne! Ja, ihre Jünglinge fallen auf ihren Straßen, und alle ihre Kriegsmänner werden hingewürgt an demselben Tage, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Und Feuer will ich innerhalb der Mauer von Damaskus legen, das Benhadad's Paläste fressen soll. Über Kedar, und die Königreiche Hazor, welche Nebukadnezar, der König von Babel, schlug. So spricht Jahwe: Brechet auf, rücket wider Kedar aus, und verheeret die Söhne des Morgenlandes! Ihre Zelte und Herden wird man nehmen, ihre Zelttücher, und all ihr Geräte, und ihre Kamele wird man ihnen rauben, und ihnen zuschreien: Schrecken ringsumher! Fliehet, fliehet eilends, macht euch Höhlen zur Wohnung, ihr Bewohner Hazor's! spricht Jahwe. Denn Nebukadnezar, der König von Babel, hat einen Plan wider euch gefaßt, und ein Vorhaben gegen euch ausgedacht. Brechet auf, rücket aus wider das sorglose Volk, das sicher wohnt, spricht Jahwe, das weder Tor, noch Riegel hat, das einsam wohnt! Zur Beute werden die Kamele, und zum Raube ihrer Herden Menge. Ich will sie zerstreuen nach allen Winden hin, sie, deren Haar am Ende abgeschnitten ist. Von allen Seiten her will ich Unglück über sie kommen lassen, spricht Jahwe. Und Hazor soll zur Wohnung der Schakale werden, zu einer Wüste auf immer; nie soll ein Mann da wohnen, und nie ein Menschenkind sich da niederlassen. Der Ausspruch Jahwe's, welcher geschah an den Propheten Jeremias über Elam, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Siehe! zerbrechen werde ich Elam's Bogen, den Vorzug seiner Stärke. Hinstürmen lasse ich Elam die vier Winde von den vier Himmelsenden her, und zerstreue es nach allen diesen Winden hin. Kein Volk soll sein, zu dem nicht Vertriebene Elam's kommen. Ich will die Elamiter in Schrecken setzen vor ihren Feinden, und vor denen, die ihnen nach dem Leben streben; und ich will Unglück über sie kommen lassen, die Glut meines Zornes, spricht Jahwe; ich will das Schwert hinter sie schicken, bis ich sie aufgerieben habe. Ich will meinen Richterstuhl aufschlagen in Elam, und vertilgen von da den König, und die Fürsten, spricht Jahwe. Doch ich will in der Folgezeit Elam's Gefangene wieder heimführen, spricht Jahwe. Weissagung der Zerstörung Babylon's, des Unterganges des babylonischen Reiches, und der Zurückkunft der Israeliten und Juden in ihr Vaterland.Der Ausspruch, welchen Jahwe durch den Propheten Jeremias über Babel, und über das Land der Chaldäer ergehen ließ. Machet es den Völkern bekannt, und verkündiget es ihnen! Stecket ein Panier auf, machet es kund, verhehlet es nicht! Sprechet: Babel ist erobert! Bel ist zu Schanden geworden, Merodach zertrümmert! Beschämt sind ihre Götzenbilder, zertrümmert ihre Götzen! Es rücket gegen sie heran ein Volk von Mitternacht; es macht ihr Land zur Wüste, daß Niemand mehr da wohnet. Von den Menschen bis zum Vieh fliehet (Alles), und geht davon. Es werden in denselben Tagen, und zu jener Zeit, spricht Jahwe, die Kinder Israels, und die Kinder Juda's, mit einander kommen, und weinend gehen, und Jahwe, ihren Gott, aufsuchen. Erfragen werden sie den Weg nach Zion, dahin ihren Blick richten; sie werden kommen, und sich durch einen ewigen Bund mit Jahwe vereinen, der nie vergessen werden wird. Eine verlorne Herde war mein Volk; seine Hirten hatten es verführt. Sie ließen es in den Bergen herumirren; sie wanderten von Berg zu Hügel, vergaßen ihre Lagerstätte. Ein Jeder, der sie fand, verzehrte sie; und ihre Feinde sagten: Wir haben keine Schuld! darum, weil sie wider Jahwe sich versündigten; da doch Jahwe die Wohnung der Gerechtigkeit, und die Zuversicht ihrer Väter war. Aus Babel nehmet die Flucht, und ziehet aus, aus dem Lande der Chaldäer, und seid wie Böcke vor der Herde! Denn siehe! ich lasse aufbrechen, und anrücken wider Babel einen Haufen großer Völker aus dem Norden; sie rüsten sich wider es, dann wird es erobert. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten Helden; sie kehren nicht leer zurück. Der Chaldäer Land wird zur Beute werden; Alle, die es plündern, werden sich sättigen, spricht Jahwe. Denn ihr freutet euch, ihr jubeltet, da ihr mein Erbland plündertet! ihr waret übermütig, dem Rinde gleich, das drischt! und ihr wiehertet gleich den Hengsten! Höchstbeschämt ist eure Mutter, mit Schamröte bedeckt, die euch geboren hat! Siehe! das Ende der Völker ist Wüstenei, Dürre und Steppe. Des Zornes Jahwe's wegen soll sie unbewohnt bleiben, und ganz zur Wüste werden. Jeder, der an Babel vorübergeht, soll staunen, und spottend zischen über alle ihre Schläge. Stellet euch rings um Babel her, ihr Alle, die ihr den Bogen spannet! schießet auf sie und sparet der Pfeile nicht! denn sie hat sich wider Jahwe versündigt. Erhebet wider sie ringsumher ein Feldgeschrei; sie gibt ihre Hand, ihre Grundfesten stürzen ein, ihre Mauern werden zertrümmert; die Rache Gottes ist es! Rächet euch an ihr! Wie sie getan, so tut auch ihr! Vertilget aus Babel den, welcher säet, und den, welcher die Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem verheerenden Schwerte wird Jeder zu seinem Volke wiederkehren, und Jeder fliehen in sein Vaterland. Eine zerstreute Herde war Israel. Löwen hatten sie auseinander gesprengt. Zuerst fraß sie der König von Assyrien, nachher verzehrte sie bis auf die Knochen Nebukadnezar, der König von Babel. Darum spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Siehe! ich will strafen den König von Babel, und sein Land, wie ich gestraft habe den König von Assyrien. Und Israel will ich wieder zurückführen zu seiner Weide; und es soll wieder weiden auf dem Karmel, und auf Basan, und auf dem Gebirge Ephraim's, und Gilead's sich wieder sättigen. In jenen Tagen, und zu derselben Zeit, spricht Jahwe, wird man suchen Israels Missetaten, und keine finden; und Juda's Sünden, und keine antreffen; denn ich vergebe denen, die ich übrig lasse. Wider das Land des bitteren Schicksals, rücke aus wider dasselbe, und wider die Einwohner, die gestraft werden sollen! Verwüste, und verheere hinter ihnen her, spricht Jahwe, und tue Alles, was ich dir gebiete! Kriegeslärm ist im Lande, und große Niederlage! Wie ist zerbrochen, und zerschlagen der Hammer der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Schutthaufen geworden unter den Völkern! Ich habe dir Schlingen gelegt, und du Babel, bist gefangen worden, ohne daß du es merktest; überrascht bist du worden und ergriffen; weil du wider Jahwe kriegtest. Es öffnete Jahwe sein Zeughaus, und nahm Waffen seines Zorn heraus; denn es ist das Werk Gottes, Jahwe's, des Weltenherrschers, im Lande der Chaldäer. Rücket wider sie heran aus fernster Gegend, eröffnet ihre Vorratskammern, schüttet sie auf wie Schutthaufen, und weihet sie dem Verderben, daß nichts von ihr übrig bleibt! Erwürget alle ihre Stiere, und treibet sie zur Schlachtbank! Wehe ihnen! denn gekommen ist ihr Tag, die Zeit ihrer Strafe. Das Geschrei der Flüchtlinge und Entkommenen aus dem Lande Babel erschallet, um in Zion kund zu machen die Rache Jahwe's, unseres Gottes, die Rächung seines Tempels. Rufet wider Babel Scharen herbei! ihr Alle, die ihr den Bogen spannet, schlaget euer Lager auf um sie her! daß Keiner durch die Flucht sich rette. Vergeltet ihr, wie sie es verdient! und alles, was sie getan, das tut auch ihr; behandelt sie, wie Andere sie behandelt hat! Denn wider Jahwe, den Heiligen Israels, ist sie trotzig gewesen. Deswegen sollen ihre Jünglinge auf ihren Straßen stürzen, und alle ihre Kriegsmänner aufgerieben werden an demselben Tage, spricht Jahwe. O Stolzer! sieh! ich bin wider dich! spricht der Herr Jahwe, der Weltenherrscher; denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Züchtigung. Straucheln soll der Stolze und stürzen, und Niemand soll ihn aufrichten. Ich lege Feuer an in seinen Städten, das Alles auffressen soll rings um ihn her. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Unterdrückt sind die Kinder Israels, und die Kinder Juda's mit einander; die sie in die Gefangenschaft geführt haben, halten sie fest, und weigern sich, sie zu entlassen. Stark aber ist ihr Rächer, Jahwe, Weltenherrscher ist sein Name; er wird so ihre Sache führen, daß er der Erde Ruhe gibt, aber Babels Bewohner zittern macht. Das Schwert kommt wider die Chaldäer, spricht Jahwe, und wider die Bewohner Babels, und wider ihre Fürsten, und ihre Weisen. Das Schwert kommt wider die Großsprecher, daß sie zu Narren werden; das Schwert kommt wider ihre Helden, daß sie verwirrt da stehen. Das Schwert kommt wider ihre Rosse, und wider ihre Wagen, und wider alle Fremde, die in ihrer Mitte sind, daß sie zu Weibern werden. Das Schwert kommt wider ihre Schätze, daß sie geplündert werden. Dürre kommt wider ihre Wasser, daß es vertrocknet; denn es ist ein Götzenland, und groß tun sie mit ihren Götzen. Darum sollen wilde Katzen samt Schakalen es bewohnen, und Strauße sich darin aufhalten. Bewohnt soll es nie wieder werden, und man wird sich dort nicht niederlassen von Geschlecht zu Geschlecht. Zerstört soll es werden, wie Gott Sodom und Gomorrha, und deren Nachbarn zerstörte, spricht Jahwe. Nie soll ein Mann da wohnen, und nie ein Menschenkind sich da niederlassen. Siehe! ein Volk kommt von Norden, und ein großes Volk, und viele Könige brechen auf von der Erde Grenzen her. Sie führen Bogen, und Spieße, sind grausam, und haben kein Erbarmen; ihr Getös' tobt wie das Meer; sie reiten auf Rossen, gerüstet wie Kriegsmänner, wider dich, du Tochter Babels! Babels König hört ihr Gerücht, und es sinken seine Hände nieder, Angst ergreift ihn, und Schmerzen wie die einer Gebärenden. Siehe! wie ein Löwe kommt er von der Pracht des Jordans wider die feste Wohnung. Schnell will ich sie davon laufen lassen. Wer ist der Auserwählte, dem ich dazu den Auftrag gebe. denn wer ist wie ich? Und wer kann von mir Rechenschaft fordern? Ja, wer ist solcher Hirt, der sich mir entgegen stellte? Darum höret Jahwe's Ratschluß, den er über Babel beschlossen, und sein Vorhaben, das er über der Chaldäer Land ausgedacht: Fürwahr! fortschleppen sollen sie dieselben wie die Kleinen bei der Herde, und zertrümmern ihre Hürde. Vom Schreien: Babel ist erobert! wird die Erde beben, und Klaggeschrei wird man unter den Völkern vernehmen. FortsetzungSo spricht Jahwe: Siehe! ich erhebe wider Babel, und wider die, welche im Innern meiner Widersacher wohnen, einen verheerenden Wind. Ich schicke Ausländer nach Babel, die sie wurfeln, und ihr Land ausleeren sollen; denn sie werden sie von allen Seiten her umzingeln am Tage des Unglücks. Man wird den Bogen spannen gegen den, der den Bogen spannet, und gegen den, der sich in seinem Panzer brüstet. Verschonet ihre Mannschaft nicht! weihet ihr ganzes Heer dem Verderben! Hinstürzen müssen Durchbohrte im Lande der Chaldäer, und Erstochene auf ihren Straßen. Denn Israel und Juda sind noch nicht verwaiset von ihrem Gott, von Jahwe, dem Weltenherrscher; denn ihr Land ist voll von Versündigung wider den Heiligen Israels. Fliehet aus Babel, und rettet ein Jeder sein Leben, damit ihr nicht zu Grunde gehet bei ihrer Sündenstrafe; denn eine Zeit der Rache ist es für Jahwe; er vergilt ihr, was sie getan hat. Babel war in der Hand Jahwe's ein goldener Becher, der die ganze Erde trunken machte; von ihrem Weine tranken die Völker; darum wurden die Völker besinnungslos. Nun ist plötzlich Babel selbst gestürzt, und zerschmettert! Heulet über sie! holet Balsam für ihre Wunden; vielleicht kann sie geheilt werden. Wir suchten, Babel zu heilen; aber es ist ihr nicht zu helfen. Verlasset sie also, und laßt uns ziehen, ein Jeder in sein Vaterland! Denn bis an den Himmel reicht ihr Strafurteil, und erhebt sich bis an die Wolken. Jahwe hat unsere gerechte Sache ausgeführt! Kommet! in Zion wollen wir erzählen Jahwe's, unseres Gottes, Werk. Spitzet die Pfeile zu, füllet die Köcher! Jahwe hat den Muth der Könige von Medien geweckt; denn wider Babel ist sein Sinn gerichtet, sie zu verderben. Die Rache Jahwe's ist es, und die Rächung seines Tempels. Auf Babels Mauern steckt ein Panier auf, haltet strenge Wache, stellet Wächter auf, machet einen Hinterhalt! Denn Jahwe hat beschlossen, und führt auch aus, was er wider Babels Bewohner gesprochen hat. Du magst am großen Wasser liegen, und reich an Schätzen sein; dein Ende ist gekommen, das Maß deines ungerechten Gutes. Jahwe, der Weltenherrscher, hat bei sich geschworen: Fürwahr! ich will dich mit Menschen auffüllen, wie mit Heuschrecken, und man wird über dich dies Lied anheben: Er machte die Erde durch seine Macht, gründete den Erdkreis durch seine Weisheit, und spannte den Himmel aus durch seine Einsicht. Wenn er seine Stimme ertönen läßt, ist Wassergeräusch in den Lüften; er läßt die Dünste von der Erde Grenze aufsteigen, verwandelt die Blitze in Regen, und führt den Sturmwind aus seinen Behältnissen. Sinnlos ist jeder Mensch wegen Kunst, zu Schanden wird jeder Künstler wegen seines Gußbildes. Denn Trug ist sein Gußbild, und kein Atem darin. Ein Nichts sind sie, ein lächerliches Machwerk; zur Zeit ihrer Strafe gehen sie zu Grunde. Nicht wie diese ist Jakobs Teil; denn dieser ist's, der Alles erschaffen hat, und Israel ist sein Erbteil; Jahwe, Weltenherrscher, ist sein Name. Du zerschmetterst mir die Kriegsgeräte, und ich zerschmetterte durch dich die Völker, und zerstörte durch dich die Königreiche. Ich zerschmetterte durch dich das Roß, und seinen Reiter, und ich zerschmetterte durch dich den Kriegeswagen, und seinen Lenker. Ich zerschmetterte durch dich den Mann und das Weib, und ich zerschmetterte durch dich den Greis und den Knaben, und ich zerschmetterte durch dich den Jüngling und die Jungfrau. Ich zerschmetterte durch dich den Hirten und seine Herde; und ich zerschmetterte durch dich den Ackermann und sein Gespann; und ich zerschmetterte durch dich die Fürsten und die Statthalter. Und nun will ich vergelten an Babel, und an sämtlichen Bewohnern Chaldäa's all ihr Böses, welches sie verübt an Zion vor euren Augen, spricht Jahwe. Siehe! ich komme über dich, o Berg, Verwüster! spricht Jahwe, der du verwüstet hast die ganze Erde; und ich strecke meine Hand aus wider dich, und wälze dich von den Felsen, und mache dich zu einem Aschenhügel. Nie wird man von dir nehmen einen Stein zum Eckstein, oder zum Grundstein; denn eine ewige Wüste sollst du bleiben, spricht Jahwe. Stecket ein Panier auf im Lande! Stoßet in die Posaune unter den Völkern! Weihet wider sie die Völker! Rufet wider sie die Königreiche: Ararat, Minni und Askenas! Bestellet Feldherren wider sie! Führet Rosse herbei gleich struppigen Heuschrecken! Weihet wider sie die Völker, die Könige von Medien, samt ihren Heerführern, und allen ihren Statthaltern, und alles Land ihrer Herrschaft! Und es wird die Erde zittern und beben, wenn wider Babel in Erfüllung geht Jahwe's Vorhaben, das Land Babel in eine Wüste zu verwandeln, daß Niemand mehr da wohnt. Die Helden Babels haben aufgehört zu kämpfen, sie sitzen in ihren Festungswerken, versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden. Angezündet hat man ihre Wohnungen, zerbrochen ihre Riegel. Ein Läufer läuft dem andern, ein Bote dem andern entgegen, um dem Könige von Babel zu verkünden, daß seine Stadt erobert sei von allen Seiten; daß man die Übergänge besetzt, und die Sümpfe mit Feuer verbrannt habe, und die Kriegsleute in Bestürzung seien. Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Die Tochter Babels gleichet einer Tenne; es ist Zeit, darauf zu dreschen; nur noch ein wenig, so kommt für sie die Zeit der Ernte. Verzehret und aufgerieben hat mich Nebukadnezar, der König von Babel, zu einem leeren Gefäße hat er mich gemacht, mich verschlungen wie ein Drache, gefüllt seinen Bauch von meinem schönen Lande, und mich hinausgestoßen. Das an mir verübte Unrecht, und mein Fleisch komme über Babel, spricht die Bewohnerin Zions, und mein Blut komme über die Bewohner Chaldäa's, spricht Jerusalem. Darum spricht Jahwe also: Sieh! ich führe deine Rechtssache, und nehme die Rache für dich auf; ich lasse sein Meer austrocknen, seine Quellen versiegen. Babel soll zu Schutthaufen werden, zum Aufenthalte der Schakale, zur Wüste, und zum Spott, daß Niemand mehr da wohnet. Sie werden brüllen mit einander wie die Löwen, ja brüllen wie der Löwen Junge. In ihrer Hitze werde ich ihnen Trinkgelage bereiten, und sie berauschen, daß sie fröhlich werden, und schlafen einen ewigen Schlaf, und nicht wieder erwachen, spricht Jahwe. Wie Lämmer werde ich sie zur Schlachtbank führen, wie Widder mit den Böcken. Wie! ist Sesach erobert, und eingenommen der Ruhm der ganzen Erde! Wie! ist Babel zum Schutthaufen geworden unter den Völkern! Es strömte über Babel das Meer, sie wurde bedeckt von dem Toben seiner Fluten. Ihre Städte sind zu Schutthaufen geworden, zu einem Lande der Dürre, und der Wüstenei, zu einem Lande wo kein Mensch mehr wohnt, und wodurch kein Menschenkind mehr wandert. Auch Bel zu Babel will ich strafen, und aus seinem Schlunde reißen, was er verschlungen hat. Die Völker sollen nicht mehr zu ihm hinströmen; auch Babels Mauer soll einstürzen. Ziehe aus ihr heraus, mein Volk! und Jeder rette sein Leben vor Jahwe's Zornglut! Euer Herz zage nicht, nicht fürchtet das Gerücht, das man im Lande hören wird! Das Gerücht wird kommen in einem Jahre, und nach ihm im andern Jahre wieder ein Gerücht, und Gewalttat wird sein im Lande, und ein Herrscher wider den andern sein. Deswegen siehe! es werden die Tage kommen, wo ich die Schnitzgebilde Babels strafe, und wo ihr ganzes Land zu Schanden wird, und alle ihre Durchbohrten mitten in ihr hinstürzen. Der Himmel und die Erde werden jauchzen über Babel, und Alles, was in ihnen ist, wenn über sie kommen von Mitternacht her die Verwüster, spricht Jahwe. So wie Babel (machte), daß Israels Durchbohrte fielen; so werden auch wegen Babel die Durchbohrten des ganzen Landes fallen. Ihr, die ihr dem Schwert entronnen seid, gehet davon, weilet nicht! Denket in der Ferne an Jahwe, und Jerusalem komme in euern Sinn! Wir schämten uns, als wir den Schimpf vernahmen, Scham bedeckte unser Angesicht, als Fremde herfielen über die Heiligtümer des Hauses Jahwe's. Darum siehe! es werden die Tage kommen, spricht Jahwe, wo ich strafe ihre Schnitzgebilde, und wo in ihrem ganzen Lande winseln die Verwundeten. Schwänge Babel sich bis zum Himmel, befestigte sie in der Höhe ihre Macht; so sollen doch von mir die Verwüster zu ihr kommen, spricht Jahwe. Es ertönt Angstgeschrei von Babel her, und große Verheerung aus dem Lande der Chaldäer. Denn Jahwe verwüstet Babel, und vertilgt aus ihr das große Toben; denn ihre Wellen brausen wie große Wasser; laut ist ihr Getös'. Denn es kommt über sie, über Babel, der Verwüster, gefangen werden ihre Helden, zerbrochen ihre Bogen! Denn ein Gott der Vergeltung ist Jahwe, strenge vergilt er. Ich will trunken machen ihre Fürsten, und ihre Weisen, ihre Feldherren, und ihre Statthalter, und ihre Helden; und schlafen sollen sie einen ewigen Schlaf, und nicht wieder erwachen, spricht der König, Jahwe, Weltenherrscher ist sein Name. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Die breiten Mauern Babylons sollen ganz entblößet, und ihre hohen Tore mit Feuer verbrannt werden. So mühen sich Völker ab für Nichts, und Nationen ermatten sich für's Feuer! - Der Auftrag, welchen der Prophet Jeremias dem Seraja, dem Sohne Nerija's, des Sohnes Mahseja's, gab, da er mit Zedekias, dem Könige von Juda, im vierten Jahre seiner Regierung nach Babel wanderte. Seraja war ein friedlicher Fürst. Jeremias schrieb alles Unglück, welches über Babel kommen sollte, in Ein Buch zusammen, nämlich alle jene Aussprüche, die wider Babel geschrieben sind. Und Jeremias sprach zu Seraja: So wie du nach Babel kommst, so sieh und lies alle diese Aussprüche vor, und sprich: Jahwe! du hast über diesen Ort ausgesprochen, ihn zu zerstören, so daß nichts mehr darin wohnet, von den Menschen bis zum Vieh, und daß er eine ewige Wüste sein soll. So wie du nun dieses Buch ganz vorgelesen hast; so binde einen Stein daran, und wirf es in den Euphrat, und sprich: So soll Babel versinken, und sich nie von dem Unglück emporheben, das ich über sie bringen werde, obschon sie sich abmatten. So weit die Weissagungen des Jeremias. Geschichte der Einnahme und Zerstörung Jerusalems.Ein und zwanzig Jahre war Zedekias alt, da er König wurde, und regierte elf Jahre zu Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Hamichtal, eine Tochter Jeremias aus Libna. Er tat was böse war in den Augen Jahwe's, ganz wie Jojakim getan hatte. Durch den Zorn Jahwe's über Jerusalem und Juda geschah es, daß er sie von seinem Angesichte verstieß. Und Zedekias ward abtrünnig von dem Könige von Babel. Und es geschah im neunten Jahre seiner Regierung, im zehnten Monate, am zehnten Tage des Monates, da rückte Nebukadnezar, der König von Babel, mit seinem ganzen Heere wider Jerusalem aus, und sie lagerten sich um sie her, und bauten rings um sie her einen Wall. Und die Stadt ward belagert bis in's elfte Jahr des Königs Zedekias. Im vierten Monate, am neunten des Monates nahm die Hungersnot in der Stadt überhand, und es war kein Brot da für das Volk des Landes. Da ward die Stadt erbrochen, und alle Kriegsleute flohen, und gingen des Nachts aus der Stadt durch das Tor zwischen den beiden Mauern am Garten des Königs; die Chaldäer aber waren rings um die Stadt her; und sie wendeten sich nach der Ebene hin. Aber das Heer der Chaldäer jagte dem Könige nach, und erreichte den Zedekias in der Ebene von Jericho, und sein ganzes Heer zerstreute sich von ihm. Und sie ergriffen den König, und führten ihn zum Könige von Babel nach Ribla im Lande Hamath, wo er über ihn das Strafurteil sprach. Und es ließ der König von Babel die Söhne des Zedekias vor seinen Augen töten, auch alle Fürsten von Juda ließ er töten zu Ribla. Dem Zedekias ließ er die Augen blenden, und ihn binden mit zwei Ketten; und der König von Babel ließ ihn nach Babel führen, und in's Gefängnis werfen bis zum Tage seines Todes. Und im fünften Monate, am zehnten des Monates, im neunzehnten Jahre des Königs Nebukadnezar, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache vor dem Könige von Babel, nach Jerusalem, und verbrannte das Haus Jahwe's, und das Haus des Königs, und alle Häuser Jerusalems, ja jedes große Haus verbrannte er mit Feuer. Und alle Mauern Jerusalems ringsum riß das ganze Heer der Chaldäer, welches bei dem Obersten der Leibwache war, nieder. Und von den Armen des Volkes, und den Rest des Volkes, das in der Stadt übrig geblieben, und die, welche zum Könige von Babel übergegangen waren, und den Rest der Volksmenge führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen fort. Und von den Armen des Landes ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Winzer und Ackerleute zurück. Und die ehernen Säulen im Hause Jahwe's, und die Gestelle, und das eherne Meer im Hause Jahwe's, zerbrachen die Chaldäer, und nahmen alles Erz davon mit nach Babel. Auch die Töpfe, und die Schaufeln, und die Messer, und die Schalen, und die Löffel, und alle ehernen Geräte, deren sie sich beim Gottesdienste bedienten, nahmen sie mit. Auch die Becken und Kohlpfannen, und die Schalen, und die Töpfe, und die Leuchter, und die Löffel, und die Kannen, und was von Gold, und was von Silber war, nahm der Oberste der Leibwache mit; die zwei Säulen, das eine Meer, und die zwölf ehernen Rinder, welche unter den Gestellen waren, die der König Salomo in's Haus Jahwe's gemacht hatte. Das Erz aller dieser Geräte war nicht zu wägen. Und jene Säulen, die Höhe jeder Säule war achtzehn Ellen, und ein Seil von zwölf Ellen umfaßte sie, vier Finger war ihre Dicke, und sie war hohl. Darauf war ein Säulenhaupt von Erz, die Höhe eines Säulenhauptes war fünf Ellen, und an dem Säulenhaupte war ringsumher Flechtwerk, und Granatäpfel; Alles von Erz. Ebenso war es an der andern Säule samt den Granatäpfeln. Der Granatäpfel waren sechs und neunzig auf den Seiten; alle Granatäpfel an dem Flechtwerke herum betrugen hundert. Auch nahm der Oberste der Leibwache Seraja, den Oberpriester, und Zephanja, den zweiten Priester, und die drei Türhüter. Und aus der Stadt nahm er einen Hofbedienten, der Aufseher über die Kriegsleute war, und sieben Männer von denen, die das Antlitz des Königs gesehen hatten, die noch in der Stadt angetroffen wurden, und den Schreiber, den Heerführer, der das Volk des Landes zum Kriege ausziehen ließ, und sechzig Mann vom Volke des Landes, die man noch in der Stadt antraf. Diese nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und führte sie zum Könige von Babel nach Ribla. Der König von Babel ließ sie schlagen, und töten zu Ribla im Lande Hamath. So ward Juda aus seinem Lande in die Gefangenschaft geführt. Dieses ist das Volk, welches Nebukadnezar in die Gefangenschaft führte: im siebenten Jahre drei tausend und drei und zwanzig Juden; im achtzehnten Jahre Nebukadnezars von Jerusalem achthundertzweiunddreißig Seelen; im drei und zwanzigsten Jahre Nebukadnezars führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, siebenhundertundfünfundvierzig Juden in die Gefangenschaft; alle Seelen zusammen viertausendundsechshundert. Und es geschah im sieben und dreißigsten Jahre der Gefangenschaft Jojachim's, des Königs von Juda, im zwölften Monate, am fünf und zwanzigsten des Monats, da erhob Evilmerodach, der König von Babel, im ersten Jahre seiner Regierung das Haupt Jojachim's, des Königs von Juda, und entließ ihn aus dem Gefängnis. Und er redete freundlich mit ihm, und setzte seinen Stuhl über die Stühle der Könige, die zu Babel bei ihm waren. Und er wechselte die Kleider seines Gefängnisses, und speiste stets vor ihm alle Tage seines Lebens. Und sein Unterhalt wurde ihm beständig gegeben vom Könige von Babel, Tag für Tag, alle Tage seines Lebens bis zum Tage seines Todes. Klaglied über das überwundene und entvölkerte Jerusalem.Wie einsam sitzet sie, die Stadt, die sonst so volkreich war! Wie eine Witwe ist geworden der Völker Königin, zinsbar der Länder Herrscherin! Sie weinet bitter in der Nacht, und Tränen sind auf ihren Wangen, Keiner tröstet sie von allen ihren Buhlen; treulos gegen sie sind alle ihre Freunde, zu Feinden sind sie ihr geworden. Juda wandert fort wegen der Bedrückung, und der Größe seiner Dienstbarkeit; es wohnet unter fremden Völkern, es findet keine Ruhe; alle seine Peiniger halten es unter Drangsal fest. Die Straßen Zions trauern, weil Niemand kommt zum Fest; öde sind alle ihre Tore; ihre Priester seufzen; ihre Jungfrauen jammern; und sie - bitter ist es ihr! Ihre Feinde sind zum Haupt geworden, wohl lassen sich's ihre Gegner sein; denn Jahwe hat sie tief gebeugt um der Menge ihrer Sünden willen; ihre Kinder wandern vor ihren Feinden her in die Gefangenschaft. Verschwunden ist von Zions Tochter ihre ganze Herrlichkeit; den Hirschen gleichen ihre Fürsten, die keine Weide finden, und kraftlos vor dem Jäger fliehen. In den Tagen ihres Elends, und ihrer Unterdrückung denkt Jerusalem zurück an alle ihre Herrlichkeit, die sie in der Vorzeit hatte. Als ihre Mannschaft fiel in Feindes Hand, und Niemand ihr zu Hilfe kam; da sah auf sie der Feind, und lachte ihrer Sabbate. Schwer hat sich Jerusalem versündigt, darum ward sie zum Abscheu. Alle, die sie verehrten, verachten sie; weil sie ihre Blöße sahen; sie aber seufzet, und kehret sich um. Ihr Unflat klebte an ihres Kleides Saum; aber sie dachte nicht an ihr Ende. Darum sank sie so erstaunenswürdig tief; und Niemand war, der sie getröstet hätte. „Sie doch, Jahwe! mein Elend an; denn der Feind tut groß.“ Der Feind hat ausgestreckt seine Hand nach allen ihren Kostbarkeiten. Ja sie hat sehen müssen, daß Heiden in ihr Heiligtum drangen, da du doch geboten, daß sie niemals in deine Gemeinde kommen sollten. Ihr ganzes Volk seufzet, es suchet Brot, sein Liebstes gäbe es hin für Speise, um sein Leben nur zu fristen. „Sieh doch, Jahwe! und blicke her, wie ich entwürdigt bin!“ Ist das Nichts für euch, die ihr den Weg vorüber gehet? blicket her, und sehet, ob ein Schmerz ist wie mein Schmerz, der mir ist zugefügt worden, womit Jahwe mich gebeugt hat am Tage seiner Zornglut. Er schleuderte von oben herab Feuer in mein Gebein, und zermalmte es. Ein Netz legte er meinen Füßen, und zog mich zurück; er richtete mich zu Grunde, und machte mich elend für immer. Geflochten ist ein Joch von meinen Sünden, zusammengeknüpft sind sie in meiner Hand; sie kommen herab auf meinen Hals, und drücken nieder meine Kraft. Gott hat mich solchen Händen überliefert, unter denen ich mich nicht aufrichten kann. Alle meine Tapfern verwarf der Herr in meiner Mitte; er rief wider mich einen Festtag aus, zu würgen meine Jünglinge. Es kelterte der Herr die Jungfrau Tochter Juda's. Darüber weine ich, in Tränen badet sich mein Auge; denn fern von mir ist der Tröster, der mich erquicken könnte. Meine Söhne sind zu Grunde gegangen, denn übermächtig war mein Feind. Ob Zion ringt mit ihren Händen, für sie ist kein Tröster da, Jahwe hat wider Jakob seine Feinde rings um ihn her aufgeboten; Jerusalem ist zum Abscheu geworden unter ihnen. Doch gerecht ist Jahwe! denn ich war widerspenstig gegen seinen Befehl. O! höret es doch, ihr Völker alle, und sehet meinen Schmerz! meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind hingewandert in die Gefangenschaft! Ich rief meine Freunde an; aber sie haben mich getäuscht; meine Priester, und meine Greise sind verschmachtet in der Stadt, obschon sie Speise suchten, ihr Leben noch zu fristen. Sieh, Jahwe, meine Bedrängnis! es toben meine Eingeweide, mein Herz kehret sich in meinem Leibe um, daß ich so widerspenstig war. Von Außen hat das Schwert mich kinderlos gemacht, wie die Pest von Innen. Wohl höret man, wie ich seufze, aber Niemand tröstet mich; alle meine Feinde hören mein Unglück, und jauchzen; denn du hast es verhängt! doch du führest einen Tag, den du schon verkündet hast, herbei, wo sie werden, wie ich bin. All ihr Böses komme vor dein Angesicht; und verfahre mit ihnen, wie du mit mir verfuhrest um aller meiner Sünden willen! Denn groß ist mein Jammer, und kummervoll mein Herz. Klaglied über die Zerstörung Jerusalems und des Tempels, über die schreckliche Lage der Einwohner während der Belagerung, und über den Hohn der Feinde.Wie hat der Herr in seinem Zorn umwölkt die Tochter Zions! Er stürzte von dem Himmel herab bis auf die Erde die Zierde Israels, und gedachte nicht des Schemels seiner Füße am Tage seines Zornes. Der Herr zerstörte schonungslos alle Hütten Jakobs, zertrümmerte in seinem Grimm die Festen der Tochter Juda's, machte sie der Erde gleich, entweihte ihr Reich und ihre Fürsten. Er schlug ab in seines Zornes Wut alle Hörner Israels; er zog seine Rechte vor dem Feind zurück, und brannte wider Jakob wie eine Feuerflamme, die ringsumher verzehret. Er spannte seinen Bogen, wie ein Feind; seine Rechte war ausgestreckt wie die des Gegners, und er würgte alle Augenlust; auf's Zelt der Tochter Zions goß er seinen Zorn wie Feuer aus. Der Herr war wie ein Feind, verheerte Israel, verheerte alle seine Prachtgebäude, zerstörte seine Festen, und mehrte wider Juda's Tochter Traurigkeit und Jammer. Er riß wie einen Garten seine Laube nieder, zerstörte seinen Versammlungsplatz; Jahwe brachte in Zion Fest und Sabbat in Vergessenheit, und verwarf in seines Zornes Eifer den König und den Priester. Zuwider war dem Herrn sein Altar, er verabscheute sein Heiligtum; er gab in Feindes Hand die Mauern ihrer Prachtgebäude; sie ließen ihre Stimme erschallen in Jahwe's Hause, wie am Tage eines Festes. Jahwe hatte beschlossen, zu zerstören der Tochter Zions Mauern; er legte die Meßschnur an, zog seine Hand nicht vom Zerstören ab, bis trauerten das Vorwerk, und die Mauer, und zusammensanken. Ihre Tore sind zur Erde gesunken, vernichtet und zerbrochen ihre Riegel; ihr König und ihre Fürsten sind unter fremden Völkern. Dahin ist die Gesetzverfassung; auch erhalten ihre Propheten von Jahwe keine Gesichte mehr. Da sitzen auf der Erde verstummt die Greise der Tochter Zions, ihr Haupt bestreut mit Asche, in Trauerkleider eingehüllt! gebeugt zur Erde haben Jerusalems Jungfrauen ihr Haupt. Es schwinden unter Tränen meine Augen, es toben meine Eingeweide, meine Leber gießt sich auf die Erde, ob der Verheerung der Tochter meines Volkes, da Kind und Säugling verschmachtend liegen auf den Straßen in der Stadt. Sie schreien ihren Müttern zu: Wo ist Brot, und Wein? indem sie hinschmachten wie schwer Verwundete auf den Straßen in der Stadt, und aushauchen ihren Geist in ihrer Mütter Schoß. Was soll ich zu dir sagen? Womit soll ich dich, Tochter Jerusalems! vergleichen? Womit dich verähnlichen, und dich trösten? du Jungfrau, Tochter Zions! Denn groß wie das Meer ist dein Elend; wer kann dich heilen? Deine Propheten weissagten dir Trug und Falsches; und deckten deine Schuld nicht auf, um abzuwenden deine Gefangenschaft. Nur Aussprüche des Truges, und der Verführung verkündeten sie dir. Nun schlagen Alle, die des Weges vorübergehen, die Hände über dich zusammen, zischen spottend, und schütteln ihren Kopf über die Tochter Jerusalems (sprechend): Ist das die Stadt, die man der Schönheit Vollendung, des ganzes Landes Wonne hieß! Es sperren über dich ihr Maul auf alle deine Feinde, zischen spottend, und knirschen mit den Zähnen, sprechen: Wir haben sie vertilgt! Ha! dieses ist der Tag, den wir ersehnt, gefunden, und gesehen haben! Ausgeführt hat Jahwe, was er beschlossen; erfüllt hat er sein Wort, das er längst zuvor verkündigt. Er hat zerstört, und nichts geschont; er ließ den Feind frohlocken über dich, erhöhte deiner Gegner Horn. Nun schreiet ihr Herz zum Herrn: Ergieße, o du Mauer der Tochter Zions! Tränen, gleich einem Strome Tag und Nacht! schenke dir keine Ruhe! dein Augapfel verstumme nicht! Auf! klage laut in der Nacht, beim Anfang der Wachen, ergeuß dein Herz wie Wasser vor dem Angesicht des Herrn! erhebe deine Hände zu ihm für das Leben deiner Kinder, die vor Hunger verschmachtend liegen an aller Straßen Ecken. O siehe, Jahwe! und schau herab; wem hast du solches getan? Sollen Weiber essen ihres Leibes Frucht, die Kinder auf dem Arme? Sollen erwürgt werden im Heiligtum des Herrn Priester und Prophet? Es liegen zur Erde auf den Straßen Kind und Greis; meine Jungfrauen, und meine Jünglinge sind durch's Schwert gefallen; gewürgt hast du am Tage deines Zorns, geschlachtet, nichts geschont! Ja, wie zu einem Feste riefest du meine Schrecken ringsumher; und am Zorntage Jahwe's entkam, und blieb Niemand übrig. Den ich im Arme trug, den ich erzog, die hat gewürgt mein Feind. Klaglied des Trauernden über seine eigenen Leiden. - Ermutigung durch die Hoffnung auf das Erbarmen Gottes, und Ermahnung zur Geduld.Ich bin der Mann, der Elend sah unter seines Grimmes Rute. Mich führte er, und ließ mich gehen in Finsternis und nicht in Licht. Gegen mich nur wendet er erneuert täglich seine Hand. Er verzehrt mein Fleisch, und meine Haut, zerschlägt mir die Gebeine. Er baut um mich herum, und umringt mich mit Gift und Mühsal. An düstern Orte läßt er mich wohnen, gleich längst Verstorbenen. Er vermauert mich, daß ich keinen Ausgang finde, beschweret mich mit Erz. Wie sehr ich rufe, und schreie, meinem Flehen verschließet er den Zugang. Er vermauert mit Quadersteinen meine Wege, er krümmet meine Pfade. Er stellet wie ein Bär mir nach, wie ein Löwe im Versteckten. Er verkehrt meine Wege, und zerfleischet mich, er macht mich zunichte. Er spannet seinen Bogen, und stellet mich dem Pfeil zum Ziel. Er führt in meine Nieren die Söhne seines Köchers. Zum Hohngelächter bin ich meinem ganzen Volke, zu ihrem Spottlied den ganzen Tag. Er sättigt mich mit Bitterkeiten, berauscht mich mit Wermut. Er zermalmt mit Kieselsteinen meine Zähne, bedecket mich mit Asche. Fern von Ruhe ist meine Seele, des Guten habe ich vergessen. Und ich denke: Dahin ist mein Vertrauen, und meine Hoffnung auf Jahwe! Gedenke meines Elends, und meiner Not, des Wermuts und des Gifts! Wohl gedenket dessen meine Seele, und ist tief gebeugt in mir! Doch rufe ich dieses in mein Herz zurück, darum hoff' ich wieder. Jahwe's Gnade ist's, daß wir nicht völlig aufgerieben sind; ja, sein Erbarmen nimmt nicht ab. Jeden Morgen ist sie neu, groß ist deine Treue! Jahwe ist mein Teil, spricht meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen. Huldreich ist Jahwe dem, der auf ihn hofft, der Seele, die ihn sucht. Wohl dem, der stille harret auf Jahwe's Hilfe! Es ist gut dem Manne, wenn er das Joch in seiner Jugend trägt; wenn er einsam sitzt und still ergeben, wenn er es ihm auferlegt; wenn er seinen Mund hüllet in den Staub, (und denkt:) vielleicht ist noch Hoffnung da; wenn er dem die Wange reicht, der ihn schlägt, sich sättigt mit der Schmach. Denn der Herr verstößt nicht ewig. Denn wenn er Betrübnis schickt, erbarmt er sich auch wieder nach der Größe seiner Güte. Denn aus Wohlgefallen quält er nicht, und betrübet nicht die Menschenkinder. Wenn man unter seine Füße tritt die Gefangenen des Landes; wenn man das Recht des Menschen beugt vor dem Angesicht des Höchsten; wenn man verdreht die Rechtssache des Menschen, sollte das der Herr nicht sehen? Wer ist's, der sprechen könnte: Es geschehe! wenn der Herr es nicht geboten hat? Kommt nicht aus des Höchsten Mund das Unglück und das Glück? Was klagt der Lebende, der Mensch über seiner Sünden Strafe? Laßt uns unsere Wege prüfen, und untersuchen, und zu Jahwe wiederkehren! Laßt uns unsere Herzen mit den Händen zu Gott im Himmel erheben! (Und sagen:) Wir haben gesündigt, und uns empöret; du konntest nicht verschonen. Du hülltest in Zorn dich ein, und verfolgtest uns, und würgtest ohne Schonen. Du hülltest dich in eine Wolke, wodurch kein Flehen dringen konnte. Du machtest uns zum Auskehricht, und zur Verachtung unter den Völkern. Es sperrten über uns das Maul auf alle unsere Feinde. Schrecken und Grube wurde uns, Verwüstung und Zerstörung. In Wasserbächen badet sich mein Auge, ob des Unterganges der Tochter meines Volkes. Mein Auge strömt, und hört nicht auf, so daß es keine Ruhe gibt, bis Jahwe herabschaut und blickt vom Himmel her. Mein Auge tut mir weh wegen aller Töchter meiner Stadt. Stets jagten ohne Grund mir meine Feinde nach, wie einem Vogel. Mein Leben wollten sie vertilgen in der Grube, und legten einen Stein auf mich. Schon schlug das Wasser über meinem Haupt zusammen; ich dachte: Es ist aus mit mir! Da rief ich aus des Abgrundes Tiefe Jahwe! deinen Namen. Du hörtest meine Stimme. Verhülle nicht dein Ohr vor meinem Ächzen, meinem Hilfsgeschrei! Du nahtest dich am Tage, als ich dich um Hilfe flehte; und sprachst: Fürchte dich nicht! Du Herr führtest die Sache meiner Seele, du rettetest mein Leben. Du sahest, Jahwe! das an mir verübte Unrecht. Schlichte meinen Rechtsstreit! Du sahest ihre ganze Rache, alle ihre Pläne wider mich. Du hörtest, Jahwe! ihre Höhnung, all ihr Sinnen wider mich; die Lästerungen meiner Gegner, und ihre Anschläge wider mich den ganzen Tag Siehe! wo sie saßen, wo sie standen, da war ich ihr Gespötte. Vergilt ihnen, Jahwe! nach ihrer Hände Werk. Bedecke ihr Herz mit düsterer Nacht! es treffe sie dein Fluch! Verfolge sie mit deinem Zorn, und vertilge sie unter Gottes Himmel weg! Klaglied über die Zerstörung Jerusalems, und über den bejammernswürdigen Zustand der Einwohner während der Belagerung. Den Edomiten wird wegen ihrer Schadenfreude über das Unglück des jüdischen Volkes der Untergang angekündigt.Wie ist das Gold verdunkelt, das feinste Gold verändert! da liegen gestreut die heiligen Steine an aller Straßen Ecken! Zions Söhne, die Edlen, sonst gediegenem Golde gleichgeschätzt, ach! jetzt sind sie wie irdenes Geschirr, geachtet, wie ein Werk von des Töpfers Händen. Sogar die wilden Tiere reichen ihre Brüste her, und säugen ihre Jungen, die Tochter meines Volkes aber ist hartherzig geworden gleich den Straußen in der Wüste. Des Säuglings Zunge klebt vor Durst an seinem Gaumen; die Kinder schreien nach Brot; aber Niemand bricht es ihnen. Die sonst nur Leckerbissen aßen, verschmachten auf den Straßen; die sonst auf Purpur getragen wurden, umschlingen den Kot. Fürwahr! noch größer ist die Sündenstrafe der Tochter meines Volkes, als Sodoms Schuldbestrafung war, das unterging in einem Augenblick, ohne daß Hände dabei müde wurden. Reiner als Schnee waren ihre Fürsten, weißer waren sie als Milch; sie waren röter als Korallen, wie Saphir war ihre Gestalt. Dunkler als Schwärze ist jetzt ihr Antlitz; man kennt sie nicht mehr auf den Straßen; fest hängt an ihren Gebeinen ihre Haut, sie ist dürre wie Holz. Glücklicher sind die vom Schwert Erschlagenen, als die vom Hunger Getöteten, die hinscheiden vor des Feldes Frucht durchbohrt! Die Hände zärtlicher Mütter müssen ihre Kinder kochen; zur Speise sind sie ihnen bei der Not der Tochter meines Volkes! Zur Vollendung hat Jahwe seinen Grimm gebracht, aufgeschüttet seines Zornes Glut; er hat in Zion ein Feuer angezündet, das ihre Grundfesten verzehret. Nie glaubten es der Erden Könige, und des Erdkreises Bewohner alle; daß in Jerusalems Tore eindringen könnte ein Gegner und ein Feind. Um der Sünden ihrer Propheten, und der Laster ihrer Priester willen (ist es geschehen), die in ihrer Mitte der Gerechten Blut vergossen. Sie streiften wie Blinde auf den Straßen herum, befleckten sich mit Blut; daß man nicht berühren konnte ihr Gewand. „Kehrt zurück, Unreine!“ rief man ihnen zu; „kehrt zurück, zurück, rührt nicht an!“ Sie fliehen und streifen umher; selbst unter den fremden Völkern sagt man: „Sie dürfen sich nicht länger (bei uns) aufhalten.“ Jahwe's Blick zerstreuet sie, sieht sich nicht mehr nach ihnen um; weil sie nicht achteten die Priester, kein Mitleid hatten für die Greise. Noch schmachten unsere Augen nach unserer Hilfe, doch vergeblich! Auf unsern Warten starren wir nach einem Volke, das nicht helfen kann! Sie legen Schlingen unsern Schritten, daß wir nicht auf unsern Straßen gehen können. Ach, unser Ende ist nahe! Voll sind unsere Tage! Unser Ende ist gekommen! Schneller sind, die uns verfolgen, als die Adler in den Lüften; sie jagen uns auf den Bergen nach, sie lauern uns in der Wüste auf. Auch unser Lebenshauch, Jahwe's Gesalbter, ward gefangen in ihren Gruben, unter dessen Schatten wir glücklich zu leben glaubten unter den Völkern. Freue dich nur und frohlocke, Tochter Edoms, die du wohnest im Tale Uz! auch an dich wird der Becher kommen; trunken wirst du werden, und dich entblößet zeigen. Getilgt ist deine Schuld, o du Tochter Zions! nicht mehr wird er dich in's Elend führen. Deine Schuld, du Tochter Edoms! aber wird er strafen, und dich entblößen ob deiner Missetaten. Klaglied über den Zustand des jüdischen Volkes nach der Zerstörung Jerusalems.Gedenke, Jahwe! wie es uns geht! Schaue und siehe auf unsere Schmach! Unser Erbland ist Fremden zugewendet, Ausländern unsere Häuser! Ach! wir sind Waisen ohne Vater, den Witwen gleich sind unsere Mütter! Um Geld müssen wir unser Wasser trinken, um Zahlung bekommen wir unser Holz. Mit einer Last auf unserem Halse werden wir gejagt; sind wir auch ganz ermattet, so wird uns doch keine Ruhe. Ägypten reichten wir die Hand, Assyrien, um uns mit Brot zu sättigen. Gesündigt haben unsere Väter, sie sind nicht mehr; wir tragen ihrer Sünden Schuld. Sklaven herrschen über uns, Niemand rettet uns aus ihrer Hand. Nur mit Gefahr des Lebens verschaffen wir uns Brot vor dem Schwert der Wüste. Wie ein Ofen brennt unsere Haut vor der Glut des Hungers. In Zion schändet man die Weiber, die Jungfrauen in den Städten Juda's. Die Fürsten hängt man an ihren Händen auf, das Angesicht der Greise wird nicht mehr geehrt. Mühlsteine müssen die Jünglinge tragen, und die Knaben straucheln unter dem Holze. Am Tore sind nicht mehr die Alten, die Jünglinge lassen ab vom Saitenspiele. Unseres Herzens Freude ist nicht mehr, in Trauer verwandelt ist unser Reigentanz. Unseres Hauptes Krone ist gefallen! Wehe uns, daß wir gesündigt haben! Darum ist unser Herz so traurig, darum so trübe unsere Augen, um des Berges Zions willen, der verwüstet ist, auf dem die Füchse laufen. Doch du, Jahwe, thronest ewig, dein Thron steht von Geschlecht zu Geschlecht. Warum vergißt du uns auf immer? verläßt uns auf lange Zeit? Führe uns, Jahwe! zurück zu dir, daß wir wiederkehren; erneuere unsere Tage wie ehedem! Aber du hast uns ganz verworfen, zu sehr zürnest du über uns. Ezechiel's Weihe zum Prophetenamte. Jahwe erscheint bei einem Gewitter auf einem Donnerwagen von furchtbarem Anblicke.Und es geschah im dreißigsten Jahre, im vierten Monate, am fünften Tage desselben, als ich in der Mitte der Gefangenen am Flusse Chebar war, da tat sich der Himmel auf, und ich sah göttliche Gesichte. Am fünften Tage des Monats, im fünften Jahre der Wegführung des Königs Jojachim, geschah der Ausspruch Jahwe's an Ezechiel, den Sohn Busi's, den Priester, im Lande der Chaldäer, am Flusse Chebar; und es kam daselbst die Hand Jahwe's über ihn. Und ich sah, und siehe! ein Sturmwind kam von Mitternacht her, eine große Wolke, und sprühendes Feuer, und Glanz um sie her; und aus ihrer Mitte her war's wie der Anblick des Glanzerzes aus der Mitte des Feuers. Und aus ihrer Mitte (zeigte sich) die Gestalt von vier Tieren, deren Ansehen dem eines Menschen glich. Jedes hatte vier Gesichter, und jedes vier Flügel. Ihre Füße waren gerade, und ihre Fußsohle wie eine Rindsklaue, und strahlten wie der Anblick geschliffenen Erzes. Und unter ihren Flügeln waren Menschenhände an ihren vier Seiten, und ihre Gesichter und ihre Flügel waren zu vieren. Ihre Flügel waren, der eine mit dem andern, verbunden; sie wanden sich nicht um bei ihrem Gehen, jedes ging nach der Richtung seines Angesichtes. Zur Rechten hatten die Viere das Gesicht eines Menschen, und das Gesicht eines Löwen; zur Linken hatten die Viere das Gesicht eines Stiers, und das Gesicht eines Adlers. Von Oben waren ihre Gesichter und ihre Flügel getrennt; zwei Flügel eines Jeden waren mit denen des Andern verbunden, und zwei bedeckten ihre Leiber. Sie gingen nach der Richtung ihrer Gesichter; wohin sie gehen wollten, dahin gingen sie; sie wandten sich nicht um bei ihrem Gehen. Was ferner die Gestalt dieser Tiere betrifft, so sahen sie aus wie glühende Feuerkohlen, wie Fackeln fuhr es zwischen den Tieren umher; und es glänzte das Feuer; und Blitze schossen aus ihm hervor. Und die Tiere liefen vor- und rückwärts, wie der Blitz. Während ich die Tiere betrachtete, siehe! da stand auf der Erde ein Rad bei den Tieren nach den vier Gesichtern derselben. Das Aussehen der Räder, und ihrer Arbeit war wie Chrysolith; und die Gestalt des Einen hatten vier; und ihr Aussehen, und ihre Arbeit war, wie wenn ein Rad in dem Andern wäre. Sie gingen nach ihren vier Seiten hin; sie wandten sich nicht um bei ihrem gehen. Und ihre Felgen waren hoch, und furchtbar; und ihre Felgen an allen vier (Rädern) waren rundum voll Augen. Und wenn die Tiere gingen, so rollten auch die Räder neben ihnen; und wenn sich die Tiere von der Erde aufhoben, so hoben sich auch die Räder auf. Wohin sie gehen wollten, dahin gingen sie, wie sie gehen wollten; und die Räder erhoben sich mit ihnen; denn der Geist der Tiere war auch in den Rädern. Wenn jene gingen, so gingen auch diese; und wenn jene still standen, so standen auch diese; und wenn jene sich von der Erde erhoben, erhoben sich auch die Räder mit ihnen; denn der Geist der Tiere war auch in den Rädern. Und über den Köpfen der Tiere war eine Wölbung wie der Anblick eines furchtbaren Kristalls, ausgespannt oben über ihren Köpfen. Und unter der Wölbung waren ihre Flügel gerade gegen einander gerichtet, von Jedem zwei, die sie bedeckten; und Jedes hatte noch zwei, die ihre Leiber bedeckten. Und ich hörte das Rauschen ihrer Flügel, wie das Rauschen großer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen. Wenn sie gingen, so war es ein Geräusch, wie das Getümmel eines Heerlagers; und wenn sie still standen, so ließen sie ihre Flügel sinken. Und es donnerte über der Wölbung, die über ihrem Kopfe war, wenn sie stille standen, und ihre Flügel sinken ließen. Und über der Wölbung, die über ihrem Kopfe war, war wie der Anblick des Saphirs, die Gestalt eines Thrones, und auf dieser Gestalt des Thrones war eine Gestalt wie der Anblick eines Menschen oben darauf. Und ich sah etwas, wie den Anblick des Glanzerzes, wie das Aussehen des Feuers inwendig, und ringsum von seinen Lenden an aufwärts, sah ich etwas, wie den Anblick des Feuers, und einen Glanz um dasselbe herum. Wie der Anblick des Bogens, der in den Wolken ist an einem Regentage, so war der Anblick des Glanzes ringsum. So war der Anblick der Gestalt der Herrlichkeit Jahwe's; und ich sah es, und fiel auf mein Angesicht hin, und hörte die Stimme eines Redenden. Ezechiel wird ermutigt, und zur Beharrlichkeit aufgefordert.Und er sprach zu mir: Stelle dich auf deine Füße, du Menschensohn! ich will mit dir reden. Als er mit mir redete, drang ein Geist in mich, und stellte mich auf meine Füße, und ich horchte, was er zu mir redete. Und er sprach zu mir: Menschensohn! ich will dich zu den Söhnen Israels senden, zu dem abtrünnigen Volke, das mir abtrünnig geworden ist. Sie und ihre Väter haben sich bis auf diesen Tag treulos gegen mich bewiesen. Und es sind Söhne von harter Stirn, und verstocktem Herzen, zu denen ich dich schicke. Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr Jahwe. Sie mögen folgen, oder mögen es unterlassen; (denn es ist ein widerspenstiges Volk) so sollen sie doch erfahren, daß ein Prophet in ihrer Mitte ist. Und du Menschensohn! fürchte dich nicht vor ihnen, noch erschrecke vor ihren Drohungen; noch bebe vor ihren Mienen! denn es ist ein widerspenstiges Volk. Trage ihnen meine Aussprüche vor, sie mögen folgen, oder mögen es unterlassen; denn sie sind widerspenstig. Und du, Menschensohn! vernimm, was ich dir sage! Sei nicht widerspenstig, wie dies widerspenstige Volk! Tue deinen Mund auf, und iß, was ich dir gebe! Als ich hinsah, siehe da eine Hand, nach mir hingestreckt, und siehe darin eine Buchrolle! Sie rollte sich vor meinen Augen auf, und sie war inwendig und auswendig überschrieben, und es waren darauf geschrieben Klaglieder, Seufzer und Weh. Der Prophet erhält seine Sendung an die Gefangenen in Tel-Abib; seine Pflicht wird ihm eingeschärft, und Muth gemacht; zuletzt sieht er noch einmal die Herrlichkeit Gottes.Und er sprach zu mir: Iß Menschensohn, was du findest; iß diese Rolle! dann geh, und rede zum Hause Israels! Da öffnete ich meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen, und sprach zu mir: Menschensohn! speise deinen Bauch, und fülle deine Eingeweide mit dieser Rolle, welche ich dir gebe! Ich aß sie; und sie war in meinem Munde so süß wie Honig. Und er sprach zu mir: Menschensohn! gehe hin zum Hause Israels, und trage ihnen meine Aussprüche vor. Denn du wirst nicht zu einem Volk gesandt, das tief und unverständlich redet, sondern zum Hause Israels; auch nicht zu vielen Völkern, die tief und unverständlich reden, deren Worte du nicht vernehmen kannst; wiewohl diese, wenn ich dich zu ihnen schickte, auf dich hören würden. das Haus Israels wird dich nicht hören wollen, denn sie wollten auch mich nicht hören; denn das ganze Haus Israels hat eine harte Stirn, und ein verstocktes Herz. Siehe! ich mache dein Gesicht so hart, wie ihr Gesicht, und deine Stirn so hart, wie ihre Stirn. Wie einen Diamant, noch härter als einen Felsen mache ich deine Stirn. Fürchte sie nicht, und bebe nicht vor ihren Mienen; denn es ist ein widerspenstiges Volk. Und er sprach zu mir: Menschensohn! nimm alle meine Aussprüche, die ich zu dir sage, wohl zu Herzen, und höre darauf mit deinen Ohren! Gehe hin zu den Gefangenen, zu deines Volkes Söhnen, und rede zu ihnen, und sprich: So spricht der Herr Jahwe! Sie mögen Folge leisten, oder mögen es unterlassen. Da hob mich ein Geist auf, und ich hörte hinter mir die Stimme eines gewaltigen Getöses: „Gelobt sei die Herrlichkeit Jahwe's von seinem Throne her!“ Und das Rauschender Flügel der Tiere, die an einander stießen, und das Rasseln der Räder mit ihnen, und die Stimme eines gewaltigen Getöses. Und der Geist hob mich auf, und nahm mich fort. Ich ging erbittert vom Zorne meines Herzens, und die Hand Jahwe's war stark auf mir. So kam ich zu den Gefangenen nach Tel-Abib, die an dem Flusse Chebar wohnten, wo sie sich angesiedelt hatten, und blieb daselbst sieben Tage lang in Staunen versunken in ihrer Mitte. Nach Ablauf dieser sieben Tage geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! ich habe dich zum Wächter über das Haus Israels bestellt. Höre also aus meinem Munde den Ausspruch, und warne sie von meinetwegen. Wenn ich zum Bösen sage: Du sollst sterben! du aber ihn nicht warnest, und nicht redest, um den Bösen von seinem bösen Wege zu warnen, daß er am Leben bleibe; so soll der Böse zwar um seines Frevels willen sterben; von deiner Hand aber will ich sein Blut fordern. Wenn du aber den Bösen warnest, und er nicht von seiner Bosheit, und von seinem bösen Wege zurückkehrt; so soll er wegen seines Frevels sterben; du aber hast deine Seele gerettet. Und wenn der Fromme abweicht von seiner Frömmigkeit, und Böses tut; so will ich eine Schlinge vor ihn legen, und er soll sterben. Wenn du ihn nicht warnest, so wird er um seiner Sünde willen sterben, und nicht wird gedacht werden seiner frommen Taten, die er verrichtet hat; sein Blut hingegen fordere ich von deiner Hand. Wenn du aber den Gerechten warnest, daß er nicht sündigen möge, und er nicht sündiget; so wird er leben, weil er sich warnen ließ; und du hast deine Seele gerettet. Und es kam daselbst die Hand Jahwe's über mich, und er sprach zu mir: Auf! gehe in's Tal; da will ich mit dir reden. Und ich machte mich auf, und ging in's Tal; und siehe! da stand die Herrlichkeit Jahwe's, wie jene Herrlichkeit, die ich am Flusse Chebar gesehen hatte; und ich fiel auf mein Angesicht. Und es durchdrang mich ein Geist, und stellte mich auf meine Beine; und er redete mich an, und sprach zu mir: Gehe hin, verschließe dich in deinem Hause! Denn siehe, du Menschensohn! man wird dir Fesseln anlegen, und dich damit binden, daß du nicht unter sie hinausgehen kannst. Und deine Zunge will ich an deinen Gaumen kleben lassen, daß du stumm wirst, und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind ein widerspenstiges Volk. Wenn ich aber mit dir rede, so werde ich dir den Mund öffnen, und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr Jahwe: Wer es höret, der höre es, und wer es unterläßt, der unterlasse es! denn sie sind ein widerspenstiges Volk. Vorbildliche Darstellung der Belagerung Jerusalems.Und du, Menschensohn! nimm dir einen Ziegelstein, und lege ihn vor dich hin, und zeichne die Stadt Jerusalem darauf. Ziehe eine Belagerung um sie her, und baue ein Bollwerk um sie, und führe einen Wall um sie, und mache ein Lager um sie, und lege Mauerbrecher rings um sie herum! Ferner nimm eine eiserne Pfanne, und stelle sie als eine eiserne Mauer zwischen dich, und zwischen die Stadt, und richte dein Antlitz auf sie hin, als ob sie in Belagerung sei, und du sie bedrängtest. Dies sei dem Hause Israel ein Zeichen. Lege dich alsdann auf deine linke Seite, und stelle darauf die Sündenschuld des Hauses Israels. Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegst, wirst du tragen ihre Sündenschuld. Und ich habe dir die Jahre ihrer Sündeschuld zur Zahl der Tage gemacht, nämlich dreihundertundneunzig Tage, und du sollst die Sündenschuld des Hauses Israels tragen. Nachdem du diese vollendet hast, so sollst du dich wieder auf deine rechte Seite legen, wo du die Sündenschuld des Hauses Juda's tragen sollst vierzig Tage lang, einen Tag für ein Jahr; ich habe dir nämlich einen Tag zu einem Jahre gemacht. Und richte deinen Blick nach Jerusalems Belagerung, und entblöße deinen Arm, und weissage wider sie. Und siehe! ich werde dir Stricke anlegen, Daß du dich nicht wenden kannst von einer Seite zur andern, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast. Und du, nimm zu dir Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirsen und Spelt; wirf Alles in Ein Gefäß, und mache dir Brote daraus nach der Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst. Dreihundertundneunzig Tage sollst du davon essen. Und deine Speise, die du genießen wirst, soll nach dem Gewichte täglich zwanzig Sekel betragen. Diese sollst du von Zeit zu Zeit essen. Auch das Wasser sollst du zugemessen trinken, nämlich den sechsten Teil von einem Hin. Dieses sollst du von Zeit zu Zeit trinken. Und du sollst Aschenkuchen von Gersten essen, und sie vor ihren Augen mit Menschenkot backen. Und Jahwe sprach: so sollen die Söhne Israels ihr unreines Brot essen unter den Völkern, unter welche ich sie zerstreuen werde. Ich antwortete: Ach! Herr Jahwe! Siehe! noch nie hat sich meine Seele verunreinigt; noch nie habe ich von meiner Jugend an bis jetzt Aas oder Zerrissenes gegessen; nie ist unreines Fleisch in meinen Mund gekommen. Da sprach er zu mir: Siehe! ich gestatte dir, statt Menschenkot, Kuhmist, wobei du dein Brot backen kannst. Und er sprach zu mir: Menschensohn! siehe! ich zerbreche den Stab des Brotes in Jerusalem, daß sie das Brot essen sollen nach dem Gewicht, und mit Kummer, und das Wasser trinken nach dem Maße, und mit Angst. Denn es soll ihnen das Brot, und das Wasser mangeln; und sie werden sich einander anstaunen, und abzehren wegen ihrer Sündenschuld. Vorbildliche Darstellung der Verheerung, die unter dem jüdischen Volke in Jerusalem angerichtet werden soll, und Erklärung derselben.Und du, Menschensohn! nimm dir ein scharfes Messer, ein Schermesser nimm dir, und schere dein Haupt, und deinen Bart; und nimm eine Wage, und Teile sie (die Haare) ab. Ein Drittel verbrenne mit Feuer mitten in der Stadt, wenn die Tage der Belagerung zu Ende gehen; ein Drittel nimm, und zerhaue es mit dem Schwert um sie (die Stadt) herum; und ein Drittel streue in den Wind. Und ich will das Schwert ziehen hinter ihnen her. Doch nimm auch wenige an der Zahl davon, und binde sie in den Zipfel deines Oberkleides. Endlich nimm noch einige davon, und wirf sie in's Feuer, und verbrenne sie darin; davon soll ein Feuer über das ganze Haus Israels ausbrechen. So spricht der Herr Jahwe: Das ist Jerusalem. Ich habe sie mitten unter die Heiden gestellt, und Länder um sie herum; aber sie hat meine Vorschriften in größere Ruchlosigkeit verwandelt, als die der Heiden ist, und meine Gebote in größere, als die der Länder, die sie umgeben; denn sie achteten nicht meine Vorschrift, und wandelten nicht nach meinen Geboten. Darum spricht der Herr Jahwe also: Weil ihr mehr tobet, als die Heiden, die euch rings umgeben, nach meinen Vorschriften nicht wandelt, und nach meinen Geboten nicht handelt, ja nicht einmal nach den Geboten der Heiden handelt, die euch umgeben; deswegen spricht so der Herr Jahwe: Siehe! auch ich will wider dich sein, und in deiner Mitte vor den Augen der Heiden die Strafgerichte vollziehen. Ich werde wegen aller deiner Greueltaten an dir tun, was ich noch nicht getan habe, und desgleichen ich auch nicht ferner tun werde. Darum sollen in deiner Mitte Väter die Kinder, und die Kinder ihre Väter essen. So will ich dich strafen, und Alles, was von dir wird übrig bleiben, in alle Winde zerstreuen. Darum, so wahr ich lebe! spricht der Herr Jahwe, weil du mein Heiligtum mit allen deinen Greueln, und mit allen deinen Freveltaten entheiligt hast; so will auch ich verheeren, und mein Auge soll kein Schonung, und ich will kein Erbarmen haben. Ein Drittel von dir soll durch die Pest sterben, und durch Hunger in deiner Mitte umkommen; ein Drittel soll um dich herum durch das Schwert fallen; und ein Drittel will ich in alle Winde zerstreuen, und das Schwert zücken hinter ihnen her. Und mein Zorn soll ganz ausgelassen werden, und meine Rächerglut will ich auf ihnen ruhen lassen, und dann erst mich zufrieden geben; und sie sollen's erfahren, daß ich, Jahwe, geredet habe in meinem Eifer, wenn ich meine Rache an ihnen vollzogen habe. Ich will dich zur Wüste machen, und zur Schande unter den Völkern, die dich umgeben, vor den Augen jedes Vorübergehenden. Und du sollst zur Schmach, zum Gespötte, zur Warnung, und zum Gegenstand des Staunens werden den Völkern, die dich umgeben, durch die Strafen, die ich an dir vollziehen werde im Zorn, im Grimm und unter heftigen Ahndungen. Ich, Jahwe, habe es gesagt. Wenn ich die verderblichen Pfeile des Hungers auf sie schießen werde, die sie aufreiben sollen, die ich abschieße, um euch aufzureiben; dann werde ich Hungersnot über euch kommen lassen, und euch den Stab des Brotes zerbrechen. Und Hungersnot will ich über euch senden, und reißende Tiere, die dich kinderlos machen sollen; und Pest und Blutvergießen soll über dich kommen, und das Schwert will ich über dich bringen. Ich, Jahwe, habe es gesagt. - - - Der Prophet kündigt den Juden wegen ihrer Abgötterei harte Strafgerichte an, wodurch sie zur Erkenntnis Gottes zurückgebracht werden sollen.Und der Ausspruch Jahwe's geschah an mich, indem er sprach: Menschensohn! Wende dein Gesicht nach Israels Bergen zu, und weissage wider sie! Sprich: Ihr Berge Israels! Höret den Ausspruch des Herrn Jahwe's. So spricht der Herr Jahwe zu den Bergen, und zu den Hügeln, zu den Bächen, und zu den Tälern: Sehet, ich will das Schwert über euch kommen lassen, und eure Anhöhen zerstören. Eure Altäre sollen niedergerissen, und eure Sonnensäulen zerbrochen werden, und ich will eure Erschlagenen vor euren Götzen zu Boden strecken. Die Leichname der Söhne Israels will ich vor ihren Götzen hinwerfen, und eure Gebeine um eure Altäre herumstreuen. Überall, wo ihr wohnet, sollen die Städte zerstört, und die Anhöhen verwüstet werden. So sollen eure Altäre zernichtet und verheert, und eure Götzen zertrümmert, und vertilgt, und eure Sonnensäulen zerbrochen, und eure Machwerke gänzlich zernichtet werden. Die Erschlagenen werden in eurer Mitte fallen; und ihr werdet erfahren, daß ich Jahwe bin. Doch ich will euch noch Einige, die dem Schwert entfliehen, übrig lassen unter den Völkern, wenn ihr in die Länder zerstreuet werdet. Und diese eure Geretteten werden dann meiner gedenken unter den Völkern, unter denen sie gefangen sind, nachdem ich ihr Hurenherz, das mir abtrünnig wurde, und ihre buhlerischen Augen, die den Götzen nachgafften, gebrochen habe; und sie werden wegen des Bösen, das sie bei allen ihren Greueltaten ausgeübt haben, vor sich selbst einen Ekel haben. Und sie werden erfahren, daß ich Jahwe bin, und nicht vergeblich gedroht habe, ihnen dieses Unglück zuzufügen. So spricht der Herr Jahwe: Schlag' in deine Hände, und stampfe mit deinem Fuße, und rufe Weh über alle bösen Greueltaten des Hauses Israels aus, die durch's Schwert, durch Hunger und durch Pest umkommen werden. Wer ferne ist, der soll an der Pest sterben; wer aber nahe ist, der soll durch's Schwert fallen; und wer übrig bleibt und gerettet ist, der soll vor Hunger sterben. So will ich meinen Grimm an ihnen auslassen. Ihr sollet es erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn liegen werden ihre Erschlagenen mitten unter ihren Götzen, um ihre Altäre herum, auf allen hohen Hügeln, auf allen Gipfeln der Berge, und unter jedem grünen Baume, und jeder dichtbelaubten Therebinthe, an dem Orte, wo sie allen ihren Götzen Wohlgerüche geopfert haben. Ich will meine Hand über sie strecken, und ihr Land überall, wo sie wohnen, wüste und öde machen, mehr noch als die Wüste Diblatha; und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin. Fernere Ankündigung von Strafgerichten, welche die Israeliten treffen sollen.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Und du, Menschensohn! so spricht der Herr Jahwe in Betreff des Landes Israels: Das Ende bricht heran, das Ende über die vier Seiten des Landes. Schon kommt das Ende über dich, und ich will meinen Zorn über dich ausbrechen lassen, und dich nach deinem Betragen bestrafen, und alle deine Greueltaten will ich über dich bringen. Mein Auge soll deiner nicht schonen, und ich will kein Mitleid haben; sondern dein Betragen über dich bringen, und deine Greueltaten sollen in deiner Mitte sein; und ihr sollet erfahren, daß ich Jahwe bin. So spricht der Herr, Jahwe: Ein Unglück, ein Unglück, siehe! es kommt! Das Ende kommt, es kommt das Ende, es ist schon aufgeregt gegen dich. Siehe! es kommt! Es kommt der Kreislauf an dich, Bewohner des Landes! Es kommt die Zeit, nahe ist der Tag der Bestürzung, und frohe Lieder ertönen nicht mehr auf den Bergen. Jetzt bald schütte ich meinen Grimm über dich aus, und vollende meinen Zorn an dir; ich strafe dich nach deinem Betragen, und bringe über dich alle deine Greueltaten. Mein Auge soll nicht schonen, und ich will kein Mitleid haben; ich will dir vergelten nach deinem Betragen, und deine Greueltaten sollen in deiner Mitte sein; und ihr sollet erfahren, daß ich Jahwe es bin, der schlägt. Siehe! der Tag, siehe! er kommt! Der Kreislauf kommt hervor, die Rute treibt, es blüht der Stolz. Die Gewalt erhebt sich zum Stabe der Ruchlosigkeit; Keiner von ihnen, noch von ihrer Volksmenge, noch von ihrem Getümmel, wird übrig bleiben, und keine Trauer wird über sie sein. Die Zeit kommt, der Tag rückt heran. Der Käufer freue sich nicht, und der Verkäufer trauere nicht; denn der Zorn bricht über ihr ganzes Volk aus. Denn der Verkäufer, wenn er auch am Leben bleiben sollte, wird nicht wieder zu dem Verkauften gelangen; denn die Weissagung wider ihr ganzes Volk wird nicht zurückkehren, und Keiner wird sein Leben erhalten wegen seiner Missetat. Man wird in die Posaune stoßen, und Alles rüsten; aber Niemand wird ausziehen zur Schlacht; denn mein Zorn bricht über ihr ganzes Volk aus. Draußen wütet das Schwert, und drinnen Pest und Hungersnot; wer auf dem Felde ist, wird durch das Schwert umkommen; wer in der Stadt ist, den wird Hungersnot und Pest aufreiben. Es werden zwar Einige von ihnen entkommen; aber sie werden sich aufhalten auf den Bergen wie die Tal-Tauben, alle seufzend, ein Jeder um seiner Sünden willen. Alle Hände werden erschlaffen, und alle Kniee zerfließen wie Wasser. Sie werden Trauerkleider anlegen, Furcht wird sie umhüllen; Scham wird auf allen Gesichtern, und Glatze auf allen Häuptern sein. Ihr Silber werden sie auf die Straßen werfen, ihr Gold zum Auskehricht tun. Weder ihr Silber, noch ihr Gold wird sie retten können am Tage des Zornes Jahwe's; es wird ihren Hunger nicht stillen, und ihren Bauch nicht füllen, weil es ihnen Veranlassung zur Sünde war. Denn ihren kostbaren Schmuck verwandten sie zum Stolze, und machten Bildnisse schändlicher und abscheulicher Götzen daraus; darum werde ich es ihnen zum Auskehricht machen; und in die Hand der Fremden geben zum Raube, und den Ruchlosen der Erde zur Beute, daß sie es verunreinigen. Und ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden, und sie werden mein Heiligtum entweihen; Räuber werden hinein dringen, und es entweihen. Laß Ketten fertigen! weil das Land voll Blutschuld, und die Stadt voll Gewalttätigkeit ist. Ich will einrücken lassen die schlimmsten Völker, die ihre Häuser in Besitz nehmen sollen; und ich will der Pracht der Mächtigen ein Ende machen, und ihre Heiligtümer sollen entweihet werden. Die Zerstörung wird kommen; sie werden Sicherheit suchen, aber keine finden. Elend wird auf Elend folgen, und Gerücht auf Gerücht sein. Dann werden sie die Propheten um Gesichte fragen; aber entwichen ist das Gesetz von dem Priester, und guter Rat von den Alten. Der König wird trauern, der Vornehme sich mit Bestürzung umhüllen, und die Hände des Pöbels werden zittern. Ich will sie behandeln nach ihrem Betragen, und nach ihrem Verdienst sie strafen. Dann werden sie erfahren, daß ich Jahwe bin. Der Prophet wird in einem Gesichte nach Jerusalem entrückt, und sieht da die abgöttischen Handlungen der jüdischen Vorgesetzten, sogar im Innern des Tempels.Und es begab sich im sechsten Jahre, am fünften Tage des sechsten Monats, als ich saß in meinem Hause, und die Ältesten von Juda vor mir saßen, da fiel daselbst die Hand des Herrn Jahwe's auf mich. Und ich sah, und siehe! da war eine Gestalt, die wie Feuer aussah; von dem Anblick ihrer Lenden an, und herunter zu war es wie Feuer; und von ihren Lenden an, und hinauf zu war es wie Glanz, wie der Anblick des Glanzerzes. Und sie streckte das Bild einer Hand aus, und griff mich bei den Haaren meines Hauptes; ein Geist erhob mich zwischen Erde und Himmel; und versetzte mich in einem göttlichen Gesichte nach Jerusalem an das innere Tor, welches gegen Mitternacht steht, wo das Götzenbild der Eifersucht stand, welches Eifersucht erregte. Und siehe! hier war die Herrlichkeit des Gottes Israels eben so, wie ich sie im Tale sah. Und er sprach zu mir: Menschensohn! Hebe deine Augen auf, nach Mitternacht hin! Da hob ich meine Augen auf, nach Mitternacht hin, und siehe! da stand von der Mitternachtsseite an dem Tore des Altars jenes Bild der Eifersucht, an dem Eingange. Und er sprach zu mir: Menschensohn! siehst du, welche Dinge sie treiben? die großen Greuel, die das Haus Israels hier verübt, um mich weit von meinem Heiligtume zu entfernen? Du sollst noch mehr große Greuel sehen! Da brachte er mich an die Tür des Vorhofes. Ich sah, und siehe! es war ein Loch in der Wand. Und er sprach zu mir: Menschensohn! grabe die Wand durch! Ich durchgrub die Wand, und siehe! da war eine Tür. Und er sprach zu mir: gehe hinein, und siehe die bösen Greuel, die sie hier verüben. Ich ging hinein, und sah umher, und siehe! allerlei Bilder kriechender und scheußlicher Tiere, und allerlei Götzen des Hauses Israels, die ringsherum an der Mauer abgebildet waren. Vor ihnen standen siebenzig Männer von den Ältesten des Hauses Israels, und unter diesen stand auch Jaasanja, Saphan's Sohn. Jeder hatte ein Rauchfaß in der Hand, und der Dampf der Wolke des Räucherwerks stieg in die Höhe. Und er sprach zu mir: Menschensohn! siehst du, was die Ältesten des Hauses Israels im Finstern treiben, ein Jeder in seiner bemalten Kammer? Denn sie sagen: Jahwe sieht uns nicht, Jahwe hat das Land verlassen. Und er sprach zu mir: Du sollst ferner große Greuel sehen, die sie ausüben. Und er führte mich vor das mitternächtliche Tor des Hauses Jahwe's; und siehe! hier saßen Weiber, die den Thammus beweinten. Und er sprach zu mir: Siehst du es, Menschensohn! Du sollst noch größere Greuel sehen, als diese. Und er führte mich in den innern Vorhof des Hauses Jahwe's, und siehe! bei dem Eingang in den Tempel Jahwe's waren zwischen der Halle, und dem Altar ungefähr fünf und zwanzig Männer, die den Rücken nach dem Tempel Jahwe's, und die Gesichter nach Morgen zu kehrten. Sie beteten nach Morgen zu die Sonne an. Und er sprach zu mir: Siehst du dieses, Menschensohn! Ist es dem Hause Juda's noch nicht genug, solche Greuel zu tun, die sie hier ausüben? daß sie auch noch das ganze Land mit Gewalttätigkeit anfüllen, und von Neuem mich zum Zorne reizen. Siehe! Sie halten das Reis vor ihre Nase! Aber auch ich werde handeln im Zorne, und mein Auge soll keine Schonung, und ich will kein Erbarmen haben; mögen sie auch mit lauter Stimme in meine Ohren schreien; ich werde sie nicht erhören. Fortsetzung des vorigen Gesichtes. Der Prophet sieht die Strafen, welche die Israeliten wegen ihrer Abgötterei treffen.Und er rief mit lauter Stimme in meine Ohren, und sprach: Sie kommen heran, die Züchtiger dieser Stadt, Jeder hat sein Zerstörungswerkzeug in seiner Hand. Und siehe! Sechs Männer kamen vom oberen mitternächtlichen Tore her, und ein Jeder hatte das Verwüstungswerkzeug in seiner Hand, und unter ihnen war Einer in Leinwand gekleidet, und hatte an seiner Seite ein Schreibzeug. Sie kamen herein, und traten neben den ehernen Altar. Und die Herrlichkeit des Gottes Israels hob sich vom Cherub auf, auf dem sie ruhte, zur Schwelle des Tempels hin. darauf rief er den in Leinewand gekleideten Mann, welcher das Schreibzeug an der Seite hatte, und Jahwe sprach zu ihm: Gehe mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und zeichne ein Thav an die Stirne derer, welche über alle Greuel, die in ihr verübt worden sind, seufzen und wehklagen. Und zu den Andern sprach er vor meinen Ohren: Gehet durch die Stadt hinter ihm her, und hauet nieder! euer Auge habe keine Schonung, und habet kein Erbarmen! Tötet Greise, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Weiber, bis sie ganz ausgerottet sind; doch rühret den, auf welchem ein Thav steht, nicht an. Bei meinem Heiligtume machet den Anfang. Sie fingen also mit den Ältesten an, die vor dem Tempel waren. Und er sprach zu ihnen: Entweihet den Tempel, und füllet die Vorhöfe mit Erschlagenen an, und gehet dann heraus! Und sie gingen heraus und schlugen in der Stadt. Und es geschah, während sie schlugen, da blieb ich zurück, und fiel auf mein Angesicht, und schrie und sprach: Ach! Herr Jahwe! willst du denn den ganzen Rest Israels aufreiben, indem du deinen Zorn über Jerusalem ausgießest? Und er sprach zu mir: Die Missetat des Hauses Israels und Juda's ist sehr, sehr groß, und das Land ist voll Blutschuld, und die Stadt voll Ungerechtigkeit; denn sie sprechen: Der Herr hat das Land verlassen, und Jahwe sieht es nicht. Aber auch mein Auge soll keine Schonung, und ich will kein Erbarmen haben. Ihr Betragen lasse ich über ihr Haupt kommen. Hierauf brachte der Mann, welcher in Leinwand gekleidet war, und ein Schreibzeug an seiner Seite hatte, Nachricht zurück, und sprach: Ich habe getan wie du mir befohlen. Weitere Fortsetzung. Der Prophet sieht, wie glühende Kohlen über die Stadt Jerusalem gestreut werden, und Jahwe sich aus dem Tempel entfernt. Beschreibung dieses feierlichen Auszuges Jahwe's.Und ich sah, und siehe! an der Wölbung über den Köpfen der Cherubim war es wie Saphir, wie die Gestalt eines Thrones, was man über denselben sah. Und er sprach zu dem Manne, welcher in Leinwand gekleidet war, und sagte: Gehe zwischen die Räder unter dem Cherub, nimm deine Hände voll glühender Kohlen zwischen den Cherubim heraus, und streue sie über die Stadt. Und er ging vor meinen Augen hin. Die Cherubim standen auf der rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; und eine Wolke erfüllte den innern Vorhof. Und die Herrlichkeit Jahwe's erhob sich vom Cherub nach der Schwelle des Hauses hin; und das Haus ward mit der Wolke angefüllt, und der Vorhof mit dem Glanze der Herrlichkeit Jahwe's. Bis in den äußeren Vorhof hin hörte man das rauschender Flügel der Cherubim, wie die Donnerstimme des allmächtigen Gottes, wenn er redet. Als er nun dem in Leinwand gekleideten Manne geboten, und zu ihm gesagt hatte: Nimm Feuer zwischen den Rädern unter den Cherubim heraus; ging er hin, und trat neben das Rad. Ein Cherub streckte seine Hand aus der Mitte der Cherubim nach dem Feuer, das zwischen den Cherubim war, und nahm davon, und gab es in die Hände des in Leinwand Gekleideten. Dieser nahm es, und ging fort. Und man sah an den Cherubim die Gestalt einer Menschenhand unter ihren Flügeln. Ich sah ferner, und siehe! es waren vier Räder neben den Cherubim, ein Rad neben dem einen Cherub, und ein Rad neben dem andern Cherub; und der Anblick der Räder war wie Chrysolith. Und sie hatten alle Vier eine und dieselbe Gestalt, und es war wie wenn ein Rad in dem andern wäre. Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin; sie wandten sich nicht um bei ihrem Gehen; sondern wohin der Kopf gerichtet war, dahin gingen sie; sie wandten sich nicht um bei ihrem Gehen. Ihr ganzer Körper, Rücken, Hände, Flügel, und die Räder waren voll Augen rings umher, an allen vier Rädern. Den Rädern rief man vor meinen Ohren zu: Galgal (Sturm)! Ein Jedes hatte vier Gesichter; das erste Gesicht war das Gesicht eines Cherubs, das zweite das Gesicht eines Menschen, das dritte das Gesicht eines Löwen, das vierte das Gesicht eines Adlers. Und die Cherubim hoben sich in die Höhe. Es waren eben dieselben Tiere, welche ich am Flusse Chebar gesehen hatte. Und wenn die Cherubim gingen, gingen auch die Räder neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre Flügel schwangen, um sich von der Erde zu heben, so wandten sich auch die Räder nicht von ihnen ab. Standen jene, so blieben auch diese stehen; erhoben sich jene, so erhoben sich auch diese; denn es war der Geist der Tiere auch in ihnen. Und es entfernte sich die Herrlichkeit Jahwe's von der Schwelle des Hauses, und stellte sich über die Cherubim. Die Cherubim schwangen ihre Flügel, und hoben sich von der Erde empor vor meinen Augen. Da sie hinaus flogen, folgten ihnen auch die Räder. Am östlichen Tore des Hauses Jahwe's blieben sie stehen; und die Herrlichkeit des Gottes Israels war über ihnen. Es waren eben dieselben Tiere, die ich unter dem Gott Israels am Flusse Chebar gesehen hatte; und ich erkannte, daß es Cherubim waren. Jedes hatte je vier Gesichter, und Jedes vier Flügel; und unter ihren Flügeln war eine Gestalt von Menschenhänden. Und die Gestalt ihrer Gesichter war ebenso, wie die Gesichter, welche ich am Flusse Chebar gesehen hatte. Sie sahen ebenso aus, und sie waren so. Jedes ging nach der Richtung seines Gesichtes hin. Schluß des Gesichtes. Der Prophet kündigt den ruchlosen Vorgesetzten der Israeliten die göttliche Strafe an, fällt alsdann auf sein Angesicht, fragt Gott, ob denn nichts von dem Volke Israels übrig bleiben solle, und erhält die Zusicherung, daß die Gefangenen wieder in ihr Vaterland zurückkommen würden. Jahwe entfernt sich dann auch von der Stadt, und der Prophet wird wieder an den Fluß Chebar versetzt, und erzählt daselbst, was er gesehen.Und mich erhob ein Geist, und brachte mich an das östliche Tor des Hauses Jahwe's, welches nach Morgen zu steht. Und siehe! am Eingang des Tores waren fünf und zwanzig Männer; und unter ihnen sah ich Jaasanja, Assur's Sohn, und Pelatja, Benaja's Sohn, die Vornehmsten des Volkes. Und er (Gott) sprach zu mir: Menschensohn! diese Männer haben Bosheit im Sinne, und erteilen bösen Rat in dieser Stadt. Sie sagen: Es ist nicht so nahe; laßt uns Häuser bauen. Diese (Stadt) ist der Topf, und wir sind das Fleisch. Weissage also wider sie, weissage, Menschensohn! Und der Geist Jahwe's fiel auf mich, und sprach zu mir: Sage, so spricht Jahwe: So habet ihr geredet, ihr vom Hause Israels! und die Gedanken eures Herzens kenne ich. Ihr habet Viele getötet in dieser Stadt, und ihre Straßen mit Ermordeten angefüllt. Deswegen spricht der Herr Jahwe also: Die von euch in ihr Getöteten sind das Fleisch, und sie ist der Topf, und euch will ich aus ihrer Mitte führen. Das Schwert fürchtet ihr; das Schwert will ich über euch bringen, spricht der Herr Jahwe. Und ich will euch aus ihrer Mitte führen, und in die Hand der Fremden geben, und euch strafen. Durch's Schwert sollet ihr fallen; an der Grenze Israels will ich euch richten; und ihr sollet erfahren, daß ich Jahwe bin. Sie soll für euch nicht der Topf, und ihr sollet nicht das Fleisch darin sein; an der Grenze Israels will ich euch richten. Und ihr sollet erfahren, daß ich Jahwe bin, nach dessen Geboten ihr nicht gewandelt, dessen Vorschriften ihr nicht erfüllt habet; sondern ihr habet nach den Vorschriften der Heiden gehandelt, die um euch her wohnen. Und es geschah, während ich weissagte, da starb Pelatja, Benaja's Sohn. Und ich fiel auf mein Angesicht, und schrie mit lauter Stimme, und sprach: Ach, Herr Jahwe! willst du denn den ganzen Rest Israels aufreiben? Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! deine Brüder, deine Brüder, deine Verwandten, und das ganze Haus Israels sind es, zu welchen die Einwohner von Jerusalem sprachen: Entfernet euch von Jahwe, uns ist das Land zum Besitz gegeben. Darum sage: So spricht der Herr Jahwe: Obgleich ich sie weit unter die fremden Völker gebracht, und sie in den Ländern zerstreut habe; so will ich ihnen doch bald in den Ländern, wohin sie gekommen sind, zum Heiligtum werden. Deswegen sage: So spricht der Herr Jahwe: Ich will euch zusammen bringen aus den Völkern, und euch sammeln aus den Ländern, wohin ich euch zerstreuet habe, und euch das Land Israels wiedergeben. Sie sollen wieder dahin kommen, und werden dann alle seine Schändlichkeiten und Greuel daraus entfernen. Ich werde ihnen Ein Herz, und einen neuen Geist in ihr Inneres geben, und wegschaffen aus ihrem Leibe das steinerne Herz, und ihnen ein fleischernes Herz geben; daß sie nach meine Geboten wandeln, und meine Vorschriften beobachten, und ausüben. Und sie sollen mein Volk, und ich will ihr Gott sein. Was aber das Herz derer betrifft, die nach ihren Schändlichkeiten und Greueln wandeln; so werde ich ihr Betragen auf ihren Kopf legen, spricht der Herr, Jahwe. Und es schwangen die Cherubim ihre Flügel, und die Räder folgten ihnen; und die Herrlichkeit des Gottes Israels war über ihnen. Und es erhob sich die Herrlichkeit Jahwe's aus der Stadt, und ließ sich auf dem Berge nieder, welcher auf der Morgenseite der Stadt liegt. Mich aber hob ein Geist in die Höhe, und brachte mich im Gesichte, im Geiste Gottes nach Chaldäa zu den Gefangenen; und das Gesicht, welches ich gesehen hatte, entschwand mir. Ich Teilte hierauf den Gefangenen alle Aussprüche Jahwe's mit, die er mir geoffenbart hatte. Der Prophet kündigt durch Vorbilder die herannahende Gefangenschaft der Juden an, so wie die Flucht, Gefangennehmung, Wegführung und Leiden des jüdischen Königs Zedekias.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! du wohnest unter einem widerspenstigen Volke, welches Augen hat zum Sehen, aber nicht sieht, und Ohren hat zum Hören, aber nicht hört; denn sie sind ein widerspenstiges Volk. Mache dir also, du Menschensohn! deine Wandergeräte, und reise vor ihren Augen bei Tage fort; wandere vor ihren Augen von deinem Wohnorte aus nach einem andern Orte hin. Vielleicht merken sie, daß sie ein widerspenstiges Volk sind. Vor ihren Augen trage deine Geräte am Tage wie Reisegeräte heraus. Du aber gehe am Abende hinaus vor ihren Augen, wie beim Ausziehen auf die Wanderschaft. Vor ihren Augen durchbreche die Wand, und schaffe deine Geräte hinaus. Vor ihren Augen lege es auf deine Schulter, und schleppe es im Finstern hinaus. Verhülle dein Gesicht, daß du das Land nicht sehest; denn ich mache dich zum Wunderzeichen für das Haus Israels. Ich tat also, wie mir befohlen war. Ich brachte meine Geräte wie Wandergeräte bei Tage heraus, und durchbrach am Abende mit der Hand die Wand; im Finstern trug ich es vor ihren Augen auf meiner Schulter, auf die ich es gelegt, hinaus. Am Morgen geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! hat das Haus Israels, das widerspenstige Haus, nicht zu dir gesagt, was du da machtest? Sage zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Diese Weissagung deutet auf den Fürsten zu Jerusalem, und auf das ganze Haus Israels, das darin ist. Sprich: Ich bin das Wunderzeichen für euch; gleichwie ich getan habe; so wird es ihnen ergehen. Sie werden auf die Wanderschaft in die Gefangenschaft gehen. Der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird im Finstern seine Schulter beladen, und ausziehen durch die Wand, die man durchbrechen wird, um (das Geräte) durchzubringen. Er wird sein Gesicht verhüllen, daß er mit dem Auge das Land nicht sieht. Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in meiner Schlinge soll er gefangen werden, und ich will ihn nach Babel in das Land der Chaldäer führen; doch soll er es nicht sehen, und daselbst sterben. Und Alle, die um ihn sind, seine Schutzwache, und sein ganzes Heer will ich nach allen Winden zerstreuen, und das Schwert ziehen hinter ihnen her. Erfahren sollen sie, daß ich Jahwe bin, wenn ich sie unter die Völker zerstreue, und in den Ländern herumtreibe. Doch will ich aus ihnen noch Wenige vom Schwerte, von der Hungersnot und Pest übrig lassen; damit sie unter den Völkern, zu denen sie kommen, alle ihre abscheulichen Taten erzählen, und erfahren, daß ich Jahwe bin. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Iß mit Zittern dein Brot; und trink mit Beben und Angst dein Wasser! Und sprich zum Volke des Landes: So spricht der Herr Jahwe zu denen, die zu Jerusalem im Lande Israels wohnen: Ihr Brot sollen sie mit Angst essen, und ihr Wasser unter Bestürzung trinken; weil das Land verwüstet werden soll mit dem, was es füllt, wegen der Ungerechtigkeit aller seiner Einwohner. Die bewohnten Städte sollen verwüstet, und das Land eine Einöde werden; so werdet ihr erkennen, daß ich Jahwe bin. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Was habet ihr im Lande Israels für ein Sprichwort, indem man sagt: Die Tage verziehen sich, und die ganze Weissagung wird zu nichts. Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, daß man dasselbe in Israel nicht weiterführen soll; sondern sprich zu ihnen, die Tage sind nahe, und nahe ist der Ausspruch jeder Weissagung. Es soll keine falsche Weissagung, und schmeichelhafte Wahrsagerei im Hause Israels weiter statt finden. Denn ich Jahwe rede, und was ich rede, das soll geschehen, es soll nicht hinausgesetzt werden; sondern in euern Tagen, du widerspenstiges Haus! will ich erfüllen den Ausspruch, den ich getan, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Siehe! Das Haus Israels spricht: Das Gesicht, welches dieser gesehen hat, gehet auf lange Zeit hinaus; und er weissaget auf entfernte Zeiten hin. Deswegen sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Es sollen nicht hinausgesetzt werden alle meine Worte; was ich gesprochen habe, das soll geschehen, spricht der Herr Jahwe. Der Prophet kündigt den falschen Propheten und Prophetinnen schwere Strafen an.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! weissage wider die Propheten Israels, welche weissagen, und sprich zu denen, die aus ihrem eigenen Geiste weissagen: Höret Jahwe's Ausspruch! So spricht der Herr Jahwe: Wehe den törichten Propheten, die ihrem Geiste folgen, und nichts sehen. Deine Propheten, o Israel! sind den Schakalen in den Wüsten gleich. Ihr stellet euch nicht vor die Risse, und ziehet keine Mauer um das Haus Israels, um zu stehen im Kampfe am Tage Jahwe's. Trug sehen sie, und Lüge ist ihre Weissagung; sie sagen: Jahwe hats gesagt, obschon Jahwe sie nicht gesandt hat; und hoffen, daß ihr Wort bestehen werde. Fürwahr! ihr sehet nur Truggesichte, und verkündet Weissagungen, die Lügen sind; und sprechet: Jahwe hat's gesagt, da ich's nicht gesagt habe. Deswegen spricht der Herr Jahwe also: Weil ihr Trug redet, und Lüge weissaget; sehet, darum bin ich wider euch, spricht der Herr Jahwe. Ja, meine Hand ist wider die Propheten, die Trug weissagen, und Lüge verkünden. Sie sollen nicht in der Versammlung meines Volkes bleiben, und nicht eingeschrieben werden in das Buch des Hauses Israels, noch in das Land Israels zurückkehren. dann werdet ihr erfahren, daß ich der Herr Jahwe bin. Darum, ja eben darum, weil sie mein Volk verführen, indem sie sagen: Friede, da doch kein Friede ist. Es bauet eine Mauer, und sie übertünchen sie mit schlechtem Kalk. Sprich zu denen, die mit schlechtem Kalk übertünchen: Abfallen soll er; kommen soll ein Platzregen, und große Hagelsteine sollen fallen, und ein Sturmwind soll es niederreißen. Siehe! wenn dann die Mauer stürzt, fürwahr! so wird man zu euch sagen: Wo ist den nun die Tünche, die ihr getüncht habt? Deswegen spricht der Herr Jahwe also: In meiner Wut will ich durch einen Sturmwind (Alles) niederreißen lassen, in meinem Zorn einen Platzregen senden, und in meinem Grimme große Hagelsteine zur Vernichtung. Und zertrümmern will ich die Mauer, die ihr übertüncht habt mit schlechtem Kalk, hinstürzen zur Erde will ich sie, entblößt soll werden ihr Grund; sie soll zusammenstürzen, und ihr sollet darunter umkommen. Dann werdet ihr erfahren, daß ich Jahwe bin. Vollends kühlen will ich meinen Rächerzorn an der Mauer, und an denen, die sie mit schlechtem Kalk übertüncht haben; und ich will zu euch sagen: Die Mauer ist dahin, und dahin sind ihre Übertüncher! Nämlich die Propheten Israels, die über Jerusalem weissagen, und für es das Gesicht des Friedens sehen, da doch kein Friede ist, spricht der Herr Jahwe. Und du, Menschensohn! richte dein Angesicht wider die Töchter deines Volkes, welche aus ihrem eigenen Geiste weissagen; und weissage wider sie, und sage: So spricht der Herr Jahwe: Wehe denen, welche Polster nähen unter die Köpfe jeder Größe, unter alle Gelenke der Hände, und Kissen machen, um die Seelen zu fangen! Ihr fanget die Seelen meines Volkes, und wollet Leben geben den Seelen, die euch angehören. Ihr entweihet mich bei meinem Volke für eine Handvoll Gerste, und für einige Brocken Brot, indem ihr die Seelen, die nicht umkommen sollen, tötet, und den Seelen, die nicht leben sollen, Leben versprechet, indem ihr mein Volk belüget, welches Lügen hören will. Deswegen spricht der Herr Jahwe also: Siehe! ich komme über eure Polster her, mit welchen ihr die Seelen fanget, damit sie herfliegen. Ich will sie aus euren Armen reißen, und freilassen die Seelen, die ihr gefangen haltet; damit sie wegfliegen. Und ich will eure Kopfpolster zerreißen, und mein Volk befreien aus eurer Hand; und sie sollen nicht mehr in eurer Hand sein zum Fange; und ihr sollet erfahren, daß ich Jahwe bin. Darum, weil ihr das Herz des Gerechten fälschlich betrübt habet, den ich nicht betrübt haben will; und gestärkt habet die Hände des Gottlosen, daß er sich von seinem bösen Wege nicht bekehre, um ihn am Leben zu erhalten; deswegen sollet ihr ferner keine Truggesichte vorgeben, und eure Wahrsagerei nicht mehr treiben; denn ich will mein Volk eurer Hand entreißen, und ihr sollet erfahren, daß ich Jahwe bin. Gott droht, die Heuchler, die ihr Herz zwischen dem wahren Gottesdienste und der Abgötterei teilen, mit Hungersnot, wilden Tieren, Krieg und Pest zu bestrafen. Doch sollen Einige aus Jerusalem gerettet werden, und zu den gefangenen Mitbrüdern kommen, um an ihnen zu sehen, daß Gott mit Recht so harte Strafe an ihnen vollzogen habe.Als Einige von den Ältesten Israels zu mir gekommen waren, und vor mir saßen; da geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! diese Leute sind ihren Schandgötzen in ihren Herzen ergeben, und stellen die Veranlassung ihrer Sünden vor ihre Augen hin. Sollte ich mich von ihnen fragen lassen? Deswegen rede mit ihnen, und sage zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Jedem vom Hause Israels, welcher in seinem Herzen seinen Schandgötzen ergeben ist, und die Veranlassung seiner Sünden vor seine Augen hinstellt, will ich, wenn er zu dem Propheten kommt, ich Jahwe, wenn er kommt, wegen der Menge seiner Schandgötzen antworten; damit das Haus Israels es in seinem Herzen erfasse, daß sie Alle von mir abgewichen sind durch ihre Schandgötzen. Sage also zum Hause Israels: So spricht der Herr Jahwe: Bekehret euch, und verlasset eure Schandgötzen, wendet euch ab von allen euren Greueltaten. Denn Jedem aus dem Hause Israels, oder aus dem Fremden, der in Israel sich aufhält, und von mir abgewichen, und in seinem Herzen seinen Schandgötzen ergeben ist, und die Veranlassung seiner Sünden vor seine Augen hinstellt, will ich Jahwe, wenn er zu dem Propheten kommt, um bei mir durch ihn Rat zu holen, selbst antworten. Wider Solchen will ich mein Angesicht richten, und ihn verwüsten, daß er zum Zeichen und zum Gespötte wird, ja ganz vertilgen will ich ihn aus der Mitte meines Volkes. Dann sollet ihr erfahren, daß ich Jahwe bin. Welcher Prophet sich aber hintergehen läßt, daß er Aussprüche tut, solchen Propheten will auch ich, Jahwe, hintergehen; und ich will meine Hand wider ihn ausstrecken, und ihn aus der Mitte meines Volkes Israels vertilgen. Sie sollen ihre Missetat büßen, wie die Missetat des Fragenden, so soll auch die Missetat des Propheten sein; damit das Haus Israels nicht mehr von mir abweiche, und sich nicht mehr mit allen seinen Sünden verunreinige; sondern mein Volk, und ich sein Gott sei, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! wenn ein Land an mir sich versündigte, und sehr treulos handelte, so daß ich meine Hand wider dasselbe ausstreckte, und ihm den Stab des Brotes zerbräche, und Hungersnot ihm zuschickte, und Menschen und Vieh daraus vertilgte; und wären darin die drei Männer: Noah, Daniel und Hiob; so würden sie durch ihre Gerechtigkeit ihr Leben retten, spricht der Herr Jahwe. Wenn ich wilde Tiere in das Land schickte, die es so entvölkerten, und es zu einer solchen Wüste würde, daß um der Tiere willen kein Mensch mehr hindurch wanderte; so würden auch jene drei Männer, wenn sie darin wären, so wahr ich lebe! spricht der Herr Jahwe, weder Söhne noch Töchter retten. Nur sie allein würden gerettet, das Land aber eine Wüste werden. Oder ließe ich das Schwert über dieses Land kommen, und spräche: Schwert! durchstreiche das Land! und rottete ich Menschen und Vieh darin aus; so würden auch jene drei Männer, wenn sie darin wären, so wahr ich lebe! spricht der Herr Jahwe, weder Söhne noch Töchter retten; sondern nur sie allein würden gerettet werden. Oder schickte ich Pest über dieses Land, und schüttete ich meinen Zorn über es aus mit Blutvergießen, um Menschen und Vieh daraus auszurotten; so würden auch Noah, Daniel und Hiob, wenn sie darin wären, so wahr ich lebe! spricht der Herr Jahwe, weder Sohn noch Tochter retten; sondern nur sie würden wegen ihrer Gerechtigkeit ihr Leben erhalten. Denn so spricht der Herr Jahwe: Wenn ich auch meine vier herben Strafen, Schwert, Hungersnot, wilde Tiere, und Pest über Jerusalem sende, um darin Menschen und Vieh auszurotten; siehe! so sollen Einige darin übrig bleiben, die herausgeführt werden mit Söhnen und Töchtern; diese sollen zu euch kommen, und ihr sollet ihren Wandel, und ihre Handlungen sehen, und euch trösten über das Unglück, welches ich über Jerusalem gebracht habe, über Alles, was ich darüber habe hereinbrechen lassen. Und sie werden euch trösten, wenn ihr ihren Wandel, und ihre Handlungen sehen werdet; dann werdet ihr erkennen, daß ich nicht ohne Grund alles das getan habe, wie ich an ihr getan, spricht der Herr Jahwe. Die schlechte Beschaffenheit des jüdischen Volkes, und dessen Untergang wird durch das Holz des Weinstocks sinnbildlich vorgestellt.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Was ist das Holz des Weinstocks mehr als jedes andere Holz, die Weinranke, die unter den Bäumen des Waldes sich befindet? Kann man das Holz davon nehmen, um ein Werk zu machen? Kann man einen Nagel davon nehmen, um allerlei Geräte daran zu hängen? Siehe! man gibt es dem Feuer zum Fraß! Die beiden Enden hat das Feuer verzehrt und seine Mitte ist verbrannt; ist es noch zu einem Werke tauglich? Siehe! es konnte, da es noch unbeschädigt war, zu keinem Werk verarbeitet werden, wie viel weniger kann es, nachdem es das Feuer verzehrt hat, und es verbrannt ist, zu einem Werke verarbeitet werden. Deswegen spricht der Herr Jahwe also: So wie es dem Holze des Weinstocks unter den Bäumen des Waldes ergeht, welches ich dem Feuer zum Verzehren hingebe; so will ich Jerusalems Einwohner hingeben. Ich will mein Angesicht wider sie richten; wenn sie auch einem Feuer entgehen, so wird sie ein anderes verzehren. Dann sollet ihr erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich mein Angesicht wider sie richte. Ja, zur Wüste will ich dieses Land machen, weil sie treulos gehandelt haben, spricht der Herr Jahwe. Der Götzendienst des jüdischen Volkes wird unter dem Bilde eines ehebrecherischen Weibes vorgestellt.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Halte Jerusalem seine Schandtaten vor, und sprich: So spricht der Herr Jahwe zu Jerusalem: Dein Herkommen und deine Geburt ist aus dem Lande der Kanaaniter; dein Vater ist ein Amoriter, deine Mutter eine Hethiterin. Und was deine Geburt betrifft, so wurde am Tage, da du geboren wurdest, deine Nabelschnur nicht abgeschnitten, und du wurdest nicht in Wasser zur Reinigung gebadet, nicht mit Salz gerieben, nicht in Windel gewickelt. Kein Auge hatte Mitleid mir dir, um nur Eins jener Dinge dir zu erweisen aus Erbarmen gegen dich; sondern du wurdest hingeworfen auf das Feld, aus Ekel vor deinem Leben, am Tage, da du geboren wurdest. Da kam ich an dir vorbei, und sah dich den Fußtritten ausgesetzt in deinem Blute liegen, und sprach zu dir in deinem Blute: Lebe! ja, ich sprach zu dir in deinem Blute: Lebe! Zu vielen Tausenden wie das Gras des Feldes vermehrte ich dich. Du wurdest groß, wuchsest auf, gelangtest zur vollen Blüte, die Brüste schwollen, und die Haare wuchsen dir; du warest aber noch nackt und bloß. Und ich kam an dir vorbei, und sah dich; und siehe! deine Zeit war da, die Zeit der Liebe. Und ich breitete über dich meinen Flügel, und bedeckte deine Blöße; ja, ich schwur dir zu, und machte einen Bund mit dir, spricht der Herr Jahwe, und du wurdest mein. Und ich wusch dich mit Wasser, und spülte von dir dein Blut ab, und salbte dich mit Öl. Ich kleidete dich in gestickte Kleider, machte dir Schuhe von Seehundsleder, hing feines baumwollenes Zeug dir um, und beschleierte dich mit Flor. Ich zierte dich mit Schmuck, gab dir Arm- und Halsbänder; schenkte dir Nasen- und Ohrringe, und auf dein Haupt eine herrliche Krone. Und du warest geschmückt in Gold und Silber, gekleidet in feines baumwollenes Zeug, und in Flor, und in gestickte Kleider; du aßest Semmelmehl, Honig und Öl, und du warest sehr, sehr schön, und zu einem Königreich erhoben. Und dein Ruhm wegen deiner Schönheit verbreitete sich unter fremde Völker; denn sie waren vollkommen durch meinen Schmuck, den ich dir anlegte, spricht der Herr Jahwe. Aber du verließest dich auf deine Schönheit, und wegen deines Ruhmes hurtest du. Du botest Jedem, der vorüber ging, deine Hurerei an; sie wurde sein. Du nahmest von deinen Kindern, und machtest dir bunte Höhen, und hurtest darauf, was noch nie geschehen war, noch je geschehen wird. Und du nahmest deine schönen Geräte von meinem Gold, und von meinem Silber, die ich dir gegeben hatte, und machtest dir männliche Gebilde, und hurtest mit denselben. Du nahmest deine gestickten Kleider, und bedecktest sie; mein Öl und mein Räucherwerk setztest du vor sie hin. Und meine Speise, die ich dir gegeben, Semmelmehl, Öl, und Honig, womit ich dich nährte, setztest du vor ihr Angesicht zum süßen Geruch. So geschah es, spricht der Herr Jahwe. Und du nahmest deine Söhne, und deine Töchter, welche du mir geboren hattest, und opfertest sie ihnen zum Verzehren. War denn zu wenig deine Hurerei, daß du auch noch schlachtetest meine Söhne, und sie hingabest, um sie zu ihnen zu führen? Bei allen deinen Schandtaten und Hurereien dachtest du nicht an deiner Jugend Tage, da du nackt warest, und den Fußtritten ausgesetzt in deinem Blute lagest. Und es geschah nach aller deiner Bosheit (wehe, wehe dir! spricht der Herr Jahwe), daß du dir Gewölbe bautest, und Höhen machtest auf allen Plätzen. An jeder Straßenecke bautest du dir eine Höhe. So machtest du häßlich deine Schönheit, und sperrtes deine Beine auseinander vor jedem Vorbeigehenden, und häuftest deine Hurerei. Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die von großer Gestalt sind, und häuftest deine Hurerei, um mich zum Zorne zu reizen. Siehe! ich streckte meine Hand wider dich aus, schränkte deinen bestimmten Unterhalt ein, und übergab dich dem Muthwillen deiner Feindinnen, der Töchter der Philister, welche vor deinem schändlichen Wandel erröteten. Doch hurtest du fort ganz unersättlich mit den Söhnen Assyriens; du hurtest mit ihnen, und wurdest auch nicht satt. Du häuftest also deine Hurerei im Lande Kanaan bis nach Chaldäa; aber auch damit wurdest du nicht satt. Wie schwach muß doch dein Herz sein, spricht der Herr Jahwe, da du alles das tatest, was ein freches Hurenweib zu tun pflegt! Da du an jeder Straßenecke Gewölbe bautest, und an allen Plätzen Höhen machtest. Ja, du glichest nicht einmal einer Hure, da du den Hurenlohn verschmähtest; sondern einer Ehebrecherin, die statt ihres Mannes Andere zuläßt. Allen Huren gibt man Lohn; du aber gibst allen deinen Buhlen Lohn, und beschenkest sie, damit sie von allen Seiten her zu dir kommen zur Hurerei mit dir. Es zeigt sich bei dir in Hinsicht deiner Hurerei das Gegenteil von andern Weibern; man huret dir nicht nach; du gibst Hurenlohn, und dir wird kein Hurenlohn gegeben; und so bist du das Gegenteil. Höre also, du Hure! Jahwe's Ausspruch! So spricht der Herr Jahwe: Weil du dein Geld verschwendest, und deine Scham entblößest zur Hurerei gegen deine Buhlen, und wegen aller deiner Greuelgötzen, und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen hingibst; siehe! deswegen will ich sammeln alle deine Buhlen, denen du schmeicheltest, und alle, die du liebtest, zu denen, die du haßtest; und sammeln will ich sie rings um dich herum, und vor ihnen deine Scham aufdecken, daß sie deine ganze Blöße sehen sollen. Wie Ehebrecherinnen, und Blutvergießerinnen will ich dich strafen, und dich hingeben der Blutrache, und der Eifersucht. Und ich will dich in ihre Hände geben, und sie sollen deine Gewölbe zerstören, und deine Höhen niederreißen; und dir deine Kleider ausziehen, und deine prächtigen Geräte rauben, und dich nackt und bloß hinsetzen. Und sie sollen eine Menge Menschen gegen dich bringen, die dich steinigen, und dich mit ihren Schwertern zerhauen. Und sie sollen deine Häuser mit Feuer verbrennen, und vor den Augen vieler Weiber an dir Strafe üben. Und nachdem ich's dahin gebracht habe, daß du nicht mehr Hure bist, auch ferner keinen Hurenlohn mehr gibst; dann will ich ruhen lassen meine Rache an dir, und weichen soll von dir meine Eifersucht; und ich will nachlassen, und ferner nicht mehr zürnen. Weil du nicht an die Tage deiner Jugend dachtest, und mich durch dies Alles aufbrachtest; sieh! so lasse auch ich dein Betragen auf dein Haupt kommen, spricht der Herr Jahwe; und nicht mehr sollst du ein Verbrechen begehen zu allen deinen Greueltaten! Sieh! Jeder, der in Sprüchen redet, wird von dir das Sprichwort brauchen, und sagen: Wie die Mutter, so ihre Tochter. Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann, und ihre Kinder verstieß; und du bist die Schwester deiner Schwestern, welche ihre Männer, und ihre Kinder verstießen. Eure Mutter ist eine Hethiterin, und euer Vater ein Amoriter. Und deine größere Schwester ist Samarien, sie und ihre Töchter, welche dir zur Linken wohnen. Deine Schwester aber, die kleiner ist als du, die zur Rechten wohnet, ist Sodom und ihre Töchter. Du wandeltest nicht auf ihren Wegen, und verübtest Greueltaten wie sie; dies war dir zu wenig; sondern du handeltest verderbter noch, als sie, auf allen deinen Wegen. So wahr ich lebe! spricht der Herr, Jahwe, deine Schwester Sodom selbst, und ihre Töchter, haben nicht getan, was du getan, und deine Töchter. Siehe! dies war die Missetat Sodom's, deiner Schwester: Übermut, Überfluß an Nahrung, und sorglose Ruhe hatte sie und ihre Töchter; unterstützte aber nicht des Armen und des Dürftigen Hand. Sie waren stolz, und verübten Greueltaten vor meinem Angesichte; darum schafft ich sie fort, wie du es gesehen hast. Auch Samarien hat nicht die Hälfte deiner Sünden gesündigt; sondern du hast mehr Greueltaten ausgeübt, als jene, so daß du deine Schwestern durch alle deine Greueltaten, die du verübt, gerechtfertigst hast. Trage nun auch deine Schande, die du das Urteil gesprochen hast über deine Schwester durch deine Sünden. Da du abscheulicher gehandelt hast, als jene; so sind sie auch gerechtfertigter, als du. Deswegen schäme dich, und trage deine Schande, die du deine Schwestern gerechtfertigt hast. Ich will ihre Gefangenen wieder zurückführen, nämlich die Gefangenen Sodom's, und ihre Töchter, und die Gefangenen Samariens, und ihre Töchter; und die Gefangenen deiner Gefangenschaft unter ihnen; damit du deine Schande tragest, und alles dessen dich schämest, was du begangen hast, indem du sie tröstest. Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter werden in ihre vorige Lage zurückkommen; auch du und deine Töchter werdet in euere vorige Lage zurückkommen. Nie hörte man in deinem Munde deine Schwester, Sodom, als am Tage deines Stolzes, ehe deine Ruchlosigkeit offenbar wurde, wie zur Zeit der Beschimpfung der Töchter Syriens, und alle ihre Benachbarten, der Töchter der Philister, die von allen Seiten dich verspotten. Deine Laster, und deine Schandtaten sollst du nun tragen, spricht Jahwe. Denn so spricht der Herr Jahwe: Ich werde es mit dir machen, wie du es gemacht hast, die du den Eid verachtet, und den Bund gebrochen hast. Doch werde ich gedenken meines Bundes mit dir in deiner Jugendzeit, und einen ewigen mit dir errichten. Und du wirst an deinem Wege denken, und dich schämen, wenn du deine Schwestern, die größere und die kleinere, zu dir nimmst, die ich dir zu Töchtern gebe, jedoch nicht wegen deines Bundes. Und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du wirst erfahren, daß ich Jahwe bin; damit du zurückdenkest, und dich schämest, und nicht mehr den Mund öffnest wegen deiner Schande, wenn ich dir Alles vergebe, was du getan hast, spricht der Herr Jahwe. Gleichnisrede von zwei Adlern, und einem Weinstocke, und Erklärung derselben.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Lege dem Hause Israels eine Gleichnisrede vor, und gebrauche ein Sprichwort; und sage: So spricht der Herr Jahwe: Ein großer Adler, mit großen Flügeln, langen Schwingen, voller Federn von verschiedenen Farben, kam auf den Libanon, und nahm die Belaubung des Zedernbaumes; brach dessen höchsten Zweig ab, und brachte ihn in ein Handelsland, und setzte ihn in eine Krämerstadt. Er nahm auch von dem Samen des Landes; und säete ihn auf ein Saatfeld; er nahm ihn, und setzte ihn auf eine Ebenen an vieles Wasser. Da wuchs er auf, und ward zu einem sich weit ausdehnenden Weinstock von niedrigem Stamme, so daß sich seine Ranken zu ihm wendeten, und seine Wurzeln waren unter ihm. So wurde er zu einem Weinstock, der Reben brachte, und Zweige trieb. Und es war ein anderer großer Adler mit großen Flügeln, und vielen Federn. Und siehe! zu diesem trieb jener Weinstock seine Wurzeln hin, und dehnte seine Ranken nach ihm aus, um an dem Beete, wo er gepflanzt war, gewässert zu werden. Er war auf einen guten Boden an vieles Wasser gepflanzt, so daß er Zweige treiben, und Früchte bringen, und ein herrlicher Weinstock werden konnte. Sage: So spricht der Herr Jahwe: Wird er geraten? Wird man nicht seine Wurzeln ausreißen, und seine Früchte abstreifen, so daß er verdorret? Alle seine grünenden Zweige werden verdorren, doch nicht durch großen Arm, noch durch vieles Volk, um ihn mit der Wurzel auszureißen. Siehe! er ist gepflanzt, wird er geraten? wird er nicht, wenn ihn der Ostwind trifft, gänzlich verdorren? Er wird verdorren in dem Beete, wo er gepflanzt war. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Sprich doch zu dem widerspenstigen Volke: Verstehet ihr nicht, was das bedeutet? Sage: Siehe! der König von Babel kommt nach Jerusalem und nimmt dessen König, und dessen Fürsten, und führt sie zu sich nach Babel. Und er nimmt Einen aus dem königlichen Geschlechte, und schließt einen Bund mit ihm, und läßt ihn schwören; auch die Starken des Landes nimmt er fort; damit das Königreich gebeugt bleibe, und sich nicht erhebe; sondern seinen Bund halte, und dabei beharre. Aber er empört sich gegen ihn, und schickt seine Gesandten nach Ägypten, daß man ihm Pferde, und viel Volk gäbe. Wird das gelingen? Sollte wohl der entkommen, der dieses tut, und der gerettet werden, der den Bund bricht? So wahr ich lebe! spricht der Herr Jahwe, in dem Wohnorte des Königs, der ihn zum Könige gemacht hat, dessen Eid er verachtet, und dessen Bund er gebrochen hat; bei ihm, in Babel, soll er sterben! Auch Pharao wird mit großem Kriegsheere, und vielem Volke nichts im Kriege für ihn ausrichten können, wenn man Wälle aufwirft, und Bollwerke errichtet, um viele Menschen zu töten. Denn er hat den Eid verachtet, und den Bund gebrochen, er hat seine Hand gegeben; und doch alles dieses getan; er kann nicht gerettet werden: Darum spricht der Herr Jahwe also: So wahr ich lebe, ich werde meinen Schwur, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen, auf seinen Kopf vergelten! Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in meiner Schlinge soll er gefangen werden; und ich will ihn nach Babel führen, und dort mit ihm rechten wegen seines Vergehens, das er gegen mich verübt hat. Und alle seine Flüchtigen, nebst seiner ganzen Schutzwache, sollen durch's Schwert fallen; und die, welche übrig bleiben, nach allen Winden zerstreuet werden. Dann werdet ihr erfahren, daß ich, Jahwe, es gesprochen habe. So spricht der Herr Jahwe: Ich will von der Belaubung der hohen Zeder (ein Reis) nehmen, und es setzen; und von ihren höchsten Zweigen einen zarten abbrechen, und ihn auf einen hohen, und erhabenen Berg pflanzen; auf den hohen Berg Israels will ich ihn pflanzen, und er wird Zweige treiben, und Früchte bringen, und ein herrlicher Zedernbaum werden; und allerlei Vögel werden unter ihm wohnen, und allerlei Geflügel sich unter dem Schatten seiner Zweige aufhalten. So sollen alle Feldbäume es erkennen lernen, daß ich, Jahwe, den hohen Baum erniedriget, und den niedrigen Baum erhöhet habe; den grünen Baum habe dorren, und den dürren Baum grünen lassen. Ich Jahwe, habe es gesagt, und werde es tun. Der Prophet eifert wider das Vorurteil der Juden, daß Gott die Kinder für die Sünden ihrer Eltern strafe.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Warum bedienet ihr euch im Lande Israels dieses Sprichwortes, sprechend: Die Väter essen saure Trauben, und die Zähne der Kinder werden stumpf? So wahr ich lebe! spricht der Herr Jahwe, ihr sollet euch dieses Sprichwortes in Israel nicht mehr bedienen. Siehe! alle Seelen sind mein; wie die Seele des Vaters, so ist auch die Seele des Sohnes mein; die Seele, die sündiget, die soll sterben. Und Jeder, wenn er gerecht ist, und Recht und Gerechtigkeit ausübt; nicht auf den Bergen ißt, nicht seine Augen zu den Götzen des Hauses Israels empor hebt, nicht das Weib seines Nächsten schändet, nicht beiwohnt einer Frau zur Zeit ihrer Unreinigkeit; und Niemanden bedrückt, sein Pfand dem Schuldner wieder zurückstellt, nichts raubt, dem Hungrigen sein Brot mitteilt, und die Nackten kleidet; auf Wucher nicht leihet, und keinen Wucher treibt, vom Unrecht seine Hand zurückzieht, zwischen Parteien nach der Wahrheit das Urteil spricht; nach meinen Vorschriften wandelt, und meine Gebote beobachtet, daß er tut, was recht ist; ein solcher Frommer soll leben, spricht der Herr Jahwe. Zeuget er einen Sohn, welcher Gewalttätigkeit ausübt, Blut vergießt, oder sonst etwas dergleichen gegen seinen Bruder begeht; hingegen von dem Übrigen nichts tut; vielmehr auf den Bergen ißt, das Weib seines Nächsten schändet; den Hilflosen und Armen unterdrückt, raubt, das Pfand nicht zurückgibt, seine Augen zu den Götzen emporhebt, Greueltaten ausübt; auf Wucher leihet, und Wucher treibt, sollte der leben? Er soll nicht leben; er hat alle jene Greueltaten ausgeübt; er soll des Todes sterben; sein Blut soll auf ihm sein. Und siehe! zeuget er einen Sohn, der alle Sünden seines Vaters sieht, die er tut; aber sich fürchtet, und sie nicht nachahmet; nicht auf den Bergen ißt; nicht seine Augen zu den Götzen des Hauses Israels empor hebt; seines Nächsten Weib nicht schändet; und Niemanden bedrücket; kein Pfand zurückbehält; und nicht raubt; sein Brot dem Hungrigen mitteilt; und den Nackten kleidet; von dem Hilflosen seine Hand läßt; keinen Zins nimmt, und keinen Wucher treibt; meine Gebote beachtet; nach meinen Vorschriften wandelt; ein Solcher soll wegen seines Vaters Sünden nicht sterben; sondern er soll leben. Sein Vater, der so sehr unterdrückte, seinen Bruder beraubte, und unter seinem Volke tat, was nicht gut ist; siehe! der soll sterben um seiner Sünden willen. Und ihr sprechet: Warum soll nicht der Sohn die Sünde des Vaters tragen? Weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit ausübte, alle meine Gebote beobachtete, und sie erfüllte, deswegen soll er leben. Der, welcher sündiget, soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen des Vaters Sünde, und der Vater soll nicht tragen des Sohnes Sünde. Auf den Gerechten soll seine Gerechtigkeit, und auf den Gottlosen seine Gottlosigkeit kommen. Bekehret sich aber der Gottlose von allen seinen Sünden, die er begangen, und beobachtet er alle meine Vorschriften, und übt er Recht und Gerechtigkeit; so soll er leben, nicht sterben. Aller seiner Sünden, die er begangen hat, soll wider ihn nicht gedacht werden; wegen seiner Gerechtigkeit, die er ausgeübt hat, soll er leben. Sollte ich denn, spricht der Herr Jahwe, Gefallen haben an dem Tode des Sünders? nicht vielmehr, daß er von seinem Wandel zurückkehre, und lebe? Weicht aber der Gerechte von seiner Gerechtigkeit ab, und tut er Böses, und ahmet alle Greueltaten nach, die der Gottlose ausübt, sollte der leben? Aller seiner Gerechtigkeit, die er geübt, sollte nicht gedacht werden; wegen seiner Übertretung, die er getan, und wegen seiner Sünde, die er begangen, soll er sterben. Und ihr saget: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Höre also, Haus Israels! ist mein Weg nicht recht? Sind nicht eure Wege unrecht? Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abweicht, und Böses tut, und deswegen stirbt; so stirbt er um des Bösen willen, das er getan hat. Und wenn ein Gottloser von seiner Gottlosigkeit abläßt, die er begangen hat, und Recht und Gerechtigkeit übt; so erhält er sein Leben. Denn er kam zur Einsicht, und ließ ab von allen seinen Sünden, die er begangen hat; er soll leben, nicht sterben. Und das Haus Israels sagt noch: der Weg des Herrn ist nicht recht! Sollten meine Wege nicht recht sein? Haus Israels! Sind nicht eure Wege unrecht? Darum will ich euch, Haus Israels! einen Jeden nach seinen Wegen richten, spricht der Herr Jahwe. Wendet, und bekehret euch von allen euren Missetaten; so wird die Sünde euch nicht zum Sturze gereichen. Entfernet von euch alle eure Missetaten, die ihr begangen habet; und verschaffet euch ein neues Herz, und einen neuen Geist! und warum wollet ihr sterben, Haus Israels? Denn ich habe keinen Gefallen an dem Tode des Sterbenden, spricht der Herr Jahwe. Kehret also zurück, und ihr werdet leben. Trauerlied über das jüdische Reich, und das Schicksal seiner Könige, unter dem Bilde einer Löwin, und eines Weinstocks.Und du stimme ein Trauerlied an über die Fürsten Israels, und sage: was war deine Mutter? Eine Löwin, die unter den Löwen lag, und ihre Jungen mitten unter Löwen erzog. Und sie brachte Eins von ihren Jungen auf; es ward ein Löwe, und lernte rauben, und fraß Menschen. Und es hörten die Völker von ihm, er wurde in ihrer Grube gefangen, und sie führten ihn an Ringen in das Land Ägypten. Da sah sie, daß sie gehofft, aber ihre Hoffnung zu Grunde ging. Sie nahm daher ein Anderes von ihren Jungen, und bestimmte es zu einem Löwen. Es ging unter Löwen umher, es ward ein Löwe; und lernte rauben, und fraß Menschen. Und er schändete ihre Witwen; und verwüstete ihre Städte; und schon durch sein Brüllen verödete er das Land, und was es füllt. Da stellten sich die Völker wider ihn aus den Ländern rings umher; und sie spannten ihr Netz über ihn aus; er wurde in ihrer Grube gefangen. Und sie taten ihn mit Ringen in einen Käfig; und führten ihn zum Könige von Babel; sie brachten ihn in die Festung hin, so daß man sein Brüllen auf Israels Bergen nicht mehr hörte. Deine Mutter war wie ein Weinstock, gleichwie du, am Wasser gepflanzt, trug Frucht, und war voller Zweige wegen des vielen Wassers. Und es wurden ihm starke Reben zu Szeptern der Herrscher, und sein Wuchs wurde hoch zwischen den dicht verflochtenen Zweigen, so daß man ihn sah in seiner Höhe mit der Menge seiner Zweige. Da ward er im Zorn ausgerissen, und hingeworfen auf die Erde; und der Ostwind dorrte seine Früchte aus, abgebrochen wurden seine starken Reben, und verdorrten; Feuer verzehrte sie. Und nun wurde er gepflanzt in die Wüste, in ein trockenes und durstiges Land. Und ein Feuer brach aus vom Aste seiner Zweige, verzehrte seine Früchte; und es war an ihm keine starke Rebe mehr zu einem Herscherszepter. Dies ist ein Trauerlied, und wird ein Trauerlied bleiben. Der Prophet wird beauftragt, den Ältesten Israels, die zu ihm gekommen waren, um ihn zu bitten, daß er Gott befragen möge, die Verbrechen und die Abgötterei ihrer Nation vorzuhalten, die sie in Ägypten, dann in der Wüste, und endlich in Kanaan selbst begangen hatten; dann aber auch die Verheißung zu geben, daß sie zum Teil aus ihrer Zerstreuung gesammelt werden, und in ihr Vaterland zurückkehren sollten, wo sie den wahren Gott wieder verehren würden.Und es begab sich im siebenten Jahre, im fünften Monate, am zehnten Tage des Monates; da kamen Einige von den Ältesten Israels, um Jahwe zu fragen; und sie setzten sich vor mich. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Rede zu den Ältesten Israels, und sage ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Seid ihr gekommen, mich zu fragen? So wahr ich lebe, ich werde mich von euch nicht fragen lassen, spricht der Herr Jahwe; willst du sie strafen, willst du strafen, Menschensohn? zeige ihnen die Greuel ihrer Väter; und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Am Tage als ich Israel erwählte, und nach dem Samen des Hauses Jakobs meine Hand erhob, und mich ihnen zu erkennen gab im Lande Ägypten, und meine Hand nach ihnen erhob, sagend: Ich bin Jahwe, euer Gott! Eben an dem Tage erhob ich meine Hand nach ihnen, um sie aus dem Lande Ägypten in ein Land zu führen, das ich für sie ausersehen hatte, wo Milch und Honig fließt, das die Zierde aller Länder ist. Da sprach ich zu ihnen: Ein Jeder werfe weg die Greuel seiner Augen; und verunreiniget euch nicht mit Ägyptens Schandgötzen! Ich bin Jahwe, euer Gott! Aber sie waren widerspenstig gegen mich, und wollten nicht auf mich hören. Keiner warf die Greuel seiner Augen weg, und Ägyptens Schandgötzen verließen sie nicht. Da sagte ich, daß ich meinen Grimm über sie ausschütten, und meinen Zorn an ihnen ausüben würde mitten im Lande Ägypten. Aber ich tat es meines Namens wegen, damit er nicht entweihet würde vor den Augen der Völker, in deren Mitte sie waren, und denen ich vor ihren Augen dadurch bekannt geworden war, daß ich sie aus Ägyptenland herausführte. Ich führte sie also aus Ägyptenland, und brachte sie in die Wüste, und gab ihnen meine Gesetze, und machte ihnen meine Verordnungen kund, durch welche der Mensch, der sie beachtet, lebt. Ich gab ihnen auch meine Sabbate, die zum Zeichen zwischen mir und ihnen sein sollten, um zu wissen, daß ich Jahwe es bin, der sie heiliget. Aber das Haus Israels empörte sich gegen mich in der Wüste; sie wandelten nicht nach meinen Gesetzen, und verwarfen meine Verordnungen, durch welche der Mensch, der sie beachtet, lebt; und sie entheiligten meine Sabbate sehr; darum sagte ich; daß ich meinen Grimm über sie ausschütten wollte in der Wüste, um sie zu vertilgen. Aber ich tat es meines Namens wegen, damit er nicht entweiht würde vor den Augen der Völker, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte. Ich hob auch in der Wüste meine Hand gegen sie auf, sie nicht zu führen in das Land, das ich ihnen gegeben hatte, wo Milch und Honig fließt, das die Zierde aller Länder ist; weil sie meine Verordnungen verwarfen, und nach meinen Gesetzen nicht wandelten, und meine Sabbate entheiligten; sondern vielmehr ihr Herz sich nach den Götzen neigte. Doch schonte ihrer mein Auge, um sie nicht zu vertilgen, und ich rottete sie nicht ganz aus in der Wüste. Und ich sprach zu ihren Kindern in der Wüste: Wandelt nicht nach eurer Väter Satzungen, und befolget ihre Verordnungen nicht, und beflecket euch nicht mit ihren Schandgötzen! Ich Jahwe bin euer Gott! wandelt nach meinen Gesetzen, beachtet und haltet meine Verordnungen! Und haltet meine Sabbate heilig, und sie seien zwischen mir und euch das Zeichen, das ihr wisset, daß ich Jahwe, euer Gott bin! Aber die Kinder waren mir widerspenstig; sie wandelten nicht nach meinen Gesetzen, und beachteten und hielten nicht meine Verordnungen, wodurch Jeder, der sie beachtet, lebt; auch meine Sabbate entheiligten sie. Da sprach ich, daß ich meinen Grimm über sie ausschütten, und meinen Zorn an ihnen ausüben wollte in der Wüste. Doch zog ich meine Hand zurück; und tat es meines Namens wegen; damit er nicht entheiliget würde vor den Augen der Völker, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte. Auch hob ich meine Hand wider sie auf in der Wüste, daß ich sie unter die Völker zerstreuen, und in den Ländern herumtreiben würde; weil sie meine Verordnungen nicht gehalten, meine Gesetze verachtet, und meine Sabbate entheiliget hatten, und nach den Schandgötzen ihrer Väter ihre Augen gerichtet waren. Darum überließ ich sie auch Satzungen, die nicht gut waren, und Gebräuchen, durch die sie nicht leben konnten. Und ich ließ sie sich durch ihre Opfer verunreinigen, indem sie alle Erstgeburt hingaben; damit ich verwüsten konnte, und sie erkennen sollten, daß ich Jahwe bin. Darum, Menschensohn! rede zu dem Hause Israels, und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Noch mehr haben mich eure Väter gelästert durch ihre Übertretung, die sie wider mich begangen. Ich brachte sie in das Land, über welches ich meine Hand erhoben hatte, um es ihnen zu geben; aber sie sahen nach jedem hohen Hügel, und nach jedem dichtbelaubten Baume, und brachten daselbst ihre Opfer, und legten dahin ihre aufreizenden Gaben, und machten daselbst ihre angenehmen Opfergerüche, und gossen dort ihre Trankopfer aus. Und ich sprach zu ihnen: Was ist die Höhe, wohin ihr gehet? und sie heißt noch bis auf den heutigen Tag die Höhe. Sage also zum Hause Israels: So spricht der Herr Jahwe: Ihr verunreiniget euch auf dem Wege eurer Väter, und ihr huret ihren Schandgötzen nach. Durch das Darbringen eurer Opfergaben, und dadurch daß ihr eure Kinder durch's Feuer gehen lasset, beflecket ihr euch mit allen ihren Schandgötzen bis auf den heutigen Tag; und ich sollte mich von euch fragen lassen, ihr vom Hause Israels? So wahr ich lebe, spricht der Her Jahwe: Ich werde mich von euch nicht fragen lassen. Und was sich erhebt aus eurem Geist, wird nicht geschehen; wenn ihr saget: Wir wollen wie die Völker, wie die Nationen der Länder sein, um Holz und Stein anzubeten. So wahr ich lebe, spricht der Herr Jahwe, mit starker Hand, mit gestrecktem Arm, mit ausgegossenen Zorn will ich über euch herrschen. Und wegführen will ich euch aus den Völkern, und euch versammeln aus den Ländern, in denen ihr zerstreuet seid, mit starker Hand, mit gestrecktem Arme, und mit ausgegossenem Zorn. Und bringen will ich euch in die Wüste der Völker, und daselbst mit euch rechten von Angesicht zu Angesicht. Wie ich mit euren Vätern in der Wüste des Landes Ägypten gerechtet habe; so will ich mit euch rechten, spricht der Herr Jahwe. Ich will euch unter dem Stabe führen, und euch in die Bande des Bundes bringen. Und die Widerspenstigen, und mir Ungehorsamen von euch absondern; aus dem Lande ihrer Heimat sie führen, und nicht in das Land Israels kommen lassen; und ihr werdet erfahren, daß ich Jahwe bin. Und ihr vom Hause Israels! So spricht der Herr Jahwe: Gehet, dienet euren Schandgötzen! Nachher aber, wenn ihr mir nicht gehorchen wollet, lasset meinen heiligen Namen ungeschändet mit euren Opfern und Schandgötzen! Denn auf meinem heiligen Berge, auf dem hohen Berge Israels, spricht der Herr Jahwe, daselbst soll mir das ganze Haus Israels, Alles, was von ihm im Lande ist, dienen, da werde ich Wohlgefallen an ihnen haben, und da werde ich fragen nach euren Opfern, und nach den Erstlingen eurer Gaben unter allen euren heiligen Gaben. Ich werde durch den angenehmen Opfergeruch Wohlgefallen an euch haben, nachdem ich euch aus den Völkern herausgeführt, und aus den Ländern versammelt habe, in welchen ihr zerstreuet seid, und ich werde vor euch vor den Augen der Völker verherrlichet werden. Und ihr werdet erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich euch heimführe in das Land Israels, in das Land, über welches ich meine Hand erhoben, es euren Vätern zu geben. Und daselbst werdet ihr an eure Wege, und an alle eure Handlungen denken, durch die ihr euch verunreiniget habet, und Abscheu empfinden vor euch selbst, wegen all des Bösen, welches ihr begangen habet. Und ihr werdet erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich mit euch meines Namens wegen verfahre, nicht nach euren bösen Wegen, und nach euren schändlichen Handlungen, Haus Israels! spricht der Herr Jahwe. Der Prophet weissaget den Untergang Jerusalems, und des jüdischen Reiches, auch die Verheerung des Landes der Ammoniter.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! richte dein Angesicht nach Süden hin, und rede gegen Süden, und weissage wider den Wald des südlichen Feldes! Und sage zum südlichen Walde: Höre Jahwe's Ausspruch: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich will in dir ein Feuer anzünden, das jeden grünen, und jeden dürren Baum in dir verzehren wird; unauslöschlich wird die große Flamme sein, und Alles wird durch sie von Mittag bis nach Mitternacht verbrannt werden. Erfahren sollen's alle Menschen, daß ich Jahwe es angezündet habe; unauslöschlich wird es sein. Und ich sprach: Ach, Herr Jahwe! sie sagen von mir: Redet er nicht Gleichnisse? Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! richte dein Angesicht gegen Jerusalem, und rede gegen die Heiligtümer, und weissage wider das Land Israels! Und sage zum Lande Israels: So spricht Jahwe: Siehe! ich bin wider dich, und will mein Schwert aus seiner Scheide ziehen, und aus dir den Gerechten und Gottlosen ausrotten. Weil ich aus dir den Gerechten und den Gottlosen ausrotten will; darum soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren wider alle Sterbliche von Süden bis Norden; erfahren sollen's alle Sterbliche, daß ich Jahwe mein Schwert aus seiner Scheide zog; es soll nicht wieder zurückkehren. Und du, Menschensohn! seufze unter Zusammenbrechen der Hüfte, und mit bitterem Schmerze seufze vor ihren Augen. Und wenn sie zu dir sagen: Warum seufzest du? so sage: wegen des Gerüchtes, welches kommt. Aller Herzen werden verzagen, Aller Hände erschlaffen, Aller Muth wird entfallen, an Aller Knieen Wasser fließen. Sieh! es kommt, und es geschieht! spricht der Herr Jahwe. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Weissage und sprich: So spricht Jahwe: sprich: Das Schwert, das Schwert ist geschärft, und geglättet! Um recht zu würgen, ist es geschärft, um zu blitzen ist es geglättet; oder sollen wir uns freuen des Stabes meines Sohnes, der jedes Holz verachtet? Und er hat es hingegeben, um es zu schärfen, glatt zu machen, und mit der Hand zu ergreifen. Dieses ist das geschärfte Schwert, und dieses ist das geglättete, um es in des Würgers Hand zu geben. Schreie und heule, Menschensohn! denn wüten wird es unter meinem Volke, unter allen Fürsten Israels; sie sind dem Schwerte zugefallen, samt meinem Volke; darum schlage auf die Lenden!+ Denn es ist geprüft. Und wie sollte die verachtende Rute nichts sein? spricht der Herr Jahwe. Du also, Menschensohn! Weissage; und schlage die Hände zusammen! Verdoppelt wird das Schwert, das dritte Mal das Schwert der Erschlagenen, es ist ein Schwert großer Niederlage, das ihnen auflauert. Damit die Herzen verzagen, und viele Hinstürzen, habe ich an alle ihre Tore das drohende Schwert gestellt. Ach! es blitzt, es ist geschärft zum Würgen! Vereinige dich! Wende dich zur Rechten, stelle dich, wende dich zur Linken, wohin dein Gesicht sich immer wenden mag! Dann will auch ich in meine Hände klatschen, und stillen meinen Zorn. Ich Jahwe habe geredet. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Und du, Menschensohn! Zeichne dir zwei Wege, auf welchen das Schwert des Königs von Babel hereinbrechen kann; beide sollen aus Einem Lande gehen; und mache ein Zeichen, am Eingange des Weges zur Stadt mache sie. Den Weg zeichne so, daß das Schwert darauf nach Rabbath der Söhne Ammons komme, und nach Juda, nach dem befestigten Jerusalem. Denn der König von Babel steht am Scheidewege, am Eingange zweier Wege, um sich wahrsagen zu lassen; er loset mit Pfeilen, er befraget die Götzen, besieht die Leber. Auf seiner rechten Seite wird die Weissagung nach Jerusalem sein, um Mauerbrecher anzusetzen, den Mund aufzutun zur Zermalmung, das Feldgeschrei zu erheben, Mauerbrecher wider die Tore zu richten, Wälle aufzuwerfen, und Bollwerke zu bauen. Es wird denen, die geschworen haben, zwar als eine trügende Wahrsagung vorkommen; aber er wird der Missetat gedenken, um sie zu erobern. Darum spricht der Herr Jahwe also: Weil ihr euer Verbrechen in's Andenken bringet, daß eure Ruchlosigkeiten aufgedeckt, daß eure Laster in allen euren Handlungen sichtbar werden, weil ihr sie in's Andenken bringet; so sollet ihr mit der Hand gefangen werden. Du aber, unheiliger, ruchloser Fürst Israels! dessen Tag kommt zu der Zeit, wo das Ende der Sünden da ist; so spricht der Herr Jahwe: Tue weg das Diadem! und hebe herunter die Krone! es soll nicht mehr so sein; das Niedrige will ich erhöhen, und das Hohe niedrig machen. Zu nichte, zu nichte, zu nichte will ich sie machen; ja sie soll nicht mehr sein, bis der kommt, dem sie mit Recht gebühret, und dem ich sie geben werde. Und du, Menschensohn! weissage, und sprich: So spricht der Herr Jahwe zu den Söhnen Ammons, und zu ihrer Schmach, und sprich: Das Schwert, das Schwert ist zum Würgen gezückt, es ist geglättet, um es zu halten, daß es blitze; und daß es währen du auf Truggesichte achtest, und dir Lügen wahrsagen läßt, dich hinstrecken neben die Hälse der erschlagenen Ruchlosen, deren Tag kommt zu der Zeit, wo das Ende der Sünden da ist. Doch stecke es wieder in seine Scheide, an dem Orte, wo du geboren bist, in deinem Vaterlande, will ich dich strafen. Und ich will meinen Zorn über dich ausgießen, mit meines Grimmes Feuer dich anblasen, und dich hingeben in die Hand verheerender Leute, die geübt sind im Verderben. Dem Feuer wirst du zur Speise werden, dein Blut wird in die Mitte der Erde kommen; nicht mehr wird deiner gedacht werden; denn ich, Jahwe, habe geredet. Von den in Jerusalem herrschenden Lastern, und den Züchtigungen, die Gott dafür bestimmt hat.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! willst du strafen, willst du strafen die mit Blut befleckte Stadt? halte ihr alle ihre Greuel vor, und sage: So spricht der Herr Jahwe: O Stadt! die in ihrer Mitte Blut vergießt, damit ihre Zeit komme; und die sich selbst Schandgötzen macht, um sich zu verunreinigen, durch das Blut, das du vergießest, verschuldest du dich, und durch deine Götzen, die du machest, verunreinigest du dich. Du bringst es dahin, daß deine Tage herannahen, und du zu deinen Jahren kommest. Darum gebe ich dich zum Schimpfe den Völkern, und zum Hohne allen Ländern hin; die , welche dir nahe, und die, welche dir fern sind, werden über dich spotten, du, deren Namen so befleckt, und deren Verwirrung so groß ist! Siehe! die Fürsten Israels sind in dir, um mit ihrem Arme Blut zu vergießen.. Vater und Mutter verachtet man in dir; an Fremden übt man in deiner Mitte Gewalttat aus; Waisen und Witwen unterdrücket man in dir. Meine Heiligtümer verachtest du; und meine Sabbate entheiligst du. Verleumderische Menschen sind in dir, um Blut zu vergießen; man speiset in dir auf den Bergen, man treibt das Laster der Unzucht in dir. Man entblößt des Vaters Scham in dir; man wohnt den Weibern bei in ihrer monatlichen Reinigungszeit. Und der Eine begeht mit des Andern Eheweib Abscheulichkeit; Jeder verunreiniget sich durch Schandtat mit seiner Schwiegertochter; Jeder Notzüchtiget in dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters. Man nimmt Geschenke bei dir, um Blut zu vergießen. Wucher und Zins nimmst du, bevorteilst deinen Nächsten durch Erpressung, und meiner vergißt du, spricht der Herr Jahwe. Und siehe! ich schlage meine Hände zusammen über deinen ungerechten Gewinn, den du machest, und über die Blutschuld, welche in deiner Mitte ist. Wird dein Herz bestehen, werden deine Hände stark genug bleiben in den Tagen, die ich über dich hereinbrechen lasse? Ich, Jahwe, habe geredet, und werde es ausführen. Zerstreuen will ich dich unter die Völker, verstoßen dich in die Länder, und will austilgen von dir deinen Unreinigkeit! Ich will dich vor den Augen der Völker in Besitz nehmen, und du wirst erfahren, daß ich Jahwe bin. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Das Haus Israels ist mir zu Schlacken geworden; sie sind alle Erz, und Zinn, und Eisen, und Blei mitten im Ofen, Silberschlacken sind sie geworden. Darum spricht der Herr Jahwe also: Weil ihr Alle zu Schlacken geworden seid, deswegen siehe! ich will in die Mitte Jerusalems sammeln; wie man Silber, und Erz, und Eisen, und Blei, und Zinn in die Mitte des Ofens sammelt, um Feuer darunter anzublasen, und zu schmelzen; so will ich meinen Zorn und Grimm euch sammeln, hineinwerfen, und schmelzen. Ja zusammendrücken will ich euch, und anblasen unter euch meines Zornes Feuer, und euch darin schmelzen. Wie man Silber im Ofen schmilzt; so sollet ihr darein geschmolzen werden; und erfahren, daß ich, Jahwe, meinen Grimm über euch ausgeschüttet habe. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Sprich zu ihr: Du bist ein unreines Land, auf welches am Tage des Zornes kein Regen fällt. Die Rotte ihrer Propheten darin ist wie ein Löwe, der brüllend die Beute wegrafft; Menschen fressen sie, Schätze und Kostbarkeiten reißen sie an sich, und der Witwen machen sie viele darin. Ihre Priester beleidigen mein Gesetz, und entweihen meine Heiligtümer; machen zwischen dem, was heilig, und dem, was gemein ist, keinen Unterschied; lehren nicht den Unterschied des Reinen von dem Unreinen; verhüllen ihre Augen vor meinen Sabbaten, und ich werde unter ihnen entheiliget. Ihre Fürsten in ihrer Mitte sind wie Wölfe, welche Beute wegraffen; aus Gewinnsucht vergießen sie Blut, und richten die Menschen zu Grunde. Und ihre Propheten tünchen ihnen mit schlechtem Kalk, sehen Truggesichte, und weissagen ihnen Lüge, da sie sprechen: So spricht der Herr Jahwe, da doch Jahwe nicht geredet hat. Das Landvolk übt Gewalttätigkeit aus, und raubt, und unterdrückt die Armen und Dürftigen, und preßt widerrechtlich den Fremden. Und ich suchte unter ihnen Jemanden, der die Mauer wieder herstellte, oder in den Riß vor mich hinträte, um des Landes willen, um es nicht zu verheeren; aber ich fand Niemanden. Ausschütten will ich also meinen Zorn über sie, aufreiben sie mit meines grimmes Feuer, ihr Betragen auf ihren Kopf hinlegen, spricht der Herr Jahwe. Die Abgötterei Samariens und Jerusalems wird mit dem Betragen zweier Huren verglichen.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, in dem er sprach: Menschensohn! es waren zwei Weiber, Töchter Einer Mutter, die in Ägypten hurten, in ihrer Jugend hurten sie. Sie ließen sich daselbst an ihre Brüste fühlen, und ihre jungfräulichen Busen betasten. Die Größere hieß Ohola, und ihr Schwester Oholiba. Und sie wurden die meinen, und gebaren Söhne und Töchter. Der Name Ohola bedeutet Samaria, und Oholiba bedeutet Jerusalem. Und Ohola hurte unter mir, und war verliebt in ihre Buhlen, in die Assyrer, die sich nahten, in die, welche in Purpurblau gekleidet waren, Fürsten und Statthalter waren es, alle hübschen Jünglinge, Reiter, die auf Pferden ritten. Diesen gab sie sich hin zur Hurerei; denn sie alle waren die Schönsten der Söhne Assyriens; und verunreinigte sich durch alle ihre Schandgötzen, in die sie verliebt war. Und sie ließ von ihrer Hurerei mit den Ägyptern nicht ab; denn diese hatten bei ihr in ihrer Jugend gelegen, und ihre jungfräulichen Brüste betastet, und Hurerei mit ihr getrieben. Darum übergab ich sie der Hand ihrer Buhlen, der Hand der Söhne Assyriens, in die sie verliebt war. Diese entblößten ihre Scham, nahmen ihre Söhne und ihre Töchter weg, und töteten sie mit dem Schwerte. So wurde sie berüchtigt unter den Weibern, und man übte Strafe an ihr. Und ihre Schwester Oholiba sah dies, und trieb ihre Buhlerei noch ärger als jene, und ihre Hurerei weit schlimmer, als die Hurerei ihrer Schwester war. Sie verliebte sich in Assyriens Söhne, Fürsten und Statthalter, die sich ihr nahten, sehr schön gekleidet, Reiter, die auf Pferden ritten, alle hübsche Jünglinge. Und ich sah, daß sie sich verunreinigte, beide Einen Weg gingen. Sie trieb ihre Hurerei immer weiter, und blickte nach Männern, die an der Wand gemalt waren, nach den Bildern der Chaldäer, die mit roter Farbe gemalt, mit einem Gürtel um ihre Lenden gegürtet waren, die schöne Turbane auf ihren Häuptern, und Alle das Aussehen von Befehlshabern, und die Gestalt der Söhne Babels hatten, welche ihrem Vaterlande nach Chaldäer sind. Und sie wurde sehr verliebt in dieselben, sobald ihre Augen sie erblickten, und schickte Gesandte an sie nach Chaldäa. Und die Söhne Babels kamen zu ihr auf das Liebesbett, und befleckten sie durch ihre Hurerei, und sie befleckte sich mit ihnen, und riß sich wieder von ihnen los. Da sie ihre Hurerei so offenbar trieb, und ihre Scham entblößte; so riß ich mich von ihr los, wie ich mich von ihrer Schwester losgerissen hatte. Gleichwohl vermehrte sie ihre Hurerei, indem sie an dem Tage ihrer Jugend dachte, da sie im Lande Ägypten gehurt hatte. Voll Begierde war sie nach ihren Buhlen, die Zeugungsglieder, wie die Esel, und Samenergießung, wie die Hengste hatten. Und du suchtest das Laster deiner Jugend wieder auf, da dir in Ägypten deine Brüste betastet wurden wegen deines jungfräulichen Busens. Darum, Oholiba! spricht der Herr Jahwe also: Siehe! ich will wider dich aufregen deine Buhlen, von denen du dich losgerissen hast, und ringsumher sie wider dich anrücken lassen, die Söhne Babels, und alle Chaldäer, Pekoditer, Schoabiter, und Koahiter, alle Söhne Assyriens mit ihnen, die recht schöne Jünglinge sind, Fürsten und Statthalter insgesamt, Befehlshaber und Vornehme, alle reitend auf Rossen. Und sie werden wider dich anrücken mit Waffen, mit Streitwagen und Rädern, und mit großen Volksscharen; mit Harnischen, Schilden und Helmen werden sie dich rings umzingeln. Übergeben will ich ihnen das Gericht, und sie sollen dich nach ihren Gesetzen strafen. Und kühlen will ich an dir meine Eifersucht; sie sollen im Zorn mit dir verfahren, Nasen und Ohren dir abschneiden; und was von dir noch übrig bleibt, soll fallen durch's Schwert. Sie sollen deine Söhne und Töchter gefangen nehmen, und was von dir zurückbleibt, soll verzehrt werden durch's Feuer. Sie sollen deine Kleider dir ausziehen, und deinen herrlichen Schmuck wegnehmen. Und ich will deiner Unzucht, und deiner Hurerei mit dem Lande Ägypten ein Ende machen; daß du deine Augen nicht mehr zu ihnen aufheben, und Ägyptens nicht mehr gedenken sollst. Denn so spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich gebe dich hin in die Hand derer, die du hassest, in die Hand derer, von denen du dich losgerissen. Und sie sollen feindselig mit dir umgehen, und Alles nehmen, was du erworben hast, und dich nackt und bloß zurücklassen. So wird offenbar werden deine Hurenschande, und deine Unzucht, und deine Hurereien. Solches soll dir geschehen, weil du den Völkern nachgehurt, und weil du dich mit ihren Schandgötzen befleckt hast. Du bist auf dem Wege deiner Schwester gegangen, darum gebe ich auch ihren Becher in deine Hand. So spricht der Herr Jahwe: Den Becher deiner Schwester, den tiefen und weiten, sollst du trinken; zum Spott und Hohn sollst du werden; er fasset viel. Voll des Taumels und Kummers sollst du werden; der Becher deiner Schwester Samaria ist ein Becher der Verödung und der Verwüstung. Und du sollst ihn trinken, und ausschlürfen, und seine Scherben zernagen, und deine Brüste zerreißen. Denn ich habe geredet, spricht der Herr Jahwe. Darum spricht der Herr Jahwe also: Weil du mich vergessen, und hinter deinen Rücken mich geworfen hast; so trage auch die Schuld deiner Unzucht und deiner Hurereien. Und Jahwe sprach zu mir: Menschensohn! wohlan! bestrafe Ohola, und Oholiba, und stelle ihnen ihre Greuel vor; daß sie Ehebrecherinnen sind, und Blut in ihren Händen ist, und daß sie mit ihren Schandgötzen Ehebruch getrieben; ja sogar ihre Kinder, die sie mir geboren, ihnen zur Speise vorgeführt haben. Außerdem haben sie mir das getan: Sie verunreinigten an demselben Tage meine Heiligtümer, und entweihten meine Sabbate. Denn wann sie ihre Kinder ihren Schandgötzen geschlachtet hatten, gingen sie an demselbigen Tage in mein Heiligtum, um es zu entweihen. Siehe! solches haben sie mitten in meinem Hause getan. Ja sogar nach Männern, die aus der Ferne kamen, schickten sie; es wurden Gesandte an sie abgeschickt; und siehe! als sie kamen, badetest du dich ihnen zu Gefallen, schminktest deine Augen, und legtest deinen Schmuck an: und setztest dich auf ein prachtvolles Polster, vor welchem ein Tisch zugerichtet stand, worauf du mein Räucherwerk, und mein Öl stelltest. Es ertönte daselbst die Stimme eines sorglosen Haufens, und den Männern, die man aus der Volksmasse geholt, Sabäern aus der Wüste, gab man Geschmeide an ihre Hände und prächtige Kronen auf ihre Häupter. Und ich sprach von der abgenutzten Ehebrecherin: Man wird das Huren mit ihr noch forttreiben, und sie ebenfalls! Und man wird zu ihr gehen, wie man zu einer Hure geht; so wird man zu Ohola und Oholiba, den unzüchtigen Weibern, gehen. Aber gerechte Männer sollen sie richten nach dem Gesetze der Ehebrecherinnen, und nach dem Gesetze der Blutvergießerinnen; denn sie sind Ehebrecherinnen, und Blut ist an ihren Händen. Denn so spricht der Herr Jahwe: Führe eine Volksschar wider sie herauf, und gib sie der Mißhandlung, und der Beute preis. Und die Volkschar soll sie steinigen, und sie mit ihren Schwertern niederhauen, ihre Söhne und Töchter erwürgen, und ihre Häuser mit Feuer verbrennen. So will ich der Unzucht im Lande ein Ende machen; damit die Weiber gewarnt werden, eure Unzucht nicht nachzuahmen. Und man wird die Strafe für eure Unzucht auf euch legen, und die Sünden mit euren Schandgötzen sollet ihr tragen; und ihr werdet erfahren, daß ich der Herr Jahwe bin. Ankündigung der Belagerung und Zerstörung Jerusalems unter zwei Sinnbildern.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich im neunten Jahre, am zehnten Tage des zehnten Monates, indem er sprach: Menschensohn! schreibe dir den Namen dieses Tages an eben demselben Tage auf! es nahet sich der König von Babel Jerusalem an demselben Tage; und trage dem widerspenstigen Hause ein Gleichnis vor, und sprich zu ihm: So spricht der Herr Jahwe: Setze den Topf auf, setze ihn auf! und gieß auch Wasser darein. Sammle die Stücke hinein, alle guten Stücke, Lenden und Schulter, und fülle ihn mit den besten Knochen. Nimm das Beste aus der Herde, auch einen Stoß Knochen darunter, laß es stark kochen, daß auch die Knochen, die darin sind, zerkochen. Deswegen spricht der Herr Jahwe also: Wehe der Blutstadt! dem Topfe, an dem ein Rostfleck ist, und wovon der Rostfleck nicht abgehen will! Stück für Stück ziehe es heraus, ohne das Loos darüber zu werfen. Denn das Blut in ihr, welches vergossen worden, hat sie auf einen ausgetrockneten Felsen geschüttet, hat es nicht auf die Erde gegossen, um es mit Erde zuzudecken. Um Zorn zu erregen, um Rache zu üben, habe ich ihr Blut auf einen ausgetrockneten Felsen tun lassen, damit es nicht bedeckt werde. Darum spricht der Herr Jahwe also: Wehe dir, du Blutstadt! Auch ich will groß machen den Holzstoß. Nimm viel Holz, zünde das Feuer an, laß das Fleisch gar werden, würze es mit Gewürz, und die Knochen müssen angebrannt werden. Auch setze ihn leer auf seine glühenden Kohlen, damit er heiß, und sein Erz glühend werde, und seine innere Unreinigkeit schmelze, und sein Rost sich verzehre. Man wandte alle Mühe an; aber sein vieler Rost ging nicht ab, selbst im Feuer noch blieb sein Rost. Bei deiner Unreinigkeit ist Hartnäckigkeit; weil ich dich reinigen wollte; aber du nicht rein sein willst. Du wirst von deiner Unreinigkeit nicht eher gereinigt werden, bis ich meinen Grimm an dir gekühlt habe. Ich Jahwe habe geredet; es wird kommen; und ich werde es vollziehen. Ich will nicht säumen, nicht schonen, und es mich nicht reuen lassen. Nach deinen Wegen, und nach deinen Werken wird man dich richten, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! siehe! ich will dir durch eine Plage die Lust deiner Augen rauben; aber du sollst nicht trauern, nicht weinen, und keine Träne soll dir kommen. Im Stillen magst du seufzen; aber eine Totenklage sollst du nicht führen; binde deinen Hauptschmuck um, und lege deine Schuhe an deine Füße, und das Kinn verhülle nicht, und genieße nicht die Kost der (Trauer)Leute! Ich redete des Morgens früh zum Volke, und des Abends starb mein Weib. Und ich tat des (andern) Morgens, wie mir befohlen war. Da sprachen zu mir die Leute: Willst du uns nicht anzeigen, was für uns das zu bedeuten habe, warum du dich so benimmst? Und ich sagte zu ihnen: Es ist an mich der Ausspruch Jahwe's geschehen, indem er sprach: Trage dem Hause Israels vor: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich will entweihen lassen mein Heiligtum, euren höchsten Stolz, die Lust eurer Augen, und die Wonne eures Herzens; und eure Söhne, und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habet, sollen fallen durch das Schwert. Und ihr werdet tun, wie ich getan habe. Ihr werdet das Kinn nicht verhüllen, und nicht die Kost der (Trauer)Leute genießen. Euer Hauptschmuck wird auf euren Häuptern, und die Schuhe an euren Füßen bleiben; ihr werdet nicht trauern, und nicht weinen; sondern wegen eurer Sünden-(Strafe) werdet ihr euch aufzehren, und seufzen, Einer über den Andern. Und Ezechiel soll euch zum Wunderzeichen sein; Alles, was er getan, werdet ihr tun, wenn es eintrifft; und ihr werdet erkennen, daß ich der Herr Jahwe bin. Was dich angeht, Menschensohn! so wird an dem Tage, da ich von ihnen wegnehme ihren Stolz, ihre Freude, ihre Pracht, die Lust ihrer Augen, und die Wonne ihres Herzens, ihre Söhne und ihre Töchter; an eben dem Tage wird ein Entflohener zu dir kommen, um deinen Ohren die Nachricht mitzuteilen. An diesem Tage wird dein Mund geöffnet werden durch den Entflohenen; und du wirst reden, und nicht mehr schweigen; und du wirst ihnen ein Wunderzeichen sein; und sie werden erkennen, daß ich Jahwe bin. Strafandrohungen wider die Ammoniter, Moabiter, Edomiter, und Philister, die das Volk Gottes von jeher feindlich behandelt hatten, und über dessen Untergang sich freuten.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! richte dein Angesicht gegen die Söhne Ammon's, und weissage wider sie. Und sprich zu den Söhnen Ammon's: Höret den Ausspruch des Herrn Jahwe's! So spricht der Herr Jahwe: Weil du von meinem Heiligtume sprichst: „Ha! es ist entheiliget!“ vom Lande Israels: „Es ist verwüstet!“ Und vom Hause Juda's: „Sie sind in die Gefangenschaft gewandert!“ Siehe! deshalb will ich dich den Söhnen des Morgenlandes zum Eigentum hingeben. Sie sollen in dir ihre Hürden aufschlagen, und ihre Hütten aufrichten; sie sollen deine Früchte essen, und deine Milch trinken. Ich will Rabba zur Stallung der Kamele, und die Söhne Ammon's zum Lagerplatz der Schafe machen; dann sollet ihr einsehen lernen, daß ich Jahwe bin. Denn so spricht der Herr Jahwe: Weil du in die Hand klatschtest, und mit dem Fuße scharrtest, und über das Land Israels die größte Schadenfreude im Herzen hattest; siehe! darum will ich meine Hand wider dich ausstrecken, und dich den Völkern zur Beute hingeben, dich ausrotten aus den Völkern, und dich vertilgen aus den Ländern, und dich zu Grunde richten; und du sollst erfahren, daß ich Jahwe bin. So spricht der Herr Jahwe! Weil Moab und Seir sprechen: Siehe: das Haus Juda's ist wie alle Völker! Darum siehe! will ich Moab's Seite von den Städten, von seinen Grenzstädten her öffnen, das schöne Land Beth-Jeschimoth, Baal-Meon, und Kirjathaim, den Söhnen des Morgenlandes, die wider die Söhne Ammon's kommen; und ich will es ihnen in Besitz geben, so daß der Söhne Ammon's unter den Völkern nicht mehr gedacht werden soll. Auch an Moab will ich das Strafgericht ausüben; und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin. So spricht der Herr Jahwe: Weil Edom Rache genommen hat am Hause Juda's, und sich so sehr verschuldet hat dadurch, daß es Rache an ihnen geübt hat; deshalb spricht der Herr Jahwe also: Ich will meine Hand wider Edom ausstrecken, und daraus vertilgen Menschen und Vieh; und will es zur Wüste machen von Theman bis Dedan; durch's Schwert sollen sie fallen. Auch durch mein Volk Israel will ich mich an Edom rächen; und es soll nach meinem Zorn und Grimm mit Edom verfahren, damit sie meine Rache erkennen, spricht der Herr Jahwe. So spricht der Herr Jahwe: Weil die Philister Rache nahmen, und mit Schadenfreude im Herzen sich rächten, und aus alter Feindschaft Verwüstung anrichteten; darum spricht der Herr Jahwe also: Siehe! ich will meine Hand wider die Philister ausstrecken, die Kretäer ausrotten, und vertilgen den Überrest am Ufer des Meeres; und will an ihnen große Rache ausüben mit Zornstrafen; und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich meine Rache an ihnen vollziehe. Weissagung wider Tyrus.Im elften Jahre, am ersten Tage des Monats geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! weil Tyrus von Jerusalem spricht: „Ha! zerbrochen ist die Pforte der Völker! sie ist nach mir gerichtet! Ich werde angefüllt werden, da sie wüste ist!“ Darum spricht der Herr Jahwe also: Siehe! ich komme wider dich, Tyrus! ich lasse viele Völker wider dich herankommen, gleichwie das Meer heranströmt mit seinen Fluten. Sie sollen verheeren die Mauern von Tyrus, und zertrümmern ihre Türme, und den Schutt will ich aus ihr wegkehren, und sie zu einem ausgetrockneten Felsen machen. Sie soll ein Platz werden, von wo aus man die Fischernetze in das Meer wirft. Denn ich, spricht der Herr Jahwe, habe es gesagt, zur Beute soll sie werden den Völkern! Und ihre Töchter auf dem Lande sollen durch's Schwert erwürget werden. Und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin. Denn so spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich bringe wider Tyrus den König von Babel, Nebukadnezar, von Mitternacht her den König der Könige mit Rossen, und Wagen, und Reitern, und mit einem Heerhaufen, und mit vielem Volke. Deine Töchter auf dem Lande wird er mit dem Schwerte erwürgen, Bollwerke um dich aufwerfen, und einen Wallgraben um dich ziehen, und den Schild wider dich erheben. Und seine Mauerbrecher wird er stellen wider deine Mauern, und zertrümmern deine Türme mit seinen Belagerungsgeräten. Der Staub von der Menge seiner Rosse wird dich bedecken; erbeben werden deine Mauern von dem Getöse der Reiter, und der Räder, und der Wagen, wenn er einzieht in deine Tore, wie man einzieht in eine erstürmte Stadt. Zerstampfen wird er mit seiner Rosse Hufen alle deine Straßen, niederwürgen mit dem Schwerte dein Volk, und deine starken Säulen werden zur Erde hinstürzen. Man wird deine Schätze rauben, und deine Waren plündern, und deine Mauern zertrümmern, und deine Prachtgebäude niederreißen, und deine Steine, und dein Holz, und deinen Staub in's Wasser werfen. Und ich will verstummen lassen den Klang deiner Lieder, und den Laut deiner Zither soll man ferner nicht mehr hören. Ich will dich machen zu einem ausgetrockneten Felsen, zu einem Platze, von wo aus man die Fischernetze (in's Wasser) wirft. Nie sollst du wieder aufgebaut werden! Denn ich, Jahwe, habe es gesagt, spricht der Herr Jahwe. Zu Tyrus spricht der Herr Jahwe also: Fürwahr! von deines Falles Krachen, vom Klaggeschrei der Verwundeten, vom schrecklichen Gemetzel in deiner Mitte werden die Inseln beben. Alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen steigen, und ablegen ihre Mäntel, und ausziehen ihre gestickten Kleider; umhüllt von Schrecken werden sie auf der Erde sitzen, und jeden Augenblick erbeben, und ob deiner sich entsetzen. Und sie werden über dich ein Klaglied erheben, und zu dir sprechen: Wie bist du zu Grunde gegangen, berühmte Stadt, besucht von den Meeren her! die so mächtig auf dem Meere war, sie und ihre Einwohner, die Schrecken machten Allen, die am Meere wohnen! Jetzt fürchten sich die Inseln, am Tage deines Sturzes; erschreckt sind sie, die Inseln, die im Meere sind, durch deinen Untergang! Denn so spricht der Herr Jahwe: Zur wüsten Stadt will ich dich machen, den unbewohnten Städten gleich; ich will wider dich erheben eine große Flut, große Wasser sollen dich bedecken. Hinunterstoßen will ich dich zu denen, die in die Gruft gestiegen, zum Volke der Vorzeit; und im Lande der Unterwelt will ich dich wohnen lassen, in ewigen Wüsteneien, bei denen, die in die Grube gestiegen, damit du nie bewohnet werdest; und ich werde Ruhm gründen im Lande der Lebendigen. Ich will dich zum Schreckbild machen; und du sollst nicht mehr sein; und man wird dich suchen, aber in Ewigkeit nicht mehr finden, spricht der Herr Jahwe. Klaglied über Tyrus, worin dessen ganzer Handel beschrieben wird.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Und du, Menschensohn! erhebe über Tyrus ein Klaglied, und sprich zu Tyrus: O du, die du wohnest an des Meeres Eingang, Handel treibest mit den Völkern auf vielen Inseln! So spricht der Herr Jahwe: Du, Tyrus! sagst: Ich bin vollkommen schön. Im Herzen der Meere sind deine Grenzen; deine Bauleute haben deine Schönheit vollendet. Dir bauten sie aus Senir's Tannen alle Tafelwerke, vom Libanon nahmen sie Zedern, um dir Mastbäume zu fertigen. Von Basan's Eichen machten sie deine Ruder, deine Ruderbänke von Elfenbein auf Buchsbaum von den Inseln der Chittäer her. Deine Segel waren von gestickter Leinwand aus Ägypten, und dienten dir zu Flaggen. Himmelblau und purpurn, von den Inseln Elisa her, waren deine Decken. Sidon's und Arvad's Bewohner waren deine Ruderknechte; deine Geschicktesten, Tyrus! waren deine Steuerruderführer. Die Ältesten und Kunstverständigsten aus Gebal waren bei dir, um die Risse (deiner Schiffe) auszubessern. Alle Schiffe des Meeres, und ihre Schiffsleute fanden sich bei dir ein, um Handel mit dir zu treiben. Perser, Lydier, und Phuthäer waren in deinem Heere als deine Kriegsleute; Schild und Helm hingen sie in dir auf. Sie machten dir Glanz. Die Söhne Arvad's, und dein eigenes Heer, waren ringsherum auf deinen Mauern, und Helden auf deinen Türmen; ihre Schilde hingen sie ringsum an deine Mauern; sie vollendeten deine Schönheit. Tarschisch handelte mit dir, wegen der Menge aller Güter, und brachte Silber, Eisen, Zinn und Blei auf deine Märkte. Javan, Thubal und Meschech handelten mit dir, und gaben Menschen und Kupfergeschirre für deine Waren. Aus dem Hause Thogarma's brachte man Pferde, Reiter, und Maulesel auf deine Märkte. Die Söhne Dedan's handelten mit dir; viele Inseln waren deine Händler; Horn, Elfenbein, und Ebenholz brachten sie dir als Geschenk. Syrien handelte mit dir wegen der Menge deiner Werke; es brachte Edelsteine, Purpur, Stickereien, feine Leinwand, Korallen und Kristalle auf deine Märkte. Juda, und das Land Israels handelten mit dir; Weizen von Minith, und Fannag, und Honig, und Öl, und Balsam gaben sie für deine Waren. Damaskus handelte mit dir wegen der Menge deiner Werke, und der Menge aller Güter, mit Wein von Chelbon, und weißer Wolle. Wedan und Javan brachten von Usal auf deine Märkte verarbeitetes Eisen, und gaben Kasia und Kalmus für deine Waren. Dedan handelte mit dir mit Decken zum Reiten. Arabien und alle Fürsten von Kedar trieben Handel mit dir; mit Schafen, und Widdern, und Böcken handelten sie mit dir. Die Kaufleute von Saba und Raema handelten mit dir, und brachten den besten Balsam, allerlei Edelsteine, und Gold auf deine Märkte. Haran, und Kanne und Eden, die Kaufleute aus Saba, Assur und Kilmad handelten mit dir. Diese handelten mit dir mit köstlichen Kleidern, blauen und gestickten Tüchern, und (kamen) mit Kisten voll bunter Zeuge, mit Stricken zugebunden, und von Zedernholz, auf deinen Markt. Die Schiffe von Tarschisch beförderten hauptsächlich deinen Handel. So wurdest du angefüllt, und sehr berühmt im Herzen der Meere. Deine Ruderknechte haben dich auf gewaltige Fluten geführt; zertrümmert hat dich der Ostwind im Herzen der Meere. Deine Güter, dein Erwerb, dein Handel, dein Schiffsvolk, deine Steuermänner, die Ausbesserer deiner Schiffe, deine Geschäftsmänner, und alle deine Kriegsleute, die in dir, und unter deiner ganzen Volksmenge sind, die in deiner Mitte ist, werden im Herzen der Meere untergehen am Tage deines Falles. Von dem Laut des Geschreies deiner Steuermänner werden die Vorplätze erbeben. Und alle Ruderknechte, das Schiffsvolk, alle Steuermänner auf dem Meere werden aus ihren Schiffen steigen, und sich auf das Land stellen. Sie werden laut über dich schreien, und bitterlich klagen; und sie werden Staub auf ihre Häupter werfen, in Asche sich wälzen. Sie werden sich deinetwegen eine Glatze scheren, und Trauerkleider anlegen, und mit betrübter Seele, mit bitterlicher Klage über dich weinen. Und sie werden bei ihrer Trauer über dich ein Klaglied anstimmen, und dich beklagen: Wer ist wie Tyrus, wie die Zerstörte mitten auf dem Meere? Durch die Ausdehnung deines Handel, auf dem Meere hast du viele Völker ernährt, und durch die Menge deiner Güter, und deiner Waren hast du die Könige der Erde reich gemacht. Nun bist du zertrümmert auf dem Meere, in den Tiefen des Wassers; gesunken ist dein Handel, und deine ganze Volksschar in deiner Mitte. Sämtliche Bewohner der Inseln entsetzten sich über dich; und ihre Könige sind von Schauder ergriffen, und verziehen ihr Angesicht. Es zischen dich die Handelsleute aus, die unter (andern) Völkern sind. Ein Schreckbild bist du! und du wirst in Ewigkeit nicht mehr sein. Zurechtweisung des Königs von Tyrus. Weissagung wider Zidon. Befreiung der Israeliten.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! sage dem Fürsten von Tyrus: So spricht der Herr Jahwe: Weil sich dein Herz erhebt, und du sprichst: Ich bin Gott, und sitze auf dem Throne Gottes im Herzen der Meere, da du doch ein Mensch, und nicht Gott bist, und weil du deinen Geist zum Geiste Gottes machest; siehe! weil du dich für Weiser hältst, als Daniel, (und glaubst, daß) kein Geheimnis dir verborgen sei; (daß) du durch deine Weisheit und deine Klugheit dir deinen Reichtum erworben, und Gold und Silber in deinen Schatz gebracht; und du durch die Größe deiner Weisheit in deinem Handel deinen Reichtum vergrößert hättest, und deshalb dein Geist sich so erhob ob deiner Macht; darum spricht der Herr Jahwe also: Weil du deinen Geist zum Geiste Gottes machtest; siehe! deswegen will ich fremde, grausame Völker wider dich anrücken lassen; und sie sollen ihre Schwerter zücken über die Schönheit deiner Weisheit, und deinen Glanz beflecken. Sie sollen dich in die Grube hinabstoßen, und du sollst, wie die Erschlagenen, sterben im Herzen des Meeres. Wirst du vor deinen Würgern dann auch sagen: Ich bin Gott? Da du ein Mensch, und nicht Gott, in der Hand derer bist, die dich erschlagen! Unter den Händen der Fremden sollst du, wie Unbeschnittene, sterben; denn ich habe es gesagt, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! erhebe ein Klaglied über den König von Tyrus, und sage zu ihm: So spricht der Herr Jahwe: Du kostbarer Ring, der Weisheit voll, und vollendet an Schönheit! In Eden, im Garten Gottes, warest du, und warest bedeckt mit allerlei kostbaren Steinen, mit Karneol, Topas, Diamant, Türkis, Onich, Jaspis, Saphir, Amethyst, Smaragd und Gold. An deinem Geburtstage bereitete man für dich Pauken und Pfeifen. Du warest wie ein (seine Flügel) ausbreitender und bedeckender Cherub; und ich setzte dich auf den heiligen Berg Gottes; du zogest einher unter feurigen Steinen. Vom Tage deiner Geburt an warest du tadellos in deinen Wegen, bis sich das Unrecht an dir zeigte. Wegen der Menge deines Handels füllte dein Inneres sich mit ungerechtem Gute, und du versündigtest dich. Darum entweihe (und stoße) ich dich vom Berge Gottes, und richte dich, bedeckenden Cherub, mitten unter den feurigen Steinen zu Grunde. Dein Herz erhob sich wegen deiner Schönheit, du verlorest deinen Verstand wegen deines Glanzes. Darum werfe ich dich zu Boden, und stelle dich vor den Augen der Könige auf, um sich an dir zu ergötzen. Wegen der Menge deiner Missetaten, durch die Ungerechtigkeit bei deinem Handel hast du dein Heiligtum entweihet; und ich will aus deiner Mitte Feuer ausgehen lassen, das dich verzehren soll, und ich will dich verwandeln in einen Aschenhaufen auf der Erde vor den Augen Aller, die dich sehen. Alle, die dich unter den Völkern kennen, werden sich über dich entsetzen (und sagen:) Ein Schreckbild bist du, und du wirst in Ewigkeit nicht mehr sein. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! richte dein Gesicht gegen Zidon hin, und weissage wider sie, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich bin wider dich, Zidon! ich will in deiner Mitte meine Macht zeigen, und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich das Strafgericht über sie halte, und mich in ihr als den Heiligen zu erkennen gebe. Und ich will die Pest wider sie schicken, und Blut auf ihre Straßen; und in ihrer Mitte sollen hinstürzen die Erschlagenen vom Schwerte, das von allen Seiten wider sie wütet; und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin. Dann soll für das Haus Israels kein Dorn mehr sein, der sticht, und kein Stachel, der schmerzt, von Allen, die ringsumher es peitschten; und sie sollen erfahren, daß ich der Herr Jahwe bin. So spricht der Herr Jahwe: Wann ich das Haus Israels versammeln werde aus den Völkern, unter welche sie zerstreuet sind, dann werde ich mich an ihnen, vor den Augen der Heiden, als den Heiligen zu erkennen geben; und sie sollen in ihrem Lande wohnen, welches ich meinem Diener Jakob gegeben habe. Und sie sollen sicher darin wohnen, und Häuser bauen, und Weinberge pflanzen. Und sicher sollen sie wohnen, wenn ich das Strafgericht über alle die halten werde, welche ringsumher sie peitschten; und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe, ihr Gott bin. Weissagung wider Ägypten. Es soll von Nebukadnezar erobert werden.Im zehnten Jahre, am zwölften Tage des zehnten Monats, geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! richte dein Angesicht gegen Pharao, den König von Ägypten, und weissage wider ihn, und wider ganz Ägypten, rede, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich bin wider dich, Pharao, König von Ägypten! du großes Wassertier, das in der Mitte seiner Ströme liegt, und spricht: Der Strom ist mein, ich habe ihn mir gemacht. Ich will dir einen Ring in die Kinnbacken legen, und die Fische deiner Ströme an deine Schuppen sich hängen lassen. Dann will ich dich herausziehen aus der Mitte deiner Ströme, mit allen Fischen deiner Ströme, die an deinen Schuppen hängen; und dich mit allen Fische deiner Ströme in die Wüste werfen. Du sollst auf das Land fallen, nicht aufgenommen, und nicht gesammelt werden; den Tieren des Feldes, und den Vögeln de Himmels will ich dich zum Fraß hingeben. Dann sollen alle Bewohner Ägyptens erfahren, daß ich Jahwe bin; weil du dem Hause Israels ein Rohrstab warest. Wann sie dich in die Hand nahmen, so zerbrachest du, und durchstachest ihnen die ganze Schulter; und wann sie sich auf dich lehnten, zerknicktest du, und machtest ihnen die ganzen Lenden wanken. Darum spricht der Herr Jahwe also: Siehe! ich will das Schwert wider dich bringen, und Menschen und Vieh aus dir vertilgen. Das Land Ägypten soll zur Wüste und Einöde werden, und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin, weil er gesagt: Der Strom ist mein, und ich habe ihn gemacht. Siehe! deswegen bin ich wider dich, und wider deine Ströme; und ich will das Land Ägypten machen zur gänzlichen Einöde, und zur Wüste von Migdol bis nach Siene, und bis an die Grenzen Äthiopiens. Keines Menschen Fuß soll es durchwandern, und keines Tieres Fuß soll es betreten; und unbewohnt soll es bleiben vierzig Jahre lang. Und ich will das Land Ägypten zu einer Wüste machen mitten unter verwüsteten Ländern, und seine Städte sollen verwüstet liegen mitten unter verödeten Städten vierzig Jahre lang; und die Ägyptier will ich unter die Völker zerstreuen, und in den Ländern herumirren lassen. Doch spricht der Herr Jahwe also: Nach vierzig Jahren will ich die Ägyptier wieder sammeln aus den Völkern, unter die sie zerstreuet waren; und die gefangenen Ägyptier zurückbringen, und sie führen in das Land Pathros, in ihr Vaterland, und daselbst sollen sie ein unansehnliches Reich sein. Es soll niedriger sein, als andere Königreiche, und sich nicht mehr erheben über die Völker; und ich will es klein machen, daß es nicht mehr über die Völker herrschen kann. Und dem Hause Israels soll es nicht mehr ein Gegenstand des Vertrauens sein; es soll sich erinnern an den Frevel, daß jenes sich nach ihm umsah; und sie sollen erkennen, daß ich der Herr Jahwe bin. Im sieben und zwanzigsten Jahre, am ersten Tage des ersten Monats, geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Nebukadnezar, der König von Babel, hat sein Kriegsheer einen großen Dienst tun lassen wider Tyrus; jedes Haupt ist kahl; und jede Schulter haarlos geworden. Und doch ist ihm, und seinem Heere, von Tyrus kein Lohn geworden für den Dienst, den er vor ihr tat. Darum spricht der Herr Jahwe also: Siehe! ich will Nebukadnezar, dem Könige von Babel, das Land Ägypten geben; er soll dessen Volk wegführen, es gänzlich berauben und ausplündern; das soll der Lohn sein für sein Heer. Für die Mühe, welche er darauf angewandt hat, will ich ihm das Land Ägypten geben; weil sie es für mich getan haben, spricht der Herr Jahwe. Zu dieser Zeit will ich das Horn des Hauses Israels wachsen lassen, und dir (Prophet!) in ihrer Mitte den Mund öffnen. Dann sollen sie erfahren, daß ich Jahwe bin. Weissagung von dem Untergange Ägyptens, und aller seiner Bundesgenossen durch Nebukadnezar, und dessen Kriegsheer, nebst einer Schilderung des unglücklichen Schicksals der vornehmsten Städte Ägyptens.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! weissage und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Heulet: Wehe des Tages! Denn nahe ist der Tag, und nahe der Tag Jahwe's! Ein bewölkter Tag wird die Unglückszeit der Völker sein! Und das Schwert wird über Ägypten kommen; und Schrecken wird in Äthiopien sein, wenn die Erschlagenen in Ägypten fallen werden, und man dessen Volk wegführt, und dessen Grundfesten zerstört werden. Äthiopien, und Phutäa, und Lydien, und der ganze gemischte Haufe, und Chub, und die Söhne des Bundeslandes werden mit ihnen durch das Schwert fallen. So spricht Jahwe: Die Stützen Ägyptens sollen fallen, und sinken soll der Stolz auf seine Macht. Von Migdol an bis Siene sollen sie durch das Schwert fallen, spricht der Herr Jahwe. Zur Wüste soll es werden mitten unter den verwüsteten Ländern; und seine Städte sollen mitten unter den verödeten Städten liegen. Und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich Feuer in Ägypten anlege, und alle ihre Hilfstruppen aufgerieben werden. Zu derselben Zeit werden Abgesandte von mir auf Schiffen abgehen, um das sichere Äthiopien zu schrecken; und es wird unter ihnen ein Schrecken sein, wie am Tage Ägyptens; denn siehe! es kommt! So spricht der Herr Jahwe; Durch Nebukadnezar, den König von Babel, will ich die Volksschar Ägyptens aufreiben lassen. Er, und sein Volk mit ihm, die Gewaltigsten unter den Völkern, sollen herbeigeholt werden, um das Land zu verwüsten; und die sollen ihre Schwerter ausziehen wider Ägypten, und füllen das Land mit Erschlagenen. Und ich will die Wasserströme trocken machen, und das Land an Wüteriche verkaufen; und ich will das Land, und was es füllt, durch die Hand Fremder verheeren. Ich Jahwe habe geredet. So spricht der Herr Jahwe: Ich will die Schandgötzen zerstören, und die Götzenbilder zu Noph vertilgen. Es soll kein Fürst mehr über Ägypten sein; und ich will Schrecken verbreiten im Lande Ägypten; und Pathros will ich verwüsten, und in Zoan Feuer anlegen, und über No Strafgericht halten. Und ich will meinen Zorn ausschütten über Sin, die Festung Ägyptens, und ausrotten die Volksmenge von No. Und ich will Feuer anlegen in Ägypten, Sin soll heftig erbeben, und No erbrochen werden, und in Noph soll täglich Bedrängnis sein. Die junge Mannschaft von On, und Bubastus soll durch's Schwert fallen, und sie (die Weiber) sollen in die Gefangenschaft wandern. Und zu Taphnes wird finster werden der Tag, wenn ich daselbst die Riegel Ägyptens zerbreche, und darin der Stolz auf ihre Macht dahin sein wird. Eine Wolke wird sie bedecken, und ihre Töchter werden in die Gefangenschaft wandern. So will ich über Ägypten Strafgericht halten; und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin. Und es war im elften Jahre, am siebenten Tage des ersten Monats, da geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! den Arm Pharaoh's, des Königs von Ägypten, habe ich zerbrochen; und siehe! er ist nicht verbunden, so daß man Heilmittel gebrauchte, eine Binde anlegte, ihn verbände, damit er wieder stark würde, und das Schwert führen könnte. Darum spricht der Herr Jahwe also: Siehe! ich bin wider Pharao, den König von Ägypten, und ich will zerbrechen seine Arme, den, welcher noch stark, und den, welcher schon zerbrochen ist, und das Schwert aus seiner Hand fallen lassen; und zerstreuen die Ägyptier unter die Völker, unter die Völker, und herumirren lassen in den Ländern. Und die Arme des Königs von Babel will ich stark machen; und mein Schwert in seine Hand geben; und die Arme Pharao's will ich zerbrechen, daß er vor ihm ächzen soll, wie ein Durchbohrter. Und ich will die Arme des Königs von Babel stark machen; die Arme Pharao's aber sollen niedersinken, damit sie erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich mein Schwert in die Hand des Königs von Babel gebe, damit er es über das Land Ägypten zücke. Und ich will die Ägyptier unter die Völker zerstreuen, und in den Ländern herumirren lassen, damit sie erfahren, daß ich Jahwe bin. Der Prophet beschreibt den Sturz des mächtigen Königs von Assyrien, unter dem Bilde eines hohen, auf dem Libanon stehenden, Zedernbaumes, der umgehauen worden; und wendet dieses Bild auf Pharao an.Und es war im elften Jahre, am ersten Tage des dritten Monats, da geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! Sage zu Pharao, dem Könige von Ägypten, und zu seiner Völkerschar: Wem gleichest du in deiner Größe? Siehe! Assur war wie ein Zedernbaum auf dem Libanon, mit schönen Ästen, und schattigen Zweigen, und von hohem Wuchse, und durch das Dickicht ragte seine Belaubung hervor. Das Wasser machte ihn groß, das Gewässer trieb ihn in die Höhe. Seine Ströme umflossen den Ort, wo er gepflanzt war, und seine Kanäle leiteten es zu allen Bäumen des Feldes. Darum wurde sein Wuchs höher, als alle Bäume des Feldes; und seine Sprossen mehrten sich, und seine Äste breiteten sich weit aus, wegen des vielen Wassers, das man hinleitete. Auf seinen Zweigen nisteten alle Vögel des Himmels, und unter seinen Ästen warfen alle Tiere des Feldes ihre Jungen; und unter seinem Schatten wohnten alle großen Völker. Er war schön durch seine Größe, durch die Länge seiner Zweige; denn seine Wurzel lag an vielem Wasser. Die Zedern konnten ihn nicht verdunkeln im Garten Gottes, die Tannen konnten ihm an Zweigen nicht gleich kommen, und die Ahornbäume waren nichts gegen seine Äste; kein Baum im Garten Gottes war ihm gleich an Schönheit. Ich habe ihn so schön gemacht durch die Menge seiner Zweige, daß ihn alle Bäume Eden's im Garten Gottes beneideten. Darum spricht der Herr Jahwe also: Weil er so hoch von Wuchs geworden ist, und durch das Dickicht seiner Belaubung hervorragen läßt, und sein Herz auf seine Größe so stolz geworden ist; so will ich ihn in die Hand des Mächtigsten unter den Völkern geben, daß er mit ihm nach seinem Frevel verfahre. Ich habe ihn verworfen. Und fremde, Wüteriche von Völkern sollen ihn umhauen, und ihn auf die Berge hinwerfen; und in alle Täler sollen seine Zweige fallen, und seine Äste in Stücken an allen Bächen des Landes liegen; und alle Völker der Erde sollen aus seinem Schatten wegziehen, und ihn verlassen. Auf seinen umgefallenen Stamm sollen sich alle Vögel des Himmels setzen, und unter seinen Ästen alle Tiere des Feldes sein; damit keine Bäume am Wasser sich wegen ihres Wuchses erheben, und ihre Belaubung durch das Dickicht nicht hervorragen lassen, und nicht Alle, die vom Wasser getränkt werden, sich wegen ihrer Größe auf sich selbst stützen; denn sie Alle sind zum Tode bestimmt, in die Unterwelt, mitten unter die Menschenkinder, zu denen, die hinabgefahren sind zur Grube. So spricht der Herr Jahwe: An dem Tage, da er hinabfährt in die Unterwelt, will ich über ihn trauern, und sich verhüllen lassen das Gewässer, und dessen Ströme aufhalten, und das viele Wasser soll zurückbleiben; und ich will den Libanon über ihn trauern lassen, und alle Bäume des Feldes sollen seinetwegen sich verhüllen. Durch seines Falles Krachen erschrecke ich die Völker. Wenn ich ihn hinabstoße in die Unterwelt, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind; dann werden sich in der Unterwelt alle Bäume Edens trösten, die auserlesensten und schönsten Libanons, alle, die vom Wasser getränkt worden. Auch sie fuhren mit ihm in die Unterwelt zu den vom Schwert Erschlagenen, und seine Hilfsvölker, die (so sicher) in seinem Schatten unter den Völkern wohnten. Wem also bist du (Pharao!) unter den Bäumen Edens gleich am Pracht und Größe? Du sollst mit den Bäumen Edens in die Unterwelt hinabgeworfen werden, mitten unter den Unbeschnittenen liegen bei den durch's Schwert Erschlagenen. So ist Pharao, und seine ganze Volksmenge, spricht der Herr, Jahwe. Klaglied über den Untergang Ägyptens. Ankunft Pharao's in der Unterwelt.Und es war im zwölften Jahre, im zwölften Monate, am ersten Tage des zwölften Monats, da geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! hebe ein Klaglied an über Pharao, den König von Ägypten, und sprich zu ihm: Dem jungen Löwen gleichest du unter den Völkern, und bist wie ein Ungeheuer in den Meeren, du durchtosest deine Ströme, und machest trübe das Wasser mit deinen Füßen, und durchwatest seine Ströme. So spricht der Herr Jahwe: Ich werde über dich mein Netz auswerfen in der Versammlung vieler Völker, und sie sollen dich herausziehen in meinem Garn; und ich werde dich hinwerfen auf die Erde, und dich liegen lassen; und ich werde alle Vögel des Himmels sich auf dich setzen, und alle Tiere der Erde sich an dir sättigen lassen. Und auf die Berge werde ich dein Fleisch legen, und die Täler füllen mit deinen Haufen. Und ich werde tränken dein durchströmtes Land mit deinem Blut bis an die Berge, daß voll werden von dir die Bäche. Und ich werde den Himmel einhüllen bei deinem Erlöschen, und seine Sterne verdunkeln; mit Gewölk werde ich die Sonne verhüllen, und der Mond soll sein Licht nicht leuchten lassen. Alle Glanzlichter am Himmel werde ich mit Schwarz überziehen um deinetwillen, und mit Finsternis dein Land bedecken, spricht der Herr Jahwe. Bestürzt werde ich machen das Herz vieler Völker, wenn ich unter die Völker in Ländern, die du nicht kennest, von deiner Niederlage Kunde bringe. Viele Völker werde ich über dich erstaunen lassen, und ihre Könige werden schaudern ob dir, wenn ich mein Schwert schwinge vor ihrem Angesicht; und zittern wird jeden Augenblick ein Jeder für sein Leben am Tage deines Falles. Denn so spricht der Herr Jahwe: Das Schwert des Königs von Babel soll über dich kommen. Durch die Schwerter der Helden will ich hinstrecken deine Völkerschar; sie alle sollen die Grausamsten der Völker sein. Verheeren sollen sie den Stolz Ägyptens, vertilgt soll werden seine Völkerschar. Und vertilgen will ich alle ihre Tiere aus dem vielen Wasser; weder sollen es der Menschen Füße, noch der Tiere Klauen trübe machen. Hernach will ich ihre Wasser wieder klären, und wie Öl hingleiten lassen ihre Ströme, spricht der Herr Jahwe. Wenn ich das Land Ägypten verwüstet habe, und leer ist das Land von Allem, was es füllte, wenn ich geschlagen habe Alle, die es bewohnen; dann werden sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Dieses ist das Klaglied, das man singen wird; die Töchter der Völker werden es singen; über Ägypten, und dessen ganze Volksmenge werden sie es singen, spricht der Herr Jahwe. Und es war im zwölften Jahre, am fünfzehnten Tage des (zwölften) Monates, da geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! hebe über die Volksmenge Ägyptens ein Klaglied an, und laß sie hinabsteigen, sie und die Töchter mächtiger Völker, zur Unterwelt, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind. Vor wem hast du denn Vorzug an Schönheit? Fahre hinab, und lege dich hin zu den Unbeschnittenen! Hinstürzen sollen sie mitten unter die durch's Schwert Erschlagenen. Das Schwert ist dargereicht; fasset es, und seine (Ägyptens) ganze Schar! Anreden werden es die Mächtigsten der Helden in der Unterwelt samt denen, die sonst ihm Hilfe leisteten, die schon hinuntergefahren, und bei den Unbeschnittenen liegen, die vom Schwerte erschlagen worden. Da liegt Assyrien mit seinem ganzen Volke! rings um es her sind seine Gräber! Sie alle sind erschlagen, gefallen durch das Schwert! Sein Grab steht im tiefsten Grund der Gruft! und um sein Grab herum liegt sein Volk. Sie alle sind erschlagen, gefallen durch das Schwert, sie, die in Schrecken setzten das Land der Lebenden. Da liegt Elam; und sein ganzes Volk liegt um sein Grab umher! Sie Alle sind erschlagen, gefallen durch das Schwert. Sie fuhren in die Unterwelt zu den Unbeschnittenen; sie, die in Schrecken setzten das Land der Lebenden! Sie tragen ihre Schande mit denen, die hinunter in die Grube fuhren. Das Lager ist ihm angewiesen mitten unter Erschlagenen; sein ganzes Volk liegt um sein Grab umher! Sie Alle sind Unbeschnittene, erschlagen durch das Schwert. Furchtbar machten sie sich im Lande der Lebenden; jetzt tragen sie ihre Schande mit denen, die hinunter fuhren in die Grube; unter die Erschlagenen sind sie gelegt. Da liegt Meschech, Thubal, und sein ganzes Volk liegt um sein Grab umher! Sie Alle sind Unbeschnittene, erschlagen durch das Schwert. Furchtbar machten sie sich im Lande der Lebenden; und doch liegen sie nicht bei den Helden, die aus den Unbeschnittenen fielen, die mit ihren Kriegeswaffen zur Unterwelt hinunter stiegen, und ihre Schwerter unter ihre Häupter legten. Ihr Frevelmut ruht auf ihren Gebeinen, weil sie als Helden in Schrecken setzten das Land der Lebenden. Auch du wirst mitten unter den Unbeschnittenen zerschmettert werden, und bei den durch's Schwert Erschlagenen liegen. Da liegt Edom, seine Könige, und alle seine Fürsten, die bei aller ihrer Tapferkeit hingeopfert sind mit den durch's Schwert Erschlagenen! Sie haben nun ihr Lager bei den Unbeschnittenen, und bei denen, die zur Grube fuhren. Da liegen die Fürsten des Nordens, sie alle, und alle Zidonier! Sie stiegen hinab mit den Erschlagenen trotz ihrer Furchtbarkeit, zu Schanden gemacht ob ihrer Tapferkeit; sie liegen als Unbeschnittene bei den durch's Schwert Erschlagenen, und tragen ihre Schande mit denen, die hinab zur Grube fuhren. Sehen wird sie Pharao, und sich trösten wegen seines ganzen Volkes. Durch's Schwert erschlagen wird Pharao, und sein ganzes Heer, spricht der Herr Jahwe. Ich habe ihn Schrecken verbreiten lassen im Lande der Lebenden, aber legen soll sich Pharao, und sein ganzes Volk mitten unter die Unbeschnittenen zu den durch's Schwert Erschlagenen, spricht der Herr Jahwe. Das Amt des Propheten wird unter dem Bilde der wichtigen Pflichten eines Wächters vorgestellt, von deren Erfüllung Leben und Tod, Errettung und Untergang so Vieler abhängt. Nachricht von der Einnahme Jerusalems.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! rede zu den Söhnen deines Volkes, und sprich zu ihnen: wenn ich das Schwert über euer Land brächte, und das Volk des Landes aus seiner Anzahl einen Mann nähme, und ihn zu seinem Wächter machte; und wenn er das Schwert über das Land kommen sähe, und in die Trompete stieße, und das Volk warnte; wenn aber der, welcher den Schall der Trompete gehört, sich nicht warnen ließe, und das Schwert käme, und ihn wegraffte; so wäre sein Blut auf seinem eigenen Haupte. Denn er hat den Schall der Trompete gehört, sich aber nicht warnen lassen, also ist sein Blut auf ihm selbst. Hätte er sich warnen lassen; so hätte er sein Leben gerettet. Sähe aber der Wächter das Schwert kommen, und stieße er nicht in die Trompete, so daß das Volk nicht gewarnt würde, und das Schwert käme, und Jemanden aus ihnen wegraffte; so würde derselbe zwar wegen seiner Missetat weggerafft; aber sein Blut würde ich von der Hand des Wächters fordern. Dich nun, Menschensohn! habe ich zum Wächter über das Haus Israels gesetzt. Du sollst aus meinem Munde das Wort hören, und sie von meinetwegen warnen. Wenn ich zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser sollst des Todes sterben! und du sagst es nicht, um den Gottlosen vor seinem Wege zu warnen; so wird dieser Gottlose zwar wegen seiner Missetat sterben; sein Blut aber werde ich von deiner Hand fordern. Hast du aber den Gottlosen vor seinem Wege gewarnt, daß er davon zurückkehre; kehret er aber von seinem Wege nicht zurück; so wird er wegen seiner Missetat sterben; du aber hast deine Seele gerettet. Du also, Menschensohn! sprich zum Hause Israels: Ihr sprechet also und saget: Unsere Vergehungen, und unsere Sünden liegen auf uns, daß wir unter ihnen hinschwinden; wie können wir leben? Sprich zu denen: So wahr ich lebe, spricht der Herr Jahwe, ich habe kein Wohlgefallen an dem Tode des Sünders, sondern daran, daß der Sünder von seinem Wege umkehre, und lebe! Kehret, kehret doch um von euren bösen Wegen! Warum wollet ihr sterben, ihr vom Hause Israels? Du, Menschensohn! sprich zu den Söhnen deines Volkes: Die Frömmigkeit wird den Frommen nicht retten am Tage, wo er sündigt, und durch seine Sünde wird der Sünder nicht zu Grunde gehen am Tage, wo er sich bekehret von seiner Sünde, so wie der Fromme durch jene (seine Frömmigkeit) nicht leben wird am Tage wo er sündigt. Wenn ich zu dem Frommen spreche, daß er leben werde, und er verläßt sich auf seine Frömmigkeit, und begeht Böses; so soll aller seiner Frömmigkeit nicht gedacht werden; sondern er soll wegen seiner Sünde, die er begangen, sterben. Wenn ich zu dem Gottlosen spreche: Du wirst sterben! und er bekehret sich von seiner Sünde, und tut, was recht und gerecht ist; so daß der Gottlose das ungerechte Pfand zurückgibt, das geraubte wieder erstattet, und nach den Vorschriften des Lebens' wandelt, daß er keine Sünde begeht; so soll er leben, nicht sterben. Aller seiner Sünden, die er begangen, soll nicht gedacht werden. denn jetzt tut er, was recht und gerecht ist; darum soll er leben. Und doch sagen die Söhne deines Volkes: der Weg des Herrn ist nicht recht; da vielmehr ihr Weg nicht recht ist. Wenn der Fromme von seiner Frömmigkeit abläßt, und Sünde begeht; so muß er deswegen sterben. Wenn der Sünder sich von seiner Sünde bekehrt, und tut, was recht und gerecht ist; so soll er um deswillen leben. Und ihr saget noch: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Einen Jeden von euch, ihr vom Hause Israels! richte ich nach seinem Wandel. Und es war im zwölften Jahre, am fünften Tage des zehnten Monates unserer Gefangenschaft, da kam ein Entflohener aus Jerusalem zu mir, und sagte: Die Stadt ist zerstört! Und am Abende vor der Ankunft des Entflohenen war die Hand Jahwe's über mich gekommen, und er hatte meinen Mund geöffnet, als Jener am Morgen zu mir kam. Mein Mund war also geöffnet, und ich konnte nicht mehr schweigen. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! die Bewohner jener Trümmer im Lande Israels pflegen zu sagen: Ein einzelner Mann war Abraham, und er bekam das Land als Erbe; und Unserer sind viele, uns ist das Land zum Erbland gegeben. Deswegen sage zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Ihr esset (Fleisch) mit Blut, und hebet eure Augen zu euren Schandgötzen empor, und vergießet Blut; und doch wollet ihr das Land besitzen? Ihr stützet euch auf euer Schwert, ihr verübet Abscheuliches, und der Eine schändet des Andern Weib; und doch wollet ihr das Land besitzen? So sprich zu ihnen: Der Herr Jahwe spricht also: So wahr ich lebe! es sollen die, welche in den Trümmern noch wohnen, durch's Schwert fallen, und wer auf dem Felde ist, den gebe ich den wilden Tieren zum Fraße hin; und die in festen Plätzen und Höhlen sind, sollen an der Pest sterben. Und ich will das Land zur Wüste, und zur Einöde machen, und aufhören soll der Stolz auf seine Macht. Ja selbst die Berge Israels sollen verödet werden, daß Niemand mehr darüber geht. Dann werden sie erkennen, daß ich Jahwe bin, wann ich das Land zu einer Wüste, und zu einer Einöde mache, wegen all ihrer Greueltaten, die sie verübt haben. Und was dich angeht, Menschensohn! so reden die Söhne deines Volkes über dich an den Wänden, und in den Haustüren, und Einer spricht zum Andern, Jeder zu seinem Bruder: Kommet doch und höret, was das für ein Ausspruch ist, der von Jahwe ergeht! Sie werden scharenweise zu dir kommen, wie zu einer Volksversammlung, und sich vor dich hinsetzen als mein Volk; und sie werden deine Worte hören, aber nicht darnach tun. Denn was wohlgefällig ist, das führen sie im Munde; ihr Herz aber ist auf ihren Gewinn gerichtet. Siehe! so wirst du ihnen sein wie ein liebliches Lied, das man schön singt, und wobei man schön spielt. Deine Worte werden sie zwar hören, aber nicht darnach tun. Wenn es aber kommt, (siehe! es kommt!) dann werden sie erkennen, daß ein Prophet in ihrer Mitte war. Strafrede wider die selbstsüchtigen Hirten des Volkes Israels, und Verheißung eines einzigen und besseren Hirten.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! weissage wider die Hirten Israels! weissage und sprich zu ihnen, zu den Hirten: So spricht der Herr Jahwe: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! sollen nicht die Hirten die Herde weiden? Ihr verzehret die Milch, und kleidet euch mit der Wolle, schlachtet das Fette; die Herde aber weidet ihr nicht. Die Schwachen stärket ihr nicht, und das Kranke heilet ihr nicht, und das Verwundete verbindet ihr nicht; und das Verirrte holet ihr nicht zurück, und das Verlorne suchet ihr nicht; sondern mit Gewalt und Härte herrschet ihr über sie. Ohne Hirten zerstreuen sie sich, und werden allen Tieren des Feldes zum Fraße, und zerstreuen sich. Meine Schafe irren auf allen Bergen herum, und auf allen hohen Hügeln. Auf der ganzen Erde sind zerstreuet meine Schafe; es ist Keiner da, der sich um sie bekümmert, und Keiner, der sie sucht. Darum, ihr Hirten! höret den Ausspruch Jahwe's: So wahr ich lebe! spricht der Herr Jahwe, weil meine Schafe zum Raube, und allen Tieren des Feldes zum Fraße werden, weil kein Hirt da ist, und meine Hirten um meine Schafe sich nicht bekümmern, vielmehr die Hirten sich selbst, und nicht meine Schafe weiden; darum, ihr Hirten! höret den Ausspruch Jahwe's: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich komme über die Hirten, und will meine Herde von ihren Händen fordern; ich will sie aufhören lassen, die Herde zu weiden, und nicht mehr sollen die Hirten sich selbst weiden; und ich will meine Schafe aus ihren Rachen reißen, daß sie ihnen nicht mehr zur Speise dienen sollen. Denn so spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich will mich selbst um meine Herde bekümmern, und sie suchen. So wie ein Hirt seine Herde sucht, wann er bei seinen zerstreuten Schafen ist; so will auch ich meine Schafe suchen, und sie retten aus allen Orten, wohin sie sich zerstreut hatten am wolkigen, düsteren Tage. Ja, ich will sie herausführen aus den Völkern, und aus den Ländern sammeln, und sie heimführen in ihr Land, und sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern, und in allen bewohnten Gegenden des Landes. Auf guter Weide will ich sie weiden, und auf den hohen Bergen Israels soll ihr Weideplatz sein; da sollen sie sich lagern auf gutem Weideplatze, auf fetter Weide sollen sie weiden auf den Bergen Israels. Ich selbst will meine Herde weiden; ich selbst will sie lagern lassen, spricht der Herr Jahwe. Das Verlorne will ich suchen, und das Verirrte zurückbringen, und das verwundete verbinden, und das Schwache stärken; die Fetten und Starken aber will ich vertilgen. ich will sie weiden, wie es recht ist. Was euch betrifft, ihr, meine Schafe! so spricht der Herr Jahwe also: Siehe! ich will richten zwischen Schaf und Schaf, zwischen Widdern und Böcken. Ist es euch zu gering, auf guter Weide zu weiden, so daß ihr das, was von eurer Weide übrig bleibt, mit euren Füßen zertretet; und reines Wasser zu trinken, so daß ihr das Übrige mit euren Füßen trübe machet, und meine Schafe fressen müssen, was eure Füße zertreten, und trinken, was eure Füße trübe gemacht haben? Darum spricht der Herr Jahwe also zu ihnen: Siehe! ich will richten zwischen den fetten, und den mageren Schafen. Weil ihr alle kranken Schafe mit den Seiten und Schultern dränget, und mit euren Hörnern stoßet, bis ihr sie hinausgestoßen habet; darum will ich meinen Schafen zu Hilfe kommen, daß sie nicht mehr zum Raube werden sollen; und ich will richten zwischen Schaf und Schaf. Ich will über sie einen einzigen Hirten setzen, der sie weiden soll, meinen Diener David; dieser soll sie weiden, und ihr Hirt sein. Und ich Jahwe will ihr Gott sein, und mein Diener David soll Fürst sein in ihrer Mitte. Ich Jahwe habe es geredet. Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, und alle wilden Tiere aus dem Lande vertilgen, so daß sie in der Wüste sicher wohnen, und in den Wäldern schlafen können. Und ich will sie, und Alles, was um meinen Hügel herumliegt, segnen, und Regen fallen lassen zu seiner Zeit; fruchtbare Regen sollen es sein. Die Bäume auf dem Felde sollen ihre Frucht bringen, und das Land seinen Ertrag geben; und sicher sollen sie sein in ihrem Lande, und erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich ihr Joch zerbreche, und sie aus der Hand derer rette, bei denen sie Sklaven waren. Dann sollen sie nicht mehr den Völkern zum Raube werden, und kein wildes Tier auf Erden soll sie mehr fressen; sondern sie sollen sicher wohnen, und Niemand soll sie schrecken. Ich will ihnen ihre Pflanzung wachsen lassen, daß sie berühmt werden soll; und sie sollen nicht mehr im Lande durch Hunger aufgerieben werden, und nicht mehr die Schmach der Völker tragen. Und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe, ihr Gott, mit ihnen bin; und daß sie, das Haus Israels, mein Volk sind, spricht der Herr Jahwe. Ja, ihr seid meine Herde, die Herde meiner Weide; Menschen seid ihr, ich bin euer Gott, spricht der Herr Jahwe. Weissagung wider Edom.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! richte dein Angesicht gegen das Gebirge Seir, und weissage wider dasselbe; und sprich zu demselben: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich will an dich, du Gebirge Seir! und ich will meine Hand wider dich ausstrecken, und dich zur Wüste und zur Einöde machen. Deine Städte will ich in Schutt verwandeln, du sollst eine Wüste werden, und erfahren, daß ich Jahwe bin. Weil du eine ewige Feindschaft hattest, und die Kinder Israels dem Schwerte hingabest zur Zeit ihres Elendes, zur Zeit, da das Ende ihrer Missetat da war; darum will ich, so wahr ich lebe! spricht der Herr Jahwe, dich zu Blute machen, und das Blut soll dich verfolgen. Weil du das Blut nicht hassest, darum soll dich das Blut verfolgen. Und ich will das Gebirge Seir zur Wüste und zur Einöde machen, und vertilgen davon die Hin- und Herreisenden. Und ich will seine Berge mit seinen Erschlagenen füllen. Auf deinen Hügeln, und in deinen Tälern, und an allen deinen Bächen sollen vom Schwert Erschlagene liegen. Zur ewigen Wüste will ich dich machen, und unbewohnt sollen deine Städte bleiben. Dann sollet ihr erfahren, daß ich Jahwe bin. Weil du gesagt hast: Zwei Völker, und zwei Länder sollen mein sein, und wir wollen sie in Besitz nehmen! da doch Jahwe daselbst war; darum will ich, so wahr ich lebe! spricht der Herr Jahwe, dich behandeln nach deinem Zorn, und nach deiner Eifersucht, die du bewiesen hast aus Haß gegen sie. Und ich werde unter ihnen bekannt werden, wenn ich über dich Strafgericht halte. Und du sollst erfahren, daß ich Jahwe bin. Ich habe alle deine Lästerungen gehört, die du wider die Berge Israels geredet hast, indem du sagtest: Sie sind verödet, uns zum Schmause gegeben! Ihr habet groß getan gegen mich mit eurem Munde, und eure Großsprechereien gegen mich gehäuft. Ich habe es gehört. Es spricht der Herr Jahwe also: Nach der Freude des ganzen Landes über die Verwüstung will ich dir vergelten. Wie du dich freutest über das Erbland des Hauses Israels, weil es verwüstet war; so will ich dir vergelten. Eine Wüste sollst du, Gebirg' Seir, und ganz Edom werden, und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin. Gott tröstet die Israeliten mit der frohen Aussicht, daß sie wieder in ihr Land zurückkehren würden.Du Menschensohn! weissage gegen die Berge Israels, und sprich: Ihr Berge Israels! höret den Ausspruch Jahwe's! So spricht der Herr Jahwe: Weil der Feind über euch spricht: Ei, nun sind doch die ewigen Höhen unser Eigentum geworden! Darum weissage und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Weil man euch von allen Seiten verwüsten und verschlingen will, so daß ihr dem Überrest der Völker zum Eigentum, und zum Gerede und Gespött der Menschen geworden seid; darum ihr Berge Israels! höret den Ausspruch des Herrn Jahwe's: So spricht der Herr Jahwe zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern, zu den öden Trümmern, und verlassenen Städten, die zum Raub und Spott geworden sind dem Überrest der Völker rings umher. Darum, so spricht der Herr Jahwe: Fürwahr! im Feuereifer habe ich geredet wider den Überrest der Völker, und wider ganz Edom, weil sie sich mein Land zum Eigentum gemacht haben in der Freude des ganzen Herzens, und mit schadenfroher Seele über dessen Besitz und Raub. Darum weissage von dem Lande Israels, und sprich zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! in meinem Eifer, und meinem Grimm habe ich geredet, weil ihr die Schmach der Völker tragen müsset. Darum spricht der Herr Jahwe also: Ich hebe meine Hand auf, (und schwöre): Fürwahr! die Völker, die um euch her sind, sollen selbst ihre Schmach tragen. Ihr aber, ihr Berge Israels! sollet wieder Zweige treiben, und Früchte tragen für mein Volk Israel; denn bald wird es wieder kommen. Denn siehe! ich komme zu euch, und blicke wieder auf euch; und ihr sollet wieder bebauet, und besäet werden! Ich will wieder vermehren auf euch die Menschen, in jedem Hause von ganz Israel, und es sollen wieder die Städte bewohnt, und die Trümmer aufgebaut werden. Ja, Menschen und Vieh will ich vermehren auf euch; sie sollen zahlreich, und fruchtbar werden. Ich will euch, eben so wie vorhin, wohnen lassen; ja euch noch mehr Gutes erweisen, als früher. So werdet ihr erkennen, daß ich Jahwe bin. Und ich will auf euch wieder Menschen wandeln lassen, mein Volk Israel. Diese werden dich besitzen, und du wirst ihr Eigentum sein, und sie nicht wieder ihrer Kinder berauben. So spricht der Herr Jahwe: Weil man zu euch sagt: Du frißt Menschen, und machest kinderlos dein Volk! Darum sollst du nicht mehr Menschen fressen, und dein Volk nicht mehr kinderlos machen, spricht der Herr Jahwe. Ich will dich den Spott der Völker nicht mehr hören lassen, und du sollst nicht mehr zu tragen haben der Völker Schande, und du sollst dein Volk nicht mehr kinderlos machen, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! da das Haus Israels in seinem Lande wohnte, und es verunreinigte durch seinen Weg, und durch seine Handlungen; ja, wie die Unreinigkeit eines monatlich unreinen Weibes war ihr Weg vor mir; so goß ich meinen Zorn über es aus wegen des Blutes, das es in dem Lande vergossen, und wegen seiner Schandgötzen, womit es dasselbe befleckt hatte. Ich zerstreute sie unter die Völker, und verstieß sie in die Länder. Ich bestrafte sie nach ihrem Wege, und nach ihren Handlungen. Sie kamen zu den Völkern; aber wohin sie kamen, da entheiligten sie meinen heiligen Namen, so daß man von ihnen sagte: Ist das das Volk Jahwe's, das aus seinem Lande wandern mußte? Doch nahm ich schonende Rücksicht auf meinen heiligen Namen, den das Haus Israels entheiligte, unter den Völkern, zu denen ihr gekommen waret. - - - Ich will meinen großen Namen, der entheiligt worden unter den Völkern, unter welchen ihr ihn entheiligt habet, wieder heiligen, und die Völker sollen erfahren, daß ich Jahwe bin, spricht der Herr Jahwe, wann ich mich vor ihren Augen an euch als den Heiligen zeige. Denn ich will euch holen aus den Völkern, und euch sammeln aus allen Ländern, und euch heimführen in euer Land. Und ich will reines Wasser über euch sprengen, daß ihr wieder rein werdet; von aller eurer Unreinigkeit, und von allen euren Schandgötzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neues Herz geben, und einen neuen Geist in euer Inneres legen; und ich will wegschaffen aus eurem Leibe das steinerne Herz, und euch geben ein Herz von Fleisch. Meinen Geist will ich in euer Inneres legen, und will machen, daß ihr nach meinen Vorschriften wandelt, meine Gesetze beobachtet, und sie haltet. Und ihr sollet in dem Lande wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe; und ihr sollet mein Volk, und ich will euer Gott sein. Ich will euch von aller eurer Unreinigkeit erlösen. Ich will das Getreide hervorrufen, und es vermehren, und keine Hungersnot über euch kommen lassen. Ich will die Baum- und Feldfrüchte vermehren, daß ihr nicht mehr wegen Hungersnot Spott vernehmen müsset unter den Völkern. Dann werdet ihr an eure bösen Wege, und an eure Handlungen, die nicht gut waren, zurückdenken, und vor euch selbst einen Abscheu haben wegen eurer Sünden, und wegen eurer Greueltaten. Doch zur Nachricht diene es euch! nicht um euretwillen tue ich es, spricht der Herr Jahwe; errötet und schämet euch eurer Wege, ihr vom Hause Israels. So spricht der Herr Jahwe: An dem Tage, wo ich euch von allen euren Sünden reinige, werde ich auch die Städte bewohnt machen, und die Trümmer sollen wieder aufgebaut werden. Das wüste Land soll wieder angebaut werden, statt daß es verwüstet lag vor den Augen jedes Vorübergehenden. Und man wird sagen: Dieses Land, das wüste war, ist geworden wie ein Lustgarten; und diese Städte, die zertrümmert, verödet, und niedergerissen waren, sind befestiget und bewohnet! So werden die Völker, die um euch her noch übrig sind, erfahren, daß ich Jahwe bin, der die niedergerissenen Städte wieder aufbaut, und das wüste Land wieder anpflanzet. Ich, Jahwe, sage es, und tue es. So spricht der Herr Jahwe: Auch darin noch will ich das Haus Israels erhören, und es ihnen tun: ich will sie zahlreich machen wie eine Herde von Menschen. Wie die heiligen Herden, wie die Herde zu Jerusalem zu den Festzeiten, so sollen die zertrümmerten Städte sein voll von der Menschenherde; dann werden sie erfahren, daß ich Jahwe bin. Die Zurückführung der Israeliten aus der Gefangenschaft, und die Wiederbevölkerung ihres Staates wird unter dem Sinnbilde der Wiederbelebung von Totengebeinen dargestellt. Wiedervereinigung der beiden Reiche unter dem Sinnbilde zweier Tafeln, die zusammengefügt werden.Es kam über mich die Hand Jahwe's, und Jahwe führte mich im Geiste hinaus; und setzte mich nieder in der Mitte eines Tales, welches voll war von Totenknochen. Und er führte mich allenthalben darüber herum; und siehe! sehr viele lagen auf der Oberfläche des Thales, und siehe! sie waren ganz verdorret. Und er sprach zu mir: Menschensohn! werden diese Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: Herr Jahwe, das weißt du! Und er sprach zu mir: Weissage von diesen Gebeinen, und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine! Höret den Ausspruch Jahwe's: So spricht der Herr Jahwe zu diesen Gebeinen: Sehet! ich will Lebensgeist in euch bringen, und ihr sollet lebendig werden! Und ich will euch Nerven geben, euch mit Fleisch überwachsen lassen, euch mit Haut überziehen, und Lebensgeist in euch legen; und ihr sollet lebendig werden, und erfahren, daß ich Jahwe bin. Und ich weissagte, wie mir befohlen war; und es entstand, während ich weissagte, ein Gerassel; und siehe! eine Bewegung! die Gebeine näherten sich einander, Gebein zu seinem Gebein. Und ich sah hin, und siehe! es waren Nerven an ihnen, und es wuchs Fleisch, und oben darüber überzog sie eine Haut; aber Lebensgeist war noch nicht in ihnen. Und er sprach zu mir: Weissage dem Lebensgeiste, weissage, Menschensohn! und sprich zum Lebensgeiste: So spricht der Herr Jahwe: Komme, Lebensgeist! von den vier Winden, und wehe diese Erschlagenen an, damit sie lebendig werden! Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Und es kam Lebensgeist in sie, und sie wurden lebendig, und stellten sich auf ihre Füße. Die Schar war sehr, sehr groß. Und er sprach zu mir: Menschensohn! diese Gebeine sind das ganze Haus Israels. Siehe! sie sagen: Verdorret sind unsere Gebeine, und verschwunden ist unsere Hoffnung, wir sind verloren! Darum weissage, und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich öffne eure Gräber, und lasse euch, mein Volk! aus euren Gräbern heraussteigen, und bringe euch in's Land Israels. Und ihr sollet erfahren, daß ich Jahwe bin, wenn ich eure Gräber öffnen, und euch, mein Volk! aus euren Gräbern heraussteigen lassen werde. Ich werde meinen Lebensgeist in euch legen, daß ihr wieder leben werdet, und ich werde euch wieder in euer Land versetzen. Dann werdet ihr erkennen, daß ich Jahwe es bin, der dieses geredet, und getan hat, spricht Jahwe. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! nimm dir ein Holz, und schreibe darauf: Für Juda und die Söhne Israels, seine Genossen! Und nimm ein anderes Holz, und schreibe darauf: Für Juda und die Söhne Israels, seine Genossen! Und nimm dir ein anderes Holz und schreibe darauf: Für Joseph das Holz Ephraims, und des ganzen Hauses Israels, seines Genossen! Und füge sie eins an das andere zu Einem Holze zusammen, so daß sie in deiner Hand zu Einem Holze werden. Wenn nun die Söhne deines Volkes zu dir sprechen und sagen: Willst du uns nicht erklären, was das bedeuten soll? So sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich nehme das Holz Josephs, welches in der Hand Ephraims, und der Stämme Israels, seiner Genossen, ist, und füge daran das Holz Juda's, und mache sie zu Einem Holze, so daß sie Eins sind in meiner Hand. Halte dann die Hölzer, auf welche du geschrieben hast, in deiner Hand, vor ihren Augen, und sage zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich werde die Kinder Israels holen aus den Völkern, zu denen sie gegangen sind; und sie allenthalben her sammeln, und sie in ihr Land führen. Und ich werde sie zu Einem Volke machen in dem Lande auf den Bergen Israels, und Ein König soll König über sie Alle sein; und sie sollen nicht mehr zwei Völker sein, und nicht mehr geteilt werden in zwei Königreiche. Und sie sollen sich nicht mehr beflecken durch ihre Schandgötzen, und durch ihre Greuel, und allerlei Vergehungen; und ich will sie erlösen von allen ihren Wohnungen, worin sie sündigten, und sie reinigen, und sie sollen mein Volk, und ich will ihr Gott sein. Mein Diener David soll ihr König sein, und sie Alle sollen Einen Hirten haben, Sie werden nach meinen Vorschriften wandeln, meine Gesetze beobachten, und sie halten. Und sie sollen in dem Lande wohnen, das ich meinem Diener Jakob gegeben habe, worin eure Väter gewohnt haben. Und sie, und ihre Kinder, und Kindeskinder sollen auf ewig darin wohnen, und mein Diener David soll ewig ihr Fürst sein. Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen; ein ewiger Bund soll es mit ihnen sein. Ich will sie wieder herstellen, und sie sehr volkreich machen, und mein Heiligtum in ihre Mitte tun auf ewig. Und meine Wohnung soll bei ihnen sein, und ich will ihr Gott, und sie sollen mein Volk sein. Dann sollen die Heiden erfahren, daß ich Jahwe es bin, der Israel heiliget, wann mein Heiligtum ewiglich in ihrer Mitte sein wird. Weissagung wider Gog.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Menschensohn! wende dein Angesicht gegen Gog im Lande Magog, den Fürsten von Rosch, Meschech und Thubal, und weissage wider ihn, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich komme an dich, Gog, du Fürst von Rosch, Meschech und Thubal! Ich will dich umdrehen, dir ein Gebiß in's Maul legen, dich hinausführen, und dein ganzes Heer, Rosse und Reiter, alle vollkommen gerüstet, eine große Menge, mit großen und kleinen Schilden, alle die Schwerter haltend. Perser, Äthiopier, und Phutäer sind bei ihnen, alle mit Schilden und Helmen. Gomer, und sein ganzes Heer, das Haus Thogarma aus dem tiefsten Norden mit seinem ganzen Heere, zahlreiche Völker sind bei dir. Halte dich bereit, und rüste dich, dich und die ganze bei dir versammelte Völkerschar, und sei ihr Heerführer! Nach langer Zeit sollst du gemustert werden; in den letzten Jahren sollst du kommen in das Land, welches dem Schwerte entronnen, und aus vielen Völkern gesammelt worden auf die Berge Israels, die so lange wüste waren. Sie sind aus den Völkern herausgeführt worden, und wohnen Alle sicher. Und du wirst heraufkommen wie ein Sturm, heranziehen wie eine Wolke, das Land zu bedecken; du wirst es sein, und dein ganzes Heer, und zahlreiche Völker mit dir. So spricht der Herr Jahwe: Um diese Zeit werden in deinem Herzen Gedanken aufsteigen; und du wirst einen bösen Plan ersinnen; und sprechen: Ich will hinaufrücken in das platte Land; ich will überfallen, die in Ruhe und Sicherheit wohnen, die alle wohnen ohne Mauern, und keine Riegel und Tore haben; um sie zu berauben und auszuplündern, deine Hand zu legen an die bewohnten Trümmer, und an ein Volk, das eben aus den Völkern wieder zusammengebracht worden, welches sich wieder Vieh und Eigentum erwirbt, und auf der Höhe des Landes wohnet. Saba, und Dedan, und die Kaufleute von Tarschisch, und alle ihre Löwen werden zu dir sagen: Bist du gekommen, um Beute zu machen? Hast du, um zu plündern, dir ein Kriegsheer gesammelt? um Silber und Gold zu nehmen, um Vieh und Eigentum wegzuschleppen, und eine große Beute zu machen?! Darum weissage, Menschensohn! und sprich zu Gog: So spricht der Herr Jahwe: Fürwahr! In jener Zeit, wann mein Volk Israel sicher wohnen wird, wirst du es erfahren! Und du wirst heranrücken aus deinem Orte, aus dem tiefsten Norden, du und zahlreiche Völker mit dir, sie Alle reitend auf Rossen, ein großer Haufen, und ein zahlreiches Heer. Du wirst heraufziehen gegen mein Volk Israel, wie eine Wolke, das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, daß ich dich gegen mein Land führe, damit die Völker mich kennen lernen, wann ich mich vor ihren Augen an dir, Gog! als den Heiligen zeige. So spricht der Herr Jahwe: Du bist fürwahr! derjenige, von dem ich in früheren Tagen geredet habe durch meine Diener, die Propheten Israels, welche weissagten in jenen Tagen von den Jahren, wo ich dich wider sie führen würde. Und es wird geschehen an jenem Tage, an welchem Gog wider das Land Israels kommen wird, spricht der Herr Jahwe, da wird der Zorn in meiner Nase aufsteigen. In meinem Eifer, und in meines Grimmes Feuer werde ich reden. Fürwahr! an jenem Tage wird ein großes Beben sein im Lande Israels! Und beben werden vor meinem Anblick die Fische des Meeres, und die Vögel des Himmels, und die Tiere des Feldes, und alles Gewürm, das auf Erden kriecht, und alle Menschen, die auf der Erde sind; ja die Berge werden zusammenstürzen, und die Felsenhöhen einfallen, und alle Mauern zu Boden sinken. Und ich werde auf allen meinen Bergen das Schwert wider ihn rufen, spricht der Herr Jahwe; und wüten wird das Schwert des Einen wider den Andern. Und strafen will ich ihn durch Pest und Blut, durch überschwemmenden Platzregen, und Hagelsteine; Feuer und Schwefel will ich regnen lassen auf ihn, und auf sein Heer, und auf die zahlreichen Völker, die bei ihm sind. Und ich werde mich groß und heilig zeigen, und mich bekannt machen vor den Augen vieler Völker; und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin. FortsetzungUnd du, Menschensohn! weissage wider Gog, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Siehe! ich komme an dich, du Gog, Fürst von Rosch, Meschech und Thubal! Ich will dich umdrehen, und dich leiten, und dich herausführen aus dem tiefsten Norden, und dich zu den Bergen Israels kommen lassen. Dann aber will ich deinen Bogen aus deiner linken Hand schlagen, und aus deiner rechten Hand deine Pfeile falle lassen. Auf Israels Bergen sollst du fallen, und dein ganzes Heer, und die Völker, die bei dir sind. Den Raubvögeln, allem Geflügel, und den Tieren des Feldes will ich dich zum Fraße geben. Fallen sollst du auf dem Felde; denn ich habe es gesagt, spricht der Herr Jahwe. Und ich will Feuer auf Magog werfen, und auf die, welche auf den Inseln sicher wohnen; und sie sollen erfahren, daß ich Jahwe bin. Und ich werde meinen heiligen Namen kund machen unter meinem Volke Israel, und meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen; und die Völker sollen erfahren, daß ich Jahwe bin, der Heilige in Israel. Siehe! es kommt! und geschieht! spricht der Herr Jahwe; dies ist der Tag, von dem ich geredet habe. Und es werden die Einwohner der Städte Israels herausgehen, und ein Feuer anzünden, und verbrennen die Rüstung, die kleinen und großen Schilde, die Bogen, und Pfeile, und die Handstangen, und Wurfspieße; und sie werden sieben Jahre lang davon das Feuer unterhalten. Und sie werden nicht Holz vom Felde holen, noch aus den Wäldern fällen; sondern von der Rüstung werden sie das Feuer anzünden. Und sie werden die berauben, welche sie berauben, und die ausplündern, welche sie ausplündern wollten, spricht der Herr Jahwe. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich dem Gog einen Platz bereiten, wo (sein) Grab sein soll, in Israel, in dem Tale, wodurch man nach der Ostseite des Meeres geht, und es wird den Wanderern den Weg versperren; denn daselbst wird man den Gog, und sein ganzes Kriegsheer begraben, und es nennen: „Gog's Heertal.“ Und das Haus Israels wird sieben Monate lang an ihnen begraben, um das Land zu reinigen. Und das ganze Volk des Landes wird (sie) begraben; und es wird ihnen Ruhm werden an dem Tage, wo ich meine Macht zeige, spricht der Herr Jahwe. Und man wird für beständig Leute ausscheiden müssen, die im Lande herumgehen, und mit andern Herumgehenden die auf dem Erdboden Liegengebliebenen begraben, um ihn zu reinigen. Diese Nachsuchung wird man nach sieben Monaten anstellen. Und sie werden herumgehen im Lande, und es durchwandern; und wer Menschengebeine sieht, wird dabei ein Merkzeichen aufstellen, bis sie die Totengräber begraben in Gog's Heertale. Auch wird man einer Stadt den Namen Hamona (Heer) geben. So wird man das Land reinigen. Und du, Menschensohn! so spricht der Herr Jahwe: Sage zu den Vögeln alles Gefieders, und zu allen Tieren des Feldes: Versammelt euch, und kommet! scharet euch von Seiten her zusammen zu meiner Opfermahlzeit, die ich euch zurichte, zu der großen Opfermahlzeit auf den Bergen Israels; und fresset Fleisch und saufet Blut! Das Fleisch der Starken sollet ihr fressen, und das Blut der Fürsten des Landes saufen! Alle diese sind wie in Basan gemästete Widder, Lämmer, Böcke und Stiere. Und ihr sollet Fett fressen bis zur Übersättigung, und Blut saufen bis zur Berauschung von meiner Opfermahlzeit, die ich euch gebe. Und sättigen sollet ihr euch an meinem Tische von Rossen und Reitern, von Starken und allen Kriegsleuten, spricht der Herr Jahwe. Und ich will meine Herrlichkeit verbreiten unter den Völkern; und alle Völker sollen mein Strafgericht sehen, das ich halten, und meine Hand, die ich an sie legen werde. Und das Haus Israels soll erfahren, daß ich Jahwe ihr Gott bin, von diesem Tage an, und weiterhin. Auch die Völker sollen erfahren, daß seiner Missetat wegen das Haus Israels in die Gefangenschaft geraten ist; denn weil sie sich an mir versündiget hatten, habe ich mein Angesicht von ihnen abgewandt, und sie in die Hand ihrer Feinde gegeben, daß sie Alle durch das Schwert fielen. Nach ihrer Unreinigkeit, und nach ihrem Verbrechen verfuhr ich mit ihnen, und wandte mein Angesicht von ihnen ab. Darum spricht der Herr Jahwe also: Nun will ich die Gefangenen Jakobs wieder heimführen, und mich des ganzen Hauses Israels erbarmen, und für meinen heiligen Namen eifern. Und sie sollen ihre Schande tragen, und alle ihre Sünden, die sie gegen mich begangen, als sie in ihrem Lande sicher wohnten, und Niemand sie in Schrecken setzte. Wann ich sie aus den Völkern zurückführe, und aus den Ländern ihrer Feinde sammle, und mich vor den Augen vieler Völker an ihnen als den Heiligen zeige; dann werden sie erkennen, daß ich Jahwe, ihr Gott bin; daß ich sie in die Gefangenschaft führte unter die Völker, aber auch wieder in ihr Land versammelte, ohne Jemanden von ihnen dort zurückzulassen. Und ich will mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen; weil ich meinen Geist über das Haus Israels ausgegossen habe, spricht der Herr Jahwe. Beschreibung des neuen Tempels.Im fünf und zwanzigsten Jahre unserer Wegführung, im Anfange des Jahres, am zehnten Tage des Monats, im vierzehnten Jahre nach Eroberung der Stadt, gerade an diesem Tage kam die Hand Jahwe's über mich, und führte mich dahin. In einem göttlichen Gesichte führte er mich in das Land Israels, und ließ mich auf einem sehr hohen Berge nieder, und auf demselben war gegen Mittag hin etwas wie eine gebaute Stadt. Und er führte mich dahin, und siehe! da war ein Mann, dessen Anblick war wie der Anblick des (glänzenden) Erzes; und er hatte eine leinene Schnur, und eine Meßrute in seiner Hand, und stand in dem Tore. Und der Mann sprach zu mir: Menschensohn! siehe mit deinen Augen, und höre mit deinen Ohren, und richte dein Herz auf Alles, was ich dir zeigen werde! denn um es dir zu zeigen, bist du hieher gebracht worden. Mache Alles, was du siehst, dem Hause Israels kund! Und siehe! es war eine Mauer von Außen rings um den Tempel herum; und der Mann hatte in der Hand eine sechs Ellen lange Meßrute, und die Elle war eine Hand breit länger, als die gemeine Elle; und er maß die Breite des Baues, Eine Rute, und die Höhe, Eine Rute. Und er kam zu dem Tore, das gegen Morgen lag, und stieg dessen Stufen hinauf, und maß die eine Schwelle des Tores, Eine Rute breit, und die andere Schwelle, Eine Rute breit; und das Zimmer, Eine Rute lang, und Eine Rute breit; und den Zwischenraum der Zimmer fünf Ellen, und die Torschwelle neben der Halle des Tores von Innen Eine Rute. Und er maß die Halle des Tores von Innen Eine Rute. Und er maß die Halle des Tores acht Ellen, und ihre Erker zwei Ellen; und die Halle des Tores war von Innen. Und der Zimmer am Tore gegen Morgen waren drei auf dieser, und drei auf jener Seite; die drei hatten Ein Maß, auch die Erker von dieser und jener Seite hatten Ein Maß. Und er maß die Breite der Türe des Tores, zehn Ellen, die Länge des Tores, dreizehn Ellen. Und der Raum vor den Zimmern betrug Eine Elle auf dieser, und Eine Elle der Raum auf der andern Seite; und jedes Zimmer hatte sechs Ellen auf dieser, und sechs Ellen auf jener Seite. Und er maß das Tor vom Dache des einen Zimmers bis zum Dache des andern, fünf und zwanzig Ellen breit, Tür gegen Tür. Und er machte die Erker sechzig Ellen, und vor jedem Erker einen Vorhof am Tore ringsherum. Und vor dem Tore des Einganges bis zur Halle des inneren Tores waren fünfzig Ellen. Auch waren vergitterte Fenster an den Zimmern, und an deren Erkern, einwärts nach dem Tore ringsherum; und eben so an den Hallen, und die Fenster waren ringsherum einwärts, und an jedem Erker waren Palmzweige. Und er führte mich in den äußeren Vorhof, und siehe! da waren Gemächer und ein Pflaster gemacht im Vorhofe ringsumher; dreißig Gemächer auf dem Pflaster. Und das Pflaster lief an der Seite der Tore hin, der Länge der Tore gegenüber war das untere Pflaster. Er maß auch die Breite von dem unteren Tore an bis auswärts vor dem innern Vorhof, hundert Ellen, gegen Morgen, und gegen Mitternacht. Er maß ferner das Tor, welches gegen Mitternacht gerichtet war, nach dem äußeren Vorhofe zu nach seiner Länge und seiner Breite. Und es hatte drei Zimmer auf dieser, und drei auf jener Seite; und seine Erker und seine Hallen hatten dasselbe Maß, hatten dasselbe Maß wie das vorige Tor, fünfzig Ellen in die Länge, und zwanzig Ellen in die Breite. Und seine Fenster, und seine Hallen, und seine Palmzweige hatten dasselbe Maß, wie das Tor gegen Morgen. Auf sieben Stufen stieg man zu ihm hinauf, und Hallen waren vor ihnen. Und das Tor zum inneren Vorhofe war dem Tore gegen Mitternacht, und gegen Morgen gegenüber; und er maß von einem Tore bis zum andern hundert Ellen. Auch führte er mich den Weg gegen Mittag: und siehe! da war ein Tor gegen Mittag, und er maß seine Erker, und seine Hallen, und sie hatten dasselbe Maß. Und es hatte Fenster nebst seinen Hallen ringsherum, wie jene Fenster; die Länge war fünfzig Ellen, und die Breite fünf und zwanzig Ellen. Und auf sieben Stufen stieg man hinauf; und Hallen waren vor ihnen. Und es waren Palmzweige an seinen Erkern, sowohl von dieser, als von jener Seite. Und das Tor des inneren Vorhofes war gegen Mittag; und von diesem bis zum andern Tore gegen Mittag maß er hundert Ellen. Und er führte mich in den innern Vorhof durch das mittägliche Tor; und maß das mittägliche Tor nach demselben Maße. Und seine Zimmer, und seine Erker, und seine Hallen, hatten dasselbe Maß. Und es hatte nebst seinen Hallen ringsherum Fenster; die Länge war fünfzig Ellen, und die breite fünf und zwanzig Ellen. Und Hallen waren ringsherum, fünf und zwanzig Ellen in die Länge, und fünf Ellen in die Breite. Und seine Hallen gingen nach dem äußeren Vorhofe zu, und an seinen Erkern waren Palmzweige. Auf acht Stufen stieg man zu ihm hinauf. Darnach führte er mich zum inneren Vorhofe gegen Morgen; und maß das Tor nach demselben Maße. Und seine Zimmer, und seine Erker, und seine Hallen hatten dasselbe Maß. Und es hatte nebst seinen Hallen Fenster ringsumher. Die Länge war fünfzig Ellen, und die Breite fünf und zwanzig Ellen. Und seine Hallen waren nach dem äußeren Vorhofe zu; und Palmzweige waren an den Erkern von dieser und jener Seite; und auf acht Stufen stieg man zu ihm hinauf. Und er führte mich zu dem mitternächtlichen Tore, und maß nach demselben Maße seine Zimmer, seine Erker, und seine Hallen; und es hatte Fenster ringsumher, fünfzig Ellen war die Länge, und fünf und zwanzig Ellen die Breite. Und seine Erker waren nach dem äußeren Vorhofe zu; und Palmzweige waren an den Erkern von dieser und jener Seite; und auf acht Stufen stieg man zu ihm hinauf. Und in den Erkern der Tore war ein Gemach mit seiner Türe; daselbst wusch man das Brandopfer. Und in der Halle des Tores standen zwei Tische auf dieser, und zwei Tische auf jener Seite, um die Brandopfer, und Sündopfer, und Schuldopfer darauf zu schlachten. Auch standen an der äußeren Seite, wo man zu der Türe des nördlichen Tores hinaufging, zwei Tische, und an der andern Seite vor der Halle des Tores zwei Tische. Vier Tische standen auf dieser, und vier Tische auf der andern Seite des Tores, acht Tische, worauf man schlachtete. Vier Tische für die Brandopfer waren von gehauenen Steinen, anderthalb Ellen lang, und anderthalb Ellen breit, und Eine Elle hoch; auf diese legte man die Geräte, womit man das Brandopfer schlachtete und opferte. Es waren Leisten ringsherum eine Hand breit, und einwärts gebogen; und auf den Tischen war das Opferfleisch. Und außerhalb des inneren Tores waren Gemächer für die Sänger im inneren Vorhofe. Die Einen waren an der Seite des mitternächtlichen Tores, und waren nach Mittag zu gerichtet; die Andern waren an der Seite des östlichen Tores, und waren nach Mitternacht zu gerichtet. Und er sprach zu mir: Dieses Gemach nach Mittag zu gehört den Priestern, welche den Dienst des Tempels verrichten; und jenes Gemach nach Mitternacht zu gehört den Priestern, welche den Dienst des Altars verrichten. Dies sind die Kinder Zadoks, die aus den Kindern Levi sich Jahwe nahen dürfen, um ihm zu dienen. Und er maß den Vorhof, hundert Ellen lang, und hundert Ellen breit in's Gevierte; und der Altar stand vor dem Tempel. Und er führte mich in die Halle des Tempels; und maß den Erker der Halle, fünf Ellen auf dieser, und fünf Ellen auf jener Seite; und die Breite des Tores war drei Ellen von dieser, und drei Ellen von jener Seite. Die Länge der Halle war zwanzig Ellen, und die Breite elf Ellen; und auf Stufen stieg man zu ihr hinauf. Und an den Erkern waren Säulen, eine an dieser, und eine an der andern Seite. Angabe der verschiedenen Längenmaße, Teile, Gemächer, und Verzierungen des neuen Tempels.Und er führte mich in den Tempel, und maß die Erker, sechs Ellen breit auf dieser, und sechs Ellen breit auf jener Seite, die Breite des Zeltes. Und die Breite der Türe war zehn Ellen, und die Seitenwände der Türe fünf Ellen auf der einen, und fünf Ellen auf der andern Seite; und er maß dessen Länge vierzig Ellen, und die Breite zwanzig Ellen. Und er ging in's Innere, und maß den Erker der Türe zwei Ellen, und die Türe sechs Ellen, und die Breite der Türe sieben Ellen. Und er maß seine Länge zwanzig Ellen, und die Breite zwanzig Ellen vor dem Tempel, und sprach zu mir: Dies ist das Allerheiligste! Und er maß die Wand des Hauses sechs Ellen; und die Breite der Gänge, welche rings um das Haus waren, vier Ellen. Was aber diese Gänge betrifft, so war ein Gang an dem andern, und zwar drei und dreißig mal. Sie liefen an der Wand herum, die um das Haus war für die Gänge ringsherum; so daß sie miteinander verbunden waren; aber nicht in die Wand des Tempels eingriffen. Und die Gänge wurden nach oben zu immer breiter, und gingen ganz herum; denn man sollte um das Gebäude gehen, oben rings um das Gebäude; darum war das Gebäude oben breiter; und so stieg man von unten auf in die Höhe durch die Mitte. Ich sah auch an dem Gebäude ringsumher eine Höhe. Der Boden der Gänge betrug eine volle Rute von sechs Ellen bis an die Wurzel der Hand. Die Breite der äußeren Wand an den Gängen war fünf Ellen; und das Übrige war der innere Raum der Gänge, die an dem Gebäude waren. Und der Zwischenraum der Gemächer war zwanzig Ellen breit um das Gebäude ringsherum. Und was die Türen des Ganges zu jenem übrigen Raume betrifft; so war eine Tür gegen Mitternacht, und eine Tür gegen Mittag gerichtet. Und die Breite jenes übrigen Raumes war ringsherum fünf Ellen. Und das Gebäude, welches vor dem abgesonderten Gebäude gegen Abend stand, war siebenzig Ellen breit, und die Mauer des Gebäudes war ringsumher fünf Ellen breit, und neunzig Ellen lang. Und er maß den Tempel hundert Ellen lang; und das abgesonderte Gebäude, und das (andere) Gebäude, und dessen Mauern hundert Ellen lang. Und die Breite vor dem Hause, und dem abgesonderten Gebäude gegen Morgen hin betrug hundert Ellen. Und er maß die Länge des Gebäudes, welches vor dem abgesonderten Gebäude stand, das hinter ihm war; und die Säulen von der einen, und der andern Seite hundert Ellen, und den inneren Tempel, und die Hallen des Vorhofes; die Schwellen, und die verschlossenen Fenster, und die Säulen ringsherum an den drei Seiten. Den Schwellen gegen über war Alles rundherum mit Holz getäfelt; die Erde reichte an die Fenster, und die Fenster waren bedeckt. Über den Türen, und bis zum inneren und äußeren Tempel, und allen Wänden rundumher, im Inneren und im Äußeren war Maßverhältnis. Und es waren Cherubim und Palmzweige angebracht, und zwischen dem einen Cherub, und dem andern Cherub war ein Palmzweig; und der Cherub hatte zwei Gesichter, ein Menschengesicht gegen den Palmzweig auf der einen Seite, und ein Löwengesicht gegen den Palmzweig auf der andern Seite. So war es angebracht im ganzen Tempel ringsumher. Vom Boden an bis hinauf über die Tür waren Cherubim und Palmzweige angebracht, auch an der Wand des Tempels. Des Tempels Pforte war viereckig, und die Gestalt des Heiligen hatte dasselbe Ansehen. Der Altar war von Holz, drei Ellen hoch, und zwei Ellen lang; und seine Ecken, und seine Länge, und seine Wände waren von Holz. Und er sprach zu mir: Dies ist der Tisch, der vor Jahwe steht. Und zwei Türen waren am Heiligen, und am Allerheiligsten. Und diese Türen hatten zwei Flügel, diese zwei Flügel konnten übereinander geschlagen werden. Die eine Tür hatte zwei Flügel, und die andere Tür hatte zwei Flügel. Und an ihnen, an den Türen des Tempels, waren Cherubim und Palmzweige angebracht, wie sie an den Wänden angebracht waren. Und vor der Halle nach Außen war eine hölzerne Schwelle. Auch waren verschlossene Fenster und Palmzweige von dieser, und von jener Seite an den Seiten der Halle und der Gänge des Gebäudes, und Schwellen. Beschreibung des Vorhofes der Priester, und des östlichen Tores.Und er führte mich hinaus zum äußeren Vorhof in der Richtung gegen Mitternacht, und brachte mich zu den Zimmern, die dem abgesonderten Gebäude, und dem Gebäude gegen Norden gegenüber waren. Das nördliche Tor war vor einem hundert Ellen langen, und fünfzig Ellen breiten Platze. Einem Platze von zwanzig Ellen im inneren Vorhofe, und dem Pflaster des äußeren Vorhofes gegenüber standen Säulen vor Säulen in drei Reihen. Und vor den Zimmern war ein Gang, zehn Ellen breit, inwärts ein Weg von einer Elle; und ihre Türen waren gegen Mitternacht hin. Die oberen Zimmer waren, weil sie durch die Säulen abnahmen, enger, als die anderen, nämlich als die unteren und mittleren des Gebäudes. Denn sie waren dreifach, und hatten keine Säulen, wie die Säulen in den Vorhöfen waren; darum waren sie zurückgezogen von den unteren und mittleren von dem Erdboden her. Und die äußere Mauer neben den Zimmern, nach dem äußeren Vorhofe zu vor den Zimmern, war fünfzig Ellen lang. Denn die Länge der Zimmer nach dem äußeren Vorhofe zu betrug fünfzig Ellen. Und siehe! vor dem Tempel war ein Raum von hundert Ellen. Und unter diesen Zimmern war ein Eingang von Morgen her, daß man von dem äußeren Vorhofe hinein gehen konnte. An der breiten Mauer des Vorhofes gegen Morgen vor dem abgesonderten Gebäude und vor dem (andern) Gebäude waren Zimmer. Und vor denselben war ein Gang, wie vor den Zimmern gegen Mitternacht. Ihre Länge und Breite, und alle ihre Ausgänge, und Einrichtungen, und Türen waren einander gleich. Wie die Türen der Zimmer gegen Mittag; so war eine Tür am Eingange des Weges, des Weges nämlich, auf dem man vor der schönen Mauer gegen Morgen hineinging. Und er sprach zu mir: Die Zimmer gegen Mitternacht, die Zimmer gegen Mittag, die vor dem abgesonderten Gebäude sind, diese sind heilige Zimmer, worin die Priester, die sich Jahwe nahen, die heiligsten Opfer essen, wo sie die heiligsten Opfer, nämlich die Speiseopfer, Sündopfer, und Schuldopfer hinlegen sollen; den es ist ein heiliger Ort. Wenn die Priester hineingehen, sollen sie nicht aus dem Heiligtum in den äußeren Vorhof hinausgehen; sondern sie sollen daselbst ihre Kleider, in denen sie gedient haben, niederlegen; denn diese sind heilig; sie sollen andere Kleider anziehen, und zum Volke gehen, Da er nun den Tempel inwendig ganz ausgemessen hatte, führte er mich zum östlichen Tore hinaus, und maß dasselbe ringsherum. Er maß die Morgenseite mit der Meßrute, fünfhundert Ruthen, nach der Meßrute ringsherum. Er maß die Nordseite, fünfhundert Ruthen, nach der Meßrute ringsherum. Er maß die Südseite, fünfhundert Ruthen, nach der Meßrute. Er wandte sich gegen die Abendseite, maß fünfhundert Ruthen nach der Meßrute. Er maß nach den vier Seiten ringsumher die Mauer, fünfhundert Ruthen lang, und fünfhundert Ruthen breit, um das Heilige von dem Unheiligen abzusondern. Feierlicher Einzug Jahwe's in den Tempel.Und er führte mich zu dem Tore, zu dem Tore, das gegen Morgen gerichtet war. Und siehe! Die Herrlichkeit des Gottes Israels zog von Morgen her, und ihr Rauschen war wie das Rauschen vieler Wasser; und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit. Und es war wie dasselbe Gesicht, welches ich gesehen hatte, dasselbe, das ich gesehen hatte, als ich kam, die Stadt zu zerstören; und die Gesichte waren wie das Gesicht, welches ich am Flusse Chebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und durch das Tor, das gegen Morgen gerichtet war, zog in den Tempel ein Jahwe's Herrlichkeit. Und es hob mich auf der Geist, und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe! der Tempel war erfüllt von Jahwe's Herrlichkeit. Und ich hörte vom Tempel aus zu mir reden; und ein Mann stand neben mir. Und er sprach zu mir: Menschensohn! dies ist meines Thrones Stätte, und der Ort meiner Füße Sohlen; hier will ich ewig wohnen in der Mitte der Söhne Israels. Und meinen heiligen Namen werden nicht mehr entweihen die vom Hause Israels, weder sie, noch ihre Könige durch ihre Hurerei, und durch die Leichen ihrer Könige auf ihren Höhen; indem sie ihre Schwelle an meine Schwelle, und ihren Pfosten an meinen Pfosten setzten, so daß nur eine Wand zwischen mir und ihnen war; und sie entweihten meinen heiligen Namen durch ihre Greuel, die sie verübten; deswegen habe ich sie in meinem Zorn verzehrt. Jetzt sollen sie ihre Hurerei, und die Leichen ihrer Könige weit von mir entfernen; und ich will ewig in ihrer Mitte wohnen. Du Menschensohn! zeige dem Hause Israels den Tempel, damit sie sich schämen ihrer Missetaten; und sie sollen den Grundriß messen. Und wenn sie sich alles dessen schämen, was sie getan; so zeige ihnen die Bauart des Tempels, seinen Grundriß, seine Aus- und Eingänge, und seine ganze Bauart, und alle seine Einrichtungen, und seine ganze Bauart, und alle seine Regeln; und zeichne es vor ihren Augen hin, daß sie seine ganze Bauart, und alle seine Regeln wahrnehmen, und darnach tun. Dies ist die Vorschrift für den Tempel. Auf der Höhe des Berges, dem ganzen Kreisumfang desselben, soll das Allerheiligste sein. Siehe! Das ist die Vorschrift für den Tempel! Diese ist aber das Maß des Altars nach der Elle, welche eine gemeine Elle, und eine Handbreit ausmacht. Sein Fuß ist Eine Elle hoch, und Eine Elle breit. Und sein Rand enthält am äußersten Ende rundumher eine Spanne; und dies ist die Höhe des Altars. Von dem Fuße auf der Erde bis an den unteren Absatz ist er zwei Ellen hoch, und eine Elle breit; von diesem kleineren Absatz bis an den größeren Absatz vier Ellen hoch, und eine Elle breit. Der Harel ist vier Ellen hoch, und vom Ariel aufwärts sind vier Hörner. Und der Ariel ist zwölf Ellen lang, und zwölf Ellen breit in's Gevierte. Und der Absatz ist vierzehn Ellen lang, und vierzehn Ellen breit in's Gevierte; der Rand ringsumher hat eine halbe Elle, und der Fuß ringsum ist eine halbe Elle hoch; und seine Stufen stehen nach Morgen zu. Und er sprach zu mir: Menschensohn! so spricht der Herr Jahwe: Dies sind die Vorschriften für den Altar: An dem Tage, wo er fertig gemacht ist, soll man auf ihm Brandopfer opfern, und ihn mit Blut besprengen. Und den Priestern, den Leviten, die aus dem Samen Zadok's sind, welche sich mir nahen, spricht der Herr Jahwe, mir zu dienen, sollst du einen jungen Stier zum Sündopfer geben. Und du sollst von dessen Blute nehmen, und sprengen an die vier Hörner (des Altars), und an die vier Ecken des Absatzes, und an dem Rand herum; und du sollst ihn entsündigen, und ihn versöhnen. Und du sollst den Stier des Sündopfers nehmen, und ihn verbrennen an einem dazu bestimmten Orte des Tempels, außerhalb des Heiligtums. Und am zweiten Tage sollst du einen Ziegenbock, der ohne Fehler ist, zum Sündopfer darbringen, und den Altar damit entsündigen, wie man ihn durch den Stier entsündigte. Wenn du mit dem Entsündigen fertig bist, sollst du einen jungen Stier darbringen, der ohne Fehler ist, und einen Widder von der Herde, der ohne Fehler ist. Und du sollst sie vor Jahwe bringen; und die Priester sollen Salz darauf werfen, und sie Jahwe zum Brandopfer darbringen. Sieben Tage sollst du täglich einen Bock zum Sündopfer bringen. Auch sollen sie einen jungen Stier, und einen Widder von der Herde, die ohne Fehler sind, opfern. Sieben Tage lang sollen sie den Altar versöhnen, und ihn reinigen, und seine Hand füllen. Nach Ablauf dieser Tage sollen die Priester am achten Tage und fernerhin auf dem Altar eure Brandopfer, und eure Dankopfer darbringen. Dann werde ich an euch mein Wohlgefallen haben, spricht der Herr Jahwe. Vorschriften für die Priester.Und er führte mich zurück zu dem Tore des äußeren Heiligtums, das gegen Morgen gerichtet ist; es war aber verschlossen. Da sprach Jahwe zu mir: Dieses Tor soll verschlossen bleiben; es soll nicht geöffnet werden, und Niemand soll durch dasselbe gehen; weil Jahwe, der Gott Israels, durch dasselbe eingezogen ist; darum soll es verschlossen bleiben. Was den Fürsten betrifft, so soll er, weil er Fürst ist, in demselben sitzen dürfen, um vor Jahwe das Brot zu essen; den Weg von der Halle des Tores soll er herkommen, und auf demselben Wege wieder hinausgehen. Und er führte mich den Weg zum nördlichen Tore vor das Haus. Und ich blickte hin, und siehe! es erfüllte die Herrlichkeit Jahwe's das Haus Jahwe's; und ich fiel auf mein Angesicht. Da sprach Jahwe zu mir: Menschensohn! Gib wohl acht! sehe mit deinen Augen, und höre mit deinen Ohren Alles, was ich zu dir reden werde von allen Einrichtungen des Hauses Jahwe's, und von allen seinen Vorschriften; und gib wohl acht auf den Eingang des Tempels, auf alle Ausgänge des Heiligtums; und sage zu den Widerspenstigen, zu denen vom Hause Israels: So spricht der Herr Jahwe: Es sind eurer Greueltaten zu viel, ihr vom Hause Israels! indem ihr fremde Leute, die unbeschnitten sind an der Seele, und unbeschnitten am Leibe, hereinführet, daß sie in meinem Heiligtume sind, mein Haus entweihen, wenn ihr mein Brot, Fett und Blut darbringet, so daß ihr meinen Bund brechet durch alle eure Greuel. Und ihr haltet die Wache meiner Heiligtümer nicht; sondern bestellet Andere, die für euch die Wache tun müssen in meinem Heiligtume. So spricht der Herr Jahwe: Kein Fremder, der unbeschnitten ist an der Seele, und unbeschnitten am Leibe, soll mein Heiligtum betreten, kein Fremder, der unter den Söhnen Israels ist; sondern die Leviten, die sich weit von mir entfernten, da Israel sich verirrte, die von mir weg zu ihren Schandgötzen hinirrten, sollen ihre Schuld tragen, und in meinem Heiligtum die Wachen an den Toren des Hauses halten, und den Dienst versehen im Hause. Sie sollen die Brandopfer, und andere Opfer für das Volk schlachten, und vor ihnen stehen, um ihnen zu dienen. Weil sie ihnen gedient haben vor ihren Schandgötzen, und dem Hause Israels ein Anstoß zur Sünde geworden sind; darum habe ich meine Hand wider sie aufgehoben, spricht der Herr Jahwe; und sie sollen ihre Schuld tragen. Und sie sollen sich mir nicht nahen, um mir Priesterdienste zu tun, noch sich nahen irgend einem meiner Heiligtümer, oder dem Allerheiligsten; sondern sie sollen ihre Schande tragen, und ihre Greueltaten, die sie verübt haben. Und ich habe sie zu Hütern des Hauses bestimmt, und zu allen Diensten desselben, und zu Allem, was darin geschehen muß. Aber die Priester, die Leviten, die Söhne Zadok's, welche Wache gehalten für mein Heiligtum, als die Söhne Israels sich von mir verirrten, diese sollen sich mir nahen, um mir zu dienen, und vor meinem Angesicht stehen, um mir Fett und Blut darzubringen, spricht der Herr Jahwe. Diese sollen hineingehen in mein Heiligtum, und sich meinem Tisch nahen, um mir zu dienen, und den Dienst vor mir verrichten Und wann sie in die Tore des inneren Vorhofes kommen, sollen sie leinene Kleider anziehen, und nichts von Wolle tragen während ihres Dienstes in den Toren des inneren Vorhofes, und im Inneren. Ein Schmuck von Leinwand soll auf ihrem Haupte sein, und leinene Beinkleider sollen um ihre Lenden sein; sie sollen sich nicht gürten wegen des Schweißes. Wann sie aber in den äußeren Vorhof hinausgehen, in den äußeren Vorhof zum Volke; sollen sie ihre Kleider, wenn sie ihren Dienst verrichten, ausziehen, und in die Zimmer des Heiligtums legen, und andere Kleider anziehen, damit sie nicht das Volk durch ihre Kleider heiligen. Und ihr Haupt sollen sie nicht scheren, aber auch nicht das Haar herabhängen lassen; sondern es kurz abstumpfen am Haupte. Auch sollen die Priester keinen Wein trinken, wann sie in den innern Vorhof gehen wollen. Und sie sollen keine Witwe, noch Geschiedene sich zur Frau nehmen; sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israels, oder eine Witwe, welche eine Priesterswitwe ist, dürfen sie nehmen. Und sie sollen mein Volk den Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen lehren, und sollen es kennen lehren den Unterschied zwischen dem Reinen, und dem Unreinen. Und in Streitsachen sollen sie stehen zum Richten nach meinen Gesetzen, und Recht sprechen; meine Gesetze und meine Satzungen sollen sie an allen meinen Festen beobachten, und meine Sabbate heiligen. Und zu keinem toten Menschen sollen sie gehen wegen der Verunreinigung; aber bei dem Vater, und bei der Mutter, und bei dem Sohne, und bei der Tochter, bei dem Bruder, und bei der Schwester, die noch keinen Mann gehabt hat, dürfen sie sich verunreinigen. Nach seiner Reinigung aber soll man ihm noch sieben Tage zuzählen. Und an dem Tage, wo er in das Heiligtum, in den inneren Vorhof geht, um den Dienst im Heiligtum zu verrichten, soll er ein Sündopfer für sich darbringen, spricht der Herr Jahwe. Auch sollen sie ein Eigentum haben; ich will ihr Eigentum sein; und ihr sollet ihnen keine Besitzung in Israel geben. Ich bin ihre Besitzung. Sie sollen Speisopfer, und Sündopfer, und Schuldopfer essen; und alles Geweihte in Israel soll ihnen gehören. Und die Erstlinge aller Frühfrüchte aller Art, und alle Hebopfer aller Art von allen euren Hebopfern sollen den Priestern gehören; und die Erstlinge eures Backwerks sollet ihr den Priestern geben, um Segen auf euer Haus niederzusenken. Alles Gefallene und Zerrissene von Vögeln, und von Tieren, sollen die Priester nicht essen. Vorschriften über die Verteilung des Landes, und sonstige Bestimmungen.Wenn ihr das Land durch das Loos zum Besitztum verteilet; so sollet ihr ein geweihtes Stück Land Jahwe als Gabe darbringen, fünf und zwanzig tausend (Ellen) lang, und zehn tausend breit. Es soll heilig sein, in seinem ganzen Umfange. Davon sollen zum Heiligtum kommen fünfhundert (Ellen) in's Gevierte ringsum, und um dieses ein freier Platz von fünfzig Ellen. Und von diesem Maße sollst du abmessen einen Raum fünf und zwanzig tausend (Ellen) lang, und zehn tausend breit, in welchem das Heiligtum, das Allerheiligste, sein soll. Dieser geheiligte Teil des Landes soll den Priestern gehören, die im Heiligtume den Dienst verrichten, und sich nahen, um Jahwe zu dienen; und dies soll der Platz für ihre Häuser sein, und ein Heiligtum um das Heiligtum. Und fünf und zwanzig tausend (Ellen) in die Länge, und zehn tausend in die Breite sollen den Leviten, die im Tempel dienen, zum Besitz gegeben werden, mit zwanzig Zimmern. Auch der Stadt sollet ihr ein Besitztum geben, fünf tausend (Ellen) breit, und fünf und zwanzig tausend lang, neben dem heiligen Platze; es soll dem ganzen Hause Israels gehören. Dem Fürsten aber soll gehören, was von beiden Seiten des heiligen Platzes sowohl, als des Besitztums der Stadt, vor dem heiligen Platze, und vor dem Besitztume der Stadt auf der Abendseite gegen Abend, und auf der Morgenseite gegen Morgen zu liegt; und es soll so lang sein wie einer der übrigen Teile von der Grenze gegen Abend bis zur Grenze gegen Morgen. Dieses Land soll ihm in Israel zum Besitztume sein, damit meine Fürsten nicht mehr mein Volk drücken; sondern dem Hause Israels nach seinen Stämmen das Land geben. So spricht der Herr Jahwe: Ihr Fürsten Israels, zu viel habt ihr verübt! Lasset ab von Gewalt und Unterdrückung, und übet Recht und Gerechtigkeit; vertreibet nicht mehr mein Volk aus seinem Besitze, spricht der Herr Jahwe. Ihr sollet richtige Wage, und richtiges Epha, und richtiges Bath haben. Das Epha und Bath sollen einerlei Maß halten. Das Bath soll den zehnten Teil vom Chomer, und das Epha auch den zehnten Teil vom Chomer halten. Nach dem Chomer soll euer Maß sich richten. Ein Sekel soll zwanzig Gera halten. Ihr sollet eine Mine haben von zwanzig Sekeln, eine von fünf und zwanzig Sekeln, und eine von fünfzehn Sekeln. Dieses ist die Abgabe, die ihr geben sollet: Weizen, den sechsten Teil eines Epha von einem Chomer, Gerste, den sechsten Teil eines Epha von einem Chomer. Und der vorgeschriebene Teil des Öls soll sein: Von einem Bath Öl der zehnte Teil eines Bath vom Kor; zehn Bath ein Chomer; denn zehn Bath machen einen Chomer; und aus einer Herde von zweihundert Schafen ein Schaf von der Tränke Israels zum Speiseopfer, und Brandopfer, und Dankopfer, um sie zu versöhnen, spricht der Herr Jahwe. Das ganze Volk des Landes soll dem Fürsten in Israel zu dieser Abgabe verpflichtet sein. Der Fürst aber soll verbunden sein zu den Brandopfern, Speisopfern, und Trankopfern an den Festen, und Neumonden, Sabbaten, an allen Feiertagen des Hauses Israels. Er selbst soll die Sündopfer, und Speisopfer, und Brandopfer, und Dankopfer bringen, um für das Haus Israels Versöhnung zu bewirken. So spricht der Herr Jahwe: Am ersten Tage des ersten Monats sollst du einen jungen Stier, der ohne Fehler ist, nehmen, und das Heiligtum entsündigen. Und der Priester soll vom Blute des Sündopfers nehmen, und besprengen die Pfosten des Hauses, und die vier Ecken des Absatzes am Altare, und die Pfosten des Tores des inneren Vorhofes. Und so sollst du tun am siebenten Tage dieses Monats für jeden Irrenden, oder Einfältigen; und ihr sollet das Haus versöhnen. Am vierzehnten Tage des ersten Monats sollet ihr das Passah halten, ein Fest von sieben Tagen; ungesäuerte Brote sollen da gegessen werden. Und an diesem Tage soll der Fürst für sich, und für das ganze Volk des Landes einen Stier zum Sündopfer darbringen. Und während der sieben Tage des Festes soll er ein Brandopfer Jahwe darbringen: Sieben Stiere, und sieben Widder, die ohne Fehler sind, täglich die sieben Tage hindurch, und täglich einen Ziegenbock zum Sündopfer. Und zum Speisopfer soll er darbringen zu jedem Stier ein Epha, und zu jedem Widder ein Epha, und zu jedem Epha ein Hin Öl. Am fünfzehnten Tage des siebenten Monats soll er am Feste sieben Tage lang dieselben Opfer bringen, Sündopfer, Brandopfer, Speisopfer, und Öl. Vorschriften in Betreff des Fürsten. Beschreibung der Opferkuchen.So spricht der Herr Jahwe: Das Tor des inneren Vorhofes, das gegen Morgen gerichtet ist, soll an den sechs Werktagen geschlossen sein; aber am Sabbate soll es geöffnet werden; auch am Tage des Neumondes soll es geöffnet werden. Und der Fürst soll hineingehen auf dem Wege der Halle des äußeren Tores, und an dem Torpfosten stehen bleiben. Und die Priester sollen sein Brand- und Dankopfer verrichten. Er aber soll auf der Schwelle des Tores anbeten, und wieder hinausgehen. Das Tor aber soll bis zu dem Abend nicht verschlossen werden. Und das Volk des Landes soll an den Sabbaten und Neumonden am Eingange dieses Tores vor Jahwe anbeten. Und das Brandopfer, welches der Fürst dem Jahwe darbringen soll am Sabbate, soll sein: Sechs Lämmer ohne Fehler, und ein Widder ohne Fehler; und das Speisopfer: ein Epha zu dem Widder, und zu den Schafen aber mag er als Speisopfer geben, was seine Hand geben kann; und zu jedem Epha ein Hin Öl; und am Tage des Neumondes: Ein junger Stier ohne Fehler, und sechs Schafe, und ein Widder ohne Fehler. Als Speisopfer soll er ein Epha zu dem Stier, und ein Epha zu dem Widder bringen; und zu den Schafen so viel seine Hand fasset, und zu jedem Epha ein Hin Öl. Und wann der Fürst hineingeht, soll er den Weg der Torhalle kommen, und auf demselben Wege wieder hinausgehen. Und wann das Volk des Landes an den Festtagen vor Jahwe kommt, so soll es, wann es den Weg des nördlichen Tores hereingekommen ist, um anzubeten, den Weg des südlichen Tores hinausgehen; und wann es den Weg des südlichen Tores hereingekommen ist, den Weg des nördlichen Tores hinausgehen. Es soll nicht den Weg des Tores wieder zurückgehen, den es gekommen ist; sondern gerade gegenüber hinausgehen. Und der Fürst soll, wann sie kommen, mit ihnen hereinkommen; und wann sie hinausgehen, wieder mit hinausgehen. Und an den Feiertagen, und hohen Festen soll das Speisopfer sein: Ein Epha zu einem Stier, und ein Epha zu einem Widder; und zu den Schafen soll er geben, was seine Hand geben kann; und zu jedem Epha ein Hin Öl. Und wenn der Fürst ein freiwilliges Brandopfer, oder ein freiwilliges Dankopfer Jahwe bringen will; so soll man ihm das Tor öffnen, welches gegen Osten gerichtet ist; und er soll sein Brandopfer, oder sein Dankopfer darbringen, wie er es am Tage des Sabbat tut; und er soll hinausgehen, und das Tor soll man wieder zuschließen, nachdem er hinausgegangen ist. Und ein jähriges Lamm, das ohne Fehler ist, sollst du täglich Jahwe zum Brandopfer bringen. Jeden Morgen sollst du es tun. Und du sollst jeden Morgen als Speisopfer darbringen den sechsten Teil eines Epha, und Öl den dritten Teil eines Hin, um das Mahl damit anzufeuchten. Dieses Speisopfer soll Jahwe immer nach ewiger Verordnung dargebracht werden. Jeden Morgen soll man das Lamm, mit dem Speisopfer, und mit dem Öl als ein immerwährendes Brandopfer darbringen. So spricht der Herr Jahwe: Wenn der Fürst Einem seiner Söhne von seinem Eigentume etwas als Geschenk gibt, soll es dessen Söhnen gehören, und es soll ihr erblicher Besitz sein. Wenn er aber Einem seiner Knechte etwas von seinem Eigentume als Geschenk gibt; so soll es diesem bis zum Freijahre gehören, und dem Fürsten wieder zufallen. Aber sein Eigentum gehört seinen Söhnen. Und der Fürst soll von dem Eigentume des Volkes nichts nehmen, so daß er sie aus ihrem Besitztume vertriebe; von seinem Besitztume soll er seine Söhne erben lassen; damit Niemand aus meinem Volke aus seinem Eigentume gestoßen werde. Und er führte mich durch den Eingang, welcher an der Seite des Tores war, zu den für die Priester bestimmten heiligen Zimmern, welche nach Mitternacht gerichtet waren; und siehe! da war ein Platz am äußersten Ende gegen Abend. Und er sprach zu mir: Dies ist der Platz, wo die Priester das Schuld- und Sündopfer kochen, und das Speisopfer backen sollen; damit sie es nicht hinaus tragen müssen in den äußern Vorhof, und so das Volk heiligen. Und er führte mich in den äußeren Vorhof hinaus, und ließ mich in die vier Ecken des Vorhofes gehen; und siehe! In jeder Ecke des Vorhofes war noch ein Vorhof, ein Vorhof in jeder Ecke des Vorhofes. In den vier Ecken des Vorhofes waren engere Vorhöfe, vierzig (Ellen) lang, und dreißig breit, einerlei Maß hatten die vier Eckhöfe. Und es war eine Mauer ringsherum um alle vier, und unten an diesen Mauern umher waren Küchen angebracht. Und er sprach zu mir: Dieses sind die Küchen, worin die Diener des Hauses das Opfer des Volkes kochen sollen. Von der Quelle, die aus dem Tempel hervorfließt. Verteilung des Landes unter die zwölf Stämme.Und er führte mich zu der Tür des Hauses zurück; und siehe! Unter der Schwelle des Hauses gegen Morgen floß Wasser heraus; denn die Vorderseite des Hauses war gegen Morgen; und das Wasser floß unten von der rechten Seite des Hauses, von der Mittagsseite des Altars hinab. Und er führte mich den Weg nach dem Tore gegen Mitternacht, und führte mich den Weg außerhalb herum zu dem äußeren Tore, welches gegen Morgen gerichtet war; und siehe! Das Wasser quoll auf der rechten Seite hervor. Als der Mann hinausgegangen war gegen Morgen, maß er mit der Meßschnur, die er in seiner Hand hatte, tausend Ellen, und führte mich an das Wasser bis an die Knöchel. Er maß noch tausend (Ellen), und führte mich durch das Wasser, bis an die Kniee. Er maß wieder tausend (Ellen), und führte mich durch das Wasser bis an die Lenden. Und er maß wieder tausend (Ellen); es war jetzt ein Strom, durch den ich nicht mehr gehen konnte. Denn das Wasser war so angeschwollen zu einem Wasser, durch das man schwimmen mußte; es war ein Strom, durch den man nicht mehr gehen konnte. Und er sprach zu mir: Hast du es gesehen? Menschensohn! Und er führte mich wieder zurück an's Ufer des Stromes. Als ich mich umwandte, siehe! da waren sehr viele Bäume an dem Ufer des Stromes auf beiden Seiten. Und er sprach zu mir: Dieses Wasser fließt in die östliche Gegend, und geht hinab in die Ebene, und ergießt sich in das Meer. Sein Ausfluß geht in das Meer, und das Wasser desselben wird dadurch trinkbar. Und es wird geschehen, alle lebendigen Tiere, welche sich regen, werden da, wohin dieser Strom sich ergießt, leben; und es werden sehr viele Fische da sein. Denn wohin dieses Wasser sich ergießt, da wird es trinkbar; und Alles wird da leben, wohin dieser Strom sich ergießt. Und es wird geschehen, Fischer werden an demselben stehen, von Engedi, bis En-Eglaim, um ihre Netze auszuspannen. Es werden Fische von verschiedenen Arten da sein, sehr viele Fische wie im großen Meere. Aber seine Sümpfe und Teiche werden kein trinkbares Wasser enthalten; sondern Salz bleiben. An beiden Ufern dieses Stromes werden allerlei Fruchtbäume wachsen, deren Blätter nicht welken, und deren Früchte nicht aufhören. Alle Monate werden ihre Früchte reifen; weil ihnen das Wasser aus dem Heiligtum zufließt; und ihre Früchte werden zur Nahrung, und ihre Blätter zur Heilung dienen. So spricht der Herr Jahwe: Dieses ist die Grenze, nach welcher ihr das Land verteilen sollet unter die zwölf Stämme Israels; für Joseph zwei Teile. Ihr sollet es so verteilen, daß Einer so viel hat, als der Andere; denn ich habe meine Hand aufgehoben, es euren Vätern zu geben; deswegen soll dieses Land euch erblich zufallen. Und dies ist die Grenze des Landes: Die mitternächtliche geht vom großen Meere an, nach Hethlon zu, bis man nach Zedad kommt: Hamath, Berotha, Sibraim, welches zwischen der Grenze von Damaskus, und zwischen der Grenze von Hamath liegt, Chaser-Tichon, welches an der Grenze von Chaveran liegt. Und es soll die Grenze sein vom Meere bis nach Chazar-Enon; und die Grenze von Damaskus, und die Grenze von Hamath soll die mitternächtliche sein. Und die Grenze gegen Morgen sollet ihr messen zwischen Chaveran, und Damaskus, und Gilead, und dem Lande Israels am Jordan herab bis an's Meer gegen Morgen. Das soll die Grenze gegen Morgen sein. Und die Grenze gegen Mittag nach Süpden hin geht von Thamar bis zum Hader-Wasser Kadesch, zu dem Strome hin, bis an das große Meer; und das soll die südliche Grenze gegen Mittag sein. Und die Grenze gegen Abend soll das große Meer sein, von der Grenze an, bis man gegenüber nach Hamath kommt. Das soll die Grenze gegen Abend sein. Und dieses Land sollet ihr unter euch nach den Stämmen Israels verteilen. Ihr sollet dasselbe verteilen unter euch, und unter die Fremden, die sich unter euch aufhalten, und Kinder unter euch gezeugt haben. Und sie sollen euch sein wie Einheimische unter den Söhnen Israels; sie sollen unter den Stämmen Israels um das Erbteil mitlosen. Und es soll geschehen, in dem Stamme, worin Einer als Fremder wohnt, sollet ihr ihm sein Eigentum geben, spricht der Herr, Jahwe. FortsetzungUnd dies sind die Namen der Stämme: An der Grenze gegen Mitternacht, an der Seite von Hethlon, bis man kommt nach Hamath, Chazar-Enan, an der Grenze von Damaskus gegen Mitternacht, Hamath zur Seite, von Morgen gegen Abend soll Dan sein, einer. Und an der Grenze Dan's, von Morgen gegen Abend, Asser, einer. Und an der Grenze Asser's, von Morgen gegen Abend, Naphtali, einer. Und an der Grenze Naphtali's, von Morgen gegen Abend, Manasse, einer. Und an der Grenze Manasse's, von Morgen gegen Abend, Ephraim. einer. Und an der Grenze Ephraim's, von Morgen gegen Abend, Ruben, einer. Und an der grenze Ruben's, von Morgen gegen Abend, Juda, einer. Und an der Grenze Juda's, von Morgen gegen Abend, soll der Platz liegen, den ihr (Jahwe) als Gabe sollet darbringen, fünf und zwanzig tausend (Ellen) breit, und so lang, wie die andern Erbteile, von Morgen gegen Abend, und in dessen Mitte soll das Heiligtum sein. Und dieser Platz, den ihr Jahwe als Gabe darbringen sollet, soll fünf und zwanzig tausend (Ellen) lang, und zehn tausend breit sein. Und der geweihte Platz soll den Priestern gehören; gegen Mitternacht fünf und zwanzig tausend (Ellen) lang, und gegen Abend zehn tausend (Ellen) breit, und gegen Morgen zehn tausend (Ellen) breit, und gegen Mittag fünf und zwanzig tausend (Ellen) lang; und in dessen Mitte soll das Heiligtum Jahwe's sein. Er soll geweiht sein den Priestern aus den Söhnen Zadok's, die meine Anordnung befolgt, und sich nicht verirrt haben, als die Söhne Israels sich verirrten, wie die Leviten sich verirrten. Und diesen soll von dem geweihten Stück Land, (worauf) das Allerheiligste ist, ein Teil gehören, an der Grenze der Leviten. Und die Leviten sollen neben der Grenze der Priester erhalten fünf und zwanzig tausend (Ellen) in die Länge, und zehn tausend in die Breite. Die ganze Länge soll sein fünf und zwanzig tausend, und die Breite zehn tausend (Ellen). Und davon dürfen sie weder etwas verkaufen, noch vertauschen; denn den besten Teil des Landes soll man nicht (an Andere) übergehen lassen; denn er ist Jahwe geweiht. Und die noch übrigen fünftausend (Ellen) in die Breite, nebst fünfundzwanzigtausend (Ellen) in die Länge, sind gemeines Land für die Stadt, zu Wohnungen, und zu freien Vorplätzen; und die Stadt soll in deren Mitte sein. Und dies soll ihr Maß sein: Die Seite gegen Mitternacht viertausendundfünfhundert (Ellen); und die Seite gegen Mittag viertausendundfünfhundert (Ellen); und die Seite gegen Morgen viertausendfünfhundert (Ellen); und die Seite gegen Abend viertausendundfünfhundert (Ellen). Aber der freie Vorplatz der Stadt gegen Mitternacht soll haben zweihundertundfünfzig (Ellen); und gegen Morgen zweihundertundfünfzig (Ellen); und gegen Abend zweihundertundfünfzig (Ellen). Was dann noch übrig ist in der Länge, neben dem geweihten Platze, zehn tausend (Ellen) gegen Morgen, und zehn tausend gegen Abend, und das neben dem geweihten Platze ist, dessen Ertrag soll zum Unterhalt sein für die Arbeiter der Stadt. Was aber die Arbeiter der Stadt betrifft, so sollen darin arbeiten aus allen Stämmen Israels. Der ganze geweihte Platz soll fünf und zwanzig tausend (Ellen Länge), und fünf und zwanzig tausend (Ellen Breite) in's Gevierte haben; diesen sollet ihr zum Platz des Heiligtumes darbringen, (und) zum Besitztum der Stadt. Und was übrig ist auf beiden Seiten des Platzes des Heiligtumes, und des Besitztums der Stadt, ein Fläche von fünf und zwanzig tausend (Ellen) an der Grenze des geweihten Platzes gegen Morgen, und gegen Abend, eine Fläche von fünf und zwanzig tausend (Ellen) an der Grenze gegen Abend, neben den andern Erbteilen, das soll dem Fürsten gehören; so daß der geweihte Platz, und das Heiligtum des Tempels in dessen Mitte liegen. Und was von dem Besitztum der Leviten, und von dem Besitztum der Stadt in der Mitte dessen, was dem Fürsten gehört, zwischen der Grenze Juda's und zwischen der Grenze Benjamin's liegt, das soll dem Fürsten gehören. Und die übrigen Stämme (folgen also): Von Morgen gegen Abend Benjamin, einer. Und an der Grenze Benjamin's, von Morgen gegen Abend, Simeon, einer. Und an der Grenze Simeon's, von Morgen gegen Abend, Issaschar, einer. Und an der Grenze Issaschar's, von Morgen gegen Abend, Sebulon, einer. Und an der Grenze Sebulon's, von Morgen gegen Abend, Gad, einer. Und an der grenze Gad's, gegen Mittag, da ist die grenze von Thamar bis zum Haderwasser Kadesch, zu dem Strome hin, bis an das große Meer. Dieses ist das Land, das ihr durch das Loos als Eigentum unter die Stämme Israels verteilen sollet; und dieses sind ihre Erbteile, spricht der Herr Jahwe. Und diese sind die Ausgänge der Stadt von der Seite gegen Mitternacht: Viertausendundfünfhundert (Ellen) soll das Maß sein. Und die Tore der Stadt sollen nach dem Namen der Stämme Israels genannt werden. Gegen Mitternacht sollen drei Tore sein: das Tor Ruben's, eins; das Tor Juda's, eins; das Tor Levi's, eins. Und von der Seite gegen Morgen: viertausendundfünfhundert (Ellen), und drei Tore: das Tor Joseph's, eins; das Tor Benjamin's, eins; das Tor Dan's, eins; Und von der Seite gegen Mittag: viertausendundfünfhundert (Ellen) soll das Maß sein, und drei Tore: Das Tor Simeon's, eins; das Tor Issaschar's, eins; das Tor Senbulon's, eins; Von der Seite gegen Abend: viertausendundfünfhundert, drei Tore: das Tor Gad's, eins; das Tor Asser's, eins; das Tor Naphtali's, eins. Der Umkreis soll acht zehn tausend (Ellen) haben; und der Name der Stadt soll von dem Tage an sein: Jahwe Schamma, (Jahwe daselbst.) Daniel wird mit mehreren jüdischen Jünglingen nach Babylon gebracht, daselbst für den königlichen Dienst erzogen, und dann in denselben aufgenommen.Im dritten Jahre der Regierung Jojakim's, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel nach Jerusalem, und belagerte es. Und der Herr gab Jojakim, den König von Juda in seine Hand, nebst einem Teile der Geräte des Hauses Gottes; und er brachte sie in das Land Schinear in das Haus seines Gottes; und er tat die Geräte in die Schatzkammer seines Gottes. Und der König befahl dem Aschpenas, dem Obersten seiner Hofleute, aus den Söhnen Israels, und zwar aus dem königlichen Samen, und aus den Vornehmen, Jünglinge zu nehmen, welche keinen Fehler an sich hätten, und schön wären von Ansehen, und erfahren in allerlei Kenntnis, und wohlunterrichtet, und einsichtsvoll, und welche die Fähigkeit besäßen, in dem Palaste des Königs zu dienen, und sie in der Schrift und Sprache der Chaldäer unterrichten zu lassen. Und der König bestimmte für sie den täglichen Unterhalt von der Speise des Königs, und von dem Weine, den derselbe trank; und für ihre Erziehung bestimmte er drei Jahre, nach deren Verlauf sie dem Könige dienen sollten. Und es waren unter ihnen aus den Söhnen Juda's: Daniel, Chananja, Mischael und Asarja. Und der Oberste der Hofleute legte ihnen andere Namen bei, und er nannte den Daniel Beltschazar, und den Chananja Schadrach, und den Mischael Meschach, und den Asarja Abed- Nego. Und Daniel nahm sich vor, sich nicht zu verunreinigen durch die Speise des Königs, und durch den Wein, den derselbe trank, und bat den Obersten der Hofleute, sich nicht verunreinigen zu müssen. Und Gott gab dem Daniel Gnade und Barmherzigkeit von dem Obersten der Hofleute. Und der Oberste der Hofleute sprach zu Daniel: Ich fürchte meinen Herrn, den König, welcher eure Speise und euren Trank bestimmt hat. Wenn er sähe, daß eure Gesichter magerer wären, als die der übrigen Jünglinge eures Alters; so würdet ihr meinen Kopf vor dem Könige schuldig machen. Da sprach Daniel zu Melzar, welchen der Oberste der Hofleute über Daniel, Chananja, Mischael und Asarja gesetzt hatte: Mache doch einen Versuch mit deinen Knechten zehn Tage lang, und man gebe uns Gemüse zu essen, und Wasser zu trinken; dann betrachte man vor dir unser Aussehen, und das Aussehen der andern Jünglinge, die von des Königs Speise gegessen, und wie du es findest, so tue mit deinen Knechten. Und er hörte auf diesen Vorschlag, und machte einen Versuch mit ihnen zehn Tage lang. Und nach Verlauf der zehn Tage zeigte sich ihr Aussehen vollkommener und fleischiger, als das aller andern Jünglinge, die von des Königs Speise gegessen hatten. Da nahm Melzar ihre Speise, und den Wein, den sie trinken sollten, und gab ihnen Gemüse. Und Gott gab diesen vier Jünglingen Kenntnis und Geschicklichkeit in jeder Schrift und Wissenschaft; dem Daniel aber verlieh er die Erkenntnis der Gesichte und Träume. Und nach Verlauf der Zeit, um welche der König sie vorzuführen befohlen hatte, führte sie der Oberste der Hofleute vor Nebukadnezar. Und der König redete mit ihnen, und es fand sich aus Allen Keiner, wie Daniel, Chananja, Mischael und Asarja, und sie traten in des Königs Dienst. Und in jeder Wissenschaft und Einsicht, worin der König sie prüfte, fand er sie zehnmal weiter, als alle Bilderschriftkenner und Sterndeuter, die in seinem ganzen Reiche waren. Und Daniel war bis zum ersten Jahre des Königs Kyrus. Nebukadnezar's Traum von einer großen Bildsäule, und Auslegung desselben durch Daniel.Und im zweiten Jahre der Regierung Nebukadnezar's hatte Nebukadnezar einen Traum, und sein Geist wurde beunruhigt, und sein Schlaf war für ihn dahin. Und es befahl der König, daß man die Bilderschriftkenner, und Sterndeuter, und die Zauberer, und die Chaldäer rufe, um dem Könige seinen Traum kund zu machen. Und sie kamen und stellten sich vor den König. Da sprach der König zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist beunruhigt, ihn zu erfahren. Und die Chaldäer sprachen zum König auf aramäisch: König! lebe ewig! Sage deinen Dienern den Traum, und wir wollen die Deutung anzeigen. Der König antwortete, und sprach zu den Chaldäern: Die Sache ist mir entfallen; wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht anzeiget; so sollet ihr in Stücke zerhauen, und eure Häuser sollen in einen Morasthaufen verwandelt werden. Wenn ihr aber den Traum und seine Deutung anzeiget; so sollet ihr Geschenke, und Gaben, und viele Kostbarkeiten von mir erhalten. Deswegen zeiget mir den Traum und seine Deutung an. Sie antworteten abermals und sprachen: Der König sage doch seinen Dienern den Traum, und wir wollen seine Deutung anzeigen. Der König antwortete und sprach: Wirklich weiß ich jetzt, daß ihr Zeit gewinnen wollet, da ihr sehet, daß mir die Sache entfallen ist. Wenn ihr mir den Traum nicht anzeiget, so habet ihr einerlei Meinung, und habt euch vorgenommen, Lüge und Trug vor mir zu sagen, bis sich die Zeit ändert. Deswegen saget mir den Traum, damit ich weiß, daß ihr mir seine Deutung anzeiget. Die Chaldäer antworteten vor dem Könige und sprachen: Es ist kein Mensch auf der Erde, der die Sache des Königs anzeigen könnte; auch hat noch kein großer und mächtiger König eine Sache, wie diese, von irgend einem Bilderschriftkenner, oder Sterndeuter, oder Chaldäer gefordert. Die Sache welcher der König fordert, ist zu schwer, und es gibt keinen Andern, der sie vor dem Könige anzeigen könnte, als die Götter, deren Wohnung nicht unter den Menschen ist. Hierüber wurde der König zornig, und sehr aufgebracht, und befahl, alle Weisen Babels umzubringen. Es erging der Befehl, daß man die Weisen töten sollte; und man suchte auch Daniel und seine Genossen, um sie zu töten. Da suchte Daniel Arioch, dem Obersten der Leibwache des Königs, der ausgegangen war, um die Weisen Babels zu töten, Verstand und Einsicht beizubringen. Er redete und sprach zu Arioch, dem Befehlshaber des Königs: Wozu der harte Befehl von dem Könige? Alsdann machte Arioch dem Daniel die Sache bekannt. Daniel ging hin, und bat den König, daß er ihm Frist gäbe, er wolle dem Könige die Deutung anzeigen. Dann ging Daniel in seine Wohnung zurück, und machte seinen Genossen, Chananja, Mischael und Asarja, die Sache bekannt, daß sie den Gott des Himmels um Barmherzigkeit bitten sollten wegen dieses Geheimnisses, damit nicht Daniel und seine Genossen mit den übrigen Weisen Babels umkämmen. Da wurde dem Daniel in einem nächtlichen Gesichte das Geheimnis enthüllt; alsdann pries Daniel den Gott des Himmels. Daniel redete und sprach: Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn sein ist die Weisheit und die Macht! Er ändert die Zeiten und Stunden, er setzet Könige ab, und setzet Könige ein, er gibt den Weisen die Weisheit, und den Einsichtsvollen die Einsicht. Er enthüllet das Tiefe und Verborgene, er weiß was in der Finsternis ist, und das Licht wohnet bei ihm. Dir, o Gott meiner Väter! danke ich, und dich preise ich, daß du mir Weisheit und Kraft gegeben, und mir jetzt geoffenbart hast, um was wir dich baten, daß du uns die Sache des Königs geoffenbart hast. Hierauf ging Daniel zu Arioch, den der König beauftragt hatte, die Weisen Babels umzubringen; er ging hin und sprach also zu ihm: Bringe die Weisen Babels nicht um, führe mich vor den König, und ich will dem Könige die Deutung anzeigen. Alsdann führte Arioch in Eile den Daniel vor den König, und sprach also zu ihm: Ich habe aus den Söhnen der Gefangenschaft Juda's einen Mann gefunden, welcher dem Könige die Deutung bekannt machen kann. Der König redete und sprach zu Daniel, dessen Name Beltschazar war: Bist du es, der mir den Traum, den ich gehabt habe, und dessen Deutung bekannt machen kann? Daniel antwortete dem Könige und sprach: Das Geheimnis, welches der König gefordert hat, können die Weisen, die Sterndeuter, die Bilderschriftkenner, die Wahrsager dem Könige nicht anzeigen. Aber es ist ein Gott im Himmel, welcher Geheimnisse offenbaret, und dem Könige Nebukadnezar bekannt macht, was in nachkommenden Tagen geschehen wird. Dein Traum, und die Gesichte deines Kopfes auf deinem Lager, sind folgende: Dir, o König! stiegen auf deinem Lager die Gedanken auf, was wohl nach diesem sein werde, und der, welcher die Geheimnisse offenbaret, zeigte dir an, was sein werde. Und mir ist nicht durch die Weisheit, die ich etwa vor allen Lebenden voraus hätte, dieses Geheimnis offenbaret worden, sondern deswegen, damit die Deutung dem König bekannt würde, und du die Gedanken deines Herzens erführest. Du, o König! sahest, und siehe! da war eine große Bildsäule, die Bildsäule war groß, und ihr Glanz war herrlich; sie stand vor dir, und ihr Anblick war fürchterlich. Das Haupt dieser Bildsäule war von gutem Gold, ihre Brust und ihre Arme von Silber, ihr Bauch und ihre Lenden von Erz, ihre Schenkel von Eisen, ihre Füße Teils von Eisen, und Teils von Thon. Du sahest sie, bis sich ohne Hände ein Stein losriß, und die Bildsäule an ihren Füßen von Eisen und Thon stieß, und dieselben zermalmte. Alsdann wurden zugleich zermalmt das Eisen, der Thon, das Erz, das Silber und das Gold, und sie wurden wie Spreu von den Sommertennen, und der Wind führte sie weg, so daß man ihren Platz nicht fand; und der Stein, welcher an die Bildsäule gestoßen hatte, wurde zu einem großen Berge, und füllte das ganze Land. Dieses ist der Traum; nun wollen wir seine Deutung vor dem Könige sagen: Du, o König! bist der König der Könige, dem der Gott des Himmels das Reich, die Macht, und die Stärke, und die Ehre verliehen, und Alles, wo Menschenkinder wohnen, Tiere des Feldes, und Vögel des Himmels in die Hände gegeben, und den er zum Herrn über dieses Alles gemacht hat, du bist ihr Haupt von Gold. Und nach dir wird ein anderes Reich entstehen, kleiner als das deinige, und nachher das dritte Reich von Erz, welches über die ganze Erde herrschen wird. Und das vierte Reich wird stark sein wie Eisen; da das Eisen Alles zertrümmert und zermalmet, so wird es wie ein zermalmendes Eisen, alle jene zermalmen und zertrümmern. Und da du die Füße, und die Zehen Teils von Töpferton, Teils von Eisen gesehen hast, so wird das Reich geteilt sein, aber es wird von der Festigkeit des Eisens darin sein, weil du Eisen mit Thon vermischt sahest. Da die Zehen der Füße Teils von Eisen, Teils von Thon waren, so wird das Reich Teils stark, Teils zerbrechlich sein. Da du Eisen mit Thon vermischt gesehen hast; so werden sie sich im Geschlechte vermischen, aber nicht miteinander zusammenhangen, so wie Eisen sich nicht vermischt mit Thon. Aber in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergehen, und dessen Herrschaft keinem andern Volke überlassen werden wird; zermalmen und aufreiben wird es alle diese Reiche; es selbst aber wird in Ewigkeit bestehen; wie du gesehen hast, daß sich ohne Hände ein Stein von dem Berge losriß, und das Eisen, das Erz, den Thon, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott hat dem Könige bekannt gemacht, was nach diesem sein wird; der Traum ist wahr, und seine Deutung zuverlässig. Alsdann fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht, und bedeutete den Daniel an, und befahl, ihm Opfer und Räucherwerk zu spenden. Der König redete und sprach zu Daniel: Wahrhaftig! euer Gott ist der Gott der Götter, und der Herr der Könige, und der Offenbarer der Geheimnisse, da du dieses Geheimnis offenbaren konntest. Hierauf erwies der König dem Daniel große Ehre, gab ihm sehr viele und große Geschenke, und machte ihn zum Statthalter über die ganze Provinz Babels, und zum Obervorsteher aller Weisen Babels. Und Daniel bat den König, daß er die Verwaltung der Provinz Babel dem Schadrach, Meschach und Abed-Nego übertragen möchte; und Daniel blieb in der Pforte des Königs. Nebukadnezar läßt eine goldene Bildsäule errichten, und gibt den Befehl, dieselbe anzubeten. Die drei Freunde Daniels weigern sich, es zu tun, und werden deswegen in einen glühenden Ofen geworfen. Sie kommen unversehrt aus demselben wieder heraus.Der König Nebukadnezar ließ eine goldene Bildsäule machen, deren Höhe sechzig Ellen, und deren Breite sechs Ellen betrug, und ließ sie in der Ebene Dura in der Provinz Babel aufstellen. Und der König Nebukadnezar sandte aus, um die Statthalter, die Landpfleger, und die Befehlshaber, die Oberrichter, die Schatzmeister, die Richter, die Rechtsgelehrten, und alle Beamten der Provinzen zu versammeln, und zu der Einweihung der Bildsäule, welche der König Nebukadnezar errichtet hatte, kommen zu lassen. Alsdann versammelten sich die Statthalter, die Landpfleger, und die Befehlshaber, die Oberrichter, die Schatzmeister, die Richter, die Rechtsgelehrten, und alle Beamten der Provinzen zur Einweihung der Bildsäule, welche der König Nebukadnezar errichtet hatte, und sie stellten sich vor die Bildsäule, welche Nebukadnezar errichtet hatte. Da rief ein Herold mit Macht: Ihr Völker, Nationen und Zungen! euch wird befohlen: Zu der Zeit, da ihr hören werdet den Schall des Horns, der Flöte, der Zither, der Sambuke, der Psalter, der Symphonie, und aller Arten Saitenspiele, sollet ihr niederfallen, und anbeten die goldene Bildsäule, welche der König Nebukadnezar errichtet hat. Wer nicht niederfällt, und anbetet, der soll zu der selben Stunde mitten in einen brennenden Feuerofen geworfen werden. Zu derselben Zeit nun, als alle Völker den Schall des Hornes, der Flöte, der Zither, der Sambuke, der Psalter, und aller Arten Saitenspiele hörten, fielen alle Völker, Nationen und Zungen nieder, und beteten die goldene Bildsäule, welche der König Nebukadnezar errichtet hatte, an. Zu gleicher Zeit nahten sich einige chaldäische Männer, und klagten die Juden an. Sie redeten und sprachen zu dem Könige Nebukadnezar: o König! lebe ewig! Du, o König! hast den Befehl gegeben, daß jeder Mensch, welcher den Schall des Hornes, der Flöte, der Zither, der Sambuke, der Psalter und der Symphonie, und aller Arten Saitenspiele hören werde, niederfallen, und die goldene Bildsäule anbeten solle; und wer nicht niederfalle und anbete, mitten in den brennenden Feuerofen geworfen werden solle. Es sind jüdische Männer, welche du über die Verwaltung der Provinz Babel gesetzt hast, Schadrach, Meschach, und Abed-Nego, diese Männer achten nicht auf deinen Befehl, o König! verehren deine Götter nicht, und beten die goldene Bildsäule, die du aufgerichtet hast, nicht an. Da befahl Nebukadnezar im Zorn und im Grimm, Schadrach, Meschach und Abed-Nego vorzuführen. Alsdann wurden diese Männer vor den König geführt. Nebukadnezar redete, und sprach zu ihnen: Ist es Vorsatz, Schadrach, Meschach und Abed- Nego! daß ihr meine Götter nicht verehret, und die goldene Bildsäule, die ich aufgerichtet habe, nicht anbetet? Wenn ihr jetzt bereit seid, zu der Zeit, da ihr den Schall des Hornes, der Flöte, der Zither, der Sambuke, der Psalter, und der Symphonie, und aller Arten Saitenspiele hören werdet, niederzufallen, und anzubeten die Bildsäule, die ich habe machen lassen; - wenn ihr aber nicht anbetet, so sollet ihr zu derselben Stunde mitten in den brennenden Feuerofen geworfen werden; und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand befreien könnte? Schadrach, Meschach und Abed-Nego antworteten und sprachen zum König Nebukadnezar: Wir haben nicht nötig, hierauf zu antworten. Siehe! unser Gott, den wir verehren, kann uns aus dem brennenden Feuerofen retten, und wird uns aus deiner Hand, o König! befreien. Und wenn nicht, so sei dir, o König! kund getan, daß wir deine Götter nicht verehren, und die goldene Bildsäule, die du errichtet hast, nicht anbeten. Da wurde Nebukadnezar von Zorn erfüllt, und die Gestalt seines Angesichtes veränderte sich über Schadrach, Meschach, und Abed-Nego. Er redete und befahl, daß man den Ofen siebenmal mehr heize, als man ihn geheizt gesehen hatte. Und den stärksten Männern aus seinem Heere befahl er, den Schadrach, Meschach, und Abed-Nego zu binden, und in den brennenden Feuerofen zu werfen. Alsdann wurden diese Männer gebunden in ihren Hosen, ihren Unterkleidern, und Mänteln, und in ihren Kleidern, und mitten in den brennenden Feuerofen geworfen. Weil nun der Befehl des Königs dringend, und der Ofen sehr heiß war; so wurden diese Männer, welche den Schadrach, Meschach, und Abed-Nego hinaufbrachten, selbst von der Flamme des Feuers getötet. Diese drei Männer, Schadrach, Meschach, und Abed-Nego, fielen also gebunden mitten in den brennenden Feuerofen. Hierauf erstaunte der König Nebukadnezar, stand schnell auf, redete und sprach zu den Hofbeamten: Haben wir nicht drei Männer gebunden mitten in das Feuer geworfen? Sie antworteten und sprachen zu dem König: Gewiß, o König! Er antwortete und sprach: Sehet! ich sehe vier Männer gelöst mitten in dem Feuer umhergehen, und keine Verletzung ist an ihnen, und der Anblick des Vierten ist einem Sohne der Götter gleich. Dann näherte sich Nebukadnezar der Tür des brennenden Feuerofens, redete und sprach: Schadrach, Meschach, und Abed-Nego, ihr Diener des höchsten Gottes, geht heraus und kommet her! Da gingen Schadrach, Meschach, und Abed-Nego mitten aus dem Feuer heraus. Und es versammelten sich die Statthalter, die Landpfleger, und die Befehlshaber, und die Hofbeamten des Königs, und sahen bei diesen Männern, daß das Feuer an deren Leibern keine Kraft geäußert hatte, und deren Haupthaare nicht verbrannt, und deren Hosen nicht verändert waren, und der Geruch des Feuers nicht an sie übergegangen war. Nebukadnezar redete und sprach: Gepriesen sei der Gott Schadrach's, Meschach's, und Abed-Nego's, welcher seinen Engel gesandt, und seine Diener gerettet hat, die auf ihn vertrauten, und den Befehl des Königs nicht achteten; sondern ihre Leiber hingaben, um außer ihrem Gott keinen andern Gott zu verehren und anzubeten. Von mir wird also der Befehl gegeben, daß jedes Volk, Nation und Zunge, welche eine Lästerung gegen den Gott Schadrach's, Meschach's, und Abed-Nego's spricht, in Stücken zerhauen, und dessen Haus in einen Morasthaufen verwandelt werden soll, weil es keinen andern Gott gibt, der retten könnte wie dieser. Alsdann setzte der König den Schadrach, Meschach, und Abed-Nego wieder über die Provinz Babel. Nebukadnezar's Traum von einem großen Baume, und Auslegung desselben durch Daniel.Nebukadnezar, der König, an alle Völker, Nationen und Zungen, welche auf der ganzen Erde wohnen: Euer Friede nehme zu! Es hat mir gefallen, die Zeichen und Wunder, welche der höchste Gott an mir getan hat, bekannt zu machen. Wie groß sind seine Zeichen! und wie mächtig sind seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft dauert von Geschlecht zu Geschlecht. Ich Nebukadnezar war ruhig in meinem Hause, und glücklich in meinem Palaste. Ich sah einen Traum, der mich erschreckte, und die Traumbilder auf meinem Lager, und die Gesichte meines Kopfes machten mich unruhig. Von mir wurde daher der Befehl gegeben, alle Weisen Babels vor mich zu führen, damit sie mir die Deutung des Traumes anzeigten. Alsdann kamen die Bilderschriftkenner, Sterndeuter, Chaldäer und Wahrsager, und ich erzählte vor ihnen den Traum; aber sie konnten mir seine Deutung nicht anzeigen. Zuletzt kam Daniel zu mir, dessen Name Beltschazar ist nach dem Namen meines Gottes, und auf welchem der Geist der heiligen Götter ruhet; und ich erzählte vor ihm den Traum. Beltschazar, du Oberster der Bilderschriftkenner! ich weiß, daß der Geist der heiligen Götter auf dir ruhet, und dir kein Geheimnis zu schwer ist. Sage mir meine Traumgesichte, die ich gesehen, und deren Deutung. Die Gesichte meines Kopfes auf meinem Lager waren folgende: Ich sah, und siehe! ein Baum stand mitten auf der Erde, und seine Höhe war sehr groß. Der Baum war groß und stark, und seine Höhe reichte bis zu dem Himmel, und man konnte ihn sehen bis zum Ende der ganzen Erde. Sein Laub war schön, und seiner Früchte waren viele; Alles fand bei ihm Nahrung. Unter ihm ruheten die Tiere des Feldes, und auf seinen Ästen wohnten die Vögel des Himmels, und von ihm nährte sich alles Fleisch. Ich sah in den Gesichten meines Kopfes auf meinem Lager, und siehe! ein Wächter und Heiliger stieg von dem Himmel herab. Er rief mit Macht, und sprach also: Hauet den Baum um, und schneidet seine Äste ab, streifet seine Blätter ab, und streuet seine Frucht umher, es fliehen die Tiere unter ihm weg, und die Vögel aus seinen Ästen! Seinen Wurzelstamm jedoch lasset in der Erde, aber in eisernen und erzenen Banden in dem Grase des Feldes! von dem Tau des Himmels soll er benetzt werden, und mit den Tieren das Gras der Erde Teilen! Sein Menschenherz soll umgewandelt, und ihm ein Tierherz gegeben werden, und sieben Zeiten sollen über ihm vorübergehen! Dies ist der Beschluß nach dem Ratschluß der Wächter, und der Ausspruch der Heiligen ist es, damit die Lebenden erkennen, daß der Höchste über die Reiche der Menschen herrschet, und sie gibt, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darüber setzet. Diesen Traum habe ich, der König Nebukadnezar, gehabt, und du, Beltschazar! sage mir seine Deutung, da alle Weisen meines Reiches mir die Deutung nicht anzeigen können; du kannst es, weil der Geist der heiligen Götter auf dir ruhet. Alsdann war Daniel, der Beltschazar hieß, eine Zeitlang in Erstaunen, und seine Gedanken beunruhigten ihn. Der König redete und sprach: Beltschazar! der Traum und seine Deutung beunruhige dich nicht. Beltschazar antwortete und sprach: Mein Herr! möchte doch der Traum sich auf deine Hasser, und seine Deutung auf deine Feinde beziehen! Der Baum, den du gesehen, der groß und stark war, und dessen Höhe bis an den Himmel reichte, und den man auf der ganzen Erde sehen konnte, dessen Laub schön, und dessen Früchte viele waren, und bei dem Alles Nahrung fand, unter dem die Tiere des Feldes wohnten, und auf dessen Ästen die Vögel des Himmels sich aufhielten, der bist du, o König! denn du bist groß und stark, und deine Größe ist hoch und reicht bis an den Himmel, und deine Herrschaft ist bis an das Ende der Erde. Und daß der König einen Wächter und Heiligen vom Himmel herabkommen gesehen hat, welcher sprach: Hauet den Baum um, und zerstöret ihn, seinen Wurzelstamm jedoch lasset in der Erde, aber in eisernen und erzenen Banden in dem Grase des Feldes, von dem Tau des Himmels soll er benetzt werden, und mit den Tieren des Feldes das Gras der Erde Teilen, bis sieben Zeiten über ihm vorübergegangen! Davon ist dies die Deutung, o König! und dies der Beschluß des Höchsten, der sich auf meinen Herrn, den König, bezieht: Dich wird man aus den Menschen stoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein, und Gras wird man dir zu fressen geben, gleichwie den Stieren, und von dem Tau des Himmels wird man dich benetzen lassen, und sieben Zeiten werden über dir vorübergehen, bis du erkennest, daß der Höchste über die Reiche der Menschen herrschet, und sie gibt, wem er will. Weil aber gesagt worden, daß der Wurzelstamm des Baumes stehen gelassen werden sollte; so wird das Reich dir bleiben, nachdem du erkannt hast, daß der Himmel herrschet. Laß dir daher, o König! meinen Rat gefallen, und mache dich frei von den Sünden durch Wohltätigkeit, und von deinen Missetaten durch Erbarmen gegen die Notleidenden; vielleicht daß deine Ruhe von Dauer sein wird. Alles dies kam über den König Nebukadnezar. Nach zwölf Monaten ging er auf seinem königlichen Palaste in Babel umher. Der König redete und sprach: Ist das nicht das große Babel, welches ich zum Sitze des Reiches erbaut habe durch die Stärke meiner Macht, und zur Ehre meiner Herrlichkeit? Noch war das Wort in dem Munde des Königs, da fiel eine Stimme vom Himmel: Dir, o König Nebukadnezar! wird gesagt, daß das Reich von dir weichen wird. Aus den Menschen wird man dich stoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein, Gras wird man dir zu fressen geben, gleichwie den Stieren, und sieben Zeiten werden über dir vorübergehen, bis du erkennest, daß der Höchste über die Reiche der Menschen herrschet, und sie gibt, wem er will. In demselben Augenblicke ging dieser Ausspruch an Nebukadnezar in Erfüllung, und er wurde aus den Menschen gestoßen, und aß Gras, gleich den Stieren, und sein Leib wurde von dem Tau des Himmels benetzt, bis sein Haar wie die (Federn) der Adler, und seine Nägel wie die Klauen der Vögel wuchsen. Nach Verlauf dieser Tage hob ich meine Augen gegen den Himmel, und es kehrte meine Vernunft zu mir zurück, und ich pries den Höchsten, und lobte, und verherrlichte den, der lebt in Ewigkeit; denn seine Herrschaft dauert ewig, und sein Reich von Geschlecht zu Geschlecht. Und alle Bewohner der Erde sind wie Nichts zu achten, und nach seinem Willen verfährt er mit dem Heere des Himmels, und mit den Bewohnern der Erde, und Niemand ist, der seine Hand zurückhalten, und ihm sagen könnte: Was tust du? Zu derselben Zeit kehrte meine Vernunft zu mir zurück, und (ich kam wieder) zu der Ehre meines Reiches, und meine Herrlichkeit, und mein Glanz kehrten wieder zu mir, und meine Hofbeamten, und meine Großen suchten mich, und ich wurde wieder in mein Reich eingesetzt, und mir wurde noch eine größere Macht verliehen. Jetzt preise ich Nebukadnezar, und rühme, und verherrliche den König des Himmels, dessen ganzes Tun wahr, und dessen Wege gerecht sind, und welcher die Stolzen zu demütigen vermag. Belschazar gibt ein großes Gastmahl; eine Hand schreibt während desselben Worte an die Wand, welche Niemand lesen kann; Daniel wird gerufen, liest sie, und gibt deren Deutung.Der König Belschazar gab seinen tausend Großen ein großes Gastmahl, und trank vor den Tausenden Wein. Belschazar befahl, als ihm der Wein schmeckte, die goldenen und silbernen Gefäße, welche sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel, welcher zu Jerusalem war, mitgenommen hatte, herbeizuholen, damit der König, und seine Großen, und seine Frauen, und Nebenfrauen daraus tränken. Alsdann holte man die goldenen Gefäße, welche man aus dem Tempel des Hauses Gottes zu Jerusalem mitgenommen hatte, herbei; und es tranken daraus der König, und seine Großen, und seine Frauen, und Nebenfrauen. Sie tranken Wein, und lobpreisten die goldenen, und silbernen, erzenen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter. In demselben Augenblick kamen Finger einer Menschenhand zum Vorschein, und schrieben, dem Leuchter gegenüber, auf den Kalk der Wand des königlichen Palastes, und der König sah die schreibende Hand. Da veränderte sich die Gesichtsfarbe des Königs, und seine Gedanken beunruhigten ihn, und die Gelenke seiner Lenden lösten sich, und seine Kniee schlugen aneinander. Der König rief mit Macht, daß man die Sterndeuter, Chaldäer, und Wahrsager vorführen sollte. Der König redete und sprach zu den Weisen Babels: Jeder Mensch, welcher diese Schrift liest, und mir deren Deutung anzeiget, soll in Purpur gekleidet werden, und eine goldene Kette um seinen Hals haben, und der dritte Herrscher in dem Reiche sein. Alsdann kamen alle Weisen des Königs herein, vermochten aber weder die Schrift zu lesen, noch deren Deutung dem König anzuzeigen. Da wurde König Belschazar sehr beunruhigt, und seine Gesichtsfarbe veränderte sich an ihm, und seine Großen wurden bestürzt. Es kam die Königin wegen des Vorfalls mit dem Könige und seinen Großen in das Speisehaus. Die Königin redete und sprach: König! lebe ewig! Laß dich deine Gedanken nicht beunruhigen, und deine Gesichtsfarbe verändere sich nicht! In deinem Reiche ist ein Mann, auf welchem der Geist der heiligen Götter ruhet, und bei welchem man in den Tagen deines Vaters Licht, Einsicht, und Weisheit, gleich der Weisheit der Götter, fand, und welchen der König Nebukadnezar, dein Vater, zum Obersten der Bilderschriftkenner, Sterndeuter, Chaldäer, und Wahrsager machte, eben dein Vater, der König, weil ein vorzüglicher Geist, und Erkenntnis, und Einsicht, Träume zu deuten, und Rätsel zu erklären, und schwere Aufgaben zu lösen, in ihm, dem Daniel, gefunden wurde, welchem der König den Namen Beltschazar gab. man rufe jetzt den Daniel, und er wird die Deutung anzeigen. Alsdann wurde Daniel vor den König geführt. Der König redete, und sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer aus den Söhnen der Gefangenschaft Juda's, welche mein Vater, der König, aus Juda geführt hat? Ich habe von dir gehört, daß der Geist der Götter auf dir ruhe, und daß Licht, und Einsicht, und vorzügliche Weisheit bei dir gefunden werde. Jetzt sind die Weisen, (und) Sterndeuter vor mich geführt worden, um diese Schrift zu lesen, und deren Deutung mir bekannt zu machen; aber sie haben nicht vermocht, die Deutung der Rede anzuzeigen. Ich habe von dir gehört, daß du Deutungen geben, und schwere Aufgaben lösen könnest; wenn du nun diese Schrift lesen, und deren Deutung mir anzeigen kannst, so sollst du in Purpur gekleidet werden, und eine goldene Kette um deinen Hals haben, und der dritte Herrscher in dem Reiche sein. Alsdann antwortete Daniel und sprach vor dem Könige: Deine Gaben mögen dir verbleiben, und deine Geschenke gib du einem Andern; die Schrift jedoch will ich dem Könige lesen, und die Deutung demselben bekannt machen. Du, o König! der höchste Gott gab Reich, und Größe, und Ehre, und Herrlichkeit deinem Vater, Nebukadnezar. Wegen der Größe, die er ihm gegeben, zitterten und fürchteten sich vor ihm alle Völker, Nationen und Zungen. Er tötete, wen er wollte; ließ am Leben, wen er wollte, erhöhte, wen er wollte und erniedrigte, wen er wollte. Als sich aber sein Herz erhob, und sein Geist übermütig wurde, wurde er von dem Throne seines Reiches gestoßen, und die Ehre ihm genommen. Und er wurde aus dem Menschen gestoßen, und sein Herz war dem Tiere gleich, und bei den Waldeseln war seine Wohnung. Man gab ihm Gras zu fressen, gleichwie den Stieren, und von dem Tau des Himmels wurde sein Leib benetzt, bis er erkannte, daß Gott, der Höchste, über die Reiche der Menschen herrschet, und darüber setzet, wen er will. Und du sein Sohn, Belschazar! hast dein Herz nicht gedemütigt, obgleich du dies Alles wußtest; sondern du hast dich erhoben über den Herrn des Himmels, und die Gefäße seines Hauses vor dich bringen lassen, und du und deine Großen, deine Frauen und Nebenfrauen, ihr habet Wein daraus getrunken, und die silbernen und goldenen, erzenen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter, die nicht sehen, und nicht hören, und kein Gefühl haben, hast du gelobpreist, und den Gott, in dessen Hand dein Atem ist, und bei dem alle deine Wege sind, hast du nicht verherrlichet. Daher wurde von ihm die Hand geschickt, und diese Schrift hingezeichnet. Die Schrift, welche hingezeichnet ist, lautet also: Mene, Mene, Thekel, Upharsin (gezählt, gezählt, gewogen und Teile). Die Deutung dieser Worte ist folgende: Mene (gezählt), Gott hat deine Regierung gezählt, und ihr ein Ende gemacht. Thekel (gewogen), du bist auf der Wage gewogen, und zu leicht befunden worden. Peres (geteilt), dein Reich ist geteilt, und den Medern und Persern gegeben worden. Alsdann befahl Belschazar, daß man den Daniel in Purpur kleide, und eine goldene Kette um seinen Hals (hänge), und von ihm ausrufe, daß er der dritte Herrscher in dem Reiche sei. In derselben Nacht wurde Belschazar, der König der Chaldäer, getötet. Und Darius, der Meder, bekam das Reich, da er zwei und sechzig Jahre alt war. Daniel wird von Darius zum Oberstatthalter des Reiches befördert, nachher auf Betreiben der Großen in eine Löwengrube geworfen, aber darin unversehrt gelassen.Es gefiel Darius, hundertundzwanzig Statthalter über das Reich zu setzen, die in dem ganzen Reiche sein sollten, und über dieselben drei Vorsteher, von denen Daniel einer war, welchen die Statthalter Rechenschaft ablegen sollten, damit der König keinen Schaden litte. Da zeigte sich dieser Daniel den Vorstehern und Statthaltern überlegen, weil ein vorzüglicher Geist in ihm war, und der König gedachte ihn über das ganze Reich zu setzen. Hierauf suchten die Vorsteher und Statthalter einen Vorwand zu finden gegen Daniel von Seite der Verwaltung; aber sie konnten keinen Vorwand, und kein Verbrechen finden; denn er war treu, und es war kein Vergehen, und kein Verbrechen bei ihm zu finden. Alsdann sprachen jene Männer, wir werden keinen Vorwand finden gegen diesen Daniel, wenn wir nicht etwas in dem Gesetze seines Gottes gegen ihn finden. Da kamen die Vorsteher und Statthalter zu dem König, und sprachen also zu ihm: König Darius! lebe ewig! Es haben alle Vorsteher des Reiches, Vorsteher und Statthalter, Hofbeamten und Verwalter den Ratschluß gefaßt, einen königlichen Befehl zu geben, und ein Verbot zu bekräftigen, daß Jeder, welcher währen dreißig Tage von einem Gott oder Menschen, außer vor dir, o König! etwas bitten werde, in die Löwengrube geworfen werden solle. Laß also, o König, das Verbot ergehen, und unterzeichne die Schrift, damit sie unabänderlich sei nach dem Gesetze der Meder und Perser, welches nicht aufgehoben werden kann. Der König Darius unterzeichnete daher die Schrift, und das Verbot. Als Daniel vernahm, daß die Schrift unterzeichnet sei, ging er in sein Haus, und er hatte in seinem Oberzimmer offene Fenster gegen Jerusalem zu, und er fiel täglich dreimal auf seine Kniee, und betete, und lobte seinen Gott, wie er es vorher getan hatte. Alsdann kamen jene Männer, und fanden den Daniel betend und flehend vor Jahwe. Hierauf begaben sie sich zum König, und sprachen in Betreff des königlichen Verbotes: Hast du nicht das Verbot unterzeichnet, daß Jeder, welcher während dreißig Tage von irgend einem Gott oder Menschen, außer von dir, o König! etwas bitte, in die Löwengrube geworfen werden soll? Der König antwortete und sprach: Es ist so nach dem Gesetze der Meder und Perser, welches nicht aufgehoben werden kann. Alsdann redeten sie und sprachen vor dem Könige: Daniel, einer aus den Söhnen der Gefangenschaft Juda's, nimmt keine Rücksicht auf dich, o König! und auf das Verbot, welches du unterzeichnet hast; sondern verrichtet täglich dreimal sein Gebet. Hierauf wurde der König, als er dies hörte, sehr mißmutig, und richtete seinen Sinn darauf, Daniel zu retten, und bis zum Untergang der Sonne bemühte er sich, ihn zu befreien. Alsdann gingen jene Männer zu dem König, und sprachen zu dem König: Wisse, o König! Es ist das Gesetz der Meder und Perser, daß kein Verbot, oder Befehl, welchen der König gegeben, abgeändert werden kann. Da befahl der König, daß man den Daniel hole, und in die Löwengrube werfe. Der König redete und sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du beständig gedient hast, möge dich retten! Und man holte einen Stein herbei, und legte ihn auf die Öffnung der Grube, und der König versiegelte ihn mit seinem Siegelringe, und mir dem Siegelringe seiner Großen, damit nichts in der Sache Daniel's verändert werden könnte. Alsdann ging der König in seinen Palast, und brachte die Nacht zu, ohne daß er gegessen, oder Musikspiel hätte zu sich kommen lassen, und der Schlaf war von ihm gewichen. Hernach am Morgen stand der König bei Licht auf, und ging eilends zu der Löwengrube. Als er sich der Grube genähert hatte, rief er mit wehmütiger Stimme dem Daniel. Der König redete, und sprach zu Daniel: Daniel, Diener des lebendigen Gottes! hat dein Gott, dem du beständig gedient hast, dich von den Löwen retten können? Alsdann redete Daniel mit dem Könige: König! lebe ewig! Mein Gott hat seinen Engel gesandt, und den Rachen der Löwen verschlossen; und sie haben mich nicht verletzt, weil vor ihm Unschuld in mir gefunden worden; aber auch vor dir, o König! habe ich kein Verbrechen begangen. Hierüber wurde der König sehr froh, und befahl, daß man den Daniel aus der Grube führen solle. Daniel wurde also aus der Grube geführt, und gar keine Verletzungen an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte. Und der König befahl, daß man jene Männer, welche den Daniel angeklagt hatten, holen und in die Löwengrube werfen solle, sie, ihre Kinder, und ihre Weiber; und sie waren noch nicht auf den Boden der Grube gekommen, als die Löwen sich ihrer bemächtigten, und ihre Gebeine zermalmten. Alsdann schrieb der König Darius an alle Völker, Nationen und Zungen, die auf der ganzen Erde wohnten: Euer Friede nehme zu! Von mir ergehet der Befehl, daß man in dem ganzen Gebiete meines Reiches den Gott Daniel's verehre und fürchte; denn dieser ist der lebendige Gott, der ewig besteht, und dessen Reich nicht untergeht, und dessen Herrschaft bis zum Ende dauert. Er befreiet und rettet, und tut Zeichen und Wunder an dem Himmel, und auf der Erde; er hat den Daniel befreiet aus der Gewalt der Löwen. Und dieser Daniel lebte glücklich unter der Regierung des Darius, und unter der Regierung des Persers Kyrus. Daniel hat einen Traum, worin er vier schreckliche Tiergestalten sieht, und zugleich Auskunft über deren Bedeutung erhält.Im ersten Jahre Belschazar's, des Königs von Babel, hatte Daniel einen Traum, undTraumbilder in seinem Kopfe auf seinem Lager. Darauf schrieb er den Traum auf; er erzählte die Hauptsache. Daniel redete und sprach: Ich sah in meinem Traumgesicht während der Nacht, und siehe! die vier Winde des Himmels brachen hervor auf das große Meer. Und vier große Tiere, die von einander verschieden waren, stiegen aus dem Meere hervor. Das erste war ein Löwe, und hatte Flügel wie ein Adler; und ich sah, daß ihm die Flügel ausgerissen wurden, und es sich von der Erde auf seine Füße stellte, wie ein Mensch, und ihm ein Menschenherz gegeben wurde. Und siehe! ein anderes Tier, das zweite, glich einem Bären, und stand auf einer Seite, und hatte drei Rippen in seinem Maule zwischen seinen Zähnen, und man sprach also zu ihm: Stehe auf! friß viel Fleisch! Hierauf sah ich, und siehe! ein anderes war da wie ein Parder; es hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken, und vier Köpfe hatte das Tier, und ihm wurde die Herrschaft gegeben. Nach diesem sah ich in dem nächtlichen Gesichte, und siehe! da war das vierte Tier; es war fürchterlich, schrecklich, und sehr stark; und es hatte große Zähne von Eisen, fraß und zermalmte, und zertrat, was übrig blieb, mit seinen Füßen, und es war verschieden von allen Tieren, die vor ihm waren, und hatte zehn Hörner. Ich betrachtete die Hörner, und siehe da! ein anderes kleines Horn stieg zwischen denselben empor, und drei von den vorigen Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe! an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen, und ein Mund, der übermütig redete. Ich sah, daß Stühle gestellt wurden, und ein Greis setzte sich; sein Kleid war weiß, wie Schnee, und sein Haupthaar, wie reine Wolle, sein Stuhl Feuerflammen, und dessen Räder brennendes Feuer. Ein Feuerstrom floß, und ging von ihm aus; Tausend mal tausend dienten ihm, und Zehntausend mal zehntausend standen vor ihm; das Gericht setzte sich, und es wurden Bücher geöffnet. Ich Schaute hernach wegen der ausgestoßenen, großsprecherischen Worte, welche das Horn geredet, (und) sah, daß das Tier getötet, und sein Leib zu Grund gerichtet, und zum Verbrennen dem Feuer übergeben wurde. Und den übrigen Tieren wurde ihre Herrschaft genommen; denn ihre Lebensdauer war ihnen auf eine Zeit, und zwar eine bestimmter Zeit festgesetzt worden. Ich sah in den nächtlichen Gesichten, und siehe! in den Wolken des Himmels kam etwas, wie ein Menschensohn, und ging zu dem Greise hin, und man brachte ihn vor denselben. Und ihm wurde die Herrschaft übergeben, und die Ehre, und das Reich, daß alle Völker, Nationen und Zungen ihm dienen sollten. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, und sein Reich wird nicht zerstört werden. Ich, Daniel, wurde bekümmert in meinem Geiste in der Mitte meines Körpers, und die Traumgesichter meines Kopfes beunruhigten mich. Ich nahte mich einem von den Umstehenden, und bat ihn um etwas zuverlässiges über alles dieses. Er redete, und machte mir die Deutung dieser Dinge bekannt. Diese großen Tiere, deren es vier sind, bedeuten vier Königreiche, welche auf der Erde entstehen werden. Dann werden die Heiligen des Höchsten das Reich bekommen, und sie werden das Reich behalten in Ewigkeit, ja in alle Ewigkeit. Hierauf wollte ich etwas zuverlässiges wissen über das vierte Tier, welches von allen andern verschieden war, welches fürchterlich war, und Zähne hatte von Eisen, und Klauen von Erz, fraß, zermalmte, und mit seinen Füßen zertrat, was übrig blieb; und über die zehn Hörner, die auf seinem Kopfe waren, über das andere, welches emporstieg, und von welchem drei abfielen, über das Horn nämlich, welches Augen hatte, und einen Mund, der übermütig redete, und dessen Gestalt größer war, als die übrigen. Ich sah, daß dieses Horn Krieg führte mit den Heiligen, und sie überwältigte, bis der Greis kam, und Recht verschaffet wurde den Heiligen des Höchsten, und die Zeit eintrat, wo die Heiligen das Reich erhielten. Er sagte also: das vierte Tier bedeutet das vierte Königreich auf Erden, welches verschieden sein wird von allen Königreichen, und welches die ganze Erde fressen, zertreten, und zermalmen wird. Und die zehn Hörner bedeuten, daß aus diesem Königreiche zehn Könige entstehen werden. Und nach ihnen wird ein anderer entstehen, und der wird verschieden sein von den vorigen, und drei Könige erniedrigen. Und er wird Worte reden gegen den Höchsten, und die Heiligen des Höchsten unterdrücken, und er wird darauf denken, die Zeiten und das Gesetz zu verändern. Und sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit, und zwei Zeiten, und eine halbe Zeit. Dann wird sich das Gericht setzen, und man wird ihm die Herrschaft nehmen, und sie zerstören, und gänzlich vernichten. Und das Reich, und die Herrschaft, und Gewalt über die Reiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volke der Heiligen des Höchsten gegeben werden. Sein Reich wird ein ewiges Reich sein, und alle Herrschaften werden ihm dienen, und gehorchen. Hier war das Ende der Rede. Mich, Daniel, beunruhigten sehr meine Gedanken, und mein Gesicht veränderte sich; die Rede aber behielt ich meinem Herzen. Daniel hat wieder einen Traum, worin er einen Widder, und einen Ziegenbock mit einander kämpfen sieht; und erhält Auskunft über dessen Bedeutung.Im dritten Jahre der Regierung des Königs Belschazar's zeigte sich mir, Daniel, ein Gesicht, nach jenem, welches sich mir im Anfange gezeigt hatte. Und ich sah in dem Gesichte, (als ich es sah, da war ich in der Burg in Schuschan, in der Landschaft Elam,) und ich sah in dem Gesichte, daß ich an dem Flusse Ulai war. Und ich hob meine Augen auf, und sah, und siehe! da stand ein Widder vor dem Flusse, und derselbe hatte zwei Hörner, und die beiden Hörner waren hoch, das eine Horn aber war höher, als das andere, und das höhere wuchs zuletzt. Ich sah den Widder stoßen gegen Westen, und gegen Norden, und gegen Süden, und kein Tier konnte vor ihm bestehen, und Niemand war da, der aus seiner Hand rettete, und er handelte nach seinem Wohlgefallen, und betrug sich übermütig. Ich war aufmerksam, und siehe! da kam ein Ziegenbock von Westen her über die ganze Oberfläche der Erde, ohne die Erde zu berühren, und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen den Augen. Er kam auf den Widder mit den zwei Hörnern, den ich am Flusse stehen sah, los, und lief auf ihn zu mit mächtigem Grimm. Und ich sah ihn an den Widder stoßen, und er war sehr erbittert gegen ihn; und er stieß den Widder, und zerbrach dessen beide Hörner, und der Widder hatte nicht die Kraft, vor ihm zu bestehen. Er warf ihn zu Boden, zertrat ihn, und Niemand war da, der den Widder aus seiner Hand rettete. Und der Ziegenbock wurde sehr groß. So wie er aber mächtig geworden war, zerbrach das große Horn, und es wuchsen statt desselben vier ansehnliche Hörner hervor, gegen die vier Winde des Himmels. Und aus einem derselben kam ein kleines Horn hervor, und wurde sehr groß gegen Süden, und gegen Osten, und gegen das herrliche Land. Und es wuchs empor bis zu dem Heere des Himmels, und warf einige von dem Heere und von den Sternen zur Erde, und zertrat sie. Und es erhob sich bis zu dem Fürsten des Heeres, und es wurde ihm weggenommen das tägliche Opfer, und seine heilige Wohnung umgestürzt. Und das Heer wurde hingegeben samt dem täglichen Opfer durch Frevel; und es warf die Wahrheit zur Erde; und es tat es, und es gelang ihm. Da hörte ich einen Heiligen reden; und es sprach ein Heiliger zu einem Gewissen, welcher fragte: Wie lange dauert das Gesicht von dem täglichen Opfer, und von dem Frevel des Verwüsters, daß das Heiligtum und Heer zertreten wird? Und er sprach zu mir: Zweitausendunddreihundert Abende und Morgen; dann wird das Heiligtum gerechtfertigt werden. Und es geschah, als ich, Daniel, das Gesicht gesehen hatte, und dessen Verständnis suchte, siehe! da stand Jemand, der wie ein Mann aussah, vor mir, und ich hörte die Stimme eines Menschen zwischen dem Ulai, welcher rief und sprach: Gabriel! erkläre diesem das Gesicht! Und er kam dahin, wo ich stand, und als er kam, geriet ich in Angst, und fiel auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Merke auf, Menschensohn! denn das Gesicht gehet auf die Zeit des Endes. Und als er mit mir redete, fiel ich betäubt auf mein Angesicht zur Erde nieder; er aber faßte mich, und stellte mich wieder auf meine Stelle, und sprach: Siehe! ich will dir anzeigen, was geschehen wird zu der letzten Zeit des Zornes; denn es gehet auf die Zeit des Endes. Der Widder mit den zwei Hörnern, den du gesehen hast, bedeutet die Könige der Meder und der Perser. Und der haarige Bock bedeutet den König von Griechenland, und das große Horn, welches zwischen seinen Augen war, ist der erste König. Und was das betrifft, daß dieses zerbrach, und vier andere statt desselben aufwuchsen, so bedeutet dies vier Königreiche, welche aus diesem Volke entstehen werden, aber nicht mit der Kraft desselben. Und am Ende ihres Reiches, wann die Frevler das Maß voll gemacht haben werden, wird ein frecher und listiger König aufstehen. Seine Macht wird stark werden, aber nicht durch seine Kraft; er wird ungeheures Verderben anrichten, und gelingen wird ihm, was er tut; er wird Mächtige und das Volk der Heiligen verderben. Wegen seiner Schlauheit wird ihm der Betrug gelingen, und in seinem Herzen wird er sich erheben, und beim Frieden Viele würgen, und gegen den Fürsten der Fürsten auftreten, aber ohne Hand aufgerieben werden. Und das Gesicht von Morgen und Abend, wovon gesprochen worden, ist Wahrheit; und du versiegele das Gesicht; denn es geht auf eine lange Zeit. Und ich, Daniel, ward schwach, und eine Zeit lang krank. Dann machte ich mich wieder auf, und verrichtete das Geschäft des Königs. Und ich staunte über das Gesicht, und Niemand war, der es verstand. Daniel betet zu Gott, um Auskunft zu erhalten über die Vollendung der von Jeremias vorverkündeten siebenzig Jahre der Zerstörung Jerusalems, und erhält sie.Im ersten Jahre des Darius, des Sohnes des Ahasverus, aus dem Geschlechte der Meder, welcher König geworden war über das Reich der Chaldäer, im ersten Jahre seiner Regierung merkte ich, Daniel, in den Büchern auf die Zahl der Jahre, wovon der Ausspruch Jahwe's an den Propheten Jeremias ergangen war, daß siebenzig Jahre über den Trümmern Jerusalems vorüber gehen sollten. Und ich richtete mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um zu bitten und zu flehen, mit Fasten, Trauerkleid und Asche. Und ich betete zu Jahwe, meinem Gott, und legte mein Bekenntnis ab und sprach: Ach, Herr! du großer und furchtbarer Gott! der du den Bund und die Gnade denen hältst, die dich lieben und deine Gebote halten! Wir haben gesündigt, und verkehrt gehandelt, und Böses getan, und sind abtrünnig geworden, und abgewichen von deinen Geboten, und von deinen Gesetzen. Und wir haben nicht gehört auf deine Diener, die Propheten, welche in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Fürsten, und unseren Vätern, und zum ganzen Volke des Landes sprachen. Bei dir, Herr! ist Gerechtigkeit, bei uns aber Schamröte des Angesichtes, wie es an diesem Tage ist, bei den Männern Juda's, und den Einwohnern Jerusalems, und bei allen Israeliten, den nahen und den fernen, in allen Ländern, in welche du sie verstoßen hast, wegen der Sünden, die sie gegen dich begangen haben. Herr! bei uns ist Schamröte des Angesichtes, bei unseren Königen, unseren Fürsten, und unsern Vätern, wir haben uns an dir versündiget. Bei dem Herrn, unserem Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung; denn wir sind dir abtrünnig geworden, und haben nicht gehört auf die Stimme Jahwe's, unseres Gottes, daß wir wandelten nach seinen Belehrungen, die er uns gegeben durch seine Diener, die Propheten. Ganz Israel hat dein Gesetz übertreten, und ist zurückgewichen, um deine Stimme nicht zu hören. Darum ergoß sich über uns der Fluch und Schwur, welcher geschrieben ist in dem Gesetze Mosis, des Dieners Gottes; denn wir hatten uns gegen ihn versündiget. Und er führte seine Wort aus, welches er zu uns, und unseren Richtern, die uns richteten, gesprochen, indem er großes Unglück über uns brachte, desgleichen nicht geschehen ist unter dem ganzen Himmel, wie es geschehen ist in Jerusalem. Wie es geschrieben ist im Gesetze Mosis, all jenes Unglück kam über uns; denn wir flehten nicht zu Jahwe, unserem Gott, so daß wir zurückgewichen wären von unseren Vergehungen, und geachtet hätten auf deine Wahrheit. Und Jahwe wachte über das Unglück, und ließ es über uns kommen; denn Jahwe, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Handlungen, die er getan; wir aber haben nicht gehört auf seine Stimme. Nun aber, o Herr, unser Gott! der du dein Volk mit starker Hand aus dem Land Ägypten geführt, und dir einen Namen gemacht hast bis auf diesen Tag, wir haben gesündigt, wir haben gefrevelt. O Herr! nach deiner ganzen Gerechtigkeit wende sich doch dein Zorn, und dein Grimm von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berge! Denn durch unsere Sünden, und durch die Vergehungen unserer Väter ist Jerusalem und dein Volk allen um uns liegenden Gegenden zum Spott geworden. Jetzt aber, unser Gott! höre auf das Gebet deines Dieners, und auf sein Flehen, und laß dein Angesicht leuchten über dein Heiligtum, welches verwüstet ist, um deiner selbst willen! Neige, o mein Gott! dein Ohr und höre, öffne deine Augen, und sieh unsere Verwüstung, und die Stadt, über welcher dein Name genannt ist! Denn nicht auf unser Verdienst hin legen wir unsere flehentliche Bitte vor dein Angesicht, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Herr, höre! Herr, vergib! Herr, merke auf, tue es, und zögere nicht, um deiner selbst willen, o mein Gott! denn dein Name ist ja genannt über deiner Stadt, und über deinem Volke. Und während ich noch redete, und betete, und meine Sünde, und die Sünde meines Volkes Israels bekannte, und meine flehentliche Bitte vor das Angesicht Jahwe's, meines Gottes, legte für den heiligen Berg meines Gottes; und während ich noch redete im Gebet, kam der Mann Gabriel, den ich im Anfange im Gesichte gesehen hatte, in schnellem Laufe auf mich zu, um die Zeit des Abendopfers, und belehrte mich, und redete mit mir, und sprach: Daniel! ich bin ausgegangen, um dir Aufschluß zu geben. Gleich am Anfange deines Gebetes erging der Ausspruch, und ich bin gekommen, dir ihn anzuzeigen; denn du bist ein Liebling (Gottes). Vernimm also den Ausspruch, und merke auf das Gesicht. Siebenzig Wochen sind bestimmt über dein Volk, und deine heilige Stadt bis zur Vollendung der Sündenstrafe, und zur Zusiegelung der Sünden, und zur Versöhnung der Schuld, und zur Herbeibringung der ewigen Gerechtigkeit, und zur Erfüllung des Gesichtes und der Prophezeihung, und zur Salbung des Allerheiligsten. Wisse und merke: Von dem Ausgang des Ausspruches, Jerusalem wieder aufzubauen, bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, sind sieben Wochen, und zwei und sechzig Wochen; es werden wieder aufgebaut werden die Straßen und (Stadt-) Graben, aber in bedrängten Zeiten. Und nach den zwei und sechzig Wochen wird der Gesalbte getötet werden, aber nicht wegen seiner selbst; und die Stadt und das Heiligtum wird das Volk eines Fürsten, der kommen wird, verwüsten, und sein Ende wird wie eine Überschwemmung sein, und bis zum Ende des Krieges werden die beschlossenen Verwüstungen dauern. Eine Woche wird für Viele den Bund bestätigen, und die Hälfte der Woche wird dem Schlacht- und Speiseopfer ein Ende machen, und auf der Zinne des Tempels wird der Greuel des Verwüsters sein, und die beschlossene Vertilgung wird sich für immer auf den verwüsteten Ort ergießen. Daniel bittet Gott um Auskunft über das fernere Schicksal seines Volkes. Er erhält hierauf eine Erscheinung am Flusse Tigris, wo ein Engel mit ihm redet, und ihm die verlangte Auskunft erteilen soll.Im dritten Jahre des Kyrus, des Königs von Persien, wurde dem Daniel, welcher auch Beltschazar hieß, ein Ausspruch geoffenbart, und der Ausspruch ist Wahrheit, und bedeutet große Bedrängnis. Er merkte den Ausspruch, und verstand das Gesicht. In jenen Tagen trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang. Ich aß keine kostbaren Speisen, und Fleisch und Wein kam nicht in meinen Mund, und ich salbte mich nicht, bis drei Wochen verflossen waren. Und am vier und zwanzigsten Tage des ersten Monats war ich an dem Ufer des großen Flusses, des Tigris. Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe! da war ein Mann in Leinwand gekleidet, und seine Lenden mit Gold von Uphas umgürtet. Und sein Leib war wie Chrysolith, und sein Gesicht wie der Anblick des Blitzes, und seine Augen wie Feuerflammen, und seine Arme und seine Füße wie das Aussehen des Glanzerzes, und der Laut seiner Worte wie das Getöse einer Volksmenge. Und ich, Daniel, sah allein das Gesicht; und die Männer, welche bei mir waren, sahen das Gesicht nicht; aber es fiel ein großer Schrecken auf sie, und sie ergriffen die Flucht, um sich zu verbergen. Und ich blieb allein zurück, und sah dieses große Gesicht, und es blieb keine Kraft mehr übrig in mir, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft mehr. Und ich hörte den Laut seiner Worte, und sowie ich den Laut seiner Worte hörte, sank ich betäubt zu Boden auf mein Angesicht. Und siehe! da berührte mich eine Hand, und half mir auf meine Kniee, und auf meine flachen Hände. Und er sprach zu mir: Daniel! Geliebter Mann! merke auf die Worte, die ich zu dir rede, und richte dich auf deiner Stelle wieder auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er diese Worte zu mir geredet hatte, stand ich zitternd auf. Alsdann sprach er zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! denn von dem ersten Tage an, da du dein Herz darauf richtetest, Kenntnis zu erhalten, und dich vor deinem Gott zu demütigen, wurde dein Gebet erhört, und ich bin deines Gebetes wegen gekommen. Der Fürst des Königreiches Persien stand mir zwar ein und zwanzig Tage entgegen, aber da kam mir Michael, einer der ersten Fürsten zu Hilfe; und ich blieb daselbst bei den Königen von Persien. Jetzt aber bin ich gekommen, dich zu belehren über das, was deinem Volke in der Folgezeit begegnen wird; denn das Gesicht geht noch auf (ferne) Zeit. Und als er diese Worte mit mir redete, neigte ich mein Gesicht zur Erde und verstummte. Und siehe! Jemand wie eine menschliche Gestalt berührte meine Lippen, und ich öffnete meinen Mund, und redete, und sprach zu dem, der vor mir stand: mein Herr! bei dem Gesichte überfiel mich Schrecken, und ich behielt keine Kraft mehr. Und wie könnte ein Diener dieses meines Herrn mit diesem meinen Herrn reden? Und von jetzt an blieb in mir keine Kraft mehr, und kein Atem war mehr übrig in mir. Und es berührte mich noch einmal der, welcher wie ein Mensch aussah, und stärkte mich, und sprach: Fürchte dich nicht, du geliebter Mann! Friede sei mit dir! Sei stark und unerschrocken! und während er mit mir redete, fühlte ich mich stark, und sprach: Mein Herr, rede! denn du hast mich gestärkt. Da sprach er: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und nun will ich zurückkehren, um mit dem Fürsten von Persien zu kämpfen; und als ich wegging, siehe! da kam der Fürst von Griechenland. Doch ich will dir anzeigen, was geschrieben ist im Buche der Wahrheit. Niemand stehet mir bei gegen jene, außer Michael, euer Fürst. Der Engel gibt dem Daniel Auskunft über die Dauer der persischen Herrschaft, dann über die Entstehung der griechischen, und deren nachherige Verteilung und Schicksale, und insbesondere über die Bedrängnisse der Juden unter Antiochus Epiphanes.Auch ich unterstützte ihn, und half ihm im ersten Jahre Darius, des Meders. Und nun will ich dir die Wahrheit anzeigen. Siehe! es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der Vierte wird sich einen größeren Reichtum sammeln, als Alle, und indem er sich auf seinen Reichtum stützet, Alles gegen das Königreich Griechenland aufbieten. Dann wird ein heldenmütiger König aufstehen, und eine große Herrschaft ausüben, und nach seinem Wohlgefallen handeln. So wie er aber aufgestanden, wird sein Reich zerstört und verteilt werden nach den vier Winden des Himmels, jedoch nicht unter seine Nachkommen, auch nicht mit der Macht, mit welcher er geherrscht hat; denn sein Reich wird zerstöret, und Anderen, als Jenen, (zugeteilt) werden. Und der König von Süden wird mächtig werden, und dann wieder einer aus seinen Befehlshabern; und dieser wird mächtiger werden als jener, und herrschen, und seine Herrschaft wird groß sein. Und nach Verlauf von einigen Jahren werden sie sich mit einander verbinden, und die Tochter des Königs von Süden wird zu dem König von Norden kommen, um Frieden zu machen. Aber sie wird die Kraft des Armes nicht behalten, und es wird ihm kein Nachkommen bestehen, und sie und die, welche sie begleiten, und ihr Sohn und die, welche sie in diesen Zeiten unterstützen, werden hingegeben werden. Aber ein Sprößling aus ihren Wurzeln wird an seiner Stelle emporkommen, und zu dem Heere gehen, und wider die Festungen des Königs von Norden ziehen, und sie angreifen, und sich ihrer bemächtigen. Und auch ihre Götter mit ihren Gußbildern, und ihren kostbaren Geräten von Silber und Gold wird er in die Gefangenschaft führen nach Ägypten, und wird einige Jahre dem Könige von Norden überlegen sein. Dieser wird zwar in das Reich des Königs von Süden einfallen; aber in sein Land wieder zurückkehren. Dann werden seine Söhne aufgebracht werden, und einen sehr großen Heerhaufen sammeln. Und Einer wird ausrücken, und überschwemmen, und vorüberziehen, und wieder umkehren, und bis vor seine Festung rücken. Dann wird der König von Süden erbittert werden, und ausrücken, und mit ihm streiten, mit dem Könige von Norden, und er wird ein großes Heer aufstellen, und das Heer wird seiner Hand übergeben werden. Und das Heer wird sich erheben, und sein Muth sich steigern, und er wird Zehntausende erschlagen, aber nicht obsiegen. Der König von Norden wird abermals ein Heer, das noch größer ist, als das erste, aufstellen, und nach Verlauf von einigen Jahren mit einem großen Heere, und vielen Schätzen ausrücken. Um dieselbe Zeit werden Viele gegen den König von Süden aufstehen; auch werden sich Gewalttätige aus deinem Volke erheben, um das Gesicht zu erfüllen, und werden fallen. Und der König von Norden wird ausrücken, und einen Wall aufschütten, und eine befestigte Stadt einnehmen; und die Macht des Südens wird nicht widerstehen; seiner auserlesenen Mannschaft wird die Kraft fehlen, Widerstand zu leisten. Und Jener, der gegen ihn herangerückt ist, wird handeln nach seinem Wohlgefallen, und Niemand wird ihm widerstehen. Er wird auch in dem herrlichen Lande stehen bleiben, und es wird ganz in seiner Hand sein. Und er wird seinen Blick darauf richten, daß das ganze Reich desselben in seine Gewalt komme, und er wird Frieden mit ihm machen, und ihm eine Tochter geben, um es zu Grund zu richten; aber sie hält keinen Bestand, und ist nicht für ihn. Dann wird er seinen Blick nach den Inseln richten, und viele wegnehmen; aber ein Feldherr wird seiner Schmach ein Ende machen, und er wird Schmach wieder auf ihn zurückbringen können. Hernach wird er seinen Blick nach den Festungen seines Landes richten, und straucheln, und fallen, und sich nicht mehr finden lassen. Und an seiner Stelle wird Einer aufstehen, welcher einen Dränger in der Zierde seines Reiches herumziehen lassen wird; er wird aber in einiger Zeit umkommen, jedoch nicht durch Wut, auch nicht im Krieg. Und an seiner Stelle wird ein Verächtlicher aufstehen, für den man die Königswürde nicht bestimmt hatte. Er wird in der Stille kommen, und sich durch Schmeicheleien des Reiches bemächtigen. Und die überschwemmenden Heere werden von ihm überflutet, und aufgerieben werden, und selbst ein Bundesfürst. Nachdem er sich mit ihm verbunden hat, wird er Betrug üben, und aufbrechen, und siegen mit wenigem Volk. Er wird in das ruhige und fette Land einziehen, und tun, was seine Väter, und die Väter seiner Väter nicht getan haben; Beute, und Raub, und Schätze wird er unter sie verteilen, und Anschläge machen wieder die Festungen, doch nur bis zu einer gewissen Zeit. Er wird seine Kraft, und seinen Muth aufbieten wider den König von Süden mit einem großen Heere, und der König von Süden wird sich in den Krieg einlassen mit einem großen und sehr starken Heere; aber er wird nicht bestehen; denn man wird Anschläge gegen ihn schmieden. Solche, die sein Brot essen, werden ihn verderben; sein Heer wird überschwemmen, und viele Durchbohrte werden fallen. Und beide Könige werden ihr Herz auf Übeltat richten, und an Einem Tische Lügen reden. Aber es wird nicht gelingen; denn das Ende ist erst zu einer bestimmten Zeit. Und er wird zurückkehren in sein Land mit großen Schätzen, und sein Herz richten gegen den heiligen Bund, und es ausführen; und in sein Land zurückkehren. In einer gewissen Zeit wird er abermals gegen den Süden ausrücken; aber es wird beim zweiten Male nicht so sein, wie beim ersten Male. Denn es werden gegen ihn ankommen chittäische Schiffe, und er wird verzagen, und zurückkehren, und zürnen über den heiligen Bund; er wird es tun und zurückkehren, und auf die bedacht sein, welche den heiligen Bund verlassen. Und es wird eine Kriegsmacht von ihm da bleiben, und das befestigte Heiligtum entweihen, und dem täglichen Opfer ein Ende machen, und den Greuel des Verwüsters aufstellen. Und die, welche sich frevelhaft bezeigen gegen den Bund, wird er durch Schmeicheleien zum Abfall bewegen; aber das Volk, welches seinen Gott verehret, wird Muth fassen, und Taten tun. Und die Verständigen des Volkes werden Viele belehren, und fallen durch Schwert und Feuer, durch Gefangenschaft und Plünderung eine Zeit lang. Aber bei ihrem Fallen werden sie eine kleine Hilfe erhalten, und es werden sich Viele an sie anschließen aus Heuchelei. Und aus den Frommen werden Einige fallen, um sie zu prüfen, und zu läutern, und zu reinigen bis zur Zeit des Endes; denn es dauert noch bis zu der bestimmten Zeit. Und der König wird tun, wie es ihm gefällt, und er wird sich erheben, und sich groß machen über alle Götter, und wunderbar reden wider den Gott der Götter, und er wird Glück haben, bis das Strafgericht vollendet ist. Denn der Beschluß wird ausgeführt. 37 Auch auf die Götter seiner Väter wird er keine Rücksicht nehmen, noch auf die Lust der Frauen, noch wird er Rücksicht nehmen auf irgend einen Gott; sondern er wird sich erheben über Alle. - - - Und er wird den Gott der Festungen an seiner Stelle verehren, und wird einen Gott, den seine Väter nicht kannten, verehren mit Gold, Silber, Edelsteinen und Kostbarkeiten. Und er wird Festungen bauen (dem Gott) der Festungen mit dem fremden Gott. Wer ihn anerkennt, den wird er mit Ehre überhäufen, und zum Herrn machen über Viele, und das Land wird er um Geld verteilen. Und zur Zeit des Endes wird der König von Süden einen Krieg mit ihm anfangen; und der König von Norden wird gegen ihn heranstürmen mit Kriegswagen und Reitern, und mit vielen Schiffen, und wird in die Länder kommen, und sie überschwemmen und überziehen. Er wird auch in das herrliche Land kommen, und Viele werden fallen. Aber folgende werden aus seiner Hand gerettet werden, Edom und Moab, und das Hauptvolk, die Söhne Ammon's. Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Ländern, und das Land Ägypten wird nicht entkommen. Und er wird verfügen über die Schätze an Gold und Silber, und über alle Kostbarkeiten Ägyptens; und Libyer und Äthiopier werden bei seinem Zuge sein. Aber Gerüchte von Osten und Norden werden ihn erschrecken; und er wird ausziehen in großem Zorn, um Viele zu vernichten, und zu vertilgen. Und er wird aufschlagen seine Palastgezelte zwischen Meeren, an einem herrlichen, heiligen Berg, und zu seinem Ende kommen, und Niemand wird ihm helfen. Aus diesen Bedrängnissen würden die Juden jedoch wieder gerettet werden. Es wird dann noch die Zeit ihrer Dauer angegeben, aber so, daß sie Daniel nicht versteht.Zu derselben Zeit wird Michael, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes steht, sich erheben; und es wird eine bedrängte Zeit sein, wie noch keine gewesen, seitdem Völker sind bis auf diese Zeit; und zu derselben Zeit wird dein Volk gerettet werden, Jeder, der sich aufgeschrieben findet in dem Buche. Und Viele von denen, die in der Erde Staub schlafen, werden erwachen, diese zum ewigen Leben, und jene zur Schmach und zur ewigen Schande. Und die Frommen werden glänzen, wie der Glanz des Firmamentes, und die, welche Viele zur Gerechtigkeit geführt haben, wie die Sterne, immer und ewig. Und du, Daniel! verschließe diese Worte, und versiegele das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden es durchforschen, und die Erkenntnis wird groß sein. Und ich, Daniel, sah, und siehe! da standen zwei andere Männer, der eine diesseits an dem Ufer des Stromes, der andere jenseits an dem Ufer des Stromes. Und einer sprach zu dem Manne, der in Leinwand gekleidet war, und über dem Wasser des Stromes stand: Bis wann ist das Ende dieser Wunderdinge? Und ich hörte den Mann, der in Leinwand gekleidet war, und über dem Wasser des Stromes stand, und seine rechte und linke Hand zum Himmel hob, schwören bei dem, der ewig lebt, daß nach einer Zeit, zwei Zeiten und einer halben Zeit, und wann vollendet sein werde die Zerstreuung eines Teils des heiligen Volkes, dieses Alles werde erfüllt sein. Ich hörte es, verstand es aber nicht, und sprach: mein Herr! wann ist das Ende von diesem? Da sprach er zu mir: Geh, Daniel! denn verschlossen und versiegelt bleiben diese Worte bis zur Zeit des Endes. Und Viele werden geläutert, und gereinigt, und geprüft werden. Die Gottlosen werden gottlos handeln, und kein Gottloser wird es verstehen, aber die Frommen werden es verstehen. Und von der Zeit, wo das tägliche Opfer abgeschafft, und der Greuel des Verwüsters aufgestellt sein wird, sind tausendzweihundertundneunzig Tage. Heil dem, der ausharret, und erreichet tausenddreihundertundfünfunddreißig Tage! Und du, Daniel, gehe hin zum Ende! du wirst ruhen, und auferstehen zu deinem Loos am Ende der Tage.\\ Israels Abfall von dem wahren Gott zur Abgötterei wird unter dem Bilde eines treulosen Weibes vorgestellt. Es werden ihm Strafen dafür angedroht.Ausspruch Jahwe's, welcher geschah an Hosea, den Sohn Beeri's, in den Tagen Usia's, Jotham's, Acha's, Hiskia's, der Könige von Juda, und in den Tagen Jerobeam's, des Sohnes Joas, des Königs von Israel. Anfang dessen, was Jahwe mit Hosea redete. Und Jahwe sprach zu Hosea: Gehe, nimm dir ein hurerisches Weib, und Hurenkinder; denn das Land huret hinter Jahwe her. Er ging und nahm sich Gomer, Diblaim's Tochter; und sie ward schwanger, und gebar ihm einen Sohn. Da sprach Gott zu ihm: Nenne ihn Jisreel! denn nur noch ein wenig, so räche ich die Blutschuld Jisreel's am Hause Jehu's, und mache ein Ende dem Reiche des Hauses Israels. Und es wird geschehen, an demselben Tage, da werde ich zerbrechen den Bogen Israels im Tale Jisreel's. Und sie ward wieder schwanger, und gebar eine Tochter. Da sprach er zu ihm: Nenne sie Lorüchama (Nichtbegnadigte)! denn nicht mehr werde ich mich erbarmen des Hauses Israels; sondern ihnen das Urteil sprechen. Aber des Hauses Juda's will ich mich erbarmen; und sie will ich retten durch Jahwe, ihren Gott, nicht aber will ich sie retten durch Bogen, Schwert und Krieg, Rosse und Reiter. Und sie entwöhnte die Lochüchama, und ward schwanger, und gebar einen Sohn. Und er sprach: Nenne ihn Loammi (nicht mein Volk)! denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht der Eure. Doch es wird die Zahl der Söhne Israels wieder werden gleich dem Sand am Meere, den Niemand misset, noch zählet; und statt, daß man zu ihnen sagte: Ihr seid nicht mein Volk, wird man sie heißen Söhne des lebendigen Gottes. Und versammeln werden sich die Söhne Juda's, und die Söhne Israel's miteinander, und Ein Haupt über sich setzen, und aus dem Lande ziehen. Denn groß wird sein Jisreel's Tag. Verheißung besserer Zeiten. Hierauf folgt ein neuer Verweis wegen der Abgötterei, aber auch eine Wiederholung der Verheißung besserer Zeiten, wenn die Israeliten sich wieder zu Jahwe bekehren würden.Nennet eure Brüder Ammi (mein Volk), und eure Schwester Rüchama (Begnadigte). Weiset zurecht eure Mutter, weiset sie zurecht! denn sie ist nicht mein Weib, und ich bin nicht ihr Mann. Wegschaffen soll sie von ihrem Angesichte die Buhlerei, und von ihren Brüsten den Ehebruch; damit ich sie nicht nackt auskleide, und sie hinstelle wie am Tage ihrer Geburt; und sie mache wie eine Wüste, und hinstelle wie ein trockenes Land, und sie sterben lasse vor Durst. Auch ihrer Kinder werde ich mich nicht erbarmen, denn sie sind Hurenkinder; denn ihre Mutter hat gehret; zu Schanden ist geworden, die sie geboren hat; denn sie sagt: Ich will meinen Buhlen nachlaufen, die mir Brot, und Wasser, Wolle und Leinwand, Öl und Getränke geben. Darum siehe! will ich ihren Weg mit Dornen verzäunen, und eine Mauer um sie ziehen, daß sie ihren Weg nicht findet. Und sie wird ihren Buhlen nachlaufen; aber sie nicht erreichen; und sie wird sie suchen, aber nicht finden; dann wird sie sagen: Wohlan! zu meinem ersten Mann will ich wieder zurückkehren; denn damals ging es mir besser, als jetzt. Noch erkennet sie es nicht, daß ich ihr Getreide gab, und Most und Öl, und ihr reichlich spendete Gold und Silber, das sie zu Götzen machten. Zurücknehmen will ich mein Getreide zu seiner Zeit, und meinen Most zu seiner Zeit, und wegnehmen meine Wolle und meine Leinwand, die ihre Blöße decken sollten. Und entblößen will ich jetzt ihre Scham vor ihrer Buhler Augen, und Niemand soll sie aus meiner Hand befreien. Und ein Ende will ich machen allen ihren Freuden, ihren Festen, Neumonden, und Sabbaten, und allen ihren Feiertagen. Verwüsten will ich ihre Weinstöcke, und Feigenbäume, von denen sie sagt: mein Lohn sind sie, den meine Buhlen mir gegeben; und verwandeln will ich sie in einen Wald, daß sie des Feldes Tiere verzehren sollen. Strafen will ich an ihr die Tage, da sie den Götzen räucherte, und mit Ringen und Halsgeschmeide sich zierte, und ihren Buhlen nachlief, und mich vergaß, spricht Jahwe. Doch sieh! ich will sie locken, und in die Wüste führen; und an ihr Herz reden. Und ich will ihr dann die Weinberge wiedergeben, und Achor's Tal, zur Öffnung ihrer Hoffnung; und dann wird sie wieder Wechsellieder singen, wie in den Tagen ihrer Jugend, und wie am Tage, als sie aus dem Lande Ägypten zog. Alsdann, spricht Jahwe, wirst du zu mir sagen: mein Mann; und nicht mehr rufen: Mein Baal. Und aus ihrem Munde werde ich entfernen die Namen Baalim; und nie soll man ihrer Namen mehr gedenken. Und ich werde alsdann für sie einen Bund machen mit den Tieren des Feldes, und mit den Vögeln des Himmels, und mit dem Gewürm der Erde; und werde zerbrechen Bogen, und Schwert, und den Krieg aus dem Lande (entfernen), und werde sie sicher schlafen lassen. Und ich werde mich dir verloben auf ewig, und ich werde dich mir verloben mit Recht und Redlichkeit, mit Liebe und Zärtlichkeit; und ich werde dich mir verloben mit Treue; und du wirst Jahwe anerkennen. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich erhören, spricht Jahwe; ich werde den Himmel erhören, und dieser soll die Erde erhören; und die Erde soll das Korn, und den Most, und das Öl erhören; und diese sollen Jisreel erhören. Und ich werde sie mir säen in dem Lande; und mich erbarmen der Lorüchama (Nichtbegnadigten); und zu Loammi (nicht mein Volk) werde ich sagen: Mein Volk bist du; und es wird sagen: Du bist mein Gott. Unter einer symbolischen Handlung wird dargestellt, das die Israeliten wegen ihrer Abgötterei eine Zeitlang in der Gefangenschaft zubringen sollen, dann aber wieder zu Jahwe zurückkehren werden.Und Jahwe sprach zu mir: Gehe noch einmal, liebe ein Weib, welche von einem andern geliebt wird, und die Ehe bricht, gleichwie Jahwe die Söhne Israels liebet, die aber nach fremden Göttern blicken, und Rosinenkuchen lieben. Und ich kaufte sie mir um fünfzehn Silberlinge, und um einen Chomer, und einen Lethech Gerste. Und ich sprach zu ihr: Viele Tage lang sollst du bei mir bleiben, ohne daß du buhlest, und einem andern Manne angehörest; dann will auch ich der Deine sein. Denn viele Tage lang werden die Söhne Israels bleiben ohne König, und ohne Fürst, und ohne Opfer, und ohne Altar, und ohne Ephod, und ohne Theraphim. Nachher aber werden die Söhne Israels umkehren, und Jahwe, ihren Gott, und David, ihren König, suchen und mit Furcht sich nahen zu Jahwe, und zu seinem Heile in künftigen Zeiten. Rügen der sittlichen Verdorbenheit Israels, und Ankündigung der Strafen dafür.Höret den Ausspruch Jahwe's, ihr Söhne Israels! denn Jahwe hat eine Rechtssache mit den Einwohnern des Landes. Denn es ist keine Wahrheit, und keine Barmherzigkeit, und keine Gotteskenntnis im Lande. Meineid, und Lüge, und Totschlag, und Diebstahl, und Ehebruch sind allgemein verbreitet, und eine Blutschuld reichet an die andere. Deßhalb trauert das Land, und schmachten Alle, die es bewohnen, selbst die Tiere des Feldes, und die Vögel des Himmels; ja sogar die Fische des Meeres vergehen. Doch Keiner rüget, und Keiner züchtiget; und dein Volk ist gleich denen, die mit dem Priester hadern. Daher stürzest du bei Tage, und mit dir stürzet der Prophet bei Nacht; und ich vertilge deine Mutter. Vertilget wird mein Volk; weil es keine Kenntnis (Gottes) hat; weil du verachtest hast die Kenntnis (Gottes), verachte auch ich dich, so daß du mir nicht länger Priester sein sollst; weil du vergessen hast das Gesetz deines Gottes, vergesse auch ich deine Söhne. Alle, so viele ihrer sind, sündigten wider mich; in Schmach will ich wandeln ihre Herrlichkeit. Sie nähren sich von meines Volkes Sünden, sie sehnen sich nach ihren Lastern; darum soll es wie dem Volke, so dem Priester gehen; strafen will ich sie für ihre Wege, und vergelten ihnen nach ihren Werken. Und sie werden essen, aber sich nicht sättigen; sie werden huren, aber sich nicht mehren; weil sie es unterlassen haben auf Jahwe zu achten. Hurerei, und Wein, und Most rauben das Herz. Mein Volk fragt sein Holz, und sein Stab soll ihm Aufschluß geben; denn der Geist der Hurerei verführet sie, daß sie Hurerei treiben, entfernt von ihrem Gott. Auf der Berge Gipfeln opfern sie, und räuchern auf den Hügeln, unter den Eichen und Pappeln, und Terebinthen; weil ihr Schatten angenehm ist. Darum huren eure Töchter, und eure Schwiegertöchter treiben Ehebruch. Ich kann eure Töchter nicht strafen, daß sie huren, auch eure Schwiegertöchter nicht, daß sie Ehebruch treiben; denn sie selbst sondern sich ab mit den Huren, und mit den feilen Götzendirnen opfern sie. So geht das Volk, das sinnlos ist, zu Grunde. Wenn du, Israel! hurest, so versündige sich doch Juda nicht. Gehet nicht nach Gilgal, auch ziehet nicht nach Bethaven hinauf, und schwöret nicht: So wahr Jahwe lebt! Denn Israel ist widerspenstig gleich einer widerspenstigen Kuh; bald wird Jahwe sie weiden wie Lämmer auf weitem Felde. Ephraim ist der Götzen Freund - laß ihn! Ist ihr Zechgelage vorüber, dann huren sie, ihre Führer lieben es, Schändliches zu tun. Der Wind fasset sie mit seinen Flügeln; und schämen werden sie sich ihrer Opfer. Strafrede an Israel und Juda wegen ihrer Abgötterei.Ihr Priester, höret es! und du, Haus Israels, vernimm es! und du, Haus des Königs, merke auf! denn über euch ergehet das Gericht; weil ihr ein Fallstrick seid zu Mizpa, und ein ausgespanntes Netz auf Tabor. Und durch das Schlachten (der Opfer) üben sie tiefe Vergehen; aber ich will sie Alle züchtigen. Ich kenne Ephraim, und Israel ist mir nicht verborgen; denn Ephraim hat jetzt gehurt, beflecket hat sich Israel. Ihre Gewohnheiten lassen es nicht zu, daß sie zu ihrem Gott zurückkehren; denn der Geist der Hurerei ist in ihrer Mitte, und Jahwe kennen sie nicht. Israels frecher Übermut zeuget wider sie in's Gesicht hinein; und Israel und Ephraim stürzen ihres Lasters wegen; auch Juda stürzt mit ihnen. Kommen werden sie mit ihren Schafen, und mit ihren Rindern, Jahwe aufzusuchen; aber sie werden ihn nicht finden; er hat sich losgemacht von ihnen. Sie blieben Gott nicht treu, sondern zeugten fremde Kinder; jetzt wird der Neumond sie verzehren samt ihrer Habe. Posaunet zu Gibea, trommetet zu Rama! rufet zu Bethaven, hinter dir, o Benjamin! Ephraim wird zur Wüste werden am Tage der Strafe. Es bleibt dabei, was ich in Israels Stämmen verkündet habe. Juda's Fürsten sind wie Grenzverrücker; auf sie will ich gießen meinen Zorn, wie eine Flut. Niedergedrückt wird Ephraim, gebeugt durch Strafgericht; weil er willig folgte dem Gebot (des Götzendienstes). Gleich einer Motte will ich Ephraim sein, und dem Hause Juda's wie Knochenfraß. Ephraim sah seine Krankheit, und Juda seine Wunde; und Ephraim ging nach Assur, und sandte zum großen König; aber der kann euch nicht heilen, und euch von eurer Wunde nicht befreien. Denn ich bin wie ein Löwe gegen Ephraim, und wie ein junger Löwe gegen das Haus Juda's; ich, ja ich zerreiße sie, und gehe, und trage sie weg, und Niemand kann sie retten. In meine Wohnung kehre ich zurück, bis sie ihre Schuld erkennen, und mich wieder suchen. In ihrer Not werden sie sich nach mir sehnen. Strafrede an Israel und Juda wegen ihrer Unbußfertigkeit und großer Verbrechen.Kommet, werden sie sagen, wohlan, lasset uns zu Jahwe wiederkehren! Er hat uns zerrissen, und wird uns wieder heilen; er hat uns wundgeschlagen, und wird uns wieder verbinden. Nach zwei Tagen läßt er uns genesen; am dritten Tage richtet er uns wieder auf, so daß wir von ihm leben. Lasset uns zur Erkenntnis kommen, lasset uns trachten, Jahwe zu verehren! gewiß tritt er hervor, der Morgenröte gleich, und wie ein Regen kommt er zu uns, wie ein Spätregen, der das Land erfrischt. Was soll ich mit dir machen, Ephraim? Was soll ich mit dir tun, Juda? Der Nebelwolke am Morgen gleichet eure Gottesfurcht, und dem Tau, der schnell vorübergeht. Darum haue ich sie durch die Propheten, und töte sie durch meines Mundes Worte; und deine Strafgerichte gehen, wie die Sonne, hervor. Denn ich liebe Frömmigkeit, und nicht Opfer, und Gottesverehrung mehr, als Brandopfer. Nach Menschen Weise brechen sie den Bund, sie handeln treulos gegen mich daselbst. Gilead ist die Stadt der Übeltäter, mit Blut bezeichnet. Wie eine Räuberbande, die auf Menschen lauert, ist die Priesterrotte; sie morden auf dem Wege nach Sichem, sie begehen fürwahr! Abscheuliches. Im Hause Israels sehe ich Greuel, Ephraim huret, Israel beflecket sich. Auch dir, Juda! ist die Ernte bereitet. Strafrede gegen die Israeliten wegen ihrer Treulosigkeit, Empörungssucht und Verkehrtheit.Wann ich meines Volkes Elend wenden, wann ich Israel heilen wollte; so zeigten sich Ephraim's Sünden, und Samariens Übeltaten; denn sie lügen; und der Dieb bricht ein; auf der Straße plündert der Räuber Schar. Und sie sagen nicht in ihrem Herzen, daß ich eingedenk sei aller Bosheit; schon stehen ihre Lastertaten rings um sie herum, sie sind vor meinem Angesichte. Mit ihrer Bosheit erfreuen sie den König, und mit ihren Lügen die Fürsten. Ehebrecher sind sie Alle, sie gleichen einem Ofen, der geheizt ist von dem Bäcker; er hört auf, zu wachen, nachdem der Teig geknetet ist, bis er gegoren hat. Am Tage unseres Königs werden krank die Fürsten von der Glut des Weins; er reicht seine Hand den Spöttern. Sie lassen ihr Herz Arglist bringen, wie zu einem Ofen; die ganze Nacht hindurch schläft ihr Bäcker, des Morgens brennet er wie eine Feuerflamme. Sie glühen wie ein Ofen, und verzehren ihre Richter, alle ihre Könige fallen; Keiner unter ihnen ruft mich an. Ephraim vermischt sich unter die Völker; ein Kuchen ist Ephraim, der nicht umgewendet wird. Fremde zehren seine Kraft auf; er fühlet es nicht; auch verbreitet sich graues Haar auf ihm; aber er merket es nicht. Israels frecher Übermut zeuget wider sie in's Angesicht hinein; sie kehren nicht zu Jahwe, ihrem Gott, zurück, und suchen ihn nicht bei allem diesen. Einer einfältigen, verstandlosen Taube gleichet Ephraim; sie rufen Ägypten an, gehen nach Assyrien. Wohin sie gehen mögen, breite ich über sie aus mein Netz, ziehe sie herunter, wie Vögel in der Luft; ich strafe sie, wie es ihrer Versammlung verkündet worden. Weh' ihnen! denn sie sind von mir abgefallen; Zerstörung über sie! denn sie sündigen wider mich, und ich wollte sie erlösen; aber sie sagen mir Heucheleien; und sie rufen nicht zu mir in ihrem Herzen, wenn sie auf ihren Lagern heulen; des Kornes und des Mostes wegen kommen sie zusammen, von mir weichen sie zurück. Ich habe sie unterrichtet, gestärkt ihre Arme; sie aber haben Böses wider mich gedacht. Sie wenden sich nicht nach Oben; sie gleichen einem trügerischen Bogen; ihre Fürsten fallen durch das Schwert wegen des Trotzes ihrer Zunge. Dies ist die Ursache ihrer Verspottung in Ägyptenland. Androhung der Zerstörung des Reiches wegen seines Abfalles von Jahwe, und vom Hause David's.An deinen Mund die Trompete! Wie ein Adler (stürzt er sich) auf Jahwe's Haus! denn sie brachen meinen Bund, und übertraten mein Gesetz. Sie werden zu mir schreien: Mein Gott! wir Israel verehren dich! Allein Israel verwarf das Gute; der Feind verfolge es nun. Sie wählten sich Könige, aber nicht aus mir; sie setzten sich Fürsten ein, die ich nicht anerkannte. Ihr Silber und ihr Gold machten sie sich zu Götzenbildern; deshalb soll es ausgerottet werden. Scheußlich ist dein Kalb, Samaria! entbrannt ist mein Zorn wider sie. Wie lange noch werden sie sich nicht reinigen können? Es ist aus Israel, und ein Künstler hat es gefertigt, und kein Gott ist es. Darum wird zu Stücken werden das Kalb Samaria's. Fürwahr! sie säen Wind, und ernten Sturm; keine Saat wird ihnen, der Halm bringt kein Mehl, und wenn er bringt, so werden Fremde es verschlingen. Israel wird verschlungen, bald wird es unter den Völkern sein wie ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat. Sie gehen nach Assyrien; ein Waldesel in der Einsamkeit ist es; Ephraim dinget sich Buhlen. Obschon sie sie dingen unter den Völkern, so werde ich sie doch bald versammeln; und sie werden aufgerieben zu werden beginnen durch den Druck des Königs der Fürsten. Ephraim baute sich der Altäre viele zur Sünde; zum Falle werden ihm die Altäre dienen. Meiner Gesetze viele schrieb ich ihm vor; als etwas Fremdes sind sie geachtet. Sie schlachten Fleisch, mir zu Opfergaben, und mögen's essen; Jahwe hat kein Wohlgefallen daran; bald wird er gedenken ihrer Frevel, und ahnden ihre Sünden. Sie sollen wieder nach Ägypten kehren. Israel hat vergessen seines Schöpfers, und Paläste sich gebaut; und Juda hat vermehret die festen Städte; aber ich will Feuer in ihre Städte werfen, und es soll verzehren ihre Schlösser. Den Israeliten wird die Gefangenschaft angekündigt als Strafe für ihren Götzendienst, und ihre Missetaten.Jauchze nicht, wie die Völker! Freue dich nicht, Israel! denn du hurest, entfernt von deinem Gott; du liebest Hurenlohn auf allen Getreidetennen. Tenne und Kelter sollen sie nicht nähren, und täuschen soll sie der Most. Nicht sollen sie im Lande Jahwe's wohnen bleiben; Ephraim soll wieder nach Ägypten kehren, und Unreines in Assyrien essen. Sie werden nicht Jahwe Wein zum Opfer bringen; und ihm würden ihre Opfer nicht gefallen; sie würden einem Trauermahle gleichen, wovon Jeder, der es ißt, unrein wird. Nur für sie mag ihre Speise dienen, in's Haus Jahwe's soll sie nicht kommen. Was wollet ihr dann an hohen Festen, und am festlichen Tag Jahwe's tun? Denn siehe! sie werden auswandern der Verwüstung wegen; Ägypten wird sie sammeln, Moph wird sie begraben; ihre Kostbarkeit von Silber wird die Nessel in Besitz nehmen, und in ihren Zelten werden Dornen sein. Es kommen die Tage der Heimsuchung; es kommen die Tage der Vergeltung; dann wird Israel erfahren, daß töricht der Prophet, daß wahnsinnig der Begeisterte war; wegen der Menge deines Frevels, und des Hassers Größe. Gegen meinen Gott ist Ephraim auf der Hut, der Prophet ist ihm wie die Schlinge eines Vogelstellers, wie ein Fußeisen in dem Hause seines Gottes. Tief sind sie gesunken, wie in den Tagen Gibea's; er wird gedenken ihres Frevels, er wird ahnden ihre Sünden. Wie Trauben in der Wüste fand ich Israel; wie eine Frühfeige an dem Feigenbaume, in seiner frühesten Zeit, sah ich eure Väter. Sie aber gingen zu Baal-Peor, und weihten sich der Schande, und wurden ebenso abscheulich, wie es ihre (Götzen-) Liebe ist. Wie ein Vogel wird Ephraim's Herrlichkeit wegfliegen, von Geburt, und von Schwangergehen, und von Empfängnis. Wenn sie auch groß bringen ihre Söhne; so werde ich sie der Kinder berauben, so daß es an Menschen fehlet. Wehe also ihnen, sobald ich von ihnen gewichen bin! Ephraim ist, wie ich sehe, bis nach Tyrus, gepflanzt auf einer AÜ; und doch soll Ephraim zum Würger seiner Söhne führen. Gib ihnen, Jahwe! Was sollst du geben? Gib ihnen einen unfruchtbaren Leib, und vertrocknete Brüste! Ihre ganze Bosheit ist in Gilgal. Dort sind sie mir verhaßt, der Bosheit ihrer Werke wegen. Aus meinem Hause will ich sie stoßen, nicht mehr will ich sie lieben; alle ihre Fürsten sind Empörer. Geschlagen ist Ephraim, verdorret ihre Wurzel; Frucht tragen sie nicht mehr; auch wenn sie gebären sollten, so werd' ich töten ihres Leibes Lieblinge. Mein Gott wird sie verwerfen; weil sie auf ihn nicht hörten, und sie werden unter den Völkern umherirren. Tadel der Abgötterei und anderer Verbrechen der Israeliten, und Ankündigung der Verbannung als Strafe dafür.Israel ist ein Weinstock, der viele Schosse treibt, und Früchte trägt. So wie sich seine Früchte mehren, mehrt es die Altäre; je ergiebiger sein Boden ist, desto schöner macht es die Götzenbilder. Schmeichlerisch ist ihr Herz; bald werden sie es büßen. Zertrümmern wird er ihre Altäre, zerstören ihre Götzenbilder. Denn sie sagen jetzt: Wir haben keinen König; Jahwe fürchten wir nicht; und was sollte uns der König tun? Sie machen Worte, schwören falsch, schließen Bündnisse; und wie Giftkraut auf den Ackerfurchen blühet die Gerechtigkeit. Wegen des Kalbes zu Bethaven sind besorgt Samarien's Bewohner; es trauert darüber sein Volk, und seine Priester beben, daß seine Pracht von dannen geht. Es selbst wird man nach Assur bringen, dem großen König zum Geschenk; Ephraim wird dann Scham ergreifen, und Israel erröten wegen seines Rates. Ausgerottet wird Samarien, sein König ist wie ein Splitter auf des Wassers Oberfläche. Und verheeret werden Aven's Höhen, die Sünde Israels. Dorn und Distel werden auf ihren Altären wachsen; und sie werden zu den Bergen rufen: Decket uns! und zu den Hügeln: Stürzet über uns! Mehr als in den Tagen Gibea's hast du, Israel! gesündigt; damals blieben noch übrig, die nicht erreichte in Gibea der Krieg gegen die Frevler. In meinem Wunsche ist es, daß ich sie züchtige; Völker sollen sich gegen sie versammeln, um sie gefangen zu nehmen wegen ihrer zwei Verbrechen. Und Ephraim ist ein abgerichtet Rind, das gerne drischt; ich will schreiten über seinen fetten Hals, und will auf Ephraim reiten; pflügen soll Juda, eggen soll Jakob. Säet Gerechtigkeit, und erntet Huld; reißet den Brachacker um; denn noch ist es Zeit, Jahwe zu suchen, damit er komme, und Wohltat euch erweise. Ihr habet Frevel eingeackert, Bosheit geerntet, der Lüge Frucht genossen. Denn du hast vertrauet auf deinen Weg, auf die Menge deiner Helden. Erheben wird sich Kriegsgetümmel gegen dein Volk, und alle deine festen Plätze werden zerstört werden, wie Salman zerstörte Beth-Arbel am Tage des Krieges, als die Mutter zerschmettert wurde samt den Kindern. Diese hat euch Bethel zugezogen wegen eurer großen Bosheit. Gleich der Morgenröte wird Israels König dahin sein. Rüge der Undankbarkeit der Israeliten gegen die Wohltaten Jahwe's; Ankündigung der Verbannung, jedoch auch Verheißung der Wiederkehr in ihr Land.Als Israel ein Knabe war, da liebte ich es; und aus Ägypten rief ich meinen Sohn. So wie man ihnen rief, wandten sie sich von mir; opferten den Baals, und räucherten den Bildern. Ich lehrte Ephraim gehen, faßte ihn bei seinen Armen; aber sie erkannten es nicht, daß ich sie heilen wollte. An menschlichen Banden zog ich sie, an Fesseln der Liebe; ich nahm ihnen weg das Joch an ihren Kinnbacken, und liebreich bot ich ihnen Nahrung dar. Nicht wieder soll es nach Ägypten wandern; sondern Assur soll sein König sein; weil sie sich nicht bekehren wollten. Und es wird stürzen das Schwert in seine Städte, und endigen seine Riegel, und es wird genießen seiner Anschläge Frucht. Mein Volk beharret auf dem Abfall von mir; wiewohl man sie zum Höchsten ruft; so erhebet sich doch Keiner. Wie? soll ich dich hingeben, Ephraim? dich preisgeben, Israel? Wie? soll ich dich hingeben wie Adama, dich Zeboim gleich machen? Es wendet sich in mir mein Herz, es glühet zugleich mein Mitleid. Ich will nicht ausführen meines Zornes Glut, nicht wiederholt verderben Ephraim; denn ich bin Gott, und nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte. Ich komme nicht mit Zorn. Sie werden Jahwe folgen, der wie ein Löwe brüllet. Wenn er brüllen wird, werden schnell eilen die Söhne vom Meere her; schnell werden sie herbeieilen, wie ein Vogel, aus Ägypten, wie eine Taube, aus dem Lande Assyrien; und ich werde sie wieder wohnen lassen in ihren Häusern, spricht Jahwe. Mit Lügen hat Ephraim mich umgeben, und mit Trug Israels Haus; Juda aber wandelt noch mit Gott, und ist treu dem Heiligen. Tadel des Abfalles Israels und Juda's von Gott, und Aufforderung zur Rückkehr zu demselben durch Vorhalten von Beispielen aus der Vorzeit.Ephraim nähret sich vom Winde, und läuft dem Ostwinde nach; er mehret jeden Tag Trug und Untergang; und schließet Bündnisse mit Assur, und liefert Öl nach Ägypten. Auch mit Juda hat Jahwe einen Streit, und wird Jakob züchtigen nach seinen Wegen, nach seinen Werken wird er ihm vergelten. Im Mutterleibe faßte er seines Bruders Ferse, und rang mit seiner Kraft mit Gott. Er stritt mit dem Engel, und siegte. Er weinte und flehte ihn um Gnade; zu Bethel fand er ihn, und sprach daselbst mit uns. Und Jahwe war es, der Gott der Heerscharen, Jahwe ist sein Name. Du also bekehre dich zu deinem Gott, bewahre Barmherzigkeit und Recht, und hoffe stets auf deinen Gott. In des Kanaaniters Hand ist eine betrügerische Wage; er bevorteilet gern. Und Ephraim spricht: Ha! ich bin reich geworden, habe Vermögen mir erworben, und an Allem, was durch mein Mühen ich erwarb, wird man kein Unrecht finden, das Sünde wäre. Aber ich Jahwe war dein Gott vom Lande Ägypten her; ich ließ dich noch in Zelten wohnen, wie zur Zeit des Festes. Und ich redete zu den Propheten, gab viele Offenbarungen, und legte Gleichnisse vor durch die Propheten. Ist nicht Frevel in Gilead, nur Laster in Gilgal, wo man Stiere opfert, wo auch ihre Altäre sind, wie Steinhaufen auf den Ackerfurchen? Und Jakob floh in das Land Aram; und Israel diente um ein Weib, und um ein Weib hütete er die Herde. Und Jahwe führte Israel durch einen Propheten aus Ägypten; und durch einen Propheten wurde er gehütet. Ephraim hat (Gott) bitterlich erzürnet, darum wird er seine Blutschuld auf ihm lassen, und vergelten wird der Herr ihm seine Schmach. Darstellung der unglücklichen Folgen, welche für das Reich Israel aus seinem Götzendienste entstanden seien.Wann Ephraim redete, verbreitete er Schrecken in Israel; aber er verschuldete sich durch Baal, und starb. Und jetzt noch häufen sie Sünden auf Sünden, und machen sich Gußbilder aus ihrem Silber, Götzenbilder nach ihrer Einbildung. Von ihnen sagen sie: Künstlerwerk sind sie Alle. Wer opfern will, huldige den Kälbern! Darum werden sie wie Morgenwolke sein, und wie Tau, der schnell vorüber geht; wie Spreu, die der Wind von der Tenne wehet, und wie Rauch aus dem Rauchfang. Ich aber bin Jahwe, dein Gott, von Ägyptenlande her, und du sollst außer mir keinen Gott anerkennen; und einen Retter außer mir gibt es nicht. Ich lernte dich in der Wüste kennen, im trockenen Lande. Als sie geweidet wurden, sättigten sie sich; als sie gesättigt waren, erhob sich ihr Herz, und sie vergaßen mein. Darum will ich ihnen wie ein Löwe sein, wie ein Panther an dem Wege lauern. Begegnen will ich ihnen wie eine Bärin, der man die Jungen geraubt hat; und zerreißen will ich ihre Brust, und sie alsdann verzehren wie ein Löwe; des Feldes Tiere sollen sie zerreißen. Du, Israel! bist dein Verderben; nur ich bin deine Hilfe. Wo ist dein König nun, daß er dir helfe in allen deinen Städten? Wo sind deine Richter, der du sprachest: Gib mir einen König und Fürsten! In meinem Zorn gab ich dir einen König, in meinem Grimm nehme ich ihn weg. Zugebunden ist Ephraims Missetat, aufbewahret seine Sünde. Schmerzen einer Gebärenden werden über ihn kommen; er ist ein unverständig Kind, denn zur rechten Zeit tritt's in den Muttermund nicht ein. Aus der Macht der Unterwelt würde ich sie retten, vom Tode sie befreien! ich würde eine Pest sein dir, o Tod! dein Verderben, du Unterwelt! doch Reue verbirgt sich meinen Augen. Fruchtbar ist er unter den Brüdern; allein der Ostwind bricht herein, der Wind Jahwe's erhebt sich aus der Wüste, und es trocknet aus sein Brunnen, und versieget seine Quelle. Er nimmt weg den Schatz aller kostbaren Gefäße. Samarien wird büßen, daß es sich empöret hat wider seinen Gott; sie werden fallen durch das Schwert; zerschmettert werden ihre Kinder werden, und aufgeschnitten ihre Schwangeren. Die Israeliten werden liebreich ermahnet, sich aufrichtig zu Jahwe zu bekehren, worauf sie wieder recht glücklich werden würden.Bekehre dich, Israel! zu Jahwe, deinem Gott! denn du bist gefallen durch deine Sünde. Erwäget bei euch die Sache, und kehret zu Jahwe um; sprechet zu ihm: Nimm alle Sünden weg, und nimm das Gute an; und wir wollen Opfer unserer Lippen bringen. Assur soll uns nicht retten; Rosse wollen wir nicht besteigen, noch ferner unserer Hände Werk unsere Götter nennen; denn bei dir ist erbarmen für den Waisen. Ich will heilen ihren Abfall, will gern sie wieder lieben; denn mein Zorn hat sich von ihnen abgewendet. Wie Tau will ich Israel sein, wie eine Lilie soll es blühen; und es soll Wurzel schlagen wie der Libanon. Ausbreiten sollen sich seine Zweige, und seine Pracht soll dem Ölbaum gleichen, und sein Duft soll sein wie der des Libanons. Sie werden wieder unter seinem Schatten wohnen, Frucht tragen und blühen wie der Weinstock; er wird einen Namen haben, wie der Wein des Libanons. Was soll mir ferner Ephraim mit den Götzen? Ich erhöre, und blicke ihn gnädig an; gleich einer grünen Tanne wird sich durch mich Frucht an dir finden. Wer ist weise, daß er dieses einsehe; wer ist verständig, daß er es erkenne? Denn gerade sind Jahwe's Wege, und auf ihnen wandeln die Gerechten; die Frevler aber fallen darauf. Ankündigung eines Heuschreckenzuges, Schilderung der dadurch entstehenden schrecklichen Verheerung des Landes; und Aufforderung zur Buße, um dieses Unglück abzuwenden.Ausspruch Jahwe's, welcher geschah an Joel, den Sohn Petuel's. Höret es, ihr Greise, merket auf, ihr Bewohner des Landes alle! Ist so etwas in euren Tagen, oder in den Tagen eurer Väter geschehen? Erzählet es euren Söhnen, und eure Söhne mögen es ihren Söhnen, und die Söhne dieser dem folgenden Geschlechte erzählen! Was die Raupen übrig ließen, fraßen die Heuschrecken; was diese übrig ließen, fraß eine andere Art derselben; was diese übrig ließ, fraß die dritte. Wachet auf, ihr Trunkene, und weinet! Heulet, ihr Weintrinker alle, des Mostes wegen; denn er ist vor eurem Munde wegverschwunden! Denn ein Heer fällt in mein Land, stark und ohne Zahl; seine Zähne sind wie Löwenzähne, und sein Gebiß gleichet dem der Löwin. Es verheeret meinen Weinstock, und zerreißet meinen Feigenbaum, schälet die Rinde ab, und wirft sie weg; weiß stehen seine Zweige da. Weine wie die Braut, eingehüllt in Trauerkleid, um den Geliebten ihrer Jugend! Entronnen sind dem Hause Jahwe's Opferspeise und Opfertrank; es trauern die Priester, die Diener Jahwe's. Verwüstet ist das Feld; es trauert der Acker; denn verdorben ist das Korn, vertrocknet der Most; verschwunden das Öl. Bestürzt sind die Winzer; es heulen die Ackerleute des Weizens, und der Gerste wegen; denn des Feldes Ernte ist dahin! Verdorret stehet der Weinstock da, verwelkt der Feigenbaum; Granat- und Palm- und Apfelbaum, und alle Bäume des Feldes sind verdorret; ja zu Schanden geworden ist der Menschenkinder Freude. Umhüllet euch, und klaget, ihr Priester! heulet, ihr Diener des Altars! Kommet, bleibet des Nachts im Trauergewande, ihr Diener meines Gottes; denn entzogen ist dem Hause eures Gottes die Opferspeise, und Trank. Ordnet ein Fasten an, rufet eine Festversammlung aus; lasset die Greise, des Landes Bewohner alle zusammen kommen in das Haus Jahwe's, eures Gottes, und flehet zu Jahwe. Wehe des Tages! denn nahe ist der Jahwe's, wie eine Verheerung vom Allgewaltigen bricht er herein. Ist nicht vor unsern Augen die Nahrung verschwunden, aus dem Hause unsers Gottes Freude und Jubel? Verdummet sind die Körner unter ihren Schollen, öde stehen die Vorratshäuser, verstört die Scheunen; denn das Getreide ist verdorben. Wie stöhnet das Vieh, wie gierig irren umher die Rinderherden; weil sie keine Weide haben; selbst die Schafherden sind zerstört! Zu dir, Jahwe! rufe ich; denn Feuer verzehret die Weideplätze, und Flamme versenget alle Bäume des Feldes. Auch die Tiere des Feldes lechzen zu dir auf; denn ausgetrocknet sind die Wasserbäche, und verzehret hat das Feuer die Weideplätze. Wiederholte Ankündigung des Heuschreckenzuges, und Vergleichung desselben mit einem Kriegsheere. Abermalige Aufforderung zur Buße, und Verheißung der Rettung, und neuen Glückes.Posaunet auf Zion, rufet Lärm auf meinem heiligen Berge! zittern sollen des Landes Bewohner alle; denn es kommt der Tag Jahwe's, er ist nahe! Ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke und des Gewölkes! Wie sich die Morgenröte über die Berge breitet, so ein zahlreich und starkes Volk, wie niemals eins gewesen, und auch nach ihm nicht mehr sein wird durch aller Geschlechter Zeiten. Vor ihm her frißt das Feuer, und hinter ihm drein senget die Flamme; wie ein Lustgarten ist vor ihm das Land, und hinter ihm ist's eine öde Wüste; und nichts kann ihm entrinnen. Seine Gestalt ist wie die der Rosse, und gleich Reitern sprengen sie daher. Dem Rasseln der Wagen ähnlich, die über der Berge Gipfel rollen; dem Knattern des Feuers, daß die Stoppeln frißt, gleichet es, und ist wie ein starkes zum Streit gerüstetes Heer. Vor ihm zittern die Völker, jedes Antlitz zieht seinen Glanz zurück. Gleich Helden laufen sie daher; wie Kriegsmänner ersteigen sie die Mauer; Jeder rücket auf seinen Weg voran, und Keiner wechselt seinen Pfad. Und Keiner drängt den Andern, Jeder geht auf seiner Bahn; und sie stürzen durch's Geschoß, brechen (ihren Lauf) nicht ab. Sie schwärmen in der Stadt umher, laufen auf der Mauer, steigen in die Häuser, dringen, wie Diebe, durch die Fenster ein. Vor ihnen bebet die Erde, die Himmel zittern, Sonne und Mond werden schwarz, und die Sterne ziehen ihren Glanz zurück. Und Jahwe läßt seine Stimme erschallen vor seinem Heere; sehr groß ist sein Lager, mächtig der Vollzieher seines Wortes; denn groß ist der Tag Jahwe's, und sehr schrecklich! und wer wird ihn ertragen? Doch auch nun noch spricht Jahwe: Kehret zurück zu mir mit eurem ganzen Herzen, und mit Fasten, und mit Weinen, und mit Klagen! Und zerreißet eure Herzen, und nicht eure Kleider; und kehret zu Jahwe, eurem Gotte, wieder! denn gnädig ist er und barmherzig, langmütig, und groß an Güte; und läßt sich des Übels gereuen. Wer weiß, er läßt sich's wohl wieder gereuen, und läßt noch Segen übrig, Speis- und Trankopfer für Jahwe, euren Gott. Posaunet auf Zion, stellet ein Fasten an, rufet eine Festversammlung aus! Versammelt das Volk, ordnet eine Volksversammlung an, versammelt die Greise, lasset die Kinder und Säuglinge zusammen bringen, der Bräutigam gehe aus seiner Kammer, und die Braut aus ihrem Brautgemach! Zwischen der Halle und dem Altare sollen die Priester, die Diener Jahwe's, weinen, und sagen: Schone deines Volkes, Jahwe! und gib dein Erbteil nicht zur Schande, zum Spott der Heiden hin! Warum soll man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott? Dann wird Jahwe wieder eifern für sein Land, und seines Volkes sich erbarmen. Und Jahwe wird antworten, und zu seinem Volke sagen: Siehe! ich will euch Korn, und Most, und Öl schicken, und ihr sollet genug daran haben; und nicht mehr will ich euch hingeben zur Schande unter den Heiden. Und ich will den von Norden ferne von euch treiben; und ihn stoßen in ein Land der Dürre und Wüstenei, in's Ostmeer seinen Vortrab, und in's Westmeer seinen Nachtrab, und es soll aufsteigen sein Gestank, und sein Moder sich erheben; denn er hat groß getan! Fürchte dich nicht, Land, frohlocke, und freue dich! denn Großes tut Jahwe. Ihr Tiere auf dem Felde fürchtet euch nicht! denn es sollen die Auen in der Wüste wieder grünen; die Bäume wieder ihre Früchte tragen, der Feigenbaum und Weinstock ihren Gewinn bringen. Und ihr Kinder Zions! jubelt, und freut euch Jahwe's, eures Gottes; denn er gibt euch wieder den Frühregen zur rechten Zeit, und sendet euch Frühregen und Spätregen herab, wie vorhin. Und die Tennen werden voll werden von Korn, und die Keltern überfließen von Most und Öl. Und ich will euch die Jahre ersetzen, welche die Heuschreckenarten, und Raupen, mein großes Heer, das ich gegen euch sandte, gefressen haben. Und ihr sollet essen, und euch sättigen, und den Namen Jahwe's, eures Gottes, preisen, der wunderbar mit euch verfuhr; und in Ewigkeit nicht wird mein Volk zu Schanden werden. Und ihr werdet erfahren, daß ich in der Mitte Israels, und ich, Jahwe, euer Gott, bin, und Keiner sonst; und in Ewigkeit wird mein Volk nicht zu Schanden werden. Verheißung der Ausgießung des heiligen Geistes.Und es wird geschehen nach diesem, da werde ich meinen Geist ausgießen, über alles Fleisch; und es werden weissagen eure Söhne und eure Töchter; eure Greise werden Träume haben, eure Jünglinge Traumgesichte sehen. Aber auch auf die Knechte, und auf die Mägde werde ich zur selbigen Zeit ausgießen meinen Geist. Und ich werde Zeichen geben am Himmel, und auf Erden: Blut und Feuer, und Rauchsäulen. Die Sonne wird sich in Finsternis, und der Mond in Blut verwandeln, ehe kommt Jahwe's Tag, der große und schreckliche! Und es wird geschehen, Jeder, der anrufen wird Jahwe's Namen, wird gerettet werden. Denn auf dem Berge Zion, und in Jerusalem wird Rettung sein, wie Jahwe es verheißen; und unter den Geretteten wird sein, wen Jahwe rufet. Verheißung der Rückkehr aller zerstreuten Israeliten, und eines Strafgerichtes über ihre Feinde.Denn siehe! in jenen Tagen, und zu jener Zeit, wo ich die Gefangenen Juda's und Jerusalems zurückführen werde; will ich auch versammeln alle Völker, und sie führen in das Tal Jehoschaphat, und mit ihnen daselbst rechten wegen meines Volkes, und meines Erbteiles Israels, das sie zerstreuten unter die Völker, und mein Land Teilten sie. Und warfen das Loos um mein Volk, und gaben die Knaben hin für Huren, und verkauften die Mädchen für Wein, den sie tranken. Und auch ihr, Tyrus und Sidon, und all ihr Grenzländer Philistäas! was wollet ihr mit mir? Wollet ihr Vergeltung an mir üben, oder wollet ihr Rache an mir nehmen? Schnell, plötzlich gebe ich eure Rache auf euer Haupt zurück! Mein Silber und mein Gold habet ihr genommen, und meine besten Kostbarkeiten in eure Tempel gebracht. Die Söhne Juda's und die Söhne Jerusalems habet ihr verkauft an die Söhne der Griechen, um sie von ihrer Grenze zu entfernen. Siehe! ich will sie wieder herbeirufen von dem Orte her, wohin ihr sie verkauftet, und ich will euch vergelten auf euern Kopf. Ich will eure Söhne und eure Töchter in die Hand der Söhne Juda's verkaufen; und diese sollen sie verkaufen an die Sabäer, ein entferntes Volk; denn Jahwe hat geredet. Rufet dieses aus unter den Heiden! weihet einen Krieg, erwecket die Helden, lasset herkommen, hinaufziehen alle Kriegsleute! Zu Schwertern schmiedet eure Pflugscharen um, und eure Winzermesser zu Lanzen; es spreche der Schwache: Ich bin stark! Versammelt euch, und kommet, ihr Völker alle ringsumher! Sie mögen sich versammeln da, wohin du, Jahwe, deine Helden führen wirst. Es mögen aufbrechen und herankommen die Völker in das Tal Jehoschaphat. Denn dort will ich mich setzen, zu richten alle Völker ringsumher. Schlaget die Sichel an! denn die Ernte ist reif. Kommet, tretet! denn voll ist die Kelter, die Mostbehälter laufen über; denn groß ist ihre Bosheit. Volkshaufen, Volkshaufen, im Tale des Gerichtes! denn nahe ist der Tag Jahwe's im Tale des Gerichtes! Sonne und Mond werden schwarz, und die Sterne ziehen ihren Glanz zurück. Und Jahwe rufet laut aus Zion, und läßt seine Stimme ertönen aus Jerusalem, und es beben Himmel und Erde. Jahwe aber ist Zuflucht seinem Volke, und Schutz den Söhnen Israels. Und ihr sollet erfahren, daß ich Jahwe, euer Gott, bin, der ich auf Zion, meinem heiligen Berge, wohne; und heilig soll Jerusalem sein, und Fremde sollen es nicht mehr betreten. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werden die Berge triefen von Most, und in Milch die Hügel schwimmen, und alle Bäche Juda's von Wasser strömen; und es wird eine Quelle sich ergießen aus Jahwe's Hause, und wässern Schittim's Tal. Ägypten wird zur Wüste werden, und Edom eine Einöde, wegen der Gewalttat an den Kindern Juda's, in deren Land sie unschuldiges Blut vergossen. Doch Juda wird ewiglich bewohnet sein, und Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht. Und ich will rächen ihr Blut, das ich noch nicht gerochen habe; und Jahwe wird auf Zion bleiben. Strafrede gegen die Syrer, Philister, Tyrier, Edomiter und Ammoniter.Reden des Amos, welcher einer von den Hirten aus Thekoa war, die er gehalten über Israel, in den Tagen Usia's des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeam's, des Sohnes Joas, des Königs von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben. Er sprach also: Jahwe brüllet aus Zion, und aus Jerusalem läßt er seine Stimm' ertönen; und es trauern die Triften der Hirten, und es verdorret der Gipfel des Karmels. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten Damaskus, ja wegen vier halte ich die Strafe nicht zurück; weil sie Gilead mit eisernen Dreschwalzen gedroschen haben. Ich will Feuer schleudern in Hasael's Haus, und es soll verzehren die Paläste Ben Hadad's. Und ich will zerbrechen die Riegel von Damaskus, und ausrotten die Bewohner des Tales Aven, und den Szepterträger Beth-Edens; und wandern sollen die Syrer nach Kir, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten Gaza's, ja wegen vier halte ich die Strafe nicht zurück; weil sie eine ganze Zahl Gefangener weggeführt haben, um sie an Edom zu überliefern. Ich will Feuer schleudern in Gaza's Mauern, und es soll verzehren seine Paläste. Und ich will ausrotten Asdod's Bewohner, und den Szepterträger Askalon's, und meine Hand kehren wider Ekron, und es soll zu Grunde gehen der Philister Überrest, spricht der Herr Jahwe. So spricht Jahwe. Wegen drei Freveltaten Tyrus, ja wegen vier halte ich die Strafe nicht zurück; weil sie eine ganze Zahl Gefangener an Edom überlieferten, und nicht gedachten des Bruderbundes. Ich will Feuer in Tyrus Mauern schleudern, und es soll verzehren seine Paläste. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten Edoms, ja wegen vier halte ich die Strafe nicht zurück; weil es mit dem Schwert verfolgte seinen Bruder, und sein Mitgefühl vernichtete, und weil sein Zorn unablässig zerfleischte, und es seine Rache stets aufbewahrte. Ich will Feuer in Theman schleudern, und es soll verzehren die Paläste Bozra's. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten der Söhne Ammon's, ja wegen vier halte ich die Strafe nicht zurück; weil sie aufschnitten die Schwangeren in Gilead, um ihre Grenze zu erweitern. Ich will Feuer anzünden in Rabba's Mauern, und es soll verzehren seine Paläste unter Schlachtgeschrei am Tage des Krieges, und beim Sturm am Tage des Gewitters. Und wandern soll ihr König in die Gefangenschaft, er und seine Fürsten miteinander, spricht Jahwe. Strafrede gegen die Moabiter, Judäer, und Israeliten.So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten Moab's, ja wegen vier halte ich die Strafe nicht zurück; weil es die Gebeine des Königs von Edom zu Kalk verbrannt hat. Ich will Feuer schleudern in Moab, und es soll verzehren Kerijoth's Paläste; und umkommen soll Moab im Schlachtgetümmel unter Kriegsgeschrei, bei Posaunenschall. Und ich will vertilgen den Richter aus seiner Mitte, und mit ihm hinwürgen alle seine Fürsten, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten Juda's, ja wegen vier halte ich die Strafe nicht zurück; weil sie das Gesetz Jahwe's verachteten, und seine Verordnungen nicht hielten; und sich betören ließen durch ihre Götzen, welchen ihre Väter nachgegangen waren. Ich will Feuer schleudern in Juda, und es soll verzehren Jerusalems Paläste. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten Israels, ja wegen vier halte ich die Strafe nicht zurück; weil sie den Gerechten um Geld verkauften, und den Armen um ein Paar Schuhe. Sie trachten nach dem Staub der Erde um der Armen Haupt, und beugen den Weg der Hilflosen; und Sohn und Vater gehen zu einer Dirne, um meinen heiligen Namen zu entweihen. Und auf verpfändeten Kleidern liegen sie vor jedem Altar; und den Wein derer, die ihn als Strafe geben mußten, trinken sie in ihrer Götzen Tempel; da ich doch die Amoriter vor ihrem Angesichte vertilgte, die so hoch waren wie Zedern, und so stark, wie die Eichen, und ausrottete oben ihre Frucht, und unten ihre Wurzel; da ich doch euch aus dem Lande Ägypten führte, euch vierzig Jahre geleitete in der Wüste, um das Land der Amoriter in Besitz zu nehmen; da ich doch aus euren Söhnen Propheten, und aus euren Jünglingen Nasiräer machte. Ist es nicht so? ihr Söhne Israels! spricht Jahwe. Ihr aber gabt den Nasiräern Wein zu trinken; und den Propheten gebotet, und sagtet ihr: Weissaget nicht! Sehet! ich beuge euch nieder, wie den beladenen Wagen die Garben beugen. Der Schnelle wird nicht fliehen, der Starke seine Kraft nicht brauchen, und der Held sein Leben nicht retten können. Der Bogenschütze wird nicht bestehen, und der Schnellfüßige sich nicht retten, und der Reiter auf dem Rosse sein Leben nicht erhalten können. Und der Mutigste der Helden wird nackt an jenem Tage entfliehen müssen, spricht Jahwe. Dem Reiche Israel wird eine harte Züchtigung angekündigt wegen seiner Rechtsverletzung, und seines Götzendienstes.Höret diesen Ausspruch, den Jahwe über euch, ihr Söhne Israels! getan, über das ganze Geschlecht, welches ich aus dem Lande Ägypten geführt habe, indem er spricht: Nur euch liebte ich aus allen Geschlechtern der Erde; deswegen werde ich an euch strafen alle eure Missetaten. Können Zwei miteinander wandern, wenn sie nicht zusammen gekommen sind? Brüllet der Löwe in dem Walde, wenn er keine Beute hat? Läßt der junge Löwe seine Stimme hören aus seiner Höhle, wenn er nicht etwas gefangen hat? Fällt der Vogel in eine Schlinge auf der Erde, wenn keine Schlinge auf ihr liegt? Hebt man die Schlinge von der Erde auf, wenn man nichts gefangen hat? Stößt man in die Posaune in der Stadt, ohne daß das Volk erschrickt? Trifft wohl die Stadt ein Mißgeschick, das Jahwe nicht verhängt hat? Fürwahr! der Herr Jahwe tut nichts, er habe denn zuvor seinen Ratschluß durch seine Diener, die Propheten, kund gemacht. Der Löwe brüllet, wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr Jahwe redet, wer sollte nicht weissagen? Machet es kund auf den Palästen in Asdod, und auf den Palästen im Lande Ägypten, und saget: Versammelt euch auf Samariens Bergen, und sehet die großen Verwirrungen in seiner Mitte, und die Gewalttaten in seinem Inneren! Recht zu tun verstehen sie nicht, spricht Jahwe, sie, die da häufen in ihren Palästen durch Gewalt und Erpressung erworbenes Gut. Darum spricht der Herr Jahwe also: Ein Feind umgibt das Land; und er wird stürzen deine Macht, und man wird plündern deine Paläste. So spricht Jahwe: Wie der Hirt aus des Löwen Rachen zwei Schenkel, oder ein Ohrläppchen rettet; so sollen gerettet werden Söhne Israels, die in Samarien in eines Bettes Winkel, oder auf einem Ruhebette sitzen. Höret es, und machet es im Hause Jakobs kund, spricht der Herr Jahwe, des Weltalls Gott. An dem Tage, da ich die Sünden Israels bestrafen werde, werde ich Strafe üben an Bethel's Altären, und die Hörner des Atars werden abgehauen werden, und zur Erde niederstürzen. Und ich werde zerstören das Winterhaus, samt dem Sommerhause; und zu Grunde werden gehen die elfenbeinernen Häuser, und ein Ende nehmen die großen Gebäude, spricht Jahwe. Wiederholte Strafandrohung gegen das Reich Israel wegen seiner Unbußfertigkeit, und Aufforderung zur Bekehrung.Höret diesen Ausspruch, ihr Kühe Basan's, die ihr auf Samariens Berge die Armen unterdrücket, die Dürftigen presset, zu euren Herren sprechet: Schaffet herbei, daß wir zechen! Der Herr Jahwe schwört bei seiner Heiligkeit: Fürwahr! sehet, es werden Tage über euch kommen, wo man euch wegziehen wird mit Haken und eure Kinder mit Fischerangeln. Durch Mauerrisse werdet ihr gehen, Eine vor der Andern her, und in's Harem gestoßen werden, spricht Jahwe. Gehet nach Bethel, und sündiget, nach Gilgal, (und) sündiget viel; und bringet jeden Morgen eure Opfer, jeden dritten Tag eure Zehnten! Und bringet vom gesäuerten Dankopfer dar; und rufet freiwillige Opfer aus, machet es bekannt! denn so liebet ihr es, ihr Söhne Israels! spricht der Herr Jahwe. Zwar ließ ich leer eure Zähne in allen euren Städten, und Brot mangeln an allen euren Orten; aber ihr kehrtet nicht zu mir zurück, spricht Jahwe. Ich versagte euch den Regen, drei Monate vor der Ernte, und ließ regnen auf die eine Stadt, und auf die andere nicht; der eine Acker ward vom Regen befeuchtet, und der andere, der nicht beregnet wurde, vertrocknete. Zwei, drei Städte begaben sich nach Einer Stadt, um Wasser zu trinken, und konnten ihren Durst nicht stillen; aber ihr kehrtet nicht zu mir zurück, spricht Jahwe. Ich schlug euch mit Getreidebrand, und mit Verwelkung, Raupen fraßen Alles ab, was in euren Gärten, und euren Weinbergen, und an euren Feigen- und Olivenbäumen wuchs; aber ihr kehrtet nicht zu mir zurück, spricht Jahwe. Ich sandte Pest unter euch, wie in Ägypten, ich würgte mit dem Schwerte eure junge Mannschaft, und führte eure Rosse weg; und ließ einen Gestank aufsteigen in eurem Lager, und in eure Nasen (dringen); aber ihr kehrtet nicht zu mir zurück, spricht Jahwe. Ich richtete Verheerung an unter euch, wie Gott verheerte Sodom und Gomorrha; und ihr waret wie ein Feuerbrand, der aus der Flamme gerissen ist; aber ihr kehrtet nicht zu mir zurück, spricht Jahwe. Deswegen will ich dir dieses tun, Israel! Weil ich dir aber solches tun will, so rüste dich, Israel! deinem Gott entgegen. Denn siehe! Er ist es, der die Berge bildet, und den Wind erschafft, und dem Menschen kund tut, was er denket, der zu Morgenrot das Dunkel macht; und einher schreitet über der Erden Höhen; Jahwe, des Weltalls Gott, ist sein Name. Die Israeliten werden ermahnt, ihre verkehrte Lebensweise zu verlassen, und sich zur Tugend, und zu Gott zu wenden.Höret diesen Ausspruch, den ich über euch tue, es ist ein Klaglied, Haus Israels! Gefallen ist, stehet nicht wieder auf die Jungfrau Israels; hingestürzt ist sie auf ihren Boden, und Niemand hebt sie auf. Denn so spricht der Herr Jahwe: Die Stadt, aus welcher Tausend zogen, wird nur Hundert übrig haben; und die, aus welcher Hundert zogen, wird nur Zehn übrig haben im Hause Israels. Denn so spricht Jahwe zum Hause Israels: Suchet mich, und ihr werdet leben! Und suchet nicht Bethel, und gehet nicht nach Gilgal, und wandert nicht nach Beerseba; denn Gilgal wird in die Verbannung wandern, und Bethel zunichte werden. Suchet Jahwe, und ihr werdet leben, daß er nicht etwa überfalle wie ein Feuer Joseph's Haus, und es verzehre, und Niemand lösche zu Bethel; ihr, die ihr das Recht in Wermut kehret, und die Gerechtigkeit zu Boden stoßet! Er ist's, der das Siebengestirn, und den Orion erschuf, und in Tag die Nacht verwandelt, und in Nacht den Tag umkehret; der des Meeres Wasser ruft, und sie auf der Erde Fläche gießt; Jahwe ist sein Name. Er ist's, der Untergang aufgehen läßt über den Mächtigen, und über eine Festung kommt Zerstörung. Sie hassen den, der im Tore richtet, und verabscheuen den, welcher, was wahr ist, spricht. Darum, weil ihr den Armen niedertretet, und zum Geschenk Getreide von ihm nehmet, möget ihr zwar Häuser aus Quadersteinen bauen, sollet sie aber nicht bewohnen; möget ihr zwar köstliche Weinberge pflanzen, sollet aber ihren Wein nicht trinken. Denn ich weiß, daß viel sind eure Missetaten, und zahlreich eure Sünden, ihr, die ihr dränget den Gerechten, Geschenke nehmet; und das Recht der Armen im Tore beuget! Darum schweigt der Kluge zu dieser Zeit; denn eine böse Zeit ist es. Suchet das Gute, und nicht das Böse, damit ihr lebet; und es wird Jahwe, des Weltalls Gott, mit euch sein, wie ihr saget. Hasset das Böse, und liebet das Gute, und sichert das Recht im Tore! Vielleicht erbarmet sich Jahwe, des Weltalls Gott, über Joseph's Rest. Darum spricht der Herr Jahwe, des Weltalls Gott, also: Auf allen Plätzen wird Klaggeschrei sein, und auf allen Gassen wird man sagen: Wehe, wehe! und man wird den Ackersmann zur Trauer rufen, und zum Klaglied die Kundigen des Klaggesangs. Auch in allen Weinbergen wird Jammer sein; weil ich durch deine Mitte gehen werde, spricht Jahwe. Wehe euch, die ihr den Tag Jahwe's heranwünschet! was soll er euch, der Tag Jahwe's? Er ist ein Tag der Finsternis, und nicht des Lichts. Es ist, wie wenn Jemand vor einem Löwen fliehet, und ihm ein Bär begegnet; oder wie wenn Jemand in das Haus kommt, und sich mit seiner Hand an die Wand lehnet, und ihn eine Schlange beißt. Ist nicht der Tag Jahwe's ein Tag der Finsternis, und nicht des Lichts, und ein dunkler Tag, an dem kein Lichtglanz ist? Ich hasse, ich verwerfe eure Feste, und habe kein Gefallen an euren Festversammlungen. Wenn ihr mir auch Brandopfer bringet; ich mag nicht eure Gaben, und blicke nicht auf das Opfer eures Mastviehes. Laß weg von mir deiner Lieder Lärm, und das Getön deiner Harfen mag ich nicht hören! Vielmehr wälze sich das Recht daher wie Wasser, und die Gerechtigkeit gleich einem Bach, der nie versiegt. Habet ihr Opfer und Gaben mir gebracht die vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israels? Vielmehr trugt ihr die Hütte eures Molochs, und Kijun, euer Götzenbild, den Stern eures Gottes, den ihr euch selbst gemacht. Darum lasse ich euch wandern bis jenseits von Damaskus, spricht Jahwe, Gott des Weltalls ist sein Name. Strafrede gegen die Großen der Reiche Juda und Israel wegen ihrer Sorglosigkeit und Schwelgerei.Wehe den Sorglosen in Zion, und den Sicheren auf Samariens Berge, den Großen des Vorzüglichsten der Völker, vor welchen das Haus Israels zusammen kommt! Gehet hinüber nach Kalneh, und Schauet, und von da gehet nach Hammath-Rabba, und ziehet hinab nach Gath im Lande der Philister! Sind sie besser als diese Reiche? Sind ihre Grenzen weiter als eure Grenzen? Ihr entfernet auf einen Tag das Übel, und bringet näher der Gewalttat Sitz. Ihr leget euch auf elfenbeinerne Betten, und strecket euch hin auf eure Lager; ihr esset die Lämmer von der Herde, und die Kälber von der Mast. Ihr singet nach dem Spiel der Harfe, und ersinnet euch, wie David, Saitenspiele. Ihr trinket den Wein aus großen Schalen, und salbet euch mit dem besten Öle; nicht aber bekümmert ihr euch um Joseph's Schaden. Darum sollet ihr nun in's Elend wandern an der Spitze der Verbannten; und weichen soll der Schwelger Jubel. Der Herr Jahwe schwört bei sich, es spricht Jahwe, des Weltalls Gott: Ich verabscheue Jakobs Hoffart, und hasse deine Paläste. Und ich übergebe die Stadt, und was sie füllet. Und es wird geschehen, wenn zehn Männer in Einem Hause übrig blieben; so sollen sie sterben. Und wenn Jemand seinen Freund, oder sein Verbrenner ihn nimmt, um die Gebeine aus dem Hause zu tragen, und zu dem, der in einem Winkel des Hauses ist, spricht: Ist noch Jemand bei dir? so wird dieser sagen: Niemand mehr. Dann wird jener sagen: Stille! denn es hilft nichts mehr, des Namens Jahwe's zu gedenken. Denn siehe! Jahwe hat es befohlen, und er schlägt das große Haus in Trümmer, und das kleine Haus in Spalten. Laufen wohl auf dem Felsen Rosse, oder pflüget man mit Stieren, da ihr das Recht in Gift verkehret, und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut? Ihr freut euch über ein Nichts, da ihr saget: Haben wir nicht durch unsere Kraft uns Macht erworben? Denn siehe! ich erhebe wider euch, Haus Israels! ein Volk, spricht Jahwe, des Weltalls Gott, das soll euch bedrängen von Hamath an bis an den Bach der Ebene. Ankündigung der Zerstörung des Reiches Israel unter verschiedenen Bildern. Verfolgung des Propheten Amos durch den Götzenpriester Amazias.Der Herr Jahwe zeigte mir Folgendes: Siehe! er bildete Heuschrecken, als das Spätgras zu keimen begann; und siehe! das Spätgras (wächst) nach der Schur des Königs. Und es geschah, als sie das Gras der Erde ganz abgefressen hatten, da sprach ich: Herr, Jahwe, schone doch! wie kann Jakob sonst bestehen, denn er ist gering? Jahwe ließ es sich gereuen; es soll nicht geschehen, sprach Jahwe. Der Herr Jahwe zeigte mir dann Folgendes: Siehe! der Herr Jahwe rief die Strafe durch's Feuer herbei; und es verschlang den großen Abgrund, und verzehrte das Land. Da sprach ich: Herr Jahwe, halte doch ein! wie kann Jakob sonst bestehen; denn er ist gering? Jahwe ließ es sich gereuen; auch dieses soll nicht geschehen, sprach der Herr Jahwe. Ferner zeigte er mir Folgendes: Siehe! der Herr stand auf einer senkrechten Mauer, und in seiner Hand war ein Senkblei. Und Jahwe sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Und ich antwortete: Ein Senkblei. Der Herr sprach weiter. Siehe! ich lege das Senkblei mitten an mein Volk Israel; ich verzeih ihm jetzt nicht mehr. Verwüstet sollen werden Isaaks Höhen, und die Heiligtümer Israels zerstöret; und ich will mich erheben wider das Haus Jerobeams mit dem Schwerte. Und es schickte Amazias, der Priester zu Bethel, an Jerobeam, den König von Israel, und ließ ihm sagen: Amos erreget eine Verschwörung gegen dich im Innern des Hauses Israels; das Land kann alle seine Reden nicht ertragen. Denn so spricht Amos: Sterben wird Jerobeam durch's Schwert, und Israel wandern aus seinem Lande in die Gefangenschaft. Und zu Amos sprach Amazias: Seher! gehe, fliehe in's Land Juda, und iß dort Brot, und weissage daselbst! Und in Bethel weissage nicht mehr; denn es ist des Königs Heiligtum, und der Sitz des Reiches. Und Amos antwortete, und sprach zu Amazias: Ich bin kein Prophet und keines Propheten Sohn; sondern ein Hirt bin ich, und nähre mich von Sykomoren. Und Jahwe nahm mich von der Herde weg; und Jahwe sprach zu mir: Gehe, weissage meinem Volke Israel! Und nun höre den Ausspruch Jahwe's: Du sprichst: Weissage nicht wider Israel, und rede nicht wider Isaaks Haus! Darum spricht Jahwe also: Dein Weib wird in der Stadt geschändet werden, und deine Söhne, und deine Töchter werden fallen durch das Schwert; und verteilt wird werden dein Land nach der Meßschnur; und du wirst in einem unreinen Lande sterben; und Israel wird wandern aus seinem Lande in die Gefangenschaft. Darstellung des nahen Unterganges des Reiches Israel unter dem Bilde reifer Sommerfrüchte.Der Herr Jahwe zeigte mit Folgendes: Siehe! es war ein Korb mit Sommerfrüchten. Und er sprach: Was siehst du, Amos? Und ich antwortete: Einen Korb mit Sommerfrüchten! Und Jahwe sprach zu mir: Es kommt das Ende über mein Volk Israel; ich verzeih' ihm jetzt nicht mehr! Geheul werden die Gesänge des Tempels werden an jenem Tage, spricht der Herr Jahwe; zahlreich werden die Leichnahme sein, die man überall in der Stille hingeworfen hat. Höret dieses, die ihr die Armen verschlinget, und aufreibet die Dürftigen des Landes, indem ihr sprechet: Wann wird doch der Neumond vorüber sein, daß wir das Getreide verkaufen, und der Sabbat, daß wir die Frucht zum Verkauf ausstellen, daß wir das Maß klein, den Kaufpreis aber groß machen, und falsches Gewicht anwenden, daß wir die Armen um Geld uns kaufen, und die Dürftigen um ein Paar Schuhe, und den Abfall des Getreides verhandeln könnten? Jahwe schwöret bei Jakobs Hoffart: Nimmer werde ich alle ihre Handlungen vergessen! Sollte deswegen nicht das Land erbeben, erschüttert werden und trauern Jeder, der darin wohnet? Es wird ganz aufschwellen wie ein Strom, und weggeschwemmt und überflutet werden wie von Ägyptens Strome. Und es wird geschehen an demselben Tage, spricht der Herr Jahwe: Da werde ich die Sonne am Mittage untergehen lassen, und verfinstern das Land am hellen Tage. Und ich werde eure Feste in Trauer wandeln, und alle eure Lieder in Klaggesang; und an alle Lenden ein Trauerkleid legen, und auf jedes Haupt Kahlheit; und ich werde es in eine Trauer versetzen, gleich der um einen einzigen Sohn, und seine Zukunft machen gleich einem bitteren Tag. Siehe! es werden Tage kommen, spricht der Herr Jahwe, wo ich Hunger senden werde in das Land, nicht Hunger nach Brot, und nicht Durst nach Wasser, sondern zu hören Jahwe's Worte. Und man wird gehen von dem einen Meere zum andern, und wird laufen von Mitternacht gen Morgen hin, um Jahwe's Wort zu suchen, aber es nicht finden. Zu derselben Zeit werden ohnmächtig hinsinken schöne Jungfrauen, und Jünglinge vor Durst, sie, die da schwören bei der Schuld Samariens, und sagen: Es lebe dein Gott, du Dan! und es lebe der Weg nach Beerseba! Sie werden stürzen, und nicht wieder aufstehen. Noch ein Bild, unter welchem die gänzliche Zerstörung des Reiches Israel dargestellt wird. Hierauf folgt die Verheißung einer neuen glücklichen Zeit für die Guten aus Juda und Israel.Ich sah den Herrn am Altare stehen, und er sprach: Schlag' an den Knauf, daß die Schwellen beben; stürze und zerschlage sie an Aller Köpfe; und was noch von ihnen übrig bleibt, will ich mit dem Schwerte erwürgen. Nicht entfliehen soll von ihnen, der die Flucht ergreift, nicht entrinnen soll von ihnen, der zu entrinnen sucht. Drängen sie auch bis in die Unterwelt hinab; so wird meine Hand von dort sie holen; oder stiegen sie auch bis zu dem Himmel hinauf; so werde ich sie von dort herunterreißen; Oder würden sie sich auf des Karmels Gipfel verstecken; so werde ich sie erspähen, und fassen; oder würden sie sich vor meinen Augen auf des Meeres Grund verbergen; so werde ich daselbst der Schlange gebieten, sie zu stechen; Oder würden sie in die Gefangenschaft geführt vor ihren Feinden her; so werde ich daselbst dem Schwerte gebieten, sie zu würgen. Zum Bösen und nicht zum Guten richte ich auf sie meine Augen. Der Herr Jahwe ist's, des Weltalls Gott, er, der die Erde berührt, und sie zerfließet, und alle ihre Bewohner trauern, und sie schwillt ganz an, wie ein Strom, und wird weggeschwemmt und überflutet wie von Ägyptens Strome. Er, der im Himmel sein Obergemach gebaut, und auf der Erde sein Gewölbe gegründet hat, der des Meeres Wasser rufet, und sie auf der Erde Fläche gießet, Jahwe ist sein Name. Seid ihr Söhne Israels nicht mein, gleichwie die Söhne der Äthiopier, spricht Jahwe? Habe ich Israel nicht aus Ägyptenland geführt, und die Philister aus Kaphtor, und die Aramäer aus Kir? Siehe! des Herrn Jahwe's Augen sind auf diese lasterhafte Reich gerichtet; und vertilgen will ich's von der Erde weg; doch will ich nicht ganz vertilgen Jakobs Haus, spricht Jahwe. Denn siehe! ich gebiete, und schüttele das Haus Israels unter alle Völker, wie man mit dem Siebe schüttelt, ohne daß ein Körnchen zur Erde fällt. Durch das Schwert sollen sterben alle Sünder meines Volkes, die da sagen: Nicht erreichet uns, noch komme über uns das Unglück. An jenem Tage richte ich die zerfallene Hütte David's wieder auf, und bessere ihre Risse aus, und richte, was eingestürzt, wieder auf, und baue sie wieder, wie sie vormals war; so daß sie in Besitz nehmen den Rest von Edom, und alle Völker, die nach meinem Namen genannt werden sollen; Jahwe spricht's, der dieses tut. Siehe! es werden Tage kommen, spricht Jahwe, wo der Pflüger an den Schnitter, und der Traubentreter an den Säemann stoßen wird, und wo von Most die Berge triefen, und alle Hügel überfließen werden; und wo ich die Gefangenen meines Volkes Israel zurückführen, und sie die zerstörten Städte wieder bauen und bewohnen; und die Weinberge wieder pflanzen, und ihren Wein trinken, und die Gärten wieder bebauen, und ihre Frucht genießen werden; und wo ich sie anpflanzen werde in ihrem Lande, so daß sie nicht mehr aus ihrem Lande, das ich ihnen gegeben, ausgerottet werden sollen, spricht Jahwe, dein Gott. Strafrede gegen die Edomiter wegen ihres schändlichen Betragens gegen die Juden, denen eine neue glückliche Zukunft verheißen wird.Weissagung des Obadjas. So spricht der Herr Jahwe zu Edom: Wir haben Nachricht von Jahwe erhalten; und eine Botschaft ist unter die Völker gesandt worden: Brechet auf! und lasset uns aufbrechen wider es zum Streit! Sieh! ich will dich klein machen unter den Völkern; sehr verachtet sollst du sein. Getäuscht hat dich der Übermut deines Herzens, der du auf Felsenhöhen wohnest, und in der Höhe sitzest, und in deinem Herzen sprichst: Wer will mich zur Erde herunter werfen? Wenn du auch dein Nest so hoch hättest wie der Adler, ja wenn du es unter die Sterne gesetzt hättest; so würde ich dich auch von dort herunterstürzen, spricht Jahwe. Wenn Diebe zu dir kämen, oder Räuber in der Nacht, wie würdest du verheeret werden! doch würden sie nur stehlen, so viel sie brauchten; wenn Winzer zu dir kämen, so würden sie doch noch eine Nachlese übrig lassen. Wie aber wird Esau durchforschet, seine Winkel ausgespäht werden! Bis zur Grenze werden dich all deine Bundesgenossen bringen; täuschen, überwältigen werden dich deine Freunde; selbst die dein Brot essen, werden Hinterlist dir bereiten, wogegen keine Klugheit (schützet). Fürwahr! so spricht Jahwe, an demselben Tage werde ich die Weisen aus Edom ausrotten, und die Klugheit aus Esau's Gebirge. Verzagt werden da stehen deine Helden, o Theman! ausgerottet werden die Männer vom Gebirge Esau's durch's Morden. Wegen des Frevels, den du an deinem Bruder Jakob verübet, wird Schande dich decken, und ausgerottet wirst du für immer! An dem Tage, da du gegenüber standest, an dem Tage, da Fremde sein Heer gefangen nahmen, und Fremde in seine Tore drangen, und über Jerusalem das Loos warfen, warest auch du wie Einer aus ihnen. Du hättest nicht schadenfroh blicken sollen auf den Unglückstag deines Bruders, auf den Tag seines Untergangs, und dich nicht freuen sollen über die Sohne Juda's am Tage ihres Verderbens, und dein Maul nicht aufreißen sollen am Tage der Not. Du hättest nicht kommen sollen in's Tor meines Volkes am Tage seines Verderbens; nicht schadenfroh blicken sollen auf sein Unglück am Tage seines Verderbens, und deine Hand nicht legen sollen an seine Habe am Tage seines Verderbens. Und du hättest dich nicht stellen sollen an die Scheidewege, um seine Flüchtlinge zu morden, und du hättest nicht ausliefern sollen seine Entronnenen am Tage der Not. Denn nahe ist der Tag Jahwe's über alle Völker! Wie du getan, so soll auch dir geschehen; was du verübet, soll dir auf deinen Kopf zurück vergolten werden. Denn wie ihr auf meinem heiligen Berge getrunken habet; so sollen alle Völker beständig trinken; und sie sollen trinken, und ausschlürfen, und dann werden, als wären sie nicht gewesen. Auf dem Berge Zion aber wird Rettung sein, und er wird heilig sein; und das Haus Jakobs wird seine Besitztuemer wieder inne haben. Und Jakobs Haus wird ein Feuer sein, und Josephs Haus eine Flamme, und Esau's Haus Stoppeln; und sie werden es anzünden, und aufzehren; und vom Hause Esau's wird nichts übrig bleiben, denn Jahwe hat es gesagt. Und sie werden in Besitz nehmen das Land gegen Mittag, das Gebirge Esau's, und die Ebene, das Philisterland; und sie werden in Besitz nehmen das Gefilde Samariens; und Benjamin wird Gilead besitzen. Und die in die Gefangenschaft geführte Menge der Söhne Israels wird in Besitz nehmen, was die Kanaaniter bis nach Zarphath haben, und die Gefangenen Jerusalems, welche in Sepharad sind, die Städte des Landes gegen Mittag. Als Sieger werden sie hinaufziehen auf Zions Berg, um das Gebirge Esau's zu richten; und Jahwe's wird sein das Reich. Jonas erhält von Jahwe den Auftrag den Niniviten den Untergang anzudrohen. Er will sich diesem Auftrage durch die Flucht entziehen, wird aber aus dem Schiffe in's Meer geworfen.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Jonas, den Sohn Amithai's, indem er sprach: Mache dich auf, gehe nach Ninive, der großen Stadt; und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mich heraufgekommen. Und Jonas machte sich auf um nach Tharschisch zu entfliehen vor Jahwe, und begab sich nach Japho, und fand da ein Schiff, welches nach Tharschisch fuhr; und er gab sein Fährgeld, und stieg hinein, um mit ihnen nach Tharschisch abzufahren vor Jahwe. Jahwe aber sandte einen starken Wind auf das Meer, und es entstand ein großer Sturm auf dem Meere, so daß man meinte, das Schiff werde scheitern. Und die Schiffer fürchteten sich, und Jeder rief zu seinem Gott; und man warf die Geräte, welche in dem Schiffe waren, in's Meer, um es davon zu erleichtern. Und Jonas war hinabgestiegen in die untersten Schiffsräume, und lag da und schlief fest. Und der Schiffshauptmann trat zu ihm, und sprach zu ihm: Was schläfst du? Steh' auf, rufe deinen Gott an, vielleicht erbarmt sich unserer dieser Gott, daß wir nicht untergehen. Und Einer sprach zum Andern: Kommet, und lasset uns die Lose werfen, damit wir erfahren, wegen wessen dieses Unglück über uns gekommen ist! Und sie warfen die Lose, und das Loos fiel auf Jonas. Da sprachen sie zu ihm: Zeige uns doch an, weswegen dieses Unglück über uns gekommen ist? was ist dein Geschäft? Und wo kommst du her? Welches ist dein Vaterland, oder aus welchem Volke bist du? Und er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer, und fürchte Jahwe, den Gott des Himmels, der das Meer, und das trockene Land gemacht hat. Und die Männer fürchteten sich sehr, und sprachen zu ihm: Warum hast du dies getan? (denn die Männer wußten, daß er vor Jahwe entfliehen wollte; denn er hatte es ihnen gesagt.) Und sie sprachen zu ihm: Was sollen wir mit dir machen, damit das Meer ruhig werde gegen uns; denn das Meer wogte hin und her, und stürmte. Und er sprach zu ihnen: Nehmet mich, und werfet mich in's Meer, dann wird das Meer ruhig gegen euch; denn ich weiß, daß meinetwegen dieser große Sturm über euch gekommen ist. Und es ruderten die Leute, um an's Land zu fahren; aber sie vermochten es nicht; denn das Meer wogte, und stürmte gegen sie. Da riefen sie zu Jahwe, und sprachen: Ach, Jahwe! laß uns doch nicht untergehen wegen des Lebens dieses Mannes, und lege nicht unschuldiges Blut auf uns! denn du, Jahwe, tust, wie du willst. Und sie nahmen den Jonas, und warfen ihn in's Meer; und das Meer stand still von seinem Toben; da fürchteten sich die Leute sehr vor Jahwe, und sie brachten Jahwe Opfer, und taten ihm Gelübde. Und Jahwe bestellte einen großen Fisch, um den Jonas zu verschlingen; und Jonas war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. Jonas wird von einem großen Fische verschlungen, jedoch auf sein Gebet von demselben wieder an das Land gespieen.Und Jonas betete zu Jahwe, seinem Gott, aus dem Leibe de Fisches. Und er sprach: Ich rief in meiner Not zu Jahwe; und er erhörte mich; ich rief aus dem Bauche der Unterwelt, und du hörtest auf meine Stimme. Und du warfst mich in die Tiefe, in das Herz des Meeres, und die Flut umströmte mich; alle deine Wogen und deine Wellen stürzten über mich her. Ich aber sprach: Ich bin weggestoßen aus deinen Augen. Ach! könnte ich doch wieder nach deinem heiligen Tempel blicken. Mich umschlossen bis an's Leben die Gewässer; der Abgrund umringte mich; Schilf schlang sich um mein Haupt. Zu den Gründen der Berge sank ich hinunter; der Erde Riegel schlossen mich auf immer ein; du aber, Jahwe, mein Gott! entrissest mein Leben dem Verderben. Als meine Seele in mir schwinden wollte, dachte ich an Jahwe; und mein Gebet kam zu dir in deinem heiligen Tempel. Die, welche die nichtigen Götzen verehren, geben ihr Heil auf. Ich aber will mit lautem Dank dir Opfer bringen; was ich gelobte, will ich halten; bei Jahwe ist Heil. Und Jahwe befahl dem Fische; und er spie den Jonas an das Land. Jonas geht jetzt nach Ninive, und verkündet den Einwohnern den Untergang. Diese tun alsdann Buße, und werden von Gott begnadigt.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's zum zweiten Male an Jonas, indem er sprach: Mache dich auf, gehe nach Ninive, der großen Stadt, und tue ihr die Verkündigung, die ich dir sagen werde! Und Jonas machte sich auf, und ging nach Ninive, wie Jahwe es befohlen. Und Ninive war eine große Stadt Gottes drei Tagereisen im Umfang. Und Jonas fing an, eine Tagereise weit in die Stadt zu gehen, und verkündigte dann, und sprach: Noch vierzig Tage; und Ninive wird untergehen! Und die Niniviten glaubten an Gott, und riefen Fasten aus, und legten Trauerkleider an vom Größten bis zum Kleinsten. Als dieser Ausspruch vor den König von Ninive kam, stand er auf vom Throne, und legte seinen Mantel von sich ab, und tat ein Trauerkleid an, und setzte sich in Asche. Darauf ließ er in Ninive ausrufen, und verkünden den Befehl des Königs, und seiner Großen, daß weder Mensch noch Tiere, weder Rinder, noch Schafe etwas essen, oder weiden, noch Wasser trinken; sondern daß sich Menschen und Tiere in Trauerkleider hüllen, und zu Gott inbrünstig rufen sollten; und daß ein Jeder umkehre von seinem bösen Wege, und von dem Unrecht, das sie mit ihren Händen verübten. Wer wisse, vielleicht lasse Gott es sich wieder gereuen, und kehre um von seines Zornes Glut, so daß wir nicht umkämen. Und Gott sah ihr Betragen, daß sie umkehrten von ihren bösen Wegen; und Gott ließ sich des Übels gereuen, das er ihnen zu tun gedroht hatte, und tat es nicht. Jonas murret gegen Gott, weil er die Niniviten begnadigt habe, wird aber von demselben eines Besseren belehrt.Dies mißfiel aber dem Jonas sehr, und er geriet darüber in Zorn. Und er flehte zu Jahwe, und sprach: Ach, Jahwe! habe ich dies nicht gesagt, als ich noch in meinem Lande war? Eben deswegen floh ich früher nach Tharschisch, weil ich wußte, daß du ein gnädiger, und barmherziger, und langmütiger Gott bist, und reich an Liebe, und dich des Übels gereuen läßt. Nimm jetzt, o Jahwe! meine Seele von mir; denn der Tod ist mir lieber, als mein Leben. Und Jahwe sprach: Ist es recht, daß du zürnest? Hierauf ging Jonas aus der Stadt, und setzte sich auf der Ostseite derselben nieder, und machte sich daselbst eine Hütte, und setzte sich unter dieselbe in den Schatten, um zu sehen, was der Stadt begegnen würde. Und Jahwe, Gott, fügte es, daß ein Wunderbaum über den Jonas wuchs, um seinem Haupte Schatten zu geben, und ihn von seiner Plage zu befreien. Und Jonas freuete sich sehr über den Wunderbaum. Gott fügte es ferner, daß am folgenden Tage, beim Aufgang der Morgenröte, ein Wurm den Wunderbaum stach, so daß derselbe verdorrte. Und es geschah, als die Sonne aufgegangen, da ließ Gott einen schwülen Ostwind kommen; und die Sonne stach auf das Haupt des Jonas, so daß er ohnmächtig niedersank, und zu sterben wünschte. Er sprach: Der Tod ist mir lieber, als mein Leben. Und Gott sprach zu Jonas: Ist es recht, daß du zürnest des Wunderbaums wegen? Und er antwortete: Es ist recht, daß ich zürne bis zum Tode. Darauf sprach Jahwe: Du empfindest Mitleid wegen des Wunderbaumes, an dem du keine Mühe gehabt, und den du nicht groß gezogen hast. Er entstand in einer Nacht, und verging in der andern. Und ich sollte kein Mitleid haben mit Ninive, der großen Stadt, in welcher mehr als zwölf Myriaden Menschen sind, die nicht zu unterscheiden wissen zwischen rechts und links, und so vieles Vieh? Ankündigung der Zerstörung der Reiche Israel und Juda wegen ihres Götzendienstes.Ausspruch Jahwe's, welcher geschah an Micha, den Moreschiten, in den Tagen Jotham's, Ahas, und Hiskia's, der Könige von Juda, und welchen er in einem Gesichte erhielt über Samarien und Jerusalem. Höret, ihr Völker alle, horch, du Erde, und was sie füllet! und der Herr Jahwe sei Zeuge wider euch, er, der Herr von seinem heiligen Tempel aus! Denn sehet! Jahwe geht aus seiner Wohnung, und steigt herab, und wandelt auf der Erde Höhen. Es schmelzen unter ihm die Berge, und spalten sich die Täler, wie Wachs schmilzt vor dem Feuer, und wie Wasser von dem Abhang stürzt. Wegen Jakobs Frevel, und der Sünden des Hauses Israels geschieht Alles dieses! Welches ist denn Jakobs Frevel? Ist es nicht Samarien? und welches sind die Höhen Juda's? Ist es nicht Jerusalem? Darum will ich Samarien wie zu einem Steinhaufen auf dem Felde machen, zu einer Weinbergspflanzung, und hinunterstürzen seine Steine in das Tal, und seinen Grund entblößen. Und alle seine Schnitzgebilde sollen zerschlagen, und all sein Buhlerlohn durch's Feuer verbrannt werden, und alle seine Götzenbilder will ich zerstören; denn vom Hurenlohn hat sie dieselben gesammelt, und zu Hurenlohn sollen sie wieder zurückkehren. Deswegen klage ich, und heule, und gehe barfuß und nackt einher; ich heule wie die Schakale, und klage gleich den Straußen. Denn unheilbar ist ihre Wunde, sie dringet bis nach Juda, und reichet bis an meines Volkes Tor, bis an Jerusalem. Verkündet's nicht in Gath, weinet nicht! zu Bethleaphra bestreuet euch mit Staub! Ziehe aus Saphir's Bewohnerin mit entblößter Scham! Nicht mehr gehet Zaanan's Bewohnerin aus, Bethhaezel's Trauer versagt euch seine Herberge. Maroth's Bewohnerin harret auf Heil; denn Unglück ist gekommen von Jahwe bis an das Tor Jerusalems. Spanne an den Wagen schnelle Rosse, Bewohnerin von Lachisch! denn du warest die Veranlassung zur Sünde für Zions Tochter; in dir fanden sich Israels Frevel. Darum wirst du den Scheidebrief geben an Morescheth-Gath; die Häuser Achsib's werden eine Täuschung sein für die Könige von Israel. Ich bringe dir, Bewohnerin Maresa's noch einen Erben; bis nach Adullam hin, dem Stolze Israels, wird er kommen. Mache dir eine Glatze, und schere ab das Haar, um deiner geliebten Kinder willen! mach groß deine Glatze, gleich der eines Adlers! denn sie werden aus dir weggeführt in die Gefangenschaft. Aufzählung verschiedener Missetaten der Israeliten, und Strafandrohung dafür. Verheißung einer besseren Zeit.Wehe denen, die auf Unrecht sinnen, auf ihren Lagern Böses schmieden, und es vollbringen, sobald der Tag anbricht, weil es in der Macht ihrer Hände steht! Gelüstet es sie nach Äckern, so rauben sie dieselben; und sie unterdrücken den Mann, und (nehmen ihm) sein Haus, und den Menschen, und (nehmen ihm) sein Eigentum. Darum spricht Jahwe also: Siehe! ich denke auf Unglück für dieses Geschlecht, aus welchem ihr eure Hälse nicht ziehen werdet; und ihr werdet nicht aufrecht gehen können; denn es ist eine Zeit des Unglücks. An demselben Tage wird man ein Spottlied über euch anheben, und ein wehmütiges Klaglied singen. Man wird sagen: Wir sind verloren, meines Volkes Erbteil tauscht er um. Ach! er nimmt es mir; um unsere Äcker zurückzunehmen; Teilt er sie aus. Darum wird dir Keiner ausspannen die Meßschnur auf dem Erbteil in der Gemeinde Jahwe's. Weissaget nicht! sie mögen weissagen. Sie sollen ihnen nicht weissagen! Die Schmach wird nicht weichen. Haus Jakobs, wie du dich nennest! Ist jähzornig Jahwe, sind so seine Handlungen? Sind nicht gütig meine Werke an dem, der gerade wandelt? Mein Volk dagegen hat schon längst sich aufgelehnt als Feind; ihr raubet über dem Unterkleide weg den Mantel denen, die ruhig ihres Weges wandeln, heimkehrend aus dem Kriege. Die Weiber meines Volkes vertreibet ihr aus ihren Häusern, die ihnen teuer sind; ihren Kindern raubet ihr meinen Schmuck auf immer. Machet euch auf, und gehet! Denn diese ist nicht mehr euer Ruheplatz. Wegen der Verunreinigung wird es (über euch) Verderben bringen, gewaltiges Verderben. Wäre ich ein Mann, der auf Wind ausgehet, und Lügen redet, und weissagte ich von Wein und von berauschendem Getränke; fürwahr! der währe ein Prophet für dieses Volk. Versammeln will ich euch, ihr Jakobiten alle! zusammenbringen den Rest Israels; er will sie miteinander, wie Schafe, in eine Hürde tun. Wie eine Herde in ihrer Hürde werden sie tosen vor der Menschen Menge. Vor ihnen gehet der Durchbrecher her. Sie brechen durch und ziehen durch das Tor ein und aus. Ihr König ziehet vor ihnen her, und Jahwe ist an ihrer Spitze. Strafrede gegen die Großen, die Priester, und falschen Propheten.Und ich sprach: Höret doch, ihr Häupter Jakobs, und ihr Fürsten des Hauses Israels! liegt es euch nicht ob, das Recht zu kennen? Ihr, die ihr das Gute hasset, und das Böse liebet, ihnen die Haut abziehet, und das Fleisch von ihren Knochen! Die ihr das Fleisch meines Volkes verzehret, und ihnen die Haut abziehet, und ihre Knochen zermalmet, und zerstücket, wie das, was in dem Topfe ist, und wie Fleisch im Kessel! Sie werden einst zu Gott schreien, er aber wird sie nicht erhören; er wird sein Angesicht von ihnen verbergen, weil sie zu derselben Zeit Böse Werke taten. So spricht Jahwe von den Propheten: Weil ihr mein Volk verführet, und, wenn ihr zu beißen habet mit euren Zähnen, Heil verkündet; dagegen dem, der euch nichts in euren Mund gibt, Krieg weihet; darum soll Nacht über euch kommen wegen des Gesichtes, und Finsternis euch treffen wegen der Weissagung; die Sonne soll untergehen den Propheten, und finster soll über ihnen sein der Tag. Schämen werden sich die Seher, und erröten die Wahrsager, und Alle ihr Gesicht verhüllen, weil Gott es nicht bestätigte. Doch ich bin voll Kraft, voll des Geistes Jahwe's, voll des Rechtes, und des Mutes, um Jakob vorzuhalten seinen Frevel, und Israel seine Sünde. So höret es, ihr Häupter Jakobs, und ihr Fürsten des Hauses Israels, ihr, die ihr verabscheut, was Recht ist, und krumm machet, was gerade ist! Ihr, die ihr durch Blutvergießen Zion bauet, und Jerusalem durch Freveltat! Ihre Häupter sprechen Recht um Geschenke; und ihre Priester lehren um Lohn, und ihre Propheten weissagen um Geld; und dennoch stützen sie sich auf Jahwe, indem sie sagen: Fürwahr! Jahwe ist in unserer Mitte; nicht kommt über uns ein Unglück. Darum wird um euretwillen Zion wie ein Ackerfeld gepflügt, und Jerusalem zu Steinhaufen, und der Tempelberg zu waldigen Hügeln werden. Vorherverkündigung und Schilderung des messianischen Zeitalters.Doch in der Zukunft der Tage wird Jahwe's Tempelberg aufrecht stehen auf der Gebirge Gipfel, und hoch über die Hügel ragen; strömen werden dann zu ihm die Nationen. Zahlreiche Völker werden kommen, und sprechen: Wohlan! lasset uns hinziehen zu Jahwe's Berg, und zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns lehre seine Wege, und wir wandeln auf seinen Fußsteigen; denn von Zion wird ausgehen das Gesetz, und von Jerusalem Jahwe's Wort. Er wird richten unter zahlreichen Nationen, und zurechtweisen viele Völker bis in die Ferne, daß sie ihre Schwerter umschmieden zu Pflügen, und ihre Spieße zu Traubenmessern; nicht mehr wird Volk gegen Volk zücken das Schwert, und nicht mehr lernen den Kriegsdienst. Dann wird ruhig Jeder unter seinem Weinstock sitzen, und unter seinem Feigenbaum, und Niemand wird ihn schrecken; denn der Mund Jahwe's, des Weltenherrschers hat es gesagt. Alle Nationen mögen wandeln, ein jeder im Namen seines Gottes; wir aber wollen wandeln im Namen Jahwe's, unsers Gottes, immer und ewig. Um diese Zeit, spricht Jahwe, werde ich die Hinkenden versammeln, und zusammenbringen die Verstoßenen, und die, welchen ich Übels zugefügt. Und ich werde die Hinkenden zu einem Überrest, und die, welche entfernt waren, zu einem starken Volke machen, und über sie wird herrschen Jahwe auf Zions Berg, von nun an bis in Ewigkeit. Und du, Migdal-Eder, Hügel der Tochter Zions! zu dir wird sie wiederkehren, ja wiederkehren die alte Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalems. Nun, was klagest du so laut? Ist kein König mehr in dir, oder sind deine Räte umgekommen, daß dich Schmerz ergreifet, gleich einer Gebärenden? Krümme dich, und kreise, wie eine Gebärende, du Tochter Zions! denn jetzt mußt du die Stadt verlassen, und auf dem Felde wohnen, und bis nach Babel wandern! Dort aber wirst du befreit werden, dort wird Jahwe dich aus der Hand deiner Feinde retten. Jetzt sammeln sich viele Völker gegen dich, und sagen: Sie werde entweihet! unsere Augen sollen sich ergötzen an Zion! Aber sie kennen Jahwe's Gedanken nicht, und merken nicht seinen Plan. Er wird sie sammeln wie Garben in die Tenne. Steh' auf und drisch, Tochter Zions! Von Eisen will ich dir Hörner machen, und Klauen von Erz; und du wirst zermalmen viele Völker, und ihre Schätze will ich Jahwe weihen, und ihr Gut dem Herrn der ganzen Erde. Bezeichnung des Gründers des messianischen Zeitalters.Nun dränge dich herbei, du Kriegerschar! Man wirft Belagerungswerke wider uns auf, mit Ruten schlägt man auf die Wangen Israels Regenten! Und du Bethlehem Ephrata! bist zwar klein unter Juda's Geschlechtern; aber aus dir wird mir ein Herrscher Israels hervorgehen, dessen Herkunft aus der Vorzeit, aus den Tagen der Ewigkeit ist. Doch gibt er sie hin bis auf die Zeit, wo die Gebärerin geboren hat; als dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren samt den Söhnen Israels. Und er wird da stehen und herrschen durch Jahwe's Macht, durch die Majestät des Namens Jahwe's, seines Gottes; und man wird sicher wohnen; denn jetzt wird er groß sein bis an der Erde Grenzen. Und er wird ein Friedenstifter sein. Wollte der Assyrer unser Land überfallen, und betreten unsere Paläste; so werden wir ihm sieben Fürsten entgegenstellen, und acht Häupter des Volkes. Sie werden weiden das Land Assur mit dem Schwerte das Land Nimrod's in seinen Toren. Und er wird uns befreien von dem Assyrer, wenn er unser Land überfallen, und unsere Grenze betreten wollte. Und Jakobs Überrest wird unter vielen Völkern sein, wie Tau von Jahwe, wie Regentropfen auf dem Grase, das nicht auf Menschen hoffet, und nicht auf Menschensöhne harret. Und Jakobs Überrest wird unter den Völkern, mitten unter vielen Nationen sein wie ein Löwe unter den Tieren des Waldes, wie ein junger Löwe unter den Schafherden, der, wenn er vorübergeht, niederwirft, und zerfleischet, ohne daß Jemand rettet. Erheben wird sich deine Hand über deine Gegner, und alle deine Feinde werden vertilget werden. Und es wird geschehen in jener Zeit, spricht Jahwe, da werde ich vertilgen deine Rosse aus deiner Mitte, und vernichten deine Wagen; und zerstören deines Landes Städte, und verheeren alle deine Festungen; und ausrotten die Zaubereien aus deiner Hand; und Zeichendeuter sollst du nicht mehr haben; und austilgen deine Gebilde, und deine Götzensäulen aus deiner Mitte; und nicht mehr sollst du niederfallen vor deiner Hände Werk; und ausrotten deine Haine aus deiner Mitte, und zerstören deine Städte; und Rache üben im Zorn und Grimm an den Völkern, die nicht hören wollten. Aufzählung der Wohltaten Gottes gegen das Volk Israels, so wie der Herrschenden Laster des Letzteren, und Strafandrohung dafür.Höret doch, was Jahwe spricht: Mache dich auf, und rechte mit den Bergen, und laß die Hügel deine Stimme vernehmen! Ihr Berge, höret Jahwe's Rechtssache, auch ihr festen Gründe der Erde! Denn Jahwe hat einen Rechtsstreit mit seinem Volke, und mit Israel rechtet er. Mein Volk! was habe ich dir getan, oder womit habe ich dich gekränkt? Antworte mir! Denn ich führte dich aus Ägyptenland herauf, aus dem Hause der Sklaven befreite ich dich, und schickte vor dir her Mose, Aaron, und Mirjam. Erinnere dich doch, mein Volk! an das, was Balak, Moab's König, ausgedacht, und an das, was Bileam, Beor's Sohn, ihm erwiederte, und an das, was von Schittim bis nach Gilgal hin geschah, damit du Jahwe's Wohltaten erkennest! Womit soll ich erscheinen vor Jahwe, mich beugen vor dem höchsten Gott? Soll ich vor ihm erscheinen mit Brandopfern, mit jährigen Kälbern? Kann Jahwe an tausend Widdern, an Myriaden Strömen Öles Wohlgefallen haben? Soll ich hingeben meinen Erstgebornen für meine Sünde, meines Leibes Frucht für mein Vergehen? Er hat dir, o Mensch! bekannt gemacht, was gut ist; und was fordert denn Jahwe mehr von dir, als Recht zu tun, Wohltätigkeit zu lieben, und demütig vor deinem Gott zu wandeln? Die Stimme Jahwe's rufet der Stadt zu, und der Weise sieht auf deinen Namen! höret auf die Strafe, und auf den, der sie verhänget! Sind nicht im Hause des Frevlers noch frevelhafte Schätze, und zu kleines, verfluchtes Epha? Kann ich rein sein bei falscher Wage, und bei einem Beutel mit betrügerischen Steinen? Ihre Reichen sind voll von erpreßtem Gut, und ihre Einwohner reden Lügen, und in ihrem Munde ist eine trügerische Zunge. Darum will auch ich dich krank schlagen, entsetzlich wegen deiner Sünden. Du wirst essen, aber nicht satt werden; Leerheit wird sein in deinem Innern. Du wirst entfernen, aber nicht retten; und was du retten wirst, gebe ich dem Schwerte hin. Du wirst säen, aber nicht ernten; du wirst Oliven keltern, aber dich nicht mit Öl salben, und Most (keltern), aber keinen Wein trinken. Ihr richtet euch nach den Satzungen Amri's, und ganz nach dem Tun des Hauses Ahab's, und wandelt nach ihren Anschlägen; darum gebe ich dich der Zerstörung hin, und deine Bewohner dem Spotte, und tragen sollet ihr die Schande meines Volkes! Weitere Beschreibung der Laster der Juden, und endlich Verheißung der erneuerten Huld Gottes gegen den gebesserten Rest des Volkes.Wehe mir! Mir geht es wie beim Sammeln der Sommerfrüchte, wie bei der Nachlese der Trauben; es ist keine Traube mehr zu essen da, keine Frühfeige mehr, wonach ich mich sehne. Verschwunden ist der Fromme aus dem Lande, und es ist kein Rechtschaffener mehr unter den Menschen; sie Alle lauern auf Blutvergießen, Einer legt dem Andern eine Schlinge. Der Fürst fordert es, recht Böses zu vollbringen mit den Händen; und der Richter richtet um Geschenke; und der Große spricht, wonach es ihm gelüstet, und so verflechten sie sich miteinander. Der Beste unter ihnen ist einem Dornstrauche gleich; der Rechtschaffenste ist noch schlimmer als eine Dornhecke. Der Tag deiner Wächter, deine Strafzeit ist gekommen; Bestürzung wird sie jetzt ergreifen. Dem Freunde traut nicht, verlasset euch nicht auf den Vertrauten, selbst vor der, die in deinem Busen ruhet, bewache deines Mundes Türen! Der Sohn beschimpfet den Vater, die Tochter lehnet sich wider ihre Mutter auf, die Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter; des Mannes Feinde sind seine Hausgenossen. Ich will auf Jahwe Schauen, harren auf den Gott meines Heils, mein Gott wird mich erhören. Freue dich nicht, meine Feindin! über mich, daß ich gefallen bin; ich stehe wieder auf; daß ich im Finstern sitze; Jahwe ist mein Licht. Tragen will ich Jahwe's Zorn; denn ich habe gegen ihn gesündigt, bis er sich meiner Sache annimmt, und mir Recht verschaffet; er wird mich wieder an's Licht führen, ich werde seine Güte sehen. Meine Feindin wird es sehen, und Schande wird sie bedecken, die zu mir sprach: Wo ist Jahwe, dein Gott? Meine Augen werden sich an ihr ergötzen; jetzt wird sie zertreten werden, gleich dem Kote auf der Straße. Es kommt die Zeit, wo deine Mauern wieder aufgebaut werden; dann werden entfernt sein die Satzungen. Zu derselben Zeit wird man auch zu dir kommen von Assur her, und aus den Städten Ägyptens, von Ägypten an bis an den Strom, und von Meer zu Meer, und von Berg zu Berg. Und das Land wird verwüstet werden wegen seiner Bewohner, wegen der Frucht ihrer Handlungen. O! weide du dein Volk mit deinem Hirtenstabe, die Herde deines Erbes, die einsam weilet in dem Walde, mitten auf dem Karmel! weiden sollen sie in Basan, und in Gilead, wie in früheren Tagen. Wie in den Tagen deines Auszuges aus Ägypten will ich dir Wunder zeigen; sehen werden es die Völker, und sich schämen wegen ihrer ganzen Macht; sie werden die Hand legen auf den Mund, ihre Ohren werden taub sein. Sie werden Staub lecken wie die Schlangen, wie Gewürm der Erde werden sie zitternd aus ihren Schlössern hervorkommen, und schüchtern sich Jahwe, unserem Gotte, nahen, und sich vor dir fürchten. Wer ist ein Gott, wie du, der die Schuld vergibt, und die Sünde verzeiht dem Überreste seines Erbteils, der nicht immer beharret bei seinem Zorn; sondern Wohlgefallen hat an Gnade? Er wird unserer sich wiederum erbarmen, niedertreten unsere Vergehen, und werfen in des Meeres Tiefe alle unsere Sünden. Du wirst an Jakob Treue, Huld an Abraham beweisen, die du geschworen hast unsern Vätern aus der Vorzeit Tagen her. Schilderung der strengen Gerechtigkeit, und der großen Liebe Gottes. Ankündigung der Zerstörung Ninive's, und des assyrischen Reiches.Ausspruch über Ninive. Buch der Weissagung Nahum's, des Elkoschiten. Ein Eiferer ist Gott, und ein Rächer ist Jahwe, ein Rächer ist Jahwe, und sehr zornig. Jahwe rächet sich an seinen Widersachern, und gedenkt es seinen Feinden. Jahwe ist langmütig, doch groß an Macht, und läßt nicht ungestraft. Jahwe's Weg ist im Sturm und Ungewitter, und Wolken sind der Staub seiner Füße. Er droht dem Meere, und trocknet es aus, und versiegen läßt er alle Ströme; es welket Basan und der Karmel, und es welket die Flur des Libanon. Vor ihm erbeben die Berge, und zerrinnen die Hügel; die Erde erhebet sich vor seinem Blicke, und der Erdkreis, und alle seine Bewohner. Wer kann vor seinem Grimm bestehen, und wer aufrecht bleiben bei seines Zornes Glut? Sein Zorn ergießet sich wie Feuer, und Felsen zerspringen vor ihm. Gütig ist Jahwe, Schutz am Tage der Not, er sorgt für die, welche auf ihn hoffen. Doch durch einbrechende Überschwemmung verheeret er ihre Stätte, und Finsternis verfolget seine Feinde. Was wollet ihr unternehmen wider Jahwe? Er verheeret völlig, nicht zweimal braucht das Unglück zu kommen. Denn gleich Dornen sind sie verwickelt, und trunken, wie von Wein; doch werden sie verzehret wie ganz dürre Stoppeln. Aus dir ging hervor, der wider Jahwe Böses ersann, einen schlimmen Rathschlag fasste. So spricht Jahwe: Wie unversehrt und zahlreich sie auch sind; so sollen sie doch weggeschoren werden, und vergehen. Ich habe dich gezüchtigt, ich will dich nicht ferner züchtigen. Und jetzt will ich dein Joch zerbrechen von dir weg, und zerreißen deine Fesseln. Und über dich hat Jahwe beschlossen: Nichts mehr soll von deinem Namen ausgesäet werden; aus deiner Götter Hause will ich die Schnitz- und Gußgebilde vertilgen, dir ein Grab bereiten; verachtet sollst du werden. Siehe auf den Bergen die Füße des Heroldes, des Heilverkünders! Feiere, Juda! deine Feste! erfülle deine Gelübde! denn nicht mehr überziehet dich der Verderber; er ist ganz ausgerottet. Schilderung der Belagerung und Zerstörung Ninive's.Es ziehet der Zerstörer wider dich herauf, besetze die Festung, gib Acht auf den Weg, umgürte die Lenden, verstärke sehr die Macht! Denn Jahwe vergilt Jakobs Stolz, so wie Israels Stolz; denn die Verheerer haben sie verheeret, und verwüstet ihre Reben. Der Schild seiner Helden ist rot, die Krieger sind in Scharlach gekleidet, wie Feuer blitzen die Sicheln der Wagen am Tage seiner Rüstung, und es bewegen sich die Lanzen. Auf den Straßen rasseln die Wagen, sie rollen auf den Plätzen; ihr Anblick gleichet denFackeln, sie laufen gleich den Blitzen. Er denkt an seine Helden, sie stürzen in ihrem Laufe, sie eilen nach der Mauer hin; aber das Sturmdach ist schon bereitet. Die Tore öffnen sich den Strömen, der Palast wird zertrümmert. Es ist entschieden! sie wird entblößet, sie wird weggeführt, und ihre Mägde seufzen wie die Tauben, und schlagen auf ihre Brüste. Ninive war einem Wasserteiche gleich, von alten Zeiten her; sie fliehen; stehet! stehet doch! Niemand sieht sich um. Raubet Silber, raubet Gold, des Vorrats ist kein Ende, eine Menge von allen kostbaren Geräten. Verwüstet, und öde, und ausgeleert ist sie; und das Herz ist verzagt; und es zittern die Kniee, und Schmerz ist in Aller Lenden; und alle ihre Gesichter ziehen ihren Glanz zurück. Wo ist der Löwen Lager, und der jungen Löwen Weide? wohin der Löwe ging, die Löwin, der junge Löwe, und Niemand war, der sie schreckte? Der Löwe raubte für seine Jungen, und würgte für seine Löwinnen, und füllte mit Raub seine Höhlen, und mit Beute seine Wohnungen. Siehe! ich komme an dich, spricht Jahwe, der Weltenherrscher; ich zünde an, (und lasse) in Rauch (aufgehen) deine Wagen; und deine jungen Löwen soll das Schwert verzehren, und deine Beute tilge ich von der Erde weg, und nicht ferner soll man hören die Stimme deiner Boten. Nochmalige Vorherverkündigung, und anschaulichere Schilderung der Zerstörung Ninive's.Wehe der Blutstadt! sie ist ganz angefüllt von Lüge und Gewalttat, und läßt nicht ab vom Raube. Peitschen knallen, und Räder rasseln, und Rosse rennen, und Wagen rollen. Reiter sprengen daher; und Schwerter funkeln, und Lanzen blitzen; viel sind der Erschlagenen, und zahlreich die Leichname. Der Toten ist kein Ende, man stürzet über sie hin; wegen der vielen Hurerei der anmutigen, und zauberreichen Buhlerin, die Völker verkaufte durch ihre Buhlereien, und Volksstämme durch ihre Zaubereien. Sieh! ich komme an dich, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Ich will aufheben deines Kleides Schleppe über dein Angesicht, und den Völkern zeigen deine Blöße, und den Königreichen deine Schande. Und ich will Kot auf dich werfen, und dich mit Verachtung behandeln, und dich zur Schau ausstellen. Und es wird geschehen, ein Jeder, der dich sieht, wird dich fliehen, und sprechen: Zerstört ist Ninive! Wer wird sie bedauern? Wo soll ich die Tröster suchen? Bist du besser, als No-Amon, das zwischen Flüssen lag, von Wasser ganz umgeben, dessen Wall das Meer war, und dessen Mauer aus dem Meere (sich erhob)? Äthiopier und Ägypter ohne Zahl waren seine Stärke, Phutäer und Libyer leisteten dir Hilfe. Doch wanderte es aus in die Gefangenschaft; doch wurden auch zerschmettert seine Kinder an allen Gassenecken; und man warf das Loos über alle seine Vornehmen; und alle seine Großen wurden mit Fesseln gebunden. Auch du wirst dich berauschen, dich verbergen; auch du wirst Schutzwehr vor dem Feinde suchen. Alle deine Festungen sind wie Feigenbäume mit Frühfeigen; wenn man sie schüttelt, so fallen sie dem, der sie essen will, in den Mund. Siehe! Weiber sind dein Volk in deiner Mitte; die Tore deines Landes werden sich deinen Feinden öffnen, Feuer wird verzehren deine Riegel. Schöpfe dir Wasser für die Belagerung, verstärke deine Festungswerke, tritt Leimen, und stampfe Thon, stelle her den Ziegelofen! Doch wird daselbst das Feuer dich verzehren, das Schwert dich aufreiben, und fressen, wie die Heuschrecken. Sei zahlreich wie die Heuschrecken, den Heuschrecken gleich vermehre dich! Du hast mehr Handelsleute, als Sterne sind am Himmel; aber die Heuschrecken breiten sich aus, und fliegen davon. Heuschrecken gleich sind deine Großen, wie ein Heuschreckenschwarm sind deine Kriegsobersten; sie lagern sich zur Zeit der Kälte in die Mauern; gehet die Sonne auf, so fliegen sie davon, und man kennt den Ort nicht mehr, wo sie gewesen. Es schlafen deine Hirten, o König von Assyrien! ruhig liegen deine Obersten; zerstreuet irrt dein Volk auf dem Gebirge umher, und Niemand ist, der es sammelt. Keine Linderung ist für deine Wunde, gefährlich ist dein Schlag. Alle, die dieses von dir hören, klatschen in die Hände über dich; denn wen hat nicht stets getroffen deine Bosheit?\\ Weissagung des Einfalles der Chaldäer in das jüdische Land.Drohspruch, welchen der Prophet Habakuk in einem Gesichte erhalten hat. Wie lange Jahwe soll ich schreien, ohne daß du hörest, die klagen über Gewalttat, ohne daß du rettest? Warum zeigest du mir Frevel, und siehst dem Jammer zu? Warum stehet Verheerung und Gewalttat vor meinem Angesicht? Warum ist Hader, und erhebet sich Zwist? Darum ist erschlaffet das Gesetz, und (gerechte) Urteilssprüche ergehen nicht mehr; denn der Böse umstricket den Guten, weil verkehrter Urteilsspruch ergehet. Schauet auf die Völker hin, und sehet; staunet, entsetzet euch! denn ich tue eine Tat in euren Tagen, die ihr nicht glauben würdet, wenn man sie erzählte. Denn siehe! ich rege die Chaldäer auf, ein heftiges und ungestümes Volk, das die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnungen, die nicht sein sind, in Besitz zu nehmen. Furchtbar ist es und schrecklich; von ihm geht sein Recht und Urteil aus. Und schneller als Parder sind seine Pferde, und rascher als die Abendwölfe; und stolz sprengen seine Reiter daher, und seine Reiter kommen aus der Ferne her, sie fliegen gleich dem Adler, wenn er sich stürzet auf den Fraß. Sie Alle ziehen zur Gewalttat aus; vorwärts ist ihrer Gesichter Schar gerichtet, und Gefangene häufet es wie Sand. Die Könige verhöhnen es, zum Spott sind ihm die Fürsten; es lacht über jede Festung, es schüttet Erde auf, und nimmt sie ein. Dann hebt von Neuem sich sein Muth, es gehet weiter, verschuldet sich. Seine Macht ist sein Gott. Bist du, Jahwe! denn nicht von Anfang an mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben. Du, Jahwe! hast es zum Strafgericht bestimmt, und es bestellt, o Fels! zur Züchtigung. Zu rein sind deine Augen, um das Böse anzusehen, und auf den Frevel hinzublicken vermagst du nicht. Wie könntest du die Frevler sehen, schweigen, wenn der Böse den verschlingt, der gerechter ist als er. Wolltest du die Menschen machen, wie des Meeres Fische, wie das Gewürm, das keinen Herrscher hat? Sie Alle zieht es mit der Angel heraus, rafft sie weg mit seinem Netze, und sammelt sie in seinem Garn; darum freut es sich und jubelt. Darum bringt es Opfer seinem Netz, und räuchert seinem Garn; denn durch diese wurde fett sein Teil, und nahrhaft seine Speise. Soll es daher sein Netz stets leeren, und schonungslos die Völker würgen? Weissagung des Unterganges der Chaldäer selbst.Ich stellte mich auf meine Warte, und stand auf dem Wachturm, und blickte umher, um zu sehen, was er mir sagen würde, und was ich ihm erwidern sollte auf meine Klage. Und Jahwe antwortete mir, und sprach: Schreibe das Gesicht auf, und grabe es ein auf Tafeln, so daß man es schnell lesen kann. Zwar dauert das Gesicht noch eine gewisse Zeit; aber es eilet dem Ende zu, und täuschet nicht. Wenn es auch zögert, harre nur seiner; denn es trifft gewiß ein, es bleibt nicht aus. Siehe! vermessen, nicht rechtlich ist seine Seele in ihm; nur der Gerechte lebt durch seine Redlichkeit. Ja, fürwahr! frech ist der Wein, stolz der Mann, er ruhet nicht; weit, wie die Unterwelt, dehnet er aus seine Gier, und ist unersättlich, wie der Tod; er reißet alle Völker an sich, und raffet zu sich alle Nationen. Werden sie nicht Alle noch ein Spottlied über ihn erheben, und Rätsel und Gedichte auf ihn machen und sagen: Wehe dem, der so lange häufte, was nicht sein war; und sich beschwerte mit Verschuldung? Werden nicht plötzlich deine Quäler sich erheben, und erwachen deine Dränger, daß du zur Beute ihnen werdest? Weil du viele Völker beraubt hast; so wird dich berauben der ganze Rest der Nationen, um des Menschenblutes und der Bedrückung willen, die du verübet an Land und Stadt, und an Allen, die darin wohnten. Wehe ihm, der ungerechte Schätze sammelt für sein Haus, um hoch zu bauen sein Nest, daß er sich rette vor Unglücks Hand! Schande hast du deinem Hause bereitet durch die Vertilgung vieler Völker, und dich versündigt an dir selbst! Denn es schreiet der Stein aus der Wand; und ihm antwortet der Sparren aus dem Gebälke. Wehe ihm, der mit Blutvergießen die Stadt erbaut, und der gründet die Stadt auf Ungerechtigkeit! Siehe! kommt es nicht von Jahwe, dem Weltenherrscher, daß die Völker sich abmühen für's Feuer, und die Nationen sich ermatten für Nichts. Es wird voll werden die Erde von Erkenntnis der Herrlichkeit Jahwe's, gleichwie das Wasser das Meer bedecket. Wehe ihm, der seinem Freunde zu trinken gibt, ihm schäumendes Getränk einschenket, und ihn berauschet, um seine Scham zu sehen! Statt des Ruhmes wirst du dich mit Schande sättigen. Trinke auch du, und zeige deine Vorhaut! An dich wird kommen der Kelch der Rechten Jahwe's, und Schandgespei an deine Herrlichkeit. Denn dich wird bedecken Libanon's Verheerung, und die Vertilgung der wilden Tiere, die sie schreckte, um des Menschenblutes und der Bedrückung willen, die du verübet an Land und Stadt, und an Allen, die darin wohnten. Was nützet ein Schnitzgebild, daß sein Bildner es verfertige, ein Gußgebild, und Lügenlehrer, daß der Bildner auf sein Gebild vertraue, und stumme Götzen mache? Wehe dem, der zum Holze spricht: Erwache! zum stummen Stein: Stehe auf! Soll der belehren? Siehe! er ist mit Gold und Silber überzogen, und kein Lebenshauch in seinem Innern. Jahwe aber ist in seinem heiligen Tempel; still sei vor seinem Angesicht die ganze Erde! Der Prophet bittet Gott um Schonung für sein Volk, und sieht getröstet einem glücklichen Ausgange entgegen.Gebet Habakuk's, des Propheten nach Gesangsweise. Jahwe! ich hörte deinen Ausspruch, ich fürchtete, Jahwe! dein Werk. Erneuere es in der Mitte der Jahre, tu' es kund in der Mitte der Jahre! Im Zorne gedenke des Erbarmens! Von Theman kommt der Herr, und von Pharan's Berg der Heilige; Sein Glanz ist gleich der Sonne, Strahlen gehen aus seiner Hand hervor, und dabei die Hülle seiner Herrlichkeit. Pest schreitet vor seinem Antlitz her, und seinen Fußtritten folget Seuche. Er stehet still, und misset die Erde, er blicket umher, und macht die Völker beben, und es zerstreuen sich die Urgebirge, und senken sich die ewigen Hügel, er wandelt die ewigen Pfade. In Ängsten seh' ich Kuschan's Zelte, es zittern die Hütten des Landes Midian. Ist gegen Ströme Jahwe entrüstet, ist gegen die Flüsse entbrannt dein Zorn, gegen das Meer dein Grimm, daß du auf deinen Rossen reitest, auf deinen Siegeswagen fahrest? Entblößet ist dein Bogen, die Eidschwüre der Stämme sind der Ruf; (Sela) Ströme spalten die Erde. Die Berge sehen dich, und beben; Wasserfluten strömen daher, der Abgrund brauset, und hebt seine Hände in die Höhe. Sonne und Mond bleiben in ihrer Wohnung stehen, das Licht sind deine Pfeile, die herumfliegen, der Lichtschein deine blitzenden Lanzen. Im Zorne schreitest du über die Erde, im Grimme trittst du auf die Völker. Du ziehest aus zur Rettung deines Volkes; zur Rettung deines Gesalbten; du zerschmetterst das Haupt vom Hause des Frevlers, entblößest den Grund bis an den Hals. (Sela) Du durchbohrest mit seinen Pfeilen ihrer Führer Haupt, die daherstürzen, um uns zu vernichten; sie jauchzen, als wenn sie einen Hilflosen im Hinterhalte fressen wollten. Über das Meer ziehest du mit deinen Rossen, über die Wogen vieler Gewässer. Ich hörte es, und mein Innerstes erbebte, meine Lippen zitterten bei der Stimme, Knochenfraß fuhr in meine Gebeine, und unten wankte ich, daß ich ruhen soll bis zum Tage der Bedrängnis, bis heran zieht wider das Volk, der es bedränget. Denn der Feigenbaum wird nicht mehr blühen, und keine Frucht wird an dem Weinstock sein. Täuschen wird die Frucht des Ölbaums, und das Ackerfeld wird keine Nahrung bringen, die Schafe werden fehlen in der Hürde, und kein Rind wird in den Ställen sein. Doch ich werde mich Jahwe's freuen, frohlocken über den Gott meines Heiles. Jahwe, der Herr, ist meine Stärke, er macht meine Füße wie die der Hirsche, und führt mich auf meine Höhen. Für den Musikvorsteher auf Saitenspielen. Weissagung der Zerstörung des Reiches Juda.Ausspruch Jahwe's, welcher geschah an Zephanias, den Sohn des Kusi, des Sohnes Gedalia's, des Sohnes Amaria's, des Sohnes Hiskias, in den Tagen Josia's des Sohnes Amon's, des Königs von Juda. Wegräumen will ich Alles aus dem Lande, spricht Jahwe. Ich will wegräumen Menschen, und Vieh; ich will wegräumen die Vögel des Himmels, und die Fische des Meeres, und die Ärgernisse samt den Gottlosen; und ich will ausrotten die Menschen aus dem Lande, spricht Jahwe. Auch über Juda will ich ausstrecken meine Hand, und über Jerusalems Bewohner alle; und ich will ausrotten von diesem Orte den Rest Baals, den Namen der Götzenpriester samt den (andern) Priestern, und die auf den Dächern anbeten das Heer des Himmels, und anbeten, und schwören bei Jahwe, und schwören bei ihrem Götzen, und die von Jahwe abgefallen sind, und die Jahwe nicht suchen, und nicht nach ihm fragen. Still vor dem Angesichte des Herrn Jahwe's! denn nahe ist der Tag Jahwe's; denn Jahwe hat ein Schlachtopfer bereitet, und geweiht seine Geladenen. Und es wird geschehen am Schlachtopfertage Jahwe's, da werde ich heimsuchen die Fürsten, und die Söhne des Königs, die gekleidet sind in ausländische Kleidung. Und ich werde heimsuchen Alle, die über die Schwelle springen, an jenem Tage; und die ihrer Herren Haus füllen mit Gewalttat und Betrug. Und es wird geschehen an diesem Tage, spricht Jahwe, da wird Klaggeschrei vom Fischtore her erschallen, und ein Geheul aus dem zweiten Stadtteile, und ein großer Jammer von den Hügeln her. Ihr Bewohner von Machtesch! heulet! denn vertilgt wird Kanaan's ganzes Volk; ausgerottet werden Alle, die mit Silber beladen sind. Und es wird geschehen zu derselben Zeit, da werde ich mit Leuchten Jerusalem durchsuchen, und heimsuchen die Leute, die auf ihren Hefen ruhen, und in ihrem Herzen sprechen: Jahwe tut weder Gutes. noch Böses. Und ihre Habe soll zum Raube werden, und ihre Häuser zur Verwüstung; und sie werden Häuser bauen, aber sie nicht bewohnen; und Weinberge pflanzen, aber deren Wein nicht trinken. Nahe ist der große Tag Jahwe's; nahe ist er, und eilet sehr; ein Geschrei (ertönt) am Tage Jahwe's, die Stimme des Tages Jahwe's ist herbe, bitterlich schreiet alsdann der Held. Ein Tag des Zorns ist dieser Tag, ein Tag der Trübsal und der Bedrängnis, ein Tag der Verheerung und Verwüstung, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke, und dichten Nebels, ein Tag der Posaune, und des Posaunenhalles, wider die festen Städte, und wider die hohen Türme. Und ich werde die Menschen ängstigen; und sie werden wie Blinde einherwandeln, weil sie wider Jahwe gesündigt; und ihr Blut wird weggeschüttet werden wie Staub, und die Leiber wie Kot. Auch ihr Silber, und ihr Gold wird sie nicht retten können am Tage des Zornes Jahwe's; und durch das Feuer seines Zornes wird das ganze Land verzehret werden; ja Allen, die im Lande wohnen, wird er schnellen Untergang bereiten. Ermahnung der Juden zur Buße, und Weissagung der Verheerung mehrerer feindlicher Länder.Kehret in euch, und prüfet euch, schamloses Volk! Bevor das Urteil ergehet - wie Spreu vergehet die Frist - bevor über euch kommt die Zornglut Jahwe's, bevor über euch kommt der Tag des Zornes Jahwe's. Suchet Jahwe alle, ihr Sanftmütigen des Landes, die ihr sein Gesetz beobachtet! Suchet Gerechtigkeit, suchet Demut! vielleicht bleibet ihr verborgen am Tage des Zorns Jahwe's. Denn Gaza wird verödet, und Askalon zur Wüste werden; Asdod werden sie am Mittag vertreiben, und Ekron wird zerstöret werden. Wehe euch, die ihr des Meeres Gürtel bewohnet, du Volk der Kreter! Der Ausspruch Jahwe's ergehet über euch, du Kanaan, du Philisterland! Verheeren will ich dich, daß Niemand mehr da wohnet. Und des Meeres Gürtel soll ein Weideplatz werden, Hirtenzisternen, und Schafhürden sollen da sein. Und es soll diese Gegend dem Überreste des Hauses Juda's zu Teil werden; sie werden darauf weiden, (und) am Abend in den Häusern Askalon's sich lagern; denn Jahwe, ihr Gott, wird sie wieder heimsuchen, und ihre Gefangenen zurückbringen. Ich habe gehört Moab's Schmähen, und die Lästerungen der Söhne Ammon's, die mein Volk beschimpfen, und auf dessen Grenzen sich ausbreiteten. Darum, so wahr ich lebe! spricht Jahwe, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Moab soll wie Sodom werden, und die Söhne Ammon's wie Gomorrha, ein Ort, mit Nesseln bewachsen, und eine Salzgrube, und eine Wüste bis in Ewigkeit. Rauben wird sie der Rest meines Volkes; und die Übriggebliebenen meines Volkes werden sie besitzen. Dies wird ihnen für ihren Übermut; weil sie schmähten, und groß taten gegen das Volk Jahwe's, des Weltenherrschers. Furchtbar wird Jahwe wider sie sein; denn er wird schwinden machen alle Götter des Landes; ihn aber wird anbeten ein Jeder von seinem Orte aus, alle Inseln der Heiden. Auch ihr Äthiopier sollet fallen durch mein Schwert. Und er wird gegen Norden ausstrecken seine Hand, und zerstören die Assyrer, und Ninive zu einer dürren Gegend, wie eine Wüste machen. Und lagern werden sich in ihrer Mitte Herden von Tieren aller Art; auch der Pelikan und der Igel werden weilen auf ihrem Säulenwerk; in den Fenstern wird Geheul ertönen, auf den Schwellen wird Verheerung sein; denn das Tafelwerk von Zedernholz wird abgelöst sein. Das ist die fröhliche Stadt, die in Sicherheit wohnte, die sprach in ihrem Herzen: Ich bin's, und außer mir keine mehr! Wie ist sie zur Wüste geworden, zur Lagerstätte für die Tiere! Ein Jeder, der an ihr vorübergeht, zischet und schüttelt seine Hand. Starker Tadel gegen Jerusalem. Androhung einer allgemeinen Bestrafung der Juden sowohl, als der Heiden, und dann Weissagung einer besseren Zeit.Wehe dieser widerspenstigen und befleckten Stadt, der Unterdrückerin! Sie hört nicht auf die Stimme, nimmt keine Zurechtweisung an, vertraut nicht auf Jahwe, nahet sich nicht zu ihrem Gott. Ihre Fürsten in ihrer Mitte sind brüllende Löwen; ihre Richter sind Abendwölfe, die nichts aufheben bis zum Morgen. Großsprecher und Betrüger sind ihre Propheten; ihre Priester entweihen das Heiligtum, verdrehen das Gesetz. Jahwe aber ist gerecht in ihrer Mitte, tut kein Unrecht; jeden Morgen bringt er sein Recht an's Licht; es bleibt nie aus; aber der Frevler kennt keine Scham. Ich habe Völker ausgerottet, zerstört wurden Festungstürme; ich habe Straßen verheeret, so daß Niemand mehr darüber wanderte; zerstöret wurden ihre Städte, daß kein Mensch mehr da war, daß Niemand mehr darin wohnte. Ich sprach: Fürchte mich doch, nimm Zurechtweisung an, damit deine Wohnung nicht verheeret werde, nichts (komme) womit ich dich zu strafen beschlossen. Allein schon des Morgens früh begehen sie nur böse Handlungen. Darum wartet auf mich, spricht Jahwe, bis auf den Tag, an dem ich aufstehe zum Raube; denn mein Urteilspruch ist, Völker zu versammeln, Königreiche zusammen zu bringen, um über sie auszuschütten meinen Zorn, die ganze Glut meines Grimmes; denn durch das Feuer meines Eifers soll das ganze Land verzehret werden. Alsdann werde ich den Völkern wiedergeben reine Lippen, damit sie Alle den Namen Jahwe's anrufen, ihm einmütig dienen. Von den jenseitigen Gestaden der Flüsse Äthiopiens werden meine Verehrer, meine Zerstreuten, mir Geschenke bringen. Zu jener Zeit wirst du dich nicht mehr zu schämen haben aller deiner Handlungen, wodurch du dich an mir versündigtest; denn alsdann will ich aus deiner Mitte entfernen deine stolzen Frohlocker; und du wirst dich nicht ferner mehr erheben auf meinem heiligen Berge. Und ich will in deiner Mitte übrig lassen ein demütiges und bescheidenes Volk, das sein Vertrauen setzet auf Jahwe's Namen. Was übrig bleibt von Israel, wird keinen Frevel mehr begehen, noch Lügen reden, und ihrem Munde wird sich keine trügerische Zunge finden; sie werden weiden, und sich lagern, und Niemand wird sie schrecken. Singe, du Tochter Zions! jauchze, du Israel! freue dich, und frohlocke von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalems! Entfernet hat Jahwe deine Strafgerichte, weggeräumt deinen Feind; Israels König, Jahwe, ist in deiner Mitte, du hast kein Übel mehr zu fürchten! An jenem Tage wird man zu Jerusalem sagen: Fürchte nichts! Zu Zion: Laß deine Hände nicht sinken! Jahwe, dein Gott, ist in deiner Mitte, der Starke, welcher schützen kann. Er wird sich über dich freuen mit Wonne, still sein in seiner Liebe, frohlocken über dich mit Jubel. Sammeln will ich die, welche aus dir sind, die fern von der Versammlung trauern, wegnehmen die Last, die auf dir ist, die Schmach. Siehe! vernichten werde ich zu jener Zeit Alle, die dich bedrücken; und retten werde ich den Lahmen, und sammeln den Verstoßenen, und sie machen zum Gegenstand der Ehre und des Ruhmes im ganzen Lande ihrer Beschämung. Zu derselben Zeit werde ich euch zurückführen, und euch zu der Zeit sammeln; denn ich werde euch machen zum Gegenstand des Ruhmes, und der Ehre unter allen Völkern der Erde, wann ich eure Gefangenen werde heimführen vor euren Augen, spricht Jahwe. Ermahnung der Juden zur Fortsetzung des Tempelbaues.Im zweiten Jahre des Königs Darius, im sechsten Monate, am ersten Tage des Monates, geschah der Ausspruch Jahwe's durch Haggai, den Propheten, an Serubabel, den Sohn Schealthiel's, den Statthalter von Juda, und an Josua, den Sohn Jehozadak's, den Hohenpriester, indem er sprach: So spricht Jahwe, des Weltalls Gott, indem er sagt: Dies Volk spricht: Die Zeit ist noch nicht gekommen, die Zeit, das Haus Jahwe's wieder aufzubauen. Allein es geschieht der Ausspruch Jahwe's durch Haggai, den Propheten, indem er spricht: Ist es Zeit für euch, daß ihr wohnet in getäfelten Häusern, während dieses Haus da wüste liegt? Und jetzt spricht Jahwe, des Weltalls Gott, also: Richtet eure Herzen auf eure Wege! Ihr säet viel, und erntet wenig; ihr esset, und werdet doch nicht satt; ihr trinket, und werdet doch nicht trunken; ihr kleidet euch, und werdet doch nicht erwärmet; und wer um Lohn dienet, der dienet für einen durchlöcherten Beutel. Darum spricht Jahwe, des Weltalls Gott: Richtet eure Herzen auf eure Wege! Steiget auf den Berg, und holet Holz, und bauet das Haus; ich habe Wohlgefallen daran, und fühlte mich verherrlichet, spricht Jahwe. Ihr sehet darauf, viel zu erhalten, und siehe! es ist wenig; ihr bringet es nach Haus, und ich blase es weg. Weswegen, spricht Jahwe, des Weltalls Gott? Weil mein Haus da wüste liegt, und Jeder von euch nur für sein Haus geschäftig ist. Deßhalb versaget euch der Himmel den Tau, und die Erde ihr Gewächs; und ich rief Dürre über Land, und Berge, und über Korn, und Most, und Öl, und über das, was das Land erzeugt, und über Menschen, und Vieh, und über alle Handarbeit. Und Serubabel, der Sohn Schealthiels, und Josua, der Sohn Jehozadak's, der Hohenpriester, und alles übrige Volk hörten auf die Stimme Jahwe's, ihres Gottes, und auf die Worte Haggai's, des Propheten, wie Jahwe, ihr Gott, ihn gesendet hatte; und das Volk fürchtete sich vor Jahwe. Und Haggai, der Bote Jahwe's, redete Kraft der Gesandtschaft Jahwe's zu dem Volk, und sprach: Ich bin bei euch! spricht Jahwe. Und Jahwe erweckte den Geist Serubbabels, des Sohnes Schealthiel's, des Statthalters von Juda, und den Geist Josua's, des Sohnes Jehozadak's, des Hohenpriesters, und den Geist des ganzen übrigen Volkes, daß sie hingingen, und am Hause Jahwe's, des Weltenherrschers, ihres Gottes arbeiteten, am vier und zwanzigsten Tage des sechsten Monates, im zweiten Jahre des Königs Darius. Wiederholte Ermahnung zur Fortsetzung und Vollendung des Tempelbaues, und Verheißung, daß dieser zweite Tempel den ersten an Glanz noch übertreffen werde.Am ein und zwanzigsten Tage des siebenten Monates geschah der Ausspruch Jahwe's durch Haggai, den Propheten, indem er sprach: Rede doch zu Serubabel, dem Sohne Schealthiels, dem Statthalter von Juda, und zu Josua, dem Sohne Jehozadak's, dem Hohenpriester, und zu dem übrigen Volke, und sprich: Wer unter euch ist übrig, der dieses Haus gesehen in seiner ersten Pracht? und wie sehet ihr es jetzt? Ist es nicht wie nichts in euren Augen? Jedoch sei fest, Serubabel, spricht Jahwe; und sei fest, Josua, du Sohn Jehozadak's, Hoherpriester! und sei fest, du ganzes Volk des Landes! spricht Jahwe, und arbeitet! denn ich bin bei euch, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Das Bundeswort, das ich mit euch geschlossen, als ihr auszogt aus Ägypten, und mein Geist stehet fest in eurer Mitte; fürchtet euch nicht! Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Noch eine kleine Weile ist es, so werde ich den Himmel erschüttern, und die Erde, und das Meer, und das trockene Land, und in Bewegung setzen alle Völker; und ich will anfüllen dieses Haus mit Pracht, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Mein ist das Silber, und mein das Gold, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Größer noch wird die Pracht dieses zweiten Hauses sein, als die des ersten, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Und Frieden will ich legen auf diesen Ort, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Am vier und zwanzigsten Tage des neunten Monates, im zweiten Jahre des Darius, geschah der Ausspruch Jahwe's durch Haggai, den Propheten, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Frage doch die Priester um das Gesetz, und sprich: Wenn Jemand im Zipfel seines Kleides geheiligtes Fleisch trägt, und mit seinem Zipfel Brot, oder Gemüse, oder Wein, oder Öl, oder irgend eine Speise berührt; wird sie geheiligt? Und die Priester antworteten, und sprachen: Nein. Und Haggai sprach: Wenn ein von einer Leiche verunreinigter dies Alles berührt; wird es unrein? Und die Priester antworteten, und sprachen: Es wird unrein. Und Haggai redete weiter, und sprach: So ist dieses Volk, und so diese Nation vor meinem Angesichte, spricht Jahwe; und so ist all ihrer Hände Werk. Und Alles, was sie dahin bringen, ist unrein. Nun denn überleget es wohl, von diesem Tage an, und weiter zurück, ehe gelegt ward Stein auf Stein am Tempel Jahwe's! Kam man, ehe dies geschah, zu einem Getreidehaufen von zwanzig Scheffeln, so waren es zehn, kam man zu einer Kelter, um fünfzig Eimer aus der Kufe zu schöpfen, so waren es zwanzig. Ich schlug euch mit Getreidebrand, und mit Verwelkung, und mit Hagel all eurer Hände Werk; und doch wendete sich Keiner von euch zu mir, spricht Jahwe. Überleget es wohl, von jenem Tage an, und nachher; vom vier und zwanzigsten Tage des neunten Monates an, von dem Tage an, als der Grund zu Jahwe's Tempel gelegt wurde, denket wohl nach! Ist noch Samen in dem Vorratshause? Und noch trägt weder der Weinstock Frucht, noch der Feigenbaum, noch Granat- und Ölbaum; aber von diesem Tage an will ich Gedeihen geben. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's zum zweiten Mal an Haggai am vier und zwanzigsten Tage des Monates, indem er sprach: Rede zu Serubabel, dem Statthalter von Juda, und sprich: Ich will Himmel und Erde erschüttern, und umstürzen der Königreiche Throne, und vernichten die Stärke der Reiche der Völker; und umwerfen die Kriegswagen, und deren Lenker, und es sollen hinstürzen die Rosse samt ihren Reitern, der Eine durch das Schwert des Andern. Um diese Zeit, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, will ich dich, Serubabel, Sohn Schealthiel's, meinen Diener, aufnehmen; und ich will dich machen gleich einem Siegelring; denn dich habe ich auserwählt, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Ermahnung an die aus der Gefangenschaft zurückgekehrten Juden, nicht wieder den verkehrten Weg ihrer Vorfahren zu betreten; sondern sich treu an Jahwe zu halten. Zwei Gesichte, das eine von einem Reiter auf einem roten Pferde, und das andere von vier Hörnern, und Deutung derselben.Im achten Monate, im zweiten Jahre des Darius, geschah der Ausspruch Jahwe's an den Propheten Zacharias, den Sohn Berechia's, des Sohnes Iddo's, indem er sprach: Sehr erzürnt ist Jahwe über eure Väter; doch sprich zu ihnen: So spricht Jahwe, des Weltalls Gott: Kehret um zu mir, spricht Jahwe, des Weltalls Gott, so werde ich wieder zu euch umkehren, spricht Jahwe, des Weltalls Gott. Seid nicht wie eure Väter, welchen die vorigen Propheten zuriefen, und sagten: So spricht Jahwe, des Weltalls Gott: Kehret doch zurück von euren bösen Wegen, und von euren bösen Handlungen! Sie hörten aber nicht, und merkten nicht auf mich, spricht Jahwe. Eure Väter, wo sind sie? Und die Propheten, werden sie ewig leben? Doch meine Worte, und meine Satzungen, die ich meinen Dienern, den Propheten, aufgetragen, sind sie nicht bei euren Vätern eingetroffen, so daß sie umkehrten, und sprachen: So wie Jahwe, des Weltalls Gott, uns zu tun gedachte, nach unsern Wegen, und nach unseren Handlungen, so hat er an uns getan? Am vier und zwanzigsten Tage des elften Monats, welcher ist der Monat Schebat, im zweiten Jahre des Darius, geschah der Ausspruch Jahwe's an den Propheten Zacharias, den Sohn Berechia's, des Sohnes Iddo's, indem er sprach: Ich sah des Nachts, und siehe, ein Mann ritt auf einem roten Pferde, und er hielt unter Myrthen, die in der Tiefe waren, und hinter ihm waren rote, scheckige und weiße Pferde. Und ich sprach: Mein Herr! was sind diese? Und der Engel, der mit mir redete, antwortete mir: Ich will dir zeigen, was diese sind. Und es redete der Mann, der unter den Myrthen hielt, und sprach: Dies sind solche, die Jahwe gesandt hat, das Land zu durchziehen. Und sie redeten zu dem Engel Jahwe's, der unter den Myrthen stand, und sprachen: Wir sind in dem Lande herumgezogen, und siehe! das ganze Land ist bewohnt und ruhig. Dann redete der Engel Jahwe's, und sprach: Jahwe, Gott des Weltalls! wie lange willst du dich nicht erbarmen über Jerusalem, und über die Städte Juda's, über welche du schon siebenzig Jahre gezürnt hast? Und Jahwe antwortete dem Engel, der mit ihm redete, in guten Worten, in tröstlichen Worten. Dann sprach der Engel, der mit mir redete, zu mir: Rufe, und sprich: So spricht Jahwe, des Weltalls Gott: Ich eifere mit großem Eifer für Jerusalem, und Zion; und zürne mit großem Zorne über die Völker, die jetzt im Glücke leben. Denn ich zürnte nur ein wenig; sie aber halfen zum Verderben. Deswegen spricht Jahwe also: Erbarmen will ich wieder zeigen Jerusalem; mein Haus soll in ihr wieder aufgebaut werden, spricht Jahwe, der Weltenherr; und die Meßschnur soll über Jerusalem gezogen werden. Ferner rufe, und sprich: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Meine Städte sollen wieder Überfluß am Guten haben; und Jahwe wird Zion wieder trösten, und Jerusalem wieder auserwählen. Und ich erhob meine Augen, und sah; und siehe! vier Hörner. Und ich sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese? Und er antwortete mir: Dieses sind die Hörner, welche Juda, Israel, und Jerusalem zerstreuet haben. Und Jahwe zeigte mit vier Schmiede. Und ich sprach: Was zu tun sind diese gekommen? Und er antwortete und sprach: Jenes sind die Hörner, die Juda zerstreuet haben, so daß Niemand sein Haupt erheben konnte; und diese sind gekommen, jene zu erschrecken, und die Hörner jener Völker abzuschlagen, die das Horn gegen das Land Juda erhoben, um es zu zerstreuen. Gesicht von einem Manne, der eine Meßschnur in der Hand hat, um Jerusalem zu messen, und Deutung desselben.Und ich erhob meine Augen, und sah, und siehe! ein Mann, und in seiner Hand eine Meßschnur. Und ich sprach: Wo gehest du hin? Und er sprach zu mir: Jerusalem zu messen, und zu sehen, welches seine Breite, und welches seine Länge sei. Und siehe! der Engel, der mit mir redete, ging weg, und ein anderer Engel kam ihm entgegen. Und er sprach zu ihm: Laufe, sprich zu diesem Jüngling, und sage: Jerusalem wird ohne Mauern bewohnet werden, wegen der Menge der Menschen und des Viehes, die darin sein werden. Und ich will eine Feuermauer sein um sie herum, und der Glanz in ihrer Mitte, spricht Jahwe. O, o! fliehet aus dem Lande des Nordens, spricht Jahwe; denn nach den vier Winden des Himmels habe ich euch zerstreuet, spricht Jahwe. O Zion! entrinne, die du bewohnest die Tochter Babels! Denn so spricht Jahwe, der Weltenherr: Nach dem Ruhme hat er mich zu den Völkern gesandt, welche euch beraubt haben; denn wer euch anrühret, rühret seinen Augapfel an. Darum siehe! ich schwinge meine Hand gegen sie! Und sie sollen ihren Dienern zum Raube werden; und ihr sollet erfahren, daß Jahwe, der Weltenherrscher, mich gesandt hat. Frohlocke und freue dich, Tochter Zions! denn siehe! ich komme, und will in deiner Mitte wohnen, spricht Jahwe. Und viele Völker werden sich zu derselben Zeit an Jahwe anschließen, und mir zum Volke werden; und ich werde in deiner Mitte wohnen; und du sollst er kennen, daß Jahwe, der Weltenherrscher, mich zu dir gesandt hat. Und Jahwe wird Juda wieder in Besitz nehmen als sein Erbteil im heiligen Lande, und Jerusalem sich auserwählen. Still sei alles Fleisch vor Jahwe! denn er machet sich auf aus seiner heiligen Wohnung. Gesicht von der Anklage des Hohenpriesters Josua, und Freisprechung desselben.Und er zeigte mir den Hohenpriester Josua, welcher vor Jahwe's Engel stand, und den Satan, welcher zu seiner Rechten stand, um ihn anzuklagen. Und Jahwe sprach zum Satan: Jahwe schelte dich, Satan! ja Jahwe schelte dich, der Jerusalem sich auserwählet! Ist dieser nicht ein Feuerbrand, der aus dem Feuer gerettet ist? Und Josua war bekleidet mit beschmutzten Kleidern; und stand vor dem Engel. Dieser redete dann, und sprach zu denen, die vor ihm standen, und sagte: Ziehet ihm die beschmutzten Kleider aus! Und er sprach zu ihm: Siehe! ich nehme deine Schuld von dir, und lege dir Feierkleider an. Und er sprach: Setzet einen reinen Turban auf sein Haupt! Und sie setzten einen reinen Turban auf sein Haupt; und zogen ihm die Kleider an; und der Engel Jahwe's stand dabei. Und der Engel Jahwe's beteuerte Josua, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Wenn du auf meinen Wegen wandelst, und wenn du beobachtest, was gegen mich zu beobachten ist, so sollst du auch mein Haus richten, und Aufseher meiner Vorhöfe sein; und ich gebe dir Begleiter von denen, die da stehen. Höre also, Josua, Hoherpriester, du und deine Genossen, die vor dir sitzen! denn ihr seid bedeutsame Männer; sehet! ich lasse meinen Knecht, den Sprößling, kommen. Denn sehet diesen Stein, den ich vor Josua gelegt, auf diesen Einen Stein sind sieben Augen gerichtet. Sehet! ich selbst behaue ihn, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, und nehme weg die Schuld diese Landes an Einem Tage. An demselben Tage, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, werdet ihr, ein Jeder seinen Freund, einladen unter den Weinstock, und unter den Feigenbaum. Gesicht von einem goldenen Leuchter, und zwei Olivenbäumen, und Deutung desselben.Und der Engel, der mit mir redete, kam wieder zurück, und weckte mich, wie einen Mann, der aus seinem Schlafe geweckt wird. Und er sprach zu mir: Was siehst du? Und ich sprach: Ich sehe, und siehe! da ist ein Leuchter, ganz von Gold, und oben darauf ein Ölbehälter, und um denselben sieben Lampen, und je sieben Ölableiter zu den Lampen, die oben auf ihm sind; und zwei Olivenbäume neben ihm, der eine zur rechten, und der andere zur linken Seite des Ölbehälters. Und ich redete weiter, und sprach zu dem Engel, der mit mir redete, und sagte: Mein Herr! was ist dieses? Und der Engel, der mit mir redete, antwortete, und sprach zu mir: Weißt du nicht, was dieses ist? Und ich sprach: Nein, mein Herr! Da antwortete er, und sprach zu mir, und sagte: Dieses ist der Ausspruch Jahwe's an Serubabel, da er spricht: Nicht durch Macht, und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jahwe, des Weltalls Gott. Wer bist du, großer Berg? Vor Serubabel sollst du zur Ebene werden; und er wird den Eckstein hervorbringen unter dem Rufen: Heil, Heil ihm! Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Den Grund zu diesem Hause haben die Hände Serubbabels gelegt; und seine Hände sollen es vollenden; und du sollst erfahren, daß Jahwe, des Weltalls Gott, mich zu euch gesandt hat. Denn wer sah verächtlich auf den Tag, da die Sachen klein waren? sie sollen sich freuen, wenn sie das Senkblei in der Hand Serubbabels erblicken; jene sieben Augen Jahwe's sind es, welche die ganze Erde durchlaufen. Und ich redete, und sprach zu ihm: Was sind jene zwei Ölbäume zur Rechten und zur Linken des Leuchters? Und ich redete zum zweiten Male, und sprach zu ihm: Was sind jene zwei Zweige der Ölzweige, welche neben den Röhren sind, die das goldene (Öl) von oben her leiten? Und er sprach zu mir, und sagte: Weißt du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr! Da sprach er: Dieses sind die zwei Gesalbten, welche stehen bei dem Herrn der ganzen Erde. Zwei Gesichte, das eine von einer Buchrolle, die mit Flüchen beschrieben ist, und das andere von einem Epha, worin ein Weib sitzet, und Deutung derselben.Und ich erhob wieder meine Augen, und sah; und siehe! eine fliegende Rolle. Und er sprach zu mir: Was siehst du? Und ich sprach: Ich sehe eine fliegende Rolle; zwanzig Ellen lang, und zehn Ellen breit. Und er sprach zu mir: Dies ist der Fluch, der über das ganze Land ausgehet; denn Jeder, welcher stiehlt, wird nach dem, was darauf steht, vertilget, und Jeder, welcher falsch schwört, wird nach dem, was darauf steht, vertilget werden. Ich lasse ihn ausgehen, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, und er wird kommen über das Haus des Diebes, und über das Haus dessen, der falsch schwört bei meinem Namen, und er wird bleiben in der Mitte seines Hauses, und es aufreiben, sowohl dessen Holz, als dessen Steine. Und es kam der Engel, der mit mir redete, und sprach zu mir: Hebe doch deine Augen auf, und siehe, was das ist, was da zum Vorschein kommt. Und ich sprach: Was ist das? Und er sprach: Das ist ein Epha, was da zum Vorschein kommt. Und er sprach: Dieses ist ihr Aussehen im ganzen Lande. Und siehe! es hob sich ein Talent Blei in die Höhe, und ein Weib saß mitten in dem Epha. Und er sprach: Dies ist die Gottlosigkeit; und er warf sie mitten in das Epha, und legte das Bleistück auf die Öffnung desselben. Und ich hob meine Augen auf, und sah; und siehe! es traten zwei Weiber hervor; und Wind war unter ihren Flügeln; und sie hatten Flügel gleich den Flügeln des Storches; und sie trugen das Epha zwischen Erde und Himmel. Und ich sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Wohin bringen diese das Epha? Und er sprach zu mir: Um ihm ein Haus zu bauen im Lande Schinear; daß es dort aufgerichtet, und auf seine Grundfeste gestellt werde. Gesicht von vier Wagen, und Fertigung zweier Kronen auf das Haupt des Hohenpriesters Josua, und Deutung dieser Sinnbilder.Und ich hob meine Augen wieder auf, und sah; und siehe! vier Wagen kamen zwischen zwei Bergen heraus, und die Berge waren eherne Berge. Am ersten Wagen waren rote Pferde, und am zweiten Wagen waren schwarze Pferde; und am dritten Wagen waren weiße Pferde, und am vierten Wagen waren gefleckte starke Pferde. Und ich redete, und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese, mein Herr? Und der Engel antwortete, und sprach zu mir: Dieses sind die vier Winde des Himmels, die ausgehen, nachdem sie vor den Herrn der ganzen Erde sich gestellt. An welchem die schwarzen Pferde sind, die gehen nach dem Lande des Nordens hin, und die weißen folgen ihnen nach; und die gefleckten gehen nach dem Lande des Südens hin. Und die Starken ziehen aus, und suchen die Erde zu durchgehen, und zu durchstreifen. Und er sprach: Gehet, durchstreifet die Erde! und sie durchstreiften die Erde. Und er rief mir, und sprach zu mir, und sagte: Siehe! die da nach dem Lande des Nordens gehen, die lassen meinen Geist ruhen im Lande des Nordens. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an mich, indem er sprach: Nimm von den Gefangenen von Heldai, und von Tobia, und von Jedaja; und komm an diesem Tage, und gehe in's Haus Josia's, des Sohnes Zephania's, die von Babel gekommen sind; und nimm Silber, und Gold; und mache Kronen; und setze sie auf das Haupt Josua's, des Sohnes Jozadak's, des Hohenpriesters, und sprich zu ihm, und sage: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, indem er sagt: Siehe! ein Mann, Sprosse ist sein Name, und unter ihm wird es sprossen, und er wird Jahwe's Tempel bauen. Ja er wird Jahwe's Tempel bauen, und den Schmuck tragen, und sitzen, und herrschen auf seinem Throne; und er wird Priester sein auf seinem Throne; und zwischen diesen beiden wird der Rat des Friedens sein. Und die Kronen sollen dem Helem, und Tobia, und Jedaja, und Hen, dem Sohne Zephania's zum Andenken in Jahwe's Tempel sein. Und Entfernte werden kommen, und an Jahwe's Tempel bauen; und ihr sollet erfahren, daß Jahwe, der Weltenherrscher, mich zu euch gesandt hat. Und dies wird geschehen, wenn ihr gehorchen werdet der Stimme Jahwe's, eures Gottes. Der Prophet wird gefragt, ob man gewisse Fasttage im Jahre ferner noch halten solle; und er antwortet: Gott sehe nicht auf das Fasten, sondern auf Tugend und Wohltätigkeitstun.Und es war im vierten Jahre Darius, des Königs, da geschah der Ausspruch Jahwe's an Zacharias am vierten des neunten Monats, des Chislev. Man hatte nämlich Scharezer, und Regemmelech, und seine Leute zu dem Hause Gottes gesendet, um Jahwe anzuflehen; und mit den Priestern, die in dem Hause Jahwe's, des Weltenherrschers, waren, und den Propheten zu reden, und sie zu fragen, ob man ferner noch im fünften Monate weinen, und enthaltsam sein solle, wie man es schon so viele Jahre getan? Und es geschah der Ausspruch Jahwe's, des Weltenherrschers, an mich, indem er sprach: Sprich zu dem ganzen Volke des Landes, und zu den Priestern, und sage: Wenn ihr gefastet, und getreut habet im fünften, und im siebenten Monate, und dieses während der siebenzig Jahre, habet ihr für mich gefastet? Und wenn ihr gegessen und getrunken habet, seid ihr es nicht gewesen, die aßen und tranken? Sind dies nicht die Worte, die Jahwe durch die vorigen Propheten verkünden ließ, als Jerusalem noch bewohnet, und in Ruhe war, und ihre Städte rings um sie her, und die Gegend gegen Süden, und die Niederung bewohnet waren? Und es geschah der Ausspruch Jahwe's an Zacharias, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher, Gott, und sagt: Sprechet nach Wahrheit das Recht, und beweiset Milde und Barmherzigkeit Einer gegen den Andern. Und die Witwe, den Waisen, den Fremdling, und den Armen bedrücket nicht! und sinnet nicht auf Böses in euren Herzen, Einer gegen den Andern! Aber sie wollten nicht darauf merken, und machten widerspenstig den Nacken, und taub ihre Ohren, so daß sie nicht hörten. Und ihr Herz machten sie zu einem Diamant, so daß es dem Gesetze nicht folgte, noch auch den Ermahnungen, die Jahwe, der Weltenherrscher an sie ergehen ließ durch seinen Geist, vermittelst der vorigen Propheten; und so wurde groß der Zorn Jahwe's, des Weltenherrschers. Und es geschah, daß, da er rief, und sie nicht hörten, Jahwe, der Weltenherrscher, sprach, nun will ich auch nicht hören, da sie rufen; und ich will sie zerstreuen unter allerlei Völker, die sie nicht kennen; und das Land hinter ihnen soll verwüstet werden, so daß Niemand dahin, oder daher wandert. So wurde das herrliche Land zu einer Wüste. Glückliche Zeiten werden verheißen, und die Fasttage sollen in Freudentage umgewandelt werden.Und es geschah der Ausspruch Jahwe's, des Weltenherrschers, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Ich eifere für Zion mit großem Eifer, und mit großem Zorn eifere ich für es. So spricht Jahwe: ich kehre wieder nach Zion zurück, und nehme Wohnung mitten in Jerusalem; und Jerusalem wird heißen Stadt der Treue, und der Berg Jahwe's, des Weltenherrschers, heiliger Berg. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Es werden wieder alte Männer, und alte Weiber auf den Plätzen Jerusalems sitzen, und Jeder seinen Stab haben in seiner Hand wegen der Menge seiner Lebenstage. Und die Plätze der Stadt werden angefüllt sein von Knaben, und von Mädchen, die spielen auf ihren Plätzen. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Wenn dieses zu schwer sein sollte in den Augen des in diesen Tagen noch übriggebliebenen Volkes, ist es auch zu schwer in meinen Augen, spricht Jahwe, der Weltenherrscher? So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Sieh! ich will mein Volk befreien, aus dem Lande gegen Aufgang, und aus dem Lande gegen Untergang der Sonne. Und ich will sie herführen, und sie werden wohnen in der Mitte Jerusalems; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein in Wahrheit und Gerechtigkeit. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Eure Hände seien stark, die ihr in diesen Tagen diese Worte höret aus dem Munde der Propheten, welche (reden) an dem Tage, da der Grund gelegt wird zu dem Hause Jahwe's, des Weltalls Gottes, daß der Tempel gebaut werde. Denn vor diesen Tagen war kein Lohn für den Menschen, und kein Lohn für das Vieh; und weder der, welcher fortging, noch der, welcher kam, hatte Frieden vor dem Feind; und ich schickte alle Menschen, den Einen wider den Andern. Nun aber will ich nicht mehr, wie in den früheren Tagen, gegen den Überrest dieses Volkes sein, spricht Jahwe, der Weltenherrscher; sondern die Saat soll gedeihen; der Weinstock soll seine Frucht bringen, und die Erde ihren Ertrag liefern, und der Himmel seinen Tau geben; und ich will alles dieses dem Überreste dieses Volkes zum Besitze geben. Und es wird geschehen, wie ihr, Haus Juda's, und Haus Israels! ein Fluch waret unter den Völkern; so will ich euch erlösen, und ihr werdet ein Segen sein. Fürchtet euch nicht, eure Hände seien stark! Denn so spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Gleichwie ich mir vornahm, euch Böses zu tun, als eure Väter mich zum Zorne reizten, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, und ich mich's nicht gereuen ließ; also habe ich mir wieder in diesen Tagen vorgenommen, Jerusalem, und dem Hause Juda's Gutes zu tun. Fürchtet euch nicht! Dieses ist es, was ihr tun sollet: Redet Wahrheit, Einer mit dem Andern, und schlichtet nach Wahrheit und Recht Frieden in euren Toren! Und sinnet nicht auf Böses in euren Herzen, Einer gegen den Andern, und liebet nicht falschen Eid! Denn dies Alles ist, was ich hasse, spricht Jahwe. Und es geschah der Ausspruch Jahwe's, des Weltenherrschers an mich, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Das Fasten des vierten, und das Fasten des fünften, und das Fasten des siebenten, und das Fasten des zehnten Monats soll dem Hause Juda's zur Freude, und zur Wonne, und zu schönen Festen werden; nur Wahrheit liebet und Friede. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: Es werden noch Völker, und Bewohner vieler Städte kommen; und die Bewohner der einen (Stadt) werden zu der andern gehen, und sprechen: Lasset uns hinziehen, Jahwe anzuflehen, und Jahwe, des Weltalls Gott, zu suchen! auch ich gehe mit. Ja kommen werden viele Völker, und mächtige Nationen, Jahwe, des Weltalls Gott, zu suchen in Jerusalem, und Jahwe anzuflehen. So spricht Jahwe, der Weltenherrscher: In jenen Tagen werden zehn Männer aus allen Zungen der Völker den Rockzipfel eines Juden fassen, und sagen: Lasset uns mit euch gehen; denn wir haben gehört, daß Gott mit euch sei. Drohungen gegen die Syrer, gegen Tyrus und Sidon, und gegen die Philister; und Verheißung des Schutzes Gottes und glücklicher Zeiten für die Israeliten.Weissagung. Ausspruch Jahwe's wider das Land Hadrach, und auf Damaskus soll er ruhen bleiben; denn Jahwe hat ein Auge auf den Menschen, und auf alle Stämme Israels; und auch auf Hemath, das daran grenzet; auf Tyrus und Zidon, wie sehr weise es auch ist. Tyrus hat zwar eine Festung sich gebaut, und Silber sich gehäuft wie Staub, und Gold wie Straßenkot; doch siehe! der Herr wird es nehmen, und seine Festungswerke in's Meer stürzen, und es selbst wird durch's Feuer verzehrt werden. Askalon wird es sehen, und sich fürchten; und Gaza wird sehr erbeben, wie auch Ekron; denn seine Hoffnung ist zu Schanden geworden; untergehen wird der König von Gaza, und Askalon wird unbewohnt sein; und in Asdod werden Fremde wohnen, und ich werde vernichten der Philister Stolz. Und ich will sein Blut aus seinem Munde nehmen, und seine Greuel aus seinen Zähnen, und es selbst wird übrig bleiben unserm Gott, und sein wie ein Fürst in Juda, und Ekron wie ein Jebusit. Und ich will um mein Haus ein Lager aufschlagen gegen den, der gehet, und gegen den, der kommt, und nicht mehr soll über sie der Dränger kommen; denn jetzt sehe ich darauf mit meinen Augen. Freue dich sehr, du Tochter Zions! du Tochter Jerusalems, jauchze! siehe! dein König kommt zu dir; gerecht ist er, und ein Retter, sanftmütig, und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen, der Eselin Sohn. Und ich werde aus Ephraim vertilgen die Kriegswagen, und die Rosse aus Jerusalem; und der Kriegsbogen wird zerbrochen werden; und Frieden wird er den Völkern entbieten; und seine Herrschaft wird von Meer zu Meer reichen, und von dem Strome bis zu der Erde Grenzen. Auch entlasse ich um deines Bundes Blutes willen deine Gefangenen aus der Grube, worin kein Wasser ist. Kehret zurück zu der Festung, ihr Gefangenen, die ihr harret! Ja, ich verspreche es heute, doppelt will ich dir es geben. Denn ich spanne mir Juda als Bogen, fülle Ephraim, und erwecke deine Söhne, Zidon! wider deine Söhne, Griechenland! und mache dich wie ein Heldenschwert. Und Jahwe wird sich über ihnen zeigen; und wie Blitze werden seine Pfeile fahren, und der Herr Jahwe wird in die Posaune stoßen, und auf Südens Sturmwinden einherwandeln. Jahwe, der Weltenherrscher, wird sie schützen; und sie werden verschlingen, und unter die Füße treten die Schleudersteine; und sie werden trinken, und toben wie vom Weine; und sie werden voll sein wie die Opferschalen, wie die Ecken des Altars. Und Jahwe, ihr Gott, wird sie an demselben Tage retten, sein Volk wie eine Herde; denn Diademssteine sind sie, die sich erheben in seinem Lande. Wie groß wird sein Glück, wie groß sein Wohlstand sein? Getreide wird Jünglinge, und Most wird Jungfrauen sprossen lassen. Fortsetzung des vorigen Kapitels, und Verheißung der Rückkehr der unter fremden Völkern zerstreuten Israeliten.Bittet von Jahwe Regen zur Zeit des Spätregens, von Jahwe, der die Blitze macht; und er wird euch reichlich Regen geben für alles Grüne auf dem Felde. Denn die Götzen reden Nichtiges, und die Wahrsager haben Truggesichte, und erzählen eitle Träume; sie geben eitle Tröstungen; darum zogen sie weg wie eine Herde, litten Not, weil sie keinen Hirten hatten. Über die Hirten entbrannte mein Zorn; und die Böcke bestrafte ich; denn Jahwe, der Weltenherrscher, sorgt für Juda's Haus, seine Herde, und macht sie zu seinem Prachtroß in dem Streite. Aus ihm sollen hervorgehen Ecken, aus ihm Pflöcke, aus ihm Streitbogen, aus ihm alle Anführer insgesamt. Und gleich Helden werden sie (den Feind) wie Gassenkot zertreten in dem Streit, und kämpfen; denn Jahwe ist mit ihnen, und zu Schanden werden sie machen, die auf Rossen sitzen. Und stark will ich machen Juda's Haus, und siegreich Joseph's Haus, und sie zurückführen; denn ich erbarme mich ihrer; sie sollen sein, als hätte ich sie nicht verstoßen; denn ich bin Jahwe, ihr Gott, und werde sie erhören. Und Ephraim wird einem Helden gleichen, und ihr Herz erfreut sein wie vom Wein; und ihre Söhne werden es sehen, und sich freuen; jauchzen wird ihr Herz über Jahwe. Herbeizischen will ich sie, und sie sammeln; denn ich erlöse sie; und zahlreich sollen sie werden, gleichwie sie zahlreich waren. Und ich will sie säen unter die Völker, und sie werden in fernen Ländern mein gedenken, und mit ihren Söhnen leben, und wieder heimkehren. Und ich werde sie zurückführen aus dem Lande Ägypten, und aus Assyrien sie sammeln, und sie führen in das Land Gilead, und auf den Libanon; und es wird sich kein Raum mehr für sie finden. Und sie werden das Meer der Angst durchschreiten, und er wird die Wellen im Meere schlagen, und alle Tiefen des Stromes werden austrocknen; und gebeugt wird werden Assyriens Stolz, und Ägyptens Szepter weichen. Und ich werde sie stärken durch Jahwe, und in seinem Namen werden sie wandeln, spricht Jahwe. Weissagung einer großen Verheerung des Israelitischen Landes, und Parabel von einem Hirten mit zwei Hirtenstäben.Öffne deine Tore, Libanon! und Feuer verzehre deine Zedern. Heule, Tanne! denn gestürzt ist die Zeder, zerstöret sind die Herrlichen, heulet, ihr Eichen Basan's! denn gestürzt ist der feste Wald.. Es tönet der Hirten Klaggeschrei; denn verwüstet ist ihre Herrlichkeit; es tönet der jungen Löwen Brüllen; denn verwüstet ist des Jordans Pracht. So spricht Jahwe, mein Gott: Weide das Schlachtvieh! Welche, die sie besitzen, schlachten, ohne sich schuldig zu fühlen; und die sie verkaufen, sagen: Gepriesen sei Jahwe, daß ich reich geworden bin; und ihre Hirten schonen ihrer nicht. Denn nicht mehr will ich verschonen, die das Land bewohnen, spricht Jahwe, und siehe! ich übergebe die Menschen, den Einen in die Hand des Andern, und in die Hand seines Königs; und sie werden das Land zermalmen, und ich werde nicht retten aus ihrer Hand. Und ich weidete das Schlachtvieh, fürwahr eine elende Herde! Und ich nahm mir zwei Stäbe; den einen nannte ich Huld, und den andern nannte ich Verbindung; und ich weidete die Herde. Und in einem Monate entfernte ich drei Hirten, weil meine Seele ungeduldig über sie wurde, und auch ihre Seele Überdruß an mir hatte. Und ich sprach: Ich mag euch nicht mehr weiden. Was stirbt, mag sterben; was umkommt, mag umkommen; und was übrig bleibt, mag fressen das Eine des Andern Fleisch. Und ich nahm meinen Stab, die Huld, und zerbrach ihn, um meinen Bund zu zerreißen, den ich mit allen Völkern geschlossen. Und er wurde zerrissen an demselben Tage; und so erkannte die elende Herde, die auf mich achtete, daß es das Wort Jahwe's war. Und ich sprach zu ihnen: Gefällt es euch, so gebet mir den Lohn; wo nicht, so lasset es. Da wogen sie mir den Lohn von dreißig Silberlingen dar. Und Jahwe sprach zu mir: Wirf ihn hin dem Töpfer, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geschätzt worden. Und ich nahm die dreißig Silberlinge, und warf sie in das Haus Jahwe's für den Töpfer. Dann zerbrach ich meinen zweiten Stab, die Verbindung, um zu zerreißen die Verbrüderung zwischen Juda, und zwischen Israel. Und Jahwe sprach zu mir: Nimm dir noch die Geräte eines törichten Hirten. Denn siehe! ich lasse im Lande einen Hirten aufstehen, der das Gefallene nicht achtet, das Verirrte nicht suchet, und das Verwundete nicht heilet, und dem, welches stehen bleibt, nicht forthilft; dagegen nur das Fleisch des Fetten ißt, und abreißt ihre Klauen. Wehe dem törichten Hirten, der die Herde verläßt! Über seinen Arm, und über seinem rechten Auge sei das Schwert; sein Arm soll verdorren, sein rechtes Auge erblinden! Jahwe wird die Israeliten stärken, so daß sie alle Feinde, die Jerusalem erobern wollen, überwinden werden. Dieses werden sie dankbar anerkennen, und über ihre früheren Versündigungen gegen Jahwe tiefe Reue fühlen.Weissagung. Ausspruch Jahwe's über Israel. es spricht Jahwe, der den Himmel ausgespannt, und die Erde gegründet, und den Geist des Menschen, der in seinem Innern ist, gebildet hat. Siehe! ich will Jerusalem zum Taumelbecher machen für alle Völker ringsumher; und auch für Juda wird er sein bei der Belagerung Jerusalems. Und es wird geschehen an demselben Tage, da werde ich Jerusalem zu einem Laststein machen für alle Völker. Alle, die ihn aufheben wollen, werden sich beschädigen; und versammeln werden sich wider sie alle Völker der Erde. An demselben Tage, spricht Jahwe, werde ich jedes Roß mit Schrecken, und den, der auf ihm reitet, mit Wahnsinn schlagen; und über das Haus Juda werde ich meine Augen öffnen; aber mit Blindheit werde ich schlagen der Völker Rosse alle. Und Juda's Häupter werden in ihrem Herzen sprechen: Stark sind Jerusalems Bewohner durch Jahwe, den Weltenherrscher, ihren Gott. An demselben Tage werde ich Juda's Häupter machen wie einen Feuerherd unter Holz, und wie eine Feuerfackel unter Garben; und sie werden verzehren rechts und links die Völker alle ringsumher; und Jerusalem wird ferner bewohnt bleiben an seiner Stelle, zu Jerusalem. Und Jahwe wird die Zelte Juda's schirmen, wie am Anfang, damit der Glanz des Hauses David's, und die Pracht der Bewohner Jerusalems sich über Juda nicht erheben. An demselben Tage wird Jahwe beschützen Jerusalems Bewohner, und der Strauchelnde unter ihnen wird an demselben Tage gleich David sein, und David's Haus wird sein wie Gott, wie Jahwe's Engel vor ihrem Angesicht. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich suchen, alle Völker zu vertilgen, die wider Jerusalem heranziehen; über David's Haus aber, und über Jerusalems Bewohner werde ich ausgießen den Geist der Gnade und des Flehens; und sie werden aufblicken zu mir, den sie durchbohret haben, und über ihn trauern, wie man über den einzigen Sohn trauert, und über ihn sich grämen, wie man sich um den Erstgebornen grämet. An demselben Tage wird groß sein die Trauer zu Jerusalem, gleich der Trauer zu Hadadrimmon im Tale Megiddon. Und trauern wird das Land, und jede Familie besonders; die Familie des Hauses David's besonders; und ihre Frauen besonders; die Familie des Hauses Nathan's besonders, und ihre Frauen besonders; die Familie des Hauses Levi besonders, und ihre Frauen besonders; die Familie Simei besonders, und ihre Frauen besonders; alle übrigen Familien, jede Familie besonders, und ihre Frauen besonders. - - - Götzendienst und falsches Prophetentum wird ausgerottet werden. Ein heftiger Krieg wird jedoch noch gegen die Israeliten ausbrechen, worin zwei Teile des Volkes umkommen werden.An demselben Tage wird sich eine Quelle öffnen für David's Haus, und Jerusalems Bewohner, gegen Sünde, und gegen Unreinigkeit. Und es wird geschehen an demselben Tage, spricht Jahwe, des Weltalls Gott, da werde ich ausrotten aus dem Lande die Namen der Götzenbilder, so daß ihrer nicht mehr gedacht werde; und auch die (falschen) Propheten, und den unreinen Geist werde ich aus dem Lande bringen. Und es wird geschehen, wenn Jemand noch prophezeien wird; so werden sein Vater, und seine Mutter, welche ihn erzeuget haben, zu ihm sprechen: Du sollst nicht leben; denn du hast Lügen geredet im Namen Jahwe's; und durchbohren werden ihn sein Vater, und seine Mutter, sie, die ihn erzeuget haben, wenn er prophezeiht hat. Und es wird geschehen an demselben Tage, da werden sich schämen die Propheten, ein Jeder seines Gesichts, wenn er prophezeiht hat. Und sie werden sich nicht kleiden in den härenen Mantel, um zu lügen; sondern Jeder wird sagen: Ich bin kein Prophet; ich bin ein Landbauer; denn ein Mann hat in meiner Jugend mich gekauft. Dann wird man zu ihm sagen: was sind das für Wunden in deinen Händen? Und er wird antworten: diese hat man mir geschlagen in dem Hause derer, die mich liebten. Schwert! mache dich auf wider meinen Hirten, und wider den Mann meiner Gemeinschaft, spricht Jahwe, der Weltenherrscher; schlage den Hirten, und die Schafe werden sich zerstreuen; und ich werde meine Hand zu den Geringen kehren. Und es wird geschehen im ganzen Lande, spricht Jahwe, zwei Teile darin werden vertilget werden, sterben; und der dritte Teil wird darin übrig bleiben. Und ich werde diesen dritten Teil durch's Feuer führen, und sie läutern; wie man Silber läutert; und sie prüfen, wie man Gold prüfet. Dieser wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihn erhören. Ich werde sagen: Du bist mein Volk; und er wird sagen: Jahwe ist mein Gott. Selbst Jerusalem wird wieder erobert, und ein Teil der Israeliten als Gefangene weggeführt werden. Aber hierauf wird eine neue glückliche Zeit folgen, worin die Feinde der Israeliten verschwinden, und die Heiden sich zur Verehrung des wahren Gottes wenden werden.Siehe! es kommt Jahwe's Tag, und verteilt wird dein Raub in deiner Mitte. Und versammeln werde ich alle Völker wider Jerusalem zum Streit, und erobert wird die Stadt, und geplündert die Häuser, und die Weiber geschändet werden. Und es wird die Hälfte der Stadt in die Gefangenschaft wandern; aber der übrige Teil des Volkes wird nicht aus der Stadt entfernet werden. Und Jahwe wird ausziehen, und streiten wider diese Völker, wie er gestritten hat am Tage der Schlacht. Und stehen werden seine Füße an demselben Tage auf dem Ölberge, der vor Jerusalem gegen Morgen liegt; und der Ölberg wird sich von seiner Mitte aus spalten gegen Morgen, und gegen Abend hin; es wird ein sehr großes Tal sich bilden, und der eine Teil des Berges gegen Mitternacht hin weichen, und seine andere Hälfte gegen Mittag; und ihr werdet fliehen in das Tal meiner Berge; denn dieses Bergtal wird bis nach Azal reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr floht vor dem Erdbeben in den Tagen des Usia, des Königs von Juda. Und es wird Jahwe, mein Gott, kommen, alle Heiligen mit dir. Und es wird geschehen an demselben Tage, da wird kein Licht sein, sondern Kälte und Frost. Und es wird ein Tag sein, der nur Jahwe bekannt ist, da wird weder Tag noch Nacht sein; sondern zur Abendzeit wird Licht sein. Und es wird geschehen an demselben Tage, da wird aus Jerusalem lebendiges Wasser strömen, die eine Hälfte davon nach dem Ostmeere zu, und die andere Hälfte davon nach dem Westmeere zu; Zeit des Sommers und der Trocknis wird es sein. Und Jahwe wird König sein über die ganze Erde; an demselben Tage wird Jahwe einzig sein, und sein Name einzig. Das ganze Land wird sich in eine Ebene verwandeln, von Geba bis nach Rimmon gegen Süden von Jerusalem; und sie wird sich erheben, und bewohnet sein auf ihrer Stelle, vom Tore Benjamin's bis zu dem Platze des alten Tores, bis zu dem Ecktor hin, und vom Turme Hananeel's bis zu des Königs Keltern. Und man wird darin wohnen, und es wird kein Fluch mehr sein; sondern Jerusalem wird in Sicherheit bewohnet werden. Dies aber wird die Plage sein, womit Jahwe alle Völker schlagen wird, welche wider Jerusalem streiten: Hinschwinden wird ihr Fleisch, während sie auf ihren Füßen stehen; und hinschwinden werden ihre Augen in ihren Höhlen; und hinschwinden wird ihre Zunge in ihrem Munde. Und es wird geschehen an demselben Tage, da wird eine große Bewegung Jahwe's unter ihnen sein; und der Eine wird fassen des Andern Hand, und seine Hand wird sich legen in des Andern Hand. Aber auch Juda wird wider Jerusalem streiten; und es werden gesammelt werden die Schätze aller Völker ringsumher, Gold und Silber, und Kleider in großer Menge. Eben so soll auch eine Plage, wie jene Plage, die Rosse, die Maultiere, die Kamele, und Esel, und alles Vieh treffen, das in ihrem Lager sein wird. Und es wird geschehen, Alle, die übrig bleiben von allen diesen Völkern, die wider Jerusalem gezogen, die werden von Jahr zu Jahr kommen, um anzubeten den König Jahwe, des Weltalls Gott, und das Laubhüttenfest zu feiern. Und es wird geschehen, aus welchen Geschlechtern der Erde Niemand nach Jerusalem kommen wird, um den König Jahwe, des Weltalls Gott, anzubeten, auf die wird es nicht regnen. Und wenn das Geschlecht Ägyptens nicht heraufwallen, und nicht kommen wird, so wird es auf sie (nicht regnen); dieselbe Plage wird es treffen, womit Jahwe die Völker schlägt, welche nicht kommen werden, um das Laubhüttenfest zu feiern. Dies wird Ägyptens Strafe, und die Strafe aller Völker sein, die nicht kommen werden, um das Laubhüttenfest zu feiern. An demselben Tage wird auf den Schellen der Rosse stehen: Jahwe geweiht! und die Töpfe im Hause Jahwe's werden wie die Schalen vor dem Altare sein. Und alle Töpfe in Jerusalem, und in Juda werden Jahwe, dem Weltenherrscher, geweiht sein. Und alle Opfernden, die da kommen, werden davon nehmen, und darin kochen. Und es wird an jenem Tage kein Kanaaniter mehr im Hause Jahwe's, des Weltenherrschers, sein.\\ Widerlegung der Klage der Juden, als liebe sie Jahwe nicht, und Tadel der Priester wegen Mißachtung der göttlichen Vorschriften bei Darbringung der Opfer.Weissagung. Ausspruch Jahwe's an Israel durch Malachias. Ich liebe euch, spricht Jahwe; und ihr sprechet: Worin liebest du uns? Ist nicht Esau der Bruder Jakobs? spricht Jahwe, und ich liebe nur Jakob, Esau aber hasse ich, und mache seine Gebirge zu einer Einöde, und sein Erbteil zu Wohnungen der Wüste. Wenn Edom spricht: Wir sind zerstört, wollen aber die Trümmer wieder aufbauen; so spricht Jahwe, der Weltenherrscher, also: Sie mögen bauen, und ich werde es zerstören; und man wird sie nennen das Land der Ruchlosigkeit, und das Volk, über welches Jahwe ewig zürnet. Eure Augen werden es sehen, und ihr werdet sagen: Verherrlicht werde Jahwe in dem Lande Israels! Der Sohn ehret den Vater, und der Diener seinen Herrn; wenn ich nun Vater bin, wo ist meine Ehre? und wenn ich Herr bin, wo ist die Ehrfurcht vor mir? spricht Jahwe, der Weltenherrscher, zu euch, ihr Priester! die ihr meinen Namen verachtet, und noch sprechet: Worin verachten wir deinen Namen? Die ihr unreine Speise auf meinen Altar bringet, und noch sprechet: Wodurch verunreinigen wir dich? dadurch, daß ihr sprechet: Der Tisch Jahwe's ist verachtet. Wenn ihr Blindes zum Opfer bringet, ist das nicht böse? Und wenn ihr lahmes und krankes bringet, ist das nicht böse? Bring es doch deinem Vorgesetzten, ob er Wohlgefallen an dir hat, oder Rücksicht auf dich nimmt? spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Nun denn so flehet zu Gott, daß er uns gnädig sei; von euch ist dieses geschehen, wird er wohl Rücksicht nehmen auf euch? spricht Jahwe, der Weltenherrscher? O wer ist unter euch, der die Türe zuschlösse, daß ihr nicht mehr vergeblich Feuer anzündetet auf meinem Altar? Ich habe kein Wohlgefallen an euch, und mag kein Opfer aus eurer Hand. Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist groß mein Name unter den Völkern, und an allen Orten wird meinem Namen Räucherwerk und reines Opfer dargebracht; denn groß ist mein Name unter den Völkern, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Ihr aber entheiliget ihn, indem ihr sprechet: Der Tisch Jahwe's ist unrein, und seine Frucht ist eine verächtliche Speise. Und ihr sprechet: Siehe! welch eine Mühe! und verachtet es, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, und ihr führet Geraubtes, und Lahmes, und Krankes herbei, und bringet es als Opfer dar; soll ich es mit Wohlgefallen aus eurer Hand annehmen? spricht Jahwe. Verflucht sei der, welcher unredlich handelt, welcher nämlich Männliches hat in seiner Herde, und, wenn er ein Gelübde tut, dem Herrn Gebrechliches opfert! denn ich bin ein großer König, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, und mein Name ist furchtbar unter den Völkern. Strenge Zurechtweisung der Priester wegen ihrer Übertretung der göttlichen Gebote, und ihrer Parteilichkeit beim Rechtsprechen; und Tadel derjenigen, welche ihre Weiber entließen, und sich mit Heidinnen verheirateten.Und jetzt ergeht an euch, ihr Priester! der Bescheid: Wenn ihr nicht hören, und nicht darauf achten wollet, meinem Namen die Ehre zu geben, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, so schleudere ich den Fluch auf euch, und verwünsche euren Segen, ja ich verwünsche ihn, weil ihr darauf nicht achtet. Sehet! ich wehre euch die Saat ab, und werfe Unrat euch in's Angesicht, den Unrat eurer Feste, und er soll euch zu sich nehmen. Und ihr sollet erfahren, daß ich diesen Bescheid an euch gesendet habe, damit mein Bund mit Levi bleibe, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Ich habe einen Bund mit ihm, einen Bund des Lebens und des Heiles, und dies gab ich ihm, der Ehrfurcht wegen; und er bewies sie mir, und vor meinem Namen fürchtete er sich. Das Gesetz der Wahrheit war in seinem Munde, und Frevel fand sich nicht auf seinen Lippen; im Frieden und in Redlichkeit wandelte er mit mir, und führte Viele von der Sünde ab. Denn des Priesters Lippen sollen die Kenntnis bewahren, und aus seinem Munde soll man das Gesetz erfragen; denn ein Bote Jahwe's, des Weltenherrschers, ist er. Ihr aber seid zurückgewichen von dem Wege, und habet Viele straucheln lassen im Gesetze, gebrochen Levi's Bund, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Aber auch ich will euch verächtlich machen, und erniedrigen vor allem Volk, weil ihr meine Wege nicht beachtet, und im Gesetz parteiisch seid. Ist nicht Ein Vater uns Allen, nicht Ein Gott, der uns geschaffen hat? Warum betrüget denn von uns ein Jeder seinen Bruder, und zerreißet unserer Väter Bund? Juda handelt treulos, und Abscheuliches geschieht in Israel, und in Jerusalem; denn Juda entweiht das Heiligtum Jahwe's, das er liebt, und heiratet die Tochter eines fremden Gottes. Jahwe wird den Mann, der dieses tut, den Wachenden und dem Antwortenten, ausrotten aus den Zelten Jakobs, und den, welcher Opfer bringet Jahwe, dem Weltenherrscher. Ferner tut ihr dieses: Ihr bedecket den Altar Jahwe's mit Tränen, mit Weinen, und mit Seufzen, so daß er nicht mehr auf das Opfer blicket, und nichts mit Wohlgefallen aus eurer Hand empfängt. Und ihr sprechet: Warum? Deswegen, weil Jahwe Zeuge ist zwischen dir und dem Weibe deiner Jugend, gegen die du treulos handelst, da sie doch deine Genossin, und das Weib deines Bundes ist. Tat dies nicht der Einzige, dessen Geist noch übrig ist? Was tat der Einzige? Er suchte den von Gott verheißenen Samen. Darum hütet euch, daß ihr nicht treulos handelt an dem Weibe eurer Jugend. Denn ich hasse die Entlassung (eines Weibes), spricht Jahwe, der Gott Israels, und die Gewalttat wird sein Kleid bedecken. Hütet euch also, daß ihr nicht treulos handelt! Ihr werdet lästig Jahwe mit euren Reden, und sprechet: Womit werden wir ihm lästig? Damit, daß ihr saget: Jeder, der Böses tut, ist angenehm in Jahwe's Augen, und an diesem hat er Wohlgefallen, oder wo ist der Gott des Rechts? Ankündigung der Ankunft des Messias, und dessen Vorläufers. Tadel wegen Nachlässigkeit in Entrichtung des Zehnten.Sehet! ich sende meinen Boten, daß er den Weg mir bereite; und plötzlich kehret in seinen Tempel ein der Herr, den ihr suchet; und der Bote des Bundes, den ihr wollet, sehet! der kommt, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Wer wird den Tag aushalten, da er kommt, und wer wird bestehen, wann er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des Schmelzers, und wie das Laugensalz der Walker. Wie Jener sitzt, und das Gold schmilzt, und läutert; so wird er die Söhne Levi's läutern, und sie reinigen wie Gold und Silber; und sie werden Jahwe Opfer bringen in Gerechtigkeit. Und angenehm wird Jahwe wieder sein das Opfer Juda's und Jerusalems, wie in der Vorzeit Tagen, und wie in früheren Jahren. Und ich werde zu euch kommen zum Gericht, und ein kundiger Zeuge sein gegen die Zauberer, und Ehebrecher, und gegen die, welche falsch schwören, und welche den Taglöhner um den Lohn bringen, die Witwen und Waisen unterdrücken, und an den Fremdling Hand legen, und mich nicht fürchten, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Denn ich Jahwe bin unwandelbar; darum seid ihr Söhne Jakobs nicht vernichtet worden. Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen gewichen, und habet sie nicht beobachtet. Kehret zu mir um; so will ich wieder zu euch umkehren, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Doch ihr saget: Worin sollen wir umkehren? Wird ein Mensch wohl Gott betrügen? Ihr fürwahr! betrüget mich. Ihr sprechet: Worin betrügen wir dich? An dem Zehnten, und den Opfergaben. Mit Fluch seid ihr belegt; weil ihr mich betrüget, du ganzes Volk! Bringet den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, daß in meinem Hause Speise sei, und prüfet mich damit, spricht Jahwe, der Weltenherrscher; ob ich euch nicht die Schleusen des Himmels öffne, und Segen bis zum Überflusse über euch schütte. Und ich wehre euch den Fresser ab, daß er euch die Frucht des Bodens nicht verheere, und nicht unfruchtbar soll sein eurer Weinstock auf dem Felde, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Und glücklich werden euch preisen alle Völker, und ihr werdet ein Land des Wohlgefallens sein, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Eure Reden gegen mich sind hart, spricht Jahwe; und ihr sprechet: Was reden wir miteinander gegen dich? Ihr sprechet: Eitel ist es, Gott zu dienen, und welcher Gewinn ist es, daß wir seine Gebote beobachten, und in Trauer wandeln vor Jahwe, dem Weltenherrscher? Daher preisen wir die Frechen glücklich; die Übeltäter kommen in Wohlstand, sie versuchen Gott, und werden gerettet. Die Verehrer Gottes dagegen sprechen zu einander: Jahwe merket, und höret es, und es ist ein Gedächtnisbuch geschrieben vor ihm über die, welche Jahwe fürchten, und an seinen Namen denken. Und diese werden, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, an dem Tage, da ich handle, mein Eigentum sein; und ich werde Schonung mit ihnen haben, wie ein Mann Schonung hat mit seinem Sohne, der ihm dienet. Und ihr werdet umkehren, und sehen, was für ein Unterschied sei zwischen dem Guten und dem Bösen, und zwischen dem, der Gott dienet, und dem, der ihm nicht dienet. Die Übeltäter sollen gestraft und die Gottesfürchtigen belohnt werden; jedoch wird vor dem Tage des Herrn der Prophet Elias kommen, um die Herzen dazu vorzubereiten. Denn siehe! es kommt der Tag, der wie ein Ofen brennet, und alle Frechen, und alle Übeltäter sind da Stoppeln, und der Tag, der kommt, zündet sie an, spricht Jahwe, der Weltenherrscher, und läßt ihnen weder Wurzel noch Zweig. Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, gehet auf die Sonne der Gerechtigkeit, und Heilung ist unter ihren Flügeln, und ihr gehet hervor, und springet wie die Mastkälber, und zertretet die Übeltäter; denn sie sind Asche unter euren Füßen an dem Tage, da ich handle, spricht Jahwe, der Weltenherrscher. Seid eingedenk des Gesetzes Mosi's, meines Dieners, das ich ihm gegeben habe auf Horeb für ganz Israel, (einschließlich) der Vorschriften und Verordnungen. Sehet! ich sende euch den Propheten Elias, ehe kommt der Tag Jahwe's, der große und furchtbare; daß er die Herzen der Väter zu den Söhnen wieder wendet, und die Herzen der Söhne zu den Vätern, damit ich nicht, wenn ich komme, das Land mit dem Vertilgungsfluche schlagen muß. Geschlechtsregister, Empfängnis und Geburt Jesu.Geschlechtsbuch Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak, Isaak aber zeugte Juda und seine Brüder; Judas aber zeugte Phares und Zara mit der Thamar; Phares aber zeugte Esron; Esron aber zeugte Aram; Aram aber zeugte Aminadab; Aminadab aber zeugte Naasson; Naasson aber zeugte Salmon; Salmon aber zeugte Booz mit der Rahab; Booz aber zeugte Obed mit der Ruth; Obed aber zeugte Jesse; Jesse aber zeugte David, den König. Der König David aber zeugte den Salomon mit dem Weibe des Urias. Salomon aber zeugte Roboam; Roboam aber zeugte Abias; Abias aber zeugte Asa; Asa aber zeugte Josaphat; Josaphat aber zeugte Joram; Joram aber zeugte Ozias; Ozias aber zeugte Joatham; Joatham aber zeugte Achaz; Achaz aber zeugte Ezechias; Ezechias aber zeugte Manasse; Manasse aber zeugte Amon; Amon aber zeugte Josias; Josias aber zeugte Jechonias und dessen Brüder um die Zeit der Wegführung nach Babylon. Und nach der Wegführung nach Babylon zeugte Jechonias Salathiel; Salathiel aber zeugte Zorobabel; Zorobabel aber zeugte Abiud; Abiud aber zeugte Eliakim; Eliakim aber zeugte Azor; Azor aber zeugte Sadok; Sadok aber zeugte Achim; Achim aber zeugte Eliud; Eliud aber zeugte Eleazar; Eleazar aber zeugte Mathan; Mathan aber zeugte Jakob; Jakob aber zeugte Joseph, den Mann Mariens, von welcher Jesus, genannt Christus, geboren ward. Also sind von Abraham bis auf David in allem vierzehn Geschlechtsfolgen; vierzehn Geschlechtsfolgen von David bis zur Wegführung nach Babylon; und vierzehn Geschlechtsfolgen von der Wegführung nach Babylon bis auf Christus. Mit der Geburt Christi verhielt es sich aber so: Da nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, befand sie sich, ehe sie zusammenkamen, schwanger von dem heiligen Geiste. Joseph aber, ihr Mann, der gerecht war, und sie nicht öffentlich beschimpfen wollte, beschloß, sie in der Stille zu entlassen. Als er darüber nachsann, siehe! da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traume, und sagte: Joseph, Sohn Davids! scheÜ dich nicht, Maria, als dein Weib, zu dir zu nehmen, denn was in ihr erzeugt ist, das ist vom heiligen Geiste. Sie wird aber einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dieses Alles ist aber geschehen, daß erfüllt würde, was von dem Herrn durch den Propheten gesagt ist, da er spricht: Siehe! eine Jungfrau wird schwanger sein, und einen Sohn gebären; und sie werden ihn Emmanuel nennen, welches in unserer Sprache heißt: Gott mit uns! Da nun Joseph vom Schlafe aufstand, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sie als sein Weib zu sich. Doch hatte er ihr nicht beigewohnt, bis sie ihren erstgebornen Sohn geboren; und diesem gab er den Namen Jesus. Die Weisen. Die Flucht nach Ägypten. Der Kindermord.Da nun Jesus zu Bethlehem in Judäa, zur Zeit des Königs Herodes, geboren war, siehe! da kamen Weise aus Morgenland nach Jerusalem, und sprachen: Wo ist der neugeborne König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen, und sind gekommen, ihn anzubeten. Als Herodes , der König, dieses hörte, ward er bestürzt, und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Oberpriester und Schriftlehrer des Volkes zusammenkommen, und befragte sie, wo Christus würde geboren werden. Sie aber sagten ihm: zu Bethlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: Und du, Bethlehem im Lande Juda! bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Juda; denn aus dir wird ein Fürst auftreten, der mein Volk Israel regieren wird. Hierauf ließ Herodes die Weisen insgeheim rufen, und erkundigte sich genau bei ihnen, um welche Zeit der Stern ihnen erschienen sei. Und er schickte sie nach Bethlehem und sprach: Gehet, forschet mit Sorgfalt nach dem Knaben; und findet ihr ihn, so gebet mir Nachricht, damit ich auch hingehe und ihn anbete. Als sie den König gehört hatten, reisten sie ab. Und siehe! der Stern, den sie im Morgenlande gesehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Orte, wo das Kind war, ankam und stehen blieb. Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich außerordentlich. Sie gingen in das Haus, fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter, fielen nieder und beteten es an, öffneten ihre Schätze, und opferten ihm Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhen. Im Traume erhielten sie indessen eine Warnung, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, und nahmen einen anderen Rückweg in ihr Vaterland. Als sie nun abgereist waren, siehe! da erschien dem Joseph im Traume ein Engel des Herrn, und sprach: Steh' auf, nimm das Kind und seine Mutter, und fliehe nach Ägypten; daselbst bleibe, bis ich es dir sage; denn es steht bevor, daß Herodes das Kind suche, um es zu töten. Er stand auf, nahm in der Nacht das Kind und seine Mutter, und entwich nach Ägypten; und dort hielt er sich bis zu Herodes Tode auf, daß erfüllt wurde, was von dem Herrn durch den Propheten gesagt ist, da er spricht: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. Da nun Herodes sah, daß er von den Weisen getäuscht war, wurde er sehr aufgebracht; sandte hin, und ließ zu Bethlehem und in der ganzen Umgegend alle Knaben von zwei Jahren und darunter töten, gemäß der Zeit, die er von den Weisen erfragt hatte. Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremias gesagt worden, da er spricht: Ein Geschrei wurde zu Rama gehört, viel Jammerns und Klagens; Rachel bejammert ihre Kinder, und will sich nicht trösten lassen; denn sie sind nicht mehr. Da aber Herodes gestorben war, erschien ein Engel des Herrn in Ägypten dem Joseph im Traume, und sprach: Stehe auf, und nimm das Kind und seine Mutter, und ziehe in das Land Israel; denn die dem Kinde nach dem Leben stellten, sind tot. Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter, und kam in das Land Israel. Als er aber vernahm, daß Archelaus anstatt seines Vaters Herodes über Judäa regiere, scheuete er sich, dahin zu gehen, und zog, durch einen Traum belehrt, in die Gegend Galiläas. Und da er angekommen, wohnte er in der Stadt, Namens Nazareth, das erfüllet wurde, was durch die Propheten gesagt ist: Man wird ihn Nazaräer heißen. Johannes und die Taufe Jesu.Um diese Zeit trat Johannes, der Täufer, auf, und predigte in der Wüste Judäas, und sprach: „Tut Buße! denn das Himmelreich nahet sich.“ Dieser nämlich ist es, von dem der Prophet Jesaias gesagt hat, da er spricht: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bahnet den Weg des Herrn, ebnet seine Pfade! Johannes aber trug ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung bestand in Heuschrecken und wildem Honig. Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordans, und ließen sich von ihm im Jordan taufen, und bekannten ihre Sünden. Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut! wer hat euch gelehrt, dem bevorstehenden Zorn zu entfliehen? Bringt nun echte Frucht der Buße! und lasset euch nicht einfallen, zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: aus diesen Steinen kann Gott dem Abraham Kinder erwecken. Ja die Axt liegt den Bäumen schon an der Wurzel. Jeder Baum, der nicht gute Frucht trägt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser, auf Buße hin, der aber nach mir auftritt, vermag mehr als ich; nicht einmal seine Schuhe ihm zu tragen, bin ich würdig; dieser wird euch mit dem heiligen Geiste und mit Feuer taufen. Mit der Wurfschaufel in der Hand wird er seine Tenne säubern, und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber in unauslöschlichem Feuer verbrennen. Hierauf kam Jesus aus Galiläa zu Johannes an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber hielt ihn ab und sprach: Ich bedarf von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Aber Jesus antwortete und sprach zu ihm: Laß es nur geschehen, denn so ziemt es sich für uns, Alles zu erfüllen, was recht ist. Da ließ er es ihm zu. Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe! es öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren, und über ihn kommen. Und sieh! es erscholl eine Stimme vom Himmel: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! Jesus fastet, wird versucht, predigt, wählt Apostel und heilt Kranke.Jetzt wurde Jesus vom Geiste in die Wüste geführt, daß er vom Teufel versucht würde. Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte es ihm demnächst. Da trat der Versucher hinzu und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden! Er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes geht. Hierauf nahm ihn der Teufel in die heilige Stadt, und stellte ihn auf die Zinne des Tempels, und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so stürze dich hinunter; denn es steht geschrieben: Er hat seinen Engeln deinethalben Befehl gegeben; und auf den Händen werden sie dich tragen, daß du deinen Fuß nicht stoßest an einen Stein. Jesus sprach zu ihm: Es steht wieder geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen. Hernach führte ihn der Teufel auf einen sehr hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Pracht, und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Weg von mir, Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten, und ihm allein dienen. Da verließ ihn der Teufel. Und siehe! es kamen Engel herbei, die ihn bedienten. Als aber Jesus hörte, daß Johannes verhaftet worden, begab er sich nach Galiläa. Und er verließ Nazareth, und nahm seinen Aufenthalt zu Kapernaum, einer Stadt am Meere, an den Grenzen Zabulon und Nephthalim; daß erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaias gesagt: Das Land Zabulon, und das Land Nephthalim, längs dem Meere, jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden, das Volk, das im Finstern saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen im Lande des Todes-Schatten, ist ein Licht aufgegangen. Von dieser Zeit an begann Jesus zu predigen und sprach: Tut Buße! denn das Himmelreich ist nahe. Als Jesus längs dem galiläischen See wandelte, sah er zwei Brüder, Simon, mit dem Zunamen Petrus, und seinen Bruder Andreas, das Netz in den See werfen; denn sie waren Fischer; und er sprach zu ihnen: Kommt mit mir, ich will euch zu Menschenfischern machen! Sogleich verließen sie ihre Netze, und folgten ihm nach. Als er von dort weitergegangen, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn Zebedäus, und Johannes, den Bruder desselben, mit ihrem Vater Zebedäus, in einem Schiffe ihre Netze ausbessern, und rief sie. Sie aber verließen sogleich ihre Netze und ihren Vater, und folgten ihm nach. Jetzt reiste Jesus in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen, und predigte das Evangelium vom Reiche, und heilte allerlei Krankheit und Gebrechen unter dem Volke. Und der Ruf von ihm verbreitete sich in ganz Syrien; man brachte ihm Alle, die sich nicht wohl befanden und mit verschiedenen Krankheiten und Qualen behaftet, vom Teufel besessen, mondsüchtig und gichtisch waren; und er heilte sie. Auch folgte ihm eine Menge Menschen aus Galiläa, den zehn Städten, aus Jerusalem, aus Judäa, und von dem jenseitigen Ufer des Jordans. Die Bergpredigt Jesu.Als Jesus die Menge Leute sah, stieg er auf den Berg, setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Da öffnete er seinen Mund, belehrte sie und sprach: Selig die Armen im Geiste: denn für sie ist das Himmelreich; Selig die Sanftmütigen; sie werden das Land besitzen. Selig die Traurigen; sie werden getröstet werden. Selig, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten; sie sollen gesättigt werden. Selig die Barmherzigen; sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig, die reines Herzens sind; sie werden Gott Schauen. Selig die Friedsamen; sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden; für sie ist das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn man euch um meinetwillen beschimpft, verfolgt und allerlei Böses fälschlich euch nachredet. Freut euch, und frohlocket! denn groß wird euer Lohn im Himmel sein. Denn so hat man die Propheten, die vor euch gewesen, verfolgt. Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, womit will man salzen? Es taugt zu weiter nichts, als daß es weggeworfen und von den Leuten zertreten werde. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht unbemerkt bleiben. Auch zündet man kein Licht an, um es unter den Scheffel, sondern um es auf den Leuchter zu setzen, damit es allen im Hause leuchtet. So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen, und euren Vater im Himmel preisen. Denket ja nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten aufzuheben; ich bin nicht gekommen, sie aufzuheben, sondern sie in Erfüllung zu bringen. Denn, wahrlich! ich sage euch: Eher würde Himmel und Erde vergehen, als daß der kleinste Buchstabe, oder der mindeste Punkt vom Gesetze verginge, bis daß Alles geschieht. Wer nun Eines dieser kleinsten Gebote entkräftete, und die Leute so lehrte, der würde der kleinste im Himmelreiche sein; wer aber darnach handelt, und lehrt, der wird groß im Himmelreiche sein. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht die der Schriftlehrer und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, daß es bei den Alten hieß: Du sollst nicht töten, und wer tötet, soll des Gerichts schuldig sein. Ich aber sage euch: Jeder, der auf seinen Bruder zürnet, wird des Gerichts schuldig sein; und wer zu seinem Bruder spricht: Raka! wird des hohen Raths schuldig sein; wer aber sagt: du Narr! wird des höllischen Feuers schuldig sein. Wenn du also deine Gabe auf den Altar bringest, und dich erinnerst, daß dein Bruder Etwas wider dich habe, so laß deine Gabe dort vor dem Altare; und gehe hin, versöhne dich zuvor mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe! Vertrage dich mit deinem Gegner bald, während du noch auf dem Wege mit ihm bist; sonst möcht dich dein Gegner dem Richter, und der Richter dem Gerichtsdiener übergeben, um dich ins Gefängnis zu werfen. Wahrlich! ich sage dir: Du wirst von da nicht loskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast. Ihr habt gehört, daß es bei den alten hieß: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch: Wer auch nur eine Frau ansieht mit sinnlicher Begierde zu ihr, der hat schon in seinem Herzen die Ehe mit ihr gebrochen. Ärgert dich dein rechtes Auge; so reiß es aus, und wirf es von dir! denn es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer Körper in die Hölle geworfen werde. Ärgert dich deine rechte Hand; so haue sie ab, und wirf sie von dir! denn es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer Körper in die Hölle fahre. So heißt es auch: Wer sich von seinem Weibe scheiden will, der gebe ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet, es sei denn um der Hurerei willen, der machet, daß sie die Ehe bricht; und wer die Geschiedne heiratet, der bricht die Ehe. Ferner habt ihr gehört, daß es bei den Alten hieß: Du sollst nicht falsch schwören, sondern dem Herrn deine Eidschwüre halten. Ich aber sage euch: Ihr sollet durchaus nicht schwören; weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. Eben so wenig sollst du bei deinem Haupte schwören; denn du vermagst ja nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen. Eure Rede aber sei: Ja, ja! nein, nein! Was aber darüber ist, das ist vom Bösen. Ihr habt gehört, daß es hieß: Aug um Aug, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Ihr sollet euch dem Ruchlosen nicht widersetzen; sondern: schlägt dich jemand auf die rechte Wange, so wende ihm auch die andere zu! Will Jemand vor Gericht mit dir streiten, und dir den Rock nehmen; so lasse ihm auch den Oberrock. Und zwingt dich Jemand, eine Meile mitzugehen; so gehe zwei mit ihm. Gib dem, der dich bittet; und wende dich von dem nicht ab, der von dir borgen will. Ihr habt gehört, daß es hieß: Liebe deinen Nächsten, und hasse deinen Feind. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; tut Gutes denen, die euch hassen, und betet für eure Verfolger und Verleumder; daß ihr Kinder eures Vaters im Himmel seid, der seine Sonne aufgehen läßt über Gute und Böse, und regnen läßt über Fromme und Lasterhafte. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn werdet ihr haben? Tun dieses nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Großes? Tun dies nicht auch die Heiden? Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist! Fortsetzung der BergpredigtAchtet wohl darauf, daß ihr nicht vor den Leuten Gutes tut, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keine Belohnung von eurem Vater im Himmel. Wenn du also Almosen gibst, so posaune es nicht vor dir her, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich! ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin! Deine Linke wisse nicht, was deine Rechte tut, wenn du Almosen gibst; daß dein Almosen verborgen bleibt; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir es vergelten. Und wenn ihr betet, so machet es nicht, wie die Heuchler, die gerne in den Synagogen und an den Ecken der Straßen sich hinstellen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich! ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin! Wenn du betest, so geh in deine Kammer, schließe die Türe zu, und bete zu deinem Vater im Verborgenen, und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir vergelten. Wenn ihr betet, so machet nicht viel Geschwätz, wie die Heiden, die sich einbilden, sie würden erhört, wenn sie viele Worte machen; ihr sollet es ihnen nicht nachtun; denn euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet. So sollet ihr also beten: Vater Unser, der du im Himmel bist! Geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden! Gib uns heut unser tägliches Brot! Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung; sondern erlöse uns vom Übel. Amen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Fehler verzeihet, so wird euer Vater im Himmel auch eure Fehler verzeihen. Wenn ihr aber den Menschen nicht verzeihet; so wird euer Vater eure Fehler auch nicht verzeihen. Wenn ihr aber fastet, sollet ihr euch nicht traurig gebärden, wie die Heuchler, die ihre Gesichter verstellen, damit es ihnen die Leute ansehen, daß sie fasten. Wahrlich! ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin! Du aber salbe beim Fasten dein Haupt, und wasche dein Angesicht; damit die Leute dir nicht ansehen, daß du fastest; sondern dein Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir vergelten. Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Rost und Motte fressen, und wo Diebe nachgraben und stehlen; vielmehr sammelt eure Schätze für den Himmel, wo weder Rost noch Motte zehren, und wo Diebe nicht ausgraben und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Dein Auge ist deines Körpers Leuchte; ist nun dein Auge lauter, so wird dein ganzer Körper licht sein; ist aber dein Auge schlecht, so wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht, daß in dir ist, Finsternis ist; wie groß wird die Finsternis selbst sein! Niemand kann zweien Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben; oder er wird sich an den einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen. Deswegen sage ich euch: Seid nicht ängstlich bekümmert um euer Leben, was ihr essen werdet; oder um Kleidung für euern Leib, was ihr anziehen werdet! Hat nicht das Leben mehr Wert, als die Nahrung, und der Leib mehr Wert als die Kleidung? Sehet auf die Vögel in der Luft! Sie säen nicht, ernten nicht, sammeln nicht in die Vorratshäuser; und euer himmlischer Vater ernährt sie! Seid ihr nicht vielmehr, als sie? Wer aber unter euch vermag mit seinen Sorgen seiner Leibesgröße Eine Elle zuzusetzen? Und warum bekümmert ihr euch ängstlich um Kleidung? Sehet, wie die Feldlilien wachsen! Sie arbeiten nicht, sie spinnen nicht; und doch sage ich euch: Nicht einmal Salomon in seiner ganzen Pracht war wie eine von diesen gekleidet. Wenn nun Gott Feldblumen, die heute blühen, und morgen in den Ofen geworfen werden, so kleidet, sollte er nicht vielmehr euch kleiden? ihr Kleingläubigen! Darum sollet ihr nicht ängstlich sorgen und sagen: Was werden wir essen? was werden wir trinken? womit wollen wir uns bekleiden? Alle diese Sorgen machen sich die Heiden; denn euer Vater weiß, daß ihr das alles bedürfet. Trachtet also zuerst nach dem Reiche Gottes und nach dessen Gerechtigkeit; so wird jenes Alles euch als Zugabe werden! Darum sorget nicht ängstlich für den folgenden Tag; der folgende Tag wird schon für sich seine Sorge haben. Genug, daß jeder Tag seine eigene Plage hat. Fortsetzung und Schluß der BergpredigtRichtet nicht, daß ihr nicht gerichtet werdet. Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden; und mit dem Maße, mit welchem ihr meßt, wird man euch wieder messen. Warum siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und bemerkst den Balken in deinem eigenen Auge nicht? Oder wie magst du deinem Bruder sagen: Halte still! ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe! in deinem eigenen Auge ist der Balken? Heuchler! ziehe vorerst den Balken aus deinem eigenen Auge; dann magst du sehen, aus deines Bruders Auge den Splitter zu ziehen! Gebet das Heilige nicht den Hunden hin, und werfet eure Perlen nicht den Schweinen vor; damit sie nicht mit ihren Füßen sie zertreten, sich umwenden und euch zerreißen. Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn ein Jeder, der bittet, empfängt; wer sucht, findet; wer anklopft, dem wird aufgetan. Wo ist unter euch ein Mensch, der seinem Sohne, wenn er ihn um Brot bittet, einen Stein gäbe? Oder eine Schlange gäbe, wenn er ihn um einen Fisch bittet? Da nun ihr, so böse ihr seid, doch euren Kindern Gutes zu geben wißt; um wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten? Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch ihr. Denn dieses ist das Gesetz und die Propheten. Geht ein durch die enge Pforte! denn weit ist die Pforte und breit die Straße, die zum Verderben führt; und viele gehen darauf. Wie enge ist dagegen die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt; und Wenige finden ihn. Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber raubgierige Wölfe sind! An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? Eben so trägt jeder gute Baum gute Früchte; ein schlechter Baum aber trägt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte tragen, und ein schlechter Baum nicht gute Früchte tragen. Jeder Baum, der keine gute Frucht trägt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Folglich werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen. Nicht Jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird ins Himmelreich kommen; sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel befolgt, der wird ins Himmelreich kommen. An jenem Tage werden Viele zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, in deinem Namen Teufel ausgetrieben, in deinem Namen viele Wunder getan? Alsdann werde ich ihnen frei heraus sagen: Ich habe euch nie anerkannt; weg von mir, ihr Übeltäter! Ein Jeder nun, der diese meine Lehren hört, und sie auch befolgt, wird einem weisen Manne gleich sein, der sein Haus auf einen Felsen bauete. Der Platzregen fiel, die Flüsse strömten, die Winde stürmten, sie stießen hin auf das Haus, und es fiel nicht; denn auf einen Felsen stand es gegründet. Wer hingegen diese meine Lehren hört, ohne sie zu befolgen, gleicht einem törichten Menschen, der sein Haus auf Sand bauete. Der Platzregen fiel, die Flüsse strömten, die Winde stürmten, sie stießen hin auf das Haus, und es fiel; und schrecklich war sein Fall. Und es begab sich, als Jesus diese Reden vollendet hatte, geriet das Volk in Erstaunen über seine Lehre; denn er lehrte sie, wie Einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftlehrer und Pharisäer. Jesus heilt Kranke, stillt einen Seesturm, treibt Teufel aus.Als er vom Berge herabstieg, folgte ihm viel Volk nach. Und siehe! ein Aussätziger kam, betete ihn an, und sprach: Herr! wenn du willst, kannst du mich reinigen. Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will es; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatze rein. Jesus sprach dann zu ihm: Hüte dich, es jemand zu sagen; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, welche Moses befohlen hat, ihnen zum Zeugnis. Als er nach Kapernaum kam, trat ein Hauptmann zu ihm, der ihn bat und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause krank an der Gicht, und leidet große Qual. Und Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen, und ihn gesund machen. Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr! ich bin nicht würdig, daß du unter mein Dach kommst; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Denn ich selbst, ein Mensch, der unter höherem Befehle steht, habe Soldaten unter mir; und sage ich zu diesem: Gehe hin! so geht er; zu einem anderen: Komm! so kommt er; und zu meinem Knechte: Tue das! so tut er es. Da Jesus dieses hörte, wunderte er sich, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich! ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! Aber ich sage euch: Viele werden vom Aufgange und Niedergange kommen, und im himmlischen Reiche bei Abraham, Isaak und Jakob Platz nehmen; aber die Kinder des Reiches werden in die äußerste Finsternis hinausgestoßen werden; da wird Geheul und Zähneknirschen sein. Zum Hauptmanne sprach Jesus: Gehe hin! wie du geglaubt hast, so geschehe dir. Und der Knecht wurde zu derselben Stunde gesund. Als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er die Schwiegermutter desselben an einem Fieber danieder liegen. Er berührte ihre Hand, und das Fieber verließ sie. Sie stand auf und bediente sie. Da es aber Abend geworden, brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb die Geister durch's Wort aus, und heilte alle Kranken, daß erfüllt wurde, was durch den Propheten Jesaias gesagt, der spricht: Er nahm unsre Schwachheiten hin, und trug unsre Gebrechen. Da sich Jesus mit einer Menge Menschen umgeben sah, befahl er, an das jenseitige Ufer des Meeres zu fahren. Es kam aber ein Schriftlehrer, der zu ihm sagte: Lehrer! ich will dir folgen, wohin du auch gehen magst. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel in der Luft Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege. Ein anderer seiner Jünger sprach zu ihm: Herr! erlaube mir, zuvor noch hinzugehen, und meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm: Folge du mir! und laß die Toten ihre Toten begraben. Er stieg nun in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm. Und siehe! auf dem See erhub sich ein mächtiger Sturm, so daß die Wellen über dem Schiffe zusammenschlugen; er aber schlief. Die Jünger traten zu ihm, weckten ihn auf und riefen: Herr! hilf uns; wir gehen unter. Jesus sprach zu ihnen: Warum seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen! Dann stand er auf, gebot den Winden und dem Meere; und es wurde eine große Stille. Die Leute staunten und sprachen: Wer ist der, daß die Winde und das Meer ihm gehorchen! Da er jenseits des Meeres in die Landschaft der Gerasener kam, liefen zwei Besessene, die aus den Grabhöhlen kamen, ihm entgegen, welche so wütend waren, daß kein Mensch sich getraute diesen Weg zu gehen. Und siehe! mit lauter Stimme riefen sie: Was haben wir und du miteinander? Jesu, Sohn Gottes! bist du gekommen, uns vor der Zeit zu quälen? Nicht fern von ihnen weidete eine große Herde Schweine. Da baten ihn die Teufel und sprachen: Wenn du uns vertreiben willst, so schicke uns in die Schweineherde. Er sprach zu ihnen: Geht hin! Sie gingen aus, und in die Schweine hin. Da stürzte sich die ganze Herde von der Anhöhe in den See, und kamen im Wasser um. Die Hirten aber flohen, kamen in die Stadt und erzählten Alles, auch was sich mit den Besessenen ereignet hatte. Und siehe! die ganze Stadt zog hinaus, Jesu entgegen; und da sie ihn sahen, baten sie, er möchte sich von ihren Grenzen entfernen. Jesus vergibt Sünden, beruft Matthäus, heilt Kranke.Und er stieg wieder in das Schiff, fuhr hinüber und kam nach seiner Wohnstadt. Und siehe! man brachte zu ihm einen Gichtkranken auf einem Bette liegend. Da Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gichtkranken: Sei getrost, mein Sohn; deine Sünden sind dir vergeben! Und siehe! einige Schriftlehrer sprachen in sich: Der lästert Gott! Jesus, der ihre Gedanken sah, sprach: Warum denkt ihr Böses in eurem Herzen? Was ist leichter? Sagen: Dir sind deine Sünden vergeben? Oder sagen steh' auf und gehe? Damit ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat, Sünden auf Erden zu vergeben; so sprach er zu dem Gichtkranken: Steh' auf, nimm dein Bett und gehe nach Hause! Er stand auf und ging nach Hause. Die Leute, die es sahen, gerieten in Furcht, und priesen Gott, der solche Gewalt den Menschen gab. Als Jesus von da weiterging, sah er einen Menschen, Namens Matthäus, an der Zollstätte sitzen; zu diesem sprach er: Folge mir nach! er stand auf und folgte ihm. Und es begab sich, als Er im Hause zu Tische saß, siehe! da kamen viele Zöllner und Sünder, und setzten sich mit Jesu und seinen Jüngern zum Essen nieder. Da dies die Pharisäer sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Lehrer mit Zöllnern und Sündern? Jesus hörte dies und sprach: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Geht aber hin und lernt, was das heißt: Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sünder zu berufen. Jetzt kamen die Jünger Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so oft, und deine Jünger fasten nicht? Jesus sprach zu ihnen: Können wohl die Hochzeitsgäste trauern, so lange der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird schon eine Zeit kommen, wo ihnen der Bräutigam wird entzogen werden; alsdann werden sie fasten. Flickt doch niemand auf ein altes Kleid ein Stück vom neuen Tuche; denn das neue Stück reißt sich von dem Kleide ab, und der Riß würde nur ärger. Man gießt auch jungen Wein nicht in alte Schläuche, die Schläuche würden sonst bersten, der Wein auslaufen, und die Schläuche verloren sein; sondern jungen Wein gießt man in neue Schläuche; so werden beide erhalten. Indem er solches zu ihnen redete, siehe! da kam ein Vorsteher, betete ihn an, und sagte: Herr, meine Tochter ist soeben gestorben; aber komm, lege ihr deine Hand auf, so wird sie leben. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Und siehe! eine Frau, die schon seit zwölf Jahren am Blutflusse litt, nahte sich ihm von hinten, und rührte den Saum seines Oberkleides an; denn, sagte sie bei sich, wenn ich nur sein Kleid berühre, so wird mir geholfen sein. Jesus wandte sich um, sah sie an und sprach: Getrost!, meine Tochter! dein Glaube hat dir geholfen. Und von derselben Stunde an war die Frau gesund. Als Jesus nun in das Haus des Vorstehers kam, und die Leichenspieler und das Klagegetümmel der Leute sah, sprach er: Entfernt euch! das Mädchen ist nicht tot, sondern es schläft. Sie lachten ihn aber aus. Nachdem die Leute nun hinausgeschafft waren, trat er hinzu, faßte das Mädchen bei der Hand, und es stand auf. Das Gerücht davon verbreitete sich in der ganzen dortigen Gegend. Als Jesus von da weiterging, kamen ihm zwei Blinde nach, die mit lauter Stimme riefen: Erbarme dich unser, du Sohn Davids! Da er zu Hause kam, traten die Blinden vor ihn, und Jesus sprach zu ihnen: Glaubt ihr, daß ich euch dieses tun könne? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr! Da berührte er ihre Augen, und sprach: Nach eurem Glauben geschehe euch! Und ihre Augen öffneten sich, Jesus befahl ihnen ernstlich und sprach: Habt acht, daß es Niemand erfahre! Sie aber gingen hinaus und breiteten den Ruf von ihm in der ganzen dortigen Gegend aus. Als diese nun fort waren, siehe! da brachte man zu ihm einen Besessenen, der stumm war. Und als der Teufel ausgetrieben, redete der Stumme. Die Leute erstaunten darüber und sprachen: So etwas ist in Israel nie gesehen worden! Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Teufel durch den Obersten der Teufel aus. Jesus bereiste nun alle Städte und Flecken; lehrte in ihren Synagogen, und verkündete das Evangelium vom Reiche, und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen. Als er das Volk sah, hatte er herzliches Mitleiden mit ihm; denn die Leute waren geplagt und zerstreut, wie Schafe ohne Hirten. Dann sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist zwar groß; aber der Arbeiter sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter zu seiner Ernte sende. Jesus sendet die Apostel aus.Hierauf rief er seine zwölf Jünger zu sich, und gab ihnen Gewalt über die unreinen Geister, sie auszutreiben und alle Krankheiten und alle Gebrechen zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind diese: Der erste, Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder. Jakobus, des Zebedäus Sohn, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus der Zöllner, Jakobus, des Alphäus Sohn und Thaddäus; Simon der Eiferer und Judas Iskariot, der sein Verräter wurde. Diese Zwölf sandte Jesus aus, befahl ihnen und sprach: Gehet nicht auf der Straße zu den Heiden hin, und ziehet in keine samaritanische Städte;*) sondern geht vielmehr zu den verlornen Schafen des Hauses Israel. Gehet hin, prediget, und sprechet: Das Himmelreich nahet heran. Machet Kranke gesund, Tote lebendig, Aussätzige rein; treibet Teufel aus. Unentgeltlich habt ihr es empfangen, unentgeltlich gebet es. Ihr sollet weder Gold, noch Silber, noch Geld in euren Gürteln tragen; weder eine Reisetasche, noch doppelte Kleidung, noch Schuhe, noch Stab haben; denn derArbeiter ist seines Unterhalts wert. Wo ihr in eine Stadt oder einen Flecken kommt, so erkundiget euch, wer daselbst würdig sei; bei dem haltet euch auf, bis ihr wieder abreiset. Bei eurem Eintritt in's Haus begrüßet es und saget: Friede sei diesem Hause! Ist das Haus dessen wert, so wird euer Friede kommen über dasselbe; ist es aber dessen nicht wert, so kehrt euer Friede zu euch zurück. Wo man euch nicht aufnehmen, noch eurer Lehre Gehör geben will, da verlasset ein solches Haus, oder solche Stadt, und schüttelt den Staub von euren Füßen. Wahrlich! ich sage euch: Am Tage des Gerichts wird es Sodom und Gomorrha erträglicher ergehen, als einer solchen Stadt. Siehe! ich sende euch hin, wie Schafe, mitten unter die Wölfe; so seid nun klug wie die Schlangen, und arglos wie die Tauben! Seid auf eurer Hut gegen die Menschen! denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern, und in ihren Synagogen euch geißeln. Ja selbst vor Statthalter und Könige wird man euch um meinetwillen führen, um vor ihnen und den Heiden Zeugnis zu geben. Wenn sie euch nun überliefern, so seid nicht bekümmert, wie oder was ihr reden sollet; es wird euch zu eben der Stunde gegeben werden, was ihr zu sagen habt. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet. Der Bruder wird den Bruder, der Vater das Kind dem Tode überliefern; und Kinder werden gegen Eltern aufstehen und sie um's Leben bringen. Und ihr werdet von Allen um meines Namens willen gehaßt sein. Wer aber ausharret bis an's Ende, der wird selig sein. Verfolgen sie euch in dieser Stadt, so fliehet in eine andere. Denn wahrlich! ich sage euch: Der Sohn des Menschen wird kommen, ehe ihr mit den Städten Israels fertig werdet. Der Schüler ist nicht besser, als sein Lehrer; und der Knecht nicht besser als sein Herr. Dem Schüler sei es genug, wenn er wie sein Lehrer, und dem Knechte, wenn er wie sein Herr es hat. Haben sie den Hausvater Beelzebub gescholten, wie vielmehr wird dies seinen Hausgenossen widerfahren. Fürchtet euch also nicht vor ihnen; denn es ist nichts Verborgenes, das nicht offenbar gemacht werden; auch nichts so Heimliches, das man nicht wissen wird. Was ich euch bei Nachtzeit sage, das lehret am hellen Tage; und was euch in's Ohr gesagt wird, das prediget von den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können; fürchtet vielmehr den, welcher sowohl den Leib, als die Seele in der Hölle verderben kann. Kauft man nicht ein Paar Sperlinge um einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde, ohne eures Vaters Willen. An euch aber sind sogar die Haare eures Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! ihr seid besser als viele Sperlinge. Wer mich daher vor den Menschen bekennen wird, den werde ich auch vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, denn werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen. Bildet euch nicht ein, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, zu trennen den Menschen von seinem Vater, die Tochter von ihrer Mutter, die Schwiegertochter von ihrer Schwiegermutter. Seine eigenen Hausgenossen werden des Menschen Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt, als mich, ist meiner nicht wert. Und wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt, und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. Wer sein Leben zu erhalten sucht, der wird es verlieren; und wer um meinetwillen sein Leben verliert, der wird es erhalten. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten, als Propheten, aufnimmt, der wird den Lohn eines Propheten empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er gerecht ist, wird wie der Gerechte belohnt werden. Und wer einem von diesen Geringsten auch nur einen Trunk frischen Wassers gibt, darum, weil er ein Jünger ist, wahrlich! ich sage euch, dem wird es nicht unbelohnt bleiben. Johannes schickt zu Jesu; Jesus spricht von Johannes, drohet den Ungläubigen.Und es geschah, nachdem Jesus diese Vorschrift seinen zwölf Jüngern gegeben hatte, reiste er von da weiter, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen. Als nun Johannes in dem Gefängnisse von den Taten Christi Nachricht bekam, schickte er zwei seiner Jünger ab, und ließ ihm sagen: Bist du derjenige, der da kommen soll; oder müssen wir noch auf einen andern warten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet und erzählet Johannes, was ihr gehört und gesehen habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, den Armen wird das Evangelium gepredigt. und selig ist, der an mir keinen Anstoß nimmt! Als diese sich entfernten, fing Jesus an, zu dem Volke von Johannes zu reden: Was zogt ihr in die Wüste zu sehen? Etwa ein Rohr, das vom Winde hin und her bewegt wird? Oder was zogt ihr aus zu sehen? Einen Menschen mit kostbaren Kleidern angetan? Sehet! Leute in kostbaren Kleidern sind an den Höfen der Könige. Oder was zogt ihr aus zu sehen? Etwa einen Propheten? Ja, ich sage euch: Einen, welcher mehr, als ein Prophet ist. Denn dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe! ich sende meinen Boten vor deinem Angesichte her, der dir den Weg bahnen soll. Wahrlich! ich sage euch: Es ist kein Größerer unter den von Weibern Geborenen aufgetreten, als Johannes, der Täufer; und doch ist der Kleinste im Himmelreiche größer, als er. Nämlich seit der Zeit des Täufers Johannes bis jetzt leidet das himmlische Reich Gewalt; und die Gewalt anwenden, reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz bis auf Johannes hin, haben es angekündigt. Und wenn ihr es recht fassen wollet, so ist Er der Elias, der kommen soll. Wer Ohren hat, zu hören, der höre! Aber womit soll ich diese Zeitgenossen vergleichen? Kindern sind sie gleich, die auf dem Markte sitzen und ihren Gespielen zurufen und sprechen: Wir pfiffen euch vor und ihr tanztet nicht; wir sangen euch Klagelieder, und ihr trauertet nicht. Denn als Johannes auftrat und weder aß, noch trank, da hieß es: Er hat den Teufel. Der Sohn des Menschen tritt auf, ißt und trinkt, und es heißt: Siehe! der Mensch ist ein Fresser, ein Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund! doch die Weisheit rechtfertigt sich bei ihren Kindern. Jetzt fing er an, die Städte, in welchen seine meisten Taten geschehen waren, zu bedrohen, weil sie nicht Buße getan hatten. Wehe dir, Chorazin! wehe dir Bethsaida! denn wären die Wundertaten, die bei euch geschehen sind, in Tyrus und Sidon geschehen, längst hätten sie im Trauergewande und in der Asche Buße getan. Allein ich sage euch, Tyrus und Sidon wird am Gerichtstage mehr Nachsicht widerfahren, als euch. Und du, Kapernaum! wirst du wohl bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst noch bis zur Hölle hinab geworfen werden. Denn wären die Wundertaten, die bei dir geschehen sind, in Sodom geschehen, es stände wohl noch bis auf diesen Tag. Doch ich sage euch: Sodom wird am Gerichtstage mehr Nachsicht widerfahren, als dir. Zu derselben Zeit brach Jesus in folgende Worte aus: Ich preise dich, Vater, Herr Himmels und der Erde! daß du diese Dinge den Weisen und Klugen verborgen, aber den Kleinen geoffenbart hast. Ja, Vater, so gefiel es dir! Alles ist mir von meinem Vater übergeben; und Niemand kennt den Sohn, als der Vater, so wie Niemand den Vater kennt, als der Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will. Kommet zu mir Alle, die ihr mit Mühe und Last beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet mein Joch auf euch, und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; und ihr werdet für eure Seele Ruhe finden; denn mein Joch ist sanft und meine Bürde ist leicht. Jesus verteidigt sich und seine Jünger gegen die Pharisäer; heilet Kranke und Besessene.Um jene Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch ein Saatfeld. Seine Jünger hatten Hunger, und fingen an, Ähren abzurupfen und zu essen. Als die Pharisäer aber dieses sahen, sagten sie zu ihm: Siehe! deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und seine Gefährten hungerte? Wie er in's Haus Gottes ging, und die Schaubrote aß, die doch weder er, noch seine Gefährten, sondern die Priester allein essen durften? Oder habt ihr nicht im Gesetze gelesen, daß die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen, und sich doch nicht versündigen? Ich sage euch aber: hier ist ein Größerer als der Tempel. Wüßtet ihr, was das heißt: Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer; ihr würdet diese schuldlos Handelnden nicht verurteilt haben. Denn der Sohn des Menschen ist auch Herr über den Sabbat. Er ging von da weiter, und kam in ihre Synagoge. Und siehe! ein Mann war da mit einer verdorrten Hand. Um ihn nun anklagen zu können, fragten sie ihn und sagten: Ist's erlaubt am Sabbat zu heilen? Er aber sprach zu ihnen: Wer unter euch, der nur ein einziges Schaf hat, wird nicht, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, zugreifen und es herausziehen? Wie viel mehr ist nun ein Mensch, als ein Schaf! Es ist also doch wohl erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun. Hierauf sagte er zu jenem Menschen: Strecke deine Hand aus! Er streckte sie aus, und sie wurde völlig gesund, wie die andere. Nun begaben sich die Pharisäer weg und hielten miteinander Rat, wie sie ihn aus dem Wege schaffen könnten. Jesus aber, der dies wußte, verließ die Gegend; ihm ging viel Volks nach, und er heilte sie Alle. Er befahl ihnen aber ernstlich, daß sie ihn nicht entdeckten. Damit erfüllt wurde, was durch den Propheten Jesaias gesagt ist, da er spricht: Siehe! mein Diener, den ich mir ausersehen habe; mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Völkern das Recht verkündigen. Er wird nicht zanken, noch schreien; Niemand wird auf den Straßen seine Stimme hören. Das geknickte Rohr wird er nicht brechen, und das glimmende Docht nicht löschen, bis daß er das Recht zum Siege ausführe. Dann werden die Völker auf ihn vertrauen. Hierauf wurde ihm ein Besessener vorgeführt, der blind und stumm war; er heilte ihn, daß er wieder redete und sah. Alles Volk erstaunte und sprach: Ist dieser nicht der Sohn Davids? Da dieses die Pharisäer hörten, sprachen sie: Nicht anders als durch Beelzebub, das Oberhaupt der Teufel, treibt er die Teufel aus. Jesus, der ihre Gedanken wußte, sprach zu ihnen: Jedes Reich, das in Parteien sich trennt, wird verwüstet: und jede Stadt, jede Familie, die in sich uneinig ist, wird nicht bestehen. Und wenn ein Satan den andern austreibt, so ist er wider sich selbst im Streit; wie wird denn sein Reich bestehen? Und wenn ich durch Beelzebub die Teufel austreibe, durch wen treiben sie eure Söhne aus? Diese werden also eure Richter sein. Wenn ich hingegen durch Gottes Geist die Teufel austreibe, so ist doch wohl Gottes Reich zu euch gekommen. Wie könnte wohl jemand in die Wohnung eines Mächtigen dringen, um seinen Hausrat zu erbeuten, wenn er nicht erst den Mächtigen bindet? Dann mag er wohl dessen Haus berauben. Wer es nicht mit mir hält, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet. Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung wider den Geist wird nicht vergeben werden. Wer wider den Sohn des Menschen spricht, dem wird vergeben werden; wer aber wider den heiligen Geist spricht, dem wird es weder in dieser, noch in der künftigen Welt vergeben. Entweder haltet ihr den Baum für gut, so ist auch seine Frucht gut; oder ihr haltet den Baum für schlecht, so ist auch seine Frucht schlecht; denn an der Frucht kennet man den Baum. Schlangenbrut! wie wäre es euch möglich, Gutes zu reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Vorrate Gutes, der böse Mensch aus dem bösen Vorrate Böses hervor. Aber ich sage euch: Die Menschen werden am Gerichtstage von jedem unnützen Worte, das sie reden, Rechenschaft geben müssen. Nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilet werden. Darnach redeten zu ihm einige Schriftlehrer und Pharisäer und sprachen: Lehrer! wir wünschen von dir ein Zeichen zu sehen. Er erwiederte ihnen und sprach: Dieses böse, ehebrecherische Geschlecht verlangt ein Zeichen! aber es soll ihm keines, als das Zeichen des Propheten Jonas gegeben werden. Denn wie Jonas drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des Seeungeheuers war; so wird auch der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde sein. Die Einwohner von Ninive werden einst im Gerichte gegen dies Geschlecht auftreten und es verurteilen, weil sie auf die Predigt Jonas Buße getan haben. Und sehet, hier ist mehr als Jonas! Jene Königin aus Süden wird einst im Gerichte gegen dieses Geschlecht auftreten und es verurteilen; denn sie kam aus fernem Lande, Salomons Weisheit zu hören; und sehet, hier ist mehr als Salomon! Wenn der unreine Geist aus dem Menschen herausgegangen ist, so wandert er durch dürre Gegenden, um Ruhe zu suchen; aber er findet sie nicht. Dann spricht er: Ich will in mein Haus, woher ich kam, umkehren. Er kommt, findet es leer, gesäubert und ausgeschmückt; geht wieder hin, und nimmt noch sieben andere Geister, noch schlimmer. als er selber ist, mit sich; die kommen und nehmen die Wohnung. Und so steht es zuletzt mit diesem Menschen ärger, als es anfangs war. So wird es auch bei dieser bösen Art von Menschen gehen. Indem er noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder draußen und verlangten ihn zu sprechen. Es sagte ihm Jemand: Siehe! deine Mutter und deine Brüder stehen draußen, und suchen dich. Er aber sprach zu dem, der sie meldete: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und indem er seine Hand über seine Jünger ausstreckte, sprach er: Siehe hier meine Mutter und meine Brüder! denn wer den Willen meines himmlischen Vaters tut, der ist mir Bruder, und Schwester und Mutter. Verschiedene Gleichnisreden Jesu.An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause, und setzte sich am See nieder. Es versammelte sich eine so große Volksmenge um ihn her, daß er in ein Schiff stieg, und sich setzte; alles Volk aber stellte sich an's Ufer. Nun redete er zu ihnen Vielerlei in Gleichnissen und sprach: Siehe! ein Säemann ging hinaus, um zu säen. Im Säen fiel einiges an den Weg; die Vögel der Luft kamen und fraßen es auf. Anderes fiel auf steinigen Grund, wo es wenig Erde hatte; es schoß bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne stieg, litt es von der Hitze; und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es . Anderes fiel unter die Dornen; die Dornen wuchsen auf und erstickten es. Ein Teil fiel aber auf einen guten Boden, und gab Teils hundert-, Teils sechzig-, Teils dreißigfältige Frucht. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Seine Jünger traten nun näher uns sprachen zu ihm: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Hierauf antwortete er und sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, die geheimen Lehren von dem himmlischen Reiche zu verstehen; aber jenen ist es nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben und bis zum Überfluß gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden. Deswegen rede ich in Gleichnissen mit ihnen, weil sie mit offenen Augen nicht sehen, mit offenen Ohren nicht hören und nicht verstehen. Es erfüllt sich an ihnen die Weissagung Jesaias, der spricht: Mit Ohren werdet ihr hören, aber doch nicht verstehen; mit Augen werdet ihr sehen und doch nicht begreifen; denn das Herz dieses Volkes ist fühllos geworden, mit den Ohren hören sie schwer; ihre Augen haben sie geschlossen, daß sie nicht etwa mit den Augen sehen, mit den Ohren hören, mit dem Herzen fühlen, und sich bekehren, und ich sie heile. Selig aber eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören. Denn wahrlich! ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte verlangten zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört. Vernehmet ihr also das Gleichnis vom Säemann: Wenn Jemand das Wort von dem Reiche hört und es nicht zu Herzen nimmt; so kommt der Böse und raubt die Saat aus seinem Herzen; der ist es, der auf den Weg gesäet ist. Der aber auf steinigen Grund gesäet ist, der ist es, der das Wort hört, und es sogleich mit Freuden aufnimmt; es fasset aber keine Wurzel in ihm, sondern ist ohne Bestand; wenn Bedrängnisse oder Verfolgungen des Wortes wegen entstehen, so wird er alsbald irre. Der aber unter Dornen gesäet ist, der ist es, der das Wort hört; allein die Sorge dieser Welt und die Täuschung des Reichtums ersticken das Wort, das es fruchtlos bleibt. Der aber auf guten Boden gesäet ist, der ist es, der das Wort hört, es zu Herzen nimmt, und Frucht bringt; und zwar der eine hundert-, der andere sechzig-, der dritte dreißigfältige. Er trug ihnen noch ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säete. Während die Leute aber schliefen, kam sein Feind, säete Unkraut unter den Weizen und ging davon. Als nun die Saat hervorsproßte und Frucht trieb, zeigte sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausherrn und sprachen zu ihm: Herr! hast du nicht guten Samen auf deinen Acker säen lassen, woher hat er denn Unkraut? Er sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat das getan. Die Knechte sprachen zu ihm: Willst du, daß wir hingehen und es ausjäten? Er sprach: Nein! damit ihr nicht etwa, bei dem Zusammenlesen des Unkrautes, mit diesem zugleich den Weizen ausreißet. Lasset beides bis zur Ernte miteinander wachsen; zur Zeit der Ernte will ich dann den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Büschel zum Verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune. Noch ein anderes Gleichnis trug er ihnen vor und sprach: Es ist mit dem Himmelreiche wie mit einem Senfkorn, das Jemand nimmt und auf seinen Acker säet. Dieses ist zwar eins von den kleinsten aller Gesäme; wenn es aber aufwächst, ist es größer als die Gartengewächse; es wird zu einem Baume, so daß die Vögel der Luft kommen und auf seinen Zweigen ruhen. Wieder ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor: Das Himmelreich ist wie ein Sauerteig, den eine Frau nimmt und unter drei Scheffel Mehls vermengt, bis es ganz durchsäuert ist. Dies Alles sprach Jesus in Gleichnissen zu dem Volke, und ohne Gleichnisse sprach er nicht zu ihm; so daß der Ausspruch des Propheten erfüllt wurde, welcher sagt: Ich will meinen Mund zu Gleichnissen öffnen; ich will kund machen, was seit Gründung der Welt verborgen war. Alsdann entließ Jesus das Volk, und begab sich nach Hause. Da kamen seine Jünger zu ihm und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis von dem Unkraut im Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen säet, ist der Sohn des Menschen; der Acker ist die Welt; der gute Same sind die Kinder des Reiches; das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, welcher jenes säet, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt; die Schnitter sind die Engel. So wie man nun das Unkraut zusammen liest und mit Feuer verbrennet; so wird es auch am Ende dieser Welt gehen. Der Sohn des Menschen wird seine Engel senden; diese werden alle Verführer und Alle, die Böses tun, aus seinem Reiche sondern, und sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneknirschen sein. Alsdann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reiche. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Ferner ist es mit dem Himmelreiche, wie mit einem Schatze, der in einem Acker vergraben lag; den Jemand fand und verbarg. Voll Freude darüber geht er hin, verkauft Alles, was er hat und kauft diesen Acker. So ist es mit dem Himmelreich, wie mit einem Kaufmanne, der ächte Perlen sucht. Er findet eine Perle von hohem Werte, geht hin, verkauft Alles, was er hat und kauft sie. Auch ist es mit dem Himmelreiche, wie mit einem Netze, das ins Meer geworfen wird, und Fische von allen Gattungen zusammenfängt; ist es voll, so zieht man es an's Ufer, setzt sich hin, liest die guten in ein Gefäß zusammen, und wirft die schlechten weg. So wird es auch am Ende der Welt gehen. Die Engel werden ausgehen, die Bösen von den Gerechten sondern, und sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneknirschen sein. Habt ihr nun dieses Alles verstanden? Ja, sprachen sie. Da sprach er zu ihnen: So ist denn jeder Lehrer, der vom himmlischen Reiche unterrichtet ist, einem Hausherrn gleich, der aus seinem Vorrate Neues und Altes hervorgibt. Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisreden vollendet hatte, begab er sich von da hinweg. Als er in seinem Vaterlande wieder ankam, lehrte er sie in ihren Synagogen, so daß man vor Verwunderung sagte: Woher hat dieser doch solche Weisheit und Wunderkräfte? Ist er nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria? Und seine Brüder Jakob, Joseph, Simon und Judas? Sind nicht auch seine Schwestern alle bei uns? Woher hat er denn alles dieses? Er war ihnen ein Anstoß. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends weniger geachtet, als in seinem Vaterlande und in seiner Familie. Und wegen ihres Unglaubens verrichtete er daselbst nicht viele Wunder. Enthauptung des Johannes. Fünftausend werden gespeist. Petrus im Seesturme.Um diese Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, von dem Rufe Jesu. Da sagte er zu seinen Dienern: Dieser ist Johannes, der Täufer; der ist von den Toten auferstanden, deswegen wirken solche Kräfte in ihm. Herodes hatte nämlich wegen Herodias, der Frau seines Bruders, den Johannes greifen, binden und in's Gefängnis werfen lassen. Denn Johannes hatte ihm gesagt: Es ist unrecht, daß du sie zum Weibe hast. Gern hätte er ihn getötet; er fürchtete aber das Volk, weil es ihn für einen Propheten hielt. Am Geburtsfeste des Herodes aber tanzte Herodias Tochter vor der Gesellschaft, und sie gefiel Herodes, daß er ihr mit einem Eidschwure verhieß, zu geben, was sie nur irgend von ihm erbitten würde. Auf Antrieb ihrer Mutter sagte sie: Gib mir hier auf einer Schüssel den Kopf Johannes des Täufers! Dies schmerzte den König; allein um des Schwurs und der Gäste willen befahl er, ihr denselben zu geben. Er schickte hin und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Sein Kopf wurde auf einer Schüssel hergebracht und dem Mädchen gegeben, das ihn seiner Mutter brachte. Darauf kamen seine Jünger, trugen den Körper weg und begruben ihn; dann gingen sie hin und sagten es Jesu. Da dieses Jesus hörte, begab er sich von dort zu Schiffe an einen einsamen, abgesonderten Ort. Sobald es die Leute vernahmen, folgten sie ihm zu Fuß aus den Städten nach. Als Jesus nun ausstieg, sah er eine große Volksmenge, über welche er inniges Mitleid empfand und ihre Kranken heilte. Bei anbrechendem Abend traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist unbewohnt, der Tag ist vorüber: entlaß das Volk, damit es in die Dörfer gehe, um sich Speise zu kaufen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig wegzugehen; gebet ihr ihnen zu essen! Sie sprachen zu ihm: Wir haben hier nichts als fünf Brote und zwei Fische. Er sprach zu ihnen: Bringet sie mir her! und befahl, daß sich das Volk auf das Gras niederlege. Dann nahm er die fünf Brote und zwei Fische, hob die Augen zum Himmel, segnete, brach die Brote, gab sie den Jüngern, und die Jünger dem Volke. Alle aßen, und wurden satt; und man hob noch von den übrig gebliebenen Stücken zwölf Körbe voll auf. Die Anzahl der Gespeisten belief sich auf fünftausend Mann, ohne die Frauen und Kinder. Bald darauf nötigte Jesus die Jünger, in's Schiff zu steigen und vor ihm an das jenseitige Ufer zu fahren, während er das Volk entlassen wollte. Nachdem er das Volk entlassen, begab er sich auf einen Berg, um in der Stille zu beten, und war des Abends daselbst allein. Indes, als das Schiff mitten auf dem See war, wurde es von Wellen bestürmt, denn sie hatten widrigen Wind. Um die vierte Nachtwache kam er, auf dem See hergehend, zu ihnen. Als sie ihn nun auf dem See dahergehen sahen, gerieten sie in Schrecken, sagten: Es ist ein Gespenst! und schrieen vor Furcht. Jesus aber redete sie sogleich an und sprach: Habet Muth! Ich bin es, fürchtet euch nicht! Petrus antwortete und sprach: Wenn du es bist, Herr! so heiße mich auf dem Wasser zu dir kommen. Er sprach: Komm her! Petrus stieg aus dem Schiffe und ging auf dem Wasser, um zu Jesu zu kommen. Allein da er den heftigen Wind bemerkte, ward ihm bange; und, indem er sinken wollte, sprach er schreiend: Herr, rette mich! Sogleich streckte Jesus die Hand aus, faßte ihn an und sprach zu ihm: Kleingläubiger! warum zweifelst du? Als sie in's Schiff gestiegen waren, legte sich der Wind. Die nun im Schiffe waren, kamen, beteten ihn an und sprachen: Wahrhaftig! du bist Gottes Sohn! Da sie nun vollends hinüber fuhren, kamen sie in das Land Genesaret. Die Leute dieser Gegend kannten ihn, und schickten in die ganze Umgegend; da brachte man alle Kranke zu ihm, und bat ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides berühren dürften; und so viele ihn berührten, wurden gesund. Jesus wider die Pharisäer; er speiset viertausend Menschen und heilt die Tochter der Kananitin.Um diese Zeit kamen Pharisäer und Schriftlehrer von Jerusalem zu Jesu und sprachen: Warum übertreten deine Jünger die Satzungen der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie essen. Er antwortete ihnen und sprach: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Satzungen willen? Denn Gott hat geboten: Du sollst Vater und Mutter ehren; und: Wer Vater oder Mutter lästert, der soll des Todes sterben. Ihr aber sprechet: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Dieses ist dem Tempel bestimmt, womit ich dir helfen könnte, der braucht nicht seinen Vater oder seine Mutter zu ehren. So habt ihr das Gebot Gottes durch eure Satzungen entkräftet. Ihr Heuchler! von euch hat Jesaias sehr treffend geweissagt, wenn er spricht: Dieses Volk ehret mich mit den Lippen; sein Herz aber ist weit von mir entfernt. Vergeblich verehren sie mich; denn ihre Lehren sind nur Menschenlehren und Menschengebote. Darauf rief er das Volk zu sich und sprach zu ihm: Höret und fasset es wohl! Nicht was durch den Mund hineinkommt, verunreinigt den Menschen; sondern was aus dem Munde herauskommt, das verunreinigt den Menschen. Nachher traten seine Jünger näher und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer Anstoß daran nahmen, als sie dich so reden hörten? Er antwortete und sprach: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerottet werden. Lasset sie! sie sind blinde Führer der Blinden, und wenn ein Blinder den andern führt: so fallen beide in die Grube. Jetzt nahm Petrus das Wort und sprach zu ihm: Erkläre uns jenes Gleichnis! Er aber sprach: Seid denn auch ihr noch so unverständig? Sehet ihr denn nicht ein, daß Alles, was in den Mund kommt, in den Magen geht und seinen natürlichen Ausweg nimmt? Was hingegen durch den Mund herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen; aber mit ungewaschenen Händen essen, verunreinigt den Menschen nicht. Von da ging Jesus weiter und begab sich in die Gegend von Tyrus und Sidon. Und siehe! ein kananäisches Weib, welches von den dortigen Grenzen ausgegangen war, sprach schreiend zu ihm: Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn Davids! meine Tochter wird vom Teufel jämmerlich geplagt. Er antwortete ihr nicht ein Wort. Seine Jünger traten nun zu ihm, baten ihn und sprachen: Fertige sie ab! sie schreit hinter uns her. Er antwortete und sprach: Ich bin nur zu den verlornen Schafen des Hauses Israel gesandt. Sie aber kam näher, betete ihn an und sprach: Herr, hilf mir! Er antwortete und sprach: Es schickt sich nicht, den Kindern das Brot zu nehmen , und es den Hunden vorzuwerfen. Sie sprach: Ganz wohl, Herr! aber die Hündchen essen doch von den Brotsamen, die von dem Tische ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib! dein Glaube ist groß; es geschehe dir, wie du wünschest. Und von dieser Stunde an wurde ihre Tochter gesund. Als Jesus von hier weiter ging, kam er an das galiläische Meer, stieg auf den Berg und setzte sich da. Es kam eine Menge Volkes zu ihm, das Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele Andere bei sich hatte. Diese legte man zu seinen Füßen, und er heilte sie. So daß das Volk staunte, da es sah, daß die Stummen redeten, die Krüppel geheilt waren, die Lahmen gingen, die Blinden sahen, und es pries den Gott Israels. Da rief Jesus seine Jünger zu sich, und sprach: Mich dauert das Volk; schon drei Tage haben sie nun bei mir ausgehalten, und haben nichts mehr zu essen; nüchtern mag ich sie nicht gehen lassen, sie möchten unterwegs verschmachten. Seine Jünger sprachen zu ihm: Woher nehmen wir in dieser Einöde so viele Brote, um so viel Volks zu sättigen? Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und einige kleine Fische. Da befahl er dem Volke, sich auf die Erde zu lagern. Er nahm dann die sieben Brote und die Fische, sprach ein Dankgebet, brach und gab sie seinen Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volke. Alle aßen und wurden satt; und von den übrig gebliebenen Stücken hob man noch sieben Körbe voll auf. Der Gespeisten waren viertausend Mann, Weiber und Kinder nicht gerechnet. Hierauf entließ er das Volk, stieg in das Schiff, und fuhr in die Gegend von Magedan. Jesus warnt vor den Pharisäern, fragt nach den Urteilen über sich und kündigt sein Leiden an.Es kamen Pharisäer und Sadduzäer zu ihm und ersuchten ihn in verfänglicher Absicht: er möchte ihnen ein Zeichen vom Himmel zeigen. Er gab ihnen zur Antwort und sprach: Des Abends pfleget ihr zu sagen: Es wird gutes Wetter; denn der Himmel ist rot. Und des Morgens: Heute gibt's stürmisches Wetter; denn am Himmel ist eine dunkle Röte. Witterungszeichen am Himmel wisset ihr zu beurteilen; aber die Zeichen der Zeit könnet ihr nicht verstehen? Das böse und ehebrecherische Geschlecht fragt nach einem Zeichen! aber kein anderes Zeichen wird ihm gegeben werden, als das Zeichen des Propheten Jonas. Damit ließ er sie stehen und ging weg. Da seine Jünger nach dem jenseitigen Lande führen, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen. Jesus sagte zu ihnen: Sehet euch wohl vor, und hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und Sadduzäer! Sie aber dachten hin und her, und sprachen unter sich: daß wir kein Brot mitgenommen haben! Als dieses Jesus bemerkte, sprach er: Warum machet ihr euch darüber Gedanken, ihr Kleingläubige! daß ihr kein Brot mitgenommen habt? Seid ihr noch nicht zur Einsicht gekommen? Erinnert ihr euch nicht mehr der fünf Brote bei fünftausend Menschen; und wie viele Körbe hattet ihr noch übrig? Auch nicht der sieben Brote bei viertausend Menschen; und wie viele Körbe hattet ihr da? Wie? begreifet ihr denn nicht, daß es nicht vom Brote gemeint war, wenn ich zu euch sagte, euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und Sadduzäer zu hüten? Nun erst sahen sie ein, daß er nicht gemeint hatte, sie sollten sich vor dem Sauerteige des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer hüten? Als Jesus in die Gegend um Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger und sprach: Wer, sagen die Leute, daß der Sohn des Menschen sei? Sie sprachen, einige sagen: Johannes, der Täufer; einige; Elias; andere: Jeremias, oder sonst Einer der Propheten. Jesus sprach zu ihnen: Aber wer, saget ihr, daß ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Jesus erwiederte und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jona's Sohn! denn das hat dir nicht Fleisch und Blut geoffenbart; sondern mein Vater im Himmel. Auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Fels will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Auch will ich dir die Schlüssel des Himmelreiches geben; und was du auf Erden binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöst sein. Hierauf befahl er seinen Jüngern, daß sie Niemand sagten, er sei der Jesus, der Christus. Seit dieser Zeit fing Jesus an, seinen Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen, und Vieles von den Ältesten, Oberpriestern und Schriftlehrern leiden, sogar getötet werden, und am dritten Tage wieder auferstehen. Da nahm ihn Petrus auf die Seite, fing an, ihm das ernstlich auszureden und sprach: Bewahre, Herr! das soll dir durchaus nicht begegnen! Aber Er wandte sich um und sprach zu Petrus: weg von mir, Satan! du bist mir zum Anstoß; denn du denkest nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. Hierauf sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn Jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst; und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber um meinetwillen sein Leben verlieren wir, der wird es erhalten. Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne; aber an seiner Seele Schaden litte? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse? Denn der Sohn des Menschen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen, und dann einem Jeden nach seinem Tun vergelten. Wahrlich! ich sage euch: Es sind Einige von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht kosten werden, bis sie den Sohn des Menschen in seinem Reiche kommen sehen. Verklärung Jesu. Heilung eines Mondsüchtigen.Nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes zu sich, und führte sie beiseite auf einen hohen Berg. Da ward er vor ihnen verklärt, und sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß, wie Schnee. Und siehe! da erschienen ihnen Moses und Elias, die sich mit ihm unterredeten. Da nahm Petrus das Wort und sprach zu Jesus: Herr! hier ist für uns gut sein, gefällt es dir, so wollen wir drei Hütten machen, dir eine, Moses eine, und Elias eine. Noch redete er, siehe! da umzog sie eine leuchtende Wolke, und sieh! aus der Wolke sprach eine Stimme: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den höret! Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht, und waren voll Furcht. Jesus aber trat zu ihnen, faßte sie an und sprach: stehet auf und fürchtet euch nicht! Sie schlugen die Augen auf, und sahen Niemand, als Jesum allein. Als sie vom Berge herab gingen, befahl ihnen Jesus und sprach: Saget Keinem von dieser Erscheinung, bis erst der Sohn des Menschen vom Tode auferstanden ist. Hierauf fragten ihn seine Jünger und sprachen: Warum behaupten doch die Schriftlehrer, daß Elias zuerst kommen müsse? Da antwortete Er und sprach zu ihnen: Zwar wird Elias kommen, und Alles in besseren Stand bringen; ich sage euch aber: Elias ist schon aufgetreten, sie haben ihn aber nicht anerkannt; sondern sie taten mit ihm, was sie wollten. Auf ähnliche Weise wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden müssen. Da merkten die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer gesprochen mit ihnen. Als sie zum Volke kamen, trat einer zu ihm, fiel vor ihm auf die Kniee, und sprach: Herr! erbarme dich meines Sohnes; er ist mondsüchtig und leidet sehr; oft fällt er in's Feuer, oft in's Wasser. Ich brachte ihn zwar deinen Jüngern; sie konnten ihn aber nicht heilen. Da antwortete Jesus und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! wie lange soll ich noch bei euch sein? wie lange noch Geduld mit euch haben? - Bringet ihn mir hierher! Bedrohend gebot ihm Jesus; und der Teufel wich von ihm; und der Knabe wurde von Stund' an geheilt. Hierauf gingen die Jünger allein zu Jesu und sprachen: Warum vermochten wir es nicht, ihn zu vertreiben? Jesus sprach zu ihnen: Eures Unglaubens wegen; denn wahrlich! ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt gleich einem Senfkorn; so möget ihr diesem Berge sagen: Versetze dich von hier dorthin, und er wird sich versetzen, und nichts wird euch unmöglich sein. Diese Gattung wird nicht ausgetrieben, als durch Beten und Fasten. Da sie nun in Galiläa umherzogen, sprach Jesus zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in der Menschen Hände überliefert werden; sie werden ihn töten; am dritten Tage aber wird er auferstehen. Hierüber wurden sie sehr traurig. Als sie zu Kapernaum ankamen, traten die Einnehmer der Doppeldrachme zu Petrus und sagten zu ihm: Entrichtet euer Lehrer nicht die Doppeldrachme? Er sprach: Ja. Als er(Petrus) nun zu Hause war, kam ihm Jesus zuvor, und sprach: Was deucht dir, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll und Abgaben? Von ihren Söhnen, oder von anderen Leuten? Und er sprach: Von anderen Leuten. Jesus sprach zu ihm: Folglich sind die Söhne frei. Doch, damit wir ihnen keinen Anstoß geben, so gehe hin an den See; wirf die Angel aus; und nimm den Fisch, der zuerst heraufkommt; und wenn du dessen Maul öffnest, wirst du einen Stater finden: den nimm, und gib ihnen für mich und dich! - - - Rangstreit der Jünger. Verführungen. Brüderliche Zurechtweisung und Vergebung.Zu derselben Stunde kamen die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist wohl im himmlischen Reiche der Größte? Jesus rief ein Kind zu sich, stellte es mitten unter sie, und sprach: Wahrlich! ich sage euch: Wenn ihr euch nicht umändert, und werdet wie die Kinder; so könnet ihr nicht in's himmlische Reich kommen. Wer denn sich selbst erniedriget, wie dieses Kind, der ist der Größte im himmlischen Reiche. Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf. Wer aber Einen dieser Kleinen, welche an mich glauben, ärgert, dem wäre es besser, ein Mühlstein würde ihm an den Hals gehängt, und er würde in die Tiefe des Meeres versenkt. Wehe der Welt der Ärgernis wegen! Es müssen zwar Ärgernis kommen; aber wehe dem Menschen, von welchem Ärgernis kommt! Wenn deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue sie ab, und wirf sie von dir; es ist dir besser, lahm oder verstümmelt in das Leben einzugehen, als zwei Hände und zwei Füße zu haben, und in's ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge ärgert, so reiß es aus und wirf's von dir; es ist dir besser, einäugig in das Leben einzugehen, als zwei Augen zu haben, und in's höllische Feuer geworfen zu werden. Nehmet euch in Acht, daß ihr keinen von diesen Kleinen gering achtet; denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel Schauen allezeit das Angesicht meines himmlischen Vaters. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu retten, was verloren war. Was dünkt euch? Wenn Einer hundert Schafe hat und Eins davon sich verirrte, wird er nicht die neun und neunzig im Gebirge verlassen und hingehen, das verirrte zu suchen? Und wenn es ihm gelingt, es zu finden; wahrlich! ich sage euch: Er freut sich mehr über dieses, als über die neun und neunzig, die sich nicht verirrt hatten. Eben so wenig ist es der Wille eures himmlischen Vaters, daß einer von diesen Kleinen verloren gehe. Wenn sich dein Bruder wider dich versündigt; so geh, und stelle ihn darüber zwischen dir und ihm allein zur Rede; hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen: hört er dich aber nicht; so nimm noch einen oder zwei zu dir; damit auf der Aussage zweier oder dreier Zeugen die ganze Verhandlung bestehe. Achtet er auch diese nicht; so sage es der Kirche; wenn er aber auch die Kirche nicht achtet; so mag er wie ein Heide oder Zöllner dir gelten. Wahrlich! ich sage euch: was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden; und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. Weiter sage ich euch: Wenn eurer zwei auf Erden um irgend eine Sache gemeinschaftlich bitten; so wird sie ihnen von meinem himmlischen Vater werden. Denn wo irgend zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Petrus trat ihm nun näher und sprach: Herr, wie oft mag sich mein Bruder wider mich versündigen, daß ich ihm verzeihen soll? Etwa bis auf siebenmal? Jesus sprach zu ihm: Nicht bis auf siebenmal! sage ich dir, sondern bis zu siebzigmal siebenmal. Darum verhält sich es mit dem himmlischen Reiche wie mit einem Könige, der mit seinen Dienern abrechnen wollte. Als er anfing abzurechnen, kam einer vor ihn, der ihm zehntausend Talente schuldig war. Da er aber nicht bezahlen konnte, befahl der Herr, ihn samt Frau und Kindern, und Allem, was er hatte, zu verkaufen, und die Summe abzuliefern. Da fiel der Diener ihm zu Füßen und bat und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, ich will dir Alles bezahlen! Der Herr hatte Mitleid mit diesem Diener; gab ihn los, und erließ ihm die Schuld. Beim Weggehen traf dieser Diener einen seiner Mitdiener an, der ihm hundert Denare schuldig war; packt ihn an, faßte ihn bei der Gurgel und sprach: Bezahle mir, was du schuldig bist! Da fiel sein Mitdiener nieder, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, ich will dir Alles bezahlen. Er wollte aber nicht, sondern ging hin, und ließ ihn in's Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlte. Als seine Mitdiener sahen, was geschah, ging es ihnen sehr nahe; sie kamen und erzählten ihrem Herrn Alles, was vorgegangen war. Nun ließ ihn sein Herr zu sich rufen und sprach zu ihm: Du Bösewicht! die ganze Schuld habe ich dir nachgelassen, weil du mich batest; hättest du denn nicht deinen Mitdiener mit eben dem Mitleid behandeln sollen, mit welchem ich dich behandelte? Da war sein Herr erzürnt, und übergab ihm den Gerichtsdienern, bis er die ganze Schuld bezahlte. Eben so wird auch mein himmlischer Vater mit euch verfahren, wenn nicht ein Jeder seinem Bruder von ganzem Herzen verzeihet. Ehescheidung. Jesus segnet die Kinder. Gefahr des Reichtums.Und es begab sich, nach dem Vortrage dieser Reden zog Jesus aus Galiläa, und kam jenseits des Jordans an die Grenzen von Judäa. Ihm folgte eine große Volksmenge und er heilte sie daselbst. Dann kamen Pharisäer zu ihm mit der verfänglichen Frage: Darf ein Mann um jeder Ursache willen sich von seinem Weibe scheiden? Er aber gab ihnen diese Antwort und sprach: Habet ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer anfangs sie als Mann und Frau erschaffen, und gesagt hat: Deswegen wird ein Mann Vater und Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen, und Beide werden Ein Fleisch sein; so daß sie nicht mehr Zwei sind, sondern Ein Fleisch. Was denn Gott vereint hat, das soll der Mensch nicht trennen. Sie sprachen zu ihm: Warum hat den Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben, und sie zu entlassen? Er sprach zu ihnen: Moses hat euch wegen eurer Herzenshärte gestattet, von euren Weibern euch zu scheiden; aber von Anfang war es nicht so. Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet, es sei denn um der Hurerei willen, und eine andere nimmt, der bricht die Ehe; und wer die Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. Hierauf sagten ihm seine Jünger: Wenn es sich mit Mann und Weib so verhält, so ist es nicht ratsam zu heiraten. Da sprach er zu ihnen: Nicht Alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist. Denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind; auch gibt es Verschnittene, die verschnitten worden von den Menschen; noch gibt es Verschnittene, die sich des Himmelreiches wegen selbst verschnitten. Wer es zu fassen vermag, der fasse es. Damals wurden ihm Kinder zugebracht, daß er ihnen die Hände auflege und bete. Die Jünger fuhren sie an. Jesus aber sprach zu ihnen: Lasset die Kinder, und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn für solche ist das himmlische Reich. Er legte ihnen dann die Hände auf und ging weiter. Und siehe! es trat Jemand zu und sprach zu ihm: Guter Lehrer! was muß ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben erlange? Er sprach zu ihm: Was? du fragst mich über das Gute? Einer ist der Gute, Gott. Willst du aber zum Leben gelangen, so halte die Gebote. Jener sprach zu ihm: Welche? Jesus antwortete: diese: Du sollst nicht töten; nicht ehebrechen; nicht stehlen; kein falsches Zeugnis geben. Ehre Vater und Mutter. Und: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Der Jüngling sagte zu ihm: Dieses Alles habe ich von meiner Jugend an beobachtet; was fehlet mir noch? Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe, verkaufe das Deinige, und gib es den Armen; so wirst du einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir. Da aber der Jüngling diese Antwort hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wahrlich! ich sage euch: Es hält schwer, daß ein Reicher in's Himmelreich komme. Ja, noch einmal sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in's Himmelreich komme. Als die Jünger solches hörten, wurden sie sehr bestürzt und sprachen: Wer mag dann selig werden! Jesus blickte sie an, und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich. Hierauf nahm Petrus das Wort und sprach zu ihm: Siehe! wir haben Alles verlassen, und sind dir gefolgt; was wird denn uns werden? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich! ich sage euch: Ihr, die ihr mir gefolgt seid, werdet in jener neuen Verfassung, wann der Sohn des Menschen auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen, und die zwölf Stämme Israels richten. Und überhaupt Jeder, der Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Acker verläßt um meines Namens willen, wird es hundertfach wieder erhalten, und das ewige Leben besitzen. Es werden aber Viele, welche die Ersten waren, die Letzten, und die Letzten die Ersten sein. Gleichnis vom Weinberge. Ankündigung der Leiden. Zebedäus Söhne. Zwei Blinde.Denn es verhält sich mit dem himmlischen Reiche, wie mit einem Hausvater, der am frühesten Morgen ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu mieten. Nachdem er mit den Arbeitern um einen Denar zum Tagelohn eins geworden war, sandte er sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde des Tages ging er aus, und sah Andere auf dem Markte müßig stehen. Zu diesen sprach er: Gehet auch ihr hin in meinen Weinberg, was recht ist, will ich euch geben. Sie gingen hin. Um die sechste und neunte Stunde ging er wiederum aus, und machte es eben so. Um die elfte Stunde ging er abermals aus, fand Andere stehen, und sprach zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns keiner gemietet. Er sagte zu ihnen: So gehet auch ihr in meinen Weinberg. Da es nun Abend geworden, sagte der Herr des Weinberges zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und gib ihnen den Lohn, und fange an, vom letzten bis zum ersten. Da kamen die um die elfte Stunde Gemieteten und es empfing Jeder einen Denar. Als nun die Ersten kamen, rechneten sie darauf, daß sie mehr empfangen würden; allein auch von diesen empfing Jeder Einen Denar. Mit Murren wider den Hausvater nahmen sie ihn, und sprachen: Diese letzten haben nur Eine Stunde gearbeitet, und du hast uns ihnen gleich gehalten, die wir des Tages Last und Hitze getragen! Er aber erwiederte und sprach zu Einem unter ihnen: Freund! ich tue dir nicht Unrecht; bist du nicht mit mir um Einen Denar eins geworden? Nimm das Deine, und gehe! ich will nun diesem letzten so viel geben, als auch dir. Oder habe ich nicht Macht, zu tun, was ich will? Oder machst du scheele Augen weil ich guttätig bin? So werden die Letzten die Ersten, und die Ersten die Letzten sein; denn Viele sind berufen, aber Wenige sind auserwählt. Als nun Jesus nach Jerusalem hinauf reiste, nahm er unterwegs die zwölf Jünger auf die Seite, und sprach zu ihnen: Siehe! wir reisen hinauf nach Jerusalem; der Sohn des Menschen wird den Oberpriestern und Schriftlehrern ausgeliefert werden, diese werden ihn zum Tode verurteilen; und den Heiden zur Verhöhnung, Geißelung und Kreuzigung überliefern; aber am dritten Tage wird er auferstehen. Um diese Zeit kam die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, betete an, und wollte etwas von ihm erbitten. Er sprach zu ihr: Was ist dein Begehren? Sie antwortete ihm: Sprich, daß von diesen meinen beiden Söhnen in deinem Reiche der eine dir zur Rechten und der andere dir zur Linken sitzen möge! Jesus aber erwiederte und sprach: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Getrauet ihr euch den Kelch zu trinken, den ich trinken werde? Sie sprachen zu ihm: Ja, wir getrauen es uns. Darauf sagte er zu ihnen: Ihr werdet zwar meinen Kelch trinken; aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken, das steht nicht bei mir, euch zu geben, außer denen, welchen es von meinem Vater bestimmt ist. Als dieses die übrigen Zehen hörten, waren sie über die zwei Brüder unwillig. Jesus rief sie deswegen zu sich und sprach: Ihr wisset, daß die Regenten der Völker über sie herrschen, und die großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch aber soll es nicht so sein; sondern wer unter euch groß werden will, sei euer Diener. Und wer unter euch der Erste sein will, sei euer Knecht. Wie auch der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen; ja sogar sein Leben zu geben, als Lösegeld für Viele. Als sie von Jericho auszogen, folgte ihm eine große Volksmenge. Und siehe! an der Straße saßen zwei Blinde; da sie hörten, daß Jesus vorbeiziehe, schrieen und riefen sie: Herr! du Sohn Davids, erbarme dich unser! Das Volk aber fuhr sie an, daß sie schweigen möchten. Sie aber schrieen um so lauter und riefen: Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser! Jesus stand still, ließ sie herbeirufen und sprach: Was verlanget ihr, daß ich euch tun soll? Sie sprachen zu ihm: Herr, daß unsere Augen geöffnet werden. Bewegt von Mitleid, berührte Jesus ihre Augen, und sogleich sahen sie und folgten ihm. Jesus zieht in Jerusalem ein, vertreibt die Käufer, widerlegt die Pharisäer.Als sie sich Jerusalem nahten und nach Bethphage am Ölberge kamen, schickte Jesus zwei Jünger ab, und sprach zu ihnen: Gehet in den Flecken, der vor euch liegt; da werdet ihr sogleich eine angebundene Eselin, und bei ihr ein Füllen finden; bindet sie los und führet sie zu mir her. Sollte aber Jemand etwas einwenden, so saget: Der Herr hat ihrer nötig; sogleich wird er sie entlassen. Dies Alles geschah, daß der Ausspruch des Propheten erfüllt würde, welcher spricht: Saget der Tochter Zion: Sieh! dein König kommt zu dir sanftmütig, er sitzt auf einer Eselin, und einem jungen Eselsfüllen. Die Jünger gingen und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte; sie brachten die Eselin und das Füllen; legten ihre Kleider auf sie, und setzten ihn darauf. Das meiste Volk breitete seine Kleider über den Weg aus; andere hieben Zweige von den Bäumen, und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das voranging und das nachfolgte, rief laut und schrie: Hosanna! dem Sohne Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe! Und da er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung; man sprach: Wer ist dieser? Das Volk sagte: Dieser ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa. Jesus ging nun in Gottes Tempel, und trieb alle Käufer und Verkäufer zum Tempel hinaus; die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenhändler stieß er um; und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Da kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie. Als aber die Oberpriester und Schriftlehrer die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, welche im Tempel schreiend riefen: Hosanna, dem Sohne Davids! wurden sie unwillig. und sprachen zu Ihm: Hörest du, was diese reden? Jawohl, antwortete ihnen Jesus, habet ihr nie gelesen: Aus dem Munde der Kinder und der Säuglinge hast du Lob bereitet! Da ließ er sie stehen, und ging aus der Stadt nach Bethanien, wo er übernachtete. Am Morgen aber, als er nach der Stadt zurückging, hungerte ihn. Als er nun einen Feigenbaum neben dem Wege sah, ging er darauf zu, fand aber nichts daran, als Blätter; da sprach er zu ihm: Ewig nie wieder soll eine Frucht an dir wachsen! Und sogleich verdorrte der Feigenbaum. Als dieses die Jünger sahen, erstaunten und sprachen sie: Wie schnell ist der Feigenbaum verdorret! Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich! ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt, und nicht zweifelt; so werdet ihr nicht allein so etwas tun, wie dem Feigenbaume geschehen ist; sondern, wenn ihr sogar diesem Berge sagen würdet: Hebe dich, und stürze dich in's Meer; so wird es geschehen. Ja, Alles, um was ihr im Gebete glaubend bitten werdet, das werdet ihr erhalten. Als er nun in den Tempel kam und lehrte, gingen einige Oberpriester und Älteste des Volkes zu ihm und sprachen: Aus welcher Macht tust du dieses? Und wer hat dir diese Macht gegeben? Jesus gab ihnen zur Antwort und sprach: Ich will euch eine Gegenfrage vorlegen; wenn ihr diese mir beantwortet, so will ich auch euch sagen, aus welcher Vollmachet ich dieses tue. Woher war die Taufe Johannes? Vom Himmel, oder von Menschen? Da überlegten sie mit einander und sprachen: Sagen wir, vom Himmel; so wird zu uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? werden wir aber sagen: von Menschen; so haben wir das Volk zu fürchten; denn Alle halten Johannes für einen Propheten. Sie antworteten also Jesu und sprachen: Wir wissen es nicht. Da sprach auch er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Macht ich dieses tue? Was dünket euch aber? Es hatte Jemand zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Gehe hin, mein Sohn! und arbeite heute in meinem Weinberge. Dieser aber antwortete und sprach: Ich will nicht! nachher aber reuete es ihn, und er ging hin. Nun wandte er sich zum andern, und sagte ihm dasselbige; dieser antwortete und sprach: Ja, Herr! ging aber nicht hin. Wer von beiden hat nun den Willen des Vaters getan? Sie sagten ihm: Der erste. Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich! ich sage euch, Zöllner und Huren werden eher in das göttliche Reich kommen, als ihr. Denn Johannes ist unter euch auf dem Wege der Gerechtigkeit aufgetreten, aber ihr habt ihm nicht geglaubt; die Zöllner hingegen und Huren haben ihm geglaubt; und obschon ihr dieses sahet, habt ihr eure Gesinnungen doch nachher nicht geändert, daß ihr ihm geglaubt hättet. Höret noch ein anderes Gleichnis: Ein Hausvater pflanzte einen Weinberg; umgab ihn mit einem Zaun; ließ darin eine Kelter graben, und einen Wachturm bauen; und vermietete ihn an Weingärtner, und reiste außer Landes. Da nun die Zeit der Früchte gekommen war, schickte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen. Die Weingärtner aber fielen über seine Knechte her, schlugen den einen, töteten den andern, und steinigten den dritten. Noch einmal schickte er andere Knechte, und zwar mehrere, als zuvor; und sie behandelten diese auf gleiche Art. Zuletzt aber schickte er seinen Sohn zu ihnen und sprach: Vor meinem Sohne werden sie doch wohl Ehrfurcht haben! Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sagten sie unter sich: Dieser ist der Erbe. Auf! lasset uns ihn töten, und uns sein Eigentum zueignen! Sie packten ihn also an, schleppten ihn zum Weinberge hinaus, und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinberges kommen wird, wie wird er mit jenen Weingärtnern verfahren? Sie sprachen zu ihm: Er wird arg mit diesen Argen verfahren und seinen Weinberg andern Weingärtnern verdingen, welche ihm zur gehörigen Zeit die Früchte liefern. Hierauf sprach Jesus zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen, gerade dieser ist zum Grundstein geworden. Durch den Herrn ist dieses geschehen, und wunderbar ist's in unseren Augen. Deswegen sage ich euch: Das göttliche Reich wird euch entzogen, und einem Volke gegeben werden, bei dem es seine Früchte bringen wird. Und wer auf diesen Stein fällt, wird sich zerstoßen; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen. Nachdem die Oberpriester und Pharisäer seine Gleichnisse gehört, merkten sie wohl, daß er sie damit meine. Sie trachteten daher, ihn gefangen zu nehmen, sie hatten aber das Volk zu fürchten, weil dieses ihn für einen Propheten hielt. Gleichnisrede vom Gastmahle. Vom Zinsgroschen. Von der Auferstehung.Jesus fuhr fort in Gleichnissen mit ihnen zu reden und sprach: Das Himmelreich kann mit einem Könige verglichen werden, der seinem Sohne Hochzeit machte. Er sandte seine Knechte aus, die eingeladenen Gäste zum Hochzeitsmale zu rufen; sie wollten aber nicht kommen. Er sandte noch einmal andere Knechte aus, und sprach: Saget den Eingeladenen: Siehe! mein Mahl ist bereitet; meine Stiere und andere Masttiere sind geschlachtet; und Alles ist bereit; kommet zum Hochzeitsmahl! Aber sie bekümmerten sich nicht darum, und gingen fort, der eine auf seinen Acker, der andere an sein Gewerbe; die übrigen fielen über die Knechte her, beschimpften und töteten sie. Als das der König vernahm, wurde er aufgebracht, schickte seine Kriegsvölker aus, ließ diese Mörder niedermachen, und ihre Stadt anzünden. Dann sprach er zu seinen Knechten: Das Hochzeitsmahl ist bereitet; aber die Geladenen waren unwürdig. Gehet also auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viel ihr antreffet ladet zum Hochzeitsmahle ein. Die Knechte gingen auf die Straßen aus und brachten, was sie fanden, schlechte und gute, zusammen; und das Mahl war völlig mit Gästen besetzt. Als der König nun hereintrat, die Gäste zu sehen, sah er einen Menschen, der das Hochzeitskleid nicht angezogen hatte; und sprach zu ihm: Freund! wie bist du hierher gekommen ohne Gastkleid? Er verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, nehmet und werfet ihn hinaus in die äußerste Finsternis; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein! Denn Viele sind berufen, aber Wenige sind auserwählt. Nach diesem gingen die Pharisäer fort, und hielten gemeinschaftlichen Rat, wie sie ihn im Reden fangen wollten. Sie schickten deshalb ihre Schüler mit einigen Herodianern zu ihm, und ließen sagen: Lehrer! wir wissen, daß du die Wahrheit liebst, und den Weg Gottes nach der Wahrheit lehrest; du kümmerst dich um Niemand, und siehst bei keinem Menschen auf die Person. Sag' uns daher, was ist deine Meinung; ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht? Jesus, der ihre Arglist kannte, sprach: Ihr Heuchler! warum fraget ihr mich so verfänglich? Zeiget mir die Steuermünze! Sie reichten ihm einen Denar. Und Jesus sprach zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Umschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebet denn dem Kaiser, was des Kaisers, aber auch Gott, was Gottes ist. Da sie das hörten, wunderten sie sich, ließen ihn, und gingen. Am nämlichen Tage kamen die Sadduzäer zu ihm, welche behaupten, es gäbe keine Auferstehung, und fragten ihn, und sprachen: Lehrer! Moses hat gesagt: Wenn Jemand ohne Kinder stirbt, so soll sein Bruder dessen Frau heiraten, und seinem Bruder Nachkommen erzeugen. Nun waren bei uns sieben Brüder; der erste nahm ein Weib, und starb; und da er keine Kinder hatte, ließ er sein Weib seinem Bruder zurück. Und so auch der zweite und der dritte, bis auf den siebenten. Zuletzt, nach allen, starb auch die Frau. Wem von den sieben wird nun bei der Auferstehung das Weib gehören, denn alle haben sie doch gehabt? Jesus gab ihnen zur Antwort und sprach: Ihr irret, weil ihr weder die Schrift, noch die Kraft Gottes kennet. Denn bei der Auferstehung werden sie weder zur Ehe nehmen, noch genommen werden; sondern sie werden wie die Engel Gottes im Himmel sein. Was nun aber die Auferstehung der Toten betrifft, habet ihr nicht den Ausspruch Gottes an euch gelesen, welcher sagt: Ich bin Abrahams Gott, Isaaks Gott, Jakobs Gott! Nun ist Gott nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Als dieses das Volk hörte, erstaunte es über seine Lehre. Die Pharisäer aber, als sie vernahmen, daß er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen zusammen. Und Einer von ihnen, ein Gesetzlehrer, legte ihm diese verfängliche Frage vor und sprach: Lehrer! welches ist im Gesetzbuche das größte Gebot? Jesus sprach zu ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, und mit deinem ganzen Gemühte lieben. Dieses ist das erste und größte Gebot. Diesem ist das zweite gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. In diesen zwei Geboten ist das ganze Gesetz und die Propheten begriffen. Da indessen die Pharisäer bei einander waren, fragte sie Jesus und sprach: Was haltet ihr von Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprachen zu ihm: Davids Sohn. Er sprach zu ihnen: Wie kann ihn den David im Geiste einen Herrn nennen, wenn er sagt: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel dir zu Füßen lege? Wenn David ihn Herr nennt, wie kann er sein Sohn sein? Nicht ein Wort konnten sie ihm darauf antworten; und von dieser Zeit an unterstand sich Keiner, ihn weiter um etwas zu fragen. Strafrede an die Pharisäer. Weissagung von der Zerstörung Jerusalems.Hierauf redete Jesus zu dem Volke und seinen Jüngern und sprach: Die Schriftlehrer und Pharisäer sitzen auf dem Lehrstuhle Moses. Beobachtet und tut daher Alles, was sie euch sagen; nach ihren Handlungen aber richtet euch nicht; denn sie tun selbst nicht, was sie lehren. Ja, sie binden schwere und unerträgliche Lasten zusammen, und bürden sie der Leute Schultern auf; sie selbst aber rühren sie mit keinem Finger an. Alles, was sie tun, das tun sie, bloß um von den Menschen gesehen zu werden; sie machen sich breite Denkzettel und große Quasten an ihren Kleidern. Bei den Mahlzeiten haben sie gerne die ersten Plätze, in den Synagogen den Vorsitz, auf öffentlichen Gassen wollen sie zuerst begrüßt, und von den Leuten Rabbi genannt werden. Ihr aber sollet euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer; ihr aber seid alle Brüder. Auch sollet ihr Keinen von Euch auf Erden Vater nennen; denn Einer ist euer Vater, der im Himmel ist. Lasset euch nicht Lehrmeister nennen; denn Einer ist euer Meister, nämlich Christus. Der Größte unter euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöhet, der wird erniedriget; und wer sich selbst erniedriget, der wird erhöhet werden. Wehe euch, ihr Schriftlehrer und Pharisäer, ihr Heuchler! die ihr den Leuten das himmlische Reich verschließet. Ihr selbst gehet nicht hinein, und die hinein wollen, lasset ihr nicht hinein. Aber wehe euch, ihr Schriftlehrer und Pharisäer, ihr Heuchler! die ihr die Häuser der Witwen verschlinget, unter dem Vorwande, daß ihr lange betet. Darum wird über euch eine strengere Verurteilung ergehen. Wehe euch, ihr Schriftlehrer und Pharisäer, ihr Heuchler! die ihr zu Wasser und zu Lande umherreiset, um einen neuen Glaubensgenossen zu machen; und wenn er es geworden, so machet ihr ein zweimal ärgeres Höllenkind aus ihm, als ihr selber seid. Wehe euch, ihr blinde Führer! die ihr lehret: Wenn Jemand bei dem Tempel schwört, das hat nichts zu bedeuten; aber wer bei dem Golde des Tempels schwört, ist verpflichtet. Ihr Toren und Blinden! was ist wichtiger, das Gold, oder der Tempel, der das Gold heiliget? Ferner: Wenn Jemand bei dem Altar schwört, das hat nichts zu bedeuten; wenn aber Jemand bei der Gabe auf demselben schwört, der ist verpflichtet. Ihr Blinden! was ist wichtiger, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiliget? Wer bei dem Altar schwört, der schwöret bei diesem, und bei Allem, was darauf ist. Und wer bei dem Tempel schwört, der schwört bei diesem, und bei dem, der darin wohnt; und wer bei dem Himmel schwört, der schwört bei dem Throne Gottes, und bei dem darauf sitzet. Wehe euch, ihr Schriftlehrer und Pharisäer, ihr Heuchler! ihr verzehntet Krausemünze, Anis und Kümmel; aber das Wichtigere des Gesetzes: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue setzet ihr bei Seite. Dieses solltet ihr tun, und jenes nicht lassen! Blinde Führer! die Mücke seihet ihr durch; das Kamel aber verschlucket ihr. Wehe euch, ihr Schriftlehrer und Pharisäer, ihr Heuchler! Die Außenseite des Bechers und der Schüssel haltet ihr rein; aber inwendig seid ihr voll Raub und Ungerechtigkeit. Du blinder Pharisäer! mache das innere des Bechers und der Schüssel zuerst rein, so wird auch ihre Außenseite rein sein. Wehe euch, ihr Schriftlehrer und Pharisäer, ihr Heuchler! übertünchten Gräbern seid ihr ähnlich, die zwar von außen schön in die Augen fallen, inwendig aber voller Totenknochen und Unreinigkeit sind. So gebet auch ihr euch äußerlich vor den Leuten den Schein als Gerechte; aber innerlich seid ihr voll Heuchelei und Bosheit. Wehe euch, ihr Schriftlehrer und Pharisäer, ihr Heuchler! die ihr die Grabmale der Propheten bauet, und die Gräber der Gerechten zieret, und saget: Hätten wir zu unserer Väter Zeiten gelebt; wir hätten mit ihnen uns nicht mitverschuldet an dem Blute der Propheten! So bezeuget ihr von euch selbst, daß ihr Söhne der Prophetenmörder seid; und ihr machet das Maß eurer Väter voll. Ihr Schlangen- und Natternbrut! wie wollet ihr der Verurteilung zur Hölle entgehen? Darum, siehe! ich sende Propheten, Weise und Schriftlehrer zu euch; aber von diesen werdet ihr einige töten, und kreuzigen; andere in euren Synagogen geißeln und von Stadt zu Stadt verfolgen; so daß alles unschuldige Blut, das auf Erden vergossen wurde, über euch komme, vom Blute des gerechten Abels an, bis zum Blute des Zacharias, Barachias Sohns, den ihr zwischen dem Tempel und Altare getötet habt. Wahrlich! ich sage euch, dieses Alles wird über dies Geschlecht kommen. Jerusalem! Jerusalem! die du die Propheten tötest, und steinigest, die zu dir gesandt sind; wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Jungen unter die Flügel sammelt; aber ihr habt nicht gewollt! Siehe! eure Wohnung wird euch wüste gelassen werden. Denn ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr mich nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Jerusalems Zerstörung. Weltgericht.Darauf ging Jesus fort und verließ den Tempel. Da traten seine Jünger zu ihm, um ihn auf die Gebäude des Tempels aufmerksam zu machen. Jesus gab ihnen aber zur Antwort und sprach: Sehet ihr dieses Alles? Wahrlich! ich sage euch: kein Stein wird hier unverrückt auf dem andern bleiben! Da er sich nun auf dem Ölberge niedersetzte, traten seine Jünger besonders zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird dies geschehen? Und welches wird das Merckzeichen deiner Ankunft und des Endes der Welt sein? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet euch vor, daß euch Niemand verführe! Denn es werden Viele unter meinem Namen auftreten, und sagen: Ich bin Christus, und werden Viele irre führen. Auch werdet ihr von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; aber sehet euch vor und lasset euch nicht in Unruhe setzen; Alles dieses muß geschehen; allein noch ist das Ende nicht da. Denn es wird Volk wider Volk, und Reich wider Reich aufstehen; es werden Hungersnöten, Seuchen und Erdbeben bald da, bald dort sein. Alles dieses aber ist nur Anfang der Wehen. Alsdann wird man euch der Not hingeben, und euch töten; und ihr werdet um meines Namens willen bei allen Völkern verhaßt sein. Viele werden dann abfallen, sich einander verraten und einander hassen. Viele falsche Propheten werden auftreten, und Viele verführen; und wegen der überhand nehmenden Gesetzlosigkeit wird bei Vielen die Liebe erkalten. Wer aber ausharret bis an's Ende, der wird selig sein. Erst muß dies Evangelium vom Reiche in der ganzen Welt, allen Völkern zum Zeugnis verkündigt werden; alsdann wird das Ende kommen. Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von welchem in dem Propheten Daniel die Rede ist, an heiliger Stätte entstehen sehet (wer es liest, der merke wohl auf!); alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Gebirge; wer auf dem Dache ist, steige nicht hinab, um etwas aus seinem Hause zu holen; wer auf dem Felde ist, kehre nicht um, seine Kleider zu holen. Wehe aber den Schwangeren und Säugenden in dieser Zeit! Betet, daß eure Flucht nicht in den Winter, oder auf einen Sabbat falle; denn die Not wird alsdann so groß sein, daß ihres gleichen von Anfang der Welt bis jetzt nie war, noch je sein wird. Und würde diese Zeit nicht abgekürzt, so käme kein Mensch davon; aber um der Auserwählten willen, wird diese Zeit verkürzt werden. Wenn euch dann Jemand sagen wird: Siehe! hier ist Christus, oder da ist er! so glaubet es nicht; denn es werden falsche Christus und falsche Propheten auftreten, und große Zeichen und Wunder tun, so daß auch, wenn's möglich wäre, die Auserwählten verführt würden. Siehe! ich habe es euch nun vorhergesagt. Wenn man euch also sagen wird: Siehe! in der Wüste ist er, so gehet nicht hinaus; siehe! in geheimen Zimmern ist er, so glaubet es nicht; denn wie der Blitz vom Aufgang ausfährt und leuchtet bis zum Niedergang; so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler. Bald aber, nach der Not jener Zeit, wird die Sonne verdunkelt werden; der Mond seinen Schein nicht geben; Gestirne werden vom Himmel fallen; und der ganze Sternenhimmel wird erschüttert werden. Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und alle Geschlechter auf Erden werden dann wehklagen; und sie werden den Sohn des Menschen mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Er wird seine Engel mit lautem Hall der Posaunen aussenden; daß sie seine Auserwählten aus allen vier Weltgegenden von einem Ende des Himmels bis zum andern versammeln. Von dem Feigenbaume aber merket euch dieses Gleichnis: Wenn seine Zweige saftig geworden, und Blätter hervorgetrieben, so sehet ihr, daß der Sommer herannahet. So sollet ihr auch, wenn ihr jenes Alles sehen werdet, daraus abnehmen, daß es nahe vor der Türe sei. Wahrlich! ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dieses Alles geschehen ist. Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. Von jenem Tage aber und der Stunde weiß Niemand, auch die Engel im Himmel nicht, nur der Vater allein. Wie es aber zu Noahs Zeiten war; so wird es auch zur Zeit der Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Wie sie es nämlich vor der Zeit der Sündflut machten, man schmauste und trank, freite und ließ sich freien, bis zu jenem Tage hin, da Noah in die Arche ging, und man nichts wissen wollte, bis die Flut einbrach, und Alle wegraffte: eben so wird es auch bei der Ankunft des Sohnes des Menschen gehen. Alsdann werden Zwei auf dem Felde sein; der Eine wird aufgenommen, der Andere zurückgelassen werden. Zwei werden auf einer Mühle mahlen; die Eine wird aufgenommen, die Andere zurückgelassen werden. Wachet also! denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommen wird. Das aber bedenket: wenn der Hausherr wüßte, zu welcher Nachtwache der Dieb käme; so würde er gewiß wachen, und in sein Haus nicht einbrechen lassen. Darum so seid auch ihr bereit; denn zur Stunde, die ihr nicht vermutet, wird der Sohn des Menschen kommen. Wer ist also wohl der treue und kluge Knecht, den sein Herr über seine Dienerschaft setzt, um derselben zur gehörigen Zeit die Nahrung zu geben? Selig derjenige Knecht, den sein Herr bei seiner Ankunft findet, daß er so handle. Wahrlich! ich sage euch: Über all sein Vermögen wird er ihn setzen! Wenn aber jener arge Knecht in seinem Herzen dächte: mein Herr zögert noch wohl, zu kommen; und anfing, seine Mitknechte zu schlagen, schmauste und tränke mit den Zechern: so wird der Herr dieses Knechtes an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht weiß; schrecklich alsdann ihn strafen, und ihm mit den Heuchlern das Loos geben. Da wird Heulen und Zähneknirschen sein. Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen, von den Talenten. Von dem letzten Gerichte.Alsdann wird es mit dem himmlischen Reiche sein, wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen, und dem Bräutigam und der Braut entgegen gingen. Ihrer fünfe waren klug und fünfe töricht. Die fünf törichten nahmen ihre Lampen, aber kein Öl mit sich; die klugen nahmen mit ihren Lampen auch Öl in ihren Gefäßen mit. Da nun der Bräutigam zögerte, wurden sie sämtlich schläfrig, und schliefen ein. Mitten in der Nacht erscholl das Geschrei: Siehe! der Bräutigam kommt! heraus, ihm entgegen! Da standen alle jene Jungfrauen auf, und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebet uns doch von eurem Öle; unsere Lampen verlöschen! Die klugen erwiderten und sprachen: Es möchte nicht hinreichen für uns und euch; gehet lieber zu den Kaufleuten und kaufet für euch! Indem sie aber hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam. Die nun bereit waren, gingen mit ihm zur Hochzeit, und die Türe wurde verschlossen. Späterhin kamen auch die übrigen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr! laß uns hinein! Aber er antwortete und sprach: Wahrlich! ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Wachet also, weil ihr weder den Tag, noch die Stunde wisset. So wie Jemand vor seiner Abreise seine Knechte vor sich kommen ließ, und ihnen seine Güter übergab. Einem gab er fünf Talente, dem andern zwei, dem dritten eins, Jedem nach seiner Fähigkeit, und reiste sofort ab. Der fünf Talente empfangen, ging hin, handelte damit und gewann fünf andere. Eben so, der zwei empfangen, und gewann zwei andere. Der aber nur eins empfangen, ging hin, vergrub es in die Erde, und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte zurück und hielt mit ihnen Rechnung. Da trat der hinzu, welcher fünf Talente empfangen, und brachte noch fünf andere Talente und sprach: Herr, du hast mir fünf Talente übergeben; siehe, ich habe noch fünf andere dazu gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl! du guter und treuer Knecht! du warest über Weniges treu, ich will dich über Vieles setzen; kehre ein in die Freude deines Herrn! Darauf kam auch der, welcher zwei Talente empfangen hatte und sprach: Herr! zwei Talente hast du mir übergeben; siehe! ich habe noch zwei andere gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl! du guter und treuer Knecht! du warest über Weniges treu, ich will dich über Vieles setzen; kehre ein in die Freude deines Herrn! Endlich kam auch der, welcher ein Talent erhalten, und sprach: Herr! ich kenne dich, daß du ein harter Mann bist; du erntest, wo du nicht gesäet, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; deswegen fürchtete ich mich, ging hin, und vergrub dein Talent in die Erde. Siehe! da hast du das Deinige wieder! Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesäet, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe; so hättest du mein Geld an die Wechsler geben sollen; dann hätte ich bei meiner Zurückkunft das Meinige mit Gewinn zurückerhalten. Nehmet ihm also das Talent, und gebet es dem, welcher zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, ja bis zum Überflusse gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen. Den nichtswürdigen Knecht werfet hinaus in die äußerste Finsternis; da wird Heulen und Zähneknirschen sein. Wenn aber der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit in Begleitung aller heiligen Engel kommen wird, dann wird er auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen; vor ihm werden sich alle Völker versammeln, er wird sie voneinander sondern, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken sondert. Und zwar wird er die Schafe zu seiner Rechten, die Böcke aber zu seiner Linken stellen. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters! nehmet das Reich in Besitz, welches euch von Urbeginn der Welt bereitet ist. Denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf; ich war nackt, und ihr kleidetet mich; ich war krank, ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, ihr kamt zu mir. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr! wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? oder durstig und tränkten dich? Wann sahen wir dich als einen Fremdling, und nahmen dich auf? Oder nackt, und kleideten dich? Wann sahen wir dich krank, oder im Gefängnis, und kamen zu dir? Darauf wird der König antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich! ich sage euch: Was ihr Einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Alsdann wird er auch denen zur Linken sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten! in das ewige Feuer, welches dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist. Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; ich war ein Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; ich war nackt, und ihr kleidetet mich nicht; ich war krank, und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. Dann werden auch sie ihm antworten und sagen: Herr! wann haben wir dich hungrig, oder durstig, oder als Fremdling, oder nackt, oder krank, oder im Gefängnis gesehen, und haben dir nicht gedient? Alsdann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich! ich sage euch: Was ihr Einem dieser Geringsten nicht getan, das habet ihr mir nicht getan. So werden diese zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben gehen. Die letzte Ostermahlzeit des Herrn, und sein Leiden.Und es geschah, nach vollendetem Vortrage aller dieser Reden sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr wisset, daß nach zwei Tagen Ostern ist, dann wird man den Sohn des Menschen zur Kreuzigung ausliefern. Damals versammelten sich die Oberpriester und Ältesten des Volkes in dem Palast des Oberpriesters, Namens Kaiphas, und beratschlagten sich, wie sie Jesum mit List fangen und töten könnten. Sie sprachen aber: Auf's Fest darf es aber nicht geschehen, damit nicht etwa ein Aufstand unter dem Volke entstehe. Da sich Jesus zu Bethanien in dem Hause Simons, des Aussätzigen befand, kam eine Frau zu ihm mit einem Gefäße von Alabaster, worin sie köstliche Salbe hatte, die sie ihm auf das Haupt goß, als er zu Tische saß. Als dies seine Jünger sahen, waren sie verdrießlich darüber und sprachen: Wozu diese Verschwendung? Das hätte man teuer verkaufen und den Armen geben können. Da Jesus dieses bemerkte, sagte er zu ihnen: Warum kränket ihr diese Frau? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Arme habet ihr immer um euch, mich aber habet ihr nicht allezeit. Daß sie diese Salbe auf meinen Körper goß; hat sie zum Begräbnis mich zubereitet. Wahrlich! ich sage euch: Wo in der ganzen Welt dieses Evangelium verkündigt wird, da wird man auch zu ihrem Andenken sagen, was sie getan hat. Hierauf ging einer von den Zwölfen, Namens Judas Iskariot, zu den Oberpriestern, und sprach zu ihnen: Was wollet ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate? Sie bestimmten ihm dreißig Silberlinge. Und von da an suchte er eine schickliche Zeit, ihn zu überliefern. Am ersten Tage des Festes der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wo willst du, daß wir dir zubereiten, das Osterlamm zu essen? Jesus sprach: Gehet in die Stadt zu dem und dem, und sagt ihm: Der Lehrer läßt dir sagen, meine Zeit ist nahe, bei dir will ich mit meinen Jüngern das Ostermahl halten. Die Jünger taten, wie ihnen Jesus aufgetragen, und bereiteten das Ostermahl. Als es Abend wurde, setzte er sich mit seinen zwölf Jüngern zu Tische; und da sie aßen, sprach er: Wahrlich! ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten. Darüber wurden sie sehr betrübt, und fingen an einer wie der andere zu fragen: Herr bin ich es? Er antwortete und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. Der Sohn des Menschen geht zwar seinen Weg, wie es von ihm geschrieben steht; wehe aber dem Menschen, der den Sohn des Menschen verrät; für ihn wäre es besser, solcher Mensch wäre nie geboren. Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Lehrer bin ich es? Er sprach zu ihm: Du sagst es. Da sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, segnete und brach es, gab es seinen Jüngern und sprach: Nehmet und esset, dieses ist mein Leib! Darauf nahm er den Kelch, dankte, und gab ihnen denselben und sprach: Trinket Alle daraus! Denn dieses ist mein Blut, das Blut des neuen Bundes, welches für Viele zur Vergebung der Sünden vergossen wird. Ich sage euch aber, daß ich nicht eher wieder von diesem Gewächse des Weinstockes trinken werde, bis an jenem Tage, wenn ich es in dem Reiche meines Vaters neu mit euch trinken werde. Nachdem sie nun den Lobgesang gesungen, gingen sie an den Ölberg. Da sprach Jesus zu ihnen: Ihr Alle werdet noch in dieser Nacht Anstoß an mir nehmen; denn es steht geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreuet werden. Wenn ich aber auferstanden bin; werde ich vor euch hingehen in Galiläa. Petrus aber erwiederte und sprach zu ihm: Wenn Alle an dir Anstoß nehmen, ich werde nimmermehr Anstoß nehmen. Jesus versetzte ihm: Wahrlich! ich sage dir: noch in dieser Nacht, ehe der Hahn ausgekräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben. Petrus sagte zu ihm: Wenn ich auch mit dir sterben müßte; so werde ich dich doch nicht verleugnen. Eben das versicherten auch alle Jünger. Hierauf kam Jesus mit ihnen zu einem Landgut, Gethsemane genannt, und sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis ich dort hingehe und bete. Er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich; und fing an, traurig und ängstlich zu werden. Da sprach er zu ihnen: Trauervoll ist meine Seele bis zum Tode; bleibet hier und wachet mit mir! Darauf ging er ein wenig weiter, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du. Nun kam er wieder zu seinen Jüngern, fand sie schlafend und redete Petrus an: So habt ihr denn nicht einmal eine Stunde mit mir wachen können? Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet; der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist schwach. Darauf entfernte er sich wieder zum zweiten Mal, und betete und sprach: Mein Vater! ist es nicht möglich, daß dieser Kelch mir vorübergehe, ohne daß ich ihn trinke? So geschehe dein Wille! Als er nun wieder zurückkam, fand er sie abermals schlafend, denn ihre Augen waren ermüdet. Da ließ er sie, ging nochmal hin und betete zum dritten Mal, die nämlichen Worte sprechend. Als er nun wieder zu seinen Jüngern kam, sagte er ihnen: Schlafet ihr und ruhet nun? Siehe! die Stunde ist nahe! Der Sohn des Menschen wird in die Gewalt der Sünder geliefert! Auf! lasset uns gehen! Siehe! mein Verräter ist da! Da er noch redete, siehe! da kam Judas, einer aus den Zwölfen, und mit ihm ein großer Haufen mit Schwertern und Knitteln, abgesandt von den Oberpriestern und Ältesten des Volkes. Sein Verräter hatte aber jenen ein Merkzeichen gegeben, und gesagt: Den ich küssen werde, der ist es, den greifet! Alsbald ging er auf Jesus zu und sprach: Sei gegrüßt, Lehrer! und küßte ihn. Jesus sprach zu ihm: Freund! wozu kommst du? Alsbald kamen sie herbei, legten Hand an Jesus, und nahmen ihn gefangen. Und siehe! es streckte Einer der Begleiter Jesu die Hand aus, zog sein Schwert, traf des Oberpriesters Knecht, und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert in die Scheide! denn Alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen. Oder meinst du, ich könnte meinen Vater jetzt nicht bitten, daß er mir auch mehr als zwölf Legionen Engel zur Hilfe sende? Allein, wie würde dann die Schrift erfüllt? So muß es kommen! Zu der nämlichen Zeit redete Jesus jenen Volkshaufen an: Wie gegen einen Mörder seid ihr mit Schwertern und Knitteln ausgezogen, um mich zu fangen; saß ich doch täglich bei euch und lehrte im Tempel, und ihr legtet keine Hand an mich! Allein alles dieses ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. Jetzt verließen ihn alle Jünger und flohen. Jene führten nun Jesum gefangen zu dem Oberpriester, Kaiphas, wo die Gesetzlehrer und Ältesten zusammengekommen waren. Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Palaste des Oberpriesters. Er ging hinein, und setzte sich zu den Gerichtsdienern, um den Ausgang abzusehen. Die Oberpriester, die Ältesten, und der ganze Rat suchten nun falsches Zeugnis wider Jesum, um ihn zum Tode verurteilen zu können; sie fanden aber nichts, ungeachtet viele falsche Zeugen aufgetreten waren. Endlich traten noch zwei falsche Zeugen auf, und sagten aus: Dieser hat gesprochen: Ich kann den Tempel Gottes zerstören, und ihn innerhalb drei Tagen wieder aufbauen. Da stand der Oberpriester auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? Aber Jesus schwieg. Nun sprach der Oberpriester weiter zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sage uns, ob du Christus, der Sohn Gottes, bist? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Außerdem sage ich euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen zur rechten des Allmächtigen sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Da zerriß der Oberpriester sein Oberkleid und sprach: Er hat Gott gelästert; was brauchen wir weiter Zeugen? Siehe! ihr selbst habet jetzt die Lästerung gehört! Was ist eure Meinung? Sie antworteten und sprachen: Den Tod hat er verdient. Hierauf spie man ihm in's Angesicht, und schlug ihn mit Fäusten; Andere gaben ihm Backenstreiche, und sprachen: Weissage uns du, Christus! wer hat dich geschlagen? Petrus saß inzwischen draußen im Hofe. Eine Magd kam zu ihm und sprach: Auch du warest mit Jesu, dem Galiläer! Er aber leugnete es vor Allen und sprach: Ich verstehe nicht, was du sagst. Als er nun in den Vorplatz hinausging, sah ihn eine andere Magd und sprach zu denen, die da waren: Auch dieser war mit Jesu, dem Nazaräer! Er leugnete es wieder ab, und schwur dazu: Ich kenne den Mann nicht. Nach Kurzem kamen die Umstehenden hinzu, und sagten zu Petrus: Ja, wahrhaftig! du bist doch Einer von ihnen; denn deine Sprache verrät dich. Da fing er an, sich zu verwünschen und zu schwören: Er kenne den Mann nicht. Sogleich krähte der Hahn. Da erinnerte sich Petrus des Wortes Jesu, das Er zu ihm gesagt: Ehe der Hahn ausgekräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Er ging hinaus und weinte bitterlich. Leiden und Tod Jesu.Sobald es Tag geworden, faßten alle Oberpriester und Ältesten des Volkes wider Jesum den Beschluß, das Todesurteil an ihm zu vollziehen. Gebunden führten sie ihn fort, und übergaben ihn dem Statthalter Pontius Pilatus. Jetzt, als Judas, der Verräter, ihn zum Tode verurteilt sah, reute es ihn; und er brachte die dreißig Silberlinge wieder zu den Oberpriestern und Ältesten und sprach: Ich habe mich versündiget, daß ich unschuldiges Blut überliefert. Sie aber sprachen: Was geht das uns an; da siehe du zu! Da warf er die Silberlinge in den Tempel, machte sich davon, ging hin und erhenkte sich. Die Oberpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: Es schickt sich nicht, sie in den Tempelschatz zu werfen, weil es Blutgeld ist. Sie beratschlagten sich und kauften dafür den Acker eine Töpfers zum Begräbnis für die Ausländer. Daher ist jener Acker noch bis jetzt Hakeldama, das ist: Blutacker genannt worden. So wurde erfüllt der Ausspruch des Propheten Jeremias, der spricht: Dreißig Silberlinge, den Preis des Gekauften, der von den Söhnen Israels gekauft war, haben sie genommen, und für den Acker eines Töpfers gegeben, wie mir der Herr befohlen. Jesus stand jetzt vor dem Statthalter, und es fragte ihn der Statthalter und sagte: Bist du der Juden König? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Und als er von den Oberpriestern und Ältesten angeklagt wurde, erwiederte er nichts. Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, welcher Dinge man dich beschuldigt? Und er antwortete ihm auch nicht auf eine Frage, so daß sich der Statthalter sehr wunderte. Am Feste pflegte aber der Statthalter dem Volke Einen Gefangenen loszugeben, den sie wählten. Man hatte damals gerade einen berüchtigten Gefangenen, der Barrabas hieß. Da sie nun versammelt waren, sprach Pilatus: Welchen soll ich euch losgeben? Barrabas, oder Jesum, den man Christus nennt? Denn er sah wohl ein, daß sie ihn aus Neid überliefert hatten. Indem er aber auf dem Gerichtsstuhle saß, sandte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: Laß dich mit diesem Gerechten nicht ein; denn ich habe diese Nacht seinetwegen Vieles im Traum gelitten. Die Oberpriester aber und die Ältesten überredeten das Volk, Barrabas los zu bitten und Jesum zum Tode zu bringen. Da antwortete der Statthalter und sprach zu ihnen: Welchen von beiden soll ich euch losgeben? Sie sagten: Barrabas. Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesu machen, den man Christus nennt? Da riefen sie Alle: An's Kreuz mit ihm! Aber der Statthalter sprach zu ihnen: Was hat er denn böses getan? Da riefen sie noch ungestümer und sagten: An's Kreuz mit ihm! Als nun Pilatus sah, daß er nichts ausrichte, sondern der Lärm nur größer werde, nahm er Wasser, wusch sich die Hände in Gegenwart des Volkes und sagte: Ich bin unschuldig an dem Blute dieses Gerechten; ihr möget nun sehen! Der ganze Volkshaufe antwortete und sprach: Sein Blut über uns und unsere Kinder! Hierauf gab er ihnen den Barrabas los; Jesum aber ließ er geißeln und übergab ihn zur Kreuzigung. Nun nahmen des Statthalters Soldaten ihn in den Vorplatz des Palastes, und versammelten die ganze Wache um ihn her; zogen ihn dann aus, hingen ihm einen Purpurmantel um; flochten von Dornen eine Krone; setzten ihm diese auf sein Haupt; gaben ihm in seine Rechte ein Rohr; beugten die Kniee vor ihm und riefen ihm spottend zu: Sei gegrüßt, König der Juden! Sie spieen ihn an; nahmen das Rohr und schlugen auf sein Haupt. Nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus, und seine eigene Kleidung an; und führten ihn zu Kreuzigung hinaus. Beim Hinausführen trafen sie einen Mann von Cyrene, Namens Simon; diesen nötigten sie, sein Kreuz zu tragen. Als sie nun auf den Platz, der Golgatha, oder Schädelstätte hieß, gekommen waren, gab man ihm Essig mit Galle vermischt zu trinken; und als er es kostete, wollte er nicht trinken. Da sie ihn nun gekreuzigt hatten, Teilten sie durch das Loos seine Kleidungsstücke. Und so wurde erfüllt der Ausspruch des Propheten, der sagt: Sie haben meine Kleider unter sich verteilt, und gelost um mein Gewand. Nun saßen sie und bewachten ihn. Und über sein Haupt setzte man schriftlich die Ursache seines Todes: „Dieser ist Jesus, der König der Juden.“ Auch wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten, der andere zur Linken. Die nun vorbeigingen, beschimpften ihn, schüttelten ihre Köpfe, und sprachen: Ei du, der du den Tempel Gottes zerstörst und ihn in drei Tagen wieder aufbaust, rette dich selber! Bist du Gottes Sohn, so komm herab vom Kreuze! Auf gleiche Weise verspotteten ihn auch die Oberpriester, die Schriftlehrer und Ältesten und sprachen: Andern hat er geholfen, sich selber kann er nicht helfen. Wenn er der König Israels ist; so komme er jetzt herab vom Kreuze, dann wollen wir an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut; der mag ihn nun retten, wenn er Lust an ihm hat. Er sagte ja: Ich bin Gottes Sohn! Auf ähnliche Art beschimpften ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren. Von der sechsten Stunde an entstand eine Finsternis über das ganze Land bis um die neunte Stunde. Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme schreiend: Eli, Eli, Lama Sabachthani! das heißt: Mein Gott! Mein Gott! warum hast du mich verlassen? Einige der Umstehenden, die dieses hörten, sagten: Er ruft den Elias. Sogleich lief Einer von ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, und gab ihm zu trinken. Die Andern riefen: Wart'! laß uns sehen, ob Elias kommt, um ihm zu helfen. Da nun Jesus noch einmal laut gerufen, gab er den Geist auf. Und siehe! der Vorhang im Tempel riß von oben bis unten entzwei; die Erde bebte; die Felsen spalteten, die Grüfte öffneten sich; viele Leichnahme entschlafener Heiligen standen auf, verließen die Grüfte, kamen nach seiner Auferstehung in die heilige Stadt und erschienen Vielen. Als nun der Hauptmann, und mit ihm die Wache bei Jesu, das Erdbeben und die übrigen Vorfälle sahen, erschraken sie sehr und sprachen: In der Tat, Gottes Sohn war dieser! Es waren auch viele Frauen daselbst in der Ferne. Sie waren aus Galiläa Jesu gefolgt, und hatten ihm Dienste geleistet. Unter andern war da Maria von Magdala, Maria, die Mutter Jakobus und Joseph, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. Am Abend kam ein reicher Mann von Arimathäa, Namens Joseph, welcher auch selbst ein Jünger Jesu war. Dieser ging zu Pilatus, und bat sich den Leichnam Jesu aus. Pilatus befahl, ihm den Leichnam zu geben. Da nahm Joseph den Leichnam, wickelte ihn in reine Leinwand; und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in dem Felsen hatte hauen lassen; wälzte dann einen großen Stein vor die Tür des Grabes, und ging weg. Es war aber auch dort Maria von Magdala und die andere Maria, und setzten sich dem Grabe gegenüber. Am nächstfolgenden Tage, nämlich nach dem Vorbereitungstage, kamen die Oberpriester und Pharisäer bei Pilatus zusammen, und sprachen: Herr, wir erinnern uns, daß dieser Verführer noch bei Lebzeiten sagte: nach drei Tagen werde ich wieder auferstehen. Befiehl also, daß die Gruft bis auf den dritten Tag bewacht werde; damit nicht etwa seine Jünger kommen, ihn stehlen, und dem Volke sagen, er sei von den Toten auferstanden; und so der letzte Betrug ärger als der erste werde! Pilatus sprach zu ihnen: Ihr habet eine Wache, geht nur und bewachet ihn nach eurem Gutdünken. Sie gingen hin, besetzten die Gruft mit der Wache und versiegelten den Stein. Auferstehung Jesu. Sendung der Jünger.Nach Verlauf des Sabbats, früh am ersten Wochentage kam Maria von Magdala und die andere Maria, um das Grab zu besuchen. Und siehe! man verspürte einen starken Erdstoß; denn ein Engel des Herrn war vom Himmel gekommen, war herzugetreten, hatte den Stein von der Öffnung gewälzt, und sich darauf gesetzt. Sein Anblick war wie Blitz; sein Kleid glänzend weiß, wie Schnee. Die Wachehaltenden gerieten darüber in Furcht und waren wie tot. Der Engel aber sprach und redete zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, suchet; er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden, wie er es gesagt hat. Kommet, sehet den Platz, wo der Herr gelegen. Und gehet eilends hin und saget seinen Jüngern: Er ist von den Toten auferstanden, und siehe! er wird vor euch hin nach Galiläa gehen, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe! ich habe es euch vorhergesagt. Sie gingen schnell, voll Furcht und großer Freude, aus der Gruft, und liefen, seinen Jüngern diese Nachricht zu bringen. Und siehe! da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie traten ihm näher, umfaßten seine Füße und beteten ihn an. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! gehet und bringet meinen Brüdern die Nachricht, daß sie nach Galiläa gehen; daselbst werden sie mich sehen. Da sie fortgegangen waren, siehe! da kamen einige von der Wache in die Stadt und gaben den Oberpriestern von dem ganzen Vorfalle Nachricht. Diese kamen mit den Ältesten zusammen, hielten Rat, und sprachen zu den Soldaten, denen sie viel Geld gaben: Saget: seine Jünger kamen in der Nacht und stahlen ihn, als wir eingeschlafen waren. Und sollte dies dem Statthalter zu Ohren kommen, so werden wir ihn schon überreden, und euch außer Sorge setzen. Sie nahmen das Geld, und taten, wie sie unterrichtet waren. Und dieses Gerede ist unter den Juden im Umlauf geblieben, bis auf den heutigen Tag. Die eilf Jünger begaben sich nach Galiläa auf den Berg, wohin sie Jesus beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, beteten sie ihn an. Einige aber zweifelten. Jesus trat nun näher, redete zu ihnen und sprach: Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben. Gehet hin, und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Geistes; und lehret sie halten Alles, was ich euch befohlen habe; und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis an's Ende der Welt. Jesus wird angekündigt, getauft; fastet, wird versucht, beruft seine Jünger, heilet Kranke.Das Evangelium Jesu Christi, des Sohnes Gottes, fing an; wie es beschrieben ist bei dem Propheten Jesaias: Siehe! ich sende meinen Gesandten vor dir her, der deinen Weg bereiten wird vor dir her. Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bahnet den Weg des Herrn, ebnet seine Pfade! So trat Johannes als Täufer in der Wüste auf, und predigte die Bußtaufe zur Vergebung der Sünden. Das ganze jüdische Land und alle Einwohner von Jerusalem wanderten zu ihm hinaus, ließen sich von ihm im Flusse Jordan taufen, und bekannten ihre Sünden. Johannes trug Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden. Er aß Heuschrecken und wilden Honig. Er predigte und sprach: Es kommt Einer nach mir, der mehr vermag, als ich; nicht würdig bin ich, niedergebückt ihm die Schuhriemen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft; er aber wird euch mit dem heiligen Geiste taufen. Und es geschah um jene Zeit, daß Jesus von Nazareth in Galiläa kam und von Johannes im Jordan sich taufen ließ. Sobald er aus dem Wasser stieg, sah er den Himmel sich öffnen, und den Geist wie eine Taube herabsteigen, und über ihm bleiben. Und eine Stimme erscholl vom Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Gleich darauf trieb ihn der Geist in die Wüste. Er hielt sich in der Wüste vierzig Tage und vierzig Nächte auf; wurde vom Satan versucht; wohnte unter wilden Tieren, und die Engel leisteten ihm Dienste. Nachdem aber Johannes in Verhaft genommen war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium vom göttlichen Reiche, und sprach: Die Zeit ist erfüllet, und das Reich Gottes ist nahe, tut Buße und glaubet dem Evangelium! Als er an dem galiläischen Meer ging, sah er Simon und dessen Bruder Andreas die Netze in dem See ausbreiten; denn sie waren Fischer. Jesus redete sie an: folget mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze und folgten ihm. Als er von da ein wenig weiter gegangen, sah er Jakobus, Zebedäus Sohn, und dessen Bruder Johannes, welche im Schiffe ihre Netze zurecht machten. Er rief auch diese, und sie ließen ihren Vater, Zebedäus, mit den Taglöhnern im Schiffe und folgten ihm. Als sie sich nun nach Kapernaum begaben, ging er am Sabbate in die Synagoge und lehrte sie. Man staunte über seine Lehrart; denn er lehrte sie wie Einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftlehrer. In ihrer Synagoge war nun ein Mensch mit einem unreinen Geiste, welcher schreiend rief: Ach, Jesus von Nazareth! was haben wir mit dir zu schaffen? bist du gekommen, uns zu vertilgen? Ich kenne dich, wer du bist; der Heilige Gottes! Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und geh aus von ihm! Da riß ihn der unreine Geist noch hin und her, und unter großem Geschrei fuhr er aus von ihm. Da wurden alle so bestürzt, daß sie sich einander fragten und sprachen: Was ist das? welche neue Lehre ist das! Sogar den unreinen Geistern befiehlt er mit Macht, und sie gehorchen ihm! Und das Gerücht von ihm verbreitete sich bald in der ganzen Umgegend Galiläas. Aus der Synagoge begaben sie sich alsbald in Simons und Andreas Haus mit Jakobus und Johannes. Simons Schwiegermutter lag an einem Fieber krank; sogleich sprach man mit ihm von derselben. Er ging zu ihr, faßte sie bei der Hand und richtete sie auf; alsbald verließ sie das Fieber und sie diente ihnen. Am Abende aber, nach dem Untergange der Sonne, bracht man zu ihm allerlei Kranke und Besessenen; und die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt. Er heilte Viele, die von verschiedenen Krankheiten geplagt wurden, und trieb viele Teufel aus; ließ sie aber nicht reden, weil sie ihn kannten. Früh Morgens, ehe es Tag war, stand Er auf, ging hinaus, und begab sich an einen einsamen Ort, wo er betete. Simon und die bei ihm waren, eilten ihm nach; und als sie ihn gefunden, sagten sie zu ihm: Jedermann sucht dich. Er sprach zu ihnen: Wir wollen in die nächst gelegenen Flecken und Städte gehen, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. Er predigte nun in ihren Synagogen, in ganz Galiläa, und trieb die Teufel aus. Es kam auch ein Aussätziger zu ihm, der flehend ihm zu Füßen fiel und zu ihm sprach: Wenn du willst, so kannst du mich reinigen. Jesus, von Mitleid gerührt, streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will es; sei rein! So wie er es gesagt hatte, wich der Aussatz von ihm und er war rein. Er schärfte ihm nun ernstlich ein; ließ ihn sogleich gehen, und sprach zu ihm: Hüte dich, daß du Niemand etwas sagest; sondern gehe hin, zeige dich dem Hohenpriester, und opfere für deine Reinigung, was Moses verordnet hat, ihnen zum Zeugnis. Allein, sobald er fort war, fing er an, viel von der Sache zu reden, und das Gerücht zu verbreiten, so daß Er nicht einmal mehr öffentlich in die Stadt kommen durfte; sondern außerhalb derselben, in unbewohnten Gegenden blieb; wiewohl man von allen Seiten zu ihm kam. Jesus heilt einen Gichtkranken, beruft den Matthäus, und verteidigt seine Jünger.Einige Tage nachher begab er sich wieder nach Kapernaum. Es wurde bekannt, daß er wieder zu Hause sei; und sogleich wurde der Zulauf der Leute so stark, daß sie nicht einmal auf dem Platze vor der Türe Raum genug hatten. Er trug ihnen die Lehre vor. Da kamen sie zu ihm, und brachten einen Gichtkranken, der von Vieren getragen wurde. Weil sie aber des Volkes wegen ihm nicht nahe kommen konnten; deckten sie das Dach des Hauses, wo er war, ab; brachen durch, und ließen das Tragebette, worauf der Gichtkranke lag, hinab. Als nun Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gichtkranken: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Es saßen aber einige Schriftlehrer da und dachten in ihrem Herzen: Was spricht der so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben, als allein Gott? Jesus, der in seinem Geiste gleich erkannte, daß sie so bei sich dachten, redete sie an: Was heget ihr doch für Gedanken in eurem Herzen? Was ist leichter? dem Gichtkranken zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben? oder sagen: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe! Doch um euch zu überzeugen, daß der Sohn des Menschen Macht hat, Sünden auf Erden zu vergeben; (so sprach er zu dem Gichtkranken:) Ich sage dir, steh' auf, nimm dein Bett und geh nach Hause! Sogleich stand er auf; nahm sein Bett und ging in Gegenwart Aller hinweg; so daß alle staunten, Gott priesen und sagten: So etwas haben wir noch niemals gesehen! Jesus ging nun wieder einmal an den See hinaus, und alles Volk kam zu ihm, und er unterrichtete es. Im Vorbeigehen sah er Levi, Alphäus Sohn, an der Zollstätte sitzen, und sprach zu ihm: Folge mir nach! Er stand auf und folgte ihm. Und es geschah, als Er nun in dem Hause desselben zu Tische saß, saßen auch viele Zöllner und Sünder bei Jesu und seinen Jüngern zu Tische; denn es waren Viele in seinem Gefolge. Da die Schriftlehrer und Pharisäer ihn mit den Zöllnern und Sündern essen sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Daß doch euer Meister mit den Zöllnern und Sündern essen und trinken kann! Jesus hörte dies, und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken; denn ich bin nicht gekommen, um die Gerechten, sondern die Sünder zu berufen. Die Jünger Johannes und die Pharisäer, die oft zu fasten pflegten, kamen und fragten ihn: Warum fasten die Jünger Johannes und die Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Jesus sprach zu ihnen: Können wohl die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange sie den Bräutigam bei sich haben können sie nicht fasten. Es wird schon eine Zeit kommen, da ihnen der Bräutigam wird entzogen werden; dann werden sie fasten zu derselben Zeit. Niemand flickt ja auch ein Stück ungewalkten Tuches auf ein altes Kleid; sonst würde das neue Stück das alte zerreißen, und der Riß nur noch größer werden. So faßt auch Niemand jungen Wein in alte Schläuche; sonst zersprengt der junge Wein die Schläuche; der Wein läuft aus und die Schläuche sind verloren; sondern man pflegt jungen Wein in neue Schläuche zu bringen. Als er einmal am Sabbate durch die Saatfelder ging, und seine Jünger im Fortgehen anfingen, Ähren abzurupfen; da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh', was diese am Sabbate für unerlaubte Dinge tun! Er sprach zu ihnen: Habet ihr niemals gelesen, was David tat, als er in Not war, und ihn und seine Gefährten hungerte? Wie er zur Zeit des Oberpriesters, Abiathars, in das Gotteshaus ging und die Schaubrote aß, welche doch nur allein die Priester essen dürfen, und wie er auch seinen Gefährten davon gab? Er sprach zu ihnen ferner: Der Sabbat ist um des Menschen willen, und nicht der Mensch um des Sabbats willen da! So ist der Sohn des Menschen auch Herr über den Sabbat. Jesus heilt Kranke, wählt die Zwölfe, widerlegt die Pharisäer.Und Er ging wiederum in die Synagoge, wo ein Mensch mit einer verdorrten Hand war. Sie gaben genau auf ihn Acht, ob er ihn am Sabbate heilen würde, damit sie etwas gegen ihn zu klagen hätten. Er aber sprach zu dem Manne mit der starren Hand: Trete in die Mitte hervor! Und nun fragte er sie: Ist es am Sabbate erlaubt, Gutes oder Böses zu tun? Leben zu retten, oder zu zerstören? Sie schwiegen. Unwillig sah er sie nun Alle rings umher an, und voll Schmerz über die Blindheit ihres Herzens, sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Er streckte sie aus, und seine Hand war geheilt. Als nun die Pharisäer fortgingen, hielten sie alsbald mit den Herodianern eine gemeinschaftliche Beratschlagung wider ihn, wie sie ihn umbringen könnten. Jesus entwich aber mit seinen Jüngern an den See. Und es folgte ihm eine große Menge Volkes aus Galiläa und Judäa, aus Jerusalem, Idumäa, von dem jenseitigen Ufer des Jordans, und aus den Gegenden von Tyrus und Sidon; eine große Schar, die auf das Gerücht von seinen Taten zu ihm kam. Er sagte deswegen zu seinen Jüngern, sie sollten der Volksmenge wegen ein kleines Schiff für ihn bereithalten, damit er sich des Gedränges erwehren könne. Denn er heilte Viele, so daß Alle, die krank waren, sich mit Ungestüm auf ihn zu drängten, um ihn anzurühren. Auch die unreinen Geister fielen, wenn sie ihn sahen, vor ihm nieder, und riefen schreiend: Du bist der Sohn Gottes! Er bedrohte sie aber nachdrücklich, sie sollten ihn nicht bekannt machen. Und er stieg auf einen Berg. Da rief er die, welche er gerne wollte, zu sich. Sie kamen zu ihm. Und er stellte Zwölfe an, die um ihn sein sollten, und die er aussenden wollte zum Predigen; die auch Gewalt haben sollten, Krankheiten zu heilen und Teufel auszutreiben. Dem Simon gab er den Beinamen Petrus. Ferner Jakobus, Zebedäus Sohn, und Johannes, Jakobus Bruder, diesen gab er den Beinamen: Boanerges, das ist: Donnersöhne. Ferner waren es: Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, Alphäus Sohn, Thaddäus, Simon der Eiferer, und Judas Iskariot, der ihn verriet. Hierauf kamen sie nach Hause, und es versammelten sich wieder so viele Leute, daß sie nicht einmal essen konnten. Als das die Seinigen hörten, gingen sie aus, um ihn zu sich zu nehmen; denn man hatte gesagt: daß er nicht bei Sinnen sei. Die Schriftlehrer nämlich, die von Jerusalem hergekommen, verbreiteten das Gerücht: er habe den Beelzebub; auch: er treibe die Teufel durch den Obersten der Teufel aus. Da rief er sie zu sich und sprach zu ihnen in Gleichnissen: Wie ist es möglich, daß ein Satan den andern vertreibe? Wenn ein Reich wider sich selbst entzweiet ist, so kann solches Reich keinen Bestand haben. Und wenn eine Familie unter sich uneins ist, so kann solche Familie nicht bestehen. So kann auch der Satan, wenn er gegen sich selbst aufsteht und im Streit ist, nicht bestehen; sondern es hat ein Ende mit ihm. Niemand kann in das Haus eines Starken dringen, und ihm sein Hausgerät rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet; dann erst vermag er, sein Haus auszuplündern. Wahrlich! ich sage euch: Den Menschenkindern werden alle Sünden, und auch Lästerungen, welche sie ausgestoßen, vergeben werden; wer aber den heiligen Geist lästert, der wird in Ewigkeit keine Erlassung haben; sondern er wird der ewigen Sünde schuldig. Sie hatten nämlich gesagt: er habe einen unreinen Geist. Nun kamen seine Mutter und Brüder; sie standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. Das Volk saß um ihn her; man sagte ihm: Siehe! deine Mutter und deine Brüder sind draußen und fragen nach dir. Er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und indem er die im Kreise um ihn her Sitzenden ansah, sprach er: Sehet da meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mir Bruder, mir Schwester, und Mutter. Die Gleichnisse vom Säemann, vom Lichte, vom Senfkorn. Gestillter Sturm.Hierauf fing er wieder an, an dem See zu lehren, und es versammelte sich eine so große Volksmenge um ihn her, daß er in ein Schiff stieg, und sich auf dem See niedersetzte. Alles Volk stand auf dem Lande an dem See. Da belehrte er sie über Manches in Gleichnissen, und trug ihnen nach seiner Lehrart Folgendes vor: Höret! siehe! es ging ein Säemann aus, zu säen. Im Säen fiel einiges an den Weg; die Vögel aus der Luft kamen, und fraßen es auf. Ein anderer Teil fiel auf steinigen Grund, wo es nicht viel Erde hatte; es ging zwar bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte; als aber die Sonne sich erhob, da wurde es versengt und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Ein anderer Teil fiel unter die Dornen; die Dornen wuchsen heran, und erstickten es, daß es keine Frucht gab. Ein Teil fiel aber in guten Boden, und brachte Frucht, die heran wuchs und so sich vermehrte, daß sie zum Teil dreißig-, zum Teil sechzig-, zum Teil hundertfältig wurde. Dann sagte er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Als er nun wieder allein war, fragten ihn die Zwölfe, die um ihn waren, wegen dieses Gleichnisses. Er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis von dem göttlichen Reiche zu verstehen; denen aber, die draußen sind, wird dieses alles in Gleichnissen vorgetragen; daß sie mit offenen Augen sehen, und doch nicht erkennen; und mit den Ohren hören und doch nicht verstehen, um sich nicht zu bekehren, damit ihnen die Sünden vergeben werden. Weiter sagte er ihnen: Ihr verstehet dieses Gleichnis nicht? wie werdet ihr dann alle übrigen Gleichnisse verstehen? Der Säemann ist, wer das Wort säet. Die auf dem Wege sind solche, wo das Wort gesäet wird; und wenn sie es gehört haben, alsbald kommt Satan, und nimmt das Wort weg, das in ihre Herzen gesäet war. Die auf Felsengrund gesäet worden, sind desgleichen solche: Wenn sie das Wort hören, dasselbe sogleich mit Freuden aufnehmen: aber sie haben keine Wurzel in sich, sondern es fehlt an Ausdauer; wenn Bedrängnisse und Verfolgungen des Wortes wegen entstehen, so werden sie alsbald irre. Die Andern, die unter die Dornen gesäet worden, sind die, welche das Wort hören; allein die Sorgen der Welt, die Verblendung des Reichtums und die Begierden nach andern dergleichen Dingen drängen sich ein und ersticken das Wort, daß es fruchtlos bleibt. Die endlich, welche auf guten Boden gesäet worden, sind solche, die das Wort hören, es auffassen, und Früchte tragen, Teils dreißig-, Teils sechzig-, Teils hundertfältig. Weiter sprach er zu ihnen: Bringet man wohl ein Licht, um es unter den Scheffel oder unter das Bettgestell zu setzen? Nicht vielmehr um es auf einen Leuchter zu stellen? Denn es ist nichts Verborgenes, was etwa nicht offenbar gemacht werden dürfte; auch geschieht nichts heimlich; sondern damit es an's Licht komme. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Auch sagte er zu ihnen: Gebet wohl Acht, was ihr höret! Mit welchem Maß ihr einmeßt, wird euch ausgemessen, und noch zugegeben werden; denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden. Er sagte ferner: Es ist mit dem Reiche Gottes, wie wenn Einer Samen auf das Land wirft. Er schläft und steht wieder auf, die Nacht, und am Tage; und der Same keimt und schießt auf, er weiß selbst nicht, wie? Denn die Erde trägt von selbst ihre Frucht; zuerst das Grasartige; dann den Halm mit der Ähre; hernach das volle Getreide in der Ähre. Wenn nun die Frucht reif ist, so schickt er die Sichel hin, weil die Ernte da ist. Er sagte ferner: Womit wollen wir nun das göttliche Reich vergleichen? oder unter welchem Bilde es darstellen? Es ist wie ein Senfkorn, welches, wann es in die Erde gesäet wird, eins der allerkleinsten Gesäme auf Erden ist; ist es aber gesäet, so wächst es auf, und wird größer, als alle Gartengewächse, und treibt so große Äste, daß die Vögel aus der Luft unter seinem Schatten ruhen können. Unter vielen solchen Gleichnissen trug er ihnen die Lehre vor, je nachdem sie es zu fassen vermochten. Ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen; aber seinen Jüngern erklärte er Alles insgeheim. An demselben Tage sprach er des Abends zu ihnen: Lasset uns an das jenseitige Ufer fahren! Sie verließen also das Volk, und fuhren mit ihm ab, so wie er im Schiffe war, und in Begleitung noch anderer Schiffe. Es erhob sich nun ein gewaltiger Sturmwind; die Wellen schlugen auf das Schiff, so daß es schon voll wurde. Er schlief indessen auf dem Hinterteile des Schiffes auf einem Kopfpolster. Sie weckten ihn auf, und sprachen zu ihm: Lehrer! macht es dir keine Sorge, daß wir untergehen? Er stand auf, gebot dem Winde, und sprach zu dem Meere: schweig! sei ruhig! Da legte sich der Wind, und es wurde eine große Stille. Dann sprach er zu ihnen: Wie seid ihr doch so furchtsam! Wie fehlt's euch noch an Glauben! Sie aber gerieten in große Furcht und sagten untereinander: Wer muß doch dieser sein! selbst Wind und Meer gehorchen ihm. - - - Die Begebenheit mit der Schweineherde, der blutflüssigen Frau, und der Tochter Jairs.Sie kamen nun jenseits des Sees in die Gegend der Gerasener. Da Er aus dem Schiffe stieg, kam ihm gleich ein Mensch mit einem unreinen Geiste aus den Grabhöhlen entgegen, welcher in den Grabhöhlen seine Wohnung hatte; nicht einmal mit Ketten konnte man ihn bändigen; obgleich er schon oft mit Fußeisen und Ketten war gebunden worden; so hatte er doch die Ketten zerrissen und die Fußeisen zerrieben, und Keiner vermochte ihn zu bändigen. Immerfort, Tag und Nacht, war er in den Grabhöhlen und auf den Bergen; schrie und schlug sich selbst mit Steinen. Als er aber Jesum von ferne sah, lief er zu, betete ihn an, und rief mit lauter Stimme schreiend: Jesu, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten! was haben wir miteinander zu schaffen! Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! (denn er hatte zu ihm gesprochen: Geh von dem Menschen aus, du unreiner Geist!) Er fragte ihn: Wie heißest du? Er sagte ihm: Ich heiße Legion; denn unserer sind viele. Dabei bat er ihn sehr, sie nicht aus dieser Gegend zu vertreiben. Es weidete da an dem Berge eine große Herde Schweine, und die Teufel baten ihn und sprachen: Schicke uns in die Schweine, damit wir in dieselben hineinfahren! Jesus erlaubte es ihnen gleich. Da gingen die unreinen Geister aus, und in die Schweine hin, und mit Ungestüm stürzte die Herde, die sich auf zweitausend belief, von der Anhöhe in das Meer, und ersoff im Meer. Die Hirten derselben aber ergriffen die Flucht, und verbreiteten die Nachricht davon in der Stadt und auf dem Lande. Die Leute gingen hinaus, um zu sehen, was da vorgefallen sei. Sie kamen zu Jesu, und da sie den Besessenen angekleidet und vernünftig da sitzen sahen, fürchteten sie sich. Die es gesehen hatten, erzählten ihnen nun die ganze Begebenheit mit dem Besessenen und den Schweinen. Da fingen sie an, ihn zu bitten, er möge sich doch von ihren Grenzen entfernen. Als er nun wieder in das Schiff steigen wollte, bat ihn der vorhin Besessene, daß er bei ihm bleiben dürfte. Er aber gestattete es ihm nicht, sondern sagte zu ihm: Geh nach Hause zu den Deinigen, und erzähle ihnen, wieviel der Herr an dir getan, und sich deiner erbarmet habe! Er ging also weg, und machte es in den zehn Städten kund, wieviel Jesus an ihm getan; und Jeder wunderte sich. Als nun Jesus zu Schiffe wieder über den See gefahren war, kam eine große Volksmenge bei ihm zusammen. Er war noch an dem See. Da kam Einer von den Vorstehern der Synagoge, Namens Jairus; und als er ihn sah, fiel er ihm zu Füßen, und bat ihn sehr dringend und sprach: Meine Tochter liegt in den letzten Zügen, komm doch und lege ihr die Hand auf, damit sie gerettet werde; so wird sie leben. Und er ging unter dem Gefolge und Gedränge einer großen Volksmenge mit ihm. Da war eine Frau, welche schon zwölf Jahre an dem Blutflusse litt, und Vieles unter vielen Ärzten ausgestanden, all das Ihrige angewandt, aber keine Besserung verspürt; sondern sich vielmehr immer noch schlimmer befand. Als sie von Jesu gehört, kam sie unter dem Volke von hinten her, und berührte sein Oberkleid; (denn, dachte sie, wenn ich auch nur sein Oberkleid anrühre, so wird mir geholfen sein!) Sogleich hörte auch der Blutfluß auf, und sie spürte es am Körper, daß sie von der Krankheit geheilt sei. Jesus, der sich der Kraft, die von ihm ausging, bewußt war, wandte sich sogleich zu dem Volke um und fragte: Wer hat mich bei dem Kleide gefaßt? Seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, wie der Volkshaufe auf dich zudrängt, und fragst noch, wer dich angerührt habe? Da blickte er umher, um die zu sehen, welche es getan. Die Frau, wohl wissend, was an ihr geschehen, trat mit Furcht und Zittern zu ihm, fiel vor ihm nieder, und sagte ihm die reine Wahrheit. Darauf sprach er zu ihr: Meine Tochter! dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh in Frieden, und sei frei von deiner Plage! Indem er noch im Reden war, kamen einige von des Vorstehers Dienern und sagten: Deine Tochter ist schon gestorben; wozu willst du den Lehrer weiter bemühen? Sobald Jesus dies hörte, sprach er zu dem Vorsteher der Synagoge: Fürchte nicht, glaube nur! Indessen ließ er Keinen mitfolgen, als Petrus, Jakobus und Johannes, des Jakobus Bruder. Als Er nun in das Haus des Synagogen-Vorstehers kam, und das Getümmel und die laut Weinenden und Heulenden sah, sagte er zu ihnen bei dem Eintritte: Warum lärmet und weinet ihr so? Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Sie aber verlachten ihn. Nachdem er nun Alle hinausgeschafft, nahm er den Vater des Mädchens und die Mutter und die bei ihm waren, mit sich, und ging hinein, wo das Mädchen lag; nahm es bei der Hand und sagte: Talitha Kumi; das heißt: Mädchen, ich sage dir, richte dich auf! Sogleich richtete sich das Mädchen auf und ging umher; denn es war zwölf Jahre alt. Und sie waren vor Verwunderung außer sich. Er gebot ihnen aber ernstlich, daß Keiner dies erführe, und befahl, ihr zu essen zu geben. Jesus sendet seine Jünger aus, Enthauptung Johannes. Speisung mit fünf Broten.Von da ging Er weg und kam in seine Vaterstadt; und seine Jünger folgten ihm. Da nun der Sabbat eintrat, fing er an in der Synagoge zu lehren, und Viele, die ihn hörten, erstaunten über seine Lehre und sagten: Woher hat er dies Alles? Welche Weisheit, die ihm gegeben ist! und welche Wundertaten, die durch seine Hände geschehen? Ist er nicht der Zimmermann? Mariens Sohn? Jakobs, Joses, Judas und Simons Bruder? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Er war ihnen ein Anstoß. Jesus aber sagte zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends weniger geachtet, als in seinem Vaterlande, und bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Er konnte deswegen dort keine Wundertat verrichten, außer daß er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte. Er wunderte sich über ihren Unglauben. Darauf bereiste er die umher liegenden Flecken und lehrte. Dann rief er die Zwölfe zu sich, und machte den Anfang, sie je zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Gewalt über die unreinen Geister, und befahl ihnen, nichts mit auf den Weg zu nehmen, als nur einen Wanderstab; sonst weder Reisetasche, noch Brot, noch Geld im Gürtel; sondern Sohlen untergebunden; und nicht doppelte Kleidung sollet ihr tragen. Ferner sagte er zu ihnen: Wo ihr in einem Hause abtretet, da bleibet bis zu eurer Abreise; wo man euch aber nicht aufnehmen und Gehör geben will, von da begebet euch weg, und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis wider sie. So gingen sie aus, und predigten, Buße zu tun. Sie trieben auch viele Teufel aus, salbten viele Kranken mit Öl und heilten sie. Auch der König Herodes hörte davon (denn schon weit hatte sich sein Ruf verbreitet) und sprach: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden, darum sind die Wunderkräfte wirksam in ihm. Andere sprachen: Es ist Elias; wieder Andere: Er ist ein Prophet, wie Einer der Propheten. Da Herodes dieses hörte, sagte er: Johannes, den ich enthaupten ließ, ist von den Toten auferstanden. Herodes hatte nämlich ausgeschickt, und den Johannes greifen und in einem Gefängnisse schließen lassen, wegen der Herodias, seines Bruders Philippus Frau, mit welcher er jetzt in der Ehe lebte. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, deines Bruders Weib zu haben. Deswegen war Herodes über ihn entrüstet, und wollte ihn gerne töten, konnte es aber nicht. Denn Herodes hatte Ehrfurcht für Johannes; weil er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war. Er hielt ihn mit Sorgfalt gefangen, tat Vieles nach seinem Rate, und hörte ihn gerne an. Es fand sich aber eine gelegene Zeit; als nämlich Herodes an seinem Geburtstage den Großen, den Hauptleuten und den Vornehmsten in Galiläa eine Mahlzeit gab. Da trat die Tochter der Herodias herein, und tanzte; das gefiel dem Herodes und den Gästen so wohl, daß der König zu dem Mädchen sprach: Bitte von mir, was du willst, ich will es dir geben! Ja er schwur es ihr: Was du von mir bitten wirst, das will ich dir geben, und wenn es auch die Hälfte meines Reiches wäre. Da sie nun hinausging, sagte sie zu ihrer Mutter: Was soll ich mir ausbitten? Sie sprach: Den Kopf Johannes, des Täufers. Eiligst kam sie nun wieder zu dem König herein; forderte und sprach: Ich wünsche, daß du mir sogleich Johannes, des Täufers, Kopf auf einer Schüssel geben lassest. Darüber wurde nun der König sehr traurig; doch um des Eidschwurs und der Gäste willen, wollte er sie nicht abweisen. Der König sandte also einen Scharfrichter hin und befahl, seinen Kopf auf einer Schüssel herzubringen. Dieser enthauptete ihn im Kerker, und brachte seinen Kopf auf der Schüssel, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen brachte ihn der Mutter. Als seine Jünger das hörten, kamen sie, nahmen seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab. Inzwischen kamen die Apostel wieder bei Jesu zusammen, und erzählten ihm Alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sprach er zu ihnen: Kommet beiseite an einen einsamen Ort und ruhet ein wenig aus; denn derer, die ab- und zugingen, waren so Viele, daß sie nicht einmal Zeit zum Essen hatten. Sie gingen also zu Schiffe, und begaben sich an einen einsamen Ort allein. Man sah sie abfahren, Viele erfuhren es, und von allen Städten her lief man da zu Lande zusammen, und kam ihnen zuvor. Als Er ausstieg, sah er die große Volksmenge und empfand inniges Mitleid über sie, weil sie wie Schafe ohne Hirten waren. Er fing daher an, ihnen viele Lehren vorzutragen. Da es aber schon ziemlich spät am Tage war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Dieser Ort ist abgelegen, und es ist schon spät; entlaß sie, daß sie in die umliegenden Dörfer und Flecken gehen, und sich Brot kaufen, um zu essen. Er gab ihnen zur Antwort und sprach: Gebet ihr ihnen zu essen. Sie sprachen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brot kaufen, und ihnen zu essen geben? Er sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Gehet hin und sehet zu! Als sie nachgesehen, sagten sie: Wir haben fünf, und zwei Fische. Da befahl er ihnen, sie sollten Alle in verschiedenen Gesellschaften auf das grüne Gras sich lagern lassen. Man legte sich also in Abteilungen zu hundert und zu fünfzigen nieder. Da nahm er die fünf Brote und zwei Fische, sah hinauf zum Himmel, segnete und brach die Brote, und gab sie seinen Jüngern, um sie den Leuten vorzulegen; auch die zwei Fische ließ er unter alle verteilen. Alle aßen und wurden satt. Und man hob noch zwölf Körbe voll von den übriggebliebenen Brocken auf, auch von den Fischen. Es waren aber fünftausend Mann, welche gespeist hatten. Gleich darauf nötigte er seine Jünger zu Schiffe zu gehen, und vor ihm hinüber nach Bethsaida zu fahren, indes er das Volk entlassen wollte. Nach Entlassung desselben ging er auf den Berg, um zu beten. Schon war es Abend, als das Schiff mitten auf dem See, und Er allein auf dem Lande war. Er sah, wie sie sich im Fortrudern quälten, denn sie hatten widrigen Wind. Da kam er um die vierte Nachtwache zu ihnen, daher wandelnd auf dem See, und wollte neben ihnen vorübergehen. Sie aber, als sie ihn auf dem See gehen sahen, glaubten, es sei ein Gespenst, und schrieen laut; denn Alle sahen ihn und waren erschreckt. Er redete sie aber sogleich an, und sprach zu ihnen: Seid wohlgemut, ich bin es, erschrecket nicht! Und nachdem er zu ihnen in's Schiff gestiegen, legte sich der Wind. Sie aber staunten und wunderten sich über die Maßen. Denn durch jene Brote waren sie noch nicht zur Einsicht gekommen; weil ihr Sinn so unempfänglich war. Indes fuhren sie hinüber, kamen an die Landschaft Genesaret, und landeten an. Beim Aussteigen aus dem Schiffe erkannte man ihn sogleich; man lief in der ganzen Umgegend umher, und brachte die Kranken auf Betten da und dort hin, wo man hörte, daß er wäre. Und wo er in Dörfer, oder in Städte, oder auf Landgüter kam, da setzte man auf öffentlichen Plätzen die Kranken aus, und bat ihn, daß sie auch nur den Saum seines Kleides berühren dürften; und wie viele ihn berührten, die wurden gesund. Jesus spricht wider die Heuchler; lehret, was den Menschen unrein macht; heilet die Tochter einer Heidin und einen Taubstummen.Einst versammelten sich bei ihm Pharisäer und Einige von den Schriftlehrern, die von Jerusalem gekommen. Da sahen sie Einige seiner Jünger mit unreinen, das ist, mit ungewaschenen Händen Brot essen; sie tadelten es; (Denn die Pharisäer und alle Juden halten nämlich fest an der Satzung ihrer Voreltern: sie essen nicht, ohne sorgfältig die Hände gewaschen zu haben; auch essen sie nichts, wenn sie vom Markte kommen, ohne sich zu waschen; und so gibt es noch viele andere Dinge, welche sie nach dem Herkommen halten, als: das Waschen der Becher, Krüge, ehernen Geschirre und Polstergestelle.) Daher fragten ihn die Pharisäer und Schriftlehrer: Warum handeln deine Jünger nicht nach der Erblehre der Voreltern, sondern essen das Brot mit unreinen Händen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Von euch Heuchlern hat der Prophet Jesaias sehr treffend geweissagt, wie geschrieben ist: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen; ihr Herz aber ist weit von mir entfernt; vergeblich ehren sie mich; sie lehren Satzungen, die Menschengebote sind; denn Gottes Gebot setzet ihr beiseite, und haltet auf Menschensatzungen, auf Reinigungen der Krüge und Becher; und mit noch vielen andern solchen Dingen habet ihr es zu tun. Auch sagte er zu ihnen: Gar fein wisset ihr Gottes Gebot zu entkräften, damit ihr bei euren Satzungen bleibet. So hat Moses gesagt: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Und wiederum: wer Vater oder Mutter flucht, der soll mit dem Tode bestraft werden. Ihr aber saget: Wenn Einer zu Vater oder Mutter sagt: Korban: (das heißt: Tempelgabe) womit ich dir helfen könnte; so lasset ihr es nicht zu, daß derselbe ferner etwas seinem Vater oder seiner Mutter gebe; ungültig macht ihr Gottes Wort durch eure Satzungen, welche ihr verbreitet, und von der Art tut ihr Vieles. Nun rief er das ganze Volk zu sich und redete zu ihm: Höret mir Alle zu, und fasset es wohl! Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn verunreinigen; sondern was von ihm ausgeht, das ist es, was den Menschen verunreinigt. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Als er sich nun vom Volke hinweg, in's Haus begab, fragten ihn seine Jünger wegen des Gleichnisses. Und er sprach zu ihnen: Also seid auch ihr noch so unverständig? sehet ihr denn nicht ein, daß Alles, was von außen in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann? denn es kommt ja nicht in sein Herz, sondern in seinen Magen, und nimmt seinen natürlichen Ausweg, der das Unreine von allen Speisen abführt. Er fuhr fort: Was aber aus dem Menschen hervorgeht, das verunreinigt den Menschen; denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen böse Gedanken, Ehebruch, Hurerei, Mord, Diebstahl, Geiz, Bosheit, Betrug, Schamlosigkeit, Neidesblick, Lästerung, Hoffart und Torheit. Alles dieses Böse kommt von innen heraus, und verunreinigt den Menschen. Von da machte er sich auf und entfernte sich an die Grenzen von Tyrus und Sidon. Da kehrte er in ein Haus ein, und wünschte, daß ihn Niemand erkennen möchte; er konnte aber nicht unerkannt bleiben; denn eine Frau, deren Tochter einen unreinen Geist hatte, hatte von ihm gehört; sie ging sogleich hinein, fiel ihm zu Füßen; und bat ihn, den Teufel aus ihrer Tochter zu treiben. (Die Frau war eine Heidin, aus Syrophönizien gebürtig.) Er sprach zu ihr: Laß erst die Kinder satt werden; es wäre unbillig, den Kindern das Brot zu nehmen, und es den Hunden vorzuwerfen. Sie antwortete und sprach zu ihm: Wohl, Herr! aber was die Kinder übrig lassen, das fressen ja doch die Hündchen unter dem Tische! Da sprach er zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe heim, der Teufel ist von deiner Tochter ausgefahren. Als sie nach Hause kam, fand sie die Tochter vom Teufel befreiet und auf dem Bette liegen. Und er verließ wieder die Grenzen von Tyrus und kam durch Sidon an das galiläische Meer, mitten in das Gebiet der zehn Städte. Hier brachte man ihm einen Taubstummen, und bat ihn, demselben die Hand aufzulegen. Er nahm ihn aus dem Volke beiseite, legte seine Finger in seine Ohren, berührte mit Speichel seine Zunge, blickte mit stillem Seufzen zum Himmel, und sprach zu ihm: Ephata! das heißt: öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, das Band seiner Zunge war gelöst, und er konnte gehörig sprechen. Er verbot ihnen: es Jemand zu sagen. Aber je mehr er es ihnen verbot, desto mehr breiteten sie es aus, und um so größer war das Erstaunen und man sagte: Er hat doch Alles gut gemacht! den Gehörlosen gibt er das Gehör, und den Sprachlosen die Sprache. Speisung mit sieben Broten; Heilung eines Blinden.Um dieselbe Zeit, als die Volksmenge sehr groß war, und man nichts zu essen hatte; rief er die Jünger zu sich und sagte ihnen: Die Leute dauern mich sehr; denn siehe! sie halten schon drei Tage bei mir aus, und haben nichts mehr zu essen. Und wenn ich sie nüchtern nach Hause gehen ließe, möchten sie auf dem Wege erliegen; denn Einige von ihnen sind weit hergekommen. Seine Jünger antworteten ihm: Woher aber wollte man sie hier in der unbewohnten Gegend mit Brot sättigen? Er fragte sie: Wie viel Brote habet ihr? Sie sprachen: Sieben. Da befahl er dem Volke, sich auf die Erde zu lagern; und nahm die sieben Brote, dankte, brach sie, und gab sie seinen Jüngern zum Vorlegen; diese legten sie dem Volke vor. Auch hatten sie einige kleine Fische; und da er sie gesegnet, hieß er auch diese vorlegen. Sie aßen und wurden satt, und von den übriggebliebenen Brocken hob man noch sieben Körbe voll auf; und derer, die gegessen hatten, waren an die vier Tausend. So entließ er sie. Er ging mit seinen Jüngern sogleich zu Schiffe, und kam in die Gegend von Dalmanutha. Hier machten sich die Pharisäer auf und fingen an, sich mit ihm in verfängliche Streitfragen einzulassen, und begehrten von ihm ein Zeichen vom Himmel her. Tief in seinem Geiste seufzend, sprach er: Wie kann dieses Geschlecht noch ein Zeichen begehren! Wahrlich! ich sage euch, es soll diesem Geschlechte kein Zeichen gegeben werden! So ließ er sie, ging wieder zu Schiffe, und fuhr hinüber. Sie hatten aber vergessen, Brot mitzunehmen, und hatten nur ein einziges Brot bei sich im Schiffe. Nun warnte Er sie und sagte: Sehet euch wohl vor! hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und vor dem Sauerteige des Herodes! Sie dachten unter einander hin und her und sagten: Daß wir kein Brot haben! Als das Jesus bemerkte, sprach er zu ihnen: Was machet ihr euch Gedanken darüber, daß ihr kein Brot habt? Seid ihr noch nicht zur Erkenntnis, noch nicht zum Nachdenken gekommen? Habet ihr noch so einen verblendeten Sinn? Ihr habet Augen, und sehet nicht? Ihr habet Ohren und höret nicht? Erinnert ihr euch nicht mehr? Als ich fünf Brote unter fünf Tausende brach, wieviel Körbe voll Brocken hobet ihr noch auf? Sie sprachen zu ihm: Zwölfe. Und bei den sieben Broten unter vier Tausende, wie viel Körbe voll Brocken hobet ihr da auf? Sie sagten ihm: Sieben. Darauf sprach Er zu ihnen: Wie? fasset ihr es noch nicht? Nun kamen sie nach Bethsaida. Man führte einen Blinden herzu, und bat ihn, denselben zu berühren. Er nahm den Blinden bei der Hand, führte ihn aus dem Flecken hinaus, benetzte mit Speichel seine Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sähe? Er sah auf und sprach: Ich sehe die Menschen wandeln, wie Bäume. Hierauf legte er die Hände noch einmal auf dessen Augen, und derselbe fing an, sehend zu werden, und wurde so hergestellt, daß er Alles deutlich sah. Da hieß er ihn nach Hause gehen und sprach: Gehe heim, und wenn du in den Flecken kommst, so sag es Keinem. Jesus und seine Jünger begaben sich nun in die Flecken bei Cäsarea Philippi; auf dem Wege fragte er seine Jünger, und sagte zu ihnen: Wer, sagen die Leute, daß ich sei? Sie antworteten ihm und sprachen: Johannes der Täufer; Andere: Elias; wieder Andere: Einer der Propheten. Da fragte er sie: Und wer saget ihr denn, daß ich sei? Da antwortete Petrus und sagte zu ihm: Du bist Christus. Er verbot ihnen ernstlich, dies irgend Jemand von ihm zu sagen. Und nun fing er an, ihnen zu eröffnen, der Sohn des Menschen werde Vieles leiden müssen, und von den Ältesten, den Oberpriestern und Schriftlehrern verworfen, und getötet werden, aber innerhalb drei Tagen wieder auferstehen. Dieses sagte er ganz frei heraus. Da nahm ihn Petrus auf die Seite, und suchte ihm dieses ernstlich auszureden. Er aber wandte sich um, und auf seine Jünger blickend, gab er dem Petrus einen Verweis und sprach: Hinweg von mir, Satan! denn du denkest nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. Darauf rief er das Volk und seine Jünger herbei, und sprach zu ihnen: Will Jemand mir nachfolgen, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf und wandle mir nach. Denn, wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber um meinetwillen und um des Evangeliums willen sein Leben verlieren wird, der wird es erhalten. (Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne; aber an seiner Seele Schaden litte? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse?) Wer sich unter diesem ehebrecherischen und sündhaften Geschlechte meiner und meiner Lehre schämen wird, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er in seines Vaters Herrlichkeit mit den heiligen Engeln kommen wird. (8:39)Er sprach zu ihnen: Wahrlich! ich sage euch, es sind Einige unter denen, die hier stehen, die den Tod nicht kosten werden, bis sie das göttliche Reich mit Macht herankommen sehen. Gehörlosen gibt er das Gehör, und den Sprachlosen die Sprache. Jesus Verklärung, Heilung eines Besessenen, Rangstreit der Jünger. Über Verführungen zum Bösen.Nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus, Jakobus und Johannes zu sich, und führte sie allein beiseite auf einen sehr hohen Berg; und er ward vor ihnen verklärt; seine Kleider wurden strahlend und sehr weiß, wie Schnee, so weiß, wie sie kein Walker auf Erden machen kann. Auch erschienen ihnen Elias und Moses und unterredeten sich mit Jesu. Da nahm Petrus das Wort und sprach zu Jesu: Lehrer! hier ist gut sein; wir wollen drei Hütten machen, eine für dich, eine für Moses, eine für Elias. Er wußte nämlich nicht, was er sagte; weil sie bestürzt waren. Nun entstand eine Wolke, die sie umschattete; und aus der Wolke rief eine Stimme: Dieser ist mein geliebter Sohn, den höret! Sie blickten schnell umher, sahen aber Niemand mehr bei sich, als Jesum allein. Da sie vom Berge wieder herunter gingen, verbot Er ihnen, irgend Jemand zu erzählen, was sie gesehen, bis der Sohn des Menschen von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort faßten sie auf, und fragten sich untereinander, was er wohl damit meine, „von den Toten auferstanden sein?“ Dann fragten sie ihn und sprachen: Warum sagen doch die Schriftlehrer: Elias müsse noch vorher kommen? Da antwortete Er und sprach zu ihnen: Freilich geht Elias voran, um Alles wieder in bessern Stand zu bringen; so wie es auch von dem Sohne des Menschen geschrieben steht, daß er Vieles leiden und verachtet werden müsse. Doch ich sage euch: Elias ist auch gekommen; aber sie taten ihm, was sie wollten, wie es von ihm geschrieben ist. Als er nun zu den Jüngern kam, sah er eine große Volksmenge um sie, und Schriftlehrer, die sich mit ihnen zankten. Das ganze Volk geriet sogleich in Schrecken, als es Jesum sah, lief hinzu und bewillkommte ihn. Er fragte sie: Worüber streitet ihr euch unter einander? Und Einer aus dem Volke gab zur Antwort und sprach: Lehrer! ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der einen stummen Geist hat, wo dieser ihn ergreift, reißt er ihn hin und her, so daß er schäumt, mit den Zähnen knirscht und ganz abzehrt. Ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben; sie konnten es aber nicht. Da gab er ihnen zur Antwort und sprach: O du ungläubiges Geschlecht! wie lange soll ich bei euch sein? wie lange noch Geduld mit euch haben? Bringet ihn her zu mir! Sie brachten ihn. Als er ihn sah, zerrte der Geist jenen sogleich, daß er zu Boden fiel, sich wälzte und schäumte. Und Er fragte seinen Vater: Wie lange ist es schon, daß er diese Anfälle hat? Er sprach: Von Kindheit an. Oft schon hat er ihn bald in's Feuer, bald in's Wasser geworfen, um seinen Leben ganz ein Ende zu machen. Wenn du es vermagst, so erbarme dich unser und hilf uns! Jesus sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst. Wer Glauben hat, für den ist Alles möglich. Mit Tränen rief gleich der Vater des Knaben und sagte: Herr! ich glaube; hilf meinem Schwachglauben! Als aber Jesus sah, daß das Volk mehr zusammenlief, bedrohte er den unreinen Geist und sprach zu ihm: Du stummer und tauber Geist! ich gebiete dir, geh aus ihm heraus, und komme nie wieder in ihn. Hierauf schrie er und verzerrte sich schrecklich, und fuhr von ihm aus. Er aber war wie tot, so daß Viele sagten, er sei tot. Aber Jesus faßte ihn bei der Hand, richtete ihn auf, und er stand. Als Er nach Hause kam, fragten ihn seine Jünger allein: Warum konnten wir ihn nicht vertreiben? Er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts anders, als durch Gebet und Fasten vertrieben werden. Von da reisten sie nun wieder ab, und nahmen Seitenwege durch Galiläa, weil er nicht gekannt sein wollte. Er belehrte nämlich jetzt seine Jünger, und kündigte ihnen an: Der Sohn des Menschen wird in der Menschen Hände überliefert, sie werden ihn töten, und wenn er getötet ist, wird er am dritten Tage auferstehen. Allein sie faßten nicht, was er sagte, und ihn zu fragen, fürchteten sie sich. Als sie nun nach Kapernaum kamen, und zu Hause waren, fragte er sie: Was hattet ihr vor unterwegs? Sie schwiegen; denn sie hatten sich auf dem Wege mit einander darüber gestritten, wer unter ihnen der Größte sei. Er setzte sich, rief die Zwölfe zu sich und sprach zu ihnen: Wenn Jemand will der Erste sein, der sei der Letzte von Allen, und Aller Diener. Hier nahm er ein Kind, stellte es in ihre Mitte, umarmte es und sprach zu ihnen: Wer solcher Kinder Eines in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht allein mich auf, sondern auch den, der mich gesandt hat. Da nahm Johannes das Wort zu ihm und sprach: Lehrer! wir sahen jemand in deinem Namen Teufel austreiben, der uns nicht folgt, und haben es ihm gewehrt. Jesus sprach: Wehret ihm nicht, denn Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, wird so leicht übel von mir sprechen können; denn wer nicht wider euch ist, der ist für euch. Gibt euch Jemand in meinem Namen, weil ihr Christo angehört, auch nur einen Trunk Wasser, wahrlich! ich sage euch, dem soll es nicht unbelohnt bleiben; wer hingegen Einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, daß ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt, und er in's Meer geworfen würde. Wenn deine Hand dich ärgert, so haue sie ab! Es ist dir besser, verstümmelt zum Leben einzugehen, als mit beiden Händen in die Hölle, in das unauslöschliche Feuer zu kommen, wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlöscht. Wenn dich dein Fuß ärgert, so haue ihn ab! Es ist dir besser, lahm in das ewige Leben zu gehen, als mit beiden Füßen in die Hölle, in das unauslöschliche Feuer geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlöscht. Wenn dein Auge dich ärgert, so reiß' es aus! Es ist dir besser, einäugig in das Reich Gottes einzugehen, als mit beiden Augen in das Höllenfeuer geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlöscht. Denn ein Jeder muß mit Feuer, wie jedes Opfer mit Salz gesalzen werden. Es ist eine gute Sache um das Salz; wenn das Salz aber seine salzende Kraft verliert, womit will man sie ihm wiedergeben? Habet Salz in euch selbst, und haltet Frieden untereinander! - - - Von dem Bande der Ehe. Der reiche Jüngling. Die Söhne des Zebedäus. Ein Blinder wird sehend. Von hier machte er sich nun auf und kam an die Grenzen von Judäa jenseits des Jordans, wo abermals eine Volksmenge bei ihm zusammenkam, die er wiederum belehrte, wie er gewohnt war. Auch Pharisäer traten zu ihm und legten ihm die verfängliche Frage vor: Darf ein Mann von seinem Weibe sich scheiden? Er antwortete und sprach zu ihnen: Was gab euch Moses für eine Vorschrift? Sie sprachen: Moses erlaubte einen Scheidebrief zu schreiben und sie zu entlassen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Diese Verordnung gab euch Moses eurer Herzenshärte wegen; von Anfang der Schöpfung aber schuf Gott sie als Mann und Frau. Deswegen wird der Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen; sie werden beide ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern Ein Fleisch. Was denn Gott vereinet hat, das soll der Mensch nicht trennen. Und zu Hause fragten ihn seine Jünger noch einmal darüber. Da antwortete er ihnen: Wer von seinem Weibe sich scheidet, und eine andere nimmt, der begeht an ihr einen Ehebruch; und wenn das Weib ihren Mann verläßt, und einen andern nimmt, bricht sie ebenfalls die Ehe. Jetzt brachten sie Kinder zu ihm, damit er sie berühren möchte; die Jünger aber bedrohten diejenigen, die sie herbrachten. Als Jesus dies sah, wurde er unwillig, und sagte zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen, und wehret es ihnen nicht; denn für solche ist das göttliche Reich. Wahrlich! ich sage euch, wer das göttliche Reich nicht wie ein Kind aufnimmt, der wird nicht hineinkommen. Darauf schloß er sie in seine Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Da Er nun wieder auf die Straße kam, lief Jemand herzu, fiel vor ihm auf die Kniee und fragte ihn: Guter Lehrer! was muß ich tun, damit ich das ewige Leben erhalte? Jesus sprach zu ihm: Warum nennest du mich gut? Keiner ist gut, als nur Einer, Gott. Die Gebote kennest du, als: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst kein falsches Zeugnis ablegen; du sollst nicht betrügen; du sollst deinen Vater und die Mutter ehren, Da erwiederte jener und sprach zu ihm: Lehrer! dies Alles habe ich von Jugend auf beobachtet. Jesus blickte ihn an, gewann ihn lieb, und sprach zu ihm: Eins fehlet dir! gehe, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen; so wirst du einen Schatz im Himmel haben; komm dann, und folge mir nach! Als er das hörte, wurde er ganz betrübt, und ging traurig fort; denn er besaß viel Vermögen. Da sah Jesus um sich, und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer hält es doch denen, die Vermögen haben, in's göttliche Reich zu kommen! Über diesen Ausspruch stutzten die Jünger. Allein Jesus wiederholte es noch einmal und sprach zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer hält es, daß die, welche sich auf Reichtümer verlassen, in das göttliche Reich kommen! Leichter ist es, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in's göttliche Reich komme. Hierüber wurden sie noch bestürzter und sagten zueinander: Wer kann dann selig werden? Jesus sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott. Bei Gott ist Alles möglich. Da fing Petrus an zu ihm zu reden: Siehe! wir haben Alles verlassen und sind dir gefolgt! Jesus antwortete und sprach: Wahrlich! ich sage euch, Niemand verläßt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, Haus, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker; der nicht schon hundertfach in dieser Zeit, zwar nicht ohne Verfolgungen, Häuser, und Brüder, und Schwestern, und Mütter, und Kinder, und Äcker, und in der künftigen Zeit das ewige Leben erhalte. Viele aber, welche die Ersten waren, werden die Letzten; und die Letzten die Ersten sein. Auf dem Wege nach Jerusalem hinauf ging Jesus ihnen voran, weil sie sich ängstigten und ihm mit Furcht folgten; denn er hatte die Zwölfe wieder beiseite genommen, und ihnen gesagt, was ihm bevorstehe. Siehe! wir reisen nach Jerusalem hinauf, der Sohn des Menschen wird den Oberpriestern und Schriftlehrern und Ältesten überliefert werden; sie werden ihn zum Tode verurteilen und den Heiden ausliefern; man wird ihn verspotten, geißeln, anspeien und töten; am dritten Tage aber wird er wieder auferstehen. Hierauf kamen die Söhne des Zebedäus, Jakobus und Johannes zu ihm und sprachen: Lehrer! wir wünschen, daß du unsere Bitte uns gewährest. Er sagte ihnen: Was wünschet ihr, daß ich euch tun soll? Und sie sprachen: Gestatte uns, daß wir, Einer zu deiner Rechten, der Andere zu deiner Linken, in deiner Herrlichkeit sitzen mögen. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Getrauet ihr euch, den Kelch zu trinken, den ich trinke, oder euch taufen zu lassen, mit der Taufe, mit der ich getauft werde? Sie sprachen zu ihm: Wir getrauen es uns. Darauf sprach zu ihnen Jesus: Ihr werdet zwar den Kelch, den ich trinke, auch trinken, und euch der Taufe unterziehen, die über mich ergehen wird; das Sitzen aber zu meiner Rechten und Linken steht nicht bei mir, euch zu geben, außer denen, welchen es bereitet ist. Als dieses nun die Zehen hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes. Jesus aber rief sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisset, daß die, welche für Regenten der Völker gehalten sein wollen, über sie herrschen; und daß die Fürsten derselben Gewalt über sie ausüben. Aber so soll es unter euch nicht sein; sondern wer unter euch der Größte sein will, der soll euer Diener sein. Und wer unter euch der Erste sein will; der soll aller Knecht sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, sich dienen zu lassen; sondern zu dienen, und sein Leben als Lösegeld für Viele zu geben. Indes kamen sie nach Jericho. Als er von Jericho mit seinen Jüngern und einer großen Volksmenge wieder abreiste, saß des Timäus Sohn, der blinde Bartimäus, am Wege und bettelte. Als dieser hörte, daß es Jesus von Nazareth sei, fing er an zu rufen und sprach: Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Drohend geboten ihm Viele, zu schweigen; er schrie aber desto lauter: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Jesus blieb stehen, und ließ ihn zu sich rufen. Man rief den Blinden und sagte zu ihm: Sei gutes Muths! steh auf; er läßt dich rufen. Er warf sein Oberkleid ab, sprang auf und ging zu ihm. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was soll ich dir tun? Der Blinde sprach zu ihm: Mein Lehrer, daß ich sehend werde! Da sagte ihm Jesus: Geh hin, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Sogleich sah er und folgte ihm auf der Reise nach. Jesus zieht in Jerusalem ein, treibt die Käufer und Verkäufer aus dem Tempel, empfiehlt das Gebet und Vertrauen zu Gott.Als sie nun nahe gegen Jerusalem und Bethanien an den Ölberg gekommen waren, sandte er zwei von seinen Jüngern aus, und sprach zu ihnen: Gehet in den Flecken, der vor euch liegt; gleich beim Eintritte werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch Niemand gesessen ist; bindet ihn los und bringet ihn her. Und wenn euch Jemand sagt, warum ihr das tuet? So saget: Der Herr hat ihn nötig, und gleich wird er ihn hieher schicken. Sie gingen hin, und fanden draußen am Scheidewege an der Tür einen jungen Esel angebunden und machten ihn los. Einige, die da standen, sprachen zu ihnen: Was machet ihr da, daß ihr den jungen Esel losbindet? Sie sagten ihnen, wie Jesus ihnen aufgetragen; und man ließ es ihnen zu. Sie führten nun den Esel zu Jesu, legten ihre Kleider darüber und er setzte sich auf denselben. Viele breiteten ihre Kleider über den Weg hin; Andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Vor ihm und hinter ihm her rief man laut aus: Hosanna! Hochgepriesen sei, der kommt im Namen des Herrn! Hochwillkommen das herannahende Reich unseres Vaters, Davids! Hosanna in der Höhe! So zog Er zu Jerusalem ein, und ging in den Tempel. Nachdem er sich daselbst überall umgesehen hatte, ging er, da es schon spät an der Zeit war, mit den Zwölfen wieder hinaus nach Bethanien. Des andern Tages, da sie schon von Bethanien abgegangen waren, hungerte ihn. Er sah von weiten einen Feigenbaum, der Blätter hatte und ging darauf zu, ob er vielleicht etwas darauf fände; als er aber hinkam, fand er nichts als Blätter; denn es war nicht die Feigenzeit. Da redete er ihn an und sprach: Nimmermehr soll Jemand von dir eine Frucht essen! Seine Jünger hörten es. Nach ihrer Ankunft zu Jerusalem ging Er in den Tempel und trieb die Käufer und Verkäufer aus dem Tempel; die Tische der Wechsler, und die Stühle der Taubenhändler stieß er um. Ja, er litt nicht einmal, daß Jemand ein Geschirr durch den Tempel trug. Er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll für alle Völker ein Bethaus sein? Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht? Die Oberpriester und Schriftlehrer, als sie das gehört, dachten darauf, wie sie ihn töten wollten; allein sie fürchteten ihn; denn das ganze Volk war über seine Lehre ganz entzückt. Als es Abend geworden, ging er aus der Stadt hinaus. Am folgenden Morgen sahen sie den Feigenbaum im Vorübergehen von Grund aus verdorret. Da erinnerte sich Petrus und sprach zu ihm: Siehe Lehrer! der Feigenbaum, den du verwünscht hast, ist verdorret. Jesus antwortete und sagte zu ihm: Habet Glauben zu Gott; denn wahrlich! ich sage euch: Wer zu diesem Berge spricht: hebe dich und stürze dich in's Meer! und in seiner Seele keinen Zweifel hat, sondern glaubt, daß geschehen werde, was er sagt, dem wird auch werden, was er sagt. Deswegen sage ich euch: Alles, um was ihr im Gebete bittet, glaubet, daß ihr es erhalten werdet, und es wird euch werden. Und wenn ihr euch zu beten hinstellet, so verzeihet, wenn ihr wider Jemand etwas habet, damit euer Vater im Himmel auch euch die Sünden verzeihe! Verzeihet ihr aber nicht, so wird euer Vater im Himmel eure Sünden auch nicht verzeihen. Nun kamen sie wieder nach Jerusalem; und als er im Tempel umherging, traten die Oberpriester, Schriftlehrer und Ältesten zu ihm, und sprachen zu ihm: Aus welcher Macht tuest du dieses? und wer hat dir diese Macht gegeben, so zu handeln? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Lasset mich auch eine Gegenfrage an euch tun; beantwortet ihr mir diese, so will ich auch euch sagen, aus welcher Macht ich dieses tue. War die Taufe Johannes vom Himmel, oder von Menschen? Beantwortet mir das! Sie überlegten es bei sich und sprachen: Sagen wir: vom Himmel; so wird er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir: von Menschen; so haben wir das Volk zu fürchten; denn Alle hielten Johannes für einen wirklichen Propheten. So antworteten sie und sprachen zu Jesu: Wir wissen es nicht. Jesus erwiederte und sagte ihnen: So sag' ich euch auch nicht, aus welcher Macht ich so handle. Vom Weinberge, von der Steuer, von dem vorzüglichsten Gebote. Warnung vor Heuchlern. Das Opfer der armen Witwe.Und Er fing an, zu ihnen in Gleichnissen zu reden: Es pflanzte Jemand einen Weinberg, umgab ihn mit einem Zaun; ließ eine Kelter graben, einen Wachtturm bauen; vermietete ihn dann den Weingärtnern, und reiste außer Landes. Zu seiner Zeit schickte er einen Knecht zu den Weingärtnern, um von den Weingärtnern die Frucht des Weinberges in Empfang zu nehmen. Sie fielen aber über ihn her, schlugen ihn und schickten ihn leer zurück. Abermals sandte er zu ihnen einen anderen Knecht; auch diesen verwundeten sie am Kopfe, und behandelten ihn mit Schmach. Er sandte noch einen andern; auch diesen brachten sie um; so noch viele andere, die sie Teils schlugen, Teils töteten. Noch hatte er einen einzigen geliebten Sohn, auch diesen sandte er zuletzt an sie und sprach: sie werden doch für meinen Sohn Achtung haben! Allein die Weingärtner sprachen unter einander: Dieser ist der Erbe; kommet, lasset uns ihn umbringen; dann sind wir die Besitzer des Gutes. Sie fielen über ihn her, brachten ihn um's Leben, und warfen ihn zum Weinberge hinaus. Was wird nun wohl der Herr des Weinberges tun? Er wird kommen, die Weingärtner töten, und den Weinberg Andern übergeben. Habet ihr nicht die Schriftstelle gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen, gerade der ist zum Grundstein geworden; durch den Herrn ist es geschehen, und wunderbar ist es in unseren Augen. Da hätten sie ihn gerne gegriffen, nur fürchteten sie das Volk; denn sie hatten wohl gemerkt, daß er dieses Gleichnis in Beziehung auf sie gesagt hatte. So ließen sie ihn, und gingen weg. Darauf schickten sie zu ihm Einige von den Pharisäern und Herodianern, um ihn in Reden zu fangen. Sie kamen und sprachen zu ihm: Lehrer! wir wissen, daß du wahrhaftig bist, du kümmerst dich um Niemand; und siehst nicht auf das Ansehen der Person, sondern du lehrest den Weg Gottes nach der Wahrheit. Ist es recht, dem Kaiser Abgaben zu geben, oder sollen wir sie nicht geben? Er merkte aber ihre Arglist, und sprach zu ihnen: Warum fraget ihr mich so verfänglich? Gebet mir einen Denar her, und lasset mich ihn sehen! Sie brachten ihm denselben. Da fragte er sie: Wessen ist dieses Bild und die Umschrift? Sie sagten ihm: des Kaisers. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Nun denn, so gebet dem Kaiser, was des Kaisers, aber auch Gott, was Gottes ist. Es kamen auch Sadduzäer zu ihm, welche die Auferstehung leugnen. Sie fragten ihn und sprachen: Lehrer! Moses hat uns die Vorschrift gegeben: Wenn Jemandes Bruder stirbt, und sein Weib ohne Kinder hinterläßt; so soll sein Bruder die Witwe heiraten, und seinem Bruder Nachkommen erzeugen. Nun waren sieben Brüder; der erste nahm ein Weib, und starb ohne Kinder. Da heiratete sie der zweite; starb aber auch ohne Kinder; desgleichen auch der dritte. Alle sieben hatten sie zur Frau; aber mit ihr keine Kinder. Zuletzt, nach allen, starb auch die Frau. Wann nun bei der Auferstehung jene auferstehen, wem unter ihnen wird die Frau gehören, denn alle sieben hatten sie zur Frau gehabt? Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Seid ihr nicht deswegen so in Irrtum, weil ihr weder die Schrift, noch die Macht Gottes kennet? Wann sie von den Toten auferstehen, dann werden sie weder zur Ehe nehmen, noch genommen werden; sondern sie sind wie die Engel im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr im Buche Moses nicht gelesen bei dem brennenden Busche, wie Gott zu ihm geredet, da er sprach: Ich bin Abrahams Gott, Isaaks Gott, Jakobs Gott. Nun aber ist Gott kein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Ihr irret euch also gar sehr. Einer von den Schriftlehrern kam, der diese Unterredung mit anhörte, und fand, daß Jesus ihnen trefflich geantwortet hatte, und fragte ihn, welches das allererste Gebot sei? Jesus antwortete ihm: Das allererste Gebot ist: Höre Israel! der Herr, dein Gott, ist ein einiger Gott: du sollst also den Herrn, deinen Gott, von deinem ganzen Herzen, von deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Gemühte und aus aller deiner Kraft lieben. Dieses ist das erste Gebot. Das zweite ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ein anderes Gebot gibt es nicht, das wichtiger ist, als diese sind. Der Schriftlehrer sprach zu ihm: Vortrefflich, Lehrer! ganz recht sagst du: Es ist nur ein Gott und kein Anderer außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen, mit ganzem Gemühte, von ganzer Seele, und aus aller Kraft, und den Nächsten lieben, wie sich selbst, ist wichtiger als alle Brand- und Schlachtopfer. Da Jesus sah, daß er weise geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reiche Gottes. Von jetzt an getraute sich Keiner mehr, ihm Fragen vorzulegen. Ferner redete Jesus und sprach, lehrend im Tempel: Wie sagen die Schriftlehrer: Christus sei Davids Sohn? Da doch David selbst im heiligen Geiste spricht: Der Herr sprach zu meinem Herrn, setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel dir zu Füßen lege. David selbst nennt ihn also Herr, wie kann er denn sein Sohn sein? Das zahlreiche Volk hörte ihm mit Lust zu. In seinem Lehrvortrage sagte er ihnen auch: Hütet euch vor den Schriftlehrern, die gerne in langen Feierkleidern einhergehen, und an öffentlichen Plätzen gegrüßt sein wollen. in den Synagogen gerne den Vorsitz, und bei Mahlzeiten die ersten Plätze haben; welche die Häuser der Witwen verschlingen, unter dem Vorwande langer Gebete. Diese werden desto strenger verurteilt werden. Nun setzte sich Jesus dem Opferkasten gegenüber, und sah zu, wie die Leute Geld warfen in den Opferkasten. Manche Reiche gaben ein Ansehnliches. Da kam auch eine arme Witwe, die zwei kleine Stücke, ungefähr einen Heller betragend, hineinlegte. Hier rief er seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich! ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr gegeben, als alle Andere, die opferten; denn Alle gaben aus ihrem Überfluß; diese hingegen gab bei ihrer Notdurft Alles, was sie hatte, ihren ganzen Vorrat. Von der Zerstörung Jerusalems.Als er den Tempel verließ, sagte Einer seiner Jünger zu ihm: Lehrer! siehe, welche Steine! welche Gebäude! Jesus erwiederte und sprach zu ihm: Siehst du alle diese großen Gebäude! Es wird kein Stein über dem andern unverrückt bleiben. Da er nun auf dem Ölberge dem Tempel gegenüber saß, taten Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas die Frage besonders an ihn: Sag uns doch, wann wird das geschehen? und welches Merkzeichen gibt es, wann alles dieses in Erfüllung gehen wird? Jesus antwortete ihnen und fing an zu belehren: Sehet euch wohl vor, daß euch Niemand verführe! Denn Viele werden in meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und werden Viele verführen. Wann ihr nun von Kriegen und Kriegsgerüchten hören werdet; so fürchtet nicht; denn das muß vorgehen, doch ist das Ende darum noch nicht da. Denn es wird ein Volk wider Volk und Reich wider Reich sich empören; Erdbeben, Hungersnot und Verwirrungen werden hie und da sich ereignen. Dies ist nur der Anfang der Wehen! Sehet euch indes wohl vor; denn man wird euch an Gerichtshöfe überliefern, in den Synagogen geißeln und vor Statthalter und Könige stellen, um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis. Ja, unter allen Völkern muß zuvor das Evangelium verkündiget werden. Und wenn sie euch nun hinführen und überliefern, so seid nicht zum voraus verlegen, was ihr reden wollet; sondern redet das, was euch zu derselben Stunde wird eingegeben werden; denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der heilige Geist. Es wird aber ein Bruder den andern, und der Vater das Kind zum Tode ausliefern; die Kinder werden gegen die Ältern sich empören, und ihren Tod befördern. Ihr werdet überall um meines Namens willen verhaßt sein; wer aber beharren wird bis an's Ende, der wird selig sein. Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung entstehen sehet, wo es nicht geschehen sollte, (wer es liest, der merke sich es wohl!) dann fliehe, wer in Judäa ist, auf das Gebirge. Und wer auf dem Dache ist, steige nicht in's Haus hinab, und gehe nicht mehr hinein, um noch Etwas aus dem Hause mitzunehmen; wer auf dem Felde ist, kehre auch nicht zurück, sein Kleid zu holen. Aber wehe den Schwangern und Säugenden zu jener Zeit! Bittet doch, daß eure Flucht nicht in den Winter falle. Denn in jenen Zeiten wird ein Jammer sein, desgleichen von Urbeginn der von Gott hervorgebrachten Schöpfung an bis jetzt nicht gewesen ist, noch je kommen wird. Und kürzte der Herr diese Zeiten nicht ab, so würde kein Mensch gerettet; aber um der Auserwählten willen, die er erwählte, kürzte er sie ab. Wenn alsdann euch Jemand sagen wird: sieh! hier ist Christus; oder: sieh! dort ist er; so glaubet es nicht. Denn es werden falsche Christus und falsche Propheten auftreten, Zeichen und Wunder geben, um, womöglich, auch die Auserwählten irre zu führen. Sehet euch also wohl vor, siehe! ich habe euch Alles vorhergesagt. In jenen Zeiten, nach jenem Jammer, wird die Sonne verdunkelt werden, der Mond seinen Schein nicht geben; die Sterne des Himmels werden herunter fallen, und der ganze Sternenhimmel wird erschüttert werden. Alsdann wird man den Sohn des Menschen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit kommen sehen. Er wird seine Engel senden, und seine Auserwählten aus allen vier Weltgegenden, von dem Ende der Erde bis zum Ende des Himmels versammeln. An dem Feigenbaume aber lernet folgendes Gleichnis: wenn seine Zweige saftig geworden, und er Blätter getrieben, so wisset ihr, daß der Sommer herannahet. So auch, wenn ihr alle jene Ereignisse sehet, so wisset, daß es schon vor der Türe sei. Wahrlich! ich sage euch: dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dieses Alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Allein von jenem Tage oder jener Stunde weiß Niemand; auch die Engel im Himmel nicht; auch nicht der Sohn; sondern nur der Vater. Sehet euch vor, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann die Zeit ist. Wie Einer, der außer Landes reiste, sein Haus verließ, seinen Bedienten Vollmacht über alles Geschäft erteilte, und dem Torwächter zu wachen befahl. So wachet nun! denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommen wird: ob des Abends, oder um Mitternacht; oder bei dem Hahnengeschrei, oder am Morgen; damit, wenn er zur unerwarteten Zeit käme, er euch nicht schlafend finde. Was ich aber euch sage, das sage ich Allen: Wachet! Das letzte Abendmahl. Die Leiden Jesu.Nach zwei Tagen war Ostern, oder das Fest der ungesäuerten Brote. Da dachten die Oberpriester und Schriftlehrer, wie sie ihn mit List greifen und töten wollten. Jedoch sagten sie: Es darf nicht auf das Fest geschehen, damit nicht ein Aufstand unter dem Volke entstehe. Als er nun zu Bethanien im Hause Simons, des Aussätzigen war, und zu Tische saß, kam eine Frau mit einem alabasternen Gefäße voll ächten kostbaren Nardenöls, eröffnete das Gefäß, und goß es über sein Haupt. Darüber wurden Einige bei sich unwillig und sprachen: Wozu doch diese Verschwendung des Salböls! Es hätte dieses Salböl können um mehr als dreihundert Denarien verkauft, und unter die Armen ausgeteilt werden. Sie zürnten mit ihr. Aber Jesus sprach: Lasset sie! warum kränket ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Arme habet ihr ja immer bei euch, und könnet ihnen wohl tun, wann ihr wollet; mich aber habet ihr nicht immer. Sie tat, was sie konnte; schon zum voraus salbte sie meinen Körper zum Begräbnis ein. Wahrlich! ich sage euch: Wo in der ganzen Welt dieses Evangelium gepredigt wird, da wird auch diese ihre Tat zu ihrem Andenken erzählt werden. Hierauf ging Judas Iskariot, einer aus den Zwölfen, zu den Oberpriestern, um ihnen Jesum zu verraten. Als sie das hörten, freuten sie sich und versprachen ihm Geld zu geben. Er dachte also darauf, wie er ihn unter günstigen Umständen ausliefern wollte. Am Vortage der ungesäuerten Brote, an welchem man das Osterlamm schlachtete, sprachen die Jünger zu Ihm: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten sollen, daß du das Osterlamm essest? Und er schickte zwei von seinen Jüngern aus, und sprach zu ihnen: Gehet in die Stadt, daselbst wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; diesem folget! Und zu dem Herrn des Hauses, wo er hineingehen wird, saget nur: Der Lehrer läßt fragen: Wo ist das Speisezimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Osterlamm essen kann? Dann wird er euch einen großen mit Polstern bedeckten und zubereiteten Speisesaal zeigen; daselbst richtet für uns zu! Seine Jünger gingen also hin, kamen in die Stadt, fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Ostermahl. Da es nun Abend geworden, kam er mit den Zwölfen. Als sie nun saßen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich! ich sage euch, Einer von euch, der mit mir speiset, wird mich verraten. Darüber wurden sie traurig und fingen an, Einer, wie der Andere zu sagen: Bin ich es? Er sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel greift. Der Sohn des Menschen geht zwar seinen Weg, so wie es von ihm geschrieben steht; wehe aber solchem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen verraten wird; es wäre ihm besser, daß dieser Mensch nie geboren wäre. Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, segnete und brach es; gab es ihnen und sprach: Nehmet hin! dies ist mein Leib! Darauf nahm er den Kelch, dankte, und gab ihnen denselben; und sie tranken Alle daraus; und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für Viele vergossen wird. Wahrlich! ich sage euch, nun trinke ich nicht mehr von dem Gewächse des Weinstocks, bis an jenem Tage, da ich's im Reiche Gottes neu trinken werde. Nach vollendetem Lobgesange gingen sie an den Ölberg hinaus. Da sprach Jesus zu ihnen: Diese Nacht werdet ihr Alle Anstoß an mir nehmen; denn es stehet geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen. Aber nach meiner Auferstehung will ich vor euch vorausgehen nach Galiläa. Da sprach Petrus zu ihm: Und wenn auch Alle an dir Anstoß nehmen, ich doch nicht! Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal krähet, wirst du mich dreimal verleugnet haben. Er aber beteuerte noch stärker: wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich doch nicht verleugnen. So sprachen auch Alle. Inzwischen kamen sie zu einem Landgute, Gethsemane genannt. Da sprach er zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, während ich bete. Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Jetzt fing er an, traurig und ängstlich zu werden. Und er sprach zu ihnen: Trauervoll ist meine Seele bis zum Tode! bleibet hier und wachet! Darauf ging er ein wenig weiter, fiel auf die Erde nieder, und betete, daß doch, wenn es sein könnte, die Stunde ihm vorüberginge. Und flehte: Ach Vater, Vater! dir ist ja Alles möglich, laß diesen Kelch vor mir vorübergehen! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst. Als er nun wiederkam, fand er sie schlafend. Er redete Petrus an: Simon du schläfst? nicht einmal eine Stunde konntest du wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist zwar willig, das Fleisch aber ist schwach. Darauf ging er wieder hin, und betete, wiederholend dieselben Worte. Er kam dann wieder und fand sie abermals schlafend; denn ihre Augen waren ermüdet; und sie wußten nicht mehr, was sie ihm antworteten. Und wie er zum dritten Mal kam, sagte er zu ihnen: Schlafet nun und ruhet! Es ist aus damit! die Stunde ist da! siehe! der Sohn des Menschen wird in die Gewalt der Sünder überliefert! Auf, lasset uns gehen! Siehe, mein Verräter ist schon da! Und als er noch redete, da kam Judas Iskariot, Einer von den Zwölfen, und mit ihm ein großer Haufen Volkes mit Schwertern und Knitteln, abgeschickt von den Oberpriestern, Schriftlehrern und Ältesten. Sein Verräter hatte aber jenen ein Merkzeichen gegeben, und gesagt: Den ich küssen werde, der ist es, den greifet, und führet ihn wohl bewacht fort. Sobald er ankam, ging er auf ihn zu und sprach: Sei gegrüßt Rabbi! und küßte ihn. Nun legten sie Hand an ihn und griffen ihn. Einer aber von denen, die dabei standen, zog das Schwert, traf den Knecht des Oberpriesters, und hieb ihm das Ohr ab. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Ihr seid ja wie gegen einen Mörder ausgezogen, mit Schwertern und Knitteln, um mich gefangen zu nehmen! Täglich war ich bei euch und lehrte im Tempel, da habet ihr mich nicht angegriffen! Doch, es müssen die Schriften erfüllet werden! Nun verließen ihn Alle und nahmen die Flucht. Ein gewisser Jüngling folgte ihm nach, der um den Leib ein Leintuch geworfen. Und sie griffen ihn. Er ließ aber das Leintuch fahren und entfloh ihnen nackt. Jesum führten sie nun zu dem Oberpriester, bei welchem alle Priester, Schriftlehrer und Ältesten zusammenkamen. Petrus folgte ihm von ferne nach bis in das Innere des Palastes des Oberpriesters; setzte sich mit den Bedienten und wärmte sich am Feuer. Die Oberpriester und der ganze Rat suchten inzwischen wider Jesum Zeugnisse auf, um ihn dem Tode überliefern zu können; fanden aber keines. Denn obgleich viele falsche Zeugen wider ihn auftraten; so waren doch die Zeugnisse nicht hinreichend. So traten einige als falsche Zeugen wider ihn auf und sagten: Wir haben ihn sagen hören: ich will diesen mit Händen erbaueten Tempel zerstören, und innerhalb drei Tagen einen andern aufführen, der nicht mit Händen erbaut ist. Auch dieses ihr Zeugnis war nicht hinreichend genug. Da trat nun der Oberpriester selbst in die Mitte und fragte Jesum und sagte: Antwortest du nichts? was zeugen diese gegen dich? Er aber schwieg und antwortete kein Wort. Der Oberpriester fragte ihn wieder und sagte: Bist du Christus, der Sohn des Hochgelobten? Darauf sprach Jesus zu ihm: Ich bin es, und ihr werdet den Sohn des Menschen zur Rechten des Allmächtigen sitzen, und auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Da zerriß der Oberpriester sein Oberkleid und sprach: Wozu verlangen wir ferner Zeugen? Ihr habet selbst die Lästerungen gehört. Was ist eure Meinung? Sie verdammten ihn nun Alle, er sei des Todes schuldig. Da fingen Einige an, ihn anzuspeien; sein Angesicht zu verhüllen; ihn mit Fäusten zu schlagen; und zu sagen: Weissage uns! Die Bedienten schlugen ihn mit der flachen Hand in's Angesicht. Während Petrus nun unten in dem Hofe war, kam eine von den Mägden des Oberpriesters, und da sie den Petrus sich wärmen sah, blickte sie ihm in's Gesicht und sprach: Ja, du warest auch bei Jesu dem Nazarener! Er leugnete es aber ab und sprach: Ich weiß und verstehe nicht, was du da sprichst! Da er nun in den Vorplatz herausging, krähte der Hahn. Die Magd sah ihn wieder, fing an und sagte zu den Umstehenden: Dieser gehört auch zu ihnen! Er leugnete es abermals ab. Nicht lange nachher redeten den Petrus die Umstehenden wieder an: Gewiß! gehörst du zu ihnen; denn du bist ein Galiläer. Darauf beteuerte er mit Flüchen und Schwüren: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr sprechet. Da krähte der Hahn zum zweiten Mal, und dem Petrus fielen die Worte ein, die Jesus zu ihm gesagt: Ehe der Hahn zweimal krähet, wirst du mich dreimal verleugnet haben. Und er fing an zu weinen. Fortsetzung der Leiden Jesu. Sein Tod und sein Begräbnis.Früh Morgens faßten die Oberpriester mit den Ältesten und Schriftlehrern, wie auch mit dem ganzen Rate den Beschluß, Jesum gebunden wegführen zu lassen, und ihn an Pilatus zu überliefern. Und Pilatus fragte ihn: Bist du der Juden König? Er antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es. Die Oberpriester klagten ihn über Vieles an. Pilatus fragte ihn abermals und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, in wie vielen Stücken sie dich anklagen! Jesus aber antwortete nichts mehr, so daß sich Pilatus wunderte. Am Feste pflegte er aber ihnen Einen von den Verhafteten loszugeben, wen sie sich ausbaten. Nun war ein gewisser Barrabas in Verhaft, mit andern Aufrührern, die bei einem Aufruhr einen Mord begangen hatten. Und nachdem das Volk hinaufgezogen war, fing es an zu fordern, was er ihnen wie immer getan hatte. Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollet ihr, daß ich euch den König der Juden losgebe? Denn er sah wohl ein, daß die Oberpriester ihn aus Neid überliefert hatten. Aber die Oberpriester hatten das Volk aufgehetzt, es sollte sich lieber den Barrabas losgeben lassen. Pilatus erwiederte darauf noch einmal und sprach zu ihnen: Was wollet ihr denn, daß ich mit dem Juden-König anfangen soll? Sie aber schrieen von Neuem: An's Kreuz mit ihm! Pilatus fragte sie: Was hat er den Böses getan? Sie schrieen aber noch lauter: An's Kreuz mit ihm! Nun wollte Pilatus dem Volke genug tun, und gab ihnen Barrabas los; Jesum aber, der vorher gegeißelt, übergab er zur Kreuzigung. Hierauf führten ihn die Soldaten in den Hof vor dem Palaste, und riefen die ganze Wache zusammen. Sie zogen ihm dann einen Purpurmantel an, setzten ihm eine von Dornen geflochtene Krone auf, und fingen an, ihn zu begrüßen: Sei gegrüßt, König der Juden! Sie schlugen ihn mit einem Rohr auf das Haupt, spieen ihn an, fielen auf die Kniee und bückten sich vor ihm. Nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus, und seine eigene Kleider an. Nun führten sie ihn zur Kreuzigung hinaus, und nötigten einen Vorbeigehenden, mit Namen Simon von Cyrene, (den Vater Alexanders und Rufus) der gerade vom Felde kam, daß er sein Kreuz tragen mußte. Sie führten Jesum auf den Platz Golgatha, welches verdolmetscht Schädelstätte heißt. Man gab ihm Myrrhenwein zu trinken, den er aber nicht nahm. Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, Teilten sie seine Kleider und warfen das Loos darüber, wer etwas davon erhielte. Es war um die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. Als Angabe seiner Schuld war über ihn geschrieben: Der König der Juden! Mit ihm wurden noch zwei Räuber gekreuzigt; einer zu seiner Rechten, der andere zu seiner Linken. So war die Schrift erfüllt, welche sagt: Er ist unter die Missetäter gerechnet. Die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ei! der du den Tempel zerstörst, und in dreien Tagen wieder aufbaust; rette dich selbst und steige herab vom Kreuze! Eben so spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftlehrern, indem sie zu einander sagten: Andern hat er geholfen, aber sich selber kann er nicht helfen? Der Christus, der König in Israel, er steige nun herab vom Kreuze, damit wir sehen und glauben! Auch die mit ihm Gekreuzigten schmähten ihn. Von der sechsten Stunde an entstand eine Finsternis über das ganze Land, bis zur neunten Stunde. Um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme und sprach: Elli, Elli, Lama Sabachthani? das heißt in unserer Sprache: Mein Gott, mein Gott! warum hast du mich verlassen? Einige von den Umstehenden, die dies hörten, sprachen: Siehe! er ruft den Elias! Da lief Einer hin, füllte einen Schwamm mit Essig; steckte ihn auf ein Rohr, reichte ihm diesen Trunk und sprach: Laßt mich! wir wollen sehen, ob Elias kommt, um ihn herabzunehmen. Jesus gab nun einen lauten Schrei und verschied. Da riß der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Als der Hauptmann, der ihm gegenüberstand, nun sah, daß er mit solchem Schrei verschied, sprach er: dieser Mensch war Gottes Sohn! Es waren aber auch Frauen dort, die von Ferne zugesehen; unter welchen Maria von Magdala, Maria des jüngeren Jakobus, und des Joses Mutter, und Salome waren, die ihn, da er in Galiläa war, auch begleitet und bedient hatten, nebst vielen Andern, die mit ihm nach Jerusalem gegangen. Da es schon Abend wurde, (es war nämlich Rüsttag oder Vorsabbat) ging Joseph von Arimathäa, ein angesehenes Ratsglied, welcher auch auf das Reich Gottes wartete, ohne ScheÜ zu Pilatus hin, und bat sich den Leichnam Jesu aus. Pilatus wunderte sich, daß er schon gestorben sei, ließ den Hauptmann zu sich rufen, und fragte ihn: ob er schon lange tot sei? Und auf die Nachricht, die ihm der Hauptmann gab, schenkte er Joseph den Leichnam. Dieser hatte nun feine Leinwand gekauft; nahm ihn ab; wickelte ihn in die Leinwand; setzte ihn in die Grabstätte, welche in einen Felsen gehauen, und wälzte einen Stein vor den Eingang der Gruft. Maria von Magdala, und Maria, Josephs Mutter, sahen zu, wo er hingelegt wurde. Auferstehung und Himmelfahrt Jesu.Da nun der Sabbat vorüber war, kauften Maria von Magdala und Maria, Jakobs Mutter, und Salome Spezereien, um hinzugehen und Jesum einzusalben. Sehr früh am ersten Tage nach dem Sabbat, während die Sonne aufging, kamen sie zur Gruft. Und sie sprachen unter sich: Wer wird uns aber den Stein von dem Eingange der Gruft wälzen? Als sie nun hinblickten, sahen sie, daß der Stein schon abgewälzt sei; wiewohl er sehr groß war. Da sie nun in die Gruft hineingingen, sahen sie einen Jüngling in einem weißen langen Kleide zur rechten Seite sitzen, und erschraken sehr. Er sprach aber zu ihnen: Erschrecket nicht! ihr suchet Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten; er ist auferstanden und nicht hier. Siehe die Stelle, wo er gelegen. Gehet aber hin, und saget seinen Jüngern, besonders dem Petrus, daß er euch nach Galiläa vorangehe, daselbst werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt. Nun verließen sie die Gruft, und eilten davon; denn Schaudern und Zittern hatte sie ergriffen, und Niemand hörte von ihnen ein Wort; so fürchteten sie sich. Er aber, der sehr frühe am ersten Tage nach dem Sabbat auferstanden, erschien zuerst der Maria von Magdala, von welcher er sieben Teufel getrieben hatte. Diese ging hin, und verkündete es seinen gewöhnlichen Begleitern, die noch in Leid und Trauer waren. Allein diese wollten es nicht glauben, da sie hörten, daß er lebe, und von ihr gesehen worden. Nach diesem zeigte er sich Zweien von ihnen, die auf das Land gingen, in einer andern Gestalt. Auch diese brachten den Übrigen Nachricht davon, aber auch ihnen glaubten sie nicht. Nachher erschien er den Elfen, als sie zu Tische waren, und gab ihnen wegen ihres Schwachglaubens und Hartsinnes Verweise; weil sie denen nicht hatten glauben wollen, die doch ihn, als Auferstandenen, gesehen. Noch sprach er zu ihnen: gehet in alle Welt, verkündet das Evangelium allen Völkern Wer glaubt und sich taufen läßt, wird selig werden; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. Folgende Zeichen werden aber diejenigen, welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Teufel vertreiben; neue Sprachen reden; Schlangen aufheben, und wenn sie etwas tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Kranken die Hände auflegen, und sie werden genesen. Nun wurde der Herr Jesus, nachdem er mit ihnen geredet, in den Himmel aufgenommen, und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber gingen aus, und predigten überall; und der Herr wirkte mit, und bestätigte das Wort mit begleitenden Zeichen. Von der Geburt Johannes und Jesu. Maria besucht Elisabeth.Nachdem es schon Viele unternommen, eine Erzählung der unter uns vorgefallenen Begebenheiten aufzusetzen, wie sie uns Jene überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen: so habe auch ich für gut erachtet, dir, bester Theophilos! es nach der Ordnung zu beschreiben, nachdem ich Allem genau von seinem Ursprunge an nachgeforscht habe, damit du von der Wahrheit der Worte, die du gehört hast, überzeugt werdest. Zur Zeit Herodes, Königs in Judäa, lebte ein gewisser Priester aus der Klasse Abias, Namens Zacharias; und seine Frau war von den Töchtern Aaron, und ihr Name Elisabeth. Sie waren beide gerecht vor Gott, und wandelten untadelhaft, nach allen Geboten und Vorschriften des Herrn. Sie hatten aber kein Kind; denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren schon in einem hohen Alter. Indes trug es sich zu, da er, nach der Ordnung seines Dienstes, sein priesterliches Amt vor Gott verrichtete, und ihn, nach der Gewohnheit des Priestertums, das Loos traf, räuchern zu müssen, daß er hinging in den Tempel des Herrn. Aber das ganze versammelte Volk betete draußen während der Räucherzeit. Da erschien ihm ein Engel des Herrn, stehend zur rechten Seite des Rauchaltars. Zacharias wurde bestürzt, als er ihn sah, und es überfiel ihn Furcht. Der Engel aber redete ihn an: Fürchte dich nicht, Zacharias! dein Gebet ist erhört. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du wirst ihm den Namen Johannes geben. Du wirst Freude und Wonne haben; und Viele werden über seine Geburt frohlocken. Er wird vor dem Herrn groß sein; Wein, und was berauscht, wird er nicht trinken, und schon von Mutterleibe an wird er mit dem heiligen Geist erfüllt werden. Viele von Israels Kindern wird er bekehren zu dem Herrn, ihren Gott. Er wird vor ihm hergehen mit dem Geiste und der Kraft eines Elias, um die Herzen der Väter zu kehren zu den Kindern, und die Ungläubigen zu der Weisheit der Gerechten, um dem Herrn vorzubereiten ein vollkommenes Volk. Da sprach Zacharias zu dem Engel: woran soll ich dieses erkennen? denn ich bin alt, und meine Frau ist hochbetagt. Da antwortete der Engel und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott stehet, und wurde abgesandt, um mit dir zu sprechen, und dir diese frohe Botschaft zu bringen. Und siehe! du wirst stumm sein, und nicht reden können, bis auf den Tag, da dieses erfolgen wird; weil du meinen Worten nicht geglaubt, welche zu seiner Zeit erfüllt werden sollen. Indes wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, daß er so lange im Tempel verweilte. Da er nun heraus kam und nicht zu ihnen sprechen konnte, schlossen sie daraus, daß er eine Erscheinung in dem Tempel gesehen. Er gab ihnen Winke, und blieb stumm. Und es geschah, als seine Dienstwoche zu Ende war, kehrte er nach seiner Heimat zurück. Nach diesen Tagen wurde sein Weib Elisabeth schwanger, und hielt sich fünf Monate einsam, und sprach: Also hat in diesen Tagen der Herr an mir getan, da er gnädig auf mich sah, und den Schimpf vor den Leuten von mir nahm. Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa, Namens Nazareth, gesandt, zu einer Jungfrau, die mit einem Manne, Namens Joseph, aus dem Hause Davids, verlobt war. Der Name der Jungfrau war Maria. Als der Engel zu ihr hineintrat, sprach er: Sei gegrüßt, voll der Gnade! der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Weibern! Da sie dieses hörte, erschrak sie über dessen Anrede, und dachte, welche Begrüßung das sei. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! denn du hast Gnade gefunden bei Gott Siehe! du wirst schwanger werden, und einen Sohn gebären, den sollst du Jesus nennen. Dieser wird groß sein, und ein Sohn des Allerhöchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm seines Vaters, David's Thron geben, und er wird über Jakob's Haus ewig regieren; und sein Reich wird ohne Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel gab ihr zur Antwort und sprach: Der heilige Geist wird über dich kommen; des Höchsten Kraft wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, was aus dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. Und siehe! Elisabeth, deine Verwandte, diese hat auch noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; und schon gehet sie, die für unfruchtbar Gehaltene, im sechsten Monate. Denn bei Gott ist nichts unmöglich. Hierauf sprach Maria: Siehe! ich bin des Herrn Magd, mir geschehe, wie du gesagt hast. Da schied der Engel von ihr. In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg nach dem Gebirgslande, und eilte in eine Stadt Juda. Sie kam in Zacharias Haus und grüßte Elisabeth. Und es ereignete sich, als Elisabeth den Gruß Mariens hörte, sprang das Kind in ihrem Leibe auf. Und Elisabeth wurde von dem heiligen Geiste erfüllt. Mit gehobener Stimme rief sie und sprach: Gesegnete du, unter den Weibern! Gesegnet deines Leibes Frucht! Woher mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe! wie der Laut von deinem Gruß in meine Ohren drang, sprang vor Freude auf das Kind in meinem Leibe. Selig du, daß du geglaubt hast, es werde in Erfüllung gehen, was dir vom Herrn gesagt ist. Da sprach Maria: Hoch preiset meine Seele den Herrn! Froh jauchzet mein Geist zu Gott, meinem Retter! Denn gnädig sah' Er auf die Niedrigkeit seiner Magd. Siehe! von nun an werden alle Geschlechter selig mich preisen. Denn Großes hat an mir getan der Mächtige! Ja, sein Name ist heilig! Erbarmen hat Er von Geschlecht zu Geschlecht, über die, die ihn fürchten. Er zeigt seines Armes Gewalt; zerwirft die Stolzen im Dunkel ihres Herzens. Die Mächtigen stürzt er vom Throne; die Niedrigen hebt er empor. Er spendet den Dürftigen reichliche Güter; leer weiset er Reiche zurück. Er hat sich Israels, seines Zöglings, angenommen, eingedenk seines Erbarmens, (wie er zu unsern Vätern gesprochen,) über Abraham und seine Nachkommen auf ewig. Maria blieb nun ungefähr drei Monate bei ihr; dann reiste sie nach ihrer Heimat zurück. Für Elisabeth kam jetzt die Zeit des Gebärens, und sie gebar einen Sohn. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch große Gnade der Herr ihr erzeigt, und nahmen Teil an ihrer Freude. Am achten Tage kamen sie, den Knaben zu beschneiden, und nannten ihn, nach dem Namen seines Vaters, Zacharias. Seine Mutter aber antwortete und sprach: Nicht so, sondern Johannes soll er heißen. Sie sprachen zu ihr: Es ist Niemand in deiner Familie, der diesen Namen führt. Man winkte darauf seinem Vater, wie er wolle, daß er genannt würde. Er begehrte ein Täfelchen, schrieb und sprach: Johannes ist sein Name. Und Alle verwunderten sich. Auch plötzlich wurde sein Mund eröffnet, und seine Zunge gelöst; und er redete und pries Gott. Dieses setzte alle Umherwohnenden in Erstaunen; und der ganze Vorfall verbreitete sich überall in dem Gebirge Judäas. Alle, die es hörten, faßten es zu Herzen, und sprachen: Was wird doch wohl aus diesem Kinde werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm. Zacharias aber, sein Vater, voll des heiligen Geistes, weissagte und sprach: Gepriesen sei der Herr, Israels Gott! Gnädig nahte er sich, und sandte seinem Volke Rettung! Ein Horn des Heils stellte er uns auf in dem Hause Davids, seines Dieners, (wie er es durch seiner heiligen Propheten Mund vor Zeiten gesagt hatte), Rettung von unsern Feinden, und aus der Hand Aller, die uns hassen; um Gnade gegen unsere Väter zu beweisen, eingedenk seines heiligen Bundes, des Eides, den er unserem Vater Abraham schwur: uns zu geben, daß wir, befreiet von unserer Feinde Hand, ihm dienten ohne Furcht, in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm, durch unser ganzes Leben. Und du, mein Kind! wirst ein Prophet des Allerhöchsten genannt werden; denn du wirst dem Herrn vorangehen, um ihm den Weg zu bahnen; um sein Volk zur Erkenntnis des Heils zu führen, in Vergebung seiner Sünden, durch unsers Gottes innigste Barmherzigkeit, durch welche ein Licht aus der Höhe uns besucht hat; um die zu erleuchten, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes: und unsere Füße zu leiten auf den Weg des Friedens. Der Knabe aber wuchs heran, und wurde stark am Geiste, und einsame Gegenden waren sein Aufenthalt, bis zu der Zeit, wo er vor Israel auftrat. Jesu Geburt, Beschneidung, Darstellung im Tempel.Zu der Zeit geschah es, der Kaiser Augustus ließ einen Befehl ergehen, daß in allen seinen Ländern öffentliche Verzeichnisse gemacht werden sollten. (Diese Aufzeichnung geschah eher, als Quirinus Statthalter über Syrien war.) Jeder ging also an seinen Stammort, um sich aufzeichnen zu lassen. So reiste auch Joseph aus der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa zur Stadt Davids, die Bethlehem heißt, (weil er aus dem Hause und der Familie Davids war) um sich mit Maria, seiner vermählten Frau, die schwanger war, aufschreiben zu lassen. Es begab sich aber, als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Sie gebar ihren erstgebornen Sohn, wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in eine Krippe; weil für sie kein Platz in der Herberge übrig war. In derselben Gegend waren Hirten auf dem Felde, die bei ihrer Herde Nachtwache hielten. Und siehe! diesen erschien ein Engel des Herrn; ein göttlicher Lichtglanz umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr. Da sprach der Engel zu ihnen: Fürchtet euch nicht! denn siehe! ich verkündige euch eine große Freude, die dem ganzen Volke zu Teil werden wird; denn heute ist euch in Davids Stadt ein Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. Und dieses sei euch das Kennzeichen: ihr werdet ein Kind in Windeln gewickelt und in der Krippe liegend finden. Plötzlich war bei dem Engel eine Schar himmlischer Mächte, welche Gott lobten und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen, die eines guten Willens sind. Und es geschah, da die Engel von ihnen in den Himmel zurückkehrten, sprachen die Hirten unter einander: Lasset uns nach Bethlehem gehen und sehen, was geschehen ist, und der Herr uns hat bekannt machen lassen. Sie kamen eilends dahin, und fanden Maria und Joseph, und das Kind in der Krippe liegend. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen von diesem Kinde war gesagt worden; und Jeder hörte mit Erstaunen, was ihnen die Hirten erzählten. Maria aber behielt Alles, was gesagt wurde, im Andenken, und dachte darüber in ihrem Herzen nach. Die Hirten kehrten nun wieder zurück, priesen und lobten Gott, wegen alles dessen, was sie gehört, und wirklich so gesehen hatten, wie es ihnen war gesagt. Als der achte Tag da war, wo er beschnitten werden sollte, wurde ihm der Name Jesus gegeben, wie ihn der Engel schon genannt hatte, ehe er im Mutterleibe empfangen war. Nun kamen auch die Tage ihrer Reinigung nach Moses Gesetz, wo sie ihn nach Jerusalem brachten, um ihn dem Herrn darzustellen, (wie im Gesetze des Herrn geschrieben steht: Jedes Knäbchen, das den Mutterschoß eröffnet, soll dem Herrn geweiht sein), und das Opfer zu bringen, das im Gesetze des Herrn vorgeschrieben ist, nämlich ein Paar Turteltauben, oder zwei junge Tauben. Und siehe, zu Jerusalem war ein Mann, mit Namen Simeon; dieser Mann war gerecht und gottesfürchtig, und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war in ihm. Und es war ihm durch den heiligen Geist die Offenbarung geworden, daß er den Tod nicht sehen werde, bis er den Gesalbten des Herrn gesehen. Er kam nun auf Antrieb des Geistes in den Tempel; und da die Ältern den Knaben, Jesum, dahin brachten, um zu vollbringen, was seinetwegen nach dem Gesetze zu tun war, nahm er ihn auf seine Arme, lobte Gott und sprach: Nun, Herr! läßt du deinen Diener nach deinem Wort in Frieden fahren; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, als ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Ehre deines Volkes Israels. Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm geredet ward. Und Simeon sprach Segenswünsche über sie aus, und sagte zu Maria, seiner Mutter: Siehe! dieser gereicht zum Falle und zum Aufstehen Vieler in Israel, und zu einem Zeichen, dem man widersprechen wird: (selbst deine Seele wird ein Schwert durchdringen). So werden die Gesinnungen Vieler Herzen offenbar werden. Es war auch da eine Prophetin Anna, Phanuels Tochter, aus dem Stamme Aser, die schon in einem hohen Alter war. Nach ihrem Jungfrauenstande hatte sie sieben Jahre mit ihrem Manne gelebt, und war nun eine Witwe von etwa vier und achtzig Jahren, die den Tempel nicht verließ, und Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht diente. Diese kam auch eben damals dazu, stimmte in die Lobpreisung des Herrn mit ein und sprach von ihm mit allen denen, welche auf die Erlösung Israels warteten. Da sie nun Alles nach dem Gesetze des Herrn verrichtet hatten, kehrten sie nach Galiläa, in ihre Wohnstadt Nazareth zurück. Der Knabe aber wuchs auf, und ward gestärkt, wurde voll Weisheit, und Gottes Huld waltete über ihn. Seine Ältern gingen jährlich nach Jerusalem auf das Osterfest. So reisten sie, auch als er zwölf Jahre alt war, nach festlicher Sitte, nach Jerusalem; und als sie nach vollendetem Feste zurückkehrten, blieb der Knabe, Jesus, in Jerusalem zurück, ohne daß es seine Ältern wußten. Sie meinten, er wäre bei der Reisegesellschaft, und legten eine Tagreise zurück; sie suchten ihn unter den Anverwandten und Bekannten, und da sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück, und suchten ihn auf. Und es begab sich, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel, wo er mitten unter den Lehrern saß, ihnen zuhörte, und Fragen vorlegte. Alle, die ihn hörten, staunten über seinen Verstand und seine Antworten. Auch sie wunderten sich, da sie ihn wieder sahen, und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Kind! warum hast du uns das getan? Siehe! dein Vater und ich haben dich schmerzlich gesucht. Und er sprach zu ihnen: Warum suchtet ihr mich? wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein müsse, was meines Vaters ist? Aber sie faßten es nicht, was er ihnen damit sagen wollte. Nun reiste er mit ihnen hinab nach Nazareth, und war ihnen folgsam. Seine Mutter behielt aber alles dieses in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu, wie an Jahren, so an Weisheit und Liebenswürdigkeit bei Gott und den Menschen. Johannes, der Täufer, Geschlechtsregister Jesu.Im fünfzehnten Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius, da Pontius Pilatus Statthalter über Judäa, und Herodes Vierfürst über Galiläa, sein Bruder Philippus Vierfürst über die Landschaft Ituräa und Trachonitis, und Lysanias Vierfürst über Abilene war, unter den Oberpriestern Annas und Kaiphas, erging an Johannes, des Zacharias Sohn, in der Wüste das Wort des Herrn. Da trat er in der ganzen Umgegend des Jordans auf, und predigte eine Bußtaufe zur Vergebung der Sünden. So wie es im Buche der Reden des Propheten Jesaias geschrieben ist: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bahnet den Weg des Herrn! Ebnet seine Pfade! Jedes Tal soll ausgefüllt; jeder Berg und Hügel soll abgetragen; was krumm ist, soll gerade; was uneben ist soll ebener Weg werden. Und alles Fleisch soll das Heil Gottes sehen. Er sprach nämlich zu den Scharen, die hinaus gezogen, um sich von ihm taufen zu lassen: Schlangenbrut! wer hat euch gezeigt, dem bevorstehenden Zorne zu entfliehen? Bringet Früchte echter Buße, und lasset euch nicht einfallen, zu sagen: wir haben Abraham zum Stammvater; denn ich sage euch, aus diesen Steinen kann Gott dem Abraham Kinder schaffen. Ja, die Axt liegt den Bäumen schon an der Wurzel; jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und in's Feuer geworfen. Hierauf fragte ihn das Volk und sprach: Was sollen wir den tun? Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, der gebe dem, der keinen hat; und wer Nahrungsmittel hat, der mache es eben so. Es kamen auch Zolleinnehmer, um sich taufen zu lassen, und fragten ihn: Lehrer! Was sollen wir tun? Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als was euch gesetzt ist. Auch Soldaten fragten ihn und sprachen: Und wie sollen wir uns betragen? Und er sprach zu ihnen: Tut Niemand Gewalt an, gebet Niemand fälschlich an; und seid mit eurem Solde zufrieden! Da nun das Volk in der Erwartung stand, und sich Jeder von Johannes die Gedanken machte, ob er selbst nicht etwa Christus sein möchte, erklärte sich Johannes und sprach zu Allen: Ich taufe euch mit Wasser; es wird aber einer auftreten, der mehr vermag, als ich, dessen Schuhriemen aufzulösen ich nicht einmal würdig bin; dieser wird euch mit dem heiligen Geiste und mit Feuer taufen; mit der Wurfschaufel in der Hand wird er seine Tenne fegen; den Weizen wird er in seine Scheuer sammeln; die Spreu aber in unauslöschlichem Feuer verbrennen. So predigte er noch viel mehrere Lehren dem Volke. Als aber der Vierfürst Herodes, wegen der Herodias, seines Bruders Weib, und der übrigen bösen Taten, die er verübt hatte, einen Verweis von ihm erhielt; fügte er zu Allem auch noch dieses hinzu, daß er den Johannes in ein Gefängnis schließen ließ. Und es geschah, nachdem sich eine Menge Menschen hatte taufen lassen, als auch Jesus getauft wurde, und betete, daß sich der Himmel öffnete und der heilige Geist ließ sich in sichtbarer Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herab, und es erscholl eine Stimme vom Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich mein Wohlgefallen. So begann denn Jesus, als er ungefähr dreißig Jahre alt war. Er war, wie man glaubte, ein Sohn Josephs; dieser ein Sohn Eli; dieser ein Sohn Matthat; dieser ein Sohn Levi; dieser ein Sohn Melchi; dieser ein Sohn Janna; dieser ein Sohn Josephs; dieser ein Sohn Matthatia; dieser ein Sohn Amos; dieser ein Sohn Nahum; dieser ein Sohn Esli; dieser ein Sohn Nagge; dieser ein Sohn Maats; dieser ein Sohn Matthatia; dieser ein Sohn Sems; dieser ein Sohn Josephs; dieser ein Sohn Juda; dieser ein Sohn Joanna; dieser ein Sohn Rosa; dieser ein Sohn Sorobabels; dieser ein Sohn Salathiels; dieser ein Sohn Neri; dieser ein Sohn Melchi; dieser ein Sohn Addi; dieser ein Sohn Kosam; dieser ein Sohn Elmadam; dieser ein Sohn Er; dieser ein Sohn Jesu; dieser ein Sohn Elieser; dieser ein Sohn Jorim; dieser ein Sohn Matthat; dieser ein Sohn Levi; dieser ein Sohn Simeons; dieser ein Sohn Juda; dieser ein Sohn Josephs; dieser ein Sohn Jonan; dieser ein Sohn Eliakim; dieser ein Sohn Melea; dieser ein Sohn Menna; dieser ein Sohn Matthata; dieser ein Sohn Nathan; dieser ein Sohn Davids; dieser ist ein Sohn Jesse; dieser ein Sohn Obed; dieser ein Sohn Booz; dieser ein Sohn Salmon; dieser ein Sohn Naasson; dieser ist ein Sohn Aminadab; dieser ein Sohn Aram; dieser ein Sohn Esron; dieser ein Sohn Phares; dieser ein Sohn Juda; dieser ein Sohn Jakobs; dieser ein Sohn Isaaks, dieser ein Sohn Abrahams; dieser ein Sohn Thara; dieser ein Sohn Nachor; dieser ein Sohn Sarug; dieser ein Sohn Ragau; dieser ein Sohn Phaleg; dieser ein Sohn Eber; dieser ein Sohn Sale; dieser ein Sohn Kainan; dieser ein Sohn Arphachsad; dieser ein Sohn Sem; dieser ein Sohn Noe; dieser ein Sohn Lamech; dieser ein Sohn Mathusale; dieser ein Sohn Enoch; dieser ein Sohn Jared; dieser ein Sohn Maleleel; dieser ein Sohn Kainan; dieser ein Sohn Enos; dieser ein Sohn Seth; dieser ein Sohn Adams; dieser von Gott. Jesus fastet, wird versucht, lehrt, vertreibt unreine Geister und heilt Kranke.Jesus zog sich nun, voll des heiligen Geistes, vom Jordan zurück und ward vom Geiste auf vierzig Tage in die Wüste geführt, wo er von dem Teufel versucht wurde. Er aß während dieser Zeit nichts; nach Verlauf derselben hungerte ihn. Da sprach zu ihm der Teufel: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Steine, daß er Brot werde. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Nicht vom Brote allein lebt der Mensch; sondern von jedem Worte Gottes. Auch führte ihn der Teufel auf einen hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblicke, und sprach zu ihm: Dieses ganze Machtgebiet mit all' seiner Herrlichkeit will ich dir geben; denn mir ist's übergeben, und ich kann es geben wem ich will. Wenn du mich jetzt anbetest, so soll Alles dein sein. Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: Du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten und ihm allein dienen. Auch führte er ihn nach Jerusalem; stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürze dich von hier hinunter! Denn es steht geschrieben: Er wird seinen Engeln deinethalben Befehle geben, dich zu bewahren; auf den Händen werden sie dich tragen, daß dein Fuß nicht an einen Stein stoße. da antwortete ihm Jesus und sprach: Es ist gesagt: du sollst Gott deinen Herrn nicht versuchen. Da der Teufel alle Art von Versuchung vollendet hatte, wich er auf eine Zeit von ihm. Hierauf begab sich Jesus, in Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück, und der Ruf von ihm verbreitete sich in der ganzen Umgegend. Er lehrte in ihren Synagogen und wurde von Allen in Ehren gehalten. Er kam nach Nazareth, wo er erzogen war, ging da nach seiner Gewohnheit am Sabbate in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Man gab ihm die Buchrolle des Propheten Jesaias hin; da er dieselbe aufrollte, fand er eben die Stelle, wo geschrieben steht: Des Herrn Geist ist über mir! deswegen hat er mich gesalbt, daß ich den Armen das Evangelium predige; gesandt hat er mich, zu heilen, die gepreßten Herzens sind, den Gefangenen Loslassung, den Blinden das Sehen zu predigen; Gefesselte in Freiheit zu setzen; und das huldreiche Jahr des Herrn auszurufen, und den Tag der Vergeltung. Und als er das Buch wieder zugerollt hatte, gab er es dem Diener hin und setzte sich. Aller Augen in der Synagoge waren unverwandt auf ihn gerichtet. Nun hob er an, zu ihnen zu reden: Heute ist erfüllt diese Schriftstelle vor euren Ohren!.. Alle fielen ihm bei und waren voll Verwunderung über die Anmut der Reden, welche von seinen Lippen flossen, und sagten: Ist dieser nicht Josephs Sohn? Er sprach zu ihnen: Freilich werdet ihr zu mir das Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Was wir von deinen Taten in Kapernaum gehört haben, das tue auch hier in deiner Vaterstadt! Er aber sprach: Wahrlich! ich sage euch, kein Prophet ist in seinem Vaterlande beliebt. Ich sage es euch nach der Wahrheit gerade heraus: Witwen gab es genug in Israel zu Elias Zeiten, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate lang verschlossen war, und eine große Hungersnot im ganzen Lande entstand. Und doch wurde Elias zu Keiner derselben, außer zu Einer Witwe nach Sarepta in Sidon ausgesandt. Auch der Aussätzigen gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elisáus genug; und doch wurde Keiner derselben, außer Naamann, der Syrer, gereinigt. Hierüber wurden Alle, die in der Synagoge es hörten, voll Zorns. Sie standen auf, jagten ihn zur Stadt hinaus, und trieben ihn bis auf den Berghügel, an welchem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Er ging aber mitten durch sie hin, und nahm seinen Weg weiter. Hierauf kam er nach Kapernaum, einer Stadt Galiläas, wo er sie an den Sabbaten lehrte. Man erstaunte über seine Lehre; denn seine Rede hatte Kraft. In der Synagoge befand sich nun ein Mensch, der einen unreinen Teufel hatte und mit lauter Stimme schreiend rief: Laß uns! was haben wir mit dir zu schaffen, du Nazarener, Jesus? Du bist gekommen uns zu vertilgen? Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes. Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und verlaß ihn! Nun warf ihn der Teufel noch mitten unter sie hin zu Boden, und ging von ihm aus, ohne ihm weiter zu schaden. Alle wurden von Entsetzen ergriffen, und sprachen unter einander: Was sind das für Dinge! Er gebietet mit Macht und Gewalt den unreinen Geistern, und sie weichen! So verbreitete sich der Ruf von ihm an allen Orten der Umgegend. Aus der Synagoge machte Jesus sich auf und begab sich in Simons Haus, wo dessen Schwiegermutter von einem heftigen Fieber befallen war; sie baten ihn ihretwegen. Da stellte er sich nach ihrer Haupt-Seite hin, gebot dem Fieber, und es verließ sie. Sogleich stand sie auf und diente ihnen. Nach Sonnenuntergang brachten ihm die Leute ihre Kranken von mannigfaltiger Art. Er legte Jedem die Hände auf und heilte sie. Von Vielen gingen auch die Teufel aus und schreiend sprachen sie: Du bist der Sohn Gottes! Er bedrohte sie aber und gestattete ihnen nicht, zu reden, weil sie wußten, daß er der Christus sei. Da es nun Tag wurde, ging er hinaus an einen einsamen Ort; das Volk suchte ihn, kam zu ihm, und hielt ihn auf, daß er nicht von ihnen gehen sollte. Er aber sprach zu ihnen: Ich muß ja auch andern Städten das göttliche Reich ankündigen! denn deswegen bin ich gesandt. So predigte er in den Synagogen in Galiläa. Der Fischfang. Ein Gichtkranker und ein Aussätziger werden geheilt. Matthäus wird berufen.Es geschah, als sich einst das Volk bei ihm zusammendrängte, das Wort Gottes zu hören, und er am See Genesaret stand, sah er zwei Schiffe am See stehen. Die Fischer waren ausgestiegen, und wuschen die Netze. Er stieg in das eine Schiff, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Lande abzustoßen; nun setzte er sich, und lehrte das Volk aus dem Schiffe. Nach vollendetem Vortrage sagte er zu Simon: Fahr auf die Höhe, und breitet eure Netze zum Fange aus! Da erwiederte Simon und sprach zu ihm: Lehrer! wir haben die ganze Nacht uns bemühet, und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen. Sie taten es, und umschlossen eine so große Menge Fische, daß ihr Netz durchreißen wollte. Sie winkten also ihren Mitgenossen, die im andern Schiffe waren, um ihnen zu Hilfe zu kommen. Diese kamen und füllten beide Schiffe so an, daß sie untersinken wollten. Als dies Simon Petrus sah, fiel er Jesu zu Füßen und sprach: Herr! gehe von mir; ich bin ein sündiger Mensch! Denn Erstaunen überfiel ihn und Alle, die bei ihm waren, über den Fischfang, den sie getan; so auch die Söhne des Zebedäus, Jakobus und Johannes, die mit Simon Gemeinschaft hatten. Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht, von jetzt an sollst du Menschen fangen! Nun brachten sie ihre Schiffe an das Land, verließen Alles, und folgten ihm. Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe! da war ein Mensch voll Aussatzes. Da er Jesum sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr! wenn du willst, so kannst du mich reinigen. Er streckte die Hand aus, berührte ihn und sprach: Ich will es, sei gereinigt! Und gleich verließ ihn der Aussatz. Er verbot ihm aber, Jemand etwas davon zu sagen: sondern, geh hin, zeige dich dem Priester, und bringe für deine Reinigung das von Moses verordnete Opfer dar, ihnen zum Zeugnis. Das Gerücht von ihm verbreitete sich indes immer mehr, und es kam viel Volk zusammen, um ihn zu hören, und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er zog sich aber an einen einsamen Ort zurück und betete. Und es geschah, eines Tages saß und lehrte er, als auch Pharisäer und Gesetzgelehrte da saßen, die aus allen Flecken Galiläas, Judäas und von Jerusalem gekommen waren. Und die Kraft des Herrn äußerte sich in Heilung der Kranken. Und siehe! es trugen einige Männer einen Gichtkranken im Bette daher; den sie zu ihm hinein zu bringen und vor ihm hin zu legen suchten. Da sie aber wegen der Volksmenge nicht fanden, von welcher Seite sie ihn hineintragen konnten; so stiegen sie auf das Dach, und ließen ihn mit dem Bette durch die Ziegel gerade vor Jesu hinunter. Als Er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben! Darüber machten sich die Schriftlehrer und Pharisäer Gedanken und sagten: Wer ist dieser, der so lästert? Wer kann Sünden vergeben, als Gott allein? So wie Jesus aber ihre Gedanken bemerkte, gab er ihnen zur Antwort und sprach: Welche Gedanken heget ihr in eurem Herzen? Was ist leichter? sagen: Dir sind deine Sünden vergeben; oder sagen: Stehe auf und gehe? Auf das ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Macht habe, auf Erden Sünden zu erlassen, so gebiete ich dir, (sprach er zu dem Gichtkranken:) steh auf, nimm dein Bett und geh' nach Hause! Sogleich stand er in ihrer Gegenwart auf, nahm das Bett, worauf er gelegen, und ging unter Lobpreisungen Gottes nach Hause. Staunen ergriff Alle; sie priesen Gott, und sprachen ehrfurchtsvoll: Wunderdinge haben wir heute gesehen! Nach diesem ging er aus, und sah einen Zöllner, Namens Levi, an der Zollstätte sitzen, und sprach zu ihm: Folge mir! Dieser verließ Alles, stand auf und folgte ihm. Auch veranstaltete ihm Levi in seinem Hause ein großes Gastmahl; und es war eine große Menge von Zöllnern und Anderen, die mit ihnen zu Tische saßen. Darüber murrten nun ihre Pharisäer und Schriftlehrer, und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esset und trinket ihr mit Zöllnern und Sündern? Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht; wohl aber die Kranken. Ich bin nicht gekommen, die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße zu berufen. Sie sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes so wie auch die, der Pharisäer so oft, und halten Gebetsübungen, die Deinigen hingegen essen und trinken? Er sprach zu ihnen: Könnet ihr denn wohl die Vertrauten des Brautpaares, so lange der Bräutigam bei ihnen ist, fasten lassen? Es werden schon Zeiten kommen, wo ihnen der Bräutigam wird entzogen werden, dann werden sie fasten an jenen Tagen. Er sprach auch noch ein Gleichnis zu Ihnen: Niemand setzt ein Stück von einem neuen Kleide auf ein altes Kleid; sonst zerstückt er nicht nur das neue, sondern das Stück von dem neuen Kleide schickt sich auch nicht zu dem alten. Auch gießt Niemand jungen Wein in alte Schläuche; sonst würde der junge Wein die Schläuche zersprengen, der Wein auslaufen, und die Schläuche verloren sein; wohl aber soll man jungen Wein in neue Schläuche gießen; so werden beide erhalten. Auch Keiner, der alten Wein getrunken, verlangt wohl gleich darauf jungen; er wird sagen: der alte ist besser. Die Jünger pflücken Ähren ab. Heilung einer verdorrten Hand. Beruf der Apostel. Die Bergpredigt.Es begab sich, als Er am ersten Sabbat nach dem zweiten Ostertage durch die Saatfelder ging, pflückten seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen, und aßen sie. Da sprachen Einige aus den Pharisäern zu ihnen: Was tut ihr, was am Sabbate nicht erlaubt ist! Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habet ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und seine Gefährten hungerte? Wie er in das Haus Gottes ging, die Schaubrote nahm, die doch Niemand, als die Priester allein essen durften, selbst davon aß, und auch seinen Gefährten davon gab? Er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist Herr auch über den Sabbat. Es geschah aber, an einem andern Sabbate ging er in die Synagoge und lehrte. Hier war ein Mensch zugegen, dessen rechte Hand verdorret war. Die Schriftlehrer und Pharisäer aber lauerten auf ihn, ob er am Sabbate heilen würde; um etwas aufzuhaschen, dessen sie ihn beschuldigen könnten. Er wußte aber ihre Gedanken, und sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Steh auf und stelle dich in die Mitte! Er stand auf und stellte sich hin. Da sprach Jesus zu jenen: Ich will euch eine Frage vorlegen: Was ist am Sabbate erlaubt, Gutes oder Böses zu tun? Leben zu retten oder zu zerstören? Da er nun Alle rings umher angesehen, sprach er zu jenem Menschen: Strecke deine Hand aus! Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder hergestellt. Darüber wurden sie nun bis zum Unsinn aufgebracht; und besprachen sich unter einander, was doch wider Jesum zu machen sei. Es geschah aber, um dieselbe Zeit ging Er auf einen Berg hinaus, um zu beten, und brachte die ganze Nacht im Gebete zu Gott zu. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger, und wählte zwölfe von ihnen aus, die er auch Apostel nannte. (Nämlich Simon, dem er den Zunamen Petrus gab, und dessen Bruder Andreas, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, Alphäus Sohn, und Simon, genannt der Eiferer, Judas, Jakobus Sohn, und Judas Iskariot, welcher der Verräter wurde.) Mit diesen stieg er nun hinab in eine Ebene, wo eine Menge seiner Jünger und ein zahlreicher Volkshaufe aus ganz Judäa, von Jerusalem und der Seeküste von Tyrus und Sidon war, die gekommen waren, um ihn anzuhören, und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; auch von unreinen Geistern Geplagte waren da, und wurden geheilt. Das ganze Volk suchte ihn anzurühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, und er heilte sie Alle. Nun hub er den Blick auf seine Jünger und sprach: Selig ihr Armen! denn für euch ist das göttliche Reich. Selig! die ihr jetzt hungert; ihr sollet gesättigt werden. Selig! die ihr jetzt weinet, ihr sollet froh werden. Selig seid ihr, wenn euch die Leute wegen des Sohns des Menschen hassen, euch verstoßen, beschimpfen, und euren Namen in übeln Ruf bringen; freut euch alsdann und frohlocket; denn siehe! euer Lohn ist groß im Himmel. Auf diese Weise handelten auch ihre Väter an den Propheten. Aber wehe euch, ihr Reichen; ihr habt euren Trost dahin! Wehe euch, ihr Satten; ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr jetzt lachet; ihr werdet trauen und weinen! Wehe euch, wenn euch die Menschen loben; denn so machten es ihre Väter mit den falschen Propheten! Aber euch, meinen Zuhörern, sage ich: Liebet eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; wünschet Gutes denen, die euch Böses wünschen; und betet für eure Lästerer! Dem, der dich auf einen Backen schlägt, halte auch den andern hin! Und dem, der dir den Oberrock nimmt, dem wehre nicht den Rock! Gib Jedem, der dich bittet; und nimmt dir Jemand das Deinige, so fordere es nicht zurück. So wie ihr wünschet, daß euch die Leute tun sollen; eben so tut auch ihr ihnen. Wenn ihr aber nur die liebet, die euch lieben, welcher Dank gebührt euch dafür? Denn auch Sünder lieben die, von welchen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank verdienet ihr? Eben das selbe tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen borget, von welchen ihr es wieder zu erhalten hoffet, was wird euer Dank sein? Denn auch Sünder borgen einander, um das Gleiche wieder zu erhalten. Liebet vielmehr eure Feinde; tut Gutes, und borget, wo ihr auch nichts dafür zu hoffen habet; alsdann wird euer Lohn groß, und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein, der auch wohltätig gegen die Undankbaren und Bösen ist. Seid also barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Richtet nicht, so werdet auch ihr nicht gerichtet; verdammet nicht, so werdet auch ihr nicht verdammet; vergebet, so wird auch euch vergeben werden. Gebet, so wird auch euch gegeben werden; ein gutes, eingedrücktvolles, eingerütteltes und aufgehäuftes Maß wird euch in den Schoß gegeben werden. Er sagte ihnen bildlich noch dieses: Kann wohl ein Blinder den andern führen? werden sie nicht beide in die Grube fallen? Der Schüler ist nicht über seinen Lehrer; wer es aber zur Vollendung bringt, der wird seinem Lehrer gleichen. Warum siehst du doch den Splitter in deines Bruders Auge; bemerkest aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht? Oder wie kannst du wohl zu deinem Bruder sagen: Bruder! halt still! ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, da du in deinem eigenen Auge den Balken nicht siehst? Du Heuchler! aus deinem eigenen Auge ziehe zuerst den Balken heraus; alsdann magst du sehen, daß du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest. Denn das ist kein guter Baum, der schlechte Früchte bringt; aber auch kein schlechter Baum, der gute Früchte trägt. An seiner Frucht kennt man den Baum. Denn von Dornsträuchern sammelt man keine Feigen, und von Hecken bricht man keine Trauben! Der gute Mensch bringt aus dem guten Vorrate seines Herzens Gutes, der böse Mensch aber bringt aus dem bösen Vorrate Böses hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Warum aber nennet ihr mich: Herr, Herr! wenn ihr doch nicht tut, was ich sage? Ich will euch zeigen, wem derjenige gleich ist, der zu mir kommt und meine Lehre hört und sie befolgt. Einem Menschen ist er gleich, der bei dem Baue eines Hauses tief ausgrub, und den Grund auf einen Felsen legte. Als nun bei einer Überschwemmung die Flut gegen dieses Haus stürzte, konnte es nicht erschüttert werden; denn auf einem Felsen stand es gegründet. Wer aber hört, und nicht folgt, der ist einem Menschen gleich, der ein Haus ohne Grund auf die bloße Erde hinbauet. Als die Flut darauf hinströmte, stürzte es plötzlich ein, und schrecklich war der Einsturz jenes Hauses. Von dem Knechte des Hauptmannes, dem Jüngling von Nain, der Gefangenschaft Johannes, der Fußsalbung Jesu.Nachdem Er nun alle diese Reden vor dem zuhörenden Volke vollendet hatte, begab er sich nach Kapernaum. Hier lag der Knecht eines gewissen Hauptmannes, den dieser sehr lieb hatte, krank, und wollte sterben. Da er aber von Jesu hörte, schickte er die Ältesten der Juden zu ihm ab, und ließ ihn bitten, daß er kommen und seinen Knecht gesund machen möchte. Als diese nun zu Jesu kamen, baten sie ihn angelegentlich und sprachen zu ihm: Er ist es wohl wert, daß du ihm dieses erweisest; denn er liebt unsere Nation, und hat uns selber eine Synagoge gebaut. Jesus ging mit ihnen. Da er aber nicht ferne mehr vom Hause war, schickte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr! bemühe dich nicht; denn ich bin nicht würdig, daß du unter mein Dach kommest. Deswegen habe ich mich selbst nicht erkühnet, zu dir zu kommen; sag' es nur mit einem Worte, so wird mein Knecht gesund werden. Denn ich selbst, ein Mensch, der unter höherem Befehle steht, habe Soldaten unter mir, und sage zu diesem: Gehe! so geht er; und zum andern: Komm her! so kommt er; und zu meinem Knechte: Tue das! so tut er es. Mit Bewunderung hörte Jesus dieses an, wandte sich um, und sprach zu dem Volke, das ihn begleitete: Wahrlich! ich sage euch, auch nicht in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden. Als nun die Abgeschickten nach Hause kamen, trafen sie den krankgewesenen Knecht gesund an. Und es geschah, am folgenden Tage machte Er sich auf den Weg nach einer Stadt, welche Nain heißt. Viele Jünger und eine große Menge Volkes begleiteten ihn. Als er dem Stadttore sich nahte, siehe! da trug man einen Toten heraus. Es war der einzige Sohn seiner Mutter, und diese war eine Witwe. Ein großes Gefolge aus der Stadt begleitete sie. Da der Herr sie sah, wurde er von Mitleid innigst gerührt, und sprach zu ihr: Weine nicht! Dann trat er hinzu, und berührte die Bahre. Die Träger standen still. Er sprach: Jüngling! ich sage dir, stehe auf! Und der Gestorbene richtete sich auf und fing an zu reden. Da gab er ihn seiner Mutter hin. Aber ehrfurchtsvolles Staunen durchdrang Alle; sie priesen Gott und sagten: Ein großer Prophet ist unter uns aufgetreten, und Gott hat sich seinem Volke segnend genaht. Und diese Nachricht von ihm verbreitete sich in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. Johannes erhielt indes durch seine Jünger von allem diesen Nachricht. Da ließ Johannes zwei seiner Jünger zu sich kommen, und schickte sie an Jesus ab, und ließ sagen: Bist du es, der kommen soll, oder haben wir einen Andern zu erwarten? Diese Männer kamen nun zu Ihm und sagten: Johannes der Täufer schickt uns zu dir und läßt dir sagen: Bist du es, der kommen soll, oder haben wir einen andern zu erwarten? Gerade um diese Zeit heilte Er viele Leute von ihren Krankheiten, Gebrechen und bösen Geistern; auch viele Blinde machte er sehend. Darum gab Er ihnen zur Antwort und sprach: Gehet und meldet Johannes: was ihr gesehen und gehört: die Blinden sehen; die Lahmen gehen; die Aussätzigen werden rein; die Tauben hören; die Toten stehen auf; den Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, der an mir keinen Anstoß nimmt! Da die Abgesandten des Johannes weggegangen waren, fing Er an, zu dem Volke vom Johannes zu reden: Was wolltet ihr sehen, als ihr in die Wüste hinaus wandertet? Etwa ein Rohr, das vom Winde hin und her getrieben wird? Oder was zogt ihr aus zu sehen? Etwa einen Mann in kostbaren Kleidern? Siehe! die sich kostbar kleiden und wollüstig leben, sind an den Höfen der Könige. Was zu sehen zogt ihr aus? Einen Propheten? Wahrlich! ich sage euch, mehr noch, als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe! ich sende meinen Boten vor dir her, der dir den Weg bereiten soll. Ich sage euch, unter allen von Weibern Gebornen ist kein größerer Prophet, als Johannes der Täufer; doch ist der Kleinste im göttlichen Reiche größer als er. Auch hat alles Volk, das es hörte, und selbst die Zöllner haben Gottes Ratschluß erfüllt und sich taufen lassen mit der Taufe Johannes. Hingegen die Pharisäer und Gesetzgelehrten verwarfen Gottes Ratschluß sich selbst zum Schaden, und ließen sich von ihm nicht taufen. Der Herr aber sprach: Mit wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechtes vergleichen? Wem sind sie ähnlich? Kindern gleichen sie, die auf dem Marktplatze sitzen, und ihren Gespielen zurufen und sprechen: Wir pfiffen euch vor, und ihr tanztet nicht; wir sangen euch Klagelieder, und ihr trauertet nicht. Denn Johannes, der Täufer, kam, aß kein Brot, trank keinen Wein, und ihr sprechet: Er hat den Teufel! Der Sohn des Menschen kam, ißt und trinkt; und ihr sprechet: Siehe! der Mensch ist ein Fresser und Säufer, der Zöllner und Sünder Freund! Doch die Weisheit rechtfertiget sich bei allen ihren Kindern! Einer der Pharisäer bat Ihn mit ihm zu essen. Er kam also in das Haus des Pharisäers, und setzte sich zu Tische. Und siehe! ein Weib aus der Stadt, die eine Sünderin war, hatte erfahren, daß er in dem Hause des Pharisäers speiste. Sie nahm ein alabasternes Gefäß mit wohlriechender Salbe; stellte sich hinter ihn nach seinen Füßen hin, fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes ab; küßte seine Füße und salbte sie mit Salböl. Als nun dieses der Pharisäer sah, der ihn eingeladen, sagte er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte er doch wohl, wer, und was für ein Weib das sei, die ihn berührt; daß sie eine Sünderin sei. Jesus aber redete ihn an und sprach: Simon! ich habe dir etwas zu sagen. Er antwortete: Sprich, Lehrer! Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine war ihm fünfhundert, der andere fünfzig Denare schuldig. Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er beiden die Schuld. Wer von beiden wird ihn wohl mehr lieben? Simon antwortete und sprach: Ich denke, der, dem er das Meiste geschenkt. Da sprach Er zu ihm: Du hast richtig geurteilt; und nach dem Weibe sich wendend, sprach er zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich kam in dein Haus; und nicht einmal Wasser für meine Füße reichtest du mir; diese aber hat mit Tränen meine Füße benetzt und mit ihren Haaren sie getrocknet. Keinen Kuß hast du mir gegeben: diese aber, so wie sie hereintrat, konnte nicht aufhören, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt: diese aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt. Darum, sage ich dir, werden ihr viele Sünden vergeben; denn groß ist ihre Liebe. Wem aber wenig erlassen wird, der liebt wenig. Darauf sprach er zu ihr: Deine Sünden sind dir erlassen! Da fingen die übrigen Tischgäste an, unter sich zu sprechen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt? Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin in Frieden! Von dem Säemanne, dem gestillten Meersturme; der Schweineherde; der Heilung eines Blutflusses, und der Erweckung der Tochter Jairus. Und es begab sich, nachher reiste Er von einer Stadt und einem Flecken zum andern, predigte, und verkündigte das Evangelium vom Reiche Gottes. Ihn begleiteten die Zwölfe, und einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten waren geheilt worden; nämlich Maria, mit Zunamen Magdalene, von welcher sieben Teufel ausgegangen waren; wie auch Johanna, die Gemahlin Chuza, des Hausverwalters Herodes, und Susanna, mit vielen Andern, die ihn mit dem, was sie hatten, unterstützten. Als nun viel Volk beisammen war, und man aus den Städten zu ihm hineilte, sprach er in Gleichnissen: Es ging ein Säemann aus, seinen Samen zu säen; im Säen fiel einiges an den Weg, und wurde Teils zertreten, Teils fraßen es die Vögel aus der Luft auf. Einiges fiel auf steinigen Grund, und kaum war es aufgegangen, verdorrte es; weil es keine Nahrungssäfte hatte. Einiges fiel mitten unter Dornen; die Dornen wuchsen mit auf, und erstickten es. Einiges fiel auf gutes Land, wuchs auf und trug hundertfache Frucht. Als er dieses gesagt, rief er aus: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Seine Jünger fragten ihn, was doch dieses Gleichnis bedeute? Er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis vom Reiche Gottes zu verstehen, den Übrigen aber in Gleichnissen; so daß sie sehen, und doch nicht sehen; hören, und doch nicht verstehen. Das Gleichnis ist aber so zu verstehen: Der Same ist das Wort Gottes. Die am Wege sind, das sind die, welche es hören; darnach kommt der Teufel, und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben, und selig werden. Die auf dem steinigen Grunde sind solche, da sie es hören, das Wort mit Freuden aufnehmen: allein es fehlt bei ihnen an der Wurzel; nur eine Zeitlang glauben sie, aber zur Zeit der Prüfung fallen sie ab. Was unter Dornen fällt, das sind solche, welche es hören; aber unter Sorgen, Reichtum und Wohllüsten des Lebens dahin gehen und es ersticken; und bringen keine Frucht. Das aber in gutem Boden ist, das sind solche, welche das Wort mit einem guten und besten Herzen hören und es bewahren, und Frucht bringen in Geduld. Niemand zündet ein Licht an, und verbirgt es unter ein Gefäß, oder setzt es unter das Bettgestell; sondern auf den Leuchter setzt man es hin, damit die Hereinkommenden das Licht sehen. Denn es ist nichts Verborgenes, das nicht offenbar gemacht; auch nichts Heimliches, das nicht erkannt werden, und an's Licht kommen sollte. Gebet also wohl Acht, wie ihr zuhört; denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, kommt auch um das, was er zu haben glaubt. Einst kamen seine Mutter und Brüder zu ihm, und konnten wegen der Volksmenge nicht bis zu ihm hinkommen. Man meldete ihm: Deine Mutter und Brüder stehen draußen und wollten dich gerne sehen. Darauf antwortete er und sprach zu ihnen: Mutter und Brüder sind mir die, welche Gottes Wort hören, und es befolgen. Eines Tages trat er mit seinen Jüngern in ein Schiff und sprach zu ihnen: Lasset uns auf die andere Seite des See's hinüberfahren. Und sie fuhren ab. Als sie nun fortschifften, schlief er ein. Da erhob sich ein solcher Sturmwind auf dem See, daß sie mit Wellen bedeckt wurden, und in Gefahr kamen. Nun traten sie zu ihm hin, weckten ihn auf und sagten: Lehrer! wir gehen zu Grunde. Er stand auf, drohte dem Winde und den Wellen; sie legten sich, und es wurde still. Darauf sagte er zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten sich, und sagten mit Erstaunen zu einander: Wer mag doch dieser sein? denn den Winden und dem Meere gebietet er, und sie gehorchen ihm! Sie schifften nun weiter nach der Gegend der Gerasener, welche Galiläa gegenüber liegt. Da er ausgestiegen war an's Land, begegnete ihm ein Mann, der seit langer Zeit einen Teufel hatte; er hatte kein Kleid am Leibe, blieb in keinem Hause, sondern hielt sich in Grabhöhlen auf. Als dieser nun Jesum sah, fiel er mit großem Geschrei vor ihm nieder, und rief: Jesus, du Sohn Gottes des Allerhöchsten! was habe ich mit dir zu schaffen? Ich bitte dich, quäle mich nicht! (Er hatte nämlich dem unreinen Geiste befohlen, von dem Menschen auszufahren; denn schon lange Zeit hatte er ihn geplagt, und obschon er mit Ketten gefesselt, und mit Fußeisen bewahrt war; zerriß er die Bande und wurde vom Teufel in die Wüste getrieben.) Jesus fragte ihn und sprach: Wie heißest du? Er sagte Legion! denn viele Teufel waren in ihn gefahren. Und sie baten ihn: Er möchte ihnen doch nicht befehlen, in den Abgrund zu fahren. Es war aber dort eine große Herde Schweine, die am Berge weidete; darum baten sie ihn, er möchte es ihnen doch zugeben, in diese einzudringen. Er gab es ihnen zu. Da fuhren die Teufel von dem Menschen aus und in die Schweine hinein. Und es stürzte sich die Herde mit Ungestüm von der Anhöhe in den See hinab und ersoff. Als die Hirten diese Begebenheit sahen, nahmen sie die Flucht, und erzählten es in der Stadt und auf dem Lande. Man ging heraus, das Vorgefallene zu sehen, kam zu Jesu, und fand den Menschen, von dem die Teufel ausgefahren, angekleidet und vernünftig zu Jesu Füßen sitzen. Da kam sie eine Furcht an. Als nun die, welche es gesehen hatten, ihnen erzählten, wie er von der Legion sei geheilt worden; da bat ihn alles Volk aus der Umgegend der Gerasener, sich von ihnen zu entfernen; denn sie fürchteten sich sehr. Darauf stieg er in das Schiff, und kehrte wieder zurück. Der Mann aber, von dem die Teufel ausgefahren, bat, daß er ihn begleiten dürfe: Jesus aber entließ ihn und sprach: Gehe nach Hause und erzähle, wie viel Gott an dir getan. Er ging hin, und machte es durch die ganze Stadt kund, wie viel Jesus an ihm getan. Es begab sich aber, als Jesus zurückkam, empfing ihn das Volk; denn Alle erwarteten ihn. Und sieh! da kam ein Mann, Namens Jairus, ein Vorsteher der Synagoge, fiel Jesu zu Füßen und bat ihn, nach seinem Hause zu kommen; denn er hatte eine einzige, ungefähr zwölfjährige Tochter, welche sterben wollte. Und es geschah, da er hinging, wurde er von der Volksmenge gedrängt. Und ein Weib, das schon zwölf Jahre am Blutflusse litt, all' das Ihrige an die Ärzte verwendet hatte, und von Keinem geheilt werden konnte, kam von hinten zu, rührte den Saum seines Oberkleides an, und alsbald hörte ihr Blutfluß auf. Da sprach Jesus: Wer hat mich berührt? Da es Keiner wollte getan haben, sprach Petrus und die bei ihm waren: Lehrer! das Volk drängt und drückt dich, und du sprichst: Wer hat mich berührt? Jesus sprach: Es hat mich Jemand berührt; denn ich merke, daß eine Heilkraft von mir ausgegangen ist. Da nun das Weib sah, daß sie nicht verborgen blieb, kam sie zitternd, fiel zu seinen Füßen, und bekannte ihm vor dem ganzen Volke, aus welcher Ursache sie ihn berührt, und wie sie augenblicklich geheilt worden. Darauf sprach Er zu ihr: Meine Tochter! dein Glaube hat dich gesund gemacht, gehe hin in Frieden! Noch redete er, als Jemand zu dem Vorsteher der Synagoge kam, und zu ihm sprach: Deine Tochter ist gestorben, bemühe ihn nicht weiter! Als Jesus dieses hörte, antwortete Er dem Vater des Mädchens: Fürchte nicht; glaube nur, so wird sie gerettet werden! Da er nun zum Hause kam, ließ er Niemand mit sich hineingehen, als nur Petrus, Johannes, Jakobus, und den Vater und die Mutter des Mädchens. Alle weinten und klagten um dieses. Er aber sprach: Weinet nicht, es ist nicht gestorben, sondern es schläft. Sie verlachten ihn, weil sie wohl wußten, daß es gestorben war. Da nahm er es bei der Hand, und rief laut und sprach: Mädchen, stehe auf! Da kehrte ihr Geist zurück; und sie stand augenblicklich auf. Darauf befahl er, daß ihr zu essen gegeben werde. Voll Staunens waren ihre Ältern. Aber er gebot ihnen, Niemand zu sagen, was geschehen war. Jesus sendet die Apostel aus; speiset fünftausend Mann; kündigt seine Leiden an; wird verklärt. Rangstreit unter den Aposteln.Da er die zwölf Apostel zusammengerufen hatte, gab er ihnen Macht und Gewalt über alle Teufel, auch Krankheiten zu heilen; und sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen, und die Kranken zu heilen. Und sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg, keinen Stock, keine Reisetasche, kein Brot, kein Geld, nicht einmal zwei Röcke sollet ihr haben. Und in welches Haus ihr einkehret, da bleibet, und gehet nicht von da hinweg. Und wo man euch nicht aufnehmen will, da verlasset die Stadt, und schüttelt zum Zeugnis wider sie den Staub von euren Füßen ab. Sie gingen also aus, durchreisten Ort für Ort, predigten das Evangelium und heilten (Kranke) überall. Herodes, der Vierfürst, bekam auch Nachricht von Allem, was durch ihn geschah, und konnte sich nicht darein finden; weil von Einigen gesagt wurde: Johannes sei von den Toten auferstanden; von Andern aber: Elias sei erschienen; noch von Andern: Einer der vormaligen Propheten sei auferstanden. Herodes aber sprach: Johannes habe ich enthaupten lassen; wer ist aber dieser, von dem ich solche Dinge höre? Er wünschte ihn zu sehen. Die Apostel kamen zurück, und erzählten ihm, was sie getan hatten. Da nahm er sie mit sich, und ging beiseite an einen einsamen Ort in der Gegend Bethsaida. Sobald es das Volk erfuhr, zog es ihm nach. Er nahm die Leute auf und redete zu ihnen von dem Reiche Gottes; und die der Heilung bedurften, machte er gesund. Indes fing der Tag an, sich zu neigen, und die Zwölfe traten hinzu und sprachen zu ihm: Entlaß das Volk damit sie in die umliegenden Flecken und Dörfer gehen, da übernachten und was zu essen finden; denn hier sind wir in einer unbewohnten Gegend. Er sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen! Sie sprachen: Wir haben nicht mehr, als fünf Brote und zwei Fische; wir müßten denn hingehen, und für all' dieses Volk Speise kaufen. Denn es waren gegen fünftausend Mann. Darauf sprach er zu seinen Jüngern: Machet, daß sie sich zu Fünfzigen reihenweise lagern. Sie taten es, und machten, daß Alle sich lagerten. Da nahm Er die fünf Brote und zwei Fische, sah hinauf zum Himmel, segnete sie, brach und Teilte sie unter seine Jünger, um sie den Leuten vorzulegen. Alle aßen und wurden satt, und es wurden von den ihnen übriggebliebenen Brocken noch zwölf Körbe voll aufgehoben. Und es geschah, da Er mit seinen Jüngern allein war und betete, fragte er sie und sagte: Wer, sagen die Leute, daß ich sei? Sie antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; Andere: Elias; wieder Andere: Einer von den vormaligen Propheten sei auferstanden. Er fragte sie ferner: Und wer saget ihr denn, daß ich sei? Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Gesalbte Gottes. Da schärfte er ihnen ernstlich ein, dieses Niemand zu sagen, und sprach: Denn der Sohn des Menschen muß noch Vieles leiden, von den Ältesten, Oberpriestern und Schriftlehrern verworfen und getötet werden; aber am dritten Tage wieder auferstehen. Dann sagte er zu Allen: Will Jemand mir nachfolgen, der verleugne sich selbst; nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber meinetwegen sein Leben verlieren wird, der wird es erhalten. Was nützte es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne; sich aber selbst verlieret, und sich selbst zugrunde richtet? Denn wer sich meiner und meiner Lehren schämen wird, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wann er in seiner und seines Vaters und seiner heiligen Engel Herrlichkeit kommen wird. Ich kann euch aber in Wahrheit sagen: Es sind Einige von denen, die hier stehen, die nicht eher den Tod schmecken werden, bis sie das Reich Gottes sehen. Es geschah aber, ungefähr acht Tage nach diesen Reden nahm Er den Petrus, Johannes und Jakobus, und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und es ereignete sich, während seines Betens verklärte sich sein Gesicht, und seine Kleidung wurde weiß und strahlend. Und siehe! es unterredeten sich zwei Männer mit ihm, welche Moses und Elias waren. In Herrlichkeit erschienen sie, und redeten von dem Ausgange, mit welchem er in Jerusalem vollenden würde. Petrus indessen und seine Gefährten waren vom Schlafe überfallen. Als sie erwachten, sahen sie seine Herrlichkeit und die beiden Männer, die bei ihm standen. Und es begab sich, indem sich diese von ihm scheiden wollten, sprach Petrus zu Jesu: Lehrer! hier ist für uns gut sein; wir wollen drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Moses, eine für Elias; er wußte aber selbst nicht recht, was er sagte. Indem er noch so redete, entstand eine Wolke und umschattete sie. Furcht ergriff sie, da jene sich in die Wolke verloren. Und es kam eine Stimme aus der Wolke, welche sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn, den höret! Und indem die Stimme erscholl, befand sich Jesus allein. Sie verschwiegen es, und sagten zur Zeit noch Niemand etwas von dem, was sie gesehen. Es ereignete sich, als sie am folgenden Tage vom Berge herabstiegen, kam ihnen viel Volk entgegen. Und siehe! es schrie ein Mann unter dem Volke laut auf und sprach: Lehrer! ich bitte dich, nimm dich meines Sohnes an; denn ich habe nur den einzigen. Sieh! wenn ihn der Geist überfällt, so fängt er plötzlich an zu schreien; er reißt ihn hin und her, daß er schäumt; und weicht nicht leicht von ihm, bis er ihn ganz zerquält hat. Ich hatte deine Jünger gebeten, ihn zu vertreiben; sie konnten es aber nicht. Da antwortete Jesus und sprach: O! du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich noch bei euch sein und euch ertragen! So bringe denn deinen Sohn hieher! Indem er sich nahte, ergriff ihn der Teufel und riß ihn herum. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist; machte den Knaben gesund, und gab ihn seinem Vater wieder. Alle erstaunten über die Größe Gottes. Da sie sich nun sämtlich über Alles verwunderten, was Er tat, sagte er zu seinen Jüngern: Nehmet wohl zu Herzen dieses Alles; denn es kommt noch, daß der Sohn des Menschen in Menschenhände wird überliefert werden. Allein sie verstanden nicht, was er da sagte; es war ihnen so dunkel, daß sie es nicht begriffen; und ihn darüber zu fragen, fürchteten sie sich. Es stieg der Gedanke in ihnen auf, wer der Größte unter ihnen sei. Aber Jesus, der die Gedanken ihres Herzens sah, faßte ein Kind an, stellte es neben sich, und sprach zu ihnen: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinste unter euch Allen ist, der wird groß sein. Da nahm Johannes das Wort und sprach: Lehrer! wir haben Jemand in deinem Namen Teufel austreiben gesehen, und es ihm gewehrt, weil er nicht zu uns gehört. Und Jesus sprach zu ihnen: Wehret es nicht; denn wer nicht wider euch ist, der ist für euch. Es geschah, als die Zeit sich immer mehr nahte, wo er sollte hinaufgenommen werden, war seine Richtung unverwandt nach Jerusalem, um dahin zu reisen. Er schickte Boten vor sich her; diese kamen auf ihrer Reise in einen samaritanischen Flecken, um für ihn Zubereitung zu machen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er die Richtung nahm, nach Jerusalem zu reisen. Da seine Jünger, Jakobus und Johannes, dieses sahen, sagten sie: Herr! willst du, sollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle, und sie verzehre? Aber er wandte sich um, gab ihnen einen Verweis, und sagte: Ihr wisset nicht, welches Geistes ihr seid! Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, Seelen zu verderben, sondern sie zu erretten. Sie begaben sich nun in einen anderen Flecken. Es ereignete sich aber, da sie auf dem Wege waren, sprach Jemand zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du auch gehest. Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel in der Luft Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wohin er sein Haupt lege. Zu einem Andern sagte er: Folge mir! Dieser aber sprach: Herr! gestatte mir noch vorher, hinzugehen, und meinen Vater zu begraben. Jesus sprach zu ihm: Laß doch die Toten ihre Toten begraben; geh du aber hin und verkündige das Reich Gottes. Noch ein Anderer sagte: Herr, ich will dir folgen; vorher aber gestatte mir, von denen, die in meinem Hause sind, Abschied zu nehmen. Jesus sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und hinter sich sieht, der schickt sich nicht zum Reiche Gottes. Aussendung der siebenzig Jünger. Der barmherzige Samariter. Martha und Maria.Nachher ernannte der Herr noch zwei und siebenzig Andere, und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Dörfer, wohin er selbst kommen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist zwar groß, aber der Arbeiter sind wenige; bittet also den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte schicke. Gehet hin! siehe! ich sende euch, wie Lämmer unter Wölfe. Keinen Beutel, keine Reisetasche, keine Schuhe sollet ihr mitnehmen, und Niemand unterwegs grüßen. In welches Haus ihr kommt, da sprechet zuerst: Friede diesem Hause! Und wenn darin ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wo nicht, so wird er zu euch zurückkommen. In demselben Hause aber bleibet, esset und trinket, was sie gerade haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ziehet aber nicht von Haus zu Haus. Und in welche Stadt ihr kommet, wo man euch aufnimmt; so esset, was euch vorgesetzt wir. Heilet die Kranken, die da sind, und verkündiget ihnen: das Reich Gottes hat sich euch genaht. In welche Stadt ihr aber kommet, und sie euch nicht aufnehmen; so gehet auf ihre Straßen hinaus, und sprechet: Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich uns angehängt, schütteln wir euch ab. Wisset jedoch dieses: daß das Reich Gottes nahet. Ich sage euch, es wird an jenem Tage Sodom erträglicher gehen, als dieser Stadt. Wehe dir Chorazin! Wehe dir Bethsaida! denn wären die Wundertaten, die bei euch geschehen sind, in Tyrus und Sidon geschehen; längst hätten sie im Trauergewande und in Asche gesessen und Buße getan. Jedoch wird es in Tyrus und Sidon im Gerichte erträglicher gehen, als euch. Und du Kapernaum! erhöhet bist du bis zum Himmel; aber bis zur Hölle wirst du hinabgestürzt werden. Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, der verachtet mich: wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat. Die zwei und Siebenzig kamen mit Freuden zurück und sagten: Herr! sogar die Teufel unterwerfen sich uns in deinem Namen. Er sprach zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe! ich gebe euch Macht, auf Schlangen und Skorpionen zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; nichts wird euch beschädigen. Doch freut euch nicht sowohl darüber, daß sich die Geister euch unterwerfen; freut euch vielmehr darüber, daß eure Namen im Himmel aufgezeichnet sind. In dieser Stunde war Er im heiligen Geiste hoch erfreut und sprach: Ich preise dich Vater, Herr Himmels und der Erde! daß du diese Dinge den Weisen und Klugen verborgen, und den Kleinen geoffenbart hast. Ja Vater! so gefiel es dir. Alles ist mir von meinem Vater übergeben, und Niemand weiß, wer der Sohn sei, als der Vater; und wer der Vater sei, als der Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will. Nun wandte er sich an die Jünger und sprach: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr sehet! Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige haben zu sehen gewünscht, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört. Und siehe! ein Gesetzlehrer trat auf, ihn zu prüfen und sprach: Lehrer! was muß ich tun, um das ewige Leben zu erlangen? Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetze geschrieben? Wie liest du? Er antwortete und sprach: Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, nach allen deinen Kräften, mit deinem Ganzen Gemühte; und deinen Nächsten, wie dich selbst. Da sprach er zu ihm: Sehr richtig hast du geantwortet; tue das so wirst du leben! Aber jener wollte sich rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist mein Nächster? Da nahm Jesus das Wort und sprach: Ein Mensch reiste von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Straßenräuber; diese plünderten ihn aus, verwundeten ihn, gingen weg und ließen ihn halbtot liegen. Es begab sich aber, daß ein Priester denselben Weg hinab reiste; und da er jenen sah, ging er vorüber. Auch ein Levit, der des Weges kam, trat näher und sah ihn, und ging ebenfalls vorüber. Ein Samariter aber, der des Weges reiste, ging auf ihn zu, und als er ihn sah, wurde er innigst gerührt. Er trat hinzu, verband ihm die Wunden, goß Öl und Wein hinein, hub ihn auf sein Lasttier, brachte ihn zur Herberge und pflegte sein. Am folgenden Tage zog er zwei Denare heraus, gab sie dem Wirte und sprach: Trage Sorge für ihn, und was du noch überdies aufwenden wirst, will ich dir bei meiner Rückkehr erstatten. Wer, dünkt dir nun, von diesen Dreien dem, der unter die Straßenräuber gefallen war, der Nächste geworden zu sein? Er sprach: Der Mitleid an ihm bewies. Da sagte Jesus zu ihm: So gehe hin, und handle du ebenso! Es begab sich nun, da sie weiter reisten, kam er in einen Flecken. Da nahm ein Weib, Namens Martha, ihn auf in ihr Haus. Und sie hatte eine Schwester, Namens Maria, welche sich zu Jesu Füßen setzte, und seinem Unterrichte zuhörte. Martha aber, welche sich Viel zu schaffen machte mit dem Bedienen, trat hinzu und sprach: Herr! kümmert es dich nicht, daß meine Schwester es mir allein überläßt, zu bedienen? Sage ihr doch, daß sie mir helfe! Der Herr antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha! du machest dir um Vielerlei Sorge und Unruhe. Nur Eins ist Not. Maria hat den besten Teil erwählt, der soll ihr nicht genommen werden. Das Gebet des Herrn. Der stumme Geist. Die Heuchelei der Pharisäer.Und es trug sich zu, da er irgendwo betete; und als er geendigt hatte, sagte Einer seiner Jünger zu ihm: Herr! lehre uns beten, wie auch Johannes seine Schüler gelehrt hat. Darauf sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Vater, dein Name werde geheiligt! dein Reich komme! Unser tägliches Brot gib uns heute! Und vergib uns unsere Sünden, wie auch wir jedem unsrer Beleidiger vergeben. Und führe uns nicht in Versuchung. Hierauf sagte er zu ihnen: Gesetzt, es hätte Einer unter euch einen Freund, zu dem er um Mitternacht käme, und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote! Denn mein Freund ist von der Reise zu mir gekommen, und ich habe nichts, ihm vorzusetzen. Und jener im Hause antwortete etwa: Mache mir keine Beschwerde; die Türe ist schon verschlossen, und meine Kinder sind schon mit mir im Bette; ich kann nicht aufstehen und dir geben. Wenn aber dieser mit Klopfen fortfährt; so sage ich euch: wird er auch nicht darum, weil er sein Freund ist, aufstehen und ihm geben; so wird er doch wegen seines zudringlichen Beharrens aufstehen, und ihm geben, so viel er nötig hat. Deswegen sage ich euch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgemacht. Denn ein Jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgemacht. Wo wäre wohl ein Vater unter euch, der seinem Sohne, wenn er ihn um Brot bäte, einen Stein gäbe? Oder auch um einen Fisch bäte, eine Schlange statt des Fisches ihm reichte? Oder wenn er ihn um ein Ei bäte, einen Skorpion ihm gäbe! Wenn denn ihr, so bösartig ihr auch seid, doch euren Kindern Gutes zu geben wisset; wie vielmehr wird euer himmlischer Vater den guten Geist geben denen, die ihn darum bitten. Und er trieb einen Teufel aus, welcher stumm war. Und da er den Teufel ausgetrieben hatte, redete der Stumme, und das Volk staunte. Da sagten etliche von ihnen; Dieser treibt die Teufel durch Beelzebub, ihren Obersten, aus. Andere verlangten auf verfängliche Weise von ihm ein Zeichen vom Himmel. Er aber durchschaute ihre Gesinnungen und sprach zu ihnen: Ein jedes Reich, welches unter sich in Parteien geteilt ist, wird zerstört; und eine Familie, die wider sich selbst ist, fällt. Wenn also Satan wider sich selbst im Streite ist, wie will sein Reich bestehen? Und doch saget ihr, daß ich durch Beelzebub die Teufel austreibe. Wenn ich durch Beelzebub die Teufel austreibe, durch wen vertreiben sie den eure Söhne? Diese werden also eure Richter sein. Treibe ich aber die Teufel durch den Finger Gottes aus, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Wenn ein Starker, bewaffnet, seinen Vorhof bewacht, so bleibt das Seinige in Sicherheit. Wenn aber ein Stärkerer, als er, über ihn kommt, und ihn überwindet; so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, auf welche er sich verließ, und Teilt seinen Raub aus. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet. Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so wandelt er durch wasserleere Gegenden, und sucht Ruhe; und da er die nicht findet, spricht er: Ich will zu meiner Wohnung, woher ich kam, umkehren. Er kommt, findet dieselbe ausgefegt und geschmückt. Dann geht er wieder aus und nimmt noch sieben andere Geister mit, die noch ärger sind, als er selbst; sie fahren hinein, und nehmen da ihre Wohnung. Und so steht es zuletzt mit diesem Menschen ärger, als es anfangs war. Es trug sich zu, während er dieses redete, erhob eine Frau aus dem Volke ihre Stimme und sprach zu ihm: Selig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen! Er aber sprach: Ja, selig vielmehr, die Gottes Wort hören und es bewahren! Da aber viel Volk zusammen gekommen war, hob er an und sprach: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht, es verlangt ein Zeichen; aber es soll ihm kein Zeichen, als das Zeichen Jonas gegeben werden. Denn gleichwie Jonas den Niniviten ein Zeichen war; auf eben diese Weise wird der Sohn des Menschen es auch diesem Geschlechte sein. Die Königin aus Süden wird im Gerichte gegen die Menschen dieses Geschlechts auftreten und sie verurteilen; denn sie kam aus fernem Lande, um Salomons Weisheit zu hören; und siehe! hier ist mehr, als Salomon! Die Einwohner von Ninive werden im Gerichte gegen dieses Geschlecht auftreten und es verurteilen; denn sie taten Buße auf Jonas Predigt; und siehe! hier ist mehr als Jonas! Niemand zündet ein Licht an, und setzt es an einen verborgenen Ort, oder unter einen Scheffel; sondern auf einen Leuchter, damit, wer hineinkommt, das Licht sehe. Dein Auge ist deines Körpers Leuchte. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Körper Licht sein; wenn es aber schlecht ist, so wird auch dein Körper finster sein. Siehe nun wohl zu, daß nicht das Licht, daß in dir ist, Finsternis sei! Wenn nun dein Körper ganz licht ist, und auch nicht eine finstere Seite hat; so wird das Ganze so hell sein, als wenn eine Leuchte mit ihrem Strahle dich beleuchtete. Während des Redens bat ihn ein gewisser Pharisäer, daß er bei ihm zu Mittag essen möge. Er ging hin und setzte sich zu Tische. Der Pharisäer aber fing an, in sich bedächtlich werdend, zu sprechen: warum er sich vor dem Essen nicht gewaschen hätte? Deswegen sprach der Herr zu ihm: Ihr Pharisäer haltet freilich die Becher und Schüsseln von außen rein; aber das Innere ist voll eurer Raubsucht und Bosheit. Ihr Toren! hat der, welcher das Äußere erfüllt, auch schon das Innere geleistet? Jedoch gebet von dem, was ihr habet, Almosen; siehe, dann ist euch Alles rein. Aber wehe euch Pharisäern! ihr verzehntet zwar Krausemünze, Raute und allerlei Gemüse; aber die Gerechtigkeit und die Liebe zu Gott übergehet ihr; diese aber sollte man ausüben und jenes nicht unterlassen. Wehe euch Pharisäern, die ihr gerne in den Synagogen oben an sitzet, und auf dem Markte gegrüßt sein wollet! Wehe euch, ihr seid den Grabhöhlen gleich, die man nicht bemerkt, und worüber die Leute hin und hergehen, ohne sie zu kennen! Da antwortete Einer aus den Gesetzgelehrten und sprach zu ihm: Durch solches Reden, Lehrer! schmähest du auch uns! Er sprach: Auch euch, ihr Gesetzgelehrten! wehe! denn ihr leget Andern unerträgliche Lasten auf; ihr selbst aber rühret die Bürde nicht mit Einem Finger an. Wehe euch! die ihr den Propheten, die eure Väter getötet haben, Grabmale bauet. Eben dadurch bezeuget und billiget ihr die Werke eurer Väter, denn sie töteten jene, und ihr bauet ihnen Grabmale. Deswegen sagt auch die Weisheit Gottes: Ich werde zu ihnen Propheten und Apostel senden; Einige derselben werden sie töten, Andere verfolgen, so daß von diesem Geschlechte das Blut aller Propheten wird gefordert werden, welches vom Anfange der Welt vergossen ist! von dem Blute Abels an, bis herab auf das Blut des Zacharias, welcher zwischen dem Brandopferaltare und dem Heiligtume umgekommen. Wahrlich! ich sage euch, von diesem Geschlechte wird es gefordert werden. Wehe euch Gesetzgelehrten! die ihr den Schlüssel der Erkenntnis an euch gerissen; ihr selbst kommet nicht dazu, und die dazu gelangen wollen, die haltet ihr ab. Als er dieses zu ihnen redete, fingen die Pharisäer und Gesetzgelehrten an, ihm stark zuzusetzen, und ihm mit Vielerlei den Mund zu stopfen. Sie stellten ihm nach, und suchten aus seinem eigenen Munde etwas zu erhaschen, um ihn verklagen zu können. Gleichnisse und Ermahnungen.Unterdessen waren viele tausend Menschen zusammengekommen, so daß sie sich einander drückten. Da fing Er an, zu seinen Jüngern zu sprechen: Hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer, nämlich vor der Heuchelei. Es ist nicht Verborgenes, das nicht offenbar werden; und nichts Heimliches, das nicht kund werden sollte. Deswegen, was ihr bei Nachtzeit redet, das wird man am hellen Tage hören, und was ihr in Kammern euch einander in's Ohr saget, das wird von den Dächern kund gemacht werden. Aber euch, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und euch danach weiter nichts tun können. Ich will euch aber zeigen, wen ihr zu fürchten habt: Fürchtet euch vor dem, der, wenn er getötet hat, Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, diesen fürchtet! Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige? Dennoch ist nicht ein Einziger von ihnen vor Gott vergessen. Ja sogar die Haare auf eurem Haupte sind alle gezählt! Fürchtet euch also nicht, ihr seid viel mehr wert, als viele Sperlinge. Das sage ich euch: Wer mich vor den Menschen bekennen wird, den wird auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. Wer wider den Sohn des Menschen redet, dem wird es vergeben werden; wer aber den heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden. Wenn sie euch nun in Synagogen, oder vor Obrigkeiten und machthabende Personen hinführen; so seid unbekümmert, wie ihr euch verantworten, oder was ihr sagen sollet; denn der heilige Geist wird euch alsdann schon lehren, was ihr reden sollet. Einer aus dem Volke sprach zu ihm: Lehrer! sage meinem Bruder, daß er die Erbschaft mit mir Teile. Er aber sprach zu ihm: Mensch! wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch angestellt? Und sagte ihnen: Sehet zu, und hütet euch vor jeder Habsucht! Denn das Leben besteht nicht im Überflusse dessen, was Jemand besitzt. Er sagte zu ihnen noch dieses Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mann, dem sein Feld viele Früchte trug. Er überlegte bei sich und sagte: Wie soll ich es machen, da ich nicht Platz genug habe, wo ich meine Früchte hinbringe? Er sagte: Dies will ich tun, meine Scheunen will ich niederreißen und größer bauen, da will ich dann alle meine Früchte und mein Gut zusammenbringen; und zu meiner Seele sagen: Nun, liebe Seele! hast du großen Vorrat auf viele Jahre: ruhe nun; iß und trink, und laß dir wohl sein! Gott aber sprach zu ihm: Du Tor! diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; für wen wird es dann sein, was du gesammelt hast? So gehet es, wenn man bloß für sich Schätze sammelt, aber nicht reich ist bei Gott! Darum sage ich euch, sprach er zu seinen Jüngern: Seid nicht ängstlich bekümmert um euer Leben, was ihr essen, noch um euern Leib, was ihr anziehen wollet. Das Leben hat ja mehr Wert, als die Nahrung; und der Körper mehr Wert, als die Kleidung. Blickt hin auf die Raben; sie säen nicht und ernten nicht; sie haben weder Vorratskammern noch Scheunen; doch nährt sie Gott. Wie viel größeren Wert als jene habt ihr? Wer von euch vermag auch mit seinen Sorgen seiner Leibesgröße eine Elle zuzusetzen? Wenn ihr nun nicht einmal das Geringste könnet, warum wollet ihr wegen des Übrigen so ängstlich bekümmert sein? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht und spinnen nicht; und doch sage ich euch, Salomon war in aller seiner Pracht nicht so gekleidet, wie Eine von diesen! Kleidet nun Gott so das Gras auf dem Felde, das heute da ist, und morgen in den Ofen geworfen wird; wieviel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen! Ihr sollet also nicht fragen, was ihr essen, oder was ihr trinken werdet; und sorglich euch nicht versteigen. Alle solche Sorgen machen sich die Völker der Welt; aber euer Vater weiß, daß ihr dessen bedürfet. Strebet vielmehr nach dem Reiche Gottes, und nach dessen Gerechtigkeit; und jenes Alles wird euch als Zugabe werden. Sei ohne Furcht, du kleine Herde! denn es ist eures Vaters Wille, euch das Reich zu geben. Verkaufet euer Habe, und gebt Almosen! Machet euch Beutel, die nicht veralten; einen Schatz, der im Himmel kein Ende nimmt, wo kein Dieb sich ihm nahet und keine Motte daran naget. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Eure Lenden seien umgürtet, und brennende Lichter seien in euren Händen; seid den Knechten ähnlich, die auf ihren Herrn warten, wann er von dem Hochzeitsmahle zurückkommt, damit sie ihm, wann er kommt und anklopft, sogleich aufschließen. Selig solche Knechte, die der Herr, wann er kommt, wachend antrifft! Wahrlich! ich sage euch, er wird sich aufschürzen, sie zu Tische sitzen lassen, von Einem zum Andern gehen und sie bedienen. Er komme nun zur zweiten oder er komme zur dritten Nachtwache, fände er sie so; selig solche Knechte! Merket es euch wohl: wenn der Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, er würde gewiß wachen, und nicht in sein Haus einbrechen lassen. So seid demnach auch ihr bereit; denn der Sohn des Menschen wird zu einer Stunde kommen, wo ihr es nicht glaubet. Da sprach Petrus zu ihm: Herr! geht dies Gleichnis uns, oder Alle an? Der Herr sprach: Wer ist der treue und kluge Haushalter, den der Herr über seine Dienerschaft gesetzt, damit er ihr zur rechten Zeit ihren gemessenen Unterhalt gebe? Selig dieser Knecht, wenn der Herr bei seiner Ankunft findet, daß er seine Pflicht tat! Fürwahr! ich sage euch: Er wird ihn über all sein Vermögen setzen. Würde aber dieser Knecht in seinem Herzen sagen: mein Herr zögert noch mit seiner Ankunft; und nun anfangen, Knechte und Mägde zu schlagen, zu essen, zu trinken und sich voll zu saufen; so wird der Herr dieses Knechtes an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht weiß, und ihn schrecklich strafen, und ihn gerade so behandeln, wie es die Treulosen verdienen. Der Knecht, der seines Herrn Willen weiß, und sich nicht dazu anschickt, noch seinen Willen befolgt, wird viele Streiche bekommen. Der ihn aber nicht weiß, und auch tut, was Schläge verdient, wird weniger Streiche erhalten. Denn wem Viel übergeben, bei dem wird auch Viel gesucht; und wem viel anvertrauet, von dem wird man auch desto mehr fordern. Um Feuer auf die Erde zu streuen, bin ich gekommen; und wie sehr wünsche ich, daß es brenne! Aber es steht mir eine Taufe bevor; und wie drängt's mich, bis sie vollbracht wird! Meinet ihr, ich sei gekommen, Frieden auf Erden zu bringen? Keineswegs, sage ich euch, sondern Trennung. Denn es werden von jetzt an wohl fünf in einem Hause wider einander sein: drei wider zwei und zwei wider drei; der Vater wider den Sohn, und der Sohn wider seinen Vater; die Mutter wider die Tochter, und die Tochter wider die Mutter; die Schwiegermutter wider ihre Schwiegertochter, und die Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter. Darauf sprach er auch zu dem Volke: Wenn ihr etwa eine Wolke von Abend aufsteigen sehet, sogleich pfleget ihr zu sagen: Es kommt Regen; und es trifft ein. Wenn aber der Wind aus Süden wehet; so pfleget ihr zu sagen: Es wird heiß werden; und es trifft ein. Ihr Heuchler! wie es am Himmel und auf der Erde aussieht, wisset ihr wohl zu deuten; wie kommt es denn, daß ihr die gegenwärtigen Zeitumstände nicht deutet? Warum seid ihr in Beziehung auf euch selbst nicht aufmerksam auf das, was sich gebührt? Wenn du mit deinem Gegner zur Obrigkeit gehst; so gib dir unterwegs noch Mühe, von ihm loszukommen, damit er dich nicht vor den Richter ziehe, der Richter dich dem Gerichtsdiener übergebe, und du von dem Gerichtsdiener in Verhaft gebracht werdest. Ich sage dir: Du wirst nicht von da loskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast. Gleichnis von dem Feigenbaum, dem Senfkorn und dem Sauerteige. Die Heilung einer kranken Frau.Um diese Zeit waren gerade Einige gegenwärtig, die ihm von den Galiläern erzählten, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Er antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr etwa, daß diese Galiläer vor allen übrigen Galiläern Sünder gewesen sind, weil sie ein solches Schicksal hatten? Ich sage euch: Nein; sondern, wenn ihr keine Buße tut, so werdet ihr Alle eben so umkommen. Oder meinet ihr: daß jene achtzehn, auf welche der Turm bei Siloa fiel, und sie erschlug, verschuldeter waren, als alle übrigen Einwohner von Jerusalem? Ich sage euch: Nein; sondern, wenn ihr nicht Buße tut; so werdet ihr Alle eben so umkommen. Er sprach auch dieses Gleichnis: Es hatte Jemand einen Feigenbaum in seinen Weinberg gepflanzt. Er kam, suchte Frucht daran, und fand keine. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe! schon drei Jahre komme ich, und suche Frucht an diesem Feigenbaume und finde keine; haue ihn aus, wozu nimmt er auch noch den Platz ein? Jener antwortete und sprach zu ihm: Herr! laß ihn nur noch dieses Jahr stehen; ich will um ihn her graben und ihn düngen. Vielleicht wird er Frucht bringen; wo nicht, dann magst du ihn umhauen lassen. Er lehrte in einer ihrer Synagogen am Sabbate; da war eine Frau, die seit achtzehn Jahren einen Geist der Krankheit hatte. Sie war zusammen gekrümmt, und nicht im Stande, in die Höhe zu Schauen. Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau! du bist von deiner Krankheit befreiet! Und er legte ihr die Hände auf; sogleich wurde sie wieder gerade, und pries Gott. Aber der Vorsteher der Synagoge, darüber unwillig, daß Jesus an einem Sabbate heilte, sagte zum Volke: Es sind sechs Tage, an welchen man arbeiten soll; an diesen möget ihr kommen und euch heilen lassen; aber nicht am Sabbattage! Da antwortete ihm der Herr und sprach: Du Heuchler! bindet nicht jeder von euch am Sabbate seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los, und führt ihn zur Tränke? Und diese hier, eine Tochter Abrahams, die der Satan schon achtzehn Jahre gebunden hielt, sollte nicht am Sabbate von diesen Banden gelöst werden dürfen? Durch diese Antwort fühlten sich alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über alle herrliche Taten, die durch ihn geschahen. Er sprach ferner: Wem ist das göttliche Reich gleich? Womit soll ich es vergleichen? Einem Senfkorn ist es ähnlich, das Jemand nahm, und in seinen Garten säete; es wuchs auf und ward zum großen Baume, daß die Vögel der Luft auf seinen Zweigen ruhen konnten. Er sagte abermals: Womit soll ich das göttliche Reich vergleichen? Einem Sauerteige ist es gleich, den eine Frau unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war. So durchzog er lehrend Städte und Dörfer, indem er die Reise nach Jerusalem fortsetzte. Es sagte ihm Jemand: Herr! werden nur Wenige selig werden? Darauf sprach er zu ihnen: Strenget alle eure Kräfte an, daß ihr durch die enge Pforte hineindringet; denn ich sage euch: Viele werden verlangen hineinzukommen, und werden es nicht vermögen. Denn wenn der Hausvater hineingegangen ist, und die Türe geschlossen hat, werdet ihr beginnen, draußen zu stehen, an die Türe zu klopfen, und sagen: Herr! mache uns auf! dann wird er antworten und zu euch sprechen: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Und ob ihr dann auch sagen werdet: Wir haben in deiner Gesellschaft gegessen, und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt; so wird er sprechen: Ich weiß nicht, woher ihr seid; weichet Alle von mir, ihr Übeltäter! Da werdet ihr dann heulen und mit den Zähnen knirschen, wann ihr Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten in dem Reiche Gottes, euch aber hinausgestoßen sehen werdet! Ja, von Morgen und Abend, von Mittag und Mitternacht werden sie kommen, und sich im Reiche Gottes zu Tische setzen. Und siehe! es werden die Letzten die Ersten; und die Ersten die Letzten sein. An dem nämlichen Tage kamen einige Pharisäer und sagten zu ihm: Entferne dich, verlaß diese Gegend! denn Herodes stellt dir nach dem Leben. Er sprach zu ihnen: Gehet hin und saget diesem Fuchse: Siehe, ich treibe Teufel aus, und vollziehe Krankenheilungen heute, und morgen; und am dritten Tage werde ich vollenden. Doch abreisen muß ich heute, oder morgen, oder späterhin, da es ja nicht gebräuchlich ist, daß ein Prophet außer Jerusalem umkomme. Jerusalem, Jerusalem! die du die Propheten tötest, und die steinigst, welche zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder, wie eine Henne ihre Brut unter die Flügel versammeln wollen? Aber du hast nicht gewollt. Siehe! eure Behausung wird euch öde gelassen! Aber ich sage euch, mich werdet ihr nicht sehen, bis es kommt, daß ihr ausrufen werdet: Gepriesen sei, welcher kommt im Namen des Herrn! Jesus heilet den Wassersüchtigen. Von der Rangsucht. Gleichnis vom Gastmahl des Königs.Und es geschah, als Jesus am Sabbate in das Haus eines vornehmen Pharisäers kam, um da zu speisen, gaben sie genau auf ihn acht; Und siehe! es stand ein Wassersüchtiger vor ihm. Da nahm Jesus das Wort und sprach zu den Gesetzgelehrten und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbate zu heilen? Darauf schwiegen sie. Er aber nahm ihn, heilte ihn und ließ ihn weggehen. Darnach redete er zu ihnen und sprach: Wem unter euch fällt wohl sein Esel oder Ochs in einen Brunnen, der ihn nicht sogleich am Sabbate herauszöge? Auch hierauf konnten sie ihm nichts antworten. Er sagte aber auch zu den Gästen, ein Gleichnis, da er wahrnahm, wie sie die ersten Plätze wählten, und sprach zu ihnen: Wenn du zu einem Hochzeitmahle geladen wirst, so setze dich nicht an den ersten Platz; es möchte ein Vornehmerer als du von ihm geladen sein; und der, welcher dich und ihn geladen hat, möchte dann kommen und dir sagen: Räume diesem den Platz ein! Alsdann müßtest du mit Schimpf den letzten Platz einnehmen. Vielmehr, wenn du geladen bist, so gehe und setze dich auf den letzten Platz; wenn dann der Gastgeber käme, und zu dir spräche: Freund! rücke höher hinauf! so hättest du Ehre vor Allen, die mit zu Tische sitzen. Denn wer sich erhöhet, der wird erniedriget, und wer sich erniedriget, der wird erhöhet werden. Auch zu dem, der ihn geladen hatte, sprach er: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl zurichten läßt; so lade dazu weder deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandte, noch reiche Nachbarn, damit nicht auch sie dich etwa wieder einladen, und so dir vergolten werde; sondern willst du ein Gastmahl anstellen, so lade Arme, Gebrechliche, Lahme und Blinde dazu ein; dann wirst du selig sein, weil sie dir nicht vergelten können; denn bei der Auferstehung der Gerechten wird dir vergolten werden. Als dieses Einer von denen, die mit zu Tische saßen, gehört hatte, sprach er zu ihm: Selig, der das Brot im Reiche Gottes ißt! Aber Er sprach zu ihm: Es gab Jemand ein großes Abendmahl, und lud viele dazu ein. Zur Essenszeit schickte er seinen Diener, den Geladenen zu sagen: Kommet, denn es ist schon Alles bereit! Da fingen Alle nacheinander an, sich zu entschuldigen. Der Erste ließ ihm sagen: Ich habe ein Landgut gekauft; ich muß hingehen und es besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Ein Anderer ließ sagen: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und gehe hin, sie zu erproben; ich bitte, entschuldige mich. Wieder ein anderer ließ sagen: ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen. Der Diener kam mit dieser Nachricht zu seinem Herrn zurück. Da sprach der Hausherr voll Unwillens zu seinem Diener: Gehe sogleich auf die Straßen und Nebenstraßen der Stadt, und führe die Armen und Gebrechlichen, die Blinden und Lahmen herein! Da sprach der Diener: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast; aber es ist noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Diener: So geh' auf die Landstraßen, an die Zäune, und nötige sie, hereinzukommen; damit mein Haus voll werde. Denn ich sage euch: Keiner von jenen Geladenen soll mein Mahl Kosten! Als ihn nun eine große Voksmenge begleitete, wandte er sich um und sprach zu ihr: Wenn Jemand mir nachfolgen will und nicht entsagt seinem Vater, seiner Mutter, Weib und Kindern, Brüder und Schwestern, ja sogar auch seinem eigenen Leben, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer sein Kreuz nicht trägt und mir nachfolgt, der kann mein Jünger nicht sein. Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin, den nötigen Aufwand zu berechnen, ob er auch habe, um es auszuführen? Damit nicht, wenn er den Grund gelegt, und es doch nicht vollenden könnte, Alle, die es sehen, seiner zu spotten anfangen, und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen, und kann es nicht ausführen. Oder welcher König rückt gegen einen andern zum Kriege aus, ohne zuvor wohl überlegt zu haben, ob er im Stande sei, mit zehntausend dem entgegenzurücken, der mit zwanzigtausend wider ihn anrückt? Wo nicht, so schickt er eine Gesandtschaft ab, da jener noch ferne ist, und bittet um Frieden. Auf ähnliche Art kann auch Keiner von euch, der nicht Allem, was er hat, entsagt, mein Jünger sein. Eine gute Sache ist es um das Salz. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, womit will man würzen? Es taugt weder für das Land, noch für den Dünger, sondern man wirft es weg. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Gleichnisse von dem verlornen Schafe und dem verlornen Sohne.Es nahten sich ihm Zöllner und Sünder, um ihn zu hören. Darüber hielten sich nun die Pharisäer und Schriftlehrer auf und sprachen: Dieser nimmt die Sünder auf; und speiset sogar mit ihnen! Er aber redete zu ihnen dieses Gleichnis und sprach: Wer von euch, der hundert Schafe hat, und eines davon verliert, läßt nicht die neun und neunzig in der Wüste und geht dem verlornen nach, bis er es findet? Und hat er es gefunden, so nimmt er es voll Freude auf seine Schultern, und ruft, wenn er nach Hause kommt, Freunde und Nachbarn zusammen, und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir! denn ich habe mein verlornes Schaf wiedergefunden. Ich sage euch, so wir auch im Himmel über Einen Sünder, der Buße tut, eine größere Freude sein, als über neun und neunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. Oder welche Frau, die zehn Drachmen im Vermögen hat, und eine davon verliert, zündet nicht ein Licht an, kehrt das Haus, und sucht sorgfältig nach, bis sie dieselbe findet? Und hat sie dieselbe gefunden, so ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen, und spricht: Freut euch mit mir; denn ich habe die verlorne Drachme wiedergefunden. Ich sage euch, so wird auch vor den Engeln Gottes Freude über Einen Sünder sein, der Buße tut. Ferner sprach er: Es hatte Jemand zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sprach zum Vater: Vater! gib mir den mir zufallenden Teil des Vermögens. Da Teilte er das Vermögen unter sie. Nach wenigen Tagen nahm der jüngere Sohn Alles zusammen, und zog in ein fernes Land; da brachte er sein Vermögen mit einer ausschweifenden Lebensart durch. Nachdem er nun Alles verschwendet hatte; entstand eine große Hungersnot in jenem Lande; und auch er fing an, Not zu leiden. Jetzt zog er hin und her, und drängte sich einem Bürger jenes Landes auf, der ihn auf sein Landgut schickte, die Schweine zu hüten. Gerne hätte er da seinen Magen mit solchen Früchten gefüllt, welche die Schweine fraßen; aber Keiner gab ihm etwas. Jetzt kam er zu sich selber und sprach: Wie viele Tagelöhner haben bei meinem Vater Brot im Überfluß, und ich muß hier noch Hungers sterben! Auf! zu meinem Vater will ich gehen, und zu ihm sagen: Vater! gesündigt habe ich wider den Himmel, und vor dir; dein Sohn zu heißen bin ich nicht mehr wert, mache mich zu Einem deiner Tagelöhner! Er machte sich auf, und ging zu seinem Vater. Schon von weitem erblickte ihn sein Vater, und ward von dem innigsten Erbarmen gerührt; er lief auf ihn zu, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Da sprach der Sohn zu ihm: Vater! an Gott und an dir habe ich mich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen. Der Vater aber sagte zu seinen Dienern: Bringet das beste Oberkleid her und ziehet es ihm an; stecket ihm einen Ring an die Finger und gebet ihm Schuhe an die Füße. Holet das Mastkalb und schlachtet es; wir wollen essen und froh sein! Denn dieser mein Sohn war tot, und lebt wieder; verloren war er, und ist wiedergefunden. Nun fingen sie an, sich der Freude zu überlassen. Sein älterer Sohn war eben auf dem Felde. Da er zurückkam und dem Hause sich nahte, hörte er Musik und Tanz. Er rief einen von den Dienern zu sich und erkundigte sich, was das bedeute? Dieser sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wieder erhalten. Da wurde er aufgebracht und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater hinaus, und fing an, ihn zu bitten. Er antwortete und sprach zu seinem Vater: Siehe! so viele Jahre diene ich dir, nie habe ich deine Befehle übertreten, und du hast mir noch nicht einmal einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden lustig sein könnte. Jetzt aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der sein Vermögen mit den Huren aufgezehrt hat, ließest du ihm das Mastkalb schlachten. Er aber sprach zu ihm: Lieber Sohn! du bist immer bei mir, und Alles, was mein ist, ist dein. Froh sein und sich freuen muß man doch billig; denn dieser dein Bruder war tot, und lebt wieder; verloren war er, und ist wiedergefunden. Der ungerechte Haushalter; der reiche Mann und Lazarus.Auch sagte er zu seinen Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Gutsverwalter. Dieser wurde ihm als Verschwender seiner Güter angegeben. Er ließ ihn zu sich rufen und sagte ihm: Wie! das höre ich von dir? Lege Rechnung von deiner Verwaltung ab! denn du wirst nicht mehr mein Verwalter bleiben können. Da dachte der Verwalter bei sich selbst: Was soll ich anfangen, da mir mein Herr die Verwaltung nimmt? Graben kann ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich, wenn ich der Verwaltung entsetzt bin, in ihre Häuser aufnehmen. Er ließ nun einen nach dem andern von den Schuldnern seines Herrn zu sich rufen, und sagte zu dem Ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig? Er sprach: Hundert Tonnen Öl. Da sagte er ihm: Nimm deinen Schuldbrief, setze dich geschwind hin, und schreibe fünfzig! Darauf sprach er zu einem Andern: Und wie viel bist du ihm schuldig? Dieser sagte: Hundert Malter Weizen. Da sprach er zu ihm: Nimm deinen Brief und schreibe achtzig! Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, in sofern er doch klug gehandelt hatte; denn die Kinder dieser Welt sind in ihrer Art klüger, als die Kinder des Lichtes. So sage ich auch zu euch: Machet euch Freunde mit dem falschen Mammon, damit sie euch, wenn ihr hinscheidet, in die ewigen Wohnungen aufnehmen. Wer im Kleinen treu ist, der ist auch treu im Großen; und wer bei Wenigem ungerecht ist, der ist auch bei Vielem ungerecht. Wenn ihr also mit dem falschen Mammon nicht treu umginget, wer wird euch das Wahre anvertrauen? Und wenn ihr mit fremdem Gute nicht treu gewesen, wer wird euch ein eigenes geben? Kein Knecht kann zweien Herren dienen; entweder wird er den Einen hassen, und den Andern lieben; oder er wird sich an den Einen halten, und den Andern aus der Acht lassen. Ihr könnet nicht Gott und dem Mammon zugleich dienen. Dies Alles hörten die geldgierigen Pharisäer und spotteten seiner. Er aber sagte ihnen: Ihr seid Leute, die sich nur vor den Menschen rechtfertigen; aber Gott kennt eure Herzen; denn was vor Menschen hoch ist, das ist vor Gott ein Greuel! Gesetz und Propheten gehen bis auf Johannes; von da an wird das Reich Gottes verkündigt, und Jeder will mit Gewalt hinein. Allein ehe wird Himmel und Erde vergehen, als daß nur ein Pünktchen des Gesetzes wegfalle. Wer sich von seinem Weibe scheidet und eine andere nimmt, der bricht die Ehe; auch wer die vom Manne geschiedene nimmt, bricht die Ehe. Es war ein reicher Mann, der sich in Purpur und feine Leinwand kleidete, und Tag für Tag lustig und glänzend lebte. Es war aber auch ein Armer, Namens Lazarus, der voll von Geschwüren vor dessen Türe lag; und sich gerne gesättigt hätte von den Brosamen, die von des Reichen Tische fielen, aber Keiner gab sie ihm; allein nur die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. Nun kam es, daß der Arme starb, und Engel trugen ihn in den Schoß Abrahams; und auch der Reiche starb und wurde begraben in die Hölle. Da hob er unter Qualen seine Augen auf, und sah von ferne Abraham und Lazarus in dessen Schoß. Da rief er, und sprach: Vater Abraham! habe Erbarmen gegen mich, und schicke Lazarus herab, daß er seine Fingerspitze in Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Qual in dieser Flamme. Abraham sprach zu ihm: Erinnere dich, mein Sohn! du hast während deines Lebens Gutes genossen; Lazarus hingegen in eben dem Maße Elend. Nun wird dieser getröstet; du hingegen wirst gepeinigt. Und über dies Alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft gegründet, so daß die, welche von hier aus wollten zu euch übergehen, es nicht könnten, noch jene, die von dort aus zu uns herüber wollten. Da sprach jener: So bitte ich dich, Vater! daß du ihn in meines Vaters Haus sendest; denn ich habe noch fünf Brüder; daß er sie dringend warne, damit sie nicht auch an diesen qualvollen Ort kommen. Abraham sagte ihm: Sie haben Moses und die Propheten, mögen sie diesen Gehör geben! Er sprach: Nein, Vater Abraham! aber wenn Einer von den Verstorbenen zu ihnen käme, so würden sie sich bekehren. Darauf sagte er zu ihm: Wenn sie Moses und den Propheten nicht Gehör geben; so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn gleich Jemand von den Toten auferstände. Von den Verführungen zum Bösen, der Versöhnlichkeit, dem Vertrauen, den zehn Aussätzigen, der Wiederkunft des Sohnes des Menschen.Einst sagte Er zu seinen Jüngern: Es ist unvermeidlich, daß nicht Ärgernisse kommen; aber wehe dem, durch welchen sie kommen! Es wäre ihm heilsamer, daß an seinen Hals ein Mühlstein gehangen und er in's Meer geworfen würde; als daß er einen von diesen Kleinen ärgere. Nehmet euch in Acht! - Versündiget sich dein Bruder an dir, so stell' es ihm ernstlich vor, und vergib ihm, wenn es ihn reuet. Ja, wenn er sich siebenmal des Tages an dir versündigt, und siebenmal des Tages zu dir zurückkommt und spricht: Es tut mir leid; so vergib ihm. Da sprachen die Apostel zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben! Der Herr sagte: Wenn ihr Glauben habet, gleich einem Senfkorn, so möget ihr zu diesem Maulbeerbaume sagen: Entwurzle dich und pflanze dich auf das Meer! und er würde euch gehorchen. Wer von euch, der einen Knecht hätte, der pflügte, oder das Vieh hütete, würde wohl bei seiner Zurückkunft vom Felde zu ihm sagen: Gehe sogleich hin und setze dich zu Tische! Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendessen, schürze dich und warte mir auf, bis ich gegessen und getrunken habe; nachher kannst du auch essen und trinken? Oder sollte er dem Knecht Dank dafür wissen, weil er tat, was ihm befohlen? Ich glaube nicht. So sprechet auch ihr, wenn ihr Alles getan habet, was euch befohlen: Wir sind unnütze Knechte; wir taten nur, was unsere Schuldigkeit war. Es ereignete sich, auf der Reise nach Jerusalem nahm er seinen Weg mitten durch Samaria und Galiläa. Beim Eintritt in einen Flecken begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von ferne stehen blieben. Und sie erhoben ihre Stimme und schrieen: Jesu, Lehrer, erbarme dich unser! Da er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin, zeiget euch den Priestern! Und es ereignete sich, daß sie im Hingehen rein wurden. Einer von ihnen, da er sich geheilt sah, kehrte um und brach in laute Lobpreisungen Gottes aus; er fiel zu seinen Füßen hin auf's Angesicht und dankte ihm; und dieser war ein Samariter. Jesus antwortete und sprach: Sind nicht zehn rein geworden? Wo bleiben die andern neun? Findet sich Keiner, der zurückkommt und Gott die Ehre gibt, als dieser Ausländer? Dann sagte er zu ihm: Steh' auf und geh' hin! Dein Glaube hat dir geholfen. Als er von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit Aufsehen-Erregen. Man kann nicht sagen: Sieh hier ist es! oder: dort ist es! Denn das Reich Gottes ist mitten unter euch. Zu seinen Jüngern aber sagte er: Es wird die Zeit kommen, wo ihr ein großes Verlangen haben werdet, Einen Tag des Sohnes des Menschen zu sehen; aber ihr werdet ihn nicht sehen. Wenn man euch alsdann sagt: Siehe, hier! oder: Siehe dort! So gehet nicht hin und folget nicht! Denn wie der Blitz-Strahl von einer Himmels-Gegend bis zur andern Himmels-Gegend leuchtet, so wird der Sohn des Meischen an seinem Tage sein. Zuvor aber muß er Vieles leiden und von diesem Geschlechte verworfen werden. Wie es zu Noah's Tagen ging; so wird es auch in den Tagen des Sohnes des Menschen gehen. Sie aßen, tranken, nahmen und gaben sich zur Ehe, bis an den Tag, da Noah in die Arche ging und die Wasserflut kam und Alle vertilgte. Auch wie es zu Lots Zeiten ging: sie aßen und tranken; sie kauften und verkauften; sie pflanzten und bauten; an dem Tage aber, da Lot aus Sodom ging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte Alle. Eben so wird es zu der Zeit sein, wo der Sohn des Menschen erscheinen wird. Wer alsdann auf dem Dache ist und sein Gerät im Hause hat, der steige nicht hinab, es zu holen; und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht zurück. Erinnert euch an Lots Frau! Wer sein Leben zu retten suchen wird, wird es verlieren; und wer es verlieren wird, wird es erhalten. Ich sage euch, in derselben Nacht wird von Zweien, die auf einer Schlafstätte liegen, der Eine ergriffen; der Andere freigelassen werden; von Zweien, die miteinander mahlen, wird die Eine ergriffen, die Andere freigelassen werden. Von Zweien, die auf dem Felde sind, wird der Eine ergriffen, der Andere freigelassen werden. Hierauf antworteten sie und sprachen zu ihm: Herr! wo? Er sagte zu ihnen: wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler (Geier)! Vom ungerechten Richter. Das Gebet des Pharisäers und Zöllners. Jesus, der Kinderfreund. Der Blinde zu Jericho.Auch lehrte er sie durch ein Gleichnis, daß man im Gebete ausharren und nicht nachlassen müsse, und sprach: In einer Stadt war ein gewisser Richter, der weder Gott fürchtete, noch Menschen achtete. In derselben Stadt war auch eine Witwe, die zu ihm kam und sprach: Schaffe mir Recht gegen meinen Gegner! Lange Zeit wollte er nicht daran. Zuletzt aber sprach er bei sich selber: Wenn ich auch weder Gott fürchte, noch um Menschen mich kümmere; so will ich doch dieser Witwe, weil sie mir so überlästig ist, Recht schaffen, damit sie zuletzt nicht komme, und es mir gar zu arg mache. Der Herr aber sagte: Höret, was der ungerechte Richter sagt! Und Gott sollte seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm rufen, nicht Hilfe schaffen, wenn er sie ihnen auch verzieht! Ich sage euch: Er wird ihnen bald Rettung schaffen. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben auf Erden finden? Auch sagte er zu Einigen, die auf sich selbst vertrauten, weil sie gerecht seien, und die Übrigen verachteten, dieses Gleichnis: Es gingen zwei Männer hinauf in den Tempel, um zu beten. Der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich für sich allein hin, und betete also: Gott! ich danke dir, daß ich nicht bin, wie die übrigen Menschen, die Raubsüchtigen, die Ungerechten, die Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner da. Zweimal in der Woche faste ich; Alles, was ich besitze, verzehnte ich. Der Zöllner aber stand von ferne, und wagte nicht einmal die Augen zum Himmel zu heben; sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch, dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, nicht aber jener. Denn wer sich erhöhet, der wird erniedriget, und wer sich erniedriget, der wird erhöhet werden. Man brachte auch Kinder zu ihm, daß er sie anrühren möchte. Da nun die Jünger dieses sahen, hielten sie dieselbe mit Drohen zurück. Aber Jesus rief sie zu sich und sagte: Lasset die Kinder zu mir kommen, und wehret ihnen nicht; denn für solche ist das Reich Gottes. Wahrlich! ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht wie ein Kind aufnimmt, der wird nicht hineinkommen. Darauf fragte ihn ein vornehmer Mann und sprach: Guter Lehrer! was soll ich tun, daß ich das ewige Leben erlange? Jesus sprach zu ihm: Was? Mich heißest du gut? Niemand ist gut, als nur Einer, Gott. Die Gebote kennest du, als: Du sollst nicht ehebrechen, nicht töten, nicht stehlen, nicht falsches Zeugnis ablegen; ehre deinen Vater und deine Mutter. Er sprach: Dieses Alles habe ich von Jugend auf beobachtet. Als Jesus dieses hörte, sagte er weiter zu ihm: Noch eins fehlt dir: verkaufe Alles, was du noch hast, und Teile es unter die Armen; so wirst du einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach. Da er dieses hörte, ward er sehr betrübt; denn er war sehr reich. Als aber Jesus sah, wie betrübt er wurde, sprach er: Wie schwer hält es doch, daß die Reichen in's Reich Gottes kommen! Leichter ist es, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in's Reich Gottes komme! Da sagten die Zuhörer: Wer kann dann selig werden? Er sprach zu ihnen: Was bei Menschen unmöglich ist, das ist möglich bei Gott! Petrus redete: Siehe! wie haben Alles verlassen und sind dir gefolgt. Er sprach zu ihnen: Wahrlich! ich sage euch: Niemand verläßt um des Reiches Gottes willen Haus, oder Ältern, oder Brüder, oder Weib, oder Kinder, der es nicht in dieser Zeit vielfach wieder erhalten wird, und in der künftigen Welt das ewige Leben. Jesus nahm die Zwölfe bei Seite und sprach zu ihnen: Sehet! wir reisen jetzt nach Jerusalem hinauf, und es wird Alles vollbracht werden, was durch die Propheten von dem Sohne des Menschen geschrieben ist. Denn er wird den Heiden überliefert, er wird verspottet, beschimpft und angespieen werden. Man wird ihn geißeln und töten; aber am dritten Tage wird er wieder auferstehen. Allein sie verstanden von dem Allen nichts; es war ihnen ein verborgenes Wort, und sie begriffen nicht, was er damit sagen wollte. Es ereignete sich, als Er sich Jericho nahte, saß ein Blinder am Wege und bettelte. Da er aber viel Volks vorübergehen hörte, fragte er, was das bedeute? Man sagte ihm, daß Jesus von Nazareth vorbeigehe. Da sprach er schreiend: Jesu, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Die Vorangehenden drohten ihm, daß er schweigen sollte; er aber schrie desto lauter: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Jesus blieb stehen, und befahl, ihn zu ihm zu führen. Als er näher kam, fragte er ihn und sagte: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er sprach: Herr, daß ich sehen möge. Da sagte Jesus zu ihm: Siehe auf! dein Glaube hat dir geholfen! Sogleich sah er wieder, folgte ihm nach, und pries Gott; und das ganze Volk, als es dieses sah, lobte Gott. Zachäus. Von den zehn Pfunden. Einzug Jesu in Jerusalem.Er kam nun zu Jericho an, und reiste hindurch. Und siehe! da war ein Mann, Namens Zachäus, der ein Oberzolleinnehmer und reich war. Er suchte Jesum zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Volksmenge; weil er klein von Wuchs war. Er lief deswegen voraus, und stieg auf einen wilden Feigenbaum, um ihn zu sehen, weil er da vorbeigehen mußte. Und als er nun dahin kam, blickte Jesus auf, sah ihn und redete ihn an: Zachäus, steige geschwind herab! Bei dir muß ich heute einkehren! Er stieg eilends herab, und nahm ihn mit Freuden auf. Darüber hielten sich Alle, die es sahen, auf und sagten: Da kehrt er bei einem Sünder ein! Zachäus trat vor und sprach zu dem Herrn: Siehe Herr! die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und habe ich Jemand um Etwas betrogen, so gebe ich es vierfach wieder. Hierauf sprach Jesus zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil wiederfahren; weil auch dieser ein Sohn Abrahams ist. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren war. Da sie dieses gehört hatten, fuhr er fort und sprach ein Gleichnis, weil er Jerusalem sich nahte, wo sie meinten, daß das Reich Gottes sogleich sollte versichtbaret werden. Deswegen sprach er: Ein Mann von hoher Abkunft zog in ein entferntes Land, um ein Königreich anzutreten, und nachher zurückzukehren. Er rief nun zehn seiner Knechte zusammen, gab ihnen zehn Pfund, und sprach zu ihnen: Treibet Geschäfte (damit), bis ich zurückkomme! Seine Untertanen haßten ihn aber, schickten ihm eine Gesandtschaft nach, und ließen sagen: Wir wollen diesen nicht zum Könige über uns haben. Als er nun die Regierung angetreten hatte, und zurückkam; befahl er, seine Knechte, welchen er das Geld gegeben, zu rufen, um zu sehen, was ein Jeder damit für Geschäfte gemacht. Der Erste kam und sagte: Herr! Dein Pfund hat zehn Pfund erworben. Er sprach zu ihm: Gut! du braver Knecht, weil du über so wenig getreu gewesen; so sei nun Befehlshaber über zehn Städte! Der Andere kam und sprach: Herr! dein Pfund hat fünf Pfund getragen. Und er sprach zu ihm: So sei auch du über fünf Städte gesetzt! Noch ein Anderer kam und sprach: Herr! siehe! hier ist dein Pfund, welches ich in einem Tuche aufbewahrt habe! Denn ich fürchtete mich vor dir, weil du ein strenger Mann bist; du nimmst, wo du nicht angelegt, und erntest, was du nicht gesäet, Er aber sprach zu ihm: Du nichtswürdiger Knecht! aus deinem Munde richt' ich dich. Wußtest du, daß ich ein strenger Mann sei, und nehme, wo ich nicht angelegt; und ernte, was ich nicht gesäet; warum hast du denn nicht mein Geld in die Wechselbank gegeben, so hätte ich es bei meiner Ankunft mit Zinsen ja einziehen können? Darauf sagte er zu den Umstehenden: Nehmet ihm das Pfund, und gebt es dem, der zehn Pfund hat! Sie sprachen zu ihm: Herr! er hat schon zehn Pfund. Ich sage euch: Einem Jeden, der hat, wird gegeben, und er wird die Fülle haben; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. Was übrigens jene meine Feinde betrifft, die mich nicht zum Könige haben wollten, die führet hieher, und bringet sie vor meinen Augen um. Nachdem er nun dieses gesagt hatte, ging er voran und reiste hinauf nach Jerusalem. Und es geschah. als er sich Bethphage und Bethanien an dem sogenannten Ölberge nahte, sandte er zwei von seinen Jüngern aus und sprach: Gehet in den Flecken, der vor euch liegt! Gleich beim Eintritte werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch Niemand gesessen. Bindet ihn los, und bringet ihn her! Und wenn euch Jemand fragt: Warum ihr ihn losbindet; so saget ihm: Der Herr hat ihn nötig. Die Abgeschickten gingen hin und fanden, wie er es ihnen gesagt hatte, den jungen Esel da stehend. Da sie nun den Esel losbanden, sagten die Eigentümer desselben zu ihnen: Warum bindet ihr den Esel los? Sie sprachen: Der Herr hat ihn nötig. Sie führten ihn zu Jesu, warfen ihre Oberkleider auf den Esel und hoben Jesum darauf. Da er nun so fortritt, breiteten sie ihre Kleider über den Weg hin. Als er schon dem Abhange des Ölberges sich nahte, fing die ganze Menge seiner Jünger ein lautes Freudengeschrei an und lobte Gott wegen aller Wundertaten, die sie gesehen, und riefen aus: Hochgepriesen sei der König, der kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel, Ehre in den Himmelshöhen! Da sprachen einige Pharisäer unter dem Volke zu ihm: Lehrer! untersage dieses doch deinen Jüngern! Aber er gab ihnen zur Antwort: Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien. Als er nun näher kam, und die Stadt ansah, weinte er über sie und sprach: O! daß du doch bedächtest, und zwar an diesem deinen Tage, was dir zum Frieden dient! Aber bis jetzt ist es vor deinen Augen verborgen. Es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde rings um dich her einen Wall aufwerfen, dich einschließen und dich von allen Seiten ängstigen werden. Sie werden dich zu Boden schmettern, und deine Kinder in dir; und keinen Stein auf dem andern lassen; darum, daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkennen wolltest. Nun ging er in den Tempel, und fing an, die Käufer und Verkäufer herauszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus; ihr habet es aber zu einer Räuberhöhle gemacht! Hierauf lehrte er täglich im Tempel. Aber die Oberpriester, Schriftlehrer und die Vornehmsten des Volkes suchten ihn umzubringen. Doch konnten sie noch nicht ausfindig machen, wie sie es mit ihm machen wollten; denn das ganze Volk hing ihm an und hörte ihn. Von der Taufe Johannes. Von den Weingärtnern. Vom Tributgeben; von der Auferstehung.Und es ereignete sich an einem dieser Tage, als Er das Volk im Tempel lehrte, und das Evangelium vortrug, da kamen die Oberpriester und Schriftlehrer mit den Ältesten hinzu, redeten und sprachen zu ihm: Sag' uns, aus welcher Macht tust du dies? oder wer hat dir diese Macht gegeben? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Lasset mich auch an euch Eine Gegenfrage tun! Wohlan! antwortet mir: War die Taufe Johannes vom Himmel oder von Menschen? Nachdem sie es bei sich überlegten und sprachen: Sagen wir: vom Himmel; so wird er sagen: Warum habet ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir: von Menschen; so wird das ganze Volk uns steinigen; denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet sei. Antworteten sie: sie wüßten es nicht, woher sie sei. Da sprach Jesus zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Macht ich dieses tue. Nun fing er an, dem Volke folgendes Gleichnis vorzutragen: Es legte Jemand einen Weinberg an, vermietete ihn an Weingärtner, und reiste auf lange Zeit außer Landes. Zur gehörigen Zeit schickte er einen Knecht zu den Weingärtnern, um von ihnen die Früchte des Weinberges in Empfang zu nehmen. Die Weingärtner aber schlugen ihn, und jagten ihn leer hinaus. Wieder schickte er einen zweiten Knecht; diesen schlugen sie ebenfalls, behandelten ihn schimpflich und schickten ihn leer zurück. Noch sandte er einen dritten hin, den sie sogar verwundeten und hinauswarfen. Da sprach der Herr des Weinberges: was soll ich tun? Meinen geliebten Sohn will ich schicken; wenn sie diesen sehen, werden sie doch wohl Achtung vor ihm haben. Als die Weingärtner diesen sahen, dachten sie bei sich und sprachen: Dieser ist der Erbe, lasset uns ihn umbringen, damit das Erbgut unser werde. Sie warfen ihn also aus dem Weinberge hinaus, und brachten ihn um's Leben. Was wird nun der Herr des Weinberges ihnen tun? Er wird kommen, die Weingärtner vertilgen, und den Weinberg Andern übergeben. Da sie dies hörten, sprachen sie zu ihm: Das sei ferne! Er aber blickte sie an und sprach: Wie ist es denn doch mit jener Schriftstelle: Der Stein, den die Bauleute verworfen, gerade der ist zum Grundstein geworden. Ein Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird sich zerstoßen, auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen. Die Oberpriester und Schriftlehrer hätten nun gerne auf der Stelle Hand an ihn gelegt; sie fürchteten aber das Volk; denn sie hatten wohl gemerkt, daß er sie mit diesem Gleichnisse meinte. Sie beobachteten ihn indessen genau, und schickten Auflaurer aus, die sich stellen mußten als Gerechte, um ihn in der Rede zu fangen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Statthalters überliefern könnten. Diese fragten ihn und sprachen: Lehrer! wir wissen, daß du recht redest, und lehrest, und nicht auf die Person siehst; sondern den Weg Gottes nach der Wahrheit lehrest. Ist es uns erlaubt, daß wir dem Kaiser Tribut geben, oder nicht? Er aber kannte ihre Schalkheit wohl und sprach zu ihnen: Warum fraget ihr mich so verfänglich? Zeiget mir einen Denar! Wessen ist das Bild und die Umschrift? Sie antworteten und sprachen zu ihm; Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: Nun so gebet dem Kaiser, was des Kaisers; und Gott, was Gottes ist. Sie konnten ihn also vor dem Volke in der Rede nicht fangen; sie mußten vielmehr selbst seine Antwort bewundern und schweigen. Es kamen auch einige Sadduzäer zu ihm, welche die Auferstehung leugneten, und fragten ihn und sprachen: Lehrer! Moses hat uns die Vorschrift gegeben: Wenn Jemands verehelichter Bruder kinderlos stirbt, so soll sein Bruder die Witwe heiraten, und seinem Bruder Nachkommen erzeugen. Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm ein Weib und starb ohne Kinder. Da heiratete der zweite die Witwe; dieser starb auch ohne Kinder. Auch der dritte nahm sie; und so alle sieben; sie hinterließen keine Kinder und starben. Zuletzt nach Allen starb auch die Frau. Welchem von diesen wird nun bei der Auferstehung die Frau gehören? denn Alle sieben hatten sie doch zur Frau. Darauf sprach zu ihnen Jesus: Die Kinder dieser Welt heiraten und werden verheiratet; die aber würdig gefunden werden des Anteils an jener Welt und der Auferstehung der Toten, die heiraten nicht und werden nicht verheiratet; denn sie können nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich, und als Kinder der Auferstehung, Kinder Gottes sind. Daß aber die Toten auferstehen, darauf deutet schon Moses hin in der Schriftstelle von jenem Buche, indem er den Herrn, den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Gott aber ist kein Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn ihm leben Alle. Einige Schriftlehrer antworteten hierauf und sprachen zu ihm: Lehrer! du hast trefflich geantwortet. Und sie unterstanden sich nicht mehr, ihn zu fragen. Er aber sprach zu ihnen: Wie kann man wohl sagen: Christus sei Davids Sohn? Da doch David selbst im Buche der Psalmen spricht: Der Herr sprach zu meinem Herrn, setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel dir zu Füßen lege. David nennt ihn also einen Herrn, wie kann er denn sein Sohn sein? Indem nun das ganze Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den Schriftlehrern, die in langen Feierkleidern daher gehen, die gerne auf öffentlichen Plätzen die ersten Begrüßungen, in den Synagogen den Vorsitz und bei Gastmählern den ersten Rang haben wollen; die Häuser der Witwen verschlingen, unter dem Vorwande, daß sie lange beten. Diese werden desto strenger verurteilt werden. Von dem Opfer der Witwe, und der Zerstörung Jerusalems.Als er aufblickte, sah er, wie die Reichen ihre Geschenke in den Schatzkasten warfen. Er bemerkte aber auch eine arme Witwe, die zwei Heller hineingab, und sprach: Wahrlich! ich sage euch: Diese Witwe, so arm sie ist, hat mehr, als alle Andere gegeben; denn sie Alle gaben aus ihrem Überflusse Gott zum Opfer; diese hingegen hat von ihrer Notdurft, den ganzen Vorrat, den sie hatte, gegeben. Da nun Einige von dem Tempel redeten, mit welchen schönen Steinen und Opfergeschenken er ausgeziert sei, sprach er: Die Zeit wird kommen, wo von dem, was ihr hier sehet, kein Stein auf dem andern unverrückt bleiben wird. Hierauf fragten sie ihn und sprachen: Lehrer! wann wird dieses geschehen? und welches ist das Zeichen, wann dieses zu geschehen anfängt? Er sprach: Sehet euch wohl vor, daß ihr nicht verführet werdet; denn Viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es, nun ist die Zeit da! folget ihnen ja nicht! Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschrecket nicht; denn das muß erst vorgehen; doch ist das Ende sobald noch nicht da. Er redete zu ihnen weiter: Es wird Volk wider Volk, und Reich wider Reich sich empören; es werden hie und da starke Erdbeben, Hungersnöte und Seuchen entstehen; auch Schrecknisse und auffallende Erscheinungen werden am Himmel sich ereignen. Noch vor diesem allen aber wird man Hand an euch legen; man wird euch um meinetwillen verfolgen; an Synagogen und in Gefängnisse überliefern; vor Könige und Statthalter schleppen. Dieses wird euch widerfahren zum Zeugnis. Nehmet es denn wohl zu Herzen, nicht vorher erst darauf zu sinnen, wie ihr euch verteidigen wollet; denn ich werde euch Beredsamkeit und Weisheit geben, welcher Alle, die gegen euch auftreten, nicht werden widerstehen, noch widersprechen können. Ja selbst von Ältern, Brüdern, Verwandten und Freunden werdet ihr überliefert, auch Einige von euch getötet werden. Bei Allen werdet ihr verhaßt sein um meines Namens willen. Doch soll auch nicht ein Haar von eurem Haupte verloren gehen, Durch eure Geduld werdet ihr eure Seelen retten. Wenn ihr aber sehen werdet Jerusalem von Kriegsheeren belagert; dann wisset, daß seine Zerstörung nahet. Dann fliehe, wer in Judäa ist, auf das Gebirge; wer in ihr ist, der wandere aus; und wer auf dem Lande ist, der gehe nicht mehr hinein. Denn diese Tage sind die Tage der Strafe, wo Alles, was geschrieben steht, in Erfüllung gehen wird. Wehe aber den Schwangern und Säugenden zu jener Zeit! denn es wird große Not über das Land, und ein Zorn über dieses Volk kommen. Teils werden sie durch das Schlachtschwert fallen; Teils als Gefangene unter allerlei Völker fortgeführt, und Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeit der Heiden erfüllt sein wird. Es werden Zeichen an Sonne, Mond und Sternen geschehen, und bis zur Verzweiflung angst und bange wird auf Erden den Völkern werden, bei dem Tosen des Meeres und brandenden Wogen. Hinschmachten werden die Menschen vor Furcht und Erwartung der Dinge, welche über den Erdkreis kommen werden; ja selbst der Sternenhimmel wird erschüttert werden. Alsdann wird man den Sohn des Menschen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit kommen sehen. Wenn nun diese Begebenheiten anfangen werden, dann blicket froher auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung nahet. Er sagte ihnen noch dieses Gleichnis: Sehet den Feigenbaum und jeden andern Baum an! Wenn sie schon ausschlagen, so wisset ihr, daß der Sommer nahet. Eben so auch, wenn ihr jene Ereignisse sehet, so schließet daraus, daß das Reich Gottes nahet. Wahrlich! ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies Alles geschehen ist. Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. Gebet also auf euch Acht, daß nicht durch Schwelgerei, Trunkenheit und irdische Sorgen eure Gemüter belastet werden, und dieser Tag euch nicht unvermutet überrasche. Denn wie ein Fallstrick wird er über alle Bewohner des ganzen Landes kommen. So wachet denn zu jeder Zeit und betet; daß ihr würdig gefunden werdet, allen jenen bevorstehenden Ereignissen zu entfliehen, und vor dem Sohne des Menschen zu bestehen. So lehrte er bei Tage im Tempel, des Nachts aber ging er hinaus, und hielt sich an dem Berge auf, den man Ölberg nennt. Und alles Volk kam früh Morgens zu ihm, um ihn im Tempel zu hören. Judas. Das Abendmahl. Rangstreit der Jünger. Anfang der Leidensgeschichte Jesu.Es nahte sich nun das Fest der ungesäuerten Brote, das man Ostern nennt. Da waren die Oberpriester und Schriftlehrer darauf bedacht, auf welche Art sie Jesum aus dem Wege räumen könnten; denn sie hatten das Volk zu fürchten. Aber Satan fuhr in Judas, mit dem Beinamen Iskariot, der einer der Zwölfe war. Er ging hin, und verabredete sich mit den Oberpriestern und Hauptleuten, auf welche Weise er ihnen denselben überliefern wollte. Sie freuten sich darüber, und wurden einig, ihm Geld zu geben. Er verband sich dazu und war nun auf eine günstige Gelegenheit bedacht, um ihn ohne Auflauf des Volkes zu überliefern. Es kam der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Osterlamm geschlachtet werden mußte, da sandte er Petrus und Johannes ab und sprach: Gehet hin und bereitet uns das Osterlamm, damit wir es essen. Sie sprachen: Wo sollen wir es zubereiten? Er sagte ihnen: Siehe! wenn ihr in die Stadt kommt, so wird euch ein Mensch mit einem Wasserkruge begegnen; diesem folget in das Haus, in welches er geht. Und sprechet zu dem Herrn des Hauses: Der Lehrer läßt dir sagen: Wo ist das Zimmer, worin ich mit meinen Jüngern das Osterlamm essen kann? Dann wird er euch einen großen, mit Polstern bedeckten Speisesaal zeigen, da richtet es zu. Sie gingen hin, fanden es so, wie Er ihnen gesagt, und bereiteten das Ostermahl. Als es nun Essenszeit war, setzte er sich zu Tische nieder, und die zwölf Apostel mit ihm. Nun sprach er zu ihnen: Sehnlichst habe ich darnach verlangt, dieses Osterlamm noch vor meinem Leiden mit euch zu essen. Denn ich sage euch: Weiter werde ich keines mehr genießen, bis es im göttlichen Reiche erfüllet sein wird. Dann nahm er den Kelch, dankte und sprach: Nehmet und Teilet ihn unter euch; denn ich sage euch: Daß ich nicht mehr von dem Gewächse des Weinstocks trinken werde, bis da göttliche Reich kommt. Darauf nahm er das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sagte: Dies ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Dieses tut zu meinem Andenken! Auf gleiche Weise nahm er, nach dem Essen, den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, welches für euch wird vergossen werden. Doch siehe! schon hier ist die Hand meines Verräters mit mir am Tische! Zwar geht der Sohn des Menschen seinen Weg, so wie es bestimmt ist; doch wehe dem Menschen, durch welchen er verraten wird! Nun fingen sie an, unter einander sich zu fragen, wer unter ihnen wohl derjenige sei, der das tun würde. Es entstand auch ein Streit unter ihnen, wer als der Größte aus ihnen anzusehen sei. Da sagte Er ihnen: Die Könige der Völker herrschen über sie; und die Gewalt über sie ausüben, lassen sich gnädige Herren nennen; aber so soll es unter euch nicht sein; sondern der Größte unter euch sei wie der Kleinste, und der Oberste wie ein Diener. Denn wer ist größer? der zu Tische sitzt, oder der bedient? Ist es nicht der, welcher zu Tische sitzt? Ich selbst bin ja unter euch, wie Einer, der bedient. Ihr seid es, die in meinen Widerwärtigkeiten bei mir ausgehalten haben; darum sichere ich euch das Reich zu, wie es mir mein Vater zugesichert; daß ihr an meinem Tische in meinem Reiche essen und trinken, und auf Thronen sitzen sollet, um die zwölf Stämme Israels zu richten. Auch sprach der Herr: Simon, Simon! Sieh, Satan hat an euch gewollt, euch wie Weizen zu sichten. Ich habe aber für dich gebetet, daß sich dein Glaube nicht verliere. Wirst du nun einst umgekehrt sein; so stärke auch du deine Brüder. Er sprach zu ihm: Herr! ich bin bereit, mit dir auch in's Gefängnis, ja selbst in den Tod zu gehen. Er aber sagte: Petrus! ich sage dir, der Hahn wird heute nicht auskrähen, bis du dreimal wirst geleugnet haben, mich zu kennen. Weiter sprach er zu ihnen: Wenn ich euch ohne Beutel, ohne Reisetasche, ohne Schuhe ausgeschickt habe; hat euch etwas gemangelt? Sie sagten: Nichts. Da sprach er zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Beutel, oder Reisetasche hat, der nehme sie mit; und wer kein Schwert hat, der verkaufe sein Oberkleid, und kaufe eins. Denn ich sage euch: Daß auch noch diese Schriftstelle an mir erfüllt werden muß: Er ist unter die Übeltäter gezählt, ja Alles, was mich betrifft, geht zu Ende. Darauf sprachen sie: Herr! siehe, da sind zwei Schwerter! Er sagte ihnen: Schon genug! Seiner Gewohnheit nach ging er hinaus an den Ölberg, und seine Jünger folgten ihm. Als er zur Stelle gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Darauf entfernte er sich von ihnen etwa einen Steinwurf weit, knieete nieder und betete und sprach: Vater! möchte es dir gefallen, diesen Kelch von mir zu nehmen! Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Da erschien ihm ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte. Todesangst ergriff ihn wieder, und dringender ward sein Gebet; sein Schweiß war wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen. Als er vom Gebete aufstand, und zu seinen Jüngern kam, fand er sie vor Traurigkeit schlafend. Und er redete sie an: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Indem er noch redete, siehe! da kam eine Schar, und Judas, einer der Zwölfen, führte sie. Er ging auf Jesum zu, um ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: Judas! mit einem Kuß verrätst du den Sohn des Menschen? Da nun die, welche um ihn waren, sahen, wo es hinaus wollte, fragten sie ihn: Herr! sollen wir mit dem Schwerte drein schlagen? Und Einer von ihnen hieb nach dem Knecht des Oberpriesters, und schlug ihm das rechte Ohr ab. Jesus antwortete und sprach: Lasset es dabei! Dann faßte er sein Ohr an und heilte ihn. Nun sprach Jesus zu den Oberpriestern, den Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die gegen ihn ausgezogen waren: Wie zu einem Mörder seid ihr mit Schwertern und Knitteln ausgezogen! Täglich war ich bei euch im Tempel, und ihr habet keine Hand an mich gelegt; allein dies ist eben eure Stunde, und die Macht der Finsternis. Hierauf ergriffen sie ihn und brachten ihn in das Haus des Oberpriesters. Petrus aber folgte von ferne. Da legten sie mitten in dem Hofe ein Feuer an, um welches sie sich zusammensetzten. Auch Petrus setzte sich dazwischen. Da sah ihn eine Magd beim Feuer sitzen, sie blickte ihn scharf an und sprach: Auch dieser war bei ihm! Er leugnete es aber und sagte: Weib, ich kenne ihn nicht! Nach Kurzem sah ihn ein Anderer und sprach: Auch du bist einer von ihnen! Petrus sprach: Mensch! ich bin es nicht. Wieder, etwa nach einer Stunde, bekräftigte es ein Anderer und sprach: Ganz gewiß war auch dieser mit ihm; er ist ja auch ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch! ich weiß nicht, was du sprichst. Und in dem Augenblicke, in dem er noch redete, krähte der Hahn. Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an. Da fiel Petrus das Wort des Herrn ein, das er zu ihm gesagt: Ehe der Hahn krähet, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Die Männer, die Jesum gefangen hielten, verhöhnten und schlugen ihn. Sie umhüllten ihn, schlugen ihm dann in's Gesicht, und fragten ihn und sprachen: prophezeie, wer hat dich geschlagen? Und viele andere Lästerungen stießen sie gegen ihn aus. Als es nun Tag wurde, kamen die Ältesten des Volkes, die Oberpriester und Schriftlehrer zusammen, ließen ihn vor ihren Rat hinaufführen und sprachen: Bist du Christus? sage es uns! Er sagte ihnen: Wenn auch ich es euch sage, so werdet ihr mir nicht glauben. Und lasse ich mich mit euch in Fragen ein; so werdet ihr mir weder antworten, noch mich freilassen. Von jetzt an wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. Da sprachen sie Alle: So bist du denn der Sohn Gottes? Er sagte: Ihr saget es, ich bin es! Hierauf sprachen sie: Was brauchen wir noch weiter Zeugnisse? Wir haben es nun selbst aus seinem Munde gehört. Fortsetzung der Leidensgeschichte Jesu. Sein Tod.Nun standen sie insgesamt auf und führten Ihn zu Pilatus, und fingen an, ihn anzuklagen und sprachen: Wir haben gefunden, daß dieser unser Volk verführt und wehret, dem Kaiser Steuer zu geben, indem er sagt, er sei Christus, der König. Pilatus fragte ihn und sagte: Bist du der Juden König? Er antwortete und sprach: Du sagst es. Pilatus aber sagte zu den Oberpriestern und dem Volke: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Allein sie bestanden darauf und sprachen: Er wiegelt das Volk auf, durch seine Lehren, die er in Judäa ausbreitet von Galiläa an bis hieher. Als Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei? Und als er vernahm, daß er aus Herodes Gebiete sei, ließ er ihn an diesen ausliefern, der eben damals auch zu Jerusalem war. Da Herodes Jesum sah, freute er sich sehr; denn schon lange wünschte er ihn zu sehen, weil er Vieles von ihm gehört hatte, und hoffte, ein Wunder von ihm zu sehen. Er legte ihm daher mancherlei Fragen vor; aber er antwortete ihm nichts. Indes standen die Oberpriester und Schriftlehrer da, und setzten mit Heftigkeit ihre Klage gegen ihn fort. Herodes aber, samt seiner Leibwache, behandelte ihn verächtlich und verspottete ihn; ließ ihm ein Purpurgewand anziehen, und schickte ihn zu Pilatus zurück. An demselben Tage wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn vorher standen sie in Feindschaft gegeneinander. Pilatus ließ nun die Oberpriester, die Ratsglieder und das Volk zusammenrufen, und sprach zu ihnen: Ihr habet mir diesen Mann als einen Aufwiegler des Volkes hergebracht; und Siehe! ich habe ihn in eurer Gegenwart verhört; ich finde diesen Mann in keinem Punkte schuldig, worüber ihr denselben anklaget. Auch Herodes nicht; denn ich habe euch an ihn verwiesen; und siehe! es ist gegen ihn nichts dargetan, weswegen er den Tod verdiente. Ich will ihn also schlagen und frei lassen. Er mußte ihnen aber nach des Festes Sitte Einen losgeben. Da schrie nun die ganze Schar und sprach: Weg mit diesem! gib uns Barrabas los! Dieser war eines in der Stadt bewirkten Aufstandes und eines Mordes wegen in Verhaft gebracht. Pilatus wollte Jesum gerne frei lassen, und rief ihnen deswegen noch einmal zu. Sie aber schrieen dagegen und riefen: An's Kreuz, an's Kreuz mit ihm! Er sprach zu ihnen zum dritten Mal: Was hat dieser denn Böses getan? Ich finde nichts an ihm, weswegen er des Todes schuldig wäre; ich will ihn also schlagen und frei lassen. Allein mit großem Geschrei drangen sie darauf, und forderten, daß er gekreuzigt werden sollte; ja immer stärker wurde ihr Geschrei. Da sprach Pilatus das Urteil. daß nach ihrem Verlangen geschehen sollte. Den wegen Aufruhr und Mord Verhafteten, den sie verlangten, gab er ihnen los; Jesum aber gab er ihrer Willkür Preis. Da sie ihn nun wegführten, hielten sie einen gewissen Simon von Cyrene, der gerade vom Felde kam, an, und legten ihm das Kreuz auf, um es Jesu nachzutragen. Es folgte ihm auch eine große Volksmenge und Frauen, die ihn beklagten und beweinten. Jesus aber wandte sich zu ihnen um, und sprach: Ihr Töchter Jerusalems! weinet nicht über mich; sondern weinet über euch selbst und eure Kinder! Denn siehe! es werden Zeiten kommen, wo man sagen wird: Selig die Unfruchtbaren, und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt! Dann werden sie anheben, zu den Bergen zu rufen: Fallet über uns; und zu den Hügeln: Bedecket uns! Denn wenn sie das am grünen Holze tun, was wird es mit dem dürren werden? Es wurden mit ihm auch noch zwei andere Übeltäter zur Kreuzigung ausgeführt. Als sie nun an den Ort kamen, die Schädelstätte genannt, kreuzigten sie daselbst ihn und die Missetäter, einen zu seiner Rechten, den andern zur Linken. Da sprach Jesus: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun. Dann Teilten sie seine Kleider und loseten darüber. Das Volk stand umher und sah zu; es spotteten aber auch die Vorsteher samt diesem und sprachen: Andern hat er geholfen, jetzt helfe er sich selber, wenn er Christus, der Auserwählte Gottes ist. Auch die Soldaten traten hinzu und verspotteten ihn; reichten ihm Essig, und sprachen: Wenn du der Juden König bist, so rette dich selbst! Über ihm stand in griechischer, lateinischer und hebräischer Sprache die Inschrift: „Dieser ist der König der Juden!“ Auch lästerte ihn Einer der aufgehängten Missetäter und sprach: Wenn du Christus bist, so rette dich selber und uns! Der andere aber verwies es ihm und sprach: Fürchtest du Gott nicht, da du unter gleicher Verurteilung bist? Und zwar leiden wir verdienter Weise; denn unserer Verbrechen gerechte Strafe empfangen wir; aber dieser hat nichts Unrechtes getan. Darauf sprach er zu Jesu: Herr! gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst. Jesus sagte ihm: Wahrlich! ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein. Es war ungefähr um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land sich verbreitete, bis um die neunte Stunde. Und die Sonne war verfinstert, und der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei. Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater! in deine Hände befehle ich meinen Geist. Nach diesen Worten verschied er. Als nun der Hauptmann sah, was sich zutrug, pries er Gott und sprach: Gewiß, dieser Mann war gerecht. Und das ganze Volk, das bei diesem Vorgange zugegen war, da es sah, was vorfiel, schlug an die Brust und kehrte zurück. Auch alle seine Bekannten und die Frauen, die ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, standen von ferne und sahen dieses. Und siehe, ein Mann, mit Namen Joseph, ein Mitglied des Rates, ein guter und gerechter Mann, (der ihrem Beschluß und der Ausführung nicht beigestimmt;) aus Arimathäa, einer Stadt in Judäa gebürtig, der auch selbst das Reich Gottes erwartete; ging zu Pilatus hin, und bat sich den Leichnam Jesu aus. Er nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand, und legte ihn in eine in Felsen gehauene Gruft, worin noch Niemand war beigesetzt worden. Es war gerade Vorsabbat, und der Sabbat brach an. Auch die Frauen, die aus Galiläa mitgekommen waren, begleiteten ihn, besahen die Gruft, und wie sein Leichnam beigesetzt wurde. Dann gingen sie zurück, und schafften Spezereien und wohlriechende Salben herbei; doch hielten sie dem Gesetze gemäß am Sabbate sich ruhig. Auferstehung und Himmelfahrt Jesu.Aber am ersten Tage nach dem Sabbate kamen sie sehr frühe zur Gruft, und brachten die angeschafften Spezereien mit. Und sie fanden den Stein von der Gruft weggewälzt. Sie gingen hinein, fanden aber den Leichnam des Herrn Jesu nicht. Da sie nun darüber sehr verlegen waren, siehe! da standen zwei Männer in glänzenden Kleidern neben ihnen. Sie gerieten in Furcht und schlugen ihr Angesicht zur Erde nieder. Da redeten jene sie an: Warum suchet ihr den Lebenden unter den Toten! Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Erinnert euch, wie er mit euch redete, als er noch in Galiläa war, und sprach: der Sohn des Menschen muß in die Hände der Sünder überliefert und gekreuzigt werden, und am dritten Tage auferstehen. Jetzt erinnerten sie sich seiner Worte, kehrten von der Gruft zurück, und erzählten dieses Alles den Elfen und den Andern. Es waren nämlich Maria von Magdala, Johanna, Maria, die Mutter des Jakobus und ihre übrigen Gefährtinnen, die den Aposteln die Nachricht davon brachten. Diesen kamen aber ihre Aussagen wie Mährchen vor, und sie glaubten ihnen nicht. Auch Petrus hatte sich aufgemacht, und war zur Gruft gelaufen. Als er sich hineinbückte, sah er nur die Tücher liegen, und ging weg voll Verwunderung bei sich selber über das Vorgegangene. Und siehe! an dem nämlichen Tage gingen zwei von ihnen nach einem Flecken, Emmaus genannt, der sechzig Stadien von Jerusalem entlegen war. Sie redeten mit einander über alle diese Begebenheiten, Während sie nun in solchen Gesprächen und wechselseitigen Fragen begriffen waren, kam Jesus selbst näher, und ging mit ihnen. Ihre Augen wurden aber gehalten, daß sie ihn nicht kannten. Er sprach zu ihnen: Was sind das Reden, die ihr mit einander auf dem Wege wechselt, und warum so traurig? Der Eine von ihnen, Namens Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du denn der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen da vorgefallen? Er sprach zu ihnen: Was denn? Sie sagten: Das mit Jesu von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort, vor Gott und allem Volke; wie ihn unsere Oberpriester und Volkshäupter zum Todesurteil überliefert, ja sogar ihn gekreuzigt haben. Wir hofften immer, gerade er sei es, der Israel retten würde, allein es ist bei allem dem heute schon der dritte Tag, seitdem dieses geschehen. Zwar haben uns einige Frauen unter uns in Erstaunen gesetzt, die in aller Frühe bei der Gruft gewesen. Sie fanden seinen Leichnam nicht, kamen und sagten, es seien ihnen Engel erschienen, die versichert haben, daß er lebe. Da gingen Einige von den Unsrigen zur Gruft hinaus, und fanden es so, wie die Frauen gesagt; ihn selbst aber sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O! wie seid ihr so unverständig und so trägen Herzens, um an Alles zu glauben, was die Propheten gesagt! Mußte nicht Christus dieses leiden, um zu seiner Herrlichkeit zu gelangen? Nun fing er bei Moses und allen Propheten an; und legte ihnen alle Schriftstellen aus, die auf ihn sich beziehen. Indessen waren sie dem Flecken nahe gekommen, wohin sie gingen; Er schien weiter gehen zu wollen. Aber sie baten ihn dringend: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, und der Tag hat sich geneigt. Er ging also hinein mit ihnen. Als er sich nun mit ihnen zu Tische setzte, nahm er das Brot, segnete, brach es und gab es ihnen. Jetzt gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; er aber entschwand ihrem Blicke. Da sprachen sie zu einander: Glühte nicht unser Herz in uns, da er unterwegs mit uns redete, und uns über die Schrift Aufschlüsse gab? Und in derselben Stunde machten sie sich auf und kehrten nach Jerusalem zurück; sie fanden die Elfe und die, welche sich zu ihnen hielten, beisammen, welche sagten: Wahrhaftig! der Herr ist auferstanden und dem Simon erschienen. Nun erzählten auch sie, was sich auf jenem Wege zugetragen, und wie sie ihn beim Brotbrechen erkannt hätten. Indem sie noch erzählten, stand Jesus in ihrer Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Ich bin's, fürchtet euch nicht! Überrascht und erschrocken glaubten sie einen Geist zu sehen. Da sprach er zu ihnen: Warum seid ihr so erschrocken, und warum steigen solche Gedanken in euren Gemütern auf? Sehet! meine Hände und meine Füße! ich bin es selber; fühlet und betrachtet! ein Geist hat ja nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich es habe. Bei diesen Worten zeigte er ihnen Hände und Füße. Da sie es aber vor Freude und Erstaunen noch nicht glauben konnten, sprach er: Habet ihr hier etwas zu essen? Da reichten sie ihm ein Stück von gebratenem Fische und etwas Honigseim. Und nachdem er vor ihren Augen gegessen hatte, nahm er, was übrig war, und gab es ihnen. Ferner sprach er zu ihnen: Das sind nun die Reden, die ich zu euch gesprochen, als ich bei euch war; daß nämlich Alles mußte erfüllt werden, was im Gesetze Moses, in den Propheten und Psalmen von mir geschrieben ist. Alsdann eröffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verständen. Und er sprach zu ihnen: So ist es geschrieben, und so mußte Christus leiden, und am drittenTage von den Toten auferstehen; und von Jerusalem an, unter allen Völkern in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden verkündiget werden. Ihr seid nun die Zeugen davon. Und ich sende auf euch herab, was mein Vater verhieß. Verweilet indes noch in der Hauptstadt, bis ihr mit Kraft von oben ausgerüstet werdet. Er führte sie hinaus nach Bethanien, hob seine Hände auf und segnete sie. Und es trug sich zu, indem er sie segnete, schied er von ihnen und ward in den Himmel erhoben. Da beteten sie ihn an, kehrten mit großer Freude nach Jerusalem zurück, und waren täglich im Tempel, lobten und dankten Gott. Amen. Vom Worte, und von seiner Menschwerdung. Johannes der Täufer.Im Anfange war das Wort, und das Wort war bei Gott; und Gott war das Wort. Dies war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe erschaffen, und ohne dasselbe ist nichts, was da ist, erschaffen. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Dies Licht leuchtet in der Finsternis; aber die Finsternis faßte es nicht. Es war ein Mensch von Gott gesandt, Namens Johannes. Dieser trat zum Zeugnis auf, um von dem Lichte zu zeugen, damit Alle durch ihn glaubten. Er selbst war nicht das Licht; nur sollte er zeugen von dem Lichte. Es war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt. Er war in der Welt; und die Welt ist durch ihn erschaffen; doch erkannte die Welt ihn nicht. Er kam in das Seinige; allein die Seinigen nahmen ihn nicht auf; wie Viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Vorrecht, Kinder Gottes zu werden, denen nämlich, welche an seinen Namen glauben; welche nicht aus dem Geblüte, nicht nach dem Willen des Fleisches, noch nach dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. Das Wort wurde Fleisch, und wohnte unter uns, (wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie des Eingebornen vom Vater) voll Gnade und Wahrheit. Johannes gibt Zeugnis von ihm; ruft und spricht: Dieser ist es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen; denn er war eher, als ich. Aus seiner Fülle haben wir Alle empfangen, und zwar Gnade über Gnade. Denn durch Moses ist das Gesetz gegeben, durch Jesum Christum aber ist Gnade und Wahrheit geworden. Niemand hat je Gott gesehen; der eingeborne Sohn, welcher im Schoße des Vaters ist, der hat ihn bekannt gemacht. Dieses ist das Bekenntnis des Johannes, als die Juden durch abgeordnete Priester und Leviten von Jerusalem aus ihn fragen ließen: Wer bist du? Er bekannte und leugnete nicht; frei sagte er heraus: Ich bin nicht Christus. Sie fragten ihn: Was denn? bist du Elias? Er sprach: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Sie sprachen ferner zu ihm: Wer bist du? damit wir denen, die uns gesandt haben, Antwort bringen. Wofür gibst du dich selber aus? Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bahnet den Weg des Herrn, wie der Prophet Jesaias gesagt hat. Die Abgeordneten waren von der pharisäischen Sekte; und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Wenn du also weder Christus, noch Elias, noch der Prophet bist, warum taufest du? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser, aber mitten unter euch ist Einer, den ihr nicht kennet. Dieser ist, der nach mir kommt, welcher vor mir gewesen, und dessen Schuhriemen aufzulösen ich nicht würdig bin. Dies geschah zu Bethanien, jenseits des Jordans, wo Johannes taufte. Am folgenden Tage sah Johannes Jesum zu sich kommen, und sprach: Sehet das Lamm Gottes, welches die Sünden der Welt hinwegnimmt! Dieser ist es, von dem ich gesagt: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen; denn er war eher, als ich. Auch ich kannte ihn nicht; damit er aber in Israel bekannt würde, deswegen trat ich auf und taufte mit Wasser. Noch gab Johannes folgendes Zeugnis und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen, und über ihm weilen. Ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, mit Wasser zu taufen, der sagte zu mir: Auf welchen du den Geist herabkommen und über welchem du ihn weilen sehen wirst, der ist es, der mit dem heiligen Geiste tauft. Dieses habe ich nun gesehen, und bezeuge daher, daß dieser der Sohn Gottes sei. Tages darauf war Johannes mit zweien seiner Jünger wieder da; und als er Jesum dahergehen sah, sprach er: Sehet das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten es, als er dies sagte, und folgten Jesu nach. Jesus wandte sich um, sah sie nachkommen und sprach zu ihnen: Was suchet ihr? Sie sagten ihm: Rabbi! wo hältst du dich auf? Er sprach zu ihnen: Kommet und sehet es! Sie gingen und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben denselben Tag bei ihm. Es war ungefähr um die zehnte Stunde. Einer von diesen beiden, welche auf das, was sie von Johannes gehört, ihm nachfolgten, war Andreas, des Simon Petrus Bruder. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon an, und sprach zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Er führte ihn zu Jesu hin. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, Jona's Sohn; du sollst Kephas heißen. Tages darauf wollte Jesus nach Galiläa gehen, und fand den Philippus, und sprach zu ihm: Folge mir nach! Philippus war aus Bethsaida, der Geburtsstadt des Andreas und Petrus. Philippus traf den Nathanael an, und sprach zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Moses im Gesetze und die Propheten geschrieben: Es ist Jesus, Josephs Sohn von Nazareth. Darauf sagte ihm Nathanael: Kann von Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus sprach zu ihm: Komm' und siehe! Indem nun Jesus den Nathanael auf sich zukommen sah, sprach er von ihm: Siehe! ein wahrer Israelite, in dem kein Arges ist! Nathanael sprach zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, da du unter dem Feigenbaume warest, sah ich dich. Nathanael antwortete und sprach zu ihm: Rabbi! du bist der Sohn Gottes, du bist Israels König! Jesus gab ihm zur Antwort und sprach: Glaubst du schon darum, weil ich dir sagte: „unter dem Feigenbaume sah ich dich?“ Du wirst noch Größeres sehen, als dies. Und er sagte ihm: Wahrlich, wahrlich! ich sage euch, ihr werdet den Himmel geöffnet, und die Engel Gottes über den Sohn des Menschen auf- und absteigen sehen. Die Hochzeit zu Kana. Jesus treibt die Verkäufer aus dem Tempel.Am dritten Tage war zu Kana in Galiläa eine Hochzeit; die Mutter Jesu war da. Auch Jesus und seine Jünger waren zu der Hochzeit geladen. Da es nun an Wein mangelte, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus sprach zu ihr: Frau! was geht das mich und dich an? Meine Zeit ist noch nicht da. Seine Mutter sagte hierauf zu den Aufwärtern: Was er euch sagen wird, das tut! Es standen aber sechs steinerne Wasserkrüge da, zum Waschen nach der Sitte der Juden, deren jeder zwei oder drei Maß enthielt. Jesus sprach zu ihnen: Füllet diese Krüge mit Wasser! Sie füllten sie bis obenan. Darauf sprach Jesus zu ihnen: Schöpfet nun daraus und traget es zum Speisemeister! Sie taten es. Da der Speisemeister das zu Wein gewordene Wasser kostete, (er wußte nicht, woher es kam, aber die Aufwärter, welche das Wasser geschöpft hatten, wußten es wohl) rief der Speisemeister den Bräutigam und sagte zu ihm: Jeder gibt erst den besten Wein, und erst dann, wann sie trunken sind, den von geringerer Güte; du hast aber den besten Wein bis jetzt aufgehoben. So machte Jesus den Anfang mit Wunderzeichen zu Kana in Galiläa, zur Offenbarung seiner Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn. Nach diesem begab er sich mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kapernaum hinab, wo sie sich aber nicht lange aufhielten. Das Osterfest der Juden war nahe, und Jesus reiste hinauf nach Jerusalem; und er traf im Tempel Leute an, die Stiere, Schafe und Tauben verkauften; auch Wechsler saßen da. Da machte er von Stricken eine Peitsche, und jagte sie Alle mit ihren Schafen und Stieren zum Tempel hinaus; das Geld der Wechsler verschüttete er und ihre Tische stieß er um. Und zu den Taubenverkäufern sprach er: Hinweg mit dem Allen! Ihr müsset das Haus meines Vaters zu keinem Marktplatze machen! Hierbei fiel seinen Jüngern die Schriftstelle ein: Der Eifer für dein Haus verzehret mich. Die Juden stellten ihn hierüber zur Rede und sprachen: Was für ein Zeichen weisest du uns auf, weil du solche Dinge tust? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Zerstöret diesen Tempel und in drei Tagen will ich ihn wieder aufrichten. Da sprachen die Juden: An diesem Tempel ist sechs und vierzig Jahre gebaut worden; und du willst ihn in drei Tagen aufbauen? Er redete aber von dem Tempel seines Leibes. Als er daher von den Toten auferstanden war, da dachten seine Jünger wieder an dies sein Wort, und glaubten der Schrift und den Aussprüchen Jesu. Während er nun am Osterfeste zu Jerusalem war, wurden Viele durch den Anblick seiner Wundertaten zum Glauben an ihn bewogen. Aber Jesus vertraute sich ihnen nicht; denn er kannte sie Alle, und er bedurfte es nicht, daß jemand ihm Kunde von einem Menschen gab; denn er wußte, was im Menschen war. Nikodemus. Johannes tauft und weiset zu Jesus.Es war ein Mann unter den Pharisäern, mit Namen Nikodemus, ein Mitglied des hohen Rates. Dieser kam zur Nachtzeit zu Jesu und sprach zu ihm: Rabbi! wir wissen, daß du ein von Gott gekommener Lehrer bist; denn Niemand vermag solche Zeichen zu tun, wie du, es sei denn Gott mit ihm. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich! ich sage dir: Wenn nicht Jemand von Neuem geboren wird, so kann er das göttliche Reich nicht sehen. Nikodemus sprach zu ihm: Wie kann ein Mensch wiedergeboren werden, wenn er alt ist? Kann er doch nicht zum zweiten Mal in den Leib der Mutter zurückkehren und wieder geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich! ich sage dir: Wenn nicht Jemand aus dem Wasser und dem heiligen Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleische geboren ist, ist Fleisch, was aber vom Geiste geboren ist, ist Geist. Laß dich's nicht wundern, daß ich dir gesagt: Ihr müsset von Neuem geboren werden. Der Wind wehet, wo er will, und du hörest sein Getöse; aber du weißt nicht, woher er kommt, und wohin er geht. So verhält es sich auch mit Jedem, der vom Geiste geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu Ihm: Wie wäre so etwas möglich? Darauf antwortete Jesus und sagte ihm: Du bist ein Lehrer in Israel, und begreifest das nicht? Wahrlich, wahrlich! ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen; doch nehmet ihr unser Zeugnis nicht an. Glaubet ihr nicht, wenn ich mit euch von irdischen Dingen rede, wie werdet ihr glauben, wenn ich mit euch von himmlischen Dingen rede? Und doch ist Keiner in den Himmel gestiegen, als der vom Himmel herabgekommen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist. So wie Moses in der Wüste eine Schlange in die Höhe aufstellte, so muß auch der Sohn des Menschen erhöhet werden; damit Jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe. Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn hingab, damit Jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt verurteile; sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht verurteilt; wer aber nicht glaubt, der ist schon verurteilt; weil er nicht an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes glaubt. Das verurteilt eben die Menschen, daß sie, da das Licht in die Welt gekommen, doch die Finsternis mehr liebten, als das Licht; denn ihre Handlungen waren böse; denn wer schlecht handelt, scheuet das Licht, und kommt nicht an das Licht, damit seine Handlungen ungerügt bleiben. Wer aber tut, was wahr ist, der tritt an das Licht, damit seine Handlungen offenbar werden, weil sie in Gott getan sind. Nachher kam Jesus mit seinen Jüngern in das jüdische Land, brachte daselbst eine Zeitlang mit ihnen zu und taufte. Aber auch Johannes taufte zu Aenon unweit Salim, weil dort viel Wasser war; die Leute kamen dahin und ließen sich taufen; denn Johannes war noch nicht in Verhaft genommen. Nun gerieten die Jünger des Johannes mit einem Juden in eine Streitfrage über die Reinigung. Sie kamen daher zu Johannes und sagten ihm: Rabbi! der, welcher jenseits des Jordans bei dir war, von dem du das gute Zeugnis ablegtest, siehe! der tauft selbst, und hat großen Zulauf. Johannes antwortete und sprach: Kein Mensch darf sich etwas zueignen, es sei ihm denn vom Himmel gegeben. Ihr selbst müsset mir bezeugen, daß ich gesagt: Ich bin nicht Christus, sondern nur vor ihm hergesandt. Der ist der Bräutigam, der die Braut hat; der Freund aber des Bräutigams, der da steht und ihn hört, freut sich hoch über des Bräutigams Stimme; diese meine Freude ist erfüllet. Er muß nun zunehmen, aber ich abnehmen. Wer von oben herabkommt, der ist über Alle. Der von der Erde kommt, gehört der Erde an, und redet von der Erde her; der aber vom Himmel kommt, ist über Alle, und was er selbst gesehen und gehört hat, sagt er aus; und doch nimmt Keiner seine Aussage an. Wer aber seine Aussage annimmt, bekräftiget Gottes Wahrhaftigkeit. Denn der, welchen Gott gesandt hat, spricht Gottes Wort; und Gott hat ihm den Geist nicht in beschränktem Maße zugeteilt. Der Vater liebt den Sohn, und hat ihm Alles in seine Gewalt gegeben. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen; sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm. Jesus spricht mit der Samariterin, und heilt einen KrankenAls nun Jesus erfuhr, daß die Pharisäer vernommen hätten, Jesus bekomme und taufe mehrere Jünger als Johannes; (obgleich Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger,) so verließ er Judäa, und begab sich wieder nach Galiläa. Sein Weg führte ihn durch Samaria. Da kam er in eine Stadt Samariens, Namens Sichar, in der Nähe des Feldes, welches Jakob seinem Sohne Joseph geschenkt. Hier war der Jakobsbrunn. Jesus, müde von der Reise, setzte sich neben dem Brunnen nieder. Es mochte um die sechste Stunde sein. Da kam eine Samariterin, um Wasser zu schöpfen. Zu dieser sprach Jesus: Gib mir zu trinken! (Seine Jünger waren indes in die Stadt gegangen, um Lebensmittel zu kaufen.) Die Frau aus Samaria sprach nun zu ihm: Du bist ein Jude, wie kannst du von mir zu trinken fordern, da ich eine Samariterin bin? (denn die Juden vermeiden alle Gemeinschaft mit Samaritern.) Jesus antwortete und sprach zu ihr: Erkenntest du die Wohltat Gottes, und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken; gewiß, du würdest ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser. Die Frau sprach zu ihm: Herr, du hast keinen Eimer, und der Brunn ist tief; woher wolltest du denn lebendiges Wasser nehmen? Bist du wohl mehr, als unser Vater Jakob? Dieser hat uns diesen Brunnen gegeben, und selbst mit seiner Familie und seinen Herden daraus getrunken. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, der wird immer wieder Durst haben; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird nimmer wieder dürsten: vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm selbst eine Quelle werden, die hin in das ewige Leben quillt. Die Frau sprach zu ihm: Herr! von diesem Wasser gib mir! damit ich nicht wieder durstig werde, und nicht mehr hieher zu gehen habe, um zu schöpfen. Jesus sagte ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komme wieder hieher! Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte ihr: Ganz recht, daß du sagst: Ich habe keinen Mann; denn du hast fünf Männer gehabt, und den du jetzt hast, ist dein Mann nicht: darin hast du wahr geredet. Nun sprach die Frau zu ihm: Herr! ich sehe, daß du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge Gott angebetet; und ihr saget, zu Jerusalem sei der Ort, wo man Gott anbeten müsse. Da sprach Jesus zu ihr: Frau! glaube mir, es kommt die Zeit, da ihr den Vater weder auf diesem Berge, noch in Jerusalem anbeten werdet. Ihr wisset nicht, was ihr anbetet; wir wissen, was wir anbeten; das Heil kommt von den Juden her. Aber es kommt die Zeit, ja sie ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geiste und in der Wahrheit anbeten werden; denn solche Anbeter will der Vater haben. Gott ist ein Geist; so müssen ihn auch seine Anbeter im Geiste und in der Wahrheit anbeten. Die Frau sprach zu ihm: Ich weiß, daß der Messias (den man Christus nennt) kommen soll; wann dieser nun kommen wird, so wird er uns über Alles belehren. Jesus sprach zu ihr: Ich bin es, der mit dir redet. Jetzt eben kamen seine Jünger dazu, und wunderten sich, daß er mit der Frau rede. Doch fragte ihn Keiner: Was ist dein Anliegen? oder: was redest du mit ihr? Die Frau aber ließ ihr Wassergefäß stehen, ging hin in die Stadt, und sagte den Leuten: Kommet und sehet einen Mann, der mir Alles gesagt hat, was ich getan; ob der wohl nicht Christus ist? Da gingen sie aus der Stadt und kamen zu ihm. Inzwischen baten ihn seine Jünger und sprachen: Lehrer! iß doch nun! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennet. Da sprachen die Jünger zu einander: Hat ihm etwa Jemand zu essen gebracht? Da redete zu ihnen Jesus: Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk zur Ausführung bringe. Saget ihr nicht selbst: Vier Monate noch, dann kommt die Ernte? Wohlan! ich sage euch, hebet nur eure Augen auf, und betrachtet die Felder, sie sind schon jetzt weiß zur Ernte. Wer erntet, der bekommt seinen Lohn, und sammelt Früchte zum ewigen Leben, so daß sowohl der Säende als der Erntende zugleich sich freuen. Denn hier ist das Sprichwort wahr: Einer säet, und der Andere erntet. Ich sende euch aus, zu ernten, was ihr nicht bearbeitet habt; Andere haben gearbeitet, und ihr tretet in ihre Arbeit ein. Aus jener Stadt glaubten viele Samariter an ihn, wegen der Erzählung der Frau, welche versicherte: „Er hat mir Alles gesagt, was ich getan.“ Da nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben. Er blieb auch zwei Tage da. Und noch viel Mehrere glaubten, wegen seiner Lehre, und sagten der Frau: Jetzt glauben wir nicht mehr deiner Erzählung wegen; denn wir haben ihn nun selbst gehört und erkannt, daß dieser wahrhaftig der Weltheiland ist. Nach zwei Tagen ging Jesus von da weiter, und begab sich nach Galiläa; denn Jesus selbst bezeugte, daß ein Prophet in seiner Vaterstadt in keiner Achtung stehe. Als er nun in Galiläa ankam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie Alles gesehen hatten, was er zu Jerusalem am Feste getan; denn auch sie waren zum Feste gekommen. Er kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er Wasser zu Wein gemacht. Und es war ein königlicher Diener, dessen Sohn krank lag, zu Kapernaum. Als dieser gehört, daß Jesus aus Judäa in Galiläa gekommen, reiste er zu ihm, und bat ihn, er möchte doch hinabkommen, und seinen Sohn gesund machen; den er war todkrank. Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr doch nicht Zeichen und Wunder sehet, so glaubet ihr nicht! Der Hofdiener erwiederte Ihm: Herr! komm doch hinab, ehe mein Sohn stirbt. Jesus sprach zu ihm: Gehe nur, dein Sohn lebt! Er glaubte dem Worte, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Noch war er unterwegs, als schon seine Knechte mit der Nachricht ihm entgegen kamen, und sagten, daß sein Sohn lebe. Er erkundigte sich bei ihnen nach der Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden; sie sprachen zu ihm: Gestern, um die siebente Stunde hat ihn das Fieber verlassen. Da bemerkte der Vater, daß es gerade um die Stunde war, worin Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er und sein ganzes Haus glaubte. Das war denn das zweite Wunder, das Jesus tat, als er aus Judäa nach Galiläa zurückgekommen. Jesus heilt einen Kranken am Sabbat; behauptet seine göttliche Sendung.Späterhin war ein Fest der Juden, weswegen Jesus nach Jerusalem hinaufreiste. Bei dem Schaftore zu Jerusalem ist ein Badeteich, hebräisch Bethesda genannt, mit fünf bedeckten Gängen. In diesen lag eine große Menge Kranke, Blinde, Lahme und Abgezehrte, welche die Aufwallung des Wassers abwarteten; denn zu gewissen Zeiten stieg ein Engel des Herrn in den Teich hinab, und machte das Wasser aufwallen; wer dann zuerst nach dieser Aufwallung des Wassers in den Teich hinabstieg, der wurde gesund, welche Krankheit er auch hatte. Da war nun ein Mensch, der schon acht und dreißig Jahre krank war. Als Jesus diesen da liegen sah, und wußte, daß er schon lange Zeit krank war, sprach er zu ihm: Möchtest du gerne gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr! ich habe keinen Menschen, der mich bei Aufwallung des Wassers in den Teich hinabließe; ehe ich aber selbst dahin komme, ist schon ein Anderer vor mir hineingestiegen. Jesus sagte ihm: Steh' auf, nimm dein Bett, und gehe! Der Mensch wurde auf der Stelle gesund, nahm sein Bett und ging. Es war aber Sabbat an diesem Tage. Darum sprachen nun die Juden zu dem Gesundgewordenen: Es ist Sabbat, du darfst dein Bett nicht tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund gemacht, der befahl mir: Nimm dein Bett, und gehe! Sie fragten ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: Nimm dein Bett, und gehe! Allein der Gesundgewordene wußte nicht, wer er war; denn Jesus hatte sich entfernt, weil viele Leute da waren. Nachher traf ihn Jesus im Tempel an, und sprach zu ihm: Siehe! du bist gesund geworden; sündige künftig nicht wieder, damit dir nicht etwas Schlimmeres wiederfahre. Jetzt ging der Mensch hin und gab den Juden die Nachricht, daß es Jesus sei, der ihn gesund gemacht. Deswegen verfolgten die Juden Jesum, weil er dies am Sabbattage getan. Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirket bis auf diese Stunde fort; und so wirke auch ich. Jetzt trachteten die Juden um so mehr ihm nach dem Leben; weil er nicht nur den Sabbat gebrochen, sondern auch Gott seinen Vater, und sich Gott gleich gemacht habe. Deswegen antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selber tun, wenn er es nicht den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut auf gleiche Weise auch der Sohn; denn der Vater liebt den Sohn, und zeigt ihm Alles, was er tut; ja er wird ihm noch größere Werke, als diese, zeigen; so daß ihr euch wundern werdet. Denn gleichwie der Vater die Toten erweckt und neu belebt; so belebt auch der Sohn, welche er will. Auch richtet der Vater über Keinen; sondern er hat das ganze Gericht dem Sohne übergeben; auf daß Alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehret, der ehret den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer meiner Lehre Gehör gibt, und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben; und er kommt nicht in's Gericht, sondern er ist vom Tode in das Leben übergegangen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Es kommt die Zeit, und ist bereits vorhanden, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören, und die sie hören, leben werden. Denn so wie der Vater das Leben in sich selber hat; so hat er es auch dem Sohne gegeben, das Leben in sich selber zu haben. Auch die Vollmacht hat er ihm erteilt, Gericht zu halten, weil er Menschensohn ist. Wundert euch hierüber nicht! Es kommt die Zeit, wo Alle, die in den Gräbern sind, die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und die Gutes getan, werden hervorgehen zur Auferstehung des Lebens; die aber Böses getan, zur Auferstehung des Gerichtes. Ich kann nichts von mir selber tun; je nachdem ich höre, richte ich, und mein Urteil ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Wollte ich selber von mir zeugen, so würde mein Zeugnis nicht als wahr gelten. Aber es ist ein Anderer, der von mir zeugt, und ich weiß, daß das Zeugnis wahr ist, das er von mir gibt. Ihr sandtet zu Johannes, und er gab der Wahrheit Zeugnis. Zwar nehme ich nicht von Menschen Zeugnis her, sondern ich sage dies nur, damit ihr selig werdet. Er war eine brennende und leuchtende Leuchte; und ihr ließet es euch gefallen, euch eine Zeitlang in seinem Lichte zu ergötzen. Aber ich habe doch noch ein weit wichtigeres Zeugnis, als das von Johannes; denn die Taten, die mir der Vater auszuführen aufgetragen hat, diese Taten, welche ich verrichte, zeugen von mir, daß mich der Vater gesandt hat. Ja, der Vater, der mich gesandt, hat selbst von mir gezeugt. Ihr habet seine Stimme nie gehört, und seine Gestalt nie gesehen; auch sein Wort macht auf euch keinen bleibenden Eindruck; weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt. Forschet in der Schrift! In ihr meinet ihr doch das ewige Leben zu haben; und diese ist es, die von mir zeuget. Aber es nun einmal euer Wille nicht, zu mir zu kommen, um Leben zu finden. Ich nehme nicht Ehre von Menschen her: vielmehr ist es mir wohl von euch bekannt, daß ihr keine Liebe zu Gott in euch habet. Ich kam im Namen meines Vaters und ihr nehmet mich nicht auf; wenn ein Anderer in seinem eigenen Namen auftreten wird, den werdet ihr aufnehmen. Wie könnet ihr glauben, da ihr nur, Einer bei dem Andern, auf Ehre ausgehet; aber nach der Ehre, die bei Gott allein ist, nicht strebet? Denket nicht, daß ich bei dem Vater euer Ankläger sein werde; ihr habet schon euren Ankläger an Moses, auf den ihr euch stützet. Denn wenn ihr Moses glaubtet; so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben. Da ihr aber seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben? Jesus speist mit fünf Broten, redet vom Brote des Lebens, von seinem Leibe und Blute, woran die Juden Anstoß nehmen.Nach diesem fuhr Jesus über den galiläischen See bei Tiberias. Und eine große Volksmenge zog ihm nach; weil sie die Wunder sahen, die er an den Kranken tat. Jesus ging daher auf einen Berg, wo er sich mit seinen Jüngern niedersetzte. Es war aber Ostern, das Fest der Juden, nahe. Als nun Jesus aufblickte, und sah, daß viele Leute zu ihm kamen, sprach er zu Philippus: Woher sollen wir Brot kaufen, daß diese Leute zu essen haben? (Dies sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wußte wohl, was er tun wollte.) Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brot reicht für sie nicht hin, daß Jeder auch nur Weniges bekäme. Da sagte ihm einer seiner Jünger, Andreas, ein Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat: allein was ist dies unter so Viele? Darauf sprach Jesus: Machet, daß sich die Leute niederlegen! Es war viel Gras an dem Orte. Da lagerten sich bei fünftausend Mann. Dann nahm Jesus die Brote, und nachdem er das Dankgebet gesprochen, Teilte er sie unter die Gelagerten aus; und von den Fischen ebenfalls, so viel sie wollten. Nachdem sie nun gesättigt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, damit nichts verloren gehe. Sie sammelten also auf, und füllten zwölf Körbe mit den Brocken an, die den Gespeisten von den fünf Gerstenbroten übrig blieben. Als nun die Leute dies Wunder sahen, das Jesu tat, sprachen sie: Dieser ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll! Als aber Jesus merkte, daß sie kommen und ihn mit Gewalt zum Könige machen würden; zog er sich wieder allein auf den Berg zurück. Am Abend gingen seine Jünger an den See hinab, und stiegen in das Schiff, um jenseits nach Kapernaum zu fahren. Schon war es dunkel geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen. Nun erhob sich ein heftiger Sturm, hoch wallte der See. Fünf und zwanzig bis dreißig Stadien hatten sie etwa fortgerudert, da sahen sie Jesum auf dem See daher und nahe zum Schiffe kommen, und gerieten in Furcht. Er redete sie aber an: Ich bin es, fürchtet euch nicht! Nun nahmen sie ihn gerne in das Schiff; und alsbald kam das Schiff an das Land, wohin sie wollten. Am folgenden Tage erfuhr das Volk, welches jenseits am See stand, daß kein anderes Schiff da war, außer dem Einen, und das Jesus nicht mit seinen Jüngern zu Schiffe gestiegen, sondern die Jünger allein abgefahren waren. (Es waren indes Schiffe von Tiberias nahe an den Ort gekommen, wo sie unter dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten.) Als daher das Volk sah, daß Jesus so wenig da war, als seine Jünger, stiegen sie zu Schiffe, und kamen nach Kapernaum, um Jesum aufzusuchen. Da sie ihn jenseits des Sees antrafen, sprachen sie zu ihm: Lehrer! wann bist du hier angekommen? Jesus gab ihnen zur Antwort und sprach: Wahrlich, wahrlich sag' ich euch: ihr suchet mich nicht auf, weil ihr Wunder gesehen habt; sondern weil ihr von jenen Broten aßet und satt wurdet. Mühet euch nicht um Nahrung, die vergänglich ist; sondern um eine Nahrung, die hin in das ewige Leben dauert, welche euch der Sohn des Menschen geben will; denn ihn hat der Vater, Gott, beglaubiget. Darauf sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, um Gottes Werke zu wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubet, den er gesandt hat. Deßhalb sprachen sie zu ihm: Was für ein Zeichen tust du, daß wir sehen, und dir glauben? Was wirkest du? Unsere Väter haben in der Wüste Manna gegessen, wie es geschrieben steht: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen, Darauf sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Nicht Moses hat euch Brot vom Himmel gegeben; sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das ist das Gottesbrot, welches vom Himmel kommt, und der Welt das Leben gibt. Sie sagten Ihm: Herr, so gib uns doch für immer solches Brot! Darauf sprach Jesus zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, den wird nie hungern; und wer an mich glaubt, den wird nie dursten. Aber ich habe es euch gesagt: Ob ihr mich gleich gesehen, so glaubet ihr doch nicht. Alle, die mir der Vater gibt, kommen zu mir, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht verstoßen. Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Der Wille des Vaters aber, der mich gesandt hat, ist dieser: daß ich keinen von Allen, die er mir übergeben, verliere, sondern ihn am letzten Tage erwecke. Ja, das ist der Wille meines Vaters, der mich gesandt: daß Jeder, der den Sohn sieht, und an ihn glaubt, das ewige Leben habe; und ich werde ihn am letzten Tage erwecken. Da hielten sich die Juden darüber auf, daß er gesagt: „Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen,“ und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, Josephs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er denn sagen: Ich bin vom Himmel gekommen? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murret nur nicht untereinander; denn Niemand kann zu mir kommen, wenn ihn der Vater, der mich gesandt hat, nicht zieht; und ich werde ihn am letzten Tage erwecken. Es heißt bei den Propheten: Sie werden Alle von Gott belehrt werden. Jeder, der vom Vater hört und lernt, kommt zu mir. Nicht, als wenn Jemand den Vater gesehen habe: nur der, welcher von Gott ist, hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Haben gleich eure Väter in der Wüste Manna gegessen, so starben sie dennoch; allein dieses ist das Brot, welches vom Himmel herabkommt, daß Keiner sterbe, der davon ißt. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel kommt; wer von diesem Brote ißt, der wird ewig leben. Und zwar ist das Brot, das ich geben werde, mein Fleisch für das Leben der Welt. Hierüber zankten sich die Juden mit einander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Sohnes des Menschen nicht esset und sein Blut nicht trinket, so habet ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am letzten Tage erwecken; denn mein Fleisch ist wahrhaft Speise und mein Blut ist wahrhaft Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Gleichwie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich durch den Vater lebe; so wird auch der, welcher mich ißt, durch mich leben. Dies ist das Brot, welches vom Himmel herabgekommen; nicht wie eure Väter das Manna aßen und starben: wer dieses Brot ißt, der wird ewig leben. Dieses sprach er, als er in der Synagoge zu Kapernaum lehrte. Viele seiner Jünger, die dies hörten, sprachen: das ist eine harte Rede! wer kann sie anhören! Da Jesus aber in sich selbst wußte, daß seine Jünger darüber sich aufhielten, sprach er zu ihnen: Ist euch dieses so anstößig? Wie dann, wenn ihr den Sohn des Menschen sich dahin werdet erheben sehen, wo er zuvor war? Der Geist ist es, der Leben gibt; das Fleisch ist ohne Nutzen. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und Leben. Aber es gibt unter euch Einige, die nicht glauben. Denn Jesus wußte gleich anfangs, welche nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Deswegen, sprach er ferner, habe ich euch gesagt: Keiner kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben. Von dieser Zeit an traten Viele seiner Jünger zurück und hielten sich nicht mehr zu ihm. Da fragte Jesus die Zwölfe: Wollet auch ihr weg gehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr! zu wem wollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir glauben und erkennen, daß du Christus, der Sohn Gottes bist. Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölfe auserwählt? (6:72)Doch ist Einer von euch ein Teufel. Dieses galt Judas Iskarioth, Simons Sohn; denn dieser verriet ihn nachher, ob er gleich Einer von den Zwölfen war. Jesus kommt auf's Laubhüttenfest und lehrt; wird verschieden beurteilt.Nach diesem hielt sich nun Jesus in Galiläa auf; denn in Judäa wollte er nicht bleiben, weil die Juden ihm nach dem Leben stellten. Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Begib dich von hier hinüber nach Judäa, damit deine Jünger auch die Werke sehen, die du verrichtest. Niemand, der öffentlich erkannt zu werden sucht, wirkt insgeheim; tust du solche Dinge, so zeige dich der Welt! Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Jesus sprach zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht gekommen; aber eure Zeit ist immer da. Euch kann die Welt nicht hassen; aber mich hasset sie, weil ich es ihr frei heraussage, daß ihre Werke böse sind. Reiset ihr nur hinauf zu diesem Feste; aber ich reise zu diesem Feste noch nicht hinauf; weil für mich die rechte Zeit noch nicht da ist. Dies sagte er ihnen, und verweilte noch in Galiläa. Nachdem nun seine Brüder hinaufgereist, reiste auch er auf das Fest hinauf; doch nicht öffentlich, sondern in der Stille. Nun suchten ihn die Juden am Feste, und sprachen: Wo ist er? Unter dem Volke entstand inzwischen von ihm manches Gerede. Einige sagten: Er ist ein rechtschaffener Mann; Andere sprachen: Nein; sondern er ist ein Volksverführer. Doch redete Niemand frei von ihm, aus Furcht vor den Juden. Da das Fest schon halb vorbei war, kam Jesus in den Tempel und lehrte, so daß die Juden voll Verwunderung sprachen: Wie versteht dieser so die Schriften, da er doch nicht studiert hat? Darauf antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht die meine, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wenn Jemand dessen Willen befolgen will, der wird aus der Lehre selbst erkennen, ob sie von Gott sei, oder ob ich aus mir selber rede. Wer aus sich selber redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und ist keine Ungerechtigkeit in ihm. Hat euch nicht Moses das Gesetz gegeben? Und doch beobachtet Keiner von euch das Gesetz. Warum stellet ihr mir nach dem Leben? Das Volk antwortete und sprach: Du hast den Teufel! Wer stellt dir nach dem Leben? Jesus erwiederte und sagte: Ich habe ein einziges Werk verrichtet, und ihr wundert euch Alle darüber. Moses gab euch die Beschneidung, (doch nicht eigentlich von Moses, sondern schon von den Vätern her ist sie) und auch am Sabbat beschneidet ihr den Menschen. Wenn nun ein Mensch am Sabbat die Beschneidung erhalten darf, ohne daß das Gesetz Moses verletzt wird; wollet ihr mir denn übel nehmen, daß ich am Sabbat den ganzen Menschen gesund gemacht? Urteilet nicht nach dem Scheine; sondern nach richtiger Einsicht. Da sagten einige Einwohner aus Jerusalem: Ist dieser es nicht, dem sie nach dem Leben stellen? Und siehe! sie lassen ihn ja so freimütig reden, und sagen ihm nichts! Sollten es wirklich die Obern eingesehen haben, daß er Christus sei? Doch von ihm wissen wir es ja, woher er ist; wann aber Christus kommt, so weiß Keiner, woher er ist. Da erhob Jesus in seinem Vortrage im Tempel laut seine Stimme und sprach: Ja, ihr kennet mich, und wisset, woher ich bin; und doch bin ich nicht von mir selber gekommen; sondern der Wahrhaftige ist es, der mich gesandt hat, den ihr nicht kennet. Ich kenne ihn; weil ich von ihm bin und er mich gesandt hat. Da suchten sie ihn zu greifen, doch legte Niemand Hand an ihn; weil seine Stunde noch nicht da war. Vielmehr glaubten Viele aus dem Volke an ihn und sprachen: Wird wohl Christus, wenn er kommt, mehrere Wunder tun, als dieser tat? Die Pharisäer hörten, daß das Volk solch heimliches Gerede von ihm führte, darum schickten die Pharisäer und die Oberpriester Gerichtsdiener ab, um ihn zu ergreifen. Indes sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kurze Zeit bin ich bei euch; dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden, und wo ich bin, dahin könnet ihr nicht kommen. Da sprachen die Juden unter einander: Wo will er wohl hingehen, daß wir ihn nicht finden sollten? Will er etwa zu den Zerstreuten unter den Griechen gehen und die Griechen lehren? Was mag er doch damit sagen wollen, da er sprach: Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden; und: Wo ich bin, dahin könnet ihr nicht kommen. An dem letzten feierlichen Tage des Festes trat Jesus auf, und sagte mit lauter Stimme: Wen dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Innerstem werden sich, wie die Schrift sagt, Ströme des lebendigen Wassers ergießen. Dies aber sagte er von dem Geiste, den diejenigen empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der heilige Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht zur Herrlichkeit erhoben war. Viele aus dem Volke, die seine Reden hörten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet! Andere sagten: Dieser ist Christus; dagegen sprachen wieder Andere: Soll den Christus aus Galiläa kommen? Sagt nicht die Schrift, daß Christus aus Davids Nachkommenschaft, aus dem Städtchen Bethlehem, wo David her war, kommen werde? Das Volk war also seinetwegen in verschiedene Meinungen geteilt. Einige von ihnen hätten gerne nach ihm gegriffen; doch legte Keiner Hand an ihn. Als nun die Gerichtsdiener wieder zu den Oberpriestern und Pharisäern zurückkamen, sprachen diese zu ihnen: Warum habet ihr ihn nicht hergeführt? Da antworteten die Gerichtsdiener: Noch nie hat ein Mensch so geredet, wie dieser Mensch. Die Pharisäer aber antworteten ihnen: Habet ihr euch auch verführen lassen? Hat je Einer von den Obern oder Pharisäern an ihn geglaubt? Nur dieser Pöbel da, der nichts vom Gesetze versteht! verflucht sei er! Da sprach zu ihnen Nikodemus, der des Nachts zu ihm kam, und auch Einer aus dem Rate war: Pflegt denn unser Gesetz einen Menschen zu richten, ehe man ihn verhört und erkannt hat, was er getan? Sie gaben ihm zur Antwort und sprachen: Bist du auch ein Galiläer? Forsche in der Schrift, und siehe! aus Galiläa tritt kein Prophet auf. Hierauf begab sich Jeder nach Hause. Die Ehebrecherin, Jesus widerlegt die Pharisäer; sie wollen ihn steinigen.Jesus begab sich auf den Ölberg. Früh Morgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich nieder und lehrte es. Da führten die Schriftlehrer und Pharisäer eine im Ehebruch ergriffene Frau zu ihm, stellten sie in die Mitte, und sprachen zu ihm: Lehrer! dieses Weib ist als Ehebrecherin auf der Tat ergriffen worden; Moses hat uns im Gesetze befohlen solche zu steinigen; was sagt du nun dazu? Diese verfängliche Frage taten sie aber an ihn, um eine Klage wider ihn zu finden; allein Jesus bückte sich nieder, und schrieb mit dem Finger auf den Boden. Als sie indessen auf der Frage bestanden, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, der sei der erste, der den Stein auf sie wirft. Dann bückte er sich nieder und schrieb auf den Boden. Da sie aber dieses hörten, fingen sie von dem Ältesten an, einer nach dem andern hinaus zu gehen, so daß Jesus allein und die Frau, die in der Mitte stand, zurückblieben. Nun richtete sich Jesus auf und sprach zu ihr: Frau, wo sind deine Ankläger? Hat dich keiner verurteilt? Sie sprach: Herr! Keiner. Da sagte Jesus: So will auch ich dich nicht verurteilen; geh' hin und sündige nicht mehr! Ein andermal redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Du zeugest von dir selbst, dein Zeugnis gilt nicht als glaubwürdig. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Wenn ich auch von mir selber Zeugnis gebe, so ist es darum doch glaubwürdig, weil ich weiß, woher ich gekommen, und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme, und wohin ich gehe. Ihr urteilet nach dem Fleisch; ich urteile über Niemand; wenn ich aber urteile, so ist mein Urteil der Wahrheit gemäß; denn ich bin es nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Es steht ja selbst in eurem Gesetze geschrieben: daß das Zeugnis zweier Menschen gültig sei. Nun bin ich der eine Zeuge von mir selbst; und der andere Zeuge von mir ist der Vater, der mich gesandt hat. Hierauf sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich, noch meinen Vater; würdet ihr mich kennen, so würdet ihr auch meinen Vater kennen. Diese Reden trug Jesus bei dem Schatzkasten vor, als er im Tempel lehrte; aber Niemand vergriff sich an ihm; denn seine Stunde war noch nicht da. Wieder einmal sprach Jesus zu ihnen: Ich gehe weg, und ihr werdet mich suchen, und in euren Sünden sterben. Wo ich aber hingehe, dahin könnet ihr nicht kommen. Da sagten die Juden: Will er sich etwa selbst um das Leben bringen, weil er sagt: Wohin ich gehe, dahin könnet ihr nicht kommen? Da sprach er zu ihnen: Ihr stammet von unten her, ich stamme von oben her; ihr seid von dieser Welt, ich bin aber nicht von dieser Welt. Darum habe ich's euch gesagt, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; ja, wenn ihr nicht glauben wollet, daß ich es bin, so werdet ihr sterben in euren Sünden. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? Jesus erwiederte ihnen: Der Anfang, der ich das auch zu euch sage. Ich habe noch Vieles von euch zu reden, und an euch auszusetzen; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaft, und was ich von ihm gehört, das rede ich zur Welt. Aber sie verstanden es nicht, daß er Gott seinen Vater nannte. Deswegen sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen werdet erhöhet haben; alsdann werdet ihr erkennen, daß ich es bin; und daß ich nichts von mir selbst unternehme, sondern nur rede, wie es mich mein Vater gelehrt. Denn der mich gesandt, ist mit mir, und Er läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit das, was ihm wohlgefällt. Auf diese seine Reden glaubten Viele an ihn. Jesus sprach daher zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleibet bei meiner Lehre, so seid ihr meine wahren Jünger. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Darauf antwortete man ihm: Wir sind Abkömmlinge Abrahams, und sind nie Jemandes Sklaven gewesen; wie kannst du sagen, ihr sollet frei werden? Jesus erwiederte ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Jeder, der Sünde tut, ist der Sünde Sklave. Nun bleibt der Sklave nicht immer bei der Familie; der Sohn bleibt aber für immer. Wenn euch also der Sohn frei macht, alsdann werdet ihr wahrhaft frei sein. Ich weiß wohl, daß ihr von Abraham abstammet; allein ihr trachtet mir nach dem Leben, weil mein Lehre keinen Eingang bei euch findet. Ich lehre, was ich bei meinem Vater gesehen; ihr hingegen tut, was ihr bei eurem Vater gesehen. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sprach zu ihnen: Seid ihr Abrahams Söhne, so tut auch Abrahams Werke! Nun aber trachtet ihr mir nach dem Leben, mir, der ich euch Wahrheit lehrte, die ich von Gott gehört. So etwas tat Abraham nicht. Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sprachen zu ihm: Wir sind nicht unechte Kinder; wir haben Einen Vater, Gott. Darauf ihnen Jesus sagte: Wäre Gott euer Vater, so würdet ihr mich lieben, weil ich von Gott ausgegangen und gekommen bin; denn ich kam nicht von mir selber; sondern Er hat mich gesandt. Warum verstehet ihr meine Sprache nicht? Weil ihr meine Lehren nicht hören könnet. Der Teufel ist euer Vater, und die Wünsche eures Vaters möchtet ihr gerne vollziehen. Von Anfang war er ein Menschenmörder, und bestand nicht in der Wahrheit; denn in ihm ist keine Wahrheit. Wenn er lügt, so spricht er, was ihm recht eigen ist; denn er ist ein Lügner und ein Vater desselben. Ich hingegen, eben weil ich die Wahrheit rede, finde keinen Glauben bei euch. Wer von euch kann mich eines Vergehens überführen? Rede ich aber die Wahrheit, warum glaubet ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, der höret Gottes Wort; deswegen höret ihr es nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, daß du ein Samariter und vom Teufel besessen bist? Jesus antwortete: Ich bin nicht vom Teufel besessen; sondern ich ehre meinen Vater; aber ihr entehret mich. Doch suche ich nicht meine Ehre, aber es ist Einer, der sie suchet, und richtet. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wenn Jemand meine Lehre befolgt, der wird in Ewigkeit den Tod nicht sehen. Da sprachen die Juden zu ihm: Nun sehen wir es ja, daß du vom Teufel besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben; und du sagest: Wenn Jemand meine Lehre befolgt, der wird in Ewigkeit den Tod nicht schmecken. Bist du wohl mehr, als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Auch die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst? Jesus antwortete: Wollte ich mich selbst ehren, so wäre meine Ehre nichts; aber mein Vater ist es, der mich ehrt, von welchem ihr saget, daß er euer Gott sei. Und doch kennet ihr ihn nicht; ich aber kenne ihn. Und wollte ich sagen: ich kenne ihn nicht; so würde ich ein Lügner sein, wie ihr; aber ich kenne ihn, und halte sein Wort. Abraham, euer Vater, freute sich sehr darauf, daß er meinen Tag sähe; und er hat ihn gesehen und sich gefreut. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt, und willst Abraham gesehen haben? Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ehe Abraham ward, bin ich. Da huben sie Steine auf, um nach ihm zu werfen; aber Jesus entzog sich, und ging zum Tempel hinaus. Die Begebenheit mit dem Blindgebornen.Im Vorbeigehen sah Jesus einen Blindgebornen. Seine Jünger fragten ihn: Lehrer, wer hat es verschuldet, er selbst oder seine Ältern, daß er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat es verschuldet, noch seine Ältern, sondern Gottes Werke sollten an ihm offenbar werden! Ich muß die Geschäfte dessen vollziehen, der mich gesandt hat, so lange es Tag ist. Es kommt die Nacht, wo Niemand wirken kann. So lange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde, machte mit dem Speichel einen Teig, strich denselben auf die Augen des Blinden, und sprach zu ihm: Geh hin und wasche dich in dem Teiche Siloa. Er ging hin, wusch sich, und kam sehend zurück. Da sprachen die Nachbarn, und die ihn zuvor als Bettler gesehen: Ist dies nicht eben der, welcher da saß und bettelte? Einige sagten: Er ist es. Andere: Nicht so; sondern er sieht ihm ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. Sie sprachen zu ihm: Wie bist du sehend geworden? Er antwortete: Ein Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh hin zum Teiche Siloa, und wasche dich! Ich ging hin, wusch mich, und wurde sehend. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht. Nun führten sie den Blindgebornen vor die Pharisäer. Es war nämlich am Sabbate, als Jesus den Teig gemacht und ihm das Gesicht gegeben hatte. Die Pharisäer fragten ihn noch einmal, wie er sehend geworden sei? Er sprach zu ihnen: Er legte mir Teig über die Augen, ich wusch mich, und wurde sehend. Hierauf sprachen Einige von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere sagten: Wie kann ein lasterhafter Mensch solche Wunder tun? So waren sie unter sich uneins. Da sprachen sie wieder zu dem Blindgewesenen: Was sagst du von ihm, da er deine Augen geöffnet hat? Er sagte: Er ist ein Prophet. Nun wollten es die Juden gar nicht glauben, daß er blind gewesen und sehend geworden sei, bis daß sie die Ältern des Sehendgewordenen vorgefordert hatten. Diese fragten sie nun und sprachen: Ist dies euer Sohn, von dem ihr sagt, daß er blind geboren? Wie kommt es, daß er jetzt sehen kann? Seine Ältern antworteten ihnen und sprachen: Daß dies unser Sohn ist, und daß er auch blind geboren ist, das wissen wir. Wie er aber jetzt wieder sehen kann, das wissen wir nicht; oder wer seine Augen geöffnet hat, daß wissen wir auch nicht. Er hat sein Alter; fragt ihn selbst; er wird für sich selbst sprechen. So sprachen seine Ältern aus Furcht vor den Juden; denn die Juden hatten es schon mit einander ausgemacht: Wenn Jemand ihn für Christus anerkennen würde, der sollte aus der Synagoge gestoßen werden. Darum sagten seine Ältern: Er hat sein Alter, fraget ihn selbst. Sie ließen nun den blindgewesenen Menschen noch einmal vorkommen, und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Da sprach er zu ihnen: Ob er ein Sünder ist, das weiß ich nicht; aber Eins weiß ich: daß ich blind war, und nun sehe. Sie sagten abermals zu ihm: Was hat er mit dir angefangen? Wie hat er dir die Augen geöffnet? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, und ihr habt es gehört. Warum wollet ihr es noch einmal hören? Wollet ihr auch seine Jünger werden? Da fluchten sie ihm und sprachen: Du magst sein Jünger sein; wir sind Jünger Moses. Daß Gott mit Moses geredet hat, wissen wir; woher aber dieser sei, das wissen wir nicht. Da antwortete der Mensch und sprach zu ihnen: Das ist doch wunderlich, daß ihr nicht wisset, woher er sei, und doch hat er mich sehend gemacht! Wir wissen aber, daß Gott die Sünder nicht erhört; sondern nur den erhört er, der ihn verehrt und seinen Willen tut. Seit Menschengedenken ist es nicht erhört, daß Jemand einen Blindgebornen sehend gemacht; wäre dieser nicht von Gott, so könnte er dergleichen nicht tun. Da gaben sie ihm zur Antwort und sprachen: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und damit stießen sie ihn aus. Jesus erfuhr, daß sie ihn ausgestoßen. Da er ihn wieder antraf, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes? Er antwortete und sprach: Herr, wer ist es, damit ich an ihn glaube? Da sprach Jesus zu ihm: Du hast ihn gesehen; der jetzt mit dir redet, der ist es. Da sprach er: Herr! ich glaube; und niederfallend betete er ihn an. Darauf sprach Jesus: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, daß die nicht Sehenden sehend, und die Sehenden blind werden. Dies hörten Einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind wir auch blind? Jesus sagte ihnen: Wenn ihr blind wäret, so gereichte es euch nicht zur Sünde; nun aber sprechet ihr: Wir sehen; so bleibt eure Sünde! Der gute Hirt, und der Mietling.Wahrlich, wahrlich! ich sage euch: Wer nicht durch die Türe in den Schafstall geht, sondern anderswoher hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Türe hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Hüter die Türe, und die Schafe horchen auf seine Stimme; er ruft seine Schafe mit Namen, und führt sie zur Weide. Und hat er seine Schafe ausgelassen, so geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen; sondern vor ihm fliehen; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. Dieses Gleichnis trug ihnen Jesus vor; aber sie merkten nicht, was er ihnen damit sagen wollte. Deswegen sprach er abermals zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Türe für die Schafe. Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; doch die Schafe gaben ihnen kein Gehör. Ich bin die Türe. Wer durch mich hineingeht, der wird selig werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu Grunde zu richten; ich bin gekommen, daß sie Leben und Überfluß haben. Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt läßt sein Leben für die Schafe. Der Lohnknecht aber, der kein Hirt ist, und dem die Schafe nicht angehören, der verläßt die Schafe und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf raubt und sprengt die Schafe auseinander. Der Lohnknecht flieht aber, weil er um den Lohn dient, und um die Schafe sich nicht kümmert. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich; so wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; ja mein Leben lasse ich für die Schafe. Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stalle sind; auch die muß ich herbeiführen; und sie werden meiner Stimme folgen, und es wird Eine Herde, Ein Hirt sein. Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wieder nehme. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es freiwillig hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen. Über diese Reden entstand abermals eine Uneinigkeit unter den Juden. Viele von ihnen sagten: Er ist vom Teufel besessen, und ist unsinnig; warum hört ihr ihm zu? Andere sprachen: So redet kein Besessener; kann denn ein Teufel Blinde sehend machen? Zu Jerusalem fiel das Fest der Tempelweihe ein, und zwar zur Winterszeit. Jesus ging in Salomons Halle an dem Tempel auf und ab. Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsere Seele in Spannung? Bist du Christus, so sage es uns frei heraus! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt; aber ihr glaubet es nicht. Die Werke, die ich in meines Vaters Namen tue, die zeugen von mir. Aber ihr glaubet nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehöret. Meine Schafe, wie ich euch schon gesagt habe, hören meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen das ewige Leben; nimmer sollen sie verloren gehen, und Niemand wird sie meiner Hand entreißen. Was mir mein Vater übergeben hat, das ist größer, als Alles; und Niemand kann es der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind Eins. Da huben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen. Da antwortete ihnen Jesus: Viele gute Werke hab' ich euch durch meines Vaters Kraft gezeigt, wegen welches derselben wollet ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm: Um eines gutes Werkes willen wollen wir dich nicht steinigen; sondern wegen der Lästerung; weil du, ein Mensch, dich selbst zum Gotte machst. Jesus antwortete ihnen: Steht in eurem Gesetze nicht geschrieben: Ich habe gesagt, ihr seid Götter? Wenn es nun die Götter nennt, an welche der Ausspruch Gottes erging, und die Schrift doch nicht verworfen werden kann; wie könnet ihr denn sagen zu dem, den der Vater geweiht und in die Welt gesandt hat: Du lästerst! weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubet mir nicht; tue ich sie aber, und ihr wollet mir nicht glauben; so glaubet doch den Werken; damit ihr einsehet und glaubet, daß der Vater in mir ist, und ich in dem Vater bin. Darauf suchten sie ihn zu greifen; aber er entkam ihren Händen. Da begab er sich wieder jenseits des Jordans, nach der Gegend, wo Johannes zuerst getauft hatte, und weilte daselbst. Und viele Leute kamen zu ihm, und sagten: Johannes hat zwar keine Wunder getan; Alles aber, was er von Diesem gesagt hat, ist wahr. Und auch hier glaubten Viele an ihn. Lazarus wird von Jesus erweckt.Ein gewisser Lazarus aus Bethanien, dem Flecken, wo seine Schwestern Maria und Martha wohnten, war krank. (Maria war die, welche den Herrn mit wohlriechendem Öle salbte und seine Füße mit ihren Haaren trocknete. Ihr Bruder Lazarus war krank.) Seine Schwestern schickten also zu Ihm und ließen sagen: Herr! sieh, den du lieb hast, der liegt krank. Auf diese Nachricht antwortete ihnen Jesus: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes; damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde. Ob nun gleich Jesus die Martha, ihre Schwester und den Lazarus lieb hatte; so blieb er doch auf die Nachricht von seiner Krankheit noch zwei Tage an dem Orte, wo er war. Erst dann sprach er zu seinen Jüngern: Lasset uns wieder nach Judäa gehen! Die Jünger sagten zu ihm: Lehrer! so eben suchten dich die Juden zu steinigen, und doch willst du wieder hin? Da antwortete Jesus: Sind nicht zwölf Stunden im Tage? Wer am Tage wandelt, stößt nicht an, weil ihm das Licht der Welt leuchtet; wer aber bei der Nacht wandelt, der stößt an, weil es ihm am Lichte fehlt. Über eine Weile, da er dies gesagt hatte, sprach er zu ihnen: Unser Freund Lazarus schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. Da sagten seine Jünger: Herr! wenn er schläft, so wird es besser mit ihm. Jesus hatte von seinem Tode geredet; sie aber verstanden seine Rede vom eigentlichen Schlafe. Deswegen sagte ihnen Jesus geradezu: Lazarus ist gestorben. Und ich freue mich euretwegen, daß ich nicht dort war, damit ihr glaubet. Doch lasset uns nun zu ihm hingehen! Da sprach Thomas, der Zwilling genannt, zu den Mitjüngern: Ja lasset uns mit ihm gehen, daß wir mit ihm sterben. Als Jesus nun hinkam, fand er, daß man Lazarus schon seit vier Tagen in die Gruft gesetzt hatte. Weil aber Bethanien etwa fünfzehn Stadien von Jerusalem entfernt lag, so waren viele Juden zu Martha und Maria gekommen, sie wegen ihres Bruders zu trösten. Sobald nun Martha vernahm, daß Jesus komme, lief sie ihm entgegen; Maria aber blieb zu Hause. Martha sprach zu Jesu: Herr, wärest du doch hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben! Doch bin ich auch jetzt noch versichert, daß Gott dir gewähren wird, um was du ihn bittest. Da sprach Jesus zu ihr: Dein Bruder wird wieder auferstehen. Martha sprach zu ihm: Das weiß ich wohl, daß er auferstehen wird, bei der Auferstehung am jüngsten Tage. Darauf sprach Jesus zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, wenn er auch stirbt; und Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das? Sie sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du Christus, der Sohn des lebendigen Gottes bist, der in die Welt kommen sollte. Nach diesem Gespräche ging sie hin, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte ihr: Der Lehrer ist da und läßt dich rufen. Wie sie das hörte, stand sie eilends auf, und eilte zu ihm. (Jesus war aber noch nicht in den Flecken gekommen, sondern war noch an dem Orte, wo Martha ihm begegnet war.) Als nun die Juden, die bei ihr im Hause waren, und sie trösteten, sahen, daß Maria sich so schnell aufmachte und hinausging, folgten sie ihr nach und sagten: Sie geht wohl zur Gruft, um da zu weinen. Da Maria nun dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr! wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben! Als Jesus sie und die mit ihr gekommenen Juden weinen sah, wurde er davon im Geiste gerührt und bewegt, und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagten Ihm: Herr, komm' und sieh es! Und Jesus weinte. Da sagten die Juden: Sehet, wie lieb er ihn gehabt! Aber Andere unter ihnen sagten: Konnte denn er, der den Blindgebornen sehend machte, nicht auch machen, daß dieser nicht stürbe? Jesus wurde abermals innigst betrübt und ging zur Gruft; dies war eine Höhle mit einem davor gelegten Steine. Jesus sprach: Nehmet den Stein weg. Martha, des verstorbenen Schwester, sagte zu Ihm: Herr, er riecht schon; denn liegt bereits vier Tage. Jesus sprach zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glauben würdest, so sollest du die Herrlichkeit Gottes sehen? Sie nahmen also den Stein weg. Jesus erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhöret hast! Ich wußte wohl, daß du mich immer erhörest; aber wegen des umstehenden Volkes habe ich es gesagt, damit es glaube, daß du mich gesandt hast. Nach diesen Worten rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm' heraus! Der Verstorbene kam heraus, an Händen und Füßen mit Binden umwunden, und sein Gesicht mit einem Tuche umhüllt. Jesus sprach zu ihnen: Bindet ihn los und lasset ihn gehen! Viele Juden, die zu Maria gekommen, und gesehen hatten, was Jesus tat, glaubten an ihn. Hingegen Einige von ihnen gingen hin zu den Pharisäern, und erzählten ihnen, was Jesus getan hatte. Da brachten die Oberpriester und Pharisäer den hohen Rat zusammen und sprachen: Was fangen wir an, da dieser Mensch so viele Wunder tut? Lassen wir ihn so forthandeln, so wird Jeder an ihn glauben; und die Römer werden kommen und uns Land und Leute nehmen. Einer aber von ihnen, mit Namen Kaiphas, der gerade in diesem Jahre Oberpriester war, sagte zu ihnen: Ihr verstehet doch nichts, und bedenket nicht, daß es für uns besser ist, wenn Ein Mensch für das Volk stirbt, als daß das ganze Volk zu Grunde gehe. Dieses sagte er aber nicht aus sich selbst, sondern weil er desselben Jahres Oberpriester war, weissagte er, daß Jesus für das Volk sterben werde; und nicht bloß für das Volk, sondern auch um die zerstreuten Kinder Gottes zu Einer Gesellschaft zu bringen. Von diesem Tage an wurde es durch einen Ratschluß bestimmt, daß sie ihn wollten umbringen lassen. Deswegen wandelte Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden; sondern er begab sich in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt Ephraim genannt, und hielt sich da mit seinen Jüngern auf. Nun war aber das jüdische Osterfest nahe, und schon waren Viele aus derselben Gegend vor dem Feste nach Jerusalem hinaufgegangen, um sich zu reinigen. Da suchten sie Jesus, und als sie im Tempel beisammen standen, sagten sie zueinander: Was dünkt euch? sollte er wohl auf das Fest kommen? Die Oberpriester und Pharisäer hatten nämlich den Befehl bekannt machen lassen, wer seinen Aufenthalt erfahre, solle es anzeigen, damit man ihn verhafte. Maria salbt Jesum. Sein Einzug in Jerusalem.Jesus kam nun sechs Tage vor Ostern nach Bethanien, wo Lazarus, der Totgewesene war, den er von den Toten auferweckt hatte. Daselbst bereitete man ihm ein Abendmahl, wobei Martha aufwartete; Lazarus aber war einer seiner Tischgenossen. Nun nahm Maria ein Pfund echtes kostbares Nardenöl, salbte damit die Füße Jesu, und trocknete sie mit ihren eigenen Haaren ab. Der Wohlgeruch des Öls verbreitete sich durch das ganze Haus. Da sprach einer seiner Jünger, Judas Iskarioth, sein nachheriger Verräter: Warum hat man diese Salbe nicht lieber um dreihundert Denare verkauft, und diese unter die Armen verteilt? Dies sagte er aber nicht, weil ihm die Armen so sehr am Herzen lagen, sondern weil er ein Dieb war, den Beutel führte, und, was hineingelegt wurde, unterschlug. Jesus sprach: Laß sie nur! sie hat dieses für meinen Begräbnistag behalten. Arme habt ihr allezeit bei euch, mich aber habet ihr nicht allezeit. Da nun sehr viele Juden vernahmen, daß er da sei, kamen sie dahin, nicht bloß wegen Jesus; sondern um auch Lazarus zu sehen, welchen er von den Toten auferweckt hatte. Die Oberpriester aber faßten den Entschluß, auch Lazarus umbringen zu lassen; denn seinetwegen gingen viele Juden hinaus, und glaubten an Jesum. Als nun des Tages darauf sehr viele Leute, die zum Feste gekommen waren, hörten, daß Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie Palmzweige, zogen ihm entgegen und riefen: Hosanna, hochgepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels! Jesus hatte einen jungen Esel bekommen, und sich darauf gesetzt, wie es geschrieben steht: Fürchte dich nicht, Tochter Zions! Siehe, dein König kommt, und reitet auf einem Eselsfüllen! Dies verstanden anfangs seine Jünger nicht; aber nachdem Jesus verherrlicht war, erinnerten sie sich, daß dieses von ihm geschrieben wäre, und sie ihm dies getan hätten. Auch bezeugte das Volk, welches bei ihm war, daß er Lazarus aus der Gruft hervorgerufen, und ihn von den Toten erweckt. Deswegen zogen ihm auch so viele Menschen entgegen, weil sie gehört, daß er dieses Wunder getan. Die Pharisäer aber sprachen zu einander: Da sehet ihr nun, daß wir nichts ausrichten! Siehe! alle Welt läuft ihm nach. Unter denen, die das Fest zu feiern gekommen waren, fanden sich auch einige Griechen ein. Diese wandten sich an Philippus, der von Bethsaida aus Galiläa gebürtig war, und baten ihn, und sprachen: Herr, wir möchten gerne Jesum sehen! Philippus kam und sagte dies Andreas, und Andreas und Philippus meldeten es Jesu. Jesus antwortete ihnen und sprach: Die Zeit ist da, daß der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt es allein; erstirbt es aber, so trägt es viele Frucht. Wer sein Leben liebt, der wird es verlieren; wer es aber in dieser Welt gering achtet, der wird es für das ewige Leben erhalten. Wer mir dienen will, der folge mir nach! denn wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren. Es liegt jetzt schon so schwer auf meinem Herzen! Was soll ich sagen! Vater, rette mich aus dieser Stunde! Aber eben darum komm' ich in diese Stunde. Vater! verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht, und werde ihn ferner verherrlichen. Das anwesende Volk, welches dies hörte, sagte: Es donnert! Andere sprachen: Ein Engel hat mit ihm gesprochen. Jesus antwortete und sprach: Meinetwegen kam diese Stimme nicht, sondern euretwegen. Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt. Jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden. Und wenn ich über die Erde werde erhöhet sein, werde ich Alle zu mir ziehen. Mit diesen Worten deutete er auf die Art seines Todes. Da sprach das Volk zu ihm: Wir haben aus dem Gesetze gehört, daß Christus ewig bleiben soll; wie kannst du also sagen: Der Sohn des Menschen müsse erhöhet werden? Wer ist doch dieser Sohn des Menschen? Jesus sprach zu ihnen: Nur noch eine kurze Zeit habet ihr das Licht bei euch. Wandelt, so lange ihr noch das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle; denn wer im Finstern wandelt, weiß nicht, wohin er kommt. Glaubet an das Licht, so lange ihr noch das Licht habet, damit ihr Kinder des Lichtes werdet. Nach diesen Reden ging Jesus weg, und entzog sich ihnen. Wiewohl er nun solche große Wunder vor ihren Augen getan, glaubten sie doch nicht an ihn; so daß der Ausspruch des Propheten Jesaias erfüllt wurde, da er sagt: Herr! wer hat unserem Vortrage geglaubt? und wer hat die Macht des Herrn erkannt? Darum konnten sie nicht glauben, wie Jesaias ferner sagt: Er hat verblendet ihre Augen, verhärtet ihr Herz; so daß sie mit den Augen nicht sehen, mit dem Herzen nicht empfinden, daß sie sich bessern, und ich sie heile. Dies sagte Jesaias, da er seine Herrlichkeit sah; und von ihm redete er. Doch glaubten auch Viele von den Vornehmsten an ihn; wiewohl sie wegen der Pharisäer sich nicht öffentlich für ihn erklärten, damit sie nicht aus der Synagoge gestoßen würden; denn sie sahen mehr auf Ehre bei den Menschen, als auf Ehre bei Gott. Jesus aber rief laut und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin, als das Licht, in die Welt gekommen, damit Keiner, der an mich glaubt, in der Finsternis bleibe. Wenn aber Jemand meine Lehre hört, und sie nicht glaubt, den verurteile ich nicht; (denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern, daß ich die Welt selig mache.) Wer mich verwirft und meine Lehre nicht annimmt, der hat schon seinen Richter; die Lehre, die ich vorgetragen habe, die wird ihn am letzten Tage richten. Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt, der hat mir Vorschrift gegeben, was ich lehren und reden soll. Und ich weiß, seine Vorschrift ist ewiges Leben. Was ich also lehre, das lehre ich so, wie es mir der Vater aufgetragen. Fußwaschung. Judas. Das Gebot der Liebe.Vor dem Osterfeste, da Jesus wußte, seine Stunde sei gekommen, aus dieser Welt zum Vater zu gehen, wollte er, der die Seinigen in dieser Welt geliebt, bis an's Ende sie lieben. Nach dem Abendessen (da der Teufel dem Judas, dem Sohne Simons von Kariot es schon in's Herz gegeben, Ihn zu verraten), obschon Jesus wohl wußte, daß ihm der Vater Alles in die Hände gegeben, und daß er von Gott gekommen, und wieder zu Gott gehe, stand er vom Abendessen auf, legte sein Oberkleid ab, nahm ein Tuch und band es sich um, goß dann Wasser in ein Waschbecken, und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und sie mit dem umgebundenen Tuche abzutrocknen. Als er nun zu Simon Petrus kam, sagte Petrus zu ihm: Herr! du wolltest mir die Füße waschen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, begreifest du jetzt noch nicht, du sollst es aber nachher erfahren. Petrus sprach zu Ihm: In Ewigkeit sollst du mir die Füße nicht waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du keinen Teil mit mir. Da sprach Simon Petrus zu Ihm: Herr, dann nicht bloß meine Füße; sondern auch Hände und Haupt! Jesus sprach zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf mehr nicht, als daß er die Füße wasche; übrigens ist er ganz rein. Auch ihr seid rein, aber nicht Alle. Er kannte nämlich seinen Verräter; darum sagte er: Ihr seid nicht Alle rein. Nachdem er ihre Füße gewaschen, nahm er sein Oberkleid, setzte sich wieder zu Tische und sprach zu ihnen: Wisset ihr nun, was ich euch getan habe? Ihr heißet mich Lehrer und Herr, und ihr saget recht; denn ich bin es. Wenn nun ich, als Herr und Lehrer, euch die Füße gewaschen; so sollet auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr handeln möget, wie ich gegen euch gehandelt. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht mehr, als sein Herr, und der Gesandte nicht höher, als der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisset, so seid ihr selig, wenn ihr darnach handelt. Ich rede hier nicht von euch Allen. Ich kenne die, welche ich erwählt habe. Aber, damit die Schrift erfüllet werde: Der mit mir von einem Brote ißt, hebt seinen Fuß wider mich auf. Schon jetzt, ehe es geschieht, sage ich es euch, damit, wann es geschieht, ihr glaubet, daß ich es bin. Wahrlich, wahrlich! ich sage es euch: Wer den aufnimmt, den ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Da Jesus dies gesagt hatte, ward er im Geiste sehr bewegt, und er sagte es nun gerade heraus: Wahrlich, wahrlich! ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten. Da sahen sich die Jünger unter einander an, in banger Verlegenheit, von wem er wohl rede. Es lag aber Einer von seinen Jüngern in dem Schoß Jesu, der, welchen Jesus lieb hatte, Diesem gab Simon Petrus einen Wink, und sprach zu ihm, wer es wäre, von dem Er geredet. Er lehnte sich also an die Brust Jesu und sprach zu ihm: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Der ist es, dem ich diesen eingetunkten Bissen reichen werde. Nun tunkte er den Bissen ein, und gab ihn Judas, Simons Sohne, von Kariot. Als er den Bissen genommen, fuhr Satan in ihn. Da sprach Jesus zu ihm: Was du tust, das tue bald! Was er ihm aber damit sagen wollte, verstand Niemand von denen, die mit zu Tische saßen. Einige meinten, weil Judas den Beutel führte, so habe Jesus ihm sagen wollen: Kauf das Nötige auf's Fest ein; oder daß er etwas unter die Armen austeilen solle. Nachdem er also den Bissen genommen, ging er sogleich hinaus. Es war schon Nacht. Da er sich entfernt hatte, sprach Jesus: Nun wird der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott wird verherrlichet durch ihn. Und wenn Gott durch ihn wird verherrlicht sein, so wird ihn Gott bei sich selber verherrlichen, und zwar bald ihn verherrlichen. Kinder! nur noch eine kurze Zeit bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden gesagt: Wo ich hingehe, dahin könnet ihr nicht kommen; so sage ich jetzt auch euch. Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebet einander! wie ich euch geliebt habe, so liebet auch ihr einander. Daran soll Jeder erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habet. Simon Petrus fragte ihn darauf: Herr, wohin gehest du? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, kannst du mir diesmal nicht folgen; dereinst aber wirst du mir folgen. Petrus sprach zu Ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? mein Leben lasse ich für dich! Jesus antwortete ihm: Du wolltest dein Leben für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Der Hahn wird nicht auskrähen, bis du mich dreimal wirst verleugnet haben. Letzte Rede und Ermahnungen Jesu an seine Jünger.Euer Herz verzage nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn dem nicht so wäre, so würde ich es euch gesagt haben. Ich gehe hin, um euch einen Platz zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch einen Platz bereite, will ich wiederkommen, und euch zu mir nehmen; damit auch ihr da seid, wo ich bin. Wohin ich gehe, wisset ihr, und den Weg dahin wisset ihr auch. Thomas sprach zu Ihm: Herr! wir wissen nicht, wohin du gehst, und wie könnten wir den Weg wissen? Da sprach zu ihm Jesus: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als durch mich. Habet ihr mich kennen gelernt, so habet ihr auch meinen Vater kennen gelernt. Ja von jetzt an kennet ihr ihn, und habet ihn gesehen. Philippus sprach zu ihm: Herr! zeige uns den Vater, dann haben wir genug. Jesus sprach zu ihm: Schon so lange Zeit bin ich mit euch umgegangen, und ihr habet mich noch nicht kennen gelernt? Philippus! wer mich sieht, der sieht den Vater; wie kannst du also noch sagen: Zeige uns den Vater? Glaubet ihr nicht, daß ich im Vater und der Vater in mir sei? Die Lehren, die ich euch vortrage, sind nicht von mir selber; der Vater aber, der in mir wohnt, dieser wirkt die Werke. Glaubet ihr mir nicht, daß ich im Vater und der Vater in mir sei, so glaubet wegen der Werke selbst. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubet, wird auch die Werke tun, die ich tue, ja noch größere wird er tun, als diese; denn ich gehe zu meinem Vater. Und um was ihr in meinem Namen den Vater bitten werdet, das will ich gewähren; damit der Vater durch den Sohn verherrlicht werde. Wenn ihr etwas in meinem Namen bitten werdet, das werde ich tun. Liebet ihr mich, so haltet meine Gebote. Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen andern Beistand geben, der immer bei euch bleiben soll; nämlich den Geist der Wahrheit, für welchen die Welt nicht empfänglich ist, weil sie ihn nicht sieht, und ihn nicht kennt. Ihr aber werdet ihn kennen; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht verwaiset lassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kurze Zeit, so sieht mich die Welt nicht mehr; ihr aber werdet mich sehen; denn ich lebe, und auch ihr werdet leben. Alsdann werdet ihr einsehen, daß ich in meinem Vater bin, und ihr in mir seid, und ich in euch bin. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; und wer mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, den werde auch ich lieben, und mich ihm zu erkennen geben. Da sagte Judas zu ihm (nicht der von Kariot): Herr, wie kommt es, daß du dich uns, und nicht der Welt willst zu erkennen geben? Darauf antwortete Jesus und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird nach meiner Lehre handeln; und auch mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer mich nicht liebt, der tut nicht nach meiner Lehre. Die Lehre aber, die ihr höret, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Dies habe ich euch sagen wollen, da ich noch bei euch bin: Der Tröster aber, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, soll euch Alles lehren, und euch Alles dessen erinnern, was ich euch gesagt habe. Den Frieden lasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz betrübe sich nicht, und verzage nicht! Ihr habet es gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, aber ich komme wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe; weil mein Vater größer ist, als ich. Nun habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubet, wann es geschieht. Ich werde nicht viel mehr mit euch reden; denn es nahet sich der Fürst dieser Welt, wenn er gleich nichts mir anhaben kann. Doch die Welt soll erkennen, daß ich den Vater liebe und so handle, wie mir der Vater aufgetragen. Machet euch auf, und lasset uns von hier gehen. Gleichnis vom Weinstock. - Lehren und Ermahnungen.Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jedes Schoß an mir, das keine Frucht trägt, schneidet er weg; jedes hingegen, das Frucht trägt, reiniget er, damit es noch mehr Frucht trage. Ihr seid bereits gereinigt durch die Lehre, die ich euch vorgetragen. Bleibet in mir, so wie ich in euch. So wenig das Schoß aus sich selbst, wenn es nicht am Weinstocke bleibt, Frucht bringen kann; eben so wenig auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Schosse. Wer in mir bleibt, so wie ich in ihm, der wird viele Frucht tragen. Denn ohne mich könnet ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird hinausgeworfen werden, wie ein Schoß, und verdorren; solche liest man dann zusammen, und wirft sie in's Feuer zum Verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt, und meine Lehren in euch bleiben; so bittet, um was ihr wollet, es wird euch gewähret werden. Dadurch wird mein Vater verherrlicht, daß ihr recht viele Frucht bringet, und euch so als meine Jünger zeiget. Wie der Vater mich liebt, so liebe ich euch; beharret in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote befolget, so beharret ihr in meiner Liebe; so wie auch ich die Gebote meines Vaters befolge und in seiner Liebe beharre. Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe, und eure Freude vollkommen werde. Dies ist mein Gebot: Liebet einander, wie ich euch geliebt habe. Einen größeren Beweis von Liebe kann Niemand geben, als wenn er sein Leben für seine Freunde läßt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch befehle. Ich nenne euch nun nicht Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr vorhat; sondern ich nannte euch Freunde, weil ich Alles, was ich von meinem Vater hörte, euch bekannt gemacht habe. Ihr habet nicht mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt, und euch bestimmt, daß ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe; damit, wenn ihr den Vater in meinem Namen um etwas bitten werdet, er es euch gebe. Dies mache ich euch zur Pflicht, daß ihr euch einander liebet. Wenn euch die Welt haßt, so bedenket, sie habe mich noch früher als euch gehaßt. Hieltet ihr es mit der Welt, so würde sie euch als ihres gleichen lieben; da ihr es aber nicht mit der Welt haltet, und ich euch von der Welt ausgesondert habe; so haßt euch deswegen die Welt. Erinnert euch meiner Worte, die ich zu euch sprach: Der Knecht ist nicht mehr, als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie auch das eurige halten. Aber dieses Alles werden sie um meines Namens willen euch tun; weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. Wäre ich nicht gekommen, und hätte zu ihnen nicht geredet; so wären sie ohne Verschuldung, aber nun können sie ihre Sünde gar nicht entschuldigen. Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater. Hätte ich unter ihnen nicht Taten getan, die kein Anderer getan hat, so wären sie ohne Schuld; nun aber haben sie diese gesehen, und hassen doch sowohl mich, als meinen Vater. Doch so wird die Schriftstelle erfüllt, die in ihrem Gesetze geschrieben steht: Sie haben mich ohne Ursache gehaßt. Wenn übrigens jener Tröster, den ich euch vom Vater herabsenden werde, kommen wird, (nämlich der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht) so wird dieser von mir Zeugnis geben. Und auch ihr werdet zeugen, weil ihr vom Anfange her bei mir waret. Beschluß der letzten Rede an seine Jünger.Dies habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmet. Sie werden euch aus den Synagogen stoßen; es kommt ja die Zeit wo Jeder, der euch tötet, glauben wird, ein Gott gefälliges Werk zu tun. So werden sie mit euch verfahren; weil sie weder den Vater, noch mich kennen. Ja, ich habe euch dieses gesagt, damit, wann die Zeit kommt, ihr euch erinnert, daß ich es euch gesagt habe. Anfangs sagte ich euch davon nichts, weil ich noch bei euch war. Nun aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat; und Keiner von euch fragt mich: Wo gehest du hin? Sondern, weil ich euch dieses gesagt habe, wird euer Herz voll Betrübnis. Indes ich sage euch die Wahrheit: Es ist euer Vorteil, daß ich hingehe; denn gehe ich nicht hin, so kommt der Beistand nicht zu euch; gehe ich aber hin, so werde ich ihn zu euch senden. Und wenn dieser kommt, wird er die Welt von der Sünde, von der Gerechtigkeit und von dem Gerichte überweisen. Von der Sünde: daß sie an mich nicht glauben. Von der Gerechtigkeit: daß ich zum Vater gehe, und ihr mich nicht mehr sehet. Und von dem Gerichte: daß der Fürst dieser Welt verurteilt ist. Noch Vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnet es jetzt nicht tragen. Wann aber jener, der Geist der Wahrheit, kommt, der wird euch in alle Wahrheit führen; denn er wird nicht aus sich selbst, sondern das reden, was er gehört, und euch über das Künftige belehren. Mich wird er verherrlichen; denn er wird aus dem Meinigen nehmen und es euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich: er wird es aus dem Meinigen nehmen und es euch verkündigen. Nur noch eine kurze Zeit, so sehet ihr mich nicht mehr; aber dann wieder nur eine kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen; denn ich gehe zum Vater. Da sprachen Einige von seinen Jüngern zu einander: Wie mag er das meinen, wenn er zu uns sagt: „Noch kurze Zeit, so sehet ihr mich nicht mehr; aber wieder nur kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen;“ und: „Ich gehe zum Vater.“ Sie sprachen: Was meint er damit, wenn er sagt: „noch eine kurze Zeit?“ Wir begreifen nicht, was er sagen will. Da Jesus bemerkte, daß sie ihn fragen wollten, redete er sie an: Darüber befraget ihr einander, daß ich sagte: „Noch eine kurze Zeit, so sehet ihr mich nicht mehr; aber wieder nur kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen?“ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen; die Welt aber wird frohlocken; ihr werdet trauern; aber eure Traurigkeit wird sich in Freude verwandeln. Bange wird dem Weibe, wann es gebären soll, weil ihre Zeit da ist; ist aber das Kind geboren, so gedenkt sie der Angst nicht mehr, vor Freude, daß ein Mensch zur Welt geboren ist. Auch ihr seid jetzt voll Kummer; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude wird Niemand euch rauben. Zu derselben Zeit werdet ihr mich um nichts mehr fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr von dem Vater in meinem Namen bitten werdet, das wird er euch geben. Bisher habet ihr noch um nichts in meinem Namen gebeten; bittet denn, und ihr werdet empfangen; damit eure Freude vollkommen sei. Noch habe ich bildlich zu euch gesprochen; aber die Zeit ist nahe, da ich nicht mehr so verhüllt zu euch sprechen, sondern ganz frei heraus von dem Vater euch belehren werde. Zu derselben Zeit werdet ihr in meinem Namen bitten: ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst hat euch lieb; weil ihr mich geliebt, und geglaubt, daß ich von dem Vater ausgegangen bin. Von dem Vater bin ich ausgegangen, und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater. Da sprachen seine Schüler zu ihm: Jetzt redest du frei heraus und unverhüllt. Nun sind wir überzeugt, daß du Alles weißt, und nicht nötig hast, daß dich Jemand frage. Darum glauben wir, daß du von Gott ausgegangen. Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubet ihr; siehe, es kommt die Zeit, ja, sie ist jetzt schon vorhanden, wo ihr zerstreuet, Jeder dem Seinigen nachgehen, und mich allein lassen werdet. Doch ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dies habe ich euch gesagt; damit ihr in mir Frieden habet. In der Welt habet ihr Angst; aber fasset Muth, ich habe die Welt überwunden. Das Gebet Jesu.Nach diesen Reden erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater! die Stunde ist da; verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn auch dich verherrliche. Hast du ihm doch Macht über alles Fleisch gegeben, daß er Allen, die du ihm übergabst, das ewige Leben erteile! Das ist aber das ewige Leben, daß sie erkennen dich, den einig wahren Gott, und den, welchen du gesandt hast, Jesum Christum. Ich habe auf Erden dich verherrlicht; ich habe das Geschäft vollendet, was du mir aufgetragen, zu vollziehen. Nun Vater, verherrliche auch du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich, schon ehe die Welt war, bei dir hatte! Geoffenbart habe ich deinen Namen den Menschen, die du aus der Welt mir übergeben hast. Dein waren sie, du hast sie mir übergeben, und sie haben deine Lehre wohl bewahrt. Eingesehen haben sie es nun, daß Alles, was du mir aufgetragen, von dir ist. Denn die Lehren, die du mir aufgetragen, habe ich ihnen mitgeteilt. Sie haben sie angenommen; und wahrhaft erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin; und geglaubt, daß du mich gesandt hast. Für sie bitte ich, nicht für die Welt; nur für sie, die du mir übergeben hast, weil sie dein sind. Denn Alles, was mein ist, ist dein, und Alles was dein ist, ist mein, ja ich bin durch sie verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber diese sind in der Welt; ich komme zu dir. Heiliger Vater! erhalte sie in deinem Namen, die du mir übergabst, damit sie Eins seien, wie wir es sind. Solange ich auf Erden bei ihnen war, erhielt ich sie für deinen Namen; die du mir übergabst, bewahrte ich, und Keiner aus ihnen ging verloren, als nur jenes Kind des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde. Jetzt aber kehre ich zu dir zurück, und rede dies noch auf Erden; damit meine Freude in vollem Maße die ihrige werde. Deine Lehre habe ich ihnen mitgeteilt; aber die Welt hasset sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt hinwegnehmest; nur daß du sie bewahrest vor dem Bösen. Mit der Welt halten sie es nicht, wie auch ich es nicht mit der Welt halte. Heilige sie in der Wahrheit, dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe ich auch sie in die Welt gesandt, und für sie heilige ich mich selbst, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt werden. Doch nicht für sie allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihre Lehre an mich glauben werden; damit alle Eins seien, wie du, Vater! in mir, und ich in dir Eins bin; daß auch sie in uns Eins sein mögen; damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Auch die Herrlichkeit, die du mir gegeben, habe ich ihnen gegeben, damit sie Eins seien, wie wir Eins sind; (ich in ihnen und du in mir) auf daß sie unter einander vollkommen Eins werden, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater! das ist mein Verlangen: daß auch sie, die du mir übergeben hast, da, wo ich bin, mit mir sein mögen, auf daß sie Schauen meine Herrlichkeit, die du mir gegeben, weil du mich liebtest, ehe die Welt gegründet war. Gerechter Vater! die Welt kennet dich nicht; aber ich kenne dich; und nun haben es auch diese erkannt, daß du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht, und werde ihn bekannt machen; damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen, und so auch ich in ihnen bleibe. Die Leidensgeschichte Jesu.Nach diesen Reden ging Jesus mit seinen Jüngern über den Bach Kedron, wo ein Landgut war, wohin er mit seinen Jüngern sich begab. Judas, der ihn verriet, wußte auch diesen Ort, weil Jesus oft mit seinen Jüngern da zusammengekommen war. Nachdem Judas also eine Rotte Soldaten, und von den Priestern und Pharisäern Gerichtsdiener erhalten, kam er mit Fackeln, Leuchten und Waffen dahin. Jesus, der Alles wußte, was ihm begegnen würde, ging ihnen entgegen und fragte sie: Wen suchet ihr? Sie antworteten ihm: Jesum von Nazareth. Jesus sprach zu ihnen: Ich bin es. (Judas, der Verräter, stand auch dabei.) So wie aber Jesus zu ihnen sagte: Ich bin's! wichen sie zurück und fielen zu Boden. Darauf fragte er sie noch einmal: Wen suchet ihr? Sie sagten: Jesum von Nazareth. Jesus antwortete: Ich habe es euch gesagt, daß ich es bin; suchet ihr also mich, so lasset diese gehen. So wurde erfüllt, was er gesagt hatte: Ich habe Keinen von denen, die du mir übergabest, verloren. Jetzt zog Simon Petrus ein Schwert, das er hatte, schlug nach dem Knechte des Oberpriesters, und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Knecht hieß Malchus. Jesus aber sprach zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater reicht? Die Rotte, der Oberste und die jüdischen Gerichtsdiener ergriffen nun Jesum und banden ihn; und führten ihn zuerst zu Annas, denn er war der Schwiegervater des Kaiphas, der in demselben Jahre Oberpriester war. Kaiphas war eben der, welcher den Juden den Rat gegeben: daß es besser sei, Ein Mensch stürbe für das Volk. Simon Petrus und noch ein anderer Jünger folgten Jesu nach. Dieser Jünger war dem Oberpriester bekannt, und ging mit Jesu in den Palast des Oberpriesters; Petrus aber blieb draußen an der Türe stehen. Da kam nun der andere Jünger, der dem Oberpriester bekannt war, heraus, sprach mit der Türhüterin, und führte den Petrus hinein. Darauf sprach die Türhüterin zu Petrus: Bist du nicht auch Einer von den Jüngern dieses Mannes? Er sagte: Ich bin es nicht. Die Knechte und Gerichtsdiener standen um ein Kohlenfeuer her, das sie sich angelegt, weil es kalt war, und wärmten sich. Auch Petrus stellte sich unter sie und wärmte sich. Indes verhörte der Oberpriester Jesum wegen seiner Jünger und seiner Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich vor der Welt geredet; ich habe immer in Synagogen und im Tempel, wo alle Juden zusammen kommen, meine Lehre vorgetragen und habe nichts heimlich gelehrt. Warum fragst du mich? Frage die, welche gehört haben, was ich zu ihnen geredet; siehe! diese müssen es wissen, was ich gelehrt habe. Auf diese Antwort gab Einer von den zunächststehenden Gerichtsdienern Jesu einen Backenstreich und sprach: Antwortest du dem Oberpriester so? Jesus antwortete ihm: Habe ich unrecht geredet, so beweise, daß es unrecht sei; habe ich aber recht geredet, warum schlägst du mich? Annas hatte ihn nämlich gebunden zu dem Oberpriester Kaiphas geschickt. Simon Petrus stand aber noch da, und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist du nicht auch Einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sprach: Ich bin es nicht. Hierauf sagte Einer von den Bedienten des Oberpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Habe ich dich nicht bei ihm auf dem Landgute gesehen? Petrus leugnete abermals; und gleich darauf krähte der Hahn. Von Kaiphas ward Jesus nun in des Statthalters Palast geführt. Es war früh Morgens. Sie aber gingen nicht in des Statthalters Palast, daß sie sich nicht verunreinigten, sondern das Ostermahl essen könnten. Pilatus ging also zu ihnen heraus und sagte: welche Klage habt ihr wider diesen Mann? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre er kein Verbrecher, wir hätten ihn dir nicht überliefert! Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmet ihn hin, und richtet ihn nach eurem Gesetze! Die Juden aber erwiderten ihm: Es ist uns nicht erlaubt, Jemand hinrichten zu lassen. So wurde erfüllt sein Wort, womit er die Art seines Todes angedeutet hatte. Pilatus ging also wieder in seinen Palast, ließ Jesum vor sich kommen und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Bist du von selbst auf die Frage gekommen, oder haben es dir Andere von mir gesagt? Pilatus antwortete: Bin ich denn ein Jude? Deine Nation und die Oberpriester haben dich mir überliefert. Was hast du verbrochen? Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt; meine Diener würden gewiß dagegen streiten, daß ich nicht den Juden überliefert würde. Nun aber ist mein Reich nicht von hier. Darauf sagte ihm Pilatus: So bist du also doch ein König? Da antwortete Jesus: Du sagst es, ich bin ein König. Ich ward darum geboren und kam dazu in die Welt, daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe; wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Darauf sprach Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dieses gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sprach zu ihnen: Ich finde gar keine Schuld an ihm. Es ist aber bei euch Sitte, daß ich euch auf das Osterfest Einen losgebe; wollet ihr nun, daß ich euch diesen König der Juden losgebe? Da riefen sie sämtlich und sprachen: Nein, nicht diesen, sondern Barrabas! Barrabas war aber ein Räuber. Fortsetzung der Leidensgeschichte JesuHierauf ließ Pilatus Jesum hinnehmen und geißeln. Die Soldaten flochten eine Dornenkrone, setzten dieselbe auf sein Haupt, zogen ihm ein Purpurkleid an, traten vor ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! und gaben ihm Backenstreiche. Pilatus ging wieder hinaus und sprach zu ihnen: Siehe! ich lasse ihn wieder zu euch herausführen, auf daß ihr wisset, daß ich keine Schuld an ihm finde. (Jesus wurde nun mit der Dornenkrone und dem Purpurkleide herausgeführt), und sprach zu ihnen: Siehe! welch ein Mensch! Da ihn aber die Oberpriester und Gerichtsdiener sahen, riefen sie und sprachen: An's Kreuz, an's Kreuz mit ihm! Pilatus sagte ihnen: Ihr möget ihn hinnehmen und kreuzigen, denn ich finde an ihm keine Schuld. Da sprachen die Juden zu ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach diesem unsern Gesetze muß er sterben; denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht. Da Pilatus dieses hörte, geriet er in noch größere Verlegenheit. Er ging noch einmal in den Palast und sprach zu Jesu: Woher bist du? Jesus gab ihm aber keine Antwort. Da sagte zu ihm Pilatus: Antwortest du mir nicht? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht, dich loszulassen? Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben; deswegen begeht der, welcher mich dir überliefert hat, eine noch schwerere Sünde. Von jetzt an gab sich Pilatus alle Mühe, um ihn los zu lassen; allein die Juden schrieen ihm zu: Läßt du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn Jeder, der sich zum Könige aufwirft, empört sich gegen den Kaiser. Da Pilatus das Wort hörte, ließ er Jesum hinausführen und setzte sich auf den Richterstuhl an einem Orte, der Lithostroton, und im Hebräischen Gabbatha heißt. (Es war aber an dem Vorbereitungstage vor dem Ostersabbat ungefähr um die sechste Stunde.) Und er sprach zu den Juden: Sehet da euren König! Sie aber schrieen: Weg, weg, an's Kreuz mit ihm! Pilatus erwiederte ihnen: Euren König soll ich kreuzigen lassen? Da antworteten die Oberpriester: Wir haben keinen König, als nur den Kaiser. Jetzt übergab er ihnen Jesum zur Kreuzigung. Sie nahmen ihn und führten ihn hinaus. So ging er, tragend sein Kreuz, hinaus an den Ort, der Schädelstätte, auf hebräisch: Golgatha, genannt wird. Hier kreuzigten sie ihn, und zwei Andere mit ihm zu beiden Seiten, Jesum aber in der Mitte. Pilatus setzte dann die Überschrift auf, welche über das Kreuz geheftet wurde; sie lautete also: Jesus von Nazareth, der König der Juden. Diese Überschrift lasen viele Juden; denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt war, lag nahe bei der Stadt. Sie war hebräisch, griechisch und lateinisch geschrieben. Deswegen sagten die Oberpriester der Juden zu Pilatus: Du hättest nicht schreiben sollen: König der Juden; sondern, daß er gesagt habe: Ich bin der Juden König! Pilatus gab zur Antwort: Was ich geschrieben habe, das bleibt geschrieben. Nach seiner Kreuzigung nahmen nun die Soldaten sein Oberkleid, (Teilten es in vier Teile, so daß Jeder Einen Teil bekam), auch das Unterkleid. Dieses Kleid hatte aber keine Naht, sondern bestand von oben an durchweg aus einem Gewebe. Da sagten sie zu einander: Das wollen wir nicht zerschneiden, sondern darum losen, wem es gehören soll. So wurde die Schrift erfüllt, welche sagt: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und das Los um mein Gewand geworfen. Dies taten die Soldaten. Bei dem Kreuze Jesu standen seine Mutter, und die Schwester seiner Mutter, Maria, Kleopas Frau, und Maria von Magdala. Als nun Jesus seine Mutter da stehen sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe deinen Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe deine Mutter! Von dieser Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. In dem Bewußtsein, daß nun Alles vollbracht sei zur Erfüllung der Schrift, sprach Jesus hierauf: Mich dürstet. Es stand ein Gefäß voll Essig da, womit sie einen Schwamm anfüllten, den sie auf einen Ysopstengel steckten und ihn an seinen Mund reichten. Als nun Jesus den Essig genommen, rief er: Es ist vollbracht! neigte sein Haupt und gab den Geist auf. Damit die Leichnahme nicht während des Sabbats am Kreuze hangen blieben, (denn es war gerade Vorsabbat, und der folgende Sabbat besonders feierlich) baten die Juden Pilatus: er möchte ihnen die Beine zerschlagen und sie abnehmen lassen. Die Soldaten kamen also und zerschlugen dem einen und hernach dem andern Mitgekreuzigten die Beine. Da sie an Jesus kamen und sahen, daß er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht; doch stieß Einer der Soldaten mit einer Lanze in die Seite; und sogleich floß Blut und Wasser heraus. Der dies gesehen hat, bezeugt es, und sein Zeugnis ist wahr; und er ist überzeugt, daß er Wahrheit rede, damit auch ihr glaubet. Denn auch durch diesen Vorfall wurde die Schriftstelle erfüllt: Ihm soll kein Bein zerbrochen werden. Und wieder eine andere sagt: Sie werden sehen, in welchen sie gestochen haben. Nach diesem bat Joseph von Arimathäa (der ein Jünger Jesu war, aber heimlich, aus Furcht vor den Juden) den Pilatus, daß er den Leichnam Jesu abnehmen dürfte. Pilatus erlaubte es. Er ging also hin, und nahm den Leichnam Jesu ab. Auch Nikodemus, (der zuerst bei Nacht zu Jesu gekommen) ging hin, und brachte eine Mischung von Myrrhen und Aloe, beinahe hundert Pfund. Sie nahmen also den Leichnam Jesu, und wickelten ihn mit den Spezereien in Tücher, nach jüdischer Begräbnissitte. Es war bei der Stätte, wo Jesus gekreuzigt, ein Garten, und in diesem eine neue Gruft, in welche noch Niemand war beigesetzt worden. In diese Gruft, weil sie zur Hand war, und die Juden schon Vorsabbat hatten, legten sie Jesum. Auferstehung Jesu.Am ersten Wochentage kam Maria Magdalena sehr früh, als es noch dunkel war, zur Gruft, und fand den Stein von der Gruft gewälzt. Da lief sie und kam zu Simon Petrus, und zu dem andern Jünger, den Jesus liebte, und sagte ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft genommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingebracht. Darauf ging Petrus und der andere Jünger auch hinaus und kamen zur Gruft. Sie liefen beide zugleich hin, doch der andere Jünger lief schneller, dem Petrus zuvor, und kam zuerst zur Gruft. Da er sich nun hineinbückte, sah er die leinenen Binden da liegen, ging aber nicht hinein. Jetzt kam Simon Petrus ihm nach, ging in die Gruft hinein, und sah auch die leinenen Binden da liegen. Das Tuch aber, das Er um den Kopf gehabt, lag nicht bei den leinenen Binden, sondern war an einem besonderen Orte allein zusammengelegt. Nun ging der andere Jünger, der zuerst zur Gruft gekommen, auch hinein, sah, und glaubte. Denn bis dahin hatten sie es aus der Schrift noch nicht verstanden, daß er von den Toten auferstehen müsse. Nun begaben sich die Jünger wieder nach Hause. Maria aber blieb außen vor der Gruft stehen und weinte. Indem sie nun weinend sich in die Gruft bückte, sah sie zwei weißgekleidete Engel dasitzen; den einen, wo das Haupt, den andern, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen. Diese redeten sie an: Frau, warum weinest du? Sie sprach zu ihnen: Meinen Herrn hat man genommen, und ich weiß nicht, wo man ihn hingebracht. Als sie dieses gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesum da stehen, bemerkte aber nicht, daß es Jesus war. Jesus sprach zu ihr: Frau, warum weinest du? Wen suchest du? Sie, die ihn für den Gärtner ansah, sagte zu ihm: Herr, hast du ihn vielleicht weggetragen, so sage mir doch, wo du ihn hingelegt hast, daß ich ihn hole. Jetzt sprach Jesus zu ihr: Maria! Schnell wandte sie sich um, und sprach zu ihm: Rabbuni! das heißt: mein Lehrer! Jesus sprach zu ihr: Rühre mich nicht an! denn noch bin ich nicht aufgefahren zu meinem Vater; geh aber hin zu meinen Brüdern und sag' ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria Magdalena eilte und brachte den Jüngern die Nachricht, daß sie den Herrn gesehen, und daß er ihr dieses gesagt. Da nun die Jünger, am Abend des ersten Wochentages, beisammen waren, und aus Furcht vor den Juden die Türe verschlossen hatten, kam Jesus, trat mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesem Gruß zeigte er ihnen seine Hände und Seite. Da freuten sich die Jünger, daß sie den Herrn sahen. Nun sagte Jesus ihnen noch einmal: Friede sei mit euch! wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Indem er das sagte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfanget den heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasset, denen werden sie erlassen; welchen ihr sie aber nicht erlasset, denen sind sie auch nicht erlassen. Thomas, genannt der Zwilling, einer der Zwölfe, war nicht dabei, als Jesus kam. Die andern Jünger sagten ihm also: Wir haben den Herrn gesehen. Er sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe, und nicht meine Finger in die Nägelmale, und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich es nicht glauben. Acht Tage darauf waren die Jünger abermals im Hause, und Thomas bei ihnen. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen herein, stand mitten unter ihnen und sprach: Friede sei mit euch! Hierauf sagte er zu Thomas: Reiche deinen Finger her, und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Da antwortete Thomas und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sprach zu ihm: Du glaubest, Thomas! weil du mich gesehen; selig sind, die nicht sahen, und doch glaubten. Noch viele andere Wunder tat Jesus vor seinen Jüngern, die in diesem Buche nicht geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubet, daß Jesus, Christus, der Sohn Gottes sei, und das ihr glaubend Leben habet in seinem Namen. Begebenheit nach der Auferstehung Jesu.Nach diesem zeigte sich Jesus seinen Jüngern wieder einmal an dem See bei Tiberias, und zwar zeigte Er sich auf folgende Weise: Simon Petrus, Thomas der Zwilling, Nathanael von Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus, und noch zwei andere seiner Jünger waren beisammen. Da sprach Simon Petrus zu ihnen: Ich will ausgehen und fischen. Dann wollen wir mitgehen, sprachen die Andern. Sie gingen hin, stiegen sogleich in das Schiff; konnten aber dieselbe Nacht nichts fangen. Bei Anbruch des Tages stand Jesus am Ufer; aber die Jünger erkannten nicht, daß es Jesus sei. Da rief ihnen Jesus zu: Kinder! habet ihr nichts zu essen? Nein, antworteten sie ihm. Da sprach Er zu ihnen: Werfet das Netz auf der rechten Seite des Nachens aus, so werdet ihr einen Fang tun. Da warfen sie das Netz aus, und konnten es wegen der Menge der Fische nicht heraufziehen. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Kaum hörte Simon Petrus, der Herr sei da, so warf er das Fischerhemd um, denn er war nackt, und sprang in's Meer. Die andern Jünger aber kamen im Nachen dahin; (denn sie waren nicht weiter als etwa zweihundert Ellen vom Lande), und zogen das Netz mit den Fischen nach. Da sie nun an's Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer bereitet, einen Fisch darüber und Brot. Jesus sprach zu ihnen: Bringet noch von den Fischen, die ihr jetzt gefangen! Simon Petrus trat in den Nachen, zog das Netz an's Land, das mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen angefüllt war; doch zerriß das Netz ungeachtet dieser Menge nicht. Jesus sprach zu ihnen: Kommet nun und esset! Aber Keiner von den umher Sitzenden ließ sich's einfallen, ihn zu fragen: Wer bist du? Sie sahen wohl, daß es der Herr war. Nun kam Jesus, nahm das Brot, und Teilte es unter sie, wie auch die Fische. Dies war nun das dritte Mal, daß Jesus nach seiner Auferstehung von den Toten seinen Jüngern sich zeigte. Nach dem Essen sprach Jesus zu Simon Petrus: Simon, Jonas Sohn! liebst du mich mehr, als diese? Er sagte ihm: Ja, Herr! du weißt, daß ich dich liebe. Er sprach zu ihm: Weide meine Lämmer! Er sprach zu ihm zum zweiten Male: Simon, Jonas Sohn! liebst du mich? Er sagte ihm: Ja, Herr! du weißt, daß ich dich liebe. Da sagte er ihm: Weide meine Schafe! Dann sprach er zum dritten Male zu ihm: Simon, Jonas Sohn! liebst du mich? Da ging es Petrus zu Herzen, daß er ihm zum dritten Male sagte: „hast du mich lieb?“ und er sprach zu ihm: Herr, du weißt ja Alles, du weißt, daß ich dich liebe! Da sagte er zu ihm: Weide meine Schafe! Wahrlich, wahrlich! ich sage dir: In der Jugend gürtetest du dich selber, und gingest, wohin du wolltest; im Alter aber wirst du deine Hände darstrecken, und ein Anderer wird dich gürten und hinführen, wohin du nicht magst. Das sagte Er, damit anzudeuten, mit welcher Todesart er Gott verherrlichen würde. Nachdem er dieses geredet hatte, sagte er zu ihm: Folge mir nach! Da sich nun Petrus umwandte, sah er den Jünger folgen, den Jesus lieb hatte, (welcher beim Abendmahle ihm zunächst an der Seite gelegen und gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird?) Als Petrus diesen sah, sprach er zu Jesu: Herr! was soll aber dieser? Jesus sagte ihm: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! Daher verbreitete sich unter den Brüdern die Sage: dieser Jünger sterbe nicht. Aber Jesus hatte ihm nicht gesagt: Er sterbe nicht; sondern: „Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an?“ Dies ist derselbe Jünger, der von diesen Begebenheiten Zeugnis gibt, und dies geschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber noch viel Mehreres, was Jesus getan. Allein wenn man Jedes insbesondere aufschreiben wollte, so würde, ich glaube, die Welt die Bücher, die dann zu schreiben wären, nicht fassen. Himmelfahrt Jesu. Wahl des Matthias.In meiner ersten Schrift habe ich, o Theophilos, von Allem dem erzählt, was vom Anfang an Jesus tat und lehrte, bis auf den Tag, an welchem er, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, des heiligen Geistes wegen Befehle gegeben, aufgenommen ward. Diesen zeigte er sich nach seinem Leiden lebendig, und zwar mit vielen überzeugenden Beweisen; indem er sich vierzig Tage von ihnen sehen ließ, und von dem göttlichen Reiche sprach. Als sie um ihn versammelt waren, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen; sondern die Verheißung des Vaters zu erwarten, von welcher ihr (sprach er) von mir gehört. Johannes taufte mit Wasser; ihr aber sollet nach wenigen Tagen mit dem heiligen Geiste getauft werden. Die Versammelten fragten ihn also und sprachen: Herr, wirst du nun das Königreich Israel wieder herstellen? Er aber sprach zu ihnen: Euch kommt es nicht zu, Zeiten und Zeitumstände zu wissen, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat. Aber werdet ihr die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der über euch kommen wird, und werdet in Jerusalem, in ganz Judäa, in Samaria, bis in die entferntesten Gegenden der Erde Zeugen von mir sein. Nachdem er dieses gesagt hatte, ward er vor ihren Augen erhoben, und eine Wolke entzog ihn ihren Blicken. Indem sie nun nach seiner Auffahrt mit unverwandten Blicken zum Himmel hinauf sahen; siehe! da standen zwei Männer bei ihnen in weißem Gewande, diese sprachen: Ihr Galiläer! was stehet ihr noch und Schauet zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel genommen ward, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn sahet in den Himmel sich erheben. Hierauf gingen sie nach Jerusalem zurück, von dem sogenannten Ölberge, der nur eine Sabbatsreise von Jerusalem entfernt liegt, Als sie da ankamen, begaben sie sich in den Obersaal des Hauses, wo sie wohnten, nämlich Petrus und Jakobus, Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon der Eiferer, und Judas, des Jakobus Bruder. Alle diese waren da, in anhaltendem Gebete vereint bei einander, nebst den Frauen, auch Maria, die Mutter Jesu, mit seinen Brüdern. An einem dieser Tage, (als ungefähr hundertundzwanzig Personen beisammen waren) trat Petrus mitten unter die Brüder und redete also: Meine Brüder! jenes Wort der Schrift, das der heilige Geist durch David vorhersagte, mußte an Judas, dem Anführer derer, die Jesum gefangen nahmen, in Erfüllung gehen. Er gehörte zu unsrer Zahl und das nämliche Amt war ihm zu Teil geworden. Dieser nun veranlaßte mit seinem Verräterlohn den Ankauf eines Ackers, und, nachdem er sich erhenkt hatte, zerbarst er, so daß alle seine Eingeweide umhergeschüttet lagen. Und es ist allen Einwohnern Jerusalems so kundbar, daß jener Acker in ihrer Sprache „Hakeldama“, der Blutacker, genannt wird. In dem Psalmenbuche heißt es nun: Ihre Behausung werde wüste, und Niemand wohne darin! Und: Sein Amt erhalte ein Anderer! Es muß daher von den Männern, die während der ganzen Zeit uns begleiteten, da der Herr Jesus unter uns wandelte, von der Taufe Johannes an, bis auf den Tag, an welchem er von uns aufgenommen wurde, Einer mit uns ein Zeuge seiner Auferstehung werden. Nun stellten sich zwei, Joseph, genannt Barsabas, mit dem Zunamen Justus, und Matthias, dazu vor, und beteten also: Du, Herr, aller Herzen Kenner, gib uns zu erkennen, welchen von diesen beiden du erwählt hast; daß er die Stelle und das Apostelamt erhalte, welches Judas verließ, um an seinen Ort zu gehen. Jetzt warfen sie das Loos über sie, und das Loos traf Matthias, der also den eilf Aposteln zugezählt wurde. Mitteilung des heiligen Geistes. Petrus Predigt.Am Pfingsttage waren sie Alle einmütig beisammen; da entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen, gleich dem Brausen eines gewaltigen Sturmwindes, und erfüllte das ganze Haus, worin sie beisammen saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie Feuer; es ließ sich auf Jeden von ihnen herab. Und Alle wurden voll des heiligen Geistes, und fingen an, in verschiedenen Sprachen zu reden, wie sie der Geist zu sprechen antrieb. Es hielten sich aber damals gottesfürchtige Juden aus allerlei Nationen der Welt in Jerusalem auf. Scharenweise lief auf jenes Getöse Alles zusammen, und geriet in Erstaunen; denn ein Jeder hörte sie in seiner eigenen Landessprache reden. Mit Entsetzen und Verwunderung sprachen sie untereinander: Siehe! sind nicht Alle diese, die da reden, Galiläer? Wie geht es doch zu, daß wir, ein Jeder in seiner Muttersprache, sie hören? Parther, Meder, Elamiter und aus Mesopotamien, Judäa, Kappadozien, Pontus, Asien, Phrygien, Pamphylien, Ägypten, aus den Gegenden Libyens um Eyrene, Fremdlinge von Rom, sowohl geborne Juden, als Neubekehrte, Kreter und Araber, hören wir sie nicht in unseren Sprachen Gottes große Taten verkündigen? So staunten sie Alle, und in banger Ungewißheit fragte Einer den Andern: Was will das werden? Andere hingegen sagten spöttisch: Sie haben sich berauscht in süßem Wein. Da trat Petrus mit den Elfen auf, erhob seine Stimme, und redete sie an: Ihr Juden und ihr Alle, die ihr euch zu Jerusalem aufhaltet! Das sei euch gesagt, und merket euch meine Worte! Diese hier sind nicht betrunken, wie ihr meinet; es ist ja erst die dritte Stunde des Tages; sondern hier trifft ein, was durch den Propheten Joel gesagt wurde: Geschehen wird es in den letzten Tagen, so spricht der Herr, ich gieße aus von meinem Geiste über alles Fleisch; eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Jünglinge werden Erscheinungen, und eure Alten werden Traumgesichte haben; selbst über meine Knechte und über meine Mägde gieß' ich in jenen Tagen von meinem Geiste aus, daß sie weissagen werden. Wunder werde ich oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden geben, Blut, Feuer und Rauch; in Dunkel hüllt die Sonne, in Blut der Mond sich ein, eh' kommt des Herrn Tag, der große, schreckenvolle. Dann wird selig sein, wer den Namen des Herrn anruft. Ihr Männer Israels, höret diese Worte! Jesum von Nazareth, den Mann, der von Gott selbst unter euch beglaubigt wurde, durch Taten, Wunder und Zeichen, (die Gott durch ihn, wie auch ihr selber wisset, unter euch wirkte,) diesen habet ihr, da er nach Gottes bestimmten Rathschlusse und Vorhersehung in eure Gewalt gegeben wurde, durch der Gottlosen Hände an's Kreuz geheftet und getötet. Aber Gott hat ihn auferweckt und gelöst die Schmerzen des Todes; so wie es unmöglich war, davon gehalten zu werden. Denn auf ihn sagt David: Ich stelle unverrückt den Herrn mir vor Augen, er ist mir zur Rechten, daß ich nicht wanke. Des freut sich mein Herz, es jauchzet meine Zunge, auch wird mein Leib auf Hoffnung ruhen; denn meine Seele wirst du nicht im Totenreiche lassen; zugeben wirst du nicht, daß dein Heiliger Verwesung sehe. Den Weg zum Leben zeigst du mir; mit Wonne füllst du mich vor deinem Angesichte. Meine Brüder! erlaubet mir, mit euch ganz freimütig von dem Stammvater David zu sprechen. Er ist gestorben und begraben worden; sein Grabmahl ist noch bis auf diesen Tag bei uns. Da er aber ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott eidlich versichert: Einer aus seiner Lenden Frucht werde auf seinem Throne sitzen; so redete er im Vorblicke von der Auferstehung Christi. Deswegen ist er im Totenreiche nicht gelassen, und dessen Fleisch hat die Verwesung nicht gesehen. Gott hat diesen Jesum auferweckt, wovon wir Alle Zeugen sind. Nachdem er nun durch Gottes Rechte erhöhet worden, und das Versprechen, den heiligen Geist betreffend, erreicht hatte vom Vater, so hat er ihn ausgegossen, wie ihr sehet und höret. Denn nicht David hat sich in den Himmel erhoben, und doch sagt er: Der Herr sprach zu meinem Herrn, setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel dir zu Füßen lege. So werde es denn vom ganzen Hause Israel mit Gewißheit erkannt, daß Gott diesen Jesum, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht. Als sie das hörten, durchdrang es ihnen schneidend das Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Lieben Brüder! was sollen wir tun? Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße; und Jeder unter euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen, zur Vergebung der Sünden; dann werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes erhalten. Denn euch und eure Kinder gehet diese Verheißung an, ja alle noch Entfernte, so viele ihrer der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Noch mit andern mehreren Worten bezeugte dies Petrus und ermahnte sie ernstlich: Rettet euch von diesem verdorbenen Geschlechte! Diejenigen nun, die seine Ermahnungen willig annahmen, ließen sich taufen, so daß an diesem Tage noch bei dreitausend Menschen hinzu kamen. Treu beharrten sie in der Lehre der Apostel, in gesellschaftlicher Verbindung, im Brechen des Brotes, und im Gebete. Jede Seele wurde mit Ehrfurcht erfüllt. Es geschahen auch durch die Apostel viele Wunder und Zeichen zu Jerusalem; und Jeder war in furchtvollster Erwartung. Alle Gläubigen hielten sich zusammen; und hatten Alles unter sich gemein. Hab und Gut verkauften sie, und Teilten es unter Alle, Jedem nach seinem Bedürfnis. Täglich fanden sie sich im Tempel einmütig zusammen, brachen das Brot auch zu Hause, und hielten ihre Mahlzeiten in Heiterkeit und Einfalt des Herzens. Sie sangen Gott Loblieder, und waren beliebt bei dem ganzen Volke. Der Herr aber führte täglich Mehrere hinzu, die selig werden sollten. Petrus heilt einen Lahmen, und lehrt von Jesu.Petrus und Johannes gingen einst zusammen um die neunte Stunde, die eine Betstunde war, in den Tempel hinauf. Da wurde ein Lahmgeborner hergetragen, den man täglich an der sogenannten schönen Pforte des Tempels niedersetzte, um von denen, die in den Tempel gingen, Almosen zu erbitten. Als er nun Petrus und Johannes in den Tempel gehen sah, bat er sie um Almosen. Petrus, der mit Johannes ihn betrachtete, sprach: Siehe und an! Er sah sie starr an, in der Hoffnung, etwas von ihnen zu erhalten. Aber Petrus sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und gehe! Da faßte er ihn bei der rechten Hand, und half ihm auf; alsbald hatten seine Füße und Gelenke ihre Festigkeit. Er sprang auf, konnte stehen, und hin und hergehen; er ging mit ihnen in den Tempel, wo er umherging, freudig aufsprang und Gott lobte. Das ganze Volk sah ihn umhergehen und Gott danken. Und weil sie ihn kannten, daß er derselbe war, der an der schönen Tempelpforte saß und bettelte, gerieten sie in Staunen und Verwunderung über das, was mit ihm vorgegangen. Da er aber sich zu Petrus und Johannes hielt, so lief die ganze erstaunte Menge auf diese zu, in die sogenannte Halle Salomons. Als Petrus dieses sah, redete er zu dem Volke: Ihr Männer aus Israel! warum wundert ihr euch hierüber? oder warum sehet ihr uns an, als hätten wir aus eigener Kraft, oder durch unsere Frömmigkeit diesem Menschen zum Gehen geholfen? Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter hat verherrlicht seinen Sohn Jesum, den ihr überliefert und verleugnet habt vor Pilatus; obgleich dieser für seine Loslassung stimmte. Ihr verleugnetet den Heiligen und Unschuldigen, und batet, daß man einen Mörder euch schenke; aber den Urheber des Lebens habt ihr getötet, welchen Gott von den Toten auferweckt; davon wir Zeugen sind. Und durch Glauben an seinen Namen hat diesen, den ihr sehet und kennet, sein Name gestärkt; ja der Glaube, der von Ihm kommt, hat ihm diese vollkommene Gesundheit gegeben, in eurer Aller Gegenwart. Freilich wohl, Brüder, weiß ich, daß ihr mit euren Obern aus Unwissenheit das getan habet. Gott aber ließ auf diese Weise in Erfüllung kommen, was er vom Leiden Christi durch den Mund aller seiner Propheten vorherverkündiget hatte. Tut also Buße, und bekehret euch, damit eure Sünden getilgt werden; auf das die Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn herabkommen, und er den euch Vorherbestimmten, Jesum Christum, sende, den indessen der Himmel aufnehmen mußte, bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, die Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher ausgesprochen hat. Denn schon Moses sprach; Einen Propheten wird der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern unter euch auftreten lassen, wie mich, dem sollet ihr in Allem gehorchen, was er euch lehren wird. Aber es wir kommen, daß jede Seele, die diesem Propheten nicht gehorchen wollte, aus diesem Volke wird vertilgt werden. So haben alle Propheten von Samuel an und nachher, wie viele geredet haben, diese Tage angekündigt. Euch gehören diese Propheten an, euch die Verheißungen des Bundes, welchen Gott mit unseren Vätern schloß, da er zu Abraham sprach: Durch deinen Nachkommen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden. An euch zuerst hat Gott, der seinen Sohn erweckt hat, ihn gesandt, um euch zu beseligen, wenn anders Jeder von seinen Sünden umkehrt. Petrus und Johannes werden der Lehre wegen verhaftet, aber wieder losgelassen.Indem sie zu dem Volke redeten, kamen die Priester, der Tempelhauptmann und die Sadduzäer, und waren sehr darüber aufgebracht, daß sie öffentlich das Volk lehrten, und an Jesu die Auferstehung der Toten verkündigten. Sie bemächtigten sich ihrer, und brachten sie, weil es schon Abend war, bis auf den folgenden Morgen in Verwahrung Indessen kam es bei Vielen, die ihren Vortrag gehört, zum Glauben; und die Zahl der Männer belief sich auf fünftausend. Am folgenden Morgen versammelten sich die Räte, die Ältesten und die Schriftlehrer zu Jerusalem; auch Hannas der Oberpriester, Kaiphas, Johannes, Alexander, und alle, die von oberpriesterlichem Geschlechte waren, und ließen die Apostel vor sich kommen und fragten: Aus welcher Macht oder auf wessen Namen habet ihr das getan? Voll des heiligen Geistes sprach zu ihnen Petrus: Vorsteher des Volkes und ihr Älteste höret! Wenn wir heute wegen einer Wohltat an einem kranken Menschen verhört werden, durch wen er gesund geworden, so sei hiermit euch und allen Israeliten kund getan, daß im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr kreuzigen ließet, und den Gott von den Toten erweckte, dieser Mensch durch Ihn gesund vor euch steht. Er ist der Stein, den ihr Bauleute verworfen, der aber zum Grundsteine geworden. In keinem Andern ist Heil, denn kein anderer Name unter dem Himmel ist für die Menschen gegeben, wodurch wir selig werden sollen. Als sie nun die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen, erstaunten sie darüber, weil sie wußten, daß sie unstudierte Männer und von geringem Stande waren; aber sie kannten sie wohl, daß sie zu Jesu Gesellschaft gehört hatten. Da sie den geheilten Menschen neben ihnen stehen sahen; so konnten sie nichts einwenden. Sie ließen sie aus der Ratsversammlung abtreten, und hielten nun mit einander Rat, und sprachen: Was ist mit diesen Leuten anzufangen? Ein Wunderzeichen ist offenbar durch sie geschehen, ganz Jerusalem weiß es, und wir können es nicht leugnen. Damit es sich indessen unter dem Volke nicht noch weiter verbreite; so wollen wir ihnen mit scharfen Drohungen verbieten, daß sie in diesem Namen zu keinem Menschen weiter reden. Sie ließen sie also wieder vorrufen, und gab ihnen den Befehl, im Namen Jesu durchaus nichts mehr zu reden oder zu lehren. Allein Petrus und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Ob es vor Gott zu verantworten sei, euch mehr, als Gott zu gehorchen, das möget ihr selbst beurteilen; wir einmal können unmöglich schweigen von dem, was wir gesehen und gehört haben. Indem man nun nichts fand, weswegen man sie hätte zur Strafe ziehen können; ließ man sie mit verstärkten Drohungen um des Volkes willen los: weil Alle hoch anpriesen, was geschehen war bei jener Begebenheit; um so mehr, da der Mensch, an dem dies Wunderzeichen der Heilung geschah, schon über vierzig Jahre alt war. Nach ihrer Entlassung begaben sie sich zu ihrer Gesellschaft, und erzählten Alles, was die Oberpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Auf diese Erzählung erhoben Alle einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herr! der du Himmel und Erde, Meer und Alles, was darinnen ist, erschaffen hast. Du sprachst im heiligen Geiste, durch unsers Vaters Davids, deines Dieners, Mund: Warum empören sich die Heiden, und was sinnen die Völker auf fruchtlose Anschläge? Die Könige der Erde treten auf, die Fürsten kommen zusammen wider den Herrn und seinen Gesalbten. Ja, fürwahr! in dieser Stadt haben sie sich versammelt wider deinen heiligen Sohn, Jesum, den du gesalbt hast, nämlich Herodes und Pontius Pilatus mit Heiden und Völkern Israels, um das zu vollbringen, was deine Hand und dein Ratschluß zuvor beschlossen hatte, daß es geschehen sollte. Nun, Herr! blicke herab auf ihr Drohen, und verleih' deinen Dienern, mit unerschrockenem Mute deine Lehre zu verkündigen! Laß deine Hand zu Krankenheilungen wirken, und Zeichen und Wunder in deines heiligen Sohnes, Jesu, Namen geschehen! Als sie so beteten, wurde das Haus, worin sie versammelt waren, erschüttert; Alle wurden voll des heiligen Geistes, und verkündigten mit freudigem Mute die Lehre Gottes. Die zahlreiche Versammlung der Gläubigen war Ein Herz und Eine Seele; und nicht Einer nannte von seinem Vermögen noch etwas sein, sondern sie hatten Alles mit einander gemein. Und mit großer Kraft legten die Apostel von der Auferstehung des Herrn Jesu Zeugnis ab. Groß war die Gnade über ihnen Allen! Denn da war Keiner unter ihnen, der Mangel litt; weil Jeder, der liegende Güter oder Häuser besaß, sie verkaufte, das Geld dafür brachte, und zu Füßen der Apostel niederlegte, welches dann nach eines jeden Bedürfnis verteilt wurde. So verkaufte Joseph, ein Levit aus Cypern gebürtig, dem die Apostel den Beinamen Barnabas (nach unserer Sprache: „Sohn des Trostes“) gaben, ein Stück Landes, das ihm zugehörte; er brachte das Geld, und legte es nieder zu den Füßen der Apostel. Ananias und Saphira. Ein Engel führt die Apostel aus dem Kerker. Gamaliel.Auch ein gewisser Ananias mit Saphira, seiner Frau, verkaufte ein Stück Landes, er unterschlug aber mit Vorwissen seiner Frau etwas von dem Verkaufsgelde, und brachte nur einen Teil, den er zu Füßen der Apostel niederlegte. Da sprach Petrus: Ananias! warum ließest du dein Herz vom Satan verleiten, den heiligen Geist zu belügen und etwas von dem Verkaufsgelde zu unterschlagen? Konntest du es nicht unverkauft behalten? Blieb nicht auch das Verkaufsgeld in deiner freien Gewalt? Warum beschlossest du in deinem Herzen solche Tat? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen. Als Ananias diesen Verweis hörte, stürzte er tot darnieder. Große Furcht kam über Alle, die es hörten. Es standen junge Leute auf, bereiteten ihn zur Begräbnis, trugen ihn hinaus und begruben ihn. Ungefähr drei Stunden nachher kam auch die Frau desselben herein, die nichts von diesem Vorfalle wußte. Petrus redete sie an: Sage mir, habet ihr das Land um den und den Preis verkauft? Sie sprach: Ja, um diesen Preis. Petrus sagte ihr: Warum habet ihr euch verabredet, den Geist des Herrn auf die Probe zu stellen? Siehe! die Füße derer, die deinen Mann begruben, stehen vor der Türe; auch dich werden sie hinaustragen. Sogleich fiel sie zu seinen Füßen hin und war tot. Da kamen die jungen Männer herein, fanden sie tot, trugen sie fort und begruben sie bei ihrem Manne. Dies machte einen sehr schreckenden Eindruck auf die ganze Gemeinde, und auf Alle, die es vernahmen. Durch die Hände der Apostel geschahen übrigens viele Zeichen und Wunder unter dem Volke. In der Halle Salomons fanden sich Alle zusammen; von den Übrigen aber getraute sich Niemand, sich zu ihnen zu gesellen, wohl aber standen sie bei dem Volke in großer Achtung; (Immer größer wurde die Zahl derer, die an den Herrn glaubten, sowohl der Männer, als der Weiber,) so daß man die Kranken auf die Gassen trug, und auf Betten und Traggestellen hinsetzte; damit, wenn Petrus vorbeiginge, wenigstens sein Schatten auf den Einen oder den Andern von ihnen fiele, und sie von ihren Krankheiten geheilt würden. Auch aus den umliegenden Städten kamen die Leute haufenweise nach Jerusalem, und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte dahin, welche Alle gesund wurden. Da erhob sich der Oberpriester mit seinem ganzen Anhange, nämlich die Sadduzäerpartei, voll neidischer Eifersucht, und ließ die Apostel ergreifen und in das öffentliche Gefängnis bringen. In der Nacht aber eröffnete ein Engel des Herrn die Türen des Kerkers, führte sie heraus und sprach: Gehet hin, tretet wieder in dem Tempel auf, und traget dem Volke alle die Lehren dieses Lebens vor. Da sie das gehört hatten, gingen sie mit Tagesanbruch in den Tempel und lehrten. Indessen hatte der Oberpriester und die auf seiner Seite waren, den hohen Rat und alle Ältesten der Israeliten zusammen kommen lassen, und sandten nun nach dem Gefängnis, um sie vorführen zu lassen. Die Gerichtsdiener kamen, fanden sie aber nicht im Gefängnis; und kehrten zurück, brachten Nachricht und sprachen: Wir haben zwar das Gefängnis aufs Sorgfältigste verschlossen gefunden, und die Wachen vor den Türen angetroffen; da wir aber aufschlossen, fanden wir Niemand darin. Auf diese Nachricht geriet der Priester, der Tempelhauptmann und die Oberpriester über sie in Verlegenheit, was da werden wollte. Indem kam Jemand und brachte ihnen diese Nachricht: Siehe! die Männer, die ihr in Verhaft genommen, sie stehen in dem Tempel und lehren das Volk! Hierauf ging der Tempelhauptmann mit den Gerichtsdienern hin und brachte sie her, jedoch nicht gewaltsamer Weise; denn sie fürchteten, vom Volke gesteinigt zu werden. Die Hergebrachten wurden nun dem hohen Rate vorgestellt, und der Oberpriester redete sie an und sprach: Wir haben euch auf das Schärfste verboten, in diesem Namen zu lehren. Und siehe! ihr habt in ganz Jerusalem eure Lehre verbreitet, und wollet die Blutschuld wegen dieses Menschen auf uns schieben. Petrus aber und die Apostel gaben zur Antwort und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen. Der Gott unsrer Väter hat Jesum, den ihr an das Kreuz schlagen und töten ließet, auferweckt. Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Oberhaupt und Heiland erhöhet, um Israel zur Buße zu bringen, und Verzeihung der Sünden zu erteilen. Und über diese Dinge sind wir seine Zeugen, und der heilige Geist, den Gott denen mitgeteilt, die ihm gehorchen. Da sie das hörten, gerieten sie in die äußerste Wut, und beschlossen, sie töten zu lassen. Allein, ein Pharisäer, Namens Gamaliel, ein Gesetzgelehrter, der bei dem ganzen Volke in Achtung stand, trat im Rate auf und befahl, die Apostel ein wenig abtreten zu lassen. Dann redete er sie an: Israeliten! sehet euch wohl vor, was ihr mit diesen Leuten anfangen wollet! Denn es ist noch nicht gar lange, daß Theudas auftrat, der sich ein besonderes Ansehen gab, und sich einen Anhang von beinahe vierhundert Mann verschaffte; er kam um und sein Anhang wurde zerstreuet und zernichtet. Nachher trat zur Zeit der Schätzung Judas, der Galiläer, auf, und brachte viel Volk auf seine Seite; allein auch er kam um, und alle seine Anhänger wurden zerstreuet. Ich rate euch daher: befasset euch nicht mit diesen Leuten, und lasset sie! denn ist ihre Absicht und ihr Unternehmen bloß Menschenwerk, so wir es von selbst zerfallen; ist es hingegen Gottes Sache, so werdet ihr sie nicht unterdrücken können; daß ihr ja nicht als solche erfunden werdet, die sich Gott widersetzen! Da stimmten sie ihm bei, ließen die Apostel wieder vorkommen, ihnen Streiche geben, und sie dann mit dem Befehle gehen, durchaus nicht mehr im Namen Jesu zu reden. Sie aber verließen den hohen Rat voll Freude, daß sie würdig geachtet wurden, um des Namens Jesu willen Schmach zu leiden, und ließen nicht nach, täglich in dem Tempel, wie in den Häusern zu lehren, und das Evangelium von Jesu Christo zu verkündigen. Von den sieben Almosenpflegern. Stephanus.Als nun in diesen Tagen die Anzahl der Jünger immer größer wurde, äußerten die griechischen Juden wider die hebräischen ihre Unzufriedenheit, daß ihre Witwen bei der täglichen Armenpflege zurückgesetzt würden. Die Zwölfe riefen daher die Gemeinde der Jünger zusammen und sprachen: Das gehet nicht an, daß wir das Wort Gottes hintansetzen, und die Sorge für den Unterhalt der Armen übernehmen. Darum, Brüder! suchet sieben Männer unter euch aus, die in gutem Rufe stehen, voll heiligen Geistes und Weisheit sind; die wir dann zu diesem Geschäfte anstellen wollen; wir aber wollen fortwährend dem Gebete und dem Dienste des Wortes uns widmen. Dieser Vorschlag gefiel der ganzen Gemeinde. Man erwählte also den Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Neubekehrten aus Antiochien. Man stellte sie den Aposteln vor, welche unter Gebet ihnen die Hände auflegten. Und das Wort des Herrn verbreitete sich immer weiter; die Anzahl der Jünger vermehrte sich zu Jerusalem außerordentlich, sogar eine große Menge Priester nahm den Glauben an. Stephanus voll Gnade und Kraft tat große Wunder und Zeichen unter dem Volke. Da traten Einige aus der Synagoge der Libertiner, Cyrenenser, Alexandriner und aus der, von Silizien und Asien auf, und ließen sich mit Stephanus in einen Wortstreit ein; sie vermochten aber nicht, der Weisheit und dem Geiste, womit er redete, zu widerstehen. Da stellten sie Männer an, welche sagen mußten: Wir haben ihn Lästerworte wider Moses und Gott reden gehört. So hetzten sie das Volk, die Ältesten und die Schriftlehrer auf, fielen über ihn her, rissen ihn gewalttätig fort, führten ihn vor den hohen Rat, und stellten falsche Zeugen auf, die aussagten: Dieser Mensch redet unaufhörlich Dinge wider den heiligen Ort und das Gesetz; denn wir hörten ihn sagen: Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören, und die Gebräuche verändern, welche Moses uns vorgeschrieben. Indem nun Alle, die im Rate saßen, ihre Blicke auf ihn richteten, sahen sie sein Gesicht, wie das Gesicht eines Engels. Stephanus Rede und Tod.Der Oberpriester sagte: Verhält sich das so? Da redete er: Brüder und Väter, höret! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, da er in Mesopotamien war, ehe er sich zu Haran niederließ, und sprach zu ihm: Zieh aus deinem Vaterlande und von deinen Anverwandten, und gehe in ein Land, welches ich dir zeigen werde! Er zog also aus dem chaldäischen Lande, und ließ sich in Haran nieder. Von da führte er ihn nach dem Tode seines Vaters in das Land, welches ihr jetzt bewohnet. Noch gab er ihm darin kein Eigentum, auch nicht eines Fußes breit; obgleich er ihm und seiner Nachkommenschaft dies Land zum Besitze verhieß, noch ehe er einen Sohn hatte. Denn Gott sprach so zu ihm: Deine Nachkommen werden erst in einem andern Lande Fremdlinge sein, und vierhundert Jahre wie Sklaven gehalten und übel behandelt werden. Dann aber, sprach Gott, werde ich das Volk, dem sie Sklavendienste werden tun müssen, strafen; nachher sollen sie ausziehen, und mich in diesem Lande verehren. (Darauf schloß er mit ihm den Bund der Beschneidung;) und so zeugte er den Isaak, und beschnitt ihn am achten Tage; so Isaak den Jakob und Jakob die zwölf Stammväter. Die Stammväter verkauften aus neidischer Eifersucht Joseph nach Ägypten; Gott aber war mit ihm; und rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen; und gab ihm vor Pharao, dem Könige Ägyptens, Gnade und Weisheit, so daß er ihm die Regierung Ägyptens und seines ganzen Hofes vertraute. Darauf kam eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan, und eine solche Bedrängnis, daß auch unsre Väter keine Lebensmittel mehr fanden. Sobald nun Jakob vernahm, daß in Ägypten Korn sei, sandte er unsere Väter zum ersten Male dahin. Aber zum zweiten Male wurde Joseph von seinen Brüdern erkannt; und auch Pharao erfuhr jetzt Josephs Abkunft. Da schickte Joseph hin, und ließ seinen Vater Jakob, und alle seine Angehörigen, fünf und siebenzig Personen kommen. Jakob zog also nach Ägypten, wo er und unsere Väter auch gestorben sind. Sie wurden nach Sichem gebracht, und in die Grabstätte gesetzt, welche Abraham von den Söhnen Hemmors, des Vaters Sichem um Geld gekauft hatte. Da nun die Zeit der Verheißung, die Gott Abraham eidlich gegeben, herannahte, vermehrte sich das Volk und wurde sehr zahlreich in Ägypten; bis ein anderer König auf den Thron kam, der von Joseph nichts wissen wollte. Dieser betrug sich arglistig gegen unser Volk, und drängte unsere Väter, daß sie ihre Knaben aussetzen mußten, damit sie umkommen sollten. Um diese Zeit wurde Moses geboren, und war Gott angenehm, der in des Vaters Hause drei Monate lang ernährt wurde. Da man auch ihn ausgesetzt, nahm ihn Pharao's Tochter auf, und ließ ihn als ihren Sohn erziehen. Moses wurde nun in allen Wissenschaften der Ägypter unterrichtet, und war ein im Reden und Handeln ausgezeichneter Mann. Als er vierzig Jahre alt war, fiel es ihm ein, seine Brüder, die Israeliten zu besuchen. Da er hier Jemand Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn, schaffte dem Gekränkten Rache und erschlug den Ägyptier. Nun, dachte er, sollten doch seine Brüder es wohl merken, Gott wolle ihnen durch seine hand Rettung schaffen; aber sie merkten es nicht. Am folgenden Tage kam er wieder dazu, als einige mit einander im Streite waren, und ermahnte sie ernstlich zum Frieden, und sprach: Männer! ihr seid ja Brüder, warum beleidigt ihr einander? Aber der, welcher dem Andern Unrecht tat, stieß ihn zurück und sagte: Wer hat dich zum Herrn und Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch töten, so wie du gestern den Ägyptier getötet hast? Auf dieses Wort nahm Moses die Flucht, und hielt sich als Fremdling in Madiam auf, wo er zwei Söhne zeugte. Nach vierzig Jahren erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Flamme eines brennenden Dornbusches. Mit Erstaunen sah Moses diese Erscheinung, und als er näher trat, um sie genauer zu betrachten, geschah die Stimme des Herrn an ihn, die sagte: Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs! Zittern überfiel Moses, und er wagte es nicht mehr, hinzuschauen. Der Herr aber sprach zu ihm: Lege deine Fußsohlen ab! die Stätte, wo du stehest, ist heiliges Land. Ich habe gesehen die Bedrückungen meines Volkes in Ägypten; ihr Seufzen habe ich gehört, und bin herabgekommen, um es zu befreien. So komm' denn, dich will ich nach Ägypten senden! Diesen Moses, den sie nicht anerkennen wollten, indem es hieß: Wer hat dich zum Herrn und Richter gesetzt? diesen sandte Gott zum Führer und Retter durch die Hand des Engels, der ihm im Dornbusche erschien. Er führte sie heraus, und tat in Ägypten, am roten Meere und in der Wüste, vierzig Jahre lang Wunder und Zeichen. Dieser Moses ist es, der zu den Kindern Israels sprach: Einen Propheten wird euch einst der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern auftreten lassen, wie mich, dem sollet ihr gehorchen. Dieser ist es, der in jener Versammlung in der Wüste, zwischen dem Engel, der mit ihm auf dem Berge Sinai redete, und zwischen unsern Vätern die Mittelsperson war und Worte des Lebens erhielt, um sie uns mitzuteilen; dem aber unsre Väter sich nicht unterwerfen wollten; vielmehr verwarfen sie ihn, und neigten ihre Herzen nach Ägypten; und sprachen zu Aaron: Mache uns Götter, die vor uns herziehen; denn was dem Moses widerfahren ist, der uns aus Ägypten geführt hat, das wissen wir nicht. So machten sie sich damals ein Kalb, und opferten diesem Götzenbilde, voll Freude über das Machwerk ihrer Hände. Deswegen wandte sich Gott von ihnen, und gab sie der Anbetung des Himmelsheeres hin, wie im Buche der Propheten geschrieben steht: Haus Israel! habt ihr mir während der vierzig Jahre in der Wüste Schlacht- und Brandopfer gebracht? Das Gezelt Molochs und Gestirn Remphan, eures Gottes, habt ihr vor euch hertragen lassen, Bilder, die ihr euch machtet, um sie anzubeten. Noch über Babylon hinaus will ich euch verbannen. Unsere Väter hatten indes in der Wüste auch das Bundesgezelt, wie Gott es verordnete, der dem Moses befahl, es nach dem Muster fertigen zu lassen, das er gesehen. Dieses führten auch unsere Väter, so wie sie es überliefert erhielten, unter Josua in das Land der Heiden ein, die Gott vor den Augen unserer Väter vertrieb, bis auf die zeit Davids. Dieser fand vor Gott Gnade, und bat, dem Gott Jakobs einen Tempel bauen zu dürfen. Salomon bauete ihm einen Tempel. Allein der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, von Menschenhänden gemacht, wie der Prophet spricht: Der Himmel ist mein Thron, die Erde meiner Füße Schemel! Welches Haus wollet ihr mir bauen? spricht der Herr; oder welcher Ort könnte für mich ein beständiger Wohnsitz sein? Hat nicht meine Hand dieses Alles hervorgebracht? O ihr Hartnäckigen, und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Immer widerstrebt ihr dem heiligen Geiste; wie es eure Väter machten, so machet ihr es auch. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sogar auch diejenigen haben sie getötet, welche die Ankunft des Heiligsten vorausverkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden. Ihr, die ihr das Gesetz unter Dienstleistung der Engel empfinget, und es nicht hieltet - - - Als sie dies hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen, und knirschten mit den Zähnen über ihn. Er aber, voll des heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum zur Rechten Gottes stehen, und sprach: O ich sehe den Himmel offen, und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen. Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten die Ohren zu, stürzten mit einander auf ihn los; stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Oberkleider zu den Füßen eines Jünglings, der Saulus hieß, in Verwahrung, und steinigten Stephanus, indem er betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Dann beugte er seine Kniee, und rief mit lauter Stimme und sprach: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Mit diesen Worten verschied er. Saulus hatte an seinem Tode Wohlgefallen. - - - Paulus verfolgt; Philippus bekehrt die Samariter, den Simon und einen vornehmen Äthiopier.Um jene Zeit entstand eine heftige Verfolgung wider die Gemeinde zu Jerusalem; so daß Alle, nur die Apostel ausgenommen, sich in Gegenden von Judäa und Samaria zerstreuten. Den Stephanus aber bestatteten gottesfürchtige Männer zur Erde, und stellten um ihn eine große Trauer an. Saulus wütete gegen die Gemeinde, drang in die Häuser, riß Männer und Frauen heraus und lieferte sie in Verhaft. Die Zerstreuten gingen indessen umher und predigten das Wort Gottes. So kam Philippus nach der Stadt Samaria, und predigte ihnen Christum. Die Leute waren auf den Vortrag des Philippus sehr aufmerksam; einmütig hörten sie zu, und sahen die Zeichen, die er tat. Denn von Vielen gingen die unreinen Geister mit großem Geschrei aus; auch viele Gichtkranke und Lahme wurden gesund. Darüber war eine große Freude in dieser Stadt. Es hatte sich aber seither ein gewisser Mann, Namens Simon, in der Stadt aufgehalten, der geheime Künste trieb, und das Volk in Samaria verführte, indem er sich für einen Wundermann ausgab. Alle, vom Kleinsten bis zum Größten, hingen ihm an und sprachen: Dieser ist die große Kraft Gottes! Sie hingen ihm aber an, weil er sie seit langer Zeit durch seine geheimen Künste betöret hatte. Als sie aber dem glaubten, was Philippus von dem göttlichen Reiche, und von dem Namen Jesu Christi predigte, ließen Männer und Frauen sich taufen. Sogar Simon selbst kam zum Glauben, ließ sich taufen, und war beständig um Philippus. Mit Staunen sah er die großen Wunder und Zeichen, welche geschahen. Als die Apostel zu Jerusalem vernahmen, daß Samaria das Wort Gottes angenommen, sandten sie Petrus und Johannes dahin, welche nach ihrer Ankunft für sie beteten; damit sie den heiligen Geist empfingen. (Denn er war noch über Keinen von ihnen gekommen; sondern sie waren nur auf den Namen des Herrn Jesus getauft worden.) Sie legten ihnen die Hände auf, und sie empfingen den heiligen Geist. Da nun Simon sah, daß durch Auflegung der Hände der Apostel der heilige Geist mitgeteilt wurde, bot er ihnen Geld an, und sprach: Verleihet auch mir diese Macht, daß der den heiligen Geist empfange, dem ich die Hände auflege. Petrus aber sprach zu ihm: Daß du mit deinem Gelde verdammt seist! Daß du glauben kannst, Gottes Gabe sei um Geld feil! Nein, du hast an diesem Allen durchaus keinen Teil, denn dein Herz ist nicht redlich vor Gott. Bereue diese deine Bosheit und bete zu Gott, ob dir das, womit dein Herz umging, noch vergeben werden könne, denn ich sehe in dir bittern Haß und Bosheit vereint. Darauf antwortete Simon und sprach: So bittet denn ihr bei dem Herrn für mich, damit nichts von dem über mich komme, was ihr gesagt habt. Nachdem sie nun das Wort des Herrn eingeschärft und verkündigt hatten, kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück, verkündigten jedoch noch manchem Flecken in Samaria das Evangelium. Aber ein Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Mache dich auf, und begib dich südwärts auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza führt, welche wüste liegt. Er machte sich auf und ging. Und siehe! ein angesehener Äthiopier, der am Hofe der äthiopischen Königin Kandace die Stelle eines Oberschatzmeisters bekleidete, war zur Gottesverehrung zu Jerusalem gewesen; und jetzt auf seiner Rückreise saß er im Wagen und las den Propheten Jesaias. Der Geist sagte zu Philippus: Tritt näher und halte dich zu diesem Wagen! Als Philippus nun hinzulief, hörte er ihn im Propheten Jesaias lesen, und sprach: Verstehst du auch, was du liesest? Er sagte: Wie sollte ich das können, wenn mir's Niemand zeigt? Und er bat den Philippus, daß er einsteigen, und neben ihm Platz nehmen möchte. Die Stelle, die er eben gelesen hatte, war diese: Er ward wie ein Schaf zur Schlachtbank geführt; und wie ein Lamm, das stumm ist vor seinem Scherer, tut er seinen Mund nicht auf. Mit seiner Niedrigkeit ist sein Gericht aufgehoben. Wer kann aber seine Lebensdauer aussprechen, da sein Leben der Erde entrissen wird? Da antwortete der Hofbediente dem Philippus und sagte: Ich bitte dich, sage mir doch, von wem sagt der Prophet dieses? von sich selber oder von einem Andern? Nun öffnete Philippus seinen Mund, ging von dieser Stelle aus, und verkündigte ihm Jesum. Als sie nun weiterfuhren, kamen sie an ein Wasser; hier, sprach der Hofbediente, ist Wasser, was kann mich weiter hindern, mich taufen zu lassen? Philippus sagte: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so kann es geschehen. Er antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Er ließ den Wagen halten und sie stiegen beide, Philippus sowohl als der Hofbediente, in's Wasser, und er taufte ihn. Als sie wieder aus dem Wasser kamen, führte der Geist des Herrn den Philippus hinweg, und der Hofbediente sah ihn nicht wieder; denn er setzte seine Reise freudig fort. Philippus aber fand sich zu Asdod; er zog umher und predigte allen Städten das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam. Paulus wird bekehrt, lehrt zu Damaskus. Petrus heilt einen Gichtkranken, ruft die Dabitha in's Leben.Saulus schnaubte noch Wut und Mord wider die Jünger des Herrn, ging zu dem Oberpriester, und ließ sich von ihm Vollmachtsbriefe nach Damaskus an die Synagogen geben, kraft welcher er Männer und Frauen, die er als Anhänger dieser Lehre fände, gebunden nach Jerusalem führen könnte. Auf dieser Reise, schon nahe bei Damaskus, umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er fiel auf die Erde, und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er sprach: Herr! wer bist du? Er antwortete: Ich bin Jesus, den du verfolgest. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel auszuschlagen. Zitternd und angstvoll sprach er: Herr, was willst du, daß ich tun soll? Der Herr antwortete ihm: Stehe auf, und gehe in die Stadt, da wird dir gesagt werden, was du tun sollst. Bestürzt standen seine Reisegefährten da; denn sie hörten zwar den Schall, sahen aber Niemand. Saulus stand von der Erde auf, konnte aber, da er die Augen öffnete, Niemand sehen. Da nahmen sie ihn an der Hand, und leiteten ihn nach Damaskus. Drei Tage lang sah er nicht, und nahm weder Speise noch Trank zu sich. Nun war zu Damaskus ein Jünger, Namens Ananias, zu dem sprach der Herr in einer Erscheinung: Ananias! Er sprach: Herr, hier bin ich! Da (sagte) der Herr zu ihm: Geh' unverzüglich in die sogenannte gerade Straße und erkundige dich in Judas Hause nach einem Saulus von Tarsus: denn eben jetzt betet er, und hat in einer Erscheinung einen Mann, Namens Ananias, zu sich hereinkommen gesehen, der ihm die Hände auflegt, um ihn wieder sehend zu machen. Ananias erwiederte Ihm: Herr, es haben mir Viele von diesem Manne erzählt, wie viel Böses er deinen Heiligen zu Jerusalem zugefügt; und auch hier hat er von den Oberpriestern Vollmacht, alle in Bande zu legen, die deinen Namen anrufen. Der Herr sprach zu ihm: Gehe nur hin; eben dieser ist mir ein auserlesenes Werkzeug, mich unter Heiden, vor Königen und den Kindern Israels bekannt zu machen. Denn ich werde ihm zeigen, wieviel er für meinen Namen leiden soll. Ananias ging also hin, kam in das Haus, legte ihm die Hände auf und sagte: Bruder Saul! der Herr, (Jesus, der dir auf dem Wege, den du kamest, erschien) hat mich gesandt, damit du wieder sehend und voll des heiligen Geistes werdest. Sogleich war's, wie wenn Schuppen von seinen Augen fielen; er konnte wieder sehen, stand auf und ließ sich taufen. Dann aß er, und stärkte sich wieder. Noch einige tage blieb er bei den Jüngern zu Damaskus; und sogleich predigte er Jesum in den Synagogen, daß er der Sohn Gottes sei. Alle, die ihn hörten, erstaunten und sprachen: Ist er es nicht, der zu Jerusalem vertilgen wollte die, welche jenen Namen anrufen? Ja gerade darum ist er hieher gekommen, um sie in Verhaft zu nehmen, und an die Oberpriester zu überliefern. Saulus gewann indessen immer mehr an Kraft, so daß er die Juden, die zu Damaskus wohnten, ganz in Verwirrung setzte, indem er standhaft behauptete: dieser ist Christus. Eine geraume Zeit nachher hielten die Juden Rat zusammen, ihn umzubringen. Aber ihre Nachstellungen wurden dem Saulus bekannt. Inzwischen hielt man Tag und Nacht die Tore besetzt, um ihn zu töten. Da nahmen ihn die Jünger des Nachts und ließen ihn in einem Korbe an der Mauer hinab. Da er hierauf nach Jerusalem kam, suchte er sich an die Jünger anzuschließen; aber alle fürchteten ihn, und glaubten nicht, daß er ein Jünger sei. Da nahm sich Barnabas seiner an, führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf seiner Reise den Herrn gesehen und daß dieser zu ihm geredet, und wie freimütig er zu Damaskus für den Namen Jesu sich erklärt habe. Von der Zeit an stand er zu Jerusalem in vertrautem Umgange mit ihnen, und verkündete freimütig den Namen Jesu, des Herrn. Auch ließ er sich mit den griechischen Juden in Gespräche und Untersuchungen ein. Sie aber stellten ihm nach dem Leben. Da die Brüder es erfuhren, geleiteten sie ihn nach Cäsarea, und schickten ihn nach Tarsus. Jetzt hatten die Gemeinden in ganz Judäa, Galiläa und Samaria Ruhe, erhielten Wachstum, wandelten in der Furcht des Herrn und wurden mit dem Troste des heiligen Geistes erfüllt. Es ereignete sich, Petrus bereiste sie sämtlich, und kam auch zu den Heiligen, die zu Lydda wohnten. Da fand er einen Mann, Namens Äneas, der schon acht Jahre lang gelähmt zu Bette lag. Zu ihm sprach Petrus: Äneas! Jesus Christus gibt dir Gesundheit, stehe auf und mache dir selbst das Bett! Sogleich stand er auf. Alle Einwohner von Lydda und Saron sahen ihn und bekehrten sich zum Herrn. In Joppe war eine Jüngerin, Namens Tabitha, welches übersetzt Dorkas heißt, die sich durch viele edle Handlungen und durch Almosengeben auszeichnete. Es trug sich aber um diese Zeit zu, daß sie erkrankte und starb. Man wusch sie und legte sie in das Oberhaus. Da nun Lydda nicht weit von Joppe war, sandten die Jünger auf die Nachricht, daß Petrus da sei, zwei Männer an ihn ab, und ließen ihn bitten, ohne Verzug zu ihnen zu kommen. Petrus machte sich auf, und ging mit ihnen, und so wie er ankam, führte man ihn in das Oberhaus. Da stellten sich alle Witwen weinend um ihn her, und zeigten ihm die Ober- und Unterkleider, die Dorkas gemacht hatte. Jetzt hieß Petrus Alle abtreten, fiel auf die Kniee, betete, wandte sich dann zur Leiche, und sprach: Tabitha, steh auf! Sie öffnete ihre Augen, und da sie den Petrus erblickte, richtete sie sich zum Sitzen auf. Er reichte ihr die Hand, und half ihr vollends auf, rief dann die Heiligen und die Witwen herein, und stellte sie ihnen lebend vor. Dieses wurde nun in ganz Joppe bekannt, und viele glaubten an den Herrn. Es begab sich, daß er sich noch längere Zeit zu Joppe bei einem Gerber, Namens Simon, aufhielt. Der Hauptmann Kornelius.Zu Cäsarea fand sich ein gewisser Kornelius, Hauptmann bei der sogenannten italienischen Kriegsschar. Ein frommer Mann, der mit seiner ganzen Familie Gott verehrte, dem Volke viel Almosen gab und beständig zu Gott betete. Dieser sah deutlich in einer Erscheinung, ungefähr um die neunte Stunde des Tages, einen Engel Gottes zu sich hereinkommen, der ihn anredete: Kornelius! Erschrocken blickte er ihn an und sagte: Herr! was ist? Er sprach zu ihm: Dein Gebet und dein Almosen sind hinaufgestiegen zur Bemerkung vor Gott. Sende nun Männer nach Joppe, und laß Simon, mit dem Zunamen Petrus, zu dir kommen, der sich bei einem gewissen Gerber Simon aufhält, dessen Haus am Meere liegt; der wird dir sagen, was du zu tun hast. Als nun der Engel, der mit ihm gesprochen, ihn verließ, rief er zwei seiner Knechte, und einen gottesfürchtigen Soldaten von denen herbei, die zu seinem Dienste waren; erzählte ihnen Alles, und fertigte sie nach Joppe ab. Am folgenden Tage, da sie noch unterwegs, aber nahe bei der Stadt waren, ging Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde dann hungrig, und wünschte zu essen; indes nun die Andern zurichteten, fiel er in Entzückung; er sah den Himmel sich öffnen, und ein Gefäß sich herabsenken, wie ein großes Tuch, das an den vier Enden gebunden war, und sich auf die Erde niederließ; darin waren allerlei Arten von vierfüßigen und kriechenden Tieren der Erde, und Vögel der Luft. Und eine Stimme rief ihm zu: Auf, Petrus, schlachte und iß! Petrus aber sprach: Ja nicht, Herr! noch nie habe ich etwas Verbotenes oder Unreines gegessen. Die Stimme rief ihm zum zweiten Male zu: Was Gott für rein erklärt, das halte du nicht für unrein. Dies geschah dreimal, dann wurde das Gefäß wieder in die Höhe genommen. Indes Petrus bei sich nachsann, was wohl die Erscheinung bedeuten möge, die er gesehen; siehe! da standen die von Kornelius abgeschickten Männer, die das Haus des Simons ausgefragt hatten, vor der Türe, und erkundigten sich laut, ob nicht Simon, mit dem Zunamen Petrus, sich da aufhalte. Als Petrus noch im Nachdenken über die Erscheinung war, sagte ihm der Geist: Siehe! drei Männer fragen nach dir. Mache dich auf! geh hinunter, und begib dich ohne Bedenken mit ihnen auf den Weg; denn ich habe sie abgeschickt. Petrus ging also zu den Männern hinunter und sagte: Ich bin es, nach dem ihr fraget, was ist die Ursache, weswegen ihr kommet? Welche sprachen: Der Hauptmann Kornelius, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, der bei dem ganzen jüdischen Volke im besten Rufe steht, hat durch einen heiligen Engel den Befehl erhalten, dich zu sich rufen zu lassen, um zu vernehmen, was du ihm sagen würdest. Da führte er sie herein und bewirtete sie. Am folgenden Tage machte er sich auf und reiste in Begleitung einiger Brüder von Joppe mit ihnen ab; und Tages darauf langten sie in Cäsarea an. Kornelius, der seine Verwandten und vertrauteren Freunde zu sich eingeladen, erwartete sie. Als nun Petrus kam, ging ihm Kornelius entgegen und fiel anbetend ihm zu Füßen. Petrus aber hob ihn auf, und sprach: Steh' auf, ich bin ja auch ein Mensch. Nach einiger Unterredung mit ihm, ging er in's Haus, wo er eine große Gesellschaft zusammen fand. Diese redete er so an: Ihr wisset selbst, daß es einem Juden unerlaubt ist, sich mit einem Ausländer in Umgang und Gemeinschaft einzulassen; mich aber hat Gott belehrt, keinen Menschen für gemein, oder unrein zu halten. Darum bin ich auch ohne Widerrede auf eure Einladung gekommen. Nun frage ich: Aus welcher Ursache habt ihr mich rufen lassen? Kornelius sprach: Heute vor vier Tagen hielt ich bis um diese Tageszeit Fasten, und betete um die neunte Stunde in meinem Hause. Und siehe! es stand ein hellweißgekleideter Mann vor mir, der sprach: Kornelius! dein Gebet ist erhört, und deine Almosen sind bemerkt vor Gott. Schicke also nach Joppe, und laß Simon, mit dem Zunamen Petrus, zu dir kommen; er hält sich im Hause Simons, eines Gerbers, am Meere auf. Ich sandte also unverzüglich zu dir, und du hast wohlgetan, daß du gekommen bist. Nun sind wir Alle vor dir versammelt, um Alles zu vernehmen, was dir von Gott ist aufgetragen. Da öffnete Petrus den Mund und sprach: Nun, ich habe es in der Tat erfahren, daß bei Gott kein Ansehen der Person gilt; sondern ein Jeder, aus welcher Nation er auch sei, wenn er Gott fürchtet, und recht tut, hat sein Wohlgefallen. Das Wort hat Gott den Kindern Israels gesandt, und das Evangelium des Friedens bekannt gemacht durch Jesum Christum, welcher Herr ist über Alle. Ihr wisset, was sich nach der Taufe, welche Johannes predigte, zuerst in Galiläa, und dann durch ganz Judäa zugetragen; wie Gott Jesum von Nazareth mit dem heiligen Geiste und mit Kraft weihte; wie dieser umher reiste, und wohltat, und alle vom Teufel gewaltsam Beherrschte heilte; denn Gott war mit ihm. Ja wir sind Augenzeugen von Allem, was er im Lande der Juden und zu Jerusalem verrichtet; er, den sie an's Kreuz hingen und umbrachten; ihn hat Gott am dritten Tage wieder auferweckt, und ihn erscheinen lassen; nicht zwar dem ganzen Volke, sondern uns, den von Gott auserlesenen Zeugen, die wir, nach seiner Auferstehung von den Toten, mit ihm gegessen und getrunken haben. Auch hat er uns aufgetragen, dem Volke öffentlich und feierlich zu bezeugen, daß er der von Gott bestimmte Richter der Lebendigen und der Toten sei. Ihm geben auch alle Propheten das Zeugnis, daß Jeder, der an ihn glaubt, Verzeihung seiner Sünden erlange durch seinen Namen. Noch indem Petrus diese Worte redete, kam der heilige Geist über Alle, die das Wort hörten. Die Gläubigen aus den Beschnittenen, so viele mit Petrus gekommen waren, erstaunten, daß die Gabe des heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen werde; denn sie hörten sie in fremden Sprachen reden und Gott hoch preisen. Darauf antwortete Petrus: Sollte wohl Jemand das Wasser versagen, daß diese nicht getauft werden, welche den heiligen Geist, wie wir, empfangen haben? Er befahl, sie auf den Namen des Herrn Jesu Christi zu taufen. Darauf baten sie ihn, noch einige Tage zu bleiben. Petrus beruhiget die jüdischen Christen wegen des Umganges mit Heiden. Barnabas und Saulus Reise nach Antiochien. Agabus.Indes vernahmen die Apostel und die Brüder in Judäa, daß auch die Heiden das Wort Gottes angenommen. Als daher Petrus nach Jerusalem hinaufkam, machten ihm die beschnittenen Vorwürfe, und sprachen: daß du bei Unbeschnittenen einkehren, und mit ihnen essen kannst! Petrus hob an und gab ihnen darüber umständliche Erklärung und sprach: Ich war in der Stadt Joppe im Gebete begriffen, und sah in der Entzückung eine Erscheinung, ein Gefäß, das wie ein großes Tuch an den vier Enden sich vom Himmel herabsenkte, und kam bis zu mir hin. Da ich es genauer betrachtete, wurde ich darin vierfüßige Tiere, zahme und wilde, auch kriechende Tiere und Vögel aus der Luft gewahr; und vernahm dann eine Stimme, die zu mir sprach: Auf! Petrus, schlachte und iß! Ich sprach aber: Ja nicht, Herr! noch nie ist etwas Verbotenes oder Unreines in meinen Mund gekommen. Aber die Stimme vom Himmel antwortete zum zweiten Male: Was Gott für rein erklärt, das halte du nicht für unrein. Dieses geschah dreimal; dann wurde Alles wieder in die Höhe gezogen. Denselben Augenblick standen drei Männer, die von Cäsarea an mich abgeschickt, vor dem Hause, wo ich war. Der Geist hieß mich ohne Bedenken mit ihnen zu gehen. Auch diese sechs Brüder gingen mit mir; und so trafen wir in dem Hause des Mannes ein. Er erzählte uns dann, wie er in seinem Hause einen Engel gesehen, der bei ihm gestanden und gesagt habe: Schicke nach Joppe, und laß Simon, mit dem Zunamen Petrus, zu dir kommen, der wird Worte zu dir sprechen, durch welche du und dein ganzes haus selig werden wird. Als ich nun zu reden anfing, kam der heilige Geist auf sie, so wie auch anfangs auf uns. Da erinnerte ich mich an jene Worte des Herrn, als er sagte: Johannes hat zwar mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem heiligen Geiste getauft werden. Hat also Gott ihnen, wie uns, die wir an den Herrn, Jesum Christum glauben, gleiche Gabe mitgeteilt; wie hätte ich vermocht, Gott Einhalt zu tun? Als sie das hörten, beruhigten sie sich, dankten Gott und sprachen: So hat denn Gott auch den Heiden Buße zum Leben verliehen! Indessen waren die, welche sich seit der Verfolgung, die wegen Stephanus entstand, zerstreut hatten, bis nach Phönizien, Zypern und Antiochien gekommen, und hatten das Wort allein den Juden vorgetragen. Doch redeten Einige von ihnen, aus Cypern und Cyrene gebürtig, bei ihrer Ankunft zu Antiochien auch zu den Griechen, und verkündigten den Herrn Jesum. Und die Hand des Herrn war mit ihnen; denn eine zahlreiche Menge bekehrte sich im Glauben zu dem Herrn. Als auch der Gemeinde zu Jerusalem dieses zu Ohren kam, sandte sie den Barnabas bis nach Antiochien. Dieser freute sich, da er hinkam und die Gnade Gottes sah, und ermahnte Alle, mit festem Entschluß des Herzens dem Herrn treu zu bleiben; denn er war ein rechtschaffener Mann, voll heiligen Geistes und Glaubens. Da bekannte sich noch eine beträchtliche Menge zum Herrn. Barnabas reiste alsdann nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen; und da er ihn fand, nahm er ihn nach Antiochien mit. Sie hielten sich ein ganzes Jahr in dieser Gemeinde auf und unterrichteten eine zahlreiche Menge; in Antiochien wurden die Jünger dann zuerst Christen genannt. Um diese zeit kamen auch Propheten von Jerusalem nach Antiochien. Unter diesen trat Einer, Namens Agabus, auf, und kündigte auf Antrieb des Geistes an, daß eine große Hungersnot dem ganzen Lande bevorstehe, welche auch unter Kaiser Klaudius erfolgte. Hierauf beschlossen die Jünger, Jeder nach seinem Vermögen, den in Judäa wohnenden Brüdern etwas zur Unterstützung zu schicken. Sie taten es, und sandten es an die Ältesten durch die Hände Barnabas und Saulus. Hinrichtung des Jakobus. Petrus wird durch den Engel aus dem Kerker befreiet. Herodes Tod.Um dieselbe Zeit ließ König Herodes Einige aus der Gemeinde gefänglich einziehen und sie mißhandeln. Jakobus, den Bruder Johannes, ließ er mit dem Schwerte hinrichten. Und als er sah, daß dies den Juden gefiel, fuhr er fort, und ließ auch Petrus in Verhaft nehmen. (Es war gerade damals Osterfest.) Da er auch ihn in seiner Gewalt hatte, ließ er ihn in's Gefängnis werfen, übergab ihn einer vierfachen Wache von vier Soldaten, und war Willens, ihn nach dem Fest dem Volk vorzuführen. Petrus wurde nun zwar im Kerker bewacht, aber die Gemeinde betete für ihn anhaltend zu Gott. In eben der Nacht, nach welcher ihn Herodes vorführen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit Ketten geschlossen. Auch an der Türe des Gefängnisses stand Wache. Und siehe! es stand ein Engel des Herrn da; lichthelle wurde es an dem Orte. Er stieß den Petrus an die Seite, weckte ihn auf und sprach: Stehe geschwind auf! Und die Ketten fielen von seinen Händen. Da sprach der Engel zu ihm: Umgürte dich, und binde die Schuhe unter. Er tat es. Weiter sprach er zu ihm: Nun wirf dein Oberkleid um, und folge mir. Er ging hinaus und folgte ihm, wußte aber nicht, ob dies wirklich durch den Engel geschehe; er hielt es vielmehr für ein Traumgesicht. So gingen sie bei der ersten und zweiten Wache vorbei, und kamen nun zu der eisernen Türe; die in die Stadt führt; diese öffnete sich ihnen von selbst. Sie gingen durch, und noch eine Straße weiter, mit einmal verließ ihn der Engel. Jetzt kam Petrus zu sich selbst und sprach: Nun weiß ich gewiß, daß der Herr seinen Engel sandte, und mich der Hand Herodes und aller Erwartung des jüdischen Volkes entriß. Als er nun so sich besann, ging er zu dem Hause der Maria, der Mutter Johannes, mit dem Zunamen Markus, wo ihrer Viele beisammen waren und beteten. Als er nun an die Türe des Vorhofes klopfte, kam eine Magd, Namens Rhode hervor, um zu hören. So wie sie die Stimme des Petrus erkannte, vergaß sie vor Freuden das Tor zu öffnen, lief hinein und meldete, Petrus stehe draußen. Man sprach zu ihr: Du bist nicht bei Sinnen. Sie aber blieb bei ihrer Versicherung, es sei wahr. Jene aber sagten: Es ist wohl sein Engel! Indessen fuhr Petrus fort zu klopfen; da machten sie auf, und erstaunten, als sie ihn sahen. Er gab ihnen dann mit der Hand einen Wink zum Schweigen, und erzählte ihnen, wie ihn der Herr aus dem Gefängnisse geführt, und sprach: Macht es auch Jakobus und den andern Brüdern kund! Darauf ging er weg und reiste an einen andern Ort. Mit Anbruch des Tages entstand nun unter den Soldaten keine geringe Bestürzung, wie es mit Petrus möge zugegangen sein. Da nun Herodes ihn wollte vorführen lassen und man ihn nicht fand, ließ er die Wache darüber verhören und hinausführen. Hierauf reiste er, von Judäa nach Cäsarea, wo er sich aufhielt. Er war aber gegen die Einwohner von Tyrus und Sidon sehr aufgebracht; es kamen daher ihre gemeinschaftlichen Abgeordneten zu ihm, brachten den königlichen Kammerherrn Blastus auf ihre Seite, und baten um Frieden; denn ihr Land zog seine Nahrung aus dem königlichen Gebiete. An einem bestimmten Tage erschien nun Herodes im königlichen Staatskleide, setzte sich auf den Thron, und hielt eine Rede an sie. Da rief das Volk: Eine Stimme Gottes, und nicht eines Menschen! Mit einmal schlug ihn ein Engel des Herrn; weil er Gott nicht die Ehre gegeben. Er wurde von Würmern verzehrt und starb. Das Wort des Herrn gewann indes immer mehr Fortgang und Anhang. Nachdem Barnabas und Saulus ihr Armengeschäft vollbracht hatten, kehrten sie aus Jerusalem zurück und nahmen Johannes, mit dem Zunamen Markus, mit. Paulus und Barnabas unter den Heiden. Sergius Paulus.Bei der Gemeinde zu Antiochien befanden sich einige Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas, Simon, mit dem Zunamen Niger, Lucius von Cyrene, Manahen, der mit dem Vierfürsten Herodes auferzogen war, und Saulus. Als diese einst zur Gottesverehrung versammelt waren und Fasten hielten, sprach zu ihnen der heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus zu dem Geschäfte aus, zu welchem ich sie berufen habe. Hierauf fasteten sie, beteten, legten ihnen die Hände auf, und entließen sie. So reisten sie, vom heiligen Geiste ausgesandt, nach Seleuzien, von da schifften sie nach Zypern. Als sie in Salamis ankamen, predigten sie das Wort Gottes in den jüdischen Synagogen, und Johannes war dabei ihr Gehilfe. Da sie die ganze Insel bis nach Paphos durchreisten, trafen sie Jemand an, der geheime Künste trieb, und sich fälschlich für einen Propheten ausgab, einen Juden, mit Namen Barjesus; er hielt sich bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verständigen Manne, auf. Dieser ließ den Barnabas und Saulus zu sich kommen, und verlangte das Wort Gottes zu hören. Da widersetzte sich ihnen Elymas der Magier (denn dieses ist die Bedeutung seines Namens), und suchte den Statthalter vom Glauben abzuhalten. Saulus aber, (der auch Paulus hieß) redete voll heiligen Geistes, faßte ihn scharf in's Auge, und sprach: Du, alles Betruges und aller Arglist voll, Kind des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit! willst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren? Und nun siehe! es treffe dich die Hand des Herrn; blind sollst du sein, und das Sonnenlicht nicht sehen, bis zu seiner Zeit! Sogleich überfiel ihn Blindheit und Finsternis, so daß er umherging und Handleiter suchte. Als der Statthalter diesen Vorfall sah, staunte er über die Lehre des Herrn und glaubte. Paulus und seine Gefährten schifften von Paphos ab, und kamen nach Perge in Pamphylien; Johannes aber schied von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück. Von Perge reisten sie weiter nach Antiochien in Pisidien, begaben sich am Sabbate in die Synagoge, und setzten sich. Nach geschehener Vorlesung aus dem Gesetze und den Propheten, schickten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und ließen sagen: Brüder! wenn ihr etwas zur Erbauung an das Volk zu sagen habt, so nehmet das Wort! Da stand Paulus auf, gab mit der Hand das Zeichen zur Stille, und sprach: Ihr Israeliten, und ihr Gottesverehrer alle, höret! Der Gott des Volkes Israels erwählte unsere Väter, machte ihre Nachkommen, während ihres Aufenthaltes in Ägypten, zu einem ansehnlichen Volke, und führte sie von da mit erhabenem Arme hinweg. Vierzig Jahre lang ertrug er ihre Sitten in der Wüste; er vertilgte sieben Völker im Lande Kanaan und gab ihnen ihr Land zum Erbteil. Hernach gab er ihnen, etwa vierhundertundfünfzig Jahre, Richter bis auf den Propheten Samuel. Jetzt verlangten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn Kis, aus dem Stamme Benjamin, vierzig Jahre lang. Nachdem er aber diesen verworfen, erhob er David zu ihrem Könige, dem er auch folgendes Zeugnis gab: An David, dem Sohn Jesse, habe ich einen Mann gefunden, nach meinem Herzen, der meinen Willen in Allem befolgen wird. Aus dessen Nachkommenschaft ließ Gott, der Verheißung gemäß, Jesum als Retter Israels auftreten, nachdem Johannes kurz vor seinem öffentlichen Auftritte dem ganzen Israelitischen Volke die Taufe der Buße gepredigt hatte. Als aber Johannes seine Laufbahn beschloß, sagte er: Für wen haltet ihr mich? Der bin nicht ich: sondern siehe! nach mir kommt Einer, dem ich nicht wert bin, die Schuhe von den Füßen zu lösen. Brüder, Nachkommen Abrahams, und die unter euch Gott fürchten, zu euch ist das Wort dieses Heils gekommen! Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Vorsteher verkannten ihn, und brachten durch sein Todesurteil die Aussprüche der Propheten, die jeden Sabbat vorgelesen werden, in Erfüllung. Wenn sie gleich nichts fanden, weswegen er des Todes schuldig sei; so verlangten sie doch vom Pilatus, daß er getötet wurde. Nachdem sie nun Alles, was von ihm geschrieben, erfüllt hatten, nahmen sie ihn vom Kreuze ab, und legten ihn in die Gruft. Nun aber ist David, nachdem er für sein Zeitalter nach dem Willen Gottes gewirkt hatte, entschlafen, zu seinen Vätern gesetzt; er sah also die Verwesung. und er hat sich viele Tage vor denen sehen lassen, die mit ihm aus Galiläa nach Jerusalem gereist, und nun seine Zeugen vor dem Volke sind. Und so verkündigen auch wir euch die erfreuliche Nachricht von der Verheißung, die Gott unsern Vätern gab; daß er sie an uns, ihren Nachkömmlingen, durch die Auferweckung Jesu erfüllt hat, wie es im zweiten Psalm heißt: Mein Sohn bist du, heute hab' ich dich gezeugt! Daß er ihn aber von den Toten auferweckt, und er nun nicht mehr zur Verwesung wiederkehren sollte, davon spricht er so: Erfüllen will ich euch, was ich David so fest und heilig verhieß. Deswegen es noch in einer andern Stelle heißt: Du wirst nicht zulassen, daß dein geheiligter die Verwesung sehe. Nun aber ist David, nachdem er für sein Zeitalter nach dem Willen Gottes gewirkt hatte, entschlafen, zu seinen Vätern gesetzt; er sah also die Verwesung. Dieser hingegen, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht. Kund sei es euch also getan, meine Brüder! daß euch eben durch diesen Vergebung der Sünden verkündigt wird, und von Allem, wovon ihr im Gesetze Moses nicht konntet gerechtfertigt werden, wird Jeder, der glaubt, durch diesen gerechtfertigt. Nehmet euch also in Acht, daß euch das nicht treffe, was in den Propheten steht: Sehet, ihr Verächter! erstaunet und werdet zu Schanden! denn noch in euren Tagen führe ich ein Werk aus; ein Werk, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch Jemand erzählen wird. Als sie nun hinaus gingen, bat man sie, daß sie am folgenden Sabbat hierüber noch weiter reden möchten. Auch folgten, nach aufgehobener Versammlung viele Juden und Fromme Neubekehrte dem Paulus und Barnabas, welche ihnen zuredeten und sie ermunterten, in der göttlichen Gnade zu beharren. Am folgenden Sabbate kam beinahe die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu hören. Aber der Anblick dieser großen Menschenzahl erfüllte die Juden mit neidischem Eifer, so daß sie dem, was Paulus vortrug, widersprachen, und im Widersprechen bis zu Lästerworten kamen. Paulus und Barnabas aber erwiderten mit aller Freimütigkeit: Euch mußte das Wort Gottes zuerst verkündiget werden; da ihr es aber verwerfet, und euch selbst des ewigen Lebens unwürdig erkläret; siehe! so wenden wir uns zu den Heiden. Denn so lautet der Befehl des Herrn an uns: Ich habe dich bestimmt, die Heiden zu erleuchten und Heil zu verbreiten, so weit die Erde reicht. Als dieses die Heiden hörten, freuten sie sich, priesen das Wort des Herrn, und sie glaubten, so Vielen das ewige Leben beschieden war. So verbreitete sich das Wort des Herrn in der ganzen Gegend. Allein die Juden reizten angesehene frömmelnde Frauen und die Vornehmsten der Stadt auf, erregten eine Verfolgung wider Paulus und Barnabas, und brachten es dahin, daß sie des Landes verwiesen wurden. Diese schüttelten zum Zeugnis wider sie den Staub von ihren Füßen, und begaben sich nach Ikonien. Die Jünger aber wurden voll Freude und heiligen Geistes. Paulus und Barnabas weichen der Verfolgung aus. Paulus heilt einen Lahmen; wird gesteinigt.Es geschah zu Ikonien, daß sie mit einander in die jüdische Synagoge gingen, und so redeten, daß sowohl Juden als Griechen in Menge den Glauben annahmen. Die ungläubigen Juden aber reizten und erbitterten die Gemüter der Heiden gegen die Brüder. Zwar blieben sie noch eine geraume Zeit da, und lehrten freimütig von dem Herrn, der das Wort seiner Gnade durch Zeichen und Wunder, die er durch ihre Hände geschehen ließ, bestätigte. Aber es entstanden Parteien unter dem Volkshaufen der Stadt. Einige hielten es mit den Juden, Andere mit den Aposteln. Schon waren Juden und Heiden mit ihren Oberhäuptern im Aufruhr gegen sie, um sie zu mißhandeln und sie zu steinigen; sie erfuhren es aber und flüchteten in die Städte Lykaoniens, Lystra und Derbe, und die Umgegend, wo sie ebenfalls das Evangelium verkündigten. Zu Lystra war ein Mann, der, unvermögend seine Füße zu gebrauchen, da saß, und von Geburt an lahm, noch nie hatte gehen können. Er hörte Paulus lehren; dieser richtete seinen Blick auf ihn, und da er es ihm ansah, daß er Glauben habe, daß ihm geholfen werden könne, so rief er laut: Stelle dich gerade auf deine Füße! Er sprang auf und konnte gehen. Da das Volk sah, was Paulus getan, rief es laut und sprach auf Lyakonisch: Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herabgekommen! Den Barnabas nannten sie Jupiter; den Paulus aber, weil er das Wort führte, Merkur. Der Priester Jupiters, welcher vor der Stadt war, führte schon Ochsen und Kränze vor das Tor, und wollte mit dem Volke opfern. Da die Apostel, Barnabas und Paulus, dies vernahmen, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen unter das Volk und riefen und sprachen: Ihr Leute! was machet ihr da? Wir sind sterbliche Menschen, wie ihr, und ermahnen euch von diesen falschen Göttern zu dem lebendigen Gott euch zu bekehren, der Himmel, Erde, Meer und Alles, was darin ist, erschaffen hat. Wenn er gleich in den verflossenen Zeiten alle Völker ihre eigenen Wege wandeln ließ; so hat er sich doch nicht unbezeugt gelassen, sondern Gutes erwiesen; denn er gab vom Himmel Regen und fruchtbare Jahreszeiten, segnete reichlich mit Nahrung, und eure Herzen mit Freude. Kaum konnten sie mit diesen Vorstellungen das Volk abhalten, ihnen zu opfern. Nun kamen aber noch Juden von Antiochien und Ikonien dazu, die das Volk einzunehmen wußten, Paulus steinigten, und ihn, in der Meinung, er sei tot, zur Stadt hinausschleppten. Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Am folgenden Tage reiste er mit Barnabas nach Derbe. Nachdem sie nun in dieser Stadt das Evangelium verkündigt und Viele zu Jüngern gemacht, kehrten sie wieder nach Lystra, Ikonien und Antiochien zurück. Sie stärkten die Seelen der Jünger, ermahnten sie zur Beharrlichkeit im Glauben; und daß wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen. In jeder Gemeinde stellten sie auch Priester an, und empfahlen sie unter Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie glaubten. Hierauf durchzogen sie Pisidien und kamen nach Pamphylien, dann verkündigten sie das Wort des Herrn in Perge, und reisten weiter hinab nach Attalia; von da schifften sie nach Antiochien, wo sie ehemals der göttlichen Gnade zu dem Werke waren empfohlen worden, das sie nun vollendet hatten. Nach ihrer Ankunft ließen sie die Gemeinde zusammen kommen, und erzählten, was Gott Alles durch sie gewirkt, und daß er auch den Heiden die Türe zum Glauben geöffnet. Hier hielten sie sich eine geraume Zeit bei den Jüngern auf. - - - Der Streit wegen der Beschneidung wird in der Versammlung zu Jerusalem entschieden. Paulus und Barnabas trennen sich von einander.Inzwischen kamen Einige aus Judäa, und trugen den Brüdern vor: Wenn ihr nicht nach Moses Verordnung die Beschneidung empfanget, so könnet ihr nicht selig werden. Da dieses nun Unruhe erregte, und Paulus mit Barnabas nicht wenig wider sie zu streiten hätte, wurde beschlossen, daß wegen dieser Streitfrage Paulus und Barnabas, und noch einige Andere aus ihrer Gesellschaft nach Jerusalem zu den Aposteln und Priestern reisen sollten. Nach dem Geleite der Gemeinde nahmen sie ihren Weg durch Phönizien und Samaria, und machten durch die Nachricht von der Bekehrung der Heiden allen Brüdern große Freude. Bei ihre Ankunft zu Jerusalem wurden sie von der Gemeinde, von den Aposteln und Ältesten wohl aufgenommen, und erzählten, wie viel Gott durch sie gewirkt. Einige aber, die aus der Sekte der Pharisäer Christen geworden, behaupteten: Man muß sie beschneiden und anhalten, das Gesetz Moses zu beobachten. Nun kamen die Apostel und Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen. Nach langem Wortwechsel stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Männer, Brüder! Ihr wisset, daß Gott schon vor geraumer Zeit unter uns es so bestimmt hat, daß durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hören sollten, und glauben. Gott selbst, der die Herzen kennt, hat sich ja für sie erkläret, indem er ihnen ebenso wie uns den heiligen Geist mitteilte; er machte zwischen uns und ihnen keinen Unterschied, sondern reinigte durch den Glauben ihre Herzen. Wie könnet ihr es denn, Gott entgegen, euch anmaßen, den Schultern der Jünger ein Joch aufzubürden, das weder unsere Väter, noch wir zu tragen vermochten? Vielmehr glauben wir, ebenso wie sie, durch die Gnade Jesu Christi, des Herrn, selig zu werden. Hierauf schwieg die ganze Versammlung, und hörte Paulus und Barnabas erzählen, welche Zeichen und Wunder Gott unter den Heiden durch sie gewirkt. Als sie ausgeredet hatten, nahm Jakobus das Wort, und sprach: Männer, Brüder, höret mich! Simeon hat bereits erzählt, wie Gott sich zum ersten Male gnädig herabließ, aus den Heiden ein ihn verehrendes Volk zu erwählen. Und damit stimmen auch die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: In der Folge werde ich kommen und die zerfallene Hütte Davids wieder bauen; ja aus ihren Trümmern will ich sie wieder herstellen, und von Neuem aufführen, damit auch die übrigen Menschen und alle Völker, die nach meinem Namen genannt werden sollen, den Herrn suchen. Der Herr spricht es, und führt es aus. Gott wußte von Ewigkeit her, was er tun wollte. Deswegen halte ich dafür, man sollte den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Schwierigkeiten machen; sondern ihnen nur schreiben, daß sie sich der befleckenden Opfermahlzeiten und der Unzucht, wie auch der erstickten Tiere und des Blutes enthalten sollen, weil doch einmal Moses Gesetz von alten Zeiten her in allen Städten seine Verkündiger hat, und es an jedem Sabbate in den Synagogen vorgelesen wird. Hierauf fanden die Apostel und Ältesten, samt der ganzen Gemeinde für gut, gewisse aus ihrer Gesellschaft gewählte Männer mit Paulus und Barnabas nach Antiochien zu senden: nämlich Judas, mit dem Zunamen Barsabas, und Silas, Männer, die bei den Brüdern in Ansehen standen. Man gab ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die ältesten Brüder lassen hierdurch an die Brüder von heidnischer Abkunft zu Antiochien, in Syrien, und in Zilizien ihren Gruß ergehen! Da wir vernommen haben, daß Einige von den Unsrigen gekommen, euch durch ihre Reden beunruhigt und eure Gemüter irre gemacht, ohne von uns dazu beauftragt zu sein; so haben wir, nach gehaltener Versammlung, für gut befunden, etliche Männer zu wählen, und zu euch zu senden, mit unserem geliebten Barnabas und Paulus, welche Männer sind, die für den Namen unsers Herrn, Jesu Christi, selbst ihr Leben gewagt. Wir senden also Judas und Silas ab, die euch eben das mündlich berichten werden. Der heilige Geist und wir haben es nämlich für gut erkannt, euch weiter keine Last aufzulegen, als folgende Notwendige Stücke: daß ihr euch der Götzen-Opfer-Speisen, der erstickten Tiere, des Blutes und der Unzucht enthaltet. Wenn ihr euch dafür in Acht nehmet, werdet ihr wohl tun. Lebet wohl! So wurden sie entlassen, und kamen nach Antiochien; ließen die Gemeinde zusammen kommen, und übergaben das Schreiben. Sie lasen es und freuten sich über die Belehrung. Auch gaben sich Judas und Silas, selbst Propheten, viele Mühe, die Brüder zu belehren und zu stärken. Nachdem sie sich einige Zeit aufgehalten, wurden sie wieder mit Segenswünschen von den Brüdern an die entlassen, welche sie hergeschickt. Doch fand Silas für gut, da zu bleiben, und Judas kehrte allein nach Jerusalem zurück. Paulus aber und Barnabas hielten sich zu Antiochien auf, lehrten und predigten mit noch vielen Andern das Wort des Herrn. Nach einiger Zeit sprach Paulus zu Barnabas: Wir wollen die vorige Reise machen, und bei den Brüdern in allen den Städten, wo wir das Wort des Herrn öffentlich verkündiget, sehen, wie es ihnen gehe. Barnabas war Willens, Johannes, mit dem Zunamen Markus, mitzunehmen; Paulus aber hielt für besser, einen Mann nicht zum Reisegefährten zu haben, der sie von Pamphylien aus verlassen, und in ihren Verrichtungen nicht bei ihnen geblieben war. Es entstand darüber ein Streit, so daß sie sich von einander trennten, und Barnabas doch den Markus mitnahm, und nach Cypern schiffte. Paulus aber wählte den Silas, und reiste, von den Brüdern der Gnade Gottes empfohlen, ab. Er nahm seinen Weg durch Syrien und Zilizien, und stärkte die Gemeinden, und befahl, die Vorschriften der Apostel und Ältesten zu halten. Durch Paulus Vortrag bewogen, lassen Lydia und ihre Hausgenossen sich taufen. Paulus und Silas werden gegeißelt, eingekerkert; aber von der Obrigkeit selbst entlassen.Darauf kam er nach Derbe und Lystra. Und siehe! da fand sich ein Jünger, Namens Timotheus, der Sohn einer jüdischen Mutter, die eine Christin geworden war, und eines griechischen Vaters. Er stand bei den Brüdern zu Lystra und Ikonien in sehr gutem Rufe. Paulus, der ihn gerne zum Reisegefährten haben wollte, ließ ihn um der Juden willen, die in den dortigen Gegenden wohnten, beschneiden, weil sie Alle wußten, daß sein Vater ein Grieche war. Indem sie nun die Städte bereisten, übergaben sie ihnen die Anordnungen, die von den Aposteln und Ältesten zu Jerusalem beschlossen waren, um sich darnach zu richten. Die Gemeinden wurden nun im Glauben fester gegründet, und täglich zahlreicher. Da sie jetzt Phrygien und die galatische Landschaft durchzogen, und durch den heiligen Geist abgehalten wurden, das Wort Gottes in Asien zu verkündigen; wendeten sie sich gegen Mysien, und waren im Begriff, nach Bithynien zu reisen; aber auch das gestattete ihnen der Geist Jesu nicht. Sie reisten also Mysien vorbei nach Troas hinab. Da hatte Paulus des Nachts eine Erscheinung: Ein Mazedonier stand vor ihm und bat ihn und sprach: Komm nach Mazedonien und hilf uns! Auf diese Erscheinung suchten wir sogleich nach Mazedonien zu reisen, in der Überzeugung, Gott habe uns berufen, ihnen das Evangelium zu predigen. Wir segelten also von Troas ab, und kamen geraden Weges nach Samothrace, und den nächstfolgenden Tag nach Neapolis; von da nach Philippi, der vornehmsten Stadt dieses Teils von Mazedonien, einer Pflanzstadt. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf. Am Sabbate gingen wir außerhalb der Stadt an den Fluß. wo man zu beten pflegte. Hier nahmen wir Platz und redeten zu den versammelten Frauen. Unter den Zuhörerinnen war eine gottesfürchtige Frau, Namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus Thyatira, dieser öffnete der Herr das Herz, daß sie dem, was Paulus vortrug, ihre ganze Aufmerksamkeit widmete. Nachdem sie sich samt ihren Hausgenossen hatte taufen lassen, bat sie inständig: Wenn ihr mich nun für eine aufrichtige Schülerin des Herrn haltet; so kehret in mein Haus ein, und bleibet daselbst. Und sie brachte uns dazu. Es traf sich nun, als wir nach dem Bethause gingen, begegnete uns eine Magd, die einen Wahrsagergeist hatte, und mit Wahrsagen ihren Herren vielen Gewinn brachte. Diese ging dem Paulus und uns immer nach, und rief: Diese Männer sind Diener des allerhöchsten Gottes, die uns den Weg des Heils verkündigen. Dies tat sie mehrere Tage. Paulus aber, dessen überdrüssig, wandte sich um, und sprach zu dem Geiste: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszugehen. Und in dem Augenblick verließ er sie. Als ihre Herrschaften sahen, daß alle Hoffnung ihres Gewinnes dahin war, ergriffen sie den Paulus und Silas, schleppten sie auf den Markt vor die Obrigkeit; stellten sie den Stadtrichtern vor und sagten: Diese Leute. die Juden sind, stören die Ruhe unserer Stadt, und verkündigen Gebräuche, die wir, als Römer weder annehmen, noch befolgen dürfen. Dies brachte das Volk wider sie in Aufruhr; und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider abreißen und sie geißeln; sie warfen sie dann, nach einer scharfen Züchtigung, in das Gefängnis, und befahlen dem Kerkermeister, sie sorgfältig zu verwahren. Dem erhaltenen Befehle gemäß brachte dieser sie in das innerste Gefängnis, und schloß ihre Füße in den Stock. Um Mitternacht betete Paulus und Silas, und sangen Gott Loblieder. Die Mitgefangenen hörten sie. Da entstand plötzlich ein so starkes Erdbeben, daß die Grundfesten des Kerkers erschüttert wurden. Sogleich sprangen alle Türen auf, und die Fesseln fielen von Allen ab. Als der Kerkermeister erwachte, und die Türen des Gefängnisses offen sah, zog er das Schwert, und wollte sich selbst entleiben, weil er glaubte, die Gefangenen seien entflohen. Da rief Paulus, so laut er konnte und sprach: Tue dir kein Leid; denn wir sind Alle noch hier! Darauf ließ er Licht bringen, sprang hinein, fiel zitternd dem Paulus und Silas zu Füßen, führte sie heraus und sprach: Meine Herren! was muß ich tun, daß ich selig werde? Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du und deine Familie selig werden. Nun trugen sie ihm und Allen, die in seinem Hause waren, das Wort des Herrn vor. Und noch zu derselben Stunde der Nacht nahm er sie zu sich, wusch ihnen die Striemen, und ließ sich sogleich mit allen den Seinigen taufen. Er führte sie nachher in sein Haus, bewirtete sie, und genoß mit seiner Familie hohe Freude über den erlangten Glauben an Gott. Als es nun Tag ward, schickten die Stadtrichter Gerichtsdiener und ließen sagen: Laß diese Leute los! Der Kerkermeister brachte Paulus diese Nachricht: Die Stadtrichter haben hergeschickt, daß ihr losgelassen werden sollet; so machet euch nun heraus und gehet in Frieden! Allein Paulus ließ ihnen sagen: Öffentlich hat man uns, die wir römische Bürger sind, ohne gerichtliche Untersuchung gegeißelt, und in das Gefängnis geworfen; und nun will man uns heimlich fortschaffen? Nicht doch! sie mögen selbst kommen, und uns wieder herausführen. Die Gerichtsdiener überbrachten den Stadtrichtern diese Antwort, und ihnen wurde bange, da sie hörten, daß es römische Bürger seien. Sie kamen also selbst, redeten ihnen zu, und führten sie heraus, und baten, daß sie die Stadt verlassen möchten. Da gingen sie aus dem Gefängnis zu der Lydia, wo sie die Brüder antrafen, ihnen Muth einsprachen, und dann abreisten. Paulus predigt zu Thessalonich, wird verfolgt; kommt nach Athen und predigt. Dionysius und Damaris werden Christen.Sie nahmen den Weg durch Amphipolis und Apollonia, und kamen nach Thessalonich, wo eine jüdische Synagoge war. Paulus besuchte sie nach seiner Gewohnheit, und unterhielt sich drei Sabbate mit ihnen über die Schrift. Er gab ihnen Aufschluß und Beweis, daß Christus habe leiden und von den Toten auferstehen müssen; und eben der Jesus, den ich euch verkündige, ist Christus. Einige unter ihnen glaubten, und hielten sich zu Paulus und Silas; so wie auch der frommen Griechen eine große Menge, und der vornehmsten Frauen nicht wenige. Die Juden aber brachten einige schlechte Männer von dem Gassenpöpel auf ihre Seite, wiegelten durch sie das Volk auf, erregten einen Aufstand in der Stadt und stürmten in Jasons Haus, in der Absicht, sie dem Volke vorzuführen. Als sie aber dieselben nicht fanden, schleppten sie den Jason und noch einige Brüder vor die Stadtobrigkeit, und schrieen: Die, welche überall Unruhe stiften, sind auch hieher gekommen; Jason beherbergt sie. Und diese Alle handeln gegen die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen: Ein anderer, nämlich Jesus, sei König. Hierdurch brachten sie das Volk und die Stadtobrigkeit, die dies hörten, auf. Und erst nachdem Jason und die Übrigen Sicherheit geleistet hatten, entließen sie dieselben. Indessen schafften die Brüder eilends in der Nacht den Paulus und Silas fort nach Beroe. Hier gingen sie nach ihrer Ankunft in die Synagoge der Juden. Diese dachten viel edler, als jene von Thessalonich; sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit an, und forschten täglich in den Schriften, ob sich Alles so verhalte. Und Viele von ihnen glaubten; wie auch nicht wenige vornehme griechische Frauen und Männer. Da aber die Juden von Thessalonich erfuhren, daß auch zu Beroe das Wort Gottes von Paulus gepredigt würde, kamen sie auch dahin und brachten das Volk auf. Aber die Brüder schafften den Paulus sogleich fort, und ließen ihn seinen Weg nach dem Meere hin nehmen; Silas und Timotheus blieben noch da. Die Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen; und, nachdem sie an Silas und Timotheus den Auftrag erhalten, daß diese eiligst zu ihm kommen sollten, kehrten sie zurück. Während nun Paulus zu Athen sie erwartete, geriet er in großen Eifer, als er diese Stadt voll Götzenbilder sah. Er ließ sich deswegen in der Synagoge mit den Juden und den Neubekehrten in Gespräche ein, so wie auch täglich mit denen, die auf dem Markte mit ihm zusammentrafen.. Da ließen sich auch einige epikurische und stoische Weltweise mit ihm in einen Wortstreit ein. Einige sagten: Was will dieser Schwätzer denn? Andere: Es scheint, er will neue Götter einführen, weil er von Jesu und der Auferstehung ihnen predigte. Sie nahmen ihn mit sich, führten ihn auf den Areopag, und sprachen: Können wir wohl erfahren, welche neue Lehre es ist, die du vorträgst? Denn es sind fremde Dinge, die uns vor die Ohren kommen, darum wünschen wir recht zu wissen, wie es sich damit verhält. Alle Athenienser nämlich, und auch die Fremden, die sich da aufhielten, gingen auf nichts Anderes aus, als etwas Neues zu reden und zu hören. Paulus trat nun mitten auf dem Areopag auf und redete: Ihr Männer von Athen! ich sehe, daß es euch recht daran gelegen ist, die Götter zu verehren; denn als ich herumging und eure Götzenbilder betrachtete, fand ich auch einen Altar, der die Inschrift hatte: „Dem unbekannten Gotte.“ Eben den nun, den ihr verehret, ohne ihn zu kennen, den verkündige ich euch. Es ist der Gott, der die Welt, und Alles, was darin ist, hervorgebracht hat. Er, als der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die Menschenhände bauten; auch wird er nicht von Menschenhänden bedient, als wenn er etwas bedürfe; er selbst ist es, der Allen Leben, Odem und Alles gibt; und ließ von Einem her das ganze Menschengeschlecht den ganzen Erdboden bewohnen; und setzte fest die vorbestimmten Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung; damit sie nach Gott sich umsähen, ob sie ihn nicht mit Händen greifen und finden möchten; da er keinem Einzigen von uns ferne ist. Denn durch ihn leben, bewegen uns, und sind wir; wie selbst auch Einige eurer Dichter gesagt haben: Wir sind ja seines Geschlechts. Sind wir also göttlicher Abkunft, so müssen wir nicht denken, die Gottheit sei einem goldenen, silbernen oder steinernen Bilde, dem Werke menschlicher Kunst und Erfindung gleich. Doch Gott hatte Nachsicht mit den Zeiten der Unwissenheit, jetzt aber fordert er die Menschen überall zur Buße auf; denn er hat einen Tag festgesetzt, an welchem er über die ganze Welt ein gerechtes Gericht halten wird, durch einen Mann, den er dazu bestimmt, und Allen glaubwürdig gemacht hat, da er ihn von den Toten erweckte. Als sie von einer Auferstehung der Toten hörten, da spotteten Einige: Andere aber sprachen: Wir wollen dich darüber noch ferner hören. So ging Paulus aus ihrer Versammlung. Einige Männer aber hielten sich zu ihm, und glaubten, unter Andern Dionysius, ein Mitglied des Areopags, eine Frau, Namens Damaris, und noch Andere mit ihnen. Paulus lehrt zu Korinth. Gallio befreiet ihn. Er kommt nach Ephesus und Jerusalem, kehrt nach Antiochien zurück; durchreiset Galatien und Phrygien. Apollo.Hierauf verließ Paulus Athen, und kam nach Korinth. Da traf er einen Juden an, Namens Aquilas, der aus Pontus gebürtig, und kurz zuvor aus Italien gekommen war, und Priscilla, sein Frau, (weil Klaudius Befehl gegeben, daß alle Juden sich aus Rom entfernen sollten.) Zu diesen ging er, und nahm, da er ihres Handwerks war, bei ihnen Einkehr und Arbeit. Ihr Handwerk war, Zelte zu machen. Alle Sabbate ließ er sich in der Synagoge in Unterredungen ein, machte den Namen des Herrn Jesu bekannt, und überzeugte Juden und Griechen. Nachdem aber Silas und Timotheus aus Mazedonien angekommen, wurde Paulus noch eifriger in der Lehre, um die Juden von Jesu Christo zu überzeugen. Da sie sich aber widersetzten und lästerten, schüttelte er seine Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme auf euer Haupt! ich bin unschuldig; von nun an wende ich mich zu den Heiden. So ging er hinaus, und begab sich in das Haus eines gottesfürchtigen Mannes, Namens TitusJustus, dessen Haus an die Synagoge stieß. Crispus aber, der Vorsteher der Synagoge, samt seiner ganzen Familie, glaubte an den Herrn. Auch viele Korinther, die Zuhörer waren, glaubten und ließen sich taufen. Der Herr sprach des Nachts in einer Erscheinung zu Paulus: Fürchte dich nicht, lehre fort und schweige nicht! Ich stehe dir bei, Niemand wird sich an dir vergreifen und dir Leid zu fügen; denn ich habe eine Menge Verehrer in dieser Stadt. Er blieb also ein Jahr und sechs Monate, und verkündigte bei ihnen das Wort Gottes. Als aber Gallio Statthalter in Achaja war, trat die gesamte Judenschaft gegen Paulus auf, führte ihn vor den Richterstuhl und sprach: Dieser beredet die Leute, Gott dem Gesetze zuwider zu verehren. Da nun Paulus anfing, den Mund zu öffnen, redete Gallio die Juden an: Wenn es, ihr Juden, eine Ungerechtigkeit, oder ein grobes Verbrechen beträfe, so würde ich, wie billig, eure Klagen anhören; da hier aber von Lehren, von Namen und eurem Gesetze die Frage ist; so machet es selbst unter euch aus; ich will über dergleichen Dinge kein Richter sein. Und damit wies er sie von seinem Richterstuhl ab. Nun fielen alle Griechen über Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge, her, und schlugen ihn vor dem Richterstuhle, und Gallio kümmerte sich nichts darum. Nachdem sich Paulus noch eine beträchtliche Zeit aufgehalten, nahm er von den Brüdern Abschied; und reiste mit Priscilla und Aquilas zu Schiffe nach Syrien, nachdem er sich zu Kenchrea das Haupt hatte scheren lassen; denn er hatte ein Gelübde getan. \\19 Bei seiner Ankunft in Ephesus verließ er sie, er ging in die Synagoge und hielt mit den Juden Unterredung. - - - Da baten sie ihn, noch länger bei ihnen zu verweilen; er schlug es aber ab, nahm Abschied und sagte: so Gott will, komme ich aber wieder zu euch zurück. Dann fuhr er von Ephesus ab. Er landete zu Cäsarea, ging weiter hinauf, grüßte die Gemeinde, und reiste nach Antiochien. Hier blieb er einige Zeit, setzte dann seine Reise fort, durchzog von Ort zu Ort die galatische Landschaft und Phrygien, und stärkte überall die Jünger. Unterdessen war ein Jude, aus Alexandrien gebürtig, Namens Apollo, ein beredter und in der Schrift sehr bewanderter Mann, nach Ephesus gekommen. Dieser hatte schon von dem Wege des Herrn Kenntnis erhalten, und redete glühend im Geiste, und lehrte mit Eifer von Jesu, obwohl er nur die Taufe Johannis kannte. Er trat in der Synagoge mit vieler Freimütigkeit auf. Aquilas und Priscilla hörten ihn, nahmen ihn zu sich, und gaben ihm von dem Lehrwege des Herrn noch genaueren Unterricht. Da er nun hierauf nach Achaja reisen wollte, gaben ihm die Brüder ein Empfehlungsschreiben an die Jünger mit, daß sie ihn gut aufnehmen möchten. Nach seiner Ankunft leistete er den Gläubigen viele Dienste; denn nachdrücklich wiederlegte er die Juden öffentlich, und bewies ihnen aus der Schrift, daß Jesus der Messias sei. Paulus zu Ephesus. Die Söhne Skevas. Demetrius erregt einen Volksaufstand.Es begab sich aber, als Apollo zu Korinth war, durchreiste Paulus die obern Gegenden und kam wieder nach Ephesus. Hier traf er einige Jünger an, zu denen er sprach: Habet ihr, seitdem ihr den Glauben angenommen, den heiligen Geist empfangen? Sie sagten ihm: Wir haben noch nicht einmal gehört, daß es einen heiligen Geist gebe. Darauf sprach er: Worauf seid ihr denn getauft? Sie sagten: Auf die Taufe Johannes. Paulus aber sprach: Johannes hat mit der Bußtaufe getauft, und zu dem Volke gesagt, daß sie glauben sollen an Den, der nach ihm kommen würde, nämlich an Jesum. Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesu taufen. Und da ihnen Paulus die Hände auflegte, kam der heilige Geist über sie; sie redeten in fremden Sprachen und als Propheten. Es waren aber in Allem etwa zwölf Männer. Er besuchte die Synagoge, redete mit Freimütigkeit, und hielt drei Monate lang Unterredungen, und suchte zu überzeugen von dem Reiche Gottes. Da aber einige hartnäckig waren, und nicht glaubten, und vor dem Volke den Weg des Herrn lästerten; trennte er sich von diesen, sonderte die Jünger ab, und unterhielt sich täglich in dem Lehrsaale eines gewissen Tyrannus. Dies dauerte zwei Jahre lang, so daß Alle, die in Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten; sowohl Juden als Griechen. Auch wirkte Gott ungewöhnliche Wunder durch die Hände Paulus, so daß man nur Tücher und Gürtel von seinem Körper auf die Kranken legen durfte, so wichen die Krankheiten von ihnen, und die bösen Geister verließen sie. Nun versuchten es einige herumziehende jüdische Geisterbeschwörer, den Namen des Herrn Jesu über diejenigen auszusprechen, welche böse Geister hatten, und sagten: Ich beschwöre euch, bei Jesu, den Paulus verkündigt! Es waren ihrer sieben Söhne Skevas, eines jüdischen Oberpriesters, die dieses taten. Allein der böse Geist antwortete und sprach zu ihnen: Jesum kenne ich; Paulus ist mir auch bekannt; wer seid aber ihr? Dann sprang der Mensch, in dem der böse Geist war, auf sie zu, überwältigte sie, und war ihnen so überlegen, daß sie nackt und verwundet aus diesem Hause flohen. Dies wurde allen Einwohnern von Ephesus, Juden und Griechen bekannt; es setzte Alle in Furcht, und der Name Jesu, des Herrn, kam in hohe Achtung. Viele Gläubige kamen und legten offenherzig Bekenntnisse ihrer Handlungen ab. Ja Mehrere von denen, die sich mit vorwitzigen Künsten abgegeben, brachten ihre Bücher, und verbrannten sie in Gegenwart Aller. Man schlug ihren Wert auf fünfzig tausend Drachmen an. So kräftig wuchs Gottes Wort, und gewann mächtig. Nachdem es so weit gediehen war, nahm Paulus sich im Geiste vor, durch Mazedonien und Achaja nach Jerusalem zu reisen und sprach: Und wenn ich erst da sein werde, muß ich auch Rom sehen. Er schickte zwei seiner Gehilfen, nämlich Timotheus und Erastus nach Mazedonien voraus; er selbst aber blieb noch einige zeit in Asien. Um diese Zeit erhob sich wegen des Herrn Weges ein nicht geringer Aufstand. Ein gewisser Silberarbeiter Demetrius verfertigte silberne Diamantentempelchen, und gab dadurch den Künstlern viel zu verdienen. Diese nun, und welche sonst dergleichen Arbeiten machten, ließ er zusammen kommen und sprach: Männer, ihr wisset es, daß wir von dieser Kunstarbeit unsern reichen Erwerb haben; allein ihr sehet und höret, daß dieser Paulus nicht nur zu Ephesus, sondern beinahe in ganz Asien sehr viele Leute durch seine Überredungen abwendig macht, indem er sagt: das seien keine Götter, die mit Händen gefertigt werden. So ist nun nicht allein dieser Teil unsers Erwerbes in Gefahr vernichtet zu werden: sondern selbst der Tempel der großen Göttin Diana wird bald für nichts geachtet werden; ja es möchte noch dahin kommen, daß ihre in ganz Asien, und in aller Welt geehrte Majestät vernichtet wird. Da sie das hörten, wurden sie voll Zorns, riefen laut, und sprachen: Groß ist die Diana der Epheser! Die Stadt kam in Bewegung; Alles stürmte zusammen nach dem öffentlichen Schauplatze zu, wohin man Cajus und Aristarchus aus Mazedonien, die Reisegefährten Paulus, schleppte. Paulus war Willens unter das Volk zu dringen; die Jünger ließen es aber nicht zu. Ja selbst Einige von den Vornehmsten aus Asien, die seine Freunde waren, schickten zu ihm und ließen ihn bitten, sich nicht auf den Schauplatz zu begeben. Der Eine schrie dies, der Andere das, denn die ganze Versammlung war in Verwirrung, und die Meisten wußten selbst nicht einmal, warum sie zusammengekommen. Nun führte man aus dem Haufen den Alexander hervor, den die Juden vorgeschlagen hatten. Alexander gab dann mit der Hand ein Zeichen zum Stillsein, und wollte eine Verteidigungsrede an das Volk halten. So wie man aber sah, daß er ein Jude war, schrieen Alle mit Einer Stimme, und zwei Stunden hindurch erscholl das Geschrei: Groß ist die Diana der Epheser! Doch besänftigte der Kanzler das Volk und sprach: Bürger von Ephesus, wo ist wohl ein Mensch, der es nicht weiß, daß die Stadt Ephesus die Verehrerin der großen Diana und des vom Himmel gekommenen Bildes sei? Da dies nun ganz unwidersprechlich ist, so solltet ihr ruhig sein, und nichts Übereiltes tun. Ihr habt diese Männer hieher geführt, die doch weder Tempelräuber, noch Lästerer eurer Göttin sind. Wenn aber Demetrius und die ihm anhangenden Kunstgenossen über Jemand sich zu beschweren haben, so werden ja öffentliche Gerichte gehalten, und es sind Statthalter da; da mögen sie ihre Klagen gegeneinander anbringen! Habet ihr aber etwa über andere Dinge Gesuche, so können solche in einer gesetzmäßigen Versammlung abgetan werden. Denn wir stehen in Gefahr, des heutigen Aufruhrs wegen zur Verantwortung gezogen zu werden, ohne Gründe zu haben, womit wir diesen Zusammenlauf rechtfertigen könnten. Nach dieser Rede ließ er das versammelte Volk aus einander gehen. - - - Paulus reiset nach Griechenland und wieder durch Mazedonien nach Troas. Eutychus Fall. Paulus landete zu Miletus; beruft dahin die Ältesten von Ephesus, nimmt rührenden Abschied.Als nun dieser Aufstand gestillt war, ließ Paulus die Jünger zu sich kommen, ermahnte sie, nahm Abschied von ihnen und reiste nach Mazedonien. Nachdem er dieses Land durchreiset, und ihnen manches Wort der Ermahnung gesagt, kam er nach Griechenland. Hier brachte er drei Monate zu. Als ihm aber, da er nach Syrien abfahren wollte, von den Juden Nachstellungen bereitet wurden, beschloß er den Rückweg wieder nach Mazedonien zu nehmen. Ihn begleiteten bis nach Asien Sopater, ein Sohn des Pyrrhus von Beroe, Aristarchus und Sekundus von Thessalonich, Cajus von Derbe, und Timotheus, auch Tychikus und Trophimus aus Asien. Diese gingen voran, und erwarteten und zu Troas; wir aber schifften nach dem Feste der ungesäuerten Brote von Philippi ab, und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir uns sieben Tage aufhielten. Am ersten Wochentage, als wir zusammengekommen waren, das Brot zu brechen, hielt Paulus, der den folgenden Tag verreisen wollte, eine Unterredung mit ihnen und setzte seinen Vortrag bis um Mitternacht fort. Der Saal, in welchem wir beisammen waren, war sehr erleuchtet. Nun saß ein junger Mensch, Namens Eutychus, an einem Fenster, der während Paulus so lange fortredete, in tiefen Schlaf sank; und vom Schlafe überwältigt, stürzte er vom dritten Stockwerke hinab, und wurde tot aufgehoben. Paulus stieg zu ihm hinab, legte sich über ihn hin, umfaßte ihn und sprach: Seid nur ruhig; denn seine Seele ist in ihm. Alsdann ging er wieder hinauf, brach das Brot, aß, und redete noch lange mit ihnen bis zum Anbruche des Tages; dann reiste er ab. Den jungen Menschen aber hatte man lebend wieder heraufgebracht, und es gereichte zur großen Beruhigung. Wir waren schon voraus zu Schiffe gegangen, und nach Assus gefahren, wo wir Paulus, der, nach getroffener Abrede; bis dahin zu Fuß gehen wollte, mitnehmen sollten. Zu Assus trafen wir einander wieder an; wir nahmen ihn zu uns, und fuhren nach Mitylene; von da fuhren wir ab; kamen am folgenden Tage Chios gegenüber; landeten Tages darauf zu Samos, und erreichten den folgenden Tag Miletus. Denn Paulus hatte sich vorgenommen, Ephesus vorbeizuschiffen, um nicht in Asien aufgehalten zu werden; weil er eilte, um noch auf das Pfingstfest, wenn es ihm möglich wäre, in Jerusalem zu sein. Von Miletus schickte er Boten nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde zu sich fordern. Als sie zu ihm kamen, und zusammen waren, redete er sie an: Ihr wisset, wie ich mich seit dem ersten Tage meiner Ankunft in Asien die ganze Zeit hindurch unter euch betragen habe; gedient habe ich dem Herrn in aller Demut, unter Tränen und Prüfungen, die mir die Nachstellungen der Juden bereiteten; nichts, was zum Besten war, habe ich vorenthalten, öffentlich und in euren Häusern habe ich es euch verkündigt und gelehrt; Juden und Griechen habe ich ermahnt zur Umkehr zu Gott, und zum Glauben an unsern Herrn, Jesum Christum. Und nun siehe! gebunden im Geiste, reise ich nach Jerusalem; ich weiß nicht, was mir da bevorsteht; außer, daß mir der heilige Geist von Stadt zu Stadt ankündigt und sagt, daß Bande und Trübsal zu Jerusalem auf mich warten. Doch ich fürchte dies alles nicht, selbst mein Leben ist mir nicht zu teuer, um nicht mit Freuden meine Laufbahn und das Amt des Wortes zu vollenden, daß mir der Herr Jesus aufgetragen hat, das Evangelium von der Gnade Gottes zu verkündigen. Ja ich weiß, daß Keiner von euch Allen, die ich auf meinen Reisen besucht, und denen ich das göttliche Reich gepredigt habe, mich je wiedersehen wird. Darum bezeuge ich euch feierlich an diesem Tage, daß ich ohne Schuld bin an dem Blute Aller. Denn ich habe euch nichts vorenthalten, sondern euch mit dem ganzen Ratschluß Gottes bekannt gemacht. So habet denn Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, über welche der heilige Geist euch zu Bischöfen gesetzt, um die Kirche Gottes zu regieren, die er durch sein eigenes Blut erworben. Denn ich weiß, daß nach meinem Abschiede reißende Wölfe unter euch kommen werden, die der Herde nicht schonen; ja selbst aus eurer Mitte werden Männer auftreten, mit verkehrten Lehren, um die Jünger zu sich hinüber zu ziehen. Seid darum Wachsam, und denket daran, daß ich drei Jahre lang, Tag und Nacht, einen Jeden unermüdet und mit Tränen ermahnt habe. Und nun empfehle ich euch Gott und dem Worte seiner Gnade; Ihm, der mächtig genug ist, euch zu befestigen, und euch mit allen Geheiligten das beschiedene Erbteil zu geben. Ich habe von Niemand Silber, Gold oder Kleider begehrt; ihr wisset selbst, daß diese meine Hände für meine und meiner Gefährten Bedürfnisse gearbeitet. Ich habe euch durchgängig gezeigt, daß man so durch Arbeit den Schwachen zu Hilfe kommen und des Wortes des Herrn Jesu eingedenk sein müsse, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als Nehmen. Nachdem er diese Rede gehalten, knieete er nieder und betete mit ihnen Allen. Da flossen Aller Tränen; sie fielen Paulus um den Hals, und küßten ihn. Was sie am meisten betrübte, war, daß er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht wieder sehen. Sie geleiteten ihn bis an das Schiff. Paulus Reise von Miletus nach Jerusalem. Agabus weissagt von ihm. Aufstand des Volkes gegen ihn.Nachdem wir uns von ihnen losgerissen, und abgesegelt hatten, kamen wir geradeswegs nach Kos, den folgenden Tag nach Rhodus, und von da nach Patara. Hier fanden wir ein Schiff, das nach Phönizien segeln wollte; wir bestiegen es und fuhren ab. Als wir Cypern ansichtig wurden, ließen wir es links liegen, segelten auf Syrien zu, und landeten zu Tyrus, wo das Schiff ausladen sollte. Daselbst trafen wir Jünger an, und hielten uns sieben Tage auf; diese vom Geiste belehrt, sagten zu Paulus, nicht nach Jerusalem zu reisen. Wir setzten indessen nach Ablauf dieser Tage unsere Reise fort. Sie Alle, mit Frauen und Kindern, geleiteten uns zur Stadt hinaus. Am Ufer knieeten wir noch nieder und beteten. Nun nahmen wir von einander Abschied; wir gingen zu Schiffe, und sie wieder nach Hause. Wir beschlossen unsere Seereise mit der Fahrt von Tyrus nach Ptolemais, grüßten da die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen. Am folgenden Tage gingen wir nach Cäsarea, kamen in das haus des Evangelisten Philippus, der Einer der Sieben war, und nahmen unsere Einkehr bei ihm. Dieser hatte vier unverheiratete Töchter, welche prophetische Gaben hatten. Da wir mehrere Tage hier gewesen, kam auch ein Prophet, Namens Agabus, aus Judäa dahin. Er besuchte uns, nahm den Gürtel des Paulus, band sich damit die Hände und Füße und sagte: So spricht der heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden zu Jerusalem so binden, und in die Hände der Heiden ausliefern. Als wir dies hörten, baten wir, und die, welche aus diesem Orte waren, daß Paulus sich nicht nach Jerusalem begeben möchte. Paulus aber antwortete und sprach: Was machet ihr, daß ihr weinet, und mir das Herz schwer machet? Nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem, bin ich bereit für den Namen des Herrn Jesu. Da wir ihn nicht bereden konnten, gaben wir uns zufrieden und sagten: Des Herrn Wille geschehe! Nach verlauf dieser Tage machten wir uns reisefertig, und gingen nach Jerusalem. Mit uns reisten auch einige Jünger aus Cäsarea, die einen gewissen Mnason aus Cypern mitbrachten, einen der ersten Jünger, bei welchem wir einkehren könnten. Als wir zu Jerusalem ankamen, nahmen uns die Brüder liebreich auf. Am folgenden Tage ging Paulus mit uns zu Jakobus, bei welchem alle Älteste zusammen kamen. Nachdem er sie begrüßet, erzählte er umständlich, was Gott durch sein Amt unter den Heiden gewirkt. Über diese Nachricht dankten sie Gott; sagten ihm aber: Du siehst, Bruder! wie viele tausend Juden den Glauben angenommen haben, die aber Alle noch Eiferer für das Gesetz sind. Sie haben von dir gehört, du beredest alle Juden, die unter den Heiden wohnen, zum Abfalle von Moses, und behauptest, sie dürfen ihre Kinder nicht mehr beschneiden lassen, und nicht mehr nach den Gebräuchen leben. Was ist nun zu tun? Unfehlbar wird die Gemeinde zusammenkommen, denn es wird bekannt werden, daß du hier angekommen bist. Folge also unserem Rate! Es sind bei uns vier Männer, die ein Gelübde auf sich haben; diese nimm zu dir, laß dich mit ihnen reinigen, und wende die Kosten für sie an, daß sie ihr Haupt scheren lassen; dann wird jeder einsehen, daß das Gerücht von dir grundlos sei, daß du vielmehr das Gesetz selbst beobachtest und darnach handelst. In Ansehung der Gläubigen aus den Heiden haben wir selbst ein schriftliches Gutachten abgehen lassen, daß sie sich nur der Götzenopferspeisen, des Blutes der erstickten Tiere, und der Hurerei enthalten sollen. Da nahm Paulus diese Männer zu sich, übernahm mit ihnen das Reinigungs-Gelübde und ging am folgenden Tage in den Tempel, und kündigte an, daß er die Tage der Reinigung aushalten wollte, bis für Jeden von ihnen das Opfer gebracht sei. Als nun die sieben Tage beinahe vorbei waren, brachten die Juden aus Asien, die ihn im Tempel sahen, das ganze Volk in Aufruhr, legten Hand an ihn, und riefen: Hilfe! Israeliten! Hier ist der Mensch, der überall und bei Allen Lehren verbreitet, die wider die Nation, wider das Gesetz, und wider diesen Ort sind; und nun hat er gar Heiden in den Tempel geführt, und diese heilige Stätte entweiht. (Sie hatten nämlich vorher den Epheser, Trophimus, bei ihm in der Stadt gesehen, und meinten, diesen habe Paulus in den Tempel geführt.) Darüber kam die ganze Stadt in Bewegung; das Volk lief zusammen; Paulus wurde ergriffen, aus dem Tempel geschleppt, und sogleich wurden die Türen geschlossen. Indem sie nun damit umgingen, ihn zu töten, wurde der Oberste der Besatzung benachrichtigt, ganz Jerusalem sei in Aufruhr. Sogleich nahm dieser Soldaten und Hauptleute zu sich, und machte sich eilends dazwischen. Sobald sie aber den Obersten und die Soldaten sahen, hörten sie auf, Paulus zu schlagen. Der Oberste trat hinzu, ließ ihn wegnehmen, mit zwei Ketten schließen, und fragte ihn, wer er sei, und was er begangen. Unter dem Volke rief der Eine dies, der Andere jenes, und da er des Lärms wegen nichts Zuverlässiges vernehmen konnte, gab er Befehl, ihn auf die Burg zu bringen. Als er an die Stufe kam, mußte er, wegen des gewaltsamen Andrängens der Leute, von den Soldaten getragen werden; denn das Volk zog in Scharen ihm nach, und schrie: Zum Tode mit ihm! Als man den Paulus eben in die Burg hineinführen wollte, sprach er zu dem Obersten: Ist es mir erlaubt, mit dir zu sprechen? Er sagte: Du sprichst griechisch? Bist du nicht jener Ägyptier, der vor einiger Zeit einen Aufruhr erregt, und viertausend Meuchelmörder in die Wüste geführt hat? Paulus sprach zu ihm: Ich bin ein Jude, Bürger von Tarsus, einer nicht unberühmten Stadt in Silizien. Ich bitte dich, erlaube mir eine Anrede an das Volk. Als er es erlaubte, gab Paulus, der auf den Stufen stand, mit der Hand ein Zeichen. Es erfolgte eine ziemliche Stille, worauf er denn in hebräischer Sprache redete und sprach: Paulus Anrede an die Juden; diese wollen ihn töten; er beruft sich auf das römische Bürgerrecht, und wird von der Geißelung befreiet.Brüder und Väter, höret meine Verantwortung, die ich jetzt an euch richte! Da sie hörten, daß er hebräisch zu ihnen redete, wurden sie noch stiller. Und er sprach: Ich bin ein Jude, zu Tarsus in Silizien geboren, aber in dieser Stadt erzogen, zu den Füßen Gamaliels nach den strengsten Grundsätzen des väterlichen Gesetzes unterrichtet. Ich war ein Eiferer für das Gesetz, so wie ihr Alle es heute seid; ich verfolgte diesen Lehr-Weg bis zum Tode, ließ Männer und Frauen schließen, und lieferte sie in Verhaft, wie mir dies der Oberpriester und der ganze Rat der Ältesten bezeugen kann, von welchem ich schriftliche Vollmacht an die Brüder erhielt, womit ich nach Damaskus reiste; um sie von da gebunden nach Jerusalem zur Strafe zu führen. Auf dieser meiner Reise aber ereignete es sich, als ich nicht weit von Damaskus war, daß mich am Mittage plötzlich ein starkes Licht vom Himmel umstrahlte. Ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Ich antwortete: Herr! wer bist du? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgest. Meine Reisegefährten sahen zwar das Licht; aber die Stimme dessen, der mit mir sprach, verstanden sie nicht. Ich sagte hierauf: Herr, was soll ich tun? Der Herr sprach zu mir: Stehe auf, und gehe nach Damaskus! da wird dir Alles gesagt werden, was du zu tun hast. Da ich aber durch jenen Lichtglanz geblendet, nicht sehen konnte, ward ich von meinen Gefährten bei der Hand geführt, und kam nach Damaskus. Hier war ein gewisser Ananias, ein Mann nach dem Gesetze, der bei allen dortigen Juden in gutem Rufe stand; dieser kam zu mir, trat vor und sprach zu mir: Bruder Saul, sei wieder sehend! Und in demselben Augenblicke sah ich nach ihm selbst auf. Dann sprach er weiter: Der Gott unsrer Väter hat dich ausersehen, seinen Willen zu erkennen, den Gerechten zu sehen und die Stimme seines Mundes zu hören; denn du sollst ihm bei allen Menschen ohne Unterschied ein Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast. Und nun, was säumest du? Auf! laß dich taufen zur Reinigung von deinen Sünden, und rufe seinen Namen an! Als ich nachher wieder nach Jerusalem kam, und im Tempel betete, geriet ich in eine Entzückung, sah ihn, der zu mir sagte: Eile und verlaß ungesäumt Jerusalem, denn sie werden dein Zeugnis von mir nicht annehmen. Ich sprach: Herr, sie wissen es, daß ich die, welche an dich glaubten, verhaften und in den Synagogen geißeln ließ; und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand ich dabei, hatte Wohlgefallen daran, und nahm die Kleider seiner Mörder in Verwahrung. Er aber sprach zu mir: Gehe, ich will dich weit hin unter die Heiden senden…. Bis auf dieses Wort hörten sie ihn an; dann erhuben sie ein lautes Geschrei und sprachen: Weg von der Erde mit einem solchen Menschen! er verdient nicht länger zu leben. Als sie so schrieen, die Kleider schüttelten, und Staub in die Luft warfen, gab der Oberste Befehl, ihn in die Burg zu führen, und durch Geißeln zum Geständnis zu nötigen, damit er erführe, um welcher Ursache willen das Volk so über ihn schreie. Indem man ihn nun zur Geißelung anbinden wollte, sagte Paulus zu dem dabei stehenden Hauptmann: Dürfet ihr einen römischen Bürger, und sogar unverurteilt geißeln? Da der Hauptmann dies hörte, ging er zu dem Obersten, hinterbrachte ihm dies, und sagte: Was willst du nun tun? Dieser Mensch ist ein römischer Bürger. Da trat der Oberste hinzu und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er sagte: Ja. Der Oberste antwortete: Ich habe dies Bürgerrecht für eine große Summe erkauft. Paulus aber sprach: Ich habe es von Geburt. Sogleich traten also diejenigen ab, die ihn peinlich vernehmen sollten; und dem Obersten selbst wurde bei der Sache bange, da er vernahm, daß er ein römischer Bürger sei, und weil er ihn hatte binden lassen. Um nun mit Gewißheit zu erfahren, warum er von den Juden angeklagt wurde, ließ er ihm am folgenden Tage die Fesseln abnehmen, die Oberpriester nebst dem ganzen Rate zusammenkommen, dann den Paulus hinführen und ihnen vorstellen. Paulus vor dem hohen Rate zu Jerusalem; Streit der Pharisäer mit den Sadduzäern über ihn. Lysias rettet ihn, und schickt ihn zu Felix.Mit scharfem Blicke sah Paulus die Versammlung an, und sprach: Brüder! mit einem guten Gewissen habe ich bis auf den heutigen Tag vor Gott gewandelt. Da befahl der Oberpriester Ananias den Umstehenden, ihn auf den Mund zu schlagen. Darauf sprach Paulus zu ihm: Dich wird Gottschlagen, du getünchte Wand! Du sitzest hier, um mich zu richten nach dem Gesetz, und befielst mich zu schlagen, wider das Gesetz? Die Umstehenden sagten: Schmähest du den Oberpriester Gottes? Paulus aber sprach: Brüder! ich wußte nicht, daß es der Oberpriester ist; denn freilich steht es geschrieben: Den Vorsteher deines Volkes sollst du nicht schmähen. Weil nun Paulus wußte, daß der eine Teil aus Sadduzäern, der andere aus Pharisäern bestand, sagte er mit lauter Stimme im Rate: Brüder ich bin Pharisäer, und eines Pharisäers Sohn; wegen der Hoffnung und Auferstehung von den Toten werde ich zur Verantwortung gezogen. Sobald er das gesagt, kamen darüber die Pharisäer und Sadduzäer aneinander; und die Versammlung Teilte sich in Parteien. Denn die Sadduzäer leugnen Auferstehung, Engel und Geister; die Pharisäer hingegen behaupten beides. Es entstand ein großer Lärm. Die Gesetzlehrer von der Partei der Pharisäer traten auf, stritten heftig und sagten: Wir finden nichts strafbares an diesem Manne; wie, wenn ein Geist oder ein Engel zu ihm geredet hat? Da der Lärm nun zu groß wurde, und der Oberst besorgte, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden, so gab er Befehl, daß Soldaten hinabgehen, und ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte wegnehmen und in die Burg führen sollten. In der darauffolgenden Nacht erschien ihm der Herr und sprach: Sei gutes Mutes! Wie du in Jerusalem von mir gezeugt, so sollst du auch in Rom von mir zeugen. Bei Anbruch des Tages verschworen sich mehrere Juden mit Flüchen und Verwünschungen zusammen, daß sie nicht eher essen oder trinken wollten, bis sie Paulus getötet. Es waren ihrer mehr als vierzig, die sich so zusammen verschworen. Diese gingen zu den Oberpriestern und Ältesten und sprachen: Wir haben uns darauf verflucht und verschworen, nichts eher zu genießen, bis wir Paulus getötet haben. So stellet nun ihr mit dem ganzen Rate dem Obersten vor, er möge euch Morgen den Paulus vorführen lassen, als wolltet ihr seine Sache genauer untersuchen; wir aber werden dann schon bereit sein, ihn umzubringen, noch ehe er näher kommt. Als nun von diesem Mordanschlage der Schwestersohn des Paulus hörte, eilte er auf die Burg und gab Paulus Nachricht davon. Darauf rief Paulus einen der Hauptleute herbei und sprach: Führe doch diesen Jüngling zu dem Obersten, er hat ihm etwas zu sagen. Dieser nahm ihn, führte ihn zum Obersten und sprach: Der gefangene Paulus bat mich, diesen Jüngling zu dir zu führen; weil er dir etwas zu sagen habe. Der Oberste nahm ihn bei der Hand, ging mit ihm bei Seite, und fragte ihn: Was hast du mir zu sagen? Er sprach: Die Juden sind eins geworden, dich zu bitten, daß du morgen Paulus vor den Rat führen lassest, als wollten sie dessen Sache genauer untersuchen. Traue ihnen aber nicht; denn ihrer mehr als vierzig lauern ihm auf, die sich verschworen haben, nicht eher zu essen und zu trinken, bis sie ihn umgebracht. Schon sind sie dazu bereit, und warten bloß auf deine Genehmigung. Darauf entließ der Oberste den Jüngling mit der Warnung, es Niemand wissen zu lassen, daß er ihm dies angezeigt habe. Er ließ dann zwei Hauptleute kommen und sagte zu ihnen: Haltet zum Aufbruche nach Cäsarea zweihundert Soldaten zu Fuß, siebenzig zu Pferde, und zweihundert Lanzenträger auf die dritte Nachtstunde in Bereitschaft; auch haltet Lasttiere bereit, damit Paulus auf ihnen sicher zum Statthalter Felix gebracht werden könne. (Denn er fürchtete, wenn ihn die Juden mit Gewalt nähmen und töteten, möchte man ihm übel nachreden, daß er Geld angenommen hätte.) Dabei schrieb er einen Brief folgenden Inhalts: Klaudius Lysias wünscht dem vortrefflichen Statthalter Felix Heil! Diesen Mann, dessen sich die Juden bemächtiget haben, und der beinahe von ihnen wäre ermordet, habe ich, sobald ich erfuhr, daß er ein römischer Bürger sei, mittelst meiner Mannschaft gerettet. Um nun die Ursache zu erfahren, die man zur Klage wider ihn habe, ließ ich ihn vor ihren Rat führen. Ich fand, daß die Anklage gewisse Streitfragen ihres Gesetzes betraf; er aber übrigens gar keines Verbrechens, das den Tod oder Gefängnis verdiente, schuldig sei. Da mir indes eine Verschwörung angezeigt war, welche sie wider ihn gemacht hatten; so liefere ich ihn dir aus, und habe die Ankläger beschieden, daß sie bei dir einkommen sollen. Lebe wohl! Die Soldaten nahmen also, wie ihnen befohlen war, Paulus, und brachten ihn bei Nacht nach Antipatris. Den folgenden Tag überließ man es den Reitern, ihn weiter zu bringen, und kehrte nach der Burg zurück. Als diese nun in Cäsarea ankamen, übergaben sie den Brief dem Statthalter, und überlieferten ihm den Paulus. Er las nun den Brief und fragte, aus welcher Provinz er sei; und als er vernahm, er sei aus Silizien, sprach er: Ich werde dich verhören, wann auch deine Ankläger ankommen werden. Und ließ ihn dann in den Palast des Herodes in Verwahrung bringen. Tertullus Anklage wider Paulus vor Felix. Paulus verantwortet sich. Felix hofft, Paulus werde sich loskaufen; läßt ihn aber dem Festus noch gefangen zurück.Fünf Tage nachher kam der Oberpriester Ananias mit einigen Ältesten, und einem gewissen Wortführer Tertullus, und erschienen vor dem Statthalter als Kläger wider Paulus. Als nun Paulus herbeigerufen worden, trug Tertullus seine Klage vor und sprach: Daß wir soviel Ruhe durch dich genießen, und die besseren Einrichtungen durch deine Fürsorge getroffen sind, das, erhabener Felix! erkennen wir immer und überall mit schuldigstem Danke. Um dich aber nicht länger aufzuhalten, so bitte ich, mit der dir eigenen Güte uns kürzlich anzuhören. Wir haben gefunden, daß dieser Mensch, wie eine Pest, im ganzen Reiche unter den Juden Aufruhr verbreitet, und ein Anführer der Nazarenersekte ist, der sich sogar unterstanden, den Tempel zu entweihen; deswegen nahmen wir ihn gefangen, und wollten ihn nach unserm Gesetze strafen. Allein der Oberste Lysias kam dazwischen, entriß ihn unsern Händen mit aller Gewalt, und erteilte den Bescheid, daß seine Kläger sich an dich zu wenden haben. Von ihm wirst du nun dieses Alles, dessen wir ihn beschuldigen, selbst erfahren können, wenn du ihn verhören willst. Die Juden bestätigten dieses, und sagten, es sei dem wirklich so. Paulus nun, nachdem ihm der Statthalter einen Wink zu reden gegeben, antwortete: Da ich weiß, daß du über dies Volk schon seit mehreren Jahren Richter bist, so kann ich mich um so getroster verantworten. Du wirst erfahren können, daß es noch nicht länger als zwölf Tage ist, als ich zur Verehrung Gottes nach Jerusalem kam; weder im Tempel haben sie mich mit Jemand in Unterredung gefunden, noch als einen Aufwiegler des Volkes in den Synagogen oder sonst in der Stadt; nichts von dem, dessen sie mich beschuldigen, können sie dir beweisen. Das aber gestehe ich dir ein, daß ich nach der Religion, die sie eine Sekte nennen, so den Vater, meinen Gott verehre, daß ich Alles glaube, was in dem Gesetze und den Propheten geschrieben steht, und daß ich die Hoffnung, zu der auch sie selbst sich bekennen, zu Gott habe, daß einst die Toten, die Gerechten sowohl als die Ungerechten, auferstehen werden. Darum befleißige ich mich auch, mein Gewissen vor Gott und Menschen von Vorwürfen immer rein zu erhalten. Erst nach vielen Jahren kam ich wieder, um meinen Landsleuten Wohltaten zu erweisen, und Opfer und Gelübde zu bringen. Eben dabei trafen sie mich im Tempel, als ich mich reinigte, ohne Volksauflauf, und ohne Lärmen. Und zwar waren es einige Juden aus Asien; diese sollten vor dir als Zeugen auftreten, und klagen, wenn sie etwas gegen mich haben. Oder auch diese hier mögen es selbst aussagen, was für eines Verbrechens sie mich überwiesen, als ich vor dem hohen Rate stand; es möchte denn wegen der einzigen Äußerung sein, die ich da laut ausrief, als ich unter ihnen stand: Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute von euch zur Verantwortung gezogen. Felix beschied sich dann auf's Weitere, um erst wegen dieses Lehr-Weges noch genauere Kenntnis zu erhalten, und sprach: Wenn der Oberste Lysias kommt, so will ich in eurer Sache als Richter erkennen. Alsdann befahl er dem Hauptmanne, ihn in Verwahrung zu halten, gelinder zu behandeln, und Keinem von den Seinigen zu wehren, ihm Dienste zu leisten. Einige Tage nachher kam Felix mit seiner Gemahlin Drusilla, die eine Jüdin war, und ließ Paulus vor sich kommen, um ihn über den Glauben an Christum Jesum zu hören. Als er aber von der Gerechtigkeit, der Enthaltsamkeit und dem künftigen Gerichte sprach, wurde Felix betroffen und antwortete: Für dieses Mal geh' nur hin; zur gelegenen Zeit will ich dich rufen lassen! Er hegte zugleich auch die Hoffnung, daß von Paulus ihm Geld gegeben würde; aus dieser Absicht ließ er ihn oft zu sich kommen, und unterhielt sich mit ihm. Nach zwei Jahren bekam Felix den Portius Festus zum Nachfolger. Felix aber, der sich den Juden gefällig machen wollte, ließ den Paulus gefangen zurück. Paulus vor Festus; er appelliert an den Kaiser; König Agrippa.Drei Tage nach seiner Ankunft in die Provinz, reiste Festus von Cäsarea nach Jerusalem. Da erschienen vor ihm der Oberpriester, und die Vornehmsten der Juden als Ankläger wider Paulus, ersuchten ihn, und baten um die Begünstigung, wider ihn zu verfügen, daß er nach Jerusalem gebracht würde. Sie hatten nämlich den Anschlag gemacht, unterwegs ihn umzubringen. Festus aber antwortete: Paulus sei in Cäsarea in Verwahrung, und er selbst werde in Kurzem abreisen. Die unter euch bevollmächtiget sind, sprach er, mögen dann mitgehen, und wenn etwas gegen diesen Mann zu sagen ist, ihr Klagen gegen ihn vorbringen! Nachdem er sich nun nicht länger als ungefähr acht bis zehn Tage unter ihnen aufgehalten, reiste er nach Cäsarea ab, hielt den folgenden Tag Gericht, und ließ Paulus vorführen. Als er vorkam, standen die Juden, welche von Jerusalem gekommen, um ihn her, und brachten viele und schwere Beschuldigungen vor, die sie aber nicht beweisen konnten; indem Paulus zu seiner Verteidigung behauptete: weder gegen das Gesetz der Juden, noch wider den Tempel, noch wider den Kaiser habe ich irgend etwas verbrochen. Festus, um sich den Juden gefällig zu machen, antwortete Paulus und sprach: Willst du nach Jerusalem gehen, und dort dieser Sache wegen von mir gerichtet werden? Paulus aber sprach: Ich stehe vor einem kaiserlichen Gerichte; da muß ich gerichtet werden. Gegen die Juden habe ich nichts verbrochen, wie du selbst am besten einsiehst. Habe ich sonst mich vergangen oder etwas getan, das den Tod verdient, so weigere ich mich nicht zu sterben; sind hingegen ihre Klagen wider mich unbegründet, so darf mich ihnen Niemand preis geben. Ich appelliere an den Kaiser. Da besprach sich Festus mit seinen Räten, und gab den Bescheid: an den Kaiser hast du appelliert? Zum Kaiser sollst du reisen. Als nun einige Tage vorüber waren, kam der König Agrippa und Bernice nach Cäsarea, um Festus einen besuch zu machen. Da sie sich mehrere Tage da aufhielten, erzählte Festus dem Könige von Paulus, und sprach: Da ist ein Mann, den Felix als Gefangenen zurückgelassen; gegen ihn kamen die Oberpriester und Vorsteher der Juden, als ich zu Jerusalem war, bei mir ein, und baten um seine Verurteilung. Ich antwortete ihnen, daß es nicht Römer Sitte sei, Jemand zu verurteilen, bevor der Verklagte seine Kläger gegenwärtig, und Gelegenheit erhalten habe, sich über die Anschuldigungen zu verantworten. Da sie nun hier sich einfanden, hielt ich ohne Aufschub den folgenden Tag Gericht, und ließ den Mann vorführen. Allein die aufgetretenen Kläger brachten keine art von Verbrechen auf ihn, die ich vermutet; sondern ihre Klage wider ihn betraf nur einige Streitfragen über ihre Religion und über einen gewissen verstorbenen Jesus, von welchem Paulus behauptete, er lebe. Verlegen bei einer Streitfrage der Art, sagte ich, ob er nicht lieber nach Jerusalem reisen und dort wolle darüber gerichtet werden. Da aber Paulus darauf drang, bis auf Erkenntnis kaiserlicher Majestät in Verhaft zu bleiben; so gab ich Befehl, ihn in Verhaft zu halten, bis ich ihn zum Kaiser schickte. Agrippa sagte hierauf zu Festus: Den Mann wünschte ich auch zu hören. Er sprach: Morgen sollst du ihn hören. Am folgenden Tage kam also Agrippa und Bernice mit großem Gepränge, begleitet von den Obersten und den Vornehmsten der Stadt, in den Verhörsaal. Auf Festus Befehl wurde Paulus vorgeführt. Dann sprach Festus: König Agrippa, und ihr, sämtliche Anwesende! Da sehet ihr den Mann, um den die ganze Versammlung der Juden zu Jerusalem, bei mir eingekommen ist, indem sie mit Geschrei verlangten, er müsse nicht länger am Leben bleiben. Da ich aber fand, daß er nichts verbrochen habe, was den Tod verdiente, und er selbst an den Kaiser appelliert hatte, so habe ich die Absendung beschlossen. Ich weiß dem Herrn nichts Zuverlässiges von ihm zu schreiben; darum habe ich ihn euch, und vorzüglich dir, König Agrippa! vorführen lassen, damit ich nach der Untersuchung habe, was ich schreiben soll. Denn es kommt mir ungereimt vor, einen Gefangenen auszuliefern, ohne zu berichten, worüber er angeklagt worden. Paulus Rede vor Agrippa.Agrippa sagte zu Paulus: Es sei dir vergönnt, dich zu verantworten. Nun streckte Paulus seine Hand aus, und fing an, sich zu verantworten: Ich schätze mich glücklich, König Agrippa! über Alles, dessen die Juden mich beschuldigen, heute mich vor dir verantworten zu dürfen; besonders, da dir die jüdischen Gebräuche und Streitfragen sehr wohl bekannt sind. Ich bitte dich demnach, mich mit Nachsicht anzuhören. Wie mein Lebenswandel von Jugend auf war, das ist allen Juden bekannt; weil ich von Anfang unter meinem Volke in Jerusalem lebte. Von langer Zeit her kennen sie mich, (wenn sie die Wahrheit bezeugen wollen) daß ich, nach der bewährtesten Sekte unserer Religion, als Pharisäer, gelebt habe. Nun stehe ich hier vor Gericht, weil ich auf die Verheißung hoffe, die Gott den Vätern gegeben hat, zu deren Erfüllung auch unsere zwölf Stämme, die Tag und Nacht Gott eifrig verehren, zu gelangen hoffen. Dieser Hoffnung wegen werde ich König! von Juden angeklagt. Wie? Wird es denn von euch für unglaublich gehalten, daß Gott Tote erwecke? Freilich, glaubte ich, ich müßte Jesu, den Nazarener, soviel wie möglich, entgegen arbeiten. Ich tat dieses auch zu Jerusalem; mit Vollmacht von den Oberpriestern versehen, brachte ich der Heiligen Viele in Verhaft; und wann sie sollten getötet werden, stimmte ich gerne bei. Oft ließ ich sie in allen Synagogen züchtigen, und zwang sie zu lästern; meine Wut gegen sie ging so weit, daß ich sie bis in die ausländischen Städte verfolgte. Unter andern reiste ich auch mit Vollmacht und Genehmigung der Oberpriester nach Damaskus. Unterwegs, o König! sah ich mitten am Tage ein Licht, das vom Himmel herab, glänzender als die Sonne, mich und meine Gefährten umstrahlte. Indem wir Alle zur Erde stürzten, hörte ich eine Stimme, die mich in hebräischer Sprache anredete: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Es wird dir schwer, wider den Stachel auszuschlagen. Ich sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Aber richte dich auf, und tritt auf deine Füße! denn ich bin dir darum erschienen, daß ich dich zum Diener und Zeugen dessen mache, was du gesehen hast, und was ich dir noch offenbaren werde. Ich will dich aus dem Volke und den Heiden retten, zu welchen ich dich jetzt sende, um ihnen die Augen zu öffnen, daß sie von der Finsternis zum Lichte, von Satans Gewalt zu Gott sich bekehren, damit sie durch den Glauben an mich Vergebung der Sünden, und das Erbteil mit den Geheiligten erlangen. Darum war ich der himmlischen Erscheinung, König Agrippa! nicht ungehorsam; sondern lehrte zuerst zu Damaskus, dann zu Jerusalem und im ganzen jüdischen Lande; auch unter den Heiden, daß sie Buße tun, sich zu Gott bekehren, und wahre beweise der Buße bewirken sollten. Aus dieser Ursache haben mich die Juden im Tempel angegriffen, und zu töten gesucht. Durch Gottes Hilfe aber geschirmt, stehe ich bis auf den heutigen Tag da, und lege Zeugnis ab, vor Vornehmen und geringen, ohne jedoch etwas anders zu lehren, als was die Propheten und Moses schon zum voraus verkündigen haben: Daß nämlich Christus leiden, daß er als der Erste von den Toten auferstehen, und Juden und Heiden Licht verkündigen werde. Nachdem er nun dieses zu seiner Verantwortung geredet, rief Festus laut aus: Du bist nicht bei Sinnen, Paulus! dein vieles Studieren bringt dich zum Wahnsinn. Paulus sprach: Edler Festus! ich bin nicht wahnsinnig, sondern ich rede Worte der Wahrheit und gesunder Vernunft. Wohl weiß der König davon, vor dem ich deswegen mit Freimütigkeit rede; denn ich glaube nicht, daß ihm etwas von diesem Allen unbekannt ist; es ist nichts davon im Winkel geschehen. König Agrippa! glaubst du den Propheten? Ich weiß, daß du glaubst. Agrippa sprach zu Paulus: Es fehlt wenig, du beredest mich, ein Christ zu werden. Paulus aber sagte: Wollte Gott, daß nicht allein du, sondern Alle, die es heute hören, nicht nur beinahe, sondern ganz das würden, was ich bin, nur diese Bande ausgenommen. Jetzt erhob sich der König, der Statthalter, Bernice, und die bei ihnen saßen, und im Weggehen redeten sie mit einander und sprachen: Dieser Mensch hat nichts getan, das Tod oder Fesseln verdiente. Agrippa sagte noch zu Festus: Dieser Mensch könnte losgelassen werden, wenn er nicht an den Kaiser appelliert hätte. Paulus wird gefangen zu Schiffe gebracht. Sturm und Schiffbruch. Paulus versichert, daß Keiner umkommen würde, welches auch so erfolgt.Als unsere Abfahrt nach Italien festgesetzt, übergab man den Paulus, nebst einigen andern Gefangenen, einem Hauptmanne von einer kaiserlichen Kriegsschar, Namens Julius. Wir gingen an Bord eines adramittanischen Schiffes, um an den Küsten Asiens hinzufahren, und segelten ab. Aristarch von Thessalonich in Mazedonien machte die Reise mit. Den folgenden Tag kamen wir nach Sidon. Julius behandelte aber den Paulus sehr menschenfreundlich, und erlaubte ihm seine Freunde zu besuchen, und ihre Pflege zu genießen. Von da fuhren wir wieder ab, und segelten unter Cypern hin, weil uns die Winde nicht günstig waren. Nachdem wir das silizische und pamphylische Meer durchgeschifft hatten, liefen wir zu Lystra in Lycien ein. Hier fand der Hauptmann ein Schiff von Alexandria, das nach Italien segelte, und brachte uns an Bord desselben. Mehrere Tag ging die Fahrt sehr langsam, kaum erreichten wir die Höhe von Knidus; der Wind war uns so sehr zuwider, daß wir unter Kreta bei Salmone vorbeischiffen mußten. Mit Mühe kamen wir hier vorbei, und erreichten den Ort, den man Schönhafen nennt, nicht weit von der Stadt Thalassa. Schon war es zu weit gekommen in die Zeit, wo die Schifffahrt nicht mehr sicher war; denn es war bereits die große Fastenzeit vorüber; da ermahnte sie Paulus, und sprach zu ihnen: Männer! ich sehe voraus, wir werden eine mühselige, und mit großem Verlust nicht nur der Ladung und des Schiffes, sondern wohl gar unsers Lebens verbundene Fahrt haben. Allein der Hauptmann gab dem Steuermann und dem Schiffshauptmann mehr Gehör, als dem, was Paulus sagte. Da überdies der Hafen zum Überwintern nicht bequem war, hielten es die Meisten für das ratsamste, wieder abzufahren, um, wo möglich, bis nach Phönize, einem Hafen von Kreta, zu kommen, der gegen Süd- und Nordwest liegt, und zu überwintern. Da man gerade Südwind hatte, hofften sie um so mehr, dieses Vorhaben würde gelingen; die Anker wurden also gelichtet, und man fuhr nahe an Kreta her. Es dauerte aber nicht lange, so stieß ein Sturmwind, Cyroclydon genannt, gegen die Insel. Das Schiff wurde fortgerissen, und konnte sich dem Winde nicht entgegen richten, wir gaben nun das Schiff dem Sturme preis, und wurden fortgetrieben. Wir liefen aber gegen eine kleine Insel, Kauda genannt, wo wir uns kaum des Bootes bemächtigen konnten. Als wir es endlich an uns brachten, mußte Alles helfen, um das Schiff mit Tauwerk zu umbinden; da wir aber zu fürchten hatten, auf eine Sandbank verschlagen zu werden, wurden die Segel niedergelassen; und so fuhren wir dahin. Da wir dennoch durch den gewaltigen Windsturm hin und her geschlagen wurden, warf man am folgenden Tage einen Teil der Ladung über Bord. Am dritten Tage warfen sie mit eigenen Händen die Geräte über Bord. Da aber viele Tage hindurch weder Sonne noch Gestirn zu sehen waren, und der Sturm mit Heftigkeit anhielt, verschwand alle Hoffnung zu unserer Rettung. Und da lange Keiner essen, noch trinken mochte, trat Paulus unter sie und sprach: Ihr Männer! ihr hättet freilich mir folgen, und nicht von Kreta abfahren sollen; dann hätten wir diesen Schaden und Verlust ersparen können. Indessen bitte ich nun, guten Muth zu behalten; denn keine Seele von euch wird umkommen, das Schiff ausgenommen. Ein Engel des Gottes, dem ich angehöre und diene, trat die letzte Nacht zu mir, und sprach: Fürchte nicht, Paulus! du mußt dem Kaiser vorgestellt werden; und siehe, Gott schenkt dir Alle, die mit dir im Schiffe sind. Darum seid gutes Mutes, ihr Männer! ich habe das feste Vertrauen zu Gott; es wird geschehen, wie mir gesagt wurde. Nur werden wir an eine Insel verschlagen werden. Endlich in der vierzehnten Nacht, da wir im adriatischen Meere herumgetrieben, glaubten die Schiffsleute um Mitternacht, sich dem Lande zu nahen. Sie warfen das Senkblei aus, und fanden zwanzig Klafter Tiefe. Sie fuhren ein wenig weiter, und fanden fünfzehn Klafter Tiefe. Weil sie nun befürchteten, auf Klippen zu stoßen, warfen sie vom Hinterteil des Schiffes vier Anker aus, und warteten auf den Anbruch des Tages. Da aber die Schiffsleute aus dem Schiffe zu entfliehen suchten, und schon das Boot in die See ließen, unter dem Vorwande, als wollten sie auch von vorne Anker auswerfen; sagte Paulus zu dem Hauptmann und den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiffe bleiben, so ist keine Rettung für euch. Da hieben die Soldaten die Taue des Bootes ab, und ließen es fallen. Als es nun anfing, Tag zu werden, ermahnte Paulus sie Alle, etwas Speise zu sich zu nehmen, und sagte: Es ist heute schon der vierzehnte Tag, daß ihr wartet, keine Mahlzeit gehalten und nichts zu euch genommen. Deswegen bitte ich euch, etwas zu genießen, wegen eurer Erhaltung; übrigens wird Keinem unter euch auch nur ein Haar vom Haupte umkommen. Und da er dies gesagt hatte, nahm er Brot, verrichtete in Gegenwart Aller das Dankgebet zu Gott, brach es, und fing an zu essen. Nun faßten Alle wieder Muth, und nahmen auch Nahrung zu sich. Es waren unser im Schiff überhaupt zweihundertundsechsundsiebzig Seelen. Nachdem sie satt gegessen hatten, warfen sie, um das Schiff noch mehr zu erleichtern, auch das Getreide in's Meer. Als es nun Tag war, erkannte man das Land nicht, wohl bemerkten sie aber einen Meerbusen, der ein flaches Ufer hatte, dahin wollten sie, wenn es anginge, das Schiff treiben. Sie lichteten also die Anker, ließen sich wieder in See, machten die Bande der Steuerruder los, spannten das kleine Segel vor den Wind, und segelten so dem Ufer zu. Da wir aber auf eine Stelle getrieben wurden, wo zwei Strömungen waren, stieß das Schiff an; das Vorderteil des Schiffes hatte sich unbeweglich festgesetzt, und das Hinterteil ging durch die Gewalt der Wellen auseinander. Jetzt waren die Soldaten Willens, die Gefangenen zu töten, damit Keiner durch Schwimmen entkäme. Der Hauptmann aber, der den Paulus retten wollte, verbot es zu tun, und befahl: wer schwimmen könne, solle sich zuerst in das Wasser werfen, um an das Land zu kommen; die Übrigen aber brachten sich, etliche auf Brettern, etliche sonst auf Stücken von dem Schiffe davon. So geschah es, daß Alle glücklich an's Land kamen. Paulus auf Malta; er heilt Kranke; und kommt endlich zu Rom an.Als wir gelandet waren, erfuhren wir, daß die Insel Melita hieß. Die uns fremden Einwohner betrugen sich ungemein menschenfreundlich gegen uns; sie zündeten ein Feuer an, und erquickten uns Alle, wegen des anhaltenden Regens und der Kälte. Da nun Paulus einen Haufen dürrer Reiser zusammenraffte, und in das Feuer warf, sprang der Hitze wegen eine Schlange hervor, und fuhr ihm an seine Hand. Als die Inselbewohner das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zu einander: Der Mensch ist gewiß ein Mörder, den die Rache nicht leben läßt, ob er gleich dem Meere entkommen ist. Allein Paulus schleuderte das Tier in das Feuer, ohne den geringsten Schaden zu leiden. Sie erwarteten, er würde darnach schwellen oder plötzlich tot niederfallen; als sie aber nach langem Warten sahen, daß es ihm keinen Schaden tat, dachten sie anders, und sagten, er sei ein Gott. In der Nähe hatte der Befehlshaber der Insel, Namens Publius, ein Landgut. Dieser nahm uns auf und bewirtete uns drei Tage lang sehr freundschaftlich. Es traf sich gerade, daß Publius Vater am Fieber und an der Ruhr krank lag. Ihn besuchte Paulus, betete, legte ihm die Hände auf, und machte ihn gesund. Da dies geschehen, kamen auch die übrigen Kranken, die auf der Insel waren, herbei und wurden geheilt. Sie gaben uns viele Beweise von Achtung, und bei unserer Abfahrt versahen sie uns mit Reisebedürfnissen. Die Abreise geschah nach drei Monaten auf einem alexandrinischen Schiffe, welches das Zeichen des Castor und Pollux führte, und auf der Insel überwintert hatte. Wir liefen dann zu Syrakus ein, und blieben drei Tage daselbst. Von da umschifften wir und kamen nach Regium. Den folgenden Tag hatten wir Südwind, und erreichten den Tag nachher Puteoli. Daselbst trafen wir Brüder an, die uns baten, sieben Tage bei ihnen zu bleiben. Und so endlich kamen wir nach Rom. Als daselbst die Brüder es hörten, kamen sie uns Teils bis nach Forum Appii, Teils bis nach Tres Tabernä entgegen. Da Paulus diese sah, dankte er Gott und faßte Muth. Als wir nun nach Rom kamen, erhielt Paulus die Erlaubnis, mit dem Soldaten, der ihn bewachte, eine besondere Wohnung zu nehmen. Drei Tage darauf ließ er die Vorsteher der Juden bei sich zusammen kommen, und als sie beisammen waren, sagte er zu ihnen: Brüder! ich bin, ungeachtet ich nie gegen die Nation, noch gegen die väterliche Sitte etwas verbrochen habe, zu Jerusalem als ein gefangener den Römern überliefert worden; diese hätten mich gerne, nachdem sie mich verhört, losgelassen, weil sie keine Todes- Schuld an mir fanden. Allein die Juden waren so sehr dawider, daß ich genötigt wurde, an den Kaiser zu appellieren; nicht, als ob ich gegen mein Volk hier etwas zu klagen hätte. Aus dieser Ursache habe ich verlangt, euch zu sehen und zu sprechen; denn um der Hoffnung Israels willen bin ich mit dieser Kette umgeben. Darauf sprachen sie zu ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus Judäa erhalten, noch ist irgend Einer der Brüder gekommen, der uns etwas Böses von dir gemeldet oder erzählt hätte. Wir sind aber doch begierig, deine Meinung zu hören, denn uns ist von dieser Sekte wohl bekannt, daß sie überall Widerspruch findet. Sie bestimmten ihm dann einen Tag, an dem sehr Viele zu ihm in die Herberge kamen. Diesen erklärte er, und gab Zeugnis von dem Reiche Gottes, und suchte sie zu überzeugen von Jesu aus dem Gesetze Moses und den Propheten, vom frühen Morgen bis zum Abend. Einige glaubten, was vorgetragen war, Andere aber glaubten nicht. Da sie also unter einander uneins wurden und fortgingen, sagte ihnen Paulus noch das Eine Wort. Ganz treffend hat sich der heilige Geist schon durch den Propheten Jesaias gegen unser Väter erklärt, wenn er sagt: „Gehe hin zu diesem Volke und sprich zu ihnen: Mit Ohren werdet ihr hören, und doch nicht verstehen; mit Augen werdet ihr sehen, und doch nicht einsehen; denn das Herz dieses Volkes ist verstockt; mit Ohren hören sie schwer, ihre Augen drücken sie zu; damit sie nicht mit den Augen sehen, mit den Ohren hören, mit dem Herzen fassen, und sich bekehren, und ich sie heile.“ Wisset also, daß dieses heil Gottes den Heiden gesandt wird, diese werden ihm Gehör geben. Auf diese Worte verließen ihn die Juden mit heftigem Wortwechsel unter einander. Paulus blieb indessen zwei Jahre lang in der von ihm gemieteten Wohnung, und nahm Alle, die zu ihm kamen, auf. Er predigte das Reich Gottes, und lehrte von dem Herrn Jesu Christo mit aller Freimütigkeit und ungehindert. Gruß des Apostels. Bezeigung seiner Freude über den Glauben der Christen und seines Verlangens nach Ihnen. Erhebung des Evangeliums von der Begnadigung für Juden und Heiden. Trauriger Zustand der Heiden.Paulus, Diener Jesu Christi, berufener Apostel, auserwählt, für das Evangelium Gottes, (welches er schon durch sein Propheten in den heiligen Schriften verheißen hatte,) von seinem Sohne, unserm Herrn Jesu Christo, (der ihm) dem Fleische nach von Davids Samen geboren, aber dem heiligmachenden Geiste nach durch die Auferstehung von den Toten als Gottes Sohn kräftig bestätigt wurde, durch welchen wir Gnade und das Apostelamt empfangen haben, um Gehorsam des Glaubens unter allen Völkern um seines Namens willen zu befördern, zu welchen auch ihr, Berufene Jesu Christi! gehöret,) an alle Geliebte Gottes und berufene Heilige in Rom. Gnade und Friede von Gott, unserm Vater, und von Jesu Christo, dem Herrn! Zuvörderst danke ich meinem Gott, durch Jesum Christum, für euch Alle, daß euer Glaube in aller Welt verkündet wird. Denn Gott, dem ich in meinem Geiste durch das Evangelium seines Sohnes diene, ist mein Zeuge, daß ich ohne Aufhören eurer gedenke; und in meinen Gebeten allzeit bitte, daß ich noch einmal, mit Gottes Willen, das Glück haben möge, zu euch zu kommen. Denn mich verlangt sehr, euch zu sehen, um euch durch Mitteilung geistiger Wohltaten zu stärken; das ist, um in eurer Mitte uns wechselseitig zu ermuntern durch euren und meinen Glauben. Ja, ich kann es euch nicht bergen, Brüder! daß ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen, aber bis jetzt wurde ich verhindert, um auch bei euch, wie bei andern Völkern, irgend einige Frucht zu sammeln. Ich bin Griechen und Nichtgriechen, Gebildeten und Ungebildeten verpflichtet. In sofern es also auf mich ankommt, bin ich bereit, auch euch zu Rom das Evangelium zu verkündigen; denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes selig zu machen Alle, die daran glauben, zuerst die Juden, aber auch die Heiden. Denn durch dasselbe wird geoffenbart Gottes Gerechtigkeit durch Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: Durch Glauben wird der Gerechte leben. Es offenbart sich nämlich Gottes Zorn vom Himmel über jede Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit Gottes mit Unrecht aufhalten. Denn, was von Gott erkennbar ist, das ist ihnen vor die Sinne gelegt; Gott hat es ihnen versichtbaret; denn das Unsichtbare von ihm, nämlich seine ewige Macht und Gottheit ist, seit der Schöpfung der Welt, durch Betrachtung seiner Werke so erkennbar, daß sie nicht zu entschuldigen sind. Ungeachtet sie Gott erkannten, verehren sie ihn nicht als Gott, oder zeigten ihm keinen Dank; sondern sie betörten sich in ihren Vorstellungen, und ihr verirrtes Herz sank in Finsternis. Da sie sich weise dünkten wurden sie Toren, und vertauschten die Majestät des unvergänglichen Gottes mit dem Bilde des vergänglichen Menschen, ja selbst der Vögel, der vierfüßigen und kriechenden Tiere. Darum ließ sie Gott durch die Gelüsten ihres Herzens in unnatürliche Laster versinken, daß sie unter einander ihre eigenen Körper schändeten. Sie verwandelten die Wahrheit Gottes in Lüge; sie bewiesen den Geschöpfen mehr Verehrung und Dienst, als dem Schöpfer, welchem Preis in Ewigkeit gebühret! Amen. Deswegen überließ sie Gott den schändlichsten Ausschweifungen; denn ihre Weiber verschafften sich einen unnatürlichen Genuß statt des natürlichen; eben so verließen auch die Männer die natürliche Beiwohnung des andern Geschlechtes, und entbrannten in geiler Lust gegen einander; Männer schändeten Männer, und trugen an sich selber die verdiente Strafe ihrer Ausschweifung davon. Und wie sie es nicht der Mühe wert hielten, sich Erkenntnis von Gott zu verschaffen; so überließ auch Gott sie dem verkehrten Sinne, zu tun, was sich nicht geziemte; so waren sie voll von jeder Ungerechtigkeit, Bosheit, Hurerei, Habsucht, Ruchlosigkeit, voll Neid, Blutdurst, Zanksucht, List und Tücke; sie waren Ohrenbläser, Verleumder, Gottesverächter, Lästerer, Übermütige, Prahler, Erfinder von Schlechtigkeiten, trotzig gegen ihre Ältern, gewissenlos, treulos, lieblos, unversöhnlich und unbarmherzig. Welche, obschon sie Gottes Gerechtigkeit erkannten, doch nicht einsahen daß diejenigen des Todes schuldig sind, die dergleichen ausüben, nicht nur solches ausüben, sondern auch denen beifallen, die es ausüben. Verdorbenheit und Strafwürdigkeit der Juden. Eitler Stolz auf Gesetz und Beschneidung.So bist du denn, o Mensch! wer du auch sein magst, keineswegs zu entschuldigen, wenn du richtest; denn indem du den Andern richtest, sprichst du das Urteil über dich selber; weil du, der du richtest, das nämliche tust. Wir wissen aber, daß Gott die, welche solches tun, unparteiisch richtet. Meinest du etwa, o Mensch! der du Andere solcher Handlungen wegen richtest, und doch dasselbe tust, daß du dem Gerichte Gottes entgehen werdest? Oder verachtest du seine überschwengliche Güte, Nachsicht und Langmut, und bedenkest nicht, daß Gottes Güte zur Buße dich leite? Aber durch deine Halsstarrigkeit und dein der Buße widerstrebendes Herz häufest du dir selbst Zorn auf jenen Tag des Zorns, wo Gott sich zeigen wird als gerechter Richter, der Jedem vergelten wird nach seinen Werken. Und zwar denen, die in standhafter Ausübung des Guten Ruhm und Ehre und Unsterblichkeit suchten, ewiges Leben; denen hingegen, die widerspenstig sind und der Wahrheit nicht folgen, vielmehr dem Laster fröhnen, Zorn und strenge Ahndung! Not und Angst über jede Menschenseele, die Böses tut; besonders über den Juden, aber auch über den Heiden; dagegen Preis, Ehre und Heil Jedem, der das Gute tut, besonders dem Juden, aber auch dem Heiden. Denn bei Gott gilt kein Ansehen der Person. Wer also ohne Gesetz sündigte, wird auch ohne Gesetz gestraft werden; und wer unter dem Gesetz sündigte, wird nach dem Gesetze gestraft werden; (denn die sind noch nicht vor Gott gerecht, die das Gesetz nur hören, sondern die das Gesetz vollziehen, werden gerechtfertigt werden. Wenn aber die Heiden, ob sie gleich kein Gesetz haben, aus natürlichem Gefühle die Forderungen des Gesetzes erfüllen, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz. Sie beweisen, daß die Forderung des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben sei; indem ihr Gewissen ihnen Zeugnis gibt, und die Gedanken sich unter einander anklagen, oder entschuldigen,) an jenem Tage, wo Gott das Geheimste der Menschen, nach meinem Evangelium, durch Jesum Christum richten wird. Wenn du aber den Namen eines Juden trägst, auf das Gesetz dich stützest, groß tust auf Gott; und du seinen Willen kennest, und, belehrt durch das Gesetz, das Bessere zu prüfen weißt, wenn du dir schmeichelst, ein Führer der Blinden, ein Licht derer zu sein, die in Finsternis sind; ein Anführer der Unverständigen, ein Lehrer der Unwissenden zu sein, weil du Außenseite der Erkenntnis und Wahrheit von dem Gesetze hast; belehrest denn du, der du den Andern belehrest, dich selber nicht? Du predigest, man dürfe nicht stehlen, und stiehlst doch selber? Du lehrest, man solle die Ehe nicht brechen, und brichst sie selbst? Du verabscheust die Götzen und entheiligst das Heiligste? Du prahlest mit dem Gesetze, und durch Übertretung des Gesetzes entehrest du Gott? Ja, durch euch wird der Name Gottes unter den Heiden gelästert, wie die Schrift sagt. Die Beschneidung hat zwar ihren Nutzen, wenn du das Gesetz hältst; beobachtest du das Gesetz aber nicht, so ist deine Beschneidung Vorhaut geworden. Wenn nun ein Unbeschnittener die Forderungen des Gesetzes beobachtet, sollte seine Vorhaut nicht für Beschneidung gelten? Ja, wird nicht der dem natürlichen Gefühle überlassene Unbeschnittene, welcher das Gesetz erfüllt, dich verdammen, der du bei Schrift und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist? Denn der ist noch kein wahrer Jude, der es nur äußerlich ist, und nicht die äußere Beschneidung, die am Körper geschieht, ist die ächte, sondern das Innere macht den wahren Juden aus; und die Beschneidung des Herzens, nach dem Geiste und nicht nach dem Buchstaben, ist die ächte. Da entscheidet nicht der Beifall der Menschen, sondern der Beifall Gottes. Juden und Heiden sind strafwürdige Sünder. Allgemein das Bedürfnis einer Begnadigung durch den Glauben.„Welche Vorzüge hat also der Jude? Oder was nützet die Beschneidung?“ Viel in jeder Hinsicht. Denn für's Erste sind ihm Gottes Aussprüche anvertraut. Wie denn nun? wenn auch Einige nicht glaubten, sollte ihr Unglaube Gottes Wahrhaftigkeit aufheben? das sei ferne! Vielmehr bleibt Gott wahrhaftig, wenn auch alle Menschen unwahr werden, wie geschrieben steht; damit du gerecht erscheinest in deinen Aussprüchen und Recht behaltest, wenn man dich richtet. Wenn nun aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit an's Licht bringt, was schließen wir daraus? Daß Gott ungerecht handle, wenn er straft? (Ich rede nämlich, wie Menschen zu urteilen pflegen.) Gar nicht! Wie könnte sonst Gott die Welt richten? „Denn wenn Gottes Wahrhaftigkeit durch meine Unwahrhaftigkeit noch mehr verherrlicht wird, warum soll ich als Sünder gestraft werden?“ Und dürfen wir denn nicht (wie man lästernd uns nachsagt, als wäre es unsere Lehre) Böses tun, damit Gutes daraus entstehe? Solche erwartet die gerechteste Strafe! Wie denn nun? „Sind wir besser?“ Durchaus nicht! Wir haben ja schon bewiesen, daß sowohl Juden als Heiden, ohne Unterschied unter der Sünde sind. Wie es in der Schrift heißt: Da ist auch nicht ein Einziger gerecht. Keiner hat Nachdenken; Keiner fragt nach Gott. Alle haben den rechten Weg verlassen; allgemein ist die Verdorbenheit. Keiner tut, was Recht ist, auch nicht ein Einziger. Ein offenes Grab ist ihr Rachen; Falschheit reden ihre Zungen; Schlangengift ist auf ihren Lippen; voll Fluch und Bitterkeit ist ihr Mund; schnell sind ihre Füße, Blut zu vergießen; Verderben und Elend ist auf ihren Wegen; den Weg zum Frieden kennen sie nicht; Gottesfurcht ist nicht vor ihren Augen. Wir wissen aber, daß Alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetze sind; so muß Jeder verstummen, und alle Welt muß sich vor Gott schuldig erkennen! Weil kein gesetzliches Werk die Menschen vor Ihm gerecht machen kann; vielmehr wird durch das Gesetz die Sünde erkannt. Nun aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, worauf schon das Gesetz und die Propheten hinweisen; Gottes Gerechtigkeit nämlich, die kommt durch den Glauben an Jesum Christum in Alle, und über Alle, die an ihn glauben. Weil hier kein Unterschied stattfindet; denn Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes vor Gott; so werden sie unverdient, durch seine Gnade, gerecht durch die Erlösung, die er durch Jesum Christum bewirkt hat. Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, vermittelst des Glaubens an sein Blut, um einen Beweis seiner Gerechtigkeit zu geben bei der Nachlassung vormaliger Vergehungen; indem Gott Nachsicht hat, um seine Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Zeit zu beweisen, daß er gerecht ist und gerecht macht den, der an Jesum Christum glaubt. Wo ist nun dein Ruhm? Er ist vernichtet! Durch welches Gesetz? Etwa durch das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens; denn wir halten dafür, daß der Mensch gerecht werde durch den Glauben, nicht durch gesetzliche Werke. Ist Gott allein der Juden Gott? Nicht auch der Heiden? Ja, auch der Heiden! Denn er ist ein und derselbe Gott, der den Beschnittenen durch den Glauben, und den Unbeschnittenen durch den Glauben gerecht macht. So entkräften wir also das Gesetz durch den Glauben? Nichts weniger! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz. Abraham wird durch den Glauben gerecht.Was sollen wir also sagen, daß unser Stammvater Abraham dem Fleische nach erlangt habe? Wenn Abraham durch Werke gerecht war, so hatte er Ruhm; aber nicht bei Gott. Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Wer aber Werke tut, dem wird der Lohn nicht als Gnade zugerechnet, sondern aus Schuldigkeit; hingegen dem, der keine Werke tut, aber an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube zur Gerechtigkeit angerechnet, nach dem Rathschlusse der Gnade Gottes. Wie denn auch David den Menschen selig preiset, den Gott, ohne seiner Werke Verdienst, gerecht macht: Selig die, deren Übertretungen verziehen, und deren Sünden bedeckt sind! Selig der Mann, dem der Herr seine Sünde nicht zurechnet! Bezieht sich dieses Seligpreisen nun bloß auf die Beschnittenen, oder auch auf die Unbeschnittenen? Wir sagen ja, daß der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet worden. Nun! wie ist sie ihm zugerechnet? als er beschnitten oder noch unbeschnitten war? nicht beschnitten, sondern unbeschnitten war er noch. Denn das Zeichen der Beschneidung bekam er zur Bekräftigung der Gerechtigkeit, wegen des Glaubens, den er schon als Unbeschnittener bewiesen hatte; damit er der Vater Aller würde, die als Unbeschnittene glauben, (indem es auch ihnen zur Gerechtigkeit zugeschrieben wurde,) so wie er Stammvater der Beschnittenen ist; doch nicht bloß, in sofern sie beschnitten sind, sondern auch in sofern sie die Bahn des Glaubens betreten, den unser Vater Abraham schon als Unbeschnittener zeigte. Auch ward dem Abraham, oder seinen Nachkommen nicht wegen des Gesetzes verheißen, daß er der Welt Erbe sein sollte, sondern wegen der Gerechtigkeit aus dem Glauben. Denn wäre nur den Beobachtern des Gesetzes jenes Erbe bestimmt; so wäre der Glaube ohne Nutzen, und die Verheißung wäre fruchtlos. Das Gesetz bewirkt ja Strafe; denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. Darum geschah jene Verheißung des Glaubens wegen, damit sie aus Gnade allen seinen Nachkommen gesichert wäre; nicht bloß denen, die das Gesetz, sondern auch denen, die den Glauben mit Abraham gemein haben, der unser Aller Vater ist, (wie geschrieben ist: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt) deswegen, weil er Glauben an den Gott hatte, der die Toten beleben, und was nicht ist, in's Dasein rufen kann. Ohne noch Hoffnung zu haben, glaubte er zuversichtlich, daß er ein Vater vieler Völker werden würde; (jenem Ausspruche gemäß:) So wird deine Nachkommenschaft sein.) Und sein Glaube wankte nicht, wenn er hinsah auf seinen Körper, der bei einem Alter von beinahe hundert Jahren ganz entkräftet war, und auf den entkräfteten Mutterschoß der Sara. Keinem Mißtrauen gegen die göttliche Verheißung gab er Raum; sondern blieb standhaft im Glauben, und gab Gott die Ehre, in der festen Überzeugung, daß Er mächtig genug sei, sein Versprechen zu erfüllen. Deswegen ward ihm dieses auch als Gerechtigkeit angerechnet. Doch wurde dieses nicht bloß seinetwegen aufgezeichnet, als wenn es nur ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wäre; sondern auch unsertwegen, denen es angerechnet werden soll, wenn wir an den glauben, der Jesum, unsern Herrn, von den Toten auferweckt hat, welcher wegen unsrer Sünden hingegeben und wegen unsres Gerechtwerdens wieder auferweckt wurde. Glückseligkeit der durch den Glauben Begnadigten. Adams Sünde mit ihren verderblichen Folgen und Christi Verdienst mit seinen beseligenden Früchten gegen einander gestellt.Da wir nun durch Glauben gerecht geworden; so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christum, durch den wir auch durch Glauben Zutritt zu der Gnade erhielten, in deren Besitz wir uns befinden, und der Hoffnung zu der Herrlichkeit der Kinder Gottes und rühmen. Ja, noch mehr, auch der Leiden rühmen wir uns, weil wir wissen: Leiden wirken Geduld, Geduld schafft Bewährung, Bewährung gibt Hoffnung; die Hoffnung aber täuschet nicht; denn ergossen hat sich Gottes Liebe in unsere Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist. Denn da wir noch Elende waren, starb Christus zur bestimmten Zeit für Sünder. Schwerlich stirbt Jemand für einen Unschuldigen; für einen Wohltäter möchte vielleicht Jemand sein Leben wagen. Gott hat aber seine Liebe gegen uns dadurch bewiesen, daß Christus für uns gestorben ist, da wir noch zur Zeit Sünder waren. Wie vielmehr werden wir jetzt, da wir durch sein Blut gerecht geworden sind, durch ihn von dem Zorne befreiet sein. Denn wenn wir, da wir noch Feinde waren, Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt wurden; wie vielmehr werden wir jetzt, als Versöhnte, durch sein Leben Beseligung erlangen. Ja noch mehr: auch rühmen können wir uns Gottes durch unsern Herrn, Jesum Christum, durch welchen wir jetzt zur Versöhnung gelangt sind. Gleichwie also durch Einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen, und durch die Sünde der Tod; und so sich der Tod über alle Menschen verbreitet hat, in dem Alle gesündigt haben. Denn schon vor der Gesetzgebung war Sünde in der Welt; „die Sünde aber wird nicht zugerechnet, wo kein Gesetz ist.“ Nichts desto weniger herrschte doch der Tod von Adam an bis auf Moses auch über die, welche nicht auf dieselbe Weise, wie Adam, gesündigt hatten, der ein Vorbild des Künftigen ist. Jedoch ist es mit der Gnade nicht, wie mit der Sünde; denn es ist zwar durch die Sünde jenes Einen der Tod über Viele gekommen; aber vielmehr noch hat Gottes Gnade und unverdiente Wohltat durch die Gnade eines einzigen Menschen, Jesu Christi, sich reichlich über Viele verbreitet. Das Gnadengeschenk nämlich ist nicht wie das durch den Einen Sünder Bewirkte; denn hier ist Verurteilung wegen Einer Sünde zur Verdammnis; dort Gnade wegen vieler Sünden zum Gerechtmachen. Ist zufolge der Sünde eines Einzigen der Tod durch diesen Einen herrschend geworden; so werden um so viel mehr die, welche die Fülle der Gnade und des Geschenks der Gerechtigkeit erhalten, durch den Einen Jesum Christum im Leben herrschen. Wie demnach durch die Sünde des Einen das Verdammungsurteil über alle Menschen gekommen; so kam auch durch die Gerechtigkeit eines Einzigen über alle Menschen das Gerechtmachen des Lebens. Denn wie durch den Ungehorsam Eines Menschen Viele Sünder geworden; so werden auch durch den Gehorsam eines Einzigen Viele Gerechte werden. Das Gesetz kam indessen noch dazu, damit das Maß der Sünde noch voller würde; wie voll das Maß der Sünde aber auch war, so bewies dennoch die Gnade sich in einem noch weit größeren Übermaße; so daß gleichwie die Sünde durch Tod herrschte, so auch die Gnade durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben herrsche durch Jesum Christum, unsern Herrn. Die Lehre von der Begnadigung durch Christi Tod leistet der Sünde nicht Vorschub, sondern fördert die Tugendübung.Was wollen wir nun sagen? Sollen wir fortfahren zu sündigen, damit die Gnade desto kräftiger sich zeige? Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde entstorben sind, wie? sollten wir in ihr noch fortleben? Oder wisset ihr nicht, daß wir Alle, die wir auf Christum Jesum uns taufen ließen, auf seinen Tod getauft sind? Mit ihm begraben sind wir durch die Taufe auf seinen Tod, damit, so wie Christus durch des Vaters Herrlichkeit von den Toten auferweckt wurde, auch wir ein neues Leben führen. Sind wir also in Ähnlichkeit des Todes mit ihm auf das engste verbunden: so sollen wir es auch in Absicht auf die Auferstehung sein, indem wir wohl bedenken, daß unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt sei,[e] damit der Sündenkörper zerstört werde, und wir nicht mehr der Sünde dienen; denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen. Sind wir nun mit Christus gestorben: so glauben wir, daß wir auch mit Christo leben werden. Denn wir wissen, daß Christus, da er von den Toten auferstanden ist, nicht wieder stirbt, der Tod über ihn keine Macht mehr hat. Denn daß er gestorben ist, ist er einmal gestorben der Sünde wegen; daß er aber lebt, lebt er für Gott. So haltet auch ihr euch wie tot für die Sünde, aber lebend für Gott, in Christo Jesu, unserm Herrn. Die Sünde herrsche also nicht mehr in eurem entstorbenen Leibe, so daß ihr in den Gelüsten desselben ihr Folge leistet; auch gebet eure Glieder nicht der Sünde hin zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit, sondern wie Neubelebte vom Tode weihet euch Gott; und bietet eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit dar; denn die Sünde darf euch nicht beherrschen; ihr stehet ja nicht mehr unter dem Gesetze, sondern unter der Gnade. Aber wie? dürfen wir fortsündigen, weil wir nicht mehr unter dem Gesetze, sondern unter der Gnade stehen? Das sei ferne! Wisset ihr nicht, daß, in wessen Dienst ihr euch begebet, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorchet? Sei es der Sünde zum Tode, oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit. Aber Gott sei Dank, daß ihr, ehedem Knechte der Sünde, nun von Herzen die Vorschriften der Lehre, worin ihr unterrichtet seid, befolget. Frei von dem Dienste der Sünde seid ihr nun in den Dienst der Gerechtigkeit getreten. (Ich rede nach menschlicher Weise, um der Schwachheit eures Fleisches willen:) gerade so wie ihr eure Glieder zu Sklaven-Werkzeugen der Ausschweifungen von Laster zu Laster hingabet; so widmet jetzt eure Glieder dem Dienste der Gerechtigkeit, zur Heiligung. Denn so lange ihr noch Knechte des Lasters waret, waret ihr der Gerechtigkeit nicht bedienstet. Was hattet ihr nun damals für Frucht von dem, dessen ihr euch jetzt schämet? Denn das Ende davon ist der Tod. Nun aber, da ihr aus der Sklaverei der Sünde befreiet, Gott zum Dienste euch hingegeben habet, traget ihr eure Frucht davon, daß ihr heilig werdet; das Ende ist ewiges Leben. Denn der Sünde Sold ist Tod; aber Gottes Geschenk ist ewiges Leben durch Jesum Christum, unsern Herrn. Freiheit von Mosis Gesetz, daß die Schwäche und Verdorbenheit unserer Natur uns erkennbar macht, aber ihr nicht abhelfen kann.Wisset ihr nicht, Brüder, daß das Gesetz (ich rede zu Gesetzverständigen) nur so lange den Menschen verpflichte, als er lebt? Eine Ehefrau ist an den Mann, so lange er lebt, durch das Ehegesetz gebunden; wenn aber der Mann gestorben; so ist sie frei von dem Gesetze, in Betreff des Mannes. Eine Ehebrecherin würde sie demnach heißen, wenn sie, bei Lebzeiten ihres Mannes, einem Andern sich hingäbe; wenn aber ihr Mann tot ist, so ist sie frei von der Verbindlichkeit, und keine Ehebrecherin, wenn sie das Weib eines Andern wird. Eben so, meine Brüder! seid auch ihr durch Christi Leib dem Gesetze abgestorben, damit ihr einem Andern, dem vom Tode Erweckten, angehöret, um Gott unsere Frucht zu tragen. Denn als wir im Fleische waren, zeigten die durch das Gesetz erregten Begierden zur Sünde ihre Wirksamkeit in unseren Gliedern; nur fruchtbar für den Tod. Nun sind wir aber frei von dem Gesetze des Todes, das uns band: daher müssen wir mit Erneuerung des Geistes und nicht mehr nach dem alten Buchstaben Gott dienen. Was wollen wir also sagen? „befördert das Gesetz die Sünde?“ Keineswegs. Aber ich würde ohne das Gesetz die Sünde nicht gekannt haben; denn ich hätte nichts von der Lust gewußt, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: Laß dich nicht gelüsten! Die Sünde nahm also durch das Verbot Veranlassung, allerlei Gelüste in mir zu erregen; denn ohne Gesetz ist die Sünde tot. Einst lebte ich ohne Gesetz; sobald aber das Verbot kam, lebte die Sünde auf. Da ward Tod mein Loos; und so fand sich's, daß das Verbot, das zum Leben gegeben, in den Tod mich stürzte. Denn die Sünde nahm Veranlassung, verleitete mich durch das Verbot und stürzte mich dadurch in den Tod. Nichts desto weniger bleibt das Gesetz doch heilig; und heilig, gerecht und gut das Verbot. „Also wäre das, was gut ist, mein Tod geworden?“ Ja nicht! das ist nur die Sünde; sie sollte sichtbar werden als Sünde, indem sie durch das Gute mir Tod brachte. Ja in ihrer ganzen Verwerflichkeit sollte die Sünde erkennbar werden durch das Verbot. Wohl wissen wir, daß das Gesetz geistig ist; allein ich bin fleischlich, ein Sklave der Sünde. Denn was ich tue, ist mir selbst unbewußt, weil ich nicht tue, was ich will; vielmehr das Böse, das ich hasse, tue ich. Indem ich nun das tue, was ich selbst nicht billige; so gebe ich dem Gesetze das Zeugnis, daß es gut sei. Ich selbst bin es also doch eigentlich nicht, der so wirkt, sondern die mir inwohnende Sünde. Ja, ich weiß, daß in mir, das heißt, in meinem Fleische, das Gute nicht wohnt; zwar liegt das Wollen mir nahe, aber das Vollbringen des Guten finde ich nicht. Denn nicht das Gute, das ich will, tue ich; sondern ich tue das Böse, das ich nicht will. Wenn ich aber das, was ich nicht will, tue; so bin nicht ich, sondern die mir inwohnende Sünde ist da wirksam. Ich finde also, wenn ich das Gute tun will, das Gesetz, daß das Böse mir anklebt; denn nach dem innern Menschen pflichte ich dem göttlichen Gesetze bei. Aber ich bemerke in meinen Gliedern ein anderes Gesetz, das dem Gesetz meines Geistes entgegen ist, und mich zum Sklaven des Sündengesetzes macht, das in meinen Gliedern herrscht. Ich unglücklicher Mensch! Wer wird mich von diesem Todeskörper befreien? Die Gnade Gottes durch Jesum Christum, unsern Herrn! Indessen bin ich nun einmal dem Geiste nach dem Gesetze Gottes, aber dem Fleische nach dem Gesetz der Sünde unterworfen. Sinn und Geist, Vorrechte und Leiden, Hoffnung und Zuversicht der mit Christo Verbundenen.Nun findet sich also nichts Strafwürdiges an den mit Christo Verbundenen, (die nicht nach dem Fleische wandeln). Denn das Gesetz des belebenden Geistes durch Christum Jesum hat mich von dem Tod bringendem Gesetze der Sünde befreiet. Da dieses dem Gesetze unmöglich war, indem es durch das Fleisch geschwächt wurde; so sandte Gott seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches, und um der Sünde willen entkräftete er die im Fleische wohnende Sünde; damit das Gerechtmachende des Gesetzes erfüllt würde an uns, die wir nicht mehr nach dem Fleische, sondern nach dem Geiste wandeln. Denn die nach dem Fleische leben, sinnen auf das, was das Fleisch will, aber die vom Geiste Regierten denken auf das Geistige. Das Streben des Fleisches ist Tod, aber das Streben des Geistes ist Leben und Friede. Deswegen ist des Fleisches Streben Feindschaft gegen Gott, weil es sich nicht dem Gesetze Gottes unterwirft, und es auch nicht vermag. Gott kann deshalb an denen, die nach dem Fleische leben, kein Wohlgefallen haben. Ihr aber seid nicht mehr fleischliche, sondern geistige Menschen, wenn anders Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Herrscht aber Christus in euch, so ist der Körper zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber lebt um der Gerechtigkeit willen. Ja, wenn der Geist dessen, der Jesum vom Tode erweckte, auch eure toten Körper beleben, weil sein Geist in euch wohnt, Nun denn, Brüder! so sind wir dem Fleische nicht verpflichtet, daß wir nach dem Fleische leben müßten; denn wenn ihr nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Triebe des Fleisches tötet, so werdet ihr leben. Denn Alle, die durch den Geist Gottes sich leiten lassen, sind Kinder Gottes. Ihr habet nicht wieder einen sklavischen Geist zur Furchtsamkeit empfangen; sondern ihr habet einen kindlichen Geist empfangen, in welchem wir Abba, Vater! rufen. Dieser Geist gibt unserem Geiste die Überzeugung, daß wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, sowohl Erben Gottes, als Miterben Christi; wenn wir anders mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm zur Herrlichkeit gelangen. Ich halte nämlich dafür, daß die Leiden dieser Zeit gar nicht zu vergleichen sind mit der Herrlichkeit, die künftig an uns offenbar werden wird. Denn diesem Offenbarungszustand an den Kindern Gottes harret die Schöpfung sehnsuchtsvoll entgegen; sie ist einem unvollkommenen Zustande unterworfen, (nicht aus eigener Wahl, sondern durch den, der sie demselben unterwarf) mit der Hoffnung, daß auch selbst die Schöpfung von dieser elenden Sklaverei werde erlöst werden zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Wir wissen nämlich, daß bis jetzt noch die ganze Schöpfung schmachtet und wie in Geburtsschmerzen sich sehnt. Und nicht allein sie, sondern auch wir, die wir die Erstlinge des Geistes haben; ja wir selbst sind voll innigen Sehnens und Harrens auf die Kindschaft, auf unsers Leibes Erlösung. Denn in Hoffnung sind wir selig; sähen wir schon, was wir hoffen, so fände keine Hoffnung mehr Statt. Wer hofft noch, was er schon sieht? Da wir aber hoffen, was wir noch nicht sehen, so wollen wir es mit standhafter Geduld erwarten. Überdies hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf; denn wir wissen nicht, was und wie wir beten sollen, da spricht dieser Geist für uns durch unaussprechbare Seufzer. Und Er, der die Herzen durchblickt, versteht das Verlangen des Geistes, denn nach Gottes Willen spricht er für die Heiligen. Ja, wir wissen, daß denen, die Gott lieben, Alles zum Besten dient: den Heiligen, die nach (Gottes) Ratschluß berufen sind. Denn welche er von jeher kannte, die hat er auch bestimmt, daß sie dem Bilde seines Sohnes ähnlich sein sollten; damit er der Erstgeborne unter vielen Brüdern sei. Die er aber dazu bestimmt hat, die hat er auch berufen; und welche er berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht, und die er gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht. Was sollen wir also dazu sagen: Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Er, der seines eigenen Sohnes nicht geschont hat, sondern ihn für uns Alle hingegeben, wie? sollte Er uns mit ihm nicht Alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes anklagen? Gott, der sie gerecht macht? Wer will verdammen? Christus, der gestorben? noch mehr, der auch auferstanden ist? der sogar zur Rechten Gottes sitzet? der ja uns vertritt? Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal? oder Angst? oder Verfolgung? oder Hunger? oder Blöße? oder Gefahr? oder Schwert? (Wie geschrieben ist: Um deinetwillen sind wir beständig in Todesgefahr, wie Schlachtschafe werden wir behandelt.) Voller Sieg wird uns über dieses Alles durch ihn, der uns geliebt hat! Ja, ich bin fest überzeugt: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, noch Gewalten, weder Gegenwart noch Zukunft, noch Stärke, weder Höhe noch Tiefe, noch irgend ein anderes Geschöpf wird im Stande sein, uns von der Liebe Gottes zu trennen, die ist in Christo Jesu, unserm Herrn. Der beklagenswürdige Zustand der Juden gereicht nicht den Verheißungen und Anordnungen Gottes zum Vorwurf, sondern fällt ihnen selbst zur Schuld.Ich sage die Wahrheit: bei Christus! ich lüge nicht; (mein Gewissen ist mein Zeuge) bei dem heiligen Geist! Groß ist mein Schmerz und unaufhörlich der Kummer meines Herzens. Ich möchte sogar selbst von Christus hinweg ausgestoßen sein, für meine Brüder nach dem Fleische, die meine Volksverwandte sind. Sie sind Israeliten; sie haben die Kindschaft, und die Herrlichkeit, und das Bündnis, und die Gesetzgebung, und die gottesdienstliche Verfassung, und die Verheißungen. Ihnen gehören die Väter, ja, von ihnen stammt dem Fleische nach Christus, welcher Gott über Alles ist, gepriesen in Ewigkeit! Amen. Nicht aber so, als würde deswegen Gottes Wort unerfüllt bleiben; denn nicht Alle, die von Israel abstammen, sind echte Israeliten; so wenig, als Jeder, der von Abraham seine Abkunft herleitet, schon ein echter Sohn ist, sondern: Durch Isaak wirst du Nachkommen erhalten. Das heißt: Nicht alle Nachkommen dem Fleische nach, sind darum auch Kinder Gottes; sondern die verheißenen Kinder werden zu Nachkommen gerechnet. Denn so lautet die Verheißung: Um diese Zeit will ich wieder kommen, da wird Sara einen Sohn haben. So war es nicht allein bei dieser; sondern auch mit Rebekka, die allein von Isaak, unserm Stammvater, Kinder hatte. Noch waren diese nicht geboren, und hatten weder Gutes noch Böses getan; doch - (zum Beweise, daß Gottes Ratschluß nach freier Wahl bestehe,) wurde nicht der Verdienste wegen, sondern auf des berufenden Willen ihr gesagt: Der Ältere soll dem Jüngern unterwürfig sein; wie geschrieben steht: Jakob habe ich geliebt, Esau aber gehaßt. Was wollen wir nun einwenden? handelt Gott ungerecht? Keineswegs. Er sagte schon zu Moses: Ich beweise Gnade, wem ich will, und Erbarmen, wem ich will. Es kommt also nicht auf das Wollen und Rennen, sondern auf Gottes Erbarmen an. So heißt es auch in jener Schriftstelle zu Pharao: Eben deshalb habe ich dich erwecket, damit ich zeige meine Macht an dir, und mein Name verkündigt werde in allen Landen. Er beweiset also Gnade, wem er will, und verhärtet, wen er will. Du wirst mir einwenden: „Wie kann er dennoch etwas zur Schuld anrechnen? Denn wer kann seinem Willen widerstehen?“ Aber o Mensch, wer bist du, daß du mit Gott rechtest? Spricht wohl das Werk zum Meister: Warum hast du mich so gebildet? Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Thon, aus derselben Masse ein Gefäß zu einer edleren und ein anderes zu einer unedleren Bestimmung zu machen? Wenn sogar noch Gott, der Strafgerechtigkeit zeigen und Beweise seiner Macht geben wollte, die zum Verderben bestimmten Werkzeuge der Strafe mit vieler Langmut trug: um eben dadurch seine unermeßliche Herrlichkeit an den zur Seligkeit bestimmten Werkzeugen der Gnade zu versichtbaren. Zu diesen gehören auch wir, die er nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden berufen hat. Wie er auch bei Hosea spricht: Ich will die mein Volk nennen, die nicht mein Volk waren, und die Nichtgeliebte die Geliebte, die Nichtbegnadigte die Begnadigte nennen. Und geschehen wird es, in dem Lande, wo es von ihnen heißt: ihr seid nicht mehr mein Volk; da werden sie Kinder des lebendigen Gottes genannt werden. Über Israel hingegen ruft Jesaias aus: Wären auch die Kinder Israels so zahlreich wie der Sand am Meere, so wird doch nur ein kleiner Rest gerettet werden. Denn er wird das Wort vollenden, und abkürzen in Gerechtigkeit; denn ein abgekürztes Wort wird der Herr tun auf Erden. Wie auch Jesaias vorhergesagt hat: Hätte der Herr, der Allherrscher, von uns nicht Einige erhalten, so wäre es uns wie Sodom gegangen, und Gomorrha glichen wir. Was müssen wir nun bekennen? daß Heiden, welche nach Gerechtigkeit nicht strebten, doch zur Gerechtigkeit, und zwar zur Gerechtigkeit durch den Glauben gelangten. Hingegen die Israeliten, die nach der gesetzlichen Gerechtigkeit strebten, nicht zur gesetzlichen Gerechtigkeit gelangten. Warum? Weil sie nicht durch Glauben, sondern durch gesetzliche Werke sie suchten; denn sie stießen an den Stein des Anstoßes, wie es geschrieben steht: Sieh', ich lege in Zion einen Stein zum Anstoß, und einen Felsen zum Ärgernis. Wer aber an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden. Brüder! meines Herzens sehnlichster Wunsch und Gebet zu Gott betrifft das Heil der Israeliten. Denn ich muß es ihnen bezeugen, daß sie für Gott eifern, nur nicht nach richtiger Einsicht. Denn da sie Gottes Gerechtigkeit nicht kennen wollen, und bloß an ihre eigene Gerechtigkeit sich zu halten suchen, so unterwerfen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes. Christus ist ja des Gesetzes Ende, Allen zur Gerechtigkeit, die glauben. Denn Moses schreibt von der gesetzlichen Gerechtigkeit: Wer dies beobachtet, wird dadurch leben; hingegen die Gerechtigkeit aus dem Glauben führt diese Sprache: Sprich nicht in deinem Sinn: wer steigt zum Himmel auf, um nämlich Christum herab zu holen? Oder: wer steigt in die Unterwelt hinab, um nämlich Christum herauf zu holen von den Toten? Was sagt hingegen die Schrift: Nahe ist das Wort dir, in deinem Munde und deinem Herzen. Dies ist nämlich das Wort des Glaubens, das wir predigen. Denn bekennest du mit deinem Munde Jesum für den Herrn, und glaubest du in deinem Herzen, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig werden. (Denn der Glaube des Herzens macht gerecht, und das Bekenntnis des Mundes macht selig). Denn die Schrift sagt: Ein Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht getäuscht werden. Es ist zwischen Juden und Heiden kein Unterschied; denn sie haben Alle denselben Herrn, der reich ist für Alle, die ihn verehren: Denn ein Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird selig werden. Wie können sie aber den verehren, an den sie nicht glauben? Wie können sie glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie können sie aber hören, wenn Niemand predigt? Wir predigen, ohne gesandt zu sein? wie es geschrieben steht: Wie reizend schön sind die Füße der Freudenboten des Friedens, der frohen Verkündiger der Güter! Nun haben freilich nicht Alle dem Evangelio Folge geleistet; denn Jesaias sagt: Wer glaubet, Herr! was wir verkündigen? (Der Glaube kommt also durch das Hören, das Hören aber durch's Wort Christi). Aber ich frage: haben sie es nicht gehört? durchhallet ihre Stimme ja die ganze Erde, und ihre Worte tönen zu des Erdballs Grenzen hin. Ich frage ferner: Haben es die Israeliten nicht zuerst kennen gelernt? Schon sagt Moses: Reizen will ich euch zur Eifersucht durch ein Volk, das nicht mein ist, empören euch durch ein verstandloses Volk. Jesaias sagt es frei heraus: Ich will mich finden lassen von denen, die mich nicht suchten, bekannt will ich mich denen machen, welche nicht nach mir fragten. Zu Israel aber spricht er: Den ganzen Tag streck' ich meine Hände aus nach einem ungläubigen und widerstrebenden Volke. Das jüdische Volk ist nicht ganz verworfen. Viele sind schon zum Glauben gelangt, und die Zukunft wird noch größeres Heil bringen.Ich frage also: „Hat denn Gott sein Volk verstoßen?“ Gewiß nicht! Ich bin ja selbst ein Israelite, ein Nachkomme Abrahams, aus Benjamins Stamme. Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er von jeher erwählt hat. Oder wisset ihr nicht, was die Schrift in der Geschichte von Elias erzählt, wie er vor Gott über Israel die Klage führte: Herr, sie haben deine Propheten gemordet, deine Altäre zerstört; ich bin allein noch übrig, doch stellen sie auch meinem Leben nach. Aber was antwortet ihm der göttliche Ausspruch? Ich ließ mir noch sieben tausend Männer übrig, die ihre Kniee nicht vor Baal gebeugt. So ist auch jetzt noch ein solcher Überrest nach der Wahl der Gnade gerettet worden. Geschah dies aber aus Gnade, so war es nicht Verdienst; sonst wäre Gnade keine Gnade mehr. Was folget also? Wonach Israel strebte, das hat es nicht erlangt; nur der auserwählte Teil erlangte es, die Übrigen sind verblendet, wie geschrieben steht: Gott hat ihnen gegeben einen Geist der Betäubung, daß ihre Augen nicht sahen, ihre Ohren nicht hörten; bis auf den heutigen Tag. Und David sagt: Zum Fallstrick müsse werden ihre Mahlzeit, zur Schlinge und zum Anstoß und zur Strafe! Erblinden mögen ihre Augen, daß sie nicht sehen, und beuge immerhin ihren Nacken! Nun frage ich: „Hatten sie denn so angestoßen, daß sie fielen?“ Keineswegs, sondern ihr Fall sollte den Heiden zum Heil, und ihnen zur Nacheiferung dienen. War nun ihr Fall ein Glück für die Welt, und ihre Zerrüttung ein Gewinn für die Heiden; wie vielmehr ihre volle Zahl! Zu euch, ihr Heidenchristen! rede ich; weil ich doch einmal Apostel der Heiden bin, rechne ich mir dies mein Amt zur Ehre, irgend auf eine Art meine Landsleute zur Nacheiferung zu reizen und noch Einige von ihnen zu retten. Denn veranlaßte schon ihre Verstoßung eine Versöhnung der Welt, was wird ihre Wiederaufnahme anders sein, als Aufleben von den Toten? Sind aber die Erstlinge heilig, so ist es auch die Masse; ist der Stamm heilig, so sind es auch die Zweige. Wenn aber auch einige Zweige abgebrochen sind, und du, Schoß eines wilden Ölbaumes, an ihre Stelle eingepfropft wurdest, und nun an der Wurzel und dem kräftigen Safte des echten Ölbaumes Anteil hast; so erhebe dich nicht über jene Zweige; erhebest du dich aber, so trägst ja nicht du den Stamm, sondern der Stamm dich. Sagst du etwa: Die Zweige wurden ja abgebrochen, damit ich eingepfropft wurde? Gut! sie sind um des Unglaubens willen abgebrochen, du bist hingegen um des Glaubens willen an die Stelle gekommen; so sei nicht stolz, sondern wohl auf deiner Hut! Denn hat Gott der natürlichen Zweige nicht verschont; so möchte er auch deiner nicht schonen. So bemerke denn die Güte und Strenge Gottes; die Strenge gegen die Gefallenen; die Güte gegen dich, wenn du im Guten beharren wirst, sonst wirst du auch hinweggehauen werden. Aber auch jene, wenn sie nicht in ihrem Unglauben beharren, werden wieder eingepfropft werden; denn Gott ist mächtig genug, sie wieder einzupfropfen. Wenn du, von Natur aus von einem wilden Ölbaume abgeschnitten und gegen deine Natur einem Ölbaume edler Art eingepfropft wurdest, wie viel leichter werden denn diese natürlichen Zweige wieder auf ihren Stamm gepfropft werden können? Ich will euch, Brüder! dieses Geheimnis nicht verhehlen, (damit ihr keiner stolzen Einbildung Raum gebet) daß nämlich die Verblendung eines Teils der Israeliten so lange dauern wird, bis der Heiden Vollzahl übergangen sein wird. Dann wird das ganze Israel selig werden, wie geschrieben steht: Aus Zion wird der Retter kommen, und Jakob von seiner Gottlosigkeit befreien. Und dieses wird mein Bund mit ihnen sein, daß ich hinwegnehme ihre Sünden. Zwar sind sie in Hinsicht des Evangeliums Feinde euretwegen; aber in Hinsicht der Auserwählung Lieblinge der Väter wegen; denn Gott können seine Gnadenbezeigungen und die Einladung nie gereuen. So wie ihr einst an Gott nicht glaubtet, aber nun aus Veranlassung ihres Unglaubens zu seiner Gnade gelangtet; so glauben sie auch jetzt nicht; aber durch die euch zu Teil gewordene Gnade werden auch sie zur Gnade gelangen. Denn Gott hat Alle in Unglauben verschlossen, um an Allen Erbarmung zu beweisen. O des unermeßlichen Reichtums von Gottes Weisheit und Erkenntnis! Wie unerforschlich sind seine Rathschlüsse! Wie unergründlich seine Wege! Wer durchschauet den Sinn des Herrn? Oder wer war sein Rathgeber? Oder wer kam ihm mit einer Gabe zuvor, dem er ein Schuldner geworden wäre? Von ihm, durch ihn und für ihn ist Alles! Ihm sei Preis in Ewigkeit ! Amen. Ermahnung zu einem christlich frommen Sinn und Wandel.So bitte ich euch denn, Brüder! bei dem Erbarmen Gottes; daß ihr eure Leiber zu einem lebendigen, heiligen und Gott wohlgefälligen Opfer darbringet; dieses sei euer vernünftiger Gottesdienst. Bildet euch nicht nach der jetzigen Welt; sondern bildet euch um durch Erneuerung eures Sinnes, so daß ihr prüfet, was Gottes Wille, was gut, was wohlgefällig und vollkommen sei. Denn, kraft der mir übertragenen Gnade, schärfe ich Jedem unter euch ein, daß er nicht höher von sich halte, als sich es ziemt; sondern daß er bescheiden von sich denke, Jeder nach dem Maße des Glaubens, das Gott ihm zuteilte. Denn, so wie wir an Einem Körper viele Glieder haben, nicht aber alle Glieder dieselbe Verrichtung haben; so machen wir Alle, so Viele unserer sind, mit Christo Einen Körper aus; und sind einzeln als Glieder mit einander verbunden. Wir haben aber durch die uns verliehene Gnade verschiedene Gaben; wer die Gabe der Weissagung hat, der gebrauche sie nach dem Maße des Glaubens. Wer ein Amt hat, der verwalte sein Amt. Wer lehret, stehe dem Lehramte treu vor. Wer ermahnt, ermahne wie er soll. Hat Jemand milde Gaben auszuteilen; so tue er es mit Redlichkeit; wem Aufsicht übertragen ist, übe sie mit Sorgfalt; wer der Leitenden sich annimmt, tue es unverdrossen. Die Liebe sei ungeheuchelt! Hasset das Arge; haltet fest am Guten! In der Bruderliebe seid recht herzlich gegen einander; mit Achtung kommet einander zuvor! Im Berufsgeschäfte seid unverdrossen, seid eifrig im Geiste; dienet dem Herrn! In der Hoffnung seid fröhlich! im Leiden standhaft, im Gebete beharrlich! Den Bedürfnissen der Heiligen kommet zu Hilfe! Gastfreundschaft sei recht eure Sorge. Segnet eure Verfolger! segnet, und fluchet nicht! Freut euch mit den Fröhlichen; und weinet mit den Weinenden! Seid einträchtig gesinnt unter einander! Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern lasset euch zu den Niedern herab! Seid nicht eingebildet von euch selber! Vergeltet Niemand Böses mit Bösem! befleißet euch des Guten, nicht nur von Gott, sondern auch vor allen Menschen! Wo möglich, und so viel an euch liegt, lebet mit allen Menschen in Frieden! Rächet euch selbst nicht, Geliebte! sondern stellt es der Strafgerechtigkeit (Gottes) anheim; denn es steht geschrieben: Mein ist das Vergeltungsrecht; ich will vergelten, spricht der Herr. Wenn also deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so tränke ihn! Tust du das, so wirst du glühende Kohlen auf sein Haupt sammeln. Laß nicht das Böse dich überwinden, sondern überwinde du das Böse durch Gutes. Ermahnungen zu einem pflichtmäßigen Verhalten gegen die Obrigkeit, zu gegenseitiger Liebe und sorgfältiger Vermeidung sinnlicher Ausschweifungen.Jeder unterwerfe sich der obrigkeitlichen Gewalt! Denn es gibt keine Obrigkeit, ohne daß sie von Gott da ist, sondern die, welche da sind, sind von Gott verordnet. Wer also wider die Obrigkeit sich auflehnt, der lehnt wider Gottes Ordnung sich auf; aber solche Empörer werden sich selbst Verdammnis zuziehen; denn nicht den guten, sondern den bösen Werken ist die Obrigkeit furchtbar. Willst du also ihre Macht nicht zu fürchten haben, so tue, was recht ist, und du wirst ihren Beifall erhalten; denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, sondern sie ist Gottes Dienerin, die rächende, zur Strafgerechtigkeit des Übeltäters. Darum ist es nötig, daß ihr euch unterwerfet, nicht bloß aus Furcht vor der Strafe, sondern auch aus Gewissenhaftigkeit. Deswegen entrichtet auch die Abgaben; denn sie sind Stellvertreter Gottes, die darauf halten müssen. Gebet also Jedem, was ihr schuldig seid; Steuer, wem Steuer; Zoll, wem Zoll; Furcht, wem Furcht; Ehre, wem Ehre gebührt! Bleibet Niemand etwas schuldig, außer Liebe zu einander; denn wer seinen Nächsten liebt, der hat das Gesetz erfüllt; denn: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst kein falsches Zeugnis geben; du sollst nicht begehren, und jedes andere Gebot ist in folgender Vorschrift begriffen: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. Wer seinen Nächsten liebt, tut ihm nichts Böses; die Liebe ist also des Gesetzes Erfüllung. Dieses geschehe also, zumal wir die Zeitumstände wahrnehmen, daß die Stunde da ist, jetzt vom Schlafe zu erwachen; (denn wir stehen unserm Heile jetzt näher, als da wir gläubig wurden. Die Nacht ist dahin; der Tag bricht an; hinweg denn mit den Werken der Finsternis, und angetan die Rüstung des Lichtes! Anständig, wie es am Tage sich ziemt, lasset uns leben, nicht im Nachtschwärmen und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Hurerei, nicht in Zank und Neid! Sondern ziehet den Herrn Jesum Christum an; und pfleget den Leib nicht zu Gelüsten. Ermahnung zu schonender Vorsicht im Urteil und Betragen gegen Schwache im Glauben. Vermeidung allen Anstoßes.Den Schwachen im Glauben nehmet auf ohne Zank über Meinungen. Der Eine glaubt Alles essen zu dürfen; ein anderer Schwächerer erlaubt sich nur Gemüse. Wer ißt, verachte den nicht, welcher nicht ißt; und wer nicht ißt, der verurteile den nicht, welcher ißt; denn Gott hat ihn ja aufgenommen. Wer bist du, daß du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn; er wird aber stehen, denn Gott ist mächtig, ihn aufrecht zu halten. Einer hält den einen Tag für heiliger als den andern; ein Anderer hält alle Tage gleich. Ein Jeder halte sich an seine Überzeugung! Wer auf gewisse Tage hält, tut es um des Herrn willen. Wer ißt, tut es zur Ehre des Herrn, denn er dankt ja Gott; und wer nicht ißt, ißt auch dem Herrn zur Ehre nicht, und danket Gott. Denn unser Keiner lebt sich selber, und Keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn; wir mögen also leben oder sterben, wir gehören dem Herrn an. Denn dazu ist Christus gestorben und auferstanden, daß er über Tote und Lebende herrsche. Du also, warum verurteilest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir Alle werden uns stellen müssen vor den Richterstuhl Christi. Denn es steht geschrieben: So wahr ich lebe, spricht der Herr, vor mir wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge Gott bekennen. Es wird also Jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Deswegen lasset uns nicht Einer den Andern verurteilen; sondern ihr sollet vielmehr streng darauf bedacht sein, keinem Bruder Anstoß oder Ärgernis zu geben. Ich weiß, und bin durch den Herrn Jesum fest überzeugt, daß nichts an sich selbst unrein ist; nur demjenigen, der es für unrein hält, ist es unrein. Allein wenn dein Bruder wegen einer Speise gekränkt wird, so wandelst du nicht der Liebe gemäß. Stürze doch wegen deiner Speise den nicht in's Verderben, für welchen Christus gestorben ist! Gebet doch unser Gutes nicht der Lästerung preis! Denn das Reich Gottes bestehet nicht im Essen und Trinken, sondern in Gerechtigkeit, in Friede und Freude im heiligen Geiste. Wer hierin sich als Diener Christi zeigt, ist Gott wohlgefällig, und den Menschen wert. Was also Eintracht und gegenseitige Erbauung fördert, darnach lasset uns streben! Zerstöre nicht Gottes Anstalt um einer Speise willen! Es ist zwar Alles rein; aber zur Sünde wird es dem Menschen, der durch sein Essen Anstoß gibt. Besser ist es, kein Fleisch zu essen, keinen Wein zu trinken, überhaupt sich dessen zu enthalten, was deinem Bruder zum Anstoß oder zum Fall gereichen, oder ihn wankend machen könnte. Hast du festere Überzeugung, so nütze sie für dich vor Gott. Selig ist der, welcher bei dem, was er für Recht hält, sich selbst keine Vorwürfe zu machen hat! Wer aber noch zweifelt und doch ißt, der ist strafwürdig, weil er nicht mit Überzeugung handelt; denn Alles, was nicht aus Überzeugung geschieht, ist Sünde. Wir Stärkere müssen demnach die Schwachheit der Schwächeren mit Schonung tragen, ohne alle Selbstgefälligkeit. Ein Jeder von uns strebe, dem Nächsten zu gefallen auf's Gute hin zur Erbauung. Denn auch Christus war von aller Selbstsucht frei, vielmehr wie geschrieben steht: Die Schmähungen derer, die dich lästerten, sind auf mich gefallen. Denn Alles, was früherhin geschrieben worden, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch die Geduld und den Trost aus den Schriften Hoffnung behalten. Gott der Geduld und des Trostes gebe euch, so einträchtig gegen einander gesinnt zu sein, wie Jesus Christus; damit ihr mit Einem Herzen und Munde Gott, den Vater unsers Herrn Jesu Christi, preiset. Darum nehme Einer des Andern sich liebreich an, wie auch Christus eurer sich liebreich annahm, zur Verherrlichung Gottes. Ich will nämlich sagen, daß Jesus Christus ein Diener der Beschneidung war, um der Wahrhaftigkeit Gottes willen; um die den Vätern gegebene Verheißung zu bekräftigen; daß aber auch die Heiden um der Gnade willen Gott preisen sollten, wie geschrieben steht: Darum, Herr! will ich dich preisen unter den Heiden; Lobgesänge will ich deinem Namen singen. Und in einer andern Stelle heißt es: Freut euch, ihr Heiden, mit seinem Volke! Und noch in einer andern: Lobet den Herrn, alle Heiden, preiset ihn alle Völker! Auch Jesaias spricht ferner: Der Stamm Jesse wird es sein, erheben wird er sich, die Heiden zu beherrschen; die Völker werden auf ihn hoffen. Der Gott der Hoffnung aber gebe euch recht viele Freude und vielen Frieden im Glauben, damit ihr in der Hoffnung und durch den kräftigen Beistand des heiligen Geistes immer stärker werdet! Übrigens, meine Brüder! bin ich von euch überzeugt, daß ihr genug Liebe und hinreichende Einsicht besitzet, um euch einander raten zu können; indessen habe ich doch etwas freimütiger an euch, Brüder! geschrieben, zum Teil, um es euch wieder in's Andenken zu rufen, kraft der mir von Gott anvertrauten Gnade; daß ich Jesu Christi Diener an die Heiden und des göttlichen Evangeliums Priester bin, damit die Heiden als ein angenehmes und durch den heiligen Geist geweihtes Opfer Gott dargebracht werden. Ich darf mich also rühmen durch Jesum Christum in Betreff der Sache Gottes; aber ich würde es nicht wagen, mir etwas anzurechnen, wenn es nicht Christus durch mich gewirkt hätte, zur Überzeugung der Heiden durch Lehre und Tat; durch Kraft der Zeichen und Wunder, durch so kräftige Mitwirkung des heiligen Geistes; so daß ich von Jerusalem und den umliegenden Gegenden bis nach Illyrien das Evangelium überall verbreitet habe. Und zwar sah ich recht geflissentlich darauf, nicht da, wo der Name Christi schon bekannt war, ihn zu verkündigen, um nicht auf einen von Andern gelegten Grund zu bauen; sondern, wie geschrieben ist: Denen nichts von ihm verkündigt wurde, diese sollen sehen; die nichts gehört haben, sollen es vernehmen! Dadurch bin ich auch so oft gehindert worden, zu euch zu kommen; und bin noch bis jetzt gehindert. Da ich nun in diesen Gegenden keinen Wirkungskreis mehr habe, und schon seit vielen Jahren mich sehnlich zu euch zu kommen verlangt; so hoffe ich auf meiner vorhabenden Reise nach Spanien, euch bei der Durchreise zu sehen, und von euch dorthin weiteres Geleite zu erhalten, nachdem ich euch bereits werde einige Zeit genossen haben. Für jetzt habe ich eine Reise nach Jerusalem vor, um den Heiligen zu Hilfe zu kommen; denn Mazedonien und Achaja haben sich willig entschlossen, eine milde Beisteuer für die armen Heiligen in Jerusalem zu veranlassen. Ja willig taten sie es, doch waren sie es ihnen auch schuldig; denn da die Heiden an den geistigen Gütern derselben teilgenommen haben, so ist es billig, daß sie ihnen auch in leiblichen Bedürfnissen zu Hilfe kommen. Nach Vollendung dieses Geschäftes und nach Einhändigung der Beisteuer werde ich durch eure Stadt nach Spanien reisen; und ich weiß, daß, wenn ich zu euch komme, ich mit vollem Segen des Evangeliums Christi kommen werde. Ich bitte euch aber, Brüder! bei unserem Herrn, Jesu Christo, und bei der Liebe des heiligen Geistes, helfet mir durch Fürbitte zu Gott für mich, daß ich den Ungläubigen in Judäa entkomme, und daß mein Geschäft für die Heiligen in Jerusalem ganz zu ihrer Freude ausfalle; damit ich, wenn Gott will, mit Frohsinn zu euch kommen, und mich mit euch erquicken könne. Der Gott des Friedens sei mit euch Allen! Amen. Empfehlungen, Grüße, Warnungen, Segenswünsche.Ich empfehle euch Phöbe, unsere Schwester, die als Helferin bei der Gemeinde in Keuchreä steht, daß ihr sie im Herrn, so wie es Heiligen ziemt, aufnehmet, und ihr in Allem, wo sie eure Hilfe nötig hat, beistehet; denn auch sie hat sich Vieler und auch meiner selbst tätig angenommen. Grüßet die Prisca und den Aquilas, meine Mitgehilfen in Christo Jesu, (die für mein Leben ihr eigenes gewagt haben, welchen nicht allein ich, sondern alle Gemeinden aus dem Heidentume Dank schuldig sind,) auch die Gemeinde in ihrem Hause. Grüßet meinen geliebten Epanet, der in Asien der Erste für Christus war. Grüßet Maria, die sich so viel Mühe um euch machte. Grüßet Adronikus und Junias, meine Verwandte und Mitgefangene, welche auch den Aposteln rühmlich bekannt sind, und schon früher als ich Christen geworden waren. Grüßet den mir im Herrn so werten Amplias. Grüßet den Urbanus, unsern Mitarbeiter in Christo Jesu, und meinen geliebten Stachys. Grüßet den in Christo bewährten Apelles; Grüßet die Familie des Aristobulus; grüßet meinen Landsmann Herodion. Grüßet die aus der Familie Narzissus, welche zum Herrn gehören. Grüßet Tryphána und Triphosa, die im Herrn arbeiten; grüßet die geliebte Persis, die viel im Herrn gearbeitet hat. Grüßet den im Herrn ausgezeichneten Rufus und seine auch als meine Mutter. Grüßet Asynkrit, Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes und die Brüder bei ihnen; grüßet Philologus und Julia, Nereus und dessen Schwester, Olympas und alle Heilige bei ihnen. Grüßet euch einander mit heiligem Kusse. Alle Christen-Gemeinden grüßen euch. Noch bitte ich euch, Brüder, daß ihr wohl Acht habet auf die, welche Trennungen stiften und Anstoß geben, der Lehre zuwider, die euch mitgeteilt wurde; habet keine Gemeinschaft mit ihnen. Denn solche Menschen dienen nicht unserm Herrn Christo, sondern ihrem Bauche, und verführen durch Schmeichelei und schöne Worte die Herzen der Arglosen. Eure Folgsamkeit ist weit und breit bekannt, daher freue ich mich über euch; aber ich wünsche, daß ihr eben so wohl weise zum Guten, als arglos zum Bösen seid. Der Gott des Friedens wird schnell zertreten den Satan unter euren Füßen. Die Gnade unsers Herrn, Jesu Christi, sei mit euch! Timotheus, mein Mitgehilfe, auch Lucius, Jason und Sosipater, meine Landsleute, grüßen euch. Auch ich, Tertius, Schreiber dieses Briefes, sage euch meinen Gruß im Herrn. Es grüßt euch Cajus, der mich beherbergt, und die ganze Gemeinde. Erastus, der Stadtkämmerer, so wie auch der Bruder Quartus grüßen euch. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch Allen! Amen. Dem aber, der euch befestigen kann nach meinem Evangelium, nämlich nach der verkündigten Lehre von Jesu Christo, nach der Offenbarung des von ewigen Zeiten her verborgenen Geheimnisses, welches nun aber enthüllt ist, und den prophetischen Schriften gemäß auf Veranstaltung des ewigen Gottes zu gläubiger Annahme allen Völkern ist bekannt gemacht worden dem allein weisen Gott durch Jesum Christum, sei Ehre in ewige Ewigkeiten! Amen. Gruß des Apostels und Dank für die göttlichen Segnungen des Evangeliums. Warnung vor Spaltungen, und vor einer Weisheit, welcher die Lehre vom Gekreuzigten eine Torheit ist.Paulus, nach Gottes Willen berufener Apostel Jesu Christi, und der Bruder Sosthenes, an die Gemeinde Gottes zu Korinth, an die, welche durch Jesum Christum geweiht und zu Heiligen berufen sind, an Alle, welche den Namen unsers Herrn Jesu Christi anrufen, wo sie und wir auch immer sein mögen. Gnade und Friede euch von Gott, unserm Vater, und von dem Herrn, Jesu Christo! Unablässig danke ich meinem Gott euretwegen für die Gnade Gottes, die euch durch Jesum Christum zu Teil geworden ist. Daß ihr durch ihn reichlich in Allem gewonnen habet, in aller Lehre und Kenntnis; indem das Zeugnis von Christo festen Grund unter euch gefaßt hat, so daß es euch an keiner Gabe mangelt, und ihr die Erscheinung unsers Herrn, Jesu Christi, erwartet. Er wird auch bis an's Ende euch standhaft erhalten, so daß ihr an dem Tage der Erscheinung unsers Herrn, Jesu Christi, unsträflich sein werdet. Denn getreu ist Gott, der euch zur Gemeinschaft mit seinem Sohne, Jesu Christo, unserem Herrn, berufen hat. Ich bitte euch aber, Brüder! im Namen unsers Herrn, Jesu Christi, daß alle Eins bekennen, und keine Spaltungen unter euch seien; seid vielmehr in Gesinnungen und Grundsätzen vollkommen eins. Denn durch Chloes Hausgenossen habe ich von euch erfahren, meine Brüder! daß Uneinigkeiten unter euch sind. Ich meine nämlich dies: Daß der Eine und der Andere unter euch sagt: Ich halte es mit Paulus, ich mit Apollo, ich mit Kephas ich mit Christus. Ist denn Christus geteilt? Ist Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf Paulus Namen getauft worden? Ich danke Gott, daß ich Keinen unter euch, außer Krispus und Kajus, getauft habe; so kann doch Niemand sagen, daß ihr auf meinen Namen getauft seid. Doch ja, die Familie Stephanas habe ich getauft, übrigens wüßte ich keinen Andern, den ich getauft habe. Denn Christus hat mich nicht sowohl gesandt, um zu taufen, als vielmehr das Evangelium zu predigen; nicht mit Rednerprunk, damit das Kreuz Christi seiner Kraft nicht beraubt werde. Denn die Lehre vom Kreuze ist zwar den Verlornen eine Torheit, uns Geretteten aber ist sie eine göttliche Kraft. Denn es heißt in der Schrift: Vernichten will ich die Weisheit der Weisen, und zu Schanden machen die Klugheit der Klugen. Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein gelehrter Zänker dieses Zeitalters? Hat Gott nicht die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte; so gefiel es Gott, durch einen töricht scheinenden Lehrvortrag die Glaubenden zu beseligen. Weil nämlich die Juden Wunderzeichen verlangen, und die Griechen Weltweisheit suchen, wir hingegen verkündigen den gekreuzigten Christus, mag er den Juden ein Anstoß und den Heiden eine Torheit sein; aber göttliche Kraft und göttliche Weisheit ist Christus denen, welche berufen sind, sie seien Juden oder Heiden. Denn das töricht scheinende Werk Gottes übertrifft doch die Weisheit der Menschen; und das schwach scheinende Werk Gottes vermag doch mehr, als Menschen. Sehet nur, Brüder, auf euch, als Berufene selbst!! da finden sich nicht viel Weise nach dem Fleische, nicht viel Mächtige, nicht viel Vornehme; sondern die Toren von der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zu beschämen; und die Schwachen vor der Welt hat Gott ausgesondert, um die Starken zu Schanden zu machen; und die Niedrigen von der Welt, die Verachteten, die Nichtsgeltenden hat Gott ausersehen, um jene, die viel gelten, in ihrem Nichts darzustellen; damit kein Sterblicher vor Ihm sich rühmen könne. Durch ihn aber seid ihr in Christo Jesu, der uns von Gott gegeben wurde zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und Erlösung. Darum, wie die Schrift sagt: wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn! Die göttliche Lehre des Evangeliums ist sehr verschieden von den Ankündigungen und Erfindungen menschlicher Weisheit und Kunst.Auch ich, Brüder! als ich zu euch kam, bin nicht in Erhabenheit der Rede oder der Weisheit aufgetreten, um euch das Zeugnis von Christo zu verkündigen; denn ich maßte mir nicht an, von etwas Anderm bei euch zu wissen, als allein von Jesu Christo, und zwar von diesem Gekreuzigten. Ich war vielmehr mit Schwachheit, Furchtsamkeit und vielem Zittern bei euch. Ich bediente mich bei meinem Reden und Predigen nicht der künstlich überredenden Worte menschlicher Weisheit; sondern sie wirkten durch Geist und Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe. Freilich tragen wir Weisheit für die Gereifteren vor, aber nicht Weisheit dieses Zeitalters und der Großen dieser Welt, welche zu Nichts werden; sondern wir tragen Gottes geheimnisvolle und verhüllte Weisheit vor, die Gott von Ewigkeit her zu unserer Herrlichkeit bestimmt hatte. Keiner von den Großen dieser Welt hat sie gekannt; denn hätten sie diese gekannt, sie würden den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben; vielmehr ist es, wie die Schrift sagt: Was kein Auge gesehen, und kein Ohr gehört, und in keines Menschen Herz gekommen, hat Gott denen, die ihn lieben, bereitet. Uns aber hat es Gott durch seinen Geist geoffenbart; denn der Geist durchschauet Alles, selbst das Unerforschliche in Gott. Denn welcher Mensch weiß, was in dem Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? Eben so weiß auch Niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist; um zu wissen, was Gott uns verliehen hat. Und das lehren wir auch, nicht in gelehrten Worten, wie menschliche Weisheit; sondern wie der Geist sie uns lehrt, und erläutern Geistiges mit Geistigem. Freilich nimmt der sinnliche Mensch das nicht auf, was vom Geiste Gottes kommt, ihm ist es Torheit, und er vermag es nicht zu fassen, weil es nur geistig gefaßt werden kann. Der Geistige aber kann Alles beurteilen; ihn hingegen kann Keiner beurteilen. Denn wer kennet den Sinn des Herrn, der ihn belehren könnte? Wir aber haben Christi Sinn. Zurechtweisung der Korinther über sich selbst, und über diejenigen, welche Trennungen stifteten und die Apostel herabsetzten.Auch mit euch, Brüder! konnte ich nicht, wie mit geistigen Menschen reden, sondern wie mit fleischlichen, wie mit Kindern im Christentum. Mit Milch nährte ich euch, nicht mit starker Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen, und könnet sie auch jetzt noch nicht vertragen; weil ihr noch fleischlich seid. Denn wenn noch Eifersucht und Parteigeist unter euch herrschen, seid ihr dann nicht fleischlich, und wandelt ihr nicht wie Sinnen-Menschen? Wenn nämlich der Eine sagt: Ich halte es mit Paulus; der Andere: ich mit Apollo; seid ihr da nicht fleischliche Menschen? Wer ist Apollo? Wer ist Paulus? Diener dessen sind sie, durch welche ihr zum Glauben gelangt seid. Und zwar so, wie es der Herr einem Jeden übertragen hat. Ich habe gepflanzt, Apollo hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. Also gilt weder der pflanzt, noch der begießt, sondern nur der, welcher das Gedeihen gibt, Gott. Der Pflanzer und der Begießer sind gleich; Jeder aber wird nach seiner Arbeit auch seinen Lohn erhalten. Wir sind Mitarbeiter Gottes; ihr seid Gottes Acker, Gottes Gebäude. Ich habe zufolge der mir anvertrauten Gnade Gottes, wie ein weiser Bauverständiger den Grund gelegt; ein Anderer bauet darauf fort. Aber - Jeder sehe wohl zu, wie er fortbauet! Denn einen andern Grund kann Niemand legen, als der gelegt ist, und dieser ist Jesus Christus. Wer nun auch auf diesen Grund fortbauet, ob Gold, Silber, kostbare Steine, oder Holz, Heu, Stroh an dessen Werke wird sich's ausweisen; der Tag des Herrn wird es lehren; in der Feuerprobe wird es an's Licht kommen; die Feuerprobe wird entscheiden, wie eines Jeden Werk beschaffen ist. Hat das Werk Bestand, das Jemand darauf erbaut hat, so wird er seinen Lohn erhalten; gehet sein Werk aber im Feuer auf, so ist sein Lohn dahin; er selbst wird wohl noch gerettet werden, doch nur wie durch das Feuer. Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid, und der Geist Gottes in euch wohnet? So jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn Gottes Tempel ist heilig, und ein solcher seid ihr. Keiner täusche sich selbst! Wenn Jemand unter euch sich einbildet, vor dieser Welt ein Weiser zu sein, der werde zum Toren, damit er ein Weiser werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott, denn es steht geschrieben: In ihrer eignen Schlauheit fängt er die Weisen. Und in einer andern Stelle: Der Herr kennt die Einfälle der Weisen, daß sie töricht sind. Auf Menschen sei darum Niemand stolz. Denn Alles ist für euch da: sei es Paulus, oder Apollo, oder Kephas; sei es Welt, oder Leben, oder Tod, oder Gegenwart, oder Zukunft, Alles ist für euch da. Ihr aber gehöret Christo, Christus aber Gott an. Ein Jeder halte uns also für Diener Christi und für Verwalter der göttlichen Geheimnisse. Was übrigens von den Verwaltern gefordert wird, ist: daß Jeder pflichttreu befunden werde. Ich mache mir wenig daraus, wenn ich von euch oder von menschlichem Tage beurteilt werde; ich mag nicht einmal selbst über mich entscheiden; (denn obgleich ich mir nichts vorzuwerfen habe, so rechtfertigt mich dieses noch nicht;) mein Richter ist der Herr. Eilet also mit eurem Urteile nicht der Zeit vor, bis der Herr kommt; der auch das, was in tiefster Verborgenheit lag, an's Licht bringen, und des Herzens Gesinnungen aufdecken wird. Alsdann wird Jeder von Gott sein verdientes Zeugnis erhalten. Dieses, Brüder! habe ich nun aus Schonung gegen euch in meine und Apollos Person eingekleidet, damit ihr an uns lernet, daß sich Keiner über den Andern zum Nachteil des Andern mehr erhebe, als es geschrieben ist. Denn wer gibt dir einen Vorzug? Was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum prahlst du, als ob du es nicht empfangen hättest? Ihr seid jetzt satt; ihr habt jetzt Überfluß; ihr habet Ansehen und Macht ohne uns; wollte Gott, daß ihr Ansehen und Macht hättet, so würden auch wir wohl mit euch Ansehen und Macht haben. Denn mir scheint, Gott habe uns Apostel wie die Niedrigsten, Verurteilten gleich, ausgestellt, daß wir ein Schauspiel der Welt, Engeln und Menschen werden sollen. Wir gelten für Toren um Christi willen, ihr für Aufgeklärte in Christo; wir für Schwache, ihr für die Starken; ihr seid die Geehrten, wir die Verachteten. Bis diese Stunde leiden wir Hunger und Durst, sind nackend, werden geschlagen und haben keine bleibende Stätte. Mit unserer Hände Arbeit müssen wir uns mühselig nähren; wir werden geschmäht, und segnen; wir werden verfolgt, und leiden es geduldig; wir werden gelästert, und geben gute Worte; bis auf diese Stunde werden wir wie der Auswurf der Welt, wie ein Auskehricht Aller gehalten. Nicht um euch schamrot zu machen, schreibe ich dieses; sondern um euch, als meinen geliebten Kindern, eine Ermahnung zu geben. Möget ihr auch zehntausend Erzieher in Christo haben; aber Väter habet ihr nicht viele; denn ich bin in Christo Jesu durch das Evangelium euer Vater geworden. Daher bitte ich euch, bildet euch nach mir! wie ich mich nach Christo bilde. In dieser Absicht sende ich Timotheus, meinen geliebten und getreuen Sohn im Herrn zu euch, damit er euch meine Wege, in Christo Jesu vorgebahnt, in Erinnerung bringe, so wie ich sie überall in jeder Gemeinde lehre. Zwar haben Einige die stolze Einbildung, als würde ich nicht zu euch kommen; aber ich werde, wenn der Herr will, bald zu euch kommen; und dann werde ich gewahren, nicht was die Aufgeblasenen geschwätzt, sondern was sie gewirkt haben. Denn in Gottes Reiche kommt es nicht auf Worte, sondern auf wirksame Tätigkeit an. Was wollet ihr? Soll ich mit der Zuchtrute, oder mit Liebe und im Geiste der Sanftmut zu euch kommen? Behandlung eines Blutschänders, und Vermeidung des Umgangs mit Lasterhaften in der Gemeinde.Überall hört man von Unzucht unter euch, und zwar von solcher Unzucht, dergleichen unter Heiden nicht ist; daß nämlich Jemand mit seines Vaters Weibe Umgang habe. Und ihr könnet noch stolz sein, und nicht vielmehr niedergeschlagen, bis daß ein solcher Frevler aus eurer Mitte entfernt werde? Denn ich, ob zwar persönlich nicht gegenwärtig, aber im Geiste bei euch, habe schon, als wenn ich gegenwärtig wäre, über einen solchen Frevler beschlossen: im Namen unsers Herrn Jesu Christi, (wenn ihr euch versammelt, und ich im Geiste da bin) aus Vollmacht unsers Herrn Jesu Christi einen solchen zu übergeben dem Satan zum Verderben des Fleisches, damit der Geist am Tage des Herrn Jesu gerettet werde. Das ist kein guter Ruf für euch! Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Schaffet den alten Sauerteig fort, damit ihr ein frischer Teig werdet, wie ihr denn ohne Sauerteig sein sollet, weil unser Osterlamm, Christus, für uns geschlachtet ist. Lasset uns also das Ostermahl halten, nicht mit dem alten Sauerteige, nicht im Sauerteige der Sünde und des Lasters, sondern im Süßteige der Reinheit und Wahrheit. Ich schrieb euch im Briefe, allen Umgang mit Unzüchtigen zu vermeiden; das meinte ich zwar nicht von allen Unzüchtigen dieser Welt, oder Wucherern, oder Räubern, oder Götzen-Dienern; sonst müßtet ihr aus der Welt gehen. Aber jetzt schreibe ich euch, ihr sollet mit Keinem Umgang haben, der sich Bruder nennt, und doch ein Unzüchtiger, oder ein Wucherer, oder ein Götzen-Diener, oder ein Verleumder, oder ein Trunkenbold, oder ein Räuber ist; auch nicht einmal essen sollet ihr mit einem solchen. Denn was geht mich an, die draußen sind zu richten? richtet nicht ihr nur die Eingehörigen? Die draußen sind, wird Gott richten. Schaffet den Bösewicht aus eurer Mitte! Tadel des Prozessführens, besonders vor heidnischen Gerichten. Warnung vor Unzucht und andern Lastern.Wagt es Jemand unter euch, wenn er Streitsache mit einem Andern hat, dieselbe von den Ungerechten und nicht von den Heiligen entscheiden zu lassen? Wisset ihr nicht, daß die Heiligen Richter über die Welt sein werden? Und ihr, die ihr die Welt richten werdet, solltet nicht fähig sein, über Kleinigkeiten zu entscheiden? Wisset ihr nicht, daß wir über Engel richten werden? Um wie vielmehr über Dinge, die das Irdische betreffen! Und doch wählet ihr, wenn ihr Streitsachen über irdische Dinge habet, diejenigen zu Richtern, die in der Gemeinde verachtet sind? Zu eurer Beschämung frage ich: Ist denn unter euch nicht ein einziger so Verständiger, der Streitigkeiten zwischen seinem Mitbruder schlichten kann? Ein Bruder führt wider den Andern Prozeß, und noch dazu vor Ungläubigen? Schon das ist durchaus ein Fehler unter euch, daß ihr untereinander Streitigkeiten habet. Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum duldet ihr nicht lieber Beeinträchtigung? Aber ihr selbst erlaubet euch Unrecht und Beeinträchtigung, und dieses gegen Brüder. Wisset ihr nicht, daß Ungerechte an Gottes Reich keinen Teil haben werden? Täuschet euch nicht! Kein Unzüchtiger, kein Götzendiener, kein Ehebrecher, kein Selbstbeflecker, kein Knabenschänder, kein Dieb, kein Geiziger, kein Trunkenbold, kein Verleumder, kein Räuber wird Erbe des göttlichen Reiches werden. Dergleichen waren auch Einige von euch; aber ihr seid gereinigt, geheiligt und gerecht geworden im Namen unsers Herrn Jesu Christi, und durch den Geist unsers Gottes. Alles ist mir erlaubt; aber doch nützet nicht Alles. Alles ist mir erlaubt; aber nichts soll die Herrschaft über mich erhalten. Die Speisen sind für den Magen, und der Magen für die Speisen; Gott aber wird sowohl diese, als jenen zerstören. Für die Unzucht ist also nicht der Leib da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib; denn Gott hat den Herrn auferweckt, so wird er auch uns durch seine Macht auferwecken. Wisset ihr nicht, daß eure Leiber Christi Glieder sind? Diese Glieder Christi sollte ich nehmen, und zu Huren-Gliedern machen? Das sei ferne! Oder bedenket ihr nicht, daß, wer einer Hure anhängt, Ein Leib mit ihr ist? (Denn Zwei, heißt es, werden Ein Leib sein;) wer aber dem Herrn anhängt, der ist Ein Geist mit ihm. Fliehet die Unzucht! die übrigen Sünden, die der Mensch begeht, treffen nicht so unmittelbar den Körper; aber der Unzüchtige versündiget sich an seinem eigenen Körper. Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des euch inwohnenden heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt; und daß ihr nicht euch selbst angehöret? Denn um einen hohen Preis seid ihr erkauft worden; verherrlichet und traget also Gott an eurem Leibe! Über die Ehe und den ledigen Stand.Was aber das betrifft, worüber ihr mir geschrieben, so tut der Mensch wohl, kein Weib zu berühren. Um aber Ausschweifungen zu verhüten, mag Jeder seine Frau haben, und jede Frau ihren Mann haben. Der Mann leiste der Frau die eheliche Pflicht, und eben so auch die Frau dem Manne. Die Frau hat kein freies Recht über ihren Leib, sondern der Mann; eben so hat der Mann über seinen Leib kein freies Recht, sondern die Frau. Entziehet euch einander nicht, es sei denn mit gegenseitiger Einwilligung auf einige Zeit, um euch der Andacht zu widmen; dann aber kommet wieder zusammen, damit Satan euch nicht versuche, wegen eurer Unenthaltsamkeit. Dies sage ich indessen nur aus Nachsicht, nicht befehlsweise. Ich wünschte freilich, daß alle Menschen so wären, wie ich; allein Jeder hat seine eigene Gabe von Gott; der Eine so, der Andere so. Den Unverheirateten und Verwitweten rate ich, daß sie wohl tun, so zu bleiben, wie ich. Können sie sich aber nicht enthalten, so mögen sie heiraten; denn besser ist es heiraten, als entbrannt werden. Den Verheirateten hingegen gebiete nicht ich, sondern der Herr, daß die Frau sich nicht scheide von dem Manne; (wenn sie sich aber scheidet, so bleibe sie unverheiratet, oder söhne sich mit dem Manne aus;) der Mann soll sich aber auch von der Frau nicht scheiden. Den Übrigen aber rate ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine Nichtchristin zur Frau hat, und sie zufrieden ist, ihm beizuwohnen, so scheide er sich nicht von ihr! Auch wenn eine Christin einen Nichtchristen zum Manne hat, und er zufrieden ist, ihr beizuwohnen, so scheide sie sich nicht von ihm. Denn der nichtchristliche Mann wird durch die christliche Frau geheiligt, und die nichtchristliche Frau durch den christlichen Mann geheiligt; sonst wären ja eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig. Will sich jedoch der Nichtchristliche trennen, so mag er es tun. Der Bruder oder die Schwester ist in diesem Falle nicht gebunden. Zum Frieden aber hat uns Gott berufen. Denn wie weißt du, Frau! ob du nicht den Mann zum Heile führest? oder du, Mann! wie weißt du, ob du nicht die Frau zum Heile bringest? Richte sich Jeder, wie ihn der Herr begabet, Jeder, wie ihn Gott berufen hat. Und diese Verordnung gebe ich allen Gemeinden. Wer als Beschnittener berufen ist, der erkünstliche sich keine Vorhaut; wer als Unbeschnittener berufen ist, der braucht die Beschneidung nicht anzunehmen. Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts; sondern die Beobachtung der göttlichen Gebote. Jeder bleibe in der Lage, worin er war, als er berufen wurde. Warest du als Sklave berufen, so laß dich das nicht kümmern; kannst jedoch frei werden, so mache dir das um so mehr zu Nutze. Denn wer als Sklave im Herrn berufen worden, ist ein Freigelassener des Herrn; so wie derjenige, der als Freier berufen, ein Knecht Christi ist. Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Sklaven! Wozu Jeder berufen worden, Brüder! so bleibe er vor Gott! Was die Unverheirateten betrifft, so habe ich keinen Befehl von dem Herrn; ich will aber als der ich vom Herrn begnadigt bin, treu zu sein, meinen Rat erteilen. Ich bin nun der Meinung, dieses sei gut, der bevorstehenden Not wegen; deswegen es dem Menschen ratsam sei, so zu bleiben. Bist du an eine Frau gebunden, so suche keine Trennung; bist du frei von einer Frau, so suche keine Frau! Wenn du aber heiratest, so sündigest du nicht; auch wenn eine Jungfrau heiratet, sündiget sie nicht; solche werden aber leibliche Trübsale erfahren, damit möchte ich euch verschont wissen. Daher sage ich, Brüder! dieses: Die Zeit ist kurz; das bleibt übrig, daß auch denen, die Weiber haben, so sein wird, als hätten sie keine; und den Weinenden, als weinten sie nicht; und den Fröhlichen, als freuten sie sich nicht; und den Käufern, als besäßen sie nichts; und denen, die dieser Welt genießen, als genössen sie ihrer nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht. Ich möchte aber gerne, daß ihr frei von Sorgen wäret. Wer keine Frau hat, sorgt für die Sache des Herrn, wie er dem Herrn wohlgefalle; wer aber eine Frau hat, sorgt für das Irdische, wie er der Frau gefalle, und er ist geteilt. Aber eine Unverheiratete und eine Jungfrau sorgt für die Sache de Herrn, damit sie an Leib und Geist sich heilige; die Verheiratete hingegen sorgt für das Irdische, wie sie dem Manne gefalle. Dies sage ich zu eurem Besten; nicht um euch eine Schlinge anzuwerfen, sondern weil ihr wohlanständiger und anhaltender dem Herrn dienen könnet ohne Hindernis. Besorget aber Jemand, er möchte Schande an seiner Tochter erleben, wenn sie zu alt würde, und kann es nicht anders sein, so tut er, was er will; er sündigt nicht; er lasse sie heiraten! Wenn aber Jemand in seinem Herzen fest darauf besteht, nicht genötigt und ganz seines freien Willens mächtig ist, und in seinem Herzen es beschlossen hat, seine Tochter unverheiratet zu lassen, der tut wohl daran. Wer seine Tochter also heiraten läßt, der tut wohl; und wer sie nicht heiraten läßt, tut noch besser. Die Frau ist an das Ehegesetz gebunden, so lange ihr Mann lebt; ist aber ihr Mann entschlafen, so hat sie Freiheit, mit wem sie will, sich zu verheiraten, nur daß es im Herrn geschehe. Doch ist sie, meiner Meinung nach, glücklicher, wenn sie so bleibt; und ich denke doch auch, Gottes Geist zu haben. Über das Essen von Götzenopfern.Was die Götzenopfer betrifft, so wissen wir, (denn Kenntnis haben wir Alle, aber das Wissen macht stolz; die Liebe hingegen will nützen. Wenn Jemand auf sein Wissen sich etwas einbildet, so erkennt er noch nicht einmal, wie sein Wissen beschaffen sein soll; wenn aber Jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt.) Was also den Genuß der Götzenspeisen betrifft, so wissen wir, daß der Götze in der Welt nichts ist, und daß es außer dem einigen Gott keinen andern gibt. Denn obgleich es dem Namen nach Götter sowohl im Himmel, als auf Erden gibt, (so viele Götter, als viele Herren es gibt;) so haben wir doch nur Einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind, und wir in ihm; und Einen Herrn, Jesum Christum, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn. Allein diese Einsicht haben nicht Alle; denn Einige essen, in der Meinung, die sie noch immer von den Götzen haben, von dem Götzen-Opfer, als solchem, und verletzen ihr schwaches Gewissen. Bei Gott gibt uns die Speise keinen Wert, denn wir werden nichts mehr gelten, wenn wir essen, und nichts weniger gelten, wenn wir nicht essen. Sehet also zu, daß diese eure Freiheit den Schwächeren nicht zum Anstoß werde; denn wenn Jemand dich, der du die (bessere) Einsicht hast, in einem Götzentempel speisen sähe, könnte er nicht bei seiner noch schwankenden Überzeugung gereizt werden, daß er von den Götzenopferspeisen genösse? So ginge durch deine (bessere) Einsicht dein schwächerer Bruder verloren, für welchen Christus gestorben ist! Indem ihr euch aber so an euren Brüdern versündiget, und ihr noch schwaches Gewissen verwundet, versündigt ihr euch an Christus. Deswegen wollte ich, wenn eine Speise meinem Bruder Anstoß gäbe, nimmermehr Fleisch essen, um meinem Bruder nicht anstößig zu werden. Auch etwas an sich Erlaubtes ist aus Liebe und zur Förderung des Guten zu unterlassen.Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesum Christum, unsern Herrn, gesehen? Seid ihr im Herrn nicht mein Werk? Gelte ich auch Andern nicht als Apostel, so bin ich es doch euch; denn ihr seid das Siegel meines Apostelamtes im Herrn. Dies ist meine Verteidigung gegen die, welche mich Rede stellen wollen. Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? Haben wir nicht das Recht, von einer christlichen Frau uns begleiten zu lassen, wie die übrigen Apostel, und die Brüder des Herrn, und Kephas? Oder sollten nur allein ich und Barnabas das Recht nicht haben, so zu handeln? Wer dient wohl als Soldat auf eigene Kosten? Wer pflanzet einen Weinberg und genießt nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde, und nährt sich nicht von der Milch der Herde? Spreche ich dieses nur nach dem was bei Menschen gilt? Sagt das Gesetz nicht auch dasselbe? Im Gesetze Mosis heißt es ja: Du sollst dem dreschenden Ochsen das Maul nicht verkörben! Sorget Gott nur für die Ochsen? Oder sagt er's vielmehr nicht unsertwegen? Ja unsertwegen ist es geschrieben: Auf Hoffnung soll der Pflüger pflügen, auf Hoffnung seines Teils der Drescher dreschen. Haben wir euch Geistiges gesäet, ist es etwas Großes, wenn wir euer Fleischliches ernten? Genießen doch Andere dieses Recht bei euch, warum vielmehr nicht wir? Allein wir haben uns dieses Rechtes nicht bedient, sondern wir schicken uns lieber in Alles, um dem Evangelium Christi kein Hindernis zu veranlassen. Wisset ihr nicht, daß die Opferpriester vom Opfer essen, und die Diener des Altars vom Altare ihren Teil empfangen? So hat auch der Herr verordnet, daß die Prediger des Evangeliums vom Evangelium leben sollen. Ich aber habe von dem Allen nicht Gebrauch gemacht; auch schreibe ich dieses nicht, damit es so mit mir gehalten werde; denn lieber wollte ich sterben, als daß mir Jemand meinen Ruhm vernichten sollte. Denn das verkündigen des Evangeliums gibt mir noch keinen Ruhm, das ist ja meine Pflicht; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte! Tue ich es gerne; so wird mir mein Lohn; tät' ich es ungerne, so ist mir doch einmal das Amt anvertrauet. Welches ist denn nun mein Lohn? Daß ich das Evangelium, welches ich predige, unentgeltlich hingebe, und von dem Rechte, das mir bei Verkündigung des Evangeliums zukommt, keinen Gebrauch mache. Obgleich ich von Allen unabhängig war; so habe ich mich Allen zum Knechte gemacht, um desto Mehrere zu gewinnen. Bei den Juden betrug ich mich wie ein Jude, um die Juden zu gewinnen; bei den Anhängern des Gesetzes betrug ich mich, als stände auch ich unter dem Gesetze, (obgleich ich nicht unter dem Gesetze stand,) um die Anhänger des Gesetzes zu gewinnen; bei denen hingegen, die ohne Gesetz sind, als wäre auch ich ohne Gesetz, (wiewohl ich von Gottes Gesetze nicht entbunden, sondern dem Gesetze Christi verpflichtet bin), um die Gesetzlosen zu gewinnen. Zu den Schwachen ließ ich mich wie ein Schwacher herab, um die Schwachen zu gewinnen; ich bin Allen Alles geworden, um Alle selig zu machen. Alles tue ich um des Evangeliums willen, damit auch ich daran Mitanteil haben möge. Wisset ihr nicht, daß die Wettläufer in der Laufbahn zwar alle laufen, nur Einer aber den Preis erhält? Laufet so, daß ihr den Preis gewinnet! Jeder Wettkämpfer muß sich auf's Strengste enthalten; und das tun jene, um einen verwelkenden, wir hingegen, um einen unverwelklichen Kranz zu gewinnen. Eben so laufe nun ich, aber nicht auf's Ungewisse hin; so kämpfe ich, aber nicht um bloße Luftstreiche zu tun; sondern streng und hart halte ich meinen Leib, damit ich nicht, da ich Andern predige, selbst verwerflich werde. Warnende Beispiele aus der Israelitischen Geschichte für diejenigen, welche an den Opfermahlzeiten Teil nehmen.Ich möchte nicht, Brüder, daß es bei euch in Vergessenheit käme, wie alle unsere Vorfahren jener Wolke folgten, alle durch das Meer gingen; alle durch die Wolke und das Meer auf Moses getauft wurden; alle dieselbe geistige Speise aßen; alle denselben geistigen Trank genossen; (sie tranken nämlich von dem geistigen Fels, der sie begleitete; dieser Fels war Christus,) und doch hatte Gott an den Meisten unter ihnen kein Wohlgefallen; deshalb sie in der Wüste niedergestreckt wurden. Das sind Sinnbilder für uns, damit auch wir uns nicht des Bösen gelüsten lassen, wie Jene sich gelüsten ließen. Nehmet also nicht Teil an dem Götzendienste, wie Einige von Jenen, von denen es heißt: Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und erhob sich zu tanzen. Lasset uns nicht Unzucht treiben, wie Manche von Jenen Unzucht getrieben haben, weshalb an Einem Tage drei und zwanzig tausend Menschen umkamen. Lasset uns nicht Christum auf die Probe stellen, wie auch Einige von Jenen ihn auf die Probe gestellt haben, die durch Schlangen getötet wurden. Murret nicht, wie auch Einige von Jenen gemurrt haben, die durch den Würgengel umkamen. Dieses Alles widerfuhr jenen sinnbildlich, und ist für uns zur Warnung geschrieben, über welche das letzte Zeitalter gekommen ist. Wer also fest zu stehen glaubt, der sehe zu, daß er nicht falle. Noch hat euch keine Versuchung getroffen, als nach menschlichem Lose, und treu ist Gott, der euch nicht versuchen läßt über eure Kräfte; er wird vielmehr mit der Versuchung auch solche Wendung treffen, daß ihr die ertragen könnet. Darum, meine Geliebten, fliehet den Götzendienst! Ich rede zu euch als Verständigen; beurteilet selbst, was ich sage: Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist er nicht die Mitteilung des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Mitteilung des Leibes des Herrn? Deswegen sind Ein Brot, Ein Leib wir Viele, Alle die wir von Einem Brote genießen. Sehet auf die Israeliten nach dem Fleische! Sind nicht die, welche von den Opfern essen dürfen, Mitgenossen des Altars? Was will ich damit sagen? Daß ein Götze etwas sei? Oder daß das Götzenopfer etwas sei? Nein! was der Heide opfert, das opfert er Teufeln, und nicht Gott, Ich will aber nicht, daß ihr Teil nehmet an dem Teufelsdienste. Ihr könnet doch nicht den Kelch des Herrn und den Kelch der Teufel trinken; ihr könnet nicht an dem Mahle des Herrn und an dem Teufel-Mahle Teil nehmen! Oder wollen wir den Herrn zum Unwillen reizen? Sind wir stärker als Er? Wäre auch Alles erlaubt, so ist doch nicht Alles heilsam; wäre Alles erlaubt, so ist doch nicht Alles erbaulich. Niemand suche bloß seinen Vorteil, sondern auch den Nutzen des Andern! Alles, was auf dem Fleischmarkte verkauft wird, das esset, ohne des Gewissens wegen ängstlich nachzufragen. Denn des Herrn ist die Erde mit Allem, was sie füllt. Ladet euch ein Ungläubiger zu Tische, und ihr wollet hingehen; so esset Alles, was euch vorgesetzt wird, ohne des Gewissens wegen ängstlich nachzufragen. Wenn aber Jemand zu euch sagte: Dies ist vom Götzenopfer; so esset nicht davon, um dessentwillen, der es anzeigte, und um des Gewissens willen. Ich meine aber nicht dein eigenes, sondern des Andern Gewissen; denn warum sollte meine Freiheit von dem Gewissen eines Andern gerichtet werden? Wenn ich etwas mit Dank genieße, warum sollte ich darum, wofür ich danke, gelästert werden? Ihr möget also essen oder trinken, oder sonst etwas tun: tut Alles Gott zu Ehren. Gebet weder Juden, noch Heiden, noch der Gemeinde Gottes einen Anstoß! Wie auch ich mich auf alle Weise nach Jedem bequeme, und nicht darauf sehe, was mir, sondern was Vielen förderlich ist, daß sie selig werden. Beachtung des äußern Wohlstandes in den Versammlungen. - Feier des heiligen Abendmahls.Folget meinem Beispiele, wie ich dem Beispiele Christi folge! Ich lobe euch, Brüder, daß ihr bei Allem an mich denket, und nach den Überlieferungen, die ich euch erteilt habe, euch richtet. Dies sollet ihr aber wissen, daß eines jeden Mannes Oberhaupt Christus, des Weibes Oberhaupt der Mann, und Christi Oberhaupt Gott ist. Jeder Mann, der mit bedecktem Haupte betet, oder weissaget, entehret sein Haupt; jede Frau hingegen, die mit unverschleiertem Haupte betet, oder weissaget, beschimpfet ihr Haupt; denn es ist eben so viel, als wäre sie geschoren. Wenn eine Frau sich nicht verschleiert, so mag sie sich auch die Haare abschneiden lassen; ist es aber der Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden oder ganz wegscheren zu lassen; so verschleiere sie ihr Haupt. Ein Mann hingegen darf sein Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Würde an sich trägt; die Frau hingegen des Mannes würde; denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Manne. Auch ist der Mann nicht um der Frau, sondern die Frau um des Mannes willen geschaffen. Darum soll die Frau ein Oberherrschaftszeichen auf dem Haupte haben, um der Engel willen. Übrigens so ist weder ein Mann ohne Weib, noch ein Weib ohne Mann im Herrn. Denn so wie das Weib von dem Manne ist, so ist der Mann durch das Weib da; Alles aber ist von Gott. Urteilet selbst: schickt es sich für eine Frau, ohne Schleier öffentlich zu Gott zu beten? Oder lehret euch nicht selbst die Natur, daß es dem Manne schimpflich sei, sein Haupthaar lang wachsen zu lassen? Das lange Haar hingegen des Weibes Zierde sei, weil das Haar ihr statt eines Schleiers gegeben ist? Sollte übrigens Jemand Lust haben, zu streiten: wir und die Gemeinden Gottes haben eine solche Sitte nicht. Da ich diese Anordnungen treffe, kann ich nicht loben, daß es durch eure Zusammenkünfte mit euch nicht besser, sondern schlimmer wird. Denn für's Erste höre ich, daß bei euren Zusammenkünften in der Gemeinde Spaltungen unter euch seien, und zum Teil glaube ich es. Denn es müssen auch Spaltungen unter euch sein, damit die Bewährten unter euch kenntlich werden. Wenn ihr nun zusammenkommet; so heißt das nicht das Abendmahl des Herrn genießen. Denn Jeder nimmt seine Speise vor sich hin, und ißt; und so ist der Eine noch hungrig, der Andere überladet sich. Habt ihr zum Essen und Trinken nicht eure Häuser? Oder achtet ihr die Gemeinde Gottes so gering, und beschämet die, welche nichts mitbringen? Was soll ich sagen? Euch loben? Hierin lobe ich euch nicht. Denn vom Herrn habe ich es empfangen, was ich euch übergeben habe, nämlich: Der Herr, Jesus, in der Nacht, da er verraten wurde, nahm er Brot, und dankte, brach es und sprach: Nehmet, esset; dies ist mein Leib, der für euch hingegeben wird; tut dies zu meinem Andenken! Desgleichen nahm er auch nach der Mahlzeit den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute; tut dieses, so oft ihr trinket, zu meinem Andenken! Denn so oft ihr dieses Brot esset und diesen Kelch trinket, sollet ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt, in Erinnerung bringen. Wer demnach unwürdig dieses Brot ist, oder den Kelch des Herrn trinkt, der versündigt sich an dem Leibe und Blute des Herrn. So prüfe denn Jeder sich selbst; alsdann esse er von diesem Brote und trinke aus diesem Kelche; denn wer unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich selbst das Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. Darum gibt es unter euch so viele Kranke und Schwache; ja nicht wenige schlafen. Denn wenn wir uns selber richten, so würden wir gewiß nicht gerichtet werden; werden wir aber gerichtet, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verdammet werden. Wenn ihr also, meine Brüder, zu dem Mahle zusammenkommet, so warte Einer auf den Andern! Hat Jemand Hunger, so esse er zu Hause, damit die Zusammenkunft euch nicht zur Strafe gereiche. Das Übrige will ich anordnen, wenn ich komme. Über Verschiedenheit der Geistesgaben, ihre Bestimmung und Anwendung.Was die Geistesgaben angeht, will ich nicht, Brüder! euch unwissend lassen. Ihr wisset, daß ihr als Heiden, wie ihr geführt wurdet, zu den stummen Götzen ginget. Deswegen gebe ich euch diese Belehrung: Niemand, der in Gottes Geiste redet, wird eine Lästerung gegen Jesum ausstoßen, auch kann Niemand Jesum den Herrn bekennen, außer im heiligen Geiste. Indessen sind die Gaben verschieden; aber es ist doch Ein Geist. Verschieden sind die Ämter; aber es ist Ein Herr. Verschieden sind die Wirkungen; aber es ist Ein Gott, der Alles in Allem wirket. Jedem aber wird zur Nutzanwendung etwas verliehen, worin der Geist versichtbaret wird. Der Eine erhält durch den Geist die Lehrgabe der Weisheit, der Andere durch denselben Geist die Lehrgabe der Wissenschaft. Dem Einen wird Glaube durch denselben Geist; einem Andern die Gabe, Kranke zu heilen, durch eben diesen Geist. Einem die Wunderkraft, dem Andern die Weissagungsgabe, wieder einem Andern die Geister zu unterscheiden; noch einem Andern die Sprachengabe, und einem Dritten die Übersetzungsgabe der Sprachen. Aber dies Alles wirket Ein und der nämliche Geist, der Jedem nach seinem Willen dies oder jenes mitteilt. So wie nämlich der Körper ein Ganzes ist, und der Glieder viele hat; alle Glieder des Körpers aber, ungeachtet ihrer Menge, doch nur Einen Körper bilden; so verhält es sich auch mit Christus. Denn wir Alle, Juden oder Heiden, Sklaven oder Freie, sind durch einen Geist zu Einem Körper getauft, und Alle auf Einen Geist getränkt. Denn nicht ein einzelnes, sondern viele Glieder machen den Körper aus. Wenn der Fuß sagte: Weil ich nicht Hand bin, so gehöre ich nicht zum Körper, wird er darum nicht zum Körper gehören? Und wenn das Ohr sagte: Weil ich nicht Auge bin, so bin ich kein Teil des Körpers, wäre es deswegen kein Teil des Körpers? Wenn der ganze Körper Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch? Nun hat aber Gott den Gliedern die Stelle angewiesen, jedem derselben am Körper nach seinem Wohlgefallen. Wäre Alles nur ein und dasselbe Glied, wo wäre dann ein Körper? Nun aber sind der Glieder viele; aber nur Ein Körper? Das Auge kann nicht zu der Hand sagen: Ich kann dich entbehren; eben so wenig der Kopf zu den Füßen: Ich bedarf eurer nicht; vielmehr sind gerade diejenigen Glieder des Körpers, welche die schwächern scheinen, die unentbehrlichsten; und diejenigen, welche wir für die unansehnlichsten des Körpers halten, kleiden wir desto mehr Schmuck; und die unanständigen an uns haben um desto größeren Anstand; diejenigen, die uns wohl anstehen, bedürfen dessen nicht. Aber Gott hat den Körper eingerichtet, daß er den unedleren Teilen desto mehr Wert verlieh; damit keine Unordnung im Körper sei, sondern die Glieder gemeinschaftlich für einander sorgen. Wenn nun ein Glied leidet, so leiden alle Glieder; wird dem einen Gliede wohl, so Teilen alle Glieder die Freude. Ihr seid der Körper Christi, und jeder Einzelne ist ein Glied desselben. Und zwar setzte Gott in der Kirche zuerst Einige als Apostel an, nächst ihnen Propheten; dann Lehrer; dann verlieh er auch Wunderkräfte; Gaben zu heilen, zu helfen, die Aufsicht zu führen, in fremden Sprachen zu reden, die Reden auszulegen. Sind denn nun Alle Apostel? Alle Propheten? Alle Lehrer? Haben Alle Wunderkräfte? Alle die Gabe zu heilen? Können Alle in fremden Sprachen reden? Alle diese auslegen? Beeifert euch um die nützlichern Gaben! Und dazu will ich euch noch einen trefflichen Weg zeigen. Hoher Wert der Liebe.Wenn ich die Sprachen der Menschen und der Engel redete, hätte aber die Liebe nicht; so wäre ich ein tönendes Erz, oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte; und alle Geheimnisse und alle Kenntnisse wüßte, und den stärksten Glauben hätte, so daß ich Berge versetzte; es fehlte mir aber an Liebe, so wäre ich nichts. Ja, wenn ich mein ganzes Vermögen zum Unterhalt der Armen hingäbe, und meinen Leib hinopferte, so daß ich mich verbrennen ließe, es fehlte mir aber an Liebe, so hülfe es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, ist milde; die Liebe beneidet nicht; sie ist nicht unbescheiden; sie blähet nicht auf; sie verletzet den Wohlstand nicht; sie ist nicht eigensüchtig; sie läßt sich nicht erbittern; sie denkt nichts Arges; sie hat nicht Freude an dem Unrecht, aber Freude an der Wahrheit; sie trägt Alles; sie glaubt Alles; sie hofft Alles; sie duldet Alles. Die Liebe hört nimmer auf; wenn auch Weissagungsgaben wegfallen, die Sprachgaben aufhören, und es mit der Erkenntnis ein Ende nimmt. Denn unvollkommen ist unsere Erkenntnis und unvollkommen unser begeisterter Vortrag; wann aber das Vollkommene erscheint, dann wird das Unvollkommene aufhören. Als ich Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich aber Mann wurde, legte ich das Kindische ab. Jetzt sehen wir noch dunkel, wie durch einen Spiegel rätselhaft; einst aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt noch ist mein Erkennen unvollkommen; dann aber werde ich erkennen, so wie ich auch erkannt werde. Hienieden einmal bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die größte unter diesen ist die Liebe. Vom Gebrauche der Sprachen- und Lehrgabe in den Versammlungen.Strebet nach der Liebe! Um die Geistesgaben beeifert euch; besonders aber, daß ihr weissaget. Denn wer in fremder Sprache redet, der redet nicht für Menschen, sondern vor Gott; denn Niemand versteht ihn, indem er im Geiste geheimnisvolle Dinge spricht. Wer aber weissaget, der redet den Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und zum Troste. Wer in fremder Sprache redet, mag sich selber wohl erbauen; wer aber weissaget, der erbaut die Gemeinde. Ich möchte wünschen, daß ihr Alle in fremden Sprachen reden; mehr noch, daß ihr weissagen könntet; denn wer weissaget, der hat Vorzüge vor dem, welcher in fremden Sprachen redet; außer er übersetzt es, damit die Gemeinde sich erbauen könnte. Was aber, Brüder! würde ich euch wohl nützen, wenn ich zu euch käme, und in fremden Sprachen redete, ohne euch vorzutragen entweder eine Offenbarung, oder eine höhere Kenntnis, oder eine Weissagung, oder Belehrungen? Schon bei leblosen Dingen, die einen Laut von sich geben, bei einer Flöte oder Zither ist es so; wenn die Töne nicht bestimmt angegeben werden, wie kann man wissen, was geblasen oder gespielt wird? So auch, wenn die Posaune einen unbestimmten Laut gibt, wer wird sich zum Streite rüsten? Eben so auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht verständliche Reden haltet, wie wird man verstehen , was ihr sprechet? In den Wind werdet ihr reden. Es gibt zum Beispiel mancherlei Mundarten in der Welt, und deren keine ist unverständlich; allein wenn ich die Bedeutung der Worte nicht verstehe, so bin ich dem, der redet, ein Fremdling, und der Redende ist mir ein Fremdling. So suchet auch ihr, da ihr doch um Geistesgaben eifert, ihrer die Fülle zu haben, zur Erbauung der Gemeinde. Wer demnach in fremden Sprachen reden kann, der bete so, daß er es auch erkläre. Denn wenn ich in fremder Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Sinn ist ohne Nutzen. Was soll ich also tun? Beten will ich mit Geiste, aber auch beten mit Verständlichkeit; lobsingen will ich mit Geiste, aber auch lobsingen mit Verständlichkeit. Sonst wenn du im Geiste einen Segen sprichst, wie kann der, welcher deiner Sprache nicht kundig ist, zu deinem Segensspruch das Amen sprechen? Er versteht ja nicht, was du sagst. Dein Segensgebet mag schön sein; aber der Andere hat keine Erbauung davon. Ich danke meinem Gott, daß ich jede eurer Sprachen spreche; aber ich will doch lieber vor der Gemeinde fünf Worte sagen, die verständlich und für Andere belehrend sind, als zehntausend in einer fremden Sprache. Brüder! seid nicht Kinder am Verstande; in Hinsicht des Bösen bleibet Kinder; aber an Einsicht suchet vollkommener zu werden. Im Gesetz steht geschrieben: In fremden Sprachen, in andern Zungen will ich zu diesem Volke reden; dennoch werden sie kein Gehör mir geben, spricht der Herr. Die Sprachengabe ist also nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen zum Zeichen da; die Weissagungsgaben hingegen sind nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen. Gesetzt, die ganze Gemeinde wäre beisammen, und Alle redeten in fremden Sprachen; und es träten der Sprachen Unkundige oder Ungläubige hinein, würden sie nicht sagen, ihr seid wahnsinnig? Gesetzt aber, Alle weissagten, und es käme ein Ungläubiger oder Sprachen Unkundiger hinzu, er würde von Allen überführt, von Allen gerichtet werden; das Verborgene seines Herzens würde offenbar werden; auf sein Angesicht würde er hinfallen, Gott anbeten, und öffentlich bekennen, daß Gott wahrhaftig in euch wirke. Was ist also zu tun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommet, und der Eine von euch hat einen Lobgesang, der Andere einen Lehrvortrag, ein Anderer eine Offenbarung; ein Anderer einen Vortrag in fremden Sprachen; ein Anderer eine Auslegung, so geschehe Alles zur Erbauung! Will man in fremden Sprachen reden, so geschehe es von zweien, höchstens von dreien, und zwar nacheinander, und Einer erkläre es. Ist aber kein Ausleger da, so schweige Jener vor der Gemeinde; für sich und vor Gott mag er in Sprachen beten. So mögen auch zwei oder drei Weissagungen reden, und die Übrigen es beurteilen. Wird aber einem andern Zuhörer eine Offenbarung zu Teil; so lasse er den Ersteren erst aufhören zu reden. Nach einander können Alle Weissagungen reden, so daß Alle lernen, und Alle zum Guten ermuntert werden. Die Geister der Propheten unterwerfen sich ja wohl den Propheten! Denn Gott ist kein Gott der Unordnung, sondern des Friedens; wie ich in allen Gemeinden der Heiligen lehre. Die Frauen sollen in euren Gemeinden schweigen; denn es ist ihnen nicht verstattet, Vorträge zu halten, sondern unterwürfig zu sein, wie auch das Gesetz verordnet. Verlangen sie über etwas Belehrung, so können sie zu Hause ihre Männer fragen. Denn es ist wider den Wohlstand, daß eine Frau in der Gemeinde Vorträge hält. Oder ist Gottes Wort von euch ausgegangen? Oder nur allein zu euch gelangt? Wer ein Prophet zu sein, oder andere Geistesgaben zu besitzen glaubt, der wisse, daß, was ich euch schreibe, Gebote des Herrn sind; wer es nicht einsieht, der sehe es nicht ein! Darum, Brüder! strebet nach der Weissagungsgabe; doch ohne darum das Reden in fremden Sprachen zu wehren; nur geschehe Alles mit Anstand und Ordnung! Beweis der Wahrheit und Möglichkeit einer Auferstehung.Ich bringe euch, Brüder! das Evangelium in Erinnerung, das ich euch gepredigt habe, das ihr auch angenommen habet, in welchem ihr auch verharret; wodurch ihr auch selig werdet, (wenn ihr euch so daran haltet, wie ich es euch vorgetragen habe;) wenn anders ihr nicht vergebens den Glauben angenommen. Ich trug es euch nämlich als eine Hauptlehre vor, die auch ich empfangen habe, daß Christus, den Schriften gemäß, für unsere Sünden gestorben ist; daß er, den Schriften gemäß, begraben wurde, und am dritten Tage auferstand; - und daß er dem Kephas erschien, nachher den Elfen; darauf mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal erschien, von welchen die Meisten noch am Leben, Einige aber entschlafen sind. Dann erschien er dem Jakobus, und wiederum allen Aposteln. Zuletzt von Allen erschien er auch mir, wie einer unzeitigen Geburt; (denn ich bin der Geringste unter den Aposteln, nicht wert, den Namen eines Apostels zu führen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgte. Durch Gottes Gnade bin ich aber, was ich bin, und seine Gnade ist in mir nicht fruchtlos gewesen; denn ich habe mehr, als sie Alle gearbeitet; doch nicht ich, sondern die Gnade Gottes in mir.) Ob indessen ich, oder sie; wir lehren einmal so, und ihr habt es geglaubt. Wenn nun Christus verkündigt wird, daß er von den Toten auferstanden sei, wie können Einige unter euch sagen: Es sei keine Auferstehung der Toten? Ist keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Lehre falsch und euer Glaube ohne Grund Dann würden auch wir als falsche Zeugen Gottes erscheinen, weil wir, Gott entgegen, bezeugt hätten, er habe Christum auferweckt, den er nicht auferweckt hat, wenn nämlich Tote nicht auferstehen. Denn wenn Tote nicht auferstehen; so ist auch Christus nicht auferstanden. Und wenn Christus nicht auferstanden ist, so ist euer Glaube nichtig; ihr seid noch in euren Sünden; verloren sind folglich auch die, welche in Christo entschlafen sind. Ist unsere Hoffnung auf Christus allein auf dieses Leben beschränkt, so sind wir unglücklicher als alle Menschen. Nun aber ist Christus von den Toten auferstanden als Erstling der Entschlafenen. Denn wie durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Wie nämlich durch Adam Alle sterben, so werden auch durch Christus Alle wieder in's Leben gebracht werden. Doch Jeder in seiner Ordnung: zuerst Christus, dann die, welche Christo angehören, und an seine Wiederkunft glauben. Darnach die Vollendung, wann er das Reich Gott, dem Vater, übergeben, wann er jede Herrschaft, Macht und Gewalt, vernichtet haben wird. Indes muß er herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt. Der letzte Feind, der zernichtet wird, ist der Tod; denn Alles hat Er seinen Füßen unterworfen. Wenn es aber heißt, daß Alles unterworfen sei; so versteht es sich, daß der ausgenommen ist, welcher ihm Alles unterworfen hat. Wann ihm aber Alles wird unterworfen sein, dann wird auch selbst der Sohn sich dem unterwerfen, der ihm Alles unterworfen hat, so daß Gott Alles in Allem sei. Was machen sonst die, welche um der Toten willen sich taufen lassen, wenn die Toten überhaupt nicht auferstehen? warum lassen sie sich um derselben willen taufen? Warum setzen auch wir uns stündlicher Gefahr aus? Täglich sehe ich den Tod vor mir; ich beteure es euch, Brüder! bei dem Ruhme, den ich durch Christum Jesum, unsern Herrn, habe. Wenn ich, nach menschlicher Weise zu Ephesus mit wilden Tieren kämpfte, was nützte es mir? Wenn die Toten nicht auferstehen; so lasset und essen und trinken; denn morgen sind wir tot. Lasset euch nicht verführen; böse Gespräche verderben gute Sitten. Wachet recht auf und sündiget nicht! Denn Einige haben gar keine Kenntnis von Gott; zu eurer Beschämung muß ich es sagen! Aber es möchte Jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen? In welchem Körper werden sie erscheinen? O du Tor! was du säest, das lebt nicht auf, wenn es nicht zuvor erstorben ist. Und was du säest, säest du noch nicht den Körper, der es erst werden soll, sondern ein bloßes Samenkorn, zum Beispiel Weizen oder sonst ein anderes; Gott aber gibt ihm einen Körper, wie Er es will, und einer jeden Samenart ihren besonderen Körper. Nicht alles Fleisch ist einerlei Fleisch; sondern anders ist das Fleisch der Menschen, anders das der Tiere, anders das der Fische, anders das der Vögel. Auch gibt es himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen, eine andere die irdischen. Die Sonne hat einen andern Glanz, einen andern Glanz der Mond; einen andern Glanz die Sterne; ein Stern ist sogar vom andern an Glanze verschieden. So verhält es sich auch mit der Auferstehung der Toten. Verwesliches wird gesäet, Unverwesliches wird auferstehen. Unansehnliches wird gesäet, Herrliches wird auferstehen. Gebrechliches wird gesäet, Kraftvolles wird auferstehen. Ein Tierischer Körper wird gesäet, ein geistiger Körper wird auferstehen; es gibt einen Tierischen Körper und einen geistigen Körper. Wie es auch geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele, der letzte Adam zu einem lebendigmachenden Geiste. Aber das Geistige das war nicht das erste, sondern das Tierische; nachher kam erst das Geistige. Der erste Mensch aus Erde gebildet, war irdisch; der andere Mensch dem Himmel entstammend, war himmlisch. Wie der Irdische war, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische ist, so werden auch die Himmlischen sein. Wie wir das Bild des Irdischen getragen haben; so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen! Dieses sage ich aber, Brüder! daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, und das Verwesliche der Unverweslichkeit nicht Teilhaftig wird. Siehe! ich sage euch ein Geheimnis: wir werden zwar Alle auferstehen, aber nicht Alle verwandelt werden; Plötzlich, in einem Augenblick; auf den Schall der letzten Posaune. (Denn erschallen wird die Posaune, und unverweslich werden die Toten auferstehen, und mit uns wird eine Verwandlung vorgehen.) Denn dieses Verwesliche muß die Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche die Unsterblichkeit anziehen. Wann aber dieses Sterbliche Unsterblichkeit angezogen hat, dann wird in Erfüllung gehen, was geschrieben steht: Verschlungen ist der Tod im Sieg! Wo ist dein Stachel, Tod? Wo ist dein Sieg, o Hölle? Des Todes Stachel ist die Sünde; der Sünde Macht ist das Gesetz. Aber Gott sei Dank, der uns den Sieg verliehen hat durch Jesum Christum, unsern Herrn! So seid denn fest, meine geliebten Brüder! und unerschütterlich; arbeitet immer eifriger an dem Werke des Herrn; überzeugt, daß euer Mühen nicht vergebens sei im Herrn. Über die Sammlung milder Beiträge für die dürftigen Christen in Judäa. Empfehlung des Timotheus. Schluß des Briefes mit Ermahnungen, Bitten, Grüßen und Wünschen.Was die milde Sammlung für die Heiligen betrifft, so machet es so, wie ich es bei den galatischen Gemeinden eingerichtet habe: Jeden ersten Wochentag lege jeder zu Hause etwas bei Seite, und sammle, was ihn gut dünkt, damit nicht erst bei meiner Ankunft die Beisteuer gesammelt werden müsse. Nach meiner Ankunft werde ich dann diejenigen, die ihr dazu tüchtig findet, mit Empfehlungsschreiben nach Jerusalem senden, um eure milden Beiträge zu überbringen. Sollte es aber der Mühe wert sein, daß ich selbst reise, so sollen sie mit mir reisen. Ich werde aber zu euch kommen, wann ich die Reise durch Mazedonien gemacht habe; (denn durch Mazedonien werde ich reisen.) Bei euch werde ich dann vielleicht mich aufhalten oder auch den Winter zubringen; ihr werdet mir dann zur weitern Reise das Geleite geben. Denn jetzt mag ich euch nicht, bloß im Vorbeireisen, besuchen; weil ich hoffe, eine Zeitlang bei euch bleiben zu können, wenn der Herr es gestattet. Zu Ephesus werde ich bis Pfingsten bleiben; denn eine weite und fruchtbare Tür hat sich mir geöffnet, obgleich es viele Gegner gibt. Wenn Timotheus kommt; so sorget dafür, daß er ohne Furcht bei euch sei; denn er arbeitet für des Herrn Sache, so wie ich. Deswegen begegne ihm Niemand verächtlich; vielmehr begleitet ihn in Frieden auf seiner Rückreise zu mir; denn ich erwarte ihn mit den Brüdern. Was den Bruder Apollo betrifft, so mache ich euch kund, daß ich ihn auf's Angelegentlichste ersucht habe, er möge mit den Brüdern zu euch reisen; aber er war durchaus nicht zu bewegen, jetzt die Reise zu machen; indessen wird er kommen, sobald es die Umstände zulassen. Seid wachsam; stehet fest im Glauben; seid Männer; seid unerschütterlich! Alles, was ihr tut, werde in Liebe getan! Noch eine Bitte an euch, Brüder! Ihr wisset, daß Stephanas Familie die erste Christenfamilie in Achaja ist, und sich selbst dem Dienste der Heiligen gewidmet hat; so seid auch ihr willfährig gegen solche, und gegen Jeden, der gleiche Bemühungen und Beschwerden übernimmt. Stephanas, Fortunatus und Achaikus Ankunft macht mir viele Freude; sie waren mir Ersatz für das Entbehren eurer; denn sie haben meinen Geist und den eurigen erquickt. Solche haltet in Ehren! Die asiatischen Gemeinden grüßen euch. Es grüßen euch vielmals im Herrn, Aquilas und Priscilla und die Gemeinde, in ihrem Hause, von denen ich auch bewirtet werde. Alle Brüder lassen euch grüßen. Grüßet euch einander mit dem heiligen Kusse. Gruß mit meiner Hand! Paulus! Wer unsern Herrn, Jesum Christum, nicht liebt, der sei verflucht! Es kommt der Herr! Die Gnade unsers Herrn, Jesu Christi, sei mit euch Meine Liebe euch Allen, in Christo Jesu! Amen. Gruß des Apostels. Dank gegen Gott für seine Erfahrungen im Leiden. Warum er sein Versprechen, nach Korinth zu kommen, nicht erfüllt habe.Paulus, nach Gottes Willen Apostel Jesu Christi und der Bruder Timotheus, an die Gemeinde Gottes zu Korinth, und an alle Heiligen in ganz Achaja. Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und von dem Herrn, Jesu Christo! Gelobet sei Gott, und der Vater unsers Herrn, Jesu Christi, der Vater der Barmherzigkeit und der Gott alles Trostes. Der uns in allen unsern Drangsalen tröstet, damit wir mit demselben Troste, womit Gott uns aufrichtet, auch Andere in ihren mannigfaltigen Drangsalen aufrichten können; denn je mehr die Leiden um Christi willen uns treffen, desto reicherer Trost wird uns auch durch Christus, Wir mögen also zu leiden haben, so gereicht es euch zum Troste und Heile; oder wir mögen getröstet werden, so gereicht es zu eurem Troste, oder wir mögen gestärkt werden, so geschieht es zu eurem Troste und Heile, wie sich das in der Standhaftigkeit beweiset, Gleiches zu leiden, was wir zu leiden haben. Unsere Hoffnung in Ansehung eurer ist daher fest gegründet, da wir überzeugt sind, daß, so wie ihr Mitgenossen der Leiden seid, auch Mitgenossen des Trostes sein werdet. Denn wir können euch nicht bergen, Brüder! daß die Drangsale, die uns in Asien widerfahren sind, uns über alle Maßen und Kraft niederdrückten, so daß wir sogar das Leben verloren gaben. Ja wir trugen in uns selbst schon das Todesurteil, damit wir nicht auf uns selber vertrauten, sondern auf Gott, der Tote belebet. Welcher uns aus solcher Todesgefahr gerettet hat, und rettet, auf den wir hoffen, daß er auch ferner retten wird; wenn auch ihr mit eurem Gebete uns unterstützet, damit für die von Vielen uns erbetete Gabe auch wieder von Vielen unserthalben gedankt werde. Denn das ist unser Ruhm, das Zeugnis unsers Gewissens, daß wir in Gott gefälliger Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit (nicht nach fleischlicher Weisheit, sondern göttlicher Gnade) in der Welt und vorzüglich bei euch gewandelt haben. Denn wir schreiben euch nichts Anders, als was ihr gelesen und erkannt habet; und ich hoffe, ihr werdet es auch bis an's Ende anerkennen. Wie ihr uns zum Teil auch schon kennet, daß wir euch Ehre machen, wie ihr auch uns Ehre machen werdet, am Tage unsers Herrn Jesu Christi! Mit diesem Zutrauen hatte ich mir vorgenommen, schon früher zu euch zu kommen, damit ihr eine zweite Gnade empfängt; und von euch nach Mazedonien zu reisen, und wiederum aus Mazedonien zu euch zu kommen, und mich dann von euch weiter nach Judäa geleiten zu lassen. Hat mich etwa Leichtsinn bei diesem Entschlusse geleitet? Oder fasse ich meine Vorsätze nach dem Fleische, daß es bei mir heiße bald Ja, bald Nein? Der wahrhaftige Gott ist Zeuge, daß unsere Lehre, die wir euch vortrugen, nicht bald Ja, bald Nein war. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch von uns, nämlich von mir, von Silvanus und Timotheus gepredigt worden ist, war nicht Ja und Nein; sondern bei ihm war Ja; denn alle Verheißungen Gottes sind in ihm Ja, in ihm Amen, Gott zur Ehre durch uns. Ja, Gott ist es, der uns, so wie euch in Christo befestiget, der uns gesalbt hat; Er hat uns auch versiegelt, und das Pfand des Geistes in unsere Herzen gegeben. Ich rufe aber Gott auf meine Seele zum Zeugen an, daß ich aus Schonung gegen euch noch nicht nach Korinth kam; nicht als ob wir die Herrschaft über euren Glauben uns anmaßen wollten, sondern Mitbeförderer eurer Freude wollen wir sein; denn ihr stehet ja fest im Glauben. - - - Vergebung des Blutschänders. Sieg des Evangeliums.Deswegen beschloß ich, nicht mit Betrübung wieder zu euch zu kommen; denn wenn ich euch betrübe, wer kann mich dann erheitern, als die, welche ich betrüben mußte? Eben darum schrieb ich euch so, damit ich nicht bei meiner Ankunft durch diejenigen betrübt würde, die mir Freude machen sollten; denn ich traue euch Allen zu, daß meine Freude euer Aller Freude ist. Gewiß mit großem Schmerz, mit beklommenem Herzen, unter vielen Tränen schrieb ich euch; nicht um euch wehe zu machen, sondern damit ihr euch von der Liebe überzeugtet, die ich zu euch vorzüglich hege. Hat aber Jemand Betrübnis verursacht, so hat er sie nicht sowohl mir, als gewissermaßen um nicht zu viel zu sagen, euch Allen verursacht. Ein solcher hat an der Strafe, die er von so Vielen erlitten, genug; so daß ihr hingegen ihm nun lieber verzeihen und ihn aufrichten möget, damit er nicht von zu schwerem Kummer ganz aufgerieben werde. Darum bitte ich euch, von der Liebe zu ihm Beweise zu geben; denn um euch eure Folgsamkeit in Allem zu erproben, hatte ich geschrieben. Wem ihr übrigens etwas verzeihet, dem verzeihe auch ich; denn mein Verzeihen, wenn ich etwas zu verzeihen habe, geschieht um euretwillen, an Christi Statt; damit Satan uns keinen Vorteil abgewinne; denn seine Anschläge sind uns nicht unbekannt. Als ich wegen des Evangeliums Christi nach Troas kam, auch der Eingang mit geöffnet wurde für den Herrn; so hatte ich doch in meinem Geiste keine Ruhe, weil ich meinen Bruder Titus nicht antraf; sondern ich nahm von ihnen Abschied und reiste nach Mazedonien. Aber Gott sei Dank! der uns immer mit Christo triumphieren läßt, und den Wohlgeruch seiner Erkenntnis überall durch uns verbreitet. Denn wir sind Gott ein Wohlgeruch Christi, sowohl unter denen, die selig werden, als unter denen, die verloren gehen. Für diese ein Todesduft zum Tode, für jene ein Lebensduft zum Leben. Und wer weiß damit recht umzugehen? Denn wir verfälschen nicht, wie so manche das Wort Gottes, sondern tragen es vor als lauter, als von Gott empfangen, im Aufsehen auf Gott in Christo. Ablehnung des Vorwurfs der Ruhmsucht. Vorzug der christlichen Lehranstalt vor der mosaischen Verfassung.Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder bedürfen wir, wie gewisse Leute, Empfehlungsschreiben an euch, oder von euch? Unser Brief seid ihr, eingeschrieben in unsere Herzen, verständlich und lesbar von allen Menschen. Beurkundet habet ihr euch als Brief Christi, ausgefertigt von uns, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. Diese Zuversicht aber haben wir durch Christum, zu Gott. Nicht als ob wir tüchtig wären, von uns selbst etwas auszudenken, als aus eigener Kraft; unsre Tüchtigkeit ist vielmehr aus Gott, welcher uns tüchtig gemacht hat, Diener des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes zu sein; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist belebt. Wenn nun schon das Amt des todbringenden Buchstabens, auf steinerne Tafeln geschrieben, eine so glänzende Würde gewährte, daß die Söhne Israels das Angesicht Mosis nicht anschauen konnten, wegen des Glanzes seines Angesichts, der doch vergänglich war; warum sollte nicht vielmehr Würde das Amt des Geistes haben? Wenn das verurteilende Amt schon so glänzend war, so muß ja das gerechtmachende Amt unendlich glänzender sein! Ja es kann in dieser Hinsicht nicht mehr glänzend sein, was glänzend war, wegen des weit überstrahlenden Glanzes. Denn hatte das Vergängliche so viel Ansehen, um so viel größeres Ansehen muß das Bleibende haben. Da wir nun solche Hoffnung haben, so bedienen wir uns so großer Freimütigkeit. Doch geht's nicht, wie Moses sein Angesicht verschleierte, damit die Söhne Israels das Verlöschen des Vergänglichen nicht wahrnehmen möchten. (Allein abgestumpft sind ihre Sinne, denn bis auf den heutigen Tag blieb ihnen noch dieser Schleier auf dem Lesen des alten Bundes; es ist noch nicht enthüllt, daß er durch Christum aufgehoben wurde; sondern bis heute, wenn Moses gelesen wird, liegt ein Schleier über ihren Herzen. Nur erst durch die Bekehrung zum Herrn wird dieser Schleier gehoben. Denn der Herr ist Geist, und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.) Wir Alle aber Schauen deutlich mit unverhülltem Angesichte die Herrlichkeit des Herrn, und werden nach demselben Ebenbilde veredelt, immer herrlicher und herrlicher, eben durch den Herrn des Geistes. Standhaftigkeit des treuen Lehrers, auch unter den größesten Leiden und Gefahren, im Hinblick auf die Seligkeit der Zukunft.Deswegen, da wir, wie wir Gnade erhalten, dieses Amt bekleiden, sind wir unermüdet; aber wir enthalten uns schändlicher, geheimer Kunstgriffe, gehen nicht mit Arglist um, und verfälschen nicht Gottes Wort; sondern durch Darlegung der Wahrheit stellen wir uns jedem Gewissen der Menschen offen dar, vor Gott. Wenn auch unser Evangelium nicht einleuchtet, so mag es den Verlornen nicht einleuchten, den Ungläubigen nämlich, deren Verstand der Gott dieser Welt so geblendet hat, daß ihnen das helle Licht des herrlichen Evangeliums Christi nicht leuchtet, welcher das Ebenbild Gottes ist. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christum Jesum, unsern Herrn; uns selbst aber nur als eure Diener in Hinsicht auf Jesum. Denn der Gott, welcher das Licht aus der Finsternis leuchten hieß, hat in unsern Herzen ein Licht angezündet, um das Licht der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes, in der Person Jesu Christi zu verbreiten. Wir tragen aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die erhabene Kraft Gott, und nicht uns beigemessen werde. Von allen Seiten werden wir gedrängt, aber nicht mutlos; wir kommen in Verlegenheiten, aber verzweifeln nicht; wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um. Überall tragen wir Jesu Todesleiden an unserm Leibe umher, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe sichtbar werde. Denn unaufhörlich werden wir lebend dem Tode preisgegeben um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu an unserm sterblichen Fleische offenbar werde. So wirket der Tod in uns, das Leben aber in euch! Doch erfüllt von demselben Geiste des Glaubens, wie geschrieben steht: Ich glaube, darum rede ich, glauben auch wir, und reden auch wir; in der festen Überzeugung, daß derselbe, der den Herrn Jesum auferweckt hat, auch uns mit Jesu erwecken und mit euch darstellen wird. Denn Alles geschieht zu eurem Besten, damit die so reich sich beweisende Gnade durch Viele den Dank zu Gottes Verherrlichung vergrößere. Darum ermüden wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so erneuert sich doch der innere von Tag zu Tag. Denn unser jetziges vorübergehendes und erträgliches Leiden bringt uns eine Alles überwiegende ewige Herrlichkeit, da wir nicht hinsehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist vorübergehend, das Unsichtbare aber ist ewig Sehnsucht nach der himmlischen Heimat, in inniger Verbindung mit dem gewissenhaften Bestreben, Jesu, dem künftigen Richter und dem liebevollen Erlöser, wohlzugefallen, durch treues Verwalten des Amtes, das von Gott gestiftet ist, um Christum, den Versöhner zu predigen.Wir wissen ja: wann diese irdische Hütte, die wir bewohnen, zerstört wird, so erhalten wir ein Gebäude von Gott, eine Wohnung nicht von Händen gemacht, sondern die ewig ist, im Himmel. In der jetzigen seufzen wir und sehnlich verlangen wir mit unserer himmlischen Wohnung überkleidet zu werden; sofern wir, auch bekleidet, nicht nackt befunden werden. Ja so lange wir in dieser Hütte wohnen, seufzen wir gedrückt; wiewohl wir nicht wünschen ausgekleidet, sondern überkleidet zu werden, so daß das Sterbliche verschlungen werde vom Leben. Der uns aber dazu fähiggemacht, Gott, hat uns auch das Pfand des Geistes gegeben. Darum sind wir immer frohen Mutes, weil wir wissen, daß, so lange wir im Körper einheimisch sind, wir heimatlos vom Herrn noch wandern. - Denn wir wandeln im Glauben, und nicht im Schauen. - Dennoch sind wir frohen Mutes, so sehnlich wir auch wünschen, lieber aus diesem Körper auszuwandern und daheim bei dem Herrn zu sein. Deswegen beeifern wir uns auch, wir mögen einheimisch sein oder auswandern, ihm wohlgefällig zu sein. Denn wir werden Alle vor dem Richterstuhle Christi erscheinen müssen, damit Jeder empfange nach dem, wie er im Körper-Leben gehandelt hat, es sei gut oder böse. Da wir also wissen, daß der Herr zu fürchten ist, so raten wir den Menschen zum Guten. Vor Gott sind wir bewährt, ja, ich hoffe, auch vor eurem Gewissen werden wir nicht unbewährt sein. Dies soll nicht wieder vor euch unser Selbstlob sein, sondern wir wollen euch Veranlassung geben, euch unser zu rühmen, auf daß ihr denen entgegnen könnet, die des Äußern sich rühmen, aber nicht des Herzens. Gehen wir zu weit, so geschieht es für Gott; sind wir bescheiden, so geschieht es für euch. Denn die Liebe Christi treibt uns an, indem wir so urteilen: daß, wenn Einer für Alle gestorben, so sind auch Alle gestorben; denn Christus ist für Alle gestorben, auf daß die, welche leben, nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. Von nun an sehen wir also bei Keinem mehr darauf, was er dem Fleische nach ist, wenn wir auch Christum dem Fleische nach gekannt, so nehmen wir doch jetzt keine Rücksicht darauf. Daher, wenn Jemand in Christo ist, so ist er eine neue Schöpfung; „das Alte hat aufgehört, sieh! Alles ist neu geworden.“ Dies Alles kommt von Gott, der uns mit sich durch Christum versöhnet, und uns das Amt der Versöhnung verliehen. Denn Gott versöhnte in Christo die Welt mit sich selber, indem er ihnen ihre Sünden nicht zurechnet, und übertrug uns die Lehre der Versöhnung. Wir sind also Gesandte an Christi Statt, als wenn Gott selbst durch uns ermahnte, bitten wir an Christi Statt: lasset euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes gemacht würden. Ermahnungen an christliche Lehrer zu einem tadellosen Wandel, auch bei den schmerzlichsten Erfahrungen, und an die Korinther, zur Enthaltung von allem heidnischen Wesen.Als Mitarbeiter ermahnen wir also, daß ihr Gottes Gnade nicht vergebens empfangen haben möget. (Denn Er sagt: Zur Gnadenzeit erhör' ich dich, am Tage des Heils steh' ich dir bei. Sehet! jetzt ist die Gnadenzeit; sehet, jetzt ist der Tag des Heils!) Wir geben Niemand auf irgend eine Weise Anstoß, damit unser Amt kein Vorwurf treffe; sondern bei allen Gelegenheiten beweisen wir uns als Diener Gottes; durch große Standhaftigkeit in Trübsalen, Ängsten und Nöten; bei Schlägen, in Gefängnissen, bei Vertreibungen, bei schweren Arbeiten, bei schlaflosen Nächten, bei Mangel an Nahrung, durch unbefleckten Wandel, durch Einsicht, durch ein sanftes und liebreiches Betragen, mit heiligem Geiste und unverstellter Liebe; durch das Wort der Wahrheit, durch Gottes Kraft; durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und Linken; bei Ehre und Schimpf; bei bösen und guten Gerüchten; als Betrüger gehalten, und doch redlich; verkannt und doch wohl gekannt; in Todesgefahr, und siehe! wir leben; gezüchtigt, und doch nicht getötet; bekümmert, doch immer frohen Mutes; arm, doch Viele bereichernd; Nichts habend, und doch Alles besitzend. Unser Mund, Korinther! hat gegen euch sich aufgetan, unser Herz hat sich erweitert. Ihr habet in uns keinen engherzigen Platz, sondern euer Herz ist enge. Zur Erwiderung (ich rede wie zu Kindern) erweitert auch ihr euch! Ziehet nicht an Einem Joche mit den Ungläubigen; denn was hat die Gerechtigkeit mit dem Laster gemein? Wie kann sich Licht mit Finsternis vereinigen? Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was hat der Gläubige mit dem Ungläubigen zu tun? Wie schicken sich Gottes Tempel und Götzenbilder zusammen? Ihr seid ja ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: In ihnen will ich wohnen, und unter ihnen wandeln; ich werde sein ihr Gott, sie werden sein mein Volk! Darum entfernet euch von ihnen, und scheidet euch, spricht der Herr; rühret das Unreine nicht an; so will ich euch aufnehmen. Dann werd' ich euer Vater, ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige! Freudenbezeigung über die guten Wirkungen des vorigen Briefes. Versicherung der Liebe.Da wir nun solche Verheißungen haben, Geliebte! so wollen wir uns rein halten von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, und in Gottesfurcht nach immer vollkommnerer Heiligung streben. Fasset uns wohl! wir haben Niemand Unrecht getan, Niemand beschädigt, Niemand beeinträchtigt. Dies sage ich nicht, um euch Vorwürfe zu machen: ich habe oben schon gesagt, daß wir euch in unsern Herzen tragen, und mit euch leben und sterben möchten. Groß ist meine Zuversicht zu euch, groß mein Ruhm um euch; ich bin mit Trost erfüllt, und habe große Freude bei allen unsern Leiden. Denn bei unserer Ankunft in Mazedonien hatte unser Fleisch keine Ruhe; sondern wir waren im größten Gedränge, von außen Kampf, innerlich Furcht. Aber Gott, der die Niedergeschlagenen aufrichtet, tröstete auch uns durch Titus Ankunft. Und nicht nur durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, den er an euch gehabt; indem er uns erzählte von eurer Sehnsucht, von eurer Betrübnis und von eurem Eifer für mich; so daß meine Freude noch größer war. Deßhalb, wenn ich auch durch den Brief euch betrübt habe, so reuet es mich nicht, wenn es mich auch gereuet hätte - denn ich sehe, daß jener Brief, wenn auch nur auf einige Zeit, euch betrübt hat; - ja ich freue mich jetzt, nicht sowohl, daß ihr betrübet worden, als vielmehr, daß ihr betrübet worden zur Besserung. Denn ihr seid auf eine Gott gefällige Art betrübet worden, so daß ihr auf keinen Fall durch uns zu Schaden gekommen seid. Denn die Gott gefällige Betrübnis wirkt eine festbestehende Sinnesänderung, die zur Seligkeit führt; hingegen die Betrübnis nach der Art der Welt bringt Tod. Siehe doch! eben dieses euer Gott gefälliges Betrübtsein, welche rege Tätigkeit hat es in euch gewirkt, welche Entschuldigung! welchen Unwillen! welche Furcht! welche Sehnsucht! welchen Eifer! welche Ahndung! Ihr habet auf alle Weise in der Sache euch rein gezeigt. Darum, wenn ich euch so geschrieben, so geschah es weder um des Beleidigers, noch um des beleidigten Teils willen, sondern um euch vor Gott unsere Sorgfalt für euch an den Tag zu legen. Wir sind also völlig beruhiget, durch den von euch gewährten Trost; noch weit mehr aber freuten wir uns, daß Titus so vergnügt war; weil sein Geist durch euch Alle so erquickt worden. Denn was ich ihm gerühmt habe von euch, so hatte ich mich dessen nicht zu schämen; sondern wie wir euch Alles der Wahrheit gemäß gesagt, so hat sich auch das, was wir dem Titus von euch rühmten, als wahr bestätigt. Und sein Herz hängt nun viel inniger an euch, da er sich eurer aller Willfährigkeit erinnert, wie ihr mit Ehrfurcht und Zittern ihn aufgenommen. Ich freue mich, daß ich mich in Allem des Besten zu euch versehen darf. Ermunterung zu milden Beiträgen für arme Christen.Wir müssen euch, Brüder! doch von der Gnade Gottes benachrichtigen, die sich erwiesen in den makedonischen Gemeinden. Unter vieler Drangsals-Prüfung hat sich die Fülle ihrer Freude, und ihre tiefe Armut in reichliche Mildtätigkeit ergossen. Denn nach Vermögen, (ich kann es bezeugen) ja über Vermögen waren sie freigebig. Und baten uns sehr dringend um die Gefälligkeit, und die Teilnahme an der Sammlung der Beisteuer für die Heiligen; ja über unsere Erwartung gaben sie sich vor allem dem Herrn und nach Gottes Willen auch uns zum Dienste hin; so daß wir Titus gebeten, daß er, so wie er angefangen, auch weiter bei euch diese Wohltat vollende. Aber gleichwie ihr euch in allen Stücken auszeichnet - durch Glauben, durch Lehre, durch Einsicht, durch allen Eifer, durch eure Liebe zu uns - so zeichnet euch in dieser Wohltat auch aus. Ich sage dies nicht Befehlsweise, sondern durch den Eifer Anderer möchte ich die Aufrichtigkeit eurer Liebe prüfen. Ihr kennet ja die Gnade unsers Herrn, Jesu Christi, der, ob er gleich reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet. Ich gebe also hierin nur meinen Rat. Denn es ist euch nützlich, die ihr nicht nur so zu handeln, sondern auch gern so zu handeln schon im vorigen Jahre angefangen habt. Jetzt bringet es auch vollends zu Stande, damit, so wie die Geneigtheit zu wollen da war, also auch das Vollbringen nach Vermögen. Denn wenn nur Geneigtheit da ist, so ist Jeder wohlgefällig, nach dem, was er hat, nicht nach dem, was er nicht hat. Es ist ja nicht darauf abgesehen, daß Andere Erleichterung haben, ihr aber Not leiden sollet; sondern der Gleichheit wegen, soll euer Überfluß bei gegenwärtiger Zeit ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluß eurem Mangel abhelfe, damit Gleichheit sei; wie geschrieben steht: Wer viel gesammelt, der hatte keinen Überfluß; wer wenig nur gesammelt hatte, der litte keinen Mangel. Gott aber sei Dank, daß er dem Titus gleichen Eifer für euch in's Herz gegeben. Denn er gewährte nicht nur meine Bitte; sondern zeigte noch größern Eifer, freiwillig zu euch zu reisen. Indessen haben wir ihm einen Bruder mitgegeben, der bei allen Gemeinden als Lehrer des Evangeliums in bestem Rufe steht. Dies nicht allein, sondern er ist auch von den Gemeinden zu unserm Reisegefährten gewählt in Begleitung dieser Beisteuer, die von uns besorgt wird zur Ehre des Herrn und zum Beweise unserer Bereitwilligkeit. Wir suchten zu verhüten, daß Keiner uns Vorwürfe mache wegen der von uns besorgten beträchtlichen Beisteuer. Denn wir bestreben uns des Guten nicht nur vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen. Mit ihnen haben wir auch noch unsern Bruder gesandt, dessen Eifer wir oft bei vielen Gelegenheiten erprobt haben, der nun aber bei großem Zutrauen zu euch noch viel eifriger ist. Was Titus angeht, so ist er mein Amtsgenosse und Mitarbeiter bei euch; was unsere Brüder betrifft, so sind sie die Gesandten der Gemeinden, die Ehre Christi. Gebet ihnen also Beweise eurer Liebe, und bestätiget vor den Gemeinden unser rühmliches Zeugnis von euch. Fortgesetzte Ermunterung zur Mildtätigkeit. Gaben der wohltätigen Liebe sind Aussaat zu herrlicher Ernte.Euch noch Mehreres von der Beisteuer für die Heiligen zu schreiben, halte ich für überflüssig; denn ich kenne eure Bereitwilligkeit, deren ich mich euretwegen rühme bei den Makedoniern, daß Achaja schon seit vorigem Jahre Anstalt getroffen; und euer Eifer hat Viele zur Nachahmung gereizt. Ich habe aber diese Brüder gesandt, damit unser rühmliches Zeugnis von euch in diesem Stück nicht vereitelt werde, auf daß, wie gesagt, ihr vorbereitet sein möget; damit nicht, wenn einige Makedonier mit mir kämen, und euch noch unvorbereitet fänden, wir (damit wir nicht sagen: ihr) in diesem Punkte beschämt würden. Darum habe ich es für nötig gehalten, die Brüder zu ersuchen, daß sie früher zu euch reisen und eure schon angekündigten milden Beiträge vorher in Ordnung bringen, damit diese bereit liegen, und zwar als reichliche, und nicht als kärgliche Gabe. Das sage ich aber: Wer kärglich säet, wird auch kärglich ernten, wer aber reichlich säet, wird auch reichlich ernten. Gebe Jeder nach freiem Herzenstriebe, nicht mit Unwillen, oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber ist mächtig genug, euch mit den mannigfaltigsten Wohltaten reichlich zu segnen, so daß ihr in allen Stücken immerdar völlig genug habet, und noch übrig behaltet, allerlei Gutes zu tun, wie geschrieben steht: Er streuet aus, er gibt den Armen, seine Gerechtigkeit dauert ewig fort. Denn Er, welcher dem Säemann den Samen reicht, und Brot zur Nahrung gibt, wird auch eure Saat mehren, und die Früchte eurer Gerechtigkeit vervielfältigen, so daß ihr in Allem Überfluß habet, zu aller Wohltätigkeit, welche durch uns Dank gegen Gott bewirket. Denn die durch diese Unterstützung erwiesene Dienstleistung hilft nicht bloß den Bedürfnissen der Heiligen ab, sondern bringt auch reiche Frucht durch den Dank vieler gegen Gott, welche wegen dieser erprobten Mildtätigkeit Gott preisen, für den Gehorsam gegen das Evangelium Christi, das ihr bekennet, und für die guttätige Mitteilung gegen sie und alle; und durch ihr Gebet für euch, da sie euch wegen der reichlichen Gnade Gottes an euch herzlich lieben. Gott sei für seine unaussprechliche Gabe gepriesen! Verteidigung gegen die Beschuldigung eines zweideutigen Benehmens.Ich Paulus selbst aber, der ich in meiner Anwesenheit bei euch schüchtern, in meiner Abwesenheit aber dreist gegen euch sein soll, ich ermahne euch mit der Sanftmut und Milde Christi. Ja, ich bitte: Zwinget mich nicht, bei meiner Ankunft die Dreistigkeit, die man mir zuschreibt, zu zeigen, gegen Einige, welche wähnen, daß wir nach dem Fleische wandeln. Ob wir gleich im Fleische wandeln, so kämpfen wir doch nicht nach dem Fleische. (Denn die Waffen, womit wir kämpfen, sind nicht fleischlich, sondern göttlich stark, Festungswerke zu zerstören,) wir zernichten Trugschlüsse, und alle Burgen, die sich gegen Gotteserkenntnis erheben; und nehmen jeden Verstand gefangen, zur Unterwerfung gegen Christus. Auch sind wir gefaßt, jede Widerspenstigkeit zu ahnden, sobald ihr völligen Gehorsam beweiset. Sehet ihr auf äußere Vorzüge? Wohlan! wer sich zutraut, ein Angehöriger Christi zu sein, der erkenne dieses wieder von sich selber, daß, wie er, so auch wir Christo angehören. Ja wenn ich auch noch mehr rühmen wollte von unserer Gewalt, die uns der Herr zu eurem Besten, nicht zu euerem Verderben. gegeben hat, so würde ich nicht beschämt werden. Doch - um nicht den Schein zu haben, als wolle ich euch durch Briefe bloß schrecken; (zumal man sagt: die Briefe haben Gewicht und Kraft, aber seine persönliche Gegenwart ist schüchtern und sein Vortrag erbärmlich,) so möge ein solcher bedenken, daß wir, was wir abwesend durch Briefe in Worten sind, auch anwesend in der Tat sein werden. Freilich unterstehen wir uns nicht, uns unter gewisse Leute zu mengen, oder uns mit ihnen zu vergleichen, die von sich selbst so viel Rühmens machen, sondern wir messen uns nach uns selber und vergleichen uns mit uns selber, nicht mit jenen Vielwissern. Wir rühmen uns aber nicht in's Ungemessene hin, sondern nach dem Maße des Bezirkes, welchen uns Gott zugemessen, nach dem Maße, auch bis zu euch gelangt zu sein. Denn wir überschreiten die Grenze nicht, als wären wir nicht bis zu euch gelangt, (ja, wir sind auch bis zu euch mit dem Evangelium Christi gelangt!) Nicht in's Ungemessene hin prahlen wir mit fremden Arbeiten; wir hoffen aber, mit dem Wachstume eures Glaubens an euch überflüssigen Ruhm zu erlangen in unserm Bezirke; und noch weiter über euch hinaus das Evangelium zu verkündigen, ohne in einem fremden Bezirke uns dessen, was schon geleistet ist, zu rühmen. Doch wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn; denn nicht der, welcher sich selber lobt, ist bewährt, sondern wen der Herr lobt. Entkräftung feindseliger Verleumdungen gegen den Apostel, durch Darstellung seiner Apostelwürde, seiner Leiden und Verdienste,Möchtet ihr ein wenig mit meiner Torheit Geduld tragen! Doch ihr habet ja wohl Geduld mit mir. Denn ich eifere um euch mit göttlicher Eifersucht; ich habe euch Einem Manne verlobt, um euch als eine reine Jungfrau Christo zuzuführen. Ich fürchte aber, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, eben so möchten auch eure Herzen verderbt, und von der Einfalt gegen Christus abgezogen werden. Denn wenn Jemand kommt, und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt, oder ihr eine andern Geist empfanget, den ihr nicht empfangen, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen; so lasset ihr es ruhig geschehen. Ich denke aber jenen übergroßen Aposteln in nichts nachzustehen. Wenn es mir auch an künstlichem Vortrage fehlet, so fehlt es mir doch nicht an Einsicht; doch ihr kennet mich ja in allen Stücken. Oder habe ich etwa darin gefehlt, daß ich mich selber niederdrückte, damit ihr erhoben würdet? daß ich euch das Evangelium Gottes unentgeltlich verkündigte? Andern Gemeinden habe ich es entzogen, von welchen ich mich besolden ließ, um euch dienen zu können; auch so lange ich bei euch war und Mangel litt, bin ich Niemand lästig gefallen; (denn die Brüder, die aus Mazedonien kamen, halfen meinen Bedürfnissen ab,) und auf keine Weise wollte ich euch zur Last sein, werde es auch künftig nicht sein. So wahr Christi Wahrheit in mir ist, gewiß dieser mein Ruhm soll in den Gegenden von Achaja nicht geschmälert werden! Warum? Etwa weil ich euch nicht liebe? Das weiß Gott! Aber was ich tue, werde ich auch ferner tun, damit ich denen die Gelegenheit abschneide, die Gelegenheit suchen, es in dem, dessen sie sich rühmen, und gleich zu tun. Denn diese Afterapostel sind schalkhafte Lohnknechte, und geben sich nur den Schein von Aposteln Christi. Und kein Wunder! denn Satan selbst gibt sich den Schein von einem Engel des Lichtes. Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich den Schein geben von echten Dienern der Gerechtigkeit; aber ihr Ende wird ihren Taten gemäß sein. Ich wiederhole es noch einmal: Niemand halte mich für einen Toren, widrigenfalls werdet ihr mir die Torheit zu Gute halten, daß auch ich mich ein wenig rühme. Was ich da sage, das sage ich nicht aus Auftrag des Herrn, sondern wie ein Tor in solcher Dreistigkeit des Rühmens hin. Da so Viele nach dem Fleische sich rühmen, so kann auch ich mich rühmen. Kluge Leute, wie ihr, haben ja gerne Geduld mit Toren! Ihr lasset es euch ja gefallen, wenn man euch zu Sklaven macht, wenn man euch aufzehrt, wenn man euch das Eure nimmt, wenn man sich überhebt, wenn man euch in's Angesicht schlägt. Zur Schande gestehe ich, gleichsam als ob wir dazu zu schwach gewesen! Übrigens wenn ein Anderer mit etwas prahlen will, (ich rede töricht,) so kann auch ich prahlen. Sie sind Hebräer? Ich auch; sie sind Israeliten? Ich auch; sie sind Nachkommen Abrahams? ich auch; Sie sind Diener Christi? (ich rede wie ein Tor) vielmehr noch ich; mehr Mühseligkeiten, mehr Mißhandlungen hab' ich erlitten; öfter bin ich im Gefängnis, oft in Todesgefahr gewesen; fünfmal habe ich von den Juden vierzig Streiche weniger einen erhalten; dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen; einmal gesteinigt; dreimal habe ich Schiffbruch gelitten; Tag und Nacht wurde ich auf dem Meere herumgetrieben; wie viele sind meiner Reisen gewesen, und der Gefahren auf Flüssen, Gefahren unter Räubern, Gefahren unter Landsleuten, Gefahren unter Heiden, Gefahren in Städten, Gefahren in Wüsten, Gefahren zur See, Gefahren unter falschen Brüdern! Dazu Mühseligkeit und Elend, viele schlaflose Nächte, Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Blöße. Ohne was noch außerdem ist, der tägliche Überlauf, die Sorge für alle Gemeinden. Wen trifft ein Leiden, das ich nicht mitleide? Wer wird geärgert, um den ich nicht den brennendsten Schmerz empfinde? Muß ich mich einmal rühmen, so will ich mich meiner Leiden rühmen. Der Gott und Vater unsers Herrn, Jesu Christi, der ewig Hochgepriesene weiß, daß ich nicht lüge. Zu Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener bewachen, um mich gefangen zu nehmen; aber durch eine Öffnung der Stadtmauer wurde ich in einem Korbe heruntergelassen und entkam seinen Händen. Offenbarungen, welcher Gott den Apostel gewürdigt habe. Besorgnis wegen des Zustandes der Gemeinde und der strengeren Mittel, die dadurch nötig werden möchten. Schluß des Briefes mit Ermahnungen, Grüßen und Wünschen.Das Rühmen nützet mir freilich nicht! denn ich werde nun auf Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn kommen. Ich kenne einen Menschen in Christo, der vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel entrückt wurde, (ob mit dem Körper, weiß ich nicht, oder außer dem Körper, das weiß ich nicht, Gott weiß es!) Ja ich weiß, daß dieser Mensch (es sei nun mit dem Körper, oder außer dem Körper, das weiß ich nicht, Gott weiß es!) in das Paradies entrückt wurde, und daß er geheimnisvolle Dinge vernahm, die kein Mensch erzählen kann. Dessen will ich mich rühmen; meiner selbst will ich mich aber nicht rühmen, als nur meiner Leiden. Zwar wäre ich darum noch kein Tor, wenn ich mich rühmen wollte; denn ich redete die Wahrheit; ich unterlasse es aber, damit Niemand von mir mehr halte, als er an mir sieht oder hört. Und damit ich auf jene außerordentlichen Offenbarungen nicht stolz würde; so wurde mir ein Stachel in's Fleisch gegeben, ein Satansengel, der mir Faustschläge gibt. Dreimal bat ich seinetwegen den Herrn, daß er von mir weiche; aber er sagte mir: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist im Leiden mächtig. Ich will also am liebsten meiner Leiden mich rühmen, damit die Kraft Christi in mir bleibe. Darum bin ich zufrieden in meinen Leiden, bei Schmach, in Nöten, bei Verfolgungen, in Bedrängnissen, um Christi willen; denn wann ich leide, dann fühl' ich mich stark. - Ich bin ein Tor geworden, aber ihr habet mich dazu gezwungen. Denn eigentlich sollt' ich von euch gelobt werden, zumal ich jenen übergroßen Aposteln in nichts nachstehe, wenn ich gleich nichts bin. Denn die Beweise des Apostelamtes sind unter euch abgelegt, durch Erduldung von Leiden aller Art, durch Zeichen, durch Wunder und Krafttaten. Denn worin standet ihr den übrigen Gemeinden nach, außer daß ich euch nicht zur Last fiel? Dieses Unrecht verzeihet ihr mir wohl! Siehe! zum dritten Male bin ich im Begriff, zu euch zu kommen, und werde euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eurige, sondern euch; die Kinder sollen ja nicht für die Ältern, sondern die Ältern für die Kinder sammeln. Ich aber will mit Freuden Aufopferungen bringen, ja mich selbst für eure Seelen aufopfern, wenn ich auch, je inniger ich euch liebe, desto weniger von euch geliebt werde. Aber es sei, ich bin euch nicht zur Last gewesen, „aber als ein schlauer Kopf habe ich euch mit List gefangen.“ Habe ich euch durch Einen von denen, welche ich zu euch sandte, bevorteilt? Ich redete dem Titus zu, und mit ihm schickte ich noch einen Bruder. Hat aber Titus euch bevorteilt? Sind wir nicht in demselben Geiste gewandelt? nicht in denselben Fußtapfen? Glaubet ihr wieder, wir wollen uns vor euch verteidigen? Vor Gott, in Christo, sagen wir das Alles, ihr Lieben! zu eurem Besten. Denn ich fürchte, daß ich euch bei meiner Ankunft nicht finde, wie ich wünsche; und daß ich dann auch anders von euch befunden werde, als ihr es wünschet; daß Uneinigkeit, Eifersucht, Zorn, Streitigkeiten, Verleumdungen, Ohrenbläserei, Aufgeblasenheit und Parteigeist unter euch sein werden. Daß mein Gott bei meiner Ankunft bei euch mich wieder demütigen, und ich Viele betrüben müsse, die vorher gesündigt, und nicht Buße getan haben über die Unzucht, Hurerei und Liederlichkeit, die sie getrieben. Siehe! zum dritten Male komme ich zu euch. Auf die Aussage zweier oder dreier Zeugen wird jede Sache entschieden! Ich habe es vorher gesagt und sage es wieder (als wäre ich gegenwärtig) zum zweiten Mal (wiewohl jetzt abwesend) denen, die vorher gesündigt, und allen Andern zum voraus, daß ich, wenn ich abermals komme, nicht schonen werde. Weil ihr ja einen Beweis des durch mich redenden Christus fordert, der sich bei euch nicht kraftlos, sondern kraftvoll bewiesen hat. Denn wenn er auch als ein schwacher Mensch gekreuzigt wurde, so lebt er doch durch Gottes Kraft. Und so leiden auch wir um seinetwillen, werden aber auch mit ihm durch Gottes Kraft leben unter euch. Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben stehet? untersuchet euch selbst! Oder habet ihr an euch selber noch gar nicht bemerkt, daß Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr nicht erprobt seid. Ich hoffe aber, ihr sollet finden, daß wir erprobt sind. Doch bitten wir zu Gott; daß ihr nichts Böses tut; nicht, damit wir erprobt erscheinen, sondern damit ihr das Gute tuet; dann mögen wir für nicht erprobt gelten! Denn wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern nur für die Wahrheit. Es soll uns freuen, wenn wir nur schwach sein sollen, ihr aber die Starken seid; das ist ja unser Wunsch, daß ihr ganz seid, was ihr sein sollet! Darum schreibe ich dies abwesend, damit ich persönlich gegenwärtig nicht Strenge gebrauchen müsse, vermöge der Gewalt, die mir der Herr zum Aufbauen, und nicht zum Niederreißen verliehen hat. Übrigens, Brüder! geh' es euch wohl, werdet immer vollkommener, ermuntert euch, seid einig, haltet Frieden! Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Grüßet euch unter einander mit heiligem Kusse! Die Heiligen alle grüßen euch. Die Gnade des Herrn, Jesu Christi, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch! Amen. Gruß des Apostels. Ernste Erklärung über das göttliche Ansehen des Evangeliums und seines Apostel-Amtes, gegen Irrlehrer, die auf Beobachtung Mosaischer Gebräuche bestanden.Paulus, Apostel, nicht von Menschen, noch durch einen Menschen, sondern durch Jesum Christum und Gott, den Vater, der ihn von den Toten erweckt hat, und alle Brüder, die bei mir sind, an die Gemeinden in Galatien. Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater und unserm Herrn, Jesu Christo, der sich selbst für unsere Sünden dahin gegeben, um uns von der gegenwärtigen argen Welt zu erlösen, nach dem Willen Gottes und unsers Vaters, der in alle Ewigkeit gepriesen sei! Amen. Es wundert mich, daß ihr euch so bald habt abwenden lassen von dem, der euch zur Gnade Christi berufen, zu einem andern Evangelium; da es doch kein anderes gibt; nur das Etliche sind, die euch irre machen und das Evangelium Christi zu verfälschen trachten. Aber wenn auch wir, oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium vorträgt, als wir euch vorgetragen, der sei verflucht! Wie wir so eben gesagt, so sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium vorträgt, als ihr empfangen, der sei verflucht! Suche ich nun noch die Gunst der Menschen, oder Gottes? Suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich den Menschen gefallen wollte; so wäre ich Christi Diener nicht. Ich bezeuge es euch, Brüder! das von mir verkündigte Evangelium ist nicht Menschen- Werk; denn ich habe es nicht von Menschen empfangen, noch erlernet, sondern durch Offenbarung Jesu Christi. Denn ihr habet ja wohl von meinem ehemaligen Betragen im Judentume gehört, daß ich die Gemeinde Gottes auf's Ärgste verfolgte, und sie zu zerstören suchte. Und ich übertraf im Judentume Viele meiner Zeitgenossen in meiner Nation; und war ein heftiger Eiferer für meine väterlichen Satzungen. Als es aber Gott, der mich von Mutterleibe an ausgesondert, und durch seine Gnade berufen, wohlgefiel, seinen Sohn mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Heiden verkündigte; ging ich von dem Augenblick an nicht mit Fleisch und Blut zu Rate; ging auch nicht nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich reiste nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück. Erst drei Jahre nachher begab ich mich nach Jerusalem, um Petrus zu besuchen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm; von den andern Aposteln aber sah ich keinen, außer Jakobus, den Bruder des Herrn. (Was ich euch schreibe, siehe! bei Gott, ich lüge nicht! Nachher kam ich in die Gegenden von Syrien und Silizien; unbekannt von Person war ich den Christengemeinden in Judäa. Nur gehört hatten sie: „der uns einst verfolgte, verkündigt jetzt eben den Glauben, den er einst zu vertilgen suchte.“ Und sie priesen um meinetwillen Gott. Dann nach vierzehn Jahren kam ich auf's Neue nach Jerusalem mit Barnabas; und nahm auch Titus mit. Ich unternahm aber diese Reise auf eine Offenbarung; und legte ihnen das Evangelium dar, welches ich unter den Heiden verkündige, besonders aber den Angesehensten, damit nicht vergeblich meine Laufbahn sei, oder gewesen wäre. Aber nicht einmal Titus, mein Gefährte, von heidnischer Abkunft, wurde gezwungen, sich beschneiden zu lassen. Und zwar wegen eingeschlichener falscher Brüder, die sich eingedrungen, um unserer Freiheit aufzulauern, die wir in Christo Jesu haben, damit sie uns wieder unter das Joch brächten. Diesen gaben wir auch nicht auf einen Augenblick nach, und ließen uns nicht unterjochen, damit die Wahrheit des Evangeliums unter euch bliebe. Was aber jene so Angesehenen betrifft, wer sie einst gewesen sind, das geht mich nicht an; (Gott sieht nicht auf das Ansehen der Person) mich haben auch diese Angesehenen weiter nichts Neues gelehrt; sondern im Gegenteil, da sie sahen, daß mir das Evangelium an die Unbeschnittenen anvertraut worden, so wie dem Petrus an die Beschnittenen; (denn derselbe, welcher in Petrus wirkte zum Apostelamt unter den Beschnittenen, wirkte auch in mir unter den Heiden.) Und da sie sich von der mir verliehenen Gnade überzeugt hatten, gaben Jakobus, Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen wurden, mir und Barnabas die Hand zur Gemeinschaft, daß wir für die Heiden, sie aber für die Beschnittenen wirken wollten. Nur der Armen sollten wir eingedenk bleiben, welches ich auch recht angelegentlich getan habe. Als aber Kephas nach Antiochien gekommen, widersprach ich ihm in's Angesicht; weil er tadelnswert war; denn ehe Einige von Jakobus her kamen, aß er mit den Heiden zusammen; nach ihrer Ankunft aber zog er sich zurück, und sonderte sich ab, aus Furcht vor den Beschnittenen. Mit ihm nahmen auch die übrigen Juden dies verstellte Betragen an, so daß selbst Barnabas zu ihrer Verstellung verleitet wurde. Da ich aber sah, daß sie nicht nach der Wahrheit des Evangeliums den geraden Weg wandelten, sprach ich zu Kephas in Aller Gegenwart: Wenn du, als Jude, nach heidnischer und nicht nach jüdischer Sitte lebst, wie zwingst du denn die Heiden, wie Juden zu leben? Wir sind von Geburt Juden und nicht Sünder aus den Heiden. Weil wir uns aber überzeugten, daß der Mensch nicht durch des Gesetzes Werke gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesum Christum, so haben wir auch an Jesum Christum geglaubt, damit wir durch den Glauben an Christum, und nicht durch des Gesetzes Werke gerechtfertigt würden; denn durch Gesetzes-Werke wird kein Mensch gerechtfertigt werden. Wenn wir aber bei unserem Streben, durch Christum gerecht zu werden, dennoch als Sünder befunden würden, so wäre Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne! Wohl aber stelle ich mich selber als Übertreter dar, wenn ich wieder aufbaue, was ich zerstört habe. Ich bin aber durch das Gesetz dem Gesetze entstorben, auf daß ich Gott lebe; mit Christus bin ich gekreuzigt. Ich lebe, doch nicht ich, sondern Christus lebt in mir; was ich noch lebe im Fleische, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt, und sich selber für mich hingegeben. Diese Gnade Gottes achte ich nicht gering. Wenn aber durch das Gesetz Gerechtigkeit erlangt wird; so ist Christus vergebens gestorben. Nicht durch Beobachtung äußerer gesetzlicher Werke, sondern durch Glauben gelangt der Mensch zur Gerechtigkeit. - Verhältnis des mosaischen Gesetzes zur christlichen Religion. Herzliche Erweckung zur Umkehr von dem Irrtum zur Wahrheit. Erklärung über die Freiheit des Christen und Warnung vor Mißbrauch derselben. Ermahnungen zur Liebe, zum Kampfe wider Sinnlichkeit, zu brüderlicher Zurechtweisung der Fehlenden, zur Wohltätigkeit gegen Lehrer und zur Beharrlichkeit im Guten. Schluß des Briefes mit Wiederholung seines Hauptgegenstandes.O ihr unverständigen Galater! wer hat euch bezaubert, daß ihr der Wahrheit nicht gehorchet? Euch, welchen Jesus Christus vor die Augen hingestellt worden, wie wenn er unter euch gekreuzigt worden wäre. Nur das Eine möcht' ich von euch wissen: Empfinget ihr den Geist durch des Gesetzes Werke, oder durch die Annahme des Glaubens? So unverständig seid ihr? Im Geiste finget ihr an, nun wollet ihr im Fleische enden? So Vieles wollet ihr vergeblich erlitten haben? Ja, wenn nur bloß vergeblich! Ward also der, welcher euch den Geist verleihet, und Wunder unter euch wirkt, durch Gesetzes-Werke oder durch Annahme des Glaubens dazu bewogen? So wie es heißt: Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. Erkennet daraus, daß die Glaubenden Abrahams Söhne sind! Ja, im Voraussehen, daß Gott um des Glaubens willen die Heiden gerecht mache, versprach die Schrift dem Abraham: Durch dich sollen alle Völker gesegnet werden. Also werden die Glaubenden mit dem Glaubenden Abraham gesegnet; die hingegen, welche auf des Gesetzes Werke sich verlassen, sind unter dem Fluche; denn es steht geschrieben: Verflucht sei Jeder, der nicht Alles beobachtet, was im Gesetz-Buche geschrieben steht, und darnach handelt. Daß aber durch das Gesetz Niemand vor Gott für gerecht gelte, ist offenbar; denn durch Glauben lebt der Gerechte. Das Gesetz aber ist nicht aus dem Glauben, sondern: wer dieses beobachtet, wird dadurch leben! Christus hat uns von dem Fluche des Gesetzes erlöset, da er für uns zum Fluche geworden; denn es steht geschrieben: Verflucht ist, wer am Holze hängt; damit käme der Segen Abrahams durch Jesum Christum über die Heiden, und wir empfingen durch den Glauben den verheißenen Geist. Brüder, ich will es aus dem gewöhnlichen Leben erklären. Niemand kann doch den bestätigt-gültigen Bund eines Menschen verwerfen, oder Etwas hinzufügen. Nun aber sind dem Abraham und seinem Nachkommen Verheißungen gegeben. Es heißt nicht: Und den Nachkommen, als wenn von Vielen die Rede wäre, sondern wie von einem Einzigen: Und deinem Nachkommen, welcher ist Christus. Ich sage folglich dieses: Den von Gott bestätigten Bund kann das nach vierhundertunddreißig Jahren gegebene Gesetz nicht entkräften, so daß die Verheißung aufgehoben würde. Denn kommt aus dem Gesetz das Erbe, so kommt es nicht mehr aus der Verheißung; Gott hat ihn aber dem Abraham durch die Verheißung geschenkt. Wozu nun das Gesetz? Um der Vergehungen willen kam es hinzu, (bis jene Nachkommenschaft erschien, der die Verheißung gegeben) angeordnet wurde es durch Engel, durch eines Mittlers Hand. Nun aber ist der Mittler nicht eines Einzigen; Gott aber ist ein Einziger. Ist deswegen das Gesetz den Verheißungen Gottes entgegen? Nimmermehr! denn, wenn ein Gesetz gegeben wäre, das Leben verschaffen könnte, so käme allerdings aus dem Gesetze die Gerechtigkeit. Aber die Schrift hat Alle der Sünde unterworfen, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesum Christum den Gläubigen gegeben würde. Ehe aber der Glaube erschien, wurden wir unter dem Gesetze bewacht gehalten, eingeschlossen bis zu dem Glauben, der offenbaret werden sollte. Das Gesetz ist also unser Erzieher gewesen bis auf Christus hin, damit wir durch Glauben gerechtfertigt würden. Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Erzieher. Denn ihr Alle seid Gottes Kinder durch den Glauben an Christum Jesum; denn so viel eurer auf Christum getauft sind, die haben Christum sich angezogen. Da ist kein Jude noch Heide; da ist kein Sklave noch Freier; da ist kein Mann noch Weib, denn ihr seid Alle Eins geworden in Jesu Christo. Gehöret ihr aber Christo an, so seid ihr Abrahams Nachkommen, und nach der Verheißung Erben. Nun aber behaupte ich: So lange der Erbe noch Kind ist, unterscheidet er sich nicht von Sklaven, obschon er Herr von Allem ist; sondern er steht unter Aufsehern und Verwaltern, bis auf die vom Vater bestimmte Zeit. So waren auch wir, so lange wir Kinder waren, den Anfangsgründen der Welt unterworfen; als aber das Vollalter herankam, sandte Gott seinen Sohn, von einem Weibe geboren und dem Gesetze unterworfen, damit er die, welche unter dem Gesetze waren, erlöste, und wir an Kindes Statt angenommen wurden. Weil ihr aber Kinder seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, welcher ruft: Abba, Vater! Also bist du nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe Gottes durch Christum. Damals freilich, da ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die nicht wirklich Götter sind. Jetzt aber, da ihr Gott kennet, ja viel mehr von Gott erkannt worden seid, wie könnet ihr wieder zu den kraftlosen und dürftigen Anfangsgründen zurückkehren, um ihnen wieder von Neuem dienstbar zu werden? Ihr haltet auf Tage, auf Monate, Zeiten und Jahre! Ich bin besorgt um euch, daß ich vergebens für euch gearbeitet habe! Werdet wie ich, gleichwie auch ich mich richte nach euch. Brüder! ich bitte euch, ihr habt mir nie etwas zu Leide getan. Ihr wisset, unter welcher Schwachheit des Fleisches ich euch das erste Mal das Evangelium verkündigte; doch habet ihr die Prüfung, die ich euretwegen an meinem Fleische litt, nicht verachtet noch verschmähet; sondern wie einen Engel Gottes, wie Christum Jesum selbst, habet ihr mich aufgenommen. Wo ist denn nun euer Seligpreisen? Ja, ich bezeuge es euch, daß ihr, wo möglich, euch die Augen ausgestochen, und mir gegeben hättet. So wäre ich denn euer Feind geworden, indem ich euch die Wahrheit sage? - Jene beeifern sich um euch auf keine gute Art; nur ausschließen wollen sie euch, damit ihr um sie euch beeifert. Gut ist es, zu jeder Zeit im Guten zu wetteifern, und nicht bloß, wenn ich bei euch bin. O meine Kinder, die ich von Neuem mit Schmerzen gebäre, bis Christus in euch gestaltet wird! Ich wünschte, daß ich jetzt bei euch wäre, um meinen Ton zu ändern; denn ich weiß nicht, wie ich mit euch daran bin. Saget mir doch, die ihr unter dem Gesetze sein wollet, höret ihr das Gesetz nicht? Denn es steht geschrieben: Abraham hatte zwei Söhne, einen von der Sklavin und einen von der Freigebornen. Aber der von der Sklavin war nach dem Fleische geboren; der von der Freigebornen hingegen nach der Verheißung. Darin liegt etwas Bildliches. Denn jene bedeuten zwei Bündnisse; nämlich das eine vom Berge Sinai her, eine Mutter sklavischer Kinder, ist Hagar; Sinai ist ein Berg in Arabien, der sich bis zum jetzigen Jerusalem hinzieht, das mit seinen Bewohnern im Sklavenstande lebt; jenes andere Jerusalem aber, das von Oben, ist frei, dieses ist unsere Mutter. Denn es steht geschrieben: Frohlocke, du Unfruchtbare, die du nie gebarst; brich aus in Jubel, die du keine Geburts-Schmerzen gehabt! denn die Verwitwete hat der Kinder mehr, als die Vermählte! Wir aber, Brüder! sind, wie Isaak, Kinder der Verheißung. Allein so wie damals der nach dem Fleische Geborne den nach dem Geiste Gebornen verfolgte, eben so geht es auch jetzt. Allein wie spricht die Schrift? Verstoß mit ihrem Sohn die Sklavin; denn mit dem Sohn der freigebornen soll nicht der Sohn der Sklavin erben. Also, Brüder! sind wir nicht Kinder der Sklavin, sondern der Freigebornen, durch die Freiheit, mit der Christus uns befreiet hat. Bleibet also standhaft, und lasset euch nicht wieder ein Sklaven-Joch aufbürden. Sehet, ich Paulus sage euch: wenn ihr euch beschneiden lasset, so wird euch Christus nichts nutzen; vielmehr bezeuge ich wiederholt Jedem, der sich beschneiden läßt, daß der verpflichtet ist, das ganze Gesetz zu halten. Gehoben ist eure Verbindung mit Christo, wenn ihr durch das Gesetz gerecht werden wollet; der Gnade seid ihr verlustig; denn wir harren im Geiste der Hoffnung zur Gerechtigkeit durch den Glauben. Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch Vorhaut Etwas, sondern der Glaube, der durch Liebe tätig ist. Ihr waret auf gutem Wege, wer hinderte euch, daß ihr der Wahrheit nicht gehorchet? Diese Überredung kommt nicht von dem, der euch berufen hat. Ein wenig Sauerteig säuert den ganzen Teig. Ich habe das Zutrauen zu euch im Herrn, daß ihr selbst nicht anders gesinnt seid; wer euch aber irre macht, wird dafür Strafe tragen, wer es auch sei. Aber, Brüder! wenn ich die Beschneidung verkündige, warum werde ich noch verfolgt? Dann wäre ja der Anstoß des Kreuzes gehoben. O daß sie, die euch irre machen, doch ganz abgeschnitten würden! Denn zur Freiheit, Brüder! seid ihr berufen; mißbraucht nur die Freiheit nicht zum Anlaß für das Fleisch; dienet vielmehr einander in Liebe aus dem Geiste! Denn das ganze Gesetz ist in einem Gebote begriffen; in diesem nämlich: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. Wenn ihr euch aber einander beißet und quälet, so sehet zu, daß ihr euch nicht gegenseitig aufreibet. Ich sage aber: Wandelt im Geiste, so werdet ihr die Gelüste des Fleisches nicht vollbringen; denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch; beide widerstreben einander, daß ihr, was ihr wollet, nicht tut. Lasset ihr euch aber vom Geiste regieren, dann seid ihr nicht unter dem Gesetze. Offenbar nun sind die Werke des Fleisches, als da sind: Hurerei, Unreinheit, Unkeuschheit, Üppigkeit, Abgötterei, Giftmischerei, Feindseligkeit, Hader, Eifersucht, Rache, Uneinigkeit, Zwist, Sektengeist, Neid, Mord, Völlerei, Schwelgerei und dergleichen, wovon ich euch vorhersage, wie ich auch schon vorher gesagt habe, daß die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht erben werden. Des Geistes Frucht hingegen ist: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Gütigkeit, Langmut, Sanftmut, Glaube, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Keuschheit. Gegen dergleichen ist das Gesetz nicht. Die nun Christo angehören, kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden. Leben wir im Geist, so lasset uns auch im Geiste wandeln. Lasset uns nicht nach eitler Ehre jagen, nicht einander aufhetzen und beneiden! Brüder! wenn auch Jemand von einem Fehler übereilt würde; so weiset ihr, vom Geiste Belebte, einen Solchen mit dem Geiste der Sanftmut zurecht; und siehe du selber dich vor, daß du nicht auch versucht werdest. Traget Einer des Andern Last und so erfüllet das Gesetz Christi. Denn wenn sich Jemand einbildet, etwas zu sein, da er doch nichts ist, der betrügt sich selber. Vielmehr prüfe Jeder sein eigenes Tun, dann wird er bei sich selber und nicht gegen Andere seine Ehre finden. Denn ein Jeder hat seine eigene Last zu tragen. Wer in der Lehre unterrichtet wird, der beweise sich auf alle Art wohltätig gegen den, der ihn unterrichtet. Irret nicht! Gott läßt seiner nicht spotten; denn was der Mensch säet, das wird er auch ernten. Wer für sein Fleisch säet, wird vom Fleische Verderben ernten; wer aber für den Geist säet, wird vom Geiste ewiges Leben ernten. Lasset uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn ernten werden wir auch zu seiner Zeit, wenn wir nicht ermatten. So wie wir denn Gelegenheit haben, lasset uns Allen Gutes erzeigen, vorzüglich aber den Glaubensgenossen. Sehet, wie viel ich euch mit eigener Hand geschrieben! Leute, die dem Fleische nach zu gefallen suchen, dringen euch die Beschneidung auf, bloß, damit sie nicht wegen des Kreuzes Christi verfolgt werden. Denn sie selbst, obgleich sie beschnitten sind, beobachten das Gesetz nicht; sondern sie dringen auf eure Beschneidung, damit sie sich an eurem Fleische rühmen können. Mir aber bleibe es ferne, mich zu rühmen, als nur allein des Kreuzes unseres Herrn, Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt. Denn bei Christo Jesu gilt weder Beschneidung Etwas, noch Vorhaut, sondern eine neue Schöpfung. Und die nach diesem Grundsatz sich richten, über sie komme Friede und Barmherzigkeit, als über die wahren Israeliten Gottes! Übrigens mache mir Niemand weiter Beschwerde; denn ich trage die Malzeichen des Herrn Jesu an meinem Körper. Die Gnade unsers Herrn, Jesu Christi, sei mit eurem Geiste, ihr Brüder! Amen. Gruß des Apostels. Lob Gottes wegen der den Juden und Heiden durch Christus gewordenen Segnungen. Darstellung des vormaligen und jetzigen Zustandes.Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, an die Heiligen in Ephesus, welche an Christum Jesum glauben. Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn, Jesu Christo! Hochgepriesen sei Gott, der Vater unsers Herrn, Jesu Christi, der uns mit geistigen Wohltaten aller Art, mit himmlischen Gütern in Christo gesegnet hat. Wie er denn schon vor Anfang der Welt in ihm uns erwählt hat, daß wir heilig und untadelhaft vor ihm leben sollten. Aus Liebe beschloß er, nach dem Wohlgefallen seines Willens, durch Jesum Christum zu seinen Kindern uns zu machen, zum Preise seiner herrlichen Gnade, die er uns so huldreich erwies in seinem geliebten Sohn, durch welchen wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden haben, nach seiner unermeßlichen großen Gnade, die er uns so reichlich bewies, in aller Weisheit und Einsicht, indem er uns das Geheimnis seines Willens entdeckte, nach seinem Wohlgefallen, nach welchem er bei sich beschlossen hatte, in's Werk zu setzen das Vollalter der Zeiten, um Alles in Christo zu vereinigen im Himmel und auf Erden; in ihm, durch welchen auch wir zum Erbteil gekommen, die wir nach dem Rathschlusse dessen zuvor ersehen, der Alles nach dem Rathschlusse seines Willens wirket; damit wir seinen Ruhm verherrlichen, wir, die wir schon vorher auf Christum gehofft, durch welchen auch ihr, (seitdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils hörtet), durch welchen auch ihr, da ihr glaubtet, besiegelt worden mit dem verheißenen heiligen Geist, der das Unterpfand unsers Erbteils ist, bis zur Erlösung des Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit. Darum, seitdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesum, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, höre ich nicht auf, für euch zu danken und in meinen Gebeten eurer zu gedenken, daß der Gott unsers Herrn, Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung verleihe, zu seiner Erkenntnis, und erleuchtete Augen eures Herzens, um es einzusehen, welche Hoffnung es sei, zu welcher er euch berufen; von welcher überschwenglichen Herrlichkeit das Erbteil seiner Heiligen, und von welcher unermeßlichen Größe seine Macht an uns sei, die wir glauben, gleich seiner mächtig wirkenden Kraft, die er an Christo bewies, als er ihn vom Tode erweckt und zu seiner Rechten im Himmel erhoben hat, hoch über alle Fürstenwürde, Mächte, Gewalten, Herrschaften und alle Namen, die genannt werden mögen, nicht allein in dieser, sondern auch in der künftigen Welt; indem er ihm Alles unter die Füße gelegt, und ihn zum Haupte über die ganze Kirche gesetzt hat, welche sein Leib ist, die Erfüllung dessen, der Alles in Allem vollendet. Auch euch, die ihr tot waret durch Übertretungen und Sünden, - in welchen ihr einst wandeltet, nach der Lebensweise dieser Welt, nach Art des Fürsten, der in der Luft herrscht, jenes Geistes, der noch jetzt in den Kindern des Unglaubens wirkt; unter welchen auch wir Alle einst wandelten, nach den Lüsten unsers Fleisches, den Willen des Fleisches und der Begierden vollbringend, und von Natur Kinder des Zornes waren, wie auch die Übrigen. Gott aber, reich an Erbarmen, nach seiner großen Liebe, womit er uns geliebt, hat auch uns, die wir tot waren durch Übertretungen mit Christo belebt, (aus Gnade seid ihr selig geworden!) und uns mitauferweckt, und uns mitversetzt in den Himmel durch Christum Jesum, um in den kommenden Zeiten den unermeßlichen Reichtum seiner Gnade zu offenbaren, in der Huld, die er uns durch Christum Jesum bewiesen. Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und dieses nicht von euch selber, Gottes Gabe ist es; nicht der Werke Lohn, daß nicht Jemand sich rühme. Denn sein Werk sind wir, geschaffen durch Christum Jesum, zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen. Darum denket daran, daß ihr einst Heiden waret nach dem Fleisch, (Vorhaut genannt, von der sogenannten Beschneidung, die am Fleische mit Händen geschehen,) daß ihr damals ohne Christus waret, ausgeschlossen von dem Bürgerrecht Israels; und entfremdet von dem Bunde der Verheißung, ohne Hoffnung und ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christo Jesu, seid ihr, einst Entfernte, durch Christi Blut nahe gebracht worden. Denn Er ist unser Friede; der aus Beiden Eins gemacht, und die trennende Scheidewand, die Feindschaft, an seinem Leibe niedergerissen; indem er das Gesetz, welches durch Gebote in Gebräuchen bestand, aufhob, damit er die Entzweiten durch sich zu Einem neuen Menschen umschuf, und Frieden machte; und beide in Einem Körper mit Gott versöhnt, durch das Kreuz, indem er die Feindschaft an demselben getötet hat. Er kam, und verkündigte Frieden euch, den Entfernten, und Frieden den Nahen; denn durch ihn haben wir beide in Einem Geiste Zutritt zum Vater. Ihr seid also nicht mehr Fremdlinge und Gäste, sondern Mitbürger der Geheiligten, und Hausgenossen Gottes, gebaut auf den Grund der Apostel und Propheten, so daß Jesus Christus selber der Schlußstein ist; durch welchen der ganze Bau zusammengehalten, heranwächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, durch den auch ihr mit eingebaut seid, zu einer Wohnung Gottes im Geiste. Ermahnung wegen der Gefangennehmung und Leiden des Apostels nicht mutlos zu werden. Bitte zu Gott um Stärkung und Befestigung ihres Christensinnes.Um deswillen bin ich, Paulus, Gefangener um Jesu Christi willen für euch Heiden. Ihr habt ja wohl gehört von dem Amte der mir für euch verliehenen Gnade Gottes; daß nämlich durch Offenbarung mir das Geheimnis bekannt geworden (wie ich vorhin schon kurz erwähnt habe; woraus ihr, wenn ihr es leset, meine Einsicht in dies Geheimnis Christi erkennen könnet;) welches den Menschenkindern in den vorigen Zeiten nicht kund geworden, wie es nun seinen heiligen Aposteln und den Propheten durch den Geist offenbaret worden; daß nämlich die Heiden Miterben, und Miteinverleibte, und Mitgenossen seiner Verheißung durch Christum Jesum seien, vermittelst des Evangeliums, dessen Diener ich geworden bin durch das Geschenk der Gnade Gottes, die mir nach der Wirkung seiner Kraft gegeben ist. Mir, dem Geringsten aller Heiligen, wurde diese Gnade verliehen, den unermeßlichen Reichtum Christi den Heiden zu verkündigen, und Allen in's Licht zu setzen, welches die Anordnung des Geheimnisses sei, das von Ewigkeit her in Gott verborgen gewesen, der Alles geschaffen; damit nun den Mächten und Gewalten des Himmels durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt würde; jenem von Ewigkeit her gefaßten Rathschlusse gemäß, den er ausgeführt hat durch Christum Jesum, unsern Herrn, durch welchen wir freudiges Vertrauen und zuversichtlichen Zutritt haben, durch den Glauben an ihn. Darum bitte ich, lasset den Muth nicht sinken, wegen der Trübsal, die euretwegen mich trifft, sie gereichet euch zur Ehre. Deswegen beuge ich meine Kniee vor dem Vater unsers Herrn, Jesu Christi, von welchem die ganze Familie im Himmel und auf Erden den Namen führt, daß er nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit euch verleihe, daß ihr, dem innern Menschen nach, durch seinen Geist kräftig gestärkt werdet, daß Christus durch den Glauben in eurem Herzen wohne; und ihr durch Liebe tiefe Wurzel und festen Grund fasset, damit ihr vermöget, einzusehen mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge, die Tiefe und Höhe, und zu erkennen, wie alle Erkenntnis übersteigend sei die Liebe Christi, damit ihr der ganzen Fülle Gottes in vollem Maße Teilhaftig werdet. Dem aber, der überschwenglich mehr tun kann, als wir bitten oder verstehen, nach der in uns wirksamen Kraft, Ihm sei Ehre in der Gemeinde, die in Christo Jesu ist, durch alle Geschlechter von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Ermahnungen zur Eintracht und Liebe, zu Vermeidung sonst herrschender Laster, besonders der Unzucht, und zu Führung eines christlich-weisen und frommen Wandels. Pflichten der Ehegatten.Ich, Gefangener um des Herrn willen, ermahne euch also, daß ihr des Berufes, der an euch ergangen, würdig wandelt. Mit aller Demut und Sanftmut, mit schonender Nachsicht ertrage Einer den Andern in Liebe! Lasset euch recht angelegen sein, Einigkeit des Geistes durch das Band des Friedens zu erhalten! Ein Leib, und Ein Geist, so wie ihr auch berufen worden zu Einer Hoffnung eures Berufes; Ein Herr, Ein Glaube, Eine Taufe, Ein Gott und Vater Aller, der ist über Alle und durch Alle und in uns Allen. Einem Jeden von uns ist aber die Gnade zu Teil geworden, nach dem Maß der Gabe Christi, darum heißt es: Er ziehet hehr hinauf, siegführend die Gefangenen, den Menschen Gaben spendend. Jenes: „Er ziehet hehr hinauf“ aber, was heißt es anders, als daß er auch hinabstieg in das niedere Gebiet der Erde? Der hinabstieg, ist es auch, der über alle Himmel sich erhob, damit er Alles erfülle. Derselbe verordnete auch Einige zu Aposteln, Andere zu Propheten, Andere zu Evangelisten, Andere zu Hirten und Lehrern, damit die Heiligen die Einrichtung erhalten zur Verrichtung des Lehramtes, zur Erbauung des Leibes Christi; bis wir Alle gelangen zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur männlichen Reise und zum vollen erwachsenen Alter Christi. So daß wir nicht mehr Kinder sind, die hin und her schwanken und umher getrieben werden von jedem Winde der Lehre, durch die Schalkheit der Menschen, durch Arglist zur ränkevollen Verführung; sondern der Wahrheit in Liebe ergeben, in allen Stücken zu dem hinanwachsen, der das Haupt ist, Christus, durch welchen der ganze Körper zusammengehalten und verbunden durch alle Glieder der Unterstützung, nach der jedem einzelnen Gliede zugemessenen Wirksamkeit, Wachstum erhält, zu seiner Erbauung in Liebe. Das sage ich also, und beschwöre im Herrn: wandelt nicht mehr, wie die übrigen Heiden wandeln in der Torheit ihres Sinnes, verfinstert im Verstande, entfremdet dem Leben aus Gott, durch die ihnen inwohnende Unwissenheit, durch die Fühllosigkeit ihres Herzens, welche schamlos der Wollust sich preisgeben, und mit schändlicher Gewinnsucht jede Art von Unzucht treiben. So aber habet ihr Christum nicht kennen gelernt; wenn ihr anders auf ihn hörtet, und von ihm euch belehren ließet, wie denn die Wahrheit in Jesu ist; daß ihr nämlich, was euren ehemaligen Wandel betrifft, den alten durch betrügliche Lüste zerrütteten Menschen ableget; dagegen nach Geist und Sinn euch erneuet, und den neuen Menschen anziehet, der nach Gott geschaffen, in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Darum leget die Lügen ab, und redet, Jeder mit seinem Nächsten, die Wahrheit; denn wir sind Glieder untereinander. Zürnet ihr, so sündigt nicht! Die Sonne gehe nicht über eurem Zorne unter! Gebet nicht Raum dem Teufel! Wer gestohlen, der stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr und treibe ein nützliches Gewerbe, damit er imstande sei, dem Dürftigen mitzuteilen. Kein schlechtes Wort geh' aus eurem Munde, sondern was gut ist zur Erbauung des Glaubens, damit es Wohltat gewähre den Hörenden. Und betrübet nicht Gottes heiligen Geist, mit welchem ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Heftigkeit, Zürnen, Toben und Schmähen sei ferne von euch samt aller Bosheit! Seid vielmehr gütig gegen einander, erbarmend und nachsichtsvoll gegen einander, so wie auch Gott in Christo sich nachsichtsvoll gegen euch erwiesen hat. So ahmet denn Gott nach, als geliebte Kinder, und wandelt in der Liebe, so wie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat zur Gabe und zum Opfer, Gott zum lieblichen Geruch. Hurerei aber, und jede Art von Unzucht und schändliche Gewinnsucht müsse, wie es Heiligen geziemt, unter euch etwas Unerhörtes sein, auch Schamlosigkeit, Zoten und Possen, alles Unanständige; sondern vielmehr Danksagung. Denn das sollet ihr wissen und wohl bedenken, daß kein Hurer, noch Unzüchtiger, noch der schändlichen Gewinn treibt, welcher dem Götzendiener gleich ist, Erbteil hat an dem Reiche Christi und Gottes. Niemand täusche euch durch grundlose Lehren; denn um deswillen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. Darum werdet nicht ihre Mitgenossen! Denn einst waret ihr Finsternis, nun aber seid ihr Licht durch den Herrn; wandelt denn wie Kinder des Lichtes! Denn die Frucht des Lichtes zeigt sich in aller Tätigkeit des Guten, in der Gerechtigkeit und Wahrheit; und prüfet, was Gott wohlgefällig ist, und nehmet nicht Teil an den heillosen Werken der Finsternis; ziehet es vielmehr an's Licht! Denn was im Finstern von ihnen geschieht, schämen müßte man sich, es nur zu nennen. Alles aber, was an's Licht gezogen wird, wird durch das Licht offenbar; denn das Licht ist es, was Alles offenbar macht. Darum heißt es: Erwache, du Schlafender, steh' auf von den Toten, daß Christus dich erleuchte! Sehet denn wohl zu, Brüder! wie ihr vorsichtig wandelt, nicht wie Toren, sondern wie Weise; machet euch die Gelegenheit zu Nutze, denn die Zeiten sind schlimm. Darum betraget euch nicht wie Unverständige, sondern wie solche, welche wissen, was des Herrn Wille ist. Berauschet euch nicht mit Wein; das führt zu Ausschweifungen; werdet vielmehr voll heiligen Geistes, und stimmet Psalmen, Lobgesänge und geistliche Lieder unter einander an, und singet und spielet dem Herrn in eurem Herzen. Und saget Dank allzeit für Alles! im Namen unseres Herrn, Jesu Christi, Gott dem Vater! Unterwerfet euch einander aus Ehrfurcht gegen Christus! Ihr Weiber unterwerfet euch euren Männern, wie dem Herrn. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, wie auch Christus das Haupt der Kirche, selbst des Leibes Heiland ist. So wie nun die Kirche sich Christo unterwirft; so sollen auch die Weiber in Allem ihren Männern sich unterwerfen. Ihr Männer! liebet eure Weiber, so wie auch Christus die Kirche geliebt und sich selbst für sie aufgeopfert hat; damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt im Bade des Wassers, durch das Wort des Lebens; um sich selbst eine herrliche Kirche zu bilden, ohne Flecken, ohne Runzel, oder dergleichen, sondern daß sie heilig und fehlerlos sei. So sollen die Männer ihre Weiber lieben, wie ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst. Denn es hasset ja Niemand sein eigenes Fleisch, sondern nähret und pfleget es, so wie auch Christus die Kirche. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen; und die Zwei werden Ein Fleisch sein. Groß ist dieses Geheimnis, ich sage es nämlich in Beziehung auf Christus und die Kirche. Jedoch auch ihr Alle, ein Jeder liebe sein Weib wie sich selber, das Weib aber beweise Ehrfurcht ihrem Manne. Pflichten der Ältern und Kinder, der Herrschaften und Dienstboten. Ermahnungen zur Standhaftigkeit, zum Kämpfen, Wachen und Beten. Schluß des Briefes mit Empfehlung des Überbringers und Segenswünschen.Ihr Kinder! seid gehorsam euren Ältern im Herrn, denn dies ist recht! Ehre deinen Vater und deine Mutter! so lautet das erste Gebot mit einer Verheißung: Damit es dir wohlgehe, und du lange lebest auf Erden. Und ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht, sondern erziehet sie durch Unterweisung und Ermahnung des Herrn! Ihr Knechte, gehorchet den leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, mit Aufrichtigkeit eures Herzens, wie Christo; nicht als Augendiener, die nur Menschen gefallen wollen; sondern als Knechte Christi, die Gottes Willen von Herzen erfüllen, mit Willigkeit dienend, als dem Herrn und nicht den Menschen; indem ihr ja wisset, daß Jeder für das Gute, das er tut, seinen Lohn von dem Herrn empfangen wird, er mag Knecht oder Freier sein! Und ihr Herren, handelt gegen sie eben so; lasset ab von der Strenge! Wisset, daß auch ihr selber einen Herrn im Himmel habt, und bei ihm kein Ansehen der Person gilt. Übrigens, meine Brüder! werdet stark durch den Herrn und durch seine mächtige Kraft! Ziehet die Rüstung Gottes an, damit ihr bestehen könnet gegen die Ränke des Teufels! Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Mächte, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister unter dem Himmel. Leget darum die Rüstung Gottes an, daß ihr zur schlimmen Zeit Widerstand leisten und Alles besiegend das Feld behalten könnet! Stehet denn, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, gepanzert mit Gerechtigkeit, die Füße untersohlt mit der Entschlossenheit für das Evangelium des Friedens; vor allen Dingen ergreifet den Schild des Glaubens, womit ihr alle brennenden Pfeile des Bösen löschen könnet; und nehmet den Helm des Heils, und das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist! Betet unter allen Umständen stets mit Bitten und Flehen im Geiste, und wachet eben deshalb anhaltend im Gebet für alle Heiligen; und auch für mich, daß mir Rede gegeben werde, bei Eröffnung meines Mundes, um mit Freimütigkeit zu verkündigen das Geheimnis des Evangeliums, dessen Gesandter ich in Banden bin, daß ich es freimütig verkündige, wie ich reden soll. Damit ihr aber auch wisset, wie es um mich steht, was ich mache; so wird euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, Alles erzählen. Ihn sende ich eben darum zu euch, daß ihr meine Umstände erfahret, und daß er eure Herzen beruhige. Friede den Brüdern, und Liebe mit dem Glauben von Gott, dem Vater und dem Herrn, Jesu Christo! Gnade sei mit Allen, die unsern Herrn, Jesum Christum, unvergänglich lieben! Amen. Gruß des Apostels. Versicherung seines liebevollen Andenkens in täglichem Gebete und Danke für sie. Beruhigung ihres Teilnehmenden Herzens über sein Schicksal. Wunsch und Hoffnung, für sie noch länger zu leben. Ermahnung zur Standhaftigkeit und besonders zur Eintracht und Demut. Hinweisung auf Jesu Beispiel. Dringende Sorge für die Seligkeit. Empfehlung des Timotheus und Epaphroditus.Paulus und Timotheus, Diener Jesu Christi, an alle Heiligen in Christo Jesu in Philippi, samt den Bischöfen und Diakonen. Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn, Jesu Christo! Ich danke meinem Gott, so oft ich eurer gedenke, allezeit in jedem meiner Gebete für euch Alle, - mit Freuden bete ich für euch! - wegen eurer Teilnahme am Evangelium vom ersten Tage an bis jetzt. Und ich bin davon überzeugt, daß der, welcher das gute Werk in euch angefangen, es vollenden wird, auf den Tag Jesu Christi hin. Wie es denn gerecht von mir ist, so von euch Allen zu denken, weil ich euch im Herzen trage, in meinen Banden und bei der Verteidigung und Behauptung des Evangeliums, und ihr Alle mit mir an der Gnade Teil nehmet. Ja, Gott ist mein Zeuge, wie sehr ich euch Alle liebe im Herzen Jesu Christi. Und das ist mein Gebet, daß eure Liebe mit Erkenntnis und mancherlei Erfahrung immer mehr zunehme; um zu unterscheiden, was das Beste sei, damit ihr rein und tadellos seid auf den Tag Christi, reich an Früchten der Gerechtigkeit durch Jesum Christum, Gott zur Ehre und zum Preise! Ich will aber euch in Kenntnis setzen, Brüder! daß meine Lage mehr zum Fortgang des Evangeliums gediehen, so daß es in dem ganzen Lager der Leibwache und sonst überall, bekannt geworden, daß ich um Christi willen meine Bande trage; und Mehrere der Brüder im Herrn, mutig gemacht durch meine Bande, desto entschlossener wagen, das Wort Gottes furchtlos zu verkündigen. Einige verkünden zwar Christum mit Neid und Streitsucht; Andere aber auch mit Wohlwollen. Diese von Liebe Beseelten sind überzeugt, daß ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin; aber jene, von Streitsucht Getriebenen, verkündigen Christum in der unlauteren Absicht, meine Fesseln noch mehr zu erschweren. Aber was tut's? Wird doch in jedem Falle, mag es zum Vorwand, oder mit Aufrichtigkeit geschehen, Christus verkündigt! das ist meine Freude, und wird meine Freude bleiben! Denn ich weiß, daß dieses durch euer Gebet und durch Unterstützung des Geistes Jesu Christi mir zum Heil gereichen wird. Und ich habe die zuversichtliche Hoffnung, daß ich in keinem Falle werde zu Schanden werden; sondern daß bei der größten Freimütigkeit wie allezeit, auch jetzt, Christus verherrlicht werden wird an meinem Leibe, sei es durch Leben oder Tod. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben mein Gewinn. Weil aber das Leben im Fleisch mir noch Früchte des Amtes gewährt; so weiß ich nicht, was ich vorziehen soll. Ich werde von zwei Seiten gedrängt. Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christo zu sein, das wäre bei weitem das Bessere: aber für euch ist es nötiger, daß ich noch bleibe im Fleische. Und in dieser Zuversicht weiß ich, daß ich bleiben und mit euch Allen zusammenbleiben werde, zu eures Glaubens Förderung und Freude; damit ihr, bei meiner Rückkehr zu euch, meinetwegen euch Christi Jesu noch mehr rühmen könnet. Euer Wandel sei nur der göttlichen Lehre Christi würdig, damit, ich mag kommen und euch sehen, oder abwesend sein, ich von euch höre, daß ihr fest stehet in Einem Geiste, mit Einem Sinne gemeinschaftlich kämpfet für den Glauben an das Evangelium, und euch in keinem Stücke von den Gegnern schrecken lasset. Das gereicht ihnen nun zum Verderben, euch aber, und zwar durch Gott, zum Heile; weil es euch in Hinsicht auf Christus gnädig verliehen ist, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden; indem ihr denselben Kampf zu bestehen habt, den ihr an mir sahet, und nun von mir höret. Wenn denn irgend eine Ermahnung in Christo, wenn je ein sanftes Zureden der Liebe, wenn irgend eine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgend eine herzliche und mitleidsvolle Teilnahme etwas vermögen; so machet meine Freude dadurch vollkommen, daß ihr gleiche Gesinnungen und gleiche Liebe habet, einmütig, einträchtig seid; daß ihr nichts mit Streit- oder Ruhmsucht tuet, sondern einander aus Bescheidenheit höher achtet, als euch selbst; daß nicht auf das Seinige ein Jeder sehe, sondern auch auf das, was des Andern ist. Denn ihr sollet so gesinnt sein, wie Jesus Christus es war; welcher, obgleich er göttlicher Natur war, es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein; sondern sich selbst entäußerte, Knechts-Gestalt annahm, Menschen ähnlich ward, und von Ansehen wie ein Mensch erfunden. Er erniedrigte sich selbst, und ward gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze. Darum hat auch Gott ihn erhöhet, und ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß vor dem Namen Jesu sich alle Kniee beugen derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Verherrlichung Gottes des Vaters. Wohlan denn, meine Geliebten! wie ihr allezeit folgsam gewesen, nicht bloß in meiner Gegenwart, sondern noch viel mehr in meiner Abwesenheit; so wirket mit Furcht und Zittern eure Seligkeit. Denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als das Vollbringen wirket nach Wohlgefallen. Tut Alles ohne Murren und Bedenklichkeit, damit ihr untadelhaft und unschuldig, Gottes unsträfliche Kinder seid, mitten in einem verkehrten und verdorbenen Zeitalter, in welchem ihr wie Himmelslichter in der Welt leuchten sollet, indem ihr das Wort des Lebens darstellt, mir zum Ruhme auf den Tag Christi, daß meine Laufbahn nicht vergebens, nicht fruchtlos meine Arbeit war! Wenn ich denn auch über dem Opfer und dem Dienste eures Glaubens selbst aufgeopfert werde, so will ich mich freuen, ja für euch Alle mich freuen. Und auch ihr freut euch darüber, ja freut euch über mich. Ich hoffe aber zum Herrn Jesu, euch bald Timotheus senden zu können, damit auch ich gestärkt werde, wenn ich von eurer Lage Nachricht erhalte. Ich habe keinen so Gleichgesinnten, der an dem, was euch angeht, so redlich Teil nimmt. Denn die Meisten suchen das Ihrige, nicht die Sache Jesu Christi. Aber seine Bewährtheit kennet ihr, da er, wie ein Sohn dem Vater, mir beigestanden im Evangelio. Diesen hoffe ich nun unverzüglich zu senden, sobald ich absehe, wie es mir meiner Lage werden wird. Ich habe aber das Vertrauen zu dem Herrn, daß ich auch selber bald kommen werde. Ich hielt es indes für nötig, den Bruder Epaphroditus, meinen Mitarbeiter und Mitstreiter, aber euren Abgesandten und Aushelfer meiner Bedürfnisse, zu euch zurückzusenden; denn er verlangte sehnlich nach euch Allen, und war sehr bekümmert darüber, daß ihr von seiner Krankheit gehört habt. Er war auch wirklich todkrank; aber Gott erbarmte sich seiner, und nicht nur seiner, sondern auch meiner; damit ich nicht ein Leiden über das andere hätte. Ich sende ihn nun desto schleuniger zurück, damit ihr euch seines Wiedersehens freut, und ich der Leiden weniger habe. Nehmet ihn denn mit aller Freude im Herrn auf, und haltet solche Männer in Ehren. Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tode so nahe gekommen, und hat sein Leben daran gewagt, um zu ersetzen den Abgang des mir von euch zu erweisenden Dienstes. Warnung vor den blinden Eiferern für äußere gesetzliche Gebräuche, und Ermunterung, nach dem Beispiele des Apostels alle äußere Vorzüge dem hohen Glück des Christentums nachzusetzen und seinem erhabenen Ziele unablässig nachzustreben.Übrigens, meine Brüder! freut euch im Herrn! - Dasselbe euch zu schreiben, ist mir nicht lästig, euch aber ist es nötig. Hütet euch vor jenen Hunden! Hütet euch vor jenen schändlichen Lohnknechten! Hütet euch vor der Zerschneidung! Denn bei uns ist die wahre Beschneidung, die wir Gott im Geiste verehren, und Christi Jesu uns rühmen, und nicht auf Fleisch vertrauen. Wiewohl ich auch auf Fleisch vertrauen könnte; ja wenn irgend Einer auf Fleisch vertrauen zu können glaubt, so darf ich es noch mehr. Ich bin am achten Tage beschnitten, vom Geschlechte Israel, aus Benjamins Stamme, ein Hebräer von Hebräern gezeugt, in Hinsicht des Gesetzes war ich ein Pharisäer, nach dem Religionseifer ein Verfolger der Gemeinde, und in Hinsicht der gesetzlichen Gerechtigkeit war mein Wandel ohne Tadel. Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden gehalten. Ja, und noch immer halte ich Alles für Schaden, gegen die Alles übertreffende Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn; (um deswillen ich auf Alles Verzicht getan habe, ja für Unrat es erachte, damit ich Christum gewinne, und in Ihm erfunden werde; so daß ich nicht meine eigene Gerechtigkeit durch das Gesetz habe, sondern die durch den Glauben an Christum, welche Gerechtigkeit von Gott kommt um des Glaubens willen) damit ich ihn erkenne, und die Kraft seiner Auferstehung, die Gemeinschaft seiner Leiden; und ihm ähnlich werde im Tode, um irgend auf eine Art zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. Nicht als hätte ich's schon ergriffen, oder wäre schon am Ziele; aber ich strebe darnach, ob ich's auch ergreife, deswegen ich ja von Christo ergriffen bin. Brüder! ich bilde mir selbst nicht ein, es ergriffen zu haben; aber eins tue ich: vergessend, was hinter mir liegt, vorgestreckt nach dem, was vor mir liegt, eile ich dem Ziele zu, dem Preise entgegen, zu welchem Gott von oben her durch Christum Jesum einladet. Wie Viele nun unser vollkommen sind, so lasset uns gleichgesinnt sein; und wenn ihr etwa anders denket, so wird Gott darüber auch noch die rechte Einsicht geben. Indes wollen wir in dem, worin wir eins sind, gleiche Gesinnung behalten, und bei der nämlichen Vorschrift bleiben. Folget auch ihr meinem Beispiele, Brüder! und sehet hin auf die, welche so wandeln, wie ihr uns zum Muster habet! Denn Viele, die ich euch schon oft genannt, auch jetzt mit Tränen nenne, wandeln als Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist Verderben, ihr Gott der Bauch, und Ehre suchen sie in ihrer Schande; und ihr Sinn ist auf das Irdische gerichtet. Unser Wandel aber ist im Himmel, von woher wir auch den Retter, unsern Herrn, Jesum Christum erwarten, der unsern hinfälligen Leib umbilden, dem Leibe seiner Herrlichkeit gleich gestalten wird, mittelst der Kraft, durch welche er Alles sich unterwerfen kann. Ermahnungen an Alle und an Einzelne. Danksagung für ihre liebevolle Unterstützung. Segenswünsche und Grüße.Nun denn, meine geliebten Brüder! ihr, mein Verlangen! meine Freude! meine Krone! stehet also fest, Geliebte, im Herrn! Die Evodia bitte ich und Syntyche ermahne ich, einträchtig zu sein im Herrn. Ja, auch dich, mein treuer Mitarbeiter! bitte ich, nimm ihrer dich an, die mit mir kämpften für das Evangelium, so wie auch des Clemens und meiner übrigen Gehilfen, deren Namen im Buche des Lebens stehen. Freut euch im Herrn immerdar, ja noch einmal sag' ich's, freut euch! Eure Bescheidenheit werde allen Menschen kund, der Herr ist nahe! Seid nicht ängstlich bekümmert, sondern in Allem bringet euer Anliegen durch Gebet und Flehen, mit Dank vor Gott. Und der Friede Gottes, der alles Denken übersteigt, wird eure Herzen und eure Gesinnungen Christo Jesu treu bewahren! Übrigens, Brüder! was wahr, was anständig, was gerecht, was rein, liebenswürdig, was rühmlich, was irgend tugendhaft und irgend löblich ist, dem strebet nach! Was ihr lerntet und empfinget, hörtet und an mir sahet, das tut! und der Gott des Friedens wird mit euch sein. Ich freute mich sehr im Herrn, daß ihr endlich wieder zu neuen Kräften gekommen, für mich sorgen zu können; ihr seid auch deshalb besorgt gewesen; aber die Umstände gestatten es nicht. Nicht als ob ich dieses des Mangels wegen sagte; denn ich habe gelernt, mit meinen Umständen zufrieden zu sein. Ich weiß sowohl zu entbehren, als Überfluß zu haben. In Allen und Jedweden bin ich geübt, satt zu essen und Hunger zu leiden, Überfluß und Mangel zu haben. Ich vermag Alles durch den, der mich stark macht. Doch habet ihr wohl getan, daß ihr an meiner Trübsal Anteil genommen. Ihr, Philipper! wisset es auch selbst, daß im Anfange des Evangeliums bei meiner Abreise von Mazedonien, keine Gemeinde mit mir in das Verhältnis von Einnahme und Ausgabe getreten ist, als nur ihr allein; denn auch nach Thessalonich sandtet ihr mir mehrmals Unterstützung. Nicht, als suchte ich Geschenk, sondern es ist mir nur um reichlichen Gewinn für eure Rechnung zu tun. Ich habe nun genug, und habe über genug; ich bin reich, seitdem ich durch Epaphroditus eure Gabe erhalten; ein lieblicher Geruch, ein angenehmes Opfer, wohlgefällig vor Gott! Mein Gott aber gebe euch reichlich Alles, was ihr bedürfet, aus seiner herrlichen Segensfülle durch Christum Jesum! Gott, unserm Vater, sei Preis in alle Ewigkeit! Amen. Grüßet jeden Heiligen in Christo Jesu. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. Es grüßen euch alle Heiligen, besonders die vom kaiserlichen Hofe. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch Allen! Amen. Gruß des Apostels. Freude über die Wirkungen des Christentums unter den Kolossern. Versicherung seines Andenkens an sie vor Gott. Würde und Hoheit Jesu, des Hauptes der Gemeinde und des Erlösers durch seinen Tod.Paulus, Apostel Jesu Christi nach Gottes Willen, und Bruder Timotheus, an die Heiligen in Kolossä, und an die gläubigen Brüder in Christo Jesu. Gnade euch und Friede von Gott unserm Vater! und dem Herrn, Jesu Christo! Wir danken Gott, dem Vater unsers Herrn Jesu Christi, in jedem unserer Gebete für euch, weil wir von eurem Glauben an Jesum Christum und von eurer Liebe gegen alle Heiligen gehört haben, wegen der Hoffnung, die im Himmel euch hinterlegt ist, von welcher ihr zuvor gehört habet durch das Wort der Wahrheit des Evangeliums, das zu euch gekommen ist, wie es nun in aller Welt ist, und Früchte bringt und wächst, wie bei euch, von dem Tage an, wo ihr es gehört und erkannt habet die Gnade Gottes in der Wahrheit; nach dem Unterricht, den euch Epaphras, unser geliebter Mitarbeiter, erteilte, der in Ansehung eurer ein treuer Diener Christi ist; der auch von eurer Liebe im Geiste uns Nachricht gab. Deswegen beten auch wir, seitdem wir das hörten, unablässig für euch, und bitten. daß ihr erfüllet werdet mit der Erkenntnis seines Willens, bei aller Weisheit und geistiger Einsicht; um zu wandeln würdig des Herrn zu allem Wohlgefallen, fruchtbar an allen guten Werken, und wachsend in der Erkenntnis Gottes, mit aller Kraft gekräftigt durch seine herrliche Macht, um alle Standhaftigkeit und Geduld zu beweisen mit Freuden, danksagend dem Vater, der uns des Anteils am Erbteile der Heiligen durch Erleuchtung fähig gemacht. Er hat uns der Herrschaft der Finsternis entrissen, und uns in das Reich seines geliebten Sohnes versetzt, in welchem wir durch sein Blut die Erlösung erhalten, die Vergebung der Sünden, dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn durch ihn ist Alles erschaffen im Himmel und auf Erden, was sichtbar oder unsichtbar ist; selbst Thronen, oder Herrschaften, oder Mächte, oder Gewalten, Alles ist durch ihn und in Beziehung auf ihn erschaffen. Er ist vor Allen, und Alles besteht durch ihn; er ist auch das Haupt des Leibes der Gemeinde; er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit Er in Allem der Erste sei. Denn es gefiel Ihm, daß in ihm die ganze Fülle wohnen, und durch ihn Alles mit sich versöhnt werden sollte, Frieden stiftend durch sein Blut am Kreuze, sowohl auf Erden als im Himmel. Auch euch, die ihr ehemals entfremdet und feindlich gesinnt waret in Werken der Bosheit, hat er nun versöhnt an dem Leibe seines Fleisches, durch den Tod, um euch heilig, untadelhaft und unsträflich darzustellen vor Ihm; wenn ihr anders im Glauben fest gegründet und beständig bleibt, und unerschütterlich bei der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört, das der ganzen Schöpfung unter dem Himmel verkündigt worden, dessen Diener ich Paulus geworden bin. So freue ich mich denn der Leiden, die ich euretwegen erdulde, und will, was noch von Leiden um Christi willen bevorstehet, an meinem Fleisch ertragen, zum Besten seines Leibes, welcher die Gemeinde ist, deren Diener ich geworden, nach dem, für euch von Gott mir verliehene Amte, das Wort Gottes zu verkündigen, das Geheimnis, das verborgen war, von Ewigkeit und Geschlechtern, nun aber seinen Heiligen geoffenbart worden, denen Gott kund machen wollte, von welchem Reichtum der Herrlichkeit dies Geheimnis unter den Heiden sei, welches ist Christus unter euch, die Hoffnung der Herrlichkeit, den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen, und jeden Menschen unterrichten in aller Weisheit, um jeden Menschen vollkommen in Christo Jesu wieder herzustellen. Darauf arbeite ich auch hin, kämpfend durch seine Kraft, die er in mir mächtig wirket. Warnung vor falschen Lehrern, die durch Mosaische Gebräuche und durch den Schein einer höhern Weisheit und Heiligkeit von der einfachen Lehre des Evangeliums abführten. Göttliches Ansehen und bessernde Kraft dieser heilbringenden Lehre.Denn ich will, daß ihr es wisset, wie sehr ich besorgt bin für euch, und für die zu Laodizea, und für Alle, die mein Angesicht nicht gesehen im Fleische, das ihre Herzen beruhigt, und durch Liebe verbunden zu dem ganzen Umfange vollkommener Einsicht, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes des Vaters und Jesu Christi gelangen, in welchem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind. Dieses aber sage ich, damit euch Keiner durch Erhabenheit der Rede täusche. Denn wenn ich auch dem Fleische nach abwesend bin, so bin ich doch im Geiste bei euch, und sehe mit Freuden eure gute Verfassung und euren festgegründeten Glauben an Christus. Wie ihr nun Christum Jesum, den Herrn angenommen, so wandelt in ihm, eingewurzelt und gegründet in ihm, und standhaft im Glauben, so wie ihr unterrichtet seid, zunehmend in demselben mit Danksagung, Sehet euch wohl vor, daß euch Niemand hinreißt durch Weltweisheit und leeren Betrug, nach Menschensatzungen, nach den Anfangsgründen der Welt, aber nicht nach Christo. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Auch ihr seid erfüllet von ihm, der das Oberhaupt aller Macht und Gewalt ist. Durch ihn seid ihr auch beschnitten, nicht durch Beschneidung mit der Hand, durch Abfall des Fleisches am Körper, sondern durch die Beschneidung Christi. Mit ihm seid ihr begraben in der Taufe; mit ihm auch auferstanden, durch den Glauben an die Macht Gottes, welcher ihn von den Toten erweckt. Auch euch, die ihr in Sünden und bei der Vorhaut eures Fleisches tot waret, hat er mit ihm neu belebt, indem er alle Vergehungen uns gnädig erließ. und die Handschrift des Gesetzes, die gegen uns war und wider uns zeugte, auslöschte, und durch Anheftung an das Kreuz vernichtete, und die Mächte und Gewalten entwaffnete, und öffentlich zur Schau führte, indem er in ihm über sie triumphierte. Es darf euch also Niemand mehr über Speise oder Trank, oder in Hinsicht der Feiertage, Neumonde oder Sabbate verdammen, was nur Schatten des Zukünftigen war, der Körper aber ist Christus. Lasset euch von Niemand irre führen, der sich in Demut und Verehrung der Engel gefällt, der sich mit Dingen befaßt, die er nicht gesehen hat, und vergebens sich blähet mit Begriffen seines Fleisches; und der sich nicht an das Oberhaupt hält, von welchem der ganze Leib, durch Glieder und Bande verbunden und zusammengehalten, zu göttlicher Größe heranwächst. Wenn ihr also mit Christo den Anfangsgründen der Welt abgestorben seid, warum lasset ihr euch, als lebtet ihr noch in der Welt, Vorschriften aufdringen: „Rühre nicht an, koste nicht, taste nicht an!“ Dies Alles soll Verderben bringen durch den Gebrauch nach den Vorschriften und Lehren der Menschen; was denn freilich den Schein von Weisheit hat, bei einem selbstbeliebten Gottesdienst, bei der Demut und Härte gegen den Körper, den man nicht einmal so viel schätzt, um das Fleisch zu sättigen. Sinn und Streben des Christen überhaupt, und in den besondern Verhältnissen der Ehegatten, der Ältern und Kinder, der Herrschaften und Dienstboten gegen einander.Wenn ihr nun mit Christo auferstanden seid, so strebet nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das Himmlische, und nicht auf das Irdische! Ihr seid entstorben, und euer Leben ist mit Christo verborgen bei Gott. Wenn Christus, unser Leben, erscheinen wird, dann werdet auch ihr mit ihm in Herrlichkeit erscheinen. Tötet also eure irdischen Glieder, Hurerei, Unzucht, unnatürliche Wohllust, böse Begierden und schändliche Gewinnsucht, welches dem Götzendienste gleich ist, deshalb der Zorn Gottes über die Söhne des Unglaubens kommt; in jenen habet auch ihr einst gewandelt, als ihr unter ihnen lebtet; aber jetzt leget auch Alles ab: Zorn, Hitze, Bosheit, Lästerung und schändliche Reden aus eurem Munde. Belüget einander nicht! ziehet den alten Menschen mit seinen Werken aus, und ziehet den neuen an, der zur Erkenntnis und nach dem Bilde dessen, der ihn geschaffen hat, erneut ist, wo nicht Heide und Jude ist, nicht Beschneidung noch Vorhaut, nicht Ausländer noch Skyte, nicht Sklave noch Freigeborner, sondern Alles und in Allem Christus. So ziehet denn, als Gottes Erwählte, Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut und Geduld an. Daß ihr vertragsam gegen einander seid und einander vergebet, wenn Jemand gegen den Andern Klage hat; wie der Herr auch euch vergeben, so auch ihr! Vor Allem aber ziehet die Liebe an, die das volkommenste Band ist. Und der Friede Christi, zu welchem ihr als Glieder Eines Leibes berufen seid, herrsche in euren Herzen; und betraget euch dankbar! Das Wort Christi wohne reichlich in euch mit aller Weisheit; belehret und erbaut einander mit Psalmen, Gesängen und geistvollen Liedern, dankbar in eurem Herzen Gott singend. Und was ihr tut, mit Wort oder Tat, es geschehe Alles im Namen des Herrn Jesu Christi, dankend Gott, dem Vater, durch ihn! Ihr Weiber, unterwerdet euch den Männern, wie sich's ziemt im Herrn! Ihr Männer liebet eure Weiber und behandelt sie nicht mit Härte! Ihr Kinder seid euren Ältern in Allem gehorsam; denn daran hat der Herr sein Wohlgefallen! Ihr Väter, reizet eure Kinder nicht, daß sie nicht mutlos werden! Ihr Knechte, gehorchet in Allem den leiblichen Herren, nicht als Augendiener, die sich bei Menschen einschmeicheln, sondern mit aufrichtigem Herzen, aus Ehrfurcht vor dem Herrn! Ja Alles, was ihr tut, das tut mit Eifer, als wenn es dem Herrn und nicht den Menschen geschieht; denn ihr wisset, daß ihr von dem Herrn die Vergeltung des Erbteils erhalten werdet; denn ihr dienet Christo, dem Herrn. Wer aber Unrecht tut, empfängt den Lohn für sein Unrecht, denn bei Gott gilt kein Ansehen der Person. Ermahnung zu anhaltenden Gebet und weiser Vorsicht in Wort und Wandel. Schluß des Briefes mit Nachrichten, Empfehlungen, Grüßen und Segenswünschen.Ihr Herren, betraget euch gegen eure Knechte, wie es recht und billig ist, und bedenkt, daß auch ihr einen Herrn im Himmel habt! Beharret im Gebete, verbindet damit Wachsamkeit und Dank! Betet zugleich auch für uns, daß Gott uns Eingang eröffne für die Lehre, das Geheimnis Christi zu verkündigen, um deswillen ich auch in Fesseln liege, auf daß ich dasselbe bekannt mache, wie es mir obliegt zu verkündigen. Weise sei euer Betragen gegen die, welche draußen sind, und benutzet jede Gelegenheit! Eure Rede sei stets anmutsvoll und mit Salz gewürzt, so daß ihr wisset, wie ihr Jedem Red' und Antwort geben sollt! Wie es um mich steht, wird euch Tychikus, der geliebte Bruder, und treue Diener und Gehilfe im Herrn, sagen, den ich aus eben der Absicht zu euch schicke, damit er erfahre, wie es um euch stehe und eure Herzen tröste, nebst Onesimus, dem treuen und geliebten Bruder, eurem Landsmann; sie werden euch Alles erzählen, wie es hier steht. Es grüßen euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Vetter des Barnabas, wegen dessen ihr Aufträge erhalten habt; (wenn er zu euch kommt, so nehmet ihn gut auf!) auch Jesus, genannt Justus, die von den Beschnittenen sind, welche allein meine Mitarbeiter am Reiche Gottes, und mir zum Troste gewesen sind. Epaphras, ein Diener Christi Jesu, euer Landsmann läßt euch grüßen, der unablässig für euch kämpfet im Gebet, daß ihr als Vollkommene feststehen und Alles, was Gott will, vollenden möget. Ich muß ihm das Zeugnis geben, daß er ganz besondern Eifer für euch, die in Laodizäa und die in Hierapolis zeigt. Euch grüßt Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas. Grüßet die Brüder zu Laodizea, und den Nymphas und die Gemeinde in seinem Hause. Und sobald dieser Brief bei euch gelesen ist, so sorget dafür, daß er auch in der Gemeinde zu Laodizea gelesen werde, und daß ihr auch den von Laodizea leset. Und saget dem Archippus; Warte des Amtes, das du vom Herrn empfangen, daß du es erfüllest. Der Gruß von meiner, des Paulus, eigenen Hand: Seid eingedenk meiner Bande! Die Gnade sei mit euch! Gruß des Apostels. Freude über die herrlichen Früchte seines Lehrens und Wirkens in Thessalonich, ungeachtet so vieler Trübsale.Paulus, Silvanus und Timotheus, an die Gemeinde zu Thessalonich, in Gott, dem Vater und dem Herrn, Jesu Christo. Gnade euch und Friede. Wir danken Gott beständig wegen eurer Aller, eurer gedenkend in unsern Gebeten, unablässig eingedenk eures tätigen Glaubens, eurer geschäftigen Liebe und standhaften Hoffnung auf unsern Herrn, Jesum Christum, vor Gott, unserm Vater. Denn von Gott geliebte Brüder! uns ist eure Erwählung wohl bekannt, daß unser Evangelium sich euch nicht bloß durch Worte empfahl, sondern auch durch Kraft, durch den heiligen Geist, durch völlige Überzeugung, wie ihr selbst wisset, wie wir uns unter euch erwiesen haben um euretwillen. Ihr wurdet unsere und des Herrn Nachfolger, indem ihr unter vielen Leiden das Wort mit Freude des heiligen Geistes aufnahmt; so daß ihr allen Gläubigen in Mazedonien und Achaja Muster geworden. Denn von euch her erscholl die Lehre des Herrn nicht nur in Mazedonien und Achaja, sondern aller Orten ist euer Glaube an Gott bekannt geworden; so daß wir nicht nötig hatten, Etwas davon zu sagen. Denn man rühmte selbst von uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden, und wie ihr euch von den Götzen zu Gott hingewandt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen; und seinen Sohn, den er von den Toten auferweckt, Jesum, der von dem künftigen Zorn uns befreiet, vom Himmel zu erwarten. Erinnerung an den Aufenthalt des Apostels in Thessalonich, an sein Betragen, seine Leiden, seine väterliche Liebe und Sorgfalt, - zur Bewahrung und Stärkung gegen die Gegner des Christentums. Liebevolles Sehnen nach den Thessalonichern und dadurch veranlaßte Sendung des Titus nach Thessalonich, dessen Nachrichten ihn mit Trost, mit Dank und Gebet für sie erfüllt haben.Doch Brüder! ihr kennet selbst unsern Eingang bei euch, daß er nicht von eitler Absicht war; vielmehr, da wir kurz vorher Leiden und Schmach erduldet, wie ihr wisset, in Philippi, faßten wir im Vertrauen auf unsern Gott den Muth, unter großer Gefahr euch das Evangelium Gottes zu verkündigen. Denn unser Unterricht geschah nicht aus Trug, noch aus unlauterer Absicht, noch mit List; sondern wie Gott das Evangelium uns anzuvertrauen würdigte, so trugen wir es vor, nicht um Menschen, sondern um Gott zu gefallen, der unsere Herzen durch Schauet. Denn niemals sind wir mit Schmeichelworten umgegangen, wie ihr wisset, noch mit gewinnsüchtigen Absichten, Gott ist Zeuge! Wir haschten nicht nach Ehre bei Menschen, weder bei euch noch bei Andern. Wir durften als Christi Apostel euch zur Last fallen; wir haben uns aber kindlich unter euch bewiesen. Wie eine Amme ihre Kinder pflegt, so waren wir, euch zärtlich liebend, freudig bereit, nicht nur das Evangelium Gottes euch mitzuteilen, sondern auch unser Leben hinzugeben, weil ihr unsere Lieblinge geworden. Denn ihr erinnert euch Brüder! unsere Arbeit und Beschwerde, Tag und Nacht arbeitend, um Keinem unter euch beschwerlich zu fallen, predigten wir euch das Evangelium Gottes. Ihr und Gott seid Zeugen, wie gewissenhaft und gerecht und tadellos wir uns gegen euch, die ihr den Glauben annahmt, betragen haben; wie ihr selbst wisset, daß wir jeden unter euch, wie ein Vater seine Kinder, ermahnet, getröstet, und beschworen haben, Gottes würdig zu wandeln, der euch zu seinem Reiche und zu seiner Herrlichkeit berufen. Darum danken auch wir Gott unablässig, daß, als ihr das Wort Gottes, das ihr von uns hörtet, empfinget, dasselbe aufgenommen, nicht als Menschenwort, sondern, was es wirklich ist, als Wort Gottes, der auch in euch, den Glaubenden, seine Kraft beweiset. Denn, Brüder! ihr seid Nachfolger der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa in Christo Jesu sind, da auch ihr von den eigenen Landsleuten gleiches erduldet, so wie auch sie von den Juden, welche sogar den Herrn Jesum und die Propheten getötet; auch uns verfolgen. Und indem sie sich Gott nicht gefällig machen, und aller Menschen Feinde sind, wehren sie uns, die Heiden zu belehren, daß sie selig werden, damit sie das Maß ihrer Sünden voll machen; aber der Zorn Gottes trifft sie endlich! Nachdem wir, Brüder! auf eine Zeitlang von euch getrennt gewesen, von Angesicht, nicht mit dem Herzen; um desto größer war unser Bemühen, euer Angesicht wieder zu sehen mit großem Verlangen. Daher hatten wir (ich Paulus nämlich) schon einige Mal beschlossen, zu euch zu kommen; aber Satan hat uns verhindert. Denn wer ist unsere Hoffnung, unsere Freude, die Krone unsers Ruhms, wenn nicht auch ihr es seid, vor unserm Herrn, Jesu Christo, bei seiner Zukunft? Ja, ihr seid unsere Ehre und Freude! Darum konnten wir es nicht länger ertragen und wollten lieber zu Athen allein bleiben, und sandten Timotheus, unsern Bruder und Mitarbeiter Gottes im Evangelio Christi, daß er euch stärke und ermuntere wegen eures Glaubens; damit Niemand wankend werde unter den jetzigen Bedrängnissen; denn ihr wisset selbst, daß dieses unser Loos ist; denn schon als wir bei euch waren, haben wir euch voraus gesagt, daß wir Drangsale würden erdulden müssen, wie es auch eingetroffen und ihr wisset. Deswegen, da ich's nicht länger abhalten konnte, schickte ich ab, um zu hören, wie es um euren Glauben stehe, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vereitelt worden. Da nun aber Timotheus von euch zu uns zurückgekommen, und so erfreuliche Nachricht uns bringt von eurem Glauben und eurer Liebe, und daß wir bei euch immer noch im besten Andenken stehen; und ihr euch sehnet, uns zu sehen, wie auch wir euch; so sind wir deshalb, Brüder! getröstet euretwegen bei allen unsern Leiden und Drangsalen, durch euren Glauben. So daß wir nun aufleben, wenn ihr feststehet im Herrn. Wie können wir Gott euretwegen genug danken für alle die Freude, die wir durch euch vor unserm Gott haben? Tag und Nacht flehen wir sehnlichst, daß wir euer Angesicht sehen mögen, um das, was etwa eurem Glauben noch fehlt, zu ergänzen. Gott selber aber, unser Vater und Jesus Christus, unser Herr, lenke unsern Weg zu euch hin! Euch aber erfülle und bereichere der Herr mit Liebe gegen einander und gegen Alle, gleich der unsrigen gegen euch, damit eure Herzen befestigt werden, tadellos in Heiligkeit vor Gott, unserm Vater, bei der Zukunft unsers Herrn, Jesu Christi, mit allen seinen Heiligen. Amen. Ermahnung zum steten Fortschritt in christlicher Vollkommenheit. Warnung gegen Unkeuschheit und Müßiggang. Von denen, welche vor der Wiederkunft Christi sterben.Übrigens, Brüder! bitten und ermahnen wir euch bei dem Herrn Jesu, daß ihr nach dem von uns empfangenen Unterrichte, wie ihr wandeln und Gott gefallen sollet, auch so wandelt, daß ihr euch immer mehr vervollkommnet. Ihr wisset ja, welche Vorschriften ich euch erteilt durch den Herrn Jesum. Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung; daß ihr der Unzucht euch enthaltet, und Jeder darauf sehe, daß er seinen Leib unbefleckt und in Ehren halte; nicht zu zügellosen Begierden der Wollust, wie die Heiden, welche Gott nicht kennen; daß Keiner seinen Bruder hintergehe und übervorteile im Handel; denn der Herr wird alles das strafen, wie wir euch schon früher gesagt und gewarnt haben. Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligkeit. Wer dieses also verwirft, der verwirft nicht einen Menschen, sondern Gott, der auch seinen heiligen Geist uns mitgeteilt hat. Was die Bruderliebe betrifft, so bedürfet ihr darüber keines Schreibens; denn ihr selbst seid von Gott belehrt, euch einander zu lieben. Auch erweiset ihr ja solches gegen alle Brüder in ganz Mazedonien, Wir ermahnen euch nur, Brüder! noch immer vollkommener zu werden, und euch recht angelegen sein zu lassen, ein stilles Leben zu führen, eure Berufsgeschäfte zu erfüllen, und mit Handarbeit euch zu beschäftigen, wie wir euch eingeschärft; damit ihr wohlanständig wandelt vor denen, die draußen sind, und Niemandes bedürfet. In Hinsicht der Entschlafenen aber, Brüder! kann ich euch nicht ohne Belehrung lassen; damit ihr euch nicht betrübet, wie jene Andere, welche keine Hoffnung haben. Wenn wir nämlich glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden; so wird Gott auch die in Jesu Entschlafenen mit ihm hervorführen. Dies sagen wir euch nämlich nach Belehrung des Herrn, daß wir, die wir leben, und bei der Zukunft des Herrn noch übrig sein sollten, nichts vor den Entschlafenen voraus haben werden. Denn der Herr selber wird, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft, und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, dann werden die in Christo Gestorbenen zuerst auferstehen; alsdann werden wir übrige noch Lebende zugleich mit ihnen in den Wolken Christo entgegengeführt werden in die Luft, und so allezeit bei dem Herrn sein. Mit diesen Trostgründen beruhige denn Einer den Andern! - - - Der Herr wird unerwartet kommen. Zeit und Stunde weiß Niemand. Darum sei ein Jeder zu jeder Zeit wachsam, tätig und bereit. Schluß mit verschiedenen Ermahnungen, mit Grüßen und Segenswünschen.Über die Zeit aber und die Zeitumstände, Brüder! bedürfet ihr nicht, daß euch geschrieben werde. Denn ihr wisset selber recht gut, daß der Tag des Herrn wie ein Dieb in der Nacht kommen wird. Gerade wenn sie sagen werden: Es ist Friede und Sicherheit! dann wird sie plötzlich Verderben überfallen, wie Wehen die Schwangere, und sie werden nicht entrinnen. Ihr aber, Brüder! lebet nicht in der Finsternis, daß jener Tag euch wie ein Dieb überrasche. Denn ihr Alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages, Nacht und Finsternis gehen uns nichts an. Darum lasset uns nicht schlafen, wie jene Andern, sondern wachen und nüchtern sein. Denn wer schläft, schläft des Nachts, und wer betrunken ist, ist des Nachts betrunken. Wir aber, die wir Kinder des Lichtes sind, wollen nüchtern sein, gerüstet mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe, und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit. Denn nicht zum Zorn, sondern zum Besitz der Seligkeit hat Gott uns bestimmt, durch unsern Herrn, Jesum Christum, der für uns gestorben, damit, wir mögen wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. Damit tröstet euch einander und erbaut Einer den Andern, wie ihr auch tut! Noch bitten wir euch, Brüder! zu sorgen für die, welche unter euch arbeiten, und euch vorstehen im Herrn, und euch ermahnen, und sie vorzüglich zu achten mit Liebe, um ihres Werkes willen. Haltet Frieden mit ihnen. Auch ermahnen wir euch, Brüder! weiset die Unordentlichen zurecht, richtet die Niedergeschlagenen auf, traget Sorge für die Schwachen, seid langmütig gegen Jedermann! Gebet Acht, daß Keiner dem Andern Böses mit Bösem vergelte; seid vielmehr immer auf das Gute gegen einander und gegen Jedermann bedacht! Seid immer frohen Mutes! Betet ohne Unterlaß! Seid für Alles dankbar; denn das ist Gottes Wille in Christo Jesu an euch Allen. Lasset den Geist nicht erlöschen! Prophezeiungen verachtet nicht! Prüfet aber Alles, das Gute behaltet! Meidet allen Schein des Bösen. Er aber, der Gott des Friedens heilige euch ganz, damit ganz euer Geist und Seele und Leib tadellos bewahret werden auf die Zukunft unsers Herrn, Jesu Christi! Der euch berufen hat, ist treu, er wird's auch tun! Brüder, betet für uns! Grüßet alle Brüder mit heiligem Kusse! Bei dem Herrn beschwör' ich euch, diesen Brief allen heiligen Brüdern vorlesen zu lassen. Die Gnade unsers Herrn, Jesu Christi, sei mit euch! Amen. Freude über die Standhaftigkeit der Thessalonicher unter allen Verfolgungen und Leiden, als einen sichern Grund der Hoffnung auf den Tag eines mit Gerechtigkeit vergeltenden Gerichts.Paulus, Silvanus und Timotheus, an die Gemeinde zu Thessalonich, in Gott, unserm Vater und dem Herrn, Jesu Christo. Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater und dem Herrn, Jesu Christo! Wir haben Ursache, Brüder! euretwegen allzeit Gott gebührend zu danken, weil euer Glaube immer mehr zunimmt, und die gegenseitige Liebe bei Jedem von euch Allen immer tätiger wird; so daß wir selber eurer uns rühmen, bei den Gemeinden Gottes, wegen eurer Standhaftigkeit und eures Glaubens bei allen euren Verfolgungen und Bedrängnissen, die ihr erduldet, zum Beweise des gerechten Gerichts Gottes, indem ihr des göttlichen Reiches, für welches ihr auch leidet, würdiger erkläret werden; zumal es gerecht ist vor Gott, daß er euren Drängern mit Drangsal vergelte, aber euch, die ihr bedränget werdet, so wie uns, mit Ruhe, wann der Herr Jesus vom Himmel erscheinet mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer, um Rache zu üben an denen, die Gott nicht kennen, und dem Evangelio unsers Herrn, Jesu Christi, nicht Gehorsam leisten. Sie werden dann Strafe leiden, ewiges Elend, verbannt vom Angesicht des Herrn und der Herrlichkeit seiner Majestät, wann er kommt, verherrlichet zu werden in seinen Heiligen, und bewundert in Allen, welche glaubten, (denn an euch wird unser Zeugnis bestätigt sein) an jenem Tage. Darum beten wir auch allzeit für euch, daß unser Gott euch der Berufung würdig mache, und jedes ihm wohlgefällige Gute und das Werk des Glaubens mit Kraft zur Vollkommenheit bringe, damit der Name unsers Herrn Jesu Christi in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, nach der Gnade unsers Gottes und des Herrn Jesu Christi. Belehrung über die nahe geglaubte Wiederkunft des Herrn. Abfall und großes Verderben wird erst vorhergehen. Ermahnung und Wunsch, daß Jeder fest stehen möge.Was die Zukunft unsers Herrn, Jesu Christi, und unsere Zusammenkunft bei ihm betrifft, bitten wir euch, Brüder! daß ihr euch nicht sogleich lasset abwenden von eurem Sinn, oder in Unruhe setzen lasset, weder durch einen Geist, noch durch Lehre oder Briefe, die man für die unsrigen ausgibt, als ob der Tag des Herrn nahe bevorstände. Lasset euch von Niemand täuschen auf keine Weise; denn es muß erst der Abfall kommen, und der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens sich zeigen, der sich auflehnt und erhebt über Alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so daß er sich selber in den Tempel Gottes setzt, sich darstellend, als sei er Gott. Erinnert ihr euch nicht, daß ich euch dieses sagte, als ich bei euch war? Ihr wisset also auch, was es aufhält, bis es offenbar werde zu seiner Zeit. Denn es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit, es darf nur, wer es bis jetzt aufhält, aus dem Wege sein; alsdann wird der Verruchte hervortreten, welchen der Herr Jesus vertilgen wird mit dem Geiste seines Mundes, und zernichten durch das Licht seiner Ankunft. Seine Ankunft hingegen wird unter Satans Wirkung geschehen, durch allerlei täuschende Kraft, Zeichen und Wunder, und durch gottlosen Betrug jeder Art, unter den Verlornen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen, zu ihrer Seligkeit. Und eben darum wird Gott über sie mächtigen Irrtum kommen lassen, so daß sie der Lüge glauben, damit das Gericht über Alle ergehe, welche der Wahrheit nicht geglaubt, sondern an der Ungerechtigkeit ihr Wohlgefallen gehabt. Doch euretwegen, ihr vom Herrn geliebte Brüder! haben wir Ursache, Gott unablässig zu danken, daß euch Gott von Anfang erwählte zur Seligkeit, durch Heiligung des Geistes und durch Glauben an die Wahrheit, wozu er euch berufen durch unser Evangelium, damit ihr zu der Herrlichkeit unsers Herrn, Jesu Christi, gelangen könnet. So bleibet denn standhaft, Brüder! und haltet die Überlieferungen fest, die euch von uns mündlich oder brieflich mitgeteilt worden. Er selbst aber, unser Herr, Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und nach seiner Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben, tröste eure Herzen und befestige euch in jedem guten Werke und Worte! - - - Wünsche des Apostels für sich selbst und für die Christen. Ernste Weisung gegen Unordentliche und Müßiggänger in der Gemeinde mit Hinweisung auf das Vorbild seiner Tätigkeit.Übrigens, Brüder! betet für uns, daß die Lehre des Herrn schnell sich verbreite und verherrlichet werde, so wie auch bei euch; und daß wir von den schändlichen und bösen Menschen befreiet werden mögen; denn nicht Alle haben den Glauben. Doch Gott ist getreu, der euch stärken und vor dem Bösen bewahren wird. Auch wir haben in Hinsicht eurer das Vertrauen zu dem Herrn, daß ihr, was wir euch einschärfen, tuet und tun werdet. Der Herr richte eure Herzen zur Liebe Gottes und zur Standhaftigkeit Christi. Noch gebieten wir euch, Brüder! im Namen unsers Herrn, Jesu Christi, daß ihr euch zuückzieht von jedem Bruder, der unordentlich dahinlebt, und nicht nach der Überlieferung, die wir erteilten. Denn ihr selber wisset, wie ihr uns nachahmen sollet, indem wir nicht unordentlich unter euch gelebt, und Niemand Brot umsonst gegessen; sondern gearbeitet mit Mühe und Beschwerde Tag und Nacht, um Keinem unter euch zur Last zu fallen. Nicht als ob wir dazu kein Recht gehabt, sondern um an uns selber ein Muster zur Nachahmung euch aufzustellen. Denn, als wir bei euch waren, haben wir dies euch eingeschärft, daß, wer nicht arbeiten will, nicht essen soll! Wir hören nämlich, daß Einige unter euch ein unordentliches Leben führen, nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Diesen gebieten und ermahnen wir, bei unserm Herrn Jesu Christo, daß sie still fortarbeitend ihr eigen Brot essen. Ihr aber, Brüder! werdet nicht müde, Gutes zu tun. Sollte aber Jemand an diese unsere briefliche Ermahnung sich nicht kehren; so zeiget ihn an, und habet keine Gemeinschaft mit ihm, damit er beschämt werde; doch behandelt ihn nicht als einen Feind; sondern weidet ihn zurecht als einen Bruder! Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden immerdar auf alle Art! Der Herr sei mit euch Allen! Der Gruß mit meiner, Paulus, eigenen Hand, welches das Zeichen jedes meiner Briefe ist, - So schreibe ich. - Die Gnade unsers Herrn, Jesu Christi, sei mit euch Allen! Amen. Gruß des Apostels. Vollmacht, den Irrlehrern entgegen zu arbeiten. Geist und Zweck der Lehre des Evangeliums, dessen beseligende Kraft des Apostels Beispiel bestätigt. Würde des evangelischen Lehramtes.Paulus, Apostel Jesu Christi, nach der Anordnung Gottes unsers Heilandes, und Jesu Christi, unserer Hoffnung. An Timotheus, den ächten Sohn im Glauben. Gnade, Barmherzigkeit und Friede, von Gott, dem Vater, und von Christo Jesu, unserm Herrn. Schon bei meiner Abreise nach Mazedonien bat ich dich, in Ephesus zu bleiben, um gewissen Leuten einzuschärfen, daß sie nicht afterlehren, noch sich mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern abgeben sollen, die mehr Streitfragen, als die göttliche Anstalt im Glauben fördern. Der Hauptzweck der Lehre ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben, davon Einige abgewichen, und verfallen sind auf nichtiges Geschwätz. Sie wollen für Gesetzgelehrte gelten, und verstehen doch selbst weder, was sie vortragen, noch, womit sie es beweisen. Wir wissen freilich wohl, daß das Gesetz gut ist, wenn man rechten Gebrauch davon macht; nur bedenke man, daß für den Gerechten das Gesetz nicht gegeben ist, sondern für Ungerechte und Widerspenstige, für Gottlose und Lasterhafte, für Verruchte und Verunreinigte, für Vater-, Mutter- und Menschenmörder; für Unzüchtige, für Knabenschänder, für Menschenverkäufer, für Lügner, für Meineidige, und was sonst der gesunden Lehre entgegen ist, wie sie das herrliche Evangelium des seligen Gottes enthält, das mir anvertraut worden. Und Dank sei dem, welcher mir die Kraft verlieh, Jesu Christo, unserm Herrn, daß er mich für treu gehalten, und zum Amt bestellet. Mich, der ich vorher ein Lästerer, ein Verfolger und Schmäher war; aber ich fand Gnade, weil ich aus Unwissenheit im Unglauben es tat. Ja, überschwenglich erwies sich die Gnade unsers Herrn mit Glauben und Liebe in Christo Jesu. Bewährt ist das Wort und aller Annahme würdig, daß Christus Jesus in die Welt gekommen, um Sünder zu retten, unter welchen ich der erste bin. Aber eben darum fand ich Erbarmen, damit Jesus Christus an mir Erstem seine ganze Langmut zeigte, zum Vorbild für die, welche künftig ab ihn glauben werden zum ewigen Leben. Ihm, dem ewigen Könige, dem Unvergänglichen, dem Unsichtbaren, dem einigen Gott sei Ehre und Preis in ewige Ewigkeit! Amen. Diese Lehre empfehle ich dir, mein Sohn Timotheus! zufolge der vorhergegangenen Prophezeiungen über dich, daß du denselben gemäß den edlen Kampf kämpfest, Glauben und ein gutes Gewissen bewahrest; welches Einige von sich stoßend, am Glauben Schiffbruch gelitten, zu welchen Hymenäus und Alexander gehören, welche ich dem Satan übergeben, damit sie lernen, nicht weiter zu lästern. Ermahnung zur Fürbitte. Verhalten der Männer und Weiber bei den gemeinschaftlichen Versammlungen.Vor allen Dingen ermahne ich nun, daß Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen geschehen für alle Menschen, für Könige und alle Obrigkeiten, damit wir ein stilles und ruhiges Leben führen, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn dies ist gut, und Gott unserm Heiland wohlgefällig. welcher will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Denn es ist Ein Gott und Ein Mittler zwischen Gott und Menschen, nämlich der Mensch, Christus Jesus, der sich selber hingegeben zur Erlösung für Alle, was zu seiner Zeit verkündigt werden sollte, wozu ich als Prediger und Apostel, (ich rede Wahrheit, ich lüge nicht) als Lehrer der Heiden in Glauben und Wahrheit bestellt worden. Mein Wille ist nun, daß die Männer überall das Gebet verrichten, heilige Hände erhebend ohne Zorn und Streitsucht. Eben so sollen auch die Weiber mit anständiger Kleidung, mit Schamhaftigkeit und Bescheidenheit sich schmücken, nicht mit künstlichem Haarputz, oder Gold, oder Perlen, oder kostbaren Gewändern, sondern (was sich ziemet für Weiber, die Gottesfurcht zeigen) durch gute Werke. das Weib lerne stillzuhörend in voller Untergebenheit; zu lehren aber gestatte ich dem Weibe nicht, noch sich zu erheben über den Mann, sondern sie muß sich ruhig verhalten. Ist ja Adam zuerst geschaffen nachher Eva. Auch wurde Adam nicht verführt, sondern das Weib ließ sich verführen; sie wurde zur Übertreterin. Aber selig wird sie werden durch Kindergebären, wenn sie in Glauben und Liebe, in Heiligung und in einem sittsamen Betragen beharret. Pflichten und Verhalten der Bischöfe und Diener der Kirche, und ihrer Angehörigen. Hauptsumme der Lehre von Christus. - Warnung gegen irrige und verführerische Grundsätze und Ermahnung zu einem gewissenhaften und musterhaften Verhalten.Bewährt ist das Wort: Wer nach einem Bischofsamte strebt, der sucht ein gutes Werk. Darum muß ein Bischof unbescholten sein, Eines Weibes Mann, nüchtern, gesetzt, wohlgesittet, gastfrei, lehrfähig; kein Trunkenbold, kein Zänker, sondern ein sanfter, von Zank- und Habsucht freier Mann sein, der seinem Hause gut vorstehet, und gehorsame Kinder hat, von ganz keuscher Sitte. (Denn wer seinem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen?) Kein Neuling darf er sein, damit er nicht durch Übermut in das Gericht des Teufels falle, auch bei denen, die draußen sind, muß er einen guten Ruf haben, damit er nicht in die Schmähungen und Fallstricke des Teufels gerate, Eben so müssen die Diakonen ehrwürdige Männer sein, nicht zweizüngig, nicht dem übermäßigen Trunk ergeben, nicht schändlich gewinnsüchtig, bewahrend das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen. Auch sollen sie zuvor geprüft, dann zum Amt kommen, wenn sie untadelhaft befunden werden. Die Weiber müssen gleicherweise züchtig sein, keine Klatscherinnen, nüchtern, in Allem treu. Die Diakonen sollen Eines Weibes Männer sein, und ihren Kindern und ihren eigenen Häusern wohl vorstehen. Denn welche ihr Amt wohl verwalten, gewinnen eine schöne Ehrenstufe und viele Freimütigkeit im Glauben, der in Christo Jesu ist. Ich schreibe dir dieses in der Hoffnung, in Kurzem zu dir zu kommen, damit, wenn ich jedoch verziehe, du wissest, wie du dich zu verhalten hast in dem Hause Gottes, welches ist die Kirche des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit. Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit; geoffenbart im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, geschauet von Engeln, verkündigt unter den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen zur Herrlichkeit. Bestimmt aber sagt der Geist, daß in den letzten Zeiten Einige vom Glauben abfallen werden, achtend auf Irrgeister und Teufelslehren; die mit Scheinheiligkeit Lügen verbreiten, gebrandmarkt am eigenen Gewissen, die verbieten zu heiraten, und gewisse Speisen zu genießen, welche Gott geschaffen, daß sie dankbar genossen werden von den Gläubigen und von denen, welche die Wahrheit erkannt. Denn alles von Gott Geschaffene ist gut, und nichts verwerflich, was dankbar genossen wird. Denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet. Wenn du solches den Brüdern vorträgst, wirst du ein würdiger Diener Jesu Christi sein, der wohl erzogen ist in den Grundsätzen des Glaubens und der guten Lehre, die du wohl aufgefasst. Aber mit jenen gemeinen und altweibischen Fabeln befasse dich nicht; übe dich vielmehr zur Gottseligkeit. Denn die leibliche Übung hat wenig Nutzen; die Gottseligkeit aber ist zu Allem nütze, da sie Verheißungen hat für dieses und das zukünftige Leben. Bewährt ist das Wort und aller Annahme würdig! Denn darauf arbeiten wir auch hin, und werden geschmäht; weil wir auf den lebendigen Gott unsere Hoffnung setzen, der allen Menschen und besonders der Glaubenden Heiland ist. Solches lehre und schärfe ein! Niemand müsse deine Jugend verachten; werde vielmehr für die Gläubigen ein Muster in Lehre, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit! Fahre fort mit Vorlesen, Ermahnen, Lehren, bis ich komme! Vernachlässige nicht die Gabe in dir, welche dir verliehen durch Prophezeiung unter Auflegung der Hände des Priestertums. Das sei dein Anliegen, dabei bleibe; damit dein Fortschritt in allen Stücken sichtbar werde. Habe Acht auf dich selber und auf die Lehre; beharre dabei! Wenn du das tust, wirst du dich selber und die, welche dich hören, selig machen. Vermischte Vorschriften für besondere Verhältnisse und Geschäfte des Amtes.Einen Alten rede nicht mit Härte an, sondern ermahne ihn als einen Vater, Jüngere als Brüder, ältere Frauen als Mütter, jüngere als Schwestern, mit aller Sittsamkeit Die Witwen halte in Ehren, die wahre Witwen sind. Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat; so soll sie zuerst lernen, ihr Haus zu regieren, und den Ältern das empfangene Gute zu vergelten; denn das gefällt Gott. Eine wahre Witwe aber, die verlassen ist, setzt ihr Vertrauen auf Gott, und läßt nicht ab mit Beten und Flehen Tag und Nacht. Die aber ein üppiges Leben führt, ist lebendig tot. Solches schärfe ein, auf daß sie untadelhaft seien. Wenn aber Jemand keine Sorge hat für die Seinigen, und besonders für seine Hausgenossen, der hat den Glauben verleugnet, und ist ärger als ein Ungläubiger. Eine Witwe werde erwählt, die nicht unter sechzig Jahre alt ist, Eines Mannes Weib gewesen, die das Zeugnis von guten Werken hat, daß sie Kinder erzogen, Fremde beherberget, Heiligen die Füße gewaschen, Bedrängten Hilfe geleistet, und sich jeden guten Werkes beflissen habe. Jüngere Witwen meide! denn wenn sie, Christo zuwider, zu wohl leben, so wollen sie heiraten, und fallen in Verantwortung, weil sie das frühere Versprechen gebrochen; zugleich gewöhnen sie sich auch, müßig von Haus zu Haus sich umherzutreiben; und nicht nur müßig, sondern auch schwätzig und fürwitzig, plaudernd, was sich nicht ziemt. Ich will daher, daß die jüngern Witwen heiraten, Kinder gebären, dem Hauswesen vorstehen, und dem Übelgesinnten keinen Anlaß zum Lästern geben. Denn Einige sind schon in Satans Dienst zurückgetreten. Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so sollen sie diese verpflegen, und sie nicht der Gemeinde zur Last fallen lassen; damit sie die wahren Witwen unterstützen könne. Priester, die würdig vorstehen, halte man doppelter Belohnung wert, vorzüglich die, welche sich mit Lehre und Unterricht beschäftigen. Denn die Schrift sagt: Du sollst dem dreschenden Ochsen das Maul nicht verkörben, und: der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Gegen einen Priester nimm keine Klage an, außer vor zweien oder dreien Zeugen. Die sich Vergehungen schuldig gemacht, denen verweise es im Angesicht Aller, damit auch die Übrigen sich fürchten. Ich beschwöre dich vor Gott und Jesu Christo und den erhabenen Engeln, daß du hierbei ohne alles Vorurteil verfahrest und nie mit Parteilichkeit handelst. Lege Niemand die Hände zu voreilig auf und mache dich nicht fremder Sünden Teilhaftig! Halte dich selbst rein. Trinke nicht mehr bloß Wasser, sondern genieße etwas Wein, um deines Magens und deiner öftern Kränklichkeit willen. Einiger Menschen Vergehungen sind schon bekannt, ehe sie zur Untersuchung gezogen, von Andern aber werden sie erst späterhin bekannt. Eben so sind auch die guten Werke schon bekannt, und die es noch nicht sind, können nicht verborgen bleiben. Pflichten der Knechte. Warnung vor Versuchungen zum Dünkel, zur Selbstsucht und zum Geiz. Ermahnung zu würdigern Gesinnungen und standhafter Befolgung der empfangenen Vorschriften. Pflichten der Reichen. Schlußermahnung und Segenswunsch.Die als Sklaven unter dem Joche sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert achten, damit nicht der Name Gottes und die Lehre gelästert werde. Welche aber gläubige Herren haben, sollen sie nicht verachten, weil sie Brüder sind; sondern ihnen desto eifriger dienen, weil sie Gläubige und Geliebte sind, die dafür Wohltaten genießen. Das lehre, dazu ermahne! Wenn Jemand anders lehrt und nicht an die gesunden Vorschriften unsers Herrn, Jesu Christi, sich hält, und an die Lehre, die zur Frömmigkeit führt, der ist ein aufgeblasener und unwissender Mensch, der vielmehr an der Streitsucht und Wortzänkerei kränkelt, woraus Neid, Hader, Schmähungen, böser Argwohn, und Grillenfängerei solcher Menschen entsteht, deren Verstand verschroben ist, und die der Wahrheitsliebe beraubt sind, und die Gottseligkeit für ein Gewerbe ansehen. Es ist freilich ein großer Gewinn, gottselig und dabei genügsam sein; wir haben ja nichts in die Welt gebracht; es ist offenbar, daß wir auch nichts daraus mitnehmen können. Wenn wir also Nahrung und Bedeckung haben, so lasset uns damit begnügen. Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick des Teufels und mancherlei törichte und verderbliche Begierden, welche die Menschen in Elend und Verderben stürzen. Denn eine Wurzel alles Übels ist der Geiz; die ihm nachhingen, sind vom Glauben abgefallen und haben sich selber durchbohrt mit vielen Schmerzen. Du aber, Mensch Gottes! fliehe dies; dein Streben sei Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glaube, Liebe, Geduld, Sanftmut! Kämpfe den edlen Glaubenskampf; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist, und wofür du ein edles Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast. Ich beschwöre dich vor Gott, dem Allbeleber, und vor Christo Jesu, der vor Pontius Pilatus sein edles Bekenntnis abgelegt, daß du die Vorschrift rein und untadelhaft haltest, auf die Erscheinung unsers Herrn, Jesu Christi, hin, welche zu seiner Zeit zeigen wird der Selige und allein Mächtige, der König der Könige und der Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der im unzugänglichen Lichte wohnt, den kein Mensch gesehen, und sehen kann. Ihm sei Ehre und ewige Herrschaft! Amen. Den Reichen hier in der Welt schärfe ein, nicht übermütig zu sein, und ihr Vertrauen nicht zu setzen auf ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns Alles reichlich zum Genusse schenkt, Gutes zu tun, reich zu sein an guten Werken, freigebig, mitteilsam, und sich Schätze zu sammeln, als gute Grundlage auf die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen. O! Timotheus, bewahre dir das Anvertraute, und habe mit heillosem leeren Geschwätz und den Streitfragen der fälschlich sogenannten Weisheit nichts zu schaffen, durch die schon Einige, welche sich ihrer rühmten, vom Glauben abgewichen sind. Die Gnade sei mit dir! Amen. Gruß des Apostels. Versicherung seines liebevollen Andenkens im Gebet. Dringende Ermahnung, sich des Evangeliums nicht zu schämen, sondern es, nach seinem Beispiele, auch unter Leiden standhaft zu verkündigen.Paulus, durch Gottes Willen ein Apostel Jesu Christi, nach Verheißung des Lebens, das in Christo Jesu ist, an den geliebten Sohn Timotheus. Gnade, Barmherzigkeit und Friede von Gott, dem Vater, und Christo Jesu, unserm Herrn! Ich danke Gott, dem ich diene von meinen Vätern her, mit reinem Gewissen, weil ich in meinen Gebeten Tag und Nacht dich in immerwährendem Andenken halte, bei Erinnerung deiner Tränen sehne ich mich, dich zu sehen, um mit Freuden erfüllt zu werden; denn ich denke an deinen ungeheuchelten Glauben, der zuerst gewohnt in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike, aber nach meiner Überzeugung auch in dir wohnt. Deswegen erinnere ich dich, wieder anzufachen die göttliche Gabe, die durch Auflegung meiner Hände in dir ist. Denn Gott hat uns nicht den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Zuchthaltung gegeben. Schäme dich also nicht des Zeugnisses von unserm Herrn, noch meiner, des Gefangenen um seinetwillen; sondern trage mit die Leiden, die das Evangelium treffen, unter dem mächtigen Beistande Gottes, der uns erlöset und den heiligen Ruf an uns gelangen ließ, nicht wegen unserer Werke, sondern nach seinem Ratschluß und nach der Gnade, die in Christo Jesu von ewigen Zeiten her uns verliehen; die aber erst jetzt offenbar geworden, durch die Erscheinung Jesu Christi, unseres Heilandes, der dem Tode die Macht genommen, und Leben und Unsterblichkeit an's Licht gebracht durch das Evangelium, wozu ich bestellt bin als Herold, und Apostel und Lehrer der Heiden. Um deswillen ich auch dies leide; aber ich schäme mich dessen nicht; denn ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiß, daß er mächtig ist, das mir Anvertraute wohl zu bewahren bis auf jenen Tag. Behalte das Vorbild der gesunden Lehre, die du von mir gehört, im Glauben und in Liebe, in Christo Jesu! Bewahre den anvertrauten köstlichen Schatz, durch den heiligen Geist, der in uns wohnt! Das wirst du wissen, daß die in Asien sich Alle von mir hinweggewandt haben, worunter Phygellus und Hermogenes. Barmherzigkeit beweise der Herr an dem Hause des Onesiphorus! Er hat mich oft erquickt und sich meiner Bande nicht geschämt; vielmehr suchte er bei seiner Ankunft in Rom recht angelegentlich mich auf, und fand mich. Lasse ihn der Herr Barmherzigkeit finden bei dem Herrn an jenem Tage! Was er auch zu Ephesus für Dienste geleistet, weißt du am besten. Bildliche Darstellungen eines treuen Lehrers und seiner Erwartungen. Des Apostels eigenes Beispiel im Dulden und Hoffen. Sinn und Benehmen in Hinsicht der Irrlehrer.Sei denn stark, mein Sohn! durch die Gnade, die in Christo Jesu ist! Und was du vor so vielen Zeugen von mir gehört, das vertraue treuen Menschen, welche tüchtig sind, Andere zu lehren. Trage das Widrige wie ein tapferer Streiter Jesu Christi. Keiner, der streitet, verwickelt sich in Geschäfte des Lebens, damit er dem, der ihn angeworben, gefalle. Auch kein Wettkämpfer wird gekrönt, wenn er nicht gesetzmäßig gekämpft hat. Dem arbeitenden Ackersmann gebührt der erste Anteil an den Früchten. Beherzige, was ich sage! Der Herr gebe dir Einsicht zu Allem! Halte im Andenken Jesum Christum, der auferweckt von den Toten, entsprossen aus Davids Samen, nach meinem Evangelium; für welches ich leide, bis zu Banden, wie ein Verbrecher; aber Gottes Wort ist nicht gebunden. Darum erdulde ich Alles um der Auserwählten willen, damit auch sie die Seligkeit in Christo Jesu erlangen, samt der himmlischen Herrlichkeit. Zuverlässig ist das Wort: Sterben wir mit ihm, so werden wir mit ihm auch leben; dulden wir, so werden wir auch mitherrschen; verleugnen wir, so wir er auch uns verleugnen. werden wir untreu, er bleibt doch treu, er kann sich selber nicht verleugnen. Daran erinnere und beschwöre sie beim Herrn, Wortgezänk zu meiden, welches zu Nichts nützet, als die Zuhörer zu verderben. Strebe, dich Gott bewährt zu erweisen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, und mit der Lehre der Wahrheit auf die rechte Weise verfährt! Aber mit dem heillosen leeren Geschwätze gib dich nicht ab! denn es macht sie nur immer noch gottloser; und ihre Lehre greift wie Knochenfraß um sich; zu diesen gehört Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgewichen, und behaupten, die Auferstehung sei schon geschehen, und Einige im Glauben verwirren. Doch fest steht der von Gott gelegte Grund und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen! und: Es stehe ab vom Laster, wer den Namen des Herrn verehrt! In einem großen Gebäude findet man aber nicht bloß goldene und silberne, sondern auch hölzerne und irdene Gefäße; einige zur edleren, andere zur unedleren Bestimmung. Wer nun von diesen sich rein hält, wird ein Ehrengefäß, geweiht und nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werke geschickt. Fliehe die jugendlichen Leidenschaften; strebe vielmehr nach Gerechtigkeit, Glauben, Hoffnung, Liebe, Frieden mit Allen, die den Herrn mit reiner Gesinnung verehren! Jene abgeschmackten und nutzlosen Streitfragen meide! Du weißt, daß sie Zänkereien erzeugen; aber ein Knecht des Herrn soll nicht zanken, sondern gegen Jeden liebreich, belehrbar und gelassen sein; mit Sanftmut die, welche der Wahrheit widerspenstig sind, zurechtweisen, vielleicht lenkt Gott ihren Sinn um, daß sie die Wahrheit erkennen, und wieder zu sich selber kommen aus den Fallstricken des Teufels, der sie gefangen hält, wie es sein Wille ist. Ankündigung und Bezeichnung gefährlicher Irrlehrer und Verführer. Bewahrung dagegen durch stetes Beachten des Beispiels und der Lehren des Apostels, durch fleißigen Gebrauch der heiligen Schriften, durch gewissenhafte Erfüllung seiner Pflichten und durch Wachsamkeit. Blick des Apostels auf die nahende Vollendung seiner Laufbahn und den herrlichen Siegespreis. Bitte, daß Timotheus ihn bald besuche, Nachrichten, Aufträge, Grüße und Segenswünsche.Das sollst du ferner wissen, daß in den letzten Tagen noch gefahrvolle Zeiten kommen werden! Denn es wird Menschen geben, die selbstsüchtig, habsüchtig, prahlerisch, übermütig, schmähsüchtig, den Ältern ungehorsam, undankbar, ruchlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unmäßig, grausam, dem Guten feind, verräterisch, verwegen, aufgeblasen sind, die Wollust mehr lieben als Gott, die den Schein der Frömmigkeit haben, aber ihre Kraft verleugnen; solche meide. Von ihrer Art sind die, welche in die Häuser sich schleichen, und die Weiber an sich fesseln, die mit Sünden beladen, und von mancherlei Lüsten getrieben sind, die stets lernen und doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Wie dort Jannes und Mambres sich Moses widersetzten, so widersetzten sich auch diese der Wahrheit; sie sind Menschen verkehrten Sinnes, unbewährten Glaubens. Aber sie werden es nicht weiter treiben; denn ihr Unverstand wird allen einleuchten, wie es auch bei jenen der Fall war. Du aber kennest genau meine Lehre, mein Betragen, meine Gesinnung, meinen Glauben, meine Gelassenheit, meine Liebe, meine Geduld, meine Verfolgungen, meine Leiden, wie ich sie zu Antiochien, in Ikonien, zu Lystra erfahren habe; welche Verfolgungen ich auch leiden mußte, aus allen errettete mich der Herr. Ja alle, die in Christo Jesu gottselig leben wollen, werden Verfolgungen leiden. Arge und verführerische Menschen werden immer noch ärger werden, irre gehen und irre führen; du aber bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du Überzeugung erhieltest! Weißt du doch, von wem du es gelernt. Auch bist du von früher Kindheit mit den heiligen Schriften bekannt, die dir Anweisung geben können zur Seligkeit, mittelst des Glaubens an Christum Jesum. Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Bildung in der Gerechtigkeit; damit der Mensch aus Gott vollkommen, zu jedem guten Werke geschickt sein möge. Ich beschwöre dich vor Gott und Jesu Christo, der richten wird über Lebende und Tote, bei seiner Ankunft und seinem Reiche; verkündige das Wort; halte an, es möge gelegen sein oder nicht; weise zurecht, warne, ermahne mit aller Schonung und Lehrweisheit. Denn es wird eine Zeit kommen, wo man die gesunde Lehre unerträglich finden, hingegen nach eigenen Gelüsten sich mit Lehrern überladen wird, welche die Ohren kitzeln; von der Wahrheit wird man das Ohr hinweg und nach Mährchen es hinwenden. Sei du aber bei Allem auf deiner Hut, ertrage die Amtsbeschwerden, erfülle die Pflichten eines Evangelisten, leiste deiner Amtspflicht ein volles Genüge, sei bescheiden! Ich werde schon geopfert und die Zeit meines Hinscheidens ist nahe. Gekämpft habe ich den edlen Kampf, vollendet die Laufbahn, ich habe den Glauben bewahrt. Übrigens harret mein die Krone der Gerechtigkeit, welche der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tage mir geben wird; doch nicht mir allein, sondern auch Allen, die sich auf seine Wiederkunft freuen. Eile, daß du bald zu mir kommest. Denn Demas hat aus Liebe zu dieser Welt mich verlassen und ist nach Thessalonich gereist, Krescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien, Lukas ist allein bei mir. Nimm den Markus zu dir, und bringe ihn mit, denn er ist mir im Amte dienlich. Tychikus habe ich nach Ephesus geschickt. Das Bücherfutteral, welches ich zu Troas bei Karpus zurückließ und die Bücher, besonders die Pergamentrollen, bringe mir mit, wenn du kommst. Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses zugefügt; der Herr wird ihm nach seinem Tun vergelten. Hüte auch du dich vor ihm; denn er hat unserm Leben sehr entgegen gearbeitet. Bei meiner ersten Verantwortung stand Niemand mir bei, sondern Alle verließen mich; (möge es ihnen nicht angerechnet werden!) Aber der Herr war mein Beistand und stärkte mich, daß durch mich die Predigt mit vollem Nachdruck bestätigt wurde, und alle Heiden es hörten, und dem Rachen des Löwen ich entrissen ward; ja entreißen wird mich der Herr allem bösen Getriebe, und in sein himmlisches Reich mich erlösen. Ihm sei Ehre in ewige Ewigkeit! Amen. Grüße die Priska und den Aquila und das Haus des Onesiphorus! Erast ist zu Korinth geblieben; Trophimus habe ich krank zu Milet gelassen. Eile, daß du noch vor dem Winter kommest! Es grüßet dich Eubulus, und Pudes, und Linus, Klaudia und alle Brüder. Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geiste! Die Gnade sei mit Euch! Amen. Gruß des Apostels. Eigenschaften der anzustellenden Bischöfe und Lehrer, besonders in Beziehung auf die Irrlehrer.Paulus, Diener Gottes und Apostel Jesu Christi, (in Ansehung des Glaubens der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, die zur Gottseligkeit führt, zur Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht täuschet, schon vor ewigen Zeiten verheißen, aber zu seiner Zeit geoffenbart hat sein Wort durch die Verkündigung, die mir anvertraut worden nach Anordnung unsers Heilandes, Gottes) an Titus, seinen ächten Sohn durch gemeinschaftlichen Glauben. Gnade, und Friede von Gott, dem Vater, und Jesu Christo, unserm Heilande! Ich ließ dich deswegen in Kreta zurück, damit du das Fehlende in Ordnung brächtest, und in jeder Stadt Priester ansetztest, wie ich dir aufgetragen habe; wenn da anders Jemand ohne Tadel, Eines Weibes Mann ist, der gläubige Kinder hat, die weder durch liederliches Leben berüchtigt, noch ungehorsam sind. Denn ein Bischof muß als Haushalter Gottes unbescholten sein, nicht anmaßend, nicht zornmütig, nicht dem Trunke, nicht der Zänkerei, nicht schändlicher Gewinnsucht ergeben; sondern gastfrei, Freund alles Guten, gesetzt, gerecht, fromm, enthaltsam, und sich, dem Unterrichte gemäß, fest an die zuverlässige Lehre halten, daß er tüchtig sei, in der gesunden Lehre sowohl zu stärken, als auch die Gegner zu widerlegen. Denn es gibt viele widerspenstige Schwätzer und Betrüger, besonders die aus der Beschneidung. Diese muß man zum Schweigen bringen, da sie durch ihre verwerflichen Lehren ganze Familien aus schändlicher Gewinnsucht in Verwirrung bringen. Selbst einer ihrer eigenen Dichter sagt: „Die Kreter sind von jeher Lügner, böse Tiere, faule Bäuche.“ Dieses Zeugnis ist wahr. Weise sie deswegen nur derbe zurecht, damit sie im Glauben zu gesunden Begriffen gelangen; und nicht jüdischen Mährchen und Satzungen von Menschen anhängen, die von der Wahrheit abgewichen. den Reinen ist alles rein; den Unreinen und Ungläubigen aber ist nichts rein; denn ihr Herz und Gewissen ist verunreinigt. Sie geben vor, Gott zu kennen, aber durch ihre Handlungen verleugnen sie ihn; denn sie sind abscheuliche, unbiegsame und zu allem Guten untüchtige Menschen. Pflichten, welche Titus Menschen von verschiedenem Alter, Geschlecht und Stande einschärfen soll. Er selbst soll ihnen ein Muster im Guten sein. Denn zum Tugendfleiße verpflichtet uns die göttliche Begnadigung durch Christi Tod.Du aber lehre, was der gesunden Lehre gemäß ist: daß die Alten nüchtern seien, gesetzt, bescheiden, wohlerhalten im Glauben, in der Liebe, in der Standhaftigkeit, daß ebenso die betagten Frauen heiligen Anstandes seien, nicht lästern, nicht dem Trunke zugetan, gutes Beispiel gebend, damit sie die jüngern Frauen lehren, ihre Männer und Kinder zu lieben; bescheiden, schamhaftig, häuslich, gutherzig, ihren Männern folgsam zu sein, damit das Wort Gottes nicht gelästert werde. Die jüngern Männer ermahne ebenfalls zu einem sittsamen Betragen! In allen Dingen stelle ich dich selbst als Beispiel guter Werke dar! Die Lehre sei unverfälscht, würdevoll, der Unterricht sei gesund und tadelfrei; so daß sich der Gegner schämen müsse, wenn er uns nichts Böses nachreden kann! Den Dienstboten schärfe ein, gegen ihre Herrschaften gehorsam, und in Allem gefällig zu sein; nicht zu trotzen, nichts zu entwenden, sondern alle beste Treue zu beweisen, damit sie der Lehre Gottes, unsers Retters, in Allem Ehre machen. Denn die Gnade Gottes, unsers Erlösers, ist allen Menschen erschienen, und hält uns ernstlich an, daß wir, der Gottlosigkeit und den Lüsten der Welt entsagend, sittsam, gerecht und gottesfürchtig in dieser Welt leben, harrend der seligen Hoffnung und der Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes, und unsers Erlösers, Jesu Christi, welcher sich selber für uns aufgeopfert, um uns von aller Ungerechtigkeit zu erlösen, und ein Volk sich zu heiligen, das ihm ganz eigen und guten Werken eifrig ergeben sei. Dies lehre und schärfe ein, und weise mit aller Vollmacht zurecht! Keiner dürfe dich verachten! Die Christen sollen es in ihrem Betragen gegen die Obern und gegen Andere beweisen, daß sie ihr Christenglück zu schätzen wissen. Titus soll auf das sehen und halten, was nützet und bessert, und der unnützen Untersuchung und Streitfragen der Irrlehrer sich enthalten. Schluß des Briefes mit einer Einladung des Titus, mit Aufträgen, Grüßen und Segenswünschen.Dringe ernstlich darauf, den Regenten und Obrigkeiten Unterwürfigkeit und Gehorsam zu beweisen und zu jedem guten Werke bereitwillig zu sein. Niemand zu schmähen, nicht streitsüchtig, sondern gelassen, und überall und gegen Jeden sanftmütig zu sein. Denn wir waren ehedem auch unwissend, widerspenstig, irrend, mannigfaltigen Lüsten und Leidenschaften frönend, in Bosheit und Neid lebend, hassenswert, und einander befeindend. Da aber die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unsers Erretters erschien, hat er, nicht der Gerechtigkeits-Werke wegen, die wir getan, sondern aus Erbarmen uns erlöset durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuung des heiligen Geistes, den er uns durch Jesum Christum, unsern Heiland, so reichlich mitgeteilt hat; damit wir gerechtfertigt durch seine Gnade, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens werden. Dies ist die bewährte Lehre, und ich wünsche, daß du davon fest überzeugt werdest, damit die, welche an Gott glauben, der guten Werke sich ernstlich befleißigen. Solches ist gut und nützlich den Menschen; hingegen mit jenen törichten Streitfragen, Geschlechtsregistern, Zänkereien und Streitigkeiten über das Gesetz befasse dich nicht; denn sie sind unnütz und nichtig. Wenn du einen ketzerischen Menschen ein- oder zweimal gewarnt hast, so meide ihn; sei versichert, dergleichen Leute sind verkehrt, sie sündigen und verurteilen sich selbst. Wenn ich den Artemas oder Tychikus zu dir sende, so eile, zu mir nach Nikopolis zu kommen; denn ich bin Willens, den Winter da zu bleiben. Sorge auf's Beste für das Geleite des Gesetzgelehrten Zenas und des Apollo, daß es ihnen an nichts mangele! Mögen doch die Unsrigen auch lernen, sich durch gute Werke für nötige Bedürfnisse auszuzeichnen, damit sie nicht unfruchtbar bleiben. Alle, die bei mir sind, grüßen dich. Grüße die, welche uns lieben im Glauben. Die Gnade sei mit euch Allen! Herzliche Empfehlung des Onesimus, eines zum Christentum bekehrten Knechts des Philemon.Paulus, Gefangener um Jesu Christi willen, und der Bruder Timotheus, an unsern Mitarbeiter, den geliebten Philemon; an die werte Appia, an unsern Mitstreiter Archippus, und an die Gemeinde, die sich bei dir versammelt. Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und von dem Herrn, Jesu Christo! Ich danke meinem Gott, stets in meinen Gebeten dein gedenkend, da ich von deiner Liebe höre, und von deinem Glauben, den du an den Herrn Jesum und zu allen Heiligen hast; wie dein gemeinschaftlicher Glaube sich offenbar beweist in der Kennbarkeit alles Guten, das unter euch in Jesu Christo geschieht. Ja große Freude und großer Trost ward uns durch deine Liebe, weil die Herzen der Heiligen erquickt worden sind durch dich, Bruder! Darum obschon ich in Christo Jesu Freimütigkeit habe, dir, was sich gebührt, zu gebieten; will ich doch lieber bitten, aus Zuneigung. In meiner Lage, als der bejahrte Paulus, dazu jetzt noch um Jesu Christi willen Gefangener, bitte ich dich für meinen Sohn, den ich in meinem Gefängnisse gezeugt, für Onesimus, der dir ehemals nicht nützlich war, nun aber dir und mir sehr nützlich geworden. Ich sende ihn zurück; nimm du ihn, das ist, mein Herz auf! Gerne hätte ich ihn bei mir behalten, daß er an deiner Statt mich in meiner Gefangenschaft um des Evangeliums willen bediene; aber ohne deine Genehmigung wollte ich nichts tun, damit deine Wohltat nicht wie erzwungen, sondern freiwillig wäre. Vielleicht ist er nur darum auf kurze Zeit von dir getrennt gewesen, damit du ihn auf ewig wieder erhieltest; und zwar nicht als Knecht, sondern mehr als Knecht, als geliebten Bruder, besonders mir, wie viel mehr aber dir, sowohl im Fleisch, als im Herrn. Wenn ich also dein Freund bin, so nimm ihn, wie mich selber, auf! Hat er dir aber Schaden zugefügt, oder ist er dir etwas schuldig, so schreibe es mir an! Ich, Paulus, habe es mit eigener Hand geschrieben, ich will es bezahlen; geschweige dir zu sagen, daß auch du dich selber mir schuldig bist. Ja, Bruder, diesen Nutzen möchte ich von dir haben im Herrn; mache meinem Herzen diese Freude im Herrn! Im Vertrauen auf deine Folgsamkeit schreibe ich dir, in der Überzeugung, daß du mehr noch tun wirst, als ich bitte. Besorge mir auch eine Herberge! denn ich hoffe, daß ich auf euer Gebet euch wieder geschenkt werde. Dich grüßen Epaphras, mein Mitgefangener um Jesu Christi willen, Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. Die Gnade unsers Herrn, Jesu Christi, sei mit eurem Geiste! Erhabenheit Jesu, des Sohnes Gottes, des Herrn und Erlösers, über alle andern Gesandte Gottes, sowohl Menschen als Engel.Nachdem Gott ehemals zu verschiedenen Zeiten und auf mannigfache Art zu den Vätern durch die Propheten geredet hatte: so hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er zum Erbherrn über Alles gemacht, durch den er auch die Welten erschaffen, der, als der Abglanz seiner Herrlichkeit und als Ebenbild seines Wesens, Alles durch das Wort seiner Kraft erhaltend, nach der bewirkten Reinigung unserer Sünden, zur Rechten der Majestät in der Höhe seinen Sitz genommen, um so viel erhabener geworden, als die Engel, je ausgezeichneter die Würde ist, die er vor ihnen als Erbherr erhalten. Denn zu welchem Engel sagte Er je: Mein Sohn bist du, ich habe heute dich gezeugt? Und ferner: Ich will sein Vater, und er soll mein Sohn sein? Wenn er hingegen den Erstgebornen in die Welt einführt, spricht er: Sogar alle Engel Gottes sollen ihn anbeten. Von den Engeln spricht er zwar: Er ist's, der Geister zu seinen Boten, und Feuerflammen zu seinen Dienern macht. Vom Sohne hingegen: Dein Thron, o Gott! währt von Ewigkeit zu Ewigkeit; das Szepter deines Reiches ist ein gerechtes Szepter. Du liebst Gerechtigkeit und hassest Ungerechtigkeit; darum hat dich Gott, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt, reichlicher als deine Mitgenossen. Ferner: Du, Herr, hast von Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, aber du bleibest; sie werden Alle veralten, wie ein Kleid, wie ein Gewand wirst du sie wandeln und sie werden verwandelt werden; du aber bleibest der Nämliche, und deine Jahre nehmen kein Ende. Zu welchem Engel aber hat er jemals gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel dir zu Füßen lege. Sind sie nicht alle dienstbare Geister, zum Dienste derer ausgesandt, welche die Seligkeit ererben sollen? Eine auf die Hohheit und Würde Jesu gegründete Ermahnung, seine so sehr beglaubigte Lehre heilig zu halten, und zu befolgen. Auch das Verhältnis, worin er als Mensch mit uns steht, ist sehr wichtig und wohltätig für uns.Eben deswegen sollen wir um so mehr auf den empfangenen Unterricht merken, daß wir nicht abweichen. Denn wenn schon das durch Engel bekannt gemachte Gesetz feststand, und jede Übertretung und Ungehorsam den verdienten Lohn empfing: wie wollen wir durchkommen, wenn wir eine so große Seligkeit nicht achten? Die ursprünglich vom Herrn verkündigt, und durch die, welche ihn gehört, unter uns fest gegründet worden, indem zugleich Gott selbst Zeugnis gegeben, durch Zeichen und Wunder, durch mancherlei Kräfte und Mitteilung des heiligen Geistes, nach seinem Gutbefinden. Denn nicht Engeln hat er die zukünftige Welt, von welcher wir reden, unterworfen; vielmehr bezeugt jemand irgendwo und sagt: Was ist ein Mensch, daß du seiner gedenkest, ein Menschensohn, daß du dich seiner annimmst?! Du hast ihn nur kurze Zeit geringer als Engel gemacht; dann ihn mit Herrlichkeit und Würde gekrönt; und ihn über deiner Hände Werk gesetzt; Alles ihm zu Füßen gelegt. - Indem er nun Alles ihm unterwarf, so schloß er für ihn nichts ununterworfen aus. Jetzt freilich sehen wir noch nicht, daß ihm Alles unterworfen ist; aber wir sehen doch Jesum, den auf kurze Zeit unter die Engel erniedrigten, wegen der Leiden des Todes, mit Herrlichkeit und Würde gekrönt, nachdem er nach Gottes gnädiger Absicht den Tod für Alle kosten sollte. Denn so mußte es geschehen: Der, um deswillen alle Dinge, und durch den alle Dinge sind, welcher viele Kinder zur Herrlichkeit führen und die Urheber ihres Heiles sein sollte, mußte es durch Leiden zu Stande bringen. Denn der heiliget, und die geheiligt werden, stammen Alle von Einem; daher auch jener sich nicht schämt, diese Brüder zu nennen und zu sagen: Verkünden will ich meinen Brüdern deinen Namen, lobsingen dir in Mitte der Gemeinde. Und wieder: Ich will auf ihn vertrauen. Und dann: Siehe! ich und die Kinder, die mir Gott gegeben. Weil nun die Kinder Fleisch und Blut gemein haben; so hat er ebenfalls solches angenommen, damit er durch den Tod dem die Macht nehme, der die Gewalt des Todes hatte, nämlich der Teufel; und diejenigen erlöste, die in Furcht des Todes durch ihr ganzes Leben hin Sklaven waren. Denn fürwahr! nicht der Engel, sondern der Nachkommen Abrahams nimmt er sich an. Darum mußte er in Allem seinen Brüdern gleich werden; damit er mitleidig würde, und ein treuer Hoherpriester vor Gott, um die Sünden des Volkes zu versöhnen. Denn eben in Dem, was Er selbst gelitten, und worin er selbst geprüft wurde, kann er auch denen helfen, die geprüft werden. Erhabenheit Jesu über Moses. Strafwürdigkeit derer, die ihm nicht gehorchen. - Sie kommen nicht zu der verheißenen Ruhe. - Vergleichung Jesu mit den Hohenpriestern, und darauf gegründete Ermahnungen zur Anfänglichkeit und Treue - mit Erinnerungen und Warnungen, die das Betragen der Christen nötig machte.Nun denn, geheiligte Brüder, Mitgenossen des himmlischen Rufes, merket auf Jesum, den Gesandten, und Hohenpriester, zu welchem wir uns bekennen, welcher dem, der ihn angestellt hat, solche Treue bewies, wie Moses in seinem ganzen Hause. Denn jener wurde um so größerer Vorzüge vor Moses gewürdigt, je höher der Wert des Urhebers des Hauses ist, als des Hauses selbst; denn jedes Haus hat einen Urheber; aber aller Dinge Urheber ist Gott. Auch Moses stand seinem ganzen Hause treu vor, aber als Diener zum, Zeugnis dessen, was vorgetragen werden sollte; Christus aber ist als Sohn seinem Hause vorgesetzt. Dieses Haus sind wir, wenn wir anders die zuversichtliche und ruhmvolle Hoffnung bis an's Ende festhalten. Darum, wie der heilige Geist sagt; Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie bei der Erbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, wo eure Väter mich versuchten, mich auf die Probe stellten, obgleich sie vierzig Jahre meine Taten gesehen. Daher wurde ich aufgebracht gegen jenes Geschlecht, und sprach: Ihr Herz verirrt sich immer; sie kennen meine Wege nicht. So schwur ich denn in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr zu meiner Ruhe kommen! Sehet wohl zu, meine Brüder! daß Keiner unter euch ein böses, ungläubiges Herz zeige durch Abfall von dem lebendigen Gott; vielmehr warnet euch unter einander täglich, so lange es noch heute heißt; damit Keiner von euch verstockt werde durch Betrug der Sünde. Denn Mitgenossen Christi sind wir, wenn wir anders sein angefangenes Wesen bis an's Ende festhalten. Wenn es heißt: Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie bei jener Erbitterung! Denn Einige, die sie hörten, zeigten sich widerspenstig; doch nicht Alle, die unter Moses aus Ägypten gezogen waren. Und welche waren es, gegen die er vierzig Jahre lang entrüstet war? Waren es nicht jene Sünder, deren Leiber in der Wüste zerstreuet lagen? Wem anders, als den Ungläubigen, schwur er, daß sie nicht zu seiner Ruhe kommen sollten? So sehen wir, daß sie des Unglaubens wegen nicht dazu gelangen konnten. Darum lasset uns auf der Hut sein, daß Keiner unter uns, da er die Verheißung, zu seiner Ruhe zu gelangen, fahren läßt, scheine zurückzubleiben. Denn auch wir haben die frohe Verkündigung wie jene, aber jenen half es nichts, das Wort gehört zu haben, weil die, welche es hörten, nicht im Glauben aufnahmen. Denn nur wenn wir glauben, gelangen wir zur Ruhe; wie er gesagt hat: Ich schwur in meinem Zorn: sie sollen nimmermehr zu meiner Ruhe kommen! Obschon die Werke schon seit der Weltschöpfung vollendet waren. Denn er spricht in einer Stelle vom siebenten Tage also: Und Gott ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken. Und daselbst heißt es wieder: Sie sollen nimmermehr zu meiner Ruhe kommen. Es steht also noch bevor, daß Einige zu derselben kommen; und weil diejenigen, welchen sie zuerst verkündigt war, des Unglaubens wegen nicht dazu gekommen sind; so bestimmte er, durch jenes Heute! noch eine andere Zeit, indem er so lange nachher durch David sagt, wie es oben hieß: Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht. Denn hätte Josua sie zur Ruhe gebracht, so würde er nicht so lange nachher noch von einer andern Zeit geredet haben. Mithin steht noch eine Ruhe dem Volke Gottes bevor. Denn wer zu seiner Ruhe gekommen, der ruhet auch von seinen Werken, wie Gott von den seinigen. Lasset uns also streben, zu jener Ruhe zu kommen, damit Keiner in dasselbe Beispiel des Unglaubens falle! Denn Leben und Kraft hat Gottes Wort; und ist schärfer, als alles zweischneidige Schwert, ja es dringt hindurch, bis daß es zerschneidet Seele und Geist, Mark und Bein; und richtet Gedanken und Absichten des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor seinem Blick verborgen, Alles liegt enthüllt und aufgedeckt vor seinen Augen, zu dem wir reden. Da wir nun einen so erhabenen Hohenpriester haben, der die Himmel durchdrungen, Jesum, den Sohn Gottes, so lasset uns da Bekenntnis festhalten. Denn wir haben keinen Hohenpriester, der bei unsern Schwachheiten ohne Mitleid sein könnte, sondern einen, der in allen Stücken, so wie wir, die Sünde ausgenommen, geprüft worden. So lasset uns also vertrauensvoll hintreten zum Throne der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden, wenn wir Hilfe nötig haben. Denn jeder aus den Menschen erwählte Hohepriester wird für die Menschen wegen ihrer Angelegenheiten gegen Gott angestellt, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen. Er muß Mitleid haben können mit den Unwissenden und Irrenden weil er selbst Schwachheit an sich hat; und um dieser willen muß er wie für das Volk, so auch für sich selber der Sünde halber Opfer bringen. Auch darf sich Keiner diese Würde selbst anmaßen, sondern er muß, wie Aaron, von Gott berufen sein. Eben so hat auch Christus die Würde, Hoherpriester zu werden, sich nicht selber beigelegt, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: Mein Sohn bist du, ich habe heute dich gezeugt! Wie er auch in einer andern Stelle sagt: Du bist auf ewig Priester nach Art Melchisedeks. Er brachte in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit lautem Klagen und Weinen vor den, welcher ihn vom Tode erretten konnte, und ist wegen seiner Gottesergebenheit erhört worden. Und wiewohl er Gottes Sohn war, so hat er doch an seinem Leiden Gehorsam gelernt. Nachdem er aber vollendet, ist er Allen, die ihm gehorchen, Urheber der ewigen Seligkeit, und wird von Gott ein Hoherpriester genannt, nach Art Melchisedeks. Hierüber hätten wir viel zu reden; aber es ist schwer verständlich zu machen; weil ihr so träge geworden seid, es zu fassen. Der Zeit nach solltet ihr Lehrer sein können; aber ihr bedürfet selber wieder Unterricht in den Anfangsgründen der göttlichen Lehre; ja ihr seid dahingekommen, daß ihr Milch bedürfet, aber keine starke Speise. Wer aber noch Milch haben muß, der fasset die Lehre von der Gerechtigkeit noch nicht; denn er ist noch Kind. Starke Speise gehört für Vollkommene, die wegen der Fertigkeit eine geübtere Fassungskraft haben, um das Gute und Schlechte unterscheiden zu können. Wir übergehen also die Anfangsgründe der Lehre Christi, und wenden uns zu dem, was für Vollkommene gehört, ohne noch einmal Grund zu legen bei der Bekehrung von toten Werken und dem Glauben an Gott, bei der Lehre über die Taufe, bei der Auflegung der Hände, bei der Auferstehung der Toten und dem ewigen Gericht. Ja das wollen wir unternehmen, in wie fern es Gott gestattet. Denn es ist unmöglich, diejenigen, welche einmal erleuchtet waren, die himmlische Gabe geschmeckt haben, und des heiligen Geistes Teilhaftig geworden, zudem noch geschmeckt haben das vortreffliche Wort Gottes, und die Kräfte der künftigen Welt - wenn sie dennoch abfallen, wieder auf's Neue zur Besserung zu bringen, da sie den Sohn Gottes zu ihrem eigenen Schaden zum zweiten Mal kreuzigen und schimpflich behandeln. Denn das Feld, das den oft auf sich fallenden Regen aufnimmt, und denen, die es auch noch bauen, die erwünschte Früchte bringt, empfängt den Segen von Gott; trägt es aber Dornen und Disteln, so ist es unfruchtbar und dem Fluche nahe, und wird am Ende ausgebrannt. Doch obgleich wir diese Sprache führen müssen, so versehen wir uns bei euch, Geliebte! zuversichtlich des Bessern und des Heilbringenden. Denn Gott ist nicht ungerecht, daß er vergäße eurer Tätigkeit und Liebe, die ihr für seinen Namen bewiesen, da ihr den Heiligen dientet und noch dienet. Nur wünschen wir, daß Jeder von euch gleichen Eifer beweise, um volle Hoffnung zu bewahren bis an's Ende; damit ihr nicht ermattet, sondern denen nachahmet, die durch Glauben und Geduld erben die Verheißungen. Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwur er, da er bei keinem Höheren schwören konnte, bei sich selber und sprach: Wahrlich! Ich will dich reichlich segnen und sehr vermehren. Und weil er standhaft darauf harrte, so ward ihm diese Verheißung erfüllt. Menschen schwören wohl bei dem, der höher ist als sie, und der Eid endiget zur Versicherung bei ihnen jeden Streit: da nun Gott den Erben der Verheißung die Unabänderlichkeit seines Willens zum Überfluß beweisen wollte; so verbürgte er sich mit einem Eide, damit uns zwei unwandelbare Gründe, wobei Gott unmöglich lügen kann, vollkommene Beruhigung geben möchten, die wir unsere Zuflucht dahin genommen, die angebotene Hoffnung festzuhalten, als einen sicheren, festen Anker unserer Seele, der dann bis in's Innere des Vorhangs bringt, daselbst für uns schon eingegangen ist der Vorgänger Jesus, der auf ewig nach Art Melchisedeks Hoherpriester geworden. Melchisedek und Christus. Erhabenheit Jesu über alle Hohenpriester.Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester des höchsten Gottes, der, welcher Abraham bei seiner Rückkehr von der Niederlage jener Könige entgegen kam, und ihm den Segen erteilte; dem auch Abraham den Zehnten von Allem gab (er, der für's Erste, verdolmetscht: König der Gerechtigkeit, dann aber auch: König von Salem, das ist: König des Friedens, heißt.) Ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, hat er weder Tages-Anfang noch Lebens-Ende, sondern dem Sohne Gottes ähnlich, bleibt er Priester in Ewigkeit. Bedenket nun, wie groß Derjenige gewesen sein muß, dem sogar Abraham, der Stammvater, den Zehnten von der vornehmsten Beute gab. Zwar haben die Söhne Levi, welche die Priesterwürde erhielten, nach dem Gesetze das Recht, von dem Volke, das heißt, von ihren Brüdern, den Zehnten zu nehmen, obgleich diese auch den Lenden Abrahams entsprossen; aber jener, der nicht von ihnen abstammte, nahm von Abraham den Zehnten, und gab demjenigen seinen Segen, der die Verheißungen hatte. Nun ist es ohne alle Widerrede, daß der Höhere dem Geringeren seinen Segen erteilt. Ferner nehmen hier sterbliche Menschen den Zehnten; dort aber Einer, von dem nur bezeugt wird, daß er lebe. Ja, selbst Levi, der den Zehnten nimmt, hat, so zu sagen, durch Abraham den Zehnten gegeben; denn er war noch in den Lenden des Stammvaters, als ihm Melchisedek entgegen ging. Wäre also durch das levitische Priestertum - denn auf dieses waren die Gesetze des Volkes gegründet - das Vollkommene schon erreicht worden, wozu wäre noch nötig gewesen, einen andern Priester nach Art Melchisedeks auftreten, und ihn nicht nach Aarons Art nennen zu lassen. Denn mit Veränderung des Priestertums geht ja Notwendig auch mit dem Gesetze eine Veränderung vor. Auf welchen nun aber damit gedeutet wird, der ist aus einem andern Stamme, aus welchem Keiner ein Diener des Altars werden durfte. Denn es ist ja bekannt, daß unser Herr von Juda abstammt, für welchen Stamm Moses in Ansehung des Priestertums nichts verordnet hat. Noch deutlicher aber erhellt es daraus, daß ein anderer dem Melchisedek ähnlicher Priester auftreten mußte, der es nicht nach Vorschrift eines fleischlich-brechlichen Gesetzes, sondern vermöge der Kraft des unzerstörbaren Lebens geworden. Denn so lautet das Zeugnis: Du bist auf ewig Priester nach Art Melchisedeks. So wird denn das vorige Gesetz aufgehoben, wegen seiner Unwirksamkeit und Unbrauchbarkeit; denn das Gesetz brachte nichts zur Vollkommenheit; hingegen wird eine bessere Hoffnung eingeführt, vermöge welcher wir uns Gott nahen dürfen. Und in wiefern dies nicht ohne eidliche Versicherung geschah; (jene nämlich wurden Priester ohne eidliche Versicherung; dieser aber mit eidlicher Versicherung von Seiten dessen, der zu ihm sagte: Der Herr hat es geschworen und es wird ihn nicht gereuen, du bist auf ewig Priester nach Art Melchisedeks) in sofern ist Jesus der Bürge eines bessern Bundes geworden. Von jenen mußten mehrere Priester werden, weil der Tod sie unterbrach, fortwährend es zu bleiben; dieser aber, weil er ewig bleibt, hat ein immerwährendes Priestertum. Daher kann er auch vollständig Diejenigen beseligen, welche durch ihn zu Gott sich nahen, da er ewig lebt, um sich ihrer anzunehmen. Denn ein solcher Hoherpriester war uns Bedürfnis, welcher heilig, schuldlos, ohne Fehler, nicht aus der Zahl der Sünder wäre, und höher als der Himmel; der nicht, wie jene Hohepriester, täglich nötig hätte, zuerst für seine eigenen und dann für des Volkes Sünden zu opfern; denn das tat er ein für allemal, als er sich selbst opferte. das Gesetz machte nämlich schwache Menschen zu Hohenpriestern, aber jener, erst nach gegebenem Gesetze beschworene Ausspruch den auf ewig vollendeten Sohn. Christus unser Hoherpriester im wahren Heiligtum. Mittler eines neuen Bundes.Die Hauptsache von dem bisher Gesagten aber ist, wir haben einen Hohenpriester, der zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel sitzt, als Einer, der den Dienst verrichtet im Heiligtum, oder im rechten Zelte, welches der Herr und nicht ein Mensch aufgeschlagen hat. Denn jeder Hoherpriester ist angestellt, Opfer und Gaben darzubringen; folglich muß Notwendig auch dieser Etwas darzubringen haben. Auf dieser Welt, wenn er auch da wäre, könnte er nicht Priester sein, weil hier nur diejenigen Priester sind, welche nach dem Gesetz die Opfer bringen. Diese tun ihr Amt nur als Abriß und Schattenbild des himmlischen Heiligtums. Wie an Moses, als er das Zelt verfertigen wollte, der Ausspruch erging: Siehe zu, sprach er, daß du Alles nach dem Urbilde machest, das dir auf dem Berge gezeigt worden. Nun aber hat Er ein um so vorzüglicheres Priesteramt erlangt, je eines erhabenern Bundes Mittler er ist, der auf vorzüglicheren Verheißungen beruhet. Wäre an jenem Ersten nichts auszusetzen gewesen, so hätte kein Zweiter Statt gefunden. Nun aber äußert er selbst seinen Tadel gegen sie: Siehe, es kommen die Tage, spricht der Herr, wo ich errichten werde einen neuen Bund mit Israels und Juda's Haus. Nicht einen Bund, wie ich ihn mit ihren Vätern schloß, als ich sie faßte bei der Hand und aus dem Lande Ägypten führte; denn sie blieben nicht bei meinem Bunde, darum achtete ich ihrer nicht, spricht der Herr! Sondern dieses ist der Bund, den ich nach diesen Tagen schließen werde mit dem Hause Israel, spricht der Herr; meine Gesetze will ich einprägen ihrem Sinn; in ihre Herzen will ich sie schreiben; ihr Gott will ich sein, und sie sollen mein Volk sein. Dann wird Keiner seinen Mitbürger, Keiner seinen Bruder lehren und ihm sagen dürfen: Lerne erkennen den Herrn, weil alle mich kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen. Denn gnädig werd' ich sein ihren Übertretungen, und nicht mehr gedenken ihrer Sünden. Indem er von einem neuen Bunde spricht, so ist ja der vorige veraltet; was aber veraltet und verjährt ist, das ist seinem Ende nahe. Verhältnis des alten Bundes und Opferdienstes zu dem neuen und vollkommneren Bunde und Opfer. - Ermahnung an die Christen, ihre hohen Vorzüge würdig zu gebrauchen, sich durch Geringschätzung derselben nicht schwere Strafen zu bereiten, sondern unter Druck und Verfolgung im Vertrauen, in der Geduld, und in der Hoffnung standhaft zu beharren.Zwar hatte auch der erste Bund gesetzmäßige Verfassungen des Gottesdienstes und ein irdisches Heiligtum; denn es war da das Vorzelt aufgeschlagen, worin der Leuchter, der Tisch und die Schaubrote sich befanden. Dieses hieß das Heilige. Das Zelt aber, das hinter dem zweiten Vorhang war, dieses hieß das Allerheiligste; dahin gehörte das goldene Rauchfaß und die ganze mit Gold überzogene Bundeslade, in welcher der goldene Krug mit dem Manna, der Stab Aarons, welcher gegrünt hatte, und die Gesetztafeln aufbewahrt waren, und über derselben die Cherubim der Majestät, welche den Deckel überschatteten. - Doch hievon ist jetzt nicht besonders zu reden. Bei dieser Einrichtung durften die Priester immer in das Vorzelt gehen, um den heiligen Dienst zu verrichten; aber in den andern Teil durfte nur einmal im Jahre der Hohepriester allein, doch nicht ohne Blut, welches er für seine und des Volkes Unwissenheits-Sünden darbrachte. Dadurch wollte der heilige Geist andeuten, daß der Weg in das Allerheiligste noch nicht offen sei, so lange noch das erste Zelt bestände. Dieses war ein Vorbild auf die gegenwärtige Zeit, wo Gaben und Opfer dargebracht werden, die das Gewissen des Opfernden nicht vollkommen beruhigen können; die bloß in Absicht auf Opferspeisen und Opfertrank, und allerlei Abwaschungen und gesetzliche Anordnungen für den Leib bis auf die Zeit einer bessern Verfassung verordnet waren. Als aber Christus erschien, der Hohepriester zukünftiger Güter, ging er durch ein größeres und vollkommneres Zelt, das nicht von Menschenhänden gemacht (das heißt: nicht von solcher Bauart) ist, auch nicht mit Widder- und Rinderblut, sondern mit seinem eigenen Blute ein für allemal in das Allerheiligste, und hat uns auf ewig Erlösung verschafft. denn wenn das Blut der Stiere und Widder und die besprengende Asche einer Kuh die Unreinen reinigt; in Betreff der Reinigung des Fleisches, wie vielmehr wird das Blut Christi, der kraft des heiligen Geistes, sich selbst, als ein untadelhaftes Opfer Gott dargebracht, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, um dem lebendigen Gott dienen zu können. Und er ist deswegen Mittler eines neuen Bundes, damit, nach dem zur Erlösung von den Übertretungen des ersten Bundes erfolgten Tode, die berufenen das verheißene ewige Erbe erlangen. Denn wo ein Testament ist, da muß Notwendig der Tod des Erblassers vorgegangen sein; weil ein Testament erst durch den Tod gültig wird, indem es keine Kraft hat, so lange der noch lebt, der es gemacht hat. Deswegen wurde auch der erste Bund nicht ohne Blut geschlossen. Denn nachdem Moses dem ganzen Volke alle Vorschriften des Gesetzes kund gemacht hatte, so nahm er Rinder- und Widderblut nebst Wasser, und rote Wolle und Ysopstengel und besprengte das Buch und das ganze Volk, und sprach: Dies ist das Blut des Bundes, den euch Gott verordnet hat. Auch das Zelt und alle zum heiligen Dienste gehörigen Gefäße besprengte er ebenfalls mit Blut. Überhaupt wird nach dem Gesetze fast Alles mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen wird nichts erlassen; so mußten also die Vorbilder dessen, was im Himmel ist hiermit gereinigt werden, aber die himmlischen selbst erforderten vorzüglichere Opfer, als jene waren. Denn nicht in ein Heiligtum von Menschenhänden gemacht, ein bloßes Nachbild des wahren, ging Jesus ein, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor Gottes Angesicht zu unserm Besten zu erscheinen. Nicht, um sich mehrmals opfern zu müssen, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremden Blute in das Heiligtum eingeht: (sonst hätte er, seitdem die Welt steht, gar oft leiden müssen); sondern er ist Einmal im Vollalter der Welt erschienen, um durch das Opfer seiner selbst die Sünde zu tilgen. Und wie es der Menschen Loos ist nur Einmal zu sterben, darauf das Gericht folgt, so ward auch Christus nur einmal als Opfer dargebracht, um Vieler Sünden zu tilgen; zum zweiten Mal wird er erscheinen, nicht um der Sünde willen, sondern für diejenigen, die von ihm die Seligkeit erwarten. Denn da das Gesetz nur ein Schattenbild der zukünftigen Güter, nicht die wahre Gestalt der Dinge darstellt, so kann es auch durch die Opfer, welche alle Jahre die nämlichen sind, und die man unaufhörlich darbringt, die Opfernden nimmermehr vollkommen beruhigen. Würden sonst die Opfer nicht aufgehört haben, wenn die Opfernden ein für allemal gereinigt, keine Gewissens-Unruhe der Sünde wegen mehr gehabt hätten? Aber gerade wird durch jene Opfer das Andenken an die Sünde jährlich erneuert; denn unmöglich kann Blut von Stieren und Widdern Sünden tilgen. Deswegen sagt er bei seinem Eintritt in die Welt: Opfer und Gaben verlangst du nicht; mir aber hast du einen Leib bereitet; Brandopfer für die Sünde gefallen dir nicht; darum sprach ich: Siehe, ich komme (im Gesetzbuch steht von mir geschrieben) zu tun. o Gott! deinen Willen! Nachdem er zuerst gesagt hat: Opfer und Gaben, Brandopfer für die Sünde willst du nicht, sie gefallen dir nicht (welche doch dem Gesetze gemäß dargebracht wurden), so sagt er: Siehe! ich komme, o Gott! deinen Willen zu tun. Er hebt das Erstere auf, um das Zweite festzusetzen. Nach diesem Willen sind wir durch die Aufopferung des Leibes Jesu Christi ein für allemal gereinigt. Ferner mußte jeder Priester stehend seinen täglichen Dienst verrichten, und wiederholt die nämlichen Opfer darbringen, welche nimmermehr die Sünden tilgen können: er aber, nachdem er ein einziges Sündopfer gebracht, sitzet auf ewig zur Rechten Gottes, und erwartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel ihm zu Füßen gelegt werden. Denn mit Einem Opfer hat er die Geheiligten auf ewig vollendet. Dies bezeuget uns auch der heilige Geist. Denn nachdem er zuvor gesagt hatte: Dies ist der Bund, den ich einst mit ihnen machen werde, sagt der Herr: Meine Gesetze will ich einprägen ihren Herzen; in ihren Sinn will ich sie schreiben, und nicht mehr gedenken will ich ihrer Sünden und Übertretungen. Wo aber diese vergeben sind, da braucht es keines Opfers mehr für die Sünden. Weil wir denn, Brüder! durch das Blut Jesu das frohe Recht zum Eingang in das Allerheiligste haben, auf einem neuen und lebendigen Wege, welchen er uns durch den Vorhang, das ist durch seinen Leib eingeweiht hat; und weil wir einen so erhabenen Priester über das Haus Gottes haben, so lasset uns hinzutreten mit aufrichtigem Herzen und vollem Glauben, wie besprengte am Herzen, befreit vom bösen Gewissen, und am Leibe gewaschen mitreinem Wasser; und lasset uns unverrückt festhalten das Bekenntnis der Hoffnung; (denn treu ist der, welcher die Verheißung gegeben,) und aufmerksam sein, um uns einander zur Liebe und zu guten Werken zu ermuntern. Nicht versäumen wollen wir unsere Zusammenkünfte, wie Manche die Gewohnheit haben, sondern uns ermahnen, und dies um so mehr, je näher ihr jenen Tag heranrücken sehet. Denn sündigen wir vorsätzlich, nachdem wir zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt, so ist kein Opfer mehr übrig für die Sünden, unserer wartet vielmehr ein schreckliches Gericht, ein Feuereifer, der die Widerspenstigen verzehren wird. Schon wer das Gesetz Moses übertrat, der mußte ohne Gnade auf die Aussage zweier oder dreier Zeugen sterben. Wie viel härtere Strafen, bedenkt es selbst, wird der verdienen, welcher den Sohn Gottes mit Füßen tritt, und das Blut des Bundes, wodurch er geheiligt, unrein achtet, und den Geist der Gnade beschimpft? Wir kennen ja den, welcher sagt: Mein ist das Strafrecht, ich will vergelten, spricht der Herr! und wieder: Der Herr wird sein Volk richten. Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Denket aber an die erste Zeit eurer Erleuchtung, wo ihr einen so schweren Kampf der Leiden kämpftet, indem ihr einerseits unter Schmach und Bedrückungen zur Schau gestellt, Anderseits Anteil nahmt, wenn andere ebenso behandelt wurden. Denn ihr hattet Mitleiden mit den Verhafteten und ertrugt frohen Mutes den Raub eurer Güter, weil ihr wußtet, daß ihr eine bessere und bleibende Habe besitzet. Lasset daher euer Vertrauen nicht fahren, dem eine große Belohnung bevorsteht. Den Geduld ist euch unentbehrlich, um den Willen Gottes zu erfüllen und das Verheißene zu erlangen. Und es ist nur noch eine ganz kurze Zeit, so wird der kommen, welcher kommen soll und nicht verziehen. Mein Gerechter lebt durch den Glauben, aber wenn er abläßt, so wird meine Seele keinen Gefallen an ihm haben. Wir aber gehören nicht zu denen, die zu ihrem Verderben kleinmütig werden, sondern zu denen, welche durch Glauben ihre Seele retten. Hoher Wert eines standhaften Glaubens. Jesus, das höchste Vorbild eines unter Schmach und Leiden ausharrenden Glaubens. Leiden sind schmerzliche, aber heilsame Bildungsmittel eines väterlichen Erziehers, der seine Kinder heiligen und beglücken will. - Je höher und beglückender die Vorzüge und Hoffnungen der Christen sind, desto größer ist ihre Verpflichtung zu einem treuen Gehorsam, und desto größer die Schuld und Strafe des Ungehorsamen und Abtrünnigen.Es ist aber der Glaube der Grund von dem, was man zu hoffen hat, eine Überzeugung von unsichtbaren Dingen. Eben durch ihn haben sich die Alten ein gutes Zeugnis erworben. Durch Glauben halten wir uns überzeugt, daß die Welt durch Gottes Wort erschaffen, und das Sichtbare aus dem Unsichtbaren entstand. Durch Glauben brachte Abel Gott ein würdigeres Opfer, als Kain, durch denselben bekam er das Zeugnis eines Gerechten, welches ihm Gott selbst in Hinsicht seiner Gaben erteilte; und durch denselben Glauben zeugt es noch nach seinem Tode. Durch Glauben ward Enoch weggenommen, ohne den Tod zu sehen, er ward nicht mehr gefunden, weil ihn Gott weggenommen hatte; vor seiner Wegnehmung aber hatte er das Zeugnis erhalten, daß er Gott gefallen habe. Aber ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, muß glauben, daß Er ist, und daß Er denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde. Durch Glauben erbaute Noah, belehrt von Dingen, die man noch nicht sah, und gottesfürchtig sich benehmend, das Schiff, zur Erhaltung seiner Familie; durch denselben sprach er das Verdummungs-Urteil über die Welt aus, und ward Erbe der Gerechtigkeit, erlangt durch Glauben. Durch Glauben gehorchte Abraham, da er berufen ward, in das Land zu ziehen, das sein Erbteil werden sollte, und dahin wanderte, ohne zu wissen, wohin er kommen würde. Durch Glauben hielt er sich in dem verheißenen Lande, wie in einem fremden, auf, unter Zelten wohnend, mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er wartete auf jene festgegründete Stadt, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. Durch Glauben erhielt selbst die unfruchtbare Sara die Kraft zur Aufnahme des Samens, wenn sie gleich über die Jahre hinaus war; weil sie den für zuverlässig hielt, der es verheißen hatte. Deswegen ist auch von einem Einzigen, und noch dazu ganz Entkräfteten, eine Nachkommenschaft entsprossen, zahllos wie die Sterne des Himmels, und unzählbar wie der Sand am Ufer des Meeres. Alle diese starben im Glauben, ohne das Verheißene zu erlangen: nur in der Ferne erblickten sie es, froh darnach sich sehnend, und gestanden, sie seien nur Fremdlinge und Pilger auf Erden. Indem sie aber so sprachen, gaben sie zu verstehen, daß sie ein Vaterland suchen. Hätten sie aber jenes gemeint, aus welchem sie ausgewandert, so hatten sie ja Zeit, wieder umzukehren. Nun aber sehnten sie sich nach einem bessern, nämlich nach dem himmlischen Vaterlande. Darum schämt sich Gott nicht, sich ihren Gott nennen zu lassen; denn er hat ihnen eine Stadt zubereitet. Durch Glauben brachte Abraham, als er auf die Probe gestellt wurde, den Isaak zum Opfer, ja er gab ihn hin den Eingebornen, nachdem er schon die Verheißung erhalten, zu dem gesagt war: Durch Isaak wirst du Nachkommen erhalten! Denn er dachte, Gott sei mächtig genug, ihn auch von den Toten wieder zu erwecken; daher er ihn auch als ein Vorbild ähnlicher Art wieder erhielt. Durch Glauben gab Isaak dem Jakob und Esau in Beziehung auf künftige Begegnisse seinen Segen. Durch Glauben segnete der sterbende Jakob Jeden der Söhne Josephs, indem er betend sich auf seinen Stab lehnte. Durch Glauben sprach Joseph sterbend noch von dem Auszuge der Kinder Israels, und verordnete in Beziehung auf seine Gebeine. Durch Glauben wurde Moses nach seiner Geburt drei Monate von seinen Ältern verborgen; denn sie sahen, daß es ein schönes Kind sei und scheueten nicht das Gebot des Königs. Durch Glauben schlug Moses, als er erwachsen war, aus, ein Sohn der Tochter Pharao's zu heißen; und wollte lieber mit dem Volke Gottes gedrangsalt werden, als den zeitlichen Genuß der Sünde haben. Er achtete die Schmach Christi für größeren Reichtum, als Ägyptens Schätze; denn er sah auf die Belohnung. Durch Glauben verließ er Ägypten, ohne den Zorn des Königs zu fürchten, denn er hielt sich standhaft an den, den er nicht gesehen, als sähe er ihn. Durch Glauben veranstaltete er das Passah und das Besprengen mit Blut; damit der Würger nicht auch ihre Erstgebornen ergriffe. Durch Glauben gingen sie durch das rote Meer, wie über trockenes Land; das auch die Ägyptier wagten, und ertranken. Durch Glauben fielen die Mauern von Jericho, nachdem man sieben Tage um sie herumgezogen. Durch Glauben kam die Hure Rahab nicht zugleich mit den Ungläubigen um, weil sie die Kundschafter friedlich aufgenommen. Und was soll ich noch weiter sagen? Es würde mir an Zeit fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak, Simson, Jephta, von David und Samuel, von den Propheten. Sie haben durch Glauben Königreiche besiegt, Gerechtigkeit gehandhabt, das Verheißene errungen, der Löwen Rachen verstopft, des Feuers Kraft gelöscht, sind des Schwertes Rachen entronnen, von Krankheiten genesen, Helden geworden, haben im Kriege feindliche Heere geschlagen. Weiber erhielten ihre auferstandenen Toten wieder. Andere ließen sich zermartern, und schlugen die Befreiung aus, um eine desto herrlichere Auferstehung zu erlangen. Wieder Andere ertrugen Beschimpfungen, Peitschenschläge, Fesseln und Gefängnis. Sie wurden gesteinigt, zersägt, gefoltert, mit dem Schwerte hingerichtet; sie gingen in Schafspelzen und Ziegenfellen, dürftig, gedrangsalt, mißhandelt; sie, deren die Welt nicht wert war, durchirrten Wüsten, Gebirge, Klüften und Höhlen der Erde. Und diese Alle, wenn gleich bewährt durch das Zeugnis ihres Glaubens, erhielten doch das Verheißene noch nicht; weil Gott etwas Besseres uns vorbehielt, damit jene nicht ohne uns zur Vollendung gelangen sollten. Darum lasset uns auch, da wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, ablegen jede Bürde, nämlich die Sünde, die uns anklebt, und mir Geduld die uns angewiesene Kampfbahn durchlaufen. Lasset uns hinsehen auf Jesum, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, statt der für ihn vorhandenen Freude, das Kreuz erduldete, und der Schmach nicht achtete, nun aber zur Rechten des göttlichen Thrones sitzt. Ja, sehet hin auf ihn, der eine so große Widersetzlichkeit von Sündern gegen sich erduldet, daß ihr nicht ermattet, und den Muth sinken lasset. Noch habet ihr im Kampf wider die Sünde nicht bis auf's Blut widerstanden; und ihr vergesset schon des Trostes, der euch als Kindern zugesprochen wird, da es heißt: Mein Kind! achte nicht gering die Züchtigung des Herrn, aber verzage auch nicht, wenn du von ihm gestraft wirst; denn, wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, ja er schlägt jedes Kind, dessen er sich annimmt. So harret aus in der Zucht; dann wird Gott sich selbst euch, als seinen Kindern, schenken. Wo wäre auch ein Kind, welches der Vater nicht züchtigte? Würdet ihr nicht in der Zucht gehalten, worunter Alle stehen; so müßtet ihr ja unechte, und keine (echte) Kinder sein. Überdies nahmen uns ja schon unsere leiblichen Väter in die Zucht, und wir haben ihnen kindliche Ehrfurcht bewiesen; sollten wir uns nicht viel lieber dem Vater der Geister unterwerfen, damit wir leben? Denn jene haben uns bloß nach ihrer Willkür eine kurze Zeit in der Zucht gehalten; dieser aber zu unserm wahren Besten, damit wir zu seiner Heiligung gelangen. Zwar scheint uns jede Züchtigung, so lange sie dauert, nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber in der Folge bringt sie denen, die dadurch geübt sind, die Friedens-Frucht der Gerechtigkeit. Darum stärket die lassen Hände und die gelähmten Kniee; und schreitet graden Trittes mit euren Füßen fort, damit der Lahme nicht ausgleite, sondern vielmehr gesund werde. Strebet nach Friede mit Allen, und nach der Heiligkeit, ohne welche Niemand den Herrn sehen wird; und sehet zu, daß Keiner Gottes Gnade verscherze, das nicht etwa eine bittere Wurzel aufschieße, sich verbreite, und durch diese Viele angesteckt werden. Daß nicht Jemand ein Hurer oder Gottes Verächter sei, wie Esau, der um ein Gericht seine Erstgeburt verkaufte. Denn ihr wisset, daß er nachher abgewiesen wurde; als er den Segen erlangen wollte; er konnte keine Abänderung bewirken, ob er sie gleich mit Tränen suchte. Ihr seid ja nicht gekommen zu jenem berührten und in Feuer gesetzten Berge, zu den Wolken, dem Dunkel und Sturm, nicht zu dem Posaunenschall, zu dem Widerhall der Gebote, wobei die, welche ihn hörten, baten, daß nicht mehr ihnen zugeredet werden möchte. Denn unerträglich war ihnen das Gebot: Wenn auch nur ein Tier den Berg berührt, so soll es gesteinigt werden. Ja so furchtbar war die Erscheinung, daß selber Moses rief: Ich zittere und bebe! - Ihr seid vielmehr gekommen zu dem Berge Zion, zu der Stadt des lebendigen Gottes, zu dem himmlischen Jerusalem, und der Menge von tausendmal tausend Engeln, und zu der Gemeinde der Erstlinge, die im Himmel aufgezeichnet sind; und zu Gott, dem Richter Aller, und zu den Geistern der Vollendeten Gerechten, und zu Jesu, dem Mittler des neuen Bundes, und zu der Besprengung mit seinem Blute, das besser spricht, als Abels Blut. Hütet euch, daß ihr den nicht verschmähet, der redet! Denn, wenn jene der Strafe nicht entgingen, die den verwarfen, der auf Erden seinen Willen verkündigte, um wieviel weniger wir, wenn wir Den vom Himmel verachten, dessen Stimme damals die Erde erschütterte, nun aber die Verheißung ergehen läßt, mit diesen Worten: Noch einmal will ich erschüttern nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel. Dieses: Noch einmal deutet auf eine Veränderung des Erschütterten, als dessen, das gemacht ist, hin, damit das Unerschütterliche bleibe. Da wir also ein unerschütterliches Reich empfangen haben, so lasset uns Dankbarkeit beweisen, wodurch wir Gott auf eine wohlgefällige Weise, mit Ehrerbietung und Furcht dienen; denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer. Verschiedene Ermahnungen, Segenswünsche und Grüße.Die Bruderliebe unter euch währe fort. Vergesset nicht, gastfrei zu sein; denn dadurch haben Einige, ohne es zu wissen, Engel beherbergt! Denket an die Gefangenen, als wäret ihr mit ihnen gefangen, an die Bedrängten, als solche, die ihr auch noch im Leibe wallet. Heilig sei Allen die Ehe! Unbefleckt das Ehebett! Hurer und Ehebrecher wird Gott strafen! Frei von Habsucht sei euer Verhalten! Seid zufrieden mit dem, was ihr habet! Denn Er hat gesagt: Ich will dich nicht verlassen; ich will dich nicht versäumen; so daß wir getrost sagen können: Der Herr ist mein Helfer, ich fürchte nichts; was kann ein Mensch mir tun? Gedenket an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes verkündigt haben; sehet auf den Ausgang ihres Verhaltens, folget ihrem Glauben; Jesus Christus ist gestern und heute derselbe, auch bis in Ewigkeit. Lasset euch nicht von vielerlei und fremden Lehren umhertreiben! Das Herz mit der Gnade stärken ist das Allerbeste. Es kommt nicht auf diese oder jene Speise an; die sich daran halten, haben keinen Nutzen gehabt. Wir haben einen Altar, von welchem diejenigen nicht essen dürfen, die den Stiftshüttendienst noch mitmachen. Denn das Blut der Tiere wird vom Hohenpriester in das Heiligtum für die Sünde gebracht, ihre Körper aber werden verbrannt außerhalb des Lagers. Darum hat auch Jesus, um mit seinem eigenen Blute das Volk zu heiligen, außer dem Stadttor gelitten. So lasset uns denn zu ihm hinausgehen außer dem Lager, und seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern wir suchen die künftige. Durch ihn also wollen wir Gott beständig Lobopfer bringen, ich meine, die Frucht der Lippen, welche seinen Namen preisen. Vergesset nicht wohltätig zu sein, und mitzuteilen; denn solche Opfer gefallen Gott wohl. Gehorchet euren Lehrern und folget ihnen, denn sie wachen über eure Seelen, und müssen darüber Rechenschaft ablegen; daß sie das mit Freuden tun, und nicht mit Seufzen; denn dies würde euch keinen Nutzen bringen. Betet für uns! Unser Trost ist zwar der, daß wir ein gutes Gewissen haben, indem wir uns bestreben, in allen Stücken einen guten Wandel zu führen; allein ich bitte euch um so dringender, dieses zu tun, damit ich desto schneller euch wiedergegeben werde. Aber der Gott des Friedens, welcher von den Toten erweckt hat unsern Herrn, Jesum Christum, den großen Hirten der Schafe, durch das Blut des ewigen Bundes, stärke euch in allem Guten, damit ihr seinen Willen erfüllet; er vollbringe in euch, was ihm wohlgefällig ist, durch Jesum Christum, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Ich bitte euch aber, Brüder! nehmet das Wort der Ermahnung gut auf! Denn ich habe euch kurz geschrieben. Wisset, daß der Bruder, Timotheus, wieder frei ist, mit ihm werd' ich euch sehen, wenn er bald kommt. Grüßet alle eure Vorsteher und alle Heiligen. Es grüßen euch die Brüder aus Italien. Die Gnade sei mit euch Allen! Amen. Gruß, Trost und Belehrung für leidende Christen. Verhalten des Christen bei dem Hören christlicher Wahrheit.Jakobus, Diener Gottes und des Herrn Jesu Christi, den zerstreut lebenden zwölf Stämmen seinen freudigen Gruß. Haltet es, meine Brüder, für die größte Freude, wenn mancherlei Prüfungen euch treffen; denn ihr wisset, daß die Prüfung eures Glaubens Geduld wirket; die Geduld aber muß das Werk vollenden; damit ihr vollkommen untadelhaft seid, die in nichts zurückgeblieben. Fehlt es aber Jemand unter euch an Weisheit, so erbitte er sie von Gott, der Allen gerne gibt, und nicht vorrückt, und sie wird ihm gegeben werden. Aber er bitte im Glauben ohne zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die, vom Winde gejagt, hin und her geworfen wird.. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, von dem Herrn etwas zu erhalten. Ein zwieherziger Mann ist schwankend in allen seinen Wegen. Der gebeugte Bruder rühme sich seiner Hoheit, der Reiche aber seiner Niedrigkeit; denn verwelken wird er wie die Blume des Grases. Die Sonne geht auf mit dem Glutwinde, und dörret das Gras; es fällt die Blume, und der Liebreiz ihrer Gestalt ist verschwunden! So wird auch der Reiche auf seinen Wegen dahin welken. Selig der Mann, der die Prüfung aushält! wenn er die Probe besteht, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen, die ihn lieben, verheißen hat. Niemand, der zum Bösen gereizt wird, sage: „Ich werde von Gott zum Bösen gereizt!“ denn Gott, der nicht zum Bösen gereizt werden kann, reizt auch selber Niemand zum Bösen. Vielmehr wird Jeder gereizt, wenn er von seiner eigenen Lust gelockt, sich hinreißen läßt. Wenn alsdann die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, erzeugt den Tod. Lasset euch nicht täuschen, meine geliebten Brüder! Jede gute Gabe, jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei welchem keine Veränderung, noch ein Schatten von Wechsel ist. Aus freiem Ratschluß hat er uns durch das Wort der Wahrheit wiedergeboren, damit wir einiger Weise die Erstlinge seiner Geschöpfe würden. Darum, meine geliebten Brüder! sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zürnen! Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist. So leget denn ab alle Unreinigkeit und Überreste der Bosheit! Nehmet mit williger Hingebung die eingeprägte Lehre an, die eure Seele selig machen kann. Werdet aber auch tätige Befolger der Lehre und nicht bloß Hörer, die sich selbst täuschen. Denn wer die Lehre nur hört, und nicht auch befolgt, der gleicht einem Menschen, der sein leibliches Angesicht im Spiegel besieht; nachdem er sich besehen, geht er weg, und vergißt sogleich, wie er aussah. Wer hingegen das vollkommene Gesetz der Freiheit durchschauet, und dabei beharret, der nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein tätiger Befolger ist, dieser wird durch seine Befolgung selig. Hält sich Jemand für religiös und zügelt seine Zunge nicht, sondern täuscht sein Herz, dessen Religion ist ohne Wert. Eine reine, unbefleckte Religion vor Gott dem Vater ist diese, sich der Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis annehmen, und sich selber unbefleckt vor der Welt erhalten. Der Glaube des Christen soll ohne Ansehen der Person, dem Gesetz der Liebe gemäß, sich tätig beweisen, und das Gesetz ohne Ausnahme befolgt werden. Ein Glaube ohne Wirksamkeit ist tot.Nehmet doch, meine Brüder! bei dem Glauben an unsern verherrlichten Herrn, Jesum Christum, keine Rücksicht auf Ansehen der Person! Wenn, zum Beispiel, in eure Versammlung ein Mann tritt, mit goldenen Finger-Ringen, und in prächtigem Gewande, es kommt aber auch ein Armer in schlechter Kleidung, und ihr staunet den prächtig Gekleideten an und saget ihm: Nimm hier diesen Ehrenplatz! aber zu dem Armen sprechet ihr: Du, stehe dort! oder: setze dich hier neben meinen Fußschemel! Machet ihr da nicht parteiischen Unterschied unter euch selber, und urteilet nach schlechten Grundsätzen? Höret, meine lieben Brüder! hat den Gott nicht die Armen der Welt auserwählt, daß sie reich durch Glauben und Erben des Reiches sein sollen, welches er denen, die ihn lieben, versprochen hat? Ihr aber behandelt die Armen verächtlich. Sind es nicht die Reichen, die euch mit Gewalt unterdrücken? Ziehen nicht sie euch vor die Gerichtshöfe? Verlästern nicht sie den ehrenvollen Namen, wonach ihr genannt seid? Wenn ihr nun das königliche Gebot nach der Schrift: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst, genau befolget, so tut ihr wohl; seid ihr aber parteiisch, so handelt ihr sündlich, und das Gesetz erklärt euch für Übertreter. Wenn daher auch Jemand das ganze Gesetz befolgt, übertritt aber ein einziges Gebot; so verschuldet er sich an Allen. Denn der gesagt hat: Du sollst die Ehe nicht brechen! hat auch gesagt: Du sollst nicht töten! Wenn du nun zwar die Ehe nicht brichst, aber tötest, so hast du das Gesetz übertreten. So redet und handelt als solche, die nach dem Gesetze der Freiheit gerichtet werden sollen! Aber ein Gericht ohne Erbarmen wird über den ergehen, der kein Erbarmen beweiset; Barmherzigkeit hingegen triumphiert über das Gericht. Was kann es nützen, meine Brüder! wenn Jemand sagt, er habe den Glauben, aber die Werke nicht hat? Kann ihn wohl der Glaube selig machen? Fehlte es, zum Beispiel, einem Bruder, oder einer Schwester an Kleidern und an der täglichen Nahrung; und einer von euch sagte zu ihnen: gehet im Frieden, wärmt euch! esset euch satt! ihr gäbet ihnen aber nicht, was zur Leibes Notdurft gehört, was würde das helfen? So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, an und für sich tot. Ja, es könnte Jemand sagen: Du hast Glauben, ich aber habe Werke; gib mir ohne deine Werke Beweise von deinem Glauben; ich will dir aber aus meinen Werken meinen Glauben beweisen. Du glaubst, daß nur Ein Gott sei. Gut! aber auch die Teufel glauben das und zittern. Willst du begreifen, törichter Mensch! daß der Glaube ohne Werke tot sei? - Unser Vater Abraham, ist er nicht durch Werke gerecht geworden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar zum Opfer brachte? Siehst du, daß der Glaube zu seinen Werken mitwirkte, ja daß der Glaube erst durch die Werke sich vollkommen darstellte? So ward erfüllt, was die Schrift sagt: Abraham hatte Glauben zu Gott, und das ward zur Gerechtigkeit ihm angerechnet, und erwarb ihm den Namen: Freund Gottes. Sehet ihr nicht, daß der Mensch durch die Werke gerecht werde, und nicht durch den Glauben allein? Wurde nicht auf eine ähnliche Art auch die Hure Rahab durch die Werke gerecht erklärt, weil sie die Kundschafter aufnahm, und sie auf einem andern Wege entkommen ließ? Denn so wie der Körper ohne Seele tot ist, so ist auch der Glaube ohne die Werke tot. Nicht Jeder wollte Lehrer sein! Groß ist die Verantwortung; schwer die Beherrschung der Zunge, und mannigfach das Unheil, das sie stiften kann, wenn es an Weisheit und Liebe fehlt.Meine Brüder! Nicht so Viele müsset ihr Lehrer werden wollen! bedenket, daß unsere Verantwortung um so größer sein wird! Wir fehlen ja Alle mannigfaltig. Wer in keinem Worte fehlt, der ist ein vollkommener Mann, und im Stande, auch den ganzen Körper im Zaum zu halten. Den Pferden legen wir Zäume in's Maul, daß sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen Körper. Siehe! auch die Schiffe, so groß sie sind, obgleich von heftigen Winden umhergetrieben, werden doch von einem kleinen Ruder gelenkt, wohin die Richtung des Steuermanns will. So ist auch die Zunge ein kleines Glied, und richtet doch große Dinge an. Siehe! ein kleines Feuer zündet einen großen Wald an! Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. So befindet sich unter unsern Gliedern die Zunge, sie befleckt den ganzen Körper; ist sie nun von der Hölle angezündet, so bringt sie das Rad unsers Naturlebens in Flamme. Denn alle Naturen wilder Tiere und Vögel, Schlangen und Sentiere können gezähmt werden, und sind gezähmt worden von der Menschen-Natur: aber kein Mensch vermag die Zunge zu zähmen, dieses unruhige Übel voll tödlichen Giftes. Mit ihr preisen wir Gott, den Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach Gottes Bild geschaffen sind! Aus Einem Munde kommt Lob und Fluch! Das sollte nicht sein, meine Brüder! Quillt wohl aus Einer Quelle süßes und bitteres Wasser? Kann, meine Brüder! ein Feigenbaum Trauben, oder der Weinstock Feigen tragen? Eben so wenig, als eine Salzquelle süßes Wasser geben kann. Wer ist unter euch weise und einsichtsvoll? Er zeige durch einen rechtschaffenen Wandel seine Werke mit bescheidener Weisheit. Wenn ihr aber bittern Neid und Zanksucht in euren Herzen heget, prahlet und lüget ihr dann nicht wider die Wahrheit? Das ist nicht die Weisheit, die von Oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische. Denn wo Neid und Zanksucht herrschen, da ist Unordnung und lauter Unheil. Die Weisheit aber, welche von Oben kommt, ist vor allem rein, dann friedliebend, bescheiden, lenksam, dem Guten hold, reich an Erbarmen und guten Früchten, unparteiisch und ohne Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden gesäet von denen, die Frieden halten. Es ist traurig, unter der Herrschaft der Lüste zu stehen. Der Christ blickt auf den Herrn.Woher kommen die Kriege und Zänkereien unter euch`? Woher anders, als von euren Begierden, die Kämpfe erregen in euren Gliedern? Ihr begehret und erhaltet nichts. Ihr mordet und neidet, und ihr könnet doch nichts erreichen; ihr kämpfet und streitet, und habet nichts davon, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und doch erhaltet ihr nichts, weil ihr in der bösen Absicht bittet, um in euren Gelüsten schwelgen zu können. Ihr Ehebrecher! wisset ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also Freund der Welt sein will, wird Gottes Feind. Oder glaubet ihr, die Schrift rede vergeblich: „Sollte der Geist, der in uns wohnt, den Neid erwecken?“ Er flößet vielmehr größere Gnade ein. Darum heißt es: Gott widersteht dem Übermütigen, aber dem Demütigen schenkt er Gnade. So unterwerfet euch denn Gott, widerstehet dem Teufel, so wird er vor euch fliehen. Nahet euch Gott, so wird er sich euch nahen; reiniget die Hände, ihr Sünder! Heiliget die Herzen, ihr Doppelsinnige! Fühlet euer Elend; klaget und weinet! Euer Lachen werde Trauer, eure Freude Betrübnis! Demütiget euch vor dem Herrn, so wird er euch erheben! Brüder! schmähet einander nicht! Wer den Bruder schmähet, und seinen Bruder verurteilt, der schmähet das Gesetz, und verurteilt das Gesetz; wenn du aber das Gesetz verurteilest, so bist du nicht ein Beobachter, sondern ein Richter des Gesetzes. Es ist nur Ein Gesetzgeber und Richter, der lossprechen und verdammen kann. Aber wer bist du, daß du den Andern richtest? Wohlan nun, die ihr saget: „Heute oder morgen wollen wir in diese oder jene Stadt reisen, wollen dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und gewinnen.“ Ihr, die ihr nicht wisset, was morgen sich ereignen wird! (Denn was ist euer Leben? Ein Dunst ist es, der nur kurze Zeit sichtbar ist und dann verschwindet.) Dafür solltet ihr sagen: „Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dieses oder jenes tun.“ Aber so prahlet ihr in eurem Übermut! All dies Prahlen ist verderblich. Wer also weiß, Gutes zu tun, und es nicht tut, dem ist es Sünde. Dem hartherzigen drückenden Reichen kommt sein Tag! Und das Warten des frommen Dulders ist nicht vergebens. Christen sollen sich auf Ja und Nein verlassen können. Das gegenseitige Gebet vermag viel. Es ist etwas Großes, eine Seele zu erretten.Wohlan, ihr Reichen! weinet, jammert über euer Elend, das euch droht! Euer Reichtum verschwindet, eure Kleider werden eine Speise der Motten. Euer Gold und Silber verrostet, und deren Rost wird ein Zeugnis gegen euch sein, und wie Feuer euer Fleisch verzehren. Ihr habet Schätze des Zorns gehäuft in den letzten Tagen. Siehe! es schreiet der von euch vorenthaltene Lohn der Arbeiter, die eure Felder ernteten, und die Klagen der Schnitter sind zu den Ohren des allherrschenden Herrn gedrungen. Ihr lebet üppig auf Erden, ihr schwelget, ihr mästet eure Herzen wie zum Schlachttage! Ihr verurteilet, ihr mordet den Gerechten; er konnte euch nicht widerstehen. Doch haltet geduldig aus, Brüder! bis auf die Zukunft des Herrn! Siehe! der Landmann muß warten auf die köstliche Frucht des Feldes, und harret geduldig, bis sie den Früh- oder Spatregen erhält. So harret geduldig auch ihr! stärket eure Herzen! Denn die Zukunft des Herrn ist nahe! Brüder! presset einander keine Seufzer aus, daß ihr nicht verurteilet werdet! Siehe! der Richter ist vor der Türe. Im Dulden und Ausharren im Leiden, meine Brüder! nehmet ein Beispiel an den Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben. Siehe! wir preisen selig diese Dulder! Von der Geduld Hiobs habet ihr gehöret, und habet das Ende des Herrn gesehen; denn der Herr ist mitleidsvoll und barmherzig. Vor allen Dingen aber, meine Brüder! schwöret nicht, weder beim Himmel, noch bei der Erde, noch irgend einen andern Eid. Eure Rede aber sei: Ja, Ja! und Nein, Nein! damit ihr nicht in's Gericht fallet. Leidet Jemand unter euch, so bete er; geht es ihm wohl, so singe er Loblieder! Ist Jemand krank unter euch, so rufe er die Priester der Kirche zu sich, daß sie über ihn beten, und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er in Sünden ist, so wird ihm vergeben werden. Bekennet einander eure Vergehungen und betet für einander, daß ihr geheilt werdet. Viel vermag des Gerechten eifriges Gebet. Elias war ein schwacher Mensch wie wir, und er betete dringend zu Gott, daß es nicht regnen möchte, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Lande. Dann betete er wieder, und der Himmel gab Regen, und das Land trug seine Frucht. Brüder! ist Jemand unter euch von der Wahrheit abgewichen, und irgend einer brächte ihn wieder zurück, der wisse, daß, wer einen Sünder von seinem Irrwege zurückführt, eine Seele vom Tode rettet, und eine Menge Sünden zudeckt. Gruß des Apostels. Hoffnung und Seligkeit der durch Leiden geläuterten und bewährten Christen. Erweckung zu einem des Christen würdigen Verhalten überhaupt und in den besondern Verhältnissen der Untertanen und Knechte gegen ihre Obern und Vorgesetzte, wenn sie auch Unrecht leiden müssen. So mußte auch Jesus leiden.Petrus, Apostel Jesu Christi, an die zerstreuten Fremdlinge in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien, und Bithynien, welche auserwählt sind, nach dem Vorwissen Gottes, des Vaters, durch die Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung des Blutes Jesu Christi. Gnade und Friede euch im reichsten Maße! Gepriesen sei Gott, der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der nach seiner großen Barmherzigkeit durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung, zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, das im Himmel aufbehalten wird, für euch, welche Gottes Macht durch den Glauben für jene Seligkeit aufbewahrt, die bereit steht, daß sie offenbaret werde in der letzten Zeit. Darüber freut euch, auch wenn ihr jetzt auf kurze Zeit (wenn es sein soll) durch mancherlei Prüfungen in Traurigkeit versetzt werdet, damit die Prüfung eures Glaubens viel herrlicher, als das vergängliche, durch's Feuer geprüfte Gold, möge erfunden werden zum Lobe, zum Ruhme und zur Ehre bei der Erscheinung Jesu Christi, den ihr liebet, ohne ihn gesehen zu haben, an den ihr jetzt noch, ohne ihn zu sehen, glaubet. Freuen werdet ihr euch mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr die Seligkeit der Seele als den Lohn eures Glaubens davon traget! Nach dieser Seligkeit suchten und forschten die Propheten, die geweissagt haben von der Gnade, die euch werden sollte; indem sie nachforschten, auf welche Zeit und Umstände der Geist Christi in ihnen hinweise, wenn er die Leiden Christi und die darauf folgende Herrlichkeit vorherverkündigte. Es war ihnen offenbaret, daß nicht sowohl ihnen, als vielmehr euch das zu Gute kommen solle, was jetzt euch von den Boten des Evangeliums gepredigt ist, nachdem der heilige Geist vom Himmel herab gesandt war, und was selbst Engel zu durchschauen wünschen. Umgürtet also die Lenden eures Gemütes, seid nüchtern, und setzet eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die bei der Erscheinung Jesu Christi euch zu Teile werden soll! Als folgsame Kinder richtet euch nicht mehr nach den Lüsten, welche in eurer vorigen Unwissenheit euch beherrschten; sondern wie der heilig ist, der euch berufen, so werdet auch ihr heilig in eurem ganzen Wandel! denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig. Und da ihr den als Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person Jeden nach seinem Werke richten wird; so führt einen gottesfürchtigen Wandel in der Zeit eurer Pilgerschaft. Und wisset, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber und Golde erlöst seid von eurem von den Vätern anererbt törichten Lebenswandel, sondern mit dem teuren Blute Christi, dieses unschuldigen und fehlerfreien Lammes, der zwar vor Gründung der Welt dazu bestimmt war, aber in diesem letzten Zeitalter erschien, euch zu gut, die ihr durch ihn an den Gott glaubet, der ihn von den Toten erweckt und zur Herrlichkeit erhoben hat, so daß ihr Glauben und Hoffnung zu Gott haben könnet. So heiliget eure Seelen im Gehorsam der Liebe, in ungeheuchelter Bruderliebe; mit reinem Herzen und innig liebt einander, als Neugeborne, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige und ewige Wort Gottes. Denn alles Fleisch ist wie Gras, und alle Herrlichkeit desselben ist wie des Grases Blume; das Gras verdorret und seine Blume fällt ab; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit: dieses ist das Wort, welches euch verkündigt wurde. So leget denn ab jede Bosheit, und alle Arglist, Heuchelei, allen Neid, und alle Verleumdungssucht. Als neugeborne Kinder seid begierig nach vernünftiger, unverfälschter Milch, um durch sie zum Heile heran zu wachsen! Wenn ihr anders schon geschmeckt habet, wie süß der Herr ist. Hingeführt zu ihm, diesem lebendigen Steine, der von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber hochgeschätzt und von großem Werte ist, lasset euch als lebendige Steine auch aufbauen! Werdet ein geistiges Haus, eine heilige Priesterschaft, um geistige Opfer zu bringen, die Gott durch Jesum Christum wohlgefallen! Deswegen heißt es auch in der Schrift: Siehe! ich lege in Zion einen auserlesenen, schätzbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden. Diese Ehre steht also euch Gläubigen bevor; den Ungläubigen aber gilt das: Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein geworden. Er ist ein Stein zum Anstoß, ein Fels zum Ärgernis für die, welche sich am Worte stoßen, und nicht an dasselbe glauben, wozu sie auch bestimmt sind. Ihr aber seid ein auserlesenes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein geheiligtes Volk, eine eigentümliche Nation, bestimmt, die Erhabenheit dessen zu preisen, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Lichte berufen. Ihr waret einst Nicht-Volk Gottes jetzt seid ihr sein Volk; ihr waret Nichtbegnadigte, jetzt seid ihr die Begnadigten. Geliebte! ich bitte euch als Fremdlinge und Pilger, enthaltet euch der fleischlichen Lüste, welche wider die Seele streiten! Untadelhaft sei euer Wandel unter den Heiden, damit diejenigen, die euch als Bösewichter anschwärzen, eure guten Werke sehen, und Gott preisen, am Tage der Untersuchung. Unterwerfet euch deswegen, um Gottes willen, jeder menschlichen Ordnung; sowohl dem Könige, der die höchste Gewalt hat, als den Statthaltern, die zur Bestrafung der Verbrecher und zur Belohnung der Rechtschaffenen von ihm gesendet sind; (denn das ist Gottes Wille, durch rechtschaffenen Wandel sollet ihr die Unwissenheit törichter Menschen zum Schweigen bringen,) als Freie, die aber nicht die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit mißbrauchen, sondern als Diener Gottes. Erweiset jedem Achtung! Liebet die Brüder! Fürchtet Gott! Ehret den König! Ihr Knechte unterwerfet euch mit aller Ehrerbietung euren Herren, nicht nur den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen! Denn das erwirbt Gnade, wenn man mit Gott ergebenem Bewußtsein Widerwärtigkeiten erduldet und unverdient leidet. Denn welcher Ruhm wäre es, wenn ihr sündlich handelnd auch Züchtigung dulden müßtet? Nein! wenn ihr rechtschaffen handelnd auch Leiden dulden müsset, das erwirbt Gnade bei Gott. Denn das bringt euer Beruf mit sich; wie auch Christus für euch gelitten, und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußtapfen nachfolget. Er hatte keine Sünde getan, kein Trug fand sich in seinem Munde, und dennoch gelästert lästerte er nicht wieder, mißhandelt drohte er nicht, sondern gab sich dem ungerechten Richter hin: er nahm unsere Sünden mit seinem eigenen Körper hinauf an's Holz, damit wir den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben möchten; durch seine Wunden seid auch ihr geheilt. Denn ihr waret wie irrende Schafe, nun aber seid ihr zurückgeführt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen. Belehrung für Ehegatten und Christen überhaupt, besonders, wenn sie um des Christentums willen und unverschuldet leiden müssen.Eben so sollet ihr Weiber euren Männern folgsam sein, damit auch die, welche dem Worte nicht glauben, durch das Betragen der Weiber ohne Wort gewonnen werden, wenn sie euren gottesfürchtigen und reinen Wandel gewahren. Euer Schmuck bestehe nicht im Äußeren, in künstlichem Haargeflecht, goldenem Geschmeide oder prächtiger Kleidung; sondern der in sich gekehrte Gemüt-Mensch, mit immer gleichem, sanftem und stillem Sinn; dies hat hohen Wert vor Gott! So schmückten sich auch einst jene heiligen Weiber, sie hofften auf Gott, und folgten ihren Männern. So gehorchte Sara dem Abraham und nannte ihn „Herr“ und ihr seid ihre Töchter, wenn ihr recht tut, ohne irgend eine Drohung zu fürchten. Ihr Männer gleichfalls! lebet vernünftig zusammen mit dem weiblichen Geschlechte, als dem schwächeren Geschöpfe, und beweiset ihm Achtung, weil auch sie Miterben der Gnade des Lebens sind; damit eure Gebete nicht gehindert werden. Überhaupt seid Alle Eines Sinnes, mitleidig, brüderlich liebend, barmherzig, bescheiden, demütig. Vergeltet nicht Böses mit Bösem, nicht Scheltworte mit Scheltworten, segnet vielmehr; denn dies fordert euer Beruf, damit ihr den Segen als Erbteil erhaltet. Denn wer des Lebens sich freuen und frohe Tage haben will, der bewahre seine Zunge vor Unrecht, und seine Lippen vor trüglichen Worten; er lasse ab vom Bösen und tue Gutes, er suche Frieden und trachte ihm nach. Denn die Augen des Herrn sind auf die Gerechten gerichtet, und seine Ohren auf ihr Flehen; aber mit Mißfallen blickt der Herr auf die, welche Böses tun. Und wer kann euch schaden, wenn ihr dem Guten nachlebet? Doch solltet ihr auch leiden der Gerechtigkeit wegen, so seid ihr selig! Fürchtet nicht ihre Drohungen! Lasset euch nicht schrecken! Heiliget aber Christum, den Herrn, in euren Herzen. Seid immer bereit, euch gegen Jeden zu verantworten, der wegen eurer Hoffnung Rechenschaft von euch fordert, jedoch mit Bescheidenheit und Ehrfurcht, behaltend ein gutes Gewissen; damit, wenn sie euch als Lasterhafte anschwärzen, beschämt werden, welche euren guten Wandel in Christo geschmäht haben. Denn es ist besser, ihr leidet, wenn es Gottes Wille ist, um guter als um böser Taten willen. Denn auch Christus starb Einmal für unsere Sünden, der Gerechte für Ungerechte, um uns zu Gott zu führen; er war dem Fleische nach getötet, aber dem Geiste nach wurde er beim Leben erhalten, in demselben ging er hin, und predigte den Geistern im Kerker, welche einst ungläubig waren, da Gott so langmütig wartete in den Zeiten Noah's als das Schiff gebaut wurde, in welchem wenige, nämlich acht Personen, gerettet wurden durch das Wasser. So wie jetzt nach jenem Vorbilde auch euch die Taufe rettet (nicht in so fern sie nur eine Ablegung körperlichen Schmutzes, sondern eine Angelobung eines guten Gewissens vor Gott ist) durch die Auferstehung Jesu Christi, welcher, nachdem er den Tod verschlungen, zur Rechten Gottes sitzet, damit wir Erben des ewigen Lebens würden; und aufgefahren ist zum Himmel, dem die Engel, die Gewaltigen und Mächtigen unterworfen sind. Da nun Christus im Fleische gelitten, so waffnet auch ihr euch mit dem nämlichen Sinne; (denn wer im Fleische leidet, stehet von der Sünde ab,) damit er nicht mehr nach den Gelüsten der Menschen, sondern nach Gottes Willen, die noch übrige Zeit im Fleische lebt. Denn es ist genug, daß sie die vergangene Zeit des Lebens zugebracht haben nach dem Sinne der Heiden, und wandelten in Ausschweifungen und Wollüsten, in Trunkliebe, Schwelgen und Zechen, und in ruchlosem Götzendienste. Es befremdet jene, daß ihr nicht mehr mit ihnen zu jenem Wollust-Pfuhle hintaumelt; und nun lästern sie. Aber sie werden Rechenschaft geben müssen dem, der in Begriff steht, Lebendige und Tote zu richten. Darum ist auch den Toten das Evangelium verkündigt, daß sie, obgleich nach Ansicht der Menschen im Fleische verurteilt, doch vor Gott dem Geiste nach leben sollen. Alles nähert sich aber dem Ende; darum seid weise und wachsam zum Gebet! Vor Allem aber beharret in fortwährender Liebe gegen einander; denn die Liebe deckt der Sünden Menge. Seid gastfrei gegen einander, ohne euch zu beschweren! Dienet einander, Jeder mit der ihm zu Teil gewordenen Gabe, als gute Verwalter der mannigfachen Gnadengeschenke Gottes. Wer lehrt, trage die Lehre vor als Wort Gottes; wer ein Amt hat, verwalte es mit der Kraft, die Gott schenkt, damit in allen Gott verherrlicht werde durch Jesum Christum, welchem Ehr und Kraft von Ewigkeit zu Ewigkeit gebühret! Amen. Wenn mit euch, Geliebte! die Feuerprobe euch zur Prüfung angestellt wird, so befremde es euch nicht, als widerführe euch etwas Ungewöhnliches. Vielmehr freut euch, wenn ihr an Christi Leiden Teil nehmet; damit ihr auch jauchzen und euch freuen könnet bei der Erscheinung seiner Herrlichkeit. Selig seid ihr, wenn ihr verhöhnet werdet des Namens Christi wegen; dann ruhet die ganze Ehre, Herrlichkeit, und Kraft Gottes, und sein Geist auf euch. Denn es müsse Keiner von euch als Mörder, als Dieb, als Bösewicht, oder als Hascher fremder Dinge leiden. Leidet er aber als Christ, so schäme er sich nicht; vielmehr preise er Gott in diesem Namen. denn die Zeit ist da, wo das Gericht bei dem Hause Gottes seinen Anfang nimmt: trifft es aber uns zuerst, wie wird's am Ende denen ergehen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben? Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird der Ruchlose, der Sünder bleiben? So mögen denn diejenigen, die nach Gottes Willen leiden, dem treuen Schöpfer ihre Seelen empfehlen bei frommen Wandel. Ermahnungen an die Ältesten und ihre Untergebenen. Empfehlung der Demut, des Vertrauens, der Wachsamkeit. Grüße und Segenswünsche.Eure Ältesten ermahne ich, als Mitältester, und Zeuge der Leiden Christi, auch als Mitgenosse der einst sich offenbarenden Herrlichkeit: weidet die euch anvertraute Herde Gottes, und führet die Aufsicht nicht aus Zwang, sondern mit Lust nach Gottes Willen; nicht aus schändlicher Gewinnsucht, sondern aus Zuneigung; nicht als Gebieter über die Auserwählten, sondern ein Muster der Herde zu werden. Dann werdet ihr bei der Erscheinung des Oberhirten den unverwelklichen Ehrenkranz erhalten. Nicht minder seid ihr Jüngere! folgsam gegen die Ältesten; beweiset alle gegenseitig Folgsamkeit! Demut sei euer Gewand, denn Gott widersetzt sich dem Übermütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Demütiget euch also unter die starke Hand Gottes, daß er euch zur Zeit der Heimsuchung erhöhe! Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorgt für euch! Seid nüchtern, wachet! denn euer Feind, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe herum, und sucht, wen er verschlinge. Widerstehet ihm standhaft im Glauben, und wisset, daß eure Brüder in der Welt das Nämliche zu leiden haben! Der Gott aller Gnade aber, der durch Jesum Christum uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit nach kurzen Leiden, der wolle euch vervollkommnen, stärken, kräftigen, und gründen. Ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen! Durch Silvanus, euren, wie ich glaube, treuen Bruder, habe ich in der Kürze geschrieben, um zu versichern und zu bezeugen, daß es die wahre Gnade Gottes sei, woran ihr festhaltet. Es grüßet euch die miterwählte Gemeinde in Babylon, und mein Sohn Markus. Grüßet euch untereinander mit heiligem Kusse. (5:15)Gnade sei über euch Alle, in Christo Jesu! Amen. Wert der christlichen Lehre. Früchte des Glaubens. Gewicht des Zeugnisses der vertrauten Begleiter Jesu, und der Weissagungen.Simon Petrus, Diener und Apostel Jesu Christi, an die, welche durch die Gerechtigkeit unsers Gottes und Heilandes Jesu Christi zu dem mit uns gleich teuern Glauben gelangt sind. Gnade und Friede reichlich über euch durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unsers Herrn! Wie so Alles, was zum Leben und zu einem gottseligen Wandel dient, hat seine göttliche Macht und geschenkt, durch die Erkenntnis dessen, der uns durch Herrlichkeit und Macht berief, wodurch uns die größten und köstlichsten Verheißungen geschenkt worden, damit ihr dadurch der göttlichen Natur Teilhaftig werdet, wenn ihr den verderblichen Lüsten der Welt entsaget; aber eben deswegen wendet allen Fleiß an, und zeiget bei eurem Glauben Tugend, bei der Tugend Erkenntnis, bei der Erkenntnis Selbstbeherrschung, bei der Selbstbeherrschung Geduld, bei der Geduld Frömmigkeit, bei der Frömmigkeit Bruderliebe und bei der Bruderliebe Menschenliebe! Denn wenn sich dies, und zwar reichlich bei euch findet; so läßt es euch in der Erkenntnis unsers Herrn, Jesu Christi, nicht untätig und fruchtlos sein. Bei wem aber jenes sich nicht vorfindet, der ist blind, kurzsichtig, und hat vergessen die Reinigung seiner früheren Sünden. Darum, Brüder! beeifert euch um so mehr, euren Beruf und eure Erwählung durch gute Werke zu befestigen. Wenn ihr dieses tut, so werdet ihr nie sündigen. Nur so wird euch der Eingang in das ewige Reich unsers Herrn und Heilandes, Jesu Christi, weit geöffnet werden. Daher werde ich nie unterlassen, euch immer daran zu erinnern, wie wohl ihr es schon wisset, und fest seid in dem Besitz der Wahrheit. Denn ich halte es für Pflicht, so lange ich diese Hütte bewohne, euch durch Erinnerung zu wecken; da ich weiß, daß ich meine Hütte bald verlassen muß, wie auch unser Herr, Jesus Christus, mit geoffenbart hat. Ich will deshalb unablässig dafür sorgen, daß ihr nach meinem Scheiden euch daran erinnern könnet. Gewiß nicht schlau ersonnenen Mährchen folgten wir, als wir euch die Kraft und Erscheinung unsers Herrn, Jesu Christi, bekannt machten, sondern wir waren Augenzeugen seiner Herrlichkeit. Denn, als er von Gott dem Vater Ehre und Preis empfing; da bei jener höchstherrlichen Verklärung über ihm die Stimme herabtönte: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe; diesen höret! hörten auch wir diese Stimme vom Himmel erschallen; indem wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren. Und wir haben noch ein festeres prophetisches Wort, und ihr tut wohl, wenn ihr darauf achtet, als auf ein Licht, das am dunkeln Orte leuchtet, bis der Tag anbricht, und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen. Vor Allem wisset, daß jede Weissagung der Schrift nicht aus eigener Auslegung geschieht; denn nicht nach eines Menschen Willkür wurde die Weissagung einst gegeben; sondern aus Eingebung des heiligen Geistes haben jene gottgeheiligten Männer gesprochen. Warnung vor falschen Propheten.Aber es gab auch falsche Propheten unter dem Volke, so wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird, die verderbliche Sekten einführen, und den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; aber auch über sich selbst ein schnelles Verderben bringen werden. Und viele werden ihrer Schamlosigkeit folgen, durch welche der Weg der Wahrheit wird gelästert werden. Aus Gewinnsucht werden sie euch mit Trug-Reden überlisten; aber das ihnen schon längst gesprochene Urteil säumt nicht, und ihr Verderben schlummert nicht. Denn hat doch Gott nicht einmal der Engel verschont, die sündigten, sondern sie in die Hölle gestürzt, und an die Ketten der Finsternis gefesselt und zum Gerichte aufbewahrt. Auch der alten Welt hat er nicht verschont; sondern nur den Verkündiger der Gerechtigkeit Noah, als den achten gerettet, die gottlose Welt aber mit der Sündflut bedeckt. Auch die Städte Sodom und Gomorrha hat er in Asche gelegt, und zur Zerstörung verdammt, und zum warnenden Beispiele für künftige Frevler aufgestellt. Aber den gerechten Lot hat er gerettet, den die Zügellosen mit ihrem ausschweifenden Leben so kränkten. (Denn da er noch rein mit Aug' und Ohren war, aber wohnen mußte unter ihnen, so quälten sie täglich die reine Seele durch sittenlose Handlungen.) Der Herr weiß die Frommen aus der Probe zu erlösen, die Lasterhaften aber aufzubewahren zur Strafe am Tage des Gerichts; und zwar vorzüglich diejenigen, welche mit schmutziger Begierde nach dem Fleische wandeln, und der Obrigkeit Hohn sprechen, die, keck und frech, sich nicht scheuen, höhere Würden zu lästern; da doch Engel, an Macht und Gewalt weit größer, kein schmähendes Urteil über sie fällen. Diese hingegen, welche wie unvernünftige Tiere, von Natur dazu geboren sind, um gefangen und geschlachtet zu werden, lästern in ihrer Unwissenheit, und werden in ihrer Verdorbenheit umkommen, und den Lohn ihrer Ruchlosigkeit erhalten; sie, deren Lust tagelanges Schwelgen ist, diese Schandflecke und Scheusale, die von ihren Betrügereien schwelgen, und mit euch nur schmausen; deren Augen voll sind von ehebrecherischer Lust, und im Sündigen unersättlich; die unbefestigten Gemüter berücken; die ein auf Habsucht ausgelerntes Herz haben; die Kinder des Fluches! Sie haben verlassen den geraden Weg, und folgen den Irrwegen Balaams, des Sohnes Bosor nach, welcher den Lohn der Ungerechtigkeit liebte; aber er fand die Strafe seiner Übertretung. Ein sprachloses Lasttier, das mit Menschenstimme redete, steuerte der Tollkühnheit des Propheten. Diese sind wasserlose Quellen, Nebelwolken vom Sturme gejagt; der Finsternis ewiges Dunkel ist ihnen aufbehalten! Durch schwülstige, eitle Reden locken sie durch fleischliche Wollüste und Ausschweifungen diejenigen an sich, welche kaum sich losgerissen hatten von solchen, die im Irrtume gewandelt. Freiheit versprechen sie ihnen, da sie doch selbst Sklaven der Verdorbenheit sind; denn von wem man beherrscht wird, dessen Sklave ist man. Wenn aber diejenigen, welche durch die Erkenntnis des Herrn und Heilandes, Jesu Christi, den Befleckungen der Welt entflohen waren, von Neuem sich darein verwickelnd, beherrscht werden, so wird mit ihnen das Letzte ärger als das Erste. Denn besser wäre es für sie, wenn sie den Weg der Gerechtigkeit nicht hätten kennen gelernt, als daß sie, nachdem sie ihn erkannt, wieder abgewichen vom heiligen Gebote, das ihnen gegeben. So trifft bei ihnen das Sprichwort ein: Der Hund frißt sein Gespienes wieder; und: das Schwein aus der Schwemme wälzet sich wieder im Kot. Es werden Spötter kommen, die, ihren Lüsten frönend, die Wiederkunft Christi leugnen. Aber der Herr wird kommen, große Veränderungen werden dann erfolgen, und nur die werden bestehen, die mit Geduld im Guten beharren.Dies, Geliebte! ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe; in beiden wollte ich euren reinen Sinn durch Erinnerung erwecken, und in Andenken bringen die Worte, die von den heiligen Propheten vorhergesagt, und das Gebot des Herrn und Heilandes durch eure Apostel. Vor allen Dingen wisset, daß in den letzten Zeiten Spötter mit ihrem Gespötte auftreten, die nach ihren eigenen Gelüsten wandeln, und sagen: „Wo bleibt doch die Verheißung oder seine Wiederkunft? Denn seit die Väter entschlafen, bleibt Alles, wie es seit Urbeginn der Schöpfung war.“ Aber es entgeht ihnen - weil sie es wollen - daß der Himmel einst war und die Erde, die aus Wasser und durch Wasser bestand auf Gottes Wort, wodurch einst die mit Wasser überschwemmte Welt zu Grunde ging. Der jetzige Himmel aber und die jetzige Erde durch das nämliche Wort aufbewahrt und vorbehalten zum Brande auf den Tag des Gerichts und des Verderbens über die gottlosen Menschen. Nur das Eine entgehe euch nicht, ihr Lieben! daß bei dem Herrn Ein Tag wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie Ein Tag sind. der Herr zögert nicht die Verheißung, wie es Einige für Zögern halten; er ist nur langmütig gegen uns; denn er will nicht, daß Jemand verloren gehe, sondern daß Jeder sich zur Buße kehre. Aber kommen wird der Tag des Herrn, wie ein Dieb, an demselben werden krachend die Himmel vergehen, die Elemente brennend zerschmelzen, und die Erde und was darauf ist, in Brand vergehen. Da also diesem Allen eine Zerstörung bevorsteht, wie sehr geziemt es euch, in heiligem Wandel und Gottseligkeit zu leben, zu harren und euch schnell zu bereiten auf die Ankunft des Tages des Herrn, an welchem die Himmel in Feuer zergehen und die Elemente in der Glut zerschmelzen werden. Wir harren aber nach seiner Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde, wo Gerechtigkeit wohnen wird. Darum, Geliebte! da ihr dies zu erwarten habt; so wendet Fleiß an, unbefleckt und tadellos vor ihm in Frieden gefunden zu werden, und erwäget, daß die Langmut unsers Herrn zur Beseligung diene, wie auch unser geliebter Bruder, Paulus, nach der ihm verliehenen Weisheit euch geschrieben hat, so wie auch in allen Briefen, in denen er davon redet; wobei freilich Manches schwer zu verstehen ist, was Unwissende und Unbefestigte, wie die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben verdrehen. Ihr nun, Geliebte, die ihr das zuvor wisset, hütet euch, daß ihr nicht mit fortgerissen werdet vom Irrtume der Gottlosen, eure eigene Festigkeit verlieret! Wachset vielmehr in der Gnade und Erkenntnis unsers Herrn und Heilandes, Jesu Christi! Ihm sei Ehre jetzt und zu ewigen Zeiten! Amen. Ansehen und Glaubwürdigkeit der Zeugen des Lebens Jesu. Kennzeichen der Gemeinschaft mit Gott, dem Heiligen, und mit Jesu, dem Erlöser. - Hohes Glück der Kinder Gottes und ihre unterscheidende Gesinnung.Was von Anfang her war, was wir gehört, was wir mit unsern Augen gesehen, was wir genau beobachtet und mit unsern Händen berührt haben, in Beziehung auf das Wort des Lebens, (ja erschienen ist das Leben) wir haben es gesehen und sind seine Zeugen, und verkündigen euch das Leben, das ewige, das beim Vater war, und uns erschien; was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habet, und unsere Gemeinschaft eine Gemeinschaft sei mit dem Vater und mit seinem Sohne, Jesu Christo. Und dieses schreiben wir euch, damit ihr euch freut und eure Freude vollkommen werde. Das ist aber die Verkündigung, die wir von ihm vernommen haben, und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. Wenn wir nun sagen: wir haben Gemeinschaft mit ihm, und doch noch in Finsternis wandeln, so lügen wir und handeln nicht der Wahrheit gemäß. Wandeln wir hingegen im Lichte, wie Er im Lichte ist; so haben wir Gemeinschaft mit einander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so täuschen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns; bekennen wir aber unsere Sünden, so ist er treu und gerecht, uns unsere Sünden zu vergeben und uns von aller Untugend zu reinigen. Wenn wir sagen: wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner; und seine Lehre ist nicht in uns. Dies, meine Kinder! schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt; hat aber Jemand gesündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, den Gerechten, und dieser ist die Versöhnung für unsere Sünden, doch nicht allein für unsere, sondern auch für die der ganzen Welt. Und daran können wir wahrnehmen, daß wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich kenne ihn und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und die Wahrheit ist nicht in ihm; wer aber seine Lehre befolgt, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen; daran erkennen wir, daß wir in ihm sind. Wer sagt, er bleibe in ihm, der muß auch wandeln, wie er gewandelt hat. Ich schreibe euch, Geliebte! kein neues Gebot, sondern ein altes, das ihr von Anfang an gehabt. Dieses alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört. Doch schreibe ich‘s auch wieder als ein neues Gebot, daß es bei Ihm und bei euch wahrhaft ist; weil die Finsternis verschwunden, und das wahre Licht jetzt leuchtet. Wer sagt: er sei im Lichte, und doch seinen Bruder hasset, der ist noch bis jetzt in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Lichte, und stößt nicht an; wer aber seinen Bruder hasset, der ist noch in Finsternis, und wandelt im Finstern, und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen blind macht. Kinder! ich schreibe euch: euch werden die Sünden erlassen durch seinen Namen. Euch, Väter! schreibe ich: ihr kennet den, der von Anfang ist; euch, Jünglinge! schreibe ich: ihr habe den Bösen überwunden; euch, Kinder! schreibe ich: ihr kennet den Vater; euch Jünglinge! habe ich geschrieben: daß ihr stark seid, und das Wort Gottes in euch bleibe, und daß ihr den Bösen überwunden. Liebet nicht die Welt, noch das, was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, in dem ist noch nicht die Liebe zum Vater. Denn Alles, was in der Welt ist: Fleischeslust, Augenlust, Hoffart des Lebens, kommt nicht vom Vater her, sondern von der Welt. Die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Kinder! es ist die letzte Zeit, und wie ihr gehört habt, soll der Widerchrist kommen; ja schon jetzt sind der Widerchristen viele da; wir sehen daraus, daß das letzte Zeitalter vorhanden ist. Von uns sind sie ausgegangen; aber sie waren nicht aus uns; denn wenn sie aus uns gewesen wären, so wären sie wohl bei uns geblieben; allein es sollte offenbar werden, daß nicht Alle aus uns sind. Doch ihr habet die Weihe von dem Heiligen und seid von Allem unterrichtet. Ich schreibe euch nicht, als wenn ihr die Wahrheit nicht kenntet; nein, ihr kennet sie auch, daß von der Wahrheit keine Irrlehre ausgehen kann. Wer ist ein Irrlehrer, wenn es der nicht ist, der leugnet, daß Jesus der Christus sei? Der ist ein Widerchrist, der den Vater und den Sohn verleugnet. Jeder, der den Sohn verleugnet, hat auch den Vater nicht, wer aber den Sohn anerkennt, der hat auch den Vater. Was ihr also Anfangs gehört, muß in euch bleiben. Bleibt das in euch, was ihr anfangs gehört; so bleibet auch ihr in Verbindung mit dem Sohne und mit dem Vater. Ja, ewiges Leben ist die Verheißung, die er selber uns gegeben. Dieses schreibe ich euch um derer willen, die euch verführen wollen. Was euch betrifft, so bleibe in euch die Weihe, die ihr von Ihm empfangen; darum bedürfet ihr nicht, daß ein Anderer euch lehre; sondern wie diese Weihe euch über Alles belehrt, so ist es Wahrheit und kein Irrtum. Und wie Er euch gelehrt hat, dabei bleibet! Ja, Kinder, bleibet mit Ihm verbunden, damit, wann Er erscheinen wird, wir freudige Zuversicht haben und nicht zu Schanden werden vor Ihm bei seiner Ankunft. Wisset ihr, daß er gerecht ist, so erkennet, daß Jeder, der recht tut, aus ihm geboren ist. Sehet, welche Liebe der Vater uns bewiesen, daß wir Kinder Gottes heißen und sind! deswegen verkennt uns die Welt, weil sie ihn nicht kennt. Geliebte! schon jetzt sind wir Gottes Kinder, aber noch ist es nicht enthüllt, was wir sein werden; doch sind wir gewiß, daß, wenn es sich enthüllen wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Jeder nun, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich so, wie Er rein ist. Jeder, der Sünde tut, übertritt das Gesetz; denn die Sünde besteht in der Übertretung des Gesetzes. Und ihr wisset, daß er erschienen ist, damit er uns von der Sünde befreie, daß an ihm selbst keine Sünde ist. Jeder, der mit ihm vereinigt bleibt, der sündigt nicht; Jeder hingegen, der sündigt, hat ihn weder gesehen, noch ihn erkannt. Kinder! lasset euch von Niemand verführen! Wer tut, was recht ist, der ist gerecht, so wie er gerecht ist. Wer Sünde tut, ist vom Teufel; denn der Teufel hat von jeher gesündigt; darum ist aber der Sohn Gottes erschienen, daß er die Werke des Teufels zerstöre. Wer ein Gotteskind ist, begehet keine Sünde, weil der Keim des Göttlichen in ihm bleibt; ja er kann nicht sündigen, weil er ein Kind Gottes ist. Daran offenbaren sich die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Jeder, der nicht tut, was recht ist, ist kein Gotteskind, auch nicht, wer seinen Bruder nicht liebt. Denn das ist die Verkündigung, die ihr anfangs gehört, daß wir uns einander lieben sollen. Wir dürfen es nicht machen, wie Kain, der ein Kind des Bösen war, und seinen Bruder erschlug; und warum erschlug er ihn? Weil sein Tun böse und seines Bruders Tun gerecht war. Wundert euch nicht, meine Brüder! wenn euch die Welt hasset! Wir wissen, daß wir aus dem Tode zum Leben gelangt sind, weil wir die Brüder lieben. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tode. Jeder, der seinen Bruder hasset, ist ein Mörder; daß aber ein Mörder das ewige in ihm bleibende Leben nicht haben kann, ist euch bekannt. Daran haben wir Gottes Liebe kennen gelernt, daß Er sein Leben für uns gelassen. Auch wir sollen das Leben für die Brüder lassen. Wer nun Lebensgüter dieser Welt besitzt, und bei dem Anblick seines Notleidenden Bruders sein Herz ihm verschließt, wie kann Liebe zu Gott in ihm bleiben? Nein, meine Kinder! unsere Liebe soll nicht in Worten, nicht auf der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit sich zeigen. Auch daran können wir es wissen, ob wir Kinder der Wahrheit sind, und können vor ihm unsere Herzen beruhigen, daß, wenn auch unser Herz uns anklagt, Gott doch noch größer ist, als unser Herz, und ihm Alles bekannt ist. Geliebte! klagt uns unser Herz nicht an, dann haben wir ein freudiges Vertrauen zu Gott; und was wir bitten, das erhalten wir von ihm; weil wir seine Gebote halten, und tun, was ihm wohlgefällt. Und kein Gebet ist dieses: daß wir glauben an den Namen seines Sohnes, Jesu Christi, und uns einander lieben, wie er uns geboten. Wer seine Gebote hält, der bleibt mit ihm, und Er mit ihm vereinigt; daran erkennen wir aber, daß er mit uns verbunden bleibt, an dem Geiste nämlich, den er uns gegeben. Merkmale zur Unterscheidung wahrer und falscher Lehrer. Liebe bezeichnet die Angehörigen GottesGeliebte! glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind bereits viele Lügenpropheten in die Welt ausgegangen. Daran könnet ihr aber Gottes Geist erkennen: Jeder Geist, der bekennt, daß Jesus Christus im Fleisch gekommen sei, ist von Gott. Jeder Geist aber, der Jesum trennt, ist nicht von Gott. Das ist eben der Geist des Widerchristes, der, wie ihr gehört, kommt, ja schon jetzt in der Welt ist. Ihr aber, Kinder, seid von Gott, und habet jene überwunden; denn der in euch ist, ist mächtiger, als jener, der in der Welt ist. Jene sind Weltkinder; darum lehren sie, was der Welt gefällt, und die Welt gibt ihnen Gehör. Wir aber sind Gottes Kinder, wer Gott kennt, gibt uns Gehör; wer aber nicht Gottes Kind ist, gibt uns kein Gehör. Daran unterscheiden wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums. Geliebte! lasset uns einander lieben! denn die Liebe ist aus Gott; deswegen ist Jeder, der die Liebe hat, von Gott geboren und kennt Gott; wer keine Liebe hat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe. Die Liebe Gottes hat sich darin uns bewiesen, daß Gott seinen eingebornen Sohn in die Welt gesandt, damit wir durch ihn leben. Darin zeigte sich diese Liebe, nicht, als wenn wir Gott geliebt, sondern daß er uns liebte, und seinen Sohn sandte zur Versöhnung für unsere Sünden! Geliebte! da Gott uns so geliebt; so müssen auch wir einander uns lieben! Niemand hat Gott jemals gesehen; wenn wir aber einander uns lieben, dann bleibt Gott in uns, uns seine Liebe ist in uns vollkommen. Daran erkennen wir, daß wir mit ihm vereint sind, und er mit uns, daß er uns von seinem Geiste mitgeteilt hat. Und wir haben es gesehen und bezeugen es, daß der Vater den Sohn zum Erlöser der Welt gesandt. Wer nun bekennt, daß Jesus Gottes Sohn ist, mit dem ist Gott vereint, und er mit Gott. Ja, wir haben gläubig erkannt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe, und wer in der liebe bleibt, der bleibt mit Gott und Gott mit ihm vereint. Darin zeigt sich die Liebe Gottes in uns vollkommen, daß wir am Tage des Gerichtes frohe Zuversicht behalten; wenn wir in dieser Welt so sind, wie Er war. Furcht ist nicht in der Leibe, sondern vollkommene Liebe verdrängt die Furcht. Denn die Furcht hat etwas Peinliches; wer sich also noch fürchtet, dessen Liebe ist noch nicht vollkommen. „Lasset uns Gott lieben; denn er hat uns zuerst geliebt!“ Wer da sagt: „Ich liebe Gott und hasset seinen Bruder, der ist ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?“ Von Gott haben wir ja auch dieses Gebot, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe. Glaube an Jesus und Liebe zu den Brüdern. Liebe zu Gott und das Halten seiner Gebote lebt in unzertrennlicher Verbindung. Weltbesiegende Kraft des Glaubens an Christus. Zeugen für Christus. Über Gebet, Fürbitte, Streben nach Heiligkeit, und Enthaltung vom Götzendienste. Jeder, der glaubt, daß Jesus der Christus ist, der ist Gotteskind; und wer den Vater liebt, der liebt auch dessen Kind. Daran erkennen wir, daß wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben, und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn Jeder, der zu Gottes Kindern gehört, überwindet die Welt; und eben dieser Welt überwindende Sieg ist unser Glaube. Wer kann sonst die Welt besiegen, wenn es der nicht kann, welcher glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser, der mit Wasser und Blut auftrat, ist Jesus der Christus, nicht mit Wasser allein, sondern mit Wasser und Blut. Auch der Geist bezeugt es, daß Christus die Wahrheit ist. Der Zeugen also sind drei im Himmel: der Vater, das Wort und der heilige Geist; und diese drei sind Eins. Und drei sind Zeugen auf Erden: der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind Eins. Gilt nun bei uns schon das Zeugnis der Menschen; so muß doch Gottes Zeugnis weit mehr gelten. Nun aber ist eben ein solches dasjenige Zeugnis Gottes, welches weit mehr gilt, was er von seinem Sohne abgelegt. Wer nun an den Sohn Gottes glaubt, der hat dies Zeugnis Gottes in sich selber, wer aber dem Sohne nicht glaubt, der erklärt ihn für einen Lügner; weil er dem Zeugnis nicht glaubt, das Gott selbst von seinem Sohne abgelegt. Es beruhet nun auf diesem Zeugnisse, daß Gott uns ewiges Leben gegeben, und daß dieses Leben in seinem Sohne ist. Wer den Sohn hat, der hat dies Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat dies Leben nicht. Dies schreibe ich euch, damit ihr gewiß seid, daß ihr das ewige Leben habet, wenn ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubet. Und darauf beruhet auch die feste Zuversicht, die wir zu ihm haben, daß er uns erhört, wenn wir nach seinem Willen um etwas bitten. Und wissen wir, daß er unser Bitten höret, so sind wir auch gewiß, daß wir das von ihm Erbetene erlangen werden. Wenn Jemand seinen Bruder eine Sünde begehen sieht, die keine Sünde zum Tode ist, so bete er, daß Er ihm das Leben erhalte; denen nämlich, die keine Sünde zum Tode begingen. Ist es aber eine Sünde zum Tode, so sage ich nicht, daß man wegen derselben bitten solle. Jedes Unrecht ist Sünde; und es gibt eine Sünde zum Tode. Wir wissen: Jeder, der Gottes Kind ist, sündiget nicht; das Kind Gottes ist vielmehr auf seiner Hut, daß es der Böse unangetastet lasse. Wir wissen, daß wir Kinder Gottes sind, und daß die ganze Welt im Bösen liegt. Aber wir wissen auch, daß der Sohn Gottes gekommen ist, und uns den Sinn gegeben hat, den wahrhaftigen Gott zu erkennen; ja vereint sind wir mit dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Götzen! Amen. Gruß. Johannes lobt den standhaften Glauben der Kyria und ihrer Kinder. Er ermahnt sie, in der Liebe zu beharren, und die Irrlehrer zu fliehen. Ursache der Kürze seines Schreibens. Grüße.Der Älteste an die auserwählte Frau und an ihre Kinder, die ich in Wahrheit liebe, (und nicht nur ich, sondern auch Alle, welche die Wahrheit erkannt haben) um der Wahrheit willen, die in uns bleibt, und ewig mit uns sein wird. Gnade, Erbarmen, Friede sei mit euch von Gott, dem Vater und dem Herrn, Jesu Christo, dem Sohne des Vaters, durch Wahrheit und Liebe. Es hat mich sehr gefreut, daß ich unter deinen Kindern solche gefunden, welche in der Wahrheit wandeln, wie wir die Vorschrift von dem Vater empfangen haben. Und nun bitte ich dich, Kyria! - nicht als ob ich dir ein neues Gebot schreiben wollte, sondern das wir von Anfang her gehabt, - lasset uns einander lieben. Und dieses ist die Liebe, daß wir nach seinen Geboten wandeln; dieses ist das Gebot, wie ihr von Anfang gehört, daß ihr darnach wandeln sollet! Viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, welche leugnen, daß Jesus Christus im Fleische gekommen. Ein solcher ist der Verführer und der Widerchrist. Seid auf eurer Hut, damit nicht unsere Arbeit verloren gehe, sondern voller Lohn uns werde! Wer abfällt und nicht bei der Lehre Christi bleibt, der hat Gott nicht; wer aber bei der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als den Sohn. Wenn Jemand zu euch kommt, und bringet diese Lehre nicht; so nehmet ihn nicht in‘s Haus auf, und begrüßet ihn nicht! Denn wer ihn begrüßt, der nimmt Teil an seinen bösen Werken. Ich hätte noch Vieles zu sagen; aber ich wollte es nicht durch Papier und Tinte; sondern ich hoffe euch zu besuchen, und mündlich zu sprechen, damit unsere Freude um so vollkommener werde. Die Kinder deiner auserwählten Schwester lassen dich grüßen. Johannes bezeugt dem Kajus seine Freude über seinen Christenwandel und die gastfreundliche Aufnahme reisender Christen; rügt dagegen sehr ernsthaft das Betragen eines gewissen Diotrephes, und empfiehlt den Demetrius. Ursache der Kürze seines Schreibens. Segenswunsch. Grüße.Der Älteste an den geliebten Kajus, den ich in Wahrheit liebe. Geliebter! ich wünsche vor allen Dingen, daß du dich wohl befindest, und du so gesund seiest, als es um deine Seele gut steht. Es hat mich aber sehr erfreut, als Brüder kamen, und rühmten dein wahres Benehmen, wie du in der Wahrheit wandelst. Nichts kann mich mehr freuen, als wenn ich höre, daß meine Kinder in Wahrheit wandeln. Du handelst recht treulich, mein Lieber, was du an den Brüdern und an den Fremdlingen tust. Sie haben deine Liebe öffentlich in der Gemeinde gerühmt; du wirst wohl tun, wenn du auf eine vor Gott werte Art ihnen weiter forthilfst. Denn um seines Namens willen sind sie von den Heiden ausgewandert, und haben nichts mit sich genommen. Solche aufzunehmen, ist unsere Pflicht, damit auch wir der Wahrheit mitwirken. Ich hätte vielleicht an die Gemeinde geschrieben; allein Diotrephes, der unter ihnen den Meister spielt, nimmt uns nicht an. Bei meiner Ankunft werde ich ihm deswegen sein Betragen vorhalten, da er durch üble Nachreden uns verhöhnt, und, damit noch nicht zufrieden, weder selbst die Brüder aufnehmen will, noch es Andern, die es tun wollen, gestattet; sondern sie aus der Gemeinde ausstößt. Geliebter! ahme nicht dem Bösen, sondern dem Guten nach! Wer Gutes tut, ist Gottes Kind; wer Böses tut, der kennt Gott nicht. Dem Demetrius gibt Jeder und die Wahrheit selbst ein gutes Zeugnis; auch wir geben ein gutes Zeugnis, und ihr wisset, daß unser Zeugnis wahr ist. Ich hätte Vieles dir zu schreiben; aber ich mag es nicht durch Tinte und Feder dir schreiben. Ich hoffe aber, dich bald zu sehen, dann wollen wir mündlich reden. Friede sei mit dir! Die Freunde grüßen dich. Grüße die Freunde namentlich! Ermahnung zu standhafter Beharrlichkeit im Glauben, im Gebet, in der Liebe und in der Hoffnung vor den großen Gefahren, welche durch Irrlehrer drohen, die er als Menschen von den schändlichsten Grundsätzen und Sitten beschreibt.Judas, Diener Jesu Christi, Bruder des Jakobus, an die durch Gott den Vater Geheiligten, und durch Jesum Christum Befestigten und Berufenen. Fülle von Gnade, Frieden und Liebe euch! Geliebte! mit aller Sorgfalt darauf bedacht, euch von dem gemeinschaftlichen Heile zu schreiben, fand ich es für nötig, euch schriftlich zu ermahnen, zu kämpfen für den Glauben, der nun einmal den Heiligen verliehen worden. Denn es haben sich einige gottlose Menschen eingeschlichen – die schon längst aufgezeichnet sind zu solchem Strafgerichte – welche die Gnade unsers Gottes zur Zügellosigkeit mißbrauchen, und den einzigen Herrscher und Herrn über uns, Jesum Christum, verleugnen. Ich will aber an das, was euch nun einmal bekannt ist, wieder erinnern, daß der Herr das Volk zwar aus Ägypten rettete; aber nachher diejenigen, welche ungläubig wurden, vertilgte. Auch die Engel, die ihren ursprünglichen Zustand nicht behaupteten, sondern ihren Wohnsitz verließen, hat er bis auf den großen Gerichtstag mit ewigen Banden in der Finsternis aufbewahrt. So sind Sodom und Gomorrha und die umliegenden Städte, welche, gleich jenen, Unzucht trieben, und unnatürlicher Wollust nachhingen, zum Warnungs-Beispiel aufgestellt, leidend die Strafe des ewigen Feuers. Eben so wird es auch denen ergehen, welche im Lusttaumel den Körper beflecken, der Obrigkeit Hohn sprechen, und höhere Würden lästern. Selbst Michael, der Erzengel, als er mit dem Teufel in Streit und Wortwechsel über Moses Leichnam geriet, wagte nicht, ein Urteil mit Schmähworten zu sprechen; vielmehr sagte er: Der Herr strafe dich! Diese hingegen lästern, was sie nicht kennen; was sie aber, gleich den vernunftlosen Tieren, der sinnliche Trieb lehrt, das gereicht ihnen zum Verderben. Wehe ihnen! sie wandeln auf Kains Wegen; auf Balaams Irrwege rennen sie aus Gewinnsucht dahin! Wie Kora stürzen sie durch Empörung in's Verderben! Sie sind Schandflecken bei ihren Liebesmählern, schwelgen ohne Scham, sich selbst mästend. Sie sind wasserleere Wolken, vom Winde umhergetragen; spätherbstliche Bäume ohne Frucht, zweimal erstorben und in der Wurzel verdorben; brandende Meereswellen, die ihre eigene Schande ausschäumen; Irrstern, welchen der Finsternis ewiges Dunkel aufbehalten. Gegen solche hat auch schon Henoch, der Siebente von Adam, geweissagt mit den Worten: Siehe! der Herr kommt mit vielen Tausenden seiner Heiligen, Gericht zu halten über Alle, und zu bestrafen alle Gottlosen unter ihnen, wegen aller ihrer verübten Ruchlosigkeiten, und wegen aller Lästerungen, die sie gegen ihn ausgestoßen, die gottlosen Sünder. Diese sind die Murmler, die Immertadler, frönend ihren Lüsten. Ihr Mund ist voll Großprahlerei; Schmeichler in's Angesicht aus Eigennutz. Ihr aber, Geliebte! seid der Worte eingedenk, die zuvor schon die Apostel unsers Herrn, Jesu Christi, vorgetragen. Sie sagten euch, daß in der letzten Zeit Spötter auftreten würden, die nur ihren gottlosen Lüsten folgen. Das sind nun die, welche Spaltungen verursachen, sinnlich sind, und den Geist nicht haben. Ihr aber, Geliebte! gründet euch fest auf euren heiligsten Glauben, betet mit heiligem Geiste; erhaltet euch in der Liebe Gottes und hoffet auf die Barmherzigkeit unsers Herrn, Jesu Christi, zum ewigen Leben! Einige warnet, nachdem sie gerichtet sind; Andere rettet, wie aus dem Brande sie reißend; Anderer nehmet euch durch Abschreckung3 an; verabscheut aber auch schon das befleckte Kleid des Fleisches. Dem aber, der mächtig ist, euch vor der Sünde zu bewahren, und euch vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden unsträflich darzustellen, bei der Erscheinung unsers Herrn Jesu Christi; dem einzigen Gott, unserm Erretter, durch Jesum Christum, unsern Herrn, sei Preis und Majestät, Macht und Gewalt, in allen Vorzeiten, jetzt und in alle ewige Ewigkeiten. Amen. Eingang. Geheimnis der sieben Leuchter und Sterne.Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, seinen Knechten zu zeigen, was schnell geschehen soll, und die er durch seinen Engel, den er sandte, seinem Knechte Johannes bildlich deutete, welcher bezeugte das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, so wie er es gesehen. Selig, der liest und die hören diese prophetischen Reden, und ihren Inhalt beobachten! Denn die Zeit ist nahe. Johannes an die sieben Gemeinden Asiens. Gnade euch und Friede von dem, der ist, der war und der kommen wird, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind, und von Jesu Christo, dem treuen Zeugen, dem Erstling aus den Toten, dem Beherrscher der Erdenkönige, der uns geliebt, uns durch sein Blut von unseren Sünden gereinigt, und uns zu einem Königreiche, zu Priestern vor Gott, seinem Vater, gemacht hat. Ihm sei Preis und Macht bis in die ewigen Ewigkeiten! Amen. Siehe! Auf den Wolken kommt er, und sehen wird ihn jedes Auge, auch die, welche ihn durchstochen, und wehklagen werden seinetwegen alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, spricht Gott, der Herr, welcher ist, und welcher war, und welcher kommen wird, der Allherrscher! Ich Johannes, euer Bruder und Mitgenosse der Trübsal und des Reiches und der Standhaftigkeit Jesu Christi, war auf der Insel, Patmos genannt, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses willen von Jesu Christo. Ich war im Geiste am Tage des Herrn, und hörte hinter mir eine starke Stimme, gleich einer Posaune, sprechen: Schreibe, was du siehst, in ein Buch, und schicke es an die Gemeinden: Nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamus, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia, nach Laodizea! Ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir sprach; und umkehrend sah ich sieben goldene Leuchter; und in der Mitte der sieben Leuchter Jemand, einem Menschensohne ähnlich, bekleidet mit einem Talar, die Brust umgeben mit goldenem Gürtel; sein Haupt und Haar war weiß wie weiße Wolle, wie Schnee und seine Augen waren wie Feuerflamme; seine Füße wie im Ofen glühendes Erz, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser. In seiner Rechten hielt er sieben Sterne, aus seinem Munde ging ein scharfes zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht strahlte wie die Sonne in ihrer ganzen Kraft. Als ich ihn sah, fiel ich wie tot zu seinen Füßen nieder. Er aber legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht, ich bin's, der Erste und der Letzte, und der Lebendige! Tot war ich und siehe! Ich lebe bis in die ewigen Ewigkeiten, und habe des Todes und der Hölle Schlüssel! Schreibe also, was du gesehen hast, was ist, und was nachher geschehen soll. Das Geheimnis der sieben Sterne, die du sahst in meiner Rechten, und die sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne bedeuten die Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter bedeuten die sieben Gemeinden selbst. Schreiben an die Gemeinde zu Ephesus, zu Smyrna, zu Pergamus. zu Thyatira.Dem Engel der Gemeinde zu Ephesus schreibe: So spricht, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, und in der Mitte der sieben goldenen Leuchter wandelt: Ich weiß um dein Tun, um deine Mühe und deine Geduld, und daß dir die Bösen unerträglich sind. Du prüfst auch, die sich Apostel nannten, und es nicht sind; und befandest sie als Lügner. Du harrtest geduldig aus; und ertrugst viel um meines Namens willen, ohne zu ermüden. Aber das habe ich wieder dich: Daß du deine erste Liebe verlassen. Bedenke denn, von wo herab du gesunken; kehre um, und tue die ersten Werke; wo nicht, so komme ich dir schnell, und rücke deinen Leuchter von seiner Stelle, wenn du nicht umkehrst. Doch hast du dieses: Daß du die Werke der Nikolaiten haßt, welche auch ich hasse. Wer Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht: Den Überwinder will ich genießen lassen von dem Lebensholze, das in meines Gottes Paradiese steht. Dem Engel der Gemeinde zu Smyrna schreibe: So spricht der Erste und der Letzte, der tot war und lebt: Ich kenne deine Trübsal und Armut, (doch du bist reich) und die Lästerung, die du von denen erduldest, welche sich Juden nennen und es nicht sind, vielmehr eine Schule Satans sind. Fürchte dich nicht vor dem, was du noch leiden wirst! Siehe! Einige von euch wird Satan zur Prüfung ins Gefängnis werfen, und diese Trübsal wird zehn Tage dauern. Sei treu bis in den Tod, und ich will dir die Krone des Lebens geben! Wer Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht: Dem Überwinder soll der zweite Tod nicht wehe tun. Dem Engel der Gemeinde zu Pergamus schreibe: So spricht der, welcher das scharfe zweischneidige Schwert führt: Ich weiß, wo du wohnst, wo Satan thront; und doch behälst du meinen Namen, und hast meinen Glauben nicht verleugnet, selbst in den Tagen nicht, in welchen Antipas, mein getreuer Zeuge, bei euch, wo Satan thront, umgebracht wurde. Aber ich habe doch etwas wider dich: Du duldest dort Leute, welche die Grundsätze des Balaams haben, der zugunsten Balaks lehrte, Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. Ebenso sind auch solche bei dir, welche den Grundsätzen der Nikolaiten auf dieselbe Weise anhangen. Kehre um, wo nicht, so komme ich dir schnell, und wider sie werde ich mit dem Schwerte meines Mundes kämpfen. Wer Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht: Dem Überwinder will ich von dem verborgenen Manna geben, und einen weißen Stein, und auf dem Steine einen neuen Namen geschrieben, den Niemand kennt, als der Empfänger. Dem Engel der Gemeinde zu Thyatira schreibe: So spricht der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, und Füße, glühendem Erze gleich: Ich weiß um dein Tun, um deinen Glauben, deine Liebe, deinen Diensteifer und deine Geduld, und deine letzteren Taten, welche die früheren noch übertreffen. Aber ich habe wider dich: Daß du das Weib, die Jesabel, duldest, die unter dem Namen einer Prophetin lehrt, und meine Knechte zu Götzenopfermahlen und zur Hurerei verführt. Zwar habe ich ihr Zeit zur Bekehrung gegeben, aber sie will sich nicht bekehren von ihrer Hurerei. Siehe! Aufs Bett werfe ich sie hin, und die mit ihr Buhlenden in großes Elend, wenn sie nicht umkehren von ihrem Betragen. Töten will ich ihre Kinder, und alle Gemeinden sollen erkennen, daß ich es bin, der Herzen und Nieren prüft, und Jedem von euch will ich nach seinen Werken vergelten. Euch, den übrigen zu Thyatira, die ihr dieser Lehre nicht beipflichtet, und die Tiefen des Satans, wie sie es nennen, nicht anerkennt, euch sage ich hingegen: Ich will auf euch nicht werfen fremde Last. Nur was ihr habt, bewahret, bis ich komme! Wer überwindet und an meinen Werken bis ans Ende festhält, dem will ich Macht geben über die Völker; und mit eisernem Zepter soll er sie regieren, und wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen, wie auch ich Macht empfing von meinem Vater; und den Morgenstern will ich ihm geben. Wer Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht! Schreiben an die Gemeinde zu Sardes, zu Philadelphia, zu Laodizea.Dem Engel der Gemeinde zu Sardes schreibe: So spricht der, welcher die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich weiß um dein Tun; du hast den Namen, daß du lebst und bist tot. Erwache und stärke, was noch übrig ist und hinsterben will! Ich habe dein Tun vor meinem Gott nicht vollgültig gefunden. Bedenke denn, was du empfangen und gehört hast; halte es und bekehre dich! Wenn du nicht wachst, so komme ich dir wie ein Dieb, und nicht wissen sollst du, zu welcher Stunde ich dir kommen werde. Doch hast du noch einige wenige Personen zu Sardes, die ihr Gewand nicht befleckt haben, diese sollen mit mir in weißen Kleidern wandeln, weil sie es wert sind. Wer überwindet, soll mit weißen Kleidern geschmückt werden! Nie werde ich seinen Namen aus dem Buche des Lebens löschen; vor meinem Vater und seinen Engeln werde ich seinen Namen bekennen. Wer Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht! Dem Engel der Gemeinde zu Philadelphia schreibe: So spricht der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat; er öffnet und Niemand schließt; er schließt und Niemand öffnet. Ich weiß um dein Tun. Siehe! Eine Türe, die Niemand zu schließen vermag, habe ich vor dir geöffnet; weil du bei deiner geringen Kraft doch fest hieltest an meinem Wort und nicht verleugnest meinen Namen. Siehe! Ich will es dahin bringen, daß die aus Satans Schule, welche sich Juden nennen, und es nicht sind, sondern lügen, ja ich will sie noch dahin bringen, daß sie kommen, dir zu Füßen fallen, und erkennen, daß ich dich lieb habe. Weil du hieltest das Wort meiner Geduld, so will ich auch dich erhalten vor der Stunde der Prüfung, die kommen wird über den ganzen Erdkreis, zu prüfen der Erde Bewohner. Siehe! Ich komme bald; bewahre was du hast, damit dir Niemand die Krone raube. Wer überwindet, den will ich zum Pfeiler in meines Gottes Tempel machen, daraus er nimmer weichen soll. Ja schreiben will ich auf ihn den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes des neuen Jerusalems, das vom Himmel niederkommt von meinem Gott, und meinem eigenen neuen Namen. Wer Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht! Dem Engel der Gemeinde zu Laodizea schreibe: So spricht der, welcher Amen ist, der treue und zuverlässige Zeuge, der Urgrund der Schöpfung Gottes. Ich weiß um dein Tun, du bist weder kalt noch warm. O! daß du kalt oder warm wärst! So aber, da du lau und weder warm noch kalt bist, werde ich dich aus meinem Munde speien. Du sagst: Ich bin reich, habe die Fülle und bedarf nichts; und du weißt nicht, daß du der Elende und Mitleidswerte, daß du arm und blind und nackend bist. Ich rate dir: Kaufe bei mir im Feuer erprobtes Gold, damit du reich wirst; und weiße Kleider, damit du dich bedecken kannst, und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und Salbe, um deine Augen zu salben, damit du sehend wirst. Die ich lieb habe, warne und züchtige ich; werde deshalb eifriger und kehre um! Siehe! Ich stehe vor der Türe und klopfe; wer meine Stimme hört und mir die Türe öffnet, zu dem gehe ich hinein, und halte Mahl mit ihm und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich gestatten, sich neben mich auf meinen Thron zu setzen; so wie auch ich überwand und neben meinen Vater auf seinen Thron mich setzte. Wer Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht! Offenbarung der Majestät Gottes im Himmel, von 24 Ältesten und 4 Lebendigen umgeben und angebetet.Nach diesem sah ich, und siehe, eine offene Türe im Himmel! Und jene erste Stimme, die wie Posaunenton ich mit mir sprechen gehört, sprach: Steige herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll! Sogleich war ich im Geiste, und siehe! Im Himmel stand ein Thron und auf dem Throne saß Jemand. Und der da saß, war wie Jaspis und Sardier anzusehen, und seinen Thron umschloß ein Farbenbogen, gleich dem Smaragde. Und diesen Thron umkreisten vier und zwanzig Throne, und auf diesen Thronen saßen vier und zwanzig Älteste in weißen Gewändern gekleidet, und mit goldenen Kronen auf ihren Häuptern. Von dem Throne fuhren Blitze aus, und Donnerstimmen. Vor dem Throne brannten sieben Lampen, welches die sieben Geister Gottes sind. Auch strömte vor dem Throne gleichsam ein glaskristallähnliches Meer; und mitten im Umkreise des Thrones standen vier Lebendige vor- und rückwärts voller Augen. Das erste Lebendige glich dem Löwen, das zweite Lebendige dem Stier, das dritte Lebendige hatte ein menschenähnliches Gesicht, das vierte Lebendige glich dem Adler im Fluge. Und jedes dieser vier Lebendigen hatte sechs Flügel, von innen und von außen voller Augen; rastlos rufen sie Tag und Nacht: heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr, der Allherrscher, der war, und ist, und der kommt. Und wenn diese Lebendigen Preis und Ehre und Dank bringen dem, der auf dem Throne sitzt und bis in die ewigen Ewigkeiten lebt; so fallen die vierundzwanzig Ältesten vor dem, der auf dem Throne sitzt, hin, beten den bis in die ewigen Ewigkeiten Lebenden an, und werfen ihre Kronen vor dem Throne nieder, und sprechen: Würdig bist du, Herr, zu nehmen Preis, Ehre und Macht! Denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen wurden sie, und sind erschaffen. Das versiegelte Buch wird von dem Lamme übernommen, um es zu eröffnen. Anbetung desselben.Auch sah ich in der Rechten dessen, der auf dem Throne saß, ein Buch, in- und auswendig geschrieben, und versiegelt mit sieben Siegeln. Auch sah ich einen starken Engel, der mit lauter Stimme rief: Wer ist würdig, zu öffnen das Buch und zu brechen seine Siegel? Und Niemand, weder im Himmel noch auf Erden, noch unter der Erde, konnte das Buch öffnen und hineinsehen. Da weinte ich sehr, daß Niemand würdig gefunden wurde, das Buch zu öffnen und hinein zu sehen. Und einer von den Ältesten sprach zu mir: Weine nicht! Siehe! Der Löwe von dem Stamm Juda, die Sprosse Davids, hat es errungen, zu öffnen das Buch, zu brechen die sieben Siegel. Und ich sah, und siehe! Zwischen dem Throne und den vier Lebendigen und zwischen den Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, welche die sieben in alle Welt ausgesandten Geister Gottes sind. Es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Throne saß. Und sobald es das Buch genommen, fielen die vier Lebendigen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamme nieder; sie hatten ein Jeder Harfen und goldene Schalen voll Rauchwerks, welches die Gebete der Heiligen sind; und sangen dies neue Lied und sprachen: Würdig bist du zu nehmen dies Buch, und zu öffnen seine Siegel; denn du wurdest geschlachtet, und hast Gott uns erkauft durch dein Blut, aus allen Stämmen, Sprachen, Völkern und Nationen, und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen über die Erde. Jetzt sah ich hin, und rings um den Thron, um die Lebendigen und um die Ältesten hörte ich die Stimmen vieler Engel; ihre Zahl war zehntausend mal zehntausend, und noch tausend mal tausend. Mit lauter Stimme riefen sie: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ward, zu nehmen Macht und Reichtum, Weisheit und Kraft, Ehre, Preis und Lob! Und alle Geschaffenen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meere und darinnen sind, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme sei Lob, Ehre, Preis und Macht in alle ewige Ewigkeiten! Und die vier Lebendigen riefen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten sanken nieder, und beteten an, den, der bis in die ewigen Ewigkeiten lebt. Die Eröffnung der ersten sechs Siegel.Nun sah ich das Lamm das erste der sieben Siegel öffnen, und hörte eins der vier Lebendigen mit Donnerstimme rufen: Komme und siehe! Ich sah hin, und siehe! Ein weißes Roß; sein Reiter führte einen Bogen, ein Kranz ward ihm gegeben; als Sieger zog er aus zu neuen Siegen. Als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebendige rufen: Komme und siehe! Und es zog aus ein anderes Roß, feuerrot, und dem Reiter ward Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, und daß sie sich einander erwürgten; auch ward ihm ein großes Schwert gegeben. Als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebendige rufen: Komme und siehe! Und siehe! Ein schwarzes Roß und in des Reiters Hand eine Waage. Und aus der Mitte der vier Lebendigen hörte ich eine Stimme rufen: Ein Maß Weizen um einen Denar, und drei Maß Gerste um einen Denar. Aber am Öl und Wein vergreife dich nicht! Als es das vierte Siegel brach, hörte ich das vierte Lebendige rufen: Komme und siehe! Und siehe! Ein fahles Pferd; seines Reiters Name war: Tod; in seinem Gefolge war das Totenreich, und ihm ward Macht gegeben, über den vierten Teil der Erde, zu töten durch Schwert, Hunger, Pest und Tiere auf Erden. Als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unterhalb dem Altar die Seelen derer, die wegen des Wortes Gottes und des Bekenntnisses, an das sie sich hielten, hingewürgt waren. Diese schrien mit lauter Stimme, und sprachen: Wie lange, Allherrscher! Du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du, und rächst nicht unser Blut an den Erdbewohnern?! Darauf wurde ihnen ein weißes Kleid gegeben und ihnen gesagt, daß sie noch eine Zeitlang ruhig harren möchten, bis ihrer Mitknechte und Brüder Zahl voll sei, welche, wie sie getötet werden würden. Nun sah ich, daß es das sechste Siegel brach; und siehe! Es entstand ein heftiges Erdbeben. Schwarz wie ein Haarsack ward die Sonne, und der ganze Mond wie Blut; die Sterne des Himmels fielen zur Erde, wie der vom Sturm geschüttelte Feigenbaum seine unreifen Feigen abwirft. Wie ein zugerolltes Buch verschwand der Himmel, alle Berge und Inseln wurden ihren Stellen entrückt. Die Könige der Erde, die Fürsten und Befehlshaber, die Reichen und Mächtigen, und alle Sklaven und Freigeborne verbargen sich in die Höhlen und Bergklüfte, und riefen zu den Bergen und Felsen: Stürzet über uns, und decket uns vor dem Anblick dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorne des Lammes! Denn ihres Zornes großer Tag ist gekommen; wer kann bestehen? Versiegelung der Knechte Gottes.Nach diesen sah ich vier Engel an den vier Gegenden der Erde stehen; sie hielten die vier Winde der Erde, daß kein Wind blies über Land, Meer und Baum. Und noch einen anderen Engel sah ich von Sonnenaufgang emporsteigen, welcher das Siegel des lebendigen Gottes hatte. Dieser rief den vier Engeln, welchen Macht gegeben war, Verderben zu bringen über Land und Meer, mit lauter Stimme zu, und sprach: Beschädigt nicht das Land, das Meer und die Bäume, bis wir mit dem Siegel bezeichnet haben die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen. Und ich hörte der Bezeichneten Zahl: hundertvierundvierzig tausend Bezeichnete aus allen Stämmen der Kinder Israel. Aus dem Stamm Juda zwölftausend bezeichnete; aus dem Stamm Ruben zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Gad zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Aser zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Nephtali zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Manasses zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Simeon zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Levi zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Isaschar zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Zabulon zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Joseph zwölftausend Bezeichnete; aus dem Stamm Benjamin zwölftausend Bezeichnete. Nach diesem sah ich eine große Schar, die Niemand zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Geschlechtern, Völkern und Sprachen stand in weißen Kleidern und mit Palmen in ihren Händen vor dem Throne und vor dem Lamme. Und riefen mit lauter Stimme und sprachen: Heil unserm Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamme! Alle Engel standen um den Thron und um die Ältesten, und um die vier Lebendigen, und fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht, beteten Gott an und sprachen: Amen! Lob und Ehre, Weisheit und Dank, Preis, Macht und Stärke sei unserm Gott in die ewigen Ewigkeiten! Amen. Und einer von den Ältesten antwortete und sprach zu mir: Diese mit weißen Kleidern angetan, wer sind sie? Und woher kommen sie? Ich sagte ihm: Herr! Du weißt es! Er erwiderte mir: es sind die, welche aus großer Trübsal gekommen sind, und ihre Kleider gewaschen und weiß gemacht haben im Blute des Lammes; deswegen stehen sie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Throne sitzt, ist das Zelt über ihnen. Kein Hunger, kein Durst, keine Sonne oder irgend andere Hitze wird sie mehr quälen! Denn das Lamm vor dem Throne wird sie weiden, und zu lebendigen Wasserquellen sie führen; und Gott wird alle Tränen von ihren Augen wischen. Eröffnung des siebenten Siegels. Die vier ersten der sieben Posaunenengel.Die fünfte und sechste Posaune.Nun posaunte der fünfte Engel, und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen; ihm wurde der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes gegeben. Er öffnete des Abgrundes Schlund, und ein Rauch stieg aus dem Schlunde empor, wie der Rauch aus einem großen Ofen. Die Sonne und die Luft wurden vom Rauche des Schlundes verfinstert. Aus dem Rauche des Schlundes kamen Heuschrecken über die Erde, welchen Macht gegeben wurde, wie die Landskorpione Macht haben. Geboten wurde ihnen, weder das Gras auf der Erde, noch etwas Grünes, noch irgendeinen Baum zu beschädigen, sondern bloß die Menschen, welche das Siegel Gottes nicht an ihren Stirnen haben. Und zwar wurde ihnen gestattet, sie nicht zu töten, sondern fünf Monate lang sie zu quälen; und zwar ist dieser Schmerz wie der Schmerz vom Skorpion, wenn er einen Menschen sticht. Während dieser Zeit werden die Menschen den Tod suchen, aber ihn nicht finden; zu sterben werden sie wünschen, aber fliehen wird sie der Tod. Die Heuschrecken waren wie Rosse zum Streite gerüstet; auf ihren Köpfen hatten sie wie Kronen von Gold, - menschenähnlich waren ihre Gesichter. Sie hatten Haare, wie Weiberhaare, Zähne, wie Löwenzähne, Panzer, wie eiserne Panzer, und ihre Flügel rauschten, wie das Rasseln der Wagen, mit vielen Pferden bespannt, die in das Schlachtfeld rennen. Sie haben Schwänze wie Skorpione und Stacheln in ihren Schwänzen; sie hatten Macht, fünf Monate lang die Menschen zu quälen. Den Engel des Abgrundes hatten sie über sich zum Könige, der auf hebräisch Abaddon und auf Griechisch Apollyon heißt. Ein Wehe ist vorüber; siehe! noch zwei Wehe kommen nach diesen! Dann posaunte der sechste Engel, und ich hörte von den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gottes Angesicht steht, eine Stimme; (8:14)sie sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die an den großen Fluß Euphrat gebunden sind! (8:15)Gelöst wurden die vier Engel, welche auf Stunde und Tag und Monat und Jahr gerüstet sind, zu töten den dritten Teil der Menschen. (8:16)Die Zahl des Heerzuges der Reiterei war: Zweihundert Millionen. Ich hörte ihre Zahl. (8:17)Und sah ich in der Erscheinung die Rosse und ihre Reiter: Diese hatten feuerrote, schwarzblaue und schwefelfarbige Panzer; die Köpfe der Rosse aber glichen Löwenköpfen und aus ihren Mäulern ging Feuer, Rauch und Schwefel. (8:18)Durch diese drei Plagen: Nämlich durch Feuer, Rauch und Schwefel, das aus ihren Mäulern ging, wurde der dritte Teil der Menschen getötet. (8:19)Der Rosse Macht bestand in ihrem Maule und in den Schwänzen; denn ihre Schwänze gleichen Schlangen und haben Köpfe, und mit diesen schaden sie. (8:20)Und doch kehrten die übrigen Menschen, welche von diesen Plagen nicht getötet wurden, von ihrer Hände Werken nicht um, daß sie nicht mehr angebetet hätten die Dämonen und die Götzenbilder von Gold und Silber, von Erz, Stein und Holz, die weder sehen, noch hören, noch gehen können. (8:21)Auch bekehren sie sich nicht von ihrer Mordsucht, ihren Zauberkünsten, ihrer Unzucht und Dieberei. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Erscheinung des starken Engels. Verschlingung des Buches.Darauf sah ich einen anderen starken Engel vom Himmel, mit einer Wolke umkleidet, herabsteigen: Ein Farbenbogen um sein Haupt, wie die Sonne sein Antlitz, wie Feuersäulen seine Füße: In seiner Hand hielt er ein offenes Büchlein. Seinen rechten Fuß setzte er auf das Meer, den linken auf das Land. Mit einer starken Stimme, wie eines brüllenden Löwen, rief er, und auf sein Rufen antworteten sieben Donner mit ihrer Stimme. Schon war ich im Begriff zu schreiben, als die sieben Donnerstimmen antworteten; da hörte ich eine Stimme vom Himmel rufen: Versiegle, was die sieben Donnerstimmen geredet, und schreibe es nicht auf! Jetzt hob der Engel, den ich auf dem Meere und dem Lande stehen sah, seine rechte Hand zum Himmel empor, und schwur bei dem, der lebt bis in die ewigen Ewigkeiten, der den Himmel erschaffen, und was in ihm ist, und die Erde, und was auf ihr ist, und das Meer, und was in ihm ist: Nun soll keine Zeit mehr sein! Sondern in den Tagen, wann des siebenten Engels Posaune erschalle, soll das Geheimnis Gottes vollkommen erfüllt werden, wie er es durch seine Knechte, die Propheten habe verkündigen lassen. Abermals hörte ich die Stimme vom Himmel mir zurufen und sprechen: Gehe, nimm das offene Büchlein aus des Engels Hand, der auf dem Meere und auf dem Lande steht! Ich ging zum Engel hin und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Da sagte er zu mir: Nimms und verschling es! Bittern Schmerz wird es deinem Bauche, aber honigsüß wird es in deinem Munde sein. Ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es. Süß wie Honig war es in meinem Munde; als ich es aber verschlungen hatte, schmerzte es mich im Bauche. Und er sprach zu mir: Du mußt noch einmal weissagen über viele Völker, Nationen, Sprachen und Könige! Messung des Tempels. Die zwei Zeugen. Die siebente Posaune.Nun ward ein Rohr mir gegeben, einer Meßrute gleich, und mir gesagt: Stehe auf, und miß den Tempel Gottes, den Altar und zähle die darin Anbetenden! Des Tempels äußeren Vorhof laß nur weg und miß ihn nicht! Weil er ist den Heiden preisgegeben; sie werden die heilige Stadt zwei und vierzig Monate zertreten. Meinen beiden Zeugen werde ich aufgeben, tausendzweihundertundsechzig Tage lang in Trauergewand gehüllt zu weissagen. Sie sind die zwei Olivenbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehn. Wenn Jemand es wagte, sich an ihnen zu vergreifen, so speit Feuer ihr Mund und verzehrt ihre Feinde; und des Todes wird jeder sein, der an ihnen sich vergreift! Sie haben Macht zu verschließen den Himmel, daß kein Regen falle währen der Zeit ihrer Weissagung. Macht haben sie über die Gewässer, sie zu wandeln in Blut, und zu schlagen die Erde mit allerlei Plagen, so oft sie wollen. Und nach ihres Zeugnisses Vollendung wird das Tier, das aus dem Abgrunde steigt, mit ihnen kriegen, sie besiegen, und sie töten. Ihre Leichen werden liegen auf den Gassen der großen Stadt, die im bildlichen Sinne wohl heißen mag: Sodom und Ägypten, wo auch ihr Herr gekreuzigt ward. Sehen werden viele aus den Völkern, Stämmen, Sprachen und Nationen ihre Leichen drei Tage und einen halben, und man wird nicht gestatten, daß ihre Leichen zu Grabe gebracht werden. Sich freuen und darüber jubeln werden die Bewohner der Erde, und sich einander Geschenke senden; weil diese beiden Propheten die Bewohner der Erde so quälen. Doch nach diesen drei Tagen und einem halben kam Lebensgeist von Gott in sie. Da richteten sie sich auf ihre Füße; großer Schrecken aber überfiel die, welche sie sahen. Sie hörten eine starke Stimme vom Himmel ihnen zurufen: Kommt herauf! und in einer Wolke hoben sie sich himmelwärts; ihre Feinde sahen sie. In derselben Stunde entstand ein großes Erdbeben; der zehnte Teil der Stadt fiel zusammen, und siebentausend Menschennamen kamen in dem Erdbeben um; die übrigen von Schrecken ergriffen, gaben dem Gott des Himmels die Ehre. Vorüber ist das zweite Wehe; siehe! Das dritte Wehe folgt schnell. Der siebente Engel posaunte, und es erhoben sich laute Stimmen im Himmel, die riefen: Die Weltregierung ist zugefallen unserm Herrn und seinem Christo; er wird regieren bis in die ewigen Ewigkeiten. Die vierundzwanzig Ältesten, welche vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich nieder auf ihr Angesicht, beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, Gott, du Allherrscher, der ist und war, und sein wird, daß du deine große Macht ergriffen hast und nun herrschst! Die Völker zürnten; aber dein Zorn brach aus, und die Gerichtszeit für die Toten, um zu belohnen deine Knechte, die Propheten, die Heiligen, und die, welche deinen Namen fürchten, Klein und groß; hingegen zu vertilgen, die die Erde verderben. Nun ward eröffnet der Tempel Gottes im Himmel, und sichtbar wurde die Bundeslade des Herrn in seinem Tempel; und es erfolgten Blitze, Donnerschläge, Erdbeben und großer Hagel. Das gebärende Weib. Michaels Streit mit dem Drachen.Es erschien ein großes Zeichen im Himmel: Ein Weib mit der Sonne Prachtgewand, unter ihren Füßen der Mond, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen. Sie war schwanger, schrie in Geburtswehen, und rang, zu gebären. Noch ein anderes Zeichen erschien im Himmel: Ein großer feuerroter Drache mit sieben Köpfen, zehn Hörnern, und auf seinen sieben Köpfen sieben Diademe. Sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich und warf sie auf die Erde. Dieser Drache stellte sich hin vor das Weib, als sie gebären wollte, um ihr Kind zu verschlingen, sobald sie geboren hätte. Sie gebar einen Sohn, der die Völker mit eisernen Zepter regieren soll; und ihr Sohn ward entrückt, zu Gott und seinem Throne hin. Das Weib aber entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hat, von Gott bereitet, daß sie auf tausendzweihundertundsechzig Tage Nahrung da finde. - Es war im Himmel ein Streit entstanden; Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen, und der Drache und seine Engel stritten. Aber er war nicht mächtig genug, um einen Platz im Himmel zu behaupten. Hinausgeworfen ward der große Drache, die alte Schlange, Teufel und Satan genannt, der alle Welt verführt; geworfen ward er auf die Erde, geworfen mit ihm auch seine Engel. Hierauf hörte ich im Himmel eine starke Stimme rufen: Nun ist das Heil, die Kraft und das Reich unserm Gott, und die Gewalt seinem Christo geworden! Gestürzt ist der Widersacher unsrer Brüder, der Tag und Nacht vor Gott sie verklagte. Sie haben ihn besiegt durch des Lammes Blut, und durch die Lehre, die sie bekannten, und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod. Darum freut euch, ihr Himmel und seine Bewohner. Wehe der Erde und dem Meere! Zu euch hinab fuhr der Teufel, und groß ist seine Wut, indem er weiß, daß er kurze Frist hat. Da sich nun der Drache auf die Erde gestürzt sah, verfolgte er das Weib, welches den Knaben geboren hatte. Aber gegeben wurden dem Weibe zwei große Adlerflügel, um an ihren Ort in der Wüste zu fliegen, wo sie, entfernt von der Schlange, eine Zeit und zwei Zeiten, und eine halbe Zeit ernährt werden soll. Da schoß die Schlange dem Weibe aus ihrem Rachen Wasser nach, wie einen Strom, damit sie von dem Strome hinabgerissen würde. Die Erde kam aber dem Weibe zu Hilfe, sie öffnete ihren Schlund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Rachen schoß. Voll Zorns über das Weib ging der Drache jetzt hin, Krieg anzufangen mit ihren übrigen Kindern, welche die Gebote Gottes halten, und Jesum standhaft bekennen. Er stand am sandigen Ufer des Meeres, Das Tier mit den sieben Köpfen.und ich sah aus dem Meere ein Tier aufsteigen mit zehn Hörnern und sieben Köpfen; auf seinen Hörnern zehn Diademe, und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. Das Tier, das ich sah, glich einem Paddel, seine Füße waren wie Bärenfüße, und sein Maul wie der Rachen eines Löwen. Der Drache gab ihm seine Macht und große Gewalt. Und einen seiner Köpfe sah ich wie tödlich verwundet, und seine tödliche Wunde ward geheilt. Und die ganze Welt folgte verwundert dem Tiere nach. Man betete den Drachen an, der die Gewalt dem Tiere gegeben, und das Tier selbst betete man an und sprach: Wer ist dem Tiere gleich? und wer vermag mit ihm zu streiten? Ein Maul ward ihm zugelassen, große Dinge und Lästerungen zu reden; auch ward ihm Macht verliehen, zweiundvierzig Monate sein Wesen zu treiben. Da öffnete es sein Maul zu Lästerungen gegen Gott, zu lästern seinen Namen, seine Wohnung und die Bewohner des Himmels. Auch ward ihm zugelassen, mit den Heiligen zu kriegen und sie zu überwinden; und Macht gegeben ward ihm über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen. Anbeten werden es alle Bewohner der Erde, deren Namen nicht in dem Lebensbuche des von Urbeginn der Welt bestimmten Schlachtlammes geschrieben. Wer Ohr hat, der höre. Wer ins Gefängnis führt, der kommt selbst ins Gefängnis; wer mit dem Schwerte tötet, der soll mit dem Schwerte getötet werden. Hier kommt es auf die Standhaftigkeit und Glauben der Heiligen an. Noch ein anderes Tier sah ich der Erde entsteigen: es hatte zwei Hörner, wie ein Lamm, redete aber wie ein Drache. Auch übte es alle Macht des ersten Tieres vor seinen Augen aus; und brachte es dahin, daß die Erde und ihre Bewohner das erste Tier, dessen tödliche Wunde geheilt war, anbeteten Es tat große Zeichen, so daß es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde fallen ließ vor den Augen der Menschen; und verführte die Erdenbewohner durch die Wunderzeichen, die vor dem Tiere zu tun ihm gestattet war, und überredete die Erdbewohner ein Bild zu machen, dem Tiere, das die Schwertwunde hatte und lebet. Ja es ward ihm gegeben, das Bild des Tieres zu beleben, daß sogar dies Bild des Tieres sprach, und bewirkt, daß wer das Bild des Tieres nicht anbetete, getötet wurde. Es bringt es dahin, daß Alle, klein und groß, reich und arm, Freie oder Sklaven das Abzeichen auf ihrer rechten Hand, oder an ihrer Stirne tragen; ja daß Niemand kaufen oder verkaufen kann, außer er trage das Abzeichen, den Namen des Tieres, oder die Zahl seines Namens. Hier kommt es auf Weisheit an. Wer Einsicht hat, der berechne die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertundsechsundsechzig. Bild des Lammes auf dem Berge. Babylons Fall. Strafe der Gottlosen.Ich sah und siehe! das Lamm stand auf dem Berge Sidon, und mit ihm hundertundvierundvierzigtausend, die seinen Namen und seines Vaters Namen auf ihren Stirnen geschrieben trugen. Vom Himmel her hörte ich ein Stimme erschallen, wie das Rauschern vieler Wasser, und wie das Rollen eines heftigen Donners. Auch hörte ich ein Getönt, als wenn Harfenspieler auf ihren Harfen spielten. Sie sangen ein neues Lied vor dem Throne, vor den vier Lebendigen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied verstehen, als nur die hundertvierundvierzigtausend Erkauften von der Erde. Diese sind es, welche mit Weibern sich nicht befleckten; Jungfrauen sind sie, welche dem Lamme folgen, wohin es geht. Sie sind von den Menschen als Erstlinge, Gott und dem Lamme erkauft. In ihrem Munde ward kein Trug gefunden, sie sind ohne Tadel vor dem Throne Gottes. Nun sah ich einen anderen Engel fliegend mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen den Bewohnern der Erde, unter allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern. Mit starker Stimme rief er: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichtes ist da; betet den an, der den Himmel und die Erde, der das Meer und die Quellen des Wassers gemacht hat! Ein zweiter Engel folgte und rief: Gefallen, gefallen ist Babel, die Große! Mit dem Lustwein ihrer Unzucht hat sie alle Völker getränkt. Auf diese folgte ein dritter Engel, der mit lauter Stimme rief: Wer das Tier anbetet, und sein Bild und das Zeichen nimmt an seine Stirn und Hand, der soll trinken vom Zornwein Gottes, der schon ungemischt eingegossen ist in seinen Zornbecher, und wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und dem Lamme; und ihrer Qualen Rauch wird bis in die ewigen Ewigkeiten aufsteigen. Ohne Ruhe Tag und Nacht werden die sein, welche das Tier und sein Bild anbeten, und wer seines Namens Zeichen nimmt. Hier kommt es auf Standhaftigkeit der Heiligen an, die Gottes Gebot und Glauben an Jesum halten. Nun hörte ich eine Stimme vom Himmel mir zurufen: Schreibe: Selig sind die Toten, die im Herrn sterben von nun an! Fürwahr, spricht der Geist, ruhen sollen sie von ihren Leiden; ihre Werke folgen ihnen nach. Und als ich sah, und siehe! eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß Einer, einem Menschensohne ähnlich, mit einer goldenen Krone auf dem Haupte; mit einer scharfen Sichel in seiner Hand. Da kam ein anderer Engel aus dem Tempel und rief mit starker Stimme dem zu, der auf der Wolke saß: Schlage an deine Sichel und ernte! Denn die Erntezeit ist da, der Erde Saat ist reif. Da schlug der, welcher auf der Wolke saß, an die Erde seine Sichel an, und geerntet war die Erde. Noch ein anderer Engel kam aus dem Tempel im Himmel; auch er hatte eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel kam vom Rauchaltar, der Macht hatte über das Feuer; er rief Jenem, der die scharfe Sichel hatte, mit lauter Stimme zu: Schlage an deine scharfe Sichel, und schneide ab die Trauben des Weinstocks der Erde; denn seine Beeren sind reif. Da schlug der Engel seine Sichel an die Erde an, und schnitt der Erde Weinstock, und warf sie in die große Zornkelter Gottes. Die Kelter ward getreten außerhalb der Stadt, und Blut floß aus der Kelter bis an das Gebiß der Pferde auf tausendsechshundert Stadien weit. Die Sieger über das Tier. Das Lob Gottes.Nun sah ich ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar. Sieben Engel, welche die sieben letzten Plagen hatten, denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes. Ich sah gleichsam ein Kristallmeer mit Feuer gemischt. Und die Sieger über das Tier und sein Bild, und über die Zahl seines Namens, standen am Kristallmeer und hatten Harfen Gottes. Sie sangen das Lied Moses, des Knechtes Gottes und das Lied des Lammes und sprachen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr Gott! Allherrscher! gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker! Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen preisen? Denn du allein bist heilig! Alle Völker werden kommen, und vor dir sich niederwerfen; denn deine Gerichte sind offenbar geworden. Nach diesem sah ich, und siehe! es wurde aufgetan der Tempel des Offenbarungszeltes im Himmel Es gingen die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, aus dem Tempel hervor, mit glänzend weißer Leinwand gekleidet, und um die Brust mit goldenen Gürteln gegürtet. Und eins der vier Lebendigen gab diesen sieben Engeln sieben goldene schalen, voll des Zorns Gottes, der lebt bis in die ewigen Ewigkeiten. Und der Tempel war voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und dessen Macht; und Niemand konnte zum Tempel hineingehen, bis dieser sieben Engel sieben Plagen vollendet waren. Ausgießung der sieben Schalen.Und ich hörte eine laute Stimme vom Tempel her den sieben Engeln sagen: Geht und gießt aus die sieben Schalen des Zorns Gottes auf die Erde! Der erste ging hin und goß seine Schale auf die Erde aus; ein bösartiges giftiges Geschwür kam an die Menschen, die das Abzeichen des Tieres hatten, und die sein Bild anbeteten. Der zweite Engel goß seine Schale ins Meer; da wurde es Blut wie von einem Toten, und Alles, was lebte, starb im Meere. Und der dritte Engel goß seine Schale aus in die Flüsse und Wasserquellen, und sie wurden Blut. Darauf hörte ich den Wasserengel sagen: Gerecht bist du, der ist und war, du Heiliger, daß du so richtest! Weil sie Blut der Heiligen und der Propheten vergossen haben; so tränkst du sie auch mit Blut; das haben sie verdient. Dann hörte ich vom Rauchaltar rufen: Ja, Herr, Gott, Allherrscher! wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte! Der vierte Engel goß seine Schale in die Sonne; und ihm wardst gegeben, mit Glut zu peinigen die Menschen. Mit großer Glut wurden die Menschen geplagt, und lästerten den Namen Gottes, der Macht über diese Plagen hat, aber sie wandten nicht um, ihm die Ehre zu geben. Darauf goß der fünfte seine Schale auf den Thron des Tieres aus; da ward sein Reich verfinstert. Vor Schmerz zerbissen sie sich ihre Zungen, und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und Geschwüre; aber von ihren Werken bekehrten sie sich nicht. Nun goß der sechste seine Schale über den großen Fluß Euphrat, und sein Wasser versiegte, daß den Königen von Sonnenaufgang her der Weg bereitet würde. Dann sah ich aus des Drachen Maule, und aus des Tieres Rachen, und aus des falschen Propheten Munde drei unreine Geister, wie Frösche, gehen. Teuflische Geister sind es nämlich, die Wunder tun; sie gehen aus zu den Königen der ganzen Erde, sie zu sammeln zur Schlacht an jenem großen Tage Gottes, des Allherrschers. (Siehe, ich komme wie ein Dieb! selig, der wachsam ist, und seine Kleider in Bereitschaft hält, daß er nicht nackend daher gehe und man seine Blöße sehe!) Und er sammelte sie an dem Orte der auf Hebräisch Armageddon heißt. Der siebente Engel goß seine Schale in die Luft, und eine laute Stimme kam aus des Himmels Tempel vom Throne her, welche sprach: Es ist geschehen! Es folgten Blitze, Getöse und Gedonnert, und ein so schreckliches Erdbeben, wie keines noch gewesen ist, seit Menschen auf der Erde sind; so groß war dies Erdbeben. In drei Teile zerfiel die große Stadt; die Städte der Völker fielen; Babylons, der großen, ward vor Gott gedacht, ihr den Becher des Zornweins seiner Rache zu geben. Alle Inseln entflohen; die Berge schwanden; großer Hagel fiel zentnerschwer vom Himmel auf die Menschen; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil diese Plage gar zu groß war. Die Buhlerin. Das Tier.Nun kam einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen hatten, er redete mit mir und sprach: Komm! Ich will dir zeigen das Strafgericht der großen Hure, die auf vielen Wassern thront; mit ihr buhlten die Könige der Erde, und die Erdbewohner berauschten sich mit ihrem Unzuchtsweine. Und er führte mich im Geiste in eine Wüste. Da sah ich das Weib auf einem scharlachroten Tiere sitzen, daß voller Lästernamen war, und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Das Weib war in Purpur und Scharlach gekleidet, mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt; sie hielt in ihrer Hand einen goldenen Becher, voll Greuel und Unreinigkeiten ihrer Unzucht. Auf ihrer Stirn stand geschrieben der Name: Geheimnis! Babylon, die große, die Mutter der Unzucht und der Greuel auf Erden. Und ich sah das Weib trunken vom Blute der Heiligen und vom Blute der Zeugen Jesu; bei ihrem Anblick überfiel mich großes Erstaunen Der Engel sprach zu mir: Warum staunst du? Ich will dir aufschließen das Geheimnis des Weibes und des Tieres, welches sie trägt und sieben Köpfe und zehn Hörner hat. Das Tier, das du sahst, war und ist nicht, und wird wieder entsteigen dem Abgrunde, und dann ins Verderben gehen. Es werden staunen die Bewohner der Erde, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buche des Lebens von Urbeginn der Welt, wenn sie das Tier sehen, das war, und nicht ist. Hier ist die Bedeutung weise gegeben: Die sieben Köpfe sind sieben Berge, worauf das Weib sitzt; auch sind es sieben Könige. Fünfe sind gefallen, einer ist, der andere ist noch nicht gekommen, und wenn er kommt, soll er nur kurze Zeit bleiben. Das Tier, welches war, und nicht ist, ist selber der achte, und ist von den sieben, und geht ins Verderben. Die zehn Hörner, welche du sahst, sind zehn Könige, welche noch kein Königreich empfangen haben; sie werden aber Eine Stunde wie Könige Macht empfangen mit dem Tiere. Sie sind Eines Sinnes und werden ihre Macht und Herrschaft dem Tiere geben. Sie werden mit dem Lamm Krieg führen; aber besiegen wird sie das Lamm; denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige, die mit ihm Verbundenen sind die Berufenen, Auserwählten und Getreuen. Weiter sprach er zu mir: Die Wasser, welche du sahst, auf welchen die Hure sitzt, sind Völkerscharen, Nationen und Sprachen. Die zehn Hörner aber, die du auf dem Tiere sahst, diese werden die Hure hassen, sie plündern, nackt ausziehen, ihr Fleisch fressen, und im Feuer sie verbrennen. Denn Gott hat es ihnen ins Herz gegeben, zu tun, was er will, ihr Reich dem Tiere zu geben, bis Gottes Aussprüche erfüllt sein werden. Das Weib, welches du gesehen, ist die große Stadt, die Herrscherin über die Könige der Erde. Babylons Fall.Nach diesem sah ich einen andern Engel vom Himmel herabsteigen. Er hatte große Macht, und die Erde war erleuchtet von seinem Glanze. Er rief mit starker Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große! Eine Wohnung der Teufel, ein Kerker aller unreinen Geister, ein Kerker aller unreinen verhaßten Vögel ist sie geworden. Denn von dem Wohllustwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde buhlten mit ihr, und die Handelsleute der Erde wurden reich durch den großen Aufwand ihrer Üppigkeit. Noch hörte ich eine andere Stimme vom Himmel sagen: Hinweg von ihr, mein Volk, damit ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, und ihre Strafen euch nicht treffen! Denn ihre Sünden häufen sich bis an den Himmel auf; und Gott gedenkt nun ihrer Freveltaten. Wie sie selbst vergalt, so vergeltet ihr wieder; ja vergeltet doppelt ihr nach ihrem eigenen Tun, den Kelch, den sie mischte, mischt zweifach ihr! Das Maß der Herrlichkeit und Üppigkeit gebt ihr wieder in Qual und Jammer; weil sie in ihrem Herzen sprach: Ich herrsche als Königin! ich bin nicht Witwe und kenne keine Trauer. Darum stürzen über sie an Einem Tage ihre Plagen; Tod und Trauer und Hunger! Verbrannt soll sie werden mit Feuer; denn mächtig ist Gott der Herr, ihr Richter! Und über sie weinen und klagen werden die Könige der Erde, die mit ihr buhlten und mit ihr wollüsteten, wenn sie den Rauch von ihrem Brande sehen. Sie werden scheu vor ihrer Qual von ferne stehen und rufen: Wehe, wehe! Du große Stadt Babylon! Du mächtige Stadt! In einer Stunde ist kommen dein Gericht. Der Erde Handelsleute werden weinen über sie und trauern; weil niemand mehr ihre Waren kauft; Waren von Gold, Silber, Edelstein, Perlen, Byssus, Purpur, Seide, und Scharlach, von allerlei Zitronenholz; und allerlei Geräte von Elfenbein, Geräte vom kostbarsten Holze, von Erz, von Eisen und von Marmor. Auch Zimt, Rauchwerk, Balsam, Weihrauch, Wein, Öl, Semmelmehl und Weizen, Lastvieh und Schafe, Rosse und Wagen, Leibeigene und Seelen der Menschen. Entflohen ist von dir das Obst, das Gelüste deiner Seele,; verschwunden ist von dir alle Pracht und Fülle, dergleichen wirst du nimmer wieder finden! Die Handelsleute jener Waren, die durch sie reich geworden, sie werden, scheu von ihrer Qual, von ferne stehen, mit Tränen und Klagen rufen: Wehe, wehe! die große Stadt, in Byssus, Purpur und Scharlach gekleidet, mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt! In Einer Stunde ist all dieser Reichtum dahin! Und jeder Schiffsherr, jeder Küstenschiffer und Segler, und Alle, die zur See Geschäfte treiben, sie blieben in der Ferne stehen und riefen, da sie sahen den Rauch von ihrem Brande, und sprachen: Was glich doch dieser großen Stadt! Sie warfen Staub auf ihre Häupter, und riefen weinend und klagend und sprachen: Wehe, wehe! die große Stadt, von deren Schätzen reich geworden Alle, die Schiffe auf dem Meere hatten; sie ist zerstört in einer Stunde! Frohlocke Himmel über sie! frohlocket ihr Heiligen, und Apostel, und Propheten! Denn an ihr selbst hat Gott gerichtet euer Los. Da hob ein starker Engel einen Stein, wie ein Mühlstein groß, ihn schleudernd ins Meer, und sprach: So stürmisch schnell soll fallen Babylon, die große Stadt, und nicht mehr sein! Der Harfenschläger, und der Sänger, der Flöten- und Posaunenbläser Töne erschallen nimmermehr in dir; kein Künstler irgendeiner Kunst soll je mehr in dir gefunden werden; und kein Geräusch der Mühle höre man mehr in dir! Kein Lampenschimmer leuchte mehr in dir, nimmer soll des Bräutigams und der Braut Gesang in dir ertönen! Denn deine Handelsleute waren die Fürsten der Erde; die Völker alle verführt durch deinen Zaubertrank; und in dir ward gefunden das Blut der Propheten, und Heiligen, und aller Erschlagenen auf Erden. Triumphlieder, Herzabkunft des Messias und dessen Gericht.Nach diesem hörte ich wie eine laute Stimme vieles Volks im Himmel rufen: Halleluja, Heil, Herrlichkeit und Macht hat unser Gott. Denn seine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht; er hat die große Hure gerichtet, die mit ihrer Hurerei die Welt verdarb, und seiner Knechte Blut hat er an ihrer Hand gerächt. Und zum zweiten Mal riefen sie: Halleluja! Ihr Rauch steigt auf bis in die ewigen Ewigkeiten! Da fielen die vierundzwanzig Ältesten, nebst den vier Lebendigen nieder, beteten Gott an, der auf dem Throne sitzt, und sprachen: Amen! Halleluja! Und eine Stimme ging vom Throne aus, und sprach: Lobt unsern Gott, ihr alle seine Diener und Verehrer, klein und groß! Ich hörte abermals wie eine Stimme vieles Volks, als rauschten viele Wasser, als rollten starke Donner; sie sprach: Halleluja! Denn es herrscht der Herr unser Gott der Allherrscher! Laßt uns fröhlich sein und jauchzen, und ihn verherrlichen! Denn des Lammes Hochzeit ist gekommen, und seine Braut hat sich geschmückt. Ihr ward gegeben, sich zu kleiden in glänzend weißen Byssus, (dieser Byssus ist die Gerechtigkeit der Heiligen). Da sprach einer zu mir: Schreibe: Selig sind diejenigen, die zum Hochzeitsmahle des Lammes berufen sind! Das sind, sprach er zu mir, wahrhafte Gottesworte! Zu seinen Füßen fiel ich nieder, anbeten wollte ich ihn, allein er sprach zu mir: TÜ es nicht! Ich bin dein und deiner Brüder Mitknecht , die von Jesu zeugen; Gott bete an! (Denn das Zeugnis von Jesu ist der Geist der Weissagung.) Nun sah ich den Himmel offen, und siehe! ein weißes Roß! der auf demselben saß, heißt: Der Treue und Wahrhaftige; mit Gerechtigkeit richtet und streitet er. Seine Augen waren wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte waren viele Diademe. Er trug eine Namensinschrift, die Niemand, als er selber verstand. Und er war angetan mit einem Gewande, in Blut getunkt; sein Name ist: Wort Gottes. Auf weißen Rossen folgten ihm des Himmels Heere, in glänzend reínen Byssus gekleidet. Aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, daß er damit die Völker schlage. Mit eisernem Zepter wird er sie beherrschen. Er tritt die Weinkelter des rächenden Zornes Gottes, des Allherrschers. Auf seinem Kleide und auf seiner Hüfte stand der Name geschrieben: König der Könige, Herr der Herren. In der Sonne sah ich einen Engel stehen, der allen durch des Himmels Weite fliegenden Vögeln mit starker Stimme zurief: Kommet, sammelt euch zu Gottes großem Mahle, fresset Fleisch der Könige, Fleisch der Oberbefehlshaber, Fleisch der Mächtigen, Fleisch der Rosse und Reiter, Fleisch von allen Freien und Sklaven, Kleinen und Großen! Da erblickte ich das Tier, und die Könige der Erde, und ihre Heere versammelt, zu streiten mit dem, der auf dem Rosse saß, und mit seinem Heere. Allein ergriffen wurde das Tier, und mit ihm der Lügenprophet, der vor ihm die Wunder tat, wodurch er die verführte, die des Tieres Kennzeichen annahmen, und sein Bild anbeteten. Lebendig wurden beide geworfen in den Feuersee, der von Schwefel brennt. Getötet wurden die Andern mit dem Schwerte, das aus den Munde dessen ging, der auf dem Rosse saß, und alle Vögel wurden von ihrem Fleische satt. Der gebundene Drache. Die erste Auferstehung.Jetzt sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen, der den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand hatte. Dieser griff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist, band ihn auf ein Jahrtausend, warf ihn in den Abgrund, und verschloß und versiegelte über ihn, damit er die Völker nicht weiter verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach soll er eine kurze Zeit noch losgelassen werden. Ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und es ward ihnen gegeben, Gericht zu halten. Auch sah ich die Seelen derer, die wegen des Zeugnisses Jesu, und des Wortes Gottes hingerichtet waren, und die das Tier, und die das Tier und sein Bild weder angebetet, noch sein Abzeichen an Stirn und Hand getragen; sie lebten wieder, und herrschten mit Christo tausend Jahre. Die übrigen Toten werden nicht lebendig, bis die tausend Jahre zu Ende waren. Dies ist die erste Auferstehung. Selig und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung Teil hat, über sie hat der andere Tod keine Gewalt; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm herrschen tausend Jahre. Und wenn die tausend Jahre zu Ende sind, wird Satan aus seinem Kerker losgelassen werden, und ausgehen, zu verführen die Völker in den äußersten vier Gegenden der Erde, den Gog und Magog, und sie zum Streite zu versammeln. Ihre Zahl ist wie des Meeres Sand. Sie ziehen über die weite Erde daher, umringen das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt. Da fuhr Feuer von Gott aus dem Himmel herab, und verzehrte sie. Und der Teufel, ihr Verführer, wird in den Feuer und Schwefelsee geworfen, wo auch das Tier und der Lügenprophet ist; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, bis in die ewigen Ewigkeiten. Jetzt sah ich einen großen weißen Thron, und Jemand darauf sitzen; vor seinem Antlitz floh die Erde und Himmel; und keine Stätte war für sie gefunden. Ich sah die Toten, klein und groß stehend vor dem Throne; Bücher wurden aufgerollt, und noch ein anderes Buch geöffnet, das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet, so wie es in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Das Meer gab seine Toten her; der Tod und die Hölle gaben ihre Toten. Jeder ward nach seinen Werken gerichtet. Und der Tod und die Hölle wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der andere Tod! Und wer nicht gefunden ward im Buche des Lebens, der ward in den Feuersee geworfen. Das neue Jerusalem.Nun sah ich einen neuen Himmel, und eine neue Erde; denn der erste Himmel, und die erste Erde waren vergangen; und das Meer war nicht mehr. Auch sah ich, Johannes, die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herabkommen von Gott aus dem Himmel, zubereitet, wie eine Braut, die für ihren Bräutigam geschmückt ist. Und ich hörte eine starke Stimme vom Throne, die sprach: Siehe, Gottes Wohnung unter den Menschen! er wird bei ihnen wohnen, sie werden sein Volk sein, und Gott wird selber als Gott bei ihnen sein. Jede Träne wird Gott von ihren Augen trocknen; der Tod wird nicht mehr sein; aufhören werden Trauer, Klage und Schmerz; denn das Erste ist vorüber. Und der, welcher auf dem Throne saß, sprach: Siehe! Alles mache ich neu! Weiter sprach er zu mir: Schreibe; diese Worte sind gewiß und wahrhaftig! Er sprach zu mir: Es ist geschehen! Ich bin das Alpha und Omega, der Anfang und das Ende. Wen dürstet, dem will ich aus dem Quell des Lebenswassers umsonst zu trinken geben. Wer überwindet, der soll dieses ererben; ich will ihm Gott und er soll mir Sohn sein. Dagegen wird der Verzagten, der Ungläubigen, der Verruchten, der Mörder, der Unzüchtigen, der Zauberer, der Götzendiener und aller Lügner Teil im brennenden Schwefelfeuersee sein; das ist der andere Tod. Jetzt kam einer der sieben Engel, welche die sieben mit den letzten Plagen angefüllten Schalen hatten, und redete mit mir, und sprach: Komme! Ich will dir das Weib, des Lammes Braut, zeigen! Und er entrückte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg, und zeigte mir die heilige Stadt, das Jerusalem, welches von Gott aus dem Himmel herabkam. Sie hatte den Strahlenglanz Gottes. Ihr Glanz war wie der köstlichste Edelstein, wie der kristallartige Jaspis. Groß und hoch war ihre Mauer; zwölf Tore hatte sie, und über den Toren zwölf Engel und eingegrabene Namen, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Kinder Israels. Drei Tore waren nach Morgen, drei Tore nach Mitternacht, drei Tore nach Mittag, drei Tore nach Abend. Die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine, auf diesen standen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. Der mit mir sprach, hielt einen goldenen Maßstab, um die Stadt, ihre Tore und Mauern zu messen. Die Lage der Stadt ist ein Viereck. Ihre Länge ist wie ihre Breite. Er maß die Stadt mit dem Maßstab zu zwölftausend Stadien. Ihre Länge, Breite und Höhe ist gleich. Er maß auch die Mauer, hundertvierundvierzig Ellen, menschlichen Maßes, daß der Engel hatte. Ihre Mauer war aus Jaspis gebaut, die Stadt war reines Gold, wie reiner Kristall. Die Grundsäulen der Mauer waren mit allerlei Edelsteinen geziert. Der erste Grundstein war Jaspis, der zweite Saphir, der dritte Chalcedonier, der vierte Smaragd. Der fünfte war Sardonix, der sechste Sardier, der siebente Chrysolith, der achte Beryll, der neunte Topas, der zehnte Chrysopas, der elfte war Hyazinth und der zwölfte Amethyst. Die zwölf Tore waren zwölf Perlen; jedes Tor aus einer Perle; die Straßen der Stadt waren reines Gold, dem durchsichtigen Kristalle gleich. Einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn Gott, der Herr, der Allherrscher, ist selbst ihr Tempel und das Lamm. Die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, zu ihrer Erleuchtung; denn die Herrlichkeit Gottes erhellt sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Die Völker werden in ihrem Lichte wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Verherrlichung und Anbetung in sie bringen. Ihre Tore werden am Tage nicht verschlossen; (denn Nacht ist da nicht mehr.) Verehrung und Anbetung von Völkern werden sie hineinbringen. Aber nichts Unreines, und was Greueltat und Betrug übte, wird in sie hineinkommen; nur die, welche geschrieben stehen im Lebensbuche des Lammes. Und er zeigte mir einen Strom des Lebenswassers, der glänzend wie Kristall, vom Throne Gottes und des Lammes floß. In der Mitte ihrer Straßen und auf beiden Seiten des Stromes stand des Lebens Holz, das zwölfmal Früchte trägt, und zwar jeden Monat seine Früchte bringt. Des Baumes Blätter dienen den Völkern zum Heilmittel. Da ist nichts Verbannungswürdiges mehr, Gottes und des Lammes Thron sind da, und seine Diener verehren ihn; und Schauen sein Angesicht und tragen seinen Namen an ihren Stirnen. Nacht wird da nicht mehr sein; der Leuchte und des Sonnenlichtes bedürfen sie nicht mehr; denn Gott, der Herr, wird über ihnen leuchten, und herrschen werden sie bis in die ewigen Ewigkeiten. Nun sprach er zu mir: Gewiß und wahr sind diese Worte, und der Herr, der Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, seinen Knechten anzuzeigen, was geschehen soll. Und siehe! Ich komme bald! Selig ist der, der die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt! Und ich, Johannes, bin es, der dies sah und hörte. Und als ich es gehört und gesehen, fiel ich nieder, um anzubeten, vor den Füßen des Engels, der mir dies zeigte. Er aber sprach zu mir: TÜ es nicht! Ich bin dein und deiner Brüder, der Propheten, Mitknecht, so wie derer, die sich an die Worte der Weissagung dieses Buches halten. Bete Gott an! Auch sagte er zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches! Denn die Zeit ist nahe. Wer Unrecht tut, mag ferner Unrecht tun; wer unrein ist, mag ferner unrein bleiben; wer aber gerecht ist, übe ferner Gerechtigkeit, und wer heilig ist, sei ferner heilig. Siehe! Ich komme bald; und meine Vergeltung mit mir; um Jedem zu vergelten, wie sein Werk sein wird. Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Selig, die ihre Kleider im Blute des Lammes waschen, damit sie an dem Baum des Lebens Anspruch erhalten, und durch die Tore der Stadt eingehen! Ausgeschlossen bleiben die Hunde, die Zauberer, die Hurer, die Mörder, die Götzendiener, und Jeder, der Betrug liebt und übt. Ich, Jesus, schickte meinen Engel, um euch dies von den Gemeinden zu verkündigen. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der glänzende Morgenstern. Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, sage Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer will, der nehme Wasser des Lebens umsonst! Jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört, bezeuge ich: Wenn jemand etwas hinzufügen wollte, dem wird Gott zulegen die Plagen, die in diesem Buche beschrieben sind. Und wenn Jemand etwas von den Worten der Weissagung dieses Buches hinwegnehmen wollte, dem wird Gott nehmen seinen Anteil an dem Baume des Lebens und der heiligen Stadt, die in diesem Buche beschrieben sind. Der, welcher dies bezeugt, spricht: Wahrlich, ich komme schnell! Amen! Komm, Herr Jesu! Die Gnade des Herrn, Jesu Christi, sei mit allen Heiligen. Amen. id=b252 lang=deu charset=0 description=Ess, Leander van 1859 short.title=Ess, Leander van 1859 version.major=1 version.minor=0 version.date=2017-02-01 creator=Hans J. Herbst (joiner194@hotmail.com) about=1859 van Ess Bibel - Copyrighted; Free non-commercial distribution