Am Anfang schuf GOtt Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist GOttes schwebte auf dem Wasser. Und GOtt sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und GOtt sah, daß das Licht gut war. Da schied GOtt das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. Und GOtt sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, und die sei ein Unterschied zwischen den Wassern. Da machte GOtt die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah also. Und GOtt nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der andere Tag. Und GOtt sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an (be)sondere Örter, daß man das Trockene sehe. Und es geschah also. Und GOtt nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und GOtt sah, daß es gut war. Und GOtt sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das sich besame, und fruchtbare Bäume, daß ein jeglicher nach seiner Art Frucht trage und habe seinen eigenen Samen bei sich selbst auf Erden. Und es geschah also. Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das sich besamte, ein jegliches nach seiner Art, und Bäume, die da Frucht trugen und ihren eigenen Samen bei sich selbst hatten, ein jeglicher nach seiner Art. Und GOtt sah, daß es gut war. Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag. Und GOtt sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre; und seien Lichter an der Feste des Himmels, daß sie scheinen auf Erden. Und es geschah also. Und GOtt machte zwei große Lichter: Ein groß(es) Licht, das den Tag regiere, und ein klein(es) Licht, das die Nacht regiere, dazu auch Sterne. Und GOtt setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie schienen auf die Erde und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und GOtt sah, daß es gut war. Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag. Und GOtt sprach: Es errege sich das Wasser mit webenden und lebendigen Tieren und mit Gevögel, das auf Erden unter der Feste des Himmels fliege. Und GOtt schuf große Walfische und allerlei (Ge)tier, das da lebt und webt und vom Wasser erregt ward, ein jegliches nach seiner Art; und allerlei gefiedertes Gevögel, ein jegliches nach seiner Art. Und GOtt sah, daß es gut war. Und GOtt segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt das Wasser im Meer; und das Gevögel mehre sich auf Erden. Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag. Und GOtt sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein jegliches nach seiner Art: Vieh, Gewürm und (Ge)tier auf Erden, ein jegliches nach seiner Art. Und es geschah also. Und GOtt machte die Tiere auf Erden, ein jegliches nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art und allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art. Und GOtt sah, daß es gut war. Und GOtt sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über (die) Fische im Meer und über (die) Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kreucht. Und GOtt schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde GOttes schuf er ihn; und schuf sie ein Männlein und Fräulein. Und GOtt segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan, und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kreucht. Und GOtt sprach: Seht da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde, und allerlei fruchtbare Bäume, und Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise, und allem (Ge)tier auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das da Leben hat auf Erden, daß sie allerlei grün(es) Kraut (fr)essen. Und es geschah also. Und GOtt sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag. Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. Und also vollendete GOtt am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er machte; und segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, darum daß er an demselben geruht hatte von allen seinen Werken, die GOtt schuf und machte. Also ist Himmel und Erde (ge)worden, da sie geschaffen sind, zu der Zeit, da GOtt der HERR Erde und Himmel machte und allerlei Bäume auf dem Felde, die zuvor nie gewesen waren auf Erden, und allerlei Kraut auf dem Felde, das zuvor nie gewachsen war. Denn GOtt der HERR hatte (es) noch nicht regnen lassen auf Erden, und (es) war kein Mensch, der das Land (be)baute. Aber ein Nebel ging auf von der Erde und (be)feuchtete alles Land. Und GOtt der HERR machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele. Und GOtt der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen und setzte den Menschen d(a)rein, den er gemacht hatte. Und GOtt der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, lüstigLUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen Bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete Form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und es ging aus von Eden ein Strom, zu wässern den Garten, und teilte sich daselbst in vier Hauptwasser. Das erste heißt Pison, das fleußt um das ganze Land Hevila, und daselbst findet man Gold. Und das Gold des Landes ist köstlich, und da findet man Bedellion und den Edelstein Onyx. Das andere Wasser heißt Gihon, das fließt um das ganze Mohrenland. Das dritte Wasser heißt Hiddekel, das fleußt von Assyrien. Das vierte Wasser ist der Phrath. Und GOtt der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn (be)baute und bewahrte. Und GOtt der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten; aber von dem Baum der Erkenntnis (des) Guten und Bösen sollst du nicht essen. Denn welchen Tages du davon ißt, wirst du des Todes sterben. Und GOtt der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Denn als GOtt der HERR gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nannte; denn wie der Mensch allerlei lebendige Tiere nennen würde, so sollten sie heißen. Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. Da ließ GOtt der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er entschlief. Und nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte zu mit Fleisch. Und GOtt der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch. Und sie waren beide nackend, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht. Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde, die GOtt der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte GOtt gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allerlei Bäumen im Garten. Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat GOtt gesagt: Eßt nicht davon, rührt es auch nicht an, daß ihr nicht sterbt! Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben; sondern GOtt weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und (ihr) werdet sein wie GOtt und wissen, was gut und böse ist. Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre und lieblich anzusehen, daß es ein lüstigerLUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; Baum wäre, weil er klug machte, und nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß. Da wurden ihrer beiden Augen aufgetan und (sie) wurden gewahr, daß sie nackend waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürze. Und sie hörten die Stimme GOttes des HERRN, der im Garten ging, da der Tag kühl worden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht GOttes des HERRN unter die Bäume im Garten. Und GOtt der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackend; darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dir‘s gesagt, daß du nackend bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß. Da sprach GOtt der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich also, daß ich aß. Da sprach GOtt der HERR zu der Schlange: Weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauch sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Der selbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Wille soll deinem Mann unterworfen sein, und er soll dein Herr sein. Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baume, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen; verflucht sei der Acker um deinetwillen; mit Kummer sollst du dich drauf nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und (du) sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde wirst, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. Und Adam hieß sein Weib Heva, darum daß sie eine Mutter ist aller Lebendigen. Und GOtt der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und zog sie ihnen an, Und GOtt der HERR sprach: Siehe, Adam ist (ge)worden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich: da ließ ihn GOtt der HERR aus dem Garten Eden, daß er das Feld (be)baute, davon er genommen ist, und trieb Adam aus und lagerte vor den Garten Eden den Cherub mit einem bloßen hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zu dem Baum des Lebens. Und Adam erkannte sein Weib Heva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe (bekommen) den Mann des HERRN. Und sie fuhr fort und gebar Habel, seinen Bruder. Und Habel ward ein Schäfer, Kain aber ward ein Ackermann. Es begab sich aber nach etlichen Tagen, daß Kain dem HERRN Opfer brachte von den Früchten des Feldes, und Habel brachte auch von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fetten. Und der HERR sah gnädig an Habel und seine Opfer; aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr, und seine Gebärde verstellte sich. Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du, und warum verstellt sich deine Gebärde? Ist‘s nicht also? Wenn du fromm bist, so bist du angenehm; bist du aber nicht fromm, so ruht die Sünde vor der Tür. Aber laß du ihr nicht ihren Willen, sondern herrsche über sie. Da redete Kain mit seinem Bruder Habel. Und es begab sich, da sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Habel und schlug ihn tot. Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Habel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein? Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme deines Bruders Bluts schreit zu mir von der Erde. Und nun verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. Wenn du den Acker (be)bauen wirst, soll er dir fort(an) sein Vermögen nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden. Kain aber sprach zu dem HERRN: Meine Sünde ist größer, denn daß sie mir vergeben werden möge. Siehe, du treibst mich heute aus dem Lande und ich muß mich vor deinem Angesicht verbergen und muß unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir‘s gehen, daß mich totschlägt, wer mich findet. Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlüge, wer ihn fände. Also ging Kain von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseits (von) Eden, gegen Morgen. Und Kain erkannte sein Weib, die ward schwanger und gebar den Hanoch. Und er baute eine Stadt, die nannte er nach seines Sohnes Namen Hanoch. Hanoch aber zeugte Irad, Irad zeugte Mahujael, Mahujael zeugte Methusael, Methusael zeugte Lamech. Lamech aber nahm zwei Weiber; eine hieß Ada, die andere Zilla. Und Ada gebar Jabal; von dem sind her(ge)kommen, die in Hütten wohnten und Vieh zogen. Und sein Bruder hieß Jubal; von dem sind her(ge)kommen die Geiger und Pfeifer. Die Zilla aber gebar auch, nämlich dem Thubalkain, den Meister in allerlei Erz und Eisenwerk. Und die Schwester des Thubalkain war Naema. Und Lamech sprach zu seinen Weibern, Ada und Zilla: Ihr Weiber Lamechs, hört meine Rede und merkt, was ich sage: Ich habe einen Mann erschlagen mir zur Wunde und einen Jüngling mir zur Beule. Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal. Adam erkannte abermal sein Weib, und sie gebar einen Sohn, den hieß sie Seth; denn GOtt hat mir, sprach sie, einen anderen Samen gesetzt für Habel, den Kain erwürgt hat. Und Seth zeugte auch einen Sohn und hieß ihn Enos. Zu derselben Zeit fing man an zu predigen von des HERRN Namen. Dies ist das Buch von des Menschen Geschlecht. Da GOtt den Menschen schuf, machte er ihn nach dem Gleichnis GOttes und schuf sie ein Männlein und Fräulein; und segnete sie und hieß ihren Namen Mensch zur Zeit, da sie geschaffen wurden. Und Adam war hundertunddreißig Jahre alt und zeugte einen Sohn, der seinem Bilde ähnlich war, und hieß ihn Seth; und lebte danach achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward neunhundertunddreißig Jahre, und starb. Seth war hundertundfünf Jahre alt und zeugte Enos; und lebte danach achthundertundsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward neunhundertundzwölf Jahre, und starb. Enos war neunzig Jahre alt und zeugte Kenan; und lebte danach achthundertundfünfzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward neunhundertundfünf Jahre, und starb. Kenan war siebzig Jahre alt und zeugte Mahalaleel; und lebte danach achthundertundvierzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward neunhundertundzehn Jahre, und starb. Mahalaleel war fünfundsechzig Jahre alt und zeugte Jared; und lebte danach achthundertunddreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward achthundertfünfundneunzig Jahre, und starb. Jared war hundertundzweiundsechzig Jahre alt und zeugte Henoch; und lebte danach achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward neunhundertzweiundsechzig Jahre, und starb. Henoch war fünfundsechzig Jahre alt und zeugte Methusalah. Und nachdem er Methusalah gezeugt hatte, blieb er in einem göttlichen Leben dreihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward dreihundertfünfundsechzig Jahre. Und dieweil er ein göttlich Leben führte, nahm ihn GOtt hinweg, und (er) ward nicht mehr gesehen. Methusalah war hundertsiebenundachtzig Jahre alt und zeugte Lamech; und lebte danach siebenhundertzweiundachtzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward neunhundertneunundsechzig Jahre, und starb. Lamech war hundertzweiundachtzig Jahre alt und zeugte einen Sohn und hieß ihn Noah und sprach: Der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf Erden, die der HERR verflucht hat. Danach lebte er fünfhundertfünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter; daß sein ganzes Alter ward siebenhundertsiebenundsiebzig Jahre, und starb. Noah war fünfhundert Jahre alt und zeugte Sem, Ham und Japheth. Da sich aber die Menschen begannen zu mehren auf Erden und zeugten ihnen Töchter, da sahen die Kinder GOttes nach den Töchtern der Menschen, wie sie schön waren und nahmen zu Weibern, welche sie wollten. Da sprach der HERR: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen, denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen noch Frist geben hundertundzwanzig Jahre. Es waren auch zu den Zeiten Tyrannen auf Erden; denn da die Kinder GOttes die Töchter der Menschen beschliefen und ihnen Kinder zeugten, wurden daraus Gewaltige in der Welt und berühmte Leute. Da aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen, und (er) sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, von den Menschen an bis auf das Vieh und bis auf das Gewürme und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe. Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN. Dies ist das Geschlecht Noahs: Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel und führte ein göttlich(es) Leben zu seinen Zeiten. Und zeugte drei Söhne, Sem, Ham und Japheth. Aber die Erde war verderbt vor GOttes Augen und voll Frevels. Da sah GOtt auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden. Da sprach GOtt zu Noah: Alles Fleisches Ende ist vor mich (ge)kommen, denn die Erde ist voll Frevels von ihnen; und siehe da, ich will sie verderben mit der Erde. Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern drinnen und verpiche sie mit Pech inwendig und auswendig. Und mache ihn also: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig Ellen die Weite und dreißig Ellen die Höhe. Ein Fenster sollst du dran machen, oben an, eine Elle groß. Die Tür sollst du mitten in seine Seite setzen. Und (er) soll drei Boden haben, einen unten, den andern in der Mitte, den dritten in der Höhe. Denn siehe, ich will eine Sintflut mit Wasser kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin ein lebendiger Odem ist unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen. Aber mit dir will ich einen Bund aufrichten; und du sollst in den Kasten gehen mit deinen Söhnen, mit deinem Weibe und mit deiner Söhne Weibern. Und du sollst in den Kasten tun allerlei Tiere von allem Fleisch, je ein Paar, Männlein und Fräulein, daß sie lebendig bleiben bei dir. Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh nach seiner Art und von allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art; von den allen soll je ein Paar zu dir hineingehen, daß sie leben bleiben. Und du sollst allerlei Speise zu dir nehmen, die man ißt; und sollst sie bei dir sammeln, daß sie dir und ihnen zur Nahrung da seien. Und Noah tat alles, was ihm GOtt gebot. Und der HERR sprach zu Noah: Gehe in den Kasten, du und dein ganz(es) Haus; denn dich habe ich gerecht ersehen vor mir zu dieser Zeit. Aus allerlei reinem Vieh nimm zu dir je sieben und sieben, das Männlein und sein Fräulein; von dem unreinen Vieh aber je ein Paar, das Männlein und sein Fräulein. Desselbengleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben und sieben, das Männlein und sein Fräulein, auf daß Same lebendig bleibe auf dem ganzen Erdboden. Denn noch über sieben Tage will ich regnen lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles, was das Wesen hat, das ich gemacht habe. Und Noah tat alles, was ihm der HERR gebot. Er war aber sechshundert Jahre alt, da das Wasser der Sintflut auf Erden kam. Und er ging in den Kasten mit seinen Söhnen, seinem Weibe und seiner Söhne Weibern vor dem Gewässer der Sintflut. Von dem reinen Vieh und von dem unreinen, von den Vögeln und von allem Gewürm auf Erden gingen zu ihm in den Kasten bei Paaren, je ein Männlein und Fräulein, wie ihm der HERR geboten hatte. Und da die sieben Tage vergangen waren, kam das Gewässer der Sintflut auf Erden. In dem sechshundertsten Jahr des Alters Noah, am siebzehnten Tag des anderen Monats, das ist der Tag, da aufbrachen alle Brunnen der großen Tiefe, und taten sich auf die Fenster des Himmels, und (es) kam ein Regen auf Erden, vierzig Tage und vierzig Nächte. Eben am selben Tage ging Noah in den Kasten mit Sem, Ham und Japheth, seinen Söhnen, und mit seinem Weibe und seiner Söhne dreien Weibern; dazu allerlei (Ge)tier nach seiner Art, allerlei Vieh nach seiner Art, allerlei Gewürm, das auf Erden kreucht, nach seiner Art und allerlei Vögel nach ihrer Art, alles, was fliegen konnte, und alles, was Fittiche hatte. Das ging alles zu Noah in den Kasten bei Paaren, von allem Fleisch, da ein lebendiger Geist innen war und das waren Männlein und Fräulein von allerlei Fleisch und gingen hinein, wie denn GOtt ihm geboten hatte. Und der HERR schloß hinter ihm zu. Da kam die Sintflut vierzig Tage auf Erden; und die Wasser wuchsen und hoben den Kasten auf und trugen ihn empor über der Erde. Also nahm das Gewässer überhand und wuchs sehr auf Erden, daß der Kasten auf dem Gewässer fuhr. Und das Gewässer nahm überhand und wuchs so sehr auf Erden, daß alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden. Fünfzehn Ellen hoch ging das Gewässer über die Berge, die bedeckt wurden. Da ging alles Fleisch unter, das auf Erden kreucht, an Vögeln, an Vieh, an Tieren und an allem, das sich regt auf Erden, und an allen Menschen. Alles, was einen lebendigen Odem hatte im Trocknen, das starb. Also ward vertilgt alles, was auf dem Erdboden war, vom Menschen an bis auf das Vieh und auf das Gewürm und auf die Vögel unter dem Himmel; das ward alles von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb über, und was mit ihm in dem Kasten war. Und das Gewässer stand auf Erden hundertundfünfzig Tage. Da gedachte GOtt an Noah und an alle Tiere und alles Vieh, das mit ihm in dem Kasten war, und ließ Wind auf Erden kommen, und die Wasser fielen. Und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft samt den Fenstern des Himmels, und dem Regen vom Himmel ward gewehrt. Und das Gewässer verlief sich von der Erde immer hin und nahm ab nach hundertundfünfzig Tagen. Am siebzehnten Tage des siebenten Mondes ließ sich der Kasten nieder auf das Gebirge Ararat. Es verlief aber das Gewässer fortan und nahm ab bis auf den zehnten Mond. Am ersten Tage des zehnten Mondes sahen der Berge Spitzen hervor. Nach vierzig Tagen tat Noah das Fenster auf an dem Kasten, das er gemacht hatte, und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und wieder her, bis das Gewässer vertrocknete auf Erden. Danach ließ er eine Taube von sich ausfliegen, auf daß er erführe, ob das Gewässer gefallen wäre auf Erden. Da aber die Taube nicht fand, da ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in den Kasten; denn das Gewässer war noch auf dem ganzen Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in den Kasten. Da harrte er noch andere sieben Tage und ließ abermals eine Taube fliegen aus dem Kasten. Die kam zu ihm um die Vesperzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie abgebrochen und trug‘s in ihrem Munde. Da vernahm Noah, daß das Gewässer gefallen wäre auf Erden. Aber er harrte noch andere sieben Tage und ließ eine Taube ausfliegen, die kam nicht wieder zu ihm. Im sechshundert und ersten Jahr des Alters Noahs, am ersten Tage des ersten Monden, vertrocknete das Gewässer auf Erden. Da tat Noah das Dach von dem Kasten und sah, daß der Erdboden trocken war. Also ward die Erde ganz trocken am siebenundzwanzigsten Tage des anderen Monden. Da redete GOtt mit Noah und sprach: Gehe aus dem Kasten, du und dein Weib, deine Söhne und deiner Söhne Weiber mit dir. Allerlei Tier, das bei dir ist, von allerlei Fleisch, an Vögeln, an Vieh und an allerlei Gewürm, das auf Erden kreucht, das gehe heraus mit dir; und regt euch auf Erden und seid fruchtbar und mehrt euch auf Erden. Also ging Noah heraus mit seinen Söhnen und seinem Weibe und seiner Söhne Weibern; dazu allerlei (Ge)tier, allerlei Gewürm, allerlei Vögel und alles, was auf Erden kreucht, das ging aus dem Kasten, ein jegliches zu seinesgleichen. Noah aber baute dem HERRN einen Altar und nahm von allerlei reinem Vieh und von allerlei reinem Gevögel und opferte Brandopfer auf dem Altar. Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Samen und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Und GOtt segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde! Eure Furcht und Schrecken sei über alle Tiere auf Erden, über alle Vögel unter dem Himmel und über alles, was auf dem Erdboden kreucht; und alle Fische im Meer seien in eure Hände gegeben. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich‘s euch alles gegeben. Allein eßt das Fleisch nicht, das noch lebt in seinem Blut. Denn ich will auch eures Leibes Blut rächen und will‘s an allen Tieren rächen; und will des Menschen Leben rächen an einem jeglichen Menschen, als der sein Bruder ist. Wer Menschenblut vergeußt, des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn GOtt hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. Seid fruchtbar und mehrt euch und regt euch auf Erden, daß euer viel d(a)rauf werden. Und GOtt sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm: Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit eurem Samen nach euch und mit allem lebendigen (Ge)tier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren auf Erden bei euch, von allem, das aus dem Kasten gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden. Und richte meinen Bund also mit euch auf, daß hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbt soll werden mit dem Wasser der Sintflut, und soll hinfort keine Sintflut mehr kommen, die die Erde verderbe. Und GOtt sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich gemacht habe zwischen mir und euch und allem lebendigen (Ge)tier bei euch hinfort ewiglich: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken, der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, daß ich Wolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen (Ge)tier in allerlei Fleisch, daß nicht mehr hinfort eine Sintflut komme, die alles Fleisch verderbe. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, daß ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen GOtt und allem lebendigen (Ge)tier in allem Fleisch, das auf Erden ist. Dasselbe sagte GOtt auch zu Noah: Dies sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden. Die Söhne Noahs, die aus dem Kasten gingen, sind diese: Sem, Ham (und) Japheth. Ham aber ist der Vater Kanaans. Das sind die drei Söhne Noahs, von denen ist alles Land besetzt. Noah aber fing an und ward ein Ackermann und pflanzte Weinberge. Und da er von dem Wein trank, ward er (be)trunken und lag in der Hütte aufgedeckt. Da nun Ham, Kanaans Vater, sah seines Vaters Scham, sagte er‘s seinen beiden Brüdern draußen. Da nahm Sem und Japheth ein Kleid und legten es auf ihre beiden Schultern und gingen rücklings hinzu und deckten ihres Vaters Scham zu; und ihr Angesicht war abgewandt, daß sie ihres Vaters Scham nicht sahen. Als nun Noah erwachte von seinem Wein und erfuhr, was ihm sein kleiner Sohn getan hatte, sprach er: Verflucht sei Kanaan und sei ein Knecht aller Knechte unter seinen Brüdern! Und sprach weiter: Gelobt sei GOtt, der HERR des Sem; und Kanaan sei sein Knecht. GOtt breite Japheth aus und lasse ihn wohnen in den Hütten des Sem; und Kanaan sei sein Knecht. Noah aber lebte nach der Sintflut dreihundertundfünfzig Jahre, daß sein ganzes Alter ward neunhundertundfünfzig Jahre, und starb. Dies ist das Geschlecht der Kinder Noahs: Sem, Ham und Japheth. Und sie zeugten Kinder nach der Sintflut. Die Kinder Japheths sind diese: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Mesech und Thiras. Aber die Kinder von Gomer sind diese: Askenas, Riphath und Thogarma. Die Kinder von Javan sind diese: Elisa, Tharsis, Kittim und Dodanim. Von diesen sind ausgebreitet die Inseln der Heiden in ihren Ländern, jegliche nach ihrer Sprache, Geschlecht und Leuten. Die Kinder von Ham sind diese: Chus, Mizraim, Put und Kanaan. Aber die Kinder von Chus sind diese. Seba, Hevila, Sabtha, Raema und Sabtecha. Aber die Kinder von Raema sind diese: Scheba und Dedan. Chus aber zeugte den Nimrod. Der fing an ein gewaltiger Herr zu sein auf Erden, und war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN. Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN, wie Nimrod. Und der Anfang seines Reichs war Babel, Erech, Ackad und Kalne im Lande Sinear. Von dem Land ist danach (ge)kommen der Assur und baute Ninive und Rehoboth-Ir und Kalah, dazu Resen zwischen Ninive und Kalah. Dies ist eine große Stadt. Mizraim zeugte Ludim, Anamim, Leabim, Naphthuhim, Pathrusim und Kasluhim. Von dannen sind (ge)kommen die Philistim und Kaphthorim. Kanaan aber zeugte Zidon, seinen ersten Sohn, und Heth, Jebusi, Emori, Girgasi, Hivi, Arki, Sini, Arvadi, Zemari und Hamathi. Daher sind ausgebreitet die Geschlechter der Kanaaniter. Und ihre Grenzen waren von Zidon an durch Gerar bis nach Gasa, bis man kommt nach Sodoma, Gomorrha, Adama, Zeboim und bis nach Lasa. Das sind die Kinder Hams in ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern und Leuten. Sem aber, Japheths, des größeren, Bruder, zeugte auch Kinder, der ein Vater ist aller Kinder von Eber. Und dies sind seine Kinder: Elam, Assur, Arphachsad, Lud und Aram. Die Kinder aber von Aram sind diese: Uz, Hut, Gether und Mas. Arphachsad aber zeugte Salah, Salah zeugte Eber. Eber zeugte zwei Söhne. Einer hieß Peleg, darum daß zu seiner Zeit die Welt zerteilt ward; des Bruder hieß Jaketan. Und Jaketan zeugte Almodad, Saleph, Hazarmaveth, Jarah, Hadoram, Usal, Dikela, Obal, Abimael, Seba, Ophir, Hevila und Jobab. Das sind alle Kinder von Jaketan. Und ihre Wohnung war von Mesa an, bis man kommt nach Sephar, an den Berg gegen den Morgen. Das sind die Kinder von Sem in ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern und Leuten. Das sind nun die Nachkommen der Kinder Noahs in ihren Geschlechtern und Leuten. Von denen sind ausgebreitet die Leute auf Erden nach der Sintflut. Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Da sie nun zogen nach Morgen, fanden sie ein eben(es) Land im Lande Sinear und wohnten daselbst, und sprachen untereinander: Wohlauf, laßt uns Ziegel streichen und brennen! Und nahmen Ziegel zu Stein und Ton zu Kalk und sprachen: Wohlauf, laßt uns eine Stadt und (einen) Turm bauen, des(sen) Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen Namen machen; denn wir werden vielleicht zerstreut in alle Länder. Da fuhr der HERR hernieder, daß er sähe die Stadt und (den) Turm, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und (sie) haben das angefangen zu tun; sie werden nicht ablassen von allem, das sie (sich) vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, laßt uns herniederfahren und ihre Sprache daselbst verwirren, daß keiner des andern Sprache vernehme. Also zerstreute sie der HERR von dannen in alle Länder, daß sie mußten aufhören, die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, daß der HERR daselbst verwirrt hatte aller Länder Sprache und sie zerstreut von dannen in alle Länder. Dies sind die Geschlechter Sems: Sem war hundert Jahre alt und zeugte Arphachsad, zwei Jahre nach der Sintflut; und lebte danach fünfhundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Arphachsad war fünfunddreißig Jahre alt und zeugte Salah; und lebte danach vierhundertunddrei Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Salah war dreißig Jahre alt und zeugte Eber; und lebte danach vierhundertunddrei Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Eber war vierunddreißig Jahre alt und zeugte Peleg; und lebte danach vierhundertunddreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Peleg war dreißig Jahre alt und zeugte Regu; und lebte danach zweihundertundneun Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Regu war zweiunddreißig Jahre alt und zeugte Serug; und lebte danach zweihundertundsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Serug war dreißig Jahre alt und zeugte Nahor; und lebte danach zweihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Nahor war neunundzwanzig Jahre alt und zeugte Tharah; und lebte danach hundertundneunzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Tharah war siebzig Jahre alt und zeugte Abram, Nahor und Haran. Dies sind die Geschlechter Tharahs: Tharah zeugte Abram, Nahor und Haran. Aber Haran zeugte Lot. Haran aber starb vor seinem Vater Tharah in seinem Vaterland zu Ur in Chaldäa. Da nahmen Abram und Nahor Weiber. Abrams Weib hieß Sarai und Nahors Weib Milka, Harans Tochter, der ein Vater war der Milka und der Jiska. Aber Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind. Da nahm Tharah seinen Sohn Abram und Lot, seines Sohns Harans Sohn, und seine Schwiegertochter Sarai, seines Sohns Abrams Weib, und führte sie von Ur aus Chaldäa, daß er ins Land Kanaan zöge; und sie kamen nach Haran und wohnten daselbst. Und Tharah ward zweihundertundfünf Jahre alt und starb in Haran. Und der HERR sprach zu Abram: Gehe aus deinem Vaterland und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte; und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, da er aus Haran zog. Also nahm Abram sein Weib Sarai und Lot, seines Bruders Sohn, mit aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und Seelen, die sie gezeugt hatten in Haran, und zogen aus, zu reisen in das Land Kanaan. Und als sie kommen waren in dasselbige Land, zog Abram durch bis an die Stätte Sichem und an den Hain More. Denn es wohnten zu der Zeit die Kanaaniter im Lande. Da erschien der HERR Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben. Und er baute daselbst dem HERRN einen Altar, der ihm erschienen war. Danach brach er auf von dannen an einen Berg, der lag gegen dem Morgen der Stadt Bethel, und richtete seine Hütte auf, daß er Bethel gegen Abend und Ai gegen dem Morgen hatte, und baute daselbst dem HERRN einen Altar und predigte von dem Namen des HERRN. Danach wich Abram ferner und zog aus gegen den Mittag. Es kam aber eine Teurung in das Land. Da zog Abram hinab nach Ägypten, daß er sich daselbst als ein Fremdling aufhielte; denn die Teurung war groß im Lande. Und da er nahe nach Ägypten kam, sprach er zu seinem Weibe Sarai: Siehe, ich weiß, daß du ein schönes Weib von Angesicht bist. Wenn dich nun die Ägypter sehen werden, so werden sie sagen: Das ist sein Weib; und sie werden mich erwürgen und dich behalten. Lieber sage doch, du seist meine Schwester, auf daß mir‘s desto besser gehe um deinetwillen, und meine Seele am Leben bleibe um deinetwillen. Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter das Weib, daß sie sehr schön war. Und die Fürsten des Pharao sahen sie und priesen sie vor ihm. Da ward sie in des Pharaos Haus gebracht. Und er tat Abram Gutes um ihretwillen. Und er hatte Schafe, Rinder, Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. Aber der HERR plagte den Pharao mit großen Plagen und sein Haus um Sarais, Abrams Weibes, willen. Da rief Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: Warum hast du mir das getan? Warum sagtest du mir‘s nicht, daß sie dein Weib wäre? Warum sprachst du denn, sie wäre deine Schwester? derhalben ich sie mir zum Weibe nehme wollte. Und nun siehe, da hast du dein Weib; nimm sie und zeuch hin. Und Pharao befahl seinen Leuten über ihm, daß sie ihn geleiteten und sein Weib und alles, was er hatte. Also zog Abram herauf aus Ägypten mit seinem Weibe und mit allem, das er hatte, und Lot auch mit ihm, gegen den Mittag. Abram aber war sehr reich an Vieh, Silber und Gold. Und er zog immer fort von Mittag bis nach Bethel, an die Stätte da am ersten seine Hütte war, zwischen Bethel und Ai, eben an den Ort, da er vorhin den Altar gemacht hatte. Und er predigte allda den Namen des HERRN. Lot aber, der mit Abram zog, der hatte auch Schafe und Rinder und Hütten. Und das Land mochte es nicht ertragen, daß sie beieinander wohnten; denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beieinander wohnen. Und es war immer Zank zwischen den Hirten über Abrams Vieh und zwischen den Hirten über Lots Vieh. So wohnten auch zu der Zeit die Kanaaniter und Pheresiter im Lande. Da sprach Abram zu Lot: Lieber, laß nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Gebrüder. Steht dir nicht alles Land offen? Lieber, scheide dich von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten; oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken. Da hob Lot seine Augen auf und besah die ganze Gegend am Jordan. Denn ehe der HERR Sodoma und Gomorrha verderbte, war sie wasserreich, bis man nach Zoar kommt, als ein Garten des HERRN, gleichwie Ägyptenland. Da erwählte sich Lot die ganze Gegend am Jordan und zog gegen Morgen. Also schied sich ein Bruder von dem anderen, daß Abram wohnte im Lande Kanaan und Lot in den Städten der selben Gegend; und setzte seine Hütten nach Sodom. Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den HERRN. Da nun Lot sich von Abram geschieden hatte, sprach der HERR zu Abram: Hebe deine Augen auf und siehe von der Stätte an, da du wohnst, gegen Mitternacht, gegen den Mittag, gegen den Morgen und gegen den Abend. Denn all das Land, das du siehst, will ich dir geben und deinem Samen ewiglich. Und will deinen Samen machen wie den Staub auf Erden. Kann ein Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deinen Samen zählen. Darum so mach dich auf und zeuch durch das Land in die Länge und Breite; denn dir will ich es geben. Also erhob Abram seine Hütten, kam und wohnte im Hain Mamre; der zu Hebron ist, und baute daselbst dem HERRN einen Altar. Und es begab sich zu der Zeit des Königs Amraphel von Sinear, Arioch, des Königs von Elassar, Kedor-Laomor, des Königs von Elam, und Thideal, des Königs der Heiden; daß sie kriegten mit Bera, dem Könige von Sodom, und mit Birsa, dem Könige von Gomorrha, und mit Sineab, dem Könige von Adama, und mit Semeber, dem Könige von Zeboim, und mit dem Könige von Bela, die heißt Zoar. Diese kamen alle zusammen in das Tal Siddim, da nun das Salzmeer ist. Denn sie waren zwölf Jahre unter dem Könige Kedor-Laomor gewesen und im dreizehnten Jahr waren sie von ihm abgefallen. Darum kam Kedor-Laomor und die Könige, die mit ihm waren, im vierzehnten Jahr und schlugen die Riesen zu Astharoth-Karnaim und die Susim zu Ham und die Emim in dem Felde Kiriathaim. und die Horiter auf ihrem Gebirge Seir bis an die Breite Pharan, welche an die Wüste stößt. Danach wandten sie um und kamen an den Born Mispat, das ist, Kades, und schlugen das ganze Land der Amalekiter, dazu die Amoriter, die zu Hazezon-Thamar wohnten. Da zogen aus der König von Sodom, der König von Gomorrha, der König von Adama, der König von Zeboim und der König von Bela, die Zoar heißt, und rüsteten sich, zu streiten im Tal Siddim mit Kedor-Laomor, dem Könige von Elam, und mit Thideal, dem Könige der Heiden, und mit Amraphel, dem Könige von Sinear, und mit Arioch, dem Könige von Elassar, vier Könige mit fünfen. Und das Tal Siddim hatte viel Tongruben. Aber (die) König(e) von Sodom und Gomorrha wurde(n) daselbst in die Flucht geschlagen und niedergelegt, und was überblieb, floh auf das Gebirge. Da nahmen sie alle Habe zu Sodom und Gomorrha und alle Speise und zogen davon. Sie nahmen auch mit sich Lot, Abrams Bruders Sohn, und seine Habe, denn er wohnte zu Sodom, und zogen davon. Da kam einer, der entronnen war, und sagte es Abram an, dem Ausländer, der da wohnte im Hain Mamre, des Amoriters, welcher ein Bruder war Eskols und Aners. Diese waren mit Abram im Bunde. Als nun Abram hörte, daß sein Bruder gefangen war, wappnete er seine Knechte, dreihundertundachtzehn, in seinem Hause geboren, und jagte ihnen nach bis nach Dan; und teilte sich, fiel des Nachts über sie mit seinen Knechten und schlug sie und jagte sie bis nach Hoba, die zur Linken der Stadt Damaskus liegt, und brachte alle Habe wieder, dazu auch Lot, seinen Bruder, mit seiner Habe, auch die Weiber und das Volk. Als er nun wiederkam von der Schlacht des Kedor-Laomor und der Könige mit ihm, ging ihm entgegen der König von Sodom in das Feld, das Königstal heißt. Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein her(bei). Und er war ein Priester GOttes des Höchsten. Und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, dem höchsten GOtt, der Himmel und Erde besitzt, und gelobt sei GOtt der Höchste, der deine Feinde in deine Hand beschlossen hat. Und demselben gab Abram den Zehnten von allerlei. Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute, die Güter behalte dir. Aber Abram sprach zu dem Könige von Sodom: Ich hebe meine Hände auf zu dem HERRN, dem höchsten GOtt, der Himmel und Erde besitzt, daß ich von allem, was dein ist, nicht einen Faden noch einen Schuhriemen nehmen will, daß du nicht sagst, du hast Abram reich gemacht. Ausgenommen, was die Jünglinge verzehrt haben, und die Männer Aner, Eskol und Mamre, die mit mir gezogen sind, die laß ihr Teil nehmen. Nach diesen Geschichten begab es sich, daß zu Abram geschah das Wort des HERRN im Gesicht und sprach: Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. Abram aber sprach: HERR HErr, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder; und mein Hausvogt hat einen Sohn, dieser Elieser von Damaskus. Und Abram sprach weiter: Mir hast du keinen Samen gegeben; und siehe, der Sohn meines Gesindes soll mein Erbe sein. Und siehe, der HERR sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein, sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein. Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Siehe gen Himmel und zähle die Sterne, kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: Also soll dein Same werden. Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit. Und er sprach zu ihm: Ich bin der HErr, der dich von Ur aus Chaldäa geführt hat, daß ich dir dies Land zu besitzen gebe. Abram aber sprach: HERR HERR, wobei soll ich‘s merken, daß ich‘s besitzen werde? Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube. Und er brachte ihm solches alles und zerteilte es mitten voneinander und legte ein Teil dem anderen gegenüber; aber die Vögel zerteilte er nicht. Und das Gevögel fiel auf die Aase; aber Abram scheuchte sie davon. Da nun die Sonne untergegangen war, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram; und siehe, Schrecken und große Finsternis überfiel ihn. Da sprach er zu Abram: Das sollst du wissen, daß dein Same wird fremd sein in einem Lande, das nicht sein ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre. Aber ich will richten das Volk, dem sie dienen müssen. Danach sollen sie ausziehen mit großem Gut. Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und in gutem Alter begraben werden. Sie aber sollen nach vier Mannsleben wieder hierher kommen, denn die Missetat der Amoriter ist noch nicht alle. Als nun die Sonne untergegangen und finster worden war, siehe, da rauchte ein Ofen, und eine Feuerflamme fuhr zwischen den Stücken hin. An dem Tage machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen will ich dies Land geben, von dem Wasser Ägyptens an bis an das große Wasser Phrath: die Keniter, die Kinisiter, die Kadmoniter, die Hethiter, die Pheresiter, die Riesen, die Amoriter, die Kanaaniter, die Gergesiter und die Jebusiter. Sarai, Abrams Weib, gebar ihm nichts. Sie hatte aber eine ägyptische Magd, die hieß Hagar. Und sie sprach zu Abram: Siehe, der HERR hat mich verschlossen, daß ich nicht gebären kann. Lieber, lege dich zu meiner Magd, ob ich doch vielleicht aus ihr mich bauen möge. Abram, der gehorchte der Stimme Sarais. Da nahm Sarai, Abrams Weib, ihre ägyptische Magd, Hagar, und gab sie Abram, ihrem Mann, zum Weibe, nachdem sie zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt hatten. Und er legte sich zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, daß sie schwanger war, achtete sie ihre Frau geringe gegen sich. Da sprach Sarai zu Abram: Du tust unrecht an mir. Ich habe meine Magd dir beigelegt; nun sie aber sieht, daß sie schwanger (ge)worden ist, muß ich geringe geachtet sein gegen ihr. Der HERR sei Richter zwischen mir und dir! Abram aber sprach zu Sarai: Siehe deine Magd ist unter deiner Gewalt; tue mit ihr, wie dir‘s gefällt. Da sie nun Sarai wollte demütigen, floh sie von ihr. Aber der Engel des HERRN fand sie bei einem Wasserbrunnen in der Wüste, nämlich bei dem Brunnen am Wege zu Sur. Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von meiner Frau Sarai geflohen. Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre um wieder zu deiner Frau und demütige dich unter ihre Hand. Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deinen Samen also mehren, daß er vor großer Menge nicht soll gezählt werden. Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du bist schwanger (ge)worden und wirst einen Sohn gebären, des Namen sollst du Ismael heißen, darum daß der HERR dein Elend erhört hat. Er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn; und wird gegen allen seinen Brüdern wohnen. Und sie hieß den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du, GOtt, siehst mich. Denn sie sprach: Gewißlich hier habe ich gesehen den, der mich hernach angesehen hat. Darum hieß sie den Brunnen einen Brunnen des Lebendigen, der mich angesehen hat; welcher Brunnen ist zwischen Kades und Bared. Und Hagar gebar Abram einen Sohn; und Abram hieß den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael. Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, da ihm Hagar den Ismael gebar. Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige GOtt; wandle vor mir und sei fromm! Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir machen und will dich fast sehr mehren. Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und GOtt redete weiter mit ihm und sprach: Siehe, ich bin‘s und habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zu vieler Völker Vater. Und will dich fast sehr fruchtbar machen und will von dir Völker machen; und (es) sollen auch Könige von dir kommen. Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir bei ihren Nachkommen, daß es ein ewiger Bund sei, also daß ich dein GOtt sei und deines Samens nach dir. Und will dir und deinem Samen nach dir geben das Land, da du ein Fremdling innen bist, nämlich das ganze Land Kanaan, zu ewiger Besitzung; und will ihr GOtt sein. Und GOtt sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und dein Same nach dir bei ihren Nachkommen. Das ist aber mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden. Ihr sollt aber die Vorhaut an eurem Fleisch beschneiden. Dasselbe soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch. Ein jegliches Knäblein, wenn es acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen; desselbengleichen auch alles was Gesindes daheim geboren oder erkauft ist von allerlei Fremden, die nicht eures Samens sind. Also soll mein Bund an eurem Fleisch sein zum ewigen Bunde. Und wo ein Knäblein nicht wird beschnitten an der Vorhaut seines Fleisches, des Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk, darum daß es meinen Bund unterlassen hat. Und GOtt sprach abermal zu Abraham: Du sollst dein Weib Sarai nicht mehr Sarai heißen, sondern Sara soll ihr Name sein. Denn ich will sie segnen, und von ihr will ich dir einen Sohn geben; denn ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viel Völker. Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Soll mir hundert Jahre alt, ein Kind geboren werden und Sara neunzig Jahre alt gebären? Und Abraham sprach zu GOtt: Ach, daß Ismael leben sollte vor dir! Da sprach GOtt: Ja, Sara, dein Weib soll dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak heißen; denn mit ihm will ich meinen ewigen Bund aufrichten und mit seinem Samen nach ihm. Dazu um Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn gesegnet und will ihn fruchtbar machen und mehren fast sehr. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und (ich) will ihn zum großen Volk machen. Aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären soll um diese Zeit im anderen Jahr. Und er hörte auf mit ihm zu reden, Und GOtt fuhr auf von Abraham. Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die daheim geboren, und alle, die erkauft, und alles, was Mannsnamen war in seinem Hause, und beschnitt die Vorhaut an ihrem Fleisch eben desselben Tages, wie ihm GOtt gesagt hatte. Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, da er die Vorhaut an seinem Fleische beschnitt. Ismael aber, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, da seines Fleisches Vorhaut beschnitten ward. Eben auf einen Tag wurden sie alle beschnitten, Abraham und sein Sohn Ismael, und was Mannsnamen in seinem Hause war, daheim geboren und erkauft von Fremden; es ward alles mit ihm beschnitten. Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, da er saß an der Tür seiner Hütte, da der Tag am heißesten war. Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da kamen drei Männer zu ihm. Und da er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seiner Hütte und bückte sich nieder auf die Erde und sprach: HErr, habe ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so gehe nicht (an) deinem Knecht (vor)über. Man soll euch ein wenig Wasser bringen und eure Füße waschen; und lehnt euch unter den Baum. Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, daß ihr euer Herz labt; danach sollt ihr fortgehen. Denn darum seid ihr zu eurem Knechte (ge)kommen. Sie sprachen: Tue, wie du gesagt hast. Abraham eilte in die Hütte zu Sara und sprach: Eile und menge drei Maß Semmelmehl, knete und backe Kuchen. Er aber lief zu den Rindern und holte ein zart(es) gut(es) Kalb und gab‘s dem Knaben; der eilte und bereitete es zu. Und er trug auf Butter und Milch und von dem Kalbe, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und trat vor sie unter dem Baum, und sie aßen. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Weib Sara? Er antwortete: Drinnen in der Hütte. Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen, so ich lebe, siehe, so soll Sara, dein Weib, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm, hinter der Tür der Hütte. Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und wohl betagt, also daß es Sara nicht mehr ging nach der Weiber Weise. Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll ich noch Wollust pflegen, und mein Herr auch alt ist! Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara (darüber) und spricht: Meinst du, daß wahr sei, daß ich noch gebären werde, so ich doch alt bin? Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen, so ich lebe, so soll Sara einen Sohn haben. Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht; denn sie fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht also, du hast gelacht. Da standen die Männer auf, (und gingen) von dannen und wandten sich gegen Sodom; und Abraham ging mit ihnen, daß er sie geleitete. Da sprach der HERR: Wie kann ich Abraham verbergen, was ich tue, sintemal er ein groß(es) und mächtiges Volk soll werden, und alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen? Denn ich weiß, daß er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm befehlen wird, daß sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist; auf daß der HERR auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat. Und der HERR sprach: Es ist ein Geschrei zu Sodom und Gomorrha, das ist groß, und ihre Sünden sind fast schwer. Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich (ge)kommen ist; oder ob‘s nicht also sei, daß ich‘s wisse. Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen nach Sodom; aber Abraham blieb stehen vor dem HERRN und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen? Es möchten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter willen, die drinnen wären? Das sei ferne von dir, daß du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, daß der Gerechte sei gleich wie der Gottlose; das sei ferne von dir, der du aller Welt Richter bist! Du wirst so nicht richten. Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen all den Orten vergeben. Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden zu reden mit dem HERRN, wiewohl ich Erde und Asche bin. Es möchten vielleicht fünf weniger denn fünfzig Gerechte drinnen sein; wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünfe willen? Er sprach: Finde ich drinnen fünfundvierzig, will ich sie nicht verderben. Und er fuhr weiter mit ihm zu reden, und sprach: Man möchte vielleicht vierzig drinnen finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um der vierzig willen. Abraham sprach: Zürne nicht, HErr, daß ich noch mehr rede. Man möchte vielleicht dreißig drinnen finden. Er aber sprach: Finde ich dreißig drinnen, so will ich ihnen nichts tun. Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, mit dem HERRN zu reden. Man möchte vielleicht zwanzig drinnen finden. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen. Und er sprach: Ach zürne nicht, HErr, daß ich nur noch einmal rede. Man möchte vielleicht zehn drinnen finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen. Und der HERR ging hin, da er mit Abraham ausgeredet hatte; und Abraham kehrte wieder hin an seinen Ort. Die zwei Engel kamen nach Sodom des Abends. Lot aber saß zu Sodom unter dem Tor. Und als er sie sah, stand er auf, (ging) ihnen entgegen und bückte sich mit seinem Angesicht auf die Erde und sprach: Siehe, HErr, kehrt doch ein zum Hause eures Knechts und bleibt über Nacht; laßt eure Füße waschen, so steht ihr morgens frühe auf und zieht eure Straße. Aber sie sprachen: Nein, sondern wir wollen über Nacht auf der Gasse bleiben. Da nötigte er sie fast; und sie kehrten zu ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl und buk ungesäuerte Kuchen; und sie aßen. Aber ehe sie sich legten, kamen die Leute der Stadt Sodom und umgaben das Haus, jung und alt, das ganze Volk aus allen Enden, und forderten Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir (ge)kommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, daß wir sie erkennen. Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloß die Tür hinter sich zu und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel! Siehe, ich habe zwei Töchter, die haben noch keinen Mann erkannt; die will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch gefällt; alleine diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter die Schatten meines Dachs eingegangen. Sie aber sprachen: Komm hierher! Da sprachen sie: Du bist der einige Fremdling hier und willst regieren? Wohlan, wir wollen dich baß plagen denn jene! Und sie drangen hart auf den Mann Lot. Und da sie hinzuliefen und wollten die Tür aufbrechen, griffen die Männer hinaus und zogen Lot hinein zu ihnen ins Haus und schlossen die Tür zu. Und die Männer vor der Tür am Hause wurden mit Blindheit geschlagen, beide klein und groß, bis sie müde wurden und die Tür nicht finden konnten. Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch irgend hier einen Eidam und Söhne und Töchter, und wer dir angehört in der Stadt, den führe aus dieser Stätte. Denn wir werden diese Stätte verderben, darum daß ihr Geschrei groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu verderben. Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Eidamen, die seine Töchter nehmen sollten: Macht euch auf und geht aus diesem Ort; denn der HERR wird diese Stadt verderben. Aber es war ihnen lächerlich. Da nun die Morgenröte aufging, hießen die Engel den Lot eilen und sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwei Töchter, die vorhanden sind, daß du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt. Da er aber verzog, ergriffen die Männer ihn und sein Weib und seine zwei Töchter bei der Hand, darum daß der HERR sein verschonte und führten ihn hinaus und ließen ihn außen vor der Stadt. Und als sie ihn hatten hinausgebracht, sprach er: Errette deine Seele und sieh nicht hinter dich; auch stehe nicht in dieser ganzen Gegend. Auf dem Berge errette dich, daß du nicht umkommst. Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, HErr! Siehe, dieweil dein Knecht Gnade gefunden hat vor deinen Augen, so wollest du deine Barmherzigkeit groß machen, die du an mir getan hast, daß du meine Seele bei dem Leben erhieltest. Ich kann mich nicht auf dem Berge erretten; es möchte mich ein Unfall ankommen, daß ich stürbe. Siehe, da ist eine Stadt nahe, darein ich fliehen mag, und ist klein, daselbst will ich mich erretten; ist sie doch klein, daß meine Seele lebendig bleibe. Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe auch in diesem Stück dich angesehen, daß ich die Stadt nicht umkehre, davon du geredet hast. Eile und errette dich daselbst, denn ich kann nichts tun, bis daß du hinein kommst. Daher ist diese Stadt genannt Zoar. Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar (r)einkam. Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen von dem HERRN vom Himmel herab auf Sodom und Gomorrha. Und kehrte die Städte um, die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte, und was auf dem Lande gewachsen war. Und sein Weib sah hinter sich und ward zur Salzsäule. Abraham aber machte sich des Morgens frühe auf an den Ort, da er gestanden hatte vor dem HERRN, und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorrha und alles Land der Gegend und schauete; und siehe, da ging ein Rauch auf vom Lande, wie ein Rauch vom Ofen. Denn da GOtt die Städte in der Gegend verderbte, gedachte er an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er umkehrte, darin Lot wohnte. Und Lot zog aus Zoar und blieb auf dem Berge mit seinen beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, zu Zoar zu bleiben; und blieb also in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern. Da sprach die älteste zu der jüngsten: Unser Vater ist alt, und ist kein Mann mehr auf Erden, der uns beschlafen möge nach aller Welt Weise. So komm, laß uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei ihm schlafen, daß wir Samen von unserm Vater erhalten. Also gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward‘s nicht gewahr, da sie sich legte, noch da sie aufstand. Des Morgens sprach die älteste zu der jüngsten: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Laß uns ihm diese Nacht auch Wein zu trinken geben, daß du hineingehst und legest dich zu ihm, daß wir Samen von unserm Vater erhalten: Also gaben sie ihrem Vater die Nacht auch Wein zu trinken. Und die jüngste machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward‘s nicht gewahr, da sie sich legte, noch da sie aufstand. Also wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. Und die älteste gebar einen Sohn, den hieß sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf diesen heutigen Tag. Und die jüngste gebar auch einen Sohn, den hieß sie das Kind Ammi. Von dem kommen die Kinder Ammon bis auf den heutigen Tag. Abraham aber zog von dannen ins Land gegen Mittag und wohnte zwischen Kades und Sur und ward ein Fremdling zu Gerar. Und sprach von seinem Weibe Sara: Es ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, der König zu Gerar, nach ihr und ließ sie holen. Aber GOtt kam zu Abimelech des Nachts im Traum und sprach zu ihm: Siehe da, du bist des Todes um des Weibes willen, das du genommen hast; denn sie ist eines Mannes Eheweib. Abimelech aber hatte sie nicht berührt und sprach: HErr, willst du denn auch ein gerecht(es) Volk erwürgen? Hat er nicht zu mir gesagt: Sie ist meine Schwester? Und sie hat auch gesagt: Er ist mein Bruder. Habe ich doch das getan mit einfältigem Herzen und unschuldigen Händen. Und GOtt sprach zu ihm im Traum: Ich weiß auch, daß du mit einfältigem Herzen das getan hast. Darum habe ich dich auch behütet, daß du nicht wider mich sündigtest, und habe dir‘s nicht zugegeben, daß du sie berührtest. So gib nun dem Mann sein Weib wieder, denn er ist ein Prophet, und laß ihn für dich bitten, so wirst du lebendig bleiben. Wo du aber sie nicht wiedergibst, so wisse, daß du des Todes sterben mußt, und alles, was dein ist. Da stand Abimelech des Morgens frühe auf und rief allen seinen Knechten und sagte ihnen dieses alles vor ihren Ohren. Und die Leute fürchteten sich sehr. Und Abimelech rief Abraham auch und sprach zu ihm: Warum hast du uns das getan, und was habe ich an dir gesündigt, daß du so eine große Sünde wolltest auf mich und mein Reich bringen? Du hast mit mir gehandelt, nicht wie man handeln soll. Und Abimelech sprach weiter zu Abraham: Was hast du gesehen, daß du solches getan hast? Abraham sprach: Ich dachte, vielleicht ist keine GOttesfurcht an diesen Orten, und (sie) werden mich um meines Weibes willen erwürgen. Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester, denn sie ist meines Vaters Tochter, aber nicht meiner Mutter Tochter, und ist mein Weib (ge)worden. Da mich aber GOtt außer meines Vaters Hause wandern hieß, sprach ich zu ihr: Die Barmherzigkeit tu an mir, daß wo wir hinkommen, du von mir sagst, ich sei dein Bruder. Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und gab sie Abraham; und gab ihm wieder sein Weib Sara und sprach: Siehe da, mein Land steht dir offen; wohne, wo dir‘s wohlgefällt. Und sprach zu Sara: Siehe da, ich habe deinem Bruder tausend Silberlinge gegeben; siehe, das soll dir eine Decke der Augen sein vor allen, die bei dir sind, und allenthalben. Und das war ihre Strafe. Abraham aber betete zu GOtt; da heilte GOtt Abimelech und sein Weib und seine Mägde, daß sie Kinder gebaren. Denn der HERR hatte zuvor hart verschlossen alle Mütter des Hauses Abimelech um Saras, Abrahams Weibes, willen. Und der HERR suchte heim Sara wie er geredet hatte, und tat mit ihr, wie er geredet hatte. Und Sara ward schwanger und gebar Abraham einen Sohn in seinem Alter um die Zeit, die ihm GOtt gesagt hatte. Und Abraham hieß seinen Sohn, der ihm geboren war, Isaak, den ihm Sara gebar, und beschnitt ihn am achten Tage, wie ihm GOtt geboten hatte. Hundert Jahre war Abraham alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren ward. Und Sara sprach: GOtt hat mir ein Lachen zugerichtet; denn wer es hören wird, der wird mein(er) lachen. Und sprach: Wer dürfte von Abraham sagen, daß Sara Kinder säugt und hätte ihm einen Sohn geboren in seinem Alter? Und das Kind wuchs und ward entwöhnt. Und Abraham machte ein groß(es) Mahl am Tage, da Isaak entwöhnt ward. Und Sara sah den Sohn Hagars, der Ägyptischen, den sie Abraham geboren hatte, daß er ein Spötter war, und sprach zu Abraham: Treibe diese Magd aus mit ihrem Sohn; denn dieser Magd Sohn soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak. Das Wort gefiel Abraham sehr übel um seines Sohnes willen. Aber GOtt sprach zu ihm: Laß dir‘s nicht übel gefallen des Knaben und der Magd halben. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche. Denn in Isaak soll dir der Same genannt werden. Auch will ich der Magd Sohn zum Volk machen, darum daß er deines Samens ist. Da stand Abraham des Morgens frühe auf und nahm Brot und eine Flasche mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter, und den Knaben mit, und ließ sie aus. Da zog sie hin und ging in der Wüste irre bei Bersaba. Da nun das Wasser in der Flasche aus war, warf sie den Knaben unter einen Baum und ging hin und setzte sich gegenüber von ferne, einen Bogenschuß weit; denn sie sprach: Ich kann nicht zusehen (bei) des Knaben Sterben. Und sie setzte sich gegenüber und hob ihre Stimme auf und weinte. Da erhörte GOtt die Stimme des Knaben. Und der Engel GOttes rief vom Himmel der Hagar und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn GOtt hat erhört die Stimme des Knaben, da er liegt. Stehe auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volk machen. Und GOtt tat ihr die Augen auf, daß sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte die Flasche mit Wasser und tränkte den Knaben. Und GOtt war mit dem Knaben; der wuchs und wohnte in der Wüste und ward ein guter Schütze; und wohnte in der Wüste Pharan. Und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus Ägyptenland. Zu derselben Zeit redete Abimelech und Phichol, sein Feldhauptmann, mit Abraham und sprach: GOtt ist mit dir in allem, was du tust. So schwöre mir nun bei GOtt, daß du mir, noch meinen Kindern, noch meinen Neffen keine Untreue erzeigen wollest, sondern die Barmherzigkeit, die ich an dir getan habe, an mir auch tust und an dem Lande, da du ein Fremdling (dr)innen bist. Da sprach Abraham: Ich will schwören. Und Abraham strafte Abimelech um des Wasserbrunnens willen, den Abimelechs Knechte hatten mit Gewalt genommen. Da antwortete Abimelech: Ich hab es nicht gewußt, wer das getan hat; auch hast du mir‘s nicht angesagt; dazu habe ich‘s nicht gehört denn heute. Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; und (sie) machten beide einen Bund miteinander. Und Abraham stellte dar sieben Lämmer besonders. Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen die sieben Lämmer, die du besonders dargestellt hast? Er antwortete: Sieben Lämmer sollst du von meiner Hand nehmen, daß sie mir zum Zeugnis seien, daß ich diesen Brunnen gegraben habe. Daher heißt die Stätte Bersaba, daß sie beide miteinander da geschworen haben. Und also machten sie den Bund zu Bersaba. Da machten sich auf Abimelech und Phichol, sein Feldhauptmann, und zogen wieder in der Philister Land. Abraham aber pflanzte Bäume zu Bersaba und predigte daselbst von dem Namen des HERRN, des ewigen GOttes. Und war ein Fremdling in der Philister Lande eine lange Zeit. Nach diesen Geschichten versuchte GOtt Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einigen Sohn, den du lieb hast, und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde. Da stand Abraham des Morgens frühe auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knaben und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, davon ihm GOtt gesagt, hatte. Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne. Und sprach zu seinen Knaben: Bleibt ihr hier mit dem Esel; ich und der Knabe wollen dorthin gehen; und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak; er aber nahm das Feuer und Messer in seine Hand, und (es) gingen die beiden miteinander. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Väter! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? Abraham antwortete: Mein Sohn, GOtt wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und (es) gingen die beiden miteinander. Und als sie kamen an die Stätte, die ihm GOtt sagte, baute Abraham daselbst einen Altar und legte das Holz drauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz und reckte seine Hand aus und faßte das Messer, daß er seinen Sohn schlachtete. Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts! Denn nun weiß ich, daß du GOtt fürchtest und hast deines einigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen. Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich in der Hecke mit seinen Hörnern hangen; und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes Statt. Und Abraham hieß die Stätte: Der HERR sieht. Daher man noch heutigentages sagt: Auf dem Berge, da der HERR sieht. Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HErr, dieweil du solches getan hast und hast deines einigen Sohnes nicht verschont, daß ich deinen Samen segnen und mehren will wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll besitzen die Tore seiner Feinde. Und durch deinen Samen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, darum daß du meiner Stimme gehorcht hast. Also kehrte Abraham wieder zu seinen Knaben; und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Bersaba und wohnten daselbst. Nach diesen Geschichten begab sich‘s, daß Abraham angesagt ward: Siehe, Milka hat auch Kinder geboren deinem Bruder Nahor, nämlich Uz, den Erstgeborenen, und Bus, seinen Bruder, und Kemuel, von dem die Syrer kommen, und Chesed und Haso und Pildas und Jedlaph und Bethuel. Bethuel aber zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, Abrahams Bruder. Und sein Kebsweib, mit Namen Rehuma, gebar auch, nämlich den Theba, Gaham, Thahas und Maacha. Sara war hundertsiebenundzwanzig Jahre alt und starb in der Hauptstadt, die heißt Hebron, im Lande Kanaan. Da kam Abraham, daß er sie (be)klagte und beweinte. Danach stand er auf von seiner Leiche und redete mit den Kindern Heths und sprach: Ich bin ein Fremder und Einwohner bei euch; gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, daß ich meine Tote begrabe, die vor mir liegt. Da antworteten Abraham die Kinder Heths und sprachen zu ihm: Höre uns, lieber Herr! Du bist ein Fürst GOttes unter uns; begrabe deine Tote in unsern ehrlichsten Gräbern; kein Mensch soll dir unter uns wehren, daß du in seinem Grabe nicht begrabst deine Tote. Da stand Abraham auf und bückte sich vor dem Volk des Landes, nämlich vor den Kindern Heths. Und er redete mit ihnen und sprach: Gefällt es euch, daß ich meine Tote, die vor mir liegt, begrabe, so hört mich und bittet für mich gegen Ephron, dem Sohn Zoars, daß er mir gebe seine zwiefache Höhle, die er hat am Ende seines Ackers; er gebe mir sie um Geld, soviel sie wert ist, unter euch zum Erbbegräbnis. Denn Ephron wohnte unter den Kindern Heths. Da antwortete Ephron, der Hethiter, Abraham, daß zuhörten die Kinder Heths, vor allen, die zu seiner Stadt Tor aus- und eingingen, und sprach: Nein, mein Herr, sondern höre mir zu. Ich schenke dir den Acker, und die Höhle drinnen dazu, und übergebe dir‘s vor den Augen der Kinder meines Volks, zu begraben deine Tote. Da bückte sich Abraham vor dem Volk des Landes und redete mit Ephron, daß zuhörte das Volk des Landes, und sprach: Willst du mir ihn lassen, so bitte ich, nimm von mir das Geld für den Acker, das ich dir gebe, so will ich meine Tote daselbst begraben. Ephron antwortete Abraham und sprach zu ihm: Mein Herr, höre doch mich! Das Feld ist vierhundert Sekel Silbers wert; was ist das aber zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote. Abraham gehorchte Ephron und wog ihm das Geld dar, das er gesagt hatte, daß zuhörten die Kinder Heths nämlich vierhundert Sekel Silbers, das im Kauf gang und gäbe war. Also ward Ephrons Acker, darin die zwiefache Höhle ist, gegen Mamre über, Abraham zum eigenen Gut bestätigt, mit der Höhle darinnen und mit allen Bäumen auf dem Acker umher, daß die Kinder Heths zusahen und alle, die zu seiner Stadt Tor aus- und eingingen. Danach begrub Abraham Sara, sein Weib, in der Höhle des Ackers, die zwiefach ist, gegenüber Mamre, das ist, Hebron, im Lande Kanaan. Also ward bestätigt der Acker und die Höhle darinnen Abraham zum Erbbegräbnis von den Kindern Heths. Abraham war alt und wohl betagt, und der HERR hatte ihn gesegnet allenthalben. Und sprach zu seinem ältesten Knecht seines Hauses, der allen seinen Gütern vorstand: Lege deine Hand unter meine Hüfte und schwöre mir bei dem HERRN, dem GOtt des Himmels und der Erde, daß du meinem Sohn kein Weib nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter welchen ich wohne; sondern daß du ziehst in mein Vaterland und zu meiner Freundschaft und nimmst meinem Sohn Isaak ein Weib. Der Knecht sprach: Wie, wenn das Weib mir nicht folgen wollte in dies Land? Soll ich dann deinen Sohn wiederbringen in jenes Land, daraus du gezogen bist? Abraham sprach zu ihm: Da hüte dich vor, daß du meinen Sohn nicht wieder dahin bringst. Der HErr, der GOtt des Himmels, der mich von meines Vaters Hause genommen hat und von meiner Heimat, der zu mir geredet und mir auch geschworen hat und gesagt: Dies Land will ich deinem Samen geben, der wird seinen Engel vor dir her senden, daß du meinem Sohn daselbst ein Weib nimmst. So aber das Weib dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides quitt. Alleine bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin. Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwur ihm solches. Also nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines Herrn; und machte sich auf und zog nach Mesopotamien zu der Stadt Nahors. Da ließ er die Kamele sich lagern außen vor der Stadt bei einem Wasserbrunnen, des Abends um die Zeit, wenn die Weiber pflegten herauszugehen und Wasser zu schöpfen, und sprach: HErr, du GOtt meines Herrn Abraham, begegne mir heute und tue Barmherzigkeit an meinem Herrn Abraham. Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und der Leute Töchter in dieser Stadt werden herauskommen, Wasser zu schöpfen. Wenn nun eine Dirne kommt, zu der ich spreche: Neige deinen Krug und laß mich trinken, und sie sprechen wird: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken, daß sie die sei, die du deinem Diener Isaak beschert hast, und ich daran erkenne, daß du Barmherzigkeit an meinem Herrn getan hast. Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebekka, Bethuels Tochter, der ein Sohn der Milka war, welche Nahors, Abrahams Bruders, Weib war, und trug einen Krug auf ihrer Achsel. Und sie war eine sehr schöne Dirne von Angesicht, noch eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Die stieg hinab zum Brunnen und füllte den Krug und stieg herauf. Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Laß mich ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken. Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilend ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken. Und da sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle getrunken haben. Und eilte und goß den Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen zu schöpfen und schöpfte allen seinen Kamelen. Der Mann aber wunderte sich ihrer und schwieg stille, bis er erkannte, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte, oder nicht. Da nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er eine güldene Spange, einen halben Sekel schwer, und zwei Armringe an ihre Hände, zehn Sekel Goldes schwer, und sprach: Meine Tochter, wem gehörst du an? Das sage mir doch. Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause zu herbergen? Sie sprach zu ihm: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Milkas, den sie dem Nahor geboren hat. Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raum genug zu herbergen. Da neigte sich der Mann und betete den HERRN an und sprach: Gelobt sei der HErr, der GOtt meines Herrn Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Wahrheit nicht verlassen hat an meinem Herrn; denn der HERR hat mich den Weg geführt zu meines Herrn Bruders Hause. Und die Dirne lief und sagte solches alles an in ihrer Mutter Hause. Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu dem Manne draußen bei dem Brunnen. Und als er sah die Spangen und Armringe an seiner Schwester Händen und hörte die Worte Rebekkas, seiner Schwester, daß sie sprach: Also hat mir der Mann gesagt, kam er zu dem Manne, und siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen. Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus geräumt und für die Kamele auch Raum gemacht. Also führte er den Mann ins Haus und zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter und Wasser, zu waschen seine Füße und die der Männer, die mit ihm waren, und setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht essen, bis daß ich zuvor meine Sache geworben habe. Sie antworteten: Sage her! Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht. Und der HERR hat meinen Herrn reichlich gesegnet, und ist groß (ge)worden; und hat ihm Schafe und Ochsen, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben. Dazu hat Sara, meines Herrn Weib, einen Sohn geboren meinem Herrn in seinem Alter; dem hat er alles gegeben, was er hat. Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn kein Weib nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Lande ich wohne, sondern zeuch hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht; daselbst nimm meinem Sohn ein Weib. Ich sprach aber zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Weib nicht folgen will? Da sprach er zu mir: Der HErr, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, daß du meinem Sohn ein Weib nimmst von meiner Freundschaft und meines Vaters Hause. Alsdann sollst du meines Eides quitt sein, wenn du zu meiner Freundschaft kommst; geben sie dir nicht, so bist du meines Eides quitt. Also kam ich heute zum Brunnen und sprach: HErr, GOtt meines Herrn Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, daher ich gereist bin, siehe, so stehe ich hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun eine Jungfrau herauskommt zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug, und sie wird sagen: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch schöpfen, daß die sei das Weib, das der HERR meines Herrn Sohne beschert hat. Ehe ich nun solche Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kam Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Achsel und ging hinab zum Brunnen und schöpfte. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken. Und sie nahm eilend den Krug von ihrer Achsel und sprach: Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Also trank ich, und sie tränkte die Kamele auch. Und ich fragte sie und sprach: Wes Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da hängte ich eine Spange an ihre Stirn und Armringe an ihre Hände; und neigte mich und betete den HERRN an und lobte den HERRN, den GOtt meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, daß ich seinem Sohn meines Herrn Bruders Tochter nehme. Seid ihr nun die, die an meinem Herrn Freundschaft und Treue beweisen wollen, so sagt mir‘s; wo nicht, so sagt mir‘s auch, daß ich mich wende zur Rechten oder zur Linken. Da antwortete Laban und Bethuel und sprachen: Das kommt vom HERRN; darum können wir nichts wider dich reden, weder Böses noch Gutes. Da ist Rebekka vor dir; nimm sie und zeuch hin, daß sie deines Herrn Sohnes Weib sei, wie der HERR geredet hat. Da diese Worte Abrahams Knecht hörte, bückte er sich (vor) dem HERRN zu der Erde. Und zog hervor silberne und güldene Kleinode und Kleider und gab sie Rebekka; aber ihrem Bruder und der Mutter gab er Würze. Da aß und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und blieb über Nacht allda. Des Morgens aber stand er auf und sprach: Laßt mich ziehen zu meinem Herrn. Aber ihr Bruder und (ihre) Mutter sprachen: Laß doch die Dirne einen Tag oder zehn bei uns bleiben, danach sollst du ziehen. Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Laßt mich, daß ich zu meinem Herrn ziehe. Da sprachen sie: Laßt uns die Dirne rufen und fragen, was sie dazu sagt. Und riefen der Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will mit ihm. Also ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt Abrahams Knecht und seinen Leuten. Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du bist unsere Schwester; wachse in viel tausendmal tausend, und dein Same besitze die Tore seiner Feinde. Also machte sich Rebekka auf mit ihren Dirnen, und sie setzten sich auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebekka an und zog hin. Isaak aber kam vom Brunnen des Lebendigen und Sehenden (denn er wohnte im Lande gegen Mittag) und war ausgegangen, zu beten auf dem Felde, um den Abend, und hob seine Augen auf und sah, daß Kamele daherkamen. Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak; da fiel sie vom Kamel und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Mantel und verhüllte sich. Und der Knecht erzählte Isaak alle Sache, die er ausgerichtet hatte. Da führte sie Isaak in die Hütte seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka, und sie ward sein Weib, und er gewann sie lieb. Also ward Isaak getröstet über seiner Mutter (Tod). Abraham nahm wieder ein Weib, die hieß Ketura. Die gebar ihm Simran und Jaksan, Medan und Midian, Jesbak und Suah. Jaksan aber zeugte Seba und Dedan. Die Kinder aber von Dedan waren: Assurim, Letusim und Leumim. Die Kinder Midians waren: Epha, Epher, Hanoch, Abida und Eldaa. Diese sind alle Kinder der Ketura. Und Abraham gab all sein Gut Isaak. Aber den Kindern, die er von den Kebsweibern hatte, gab er Geschenke und ließ sie von seinem Sohn Isaak (weg)ziehen, weil er noch lebte, gegen den Aufgang in das Morgenland. Das ist aber Abrahams Alter, das er gelebt hat, hundertundfünfundsiebzig Jahre. Und nahm ab und starb in einem ruhigen Alter, da er alt und lebenssatt war, und ward zu seinem Volk gesammelt. Und es begruben ihn seine Söhne Isaak und Ismael in der zwiefachen Höhle auf dem Acker Ephrons, des Sohnes Zoars, des Hethiters, die da liegt gegen Mamre, in dem Felde, das Abraham von den Kindern Heths gekauft hatte. Da ist Abraham begraben mit Sara, seinem Weibe. Und nach dem Tode Abrahams segnete GOtt Isaak, seinen Sohn. Und er wohnte bei dem Brunnen des Lebendigen und Sehenden. Dies ist das Geschlecht Ismaels, Abrahams Sohns, den ihm Hagar gebar, die Magd Saras aus Ägypten; und das sind die Namen der Kinder. Ismaels, davon ihre Geschlechter genannt sind: Der erstgeborene Sohn Ismaels Nebajoth; Kedar, Adbeel, Mibsam, Misma, Duma, Masa, Hadar, Thema, Jetur, Naphis und Kedma. Dies sind die Kinder Ismaels mit ihren Namen in ihren Höfen und Städten, zwölf Fürsten über ihre Leute. Und das ist das Alter Ismaels: hundertundsiebenunddreißig Jahre; und nahm ab und starb und ward gesammelt zu seinem Volk. Und sie wohnten von Hevila an bis gen Sur gegen Ägypten, wenn man nach Assyrien geht. Er fiel aber vor allen seinen Brüdern. Dies ist das Geschlecht Isaaks, Abrahams Sohnes: Abraham zeugte Isaak. Isaak aber war vierzig Jahre alt, da er Rebekka zum Weibe nahm, die Tochter Bethuels, des Syrers, von Mesopotamien, Labans, des Syrers, Schwester. Isaak aber bat den HERRN für sein Weib, denn sie war unfruchtbar. Und der HERR ließ sich erbitten, und Rebekka, sein Weib, ward schwanger. Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leibe. Da sprach sie: Da mir‘s also sollte gehen, warum bin ich schwanger (ge)worden? Und sie ging hin, den HERRN zu fragen. Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Leute werden sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Größere wird dem Kleinem dienen. Da nun die Zeit kam, daß sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leibe. Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz rauh wie ein Fell; und sie nannten ihn Esau. Zuhand danach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand die Ferse des Esau; und (sie) hießen ihn Jakob. Sechzig Jahre alt war Isaak, da sie geboren wurden. Und da nun die Knaben groß wurden, ward Esau ein Jäger und ein Ackermann, Jakob aber ein frommer Mann und blieb in den Hütten. Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Weidwerk; Rebekka aber hatte Jakob lieb. Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Felde und war müde und sprach zu Jakob: Laß mich kosten das rote Gericht, denn ich bin müde. Daher heißt er Edom. Aber Jakob sprach: Verkaufe mir heute deine Erstgeburt. Esau antwortete: Siehe, ich muß doch sterben, was soll mir dann die Erstgeburt? Jakob sprach: So schwöre mir heute. Und er schwur ihm und verkaufte also Jakob seine Erstgeburt. Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank; und stand auf und ging davon. Also verachtete Esau seine Erstgeburt. Es kam aber eine Teurung ins Land über die vorige, die zu Abrahams Zeiten war. Und Isaak zog zu Abimelech, dem Philister König, nach Gerar. Da erschien ihm der HERR und sprach: Zeuch nicht hinab nach Ägypten, sondern bleibe in dem Lande, das ich dir sage. Sei ein Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen will ich alle diese Länder geben und will meinen Eid bestätigen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe, und will deinen Samen mehren wie die Sterne am Himmel und will deinem Samen alle diese Länder geben. Und durch deinen Samen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, darum daß Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und hat gehalten meine Rechte, meine Gebote, meine Weise und meine Gesetze. Also wohnte Isaak zu Gerar. Und wenn die Leute am selben Orte fragten von seinem Weibe, so sprach er: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete sich zu sagen: Sie ist mein Weib; sie möchten mich erwürgen um Rebekkas willen; denn sie war schön von Angesicht. Als er nun eine Zeitlang da war, sah Abimelech, der Philister König, durchs Fenster und ward gewahr, daß Isaak scherzte mit seinem Weibe Rebekka. Da rief Abimelech dem Isaak und sprach: Siehe, es ist dein Weib. Wie hast du denn gesagt: Sie ist meine Schwester? Isaak antwortete ihm: Ich gedachte, ich möchte vielleicht sterben müssen um ihretwillen. Abimelech sprach: Warum hast du denn uns das getan? Es wäre leicht geschehen, daß jemand vom Volk sich zu deinem Weibe gelegt hätte, und du hättest also eine Schuld auf uns gebracht. Da gebot Abimelech allem Volk und sprach: Wer diesen Mann oder sein Weib antastet, der soll des Todes sterben. Und Isaak säete in dem Lande und kriegte desselben Jahrs hundertfältig; denn der HERR segnete ihn. Und er ward ein großer Mann, ging und nahm zu, bis er fast groß ward, daß er viel Gut hatte an kleinem und großem Vieh und ein groß(es) Gesinde. Darum (be)neideten ihn die Philister und verstopften alle Brunnen, die seines Vaters Knechte gegraben hatten, zur Zeit Abrahams, seines Vaters, und füllten sie mit Erde, daß auch Abimelech zu ihm sprach: Zeuch von uns, denn du bist uns zu mächtig (ge)worden. Da zog Isaak von dannen und schlug sein Gezelt auf im Grunde Gerar und wohnte allda. Und ließ die Wasserbrunnen wieder aufgraben, die sie zu Abrahams, seines Vaters Zeiten, gegraben hatten, welche die Philister verstopft hatten nach Abrahams Tod, und nannte sie mit denselben Namen, wie sie sein Vater mit genannt hatte. Auch gruben Isaaks Knechte im Grunde und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers. Aber die Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser ist unser. Da hieß er den Brunnen Esek, darum daß sie ihm da unrecht getan hatten. Da gruben sie einen anderen Brunnen, da zankten sie auch (dar)über; darum hieß er ihn Sitna. Da machte er sich von dannen und grub einen anderen Brunnen, da zankten sie sich nicht (dar)über; darum hieß er ihn Rehoboth und sprach: Nun hat uns der HERR Raum gemacht und uns wachsen lassen im Lande. Danach zog er von dannen nach Bersaba. Und der HERR erschien ihm in derselben Nacht und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen und deinen Samen mehren um meines Knechts Abrahams willen. Da baute er einen Altar daselbst und predigte von dem Namen des HERRN und richtete daselbst seine Hütte auf; und seine Knechte gruben daselbst einen Brunnen. Und Abimelech ging zu ihm von Gerar, und Ahusath, sein Freund, und Phichol, sein Feldhauptmann. Aber Isaak sprach zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir? Haßt ihr mich doch und habt mich von euch getrieben. Sie sprachen: Wir sehen mit sehenden Augen, daß der HERR mit dir ist. Darum sprachen wir: Es soll ein Eid zwischen uns und dir sein, und (wir) wollen einen Bund mit dir machen, daß du uns keinen Schaden tust, gleichwie wir dich nicht angetastet haben, und wie wir dir nichts denn alles Gute getan haben und dich mit Frieden ziehen lassen. Du aber bist nun der Gesegnete des HERRN. Da machte er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken. Und des Morgens frühe standen sie auf, und (es) schwur einer dem anderen; und Isaak ließ sie gehen, und sie zogen von ihm mit Frieden. Desselben Tages kamen Isaaks Knechte und sagten ihm an von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser (ge)funden. Und er nannte ihn Saba; daher heißt die Stadt Bersaba bis auf den heutigen Tag. Da Esau vierzig Jahre alt war, nahm er zum Weibe Judith, die Tochter Beris, des Hethiters; und Basmath, die Tochter Elons, des Hethiters. Die machten beide Isaak und Rebekka eitel Herzeleid. Und es begab sich, als Isaak alt (ge)worden war, daß seine Augen dunkel wurden zu sehen, da rief er Esau, seinen größern Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier bin ich. Und er sprach: Siehe, ich bin alt (ge)worden und weiß nicht, wann ich sterben soll. So nimm nun dein Zeug, Köcher und Bogen, und gehe aufs Feld und jage mir ein Wildbret und mache mir ein Essen, wie ich es gerne habe, und bringe mir‘s herein, daß ich esse, daß dich meine Seele segne, ehe ich sterbe. Rebekka aber hörte solche Worte, die Isaak zu seinem Sohne Esau sagte. Und Esau ging hin aufs Feld, daß er ein Wildbret jagte und heimbrächte. Da sprach Rebekka zu Jakob, ihrem Sohn: Siehe, ich habe gehört deinen Vater reden mit Esau, deinem Bruder, und sagen: Bringe mir ein Wildbret und mache mir ein Essen, daß ich esse und dich segne vor dem HERRN, ehe ich sterbe. So höre nun, mein Sohn, meine Stimme, was ich dich heiße. Gehe hin zu der Herde und hole mir zwei gute Böcklein, daß ich deinem Vater ein Essen davon mache, wie er‘s gerne hat. Das sollst du deinem Vater hineintragen, daß er esse, auf daß er dich segne vor seinem Tode. Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist rauh und ich glatt; so möchte vielleicht mein Vater mich begreifen, und (ich) würde vor ihm geachtet, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich einen Fluch und nicht einen Segen. Da sprach seine Mutter zu ihm: Der Fluch sei auf mir, mein Sohn; gehorche nur meiner Stimme, gehe und hole mir. Da ging er hin und holte und brachte (es) seiner Mutter. Da machte seine Mutter ein Essen, wie (es) sein Vater gerne hatte, und nahm Esaus, ihres größeren Sohnes, köstliche Kleider, die sie bei sich im Hause hatte, und zog sie Jakob an, ihrem kleinem Sohn; aber die Felle von den Böcklein tat sie ihm um seine Hände, und wo er glatt war am Halse. Und gab also das Essen mit Brot, wie sie es gemacht hatte, in Jakobs, ihres Sohnes Hand. Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn? Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Stehe auf, setze dich und iß von meinem Wildbret, auf daß mich deine Seele segne. Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Mein Sohn, wie hast du so bald (ge)funden? Er antwortete: Der HErr, dein GOtt, bescherte mir‘s. Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, daß ich dich begreife, ob du seist mein Sohn Esau, oder nicht. Also trat Jakob zu seinem Vater Isaak; und da er ihn begriffen hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände. Und er (er)kannte ihn nicht, denn seine Hände waren rauh, wie Esaus, seines Bruders, Hände, und (er) segnete ihn. Und er sprach zu ihm: Bist du mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin‘s. Da sprach er: So bringe mir her, mein Sohn, zu essen von deinem Wildbret, daß dich meine Seele segne. Da brachte er‘s ihm, und er aß; und trug ihm auch Wein hinein, und er trank. Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her und küsse mich, mein Sohn! Er trat hinzu und küßte ihn. Da roch er den Geruch seiner Kleider; und segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie ein Geruch des Feldes, das der HERR gesegnet hat. GOtt gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. Völker müssen dir dienen, und Leute müssen dir zu Fuße fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Kinder müssen dir zu Fuße fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet! Als nun Isaak vollendet hatte den Segen über Jakob, und Jakob kaum hinausgegangen war von seinem Vater Isaak, da kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd und machte auch ein Essen; und trug‘s hinein zu seinem Vater und sprach zu ihm: Stehe auf, mein Vater, und iß von dem Wildbret deines Sohnes, daß mich deine Seele segne. Da antwortete ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Er sprach: Ich bin Esau, dein erstgeborner Sohn! Da entsetzte sich Isaak über die Maßen sehr und sprach: Wer? wo ist denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet bleiben. Als Esau diese Rede seines Vaters hörte, schrie er laut und ward über die Maße sehr betrübt; und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch, mein Vater! Er aber sprach: Dein Bruder ist (ge)kommen mit List und nahm deinen Segen hinweg. Da sprach er: Er heißt wohl Jakob; denn er hat mich nun zweimal untertreten. Meine Erstgeburt hat er dahin, und siehe, nun nimmt er auch meinen Segen. Und sprach: Hast du mir denn keinen Segen vorbehalten? Isaak antwortete und sprach zu ihm: Ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder habe ich ihm zu Knechten gemacht, mit Korn und Wein habe ich ihn versehen: was soll ich dir nun noch tun, mein Sohn? Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne mich auch, mein Vater! Und hob auf seine Stimme und weinte. Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe da, du wirst eine fette Wohnung haben auf Erden und vom Tau des Himmels von oben her. Mit deinem Schwert wirst du dich nähren und deinem Bruder dienen. Und es wird geschehen, daß du auch ein Herr und sein Joch von deinem Halse reißen wirst. Und Esau war Jakob gram um des Segens willen, damit ihn sein Vater gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit bald kommen, daß mein Vater Leid tragen muß; denn ich will meinen Bruder Jakob erwürgen. Da wurden Rebekka angesagt diese Worte ihres größeren Sohns Esau; und (sie) schickte hin und ließ Jakob, ihrem kleineren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau dräut dir, daß er dich erwürgen will. Und nun höre meine Stimme, mein Sohn: Mach dich auf und fleuch zu meinem Bruder Laban in Haran, und bleib eine Weile bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders wende, und bis sich sein Zorn wider dich von dir wende und (er) vergesse, was du ihm angetan hast; so will ich danach schicken und dich von dannen holen lassen. Warum sollte ich euer beider beraubt werden an einen Tag? Und Rebekka sprach zu Isaak: Mich verdreußt zu leben vor den Töchtern Heths. Wenn Jakob ein Weib nimmt von den Töchtern Heths, die da sind wie die Töchter dieses Landes, was soll mir das Leben? Da rief Isaak seinem Sohn Jakob und segnete ihn; und gebot ihm und sprach zu ihm: Nimm nicht ein Weib von den Töchtern Kanaans; sondern mach dich auf und zeuch in Mesopotamien zu Bethuel, deiner Mutter Vaters, Haus und nimm dir ein Weib daselbst von den Töchtern Labans, vom Bruder deiner Mutter. Aber der allmächtige GOtt segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, daß du wirst ein Haufen Völker; und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, daß du besitzt das Land, da du Fremdling innen bist, das GOtt Abraham gegeben hat. Also fertigte Isaak den Jakob, daß er nach Mesopotamien zog zu Laban, Bethuels Sohn, in Syrien, dem Bruder Rebekkas, seiner und Esaus Mutter. Als nun Esau sah, daß Isaak Jakob gesegnet hatte und abgefertigt nach Mesopotamien, daß er daselbst ein Weib nähme, und daß, indem er ihn gesegnet, ihm gebot und sprach: Du sollst nicht ein Weib nehmen von den Töchtern Kanaans, und daß Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte und nach Mesopotamien zog, sah auch, daß Isaak, sein Vater, nicht gerne sah die Töchter Kanaans: ging er hin zu Ismael und nahm über die Weiber, die er zuvor hatte, Mahalath, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajoths, zum Weibe. Aber Jakob zog aus von Bersaba und reiste nach Haran. Und kam an einen Ort, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein des Orts und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an demselbigen Ort schlafen. Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel; und siehe, die Engel GOttes stiegen daran auf und nieder. Und der HERR stand oben drauf und sprach: Ich bin der HErr, Abrahams, deines Vaters, GOtt und Isaaks GOtt. Das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinem Samen geben. Und dein Same soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen den Abend, Morgen, Mitternacht und Mittag; und durch dich und deinen Samen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinzeuchst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht lassen, bis daß ich tue alles, was ich dir geredet habe. Da nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Gewißlich ist der HERR an diesem Ort, und ich wußte es nicht. Und fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes denn GOttes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels. Und Jakob stand des Morgens frühe auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Mal und goß Öl oben drauf. Und hieß die Stätte Bethel; vorhin hieß sonst die Stadt Lus. Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: So GOtt wird mit mir sein und mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und Brot zu essen geben und Kleider anzuziehen, und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so soll der HERR mein GOtt sein, und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Mal, soll ein GOtteshaus werden; und alles, was du mir gibst, des will ich dir den Zehnten geben. Da hob Jakob seine Füße auf und ging in das Land, das gegen Morgen liegt, und sah sich um, und siehe, da war ein Brunnen auf dem Felde; und siehe, drei Herden Schafe lagen dabei, denn von dem Brunnen pflegten sie die Herden zu tränken, und lag ein großer Stein vor dem Loch des Brunnens. Und sie pflegten die Herden alle daselbst zu versammeln und den Stein von dem Brunnenloch zu wälzen und die Schafe zu tränken, und taten alsdann den Stein wieder vor das Loch an seine Stätte. Und Jakob sprach zu ihnen: Lieben Brüder, wo seid ihr her? Sie antworteten: Wir sind von Haran. Er sprach zu ihnen: Kennt ihr auch Laban, den Sohn Nahors? Sie antworteten: Wir kennen ihn wohl. Er sprach: Geht es ihm auch wohl? Sie antworteten: Es geht ihm wohl; und siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen. Er sprach: Es ist noch hoch Tag und ist noch nicht Zeit, das Vieh einzutreiben; tränkt die Schafe und geht hin und weidet sie. Sie antworteten: Wir können nicht, bis daß alle Herden zusammengebracht werden, und wir den Stein von des Brunnens Loch wälzen und also die Schafe tränken. Als er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen ihres Vaters, denn sie hütete der Schafe. Da aber Jakob sah Rahel, die Tochter Labans, seiner Mutter Bruders, und die Schafe Labans, seiner Mutter Bruders, trat er hinzu und wälzte den Stein von dem Loch des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, seiner Mutter Bruders. Und küßte Rahel und weinte laut und sagte ihr an, daß er ihres Vaters Bruder wäre und Rebekkas Sohn. Da lief sie und sagte es ihrem Vater an. Da aber Laban hörte von Jakob, seiner Schwester Sohn, lief er ihm entgegen und herzte und küßte ihn und führte ihn in sein Haus. Da erzählte er dem Laban alle diese Sache. Da sprach Laban zu ihm: Wohlan, du bist mein Bein und Fleisch. Und da er nun einen Mond lang bei ihm gewesen war, sprach Laban zu Jakob: Wiewohl du mein Bruder bist, solltest du mir darum umsonst dienen? Sage an, was soll dein Lohn sein? Laban aber hatte zwei Töchter: die älteste hieß Lea, und die jüngste hieß Rahel. Aber Lea hatte ein blödes Gesicht; Rahel war hübsch und schön. Und Jakob gewann die Rahel lieb und sprach: Ich will dir sieben Jahre um Rahel, deine jüngste Tochter, dienen. Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir denn einem andern; bleibe bei mir. Also diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und deuchten ihn, als wären es einzelne Tage, so lieb hatte er sie. Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir nun mein Weib; denn die Zeit ist hie, daß ich beiliege. Da lud Laban alle Leute des Orts und machte ein Hochzeitsmahl. Des Abends aber nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm hinein; und er lag bei ihr. Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Magd. Des Morgens aber siehe, da war es Lea. Und er sprach zu Laban: Warum hast du mir das getan? Habe ich dir nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich denn betrogen? Laban antwortete: Es ist nicht Sitte in unserm Lande, daß man die jüngste ausgebe vor der ältesten. Halte mit dieser die Woche aus, so will ich dir diese auch geben um den Dienst, den du bei mir noch andere sieben Jahre dienen sollst. Jakob tat also und hielt die Woche aus. Da gab ihm Laban Rahel, seine Tochter, zum Weibe. Und gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd. Also lag er auch bei mit Rahel und hatte Rahel lieber denn Lea; und diente bei ihm fürder die andern sieben Jahre. Da aber der HERR sah, daß Lea unwert war, machte er sie fruchtbar und Rahel unfruchtbar. Und Lea ward schwanger und gebar einen Sohn; den hieß sie Ruben und sprach: Der HERR hat angesehen mein Elend; nun wird mich mein Mann lieb haben. Und ward abermal schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Der HERR hat gehört, daß ich unwert bin, und hat mir diesen auch gegeben. Und hieß ihn Simeon. Abermal ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun wird sich mein Mann wieder zu mir tun, denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum hieß sie ihn Levi. Zum vierten ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun will ich dem HERRN danken. Darum hieß sie ihn Juda. Und hörte auf Kinder zu gebären. Da Rahel sah, daß sie dem Jakob nichts gebar, neidete sie ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder! Wo nicht, so sterbe ich. Jakob aber ward sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich doch nicht GOtt, der dir deines Leibes Frucht nicht geben will. Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha; lege dich zu ihr, daß sie auf meinem Schoß gebäre, und ich doch durch sie erbaut werde. Und sie gab ihm also Bilha, ihre Magd, zum Weibe; und Jakob legte sich zu ihr. Also ward Bilha schwanger und gebar Jakob einen Sohn. Da sprach Rahel: GOtt hat meine Sache gerichtet und meine Stimme erhört und mir einen Sohn gegeben. Darum hieß sie ihn Dan. Abermal ward Bilha, Rahels Magd, schwanger und gebar Jakob den andern Sohn. Da sprach Rahel: GOtt hat es gewandt mit mir und meiner Schwester, und ich werde es ihr zuvortun. Und hieß ihn Naphthali. Da nun Lea sah, daß sie aufgehört hatte zu gebären, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zum Weibe. Also gebar Silpa, Leas Magd, Jakob einen Sohn. Da sprach Lea: Rüstig! Und hieß ihn Gad. Danach gebar Silpa, Leas Magd, Jakob den andern Sohn. Da sprach Lea: Wohl mir, denn mich werden selig preisen die Töchter. Und hieß ihn Asser. Ruben ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Dudaim auf dem Felde und brachte sie heim seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel zu Lea: Gib mir der Dudaim deines Sohnes ein Teil. Sie antwortete: Hast du nicht genug, daß du mir meinen Mann genommen hast, und willst auch die Dudaim meines Sohnes nehmen? Rahel sprach: Wohlan, laß ihn diese Nacht bei dir schlafen um die Dudaim deines Sohnes. Da nun Jakob des Abends vom Felde kam, ging ihm Lea hinaus entgegen und sprach: Bei mir sollst du liegen; denn ich habe dich erkauft um die Dudaim meines Sohnes. Und er schlief die Nacht bei ihr. Und GOtt erhörte Lea, und sie ward schwanger und gebar Jakob den fünften Sohn und sprach: GOtt hat mir gelohnet, daß ich meine Magd meinem Manne gegeben habe. Und hieß ihn Isaschar. Abermal ward Lea schwanger und gebar Jakob den sechsten Sohn; und sprach: GOtt hat mich wohl beraten; nun wird mein Mann wieder bei mir wohnen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und hieß ihn Sebulon. Danach gebar sie eine Tochter, die hieß sie Dina. Der HERR gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie fruchtbar. Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: GOtt hat meine Schmach von mir genommen. Und hieß ihn Joseph und sprach: Der HERR wolle mir noch einen Sohn dazu geben! Da nun Rahel den Joseph geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Laß mich ziehen und reisen an meinen Ort und in mein Land. Gib mir meine Weiber und meine Kinder, darum ich dir gedient habe, daß ich ziehe; denn du weißt meinen Dienst, wie ich dir gedient habe. Laban sprach zu ihm: Laß mich Gnade vor deinen Augen finden. Ich spüre, daß mich der HERR segnet um deinetwillen. Stimme den Lohn, den ich dir geben soll. Er aber sprach zu ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe, und was du für Vieh hattest unter mir. Du hattest wenig, ehe ich herkam; nun aber ist‘s ausgebreitet in die Menge, und der HERR hat dich gesegnet durch meinen Fuß. Und nun, wann soll ich auch mein Haus versorgen? Er aber sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach: Du sollst mir nichts überall geben, sondern so du mir tun willst, das ich sage, so will ich wiederum weiden und hüten deiner Schafe. Ich will heute durch alle deine Herde gehen und aussondern alle fleckichten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe unter den Lämmern und die bunten und fleckichten Ziegen. Was nun bunt und fleckicht fallen wird, das soll mein Lohn sein. So wird mir meine Gerechtigkeit zeugen heute oder morgen, wenn es kommt, daß ich meinen Lohn von dir nehmen soll, also daß, was nicht fleckicht oder bunt oder nicht schwarz sein wird unter den Lämmern und Ziegen, das sei ein Diebstahl bei mir. Da sprach Laban: Siehe da, es sei, wie du gesagt hast. Und sonderte des Tages die sprenglichten und bunten Böcke und alle fleckichten und bunten Ziegen, wo nur was Weißes daran war, und alles, was schwarz war unter den Lämmern, und tat‘s unter die Hand seiner Kinder. Und machte Raum dreier Tagereisen weit zwischen ihm und Jakob. Also weidete Jakob die übrige Herde Labans. Jakob aber nahm Stäbe von grünen Pappelbäumen, Haseln und Kastanien und schälete weiße Streifen daran, daß an den Stäben das Weiße bloß ward, und legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen vor die Herden, die da kommen mußten zu trinken, daß sie empfangen sollten, wenn sie zu trinken kämen. Also empfingen die Herden über den Stäben und brachten sprenglichte, fleckichte und bunte. Da schied Jakob die Lämmer und tat die abgesonderte Herde zu den fleckichten und schwarzen in der Herde Labans; und machte ihm eine eigene Herde, die tat er nicht zu der Herde Labans. Wenn aber der Lauf der Frühlinger Herde war, legte er diese Stäbe an die Rinnen vor die Augen der Herde, daß sie über den Stäben empfingen. Aber in der Spätlinger Lauf legte er sie nicht hinein. Also wurden die Spätlinge des Laban, aber die Frühlinge des Jakob. Daher ward der Mann über die Maße reich, daß er viel Schafe, Mägde und Knechte, Kamele und Esel hatte. Und es kamen vor ihn die Reden der Kinder Labans, daß sie sprachen: Jakob hat alle unsers Vaters Gut zu sich gebracht und von unsers Vaters Gut hat er solchen Reichtum zuwegegebracht. Und Jakob sah an das Angesicht Labans; und siehe, es war nicht gegen ihn wie gestern und ehegestern. Und der HERR sprach zu Jakob: Zeuch wieder in deiner Väter Land und zu deiner Freundschaft; ich will mit dir sein. Da sandte Jakob hin und ließ rufen Rahel und Lea aufs Feld bei seine Herde und sprach zu ihnen: Ich sehe eures Vaters Angesicht, daß es nicht gegen mich ist wie gestern und ehegestern; aber der GOtt meines Vaters ist mit mir gewesen. Und ihr wißt, daß ich aus allen meinen Kräften eurem Vater gedient habe. Und er hat mich getäuscht und nun zehnmal meinen Lohn verändert; aber GOtt hat ihm nicht gestattet, daß er mir Schaden täte. Wenn er sprach: Die bunten sollen dein Lohn sein, so trug die ganze Herde bunte. Wenn er aber sprach: Die sprenglichten sollen dein Lohn sein, so trug die ganze Herde sprenglichte. Also hat GOtt die Güter eures Vaters ihm entwandt und mir gegeben. Denn wenn die Zeit des Laufs kam, hob ich meine Augen auf und sah im Traum, und siehe, die Böcke sprangen auf die sprenglichte, fleckichte und bunte Herde. Und der Engel GOttes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich antwortete: Hie bin ich. Er aber sprach: Heb auf deine Augen und siehe, die Böcke springen auf die sprenglichte, fleckichte und bunte Herde; denn ich habe alles gesehen, was dir Laban tut. Ich bin der GOtt zu Bethel, da du den Stein gesalbt hast und mir daselbst ein Gelübde getan. Nun mach dich auf und zeuch aus diesem Lande und zeuch wieder in das Land deiner Freundschaft. Da antwortete Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Wir haben doch kein Teil noch Erbe mehr in unsers Vaters Hause. Hat er uns doch gehalten als die Fremden; denn er hat uns verkauft und unsern Lohn verzehret. Darum hat GOtt unserm Vater entwandt seinen Reichtum zu uns und unsern Kindern: Alles nun, was GOtt dir gesagt hat, das tue. Also machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und Weiber auf Kamele. Und führte weg all sein Vieh und alle seine Habe, die er in Mesopotamien erworben hatte, daß er käme zu Isaak, seinem Vater, ins Land Kanaan. (Laban aber war gegangen, seine Herde zu scheren.) Und Rahel stahl ihres Vaters Götzen. Also stahl Jakob dem Laban zu Syrien das Herz damit, daß er ihm nicht ansagte, daß er floh. Also floh er und alles, was sein war, machte sich auf und fuhr über das Wasser und richtete sich nach dem Berge Gilead. Am dritten Tage ward es Laban angesagt, daß Jakob flöhe. Und er nahm seine Brüder zu sich und jagte ihm nach sieben Tagereisen und ereilete ihn auf dem Berge Gilead. Aber GOtt kam zu Laban, dem Syrer, im Traum des Nachts und sprach zu ihm: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders redest denn freundlich! Und Laban nahete zu Jakob. Jakob aber hatte seine Hütte aufgeschlagen auf dem Berge; und Laban mit seinen Brüdern schlug seine Hütte auch auf auf dem Berge Gilead. Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mein Herz gestohlen hast und hast meine Töchter entführt, als die durchs Schwert gefangen wären? Warum bist du heimlich geflohen und hast dich weggestohlen und hast mir‘s nicht angesagt, daß ich dich hätte geleitet mit Freuden, mit Singen, mit Pauken und Harfen? Und hast mich nicht lassen meine Kinder und Töchter küssen? Nun, du hast törlich getan. Und ich hätte mit GOttes Hilfe wohl so viel Macht, daß ich euch könnte Übels tun; aber eures Vaters GOtt hat gestern zu mir gesagt: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders denn freundlich redest! Und weil du denn ja wolltest ziehen und sehntest dich so fast nach deines Vaters Hause, warum hast du mir meine Götter gestohlen? Jakob antwortete und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich und dachte, du würdest deine Töchter von, mir reißen. Bei welchem aber du deine Götter findest, der sterbe hie vor unsern Brüdern. Suche das Deine bei mir und nimm‘s hin. Jakob wußte aber nicht, daß sie Rahel gestohlen hatte. Da ging Laban in die Hütte Jakobs und Leas und der beiden Mägde und fand nicht Und ging aus der Hütte Leas in die Hütte Rahels. Da nahm Rahel die Götzen und legte sie unter die Streu der Kamele und setzte sich drauf. Laban aber betastete die ganze Hütte und fand nichts. Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne nicht, denn ich kann nicht aufstehen gegen dir; denn es geht mir nach der Frauen Weise. Also fand er die Götzen nicht wie fast er suchte. Und Jakob ward zornig und schalt Laban und sprach zu ihm: Was habe ich mißgehandelt oder gesündigt, daß du so auf mich erhitzt bist? Du hast allen meinen Hausrat betastet. Was hast du deines Hausrats funden? Lege das dar vor meinen und deinen Brüdern, daß sie zwischen uns beiden richten. Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen, deine Schafe und Ziegen sind nicht unfruchtbar gewesen; die Widder deiner Herde habe ich nie gegessen. Was die Tiere zerrissen, brachte ich dir nicht, ich mußte es bezahlen; du fordertest es von meiner Hand, es wäre mir des Tages oder des Nachts gestohlen. Des Tages verschmachtete ich vor Hitze und des Nachts vor Frost, und kam kein Schlaf in meine Augen. Also habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedient, vierzehn um deine Töchter und sechs um deine Herde, und hast mir meinen Lohn zehnmal verändert. Wo nicht der GOtt meines Vaters, der GOtt Abrahams, und die Furcht Isaaks auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich leer lassen ziehen. Aber GOtt hat mein Elend und Mühe angesehen und hat dich gestern gestraft. Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder sind meine Kinder und die Herden sind meine Herden, und alles, was du siehst, ist mein, was kann ich meinen Töchtern heute oder ihren Kindern tun, die sie geboren haben? So komm nun und laß uns einen Bund machen, ich und du, der ein Zeugnis sei zwischen mir und dir. Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn auf zu einem Mal. Und sprach zu seinen Brüdern: Lest Steine auf. Und sie nahmen Steine und machten einen Haufen und aßen auf demselben Haufen. Und Laban hieß ihn Jegar-Sahadutha; Jakob aber hieß ihn Gilead. Da sprach Laban: Der Haufe sei heute Zeuge zwischen mir und dir (daher heißt man ihn Gilead) und sei eine Warte, denn er sprach: Der HERR sehe darein zwischen mir und dir, wenn wir voneinander kommen, wo du meine Töchter beleidigest oder andere Weiber dazu nimmst über meine Töchter. Es ist hie kein Mensch mit uns; siehe aber, GOtt ist der Zeuge zwischen mir und dir. Und Laban sprach weiter zu Jakob: Siehe, das ist der Haufe und das ist das Mal, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und dir. Derselbe Haufe sei Zeuge, und das Mal sei auch Zeuge, wo ich herüberfahre zu dir, oder du herüberfährest zu mir über diesen Haufen und Mal, zu beschädigen. Der GOtt Abrahams und der GOtt Nahors und der GOtt ihrer Väter sei Richter zwischen uns. Und Jakob schwur ihm bei der Furcht seines Vaters Isaak. Und Jakob opferte auf dem Berge und lud seine Brüder zum Essen. Und da sie gegessen hatten, blieben sie auf dem Berge über Nacht. Des Morgens aber stand Laban frühe auf, küßte seine Kinder und Töchter und segnete sie; und zog hin und kam wieder an seinen Ort. Jakob aber zog seinen Weg; und es begegneten ihm die Engel GOttes. Und da er sie sah, sprach er: Es sind GOttes Heere; und hieß dieselbige Stätte Mahanaim. Jakob aber schickt e Boten vor ihm her zu seinem Bruder Esau ins Land Seir, in der Gegend Edom. Und befahl ihnen und sprach: Also sagt meinem Herrn Esau: Dein Knecht Jakob läßt dir sagen: Ich bin bis daher bei Laban lange außen gewesen und habe Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde; und habe ausgesandt dir, meinem Herrn, anzusagen, daß ich Gnade vor deinen Augen fände. Die Boten kamen wieder zu Jakob und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder Esau; und er zeucht dir auch entgegen mit vierhundert Mann. Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm ward bange; und teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe und die Rinder und die Kamele in zwei Heere. Und sprach: So Esau kommt auf das eine Heer und schlägt es, so wird das übrige entrinnen. Weiter sprach Jakob: GOtt meines Vaters Abraham und GOtt meines Vaters Isaak, HErr, der du zu mir gesagt hast: Zeuch wieder in dein Land und zu deiner Freundschaft, ich will dir wohltun: Ich bin geringe aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht mehr weder diesen Stab, da ich über diesen Jordan ging, und nun bin ich zwei Heere worden. Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, daß er nicht komme und schlage mich, die Mütter samt den Kindern. Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deinen Samen machen wie den Sand am Meer, den man nicht zählen kann vor der Menge. Und er blieb die Nacht da und nahm von dem, das er vorhanden hatte, Geschenk seinem Bruder Esau: zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe, zwanzig Widder und dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn Farren, zwanzig Eselinnen mit zehn Füllen; und tat sie unter die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders, und sprach zu ihnen: Geht vor mir hin und laßt Raum zwischen einer Herde nach der andern. Und gebot dem ersten und sprach: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fraget: Wem gehörest du an? und wo willst du hin? und wes ist‘s, das du vor dir treibst? sollst du sagen: Es gehört deinem Knechte Jakob zu, der sendet Geschenk seinem Herrn Esau und zeucht hinter uns hernach. Also gebot er auch dem andern und dem dritten und allen, die den Herden nachgingen, und sprach: Wie ich euch gesagt habe, so sagt zu Esau, wenn ihr ihm begegnet, und sagt ja auch: Siehe, dein Knecht Jakob ist hinter uns. Denn er gedachte, ich will ihn versöhnen mit dem Geschenk, das vor mir hergeht; danach will ich ihn sehen, vielleicht wird er mich annehmen. Also ging das Geschenk vor ihm her, aber er blieb dieselbe Nacht beim Heer. Und stand auf in der Nacht und nahm seine zwei Weiber und die zwei Mägde und seine elf Kinder und zog an die Furt Jabbok, nahm sie und führte sie über das Wasser, daß hinüberkam, was er hatte; und blieb allein. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und da er sah, daß er ihn nicht übermochte, rührte er das Gelenk seiner Hüfte an; und das Gelenk seiner Hüfte ward über dem Ringen mit ihm verrenkt. Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob. Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel. Denn du hast mit GOtt und mit Menschen gekämpft und bist obgelegen. Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst. Und Jakob hieß die Stätte Pniel; denn ich habe GOtt von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen. Und als er vor Pniel überkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte. Daher essen die Kinder Israel keine Spannader auf dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, darum daß die Spannader an dem Gelenk der Hüfte Jakobs gerührt ward. Jakob hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Esau kommen mit vierhundert Mann. Und teilte seine Kinder zu Lea und zu Rahel und zu beiden Mägden. Und stellte die Mägde mit ihren Kindern vorne an und Lea mit ihren Kindern hernach und Rahel mit Joseph zuletzt. Und er ging vor ihnen her und neigte sich siebenmal auf die Erde, bis er zu seinem Bruder kam. Esau aber lief ihm entgegen und herzte ihn und fiel ihm um den Hals und küßte ihn; und sie weinten. Und hob seine Augen auf und sah die Weiber mit den Kindern und sprach: Wer sind diese bei dir? Er antwortete: Es sind Kinder, die GOtt deinem Knechte beschert hat. Und die Mägde traten herzu mit ihren Kindern und neigten sich vor ihm. Lea trat auch herzu mit ihren Kindern und neigten sich vor ihm. Danach trat Joseph und Rahel herzu und neigten sich auch vor ihm. Und er sprach: Was willst du mit all dem Heer, dem ich begegnet bin? Er antwortete: Daß ich Gnade fände vor meinem Herrn. Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder; behalt, was du hast. Jakob antwortete: Ach nicht! Habe ich Gnade gefunden vor dir, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sah dein Angesicht, als sähe ich GOttes Angesicht; und laß dir‘s wohlgefallen von mir. Nimm doch den Segen von mir an, den ich dir zugebracht habe; denn GOtt hat mir‘s bescheret, und ich habe alles genug. Also nötigte er ihn, daß er‘s nahm. Und er sprach: Laß uns fortziehen und reisen; ich will mit dir ziehen. Er aber sprach zu ihm: Mein Herr, du erkennst, daß ich zarte Kinder bei mir habe, dazu Vieh und säugende Kühe; wenn sie einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben. Mein Herr ziehe vor seinem Knechte hin. Ich will mählich hingen treiben, danach das Vieh und die Kinder gehen können, bis daß ich komme zu meinem Herrn in Seir. Esau sprach: So will ich doch bei dir lassen etliche vom Volk, das mit mir ist. Er antwortete: Was ist‘s vonnöten? Laß mich nur Gnade vor meinem Herrn finden. Also zog des Tages Esau wiederum seines Weges nach Seir. Und Jakob zog nach Suchoth und baute ihm ein Haus und machte seinem Vieh Hütten; daher heißt die Stätte Suchoth. Danach zog Jakob nach Salem, zu der Stadt des Sichem, die im Lande Kanaan liegt (nachdem er aus Mesopotamien kommen war), und machte sein Lager vor der Stadt. Und kaufte ein Stück Ackers von den Kindern Hemors, des Vaters Sichems, um hundert Groschen; daselbst richtete er seine Hütte auf. Und richtete daselbst einen Altar zu und rief an den Namen des starken GOttes Israel. Dina aber, Leas Tochter, die sie Jakob geboren hatte, ging heraus, die Töchter des Landes zu sehen. Da die sah Sichem, Hemors Sohn, des Heviters, der des Landes Herr war, nahm er sie und beschlief sie und schwächte sie. Und sein Herz hing an ihr und hatte die Dirne lieb und redete freundlich mit ihr. Und Sichem sprach zu seinem Vater Hemor: Nimm mir das Mägdlein zum Weibe. Und Jakob erfuhr, daß seine Tochter Dina geschändet war; und seine Söhne waren mit dem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg, bis daß sie kamen. Da ging Hemor, Sichems Vater, heraus zu Jakob, mit ihm zu reden. Indes kamen die Söhne Jakobs vom Felde. Und da sie es hörten, verdroß es die Männer und wurden sehr zornig, daß er eine Narrheit an Israel begangen und Jakobs Tochter beschlafen hatte; denn so sollte es nicht sein. Da redete Hemor mit ihnen und sprach: Meines Sohns Sichems Herz sehnt sich nach eurer Tochter; lieber, gebt sie ihm zum Weibe! Befreundet euch mit uns; gebt uns eure Töchter und nehmt ihr unsere Töchter und wohnt bei uns. Das Land soll euch offen sein; wohnt und werbt und gewinnt drinnen. Und Sichem sprach zu ihrem Vater und Brüdern: Laßt mich Gnade bei euch finden; was ihr mir sagt, das will ich geben. Fordert nur getrost von mir Morgengabe und Geschenk, ich will‘s geben, wie ihr heischet; gebt mir nur die Dirne zum Weibe. Da antworteten Jakobs Söhne dem Sichem und seinem Vater Hemor betrüglich, darum daß ihre Schwester Dina geschändet war, und sprachen zu ihnen: Wir können das nicht tun, daß wir unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben; denn das wäre uns eine Schande. Doch dann wollen wir euch zu Willen sein, so ihr uns gleich werdet und alles, was männlich unter euch ist, beschnitten werde. Dann wollen wir unsere Töchter euch geben und eure Töchter uns nehmen und bei euch wohnen und ein Volk sein. Wo ihr aber nicht willigen wollet, euch zu beschneiden, so wollen wir unsere Töchter nehmen und davonziehen. Die Rede gefiel Hemor und seinem Sohn wohl. Und der Jüngling verzog nicht, solches zu tun; denn er hatte Lust zu der Tochter Jakobs. Und er war herrlich gehalten über alle in seines Vaters Hause. Da kamen sie nun, Hemor und sein Sohn Sichem, unter der Stadt Tor und redeten mit den Bürgern der Stadt und sprachen: Diese Leute sind friedsam bei uns und wollen im Lande wohnen und werben, so ist nun das Land weit genug für sie; wir wollen uns ihre Töchter zu Weibern nehmen und ihnen unsere Töchter geben. Aber dann wollen sie uns zu Willen sein, daß sie bei uns wohnen und ein Volk mit uns werden, wo wir alles, was männlich unter uns ist, beschneiden, gleichwie sie beschnitten sind. Ihr Vieh und Güter und alles, was sie haben wird unser sein, so wir nur ihnen zu Willen werden, daß sie bei uns wohnen. Und sie gehorchten dem Hemor und Sichem, seinem Sohn, alle, die zu seiner Stadt Tor aus und ein gingen, und beschnitten alles, was männlich war, das zu seiner Stadt aus und ein ging. Und am dritten Tage, da sie es schmerzete, nahmen die zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, der Dina Brüder, ein jeglicher sein Schwert und gingen in die Stadt türstiglich und erwürgten alles, was männlich war. Und erwürgten auch Hemor und seinen Sohn Sichem mit der Schärfe des Schwerts; und nahmen ihre Schwester Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon. Da kamen die Söhne Jakobs über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, darum daß sie hatten ihre Schwester geschändet, und nahmen ihre Schafe, Rinder, Esel und was in der Stadt und auf dem Felde war, und alle ihre Habe, alle Kinder und Weiber nahmen sie gefangen und plünderten alles, was in den Häusern war. Und Jakob sprach zu Simeon und Levi: Ihr habt mir Unglück zugerichtet, daß ich stinke vor den Einwohnern dieses Landes, den Kanaanitern und Pheresitern; und ich bin ein geringer Haufe. Wenn sie sich nun versammeln über mich, so werden sie mich schlagen. Also werde ich vertilgt samt meinem Hause. Sie antworteten aber: Sollten sie denn mit unserer Schwester als mit einer Hure handeln? Und GOtt sprach zu Jakob: Mache dich auf und zeuch nach Bethel und wohne daselbst; und mache daselbst einen Altar dem GOtt, der dir erschien, da du flohest vor deinem Bruder Esau. Da sprach Jakob zu seinem Hause und zu allen, die mit ihm waren: Tut von euch die fremden Götter, so unter euch sind, und reinigt euch und ändert eure Kleider. Und laßt uns auf sein und nach Bethel ziehen, daß ich daselbst einen Altar mache dem GOtt, der mich erhört hat zur Zeit meiner Trübsal und ist mit mir gewesen auf dem Wege, den ich gezogen bin. Da gaben sie ihm alle fremden Götter, die unter ihren Händen waren, und ihre Ohrenspangen; und er vergrub sie unter eine Eiche, die neben Sichem stand. Und sie zogen aus. Und es kam die Furcht GOttes über die Städte, die um sie her lagen, daß sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten. Also kam Jakob nach Lus im Lande Kanaan, die da Bethel, heißt, samt all dem Volk, das mit ihm war, und baute daselbst einen Altar und hieß die Stätte El-Bethel, darum daß ihm daselbst GOtt offenbart war, da er floh vor seinem Bruder. Da starb Debora, der Rebekka Amme, und ward begraben unter Bethel, unter der Eiche; und ward, genannt die Klageiche. Und GOtt erschien Jakob abermal, nachdem er aus Mesopotamien kommen war, und segnete ihn und sprach zu ihm: Du heißt Jakob; aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel sollst du heißen. Und also man ihn Israel. Und GOtt sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige GOtt; sei fruchtbar und mehre dich; Völker und Völkerhaufen sollen von dir kommen, und Könige sollen aus deinen Lenden kommen. Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben und will‘s deinem Samen nach dir geben. Also fuhr GOtt auf von ihm; von dem Ort, da er mit ihm geredet hatte. Jakob aber richtete ein steinern Mal auf an dem Ort, da er mit ihm geredet hatte, und goß Trankopfer drauf und begoß ihn mit Öl. Und Jakob hieß den Ort, da GOtt mit ihm geredet hatte, Bethel. Und sie zogen von Bethel. Und da noch ein Feldwegs war von Ephrath, da gebar Rahel. Und es kam sie hart an über der Geburt. Da es ihr aber so sauer ward in der Geburt, sprach die Wehmutter zu ihr: Fürchte dich nicht, denn diesen Sohn wirst du auch haben. Da ihr aber die Seele ausging, daß sie sterben mußte, hieß sie ihn Benoni; aber sein Vater hieß ihn Benjamin. Also starb Rahel und ward begraben an dem Wege nach Ephrath, die nun heißt Bethlehem. Und Jakob richtete ein Mal auf über ihrem Grabe; dasselbe ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag. Und Israel zog aus und richtete eine Hütte auf jenseitss des Turms Eder. Und es begab sich, da Israel im Lande wohnte, ging Ruben hin und schlief bei Bilha, seines Vaters Kebsweibe; und das kam vor Israel. Es hatte aber Jakob zwölf Söhne. Die Söhne Leas waren diese: Ruben, der erstgeborne Sohn Jakobs, Simeon, Levi, Juda, Isaschar und Sebulon. Die Söhne Rahels waren: Joseph und Benjamin. Die Söhne Bilhas, Rahels Magd: Dan und Naphthali. Die Söhne Silpas, Leas Magd: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm geboren sind in Mesopotamien. Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre in die Hauptstadt, die da heißt Hebron, da Abraham und Isaak Fremdlinge innen gewesen sind. Und Isaak ward hundertundachtzig Jahre alt. Und nahm ab und starb und ward versammelt zu seinem Volk, alt und des Lebens satt. Und seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn. Dies ist das Geschlecht Esaus, der da heißt Edom. Esau nahm Weiber von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter Elons, des Hethiters; und Ahalibama, die Tochter des Ana, die Neffe Zibeons, des Heviters; und Basmath, Ismaels Tochter, Nebajoths Schwester. Und Ada gebar dem Esau Eliphas, aber Basmath gebar Reguel. Ahalibama gebar Jehus, Jaelam und Korah. Das sind Esaus Kinder, die ihm geboren sind im Lande Kanaan. Und Esau nahm seine Weiber, Söhne und Töchter und alle Seelen seines Hauses, seine Habe und alles Vieh mit allen Gütern, so er im Lande Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land von seinem Bruder Jakob. Denn ihre Habe war zu groß, daß sie nicht konnten beieinander wohnen; und das Land, darin sie Fremdlinge waren, mochte sie nicht ertragen vor der Menge ihres Viehes. Also wohnte Esau auf dem Gebirge Seir. Und Esau ist der Edom. Dies ist das Geschlecht Esaus, von dem die Edomiter herkommen, auf dem Gebirge Seir. Und so heißen die Kinder Esaus: Eliphas, der Sohn Adas, Esaus Weibes; Reguel, der Sohn Basmaths, Esaus Weibes. Eliphas Söhne aber waren diese: Theman, Omar, Zepho, Gaetham und Kenas. Und Thimna war ein Kebsweib Eliphas, Esaus Sohns, die gebar ihm Amalek. Das sind die Kinder von Ada, Esaus Weib. Die Kinder aber Reguels sind diese: Nahath, Serah, Samma, Missa. Das sind die Kinder von Basmath, Esaus Weib. Die Kinder aber von Ahalibama, Esaus Weib, der Tochter des Ana, der Neffe Zibeons, sind diese, die sie dem Esau gebar: Jehus, Jaelam und Korah. Das sind die Fürsten unter den Kindern Esaus: Die Kinder Eliphas, des ersten Sohns Esaus, waren diese: der Fürst Theman, der Fürst Omar, der Fürst Zepho, der Fürst Kenas, der Fürst Korah, der Fürst Gaetham, der Fürst Amalek. Das sind die Fürsten von Eliphas, im Lande Edom, und sind Kinder von der Ada. Und das sind die Kinder Reguels, Esaus Sohns: der Fürst Nahath, der Fürst Serah, der Fürst Samma, der Fürst Missa. Das sind die Fürsten von Reguel im Lande der Edomiter und sind Kinder von der Basmath, Esaus Weib. Das sind die Kinder Ahalibamas, Esaus Weibes: der Fürst Jehus, der Fürst Jaelam, der Fürst Korah. Das sind die Fürsten von Ahalibama, der Tochter des Ana, Esaus Weib. Das sind Esaus Kinder und ihre Fürsten. Er ist der Edom. Die Kinder aber von Seir, dem Horiten, der im Lande wohnte, sind diese: Lothan, Sobal, Zibeon, Ana, Dison, Ezer und Disan. Das sind die Fürsten der Horiten, Kinder des Seir, im Lande Edom. Aber des Lothan Kinder waren diese: Hori und Heman; und Lothans Schwester hieß Thimna. Die Kinder von Sobal waren diese: Alwan, Manahath, Ebal, Sepho und Onam. Die Kinder von Zibeon waren: Aja und Ana. Das ist der Ana, der in der Wüste Maulpferde erfand, da er seines Vaters Zibeons Esel hütete. Die Kinder aber Anas waren: Dison und Ahalibama, das ist die Tochter Anas. Die Kinder Disons waren: Hemdan, Esban, Jethran und Charan. Die Kinder Ezers waren: Bilhan, Sawan und Akan. Die Kinder Disans waren: Uz und Man. Dies sind die Fürsten der Horiten: der Fürst Lothan, der Fürst Sobal, der Fürst Zibeon, der Fürst Ana, der Fürst Dison, der Fürst Ezer, der Fürst Disan. Das sind die Fürsten der Horiten, die regiert haben im Lande Seir. Die Könige aber, die im Lande Edom regiert haben, ehe denn die Kinder Israel Könige hatten, sind diese: Bela war König in Edom, ein Sohn Beors; und seine Stadt hieß Dinhaba. Und da Bela starb, ward König an seiner Statt Jobab, ein Sohn Serahs von Bazra. Da Jobab starb, ward an seiner Statt König Husam aus der Themaniter Lande. Da Husam starb, ward König an seiner Statt Hadad, ein Sohn Bedads, der die Midianiter schlug auf der Moabiter Felde; und seine Stadt hieß Awith. Da Hadad starb, regierte Samla von Masrek. Da Samla starb, ward Saul König, von Rehoboth am Wasser. Da Saul starb, ward an seiner Statt König Baal Hanan, der Sohn Achbors. Da Baal Hanan, Achbors Sohn, starb, ward an seiner Statt König Hadar, und seine Stadt hieß Pagu; und sein Weib hieß Mehetabeel, eine Tochter Matreds, die Mesahabs Tochter war. Also heißen die Fürsten von Esau in ihren Geschlechtern, Örtern und Namen: der Fürst Thimna, der Fürst Alwa, der Fürst Jetheth, der Fürst Ahalibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon, der Fürst Kenas, der Fürst Theman, der Fürst Mibzar, der Fürst Magdiel, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten in Edom, wie sie gewohnt haben in ihrem Erblande. Und Esau ist der Vater der Edomiter. Jakob aber wohnte im Lande, da sein Vater ein Fremdling innen gewesen war, nämlich im Lande Kanaan. Und das sind die Geschlechter Jakobs: Joseph war siebenzehn Jahre alt, da er ein Hirte des Viehes ward mit seinen Brüdern; und der Knabe war bei den Kindern Bilhas und Silpas, seines Vaters Weiber, und brachte vor ihren Vater, wo ein bös Geschrei wider sie war. Israel aber hatte Joseph lieber denn alle seine Kinder, darum daß er ihn im Alter gezeugt hatte; und machte ihm einen bunten Rock. Da nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte denn alle seine Brüder, waren sie ihm feind und konnten ihm kein freundlich Wort zusprechen. Dazu hatte Joseph einmal einen Traum und sagte seinen Brüdern davon; da wurden sie ihm noch feinder. Denn er sprach zu ihnen: Hört, lieber, was mir doch geträumt hat! Mich deuchte, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und stand, und eure Garben umher neigten sich gegen meine Garbe. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Solltest du unser König werden und über uns herrschen? Und wurden ihm noch feinder um seines Traums und seiner Rede willen. Und er hatte noch einen andern Traum, den erzählte er seinen Brüdern und sprach: Siehe, ich habe noch einen Traum gehabt. Mich deuchte, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir. Und da das seinem Vater und seinen Brüdern gesagt ward, strafte ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, der dir geträumt hat? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und dich anbeten? Und seine Brüder neideten ihn. Aber sein Vater behielt diese Worte. Da nun seine Brüder hingingen, zu weiden das Vieh ihres Vaters in Sichem, sprach Israel zu Joseph: Hüten nicht deine Brüder des Viehes in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden. Er aber sprach: Hie bin ich! Und er sprach: Gehe hin und sieh, ob es wohl stehe um deine Brüder und um das Vieh; und sage mir wieder, wie sich‘s hält. Und er sandte ihn aus dem Tal Hebron, daß er nach Sichem ginge. Da fand ihn ein Mann, daß er irre ging auf dem Felde; der fragte ihn und sprach: Wen suchst du? Er antwortete: Ich suche meine Brüder; lieber, sage mir an, wo sie hüten. Der Mann sprach: Sie sind von dannen gezogen; denn ich hörte, daß sie sagten: Laßt uns nach Dothan gehen. Da folgte Joseph seinen Brüdern nach und fand sie zu Dothan. Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe denn er nahe bei sie kam, schlugen sie an, daß sie ihn töteten, und sprachen untereinander: Sehet, der Träumer kommt daher! So kommt nun und laßt uns ihn erwürgen und in eine Grube werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen, so wird man sehen, was seine Träume sind. Da das Ruben hörte, wollte er ihn aus ihren Händen erretten und sprach: Laßt uns ihn nicht töten! Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießt nicht Blut, sondern werft ihn in die Grube, die in der Wüste ist, und legt die Hand nicht an ihn. Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten, daß er ihn seinem Vater wiederbrächte. Als nun Joseph zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock mit dem bunten Rock aus, den er anhatte; und nahmen ihn und warfen ihn in eine Grube; aber dieselbige Grube war leer und kein Wasser drinnen. Und setzten sich nieder zu essen. Indes huben sie ihre Augen auf und sahen einen Haufen Ismaeliter kommen von Gilead mit ihren Kamelen; die trugen Würze, Balsam und Myrrhen, und zogen hinab nach Ägypten. Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilft‘s uns, daß wir unsern Bruder erwürgen und sein Blut verbergen? Kommt, laßt uns ihn den Ismaeliten verkaufen, daß sich unsere Hände nicht an ihm vergreifen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch und Blut. Und sie gehorchten ihm. Und da die Midianiter, die Kaufleute, vorüberreiseten, zogen sie ihn heraus aus der Grube und verkauften ihn den Ismaeliten um zwanzig Silberlinge; die brachten ihn nach Ägypten. Als nun Ruben wieder zur Grube kam und fand Joseph nicht darinnen, zerriß er sein Kleid und kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht da, wo soll ich hin? Da nahmen sie Josephs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und tunkten den Rock ins Blut. Und schickt en den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Diesen haben wir funden; siehe, ob es deines Sohnes Rock sei, oder nicht. Er kannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock; ein böses Tier hat ihn gefressen, ein reißend Tier hat Joseph zerrissen. Und Jakob zerriß seine Kleider und legte einen Sack um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit. Und alle seine Söhne und Töchter traten auf, daß sie ihn trösteten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leide hinunterfahren in die Grube zu meinem Sohne. Und sein Vater beweinte ihn. Aber die Midianiter verkauften ihn in Ägypten dem Potiphar, des Pharao Kämmerer und Hofmeister. Es begab sich um dieselbige Zeit, daß Juda hinabzog von seinen Brüdern und tat sich zu einem Mann von Odollam, der hieß Hira. Und Juda sah daselbst eines Kanaaniter-Mannes Tochter, der hieß Suah; und nahm sie. Und da er sie beschlief, ward sie schwanger und gebar einen Sohn, den hieß er Ger. Und sie ward aber schwanger und gebar einen Sohn, den hieß sie Onan. Sie gebar abermal einen Sohn, den hieß sie Sela; und er war zu Chesib, da sie ihn gebar. Und Juda gab seinem ersten Sohn Ger ein Weib, die hieß Thamar. Aber er war böse vor dem HERRN; darum tötete ihn der HErr. Da sprach Juda zu Onan: Lege dich zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, daß du deinem Bruder Samen erweckest. Aber da Onan wußte, daß der Same nicht sein eigen sein sollte, wenn er sich zu seines Bruders Weib legte, ließ er‘s auf die Erde fallen und verderbte es, auf daß er seinem Bruder nicht Samen gäbe. Das gefiel dem HERRN übel, das er tat, und tötete ihn auch. Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Thamar: Bleibe eine Witwe in deines Vaters Hause, bis mein Sohn Sela groß wird. Denn er gedachte: Vielleicht möchte er auch sterben wie seine Brüder. Also ging Thamar hin und blieb in ihres Vaters Hause. Da nun viele Tage verlaufen waren, starb des Suah Tochter, Judas Weib. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf, seine Schafe zu scheren, nach Thimnath mit seinem Hirten Hira von Odollam. Da ward der Thamar angesagt: Siehe, dein Schwäher geht hinauf nach Thimnath, seine Schafe zu scheren. Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug, deckte sich mit einem Mantel und verhüllte sich und setzte sich vor die Tür heraus an dem Wege nach Thimnath; denn sie sah, daß Sela war groß worden, und sie ward ihm nicht zum Weibe gegeben. Da sie nun Juda sah, meinete er, es wäre eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht verdecket. Und machte sich zu ihr am Wege und sprach: Lieber, laß mich bei dir liegen. Denn er wußte nicht, daß sie seine Schwiegertochter wäre. Sie antwortete: Was willst du mir geben, daß du bei mir liegest? Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Sie antwortete: So gib mir ein Pfand, bis daß du mir‘s sendest. Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir gebe? Sie antwortete: Deinen Ring und deine Schnur und deinen Stab, den du in den Händen hast; Da gab er‘s ihr und lag bei ihr; und sie ward von ihm schwanger. Und sie machte sich auf und ging hin und legte den Mantel ab und zog ihre Witwenkleider an. Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Hirten von Odollam, daß er das Pfand wieder holete von dem Weibe; und er fand sie nicht. Da fragte er die Leute desselbigen Orts und sprach: Wo ist die Hure, die außen am Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Hure dagewesen. Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht funden; dazu sagen die Leute desselben Orts, es sei keine Hure dagewesen. Juda sprach: Sie hab‘s ihr, sie kann uns doch ja nicht Schande nachsagen; denn ich habe den Bock gesandt, so hast du sie nicht funden. Über drei Monden ward Juda angesagt: Deine Schwiegertochter Thamar hat gehurt; dazu siehe, sie ist von Hurerei schwanger worden. Juda sprach: Bringt sie hervor, daß sie verbrannt werde. Und da man sie hervorbrachte, schickt e sie zu ihrem Schwäher und sprach: Von dem Manne bin ich schwanger, des dies ist. Und sprach: Kennest du auch, wes dieser Ring und diese Schnur und dieser Stab ist? Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter denn ich; denn ich habe sie nicht gegeben meinem Sohn Sela. Doch beschlief er sie nicht mehr. Und da sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leibe erfunden. Und als sie jetzt gebar, tat sich eine Hand heraus. Da nahm die Wehmutter und band einen roten Faden darum und sprach: Der wird der erste herauskommen. Da aber der seine Hand wieder hinein zog, kam sein Bruder heraus; und sie sprach: Warum hast du um deinetwillen solchen Riß gerissen? Und man hieß ihn Perez. Danach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine Hand hatte. Und man hieß ihn Serah. Joseph ward hinab in Ägypten geführt; und Potiphar, ein ägyptischer Mann, des Pharao Kämmerer und Hofmeister, kaufte ihn von den Ismaeliten, die ihn hinabbrachten. Und der HERR war mit Joseph, daß er ein glückseliger Mann ward; und war in seines Herrn, des Ägypters, Hause. Und sein Herr sah, daß der HERR mit ihm war; denn alles, was er tat, da gab der HERR Glück zu durch ihn, also daß er Gnade fand vor seinem Herrn und sein Diener ward. Der setzte ihn über sein Haus, und alles, was er hatte, tat er unter seine Hände. Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der HERR des Ägypters Haus um Josephs willen, und war eitel Segen des HERRN in allem, was er hatte, zu Hause und zu Felde. Darum ließ er alles unter Josephs Händen, was er hatte; und er nahm sich keines Dinges an, weil er ihn hatte, denn daß er aß und trank. Und Joseph war schön und hübsch von Angesicht. Und es begab sich nach dieser Geschichte, daß seines Herrn Weib ihre Augen auf Joseph warf und sprach: Schlafe bei mir! Er weigerte sich‘s aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr nimmt sich nichts an vor mir, was im Hause ist; und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände getan; und hat nichts so groß in dem Hause, das er vor mir verhohlen habe, ohne dich, indem du sein Weib bist. Wie sollt ich denn nun ein solch groß Übel tun und wider GOtt sündigen? Und sie trieb solche Worte gegen Joseph täglich. Aber er gehorchte ihr nicht, daß er nahe bei ihr schlief noch um sie wäre. Es begab sich der Tage einen, daß Joseph in das Haus ging, sein Geschäft zu tun, und war kein Mensch vom Gesinde des Hauses dabei. Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Schlafe bei mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Hause hinaus. Da sie nun sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand ließ und hinaus entfloh, rief sie dem Gesinde im Hause und sprach zu ihnen: Sehet, er hat uns den hebräischen Mann hereingebracht, daß er uns zuschanden mache. Er kam zu mir herein und wollte bei mir schlafen; ich rief aber mit lauter Stimme. Und da er hörte, daß ich ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh und lief hinaus. Und sie legte sein Kleid neben sich, bis sein Herr heim kam, und sagte zu ihm eben dieselben Worte und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns hereingebracht hast, kam zu mir herein und wollte mich zuschanden machen. Da ich aber ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh hinaus. Als sein Herr hörte die Rede seines Weibes, die sie ihm sagte und sprach: Also hat mir dein Knecht getan, ward er sehr zornig. Da nahm ihn sein Herr und legte ihn ins Gefängnis, da des Königs Gefangene innen lagen; und er lag allda im Gefängnis. Aber der HERR war mit ihm und neigte seine Huld zu ihm und ließ ihn Gnade finden vor dem Amtmann über das Gefängnis, daß er ihm unter seine Hand befahl alle Gefangenen im Gefängnis, auf daß alles, was da geschah, durch ihn geschehen mußte. Denn der Amtmann über das Gefängnis nahm sich keines Dinges an; denn der HERR war mit Joseph, und was er tat, da gab der HERR Glück zu. Und es begab sich danach, daß sich der Schenke des Königs in Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem Könige in Ägypten. Und Pharao ward zornig über seine beiden Kämmerer, über den Amtmann über die Schenken und über den Amtmann über die Bäcker, und ließ sie setzen in des Hofmeisters Haus ins Gefängnis, da Joseph gefangen lag. Und der Hofmeister setzte Joseph über sie, daß er ihnen diente; und saßen etliche Tage im Gefängnis. Und es träumte ihnen beiden, dem Schenken und Bäcker des Königs zu Ägypten, in einer Nacht, einem jeglichen ein eigener Traum; und eines jeglichen Traum hatte seine Bedeutung. Da nun des Morgens Joseph zu ihnen hinein kam und sah, daß sie traurig waren, fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig? Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und haben niemand, der es uns auslege. Joseph sprach: Auslegen gehört GOtt zu, doch erzählt mir‘s. Da erzählte der oberste Schenke seinen Traum Joseph und sprach zu ihm: Mir hat geträumt, daß ein Weinstock vor mir wäre, der hatte drei Reben, und er grünete, wuchs und blühete, und seine Trauben wurden reif; und ich hatte den Becher Pharaos in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher Pharao in die Hand. Joseph sprach zu ihm: Das ist seine Deutung: Drei Reben sind drei Tage. Über drei Tage wird Pharao dein Haupt erheben und dich wieder an dein Amt stellen, daß du ihm den Becher in die Hand gebest nach der vorigen Weise, da du sein Schenke warst. Aber gedenke meiner, wenn dir‘s wohlgeht, und tu Barmherzigkeit an mir, daß du Pharao erinnerst, daß er mich aus diesem Hause führe. Denn ich bin aus dem Lande der Ebräer heimlich gestohlen; dazu habe ich auch allhie nichts getan, daß sie mich eingesetzt haben. Da der oberste Bäcker sah, daß die Deutung gut war, sprach er zu Joseph: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei weiße Körbe auf meinem Haupt, und im obersten Korbe allerlei gebackene Speise dem Pharao; und die Vögel aßen aus dem Korbe auf meinem Haupt. Joseph antwortete und sprach: Das ist seine Deutung: Drei Körbe sind drei Tage. Und nach dreien Tagen wird dir Pharao dein Haupt erheben und dich an den Galgen henken, und die Vögel werden dein Fleisch von dir essen. Und es geschah des dritten Tages, da beging Pharao seinen Jahrtag; und er machte eine Mahlzeit allen seinen Knechten und erhub das Haupt des obersten Schenken und das Haupt des obersten Bäckers unter seinen Knechten; und setzte den obersten Schenken wieder zu seinem Schenkamt, daß er den Becher reichte in Pharaos Hand; aber den obersten Bäcker ließ er henken, wie ihnen Joseph gedeutet hatte. Aber der oberste Schenke gedachte nicht an Joseph, sondern vergaß sein. Und nach zweien Jahren hatte Pharao einen Traum, wie er stünde am Wasser und sähe aus dem Wasser steigen sieben schöne fette Kühe, und gingen an der Weide im Grase. Nach diesen sah er andere sieben Kühe aus dem Wasser aufsteigen; die waren häßlich und mager und traten neben die Kühe an das Ufer am Wasser. Und die häßlichen und magern fraßen die sieben schönen fetten Kühe. Da erwachte Pharao. Und er schlief wieder ein, und ihm träumte abermal, und sah, daß sieben Ähren wuchsen aus einem Halm, voll und dick. Danach sah er sieben dünne und versengete Ähren aufgehen. Und die sieben mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da erwachte Pharao und merkte, daß es ein Traum war. Und da es Morgen ward, war sein Geist bekümmert, und schickt e aus und ließ rufen alle Wahrsager in Ägypten und alle Weisen und erzählte ihnen seine Träume. Aber da war keiner, der sie dem Pharao deuten konnte. Da redete der oberste Schenke zu Pharao und sprach: Ich gedenke heute an meine Sünde. Da Pharao zornig ward über seine Knechte und mich mit dem obersten Bäcker ins Gefängnis legte, ins Hofmeisters Hause, da träumte uns beiden in einer Nacht, einem jeglichen sein Traum, des Deutung ihn betraf. Da war bei uns ein hebräischer Jüngling, des Hofmeisters Knecht, dem erzählten wir‘s. Und er deutete uns unsere Träume, einem jeglichen nach seinem Traum. Und wie er uns deutete, so ist‘s ergangen; denn ich bin wieder an mein Amt gesetzt, und jener ist gehenkt. Da sandte Pharao hin und ließ Joseph rufen; und ließen ihn eilend aus dem Loch. Und er ließ sich bescheren und zog andere Kleider an und kam hinein zu Pharao. Da sprach Pharao zu ihm: Mir hat ein Traum geträumt, und ist niemand, der ihn deuten kann; ich hab aber gehört von dir sagen, wenn du einen Traum hörest, so kannst du ihn deuten. Joseph antwortete Pharao und sprach: Das steht bei mir nicht; GOtt wird doch Pharao Gutes weissagen. Pharao sagte an zu Joseph: Mir träumte, ich stand am Ufer bei dem Wasser und sah aus dem Wasser steigen sieben schöne fette Kühe, und gingen an der Weide im Grase. Und nach ihnen sah ich andere sieben dürre, sehr häßliche und magere Kühe heraussteigen. Ich habe in ganz Ägyptenland nicht so häßliche gesehen. Und die sieben mageren und häßlichen Kühe fraßen auf die sieben ersten fetten Kühe. Und da sie die hineingefressen hatten, merkte man‘s nicht an ihnen, daß sie die gefressen hatten, und waren häßlich, gleichwie vorhin. Da wachte ich auf. Und sah abermal in meinem Traum sieben Ähren auf einem Halm wachsen, voll und dick. Danach gingen auf sieben dürre Ähren, dünne und versenget. Und die sieben dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern gesagt, aber die können‘s mir nicht deuten. Joseph antwortete Pharao: Beide Träume Pharaos sind einerlei, denn GOtt verkündigt Pharao, was er vorhat. Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben guten Ähren sind auch die sieben Jahre. Es ist einerlei Traum. Die sieben magern und häßlichen Kühe, die nach jenen aufgestiegen sind, das sind sieben Jahre; und die sieben mageren und versengeten Ähren sind sieben Jahre teure Zeit. Das ist nun, das ich gesagt habe zu Pharao, daß GOtt Pharao zeiget, was er vorhat. Siehe, sieben reiche Jahre werden kommen in ganz Ägyptenland. Und nach denselben werden sieben Jahre teure Zeit kommen, daß man vergessen wird aller solcher Fülle in Ägyptenland; und die teure Zeit wird das Land verzehren, daß man nichts wissen wird von der Fülle im Lande vor der teuren Zeit, die hernach kommt; denn sie wird fast schwer sein. Daß aber dem Pharao zum andernmal geträumt hat, bedeutet, daß solches GOtt gewißlich und eilend tun wird. Nun sehe Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den er über Ägyptenland setze, und schaffe, daß er Amtleute verordne im Lande und nehme den Fünften in Ägyptenland in den sieben reichen Jahren; und sammle alle Speise der guten Jahre, die kommen werden, daß sie Getreide aufschütten in Pharaos Kornhäuser zum Vorrat in den Städten und verwahren es, auf daß man Speise verordnet finde dem Lande in den sieben teuren Jahren, die über Ägyptenland kommen werden, daß nicht das Land vor Hunger verderbe. Die Rede gefiel Pharao und allen seinen Knechten wohl. Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen solchen Mann finden, in dem der Geist GOttes sei? Und sprach zu Joseph: Weil dir GOtt solches alles hat kundgetan, ist keiner so verständig und weise als du. Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk gehorsam sein; alleine des königlichen Stuhls will ich höher sein denn du. Und weiter sprach Pharao zu Joseph: Siehe, ich habe dich über ganz Ägyptenland gesetzt. Und tat seinen Ring von seiner Hand und gab ihn Joseph an seine Hand; und kleidete ihn mit weißer Seide und hing ihm eine güldene Kette an seinen Hals. Und ließ ihn auf seinem andern Wagen fahren und ließ vor ihm her ausrufen: Der ist des Landes Vater! Und setzte ihn über ganz Ägyptenland. Und Pharao sprach zu Joseph: Ich bin Pharao; ohne deinen Willen soll niemand seine Hand oder seinen Fuß regen in ganz Ägyptenland. Und nannte ihn den heimlichen Rat. Und gab ihm ein Weib, Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. Also zog Joseph aus, das Land Ägypten zu besehen. Und er war dreißig Jahre alt, da er vor Pharao stand, dem Könige in Ägypten; und fuhr aus von Pharao und zog durch ganz Ägyptenland. Und das Land tat also die sieben reichen Jahre; und sammelten alle Speise der sieben Jahre, so im Lande Ägypten waren, und taten sie in die Städte. Was für Speise auf dem Felde einer jeglichen Stadt umher wuchs, das taten sie hinein. Also schüttete Joseph das Getreide auf, über die Maße viel, wie Sand am Meer, also daß er aufhörte zu zählen; denn man konnte es nicht zählen. Und Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe denn die teure Zeit kam, welche ihm gebar Asnath, Potipheras, des Priesters zu On Tochter. Und hieß den ersten Manasse; denn GOtt, sprach er, hat mich lassen vergessen alles meines Unglücks und alles meines Vaters Hauses. Den andern hieß er Ephraim; denn GOtt, sprach er, hat mich lassen wachsen in dem Lande meines Elends. Da nun die sieben reichen Jahre um waren im Lande Ägypten, da fingen an die sieben teuren Jahre zu kommen, da Joseph von gesagt hatte. Und es ward eine Teurung in allen Landen, aber in ganz Ägyptenland war Brot. Da nun das ganze Ägyptenland auch Hunger litt, schrie das Volk zu Pharao um Brot. Aber Pharao sprach zu allen Ägyptern: Geht hin zu Joseph; was euch der sagt, das tut. Als nun im ganzen Lande Teurung war, tat Joseph allenhalben Kornhäuser auf und verkaufte den Ägyptern. Denn die Teurung ward je länger je größer im Lande. Und alle Lande kamen in Ägypten, zu kaufen bei Joseph; denn die Teurung war groß in allen Landen. Da aber Jakob sah, daß Getreide in Ägypten feil war, sprach er zu seinen Söhnen: Was seht ihr euch lange um? Siehe, ich höre, es sei in Ägypten Getreide feil; zieht hinab und kauft uns Getreide, daß wir leben und nicht sterben. Also zogen hinab zehn Brüder Josephs, daß sie in Ägypten Getreide kauften. Aber Benjamin, Josephs Bruder, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern ziehen; denn er sprach: Es möchte ihm ein Unfall begegnen. Also kamen die Kinder Israels, Getreide zu kaufen, samt andern, die mit ihnen zogen, denn es war im Lande Kanaan auch teuer. Aber Joseph war der Regent im Lande und verkaufte Getreide allem Volk im Lande. Da nun seine Brüder zu ihm kamen, fielen sie vor ihm nieder zur Erde auf ihr Antlitz. Und er sah sie an und kannte sie; und stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sprachen: Aus dem Lande Kanaan, Speise zu kaufen. Aber wiewohl er sie kannte, kannten sie ihn doch nicht. Und Joseph gedachte an die Träume, die ihm von ihnen geträumt hatten, und sprach zu ihnen: Ihr, seid Kundschafter und seid kommen zu sehen, wo das Land offen ist. Sie antworteten ihm: Nein, mein Herr; deine Knechte sind kommen, Speise zu kaufen. Wir sind alle eines Mannes Söhne; wir sind redlich; und deine Knechte sind nie Kundschafter gewesen. Er sprach zu ihnen: Nein, sondern ihr seid kommen zu besehen, wo das Land offen ist. Sie antworteten ihm: Wir, deine Knechte, sind zwölf Brüder, eines Mannes Söhne im Lande Kanaan, und der jüngste ist noch bei unserm Vater; aber der eine ist nicht mehr vorhanden. Joseph sprach zu ihnen: Das ist‘s, das ich euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr. Daran will ich euch prüfen: bei dem Leben Pharaos, ihr sollt nicht von dannen kommen, es komme denn her euer jüngster Bruder. Sendet einen unter euch hin, der euren Bruder hole; ihr aber sollt gefangen sein. Also will ich prüfen eure Rede, ob ihr mit Wahrheit umgeht oder nicht. Denn wo nicht, so seid ihr, bei dem Leben Pharaos, Kundschafter. Und ließ sie beisammen verwahren drei Tage lang. Am dritten Tage aber sprach er zu ihnen: Wollt ihr leben, so tut also; denn ich fürchte GOtt. Seid ihr redlich, so laßt eurer Brüder einen gebunden liegen in eurem Gefängnis; ihr aber zieht hin und bringt heim, was ihr gekauft habt für den Hunger, und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so will ich euren Worten glauben, daß ihr nicht sterben müsset. Und sie taten also. Sie aber sprachen untereinander: Das haben wir an unserm Bruder verschuldet, daß wir sahen die Angst seiner Seele, da er uns flehte, und wir wollten ihn nicht erhören; darum kommt nun diese Trübsal über uns. Ruben antwortete ihnen und sprach: Sagt‘ ich‘s euch nicht, da ich sprach: Versündigt euch nicht an dem Knaben, und ihr wolltet nicht hören? Nun wird sein Blut gefordert. Sie wußten aber nicht, daß es Joseph verstand; denn er redete mit ihnen durch einen Dolmetscher. Und er wandte sich von ihnen und weinte. Da er nun sich wieder zu ihnen wandte und mit ihnen redete, nahm er aus ihnen Simeon und band ihn vor ihren Augen; Und Joseph tat Befehl, daß man ihre Säcke mit Getreide füllte und ihr Geld wiedergäbe, einem jeglichen in seinen Sack, dazu auch Zehrung auf den Weg. Und man tat ihnen also. Und sie luden ihre Ware auf ihre Esel und zogen von dannen. Da aber einer seinen Sack auftat, daß er seinem Esel Futter gäbe in der Herberge, ward er gewahr seines Geldes, das oben im Sacke lag. Und sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist mir wieder worden; siehe, in meinem Sack ist es. Da entfiel ihnen ihr Herz und erschraken untereinander und sprachen: Warum hat uns GOtt das getan? Da sie nun heimkamen zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan, sagten sie ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen: Der Mann, der im Lande Herr ist, redete hart mit uns und hielt uns für Kundschafter des Landes. Und da wir ihm antworteten: Wir sind redlich und nie Kundschafter gewesen, sondern zwölf Brüder, unsers Vaters Söhne; einer ist nicht mehr vorhanden, und der jüngste ist noch bei unserm Vater im Lande Kanaan: sprach der Herr im Lande zu uns: Daran will ich merken, ob ihr redlich seid: einen eurer Brüder laßt bei mir und nehmt die Notdurft für euer Haus und zieht hin; und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so merke ich, daß ihr nicht Kundschafter, sondern redlich seid; so will ich euch auch euren Bruder geben, und mögt im Lande werben. Und da sie die Säcke ausschütteten, fand ein jeglicher sein Bündlein Geld in seinem Sacke. Und da sie sahen, daß es Bündlein ihres Geldes waren, erschraken sie samt ihrem Vater. Da sprach Jakob, ihr Vater, zu ihnen: Ihr beraubt mich meiner Kinder: Joseph ist nicht mehr vorhanden, Simeon ist nicht mehr vorhanden, Benjamin wollt ihr hinnehmen; es geht alles über mich. Ruben antwortete seinem Vater und sprach: Wenn ich dir ihn nicht wiederbringe, so erwürge meine zwei Söhne; gib ihn nur in meine Hand, ich will ihn dir wiederbringen. Er sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen, denn sein Bruder ist tot, und er ist allein überblieben; wenn ihm ein Unfall auf dem Wege begegnete, da ihr auf reiset, würdet ihr meine grauen Haare mit Herzeleid in die Grube bringen. Die Teurung aber drückte das Land. Und da es verzehrt war, was sie für Getreide aus Ägypten gebracht hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Speise. Da antwortete ihm Juda und sprach: Der Mann band uns das hart ein und sprach: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder mit euch. Ist‘s nun, daß du unsern Bruder mit uns sendest, so wollen wir hinabziehen und dir zu essen kaufen; ist‘s aber, daß du ihn nicht sendest, so ziehen wir nicht hinab. Denn der Mann hat gesagt zu uns: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, euer Bruder sei denn mit euch. Israel sprach: Warum habt ihr so übel an mir getan, daß ihr dem Manne angesagt, wie ihr noch einen Bruder habt? Sie antworteten: Der Mann forschete so genau nach uns und unserer Freundschaft und sprach: Lebt euer Vater noch? Habt ihr auch noch einen Bruder? Da sagten wir ihm, wie er uns fragte. Wie konnten wir soeben wissen, daß er sagen würde: Bringt euren Bruder mit hernieder? Da sprach Juda zu Israel, seinem Vater: Laß den Knaben mit mir ziehen, daß wir uns aufmachen und reisen, und leben und nicht sterben, beide wir und du und unsere Kindlein. Ich will Bürge für ihn sein; von meinen Händen sollst du ihn fordern. Wenn ich dir ihn nicht wiederbringe und vor deine Augen stelle, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen. Denn wo wir nicht hätten verzogen, wären wir schon wohl zweimal wiederkommen. Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Muß es denn ja also sein, so tut‘s und nehmt von des Landes besten Früchten in eure Säcke und bringt dem Manne Geschenke hinab, ein wenig Balsam und Honig und Würze und Myrrhen und Datteln und Mandeln. Nehmt auch ander Geld mit euch; und das Geld, das euch oben in euren Säcken wieder worden ist, bringt auch wieder mit euch. Vielleicht ist ein Irrtum da geschehen. Dazu nehmt euren Bruder, macht euch auf und kommt wieder zu dem Manne. Aber der allmächtige GOtt gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, daß er euch lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich aber muß sein wie einer, der seiner Kinder gar beraubt ist. Da nahmen sie diese Geschenke und das Geld zwiefältig mit sich und Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Joseph. Da sah sie Joseph mit Benjamin und sprach zu seinem Haushalter: Führe diese Männer zu Hause und schlachte und richte zu; denn sie sollen zu Mittag mit mir essen. Und der Mann tat, wie ihm Joseph gesagt hatte, und führte die Männer in Josephs Haus. Sie fürchteten sich aber, daß sie in Josephs Haus geführt wurden, und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das wir in unsern Säcken vorhin wieder gefunden haben, daß er‘s auf uns bringe und fälle ein Urteil über uns, damit er uns nehme zu eigenen Knechten samt unsern Eseln. Darum traten sie zu Josephs Haushalter und redeten mit ihm vor der Haustür und sprachen: Mein Herr, wir sind vorhin herabgezogen, Speise zu kaufen. Und da wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten, siehe, da war eines jeglichen Geld oben in seinem Sack mit völligem Gewicht; darum haben wir‘s wieder mit uns gebracht, haben auch ander(es) Geld mit uns herabgebracht, Speise zu kaufen; wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsere Säcke gesteckt hat. Er aber sprach: Gehabt euch wohl, fürchtet euch nicht. Euer GOtt und eures Vaters GOtt hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld ist mir worden. Und er führte Simeon zu ihnen heraus und führte sie in Josephs Haus, gab ihnen Wasser, daß sie ihre Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter. Sie aber bereiteten das Geschenk zu, bis daß Joseph kam auf den Mittag; denn sie hatten gehört, daß sie daselbst das Brot essen sollten. Da nun Joseph zum Hause einging, brachten sie ihm zu Hause das Geschenk in ihren Händen und fielen vor ihm nieder zur Erden. Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Geht es eurem Vater, dem alten, wohl, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch? Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, wohl und lebt noch. Und neigten sich und fielen vor ihm nieder. Und er hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Benjamin, seiner Mutter Sohn, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, da ihr mir von sagtet? Und sprach weiter: GOtt sei dir gnädig, mein Sohn! Und Joseph eilete, denn sein Herz entbrannte ihm gegen seinen Bruder, und suchte, wo er weinte; und ging in seine Kammer und weinte daselbst. Und da er sein Angesicht gewaschen hatte, ging er heraus und hielt sich fest und sprach: Legt Brot auf! Und man trug ihm besonders auf und jenen auch besonders und den Ägyptern, die mit ihm aßen, auch besonders. Denn die Ägypter dürfen nicht Brot essen mit den Hebräern, denn es ist ein Greuel vor ihnen. Und man setzte sie gegen ihn, den Erstgebornen nach seiner Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend. Des verwunderten sie sich untereinander. Und man trug ihnen Essen vor von seinem Tisch; aber dem Benjamin ward fünfmal mehr denn den andern. Und sie tranken und wurden trunken mit ihm. Und Joseph befahl seinem Haushalter und sprach: Fülle den Männern ihre Säcke mit Speise, soviel sie führen mögen, und lege jeglichem sein Geld oben in seinen Sack. Und meinen silbernen Becher lege oben in des Jüngsten Sack mit dem Geld für das Getreide. Der tat, wie ihm Joseph hatte gesagt. Des Morgens, da es licht ward, ließen sie die Männer ziehen mit ihren Eseln. Da sie aber zur Stadt hinaus waren und nicht ferne kommen, sprach Joseph zu seinem Haushalter: Auf, und jage den Männern nach, und wenn du sie ergreifest, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? Ist‘s nicht das, da mein Herr aus trinkt und damit er weissagt? Ihr habt übel getan. Und als er sie ergriff, redete er mit ihnen solche Worte. Sie antworteten ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Es sei ferne von deinen Knechten, ein solches zu tun. Siehe, das Geld, das wir fanden oben in unsern Säcken, haben wir wiedergebracht zu dir aus dem Lande Kanaan. Und wie sollten wir denn aus deines Herrn Hause gestohlen haben Silber oder Gold. Bei welchem er gefunden wird unter deinen Knechten, der sei des Todes; dazu wollen auch wir meines Herrn Knechte sein. Er sprach: Ja, es sei, wie ihr geredet habt. Bei welchem er gefunden wird, der sei mein Knecht; ihr aber sollt ledig sein. Und sie eilten, und legte ein jeglicher seinen Sack ab auf die Erde und ein jeglicher tat seinen Sack auf. Und er suchte und hob am Größesten an bis auf den Jüngsten; da fand sich der Becher in Benjamins Sack. Da zerrissen sie ihre Kleider; und lud ein jeglicher auf seinen Esel und zogen wieder in die Stadt. Und Juda ging mit seinen Brüdern in Josephs Haus, denn er war noch daselbst; und sie fielen vor ihm nieder auf die Erde. Joseph aber sprach zu ihnen: Wie habt ihr das tun dürfen? Wißt ihr nicht, daß ein solcher Mann, wie ich bin, erraten könnte? Juda sprach: Was sollen wir sagen meinem Herrn, oder wie sollen wir reden, und was können wir uns rechtfertigen? GOtt hat die Mißtat deiner Knechte funden. Siehe da, wir und der, bei dem der Becher gefunden ist, sind meines Herrn Knechte. Er aber sprach: Das sei ferne von mir solches zu tun! Der Mann, bei dem der Becher gefunden ist, soll mein Knecht sein; ihr aber zieht hinauf mit Frieden zu eurem Vater. Da trat Juda zu ihm und sprach: Mein Herr, laß deinen Knecht ein Wort reden vor deinen Ohren, mein Herr; und dein Zorn ergrimme nicht über deinen Knecht; denn du bist wie ein Pharao. Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habt ihr auch einen Vater oder Bruder? Da antworteten wir: Wir haben einen Vater, der ist alt, und einen jungen Knaben, in seinem Alter geboren; und sein Bruder ist tot, und er ist allein überblieben von seiner Mutter, und sein Vater hat ihn lieb. Da sprachst du zu deinen Knechten: Bringt ihn herab zu mir; ich will ihm Gnade erzeigen. Wir aber antworteten meinem Herrn: Der Knabe kann nicht von seinem Vater kommen; wo er von ihm käme, würde er sterben. Da sprachst du zu deinen Knechten: Wo euer jüngster Bruder nicht mit euch herkommt, sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen. Da zogen wir hinauf zu deinem Knechte, meinem Vater, und sagten ihm an meines Herrn Rede. Da sprach unser Vater: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Speise. Wir aber sprachen: Wir können nicht hinabziehen, es sei denn unser jüngster Bruder mit uns, so wollen wir hinabziehen; denn wir können des Mannes Angesicht nicht sehen, wo unser jüngster Bruder nicht mit uns ist. Da sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wißt, daß mir mein Weib zwei Söhne geboren hat. Einer ging hinaus von mir, und man sagte, er ist zerrissen; und habe ihn nicht gesehen bisher. Werdet ihr diesen auch von mir nehmen, und ihm ein Unfall widerfähret, so werdet ihr meine grauen Haare mit Jammer hinunter in die Grube bringen. Nun, so ich heimkäme zu deinem Knechte, meinem Vater, und der Knabe wäre nicht mit uns, weil seine Seele an dieses Seele hänget, so wird‘s geschehen, wenn er sieht, daß der Knabe nicht da ist, daß er stirbt; so würden wir, deine Knechte, die grauen Haare deines Knechts; unsers Vaters, mit Herzeleid in die Grube bringen: Denn ich, dein Knecht, bin Bürge worden für den Knaben gegen meinen Vater und sprach: Bringe ich ihn dir nicht wieder, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen. Darum laß deinen Knecht hie bleiben an des Knaben Statt, zum Knechte meines Herrn, und den Knaben mit seinen Brüdern hinaufziehen. Denn wie soll ich hinaufziehen zu meinem Vater, wenn der Knabe nicht mit mir ist? Ich würde den Jammer sehen müssen, der meinem Vater begegnen würde. Da konnte sich Joseph nicht länger enthalten vor allen, die um ihn her standen, und er rief: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und stand kein Mensch bei ihm, da sich Joseph mit seinen Brüdern bekannte. Und er weinte laut, daß es die Ägypter und das Gesinde Pharaos hörten. und sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph. Lebt mein Vater noch? Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie vor seinem Angesicht. Er sprach aber zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr in Ägypten verkauft habt. Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, daß ich darum zürne, daß ihr mich hieher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich GOtt vor euch hergesandt. Denn dies sind zwei Jahre, daß es teuer im Lande ist, und sind noch fünf Jahre, daß kein Pflügen noch Ernten sein wird. Aber GOtt hat mich vor euch hergesandt, daß er euch übrig behalte auf Erden und euer Leben errette durch eine große Errettung. Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern GOtt, der hat mich Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über all sein Haus und einen Fürsten in ganz Ägyptenland. Eilt nun und zieht hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: Das läßt dir Joseph, dein Sohn, sagen: GOtt hat mich zum Herrn in ganz Ägypten gesetzt; komm herab zu mir, säume dich nicht! Du sollst im Lande Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, dein klein und groß Vieh und alles, was du hast. Ich will dich daselbst versorgen; denn es sind noch fünf Jahre der Teurung; auf daß du nicht verderbest mit deinem Hause und allem, das du hast. Siehe, eure Augen sehen, und die Augen meines Bruders Benjamin, daß ich mündlich mit euch rede. Verkündigt meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; Eilt und kommt hernieder mit meinem Vater hieher! Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte auch an seinem Halse. Und küßte alle seine Brüder und weinte über sie. Danach redeten seine Brüder mit ihm. Und da das Geschrei kam in Pharaos Haus, daß Josephs Brüder kommen wären, gefiel es Pharao wohl und allen seinen Knechten. Und Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: Tut ihm also, beladet eure Tiere, zieht hin, und wenn ihr kommt ins Land Kanaan, so nehmt euren Vater und euer Gesinde und kommt zu mir; ich will euch Güter geben in Ägyptenland, daß ihr essen sollt das Mark im Lande. Und gebeut ihnen: Tut ihm also, nehmt zu euch aus Ägyptenland Wagen zu euren Kindern und Weibern und führt euren Vater und kommt. Und seht euren Hausrat nicht an, denn die Güter des ganzen Landes Ägypten sollen euer sein. Die Kinder Israels taten also. Und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehl Pharaos und Zehrung auf den Weg. Und gab ihnen allen, einem jeglichen, ein Feierkleid; aber Benjamin gab er dreihundert Silberlinge und fünf Feierkleider. Und seinem Vater sandte er dabei zehn Esel, mit Gut aus Ägypten beladen, und zehn Eselinnen mit Getreide und Brot und Speise seinem Vater auf den Weg. Also ließ er seine Brüder, und sie zogen hin; und sprach zu ihnen: Zankt nicht auf dem Wege! Also zogen sie hinauf von Ägypten und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob. Und verkündigten ihm und sprachen: Joseph lebt noch und ist ein Herr im ganzen Ägyptenlande. Aber sein Herz dachte gar viel anders, denn er glaubte ihnen nicht. Da sagten sie ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen gesagt hatte. Und da er sah die Wagen, die ihm Joseph gesandt hatte, ihn zuführen, ward der Geist Jakobs, ihres Vaters, lebendig. Und Israel sprach: Ich habe genug, daß mein Sohn Joseph noch lebt; ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe. Israel zog hin mit allem, das er hatte. Und da er nach Bersaba kam, opferte er Opfer dem GOtt seines Vaters Isaak. Und GOtt sprach zu ihm des Nachts im Gesicht: Jakob, Jakob! Er sprach: Hie bin ich. Und er sprach: Ich bin GOtt, der GOtt deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn daselbst will ich dich zum großen Volk machen. Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will auch dich heraufführen; und Joseph soll seine Hände auf deine Augen legen. Da machte sich Jakob auf von Bersaba; und die Kinder Israels führten Jakob, ihren Vater, mit ihren Kindlein und Weibern auf den Wagen, die Pharao gesandt hatte, ihn zu führen. Und nahmen ihr Vieh und Habe, die sie im Lande Kanaan erworben hatten, und kamen also in Ägypten, Jakob und all sein Same mit ihm. Seine Kinder und seine Kindeskinder mit ihm, seine Töchter und seine Kindestöchter und all sein Same, die brachte er mit sich nach Ägypten. Dies sind die Namen der Kinder Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne. Der erstgeborne Jakobs Sohn, Ruben. Die Kinder Rubens: Hanoch, Pallu Hezron und Charmi. Die Kinder Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Saul, der Sohn von dem kanaanäischen Weibe. Die Kinder Levis: Gerson, Kahath und Meran. Die Kinder Judas: Ger, Onan, Sela, Perez und Serah. Aber Ger und Onan waren gestorben im Lande Kanaan. Die Kinder aber Perez: Hezron und Hamul. Die Kinder Isaschars: Thola, Phua, Job und Simron. Die Kinder Sebulons: Sered, Elon und Jahleel. Das sind die Kinder von Lea, die sie Jakob gebar in Mesopotamien, mit seiner Tochter Dina. Die machen allesamt mit Söhnen und Töchtern dreiunddreißig Seelen. Die Kinder Gads: Ziphion, Haggi, Suni, Ezbon, Eri, Modi und Areli. Die Kinder Assers: Jemna, Jesua, Jesui, Bria und Serah, ihre Schwester. Aber die Kinder Brias: Heber und Malchiel. Das sind die Kinder von Silpa, die Laban gab Lea, seiner Tochter, und gebar Jakob diese sechzehn Seelen. Die Kinder Rahels, Jakobs Weibes: Joseph und Benjamin. Und Joseph wurden geboren in Ägyptenland Manasse und Ephraim, die ihm gebar Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. Die Kinder Benjamins: Bela, Becher, Asbel, Gera, Naaman, Ehi, Ros, Muppim, Huppim und Ard. Das sind die Kinder von Rahel, die Jakob geboren sind; allesamt vierzehn Seelen. Die Kinder Dans: Husim. Die Kinder Naphthalis: Jahzeel, Guni, Jezer und Sillem. Das sind die Kinder Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel gab, und gebar Jakob die sieben Seelen. Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden kommen waren (ausgenommen die Weiber seiner Kinder), sind alle zusammen sechsundsechzig Seelen. Und die Kinder Josephs, die in Ägypten geboren sind, waren zwei Seelen, also daß alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen, waren siebzig. Und er sandte Juda vor ihm hin zu Joseph, daß er ihn anweisete zu Gosen. Und kamen in das Land Gosen. Da spannte Joseph seinen Wagen an und zog hinauf seinem Vater Israel entgegen nach Gosen. Und da er ihn sah, fiel er ihm um seinen Hals und weinte lange an seinem Halse. Da sprach Israel zu Joseph: Ich will nun gerne sterben, nachdem ich dein Angesicht gesehen habe, daß du noch lebest. Joseph sprach zu seinen Brüdern und zu seines Vaters Hause: Ich will hinaufziehen und Pharao ansagen und zu ihm sprechen: Meine Brüder und meines Vaters Haus ist zu mir kommen aus dem Lande Kanaan. Und sind Viehhirten, denn es sind Leute, die mit Vieh umgehen; ihr klein und groß Vieh und alles, was sie haben, haben sie mitgebracht. Wenn euch nun Pharao wird rufen und sagen: Was ist eure Nahrung? so sollt ihr sagen: Deine Knechte sind Leute, die mit Vieh umgehen, von unserer Jugend auf bisher, beide wir und unsere Väter, auf daß ihr wohnen mögt im Lande Gosen. Denn was Viehhirten sind, das ist den Ägyptern ein Greuel. Da kam Joseph und sagte es Pharao an und sprach: Mein Vater und meine Brüder, ihr klein und groß Vieh und alles, was sie haben, sind kommen aus dem Lande Kanaan; und siehe, sie sind im Lande Gosen. Und er nahm seiner jüngsten Brüder fünf und stellte sie vor Pharao. Da sprach Pharao zu seinen Brüdern: Was ist eure Nahrung? Sie antworteten: Deine Knechte sind Viehhirten, wir und unsere Väter. Und sagten weiter zu Pharao: Wir sind kommen, bei euch zu wohnen im Lande; denn deine Knechte haben nicht Weide für ihr Vieh, so hart drückt die Teurung das Land Kanaan; so laß doch nun deine Knechte im Lande Gosen wohnen. Pharao sprach zu Joseph: Es ist dein Vater und sind deine Brüder, die sind zu dir kommen; das Land Ägypten steht dir offen; laß sie am besten Ort des Landes wohnen, laß sie im Lande Gosen wohnen; und so du weißt, daß Leute unter ihnen sind, die tüchtig sind, so setze sie über mein Vieh. Joseph brachte auch seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn vor Pharao. Und Jakob segnete den Pharao. Pharao aber fragte Jakob: Wie alt bist du? Jakob sprach zu Pharao: Die Zeit meiner Wallfahrt ist hundertunddreißig Jahre; wenig und böse ist die Zeit meines Lebens und langt nicht an die Zeit meiner Väter in ihrer Wallfahrt. Und Jakob segnete den Pharao und ging heraus von ihm. Aber Joseph schaffte seinem Vater und seinen Brüdern Wohnung und gab ihnen ein Gut in Ägyptenland am besten Ort des Landes, nämlich im Lande Raemses, wie Pharao geboten hatte. Und er versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters, einen jeglichen, nachdem er Kinder hatte. Es war aber kein Brot in allen Landen; denn die Teurung war fast schwer, daß das Land Ägypten und Kanaan verschmachteten vor der Teurung. Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das in Ägypten und Kanaan gefunden ward um das Getreide, das sie kauften; und Joseph tat alles Geld in das Haus Pharaos. Da nun Geld gebrach im Lande Ägypten und Kanaan, kamen alle Ägypter zu Joseph und sprachen: Schaffe uns Brot! Warum läßt du uns vor dir sterben, darum daß wir ohne Geld sind? Joseph sprach: Schafft euer Vieh her, so will ich euch um das Vieh geben, weil ihr ohne Geld seid. Da brachten sie Joseph ihr Vieh; und er gab ihnen Brot um ihre Pferde, Schafe, Rinder und Esel. Also ernährete er sie mit Brot das Jahr um all ihr Vieh. Da das Jahr um war, kamen sie zu ihm im andern Jahr und sprachen zu ihm: Wir wollen unserm Herrn nicht verbergen, daß nicht allein das Geld, sondern auch alles Vieh dahin ist zu unserm Herrn und ist nichts mehr übrig vor unserm Herrn denn nur unsere Leiber und unser Feld. Warum läßt du uns vor dir sterben und unser Feld? Kaufe uns und unser Land ums Brot, daß wir und unser Land leibeigen seien dem Pharao; gib uns Samen, daß wir leben und nicht sterben, und das Feld nicht verwüste. Also kaufte Joseph dem Pharao das ganze Ägypten. Denn die Ägypter verkauften ein jeglicher seinen Acker, denn die Teurung war zu stark über sie. Und ward also das Land Pharao eigen. Und er teilte das Volk aus in die Städte, von einem Ort Ägyptens bis ans andere. Ausgenommen der Priester Feld, das kaufte er nicht; denn es war von Pharao für die Priester verordnet, daß sie sich nähren sollten von dem Benannten, das er ihnen gegeben hatte; darum durften sie ihr Feld nicht verkaufen. Da sprach Joseph zu dem Volk: Siehe, ich habe heute gekauft euch und euer Feld dem Pharao; siehe, da habt ihr Samen und besäet das Feld. Und von dem Getreide sollt ihr den Fünften Pharao geben; vier Teile sollen euer sein, zu besäen das Feld, zu eurer Speise und für euer Haus und Kinder. Sie sprachen: Laß uns nur leben und Gnade vor dir, unserm Herrn, finden; wir wollen gerne Pharao leibeigen sein. Also machte Joseph ihnen ein Gesetz bis auf diesen Tag über der Ägypter Feld, den Fünften Pharao zu geben; ausgenommen der Priester Feld, das ward nicht eigen Pharao. Also wohnte Israel in Ägypten, im Lande Gosen, und hatten es inne und wuchsen und mehrten sich sehr. Und Jakob lebte siebenzehn Jahre in Ägyptenland, daß sein ganzes Alter ward hundertundsiebenundvierzig Jahre, Da nun die Zeit herbeikam, daß Israel sterben sollte, rief er seinem Sohn Joseph und sprach zu ihm: Habe ich Gnade vor dir funden, so lege deine Hand unter meine Hüfte, daß du die Liebe und Treue an mir tust und begrabest mich nicht, in Ägypten; sondern ich will liegen bei meinen Vätern, und du sollst mich aus Ägypten führen und in ihrem Begräbnis begraben. Er sprach: Ich will tun, wie du gesagt hast. Er aber sprach: So schwöre mir! Und er schwur ihm. Da neigte sich Israel auf dem Bette zu den Häupten. Darnach ward Joseph gesagt: Siehe, dein Vater ist krank. Und er nahm mit sich seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim. Da ward es Jakob angesagt: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Und Israel machte sich stark und setzte sich im Bette und sprach zu Joseph: Der allmächtige GOtt erschien mir zu Lus, im Lande Kanaan, und segnete mich und sprach zu mir: Siehe, ich will dich wachsen lassen und mehren und will dich zum Haufen Volks machen; und will dies Land zu eigen geben deinem Samen nach dir ewiglich. So sollen nun deine zwei Söhne, Ephraim und Manasse, die dir geboren sind in Ägyptenland, ehe ich hereinkommen bin zu dir, mein sein, gleichwie Ruben und Simeon. Welche du aber nach ihnen zeugest, sollen dein sein und genannt werden wie ihre Brüder in ihrem Erbteil. Und da ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Wege, da noch ein Feldwegs war nach Ephrath; und ich begrub sie daselbst an dem Wege Ephrath, die nun Bethlehem heißt. Und Israel sah die Söhne Josephs und sprach: Wer sind die? Joseph antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir GOtt hie gegeben hat. Er sprach: Bringe sie her zu mir, daß ich sie segne. Denn die Augen Israels waren dunkel worden vor Alter und konnte nicht wohl sehen. Und er brachte sie zu ihm. Er aber küßte sie und herzte sie und sprach zu Joseph: Siehe, ich habe dein Angesicht gesehen, des ich nicht gedacht hätte; und siehe, GOtt hat mich auch deinen Samen sehen lassen. Und Joseph nahm sie von seinem Schoß und neigte sich zur Erde gegen sein Angesicht. Da nahm sie Joseph beide, Ephraim in seine rechte Hand gegen Israels linke Hand und Manasse in seine linke Hand gegen Israels rechte Hand, und brachte sie zu ihm. Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngsten, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt; und tat wissend also mit seinen Händen, denn Manasse war der Erstgeborne. Und er segnete Joseph und sprach: GOtt, vor dem meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt haben, GOtt, der mich mein Leben lang ernährt hat bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben, daß sie nach meinem und nach meiner Väter, Abrahams und Isaaks, Namen genannt werden, daß sie wachsen und viel werden auf Erden. Da aber Joseph sah, daß sein Vater die rechte Hand auf Ephraims Haupt legte, gefiel es ihm übel; und faßte seines Vaters Hand, daß er sie von Ephraims Haupt auf Manasses Haupt wendete, und sprach zu ihm: Nicht so, mein Vater; dieser ist der Erstgeborene, lege deine rechte Hand auf sein Haupt. Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß wohl, mein Sohn, ich weiß wohl. Dieser soll auch ein Volk werden und wird groß sein; aber sein jüngster Bruder wird größer, denn er, werden, und sein Same wird ein groß Volk werden. Also segnete er sie des Tages und sprach: Wer in Israel will jemand segnen, der sage: GOtt setze dich wie Ephraim und Manasse! Und setzte also Ephraim Manasse vor. Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; und GOtt wird mit euch sein und wird euch wiederbringen in das Land eurer Väter. Ich habe dir ein Stück Landes gegeben außer deinen Brüdern, das ich mit meinem Schwert und Bogen aus der Hand der Amoriter genommen habe. Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, daß ich euch verkündige, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten. Kommt zuhauf und hört zu, ihr Kinder Jakobs, und hört euren Vater Israel! Ruben, mein erster Sohn, du bist meine Kraft und meine erste Macht, der Oberste im Opfer und der Oberste im Reich. Er fuhr leichtfertig dahin wie Wasser. Du sollst nicht der Oberste sein; denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du mein Bett besudelt mit dem Aufsteigen. Die Brüder Simeon und Levi ihre Schwerter sind mörderische Waffen. Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und meine Ehre sei nicht in ihrer Kirche; denn in ihrem Zorn haben sie den Mann erwürgt und in ihrem Mutwillen haben sie den Ochsen verderbt. Verflucht sei ihr Zorn, daß er so heftig ist, und ihr Grimm, daß er so störrig ist! Ich will sie zerteilen in Jakob und zerstreuen in Israel. Juda, du bist‘s, dich werden deine Brüder loben. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Halse sein; vor dir werden deines Vaters Kinder sich neigen. Juda ist ein junger Löwe. Du bist hoch kommen, mein Sohn, durch große Siege. Er hat niedergekniet und sich gelagert wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will sich wider ihn auflehnen? Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden, noch ein Meister von seinen Füßen, bis daß der Held komme; und demselben werden die Völker anhangen. Er wird sein Füllen an den Weinstock binden und seiner Eselin Sohn an den edlen Reben. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Weinbeerblut. Seine Augen sind rötlicher denn Wein und seine Zähne weißer denn Milch. Sebulon wird an der Anfurt des Meers wohnen und an der Anfurt der Schiffe und reichen an Sidon. Isaschar wird ein beinerner Esel sein und sich lagern zwischen die Grenzen. Und er sah die Ruhe, daß sie gut ist, und das Land, daß es lüstig LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen Bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; ist; er hat aber seine Schultern geneigt zu tragen, und ist ein zinsbarer Knecht worden. Dan wird Richter sein in seinem Volk, wie ein ander Geschlecht in Israel. Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem Steige und das Pferd in die Ferse beißen, daß sein Reiter zurückfalle. HERR, ich warte auf dein Heil! Gad, gerüstet, wird das Heer führen und wieder herumführen. Von Asser kommt sein fett Brot, und er wird den Königen zu Gefallen tun. Naphthali ist ein schneller Hirsch und gibt schöne Rede. Joseph wird wachsen, er wird wachsen wie an einer Quelle. Die Töchter treten einher im Regiment. Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und wider ihn kriegen und ihn verfolgen, so bleibt doch sein Bogen fest und die Arme seiner Hände stark durch die Hände des Mächtigen in Jakob. Aus ihnen sind kommen Hirten und Steine in Israel. Von deines Vaters GOtt ist dir geholfen, und von dem Allmächtigen bist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Tiefe, die unten liegt, mit Segen an Brüsten und Bäuchen. Die Segen deines Vaters gehen stärker denn die Segen meiner Voreltern, nach Wunsch der Hohen in der Welt; und sollen kommen auf das Haupt Josephs und auf die Scheitel des Nasir unter seinen Brüdern. Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen, aber des Abends wird er den Raub austeilen. Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist‘s, das ihr Vater mit ihnen geredet hat, da er sie segnete, einen jeglichen mit einem sondern Segen. Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu meinem Volk; begrabt mich bei meine Väter in der Höhle auf dem Acker Ephrons, des Hethiters, in der zwiefachen Höhle, die gegen Mamre liegt, im Lande Kanaan, die Abraham kaufte, samt dem Acker, von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis. Daselbst haben sie Abraham begraben und Sara, sein Weib. Daselbst haben sie auch Isaak begraben und Rebekka, sein Weib. Daselbst habe ich auch Lea begraben, in dem Acker und der Höhle, die von den Kindern Heths gekauft ist. Und da Jakob vollendet hatte die Gebote an seine Kinder, tat er seine Füße zusammen aufs Bett und verschied und ward versammelt zu seinem Volk. Da fiel Joseph auf seines Vaters Angesicht und weinte über ihm und küßte ihn. Und Joseph befahl seinen Knechten, den Ärzten, daß sie seinen Vater salbten. Und die Ärzte salbten Israel, bis daß vierzig Tage um waren; denn so lange währen die Salbetage. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage. Da nun die Leidetage aus waren, redete Joseph mit Pharaos Gesinde und sprach: Habe ich Gnade vor euch funden, so redet mit Pharao und sprecht: Mein Vater hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Siehe, ich sterbe; begrabe mich in meinem Grabe, das ich mir im Lande Kanaan gegraben habe. So will ich nun hinaufziehen und meinen Vater begraben und wiederkommen. Pharao sprach: Zeuch hinauf und begrabe deinen Vater, wie du ihm geschworen hast. Also zog Joseph hinauf, seinen Vater zu begraben. Und es zogen mit ihm alle Knechte Pharaos, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten, dazu das ganze Gesinde Josephs und seine Brüder und das Gesinde seines Vaters. Alleine ihre Kinder, Schafe und Ochsen ließen sie im Lande Gosen. Und zogen auch mit ihm hinauf Wagen und Reisige, und waren ein fast großes Heer. Da sie nun an die Tenne Atad kamen, die jenseits des Jordans liegt, da hielten sie eine sehr große und bittere Klage; und er trug über seinen Vater Leid sieben Tage. Und da die Leute im Lande, die Kanaaniter, die Klage bei der Tenne Atad sahen, sprachen sie: Die Ägypter halten da große Klage. Daher heißt man den Ort der Ägypter Klage, welcher liegt jenseits des Jordans. Und seine Kinder taten, wie er ihnen befohlen hatte, und führten ihn ins Land Kanaan und begruben ihn in der zwiefachen Höhle des Ackers, die Abraham erkauft hatte mit dem Acker zum Erbbegräbnis von Ephron, dem Hethiter, gegen Mamre. Als sie ihn nun begraben hatten, zog Joseph wieder nach Ägypten mit seinen Brüdern und mit allen, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben. Die Brüder Josephs aber fürchteten sich, da ihr Vater gestorben war, und sprachen: Joseph möchte uns gram sein und vergelten alle Bosheit, die wir an ihm getan haben. Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tode und sprach: Also sollt ihr Joseph sagen: Lieber, vergib deinen Brüdern die Mißtat und ihre Sünde, daß sie so übel an dir getan haben. Lieber, so vergib nun die Mißtat uns, den Dienern des GOttes deines Vaters! Aber Joseph weinte, da sie solches mit ihm redeten. Und seine Brüder gingen hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte. Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich bin unter GOtt. Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen; aber GOtt gedachte es gut zu machen, daß er täte, wie es jetzt am Tage ist, zu erhalten viel Volks. So fürchtet euch nun nicht; ich will euch versorgen und eure Kinder. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen. Also wohnte Joseph in Ägypten mit seines Vaters Hause und lebte hundertundzehn Jahre. Und sah Ephraims Kinder bis ins dritte Glied. Desselbigengleichen die Kinder Machirs, Manasses Sohnes, zeugten auch Kinder auf Josephs Schoß. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe, und GOtt wird euch heimsuchen und aus diesem Lande führen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. Darum nahm er einen Eid von den Kindern Israels und sprach: Wenn euch GOtt heimsuchen wird, so führt meine Gebeine von dannen. Also starb Joseph, da er war hundertundzehn Jahre alt. Und sie salbten ihn und legten ihn in eine Lade in Ägypten. Dies sind die Namen der Kinder Israels, die mit Jakob nach Ägypten kamen; ein jeglicher kam mit seinem Hause hinein: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Isaschar, Sebulon, Benjamin, Dan, Naphthali, Gad, Asser. Und aller Seelen, die aus den Lenden Jakobs kommen waren, der waren siebzig. Joseph aber war zuvor in Ägypten. Da nun Joseph gestorben war und alle seine Brüder und alle, die zu der Zeit gelebt hatten, wuchsen die Kinder Israel und zeugten Kinder und mehrten sich; und wurden ihrer sehr viel, daß ihrer das Land voll ward. Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wußte nichts von Joseph; und sprach zu seinem Volk: Siehe, des Volks der Kinder Israel ist viel und mehr denn wir. Wohlan, wir wollen sie mit Listen dämpfen, daß ihrer nicht so viel werden. Denn wo sich ein Krieg erhübe, möchten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und wider uns streiten und zum Lande ausziehen. Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten drücken sollten; denn man baute dem Pharao die Städte Pithon und Raemses zu Schatzhäusern. Aber je mehr sie das Volk drückten, je mehr sich es mehrte und ausbreitete. Und sie hielten die Kinder Israel wie einen Greuel. Und die Ägypter zwangen die Kinder Israel zu Dienst mit Unbarmherzigkeit und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit im Ton und Ziegeln und mit allerlei Frönen auf dem Felde und mit allerlei Arbeit, die sie ihnen auflegten mit Unbarmherzigkeit. Und der König in Ägypten sprach zu den hebräischen Wehmüttern, deren eine hieß Siphra und die andere Pua: Wenn ihr den hebräischen Weibern helft und auf dem Stuhl seht, daß es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist‘s aber eine Tochter, so laßt sie leben. Aber die Wehmütter fürchteten GOtt und taten nicht, wie der König in Ägypten zu ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben. Da rief der König in Ägypten den Wehmüttern und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, daß ihr die Kinder leben laßt? Die Wehmütter antworteten Pharao: Die hebräischen Weiber sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind harte Weiber; ehe die Wehmutter zu ihnen kommt, haben sie geboren. Darum tat GOtt den Wehmüttern Gutes. Und das Volk mehrte sich und ward sehr viel. Und weil die Wehmütter GOtt fürchteten, baute er ihnen Häuser. Da gebot Pharao all seinem Volk und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, werft ins Wasser und alle Töchter laßt leben. Und es ging hin ein Mann vom Hause Levi und nahm eine Tochter Levis. Und das Weib ward schwanger und gebar einen Sohn. Und da sie sah, daß es ein fein Kind war, verbarg sie ihn drei Monden. Und da sie ihn nicht länger verbergen konnte, machte sie ein Kästlein von Rohr und verklebte es mit Ton und Pech und legte das Kind drein und legte ihn in das Schilf am Ufer des Wassers. Aber seine Schwester stand von ferne, daß sie erfahren wollte, wie es ihm gehen würde. U nd die Tochter Pharaos ging hernieder und wollte baden im Wasser; und ihre Jungfrauen gingen an dem Rande des Wassers. Und da sie das Kästlein im Schilf sah, sandte sie ihre Magd hin und ließ es holen. Und da sie es auftat, sah sie das Kind; und siehe, das Knäblein weinte. Da jammerte es sie, und sprach: Es ist der hebräischen Kindlein eins. Da sprach seine Schwester zu der Tochter Pharaos: Soll ich hingehen und der hebräischen Weiber eine rufen, die da säuget, daß sie dir das Kindlein säuge? Die Tochter Pharaos sprach zu ihr: Gehe hin! Die Jungfrau ging hin und rief des Kindes Mutter. Da sprach Pharaos Tochter zu ihr: Nimm hin das Kindlein und säuge mir‘s, ich will dir lohnen. Das Weib nahm das Kind und säugte es. Und da das Kind groß ward, brachte sie es der Tochter Pharaos, und es ward ihr Sohn; und hieß ihn Mose, denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen. Z u den Zeiten, da Mose war groß worden, ging er aus zu seinen Brüdern und sah ihre Last und ward gewahr, daß ein Ägypter schlug seiner Brüder, der hebräischen, einen. Und er wandte sich hin und her, und da er sah, daß kein Mensch da war, erschlug er den Ägypter und verscharrete ihn in den Sand. Auf einen andern Tag ging er auch aus und sah zwei hebräische Männer sich miteinander zanken; und sprach zu dem Ungerechten: Warum schlägest du deinen Nächsten? Er aber sprach: Wer hat dich zum Obersten oder Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch erwürgen, wie du den Ägypter erwürgt hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Wie ist das laut worden? U nd es kam vor Pharao, der trachtete nach Mose, daß er ihn erwürgte. Aber Mose floh vor Pharao und hielt sich im Lande Midian und wohnte bei einem Brunnen. Der Priester aber in Midian hatte sieben Töchter, die kamen, Wasser zu schöpfen, und füllten die Rinnen, daß sie ihres Vaters Schafe tränketen. Da kamen die Hirten und stießen sie davon. Aber Mose machte sich auf und half ihnen und tränkte ihre Schafe. Und da sie zu ihrem Vater Reguel kamen, sprach er: Wie seid ihr heute so bald kommen? Sie sprachen: Ein ägyptischer Mann errettete uns von den Hirten und schöpfte uns und tränkte die Schafe. Er sprach zu seinen Töchtern: Wo ist er? Warum habt ihr den Mann gelassen, daß ihr ihn nicht ludet, mit uns zu essen? Und Mose bewilligte, bei dem Manne zu bleiben. Und er gab Mose seine Tochter Zipora. Die gebar einen Sohn: und er hieß ihn Gersom; denn er sprach: Ich bin ein Fremdling worden im fremden Lande. (Und sie gebar noch einen Sohn, den hieß er Elieser, und sprach: Der GOtt meines Vaters ist mein Helfer und hat mich von der Hand Pharaos errettet.) L ange Zeit aber danach starb der König in Ägypten. Und die Kinder Israel seufzten über ihre Arbeit und schrieen; und ihr Schreien über ihre Arbeit kam vor GOtt. Und GOtt erhörte ihr Wehklagen und gedachte an seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob. Und er sah drein und nahm sich ihrer an. M ose aber hütete die Schafe Jethros, seines Schwähers, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe hinter in die Wüste und kam an den Berg GOttes Horeb. Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Busch. Und er sah, daß der Busch mit Feuer brannte, und ward doch nicht verzehret. Und sprach: Ich will dahin und besehen dies große Gesicht, warum der Busch nicht verbrennt. Da aber der HERR sah, daß er hinging zu sehen, rief ihm GOtt aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hie bin ich. Er sprach: Tritt nicht herzu! Zeuch deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, da du auf stehest, ist ein heilig Land. Und sprach weiter: Ich bin der GOtt deines Vaters, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks und der GOtt Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht, denn er fürchtete sich, GOtt anzuschauen. Und der HERR sprach: Ich habe gesehen das Elend meines Volks in Ägypten und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie treiben; ich habe ihr Leid erkannt. Und bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Lande in ein gut und weit Land, in ein Land, darinnen Milch und Honig fleußt, nämlich an den Ort der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter. Weil denn nun das Geschrei der Kinder Israel vor mich kommen ist und habe auch dazu gesehen ihre Angst, wie sie die Ägypter ängsten, so gehe nun hin, ich will dich zu Pharao senden, daß du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten führest. Mose sprach zu GOtt: Wer bin ich, daß ich zu Pharao gehe und führe die Kinder Israel aus Ägypten? Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, daß ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr GOtt opfern auf diesem Berge. Mose sprach zu GOtt: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und spreche zu ihnen: Der GOtt eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mir sagen werden: Wie heißt sein Name? was soll ich ihnen sagen? GOtt sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: Also sollst du den Kindern Israel sagen: Ich werde sein, der hat mich zu euch gesandt. U nd GOtt sprach weiter zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der HErr, eurer Väter GOtt, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks, der GOtt Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name ewiglich, dabei soll man mein gedenken für und für. Darum so gehe hin und versammle die Ältesten in Israel und sprich zu ihnen: Der HErr, eurer Väter GOtt, ist mir er schienen, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks, der GOtt Jakobs, und hat gesagt: Ich habe euch heimgesucht und gesehen, was euch in Ägypten widerfahren ist. Und habe gesagt: Ich will euch aus dem Elende Ägyptens führen in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, darinnen Milch und Honig fleußt. Und wenn sie deine Stimme hören, so sollst du und die Ältesten in Israel hineingehen zum Könige in Ägypten und zu ihm sagen: Der HErr, der Ebräer GOtt, hat uns gerufen. So laß uns nun gehen drei Tagesreisen in die Wüste, daß wir opfern dem HERRN, unserm GOtt. Aber ich weiß, daß euch der König in Ägypten nicht wird ziehen lassen ohne durch eine starke Hand. Denn ich werde meine Hand aus strecken und Ägypten schlagen mit allerlei Wundern, die ich drinnen tun werde. Danach wird er euch ziehen lassen. Und ich will diesem Volk Gnade geben vor den Ägyptern, daß, wenn ihr ausziehet, nicht leer ausziehet; sondern ein jeglich Weib soll von ihrer Nachbarin und Hausgenossin fordern silberne und güldene Gefäße und Kleider; die sollt ihr auf eure Söhne und Töchter legen und den Ägyptern entwenden. M ose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben noch meine Stimme hören, sondern werden sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen. Der HERR sprach zu ihm: Was ist, das du in deiner Hand hast? Er sprach: Ein Stab. Er sprach: Wirf ihn von dir auf die Erde! Und er warf ihn von sich; da ward er zur Schlange. Und Mose floh vor ihr. Aber der HERR sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie bei dem Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und hielt sie; und sie ward zum Stab in seiner Hand. Darum werden sie glauben, daß dir erschienen sei der HErr, der GOtt ihrer Väter, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks, der GOtt Jakobs. Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in deinen Busen. Und er steckte sie in seinen Busen und zog sie heraus; siehe, da war sie aussätzig wie Schnee. Und er sprach: Tu sie wieder in den Busen. Und er tat sie wieder in den Busen und zog sie heraus; siehe, da ward sie wieder wie sein ander Fleisch. Wenn sie dir nun nicht werden glauben noch deine Stimme hören bei einem Zeichen, so werden sie doch glauben deiner Stimme bei dem andern Zeichen. Wenn sie aber diesen zweien Zeichen nicht glauben werden noch deine Stimme hören, so nimm des Wassers aus dem Strom und geuß es auf das trockne Land, so wird dasselbe Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut werden auf dem trocknen Lande. M ose aber sprach zu dem HERRN: Ach, mein HErr, ich bin je und je nicht wohl beredt gewesen, seit der Zeit du mit deinem Knecht geredet hast; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge. Der HERR sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich‘s nicht getan, der HErr? So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst. Mose sprach aber: Mein HErr, sende, welchen du senden willst! Da ward der HERR sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? Und siehe, er wird herausgehen dir entgegen, und wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen. Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren; was ihr tun sollt. Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst sein GOtt sein. Und diesen Stab nimm in deine Hand, damit du Zeichen tun sollst. M ose ging hin und kam wieder zu Jethro, seinem Schwäher, und sprach zu ihm: Lieber, laß mich gehen, daß ich wieder zu meinen Brüdern komme, die in Ägypten sind, und sehe, ob sie noch leben. Jethro sprach zu ihm: Gehe hin mit Frieden. Auch sprach der HERR zu ihm in Midian: Gehe hin und zeuch wieder nach Ägypten; denn die Leute sind tot, die nach deinem Leben standen. Also nahm Mose sein Weib und seine Söhne und führte sie auf einem Esel und zog wieder nach Ägyptenland; und nahm den Stab GOttes in seine Hand! Und der HERR sprach zu Mose: Siehe zu, wenn du wieder nach Ägypten kommst, daß du alle die Wunder tust vor Pharao, die ich dir in deine Hand gegeben habe; ich aber will sein Herz verstocken, daß er das Volk nicht lassen wird. Und sollst zu ihm sagen: So sagt der HERR: Israel ist mein erstgeborner Sohn; und ich gebiete dir, daß du meinen Sohn ziehen lassest, daß er mir diene. Wirst du dich des weigern, so will ich deinen erstgebornen Sohn erwürgen. U nd als er unterwegen in der Herberge war, kam ihm der HERR entgegen und wollte ihn töten. Da nahm Zipora einen Stein und beschnitt ihrem Sohn die Vorhaut; und rührte ihm seine Füße an und sprach: Du bist mir ein Blutbräutigam. Da ließ er von ihm ab. Sie sprach aber Blutbräutigam um der Beschneidung willen. U nd der HERR sprach zu Aaron: Gehe hin Mose entgegen in die Wüste. Und er ging hin und begegnete ihm am Berge GOttes und küßte ihn. Und Mose sagte Aaron alle Worte des HERRN, der ihn gesandt hatte, und alle Zeichen, die er ihm befohlen hatte. Und sie gingen hin und versammelten alle Ältesten von den Kindern Israel. Und Aaron redete alle Worte, die der HERR mit Mose geredet hatte, und tat die Zeichen vor dem Volk. Und das Volk glaubte. Und da sie hörten, daß der HERR die Kinder Israel heimgesucht und ihr Elend angesehen hätte, neigten sie sich und beteten an. D arnach gingen Mose und Aaron hinein und sprachen zu Pharao: So sagt der HErr, der GOtt Israels: Laß mein Volk ziehen, daß mir‘s ein Fest halte in der Wüste. Pharao antwortete: Wer ist der HErr, des Stimme ich hören müsse und Israel ziehen lassen? Ich weiß nicht von dem HERRN, will auch Israel nicht lassen ziehen. Sie sprachen: Der Ebräer GOtt hat uns gerufen; so laß uns nun hinziehen drei Tagereisen in die Wüste und dem HERRN, unserm GOtt, opfern, daß uns nicht widerfahre Pestilenz oder Schwert. Da sprach der König in Ägypten zu ihnen: Du, Mose und Aaron, warum wollt ihr das Volk von seiner Arbeit frei machen? Geht hin an eure Dienste! Weiter sprach Pharao: Siehe, des Volks ist schon zu viel im Lande, und ihr wollt sie noch feiern heißen von ihrem Dienst. D arum befahl Pharao desselben Tages den Vögten des Volks und ihren Amtleuten und sprach: Ihr sollt dem Volk nicht mehr Stroh sammeln und geben, daß sie Ziegel brennen, wie bis anher; laßt sie selbst hingehen und Stroh zusammenlesen; und die Zahl der Ziegel, die sie bisher gemacht haben, sollt ihr ihnen gleichwohl auflegen und nichts mindern; denn sie gehen müßig, darum schreien sie und sprechen: Wir wollen hinziehen und unserm GOtt opfern. Man drücke die Leute mit Arbeit, daß sie zu schaffen haben und sich nicht kehren an falsche Rede! Da gingen die Vögte des Volks und ihre Amtleute aus und sprachen zum Volk: So spricht Pharao: Man wird euch kein Stroh geben. Geht ihr selbst hin und sammelt euch Stroh, wo ihr‘s findet; aber von eurer Arbeit soll nichts gemindert werden. Da zerstreute sich das Volk ins ganze Land Ägypten, daß es Stoppeln sammelte, damit sie Stroh hätten. Und die Vögte trieben sie und sprachen: Erfüllt euer Tagwerk, gleich als da ihr Stroh hattet! Und die Amtleute der Kinder Israel, welche die Vögte Pharaos über sie gesetzt hatten, wurden geschlagen, und ward zu ihnen gesagt: Warum habt ihr weder heute noch gestern euer gesetzt Tagwerk getan, wie vorhin? D a gingen hinein die Amtleute der Kinder Israel und schrieen zu Pharao: Warum willst du mit deinen Knechten also fahren? Man gibt deinen Knechten kein Stroh, und sollen die Ziegel machen, die uns bestimmt sind; und siehe, deine Knechte werden geschlagen, und dein Volk muß Sünder sein. Pharao sprach: Ihr seid müßig, müßig seid ihr; darum sprecht ihr: Wir wollen hinziehen und dem HERRN opfern. So geht nun hin und frönet! Stroh soll man euch nicht geben, aber die Anzahl der Ziegel sollt ihr reichen. D a sahen die Amtleute der Kinder Israel, daß es ärger ward, weil man sagte: Ihr sollt nichts mindern von dem Tagwerk an den Ziegeln. Und da sie von Pharao gingen, begegneten sie Mose und Aaron und traten gegen sie und sprachen zu ihnen: Der HERR sehe auf euch und richte es, daß ihr unsern Geruch habt stinken gemacht vor Pharao und seinen Knechten und habt ihnen das Schwert in ihre Hände gegeben, uns zu töten. M ose aber kam wieder zu dem HERRN und sprach: HErr, warum tust du so übel an diesem Volk? Warum hast du mich hergesandt? Denn seit dem, daß ich hinein bin gegangen zu Pharao, mit ihm zu reden in deinem Namen, hat er das Volk noch härter geplagt; und du hast dein Volk nicht errettet. D er HERR sprach zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich Pharao tun werde; denn durch eine starke Hand muß er sie lassen ziehen, er muß sie noch durch eine starke Hand aus seinem Lande von sich treiben. Und GOtt redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin der HErr, und bin erschienen Abraham, Isaak und Jakob, daß ich ihr allmächtiger GOtt sein wollte; aber mein Name, HErr, ist ihnen nicht offenbart worden. Auch habe ich meinen Bund mit ihnen aufgerichtet, daß ich ihnen geben will das Land Kanaan, das Land ihrer Wallfahrt, darinnen sie Fremdlinge gewesen sind. Auch habe ich gehört die Wehklage der Kinder Israel, welche die Ägypter mit Frönen beschweren, und habe an meinen Bund gedacht. Darum sage den Kindern Israel: Ich bin der HERR und will euch ausführen von euren Lasten in Ägypten und will euch erretten von eurem Fronen und will euch erlösen durch einen ausgereckten Arm und große Gerichte; und will euch annehmen zum Volk und will euer GOtt sein, daß ihr‘s erfahren sollt, daß ich der HERR bin euer GOtt, der euch ausgeführt habe von der Last Ägyptens und euch gebracht in das Land, darüber ich habe meine Hand gehoben, daß ich‘s gäbe Abraham, Isaak und Jakob; das will ich euch geben zu eigen, ich, der HErr. Mose sagte solches den Kindern Israel; aber sie hörten ihn nicht vor Seufzen und Angst und harter Arbeit. D a redete der HERR mit Mose und sprach: Gehe hinein und rede mit Pharao, dem Könige in Ägypten, daß er die Kinder Israel aus seinem Lande lasse. Mose aber redete vor dem HERRN und sprach: Siehe, die Kinder Israel hören mich nicht, wie sollte mich denn Pharao hören? Dazu bin ich von unbeschnittenen Lippen. Also redete der HERR mit Mose und Aaron und tat ihnen Befehl an die Kinder Israel und Pharao, den König in Ägypten, daß sie die Kinder Israel aus Ägypten führten. D ies sind die Häupter in jeglichem Geschlecht der Väter. Die Kinder Rubens, des ersten Sohnes Israels, sind diese: Hanoch, Pallu, Hezron, Charmi. Das sind die Geschlechter von Ruben. Die Kinder Simeons sind diese: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Saul, der Sohn des kanaanäischen Weibes, das sind Simeons Geschlechter. Dies sind die Namen der Kinder Levis in ihren Geschlechtern: Gerson, Kahath, Meran. Aber Levi ward hundertundsiebenunddreißig Jahre alt. Die Kinder Gersons sind diese: Libni und Simei in ihren Geschlechtern. Die Kinder Kahaths sind diese: Amram, Jezear, Hebron, Usiel. Kahath aber ward hundertunddreiunddreißig Jahre alt. Die Kinder Meraris sind diese: Maheli und Musi. Das sind die Geschlechter Levis in ihren Stämmen. Und Amram nahm seine Muhme Jochebed zum Weibe, die gebar ihm Aaron und Mose. Aber Amram ward hundertundsiebenunddreißig Jahre alt. Die Kinder Jezears sind diese: Korah, Nepheg, Sichri. Die Kinder Usiels sind diese: Misael, Elzaphan, Sithri. Aaron nahm zum Weibe Eliseba, die Tochter Amminadabs, Nahassons Schwester; die gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar, Ithamar. Die Kinder Korahs sind diese: Assir, Elkana, Abiasaph. Das sind die Geschlechter der Korahiter. Eleasar aber, Aarons Sohn, der nahm von den Töchtern Putiels ein Weib; die gebar ihm den Pinehas. Das sind die Häupter unter den Vätern der Levitengeschlechter. Das ist der Aaron und Mose, zu denen der HERR sprach: Führt die Kinder Israel aus Ägyptenland mit ihrem Heer. Sie sind‘s, die mit Pharao, dem Könige in Ägypten, redeten, daß sie die Kinder Israel aus Ägypten führten, nämlich Mose und Aaron. U nd des Tages redete der HERR mit Mose in Ägyptenland und sprach zu ihm: Ich bin der HErr; rede mit Pharao, dem Könige in Ägypten, alles was ich mit dir rede. Und er antwortete vor dem HERRN: Siehe, ich bin von unbeschnittenen Lippen; wie wird mich denn Pharao hören? D er HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich einen GOtt gesetzt über Pharao; und Aaron, dein Bruder, soll dein Prophet sein. Du sollst reden alles, was ich dir gebieten werde; aber Aaron, dein Bruder, soll es vor Pharao reden, daß er die Kinder Israel aus seinem Lande lasse. Aber ich will Pharaos Herz verhärten, daß ich meiner Zeichen und Wunder viel tue in Ägyptenland. Und Pharao wird euch nicht hören, auf daß ich meine Hand in Ägypten beweise und führe mein Heer, mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägyptenland durch große Gerichte. Und die Ägypter sollen‘s inne werden, daß ich der HERR bin, wenn ich nun meine Hand ausstrecke über Ägypten und die Kinder Israel von ihnen wegführen werde. Mose und Aaron taten, wie ihnen der HERR geboten hatte. Und Mose war achtzig Jahre alt und Aaron dreiundachtzig Jahre alt, da sie mit Pharao redeten. U nd der HERR sprach zu Mose und Aaron: Wenn Pharao zu euch sagen wird: Beweist eure Wunder, so sollst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor Pharao, daß er zur Schlange werde. Da gingen Mose und Aaron hinein zu Pharao und taten wie ihnen der HERR geboten hatte. Und Aaron warf seinen Stab vor Pharao und vor seinen Knechten; und er ward zur Schlange. Da forderte Pharao die Weisen und Zauberer. Und die ägyptischen Zauberer taten auch also mit ihrem Beschwören. Ein jeglicher warf seinen Stab von sich, da wurden schlangen draus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe. Also ward das Herz Pharaos verstockt und hörte sie nicht, wie denn der HERR geredet hatte. U nd der HERR sprach zu Mose: Das Herz Pharaos ist hart; er weigert sich, das Volk zu lassen. Gehe hin zu Pharao morgen. Siehe, er wird ans Wasser gehen; so tritt gegen ihm an das Ufer des Wassers und nimm den Stab in deine Hand, der zur Schlange ward, und sprich zu ihm: Der HErr, der Ebräer GOtt, hat mich zu dir gesandt und lassen sagen: Laß mein Volk, daß mir‘s diene in der Wüste! Aber du hast bisher nicht wollen hören. Darum spricht der HERR also: Daran sollst du erfahren, daß ich der HERR bin. Siehe, ich will mit dem Stabe, den ich in meiner Hand habe, das Wasser schlagen, das in dem Strom ist, und es soll in Blut verwandelt werden, daß die Fische im Strom sterben sollen und der Strom stinken, und den Ägyptern wird ekeln, zu trinken des Wassers aus dem Strom. Und der HERR sprach zu Mose: Sage Aaron: Nimm deinen Stab und recke deine Hand aus über die Wasser in Ägypten, über ihre Bäche und Ströme und Seen und über alle Wassersümpfe, daß sie Blut werden, und sei Blut in ganz Ägyptenland, beide in hölzernen und steinernen Gefäßen. Mose und Aaron taten, wie ihnen der HERR geboten hatte, und hob den Stab auf und schlug ins Wasser, das im Strom war, vor Pharao und seinen Knechten. Und alles Wasser im Strom ward in Blut verwandelt. Und die Fische im Strom starben, und der Strom ward stinkend, daß die Ägypter nicht trinken konnten des Wassers aus dem Strom; und ward Blut in ganz Ägyptenland. Und die ägyptischen Zauberer taten auch also mit ihrem Beschwören. Also ward das Herz Pharaos verstockt und hörte sie nicht, wie denn der HERR geredet hatte. Und Pharao wandte sich und ging heim und nahm‘s nicht zu Herzen. Aber alle Ägypter gruben nach Wasser um den Strom her, zu trinken; denn des Wassers aus dem Strom konnten sie nicht trinken. Und das währte sieben Tage lang, daß der HERR den Strom schlug. D er HERR sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao und sprich zu ihm: So sagt der HERR: Laß mein Volk, daß mir‘s diene! Wo du dich des weigerst, siehe, so will ich alle deine Grenze mit Fröschen plagen, daß der Strom soll von Fröschen wimmeln; die sollen heraufkriechen und kommen in dein Haus, in deine Kammer, auf dein Lager, auf dein Bett; auch in die Häuser deiner Knechte, unter dein Volk, in deine Backöfen und in deine Teige; und sollen die Frösche auf dich und auf dein Volk und auf alle deine Knechte kriechen. U nd der HERR sprach zu Mose: Sage Aaron: Recke deine Hand aus mit deinem Stabe über die Bäche und Ströme und Seen und laß Frösche über Ägyptenland kommen. Und Aaron reckte seine Hand über die Wasser in Ägypten; und kamen Frösche herauf, daß Ägyptenland bedeckt ward. Da taten die Zauberer auch also mit ihrem Beschwören und ließen Frösche über Ägyptenland kommen. Da forderte Pharao Mose und Aaron und sprach: Bittet den HERRN für mich, daß er die Frösche von mir und von meinem Volk nehme, so will ich das Volk lassen, daß es dem HERRN opfere. Mose sprach: Habe du die Ehre vor mir und stimme mir, wann ich für dich, für deine Knechte und für dein Volk bitten soll, daß die Frösche von dir und von deinem Hause vertrieben werden und allein im Strom bleiben. Er sprach: Morgen. Er sprach: Wie du gesagt hast. Auf daß du erfahrest, daß niemand ist wie der HErr, unser GOtt, so sollen die Frösche von dir, von deinem Hause von deinen Knechten und von deinem Volk genommen werden und allein im Strom bleiben. Also ging Mose und Aaron von Pharao. Und Mose schrie zu dem HERRN der Frösche halben, wie er Pharao hatte zugesagt. Und der HERR tat, wie Mose gesagt hatte; und die Frösche starben in den Häusern, in den Höfen und auf dem Felde. Und sie häuften sie zusammen, hie einen Haufen und da einen Haufen; und das Land stank davon. Da aber Pharao sah, daß er Luft gekriegt hatte, ward sein Herz verhärtet und hörte sie nicht, wie denn der HERR geredet hatte. U nd der HERR sprach zu Mose: Sage Aaron: Recke deinen Stab aus und schlag in den Staub auf Erden, daß Läuse werden in ganz Ägyptenland. Sie taten also, und Aaron reckte seine Hand aus mit seinem Stabe und schlug in den Staub auf Erden; und es wurden Läuse an den Menschen und an dem Vieh; aller Staub des Landes ward Läuse in ganz Ägyptenland. Die Zauberer taten auch also mit ihrem Beschwören, daß sie Läuse heraus brächten, aber sie konnten nicht. Und die Läuse waren beide an Menschen und an Vieh. Da sprachen die Zauberer zu Pharao: Das ist GOttes Finger. Aber das Herz Pharaos ward verstockt und hörte sie nicht, wie denn der HERR gesagt hatte. U nd der HERR sprach zu Mose: Mache dich morgen frühe auf und tritt vor Pharao (siehe, er wird ans Wasser gehen) und sprich zu ihm: So sagt der HERR: Laß mein Volk, daß es mir diene; wo nicht, siehe, so will ich allerlei Ungeziefer lassen kommen über dich, deine Knechte, dein Volk und dein Haus, daß aller Ägypter Häuser und das Feld und was drauf ist, voll Ungeziefer werden sollen. Und will des Tages ein Besonderes tun mit dem Lande Gosen, da sich mein Volk enthält, daß kein Ungeziefer da sei, auf daß du inne wirst, daß ich der HERR bin auf Erden allenthalben. Und will eine Erlösung setzen zwischen meinem und deinem Volk: Morgen soll das Zeichen geschehen. Und der HERR tat also, und es kam viel Ungeziefers in Pharaos Haus, in seiner Knechte Häuser und über ganz Ägyptenland; und das Land ward verderbt von dem Ungeziefer. Da forderte Pharao Mose und Aaron und sprach: Geht hin, opfert eurem GOtt hie im Lande. Mose sprach: Das taugt nicht, daß wir also tun; denn wir würden der Ägypter Greuel opfern unserm GOtt, dem HERRN; siehe, wenn wir denn der Ägypter Greuel vor ihren Augen opferten, würden sie uns nicht steinigen? Drei Tagereisen wollen wir gehen in die Wüste und dem HERRN, unserm GOtt, opfern, wie er uns gesagt hat. Pharao sprach: Ich will euch lassen, daß ihr dem HERRN, eurem GOtt opfert in der Wüste; allein; daß ihr nicht ferner ziehet, und bittet für mich. Mose sprach: Siehe, wenn ich hinaus von dir komme so will ich den HERRN bitten, daß dies Ungeziefer von Pharao und seinen Knechten und von seinem Volk genommen werde, morgen des Tages; allein täusche mich nicht mehr, daß du das Volk nicht lassest, dem HERRN zu opfern. Und Mose ging hinaus von Pharao und bat den HERRN. Und der HERR tat, wie Mose gesagt hatte, und schaffte das Ungeziefer weg von Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk, daß nicht eins überblieb. Aber Pharao verhärtete sein Herz auch dasselbe Mal und ließ das Volk nicht. D er HERR sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao und sprich zu ihm: Also sagt der HErr, der GOtt der Ebräer: Laß mein Volk, daß sie mir dienen! Wo du dich des weigerst und sie weiter aufhältst, siehe, so wird Hand des HERRN sein über dein Vieh auf dem Felde, über Pferde, über Esel, über Kamele, über Ochsen, über Schafe mit einer fast schweren Pestilenz. Und der HERR wird ein Besonderes tun zwischen dem Vieh der Israeliten und der Ägypter, daß nichts sterbe aus allem, das die Kinder Israel haben. Und der HERR bestimmte eine Zeit und sprach: Morgen wird der HERR solches auf Erden tun. Und der HERR tat solches des Morgens; und starb allerlei Vieh der Ägypter; aber des Viehes der Kinder Israel starb nicht eins. Und Pharao sandte danach, und siehe, es war des Viehes Israel nicht eins gestorben. Aber das Herz Pharaos ward verstockt und ließ das Volk nicht. D a sprach der HERR zu Mose und Aaron: Nehmt eure Fäuste voll Ruß aus dem Ofen, und Mose sprenge ihn gen Himmel vor Pharao, daß über ganz Ägyptenland stäube, und böse schwarze Blattern auffahren, beide an Menschen und an Vieh, in ganz Ägyptenland. Und sie nahmen Ruß aus dem Ofen und traten vor Pharao, und Mose sprengte ihn gen Himmel. Da fuhren auf böse schwarze Blattern, beide an Menschen und an Vieh, also daß die Zauberer nicht konnten vor Mose stehen vor den bösen Blattern; denn es waren an den Zauberern ebensowohl böse Blattern als an allen Ägyptern. Aber der HERR verstockte das Herz Pharaos, daß er sie nicht hörte, wie denn der HERR zu Mose gesagt hatte. D a sprach der HERR zu Mose: Mache dich morgen frühe auf und tritt vor Pharao und sprich zu ihm: So sagt der HErr, der Ebräer GOtt: Laß mein Volk, daß mir‘s diene! Ich will anders diesmal alle meine Plagen über dich selbst senden, über deine Knechte und über dein Volk, daß du inne werden sollst, daß meinesgleichen nicht ist in allen Landen. Denn ich will jetzt meine Hand ausrecken und dich und dein Volk mit Pestilenz schlagen, daß du von der Erde sollst vertilgt werden. Und zwar darum habe ich dich erwecket, daß meine Kraft an dir erscheine, und mein Name verkündigt werde in allen Landen. Du trittst mein Volk noch unter dich und willst es nicht lassen. Siehe, ich will morgen um diese Zeit einen sehr großen Hagel regnen lassen, desgleichen in Ägypten nicht gewesen ist, seit der Zeit es gegründet ist, bisher. Und nun sende hin und verwahre dein Vieh und alles, was du auf dem Felde hast. Denn alle Menschen und Vieh, das auf dem Felde gefunden wird und nicht in die Häuser versammelt ist, so der Hagel auf sie fällt, werden sterben. Wer nun unter den Knechten Pharaos des HERRN Wort fürchtete, der ließ seine Knechte und Vieh in die Häuser fliehen. Welcher Herz aber sich nicht kehrte an des HERRN Wort, ließen ihre Knechte und Vieh auf dem Felde. Da sprach der HERR zu Mose: Recke deine Hand gen Himmel, daß es hagele über ganz Ägyptenland, über Menschen, über Vieh und über alles Kraut auf dem Felde in Ägyptenland. Also reckte Mose seinen Stab gen Himmel; und der HERR ließ donnern und hageln, daß das Feuer auf die Erde schoß. Also ließ der HERR Hagel regnen über Ägyptenland, daß Hagel und Feuer untereinander fuhren, so grausam, daß desgleichen in ganz Ägyptenland nie gewesen war, seit der Zeit Leute drinnen gewesen sind. Und der Hagel schlug in ganz Ägyptenland alles, was auf dem Felde war, beide Menschen und Vieh, und schlug alles Kraut auf dem Felde und zerbrach alle Bäume auf dem Felde. Ohne allein im Lande Gosen, da die Kinder Israel waren, da hagelte es nicht. Da schickte Pharao hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Ich habe diesmal mich versündigt; der HERR ist gerecht, ich aber und mein Volk sind Gottlose. Bittet aber den HERRN, daß aufhöre solch Donnern und Hageln GOttes, so will ich euch lassen, daß ihr nicht länger hie bleibt. Mose sprach zu ihm: Wenn ich zur Stadt hinaus komme, will ich meine Hände ausbreiten gegen den HERRN, so wird der Donner aufhören, und kein Hagel mehr sein, auf daß du inne wirst, daß die Erde des HERRN sei. Ich weiß aber, daß du und deine Knechte euch noch nicht fürchtet vor GOtt dem HERRN. Also ward geschlagen der Flachs und die Gerste; denn die Gerste hatte geschoßt und der Flachs Knoten gewonnen. Aber der Weizen und Roggen ward nicht geschlagen, denn es war Spätgetreide. So ging nun Mose von Pharao zur Stadt hinaus und breitete seine Hände gegen den HERRN, und der Donner und Hagel hörten auf, und der Regen troff nicht mehr auf Erden. Da aber Pharao sah, daß der Regen und Donner und Hagel aufhörte, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz, er und seine Knechte. Also ward des Pharao Herz verstockt, daß er die Kinder Israel nicht ließ, wie denn der HERR geredet hatte durch Mose. U nd der HERR sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao; denn ich habe sein und seiner Knechte Herz verhärtet, auf daß ich diese meine Zeichen unter ihnen tue, und daß du verkündigest vor den Ohren deiner Kinder und deiner Kindeskinder, was ich in Ägypten ausgerichtet habe und wie ich meine Zeichen unter ihnen beweist habe, daß ihr wißt; ich bin der HErr. Also gingen Mose und Aaron hinein zu Pharao und sprachen zu ihm: So spricht der HErr, der Ebräer GOtt: Wie lange weigerst du, dich vor mir zu demütigen, daß du mein Volk lassest, mir zu dienen? Weigerst du dich, mein Volk zu lassen, siehe, so will ich morgen Heuschrecken kommen lassen an allen Orten, daß sie das Land bedecken, also daß man das Land nicht sehen könne; und sollen fressen, was euch übrig und errettet ist von dem Hagel, und sollen alle eure grünenden Bäume fressen auf dem Felde; und sollen erfüllen dein Haus, aller deiner Knechte Häuser und aller Ägypter Häuser, desgleichen nicht gesehen haben deine Väter und deiner Väter Väter, seit der Zeit sie auf Erden gewesen, bis auf diesen Tag. Und er wandte sich und ging von Pharao hinaus. Da sprachen die Knechte Pharaos zu ihm: Wie lange sollen wir damit geplagt sein? Laß die Leute ziehen, daß sie dem HERRN, ihrem GOtt, dienen! Willst du zu vor erfahren, daß Ägypten untergegangen sei? Mose und Aaron wurden wieder zu Pharao gebracht, der sprach zu ihnen: Geht hin und dient dem HERRN, eurem GOtt. Welche sind sie aber, die hinziehen sollen? Mose sprach: Wir wollen ziehen mit jung und alt, mit Söhnen und Töchtern, mit Schafen und Rindern; denn wir haben ein Fest des HERRN. Er sprach zu ihnen: O ja, der HERR sei mit euch! Sollte ich euch und eure Kinder dazu ziehen lassen? Seht da, ob ihr nicht Böses vorhabt! Nicht also, sondern ihr Männer zieht hin und dient dem HERRN; denn das habt ihr auch gesucht. Und man stieß sie heraus von Pharao. Da sprach der HERR zu Mose: Recke deine Hand über Ägyptenland um die Heuschrecken, daß sie auf Ägyptenland kommen und fressen alles Kraut im Lande auf samt alle dem, das dem Hagel überblieben ist. Mose reckte seinen Stab über Ägyptenland. Und der HERR trieb einen Ostwind ins Land den ganzen Tag und die ganze Nacht; und des Morgens führte der Ostwind die Heuschrecken her. Und sie kamen über ganz Ägyptenland und ließen sich nieder an allen Orten in Ägypten, so sehr viel, daß zuvor des gleichen nie gewesen ist, noch hinfort sein wird. Denn sie bedeckten das Land und verfinsterten es. Und sie fraßen alles Kraut im Lande auf und alle Früchte auf den Bäumen, die dem Hagel waren überblieben, und ließen nichts Grünes übrig an den Bäumen und am Kraut auf dem Felde in ganz Ägyptenland. Da forderte Pharao eilend Mose und Aaron und sprach: Ich habe mich versündigt an dem HERRN, eurem GOtt, und an euch. Vergebt mir meine Sünde diesmal auch und bittet den HERRN, euren GOtt, daß er doch nur diesen Tod von mir wegnehme. Und er ging aus von Pharao und bat den HERRN. Da wendete der HERR einen sehr starken Westwind und hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer, daß nicht eine übrig blieb an allen Orten Ägyptens. Aber der HERR verstockte Pharaos Herz, daß er die Kinder Israel nicht ließ. D er HERR sprach zu Mose: Recke deine Hand gen Himmel, daß es so finster werde in Ägyptenland, daß man‘s greifen mag. Und Mose reckte seine Hand gen Himmel; da ward eine dicke Finsternis in ganz Ägyptenland drei Tage, daß niemand den andern sah noch aufstand von dem Ort, da er war, in dreien Tagen. Aber bei allen Kindern Israel war es licht in ihren Wohnungen. Da forderte Pharao Mose und sprach: Zieht hin und dient dem HERRN; allein eure Schafe und Rinder laßt hie; laßt auch eure Kindlein mit euch ziehen. Mose sprach: Du mußt uns auch Opfer und Brandopfer geben, das wir unserm GOtt, dem HERRN, tun mögen. Unser Vieh soll mit uns gehen und nicht eine Klaue dahinten bleiben; denn von dem Unsern werden wir nehmen zum Dienst unsers GOttes, des HERRN. Denn wir wissen nicht, womit wir dem HERRN dienen sollen, bis wir dahin kommen. Aber der HERR verstockte das Herz Pharaos, daß er sie nicht lassen wollte. Und Pharao sprach zu ihm: Gehe von mir und hüte dich, daß du nicht mehr vor meine Augen kommest; denn welches Tages du vor meine Augen kommst, sollst du sterben. Mose antwortete: Wie du gesagt hast; ich will nicht mehr vor deine Augen kommen. U nd der HERR sprach zu Mose: Ich will noch eine Plage über Pharao und Ägypten kommen lassen, danach wird er euch lassen von hinnen, und wird nicht allein alles lassen, sondern euch auch von hinnen treiben. So sage nun vor dem Volk, daß ein jeglicher von seinem Nächsten und eine jegliche von ihrer Nächstin silberne und güldene Gefäße fordere. Denn der HERR wird dem Volk Gnade geben vor den Ägyptern. Und Mose war ein sehr großer Mann in Ägyptenland vor den Knechten Pharaos und vor dem Volk. Und Mose sprach: So sagt der HERR: Ich will zur Mitternacht ausgehen in Ägyptenland; und alle Erstgeburt in Ägyptenland soll sterben, von dem ersten Sohn Pharaos an, der auf seinem Stuhl sitzt, bis an den ersten Sohn der Magd, die hinter der Mühle ist, und alle Erstgeburt unter dem Vieh. Und wird ein groß Geschrei sein in ganz Ägyptenland, desgleichen nie gewesen ist noch werden wird; aber bei allen Kindern Israel soll nicht ein Hund mucken, beide unter Menschen und Vieh, auf daß ihr erfahret, wie der HERR Ägypten und Israel scheide. Dann werden zu mir herabkommen alle diese deine Knechte und mir zu Fuße fallen und sagen: Zeuch aus, du und alles Volk, das unter dir ist. Danach will ich ausziehen, und er ging von Pharao mit grimmigem Zorn. Der HERR aber sprach zu Mose: Pharao hört euch nicht, auf daß viele Wunder geschehen in Ägyptenland. Und Mose und Aaron haben diese Wunder alle getan vor Pharao; aber der HERR verstockte ihm sein Herz, daß er die Kinder Israel nicht lassen wollte aus seinem Lande. D er HERR aber sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland: Dieser Mond soll bei euch der erste Mond sein; und von ihm sollt ihr die Monde des Jahrs anheben. Sagt der ganzen Gemeine Israel und sprecht: Am zehnten Tage dieses Monden nehme ein jeglicher ein Lamm, wo ein Hausvater ist, je ein Lamm zu einem Hause! Wo ihrer aber in einem Hause zum Lamm zu wenig sind, so nehme er‘s und sein nächster Nachbar an seinem Hause, bis ihrer so viel wird, daß sie das Lamm aufessen mögen. Ihr sollt aber ein solch Lamm nehmen, da kein Fehl an ist, ein Männlein und eines Jahrs alt; von den Lämmern und Ziegen sollt ihr‘s nehmen. Und sollt es behalten bis auf den vierzehnten Tag des Monden. Und ein jegliches Häuflein im ganzen Israel soll es schlachten zwischen Abends. Und sollt seines Bluts nehmen und beide Pfosten an der Tür und die oberste Schwelle damit bestreichen an den Häusern, da sie es innen essen. Und sollt also Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuert Brot, und sollt es mit bittern Salsen essen. Ihr sollt es nicht roh essen, noch mit Wasser gesotten, sondern am Feuer gebraten, sein Haupt mit seinen Schenkeln und Eingeweide. Und sollt nichts davon überlassen bis morgen; wo aber etwas überbleibt bis morgen, sollt ihr‘s mit Feuer verbrennen. Also sollt ihr‘s aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und Stäbe in euren Händen, und sollt es essen, als die hinwegeilen; denn es ist des HERRN Passah. Denn ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland, beide unter Menschen und Vieh. Und will meine Strafe beweisen an allen Göttern der Ägypter, ich, der HErr. Und das Blut soll euer Zeichen sein an den Häusern, darin ihr seid, daß, wenn ich das Blut sehe, vor euch übergehe, und euch nicht die Plage widerfahre, die euch verderbe, wenn ich Ägyptenland schlage. Und sollt diesen Tag haben zum Gedächtnis und sollt ihn feiern dem HERRN zum Fest, ihr und alle eure Nachkommen, zur ewigen Weise. Sieben Tage sollt ihr ungesäuert Brot essen; nämlich am ersten Tage sollt ihr aufhören mit gesäuertem Brot in euren Häusern. Wer gesäuert Brot ißt vom ersten Tage an, bis auf den siebenten, des Seele soll ausgerottet werden von Israel. Der erste Tag soll heilig sein, daß ihr zusammenkommt; und der siebente soll auch heilig sein, daß ihr zusammenkommt. Keine Arbeit sollt ihr drinnen tun, ohne was zur Speise gehört für allerlei Seelen, dasselbe allein mögt ihr für euch tun. Und haltet ob dem ungesäuerten Brot, denn eben an demselben Tage habe ich euer Heer aus Ägyptenland geführt; darum sollt ihr diesen Tag halten und alle eure Nachkommen zur ewigen Weise. Am vierzehnten Tage des ersten Monden, des Abends, sollt ihr ungesäuert Brot essen, bis an den einundzwanzigsten Tag des Monden an dem Abend, daß man sieben Tage kein gesäuert Brot finde in euren Häusern. Denn wer gesäuert Brot ißt, des Seele soll ausgerottet werden von der Gemeinde Israel, es sei ein Fremdling oder Einheimischer im Lande. Darum so eßt kein gesäuert Brot, sondern eitel ungesäuert Brot in allen euren Wohnungen. Und Mose forderte alle Ältesten in Israel und sprach zu ihnen: Lest aus und nehmt Schafe jedermann für sein Gesinde und schlachtet das Passah. Und nehmt ein Büschel Ysop und tunkt in das Blut in dem Becken und berührt damit die Überschwelle und die zwei Pfosten. Und gehe kein Mensch zu seiner Haustür heraus bis an den Morgen. Denn der, HERR wird umhergehen und die Ägypter plagen. Und wenn er das Blut sehen wird an der Überschwelle und an den zwei Pfosten, wird er vor der Tür übergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen zu plagen. Darum so halte diese Weise für dich und deine Kinder ewiglich. Und wenn ihr ins Land kommt, das euch der HERR geben wird, wie er geredet hat, so haltet diesen Dienst. Und wenn eure Kinder werden zu euch sagen: Was habt ihr da für einen Dienst? sollt ihr sagen: Es ist das Passahopfer des HERRN, der vor den Kindern Israel überging in Ägypten, da er die Ägypter plagte und unsere Häuser errettete. Da neigte sich das Volk und bückte sich. Und die Kinder Israel gingen hin und taten, wie der HERR Mose und Aaron geboten hätte. U nd zur Mitternacht schlug der HERR alle Erstgeburt in Ägyptenland, von dem ersten Sohn Pharaos an, der auf seinem Stuhl saß, bis auf den ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis, und alle Erstgeburt des Viehes. Da stand Pharao auf und alle seine Knechte in derselben Nacht und alle Ägypter, und ward ein groß Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, da nicht ein Toter innen wäre. Und er forderte Mose und Aaron in der Nacht und sprach: Macht euch auf und zieht aus von meinem Volk, ihr und die Kinder Israel; geht hin und dient dem HERRN, wie ihr gesagt habt. Nehmt auch mit euch eure Schafe und Rinder, wie ihr gesagt habt; geht hin und segnet mich auch. Und die Ägypter drungen das Volk, daß sie es eilend aus dem Lande trieben; denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes. U nd das Volk trug den rohen Teig, ehe denn er versäuert war, zu ihrer Speise, gebunden in ihren Kleidern, auf ihren Achseln. Und die Kinder Israel hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und von den Ägyptern gefordert silberne und güldene Geräte und Kleider. Dazu hatte der HERR dem Volk Gnade gegeben vor den Ägyptern, daß sie ihnen leiheten; und entwandten es den Ägyptern. Also zogen aus die Kinder Israel von Raemses nach Suchoth, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Kinder. Und zog auch mit ihnen viel Pöbelvolk und Schafe und Rinder und fast viel Viehes. Und sie buken aus dem rohen Teige, den sie aus Ägypten brachten, ungesäuerte Kuchen; denn es war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten gestoßen wurden, und konnten nicht verziehen und hatten ihnen sonst keine Zehrung zubereitet. Die Zeit aber, die die Kinder Israel in Ägypten gewohnt haben, ist vierhundertunddreißig Jahre. Da dieselben um waren, ging das ganze Heer des HERRN auf einen Tag aus Ägyptenland. Darum wird diese Nacht dem HERRN gehalten, daß er sie aus Ägyptenland geführt hat; und die Kinder Israel sollen sie dem HERRN halten, sie und ihre Nachkommen. U nd der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Weise, Passah zu halten: Kein Fremder soll davon essen. Aber wer ein erkaufter Knecht ist, den beschneide man, und dann esse er davon. Ein Hausgenoß und Mietling sollen nicht davon essen. In einem Hause soll man‘s essen; ihr sollt nichts von seinem Fleisch hinaus vor das Haus tragen; und sollt kein Bein an ihm zerbrechen. Die ganze Gemeine Israel soll solches tun. So aber ein Fremdling bei dir wohnt und dem HERRN das Passah halten will, der beschneide alles, was männlich ist; als dann mache er sich herzu, daß er solches tue, und sei wie ein Einheimischer des Landes; denn kein Unbeschnittener soll davon essen. Einerlei Gesetz sei dem Einheimischen und dem Fremdling, der unter euch wohnt. Und alle Kinder Israel taten, wie der HERR Mose und Aaron hatte geboten. Also führte der HERR auf einen Tag die Kinder Israel aus Ägyptenland mit ihrem Heer. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Heilige mir alle Erstgeburt, die allerlei Mutter bricht, bei den Kindern Israel, beide unter den Menschen und dem Vieh; denn sie sind mein. D a sprach Mose zum Volk: Gedenkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten, aus dem Diensthause, gegangen seid, daß der HERR euch mit mächtiger Hand von hinnen hat ausgeführt; darum sollst du nicht Sauerteig essen. Heute seid ihr ausgegangen, in dem Mond Abib. Wenn dich nun der HERR bringen wird in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Heviter und Jebusiter, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben, ein Land, da Milch und Honig innen fleußt, so sollst du diesen Dienst halten in diesem Mond. Sieben Tage sollst du ungesäuert Brot essen, und am siebenten Tage ist des HERRN Fest. Darum sollst du sieben Tage ungesäuert Brot essen, daß bei dir kein Sauerteig noch gesäuert Brot gesehen werde an allen deinen Orten. Und sollt euren Söhnen sagen an dem selbigen Tage: Solches halten wir um deswillen, das uns der HERR getan hat, da wir aus Ägypten zogen. Darum soll dir‘s sein ein Zeichen in deiner Hand und ein Denkmal vor deinen Augen, auf daß des HERRN Gesetz sei in deinem Munde, daß der HERR dich mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt hat. Darum halte diese Weise zu seiner Zeit jährlich. W enn dich nun der HERR ins Land der Kanaaniter gebracht hat, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat, und dir‘s gegeben, so sollst du aussondern dem HERRN alles, was die Mutter bricht, und die Erstgeburt unter dem Vieh, das ein Männlein ist. Die Erstgeburt vom Esel sollst du lösen mit einem Schaf; wo du es aber nicht löst, so brich ihm das Genick. Aber alle erste Menschengeburt unter deinen Kindern sollst du lösen. Und wenn dich heute oder morgen dein Kind wird fragen: Was ist das? sollst du ihm sagen: Der HERR hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten, von dem Diensthause, geführt. Denn da Pharao hart war, uns loszulassen, erschlug der HERR alle Erstgeburt in Ägyptenland, von der Menschen Erstgeburt an bis an die Erstgeburt des Viehes. Darum opfere ich dem HERRN alles, was die Mutter bricht, das ein Männlein ist, und die Erstgeburt meiner Kinder löse ich. Und das soll dir ein Zeichen in deiner Hand sein und ein Denkmal vor deinen Augen, daß uns der HERR hat mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt. D a nun Pharao das Volk gelassen hatte, führte sie GOtt nicht auf die Straße durch der Philister Land, die am nächsten war; denn GOtt gedachte, es möchte das Volk gereuen, wenn sie den Streit sahen, und wieder nach Ägypten umkehren. Darum führte er das Volk um auf die Straße durch die Wüste am Schilfmeer. Und die Kinder Israel zogen gerüstet aus Ägyptenland. Und Mose nahm mit sich die Gebeine Josephs. Denn er hatte einen Eid von den Kindern Israel genommen und gesprochen: GOtt wird euch heimsuchen; so führt meine Gebeine mit euch von hinnen. Also zogen sie aus von Suchoth und lagerten sich in Etham, vorn an der Wüste. U nd der HERR zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolkensäule, daß er sie den rechten Weg führte, und des Nachts in einer Feuersäule, daß er ihnen leuchtete, zu reisen Tag und Nacht. Die Wolkensäule wich nimmer von dem Volk des Tages, noch die Feuersäule des Nachts. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich, daß sie sich herumlenken und sich lagern gegen dem Tal Hiroth, zwischen Migdol und dem Meer, gegen Baal-Zephon, und daselbst gegenüber sich lagern ans Meer. Denn Pharao wird sagen von den Kindern Israel: Sie sind verirrt im Lande, die Wüste hat sie beschlossen. Und ich will sein Herz verstocken, daß er ihnen nachjage, und will an Pharao und an aller seiner Macht Ehre einlegen, und die Ägypter sollen inne werden, daß ich der HERR bin. Und sie taten also. Und da es dem Könige in Ägypten ward angesagt, daß das Volk war geflohen, ward sein Herz verwandelt und seiner Knechte gegen das Volk, und sprachen: Warum haben wir das getan, daß wir Israel haben gelassen, daß sie uns nicht dienten? Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Volk mit ihm und nahm sechshundert auserlesene Wagen, und was sonst von Wagen in Ägypten war, und die Hauptleute über all sein Heer. Denn der HERR verstockte das Herz Pharaos, des Königs in Ägypten, daß er den Kindern Israel nachjagete. Aber die Kinder Israel waren durch eine hohe Hand ausgegangen. Und die Ägypter jagten ihnen nach und ereilten sie (da sie sich gelagert hatten am Meer) mit Rossen und Wagen und Reitern und allem Heer des Pharao im Tal Hiroth, gegen Baal-Zephon. U nd da Pharao nahe zu ihnen kam, huben die Kinder Israel ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und sie fürchteten sich sehr und schrieen zu dem HERRN. Und sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber in Ägypten, daß du uns mußtest wegführen, daß wir in der Wüste sterben? Warum hast du das getan, daß du uns aus Ägypten geführt hast? Ist‘s nicht das, das wir dir sagten in Ägypten: Höre auf und laß uns den Ägyptern dienen? Denn es wäre uns ja besser, den Ägyptern zu dienen, denn in der Wüste sterben. Mose sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird. Denn diese Ägypter, die ihr heute seht, werdet ihr nimmermehr sehen ewiglich. Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein. Der HERR sprach zu Mose: Was schreiest du zu mir? Sage den Kindern Israel, daß sie ziehen! Du aber heb deinen Stab auf und recke deine Hand über das Meer und teile es voneinander, daß die Kinder Israel hineingehen, mitten hindurch auf dem Trockenen. Siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, daß sie euch nachfolgen. So will ich Ehre einlegen an dem Pharao und an aller seiner Macht, an seinen Wagen und Reitern. Und die Ägypter sollen‘s inne werden, daß ich der HERR bin, wenn ich Ehre eingelegt habe an Pharao und an seinen Wagen und Reitern. D a erhub sich der Engel GOttes, der vor dem Heer Israels herzog, und machte sich hinter sie; und die Wolkensäule machte sich auch von ihrem Angesicht und trat hinter sie und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Es war aber eine finstere Wolke und erleuchtete die Nacht, daß sie die ganze Nacht, diese und jene, nicht zusammenkommen konnten. Da nun Mose seine Hand reckte über das Meer, ließ es der HERR hinwegfahren durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken; und die Wasser teilten sich voneinander. Und die Kinder Israel gingen hinein, mitten ins Meer auf dem Trockenen; und das Wasser war ihnen für Mauern zur Rechten und zur Linken. U nd die Ägypter folgten und gingen hinein ihnen nach, alle Rosse Pharaos und Wagen und Reiter, mitten ins Meer. Als nun die Morgenwache kam, schauete der HERR auf der Ägypter Heer aus der Feuersäule und Wolke und machte ein Schrecken in ihrem Heer; und stieß die Räder von ihren Wagen, stürzte sie mit Ungestüm. Da sprachen die Ägypter: Laßt uns fliehen von Israel! Der HERR streitet für sie wider die Ägypter. Aber der HERR sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, daß das Wasser wieder herfalle über die Ägypter, über ihre Wagen und Reiter. Da reckte Mose seine Hand aus über das Meer; und das Meer kam wieder vor Morgens in seinen Strom, und die Ägypter flohen ihm entgegen. Also stürzte sie der HERR mitten ins Meer, daß das Wasser wiederkam und bedeckte Wagen und Reiter und alle Macht des Pharao, die ihnen nachgefolgt waren ins Meer, daß nicht einer aus ihnen überblieb. Aber die Kinder Israel gingen trocken mitten durchs Meer; und das Wasser war ihnen für Mauern zur Rechten und zur Linken. Also half der HERR Israel an dem Tage von der Ägypter Hand. Und sie sahen die Ägypter tot am Ufer des Meers, und die große Hand, die der HERR an den Ägyptern erzeigt hatte. Und das Volk fürchtete den HERRN, und glaubte ihm und seinem Knechte Mose. D a sang Mose und die Kinder Israel dies Lied dem HERRN und sprachen: Ich will dem HERRN singen; denn er hat eine herrliche Tat getan: Roß und Wagen hat er ins Meer gestürzt. Der HERR ist meine Stärke und Lobgesang und ist mein Heil. Das ist mein GOtt, ich will ihn preisen; er ist meines Vaters GOtt, ich will ihn erheben. Der HERR ist der rechte Kriegsmann. HERR ist sein Name. Die Wagen Pharaos und seine Macht warf er ins Meer, seine auserwählten Hauptleute versanken im Schilfmeer. Die Tiefe hat sie bedeckt, sie fielen zu Grund wie die Steine. HERR, deine rechte Hand tut große Wunder; HErr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen. Und mit deiner großen Herrlichkeit hast du deine Widerwärtigen gestürzt; denn da du deinen Grimm ausließest, verzehrte er sie wie Stoppeln. Durch dein Blasen taten sich die Wasser auf, und die Fluten standen auf Haufen; die Tiefe wallete voneinander mitten im Meer. Der Feind gedachte: Ich will ihnen nachjagen und erhaschen und den Raub austeilen und meinen Mut an ihnen kühlen; ich will mein Schwert ausziehen, und meine Hand soll sie verderben. Da ließest du deinen Wind blasen, und das Meer bedeckte sie, und sanken unter wie Blei im mächtigen Wasser. HERR, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig sei? Da du deine rechte Hand ausrecktest, verschlang sie die Erde. Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit dein Volk, das du erlöst hast, und hast sie geführt durch deine Stärke zu deiner heiligen Wohnung. Da das die Völker hörten, erbebten sie; Angst kam die Philister an; da erschraken die Fürsten Edoms; Zittern kam die Gewaltigen Moabs an; alle Einwohner Kanaans wurden feig. Laß über sie fallen Erschrecken und Furcht durch deinen großen Arm, daß sie erstarren wie die Steine, bis dein Volk, HErr, hindurchkomme, bis das Volk hindurchkomme, das du erworben hast. Bringe sie hinein und pflanze sie auf dem Berge deines Erbteils, den du, HErr, dir zur Wohnung gemacht hast, zu deinem Heiligtum, HErr, das deine Hand bereitet hat. Der HERR wird König sein immer und ewig. Denn Pharao zog hinein ins Meer mit Rossen und Wagen und Reitern, und der HERR ließ das Meer wieder über sie fallen. Aber die Kinder Israel gingen trocken mitten durchs Meer. Und Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, nahm eine Pauke in ihre Hand; und alle Weiber folgten ihr nach hinaus mit Pauken am Reigen. Und Mirjam sang ihnen vor: Laßt uns dem HERRN singen; denn er hat eine herrliche Tat getan, Mann und Roß hat er ins Meer gestürzt. M ose ließ die Kinder Israel ziehen vom Schilfmeer hinaus zu der Wüste Sur. Und sie wanderten drei Tage in der Wüste, daß sie kein Wasser fanden. Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten des Wassers zu Mara nicht trinken, denn es war fast bitter. Daher hieß man den Ort Mara. Da murrete das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken? Er schrie zu dem HERRN; und der HERR weisete ihm einen Baum, den tat er ins Wasser; da ward es süß. Daselbst stellte er ihnen ein Gesetz und ein Recht und versuchte sie und sprach: Wirst du der Stimme des HERRN, deines GOttes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm, und zu Ohren fassen seine Gebote und halten alle seine Gesetze, so will ich der Krankheit keine auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn Ich bin der HErr, dein Arzt. Und sie kamen nach Elim, da waren zwölf Wasserbrunnen und siebzig Palmbäume; und lagerten sich daselbst ans Wasser. V on Elim zogen sie, und kam die ganze Gemeine der Kinder Israel in die Wüste Sin, die da liegt zwischen Elim und Sinai, am fünfzehnten Tage des andern Monden, nachdem sie aus Ägypten gezogen waren. Und es murrete die ganze Gemeine der Kinder Israel wider Mose und Aaron in der Wüste und sprachen: Wollte GOtt, wir wären in Ägypten gestorben durch des HERRN Hand, da wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten die Fülle Brot zu essen! Denn ihr habt uns darum ausgeführt in diese Wüste, daß ihr diese ganze Gemeine Hungers sterben laßt. Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und sammeln täglich, was es des Tages bedarf, daß ich‘s versuche, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht. Des sechsten Tages aber sollen sie sich schicken, daß sie zwiefältig eintragen, weder sie sonst täglich sammeln. Mose und Aaron sprachen zu allen Kindern Israel: Am Abend sollt ihr inne werden, daß euch der HERR aus Ägyptenland geführt bat, und des Morgens werdet ihr des HERRN Herrlichkeit sehen; denn er hat euer Murren wider den HERRN gehört. Was sind wir, daß ihr wider uns murret? Weiter sprach Mose: Der HERR wird euch am Abend Fleisch zu essen geben und am Morgen Brots die Fülle, darum daß der HERR euer Murren gehört hat, das ihr wider ihn gemurrt habt. Denn was sind wir? Euer Murren ist nicht wider uns, sondern wider den HERRN. Und Mose sprach zu Aaron: Sage der ganzen Gemeine der Kinder Israel: Kommt herbei vor den HERRN; denn er hat euer Murren gehört. Und da Aaron also redete zu der ganzen Gemeine der Kinder Israel, wandten sie sich gegen die Wüste; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erschien in einer Wolke. U nd der HERR sprach zu Mose: Ich habe der Kinder Israel Murren gehört. Sage ihnen: Zwischen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen Brots satt werden und inne werden, daß ich der HErr, euer GOtt bin. Und am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Heer. Und am Morgen lag der Tau um das Heer her. Und als der Tau weg war, siehe, da lag es in der Wüste rund und klein, wie der Reif auf dem Lande. Und da es die Kinder Israel sahen, sprachen sie untereinander: Das ist Man; denn sie wußten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das euch der HERR zu essen gegeben hat. D as ist‘s aber, das der HERR geboten hat: Ein jeglicher sammle des, soviel er für sich essen mag, und nehme ein Gomor auf ein jeglich Haupt, nach der Zahl der Seelen in seiner Hütte. Und die Kinder Israel taten also und sammelten, einer viel, der andere wenig. Aber da man‘s mit dem Gomor maß, fand der nicht drüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht drunter, der wenig gesammelt hatte, sondern ein jeglicher hatte gesammelt, soviel er für sich essen mochte. Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas davon über bis morgen. Aber sie gehorchten Mose nicht. Und etliche ließen davon über bis morgen; da wuchsen Würmer drinnen, und ward stinkend. Und Mose ward zornig auf sie. Sie sammelten aber desselben alle Morgen, soviel ein jeglicher für sich essen mochte. Wenn aber die Sonne heiß schien, zerschmolz es. U nd des sechsten Tages sammelten sie des Brots zwiefältig, je zwei Gomor für einen. Und alle Obersten der Gemeine kamen hinein und verkündigten es Mose. Und er sprach zu ihnen: Das ist‘s, das der HERR gesagt hat: Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN;. was ihr backen wollt, das backet, und was ihr kochen wollt, das kochet; was aber übrig ist, das laßt bleiben, daß es behalten werde bis morgen. Und sie ließen‘s bleiben bis morgen, wie Mose geboten hatte; da ward es nicht stinkend, und war auch kein Wurm drinnen. Da sprach Mose: Eßt das heute, denn es ist heute der Sabbat des HERRN; ihr werdet es heute nicht finden auf dem Felde. Sechs Tage sollt ihr sammeln, aber der siebente Tag ist der Sabbat, darinnen wird‘s nicht sein. Aber am siebenten Tage gingen etliche vom Volk hinaus zu sammeln, und fanden nichts. Da sprach der HERR zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, zu halten meine Gebote und Gesetze? Sehet, der HERR hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tage zweier Tage Brot. So bleibe nun ein jeglicher in dem Seinen, und niemand gehe heraus von seinem Ort des siebenten Tages! Also feierte das Volk des siebenten Tages. U nd das Haus Israel hieß es Man. Und es war wie Koriandersamen und weiß, und hatte einen Schmack wie Semmel mit Honig. Und Mose sprach: Das ist‘s, das der HERR geboten hat: Fülle ein Gomor davon, zu behalten auf eure Nachkommen, auf daß man sehe das Brot, damit ich euch gespeist habe in der Wüste, da ich euch aus Ägyptenland führte. Und Mose sprach zu Aaron: Nimm ein Krüglein und tu ein Gomor voll Man drein; und laß es vor dem HERRN, zu behalten auf eure Nachkommen. Wie der HERR Mose geboten hat, also ließ es Aaron daselbst vor dem Zeugnis, zu behalten. Und die Kinder Israel aßen Man vierzig Jahre, bis daß sie zu dem Lande kamen, da sie wohnen sollten; bis an die Grenze des Landes Kanaan aßen sie Man. Ein Gomor aber ist das zehnte Teil eines Epha. U nd die ganze Gemeine der Kinder Israel zog aus der Wüste Sin, ihre Tagereisen, wie ihnen der HERR befahl, und lagerten sich in Raphidim. Da hatte das Volk kein Wasser zu trinken. Und sie zankten mit Mose und sprachen: Gebt uns Wasser, daß wir trinken! Mose sprach zu ihnen: Was zankt ihr mit mir? Warum versucht ihr den HERRN? Da aber das Volk daselbst dürstete nach Wasser, murrten sie wider Mose und sprachen: Warum hast du uns lassen aus Ägypten ziehen, daß du uns, unsere Kinder und Vieh Durst sterben ließest? Mose schrie zum HERRN und sprach: Wie soll ich mit dem Volk tun? Es fehlt nicht weit, sie werden mich noch steinigen. Der HERR sprach zu ihm: Gehe vorhin vor dem Volk und nimm etliche Älteste von Israel mit dir; und nimm deinen Stab in deine Hand, damit du das Wasser schlugest, und gehe hin. Siehe, ich will daselbst stehen vor dir auf einem Fels in Horeb; da sollst du den Felsen schlagen, so wird Wasser heraus laufen, daß das Volk trinke. Mose tat also vor den Ältesten von Israel. Da hieß man den Ort Massa und Meriba um des Zanks willen der Kinder Israel, und daß sie den HERRN versucht und gesagt hatten: Ist der HERR unter uns oder nicht? D a kam Amalek und stritt wider Israel in Raphidim. Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Männer, zeuch aus und streite wider Amalek; morgen will ich auf des Hügels Spitze stehen und den Stab GOttes, in meiner Hand haben. Und Josua tat, wie Mose ihm sagte, daß er wider Amalek stritte. Mose aber und Aaron und Hur gingen auf die Spitze des Hügels. Und dieweil Mose seine Hände emporhielt, siegte Israel; wenn er aber seine Hände niederließ, siegte Amalek. Aber die Hände Moses waren schwer; darum nahmen sie einen Stein und legten ihn unter ihn, daß er sich darauf setzte. Aaron aber und Hur unter hielten ihm seine Hände, auf jeglicher Seite einer. Also blieben seine Hände steif, bis die Sonne unterging. Und Josua dämpfte den Amalek und sein Volk durch des Schwerts Schärfe. Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe das zum Gedächtnis in ein Buch und befiehl es in die Ohren Josuas; denn ich will den Amalek unter dem Himmel austilgen, daß man sein nicht mehr gedenke. Und Mose baute einen Altar und hieß ihn: Der HERR Nissi. Denn er sprach: Es ist ein Malzeichen bei dem Stuhl des HERRN, daß der HERR streiten wird wider Amalek von Kind zu Kindeskind. U nd da Jethro, der Priester in Midian, Moses Schwiegervater, hörte alles, was GOtt getan hatte mit Mose und seinem Volk Israel, daß der HERR Israel hätte aus Ägypten geführt, nahm er Zipora, Moses Weib, die er hatte zurückgesandt, samt ihren zwei Söhnen, der eine hieß Gersom; denn er sprach: Ich bin ein Gast worden in fremdem Lande; und der andere Elieser; denn er sprach: Der GOtt meines Vaters ist meine Hilfe gewesen und hat mich errettet von dem Schwert Pharaos. Da nun Jethro, Moses Schwäher, und seine Söhne und sein Weib zu ihm kamen in die Wüste, an den Berg GOttes, da er sich gelagert hatte, ließ er Mose sagen: Ich, Jethro, dein Schwäher, bin zu dir kommen, und dein Weib und ihre beiden Söhne mit ihr. Da ging ihm Mose entgegen hinaus und neigte sich vor ihm und küßte ihn. Und da sie sich untereinander gegrüßt hatten, gingen sie in die Hütte. Da erzählte Mose seinem Schwäher alles, was der HERR Pharao und den Ägyptern getan hatte Israels halben, und alle die Mühe, die ihnen auf dem Wege begegnet war, und daß sie der HERR errettet hätte. Jethro aber freuete sich all des Guten, das der HERR Israel getan hatte, daß er sie errettet hatte von der Ägypter Hand. Und Jethro sprach: Gelobt sei der HErr, der euch errettet hat von der Ägypter und Pharaos Hand, der weiß sein Volk von der Ägypter Hand zu erretten. Nun weiß ich, daß der HERR größer ist denn alle Götter, darum daß sie Hochmut an ihnen geübt haben. Und Jethro, Moses Schwäher, nahm Brandopfer und opferte GOtt. Da kam Aaron und alle Ältesten in Israel, mit Moses Schwäher das Brot zu essen vor GOtt. D es andern Morgens setzte sich Mose, das Volk zu richten; und das Volk stand um Mose her von Morgen an bis zu Abend. Da aber sein Schwäher sah alles, was er mit dem Volk tat, sprach er: Was ist, das du tust mit dem Volk? Warum sitzest du allein, und alles Volk steht um dich her von Morgen an bis zu Abend? Mose antwortete ihm: Das Volk kommt zu mir und fragen GOtt um Rat. Denn wo sie was zu schaffen haben, kommen sie zu mir, daß ich richte zwischen einem jeglichen und seinem Nächsten und zeige ihnen GOttes Rechte und seine Gesetze. Sein Schwäher sprach zu ihm: Es ist nicht gut, das du tust. Du machst dich zu müde, dazu das Volk auch, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer, du kannst es allein nicht ausrichten. Aber gehorche meiner Stimme; ich will dir raten, und GOtt wird mit dir sein. Pflege du des Volks vor GOtt und bringe die Geschäfte vor GOtt; und stelle ihnen Rechte und Gesetze, daß du sie lehrest den Weg, darin sie wandeln, und die Werke, die sie tun sollen. Sieh dich aber um unter allem Volk nach redlichen Leuten, die GOtt fürchten, wahrhaftig und dem Geiz feind sind; die setze über sie, etliche über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn, daß sie das Volk allezeit richten; wo aber eine große Sache ist, daß sie dieselbe an dich bringen, und sie alle geringen Sachen richten. So wird dir‘s leichter werden, und sie mit dir tragen. Wirst du das tun, so kannst du ausrichten, was dir GOtt gebeut, und all dies Volk kann mit Frieden an seinen Ort kommen. Mose gehorchte seines Schwähers Wort und tat alles, was er sagte, und redliche Leute aus dem ganzen Israel und machte sie zu Häuptern über das Volk, etliche über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn daß sie das Volk allezeit richteten, was aber schwere Sachen wären, zu Mose brächten, und die kleinen Sachen sie richteten. Also ließ Mose seinen Schwäher in sein Land ziehen. I m dritten Mond nach dem Ausgang der Kinder Israel aus Ägyptenland kamen sie dieses Tages in die Wüste Sinai. Denn sie waren ausgezogen von Raphidim und wollten in die Wüste Sinai; und lagerten sich in der Wüste daselbst gegen dem Berg. Und Mose stieg hinauf zu GOtt. Und der HERR rief ihm vom Berge und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und verkündigen den Kindern Israel: Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern getan habe, und wie ich euch getragen habe auf Adlersflügeln und habe euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein priesterlich Königreich und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Kindern Israel sagen sollst. Mose kam und forderte die Ältesten im Volk und legte ihnen alle diese Worte vor, die der HERR geboten hatte. Und alles Volk antwortete zugleich und sprachen: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun. Und Mose sagte die Rede des Volks dem HERRN wieder. Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich will zu dir kommen in einer dicken Wolke, auf daß dies Volk meine Worte höre, die ich mit dir rede, und glaube dir ewiglich. Und Mose verkündigte dem HERRN die Rede des Volks. D er HERR sprach zu Mose: Gehe hin zum Volk und heilige sie heute und morgen, daß sie ihre Kleider waschen. und bereit seien auf den dritten Tag. Denn am dritten Tage wird der HERR vor allem Volk herabfahren auf den Berg Sinai. Und mache dem Volk ein Gehege umher und sprich zu ihnen: Hütet euch, daß ihr nicht auf den Berg steiget, noch sein Ende anrührt; denn wer den Berg anrührt, soll des Todes sterben. Keine Hand soll ihn anrühren, sondern er soll gesteinigt oder mit Geschoß erschossen werden; es sei ein Tier oder Mensch, so soll er nicht leben. Wenn es aber lange tönen wird, dann sollen sie an den Berg gehen. Mose stieg vom Berge zum Volk und heiligte sie, und sie wuschen ihre Kleider. Und er sprach zu ihnen: Seid bereit auf den dritten Tag, und keiner nahe sich zum Weibe. A ls nun der dritte Tag kam und Morgen war, da hob sich ein Donnern und Blitzen und eine dicke Wolke auf dem Berge und ein Ton einer sehr starken Posaune. Das ganze Volk aber, das im Lager war, erschrak. Und Mose führte das Volk aus dem Lager GOtt entgegen; und sie traten unten an den Berg. Der ganze Berg aber Sinai rauchte, darum daß der HERR herab auf den Berg fuhr mit Feuer; und sein Rauch ging auf wie ein Rauch vom Ofen, daß der ganze Berg sehr bebte. Und der Posaunen Ton ward immer stärker. Mose redete, und GOtt antwortete ihm laut. Als nun der HERR herniederkommen war auf den Berg Sinai, oben auf seine Spitze, forderte er Mose oben auf die Spitze des Berges, und Mose stieg hinauf. Da sprach der HERR zu ihm: Steig hinab und zeuge dem Volk, daß sie nicht herzubrechen zum HERRN, daß sie sehen, und viele aus ihnen fallen. Dazu die Priester, die zum HERRN nahen, sollen sich heiligen, daß sie der HERR nicht zerschmettere. Mose aber sprach zum HERRN: Das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen; denn du hast uns bezeugt und gesagt: Mache ein Gehege um den Berg und heilige ihn. Und der HERR sprach zu ihm: Gehe hin, steige hinab; du und Aaron mit dir soll heraufsteigen; aber die Priester und das Volk sollen nicht herzubrechen, daß sie hinaufsteigen zu dem HERRN, daß er sie nicht zerschmettere. Und Mose stieg herunter zum Volk und sagte es ihnen. U nd GOtt redete alle diese Worte: Ich bin der HErr, dein GOtt, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine andern Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der HErr, dein GOtt, bin ein eifriger GOtt, der da heimsucht der Väter Mißtat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen, und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten. Du sollst den Namen des HERRN, deines GOttes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht. Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligst. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines GOttes. Da sollst du kein Werk tun, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was drinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest im Lande, das dir der HErr, dein GOtt gibt. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechts, noch seiner Magd, noch seines Ochsen, noch seines Esels, noch alles, das dein Nächster hat. U nd alles Volk sah den Donner und Blitz und den Ton der Posaune und den Berg rauchen. Da sie aber solches sahen, flohen sie und traten von ferne; und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, wir wollen gehorchen, und laß GOtt nicht mit uns reden, wir möchten sonst sterben. Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht; denn GOtt ist kommen, daß er euch versuchte, und daß seine Furcht euch vor Augen wäre, daß ihr nicht sündigt. Also trat das Volk von ferne; aber Mose machte sich hinzu ins Dunkel, da GOtt innen war. U nd der HERR sprach zu ihm: Also sollst du den Kindern Israel sagen: Ihr habt gesehen, daß ich mit euch vom Himmel geredet habe. Darum sollt ihr nichts neben mir machen, silberne und güldene Götter sollt ihr nicht machen. Einen Altar von Erde mache mir, darauf du dein Brandopfer und Dankopfer, deine Schafe und Rinder opferst. Denn an welchem Ort ich meines Namens Gedächtnis stiften werde, da will ich zu dir kommen und dich segnen. Und so du mir einen steinernen Altar willst machen, sollst du ihn nicht von gehauenen Steinen bauen; denn wo du mit deinem Messer darüber fährest, so wirst du ihn entweihen. Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar steigen, daß nicht deine Scham aufgedeckt werde vor ihm. D ies sind die Rechte, die du ihnen sollst vorlegen: So du einen hebräischen Knecht kaufest, der soll dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr soll er frei ledig ausgehen. Ist er ohne Weib kommen, so, soll er auch ohne Weib ausgehen. Ist er aber mit Weib kommen, so soll sein Weib mit ihm ausgehen. Hat ihm aber sein Herr ein Weib gegeben und hat Söhne oder Töchter gezeugt, so soll das Weib und die Kinder seines Herrn sein; er aber soll ohne Weib ausgehen. Spricht aber der Knecht: Ich habe meinen Herrn lieb und mein Weib und Kind, ich will nicht frei werden, So bringe ihn sein Herr vor die Götter und halte ihn an die Tür oder Pfosten und bohre ihm mit einem Pfriemen durch sein Ohr; und er sei sein Knecht ewig. Verkauft jemand seine Tochter zur Magd, so soll sie nicht ausgehen wie die Knechte. Gefällt sie aber ihrem Herrn nicht und will ihr nicht zur Ehe helfen, so soll er sie zu lösen geben. Aber unter ein fremd Volk sie zu verkaufen, hat er nicht Macht, weil er sie verschmäht hat. Vertraut er sie aber seinem Sohn, so soll er Tochterrecht an ihr tun. Gibt er ihm aber eine andere, so soll er ihr an ihrem Futter, Decke und Eheschuld nicht abbrechen. Tut er diese drei nicht, so soll sie frei ausgehen ohne Lösegeld. W er einen Menschen schlägt, daß er stirbt, der soll des Todes sterben. Hat er ihm aber nicht nachgestellt sondern GOtt hat ihn lassen ohngefähr in seine Hände fallen, so will ich dir einen Ort bestimmen, dahin er fliehen soll. Wo aber jemand an seinem Nächsten frevelt und ihn mit List erwürgt, so sollst du denselben von meinem Altar nehmen, daß man ihn töte. Wer seinen Vater oder Mutter schlägt, der soll des Todes sterben. Wer einen Menschen stiehlt und verkaufet, daß man ihn bei ihm findet, der soll des Todes sterben. Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben. W enn sich Männer miteinander hadern, und einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit einer Faust, daß er nicht stirbt, sondern zu Bette liegt: kommt er auf, daß er ausgeht an seinem Stabe so soll, der ihn schlug, unschuldig sein, ohne daß er ihm bezahle, was er versäumt hat, und das Arztgeld gebe. Wer seinen Knecht oder Magd schlägt mit einem Stabe, daß er stirbt unter seinen Händen, der, soll darum gestraft werden. Bleibt er aber einen oder zwei Tage, so soll er nicht darum gestraft werden; denn es ist sein Geld. Wenn sich Männer hadern und verletzen ein schwanger Weib, daß ihr die Frucht abgeht, und ihr kein Schade widerfährt, so soll man ihn um Geld strafen, wieviel des Weibes Mann ihm auflegt, und soll‘s geben nach der Teidingsleute Erkennen. Kommt ihr aber ein Schade daraus, so soll er lassen Seele um Seele, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brand um Brand, Wunde um Wunde, Beule um Beule. Wenn jemand seinen Knecht oder seine Magd in ein Auge schlägt und verderbt es, der soll sie frei loslassen um das Auge. Desselbigengleichen, wenn er seinem Knecht oder Magd einen Zahn ausschlägt, soll er sie frei loslassen um den Zahn. W enn ein Ochse einen Mann oder Weib stößt, daß er stirbt, so soll man den Ochsen steinigen und sein Fleisch nicht essen; so ist der Herr des Ochsen unschuldig. Ist aber der Ochse vorhin stößig gewesen, und seinem Herrn ist‘s angesagt, und er ihn nicht verwahrt hat, und tötet darüber einen Mann oder Weib, soll man den Ochsen steinigen, und sein Herr soll sterben. Wird man aber ein Geld auf ihn legen, so soll er geben, sein Leben zu lösen, was man ihm auflegt. Desselbigengleichen soll man mit ihm handeln, wenn er Sohn oder Tochter stößt. Stößt er aber einen Knecht oder Magd, so soll er ihrem Herrn dreißig silberne Sekel geben, und den Ochsen soll man steinigen. S o jemand eine Grube auftut, oder gräbt eine Grube und deckt sie nicht zu, und fällt darüber ein Ochse oder Esel hinein, so soll‘s der Herr der Grube mit Geld dem andern wieder bezahlen; das Aas aber soll sein sein. Wenn jemandes Ochse eines andern Ochsen stößt, daß er stirbt, so sollen sie den lebendigen Ochsen verkaufen und das Geld teilen und das Aas auch teilen. Ist‘s aber kund gewesen, daß der Ochse stößig vorhin gewesen ist, und sein Herr hat ihn nicht verwahret, so soll er einen Ochsen um den andern vergelten und das Aas haben. W enn jemand einen Ochsen oder Schaf stiehlt und schlachtet es oder verkauft es, der soll fünf Ochsen für einen Ochsen wiedergeben und vier Schafe für ein Schaf. Wenn ein Dieb ergriffen wird, daß er einbricht, und wird drob geschlagen, daß er stirbt, so soll man kein Blutgericht über jenen lassen gehen. Ist aber die Sonne über ihm aufgegangen, so soll man das Blutgericht gehen lassen. Es soll aber ein Dieb wiedererstatten. Hat er nichts, so verkaufe man ihn um seinen Diebstahl. Findet man aber bei ihm den Diebstahl lebendig, es sei Ochse, Esel oder Schaf, so soll er‘s zwiefältig wiedergeben. Wenn jemand einen Acker oder Weinberg beschädigt, daß er sein Vieh läßt Schaden tun in eines andern Acker, der soll von dem Besten auf seinem Acker und Weinberge wiedererstatten. Wenn ein Feuer auskommt und ergreift die Dornen und verbrennt die Garben oder Getreide, das noch steht, oder den Acker, so soll der wiedererstatten, der das Feuer angezündet hat. W enn jemand seinem Nächsten Geld oder Geräte zu behalten tut, und wird demselbigen aus seinem Hause gestohlen: findet man den Dieb, so soll er‘s zwiefältig wiedergeben. Findet man aber den Dieb nicht, so soll man den Hauswirt vor die Götter bringen, ob er nicht seine Hand habe an seines Nächsten Habe gelegt. Wo einer den andern schuldigt um einigerlei Unrecht, es sei um Ochsen oder Esel oder Schaf oder Kleider oder allerlei, das verloren ist, so sollen beider Sachen vor die Götter kommen. Welchen die Götter verdammen, der soll‘s zwiefältig seinem Nächsten wiedergeben. Wenn jemand seinem Nächsten einen Esel oder Ochsen oder Schaf oder irgend ein Vieh zu behalten tut, und stirbt ihm, oder wird beschädigt, oder wird ihm weggetrieben, daß es niemand sieht, so soll man‘s unter ihnen auf einen Eid bei dem HERRN kommen lassen, ob er nicht habe seine Hand an seines Nächsten Habe gelegt; und des Guts Herr soll‘s annehmen, daß jener nicht bezahlen müsse. Stiehlt es ihm aber ein Dieb, so soll er‘s seinem Herrn bezahlen. Wird es aber zerrissen, so soll er Zeugnis davon bringen und nicht bezahlen. Wenn es jemand von seinem Nächsten entlehnt, und wird beschädigt oder stirbt, daß sein Herr nicht dabei ist, so soll er‘s bezahlen. Ist aber sein Herr dabei, so soll er‘s nicht bezahlen, so er‘s um sein Geld gedingt hat. W enn jemand eine Jungfrau beredet, die noch nicht vertraut ist, und beschläft sie, der soll ihr geben ihre Morgengabe und sie zum Weibe haben. Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, so soll er Geld darwägen, wieviel einer Jungfrau zur Morgengabe gebührt. D ie Zauberinnen sollst du nicht leben lassen. Wer ein Vieh beschläft, der soll des Todes sterben. Wer den Göttern opfert, ohne dem HERRN allein, der sei verbannet, D ie Fremdlinge sollst du nicht schinden noch unterdrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen. Ihr sollt keine Witwen und Waisen beleidigen. Wirst du sie beleidigen, so werden sie zu mir schreien, und ich werde ihr Schreien erhören; so wird mein Zorn ergrimmen, daß ich euch mit dem Schwert töte und eure Weiber Witwen und eure Kinder Waisen werden. Wenn du Geld leihst meinem Volk, das arm ist bei dir, sollst du ihn nicht zu Schaden dringen und keinen Wucher auf ihn treiben. Wenn du von deinem Nächsten ein Kleid zum Pfande nimmst, sollst du es ihm wiedergeben, ehe die Sonne untergeht. Denn sein Kleid ist seine einige Decke seiner Haut, darin er schläft. Wird er aber zu mir schreien, so werde ich, ihn erhören; denn ich bin gnädig. D en Göttern sollst du nicht fluchen und den Obersten in deinem Volk sollst du nicht lästern. Deine Fülle und Tränen sollst du nicht verziehen. Deinen ersten Sohn sollst du mir geben. So sollst du auch tun mit deinem Ochsen und Schaf. Sieben Tage laß es bei seiner Mutter sein, am achten Tage sollst du mir‘s geben. Ihr sollt heilige Leute vor mir sein: darum sollt ihr kein Fleisch essen, das auf dem Felde von Tieren zerrissen ist, sondern vor die Hunde werfen. D u sollst falscher Anklage nicht glauben, daß du einem Gottlosen Beistand tust und ein falscher Zeuge seist. Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen und nicht antworten vor Gericht, daß du der Menge nach vom Rechten weichest. Du sollst den Geringen nicht schmücken in seiner Sache. Wenn du deines Feindes Ochsen oder Esel begegnest, daß er irret, so sollst du ihm denselben wieder zuführen. Wenn du des, der dich haßt, Esel siehst unter seiner Last liegen, hüte dich und laß ihn nicht, sondern versäume gerne das Deine, um seinetwillen. Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Sache. Sei ferne von falschen Sachen. Den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht erwürgen; denn ich lasse den Gottlosen nicht recht haben. Du sollst nicht Geschenke nehmen; denn Geschenke machen die Sehenden blind und verkehren die Sachen der Gerechten. Die Fremdlinge sollt ihr nicht unter, drücken; denn ihr wißt um der Fremdlinge Herz, dieweil ihr auch seid Fremdlinge in Ägyptenland gewesen. S echs Jahre sollst du dein Land besäen und seine Früchte einsammeln. Im siebenten Jahr sollst du es ruhen und liegen lassen, daß die Armen unter deinem Volk davon essen; und was über bleibt, laß das Wild auf dem Felde essen. Also sollst du auch tun mit deinem Weinberge und Ölberge. Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun, aber des siebenten Tages sollst du feiern, auf daß dein Ochse und Esel ruhen und deiner Magd Sohn und Fremdling sich erquicken. Alles, was ich euch gesagt habe, das haltet. Und anderer Götter Namen sollt ihr nicht gedenken, und aus eurem Munde sollen sie nicht gehört werden. D reimal sollt ihr mir Fest halten im Jahr. Nämlich das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten, daß du sieben Tage ungesäuert Brot essest (wie ich dir geboten habe) um die Zeit des Monden Abib; denn in demselbigen bist du aus Ägypten gezogen. Erscheint aber nicht leer vor mir! Und das Fest der ersten Ernte der Früchte, die du auf dem Felde gesäet hast. Und das Fest der Einsammlung im Ausgang des Jahrs, wenn du deine Arbeit eingesammelt hast vom Felde. Dreimal im Jahr sollen erscheinen vor dem HERRN, dem Herrscher, alle deine Mannsbilde. D u sollst das Blut meines Opfers nicht neben dem Sauerteig opfern, und das Fette von meinem Fest soll nicht bleiben bis auf morgen. Das Erstling von der ersten Frucht auf deinem Felde sollst du bringen in das Haus des HERRN, deines GOttes. Und sollst das Böcklein nicht kochen, dieweil es an seiner Mutter Milch ist. S iehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und bringe dich an den Ort, den ich bereitet habe. Darum hüte dich vor seinem Angesicht und gehorche seiner Stimme und erbittere ihn nicht; denn er wird euer Übertreten nicht vergeben, und mein Name ist in ihm. Wirst du aber seine Stimme hören und tun alles, was ich dir sagen werde, so will ich deiner Feinde Feind und deiner Widerwärtigen Widerwärtiger sein. Wenn nun mein Engel vor dir hergeht und dich bringt an die Amoriter, Hethiter, Pheresiter, Kanaaniter, Heviter und Jebusiter, und ich sie vertilge, so sollst du ihre Götter nicht anbeten noch ihnen dienen und nicht tun, wie sie tun, sondern du sollst ihre Götzen umreißen und zerbrechen. Aber dem HERRN, eurem GOtt, sollt ihr dienen, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich will alle Krankheit von dir wenden. Und soll nichts Unträchtiges noch Unfruchtbares sein in deinem Lande, und will dich lassen alt werden. Ich will mein Schrecken vor dir hersenden und alles Volk verzagt machen, dahin du kommst; und will dir geben alle deine Feinde in die Flucht. Ich will Hornissen vor dir hersenden, die vor dir her ausjagen die Heviter, Kanaaniter und Hethiter. Ich will sie nicht auf ein Jahr ausstoßen vor dir, auf daß nicht das Land wüste werde, und sich wilde Tiere wider dich mehren. Einzeln nacheinander will ich sie vor dir her ausstoßen, bis daß du wachsest und das Land besitzest. Und will deine Grenze setzen das Schilfmeer und das Philistermeer und die Wüste bis an das Wasser. Denn ich will dir in deine Hand geben die Einwohner des Landes, daß du sie sollst ausstoßen vor dir her. Du sollst mit ihnen oder mit ihren Göttern keinen Bund machen, sondern laß sie nicht wohnen in deinem Lande, daß sie dich nicht verführen wider mich. Denn wo du ihren Göttern dienest, wird dir‘s zum Ärgernis geraten. U nd zu Mose sprach er: Steig herauf zum HERRN, du und Aaron, Nadab und Abihu, und die siebzig Ältesten Israels, und betet an von ferne. Aber Mose alleine nahe sich zum HERRN, und laß jene sich nicht herzunahen; und das Volk komme auch nicht mit ihm herauf. Mose kam und erzählte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechte. Da antwortete alles Volk mit einer Stimme und sprachen: Alle Worte, die der HERR gesagt hat, wollen wir tun. Da schrieb Mose alle Worte des HERRN und machte sich des Morgens frühe auf und baute einen Altar unten am Berge mit zwölf Säulen nach den zwölf Stämmen Israels. Und sandte hin Jünglinge aus den Kindern Israel, daß sie Brandopfer darauf opferten und Dankopfer dem HERRN von Farren. Und Mose nahm die Hälfte des Bluts und tat‘s in ein Becken; die andere Hälfte sprengte er auf den Altar. Und nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volks. Und da sie sprachen: Alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun und gehorchen, da nahm Mose das Blut und sprengte das Volk damit und sprach: Sehet, das ist Blut des Bundes, den der HERR mit euch machte über allen diesen Worten. D a stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und die siebzig Ältesten Israels hinauf und sahen den GOtt Israels. Unter seinen Füßen war es wie ein schöner Saphir und wie die Gestalt des Himmels, wenn es klar ist. Und er ließ seine Hand nicht über dieselben Obersten in Israel. Und da sie GOtt geschaute hatten, aßen und tranken sie. U nd der HERR sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleibe daselbst, daß ich dir gebe steinerne Tafeln und Gesetze und Gebote, die ich geschrieben habe, die du sie lehren sollst. Da machte sich Mose auf und sein Diener Josua und stieg auf den Berg GOttes. Und sprach zu den Ältesten: Bleibt hie, bis wir wieder zu euch kommen. Siehe, Aaron und Hur sind bei euch; hat jemand eine Sache, der komme vor dieselben. Da nun Mose auf den Berg kam, bedeckte eine Wolke den Berg. Und die Herrlichkeit des HERRN wohnte auf dem Berge Sinai und deckte ihn mit der Wolke sechs Tage; und rief Mose am siebenten Tage aus der Wolke. Und das Ansehen der Herrlichkeit des HERRN war wie ein verzehrend Feuer auf der Spitze des Berges vor den Kindern Israel. Und Mose ging mitten in die Wolke und stieg auf den Berg; und blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel, daß sie mir ein Hebopfer geben; und nehmt dasselbe von jedermann, der es williglich gibt. Das ist aber das Hebopfer, das ihr von ihnen nehmen sollt: Gold, Silber, Erz, gelbe Seide, Scharlaken, Rosinrot, weiße Seide, Ziegenhaar, rötliche Widderfelle, Dachsfelle, Föhrenholz, Öl zur Lampe, Spezerei zur Salbe und gutem Räuchwerk, Onyxsteine und eingefaßte Steine zum Leibrock und zum Schildlein. U nd sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich unter ihnen wohne. Wie ich dir ein Vorbild der Wohnung und alles seines Geräts zeigen werde, so sollt ihr‘s machen. M acht eine Lade von Föhrenholz. Dritthalb Ellen soll die Länge sein, anderthalb Ellen die Breite und anderthalb Ellen die Höhe. Und sollst sie mit feinem Golde überziehen, inwendig und auswendig; und mache einen güldenen Kranz oben umher. Und geuß vier güldene Rinken und mache sie an ihre vier Ecken, also daß zwei Rinken seien auf einer Seite und zwei auf der andern Seite. Und mache Stangen von Föhrenholz und überzeuch sie mit Golde. Und stecke sie in die Rinken an der Lade Seiten, daß man sie dabei trage; und sollen in den Rinken bleiben und nicht herausgetan werden. Und sollt in die Lade das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. D u sollst auch einen Gnadenstuhl machen von feinem Golde; dritthalb Ellen soll seine Länge sein und anderthalb Ellen seine Breite. Und sollst zwei Cherubim machen von dichtem Golde, zu beiden Enden des Gnadenstuhls, daß ein Cherub sei an diesem Ende, der andere an dem andern Ende, und also zwei Cherubim seien an des Gnadenstuhls Enden. Und die Cherubim sollen Flügel ausbreiten, oben überher, daß sie mit ihren Flügeln den Gnadenstuhl bedecken, und eines jeglichen Antlitz gegen dem andern stehe; und ihre Antlitze sollen auf den Gnadenstuhl sehen. Und sollt den Gnadenstuhl oben auf die Lade tun und in die Lade das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. Von dem Ort will ich dir zeugen und mit dir reden, nämlich von dem Gnadenstuhl zwischen den zwei Cherubim, der auf der Lade des Zeugnisses ist, alles, was ich dir gebieten will an die Kinder Israel. D u sollst auch einen Tisch machen von Föhrenholz; zwei Ellen soll seine Länge sein und eine Elle seine Breite und anderthalb Ellen seine Höhe. Und sollst ihn überziehen mit feinem Golde und einen güldenen Kranz umher machen und eine Leiste umher, einer Hand breit hoch, und einen güldenen Kranz um die Leiste her. Und sollst vier güldene Ringe dran machen an die vier Orte an seinen vier Füßen. Hart unter der Leiste sollen die Ringe sein, daß man Stangen drein tue und den Tisch trage; Und sollst die Stangen von Föhrenholz machen und sie mit Golde überziehen, daß der Tisch damit getragen werde. Du sollst auch seine Schüsseln, Becher, Kannen, Schalen aus feinem Golde machen, damit man aus- und einschenke. Und sollst auf den Tisch allezeit Schaubrote legen vor mir. D u sollst auch einen Leuchter von feinem dichten Golde machen; daran soll der Schaft mit Röhren, Schalen, Knäufen und Blumen sein. Sechs Röhren sollen aus dem Leuchter zu den Seiten ausgehen, aus jeglicher Seite drei Röhren. Eine jegliche Röhre soll drei offene Schalen, Knäufe und Blumen haben; das sollen sein die sechs Röhren aus dem Leuchter. Aber der Schaft am Leuchter soll vier offene Schalen mit Knäufen und Blumen haben und je einen Knauf unter zwei Röhren, welcher sechs aus dem Leuchter gehen. Denn beide ihre Knäufe und Röhren sollen aus ihm gehen, alles ein dicht lauter Gold. Und sollst sieben Lampen machen obenauf, daß sie gegeneinander leuchten, und Lichtschneuzen und Löschnäpfe von feinem Golde. Aus einem Zentner feinen Goldes sollst du das machen mit allem diesem Geräte. Und siehe zu, daß du es machst nach ihrem Bilde, das du auf dem Berge gesehen hast. D ie Wohnung sollst du machen von zehn Teppichen, von weißer gezwirnter Seide, von gelber Seide, von Scharlaken und Rosinrot. Cherubim sollst du dran machen künstlich. Die Länge eines Teppichs soll achtundzwanzig Ellen sein, die Breite vier Ellen; und sollen alle zehn gleich sein. Und sollen je fünf zusammengefügt sein; einer an den andern. Und sollst Schläuflein machen von gelber Seide an jeglichen Teppichs Orten, da sie sollen zusammengefügt sein, daß je zwei und zwei an ihren Orten zusammengeheftet werden, fünfzig Schläuflein an jeglichem Teppich, daß einer den andern zusammenfasse. Und sollst fünfzig güldene Hefte machen, damit man die Teppiche zusammenhefte, einen an den andern, auf daß es eine Wohnung werde. Du sollst auch eine Decke aus Ziegenhaar machen zur Hütte über die Wohnung von elf Teppichen. Die Länge eines Teppichs soll dreißig Ellen sein, die Breite aber vier Ellen; und sollen alle elf gleich groß sein. Fünf sollst du aneinanderfügen und sechs auch aneinander, daß du den sechsten Teppich zwiefältig machst vorne an der Hütte. Und sollst an einem jeglichen Teppich fünfzig Schläuflein machen, an ihren Orten, daß sie aneinander bei den Enden gefügt werden. Und sollst fünfzig eherne Hefte machen und die Hefte in die Schläuflein tun, daß die Hütte zusammengefügt und eine Hütte werde. Aber das Überlänge an den Teppichen der Hütte sollst du die Hälfte lassen überhangen an der Hütte, auf beiden Seiten eine Elle lang, daß das übrige sei an der Hütte Seiten und auf beiden Seiten sie bedecke. Über diese Decke sollst du eine Decke machen von rötlichen Widderfellen, dazu über sie eine Decke von Dachsfellen. D u sollst auch Bretter machen zu der Wohnung von Föhrenholz, die stehen sollen. Zehn Ellen lang soll ein Brett sein und anderthalb Ellen breit. Zween Zapfen soll ein Brett haben, daß eins an das andere möge gesetzt werden. Also sollst du alle Bretter der Wohnung machen. Zwanzig sollen ihrer stehen gegen dem Mittag. Die sollen vierzig silberne Füße unten haben, je zwei Füße unter jeglichem Brett an seinen zwei Zapfen. Also auf der andern Seite, gegen Mitternacht, sollen auch zwanzig Bretter stehen und vierzig silberne Füße, je zwei Füße unter jeglichem Brett. Aber hinten an der Wohnung, gegen dem Abend, sollst du sechs Bretter machen. Dazu zwei Bretter hinten an die zwei Ecken der Wohnung, daß ein jegliches der beiden sich mit seinem Ortbrett von unten auf geselle und oben am Haupt gleich zusammenkomme mit einer Klammer, daß acht Bretter seien mit ihren silbernen Füßen; deren sollen sechzehn sein, je zwei unter einem Brett. U nd, sollst Riegel machen von Föhrenholz, fünf zu den Brettern auf einer Seite der Wohnung und fünf zu den Brettern auf der andern Seite der Wohnung und fünf zu den Brettern hinten an der Wohnung gegen dem Abend. Und sollst die Riegel mitten an den Brettern durchhinstoßen und alles zusammenfassen von einem Ort zu dem andern. Und sollst die Bretter mit Golde überziehen und ihre Rinken von Golde machen, daß man die Riegel drein tue. Und die Riegel sollst du mit Gold überziehen. Und also sollst du denn die Wohnung aufrichten nach der Weise, wie du gesehen hast auf dem Berge. U nd sollst einen Vorhang machen von gelber Seide, Scharlaken und Rosinrot und gezwirnter weißer Seide; und sollst Cherubim dran machen künstlich. Und sollst ihn hängen an vier Säulen von Föhrenholz, die mit Gold überzogen sind und güldene Knäufe und vier silberne Füße haben. Und sollst den Vorhang mit Heften anheften und die Lade des Zeugnisses inwendig des Vorhangs setzen, daß er euch ein Unterschied sei zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten. Und sollst den Gnadenstuhl tun auf die Lade des Zeugnisses in dem Allerheiligsten. Den Tisch aber setze außer dem Vorhange und den Leuchter gegen dem Tisch über, zu mittagwärts der Wohnung, daß der Tisch stehe gegen Mitternacht. Und sollst ein Tuch machen in die Tür der Hütte, gewirkt von gelber Seide, Rosinrot, Scharlaken und gezwirnter weißer Seide. Und sollst demselben Tuch fünf Säulen machen von Föhrenholz, mit Gold überzogen, mit güldenen Knäufen, und sollst ihnen fünf eherne Füße gießen. U nd sollst einen Altar machen von Föhrenholz, fünf Ellen lang und breit, daß er gleich viereckig sei, und drei Ellen hoch. Hörner sollst du auf seine vier Ecken machen, und sollst ihn mit Erz überziehen. Mache auch Aschentöpfe, Schaufeln, Becken, Kreuel, Kohlpfannen; alle seine Geräte sollst du von Erz machen. Du sollst auch ein ehern Gitter machen wie ein Netz und vier eherne Ringe an seine vier Orte. Du sollst es aber von unten auf um den Altar machen, daß das Gitter reiche bis mitten an den Altar. Und sollst auch Stangen machen zu dem Altar von Föhrenholz, mit Erz überzogen. Und sollst die Stangen in die Ringe tun, daß die Stangen seien an beiden Seiten des Altars, damit man ihn tragen möge. Und sollst ihn also von Brettern machen, daß er inwendig hohl sei, wie dir auf dem Berge gezeigt ist. D u sollst auch der Wohnung einen Hof machen, einen Umhang von gezwirnter weißer Seide, auf einer Seite hundert Ellen lang, gegen dem Mittag, Und zwanzig Säulen auf zwanzig ehernen Füßen, und ihre Knäufe mit ihren Reifen von Silber. Also auch gegen Mitternacht soll sein ein Umhang, hundert Ellen lang; zwanzig Säulen auf zwanzig ehernen Füßen, und ihre Knäufe mit ihren Reifen von Silber. Aber gegen dem Abend soll die Breite des Hofes haben einen Umhang fünfzig Ellen lang, zehn Säulen auf zehn Füßen. Gegen dem Morgen aber soll die Breite des Hofes haben fünfzig Ellen, also daß der Umhang habe auf einer Seite fünfzehn Ellen, dazu drei Säulen auf dreien Füßen, und aber fünfzehn Ellen auf der andern Seite, dazu drei Säulen auf dreien Füßen. Aber in dem Tor des Hofes soll ein Tuch sein, zwanzig Ellen breit, gewirkt von gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide, dazu vier Säulen auf ihren vier Füßen. Alle Säulen um den Hof her sollen silberne Reife und silberne Knäufe und eherne Füße haben. Und die Länge des Hofes soll hundert Ellen sein, die Breite fünfzig Ellen, die Höhe fünf Ellen, von gezwirnter weißer Seide; und seine Füße sollen ehern sein. Auch alle Geräte der Wohnung zu allerlei Amt und alle seine Nägel und alle Nägel des Hofes sollen ehern sein. G ebeut den Kindern Israel, daß sie zu dir bringen das allerreinste lautere Öl von Ölbäumen gestoßen, zur Leuchte, das man allezeit oben in die Lampen tue in der Hütte des Stifts außer dem Vorhang, der vor dem Zeugnis hanget. Und Aaron und seine Söhne sollen sie zurichten, beide des Morgens und des Abends, vor dem HERRN. Das soll euch eine ewige Weise sein auf eure Nachkommen unter den Kindern Israel. U nd sollst Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne zu dir nehmen aus den Kindern Israel, daß er mein Priester sei, nämlich Aaron und seine Söhne, Nadab, Abihu, Eleasar und Ithamar. Und sollst Aaron, deinem Bruder heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien. Und sollst reden mit allen, die eines weisen Herzens sind, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe, Aaron Kleider machen zu seiner Weihe, daß er mein Priester sei. D as sind aber die Kleider, die sie machen sollen: das Schildlein, Leibrock, Seidenrock, engen Rock, Hut und Gürtel. Also sollen sie heilige Kleider machen deinem Bruder Aaron und seinen Söhnen, daß er mein Priester sei. Dazu sollen sie nehmen Gold, gelbe Seide, Scharlaken, Rosinrot und weiße Seide. D en Leibrock sollen sie machen von Gold, gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide, künstlich, daß er auf beiden Achseln zusammengefügt und an beiden Seiten zusammengebunden werde. Und sein Gurt drauf soll derselben Kunst und Werks sein, von Gold, gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide. Und sollst zwei Onyxsteine nehmen und drauf graben die Namen der Kinder Israel, auf jeglichen sechs Namen, nach der Ordnung ihres Alters. Das sollst du tun durch die Steinschneider, die da Siegel graben, also daß sie mit Gold umher gefaßt werden. Und sollst sie auf die Schultern des Leibrocks heften, daß es Steine seien zum Gedächtnis für die Kinder Israel, daß Aaron ihre Namen auf seinen beiden Schultern trage vor dem HERRN zum Gedächtnis. Und sollst güldene Spangen machen und zwei Ketten von feinem Golde mit zwei Enden, aber die Glieder ineinander hangend, und sollst sie an die Spangen tun. D as Amtsschildlein sollst du machen nach der Kunst wie den Leibrock, von Gold, gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide. Viereckig soll es sein und zwiefach; eine Hand breit soll seine Länge sein und eine Hand breit seine Breite. Und sollst es füllen mit vier Riegen voll Steine. Die erste Riege sei ein Sarder, Topaser; Smaragd; die andere ein Rubin, Saphir, Demant; die dritte ein Lynkurer, Achat, Amethyst; die vierte ein Türkis, Onyx, Jaspis. In Gold sollen sie gefaßt sein in allen Riegen. Und sollen nach den zwölf Namen der Kinder Israel stehen, gegraben vom Steinschneider, ein jeglicher seines Namens, nach den zwölf Stämmen. Und sollst Ketten zu dem Schildlein machen mit zwei Enden, aber die Glieder ineinander hangend, von feinem Golde, und zwei güldene Ringe an das Schildlein, also daß du dieselben zwei Ringe heftest an zwei Ecken des Schildleins und die zwei güldenen Ketten in die selben zwei Ringe an den beiden Ecken des Schildleins tust. Aber die zwei Enden der zwei Ketten sollst du in zwei Spangen tun und sie heften auf die Schultern am Leibrock, gegeneinander über. Und sollst zwei andere güldene Ringe machen und an die zwei andern Ecken des Schildleins heften an seinem Ort, inwendig gegen dem Leibrock. Und sollst aber zwei güldene Ringe machen und an die zwei Ecken unten am Leibrock gegeneinander heften, da der Leibrock zusammengeht, oben an dem Leibrock, künstlich. Und man soll das Schildlein mit feinen Ringen mit einer gelben Schnur an die Ringe des Leibrocks knüpfen, daß es auf dem künstlich gemachten Leibrock hart anliege und das Schildlein sich nicht von dem Leibrock losmache. Also soll Aaron die Namen der Kinder Israel tragen in dem Amtsschildlein auf seinem Herzen, wenn er in das Heilige geht, zum Gedächtnis vor dem HERRN allezeit. Und sollst in das Amtsschildlein tun Licht und Recht, daß sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er eingeht vor den HERRN, und trage das Amt der Kinder Israel auf seinem Herzen vor dem HERRN allewege. D u sollst auch den Seidenrock unter den Leibrock machen, ganz von gelber Seide. Und oben mitten inne soll ein Loch sein und eine Borte um das Loch her zusammengefaltet, daß es nicht zerreiße. Und unten an seinem Saum sollst du Granatäpfel machen von gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot um und um, und zwischen dieselben güldene Schellen, auch um und um, daß eine güldene Schelle sei, danach ein Granatapfel und aber eine güldene Schelle und wieder ein Granatapfel um und um an dem Saum desselben Seidenrocks. Und Aaron soll ihn anhaben wenn er dient, daß man seinen Klang höre, wenn er aus und ein geht in das Heilige vor dem HERRN, auf daß er nicht sterbe. D u sollst auch ein Stirnblatt machen von feinem Golde und ausgraben, wie man die Siegel ausgräbt: Die Heiligkeit des HERRN. Und sollst es heften an eine gelbe Schnur vorne an den Hut, auf der Stirn Aarons, daß also Aaron trage die Mißtat des Heiligen, das die Kinder Israel heiligen in allen Gaben ihrer Heiligung; und es soll allewege an seiner Stirn sein, daß er sie versöhne vor dem HERRN. D u sollst auch den engen Rock machen von weißer Seide und einen Hut von weißer Seide machen und einen gestickten Gürtel. Und den Söhnen Aarons sollst du Röcke, Gürtel und Hauben machen, die herrlich und schön seien. Und sollst sie deinem Bruder Aaron samt seinen Söhnen anziehen und sollst sie salben und ihre Hände füllen und sie weihen, daß sie meine Priester seien. Und sollst ihnen leinene Niederkleider machen, zu bedecken das Fleisch der Scham, von den Lenden bis an die Hüften. Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in die Hütte des Stifts gehen oder hinzutreten zum Altar, daß sie dienen in dem Heiligtum, daß sie nicht ihre Mißtat tragen und sterben müssen. Das soll ihm und seinem Samen nach ihm eine ewige Weise sein. D as ist‘s auch, das du ihnen tun sollst, daß sie mir zu Priestern geweiht werden: Nimm einen jungen Farren und zwei Widder ohne Wandel, ungesäuert Brot und ungesäuerte Kuchen, mit Öl gemengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl gesalbt. Von Weizenmehl sollst du solches alles machen; und sollst es in einen Korb legen und in dem Korbe herzubringen samt dem Farren und den zwei Widdern. Und sollst Aaron und seine Söhne vor die Tür der Hütte des Stifts führen und mit Wasser waschen; und die Kleider nehmen und Aaron anziehen den engen Rock und den Seidenrock und den Leibrock und das Schildlein zu dem Leibrock; und sollst ihn gürten außen auf den Leibrock und den Hut auf sein Haupt setzen und die heilige Krone an den Hut. Und sollst nehmen das Salböl und auf sein Haupt schütten und ihn salben. Und seine Söhne sollst du auch herzu führen und den engen Rock ihnen anziehen; und beide Aaron und auch sie mit Gürteln gürten und ihnen die Hauben aufbinden, daß sie das Priestertum haben zu ewiger Weise. Und sollst Aaron und seinen Söhnen die Hände füllen und den Farren herzuführen vor die Hütte des Stifts; und Aaron samt seinen Söhnen sollen ihre Hände auf des Farren Haupt legen. Und sollst den Farren schlachten vor dem HERRN, vor der Tür der Hütte des Stifts. Und sollst seines Bluts nehmen und auf des Altars Hörner tun mit deinem Finger und alles andere Blut an des Altars Boden schütten. Und sollst alles Fett nehmen am Eingeweide und das Netz über der Leber und die zwei Nieren mit dem Fett, das drüber liegt, und sollst es auf dem Altar anzünden. Aber des Farren Fleisch, Fell und Mist sollst du außen vor dem Lager mit Feuer verbrennen, denn es ist ein Sündopfer. Aber den einen Widder sollst du nehmen, und Aaron samt seinen Söhnen sollen ihre Hände auf sein Haupt legen. Dann sollst du ihn schlachten und seines Bluts nehmen und auf den Altar sprengen ringsherum. Aber den Widder sollst du zerlegen in Stücke und sein Eingeweide waschen und Schenkel; und sollst es auf seine Stücke und Haupt legen und den ganzen Widder anzünden auf dem Altar; denn es ist dem HERRN ein Brandopfer, ein süßer Geruch, ein Feuer des HERRN. Den andern Widder aber sollst du nehmen und Aaron samt seinen Söhnen sollen ihre Hände auf sein Haupt legen. Und sollst ihn schlachten und seines Bluts nehmen und Aaron und seinen Söhnen auf den rechten Ohrknorpel tun und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf den großen Zehen ihres rechten Fußes; und sollst das Blut auf den Altar sprengen ringsherum. Und sollst das Blut auf dem Altar nehmen und Salböl und Aaron und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider besprengen, so wird er und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider geweiht. Danach sollst du nehmen das Fett von dem Widder, den Schwanz und das Fett am Eingeweide, das Netz über der Leber und die zwei Nieren mit dem Fett drüber und die rechte Schulter (denn es ist ein Widder der Fülle) und ein Brot und einen Ölkuchen und einen Fladen aus dem Korbe des ungesäuerten Brots, der vor dem HERRN steht. Und lege es alles auf die Hände Aarons und seiner Söhne und webe es dem HERRN. Danach nimm‘s von ihren Händen und zünde es an auf dem Altar zum Brandopfer, zum süßen Geruch vor dem HERRN; denn das ist ein Feuer des HERRN. Und sollst die Brust nehmen vom Widder der Fülle Aarons und sollst es vor dem HERRN weben. Das soll dein Teil sein. Und sollst also heiligen die Webebrust und die Hebeschulter, die gewebt und gehebt sind von dem Widder der Fülle Aarons und seiner Söhne. Und soll Aarons und seiner Söhne sein ewiger Weise von den Kindern Israel; denn es ist ein Hebopfer. Und die Hebopfer sollen des HERRN sein von den Kindern Israel an ihren Dankopfern und Hebopfern. Aber die heiligen Kleider Aarons sollen seine Söhne haben nach ihm, daß sie darinnen gesalbt und ihre Hände gefüllt werden. Welcher unter seinen Söhnen an seiner Statt Priester wird, der soll sie sieben Tage anziehen, daß er gehe in die Hütte des Stifts, zu dienen im Heiligen. Du sollst aber nehmen den Widder der Füllung und sein Fleisch an einem heiligen Ort kochen. Und Aaron mit seinen Söhnen soll desselben Widders Fleisch essen samt dem Brot im Korbe vor der Tür der Hütte des Stifts. Denn es ist Versöhnung damit geschehen, zu füllen ihre Hände, daß sie geweiht werden. Kein anderer soll es essen, denn es ist heilig. Wo aber etwas überbleibt von dem Fleisch der Füllung und von dem Brot bis an den Morgen, das sollst du mit Feuer verbrennen und nicht essen lassen; denn es ist heilig. Und sollst also mit Aaron und seinen Söhnen tun alles, was ich dir geboten habe. Sieben Tage sollst du ihre Hände füllen und täglich einen Farren zum Sündopfer schlachten zur Versöhnung. Und sollst den Altar entsündigen, wenn du ihn versöhnest, und sollst ihn salben, daß er geweiht werde. Sieben Tage sollst du den Altar versöhnen und ihn weihen, daß er sei ein Altar, das Allerheiligste. Wer den Altar anrühren will, der soll geweiht sein. U nd das sollst du mit dem Altar tun. Zwei jährige Lämmer sollst du allewege des Tages drauf opfern, ein Lamm des Morgens, das andere zwischen Abends. Und zu einem Lamm ein Zehnten Semmelmehls, gemengt mit einem Vierteil von einem Hin gestoßenen Öls und einem Vierteil vom Hin Weins zum Trankopfer. Mit dem andern Lamm zwischen Abends sollst du tun wie mit dem Speisopfer und Trankopfer des Morgens, zu süßem Geruch, ein Feuer dem HERRN. Das ist das tägliche Brandopfer bei euren Nachkommen vor der Tür der Hütte des Stifts, vor dem HERRN, da ich euch zeugen und mit dir reden will. Daselbst will ich den Kindern Israel erkannt und geheiligt werden in meiner Herrlichkeit. Und will die Hütte des Stifts mit dem Altar heiligen und Aaron und seine Söhne mir zu Priestern weihen. Und will unter den Kindern Israel wohnen und ihr GOtt sein, daß sie wissen sollen, ich sei der HErr, ihr GOtt, der sie aus Ägyptenland führte, daß ich unter ihnen wohne, ich, der HErr, ihr GOtt. D u sollst auch einen Räuchaltar machen zu räuchern, von Föhrenholz, einer Eile lang und breit, gleich viereckig, und zwei Ellen hoch mit seinen Hörnern. Und sollst ihn mit feinem Golde überziehen, sein Dach und seine Wände rings umher und seine Hörner. Und sollst einen Kranz von Gold umher machen und zwei güldene Ringe unter dem Kranz zu beiden Seiten, daß man Stangen drein tue und ihn damit trage. Die Stangen sollst du auch von Föhrenholz machen und mit Gold überziehen. Und sollst ihn setzen vor den Vorhang, der vor der Lade des Zeugnisses hanget, und vor dem Gnadenstuhl, der auf dem Zeugnis ist, von dannen ich dir werde zeugen. Und Aaron soll drauf räuchern gut Räuchwerk alle Morgen, wenn er die Lampen zurichtet. Desselbigengleichen, wenn er die Lampen anzündet zwischen Abends, soll er solch Geräuch auch räuchern. Das soll das tägliche Geräuch sein vor dem HERRN bei euren Nachkommen. Ihr sollt kein fremd Geräuch drauf tun, auch kein Brandopfer noch Speisopfer und kein Trankopfer drauf opfern. Und Aaron soll auf seinen Hörnern versöhnen einmal im Jahr mit dem Blut des Sündopfers zur Versöhnung. Solche Versöhnung soll jährlich einmal geschehen bei euren Nachkommen; denn das ist dem HERRN das Allerheiligste. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Wenn du die Häupter der Kinder Israel zählest, so soll ein jeglicher dem HERRN geben die Versöhnung seiner Seele, auf daß ihnen nicht eine Plage widerfahre, wenn sie gezählt werden. Es soll aber ein, jeglicher, der mit in der Zahl ist, einen halben Sekel geben, nach dem Sekel des Heiligtums (ein Sekel gilt zwanzig Gera). Solcher halber Sekel soll das Hebopfer des HERRN sein. Wer in der Zahl ist von zwanzig Jahren und drüber, der soll solch Hebopfer dem HERRN geben. Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme nicht weniger als den halben Sekel, den man dem HERRN zur Hebe gibt für die Versöhnung ihrer Seelen. Und du sollst solch Geld der Versöhnung nehmen von den Kindern Israel und an den GOttesdienst der Hütte des Stifts legen, daß es sei den Kindern Israel ein Gedächtnis vor dem HERRN, daß er sich über ihre Seelen versöhnen lasse. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Du sollst auch ein ehern Handfaß machen mit einem ehernen Fuß, zu waschen; und sollst es setzen zwischen der Hütte des Stifts und dem Altar und Wasser drein tun, daß Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße draus waschen, wenn sie in die Hütte des Stifts gehen oder zum Altar, daß sie dienen mit Räuchern, einem Feuer des HERRN, auf daß sie nicht sterben. Das soll eine ewige Weise sein ihm und seinem Samen bei ihren Nachkommen. U nd der HERR redete mit Mose und sprach:. Nimm zu dir die besten Spezereien, die edelsten Myrrhen, fünfhundert (Sekel), und Zinnamet, die Hälfte so viel, zweihundertundfünfzig, und Kalmus, auch zweihundertundfünfzig, und Kassia, fünfhundert, nach dem Sekel des Heiligtums, und Öl vom Ölbaum ein Hin, und mache ein heiliges Salböl nach der Apotheker Kunst. Und sollst damit salben die Hütte des Stifts und die Lade des Zeugnisses, den Tisch mit all seinem Geräte, den Leuchter mit seinem Geräte, den Räuchaltar, den Brandopferaltar mit all seinem Geräte und das Handfaß mit seinem Fuß. Und sollst sie also weihen, daß sie das Allerheiligste seien; denn wer sie anrühren will, der soll geweiht sein. Aaron und seine Söhne sollst du auch salben und sie mir zu Priestern weihen. Und sollst mit den Kindern Israel reden und sprechen: Dies Öl soll mir eine heilige Salbe sein bei euren Nachkommen. Auf Menschen Leib soll‘s nicht gegossen werden, sollst auch seinesgleichen nicht machen; denn es ist heilig, darum soll‘s euch heilig sein. Wer ein solches macht oder einem andern davon gibt, der soll von seinem Volk ausgerottet werden. U nd der HERR sprach zu Mose: Nimm zu dir Spezerei, Balsam, Stakte, Galban und reinen Weihrauch, eines so viel als des andern, und mache Räuchwerk draus, nach Apothekerkunst gemengt, daß es rein und heilig sei. Und sollst es zu Pulver stoßen und sollst desselben tun vor das Zeugnis in der Hütte des Stifts, von dannen ich dir zeugen werde. Das soll euch das Allerheiligste sein. Und desgleichen Räucherwerk sollt ihr euch nicht machen, sondern es soll dir heilig sein dem HERRN. Wer ein solches machen wird daß er damit räuchere, der wird ausgerottet deswillen von seinem Volk. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezaleel, den Sohn Uris, des Sohns Hurs, vom Stamm Juda, und habe ihn erfüllt mit dem Geist GOttes, mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis und mit allerlei Werk, künstlich zu arbeiten am Gold, Silber, Erz, künstlich Stein zu schneiden und einzusetzen und künstlich zu zimmern am Holz, zu machen allerlei Werk. Und siehe, ich habe ihm zugegeben Ahaliab, den Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, und habe allerlei Weisen die Weisheit ins Herz gegeben, daß sie machen sollen alles, was ich dir geboten habe: die Hütte des Stifts, die Lade des Zeugnisses, den Gnadenstuhl drauf und alle Geräte der Hütte, den Tisch und sein Gerät, den feinen Leuchter und all sein Gerät, den Räuchaltar, den Brandopferaltar mit all seinem Geräte, das Handfaß mit seinem Fuße, die Amtskleider und die heiligen Kleider des Priesters Aaron und die Kleider seiner Söhne, priesterlich zu dienen, das Salböl und das Räuchwerk von Spezerei zum Heiligtum. Alles, was ich dir geboten habe, werden sie machen; U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und sprich: Haltet meinen Sabbat; denn derselbe ist ein Zeichen zwischen mir und euch auf eure Nachkommen, daß ihr wißt, daß ich der HERR bin, der euch heiligt. Darum so haltet meinen Sabbat; denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entheiligt, der soll des Todes sterben, Denn wer eine Arbeit darinnen tut, des Seele soll ausgerottet werden von seinem Volk. Sechs Tage soll man arbeiten; aber am siebenten Tage ist Sabbat, die heilige Ruhe des HERRN. Wer eine Arbeit tut am Sabbattage, soll des Todes sterben. Darum sollen die Kinder Israel den Sabbat halten, daß sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten zum ewigen Bunde. Er ist ein ewig Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel. Denn in sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich. U nd da der HERR ausgeredet hatte mit Mose auf dem Berge Sinai, gab er ihm zwei Tafeln des Zeugnisses; die waren steinern und geschrieben mit dem Finger GOttes. D a aber das Volk sah, daß Mose verzog, von dem Berge zu kommen, sammelte sich‘s wider Aaron und sprach zu ihm: Auf, und mach uns Götter, die vor uns hergehen! Denn wir wissen nicht, was diesem Mann Mose widerfahren ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat. Aaron sprach zu ihnen: Reißt ab die güldenen Ohrenringe an den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter und bringt sie zu mir. Da riß alles Volk seine güldenen Ohrenringe von ihren Ohren und brachten sie zu Aaron. Und er nahm sie von ihren Händen und entwarf es mit einem Griffel und machte ein gegossen Kalb. Und sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben! Da das Aaron sah, baute er einen Altar vor ihm und ließ ausrufen und sprach: Morgen ist des HERRN Fest! Und standen des Morgens frühe auf und opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer. Danach setzte sich das Volk zu essen und zu trinken, und standen auf zu spielen. D er HERR aber sprach zu Mose: Gehe, steig hinab; denn dein Volk, das du aus Ägyptenland geführt hast, hat‘s verderbt. Sie sind schnell von dem Wege getreten, den ich ihnen geboten habe. Sie haben ihnen ein gegossen Kalb gemacht und haben‘s angebetet und ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben. Und den HERR sprach zu Mose: Ich sehe, daß es ein halsstarrig Volk ist. Und nun laß mich, daß mein Zorn über sie ergrimme und sie auffresse, so will ich dich zum großen Volk machen. M ose aber flehte von dem HERRN, seinem GOtt, und sprach: Ach, HErr, war um will dein Zorn ergrimmen über dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand hast aus Ägyptenland geführt? Warum sollen die Ägypter sagen und sprechen: Er hat sie zu ihrem Unglück ausgeführt, daß er sie erwürgte im Gebirge und vertilgte sie von dem Erdboden? Kehre dich von dem Grimm deines Zorns und sei gnädig über die Bosheit deines Volks! Gedenk an deine Diener, Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und ihnen verheißen hast: Ich will euren Samen mehren wie die Sterne am Himmel, und alles Land, das ich verheißen habe, will ich eurem Samen geben, und sollen es besitzen ewiglich. Also gereute den HERRN das Übel, das er dräutedrohte seinem Volk zu tun. M ose wandte sich und stieg vom Berge und hatte zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, die waren geschrieben auf beiden Seiten. Und GOtt hatte sie selbst gemacht und selbst die Schrift drein gegraben. Da nun Josua hörte des Volks Geschrei, daß sie jauchzten, sprach er zu Mose: Es ist ein Geschrei im Lager wie im Streit. Er antwortete: Es ist nicht ein Geschrei gegeneinander, deren, die obliegen und unterliegen, sondern ich höre ein Geschrei eines Singtanzes. Als er aber nahe zum Lager kam und das Kalb und den Reigen sah, ergrimmte er mit Zorn und warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge. Und nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es mit Feuer und zermalmte es zu Pulver und stäubte es aufs Wasser und gab‘s den Kindern Israel zu trinken. Und sprach zu Aaron: Was hat dir das Volk getan, daß du eine so große Sünde üben sie gebracht hast? Aaron sprach: Mein Herr lasse seinen Zorn nicht ergrimmen. Du weißt, daß dies Volk böse ist. Sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn wir wissen nicht, wie es diesem Mann Mose geht, der uns aus Ägyptenland geführt hat. Ich sprach zu ihnen: Wer hat Gold, der reiße es ab und gebe es mir. Und ich warf es ins Feuer; daraus ist das Kalb geworden. D a nun Mose sah, daß das Volk los worden war (denn Aaron hatte sie losgemacht durch ein Geschwätz, damit er sie fein wollte anrichten), trat er in das Tor des Lagers und sprach: Her zu mir, wer dem HERRN angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Kinder Levi. Und er sprach zu ihnen: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Gürte ein jeglicher sein Schwert auf seine Lenden und durchgeht hin und wieder von einem Tor zum andern im Lager und erwürge ein jeglicher seinen Bruder, Freund und Nächsten. Die Kinder Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte, und fiel des Tages vom Volk dreitausend Mann. Da sprach Mose: Füllt heute eure Hände dem HERRN, ein jeglicher an seinem Sohn und Bruder, daß heute über euch der Segen gegeben werde. D es Morgens sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan; nun will ich hinaufsteigen zu dem HERRN, ob ich vielleicht eure Sünde versöhnen möge. Als nun Mose wieder zum HERRN kam, sprach er: Ach, das Volk hat eine große Sünde getan und haben ihnen güldene Götter gemacht. Nun vergib ihnen ihre Sünde! Wo nicht, so tilge mich auch aus deinem Buch, das du geschrieben hast. Der HERR sprach zu Mose: Was? Ich will den aus meinem Buch tilgen, der an mir sündigt. So gehe nun hin und führe das Volk, dahin ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel soll vor dir hergehen. Ich werde ihre Sünde wohl heimsuchen, wenn meine Zeit kommt heimzusuchen. Also strafte der HERR das Volk, daß sie das Kalb hatten gemacht, welches Aaron gemacht hatte. D er HERR sprach zu Mose: Gehe, zeuch von dannen, du und das Volk, das du aus Ägyptenland geführt hast, ins Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe und gesagt: Deinem Samen will ich‘s geben. Ich will vor dir hersenden einen Engel und ausstoßen die Kanaaniter, Amoriter, Hethiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter; ins Land, da Milch und Honig innen fleußt. Ich will nicht mit dir hinaufziehen; denn du bist ein halsstarrig Volk. Ich möchte dich unterwegen auffressen. Da das Volk diese böse Rede hörte, trugen sie Leide, und niemand trug seinen Schmuck an ihm. Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu den Kindern Israel: Ihr seid ein halsstarrig Volk. Ich werde einmal plötzlich über dich kommen und dich vertilgen. Und nun lege deinen Schmuck von dir, daß ich wisse, was ich dir tun soll. Also taten die Kinder Israel ihren Schmuck von sich vor dem Berge Horeb. M ose aber nahm die Hütte und schlug sie auf, außen ferne vor dem Lager, und hieß sie eine Hütte des Stifts. Und wer den HERRN fragen wollte, mußte herausgehen zur Hütte des Stifts vor das Lager. Und wenn Mose ausging zur Hütte, so stand alles Volk auf, und trat ein jeglicher in seiner Hütte Tür und sahen ihm nach, bis er in die Hütte kam. Und wenn Mose in die Hütte kam, so kam die Wolkensäule hernieder und stand in der Hütte Tür und redete mit Mose. Und alles Volk sah die Wolkensäule in der Hütte Tür stehen, und standen auf und neigten sich, ein jeglicher in seiner Hütte Tür. Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. Und wenn er wiederkehrte zum Lager, so wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, nicht aus der Hütte. U nd Mose sprach zu dem HERRN: Siehe, du sprichst zu mir: Führe das Volk hinauf, und läßt mich nicht wissen, wen du mit mir senden willst, so du doch gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen, und hast Gnade vor meinen Augen funden. Habe ich denn Gnade vor deinen Augen funden, so laß mich deinen Weg wissen, damit ich dich kenne und Gnade vor deinen Augen finde. Und siehe doch, daß dies Volk dein Volk ist. Er sprach: Mein Angesicht soll gehen, damit will ich dich leiten. Er aber sprach zu ihm: Wo nicht dein Angesicht geht, so führe uns nicht von dannen hinauf. Denn wobei soll doch erkannt werden, daß ich und dein Volk vor deinen Augen Gnade gefunden haben, ohne wenn du mit uns gehst? auf daß ich und dein Volk gerühmt werden vor allem Volk, das auf dem Erdboden ist. Der HERR sprach zu Mose: Was du jetzt geredet hast, will ich auch tun: denn du hast Gnade vor meinen Augen funden, und ich kenne dich mit Namen. E r aber sprach: So laß mich deine Herrlichkeit sehen. Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht her alle meine Güte gehen lassen und will lassen predigen des HERRN Namen vor dir. Wem ich aber gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wes ich mich erbarme, des erbarme ich mich. Und sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. Wenn denn nun meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in der Felskluft lassen stehen, und meine Hand soll ob dir halten, bis ich vorübergehe. Und wenn ich meine Hand von dir tue, wirst du mir hinten nachsehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen. U nd der HERR sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, daß ich die Worte darauf schreibe, die in den ersten Tafeln waren, welche du zerbrochen hast. Und sei morgen bereit, daß du frühe auf den Berg Sinai steigst und daselbst zu mir tretest auf des Berges Spitze. Und laß niemand mit dir hinaufsteigen, daß niemand gesehen werde um den ganzen Berg her; auch kein Schaf noch Rind laß weiden gegen diesem Berge. Und Mose hieb zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, und stand des Morgens frühe auf und stieg auf den Berg Sinai wie ihm der HERR geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand. D a kam der HERR hernieder in einer Wolke und trat daselbst bei ihn und predigte von des HERRN Namen. Und da der HERR vor seinem Angesicht überging, rief er: HErr, HERR GOtt, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue; der du bewahrst Gnade in tausend Glied und vergibst Missetat, Übertretung und Sünde,und vor welchem niemand unschuldig ist; der du die Missetat der Väter heimsuchst an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied. Und Mose neigte sich eilend zu der Erde und betete ihn an, und sprach: Habe ich, HErr, Gnade vor deinen Augen funden, so gehe der HERR mit uns; denn es ist ein halsstarrig Volk, daß du unserer Mißtat und Sünde gnädig seist und lassest uns dein Erbe sein. U nd er sprach: Siehe, ich will einen Bund machen vor all deinem Volk und will Wunder tun, dergleichen nicht geschaffen sind in allen Landen und unter allen Völkern; und alles Volk, darunter du bist, soll sehen des HERRN Werk; denn wunderbarlich soll es sein, das ich bei dir tun werde. Halte, was ich dir heute gebiete. Siehe, ich will vor dir her ausstoßen die Amoriter, Kanaaniter, Hethiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter. Hüte dich, daß du nicht einen Bund machst mit den Einwohnern des Landes, da du einkommst, daß sie dir nicht ein Ärgernis unter dir werden; sondern ihre Altäre sollst du umstürzen und ihre Götzen zerbrechen und ihre Haine ausrotten. Denn du sollst keinen andern GOtt anbeten. Denn der HERR heißt ein Eiferer, darum daß er ein eifriger GOtt ist. Auf daß, wo du einen Bund mit des Landes Einwohnern machst, und wenn sie huren ihren Göttern nach und opfern ihren Göttern, daß sie dich nicht laden, und du von ihrem Opfer essest; und nehmest deinen Söhnen ihre Töchter zu Weibern, und dieselben dann huren ihren Göttern nach und machen deine Söhne auch ihren Göttern nachhuren. Du sollst dir keine gegossenen Götter machen. Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage sollst du ungesäuert(es) Brot essen, wie ich dir geboten habe, um die Zeit des Mondes Abib; denn in dem Mond Abib bist du aus Ägypten gezogen. Alles, was seine Mutter am ersten bricht, ist mein; was männlich sein wird in deinem Vieh, das seine Mutter bricht, es sei Ochse oder Schaf. Aber den Erstling des Esels sollst du mit einem Schaf lösen. Wo du es aber nicht löst, so brich ihm das Genick. Alle Erstgeburt deiner Söhne sollst du lösen. Und daß niemand vor mir leer erscheine! Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du feiern, beide mit Pflügen und mit Ernten: Das Fest der Wochen sollst du halten mit den Erstlingen der Weizenernte und das Fest der Einsammlung, wenn das Jahr um ist. Dreimal im Jahr sollen alle Mannsnamen erscheinen vor dem Herrscher, dem HERRN und GOtt Israels. Wenn ich die Heiden vor dir ausstoßen und deine Grenze weitern werde, soll niemand deines Landes begehren, dieweil du hinaufgehst dreimal im Jahr, zu erscheinen vor dem HERRN, deinem GOtt. Du sollst das Blut meines Opfers nicht opfern auf dem gesäuerten Brot; und das Opfer des Osterfestes bleiben bis an den Morgen. Das Erstling von den ersten Früchten deines Ackers sollst du in das Haus des HERRN deines GOttes, bringen. Du sollst das Böcklein nicht kochen, wenn es noch an seiner Mutter Milch ist. Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe diese Worte; denn nach diesen Worten habe ich mit dir und mit Israel einen Bund gemacht. Und er war allda bei dem HERRN vierzig Tage und vierzig Nächte und aß kein Brot und trank kein Wasser. Und er schrieb auf die Tafeln solchen Bund, die zehn Worte. D a nun Mose vom Berge Sinai ging, hatte er die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand; und wußte nicht, daß die Haut seines Angesichts glänzte davon, daß er mit ihm geredet hatte. Und da Aaron und alle Kinder Israel sahen, daß die Haut seines Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, zu ihm zu nahen. Da rief ihnen Mose; und sie wandten sich zu ihm, beide Aaron und alle Obersten der Gemeine; und er redete mit ihnen. Danach naheten alle Kinder Israel zu ihm. Und er gebot ihnen alles, was der HERR mit ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai. Und wenn er solches alles mit ihnen redete, legte er eine Decke auf sein Angesicht. Und wenn er hineinging vor den HERRN, mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er herauskam und redete mit den Kindern Israel, was ihm geboten war, so sahen dann die Kinder Israel sein Angesicht an, wie daß die Haut seines Angesichts glänzte; so tat er die Decke wieder auf sein Angesicht, bis er wieder hineinging, mit ihm zu reden. U nd Mose versammelte die ganze Gemeine der Kinder Israel und sprach zu ihnen: Das ist‘s, das der HERR geboten hat, das ihr tun sollt: Sechs Tage sollt ihr arbeiten; den siebenten Tag aber sollt ihr heilig halten, einen Sabbat der Ruhe des HERRN. Wer darinnen arbeitet, soll sterben. Ihr sollt kein Feuer anzünden am Sabbattage in allen euren Wohnungen. U nd Mose sprach zu der ganzen Gemeine der Kinder Israel: Das ist‘s, das der HERR geboten hat: Gebt unter euch Hebopfer dem HERRN, also daß das Hebopfer des HERRN ein jeglicher williglich bringe, Gold, Silber, Erz, gelbe Seide, Scharlaken, Rosinrot, weiße Seide und Ziegenhaar, rötlich Widderfell, Dachsfell und Föhrenholz, Öl zur Lampe und Spezerei zur Salbe und zu gutem Räuchwerk, Onyx und eingefaßte Steine zum Leibrock und zum Schildlein. Und wer unter euch verständig, ist, der komme und mache, was der HERR geboten hat: nämlich die Wohnung mit ihrer Hütte und Decke, Rinken, Brettern, Riegeln, Säulen und Füßen; die Lade mit ihren Stangen, den Gnadenstuhl und Vorhang; den Tisch mit seinen Stangen und alle seinem Geräte und die Schaubrote; den Leuchter, zu leuchten, und sein Gerät und seine Lampen und das Öl zum Licht; den Räuchaltar mit seinen Stangen, die Salbe und Spezerei zum Räuchwerk; das Tuch vor der Wohnung Tür; den Brandopferaltar mit seinem ehernen Gitter, Stangen und alle seinem Gerät; das Handfaß mit seinem Fuße; den Umhang des Vorhofs mit seinen Säulen und Füßen und das Tuch des Tors am Vorhof; die Nägel der Wohnung und des Vorhofs mit ihren Säulen die Kleider des Amts zum Dienst im Heiligen, die heiligen Kleider Aarons, des Priesters, mit den Kleidern seiner Söhne zum Priestertum. Da ging die ganze Gemeine der Kinder Israel aus von Mose. Und alle, die es gerne und williglich gaben, kamen und brachten das Hebopfer dem HERRN zum Werk der Hütte des Stifts und zu alle seinem Dienst und zu den heiligen Kleidern. Es brachten aber beide, Mann und Weib, wer es williglich tat, Hefte, Ohrenrinken, Ringe und Spangen und allerlei gülden Gerät. Dazu brachte jedermann Gold zur Webe dem HERRN. Und wer bei ihm fand gelbe Seide, Scharlaken, Rosinrot, weiße Seide, Ziegenhaar, rötlich Widderfell und Dachsfell, der brachte es. Und wer Silber und Erz hub, der brachte es zur Hebe dem HERRN. Und wer Föhrenholz bei ihm fand, der brachte es zu allerlei Werk des GOttesdienstes. Und welche verständige Weiber waren, die wirkten mit ihren Händen und brachten ihr Werk von gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und weißer Seide. Und welche Weiber solche Arbeit konnten und willig dazu waren, die wirkten Ziegenhaar. Die Fürsten aber brachten Onyx und eingefaßte Steine zum Leibrock und zum Schildlein und Spezerei und Öl zu den Lichtern und zur Salbe und zu gutem Räuchwerk. Also brachten die Kinder Israel williglich, beide Mann und Weib, zu allerlei Werk, das der HERR geboten hatte durch Mose, daß man‘s machen sollte. U nd Mose sprach zu den Kindern Israel: Sehet, der HERR hat mit Namen berufen den Bezaleel, den Sohn Uris, des Sohns Hurs, vom Stamm Juda, und hat ihn erfüllt mit dem Geist GOttes, daß er weise, verständig, geschickt sei zu allerlei Werk, künstlich zu arbeiten am Gold, Silber und Erz, Edelstein schneiden und einsetzen, Holz zimmern, zu machen allerlei künstliche Arbeit. Und hat ihm sein Herz unterweist samt Ahaliab, dem Sohne Ahisamachs, vom Stamm Dan. Er hat ihr Herz mit Weisheit erfüllt, zu machen allerlei Werk, zu schneiden, wirken und zu sticken mit gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und weißer Seide und mit Weben, daß sie machen allerlei Werk und künstliche Arbeit erfinden. D a arbeiteten Bezaleel und Ahaliab und alle weisen Männer, denen der HERR Weisheit und Verstand gegeben hatte, zu wissen, wie sie allerlei Werk machen sollten, zum Dienst des Heiligtums nach allem, das der HERR geboten hatte. Und Mose rief dem Bezaleel und Ahaliab und allen weisen Männern, denen der HERR Weisheit gegeben hatte in ihr Herz, nämlich allen, die sich willig darerboten und hinzutraten, zu arbeiten an dem Werke. Und sie nahmen zu sich von Mose alle Hebe, die die Kinder Israel brachten zu dem Werk des Dienstes des Heiligtums, daß es gemacht würde. Denn sie brachten alle Morgen ihre willige Gabe zu ihm. Da kamen alle Weisen, die am Werk des Heiligtums arbeiteten, ein jeglicher seines Werks, das sie machten, und sprachen zu Mose: Das Volk bringt zu viel, mehr denn zum Werk dieses Dienstes not ist, das der HERR zu machen geboten hat. Da gebot Mose, daß man rufen ließ durchs Lager: Niemand tue mehr zur Hebe des Heiligtums! Da hörte das Volk auf zu bringen. Denn des Dinges war genug zu allerlei Werk, das zu machen war, und noch übrig. A lso machten alle weisen Männer unter den Arbeitern am Werk die Wohnung, zehn Teppiche von gezwirnter weißer Seide, gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot, Cherubim, künstlich. Die Länge eines Teppichs war achtundzwanzig Ellen und die Breite vier Ellen, und waren alle in einem Maß. Und er heftete je fünf Teppiche zusammen, einen an den andern. Und machte gelbe Schläuflein an eines jeglichen Teppichs Ort, da sie zusammengefügt werden. je fünfzig Schläuflein an einen Teppich, damit einer den andern faßte. Und machte fünfzig güldene Häklein; und fügte die Teppiche mit den Häklein einen an den andern zusammen, daß es eine Wohnung würde. Und er machte elf Teppiche von Ziegenhaaren zur Hütte üben die Wohnung, dreißig Ellen lang und vier Ellen breit, alle in einem Maß. Und fügte ihrer fünf zusammen auf ein Teil und sechs zusammen aufs andere Teil. Und machte je fünfzig Schläuflein an jeglichen Teppich am Ort, damit sie zusammengeheftet würden. Und machte je fünfzig eherne Häklein, damit die Hütte zusammen in eins gefügt würde. Und machte eine Decke über die Hütte von rötlichen Widderfellen und über die noch eine Decke von Dachsfellen. Und machte Bretter zur Wohnung von Föhrenholz, die stehen sollten, ein jegliches zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit, und an jeglichem zwei Zapfen, da mit eins an das andere gesetzt würde. Also machte er alle Bretter zur Wohnung, daß derselben Bretter zwanzig gegen Mittag standen; und machte vierzig silberne Füße drunter, unter jeglich Brett zwei Füße an seinen zwei Zapfen. Also zur andern Seite der Wohnung, gegen Mitternacht, machte er auch zwanzig Bretter mit vierzig silbernen Füßen, unter jeglich Brett zwei Füße. Aber hinten an der Wohnung gegen den Abend machte er sechs Bretter, und zwei andere hinten an den zwei Ecken der Wohnung, daß ein jegliches der beiden sich mit seinem Ortbrett von unten auf gesellete und oben am Haupt zusammenkäme mit einer Klammer, daß der Bretter acht würden und sechzehn silberne Füße, unter jeglichem zwei Füße. Und er machte Riegel von Föhrenholz, fünf zu den Brettern auf der einen Seite der Wohnung und fünf auf der andern Seite und fünf hinten an, gegen den Abend. Und machte die Riegel, daß sie mitten an den Brettern durchhingestoßen würden, von einem Ende zum andern. Und überzog die Bretter mit Golde; aber ihre Rinken machte er von Gold zu den Riegeln und überzog die Riegel mit Golde. Und machte den Vorhang mit den Cherubim dran künstlich mit gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide. Und machte zu demselben vier Säulen von Föhrenholz und überzog sie mit Gold und ihre Köpfe von Golde; und goß dazu vier silberne Füße. Und machte ein Tuch in der Tür der Hütte; von gelber Seide, Scharlaken, Rosenrot und gezwirnter weißer Seide gestickt, und fünf Säulen dazu mit ihren Köpfen und überzog ihre Köpfe und Reife mit Golde; und fünf eherne Füße dran. U nd Bezaleel machte die Lade von Föhrenholz, dritthalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und hoch, und überzog sie mit feinem Golde, inwendig und auswendig; und machte ihr einen güldenen Kranz umher. Und goß vier güldene Rinken an ihre vier Ecken, auf jeglicher Seite zwei. Und machte Stangen von Föhrenholz und überzog sie mit Golde und tat sie in die Rinken an der Lade Seiten, daß man sie tragen konnte. Und machte den Gnadenstuhl von feinem Golde, dritthalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit. Und machte zwei Cherubim von dichtem Golde an die zwei Enden des Gnadenstuhls, einen Cherub an diesem Ende, den andern an jenem Ende. Und die Cherubim breiteten ihre Flügel aus von oben her und deckten damit den Gnadenstuhl; und ihre Antlitze standen gegeneinander und sahen auf den Gnadenstuhl. U nd er machte den Tisch von Föhrenholz, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch. Und überzog ihn mit feinem Golde und machte ihm einen güldenen Kranz umher. Und machte ihm eine Leiste umher, einer Hand breit hoch; und machte einen güldenen Kranz um die Leiste her. Und goß dazu vier güldene Rinken und tat sie an die vier Orte an seinen vier Füßen hart an der Leiste, daß die Stangen drinnen wären, damit man den Tisch trüge. Und machte die Stangen von Föhrenholz und überzog sie mit Gold, daß man den Tisch damit trüge. Und machte auch von feinem Golde das Geräte auf den Tisch: Schüsseln, Becher, Kannen und Schalen, damit man aus- und einschenkte. U nd machte den Leuchter von feinem, dichtem Golde. Daran waren der Schaft mit Röhren, Schalen, Knäufen und Blumen. Sechs Röhren gingen zu seinen Seiten aus, zu jeglicher Seite drei Röhren. Drei Schalen waren an jeglichem Rohr mit Knäufen und Blumen. An dem Leuchter aber waren vier Schalen mit Knäufen und Blumen, je unter zwei Röhren ein Knauf, daß also sechs Röhren aus ihm gingen, und ihre Knäufe und Röhren daran, und war alles aus dichtem, feinem Golde. Und machte die sieben Lampen mit ihren Lichtschneuzen und Löschnäpfen von feinem Golde. Aus einem Zentner feines Goldes machte er ihn und alle seine Geräte. E r machte auch den Räuchaltar von Föhrenholz, eine Elle lang und breit, gleich viereckig und zwei Ellen hoch, mit seinen Hörnern. Und überzog ihn mit feinem Golde, sein Dach und seine Wände rings umher und seine Hörner. Und machte ihm einen Kranz umher von Golde und zwei güldene Rinken unter dem Kranz zu beiden Seiten, daß man Stangen drein täte und ihn damit trüge. Aber die Stangen machte er von Föhrenholz und überzog sie mit Golde. Und machte die heilige Salbe und Räuchwerk von reiner Spezerei nach Apothekerkunst. U nd machte den Brandopferaltar von Föhrenholz, fünf Ellen lang und, breit, gleich viereckig und drei Ellen hoch. Und machte vier Hörner, die aus ihm gingen, auf seinen vier Ecken; und über zog ihn mit Erz. Und machte allerlei Geräte zu dem Altar Aschentöpfe, Schaufeln, Becken, Kreuel, Kohlpfannen: alles von Erz. Und machte am Altar ein Gitter, wie ein Netz, von Erz umher, von unten auf bis an die Hälfte des Altars. Und goß vier Rinken an die vier Orte des ehernen Gitters zu Stangen. Dieselben machte er von Föhrenholz und überzog sie mit Erz. Und tat sie in die Rinken an den Seiten des Altars, daß man ihn damit trüge; und machte ihn inwendig hohl. Und machte das Handfaß von Erz und seinen Fuß auch von Erz, gegen den Weibern, die vor der Tür der Hütte des Stifts dienten. U nd er machte einen Vorhof gegen Mittag mit einem Umhang hundert Ellen lang von gezwirnter weißer Seide, mit ihren zwanzig Säulen und zwanzig Füßen von Erz, aber ihre Knäufe und Reife von Silber; desselbengleichen gegen Mitternacht hundert Ellen mit zwanzig Säulen und zwanzig Füßen von Erz, aber ihre Knäufe und Reife von Silber; gegen den Abend aber fünfzig Ellen mit zehn Säulen und zehn Füßen, aber ihre Knäufe und Reife von Silber;: gegen den Morgen aber fünfzig Ellen, fünfzehn Ellen auf jeglicher Seite des Tors am Vorhof, je mit drei Säulen und drei Füßen, und auf der andern Seite fünfzehn Ellen, daß ihrer so viel war an der einen Seite des Tors am Vorhofe als auf der andern, mit drei Säulen und drei Füßen, daß alle Umhänge des Vorhofs waren von gezwirnter weißer Seide und die Füße der Säulen von Erz und ihre Knäufe und Reife von Silber, also daß ihre Köpfe überzogen waren mit Silber; aber ihre Reife waren silbern an allen Säulen des Vorhofs. Und das Tuch in dem Tor des Vorhofs machte er gestickt, von gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide, zwanzig Ellen lang und fünf Ellen hoch, nach dem Maß der Umhänge des Vorhofs; dazu vier Säulen und vier Füße von Erz und ihre Knäufe von Silber und ihre Köpfe überzogen und ihre Reife silbern. Und alle Nägel der Wohnung und des Vorhofs ringsherum waren von Erz: D as ist nun die Summa zu der Wohnung des Zeugnisses, die erzählt ist, wie Mose gesagt hat, zum GOttesdienst der Leviten unter der Hand Ithamars, Aarons, des Priesters, Sohnes, die Bezaleel, der Sohn Uris, des Sohns Hurs, vom Stamm Juda machte, alles, wie der HERR Mose geboten hatte; und mit ihm Ahaliab, der Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, ein Meister zu schneiden, zu wirken und zu sticken mit gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und weißer Seide. Alles Gold, das verarbeitet ist in diesem ganzen Werk des Heiligtums, das zur Webe gegeben ward, ist neunundzwanzig Zentner, siebenhundertunddreißig Sekel nach dem Sekel des Heiligtums. Des Silbers aber, das von der Gemeine kam, war hundert Zentner, tausendsiebenhundertfünfundsiebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums. So manch Haupt, so mancher halber Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, von allen, die gezählt wurden, von zwanzig Jahren an und drüber, sechshundertmal tausend dreitausendfünfhundertundfünfzig. Aus den hundert Zentnern Silbers goß man die Füße des Heiligtums und die Füße des Vorhangs, hundert Füße aus hundert Zentnern, je einen Zentner zum Fuß. Aber aus den tausend siebenhundertundfünfundsiebzig Sekeln wurden gemacht der Säulen Knäufe, und ihre Köpfe überzogen und ihre Reife. Die Webe aber des Erzes war siebzig Zentner, zweitausendundvierhundert Sekel. Daraus wurden gemacht die Füße in der Tür der Hütte des Stifts und der eherne Altar und das eherne Gitter dran und alles Geräte des Altars, dazu die Füße des Vorhofs ringsherum und die Füße des Tors am Vorhof, alle Nägel der Wohnung und alle Nägel des Vorhofs ringsherum. A ber von der gelben Seide, Scharlaken und Rosinrot machten sie Aaron Kleider, zu dienen im Heiligtum, wie der HERR Mose geboten hatte. Und er machte den Leibrock mit Golde, gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide. Und schlug das Gold und schnitt‘s zu Faden, daß man‘s künstlich wirken konnte unter die gelbe Seide, Scharlaken, Rosinrot und weiße Seide, daß man‘s auf beiden Achseln zusammenfügte und an beiden Seiten zusammenbände. Und sein Gurt war nach derselben Kunst und Werk von Gold, gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide, wie der HERR Mose geboten hatte. Und sie machten zwei Onyxsteine, umher gefaßt mit Gold, gegraben durch die Steinschneider, mit den Namen der Kinder Israel, und heftete sie auf die Schultern des Leibrocks, daß es Steine seien zum Gedächtnis der Kinder Israel, wie der HERR Mose geboten hatte. Und sie machten das Schildlein nach der Kunst und Werk des Leibrocks von Gold, gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide, daß es viereckig und zwiefach war, einer Hand lang und breit. Und füllten es mit vier Riegen Steinen. Die erste Riege war ein Sarder, Topaser und Smaragd; die andere ein Rubin, Saphir und Demant; die dritte ein Lynkurer, Achat und Amethyst; die vierte ein Türkis, Onyx und Jaspis, umher gefaßt mit Gold in allen Riegen. Und die Steine standen nach den zwölf Namen der Kinder Israel, gegraben durch die Steinschneider, ein jeglicher seines Namens, nach den zwölf Stämmen. Und sie machten am Schildlein Ketten mit zwei Enden von feinem Gold und zwei güldene Spangen und zwei güldene Ringe: und hefteten die zwei Ringe auf die zwei Ecken des Schildleins. Und die zwei güldenen Ketten taten sie in die zwei Ringe auf den Ecken des Schildleins. Aber die zwei Enden der Ketten taten sie an die zwei Spangen und hefteten sie auf die Ecken des Leibrocks gegeneinander über. Und machten zwei andere güldene Ringe und hefteten sie an die zwei andern Ecken des Schildleins an seinen Ort, daß es fein anläge auf dem Leibrock. Und machten zwei andere güldene Ringe, die taten sie an die zwei Ecken unten am Leibrock gegeneinander über, da der Leibrock unten zusammengeht, daß das Schildlein mit seinen Ringen an die Ringe des Leibrocks geknüpft würde mit einer gelben Schnur, daß es auf dem Leibrock hart anläge und nicht von dem Leibrock los würde, wie der HERR Mose geboten hatte. Und er machte den Seidenrock zum Leibrock, gewirkt ganz von gelber Seide, und sein Loch oben mitten inne und eine Borte ums Loch her gefaltet, daß er nicht zerrisse. Und sie machten an seinem Saum Granatäpfel von gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot und gezwirnter weißer Seide. Und machten Schellen von feinem Golde; die taten sie zwischen die Granatäpfel ringsumher am Saum des Seidenrocks, je ein Granatapfel und eine Schelle um und um am Saum, darin zu dienen, wie der HERR Mose geboten hatte. Und machten auch die engen Röcke, von weißer Seide gewirkt, Aaron und seinen Söhnen, und den Hut von weißer Seide und die schönen Hauben von weißer Seide und Niederkleider von gezwirnter weißer Leinwand und den gestickten Gürtel von gezwirnter weißer Seide, gelber Seide, Scharlaken, Rosinrot, wie der HERR Mose geboten hatte. Sie machten auch das Stirnblatt, nämlich die heilige Krone, von feinem Golde und gruben Schrift ein: Die Heiligkeit des HERRN. Und banden eine gelbe Schnur dran daß sie an den Hut von oben her geheftet würde, wie der HERR Mose geboten hatte. A lso ward vollendet das ganze Werk der Wohnung der Hütte des Stifts. Und die Kinder Israel taten alles, was der HERR Mose geboten hatte, und brachten die Wohnung zu Mose: die Hütte und alle ihre Geräte, Häklein, Bretter, Riegel, Säulen, Füße; die Decke von rötlichen Widderfellen, die Decke von Dachsfellen und den Vorhang; die Lade des Zeugnisses mit ihren Stangen; den Gnadenstuhl; den Tisch und alle seine Geräte und die Schaubrote; den schönen Leuchter, mit den Lampen zubereitet, und alle seinem Geräte, und Öl zu Lichtern; den güldenen Altar und die Salbe und gut Räuchwerk; das Tuch in der Hütte Tür; den ehernen Altar und sein ehern Gitter mit seinen Stangen und alle seinem Gerät; das Handfaß mit seinem Fuß; die Umhänge des Vorhofs mit: seinen Säulen und Füßen; das Tuch im Tor des Vorhofs mit seinen Seilen und Nägeln und allem Geräte zum Dienst der Wohnung der Hütte des Stifts; die Amtskleider des Priesters Aaron, zu dienen im Heiligtum, und die Kleider seiner Söhne, daß sie Priesteramt täten. Alles, wie der HERR Mose geboten hatte, taten die Kinder Israel an alle diesem Dienst. Und Mose sah an alle dies Werk; und siehe, sie hatten es gemacht, wie der HERR geboten hatte. Und er segnete sie. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Du sollst die Wohnung der Hütte des Stifts aufrichten am ersten Tage des ersten Monden. Und sollst darein setzen die Lade des Zeugnisses und vor die Lade den Vorhang hängen. Und sollst den Tisch darbringen und ihn zubereiten und den Leuchter darstellen und die Lampen drauf setzen. Und sollst den güldenen Räuchaltar setzen vor die Lade des Zeugnisses und das Tuch in der Tür der Wohnung aufhängen. Den Brandopferaltar aber sollst du setzen heraus vor die Tür der Wohnung der Hütte des Stifts und das Handfaß zwischen der Hütte des Stifts und dem Altar, und Wasser drein tun; und den Vorhof stellen umher und das Tuch in der Tür des Vorhofs aufhängen. Und sollst die Salbe nehmen und die Wohnung und alles, was drinnen ist, salben; und sollst sie weihen mit alle ihrem Geräte, daß sie heilig sei. Und sollst den Brandopferaltar salben mit alle seinem Geräte und weihen, daß er allerheiligst sei. Sollst auch das Handfaß und seinen Fuß salben und weihen. Und sollst Aaron und seine Söhne vor die Tür der Hütte des Stifts führen und mit Wasser waschen; und Aaron die heiligen Kleider anziehen und salben und weihen, daß er mein Priester sei; und seine Söhne auch herzuführen und ihnen die engen Röcke anziehen; und sie salben, wie du ihren Vater gesalbt hast, daß sie meine Priester seien. Und die Salbung sollen sie haben zum ewigen Priestertum bei ihren Nachkommen. Und Mose tat alles, wie ihm der HERR geboten hatte. A lso ward die Wohnung aufgerichtet im andern Jahr, am ersten Tage des ersten Monds. Und da Mose sie aufrichtete, setzte er die Füße und die Bretter und Riegel und richtete die Säulen auf. Und breitete die Hütte aus zur Wohnung und legte die Decke der Hütte oben drauf, wie der HERR ihm geboten hatte. Und nahm das Zeugnis und legte es in die Lade; und tat die Stangen an die Lade und tat den Gnadenstuhl oben auf die Lade. Und brachte die Lade in die Wohnung und hing den Vorhang vor die Lade des Zeugnisses, wie ihm der HERR geboten hatte. Und setzte den Tisch in die Hütte des Stifts, in den Winkel der Wohnung gegen Mitternacht, außen vor dem Vorhang. Und bereitete Brot darauf vor dem HERRN, wie ihm der HERR geboten hatte. Und setzte den Leuchter auch hinein gegen dem Tisch über, in den Winkel der Wohnung gegen Mittag. Und tat Lampen drauf vor dem HERRN, wie ihm der HERR geboten hatte. Und setzte den güldenen Altar hinein, vor den Vorhang. Und räucherte drauf mit gutem Räuchwerk, wie ihm der HERR geboten hatte. Und hing das Tuch in die Tür der Wohnung. Aber den Brandopferaltar setzte er vor die Tür der Wohnung der Hütte des Stifts; und opferte drauf Brandopfer und Speisopfer, wie ihm der HERR geboten hatte. Und das Handfaß setzte er zwischen die Hütte des Stifts und den Altar; und tat Wasser drein zu waschen. Und Mose, Aaron und seine Söhne wuschen ihre Hände und Füße draus. Denn sie müssen sich waschen, wenn sie in die Hütte des Stifts gehen oder hinzutreten zum Altar, wie ihm der HERR geboten hatte. Und er richtete den Vorhof auf, um die Wohnung und um den Altar her, und hing den Vorhang in das Tor des Vorhofs. Also vollendete Mose das ganze Werk. D a bedeckte eine Wolke die Hütte des Stifts, und die Herrlichkeit des HERRN füllte die Wohnung. Und Mose konnte nicht in die Hütte des Stifts gehen, weil die Wolke drauf blieb, und die Herrlichkeit des HERRN die Wohnung füllte. Und wenn die Wolke sich aufhub von der Wohnung, so zogen die Kinder Israel, so oft sie reiseten. Wenn sich aber die Wolke nicht aufhub, so zogen sie nicht, bis an den Tag, da sie sich aufhub. Denn die Wolke des HERRN war des Tages auf der Wohnung, und des Nachts war sie feurig, vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange sie reisten. U nd der HERR rief Mose und redete mit ihm von der Hütte des Stifts und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Welcher unter euch dem HERRN ein Opfer tun will, der tue es von dem Vieh, von Rindern und Schafen. W ill er ein Brandopfer tun von Rindern, so opfere er ein Männlein, das ohne Wandel sei, vor der Tür der Hütte des Stifts, daß es dem HERRN angenehm sei von ihm, und lege seine Hand auf des Brandopfers Haupt, so wird es angenehm sein und ihn versöhnen. Und soll das junge Rind schlachten vor dem HERRN; und die Priester, Aarons Söhne, sollen das Blut herzubringen und auf den Altar umher sprengen, der vor der Tür der Hütte des Stifts ist. Und man soll dem Brandopfer die Haut abziehen; und es soll in Stücke zerhauen werden. Und die Söhne Aarons, des Priesters, sollen ein Feuer auf den Altar machen und Holz oben drauf legen; Und sollen die Stücke, nämlich den Kopf und das Fett, auf das Holz legen, das auf dem Feuer auf dem Altar liegt. Das Eingeweide aber und die Schenkel soll man mit Wasser waschen, und der Priester soll das alles anzünden auf dem Altar zum Brandopfer. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem HERRN. W ill er aber von Schafen oder Ziegen ein Brandopfer tun, so opfere er ein Männlein, das ohne Wandel sei. Und soll es schlachten zur Seite des Altars, gegen Mitternacht, vor dem HERRN. Und die Priester, Aarons Söhne, sollen sein Blut auf den Altar umher sprengen. Und man soll es in Stücke zerhauen. Und der Priester soll den Kopf und das Fett auf das Holz und Feuer, das auf dem Altar ist, legen. Aber das Eingeweide und die Schenkel soll man mit Wasser waschen. Und der Priester soll es alles opfern und anzünden auf dem Altar zum Brandopfer. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem HERRN. W ill er aber von Vögeln dem HERRN ein Brandopfer tun, so tue er‘s von Turteltauben oder von jungen Tauben. Und der Priester soll‘s zum Altar bringen und ihm den Kopf abkneipen, daß es auf dem Altar angezündet werde, und sein Blut ausbluten lassen an der Wand des Altars. Und seinen Kropf mit seinen Federn soll man neben dem Altar gegen den Morgen auf den Aschenhaufen werfen. Und soll seine Flügel spalten, aber nicht abbrechen. Und also soll es der Priester auf dem Altar anzünden, auf dem Holz auf dem Feuer, zum Brandopfer. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem HERRN. W enn eine Seele dem HERRN ein Speisopfer tun will, so soll es von Semmelmehl sein; und soll Öl drauf gießen und Weihrauch drauf legen und also bringen zu den Priestern, Aarons Söhnen. Da soll der Priester seine Hand voll nehmen von demselben Semmelmehl und Öl samt dem ganzen Weihrauch und anzünden zum Gedächtnis auf dem Altar. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem HERRN. Das Übrige aber vom Speisopfer soll Aarons und seiner Söhne sein. Das soll das Allerheiligste sein von den Feuern des HERRN. W ill er aber kein Speisopfer tun vom Gebackenen im Ofen, so nehme er Kuchen von Semmelmehl ungesäuert mit Öl gemengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen. Ist aber dein Speisopfer etwas vom Gebackenen in der Pfanne, so soll‘s von ungesäuertem Semmelmehl, mit Öl gemengt, sein. Und sollst es in Stücke zerteilen und Öl drauf gießen, so ist‘s ein Speisopfer. I st aber dein Speisopfer etwas auf dem Rost geröstet, so sollst du es von Semmelmehl mit Öl machen. Und sollst das Speisopfer, das du von solcherlei machen willst dem HERRN, zu dem Priester bringen; der soll‘s zu dem Altar bringen und desselben Speisopfer heben zum Gedächtnis und anzünden auf dem Altar. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem HERRN. Das Übrige aber soll Aarons und seiner Söhne sein. Das soll das Allerheiligste sein von den Feuern des HERRN. A lle Speisopfer, die ihr dem HERRN opfern wollt, sollt ihr ohne Sauerteig machen; denn kein Sauerteig noch Honig soll darunter dem HERRN zum Feuer angezündet werden. Aber zum Erstling sollt ihr sie dem HERRN bringen; aber auf keinen Altar sollen sie kommen zum süßen Geruch. Alle deine Speisopfer sollst du salzen, und dein Speisopfer soll nimmer ohne Salz des Bundes deines GOttes sein; denn in alle deinem Opfer sollst du Salz opfern. W illst du aber ein Speisopfer dem HERRN tun von den ersten Früchten, sollst du die Sangen, am Feuer gedörret, klein zerstoßen und also das Speisopfer deiner ersten Früchte opfern; und sollst Öl drauf tun und Weihrauch drauf legen, so ist‘s ein Speisopfer. Und der Priester soll von dem Zerstoßenen und vom Öl mit dem ganzen Weihrauch anzünden zum Gedächtnis. Das ist ein Feuer dem HERRN. I st aber sein Opfer ein Dankopfer von Rindern, es sei ein Ochse oder Kuh, soll er‘s opfern vor dem HERRN, das ohne Wandel sei. Und soll seine Hand auf desselben Haupt legen und schlachten vor der Tür der Hütte des Stifts. Und die Priester, Aarons Söhne, sollen das Blut auf den Altar umher sprengen. Und soll von dem Dankopfer dem HERRN opfern, nämlich alles Fett am Eingeweide und die Nieren mit dem Fett, das dran ist, an den Lenden, und das Netz um die Leber, an den Nieren abgerissen. Und Aarons Söhne sollen‘s anzünden auf dem Altar zum Brandopfer, auf dem Holz, das auf dem Feuer liegt. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem HERRN. W ill er aber dem HERRN ein Dankopfer von kleinem Vieh tun, es sei ein Schöps oder Schaf, so soll‘s ohne Wandel sein. Ist‘s ein Lämmlein soll er‘s vor den HERRN bringen und soll seine Hand auf desselben Haupt legen und schlachten vor der Hütte des Stifts. Und die Söhne Aarons sollen sein Blut auf den Altar umher sprengen. Und soll also von dem Dankopfer dem HERRN opfern zum Feuer, nämlich sein Fett, den ganzen Schwanz, von dem Rücken abgerissen, und alles Fett am Eingeweide, die zwei Nieren mit dem Fett, das dran ist, an den Lenden, und das Netz um die Leber, an den Nieren abgerissen. Und der Priester soll‘s anzünden auf dem Altar zur Speise des Feuers dem HERRN. I st aber sein Opfer eine Ziege, und bringt es vor den HERRN, soll er seine Hand auf ihr Haupt legen und sie schlachten vor der Hütte des Stifts. Und die Söhne Aarons sollen das Blut auf den Altar umher sprengen. Und soll davon opfern ein Opfer dem HERRN, nämlich das Fett am Eingeweide, die Nieren mit dem Fett, das dran ist, an den Lenden, und das Netz über der Leber, an den Nieren abgerissen. Und der Priester soll‘s anzünden auf dem Altar zur Speise des Feuers, zum süßen Geruch. Alles Fett ist des HERRN. Das sei eine ewige Sitte bei euren Nachkommen in allen euren Wohnungen, daß ihr kein Fett noch Blut eßt. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich: Wenn eine Seele sündigen würde aus Versehen an irgend einem Gebot des HERRN, was sie nicht tun sollte. N ämlich so ein Priester, der gesalbt ist, sündigen würde, daß er das Volk ärgerte: der soll für seine Sünde, die er getan hat, einen jungen Farren bringen, der ohne Wandel sei, dem HERRN zum Sündopfer. Und soll den Farren vor die Tür der Hütte des Stifts bringen, vor den HERRN, und seine Hand auf desselben Haupt legen und schlachten vor dem HERRN. Und der Priester, der gesalbt ist, soll des Farren Bluts nehmen und in die Hütte des Stifts bringen. Und soll seinen Finger in das Blut tunken und damit siebenmal sprengen vor dem HERRN, vor dem Vorhang im Heiligen. Und soll desselben Bluts tun auf die Hörner des Räuchaltars, der vor dem HERRN in der Hütte des Stifts steht, und alles Blut gießen an den Boden des Brandopferaltars, der vor der Tür der Hütte des Stifts steht. Und alles Fett des Sündopfers soll er heben, nämlich das Fett am Eingeweide, die zwei Nieren mit dem Fett, das dran ist, an den Lenden, und das Netz über der Leber, an den Nieren abgerissen, gleichwie er‘s hebt vom Ochsen im Dankopfer; und soll‘s anzünden auf dem Brandopferaltar. Aber das Fell des Farren mit allem Fleisch, samt dem Kopf, und Schenkel und das Eingeweide und den Mist, das soll er alles hinausführen außer dem Lager an eine reine Stätte, da man die Asche hinschüttet, und soll‘s verbrennen auf dem Holz mit Feuer. W enn es eine ganze Gemeine in Israel versehen würde, und die Tat vor ihren Augen verborgen wäre, daß sie irgend wider ein Gebot des HERRN getan hätten, das sie nicht tun sollten, und sich also verschuldeten, und danach ihrer Sünde inne würden, die sie getan hätten: sollen sie einen jungen Farren darbringen zum Sündopfer und vor die Tür der Hütte des Stifts stellen. Und die Ältesten von der Gemeine sollen ihre Hände auf sein Haupt legen vor dem HERRN und den Farren schlachten vor dem HERRN. Und der Priester, der gesalbt ist, soll des Bluts vom Farren in die Hütte des Stifts bringen und mit seinem Finger drein tunken und siebenmal sprengen vor dem HERRN, vor dem Vorhang. Und soll des Bluts auf die Hörner des Altars tun, der vor dem HERRN steht in der Hütte des Stifts, und alles andere Blut an den Boden des Brandopferaltars gießen, der vor der Tür der Hütte des Stifts steht. Alles sein Fett aber soll er heben und auf dem Altar anzünden. Und soll mit dem Farren tun, wie er mit dem Farren des Sündopfers getan hat. Und soll also der Priester sie versöhnen, so wird‘s ihnen vergeben. Und soll den Farren außer dem Lager führen und verbrennen wie er den vorigen Farren verbrannt hat. Das soll das Sündopfer der Gemeine sein. W enn aber ein Fürst sündigt und irgend wider des HERRN, seines GOttes, Gebot tut, das er nicht tun sollte, und versieht es, daß er sich verschuldet, oder wird seiner Sünde inne, die er getan hat, der soll zum Opfer bringen einen Ziegenbock ohne Wandel; und seine Hand auf des Bocks Haupt legen und ihn schlachten an der Stätte, da man die Brandopfer schlachtet vor dem HERRN. Das sei ein Sündopfer. Da soll denn der Priester des Bluts von dem Sündopfer nehmen mit seinem Finger und auf die Hörner des Brandopferaltars tun und das andere Blut an den Boden des Brandopferaltars gießen. Aber alles sein Fett soll er auf dem Altar anzünden, gleichwie das Fett des Dankopfers. Und soll also der Priester seine Sünde versöhnen, so wird‘s ihm vergeben. W enn es aber eine Seele vom gemeinen Volk versieht und sündigt, daß sie irgend wider der Gebote des HERRN eines tut, das sie nicht tun sollte, und sich also verschuldet, oder ihrer Sünde inne wird, die sie getan hat: die soll zum Opfer eine Ziege bringen ohne Wandel für die Sünde, die sie getan hat; und soll ihre Hand auf des Sündopfers Haupt legen und schlachten an der Stätte des Brandopfers. Und der Priester soll des Bluts mit seinem Finger nehmen und auf die Hörner des Altars des Brandopfers tun und alles Blut an des Altars Boden gießen. All sein Fett aber soll er abreißen, wie er das Fett des Dankopfers abgerissen hat, und soll‘s anzünden auf dem Altar zum süßen Geruch dem HERRN. Und soll also der Priester sie versöhnen, so wird‘s ihr vergeben. Wird er aber ein Schaf zum Sündopfer bringen, so bringe er, das eine Sie ist, ohne Wandel, und lege seine Hand auf des Sündopfers Haupt und schlachte es zum Sündopfer an der Stätte, da man die Brandopfer schlachtet. Und der Priester soll des Bluts mit seinem Finger nehmen und auf die Hörner des Brandopferaltars tun und alles Blut an den Boden des Altars gießen. Aber all sein Fett soll er abreißen, wie er das Fett vom Schaf des Dankopfers abgerissen hat, und soll‘s auf dem Altar anzünden zum Feuer dem HERRN. Und soll also der Priester versöhnen seine Sünde, die er getan hat, so wird‘s ihm vergeben. W enn eine Seele sündigen würde, daß er einen Fluch hört, und er des Zeuge ist, oder gesehen oder erfahren hat und nicht angesagt, der ist einer Mißtat schuldig. Oder wenn eine Seele etwas Unreines anrührt, es sei ein Aas eines unreinen Tieres oder Viehes oder Gewürmes, und wüßte es nicht, der ist unrein und hat sich verschuldet. Oder wenn er einen unreinen Menschen anrührt, in waserlei Unreinigkeit der Mensch unrein werden kann, und wüßte es nicht, und wird‘s inne, der hat sich verschuldet. Oder wenn eine Seele schwöret, daß ihm aus dem Munde entfähret, Schaden oder Gutes zu tun (wie denn einem Menschen ein Schwur entfahren mag, ehe er‘s bedacht), und wird‘s inne, der hat sich an der einem verschuldet. Wenn es nun geschieht, daß er sich der eines verschuldet und bekennt sich, daß er daran gesündigt hat, so soll er für seine Schuld dieser seiner Sünde, die er getan hat, dem HERRN bringen von der Herde eine Schaf- oder Ziegenmutter zum Sündopfer; so soll ihm der Priester seine Sünde versöhnen. V ermag er aber nicht ein Schaf, so bringe er dem HERRN für seine Schuld, die er getan hat, zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, die erste zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer. Und bringe sie dem Priester. Der soll die erste zum Sündopfer machen und ihr den Kopf abkneipen hinter dem Genick, und nicht abbrechen. Und sprenge mit dem Blut des Sündopfers an die Seite des Altars und lasse das übrige Blut ausbluten an des Altars Boden. Das ist das Sündopfer. Die andere aber soll er zum Brandopfer machen nach seinem Recht. Und soll also der Priester ihm seine Sünde versöhnen, die er getan hat; so wird‘s ihm vergeben. Vermag er aber nicht zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, so bringe er für seine Sünde sein Opfer, einen zehnten Teil Epha Semmelmehl zum Sündopfer. Er soll aber kein Öl drauf legen noch Weihrauch drauf tun: denn es ist ein Sündopfer. Und soll‘s zum Priester bringen. Der Priester aber soll eine Handvoll davon nehmen zum Gedächtnis und anzünden auf dem Altar zum Feuer dem HERRN. Das ist ein Sündopfer. Und der Priester soll also seine Sünde, die er getan hat, ihm versöhnen, so wird‘s ihm vergeben. Und soll des Priesters sein, wie ein Speisopfer. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Wenn sich eine Seele vergreift, daß sie es versieht, und sich versündigt an dem, das dem HERRN geweiht ist, soll sie ihr Schuldopfer dem HERRN bringen, einen Widder ohne Wandel von der Herde, der zwei Sekel Silbers wert sei nach dem Sekel des Heiligtums, zum Schuldopfer. Dazu, was er gesündigt hat an dem Geweihten, soll er wiedergeben und das fünfte Teil darüber geben, und soll‘s dem Priester geben; der soll ihn versöhnen mit dem Widder des Schuldopfers, so wird‘s ihm vergeben. Wenn eine Seele sündigt und tut wider irgend ein Gebot des HERRN, das sie nicht tun sollte, und hat es nicht gewußt, die hat sich verschuldet und ist einer Mißtat schuldig. Und soll bringen einen Widder von der Herde ohne Wandel, der eines Schuldopfers wert ist, zum Priester; der soll ihm seine Unwissenheit versöhnen, die er getan hat und wußte es nicht; so wird‘s ihm vergeben. Das ist das Schuldopfer, das er dem HERRN verfallen ist. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Wenn eine Seele sündigen würde und sich an dem HERRN vergreifen, daß er seinem Nebenmenschen verleugnet, was er ihm befohlen hat, oder das ihm zu treuer Hand getan ist, oder das er mit Gewalt genommen, oder mit Unrecht zu sich gebracht, oder, das verloren ist, gefunden hat, und leugnet solches mit einem falschen Eide, wie es der eines ist, darin ein Mensch wider seinen Nächsten Sünde tut: wenn‘s nun geschiehet, daß er also sündigt und sich verschuldet, soll er wiedergeben, was er mit Gewalt genommen, oder mit Unrecht zu sich gebracht, oder was ihm befohlen ist, oder was er gefunden hat, oder worüber er den falschen Eid getan hat; das soll er alles ganz wiedergeben, dazu das fünfte Teil drüber geben dem, des es gewesen ist, des Tages, wenn er sein Schuldopfer gibt. Aber für seine Schuld soll er dem HERRN zu dem Priester einen Widder von der Herde ohne Wandel bringen, der eines Schuldopfers wert ist. So soll ihn der Priester versöhnen vor dem HERRN; so wird ihm vergeben alles, was er getan hat, daran er sich verschuldet hat. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Gebeut Aaron und seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz des Brandopfers. Das Brandopfer soll brennen auf dem Altar die ganze Nacht bis an den Morgen. Es soll aber allein des Altars Feuer drauf brennen. Und der Priester soll seinen leinenen Rock anziehen und die leinene Niederwand an seinen Leib; und soll die Asche aufheben, die das Feuer des Brandopfers auf dem Altar gemacht hat, und soll sie neben den Altar schütten. Und soll seine Kleider danach ausziehen und andere Kleider anziehen und die Asche hinaustragen außer dem Lager an eine reine Stätte. Das Feuer auf dem Altar soll brennen und nimmer verlöschen; der Priester soll da alle Morgen Holz drauf anzünden und oben drauf das Brandopfer zurichten und das Fett der Dankopfer drauf anzünden. Ewig soll das Feuer auf dem Altar brennen und nimmer verlöschen. U nd das ist das Gesetz des Speisopfers, das Aarons Söhne opfern sollen vor dem HERRN auf dem Altar. Es soll einer heben seine Hand voll Semmelmehls vom Speisopfer und des Öles und den ganzen Weihrauch, der auf dem Speisopfer liegt und soll‘s anzünden auf dem Altar zum süßen Geruch, ein Gedächtnis dem HERRN. Das übrige aber sollen Aaron und seine Söhne verzehren; und sollen es ungesäuert essen an heiliger Stätte, im Vorhof der Hütte des Stifts. Sie sollen es nicht mit Sauerteig backen; denn es ist ihr Teil, das ich ihnen gegeben habe von meinem Opfer. Es soll ihnen das Allerheiligste sein, gleich wie das Sündopfer und Schuldopfer. Was männlich ist unter den Kindern Aarons, sollen es essen. Das sei ein ewiges Recht euren Nachkommen an den Opfern des HERRN: Es soll sie niemand anrühren, er sei denn geweiht. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Das soll das Opfer sein Aarons und seiner Söhne, das sie dem HERRN opfern sollen am Tage seiner Salbung: das zehnte Teil Epha vom Semmelmehl des täglichen Speisopfers, eine Hälfte des Morgens, die andere Hälfte des Abends. In der Pfanne mit Öl sollst du es machen und geröstet darbringen; und in Stücken gebacken sollst du solches opfern zum süßen Geruch dem HERRN. Und der Priester, der unter seinen Söhnen an seiner Statt gesalbt wird, soll solches tun. Das ist ein ewiges Recht dem HERRN; es soll ganz verbrannt werden. Denn alles Speisopfer eines Priesters soll ganz verbrannt und nicht gegessen werden. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Säge Aaron und seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz des Sündopfers: An der Stätte, da du das Brandopfer schlachtest, sollst du auch das Sündopfer schlachten vor dem HERRN; das ist das Allerheiligste. Der Priester, der das Sündopfer tut, soll‘s essen an heiliger Stätte, im Vorhof der Hütte des Stifts. Niemand soll seines Fleisches anrühren, er sei denn geweiht. Und wer von seinem Blut ein Kleid besprengt, der soll das besprengte Stück waschen an heiliger Stätte. Und den Topf, darin es gekocht ist, soll man zerbrechen. Ist‘s aber ein eherner Topf, so soll man ihn scheuern und mit Wasser spülen. Was männlich ist unter den Priestern, sollen davon essen; denn es ist das Allerheiligste. Aber all das Sündopfer, des Blut in die Hütte des Stifts gebracht wird, zu versöhnen im Heiligen, soll man nicht essen, sondern mit Feuer verbrennen. U nd dies ist das Gesetz des Schuldopfers; und das ist das Allerheiligste. An der Stätte, da man das Brandopfer schlachtet, soll man auch das Schuldopfer schlachten und seines Bluts auf den Altar umhersprengen. Und all sein Fett soll man opfern, den Schwanz und das Fett am Eingeweide, die zwei Nieren mit dem Fett, das dran ist, an den Lenden, und das Netz über der Leber, an den Nieren abgerissen. Und der Priester soll‘s auf dem Altar anzünden zum Feuer dem HERRN. Das ist ein Schuldopfer. Was männlich ist unter den Priestern, sollen das essen an heiliger Stätte; denn es ist das Allerheiligste. Wie das Sündopfer, also soll auch das Schuldopfer sein; aller beider soll einerlei Gesetz sein; und soll des Priesters sein, der dadurch versöhnet. W elcher Priester jemandes Brandopfer opfert, des soll desselben Brandopfers Fell sein, das er geopfert hat. Und alles Speisopfer, das im Ofen oder auf dem Rost oder in der Pfanne gebacken ist, soll des Priesters sein, der es opfert. Und alles Speisopfer, das mit Öl gemengt oder trocken ist, soll aller Aarons Kinder sein, eines wie des andern. U nd dies ist das Gesetz des Dankopfers, das man dem HERRN opfert. Wollen sie ein Lobopfer tun, so sollen sie ungesäuerte Kuchen opfern, mit Öl gemengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen, und geröstete Semmelkuchen, mit Öl gemengt. Sie sollen aber solches Opfer tun auf einem Kuchen von gesäuertem Brot zum Lobopfer seines Dankopfers. Und soll einen von den allen dem HERRN zur Hebe opfern; und soll des Priesters sein, der das Blut des Dankopfers sprengt. Und das Fleisch des Lobopfers in seinem Dankopfer soll desselben Tages gegessen werden, da es geopfert ist, und nichts übergelassen werden bis an den Morgen. Und es sei ein Gelübde oder freiwillig Opfer, so soll es desselben Tages, da es geopfert ist, gegessen werden; so aber etwas überbleibt auf den andern Tag, soll man‘s doch essen. Aber was von geopfertem Fleisch überbleibt am dritten Tag, soll mit Feuer verbrannt werden. Und wo jemand am dritten Tage wird essen von dem geopferten Fleisch seines Dankopfers, so wird der nicht angenehm sein, der es geopfert hat; es wird ihm auch nicht zugerechnet werden, sondern es wird ein Greuel sein; und welche Seele davon essen wird, die ist einer Mißtat schuldig. Und das Fleisch, das etwas Unreines anrührt, soll nicht gegessen, sondern mit Feuer verbrannt werden. Wer reines Leibes ist, soll des Fleisches essen. Und welche Seele essen wird von dem Fleisch des Dankopfers, das dem HERRN zugehört, derselben Unreinigkeit sei auf ihr, und sie wird ausgerottet werden von ihrem Volk. Und wenn eine Seele etwas Unreines anrührt, es sei ein unreiner Mensch, Vieh, oder was sonst greulich ist, und vom Fleisch des Dankopfers ißt, das dem HERRN zugehört, die wird ausgerottet werden von ihrem Volk. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich: Ihr sollt kein Fett essen von Ochsen, Lämmern und Ziegen. Aber das Fett vom Aas, und was vom Wild zerrissen ist, macht euch zu allerlei Nutz aber essen sollt ihr‘s nicht. Denn wer das Fett ißt vom Vieh, das dem HERRN zum Opfer gegeben ist, dieselbe Seele soll ausgerottet werden von ihrem Volk. Ihr sollt auch kein Blut essen, weder vom Vieh noch von Vögeln, wo ihr wohnt. Welche Seele würde irgend ein Blut essen, die soll ausgerottet werden von ihrem Volk. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich: Wer dem HERRN sein Dankopfer tun will, der soll auch mitbringen, was zum Dankopfer dem HERRN gehört. Er soll‘s aber mit seiner Hand herzubringen zum Opfer des HERRN; nämlich das Fett an der Brust soll er bringen samt der Brust, daß sie eine Webe werden vor dem HERRN. Und der Priester soll das Fett anzünden auf dem Altar; und die Brust soll Aarons und seiner Söhne sein. Und die rechte Schulter sollen sie dem Priester geben zur Hebe von ihren Dankopfern. Und welcher unter Aarons Söhnen das Blut der Dankopfer opfert und das Fett, des soll die rechte Schulter sein zu seinem Teil. Denn die Webebrust und die Hebeschulter habe ich genommen von den Kindern Israel von ihren Dankopfern und habe sie dem Priester Aaron und seinen Söhnen gegeben zum ewigen Recht. Dies ist die Salbung Aarons und seiner Söhne von den Opfern des HERRN des Tages, da sie überantwortet wurden, Priester zu sein dem HERRN, da der HERR gebot am Tage, da er sie salbte, daß ihm gegeben werden sollte von den Kindern Israel zum ewigen Recht allen ihren Nachkommen. Und dies ist das Gesetz des Brandopfers, des Speisopfers, des Sündopfers, des Schuldopfers, der Füllopfer und der Dankopfer, das der HERR Mose gebot auf dem Berge Sinai des Tages, da er ihm gebot an die Kinder Israel, zu opfern ihre Opfer dem HERRN in der Wüste Sinai. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Nimm Aaron und seine Söhne mit ihm samt ihren Kleidern und das Salböl und einen Farren zum Sündopfer, zwei Widder und einen Korb mit ungesäuertem Brot. Und versammle die ganze Gemeine vor die Tür der Hütte des Stifts. Mose tat, wie ihm der HERR gebot, und versammelte die Gemeine vor die Tür der Hütte des Stifts und sprach zu ihnen: Das ist‘s, das der HERR geboten hat zu tun. Und nahm Aaron und seine Söhne und wusch sie mit Wasser. Und legte ihm den leinenen Rock an und gürtete ihn mit dem Gürtel und zog ihm den Seidenrock an und tat ihm den Leibrock an und gürtete ihn über den Leibrock her. Und tat ihm das Schildlein an und in das Schildlein Licht und Recht. Und setzte ihm den Hut auf sein Haupt und setzte an den Hut, oben an seiner Stirn, das güldene Blatt der heiligen Krone, wie der HERR Mose geboten hatte. Und Mose nahm das Salböl und salbte die Wohnung und alles, was drinnen war, und weihte es. Und sprengte damit siebenmal auf den Altar und salbte den Altar mit alle seinem Geräte, das Handfaß mit seinem Fuß, daß es geweiht würde. Und goß des Salböles auf Aarons Haupt und salbte ihn, daß er geweiht würde. Und brachte herzu Aarons Söhne und zog ihnen leinene Röcke an und gürtete sie mit dem Gürtel und band ihnen Hauben auf, wie ihm der HERR geboten hatte. Und ließ herzuführen einen Farren zum Sündopfer. Und Aaron mit seinen Söhnen legten ihre Hände auf sein Haupt. Da schlachtete man es. Und Mose nahm des Bluts und tat‘s auf die Hörner des Altars umher mit seinem Finger und entsündigte den Altar; und goß das Blut an des Altars Boden und weihte ihn, daß er ihn versöhnete. Und nahm alles Fett am Eingeweide, das Netz über der Leber und die zwei Nieren mit dem Fett daran und zündete es an auf dem Altar. Aber den Farren mit seinem Fell, Fleisch und Mist verbrannte er mit Feuer außer dem Lager, wie ihm der HERR geboten hatte. Und brachte herzu einen Widder zum Brandopfer. Und Aaron mit seinen Söhnen legten ihre Hände auf sein Haupt. Da schlachtete man ihn. Und Mose sprengte des Bluts auf den Altar umher, zerhieb den Widder in Stücke und zündete an das Haupt, die Stücke und den Stumpf. Und wusch die Eingeweide und Schenkel mit Wasser und zündete also den ganzen Widder an auf dem Altar. Das war ein Brandopfer zum süßen Geruch, ein Feuer dem HERRN, wie ihm der HERR geboten hatte. Er brachte auch herzu den andern Widder des Füllopfers. Und Aaron mit seinen Söhnen legten ihre Hände auf sein Haupt. Da schlachtete man ihn. Und Mose nahm seines Bluts und tat‘s Aaron auf den Knorpel seines rechten Ohrs und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf den großen Zehen seines rechten Fußes. Und brachte herzu Aarons Söhne; und tat des Bluts auf den Knorpel ihres rechten Ohrs und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf den großen Zehen ihres rechten Fußes; und sprengte das Blut auf den Altar umher. Und nahm das Fett und den Schwanz und alles Fett am Eingeweide und das Netz über der Leber, die zwei Nieren mit dem Fett daran und die rechte Schulter. Dazu nahm er von dem Korbe des ungesäuerten Brots vor dem HERRN einen ungesäuerten Kuchen und einen Kuchen geölten Brots und einen Fladen; und legte es auf das Fett und auf die rechte Schulter. Und gab das allesamt auf die Hände Aarons und seiner Söhne und webte es zur Webe vor dem HERRN. Und nahm‘s alles wieder von ihren Händen und zündete es an auf dem Altar, oben auf dem Brandopfer; denn es ist ein Füllopfer zum süßen Geruch, ein Feuer dem HERRN. Und Mose nahm die Brust und webte eine Webe vor dem HERRN von dem Widder des Füllopfers. Die ward Mose zu einem Teil, wie ihm der HERR geboten hatte. Und Mose nahm des Salböles und des Bluts auf dem Altar und sprengte auf Aaron und seine Kleider, auf seine Söhne und auf ihre Kleider; und weihte also Aaron und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider mit ihm. Und sprach zu Aaron und seinen Söhnen: Kocht das Fleisch vor der Tür der Hütte des Stifts und eßt es daselbst, dazu, auch das Brot im Korbe des Füllopfers, wie mir geboten ist und gesagt, daß Aaron und seine Söhne sollen‘s essen. Was aber überbleibt vom Fleisch und Brot, das sollt ihr mit Feuer verbrennen. Und sollt in sieben Tagen nicht ausgehen von der Tür der Hütte des Stifts bis an den Tag, da die Tage eures Füllopfers aus sind; denn sieben Tage sind eure Hände gefüllt, wie es an diesem Tage geschehen ist. Der HERR hat‘s geboten zu tun, auf daß ihr versöhnt seiet. Und sollt vor der Tür der Hütte des Stifts Tag und Nacht bleiben, sieben Tage lang, und sollt auf die Hut des HERRN warten, daß ihr nicht sterbt; denn also ist mir‘s geboten. Und Aaron mit seinen Söhnen taten alles, was der HERR geboten hatte durch Mose. U nd am achten Tage rief Mose Aaron und seinen Söhnen und den Ältesten in Israel und sprach zu Aaron: Nimm zu dir ein jung Kalb zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer, beide ohne Wandel, und bringe sie vor den HERRN. Und rede mit den Kindern Israel und sprich: Nehmt einen Ziegenbock zum Sündopfer und ein Kalb und ein Schaf, beide eines Jahrs alt und ohne Wandel, zum Brandopfer; und einen Ochsen und einen Widder zum Dankopfer, daß wir vor dem HERRN opfern; und ein Speisopfer, mit Öl gemengt. Denn heute wird euch der HERR erscheinen. Und sie nahmen, was Mose geboten hatte, vor der Tür der Hütte des Stifts. Und trat herzu die ganze Gemeine und stand vor dem HERRN. Da sprach Mose: Das ist‘s, das der HERR geboten hat, daß ihr tun sollt, so wird euch des HERRN Herrlichkeit erscheinen. Und Mose sprach zu Aaron: Tritt zum Altar und mache dein Sündopfer und dein Brandopfer und versöhne dich und das Volk; danach mache des Volks Opfer und versöhne sie auch, wie der HERR geboten hat. Und Aaron trat zum Altar und schlachtete das Kalb zu seinem Sündopfer. Und seine Söhne brachten das Blut zu ihm; und er tunkte mit seinem Finger ins Blut und tat‘s auf die Hörner des Altars und goß das Blut an des Altars Boden. Aber das Fett und die Nieren und das Netz von der Leber am Sündopfer zündete er an auf dem Altar, wie der HERR Mose geboten hatte. Und das Fleisch und das Fell verbrannte er mit Feuer außer dem Lager. Danach schlachtete er das Brandopfer; und Aarons Söhne brachten das Blut zu ihm, und er sprengte es auf den Altar umher. Und sie brachten das Brandopfer zu ihm zerstücket, und den Kopf; und er zündete es an auf dem Altar. Und er wusch das Eingeweide und die Schenkel und zündete es an oben auf dem Brandopfer, auf dem Altar. Danach brachte er herzu des Volks Opfer; und nahm den Bock, das Sündopfer des Volks, und schlachtete ihn und machte ein Sündopfer draus, wie das vorige. Und brachte das Brandopfer herzu und tat ihm sein Recht. Und brachte herzu das Speisopfer und nahm seine Hand voll und zündete es an auf dem Altar, außer des Morgens Brandopfer. Danach schlachtete er den Ochsen und Widder zum Dankopfer des Volks. Und seine Söhne brachten ihm das Blut; das sprengte er auf den Altar umher. Aber das Fett vom Ochsen und vom Widder, den Schwanz und das Fett am Eingeweide und die Nieren und das Netz über der Leber, alles solches Fett legten sie auf die Brust; und er zündete das Fett an auf dem Altar. Aber die Brust und die rechte Schulter webte Aaron zur Webe vor dem HERRN, wie der HERR Mose geboten hatte. Und Aaron hob seine Hand auf zum Volk und segnete sie; und stieg herab, da er das Sündopfer, Brandopfer und Dankopfer gemacht hatte. Und Mose und Aaron gingen in die Hütte des Stifts; und da sie wieder herausgingen, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN allem Volk. Denn das Feuer kam aus von dem HERRN und verzehrete auf dem Altar das Brandopfer und das Fett. Da das alles Volk sah, frohlockten sie und fielen auf ihr Antlitz. U nd die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen ein jeglicher seinen Napf und taten Feuer drein und legten Räuchwerk drauf und brachten das fremde Feuer vor den HERRN, das er ihnen nicht geboten hatte. Da fuhr ein Feuer aus von dem HERRN und verzehrete sie, daß sie starben vor dem HERRN. Da sprach Mose zu Aaron: Das ist‘s, das der HERR gesagt hat: Ich werde geheiligt werden an denen, die zu mir nahen, und vor allem Volk werde ich herrlich werden. Und Aaron schwieg stille. Mose aber rief Misael und Elzaphan, den Söhnen Usiels, Aarons Vettern, und sprach zu ihnen: Tretet hinzu und tragt eure Brüder von dem Heiligtum hinaus vor das Lager. Und sie traten hinzu und trugen sie hinaus mit ihren leinenen Röcken vor das Lager, wie Mose gesagt hatte. Da sprach Mose zu Aaron und seinen Söhnen, Eleazar und Ithamar: Ihr sollt eure Häupter nicht blößen, noch eure Kleider zerreißen, daß ihr nicht sterbt, und der Zorn über die ganze Gemeine komme. Laßt eure Brüder des ganzen Hauses Israel weinen über diesen Brand, den der HERR getan hat. I hr aber sollt nicht ausgehen von der Tür der Hütte des Stifts; ihr möchtet sterben. Denn das Salböl des HERRN ist auf euch. Und sie taten, wie Mose sagte. Der HERR aber redete mit Aaron und sprach: Du und deine Söhne mit dir, sollt keinen Wein noch stark Getränke trinken, wenn ihr in die Hütte des Stifts geht, auf daß ihr nicht sterbt. Das sei ein ewiges Recht allen euren Nachkommen, auf daß ihr könnt unterscheiden, was heilig und unheilig, was unrein und rein ist, und daß ihr die Kinder Israel lehrt alle Rechte, die der HERR zu euch geredet hat durch Mose. U nd Mose redete mit Aaron und mit seinen übrigen Söhnen, Eleazar und Ithamar: Nehmet, das überblieben ist vom Speisopfer an den Opfern des HERRN und eßt es ungesäuert bei dem Altar; denn es ist das Allerheiligste. Ihr sollt es aber an heiliger Stätte essen; denn das ist dein Recht und deiner Söhne Recht an den Opfern des HERRN; denn so ist mir‘s geboten. Aber die Webebrust und die Hebeschulter sollst du und deine Söhne und deine Töchter mit dir essen an reiner Stätte; denn solch Recht ist dir und deinen Kindern gegeben an den Dankopfern der Kinder Israel. Denn die Hebeschulter und die Webebrust zu den Opfern des Fettes werden gebracht, daß sie zur Webe gewebt werden vor dem HERRN: darum ist‘s dein und deiner Kinder zum ewigen Recht, wie der HERR geboten hat. Und Mose suchte den Bock des Sündopfers und fand ihn verbrannt. Und er ward zornig über Eleazar und Ithamar, Aarons Söhne, die noch übrig waren, und sprach: Warum habt ihr das Sündopfer nicht gegessen an heiliger Stätte? denn es das Allerheiligste ist, und er hat‘s euch gegeben, daß ihr die Mißtat der Gemeine tragen sollt, daß ihr sie versöhnt vor dem HERRN. Siehe, sein Blut ist nicht kommen in das Heilige hinein. Ihr solltet es im Heiligen gegessen haben, wie mir geboten ist. Aaron aber sprach zu Mose: Siehe, heute haben sie ihr Sündopfer und ihr Brandopfer vor dem HERRN geopfert, und es ist mir also gegangen, wie du siehst; und ich sollte essen heute vom Sündopfer? Sollte das dem HERRN gefallen? Da das Mose hörte, ließ er‘s ihm gefallen. U nd der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach zu ihnen: Redet mit den Kindern Israel und sprecht: Das sind die Tiere, die ihr essen sollt unter allen Tieren auf Erden. Alles, was die Klauen spaltet und wiederkäuet unter den Tieren, das sollt ihr essen. Was aber wiederkäuet und hat Klauen und spaltet sie doch nicht, als das Kamel, das ist euch unrein, und sollt es nicht essen. Die Kaninchen wiederkäuen wohl, aber sie spalten die Klauen nicht; darum sind sie unrein. Der Hase wiederkäuet auch, aber er spaltet die Klauen nicht; darum ist er euch unrein. Und ein Schwein spaltet wohl die Klauen, aber es wiederkäuet nicht; darum soll es euch unrein sein. Von diesem Fleisch sollt ihr nicht essen, noch ihr Aas anrühren; denn sie sind euch unrein. Dies sollt ihr essen unter dem, das in Wassern ist: Alles, was Floßfedern und Schuppen hat in Wassern, im Meer und Bächen, sollt ihr essen. Alles aber, was nicht Floßfedern und Schuppen hat im Meer und Bächen, unter allem, das sich regt in Wassern, und allem, was lebt im Wasser, soll euch eine Scheu sein, daß ihr von ihrem Fleisch nicht eßt und vor ihrem Aas euch scheuet. Denn alles, was nicht Floßfedern und Schuppen hat in Wassern, sollt ihr scheuen. Und dies sollt ihr scheuen unter den Vögeln, daß ihr‘s nicht eßt: den Adler, den Habicht, den Fischaar, den Geier, den Weihe und was seiner Art ist, und alle Raben mit ihrer Art, den Strauß, die Nachteule, den Kuckuck, den Sperber mit seiner Art, das Käuzlein, den Schwan, den Huhu, die Fledermaus, die Rohrdommel, den Storch, den Reiher, den Heher mit seiner Art, den Wiedehopf und die Schwalbe. Alles auch, was sich regt unter den Vögeln und geht auf vier Füßen, das soll euch eine Scheu sein. Doch das sollt ihr essen von Vögeln, das sich regt und geht auf vier Füßen und nicht mit zweien Beinen auf Erden hüpfet. Von denselben mögt ihr essen, als da ist: Arbe mit seiner Art und Selaam mit seiner Art und Hargol mit seiner Art und Hagab mit ihrer Art. Alles aber, was sonst vier Füße hat unter den Vögeln, soll euch eine Scheu sein, und sollt sie unrein achten. Wer solcher Aas anrührt, der wird unrein sein bis auf den Abend. Und wer dieser Aas eines tragen wird, der soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis auf den Abend. Darum alles Tier, das Klauen hat und spaltet sie nicht und wiederkäuet nicht, das soll euch unrein sein; wer es anrührt, wird unrein sein. Und alles, was auf Tappen geht unter den Tieren, die auf vier Füßen gehen, soll euch unrein sein; wer ihr Aas anrührt, wird unrein sein bis auf den Abend. Und wer ihr Aas trägt, soll seine Kleider waschen und unrein sein bis auf den Abend; denn solche sind euch unrein. Diese sollen euch auch unrein sein unter den Tieren, die auf Erden kriechen: das Wiesel, die Maus, die Kröte, ein jegliches mit seiner Art; der Igel, der Molch, die Eidechse, die Blindschleiche und der Maulwurf. Die sind euch unrein unter allem, das da kreucht wer ihr Aas anrührt, der wird unrein sein bis an den Abend. Und alles, worauf ein solch tot Aas fällt, das wird unrein, es sei allerlei hölzern Gefäß, oder Kleider, oder Fell, oder Sack; und alles Geräte, damit man etwas schafft, soll man ins Wasser tun, und ist unrein bis auf den Abend; alsdann wird‘s rein. Allerlei irden Gefäß, wo solcher Aas eines drein fällt, wird alles unrein, was drinnen ist; und sollt es zerbrechen. Alle Speise, die man ißt, so solches Wasser drein kommt, ist unrein; und aller Trank, den man trinkt, in allerlei solchem Gefäß, ist unrein. Und alles, worauf ein solch Aas fällt, wird unrein, es sei Ofen oder Kessel, so soll man‘s zerbrechen; denn es ist unrein, und soll euch unrein sein. Doch die Brunnen und Kölke und Teiche sind rein. Wer aber ihr Aas anrührt, ist unrein. Und ob ein solch Aas fiele auf Samen, den man gesät hat, so ist er doch rein. Wenn man aber Wasser über den Samen gösse, und fiele danach ein solch Aas darauf, so würde er euch unrein. Wenn ein Tier stirbt, das ihr essen möget: wer das Aas anrührt, der ist unrein bis an den Abend. Wer von solchem Aas ißt, der soll sein Kleid waschen und wird unrein sein bis an den Abend. Also wer auch trägt ein solch Aas, soll sein Kleid waschen und wird unrein sein bis an den Abend. Was auf Erden schleicht, das soll euch eine Scheu sein, und man soll‘s nicht essen. Und alles, was auf dem Bauch kreucht, und alles, was auf vier oder mehr Füßen geht, unter allem, das auf Erden schleicht, sollt ihr nicht essen; denn es soll euch eine Scheu sein. Macht eure Seele nicht zum Scheusal und verunreinigt euch nicht an ihnen, daß ihr euch besudelt. Denn ich bin der HErr, euer GOtt. Darum sollt ihr euch heiligen, daß ihr heilig seid, denn ich bin heilig; und sollt nicht eure Seele verunreinigen an irgend einem kriechenden Tier, das auf Erden schleicht. Denn ich bin der HErr, der euch aus Ägyptenland geführt hat, daß ich euer GOtt sei. Darum sollt ihr heilig sein, denn ich bin heilig. Dies ist das Gesetz von den Tieren und Vögeln und allerlei kriechenden Tieren im Wasser und allerlei Tieren, die auf Erden schleichen, daß ihr unterscheiden könntet, was unrein und rein ist, und welches Tier man essen und welches man nicht essen soll. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich: Wenn ein Weib besamt wird und gebiert ein Knäblein, so soll sie sieben Tage unrein sein, solange sie ihre Krankheit leidet. Und am achten Tage soll man das Fleisch seiner Vorhaut beschneiden. Und sie soll daheim bleiben dreiunddreißig Tage im Blut ihrer Reinigung. Kein Heiliges soll sie anrühren und zum Heiligtum soll sie nicht kommen, bis daß die Tage ihrer Reinigung aus sind. Gebiert sie aber ein Mägdlein, so soll sie zwei Wochen unrein sein, solange sie ihre Krankheit leidet, und soll sechsundsechzig Tage daheim bleiben in dem Blut ihrer Reinigung. Und wenn die Tage ihrer Reinigung aus sind für den Sohn oder für die Tochter, soll sie ein jährig Lamm bringen zum Brandopfer und eine junge Taube oder Turteltaube zum Sündopfer dem Priester vor die Tür der Hütte des Stifts. Der soll es opfern vor dem HERRN und sie versöhnen; so wird sie rein von ihrem Blutgang. Das ist das Gesetz für die, so ein Knäblein oder Mägdlein gebiert. Vermag aber ihre Hand nicht ein Schaf, so nehme sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, eine zum Brandopfer, die andere zum Sündopfer; so soll sie der Priester versöhnen, daß sie rein werde. U nd der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: Wenn einem Menschen an der Haut seines Fleisches etwas auffähret, oder schäbicht oder eiterweiß wird, als wollte ein Aussatz werden an der Haut seines Fleisches, soll man ihn zum Priester Aaron führen oder zu seiner Söhne einem unter den Priestern. Und wenn der Priester das Mal an der Haut des Fleisches sieht, daß die Haare in Weiß verwandelt sind, und das Ansehen an dem Ort tiefer ist denn die andere Haut seines Fleisches, so ist‘s gewiß der Aussatz. Darum soll ihn der Priester besehen und für unrein urteilen. Wenn aber etwas eiterweiß ist an der Haut seines Fleisches, und doch das Ansehen nicht tiefer denn die andere Haut des Fleisches, und die Haare nicht in Weiß verwandelt sind, so soll der Priester denselben verschließen sieben Tage und am siebenten Tage besehen. Ist‘s, daß das Mal bleibt, wie er‘s zuvor gesehen hat, und hat nicht weiter gefressen an der Haut, so soll ihn der Priester abermal sieben Tage verschließen. Und wenn er ihn zum andernmal am siebenten Tage besieht und findet, daß das Mal verschwunden ist und nicht weiter gefressen hat an der Haut, so soll er ihn rein urteilen, denn es ist Grind. Und er soll seine Kleider waschen, so ist er rein. Wenn aber der Grind weiter frißt in der Haut, nachdem er vom Priester besehen und rein gesprochen ist, und wird nun zum andernmal vom Priester besehen; wenn denn da der Priester sieht, daß der Grind weiter gefressen hat in der Haut, soll er ihn unrein urteilen, denn es ist gewiß Aussatz. Wenn ein Mal des Aussatzes am Menschen sein wird, den soll man zum Priester bringen. Wenn derselbe sieht und findet, daß weiß aufgefahren ist an der Haut, und die Haare in Weiß verwandelt, und roh Fleisch im Geschwür ist, so ist‘s gewiß ein alter Aussatz in der Haut seines Fleisches. Darum soll ihn der Priester unrein urteilen und nicht verschließen; denn er ist schon unrein. Wenn aber der Aussatz blüht in der Haut und bedeckt die ganze Haut, von dem Haupt an bis auf die Füße, alles, was dem Priester vor Augen sein mag; wenn dann der Priester besieht und findet, daß der Aussatz das ganze Fleisch bedeckt hat, so soll er denselben rein urteilen, dieweil es alles an ihm in Weiß verwandelt ist; denn er ist rein. Ist aber roh Fleisch da des Tages, wenn er besehen wird, so ist er unrein. Und wenn der Priester das rohe Fleisch besieht, soll er ihn unrein urteilen; denn er ist unrein, und es ist gewiß Aussatz. Verkehrt sich aber das rohe Fleisch wieder und verwandelt sich in Weiß, so soll er zum Priester kommen. Und wenn der Priester besieht und findet, daß das Mal ist in Weiß verwandelt, soll er ihn rein urteilen, denn er ist rein. Wenn in jemandes Fleisch an der Haut eine Drüse wird, und wieder heilt, danach an demselben Ort etwas weiß auffährt oder rötlich Eiterweiß wird, soll er vom Priester besehen werden. Wenn dann der Priester sieht, daß das Ansehen tiefer ist denn die andere Haut und das Haar in Weiß verwandelt; so soll er ihn unrein urteilen; denn es ist gewiß ein Aussatzmal aus der Drüse worden. Sieht aber der Priester und findet, daß die Haare nicht weiß sind, und ist nicht tiefer denn die andere Haut, und ist verschwunden, so soll er ihn sieben Tage verschließen. Frißt es weiter in der Haut, so soll er ihn unrein urteilen; denn es ist gewiß ein Aussatzmal. Bleibt aber das Eiterweiß also stehen und frißt nicht weiter, so ist‘s die Narbe von der Drüse, und der Priester soll ihn rein urteilen. Wenn sich jemand an der Haut am Feuer brennt, und das Brandmal rötlich oder weiß, ist, und der Priester ihn besieht und findet das Haar in Weiß verwandelt an dem Brandmal und das Ansehen tiefer denn die andere Haut, so ist gewiß Aussatz aus dem Brandmal worden. Darum soll ihn der Priester unrein urteilen; denn es ist ein Aussatzmal. Sieht aber der Priester und findet, daß die Haare am Brandmal nicht in Weiß verwandelt, und nicht tiefer ist denn die andere Haut, und ist dazu verschwunden, soll er ihn sieben Tage verschließen. Und am siebenten Tage soll er ihn besehen. Hat‘s weiter gefressen an der Haut, so soll er ihn unrein urteilen; denn es ist Aussatz. Ist‘s aber gestanden an dem Brandmal und nicht weiter gefressen an der Haut und ist dazu verschwunden, so ist‘s ein Geschwür des Brandmals. Und der Priester soll ihn rein urteilen; denn es ist eine Narbe des Brandmals. Wenn ein Mann oder Weib auf dem Haupt oder am Bart schäbicht wird, und der Priester das Mal besieht und findet, daß das Ansehen tiefer ist denn die andere Haut, und das Haar daselbst gülden und dünne, so soll er ihn unrein urteilen; denn es ist aussätziger Grind des Haupts oder des Barts. Sieht aber der Priester, daß der Grind nicht tiefer anzusehen ist denn die Haut, und das Haar nicht falb ist, soll er denselben sieben Tage verschließen. Und wenn er am siebenten Tage besieht und findet, daß der Grind nicht weiter gefressen hat, und kein gülden Haar da ist, und das Ansehen des Grindes nicht tiefer ist denn die andere Haut, soll er sich bescheren, doch daß er den Grind nicht beschere. Und soll ihn der Priester abermal sieben Tage verschließen. Und wenn er ihn am siebenten Tage besieht und findet, daß der Grind nicht weiter gefressen hat in der Haut, und das Ansehen ist nicht tiefer denn die andere Haut, so soll ihn der Priester rein sprechen; und er soll seine Kleider waschen, denn er ist rein. Frißt aber der Grind weiter an der Haut, nachdem er rein gesprochen ist, und der Priester besieht und findet, daß der Grind also weiter gefressen hat an der Haut, so soll er nicht mehr danach fragen, ob die Haare gülden sind; denn er ist unrein. Ist aber vor Augen der Grind still gestanden, und falb Haar daselbst aufgegangen, so ist der Grind heil und er rein. Darum soll ihn der Priester rein sprechen. Wenn einem Mann oder Weib an der Haut ihres Fleisches etwas eiterweiß ist, und der Priester sieht daselbst, daß das Eiterweiß schwindet, das ist ein weißer Grind, in der Haut aufgegangen, und er ist rein. Wenn einem Manne die Haupthaare ausfallen, daß er kahl wird, der ist rein. Fallen sie ihm vorne am Haupt aus, und wird eine Glatze, so ist er rein. Wird aber an der Glatze, oder da er kahl ist, ein weiß oder rötlich Mal, so ist ihm Aussatz an der Glatze oder am Kahlkopf aufgegangen. Darum soll ihn der Priester besehen. Und wenn er findet, daß ein weiß oder rötlich Mal aufgelaufen an seiner Glatze oder Kahlkopf, daß es sieht, wie sonst der Aussatz an der Haut, so ist er aussätzig und unrein; und der Priester soll ihn unrein sprechen solches Mals halben auf seinem Haupt. Wer nun aussätzig ist, des Kleider sollen zerrissen sein und das Haupt bloß und die Lippen verhüllt und soll allerdinge unrein genannt werden: Und solange das Mal an ihm ist, soll er unrein sein, alleine wohnen, und seine Wohnung soll außer dem Lager sein. W enn an einem Kleide eines Aussatzes Mal sein wird, es sei wollen oder leinen, am Werft oder am Eintracht, es sei leinen oder wollen, oder an einem Fell, oder an allem, das aus Fellen gemacht wird; und wenn das Mal bleich oder rötlich ist am Kleid, oder am Fell, oder am Werft, oder am Eintracht, oder an einigerlei Ding, das von Fellen gemacht ist: das ist gewiß ein Mal des Aussatzes; darum soll‘s der Priester besehen. Und wenn er das Mal sieht, soll er‘s einschließen sieben Tage. Und wenn er am siebenten Tage sieht, daß das Mal hat weiter gefressen am Kleid, am Werft oder am Eintracht, am Fell oder an allem, das man aus Fellen macht, so ist‘s ein fressend Mal des Aussatzes und ist unrein. Und soll das Kleid verbrennen, oder den Werft, oder den Eintracht, es sei wollen oder leinen, oder allerlei Fellwerk, darin solch Mal ist; denn es ist ein Mal des Aussatzes; und soll es mit Feuer verbrennen. Wird aber der Priester sehen, daß das Mal nicht weiter gefressen hat am Kleid, oder am Werft, oder am Eintracht, oder an allerlei Fellwerk, so soll er gebieten, daß man‘s wasche, darin das Mal ist; und soll es einschließen andere sieben Tage. Und wenn der Priester sehen wird, nachdem das Mal gewaschen ist, daß das Mal nicht verwandelt ist vor seinen Augen und auch nicht weiter gefressen hat, so ist‘s unrein, und sollst es mit Feuer verbrennen; denn es ist tief eingefressen und hat es beschabt gemacht. Wenn aber der Priester sieht, daß das Mal verschwunden ist nach seinem Waschen, so soll er‘s abreißen vom Kleid, vom Fell, vom Werft oder vom Eintracht. Wird‘s aber noch gesehen am Kleid, am Werft, am Eintracht oder allerlei Fellwerk, so ist‘s ein Fleck, und sollst es mit Feuer verbrennen, darin solch Mal ist. Das Kleid aber, oder Werft, oder Eintracht, oder allerlei Fellwerk, das gewaschen ist und das Mal von ihm gelassen hat, soll man zum andernmal waschen, so ist's rein. Das ist das Gesetz über die Male des Aussatzes an Kleidern, sie seien wollen oder leinen, am Werft und am Eintracht und an allerlei Fellwerk, rein oder unrein zu sprechen. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Das ist das Gesetz über den Aussätzigen, wenn er soll gereinigt werden. Er soll zum Priester kommen, und der Priester soll aus dem Lager gehen und besehen, wie das Mal des Aussatzes am Aussätzigen heil worden ist; und soll gebieten dem, der zu reinigen ist, daß er zwei lebendige Vögel nehme, die da rein sind, und Zedernholz und rosinfarbene Wolle und Ysop. Und soll gebieten, den einen Vogel zu schlachten in einem irdenen Gefäß am fließenden Wasser. Und soll den lebendigen Vogel nehmen mit dem Zedernholz, rosinfarbener Wolle und Ysop und in des geschlachteten Vogels Blut tunken am fließenden Wasser und besprengen den, der vom Aussatz zu reinigen ist, siebenmal; und reinige ihn also und lasse den lebendigen Vogel ins freie Feld fliegen. Der Gereinigte aber soll seine Kleider waschen und alle seine Haare abscheren und sich mit Wasser baden, so ist er rein. Danach gehe er ins Lager; doch soll er außer seiner Hütte sieben Tage bleiben. Und am siebenten Tage soll er alle seine Haare abscheren auf dem Haupt, am Barte, an den Augenbrauen, daß alle Haare abgeschoren seien, und soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden, so ist er rein. Und am achten Tage soll er zwei Lämmer nehmen ohne Wandel und ein jährig Schaf ohne Wandel und drei Zehnten Semmelmehl zum Speisopfer, mit Öl gemengt, und ein Log Öls. Da soll der Priester denselben Gereinigten und diese Dinge stellen vor den HERRN vor der Tür der Hütte des Stifts. Und soll das eine Lamm nehmen und zum Schuldopfer opfern mit dem Log Öl; und soll solches vor dem HERRN weben; und danach das Lamm schlachten, da man das Sündopfer und Brandopfer schlachtet, nämlich an heiliger Stätte; denn wie das Sündopfer, also ist auch das Schuldopfer des Priesters; denn es ist das Allerheiligste. Und der Priester soll des Bluts nehmen vom Schuldopfer und dem Gereinigten auf den Knorpel des rechten Ohrs tun und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf den großen Zehen seines rechten Fußes. Danach soll er des Öls aus dem Log nehmen und in seine (des Priesters) linke Hand gießen, und mit seinem rechten Finger in das Öl tunken, das in seiner linken Hand ist, und sprengen mit seinem Finger das Öl siebenmal vor dem HERRN. Das übrige Öl aber in seiner Hand soll er dem Gereinigten auf den Knorpel des rechten Ohrs tun und auf den rechten Daumen und auf den großen Zehen seines rechten Fußes, oben auf das Blut des Schuldopfers. Das übrige Öl aber in seiner Hand soll er auf des Gereinigten Haupt tun und ihn versöhnen vor dem HERRN. Und soll das Sündopfer machen und den Gereinigten versöhnen seiner Unreinigkeit halben; und soll danach das Brandopfer schlachten und soll es auf dem Altar opfern samt dem Speisopfer und ihn versöhnen, so ist er rein. Ist er aber arm und mit seiner Hand nicht so viel erwirbt, so nehme er ein Lamm zum Schuldopfer zu weben, ihn zu versöhnen, und einen Zehnten Semmelmehl, mit Öl gemengt, zum Speisopfer und ein Log Öl und zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, die er mit seiner Hand erwerben kann, daß eine sei ein Sündopfer, die andere ein Brandopfer; und bringe sie am achten Tage seiner Reinigung zum Priester vor der Tür der Hütte des Stifts, vor dem HERRN. Da soll der Priester das Lamm zum Schuldopfer nehmen und das Log Öl und soll‘s alles weben vor dem HERRN; und das Lamm des Schuldopfers schlachten und des Bluts nehmen von demselben Schuldopfer und dem Gereinigten tun auf den Knorpel seines rechten Ohrs und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf den großen Zehen seines rechten Fußes; und des Öls in seine (des Priesters) linke Hand gießen und mit seinem rechten Finger das Öl, das in seiner linken Hand ist, siebenmal sprengen vor dem HERRN. Des übrigen aber in seiner Hand soll er dem Gereinigten auf den Knorpel seines rechten Ohrs und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf den großen Zehen seines rechten Fußes tun, oben auf das Blut des Schuldopfers. Das übrige Öl aber in seiner Hand soll er dem Gereinigten auf das Haupt tun, ihn zu versöhnen vor dem HERRN, und danach aus der einen Turteltaube oder jungen Taube, wie seine Hand hat mögen erwerben, ein Sündopfer, aus der andern ein Brandopfer machen samt dem Speisopfer. Und soll der Priester den Gereinigten also versöhnen vor dem HERRN. Das sei das Gesetz für den Aussätzigen, der mit seiner Hand nicht erwerben kann, was zu seiner Reinigung gehört. U nd der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: Wenn ihr ins Land Kanaan kommt, das ich euch zur Besitzung gebe, und werde irgend in einem Hause eurer Besitzung ein Aussatzmal geben, so soll der kommen, des das Haus ist, dem Priester ansagen und sprechen: Es sieht mich an, als sei ein Aussatzmal an meinem Hause. Da soll der Priester heißen, daß sie das Haus ausräumen, ehe denn der Priester hineingeht, das Mal zu besehen, auf daß nicht unrein werde alles, was im Hause ist; danach soll der Priester hineingehen, das Haus zu besehen. Wenn er nun das Mal besieht und findet, daß an der Wand des Hauses gelbe oder rötliche Grüblein sind und ihr Ansehen tiefer, denn sonst die Wand ist, so soll er zum Hause zur Tür herausgehen und das Haus sieben Tage verschließen. Und wenn er am siebenten Tage wiederkommt und sieht, daß das Mal weiter gefressen hat an des Hauses Wand, so soll er die Steine heißen ausbrechen, darin das Mal ist, und hinaus vor die Stadt an einen unreinen Ort werfen. Und das Haus soll man inwendig ringsherum schaben, und soll den abgeschabten Leimen hinaus vor die Stadt an einen unreinen Ort schütten und andere Steine nehmen und an jener Statt tun und andern Leimen nehmen und das Haus bewerfen. Wenn dann das Mal wiederkommt und ausbricht am Hause, nachdem man die Steine ausgerissen und das Haus anders beworfen hat, so soll der Priester hineingehen. Und wenn er sieht, daß das Mal weiter gefressen hat am Hause, so ist‘s gewiß ein fressender Aussatz am Hause und ist unrein. Darum soll man das Haus abbrechen, Stein und Holz, und allen Leimen am Hause, und soll‘s hinausführen vor die Stadt an einen unreinen Ort. Und wer in das Haus geht, solange es verschlossen ist, der ist unrein bis an den Abend. Und wer drinnen liegt oder drinnen ißt, der soll seine Kleider waschen. Wo aber der Priester, wenn er hineingeht, sieht, daß dies Mal nicht weiter am Hause gefressen hat, nachdem das Haus beworfen ist, so soll er‘s reinsprechen, denn das Mal ist heil worden. Und soll zum Sündopfer für das Haus nehmen zwei Vögel, Zedernholz und rosinfarbne Wolle und Ysop und den einen Vogel schlachten in einem irdenen Gefäß an einem fließenden Wasser. Und soll nehmen das Zedernholz, die rosinfarbne Wolle, den Ysop und den lebendigen Vogel und in des geschlachteten Vogels Blut tunken an dem fließenden Wasser und das Haus siebenmal besprengen. Und soll also das Haus entsündigen mit dem Blut des Vogels und mit fließendem Wasser, mit dem lebendigen Vogel, mit dem Zedernholz, mit Ysop und mit rosinfarbner Wolle. Und soll den lebendigen Vogel lassen hinaus vor die Stadt ins freie Feld fliegen und das Haus versöhnen, so ist‘s rein. Das ist das Gesetz über allerlei Mal des Aussatzes und Grindes: über den Aussatz der Kleider und der Häuser, über die Beulen, Gnätze und Eiterweiß, auf daß man wisse, wenn etwas unrein oder rein ist. Das ist das Gesetz vom Aussatz. U nd der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: Redet mit den Kindern Israel und sprecht zu ihnen: Wenn ein Mann an seinem Fleisch einen Fluß hat, derselbe ist unrein. Dann aber ist er unrein an diesem Fluß, wenn sein Fleisch vom Fluß eitert oder verstopft ist. Alles Lager, darauf er liegt, und alles, darauf er sitzet, wird unrein werden. Und wer sein Lager anrührt; der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Und wer sich setzt, da er gesessen hat, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Wer sein Fleisch anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Wenn er seinen Speichel wirft auf den der rein ist, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Und der Sattel, darauf er reitet, wird unrein werden. Und wer anrührt irgend etwas, das er unter sich gehabt hat, der wird unrein sein bis auf den Abend. Und wer solches trägt, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Und welchen er anrührt, ehe er die Hände wäschet, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Wenn er ein irden Gefäß anrührt, das soll man zerbrechen; aber das hölzerne Gefäß soll man mit Wasser spülen. Und wenn er rein wird von seinem Fluß, so soll er sieben Tage zählen, nach dem er rein worden ist, und seine Kleider waschen und sein Fleisch mit fließendem Wasser baden, so ist er rein. Und am achten Tage soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und vor den HERRN bringen vor der Tür der Hütte des Stifts und dem Priester geben. Und der Priester soll aus einer ein Sündopfer, aus der andern ein Brandopfer machen und ihn versöhnen vor dem HERRN seines Flusses halben. Wenn einem Mann im Schlaf der Same entgeht, der soll sein ganzes Fleisch mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Und das Kleid und alles Fell, das mit solchem Samen befleckt ist, soll er waschen mit Wasser und unrein sein bis auf den Abend. Ein Weib, bei welchem ein solcher liegt, die soll sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. W enn ein Weib ihres Leibes Blutfluß hat, die soll sieben Tage beiseit getan werden; wer sie anrührt, der wird unrein sein bis auf den Abend. Und alles, worauf sie liegt, solange sie ihre Zeit hat, wird unrein sein; und worauf sie sitzt, wird unrein sein. Und wer ihr Lager anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Und wer anrührt irgendwas, darauf sie gesessen hat, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Und wer etwas anrührt, das auf ihrem Lager, oder wo sie gesessen, gelegen oder gestanden, soll unrein sein bis auf den Abend. Und wenn ein Mann bei ihr liegt, und es kommt sie ihre Zeit an bei ihm; der wird sieben Tage unrein sein, und das Lager, darauf er gelegen ist, wird unrein sein. Wenn aber ein Weib ihren Blutfluß eine lange Zeit hat, nicht allein zur gewöhnlichen Zeit, sondern auch über die gewöhnliche Zeit, so wird sie unrein sein, solange sie fleußt; wie zur Zeit ihrer Absonderung, so soll sie auch hie unrein sein. Alles Lager, darauf sie liegt, die ganze Zeit ihres Flusses, soll sein wie das Lager ihrer Absonderung. Und alles, worauf sie sitzt, wird unrein sein, gleich der Unreinigkeit ihrer Absonderung. Wer der etwas anrührt, der wird unrein sein und soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. Wird sie aber rein von ihrem Fluß, so soll sie sieben Tage zählen; danach soll sie rein sein. Und am achten Tage soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und zum Priester bringen vor die Tür der Hütte des Stifts. Und der Priester soll aus einer machen ein Sündopfer, aus der andern ein Brandopfer und sie versöhnen vor dem HERRN über dem Fluß ihrer Unreinigkeit. So sollt ihr die Kinder Israel warnen vor ihrer Unreinigkeit, daß sie nicht sterben in ihrer Unreinigkeit, wenn sie meine Wohnung verunreinigen, die unter euch ist. Das ist das Gesetz über den, der einen Fluß hat, und dem der Same im Schlaf entgeht, daß er unrein davon wird, und über die, die ihren Blutfluß hat, und wer einen Fluß hat, es sei Mann oder Weib, und wenn ein Mann bei einer Unreinen liegt. U nd der HERR redete mit Mose (nachdem die zwei Söhne Aarons gestorben waren, da sie vor dem HERRN opferten) und sprach: Sage deinem Bruder Aaron, daß er nicht allerlei Zeit in das inwendige Heiligtum gehe hinter dem Vorhang vor dem Gnadenstuhl, der auf der Lade ist, daß er nicht sterbe; denn ich will in einer Wolke erscheinen auf dem Gnadenstuhl. Sondern damit soll er hineingehen: mit einem jungen Farren zum Sündopfer und mit einem Widder zum Brandopfer. Und soll den heiligen leinenen Rock anlegen und leinen Niederwand an seinem Fleisch haben und sich mit einem leinenen Gürtel gürten und den leinenen Hut aufhaben; denn das sind die heiligen Kleider; und soll sein Fleisch mit Wasser baden und sie anlegen. Und soll von der Gemeine der Kinder Israel zwei Ziegenböcke nehmen zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer. Und Aaron soll den Farren, sein Sündopfer, herzubringen und sich und sein Haus versöhnen; und danach die zwei Böcke nehmen und vor den HERRN stellen vor der Tür der Hütte des Stifts. Und soll das Los werfen über die zwei Böcke, ein Los dem HERRN und das andere dem ledigen Bock. Und soll den Bock, auf welchen des HERRN Los fällt, opfern zum Sündopfer. Aber den Bock, auf welchen das Los des ledigen fällt, soll er lebendig vor den HERRN stellen, daß er ihn versöhne, und lasse den ledigen Bock in die Wüste. Und also soll er denn den Farren seines Sündopfers herzubringen und sich und sein Haus versöhnen; und soll ihn schlachten. Und soll einen Napf voll Glut vom Altar nehmen, der vor dem HERRN steht, und die Hand voll zerstoßenes Räuchwerks und hinein hinter den Vorhang bringen; und das Räuchwerk aufs Feuer tun vor dem HERRN, daß der Nebel vom Räuchwerk den Gnadenstuhl bedecke, der auf dem Zeugnis ist, daß er nicht sterbe. Und soll des Bluts vom Farren nehmen und mit seinem Finger gegen den Gnadenstuhl sprengen vorne an; siebenmal soll er also vor dem Gnadenstuhl mit seinem Finger vom Blut sprengen. Danach soll er den Bock, des Volks Sündopfer, schlachten und seines Bluts hineinbringen hinter den Vorhang; und soll mit seinem Blut tun, wie er mit des Farren Blut getan hat, und damit auch sprengen vorne gegen den Gnadenstuhl; und soll also versöhnen das Heiligtum von der Unreinigkeit der Kinder Israel und von ihrer Übertretung in allen ihren Sünden. Also soll er tun der Hütte des Stifts; denn sie sind unrein, die umher liegen. Kein Mensch soll in der Hütte des Stifts sein, wenn er hineingeht, zu versöhnen im Heiligtum, bis er herausgehe; und soll also versöhnen sich und sein Haus und die ganze Gemeine Israel. Und wenn er herausgeht zum Altar, der vor dem HERRN steht, soll er ihn versöhnen und soll des Bluts vom Farren und des Bluts vom Bock nehmen und auf des Altars Hörner umher tun. Und soll mit seinem Finger vom Blut darauf sprengen siebenmal und ihn reinigen und heiligen von der Unreinigkeit der Kinder Israel. Und wenn er vollbracht hat das Versöhnen des Heiligtums und der Hütte des Stifts und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. Da soll denn Aaron seine beiden Hände auf sein Haupt legen und bekennen auf ihn alle Mißtat der Kinder Israel und alle ihre Übertretung in allen ihren Sünden; und soll sie dem Bock auf das Haupt legen und ihn durch einen Mann, der vorhanden ist, in die Wüste laufen lassen, daß also der Bock alle ihre Mißtat auf ihm in eine Wildnis trage; und lasse ihn in die Wüste. Und Aaron soll in die Hütte des Stifts gehen und ausziehen die leinenen Kleider, die er anzog, da er in das Heiligtum ging, und soll sie daselbst lassen. Und soll sein Fleisch mit Wasser baden an heiliger Stätte und seine eigenen Kleider antun; und herausgehen und sein Brandopfer und des Volks Brandopfer machen und beide sich und das Volk versöhnen, und das Fett vom Sündopfer auf dem Altar anzünden. Der aber den ledigen Bock hat ausgeführt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch mit Wasser baden und danach ins Lager kommen. Den Farren des Sündopfers und den Bock des Sündopfers, welcher Blut in das Heiligtum zu versöhnen gebracht wird, soll man hinausführen vor das Lager und mit Feuer verbrennen, beide ihre Haut, Fleisch und Mist. Und der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch mit Wasser baden und danach ins Lager kommen. Auch soll euch das ein ewiges Recht sein: Am zehnten Tage des siebenten Monden sollt ihr euren Leib kasteien und kein Werk tun, er sei einheimisch oder fremd unter euch. Denn an diesem Tage geschieht eure Versöhnung, daß ihr gereinigt werdet; von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor dem HERRN. Darum soll‘s euch der größte Sabbat sein, und ihr sollt euren Leib demütigen. Ein ewig Recht sei das! Es soll aber solche Versöhnung tun ein Priester, den man geweiht, und des Hand man gefüllt hat zum Priester an seines Vaters Statt; und soll die leinenen Kleider antun, nämlich die heiligen Kleider. Und soll also versöhnen das heilige Heiligtum und die Hütte des Stifts und den Altar und die Priester und alles Volk der Gemeine. Das soll euch ein ewiges Recht sein, daß ihr die Kinder Israel versöhnt von allen ihren Sünden im Jahr einmal Und Mose tat, wie ihm der HERR geboten hatte. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage Aaron und seinen Söhnen und allen Kindern Israel und sprich zu ihnen: Das ist‘s, das der HERR geboten hat: Welcher aus dem Hause Israel einen Ochsen oder Lamm oder Ziege schlachtet in dem Lager oder außen vor dem Lager und nicht vor die Tür der Hütte des Stifts bringet, daß es dem HERRN zum Opfer gebracht werde vor der Wohnung des HERRN, der soll des Bluts schuldig sein, als der Blut vergossen hat, und solcher Mensch soll ausgerottet werden aus seinem Volk. Darum sollen die Kinder Israel ihre Opfer, die sie auf dem freien Felde opfern wollen, vor den HERRN bringen, vor die Türe der Hütte des Stifts, zum Priester, und allda ihre Dankopfer dem HERRN opfern. Und der Priester soll das Blut auf den Altar des HERRN sprengen vor der Tür der Hütte des Stifts und das Fett anzünden zum süßen Geruch dem HERRN; und mitnichten ihre Opfer hinfort den Feldteufeln opfern, mit denen sie huren. Das soll ihnen ein ewiges Recht sein bei ihren Nachkommen. Darum sollst du zu ihnen sagen: Welcher Mensch aus dem Hause Israel, oder auch ein Fremdling, der unter euch ist, der ein Opfer oder Brandopfer tut, und bringt‘s nicht vor die Tür der Hütte des Stifts, daß er‘s dem HERRN tue, der soll ausgerottet werden von seinem Volk. U nd welcher Mensch, er sei vom Hause Israel, oder ein Fremdling unter euch, irgend Blut ißt, wider den will ich mein Antlitz setzen und will ihn mitten aus seinem Volk rotten. Denn des Leibes Leben ist im Blut, und ich hab‘s euch zum Altar gegeben, daß eure Seelen damit versöhnt werden. Denn das Blut ist die Versöhnung für das Leben. Darum hab ich gesagt den Kindern Israel: Keine Seele unter euch soll Blut essen, auch kein Fremdling, der unter euch wohnt. Und welcher Mensch, er sei vom Hause Israel oder ein Fremdling unter euch, der ein Tier oder Vogel fäht auf der Jagd, das man ißt, der soll desselben Blut vergießen und mit Erde zuscharren. Denn des Leibes Leben ist in seinem Blut, solange es lebt; und ich habe den Kindern Israel gesagt: Ihr sollt keines Leibes Blut essen. Denn des Leibes Leben ist in seinem Blut. Wer es ißt, der soll ausgerottet werden. Und welche Seele ein Aas, oder was vom Wilde zerrissen ist, ißt, er sei ein Einheimischer oder Fremdling, der soll sein Kleid waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend, so wird er rein. Wo er seine Kleider nicht waschen noch sich baden wird, so soll er seiner Mißtat schuldig sein. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Ich bin der HErr, euer GOtt. Ihr sollt nicht tun nach den Werken des Landes Ägypten, darinnen ihr gewohnt habt, auch nicht nach den Werken des Landes Kanaan, darein ich euch führen will; ihr sollt auch euch nach ihrer Weise nicht halten. Sondern nach einen Rechten sollt ihr tun und meine Satzungen sollt ihr halten, daß ihr darinnen wandelt; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Darum sollt ihr meine Satzungen halten und meine Rechte. Denn welcher Mensch dieselben tut, der wird dadurch leben; denn ich bin der HErr. Niemand soll sich zu seiner nächsten Blutsfreundin tun, ihre Scham zu blößen; denn ich bin der HErr. Du sollst deines Vaters und deiner Mutter Scham nicht blößen; es ist deine Mutter, darum sollst du ihre Scham nicht blößen. Du sollst deines Vaters Weibes Scham nicht blößen; denn es ist deines Vaters Scham. Du sollst deiner Schwester Scham, die deines Vaters oder deiner Mutter Tochter ist, daheim oder draußen geboren, nicht blößen. Du sollst deines Sohns oder deiner Tochter Tochter Scham nicht blößen; denn es ist deine Scham. Du sollst der Tochter deines Vaters Weibes, die deinem Vater geboren ist und deine Schwester ist, Scham nicht blößen. Du sollst deines Vaters Schwester Scham nicht blößen; denn es ist deines Vaters nächste Blutsfreundin. Du sollst deiner Mutter Schwester Scham nicht blößen denn es ist deiner Mutter nächste Blutsfreundin. Du sollst deines Vaters Bruders Scham nicht blößen, daß du sein Weib nehmest; denn sie ist deine Base. Du sollst deiner Schwiegertochter Scham nicht blößen; denn es ist deines Sohns Weib, darum sollst du ihre Scham nicht blößen. Du sollst deines Bruders Weibes Scham nicht blößen; denn sie ist deines Bruders Scham. Du sollst deines Weibes samt ihrer Tochter Scham nicht blößen, noch ihres Sohns Tochter oder Tochter Tochter nehmen, ihre Scham zu blößen; denn es ist ihre nächste Blutsfreundin, und ist ein Laster. Du sollst auch deines Weibes Schwester nicht nehmen neben ihr, ihre Scham zu blößen, ihr zuwider, weil sie noch lebt. Du sollst nicht zum Weibe gehen, weil sie ihre Krankheit hat, in ihrer Unreinigkeit ihre Scham zu blößen. Du sollst auch nicht bei deines nächsten Weib liegen, sie zu besamen, damit du dich an ihr verunreinigest. Du sollst auch deines Samens nicht geben, daß es dem Molech verbrannt werde, daß du nicht entheiligest den Namen deines GOttes; denn ich bin der HErr. Du sollst nicht bei Knaben liegen wie beim Weibe; denn es ist ein Greuel. Du sollst auch bei keinem Tier liegen, daß du mit ihm verunreinigt wirst. Und kein Weib soll mit einem Tier zu schaffen haben; denn es ist ein Greuel. Ihr sollt euch in dieser keinem verunreinigen; denn in diesem allem haben sich verunreinigt die Heiden, die ich vor euch her will ausstoßen, und das Land dadurch verunreinigt ist. Und ich will ihre Mißtat an ihnen heimsuchen, daß das Land seine Einwohner ausspeie. Darum haltet meine Satzungen und Rechte und tut dieser Greuel keine, weder der Einheimische noch der Fremdling unter euch; denn alle solche Greuel haben die Leute dieses Landes getan, die vor euch waren, und haben das Land verunreiniget; auf daß euch nicht auch das Land ausspeie, wenn ihr es verunreiniget, gleichwie es die Heiden hat ausgespeiet, die vor euch waren. Denn welche diese Greuel tun, deren Seelen sollen ausgerottet werden von ihrem Volk. Darum haltet meine Satzung, daß ihr nicht tut nach den greulichen Sitten, die vor euch waren, daß ihr nicht damit verunreinigt werdet; denn ich bin der HErr, euer GOtt. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit der ganzen Gemeine der Kinder Israel und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein; denn ich bin heilig, der HErr, euer GOtt. Ein jeglicher fürchte seine Mutter und seinen Vater. Haltet meine Feiertage; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Ihr sollt euch nicht zu den Götzen wenden und sollt euch keine gegossenen Götter machen; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Und wenn ihr dem HERRN wollt Dankopfer tun, so sollt ihr opfern, das ihm gefallen könnte. Aber ihr sollt es desselben Tages essen, da ihr‘s opfert, und des andern Tages; was aber auf den dritten Tag überüübleibt, soll man mit Feuer verbrennen. Wird aber jemand am dritten Tage davon essen, so ist er ein Greuel und wird nicht angenehm sein. Und derselbe Esser wird seine Mißtat tragen, daß er das Heiligtum des HERRN entheiligte, und solche Seele wird ausgerottet werden von ihrem Volk. Wenn, du dein Land einerntest, sollst du es nicht an den Enden umher abschneiden, auch nicht alles genau aufsammeln. Also auch sollst du deinen Weinberg nicht genau lesen noch die abgefallenen Beeren auflesen, sondern dem Armen und Fremdling sollst du es lassen; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Ihr sollt nicht stehlen, noch lügen, noch fälschlich handeln, einer mit dem andern. Ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Namen und entheiligen den Namen deines GOttes; denn ich bin der HErr. Du sollst deinem Nächsten nicht unrecht tun noch berauben. Es soll des Taglöhners Lohn nicht bei dir bleiben bis an den Morgen. Du sollst dem Tauben nicht fluchen. Du sollst vor dem Blinden keinen Anstoß setzen; denn du sollst dich vor deinem GOtt fürchten; denn ich bin der HErr. Ihr sollt nicht unrecht handeln am Gericht, und sollst nicht vorziehen den Geringen, noch den Großen ehren, sondern du sollst deinen Nächsten recht richten. Du sollst kein Verleumder sein unter deinem Volk. Du sollst auch nicht stehen wider deines Nächsten Blut; denn ich bin der HErr. Du sollst deinen Brüder nicht hassen in deinem Herzen sondern du sollst deinen Nächsten strafen, auf daß du nicht seinethalben Schuld tragen müssest. Du sollst nicht rachgierig sein, noch Zorn halten gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; denn ich bin der HErr. Meine Satzungen sollt ihr halten, daß du dein Vieh nicht lassest mit anderlei Tier zu schaffen haben und dein Feld nicht besäest mit mancherlei Samen, und kein Kleid an dich komme, das mit Wolle und Leinen gemengt ist. Wenn ein Mann bei einem Weibe liegt und sie beschläft, die eine leibeigene Magd und von dem Manne verschmäht ist, doch nicht erlöset, noch Freiheit erlangt hat: das soll gestraft werden; aber sie sollen nicht sterben, denn sie ist nicht frei gewesen. Er soll aber für seine Schuld dem HERRN vor die Tür der Hütte des Stifts einen Widder zum Schuldopfer bringen. Und der Priester soll ihn versöhnen mit dem Schuldopfer vor dem HERRN über der Sünde, die er getan hat, so wird ihm GOtt gnädig sein über seine Sünde, die er getan hat. Wenn ihr ins Land kommt und allerlei Bäume pflanzt, davon man ißt, sollt ihr derselben Vorhaut beschneiden und ihre Früchte. Drei Jahre sollt ihr sie unbeschnitten achten, daß ihr nicht eßt. Im vierten Jahr aber sollen alle ihre Früchte heilig, und gepreist sein dem HERRN. Im fünften Jahr aber sollt ihr die Früchte essen und sie einsammeln; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Ihr sollt nichts mit Blut essen. Ihr sollt nicht auf Vogelgeschrei achten noch Tage wählen. Ihr sollt euer Haar am Haupt nicht rund umher abschneiden, noch euren Bart gar abscheren. Ihr sollt kein Mal um eines Toten willen an eurem Leibe reißen, noch Buchstaben an euch pfetzen; denn ich bin der HErr. Du sollst deine Tochter nicht zur Hurerei halten, daß nicht das Land Hurerei treibe und werde voll Lasters. Meine Feier haltet und fürchtet euch vor meinem Heiligtum; denn ich bin der HErr. Ihr sollt euch nicht wenden zu den Wahrsagern und forscht nicht von den Zeichendeutern, daß ihr nicht an ihnen verunreinigt werdet; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren; denn du sollst dich fürchten vor deinem GOtt; denn ich bin der HErr. Wenn ein Fremdling bei dir in eurem Lande wohnen wird, den sollt ihr nicht schinden. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der HErr, euer GOtt. Ihr sollt nicht ungleich handeln am Gericht mit der Elle, mit Gewicht, mit Maß. Rechte Waage, rechte Pfunde, rechte Scheffel, rechte Kannen sollen bei euch sein; denn ich bin der HErr, euer GOtt, der euch aus Ägyptenland geführt hat, daß ihr alle meine Satzungen und alle meine Rechte haltet und tut; denn ich bin der HErr. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel: Welcher unter den Kindern Israel oder ein Fremdling, der in Israel wohnt, seines Samens dem Molech gibt, der soll des Todes sterben; das Volk im Lande soll ihn steinigen. Und ich will mein Antlitz setzen wider solchen Menschen und will ihn aus seinem Volk rotten, daß er dem Molech seines Samens gegeben und mein Heiligtum verunreinigt und meinen heiligen Namen entheiligt hat. Und wo das Volk im Lande durch die Finger sehen würde dem Menschen, der seines Samens dem Molech gegeben hat, daß es ihn nicht tötet, so will doch ich mein Antlitz wider denselben Menschen Setzen und wider sein Geschlecht; und will ihn und alle, die ihm nachgehurt haben mit dem Molech, aus ihrem Volk rotten. Wenn eine Seele sich zu den Wahrsagern und Zeichendeutern wenden wird, daß sie ihnen nachhurt, so will ich mein Antlitz wider dieselbe Seele setzen und will sie aus ihrem Volk rotten. Darum heiligt euch und seid heilig; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Und haltet meine Satzungen und tut sie; denn ich bin der HErr, der euch heiligt. Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Sein Blut sei auf ihm, daß er seinem Vater oder Mutter geflucht hat! Wer die Ehe bricht mit jemandes Weibe, der soll des Todes sterben, beide Ehebrecher und Ehebrecherin, darum daß er mit seines Nächsten Weibe die Ehe gebrochen hat. Wenn jemand bei seines Vaters Weibe schläft, daß er seines Vaters Scham geblößt hat, die sollen beide des Todes sterben. Ihr Blut sei auf ihnen! Wenn jemand bei seiner Schwiegertochter schläft, so sollen sie beide des Todes sterben; denn sie haben eine Schande begangen. Ihr Blut sei auf ihnen! Wenn jemand beim Knaben schläft wie beim Weibe, die haben einen Greuel getan und sollen beide des Todes sterben. Ihr Blut sei auf ihnen! Wenn jemand ein Weib nimmt und ihre Mutter dazu, der hat ein Laster verwirkt; man soll ihn mit Feuer verbrennen, und sie beide auch, daß kein Laster sei unter euch. Wenn jemand beim Vieh liegt, der soll des Todes sterben, und das Vieh soll man erwürgen. Wenn ein Weib sich irgend zu einem Vieh tut, daß sie mit ihm zu schaffen hat, die sollst du töten, und das Vieh auch; des Todes sollen sie sterben. Ihr Blut sei auf ihnen! Wenn jemand seine Schwester nimmt, seines Vaters Tochter oder seiner Mutter Tochter, und ihre Scham beschauet, und sie wieder seine Scham: das ist eine Blutschande; die sollen ausgerottet wer den vor den Leuten ihres Volks, denn er hat seiner Schwester Scham entblößet. Er soll seine Mißtat tragen. Wenn ein Mann beim Weibe schläft zur Zeit ihrer Krankheit und entblößt ihre Scham und deckt ihren Brunnen auf, und sie entblößt den Brunnen ihres Bluts, die sollen beide aus ihrem Volk gerottet werden. Deiner Mutter Schwester Scham und deines Vaters Schwester Scham sollst du nicht blößen; denn ein solcher hat seine nächste Blutsfreundin aufgedecket, und sie sollen ihre Mißtat tragen. Wenn jemand bei seines Vaters Bruders Weibe schläft, der hat seines Vetters Scham geblößet; sie sollen ihre Sünde tragen: ohne Kinder sollen sie sterben. Wenn jemand seines Bruders Weib nimmt, das ist eine schändliche Tat; sie sollen ohne Kinder sein, darum daß er hat seines Bruders Scham geblößet. So haltet nun alle meine Satzungen und meine Rechte und tut danach, auf daß euch nicht das Land ausspeie, darein ich euch führe, daß ihr drinnen wohnt. Und wandelt nicht in den Satzungen der Heiden, die ich vor euch her werde ausstoßen. Denn solches alles haben sie getan, und ich habe einen Greuel an ihnen gehabt. Euch aber sage ich: Ihr sollt jener Land besitzen; denn ich will euch ein Land zum Erbe geben, darin Milch und Honig fleußt. Ich bin der HErr, euer GOtt, der euch von den Völkern abgesondert hat, daß ihr auch absondern sollt das reine Vieh vom unreinen und unreine Vögel von den reinen, und eure Seelen nicht verunreinigt am Vieh, an Vögeln und an allem, das auf Erden kreucht, das ich euch abgesondert habe, daß es unrein sei. Darum sollt ihr mir heilig sein; denn ich, der HErr, bin heilig, der euch abgesondert hat von den Völkern, daß ihr mein wäret. Wenn ein Mann oder Weib ein Wahrsager oder Zeichendeuter sein wird, die sollen des Todes sterben, man soll sie steinigen. Ihr Blut sei auf ihnen! U nd der HERR sprach zu Mose: Sage den Priestern, Aarons Söhnen, und sprich zu ihnen: Ein Priester soll sich an keinem Toten seines Volks verunreinigen, ohne an seinem Blutsfreunde, der ihm am nächsten angehört, als an seiner Mutter, an seinem Vater, an seinem Sohne, an seiner Tochter, an seinem Bruder und an seiner Schwester, die noch eine Jungfrau und noch bei ihm ist und keines Mannes Weib gewesen ist; an der mag er sich verunreinigen. Sonst soll er sich nicht verunreinigen an irgend einem, der ihm zugehört unter seinem Volk, daß er sich entheilige. Sie sollen auch keine Platte machen auf ihrem Haupte, noch ihren Bart abscheren, und an ihrem Leibe kein Mal pfetzen. Sie sollen ihrem GOtt heilig sein und nicht entheiligen den Namen ihres GOttes. Denn sie opfern des HERRN Opfer, das Brot ihres GOttes; darum sollen sie heilig sein. Sie sollen keine Hure nehmen, noch keine Geschwächte, oder die von ihrem Manne verstoßen ist; denn er ist heilig seinem GOtt. Darum sollst du ihn heilig halten, denn er opfert das Brot deines GOttes; er soll dir heilig sein, denn ich bin heilig, der HErr, der euch heiligt. Wenn eines Priesters Tochter anfäht zu huren, die soll man mit Feuer verbrennen; denn sie hat ihren Vater geschändet. Welcher Hoherpriester ist unter seinen Brüdern, auf des Haupt das Salböl gegossen und seine Hand gefüllt ist, daß er angezogen würde mit den Kleidern, der soll sein Haupt nicht blößen und seine Kleider nicht zerschneiden; und soll zu keinem Toten kommen und soll sich weder über Vater noch über Mutter verunreinigen. Aus dem Heiligtum soll er nicht gehen, daß er nicht entheilige das Heiligtum seines GOttes; denn die heilige Krone, das Salböl seines GOttes, ist auf ihm. Ich bin der HErr. Eine Jungfrau soll er zum Weibe nehmen. Aber keine Witwe noch Verstoßene, noch Geschwächte, noch Hure, sondern eine Jungfrau seines Volks soll er zum Weibe nehmen, auf daß er nicht seinen Samen entheilige unter seinem Volk; denn ich bin der HErr, der ihn heiligt. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit Aaron und sprich: Wenn an jemand deines Samens in euren Geschlechtern ein Fehl ist, der soll nicht herzutreten, daß er das Brot seines GOttes opfere. Denn keiner, an dem ein Fehl ist, soll herzutreten. Er sei blind, lahm, mit einer seltsamen Nase, mit ungewöhnlichem Gliede, oder der an einem Fuß oder Hand gebrechlich ist, oder höckericht ist, oder ein Fell auf dem Auge hat, oder scheel ist, oder grindicht, oder schäbicht, oder der gebrochen ist. Welcher nun von Aarons, des Priesters Samen einen Fehl an ihm hat, der soll nicht herzutreten, zu opfern die Opfer des HERRN; denn er hat einen Fehl, darum soll er zu den Broten seines GOttes nicht nahen, daß er sie opfere. Doch soll er das Brot seines GOttes essen, beide von dem heiligen und vom allerheiligsten. Aber doch zum Vorhang soll er nicht kommen, noch zum Altar nahen, weil der Fehl an ihm ist, daß er nicht entheilige mein Heiligtum; denn ich bin der HErr, der sie heiligt. Und Mose redete solches zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Kindern Israel. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage Aaron und seinen Söhnen, daß sie sich enthalten von dem Heiligen der Kinder Israel, welches sie mir heiligen, und meinen heiligen Namen nicht entheiligen; denn ich bin der HErr. So sage nun ihnen auf ihre Nachkommen: Welcher eures Samens herzutritt zu dem Heiligen, das die Kinder Israel dem HERRN heiligen, und verunreinigt sich also über demselben, des Seele soll ausgerottet werden von meinem Antlitz; denn ich bin der HErr. Welcher des Samens Aarons aussätzig ist oder einen Fluß hat, der soll nicht essen von dem Heiligen, bis er rein werde. Wer etwa einen unreinen Leib anrührt, oder welchem der Same entgeht im Schlaf, und welcher irgend ein Gewürm anrührt, das ihm unrein ist, oder einen Menschen, der ihm unrein ist, und alles, was ihn verunreiniget: welche Seele der eines anrührt, die ist unrein bis auf den Abend und soll von dem Heiligen nicht essen, sondern soll zuvor seinen Leib mit Wasserbaden. Und wenn die Sonne untergegangen, und er rein worden ist, dann mag er davon essen; denn es ist seine Nahrung. Ein Aas, und was von wilden Tieren zerrissen ist, soll er nicht essen, auf daß er nicht unrein daran werde denn ich bin der HErr. Darum sollen sie meine Sätze halten, daß sie nicht Sünde auf sich laden und daran sterben, wenn sie sich entheiligen; denn ich bin der HErr, der sie heiligt. Kein anderer soll von dem Heiligen essen, noch des Priesters Hausgenoß, noch Taglöhner. Wenn aber der Priester eine Seele um sein Geld kaufet, der mag davon essen; und was ihm in seinem Hause geboren wird, das mag auch von seinem Brot essen. Wenn aber des Priesters Tochter eines Fremden Weib wird, die soll nicht von der heiligen Hebe essen. Wird sie aber eine Witwe, oder ausgestoßen, und hat keinen Samen und kommt wieder zu ihres Vaters Hause, so soll sie essen von ihres Vaters Brot, als da sie noch eine Magd war. Aber kein Fremdling soll davon essen. Wer‘s versieht und sonst von dem Heiligen ißt, der soll das fünfte Teil dazu tun und dem Priester geben samt dem Heiligen, auf daß sie nicht entheiligen das Heilige der Kinder Israel, das sie dem HERRN heben, auf daß sie sich nicht mit Mißtat und Schuld beladen, wenn sie ihr Geheiligtes essen; denn ich bin der HErr, der sie heiligt. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage Aaron und seinen Söhnen und allen Kindern Israel: Welcher Israeliter oder Fremdling in Israel sein Opfer tun will, es sei irgend ihr Gelübde oder von freiem Willen, daß sie dem HERRN ein Brandopfer tun wollen, das ihm von euch angenehm sei, das soll ein Männlein und ohne Wandel sein, von Rindern oder Lämmern oder Ziegen. Alles, was einen Fehl hat, sollt ihr nicht opfern; denn es wird für euch nicht angenehm sein. Und wer ein Dankopfer dem HERRN tun will, ein sonderlich Gelübde oder von freiem Willen, von Rindern oder Schafen, das soll ohne Wandel sein, daß es angenehm sei; es soll keinen Fehl haben. Ist‘s blind, oder gebrechlich, oder geschlagen, oder dürre, oder räudicht, oder schäbicht, so sollt ihr solches dem HERRN nicht opfern und davon kein Opfer geben auf den Altar des HERRN. Einen Ochsen oder Schaf, das ungewöhnliche Glieder oder wandelbare Glieder hat, magst du von freiem Willen opfern; aber angenehm mag‘s nicht sein zum Gelübde. Du sollst auch dem HERRN kein Zerstoßenes, oder Zerriebenes, oder Zerrissenes, oder das verwundet ist, opfern, und sollt in eurem Lande solches nicht tun. Du sollst auch solcher keins von eines Fremdlings Hand neben dem Brot eures GOttes opfern; denn es taugt nicht und hat einen Fehl, darum wird es nicht angenehm sein für euch. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Wenn ein Ochse, oder Lamm, oder Ziege geboren ist, so soll es sieben Tage bei seiner Mutter sein, und am achten Tage und danach mag man‘s dem HERRN opfern, so ist‘s angenehm. Es sei ein Ochse oder Lamm, so soll man‘s nicht mit seinem Jungen auf einen Tag schlachten. Wenn ihr aber wollt dem HERRN ein Lobopfer tun, das für euch angenehm sei, so sollt ihr‘s desselben Tages essen und sollt nichts übrig bis auf den Morgen behalten; denn ich bin der HErr. Darum haltet meine Gebote und tut danach; denn ich bin der HErr. Daß ihr meinen heiligen Namen nicht entheiligt, und ich geheiligt werde unter den Kindern Israel; denn ich bin der HErr, der euch heiligt, der euch aus Ägyptenland geführt hat, daß ich euer GOtt wäre, ich der HErr. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Dies sind die Feste des HERRN, die ihr heilig und meine Feste heißen sollt, da ihr zusammenkommt. S echs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist der große heilige Sabbat, da ihr zusammenkommt. Keine Arbeit sollt ihr drinnen tun; denn es ist der Sabbat des HERRN in allen euren Wohnungen. Dies sind aber die Feste des HERRN, die ihr heilige Feste heißen sollt, da ihr zusammenkommt: A m vierzehnten Tage des ersten Monden zwischen Abend, ist des HERRN Passah. Und am fünfzehnten desselben Monden ist das Fest der ungesäuerten Brote des HERRN; da sollt ihr sieben Tage ungesäuert Brot essen. Der erste Tag soll heilig unter euch heißen, da ihr zusammenkommt; da sollt ihr keine Dienstarbeit tun und dem HERRN opfern sieben Tage. Der siebente Tag soll auch heilig heißen, da ihr zusammenkommt; da sollt ihr auch keine Dienstarbeit tun. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr ins Land kommt, das ich euch geben werde, und werdet es ernten, so sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen. Da soll die Garbe gewebt werden vor dem HERRN, daß es von euch angenehm sei; solches soll aber der Priester tun des andern Tages nach dem Sabbat. Und sollt des Tages, da eure Garbe gewebt wird, ein Brandopfer dem HERRN tun von einem Lamm, das ohne Wandel und jährig sei, samt dem Speisopfer, zwei Zehnten Semmelmehl mit Öl gemengt, zum Opfer dem HERRN eines süßen Geruchs; dazu das Trankopfer, ein Viertel Hin Weins. Und sollt kein neu Brot, noch Sangen, noch Korn zuvor essen, bis auf den Tag, da ihr eurem GOtt Opfer bringet. Das soll ein Recht sein euren Nachkommen in allen euren Wohnungen. D agen sollt ihr zählen vom andern Tage des Sabbats, da ihr die Webegarbe brachtet, sieben ganzer Sabbate; bis an den andern Tag des siebenten Sabbats, nämlich fünfzig Tage sollt ihr zählen, und neu Speisopfer dem HERRN opfern. Und sollt es aus allen euren Wohnungen opfern, nämlich zwei Webebrote von zwei Zehnten Semmelmehl, gesäuert und gebacken, zu Erstlingen dem HERRN. Und sollt herzubringen neben eurem Brot sieben jährige Lämmer ohne Wandel und einen jungen Farren und zwei Widder. Das soll des HERRN Brandopfer, Speisopfer und Trankopfer sein; das ist ein Opfer eines süßen Geruchs dem HERRN. Dazu sollt ihr machen einen Ziegenbock zum Sündopfer und zwei jährige Lämmer zum Dankopfer. Und der Priester soll‘s weben samt dem Brot der Erstlinge vor dem HERRN und den zweien Lämmern; und soll dem HERRN heilig und des Priesters sein. Und sollt diesen Tag ausrufen, denn er soll unter euch heilig heißen, da ihr zusammenkommt; keine Dienstarbeit sollt ihr tun. Ein ewiges Recht soll das sein bei euren Nachkommen in allen euren Wohnungen. Wenn ihr aber euer Land erntet, sollt ihr‘s nicht gar auf dem Felde einschneiden, auch nicht alles genau auflesen, sondern sollt es den Armen und Fremdlingen lassen. Ich bin der HErr, euer GOtt. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich: Am ersten Tage des siebenten Monden sollt ihr den heiligen Sabbat des Blasens zum Gedächtnis halten, da ihr zusammenkommt. Da sollt ihr keine Dienstarbeit tun und sollt dem HERRN opfern. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Des zehnten Tages in diesem siebenten Monden ist der Versöhnetag. Der soll bei euch heilig heißen, daß ihr zusammen kommt; da sollt ihr euren Leib kasteien und dem HERRN opfern. Und sollt keine Arbeit tun an diesem Tage; denn es, ist der Versöhnetag, daß ihr versöhnt werdet vor dem HERRN, eurem GOtt. Denn wer seinen Leib nicht kasteit an diesem Tage, der soll aus seinem Volk gerottet werden. Und wer dieses Tages irgend eine Arbeit tut, den will ich vertilgen aus seinem Volk. Darum sollt ihr keine Arbeit tun. Das soll ein ewiges Recht sein euren Nachkommen in allen euren Wohnungen. Es ist euer großer Sabbat, daß ihr eure Leiber kasteiet. Am neunten Tage des Monden, zu Abend, sollt ihr diesen Sabbat halten, von Abend an bis wieder zu Abend. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich: Am fünfzehnten Tage dieses siebenten Monden ist das Fest der Laubhütten sieben Tage dem HERRN. Der erste Tag soll heilig heißen, daß ihr zusammenkommt; keine Dienstarbeit sollt ihr tun. Sieben Tage sollt ihr dem HERRN opfern. Der achte Tag soll auch heilig heißen, daß ihr zusammenkommt, und sollt euer Opfer dem HERRN tun; denn es ist der Versammlungstag; keine Dienstarbeit sollt ihr tun. Das sind die Feste des HERRN, die ihr sollt für heilig halten, daß ihr zusammenkommt und dem HERRN Opfer tut, Brandopfer, Speisopfer, Trankopfer und andere Opfer, ein jegliches nach seinem Tage, ohne was der Sabbat des HERRN und eure Gaben und Gelübde und freiwillige Gaben sind, die ihr dem HERRN gebet. So sollt ihr nun am fünfzehnten Tage des siebenten Monden, wenn ihr das Einkommen vom Lande eingebracht habt, das Fest des HERRN halten sieben Tage lang. Am ersten Tage ist es Sabbat, und am achten Tage ist es auch Sabbat. Und sollt am ersten Tage Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmenzweige und Maien von dichten Bäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem HERRN, eurem GOtt. Und sollt also dem HERRN des Jahrs das Fest halten sieben Tage. Das soll ein ewiges Recht sein bei euren Nachkommen, daß sie im siebenten Monden also feiern. Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen; wer einheimisch ist in Israel, der soll in Laubhütten wohnen, daß eure Nachkommen wissen, wie ich die Kinder Israel habe lassen in Hütten wohnen, da ich sie aus Ägyptenland führte. Ich bin der HErr, euer GOtt. Und Mose sagte den Kindern Israel solche Feste des HERRN. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Gebeut den Kindern Israel, daß sie zu dir bringen gestoßen lauter Baumöl zu Lichtern, das oben in die Lampen täglich getan werde, außen vor dem Vorhang des Zeugnisses in der Hütte des Stifts. Und Aaron soll‘s zurichten des Abends und des Morgens vor dem HERRN täglich. Das sei ein ewiges Recht euren Nachkommen. Er soll aber die Lampen auf dem feinen Leuchter zurichten vor dem HERRN täglich. Und sollst Semmelmehl nehmen und davon zwölf Kuchen backen; zwei Zehnten soll ein Kuchen haben. Und sollst sie legen je sechs auf eine Schicht auf den feinen Tisch vor dem HERRN. Und sollst auf dieselben legen reinen Weihrauch, daß es seien Denkbrote zum Feuer dem HERRN. Alle Sabbate für und für soll er sie zurichten vor dem HERRN, von den Kindern Israel, zum ewigen Bunde. Und sollen Aarons und seiner Söhne sein, die sollen sie essen an heiliger Stätte; denn das ist sein Allerheiligstes von den Opfern des HERRN zum ewigen Recht. E s ging aber aus eines israelitischen Weibes Sohn, der eines ägyptischen Mannes Kind war, unter den Kindern Israel und zankte sich im Lager mit einem israelitischen Manne und lästerte den Namen und fluchte. Da brachten sie ihn zu Mose (seine Mutter aber hieß Selomith, eine Tochter Dibris, vom Stamm Dan) und legten ihn gefangen, bis ihnen klare Antwort würde durch den Mund des HERRN. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Führe den Flucher hinaus vor das Lager und laß alle, die es gehört haben, ihre Hände auf sein Haupt legen und laß ihn die ganze Gemeine steinigen. Und sage den Kindern Israel: Welcher seinem GOtt flucht, der soll seine Sünde tragen. Welcher des HERRN Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeine soll ihn steinigen. Wie der Fremdling, so soll auch der Einheimische sein: wenn er den Namen lästert, so soll er sterben. W er irgend einen Menschen erschlägt, der soll des Todes sterben. Wer aber ein Vieh erschlägt, der soll‘s bezahlen, Leib um Leib. Und wer seinen Nächsten verletzet, dem soll man tun wie er getan hat: Schade um Schade, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er hat einen Menschen verletzet, so soll man ihm wieder tun. Also daß, wer ein Vieh erschlägt, der soll‘s bezahlen; wer aber einen Menschen erschlägt, der soll sterben. Es soll einerlei Recht unter euch sein, dem Fremdling wie dem Einheimischen; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Mose aber sagte es den Kindern Israel; und führten den Flucher aus vor das Lager und steinigten ihn. Also taten die Kinder Israel, wie der HERR Mose geboten hatte. U nd der HERR redete mit Mose auf dem Berge Sinai und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr ins Land kommt, das ich euch geben werde, so soll das Land seine Feier dem HERRN feiern, daß du sechs Jahre dein Feld besäest und sechs Jahre deinen Weinberg beschneidest und sammelst die Früchte ein. Aber im siebenten Jahr soll das Land seine große Feier dem HERRN feiern, darin du dein Feld nicht besäen noch deinen Weinberg beschneiden sollst. Was aber von ihm selber nach deiner Ernte wächst, sollst du nicht ernten, und die Trauben, so ohne deine Arbeit wachsen, sollst du nicht lesen, dieweil es ein Feierjahr ist des Landes. Sondern die Feier des Landes sollt ihr darum halten, daß du davon essest, dein Knecht, deine Magd, dein Taglöhner, dein Hausgenoß, dein Fremdling bei dir, dein Vieh und die Tiere in deinem Lande. Alle Früchte sollen Speise sein. U nd du sollst zählen solcher Feierjahre sieben, daß sieben Jahre siebenmal gezählt werden und die Zeit der sieben Feierjahre mache neunundvierzig Jahre. Da sollst du die Posaune lassen blasen durch all euer Land am zehnten Tage des siebenten Monden, eben am Tage der Versöhnung. Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt es ein Erlaßjahr heißen im Lande allen, die drinnen wohnen; denn es ist euer Halljahr, da soll ein jeglicher bei euch wieder zu seiner Habe und zu seinem Geschlecht kommen. Denn das fünfzigste Jahr ist euer Halljahr; ihr sollt nicht säen, auch, was von ihm selber wächst, nicht ernten, auch was ohne Arbeit wächst im Weinberge, nicht lesen. Denn das Halljahr soll unter euch heilig sein. Ihr sollt aber essen, was das Feld trägt. Das ist das Halljahr, da jedermann wieder zu dem Seinen kommen soll. Wenn du nun etwas deinem Nächsten verkaufst oder ihm etwas abkaufst, soll keiner seinen Bruder übervorteilen, sondern nach der Zahl vom Halljahr an sollst du es von ihm kaufen; und was die Jahre hernach tragen mögen, so hoch soll er dir‘s verkaufen. Nach der Menge der Jahre sollst du den Kauf steigern und nach der Wenige der Jahre sollst du den Kauf ringern; denn er soll dir‘s, nachdem es tragen mag, verkaufen. So übervorteile nun keiner seinen Nächsten, sondern fürchte dich vor deinem GOtt; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Darum tut nach meinen Satzungen und haltet meine Rechte, daß ihr danach tut, auf daß ihr im Lande sicher wohnen möget. Denn das Land soll euch seine Früchte geben, daß ihr zu essen genug habt und sicher darinnen wohnt. Und ob du würdest sagen: Was sollen wir essen im siebenten Jahr? denn wir säen nicht, so sammeln wir auch kein Getreide ein: da will ich meinem Segen über euch im sechsten Jahr gebieten, daß er soll dreier Jahre Getreide machen, daß ihr säet im achten Jahr und von dem alten Getreide eßt bis in das neunte Jahr, daß ihr vom alten eßt, bis wieder neu Getreide kommt. Darum sollt ihr das Land nicht verkaufen ewiglich; denn das Land ist mein, und ihr seid Fremdlinge und Gäste vor mir. Und sollt in all eurem Lande das Land zu lösen geben. W enn dein Bruder verarmt und verkauft dir seine Habe, und sein nächster Freund kommt zu ihm, daß er‘s löse, so soll er‘s lösen, was sein Bruder verkauft hat. Wenn aber jemand keinen Löser hat und kann mit seiner Hand so viel zuwege bringen, daß er‘s ein Teil löse, so soll man rechnen von dem Jahr, da er‘s hat verkauft, und dem Verkäufer die übrigen Jahre wieder einräumen, daß er wieder zu seiner Habe komme. Kann aber seine Hand nicht so viel finden, daß eines Teils ihm wieder werde, so soll, daß er verkauft hat, in der Hand des Käufers sein bis zum Halljahr; in demselben soll es ausgehen, und er wieder zu seiner Habe kommen. Wer ein Wohnhaus verkauft innerhalb der Stadtmauer, der hat ein ganz Jahr Frist, dasselbe wieder zu lösen; das soll die Zeit sein, darinnen er‘s lösen mag. Wo er‘s aber nicht löset, ehe denn das ganze Jahr um ist, so soll‘s der Käufer ewiglich behalten und seine Nachkommen, und soll nicht los ausgehen im Halljahr. Ist‘s aber ein Haus auf dem Dorfe, da keine Mauer um ist, das soll man dem Felde des Landes gleich rechnen und soll los werden und im Halljahr ledig ausgehen. Die Städte der Leviten und die Häuser in den Städten, da ihre Habe innen ist, mögen immerdar gelöst werden. Wer etwas von den Leviten löset, der soll‘s verlassen im Halljahr, es sei Haus oder Stadt, das er besessen hat; denn die Häuser in Städten der Leviten sind ihre Habe unter den Kindern Israel. Aber das Feld vor ihren Städten soll man nicht verkaufen; denn das ist ihr Eigentum ewiglich. W enn dein Bruder verarmt und neben dir abnimmt, so sollst du ihn aufnehmen als einen Fremdling oder Gast, daß er lebe neben dir. Und sollst nicht Wucher von ihm nehmen noch Übersatz, sondern sollst dich vor deinem GOtt fürchten, auf daß dein Bruder neben dir leben könne. Denn du sollst ihm dein Geld nicht auf Wucher tun, noch deine Speise auf Übersatz austun. Denn ich bin der HErr, euer GOtt, der euch aus Ägyptenland geführt hat, daß ich euch das Land Kanaan gäbe und euer GOtt wäre. W enn dein Bruder verarmt neben dir und verkauft sich dir, so sollst du ihn nicht lassen dienen als einen Leibeigenen, sondern wie ein Taglöhner und Gast soll er bei dir sein und bis an das Halljahr bei dir dienen. Dann soll er von dir los ausgehen und seine Kinder mit ihm; und soll wiederkommen zu seinem Geschlecht und zu seiner Väter Habe. Denn sie sind meine Knechte, die ich aus Ägyptenland geführt habe; darum soll man sie nicht auf leibeigene Weise verkaufen. Und sollst nicht mit der Strenge über sie herrschen, sondern dich fürchten vor deinem GOtt. Willst du aber leibeigene Knechte und Mägde haben, so sollst du sie kaufen von den Heiden, die um euch her sind, von den Gästen, die Fremdlinge unter euch sind, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen: dieselben sollt ihr zu eigen haben und sollt sie besitzen, und eure Kinder nach euch, zum Eigentum für und für; die sollt ihr leibeigene Knechte sein lassen. Aber über eure Brüder, die Kinder Israel, soll keiner des andern herrschen mit der Strenge. Wenn irgend ein Fremdling oder Gast bei dir zunimmt, und dein Bruder neben ihm verarmt und sich dem Fremdling oder Gast bei dir oder jemand von seinem Stamm verkauft, so soll er nach seinem Verkaufen Recht haben, wieder los zu werden, und es mag ihn jemand unter seinen Brüdern lösen, oder sein Vetter oder Vetters Sohn, oder sonst sein nächster Blutsfreund seines Geschlechts; oder so seine selbst Hand so viel erwirbt, so soll er sich lösen. Und soll mit seinem Käufer rechnen vom Jahr an, da er sich verkauft hatte, bis aufs Halljahr; und das Geld soll nach der Zahl der Jahre seines Verkaufens gerechnet werden; und soll sein Taglohn der ganzen Zeit mit einrechnen. Sind noch viel Jahre bis an das Halljahr, so soll er nach denselben desto mehr zu lösen geben, danach er gekauft ist. Sind aber wenig Jahre übrig bis an das Halljahr, so soll er auch danach wieder geben zu seiner Lösung und soll sein Taglohn von Jahr zu Jahr mit einrechnen. Und sollst nicht lassen mit der Strenge über ihn herrschen vor deinen Augen. Wird er aber auf diese Weise sich nicht lösen, so soll er im Halljahr los ausgehen und seine Kinder mit ihm. Denn die Kinder Israel sind meine Knechte, die ich aus Ägyptenland geführt habe. Ich bin der HErr, euer GOtt. I hr sollt euch keinen Götzen machen noch Bild, und sollt euch keine Säule aufrichten, noch keinen Malstein setzen in eurem Lande, daß ihr davor anbetet; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Haltet meine Sabbate und fürchtet euch vor meinem Heiligtum! Ich bin der HErr. Werdet ihr in meinen Satzungen wandeln und meine Gebote halten und tun, so will, ich euch regen geben zu seiner Zeit, und das Land soll sein Gewächs geben und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen. Und die Dreschzeit soll reichen bis zur Weinernte, und die Weinernte soll reichen bis zur Zeit der Saat. Und sollt Brots die Fülle haben und sollt sicher in eurem Lande wohnen. Ich will Frieden geben in eurem Lande, daß ihr schlafet, und euch niemand schrecke. Ich will die bösen Tiere aus eurem Lande tun, und soll kein Schwert durch euer Land gehen. Ihr sollt eure Feinde jagen, und sie sollen vor euch her ins Schwert fallen. Euer fünf sollen hundert jagen, und euer hundert sollen zehntausend jagen; denn eure Feinde sollen vor euch her fallen ins Schwert. Und ich will mich zu euch wenden und will euch wachsen und mehren lassen und will meinen Bund euch halten. Und sollt von dem Firnen essen, und wenn das Neue kommt, das Firne wegtun. Ich will meine Wohnung unter euch haben, und meine Seele soll euch nicht verwerfen. Und will unter euch wandeln und will euer GOtt sein; so sollt ihr mein Volk sein. Denn ich bin der HErr, euer GOtt, der euch aus Ägyptenland geführt hat, daß ihr nicht ihre Knechte wäret, und habe euer Joch zerbrochen und habe euch aufgerichtet wandeln lassen. W erdet ihr aber mir nicht gehorchen und nicht tun diese Gebote alle, und werdet meine Satzungen verachten, und eure Seele meine Rechte verwerfen, daß ihr nicht tut alle meine Gebote, und werdet meinen Bund lassen anstehen, so will ich euch auch solches tun: Ich will euch heimsuchen mit Schrecken, Schwulst und Fieber, daß euch die Angesichte verfallen und der Leib verschmachte; ihr sollt umsonst euren Samen säen, und eure Feinde sollen ihn fressen. und ich will mein Antlitz wider euch stellen, und sollt geschlagen werden vor euren Feinden; und die euch hassen, sollen über euch herrschen; und sollt fliehen, da euch niemand jaget. So ihr aber über das noch nicht mir gehorcht, so will ich‘s noch siebenmal mehr machen, euch zu strafen um eure Sünde, daß ich euren Stolz und Halsstarrigkeit breche; und will euren Himmel wie Eisen und eure Erde wie Erz machen. Und eure Mühe und Arbeit soll verloren sein, daß euer Land sein Gewächs nicht gebe und die Bäume im Lande ihre Früchte nicht bringen. Und wo ihr mir entgegen wandelt und mich nicht hören wollt, so will ich‘s noch siebenmal mehr machen, auf euch zu schlagen um eurer Sünde willen. Und will wilde Tiere unter euch senden, die sollen eure Kinder fressen und euer Vieh zerreißen und euer weniger machen; und eure Straßen sollen wüste werden. Werdet ihr euch aber damit noch nicht von mir züchtigen lassen und mir entgegen wandeln, will ich euch auch entgegen wandeln und will euch noch siebenmal mehr schlagen um eurer Sünde willen. Und will ein Racheschwert über euch bringen, das meinen Bund rächen soll. Und ob ihr euch in eure Städte versammelt, will ich doch die Pestilenz unter euch senden und will euch in eurer Feinde Hände geben. Dann will ich euch den Vorrat des Brots verderben, daß zehn Weiber sollen euer Brot in einem Ofen backen, und euer Brot soll man mit Gewicht auswägen, und wenn ihr eßt, sollt ihr nicht satt werden. Werdet ihr aber dadurch mir noch nicht gehorchen und mir entgegen wandeln, so will ich auch euch im Grimm entgegen wandeln und will euch siebenmal mehr strafen um eure Sünde, daß ihr sollt eurer Söhne und Töchter Fleisch fressen. Und will eure Höhen vertilgen und eure Bilder ausrotten; und will eure Leichname auf eure Götzen werfen; und meine Seele wird an euch Ekel haben. Und will eure Städte wüste machen und eures Heiligtums Kirchen einreißen; und will euren süßen Geruch nicht riechen. Also will ich das Land wüste machen, daß eure Feinde, so drinnen wohnen, sich davor entsetzen werden. Euch aber will ich unter die Heiden streuen und das Schwert ausziehen hinter euch her, daß euer Land soll wüste sein und eure Städte verstört. Alsdann wird das Land ihm seine Feier gefallen lassen, solange es wüste liegt, und ihr in der Feinde Land seid; ja, dann wird das Land feiern und ihm seine Feier gefallen lassen, solange es wüste liegt, darum daß es nicht feiern konnte, da ihr‘s solltet feiern lassen, da ihr drinnen wohntet. Und denen; die von euch überbleiben, will ich ein feig Herz machen in ihrer Feinde Land, daß sie soll ein rauschend Blatt jagen; und sollen fliehen davor, als jagte sie ein Schwert, und fallen, da sie niemand jaget. Und soll einer über den andern hinfallen, gleich als vor dem Schwert, und doch sie niemand jaget; und ihr sollt euch nicht auflehnen dürfen wider eure Feinde. Und ihr sollt umkommen unter den Heiden, und eurer Feinde Land soll euch fressen. Welche aber von euch überbleiben, die sollen in ihrer Mißtat verschmachten in der Feinde Land; auch in ihrer Väter Mißtat sollen sie verschmachten. D a werden sie denn bekennen ihre Mißtat und ihrer Väter Mißtat, damit sie sich an mir versündigt und mir entgegen gewandelt haben. Darum will ich auch ihnen entgegen wandeln und will sie in ihrer Feinde Land wegtreiben. Da wird sich ja ihr unbeschnittenes Herz demütigen, und dann werden sie ihnen die Strafe ihrer Mißtat gefallen lassen. Und ich werde gedenken an meinen Bund mit Jakob und an meinen Bund mit Isaak und an meinen Bund mit Abraham und werde an das Land gedenken, das von ihnen verlassen ist und ihm seine Feier gefallen lässet, dieweil es wüste von ihnen liegt, und sie ihnen die Strafe ihrer Mißtat gefallen lassen, darum daß sie meine Rechte verachtet, und ihre Seele an meinen Satzungen Ekel gehabt hat. Auch wenn sie schon in der Feinde Land sind, habe ich sie gleichwohl nicht verworfen, und ekelt mich ihrer nicht also, daß es mit ihnen aus sein sollte, und mein Bund mit ihnen sollte nicht mehr gelten; denn ich bin der HErr, ihr GOtt. Und will über sie an meinen ersten Bund gedenken, da ich sie aus Ägyptenland führte vor den Augen der Heiden, daß ich ihr GOtt wäre, ich der HErr. Dies sind die Satzungen und Rechte und Gesetze, die der HERR zwischen ihm und den Kindern Israel gestellt hat auf dem Berge Sinai durch die Hand Moses. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn jemand dem HERRN ein besonder Gelübde tut, daß er seinen Leib schätzet, so soll das die Schätzung sein: Ein Mannsbild, zwanzig Jahre alt, bis ins sechzigste Jahr, sollst du schätzen auf fünfzig silberne Sekel nach dem Sekel des Heiligtums; ein Weibsbild auf dreißig Sekel. Von fünf Jahren bis auf zwanzig Jahre sollst du ihn schätzen auf zwanzig Sekel, wenn‘s ein Mannsbild ist; ein Weibsbild aber auf zehn Sekel. Von einem Monden an bis auf fünf Jahre sollst du ihn schätzen auf fünf silberne Sekel, wenn‘s ein Mannsbild ist; ein Weibsbild aber auf drei silberne Sekel. Ist er aber sechzig Jahre alt und drüber, so sollst du ihn schätzen auf fünfzehn Sekel, wenn‘s ein Mannsbild ist; ein Weibsbild aber auf zehn Sekel. Ist er aber zu arm zu solcher Schätzung, so soll er sich vor den Priester stellen, und der Priester soll ihn schätzen; er soll ihn aber schätzen, nachdem seine Hand, des, der gelobt hat, erwerben kann. Ist‘s aber ein Vieh, das man dem HERRN opfern kann: alles, was man des dem HERRN gibt, ist heilig. Man soll‘s nicht wechseln noch wandeln, ein gutes um ein böses, oder ein böses um ein gutes. Wird‘s aber jemand wechseln; ein Vieh um das andere, so sollen sie beide dem HERRN heilig sein. Ist aber das Tier unrein, daß man‘s dem HERRN nicht opfern darf, so soll man‘s vor den Priester stellen. Und der Priester soll es schätzen, ob‘s gut oder böse sei; und es soll bei des Priesters Schätzen bleiben. Will‘s aber jemand lösen, der soll den Fünften über die Schätzung geben. Wenn jemand sein Haus heiligt, daß es dem HERRN heilig sei, das soll der Priester schätzen, ob‘s gut oder böse sei; und danach es der Priester schätzet, so soll‘s bleiben. So es aber der, so es geheiligt hat, will lösen, so soll er den fünften Teil des Geldes, über das es geschätzt ist, drauf geben, so soll‘s sein werden. Wenn jemand ein Stück Ackers von seinem Erbgut dem HERRN heiligt, so soll er geschätzt werden, nachdem er trägt. Trägt er ein Homor Gerste, so soll er fünfzig Sekel Silbers gelten. Heiligt er aber seinen Acker vom Halljahr an, so soll er nach seiner Würde gelten. Hat er ihn aber nach dem Halljahr geheiligt, so soll ihn der Priester rechnen nach den übrigen Jahren zum Halljahr und danach geringer schätzen; Will aber der, so ihn geheiligt hat, den Acker lösen, so soll er den fünften Teil des Geldes, über das er geschätzt ist, drauf geben, so soll er sein werden. Will er ihn aber nicht lösen, sondern verkauft ihn einem andern, so soll er ihn nicht mehr lösen, sondern derselbe Acker, wenn er im Halljahr los ausgeht, soll dem HERRN heilig sein, wie ein verbannter Acker; und soll des Priesters Erbgut sein. Wenn aber jemand einen Acker dem HERRN heiligt, den er gekauft hat, und nicht sein Erbgut ist, so soll ihn der Priester rechnen, was er gilt, bis an das Halljahr; und er soll desselben Tages solche Schätzung geben, daß er dem HERRN heilig sei. Aber im Halljahr soll er wieder gelangen an denselben, von dem er ihn gekauft hat, daß er sein Erbgut im Lande sei. Alle Würderung soll geschehen nach dem Sekel des Heiligtums. Ein Sekel aber macht zwanzig Gera. Die Erstgeburt unter dem Vieh, die dem HERRN sonst gebühret, soll niemand dem HERRN heiligen, es sei ein Ochse oder Schaf; denn es ist des HERRN. Ist aber an dem Vieh etwas Unreines, so soll man‘s lösen nach seiner Würde und drüber geben den Fünften. Will er‘s nicht lösen, so verkaufe man‘s nach seiner Würde. Man soll kein Verbanntes verkaufen, noch lösen, das jemand dem HERRN verbannt von allem, das sein ist, es seien Menschen Vieh oder Erbacker; denn alles Verbannte ist das Allerheiligste dem HERRN. Man soll auch keinen verbannten Menschen lösen, sondern er soll des Todes sterben. Alle Zehnten im Lande, beide von Samen des Landes und von Früchten der Bäume, sind des HERRN und sollen dem HERRN heilig sein. Will aber jemand seinen Zehnten lösen, der soll den Fünften drüber geben. Und alle Zehnten von Rindern und Schafen, und was unter der Rute geht, das ist ein heiliger Zehnte dem HERRN. Man soll nicht fragen, ob‘s gut oder böse sei; man soll‘s auch nicht wechseln. Wird es aber jemand wechseln, so soll beides heilig sein und nicht gelöst werden. Dies sind die Gebote, die der HERR gebot an die Kinder Israel auf dem Berge Sinai. U nd der HERR redete mit Mose in der Wüste Sinai in der Hütte des Stifts am ersten Tage des andern Monden im andern Jahr, da sie aus Ägyptenland gegangen waren, und sprach: Nehmt die Summa der ganzen Gemeine der Kinder Israel nach ihren Geschlechtern und ihrer Väter Häusern und Namen: alles, was männlich ist, von Haupt zu Haupt; von zwanzig Jahren an und drüber, was ins Heer zu ziehen taugt in Israel; und sollt sie zählen nach ihren Heeren, du und Aaron. Und sollt zu euch nehmen je vom Geschlecht einen Hauptmann über seines Vaters Haus. Dies sind aber die Namen der Hauptleute, die neben euch stehen sollen: Von Ruben sei Elizur, der Sohn Sedeurs. Von Simeon sei Selumiel, der Sohn Zuri-Saddais. Von Juda sei Nahesson, der Sohn Amminadabs. Von Isaschar sei Nethaneel, der Sohn Zuars. Von Sebulon sei Eliab, der Sohn Helons. Von den Kindern Joseph: Von Ephraim sei Elisama, der Sohn Ammihuds. Von Manasse sei Gamliel, der Sohn Pedazurs. Von Benjamin sei Abidan, der Sohn Gideonis. Von Dan sei Ahieser, der Sohn Ammi-Saddais. Von Asser sei Pagiel, der Sohn Ochrans. Von Gad sei Eliasaph, der Sohn Deguels. Von Naphthali sei Ahira, der Sohn Enans. Das sind die Vornehmsten der Gemeine, die Hauptleute unter den Stämmen ihrer Väter, die da Häupter und Fürsten in Israel waren. Und Mose und Aaron nahmen sie zu sich, wie sie da mit Namen genannt sind, und sammelten auch die ganze Gemeine am ersten Tage des andern Monden und rechneten sie nach ihrer Geburt, nach ihren Geschlechtern und Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren an und drüber, von Haupt zu Haupt, wie der HERR Mose geboten hatte, und zählten sie in der Wüste Sinai. Der Kinder Ruben, des ersten Sohns Israels, nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von Haupt zu Haupt, alles, was männlich war, von zwanzig Jahren und drüber, und ins Heer zu ziehen taugte, wurden gezählt zum Stamm Ruben sechsundvierzigtausend und fünfhundert. Der Kinder Simeon nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern, Zahl und Namen, von Haupt zu Haupt, alles, was männlich war, von zwanzig Jahren und drüber, und ins Heer zu ziehen taugte, wurden gezählt zum Stamm Simeon neunundfünfzigtausend und dreihundert. Der Kinder Gad nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden gezählt vom Stamm Gad fünfundvierzigtausend sechshundertundfünfzig. Der Kinder Juda nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden gezählt vom Stamm Juda vierundsiebzigtausend und sechshundert. Der Kinder Isaschar nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden gezählt zum Stamm Isaschar vierundfünfzigtausend und vierhundert. Der Kinder Sebulon nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden gezählt zum Stamm Sebulon siebenundfünfzigtausend und vierhundert. Der Kinder Joseph von Ephraim nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden gezählt zum Stamm Ephraim vierzigtausend und fünfhundert. Der Kinder Manasse nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden zum Stamm Manasse gezählt zweiunddreißigtausend und zweihundert. Der Kinder Benjamin nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden zum Stamm Benjamin gezählt fünfunddreißigtausend und vierhundert. Der Kinder Dan nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden gezählt zum Stamm Dan zweiundsechzigtausend und siebenhundert. Der Kinder Asser nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden zum Stamm Asser gezählt einundvierzigtausend und fünfhundert. Der Kinder Naphthali nach ihrer Geburt, Geschlecht, ihrer Väter Häusern und Namen, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zu ziehen taugte, wurden zum Stamm Naphthali gezählt dreiundfünfzigtausend und vierhundert. Dies sind, die Mose und Aaron zählten, samt den zwölf Fürsten Israels, deren je einer über ein Haus ihrer Väter war. Und die Summa der Kinder Israel nach ihrer Väter Häusern, von zwanzig Jahren und drüber, was ins Heer zuziehen taugte in Israel, deren war sechsmalhunderttausend und dreitausend fünfhundertundfünzig. Aber die Leviten nach ihrer Väter Stamm wurden nicht mit unter gezählt. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Den Stamm Levi sollst du nicht zählen, noch ihre Summa nehmen unter den Kindern Israel, sondern du sollst sie ordnen zur Wohnung bei dem Zeugnis und zu allem Geräte und zu allem, was dazu gehört. Und sie sollen die Wohnung tragen und alles Geräte; und sollen sein pflegen und um die Wohnung her sich lagern. Und wenn man reisen soll, so sollen die Leviten die Wohnung abnehmen. Wenn aber das Heer zu lagern ist, sollen sie die Wohnung aufschlagen. Und wo ein Fremder sich dazu machet, der soll sterben. Die Kinder Israel sollen sich lagern, ein jeglicher in sein Lager und bei dem Panier seiner Schar. Aber die Leviten sollen sich um die Wohnung des Zeugnisses her lagern, auf daß nicht ein Zorn über die Gemeine der Kinder Israel komme; darum sollen die Leviten der Hut warten an der Wohnung des Zeugnisses. Und die Kinder Israel taten alles, wie der HERR Mose geboten hatte. U nd der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: Die Kinder Israel sollen vor der Hütte des Stifts umher sich lagern, ein jeglicher unter seinem Panier und Zeichen nach ihrer Väter Hause. Gegen Morgen soll sich lagern Juda mit seinem Panier und Heer; ihr Hauptmann Nahesson, der Sohn Amminadabs; und sein Heer an der Summa vierundsiebzigtausend und sechshundert. Neben ihm soll sich lagern der Stamm Isaschar; ihr Hauptmann Nethaneel, der Sohn Zuars; und sein Heer an der Summa vierundfünfzigtausend und vierhundert. Dazu der Stamm Sebulon; ihr Hauptmann Eliab, der Sohn Helons; sein Heer an der Summa siebenundfünfzigtausend und vierhundert. Daß alle, die ins Lager Judas gehören, seien an der Summa hundertundsechsundachtzigtausend und vierhundert, die zu ihrem Heere gehören; und sollen vornean ziehen. Gegen Mittag soll liegen das Gezelt und Panier Rubens mit ihrem Heer; ihr Hauptmann Elizur, der Sohn Sedeurs; und sein Heer an der Summa sechsundvierzigtausend fünfhundert. Neben ihm soll sich lagern der Stamm Simeon; ihr Hauptmann Selumiel, der Sohn Zuri-Saddais; und sein Heer an der Summa neunundfünfzigtausend dreihundert. Dazu der Stamm Gad; ihr Hauptmann Eliasaph, der Sohn Reguels; und sein Heer an der Summa fünfundvierzigtausend sechshundertundfünfzig. Daß alle, die ins Lager Rubens gehören, seien an der Summa hundertundeinundfünfzigtausend vierhundertundfünfzig, die zu ihrem Heer gehören; und sollen die andern im Ausziehen sein. Danach soll die Hütte des Stifts ziehen mit dem Lager der Leviten mitten unter den Lagern; und wie sie sich lagern, so sollen sie auch ziehen, ein jeglicher an seinem Ort; unter seinem Panier. Gegen Abend soll liegen das Gezelt und Panier Ephraims mit ihrem Heer; ihr Hauptmann soll sein Elisama, der Sohn Ammihuds; und sein Heer an der Summa vierzigtausend und fünfhundert. Neben ihm soll sich lagern der Stamm Manasse; ihr Hauptmann Gamliel, der Sohn Pedazurs; sein Heer an der Summa zweiunddreißigtausend und zweihundert. Dazu der Stamm Benjamin; ihr Hauptmann Abidan, der Sohn Gideonis; sein Heer an der Summa fünfunddreißigtausend und vierhundert. Daß alle, die ins Lager Ephraims gehören, seien an der Summa hundertundachttausend und einhundert, die zu seinem Heer gehören; und sollen die dritten im Ausziehen sein. Gegen Mitternacht soll liegen das Gezelt und Panier Dans mit ihrem Heer; ihr Hauptmann Ahieser der Sohn Ammi-Saddais; sein Heer an der Summa zweiundsechzigtausend und siebenhundert. Neben ihm soll sich lagern der Stamm Asser; ihr Hauptmann Pagel, der Sohn Ochrans; sein Heer an der Summa einundvierzigtausend und fünfhundert. Dazu der Stamm Naphthali; ihr Hauptmann Ahira, der Sohn Enans; sein Heer an der Summa dreiundfünfzigtausend und vierhundert. Daß alle, die ins Lager Dan gehören, seien an der Summa hundertundsiebenundfünfzigtausend und sechshundert; und sollen die letzten sein im Ausziehen mit ihrem Panier. Das ist die Summa der Kinder Israel nach ihrer Väter Häusern und Lagern mit ihren Heeren: sechshunderttausend und dreitausend fünfhundertundfünzig. Aber die Leviten wurden nicht in die Summa unter die Kinder Israel gezählt, wie der HERR Mose geboten hatte. Und die Kinder Israel taten alles, wie der HERR Mose geboten hatte, und lagerten sich unter ihre Paniere und zogen aus, ein jeglicher in seinem Geschlecht nach ihrer Väter Hause. D ies ist das Geschlecht Aarons und Moses zu der Zeit, da der HERR mit Mose redete auf dem Berge Sinai. Und dies sind die Namen der Söhne Aarons: Der Erstgeborne Nadab, danach Abihu, Eleazar und Ithamar. Das sind die Namen der Söhne Aarons, die zu Priestern gesalbt waren und ihre Hände gefüllt zum Priestertum. Aber Nadab und Abihu starben vor dem HERRN, da sie fremdes Feuer opferten vor dem HERRN in der Wüste Sinai; und hatten keine Söhne. Eleazar aber und Ithamar pflegten des Priesteramts unter ihrem Vater Aaron. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Bringe den Stamm Levi herzu und stelle sie vor den Priester Aaron, daß sie ihm dienen und seiner und der ganzen Gemeine Hut warten vor der Hütte des Stifts und dienen am Dienst der Wohnung; und warten alles Gerätes der Hütte des Stifts und der Hut der Kinder Israel, zu dienen am Dienst der Wohnung. Und sollst die Leviten Aaron und seinen Söhnen zuordnen zum Geschenk von den Kindern Israel. Aaron aber und seine Söhne sollst du setzen, daß sie ihres Priestertums warten. Wo ein Fremder sich herzutut, der soll sterben. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Siehe, ich habe die Leviten genommen unter den Kindern Israel für alle Erstgeburt, die da Mutter brechen unter den Kindern Israel, also daß die Leviten sollen mein sein. Denn die Erstgeburten sind mein, seit der Zeit ich alle Erstgeburt schlug in Ägyptenland; da heiligte ich mir alle Erstgeburt in Israel, von Menschen an bis auf das Vieh, daß sie mein sein sollen, ich der HErr. U nd der HERR redete mit Mose in der Wüste Sinai und sprach: Zähle die Kinder Levi nach ihrer Väter Häusern und Geschlechtern, alles, was männlich ist, eines Monden alt und drüber. Also zählte sie Mose nach dem Wort des HERRN, wie er geboten hatte. Und waren dies die Kinder Levi mit Namen: Gerson, Kahath, Meran. Die Namen aber der Kinder Gersons in ihrem Geschlecht waren: Libni und Simei. Die Kinder Kahaths in ihrem Geschlecht waren: Amram, Jezehar, Hebron und Usiel. Die Kinder Meraris in ihrem Geschlecht waren: Maheli und Musi. Dies sind die Geschlechter Levis nach, ihrer Väter Hause. Dies sind die Geschlechter von Gerson: Die Libniter und Simeiter. Deren Summa war an der Zahl gefunden siebentausend und fünfhundert, alles, was männlich war eines Monden alt und drüber. Und dasselbe Geschlecht der Gersoniter sollen sich lagern hinter der Wohnung gegen den Abend. Ihr Oberster sei Eliasaph, der Sohn Laels. Und sie sollen warten an der Hütte des Stifts, nämlich der Wohnung und der Hütte und ihrer Decke und des Tuchs in der Tür der Hütte des Stifts, des Umhangs am Vorhofe und des Tuchs in der Tür des Vorhofs, welcher um die Wohnung und um den Altar hergeht, und seiner Seile, und alles, was zu seinem Dienst gehört. Dies sind die Geschlechter von Kahath: Die Amramiten, die Jezehariten, die Hebroniten und Usieliten, was männlich war, eines Monden alt und drüber, an der Zahl achttausend und sechshundert, die der Hut des Heiligtums warten. Und sollen sich lagern an die Seite der Wohnung gegen Mittag. Ihr Oberster sei Elizaphan, der Sohn Usiels. Und sie sollen warten der Lade, des Tisches, des Leuchters, des Altars und alles Gerätes des Heiligtums, daran sie dienen, und des Tuchs, und was zu seinem Dienst gehört. Aber der Oberste über alle Obersten der Leviten soll Eleazar sein, Aarons Sohn, des Priesters, über die, so verordnet sind, zu warten der Hut des Heiligtums. Dies sind die Geschlechter Meraris: Die Maheliter und Musiter, die an der Zahl waren sechstausend und zweihundert, alles, was männlich war, eines Monden alt und drüber. Ihr Oberster sei Zuriel, der Sohn Abihails. Und sollen sich lagern an die Seite der Wohnung gegen Mitternacht. Und ihr Amt soll sein, zu warten der Bretter und Riegel und Säulen und Füße der Wohnung und alles seines Gerätes und seines Dienstes, dazu der Säulen um den Vorhof her mit den Füßen und Nägeln und Seilen. Aber vor der Wohnung und vor der Hütte des Stifts gegen Morgen sollen sich lagern Mose und Aaron und seine Söhne, daß sie des Heiligtums warten und der Kinder Israel. Wenn sich ein Fremder herzutut, der soll sterben, Alle Leviten in der Summa, die Mose und Aaron zählten nach ihren Geschlechtern, nach dem Wort des HERRN, eitel Männlein, eines Monden alt und drüber, waren zweiundzwanzigtausend. U nd der HERR sprach zu Mose: Zähle alle Erstgeburt, was männlich ist unter den Kindern Israel, eines Monden alt und drüber, und nimm die Zahl ihrer Namen. Und sollst die Leviten mir, dem HERRN, aussondern für alle Erstgeburt der Kinder Israel und der Leviten Vieh für alle Erstgeburt unter dem Vieh der Kinder Israel, Und Mose zählte, wie ihm der HERR geboten hatte, alle Erstgeburt unter den Kindern Israel; und fand sich an der Zahl der Namen aller Erstgeburt, was männlich war, eines Monden alt und drüber, in ihrer Summa zweiundzwanzigtausend zweihundertunddreiundsiebzig. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Nimm die Leviten für alle Erstgeburt unter den Kindern Israel und das Vieh der Leviten für ihr Vieh, daß die Leviten mein, des HERRN, seien. Aber das Lösegeld von den zweihundertdreiundsiebzig überlängen Erstgeburten der Kinder Israel über der Leviten Zahl sollst du je fünf Sekel nehmen von Haupt zu Haupt, nach dem Sekel des Heiligtums (zwanzig Gera gilt ein Sekel), und sollst dasselbe Geld, das überläng ist über ihre Zahl, geben Aaron und seinen Söhnen. Da nahm Mose das Lösegeld, das überläng war über der Leviten Zahl, von den Erstgeburten der Kinder Israel, tausend dreihundertundfünfundsechzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, und gab‘s Aaron und seinen Söhnen nach dem Wort des HERRN, wie der HERR Mose geboten hatte. U nd der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: Nimm die Summa der Kinder Kahath aus den Kindern Levi nach ihrem Geschlecht und Väter Häusern, von dreißig Jahren an und drüber, bis ins fünfzigste Jahr, alle, die zum Heer taugen, daß sie tun die Werke in der Hütte des Stifts. Das soll aber das Amt der Kinder Kahath in der Hütte des Stifts sein, das das Allerheiligste ist: Wenn das Heer aufbricht, so soll Aaron und seine Söhne hineingehen und den Vorhang abnehmen und die Lade des Zeugnisses drein winden; und drauf tun die Decke von Dachsfellen und oben drauf eine ganze gelbe Decke breiten und seine Stangen dazu legen; und über den Schautisch auch eine gelbe Decke breiten und dazu legen die Schüsseln, Löffel, Schalen und Kannen, aus und ein zu gießen. Und das tägliche Brot soll dabei liegen. Und sollen drüber breiten eine rosinrote Decke und dieselbe bedecken mit einer Decke von Dachsfellen und seine Stangen dazu legen. Und sollen eine gelbe Decke nehmen und drein winden den Leuchter des Lichts und seine Lampen mit seinen Schneuzen und Näpfen und alle Ölgefäße, die zum Amt gehören. Und sollen um das alles tun eine Decke von Dachsfellen, und sollen sie auf Stangen legen. Also sollen sie auch über den güldenen Altar eine gelbe Decke breiten und dieselbe bedecken mit der Decke von Dachsfellen und seine Stangen dazu tun. Alle Geräte, damit sie schaffen im Heiligtum, sollen sie nehmen und gelbe Decken drüber tun und mit einer Decke von Dachsfellen decken und auf Stangen legen. Sie sollen auch die Asche vom Altar fegen und eine scharlachene Decke drüber breiten, und alle seine Geräte dazu legen, damit sie drauf schaffen: Kohlpfannen, Kreuel, Schaufeln, Becken, mit allem Geräte des Altars; und sollen drüber breiten eine Decke von Dachsfellen und seine Stangen dazu tun. Wenn nun Aaron und seine Söhne solches ausgerichtet haben und das Heiligtum und alle seine Geräte bedecket, wenn das Heer aufbricht, danach sollen die Kinder Kahath hineingehen, daß sie es tragen, und sollen das Heiligtum nicht anrühren, daß sie nicht sterben. Dies sind die Lasten der Kinder Kahath an der Hütte des Stifts. Und Eleazar, Aarons, des Priesters, Sohn soll das Amt haben, daß er ordne das Öl zum Licht und die Spezerei zum Räuchwerk und das tägliche Speisopfer und das Salböl; daß er beschicke die ganze Wohnung und alles, was drinnen ist, im Heiligtum und seinem Geräte. Und der HERR redete mit Mose und mit Aaron und sprach: Ihr sollt den Stamm des Geschlechts der Kahathiter nicht lassen sich verderben unter den Leviten; sondern das sollt ihr mit ihnen tun, daß sie leben und nicht sterben, wo sie würden anrühren das Allerheiligste: Aaron und seine Söhne sollen hineingehen und einen jeglichen stellen zu seinem Amt und Last. Sie aber sollen nicht hineingehen, zu schauen unbedeckt das Heiligtum, daß sie nicht sterben. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Nimm die Summa der Kinder Gerson auch nach ihrer Väter Hause und. Geschlecht, von dreißig Jahren an und drüber bis ins fünfzigste Jahr, und ordne sie alle, die da zum Heer tüchtig sind, daß sie ein Amt haben in der Hütte des Stifts. Das soll aber des Geschlechts der Gersoniter Amt sein, daß sie schaffen und tragen: Sie sollen die Teppiche der Wohnung und der Hütte des Stifts tragen und seine Decke und die Decke von Dachsfellen, die oben drüber ist, und das Tuch in der Tür der Hütte des Stifts und die Umhänge des Vorhofs und das Tuch in der Tür des Tors am Vorhofe, welcher um die Wohnung und Altar hergeht, und ihre Seile und alle Geräte ihres Amts und alles, was zu ihrem Amt gehört. Nach dem Wort Aarons und seiner Söhne soll alles Amt der Kinder Gerson gehen, alles, was sie tragen und schaffen sollen; und ihr sollt zusehen, daß sie aller ihrer Last warten. Das soll das Amt des Geschlechts der Kinder der Gersoniter sein in der Hütte des Stifts; und ihre Hut soll unter der Hand Ithamars sein, des Sohns Aarons, des Priesters. Die Kinder Meran nach ihrem Geschlecht und Vaterhause sollst du auch ordnen, von dreißig Jahren an und drüber bis ins fünfzigste Jahr, alle, die zum Heer taugen, daß sie ein Amt haben in der Hütte des Stifts. Auf diese Last aber sollen sie warten nach all ihrem Amt in der Hütte des Stifts, daß sie tragen die Bretter der Wohnung und Riegel und Säulen und Füße, dazu die Säulen des Vorhofs umher und Füße und Nägel und Seile mit all ihrem Geräte nach all ihrem Amt; einem jeglichen sollt ihr sein Teil der Last am Geräte zu warten verordnen. Das sei das Amt der Geschlechter der Kinder Meran, alles, das sie schaffen sollen in der Hütte des Stifts unter der Hand Ithamars, des Priesters, Aarons Sohnes. U nd Mose und Aaron samt den Hauptleuten der Gemeine zählten die Kinder der Kahathiter nach ihren Geschlechtern und Väter Häusern, von dreißig Jahren und drüber bis ins fünfzigste, alle, die zum Heer taugten, daß sie Amt in der Hütte des Stifts hätten. Und die Summa war zweitausend siebenhundertundfünfzig: Das ist die Summa der Geschlechter der Kahathiter, die alle zu schaffen hatten in der Hütte des Stifts, die Mose und Aaron zählten nach dem Wort des HERRN durch Mose. Die Kinder Gerson wurden auch gezählt in ihren Geschlechtern und Väter Häusern, von dreißig Jahren und drüber bis ins fünfzigste, alle, die zum Heer taugten, daß sie Amt in der Hütte des Stifts hätten. Und die Summa war zweitausend sechshundertunddreißig. Das ist die Summa der Geschlechter der Kinder Gerson, die alle zu schaffen hatten in der Hütte des Stifts, welche Mose und Aaron zählten nach dem Wort des HERRN. Die Kinder Meran wurden auch gezählt nach ihren Geschlechtern und Väter Häusern, von dreißig Jahren und drüber bis ins fünfzigste, alle, die zum Heer taugten, daß sie Amt in der Hütte des Stifts hätten. Und die Summa war dreitausend und zweihundert. Das ist die Summa der Geschlechter der Kinder Meran, die Mose und Aaron zählten nach dem Wort des HERRN durch Mose. Die Summa aller Leviten, die Mose und Aaron samt den Hauptleuten Israels zählten nach ihren Geschlechtern und Väter Häusern, von dreißig Jahren und drüber bis ins fünfzigste, aller, die eingingen zu schaffen, ein jeglicher sein Amt, und zu tragen die Last in der Hütte des Stifts, war achttausend fünfhundertundachtzig, die gezählt wurden nach dem Wort des HERRN durch Mose, ein jeglicher zu seinem Amt und Last, wie der HERR Mose geboten hatte. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Gebeut den Kindern Israel, daß sie aus dem Lager tun alle Aussätzigen und alle, die Eiterflüsse haben und die an den Toten unrein worden sind. Beide Mann und Weib sollen sie hinaustun vor das Lager, daß sie nicht ihre Lager verunreinigen, darinnen ich unter ihnen wohne. Und die Kinder Israel taten also und taten sie hinaus vor das Lager, wie der HERR zu Mose geredet hatte. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ein Mann oder Weib irgend eine Sünde wider einen Menschen tut und sich an dem HERRN damit versündigt, so hat die Seele eine Schuld auf ihr; und sie sollen ihre Sünde bekennen, die sie getan haben, und sollen ihre Schuld versöhnen mit der Hauptsumma, und darüber das fünfte Teil dazu tun und dem geben, an dem sie sich verschuldigt haben. Ist aber niemand da, dem man‘s bezahlen sollte, so soll man‘s dem HERRN geben für den Priester über den Widder der Versöhnung, damit er versöhnt wird. Desgleichen soll alle Hebe von allem das die Kinder Israel heiligen und dem Priester opfern, sein sein. Und wer etwas heiligt, das soll auch sein sein; und wer etwas dem Priester gibt, das soll auch sein sein: U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn irgend eines Mannes Weib sich verliefe und sich an ihm versündigte, und jemand sie fleischlich beschläft, und würde doch dem Manne verborgen vor seinen Augen und würde verdeckt, daß sie unrein worden ist, und kann sie nicht überzeugen, denn sie ist nicht drinnen begriffen, und der Eifergeist entzündet ihn, daß er um sein Weib eifert, sie sei unrein oder nicht unrein: so soll er sie zum Priester bringen und ein Opfer über sie bringen, den Zehnten Epha Gerstenmehls, und soll kein Öl drauf gießen, noch Weihrauch drauf tun. Denn es ist ein Eiferopfer und Rügeopfer, das Mißtat rüget. Da soll sie der Priester herzuführen und vor den HERRN stellen, und des heiligen Wassers nehmen in ein irden Gefäß und Staub vom Boden der Wohnung ins Wasser tun, und soll das Weib vor den HERRN stellen und ihr Haupt entblößen und das Rügeopfer, das ein Eiferopfer ist, auf ihre Hand legen. Und der Priestersoll in seiner Hand bitter verflucht Wasser haben; und soll das Weib beschwören und zu ihr sagen: Hat kein Mann dich beschlafen, und hast dich nicht von deinem Manne verlaufen, daß du dich verunreinigt hast, so sollen dir diese bitteren verfluchten Wasser nicht schaden. Wo du dich aber von deinem Manne verlaufen hast, daß du unrein bist, und hat jemand dich beschlafen außer deinem Manne, so soll der Priester das Weib beschwören mit solchem Fluche und soll zu ihr sagen: Der HERR setze dich zum Fluch und zum Schwur unter deinem Volk, daß der HERR deine Hüfte schwinden und deinen Bauch schwellen lasse! So gehe nun das verfluchte Wasser in deinen Leib, daß dein Bauch schwelle und deine Hüfte schwinde! Und das Weib soll sagen: Amen, Amen! Also soll der Priester diese Flüche auf einen Zettel schreiben und mit dem bittern Wasser abwaschen; und soll dem Weibe von dem bittern verfluchten Wasser zu trinken geben. Und wenn das verfluchte bittere Wasser in sie gegangen ist, soll der Priester von ihrer Hand das Eiferopfer nehmen und zum Speisopfer vor dem HERRN weben und auf dem Altar opfern, nämlich: soll er eine Handvoll des Speisopfers nehmen zu ihrem Rügeopfer und auf dem Altar anzünden und danach dem Weibe das Wasser zu trinken geben. Und wenn sie das Wasser getrunken hat: ist sie unrein und hat sich an ihrem Manne versündigt, so wird das verfluchte Wasser in sie gehen und ihr bitter sein, daß ihr der Bauch schwellen und die Hüfte schwinden wird, und wird das Weib ein Fluch sein unter ihrem Volk. Ist aber ein solch Weib nicht verunreiniget; sondern rein; so wird‘s, ihr nicht schaden, daß sie kann schwanger werden. Dies ist das Eifergesetz, wenn ein Weib sich von ihrem Manne verläuft und unrein wird, oder wenn einen Mann der Eifergeist entzündet, daß er um sein Weib eifert, daß er‘s stelle vor den HERRN, und der Priester an ihr tue alles nach diesem Gesetze. Und der Mann soll unschuldig sein an der Mißtat; aber das Weib soll ihre Mißtat tragen. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ein Mann oder Weib ein sonderlich Gelübde tut dem HERRN, sich zu enthalten, der soll sich Weins und starken Getränks enthalten, Weinessig oder starken Getränks Essig soll er auch nicht trinken, auch nichts, das aus Weinbeeren gemacht wird; er soll weder frische noch dürre Weinbeeren essen, solange solch sein Gelübde währt; auch soll er nichts essen, das man vom Weinstock macht, weder Weinkern noch Hülsen. Solange die Zeit solches seines Gelübdes währt, soll kein Schermesser über sein Haupt fahren, bis daß die Zeit aus sei, die er dem HERRN gelobt hat; denn er ist heilig und soll das Haar auf seinem Haupt lassen frei wachsen. Die ganze Zeit über, die er dem HERRN gelobt hat, soll er zu keinem Toten gehen. Er soll sich auch nicht verunreinigen an dem Tod seines Vaters, seiner Mutter, seines Bruders oder seiner Schwester; denn das Gelübde seines GOttes ist auf seinem Haupt. Und die ganze Zeit über seines Gelübdes soll er dem HERRN heilig sein. Und wo jemand vor ihm unversehens plötzlich stirbt, da wird das Haupt seines Gelübdes verunreiniget; darum soll er sein Haupt bescheren am Tage seiner Reinigung, das ist, am siebenten Tage. Und am achten Tage soll er zwei Turteltauben bringen, oder zwei junge Tauben, zum Priester vor die Tür der Hütte des Stifts. Und der Priester soll eine zum Sündopfer und die andere zum Brandopfer machen und ihn versöhnen, daß er sich an einem Toten versündigt hat, und also sein Haupt desselben Tages heiligen, daß er dem HERRN die Zeit seines Gelübdes aushalte. Und soll ein jährig Lamm bringen zum Schuldopfer. Aber die vorigen Tage sollen umsonst sein, darum daß sein Gelübde verunreinigt ist. Dies ist das Gesetz des Verlobten: Wenn die Zeit seines Gelübdes aus ist, so soll man ihn bringen vor die Tür der Hütte des Stifts. Und er soll bringen sein Opfer dem HERRN, ein jährig Lamm ohne Wandel zum Brandopfer und ein jährig Schaf ohne Wandel zum Sündopfer und einen Widder ohne Wandel zum Dankopfer und einen Korb mit ungesäuerten Kuchen von Semmelmehl, mit Öl gemengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen, und ihre Speisopfer und Trankopfer. Und der Priester soll‘s vor den HERRN bringen und soll sein Sündopfer und sein Brandopfer machen. Und den Widder soll er zum Dankopfer machen dem HERRN samt dem Korbe mit dem ungesäuerten Brot; und soll auch sein Speisopfer und sein Trankopfer machen. Und soll dem Verlobten das Haupt seines Gelübdes bescheren vor der Tür der Hütte des Stifts; und soll das Haupthaar seines Gelübdes nehmen und aufs Feuer werfen, das unter dem Dankopfer ist. Und soll den gekochten Bug nehmen von dem Widder und einen ungesäuerten Kuchen aus dem Korbe und einen ungesäuerten Fladen und soll‘s dem Verlobten auf seine Hände legen, nachdem er sein Gelübde abgeschoren hat, und soll‘s vor dem HERRN weben. Das ist heilig dem Priester samt der Webebrust und der Hebeschulter. Danach mag der Verlobte Wein trinken. Das ist das Gesetz des Verlobten, der sein Opfer dem HERRN gelobt, von wegen seines Gelübdes, außer dem, was er sonst vermag; wie er gelobt hat, soll er tun nach dem Gesetz seines Gelübdes. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: Also sollt ihr sagen zu den Kindern Israel, wenn ihr sie segnet: Der HERR segne dich und behüte dich! Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden! Denn ihr sollt meinen Namen auf die Kinder Israel legen, daß ich sie segne. U nd da Mose die Wohnung aufgerichtet hatte und sie gesalbt und geheiligt mit all ihrem Geräte, dazu auch den Altar mit all seinem Geräte gesalbt und geheiligt, da opferten die Fürsten Israels, die Häupter waren in ihrer Väter Häusern; denn sie waren die Obersten unter den Stämmen und standen obenan unter denen, die gezählt waren. Und sie brachten ihre Opfer vor den HERRN: sechs bedeckte Wagen und zwölf Rinder, je einen Wagen für zwei Fürsten, und einen Ochsen für einen, und brachten sie vor die Wohnung. Und der HERR sprach zu Mose: Nimm‘s von ihnen, daß es diene zum Dienst in der Hütte des Stifts, und gib‘s den Leviten, einem jeglichen nach seinem Amt. Da nahm Mose die Wagen und Rinder und gab sie den Leviten. Zween Wagen und vier Rinder gab er den Kindern Gerson nach ihrem Amt. Und vier Wagen und acht Ochsen gab er den Kindern Meran nach ihrem Amt unter der Hand Ithamars, Aarons, des Priesters, Sohns. Den Kindern Kahath aber gab er nichts, darum daß sie ein heilig Amt auf ihnen hatten und auf ihren Achseln tragen mußten. Und die Fürsten opferten zur Einweihung des Altars an dem Tage, da er geweiht ward, und opferten ihre Gabe vor dem Altar. Und der HERR sprach zu Mose: Laß einen jeglichen Fürsten an seinem Tage sein Opfer bringen zur Einweihung des Altars. Am ersten Tage opferte seine Gabe Nahesson, der Sohn Amminadabs, des Stamms Juda. Und seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer; dazu einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer, und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Nahessons, des Sohns Amminadabs. Am andern Tage opferte Nethaneel, der Sohn Zuars, der Fürst Isaschars. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer; dazu einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Nethaneels, des Sohns Zuars. Am dritten Tage der Fürst der Kinder Sebulon, Eliab, der Sohn Helons. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder; ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Eliabs, des Sohns Helons. Am vierten Tage der Fürst der Kinder Ruhen, Elizur, der Sohn Sedeurs. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Elizurs, des Sohns Sedeurs. Am fünften Tage der Fürst der Kinder Simeon, Selumiel, der Sohn Zuri-Saddais. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren ans den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer. und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Selumiels, des Sohns Zuri-Saddais. Am sechsten Tage der Fürst der Kinder Gad, Eliasaph, der Sohn Deguels. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Eliasaphs, des Sohns Deguels. Am siebenten Tage der Fürst der Kinder Ephraim, Elisama, der Sohn Ammihuds. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nachdem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Elisamas, des Sohns Ammihuds. Am achten Tage der Fürst der Kinder Manasse, Gamliel, der Sohn Pedazurs. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Gamliels, des Sohns Pedazurs. Am neunten Tage der Fürst der Kinder Benjamin, Abidan, der Sohn Gideonis. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Abidans, des Sohns Gideonis. Am zehnten Tage der Fürst der Kinder Dan, Ahi-Eser, der Sohn Ammi-Saddais. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum Dankopfer zwei Rinder fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Ahi-Esers, des Sohns Ammi-Saddais. Am elften Tage der Fürst der Kinder Asser, Pagiel, der Sohn Ochrans. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert, eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Pagiels, des Sohns Ochrans. Am zwölften Tage der Fürst der Kinder Naphthali, Ahira, der Sohn Enans. Seine Gabe war eine silberne Schüssel, hundertunddreißig Sekel wert; eine silberne Schale, siebzig Sekel wert, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Semmelmehls, mit Öl gemengt, zum Speisopfer, einen güldenen Löffel, zehn Sekel Goldes wert, voll Räuchwerks, einen Farren aus den Rindern, einen Widder, ein jährig Lamm zum Brandopfer, einen Ziegenbock zum Sündopfer und zum, Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Ahiras, des Sohns Enans. Das ist die Einweihung des Altars zur Zeit, da er geweiht ward, dazu die Fürsten Israels opferten diese zwölf silberne Schüsseln, zwölf silberne Schalen, zwölf güldene Löffel, also daß je eine Schüssel hundertunddreißig Sekel Silbers und je eine Schale siebzig Sekel hatte, daß die Summa alles Silbers am Gefäße trug zweitausendvierhundert Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums. Und der zwölf güldenen Löffel voll Räuchwerks hatte je einer zehn Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, daß die Summa Goldes an den Löffeln trug hundertundzwanzig Sekel. Die Summa der Rinder zum Brandopfer war zwölf Farren, zwölf Widder, zwölf jährige Lämmer samt ihren Speisopfern und zwölf Ziegenböcke zum Sündopfer. Und die Summa der Rinder zum Dankopfer war vierundzwanzig Farren, sechzig Widder, sechzig Böcke, sechzig jährige Lämmer. Das ist die Einweihung des Altars, da er geweiht ward. Und wenn Mose in die Hütte des Stifts ging, daß mit ihm geredet würde, so hörte er die Stimme mit ihm reden von dem Gnadenstuhl, der auf der Lade des Zeugnisses war zwischen den zweien Cherubim; von dannen ward mit ihm geredet. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit Aaron und sprich zu ihm: Wenn du die Lampen aufsetzest, sollst du sie also setzen, daß sie alle sieben vorwärts dem Leuchter scheinen. Und Aaron tat also. Und setzte die Lampen auf, vorwärts dem Leuchter zu scheinen, wie der HERR Mose geboten hatte. Der Leuchter aber war dicht Gold, beide sein Schaft und seine Blumen; nach dem Gesicht, das der HERR Mose gezeigt hatte, also machte er den Leuchter. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Nimm die Leviten aus den Kindern Israel und reinige sie. Also sollst du aber mit ihnen tun, daß du sie reinigest: Du sollst Sündwasser auf sie sprengen, und sollen alle ihre Haare rein abscheren und ihre Kleider waschen, so sind sie rein. Dann sollen sie nehmen einen jungen Farren und sein Speisopfer, Semmelmehl, mit Öl gemengt, und einen anderen jungen Farren sollst du zum Sündopfer nehmen, Und sollst die Leviten vor die Hütte des Stifts bringen und die ganze Gemeine der Kinder Israel versammeln und die Leviten vor den HERRN bringen; und die Kinder Israel sollen ihre Hände auf die Leviten legen. Und Aaron soll die Leviten vor dem HERRN weben von den Kindern Israel, auf daß sie dienen mögen an dem Amt des HERRN. Und die Leviten sollen ihre Hände aufs Haupt der Farren legen; und einer soll zum Sündopfer, der andere zum Brandopfer dem HERRN gemacht werden, die Leviten zu versöhnen. Und sollst die Leviten vor Aaron und seine Söhne stellen und vor dem HERRN weben. Und sollst sie also sondern von den Kindern Israel, daß sie mein seien. Danach sollen sie hineingehen, daß sie dienen in der Hütte des Stifts. Also sollst du sie reinigen und weben. Denn sie sind mein Geschenk von den Kindern Israel und habe sie mir genommen für alles, das seine Mutter bricht, nämlich für die Erstgeburt aller Kinder Denn alle Erstgeburt unter den Kindern Israel ist mein, beide der Menschen und des Viehes, seit der Zeit ich alle Erstgeburt in Ägyptenland schlug, und heiligte sie mir, und nahm die Leviten an für alle Erstgeburt unter den Kindern Israel und gab sie zum Geschenk Aaron und seinen Söhnen aus den Kindern Israel, daß sie dienen am Amt der Kinder Israel in der Hütte des Stifts, die Kinder Israel zu versöhnen, auf daß nicht unter den Kindern Israel sei eine Plage, so sie sich nahen wollten zum Heiligtum. Und Mose mit Aaron samt der ganzen Gemeine der Kinder Israel taten mit den Leviten alles, wie der HERR Mose geboten hatte. Und die Leviten entsündigten sich und wuschen ihre Kleider, und Aaron webte sie vor dem HERRN und versöhnete sie, daß sie rein wurden. Danach gingen sie hinein, daß sie ihr Amt täten in der Hütte des Stifts vor Aaron und seinen Söhnen. Wie der HERR Mose geboten hatte über die Leviten, also taten sie mit ihnen. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Das ist‘s, das den Leviten gebührt: Von fünfundzwanzig Jahren und drüber taugen sie zum Heer und Dienst in der Hütte des Stifts. Aber von dem fünfzigsten Jahr an sollen sie ledig sein vom Amt des Dienstes und sollen nicht mehr dienen, sondern auf den Dienst ihrer Brüder warten in der Hütte des Stifts; des Amts aber sollen sie nicht pflegen. Also sollst du mit den Leviten tun, daß ein jeglicher seiner Hut warte. U nd der HERR redete mit Mose in der Wüste Sinai im andern Jahr, nachdem sie aus Ägyptenland gezogen waren, im ersten Monden, und sprach: Laß die Kinder Israel Passah halten zu seiner Zeit, am vierzehnten Tage dieses Monden zwischen Abends; zu seiner Zeit sollen sie es halten nach aller seiner Satzung und Recht. Und Mose redete mit den Kindern Israel, daß sie das Passah hielten. Und sie hielten Passah am vierzehnten Tage des ersten Monden zwischen Abends in der Wüste Sinai; alles, wie der HERR Mose geboten hatte, so taten die Kinder Israel. D a waren etliche Männer unrein über einem toten Menschen, daß sie nicht konnten Passah halten des Tages. Die traten vor Mose und Aaron desselbigen Tages und sprachen zu ihm: Wir sind unrein über einem toten Menschen; warum sollen wir geringer sein, daß wir unsere Gabe dem HERRN nicht bringen müssen zu seiner Zeit unter den Kindern Israel? Mose sprach zu ihnen: Harret, ich will hören, was euch der HERR gebeut. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und sprich: Wenn jemand unrein über einem Toten, oder ferne von euch über Feld ist, oder unter euren Freunden, der soll dennoch dem HERRN Passah halten; aber doch im andern Monden, am vierzehnten Tage zwischen Abends, und soll es neben ungesäuertem Brot und Salsen essen. Und sollen nichts dran überlassen, bis morgen, auch kein Bein dran zerbrechen, und sollen‘s nach aller Weise des Passah halten. Wer aber rein und nicht über Feld ist und läßt anstehen, das Passah zu halten, des Seele soll ausgerottet werden von seinem Volk, darum daß er seine Gabe dem HERRN nicht gebracht hat zu seiner Zeit; er soll seine Sünde tragen. Und wenn ein Fremdling bei euch wohnt, der soll auch dem HERRN Passah halten und soll‘s halten nach der Satzung und Recht des Passah. Diese Satzung soll euch gleich sein, dem Fremden wie des Landes Einheimischen. U nd des Tages, da die Wohnung aufgerichtet ward, bedeckte sie eine Wolke auf der Hütte des Zeugnisses; und des Abends bis an den Morgen war über der Wohnung eine Gestalt des Feuers. Also geschah es immerdar, daß die Wolke sie bedeckte und des Nachts die Gestalt des Feuers. Und nachdem sich die Wolke aufhub von der Hütte, so zogen die Kinder Israel; und an welchem Ort die Wolke blieb, da lagerten sich die Kinder Israel. Nach dem Wort des HERRN zogen die Kinder Israel und nach seinem Wort lagerten sie sich. Solange die Wolke auf der Wohnung blieb, solange lagen sie stille. Und wenn die Wolke viel Tage verzog auf der Wohnung, so warteten die Kinder Israel auf die Hut des HERRN und zogen nicht. Und wenn‘s war, daß die Wolke auf der Wohnung war etliche Anzahl der Tage, so lagerten sie sich nach dem Wort des HERRN und zogen nach dem Wort des HERRN. Wenn die Wolke da war von Abend bis an den Morgen und sich dann erhub, so zogen sie; oder wenn sie sich des Tages oder des Nachts erhub, so zogen sie auch. Wenn sie aber zwei Tage, oder einen Monden, oder etwa lange auf der Wohnung blieb, so lagen die Kinder Israel und zogen nicht; und wenn sie sich dann erhub, so zogen sie. Denn nach des HERRN Mund lagen sie und nach des HERRN Mund zogen sie, daß sie auf des HERRN Hut warteten nach des HERRN Wort durch Mose. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Mache dir zwei Drommeten von dichtem Silber, daß du ihrer brauchest, die Gemeine zu berufen, und wenn das Heer aufbrechen soll. Wenn man mit beiden schlecht bläst, soll sich zu dir versammeln die ganze Gemeine vor die Tür der Hütte des Stifts. Wenn man nur mit einer schlecht bläst, so sollen sich zu dir versammeln die Fürsten und die Obersten über die Tausende in Israel. Wenn ihr aber drommetet, so sollen die Lager aufbrechen, die gegen Morgen liegen. Und wenn ihr zum andernmal drommetet, so sollen die Lager aufbrechen, die gegen Mittag liegen. Denn wenn sie reisen sollen, so sollt ihr trommeten. Wenn aber die Gemeine zu versammeln ist, sollt ihr schlecht blasen und nicht trommeten. Es sollen aber solch Blasen mit den Drommeten die Söhne Aarons, die Priester, tun; und soll euer Recht sein ewiglich bei euren Nachkommen. Wenn ihr in einen Streit zieht in eurem Lande wider eure Feinde, die euch beleidigen, so sollt ihr trommeten mit den Drommeten, daß euer gedacht werde vor dem HERRN, eurem GOtt, und erlöst werdet von euren Feinden. Desselbigengleichen, wenn ihr fröhlich seid an euren Festen und in euren Neumonden, sollt ihr mit den Drommeten blasen über eure Brandopfer und Dankopfer, daß es sei euch zum Gedächtnis vor eurem GOtt. Ich bin der HErr, euer GOtt. A m zwanzigsten Tage im andern Monden des andern Jahres erhub sich die Wolke von der Wohnung des Zeugnisses. Und die Kinder Israel brachen auf und zogen aus der Wüste Sinai, und die Wolke blieb in der Wüste Paran. Es brachen aber auf die ersten nach dem Wort des HERRN durch Mose. Nämlich das Panier des Lagers der Kinder Juda zog am ersten mit ihrem Heer; und über ihr Heer war Nahesson, der Sohn Amminadabs. Und über das Heer des Stamms der Kinder Isaschar war Nethaneel, der Sohn Zuars. Und über das Heer des Stamms der Kinder Sebulon war Eliab, der Sohn Helons. Da zerlegte man die Wohnung, und zogen die Kinder Gerson und Meran und trugen die Wohnung. Danach zog das Panier des Lagers Ruben mit ihrem Heer; und über ihr Heer war Elizur, der Sohn Sedeurs. Und über das Heer des Stamms der Kinder Simeon war Selumiel, der Sohn Zuri-Saddais. Und Eliasaph, der Sohn Deguels, über das Heer des Stamms der Kinder Gad. Da zogen auch die Kahathiten und trugen das Heiligtum; und jene richteten die Wohnung auf, bis diese hernach kamen. Danach zog das Panier des Lagers der Kinder Ephraim mit ihrem Heer; und über ihr Heer war Elisama der Sohn Ammihuds. Und Gamliel, der Sohn Pedazurs, über das Heer des Stamms der Kinder Manasse. Und Abidan, der Sohn Gideonis, über das Heer des Stamms der Kinder Benjamin. Danach zog das Panier des Lagers der Kinder Dan mit ihrem Heer; und so waren die Lager alle auf. Und Ahi-Eser, der Sohn Ammi-Saddais, war über ihr Heer. Und Pagiel, der Sohn Ochrans, über das Heer des Stamms der Kinder Asser. Und Ahira, der Sohn Enans, über das Heer des Stamms der Kinder Naphthali. So zogen die Kinder Israel mit ihrem Heer. Und Mose sprach zu seinem Schwager Hobab, dem Sohn Reguels, aus Midian: Wir ziehen dahin an die Stätte, davon der HERR gesagt hat: Ich will sie euch geben; so komm nun mit uns, wollen wir das Beste bei dir tun denn der HERR hat Israel Gutes zugesagt. Er aber antwortete: Ich will nicht mit euch, sondern in mein Land zu meiner Freundschaft ziehen. Er sprach: Lieber, verlaß uns nicht, denn du weißt, wo wir in der Wüste uns lagern sollen, und sollst unser Auge sein. Und wenn du mit uns zeuchst: was der HERR Gutes an uns tut, das wollen wir an dir tun. Also zogen sie von dem Berge des HERRN drei Tagreisen, und die Lade des Bundes des HERRN zog vor ihnen her die drei Tagreisen, ihnen zu weisen, wo sie ruhen sollten. Und die Wolke des HERRN war des Tages über ihnen; wenn sie aus dem Lager zogen. Und wenn die Lade zog, so sprach Mose: HErr, stehe auf, laß deine Feinde zerstreut, und die dich hassen, flüchtig werden vor dir! Und wenn sie ruhete, so sprach er: Komm wieder, HErr, zu der Menge der Tausende Israels! U nd da sich das Volk ungeduldig machte, gefiel es übel vor den Ohren des HERRN. Und als es der HERR hörte, ergrimmte sein Zorn und zündete das Feuer des HERRN unter ihnen an, das verzehrete die äußersten Lager. Da schrie das Volk zu Mose; und Mose bat den HERRN, da verschwand das Feuer. Und man hieß die Stätte Tabeera, darum daß sich unter ihnen des HERRN Feuer angezündet hatte. D enn das Pöbelvolk unter ihnen war lüstern worden und saßen und weinten samt den Kindern Israel und sprachen: Wer will uns Fleisch zu essen geben? Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und der Kürbisse, Pfeben, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch. Nun aber ist unsere Seele matt; denn unsere Augen sehen nichts denn das Man. Es war aber Man wie Koriandersamen und anzusehen wie Bedellion. Und das Volk lief hin und her und sammelte und stieß es mit Mühlen und zerrieb‘s in Mörsern und kochte es in Töpfen und machte ihm Aschenkuchen draus; und es hatte einen Geschmack wie ein Ölkuchen. Und wenn des Nachts der Tau über die Lager fiel, so fiel das Man mit drauf. Da nun Mose das Volk hörte weinen unter ihren Geschlechtern, einen jeglichen in seiner Hütte Tür, da ergrimmte der Zorn des HERRN sehr, und Mose ward auch bange. Und Mose sprach zu dem HERRN: Warum bekümmerst du deinen Knecht, und warum finde ich nicht Gnade vor deinen Augen, daß du die Last dieses ganzen Volks auf mich legest? Hab ich nun alles Volk empfangen oder geboren, daß du zu mir sagen magst: Trag es in deinen Armen (wie eine Amme ein Kind trägt) in das Land, das du ihren Vätern geschworen hast? Woher soll ich Fleisch nehmen, daß ich all diesem Volk gebe? Sie weinen vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch, daß wir essen! Ich vermag das Volk nicht allein alles ertragen, denn es ist mir zu schwer. Und willst du also mit mir tun, erwürge mich lieber, habe ich anders Gnade vor deinen Augen funden, daß ich nicht mein Unglück so sehen müsse. U nd der HERR sprach zu Mose: Sammle mir siebzig Männer unter den Ältesten Israels, die du weißt, daß die Ältesten im Volk und seine Amtleute sind, und nimm sie vor die Hütte des Stifts und stelle sie daselbst vor dich, so will ich herniederkommen und mit dir daselbst reden und deines Geistes, der auf dir ist, nehmen und auf sie legen, daß sie mit dir die Last des Volks tragen, daß du nicht allein tragest. Und zum Volk sollst du sagen: Heiligt euch auf morgen, daß ihr Fleisch eßt! Denn euer Weinen ist vor die Ohren des HERRN kommen, die ihr sprecht: Wer gibt uns Fleisch zu essen, denn es ging uns wohl in Ägypten? Darum wird euch der HERR Fleisch geben, daß ihr eßt, nicht einen Tag, nicht zwei, nicht fünf, nicht zehn, nicht zwanzig Tage lang, sondern einen Monden lang, bis daß es euch zur Nase ausgehe, und euch ein Ekel sei, darum daß ihr den HERRN verworfen habt, der unter euch ist, und vor ihm geweint und gesagt: Warum sind wir aus Ägypten gegangen? Und Mose sprach: Sechshunderttausend Mann Fußvolks ist des, darunter ich bin, und du sprichst: Ich will euch Fleisch geben, daß ihr eßt einen Monden lang. Soll man Schafe und Rinder schlachten, daß ihnen genug sei? Oder werden sich alle Fische des Meeres herzu versammeln, daß ihnen genug sei? Der HERR aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des HERRN verkürzt? Aber du sollst jetzt sehen, ob meine Worte dir können etwas gelten, oder nicht. Und Mose ging heraus und sagte dem Volk des HERRN Wort und versammelte die siebzig Männer unter den Ältesten des Volks und stellte sie um die Hütte her. Da kam der HERR hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm des Geistes, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig ältesten Männer. Und da der Geist auf ihnen ruhete, weissagten sie und hörten nicht auf. Es waren aber noch zwei Männer im Lager geblieben, der eine hieß Eldad, der andere Medad, und der Geist ruhte auf ihnen; denn sie waren auch angeschrieben und doch nicht hinausgegangen zu der Hütte, und sie weissagten im Lager. Da lief ein Knabe hin und sagte es Mose an und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager. Da antwortete Josua, der Sohn Nuns Moses Diener, den er erwählt hatte und sprach: Mein Herr Mose, wehre ihnen. Aber Mose sprach zu ihm: Bist du der Eiferer für mich? Wollte GOtt, daß alle das Volk des HERRN weissagte, und der HERR seinen Geist über sie gäbe! A lso sammelte sich Mose zum Lager und die Ältesten Israels. Da fuhr aus der Wind von dem HERRN und ließ Wachteln kommen vom Meer und streuete sie über das Lager, hie eine Tagreise lang, da eine Tagreise lang um das Lager her, zwei Ellen hoch über der Erde. Da machte sich das Volk auf denselben ganzen Tag und die ganze Nacht und den andern ganzen Tag und sammelten Wachteln, und welcher am wenigsten sammelte, der sammelte zehn Homer, und hängte sie auf um das Lager her. Da aber das Fleisch noch unter ihren Zähnen war, und ehe es auf war, da ergrimmte der Zorn des HERRN unter dem Volk und schlug sie mit einer sehr großen Plage. Daher dieselbige Stätte heißt Lustgräber, darum daß man daselbst begrub das lüsterne Volk. Von den Lustgräbern aber zog das Volk aus nach Hazeroth, und blieben zu Hazeroth. U nd Mirjam und Aaron redeten wider Mose um seines Weibes willen, der Mohrin, die er genommen hatte, darum daß er eine Mohrin zum Weibe genommen hatte, und sprachen: Redet denn der HERR allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns? Und der HERR hörte es. Aber Mose war ein sehr geplagter Mensch über alle Menschen auf Erden. Und plötzlich sprach der HERR zu Mose und zu Aaron und zu Mirjam: Geht heraus, ihr drei, zu der Hütte des Stifts! Und sie gingen alle drei heraus. Da kam der HERR hernieder in der Wolkensäule und trat in der Hütte Tür und rief Aaron und Mirjam; und die beiden gingen hinaus. Und er sprach: Hört meine Worte! Ist jemand unter euch ein Prophet des HERRN, dem will ich mich kundmachen in einem Gesicht, oder will mit ihm reden in einem Traum. Aber nicht also mein Knecht Mose, der in meinem ganzen Hause treu ist. Mündlich rede ich mit ihm, und er sieht den HERRN in seiner Gestalt, nicht durch dunkle Worte oder Gleichnis. Warum habt ihr euch denn nicht gefürchtet, wider meinen Knecht Mose zu reden? Und der Zorn des HERRN ergrimmte über sie und wandte sich weg. Dazu die Wolke wich auch von der Hütte. Und siehe, da war Mirjam aussätzig wie der Schnee. Und Aaron wandte sich zu Mirjam und wird gewahr, daß sie aussätzig ist, und sprach zu Mose: Ach, mein Herr, laß die Sünde nicht auf uns bleiben, damit wir närrisch getan und uns versündigt haben, daß diese nicht sei wie ein Totes, das von seiner Mutter Leib kommt; es hat schon die Hälfte ihres Fleisches gefressen. Mose aber schrie zu dem HERRN und sprach: Ach GOtt, heile sie! Der HERR sprach zu Mose: Wenn ihr Vater ihr ins Angesicht gespeit hätte, sollte sie nicht sieben Tage sich schämen? Laß sie verschließen sieben Tage außer dem Lager, danach laß sie wieder aufnehmen. Also ward Mirjam sieben Tage verschlossen außer dem Lager. Und das Volk zog nicht fürder, bis Mirjam aufgenommen ward. Danach zog das Volk von Hazeroth und lagerte sich in die Wüste Paran. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sende Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Kindern Israel geben will, aus jeglichem Stamm ihrer Väter einen vornehmlichen Mann. Mose, der sandte sie aus der Wüste Paran nach dem Wort des HERRN, die alle vornehmliche Männer waren unter den Kindern Israel. Und hießen also: Sammua, der Sohn Zakurs, des Stamms Ruben; Saphat, der Sohn Horis, des Stamms Simeon; Kaleb, der Sohn Jephunnes, des Stamms Juda; Igeal, der Sohn Josephs, des Stamms Isaschar; Hosea, der Sohn Nuns, des Stamms Ephraim; Palti, der Sohn Raphus, des Stamms Benjamin; Gadiel, der Sohn Sodis, des Stamms Sebulon; Gaddi, der Sohn Susis, des Stamms Joseph von Manasse; Ammiel, der Sohn Gemallis, des Stamms Dan; Sethur, der Sohn Michaels, des Stamms Asser; Nahebi, der Sohn Vaphsis, des Stamms Naphthali; Guel, der Sohn Machis, des Stamms Gad. Das sind die Namen der Männer, die Mose aussandte, zu erkunden das Land. Aber den Hosea, den Sohn Nuns, nannte Mose Josua. Da sie nun Mose sandte, das Land Kanaan zu erkunden, sprach er zu ihnen: Zieht hinauf an den Mittag und geht auf das Gebirge; und beseht das Land, wie es ist, und das Volk, das drinnen wohnt, ob‘s stark oder schwach, wenig oder viel ist; und was für ein Land ist, darinnen sie wohnen, ob‘s gut oder böse sei; und was für Städte sind, darinnen sie wohnen, ob sie in Gezelten oder Festungen wohnen; und was für Land sei, ob‘s fett oder mager sei, und ob Bäume drinnen sind, oder nicht. Seid getrost und nehmt der Früchte des Landes. Es war aber eben um die Zeit der ersten Weintrauben. Sie gingen hinauf und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis nach Rehob, da man nach Hamath geht. Sie gingen auch hinauf gegen den Mittag und kamen bis nach Hebron; da war Ahiman, Sesai und Thalmai, die Kinder Enaks Hebron aber war sieben Jahre gebaut vor Zoan in Ägypten. Und sie kamen bis an Bach Eskol und schnitten daselbst eine Rebe ab mit einer Weintraube und ließen sie zwei auf einem Stecken tragen, dazu auch Granatäpfel und Feigen. Der Ort heißt Bach Eskol um der Traube willen, die die Kinder Israel daselbst abschnitten. U nd sie kehrten um, da sie das Land erkundet hatten, nach vierzig Tagen, gingen hin und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeine der Kinder Israel in die Wüste Paran nach Kades; und sagten ihnen wieder und der ganzen Gemeine, wie es stünde, und ließen sie die Früchte des Landes sehen. Und erzählten ihnen und sprachen: Wir sind ins Land kommen, dahin ihr uns sandtet, da Milch und Honig innen fleußt, und dies ist ihre Frucht; ohne daß stark Volk drinnen wohnt, und sehr große und feste Städte sind; und sahen auch Enaks Kinder daselbst. So wohnen die Amalekiter im Lande gegen Mittag, die Hethiter und Jebusiter und Amoriter wohnen auf dem Gebirge, die Kanaaniter aber wohnen am Meer und um den Jordan. Kaleb aber stillte das Volk gegen Mose und sprach: Laßt uns hinaufziehen und das Land einnehmen; denn wir mögen es überwältigen. Aber die Männer, die mit ihm waren hinaufgezogen, sprachen: Wir vermögen nicht hinaufzuziehen gegen das Volk, denn sie sind uns zu stark und machten dem Lande, das sie erkundet hatten, ein bös Geschrei unter den Kindern Israel und sprachen: Das Land, dadurch wir gegangen sind zu erkunden, frißt seine Einwohner; und alles Volk, das wir drinnen sahen, sind Leute von großer Länge. Wir sahen auch Riesen daselbst, Enaks Kinder von den Riesen; und wir waren vor unsern Augen als die Heuschrecken, und also waren wir auch vor ihren Augen. D a fuhr die ganze Gemeine auf und schrie, und das Volk weinte die Nacht. Und alle Kinder Israel murrten wider Mose und Aaron; und die ganze Gemeine sprach zu ihnen: Ach, daß wir in Ägyptenland gestorben wären, oder noch stürben in dieser Wüste! führt uns der HERR in dies Land, daß unsere Weiber durchs Schwert fallen und unsere Kinder ein Raub werden? Ist‘s nicht besser, wir ziehen wieder nach Ägypten? Und einer sprach zu dem andern: Laßt uns einen Hauptmann aufwerfen und wieder nach Ägypten ziehen! Mose aber und Aaron fielen auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeine der Kinder Israel. Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider und sprachen zu der ganzen Gemeine der Kinder Israel: Das Land, das wir durchwandelt haben, zu erkunden, ist sehr gut. Wenn der HERR uns gnädig ist, so wird er uns in dasselbe Land bringen und uns geben, das ein Land ist, da Milch und Honig innen fleußt. Fallt nicht ab vom HERRN und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht; denn wir wollen sie wie Brot fressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen; der HERR aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen! Da sprach das ganze Volk, man sollte sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN in der Hütte des Stifts allen Kindern Israel. Und der HERR sprach zu Mose: Wie lange lästert mich das Volk, und wie lange wollen sie nicht an mich glauben durch allerlei Zeichen, die ich unter ihnen getan habe? So will ich sie mit Pestilenz schlagen und vertilgen und dich zum größern und mächtigem Volk machen, denn dies ist. Mose aber sprach zu dem HERRN: So werden es die Ägypter hören; denn du hast dies Volk mit deiner Kraft mitten aus ihnen geführt. Und man wird sagen zu den Einwohnern dieses Landes, die da gehört haben, daß du, HErr, unter diesem Volk seist, daß du von Angesicht gesehen wirst, und deine Wolke stehe über ihnen, und du, HErr, gehst vor ihnen her in der Wolkensäule des Tages und Feuersäule des Nachts; und würdest dies Volk töten wie einen Mann, so würden die Heiden sagen, die solch Geschrei von dir hörten, und sprechen: Der HERR konnte mitnichten das Volk ins Land bringen, das er ihnen geschworen hatte, darum hat er sie geschlachtet in der Wüste. So laß nun die Kraft des HERRN groß werden, wie du gesagt hast, und gesprochen: Der HERR ist geduldig und von großer Barmherzigkeit und vergibt Mißtat und Übertretung und läßt niemand ungestraft, sondern heimsucht die Mißtat der Väter über die Kinder ins dritte und vierte Glied. So sei nun gnädig der Mißtat dieses Volks nach deiner großen Barmherzigkeit, wie du auch vergeben hast diesem Volk aus Ägypten bis hieher. Und der HERR sprach: Ich hab‘s vergeben, wie du gesagt hast. Aber so wahr als ich lebe, so soll alle Welt der Herrlichkeit des HERRN voll werden. Denn alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich getan habe in Ägypten und in der Wüste, und mich nun zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben, deren soll keiner das Land sehen, das ich ihren Vätern geschworen habe; auch keiner soll es sehen; der mich verlästert hat. Aber meinen Knecht Kaleb, darum daß ein anderer Geist mit ihm ist und hat mir treulich nachgefolget, den will ich in das Land bringen, darein er kommen ist, und sein Same soll es einnehmen, dazu die Amalekiter und Kanaaniter, die im Grunde wohnen. Morgen wendet euch und zieht in die Wüste auf dem Wege zum Schilfmeer. Und der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: Wie lange murrt diese böse Gemeine wider mich? Denn ich habe das Murren der Kinder Israel, das, sie wider mich gemurrt haben, gehört. Darum sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der HErr, ich will euch tun, wie ihr vor meinen Ohren gesagt habt. Eure Leiber sollen in dieser Wüste verfallen; und alle, die ihr gezählt seid von zwanzig Jahren und drüber, die ihr wider mich gemurrt habt, sollt nicht in das Land kommen, darüber ich meine Hand gehoben habe, daß ich euch drinnen wohnen ließe, ohne Kaleb, der Sohn Jephunnes, und Josua, der Sohn Nuns. Eure Kinder, davon ihr sagtet: Sie werden ein Raub sein, die will ich hineinbringen, daß sie erkennen sollen das Land, das ihr verwerfet. Aber ihr samt euren Leibern sollt in dieser Wüste verfallen. Und eure Kinder sollen Hirten sein in der Wüste vierzig Jahre und eure Hurerei tragen, bis daß eure Leiber alle werden in der Wüste. Nach der Zahl der vierzig Tage, darin ihr das Land erkundet habet, je ein Tag soll ein Jahr gelten, daß sie vierzig Jahre eure Mißtat tragen, daß ihr inne werdet, was es sei, wenn ich die Hand abziehe. Ich, der HErr, hab‘s gesagt, das will ich auch tun aller dieser bösen Gemeine, die sich wider mich empört hat. In dieser Wüste sollen sie alle werden und daselbst sterben. Also starben durch die Plage vor dem HERRN alle die Männer, die Mose gesandt hatte, das Land zu erkunden, und wiederkommen waren und dawider murren machten die ganze Gemeine, damit daß sie dem Lande ein Geschrei machten, daß es böse wäre. Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben lebendig aus den Männern, die gegangen waren, das Land zu erkunden. Und Mose redete diese Worte zu allen Kindern Israel. Da trauerte das Volk sehr, und machten sich des Morgens frühe auf und zogen auf die Höhe des Gebirges und sprachen: Hie sind wir und wollen hinaufziehen an die Stätte, davon der HERR gesagt hat; denn wir haben gesündigt. Mose aber sprach: Warum übergeht ihr also das Wort des HERRN? Es wird euch nicht gelingen. Zieht nicht hinauf, denn der HERR ist nicht unter euch; daß ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden. Denn die Amalekiter und Kanaaniter sind vor euch daselbst, und ihr werdet durchs Schwert fallen, darum daß ihr euch vom HERRN gekehrt habt; und der HERR wird nicht mit euch sein. Aber sie waren störrig, hinaufzuziehen auf die Höhe des Gebirges. Aber die Lade des Bundes des HERRN und Mose kamen nicht aus dem Lager. Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf dem Gebirge wohnten, herab, und schlugen und zerschmissen sie bis nach Horma. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr ins Land eurer Wohnung kommt, das ich euch geben werde, und wollt dem HERRN Opfer tun, es sei ein Brandopfer oder ein Opfer zum besondern Gelübde, oder ein freiwillig Opfer, oder euer Festopfer, auf daß ihr dem HERRN einen süßen Geruch macht von Rindern oder von Schafen: wer nun seine Gabe dem HERRN opfern will, der soll das Speisopfer tun, einen Zehnten Semmelmehls, gemengt mit Öl, eines vierten Teils vom Hin, und Wein zum Trankopfer, auch eines vierten Teils vom Hin, zum Brandopfer, oder sonst zum Opfer, da ein Lamm geopfert wird. Da aber ein Widder geopfert wird, sollst du das Speisopfer machen zwei Zehnten Semmelmehls, mit Öl gemengt, eines dritten Teils vom Hin, und Wein zum Trankopfer, auch des dritten Teils vom Hin. Das sollst du dem HERRN zum süßen Geruch opfern. Willst du aber ein Rind zum Brandopfer oder zum besondern Gelübdopfer oder zum Dankopfer dem HERRN machen, so sollst du zu dem Rinde ein Speisopfer tun, drei Zehnten Semmelmehls, gemengt mit Öl, eines halben Hin, und Wein zum Trankopfer, auch ein halb Hin. Das ist ein Opfer dem HERRN zum süßen Geruch. Also sollst du tun mit einem Ochsen, mit einem Widder, mit einem Schaf, von Lämmern und Ziegen. Danach die Zahl ist dieser Opfer, danach soll auch die Zahl der Speisopfer und Trankopfer sein. Wer ein Einheimischer ist, der soll solches tun, daß er dem HERRN opfere ein Opfer zum süßen Geruch. Und ob ein Fremdling bei euch wohnt, oder unter euch bei euren Freunden ist, und will dem HERRN ein Opfer zum süßen Geruch tun, der soll tun, wie sie tun. Der ganzen Gemeine sei eine Satzung, beide euch und den Fremdlingen. Eine ewige Satzung soll das sein euren Nachkommen, daß vor dem HERRN der Fremdling sei wie ihr. Ein Gesetz, ein Recht soll euch und dem Fremdling sein, der bei euch wohnt. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr ins Land kommt, darein ich euch bringen werde, daß ihr eßt des Brots im Lande, sollt ihr dem HERRN eine Hebe geben; nämlich eures Teiges Erstlinge sollt ihr einen Kuchen zur Hebe geben; wie die Hebe von der Scheune, also sollt ihr auch dem HERRN eures Teiges Erstlinge zur Hebe geben bei euren Nachkommen. U nd wenn ihr durch Unwissenheit dieser Gebote irgend eins nicht tut, die der HERR zu Mose geredet hat, und alles, was der HERR euch durch Mose geboten hat von dem Tage an, da er anfing zu gebieten auf eure Nachkommen; wenn nun die Gemeine etwas unwissend täte: so soll die ganze Gemeine einen jungen Farren aus den Rindern zum Brandopfer machen zum süßen Geruch dem HERRN, samt seinem Speisopfer und Trankopfer, wie es recht ist, und einen Ziegenbock zum Sündopfer. Und der Priester soll also die ganze Gemeine der Kinder Israel versöhnen, so wird‘s ihnen vergeben sein; denn es ist eine Unwissenheit. Und sie sollen bringen solche ihre Gabe zum Opfer dem HERRN und ihr Sündopfer vor den HERRN über ihre Unwissenheit so wird‘s vergeben der ganzen Gemeine der Kinder Israel, dazu auch dem Fremdlinge, der unter euch wohnt, weil das ganze Volk ist in solcher Unwissenheit. Wenn aber eine Seele durch Unwissenheit sündigen wird, die soll eine jährige Ziege zum Sündopfer bringen; und der Priester soll versöhnen solche unwissende Seele mit dem Sündopfer für die Unwissenheit vor dem HERRN, daß er sie versöhne; so wird‘s ihr vergeben werden. Und es soll ein Gesetz sein, das ihr für die Unwissenheit tun sollt, beide dem Einheimischen unter den Kindern Israel und dem Fremdlinge, der unter euch wohnt. Wenn aber eine Seele aus Frevel etwas tut, es sei ein Einheimischer oder Fremdling, der hat den HERRN geschmähet. Solche Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volk. Denn sie hat des HERRN Wort verachtet und sein Gebot lassen fahren; sie soll schlecht ausgerottet werden; die Schuld sei ihr. A ls nun die Kinder Israel in der Wüste waren, fanden sie einen Mann Holz lesen am Sabbattage. Und die ihn drob gefunden hatten, da er Holz las, brachten ihn zu Mose und Aaron und vor die ganze Gemeine. Und sie legten ihn gefangen; denn es war nicht klar ausgedrückt, was man mit ihm tun sollte. Der HERR aber sprach zu Mose: Der Mann soll des Todes sterben, die ganze Gemeine soll ihn steinigen außer dem Lager. Da führte die ganze Gemeine ihn hinaus vor das Lager und steinigten ihn, daß er starb, wie der HERR Mose geboten hatte. U nd der HERR sprach zu Mose: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen, daß sie ihnen Läpplein machen an den Fittichen ihrer Kleider unter allen euren Nachkommen und gelbe Schnürlein auf die Läpplein an die Fittiche tun. Und sollen euch die Läpplein dazu dienen, daß ihr sie anseht und gedenkt aller Gebote des HERRN und tut sie, daß ihr nicht eures Herzens Dünken nach richtet, noch euren Augen nach hurt. Darum sollt ihr gedenken und tun alle meine Gebote und heilig sein eurem GOtt. Ich, der HErr, euer GOtt, der euch aus Ägyptenland geführt hat, daß ich euer GOtt wäre; ich, der HErr, euer GOtt. U nd Korah, der Sohn Jezehars, des Sohns Kahaths, des Sohns Levis, samt Dathan und Abiram, den Söhnen Eliabs, und On, dem Sohne Peleths, den Söhnen Rubens, die empörten sich wider Mose, samt etlichen Männern unter den Kindern Israel, zweihundertundfünfzig der Vornehmsten in der Gemeine, Ratsherren und ehrliche Leute. Und sie versammelten sich wider Mose und Aaron und sprachen zu ihnen: Ihr macht‘s zu viel! Denn die ganze Gemeine ist überall heilig, und der HERR ist unter ihnen; warum erhebt ihr euch über die Gemeine des HERRN? Da das Mose hörte, fiel er auf sein Angesicht und sprach zu Korah und zu seiner ganzen Rotte: Morgen wird der HERR kundtun, wer sein sei, wer heilig sei und ihm opfern soll; welchen er erwählt, der soll ihm opfern. Das tut: Nehmt euch Pfannen, Korah und seine ganze Rotte, und legt Feuer drein und tut Räuchwerk drauf vor dem HERRN morgen. Welchen der HERR erwählt, der sei heilig. Ihr macht‘s zuviel, ihr Kinder Levis! Und Mose sprach zu Korah: Lieber, hört doch, ihr Kinder Levis! Ist‘s euch zu wenig, daß euch der GOtt Israels ausgesondert hat von der Gemeine Israel, daß ihr ihm opfern sollet, daß ihr dient im Amt der Wohnung des HERRN und vor die Gemeine tretet, ihr zu dienen? Er hat dich und alle deine Brüder, die Kinder Levis, samt dir zu sich genommen; und ihr sucht nun auch das Priestertum. Du und deine ganze Rotte macht einen Aufruhr wider den HERRN. Was ist Aaron, daß ihr wider ihn murret? Und Mose schickt e hin und ließ Dathan und Abiram rufen, die Söhne Eliabs. Sie aber sprachen: Wir kommen nicht hinauf. Ist‘s zu wenig, daß du uns aus dem Lande geführt hast, da Milch und Honig innen fleußt, daß du uns tötest in der Wüste? Du mußt auch noch über uns herrschen? Wie fein hast du uns gebracht in ein Land, da Milch und Honig innen fleußt, und hast uns Acker und Weinberge zu Erbteil gegeben! Willst du den Leuten auch die Augen ausreißen? Wir kommen nicht hinauf. Da ergrimmte Mose sehr und sprach zu dem HERRN: Wende dich nicht zu ihrem Speisopfer! Ich habe, nicht einen Esel von ihnen genommen und habe ihrer keinem nie kein Leid getan. Und er sprach zu Korah: Du und deine ganze Rotte sollt morgen vor dem HERRN sein; du, sie auch und Aaron. Und ein jeglicher nehme seine Pfanne und lege Räuchwerk drauf, und tretet herzu vor den HERRN, ein jeglicher mit seiner Pfanne, das sind zweihundertundfünfzig Pfannen. Und ein jeglicher nahm seine Pfanne und legte Feuer drein und tat Räuchwerk drauf und traten vor die Tür der Hütte des Stifts, und Mose und Aaron auch. Und Korah versammelte wider sie die ganze Gemeine vor der Tür der Hütte des Stifts. Aber die Herrlichkeit des HERRN erschien vor der ganzen Gemeine. U nd der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: Scheidet euch von dieser Gemeine, daß ich sie plötzlich vertilge! Sie fielen aber auf ihr Angesicht und sprachen: Ach GOtt, der du bist ein GOtt der Geister alles Fleisches, ob ein Mann gesündigt hat, willst du darum über die ganze Gemeine wüten? Und der HERR redete mit Mose und sprach: Sage der Gemeine und sprich: Weicht ringsherum von der Wohnung Korahs und Dathans und Abirams! Und Mose stand auf und ging zu Dathan und Abiram, und die Ältesten Israels folgten ihm nach. Und redete mit der Gemeine und sprach: Weicht von den Hütten dieser gottlosen Menschen und rührt nichts an, was ihr ist, daß ihr nicht vielleicht umkommt in irgend ihrer Sünden einer. Und sie gingen herauf von der Wohnung Korahs, Dathans und Abirams. Dathan aber und Abiram gingen heraus, traten an die Tür ihrer Hütten mit ihren Weibern und Söhnen und Kindern. Und Mose sprach: Dabei sollt ihr merken, daß mich der HERR gesandt hat, daß ich alle diese Werke täte, und nicht aus meinem Herzen: Werden sie sterben, wie alle Menschen sterben, oder heimgesucht, wie alle Menschen heimgesucht werden, so hat mich der HERR nicht gesandt. Wird aber der HERR etwas Neues schaffen, daß die Erde ihren Mund auftut und verschlingt sie mit allem, das sie haben, daß sie lebendig hinunter in die Hölle fahren, so werdet ihr erkennen, daß diese Leute den HERRN gelästert haben. Und als er diese Worte alle hatte ausgeredet, zerriß die Erde unter ihnen; und tat ihren Mund auf und verschlang sie mit ihren Häusern, mit allen Menschen, die bei Korah waren, und mit aller ihrer Habe. Und fuhren hinunter lebendig in die Hölle mit allem, das sie hatten, und die Erde deckte sie zu, und kamen um aus der Gemeine. Und ganz Israel, das um sie her war, floh vor ihrem Geschrei; denn sie sprachen: Daß uns die Erde nicht auch verschlinge! Dazu fuhr das Feuer aus von dem HERRN und fraß die zweihundertundfünfzig Männer, die das Räuchwerk opferten. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage Eleasar, dem Sohn Aarons, des Priesters, daß er die Pfannen aufhebe aus dem Brande und streue das Feuer hin und her. Denn die Pfannen solcher Sünder sind geheiligt durch ihre Seele, daß man sie zu breiten Blechen schlage und den Altar damit behänge; denn sie sind geopfert vor dem HERRN und geheiligt und sollen den Kindern Israel zum Zeichen sein. Und Eleasar, der Priester, nahm die ehernen Pfannen, die die Verbrannten geopfert hatten, und schlug sie zu Blechen, den Altar zu behängen, zum Gedächtnis der Kinder Israel, daß nicht jemand Fremdes sich herzumache, der nicht ist des Samens Aaron, zu opfern Räuchwerk vor dem HERRN, auf daß ihm nicht gehe wie Korah und seiner Rotte, wie der HERR ihm geredet hatte durch Mose. D es andern Morgens aber murrete die ganze Gemeine der Kinder Israel wider Mose und Aaron und sprachen: Ihr habt des HERRN Volk getötet! Und da sich die Gemeine versammelte wider Mose und Aaron, wandten sie sich zu der Hütte des Stifts. Und siehe, da bedeckte es die Wolke, und die Herrlichkeit des HERRN erschien. Und Mose und Aaron gingen hinein zu der Hütte des Stifts. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Hebt euch aus dieser Gemeine; ich will sie plötzlich vertilgen. Und sie fielen auf ihr Angesicht. Und Mose sprach zu Aaron: Nimm die Pfanne und tue Feuer drein vom Altar und lege Räuchwerk drauf, und gehe eilend zu der Gemeine und versöhne sie; denn das Wüten ist von dem HERRN ausgegangen, und die Plage ist angegangen. Und Aaron nahm, wie ihm Mose gesagt hatte, und lief mitten unter die Gemeine (und siehe, die Plage war angegangen unter dem Volk) und räucherte und versöhnete das Volk. Und stand zwischen den Toten und Lebendigen. Da ward der Plage gewehrt. Derer aber, die an der Plage gestorben waren, war vierzehntausendundsiebenhundert, ohne die, so mit Korah starben. Und Aaron kam wieder zu Mose vor die Tür der Hütte des Stifts, und der Plage ward gewehrt. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und nimm von ihnen zwölf Stecken, von jeglichem Fürsten seines Vaters-Hauses einen, und schreibe eines jeglichen Namen auf seinen Stecken. Aber den Namen Aarons sollst du schreiben auf den Stecken Levis. Denn je für ein Haupt ihrer Väter Hauses soll ein Stecken sein. Und lege sie in die Hütte des Stifts vor dem Zeugnis, da ich euch zeuge. Und welchen ich erwählen werde, des Stecken wird grünen, daß ich das Murren der Kinder Israel, das sie wider euch murren, stille Mose redete mit den Kindern Israel; und alle ihre Fürsten gaben ihm zwölf Stecken, ein jeglicher Fürst einen Stecken, nach dem Hause ihrer Väter; und der Stecken Aarons war auch unter ihren Stecken. Und Mose legte die Stecken vor den HERRN in der Hütte des Zeugnisses. Des Morgens aber, da Mose in die Hütte des Zeugnisses ging, fand er den Stecken Aarons, des Hauses Levi, grünen, und die Blüte aufgegangen und Mandeln tragen. Und Mose trug die Stecken alle heraus von dem HERRN vor alle Kinder Israel, daß sie es sahen; und ein jeglicher nahm seinen Stecken. Der HERR sprach aber zu Mose: Trage den Stecken Aarons wieder vor das Zeugnis, daß er verwahrt werde zum Zeichen den ungehorsamen Kindern, daß ihr Murren von mir aufhöre, daß sie nicht sterben. Mose tat, wie ihm der HERR geboten hatte. Und die Kinder Israel sprachen zu Mose: Siehe, wir verderben und kommen um; wir werden alle vertilgt und kommen um. Wer sich naht zu der Wohnung des HERRN, der stirbt. Sollen wir denn gar untergehen? U nd der HERR sprach zu Aaron: Du und deine Söhne und deines Vaters Haus mit dir sollt die Mißtat des Heiligtums tragen; und du und deine Söhne mit dir sollt die Mißtat eures Priestertums tragen. Aber deine Brüder des Stamms Levi, deines Vaters, sollst du zu dir nehmen, daß sie bei dir seien und dir dienen; du aber und deine Söhne mit dir vor der Hütte des Zeugnisses. Und sie sollen deines Dienstes und des Dienstes der ganzen Hütte warten. Doch zu dem Geräte des Heiligtums und zu dem Altar sollen sie sich nicht machen, daß nicht beide, sie und ihr, sterbt, sondern sie sollen bei dir sein, daß sie des Dienstes warten an der Hütte des Stifts in allem Amt der Hütte. Und kein Fremder soll sich zu euch tun. So wartet nun des Dienstes des Heiligtums und des Dienstes des Altars, daß fort nicht mehr ein Wüten komme über die Kinder Israel. Denn siehe, ich habe die Leviten, eure Brüder, genommen aus den Kindern Israel und euch gegeben, dem HERRN zum Geschenk, daß sie des Amts pflegen an der Hütte des Stifts. Du aber und deine Söhne mit dir sollt eures Priestertums warten, daß ihr dient in allerlei Geschäfte des Altars und inwendig hinter dem Vorhang; denn euer Priestertum gebe ich euch zum Amt, zum Geschenk. Wenn ein Fremder sich herzutut, der soll sterben. U nd der HERR sagte zu Aaron: Siehe, ich habe dir gegeben meine Hebopfer von allem, das die Kinder Israel heiligen, für dein priesterlich Amt und deinen Söhnen zum ewigen Recht. Das sollst du haben von dem Allerheiligsten, das sie opfern: Alle ihre Gaben mit all ihrem Speisopfer und mit all ihrem Sündopfer und mit all ihrem Schuldopfer, das sie mir geben, das soll dir und deinen Söhnen das Allerheiligste sein. Am allerheiligsten Ort sollst du es essen. Was männlich ist, soll davon essen; denn es soll dir heilig sein. Ich habe auch das Hebopfer ihrer Gabe an allen Webeopfern der Kinder Israel dir und deinen Söhnen und deinen Töchtern gegeben samt dir zum ewigen Recht; wer rein ist in deinem Hause, soll davon essen. Alles beste Öl und allen besten Most und Korn ihrer Erstlinge, die sie dem HERRN geben, habe ich dir gegeben. Die erste Frucht alles des, das in ihrem Lande ist, das sie dem HERRN bringen, soll dein sein; wer rein ist in deinem Hause, soll davon essen. Alles Verbannete in Israel soll dein sein. Alles, das seine Mutter bricht unter allem Fleisch, das sie dem HERRN bringen, es sei Mensch oder Vieh, soll dein sein; doch daß du die erste Menschenfrucht lösen lassest und die erste Frucht eines unreinen Viehes auch lösen läßt. Sie sollen‘s aber lösen, wenn‘s eines Monden alt ist; und sollst es zu lösen geben um Geld, um fünf Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, der gilt zwanzig Gera. Aber die erste Frucht eines Ochsen oder Lamms oder Ziege sollst du nicht zu lösen geben, denn sie sind heilig; ihr Blut sollst du sprengen auf den Altar und ihr Fett sollst du anzünden zum Opfer des süßen Geruchs dem HERRN. Ihr Fleisch soll dein sein, wie auch die Webebrust und die rechte Schulter dein ist. Alle Hebopfer, die die Kinder Israel heiligen dem HERRN, habe ich dir gegeben und deinen Söhnen und deinen Töchtern samt dir zum ewigen Recht. Das soll ein unverwesentlicher Bund sein ewig vor dem HERRN dir und deinem Samen samt dir. U nd der HERR sprach zu Aaron: Du sollst in ihrem Lande nichts besitzen, auch kein Teil unter ihnen haben; denn ich bin dein Teil und dein Erbgut unter den Kindern Israel. Den Kindern aber Levis habe ich alle Zehnten gegeben in Israel zum Erbgut für ihr Amt, das sie mir tun an der Hütte des Stifts, daß hinfort die Kinder Israel nicht zur Hütte des Stifts sich tun, Sünde auf sich zu laden, und sterben; sondern die Leviten sollen des Amts pflegen an der Hütte des Stifts, und sie sollen jener Mißtat tragen zum ewigen Recht bei euren Nachkommen. Und sie sollen unter den Kindern Israel kein Erbgut besitzen. Denn den Zehnten der Kinder Israel, den sie dem HERRN heben, habe ich den Leviten zum Erbgut gegeben; darum habe ich zu ihnen gesagt, daß sie unter den Kindern Israel kein Erbgut besitzen sollen. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Leviten und sprich zu ihnen: Wenn ihr den Zehnten nehmt von den Kindern Israel, den ich euch von ihnen gegeben habe zu eurem Erbgut, so sollt ihr davon ein Hebopfer dem HERRN tun, je den Zehnten von dem Zehnten. Und sollt solch euer Hebopfer achten, als gäbt ihr Korn aus der Scheune und Fülle aus der Kelter. Also sollt auch ihr das Hebopfer dem HERRN geben von allen euren Zehnten, die ihr nehmt von den Kindern Israel, daß ihr solches Hebopfer des HERRN dem Priester Aaron gebet. Von allem, das euch gegeben wird, sollt ihr dem HERRN allerlei Hebopfer geben, von allem Besten, das davon geheiligt wird. Und sprich zu ihnen: Wenn ihr also das Beste davon hebt, so soll‘s den Leviten gerechnet werden wie ein Einkommen der Scheune und wie ein Einkommen der Kelter. Und mögt es essen an allen Stätten, ihr und eure Kinder; denn es ist euer Lohn für euer Amt in der Hütte des Stifts. So werdet ihr nicht Sünde auf euch laden an demselben, wenn ihr das Beste davon hebt, und nicht entweihen das Geheiligte der Kinder Israel und nicht sterben. U nd der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: Diese Weise soll ein Gesetz sein, das der HERR geboten hat und gesagt: Sage den Kindern Israel, daß sie zu dir führen eine rötliche Kuh ohne Wandel, an der kein Fehl sei, und auf die noch nie kein Joch kommen ist. Und gebt sie dem Priester Eleasar; der soll sie hinaus vor das Lager führen und daselbst vor ihm schlachten lassen: Und Eleasar, der Priester, soll ihres Bluts mit seinem Finger nehmen und stracks gegen die Hütte des Stifts sieben mal sprengen, und die Kuh vor ihm verbrennen lassen, beide ihr Fell und ihr Fleisch, dazu ihr Blut samt ihrem Mist. Und der Priester soll Zedernholz und Ysop und rosinrote Wolle nehmen und auf die brennende Kuh werfen, und soll seine Kleider waschen und seinen Leib mit Wasser baden und danach ins Lager gehen und unrein sein bis an den Abend. Und der sie verbrannt hat, soll auch seine Kleider mit Wasser waschen und seinen Leib in Wasser baden und unrein sein bis an den Abend. Und ein reiner Mann soll die Asche von der Kuh aufraffen und sie schütten außer dem Lager an eine reine Stätte, daß sie daselbst verwahrt werde für die Gemeine der Kinder Israel zum Sprengwasser; denn es ist ein Sündopfer. Und derselbe, der die Asche der Kuh aufgerafft hat, soll seine Kleider waschen und unrein sein bis an den Abend. Dies soll ein ewiges Recht sein den Kindern Israel und den Fremdlingen, die unter euch wohnen. Wer nun irgend einen toten Menschen anrührt, der wird sieben Tage unrein sein. Der soll sich hiemit entsündigen am dritten Tage und am siebenten Tage, so wird er rein; und wo er sich nicht am dritten Tage und am siebenten Tage entsündigt, so wird er nicht rein werden. Wenn aber jemand irgend einen toten Menschen anrührt und sich nicht entsündigen wollte, der verunreinigt die Wohnung des HERRN, und solche Seele soll ausgerottet werden aus Israel. Darum daß das Sprengwasser nicht über ihn gesprengt ist, so ist er unrein, solange er sich nicht davon reinigen läßt. Dies ist das Gesetz, wenn ein Mensch in der Hütte stirbt: Wer in die Hütte geht; und alles, was in der Hütte ist, soll unrein sein sieben Tage. Und alles offene Geräte, das keinen Deckel noch Band hat, ist unrein. Auch wer anrührt auf dem Felde einen Erschlagenen mit dem Schwert oder einen Toten, oder eines Menschen Bein, oder Grab, der ist unrein sieben Tage. So sollen sie nun für den Unreinen nehmen der Asche dieses verbrannten Sündopfers und fließend Wasser drauf tun in ein Gefäß. Und ein reiner Mann soll Ysop nehmen und ins Wasser tunken und die Hütte besprengen und alle Geräte und alle Seelen, die drinnen sind; also auch den, der eines Toten Bein oder Erschlagenen oder Toten oder Grab angerührt hat. Es soll aber der Reine den Unreinen am dritten Tage und am siebenten Tage besprengen und ihn am siebenten Tage entsündigen; und soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, so wird er am Abend rein. Welcher aber unrein sein wird und sich nicht entsündigen will, des Seele soll ausgerottet werden aus der Gemeine; denn er hat das Heiligtum des HERRN verunreinigt und ist mit Sprengwasser nicht besprengt; darum ist er unrein. Und dies soll ihnen ein ewiges Recht sein. Und der auch, der mit dem Sprengwasser gesprengt hat, soll seine Kleider waschen. Und wer das Sprengwasser anrührt, der soll unrein sein bis an den Abend. Und alles, was er anrührt, wird unrein werden, und welche Seele er anrühren wird, soll unrein sein bis an den Abend. U nd die Kinder Israel kamen mit der ganzen Gemeine in die Wüste Zin im ersten Monden, und das Volk lag zu Kades. Und Mirjam starb daselbst und ward daselbst begraben. Und die Gemeine hatte kein Wasser, und versammelten sich wider Mose und Aaron. Und das Volk haderte mit Mose und sprachen: Ach, daß wir umkommen wären, da unsere Brüder umkamen vor dem HERRN! Warum habt ihr die Gemeine des HERRN in diese Wüste gebracht, daß wir hie sterben mit unserm Vieh? Und warum habt ihr uns aus Ägypten geführt an diesen bösen Ort, da man nicht säen kann, da weder Feigen noch Weinstöcke noch Granatäpfel sind, und ist dazu kein Wasser zu trinken? Mose und Aaron gingen von der Gemeine zur Tür der Hütte des Stifts und fielen auf ihr Angesicht; und die Herrlichkeit des Herrn erschien ihnen. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Nimm den Stab und versammle die Gemeine, du und dein Bruder Aaron, und redet mit dem Felsen vor ihren Augen; der wird sein Wasser geben. Also sollst du ihnen Wasser aus dem Felsen bringen und die Gemeine tränken und ihr Vieh. Da nahm Mose den Stab vor dem HERRN, wie er ihm geboten hatte. Und Mose und Aaron versammelten die Gemeine vor dem Felsen und sprach zu ihnen: Hört, ihr Ungehorsamen, werden wir euch auch Wasser bringen aus diesem Felsen? Und Mose hob seine Hand auf und schlug den Felsen mit dem Stabe zweimal. Da ging viel Wassers heraus, daß die Gemeine trank und ihr Vieh. Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron: Darum daß ihr nicht an mich geglaubt habt, daß ihr mich heiligtet vor den Kindern Israel, sollt ihr diese Gemeine nicht ins Land bringen, das ich ihnen geben werde. Das ist das Haderwasser, darüber die Kinder Israel mit dem HERRN haderten, und er geheiligt ward an ihnen. U nd Mose sandte Botschaft aus Kades zu dem Könige der Edomiter: Also läßt dir dein Bruder Israel sagen: Du weißt alle die Mühe, die uns betreten hat; daß unsere Väter nach Ägypten hinabgezogen sind, und wir lange Zeit in Ägypten gewohnt haben, und die Ägypter handelten uns und unsere Väter übel; und wir schrieen zu dem HERRN; der hat unsere Stimme erhört und einen Engel gesandt und aus Ägypten geführt. Und siehe, wir sind zu Kades in der Stadt an deinen Grenzen. Laß uns durch dein Land ziehen. Wir wollen nicht durch Äcker noch Weinberge gehen, auch nicht Wasser aus den Brunnen trinken; die Landstraße wollen wir ziehen, weder zur Rechten noch zur Linken weichen, bis wir durch deine Grenze kommen. Die Edomiter aber sprachen zu ihnen: Du sollst nicht durch mich ziehen, oder ich will dir mit dem Schwert entgegenziehen. Die Kinder Israel sprachen zu ihm: Wir wollen auf der gebahnten Straße ziehen, und so wir deines Wassers trinken, wir und unser Vieh, so wollen wir‘s bezahlen; wir wollen nichts, denn nur zu Fuße hindurchziehen. Er aber sprach: Du sollst nicht herdurchziehen. Und die Edomiter zogen aus ihnen entgegen mit mächtigem Volk und starker Hand. Also weigerten die Edomiter, Israel zu vergönnen, durch ihre Grenze zu ziehen. Und Israel wich von ihnen. U nd die Kinder Israel brachen auf von Kades und kamen mit der ganzen Gemeine nach Hor am Gebirge. Und der HERR redete mit Mose und Aaron zu Hor am Gebirge an den Grenzen des Landes der Edomiter und sprach: Laß sich Aaron sammeln zu seinem Volk; denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Kindern Israel gegeben habe, darum daß ihr meinem Munde ungehorsam gewesen seid bei dem Haderwasser. Nimm aber Aaron und seinen Sohn Eleasar und führe sie auf Hor am Gebirge. Und zeuch Aaron seine Kleider aus und zeuch sie Eleasar an, seinem Sohne. Und Aaron soll sich daselbst sammeln und sterben. Da tat Mose, wie ihm der HERR geboten hatte, und stiegen auf Hor am Gebirge vor der ganzen Gemeine. Und Mose zog Aaron seine Kleider aus und zog sie Eleasar an, seinem Sohne. Und Aaron starb daselbst oben auf dem Berge. Mose aber und Eleasar stiegen herab vom Berge. Und da die ganze Gemeine sah, daß Aaron dahin war, beweinten sie ihn dreißig Tage, das ganze Haus Israel. U nd da der Kanaaniter, der König Arad, der gegen Mittag wohnte, hörte, daß Israel hereinkommt durch den Weg der Kundschafter, stritt er wider Israel und führte etliche gefangen. Da gelobte Israel dem HERRN ein Gelübde und sprach: Wenn du dies Volk unter meine Hand gibst, so will ich ihre Städte verbannen. Und der HERR erhörte die Stimme Israels und gab die Kanaaniter und verbannete sie samt ihren Städten; und hieß die Stätte Horma. D a zogen sie von Hor am Gebirge auf dem Wege vom Schilfmeer, daß sie um der Edomiter Land hinzögen. Und das Volk ward verdrossen auf dem Wege und redete wider GOtt und wider Mose: Warum hast du uns aus Ägypten geführt, daß wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hie, und unsere Seele ekelt über dieser losen Speise. Da sandte der HERR feurige schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, daß ein groß Volk in Israel starb. Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, daß wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, daß er die schlangen von uns nehme! Mose bat für das Volk. Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie zum Zeichen auf; wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie auf zum Zeichen; und wenn jemanden eine Schlange biß, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben. U nd die Kinder Israel zogen aus und lagerten sich in Oboth. Und von Oboth zogen sie aus und lagerten sich in Ijim, am Gebirge Abarim, in der Wüste gegen Moab über, gegen der Sonnen Aufgang. Von dannen zogen sie und lagerten sich am Bach Sared. Von dannen zogen sie und lagerten sich diesseit am Arnon, welcher ist in der Wüste und herausreicht von der Grenze der Amoriter. Denn Arnon ist die Grenze Moabs zwischen Moab und den Amoritern. Daher spricht man in dem Buch von den Streiten des HERRN: Das Vaheb in Supha und die Bäche am Arnon und die Quelle der Bäche, welche reicht hinan zu der Stadt Ar und lenkt sich und ist die Grenze Moabs. Und von dannen zogen sie zum Brunnen. Das ist der Brunnen, davon der HERR zu Mose sagte: Sammle das Volk, ich will ihnen Wasser geben. Da sang Israel dieses Lied, und sangen umeinander über dem Brunnen: Das ist der Brunnen, den die Fürsten gegraben haben; die Edlen im Volk haben ihn gegraben durch den Lehrer und ihre Stäbe. Und von dieser Wüste zogen sie nach Mathana; und von Mathana nach Nahaliel; und von Nahaliel nach Bamoth; und von Bamoth in das Tal, das im Felde Moab liegt, zu dem hohen Berge Pisga, der gegen die Wüste sieht. U nd Israel sandte Boten zu Sihon, dem Könige der Amoriter, und ließ ihm sagen: Laß mich durch dein Land ziehen; wir wollen nicht weichen in die Acker noch in die Weingärten, wollen auch des Brunnenwassers nicht trinken; die Landstraße wollen wir ziehen, bis wir durch deine Grenze kommen. Aber Sihon gestattete den Kindern Israel den Zug nicht durch seine Grenze, sondern sammelte all sein Volk und zog aus Israel entgegen in die Wüste; und als er nach Jahza kam, stritt er wider Israel. Israel aber schlug ihn mit der Schärfe des Schwerts und nahm sein Land ein von Arnon an bis an den Jabbok und bis an die Kinder Ammon; denn die Grenzen der Kinder Ammon waren fest. Also nahm Israel alle diese Städte und wohnte in allen Städten der Amoriter, zu Hesbon und allen ihren Töchtern. Denn Hesbon, die Stadt, war Sihons, des Königs der Amoriter, und er hatte zuvor mit dem Könige der Moabiter gestritten und ihm all sein Land angewonnen bis nach Arnon. Daher sagt man im Sprichwort: Kommt nach Hesbon, daß man die Stadt Sihon baue und aufrichte; denn Feuer ist aus Hesbon gefahren, eine Flamme von der Stadt Sihon, die hat gefressen Ar der Moabiter und die Bürger der Höhe Arnon. Wehe dir, Moab, du Volk Kamos bist verloren; man hat seine Söhne in die Flucht geschlagen und seine Töchter gefangen geführt Sihon, dem Könige der Amoriter. Ihre Herrlichkeit ist zunichte worden, von Hesbon bis nach Dibon; sie ist verstört bis nach Nophah, die da langt bis nach Medba. Also wohnte Israel im Lande der Amoriter. U nd Mose sandte aus Kundschafter nach Jaeser; und gewannen ihre Töchter und nahmen die Amoriter ein, die drinnen waren; und wandten sich und zogen hinauf des Weges zu Basan. Da zog aus ihnen entgegen Og, der König zu Basan, mit all seinem Volk, zu streiten in Edrei. Und der HERR sprach zu Mose: Fürchte dich nicht vor ihm; denn ich habe ihn in deine Hand gegeben mit Land und Leuten, und sollst mit ihm tun, wie du mit Sihon, dem Könige der Amoriter, getan hast, der zu Hesbon wohnte. Und sie schlugen ihn und seine Söhne und all sein Volk, bis daß keiner überblieb; und nahmen das Land ein. D agen zogen die Kinder Israel und lagerten sich in das Gefilde Moab, jenseitss des Jordans, gegen Jericho. Und da Balak, der Sohn Zipors, sah alles, was Israel getan hatte den Amoritern, und daß sich die Moabiter sehr fürchteten vor dem Volk, das so groß war, und daß den Moabitern grauete vor den Kindern Israel, und sprachen zu den Ältesten der Midianiter: Nun wird dieser Haufe auffretzen, was um uns ist, wie ein Ochse Kraut auf dem Felde auffretzet. Balak aber, der Sohn Zipors, war zu der Zeit König der Moabiter. Und er sandte Boten aus zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Pethor, der wohnte an dem Wasser im Lande der Kinder seines Volks, daß sie ihn forderten, und ließ ihm sagen: Siehe, es ist ein Volk aus Ägypten gezogen, das bedeckt das Angesicht der Erde und liegt gegen mir. So komm nun und verfluche mir das Volk, denn es ist mir zu mächtig, ob ich‘s schlagen möchte und aus dem Lande vertreiben; denn ich weiß, daß, welchen du segnest, der ist gesegnet, und welchen du verfluchest, der ist verflucht. Und die Ältesten der Moabiter gingen hin mit den Ältesten der Midianiter und hatten den Lohn des Wahrsagens in ihren Händen; und gingen zu Bileam ein und sagten ihm die Worte Balaks. Und er sprach zu ihnen: Bleibt hie über Nacht, so will ich euch wieder sagen, wie mir der HERR sagen wird. Also blieben die Fürsten der Moabiter bei Bileam. Und GOtt kam zu Bileam und sprach: Wer sind die Leute, die bei dir sind? Bileam sprach zu GOtt: Balak, der Sohn Zipors, der Moabiter König, hat zu mir gesandt: Siehe, ein Volk ist aus Ägypten gezogen und bedeckt das Angesicht der Erde; so komm nun und fluche ihm, ob ich mit ihm streiten möge und sie vertreiben. GOtt aber sprach zu Bileam: Gehe nicht mit ihnen; verfluche das Volk auch nicht; denn es ist gesegnet. Da stand Bileam des Morgens auf und sprach zu den Fürsten Balaks: Geht hin in euer Land; denn der HERR will‘s nicht gestatten, daß ich mit euch ziehe. Und die Fürsten der Moabiter machten sich auf, kamen zu Balak und sprachen: Bileam weigert sich, mit uns zu ziehen. Da sandte Balak noch größere und herrlichere Fürsten, denn jene waren. Da die zu Bileam kamen, sprachen sie zu ihm: Also läßt dir sagen Balak, der Sohn Zipors: Lieber, wehre dich nicht, zu mir zu ziehen; denn ich will dich hoch ehren, und was du mir sagest, das will ich tun. Lieber, komm und fluche mir diesem Volk! Bileam antwortete und sprach zu den Dienern Balaks: Wenn mir Balak sein Haus voll Silbers und Goldes gäbe, so könnte ich doch nicht übergehen das Wort des HERRN, meines GOttes, Kleines oder Großes zu tun. So bleibt doch nun hie auch ihr diese Nacht, daß ich erfahre, was der HERR weiter mit mir reden werde. Da kam GOtt des Nachts zu Bileam und sprach zu ihm: Sind die Männer kommen, dir zu rufen, so mach dich auf und zeuch mit ihnen; doch was ich dir sagen werde, sollst du tun. D a stand Bileam des Morgens auf und sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten der Moabiter. Aber der Zorn GOttes ergrimmete, daß er hinzog. Und der Engel des HERRN trat in den Weg, daß er ihm widerstünde. Er aber ritt auf seiner Eselin, und zwei Knaben waren mit ihm. Und die Eselin sah den Engel des HERRN im Wege stehen und ein bloß Schwert in seiner Hand. Und die Eselin wich aus dem Wege und ging auf dem Felde; Bileam aber schlug sie, daß sie in den Weg sollte gehen. Da trat der Engel des HERRN in den Pfad bei den Weinbergen, da auf beiden Seiten Wände waren. Und da die Eselin den Engel des HERRN sah, drängte sie sich an die Wand und klemmete Bileam den Fuß an der Wand; und er schlug sie noch mehr. Da ging der Engel des HERRN weiter und trat an einen engen Ort, da kein Weg war zu weichen, weder zur Rechten noch zur Linken. Und da die Eselin den Engel des HERRN sah, fiel sie auf ihre Kniee unter dem Bileam. Da ergrimmte der Zorn Bileams und schlug die Eselin mit dem Stabe. Da tat der HERR der Eselin den Mund auf, und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, daß du mich geschlagen hast nun dreimal? Bileam sprach zur Eselin: Daß du mich höhnest! Ach, daß ich jetzt ein Schwert in der Hand hätte, ich wollte dich erwürgen! Die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, darauf du geritten hast zu deiner Zeit bis auf diesen Tag? Habe ich auch je gepflegt, dir also zu tun? Er sprach: Nein. Da öffnete der HERR Bileam die Augen, daß er den Engel des HERRN sah im Wege stehen und ein bloß Schwert in seiner Hand; und neigte und bückte sich mit seinem Angesicht. Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin geschlagen nun dreimal? Siehe, ich bin ausgegangen, daß ich dir widerstehe; denn der Weg ist vor mir verkehrt. Und die Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal gewichen; sonst, wo sie nicht vor mir gewichen wäre, so wollte ich dich auch jetzt erwürgt und die Eselin lebendig behalten haben. Da sprach Bileam zu dem Engel des HERRN: Ich habe gesündigt; denn ich hab‘s nicht gewußt, daß du mir entgegenstandest im Wege; und nun, so dir‘s nicht gefällt, will ich wieder umkehren. Der Engel des HERRN sprach zu ihm: Zeuch hin mit den Männern; aber nichts anderes, denn was ich zu dir sagen werde, sollst du reden. Also zog Bileam mit den Fürsten Balaks. D a Balak hörte, daß Bileam kam, zog er aus ihm entgegen in die Stadt der Moabiter, die da liegt an der Grenze Arnons, welcher ist an der äußersten Grenze. Und sprach zu ihm: Habe ich nicht zu dir gesandt und dich fordern lassen? Warum bist du denn nicht zu mir kommen? Meinst du, ich könnte nicht dich ehren? Bileam antwortete ihm: Siehe, ich bin kommen zu dir; aber wie kann ich etwas anderes reden? Denn das mir GOtt in den Mund gibt, das muß ich reden. Also zog Bileam mit Balak, und kamen in die Gassenstadt. Und Balak opferte Rinder und Schafe und sandte nach Bileam und nach den Fürsten, die bei ihm waren. Und des Morgens nahm Balak den Bileam und führte ihn hin auf die Höhe Baal, daß er von dannen sehen konnte bis zu Ende des Volks. U nd Bileam sprach zu Balak: Baue mir hie sieben Altäre und schaffe mir her sieben Farren und sieben Widder. Balak tat, wie ihm Bileam sagte; und beide, Balak und Bileam, opferten je auf einem Altar einen Farren und einen Widder. Und Bileam sprach zu Balak: Tritt bei dein Brandopfer; ich will hingehen, ob vielleicht mir der HERR begegne, daß ich dir ansage, was er mir zeiget. Und ging hin eilend. Und GOtt begegnete Bileam; er aber sprach zu ihm: Sieben Altäre habe ich zugerichtet und je auf einem Altar einen Farren und einen Widder geopfert. Der HERR aber gab das Wort dem Bileam in den Mund und sprach: Gehe wieder zu Balak und rede also. Und da er wieder zu ihm kam, siehe, da stand er bei seinem Brandopfer samt allen Fürsten der Moabiter. Da hob er an seinen Spruch und sprach: Aus Syrien hat mich Balak, der Moabiter König, holen lassen von dem Gebirge gegen dem Aufgang: Komm, verfluche mir Jakob! Komm, schilt Israel! Wie soll ich fluchen, dem GOtt nicht flucht? Wie soll ich schelten, den der HERR nicht schilt? Denn von der Höhe der Felsen sehe ich ihn wohl und von den Hügeln schaue ich ihn. Siehe, das Volk wird besonders wohnen und nicht unter die Heiden gerechnet werden. Wer kann zählen den Staub Jakobs und die Zahl des vierten Teils Israels? Meine Seele müsse sterben des Todes der Gerechten, und mein Ende werde wie dieser Ende! Da sprach Balak zu Bileam: Was tust du an mir? Ich habe dich holen lassen, zu fluchen meinen Feinden; und siehe, du segnest. Er antwortete und sprach: Muß ich nicht das halten und reden, das mir der HERR in den Mund gibt? Balak sprach zu ihm: Komm doch mit mir an einen andern Ort, von dannen du sein Ende sehest und doch nicht ganz sehest; und fluche mir ihm daselbst. Und er führte ihn auf einen freien Platz auf der Höhe Pisga und baute sieben Altäre; und opferte je auf einem Altar einen Farren und einen Widder. Und sprach zu Balak: Tritt also bei dein Brandopfer; ich will dort warten. Und der HERR begegnete Bileam und gab ihm das Wort in seinen Mund und sprach: Gehe wieder zu Balak und rede also. Und da er wieder zu ihm kam, siehe, da stand er bei seinem Brandopfer samt den Fürsten der Moabiter. Und Balak sprach zu ihm: Was hat der HERR gesagt? Und er hob an seinen Spruch und sprach: Stehe auf, Balak, und höre! Nimm zu Ohren, was ich sage, du Sohn Zipors! GOtt ist nicht ein Mensch, daß er lüge, noch ein Menschenkind, daß ihn etwas gereue. Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten? Siehe, zu segnen bin ich hergebracht; ich segne und kann‘s nicht wenden. Man sieht keine Mühe in Jakob und keine Arbeit in Israel. Der HErr, sein GOtt; ist bei ihm, und das Drommeten des Königs unter ihm. GOtt hat sie aus Ägypten geführt; seine Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK Chronik 363b. MAALER 142b. ist wie eines Einhorns. Denn es ist kein Zauberer in Jakob und kein Wahrsager in Israel. Zu seiner Zeit wird man von Jakob sagen und von Israel, welche Wunder GOtt tut. Siehe, das Volk wird aufstehen wie ein junger Löwe, und wird sich erheben wie ein Löwe; es wird sich nicht legen, bis es den Raub fresse und das Blut der Erschlagenen saufe. Da sprach Balak zu Bileam: Du sollst ihm weder fluchen noch segnen. Bileam antwortete und sprach zu Balak: Habe ich dir nicht gesagt, alles, was der HERR reden würde, das würde ich tun? Balak sprach zu ihm: Komm doch, ich will dich an einen andern Ort führen, ob‘s vielleicht GOtt gefalle, daß du daselbst mir sie verfluchest. Und er führte ihn auf die Höhe des Berges Peor, welcher gegen die Wüste sieht. Und Bileam sprach zu Balak: Baue mir hie sieben Altäre und schaffe mir sieben Farren und sieben Widder. Balak tat, wie Bileam sagte, und opferte je auf einem Altar einen Farren und einen Widder. D a nun Bileam sah, daß es dem HERRN gefiel, daß er Israel segnete, ging er nicht hin, wie vormals, nach den Zauberern, sondern richtete sein Angesicht stracks zu der Wüste, hub auf seine Augen und sah Israel, wie sie lagen nach ihren Stämmen. Und der Geist GOttes kam auf ihn. Und er hob an seinen Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors; es sagt der Mann, dem die Augen geöffnet sind; es sagt der Hörer göttlicher Rede, der des Allmächtigen Offenbarung sieht, dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederknieet: Wie fein sind deine Hütten, Jakob, und deine Wohnungen, Israel! Wie sich die Bäche ausbreiten, wie die Gärten an den Wassern, wie die Hütten, die der HERR pflanzt, wie die Zedern an den Wassern. Es wird Wasser aus seinem Eimer fließen, und sein Same wird ein groß Wasser werden; sein König wird höher werden denn Agag, und sein Reich wird sich erheben. GOtt hat ihn aus Ägypten geführt; seine Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK Chronik 363b. MAALER 142b. ist wie eines Einhorns. Er wird die Heiden, seine Verfolger, fressen und ihre Gebeine zermalmen und mit seinen Pfeilen zerschmettern. Er hat sich niedergelegt wie ein Löwe und wie ein junger Löwe; wer will sich wider ihn auflehnen? Gesegnet sei, der dich segnet, und verflucht, der dir flucht! D a ergrimmte Balak im Zorn wider Bileam und schlug die Hände zusammen und sprach zu ihm: Ich habe dich gefordert, daß du meinen Feinden fluchen solltest; und siehe, du hast sie nun dreimal gesegnet. Und nun heb dich an deinen Ort. Ich gedachte, ich wollte dich ehren; aber der HERR hat dir die Ehre verwehrt. Bileam antwortete ihm: Habe ich nicht auch zu deinen Boten gesagt, die du zu mir sandtest, und gesprochen: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch vor des HERRN Wort nicht über, Böses oder Gutes zu tun nach meinem Herzen, sondern was der HERR reden würde, das würde ich auch reden? Und nun siehe, wenn ich zu meinem Volk ziehe, so komm, so will ich dir raten, was dies Volk deinem Volk tun wird zur letzten Zeit. Und er hob an seinen Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors; es sagt der Mann, dem die Augen geöffnet sind; es sagt der Hörer göttlicher Rede und der die Erkenntnis hat des Höchsten, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht und dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederknieet: Ich werde ihn sehen, aber jetzt nicht; ich werde ihn schauen, aber nicht von nahe. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen, und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Fürsten der Moabiter und verstören alle Kinder Seths. Edom wird er einnehmen, und Seir wird seinen Feinden unterworfen sein; Israel aber wird Sieg haben. Aus Jakob wird der Herrscher kommen und umbringen, was übrig ist von den Städten. Und da er sah die Amalekiter, hob er an seinen Spruch und sprach: Amalek, die ersten unter den Heiden; aber zuletzt wirst du gar umkommen. Und da er sah die Keniter, hob er an seinen Spruch und sprach: Fest ist deine Wohnung, und hast dein Nest in einen Felsen gelegt. Aber, o Kain, du wirst verbrannt werden, wenn Assur dich gefangen wegführen wird. Und hob abermal an seinen Spruch und sprach: Ach, wer wird leben, wenn GOtt solches tun wird? Und Schiffe aus Chittim werden verderben den Assur und Eber; er aber wird auch umkommen. Und Bileam machte sich auf und zog hin und kam wieder an seinen Ort; und Balak zog seinen Weg. U nd Israel wohnte in Sittim. Und das Volk hob an zu huren mit der Moabiter Töchtern, welche luden das Volk zum Opfer ihrer Götter. Und das Volk aß und betete ihre Götter an. Und Israel hängte sich an den Baal Peor. Da ergrimmte des HERRN Zorn über Israel, und sprach zu Mose: Nimm alle Obersten des Volks und hänge sie dem HERRN an die Sonne, auf daß der grimmige Zorn des HERRN von Israel gewandt werde. Und Mose sprach zu den Richtern Israels: Erwürge ein jeglicher seine Leute, die sich an den Baal-Peor gehängt haben. Und siehe, ein Mann aus den Kindern Israel kam und brachte unter seine Brüder eine Midianitin und ließ Mose zusehen und die ganze Gemeine der Kinder Israel, die da weinten vor der Tür der Hütte des Stifts. D a das sah der Sohn Eleasars, des Sohns Aarons, des Priesters, stand er auf aus der Gemeine und nahm einen Spieß in seine Hand, und ging dem israelitischen Manne nach hinein in den Hurenwinkel und durchstach sie beide, den israelitischen Mann und das Weib, durch ihren Bauch. Da hörte die Plage auf von den Kindern Israel. Und es wurden getötet in der Plage vierundzwanzigtausend. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohns Aarons, des Priesters, hat meinen Grimm von den Kindern Israel gewendet durch seinen Eifer um mich, daß ich nicht in meinem Eifer die Kinder Israel vertilgte. Darum sage: Siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens; und er soll haben, und sein Same nach ihm, den Bund eines ewigen Priestertums, darum daß er für seinen GOtt geeifert und die Kinder Israel versöhnt hat. Der israelitische Mann aber, der erschlagen ward mit der Midianitin, hieß Simri, der Sohn Salus, ein Fürst im Hause des Vaters der Simeoniter. Das midianitische Weib, das auch erschlagen ward, hieß Kasbi, eine Tochter Zurs, der ein Fürst war eines Geschlechts unter den Midianitern. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Tut den Midianitern Schaden und schlagt sie; denn sie haben euch Schaden getan mit ihrer List, die sie euch gestellt haben durch den Peor und durch ihre Schwester Kasbi, die Tochter des Fürsten der Midianiter, die erschlagen ist am Tage der Plage um des Peors willen, und die Plage danach kam. U nd der HERR sprach zu Mose und Eleasar, dem Sohn des Priesters Aaron: Nimm die Summa der ganzen Gemeine der Kinder Israel von zwanzig Jahren und drüber, nach ihrer Väter Häusern, alle, die ins Heer zu ziehen taugen in Israel. Und Mose redete mit ihnen samt Eleasar, dem Priester, in dem Gefilde der Moabiter, an dem Jordan gegen Jericho, die zwanzig Jahre alt waren und drüber, wie der HERR Mose geboten hatte und den Kindern Israel, die aus Ägpyten gezogen waren. Ruben, der Erstgeborne Israels. Die Kinder Rubens aber waren: Hanoch, von dem das Geschlecht der Hanochiter kommt; Pallu, von dem das Geschlecht der Palluiter kommt; Hezron, von dem das Geschlecht der Hezroniter kommt; Charmi, von dem das Geschlecht der Charmiter kommt. Das sind die Geschlechter von Ruben, und ihre Zahl war dreiundvierzigtausend siebenhundertunddreißig. Aber die Kinder Pallus waren Eliab; Und die Kinder Eliabs waren Nemuel und Dathan und Abiram. Das ist der Dathan und Abiram, die Vornehmlichen in der Gemeine, die sich wider Mose und Aaron auflehneten in der Rotte Korahs, da sie sich wider den HERRN auflehneten, und die Erde ihren Mund auftat und sie verschlang mit Korah, da die Rotte starb; da das Feuer zweihundertundfünfzig Männer fraß, und wurden ein Zeichen. Aber die Kinder Korahs starben nicht. Die Kinder Simeons in ihren Geschlechtern waren: Nemuel, daher kommt das Geschlecht der Nemueliter; Jamin, daher kommt das Geschlecht der Jaminiter; Jachin, daher das Geschlecht der Jachiniter kommt; Serah, daher das Geschlecht der Serahiter kommt; Saul, daher das Geschlecht der Sauliter kommt. Das sind die Geschlechter von Simeon: zweiundzwanzigtausend und zweihundert. Die Kinder Gads in ihren Geschlechtern waren: Ziphon, daher das Geschlecht der Ziphoniter kommt; Haggi, daher das Geschlecht der Haggiter kommt; Suni, daher das Geschlecht der Suniter kommt; Osni, daher das Geschlecht der Osniter kommt; Eri, daher das Geschlecht der Eriter kommt; Arod, daher das Geschlecht der Aroditer kommt; Ariel, daher das Geschlecht der Arieliter kommt. Das sind die Geschlechter der Kinder Gads, an ihrer Zahl vierzigtausend und fünfhundert. Die Kinder Judas: Ger und Onan, welche beide starben im Lande Kanaan. Es waren aber die Kinder Judas in ihren Geschlechtern: Sela, daher das Geschlecht der Selaniter kommt; Perez, daher das Geschlecht der Pereziter kommt; Serah, daher das Geschlecht der Serahiter kommt. Aber die Kinder Perez waren: Hezron, daher das Geschlecht der Hezroniter kommt; Hamul, daher das Geschlecht der Hamuliter kommt. Das sind die Geschlechter Judas, an ihrer Zahl sechsundsiebzigtausend und fünfhundert. Die Kinder Isaschars in ihren Geschlechtern waren: Thola, daher das Geschlecht der Tholaiter kommt; Phuva, daher das Geschlecht der Phuvaniter kommt; Jasub, daher das Geschlecht der Jasubiter kommt; Simron, daher das Geschlecht der Simroniter kommt. Das sind die Geschlechter Isaschars, an der Zahl vierundsechzigtausend und dreihundert. Die Kinder Sebulons in ihren Geschlechtern waren: Sered, daher das Geschlecht der Serediter kommt; Elon, daher das Geschlecht der Eloniter kommt; Jaheleel, daher das Geschlecht der Jaheleeliter kommt. Das sind die Geschlechter Sebulons, an ihrer Zahl sechzigtausend und fünfhundert. Die Kinder Josephs in ihren Geschlechtern waren: Manasse und Ephraim. Die Kinder aber Manasses waren: Machir, daher kommt das Geschlecht der Machiriter; Machir zeugte Gilead, daher kommt das Geschlecht der Gileaditer. Dies sind aber die Kinder Gileads: Hieser, daher kommt das Geschlecht der Hieseriter; Helek, daher kommt das Geschlecht der Helekiter; Asriel, daher kommt das Geschlecht der Asrieliter; Sichem, daher kommt das Geschlecht der Sichemiter; Smida, daher kommt das Geschlecht der Smidaiter; Hepher, daher kommt das Geschlecht der Hepheriter. Zelaphehad aber war Hephers Sohn und hatte keine Söhne, sondern Töchter; die hießen Mahela, Noa, Hagla, Milka und Thirza. Das sind die Geschlechter Manasses, an ihrer Zahl zweiundfünfzigtausend und siebenhundert. Die Kinder Ephraims in ihren Geschlechtern waren: Suthelah, daher kommt das Geschlecht der Suthelahiter; Becher, daher kommt das Geschlecht der Becheriter; Thahan, daher kommt das Geschlecht der Thahaniter. Die Kinder aber Suthelahs waren: Eran, daher kommt das Geschlecht der Eraniter. Das sind die Geschlechter der Kinder Ephraims, an ihrer Zahl zweiunddreißigtausend und fünfhundert. Das sind die Kinder Josephs in ihren Geschlechtern. Die Kinder Benjamins in ihren Geschlechtern waren: Bela, daher kommt das Geschlecht der Belaiter; Asbel, daher kommt das Geschlecht der Asbeliter; Ahiram, daher kommt das Geschlecht der Ahiramiter; Supham, daher kommt das Geschlecht der Suphamiter; Hupham, daher kommt das Geschlecht der Huphamiter. Die Kinder aber Belas waren: Ard und Naeman, daher kommt das Geschlecht der Arditer und Naemaniter. Das sind die Kinder Benjamins in ihren Geschlechtern, an der Zahl fünfundvierzigtausend und sechshundert. Die Kinder Dans in ihren Geschlechtern waren: Suham, daher kommt das Geschlecht der Suhamiter. Das sind die Geschlechter Dans in ihren Geschlechtern, und waren allesamt an der Zahl vierundsechzigtausend und vierhundert. Die Kinder Assers in ihren Geschlechtern waren: Jemna, daher kommt das Geschlecht der Jemniter; Jeswi, daher kommt das Geschlecht der Jeswiter; Bria, daher kommt das Geschlecht der Briiter. Aber die Kinder Brias waren: Heber, daher kommt das Geschlecht der Hebriter; Melchiel, daher kommt das Geschlecht der Melchieliter. Und die Tochter Assers hieß Sara. Das sind die Geschlechter der Kinder Assers, an ihrer Zahl dreiundfünfzigtausend und vierhundert. Die Kinder Naphthalis in ihren Geschlechtern waren: Jaheziel, daher kommt das Geschlecht der Jahezieliter; Guni, daher kommt das Geschlecht der Guniter; Jezer, daher kommt das Geschlecht der Jezeriter; Sillem, daher kommt das Geschlecht der Sillemiter. Das sind die Geschlechter von Naphthali, an ihrer Zahl fünfundvierzigtausend und vierhundert. Das ist die Summa der Kinder Israel: sechsmal hunderttausend, eintausend siebenhundertunddreißig. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Diesen sollst du das Land austeilen zum Erbe nach der Zahl der Namen. Vielen sollst du viel zum Erbe geben und wenigen wenig; jeglichen soll man geben nach ihrer Zahl. Doch soll man das Land durchs Los teilen; nach den Namen der Stämme ihrer Väter sollen sie Erbe nehmen. Denn nach dem Los sollst du ihr Erbe austeilen zwischen den vielen und wenigen. U nd das ist die Summa der Leviten in ihren Geschlechtern: Gerson, daher das Geschlecht der Gersoniter; Kahath, daher das Geschlecht der Kahathiter; Meran, daher das Geschlecht der Merariter. Dies sind die Geschlechter Levis: Das Geschlecht der Libniter, das Geschlecht der Hebroniter, das Geschlecht der Maheliter, das Geschlecht der Musiter, das Geschlecht der Korahiter. Kahath zeugte Amram. Und Amrams Weib hieß Jochebed, eine Tochter Levis, die ihm geboren ward in Ägypten; und sie gebar dem Amram Aaron und Mose und ihre Schwester Mirjam. Dem Aaron aber ward geboren Nadab, Abihu, Eleasar und Ithamar. Nadab aber und Abihu starben, da sie fremd Feuer opferten vor dem HERRN. Und ihre Summa war dreiundzwanzigtausend, alle Männlein, von einem Monden an und drüber. Denn sie wurden nicht gezählt unter die Kinder Israel; denn man gab ihnen kein Erbe unter den Kindern Israel. Das ist die Summa der Kinder Israel, die Mose und Eleasar, der Priester, zählten im Gefilde der Moabiter, an dem Jordan gegen Jericho; unter welchen war keiner aus der Summa, da Mose und Aaron, der Priester, die Kinder Israel zählten in der Wüste Sinai. Denn der HERR hatte ihnen gesagt, sie sollten des Todes sterben in der Wüste. Und blieb keiner übrig, ohne Kaleb, der Sohn Jephunnes, und Josua, der Sohn Nuns, U nd die Töchter Zelaphehads, des Sohns Hephers, des Sohns Gileads, des Sohns Machirs, des Sohns Manasses unter den Geschlechtern Manasses, des Sohns Josephs, mit Namen Mahela, Noa, Hagla, Milka und Thirza, kamen herzu und traten vor Mose und vor Eleasar, den Priester, und vor die Fürsten und ganze Gemeine vor der Tür der Hütte des Stifts und sprachen: Unser Vater ist gestorben in der Wüste und war nicht mit unter der Gemeine, die sich wider den HERRN empörten in der Rotte Korahs, sondern ist an seiner Sünde gestorben und hatte keine Söhne. Warum soll denn unsers Vaters Name unter seinem Geschlecht untergehen, ob er wohl keinen Sohn hat? Gebet uns auch ein Gut unter unsers Vaters Brüdern! Mose brachte ihre Sache vor den HERRN. Und der HERR sprach zu ihm: Die Töchter Zelaphehads haben recht geredet; du sollst ihnen ein Erbgut unter ihres Vaters Brüdern geben und sollst ihres Vaters Erbe ihnen zuwenden. Und sage den Kindern Israel: Wenn jemand stirbt und hat nicht Söhne, so sollt ihr sein Erbe seiner Tochter zuwenden. Hat er keine Tochter, sollt ihr‘s seinen Brüdern geben. Hat er keine Brüder, sollt ihr‘s seinen Vettern geben. Hat er nicht Vettern, sollt ihr‘s seinen nächsten Freunden geben, die ihm angehören in seinem Geschlecht, daß sie es einnehmen. Das soll den Kindern Israel ein Gesetz und Recht sein, wie der HERR Mose geboten hat. U nd der HERR sprach zu Mose: Steige auf dies Gebirge Abarim und besiehe das Land, das ich den Kindern Israel geben werde. Und wenn du es gesehen hast, sollst du dich sammeln zu deinem Volk, wie dein Bruder Aaron versammelt ist, dieweil ihr meinem Wort ungehorsam gewesen seid in der Wüste Zin über dem Hader der Gemeine, da ihr mich heiligen solltet durch das Wasser vor ihnen. Das ist das Haderwasser zu Kades in der Wüste Zin. Und Mose redete mit dem HERRN und sprach: Der HErr, der GOtt über alles lebendige Fleisch, wolle einen Mann setzen über die Gemeine, der vor ihnen her aus und ein gehe und sie aus und ein führe, daß die Gemeine des HERRN nicht sei wie die Schafe ohne Hirten. Und der HERR sprach zu Mose: Nimm Josua zu dir, den Sohn Nuns, der ein Mann ist, in dem der Geist ist, und lege deine Hände auf ihn; und stelle ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeine und gebeut ihm vor ihren Augen; und lege deine Herrlichkeit auf ihn, daß ihm gehorche die ganze Gemeine der Kinder Israel. Und er soll treten vor den Priester Eleasar, der soll für ihn ratfragen durch die Weise des Lichts vor dem HERRN. Nach desselben Mund sollen aus- und einziehen beide er und alle Kinder Israel mit ihm und die ganze Gemeine. Mose wie ihm der HERR geboten hatte, und nahm Josua und stellte ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeine; und legte seine Hand auf ihn und gebot ihm, wie der HERR mit Mose geredet hatte. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Gebeut den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Die Opfer meines Brots, welches mein Opfer des süßen Geruchs ist, sollt ihr halten zu seinen Zeiten, daß ihr mir‘s opfert. Und sprich zu ihnen: Das sind die Opfer, die ihr dem HERRN opfern sollt: jährige Lämmer, die ohne Wandel sind, täglich zwei zum täglichen Brandopfer; ein Lamm des Morgens, das andere zwischen Abends; dazu einen Zehnten Epha Semmelmehls zum Speisopfer, mit Öl gemengt, das gestoßen ist, eines vierten Teils vom Hin. Das ist ein täglich Brandopfer, das ihr am Berge Sinai opfertet zum süßen Geruch, ein Feuer dem HERRN. Dazu sein Trankopfer, je zu einem Lamm ein Vierteil vom Hin. Im Heiligtum soll man den Wein des Trankopfers opfern dem HERRN. Das andere Lamm sollst du zwischen Abends machen, wie das Speisopfer des Morgens, und sein Trankopfer zum Opfer des süßen Geruchs dem HERRN. A m Sabbattag aber zwei jährige Lämmer ohne Wandel und zwei zehnten Semmelmehls zum Speisopfer, mit Öl gemengt, und sein Trankopfer. Das ist das Brandopfer eines jeglichen Sabbats über das tägliche Brandopfer samt seinem Trankopfer. Aber des ersten Tages eurer Monden sollt ihr dem HERRN ein Brandopfer opfern: zwei junge Farren, einen Widder, sieben jährige Lämmer ohne Wandel; und je drei Zehnten Semmelmehls zum Speisopfer, mit Öl gemengt, zu einem Farren, und zwei Zehnten Semmel-mehls zum Speisopfer, mit Öl gemengt, zu einem Widder; und je einen Zehnten Semmelmehls zum Speisopfer, mit Öl gemengt, zu einem Lamm. Das ist das Brandopfer des süßen Geruchs, ein Opfer dem HERRN. Und ihr Trankopfer soll sein: ein halb Hin Weins zum Farren, ein Dritteil Hin zum Widder, ein Vierteil Hin zum Lamm. Das ist das Brandopfer eines jeglichen Monden im Jahr. Dazu soll man einen Ziegenbock zum Sündopfer dem HERRN machen über das tägliche Brandopfer und sein Trankopfer. A ber am vierzehnten Tage des ersten Monden ist das Passah dem HERRN. Und am fünfzehnten Tage desselben Monden ist Fest. Sieben Tage soll man ungesäuert Brot essen. Der erste Tag soll heilig heißen, daß ihr zusammenkommt; keine Dienstarbeit sollt ihr drinnen tun. Und sollt dem HERRN Brandopfer tun: zwei junge Farren, einen Widder, sieben jährige Lämmer ohne Wandel, samt ihren Speisopfern: drei Zehnten Semmelmehls, mit Öl gemengt, zu einem Farren, und zwei Zehnten zu dem Widder; und je einen Zehnten auf ein Lamm unter den sieben Lämmern; dazu einen Bock zum Sündopfer, daß ihr versöhnt werdet. Und sollt solches tun am Morgen über das Brandopfer, welches ein täglich Brandopfer ist. Nach dieser Weise sollt ihr alle Tage, die sieben Tage lang, das Brot opfern, zum Opfer des süßen Geruchs dem HERRN, über das tägliche Brandopfer, dazu sein Trankopfer. Und der siebente Tag soll bei euch heilig heißen, daß ihr zusammenkommt; keine Dienstarbeit sollt ihr drinnen tun. U nd der Tag der Erstlinge, wenn ihr opfert das neue Speisopfer dem HERRN, wenn eure Wochen um sind, soll heilig heißen, daß ihr zusammenkommt; keine Dienstarbeit sollt ihr drinnen tun. Und sollt dem HERRN Brandopfer tun zum süßen Geruch: zwei junge Farren, einen Widder, sieben jährige Lämmer, samt ihrem Speisopfer: drei Zehnten Semmelmehls, mit Öl gemengt, zu einem Farren, zwei Zehnten zu dem Widder; und je einen Zehnten zu einem Lamm der sieben Lämmer; und einen Ziegenbock, euch zu versöhnen. Dies sollt ihr tun über das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer. Ohne Wandel soll‘s sein, dazu ihr Trankopfer. U nd der erste Tag des siebenten Monden soll bei euch heilig heißen, daß ihr zusammenkommt; keine Dienstarbeit sollt ihr drinnen tun. Es ist euer Drommetentag. Und sollt Brandopfer tun zum süßen Geruch dem HERRN: einen jungen Farren, einen Widder, sieben jährige Lämmer ohne Wandel; dazu ihr Speisopfer: drei Zehnten Semmelmehls, mit Öl gemengt, zu dem Farren, zwei Zehnten zu dem Widder und einen Zehnten auf ein jeglich Lamm der sieben Lämmer; auch einen Ziegenbock zum Sündopfer, euch zu versöhnen, über das Brandopfer des Monden und sein Speisopfer und über das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und mit ihrem Trankopfer, nach ihrem Recht zum süßen Geruch. Das ist ein Opfer dem HERRN. D er zehnte Tag dieses siebenten Monden soll bei euch auch heilig heißen, daß ihr zusammenkommt; und sollt eure Leiber kasteien und keine Arbeit drinnen tun, sondern Brandopfer dem HERRN zum süßen Geruch opfern: einen jungen Farren, einen Widder, sieben jährige Lämmer ohne Wandel, mit ihren Speisopfern: drei Zehnten Semmelmehls, mit Öl gemengt, zu dem Farren, zwei Zehnten zu dem Widder und einen Zehnten je zu einem der sieben Lämmer; dazu einen Ziegenbock zum Sündopfer über das Sündopfer der Versöhnung und das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und mit ihrem Trankopfer. D er fünfzehnte Tag des siebenten Monden soll bei euch heilig heißen, daß ihr zusammenkommt. Keine Dienstarbeit sollt ihr drinnen tun; und sollt dem HERRN sieben Tage feiern. Und sollt dem HERRN Brandopfer tun zum Opfer des süßen Geruchs dem HERRN: dreizehn junge Farren, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer ohne Wandel, samt ihrem Speisopfer: drei Zehnten Semmelmehls, mit Öl gemengt, je zu einem der dreizehn Farren, zwei Zehnten je zu einem der zwei Widder und einen Zehnten je zu einem der vierzehn Lämmer; dazu einen Ziegenbock zum Sündopfer über das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Am andern Tage zwölf junge Farren, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer ohne Wandel, mit ihrem Speisopfer und Trankopfer zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern in ihrer Zahl nach dem Recht; dazu einen Ziegenbock zum Sündopfer über das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und mit ihrem Trankopfer. Am dritten Tage elf Farren, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer ohne Wandel, mit ihren Speisopfern und Trankopfern zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern in ihrer Zahl nach dem Recht; dazu einen Bock zum Sündopfer über das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Am vierten Tage zehn Farren, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer ohne Wandel, samt ihren Speisopfern und Trankopfern zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern in ihrer Zahl nach dem Recht; dazu einen Ziegenbock zum Sündopfer über das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Am fünften Tage neun Farren, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer ohne Wandel, samt ihren Speisopfern und Trankopfern zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern in ihrer Zahl nach dem Recht; dazu einen Bock zum Sündopfer über das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Am sechsten Tage acht Farren, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer ohne Wandel, samt ihren Speisopfern und Trankopfern zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern in ihrer Zahl nach dem Recht; einen Bock zum Sündopfer über dazu das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Am siebenten Tage sieben Farren, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer ohne Wandel, samt ihren Speisopfern und Trankopfern zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern in ihrer Zahl nach dem Recht; dazu einen Bock zum Sündopfer über das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Am achten soll der Tag der Versammlung sein; keine Dienstarbeit sollt ihr drinnen tun. Und sollt Brandopfer opfern zum Opfer des süßen Geruchs dem HERRN: einen Farren, einen Widder, sieben jährige Lämmer ohne Wandel, samt ihren Speisopfern und Trankopfern zu den Farren, zu dem Widder und zu den Lämmern in ihrer Zahl nach dem Recht; dazu einen Bock zum Sündopfer über das tägliche Brandopfer mit seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Solches sollt ihr dem HERRN tun auf eure Feste, ausgenommen, was ihr gelobt und freiwillig gebt zu Brandopfern, Speisopfern, Trankopfern und Dankopfern. Und Mose sagte den Kindern Israel alles, was ihm der HERR geboten hatte. U nd Mose redete mit den Fürsten der Stämme der Kinder Israel und sprach: Das ist‘s, das der HERR geboten hat: Wenn jemand dem HERRN ein Gelübde tut oder einen Eid schwöret, daß er seine Seele verbindet, der soll sein Wort nicht schwächen, sondern alles tun, wie es zu seinem Munde ist ausgegangen. Wenn ein Weibsbild dem HERRN ein Gelübde tut und sich verbindet, weil sie in ihres Vaters Hause und im Magdtum ist; und ihr Gelübde und Verbündnis, das sie tut über ihre Seele, kommt vor ihren Vater, und er schweigt dazu: so gilt all ihr Gelübde und all ihr Verbündnis, des sie sich über ihre Seele verbunden hat. Wo aber ihr Vater wehrt des Tages, wenn er‘s hört, so gilt kein Gelübde noch Verbündnis, dessen sie sich über ihre Seele verbunden hat; und der HERR wird ihr gnädig sein, weil ihr Vater ihr gewehrt hat. Hat sie aber einen Mann und hat ein Gelübde auf ihr, oder entfährt ihr aus ihren Lippen ein Verbündnis über ihre Seele; und der Mann hört‘s und schweigt desselben Tages stille: so gilt ihr Gelübde und Verbündnis, dessen sie sich über ihre Seele verbunden hat. Wo aber ihr Mann wehrt des Tages, wenn er‘s hört, so ist ihr Gelübde los, das sie auf ihr hat, und das Verbündnis, das ihr aus ihren Lippen entfahren ist über ihre Seele; und der HERR wird ihr gnädig sein. Das Gelübde einer Witwe und Verstoßenen: alles, wes sie sich verbindet über ihre Seele, das gilt auf ihr. Wenn jemandes Gesinde gelobt oder sich mit einem Eide verbindet über seine Seele; und der Hausherr hört‘s und schweigt dazu und wehret‘s nicht: so gilt all dasselbe Gelübde und alles, wes es sich verbunden hat über seine Seele. Macht‘s aber der Hausherr des Tages los, wenn er‘s hört, so gilt‘s nicht, was aus seinen Lippen gegangen ist, das es gelobt oder sich verbunden hat über seine Seele; denn der Hausherr hat‘s los gemacht; und der HERR wird ihm gnädig sein. Und alle Gelübde und Eide, zu verbinden, den Leib zu kasteien, mag der Hausherr kräftigen oder schwächen, also: Wenn er dazu schweigt von einem Tage zum andern, so bekräftigt er alle seine Gelübde und Verbündnisse, die es auf ihm hat, darum daß er geschwiegen hat des Tages, da er‘s hörte. Wird er‘s aber schwächen, nachdem er‘s gehört hat, so soll er die Mißtat tragen. Das sind die Satzungen, die der HERR Mose geboten hat zwischen Mann und Weib, zwischen Vater und Tochter, weil sie noch eine Magd ist in ihres Vaters Hause. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Räche die Kinder Israel an den Midianitern, daß du danach dich sammelst zu deinem Volk. Da redete Mose mit dem Volk und sprach: Rüstet unter euch Leute zum Heer wider die Midianiter, daß sie den HERRN rächen an den Midianitern; aus jeglichem Stamm tausend, daß ihr aus allen Stämmen Israels in das Heer schicket. Und sie nahmen aus den Tausenden Israels, je tausend eines Stamms, zwölftausend gerüstet zum Heer. Und Mose schickt e sie mit Pinehas, dem Sohn Eleasars, des Priesters, ins Heer, und die heiligen Kleider und die Halltrommeten in seine Hand. Und sie führten das Heer wider die Midianiter, wie der HERR Mose geboten hatte, und erwürgten alles, was männlich war. Dazu die Könige der Midianiter erwürgten sie samt ihren Erschlagenen, nämlich Evi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die fünf Könige der Midianiter. Bileam, den Sohn Beors, erwürgten sie auch mit dem Schwert. Und die Kinder Israel nahmen gefangen die Weiber der Midianiter und ihre Kinder; all ihr Vieh, alle ihre Habe und alle ihre Güter raubten sie. Und verbrannten mit Feuer alle ihre Städte ihrer Wohnung und alle Burgen. Und nahmen allen Raub und alles, was zu nehmen war, beide Menschen und Vieh, und brachten‘s zu Mose und zu Eleasar, dem Priester, und zu der Gemeine der Kinder Israel, nämlich die Gefangenen und das genommene Vieh und das geraubte Gut ins Lager, auf der Moabiter Gefilde, das am Jordan liegt gegen Jericho. Und Mose und Eleasar, der Priester, und alle Fürsten der Gemeine gingen ihnen entgegen hinaus vor das Lager. Und Mose ward zornig über die Hauptleute des Heers, die Hauptleute über tausend und über hundert waren, die aus dem Heer und Streit kamen, und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Weiber leben lassen? Siehe, haben nicht dieselben die Kinder Israel durch Bileams Rat abgewendet, sich zu versündigen am HERRN über dem Peor, und widerfuhr eine Plage der Gemeine des HERRN? So erwürgt nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Weiber, die Männer erkannt und beigelegen haben; aber alle Kinder, die Weibsbilde sind und nicht Männer erkannt noch beigelegen haben, die laßt für euch leben. Und lagert euch außer dem Lager sieben Tage, alle, die jemand erwürgt oder die Erschlagenen angerührt haben, daß ihr euch entsündigt am dritten und siebenten Tage samt denen, die ihr gefangengenommen habt. Und alle Kleider und alle Geräte von Fellen und alles Pelzwerk und alles hölzerne Gefäß sollt ihr entsündigen. Und Eleasar, der Priester, sprach zu dem Kriegsvolk, das in Streit gezogen war: Das ist das Gesetz, welches der HERR Mose geboten hat: Gold, Silber, Erz, Eisen, Zinn und Blei und alles, was das Feuer leidet, sollt ihr durchs Feuer lassen gehen und reinigen, daß es mit dem Sprengwasser entsündigt werde. Aber alles, was nicht Feuer leidet, sollt ihr durchs Wasser gehen lassen. Und sollt eure Kleider waschen am siebenten Tage, so werdet ihr rein; danach sollt ihr ins Lager kommen. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Nimm die Summa des Raubes der Gefangenen, beide an Menschen und Vieh, du und Eleasar, der Priester, und die obersten Väter der Gemeine, und gib die Hälfte denen, die ins Heer ausgezogen sind und die Schlacht getan haben, und die andere Hälfte der Gemeine. Und sollst dem HERRN heben von den Kriegsleuten, die ins Heer gezogen sind, je von fünf Hunderten eine Seele, beide an Menschen, Rindern, Eseln und Schafen. Von ihrer Hälfte sollst du es nehmen und dem Priester Eleasar geben zur Hebe dem HERRN. Aber von der Hälfte der Kinder Israel sollst du je von fünfzigen nehmen ein Stück Guts, beide an Menschen, Rindern, Eseln und Schafen und von allem Vieh, und sollst es den Leviten geben, die der Hut warten der Wohnung des HERRN. Und Mose und Eleasar, der Priester, taten, wie der HERR Mose geboten hatte. Und es war der übrigen Ausbeute, die das Kriegsvolk geraubt hatte, sechsmal hundert und fünfundsiebzigtausend Schafe, zweiundsiebzigtausend Rinder, einundsechzigtausend Esel und der Weibsbilde, die nicht Männer erkannt, noch beigelegen hatten, zweiunddreißigtausend Seelen. Und die Hälfte, die denen, so ins Heer gezogen waren, gehörte, war an der Zahl dreihundertmal und siebenunddreißigtausend und fünfhundert Schafe. Davon wurden dem HERRN sechshundertundfünfundsiebzig Schafe. Item, sechsunddreißigtausend Rinder; davon wurden dem HERRN zweiundsiebzig. Item, dreißigtausend und fünfhundert Esel; davon wurden dem HERRN einundsechzig. Item, Menschenseelen, sechzehntausend Seelen; davon wurden dem HERRN zweiunddreißig Seelen. Und Mose gab solche Hebe des HERRN dem Priester Eleasar, wie ihm der HERR geboten hatte. Aber die andere Hälfte, die Mose den Kindern Israel zuteilte von den Kriegsleuten nämlich die Hälfte der Gemeine zuständig, war auch dreihundertmal und siebenunddreißigtausend fünfhundert Schafe, sechsunddreißigtausend Rinder, dreißigtausend und fünfhundert Esel und sechzehntausend Menschenseelen. Und Mose nahm von dieser Hälfte der Kinder Israel je ein Stück von fünfzigen, beide des Viehes und der Menschen, und gab‘s den Leviten, die der Hut warteten an der Wohnung des HERRN, wie der HERR Mose geboten hatte. Und es traten herzu die Hauptleute über die Tausende des Kriegsvolks, nämlich die über tausend und über hundert waren, zu Mose und sprachen zu ihm: Deine Knechte haben die Summa genommen der Kriegsleute; die unter unsern Händen gewesen sind, und fehlt nicht einer. Darum bringen wir dem HERRN Geschenke, was ein jeglicher gefunden hat von güldenem Geräte, Ketten, Armgeschmeide, Ringe, Ohrenrinken und Spangen, daß unsere Seelen versöhnt werden vor dem HERRN. Und Mose nahm von ihnen, samt dem Priester Eleasar das Gold allerlei Geräts. Und alles Goldes Hebe, das sie dem HERRN huben, war sechzehntausend und siebenhundertundfünfzig Sekel von den Hauptleuten über tausend und hundert. Denn die Kriegsleute hatten geraubt ein jeglicher für sich. Und Mose mit Eleasar, dem Priester, nahm das Gold von den Hauptleuten über tausend und hundert und brachten es in die Hütte des Stifts zum Gedächtnis der Kinder Israel vor dem HERRN. D ie Kinder Ruben und die Kinder Gad hatten sehr viel Vieh und sahen das Land Jaeser und Gilead an für bequeme Stätte zu ihrem Vieh; und kamen und sprachen zu Mose und zu dem Priester Eleasar und zu den Fürsten der Gemeine: Das Land Ataroth, Dibon, Jaeser, Nimra, Hesbon, Eleale, Sebam, Nebo und Beon, das der HERR geschlagen hat vor der Gemeine Israel, ist bequem zum Vieh; und wir, deine Knechte, haben Vieh. Und sprachen weiter: Haben wir Gnade vor dir funden, so gib dies Land deinen Knechten zu eigen, so wollen wir nicht über den Jordan ziehen. Mose sprach zu ihnen: Eure Brüder sollen in Streit ziehen, und ihr wollt hie bleiben? Warum macht ihr der Kinder Israel Herzen wendig, daß sie nicht hinüberziehen in das Land, das ihnen der HERR geben wird? Also taten auch eure Väter, da ich sie aussandte von Kades-Barnea, das Land zuschauen; und da sie hinaufkommen waren bis an den Bach Eskol und sahen das Land, machten sie das Herz der Kinder Israel wendig, daß sie nicht in das Land wollten, das ihnen der HERR geben wollte. Und des HERRN Zorn ergrimmte zur selbigen Zeit und schwur und sprach: Diese Leute, die aus Ägypten gezogen sind, von zwanzig Jahren und drüber, sollen ja das Land nicht sehen, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe, darum daß sie mir nicht treulich nachgefolgt haben; ausgenommen Kaleb, den Sohn Jephunnes, des Kenisiters, und Josua, den Sohn Nuns; denn sie haben dem HERRN treulich nachgefolget. Also ergrimmte des HERRN Zorn über Israel und ließ sie hin und her in der Wüste ziehen vierzig Jahre, bis daß ein Ende ward all des Geschlechts, das übel getan hatte vor dem HERRN. Und siehe, ihr seid aufgetreten an eurer Väter Statt, daß der Sündiger desto mehr seien, und ihr auch den Zorn und Grimm des HERRN noch mehr macht wider Israel. Denn wo ihr euch von ihm wendet, so wird er auch noch länger sie lassen in der Wüste, und ihr werdet dies Volk alles verderben. Da traten sie herzu und sprachen: Wir wollen nur Schafhürden hie bauen für unser Vieh und Städte für unsere Kinder; wir aber wollen uns rüsten vorn an vor die Kinder Israel, bis daß wir sie bringen an ihren Ort. Unsere Kinder sollen in den verschlossenen Städten bleiben um der Einwohner willen des Landes. Wir wollen nicht heimkehren, bis die Kinder Israel einnehmen ein jeglicher sein Erbe. Denn wir wollen nicht mit ihnen erben jenseits des Jordans, sondern unser Erbe soll uns diesseit des Jordans gegen dem Morgen gefallen sein. Mose sprach zu ihnen: Wenn ihr das tun wollt, daß ihr euch rüstet zum Streit vor dem HERRN, so zieht über den Jordan vor dem HERRN, wer unter euch gerüstet ist, bis daß er seine Feinde austreibe von seinem Angesicht, und das Land untertan werde vor dem HERRN; danach sollt ihr umwenden und unschuldig sein dem HERRN und vor Israel, und sollt dies Land also haben zu eigen vor dem HERRN. Wo ihr aber nicht also tun wollt, siehe, so werdet ihr, euch an dem HERRN versündigen und werdet eurer Sünde inne werden, wenn sie euch finden wird. So baut nun Städte für eure Kinder und Hürden für euer Vieh und tut, was ihr geredet habt. Die Kinder Gad und die Kinder Ruben sprachen zu Mose: Deine Knechte sollen tun, wie mein Herr geboten hat. Unsere Kinder, Weiber, Habe und all unser Vieh sollen in den Städten Gileads sein; wir aber, deine Knechte, wollen alle gerüstet zum Heer in den Streit ziehen vor dem HERRN, wie mein Herr geredet hat. Da gebot Mose ihrethalben dem Priester Eleasar und Josua, dem Sohne Nuns, und den obersten Vätern der Stämme der Kinder Israel und sprach zu ihnen: Wenn die Kinder Gad und die Kinder Ruben mit euch über den Jordan ziehen, alle gerüstet zum Streit vor dem HERRN, und das Land euch untertan ist, so gebt ihnen das Land Gilead zu eigen. Ziehen sie aber nicht mit euch gerüstet, so sollen sie mit euch erben im Lande Kanaan. Die Kinder Gad und die Kinder Ruben antworteten und sprachen: Wie der HERR redete zu deinen Knechten, so wollen wir tun. Wir wollen gerüstet ziehen vor dem HERRN ins Land Kanaan und unser Erbgut besitzen diesseit des Jordans. Also gab Mose den Kindern Gad und den Kindern Ruben und dem halben Stamm Manasse, des Sohns Josephs, das Königreich Sihons, des Königs der Amoriter, und das Königreich Ogs, des Königs zu Basan, das Land samt den Städten in der ganzen Grenze umher. Da bauten die Kinder Gad Dibon, Ataroth, Aroer, Atroth, Sophan, Jaeser, Jegabeha, Beth-Nimra und Beth-Haran, verschlossene Städte und Schafhürden. Die Kinder Ruben bauten Hesbon, Eleale, Kiriathaim, Nebo, Baal-Meon, und änderten die Namen, und Sibama; und gaben den Städten Namen, die sie bauten. Und die Kinder Machirs, des Sohns Manasses, gingen in Gilead und gewannen es und vertrieben die Amoriter, die drinnen waren. Da gab Mose dem Machir, dem Sohn Manasses, Gilead; und er wohnte drinnen. Jair aber, der Sohn Manasses, ging hin und gewann ihre Dörfer und hieß sie Havoth-Jair. Nobah ging hin und gewann Knath mit ihren Töchtern und hieß sie Nobah nach seinem Namen. D as sind die Reisen der Kinder Israel, die aus Ägyptenland gezogen sind nach ihrem Heer durch Mose und Aaron. Und Mose beschrieb ihren Auszug, wie sie zogen, nach dem Befehl des HERRN, und sind nämlich dies die Reisen ihres Zugs. Sie zogen aus von Raemses am fünfzehnten Tage des ersten Monden, des andern Tages der Ostern, durch eine hohe Hand, daß alle Ägypter sahen, und begruben eben die Erstgeburt, die der HERR unter ihnen geschlagen hatte; denn der HERR hatte auch an ihren Göttern Gerichte geübt. Als sie von Raemses auszogen, lagerten sie sich in Suchoth. Und zogen aus von Suchoth und lagerten in Etham, welches liegt an dem Ende der Wüste. Von Etham zogen sie aus und blieben im Grunde Hiroth, welches liegt gegen Baal-Zephon, und lagerten sich gegen Migdol. Von Hiroth zogen sie aus und gingen mitten durchs Meer in die Wüste; und reiseten drei Tagereisen in der Wüste Etham und lagerten sich in Mara. Von Mara zogen sie aus und kamen nach Elim, darin waren zwölf Wasserbrunnen und siebzig Palmen; und lagerten sich daselbst. Von Elim zogen sie aus und lagerten sich an das Schilfmeer. Von dem Schilfmeer zogen sie aus und lagerten sich in der Wüste Sin. Von der Wüste Sin zogen sie aus und lagerten sich in Daphka. Von Daphka zogen sie aus und lagerten sich in Alus. Von Alus zogen sie aus und lagerten sich in Raphidim; daselbst hatte das Volk kein Wasser zu trinken. Von Raphidim zogen sie aus und lagerten sich in der Wüste Sinai. Von Sinai zogen sie aus und lagerten sich in die Lustgräber. Von den Lustgräbern zogen sie aus und lagerten sich in Hazeroth. Von Hazeroth zogen sie aus und lagerten sich in Rithma. Von Rithma zogen sie aus und lagerten sich in Rimon-Parez. Von Rimon-Parez zogen sie aus und lagerten sich in Libna. Von Libna zogen sie aus und lagerten sich in Rissa. Von Rissa zogen sie aus und lagerten sich in Kehelatha. Von Kehelatha zogen sie aus und lagerten sich im Gebirge Sapher. Vom Gebirge Sapher zogen sie aus und lagerten sich in Harada. Von Harada zogen sie aus und lagerten sich in Makeheloth. Von Makeheloth zogen sie aus und lagerten sich in Thahath. Von Thahath zogen sie aus und lagerten sich in Tharah. Von Tharah zogen sie aus und lagerten sich in Mithka. Von Mithka zogen sie aus und lagerten sich in Hasmona. Von Hasmona zogen sie aus und lagerten sich in Moseroth. Von Moseroth zogen sie aus und lagerten sich in Bne-Jakan. Von Bne-Jakan zogen sie aus und lagerten sich in Horgidgad. Von Horgidgad zogen sie aus und lagerten sich in Jathbatha. Von Jathbatha zogen sie aus und lagerten sich in Abrona. Von Abrona zogen sie aus und lagerten sich in Ezeon-Gaber. Von Ezeon-Gaber zogen sie aus und lagerten sich in der Wüste Zin, das ist Kades. Von Kades zogen sie aus und lagerten sich an dem Berge Hor, an der Grenze des Landes Edom. Da ging der Priester Aaron auf den Berg Hor nach dem Befehl des HERRN und starb daselbst im vierzigsten Jahr des Auszugs der Kinder Israel aus Ägyptenland, am ersten Tage des fünften Monden, da er hundert und dreiundzwanzig Jahre alt war. Und Arad der König der Kanaaniter, der da wohnte gegen Mittag des Landes Kanaan, hörte, daß die Kinder Israel kamen. Und von dem Berge Hor zogen sie aus und lagerten sich in Zalmona. Von Zalmona zogen sie aus und lagerten sich in Phunon. Von Phunon zogen sie aus und lagerten sich in Oboth. Von Oboth zogen sie aus und lagerten sich in Jgim, am Gebirge Abarim in der Moabiter Grenze. Von Jgim zogen sie aus und lagerten sich in Dibon-Gad. Von Dibon-Gad zogen sie aus und lagerten sich in Almon-Diblathaim. Von Almon-Diblathaim zogen sie aus und lagerten sich in dem Gebirge Abarim gegen Nebo. Von dem Gebirge Abarim zogen sie aus und lagerten sich in das Gefilde der Moabiter an dem Jordan gegen Jericho. Sie lagerten sich aber am Jordan von Beth-Jesimoth bis an die Breite Sittim, des Gefildes der Moabiter. U nd der HERR redete mit Mose in dem Gefilde der Moabiter an dem Jordan gegen Jericho und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan gegangen seid in das Land Kanaan so sollt ihr alle Einwohner vertreiben vor eurem Angesicht und alle ihre Säulen und alle ihre gegossenen Bilder umbringen und alle ihre Höhen vertilgen, daß ihr also das Land einnehmt und drinnen wohnt; denn euch habe ich das Land gegeben, daß ihr‘s einnehmt. Und sollt das Land austeilen durchs Los unter eure Geschlechter. Denen, deren viel ist, sollt ihr desto mehr zuteilen, und denen, deren wenig ist, sollt ihr desto weniger zuteilen. Wie das Los einem jeglichen daselbst fällt, so soll er‘s haben, nach den Stämmen ihrer Väter. Werdet ihr aber die Einwohner des Landes nicht vertreiben vor eurem Angesicht, so werden euch die, so ihr überbleiben laßt, zu Dornen werden in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten und werden euch drängen auf dem Lande, da ihr innen wohnt. So wird‘s denn gehen, daß ich euch gleich tun werde, was ich gedachte ihnen zu tun. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Gebeut den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr ins Land Kanaan kommt, so soll das Land, das euch zum Erbteil fällt im Lande Kanaan, seine Grenze haben. Die Ecke gegen Mittag soll anfahen an der Wüste Zin bei Edom, daß eure Grenze gegen Mittag sei vom Ende des Salzmeers, das gegen Morgen liegt, und daß dieselbe Grenze sich lände vom Mittag hinauf nach Akrabbim und gehe durch Zinna, und sein Ende vom Mittag bis nach Kades-Barnea, und gelange am Dorf Adar und gehe durch Azmon; und lände sich von Azmon an den Bach Ägyptens, und sein Ende sei an dem Meer. Aber die Grenze gegen dem Abend soll diese sein: nämlich das große Meer. Das sei eure Grenze gegen dem Abend. Die Grenze gegen Mitternacht soll diese sein: Ihr sollt messen von dem großen Meer an den Berg Hor; und von dem Berge Hor messen, bis man kommt nach Hamath, daß sein Ausgang sei die Grenze Zedada; und desselben Grenze ende nach Siphron, und sei sein Ende am Dorf Enan. Das sei eure Grenze gegen Mitternacht. Und sollt euch messen die Grenze gegen Morgen vom Dorf Enan nach Sepham; und die Grenze gehe herab von Sepham nach Ribla zu Am von morgenwärts; danach gehe sie herab und lenke sich auf die Seiten des Meers Cinereth gegen dem Morgen, und komme herab an den Jordan, daß ihr Ende sei das Salzmeer. Das sei euer Land mit seiner Grenze umher. Und Mose gebot den Kindern Israel und sprach: Das ist das Land, das ihr durchs Los unter euch teilen sollt, das der HERR geboten hat, den neun Stämmen und dem halben Stamm zu geben. Denn der Stamm der Kinder Ruben, des Hauses ihres Vaters, und der Stamm der Kinder Gad, des Hauses ihres Vaters, und der halbe Stamm Manasse haben ihr Teilgenommen. Also haben die zwei Stämme und der halbe Stamm ihr Erbteil dahin dies seit des Jordans gegen Jericho, gegen dem Morgen. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Das sind die Namen der Männer, die das Land unter euch teilen sollen: Der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns. Dazu sollt ihr nehmen eines jeglichen Stamms Fürsten, das Land auszuteilen. Und das sind der Männer Namen: Kaleb, der Sohn Jephunnes, des Stamms Juda; Semuel, der Sohn Ammihuds, des Stamms Simeon; Elidad, der Sohn Chislons, des Stamms Benjamin; Buki, der Sohn Jaglis, Fürst des Stamms der Kinder Dan; Haniel, der Sohn Ephods, Fürst des Stamms der Kinder Manasse von den Kindern Josephs; Kemuel, der Sohn Siphtans, Fürst des Stamms der Kinder Ephraim; Elizaphan, der Sohn Pargens, Fürst des Stamms der Kinder Sebulon; Paltiel, der Sohn Asans, Fürst des Stamms der Kinder Isaschar; Ahihud, der Sohn Selomis, Fürst des Stamms der Kinder Asser; Pedahel, der Sohn Ammihuds Fürst des Stamms der Kinder Naphthali. Dies sind sie, denen der HERR gebot, daß sie den Kindern Israel Erbe austeilten im Lande Kanaan. U nd der HERR redete mit Mose auf dem Gefilde der Moabiter am Jordan gegen Jericho und sprach: Gebeut den Kindern Israel, daß sie den Leviten Städte geben von ihren Erbgütern, da sie wohnen mögen; dazu die Vorstädte um die Städte her sollt ihr den Leviten auch geben, daß sie in den Städten wohnen und in den Vorstädten ihr Vieh und Gut und allerlei Tiere haben. Die Weite aber der Vorstädte, die sie den Leviten geben, soll tausend Ellen außer der Stadtmauer umher haben. So sollt ihr nun messen außen an der Stadt von der Ecke gegen dem Morgen zweitausend Ellen und von der Ecke gegen Mittag zweitausend Ellen und von der Ecke gegen dem Abend zweitausend Ellen und von der Ecke gegen Mitternacht zweitausend Ellen, daß die Stadt im Mittel sei. Das sollen ihre Vorstädte sein. Und unter den Städten, die ihr den Leviten geben werdet, sollt ihr sechs Freistädte geben, daß da hineinfliehe, wer einen Totschlag getan hat. Über dieselben sollt ihr noch zweiundvierzig Städte geben, daß alle Städte, die ihr den Leviten gebet, seien achtundvierzig mit ihren Vorstädten. Und sollt derselben desto mehr geben von denen, die viel besitzen unter den Kindern Israel, und desto weniger von denen, die wenig besitzen; ein jeglicher nach seinem Erbteil, das ihm zugeteilt wird, soll Städte den Leviten geben. U nd der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan ins Land Kanaan kommt, sollt ihr Städte auswählen, daß Freistädte seien; dahin fliehe, der einen Totschlag unversehens tut. Und sollen unter euch solche Freistädte sein vor dem Bluträcher, daß der nicht sterben müsse, der einen Totschlag getan hat, bis daß er vor der Gemeine vor Gericht gestanden sei. Und der Städte, die ihr geben werdet, sollen sechs Freistädte sein. Drei sollt ihr geben diesseit des Jordans und drei im Lande Kanaan. Das sind die sechs Freistädte, beide den Kindern Israel und den Fremdlingen und den Hausgenossen unter euch, daß dahin fliehe, wer einen Totschlag getan hat unversehens. W er jemand mit einem Eisen schlägt, daß er stirbt, der ist ein Totschläger und soll des Todes sterben. Wirft er ihn mit einem Stein, damit jemand mag getötet werden, daß er davon stirbt, so ist er ein Totschläger und soll des Todes sterben. Schlägt er ihn aber mit einem Holz, damit jemand mag totgeschlagen werden, daß er stirbt, so ist er ein Totschläger und soll des Todes sterben. Der Rächer des Bluts soll den Totschläger zum Tode bringen; wie er geschlagen hat, soll man ihn wieder töten. Stößt er ihn aus Haß, oder wirft etwas auf ihn aus List, daß er stirbt, oder schlägt ihn durch Feindschaft mit seiner Hand, daß er stirbt, so soll der des Todes sterben, der ihn geschlagen hat; denn er ist ein Totschläger; der Rächer des Bluts soll ihn zum Tode bringen. Wenn er ihn aber ohngefähr stößt ohne Feindschaft, oder wirft irgend etwas auf ihn unversehens, oder irgend einen Stein, davon man sterben mag, und hat‘s nicht gesehen, auf ihn wirft, daß er stirbt, und er ist nicht sein Feind, hat ihm auch kein Übels gewollt: so soll die Gemeine richten zwischen dem, der geschlagen hat, und dem Rächer des Bluts in diesem Gericht. Und die Gemeine soll den Totschläger erretten von der Hand des Bluträchers und soll ihn wiederkommen lassen zu der Freistadt, dahin er geflohen war; und soll daselbst bleiben, bis daß der Hohepriester sterbe, den man mit dem heiligen Öl gesalbt hat. Wird aber der Totschläger aus seiner Freistadt Grenze gehen, dahin er geflohen ist, und der Bluträcher findet ihn außer der Grenze seiner Freistadt und schlägt ihn tot, der soll des Bluts nicht schuldig sein. Denn er sollte in seiner Freistadt bleiben bis an den Tod des Hohenpriesters, und nach des Hohenpriesters Tod wieder zum Lande seines Erbguts kommen. Das soll euch ein Recht sein bei euren Nachkommen, wo ihr wohnt. Den Totschläger soll man töten nach dem Mund zweier zeugen. Ein Zeuge soll nicht antworten über eine Seele zum Tode. Und ihr sollt keine Versöhnung nehmen über die Seele des Totschlägers; denn er ist des Todes schuldig, und er soll des Todes sterben. Und sollt keine Versöhnung nehmen über dem, der zur Freistadt geflohen ist, daß er wiederkomme, zu wohnen im Lande, bis der Priester sterbe. Und schändet das Land nicht, darinnen ihr wohnt. Denn wer Blut schuldig ist, der schändet das Land; und das Land kann vom Blut nicht versöhnt werden, das darinnen vergossen wird, ohne durch das Blut des, der es vergossen hat. Verunreinigt das Land nicht, darinnen ihr wohnt, darinnen ich auch wohne; denn ich bin der HErr, der unter den Kindern Israel wohnt. U nd die obersten Väter der Geschlechter der Kinder Gileads, des Sohns Machirs, der Manasses Sohn war, von dem Geschlecht der Kinder Joseph, traten herzu und redeten vor Mose und vor den Fürsten der obersten Väter der Kinder Israel und sprachen: Lieber Herr, der HERR hat geboten, daß man das Land zum Erbteil geben sollte durchs Los den Kindern Israel; und du, mein Herr, hast geboten durch den HERRN, daß man das Erbteil Zelaphehads, unsers Bruders, seinen Töchtern geben soll. Wenn sie jemand aus den Stämmen der Kinder Israel zu Weibern nimmt, so wird unsers Vaters Erbteil weniger werden, und so viel sie haben, wird zu dem Erbteil kommen des Stamms, dahin sie kommen; also wird das Los unsers Erbteils geringert. Wenn denn nun das Halljahr der Kinder Israel kommt, so wird ihr Erbteil zu dem Erbteil des Stamms kommen, da sie sind; also wird unsers Vaters Erbteil geringert, soviel sie haben. Mose gebot den Kindern Israel nach dem Befehl des HERRN und sprach: Der Stamm der Kinder Joseph hat recht geredet. Das ist‘s, das der HERR gebeut den Töchtern Zelaphehads und spricht: Laß sie freien, wie es ihnen gefällt, allein daß sie freien unter dem Geschlecht des Stamms ihres Vaters, auf daß nicht die Erbteile der Kinder Israel fallen von einem Stamm zum andern; denn ein jeglicher unter den Kindern Israel soll anhangen an dem Erbe des Stamms seines Vaters. Und alle Töchter, die Erbteil besitzen unter den Stämmen der Kinder Israel, sollen freien einen von dem Geschlecht des Stamms ihres Vaters, auf daß ein jeglicher unter den Kindern Israel seines Vaters Erbe behalte, und nicht ein Erbteil von einem Stamm falle auf den andern, sondern ein jeglicher hange an seinem Erbe unter den Stämmen der Kinder Israel. Wie der HERR Mose geboten hatte, so taten die Töchter Zelaphehads, Mahela, Thirza, Hagla, Milka und Noa, und freieten die Kinder ihrer Vettern, des Geschlechts der Kinder Manasses, des Sohns Josephs. Also blieb ihr Erbteil an dem Stamm des Geschlechts ihres Vaters. Das sind die Gebote und Rechte, die der HERR gebot durch Mose den Kindern Israel auf dem Gefilde der Moabiter am Jordan gegen Jericho. D as sind die Worte, die Mose redete zum ganzen Israel jenseits des Jordans in der Wüste, auf dem Gefilde gegen dem Schilfmeer, zwischen Paran und Thophel, Laban, Hazeroth und Disahab, elf Tagreisen von Horeb durch den Weg des Gebirges Seir bis nach Kades-Barnea. Und es geschah im vierzigsten Jahr, am ersten Tage des elften Monden, da redete Mose mit den Kindern Israel alles, wie ihm der HERR an sie geboten hatte, nachdem er Sihon, den König der Amoriter, geschlagen hatte, der zu Hesbon wohnte, dazu Og, den König zu Basan, der zu Astharoth und zu Edrei wohnte. Jenseit des Jordans im Lande der Moabiter fing an Mose auszulegen dies Gesetz, und sprach: Der HErr, unser GOtt, redete mit uns am Berge Horeb und sprach: Ihr seid lange genug an diesem Berge gewesen; wendet euch und zieht hin, daß ihr zu dem Gebirge der Amoriter kommt und zu allen ihren Nachbarn im Gefilde, auf bergen und in Gründen, gegen Mittag und gegen die Anfurt des Meers im Lande Kanaan, und zum Berge Libanon bis an das große Wasser Phrath. Siehe da, ich habe euch das Land, das da vor euch liegt, gegeben; geht hinein und nehmt es ein, das der HERR euren Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, daß er‘s ihnen und ihrem Samen nach ihnen geben wollte. Da sprach ich zu derselben Zeit zu euch: Ich kann euch nicht allein ertragen; denn der HERR euer GOtt, hat euch gemehrt, daß ihr heutigestages seid wie die Menge der Sterne am Himmel. Der HErr, eurer Väter GOtt, mache euer noch viel tausend mehr und segne euch, wie er euch geredet hat! Wie kann ich allein solche Mühe und Last und Hader von euch ertragen? Schafft her weise, verständige und erfahrene Leute unter euren Stämmen, die will ich über euch zu Häuptern setzen. Da antwortetet ihr mir und sprachet: Das ist ein gut Ding, davon du sagest, daß du es tun willst. Da nahm ich die Häupter eurer Stämme, weise und erfahrene Männer, und setzte sie über euch zu Häuptern, über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn, und Amtleute unter euren Stämmen; und gebot euren Richtern zur selben Zeit und sprach: Verhört eure Brüder und richtet recht zwischen jedermann und seinem Bruder und dem Fremdling. Keine Person sollt ihr im Gericht ansehen, sondern sollt den Kleinen hören wie den Großen und vor niemandes Person euch scheuen. Denn das Gerichtamt ist GOttes. Wird aber euch eine Sache zu hart sein, die laßt an mich gelangen, daß ich sie höre. Also gebot ich euch zu der Zeit alles, was ihr tun solltet. Da zogen wir aus von Horeb und wandelten durch die ganze Wüste, die groß und grausam ist, wie ihr gesehen habt, auf der Straße zum Gebirge der Amoriter, wie uns der HErr, unser GOtt, geboten hatte, und kamen bis nach Kades-Barnea. Da sprach ich zu euch: Ihr seid an das Gebirge der Amoriter kommen, das uns der HErr, unser GOtt, geben wird. Siehe da das Land vor dir, das der HErr, dein GOtt, dir gegeben hat; zeuch hinauf und nimm‘s ein, wie der HErr, deiner Väter GOtt, dir geredet hat. Fürchte dich nicht und laß dir nicht grauen! Da kamt ihr zu mir alle und sprachet: Laßt uns Männer vor uns hinsenden, die uns das Land erkunden und uns wieder sagen, durch welchen Weg wir hineinziehen sollen, und die Städte, da wir einkommen sollen. Das gefiel mir wohl und nahm aus euch zwölf Männer, von jeglichem Stamm einen. Da dieselbigen weggingen und hinaufzogen auf das Gebirge und an den Bach Eskol kamen, da besahen sie es und nahmen der Früchte des Landes mit sich und brachten sie herab zu uns; und sagten uns wieder und sprachen: Das Land ist gut, das der HErr, unser GOtt, uns gegeben hat. Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen und wurdet ungehorsam dem Munde des HERRN, eures GOttes; und murrtet in euren Hütten und sprachet: Der HERR ist uns gram; darum hat er uns aus Ägyptenland geführt, daß er uns in der Amoriter Hände gäbe zu vertilgen. Wo sollen wir hinauf? Unsere Brüder haben unser Herz verzagt gemacht und gesagt, das Volk sei größer und höher denn wir; die Städte seien groß und bis an den Himmel vermauert; dazu haben wir die Kinder Enakim daselbst gesehen. Ich sprach aber zu euch: Entsetzt euch nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen! Der HErr, euer GOtt, zeucht vor euch hin und wird für euch streiten, wie er mit euch getan hat in Ägypten vor euren Augen und in der Wüste, da du gesehen hast, wie dich der HErr, dein GOtt, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, durch allen Weg, daher ihr gewandelt habt, bis ihr an diesen Ort kommen seid. Aber das galt nichts bei euch, daß ihr an den HERRN, euren GOtt, hättet geglaubt, der vor euch her ging, euch die Stätte zu weisen, wo ihr euch lagern solltet, des Nachts im Feuer, daß er euch den Weg zeigte, darinnen ihr gehen solltet, und des Tages in der Wolke. Als aber der HERR euer Geschrei hörte, ward er zornig und schwur und sprach: Es soll keiner dieses bösen Geschlechts das gute Land sehen, das ich ihren Vätern zu geben geschworen habe, ohne Kaleb, der Sohn Jephunnes, der soll es sehen, und ihm will ich geben das Land, darauf er getreten hat, und seinen Kindern, darum daß er treulich dem HERRN gefolgt hat. Auch ward der HERR über mich zornig um euretwillen und sprach: Du sollst auch nicht hineinkommen. Aber Josua, der Sohn Nuns, der dein Diener ist, der soll hineinkommen. Denselben stärke; denn er soll Israel das Erbe austeilen. Und eure Kinder, davon ihr sagtet, sie würden ein Raub werden, und eure Söhne, die heutigestages weder Gutes noch Böses verstehen, die sollen hineinkommen; denselben will ich‘s geben, und sie sollen es einnehmen. Ihr aber wendet euch und zieht nach der Wüste den Weg zum Schilfmeer! Da antwortetet ihr und spracht zu mir: Wir haben an dem HERRN gesündigt; wir wollen hinauf und streiten, wie uns der HErr, unser GOtt, geboten hat. Da ihr euch nun rüstetet, ein jeglicher mit seinem Harnisch, und wart an dem, daß ihr hinaufzögt aufs Gebirge, sprach der HERR zu mir: Sage ihnen, daß sie nicht hinaufziehen, auch nicht streiten; denn ich bin nicht unter euch; auf daß ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden. Da ich euch das sagte, gehorchtet ihr nicht und wurdet ungehorsam dem Munde des HERRN und wart vermessen und zogt hinauf aufs Gebirge. Da zogen die Amoriter aus, die auf dem Gebirge wohnten, euch entgegen, und jagten euch, wie die Bienen tun, und schlugen euch zu Seir bis nach Horma. Da ihr nun wiederkamt und weintet vor dem HERRN, wollte der HERR eure Stimme nicht hören und neigte seine Ohren nicht zu euch. Also bliebt ihr in Kades eine lange Zeit. D a wandten wir uns und zogen aus zur Wüste auf der Straße zum Schilfmeer, wie der HERR zu mir sagte, und umzogen das Gebirge Seir eine lange Zeit. Und der HERR sprach zu mir: Ihr habt dies Gebirge nun genug umzogen; wendet euch gegen Mitternacht. Und gebeut dem Volk und sprich: Ihr werdet durch die Grenze eurer Brüder, der Kinder Esau, ziehen, die da wohnen zu Seir; und sie werden sich vor euch fürchten. Aber verwahrt euch mit Fleiß, daß ihr sie nicht bekrieget; denn ich werde euch ihres Landes nicht einen Fußbreit geben; denn das Gebirge Seir habe ich den Kindern Esau zu besitzen gegeben. Speise sollt ihr ums Geld von ihnen kaufen, daß ihr eßt, und Wasser sollt ihr ums Geld von ihnen kaufen, daß ihr trinkt. Denn der HErr, dein GOtt, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände. Er hat dein Reisen zu Herzen genommen durch diese große Wüste und ist vierzig Jahre der HErr, dein GOtt, bei dir gewesen, daß dir nichts gemangelt hat. Da wir nun durch unsere Brüder, die Kinder Esau, gezogen waren, die auf dem Gebirge Seir wohnten, auf dem Wege des Gefildes von Elath und Ezeon-Gaber, wandten wir uns und gingen durch den Weg der Wüste der Moabiter. Da sprach der HERR zu mir: Du sollst die Moabiter nicht beleidigen noch bekriegen; denn ich will dir ihres Landes nichts zu besitzen geben, denn ich habe Ar den Kindern Lot zu besitzen gegeben. Die Emim haben vorzeiten drinnen gewohnt; das war ein groß, stark und hoch Volk wie die Enakim Man hielt sie auch für Riesen, gleichwie Enakim; und die Moabiter heißen sie auch Emim. Auch wohnten vorzeiten in Seir die Horiter; und die Kinder Esau vertrieben und vertilgten sie von ihnen und wohnten an ihrer Statt, gleichwie Israel dem Lande seiner Besitzung tat, das ihnen der HERR gab. So macht euch nun auf und zieht durch den Bach Sared. Und wir zogen herdurch. Die Zeit aber, die wir von Kades-Barnea zogen, bis wir durch den Bach Sared kamen, war achtunddreißig Jahre, auf daß alle die Kriegsleute stürben im Lager, wie der HERR ihnen geschworen hatte. Dazu war auch die Hand des HERRN wider sie, daß sie umkämen aus dem Lager, bis daß ihrer ein Ende würde. Und da alle der Kriegsleute ein Ende war, daß sie starben unter dem Volk, redete der HERR mit mir und sprach: Du wirst heute durch die Grenze der Moabiter ziehen bei Ar; und wirst nahe kommen gegen die Kinder Ammon. Die sollst du nicht beleidigen noch bekriegen; denn ich will dir des Landes der Kinder Ammon nichts zu besitzen geben, denn ich hab‘s den Kindern Lot zu besitzen gegeben. Es ist auch geschätzt für der Riesen Land, und haben auch vorzeiten Riesen drinnen gewohnt; und die Ammoniter heißen sie Sammesumim. Das war ein groß, stark und hoch Volk, wie die Enakim; und der HERR vertilgte sie vor ihnen und ließ sie dieselben besitzen, daß sie an ihrer Statt da wohnten, gleichwie er getan hat mit den Kindern Esau, die auf dem Gebirge Seir wohnen, da er die Horiter vor ihnen vertilgte, und ließ sie dieselben besitzen, daß sie da an ihren Statt wohnten bis auf diesen Tag. Und die Kaphthorim zogen aus Kaphthor und vertilgten die Avim, die zu Hazerim wohnten bis nach Gaza, und wohnten an ihrer Statt daselbst. Macht euch auf und zieht aus und geht über den Bach bei Arnon. Siehe, ich habe Sihon, den König der Amoriter zu Hesbon, in deine Hände gegeben mit seinem Lande. Heb an einzunehmen, und streite wider ihn! Heutigestages will ich anheben, daß sich von dir fürchten und erschrecken sollen alle Völker unter allen Himmeln, daß, wenn sie von dir hören, ihnen bange und wehe werden soll vor deiner Zukunft. Da sandte ich Boten aus der Wüste von morgenwärts zu Sihon, dem Könige zu Hesbon, mit friedlichen Worten und ließ ihm sagen: Ich will durch dein Land ziehen, und wo die Straße geht, will ich gehen; ich will weder zur Rechten noch zur Linken ausweichen. Speise sollst du mir ums Geld verkaufen, daß ich esse, und Wasser sollst du mir ums Geld geben, daß ich trinke; ich will nur zu Fuß durchhin gehen; wie mir die Kinder Esau getan haben, die zu Seir wohnen, und die Moabiter, die zu Ar wohnen; bis daß ich komme über den Jordan, in das Land, das uns der HErr, unser GOtt, geben wird. Aber Sihon, der König zu Hesbon, wollte uns nicht durchziehen lassen; denn der HErr, dein GOtt, verhärtete seinen Mut und verstockte ihm sein Herz, auf daß er ihn in deine Hände gäbe, wie es jetzt ist am Tage. Und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich habe angefangen, zu geben vor dir den Sihon mit seinem Lande; hebt an, einzunehmen und zu besitzen sein Land. Und Sihon zog aus uns entgegen mit all seinem Volk zum Streit nach Jahza. Aber der HErr, unser GOtt, gab ihn vor uns, daß wir ihn schlugen mit seinen Kindern und seinem ganzen Volk. Da gewannen wir zu den Zeit alle seine Städte und verbanneten alle Städte, beide Männer, Weiber und Kinder, und ließen niemand über bleiben. Ohne das Vieh raubten wir für uns und die Ausbeute der Städte, die wir gewannen, von Aroer an, die am Ufer des Bachs bei Arnon liegt, und von der Stadt am Wasser bis nach Gilead. Es war keine Stadt, die sich vor uns schützen konnte; der HErr, unser GOtt, gab uns alles vor uns. Ohne zu dem Lande der Kinder Ammon kamest du nicht, noch zu allem, das am Bach Jabbok war, noch zu den Städten auf dem Gebirge, noch zu allem, das uns der HErr, unser GOtt, verboten hatte. U nd wir wandten uns und zogen hinauf den Weg zu Basan. Und Og, der König zu Basan, zog aus uns entgegen mit all seinem Volk, zu streiten bei Edrei. Aber der HERR sprach zu mir: Fürchte dich nicht vor ihm, denn ich habe ihn und all sein Volk mit seinem Lande in deine Hände gegeben; und sollst mit ihm tun, wie du mit Sihon, dem Könige der Amoriter, getan hast, der zu Hesbon saß. Also gab der HERR unser GOtt, auch den König Og zu Basan in unsere Hände mit all seinem Volk, daß wir ihn schlugen, bis daß ihm nichts überblieb. Da gewannen wir zu der Zeit alle seine Städte, und war keine Stadt, die wir ihm nicht nahmen; sechzig Städte, die ganze Gegend Argob, im Königreich Ogs zu Basan. Alle diese Städte waren fest, mit hohen Mauern, Toren und Riegeln, ohne andere sehr viel Flecken ohne Mauern. Und verbanneten sie, gleichwie wir mit Sihon, dem Könige zu Hesbon, taten. Alle Städte verbanneten wir, beide mit Männern, Weibern und Kindern. Aber alles Vieh und Raub der Städte raubten wir für uns. Also nahmen wir zu der Zeit das Land aus der Hand der zwei Könige der Amoriter jenseits des Jordans, von dem Bach bei Arnon an bis an den Berg Hermon, welchen die Zidonier Sirion heißen, aber die Amoriter heißen ihn Senir; alle Städte auf der Ebene und das ganze Gilead und das ganze Basan bis nach Salcha und Edrei, die Städte des Königreichs Ogs zu Basan. Denn allein der König Og zu Basan war noch übrig von den Riesen. Siehe, sein eisern Bette ist allhie zu Rabbath der Kinder Ammon, neun Ellen lang und vier Ellen breit nach eines Mannes Ellenbogen. S olch Land nahmen wir ein zu derselben Zeit, von Aroer an, die am Bach bei Arnon liegt. Und ich gab das halbe Gebirge Gilead mit seinen Städten den Rubenitern und Gaditern. Aber das übrige Gilead und das ganze Basan des Königreichs Ogs gab ich dem halben Stamm Manasse, die ganze Gegend Argob zum ganzen Basan; das heißt der Riesen Land. Jair, der Sohn Manasses, nahm die ganze Gegend Argob bis an die Grenze Gessuri und Maachathi; und hieß das Basan nach seinem Namen Havoth-Jair bis auf den heutigen Tag. Machir aber gab ich Gilead. Und den Rubenitern und Gaditern gab ich des Gileads einen Teil bis an den Bach bei Arnon mitten im Bach, der die Grenze ist, und bis an den Bach Jabbok, der die Grenze ist der Kinder Ammon; dazu das Gefilde und den Jordan, der die Grenze ist, von Cinnereth an bis an das Meer am Gefilde, nämlich das Salzmeer, unten am Berge Pisga gegen dem Morgen. Und gebot euch zu derselben Zeit und sprach: Der HErr, euer GOtt, hat euch dies Land gegeben einzunehmen; zieht nun gerüstet vor euren Brüdern, den Kindern Israel, her, was streitbar ist; ohne eure Weiber und Kinder und Vieh (denn ich weiß, daß ihr viel Vieh habt) laßt in euren Städten bleiben, die ich euch gegeben habe; bis daß den HERR eure Brüder auch zur Ruhe bringe, wie euch, daß sie auch das Land einnehmen, das ihnen der HErr, euer GOtt, geben wird jenseits des Jordans; so sollt ihn dann wiederkehren zu euren Besitzung, die ich euch gegeben habe. Und Josua gebot ich zur selben Zeit und sprach: Deine Augen haben gesehen alles, was der HErr, euer GOtt, diesen zwei Königen getan hat. Also wird der HERR auch allen Königreichen tun, da du hinzeuchst. Fürchtet euch nicht vor ihnen; denn der HErr, euer GOtt, streitet für euch. U nd ich bat den HERRN zu derselben Zeit und sprach: HERR, HErr, du hast angehoben zu erzeigen deinem Knechte deine Herrlichkeit und deine starke Hand. Denn wo ist ein GOtt im Himmel und auf Erden, der es deinen Werken und deiner Macht könnte nachtun? Laß mich gehen und sehen das gute Land jenseits des Jordans, dies gute Gebirge und den Libanon. Aber der HERR war erzürnt auf mich um euretwillen und erhörte mich nicht, sondern sprach zu mir: Laß genug sein, sage mir davon nicht mehr! Steige auf die Höhe des Berges Pisga und hebe deine Augen auf gegen den Abend und gegen Mitternacht und gegen Mittag und gegen den Morgen, und sieh es mit Augen; denn du wirst nicht über diesen Jordan gehen. Und gebeut dem Josua, daß er getrost und unverzagt sei; denn er soll über den Jordan ziehen vor dem Volk her und soll ihnen das Land austeilen, das du sehen wirst. Also blieben wir im Tal gegen dem Hause Peor. U nd nun höre, Israel, die Gebote und Rechte, die ich euch lehre, daß ihr sie tun sollt, auf daß ihr lebt und hineinkommt und das Land einnehmt, das euch der HErr, euer Väter GOtt, gibt. Ihr sollt nichts dazutun, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf daß ihr bewahren mögt die Gebote des HERRN, eures GOttes, die ich euch gebiete. Eure Augen haben gesehen, was der HERR getan hat wider den Baal-Peor; denn alle, die dem Baal-Peor folgten, hat den HErr, dein GOtt, vertilgt unter euch. Aber ihr, die ihr dem HERRN, eurem GOtt, anhinget, lebt alle heutigestages. Siehe, ich habe euch gelehrt Gebote und Rechte, wie mir den HErr, mein GOtt, geboten hat, daß ihr also tun sollt im Lande, darein ihr kommen werdet, daß ihr‘s einnehmt. So behaltet es nun und tut‘s! Denn das wird eure Weisheit und Verstand sein bei allen Völkern, wenn sie hören werden alle diese Gebote, daß sie müssen sagen: Ei, welch weise und verständige Leute sind das, und ein herrlich Volk! Denn wo ist so ein herrlich Volk, zu dem Götter also nahe sich tun, als der HErr, unser GOtt, so oft wir ihn anrufen? Und wo ist so ein herrlich Volk, das so gerechte Sitten und Gebote habe, als all dies Gesetz; das ich euch heutigestages vorlege? Hüte dich nur und bewahre deine Seele wohl, daß du nicht die Geschichten vergißt, die deine Augen gesehen haben, und daß sie nicht aus deinem Herzen kommen all dein Leben lang. Und sollst deinen Kindern und Kindeskindern kundtun den Tag, da du vor dem HERRN, deinem GOtt, standest an dem Berge Horeb, da der HERR zu mir sagte: Versammle mir das Volk, daß sie meine Worte hören und lernen mich fürchten all ihre Lebetage auf Erden und lehren ihre Kinder. Und ihr tratet herzu und standet unten an dem Berge; der Berg brannte aber bis mitten an den Himmel; und war da Finsternis, Wolken und Dunkel. Und den HERR redete mit euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme seiner Worte hörtet ihr; aber kein Gleichnis saht ihr außen der Stimme. Und verkündigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu tun, nämlich die zehn Worte; und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln. Und der HERR gebot mir zur selbigen Zeit, daß ich euch lehren sollte Gebote und Rechte, daß ihn danach tätet im Lande, darein ihr ziehet, daß ihr es einnehmt. So bewahrt nun eure Seelen wohl; denn ihr habt kein Gleichnis gesehen des Tages, da der HERR mit euch redete aus dem Feuer auf dem Berge Horeb, auf daß ihr euch nicht verderbt und macht euch irgend ein Bild, das gleich sei einem Mann oder Weib oder Vieh auf Erden, oder Vogel unter dem Himmel, oder Gewürm auf dem Lande, oder Fisch im Wasser unter der Erde. Daß du auch nicht deine Augen aufhebest gen Himmel und sehest die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, und fallest ab und betest sie an und dienest ihnen, welche der HErr, dein GOtt, verordnet hat allen Völkern unter dem ganzen Himmel. Euch aber hat den HERR angenommen und aus dem eisernen Ofen, nämlich aus Ägypten, geführt, daß ihr sein Erbvolk solltet sein, wie es ist an diesem Tage. Und der HERR war so erzürnt über mich um eures Tuns willen, daß er schwur, ich sollte nicht über den Jordan gehen, noch in das gute Land kommen, das dir der HErr, dein GOtt, zum Erbteil geben wird, sondern ich muß in diesem Lande sterben und werde nicht über den Jordan gehen. Ihr aber werdet hinübergehen und solch gut Land einnehmen. So hütet euch nun, daß ihr des Bundes des HERRN, eures GOttes, nicht vergeßt, den er mit euch gemacht hat, und nicht Bilder macht einigerlei Gleichnis, wie der HErr, dein GOtt, geboten hat. Denn der HErr, dein GOtt, ist ein verzehrend Feuer und ein eifriger GOtt. Wenn ihr nun Kinder zeugt und Kindeskinder und im Lande wohnt und verderbt euch und macht euch Bilder einigerlei Gleichnis, daß ihr übel tut vor dem HERRN, eurem GOtt, und ihr ihn erzürnet, so rufe ich heutigestages über euch zu zeugen Himmel und Erde, daß ihr werdet bald umkommen von dem Lande, in welches ihr geht über den Jordan, daß ihr‘s einnehmt; ihr werdet nicht lange drinnen bleiben, sondern werdet vertilgt werden. Und der HERR wird euch zerstreuen unter die Völker; und werdet ein geringer Pöbel übrig sein unter den Heiden, dahin euch der HERR treiben wird. Daselbst wirst du dienen den Göttern, die Menschenhände Werk sind, Holz und Stein, die weder sehen, noch hören, noch essen, noch riechen. Wenn du aber daselbst den HERRN, deinen GOtt, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wo du ihn wirst von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen. Wenn du geängstet sein wirst, und dich treffen werden alle diese Dinge in den letzten Tagen, so wirst du dich bekehren zu dem HERRN, deinem GOtt, und seiner Stimme gehorchen. Denn der HErr, dein GOtt, ist ein barmherziger GOtt; er wird dich nicht lassen noch verderben, wird auch nicht vergessen des Bundes, den er deinen Vätern geschworen hat. Dann frage nach den vorigen Zeiten, die vor dir gewesen sind, von dem Tage an, da GOtt den Menschen auf Erden geschaffen hat, von einem Ende des Himmels zum andern, ob je ein solch groß Ding geschehen, oder des Gleichen je gehört sei, daß ein Volk GOttes Stimme gehört habe aus dem Feuer reden, wie du gehört hast, und dennoch lebest? Oder ob GOtt versucht habe, hineinzugehen und ihm ein Volk mitten aus einem Volk zu nehmen durch Versuchung, durch Zeichen, durch Wunder, durch Streit und durch eine mächtige Hand und durch einen ausgereckten Arm und durch sehr schreckliche Taten, wie das alles der HErr, euer GOtt, für euch getan hat in Ägypten vor deinen Augen? Du hast‘s gesehen, auf daß du wissest, daß der HERR allein GOtt ist, und keiner mehr. Vom Himmel hat er dich seine Stimme hören lassen, daß er dich züchtigte; und auf Erden hat er dir gezeigt sein großes Feuer, und seine Worte hast du aus dem Feuer gehört, darum daß er deine Väter geliebt und ihren Samen nach ihnen erwählt hat, und hat dich ausgeführt mit seinem Angesicht durch seine große Kraft aus Ägypten, daß er vertriebe vor dir her große Völker und stärkere, denn du bist, und dich hineinbrächte, daß er dir ihr Land gäbe zum Erbteil, wie es heutigestages steht. So sollst du nun heutigestages wissen und zu Herzen nehmen, daß der HERR ein GOtt ist oben im Himmel und unten auf Erden, und keiner mehr; daß du haltest seine Rechte und Gebote, die ich dir heute gebiete; so wird dir‘s und deinen Kindern nach dir wohlgehen, daß dein Leben lange währe in dem Lande, das dir der HErr, dein GOtt, gibt ewiglich. D a sonderte Mose drei Städte aus jenseitss des Jordans gegen der Sonnen Aufgang, daß daselbst hinflöhe, wer seinen Nächsten totschlägt unversehens und ihm vorhin nicht feind gewesen ist; der soll in der Städte eine fliehen, daß er lebendig bleibe: Bezer in der Wüste im ebenen Lande unter den Rubenitern; und Ramoth in Gilead unter den Gaditern; und Golan in Basan unter den Manassitern. D as ist das Gesetz, das Mose den Kindern Israel vorlegte. Das ist das Zeugnis und Gebot und Rechte, die Mose den Kindern Israel sagte, da sie aus Ägypten gezogen waren, jenseits des Jordans im Tal gegen dem Hause Peor, im Lande Sihons, des Königs der Amoriter, den zu Hesbon saß, den Mose und die Kinder Israel schlugen, da sie aus Ägypten gezogen waren, und nahmen sein Land ein, dazu das Land Ogs, des Königs zu Basan, der zwei Könige der Amoriter, die jenseits des Jordans waren gegen der Sonnen Aufgang, von Aroer an, welche an dem Ufer liegt des Bachs bei Arnon, bis an den Berg Sion, das ist der Hermon, und alles Blachfeld jenseitss des Jordans, gegen den Aufgang der Sonne, bis an das Meer im Blachfelde, unten am Berge Pisga. U nd Mose rief das ganze Israel und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Gebote und Rechte, die ich heute vor euren Ohren rede, und lernt sie und behaltet sie, daß ihr danach tut! Der HErr, unser GOtt, hat einen Bund mit uns gemacht zu Horeb. Und hat nicht mit unsern Vätern diesen Bund gemacht, sondern mit uns, die wir hie sind heutigestages und alle leben. Er hat von Angesicht zu Angesicht mit uns aus dem Feuer auf dem Berge geredet. Ich stand zu derselben Zeit zwischen dem HERRN und euch, daß ich euch ansagte des HERRN Wort; denn ihn fürchtetet euch vor dem Feuer und gingt nicht auf den Berg. Und er sprach: Ich bin der HErr, dein GOtt, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus dem Diensthause. Du sollst keine andern Götter haben vor mir. Du sollst dir kein Bildnis machen einigerlei Gleichnis, weder oben im Himmel, noch unten auf Erden, noch im Wasser unter der Erde. Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Denn ich bin der HErr, dein GOtt, ein eifriger GOtt, der die Mißtat der Väter heimsucht über die Kinder ins dritte und vierte Glied, die mich hassen, und Barmherzigkeit erzeige in viel tausend, die mich lieben und meine Gebote halten. Du sollst den Namen des HERRN, deines GOttes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbrauchet. Den Sabbattag sollst du halten, daß du ihn heiligest, wie dir der HErr, dein GOtt, geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines GOttes. Da sollst du keine Arbeit tun, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochse, noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch der Fremdling, der in deinen Toren ist, auf daß dein Knecht und deine Magd ruhe, gleichwie du. Denn du sollst gedenken, daß du auch Knecht in Ägyptenland warst, und der HErr, dein GOtt, dich von dannen ausgeführt hat mit einer mächtigen Hand und ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HErr, dein GOtt, geboten, daß du den Sabbattag halten sollst. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HErr, dein GOtt, geboten hat, auf daß du lange lebest, und daß dir‘s wohlgehe in dem Lande, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weib. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Ochsen, Esel noch alles, was sein ist. Das sind die Worte, die der HERR redete zu euren ganzen Gemeine auf dem Berge aus dem Feuer und der Wolke und Dunkel mit großer Stimme, und tat nichts dazu; und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir. Da ihr aber die Stimme aus der Finsternis hörtet und den Berg mit Feuer brennen tratet ihr zu mir; alle Obersten unter euren Stämmen und eure Ältesten, und sprachet: Siehe, der HErr, unser GOtt, hat uns lassen sehen seine Herrlichkeit und seine Majestät; und wir haben seine Stimme aus dem Feuer gehört. Heutigestages haben wir gesehen; daß GOtt mit Menschen redet, und sie lebendig bleiben. Und nun, warum sollen wir sterben, daß uns dies große Feuer verzehre? Wenn wir des HERRN, unsers GOttes, Stimme mehr hören, so müssen wir sterben. Denn was ist alles Fleisch, daß es hören möge die Stimme des lebendigen GOttes aus dem Feuer reden, wie wir, und lebendig bleibe? Tritt du hinzu und höre alles, was der HErr, unser GOtt, sagt, und sage es uns. Alles, was der HErr, unser GOtt, mit dir reden wird, das wollen wir hören und tun. D a aber der HERR eure Worte hörte, die ihr mit mir redetet, sprach er zur mir: Ich habe gehört die Worte dieses Volks, die sie mit dir geredet haben; es ist alles gut, was sie geredet haben. Ach, daß sie ein solch Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf daß es ihnen wohlginge und ihren Kindern ewiglich! Gehe hin und sage ihnen: Geht heim in eure Hütten! Du aber sollst hie vor mir stehen, daß ich mit dir rede alle Gesetze und Gebote und Rechte, die du sie lehren sollst, daß sie danach tun im Lande, das ich ihnen geben werde einzunehmen. So behaltet nun, daß ihr tut, wie euch der HErr, euer GOtt, geboten hat, und weicht nicht, weder zur Rechten noch zur Linken, sondern wandelt in allen Wegen, die euch der HErr, euer GOtt, geboten hat, auf daß ihr leben möget, und euch wohlgehe, und lange lebt im Lande, das ihr einnehmen werdet. D ies sind aber die Gesetze und Gebote und Rechte, die der HErr, euer GOtt, geboten hat, daß ihr sie lernen und tun sollt im Lande, dahin ihr ziehet, dasselbe einzunehmen daß du den HERRN, deinen GOtt, fürchtest, und haltest alle seine Rechte und Gebote, die ich dir gebiete, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, alle eure Lebtage, auf daß ihr lange lebt. Israel, du sollst hören und behalten, daß du es tust, daß dir‘s wohlgehe, und sehr vermehrt wirst; wie der HErr, deiner Väter GOtt, dir geredet hat, ein Land, da Milch und Honig innen fleußt. Höre, Israel, der HErr, unser GOtt, ist ein einiger HErr. Und du sollst den HERRN, deinen GOtt, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen. Und sollst sie deinen Kindern schärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegest oder aufstehest. Und sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sollen dir ein Denkmal vor deinen Augen sein. Und sollst sie über deines Hauses Pfosten schreiben und an die Tore. Wenn dich nun der HErr, dein GOtt, in das Land bringen wird, das er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, dir zu geben, große und feine Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser alles Guts voll, die du nicht gefüllt hast, und ausgehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinberge und Ölberge, die du nicht gepflanzt hast, daß du essest und satt wirst: so hüte dich, daß du nicht des HERRN vergessest, der dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt hat, sondern sollst den HERRN, deinen GOtt, fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören. Und sollst nicht andern Göttern nachfolgen, der Völker, die um euch her sind; denn der HErr, dein GOtt, ist ein eifriger GOtt unter dir; daß nicht der Zorn des HERRN, deines GOttes, über dich ergrimme und vertilge dich von der Erde. Ihr sollt den HERRN, euren GOtt, nicht versuchen, wie ihr ihn versuchtet zu Massa, sondern sollt halten die Gebote des HERRN, eures GOttes, und seine Zeugnisse und seine Rechte, die er geboten hat, daß du tust, was recht und gut ist vor den Augen des HERRN, auf daß dir‘s wohlgehe, und eingehst und einnehmest das gute Land, das der HERR geschworen hat deinen Vätern, daß er verjage alle deine Feinde vor dir, wie der HERR geredet hat. W enn dich nun dein Sohn heute oder morgen fragen wird und sagen: Was sind das für Zeugnisse, Gebote und Rechte, die euch der HErr, unser GOtt, geboten hat? so sollst du deinem Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und der HERR führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand; und der HERR tat große und böse Zeichen und Wunder über Ägypten und Pharao und all seinem Hause vor unsern Augen; und führte uns von dannen, auf daß er uns einführte und gäbe uns das Land, das er unsern Vätern geschworen hatte; und hat uns geboten, der HErr, zu tun nach allen diesen Rechten, daß wir den HERRN, unsern GOtt, fürchten, auf daß uns wohlgehe alle unsere Lebtage, wie es geht heutigestages. Und es wird unsere Gerechtigkeit sein vor dem HERRN, unserm GOtt, so wir halten und tun alle diese Gebote, wie er uns geboten hat. W enn dich der HErr, dein GOtt, ins Land bringet, darein du kommen wirst, dasselbe einzunehmen, und ausrottet viele Völker vor dir her: die Hethiter, Girgositer, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind denn du; und wenn sie der HErr, dein GOtt, vor dir gibt, daß du sie schlägst: so sollst du sie verbannen, daß du keinen Bund mit ihnen machst noch ihnen Gunst erzeigest. Und sollst dich mit ihnen nicht befreunden. Eure Töchter sollt ihr nicht geben ihren Söhnen, und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen euren Söhnen; denn sie werden eure Söhne mir abfällig machen, daß sie andern Göttern dienen; so wird dann des HERRN Zorn ergrimmen über euch und euch bald vertilgen. Sondern also sollt ihr mit ihnen tun: Ihre Altäre sollt ihr zerreißen, ihre Säulen zerbrechen, ihre Haine abhauen und ihre Götzen mit Feuer verbrennen. Denn du bist ein heilig Volk GOtt, deinem HERRN. Dich hat GOtt, dein HErr, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, daß euer mehr wäre denn alle Völker; denn du bist das wenigste unter allen Völkern; sondern daß er euch geliebt hat, und daß er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat, hat er euch ausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst von dem Hause des Dienstes, aus der Hand Pharaos, des Königs in Ägypten. So sollst du nun wissen, daß der HErr, dein GOtt, ein GOtt ist, ein treuer GOtt, der den Bund und Barmherzigkeit hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, in tausend Glied, und vergilt denen, die ihn hassen, vor seinem Angesicht, daß er sie umbringe, und säumt sich nicht, daß er denen vergelte vor seinem Angesicht, die ihn hassen. So behalte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, daß du danach tust. U nd wenn ihr diese Rechte hört und haltet sie und danach tut, so wird der HErr, dein GOtt, auch halten den Bund und Barmherzigkeit, die er deinen Vätern geschworen hat, und wird dich lieben und segnen und mehren und wird die Frucht deines Leibes segnen und die Frucht deines Landes, dein Getreide, Most und Öl, die Früchte deiner Kühe und die Früchte deiner Schafe auf dem Lande, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben. Gesegnet wirst du sein über alle Völker. Es wird niemand unter dir unfruchtbar sein, noch unter deinem Vieh. Der HERR wird von dir tun alle Krankheit und wird keine böse Seuche der Ägypter dir auflegen, die du erfahren hast; und wird sie allen deinen Hassern auflegen. Du wirst alle Völker fressen, die der HErr, dein GOtt, dir geben wird. Du sollst ihrer nicht schonen und ihren Göttern nicht dienen; denn das würde dir ein Strick sein. Wirst du aber in deinem Herzen sagen: Dieses Volks ist mehr, denn ich bin; wie kann ich sie vertreiben? so fürchte dich nicht vor ihnen. Gedenke, was der HErr, dein GOtt, Pharao und allen Ägyptern getan hat durch große Versuchung, die du mit Augen gesehen hast, und durch Zeichen und Wunder, durch eine mächtige Hand und ausgereckten Arm, damit dich der HErr, dein GOtt, ausführte. Also wird der HErr, dein GOtt, allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest. Dazu wird der HErr, dein GOtt, Hornissen unter sie senden, bis umgebracht werde, was übrig ist und sich verbirgt vor dir. Laß dir nicht grauen vor ihnen; denn der HErr, dein GOtt, ist unter dir, der große und schreckliche GOtt. Er, der HErr, dein GOtt, wird diese Leute ausrotten vor dir, einzeln nacheinander. Du kannst sie nicht eilend vertilgen, auf daß sich nicht wider dich mehren die Tiere auf dem Felde. Der HErr, dein GOtt, wird sie vor dir geben und wird sie mit großer Schlacht erschlagen, bis er sie vertilge. Und wird dir ihre Könige in deine Hände geben, und sollst ihren Namen umbringen unter dem Himmel. Es wird dir niemand widerstehen, bis du sie vertilgest. Die Bilder ihrer Götter sollst du mit Feuer verbrennen und sollst nicht begehren des Silbers oder Goldes, das dran ist, oder zu dir nehmen, daß du dich nicht drinnen verfähest; denn solches ist dem HERRN, deinem GOtt, ein Greuel. Darum sollst du nicht in dein Haus den Greuel bringen, daß du nicht verbannt wirst, wie dasselbe ist, sondern du sollst einen Ekel und Greuel daran haben, denn es ist verbannet. A lle Gebote, die ich dir heute gebiete, sollt ihr halten, daß ihr danach tut, auf daß ihr lebt und gemehrt werdet und einkommt und einnehmt das Land, das der HERR euren Vätern geschworen hat. Und gedenkest all des Weges, durch den dich der HErr, dein GOtt, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf daß er dich demütigte und versuchte, daß kund würde, was in deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. Er demütigte dich und ließ dich hungern, und speiste dich mit Man, das du und deine Väter nie erkannt hattest, auf daß er dir kundtäte, daß der Mensch nicht lebe vom Brot allein, sondern von allem, das aus dem Munde des HERRN geht. Deine Kleider sind nicht veraltet an dir, und deine Füße sind nicht geschwollen diese vierzig Jahre. So erkennst du ja in deinem Herzen, daß der HErr, dein GOtt, dich gezogen hat, wie ein Mann seinen Sohn zeucht. So halte nun die Gebote des HERRN, deines GOttes, daß du in seinen Wegen wandelst und fürchtest ihn. Denn der HErr, dein GOtt, führt dich in ein gut Land, ein Land, da Bäche und Brunnen und Seen innen sind, die an den bergen und in den Auen fließen; ein Land, da Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel innen sind; ein Land, da Ölbäume und Honig innen wächset; ein Land, da du Brot genug zu essen hast, da auch nichts mangelt; ein Land, dessen Steine Eisen sind, da du Erz aus den bergen hauest. Und wenn du gegessen hast und satt bist, daß du den HERRN, deinen GOtt, lobest für das gute Land, das er dir gegeben hat! So hüte dich nun, daß du des HERRN, deines GOttes, nicht vergessest damit, daß du seine Gebote und seine Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, nicht haltest; daß, wenn du nun gegessen hast und satt bist und schöne Häuser erbauest und drinnen wohnest, und deine Rinder und Schafe und Silber und Gold und alles, was du hast, sich mehrt, daß dann dein Herz sich nicht erhebe, und vergessest des HERRN, deines GOttes, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus dem Diensthause, und hat dich geleitet durch die große und grausame Wüste, da feurige schlangen und Skorpione und eitel Dürre und kein Wasser war, und ließ dir Wasser aus dem harten Felsen gehen, und speiste dich mit Man in der Wüste, von welchem deine Väter nichts gewußt haben, auf daß er dich demütigte und versuchte, daß er dir hernach wohltäte. Du möchtest sonst sagen in deinem Herzen: Meine Kräfte und meiner Hände Stärke haben mir dies Vermögen ausgerichtet; sondern daß du gedächtest an den HERRN, deinen GOtt; denn er ist‘s, der dir Kräfte gibt, solch mächtige Taten zu tun, auf daß er hielte seinen Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es geht heutigestages. Wirst du aber des HERRN, deines GOttes, vergessen und andern Göttern nachfolgen und ihnen dienen und sie anbeten, so bezeuge ich heute über euch, daß ihr umkommen werdet; eben wie die Heiden, die der HERR umbringt vor eurem Angesicht, so werdet ihr auch umkommen, darum daß ihr nicht gehorsam seid der Stimme des HERRN, eures GOttes. H öre, Israel, du wirst heute über den Jordan gehen, daß du einkommest, einzunehmen die Völker, die größer und stärker sind denn du, große Städte, vermauert bis in den Himmel, ein groß, hoch Volk, die Kinder Enakim, die du erkannt hast, von denen du auch gehört hast: Wer kann wider die Kinder Enaks bestehen? So sollst du wissen heute, daß der HErr, dein GOtt, geht vor dir her, ein verzehrend Feuer. Er wird sie vertilgen und wird sie unterwerfen vor dir her und wird sie vertreiben und umbringen bald, wie dir der HERR geredet hat. Wenn nun der HErr, dein GOtt, sie ausgestoßen hat vor dir her, so sprich nicht in deinem Herzen: Der HERR hat mich hereingeführt, das Land einzunehmen, um meiner Gerechtigkeit willen, so doch der HERR diese Heiden vertreibt vor dir her um ihres gottlosen Wesens willen. Denn du kommst nicht herein, ihr Land einzunehmen, um deiner Gerechtigkeit und deines aufrichtigen Herzens willen, sondern der HErr, dein GOtt, vertreibt diese Heiden um ihres gottlosen Wesens willen, daß er das Wort halte, das der HERR geschworen hat deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob. So wisse nun, daß der HErr, dein GOtt, dir nicht um deiner Gerechtigkeit willen dies gute Land gibt einzunehmen, sintemal du ein halsstarrig Volk bist. G edenke und vergiß nicht, wie du den HERRN, deinen GOtt, erzürnetest in der Wüste. Von dem Tage an, da du aus Ägyptenland zogest, bis ihr kommen seid an diesen Ort, seid ihr ungehorsam gewesen dem HERRN. Denn in Horeb erzürntet ihr den HERRN, also daß er vor Zorn euch vertilgen wollte; da ich auf den Berg gegangen war, die steinernen Tafeln zu empfahen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch machte, und ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berge blieb und kein Brot aß und kein Wasser trank, und mir der HERR die zwei steinernen Tafeln gab, mit dem Finger GOttes beschrieben, und darauf alle Worte, wie der HERR mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet hatte am Tage der Versammlung. Und nach den vierzig Tagen und vierzig Nächten gab mir der HERR die zwei steinernen Tafeln des Bundes und sprach zu mir: Mache dich auf, gehe eilend hinab von hinnen; denn dein Volk, das du aus Ägypten geführt hast, hat‘s verderbt. Sie sind schnell getreten von dem Wege, den ich ihnen geboten habe; sie haben ihnen ein gegossen Bild gemacht. Und der HERR sprach zu mir: Ich sehe, daß dies Volk ein halsstarrig Volk ist. Laß ab von mir, daß ich sie vertilge und ihren Namen austilge unter dem Himmel; ich will aus dir ein stärker und größer Volk machen, denn dies ist. Und als ich mich wandte und von dem Berge ging, der mit Feuer brannte, und die zwei Tafeln des Bundes auf meinen beiden Händen hatte, da sah ich, und siehe, da hattet ihr euch an dem HERRN, eurem GOtt, versündigt, daß ihr euch ein gegossen Kalb gemacht und bald von dem Wege getreten waret, den euch der HERR geboten hatte. Da faßete ich beide Tafeln und warf sie aus beiden Händen und zerbrach sie vor euren Augen. Und fiel vor dem HERRN, wie zuerst, vierzig Tage und vierzig Nächte und aß kein Brot und trank kein Wasser um aller eurer Sünden willen, die ihr getan hattet, da ihr solches Übel tatet vor dem HERRN, ihn zu erzürnen. Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und Grimm, damit der HERR über euch erzürnt war, daß er euch vertilgen wollte. Aber der HERR erhörte mich dasmal auch. Auch war der HERR sehr zornig über Aaron, daß er ihn vertilgen wollte; aber ich bat auch für Aaron zur selbigen Zeit. Aber eure Sünde, das Kalb, das ihr gemacht hattet, nahm ich und verbrannte es mit Feuer und zerschlug es und zermalmte es, bis es Staub ward, und warf den Staub in den Bach, der vom Berge fleußt. Auch so erzürntet ihr den HERRN zu Thabeera und zu Massa und bei den Lustgräbern. Und da er euch aus Kades-Barnea sandte und sprach: Geht hinauf und nehmt das Land ein, das ich euch gegeben habe, wart ihr ungehorsam des HERRN Mund, eures GOttes, und glaubtet an ihn nicht und gehorchtet seiner Stimme nicht. Denn ihr seid ungehorsam dem HERRN gewesen, solange ich euch gekannt habe. Da fiel ich vor dem HERRN vierzig Tage und vierzig Nächte, die ich da lag; denn der HERR sprach, er wollte euch vertilgen. Ich aber bat den HERRN und sprach: HErr, HErr, verderbe dein Volk und dein Erbteil nicht, das du durch deine große Kraft erlöst und mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt hast! Gedenke an deine Knechte, Abraham, Isaak und Jakob. Sieh nicht an die Härtigkeit und das gottlose Wesen und Sünde dieses Volks, daß nicht das Land sage, daraus du uns geführt hast: Der HERR konnte sie nicht ins Land bringen, das er ihnen geredet hatte, und hat sie darum ausgeführt, daß er ihnen gram war, daß er sie tötete in der Wüste. Denn sie sind dein Volk und dein Erbteil, das du mit deinen großen Kräften und mit deinem ausgereckten Arm hast ausgeführt. Z u derselben Zeit sprach der HERR zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die ersten, und komm zu mir auf den Berg und mache dir eine hölzerne Lade, so will ich auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den ersten waren, die du zerbrochen hast; und sollst sie in die Lade legen. Also machte ich eine Lade von Föhrenholz und hieb zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, und ging auf den Berg und hatte die zwei Tafeln in meinen Händen. Da schrieb er auf die Tafeln, wie die erste Schrift war, die zehn Worte, die der HERR zu euch redete aus dem Feuer auf dem Berge, zur Zeit der Versammlung; und der HERR gab sie mir. Und ich wandte mich und ging vom Berge; und legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte, daß sie daselbst wären, wie mir der HERR geboten hatte. U nd die Kinder Israel zogen aus von Beroth-Bne-Jakan nach Moser. Daselbst starb Aaron und ist daselbst begraben; und sein Sohn Eleasar ward für ihn Priester. Von dannen zogen sie aus nach Gudegoda; von Gudegoda nach Jathbath, ein Land, da Bäche sind. Z ur selben Zeit sonderte der HERR den Stamm Levi aus, die Lade des Bundes des HERRN zu tragen und zu stehen vor dem HERRN, ihm zu dienen und seinen Namen zu loben, bis auf diesen Tag. Darum sollen die Leviten, kein Teil noch Erbe haben mit ihren Brüdern; denn der HERR ist ihr Erbe, wie der HErr, dein GOtt, ihnen geredet hat. Ich aber stand auf dem Berge, wie vorhin, vierzig Tage und vierzig Nächte; und der HERR erhörte mich auch dasmal und wollte dich nicht verderben. Er sprach aber zu mir: Mache dich auf und gehe hin, daß du vor dem Volk her ziehest, daß sie einkommen und das Land einnehmen, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben. N un, Israel, was fordert der HErr, dein GOtt, von dir, denn daß du den HERRN, deinen GOtt, fürchtest, daß du in allen seinen Wegen wandelst und liebest ihn und dienest dem HERRN, deinem GOtt, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, daß du die Gebote des HERRN haltest und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf daß dir‘s wohlgehe? Siehe, Himmel und aller Himmel Himmel und Erde und alles, was drinnen ist, das ist des HERRN, deines GOttes. Noch hat er allein zu deinen Vätern Lust gehabt, daß er sie liebte, und hat ihren Samen erwählt nach ihnen, euch, über alle Völker, wie es heutigestages steht. S o beschneidet nun eures Herzens Vorhaut und seid fürder nicht halsstarrig. Denn der HErr, euer GOtt, ist ein GOtt aller Götter und HERR über alle Herren, ein großer GOtt, mächtig und schrecklich, der keine Person achtet und kein Geschenk nimmt und schafft Recht den Waisen und Witwen und hat die Fremdlinge lieb, daß er ihnen Speise und Kleider gebe. Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Den Herrn, deinen GOtt, sollst du fürchten, ihm sollst du dienen, ihm sollst du anhangen und bei seinem Namen schwören. Er ist dein Ruhm und dein GOtt, der bei dir solche große und schreckliche Dinge getan hat, die deine Augen gesehen haben. Deine Väter zogen hinab nach Ägypten mit siebzig Seelen; aber nun hat dich der HErr, dein GOtt, gemehrt wie die Sterne am Himmel. S o sollst du nun den HERRN, deinen GOtt, lieben und sein Gesetz, seine Weise, seine Rechte und seine Gebote halten dein Leben lang. Und erkennt heute, das eure Kinder nicht wissen noch gesehen haben, nämlich die Züchtigung des HERRN, eures GOttes, seine Herrlichkeit, dazu seine mächtige Hand und ausgereckten Arm und seine Zeichen und Werke, die er getan hat unter den Ägyptern, an Pharao, dem Könige in Ägypten, und an all seinem Lande; und was er an der Macht der Ägypter getan hat, an ihren Rossen und Wagen, da er das Wasser des Schilfmeers über sie führte, da sie euch nachjagten, und sie der HERR umbrachte, bis auf diesen Tag; und was er euch getan hat in der Wüste, bis ihr an diesen Ort kommen seid; was er Dathan und Abiram getan hat, den Kindern Eliabs, des Sohnes Rubens, wie die Erde ihren Mund auftat und verschlang sie mit ihrem Gesinde und Hütten und all ihrem Gut, das sie erworben hatten mitten unter dem ganzen Israel. Denn eure Augen haben die großen Werke des HERRN gesehen, die er getan hat. D arum sollt ihr alle die Gebote halten, die ich dir heute gebiete, auf daß ihr gestärkt werdet, einzukommen und das Land einzunehmen, dahin ihr ziehet, daß ihr‘s einnehmt; und daß du lange lebest auf dem Lande, das der HERR euren Vätern geschworen hat, ihnen zu geben und ihrem Samen, ein Land, da Milch und Honig innen fleußt. Denn das Land, da du hinkommst, es einzunehmen, ist nicht wie Ägyptenland, davon ihr ausgezogen seid, da du deinen Samen säen und selbst tränken mußtest wie einen Kohlgarten, sondern es hat Berge und Auen, die der regen vom Himmel tränken muß, auf welch Land der HErr, dein GOtt, acht hat, und die Augen des HERRN, deines GOttes, immerdar drauf sehen von Anfang des Jahrs bis ans Ende. Werdet ihr nun meine Gebote hören, die ich euch heute gebiete, daß ihr den HERRN, euren GOtt, liebt und ihm dient von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so will ich eurem Lande regen geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, daß du einsammelst dein Getreide, deinen Most und dein Öl; und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, daß ihr eßt und satt werdet. Hütet euch aber, daß sich euer Herz nicht überreden lasse, daß ihr abtretet und dient andern Göttern und betet sie an, und daß dann der Zorn des HERRN ergrimme über euch und schließe den Himmel zu, daß kein regen komme, und die Erde ihr Gewächs nicht gebe, und bald umkommt von dem guten Lande, das euch der HERR gegeben hat. So faßt nun diese Worte zu Herzen und in eure Seele und bindet sie zum Zeichen auf eure Hand, daß sie ein Denkmal vor euren Augen seien. Und lehrt sie eure Kinder, daß du davon redest, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegest und wenn du aufstehest. Und schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore, daß du und deine Kinder lange lebest auf dem Lande, das der HERR deinen Vätern geschworen hat, ihnen zu geben, solange die Tage vom Himmel auf Erden währen. Denn wo ihr diese Gebote alle werdet halten, die ich euch gebiete, daß ihr danach tut, daß ihr den HERRN, euren GOtt, liebt und wandelt in allen seinen Wegen und ihm anhanget, so wird der HERR alle diese Völker vor euch her vertreiben, daß ihr größere und stärkere Völker einnehmt, denn ihr seid. Alle Örter, darauf eure Fußsohle tritt, sollen euer sein; von der Wüste an und von dem Berge Libanon und von dem Wasser Phrath bis ans äußerste Meer soll eure Grenze sein. Niemand wird euch widerstehen mögen. Eure Furcht und Schrecken wird der HERR über alle Lande kommen lassen, darin ihr reiset, wie er euch geredet hat. S iehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen, so ihr gehorcht den Geboten des HERRN, eures GOttes, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, so ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des HERRN, eures GOttes, und abtretet von dem Wege, den ich euch heute gebiete, daß ihr andern Göttern nachwandelt, die ihr nicht kennet. Wenn dich der HErr, dein GOtt, in das Land bringet, da du einkommst, daß du es einnehmest, so sollst du den Segen sprechen lassen auf dem Berge Grisim und den Fluch auf dem Berge Ebal, welche sind jenseits des Jordans, der Straße nach gegen der Sonnen Niedergang, im Lande der Kanaaniter, die auf dem Blachfelde wohnen gegen Gilgal über, bei dem Hain More. Denn du wirst über den Jordan gehen, daß du einkommest, das Land einzunehmen, das euch der HErr, euer GOtt, gegeben hat, daß ihr‘s einnehmt und drinnen wohnt. So haltet nun, daß ihr tut nach allen Geboten und Rechten, die ich euch heute vorlege. D as sind die Gebote und Rechte, die ihr halten sollt, daß ihr danach tut im Lande, das der HErr, deiner Väter GOtt, dir gegeben hat einzunehmen, solange ihr auf Erden lebt. Verstört alle Orte, da die Heiden, die ihr einnehmen werdet, ihren Göttern gedient haben, es sei auf hohen bergen, auf Hügeln oder unter grünen Bäumen; und reißt um ihre Altäre und zerbrecht ihre Säulen und verbrennt mit Feuer ihre Haine; und die Götzen ihrer Götter tut ab und vertilgt ihren Namen aus demselben Ort. I hr sollt dem HERRN, eurem GOtt, nicht also tun, sondern an dem Ort, den der HErr, euer GOtt, erwählen wird aus allen euren Stämmen, daß er seinen Namen daselbst läßt wohnen, sollt ihr forschen und dahin kommen und eure Brandopfer, und eure anderen Opfer und eure Zehnten und eurer Hände Hebe und eure Gelübde und eure freiwilligen Opfer und die Erstgeburt eurer Rinder und Schafe dahin bringen. Und sollt daselbst vor dem HERRN, eurem GOtt, essen und fröhlich sein über allem, das ihr und euer Haus bringet, darinnen dich der HErr, dein GOtt, gesegnet hat. Ihr sollt der keins tun, das wir heute allhie tun, ein jeglicher, was ihn recht dünket. Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe kommen noch zu dem Erbteil, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird. Ihr werdet aber über den Jordan gehen und im Lande wohnen, das euch der HErr, euer GOtt, wird zum Erbe austeilen, und wird euch Ruhe geben von allen euren Feinden um euch her, und werdet sicher wohnen. Wenn nun der HErr, dein GOtt, einen Ort erwählt, daß sein Name daselbst wohne, sollt ihr daselbst hinbringen alles, was ich euch gebiete: eure Brandopfer, eure anderen Opfer, eure Zehnten, eurer Hände Hebe und alle eure freien Gelübde, die ihr dem HERRN geloben werdet. Und sollt fröhlich sein vor dem HERRN, eurem GOtt, ihr und eure Söhne und eure Töchter und eure Knechte und eure Mägde und die Leviten, die in euren Toren sind; denn sie haben kein Teil noch Erbe mit euch. Hüte dich, daß du nicht deine Brandopfer opferst an allen Orten, die du siehst, sondern an dem Ort, den der HERR erwählt in irgendeinem deiner Stämme, da sollst du dein Brandopfer opfern und tun alles, was ich dir gebiete. Doch magst du schlachten und Fleisch essen in allen deinen Toren nach aller Lust deiner Seele, nach dem Segen des HERRN, deines GOttes, den er dir gegeben hat; beide der Reine und der Unreine mögen‘s essen, wie ein Reh oder Hirsch. Ohne das Blut sollst du nicht essen, sondern auf die Erde gießen, wie Wasser. Du magst aber nicht essen in deinen Toren vom Zehnten deines Getreides, deines Mosts, deines Öls, noch von der Erstgeburt deiner Rinder, deiner Schafe oder von irgend einem deiner Gelübde, die du gelobt hast, oder von deinem freiwilligen Opfer, oder von deiner Hand Hebe; sondern vor dem HERRN, deinem GOtt, sollst du solches essen an dem Ort, den der HErr, dein GOtt, erwählt, du und deine Söhne, deine Töchter, deine Knechte, deine Mägde und der Levit, der in deinem Tor ist; und sollst fröhlich sein vor dem HERRN, deinem GOtt, über allem, das du bringest. Und hüte dich, daß du den Leviten nicht verläßt, solange du auf Erden lebest. Wenn aber der HErr, dein GOtt, deine Grenze weitern wird, wie er dir geredet hat, und sprichst: Ich will Fleisch essen, weil deine Seele Fleisch zu essen gelüstet, so iß Fleisch nach aller Lust deiner Seele. Ist aber die Stätte ferne von dir, die der HErr, dein GOtt, erwählt hat, daß er seinen Namen daselbst wohnen lasse, so schlachte von deinen Rindern oder Schafen, die dir der HERR gegeben hat, wie ich dir geboten habe, und iß es in deinen Toren nach aller Lust deiner Seele. Wie man ein Reh oder Hirsch ißt, magst du es essen; beide der Reine und der Unreine mögen‘s zugleich essen. Allein merke, daß du das Blut nicht essest; denn das Blut ist die Seele, darum sollst du die Seele nicht mit dem Fleisch essen, sondern sollst es auf die Erde gießen, wie Wasser. Und sollst es darum nicht essen, daß dir‘s wohlgehe und deinen Kindern nach dir, daß du getan hast, was recht ist vor dem HERRN. Aber wenn du etwas heiligen willst von dem Deinen, oder geloben, so sollst du es aufladen und bringen an den Ort, den der HERR erwählt hat, und dein Brandopfer mit Fleisch und Blut tun auf den Altar des HERRN, deines GOttes. Das Blut deines Opfers sollst du gießen auf den Altar des HERRN, deines GOttes, und das Fleisch essen. Siehe zu und höre alle diese Worte, die ich dir gebiete, auf daß dir‘s wohlgehe und deinen Kindern nach dir ewiglich, daß du getan hast, was recht und gefällig ist vor dem HERRN, deinem GOtt. Wenn der HErr, dein GOtt, vor dir her die Heiden ausrottet, daß du hinkommest, sie einzunehmen, und sie eingenommen hast und in ihrem Lande wohnest, so hüte dich, daß du nicht in den Strick fallest ihnen nach, nachdem sie vertilgt sind vor dir, und nicht fragst nach ihren Göttern und sprechest: Wie diese Völker haben ihren Göttern gedient, also will ich auch tun. Du sollst nicht also an dem HERRN, deinem GOtt, tun; denn sie haben ihren Göttern getan alles, was dem HERRN ein Greuel ist, und das er haßt; denn sie haben auch ihre Söhne und Töchter mit Feuer verbrannt ihren Göttern. Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten, daß ihr danach tut. Ihr sollt nichts dazutun noch davontun. W enn ein Prophet oder Träumer unter euch wird aufstehen und gibt dir ein Zeichen oder Wunder, und das Zeichen oder Wunder kommt, davon er dir gesagt hat, und spricht: Laß uns andern Göttern folgen, die ihr nicht kennt, und ihnen dienen: so sollst du nicht gehorchen den Worten solches Propheten oder Träumers; denn der HErr, euer GOtt, versucht euch, daß er erfahre, ob ihr ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele lieb habt. Denn ihr sollt dem HERRN, eurem GOtt, folgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen. Der Prophet aber oder der Träumer soll sterben, darum daß er euch von dem HERRN, eurem GOtt, der euch aus Ägyptenland geführt und dich von dem Diensthause erlöst hat, abzufallen gelehrt und dich aus dem Wege verführt hat; den der HErr, dein GOtt, geboten hat, drinnen zu wandeln, auf daß du den Bösen von dir tust. W enn dich dein Bruder, deiner Mutter Sohn, oder dein Sohn, oder deine Tochter, oder das Weib in deinen Armen, oder dein Freund, der dir ist wie dein Herz, überreden würde heimlich und sagen: Laß uns gehen und andern Göttern dienen, die du nicht kennst, noch deine Väter, die unter den Völkern um euch her sind, sie seien dir nahe oder ferne, von einem Ende der Erde bis an das andere: so bewillige nicht und gehorche ihm nicht. Auch soll dein Auge seiner nicht schonen, und sollst dich seiner nicht erbarmen noch ihn verbergen, sondern sollst ihn erwürgen. Deine Hand soll die erste über ihm sein, daß man ihn töte, und danach die Hand des ganzen Volks. Man soll ihn zu Tode steinigen, denn er hat dich wollen verführen von dem HERRN, deinem GOtt, der dich aus Ägyptenland Von dem Diensthause geführt hat, auf daß ganz Israel höre und fürchte sich, und nicht mehr solch Übel vornehme unter euch. Wenn du hörest von irgend einer Stadt, die dir der HErr, dein GOtt, gegeben hat, drinnen zu wohnen, daß man sagt: Es sind etliche Kinder Belials ausgegangen unter dir und haben die Bürger ihrer Stadt verführt und gesagt: Laßt uns gehen und andern Göttern dienen, die ihr nicht kennt, so sollst du fleißig suchen, forschen und fragen. Und so sich findet die Wahrheit, daß gewiß also ist, daß der Greuel unter euch geschehen ist, so sollst du die Bürger derselben Stadt schlagen mit des Schwerts Schärfe und sie verbannen mit allem, das drinnen ist, und ihr Vieh mit der Schärfe des Schwerts. Und allen ihren Raub sollst du sammeln mitten auf die Gassen und mit Feuer verbrennen, beide Stadt und allen ihren Raub miteinander dem HERRN, deinem GOtt, daß sie auf einem Haufen liege ewiglich und nimmer gebaut werde. Und laß nichts von dem Bann an deiner Hand hangen, auf daß der HERR von dem Grimm seines Zorns abgewendet werde und gebe dir Barmherzigkeit und erbarme sich deiner und mehre dich, wie er deinen Vätern geschworen hat, darum daß du der Stimme des HERRN, deines GOttes, gehorcht hast, zu halten alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, daß du tust, was recht ist vor den Augen des HERRN, deines GOttes. I hr seid Kinder des HERRN, eures GOttes; ihr sollt euch nicht Male stechen noch kahl scheren über den Augen über einem Toten. Denn du bist ein heilig Volk dem HERRN, deinem GOtt, und der HERR hat dich erwählt, daß du sein Eigentum seist aus allen Völkern, die auf Erden sind. D u sollst keinen Greuel essen. Dies ist aber das Tier, das ihr essen sollt: Ochsen, Schafe, Ziegen, Hirsch, Rehe, Büffel, Steinbock, Tendeln, Urochs und Elen und alles Tier, das seine Klauen spaltet und wiederkäuet, sollt ihr essen. Das sollt ihr aber nicht essen, das wiederkäuet und die Klauen nicht spaltet. Das Kamel, der Hase und Kaninchen, die da wiederkäuen und doch die Klauen nicht spalten, sollen euch unrein sein. Das Schwein, ob es wohl die Klauen spaltet, so wiederkäuet es doch nicht, soll euch unrein sein. Ihres Fleisches sollt ihr nicht essen und ihr Aas sollt ihr nicht anrühren. Das ist, das ihr essen sollt von allem, das in Wassern ist: alles, was Floßfedern und Schuppen hat, sollt ihr essen. Was aber keine Floßfedern noch Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; denn es ist euch unrein. Alle reinen Vögel eßt. Das sind sie aber, die ihr nicht essen sollt: der Adler, der Habicht, der Fischaar; der Taucher, der Weihe, der Geier mit seiner Art und alle Raben mit ihrer Art, der Strauß, die Nachteule, der Kuckuck, der Sperber mit seiner Art, das Käuzlein, der Uhu, die Fledermaus, die Rohrdommel, der Storch, der Schwan, der Reiher, der Häher mit seiner Art, der Wiedehopf, die Schwalbe; und alles Gevögel, das kreucht, soll euch unrein sein, und sollt es nicht essen. Das reine Gevögel sollt ihr essen. Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremdling in deinem Tor magst du es geben, daß er‘s esse, oder verkaufe es einem Fremden; denn du bist ein heilig Volk dem HERRN, deinem GOtt. Du sollst das Böcklein nicht kochen, weil es noch seine Mutter säuget. D u sollst alle Jahr den Zehnten absondern alles Einkommens deiner Saat, das aus deinem Acker kommt; und sollst es essen vor dem HERRN, deinem GOtt, an dem Ort, den er erwählt, daß sein Name daselbst wohne, nämlich vom Zehnten deines Getreides, deines Mosts, deines Öls und der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, auf daß du lernest fürchten den HERRN, deinen GOtt, dein Leben lang. Wenn aber des Weges dir zu viel ist, daß du solches nicht hintragen kannst, darum daß der Ort dir zu ferne ist, den der HErr, dein GOtt, erwählt hat, daß er seinen Namen daselbst wohnen lasse (denn der HErr, dein, GOtt, hat dich gesegnet), so gib‘s um Geld und fasse das Geld in deine Hand und gehe an den Ort, den der HErr, dein GOtt, erwählt hat, und gib das Geld um alles, was deine Seele gelüstet, es sei um Rinder, Schafe, Wein, starken Trank oder um alles, das deine Seele wünscht. Und iß daselbst vor dem HERRN, deinem GOtt, und sei fröhlich, du und dein Haus und der Levit, der in deinem Tor ist; du sollst ihn nicht verlassen, denn er hat kein Teil noch Erbe mit dir. Über drei Jahre sollst du aussondern alle Zehnten deines Einkommens desselben Jahrs und sollst es lassen in deinem Tor. So soll kommen der Levit, der kein Teil noch Erbe mit dir hat, und der Fremdling und der Waise und die Witwe, die in deinem Tor sind, und essen und sich sättigen, auf daß dich der HErr, dein GOtt, segne in allen Werken deiner Hand, die du tust. Ü ber sieben Jahre sollst du ein Erlaßjahr halten. Also soll‘s aber zugehen mit dem Erlaßjahr: Wenn einer seinem Nächsten etwas borgt, der soll‘s ihm erlassen und soll‘s nicht einmahnen von seinem Nächsten oder von seinem Bruder; denn es heißt ein Erlaßjahr dem HERRN. Von einem Fremden magst du es einmahnen; aber dem, der dein Bruder ist, sollst du es erlassen. Es soll allerdinge kein Bettler unter euch sein; denn der HERR wird dich segnen im Lande, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird zum Erbe einzunehmen; allein daß du der Stimme des HERRN, deines GOttes, gehorchest und haltest alle diese Gebote, die ich dir heute gebiete, daß du danach tust! Denn der HErr, dein GOtt, wird dich segnen, wie er dir geredet hat. So wirst du vielen Völkern leihen, und du wirst von niemand borgen. Du wirst über viele Völker herrschen, und über dich wird niemand herrschen. Wenn deiner Brüder irgend einer arm ist in irgend einer Stadt in deinem Lande, das der HErr, dein GOtt, dir geben wird, so sollst du dein Herz nicht verhärten noch deine Hand zuhalten gegen deinen armen Bruder, sondern sollst sie ihm auftun und ihm leihen, nach dem er mangelt. Hüte dich, daß nicht in deinem Herzen ein Belialstück sei, das da spreche: Es naht herzu das siebente Jahr, das Erlaßjahr, und sehest deinen armen Bruder unfreundlich an und gebest ihm nicht; so wird er über dich zum HERRN rufen, so wirst du es Sünde haben; sondern du sollst ihm geben, und dein Herz nicht verdrießen lassen, daß du ihm gibst; denn um solches willen wird dich der HErr, dein GOtt, segnen in allen deinen Werken und was du vornimmst. Es werden allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, daß du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist in deinem Lande. W enn sich dein Bruder, ein Ebräer oder Ebräerin, dir verkauft, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr sollst du ihn frei losgeben. Und wenn du ihn frei losgibst, sollst du ihn nicht leer von dir gehen lassen, sondern sollst ihm auflegen von deinen Schafen, von deiner Tenne, von deiner Kelter, daß du gebest von dem, das dir der HErr, dein GOtt, gesegnet hat. Und gedenke, daß du auch Knecht warest in Ägyptenland, und der HErr, dein GOtt, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir solches heute. Wird er aber zur dir sprechen: Ich will nicht ausziehen von dir, denn ich habe dich und dein Haus lieb (weil ihm wohl bei dir ist), so nimm einen Pfriemen und bohre ihn durch sein Ohr an der Tür und laß ihn ewiglich deinen Knecht sein. Mit deiner Magd sollst du auch also tun. Und laß dich‘s nicht schwer dünken, daß du ihn frei losgibst: denn er hat dir als ein zwiefältiger Taglöhner sechs Jahre gedient; so wird der HErr, dein GOtt, dich segnen in allem, was du tust. A lle Erstgeburt, die unter deinen Rindern und Schafen geboren wird, das ein Männlein ist, sollst du dem HERRN, deinem GOtt, heiligen. Du sollst nicht ackern mit dem Erstling deiner Ochsen und nicht bescheren die Erstlinge deiner Schafe. Vor dem HERRN, deinem GOtt, sollst du sie essen jährlich an der Stätte, die der HERR erwählt, du und dein Haus. Wenn es aber einen Fehl hat, daß es hinket, oder blind ist, oder sonst irgend einen bösen Fehl, so sollst du es nicht opfern dem HERRN, deinem GOtt, sondern in deinem Tor sollst du es essen, du seist unrein oder rein, wie ein Reh und Hirsch; allein daß du seines Bluts nicht essest, sondern auf die Erde gießest, wie Wasser. H alte den Mond Abib, daß du Passah haltest dem HERRN, deinem GOtt; denn im Mond Abib hat dich der HErr, dein GOtt, aus Ägypten geführt bei der Nacht. Und sollst dem HERRN, deinem GOtt, das Passah schlachten, Schafe und Rinder, an der Stätte, die der HERR erwählen wird, daß sein Name daselbst wohne. Du sollst kein Gesäuertes auf das Fest essen. Sieben Tage sollst du ungesäuert Brot des Elends essen; denn mit Furcht bist du aus Ägyptenland gezogen, auf daß du des Tages deines Auszugs aus Ägyptenland gedenkest dein Leben lang. Es soll in sieben Tagen kein Gesäuertes gesehen werden in allen deinen Grenzen; und soll auch nichts vom Fleisch, das des Abends am ersten Tage geschlachtet ist über Nacht bleiben bis an den Morgen. Du kannst nicht Passah schlachten in irgend deiner Tore einem, die dir der HErr, dein GOtt, gegeben hat, sondern an der Stätte, die der HErr, dein GOtt, erwählen wird, daß sein Name daselbst wohne, da sollst du das Passah schlachten des Abends, wenn die Sonne ist untergegangen, zu der Zeit, als du aus Ägypten zogest; Und sollst es kochen und essen an der Stätte, die der HErr, dein GOtt, erwählen wird, und danach dich wenden des Morgens und heimgehen in deine Hütte. Sechs Tage sollst du Ungesäuertes essen, und am siebenten Tag ist die Versammlung des HERRN, deines GOttes; da sollst du keine Arbeit tun. Sieben Wochen sollst du dir zählen und anheben zu zählen, wenn man anfäht mit der Sichel in der Saat. Und sollst halten das Fest der Wochen dem HERRN, deinem GOtt, daß du eine freiwillige Gabe deiner Hand gebest, nachdem dich der HErr, dein GOtt, gesegnet hat; und sollst fröhlich sein vor GOtt, deinem HERRN, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht; deine Magd und der Levit, der in deinem Tor ist, der Fremdling, der Waise und die Witwe, die unter dir sind, an der Stätte, die der HErr, dein GOtt, erwählt hat, daß sein Name da wohne. Und gedenke, daß du Knecht in Ägypten gewesen bist, daß du haltest und tust nach diesen Geboten. Das Fest der Laubhütten sollst du halten sieben Tage, wenn du hast eingesammelt von deiner Tenne und von deiner Kelter; und sollst fröhlich sein auf dein Fest, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, der Levit, der Fremdling, der Waise und die Witwe, die in deinem Tor sind. Sieben Tage sollst du dem HERRN, deinem GOtt, das Fest halten an der Stätte, die der HERR erwählen wird. Denn der HErr, dein GOtt, wird dich segnen in all deinem Einkommen und in allen Werken deiner Hände; darum sollst du fröhlich sein. Dreimal des Jahrs soll alles, was männlich ist unter dir, vor dem HERRN, deinem GOtt, erscheinen an der Stätte, die der HERR erwählen wird: aufs Fest der ungesäuerten Brote, aufs Fest der Wochen und aufs Fest der Laubhütten. Es soll aber nicht leer vor dem HERRN erscheinen, ein jeglicher nach der Gabe seiner Hand, nach dem Segen, den dir der HErr, dein GOtt, gegeben hat. R ichter und Amtleute sollst du dir setzen in allen deinen Toren, die dir der HErr, dein GOtt, geben wird unter deinen Stämmen, daß sie das Volk richten mit rechtem Gericht. Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch keine Person ansehen noch Geschenk nehmen; denn die Geschenke machen die Weisen blind und verkehren die Sachen der Gerechten. Was recht ist, dem sollst du nachjagen, auf daß du leben und einnehmen mögest das Land, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird. D u sollst keinen Hain von Bäumen pflanzen bei dem Altar des HERRN, deines GOttes, den du dir machst. Du sollst dir keine Säule aufrichten, welche der HErr, dein GOtt, haßt. D u sollst dem HERRN, deinem GOtt, keinen Ochsen oder Schaf opfern, das einen Fehl oder irgend etwas Böses an ihm hat; denn es ist dem HERRN, deinem GOtt, ein Greuel. Wenn unter dir in der Tore einem, die dir der HErr, dein GOtt, geben wird, gefunden wird ein Mann oder Weib, der da Übels tut vor den Augen des HERRN, deines GOttes, daß er seinen Bund übergeht und hingeht und dient andern Göttern und betet sie an, es sei Sonne oder Mond, oder irgend ein Heer des Himmels, das ich nicht geboten habe, und wird dir angesagt und hörest es, so sollst du wohl danach fragen. Und wenn du findest, daß gewiß wahr ist, daß solcher Greuel in Israel geschehen ist, so sollst du denselben Mann oder dasselbe Weib ausführen, die solches Übel getan haben, zu deinem Tor und sollst sie zu Tod steinigen. Auf zweier oder dreier zeugen Mund soll sterben, wer des Todes wert ist; aber auf eines zeugen Mund soll er nicht sterben. Die Hand der zeugen soll die erste sein, ihn zu töten, und danach die Hand alles Volks, daß du den Bösen von dir tust. W enn eine Sache vor Gericht dir zu schwer sein wird, zwischen Blut und Blut, zwischen Handel und Handel, zwischen Schaden und Schaden, und was zänkische Sachen sind in deinen Toren, so sollst du dich aufmachen und hinaufgehen zu der Stätte; die dir der HErr, dein GOtt, erwählen wird, und zu den Priestern, den Leviten und zu dem Richter, der zu der Zeit sein wird, kommen und fragen; die sollen dir das Urteil sprechen. Und du sollst tun nach dem, das sie dir sagen an der Stätte, die der HERR erwählt hat, und sollst es halten, daß du tust nach allem, das sie dich lehren werden. Nach dem Gesetz, das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen, sollst du dich halten, daß du von demselben nicht abweichest weder zur Rechten noch zur Linken. Und wo jemand vermessen handeln würde, daß er dem Priester nicht gehorchte, der daselbst in des HERRN, deines GOttes, Amt steht, oder dem Richter, der soll sterben; und sollst den Bösen aus Israel tun daß alles Volk höre und sich fürchte und nicht mehr vermessen sei. W enn du ins Land kommst, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird, und nimmst es ein und wohnest drinnen, und wirst sagen: Ich will einen König über mich setzen, wie alle Völker um mich her haben, so sollst du den zum Könige über dich setzen, den der HErr, dein GOtt, erwählen wird. Du sollst aber aus deinen Brüdern einen zum Könige über dich setzen. Du kannst nicht irgend einen Fremden, der nicht dein Bruder ist, über dich setzen. Allein daß er nicht viele Rosse halte und führe das Volk nicht wieder in Ägypten um der Rosse Menge willen, weil der HERR euch gesagt hat, daß ihr fort nicht wieder durch diesen Weg kommen sollt. Er soll auch nicht viele Weiber nehmen, daß sein Herz nicht abgewandt werde; und soll auch nicht viel Silber und Gold sammeln. Und wenn er nun sitzen wird auf dem Stuhl seines Königreichs, soll er dies andere Gesetz von den Priestern, den Leviten, nehmen und auf ein Buch schreiben lassen. Das soll bei ihm sein und soll drinnen lesen sein Leben lang, auf daß er lerne fürchten den HERRN, seinen GOtt, daß er halte alle Worte dieses Gesetzes und die Rechte, daß er danach tue. Er soll sein Herz nicht erheben über seine Brüder und soll nicht weichen von dem Gebot, weder zur Rechten noch zur Linken, auf daß er seine Tage verlängere auf seinem Königreich, er und seine Kinder in Israel. D ie Priester, die Leviten des ganzen Stamms Levi, sollen nicht Teil noch Erbe haben mit Israel. Die Opfer des HERRN und sein Erbteil sollen sie essen. Darum sollen sie kein Erbe unter ihren Brüdern haben, daß der HERR ihr Erbe ist, wie er ihnen geredet hat. Das soll aber das Recht der Priester sein an dem Volk und an denen, die da opfern, es sei Ochse oder Schaf, daß man dem Priester gebe den Arm und beide Backen und den Wanst und das Erstling deines Korns, deines Mosts und deines Öls und das Erstling von der Schur deiner Schafe. Denn der HErr, dein GOtt, hat ihn erwählt aus allen deinen Stämmen, daß er stehe am Dienst im Namen des HERRN, er und seine Söhne ewiglich. Wenn ein Levit kommt aus irgend einem deiner Tore oder sonst irgend aus ganz Israel, da er ein Gast ist, und kommt nach aller Lust seiner Seele an den Ort, den der HERR erwählt hat, daß er diene im Namen des HERRN, seines GOttes, wie alle seine Brüder, die Leviten, die daselbst vor dem HERRN stehen, die sollen gleichen Teil zu essen haben, über das er hat von dem verkauften Gut seiner Väter. W enn du in das Land kommst, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird, so sollst du nicht lernen tun die Greuel dieser Völker. Daß nicht unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder Tochter durchs Feuer gehen lasse, oder ein Weissager oder ein Tagewähler, oder der auf Vogelgeschrei achte, oder ein Zauberer, oder Beschwörer oder Wahrsager oder Zeichendeuter, oder der die Toten frage. Denn wer solches tut, der ist dem HERRN ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt sie der HErr, dein GOtt, vor dir her. Du aber sollst ohne Wandel sein mit dem HERRN, deinem GOtt. Denn diese Völker, die du einnehmen wirst, gehorchen den Tagewählern und Weissagern; aber du sollst dich nicht also halten gegen den HERRN, deinen GOtt. E inen Propheten wie mich wird der HErr, dein GOtt, dir erwecken aus dir und aus deinen Brüdern, dem sollt ihr gehorchen. Wie du denn von dem HERRN, deinem GOtt, gebeten hast zu Horeb am Tage der Versammlung und sprachest: Ich will fort nicht mehr hören die Stimme des HERRN, meines GOttes, und das große Feuer nicht mehr sehen, daß ich nicht sterbe. Und der HERR sprach zu mir: Sie haben wohl geredet. Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde. Und wer meine Worte nicht hören wird, die er in meinem Namen reden wird, von dem will ich‘s fordern. Doch wenn ein Prophet vermessen ist, zu reden in meinem Namen, das ich ihm nicht geboten habe zu reden, und welcher redet in dem Namen anderer Götter, derselbe Prophet soll sterben. Ob du aber in deinem Herzen sagen würdest: Wie kann ich merken, welches Wort der HERR nicht geredet hat? Wenn der Prophet redet in dem Namen des HERRN, und wird nichts draus und kommt nicht, das ist das Wort, das der HERR nicht geredet hat: der Prophet hat es aus Vermessenheit geredet, darum scheue dich nicht vor ihm. W enn der HErr, dein GOtt, die Völker ausgerottet hat, welcher Land dir der HErr, dein GOtt, geben wird, daß du sie einnehmest, und in ihren Städten und Häusern wohnest, sollst du dir drei Städte aussondern im Lande, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird einzunehmen. Und sollst gelegene Orte wählen und die Grenze deines Landes, das dir der HErr, dein GOtt, austeilen wird, in drei Kreise scheiden, daß dahin fliehe, wer einen Totschlag getan hat. Und das soll die Sache sein, daß dahin fliehe, der einen Totschlag getan hat, daß er lebendig bleibe: Wenn jemand seinen Nächsten schlägt, nicht vorsätzlich, und hat vorhin keinen Haß auf ihn gehabt, sondern als wenn jemand mit seinem Nächsten in den Wald ginge, Holz zu hauen, und holete mit der Hand die Axt aus, das Holz abzuhauen, und das Eisen führe vom Stiel und träfe seinen Nächsten, daß er stürbe, der soll in dieser Städte eine fliehen, daß er lebendig bleibe, auf daß nicht der Bluträcher dem Totschläger nachjage, weil sein Herz erhitzt ist, und ergreife ihn, weil der Weg so ferne ist, und schlage ihm seine Seele, so doch kein Urteil des Todes an ihm ist, weil er keinen Haß vorhin zu ihm getragen hat. Darum gebiete ich dir, daß du drei Städte aussonderst. Und so der HErr, dein GOtt, deine Grenze weitern wird, wie er deinen Vätern geschworen hat, und gibt dir alles Land, das er geredet hat, deinen Vätern zu geben (so du anders alle diese Gebote halten wirst, daß du danach tust, die ich dir heute gebiete, daß du den HERRN, deinen GOtt, liebest und in seinen Wegen wandelst dein Leben lang), so sollst du noch drei Städte tun zu diesen dreien, auf daß nicht unschuldig Blut in deinem Lande vergossen werde, das dir der HErr, dein GOtt, gibt zum Erbe, und kommen Blutschulden auf dich. Wenn aber jemand Haß trägt wider seinen Nächsten und lauert auf ihn und macht sich über ihn und schlägt ihm seine Seele tot und fleucht in dieser Städte eine, so sollen die Ältesten in seiner Stadt hinschicken und ihn von dannen holen lassen und ihn in die Hände des Bluträchers geben, daß er sterbe. Deine Augen sollen sein nicht verschonen, und sollst das unschuldige Blut aus Israel tun, daß dir‘s wohlgehe. D u sollst deines Nächsten Grenze nicht zurücktreiben, die die Vorigen gesetzt haben in deinem Erbteil, das du erbest im Lande das dir der HErr, dein GOtt, gegeben hat einzunehmen. Es soll kein einzelner Zeuge wider jemand auftreten über irgend einer Mißtat oder Sünde, es sei, welcherlei Sünde es sei, die man tun kann, sondern in dem Munde zweier oder dreier zeugen soll die Sache bestehen. Wenn ein freveler Zeuge wider jemand auftritt, über ihn zu bezeugen eine Übertretung, so sollen die beiden Männer, die eine Sache miteinander haben, vor dem HERRN, vor den Priestern und Richtern stehen, die zur selben Zeit sein werden; und die Richter sollen wohl forschen. Und wenn der falsche Zeuge hat ein falsch Zeugnis wider seinen Bruder gegeben, so sollt ihr ihm tun, wie er gedachte seinem Bruder zu tun, daß du den Bösen von dir wegtust, auf daß die andern hören, sich fürchten und nicht mehr solche böse Stücke vornehmen zu tun unter dir. Dein Auge soll sein nicht schonen. Seele um Seele, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß. W enn du in einen Krieg zeuchst wider deine Feinde und siehst Rosse und Wagen des Volks, das größer sei, denn du, so fürchte dich nicht vor ihnen; denn der HErr, dein GOtt, der dich aus Ägyptenland geführt hat, ist mir dir. Wenn ihr nun hinzukommt zum Streit, so soll der Priester herzutreten und mit dem Volk reden und zu ihnen sprechen: Israel, höre zu! Ihr geht heute in den Streit wider eure Feinde. Euer Herz verzage nicht; fürchtet euch nicht und erschreckt nicht und laßt euch nicht grauen vor ihnen; denn der HErr, euer GOtt, geht mit euch, daß er für euch streite mit euren Feinden, euch zu helfen. A ber die Amtleute sollen mit dem Volk reden und sagen: Welcher ein neu Haus gebaut hat und hat‘s noch nicht eingeweiht, der gehe hin und bleibe in seinem Hause, auf daß er nicht sterbe im Krieg, und ein anderer weihe es ein. Welcher einen Weinberg gepflanzt hat und hat ihn noch nicht gemein gemacht, der gehe hin und bleibe daheim, daß er nicht im Kriege sterbe, und ein anderer mache ihn gemein. Welcher ein Weib ihm vertraut hat und hat sie noch nicht heimgeholet, der gehe hin und bleibe daheim, daß er nicht im Kriege sterbe, und ein anderer hole sie heim. Und die Amtleute sollen weiter mit dem Volk reden und sprechen: Welcher sich fürchtet und ein verzagtes Herz hat, der gehe hin und bleibe daheim, auf daß er nicht auch seiner Brüder Herz feige mache, wie sein Herz ist. Und wenn die Amtleute ausgeredet haben mit dem Volk, so sollen sie die Hauptleute vor das Volk an die Spitze stellen. W enn du vor eine Stadt zeuchst, sie zu bestreiten, so sollst du ihr den Frieden anbieten. Antwortet sie dir friedlich und tut dir auf, so soll all das Volk, das drinnen gefunden wird, dir zinsbar und untertan sein. Will sie aber nicht friedlich mit dir handeln und will mit dir kriegen, so belagere sie. Und wenn sie der HErr, dein GOtt, dir in die Hand gibt, so sollst du alles; was männlich drinnen ist, mit des Schwerts Schärfe schlagen; ohne die Weiber, Kinder und Vieh und alles, was in der Stadt ist, und allen Raub sollst du unter dich austeilen; und sollst essen von der Ausbeute deiner Feinde, die dir der HErr, dein GOtt, gegeben hat. Also sollst du allen Städten tun, die sehr ferne von dir liegen und nicht hie von den Städten sind dieser Völker. Aber in den Städten dieser Völker, die dir der HErr, dein GOtt, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was den Odem hat, sondern sollst sie verbannen, nämlich die Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, wie dir der HErr, dein GOtt, geboten hat, auf daß sie euch nicht lehren tun alle die Greuel, die sie ihren Göttern tun, und ihr euch versündigt an dem HERRN, eurem GOtt. Wenn du vor einer Stadt lange Zeit liegen mußt, wider die du streitest, sie zu erobern, so sollst du die Bäume nicht verderben, daß du mit Äxten dran fahrest; denn du kannst davon essen, darum sollst du sie nicht ausrotten. Ist‘s doch Holz auf dem Felde und nicht Mensch, daß es vor dir ein Bollwerk sein möge. Welches aber Bäume sind, die du weißt, daß man nicht davon ißt, die sollst du verderben und ausrotten und Bollwerk draus bauen wider die Stadt, die mit dir krieget, bis daß du ihrer mächtig wirst. W enn man einen Erschlagenen findet im Lande, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird einzunehmen, und liegt im Felde, und man nicht weiß, wer ihn erschlagen hat, so sollen deine Ältesten, und Richter hinausgehen und von dem Erschlagenen messen an die Städte, die umher liegen. Welche Stadt die nächste ist, derselben Ältesten sollen eine junge Kuh von den Rindern nehmen, damit man nicht gearbeitet noch am Joch gezogen hat, und sollen sie hinabführen in einen kiesichten Grund, der weder gearbeitet noch besäet ist, und daselbst im Grunde ihr den Hals abhauen. Da sollen herzukommen die Priester, die Kinder Levi; denn der HErr, dein GOtt, hat sie erwählt, daß sie ihm dienen und seinen Namen loben, und nach ihrem Munde sollen alle Sachen und alle Schäden gehandelt werden. Und alle Ältesten derselben Stadt sollen herzutreten zu dem Erschlagenen und ihre Hände waschen über die junge Kuh, der im Grunde der Hals abgehauen ist, und sollen antworten und sagen: Unsere Hände haben dies Blut nicht vergossen, so haben‘s auch unsere Augen nicht gesehen. Sei gnädig deinem Volk Israel, das du, der HErr, erlöst hast; lege nicht das unschuldige Blut auf dein Volk Israel! So werden sie über dem Blut versöhnt sein. Also sollst du das unschuldige Blut von dir tun, daß du tust, was recht ist vor den Augen des HERRN. W enn du in einen Streit zeuchst wider deine Feinde, und der HErr, dein GOtt, gibt dir sie in deine Hände, daß du ihre Gefangenen wegführest, und siehst unter den Gefangenen ein schön Weib und hast Lust zu ihr, daß du sie zum Weibe nehmest, so führe sie in dein Haus und laß ihr das Haar abscheren und ihre Nägel beschneiden und die Kleider ablegen, darinnen sie gefangen ist, und laß sie sitzen in deinem Hause und beweinen einen Mond lang ihren Vater und ihre Mutter; danach schlaf bei ihr und nimm sie zur Ehe und laß sie dein Weib sein. Wenn du aber nicht Lust zu ihr hast, so sollst du sie auslassen, wo sie hin will, und nicht um Geld verkaufen noch versetzen, darum daß du sie gedemütigt hast. W enn jemand zwei Weiber hat, eine, die er lieb hat, und eine, die er haßt, und sie ihm Kinder gebären, beide die liebe und die feindselige, daß der Erstgeborene der feindseligen ist, und die Zeit kommt, daß er seinen Kindern das Erbe austeile, so kann er nicht den Sohn der liebsten zum erstgeborenen Sohn machen für den erstgeborenen Sohn der feindseligen, sondern er soll den Sohn der feindseligen für den ersten Sohn erkennen, daß er ihm zwiefältig gebe alles, das vorhanden ist; denn derselbe ist seine erste Kraft, und der Erstgeburt Recht ist sein. W enn jemand einen eigenwilligen und ungehorsamen Sohn hat, der seines Vaters und Mutter Stimme nicht gehorcht, und wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, so soll ihn sein Vater und Mutter greifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor desselben Orts und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist eigenwillig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Schlemmer und Trunkenbold. So sollen ihn steinigen alle Leute derselben Stadt, daß er sterbe, und sollst also den Bösen von dir tun, daß es ganz Israel höre und sich fürchte. W enn jemand eine Sünde getan hat, die des Todes würdig ist, und wird also getötet, daß man ihn an ein Holz hänget, so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern sollst ihn desselben Tages begraben; denn ein Gehenkter ist verflucht bei GOtt auf daß du dein Land nicht verunreinigest, das dir der HErr, dein GOtt, gibt zum Erbe. W enn du deines Bruders Ochsen oder Schaf siehst irre gehen, so sollst du dich nicht entziehen von ihnen, sondern sollst sie wieder zu deinem Bruder führen. Wenn aber dein Bruder dir nicht nahe ist und kennst ihn nicht, so sollst du sie in dein Haus nehmen, daß sie bei dir seien, bis sie dein Bruder suche, und dann ihm wiedergebest. Also sollst du tun mit seinem Esel, mit seinem Kleide und mit allem Verlorenen, das dein Bruder verlieret, und du es findest; du kannst dich nicht entziehen. Wenn du deines Bruders Esel oder Ochsen siehst fallen auf dem Wege, so sollst du dich nicht von ihm entziehen, sondern sollst ihm aufhelfen. Ein Weib soll nicht Mannsgeräte tragen, und ein Mann soll nicht Weiberkleider antun; denn wer solches tut, der ist dem HERRN, deinem GOtt, ein Greuel. Wenn du auf dem Wege findest ein Vogelnest auf einem Baum oder auf der Erde mit Jungen oder mit Eiern, und daß die Mutter auf den Jungen oder auf den Eiern sitzet, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen, sondern sollst die Mutter fliegen lassen und die Jungen nehmen, auf daß dir‘s wohlgehe und lange lebest. Wenn du ein neu Haus bauest, so mache eine Lehne drum auf deinem Dache, auf daß du nicht Blut auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfiele. Du sollst deinen Weinberg nicht mit mancherlei besäen, daß du nicht zur Fülle heiligest solchen Samen, den du gesäet hast neben dem Einkommen des Weinberges. Du sollst nicht ackern zugleich mit einem Ochsen und Esel. Du sollst nicht anziehen ein Kleid von Wolle und Leinen zugleich gemengt. Du sollst dir Läpplein machen an den vier Fittichen deines Mantels, damit du dich bedeckest. W enn jemand ein Weib nimmt und wird ihr gram, wenn er sie beschlafen hat, und legt ihr was Schändliches auf und bringt ein bös Geschrei über sie aus und spricht: Das Weib habe ich genommen, und da ich mich zu ihr tat, fand ich sie nicht Jungfrau: so sollen der Vater und Mutter der Dirne sie nehmen und vor die Ältesten der Stadt in dem Tor hervorbringen der Dirne Jungfrauschaft. Und der Dirne Vater soll zu den Ältesten sagen: Ich habe diesem Manne meine Tochter zum Weibe gegeben; nun ist er ihr gram worden und legt ein schändlich Ding auf sie und spricht: Ich habe deine Tochter nicht Jungfrau funden; hie ist die Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sollen die Kleider vor den Ältesten der Stadt ausbreiten. So sollen die Ältesten der Stadt den Mann nehmen und züchtigen und um hundert Sekel Silbers büßen und dieselben der Dirne Vater geben, darum daß er eine Jungfrau in Israel berüchtigt hat; und soll sie zum Weibe nehmen, daß er sie sein Leben lang nicht lassen möge. Ist‘s aber die Wahrheit, daß die Dirne nicht ist Jungfrau funden, so soll man, sie heraus vor die Tür ihres Vaters Hauses führen, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tod steinigen, darum daß sie eine Torheit in Israel begangen und in ihres Vaters Hause gehurt hat; und sollst das Böse von dir tun. Wenn jemand erfunden wird, der bei einem Weibe schläft, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben, der Mann und das Weib, bei der er geschlafen hat; und sollst das Böse von Israel tun. Wenn eine Dirne jemand vertraut ist, und ein Mann kriegt sie in der Stadt und schläft bei ihr, so sollt ihr sie alle beide zu der Stadt Tor ausführen und sollt sie beide steinigen, daß sie sterben: die Dirne darum, daß sie nicht geschrieen hat, weil sie in der Stadt war; den Mann darum, daß er seines Nächsten Weib geschändet hat; und sollst das Böse von dir tun. Wenn aber jemand eine vertraute Dirne auf dem Felde kriegt und ergreift sie und schläft bei ihr, so soll der Mann allein sterben, der bei ihr geschlafen hat. Und der Dirne sollst du nichts tun, denn sie hat keine Sünde des Todes wert getan, sondern gleichwie jemand sich wider seinen Nächsten erhübe und schlüge seine Seele tot, so ist dies auch. Denn er fand sie auf dem Felde, und die vertraute Dirne schrie, und war niemand, der ihr half. Wenn jemand an eine Jungfrau kommt, die nicht vertraut ist, und ergreift sie und schläft bei ihr, und findet sich also, So soll, der sie beschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Sekel Silbers geben und soll sie zum Weibe haben, darum daß er sie geschwächt hat; er kann sie nicht lassen sein Leben lang. Niemand soll seines Vaters Weib nehmen und nicht aufdecken seines Vaters Decke. E s soll kein Zerstoßener noch Verschnittener in die Gemeine des HERRN kommen. Es soll auch kein Hurenkind in die Gemeine des HERRN kommen, auch nach dem zehnten Glied, sondern soll schlecht nicht in die Gemeine des HERRN kommen. Die Ammoniter und Moabiter sollen nicht in die Gemeine des HERRN kommen, auch nach dem zehnten Glied, sondern sie sollen nimmermehr hineinkommen, darum daß sie euch nicht zuvorkamen mit Brot und Wasser auf dem Wege, da ihr aus Ägypten zoget, und dazu wider euch dingeten den Bileam den Sohn Beors von Pethor aus Mesopotamien, daß er dich verfluchen sollte. Aber der HErr, dein GOtt, wollte Bileam nicht hören und wandelte dir den Fluch in den Segen, darum daß dich der HErr, dein GOtt, lieb hatte. Du sollst ihnen weder Glück noch Gutes wünschen dein Leben lang ewiglich. Den Edomiter sollst du nicht für Greuel halten; er ist dein Bruder. Den Ägypter sollst du auch nicht für Greuel halten; denn du bist ein Fremdling in seinem Lande gewesen. Die Kinder, die sie im dritten Gliede zeugen, sollen in die Gemeine des HERRN kommen. W enn du aus dem Lager gehst wider deine Feinde, so hüte dich vor allem Bösen. Wenn jemand unter dir ist, der nicht rein ist, daß ihm des Nachts was widerfahren ist, der soll hinaus vor das Lager gehen und nicht wieder hineinkommen, bis er vor Abends sich mit Wasser bade. Und wenn die Sonne untergegangen ist, soll er wieder ins Lager gehen. Und du sollst außen vor dem Lager einen Ort haben, dahin du zur Not hinausgehst. Und sollst ein Schäuflein haben, und wenn du dich draußen setzen willst, sollst du damit graben; und wenn du gesessen bist, sollst du zuscharren, was von dir gegangen ist. Denn der HErr, dein GOtt, wandelt unter deinem Lager, daß er dich errette, und gebe deine Feinde vor dir. Darum soll dein Lager heilig sein, daß keine Schande unter dir gesehen werde, und er sich von dir wende. D u sollst den Knecht nicht seinem Herrn überantworten, der von ihm zu dir sich entwandt hat. Er soll bei dir bleiben an dem Ort, den er erwählt in deiner Tore einem ihm zu gut; und sollst ihn nicht schinden. Es soll keine Hure sein unter den Töchtern Israels, und kein Hurer unter den Söhnen Israels. Du sollst keinen Hurenlohn noch Hundgeld in das Haus GOttes, deines HERRN, bringen aus irgend einem Gelübde; denn das ist dem HERRN, deinem GOtt, beides ein Greuel. Du sollst an deinem Bruder nicht wuchern, weder mit Geld, noch mit Speise, noch mit allem, damit man wuchern kann. An dem Fremden magst du wuchern, aber nicht an deinem Bruder, auf daß dich der HErr, dein GOtt, segne in allem, das du vornimmst im Lande, dahin du kommst, dasselbe einzunehmen. Wenn du dem HERRN, deinem GOtt, ein Gelübde tust, so sollst du es nicht verziehen zu halten; denn der HErr, dein GOtt, wird‘s von dir fordern, und wird dir Sünde sein. Wenn du das Geloben unterwegen läßt, so ist dir‘s keine Sünde. Aber was zu deinen Lippen ausgegangen ist, sollst du halten und danach tun, wie du dem HERRN, deinem GOtt, freiwillig gelobt hast, das du mit deinem Munde geredet hast. Wenn du in deines Nächsten Weinberg gehst, so magst du der Trauben essen nach deinem Willen, bis du satt habest; aber du sollst nichts in dein Gefäß tun. Wenn du in die Saat deines Nächsten gehst, so magst du mit der Hand Ähren abrupfen; aber mit der Sichel sollst du nicht drinnen hin und her fahren. W enn jemand ein Weib nimmt und ehelicht sie, und sie nicht Gnade findet vor seinen Augen um etwa einer Unlust willen, so soll er einen Scheidebrief schreiben und ihr in die Hand geben und sie aus seinem Hause lassen. Wenn sie dann aus seinem Hause gegangen ist und hingeht und wird eines andern Weib, und derselbe andere Mann ihr auch gram wird und einen Scheidebrief schreibt und ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Hause lässet; oder so derselbe andere Mann stirbt, der sie zum Weibe genommen hatte: so kann sie ihr erster Mann, der sie ausließ, nicht wiederum nehmen, daß sie sein Weib sei, nachdem sie ist unrein; denn solches ist ein Greuel vor dem HERRN, auf daß du das Land nicht zu Sünden machst, das dir der HErr, dein GOtt, zum Erbe gegeben hat. Wenn jemand neulich ein Weib genommen hat, der soll nicht in die Heerfahrt ziehen, und man soll ihm nichts auflegen. Er soll frei in seinem Hause sein ein Jahr lang, daß er fröhlich sei mit seinem Weibe, das er genommen hat. D u sollst nicht zu Pfande nehmen den untersten und obersten Mühlstein; denn er hat dir die Seele zu Pfand gesetzt. Wenn jemand gefunden wird, der aus seinen Brüdern eine Seele stiehlt aus den Kindern Israel und versetzt oder verkauft sie, solcher Dieb soll sterben, daß du das Böse von dir tust. Hüte dich vor der Plage des Aussatzes, daß du mit Fleiß haltest und tust alles, das dich die Priester, die Leviten, lehren; und wie sie euch gebieten, das sollt ihr halten und danach tun. Bedenke, was der HErr, dein GOtt, tat mit Mirjam auf dem Wege, da ihr aus Ägypten zoget. Wenn du deinem Nächsten irgend eine Schuld borgest, so sollst du nicht in sein Haus gehen und ihm ein Pfand nehmen, sondern du sollst draußen stehen, und er, dem du borgest, soll sein Pfand zu dir herausbringen. Ist er aber ein Dürftiger, so sollst du dich nicht schlafen legen über seinem Pfande, sondern sollst ihm sein Pfand wiedergeben, wenn die Sonne untergeht, daß er in seinem Kleide schlafe und segne dich. Das wird dir vor dem HERRN, deinem GOtt, eine Gerechtigkeit sein. Du sollst dem Dürftigen und Armen seinen Lohn nicht vorbehalten, er sei von deinen Brüdern oder Fremdling, der in deinem Lande und in deinen Toren ist, sondern sollst ihm seinen Lohn des Tages geben, daß die Sonne nicht drüber untergehe; denn er ist dürftig und erhält seine Seele damit, auf daß er nicht wider dich den HERRN anrufe, und sei dir Sünde. Die Väter sollen nicht für die Kinder noch die Kinder für die Väter sterben, sondern ein jeglicher soll für seine Sünde sterben. Du sollst das Recht des Fremdlings und des Waisen nicht beugen und sollst der Witwe nicht das Kleid zum Pfande nehmen. Denn du sollst gedenken, daß du Knecht in Ägypten gewesen bist, und der HErr, dein GOtt, dich von dannen erlöst hat. Darum gebiete ich dir, daß du solches tust. Wenn du auf deinem Acker geerntet hast und einer Garbe vergessen hast auf dem Acker, so sollst du nicht umkehren, dieselbe zu holen, sondern sie soll des Fremdlings, des Waisen und der Witwe sein, auf daß dich der HErr, dein GOtt, segne in allen Werken deiner Hände. Wenn du deine Ölbäume hast geschüttelt, so sollst du nicht nachschütteln; es soll des Fremdlings, des Waisen und der Witwe sein. Wenn du deinen Weinberg gelesen hast, so sollst du nicht nachlesen; es soll des Fremdlings, des Waisen und der Witwe sein. Und sollst gedenken, daß du Knecht in Ägyptenland gewesen bist; darum gebiete ich dir, daß du solches tust. W enn ein Hader ist zwischen Männern, so soll man sie vor Gericht bringen und sie richten und den Gerechten rechtsprechen und den Gottlosen verdammen. Und so der Gottlose Schläge verdient hat, soll ihn der Richter heißen niederfallen, und sollen ihn vor ihm schlagen nach dem Maß und Zahl seiner Mißtat. Wenn man ihm vierzig Schläge gegeben hat, soll man ihn nicht mehr schlagen, auf daß nicht, so man mehr Schläge gibt, er zu viel geschlagen werde, und dein Bruder scheußlich vor deinen Augen sei, Du sollst dem Ochsen, der da drischet, nicht das Maul verbinden. W enn Brüder beieinander wohnen, und einer stirbt ohne Kinder, so soll des Verstorbenen Weib nicht einen fremden Mann draußen nehmen, sondern ihr Schwager soll sie beschlafen und zum Weihe nehmen und sie ehelichen. Und den ersten Sohn, den sie gebieret, soll er bestätigen nach dem Namen seines verstorbenen Bruders, daß, sein Name nicht vertilgt werde aus Israel. Gefällt es aber dem Manne nicht, daß er seine Schwägerin nehme, so soll sie, seine Schwägerin, hinaufgehen unter das Tor vor die Ältesten und sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder einen Namen zu erwecken in Israel, und will mich nicht ehelichen. So sollen ihn die Ältesten der Stadt fordern und mit ihm reden. Wenn er dann steht und spricht: Es gefällt mir nicht, sie zu nehmen, so soll seine Schwägerin zu ihm treten vor den Ältesten und ihm einen Schuh ausziehen von seinen Füßen und ihn anspeien; und soll antworten und sprechen: Also soll man tun einem jeden Manne, der seines Bruders Haus nicht erbauen will. Und sein Name soll in Israel heißen des Barfüßers Haus. Wenn sich zwei Männer miteinander hadern, und des einen Weib läuft zu, daß sie ihren Mann errette von der Hand des, der ihn schlägt, und streckt ihre Hand aus und ergreift ihn bei seiner Scham, so sollst du ihr die Hand abhauen, und dein Auge soll ihrer nicht verschonen. D u sollst nicht zweierlei Gewicht in deinem Sack, groß und klein, haben; und in deinem Hause soll nicht zweierlei Scheffel, groß und klein, sein. Du sollst ein völlig und recht Gewicht und einen völligen und rechten Scheffel haben, auf daß dein Leben lange währe in dem Lande, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird. Denn wer solches tut, der ist dem HERRN, deinem GOtt, ein Greuel, wie alle, die übel tun. G edenke, was dir die Amalekiter taten auf dem Wege, da ihr aus Ägypten zoget: wie sie dich angriffen auf dem Wege und schlugen deine Hintersten, alle die Schwachen, die dir hinten nachzogen, da du müde und matt warst, und fürchteten GOtt nicht. Wenn nun der HErr, dein GOtt, dich zur Ruhe bringt von allen deinen Feinden umher im Lande, das dir der HErr, dein GOtt, gibt zum Erbe einzunehmen, so sollst du das Gedächtnis der Amalekiter austilgen unter dem Himmel. Das vergiß nicht! W enn du ins Land kommst, das dir der HErr, dein GOtt, zum Erbe geben wird, und nimmst es ein und wohnest drinnen, so sollst du nehmen allerlei erste Früchte des Landes, die aus der Erde kommen, die der HErr, dein GOtt, dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und hingehen an den Ort, den der HErr, dein GOtt, erwählen wird, daß sein Name daselbst wohne, und sollst zu dem Priester kommen, der zu der Zeit da ist, und zu ihm sagen: Ich bekenne heute dem HERRN, deinem GOtt, daß ich kommen bin in das Land, das der HERR unsern Vätern geschworen hat, uns zu geben. Und der Priester soll den Korb nehmen von deiner Hand und vor dem Altar des HERRN, deines GOttes, niedersetzen. Da sollst du antworten und sagen vor dem HERRN, deinem GOtt: Die Syrer wollten meinen Vater umbringen; der zog hinab nach Ägypten und war daselbst ein Fremdling mit geringem Volk und ward daselbst ein groß, stark und viel Volk. Aber die Ägypter handelten uns übel und zwangen uns und legten einen harten Dienst auf uns. Da schrieen wir zu dem HERRN, dem GOtt unserer Väter; und der HERR erhörte unser Schreien und sah unser Elend, Angst und Not und führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand und ausgerecktem Arm und mit großem Schrecken, durch Zeichen und Wunder; und brachte uns an diesen Ort und gab uns dies Land, da Milch und Honig innen fleußt. Nun bringe ich die ersten Früchte des Landes, die du, HErr, mir gegeben hast. Und sollst sie lassen vor dem HERRN, deinem GOtt, und anbeten vor dem HERRN, deinem GOtt, und fröhlich sein über allem Gut, das dir der HErr, dein GOtt, gegeben hat und deinem Hause, du und der Levit und der Fremdling, der bei dir ist. Wenn du alle Zehnten deines Einkommens zusammengebracht hast im dritten Jahr, das ist ein Zehnten-Jahr, so sollst du dem Leviten, dem Fremdling, dem Waisen und der Witwe geben, daß sie essen in deinem Tor und satt werden. Und sollst sprechen vor dem HERRN, deinem GOtt: Ich habe gebracht, das geheiligt ist, aus meinem Hause; und habe es gegeben den Leviten, den Fremdlingen, den Waisen und den Witwen nach all deinem Gebot, das du mir geboten hast; ich habe deine Gebote nicht übergangen noch vergessen. Ich habe nicht davon gegessen in meinem Leide und habe nicht davon getan in Unreinigkeit; ich habe nicht zu den Toten davon gegeben; ich bin der Stimme des HERRN, meines GOttes, gehorsam gewesen und habe getan alles, wie du mir geboten hast. Sieh herab von deiner heiligen Wohnung vom Himmel und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben hast, wie du unsern Vätern geschworen hast, ein Land, da Milch und Honig innen fleußt. H eutigestages gebeut dir der HErr, dein GOtt, daß du tust nach allen diesen Geboten und Rechten, daß du sie haltest und danach tust von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Dem HERRN hast du heute geredet, daß er dein GOtt sei, daß du in allen seinen Wegen wandelst und haltest seine Gesetze, Gebote und Rechte und seiner Stimme gehorchest. Und der HERR hat dir heute geredet, daß du sein eigen Volk sein sollst, wie er dir geredet hat, daß du alle seine Gebote haltest, und er dich das höchste mache, und du gerühmet, gepreist und geehrt wirst über alle Völker, die er gemacht hat; daß du dem HERRN, deinem GOtt, ein heilig Volk seist, wie er geredet hat. U nd Mose gebot samt den Ältesten Israels dem Volk und sprach: Behaltet alle Gebote, die ich euch heute gebiete! Und zu der Zeit, wenn ihr über den Jordan geht ins Land, das dir der HErr, dein GOtt, geben wird, sollst du große Steine aufrichten und sie mit Kalk tünchen und drauf schreiben alle Worte dieses Gesetzes, wenn du hinüberkommst, auf daß du kommest ins Land, das der HErr, dein GOtt, dir geben wird, ein Land, da Milch und Honig innen fleußt, wie der HErr, deiner Väter GOtt, dir geredet hat. Wenn ihr nun über den Jordan geht, so sollt ihr solche Steine aufrichten (davon ich euch heute gebiete) auf dem Berge Ebal und mit Kalk tünchen. Und sollst daselbst dem HERRN, deinem GOtt, einen steinernen Altar bauen, darüber kein Eisen fähret. Von ganzen Steinen sollst du diesen Altar dem HERRN, deinem GOtt, bauen und Brandopfer drauf opfern dem HERRN, deinem GOtt. Und sollst Dankopfer opfern und daselbst essen und fröhlich sein vor dem HERRN, deinem GOtt. Und sollst auf die Steine alle Worte dieses Gesetzes schreiben, klar und deutlich. Und Mose samt den Priestern, den Leviten, redeten mit dem ganzen Israel und sprachen: Merke und höre zu, Israel! Heute dieses Tages bist du ein Volk worden des HERRN; deines GOttes, daß du der Stimme des HERRN, deines GOttes, gehorsam seist und tust nach seinen Geboten und Rechten, die ich dir heute gebiete. U nd Mose gebot dem Volk desselben Tages und sprach: Diese sollen stehen auf dem Berge Grisim, zu segnen das Volk, wenn ihr über den Jordan gegangen seid: Simeon, Levi, Juda, Isaschar, Joseph und Benjamin. Und diese sollen stehen auf dem Berge Ebal, zu fluchen: Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naphthali. Und die Leviten sollen anheben und sagen zu jedermann von Israel mit lauter Stimme: Verflucht sei, wer einen Götzen oder gegossen Bild macht, einen Greuel des HERRN, ein Werk der Werkmeister Hände, und setzt es verborgen! Und alles Volk soll antworten und sagen: Amen. Verflucht sei, wer seinem Vater oder Mutter flucht! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer seines Nächsten Grenze engert! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, des Waisen und der Witwe beuget! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer bei seines Vaters Weib liegt, daß er aufdecke den Fittich seines Vaters! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer irgend bei einem Vieh liegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, die seines Vaters oder seiner Mutter Tochter ist! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer bei seiner Schwieger liegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer seinen Nächsten heimlich schlägt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer Geschenke nimmt, daß er die Seele des unschuldigen Bluts schlägt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesetzes erfüllt, daß er danach tue! Und alles Volk soll sagen; Amen. U nd wenn du der Stimme des HERRN, deines GOttes, gehorchen wirst, daß du haltest und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der HErr, dein GOtt, das höchste machen über alle Völker auf Erden, und werden über dich kommen alle diese Segen und werden dich treffen, darum daß du der Stimme des HERRN, deines GOttes, bist gehorsam gewesen. Gesegnet wirst du sein in der Stadt, gesegnet auf dem Acker. Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes und die Frucht deines Viehes und die Früchte deiner Ochsen und die Früchte deiner Schafe. Gesegnet wird sein, dein Korb und dein Übriges. Gesegnet wirst du sein, wenn du ein gehst, gesegnet, wenn du ausgehst. Und der HERR wird deine Feinde, die sich wider dich auflehnen, vor dir schlagen; durch einen Weg sollen sie ausziehen wider dich und durch sieben Wege vor dir fliehen. Der HERR wird gebieten dem Segen, daß er mit dir sei in deinem Keller und in allem, das du vornimmst, und wird dich segnen in dem Lande, das dir der HErr, dein GOtt, gegeben hat. Der HERR wird dich ihm zum heiligen Volk aufrichten, wie er dir geschworen hat, darum daß du die Gebote des HERRN, deines GOttes, hältst und wandelst in seinen Wegen, daß alle Völker auf Erden werden sehen, daß du nach dem Namen des HERRN genannt bist, und werden sich vor dir fürchten. Und der HERR wird machen, daß du Überfluß an Gütern haben wirst, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehes, an der Frucht deines Ackers, auf dem Lande, das der HERR deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben. Und der HERR wird dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, daß er deinem Lande regen gebe zu seiner Zeit, und daß er segne alle Werke deiner Hände. Und du wirst vielen Völkern leihen, du aber wirst von niemand borgen. Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz, und wirst oben schweben und nicht unten liegen, darum daß du gehorsam bist den Geboten des HERRN, deines GOttes, die ich dir heute gebiete, zu halten und zu tun, und daß du nicht weichest von irgend einem Wort, das ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du andern Göttern nachwandelst, ihnen zu dienen. W enn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme des HERRN, deines GOttes, daß du haltest und tust alle seine Gebote und Rechte, die ich dir heute gebiete, so werden alle diese Flüche über dich kommen und dich treffen. Verflucht wirst du sein in der Stadt, verflucht auf dem Acker. Verflucht wird sein dein Korb und dein übriges. Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes, die Frucht deiner Ochsen und die Frucht deiner Schafe. Verflucht wirst du sein, wenn du eingehst, und verflucht, wenn du ausgehst. Der HERR wird unter dich senden Unfall, Unrat und Unglück in allem, das du vor die Hand nimmst, daß du tust, bis du vertilgt wirst und bald untergehst um deines bösen Wesens willen, daß du mich verlassen hast. Der HERR wird dir die Sterbedrüse anhängen, bis daß er dich vertilge in dem Lande, dahin du kommst, dasselbe einzunehmen. Der HERR wird dich schlagen mit Schwulst, Fieber, Hitze, Brunst, Dürre, giftiger Luft und Gelbsucht und wird dich verfolgen, bis er dich umbringe. Dein Himmel, der über deinem Haupt ist, wird ehern sein, und die Erde unter dir eisern. Der HERR wird deinem Lande Staub und Asche für regen geben vom Himmel auf dich, bis du vertilgt wirst. Der HERR wird dich vor deinen Feinden schlagen. Durch einen Weg wirst du zu ihnen ausziehen, und durch sieben Wege wirst du vor ihnen fliehen; und wirst zerstreut werden unter alle Reiche auf Erden. Dein Leichnam wird eine Speise sein allem Gevögel des Himmels und allem Tier auf Erden; und niemand wird sein, der sie scheucht. Der HERR wird dich schlagen mit Drüsen Ägyptens, mit Feigwarzen, mit Grind und Krätze, daß du nicht kannst heil werden. Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Rasen des Herzens; und wirst tappen im Mittag, wie ein Blinder tappt im Dunkeln; und wirst auf deinem Wege kein Glück haben und wirst Gewalt und Unrecht leiden müssen dein Leben lang; und niemand wird dir helfen. Ein Weib wirst du dir vertrauen lassen, aber ein anderer wird bei ihr schlafen. Ein Haus wirst du bauen, aber du wirst nicht drinnen wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen, aber du wirst ihn nicht gemein machen. Dein Ochse wird vor deinen Augen geschlachtet werden, aber du wirst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem Angesicht mit Gewalt genommen und dir nicht wiedergegeben werden. Dein Schaf wird deinen Feinden gegeben werden, und niemand wird dir helfen. Deine Söhne und deine Töchter werden einem andern Volk gegeben werden, daß deine Augen zusehen und verschmachten über ihnen täglich, und wird keine Stärke in deinen Händen sein. Die Früchte deines Landes und alle deine Arbeit wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst; und wirst Unrecht leiden und zerstoßen werden dein Leben lang. Und wirst unsinnig werden vor dem, das deine Augen sehen müssen. Der HERR wird dich schlagen mit einer bösen Drüse an den Knieen und Waden, daß du nicht kannst geheilt werden, von den Fußsohlen an bis auf die Scheitel. Der HERR wird dich und deinen König, den du über dich gesetzt hast, treiben unter ein Volk, das du nicht kennst noch deine Väter; und wirst daselbst dienen andern Göttern, Holz und Steinen. Und wirst ein Scheusal und ein Sprichwort und Spott sein unter allen Völkern, da dich der HERR hingetrieben hat. Du wirst viel Samens ausführen auf das Feld und wenig einsammeln; denn die Heuschrecken werden‘s abfressen. Weinberge wirst du pflanzen und bauen, aber keinen Wein trinken noch lesen; denn die Würmer werden‘s verzehren. Ölbäume wirst du haben in allen deinen Grenzen, aber du wirst dich nicht salben mit Öl; denn dein Ölbaum wird ausgerissen werden. Söhne und Töchter wirst du zeugen und doch nicht haben; denn sie werden gefangen weggeführt werden. Alle deine Bäume und Früchte deines Landes wird das Ungeziefer fressen. Der Fremdling, der bei dir ist, wird über dich steigen und immer oben schweben; du aber wirst heruntersteigen und immer unterliegen. Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen; er wird das Haupt sein, und du wirst der Schwanz sein. Und werden alle diese Flüche über dich kommen und dich verfolgen und treffen, bis du vertilgt wirst, darum daß du der Stimme des HERRN, deines GOttes, nicht gehorcht hast, daß du seine Gebote und Rechte hieltest, die er dir geboten hat. Darum werden Zeichen und Wunder an dir sein und an deinem Samen ewiglich, daß du dem HERRN, deinem GOtt, nicht gedient hast mit Freude und Lust deines Herzens, da du allerlei genug hattest. Und wirst deinem Feinde, den dir der HERR zuschicken wird, dienen in Hunger und Durst, in Blöße und allerlei Mangel, und er wird ein eisern Joch auf deinen Hals legen, bis daß er dich vertilge. Der HERR wird ein Volk über dich schicken von ferne, von der Welt Ende, wie ein Adler fleugt, des Sprache du nicht verstehst, ein frech Volk, das nicht ansieht die Person des Alten noch schont der Jünglinge; und wird verzehren die Frucht deines Viehes und die Frucht deines Landes, bis du vertilgt wirst; und wird dir nichts überlassen an Korn, Most, Öl, an Früchten der Ochsen und Schafe, bis daß dich‘s umbringe; und wird dich ängsten in allen deinen Toren, bis daß es niederwerfe deine hohen und festen Mauern, darauf du dich verläßt, in all deinem Lande; und wirst geängstet werden in allen deinen Toren, in deinem ganzen Lande, das dir der HErr, dein GOtt, gegeben hat. Du wirst die Frucht deines Leibes fressen, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die dir der HErr, dein GOtt, gegeben hat, in der Angst und Not, damit dich dein Feind drängen wird; daß ein Mann, der zuvor sehr zärtlich und in Lüsten gelebt hat unter euch, wird seinem Bruder und dem Weibe in seinen Armen und dem Sohn, der noch übrig ist von seinen Söhnen, vergönnen, zu geben jemand unter ihnen von dem Fleisch seiner Söhne, das er frißt, sintemal ihm nichts übrig ist von allem Gut, in der Angst und Not, damit dich dein Feind drängen wird in allen deinen Toren. Ein Weib unter euch, das zuvor zärtlich und in Lüsten gelebt hat, daß sie nicht versucht hat, ihre Fußsohlen auf die Erde zu setzen vor Zärtlichkeit und Wollust, die wird dem Mann in ihren Armen und ihrem Sohn und ihrer Tochter vergönnen die Aftergeburt, die zwischen ihren eigenen Beinen ist ausgegangen, dazu ihre Söhne, die sie geboren hat; denn sie werden sie vor allerlei Mangel heimlich essen, in der Angst und Not, damit dich dein Feind drängen wird in deinen Toren. Wo du nicht wirst halten, daß du tust alle Worte dieses Gesetzes, die in diesem Buch geschrieben sind, daß du fürchtest diesen herrlichen und schrecklichen Namen, den HERRN, deinen GOtt, so wird der HERR wunderlich mit dir umgehen, mit Plagen auf dich und deinen Samen, mit großen und langwierigen Plagen, mit bösen und langwierigen Krankheiten, und wird dir zuwenden alle Seuche Ägyptens, davor du dich fürchtest, und werden dir anhangen. Dazu alle Krankheit und alle Plage, die nicht geschrieben sind in dem Buch dieses Gesetzes, wird der HERR über dich kommen lassen, bis du vertilgt wirst. Und wird euer wenig Pöbels überbleiben, die ihr vorhin gewesen seid wie die Sterne am Himmel nach der Menge, darum daß du nicht gehorcht hast der Stimme des HERRN, deines GOttes. Und wie sich der HERR über euch zuvor freute, daß er euch Gutes täte und mehrte euch, also wird er sich über euch freuen, daß er euch umbringe und vertilge; und werdet verstört werden von dem Lande, da du jetzt einzeuchst, es einzunehmen. Denn der HERR wird dich zerstreuen unter alle Völker, von einem Ende der Welt bis ans andere; und wirst daselbst andern Göttern dienen, die du nicht kennst noch deine Väter, Holz und Steinen. Dazu wirst du unter denselben Völkern kein bleibend Wesen haben, und deine Fußsohlen werden keine Ruhe haben. Denn der HERR wird dir daselbst ein bebendes Herz geben und verschmachtete Augen und verdorrete Seele, daß dein Leben wird vor dir schweben. Nacht und Tag wirst du dich fürchten und deines Lebens nicht sicher sein. Des Morgens wirst du sagen: Ach, daß ich den Abend erleben möchte! Des Abends wirst du sagen: Ach, daß ich den Morgen erleben möchte! vor Furcht deines Herzens, die dich schrecken wird, und vor dem, das du mit deinen Augen sehen wirst. Und der HERR wird dich mit Schiffen voll wieder nach Ägypten führen durch den Weg, davon ich gesagt habe: Du sollst ihn nicht mehr sehen. Und ihr werdet daselbst euren Feinden zu Knechten und Mägden verkauft werden, und wird kein Käufer da sein. D ies sind die Worte des Bundes, den der HERR Mose geboten hat, zu machen mit den Kindern Israel in der Moabiter Lande, zum andernmal, nachdem er denselben mit ihnen gemacht hatte in Horeb. Und Mose rief dem ganzen Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt gesehen alles, was der HERR getan hat in Ägypten vor euren Augen dem Pharao mit allen seinen Knechten und seinem ganzen Lande, die großen Versuchungen, die deine Augen gesehen haben, daß es große Zeichen und Wunder waren. Und der HERR hat euch bis auf diesen heutigen Tag noch nicht gegeben ein Herz, das verständig wäre, Augen, die da sähen, und Ohren, die da hörten. Er hat euch vierzig Jahre in der Wüste lassen wandeln; eure Kleider sind an euch nicht veraltet, und dein Schuh ist nicht veraltet an deinen Füßen. Ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein getrunken noch stark Getränke, auf daß du wissest, daß ich der HErr, euer GOtt, bin. Und da ihr kamt an diesen Ort, zog aus der König Sihon zu Hesbon und der König Og zu Basan uns entgegen, mit uns zu streiten. Und wir haben sie geschlagen und ihr Land eingenommen und zum Erbteil gegeben den Rubenitern und Gaditern und dem halben Stamm der Manassiter. So haltet nun die Worte dieses Bundes und tut danach, auf daß ihr weislich handeln mögt in all eurem Tun. Ihr steht heute alle vor dem HERRN, eurem GOtt, die Obersten eurer Stämme, eure Ältesten, eure Amtleute, ein jedermann in Israel, eure Kinder, eure Weiber, dein Fremdling, der in deinem Lager ist, beide dein Holzhauer und dein Wasserschöpfer, daß du einhergehen sollst in dem Bunde des HERRN, deines GOttes, und in dem Eide, den der HErr, dein GOtt, heute mit dir macht, auf daß er dich heute ihm zum Volk aufrichte, und er dein GOtt sei, wie er dir geredet hat und wie er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. Denn ich mache diesen Bund und diesen Eid nicht mit euch alleine, sondern beide mit euch, die ihr heute hie seid und mit uns steht vor dem HERRN, unserm GOtt, und mit denen, die heute nicht mit uns sind. Denn ihr wißt, wie wir in Ägyptenland gewohnt haben und mitten durch die Heiden gezogen sind, durch welche ihr zoget, und saht ihre Greuel und ihre Götzen, Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen waren. Daß nicht vielleicht ein Mann, oder ein Weib, oder ein Gesinde, oder ein Stamm unter euch sei, des Herz heute sich von dem HERRN, unserm GOtt, gewandt habe, daß es hingehe und diene den Göttern dieser Völker, und werde vielleicht eine Wurzel unter euch, die da Galle und Wermut trage, und ob er schon höre die Worte dieses Fluchs, dennoch sich segne in seinem Herzen und spreche: Es geht mir wohl, weil ich wandle, wie es mein Herz dünket; auf daß die Trunkene mit der Durstigen dahinfahre. Da wird der HERR dem nicht gnädig sein, sondern dann wird sein Zorn und Eifer rauchen über solchen Mann, und werden sich auf ihn legen alle Flüche, die in diesem Buch geschrieben sind. Und der HERR wird seinen Namen austilgen unter dem Himmel und wird ihn absondern zum Unglück aus allen Stämmen Israels laut aller Flüche des Bundes, der in dem Buch dieses Gesetzes geschrieben ist. So werden dann sagen die Nachkommen eurer Kinder, die nach euch aufkommen werden, und die Fremden, die aus fernen Landen kommen, so sie die Plagen dieses Landes sehen und die Krankheiten, damit sie der HERR beladen hat, daß er all ihr Land mit Schwefel und Salz verbrannt hat, daß es nicht besäet werden mag, noch wächset, noch kein Kraut drinnen aufgeht, gleichwie Sodom und Gomorrha, Adama und Zeboim umgekehrt sind, die der HERR in seinem Zorn und Grimm umgekehrt hat. So werden alle Völker sagen: Warum hat der HERR diesem Lande also getan? Was ist das für so großer, grimmiger Zorn? So wird man sagen: Darum daß sie den Bund des HERRN, ihrer Väter GOtt, verlassen haben, den er mit ihnen machte, da er sie aus Ägyptenland führte; und sind hingegangen und haben andern Göttern gedient und sie angebetet, solche Götter, die sie nicht kennen, und die ihnen nichts gegeben haben; darum ist des HERRN Zorn ergrimmt über dies Land, daß er über sie hat kommen lassen alle Flüche, die in diesem Buch geschrieben stehen; und der HERR hat sie aus ihrem Lande gestoßen mit großem Zorn, Grimm und Ungnade und hat sie in ein ander Land geworfen, wie es steht heutigestages. Das Geheimnis des HERRN, unsers GOttes, ist offenbart uns und unsern Kindern ewiglich, daß wir tun sollen alle Worte dieses Gesetzes. W enn nun über dich kommt dies alles, es sei der Segen oder der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und in dein Herz gehst, wo du unter den Heiden bist, da dich der HErr, dein GOtt, hin verstoßen hat, und bekehrest dich zu dem HERRN, deinem GOtt, daß du seiner Stimme gehorchest, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele in allem, das ich dir heute gebiete, so wird der HErr, dein GOtt, dein Gefängnis wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder versammeln aus allen Völkern, dahin dich der HErr, dein GOtt, verstreut hat. Wenn du bis an der Himmel Ende verstoßen wärest, so wird dich doch der HErr, dein GOtt, von dannen sammeln und dich von dannen holen; und wird dich in das Land bringen, das deine Väter besessen haben, und wirst es einnehmen, und wird dir Gutes tun und dich mehren über deine Väter. Und der HErr, dein GOtt, wird dein Herz beschneiden und das Herz deines Samens, daß du den HERRN, deinen GOtt, liebest von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf daß du leben mögest. Aber diese Flüche wird der HErr, dein GOtt, alle auf deine Feinde legen und auf die, die dich hassen und verfolgen. Du aber wirst dich bekehren und der Stimme des HERRN gehorchen, daß du tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete. Und der HErr, dein GOtt, wird dir Glück geben in allen Werken deiner Hände, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehes, an der Frucht deines Landes, daß dir‘s zu gut komme. Denn der HERR wird sich wenden, daß er sich über dir freue, dir zu gut, wie er sich über deinen Vätern gefreut hat, darum daß du der Stimme des HERRN, deines GOttes; gehorchest, zu halten seine Gebote und Rechte, die geschrieben stehen im Buch dieses Gesetzes, so du dich wirst bekehren zu dem HERRN, deinem GOtt, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Denn das Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht verborgen, noch zu ferne, noch im Himmel, daß du möchtest sagen: Wer will uns in den Himmel fahren und uns holen, daß wir‘s hören und tun? Es ist auch nicht jenseits des Meers, daß du möchtest sagen: Wer will uns über das Meer fahren und uns holen, daß wir‘s hören und tun? Denn es ist das Wort fast nahe bei dir in deinem Munde und in deinem Herzen, daß du es tust. Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse; der ich dir heute gebiete, daß du den HERRN, deinen GOtt, liebest und wandelst in seinen Wegen, und seine Gebote, Gesetze und Rechte haltest und leben mögest und gemehrt wirst, daß dich der HErr, dein GOtt, segne im Lande, da du einzeuchst, dasselbe einzunehmen. Wendest du aber dein Herz und gehorchest nicht, sondern läßt dich verführen, daß du andere Götter anbetest und ihnen dienest, so verkündige ich euch heute, daß ihr umkommen werdet und nicht lange in dem Lande bleiben, da du hineinzeuchst über den Jordan, dasselbe einzunehmen. Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu zeugen. Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, daß du das Leben erwählest und du und dein Same leben mögest, daß ihr den HERRN, euren GOtt, liebt und seiner Stimme gehorcht und ihm anhanget. Denn das ist dein Leben und dein langes Alter, daß du im Lande wohnest, das der HERR deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, ihnen zu geben. U nd Mose ging hin und redete diese Worte mit dem ganzen Israel; und sprach zu ihnen: Ich bin heute hundertundzwanzig Jahre alt, ich kann nicht mehr aus und ein gehen; dazu hat der HERR zu mir gesagt: Du sollst nicht über diesen Jordan gehen. Der HErr, dein GOtt, wird selber vor dir hergehen; er wird selber diese Völker vor dir her vertilgen, daß du sie einnehmest. Josua, der soll vor dir hinübergehen, wie der HERR geredet hat. Und der HERR wird ihnen tun, wie er getan hat Sihon und Og, den Königen der Amoriter, und ihrem Lande, welche er vertilgt hat. Wenn sie nun der HERR vor euch geben wird, so sollt ihr ihnen tun nach allem Gebot, das ich euch geboten habe. Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht und laßt euch nicht vor ihnen grauen; denn der HErr, dein GOtt, wird selber mit dir wandeln und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen. Und Mose rief Josua und sprach zu ihm vor den Augen des ganzen Israel: Sei getrost und unverzagt; denn du wirst dies Volk ins Land bringen, das der HERR ihren Vätern geschworen hat, ihnen zu geben, und du wirst es unter sie austeilen. Der HERR aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht! U nd Mose schrieb dies Gesetz und gab‘s den Priestern, den Kindern Levi, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, und allen Ältesten Israels; und gebot ihnen und sprach: Je über sieben Jahre, zur Zeit des Erlaßjahrs, am Fest der Laubhütten, wenn das ganze Israel kommt, zu erscheinen vor dem HERRN, deinem GOtt, an dem Ort, den er erwählen wird, sollst du dies Gesetz vor dem ganzen Israel ausrufen lassen vor ihren Ohren, nämlich vor der Versammlung des Volks, beide der Männer und Weiber, Kinder und deines Fremdlings, der in deinem Tor ist; auf daß sie hören und lernen, damit sie den HERRN, ihren GOtt, fürchten und halten, daß sie tun alle Worte dieses Gesetzes, und daß ihre Kinder, die es nicht wissen, auch hören und lernen; damit sie den HERRN, euren GOtt, fürchten alle eure Lebtage, die ihr auf dem Lande lebt, darein ihr geht über den Jordan einzunehmen. U nd der HERR sprach zu Mose: Siehe, deine Zeit ist herbeikommen, daß du sterbest. Rufe Josua und tretet in die Hütte des Stifts, daß ich ihm Befehl tue. Mose ging hin mit Josua, und traten in die Hütte des Stifts. Der HERR aber erschien in der Hütte in einer Wolkensäule; und dieselbe Wolkensäule stand in der Hütte Tür. Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, du wirst schlafen mit deinen Vätern; und dies Volk wird aufkommen und wird fremden Göttern nachhuren, des Landes, darein sie kommen, und wird mich verlassen und den Bund fahren lassen, den ich mit ihm gemacht habe. So wird mein Zorn ergrimmen über sie zur selben Zeit und werde sie verlassen und mein Antlitz vor ihnen verbergen, daß sie verzehrt werden. Und wenn sie dann viel Unglück und Angst treffen wird, werden sie sagen: Hat mich nicht dies Übel alles betreten, weil mein GOtt nicht mit mir ist? Ich aber werde mein Antlitz verbergen zu der Zeit um alles Bösen willen, das sie getan haben, daß sie sich zu andern Göttern gewandt haben. So schreibt euch nun dies Lied und lehrt es die Kinder Israel und legt es in ihren Mund, daß mir das Lied ein Zeuge sei unter den Kindern Israel. Denn ich will sie ins Land bringen, das ich ihren Vätern geschworen habe, da Milch und Honig innen fleußt. Und wenn sie essen und satt und fett werden, so werden sie sich wenden zu andern Göttern und ihnen dienen, und mich lästern und meinen Bund fahren lassen. Und wenn sie dann viel Unglück und Angst betreten wird, so soll dies Lied ihnen antworten zum Zeugnis; denn es soll nicht vergessen werden aus dem Munde ihres Samens. Denn ich weiß ihre Gedanken, damit sie schon jetzt umgehen, ehe ich sie ins Land bringe, das ich geschworen habe. Also schrieb Mose dies Lied zur selbigen Zeit und lehrte es die Kinder Israel. Und befahl Josua, dem Sohn Nuns, und sprach: Sei getrost und unverzagt; denn du sollst die Kinder Israel ins Land führen, das ich ihnen geschworen habe, und ich will mit dir sein. D a nun Mose die Worte dieses Gesetzes ganz ausgeschrieben hatte in ein Buch, gebot er den Leviten, die die Lade des Zeugnisses des HERRN trugen, und sprach: Nehmt das Buch dieses Gesetzes und legt es in die Seite der Lade des Bundes des HERRN, eures GOttes, daß es daselbst ein Zeuge sei wider dich. Denn ich kenne deinen Ungehorsam und Halsstarrigkeit. Siehe, weil ich noch heute mit euch lebe, seid ihr ungehorsam gewesen wider den HERRN; wieviel mehr nach meinem Tode. S o versammelt nun vor mich alle Ältesten eurer Stämme und eure Amtleute, daß ich diese Worte vor ihren Ohren rede und Himmel und Erde wider sie zu zeugen nehme. Denn ich weiß, daß ihr‘s nach meinem Tode verderben werdet und aus dem Wege treten, den ich euch geboten habe. So wird euch dann Unglück begegnen hernach; darum daß ihr übel getan habt vor den Augen des HERRN, daß ihr ihn erzürnt durch eurer Hände Werk. Also redete Mose die Worte dieses Liedes ganz aus vor den Ohren der ganzen Gemeine Israel: M erkt auf, ihr Himmel, ich will reden; und die Erde höre die Rede meines Mundes! Meine Lehre triefe wie der regen, und meine Rede fließe wie Tau, wie der regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm GOtt allein die Ehre! Er ist ein Fels. Seine Werke sind unsträflich; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu ist GOtt und kein Böses an ihm; gerecht und fromm ist er. Die verkehrte und böse Art fällt von ihm ab; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder. Dankest du also dem HERRN, deinem GOtt, du toll und töricht Volk? Ist er nicht dein Vater und dein HErr? Ist‘s nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat? Gedenke der vorigen Zeit bis daher und betrachte, was er getan hat an den alten Vätern. Frage deinen Vater, der wird dir‘s verkündigen, deine Ältesten, die werden dir‘s sagen. Da der Allerhöchste die Völker zerteilte und zerstreute der Menschen Kinder, da setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Kinder Israel. Denn des HERRN Teil ist sein Volk; Jakob ist die Schnur seines Erbes. Er fand ihn in der Wüste, in der dürren Einöde, da es heulet. Er führte ihn und gab ihm das Gesetz. Er behütete ihn wie seinen Augapfel, wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt. Er breitete seine Fittiche aus und nahm ihn und trug sie auf seinen Flügeln. Der HERR allein leitete ihn, und war kein fremder GOtt mit ihm. Er ließ ihn hoch herfahren auf Erden und nährete ihn mit den Früchten des Feldes, und ließ ihn Honig saugen aus den Felsen und Öl aus den harten Steinen, Butter von den Kühen und Milch von den Schafen, samt dem Fett von den Lämmern, und feiste Widder und Böcke mit fetten Nieren, und Weizen, und tränkte ihn mit gutem Traubenblut. Da er aber fett und satt ward, ward er geil. Er ist fett und dick und stark worden und hat den GOtt fahren lassen, der ihn gemacht hat Er hat den Fels seines Heils gering geachtet; und hat ihn zu Eifer gereizt durch Fremde, durch die Greuel hat er ihn erzürnet. Sie haben den Feldteufeln geopfert und nicht ihrem GOtt, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die zuvor nicht gewesen sind, die eure Väter nicht geehrt haben. Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du aus der Acht gelassen und hast vergessen GOttes, der dich gemacht hat. Und da es der HERR sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter. Und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist eine verkehrte Art, es sind untreue Kinder. Sie haben mich gereizt an dem, das nicht GOtt ist; mit ihrer Abgötterei haben sie mich erzürnt und ich will sie wieder reizen an dem, das nicht ein Volk ist; an einem närrischen Volk will ich sie erzürnen. Denn das Feuer ist angegangen durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Hölle; und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfeste der Berge. Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile in sie schießen. Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und jähem Tode. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der schlangen Gift. Auswendig wird sie das Schwert berauben und inwendig das Schrecken; beide, Jünglinge und Jungfrauen, die Säuglinge mit dem grauen Manne. Ich will sagen: Wo sind sie? Ich werde ihr Gedächtnis aufheben unter den Menschen, wenn ich nicht den Zorn der Feinde scheuete, daß nicht ihre Feinde stolz würden und möchten sagen: Unsere Macht ist hoch, und der HERR hat nicht solches alles getan. Denn es ist ein Volk, da kein Rat innen ist, und ist kein Verstand in ihnen. O daß sie weise wären und vernähmen solches, daß sie verstünden, was ihnen hernach begegnen wird! Wie geht es zu, daß einer wird ihrer tausend jagen und zwei werden zehntausend flüchtig machen? Ist‘s nicht daß sie ihr Fels verkauft hat, und der HERR hat sie übergeben? Denn unser Fels ist nicht wie ihr Fels, des sind unsere Feinde selbst Richter. Denn ihr Weinstock ist des Weinstocks zu Sodom und von dem Acker Gomorrhas; ihre Trauben sind Galle, sie haben bittere Beeren; ihr Wein ist Drachengift und wütiger Ottern Galle. Ist solches nicht bei mir verborgen und versiegelt in meinen Schätzen? Die Rache ist mein; ich will vergelten. Zu seiner Zeit soll ihr Fuß gleiten; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und ihr Künftiges eilt herzu. Denn der HERR wird sein Volk richten und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird ansehen, daß ihre Macht dahin, ist, und beide das Verschlossene und Verlassene weg ist. Und man wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, darauf sie traueten, von welcher Opfer sie Fett aßen und tranken den Wein ihres Trankopfers? Laßt sie aufstehen und euch helfen und euch schützen! Seht ihr nun, daß ich‘s allein bin, und ist kein GOtt neben mir? Ich kann töten und lebendig machen; ich kann schlagen und kann heilen, und ist niemand, der aus meiner Hand errette. Denn ich will meine Hand in den Himmel heben und will sagen: Ich lebe ewiglich. Wenn ich den Blitz meines Schwerts wetzen werde, und meine Hand zur Strafe greifen wird, so will ich mich wieder rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen über dem Blut der Erschlagenen und über dem Gefängnis und über dem entblößten Haupt des Feindes. Jauchzt alle die ihr sein Volk seid; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird sich an seinen Feinden rächen und gnädig sein dem Lande seines Volks. U nd Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns. Da nun Mose solches alles ausgeredet hatte zum ganzen Israel, sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, daß ihr euren Kindern befehlet, daß sie halten und tun alle Worte dieses Gesetzes. Denn es ist nicht ein vergeblich Wort an euch, sondern es ist euer Leben; und solch Wort wird euer Leben verlängern auf dem Lande, da ihr hingeht über den Jordan, daß ihr‘s einnehmt. U nd der HERR redete mit Mose desselben Tages und sprach: Gehe auf das Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, der da liegt im Moabiterlande gegen Jericho über, und besiehe das Land Kanaan, das ich den Kindern Israel zum Eigentum geben werde, und stirb auf dem Berge, wenn du hinaufkommen bist, und versammle dich zu deinem Volk, gleichwie dein Bruder Aaron starb auf dem Berge Hor und sich zu seinem Volk versammelte, darum daß ihr euch an mir versündigt habt unter den Kindern Israel bei dem Haderwasser zu Kades in der Wüste Zin, daß ihr mich, nicht, heiligtet unter den Kindern Israel; denn du sollst das Land gegen dir sehen, das ich den Kindern Israel gebe, aber du sollst nicht hineinkommen: D ies ist der Segen, damit Mose, der Mann GOttes, die Kinder Israel vor seinem Tode segnete, und sprach: Der HERR ist von Sinai kommen und ist ihnen aufgegangen von Seir; er ist hervorgebrochen von dem Berge Paran und ist kommen mit viel tausend Heiligen; zu seiner rechten Hand ist ein feuriges Gesetz an sie. Wie hat er die Leute so lieb! Alle seine Heiligen sind in deiner Hand; sie werden sich setzen zu deinen Füßen und werden lernen von deinen Worten. Mose hat uns das Gesetz geboten, dem Erbe der Gemeine Jakobs. Und er verwaltete das Amt eines Königs und hielt zusammen die Häupter des Volks samt den Stämmen Israels. Ruben lebe und sterbe nicht, und sein Pöbel sei gering! Dies ist der Segen Judas. Und er sprach: HErr, erhöre die Stimme Judas, mache ihn zum regenten in seinem Volk und laß seine Macht groß werden, und ihm müsse wider seine Feinde geholfen werden! Und zu Levi sprach er: Dein Recht und dein Licht bleibe bei deinem heiligen Mann, den du versucht hast zu Massa, da ihr hadertet am Haderwasser. Wer zu seinem Vater und zu seiner Mutter spricht: Ich sehe ihn nicht, und zu seinem Bruder: Ich kenne ihn nicht, und zu seinem Sohn: Ich weiß nicht: die halten deine Rede und bewahren deinen Bund; die werden Jakob deine Rechte lehren und den Israel dein Gesetz; die werden Räuchwerk vor deine Nase legen und ganze Opfer auf deinen Altar. HERR, segne sein Vermögen und laß dir gefallen die Werke seiner Hände; zerschlage den Rücken derer, die sich wider ihn auflehnen, und derer, die ihn hassen, daß sie nicht aufkommen. Und zu Benjamin sprach er: Das Liebliche des HERRN wird sicher wohnen; allezeit wird er über ihm halten und wird zwischen seinen Schultern wohnen. Und zu Joseph sprach er: Sein Land liegt im Segen des HERRN. Da sind edle Früchte vom Himmel, vom Tau und von der Tiefe, die unten liegt. Da sind edle Früchte von der Sonne und edle reife Früchte der Monden und von den hohen bergen gegen Morgen und von den Hügeln für und für und edle Früchte von der Erde, und was drinnen ist. Die Gnade des, der in dem Busch wohnte, komme auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Nasir unter seinen Brüdern. Seine Herrlichkeit ist wie ein erstgeborner Ochse, und seine Hörner sind wie Einhörners Hörner; mit denselben wird er die Völker stoßen zuhauf bis an des Landes Ende. Das sind die Tausende Ephraims und die Tausende Manasses. Und zu Sebulon sprach er: Sebulon, freue dich deines Auszugs! Aber, Isaschar, freue dich deiner Hütten! Sie werden die Völker auf den Berg rufen und daselbst opfern Opfer der Gerechtigkeit. Denn sie werden die Menge des Meers saugen und die versenkten Schätze im Sande. Und zu Gad sprach er: Gad sei gesegnet, der Raummacher; er liegt wie ein Löwe und raubt den Arm und die Scheitel. Und er sah, daß ihm ein Haupt gegeben war, ein Lehrer, der verborgen ist, welcher kam mit den Obersten des Volks und verschaffte die Gerechtigkeit des HERRN und seine Rechte an Israel. Und zu Dan sprach er: Dan ein junger Löwe; er wird fließen von Basan. Und zu Naphthali sprach er: Naphthali wird genug haben, was er begehret, und wird voll Segens des HERRN sein; gegen Abend und Mittag wird sein Besitz sein. Und zu Asser sprach er: Asser sei gesegnet mit Söhnen; er sei angenehm seinen Brüdern und tunke seinen Fuß in Öl! Eisen und Erz sei an seinen Schuhen; dein Alter sei wie deine Jugend. Es ist kein GOtt als der GOtt des Gerechten. Der im Himmel sitzt, der sei deine Hilfe, und des Herrlichkeit in Wolken ist. Das ist die Wohnung GOttes von Anfang und unter den Armen ewiglich. Und er wird vor dir her deinen Feind austreiben und sagen: Sei vertilgt! Israel wird sicher alleine wohnen; der Brunn Jakobs wird sein auf dem Lande, da Korn und Most ist; dazu sein Himmel wird mit Tau triefen. Wohl dir, Israel, wer ist dir gleich? O Volk, das du durch den HERRN selig wirst, der deiner Hilfe Schild und das Schwert deines Sieges ist! Deinen Feinden wird‘s fehlen; aber du wirst auf ihrer Höhe einhertreten. U nd Mose ging von dem Gefilde der Moabiter auf den Berg Nebo, auf die Spitze des Gebirges Pisga, gegen Jericho über. Und der HERR zeigte ihm das ganze Land Gilead bis nach Dan und das ganze Naphthali und das Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis an das äußerste Meer und gegen Mittag und die Gegend der Breite Jerichos, der Palmenstadt, bis nach Zoar. Und der HERR sprach zu ihm: Dies ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe, und gesagt: Ich will es deinem Samen geben. Du hast es mit deinen Augen gesehen, aber du sollst nicht hinübergehen. Also starb Mose, der Knecht des HERRN, daselbst im Lande der Moabiter nach dem Wort des HERRN. Und er begrub ihn im Tal, im Lande der Moabiter, gegen dem Hause Peor. Und hat niemand sein Grab erfahren bis auf diesen heutigen Tag. Und Mose war hundertundzwanzig Jahre alt, da er starb. Seine Augen waren nicht dunkel worden, und seine Kraft war nicht verfallen. Und die Kinder Israel beweinten Mose im Gefilde der Moabiter dreißig Tage. Und wurden vollendet die Tage des Weinens und Klagens über Mose. Josua aber, der Sohn Nuns, ward erfüllt mit dem Geist der Weisheit; denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt. Und die Kinder Israel gehorchten ihm und taten, wie der HERR Mose geboten hatte. Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den der HERR erkannt hätte von Angesicht zu Angesicht zu allerlei Zeichen und Wundern, dazu ihn der HERR sandte, daß er sie täte in Ägyptenland, an Pharao und an allen seinen Knechten und an all seinem Lande, und zu aller dieser mächtigen Hand und großen Gesichten, die Mose tat vor den Augen des ganzen Israel. N ach dem Tode Moses, des Knechtes des HERRN, sprach der HERR zu Josua, dem Sohn Nuns, Moses Diener: Mein Knecht Mose ist gestorben; so mache dich nun auf und zeuch über diesen Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Kindern Israel, gegeben habe. Alle Stätte, darauf eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose geredet habe. Von der Wüste an und diesem Libanon bis an das große Wasser Phrath, das ganze Land der Hethiter, bis an das große Meer gegen dem Abend, sollen eure Grenze sein. Es soll dir niemand widerstehen dein Leben lang. Wie ich mit Mose gewesen bin, also will ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. Sei getrost und unverzagt; denn du sollst diesem Volk das Land austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, daß ich‘s ihnen geben wollte. Sei nur getrost und sehr freidig LUTHERS Bibel 1545 hat immer freidig: In sämtlichen Stellen ist kühn gemeint, nicht froh. die neueren Ausgaben aber ändern alle in freudig (die Zürcher 1534 behält freydig)., daß du haltest und tust allerdinge nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, auf daß du weislich handeln mögest in allem, das du tun sollst. Und laß das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf daß du haltest und tust allerdinge nach dem, das drinnen geschrieben steht. Alsdann wird dir‘s gelingen in allem, das du tust, und wirst weislich handeln können. Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und freidig LUTHERS Bibel 1545 hat immer freidig: In sämtlichen Stellen ist kühn gemeint, nicht froh. die neueren Ausgaben aber ändern alle in freudig (die Zürcher 1534 behält freydig). seist. Laß dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HErr, dein GOtt, ist mit dir in allem, das du tun wirst. D a gebot Josua den Hauptleuten des Volks und sprach: Geht durch das Lager und gebietet dem Volk und sprecht: Schafft euch Vorrat; denn über drei Tage werdet ihr über diesen Jordan gehen, daß ihr hineinkommt und das Land einnehmt, das euch der HErr, euer GOtt, geben wird. Und zu den Rubenitern, Gaditern und dem halben Stamm Manasse sprach Josua: Gedenkt an das Wort, das euch Mose, der Knecht des HERRN, sagte und sprach: Der HErr, euer GOtt, hat euch zur Ruhe gebracht und dies Land gegeben. Eure Weiber und Kinder und Vieh laßt im Lande bleiben, das euch Mose gegeben hat diesseit des Jordans; ihr aber sollt vor euren Brüdern herziehen gerüstet, was streitbare Männer sind, und ihnen helfen, bis daß der HERR eure Brüder auch zur Ruhe bringt, wie euch, daß sie auch einnehmen das Land, das ihnen der HErr, euer GOtt, geben wird. Alsdann sollt ihr wieder umkehren in euer Land, das euch Mose, der Knecht des HERRN, eingegeben hat zu besitzen, diesseit des Jordans, gegen der Sonnen Aufgang. Und sie antworteten Josua und sprachen: Alles, was du uns geboten hast, das wollen wir tun, und wo du uns hinsendest, da wollen wir hingehen. Wie wir Mose gehorsam sind gewesen, so wollen wir dir auch gehorsam sein, allein daß der HErr, dein GOtt, nur mit dir sei, wie er mit Mose war. Wer deinem Munde ungehorsam ist und nicht gehorcht deinen Worten in allem, das du uns gebeutst, der soll sterben. Sei nur getrost und unverzagt! J osua aber, der Sohn Nuns, hatte zwei Kundschafter heimlich ausgesandt von Sittim und ihnen gesagt: Geht hin, beseht das Land und Jericho. Die gingen hin und kamen in das Haus einer Hure, die hieß Rahab, und kehrten zu ihr ein. Da ward dem Könige zu Jericho gesagt: Siehe, es sind in dieser Nacht Männer hereinkommen von den Kindern Israel, das Land zu erkunden. Da sandte der König zu Jericho zu Rahab und ließ ihr sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir in dein Haus kommen sind; denn sie sind kommen, das ganze Land zu erkunden. Aber das Weib verbarg die zwei Männer und sprach also: Es sind ja Männer zu mir hereinkommen, aber ich wußte nicht, von wannen sie waren. Und da man die Tore wollte zuschließen, da es finster war, gingen sie hinaus, daß ich nicht weiß, wo sie hingegangen sind. Jagt ihnen eilend nach; denn ihr werdet sie ergreifen. Sie aber ließ sie auf das Dach steigen und verdeckte sie unter die Flachsstengel, die sie ihr auf dem Dache ausgebreitet hatte. Aber die Männer jagten ihnen nach auf dem Wege zum Jordan bis an die Furt. Und man schloß das Tor zu, da die hinaus waren, die ihnen nachjagten. Und ehe denn die Männer sich schlafen legten, stieg sie zu ihnen hinauf auf das Dach und sprach zu ihnen: Ich weiß, daß der HERR euch das Land gegeben hat; denn ein Schrecken ist über uns gefallen vor euch, und alle Einwohner des Landes sind vor eurer Zukunft feige worden. Denn wir haben gehört, wie der HERR hat das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet vor euch her, da ihr aus Ägypten zoget, und was ihr den zwei Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordans getan habt, wie ihr sie verbannt habt. Und seit wir solches gehört haben, ist unser Herz verzagt und ist kein Mut mehr in jemand vor eurer Zukunft; denn der HErr, euer GOtt, ist ein GOtt, beide oben im Himmel und unten auf Erden. So schwört mir nun bei dem HERRN, daß, weil ich an euch Barmherzigkeit getan habe, daß ihr auch meines Vaters Hause Barmherzigkeit tut; und gebt mir ein gewiß Zeichen, daß ihr leben laßt meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und alles, was sie haben, und errettet unsere Seelen von dem Tode. Die Männer sprachen zu ihr: tun wir nicht Barmherzigkeit und Treue an dir, wenn uns der HERR das Land gibt, so soll unsere Seele für euch des Todes sein, sofern du unser Geschäft nicht verrätest. Da ließ sie dieselben am Seil durchs Fenster hernieder; denn ihr Haus war an der Stadtmauer, und sie wohnte auch auf der Mauer. Und sie sprach zu ihnen: Geht auf das Gebirge, daß euch nicht begegnen, die euch nachjagen, und verbergt euch daselbst drei Tage, bis daß die wiederkommen, die euch nachjagen; danach geht eure Straße. Die Männer aber sprachen zu ihr: Wir wollen aber des Eides los sein, den du von uns genommen hast, wenn wir kommen ins Land, und du nicht dies rote Seil in das Fenster knüpfst, damit du uns herniedergelassen hast und zur dir ins Haus versammelst deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und deines Vaters ganzes Haus. Und wer zur Tür deines Hauses herausgeht, des Blut sei auf seinem Haupte, und wir unschuldig; aber aller, die in deinem Hause sind, so eine Hand an sie gelegt wird, so soll ihr Blut auf unserm Haupte sein. Und so du etwas von diesem unserm Geschäfte wirst nachsagen, so wollen wir des Eides los sein, den du von uns genommen hast. Sie sprach: Es sei, wie ihr sagt; und ließ sie gehen. Und sie gingen hin. Und sie knüpfte das rote Seil ins Fenster. Sie aber gingen hin und kamen aufs Gebirge und blieben drei Tage daselbst, bis daß die wiederkamen, die ihnen nachjagten. Denn sie hatten sie gesucht auf allen Straßen und doch nicht funden. Also kehrten die zwei Männer wieder und gingen vom Gebirge und fuhren über; und kamen zu Josua, dem Sohn Nuns, und erzählten ihm alles, wie sie es gefunden hatten, und sprachen zu Josua: Der HERR hat uns alles Land in unsere Hände gegeben; auch so sind alle Einwohner des Landes feige vor uns. U nd Josua machte sich frühe auf; und sie zogen aus Sittim und kamen an den Jordan, er und alle Kinder Israel, und blieben daselbst über Nacht, ehe sie hinüberzogen. Nach dreien Tagen aber gingen die Hauptleute durchs Lager und geboten dem Volk und sprachen: Wenn ihr sehen werdet die Lade des, Bundes des HERRN, eures GOttes, und die Priester aus den Leviten sie tragen, so zieht aus von eurem Ort und folgt ihr nach. Doch daß zwischen euch und ihr Raum sei bei zweitausend Ellen. Ihr sollt nicht zu ihr nahen, auf daß ihr wißt, auf welchem Wege ihr gehen sollet; denn ihr seid den Weg vorhin nicht gegangen. Und Josua sprach zum Volk: Heiligt euch; denn morgen wird der HERR ein Wunder unter euch tun. Und zu den Priestern sprach er: Tragt die Lade des Bundes und geht vor dem Volk her. Da trugen sie die Lade des Bundes und gingen vor dem Volk her. Und der HERR sprach zu Josua: Heute will ich anfahen, dich groß zu machen vor dem ganzen Israel, daß sie wissen, wie ich mit Mose gewesen bin, also auch mit dir sei. Und du gebeut den Priestern, die die Lade des Bundes tragen, und sprich: Wenn ihr kommt vorn ins Wasser des Jordans, so steht stille. Und Josua sprach zu den Kindern Israel: Herzu, und hört die Worte des HERRN, eures GOttes! Und sprach: Dabei sollt ihr merken, daß ein lebendiger GOtt unter euch ist, und daß er vor euch austreiben wird die Kanaaniter, Hethiter, Heviter, Pheresiter, Gergositer, Amoriter und Jebusiter. Siehe, die Lade des Bundes des Herrschers über alle Welt wird vor euch hergehen in den Jordan. So nehmt nun zwölf Männer aus den Stämmen Israels, aus jeglichem Stamm einen. Wenn dann die Fußsohlen der Priester, die des HERRN Lade, des Herrschers über alle Welt, tragen, in des Jordans Wasser sich lassen, so wird sich das Wasser, das von oben herabfleußt im Jordan, abreißen, daß es über einem Haufen stehen bleibe. Da nun das Volk auszog aus seinen Hütten, daß sie über den Jordan gingen, und die Priester die Lade des Bundes vor dem Volk her trugen und an den Jordan kamen und ihre Füße vorn ins Wasser tunkten ( der Jordan aber war voll an allen seinen Ufern, die ganze Zeit der Ernte), da stand das Wasser; das von oben herniederkam, aufgerichtet über einem Haufen, sehr ferne von den Leuten der Stadt, die zur Seite Zarthans liegt; aber das Wasser, das zum Meer hinunterlief, zum Salzmeer, das nahm ab und verfloß. Also ging das Volk hinüber gegen Jericho. Und die Priester, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, standen also im Trocknen mitten im Jordan. Und ganz Israel ging trocken durch, bis das ganze Volk alles über den Jordan kam. U nd der HERR sprach zu Josua: Nehmt euch zwölf Männer, aus jeglichem Stamm einen. Und gebietet ihnen und sprecht: Hebt auf aus dem Jordan zwölf Steine von dem Ort, da die Füße der Priester also stehen, und bringt sie mit euch hinüber, daß ihr sie in der Herberge laßt, da ihr diese Nacht herbergen werdet. Da rief Josua zwölf Männer, die verordnet waren von den Kindern Israel, aus jeglichem Stamm einen, und sprach zu ihnen: Geht hinüber vor die Lade des HERRN, eures GOttes, mitten in den Jordan, und hebe ein jeglicher einen Stein auf seine Achsel, nach der Zahl der Stämme der Kinder Israel, daß sie ein Zeichen seien unter euch. Wenn eure Kinder hernachmals ihre Väter fragen werden und sprechen: Was tun diese Steine da? daß ihr dann ihnen sagt, wie das Wasser des Jordans abgerissen sei vor der Lade des Bundes des HERRN, da sie durch den Jordan ging, daß diese Steine den Kindern Israel ein ewig Gedächtnis seien. Da taten die Kinder Israel, wie ihnen Josua geboten hatte, und trugen zwölf Steine mitten aus dem Jordan, wie der HERR zu Josua gesagt hatte, nach der Zahl der Stämme der Kinder Israel, und brachten sie mit sich hinüber in die Herberge und ließen sie daselbst. Und Josua richtete zwölf Steine auf mitten im Jordan, da die Füße der Priester gestanden waren, die die Lade des Bundes trugen; und sind noch daselbst bis auf diesen Tag. Denn die Priester, die die Lade trugen, standen mitten im Jordan, bis daß alles ausgerichtet ward, das der HERR Josua geboten hatte, dem Volk zu sagen; wie denn Mose Josua geboten hatte. Und das Volk eilete und ging hinüber. Da nun das Volk ganz hinübergegangen war, da ging die Lade des HERRN auch hinüber, und die Priester vor dem Volk her. Und die Rubeniter und Gaditer und der halbe Stamm Manasse gingen gerüstet vor den Kindern Israel her, wie Mose zu ihnen geredet hatte. Bei vierzigtausend, gerüstet zum Heer, gingen vor dem HERRN zum Streit auf das Gefilde Jerichos. An dem Tage machte der HERR Josua groß vor dem ganzen Israel; und fürchteten ihn, wie sie Mose fürchteten, sein Leben lang. Und der HERR sprach zu Josua: Gebeut den Priestern, die die Lade des Zeugnisses tragen, daß sie aus dem Jordan heraufsteigen. Also gebot Josua den Priestern und sprach: Steigt herauf aus dem Jordan! Und da die Priester, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, aus dem Jordan heraufstiegen und mit ihren Fußsohlen aufs Trockene traten, kam das Wasser des Jordans wieder an seine Stätte und floß, wie vorhin, an allen seinen Ufern. Es war aber der zehnte Tag des ersten Monden, da das Volk aus dem Jordan heraufstieg; und lagerten sich in Gilgal, gegen den Morgen der Stadt Jericho. Und die zwölf Steine, die sie aus dem Jordan genommen hatten, richtete Josua auf zu Gilgal. Und sprach zu den Kindern Israel: Wenn eure Kinder hernachmals ihre Väter fragen werden und sagen: Was sollen diese Steine? so sollt ihr‘s ihnen kundtun und sagen: Israel ging trocken durch den Jordan, da der HErr, euer GOtt, das Wasser des Jordans vertrocknete, vor euch, bis ihr hinüberginget, gleichwie der HErr, euer GOtt, tat in dem Schilfmeer, das er vor uns vertrocknete, bis wir hindurchgingen; auf daß alle Völker auf Erden die Hand des HERRN erkennen, wie mächtig sie ist; daß ihr den HERRN, euren GOtt, fürchtet allezeit. D a nun alle Könige der Amoriter, die jenseits des Jordans gegen Abend wohnten, und alle Könige der Kanaaniter am Meer hörten, wie der HERR das Wasser des Jordans hatte ausgetrocknet vor den Kindern Israel, bis daß sie hinübergingen, verzagte ihr Herz, und war kein Mut mehr in ihnen vor den Kindern Israel. Zu der Zeit sprach der HERR zu Josua: Mache dir steinerne Messer und beschneide wieder die Kinder Israel zum andernmal. Da machte ihm Josua steinerne Messer und beschnitt die Kinder Israel auf dem Hügel Araloth. Und das ist die Sache, darum Josua beschnitt alles Volk, das aus Ägypten gezogen war, Mannsbilde; denn alle Kriegsleute waren gestorben in der Wüste auf dem Wege, da sie aus Ägypten zogen. Denn alles Volk, das auszog, war beschnitten; aber alles Volk, das in der Wüste geboren war, auf dem Wege, da sie aus Ägypten zogen, das war nicht beschnitten. Denn die Kinder Israel wandelten vierzig Jahre in der Wüste; bis daß das ganze Volk der Kriegsmänner, die aus Ägypten gezogen waren, umkamen, darum daß sie der Stimme des HERRN nicht gehorcht hatten; wie denn der HERR ihnen geschworen hatte, daß sie das Land nicht sehen sollten, welches der HERR ihren Vätern geschworen hatte, uns zu geben, ein Land, da Milch und Honig innen fleußt. Derselben Kinder, die an ihrer Statt waren aufkommen, beschnitt Josua; denn sie hatten Vorhaut und waren auf dem Wege nicht beschnitten. Und da das ganze Volk beschnitten war, blieben sie an ihrem Ort im Lager, bis sie heil wurden. Und der HERR sprach zu Josua: Heute habe ich die Schande Ägyptens von euch gewendet Und dieselbe Stätte ward Gilgal genannt bis auf diesen Tag. U nd als die Kinder Israel also in Gilgal das Lager hatten, hielten sie Passah am vierzehnten Tage des Monden am Abend auf dem Gefilde Jerichos. Und aßen vom Getreide des Landes am andern Tage des Passah, nämlich ungesäuert Brot und Sangen, eben desselben Tages. Und das Man hörte auf des andern Tages, da sie des Landes Getreide aßen, daß die Kinder Israel kein Man mehr hatten, sondern sie aßen des Getreides vom Lande Kanaan von demselben Jahr. U nd es begab sich, da Josua bei Jericho war, daß er seine Augen aufhub und ward gewahr, daß ein Mann gegen ihm stand und hatte ein bloß Schwert in seiner Hand. Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Gehörest du uns an, oder unsern Feinden? Er sprach: Nein, sondern ich bin ein Fürst über das Heer des HERRN und bin jetzt kommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und betete an und sprach zu ihm: Was sagt mein Herr seinem Knechte? Und der Fürst über das Heer des HERRN sprach zu Josua: Zeuch deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, darauf du stehest, ist heilig. Und Josua tat also. J ericho aber war verschlossen und verwahrt vor den Kindern Israel, daß niemand aus oder ein kommen konnte. Aber der HERR sprach zu Josua: Siehe da, ich habe Jericho samt ihrem Könige und Kriegsleuten in deine Hand gegeben. Laß alle Kriegsmänner rings um die Stadt hergehen einmal; und tue sechs Tage also. Am siebenten Tage aber laß die Priester sieben Posaunen des Halljahrs nehmen vor der Lade her; und geht desselben siebenten Tages siebenmal um die Stadt und laß die Priester die Posaunen blasen. Und wenn man des Halljahrs Horn bläst und tönet, daß ihr die Posaunen hört, so soll das ganze Volk ein groß Feldgeschrei machen, so werden der Stadt Mauern umfallen; und das Volk soll hineinfallen, ein jeglicher stracks vor sich; Da rief Josua, der Sohn Nuns, den Priestern und sprach zu ihnen: Tragt die Lade des Bundes, und sieben Priester laßt sieben Halljahrsposaunen tragen vor der Lade des HERRN. Zum Volk aber sprach er: Zieht hin und geht um die Stadt; und wer gerüstet ist, gehe vor der Lade des HERRN her. Da Josua solches dem Volk gesagt hatte, trugen die sieben Priester sieben Halljahrsposaunen vor der Lade des HERRN her und gingen und bliesen die Posaunen; und die Lade des Bundes des HERRN folgte ihnen nach. Und wer gerüstet war, ging vor den Priestern her, die die Posaunen bliesen; und der Haufe folgte der Lade nach und blies Posaunen. Josua aber gebot dem Volk und sprach: Ihr sollt kein Feldgeschrei machen, noch eure Stimme hören lassen, noch ein Wort aus eurem Munde gehen bis auf den Tag, wenn ich zu euch sagen werde: Macht ein Feldgeschrei! so macht dann ein Feldgeschrei. Also ging die Lade des HERRN rings um die Stadt einmal; und kamen in das Lager und blieben drinnen. Denn Josua pflegte sich des Morgens frühe aufzumachen; und die Priester trugen die Lade des HERRN. So trugen die sieben Priester die sieben Halljahrsposaunen vor der Lade des HERRN her und gingen und bliesen Posaunen; und wer gerüstet war, ging vor ihnen her, und der Haufe folgte der Lade des HERRN und blies Posaunen. Des andern Tages gingen sie auch einmal um die Stadt und kamen wieder ins Lager. Also taten sie sechs Tage. Am siebenten Tage aber, da die Morgenröte aufging, machten sie sich frühe auf und gingen nach derselben Weise siebenmal um die Stadt, daß sie desselben einigen Tages siebenmal um die Stadt kamen. Und am siebentenmal, da die Priester die Posaunen bliesen, sprach Josua zum Volk: Macht ein Feldgeschrei, denn der HERR hat euch die Stadt gegeben. Aber diese Stadt und alles, was drinnen ist, soll dem HERRN verbannt sein. Allein die Hure Rahab soll leben bleiben und alle, die mit ihr im Hause sind; denn sie hat die Boten verborgen, die wir aussandten. Allein hütet euch vor dem Verbanneten, daß ihr euch nicht verbannet, so ihr des Verbanneten etwas nehmt und macht das Lager Israels verbannt und bringt es in Unglück. Aber alles Silber und Gold samt dem ehernen und eisernen Geräte soll dem HERRN geheiligt sein, daß es zu des HERRN Schatz komme. Da machte das Volk ein Feldgeschrei und bliesen Posaunen. Denn als das Volk den Hall der Posaunen hörte, machte es ein groß Feldgeschrei. Und die Mauern fielen um, und das Volk erstieg die Stadt, ein jeglicher stracks vor sich. Also gewannen sie die Stadt. Und verbannten alles, was in der Stadt war, mit der Schärfe des Schwerts, beide Mann und Weib, jung und alt, Ochsen, Schafe und Esel. A ber Josua sprach zu den zwei Männern, die das Land verkundschaftet hatten: Geht in das Haus der Hure und führt das Weib von dannen heraus mit allem, das sie hat, wie ihr geschworen habt. Da gingen die Jünglinge, die Kundschafter, hinein und führten Rahab heraus samt ihrem Vater und Mutter und Brüdern und alles, was sie hatte, und all ihr Geschlecht; und ließen sie draußen außer dem Lager Israels. Aber die Stadt verbrannten sie mit Feuer und alles; was drinnen war. Allein das Silber und Gold und eherne und eiserne Geräte taten sie zum Schatz in das Haus des HERRN. Rahab aber; die Hure, samt dem Hause ihres Vaters und alles, was sie hatte, ließ Josua leben. Und sie wohnte in Israel bis auf diesen Tag, darum daß sie die Boten verborgen hatte, die Josua zu verkundschaften gesandt hatte nach Jericho. Zu der Zeit schwur Josua und sprach: Verflucht sei der Mann vor dem HERRN; der diese Stadt Jericho aufrichtet und bauet! Wenn er ihren Grund leget, das koste ihn seinen ersten Sohn; und wenn er ihre Tore setzt, das koste ihn seinen jüngsten Sohn! Also war der HERR mit Josua, daß man von ihm sagte in allen Landen. A ber die Kinder Israel vergriffen sich an dem Verbanneten; denn Achan, der Sohn Charmis, des Sohns Sabdis, des Sohns Serahs, vom Stamm Juda nahm des Verbanneten etwas. Da ergrimmte der Zorn des HERRN über die Kinder Israel. Da nun Josua Männer aussandte von Jericho nach Ai, die bei Beth-Aven liegt, gegen dem Morgen vor Bethel, und sprach zu ihnen: Geht hinauf und verkundschaftet das Land; und da sie hinaufgegangen waren und Ai verkundschaftet hatten, kamen sie wieder zu Josua und sprachen zu ihm: Laß nicht das ganze Volk hinaufziehen, sondern bei zwei oder dreitausend Mann, daß sie hinaufziehen und schlagen Ai, daß nicht das ganze Volk sich daselbst bemühe, denn ihrer ist wenig. Also zogen hinauf des Volks bei dreitausend Mann, und die flohen vor den Männern zu Ai. Und die von Ai schlugen ihrer bei sechsunddreißig Mann und jagten sie vor dem Tor bis nach Sabarim und schlugen sie den Weg herab. Da ward dem Volk das Herz verzagt und ward zu Wasser. Josua aber zerriß seine Kleider und fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade des HERRN bis auf den Abend, samt den Ältesten Israels, und warfen Staub auf ihre Häupter. Und Josua sprach: Ach, HErr, HErr, warum hast du dies Volk über den Jordan geführt, daß du uns in die Hände der Amoriter gäbest, uns umzubringen? O daß wir wären jenseits des Jordans geblieben, wie wir angefangen hatten! Ach, mein HErr, was soll ich sagen, weil Israel seinen Feinden den Rücken kehrt? Wenn das die Kanaaniter und alle Einwohner des Landes hören so werden sie uns umgeben und auch unsern Namen ausrotten von der Erde. Was willst du denn bei deinem großen Namen tun? Da sprach der HERR zu Josua: Stehe auf! Warum liegst du also auf deinem Angesicht? Israel hat sich versündigt, und haben meinen Bund übergangen, den ich ihnen geboten habe; dazu haben sie des Verbanneten genommen und gestohlen und verleugnet und unter ihre Geräte gelegt. Die Kinder Israel mögen nicht stehen vor ihren Feinden, sondern müssen ihren Feinden den Rücken kehren; denn sie sind im Bann, Ich werde fort nicht mit euch sein, wo ihr nicht den Bann aus euch vertilgt. Stehe auf und heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen! Denn also sagt der HErr, der GOtt Israels: Es ist ein Bann unter dir, Israel; darum kannst du nicht stehen vor deinen Feinden, bis daß ihr den Bann von euch tut. Und sollt euch früh herzumachen, ein Stamm nach dem andern; und welchen Stamm der HERR treffen wird, der soll sich herzumachen, ein Geschlecht nach dem andern; und welches Geschlecht der HERR treffen wird, das soll sich herzumachen, ein Haus nach dem andern; und welch Haus der HERR treffen wird, das soll sich herzumachen, ein Hauswirt nach dem andern. Und welcher erfunden wird im Bann, den soll man mit Feuer verbrennen mit allem, das er hat, darum daß er den Bund des HERRN überfahren und eine Torheit in Israel begangen hat. Da machte sich Josua des Morgens frühe auf und brachte Israel herzu, einen Stamm nach dem andern; und ward getroffen der Stamm Juda. Und da er die Geschlechter in Juda herzubrachte, ward getroffen das Geschlecht der Serahiter. Und da er das Geschlecht der Serahiter herzubrachte, einen Hauswirt nach dem andern, ward Sabdi getroffen. Und da er sein Haus herzubrachte, einen Wirt nach dem andern, ward getroffen Achan, der Sohn Charmis, des Sohns Sabdis, des Sohns Serahs, aus dem Stamm Juda. Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib dem HERRN, dem GOtt Israels, die Ehre und gib ihm das Lob; und sage mir an, was hast du getan? und leugne mir nichts! Da antwortete Achan Josua und sprach: Wahrlich, ich habe mich versündigt an dem HERRN, dem GOtt Israels; also und also habe ich getan. Ich sah unter dem Rauhe einen köstlichen babylonischen Mantel und zweihundert Sekel Silbers und eine güldene Zunge, fünfzig Sekel wert am Gewichte; des gelüstete mich und nahm es. Und siehe, es ist verscharrt in die Erde in meiner Hütte, und das Silber drunter. Da sandte Josua Boten hin, die liefen zur Hütte; und siehe, es war verscharrt in seiner Hütte, und das Silber drunter. Und sie nahmen‘s aus der Hütte und brachten‘s zu Josua und zu allen Kindern Israel und schütteten‘s vor den HERRN. Da nahm Josua und das ganze Israel mit ihm Achan, den Sohn Serahs, samt dem Silber, Mantel und güldenen Zunge, seine Söhne und Töchter, seine Ochsen und Esel und Schafe, seine Hütte und alles, was er hatte, und führten sie hinauf ins Tal Achor. Und Josua sprach: Weil du uns betrübt hast, so betrübe dich der HERR an diesem Tage! Und das ganze Israel steinigten ihn und verbrannten sie mit Feuer. Und da sie sie gesteinigt hatten, machten sie über sie einen großen Steinhaufen, der bleibt bis auf diesen Tag. Also kehrte sich der HERR von dem Grimm seines Zorns. Daher heißt derselbe Ort das Tal Achor bis auf diesen Tag. U nd der HERR sprach zu Josua: Fürchte dich nicht und zage nicht! Nimm mit dir alles Kriegsvolk und mache dich auf und zeuch hinauf nach Ai! Siehe da, ich habe den König Als samt seinem Volk in seiner Stadt und Land in deine Hände gegeben. Und sollst mit Ai und ihrem Könige tun, wie du mit Jericho und ihrem Könige getan hast, ohne daß ihr ihren Raub ihr Vieh unter euch teilen sollt. Aber bestelle einen Hinterhalt hinter der Stadt. Da machte sich Josua auf und alles Kriegsvolk, hinaufzuziehen nach Ai. Und Josua erwählte dreißigtausend streitbare Männer und sandte sie aus bei der Nacht. Und gebot ihnen und sprach: Seht zu, ihr sollt der Hinterhalt sein hinter der Stadt; macht euch aber nicht allzu ferne von der Stadt und seid allesamt bereit! Ich aber und alles Volk, das mit mir ist, wollen uns zu der Stadt machen. Und wenn sie uns entgegen herausfahren wie vorhin, so wollen wir vor ihnen fliehen, daß sie uns nachfolgen heraus, bis daß wir sie heraus von der Stadt reißen. Denn sie werden gedenken, wir fliehen vor ihnen wie vorhin. Und weil wir vor ihnen fliehen, sollt ihr euch aufmachen aus dem Hinterhalt und die Stadt einnehmen; denn der HErr, eurer GOtt, wird sie in eure Hände geben. Wenn ihr aber die Stadt eingenommen habt, so steckt sie an mit Feuer und tut nach dem Wort des HERRN. Seht, ich hab‘s euch geboten. Also sandte sie Josua hin; und sie gingen hin auf den Hinterhalt und hielten zwischen Bethel und Ai gegen abendwärts an Ai. Josua aber blieb die Nacht unter dem Volk. Und machte sich des Morgens frühe auf und ordnete das Volk und zog hinauf mit den Ältesten Israels vor dem Volk her nach Ai. Und alles Kriegsvolk, das bei ihm war, zog hinauf; und traten herzu und kamen gegen die Stadt und lagerten sich gegen Mitternacht vor Ai, daß nur ein Tal war zwischen ihm und Ai. Er hätte aber bei fünftausend Mann genommen und auf den Hinterhalt gestellt zwischen Bethel und Ai gegen abendwärts der Stadt. Und sie stellten das Volk des ganzen Lagers, das gegen Mitternacht der Stadt war, daß sein Letztes reichte gegen den Abend der Stadt. Also ging Josua hin in derselben Nacht mitten in das Tal. Als aber der König zu Ai das sah, eilten sie und machten sich frühe auf, und die Männer der Stadt heraus, Israel zu begegnen zum Streit, mit all seinem Volk an einen bestimmten Ort vor dem Gefilde. Denn er wußte nicht, daß ein Hinterhalt auf ihn war hinter der Stadt. Josua aber und ganz Israel stellten sich, als würden sie geschlagen vor ihnen, und flohen auf dem Wege zur Wüste. Da schrie das ganze Volk in der Stadt, daß man ihnen sollte nachjagen. Und sie jagten auch Josua nach und rissen sich von der Stadt heraus, daß nicht ein Mann überblieb in Ai und Bethel, der nicht ausgezogen wäre, Israel nachzujagen; und ließen die Stadt offen stehen, daß sie Israel nachjagten. Da sprach der HERR zu Josua: Recke aus die Lanze in deiner Hand gegen Ai, denn ich will sie in deine Hand geben. Und da Josua die Lanze in seiner Hand gegen die Stadt ausreckte, da brach der Hinterhalt auf eilend aus seinem Ort, und liefen, nachdem er seine Hand ausstreckte, und kamen in die Stadt und gewannen sie; und eilten und steckten sie mit Feuer an. Und die Männer von Ai wandten sich und sahen hinter sich und sahen den Rauch der Stadt aufgehen gen Himmel und hatten nicht Raum zu fliehen, weder hin noch her. Und das Volk, das zur Wüste floh, kehrte sich um, ihnen nachzujagen. Denn da Josua und das ganze Israel sah, daß der Hinterhalt die Stadt gewonnen hatte, weil der Stadt Rauch aufging, kehrten sie wieder um und schlugen die Männer von Ai. Und die in der Stadt kamen auch heraus ihnen entgegen, daß sie mitten unter Israel kamen von dorther und von hieher; und schlugen sie, bis daß niemand unter ihnen überblieb noch entrinnen konnte. Und griffen den König zu Ai lebendig und brachten ihn zu Josua. Und da Israel alle Einwohner zu Ai hatte erwürgt auf dem Felde und in der Wüste, die ihnen nachgejagt hatten, und fielen alle durch die Schärfe des Schwerts, bis daß sie alle umkamen, da kehrte sich ganz Israel zu Ai und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts. Und alle, die des Tages fielen, beide Mann und Weiber, der waren zwölftausend, alles Leute von Ai. Josua aber zog nicht wieder ab seine Hand, damit er die Lanze ausreckte, bis daß verbannt wurden alle Einwohner Ais. Ohne das Vieh und den Raub der Stadt teilte Israel aus unter sich nach dem Wort des HERRN, das er Josua geboten hatte. Und Josua brannte Ai aus und machte einen Haufen daraus ewiglich, der noch heute da liegt. Und ließ den König zu Ai an einen Baum hängen bis an den Abend. Da aber die Sonne war untergegangen, gebot er, daß man seinen Leichnam vom Baum täte; und warfen ihn unter der Stadt Tor und machten einen großen Steinhaufen auf ihn, der bis auf diesen Tag da ist. D a baute Josua dem HERRN, dem GOtt Israels, einen Altar auf dem Berge Ebal (wie Mose, der Knecht des HERRN, geboten hatte den Kindern Israel, als geschrieben steht im Gesetzbuch Moses, einen Altar von ganzen Steinen, die mit keinem Eisen behauen waren) und opferte dem HERRN drauf Brandopfer und Dankopfer. Und schrieb daselbst auf die Steine das andere Gesetz, das Mose den Kindern Israel vorgeschrieben hatte. Und das ganze Israel mit seinen Ältesten und Amtleuten und Richtern standen zu beiden Seiten der Lade gegen den Priestern aus Levi, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, die Fremdlinge sowohl als die Einheimischen, eine Hälfte neben dem Berge Grisim und die andere Hälfte neben dem Berge Ebal, wie Mose, der Knecht des HERRN, vorhin geboten hatte, zu segnen das Volk Israel. Danach ließ er ausrufen alle Worte des Gesetzes vom Segen und Fluch, wie es geschrieben steht im Gesetzbuch. Es war kein Wort, das Mose geboten hatte, das Josua nicht hätte lassen ausrufen vor der ganzen Gemeine Israel und vor den Weibern und Kindern und Fremdlingen, die unter ihnen wandelten. D a nun das hörten alle Könige, die jenseits des Jordans waren auf den Gebirgen und in den Gründen und an allen Anfurten des großen Meers, auch die neben dem Berge Libanon waren, nämlich die Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, sammelten sie sich einträchtiglich zuhauf, daß sie wider Josua und wider Israel stritten. Aber die Bürger zu Gibeon, da sie hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte, erdachten sie eine List; gingen hin und schickt en eine Botschaft und nahmen alte Säcke auf ihre Esel und alte zerrissene, geflickte Weinschläuche und alte geflickte Schuhe an ihre Füße und zogen alte Kleider an, und altes Brot, das sie mit sich nahmen, war hart und schimmlig. Und gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zum ganzen Israel: Wir kommen aus fernen Landen, so macht nun einen Bund mit uns. Da sprach das ganze Israel zu dem Heviter: Vielleicht möchtest du unter uns wohnend werden; wie könnte ich dann einen Bund mit dir machen? Sie aber sprachen zu Josua: Wir sind deine Knechte. Josua sprach zu ihnen: Wer seid ihr und von wannen kommt ihr? Sie sprachen: Deine Knechte sind aus sehr fernen Landen kommen um des Namens willen des HERRN, deines GOttes; denn wir haben sein Gerücht gehört und alles, was er in Ägypten getan hat, und alles, was er den zweien Königen der Amoriter jenseits des Jordans getan hat, Sihon, dem Könige zu Hesbon, und Og, dem Könige zu Basan, der zu Astharoth wohnte. Darum sprachen unsere Ältesten und alle Einwohner unsers Landes: Nehmt Speise mit euch auf die Reise und geht hin ihnen entgegen und sprecht zu ihnen: Wir sind eure Knechte. So macht nun einen Bund mit uns. Dies unser Brot, das wir aus unsern Häusern zu unserer Speise nahmen, war noch frisch, da wir auszogen zu euch; nun aber, siehe, es ist hart und schimmlig; und diese Weinschläuche füllten wir neu, und siehe, sie sind zerrissen; und diese unsere Kleider und Schuhe sind alt worden über der sehr langen Reise. Da nahmen die Hauptleute ihre Speise an und fragten den Mund des HERRN nicht. Und Josua machte Frieden mit ihnen und richtete einen Bund mit ihnen auf, daß sie leben bleiben sollten. Und die Obersten der Gemeine schwuren ihnen. Aber über drei Tage, nachdem sie mit ihnen einen Bund gemacht hatten, kam es vor sie, daß jene nahe bei ihnen wären und würden unter ihnen wohnen. Denn da die Kinder Israel fortzogen, kamen sie des dritten Tages zu ihren Städten, die hießen Gibeon, Kaphira, Beeroth und Kiriath-Jearim. Und schlugen sie nicht, darum daß ihnen die Obersten der Gemeine geschworen hatten bei dem HERRN, dem GOtt Israels. Da aber die ganze Gemeine wider die Obersten murrete, sprachen alle Obersten der ganzen Gemeine: Wir haben ihnen geschworen bei dem HERRN, dem GOtt Israels; darum können wir sie nicht antasten. Aber das wollen wir tun: Laßt sie leben, daß nicht ein Zorn über uns komme um des Eides willen, den wir ihnen getan haben. Und die Obersten sprachen zu ihnen: Laßt sie leben, daß sie Holzhauer und Wasserträger seien der ganzen Gemeine, wie ihnen die Obersten gesagt haben. Da rief ihnen Josua und redete mit ihnen und sprach: Warum habt ihr uns betrogen und gesagt, ihr seid sehr ferne von uns, so ihr doch unter uns wohnt? Darum sollt ihr verflucht sein, daß unter euch nicht aufhören Knechte, die Holz hauen und Wasser tragen zum Hause meines GOttes. Sie antworteten Josua und sprachen: Es ist deinen Knechten angesagt, daß der HErr, dein GOtt, Mose, seinem Knechte, geboten habe, daß er euch das ganze Land geben und vor euch her alle Einwohner des Landes vertilgen wolle. Da fürchteten wir unsers Lebens vor euch sehr und haben solches getan. Nun aber, siehe, wir sind in deinen Händen; was dich gut und recht dünket, uns zu tun, das tue. Und er tat ihnen also und errettete sie von der Kinder Israel Hand, daß sie sie nicht erwürgten. Also machte sie Josua desselben Tages zu Holzhauern und Wasserträgern der Gemeine und zum Altar des HERRN bis auf diesen Tag an dem Ort, den er erwählen würde. D a aber Adoni-Zedek, der König zu Jerusalem, hörte, daß Josua Ai gewonnen und sie verbannt hatte und Ai samt ihrem Könige getan hatte, gleichwie er Jericho und ihrem Könige getan hatte, und daß die zu Gibeon Frieden mit Israel gemacht hatten und unter sie kommen waren, fürchteten sie sich sehr (denn Gibeon war eine große Stadt, wie eine königliche Stadt, und größer denn Ai, und alle ihr Bürger streitbar). Und er sandte zu Hoham, dem Könige zu Hebron, und zu Piream, dem Könige zu Jarmuth, und zu Japhia, dem Könige zu Lachis, und zu Debir, dem Könige zu Eglon, und ließ ihnen sagen: Kommt herauf zu mir und helft mir, daß wir Gibeon schlagen; denn sie hat mit Josua und den Kindern Israel Frieden gemacht. Da kamen zuhauf und zogen hinauf die fünf Könige der Amoriter: der König zu Jerusalem, der König zu Hebron, der König zu Jarmuth, der König zu Lachis, der König zu Eglon, mit all ihrem Heerlager und belegten Gibeon und stritten wider sie. Aber die zu Gibeon sandten zu Josua ins Lager nach Gilgal und ließen ihm sagen: Zeuch deine Hand nicht ab von deinen Knechten! Komm zu uns herauf eilend, rette und hilf uns; denn es haben sich wider uns zusammengeschlagen alle Könige der Amoriter, die auf dem Gebirge wohnen. Josua zog hinauf von Gilgal, und alles Kriegsvolk mit ihm und alle streitbaren Männer. Und der HERR sprach zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich habe sie in deine Hände gegeben; niemand unter ihnen wird vor dir stehen können. Also kam Josua plötzlich über sie, denn die ganze Nacht zog er herauf von Gilgal. Aber der HERR schreckte sie vor Israel, daß sie eine große Schlacht schlugen zu Gibeon, und jagten ihnen nach den Weg hinan zu Beth-Horon und schlugen sie bis nach Aseka und Makeda. Und da sie vor Israel flohen den Weg herab zu Beth-Horon, ließ der HERR einen großen Hagel vom Himmel auf sie fallen bis nach Aseka, daß sie starben. Und viel mehr starben ihrer von dem Hagel, denn die Kinder Israel mit dem Schwert erwürgten. Da redete Josua mit dem HERRN des Tages, da der HERR die Amoriter übergab vor den Kindern Israel, und sprach vor gegenwärtigem Israel: Sonne, stehe still zu Gibeon, und Mond, im Tal Ajalon! Da stand die Sonne und der Mond stille, bis daß sich das Volk an seinen Feinden rächete. Ist dies nicht geschrieben im Buch des Frommen? Also stand die Sonne mitten am Himmel und verzog unterzugehen einen ganzen Tag. Und war kein Tag diesem gleich, weder zuvor noch danach, da der HERR der Stimme eines Mannes gehorchte; denn der HERR stritt für Israel. Josua aber zog wieder ins Lager nach Gilgal und das ganze Israel mit ihm. Aber die fünf Könige waren geflohen und hatten sich versteckt in die Höhle zu Makeda. Da ward Josua angesagt: Wir haben die fünf Könige gefunden, verborgen in der Höhle zu Makeda. Josua sprach: So wälzt große Steine vor das Loch der Höhle und bestellt Männer davor, die ihrer hüten. Ihr aber steht nicht stille, sondern jagt euren Feinden nach und schlagt ihre Hintersten; und laßt sie nicht in ihre Städte kommen, denn der HErr, euer GOtt, hat sie in eure Hände gegeben. Und da Josua und die Kinder Israel vollendet hatten diese sehr große Schlacht an ihnen und gar geschlagen: was überblieb von ihnen, das kam in die festen Städte. Also kam alles Volk wieder ins Lager zu Josua nach Makeda mit Frieden, und durfte niemand vor den Kindern Israel seine Zunge regen. Josua aber sprach: Macht auf das Loch der Höhle und bringt hervor die fünf Könige zu mir! Sie taten also und brachten die fünf Könige zu ihm aus der Höhle: den König zu Jerusalem, den König zu Hebron, den König zu Jarmuth, den König zu Lachis, den König zu Eglon. Da aber die fünf Könige zu ihm herausgebracht waren, rief Josua dem ganzen Israel und sprach zu den Obersten des Kriegsvolks, die mit ihm zogen: Kommt herzu und tretet diesen Königen mit Füßen auf die Hälse! Und sie kamen herzu und traten mit Füßen auf ihre Hälse. Und Josua sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht, seid getrost und unverzagt; denn also wird der HERR allen euren Feinden tun, wider die ihr streitet. Und Josua schlug sie danach und tötete sie und hing sie auf fünf Bäume; und sie hingen an den Bäumen bis zum Abend. Da aber die Sonne war untergegangen, gebot er, daß man sie von den Bäumen nähme und würfe sie in die Höhle, darinnen sie sich verkrochen hatten; und legten große Steine vor der Höhle Loch. Die sind noch da auf diesen Tag. D esselben Tages gewann Josua auch Makeda und schlug sie mit der Schärfe des Schwerts, dazu ihren König, und verbannete sie und alle Seelen, die drinnen waren, und ließ niemand überbleiben; und tat dem Könige zu Makeda, wie er dem Könige zu Jericho getan hatte. Da zog Josua und das ganze Israel mit ihm von Makeda nach Libna und stritt wider sie. Und der HERR gab dieselbige auch in die Hand Israels mit ihrem Könige, und er schlug sie mit der Schärfe des Schwerts und alle Seelen, die drinnen waren, und ließ niemand drinnen überbleiben; und tat ihrem Könige, wie er dem Könige zu Jericho getan hatte. Danach zog Josua und das ganze Israel mit ihm von Libna nach Lachis und belegten und bestritten sie. Und der HERR gab Lachis auch in die Hände Israels, daß sie sie des andern Tages gewannen, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts und alle Seelen, die drinnen waren, allerdinge wie er Libna getan hatte. Zu derselben Zeit zog Horam, der König zu Geser, hinauf, Lachis zu helfen; aber Josua schlug ihn mit all seinem Volk, bis daß niemand drinnen überblieb. Und Josua zog von Lachis samt dem ganzen Israel nach Eglon und belegte und bestritt sie. Und gewann sie desselbigen Tages und schlug sie mit der Schärfe des Schwerts; und verbannete alle Seelen, die drinnen waren, desselbigen Tages, allerdinge wie er Lachis getan hatte. Danach zog Josua hinauf samt dem ganzen Israel von Eglon nach Hebron und bestritt sie. Und gewann sie und schlug sie mit der Schärfe des Schwerts und ihren König mit allen ihren Städten und alle Seelen, die drinnen waren; und ließ niemand überbleiben, allerdinge wie er Eglon getan hatte, und verbannete sie und alle Seelen, die drinnen waren. Da kehrte Josua wieder um samt dem ganzen Israel nach Debir und bestritt sie und gewann sie samt ihrem Könige und alle ihre Städte; und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts und verbanneten alle Seelen, die drinnen waren, und ließ niemand überbleiben. Wie er Hebron getan hatte, so tat er auch Debir und ihrem Könige, und wie er Libna und ihrem Könige getan hatte. Also schlug Josua alles Land auf dem Gebirge und gegen Mittag und in den Gründen und an den Bächen mit allen ihren Königen; und ließ niemand überbleiben und verbannete alles, was Odem hatte,, wie der HErr, der GOtt Israels, geboten hatte. Und schlug sie von Kades-Barnea an bis nach Gasa und das ganze Land Gosen bis nach Gibeon. Und gewann alle diese Könige mit ihrem Lande auf einmal; denn der HErr, der GOtt Israels, stritt für Israel. Und Josua zog wieder ins Lager nach Gilgal mit dem ganzen Israel. D a aber Jabin, der König zu Hazor, solches hörte, sandte er zu Jobab, dem Könige zu Madon, und zum Könige zu Simron und zum Könige zu Achsaph und zu den Königen, die gegen Mitternacht auf dem Gebirge und auf dem Gefilde gegen Mittag Cinnereth und in den Gründen und in Naphoth-Dor am Meer wohnten. Die Kanaaniter gegen dem Morgen und Abend, die Amoriter, Hethiter, Pheresiter und Jebusiter auf dem Gebirge, dazu die Heviter unten am Berge Hermon, im Lande Mizpa. Diese zogen aus mit all ihrem Heer, ein groß Volk, so viel als des Sandes am Meer, und sehr viele Rosse und Wagen. Alle diese Könige versammelten sich und kamen und lagerten sich zuhauf an das Wasser Merom, zu streiten mit Israel. Und der HERR sprach zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen, denn morgen um diese Zeit will ich sie alle erschlagen geben vor den Kindern Israel; ihre Rosse sollst du verlähmen und ihre Wagen mit Feuer verbrennen. Und Josua kam plötzlich über sie, und alles Kriegsvolk mit ihm, am Wasser Merom und überfielen sie. Und der HERR gab sie in die Hände Israels; und schlugen sie und jagten sie bis nach großen Zidon und bis an die warmen Wasser und bis an die Breite zu Mizpe gegen dem Morgen; und schlugen sie, bis daß niemand unter ihnen überblieb. Da tat ihnen Josua, wie der HERR ihm gesagt hatte, und verlähmte ihre Rosse und verbrannte ihre Wagen. Und kehrte um zu derselben Zeit und gewann Hazor und schlug ihren König mit dem Schwert (denn Hazor war vorhin die Hauptstadt aller dieser Königreiche). Und schlugen alle Seelen; die drinnen waren, mit der Schärfe des Schwerts und verbanneten sie; und ließ nichts überbleiben, das den Odem hatte; und verbrannte Hazor mit Feuer. Dazu alle Städte dieser Könige gewann Josua mit ihren Königen; und schlug sie mit der Schärfe des Schwerts und verbannete sie, wie Mose, der Knecht des HERRN, geboten hatte. Doch verbrannten die Kinder Israel keine Städte, die auf Hügeln standen, sondern Hazor allein verbrannte Josua. Und allen Raub dieser Städte und das Vieh teilten die Kinder Israel unter sich; aber alle Menschen schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts, bis sie die vertilgten, und ließen nichts überbleiben, das den Odem hatte. Wie der HERR Mose, seinem Knechte, und Mose Josua geboten hatte, so tat Josua, daß nichts fehlte an allem, das der HERR Mose geboten hatte. A lso nahm Josua all dies Land ein auf dem Gebirge und alles, was gegen Mittag liegt, und alles Land Gosen und die Gründe und Felder und das Gebirge Israel mit seinen Gründen, von dem Gebirge an, das das Land hinauf nach Seir scheidet, bis nach Baal-Gad, in der Breite des Berges Libanon, unten am Berge Hermon. Alle ihre Könige gewann er und schlug sie und tötete sie. Er stritt aber eine lange Zeit mit diesen Königen. Es war aber keine Stadt, die sich mit Frieden ergäbe den Kindern Israel, ausgenommen die Heviter, die zu Gibeon wohnten, sondern sie gewannen sie alle mit Streit. Und das geschah also von dem HERRN, daß ihr Herz verstockt würde, mit Streit zu begegnen den Kindern Israel, auf daß sie verbannt würden, und ihnen keine Gnade widerführe, sondern vertilgt würden, wie der HERR Mose geboten hatte. Zu der Zeit kam Josua und rottete aus die Enakim von dem Gebirge, von Hebron, von Debir, von Anab, von allem Gebirge Juda und von allem Gebirge Israel, und verbannete sie mit ihren Städten. Und ließ keine Enakim überbleiben im Lande der Kinder Israel, ohne zu Gasa, zu Gath, zu Asdod, da blieben ihrer übrig. Also nahm Josua alles Land ein, allerdinge wie der HERR zu Mose geredet hatte, und gab sie Israel zum Erbe, einem jeglichen Stamm sein Teil. Und das Land hörte auf zu kriegen. D ies sind die Könige des Landes, die die Kinder Israel schlugen, und nahmen ihr Land ein jenseits des Jordans gegen der Sonnen Aufgang, von dem Wasser bei Arnon an bis an den Berg Hermon und das ganze Gefilde gegen dem Morgen: Sihon, der König der Amoriter, der zu Hesbon wohnte und herrschete von Aroer an, die am Ufer liegt des Wassers bei Arnon, und mitten im Wasser, und über das halbe Gilead bis an das Wasser Jabbok, der die Grenze ist der Kinder Ammon, und über das Gefilde bis an das Meer Cinneroth gegen Morgen und bis an das Meer im Gefilde, nämlich das Salzmeer gegen Morgen, des Weges nach Beth-Jesimoth, und von Mittag unten an den Bächen des Gebirges Pisga. Dazu die Grenze des Königs Og zu Basan, der noch von den Riesen übrig war und wohnte zu Astharoth und Edrei und herrschete über den Berg Hermon, über Salcha und über ganz Basan bis an die Grenze Gesuri und Maachathi, und des halben Gilead, welches die Grenze war Sihons, des Königs zu Hesbon. Mose, der Knecht des HERRN, und die Kinder Israel schlugen sie. Und Mose, der Knecht des HERRN, gab sie einzunehmen den Rubenitern, Gaditern und dem halben Stamm Manasse. Dies sind die Könige des Landes, die Josua schlug und die Kinder Israel diesseit des Jordans gegen dem Abend, von Baal-Gad an auf der Breite des Berges Libanon bis an den Berg, der das Land hinauf nach Seir scheidet, und das Josua den Stämmen Israels einzunehmen gab, einem jeglichen sein Teil, was auf den Gebirgen, Gründen, Gefilden, an Bächen, in der Wüste und gegen Mittag war: die Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter. Der König zu Jericho, der König zu Ai, die zur Seite an Bethel liegt, der König zu Jerusalem, der König zu Hebron, der König zu Jarmuth, der König zu Lachis, der König zu Eglon, der König zu Geser, der König zu Debir, der König zu Geder, der König zu Horma, der König zu Arad, der König zu Libna, der König zu Adullam, der König zu Makeda, der König zu Bethel, der König zu Tapuah, der König zu Hepher, der König zu Aphek, der König zu Lasaron, der König zu Madon, der König zu Hazor, der König zu Simron-Meron, der König zu Achsaph, der König zu Thaegen, der König zu Megiddo, der König zu Kedes, der König zu Jakneam am Karmel, der König zu Naphoth-Dor, der König der Heiden zu Gilgal, der König zu Thirza. Das sind einunddreißig Könige. D a nun Josua alt war und wohl betaget, sprach der HERR zu ihm: Du bist alt worden und wohl betaget, und des Landes ist noch fast viel übrig einzunehmen, nämlich das ganze Galiläa der Philister und ganz Gessuri, vom Sihor an, der vor Ägypten fleußt, bis an die Grenze Ekron gegen Mitternacht, die den Kanaanitern zugerechnet wird, fünf Herren der Philister: nämlich der Gasiter, Asdoditer, der Askloniter, der Gethiter, der Ekroniter und die Aviter. Von Mittag an aber ist das ganze Land der Kanaaniter und Meara der Zidonier bis nach Aphek, bis an die Grenze der Amoriter; dazu das Land der Gibliter und der ganze Libanon gegen der Sonnen Aufgang, von Baal-Gad an unter dem Berge Hermon, bis man kommt nach Hamath: alle, die auf dem Gebirge wohnen, vom Libanon an bis an die warmen Wasser, und alle Zidonier. Ich will sie vertreiben vor den Kindern Israel. Lose nur drum, sie auszuteilen unter Israel, wie ich dir geboten habe. So teile nun dies Land zum Erbe unter die neun Stämme und unter den halben Stamm Manasse. Denn die Rubeniter und Gaditer haben mit dem andern halben Manasse ihr Erbteil empfangen, das ihnen Mose gab jenseits des Jordans gegen dem Aufgang, wie ihnen dasselbe Mose, der Knecht des HERRN, gegeben hat: von Aroer an, die am Ufer des Wassers bei Arnon liegt, und von der Stadt mitten im Wasser und alle Gegend Medba bis nach Dibon; und alle Städte Sihons, des Königs der Amoriter, der zu Hesbon saß, bis an die Grenze der Kinder Ammon; dazu Gilead und die Grenze an Gessuri und Maachathi und den ganzen Berg Hermon und das ganze Basan bis nach Salcha; das ganze Reich Ogs zu Basan, der zu Astharoth und Edrei saß, welcher noch ein übriger war von den Riesen. Mose aber schlug sie und vertrieb sie. Die Kinder Israel vertrieben aber die zu Gessur und zu Maachath nicht, sondern es wohnten beide Gessur und Maachath unter den Kindern Israel bis auf diesen Tag. Aber dem Stamm der Leviten gab er kein Erbteil; denn das Opfer des HERRN, des GOttes Israels, ist ihr Erbteil, wie er ihnen geredet hat. A lso gab Mose dem Stamm der Kinder Ruben nach ihren Geschlechtern, daß ihre Grenzen waren von Aroer, die am Ufer des Wassers bei Arnon liegt, und die Stadt mitten im Wasser mit allem ebenen Felde bis nach Medba; Hesbon und alle ihre Städte, die im ebenen Felde liegen; Dibon, Bamoth-Baal und Beth-Baal-Meon, Jahza, Kedemoth, Mephaath, Kiriathaim, Sibma, Zereth-Sahar auf dem Gebirge im Tal, Beth-Peor, die Bäche am Pisga und Beth-Jesimoth und alle Städte auf der Ebene und das ganze Reich Sihons, des Königs der Amoriter, der zu Hesbon saß, den Mose schlug, samt den Fürsten Midians, Evi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die Gewaltigen des Königs Sihon, die im Lande wohnten. Dazu Bileam, den Sohn Beors, den Weissager, erwürgten die Kinder Israel mit dem Schwert samt den Erschlagenen. Und die Grenze der Kinder Ruben war der Jordan Das ist das Erbteil der Kinder Ruben unter ihren Geschlechtern, Städten und Dörfern. Dem Stamm der Kinder Gad unter ihren Geschlechtern gab Mose, daß ihre Grenzen waren Jaeser und alle Städte in Gilead und das halbe Land der Kinder Ammon bis nach Aroer, welche liegt vor Rabba; und von Hesbon bis nach Ramath-Mizpe und Betonim und von Mahanaim bis an die Grenze Debirs; im Tal aber Beth-Haram, Beth-Nimra, Suchoth und Zaphon, die übrig war von dem Reich Sihons, des Königs zu Hesbon, daß der Jordan die Grenze war, bis ans Ende des Meers Cinnereth, diesseit des Jordans gegen dem Aufgang. Das ist das Erbteil der Kinder Gad in ihren Geschlechtern, Städten und Dörfern. Dem halben Stamm der Kinder Manasse nach ihren Geschlechtern gab Mose, daß ihre Grenzen waren von Mahanaim an, das ganze Basan, das ganze Reich Ogs, des Königs zu Basan, und alle Flecken Jairs, die in Basan liegen, nämlich sechzig Städte. Und das halbe Gilead, Astharoth, Edrei, die Städte des Königreichs Ogs zu Basan, gab er den Kindern Machirs, des Sohns Manasses, das ist, der Hälfte der Kinder Machirs, nach ihren Geschlechtern. Das ist‘s, das Mose ausgeteilt hat in dem Gefilde Moab jenseits des Jordans vor Jericho gegen dem Aufgang. Aber dem Stamm Levi gab Mose kein Erbteil; denn der HErr, der GOtt Israels, ist ihr Erbteil, wie er ihnen geredet hat. D ies ist aber, das die Kinder Israel eingenommen haben im Lande Kanaan, das unter sie ausgeteilt haben der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns, und die obersten Väter unter den Stämmen der Kinder Israel. Sie teilten es aber durchs Los unter sie, wie der HERR durch Mose geboten hatte, zu geben den zehnthalb Stämmen. Denn den zweien und dem halben Stamm hatte Mose Erbteil gegeben jenseits des Jordans. Den Leviten aber hatte er kein Erbteil unter ihnen gegeben. Denn der Kinder Josephs wurden zwei Stämme, Manasse und Ephraim; darum gaben sie den Leviten kein Teil im Lande, sondern Städte, drinnen zu wohnen, und Vorstädte für ihr Vieh und Habe. Wie der HERR Mose geboten hatte, so taten die Kinder Israel und teilten das Land. D a traten herzu die Kinder Juda zu Josua zu Gilgal, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, der Kenisiter, sprach zu ihm: Du weißt, was der HERR zu Mose, dem Mann GOttes, sagte von meinet und deinetwegen in Kades-Barnea. Ich war vierzig Jahre alt, da mich Mose, der Knecht des HERRN, aussandte von Kades-Barnea, das Land zu verkundschaften, und ich ihm wieder sagte nach meinem Gewissen. Aber meine Brüder, die mit mir hinaufgegangen waren, machten dem Volk das Herz verzagt; ich aber folgte dem HERRN, meinem GOtt, treulich. Da schwur Mose desselben Tages und sprach: Das Land, darauf du mit deinem Fuß getreten hast, soll dein und deiner Kinder Erbteil sein ewiglich, darum daß du dem HERRN, meinem GOtt, treulich gefolgt hast. Und nun siehe, der HERR hat mich leben lassen, wie er geredet hat. Es sind nun fünfundvierzig Jahre, daß der HERR solches zu Moses sagte, die Israel in der Wüste gewandelt hat. Und nun siehe, ich bin heute fünfundachtzig Jahre alt und bin noch heutigestages so stark, als ich war des Tages, da mich Mose aussandte; wie meine Kraft war dazumal, also ist sie auch jetzt, zu streiten und aus- und einzugehen. So gib mir nun dies Gebirge, davon der HERR geredet hat an jenem Tage; denn du hast es gehört am selben Tage. Denn es wohnen die Enakim droben, und sind große und feste Städte: ob der HERR mit mir sein wollte, daß ich sie vertriebe, wie der HERR geredet hat. Da segnete ihn Josua und gab also Hebron Kaleb, dem Sohn Jephunnes, zum Erbteil. Daher ward Hebron Kalebs, des Sohns Jephunnes, des Kenisiters, Erbteil bis auf diesen Tag, darum daß er dem HERRN, dem GOtt Israels, treulich gefolgt hatte. Aber Hebron hieß vorzeiten Kiriath-Arba, der ein großer Mensch war unter den Enakim. Und das Land hatte aufgehört mit Kriegen. D as Los des Stamms der Kinder Juda unter ihren Geschlechtern war die Grenze Edom an der Wüste Zin, die gegen Mittag stößt an der Ecke der Mittagsländer, daß ihre Mittagsgrenzen waren von der Ecke an dem Salzmeer, das ist, von der Zunge, die gegen mittagwärts geht, und kommt hinaus von dannen hinauf zu Akrabbim und geht durch Zin; und geht aber hinauf von mittagwärts gegen Kades-Barnea; und geht durch Hezron und geht hinauf nach Adar und lenkt sich um Karkaa; und geht durch Azmon und kommt hinaus an den Bach Ägyptens, daß das Ende der Grenze das Meer wird. Das sei eure Grenze gegen Mittag. Aber die Morgengrenze ist von dem Salzmeer an bis an des Jordans Ende. Die Grenze gegen Mitternacht ist von der Zunge des Meers, die am Ort des Jordans ist, und geht herauf nach Beth-Hagla und zeucht sich von mittergentwärts nach Beth-Araba und kommt herauf zum Stein Bohen, des Sohns Rubens; und geht herauf nach Debir, vom Tal Achor und von dem Mitternachtsort, der gegen Gilgal sieht, welche liegt gegenüber zu Adumim hinauf, die von mittagwärts am Wasser liegt. Danach geht sie zu dem Wasser En-Semes und kommt hinaus zum Brunnen Rogel. Danach geht sie herauf zum Tal des Sohns Hinnoms an der Seite her des Jebusiters, der von mittagwärts wohnt, das ist Jerusalem; und kommt herauf auf die Spitze des Berges, der vor dem Tal Hinnom liegt von abendwärts, welcher stößt an die Ecke des Tals Raphaim gegen Mitternacht zu. Danach kommt sie von desselben Berges Spitze zu dem Wasserbrunnen Nephthoah und kommt heraus zu den Städten des Gebirges Ephron und neigt sich nach Baala, das ist Kiriath-Jearim; und lenkt sich herum von Baala gegen Abend zum Gebirge Seir und geht an der Seite her des Gebirges Jearim von mittergentwärts, das ist Chessalon, und kommt herab nach Beth-Semes und geht durch Thimna; und bricht heraus an der Seite Ekron her gegen mittergentwärts und zeucht sich nach Sichron; und geht über den Berg Baala und kommt heraus nach Jabneel, daß ihr Letztes ist das Meer. Die Grenze aber gegen Abend ist das große Meer. Das ist die Grenze der Kinder Juda umher in ihren Geschlechtern. K aleb aber, dem Sohn Jephunnes, wurde sein Teil gegeben unter den Kindern Juda, nach dem der HERR Josua befahl, nämlich die Kiriath-Arba, des Vaters Enaks, das ist Hebron. Und Kaleb vertrieb von dannen die drei Söhne Enaks: Sesai, Ahiman und Thalmai, geboren von Enak. U nd zog von dannen hinauf, zu den Einwohnern Debirs. Debir aber hieß vor Zeiten Kiriath-Sepher. Und Kaleb sprach: Wer Kiriath-Sepher schlägt und gewinnt, dem will ich meine Tochter Achsa zum Weibe geben. Da gewann sie Athniel, der Sohn Kenas, des Bruders Kalebs; und er gab ihm seine Tochter Achsa zum Weibe. Und es begab sich, da sie einzog, ward ihr geraten, einen Acker zu fordern von ihrem Vater; und sie fiel vom Esel. Da sprach Kaleb zu ihr: Was ist dir? Sie sprach: Gib mir einen Segen; denn du hast mir ein Mittagsland gegeben, gib mir auch Wasserquellen. Da gab er ihr Quellen oben und unten. D ies ist das Erbteil des Stamms der Kinder Juda unter ihren Geschlechtern. Und die Städte des Stamms der Kinder Juda von einer Ecke zu der andern an der Grenze der Edomiter gegen Mittag waren diese: Kabzeel, Eder, Jagur, Kina, Dimona, Ad-Ada, Kedes, Hazor, Ithnan, Siph, Telem, Bealoth, Hazor-Hadata, Kirioth-Hezron, das ist Hazor, Amam, Sema, Molada, Hazar-Gadda, Hesmon, Beth-Palet, Hazar-Sual, Beer-Seba, Bisjoth-Ja, Baala, Ijim, Azem, El-Tholad, Chesil, Horma, Ziklag, Madmanna, Sansanna, Lebaoth, Silhim, Ain, Rimon. Das sind neunundzwanzig Städte und ihre Dörfer. In den Gründen aber war Esthaol, Zarea, Asna, Sanoah, En-Gannim, Thapuah, Enam, Jarmuth, Adullam, Socho, Aseka, Saaraim, Adithaim, Gedera, Gederothaim. Das sind vierzehn Städte und ihre Dörfer. Zenan, Hadasa, Migdal-Gad, Dilean, Mizpe, Jakthiel, Lachis, Bazekath, Eglon, Chabon, Lahmam, Cithlis, Gederoth, Beth-Dagon, Naema, Makeda. Das sind sechzehn Städte und ihre Dörfer. Libna, Ether, Asan, Jephthah, Asna, Nezib, Kegila, Achsib, Maresa. Das sind neun Städte und ihre Dörfer. Ekron mit ihren Töchtern und Dörfern. Von Ekron und ans Meer alles, was an Asdod langet, und ihre Dörfer; Asdod mit ihren Töchtern und Dörfern, Gasa mit ihren Töchtern und Dörfern bis an das Wasser Ägyptens. Und das große Meer ist seine Grenze. Auf dem Gebirge aber war Samir, Jattir, Socho, Danna, Kiriath-Sanna, das ist Debir, Anab, Esthemo, Anim, Gosen, Holon, Gilo. Das sind elf Städte und ihre Dörfer. Arab, Duma, Esean, Janum, Beth-Thapuah, Apheka, Humta, Kiriath-Arba, das ist Hebron, Zior. Das sind neun Städte und ihre Dörfer. Maon, Karmel, Siph, Juta, Jesreel, Jakdeam, Sanoah, Kain, Gibea, Thimna. Das sind zehn Städte und ihre Dörfer. Halhul, Beth-Zur, Gedor, Maarath, Beth-Anoth, Elthekon. Das sind sechs Städte und ihre Dörfer. Kiriath-Baal, das ist Kiriath-Jearim, Harabba; zwei Städte und ihre Dörfer. In der Wüste aber war Beth-Araba, Middin, Sechacha, Nibsan und die Salzstadt und Engeddi. Das sind sechs Städte und ihre Dörfer. Die Jebusiter aber wohnten zu Jerusalem, und die Kinder Juda konnten sie nicht vertreiben. Also blieben die Jebusiter mit den Kindern Juda zu Jerusalem bis auf diesen Tag. U nd das Los fiel den Kindern Josephs vom Jordan gegen Jericho bis zum Wasser bei Jericho, von aufgangwärts, und die Wüste, die heraufgeht von Jericho durch das Gebirge Bethel; und kommt von Bethel heraus nach Lus und geht durch die Grenze Archi-Atharoths; und zeucht sich hernieder gegen abendwärts zu der Grenze Japhletis bis an die Grenze des niedern Beth-Horon und bis nach Gaser; und das Ende ist am Meer. Das haben zum Erbteil genommen die Kinder Josephs, Manasse und Ephraim. Die Grenze der Kinder Ephraims unter ihren Geschlechtern, ihres Erbteils von aufgangwärts, war Atharoth-Adar bis nach obern Beth-Horon; und geht aus gegen Abend bei Michmethath, die gegen Mitternacht liegt; daselbst lenkt sie sich herum gegen den Aufgang der Stadt Thaenath-Silo und geht da durch von aufgangwärts nach Janoha; und kommt herab von Janoha nach Atharoth und Naaratha und stößt an Jericho und geht aus am Jordan. Von Thapuah geht sie gegen abendwärts nach Nahal-Kana; und ihr Ende ist am Meer. Das ist das Erbteil des Stamms der Kinder Ephraims unter ihren Geschlechtern. Und alle Grenzstädte samt ihren Dörfern der Kinder Ephraims waren gemengt unter dem Erbteil der Kinder Manasses. Und sie vertrieben die Kanaaniter nicht, die zu Gaser wohnten. Also blieben die Kanaaniter unter Ephraim bis auf diesen Tag und wurden zinsbar. U nd das Los fiel dem Stamm Manasse, denn er ist Josephs erster Sohn, und fiel auf Machir, den ersten Sohn Manasses, den Vater Gileads, denn er war ein streitbarer Mann; darum ward ihm Gilead und Basan. Den andern Kindern aber Manasses und ihren Geschlechtern fiel es auch, nämlich den Kindern Abiesers, den Kindern Heleks, den Kindern Asriels, den Kindern Sechems, den Kindern Hephers und den Kindern Semidas. Das sind die Kinder Manasses, des Sohns Josephs, Mannsbilder unter ihren Geschlechtern. Aber Zelaphehad, der Sohn Hephers, des Sohns Gileads, des Sohns Machirs, des Sohns Manasses, hatte keine Söhne, sondern Töchter; und ihre Namen sind diese: Mahela, Noa, Hagla, Milka, Thirza. Und traten vor den Priester Eleasar und vor Josua, den Sohn Nuns, und vor die Obersten und sprachen: Der HERR hat Mose geboten, daß er uns Erbteil geben sollte unter unsern Brüdern. Und man gab ihnen Erbteil unter den Brüdern ihres Vaters nach dem Befehl des HERRN. Es fielen aber auf Manasse zehn Schnüre außer dem Lande Gilead und Basan, das jenseits des Jordans liegt. Denn die Töchter Manasses nehmen Erbteil unter seinen Söhnen, und das Land Gilead ward den andern Kindern Manasses. Und die Grenze Manasses war von Asser an nach Michmethath, die vor Sechem lieget, und langt zur Rechten an die von En-Thapuah. Denn das Land Thapuah ward Manasse; und ist die Grenze Manasses an die Kinder Ephraim. Danach kommt sie herab nach Nahal-Kana gegen mittagwärts zu den Bachstädten, die Ephraims sind, unter den Städten Manasses; aber von Mitternacht ist die Grenze Manasses am Bach und endet sich am Meer, dem Ephraim gegen Mittag und dem Manasse gegen Mitternacht; und das Meer ist seine Grenze; und soll stoßen an Asser von Mitternacht und an Isaschar von Morgen. So hatte nun Manasse unter Isaschar und Asser Beth-Sean und ihre Töchter, Jeblaam und ihre Töchter und die zu Dor und ihre Töchter und die zu En-Dor und ihre Töchter und die zu Thaagen und ihre Töchter und die zu Megiddo und ihre Töchter und das dritte Teil Napheths. Und die Kinder Manasse konnten diese Städte nicht einnehmen, sondern die Kanaaniter fingen an zu wohnen in demselbigen Lande. Da aber die Kinder Israel mächtig wurden, machten sie die Kanaaniter zinsbar und vertrieben sie nicht. Da redeten die Kinder Joseph mit Josua und sprachen: Warum hast du mir nur ein Los und eine Schnur des Erbteils gegeben? Und ich bin doch ein groß Volk, wie mich der HERR so gesegnet hat. Da sprach Josua zu ihnen: Weil du ein groß Volk bist; so gehe hinauf in den Wald und haue um daselbst im Lande der Pheresiter und Riesen, weil dir das Gebirge Ephraim zu enge ist. Da sprachen die Kinder Joseph: Das Gebirge werden wir nicht erlangen; denn es sind eiserne Wagen bei allen Kanaanitern; die im Tal des Landes wohnen, bei welchen liegt Beth-Sean und ihre Töchter und Jesreel im Tal. Josua sprach zum Hause Josephs, zu Ephraim und Manasse: Du bist ein groß Volk, und weil du so groß bist, mußt du nicht ein Los haben, sondern das Gebirge soll dein sein, da der Wald ist; den haue um, so wird er deines Loses Ende sein, wenn du die Kanaaniter vertreibst, die eiserne Wagen haben und mächtig sind. U nd es versammelte sich die ganze Gemeine der Kinder Israel nach Silo und richteten daselbst auf die Hütte des Stifts. Und das Land war ihnen unterworfen. Und waren noch sieben Stämme der Kinder Israel, denen sie ihr Erbteil nicht ausgeteilt hatten. Und Josua sprach zu den Kindern Israel: Wie lange seid ihr so laß, daß ihr nicht hingeht, das Land einzunehmen, das euch der HErr, eurer Väter GOtt, gegeben hat? Schafft euch aus jeglichem Stamm drei Männer, daß ich sie sende, und sie sich aufmachen und durchs Land gehen und beschreiben es nach ihren Erbteilen und kommen zu mir. Teilt das Land in sieben Teile. Juda soll bleiben auf seiner Grenze von Mittag her, und das Haus Joseph soll bleiben auf seiner Grenze von Mitternacht her. Ihr aber beschreibt das Land der sieben Teile und bringt sie zu mir hieher, so will ich euch das Los werfen vor dem HERRN, unserm GOtt. Denn die Leviten haben kein Teil unter euch, sondern das Priestertum des HERRN ist ihr Erbteil. Gad aber und Ruben und der halbe Stamm Manasse haben ihr Teil genommen jenseits des Jordans gegen dem Morgen, das ihnen Mose, der Knecht des HERRN, gegeben hat. Da machten sich die Männer auf, daß sie hingingen. Und Josua gebot ihnen, da sie hin wollten gehen, das Land zu beschreiben, und sprach: Geht hin und durchwandelt das Land und beschreibt es und kommt wieder zu mir, daß ich euch hie das Los werfe vor dem HERRN zu Silo. Also gingen die Männer hin und durchzogen das Land und beschrieben es auf einen Brief nach den Städten in sieben Teile; und kamen zu Josua ins Lager nach Silo. Da warf Josua das Los über sie zu Silo vor dem HERRN und teilte daselbst das Land aus unter die Kinder Israel, einem jeglichen sein Teil. U nd das Los des Stamms der Kinder Benjamin fiel nach ihren Geschlechtern, und die Grenze ihres Loses ging aus zwischen den Kindern Juda und den Kindern Joseph. Und ihre Grenze war an der Ecke gegen Mitternacht vom Jordan an und geht herauf an der Seite Jerichos von mittergentwärts; und kommt aufs Gebirge gegen abendwärts und geht aus an der Wüste Beth-Aven; und geht von dannen nach Lus, an der Seite her an Lus gegen mittagwärts, das ist Bethel, und kommt hinab nach Atharoth-Adar an dem Berge, der vom Mittag liegt an dem niedern Beth-Horon. Danach neigt sie sich und lenkt sich um zur Ecke des Abends gegen Mittag von dem Berge, der vor Beth-Horon gegen mittagwärts liegt, und endet sich an Kiriath-Baal, das ist Kiriath-Jearim, die Stadt der Kinder Juda; das ist die Ecke gegen Abend. Aber die Ecke gegen Mittag ist von Kiriath-Jearim an und geht aus gegen Abend und kommt hinaus zum Wasserbrunnen Nephthoah; und geht herab an des Berges Ende, der vor dem Tal des Sohns Hinnoms liegt, welches im Grunde Raphaim gegen Mitternacht liegt; und geht herab durchs Tal Hinnom an der Seite der Jebusiter am Mittag und kommt hinab zum Brunnen Rogel; und zeucht sich von mittergentwärts und kommt hinaus nach En-Semes und kommt hinaus zu den Haufen, die gegen Adumim hinauf liegen, und kommt herab zum Stein Bohen, des Sohns Rubens; und geht zur Seite hin neben dem Gefilde, das gegen Mitternacht liegt, und kommt hinab aufs Gefilde; und geht an der Seite Beth-Haglas, die gegen Mitternacht liegt, und ist sein Ende an der Zunge des Salzmeers gegen Mitternacht an dem Ort des Jordans gegen Mittag. Das ist die Mittagsgrenze. Aber die Ecke gegen Morgen soll der Jordan enden. Das ist das Erbteil der Kinder Benjamin in ihren Grenzen umher unter ihren Geschlechtern. Die Städte aber des Stamms der Kinder Benjamin, unter ihren Geschlechtern sind diese: Jericho, Beth-Hagla, Emek-Reziz, Beth-Araba, Zemaraim, Bethel. Avim, Hapara, Ophra, Kaphar-Amonai, Aphni, Gaba. Das sind zwölf Städte und ihre Dörfer. Gibeon, Rama, Beeroth, Mizpe, Kaphira, Moza, Rekem, Jerpeel, Thareala, Zela, Eleph und die Jebusiter, das ist Jerusalem, Gibeath, Kiriath: vierzehn Städte und ihre Dörfer. Das ist das Erbteil der Kinder Benjamin in ihren Geschlechtern. D agen fiel das andere Los des Stamms der Kinder Simeon nach ihren Geschlechtern; und ihr Erbteil war unter dem Erbteil der Kinder Juda. Und es ward ihnen zum Erbteil Beer-Seba, Seba, Molada, Hazar-Sual, Bala, Azem, El-Tholad, Bethul, Horma, Ziklag, Beth-Markaboth, Hazar, Sussa, Beth-Lebaoth, Saruhen. Das sind dreizehn Städte und ihre Dörfer. Ain, Rimon, Ether, Asan. Das sind vier Städte und ihre Dörfer. Dazu alle Dörfer, die um diese Städte liegen, bis nach Baalath-Beer-Ramath gegen Mittag. Das ist das Erbteil des Stamms der Kinder Simeon in ihren Geschlechtern. Denn der Kinder Simeon Erbteil ist unter der Schnur der Kinder Juda. Weil das Erbteil der Kinder Juda ihnen zu groß war, darum erbeten die Kinder Simeon unter ihrem Erbteil. D as dritte Los fiel auf die Kinder Sebulon nach ihren Geschlechtern; und die Grenze ihres Erbteils war bis nach Sarid; und geht hinauf zu abendwärts nach Mareala und stößt an Dabaseth und stößt an den Bach, der vor Jakneam fleußt; und wendet sich von Sarid gegen der Sonnen Aufgang bis an die Grenze Kisloth-Thabor; und kommt hinaus nach Dabrath und langt hinauf nach Japhia. Und von dannen geht sie gegen den Aufgang durch Gitta-Hepher, Itha, Kazin und kommt hinaus nach Rimon-Mithoar und Nea; und lenkt sich herum von Mitternacht nach Nathon und endet sich im Tal Jephthah-El, Katath, Nahalal, Simron, Jedeala und Bethlehem. Das sind zwölf Städte und ihre Dörfer. Das ist das Erbteil der Kinder Sebulon in ihren Geschlechtern; das sind ihre Städte und Dörfer. D as vierte Los fiel auf die Kinder Isaschar nach ihren Geschlechtern. Und ihre Grenze war Jesreel, Chesulloth, Sunem, Hapharaim, Sion, Anaharath, Rabith, Kiseon, Abez, Remeth, En-Gannim, En-Hada, Beth-Pazez; und stößt an Thabor, Sahazima, Beth-Semes; und ihr Ende ist am Jordan. Sechzehn Städte und ihre Dörfer. Das ist das Erbteil des Stamms der Kinder Isaschar in ihren Geschlechtern, Städten und Dörfern. D as fünfte Los fiel auf den Stamm der Kinder Asser nach ihren Geschlechtern. Und ihre Grenze war Helkath, Hali, Beten, Achsaph. Alamelech, Amead, Miseal; und stößt an den Karmel am Meer und an Sihor-Libnath; und wendet sich gegen der Sonnen Aufgang nach Beth-Dagon und stößt an Sebulon und an das Tal Jephthah-El, an die Mitternacht Beth-Emek, Negiel; und kommt hinaus zu Kabul zur Linken, Ebron, Rehob, Hammon, Kana bis an groß Zidon; und wendet sich nach Rama bis zu der festen Stadt Zor; und wendet sich nach Hossa und endet sich am Meer der Schnur nach nach Achsib, Uma, Aphek, Rehob. Zwoundzwanzig Städte und ihre Dörfer. Das ist das Erbteil des Stamms der Kinder Asser in ihren Geschlechtern, Städten und Dörfern. D as sechste Los fiel auf die Kinder Naphthali in ihren Geschlechtern. Und ihre Grenzen waren von Heleph, Elon, durch Zaenannim, Adami-Nekeb, Jabneel bis nach Lakum und endet sich am Jordan; und wendet sich zum Abend nach Asnoth-Thabor und kommt von dannen hinaus nach Hukok; und stößt an Sebulon gegen Mittag und an Asser gegen Abend und an Juda am Jordan gegen der Sonnen Aufgang; und hat feste Städte: Zidim, Zer, Hamath, Rakath, Cinnereth, Adama, Rama, Hazor, Kedes, Edrei, En-Hazor, Jereon, Migdal-El, Harem, Beth-Anath, Beth-Sames. Neunzehn Städte und ihre Dörfer. Das ist das Erbteil des Stamms der Kinder Naphthali in ihren Geschlechtern, Städten und Dörfern. D as siebente Los fiel auf den Stamm der Kinder Dan nach ihren Geschlechtern. Und die Grenze ihres Erbteils waren Zarea, Esthaol, Irsames, Saelabin, Ajalon, Jethla, Elon, Thimnatha, Ekron, Eltheke, Gibethon, Baalath, Jehud, Bne-Barak, Gath-Rimon, Me-Jarkon, Rakon mit den Grenzen gegen Japho. Und an denselben endet sich die Grenze der Kinder Dan. Und die Kinder Dan zogen hinauf und stritten wider Lesem und gewannen und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts; und nahmen sie ein und wohnten drinnen; und nannten sie Dan nach ihres Vaters Namen. Das ist das Erbteil des Stamms der Kinder Dan in ihren Geschlechtern, Städten und Dörfern. U nd da sie das Land gar ausgeteilt hatten, mit seinen Grenzen, gaben die Kinder Israel Josua, dem Sohn Nuns, ein Erbteil unter ihnen. Und gaben ihm nach dem Befehl des HERRN die Stadt, die er forderte, nämlich Thimnath-Serah auf dem Gebirge Ephraim. Da baute er die Stadt und wohnte drinnen. Das sind die Erbteile, die Eleasar, der Priester, und Josua, der Sohn Nuns, und die Obersten der Väter unter den Geschlechtern durchs Los den Kindern Israel austeilten zu Silo vor dem HERRN, vor der Tür der Hütte des Stifts; und vollendeten also das Austeilen des Landes. U nd der HERR redete mit Josua und sprach: Sage den Kindern Israel: Gebet unter euch Freistädte, davon ich durch Mose euch gesagt habe, dahin fliehen möge ein Totschläger, der eine Seele unversehens und unwissend schlägt, daß sie unter euch frei seien vor dem Bluträcher. Und der da fleucht zu der Städte einer, soll stehen außen vor der Stadt Tor und vor den Ältesten der Stadt seine Sache ansagen; so sollen sie ihn zu sich in die Stadt nehmen und ihm Raum geben, daß er bei ihnen wohne. Und wenn der Bluträcher ihm nachjagt, sollen sie den Totschläger nicht in seine Hände übergeben, weil er unwissend seinen Nächsten geschlagen hat und ist ihm zuvor nicht feind gewesen. So soll er in der Stadt wohnen, bis daß er stehe vor der Gemeine vor Gericht, bis daß der Hohepriester sterbe, der zur selben Zeit sein wird. Alsdann soll der Totschläger wiederkommen in seine Stadt und in sein Haus, zur Stadt, davon er geflohen ist. Da heiligten sie Kedes in Galiläa auf dem Gebirge Naphthali; und Sechem auf dem Gebirge Ephraim; und Kiriath-Arba, das ist Hebron, auf dem Gebirge Juda. Und jenseits des Jordans, da Jericho liegt, gegen dem Aufgang, gaben sie Bezer in der Wüste auf der Ebene aus dem Stamm Ruben; und Ramoth in Gilead aus dem Stamm Gad; und Golan in Basan aus dem Stamm Manasse. Das waren die Städte, bestimmt allen Kindern Israel und den Fremdlingen, die unter ihnen wohnten, daß dahin fliehe, wer eine Seele unversehens schlägt, daß er nicht sterbe durch den Bluträcher, bis daß er vor der Gemeine gestanden sei. D a traten herzu die obersten Väter unter den Leviten zu dem Priester Eleasar und Josua, dem Sohn Nuns, und zu den obersten Vätern unter den Stämmen der Kinder Israel; und redeten mit ihnen zu Silo im Lande Kanaan und sprachen: Der HERR hat geboten durch Mose, daß man uns Städte geben solle, zu wohnen, und derselben Vorstädte zu unserm Vieh. Da gaben die Kinder Israel den Leviten von ihren Erbteilen nach dem Befehl des HERRN diese Städte und ihre Vorstädte. Und das Los fiel auf das Geschlecht der Kahathiter, und wurden den Kindern Aarons, des Priesters, aus den Leviten durchs Los dreizehn Städte: von dem Stamm Juda, von dem Stamm Simeon und von dem Stamm Benjamin. Den andern Kindern aber Kahaths, desselben Geschlechts, wurden durchs Los zehn Städte: von dem Stamm Ephraim, von dem Stamm Dan und von dem halben Stamm Manasse. Aber den Kindern Gersons, desselben Geschlechts, wurden durchs Los dreizehn Städte: von dem Stamm Isaschar, von dem Stamm Asser und von dem Stamm Naphthali und von dem halben Stamm Manasse zu Basan. Den Kindern Meraris, ihres Geschlechts, wurden zwölf Städte: von dem Stamm Ruben, von dem Stamm Gad und von dem Stamm Sebulon. Also gaben die Kinder Israel den Leviten durchs Los diese Städte und ihre Vorstädte, wie der HERR durch Mose geboten hatte. Von dem Stamm der Kinder Juda und von dem Stamm der Kinder Simeon gaben sie diese Städte, die sie mit ihren Namen nannten, den Kindern Aarons, des Geschlechts der Kahathiter, aus den Kindern Levi; denn das erste Los war ihr. So gaben sie ihnen nun Kiriath-Arba, die des Vaters Enaks war, das ist Hebron, auf dem Gebirge Juda, und ihre Vorstädte um sie her. Aber den Acker der Stadt und ihre Dörfer gaben sie Kaleb, dem Sohn Jephunnes, zu seinem Erbe. Also gaben sie den Kindern Aarons, des Priesters, die Freistadt der Totschläger, Hebron und ihre Vorstädte, Libna und ihre Vorstädte, Jathir und ihre Vorstädte, Esthemoa und ihre Vorstädte, Holon und ihre Vorstädte, Debir und ihre Vorstädte, Ain und ihre Vorstädte, Juta und ihre Vorstädte, Beth-Semes und ihre Vorstädte; neun Städte von diesen zwei Stämmen. Von dem Stamm Benjamin aber gaben sie vier Städte: Gibeon und ihre Vorstädte, Geba und ihre Vorstädte, Anathoth und ihre Vorstädte, Almon und ihre Vorstädte, daß alle Städte der Kinder Aarons, des Priesters, waren dreizehn mit ihren Vorstädten. Den Geschlechtern aber der andern Kinder Kahaths, den Leviten, wurden durch ihr Los vier Städte von dem Stamm Ephraim. Und gaben ihnen die Freistadt der Totschläger, Sechem und ihre Vorstädte auf dem Gebirge Ephraim, Geser und ihre Vorstädte, Kibzaim und ihre Vorstädte, Beth-Horon und ihre Vorstädte. Von dem Stamm Dan vier Städte: Eltheke und ihre Vorstädte, Gibthon und ihre Vorstädte, Ajalon und ihre Vorstädte, Gath-Rimon und ihre Vorstädte. Von dem halben Stamm Manasse zwei Städte: Thaegen und ihre Vorstädte, Gath-Rimon und ihre Vorstädte, daß alle Städte der andern Kinder des Geschlechts Kahath waren zehn mit ihren Vorstädten. Den Kindern aber Gersons aus den Geschlechtern der Leviten wurden gegeben von dem halben Stamm Manasse zwei Städte: die Freistadt für die Totschläger, Golan in Basan und ihre Vorstädte, Beesthra und ihre Vorstädte. Von dem Stamm Isaschar vier Städte: Kision und ihre Vorstädte, Dabrath und ihre Vorstädte, Jarmuth und ihre Vorstädte, En-Gannim und ihre Vorstädte. Von dem Stamm Asser vier Städte: Miseal und ihre Vorstädte, Abdon und ihre Vorstädte, Helkath und ihre Vorstädte, Rehob und ihre Vorstädte. Von dem Stamm Naphthali drei Städte: die Freistadt Kedes für die Totschläger in Galiläa und ihre Vorstädte, Hammoth-Dor und ihre Vorstädte, Karthan und ihre Vorstädte, daß alle Städte des Geschlechts der Gersoniter waren dreizehn mit ihren Vorstädten. Den Geschlechtern aber der Kinder Meraris, den andern Leviten, wurden gegeben von dem Stamm Sebulon vier Städte: Jakneam und ihre Vorstädte, Kartha und ihre Vorstädte, Dimna und ihre Vorstädte, Nahalal und ihre Vorstädte. Von dem Stamm Ruben vier Städte: Bezer und ihre Vorstädte, Jahza und ihre Vorstädte, Kedemoth und ihre Vorstädte, Mephaath und ihre Vorstädte. Von dem Stamm Gad vier Städte: die Freistadt für die Totschläger, Ramoth in Gilead und ihre Vorstädte, Mahanaim und ihre Vorstädte, Hesbon und ihre Vorstädte, Jaeser und ihre Vorstädte, daß aller Städte der Kinder Meraris unter ihren Geschlechtern, der andern Leviten, nach ihrem Los waren zwölf. Aller Städte der Leviten unter dem Erbe der Kinder Israel waren achtundvierzig mit ihren Vorstädten. Und eine jegliche dieser Städte hatte ihre Vorstadt um sich her, eine wie die andere. A lso gab der HERR dem Israel alles Land, das er geschworen hatte, ihren Vätern zu geben; und sie nahmen‘s ein und wohnten drinnen. Und der HERR gab ihnen Ruhe von allen umher, wie er ihren Vätern geschworen hatte; und stand ihrer Feinde keiner wider sie, sondern alle ihre Feinde gab er in ihre Hände. Und es fehlte nichts an allem Guten, das der HERR dem Hause Israel geredet hatte. Es kam alles. D a rief Josua die Rubeniter und Gaditer und den halben Stamm Manasse und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gehalten, was euch Mose, der Knecht des HERRN, geboten hat, und gehorcht meiner Stimme in allem, das ich euch geboten habe. Ihr habt eure Brüder nicht verlassen eine lange Zeit her bis auf diesen Tag; und habt gehalten an dem Gebot des HERRN eures GOttes. Weil nun der HErr, euer GOtt, hat eure Brüder zur Ruhe gebracht; wie er ihnen geredet hat, so wendet euch nun und zieht hin in eure Hütten im Lande eures Erbes, das euch Mose der Knecht des HERRN, gegeben hat jenseits des Jordans. Haltet aber nun an mit Fleiß, daß ihr tut nach dem Gebot und Gesetz, das euch Mose, der Knecht des HERRN, geboten hat, daß ihr den HERRN, euren GOtt, liebt und wandelt auf allen seinen Wegen und seine Gebote haltet und ihm anhangt und ihm dient von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Also segnete sie Josua und ließ sie gehen; und sie gingen zu ihren Hütten. Dem halben Stamm Manasse hatte Mose gegeben zu Basan; der andern Hälfte gab Josua unter ihren Brüdern diesseit des Jordans gegen Abend. Und da er sie ließ gehen zu ihren Hütten und sie gesegnet hatte, sprach er zu ihnen: Ihr kommt wieder heim mit großem Gut zu euren Hütten mit sehr viel Vieh, Silber, Gold, Erz, Eisen und Kleidern; so teilt nun den Raub eurer Feinde aus unter eure Brüder. Also kehrten um die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse und gingen von den Kindern Israel aus Silo, die im Lande Kanaan liegt, daß sie ins Land Gilead zögen, zum Lande ihres Erbes, das sie erbeten aus Befehl des HERRN durch Mose. U nd da sie kamen an die Haufen am Jordan, die im Lande Kanaan liegen, bauten dieselben Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse daselbst am Jordan einen großen, schönen Altar. Da aber die Kinder Israel hörten sagen: Siehe, die Kinder Ruben, die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse haben einen Altar gebaut gegen das Land Kanaan, an den Haufen am Jordan, diesseit der Kinder Israel, da versammelten sie sich mit der ganzen Gemeine zu Silo, daß sie wider sie hinaufzögen mit einem Heer. Und sandten zu ihnen ins Land Gilead Pinehas, den Sohn Eleasars, des Priesters, und mit ihm zehn oberste Fürsten unter den Häusern ihrer Väter, aus jeglichem Stamm Israels einen. Und da sie zu ihnen kamen ins Land Gilead, redeten sie mit ihnen und sprachen: So läßt euch sagen die ganze Gemeine des HERRN: Wie versündigt ihr euch also an dem GOtt Israels, daß ihr euch heute kehrt von dem HERRN damit, daß ihr euch einen Altar bauet, daß ihr abfallt von dem HERRN? Ist‘s uns zu wenig an der Mißtat Peors, von welcher wir noch auf diesen Tag nicht gereinigt sind, und kam eine Plage unter die Gemeine des HERRN, und ihr wendet euch heute von dem HERRN weg und seid heute abtrünnig worden von dem HERRN, daß er heute oder morgen über die ganze Gemeine Israel erzürne? Dünkt euch das Land eures Erbes unrein, so kommt herüber ins Land, das der HERR hat, da die Wohnung des HERRN steht, und erbt unter uns; und werdet nicht abtrünnig von dem HERRN und von uns, daß ihr euch einen Altar baut außer dem Altar des HERRN, unsers GOttes. Versündigte sich nicht Achan, der Sohn Serahs, am Verbanneten, und der Zorn kam über die ganze Gemeine Israel, und er ging nicht allein unter über seiner Mißtat? Da antworteten die Kinder Ruben und die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse und sagten zu den Häuptern und Fürsten Israels: Der starke GOtt, der HErr, der starke GOtt, der HErr, weiß, so weiß Israel auch: fallen wir ab oder sündigen wider den HERRN, so helfe er uns heute nicht. Und so wir darum den Altar gebaut haben, daß wir uns von dem HERRN wenden wollten, Brandopfer oder Speisopfer drauf opfern, oder Dankopfer drauf tun dem HERRN, so fordere er es. Und so wir‘s nicht vielmehr aus Sorge des Dinges getan haben und sprachen: Heute oder morgen möchten eure Kinder zu unsern Kindern sagen: Was geht euch der HErr, der GOtt Israels, an? Der HERR hat den Jordan zur Grenze gesetzt zwischen uns und euch Kindern Ruben und Gad; ihr habt kein Teil am HERRN. Damit würden eure Kinder unsere Kinder von der Furcht des HERRN weisen. Darum sprachen wir: Laßt uns einen Altar bauen, nicht zum Opfer noch zum Brandopfer, sondern daß er ein Zeuge sei zwischen uns und euch und unsern Nachkommen, daß wir dem HERRN Dienst tun mögen vor ihm mit unsern Brandopfern, Dankopfern und andern Opfern, und eure Kinder heute oder morgen nicht sagen dürfen zu unsern Kindern: Ihr habt kein Teil an dem HERRN. Wenn sie aber also zu uns sagen würden oder zu unsern Nachkommen heute oder morgen, so könnten sie sagen: Seht das Gleichnis des Altars des HERRN, den unsere Väter gemacht haben, nicht zum Opfer noch zum Brandopfer, sondern zum zeugen zwischen uns und euch. Das sei ferne von uns, daß wir abtrünnig werden von dem HERRN, daß wir uns heute wollten von ihm wenden und einen Altar bauen zum Brandopfer und zum Speisopfer und andern Opfern außer dem Altar des HERRN, unsers GOttes, der vor seiner Wohnung steht. Da aber Pinehas, der Priester, und die Obersten der Gemeine, die Fürsten Israels, die mit ihm waren, hörten diese Worte, die die Kinder Ruben, Gad und Manasse sagten, gefielen sie ihnen wohl. Und Pinehas, der Sohn Eleasars, des Priesters, sprach zu den Kindern Ruben, Gad und Manasse: Heute erkennen wir, daß der HERR unter uns ist, daß ihr euch nicht an dem HERRN versündigt habt in dieser Tat. Nun habt ihr die Kinder Israel errettet aus der Hand des HERRN. Da zog Pinehas, der Sohn Eleasars, des Priesters, und die Obersten aus dem Lande Gilead von den Kindern Ruben und Gad wieder ins Land Kanaan zu den Kindern Israel und sagten es ihnen an. Das gefiel den Kindern Israel wohl und lobten den GOtt der Kinder Israel und sagten nicht mehr, daß sie hinauf wollten ziehen mit einem Heer wider sie, zu verderben das Land, da die Kinder Ruben und Gad innen wohnten. Und die Kinder Ruben und Gad hießen den Altar: Daß er Zeuge sei zwischen uns, und daß der HERR GOtt sei. U nd nach langer Zeit, da der HERR hatte Israel zur Ruhe gebracht vor allen ihren Feinden umher, und Josua nun alt und wohl betagt war, berief er das ganze Israel und ihre Ältesten, Häupter, Richter und Amtleute und sprach zu ihnen: Ich bin alt und wohl betaget, und ihr habt gesehen alles, was der HErr, euer GOtt, getan hat an allen diesen Völkern vor euch her; denn der HErr, euer GOtt, hat selber für euch gestritten. Sehet, ich habe euch die übrigen Völker durchs Los zugeteilt, einem jeglichen Stamm sein Erbteil, vom Jordan an, und alle Völker, die ich ausgerottet habe, und am großen Meer gegen der Sonnen Untergang. Und der HErr, euer GOtt, wird sie ausstoßen vor euch und von euch vertreiben, daß ihr ihr Land einnehmt, wie euch der HErr, euer GOtt, geredet hat. So seid nun sehr getrost, daß ihr haltet und tut alles, was geschrieben steht im Gesetzbuch Moses, daß ihr nicht davon weicht weder zur Rechten noch zur Linken, auf daß ihr nicht unter diese übrigen Völker kommt, die mit euch sind, und nicht gedenkt noch schwört bei dem Namen ihrer Götter, noch ihnen dient, noch sie anbetet, sondern dem HERRN, eurem GOtt, anhanget, wie ihr bis auf diesen Tag getan habt. So wird der HERR vor euch her vertreiben große und mächtige Völker; und niemand hat euch widerstanden bis auf diesen Tag. Euer einer wird tausend jagen; denn der HErr, euer GOtt, streitet für euch, wie er euch geredet hat. Darum, so behütet aufs fleißigste eure Seelen, daß ihr den HERRN, euren GOtt, lieb habet. Wo ihr euch aber umwendet und diesen übrigen Völkern anhangt und euch mit ihnen verheiratet, daß ihr unter sie und sie unter euch kommen, so wißt, daß der HErr, euer GOtt, wird nicht mehr alle diese Völker vor euch vertreiben, sondern sie werden euch zum Strick und Netz und zur Geißel in euren Seiten werden und zum Stachel in euren Augen, bis daß er euch umbringe von dem guten Lande, das euch der HErr, euer GOtt, gegeben hat. Siehe, ich gehe heute dahin wie alle Welt; und ihr sollt wissen von ganzem Herzen und von ganzer Seele, daß nicht ein Wort gefehlt hat an all dem Guten, das der HErr, euer GOtt, euch geredet hat; es ist alles kommen und keins verblieben. Gleichwie nun alles Gute kommen ist, das der HErr, euer GOtt, euch geredet hat, also wird der HERR auch über euch kommen lassen alles Böse, bis er euch vertilge von diesem guten Lande, das euch der HErr, euer GOtt, gegeben hat, wenn ihr übertretet den Bund des HERRN, eures GOttes, den er euch geboten hat, und hingeht und andern Göttern dient und sie anbetet, daß der Zorn des HERRN über euch ergrimmt und euch bald umbringt von dem guten Lande, das er euch gegeben hat. J osua versammelte alle Stämme Israels nach Sichem und berief die Ältesten von Israel, die Häupter, Richter und Amtleute. Und da sie vor GOtt getreten waren, sprach er zum ganzen Volk: So sagt der HErr, der GOtt Israels: Eure Väter wohnten vorzeiten jenseits des Wassers, Tharah, Abrahams und Nahors Vater, und dienten andern Göttern. Da nahm ich euren Vater Abraham jenseits des Wassers und ließ ihn wandern im ganzen Lande Kanaan; und mehrte ihm seinen Samen und gab ihm Isaak. Und Isaak gab ich Jakob und Esau; und gab Esau das Gebirge Seir zu besitzen. Jakob aber und seine Kinder zogen hinab nach Ägypten. Da sandte ich Mose und Aaron und plagte Ägypten, wie ich unter ihnen getan habe. Danach führte ich euch und eure Väter aus Ägypten. Und da ihr ans Meer kamet, und die Ägypter euren Vätern nachjagten mit Wagen und Reitern ans Schilfmeer, da schrieen sie zum HERRN; der setzte eine Finsternis zwischen euch und den Ägyptern; und führte das Meer über sie und bedeckte sie. Und eure Augen haben gesehen, was ich in Ägypten getan habe. Und ihr habt gewohnt in der Wüste eine lange Zeit. Und ich habe euch gebracht in das Land der Amoriter, die jenseits des Jordans wohnten; und da sie wider euch stritten, gab ich sie in eure Hände, daß ihr ihr Land besaßet, und vertilgte sie vor euch her. Da machte sich auf Balak, der Sohn Zipors, der Moabiter König, und stritt wider Israel und sandte hin und ließ rufen Bileam, dem Sohn Beors, daß er euch verfluchte. Aber ich wollte ihn nicht hören. Und er segnete euch; und ich errettete euch aus seinen Händen. Und da ihr über den Jordan gingt und nach Jericho kamet, stritten wider euch die Bürger von Jericho, die Amoriter, Pheresiter, Kanaaniter, Hethiter, Girgositer, Heviter und Jebusiter; aber ich gab sie in eure Hände. Und sandte Hornissen vor euch her; die trieben sie aus vor euch her, die zwei Könige der Amoriter, nicht durch dein Schwert noch durch deinen Bogen. Und habe euch ein Land gegeben, daran ihr nicht gearbeitet habt, und Städte, die ihr nicht gebaut habt, daß ihr drinnen wohnt und eßt von Weinbergen und Ölbergen, die ihr nicht gepflanzt habt. So fürchtet nun den HERRN und dient ihm treulich und rechtschaffen; und laßt fahren die Götter, denen eure Väter gedient haben jenseits des Wassers und in Ägypten, und dient dem HERRN. Gefällt es euch aber nicht, daß ihr dem HERRN dient, so erwählt euch heute, welchem ihr dienen wollet: dem GOtt, dem eure Väter gedient haben jenseits des Wassers, oder den Göttern der Amoriter, in welcher Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen. Da antwortete das Volk und sprach: Das sei ferne von uns, daß wir den HERRN verlassen und andern Göttern dienen! Denn der HErr, unser GOtt, hat uns und unsere Väter aus Ägyptenland geführt, aus dem Diensthause, und hat vor unsern Augen solche große Zeichen getan und uns behütet auf dem ganzen Wege, den wir gezogen sind, und unter allen Völkern, durch welche wir gegangen sind; und hat ausgestoßen vor uns her alle Völker der Amoriter, die im Lande wohnten. Darum wollen wir auch dem HERRN dienen; denn er ist unser GOtt. Josua sprach zum Volk: Ihr könnt dem HERRN nicht dienen; denn er ist ein heiliger GOtt, ein eifriger GOtt, der eurer Übertretung und Sünde nicht schonen wird. Wenn ihr aber den HERRN verlaßt und einem fremden GOtt dient, so wird er sich wenden und euch plagen und euch umbringen, nachdem er euch Gutes getan hat. Das Volk aber sprach zu Josua: Nicht also, sondern wir wollen dem HERRN dienen. Da sprach Josua zum Volk: Ihr seid zeugen über euch, daß ihr den HERRN euch erwählt habt, daß ihr ihm dient. Und sie sprachen: Ja. So tut nun von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und neigt euer Herz zu dem HERRN, dem GOtt Israels. Und das Volk sprach zu Josua: Wir wollen dem HERRN, unserm GOtt, dienen und seiner Stimme gehorchen. Also machte Josua desselben Tages einen Bund mit dem Volk und legte ihnen Gesetze und Rechte vor zu Sichem. Und Josua schrieb dies alles ins Gesetzbuch GOttes; und nahm einen großen Stein und richtete ihn auf daselbst unter einer Eiche, die bei dem Heiligtum des HERRN war. Und sprach zum ganzen Volk: Siehe, dieser Stein soll Zeuge sein zwischen uns, denn er hat gehört alle Rede des HERRN, die er mit uns geredet hat; und soll ein Zeuge über euch sein, daß ihr euren GOtt nicht verleugnet. Also ließ Josua das Volk, einen jeglichen in sein Erbteil. U nd es begab sich nach dieser Geschichte, daß Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des HERRN, starb, da er hundertundzehn Jahre alt war. Und man begrub ihn in der Grenze seines Erbteils, zu Thimnath Serah, die auf dem Gebirge Ephraim liegt von mittergentwärts am Berge Gaas. Und Israel diente dem HERRN, solange Josua lebte und die Ältesten, welche lange Zeit lebten nach Josua, die alle Werke des HERRN wußten, die er an Israel getan hatte. D ie Gebeine Josephs, welche die Kinder Israel hatten aus Ägypten gebracht, begruben sie zu Sichem in dem Stück Feldes, das Jakob kaufte von den Kindern Hemors, des Vaters Sichems, um hundert Groschen, und ward der Kinder Josephs Erbteil. Eleasar, der Sohn Aarons, starb auch; und sie begruben ihn zu Gibea seines Sohns Pinehas, die ihm gegeben war auf dem Gebirge Ephraim. N ach dem Tod Josuas fragten die Kinder Israel den HERRN und sprachen: Wer soll unter uns den Krieg führen wider die Kanaaniter? Der HERR sprach: Juda soll ihn führen. Siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben. Da sprach Juda zu seinem Bruder Simeon: Zeuch mit mir hinauf in meinem Los und laß uns wider die Kanaaniter streiten, so will ich wieder mit dir ziehen in deinem Los. Also zog Simeon mit ihm. Da nun Juda hinaufzog, gab ihm der HERR die Kanaaniter und Pheresiter in ihre Hände; und schlugen zu Besek zehntausend Mann. Und fanden den Adoni-Besek zu Besek und stritten wider ihn; und schlugen die Kanaaniter und Pheresiter. Aber Adoni-Besek floh, und sie jagten ihm nach; und da sie ihn ergriffen, verhieben sie ihm die Daumen an seinen Händen und Füßen. Da sprach Adoni-Besek: Siebenzig Könige mit verhauenen Daumen ihrer Hände und Füße lasen auf unter meinem Tisch. Wie ich nun getan habe, so hat mir GOtt wieder vergolten: Und man brachte ihn nach Jerusalem; daselbst starb er. Aber die Kinder Juda stritten wider Jerusalem und gewannen sie und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts und zündeten die Stadt an. Danach zogen die Kinder Juda herab, zu streiten wider die Kanaaniter, die auf dem Gebirge und gegen Mittag und in den Gründen wohnten. Und Juda zog hin wider die Kanaaniter, die zu Hebron wohnten (Hebron aber hieß vorzeiten Kiriath-Arba), und schlugen den Sesai und Ahiman und Thalmai. Und zog von dannen wider die Einwohner zu Debir. Debir aber hieß vorzeiten Kiriath-Sepher. Und Kaleb sprach: Wer Kiriath-Sepher schlägt und gewinnt, dem will ich meine Tochter Achsa zum Weibe geben. Da gewann sie Athniel, der Sohn Kenas‘, des Kalebs jüngsten Bruders. Und er gab ihm seine Tochter Achsa zum Weibe. Und es begab sich, da sie einzog, ward ihr geraten, daß sie fordern sollte einen Acker von ihrem Vater; und fiel vom Esel. Da sprach Kaleb zu ihr: Was ist dir? Sie sprach: Gib mir einen Segen; denn du hast mir ein Mittagsland gegeben, gib mir auch ein wässeriges. Da gab er ihr ein wässeriges oben und unten. Und die Kinder des Keniters, Moses Schwagers, zogen herauf aus der Palmenstadt mit den Kindern Juda in die Wüste Juda, die da liegt gegen Mittag der Stadt Arad; und gingen hin und wohnten unter dem Volk. Und Juda zog hin mit seinem Bruder Simeon und schlugen die Kanaaniter zu Zephath und verbanneten sie; und nannten die Stadt Horma. Dazu gewann Juda Gaza mit ihrer Zugehör und Asklon mit ihrer Zugehör und Ekron mit ihrer Zugehör. Und der HERR war mit Juda, daß er das Gebirge einnahm; denn er konnte die Einwohner im Grunde nicht einnehmen, darum daß sie eiserne Wagen hatten. Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Mose gesagt hatte; und er vertrieb daraus die drei Söhne des Enak. A ber die Kinder Benjamin vertrieben die Jebusiter nicht, die zu Jerusalem wohnten, sondern die Jebusiter wohnten bei den Kindern Benjamin zu Jerusalem bis auf diesen Tag. Desselbengleichen zogen auch die Kinder Joseph hinauf nach Bethel; und der HERR war mit ihnen. Und das Haus Joseph verkundschaftete Bethel, die vorhin Lus hieß. Und die Wächter sahen einen Mann aus der Stadt gehen und sprachen zu ihm: Weise uns, wo wir in die Stadt kommen, so wollen wir Barmherzigkeit an dir tun. Und da er ihnen zeigte, wo sie in die Stadt kämen, schlugen sie die Stadt mit der Schärfe des Schwerts; aber den Mann und all sein Geschlecht ließen sie gehen. Da zog derselbe Mann ins Land der Hethiter und baute eine Stadt und hieß sie Lus; die heißt noch heutigestages also. Und Manasse vertrieb nicht Beth-Sean mit ihren Töchtern, noch Thaegen mit ihren Töchtern, noch die Einwohner zu Dor mit ihren Töchtern, noch die Einwohner zu Jebleam mit ihren Töchtern, noch die Einwohner zu Megiddo mit ihren Töchtern; und die Kanaaniter fingen an zu wohnen in demselben Lande. Da aber Israel mächtig ward, machte er die Kanaaniter zinsbar und vertrieb sie nicht. Desgleichen vertrieb auch Ephraim die Kanaaniter nicht, die zu Gaser wohnten, sondern die Kanaaniter wohnten unter ihnen zu Gaser. Sebulon vertrieb auch nicht die Einwohner zu Kitron und Nahalal, sondern die Kanaaniter wohnten unter ihnen und waren zinsbar. Asser vertrieb die Einwohner zu Acko nicht, noch die Einwohner zu Zidon, zu Ahelab, zu Achsib, zu Helba, zu Aphik und zu Rehob, sondern die Asseriter wohnten unter den Kanaanitern, die im Lande wohnten; denn sie vertrieben sie nicht. Naphthali vertrieb die Einwohner nicht zu Beth-Semes noch zu Beth-Anath, sondern wohnten unter den Kanaanitern, die im Lande wohnten. Aber die zu Beth-Semes und zu Beth-Anath wurden zinsbar. Und die Amoriter drungen die Kinder Dan aufs Gebirge und ließen nicht zu, daß sie herunter in den Grund kämen. Und die Amoriter fingen an zu wohnen auf dem Gebirge Heres, zu Ajalon und zu Saalbim. Doch ward ihnen die Hand des Hauses Joseph zu schwer, und wurden zinsbar. Und die Grenze der Amoriter war, da man nach Akrabbim hinaufgeht, und von dem Fels und von der Höhe. E s kam aber der Engel des HERRN herauf von Gilgal nach Bochim und sprach: Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und ins Land gebracht, das ich euren Vätern geschworen habe, und sprach; ich wollte meinen Bund mit euch nicht nachlassen ewiglich, daß ihr nicht solltet einen Bund machen mit den Einwohnern dieses Landes und ihre Altäre zerbrechen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Warum habt ihr das getan? Da sprach ich auch: Ich will sie nicht vertreiben vor euch, daß sie euch zum Stricke werden und ihre Götter zum Netze. Und da der Engel des HERRN solche Worte geredet hatte zu allen Kindern Israel, hob das Volk seine Stimme auf und weinten. Und hießen die Stätte Bochim; und opferten daselbst dem HERRN. D enn als Josua das Volk von sich gelassen hatte, und die Kinder Israel hingezogen waren, ein jeglicher in sein Erbteil, das Land einzunehmen, diente das Volk dem HERRN, solange Josua lebte und die Ältesten, die lange nach Josua lebten und alle die großen Werke des HERRN gesehen hatten, die er Israel getan hatte. Da nun Josua, der Sohn Nuns, gestorben war, der Knecht des HERRN, als er hundertundzehn Jahre alt war, begruben sie ihn in den Grenzen seines Erbteils zu Thimnath-Heres auf dem Gebirge Ephraim, von mittergentwärts am Berge Gaas. Da auch alle, die zu der Zeit gelebt hatten, zu ihren Vätern versammelt worden, kam nach ihnen ein ander Geschlecht auf, das den HERRN nicht kannte, noch die Werke, die er an Israel getan hatte. D a taten die Kinder Israel übel vor dem HERRN und dienten Baalim. Und verließen den HERRN, ihrer Väter GOtt, der sie aus Ägyptenland geführt hatte, und folgten andern Göttern nach, auch den Göttern der Völker, die um sie her wohnten; und beteten sie an und erzürneten den HERRN. Denn sie verließen je und je den HERRN und dienten Baal und Astharoth. So ergrimmte dann der Zorn des HERRN über Israel und gab sie in die Hand derer, die sie raubeten, daß sie sie beraubeten, und verkaufte sie in die Hände ihrer Feinde umher. Und sie konnten nicht mehr ihren Feinden widerstehen, sondern wo sie hinaus wollten, war des HERRN Hand wider sie zum Unglück, wie denn der HERR ihnen gesagt und geschworen hatte; und wurden hart gedränget. W enn denn der HERR Richter auferweckte, die ihnen halfen aus der Räuber Hand, so gehorchten sie den Richtern auch nicht, sondern hurten andern Göttern nach und beteten sie an und wichen bald von dem Wege, da ihre Väter auf gegangen waren, des HERRN Geboten zu gehorchen, und taten nicht wie dieselben. Wenn aber der HERR ihnen Richter erweckte, so war der HERR mit dem Richter und half ihnen aus ihrer Feinde Hand, solange der Richter lebte. Denn es jammerte den HERRN ihr Wehklagen über die, so sie zwangen und drängeten. Wenn aber der Richter starb, so wandten sie sich und verderbten es mehr denn ihre Väter, daß sie andern Göttern folgten, ihnen zu dienen und sie anzubeten; sie fielen nicht von ihrem Vornehmen noch von ihrem halsstarrigen Wesen. Darum ergrimmte dann des HERRN Zorn über Israel, daß er sprach: Weil dies Volk meinen Bund übergangen hat, den ich ihren Vätern geboten habe, und gehorchen meiner Stimme nicht, so will ich auch hinfort die Heiden nicht vertreiben, die Josua hat gelassen, da er starb, daß ich Israel an ihnen versuche, ob sie auf dem Wege des HERRN bleiben, daß sie drinnen wandeln, wie ihre Väter geblieben sind, oder nicht. Also ließ der HERR diese Heiden, daß er sie nicht bald vertrieb, die er nicht hatte in Josuas Hand übergeben. D ies sind die Heiden, die der HERR ließ bleiben, daß er an ihnen Israel versuchte, die nicht wußten um die Kriege Kanaans, und daß die Geschlechter der Kinder Israel wüßten und lerneten streiten, die vorhin nichts drum wußten: nämlich die fünf Fürsten der Philister und alle Kanaaniter und Zidonier und Heviter, die am Berge Libanon wohnten, von dem Berge Baal-Hermon an, bis man kommt nach Hemath. Dieselben blieben, Israel an denselben zu versuchen, daß es kund würde, ob sie den Geboten des HERRN gehorchten, die er ihren Vätern geboten hatte durch Mose. Da nun die Kinder Israel also wohnten unter den Kanaanitern, Hethitern, Amoritern, Pheresitern, Hevitern und Jebusitern, nahmen sie jener Töchter zu Weibern und gaben ihre Töchter jener Söhnen und dienten jener Göttern. U nd taten übel vor dem HERRN und vergaßen des HERRN, ihres GOttes, und dienten Baalim und den Hainen. Da ergrimmte der Zorn des HERRN über Israel und verkaufte sie unter die Hand Kusan-Risathaims, des Königs zu Mesopotamien; und dienten also die Kinder Israel dem Kusan-Risathaim acht Jahre. Da schrieen die Kinder Israel zu dem HERRN; und der HERR erweckte ihnen einen Heiland, der sie erlösete, Athniel, den Sohn Kenas, Kalebs jüngsten Bruders. Und der Geist des HERRN war in ihm; und ward Richter in Israel und zog aus zum Streit. Und der HERR gab den König zu Syrien, Kusan-Risathaim, in seine Hand, daß seine Hand über ihn zu stark ward. Da ward das Land stille vierzig Jahre. Und Athniel, der Sohn Kenas, starb. A ber die Kinder Israel taten fürder übels vor dem HERRN. Da stärkte der HERR Eglon, den König der Moabiter, wider Israel, darum daß sie übels taten vor dem HERRN. Und sammelte zu ihm die Kinder Ammon und die Amalekiter. Und er zog hin und schlug Israel und nahm ein die Palmenstadt. Und die Kinder Israel dienten Eglon, der Moabiter Könige, achtzehn Jahre. Da schrieen sie zu dem HERRN; und der HERR erweckte ihnen einen Heiland, Ehud, den Sohn Geras, des Sohns Jeminis, der war link. Und da die Kinder Israel durch denselben Geschenk sandten Eglon, der Moabiter Könige, machte ihm Ehud ein zweischneidig Schwert einer Elle lang und gürtete es unter sein Kleid auf seine rechte Hüfte; und brachte das Geschenk dem Eglon, der Moabiter Könige. Eglon aber war ein sehr fetter Mann. Und da er das Geschenk hatte überantwortet, ließ er das Volk, die das Geschenk getragen hatten, und kehrte um von den Götzen zu Gilgal und ließ ansagen: Ich habe, o König, dir was Heimliches zu sagen. Er aber hieß schweigen, und gingen aus von ihm alle, die um ihn standen. Und Ehud kam zu ihm hinein. Er aber saß in der Sommerlaube, die für ihn allein war. Und Ehud sprach: Ich habe GOttes Wort an dich. Da stand er auf vom Stuhl. Ehud aber reckte seine linke Hand aus und nahm das Schwert von seiner rechten Hüfte und stieß es ihm in seinen Bauch, daß auch das Heft der Schneide nach hineinfuhr, und das Fett das Heft verschloß (denn er zog das Schwert nicht aus seinem Bauch), daß der Mist von ihm ging. Aber Ehud ging den Saal hinaus und tat die Tür hinter ihm zu und verschloß sie. Da er nun hinaus war, kamen seine Knechte hinein und sahen, daß die Tür der Sommerlaube verschlossen war, und sprachen: Er ist vielleicht zu Stuhl gegangen in der Kammer an der Sommerlaube. Da sie aber so lange harreten, bis sie sich schämten (denn niemand tat die Tür der Laube auf), nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf; siehe, da lag ihr Herr auf der Erde tot. Ehud aber war entronnen, dieweil sie verzogen, und ging vor den Götzen über und entrann bis nach Seirath. Und da er hineinkam, blies er die Posaune auf dem Gebirge Ephraim. Und die Kinder Israel zogen mit ihm vom Gebirge, und er vor ihnen her; und sprach zu ihnen: Jaget mir nach; denn der HERR hat euch die Moabiter, eure Feinde, in eure Hände gegeben. Und sie jagten ihm nach und gewannen die Furt am Jordan ein, die nach Moab geht, und ließen niemand hinübergehen. Und schlugen die Moabiter zu der Zeit, bei zehntausend Mann, allzumal die besten und streitbare Männer, daß nicht einer entrann. Also wurden die Moabiter zu der Zeit unter die Hand der Kinder Israel gedämpfet. Und das Land war stille achtzig Jahre. Danach war Samgar, der Sohn Anaths; der schlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken und erlösete auch Israel. A ber die Kinder Israel taten fürder übel vor dem HERRN, da Ehud gestorben war. Und der HERR verkaufte sie in die Hand Jabins, der Kanaaniter König, der zu Hazor saß; und sein Feldhauptmann war Sissera, und er wohnte zu Haroseth der Heiden. Und die Kinder Israel schrieen zum HERRN; denn er hatte neunhundert eiserne Wagen und zwang die Kinder Israel mit Gewalt zwanzig Jahre. Zu derselben Zeit war Richterin in Israel die Prophetin Debora, ein Eheweib des Lapidoth. Und sie wohnte unter der Palme Deboras, zwischen Rama und Bethel, auf dem Gebirge Ephraim. Und die Kinder Israel kamen zu ihr hinauf vor Gericht. Dieselbige sandte hin und ließ rufen Barak, dem Sohn Abinoams, von Kedes-Naphthali, und ließ ihm sagen: Hat dir nicht der HErr, der GOtt Israels, geboten: Gehe hin und zeuch auf den Berg Thabor und nimmt zehntausend Mann mit dir von den Kindern Naphthali und Sebulon? Denn ich will Sissera, den Feldhauptmann Jabins, zu dir ziehen an das Wasser Kison mit seinen Wagen und mit seiner Menge und will ihn in deine Hände geben. Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir zeuchst, so will ich ziehen; zeuchst du aber nicht mit mir, so will ich nicht ziehen. Sie sprach: Ich will mit dir ziehen, aber der Preis wird nicht dein sein auf dieser Reise, die du tust, sondern der HERR wird Sissera in eines Weibes Hand übergeben. Also machte sich Debora auf und zog mit Barak nach Kedes. Da rief Barak Sebulon und Naphthali nach Kedes und zog zu Fuß mit zehntausend Mann. Debora zog auch mit ihm. Heber aber, der Keniter, war von den Kenitern, von den Kindern Hobabs, Moses Schwager, gezogen und hatte seine Hütte aufgeschlagen bei den Eichen Zaanaim neben Kedes. Da ward Sissera angesagt, daß Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Thabor gezogen wäre. Und er rief alle seine Wagen zusammen, neunhundert eiserne Wagen, und alles Volk, das mit ihm war, von Haroseth der Heiden an das Wasser Kison. Debora aber sprach zu Barak: Auf, das ist der Tag, da dir der HERR Sissera hat in deine Hand gegeben; denn der HERR wird vor dir herausziehen. Also zog Barak von dem Berge Thabor herab, und die zehntausend Mann ihm nach. Aber der HERR erschreckte den Sissera samt allen seinen Wagen und ganzem Heer vor der Schärfe des Schwerts Baraks daß Sissera von seinem Wagen sprang und floh zu Fuß. Barak aber jagte nach den Wagen und dem Heer bis nach Haroseth der Heiden. Und alles Heer Sisseras fiel vor der Schärfe des Schwerts, daß nicht einer überblieb. S issera aber floh zu Fuß in die Hütte Jaels, des Weibes Hebers, des Keniters. Denn der König Jabin zu Hazor und das Haus Hebers, des Keniters, standen miteinander im Frieden. Jael aber ging heraus Sissera entgegen und sprach zu ihm: Weiche, mein Herr, weiche zu mir und fürchte dich nicht! Und er wich zu ihr ein in ihre Hütte; und sie deckte ihn zu mit einem Mantel. Er aber sprach zu ihr: Lieber, gib mir ein wenig Wassers zu trinken, denn mich dürstet. Da tat sie auf einen Milchtopf und gab ihm zu trinken und deckte ihn zu. Und er sprach zu ihr: Tritt in der Hütte Tür, und wenn jemand kommt und fragt, ob jemand hie sei, so sprich: Niemand. Da nahm Jael, das Weib Hebers, einen Nagel von der Hütte und einen Hammer in ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Nagel durch seinen Schlaf, daß er zur Erde sank. Er aber entschlummerte, ward ohnmächtig und starb. Da aber Barak Sissera nachjagte, ging ihm Jael entgegen heraus und sprach zu ihm: Gehe her, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst. Und da er zu ihr hinein kam, lag Sissera tot, und der Nagel stak in seinem Schlaf. Also dämpfte GOtt zu der Zeit Jabin, der Kanaaniter König, vor den Kindern Israel. Und die Hand der Kinder Israel fuhr fort und ward stark wider Jabin, der Kanaaniter König, bis sie ihn ausrotteten. D a sang Debora und Barak der Sohn Abinoams, zu der Zeit und sprachen: Lobt den HERRN, daß Israel wieder frei ist worden, und das Volk willig dazu gewesen ist. Hört zu, ihr Könige, und merkt auf ihr Fürsten! Ich will, dem HERRN will ich singen, dem HERRN, dem GOtt Israels, will ich spielen. HERR, da du von Seir auszogest und einhergingest vom Felde Edoms, da erzitterte die Erde, der Himmel troff, und die Wolken troffen mit Wasser. Die Berge ergossen sich vor dem HERRN, der Sinai vor dem HERRN, dem GOtt Israels. Zu den Zeiten Samgars, des Sohns Anaths, zu den Zeiten Jaels, waren vergangen die Wege; und die da auf Pfaden gehen sollten, die wandelten durch krumme Wege. Es gebrach, an Bauern gebrach‘s in Israel, bis daß ich, Debora, aufkam, bis ich aufkam, eine Mutter in Israel. Ein Neues hat GOtt erwählt, er hat die Tore bestritten. Es war kein Schild noch Spieß unter vierzigtausend in Israel zu sehen. Mein Herz ist wohl an den regenten Israels, die freiwillig sind unter dem Volk. Lobt den HERRN, die ihr auf schönen Eselinnen reitet, die ihr am Gericht sitzt und singt, die ihr auf dem Wege geht. Da die Schützen schrieen zwischen den Schöpfern, da sage man von der Gerechtigkeit des HERRN, von der Gerechtigkeit seiner Bauern in Israel; da zog des HERRN Volk herab zu den Toren. Wohlauf, wohlauf, Debora, wohlauf, wohlauf, und singe ein Liedlein! Mache dich auf, Barak, und fange deine Fänger, du Sohn Abinoams! Da herrschten die Verlassenen über die mächtigen Leute; der HERR hat geherrscht durch mich über die Gewaltigen. Aus Ephraim war ihre Wurzel wider Amalek und nach dir, Benjamin, in deinem Volk. Von Machir sind regenten kommen, und von Sebulon sind Regierer worden durch die Schreibfeder. Und Fürsten zu Isaschar waren mit Debora. Und Isaschar war wie Barak im Grunde, gesandt mit seinem Fußvolk. Ruben hielt hoch von ihm und sonderte sich von uns. Warum bleibest du zwischen den Hürden, zu hören das Blöken der Herde, und hältst groß von dir und sonderst dich von uns? Gilead blieb jenseits des Jordans. Und warum wohnte Dan unter den Schiffen? Asser saß an der Anfurt des Meers und blieb in seinen zerrissenen Flecken. Sebulons Volk aber wagte seine Seele in den Tod; Naphthali auch, in der Höhe des Feldes. Die Könige kamen und stritten; da stritten die Könige der Kanaaniter zu Thaagen, am Wasser Megiddo; aber sie brachten keinen Gewinn davon. Vom Himmel ward wider sie gestritten, die Sterne in ihren Läufen stritten wider Sissera. Der Bach Kison wälzte sie, der Bach Kedumim, der Bach Kison. Tritt, meine Seele, auf die Starken! Da rasselten der Pferde Füße vor dem Zagen ihrer mächtigen Reiter. Flucht der Stadt Meros, sprach der Engel des HERRN; flucht ihren Bürgern, daß sie nicht kamen dem HERRN zu Hilfe, zu Hilfe dem HERRN zu den Helden! Gesegnet sei unter den Weibern Jael, das Weib Hebers, des Keniters; gesegnet sei sie in der Hütte unter den Weibern. Milch gab sie, da er Wasser forderte, und Butter brachte sie dar in einer herrlichen Schale. Sie griff mit ihrer Hand den Nagel und mit ihrer Rechten den Schmiedehammer; und schlug Sissera durch sein Haupt und zerquetschte und durchbohrte seinen Schlaf. Zu ihren Füßen krümmete er sich, fiel nieder und legte sich; er krümmete sich, fiel nieder zu ihren Füßen; wie er sich krümmete, so lag er verderbt. Die Mutter Sisseras sah zum Fenster aus und heulete durchs Gitter: Warum verzeucht sein Wagen, daß er nicht kommt? Wie bleiben die Räder seiner Wagen so dahinten? Die weisesten unter seinen Frauen antworteten, da sie ihre Klageworte immer wiederholte: Sollen sie denn nicht finden und austeilen den Raub, einem jeglichen Mann eine Metze oder zwei zur Ausbeute, und Sissera bunte gestickte Kleider zur Ausbeute, gestickte bunte Kleider um den Hals zur Ausbeute? Also müssen umkommen, HErr, alle deine Feinde! Die ihn aber liebhaben, müssen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Macht! Und das Land war stille vierzig Jahre. U nd da die Kinder Israel übels taten vor dem HERRN, gab sie der HERR unter die Hand der Midianiter sieben Jahre. Und da der Midianiter Hand zu stark ward über Israel, machten die Kinder Israel für sich Klüfte in den Gebirgen und Höhlen und Festungen. Und wenn Israel etwas säete, so kamen die Midianiter und Amalekiter und die aus dem Morgenlande herauf über sie; und lagerten sich wider sie und verderbten das Gewächs auf dem Lande bis hinan nach Gaza; und ließen nichts übriges von Nahrung in Israel, weder Schaf noch Ochsen noch Esel. Denn sie kamen herauf mit ihrem Vieh und Hütten, wie eine große Menge Heuschrecken, daß weder sie noch ihre Kamele zu zählen waren; und fielen ins Land, daß sie es verderbten. Also ward Israel sehr geringe vor den Midianitern. Da schrieen die Kinder Israel zu dem HERRN. Als sie aber zu dem HERRN schrieen um der Midianiter willen, sandte der HERR einen Propheten zu ihnen, der sprach zu ihnen: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Ich habe euch aus Ägypten geführt und aus dem Diensthause gebracht; und habe euch errettet von der Ägypter Hand und von aller Hand, die euch drängeten, und habe sie vor euch ausgestoßen und ihr Land euch gegeben; und sprach zu euch: Ich bin der HErr, euer GOtt; fürchtet nicht der Amoriter Götter, in welcher Lande ihr wohnt. Und ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. U nd ein Engel des HERRN kam und setzte sich unter eine Eiche zu Ophra, die war Joas‘, des Vaters der Esriter, und sein Sohn Gideon drosch Weizen an der Kelter, daß er flöhe vor den Midianitern. Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: Der HERR mit dir, du streitbarer Held! Gideon aber sprach zu ihm: Mein Herr, ist der HERR mit uns, warum ist uns denn solches alles widerfahren? Und wo sind alle seine Wunder, die uns unsere Väter erzählten und sprachen: Der HERR hat uns aus Ägypten geführt? Nun aber hat uns der HERR verlassen und unter der Midianiter Hände gegeben. Der HERR aber wandte sich zu ihm und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft; du sollst Israel erlösen aus der Midianiter Händen. Siehe, ich habe dich gesandt. Er aber sprach zu ihm: Mein Herr, womit soll ich Israel erlösen? Siehe, meine Freundschaft ist die geringste in Manasse und ich bin der Kleinste in meines Vaters Hause. Der HERR aber sprach zu ihm: Ich will mit dir sein, daß du die Midianiter schlagen sollst wie einen einzelnen Mann. Er aber sprach zu ihm: Lieber, habe ich Gnade vor dir funden, so mache mir ein Zeichen, daß du es seist, der mit mir redet. Weiche nicht, bis ich zu dir komme und bringe mein Speisopfer, das ich vor dir lasse. Er sprach: Ich will bleiben, bis daß du wiederkommest. Und Gideon kam und schlachtete ein Ziegenböcklein; und nahm ein Epha ungesäuerten Mehls und legte Fleisch in einen Korb und tat die Brühe in einen Topf; und brachte es zu ihm heraus unter die Eiche und trat herzu. Aber der Engel GOttes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und das Ungesäuerte und laß es auf dem Fels, der hie ist, und geuß die Brühe aus. Und er tat also. Da reckte der Engel des HERRN den Stecken aus, den er in der Hand hatte, und rührte mit der Spitze das Fleisch und das ungesäuerte Mehl an. Und das Feuer fuhr aus dem Fels und verzehrete das Fleisch und das ungesäuerte Mehl. Und der Engel des HERRN verschwand aus seinen Augen. Da nun Gideon sah, daß es ein Engel des HERRN war, sprach er: O HErr, HErr, habe ich also einen Engel des HERRN von Angesicht gesehen? Aber der HERR sprach zu ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht; du wirst nicht sterben. Da baute Gideon daselbst dem HERRN einen Altar; und hieß ihn: Der HERR des Friedens. Der steht noch bis auf den heutigen Tag zu Ophra, des Vaters der Esriter. U nd in derselben Nacht sprach der HERR zu ihm: Nimm einen Farren unter den Ochsen, die deines Vaters sind, und einen andern Farren, der siebenjährig ist, und zerbrich den Altar Baals, der deines Vaters ist, und haue ab den Hain, der dabei steht; und baue dem HERRN, deinem GOtt, oben auf der Höhe dieses Felsen einen Altar und rüste ihn zu; und nimm den andern Farren und opfre ein Brandopfer mit dem Holz des Hains, den du abgehauen hast. Da nahm Gideon zehn Männer aus seinen Knechten und tat, wie ihm der HERR gesagt hatte. Aber er fürchtete sich, solches zu tun des Tages vor seines Vaters Haus und den Leuten in der Stadt, und tat es bei der Nacht. Da nun die Leute in der Stadt des Morgens frühe aufstanden, siehe, da war der Altar Baals zerbrochen, und der Hain dabei abgehauen; und der andere Farre, ein Brandopfer auf dem Altar, der gebaut war. Und einer sprach zu dem andern: Wer hat das getan? Und da sie suchten und nachfragten, ward gesagt: Gideon, der Sohn Joas‘, hat das getan. Da sprachen die Leute der Stadt zu Joas: Gib deinen Sohn heraus! Er muß sterben, daß er den Altar Baals zerbrochen und den Hain dabei abgehauen hat. Joas aber sprach zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr um Baal hadern? Wollt ihr ihm helfen? Wer um ihn hadert, der soll dieses Morgens sterben. Ist er GOtt, so rechte er um sich selbst, daß sein Altar zerbrochen ist. Von dem Tage an hieß man ihn Jerubbaal und sprach: Baal rechte um sich selbst, daß sein Altar zerbrochen ist! D a nun alle Midianiter und Amalekiter und die aus dem Morgenlande sich zu Haufe versammelt hatten und zogen herdurch und lagerten sich im Grunde Jesreel, zog der Geist des HERRN Gideon an; und er ließ die Posaunen blasen und rief Abieser, daß sie ihm folgten. Und sandte Botschaft in ganz Manasse und rief ihn an, daß sie ihm auch nachfolgten. Er sandte auch Botschaft zu Asser und Sebulon und Naphthali; die kamen herauf ihm entgegen. Und Gideon sprach zu GOtt: Willst du Israel durch meine Hand erlösen, wie du geredet hast, so will ich ein Fell mit der Wolle auf die Tenne legen. Wird der Tau auf dem Fell allein sein und auf der ganzen Erde trocken, so will ich merken, daß du Israel erlösen wirst durch meine Hand, wie du geredet hast. Und es geschah also. Und da er des andern Morgens früh aufstand, drückte er den Tau aus von dem Fell und füllte eine Schale voll des Wassers. Und Gideon sprach zu GOtt: Dein Zorn ergrimme nicht wider mich, daß ich noch einmal rede. Ich will‘s nur noch einmal versuchen mit dem Fell. Es sei allein auf dem Fell trocken und Tau auf der ganzen Erde. Und GOtt tat also dieselbe Nacht, daß trocken war allein auf dem Fell und Tau auf der ganzen Erde. D a machte sich Jerubbaal, das ist, Gideon, frühe auf, und alles Volk, das mit ihm war, und lagerten sich an den Brunnen Harod, daß er das Heer der Midianiter hatte gegen Mitternacht, hinter den Hügeln der Warte im Grunde. Der HERR aber sprach zu Gideon: Des Volks ist zu viel, das mit dir ist, daß ich sollte Midian in ihre Hände geben; Israel möchte sich rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich erlöset. So laß nun ausschreien vor den Ohren des Volks und sagen: Wer blöde und verzagt ist, der kehre um und hebe bald sich vom Gebirge Gilead. Da kehrte des Volks um zweiundzwanzigtausend, daß nur zehntausend überblieben. Und der HERR sprach zu Gideon: Des Volks ist noch zu viel. Führe sie hinab ans Wasser, daselbst will ich sie dir prüfen; und von welchem ich dir sagen werde, daß er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von welchem aber ich sagen werde, daß er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht ziehen. Und er führte das Volk hinab ans Wasser. Und der HERR sprach zu Gideon: Welcher mit seiner Zunge des Wassers lecket, wie ein Hund lecket, den stelle besonders; desselbengleichen, welcher auf seine Kniee fällt zu trinken. Da war die Zahl derer, die geleckt hatten aus der Hand zum Munde, dreihundert Mann; das andere Volk alles hatte knieend getrunken. Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erlösen und die Midianiter in deine Hände geben; aber das andere Volk laß alles gehen an seinen Ort. Und sie nahmen Fütterung für das Volk mit sich und ihre Posaunen. Aber die andern Israeliten ließ er alle gehen, einen jeglichen in seine Hütte; er aber stärkte sich mit dreihundert Mann. Und das Heer der Midianiter lag unten vor ihm im Grunde. Und der HERR sprach in derselben Nacht zu ihm: Stehe auf und gehe hinab zum Lager; denn ich habe es in deine Hände gegeben. Fürchtest du dich aber hinabzugehen, so laß deinen Knaben Pura mit dir hinabgehen zum Lager, daß du hörest, was sie reden. Danach sollst du mit der Macht hinabziehen zum Lager. Da ging Gideon mit seinem Knaben Pura hinab an den Ort der Schildwächter, die im Lager waren. Und die Midianiter und Amalekiter und alle aus dem Morgenlande hatten sich niedergelegt im Grunde wie eine Menge Heuschrecken; und ihre Kamele waren nicht zu zählen vor der Menge, wie der Sand am Ufer des Meers. Da nun Gideon kam, siehe, da er zählte einer einem andern einen Traum und sprach: Siehe, mir hat geträumt, mich deuchte, ein geröstet Gerstenbrot wälzte sich zum Heer der Midianiter, und da es kam an die Gezelte, schlug es dieselbigen und warf sie nieder und kehrte sie um, das Oberste zu unterst, daß das Gezelt lag. Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes denn das Schwert Gideons, des Sohns Joas‘, des Israeliten. GOtt hat die Midianiter in seine Hände gegeben mit dem ganzen Heer. Da Gideon den hörte solchen Traum erzählen und seine Auslegung, betete er an und kam wieder ins Heer Israel und sprach: Macht euch auf, denn der HERR hat das Heer der Midianiter in eure Hände gegeben. Und er teilte die dreihundert Mann in drei Haufen und gab einem jeglichen eine Posaune in seine Hand und ledige Krüge und Fackeln drinnen. Und sprach zu ihnen: Seht auf mich und tut auch also; und siehe, wenn ich an den Ort des Heers komme: wie ich tue, so tut ihr auch. Wenn ich die Posaune blase und alle, die mit mir sind, so sollt ihr auch die Posaunen blasen ums ganze Heer und sprechen: Hie HERR und Gideon! Also kam Gideon und hundert Mann mit ihm an den Ort des Heers, an die ersten Wächter, die da verordnet waren, und weckten sie auf und bliesen mit Posaunen und zerschlugen die Krüge in ihren Händen. Also bliesen alle drei Haufen mit Posaunen und zerbrachen die Krüge. Sie hielten aber die Fackeln in ihrer linken Hand und die Posaunen in ihrer rechten Hand, daß sie bliesen und riefen: Hie Schwert des HERRN und Gideon! Und ein jeglicher stand auf seinem Ort um das Heer her. Da ward das ganze Heer laufend, und schrieen und flohen. Und indem die dreihundert Mann bliesen die Posaunen, schaffte der HErr, daß im ganzen Heer eines jeglichen Schwert wider den andern war. Und das Heer floh bis nach Beth-Sitta Zereratha, bis an die Grenze der Breite Mehola bei Tabath. Und die Männer Israels von Naphthali, von Asser und vom ganzen Manasse schrieen und jagten den Midianitern nach. Und Gideon sandte Botschaft auf das ganze Gebirge Ephraim und ließ sagen: Kommt herab, den Midianitern entgegen, und verlaufet ihnen das Wasser bis nach Beth-Bara und den Jordan! Da schrieen alle, die von Ephraim waren, und verliefen ihnen das Wasser bis nach Beth-Bara und den Jordan. Und fingen zwei Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb; und erwürgten Oreb auf dem Fels Oreb und Seeb in der Kelter Seeb; und jagten die Midianiter und brachten die Häupter Orebs und Seebs zu Gideon über den Jordan. U nd die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Warum hast du uns das getan, daß du uns nicht riefest, da du in Streit zogest wider die Midianiter? Und zankten sich mit ihm heftiglich. Er aber sprach zu ihnen: Was habe ich jetzt getan, das eurer Tat gleich sei? Ist nicht eine Rebe Ephraims besser denn die ganze Weinernte Abiesers? GOtt hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb, in eure Hände gegeben. Wie hätte ich können das tun, das ihr getan habt? Da er solches redete, ließ ihr Zorn von ihm ab. D a nun Gideon an den Jordan kam, ging er hinüber mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren; und waren müde und jagten nach. Und er sprach zu den Leuten zu Suchoth: Lieber, gebt dem Volk, das unter mir ist, etliche Brote; denn sie sind müde, daß ich nachjage den Königen der Midianiter, Sebah und Zalmuna. Aber die Obersten zu Suchoth sprachen: Sind die Fäuste Sebahs und Zalmunas schon in deinen Händen, daß wir deinem Heer sollen Brot geben? Gideon sprach: Wohlan, wenn der HERR Sebah und Zalmuna in meine Hand gibt, will ich euer Fleisch mit Dornen aus der Wüste und mit Hecken zerdreschen. Und er zog von dannen hinauf nach Pnuel und redete auch also zu ihnen. Und die Leute zu Pnuel antworteten ihm gleichwie die zu Suchoth. Und er sprach auch zu den Leuten zu Pnuel: Komme ich mit Frieden wieder, so will ich diesen Turm zerbrechen. Sebah aber und Zalmuna waren zu Karkor, und ihr Heer mit ihnen, bei fünfzehntausend, die alle überblieben waren vom ganzen Heer derer aus Morgenland. Denn hundertundzwanzigtausend waren gefallen, die das Schwert ausziehen konnten. Und Gideon zog hinauf auf der Straße, da man in Hütten wohnt, gegen Morgen, nach Nobah und Jagbeha, und schlug das Heer, denn das Heer war sicher. Und Sebah und Zalmuna flohen; aber er jagte ihnen nach und fing die zwei Könige der Midianiter, Sebah und Zalmuna, und zerschreckte das ganze Heer. Da nun Gideon, der Sohn Joas‘, wiederkam vom Streit, ehe die Sonne heraufkommen war, fing er einen Knaben aus den Leuten zu Suchoth und fragte ihn; der schrieb ihm auf die Obersten zu Suchoth und ihrer Ältesten, siebenundsiebzig Mann. Und er kam zu den Leuten zu Suchoth und sprach: Siehe, hie ist Sebah und Zalmuna, über welchen ihr mich spottetet und sprachet: Ist denn Sebahs und Zalmunas Faust schon in deinen Händen, daß wir deinen Leuten, die müde sind, Brot geben sollen? Und er nahm die Ältesten der Stadt und Dornen aus der Wüste und Hecken und ließ es die Leute zu Suchoth fühlen. Und den Turm Pnuel zerbrach er und erwürgte die Leute der Stadt. Und er sprach zu Sebah und Zalmuna: Wie waren die Männer, die ihr erwürgtet zu Thabor? Sie sprachen: Sie waren wie du, und ein jeglicher schön wie eines Königs Kinder. Er aber sprach: Es sind meine Brüder, meiner Mutter Söhne, gewesen. So wahr der HERR lebt, wo ihr sie hättet leben lassen, wollte ich euch nicht erwürgen. Und sprach zu seinem erstgebornen Sohn Jether: Stehe auf und erwürge sie! Aber der Knabe zog sein Schwert nicht aus; denn er fürchtete sich, weil er noch ein Knabe war. Sebah aber und Zalmuna sprachen: Stehe du auf und mache dich an uns; denn danach der Mann ist, ist auch seine Kraft. Also stand Gideon auf und erwürgte Sebah und Zalmuna; und nahm die Spangen, die an ihrer Kamele Hälsen waren. D a sprachen zu Gideon etliche in Israel: Sei Herr über uns, du und dein Sohn und deines Sohns Sohn, weil du uns von der Midianiter Hand erlöst hast. Aber Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht Herr sein über euch, und mein Sohn soll auch nicht Herr über euch sein, sondern der HERR soll Herr über euch sein. Gideon aber sprach zu ihnen: Eins begehre ich von euch: ein jeglicher gebe mir die Stirnbänder, die er geraubt hat; denn weil es Ismaeliter waren, hatten sie güldene Stirnbänder. Sie sprachen: Die wollen wir geben. Und breiteten ein Kleid aus, und ein jeglicher warf die Stirnbänder drauf, die er geraubt hatte. Und die güldenen Stirnbänder, die er forderte, machten am Gewicht tausend siebenhundert Sekel Goldes, ohne die Spangen und Ketten und scharlakenen Kleider, die der Midianiter Könige tragen, und ohne die Halsbänder ihrer Kamele. Und Gideon machte einen Leibrock draus und setzte es in seine Stadt zu Ophra. Und ganz Israel verhurte sich daran daselbst, und geriet Gideon und seinem Hause zum Ärgernis. A lso wurden die Midianiter gedemütigt vor den Kindern Israel und huben ihren Kopf nicht mehr empor. Und das Land war stille vierzig Jahre, solange Gideon lebte. Und Jerubbaal, der Sohn Joas‘, ging hin und wohnte in seinem Hause. Und Gideon hatte siebzig Söhne, die aus seiner Hüfte kommen waren; denn er hatte viele Weiber. Und sein Kebsweib, das er zu Sichem hatte, gebar ihm auch einen Sohn; den nannte er Abimelech. Und Gideon, der Sohn Joas‘, starb in gutem Alter und ward begraben in seines Vaters Joas‘ Grab zu Ophra, des Vaters der Esriter. Da aber Gideon gestorben war, kehrten sich die Kinder Israel um und hurten den Baalim nach und machten ihnen Baal-Berith zum GOtt. Und die Kinder Israel gedachten nicht an den HERRN, ihren GOtt, der sie errettet hatte von der Hand aller ihrer Feinde umher. Und taten nicht Barmherzigkeit an dem Hause Jerubbaal-Gideon, wie er alles Gute an Israel getan hatte. A bimelech aber, der Sohn Jerubbaals, ging hin nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und redete mit ihnen und mit dem ganzen Geschlecht des Hauses seiner Mutter Vaters und sprach: Lieber, redet vor den Ohren aller Männer zu Sichem: Was ist euch besser, daß siebzig Männer, alle Kinder Jerubbaals, über euch Herren seien, oder daß ein Mann über euch Herr sei? Gedenkt auch dabei, daß ich euer Gebein und Fleisch bin. Da redeten die Brüder seiner Mutter von ihm alle diese Worte vor den Ohren aller Männer zu Sichem; und ihr Herz neigte sich Abimelech nach, denn sie gedachten: Er ist unser Bruder. Und gaben ihm siebzig Silberlinge aus dem Hause Baal-Beriths. Und Abimelech dingete damit lose, leichtfertige Männer, die ihm nachfolgten. Und er kam in seines Vaters Haus nach Ophra und erwürgte seine Brüder, die Kinder Jerubbaals, siebzig Mann, auf einem Stein. Es blieb aber über Jotham, der jüngste Sohn Jerubbaals; denn er ward versteckt. Und es versammelten sich alle Männer von Sichem und das ganze Haus Millo, gingen hin und machten Abimelech zum Könige bei der hohen Eiche, die zu Sichem steht. D a das angesagt ward dem Jotham, ging er hin und trat auf die Höhe des Berges Grisim und hob auf seine Stimme, rief und sprach zu ihnen: Hört mich, ihr Männer zu Sichem, daß euch GOtt auch höre! Die Bäume gingen hin, daß sie einen König über sich salbten, und sprachen zum Ölbaum: Sei unser König! Aber der Ölbaum antwortete ihnen: Soll ich meine Fettigkeit lassen, die beide, Götter und Menschen, an mir preisen, und hingehen, daß ich schwebe über die Bäume? Da sprachen die Bäume zum Feigenbaum: Komm du und sei unser König! Aber der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich meine Süßigkeit und meine gute Frucht lassen und hingehen, daß ich über den Bäumen schwebe? Da sprachen die Bäume zum Weinstock: Komm du und sei unser König! Aber der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich meinen Most lassen, der Götter und Menschen fröhlich macht, und hingehen, daß ich über den Bäumen schwebe? Da sprachen alle Bäume zum Dornbusch: Komm du und sei unser König! Und der Dornbusch sprach zu den Bäumen: Ist‘s wahr, daß ihr mich zum Könige salbt über euch, so kommt und vertraut euch unter meinen Schatten; wo nicht, so gehe Feuer aus dem Dornbusch und verzehre die Zedern Libanons. Habt ihr nun recht und redlich getan, daß ihr Abimelech zum Könige gemacht habt? Und habt ihr wohlgetan an Jerubbaal und an seinem Hause und habt ihm getan, wie er um euch verdient hat, daß mein Vater um euretwillen gestritten hat und seine Seele dahingeworfen von sich, daß er euch errettete von der Midianiter Hand? Und ihr lehnt euch auf heute wider meines Vaters Haus und erwürgt seine Kinder, siebzig Mann, auf einem Stein; und macht euch einen König, Abimelech, seiner Magd Sohn, über die Männer zu Sichem, weil er euer Bruder ist. Habt ihr nun recht und redlich gehandelt an Jerubbaal und an seinem Hause an diesem Tage, so seid fröhlich über dem Abimelech, und er sei fröhlich über euch. Wo nicht, so gehe Feuer aus von Abimelech und verzehre die Männer zu Sichem und das Haus Millo; und gehe auch Feuer aus von den Männern zu Sichem und vom Hause Millo und verzehre Abimelech. Und Jotham floh und entwich; und ging nach Ber und wohnte daselbst vor seinem Bruder Abimelech. A ls nun Abimelech drei Jahre über Israel geherrscht hatte, sandte GOtt einen bösen Willen zwischen Abimelech und den Männern zu Sichem. Denn die Männer zu Sichem versprachen Abimelech; und zogen an den Frevel, an den siebzig Söhnen Jerubbaals begangen, und legten derselben Blut auf Abimelech, ihren Bruder, der sie erwürgt hatte, und auf die Männer zu Sichem, die ihm seine Hand dazu gestärkt hatten, daß er seine Brüder erwürgte. Und die Männer zu Sichem bestellten einen Hinterhalt auf den Spitzen der Berge und raubten alle, die auf der Straße zu ihnen wandelten. Und es ward Abimelech angesagt. Es kam aber Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder und gingen zu Sichem ein. Und die Männer zu Sichem verließen sich auf ihn; und zogen heraus aufs Feld und lasen ab ihre Weinberge und kelterten; und machten einen Tanz und gingen in ihres GOttes Haus und aßen und tranken und fluchten dem Abimelech. Und Gaal, der Sohn Ebeds, sprach: Wer ist Abimelech? und was ist Sichem, daß wir ihm dienen sollten? Ist er nicht Jerubbaals Sohn und hat Sebul, seinen Knecht, hergesetzt über die Leute Hemors, des Vaters Sichems? Warum sollten wir ihm dienen? Wollte GOtt, das Volk wäre unter meiner Hand, daß ich den Abimelech vertriebe! Und es ward Abimelech gesagt: Mehre dein Heer und zeuch aus! Denn Sebul, der Oberste in der Stadt, da er die Worte Gaals, des Sohns Ebeds, hörte, ergrimmte er in seinem Zorn und sandte Botschaft zu Abimelech heimlich und ließ ihm sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Sichem kommen und machen dir die Stadt widerwärtig. So mache dich nun auf bei der Nacht, du und dein Volk, das bei dir ist, und mache einen Hinterhalt auf sie im Felde. Und des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, so mache dich frühe auf und überfalle die Stadt. Und wo er und das Volk, das bei ihm ist, zu dir hinauszeucht, so tue mit ihm, wie es deine Hand findet. Abimelech stand auf bei der Nacht und alles Volk, das bei ihm war, und hielt auf Sichem mit vier Haufen. Und Gaal, der Sohn Ebeds, zog heraus und trat vor die Tür an der Stadt Tor. Aber Abimelech machte sich auf aus dem Hinterhalt samt dem Volk, das mit ihm war. Da nun Gaal das Volk sah, sprach er zu Sebul: Siehe, da kommt ein Volk von der Höhe des Gebirges hernieder. Sebul aber sprach zu ihm: Du siehst die Schatten der Berge für Leute an. Gaal redete noch mehr und sprach: Siehe, ein Volk kommt hernieder aus dem Mittel des Landes, und ein Haufe kommt auf dem Wege zur Zaubereiche. Da sprach Sebul zu ihm: Wo ist nun hie dein Maul, das da sagte: Wer ist Abimelech, daß wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Volk, das du verachtet hast? Zeuch nun aus und streite mit ihm! Gaal zog aus vor den Männern zu Sichem her und stritt mit Abimelech. Aber Abimelech jagte ihn, daß er floh vor ihm; und fielen viele Erschlagene bis an die Tür des Tors. Und Abimelech blieb zu Aruma. Sebul aber verjagte den Gaal und seine Brüder, daß sie zu Sichem nicht mußten bleiben. Auf den Morgen aber ging das Volk heraus aufs Feld. Da das Abimelech ward angesagt, nahm er das Volk und teilte es in drei Haufen und machte einen Hinterhalt auf sie im Felde. Als er nun sah, daß das Volk aus der Stadt ging, erhub er sich über sie und schlug sie. Abimelech aber und die Haufen, die bei ihm waren, überfielen sie und traten an die Tür der Stadt Tor; und zwei der Haufen überfielen alle, die auf dem Felde waren, und schlugen sie. Da stritt Abimelech wider die Stadt denselben ganzen Tag und gewann sie; und erwürgte das Volk, das drinnen war, und zerbrach die Stadt und säete Salz drauf. Da das hörten alle Männer des Turms zu Sichem, gingen sie in die Festung des Hauses des GOttes Berith. Da das Abimelech hörte, daß sich alle Männer des Turms zu Sichem versammelt hatten, ging er auf den Berg Zalmon mit all seinem Volk, das bei ihm war, und nahm eine Axt in seine Hand und hieb einen Ast von Bäumen und hob ihn auf und legte ihn auf seine Achsel und sprach zu allem Volk, das mit ihm war: Was ihr gesehen habt, daß ich tue, das tut auch ihr eilend, wie ich. Da hieb alles Volk ein jeglicher einen Ast ab und folgten Abimelech nach; und legten sie an die Festung und steckten sie mit Feuer an, daß auch alle Männer des Turms zu Sichem starben, bei tausend Mann und Weib. A bimelech aber zog nach Thebez und belegte sie und gewann sie. Es war aber ein starker Turm mitten in der Stadt, auf welchen flohen alle Männer und Weiber und alle Bürger der Stadt; und schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach des Turms. Da kam Abimelech zum Turm und stritt dawider; und nahete sich zur Tür des Turms, daß er ihn mit Feuer verbrennte. Aber ein Weib warf ein Stück von einem Mühlstein Abimelech auf den Kopf und zerbrach ihm den Schädel. Da rief Abimelech eilend dem Knaben, der seine Waffen trug, und sprach zu ihm: Zeuch dein Schwert aus und töte mich, daß man nicht von mir sage: Ein Weib hat ihn erwürgt. Da durchstach ihn sein Knabe, und er starb. Da aber die Israeliten, die mit ihm waren, sahen, daß Abimelech tot war, ging ein jeglicher an seinen Ort. Also bezahlte GOtt Abimelech das Übel, das er an seinem Vater getan hatte, da er seine siebzig Brüder erwürgte. Desselbengleichen alles Übel der Männer Sichems vergalt ihnen GOtt auf ihren Kopf, und kam über sie der Fluch Jothams, des Sohns Jerubbaals. N ach Abimelech machte sich auf zu helfen Israel Thola, ein Mann von Isaschar, ein Sohn Puas, des Sohns Dodos. Und er wohnte zu Samir auf dem Gebirge Ephraim. Und richtete Israel dreiundzwanzig Jahre; und starb und ward begraben zu Samir. Nach ihm machte sich auf Jair, ein Gileaditer, und richtete Israel zweiundzwanzig Jahre. Und hatte dreißig Söhne auf dreißig Eselsfüllen reiten; und hatte dreißig Städte, die heißen Dörfer Jairs bis auf diesen Tag und liegen in Gilead. Und Jair starb und ward begraben zu Kamon. A ber die Kinder Israel taten fürder übel vor dem HERRN und dienten Baalim und Astharoth und den Göttern zu Syrien und den Göttern zu Zidon und den Göttern Moabs und den Göttern der Kinder Ammon und den Göttern der Philister; und verließen den HERRN und dienten ihm nicht. Da ergrimmte der Zorn des HERRN über Israel und verkaufte sie unter die Hand der Philister und der Kinder Ammon. Und sie zertraten und zerschlugen die Kinder Israel von dem Jahr an wohl achtzehn Jahre, nämlich alle Kinder Israel jenseits des Jordans, im Lande der Amoriter, das in Gilead liegt. Dazu zogen die Kinder Ammon über den Jordan und stritten wider Juda, Benjamin und wider das Haus Ephraim, also daß Israel sehr geängstet ward. Da schrieen die Kinder Israel zu dem HERRN und sprachen: Wir haben an dir gesündigt; denn wir haben unsern GOtt verlassen und Baalim gedient. Aber der HERR sprach zu den Kindern Israel: Haben euch nicht auch gezwungen die Ägypter, die Amoriter, die Kinder Ammon, die Philister, die Zidonier, die Amalekiter und Maaniter; und ich half euch aus ihren Händen, da ihr zu mir schrieet? Noch habt ihr mich verlassen und andern Göttern gedient; darum will ich euch nicht mehr helfen. Geht hin und schreit die Götter an, die ihr erwählt habt; laßt euch dieselben helfen zur Zeit eurer Trübsal! Aber die Kinder Israel sprachen zu dem HERRN: Wir haben gesündigt; mache es nur du mit uns, wie dir‘s gefällt; allein errette uns zu dieser Zeit! Und sie taten von sich die fremden Götter und dienten dem HERRN. Und es jammerte ihn, daß Israel so geplagt ward. Und die Kinder Ammon schrieen und lagerten sich in Gilead; aber die Kinder Israel versammelten sich und lagerten sich zu Mizpa. Und das Volk der Obersten zu Gilead sprachen untereinander: Welcher anfäht zu streiten wider die Kinder Ammon, der soll das Haupt sein über alle, die in Gilead wohnen. J ephthah, ein Gileaditer, war ein streitbarer Held, aber ein Hurenkind. Gilead aber hatte Jephthah gezeugt. Da aber das Weib Gileads ihm Kinder gebar, und desselben Weibes Kinder groß wurden, stießen sie Jephthah aus und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben in unsers Vaters Hause, denn du bist eines andern Weibes Sohn. Da floh er vor seinen Brüdern und wohnte im Lande Tob. Und es sammelten sich zu ihm lose Leute und zogen aus mit ihm. Und über etliche Zeit hernach stritten die Kinder Ammon mit Israel. Da nun die Kinder Ammon also stritten mit Israel, gingen die Ältesten von Gilead hin, daß sie Jephthah holten aus dem Lande Tob. Und sprachen zu ihm: Komm und sei unser Hauptmann, daß wir streiten wider die Kinder Ammon! Aber Jephthah sprach zu den Ältesten von Gilead: Seid ihr nicht, die mich hassen und aus meines Vaters Hause gestoßen habt? Und nun kommt ihr zu mir, weil ihr in Trübsal seid? Die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephthah: Darum kommen wir nun wieder zu dir, daß du mit uns ziehest und helfest uns streiten wider die Kinder Ammon und seist unser Haupt über alle, die in Gilead wohnen. Jephthah sprach zu den Ältesten von Gilead: So ihr mich wieder holet, zu streiten wider die Kinder Ammon, und der HERR sie vor mir geben wird, soll ich dann euer Haupt sein? Die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephthah: Der HERR sei Zuhörer zwischen uns, wo wir nicht tun, wie du gesagt hast. Also ging Jephthah mit den Ältesten von Gilead; und das Volk setzte ihn zum Haupt und Obersten über sich. Und Jephthah redete solches alles vor dem HERRN zu Mizpa. Da sandte Jephthah Botschaft zum Könige der Kinder Ammon und ließ ihm sagen: Was hast du mit mir zu schaffen, daß du kommest zu mir, wider mein Land zu streiten? Der König der Kinder Ammon antwortete den Boten Jephthahs: Darum daß Israel mein Land genommen hat, da sie aus Ägypten zogen, von Arnon an bis an Jabbok und bis an den Jordan. So gib mir‘s nun wieder mit Frieden! Jephthah aber sandte noch mehr Boten zum Könige der Kinder Ammon. Die sprachen zu ihm: So spricht Jephthah: Israel hat kein Land genommen, weder den Moabitern noch den Kindern Ammon. Denn da sie aus Ägypten zogen, wandelte Israel durch die Wüste bis an das Schilfmeer und kam nach Kades; und sandte Boten zum Könige der Edomiter und sprach: Laß mich durch dein Land ziehen! Aber der Edomiter König erhörte sie nicht. Auch sandten sie zum Könige der Moabiter, der wollte auch nicht. Also blieb Israel in Kades und wandelte in der Wüste; und umzogen das Land der Edomiter und Moabiter und kamen von der Sonnen Aufgang an der Moabiter Land und lagerten sich jenseits des Arnon; und kamen nicht in die Grenze der Moabiter, denn Arnon ist der Moabiter Grenze. Und Israel sandte Boten zu Sihon, der Amoriter König zu Hesbon, und ließ ihm sagen: Laß uns durch dein Land ziehen bis an meinen Ort. Aber Sihon vertrauete Israel nicht, durch seine Grenze zu ziehen, sondern versammelte all sein Volk und lagerte sich zu Jahza und stritt mit Israel. Der HERR aber, der GOtt Israels, gab den Sihon mit all seinem Volk in die Hände Israels, daß sie sie schlugen. Also nahm Israel ein alles Land der Amoriter, die in demselben Lande wohnten, und nahmen alle Grenze der Amoriter ein von Arnon an bis an Jabbok und von der Wüste an bis an den Jordan. So hat nun der HErr, der GOtt Israels die Amoriter vertrieben vor seinem Volk Israel; und du willst sie einnehmen? Du solltest die einnehmen, die dein GOtt Kamos vertriebe, und uns lassen einnehmen alle, die der HErr, unser GOtt, vor uns vertrieben hat. Meinst du, daß du besser Recht habest denn Balak, der Sohn Zipors, der Moabiter König? Hat derselbe auch je gerechtet oder gestritten wider Israel, obwohl Israel nun dreihundert Jahre gewohnt hat in Hesbon und ihren Töchtern, in Aroer und ihren Töchtern und allen Städten, die am Arnon liegen? Warum errettetet ihr‘s nicht zu derselben Zeit? Ich habe nichts an dir gesündigt; und du tust so übel an mir, daß du wider mich streitest. Der HERR fälle heute ein Urteil zwischen Israel und den Kindern Ammon. Aber der König der Kinder Ammon erhörte die Rede Jephthahs nicht, die er zu ihm sandte. D a kam der Geist des HERRN auf Jephthah; und zog durch Gilead und Manasse und durch Mizpe, das in Gilead liegt, und von Mizpe, das in Gilead liegt, auf die Kinder Ammon. Und Jephthah gelobte dem HERRN ein Gelübde und sprach: Gibst du die Kinder Ammon in meine Hand, was zu meiner Haustür heraus mir entgegengeht, wenn ich mit Frieden wiederkomme von den Kindern Ammon, das soll des HERRN sein, und will‘s zum Brandopfer opfern. Also zog Jephthah auf die Kinder Ammon, wider sie zu streiten. Und der HERR gab sie in seine Hände. Und er schlug sie von Aroer an, bis man kommt nach Minnit, zwanzig Städte, und bis an den Plan der Weinberge, eine sehr große Schlacht. Und wurden also die Kinder Ammon gedemütigt vor den Kindern Israel. Da nun Jephthah kam nach Mizpa zu seinem Hause, siehe, da geht seine Tochter heraus ihm entgegen mit Pauken und Reigen; und sie war ein einiges Kind, und er hatte sonst keinen Sohn noch Tochter. Und da er sie sah, zerriß er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter, wie beugest du mich und betrübest mich! Denn ich habe meinen Mund aufgetan gegen dem HERRN und kann‘s nicht widerrufen. Sie aber sprach: Mein Vater, hast du deinen Mund aufgetan gegen dem HERRN, so tue mir, wie es aus deinem Munde gegangen ist, nachdem der HERR dich gerochen hat an deinen Feinden, den Kindern Ammon. Und sie sprach zu ihrem Vater: Du wollest mir das tun, daß du mich lassest zwei Monden, daß ich von hinnen hinabgehe auf die Berge und meine Jungfrauschaft beweine mit meinen Gespielen. Er sprach: Gehe hin! Und ließ sie zwei Monden gehen. Da ging sie hin mit ihren Gespielen und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den bergen. Und nach zwei Monden kam sie wieder zu ihrem Vater. Und er tat ihr, wie er gelobt hatte; und sie war nie keines Mannes schuldig worden. Und ward eine Gewohnheit in Israel, daß die Töchter Israel jährlich hingehen, zu klagen die Tochter Jephthahs, des Gileaditers, des Jahrs vier Tage. U nd die von Ephraim schrieen und gingen zu mittergentwärts und sprachen zu Jephthah: Warum bist du in den Streit gezogen wider die Kinder Ammon und hast uns nicht gerufen, daß wir mit dir zögen? Wir wollen dein Haus samt dir mit Feuer verbrennen. Jephthah sprach zu ihnen: Ich und mein Volk hatten eine große Sache mit den Kindern Ammon; und ich schrie euch an, aber ihr halfet mir nicht aus ihren Händen. Da ich nun sah, daß ihr nicht helfen wolltet, stellte ich meine Seele in meine Hand und zog hin wider die Kinder Ammon, und der HERR gab sie in meine Hand. Warum kommt ihr nun zu mir herauf, wider mich zu streiten? Und Jephthah sammelte alle Männer in Gilead und stritt wider Ephraim. Und die Männer in Gilead schlugen Ephraim, darum daß sie sagten: Seid doch ihr Gileaditer unter Ephraim und Manasse als die Flüchtigen zu Ephraim. Und die Gileaditer nahmen ein die Furt des Jordans vor Ephraim. Wenn nun sprachen die Flüchtigen Ephraims: Laß mich hinübergehen, so sprachen die Männer von Gilead zu ihm: Bist du ein Ephraiter? Wenn er dann antwortete: Nein, so hießen sie ihn sprechen: Schiboleth, so sprach er: Siboleth, und konnte es nicht recht reden. So griffen sie ihn und schlugen ihn an der Furt des Jordans, daß zu der Zeit von Ephraim fielen zweiundvierzigtausend. Jephthah aber richtete Israel sechs Jahre. Und Jephthah, der Gileaditer, starb und ward begraben in den Städten zu Gilead. N ach diesem richtete Israel Ebzan von Bethlehem. Der hatte dreißig Söhne, und dreißig Töchter setzte er aus und dreißig Töchter nahm er von außen seinen Söhnen; und richtete Israel sieben Jahre. Und starb und ward begraben zu Bethlehem. Nach diesem richtete Israel Elon, ein Sebuloniter; und richtete Israel zehn Jahre. Und starb und ward begraben zu Ajalon im Lande Sebulon. Nach diesem richtete Israel Abdon, ein Sohn Hillels, ein Pireathoniter. Der hatte vierzig Söhne und dreißig Neffen, die auf siebzig Eselsfüllen ritten; und richtete Israel acht Jahre. Und starb und ward begraben zu Pireathon im Lande Ephraim auf dem Gebirge der Amalekiter. U nd die Kinder Israel taten fürder übel vor dem HERRN, und der HERR gab sie in die Hände der Philister vierzig Jahre. Es war aber ein Mann zu Zarea von einem Geschlecht der Daniter mit Namen Manoah; und sein Weib war unfruchtbar und gebar nichts. Und der Engel des HERRN erschien dem Weibe und sprach zu ihr: Siehe, du bist unfruchtbar und gebierest nichts; aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. So hüte dich nun, daß du nicht Wein noch stark Getränke trinkest und nichts Unreines essest. Denn du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem kein Schermesser soll aufs Haupt kommen. Denn der Knabe wird ein Verlobter GOttes sein von Mutterleibe; und er wird anfahen, Israel zu erlösen aus der Philister Hand. Da kam das Weib und sagte es ihrem Manne an und sprach: Es kam ein Mann GOttes zu mir, und seine Gestalt war anzusehen wie ein Engel GOttes, fast erschrecklich, daß ich ihn nicht fragte, woher oder wohin; und er sagte mir nicht, wie er hieße. Er sprach aber zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. So trinke nun keinen Wein noch stark Getränke und iß nichts Unreines; denn der Knabe soll ein Verlobter GOttes sein von Mutterleibe an bis in seinen Tod. Da bat Manoah den HERRN und sprach: Ach, HErr, laß den Mann GOttes wieder zu uns kommen, den du gesandt hast, daß er uns lehre, was wir mit dem Knaben tun sollen, der geboren soll werden. Und GOtt erhörte die Stimme Manoahs; und der Engel GOttes kam wieder zum Weibe. Sie saß aber auf dem Felde, und ihr Mann Manoah war nicht bei ihr. Da lief sie eilend und sagte es ihrem Manne an und sprach zu ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, der heute zu mir kam. Manoah machte sich auf und ging seinem Weibe nach; und kam zu dem Manne und sprach zu ihm: Bist du der Mann, der mit dem Weibe geredet hat? Er sprach: Ja. Und Manoah sprach: Wenn nun kommen wird, das du geredet hast, welches soll des Knaben Weise und Werk sein? Der Engel des HERRN sprach zu Manoah: Er soll sich hüten vor allem, das ich dem Weibe gesagt habe. Er soll nicht essen, das aus dem Weinstock kommt, und soll keinen Wein noch stark Getränke trinken und nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll er halten. Manoah sprach zum Engel des HERRN: Lieber, laß dich halten, wir wollen dir ein Ziegenböcklein zurichten. Aber der Engel des HERRN antwortete Manoah: Wenn du gleich mich hie hältst, esse ich doch deiner Speise nicht. Willst du aber dem HERRN ein Brandopfer tun, so magst du es opfern. Denn Manoah wußte nicht, daß es ein Engel des HERRN war. Und Manoah sprach zum Engel des HERRN: Wie heißt du? daß wir dich preisen, wenn nun kommt, was du geredet hast. Aber der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum fragst du nach meinem Namen, der doch wundersam ist? Da nahm Manoah ein Ziegenböcklein und Speisopfer und opferte es auf einem Fels dem HERRN. Und er machte es wunderbarlich. Manoah aber und sein Weib sahen zu. Und da die Lohe auffuhr vom Altar gen Himmel, fuhr der Engel des HERRN in der Lohe des Altars hinauf. Da das Manoah und sein Weib sahen, fielen sie zur Erde auf ihr Angesicht. Und der Engel des HERRN erschien nicht mehr Manoah und seinem Weibe. Da erkannte Manoah, daß es ein Engel des HERRN war. Und sprach zu seinem Weibe: Wir müssen des Todes sterben, daß wir GOtt gesehen haben. Aber sein Weib antwortete ihm: Wenn der HERR Lust hätte, uns zu töten, so hätte er das Brandopfer und Speisopfer nicht genommen von unsern Händen; er hätte uns auch nicht solches alles erzeiget, noch uns solches hören lassen, wie jetzt geschehen ist. Und das Weib gebar einen Sohn und hieß ihn Simson. Und der Knabe wuchs, und der HERR segnete ihn. Und der Geist des HERRN fing an ihn zu treiben im Lager Dan, zwischen Zarea und Esthaol. S imson ging hinab nach Thimnath und sah ein Weib zu Thimnath unter den Töchtern der Philister. Und da er heraufkam, sagte er‘s an seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich habe ein Weib gesehen zu Thimnath unter den Töchtern der Philister; gebt mir nun dieselbige zum Weibe. Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Ist denn nun kein Weib unter den Töchtern deiner Brüder und in all deinem Volk, daß du hingehst und nimmst ein Weib bei den Philistern, die unbeschnitten sind? Simson sprach zu seinem Vater: Gib mir diese, denn sie gefällt meinen Augen. Aber sein Vater und seine Mutter wußten nicht, daß es von dem HERRN wäre; denn er suchte Ursache an die Philister. Die Philister aber herrscheten zu der Zeit über Israel. Also ging Simson hinab mit seinem Vater und seiner Mutter nach Thimnath. Und als sie kamen an die Weinberge zu Thimnath, siehe, da kam ein junger Löwe brüllend ihm entgegen. Und der Geist des HERRN geriet über ihn; und zerriß ihn, wie man ein Böcklein zerreißet, und hatte doch gar nichts in seiner Hand. Und sagte es nicht an seinem Vater noch seiner Mutter, was er getan hatte. Da er nun hinabkam, redete er mit dem Weibe, und sie gefiel Simson in seinen Augen. Und nach etlichen Tagen kam er wieder, daß er sie nähme; und trat aus dem Wege, daß er das Aas des Löwen besähe. Siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Aas des Löwen und Honig. Und er nahm‘s in seine Hand und aß davon unterwegen; und ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, daß sie auch aßen. Er sagte ihnen aber nicht an, daß er den Honig von des Löwen Aas genommen hatte. U nd da sein Vater hinabkam zu dem Weibe, machte Simson daselbst eine Hochzeit, wie die Jünglinge zu tun pflegen. Und da sie ihn sahen, gaben sie ihm dreißig Gesellen zu, die bei ihm sein sollten. Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft diese sieben Tage der Hochzeit, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider. Könnet ihr‘s aber nicht erraten, so sollt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein Rätsel auf, laß uns hören! Er sprach zu ihnen: Speise ging von dem Fresser und Süßigkeit von dem Starken. Und sie konnten in dreien Tagen das Rätsel nicht erraten. Am siebenten Tage sprachen sie zu Simsons Weibe: Überrede deinen Mann, daß er uns sage das Rätsel, oder wir werden dich und deines Vaters Haus mit Feuer verbrennen. Habt ihr uns hieher geladen, daß ihr uns arm machet, oder nicht? Da weinte Simsons Weib vor ihm und sprach: Du bist mir gram und hast mich nicht lieb. Du hast den Kindern meines Volks ein Rätsel aufgegeben und hast mir‘s nicht gesagt. Er aber sprach zu ihr: Siehe, ich habe es meinem Vater und meiner Mutter nicht gesagt und sollte dir‘s sagen? Und sie weinte die sieben Tage vor ihm, weil sie Hochzeit hatten. Aber am siebenten Tage sagte er‘s ihr, denn sie trieb ihn ein. Und sie sagte das Rätsel ihres Volks Kindern. Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer denn Honig? Was ist stärker denn der Löwe? Aber er sprach zu ihnen: Wenn ihr nicht hättet mit meinem Kalbe gepflüget, ihr hättet mein Rätsel nicht getroffen. Und der Geist des HERRN geriet über ihn; und ging hinab nach Asklon und schlug dreißig Mann unter ihnen; und nahm ihr Gewand und gab Feierkleider denen, die das Rätsel erraten hatten. Und ergrimmte in seinem Zorn und ging herauf in seines Vaters Haus. Aber Simsons Weib ward einem seiner Gesellen gegeben, der ihm zugehörte. E s begab sich aber nach etlichen Tagen, um die Weizenernte, daß Simson sein Weib besuchte mit einem Ziegenböcklein. Und als er gedachte, ich will zu meinem Weibe gehen in die Kammer, wollte ihn ihr Vater nicht hineinlassen und sprach: Ich meinte, du wärest ihr gram geworden, und habe sie deinem Freunde gegeben. Sie hat aber eine jüngere Schwester, die ist schöner denn sie; die laß dein sein für diese. Da sprach Simson zu ihnen: Ich habe einmal eine rechte Sache wider die Philister; ich will euch Schaden tun. Und Simson ging hin und fing dreihundert Füchse; und nahm Brände und kehrte je einen Schwanz zum andern und tat einen Brand je zwischen zwei Schwänze. Und zündete die an mit Feuer und ließ sie unter das Korn der Philister; und zündete also an die Mandeln samt dem stehenden Korn und Weinberge und Ölbäume. Da sprachen die Philister: Wer hat das getan? Da sagte man: Simson, der Eidam des Thimniters, darum daß er ihm sein Weib genommen und seinem Freunde gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten sie samt ihrem Vater mit Feuer. Simson aber sprach zu ihnen: Ob ihr schon das getan habt, doch will ich mich an euch selbst rächen und danach aufhören. Und schlug sie hart, beide an Schultern und Lenden. Und zog hinab und wohnte in der Steinkluft zu Etam. Da zogen die Philister hinauf und belagerten Juda und ließen sich nieder zu Lehi. Aber die von Juda sprachen: Warum seid ihr wider uns heraufgezogen? Sie antworteten: Wir sind heraufkommen, Simson zu binden, daß wir ihm tun, wie er uns getan hat. Da zogen dreitausend Mann von Juda hinab in die Steinkluft zu Etam und sprachen zu Simson: Weißt du nicht, daß die Philister über uns herrschen? Warum hast du denn das an uns getan? Er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan haben, so habe ich ihnen wieder getan. Sie sprachen zu ihm: Wir sind herabkommen, dich zu binden und in der Philister Hände zu geben. Simson sprach zu ihnen: So schwört mir, daß ihr mir nicht wehren wollet. Sie antworteten ihm: Wir wollen dir nicht wehren, sondern wollen dich nur binden und in ihre Hände geben und wollen dich nicht töten. Und sie banden ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn herauf vom Felsen. Und da er kam bis nach Lehi, jauchzten die Philister zu ihm zu. Aber der Geist des HERRN geriet über ihn, und die Stricke an seinen Armen wurden wie Faden, die das Feuer versengt hat, daß die Bande an seinen Händen zerschmolzen. Und er fand einen faulen Eselskinnbacken; da reckte er seine Hand aus und nahm ihn und schlug damit tausend Mann. Und Simson sprach: Da liegen sie bei Haufen; durch eines Esels Kinnbacken habe ich tausend Mann geschlagen. Und da er das ausgeredet hatte, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand und hieß die Stätte Ramath-Lehi. Da ihn aber sehr dürstete, rief er den HERRN an und sprach: Du hast solch groß Heil gegeben durch die Hand deines Knechts; nun aber muß ich Durstes sterben und in der Unbeschnittenen Hände fallen. Da spaltete GOtt einen Backenzahn in dem Kinnbacken, daß Wasser heraus ging. Und als er trank, kam sein Geist wieder und ward erquicket. Darum heißt er noch heutigestages des Anrufers Brunnen, der im Kinnbacken ward. Und er richtete Israel zu der Philister Zeit zwanzig Jahre. S imson ging hin nach Gasa und sah daselbst eine Hure und lag bei ihr. Da ward den Gasitern gesagt: Simson ist hereinkommen. Und sie umgaben ihn und ließen auf ihn lauern die ganze Nacht in der Stadt Tor; und waren die ganze Nacht stille und sprachen: Harre! Morgen, wenn es licht wird, wollen wir ihn erwürgen. Simson aber lag bis zu Mitternacht. Da stand er auf zu Mitternacht und ergriff beide Türen an der Stadt Tor samt den beiden Pfosten und hob sie aus mit den Riegeln; und legte sie auf seine Schultern und trug sie hinauf auf die Höhe des Berges vor Hebron. D anach gewann er ein Weib lieb am Bach Sorek, die hieß Delila. Zu der kamen der Philister Fürsten hinauf und sprachen zu ihr: Überrede ihn und besiehe, worinnen er solche große Kraft hat, und womit wir ihn übermögen, daß wir ihn binden und zwingen, so wollen wir dir geben ein jeglicher tausend und hundert Silberlinge. Und Delila sprach zu Simson: Lieber, sage mir, worinnen deine große Kraft sei, und womit man dich binden möge, daß man dich zwinge. Simson sprach zu ihr: Wenn man mich bände mit sieben Seilen von frischem Bast, die noch nicht verdorrt sind, so würde ich schwach und wäre wie ein anderer Mensch. Da brachten der Philister Fürsten zu ihr hinauf sieben Seile von frischem Bast, die noch nicht verdorrt waren; und sie band ihn damit. (Man hielt aber auf ihn bei ihr in der Kammer.) Und sie sprach zu ihm: Die Philister über dir, Simson! Er aber zerriß die Seile, wie eine flächserne Schnur zerreißet, wenn sie ans Feuer reucht; und war nicht kund, wo seine Kraft wäre. Da sprach Delila zu Simson: Siehe, du hast mich getäuscht und mir gelogen; nun, so sage mir doch, womit kann man dich binden? Er antwortete ihr: Wenn sie mich bänden mit neuen Stricken, damit nie keine Arbeit geschehen ist, so würde ich schwach und wie ein anderer Mensch. Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit und sprach: Philister über dir, Simson! (Man hielt aber auf ihn in der Kammer.) — Und er zerriß sie von seinen Armen wie einen Faden. Delila aber sprach zu ihm: Noch hast du mich getäuscht und mir gelogen. Lieber, sage mir doch, womit kann man dich binden? Er antwortete ihr: Wenn du sieben Locken meines Haupts flöchtest mit einem Flechtbande und heftetest sie mit einem Nagel ein. Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Er aber wachte auf von seinem Schlaf und zog die geflochtenen Locken mit Nagel und Flechtband heraus. Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen, du habest mich lieb, so dein Herz doch nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich getäuscht und mir nicht gesagt, worinnen deine große Kraft sei. Da sie ihn aber trieb mit ihren Worten alle Tage und zerplagte ihn, ward seine Seele matt bis an den Tod. Und sagte ihr sein ganzes Herz und sprach zu ihr: Es ist nie kein Schermesser auf mein Haupt kommen; denn ich bin ein Verlobter GOttes von Mutterleibe an. Wenn du mich beschörest, so wiche meine Kraft von mir, daß ich schwach würde und wie alle andern Menschen. Da nun Delila sah, daß er ihr all sein Herz offenbart hatte, sandte sie hin und ließ der Philister Fürsten rufen und sagen: Kommt noch einmal herauf, denn er hat mir all sein Herz offenbaret. Da kamen der Philister Fürsten zu ihr herauf und brachten das Geld mit sich in ihrer Hand. Und sie ließ ihn entschlafen auf ihrem Schoß und rief einem, der ihm die sieben Locken seines Hauptes abschöre. Und sie fing an ihn zu zwingen. Da war seine Kraft von ihm gewichen. Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Da er nun von seinem Schlaf erwachte, gedachte er: Ich will ausgehen, wie ich mehrmals getan habe, ich will mich ausreißen; und wußte nicht, daß der HERR von ihm gewichen war. Aber die Philister griffen ihn und stachen ihm die Augen aus; und führten ihn hinab nach Gasa und banden ihn mit zwei ehernen Ketten; und er mußte mahlen im Gefängnis. Aber das Haar seines Haupts fing an wieder zu wachsen, wo es beschoren war. D a aber der Philister Fürsten sich versammelten, ihrem GOtt Dagon ein groß Opfer zu tun und sich zu freuen, sprachen sie: Unser GOtt hat uns unsern Feind Simson in unsere Hände gegeben. Desselbengleichen, als ihn das Volk sah, lobten sie ihren GOtt; denn sie sprachen: Unser GOtt hat uns unsern Feind in unsere Hände gegeben, der unser Land verderbte und unser viel erschlug. Da nun ihr Herz guter Dinge war, sprachen sie: Laßt Simson holen, daß er vor uns spiele. Da holten sie Simson aus dem Gefängnis, und er spielete vor ihnen; und sie stellten ihn zwischen zwei Säulen. Simson aber sprach zu dem Knaben, der ihn bei der Hand leitete: Laß mich, daß ich die Säulen taste, auf welchen das Haus steht, daß ich mich dran lehne. Das Haus aber war voll Männer und Weiber. Es waren auch der Philister Fürsten alle da und auf dem Dach bei dreitausend, Mann und Weib, die zusahen, wie Simson spielete. Simson aber rief den HERRN an und sprach: HErr, HErr, gedenke mein und stärke mich doch, GOtt, diesmal, daß ich für meine beiden Augen mich einst räche an den Philistern. Und er faßte die zwei Mittelsäulen, auf welchen das Haus gesetzt war und drauf sich hielt, eine in seine rechte und die andere in seine linke Hand, und sprach: Meine Seele sterbe mit den Philistern; und neigte sie kräftiglich. Da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das drinnen war, daß der Toten mehr war, die in seinem Tode starben, denn die bei seinem Leben starben. Da kamen seine Brüder hernieder und seines Vaters ganzes Haus und huben ihn auf und trugen ihn hinauf und begruben ihn in seines Vaters Manoah Grab, zwischen Zarea und Esthaol. Er richtete aber Israel zwanzig Jahre. E s war aber ein Mann auf dem Gebirge Ephraim mit Namen Micha. Der sprach zu seiner Mutter: Die tausend und hundert Silberlinge, die du zu dir genommen hast und geschworen und gesagt vor meinen Ohren, siehe, dasselbe Geld ist bei mir, ich hab‘s zu mir genommen. Da sprach seine Mutter: Gesegnet sei mein Sohn dem HERRN! Also gab er seiner Mutter die tausend und hundert Silberlinge wieder. Und seine Mutter sprach: Ich habe das Geld dem HERRN geheiligt von meiner Hand für meinen Sohn, daß man ein Bildnis und Abgott machen soll; darum so gebe ich‘s dir nun wieder. Aber er gab seiner Mutter das Geld wieder. Da nahm seine Mutter zweihundert Silberlinge und tat sie zu dem Goldschmied; der machte ihr ein Bild und Abgott, das war danach im Hause Michas. Und der Mann Micha hatte also ein GOtteshaus und machte einen Leibrock und Heiligtum; und füllte seiner Söhne einem die Hand, daß er sein Priester ward. Zu der Zeit war kein König in Israel, und ein jeglicher tat, was ihn recht deuchte. Es war aber ein Jüngling von Bethlehem-Juda unter dem Geschlecht Judas; und er war ein Levit und war fremd daselbst. Er zog aber aus der Stadt Bethlehem-Juda, zu wandern, wo er hin konnte. Und da er aufs Gebirge Ephraim kam zum Hause Michas, daß er seinen Weg ginge, fragte ihn Micha: Wo kommst du her? Er antwortete ihm: Ich bin ein Levit von Bethlehem-Juda und wandere, wo ich hin kann. Micha sprach zu ihm: Bleibe bei mir, du sollst mein Vater und mein Priester sein; ich will dir jährlich zehn Silberlinge und benannte Kleider und deine Nahrung geben. Und der Levit ging hin. Der Levit trat an, zu bleiben bei dem Mann; und er hielt den Knaben gleichwie einen Sohn. Und Micha füllte dem Leviten die Hand, daß er sein Priester ward; und war also im Hause Michas. Und Micha sprach: Nun weiß ich, daß mir der HERR wird wohltun, weil ich einen Leviten zum Priester habe. Z u der Zeit war kein König in Israel. Und der Stamm der Daniter suchte ihm ein Erbteil, da sie wohnen möchten; denn es war bis auf den Tag noch kein Erbe für sie gefallen unter den Stämmen Israels. Und die Kinder Dan sandten aus ihren Geschlechtern von ihren Enden fünf streitbare Männer von Zarea und Esthaol, das Land zu erkunden und zu erforschen, und sprachen zu ihnen: Zieht hin und erforscht das Land. Und sie kamen auf das Gebirge Ephraim, ans Haus Michas, und blieben über Nacht daselbst. Und weil sie da bei dem Gesinde Michas waren, kannten sie die Stimme des Knaben, des Leviten; und sie wichen dahin und sprachen zu ihm: Wer hat dich hieher gebracht? Was machst du da und was hast du hie? Er antwortete ihnen: So und so hat Micha an mir getan und hat mich gedinget, daß ich sein Priester sei. Sie sprachen zu ihm: Lieber, frage GOtt, daß wir erfahren, ob unser Weg, den wir wandeln, auch wohlgeraten werde. Der Priester antwortete ihnen: Zieht hin mit Frieden; euer Weg ist recht vor dem HERRN, den ihr ziehet. Da gingen die fünf Männer hin und kamen nach Lais und sahen das Volk, das drinnen war, sicher wohnen, auf die Weise wie die Zidonier, stille und sicher; und war niemand, der ihnen Leid täte im Lande, oder Herr über sie wäre; und waren ferne von den Zidoniern und hatten nichts mit Leuten zu tun. Und sie kamen zu ihren Brüdern nach Zarea und Esthaol; und ihre Brüder sprachen zu ihnen: Wie steht‘s mit euch? Sie sprachen: Auf, laßt uns zu ihnen hinaufziehen; denn wir haben das Land besehen, das ist fast gut. Darum Eilt und seid nicht faul zu ziehen, daß ihr kommt, das Land einzunehmen. Wenn ihr kommt, werdet ihr zu einem sichern Volk kommen; und das Land ist weit und breit, denn GOtt hat es in eure Hände gegeben, einen solchen Ort, da nichts gebricht, alles, das auf Erden ist. Da zogen von dannen aus den Geschlechtern Dan, von Zarea und Esthaol, sechshundert Mann gerüstet mit ihren Waffen zum Streit. Und zogen hinauf und lagerten sich zu Kiriath-Jearim in Juda. Daher nannten sie die Stätte das Lager Dan bis auf diesen Tag, das hinter Kiriath-Jearim ist. Und von dannen gingen sie auf das Gebirge Ephraim und kamen zum Hause Michas. Da antworteten die fünf Männer, die ausgegangen waren, das Land Lais zu erkunden, und sprachen zu ihren Brüdern: Wißt ihr auch, daß in diesen Häusern ein Leibrock, Heiligtum, Bildnis und Abgott sind? Nun mögt ihr denken, was euch zu tun ist. Sie kehrten da ein und kamen an das Haus des Knaben, des Leviten, in Michas Hause und grüßten ihn freundlich. Aber die sechshundert Gerüsteten mit ihrem Harnisch, die von den Kindern Dan waren, standen vor dem Tor. Und die fünf Männer, die das Land zu erkunden ausgezogen waren, gingen hinauf und kamen dahin; und nahmen das Bild, den Leibrock, das Heiligtum und Abgott. Dieweil stand der Priester vor dem Tor bei den sechshundert Gerüsteten mit ihrem Harnisch. Als nun jene ins Haus Michas kommen waren und nahmen das Bild, den Leibrock, das Heiligtum und Abgott, sprach der Priester zu ihnen: Was macht ihr? Sie antworteten ihm: Schweig und halte das Maul zu und zeuch mit uns, daß du unser Vater und Priester seist. Ist dir‘s besser, daß du in des einigen Mannes Hause Priester seist, oder unter einem ganzen Stamm und Geschlecht in Israel? Das gefiel dem Priester wohl, und nahm beide den Leibrock, das Heiligtum und Bild und kam mit unter das Volk. Und da sie sich wandten und hinzogen, schickt en sie die Kindlein und das Vieh und was sie Köstliches hatten, vor ihnen her. Da sie nun ferne von Michas Haus kamen, schrieen die Männer, so in den Häusern waren bei Michas Hause, und folgten den Kindern Dan nach und riefen den Kindern Dan. Sie aber wandten ihr Antlitz um und sprachen zu Micha: Was ist dir, daß du also ein Geschrei machst? Er antwortete: Ihr habt meine Götter genommen, die ich gemacht hatte, und den Priester und zieht hin, und was habe ich nun mehr? Und ihr fragt noch, was mir fehle? Aber die Kinder Dan sprachen zu ihm: Laß deine Stimme nicht hören bei uns, daß nicht auf dich stoßen zornige Leute, und deine Seele und deines Hauses Seele nicht aufgeräumt werde. Also gingen die Kinder Dan ihres Weges. Und Micha, da er sah, daß sie ihm zu stark waren, wandte er sich und kam wieder zu seinem Hause. Sie aber nahmen, das Micha gemacht hatte, und den Priester, den er hatte, und kamen an Lais, an ein still, sicher Volk, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts und verbrannten die Stadt mit Feuer. Und war niemand, der sie errettete, denn sie lag ferne von Zidon, und hatten mit den Leuten nichts zu schaffen; und sie lag im Grunde, welcher an Beth-Rehob liegt. Da bauten sie die Stadt und wohnten drinnen; und nannten sie Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan, der von Israel geboren war. Und die Stadt hieß vorzeiten Lais. Und die Kinder Dan richteten für sich auf das Bild. Und Jonathan, der Sohn Gersons, des Sohns Manasses, und seine Söhne waren Priester unter dem Stamm der Daniter bis an die Zeit, da sie aus dem Lande gefangen geführt worden. Und setzten also unter sich das Bild Michas, das er gemacht hatte, so lange, als das Haus GOttes war zu Silo. Z u der Zeit war kein König in Israel. Und ein levitischer Mann war Fremdling an der Seite des Gebirges Ephraim und hatte ihm ein Kebsweib zum Weibe genommen von Bethlehem-Juda. Und da sie hatte neben ihm gehurt, lief sie von ihm zu ihres Vaters Hause nach Bethlehem-Juda und war daselbst vier Monden lang. Und ihr Mann machte sich auf und zog ihr nach, daß er freundlich mit ihr redete und sie wieder zu sich holete; und hatte einen Knaben und ein Paar Esel mit sich. Und sie führte ihn in ihres Vaters Haus. Da ihn aber der Dirne Vater sah, ward er froh und empfing ihn. Und sein Schwäher, der Dirne Vater, hielt ihn, daß er drei Tage bei ihm blieb; aßen und tranken und blieben des Nachts da. Des vierten Tages machten sie sich des Morgens frühe auf; und er stand auf und wollte ziehen. Da sprach der Dirne Vater zu seinem Eidam: Labe dein Herz zuvor mit einem Bissen Brots, danach sollt ihr ziehen. Und sie setzen sich und aßen beide miteinander und tranken. Da sprach der Dirne Vater zu dem Mann: Lieber, bleib über Nacht und laß dein Herz guter Dinge sein. Da aber der Mann aufstand und wollte ziehen, nötigte ihn sein Schwäher, daß er über Nacht da blieb. Des Morgens am fünften Tage machte er sich früh auf und wollte ziehen. Da sprach der Dirne Vater: Lieber, labe dein Herz und laß uns verziehen, bis sich der Tag neigt. Und aßen also die beiden miteinander. Und der Mann machte sich auf und wollte ziehen mit seinem Kebsweibe und mit seinem Knaben. Aber sein Schwäher, der Dirne Vater, sprach zu ihm: Siehe, der Tag läßt ab, und will Abend werden; bleib über Nacht. Siehe, hie ist Herberge noch diesen Tag; bleib hie über Nacht und laß dein Herz guter Dinge sein; morgen so steht ihr früh auf und zieht eures Weges zu deiner Hütte. Aber der Mann wollte nicht über Nacht bleiben, sondern machte sich auf und zog hin und kam bis vor Jebus, das ist, Jerusalem, und sein Paar Esel beladen, und sein Kebsweib mit ihm. Da sie nun bei Jebus kamen, fiel der Tag fast dahin. Und der Knabe sprach zu seinem Herrn: Lieber, zeuch und laß uns in diese Stadt der Jebusiter einkehren und über Nacht drinnen bleiben. Aber sein Herr sprach zu ihm: Wir wollen nicht in der Fremden Stadt einkehren, die nicht sind von den Kindern Israel, sondern wollen hinüber nach Gibea. Und sprach zu seinem Knaben: Gehe fort, daß wir hinzukommen an einen Ort und über Nacht zu Gibea oder zu Rama bleiben. Und sie zogen fort und wandelten, und die Sonne ging ihnen unter hart bei Gibea, die da liegt unter Benjamin. Und sie kehrten daselbst ein, daß sie hineinkämen und über Nacht zu Gibea blieben. Da er aber hineinkam, setzte er sich in der Stadt Gasse; denn es war niemand, der sie die Nacht im Hause herbergen wollte. Und siehe, da kam ein alter Mann von seiner Arbeit vom Felde am Abend; und er war auch vom Gebirge Ephraim und ein Fremdling zu Gibea; aber die Leute des Orts waren Kinder Jemini. Und da er seine Augen aufhub und sah den Gast auf der Gasse, sprach er zu ihm: Wo willst du hin? und wo kommst du her? Er aber antwortete ihm: Wir reisen von Bethlehem-Juda, bis wir kommen an die Seite des Gebirges Ephraim, daher ich bin; und bin nach Bethlehem-Juda gezogen und ziehe jetzt zum Hause des HERRN, und niemand will mich herbergen. Wir haben Stroh und Futter für unsere Esel und Brot und Wein für mich und deine Magd und für den Knaben, der mit deinem Knechte ist, daß uns nichts gebricht. Der alte Mann sprach: Friede sei mit dir! Alles, was dir mangelt, findest du bei mir; bleibe nur nicht über Nacht auf der Gasse! Und führte ihn in sein Haus und gab den Eseln Futter; und sie wuschen ihre Füße und aßen und tranken. Und da ihr Herz nun guter Dinge war, siehe, da kamen die Leute der Stadt, böse Buben, und umgaben das Haus und pochten an die Tür und sprachen zu dem alten Manne, dem Hauswirt: Bringe den Mann heraus, der in dein Haus kommen ist, daß wir ihn erkennen! Aber der Mann, der Hauswirt, ging zu ihnen heraus und sprach zu ihnen: Nicht, meine Brüder, tut nicht so übel, nachdem dieser Mann in mein Haus kommen ist; tut nicht eine solche Torheit! Siehe, ich habe eine Tochter, noch eine Jungfrau, und dieser ein Kebsweib; die will ich euch herausbringen, die mögt ihr zuschanden machen und tut mit ihnen, was euch gefällt; aber an diesem Manne tut nicht eine solche Torheit! Aber die Leute wollten ihm nicht gehorchen. Da faßte der Mann sein Kebsweib und brachte sie zu ihnen hinaus. Die erkannten sie und zerarbeiteten sich die ganze Nacht bis an den Morgen; und da die Morgenröte anbrach, ließen sie sie gehen. Da kam das Weib hart vor Morgens und fiel nieder vor der Tür am Hause des Mannes, da ihr Herr innen war, und lag da, bis es licht ward. Da nun ihr Herr des Morgens aufstand und die Tür auftat am Hause und herausging, daß er seines Weges zöge, siehe, da lag sein Kebsweib vor der Tor des Hauses und ihre Hände auf der Schwelle. Er aber sprach zu ihr: Stehe auf, laß uns ziehen! Aber sie antwortete nicht. Da nahm er sie auf den Esel, machte sich auf und zog an seinen Ort. Als er nun heimkam, nahm er ein Messer und faßte sein Kebsweib und stockte sie mit Bein und mit allem in zwölf Stücke und sandte sie in alle Grenzen Israels. Wer das sah, der sprach: Solches ist nicht geschehen noch gesehen, seit der Zeit die Kinder Israel aus Ägyptenland gezogen sind, bis auf diesen Tag. Nun bedenkt euch über dem und gebt Rat und sagt an! D a zogen die Kinder Israel aus und versammelten sich zuhauf wie ein Mann, von Dan bis nach Berseba und vom Lande Gilead, zu dem HERRN nach Mizpa. Und traten zuhauf die Obersten des ganzen Volks aller Stämme Israels in der Gemeine GOttes, vierhunderttausend Mann zu Fuß, die das Schwert auszogen. Aber die Kinder Benjamin hörten, daß die Kinder Israel hinauf nach Mizpa gezogen waren. Und die Kinder Israel sprachen: Sagt, wie ist das Übel zugegangen? Da antwortete der Levit, des Weibes Mann, die erwürgt war, und sprach: Ich kam nach Gibea in Benjamin mit meinem Kebsweibe, über Nacht dazubleiben. Da machten sich wider mich auf die Bürger zu Gibea und umgaben mich im Hause des Nachts und gedachten mich zu erwürgen; und haben mein Kebsweib geschändet, daß sie gestorben ist. Da faßte ich mein Kebsweib und zerstückte sie und sandte es in alle Felder des Erbes Israels; denn sie haben einen Mutwillen und Torheit getan in Israel. Siehe, da seid ihr Kinder Israel alle; schafft euch Rat und tut hiezu! Da machte sich alles Volk auf wie ein Mann und sprach: Es soll niemand in seine Hütte gehen noch in sein Haus kehren, sondern das wollen wir jetzt tun wider Gibea: Laßt uns losen und nehmen zehn Mann von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend aus allen Stämmen Israels, daß sie Speise nehmen für das Volk, daß sie kommen und tun mit Gibea-Benjamin nach all ihrer Torheit, die sie in Israel getan haben. Also versammelten sich zu der Stadt alle Männer Israels wie ein Mann und verbanden sich. Und die Stämme Israels sandten Männer zu allen Geschlechtern Benjamins und ließen ihnen sagen: Was ist das für eine Bosheit, die bei euch geschehen ist? So gebt nun her die Männer, die bösen Buben zu Gibea, daß wir sie töten und das Übel aus Israel tun. Aber die Kinder Benjamin wollten nicht gehorchen der Stimme ihrer Brüder, der Kinder Israel, sondern sie versammelten sich aus den Städten nach Gibea, auszuziehen in den Streit wider die Kinder Israel. Und wurden des Tages gezählt die Kinder Benjamin aus den Städten sechsundzwanzigtausend Mann, die das Schwert auszogen, ohne die Bürger zu Gibea, deren wurden siebenhundert gezählt, auserlesene Männer. Und unter all diesem Volk waren siebenhundert Mann auserlesen, die link waren und konnten mit der Schleuder ein Haar treffen, daß sie nicht fehlten. Aber derer von Israel (ohne die von Benjamin) wurden gezählt vierhunderttausend Mann, die das Schwert führten, und alle streitbare Männer. Die machten sich auf und zogen hinauf zum Hause GOttes; und fragten GOtt und sprachen: Wer soll vor uns hinaufziehen, den Streit anzufahen mit den Kindern Benjamin? Der HERR sprach: Juda soll anfahen. Also machten sich die Kinder Israel des Morgens auf und lagerten sich vor Gibea. Und ein jedermann von Israel ging heraus, zu streiten mit Benjamin, und schickt en sich, zu streiten wider Gibea. Da fielen die Kinder Benjamin heraus aus Gibea und schlugen des Tages unter Israel zweiundzwanzigtausend zu Boden. Aber das Volk, der Mann von Israel, ermannete sich, und rüsteten sich, noch weiter zu streiten am selben Ort, da sie sich des vorigen Tages gerüstet hatten. Und die Kinder Israel zogen hinauf und weinten vor dem HERRN bis an den Abend; und fragten den HERRN und sprachen: Sollen wir mehr nahen, zu streiten mit den Kindern Benjamin, unsern Brüdern? Der HERR sprach: Zieht hinauf zu ihnen! Und da die Kinder Israel sich machten an die Kinder Benjamin des andern Tages, fielen die Benjaminiter heraus aus Gibea ihnen entgegen desselben Tages und schlugen von den Kindern Israel noch achtzehntausend zu Boden, die alle das Schwert führten. Da zogen alle Kinder Israel hinauf und alles Volk und kamen zum Hause GOttes und weinten; und blieben daselbst vor dem HERRN und fasteten den Tag bis zum Abend; und opferten Brandopfer und Dankopfer vor dem HERRN. Und die Kinder Israel fragten den HERRN (es war aber daselbst die Lade des Bundes GOttes zu derselben Zeit, und Pinehas, der Sohn Eleasars, Aarons Sohn, stand vor ihm zu derselben Zeit) und sprachen: Sollen wir mehr ausziehen, zu streiten mit den Kindern Benjamin, unsern Brüdern, oder soll ich ablassen? Der HERR sprach: Zieht hinauf; morgen will ich sie in eure Hände geben. Und die Kinder Israel bestellten einen Hinterhalt auf Gibea umher. Und zogen also die Kinder Israel hinauf des dritten Tages an die Kinder Benjamin und rüsteten sich an Gibea wie zuvor zweimal. Da fuhren die Kinder Benjamin heraus dem Volk entgegen und rissen sich von der Stadt und fingen an zu schlagen und zu verwunden vom Volk, wie zuvor zweimal, im Felde auf zwei Straßen, deren eine nach Bethel, die andere nach Gibea geht, bei dreißig Mann in Israel. Da gedachten die Kinder Benjamin: Sie sind geschlagen vor uns, wie vorhin. Aber die Kinder Israel sprachen: Laßt uns fliehen, daß wir sie von der Stadt reißen auf die Straße. Da machten sich auf alle Männer von Israel von ihrem Ort und rüsteten sich zu Baal-Thamar. Und der Hinterhalt Israels brach hervor an seinem Ort von der Höhle Gaba. Und kamen nach Gibea zehntausend Mann, auserlesen aus ganzem Israel, daß der Streit hart ward; sie wußten aber nicht, daß sie das Unglück treffen würde. Also schlug der HERR Benjamin vor den Kindern Israel, daß die Kinder Israel auf den Tag verderbten fünfundzwanzigtausend und hundert Mann in Benjamin, die alle das Schwert führten. Denn da die Kinder Benjamin sahen, daß sie geschlagen waren, gaben ihnen die Männer Israel Raum; denn sie verließen sich auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea bestellt hatten. Und der Hinterhalt eilete auch und brach hervor zu Gibea zu; und zog sich hinan und schlug die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwerts. Sie hatten aber eine Losung miteinander, die Männer von Israel und der Hinterhalt, mit dem Schwert über sie zu fallen, wenn der Rauch von der Stadt sich erhübe. Da nun die Männer von Israel sich wandten im Streit, und Benjamin anfing zu schlagen, und verwundeten in Israel bei dreißig Mann und gedachten, sie sind vor uns geschlagen, wie im vorigen Streit, da fing an sich zu erheben von der Stadt ein Rauch stracks über sich. Und Benjamin wandte sich hinter sich, und siehe, da ging die Stadt ganz auf gen Himmel. Und die Männer von Israel wandten sich auch um und erschreckten die Männer Benjamins; denn sie sahen, daß sie das Unglück treffen wollte; und wandten sich vor den Männern Israels auf den Weg zur Wüste. Aber der Streit folgte ihnen nach; dazu die von den Städten hineinkommen waren, die verderbten sie drinnen. Und sie umringten Benjamin und jagten ihm nach bis nach Menuah und zertraten sie bis vor Gibea, gegen der Sonnen Aufgang. Und es fielen von Benjamin achtzehntausend Mann, die alle streitbare Männer waren. Da wandten sie sich und flohen zu der Wüste, an den Fels Rimmon; aber auf derselben Straße schlugen sie fünftausend Mann; und folgten ihnen hinten nach bis nach Gideom und schlugen ihrer zweitausend. Und also fielen des Tages von Benjamin fünfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten und alle streitbare Männer waren. Nur sechshundert Mann wandten sich und flohen zur Wüste zum Fels Rimmon; und blieben im Fels Rimmon vier Monden. Und die Männer Israels kamen wieder zu den Kindern Benjamin und schlugen mit der Schärfe des Schwerts die in der Stadt, beide Leute und Vieh und alles, was man fand; und alle Städte, die man fand, verbrannte man mit Feuer. D ie Männer aber Israels hatten zu Mizpa geschworen und gesagt: Niemand soll seine Tochter den Benjaminitern zum Weibe geben. Und das Volk kam zu dem Hause GOttes und blieb da bis zu Abend vor GOtt; und huben auf ihre Stimme und weinten sehr und sprachen: O HErr, GOtt von Israel, warum ist das geschehen in Israel, daß heute eines Stammes von Israel weniger worden ist? Des andern Morgens machte sich das Volk frühe auf und baute da einen Altar und opferten Brandopfer und Dankopfer. Und die Kinder Israel sprachen: Wer ist irgend von den Stämmen Israels, der nicht mit der Gemeine ist heraufkommen zum HERRN? Denn es war ein großer Eid geschehen, daß, wer nicht hinaufkäme zum HERRN nach Mizpa, der sollte des Todes sterben. Und es reuete die Kinder Israel über Benjamin, ihre Brüder, und sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgebrochen. Wie wollen wir ihnen tun, daß die übrigen Weiber kriegen? Denn wir haben geschworen bei dem HERRN, daß wir ihnen von unsern Töchtern nicht Weiber geben. Und sprachen: Wer ist irgend von den Stämmen Israels, die nicht hinaufkommen sind zum HERRN nach Mizpa? Und siehe, da war niemand gewesen im Lager der Gemeine von Jabes in Gilead. Denn sie zählten das Volk, und siehe, da war kein Bürger da von Jabes in Gilead. Da sandte die Gemeine zwölftausend Mann dahin von streitbaren Männern; und geboten ihnen und sprachen: Geht hin und schlagt mit der Schärfe des Schwerts die Bürger zu Jabes in Gilead mit Weib und Kind. Doch also sollt ihr tun: Alles, was männlich ist, und alle Weiber, die beim Mann gelegen sind, verbannet. Und sie fanden bei den Bürgern zu Jabes in Gilead vierhundert Dirnen, die Jungfrauen und bei keinem Mann gelegen waren. Die brachten sie ins Lager nach Silo, die da liegt im Lande Kanaan. Da sandte die ganze Gemeine hin und ließ reden mit den Kindern Benjamin, die im Fels Rimmon waren, und riefen ihnen friedlich. Also kamen die Kinder Benjamin wieder zu derselben Zeit; und sie gaben ihnen die Weiber, die sie hatten erhalten von den Weibern zu Jabes in Gilead; und sie fanden keine mehr also. Da reuete es das Volk über Benjamin, daß der HERR einen Riß gemacht hatte in den Stämmen Israels. Und die Ältesten der Gemeine sprachen: Was wollen wir tun, daß die übrigen auch Weiber kriegen? Denn die Weiber in Benjamin sind vertilgt. Und sprachen: Die übrigen von Benjamin müssen ja ihr Erbe behalten, daß nicht ein Stamm ausgetilgt werde von Israel. Und wir können ihnen unsere Töchter nicht zu Weibern geben; denn die Kinder Israel haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, der den Benjaminitern ein Weib gibt! Und sie sprachen: Siehe, es ist ein Jahrfest des HERRN zu Silo, die zu mittergentwärts liegt gegen Bethel, gegen der Sonnen Aufgang, auf der Straße, da man hinaufgeht von Bethel nach Sichem; und von mittagwärts liegt sie gegen Libona. Und sie geboten den Kindern Benjamin und sprachen: Geht hin und lauert in den Weinbergen. Wenn ihr dann seht, daß die Töchter Silos heraus mit Reigen zum Tanz gehen, so fahrt hervor aus den Weinbergen, und nehme ein jeglicher ihm ein Weib von den Töchtern Silos und geht hin ins Land Benjamin. Wenn aber ihre Väter oder Brüder kommen, mit uns zu rechten, wollen wir zu ihnen sagen: Seid ihnen gnädig, denn wir haben sie nicht genommen mit Streit, sondern ihr wolltet sie ihnen nicht geben; die Schuld ist jetzt euer. Die Kinder Benjamin taten also und nahmen Weiber nach ihrer Zahl von den Reigen, die sie raubten; und zogen hin und wohnten in ihrem Erbteil; und bauten Städte und wohnten drinnen. Auch die Kinder Israel machten sich von dannen zu der Zeit, ein jeglicher zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und zogen von dannen aus, ein jeglicher zu seinem Erbteil. Zu der Zeit war kein König in Israel; ein jeglicher tat, was ihn recht deuchte. Z u der Zeit, da die Richter regierten, ward eine Teuerung im Lande. Und ein Mann von Bethlehem-Juda zog wallen in der Moabiter Land mit seinem Weibe und zwei Söhnen. Der hieß Elimelech und sein Weib Naemi, und seine zwei Söhne Mahlon und Chiljon, die waren Ephrather, von Bethlehem-Juda. Und da sie kamen ins Land der Moabiter, blieben sie daselbst. Und Elimelech, der Naemi Mann, starb, und sie blieb übrig mit ihren zwei Söhnen. Die nahmen moabitische Weiber. Eine hieß Arpa, die andere Ruth. Und da sie daselbst gewohnt hatten bei zehn Jahren, starben sie alle beide, Mahlon und Chiljon, daß das Weib überblieb beiden Söhnen und ihrem Manne. Da machte sie sich auf mit ihren zwei Schnüren und zog wieder aus der Moabiter Lande; denn sie hatte erfahren im Moabiter Lande, daß der HERR sein Volk hatte heimgesucht und ihnen Brot gegeben. Und ging aus von dem Ort, da sie gewesen war, und ihre beiden Schnüre mit ihr. Und da sie ging auf dem Wege, daß sie wiederkäme ins Land Juda, sprach sie zu ihren beiden Schnüren: Geht hin und kehrt um, eine jegliche zu ihrer Mutter Haus; der HERR tue an euch Barmherzigkeit, wie ihr an den Toten und an mir getan habt! Der HERR gebe euch, daß ihr Ruhe findet, eine jegliche in ihres Mannes Hause! Und küßte sie. Da huben sie ihre Stimme auf und weinten. Und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen. Aber Naemi sprach: Kehrt um, meine Töchter; warum wollt ihr mit mir gehen? Wie kann ich fürder Kinder in meinem Leibe haben, die eure Männer sein möchten? Kehrt um, meine Töchter, und geht hin; denn ich bin nun zu alt, daß ich einen Mann nehme. Und wenn ich spräche: Es ist zu hoffen, daß ich diese Nacht einen Mann nehme und Kinder gebäre, wie könnt ihr doch harren, bis sie groß würden? Wie wollt ihr verziehen, daß ihr nicht Männer solltet nehmen? Nicht, meine Töchter; denn mich jammert euer sehr, denn des HERRN Hand ist über mich ausgegangen. Da huben sie ihre Stimme auf und weinten noch mehr. Und Arpa küßte ihre Schwieger; Ruth aber blieb bei ihr. Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgewandt zu ihrem Volk und zu ihrem GOtt; kehre du auch um, deiner Schwägerin nach. Ruth antwortete: Rede mir nicht darein, daß ich dich verlassen sollte und von dir umkehren. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibest, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk und dein GOtt ist mein GOtt. Wo du stirbst, da sterbe ich auch; da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das: der Tod muß mich und dich scheiden. Als sie nun sah, daß sie fest im Sinne war, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, mit ihr davon zu reden. Also gingen die beiden miteinander bis sie nach Bethlehem kamen. Und da sie zu Bethlehem einkamen, regte sich die ganze Stadt über ihnen und sprach: Ist das die Naemi? Sie aber sprach zu ihnen: Heißt mich nicht Naemi, sondern Mara; denn der Allmächtige hat mich sehr betrübt. Voll zog ich aus, aber leer hat mich der HERR wieder heimgebracht. Warum heißt ihr mich denn Naemi, so mich doch der HERR gedemütigt und der Allmächtige betrübt hat? Es war aber um die Zeit, daß die Gerstenernte anging, da Naemi und ihre Schwiegertochter Ruth, die Moabitin, wiederkamen vom Moabiter Lande nach Bethlehem. E s war auch ein Mann, der Naemi Mannes Freund, von dem Geschlecht Elimelechs, mit Namen Boas, der war ein weidlicher Mann. Und Ruth, die Moabitin, sprach zu Naemi: Laß mich aufs Feld gehen und Ähren auflesen, dem nach, vor dem ich Gnade finde. Sie aber sprach zu ihr: Gehe hin, meine Tochter! Sie ging hin, kam und las auf, den Schnittern nach, auf dem Felde. Und es begab sich eben, daß dasselbe Feld war des Boas, der von dem Geschlecht Elimelechs war. Und siehe, Boas kam eben von Bethlehem und sprach zu den Schnittern: Der HERR mit euch! Sie antworteten: Der HERR segne dich! Und Boas sprach zu seinem Knaben, der über die Schnitter gestellt war: Wes ist die Dirne? Der Knabe, der über die Schnitter gestellt war, antwortete und sprach: Es ist die Dirne, die Moabitin, die mit Naemi wiederkommen ist von der Moabiter Lande. Denn sie sprach: Lieber, laß mich auflesen und sammeln unter den Garben, den Schnittern nach; und ist also kommen und da gestanden von Morgen an bis her und bleibt wenig daheim. Da sprach Boas zu Ruth: Hörest du es, meine Tochter? Du sollst nicht gehen auf einen andern Acker aufzulesen; und gehe auch nicht von hinnen, sondern halte dich zu meinen Dirnen; und siehe, wo sie schneiden im Felde, da gehe ihnen nach. Ich habe meinem Knaben geboten, daß dich niemand antaste. Und so dich dürstet, so gehe hin zu dem Gefäß und trinke, da meine Knaben schöpfen. Da fiel sie auf ihr Angesicht und betete an zur Erde und sprach zu ihm: Womit habe ich die Gnade gefunden vor deinen Augen, daß du mich erkennst, die ich doch fremd bin? Boas antwortete und sprach zu ihr: Es ist mir angesagt alles, was du getan hast an deiner Schwieger nach deines Mannes Tode: daß du verlassen hast deinen Vater und deine Mutter und dein Vaterland und bist zu einem Volk gezogen, das du zuvor nicht kanntest. Der HERR vergelte dir deine Tat; und müsse dein Lohn vollkommen sein bei dem HERRN, dem GOtt Israels, zu welchem du kommen bist, daß du unter seinen Flügeln Zuversicht hättest. Sie sprach: Laß mich Gnade vor deinen Augen finden, mein HErr; denn du hast mich getröstet und deine Magd freundlich angesprochen, so ich doch nicht bin als deiner Mägde eine. Boas sprach zu ihr: Wenn‘s Essenszeit ist, so mache dich hie herzu und iß des Brots und tunke deinen Bissen in den Essig. Und sie setzte sich zur Seite der Schnitter. Er aber legte ihr Sangen vor; und sie aß und ward satt und ließ über. Und da sie sich aufmachte zu lesen, gebot Boas seinen Knaben und sprach: Laßt sie auch zwischen den Garben lesen und beschämt sie nicht! Auch von den Haufen laßt überbleiben und laßt liegen, daß sie es auflese; und niemand schelte sie drum. Also las sie auf dem Felde bis zum Abend und schlug es aus, was sie aufgelesen hatte; und es war bei einem Epha Gerste. Und sie hob es auf und kam in die Stadt. Und ihre Schwieger sah es, was sie gelesen hatte. Da zog sie hervor und gab ihr, was ihr übriggeblieben war, davon sie satt war worden. Da sprach ihre Schwieger zu ihr: Wo hast du heute gelesen, und wo hast du gearbeitet? Gesegnet sei, der dich erkannt hat! Sie aber sagte es ihrer Schwieger, bei wem sie gearbeitet hätte, und sprach: Der Mann, bei dem ich heute gearbeitet habe, heißt Boas. Naemi aber sprach zu ihrer Schwiegertochter: Gesegnet sei er dem HERRN, denn er hat seine Barmherzigkeit nicht gelassen, beide an den Lebendigen und an den Toten. Und Naemi sprach zu ihr: Der Mann gehört uns zu und ist unser Erbe. Ruth, die Moabitin, sprach: Er sprach auch das zu mir: Du sollst dich zu meinen Knaben halten, bis sie mir alles eingeerntet haben. Naemi sprach zu Ruth, ihrer Schwiegertochter: Es ist besser, meine Tochter, daß du mit seinen Dirnen ausgehst, auf daß nicht jemand dir dreinrede auf einem andern Acker. Also hielt sie sich zu den Dirnen Boas, daß sie las, bis daß die Gerstenernte und Weizenernte aus war. Und kam wieder zu ihrer Schwieger. U nd Naemi, ihre Schwieger, sprach zu ihr: Meine Tochter, ich will dir Ruhe schaffen, daß dir‘s wohlgehe. Nun, der Boas, unser Freund, bei des Dirnen du gewesen bist, worfelt diese Nacht Gerste auf seiner Tenne. So bade dich und salbe dich und lege dein Kleid an und gehe hinab auf die Tenne, daß dich niemand kenne, bis man ganz gegessen und getrunken hat. Wenn er sich dann leget, so merke den Ort, da er sich hinlegt; und komm und decke auf zu seinen Füßen und lege dich, so wird er dir wohl sagen, was du tun sollst. Sie sprach zu ihr: Alles was du mir sagest, will ich tun. Sie ging hinab zur Tenne und tat alles, wie ihre Schwieger geboten hatte. U nd da Boas gegessen und getrunken hatte, ward sein Herz guter Dinge; und kam und legte sich hinter eine Mandel. Und sie kam leise und deckte auf zu seinen Füßen und legte sich. Da es nun Mitternacht ward, erschrak der Mann und erschütterte; und siehe, ein Weib lag zu seinen Füßen. Und er sprach: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Ruth, deine Magd. Breite deinen Flügel über deine Magd, denn du bist der Erbe. Er aber sprach: Gesegnet seist du dem HERRN, meine Tochter! Du hast eine bessere Barmherzigkeit hernach getan denn vorhin, daß du nicht bist den Jünglingen nachgegangen, weder reich noch arm. Nun, meine Tochter, fürchte dich nicht! Alles, was du sagst, will ich dir tun; denn die ganze Stadt meines Volks weiß, daß du ein tugendsam Weib bist. Nun, es ist wahr, daß ich der Erbe bin; aber es ist einer näher denn ich. Bleib über Nacht. Morgen, so er dich nimmt, wohl; gelüstet‘s ihn aber nicht, dich zu nehmen, so will ich dich nehmen, so wahr der HERR lebt. Schlaf bis morgen. Und sie schlief bis morgen zu seinen Füßen. Und sie stand auf, ehe denn einer den andern, kennen mochte; und er gedachte, daß nur niemand inne werde, daß ein Weib in die Tenne kommen sei! Und sprach: Lange her den Mantel, den du anhast, und halt ihn zu. Und sie hielt ihn zu. Und er maß sechs Maß Gerste und legte es auf sie. Und er kam in die Stadt. Sie aber kam zu ihrer Schwieger, die sprach: Wie steht es mit dir, meine Tochter? Und sie sagte ihr alles, was ihr der Mann getan hatte, und sprach: Diese sechs Maß Gerste gab er mir, denn er sprach: Du sollst nicht leer zu deiner Schwieger kommen. Sie aber sprach: Sei stille, meine Tochter, bis du erfährest, wo es hinaus will; denn der Mann wird nicht ruhen, er bringe es denn heute zu Ende. B oas ging hinauf ins Tor und setzte sich daselbst. Und siehe, da der Erbe vorüberging, redete Boas mit ihm und sprach: Komm und setze dich etwa hie oder da her. Und er kam und setzte sich. Und er nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sprach: Setzt euch her! Und sie setzten sich. Da sprach er zu dem Erben: Naemi, die vom Land der Moabiter wiederkommen ist, beut feil das Stück Feld, das unsers Bruders war, Elimelechs. Darum gedachte ich‘s vor deine Ohren zu bringen und zu sagen: Willst du es beerben, so kaufe es vor den Bürgern und vor den Ältesten meines Volks; willst du es aber nicht beerben, so sage mir‘s, daß ich‘s wisse; denn es ist kein Erbe ohne du und ich nach dir. Er sprach: Ich will‘s beerben. Boas sprach: Welches Tages du das Feld kaufst von der Hand Naemis, so mußt du auch Ruth, die Moabitin, des Verstorbenen Weib, nehmen, daß du dem Verstorbenen einen Namen erweckest auf sein Erbteil. Da sprach er: Ich mag es nicht beerben, daß ich nicht vielleicht mein Erbteil verderbe. Beerbe du, was ich beerben soll; denn ich mag es nicht beerben. Es war aber von alters her eine solche Gewohnheit in Israel: Wenn einer ein Gut nicht beerben noch erkaufen wollte, auf daß allerlei Sache bestünde, so zog er seinen Schuh aus und gab ihn dem andern; das war das Zeugnis in Israel. Und der Erbe sprach zu Boas: Kaufe du es; und zog seinen Schuh aus. Und Boas sprach zu den Ältesten und zu allem Volk: Ihr seid heute zeugen, daß ich alles gekauft habe, was Elimelechs gewesen ist, und alles, was Chiljons und Mahlons, von der Hand Naemis. Dazu auch Ruth, die Moabitin, Mahlons Weib, nehme ich zum Weibe, daß ich dem Verstorbenen einen Namen erwecke auf sein Erbteil, und sein Name nicht ausgerottet werde unter seinen Brüdern und aus dem Tor seines Orts; zeugen seid ihr des heute. Und alles Volk, das im Tor war, samt den Ältesten sprachen: Wir sind zeugen. Der HERR mache das Weib, das in dein Haus kommt, wie Rahel und Lea, die beide das Haus Israel gebaut haben; und wachse sehr in Ephratha und werde gepreist zu Bethlehem! Und dein Haus werde wie das Haus Perez, den Thamar Juda gebar, von dem Samen, den dir der HERR geben wird von dieser Dirne. A lso nahm Boas die Ruth, daß sie sein Weib ward. Und da er bei ihr lag, gab ihr der HErr, daß sie schwanger ward, und gebar einen Sohn. Da sprachen die Weiber zu Naemi: Gelobt sei der HErr, der dir nicht hat lassen abgehen einen Erben zu dieser Zeit, daß sein Name in Israel bliebe. Der wird dich erquicken und dein Alter versorgen. Denn deine Schwiegertochter, die dich geliebt hat, hat ihn geboren, welche dir besser ist denn sieben Söhne. Und Naemi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoß und ward seine Wärterin. Und ihre Nachbarinnen gaben ihm einen Namen und sprachen: Naemi ist ein Kind geboren; und hießen ihn Obed, der ist der Vater Isais, welcher ist Davids Vater. D ies ist das Geschlecht Perez: Perez zeugte Hezron; Hezron zeugte Ram; Ram zeugte Amminadab; Amminadab zeugte Nahesson; Nahesson zeugte Salma; Salma zeugte Boas; Boas zeugte Obed; Obed zeugte Isai; Isai zeugte David. E s war ein Mann von Ramathaim-Zophim, vom Gebirge Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohns Elihus, des Sohns Thohus, des Sohns Zuphs, welcher von Ephrath war. Und er hatte zwei Weiber; eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder, und Hanna hatte keine Kinder. Und derselbe Mann ging hinauf von seiner Stadt zu seiner Zeit, daß er anbetete und opferte dem HERRN Zebaoth zu Silo. Daselbst waren aber Priester des HERRN Hophni und Pinehas, die zwei Söhne Elis. Da es nun eines Tages kam, daß Elkana opferte, gab er seinem Weibe Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern Stücke. Aber Hanna gab er ein Stück traurig; denn er hatte Hanna lieb; aber der HERR hatte ihren Leib verschlossen. Und ihre Widerwärtige betrübte sie und trotzte ihr sehr, daß der HERR ihren Leib verschlossen hätte. Also ging es alle Jahre, wenn sie hinaufzog zu des HERRN Haus, und betrübte sie also; so weinte sie dann und aß nichts. Elkana aber, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinest du, und warum ißt du nichts, und warum gehabt sich dein Herz so übel? Bin ich dir nicht besser denn zehn Söhne? Da stand Hanna auf, nachdem sie gegessen hatte zu Silo und getrunken. (Eli aber, der Priester, saß auf einem Stuhl an der Pfoste des Tempels des HERRN.) Und sie war von Herzen betrübt und betete zum HERRN und weinte. Und gelobte ein Gelübde und sprach: HERR Zebaoth, wirst du deiner Magd Elend ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem HERRN geben sein Leben lang, und soll kein Schermesser auf sein Haupt kommen. Und da sie lange betete vor dem HERRN, hatte Eli acht auf ihren Mund. Denn Hanna redete in ihrem Herzen; allein ihre Lippen regten sich, und ihre Stimme hörte man nicht. Da meinte Eli, sie wäre trunken, und sprach zu ihr: Wie lange willst du trunken sein? Laß den Wein von dir kommen, den du bei dir hast! Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr, ich bin ein betrübt Weib. Wein und stark Getränke hab ich nicht getrunken, sondern habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet. Du wollest deine Magd nicht achten wie ein loses Weib; denn ich habe aus meinem großen Kummer und Traurigkeit geredet bisher. Eli antwortete und sprach: Gehe hin mit Frieden! Der GOtt Israels wird dir geben deine Bitte, die du von ihm gebeten hast. Sie sprach: Laß deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Also ging das Weib hin ihres Weges und aß und sah nicht mehr so traurig. Und des Morgens frühe machten sie sich auf, und da sie angebetet hatten vor dem HERRN, kehrten sie wieder um und kamen heim nach Ramath. Und Elkana erkannte sein Weib Hanna; und der HERR gedachte an sie. U nd da etliche Tage um waren, ward sie schwanger und gebar einen Sohn und hieß ihn Samuel; denn ich habe ihn von dem HERRN gebeten. Und da der Mann Elkana hinaufzog mit seinem ganzen Hause, daß er dem HERRN opferte das Opfer zur Zeit gewöhnlich, und sein Gelübde, zog Hanna nicht mit hinauf, sondern sprach zu ihrem Manne: Bis der Knabe entwöhnt werde, so will ich ihn bringen, daß er vor dem HERRN erscheine und bleibe daselbst ewiglich. Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: So tue, wie dir‘s gefällt; bleibe, bis du ihn entwöhnest; der HERR bestätige aber, was er geredet hat! Also blieb das Weib und säugte ihren Sohn, bis daß sie ihn entwöhnete. Und brachte ihn mit ihr hinauf, nachdem sie ihn entwöhnt hatte, mit drei Farren, mit einem Epha Mehl und einer Flasche Weins; und brachte ihn in das Haus des HERRN zu Silo. Der Knabe aber war noch jung. Und sie schlachteten einen Farren und brachten den Knaben zu Eli. Und sie sprach: Ach, mein Herr, so wahr deine Seele lebt, mein Herr, ich bin das Weib, das hie bei dir stand und bat den HERRN, da ich um diesen Knaben bat. Nun hat der HERR meine Bitte gegeben, die ich von ihm bat. Darum gebe ich ihn dem HERRN wieder sein Leben lang, weil er vom HERRN erbeten ist. Und sie beteten daselbst den HERRN an. U nd Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem HERRN, mein Horn ist erhöht in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde; denn ich freue mich deines Heils. Es ist niemand heilig, wie der HErr; außer dir ist keiner; und ist kein Hort, wie unser GOtt ist. Laßt euer groß Rühmen und Trotzen, laßt aus eurem Munde das Alte; denn der HERR ist ein GOtt, der es merkt, und läßt solch Vornehmen nicht gelingen. Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke. Die da satt waren, sind ums Brot verkauft worden, und die Hunger litten, hungert nicht mehr, bis daß die Unfruchtbare sieben gebar, und die viel Kinder hatte, abnahm. Der HERR tötet und macht lebendig, führt in die Hölle und wieder heraus. Der HERR macht arm und macht reich; erniedrigt und erhöht. Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus dem Kot, daß er ihn setze unter die Fürsten und den Stuhl der Ehren erben lasse. Denn der Welt Ende sind des HERRN, und er hat den Erdboden drauf gesetzt. Er wird behüten die Füße seiner Heiligen; aber die Gottlosen müssen zunichte werden in Finsternis; denn viel Vermögen hilft doch niemand. Die mit dem HERRN hadern, müssen zugrunde gehen; über ihnen wird er donnern im Himmel. Der HERR wird richten der Welt Ende und wird Macht geben seinem Könige und erhöhen das Horn seines Gesalbten. Elkana aber ging hin nach Ramath in sein Haus, und der Knabe war des HERRN Diener vor dem Priester Eli. A ber die Söhne Elis waren böse Buben; die fragten nicht nach dem HERRN, noch nach dem Recht der Priester an das Volk. Wenn jemand etwas opfern wollte, so kam des Priesters Knabe, weil das Fleisch kochte, und hatte eine Kreuel mit drei Zacken in seiner Hand; und stieß in den Tiegel, oder Kessel, oder Pfanne, oder Topf; und was er mit der Kreuel hervorzog, das nahm der Priester davon. Also taten sie dem ganzen Israel, die daselbst hinkamen zu Silo. Desselbengleichen, ehe denn sie das Fett anzündeten, kam des Priesters Knabe und sprach zu dem, der das Opfer brachte: Gib mir das Fleisch, dem Priester zu braten; denn er will nicht gekocht Fleisch von dir nehmen, sondern roh. Wenn dann jemand zu ihm sagte: Laß das Fett anzünden, wie sich‘s heute gebührt, und nimm danach, was dein Herz begehrt, so sprach er zu ihm: Du sollst mir‘s jetzt geben; wo nicht, so will ich‘s mit Gewalt nehmen. Darum war die Sünde der Knaben sehr groß vor dem Herrn; denn die Leute lästerten das Speisopfer des HERRN. Samuel aber war ein Diener vor dem HERRN; und der Knabe war umgürtet mit einem leinenen Leibrock. Dazu machte ihm seine Mutter einen kleinen Rock und brachte ihn ihm hinauf zu seiner Zeit, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, zu opfern die Opfer zu seiner Zeit. Und Eli segnete Elkana und sein Weib und sprach: Der HERR gebe dir Samen von diesem Weibe um die Bitte, die sie vom HERRN gebeten hat. Und sie gingen an ihren Ort. Und der HERR suchte Hanna heim, daß sie schwanger ward; und gebar drei Söhne und zwei Töchter. Aber Samuel, der Knabe, nahm zu bei dem HERRN. Eli aber war sehr alt und erfuhr alles, was seine Söhne taten dem ganzen Israel, und daß sie schliefen bei den Weibern, die da dienten vor der Tür der Hütte des Stifts. Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr solches? Denn ich höre euer böses Wesen von diesem ganzen Volk. Nicht, meine Kinder das ist nicht ein gut Geschrei, das ich höre. Ihr macht des HERRN Volk übertreten. Wenn jemand wider einen Menschen sündigt, so kann‘s der Richter schlichten. Wenn aber jemand wider den HERRN sündigt, wer kann für ihn bitten? Aber sie gehorchten ihres Vaters Stimme nicht, denn der HERR hatte Willen, sie zu töten. Aber der Knabe Samuel ging und nahm zu; und war angenehm bei dem HERRN und bei den Menschen. E s kam aber ein Mann GOttes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Ich habe mich offenbart deines Vaters Hause, da sie noch in Ägypten waren in Pharaos Hause, und habe ihn daselbst mir erwählt vor allen Stämmen Israels zum Priestertum, daß er opfern sollte auf meinem Altar und Räuchwerk anzünden und den Leibrock vor mir tragen; und habe deines Vaters Hause gegeben alle Feuer der Kinder Israel. Warum löckest du denn wider meine Opfer und Speisopfer, die ich geboten habe in der Wohnung? Und du ehrest deine Söhne mehr denn mich, daß ihr euch mästet von dem Besten aller Speisopfer meines Volks Israel. Darum spricht der HErr, der GOtt Israels: Ich habe geredet, dein Haus und deines Vaters Haus sollten wandeln vor mir ewiglich. Aber nun spricht der HERR: Es sei ferne von mir, sondern wer mich ehret, den will ich auch ehren; wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden. Siehe, es wird die Zeit kommen, daß ich will entzweibrechen deinen Arm und den Arm deines Vaters Hauses, daß kein Alter sei in deinem Hause. Und wirst sehen deinen Widerwärtigen in der Wohnung in allerlei Gut, das Israel geschehen wird; und wird kein Alter sein in deines Vaters Hause ewiglich. Doch will ich aus dir niemand von meinem Altar ausrotten, auf daß deine Augen verschmachten und deine Seele sich gräme; und alle Menge deines Hauses sollen sterben, wenn sie Männer worden sind. Und das soll dir ein Zeichen sein, das über deine zwei Söhne, Hophni und Pinehas, kommen wird: auf einen Tag werden sie beide sterben. Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der soll tun, wie es meinem Herzen und meiner Seele gefällt; dem will ich ein beständig Haus bauen, daß er vor meinem Gesalbten wandle immerdar. Und wer übrig ist von deinem Hause, der wird kommen und vor jenem niederfallen um einen silbernen Pfennig und Stück Brots und wird sagen: Lieber, laß mich zu einem Priesterteil, daß ich einen Bissen Brot esse. U nd da Samuel, der Knabe, dem HERRN diente unter Eli, war des HERRN Wort teuer zu derselben Zeit, und war wenig Weissagung. Und es begab sich, zur selben Zeit lag Eli an seinem Ort, und seine Augen fingen an dunkel zu werden, daß er nicht sehen konnte. Und Samuel hatte sich gelegt im Tempel des HERRN, da die Lade GOttes war, ehe denn die Lampe GOttes verlosch. Und der HERR rief Samuel. Er aber antwortete: Siehe, hie bin ich. Und lief zu Eli und sprach: Siehe, hie bin ich, du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe dich nicht gerufen; gehe wieder hin und lege dich schlafen. Und er ging hin und legte sich schlafen. Der HERR rief abermal: Samuel! Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: Siehe, hie bin ich, du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn; gehe wieder hin und lege dich schlafen. Aber Samuel kannte den HERRN noch nicht, und des HERRN Wort war ihm noch nicht offenbaret. Und der HERR rief Samuel aber zum drittenmal. Und er stand auf und ging zu Eli und sprach: Siehe, hie bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, daß der HERR dem Knaben rief, und sprach zu ihm: Gehe wieder hin und lege dich schlafen; und so du gerufen wirst, so sprich: Rede, HErr; denn dein Knecht hört. Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort. Da kam der HERR und trat dahin und rief wie vormals: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört. Und der HERR sprach zu Samuel: Siehe, ich tue ein Ding in Israel, daß, wer das hören wird, dem werden seine beiden Ohren gellen. An dem Tage will ich erwecken über Eli, was ich wider sein Haus geredet habe; ich will‘s anfahen und vollenden. Denn ich hab‘s ihm angesagt, daß ich Richter sein will über sein Haus ewiglich um der Mißtat willen, daß er wußte, wie seine Kinder sich schändlich hielten, und hatte nicht einmal sauer dazu gesehen. Darum habe; ich dem Hause Eli geschworen, daß diese Mißtat des Hauses Eli soll nicht versöhnt werden weder mit Opfer noch mit Speisopfer ewiglich. Und Samuel lag bis an den Morgen; und tat die Tür auf am Hause des HERRN. Samuel aber fürchtete sich, das Gesicht Eli anzusagen. Da rief ihm Eli und sprach: Samuel, mein Sohn! Er antwortete: Siehe, hie bin ich. Er sprach: Was ist das Wort, das dir gesagt ist? Verschweige mir nichts. GOtt tue dir dies und das, wo du mir etwas verschweigest, das dir gesagt ist! Da sagte es ihm Samuel alles an und verschwieg ihm nichts. Er aber sprach: Es ist der HErr; er tue, was ihm wohlgefällt! S amuel aber nahm zu, und der HERR war mit ihm; und fiel keines unter allen seinen Worten auf die Erde. Und ganz Israel, von Dan an bis nach Berseba, erkannte, daß Samuel ein treuer Prophet des HERRN war. Und der HERR erschien hinfort zu Silo; denn der HERR war Samuel offenbart worden zu Silo durch das Wort des HERRN. U nd Samuel fing an zu predigen dem ganzen Israel. Israel aber zog aus den Philistern entgegen in den Streit; und lagerten sich bei Eben-Ezer. Die Philister aber hatten sich gelagert zu Aphek und rüsteten sich gegen Israel. Und der Streit teilte sich weit. Und Israel ward vor den Philistern geschlagen, und schlugen in der Ordnung im Felde bei viertausend Mann. Und da das Volk ins Lager kam, sprachen die Ältesten Israels: Warum hat uns der HERR heute schlagen lassen vor den Philistern? Laßt uns zu uns nehmen die Lade des Bundes des HERRN von Silo und laßt sie, unter uns kommen, daß sie uns helfe von der Hand unserer Feinde. Und das Volk sandte nach Silo und ließ von dannen holen die Lade des Bundes des HERRN Zebaoth, der über den Cherubim sitzet. Und waren da die zwei Söhne Elis mit der Lade des Bundes GOttes, Hophni und Pinehas. Und da die Lade des Bundes des HERRN in das Lager kam, jauchzete das ganze Israel mit einem großen Jauchzen, daß die Erde erschallete. Da aber die Philister hörten das Geschrei solches Jauchzens, sprachen sie: Was ist das Geschrei solches großen Jauchzens in der Ebräer Lager? Und da sie erfuhren, daß die Lade des HERRN ins Lager kommen wäre, fürchteten sie sich und sprachen: GOtt ist ins Lager kommen; und sprachen weiter: Wehe uns! denn es ist vorhin nicht also gestanden. Wehe uns! Wer will uns erretten von der Hand dieser mächtigen Götter? Das sind die Götter, die Ägypten schlugen mit allerlei Plage in der Wüste. So seid nun getrost und Männer, ihr Philister, daß ihr nicht dienen müßt den Hebräern, wie sie euch gedient haben. Seid Männer und streitet! Da stritten die Philister, und Israel ward geschlagen, und ein jeglicher floh in seine Hütte. Und es war eine sehr große Schlacht, daß aus Israel fielen dreißigtausend Mann Fußvolks. U nd die Lade GOttes ward genommen, und die zwei Söhne Elis, Hophni und Pinehas, starben. Da lief einer von Benjamin aus dem Heer und kam nach Silo desselben Tages; und hatte seine Kleider zerrissen und hatte Erde auf sein Haupt gestreuet. Und siehe, als er hineinkam, saß Eli auf dem Stuhl, daß er auf den Weg sähe; denn sein Herz war zaghaft über der Lade GOttes. Und da der Mann in die Stadt kam, sagte er‘s an; und die ganze Stadt schrie. Und da Eli das laute Schreien hörte, fragte er: Was ist das für ein laut Getümmel? Da kam der Mann eilend und sagte es Eli an. (Eli aber war achtundneunzig Jahre alt, und seine Augen waren dunkel, daß er nicht sehen konnte.) Der Mann aber sprach zu Eli: Ich komme und bin heute aus dem Heer geflohen. Er aber sprach: Wie geht es zu, mein Sohn? Da antwortete der Verkündiger und sprach: Israel ist geflohen vor den Philistern, und ist eine große Schlacht im Volk geschehen; und deine zwei Söhne, Hophni und Pinehas, sind gestorben; dazu die Lade GOttes ist genommen. Da er aber der Lade GOttes gedachte, fiel er zurück vom Stuhl am Tor und brach seinen Hals entzwei und starb; denn er war alt und ein schwerer Mann. Er richtete aber Israel vierzig Jahre. Seine Schwiegertochter aber, Pinehas Weib, war schwanger und sollte schier geliegen. Da sie das Gerücht hörte, daß die Lade GOttes genommen und ihr Schwäher und Mann tot wäre, krümmete sie sich und gebar, denn es kam sie ihr Wehe an. Und da sie jetzt starb, sprachen die Weiber, die neben ihr standen: Fürchte dich nicht, du hast einen jungen Sohn. Aber sie antwortete nichts und nahm‘s auch nicht zu Herzen. Und sie hieß den Knaben Ikabod und sprach: Die Herrlichkeit ist dahin von Israel; weil die Lade GOttes genommen war und ihr Schwäher und ihr Mann. Und sprach abermal: Die Herrlichkeit ist dahin von Israel; denn die Lade GOttes ist genommen. D ie Philister aber nahmen die Lade GOttes und brachten sie von Eben-Ezer nach Asdod, in das Haus Dagons, und stellten sie neben Dagon. Und da die von Asdod des andern Morgens frühe aufstanden, fanden sie Dagon auf seinem Antlitz liegen auf der Erde vor der Lade des HERRN. Aber sie nahmen den Dagon und setzten ihn wieder an seinen Ort. Da sie aber des andern Morgens frühe aufstanden, fanden sie Dagon abermal auf seinem Antlitz liegen auf der Erde vor der Lade des HERRN, aber sein Haupt und seine beiden Hände abgehauen auf der Schwelle, daß der Rumpf allein drauf lag. Darum treten die Priester Dagons und alle, die in Dagons Haus gehen, nicht auf die Schwelle Dagons zu Asdod bis auf diesen Tag. Aber die Hand des HERRN ward schwer über die von Asdod und verderbte sie und schlug Asdod und alle ihre Grenzen an heimlichen Orten. Da aber die Leute zu Asdod sahen, daß es so zuging, sprachen sie: Laßt die Lade des GOttes Israels nicht bei uns bleiben; denn seine Hand ist zu hart über uns und unsern GOtt Dagon. Und sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des GOttes Israels machen? Da antworteten sie: Laßt die von Gath die Lade des GOttes Israels umhertragen. Und sie trugen die Lade des GOttes Israels umher. Da sie aber dieselbe umhertrugen, ward durch die Hand des HERRN in der Stadt ein sehr großer Rumor, und schlug die Leute in der Stadt, beide klein und groß, und kriegten heimliche Plage an heimlichen Orten. Da sandten sie die Lade des HERRN nach Ekron. Da aber die Lade GOttes nach Ekron kam, schrieen die von Ekron: Sie haben die Lade GOttes umhergetragen zu mir, daß sie mich töte und mein Volk. Da sandten sie hin und versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: Sendet die Lade des GOttes Israels wieder an ihren Ort, daß sie mich und mein Volk nicht töte. Denn die Hand GOttes machte einen sehr großen Rumor mit Würgen in der ganzen Stadt. Und welche Leute nicht starben, die wurden geschlagen an heimlichen Orten, daß das Geschrei der Stadt auf gen Himmel ging. A lso war die Lade des HERRN sieben Monde im Lande der Philister. Und die Philister riefen ihren Priestern und Weissagern und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des HERRN machen? Lehrt uns, womit sollen wir sie an ihren Ort senden? Sie sprachen: Wollt ihr die Lade des GOttes Israels senden, so sendet sie nicht leer, sondern sollt ihr vergelten ein Schuldopfer, so werdet ihr gesund werden und wird euch kund werden, warum seine Hand nicht von euch läßt. Sie aber sprachen: Welches ist das Schuldopfer, das wir ihm geben sollen? Sie antworteten: Fünf güldene Ärse und fünf güldene Mäuse nach der Zahl der fünf Fürsten der Philister; denn es ist einerlei Plage gewesen über euch alle und über eure Fürsten. So müßt ihr nun machen gleiche Gestalt euren Ärsen und euren Mäusen, die euer Land verderbt haben, daß ihr dem GOtt Israels die Ehre gebet; vielleicht wird seine Hand leichter werden über euch und über euren GOtt und über euer Land. Warum verstockt ihr euer Herz, wie die Ägypter und Pharao ihr Herz verstockten? Ist‘s nicht also, da er sich an ihnen beweisete, ließen sie sie fahren, daß sie hingingen? So nehmt nun und macht einen neuen Wagen und zwei junge säugende Kühe, auf die nie kein Joch kommen ist, und spannt sie an den Wagen und laßt ihre Kälber hinter ihnen daheim bleiben. Und nehmt die Lade des HERRN und legt sie auf den Wagen; und die güldenen Kleinode, die ihr ihm zum Schuldopfer gebt, tut in ein Kästlein neben ihre Seiten und sendet sie hin und laßt sie gehen. Und seht ihr zu. Geht sie hinauf dem Wege ihrer Grenze nach Beth-Semes, so hat er uns all das große Übel getan. Wo nicht, so werden wir wissen, daß seine Hand uns nicht gerührt hat, sondern es ist uns ohngefähr widerfahren. Die Leute taten also und nahmen zwei junge säugende Kühe und spanneten sie an einen Wagen und behielten ihre Kälber daheim. Und legten die Lade des HERRN auf den Wagen und das Kästlein mit den güldenen Mäusen und mit den Bildern ihrer Ärse. Und die Kühe gingen stracks Weges zu Beth-Semes zu auf einer Straße; und gingen und blöketen und wichen nicht, weder zur Rechten noch zur Linken. Und die Fürsten der Philister gingen ihnen nach bis an die Grenze Beth-Semes. Die Beth-Semiter aber schnitten eben in der Weizenernte im Grunde; und huben ihre Augen auf und sahen die Lade und freueten sich, dieselbe zu sehen. Der Wagen aber kam auf den Acker Josuas, des Beth-Semiters, und stand daselbst stille. Und war ein großer Stein daselbst. Und sie spalteten das Holz vom Wagen und opferten die Kühe dem HERRN zum Brandopfer. Die Leviten aber huben die Lade des HERRN herab und das Kästlein, das neben dran war, darinnen die güldenen Kleinode waren, und setzten sie auf den großen Stein. Aber die Leute zu Beth-Semes opferten dem HERRN desselben Tages Brandopfer und andere Opfer. Da aber die fünf Fürsten der Philister zugesehen hatten, zogen sie wiederum nach Ekron desselben Tages. Dies sind aber die güldenen Ärse, die die Philister dem HERRN zum Schuldopfer gaben: Asdod einen, Gasa einen, Asklon einen, Gath einen und Ekron einen. Und güldene Mäuse nach der Zahl aller Städte der Philister unter den fünf Fürsten, beide der gemauerten Städte und Dörfer, und bis an das große Abel, darauf sie die Lade des HERRN ließen, bis auf diesen Tag, auf dem Acker Josuas, des Beth-Semiters. U nd etliche zu Beth-Semes wurden geschlagen, darum daß sie die Lade des HERRN gesehen hatten. Und er schlug des Volks fünfzigtausend und siebzig Mann. Da trug das Volk Leid, daß der HERR so eine große Schlacht im Volk getan hatte. Und die Leute zu Beth-Semes sprachen: Wer kann stehen vor dem HERRN, solchem heiligen GOtt? und zu wem soll er von uns ziehen? Und sie sandten Boten zu den Bürgern Kiriath-Jearims, und ließen ihnen sagen: Die Philister haben die Lade des HERRN wiedergebracht; kommt herab und holt sie zu euch hinauf. A lso kamen die Leute von Kiriath-Jearim und holten die Lade des HERRN hinauf und brachten sie ins Haus Abinadabs zu Gibea; und seinen Sohn Eleasar heiligten sie, daß er der Lade des HERRN hütete. Und von dem Tage an, da die Lade des HERRN zu Kiriath-Jearim blieb, verzog sich die Zeit so lange, bis zwanzig Jahre wurden; und das ganze Haus Israel weinte vor dem HERRN. Samuel aber sprach zu dem ganzen Hause Israel: So ihr euch mit ganzem Herzen bekehrt zu dem HERRN, so tut von euch die fremden Götter und Astharoth und richtet euer Herz zu dem HERRN und dient ihm allein, so wird er euch erretten aus der Philister Hand. Da taten die Kinder Israel von sich Baalim und Astharoth und dienten dem HERRN allein. Samuel aber sprach: Versammelt das ganze Israel nach Mizpa, daß ich für euch bitte zum HERRN. Und sie kamen zusammen nach Mizpa und schöpften Wasser und gossen es aus vor dem HERRN; und fasteten denselben Tag und sprachen daselbst: Wir haben dem HERRN gesündigt. Also richtete Samuel die Kinder Israel zu Mizpa. Da aber die Philister hörten, daß die Kinder Israel zusammenkommen waren nach Mizpa, zogen die Fürsten der Philister hinauf wider Israel. Da das die Kinder Israel hörten, fürchteten sie sich vor den Philistern und sprachen zu Samuel: Laß nicht ab, für uns zu schreien zu dem HERRN, unserm GOtt, daß er uns helfe aus der Philister Hand. Samuel nahm ein Milchlämmlein und opferte dem HERRN ein ganz Brandopfer und schrie zum HERRN für Israel; und der HERR erhörte ihn. Und indem Samuel das Brandopfer opferte, kamen die Philister herzu, zu streiten wider Israel. Aber der HERR ließ donnern einen großen Donner über die Philister desselben Tages und schreckte sie, daß sie vor Israel geschlagen wurden. Da zogen die Männer Israels aus von Mizpa und jagten die Philister und schlugen sie bis unter Beth-Kar. D a nahm Samuel einen Stein und setzte ihn zwischen Mizpa und Sen; und hieß ihn Eben-Ezer und sprach: Bis hieher hat uns der HERR geholfen. Also wurden die Philister gedämpft und kamen nicht mehr in die Grenze Israels; und die Hand des HERRN war wider die Philister, solange Samuel lebte. Also wurden Israel die Städte wieder, die die Philister ihnen genommen hatten, von Ekron an bis nach Gath samt ihren Grenzen; die errettete Israel von der Hand der Philister; denn Israel hatte Frieden mit den Amoritern. S amuel aber richtete Israel sein Leben lang. Und zog jährlich umher zu Bethel und Gilgal und Mizpa. Und wenn er Israel an allen diesen Orten gerichtet hatte, kam er wieder nach Ramath, denn da war sein Haus; und richtete Israel daselbst und baute dem HERRN daselbst einen Altar. D a aber Samuel alt ward, setzte er seine Söhne zu Richtern über Israel. Sein erstgeborner Sohn hieß Joel und der andere Abia; und waren Richter zu Berseba. Aber seine Söhne wandelten nicht in seinem Wege, sondern neigten sich zum Geiz und nahmen Geschenk und beugeten das Recht. Da versammelten sich alle Ältesten in Israel und kamen nach Ramath zu Samuel. Und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt worden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen; so setze nun einen König über uns, der uns richte, wie alle Heiden haben. Das gefiel Samuel übel, daß sie sagten: Gib uns einen König, der uns richte. Und Samuel betete vor dem HERRN. Der HERR aber sprach zu Samuel: Gehorche der Stimme des Volks in allem, das sie zu dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, daß ich nicht soll König über sie sein. Sie tun dir, wie sie immer getan haben von dem Tage an, da ich sie aus Ägypten führte; bis auf diesen Tag, und haben mich verlassen und andern Göttern gedient. So gehorche nun ihrer Stimme. Doch bezeuge ihnen und verkündige ihnen das Recht des Königs, der über sie herrschen wird. U nd Samuel sagte alle Worte des HERRN dem Volk, das von ihm einen König forderte. Das wird des Königs Recht sein, der über euch herrschen wird: Eure Söhne wird er nehmen zu seinem Wagen und Reitern, die vor seinem Wagen her traben, und zu Hauptleuten über tausend und über fünfzig und zu Ackerleuten, die ihm seinen Acker bauen, und zu Schnittern in seiner Ernte, und daß sie seinen Harnisch, und was zu seinem Wagen gehört, machen. Eure Töchter aber wird er nehmen, daß sie Apothekerinnen, Köchinnen und Bäckerinnen seien. Eure besten Äcker und Weinberge und Ölgärten wird er nehmen und seinen Knechten geben. Dazu von eurer Saat und Weinbergen wird er den Zehnten nehmen und seinen Kämmerern und Knechten geben. Und eure Knechte und Mägde und eure feinsten Jünglinge und eure Esel wird er nehmen und seine Geschäfte damit ausrichten. Von euren Herden wird er den Zehnten nehmen, und ihr müßt seine Knechte sein. Wenn ihr dann schreien werdet zu der Zeit über euren König, den ihr euch erwählt habt; so wird euch der HERR zu derselben Zeit nicht erhören. Aber das Volk weigerte sich, zu gehorchen der Stimme Samuels, und sprachen: Mitnichten, sondern es soll ein König über uns sein, daß wir seien auch wie alle andern Heiden, daß uns unser König richte und vor uns her ausziehe, wenn wir unsere Kriege führen. Da gehorchte Samuel alle dem, das das Volk sagte, und sagte es vor den Ohren des HERRN. Der HERR aber sprach zu Samuel: Gehorche ihrer Stimme und mache ihnen einen König! Und Samuel sprach zu den Männern Israels: Geht hin, ein jeglicher in seine Stadt! E s war aber ein Mann von Benjamin mit Namen Kis, ein Sohn Abiels, des Sohns Zerors, des Sohns Bechoraths, des Sohns Apiahs, des Sohns eines Mannes Jemini, ein weidlicher Mann. Der hatte einen Sohn mit Namen Saul; der war ein junger feiner Mann, und war kein feinerer unter den Kindern Israel, eines Hauptes länger denn alles Volk. Es hatte aber Kis, der Vater Sauls, seine Eselinnen verloren; und er sprach zu seinem Sohne Saul: Nimm der Knaben einen mit dir, mache dich auf, gehe hin und suche die Eselinnen! Und er ging durch das Gebirge Ephraim und durch das Land Salisa, und fanden sie nicht; sie gingen durch das Land Saalim, und sie waren nicht da; sie gingen durchs Land Jemini und fanden sie nicht. Da sie aber kamen ins Land Zuph, sprach Saul zu dem Knaben, der mit ihm war: Komm, laß uns wieder heimgehen; mein Vater möchte von den Eselinnen lassen und für uns sorgen. Er aber sprach: Siehe, es ist ein berühmter Mann GOttes in dieser Stadt; alles, was er sagt, das geschiehet. Nun laß uns dahin gehen; vielleicht sagt er uns unsern Weg, den wir gehen. Saul aber sprach zu seinem Knaben: Wenn wir schon hingehen, was bringen wir dem Manne? Denn das Brot ist dahin aus unserem Sack; so haben wir sonst keine Gabe, die wir dem Mann GOttes bringen. Was haben wir? Der Knabe antwortete Saul wieder und sprach: Siehe, ich habe ein Vierteil eines silbernen Sekels bei mir; den wollen wir dem Mann GOttes geben, daß er uns unsern Weg sage. Vorzeiten in Israel, wenn man ging, GOtt zu fragen, sprach man: Kommt, laßt uns gehen zu dem Seher! Denn die man jetzt Propheten heißt, die hieß man vorzeiten Seher. Saul sprach zu seinem Knaben: Du hast wohl geredet; komm, laß uns gehen! Und da sie hingingen zu der Stadt, da der Mann GOttes war, und zur Stadt hinaufkamen, fanden sie Dirnen, die herausgingen, Wasser zu schöpfen. Zu denselben sprachen sie: Ist der Seher hie? Sie antworteten ihnen und sprachen: Ja, siehe, da ist er; eile, denn er ist heute in die Stadt kommen, weil das Volk heute zu opfern hat auf der Höhe. Wenn ihr in die Stadt kommt, so werdet ihr ihn finden, ehe denn er hinaufgeht auf die Höhe zu essen. Denn das Volk wird nicht essen, bis er komme, sintemal er segnet das Opfer; danach essen die, so geladen sind. Darum so geht hinauf, denn jetzt werdet ihr ihn eben antreffen. Und da sie hinauf zur Stadt kamen und mitten in der Stadt waren, siehe, da ging Samuel heraus ihnen entgegen und wollte auf die Höhe gehen. Aber der HERR hatte Samuel seinen Ohren offenbart einen Tag zuvor, ehe denn Saul kam, und gesagt: Morgen um diese Zeit will ich einen Mann zu dir senden aus dem Lande Benjamin; den sollst du zum Fürsten salben über mein Volk Israel, daß er mein Volk erlöse von der Philister Hand. Denn ich habe mein Volk angesehen, und sein Geschrei ist vor mich kommen. Da nun Samuel Saul ansah, antwortete ihm der HERR: Siehe, das ist der Mann, davon ich dir gesagt habe, daß er über mein Volk herrsche. Da trat Saul zu Samuel unter dem Tor und sprach: Sage mir, wo ist hie des Sehers Haus? Samuel antwortete Saul und sprach: Ich bin der Seher; gehe vor mir hinauf auf die Höhe, denn ihr sollt heute mit mir essen: morgen will ich dich lassen gehen, und alles, was in deinem Herzen ist, will ich dir sagen. Und um die Eselinnen, die du vor dreien Tagen verloren hast, bekümmere dich jetzt nicht; sie sind gefunden. Und wes wird sein alles, was das Beste ist in Israel? Wird‘s nicht dein und deines Vaters ganzen Hauses sein? Saul antwortete: Bin ich nicht ein Sohn von Jemini und von den geringsten Stämmen Israels, und mein Geschlecht das kleinste unter allen Geschlechtern der Stämme Benjamin? Warum sagst du denn mir solches? Samuel aber nahm Saul und seinen Knaben und führte sie in die Eßlaube und setzte sie obenan unter die, so geladen waren, deren war bei dreißig Mann. Und Samuel sprach zu dem Koch: Gib her das Stück, das ich dir gab und befahl, du solltest es bei dir behalten. Da trug der Koch eine Schulter auf, und das daran hing. Und er legte es Saul vor und sprach: Siehe, das ist überblieben; lege vor dich und iß; denn es ist auf dich behalten eben auf diese Zeit, da ich das Volk lud. Also aß Saul mit Samuel des Tages. Und da sie hinabgingen von der Höhe zur Stadt, redete er mit Saul auf dem Dache. Und standen frühe auf; und da die Morgenröte aufging, rief Samuel dem Saul auf dem Dache und sprach: Auf! daß ich dich gehen lasse. Und Saul machte sich auf, und die beiden gingen miteinander hinaus, er und Samuel. Und da sie kamen hinab an der Stadt Ende, sprach Samuel zu Saul: Sage dem Knaben, daß er vor uns hingehe (und er ging vorhin); du aber stehe jetzt stille, daß ich dir kundtue, was GOtt gesagt hat. D a nahm Samuel ein Ölglas und goß auf sein Haupt und küßte ihn und sprach: Siehest du, daß dich der HERR zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt hat? Wenn du jetzt von mir gehst, so wirst du zwei Männer finden bei dem Grabe Rahels in der Grenze Benjamins zu Zelzah, die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen bist gegangen; und siehe, dein Vater hat die Esel aus der Acht gelassen und sorgt um euch und spricht: Was soll ich um meinen Sohn tun? Und wenn du dich von dannen fürbaß wendest, so wirst du kommen zu der Eiche Thabor; daselbst werden dich antreffen drei Männer, die hinaufgehen zu GOtt nach Bethel. Einer trägt drei Böcklein, der andere drei Stücke Brots, der dritte eine Flasche mit Wein. Und sie werden dich freundlich grüßen und dir zwei Brote geben. Die sollst du von ihren Händen nehmen. Danach wirst du kommen auf den Hügel GOttes, da der Philister Lager ist; und wenn du daselbst in die Stadt kommst, wird dir begegnen ein Haufe Propheten von der Höhe herabkommend und vor ihnen her ein Psalter und Pauken und Pfeifen und Harfen, und sie weissagend. Und der Geist des HERRN wird über dich geraten, daß du mit ihnen weissagest; da wirst du ein anderer Mann werden. Wenn dir nun diese Zeichen kommen, so tue, was dir unter Händen kommt; denn GOtt ist mit dir. Du sollst aber vor mir hinabgehen nach Gilgal; siehe, da will ich zu dir hinabkommen, zu opfern Brandopfer und Dankopfer. Sieben Tage sollst du harren, bis ich zu dir komme und dir kundtue, was du tun sollst. Und da er seine Schultern wandte, daß er von Samuel ging, gab ihm GOtt ein ander Herz; und kamen alle diese Zeichen auf denselben Tag. Und da sie kamen an den Hügel, siehe, da kam ihm ein Prophetenhaufe entgegen; und der Geist GOttes geriet über ihn, daß er unter ihnen weissagte. Da ihn aber sahen alle, die ihn vorhin gekannt hatten, daß er mit den Propheten weissagte, sprachen sie alle untereinander: Was ist dem Sohne Kis geschehen? Ist Saul auch unter den Propheten? Und einer daselbst antwortete und sprach: Wer ist ihr Vater? Daher ist das Sprichwort kommen: Ist Saul auch unter den Propheten? Und da er ausgeweissagt hatte, kam er auf die Höhe. Es sprach aber Sauls Vetter zu ihm und zu seinem Knaben: Wo seid ihr hingegangen? Sie antworteten: Die Eselinnen zu suchen; und da wir sahen, daß sie nicht da waren, kamen wir zu Samuel. Da sprach der Vetter Sauls: Sage mir, was sagte euch Samuel? Saul antwortete seinem Vetter: Er sagte uns, daß die Eselinnen gefunden wären. Aber von dem Königreich sagte er ihm nicht, was Samuel gesagt hatte. S amuel aber berief das Volk zum HERRN nach Mizpa und sprach zu den Kindern Israel: So sagt der HErr, der GOtt Israels: Ich habe Israel aus Ägypten geführt und euch von der Ägypter Hand errettet und von der Hand aller Königreiche, die euch zwangen. Und ihr habt heute euren GOtt verworfen, der euch aus all eurem Unglück und Trübsal geholfen hat, und sprecht zu ihm: Setze einen König über uns! Wohlan, so tretet nun vor den HERRN nach euren Stämmen und Freundschaften. Da nun Samuel alle Stämme Israels herzubrachte, ward getroffen der Stamm Benjamin. Und da er den Stamm Benjamin herzubrachte mit seinen Geschlechtern, ward getroffen das Geschlecht Matris, und ward getroffen Saul, der Sohn Kis. Und sie suchten ihn, aber sie fanden ihn nicht. Da fragten sie fürder den HERRN: Wird er auch noch herkommen? Der HERR antwortete: Siehe, er hat sich unter die Fässer versteckt. Da liefen sie hin und holten ihn von dannen. Und da er unter das Volk trat, war er eines Haupts länger denn alles Volk. Und Samuel sprach zu allem Volk: Da seht ihr, welchen der HERR erwählt hat, denn ihm ist keiner gleich in allem Volk. Da jauchzte alles Volk und sprach: Glück zu dem Könige! Samuel aber sagte dem Volk alle Rechte des Königreichs und schrieb‘s in ein Buch und legte es vor den HERRN. Und Samuel ließ alles Volk gehen, einen jeglichen in sein Haus. Und Saul ging auch heim nach Gibea; und ging mit ihm des Heers ein Teil, welcher Herz GOtt rührte. Aber etliche lose Leute sprachen: Was sollte uns dieser helfen? Und verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk. Aber er tat, als hörte er‘s nicht. E s zog aber herauf Nahas, der Ammoniter, und belagerte Jabes in Gilead. Und alle Männer zu Jabes sprachen zu Nahas: Mache einen Bund mit uns, so wollen wir dir dienen. Aber Nahas, der Ammoniter, antwortete ihnen: Darin will ich mit euch einen Bund machen, daß ich euch allen das rechte Auge aussteche und mache euch zuschanden unter dem ganzen Israel. Da sprachen zu ihm die Ältesten zu Jabes: Gib uns sieben Tage, daß wir Boten senden in alle Grenzen Israels; ist dann niemand, der uns errette, so wollen wir zu dir hinausgehen. Da kamen die Boten nach Gibea zu Saul und redeten solches vor den Ohren des Volks. Da hob alles Volk seine Stimme auf und weinte. Und siehe, da kam Saul vom Felde hinter den Rindern her und sprach: Was ist dem Volk, daß es weinet? Da erzählten sie ihm die Sache der Männer von Jabes. Da geriet der Geist GOttes über ihn, als er solche Worte hörte, und sein Zorn ergrimmte sehr. Und nahm ein Paar Ochsen und zerstückte sie und sandte in alle Grenzen Israels durch die Boten und ließ sagen: Wer nicht auszeucht, Saul und Samuel nach, des Rindern soll man also tun. Da fiel die Furcht des HERRN auf das Volk, daß sie auszogen, gleich als ein einiger Mann. Und machte die Ordnung zu Basek. Und der Kinder, Israel waren dreihundertmal tausend Mann, und der Kinder Juda dreißigtausend. Und sie sagten den Boten, die kommen waren: Also sagt den Männern zu Jabes in Gilead: Morgen soll euch Hilfe geschehen, wenn die Sonne beginnt heiß zu scheinen. Da die Boten kamen und verkündigten das den Männern zu Jabes, wurden sie froh. Und die Männer Jabes sprachen: Morgen wollen wir zu euch hinausgehen, daß ihr uns tut alles, was euch gefällt. Und des andern Morgens stellte Saul das Volk in drei Haufen; und kamen ins Lager um die Morgenwache und schlugen die Ammoniter, bis der Tag heiß ward; welche aber überblieben, wurden also zerstreut, daß ihrer nicht zwei beieinander blieben. Da sprach das Volk zu Samuel: Wer sind sie, die da sagten: Sollte Saul über uns herrschen? Gebet sie her, die Männer, daß wir sie töten! S aul aber sprach: Es soll auf diesen Tag niemand sterben; denn der HERR hat heute Heil gegeben in Israel. Samuel sprach zum Volk: Kommt, laßt uns nach Gilgal gehen und das Königreich daselbst erneuern! Da ging alles Volk nach Gilgal; und machten daselbst Saul zum Könige vor dem HERRN zu Gilgal und opferten Dankopfer vor dem HERRN. Und Saul samt allen Männern Israels freueten sich daselbst fast sehr. D a sprach Samuel zum ganzen Israel: Siehe, ich habe eurer Stimme gehorcht in allem, das ihr mir gesagt habt, und habe einen König über euch gemacht. Und nun siehe, da zeucht euer König vor euch her. Ich aber bin alt und grau worden, und meine Söhne sind bei euch, und ich bin vor euch hergegangen von meiner Jugend auf bis auf diesen Tag. Siehe, hie bin ich, antwortet wider mich vor dem HERRN und seinem Gesalbten, ob ich jemandes Ochsen oder Esel genommen habe, ob ich jemand habe Gewalt oder Unrecht getan, ob ich von jemandes Hand ein Geschenk genommen habe und mir die Augen blenden lassen? so will ich‘s euch wiedergeben. Sie sprachen: Du hast uns keine Gewalt noch Unrecht getan und von niemandes Hand etwas genommen. Er sprach zu ihnen: Der HERR sei Zeuge wider euch und sein Gesalbter heutiges Tages, daß ihr nichts in meiner Hand gefunden habt. Sie sprachen: Ja, zeugen sollen sie sein. Und Samuel sprach zum Volk: Ja, der HErr, der Mose und Aaron gemacht hat und eure Väter aus Ägyptenland geführt hat. So tretet nun her, daß ich mit euch rechte vor dem HERRN über aller Wohltat des HERRN, die er an euch und euren Vätern getan hat. Als Jakob nach Ägypten kommen war, schrieen eure Väter zu dem HERRN, und er sandte Mose und Aaron, daß sie eure Väter aus Ägypten führten und sie an diesem Ort wohnen ließen. Aber da sie des HERRN, ihres GOttes, vergaßen, verkaufte er sie unter die Gewalt Sisseras, des Hauptmann zu Hazor, und unter die Gewalt der Philister und unter die Gewalt des Königs der Moabiter, die stritten wider sie. Und schrieen aber zum HERRN und sprachen: Wir haben gesündigt, daß wir den HERRN verlassen und Baalim und Astharoth gedient haben; nun aber errette uns von der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen. Da sandte der HERR Jerubbaal, Bedan, Jephthah und Samuel und errettete euch von eurer Feinde Händen umher und ließ euch sicher wohnen. Da ihr aber sahet, daß Nahas, der König der Kinder Ammon, wider euch kam, spracht ihr zu mir: Nicht du, sondern ein König soll über uns herrschen, so doch der HErr, euer GOtt, euer König war. Nun, da habt ihr euren König, den ihr erwählt und gebeten habt; denn siehe, der HERR hat einen König über euch gesetzt. Werdet ihr nun den HERRN fürchten und ihm dienen und seiner Stimme gehorchen und dem Munde des HERRN nicht ungehorsam sein, so werdet beide ihr und euer König, der über euch herrschet, dem HERRN, eurem GOtt, folgen. Werdet ihr aber des HERRN Stimme nicht gehorchen, sondern seinem Munde ungehorsam sein, wird die Hand des HERRN wider euch und wider eure Väter sein. Auch tretet nun her und seht das große Ding, das der HERR vor euren Augen tun wird. Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich will aber den HERRN anrufen, daß er soll donnern und regnen lassen, daß ihr inne werdet und sehen sollt das große Übel, das ihr vor des HERRN Augen getan habt, daß ihr euch einen König gebeten habt. Und da Samuel den HERRN anrief, ließ der HERR donnern und regnen desselben Tages. Da fürchtete das ganze Volk sehr den HERRN und Samuel. Und sprachen alle zu Samuel: Bitte für deine Knechte den HERRN, deinen GOtt, daß wir nicht sterben; denn über alle unsere Sünde haben wir auch das Übel getan, daß wir uns einen König gebeten haben. Samuel aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, ihr habt zwar das Übel alles getan; doch weicht nicht hinter dem HERRN ab, sondern dient dem HERRN von ganzem Herzen. Und weicht nicht dem Eiteln nach; denn es nützt nicht und kann nicht erretten, weil es ein eitel Ding ist. Aber der HERR verläßt sein Volk nicht um seines großen Namens willen; denn der HERR hat angefangen, euch ihm selbst zum Volk zu machen. Es sei aber auch ferne von mir, mich also an dem HERRN zu versündigen, daß ich sollte ablassen, für euch zu beten und euch zu lehren den guten und richtigen Weg. Fürchtet nur den HERRN und dient ihm treulich von ganzem Herzen; denn ihr habt gesehen, wie große Dinge er mit euch tut. Werdet ihr aber übel handeln, so werdet beide, ihr und euer König verloren sein. S aul war ein Jahr König gewesen; und da er zwei Jahre über Israel regiert hatte, erwählte er ihm dreitausend Mann aus Israel. Zweitausend waren mit Saul zu Michmas und auf dem Gebirge Bethel und eintausend mit Jonathan zu Gibea-Benjamin; das andere Volk aber ließ er gehen, einen jeglichen in seine Hütte. Jonathan aber schlug die Philister in ihrem Lager, das zu Gibea war; das kam vor die Philister. Und Saul ließ die Posaune blasen im ganzen Lande und sagen: Das laßt die Ebräer hören! Und ganz Israel hörte sagen: Saul hat der Philister Lager geschlagen; denn Israel stank vor den Philistern. Und alles Volk schrie Saul nach, nach Gilgal. Da versammelten sich die Philister, zu streiten mit Israel, dreißigtausend Wagen, sechstausend Reiter und sonst Volk, so viel wie Sand am Rande des Meers, und zogen herauf und lagerten sich zu Michmas, gegen Morgen vor Beth-Aven. Da das sahen die Männer Israels, daß sie in Nöten waren (denn dem Volk war bange), verkrochen sie sich in die Höhlen und Klüfte und Felsen und Löcher und Gruben. Die Ebräer aber gingen über den Jordan ins Land Gad und Gilead. Saul aber war noch zu Gilgal, und alles Volk ward hinter ihm zag. Da harrete er sieben Tage auf die Zeit, von Samuel bestimmt. Und da Samuel nicht kam nach Gilgal, zerstreute sich das Volk von ihm. Da sprach Saul: Bringt mir her Brandopfer und Dankopfer! Und er opferte Brandopfer. Als er aber das Brandopfer vollendet hatte, siehe, da kam Samuel. Da ging Saul hinaus ihm entgegen, ihn zu segnen. S amuel aber sprach: Was hast du gemacht? Saul antwortete: Ich sah, daß das Volk sich von mir zerstreute, und du kamest nicht zu bestimmter Zeit, und die Philister waren versammelt zu Michmas. Da sprach ich: Nun werden die Philister zu mir herabkommen nach Gilgal, und ich habe das Angesicht des HERRN nicht erbeten; da wagte ich‘s und opferte Brandopfer. Samuel aber sprach zu Saul: Du hast töricht getan und nicht gehalten des HERRN, deines GOttes, Gebot, das er dir geboten hat; denn er hätte dein Reich bestätigt über Israel für und für. Aber nun wird dein Reich nicht bestehen. Der HERR hat ihm einen Mann ersucht nach seinem Herzen, dem hat der HERR geboten, Fürst zu sein über sein Volk; denn du hast des HERRN Gebot nicht gehalten. U nd Samuel machte sich auf und ging von Gilgal nach Gibea-Benjamin. Aber Saul zählte das Volk, das bei ihm war, bei sechshundert Mann. Saul aber und sein Sohn Jonathan und das Volk, das bei ihm war, blieben auf dem Hügel Benjamin. Die Philister aber hatten sich gelagert zu Michmas. Und aus dem Lager der Philister zogen drei Haufen, das Land zu verheeren. Einer wandte sich auf die Straße nach Ophra, ins Land Sual; der andere wandte sich auf die Straße Beth-Horon; der dritte wandte sich auf die Straße, die da langt an das Tal Zeboim, an der Wüste. Es ward aber kein Schmied im ganzen Lande Israel erfunden, denn die Philister gedachten, die Ebräer möchten Schwert und Spieß machen. Und mußte ganz Israel hinabziehen zu den Philistern, wenn jemand hatte eine Pflugschar, Haue, Beil oder Sense zu schärfen. Und die Schneiden an den Sensen und Hauen und Gabeln und Beilen waren abgearbeitet und die Stacheln stumpf worden. Da nun der Streittag kam, ward kein Schwert noch Spieß gefunden in des ganzen Volks Hand, das mit Saul und Jonathan war; nur Saul und sein Sohn hatten Waffen. Und der Philister Lager zog heraus vor Michmas über. E s begab sich eines Tages, daß Jonathan, der Sohn Sauls, sprach zu seinem Knaben, der sein Waffenträger war: Komm, laß uns hinübergehen zu der Philister Lager, das da drüben ist. Und sagte es seinem Vater nicht an. Saul aber blieb zu Gibea am Ende unter einem Granatenbaum, der in der Vorstadt war; und des Volks, das bei ihm war, war bei sechshundert Mann. Und Ahia, der Sohn Ahitobs, Ikabods Bruder, Pinehas Sohn, des Sohns Elis, war Priester des HERRN zu Silo und trug den Leibrock an. Das Volk wußte auch nicht, daß Jonathan war hingegangen. Es waren aber an dem Wege, da Jonathan suchte, hinüberzugehen zu der Philister Lager, zwei spitze Felsen, einer diesseits, der andere jenseitss; der eine hieß Bozez, der andere Senne. Und einer sah von Mitternacht gegen Michmas und der andere von Mittag gegen Gaba. Und Jonathan sprach zu seinem Waffenträger: Komm, laß uns hinübergehen zu dem Lager dieser Unbeschnittenen, vielleicht wird der HERR etwas durch uns ausrichten; denn es ist dem HERRN nicht schwer, durch viel oder wenig helfen. Da antwortete ihm sein Waffenträger: Tue alles, was in deinem Herzen ist; fahre hin, siehe, ich bin mit dir, wie dein Herz will. Jonathan sprach: Wohlan, wenn wir hinüberkommen zu den Leuten und ihnen ins Gesicht kommen, werden sie dann sagen: Steht stille, bis wir an euch gelangen, so wollen wir an unserm Ort stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufgehen. Werden sie aber sagen: Kommt zu uns herauf, so wollen wir zu ihnen hinaufsteigen, so hat sie uns der HERR in unsere Hände gegeben. Und das soll uns zum Zeichen sein. Da sie nun der Philister Lager beide ins Gesicht kamen, sprachen die Philister: Siehe, die Ebräer sind aus den Löchern gegangen, darin sie sich verkrochen hatten. Und die Männer im Lager antworteten Jonathan und seinem Waffenträger und sprachen: Kommt herauf zu uns, so wollen wir‘s euch wohl lehren. Da sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: Steige mir nach; der HERR hat sie gegeben in die Hände Israels. Und Jonathan kletterte mit Händen und mit Füßen hinauf, und sein Waffenträger ihm nach. Da fielen sie vor Jonathan danieder, und sein Waffenträger würgte ihm immer nach, also daß die erste Schlacht, die Jonathan und sein Waffenträger tat, war bei zwanzig Mann, beinahe eine halbe Hufe Ackers, die ein Joch treibet. Und es kam ein Schrecken ins Lager auf dem Felde und im ganzen Volk des Lagers, und die streifenden Rotten erschraken auch, also daß das Land erbebte; denn es war ein Schrecken von GOtt. Und die Wächter Sauls zu Gibea-Benjamin sahen, daß der Haufe zerrann und verlief sich und ward zerschmissen. Saul sprach zu dem Volk, das bei ihm war: Zählt und beseht, wer von uns sei weggegangen. Und da sie zählten, siehe, da war Jonathan und sein Waffenträger nicht da. Da sprach Saul zu Ahia: Bringe herzu die Lade GOttes (denn die Lade GOttes war zu der Zeit bei den Kindern Israel). Und da Saul noch redete mit dem Priester, da ward das Getümmel und das Laufen in der Philister Lager größer. Und Saul sprach zum Priester: Zeuch deine Hand ab. Und Saul rief und alles Volk, das mit ihm war, und kamen zum Streit; und siehe, da ging eines jeglichen Schwert wider den andern, und war ein sehr groß Getümmel. Auch die Ebräer, die vorhin bei den Philistern gewesen waren und mit ihnen im Lager hinaufgezogen waren umher, taten sich zu Israel, die mit Saul und Jonathan waren. Und alle Männer von Israel, die sich auf dem Gebirge Ephraim verkrochen hatten, da sie hörten, daß die Philister flohen, strichen hinter ihnen her im Streit. Also half der HERR zu der Zeit Israel. Und der Streit währte bis nach Beth-Aven. U nd da die Männer Israels matt waren desselben Tages, beschwor Saul das Volk und sprach: Verflucht sei jedermann, wer etwas ißt bis zu Abend, daß ich mich an meinen Feinden räche! Da aß das ganze Volk nichts. Und das ganze Land kam in den Wald. Es war aber Honig im Felde. Und da das Volk hineinkam in den Wald, siehe, da floß der Honig. Aber niemand tat desselben mit der Hand zu seinem Munde; denn das Volk fürchtete sich vor dem Eide. Jonathan aber hatte nicht gehört, daß sein Vater das Volk beschworen hatte, und reckte seinen Stab aus, den er in seiner Hand hatte, und tunkte mit der Spitze in den Honigseim und wandte seine Hand zu seinem Munde; da wurden seine Augen wacker. Da antwortete einer des Volks und sprach: Dein Vater hat das Volk beschworen und gesagt: Verflucht sei jedermann, der heute etwas ißt! Und das Volk war matt worden. Da sprach Jonathan: Mein Vater hat das Land geirret; seht, wie wacker sind meine Augen worden, daß ich ein wenig dieses Honigs gekostet habe. Weil aber das Volk heute nicht hat müssen essen von der Beute seiner Feinde, die es gefunden hat, so hat auch nun die Schlacht nicht größer werden können wider die Philister. Sie schlugen aber die Philister des Tages von Michmas bis nach Ajalon. Und das Volk ward sehr matt. Und das Volk richtete die Ausbeute zu und nahmen Schafe und Rinder und Kälber; und schlachteten‘s auf der Erde und aßen‘s so blutig. Da verkündigte man Saul: Siehe, das Volk versündigt sich an dem HERRN, daß es Blut ißt. Er sprach: Ihr habt übel getan; wälzt her zu mir jetzt einen großen Stein. Und Saul sprach weiter: Zerstreut euch unter das Volk und sagt ihnen, daß ein jeglicher seinen Ochsen und seine Schafe zu mir bringe; und schlachtet es allhie, daß ihr‘s eßt und euch nicht versündigt an dem HERRN mit dem Blut essen. Da brachte alles Volk ein jeglicher seinen Ochsen mit seiner Hand herzu des Nachts und schlachteten es daselbst. Und Saul baute dem HERRN einen Altar. Das ist der erste Altar, den er dem HERRN baute. Und Saul sprach: Laßt uns hinabziehen den Philistern nach bei der Nacht und sie berauben, bis daß licht Morgen wird, daß wir niemand von ihnen überlassen. Sie antworteten: Tue alles, was dir gefällt. Aber der Priester sprach: Laßt uns hieher zu GOtt nahen! Und Saul fragte GOtt: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? und willst du sie geben in Israels Hände? Aber er antwortete ihm zu der Zeit nicht. Da sprach Saul: Laßt herzutreten alle Haufen es Volks, und erfahrt und seht, an welchem die Sünde sei zu dieser Zeit; denn so wahr der HERR lebt, der Heiland Israels, und ob sie gleich an meinem Sohn Jonathan wäre, so soll er sterben. Und niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volk. Und er sprach zu dem ganzen Israel: Seid ihr auf jener Seite; ich und mein Sohn Jonathan wollen sein auf dieser Seite. Das Volk sprach zu Saul: Tue, was dir gefällt. Und Saul sprach zu dem HERRN, dem GOtt Israels: Schaffe Recht! Da ward Jonathan und Saul getroffen; aber das Volk ging frei aus. Saul sprach: Werft über mich und meinen Sohn Jonathan. Da ward Jonathan getroffen. Und Saul sprach zu Jonathan: Sage mir, was hast du getan? Jonathan sagte es ihm und sprach: Ich habe ein wenig Honigs gekostet mit dem Stabe, den ich in meiner Hand hatte; und siehe, ich muß darum sterben. Da sprach Saul: GOtt tue mir dies und das, Jonathan, du mußt des Todes sterben. Aber das Volk sprach zu Saul: Sollte Jonathan sterben, der ein solch groß Heil in Israel getan hat? Das sei ferne! So wahr der HERR lebt, es soll kein Haar von seinem Haupt auf die Erde fallen; denn GOtt hat‘s heute durch ihn getan. Also erlösete das Volk Jonathan, daß er nicht sterben mußte. Da zog Saul herauf von den Philistern, und die Philister zogen an ihren Ort. A ber da Saul das Reich über Israel eingenommen hatte, stritt er wider alle seine Feinde umher: wider die Moabiter, wider die Kinder Ammon, wider die Edomiter, wider die Könige Zobas, wider die Philister; und wo er sich hinwandte, da übte er Strafe. Und machte ein Heer und schlug die Amalekiter und errettete Israel von der Hand aller, die sie zwackten. Saul aber hatte Söhne: Jonathan, Iswi, Malchisua. Und seine zwei Töchter hießen also: die erstgeborne Merob und die jüngste Michal. Und das Weib Sauls hieß Ahinoam, eine Tochter Ahimaaz. Und sein Feldhauptmann hieß Abner, ein Sohn Ners, Sauls Vetters. Kis aber war Sauls Vater; Ner aber, Abners Vater, war ein Sohn Abiels. Es war aber ein harter Streit wider die Philister, solange Saul lebte. Und wo Saul sah einen starken und rüstigen Mann, den nahm er zu sich. S amuel aber sprach zu Saul: Der HERR hat mich gesandt, daß ich dich zum König salbte über sein Volk Israel; so höre nun die Stimme der Worte des HERRN. So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe bedacht, was Amalek Israel tat, und wie er ihm den Weg verlegte, da er aus Ägypten zog. So zeuch nun hin und schlage die Amalekiter und verbanne sie mit allem, das sie haben. Schone seiner nicht, sondern töte beide Mann und Weib, Kinder und Säuglinge, Ochsen und Schafe, Kamele und Esel. Saul ließ solches vor das Volk kommen; und er zählte sie zu Thelaim, zweihunderttausend Fußvolks und zehntausend Mann aus Juda. Und da Saul kam zu der Amalekiter Stadt, machte er einen Hinterhalt am Bach und ließ dem Keniter sagen: Geht hin, weicht und zieht herab von den Amalekitern, daß ich euch nicht mit ihnen aufräume; denn ihr tatet Barmherzigkeit an allen Kindern Israel, da sie aus Ägypten zogen. Also machten sich die Keniter von den Amalekitern. Da schlug Saul die Amalekiter von Hevila an bis nach Sur, die vor Ägypten liegt. Und griff Agag, der Amalekiter König, lebendig, und alles Volk verbannete er mit des Schwerts Schärfe. Aber Saul und das Volk schonte des Agag, und was gute Schafe und Rinder und gemästet war, und der Lämmer und alles, was gut war, und wollten‘s nicht verbannen; was aber schnöde und untüchtig war, das verbanneten sie. D a geschah des HERRN Wort zu Samuel und sprach: Es reut mich, daß ich Saul zum Könige gemacht habe; denn er hat sich hinter mir abgewandt und meine Worte nicht erfüllt. Des ward Samuel zornig und schrie zu dem HERRN die ganze Nacht. Und Samuel machte sich frühe auf, daß er Saul am Morgen begegnete. Und ihm ward angesagt, daß Saul nach Karmel kommen wäre und hätte ihm ein Siegeszeichen aufgerichtet und wäre herumgezogen und nach Gilgal hinabkommen. Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du dem HERRN! Ich habe des HERRN Wort erfüllt. Samuel antwortete: Was ist denn das für ein Blöken der Schafe in meinen Ohren und ein Brüllen der Rinder, die ich höre? Saul sprach: Von den Amalekitern haben sie sie gebracht; denn das Volk verschonte der besten Schafe und Rinder um des Opfers willen des HERRN, deines GOttes; das andere haben wir verbannet. Samuel aber antwortete Saul: Laß dir sagen, was der HERR mit mir geredet hat diese Nacht. Er sprach: Sage her! Samuel sprach: Ist‘s nicht also, da du klein warest vor deinen Augen, wurdest du das Haupt unter den Stämmen Israels, und der HERR salbte dich zum König über Israel? Und der HERR sandte dich auf den Weg und sprach: Zeuch hin und verbanne die Sünder, die Amalekiter, und streite wider sie, bis du sie vertilgest. Warum hast du nicht gehorcht des HERRN Stimme, sondern hast dich zum Raube gewandt und übel gehandelt vor den Augen des HERRN? Saul antwortete Samuel: Habe ich doch der Stimme des HERRN gehorcht und bin hingezogen des Weges, den mich der HERR sandte; und habe Agag, der Amalekiter König, gebracht und die Amalekiter verbannet. Aber das Volk hat des Raubes genommen, Schafe und Rinder, das Beste unter dem Verbanneten, dem HERRN, deinem GOtt, zu opfern in Gilgal. Samuel aber sprach: Meinst du, daß der HERR Lust habe am Opfer und Brandopfer als am Gehorsam der Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser denn Opfer und Aufmerken besser denn das Fett von Widdern; denn Ungehorsam ist eine Zaubereisünde, und Widerstreben ist Abgötterei und Götzendienst. Weil du nun des HERRN Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen, daß du nicht König seist. Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt, daß ich des HERRN Befehl und deine Worte übergangen habe; denn ich fürchtete das Volk und gehorchte ihrer Stimme. Und nun vergib mir die Sünde und kehre mit mir um, daß ich den HERRN anbete. Samuel sprach zu Saul: Ich will nicht mit dir umkehren; denn du hast des HERRN Wort verworfen, und der HERR hat dich auch verworfen, daß du nicht König seist über Israel. Und als sich Samuel umwandte, daß er wegginge, ergriff er ihn bei einem Zipfel seines Rocks, und er zerriß. Da sprach Samuel zu ihm: Der HERR hat das Königreich Israels heute von dir gerissen und deinem Nächsten gegeben, der besser ist denn du. Auch lügt der Held in Israel nicht und gereut ihn nicht; denn er ist nicht ein Mensch, daß ihn etwas gereuen sollte. Er aber sprach: Ich habe gesündigt; aber ehre mich doch jetzt vor den Ältesten meines Volks und vor Israel; und kehre mit mir um, daß ich den HERRN, deinen GOtt, anbete. Also kehrte Samuel um und folgte Saul nach, daß Saul den HERRN anbetete. Samuel aber sprach: Laß her zu mir bringen Agag, der Amalekiter König! Und Agag ging zu ihm getrost und sprach: Also muß man des Todes Bitterkeit vertreiben. Samuel sprach: Wie dein Schwert Weiber ihrer Kinder beraubt hat, also soll auch deine Mutter ihrer Kinder beraubt sein unter den Weibern. Also zerhieb Samuel den Agag zu Stücken vor dem HERRN in Gilgal. Und Samuel ging hin nach Ramath; Saul aber zog hinauf zu seinem Hause zu Gibea-Saul. Und Samuel sah Saul fürder nicht mehr bis an den Tag seines Todes. Aber doch trug Samuel Leid um Saul, daß den HERRN gereut hatte, daß er Saul zum Könige über Israel gemacht hatte. U nd der HERR sprach zu Samuel: Wie lange trägst du Leid um Saul, den ich verworfen habe, daß er nicht König sei über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und gehe hin, ich will dich senden zu dem Bethlehemiter Isai; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ersehen. Samuel aber sprach: Wie soll ich hingehen? Saul wird‘s erfahren und mich erwürgen. Der HERR sprach: Nimm ein Kalb von den Rindern zu dir und sprich: Ich bin kommen, dem HERRN zu opfern. Und sollst Isai zum Opfer laden; da will ich dir weisen, was du tun sollst, daß du mir salbest, welchen ich dir sagen werde. Samuel tat, wie ihm der HERR gesagt hatte, und kam nach Bethlehem. Da entsetzten sich die Ältesten der Stadt und gingen ihm entgegen und sprachen: Ist‘s Friede, daß du kommest? Er sprach: Ja, ich bin kommen, dem HERRN zu opfern; heiligt euch und kommt mit mir zum Opfer! Und er heiligte den Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfer. Da sie nun hereinkamen, sah er den Eliab an und gedachte, ob der vor dem HERRN sei sein Gesalbter. Aber der HERR sprach zu Samuel: Siehe nicht an seine Gestalt noch seine große Person; ich habe ihn verworfen. Denn es geht nicht, wie ein Mensch sieht. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an. Da rief Isai dem Abinadab und ließ ihn vor Samuel übergehen. Und er sprach: Diesen hat der HERR auch nicht erwählt. Da ließ Isai vorübergehen Samma. Er aber sprach: Diesen hat der HERR auch nicht erwählt. Da ließ Isai seine sieben Söhne vor Samuel übergehen. Aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat der keinen erwählt. Und Samuel sprach zu Isai: Sind das die Knaben alle? Er sprach: Es ist noch übrig der Kleinste; und siehe, er hütet der Schafe. Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und laß ihn holen; denn wir werden uns nicht setzen, bis er hieher komme. Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war bräunlich, mit schönen Augen und guter Gestalt. Und der HERR sprach: Auf! und salbe ihn; denn der ist‘s. Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN geriet über David von dem Tage an und fürder. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama. D er Geist aber des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist vom HERRN machte ihn sehr unruhig. Da sprachen die Knechte Sauls zu ihm: Siehe, ein böser Geist von GOtt macht dich sehr unruhig. Unser Herr sage seinen Knechten, die vor ihm stehen, daß sie einen Mann suchen, der auf der Harfe wohl spielen könne, auf daß, wenn der böse Geist GOttes über dich kommt, er mit seiner Hand spiele, daß besser mit dir werde. Da sprach Saul zu seinen Knechten: Seht nach einem Manne, der es wohl kann auf Saitenspiel, und bringt ihn zu mir. Da antwortete der Knaben einer und sprach: Siehe, ich habe gesehen einen Sohn Isais, des Bethlehemiten, der kann wohl auf Saitenspiel; ein rüstiger Mann und streitbar und verständig in Sachen und schön, und der HERR ist mit ihm. Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Sende deinen Sohn David zu mir, der bei den Schafen ist! Da nahm Isai einen Esel mit Brot und ein Legel Weins und ein Ziegenböcklein und sandte es Saul durch seinen Sohn David. Also kam David zu Saul und diente vor ihm, und er gewann ihn sehr lieb, und er ward sein Waffenträger. Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Laß David vor mir bleiben, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen. Wenn nun der Geist GOttes über Saul kam, so nahm David die Harfe und spielete mit seiner Hand; so erquickte sich Saul, und ward besser mit ihm, und der böse Geist wich von ihm. D ie Philister sammelten ihre Heere zum Streit und kamen zusammen zu Socho in Juda und lagerten sich zwischen Socho und Aseka, am Ende Damim. Aber Saul und die Männer Israels kamen zusammen und lagerten sich im Eichgrunde; und rüsteten sich zum Streit gegen die Philister. Und die Philister standen auf einem Berge jenseitss und die Israeliten auf einem Berge diesseits, daß ein Tal zwischen ihnen war. Da trat hervor aus den Lagern der Philister ein Riese mit Namen Goliath von Gath, sechs Ellen und einer Hand breit hoch; und hatte einen ehernen Helm auf seinem Haupt und einen schuppichten Panzer an, und das Gewicht seines Panzers war fünftausend Sekel Erzes; und hatte eherne Beinharnische an seinen Schenkeln und einen ehernen Schild auf seinen Schultern. Und der Schaft seines Spießes war wie ein Weberbaum und das Eisen seines Spießes hatte sechshundert Sekel Eisens und sein Schildträger ging vor ihm her. Und er stand und rief zu dem Zeuge Israels und sprach zu ihnen: Was seid ihr ausgezogen, euch zu rüsten in einen Streit? Bin ich nicht ein Philister und ihr Sauls Knechte? Erwählt einen unter euch, der zu mir herabkomme! Vermag er wider mich zu streiten, und schlägt mich, so wollen wir eure Knechte sein; vermag ich aber wider ihn und schlage ihn, so sollt ihr unsere Knechte sein, daß ihr uns dient. Und der Philister sprach: Ich habe heutigestages dem Zeuge Israels Hohn gesprochen; gebt mir einen und laßt uns miteinander streiten! Da Saul und ganz Israel diese Rede des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr. David aber war eines ephrathischen Mannes Sohn, von Bethlehem-Juda, der hieß Isai, der hatte acht Söhne und war ein alter Mann zu Sauls Zeiten und war betagt unter den Männern. Und die drei größten Söhne Isais waren mit Saul in Streit gezogen und hießen mit Namen: Eliab, der erstgeborne, Abinadab, der andere, und Samma, der dritte. David aber war der jüngste. Da aber die drei ältesten mit Saul in den Krieg zogen, ging David wiederum von Saul, daß er der Schafe seines Vaters hütete zu Bethlehem. Aber der Philister trat herzu frühe morgens und abends und stellte sich dar vierzig Tage. Isai aber sprach zu seinem Sohn David: Nimm für deine Brüder diese Epha Sangen und diese zehn Brote und lauf in das Heer zu deinen Brüdern, und diese zehn frischen Käse, und bringe sie dem Hauptmann; und besuche deine Brüder, ob‘s ihnen wohlgehe, und nimm, was sie dir befehlen. Saul aber und sie und alle Männer Israels waren im Eichgrunde und stritten wider die Philister. Da machte sich David des Morgens frühe auf und ließ die Schafe dem Hüter und trug und ging hin, wie ihm Isai geboten hatte, und kam zur Wagenburg. Und das Heer war ausgezogen und hatte sich gerüstet, und schrieen im Streit. Denn Israel hatte sich gerüstet, so waren die Philister wider ihren Zeug auch gerüstet. Da ließ David das Gefäß, das er trug, unter dem Hüter der Gefäße und lief zu dem Zeuge; und ging hinein und grüßte seine Brüder. Und da er noch mit ihnen redete, siehe, da trat herauf der Riese mit Namen Goliath, der Philister von Gath, aus der Philister Zeug und redete wie vorhin; und David hörte es. Aber jedermann in Israel, wenn er den Mann sah, floh er vor ihm und fürchtete sich sehr. Und jedermann in Israel sprach: Habt ihr den Mann gesehen herauftreten? Denn er ist heraufgetreten, Israel Hohn zu sprechen. Und wer ihn schlägt, den will der König sehr reich machen und ihm seine Tochter geben und will seines Vaters Haus frei machen in Israel. Da sprach David zu den Männern, die bei ihm standen: Was wird man dem tun, der diesen Philister schlägt und die Schande von Israel wendet? Denn wer ist der Philister, dieser Unbeschnittene, der den Zeug des lebendigen GOttes höhnet? Da sagte ihm das Volk wie vorhin: So wird man tun dem, der ihn schlägt. Und Eliab, sein größter Bruder hörte ihn reden mit den Männern und ergrimmte mit Zorn wider David und sprach: Warum bist du herabkommen? und warum hast du die wenigen Schafe dort in der Wüste verlassen? Ich kenne deine Vermessenheit wohl und deines Herzens Bosheit. Denn du bist herabkommen, daß du den Streit sehest. David antwortete: Was habe ich denn nun getan? Ist mir‘s nicht befohlen? Und wandte sich von ihm gegen einen andern und sprach, wie er vorhin gesagt hatte. Da antwortete ihm das Volk wie vorhin. Und da sie die Worte hörten, die David sagte, verkündigten sie es vor Saul, und er ließ ihn holen. Und David sprach zu Saul: Es entfalle keinem Menschen das Herz um deswillen; dein Knecht soll hingehen und mit dem Philister streiten. Saul aber sprach zu David: Du kannst nicht hingehen wider diesen Philister, mit ihm zu streiten; denn du bist ein Knabe, dieser aber ist ein Kriegsmann von seiner Jugend auf. David aber sprach zu Saul: Dein Knecht hütete der Schafe seines Vaters, und es kam ein Löwe und ein Bär und trug ein Schaf weg von der Herde. Und ich lief ihm nach und schlug ihn und errettete es aus seinem Maul. Und da er sich über mich machte, ergriff ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn und tötete ihn. Also hat dein Knecht geschlagen beide den Löwen und den Bären. So soll nun dieser Philister, der Unbeschnittene, sein gleichwie deren einer, denn er hat geschändet den Zeug des lebendigen GOttes. Und David sprach: Der HErr, der mich von dem Löwen und Bären errettet hat, der wird mich auch erretten von diesem Philister. Und Saul sprach zu David: Gehe hin, der HERR sei mit dir! Und Saul zog David seine Kleider an und setzte ihm einen ehernen Helm auf sein Haupt und legte ihm einen Panzer an. Und David gürtete sein Schwert über seine Kleider und fing an zu gehen, denn er hatte es nie versucht. Da sprach David zu Saul: Ich kann nicht also gehen, denn ich bin‘s nicht gewohnt; und legte es von sich. Und nahm seinen Stab in seine Hand und erwählte fünf glatte Steine aus dem Bach und tat sie in die Hirtentasche, die er hatte, und in den Sack, und nahm die Schleuder in seine Hand und machte sich zu dem Philister. Und der Philister ging auch einher und machte sich zu David, und sein Schildträger vor ihm her. Da nun der Philister sah und schauete David an, verachtete er ihn. Denn er war ein Knabe, bräunlich und schön. Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund, daß du mit Stecken zu mir kommst? Und fluchte dem David bei seinem GOtt. Und sprach zu David: Komm her zu mir, ich will dein Fleisch geben den Vögeln unter dem Himmel und den Tieren auf dem Felde! David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Spieß und Schild; ich aber komme zu dir im Namen des HERRN Zebaoth, des GOttes des Zeuges Israels, den du gehöhnt hast. Heutigestages wird dich der HERR in meine Hand überantworten, daß ich dich schlage und nehme dein Haupt von dir und gebe den Leichnam des Heers der Philister heute den Vögeln unter dem Himmel und dem Wild auf Erden, daß alles Land inne werde, daß Israel einen GOtt hat, und daß alle diese Gemeine inne werde, daß der HERR nicht durch Schwert noch Spieß hilft; denn der Streit ist des HERRN, und wird euch geben in unsere Hände. Da sich nun der Philister aufmachte, ging daher und nahete sich gegen David, eilete David und lief vom Zeuge gegen den Philister. Und David tat seine Hand in die Tasche und nahm einen Stein daraus und schleuderte und traf den Philister an seine Stirn, daß der Stein in seine Stirn fuhr, und er zur Erde fiel auf sein Angesicht. Also überwand David den Philister mit der Schleuder und mit dem Stein; und schlug ihn und tötete ihn. Und da David kein Schwert in seiner Hand hatte, lief er und trat zu dem Philister und nahm sein Schwert und zog es aus der Scheide und tötete ihn und hieb ihm den Kopf damit ab. Da aber die Philister sahen, daß ihr Stärkster tot war, flohen sie. Und die Männer Israels und Judas machten sich auf und riefen und jagten den Philistern nach, bis man kommt ins Tal, und bis an die Tore Ekrons. Und die Philister fielen erschlagen auf dem Wege zu den Toren bis nach Gath und nach Ekron. Und die Kinder Israel kehrten um von dem Nachjagen der Philister und beraubten ihr Lager. David aber nahm des Philisters Haupt und brachte es nach Jerusalem; seine Waffen aber legte er in seine Hütte. Da aber Saul David sah ausgehen wider den Philister, sprach er zu Abner, seinem Feldhauptmann: Wes Sohn ist der Knabe? Abner aber sprach: So wahr deine Seele lebt, König, ich weiß nicht. Der König sprach: So frage danach, wes Sohn der Jüngling sei. Da nun David wiederkam von der Schlacht des Philisters, nahm ihn Abner und brachte ihn vor Saul; und er hatte des Philisters Haupt in seiner Hand. Und Saul sprach zu ihm: Wes Sohn bist du, Knabe? David sprach: Ich bin ein Sohn deines Knechts Isai, des Bethlehemiten. U nd da er hatte ausgeredet mit Saul, verband sich das Herz Jonathans mit dem Herzen Davids; und Jonathan gewann ihn lieb wie sein eigen Herz. Und Saul nahm ihn des Tages und ließ ihn nicht wieder zu seines Vaters Haus kommen. Und Jonathan und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie sein eigen Herz. Und Jonathan zog aus seinen Rock, den er anhatte, und gab ihn David, dazu seinen Mantel, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel. U nd David zog aus, wohin ihn Saul sandte, und hielt sich klüglich. Und Saul setzte ihn über die Kriegsleute; und er gefiel wohl allem Volk, auch den Knechten Sauls. Es begab sich aber, da er wiederkommen war von des Philisters Schlacht, daß die Weiber aus allen Städten Israels waren gegangen mit Gesang und Reigen dem Könige Saul entgegen mit Pauken, mit Freuden und mit Geigen. Und die Weiber sangen gegeneinander und spielten und sprachen: Saul hat tausend geschlagen, aber David zehntausend. Da ergrimmte Saul sehr, und gefiel ihm das Wort übel und sprach: Sie haben David zehntausend gegeben und mir tausend; das Königreich will noch sein werden. Und Saul sah David sauer an von dem Tage und fortan. Des andern Tages geriet der böse Geist von GOtt über Saul und weissagte daheim im Hause; David aber spielte auf den Saiten mit seiner Hand, wie er täglich pflegte. Und Saul hatte einen Spieß in der Hand und schoß ihn und gedachte: Ich will David an die Wand spießen. David aber wandte sich zweimal von ihm. Und Saul fürchtete sich vor David; denn der HERR war mit ihm und war von Saul gewichen. Da tat ihn Saul von sich und setzte ihn zum Fürsten über tausend Mann; und er zog aus und ein vor dem Volk. Und David hielt sich klüglich in all seinem Tun; und der HERR war mit ihm. Da nun Saul sah, daß er sich so klüglich hielt, scheuete er sich vor ihm. Aber ganz Israel und Juda hatte David lieb; denn er zog aus und ein vor ihnen her. U nd Saul sprach zu David: Siehe, meine größte Tochter Merob will ich dir zum Weibe geben; sei nur freidig LUTHERS Bibel 1545 hat immer freidig: In sämtlichen Stellen ist kühn gemeint, nicht froh. die neueren Ausgaben aber ändern alle in freudig (die Zürcher 1534 behält freydig). und führe des HERRN Kriege! Denn Saul gedachte: Meine Hand soll nicht an ihm sein, sondern die Hand der Philister. David aber antwortete Saul: Wer bin ich, und was ist mein Leben und Geschlecht meines Vaters in Israel, daß ich des Königs Eidam werden soll? Da aber die Zeit kam, daß Merob, die Tochter Sauls, sollte David gegeben werden, ward sie Adriel, dem Meholathiter, zum Weibe gegeben. A ber Michal, Sauls Tochter, hatte den David lieb. Da das Saul angesagt ward, sprach er: Das ist recht. Ich will sie ihm geben, daß sie ihm zum Fall gerate, und der Philister Hände über ihn kommen. Und sprach zu David: Du sollst heute mit der andern mein Eidam werden. Und Saul gebot seinen Knechten: Redet mit David heimlich und sprecht: Siehe, der König hat Lust zu dir, und alle seine Knechte lieben dich; so sei nun des Königs Eidam! Und die Knechte Sauls redeten solche Worte vor den Ohren Davids. David aber sprach: Dünkt euch das ein Geringes sein, des Königs Eidam zu sein? Ich aber bin ein armer, geringer Mann. Und die Knechte Sauls sagten ihm wieder und sprachen: Solche Worte hat David geredet. Saul sprach: So sagt zu David: Der König begehrt keine Morgengabe ohne hundert Vorhäute von den Philistern, daß man sich räche an des Königs Feinden. Denn Saul trachtete, David zu fällen durch der Philister Hand. Da sagten seine Knechte David an solche Worte und deuchte David die Sache gut sein, daß er des Königs Eidam würde. Und die Zeit war noch nicht aus. Da machte sich David auf und zog hin mit seinen Männern und schlug unter den Philistern zweihundert Mann. Und David brachte ihre Vorhaute und vergnügte dem Könige die Zahl, daß er des Königs Eidam würde. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zum Weibe. Und Saul sah und merkte, daß der HERR mit David war. Und Michal, Sauls Tochter, hatte ihn lieb. Da fürchtete sich Saul noch mehr vor David und ward sein Feind sein Leben lang. Und da der Philister Fürsten auszogen, handelte David klüglicher denn alle Knechte Sauls, wenn sie auszogen, daß sein Name hochgepreist ward. S aul aber redete mit seinem Sohn Jonathan und mit allen seinen Knechten, daß sie David sollten töten. Aber Jonathan, Sauls Sohn, hatte David sehr lieb; und verkündigte es ihm und sprach: Mein Vater Saul trachtet danach, daß er dich töte. Nun, so bewahre dich morgen und bleibe verborgen und verstecke dich. Ich aber will herausgehen und neben meinem Vater stehen auf dem Felde, da du bist, und von dir mit meinem Vater reden; und was ich sehe, will ich dir kund tun. Und Jonathan redete das Beste von David mit seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Es versündige sich der König nicht an seinem Knechte David; denn er hat keine Sünde wider dich getan, und sein Tun ist dir sehr nütze; und er hat sein Leben in seine Hand gesetzt und schlug den Philister, und der HERR tat ein groß Heil dem ganzen Israel. Das hast du gesehen und dich des gefreuet. Warum willst du dich denn an unschuldigem Blut versündigen, daß du David ohne Ursache tötest? Da gehorchte Saul der Stimme Jonathans und schwur: So wahr der HERR lebt, er soll nicht sterben! Da rief Jonathan David und sagte ihm alle diese Worte; und brachte ihn zu Saul, daß er vor ihm war wie vorhin. E s erhub sich aber wieder ein Streit; und David zog aus und stritt wider die Philister und tat eine große Schlacht, daß sie vor ihm flohen. Aber der böse Geist vom HERRN kam über Saul; und er saß in seinem Hause und hatte einen Spieß in seiner Hand; David aber spielte auf den Saiten mit der Hand. Und Saul trachtete, David mit dem Spieß an die Wand zu spießen. Er aber riß sich von Saul, und der Spieß fuhr in die Wand. David aber floh und entrann dieselbige Nacht. Saul sandte aber Boten zu Davids Haus, daß sie ihn bewahrten und töteten am Morgen. Das verkündigte dem David sein Weib Michal und sprach: Wirst du nicht diese Nacht deine Seele erretten, so mußt du morgen sterben. Da ließ ihn Michal durchs Fenster hernieder, daß er hinging, entfloh und entrann. Und Michal nahm ein Bild und legte es ins Bett; und legte ein Ziegenfell zu seinen Häupten und deckte es mit Kleidern zu. Da sandte Saul Boten, daß sie David holten. Sie aber sprach: Er ist krank. Saul aber sandte Boten, David zu besehen, und sprach: Bringt ihn herauf zu mir mit dem Bette, daß er getötet werde. Da nun die Boten kamen, siehe, da lag das Bild im Bette und ein Ziegenfell zu seinen Häupten. Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich betrogen und meinen Feind gelassen, daß er entrinne? Michal sprach zu Saul: Er sprach zu mir: Laß mich gehen, oder ich töte dich! D avid aber entfloh und entrann; und kam zu Samuel nach Rama und sagte ihm an alles, was ihm Saul getan hatte. Und er ging hin mit Samuel, und blieben zu Najoth. Und es ward Saul angesagt: Siehe, David ist zu Najoth in Rama. Da sandte Saul Boten, daß sie David holten. Und sie sahen zwei Chöre Propheten weissagen, und Samuel war ihr Aufseher. Da kam der Geist GOttes auf die Boten Sauls, daß sie auch weissagten. D a das Saul ward angesagt, sandte er andere Boten, die weissagten auch. Da sandte er die dritten Boten, die weissagten auch. Da ging er selbst auch nach Rama; und da er kam zum großen Brunnen, der zu Seku ist, fragte er und sprach: Wo ist Samuel und David? Da ward ihm, gesagt: Siehe, zu Najoth in Rama. Und er ging daselbst hin nach Najoth in Rama. Und der Geist GOttes kam auch auf ihn; und ging einher und weissagte, bis er kam nach Najoth in Rama. Und er zog auch seine Kleider aus und weissagte auch vor Samuel; und fiel bloß nieder den ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher spricht man: Ist Saul auch unter den Propheten? D avid aber floh von Najoth zu Rama; und kam und redete vor Jonathan: Was habe ich getan? Was habe ich mißgehandelt? Was habe ich gesündigt vor deinem Vater, daß er nach meinem Leben steht? Er aber sprach zu ihm: Das sei ferne, du sollst nicht sterben. Siehe, mein Vater tut nichts, weder Großes noch Kleines, das er nicht meinen Ohren offenbare; warum sollte denn mein Vater dies vor mir verbergen? Es wird nicht so sein. Da schwur David weiter und sprach: Dein Vater weiß wohl, daß ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, darum wird er denken: Jonathan soll solches nicht wissen, es möchte ihn bekümmern. Wahrlich, so wahr der HERR lebt, und so wahr deine Seele lebt, es ist nur ein Schritt zwischen mir und dem Tode! Jonathan sprach zu David: Ich will an dir tun, was dein Herz begehret. David sprach zu ihm: Siehe, morgen ist der Neumond, da ich mit dem Könige zu Tische sitzen sollte; so laß mich, daß ich mich auf dem Felde verberge bis an den Abend des dritten Tages. Wird dein Vater nach mir fragen, so sprich: David bat mich, daß er nach Bethlehem, zu seiner Stadt, laufen möchte; denn es ist ein jährlich Opfer daselbst dem ganzen Geschlechte. Wird er sagen: Es ist gut, so steht es wohl um deinen Knecht. Wird er aber ergrimmen, so wirst du merken, daß Böses bei ihm beschlossen ist. So tue nun Barmherzigkeit an deinem Knechte; denn du hast mit mir, deinem Knechte, einen Bund im HERRN gemacht. Ist aber eine Mißtat in mir, so töte du mich; denn warum wolltest du mich zu deinem Vater bringen? Jonathan sprach: Das sei ferne von mir, daß ich sollte merken, daß Böses bei meinem Vater beschlossen wäre, über dich zu bringen, und sollte dir‘s nicht ansagen. David aber sprach: Wer will mir‘s ansagen, so dir dein Vater etwas Hartes antwortet? Jonathan sprach zu David: Komm, laß uns hinaus aufs Feld gehen! Und gingen beide hinaus aufs Feld. Und Jonathan sprach zu David: HErr, GOtt Israels, wenn ich erforsche an meinem Vater morgen und am dritten Tage, daß es wohlsteht mit David, und nicht hinsende zu dir und vor deinen Ohren offenbare, so tue der HERR Jonathan dies und jenes. Wenn aber das Böse meinem Vater gefällt wider dich, so will ich‘s auch vor deinen Ohren offenbaren und dich lassen, daß du mit Frieden weggehst. Und der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist! Tue ich‘s nicht, so tue keine Barmherzigkeit des HERRN an mir, weil ich lebe, auch nicht, so ich sterbe. Und wenn der HERR die Feinde Davids ausrotten wird, einen jeglichen aus dem Lande, so reiße du deine Barmherzigkeit nicht von meinem Hause ewiglich. Also machte Jonathan einen Bund mit dem Hause Davids und sprach: Der HERR fordere es von der Hand der Feinde Davids! Und Jonathan fuhr weiter und schwur David, so lieb hatte er ihn; denn er hatte ihn so lieb als seine Seele. Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist der Neumond, so wird man nach dir fragen; denn man wird dein vermissen, da du zu sitzen pflegest. Des dritten Tages aber komm bald hernieder und gehe an einen Ort, da du dich verbergest am Werkeltage, und setze dich bei den Stein Asel, so will ich zu seiner Seite drei Pfeile schießen, als ich zum Sichermal schösse. Und siehe, ich will den Knaben senden: Gehe hin, suche die Pfeile! Werde ich zum Knaben sagen: Siehe, die Pfeile liegen hierwärts hinter dir, hole sie! so komm, denn es ist Friede und hat keine Fahr, so wahr der HERR lebt. Sage ich aber zum Jünglinge: Siehe, die Pfeile liegen dortwärts vor dir, so gehe hin, denn der HERR hat dich lassen gehen. Was aber du und ich miteinander geredet haben, da ist der HERR zwischen mir und dir ewiglich. D avid verbarg sich im Felde. Und da der Neumond kam, setzte sich der König zu Tische zu essen. Da sich aber der König gesetzt hatte an seinen Ort, Wie er vorhin gewohnt war, an der Wand, stand Jonathan auf, Abner aber setzte sich an die Seite Sauls. Und man vermißte Davids an seinem Ort. Und Saul redete des Tages nichts; denn er gedachte: Es ist ihm etwas widerfahren, daß er nicht rein ist. Des andern Tages des Neumonden, da man Davids vermißte an seinem Ort, sprach Saul zu seinem Sohn Jonathan: Warum ist der Sohn Isais nicht zu Tische kommen, weder gestern noch heute? Jonathan antwortete Saul: Er bat mich, daß er nach Bethlehem ginge, und sprach: Laß mich gehen, denn unser Geschlecht hat zu opfern in der Stadt, und mein Bruder hat mir‘s selbst geboten; habe ich nun Gnade vor deinen Augen funden, so will ich hinweg und meine Brüder sehen. Darum ist er nicht kommen zu des Königs Tisch. Da ergrimmte der Zorn Sauls wider Jonathan und sprach zu ihm: Du ungehorsamer Bösewicht! Ich weiß wohl, daß du den Sohn Isais auserkoren hast, dir und deiner unartigen Mutter zu Schanden. Denn solange der Sohn Isais lebt auf Erden, wirst du, dazu auch dein Königreich, nicht bestehen. So sende nun hin und laß ihn herholen zu mir; denn er muß sterben. Jonathan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan? Da schoß Saul den Spieß nach ihm, daß er ihn spießete. Da merkte Jonathan, daß bei seinem Vater gänzlich beschlossen war, David zu töten. Und stand auf vom Tisch mit grimmigem Zorn und aß desselben andern Tages des Neumonden kein Brot; denn er war bekümmert um David, daß ihn sein Vater also verdammte. D es Morgens ging Jonathan hinaus aufs Feld, dahin er David bestimmt hatte, und ein kleiner Knabe mit ihm. Und sprach zu dem Knaben: Lauf und suche mir die Pfeile, die ich schieße! Da aber der Knabe lief, schoß er einen Pfeil über ihn hin. Und als der Knabe kam an den Ort, dahin Jonathan den Pfeil geschossen hatte, rief ihm Jonathan nach und sprach: Der Pfeil liegt dortwärts vor dir. Und rief abermal ihm nach: Eile rasch und stehe nicht stille! Da las der Knabe Jonathans die Pfeile auf und brachte sie zu seinem Herrn. Und der Knabe wußte nichts drum; allein Jonathan und David wußten um die Sache. Da gab Jonathan seine Waffe seinem Knaben und sprach zu ihm: Gehe hin und trag‘s in die Stadt. Da der Knabe hineinkam, stand David auf vom Ort gegen Mittag und fiel auf sein Antlitz zur Erde und betete dreimal an; und küßten sich miteinander und weinten miteinander, David aber am allermeisten. Und Jonathan sprach zu David: Gehe hin mit Frieden! Was wir beide geschworen haben im Namen des HERRN und gesagt: Der HERR sei zwischen mir und dir, zwischen meinem Samen und deinem Samen, das bleibe ewiglich. Und Jonathan machte sich auf und kam in die Stadt. D avid aber kam nach Nobe zum Priester Ahimelech. Und Ahimelech entsetzte sich, da er David entgegenging, und sprach zu ihm: Warum kommst du allein und ist kein Mann mit dir? David sprach zu Ahimelech, dem Priester: Der König hat mir eine Sache befohlen und sprach zu mir: Laß niemand wissen, warum ich dich gesandt habe und was ich dir befohlen habe. Denn ich habe auch meine Knaben etwa hie oder daher beschieden. Hast du nun was unter deiner Hand, ein Brot oder fünf, die gib mir in meine Hand, oder was du findest. Der Priester antwortete David und sprach: Ich habe kein gemein Brot unter meiner Hand, sondern heilig Brot; wenn sich nur die Knaben von Weibern enthalten hätten! David antwortete dem Priester und sprach zu ihm: Es sind die Weiber drei Tage uns versperrt gewesen, da ich auszog, und der Knaben Zeug war heilig; ist aber dieser Weg unheilig, so wird er heute geheiligt werden an dem Zeuge. Da gab ihm der Priester des heiligen, weil kein ander Brot da war denn die Schaubrote, die man vor dem HERRN aufhub, daß man ander frisch Brot auflegen sollte des Tages, da er die weggenommen hatte. Es war aber des Tages ein Mann drinnen versperrt vor dem HERRN aus den Knechten Sauls mit Namen Doeg, ein Edomiter, der mächtigste unter den Hirten Sauls. Und David sprach zu Ahimelech: Ist nicht hie unter deiner Hand ein Spieß oder Schwert? Ich habe mein Schwert und Waffen nicht mit mir genommen; denn die Sache des Königs war eilend. Der Priester sprach: Das Schwert des Philisters Goliath, den du schlugest im Eichgrunde, das ist hie, gewickelt in einen Mantel hinter dem Leibrock. Willst du dasselbige, so nimm‘s hin, denn es ist hie kein anderes denn das. David sprach: Es ist seinesgleichen nicht; gib mir‘s! U nd David machte sich auf und floh vor Saul; und kam zu Achis, dem Könige zu Gath. Aber die Knechte Achis sprachen zu ihm: Das ist der David, des Landes König, von dem sie sangen am Reigen und sprachen: Saul schlug tausend, David aber zehntausend. Und David nahm die Rede zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achis, dem Könige zu Gath. Und verstellte seine Gebärde vor ihnen und kollerte unter ihren Händen und stieß sich an die Tür am Tor, und sein Geifer floß ihm in den Bart. Da sprach Achis zu seinen Knechten: Siehe, ihr seht, daß der Mann unsinnig ist; warum habt ihr ihn zu mir gebracht? Habe ich der Unsinnigen zu wenig, daß ihr diesen herbrächtet, daß er neben mir rasete? Sollte der in mein Haus kommen? D avid ging von dannen und entrann in die Höhle Adullam. Da das seine Brüder hörten und das ganze Haus seines Vaters, kamen sie zu ihm hinab daselbst hin. Und es versammelten sich zu ihm allerlei Männer, die in Not und Schuld und betrübtes Herzens waren; und er war ihr Oberster, daß bei vierhundert Mann bei ihm waren. Und David ging von dannen nach Mizpe, in der Moabiter Land, und sprach zu der Moabiter König: Laß meinen Vater und meine Mutter bei euch aus und ein gehen, bis ich erfahre, was GOtt mit mir tun wird. Und er ließ sie vor dem Könige der Moabiter, daß sie bei ihm blieben, solange David in der Burg war. Aber der Prophet Gad sprach zu David: Bleibe nicht in der Burg, sondern gehe hin und komm ins Land Juda. Da ging David hin und kam in den Wald Hareth. U nd es kam vor Saul, daß David und die Männer, die bei ihm waren, wären hervorkommen. Als nun Saul wohnte zu Gibea unter einem Hain, in Rama, hatte er seinen Spieß in der Hand und alle seine Knechte standen neben ihm. Da sprach Saul zu seinen Knechten, die neben ihm standen: Hört, ihr Kinder Jeminis, wird auch der Sohn Isais euch alle Äcker und Weinberge geben und euch alle über tausend und über hundert zu Obersten machen, daß ihr euch alle verbunden habt wider mich, und ist niemand, der es meinen Ohren offenbarete, weil auch mein Sohn einen Bund gemacht hat mit dem Sohne Isais? Ist niemand unter euch, den es kränke meinethalben und meinen Ohren offenbare? Denn mein Sohn hat meinen Knecht wider mich auferwecket, daß er mir nachstellt, wie es am Tage ist. Da antwortete Doeg, der Edomiter, der neben den Knechten Sauls stand, und sprach: Ich sah den Sohn Isais, daß er nach Nobe kam zu Ahimelech, dem Sohn Ahitobs. Der fragte den HERRN für ihn und gab ihm Speise und das Schwert Goliaths, des Philisters. Da sandte der König hin und ließ rufen Ahimelech, den Priester, den Sohn Ahitobs, und seines Vaters ganzes Haus, die Priester, die zu Nobe waren. Und sie kamen alle zum Könige. Und Saul sprach: Höre, du Sohn Ahitobs! Er sprach: Hie bin ich, mein Herr. Und Saul sprach zu ihm: Warum habt ihr einen Bund wider mich gemacht, du und der Sohn Isais, daß du ihm Brot und Schwert gegeben und GOtt für ihn gefragt hast, daß du ihn erweckest, daß er mir nachstelle, wie es am Tage ist? Ahimelech antwortete dem Könige und sprach: Und wer ist unter allen deinen Knechten als David, der getreu ist und des Königs Eidam und geht in deinem Gehorsam und ist herrlich gehalten in deinem Hause? Habe ich denn heute erst angefangen, GOtt für ihn zu fragen? Das sei ferne von mir! Der König lege solches seinem Knechte nicht auf in meines Vaters ganzem Hause; denn dein Knecht hat von all diesem nichts gewußt, weder Kleines noch Großes. Aber der König sprach: Ahimelech du mußt des Todes sterben, du und deines Vaters ganzes Haus. Und der König sprach zu seinen Trabanten, die neben ihm standen: Wendet euch und tötet des HERRN Priester; denn ihre Hand ist auch mit David, und da sie wußten, daß er floh, haben sie mir‘s nicht eröffnet. Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hände nicht an die Priester des HERRN legen, sie zu erschlagen. Da sprach der König zu Doeg:. Wende du dich und erschlage die Priester. Doeg, der Edomiter, wandte sich und erschlug die Priester, daß des Tages starben fünfundachtzig Männer, die leinene Leibröcke trugen. Und die Stadt der Priester, Nobe, schlug er mit der Schärfe des Schwerts, beide Mann und Weib, Kinder und Säuglinge, Ochsen und Esel und Schafe. Es entrann aber ein Sohn Ahimelechs, des Sohns Ahitobs, der hieß Abjathar, und floh David nach. Und verkündigte ihm, daß Saul die Priester des HERRN erwürgt hätte. David aber sprach zu Abjathar: Ich wußte es wohl an dem Tage, da der Edomiter Doeg da war, daß er‘s würde Saul ansagen; ich bin schuldig an allen Seelen deines Vaters Hauses. Bleibe bei mir und fürchte dich nicht! Wer nach meinem Leben steht, der soll auch nach deinem Leben stehen, und sollst mit mir behalten werden. U nd es ward David angesagt: Siehe, die Philister streiten wider Kegila und berauben die Tennen. Da fragte David den HERRN und sprach: Soll ich hingehen und diese Philister schlagen? Und der HERR sprach zu David: Gehe hin, du wirst die Philister schlagen und Kegila erretten. Aber die Männer bei David sprachen zu ihm: Siehe, wir fürchten uns hie in Juda und wollen hingehen nach Kegila, zu der Philister Zeug? Da fragte David wieder den HERRN; und der HERR antwortete ihm und sprach: Auf, zeuch hinab nach Kegila; denn ich will die Philister in deine Hände geben. Also zog David samt seinen Männern nach Kegila und stritt wider die Philister und trieb ihnen ihr Vieh weg; und tat eine große Schlacht an ihnen. Also errettete David die zu Kegila. D enn da Abjathar, der Sohn Ahimelechs, floh zu David nach Kegila, trug er den Leibrock mit sich hinab. Da ward Saul angesagt, daß David nach Kegila kommen wäre, und sprach: GOtt hat ihn in meine Hände übergeben, daß er verschlossen ist, nun er in eine Stadt kommen ist, mit Toren und Riegeln verwahret. Und Saul ließ alles Volk rufen zum Streit hinnieder nach Kegila, daß sie David und seine Männer belegten. Da aber David merkte, daß Saul Böses über ihn gedachte, sprach er zu dem Priester Abjathar: Lange den Leibrock her! Und David sprach: HErr, GOtt Israels, dein Knecht hat gehört, daß Saul danach trachte, daß er nach Kegila komme, die Stadt zu verderben um meinetwillen. Werden mich auch die Bürger zu Kegila überantworten in seine Hände? Und wird aber Saul herab kommen, wie dein Knecht gehört hat? Das verkündige, HErr, GOtt Israels, deinem Knechte. Und der HERR sprach: Er wird herabkommen. David sprach: Werden aber die Bürger zu Kegila mich und meine Männer überantworten in die Hände Sauls? Der HERR sprach: Ja. Da machte sich David auf samt seinen Männern, deren bei sechshundert waren, und zogen aus von Kegila und wandelten, wo sie hin konnten. Da nun Saul angesagt ward, daß David von Kegila entronnen war, ließ er sein Ausziehen anstehen. D avid aber blieb in der Wüste, in der Burg, und blieb auf dem Berge in der Wüste Siph. Saul aber suchte ihn sein Leben lang; aber GOtt gab ihn nicht in seine Hände. Und David sah, daß Saul ausgezogen war, sein Leben zu suchen. Aber David war in der Wüste Siph, in der Heide. Da machte sich Jonathan auf, der Sohn Sauls, und ging hin zu David in die Heide und stärkte seine Hand in GOtt; und sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; meines Vaters Sauls Hand wird dich nicht finden, und du wirst König werden über Israel, so will ich der nächste um dich sein; auch weiß solches mein Vater wohl. Und sie machten beide einen Bund miteinander vor dem HERRN. Und David blieb in der Heide, aber Jonathan zog wieder heim. Aber die Siphiter zogen hinauf zu Saul nach Gibea und sprachen: Ist nicht David bei uns verborgen in der Burg, in der Heide, auf dem Hügel Hachila, der zur Rechten liegt an der Wüste? So komme nun der König hernieder nach all seines Herzens Begehr, so wollen wir ihn überantworten in des Königs Hände. Da sprach Saul: Gesegnet seid ihr dem HERRN, daß ihr euch mein erbarmt habt! So geht nun hin und werdet es noch gewisser, daß ihr wißt und seht, an welchem Ort seine Füße gewesen sind, und wer ihn daselbst gesehen habe; denn mir ist gesagt, daß er listig ist. Beseht und erkundet alle Örter, da er sich verkreucht, und kommt wieder zu mir, wenn ihr‘s gewiß seid, so will ich mit euch ziehen. Ist er im Lande, so will ich nach ihm forschen unter allen Tausenden in Juda. Da machten sie sich und gingen nach Siph vor Saul hin. David aber und seine Männer waren in der Wüste Maon, auf dem Gefilde zur Rechten der Wüste. Da nun Saul hinzog mit seinen Männern zu suchen, ward es David angesagt; und er machte sich hinab in den Fels und blieb in der Wüste Maon. Da das Saul hörte, jagte er David nach in der Wüste Maon. Und Saul mit seinen Männern ging an einer Seite des Berges, David mit seinen Männern an der andern Seite des Berges. Da David aber eilete, dem Saul zu entgehen, da umringete Saul samt seinen Männern David und seine Männer, daß er sie griffe. Aber es kam ein Bote zu Saul und sprach: Eile und komm; denn die Philister sind ins Land gefallen! Da kehrte sich Saul von dem Nachjagen Davids und zog hin den Philistern entgegen; daher heißt man den Ort Sela-Mahelkoth. Und David zog hinauf von dannen und blieb in der Burg Engedi. D a nun Saul wiederkam von den Philistern, ward ihm gesagt: Siehe, David ist in der Wüste Engedi. Und Saul nahm dreitausend junger Mannschaft aus ganz Israel und zog hin, David samt seinen Männern zu suchen auf den Felsen der Gemsen. Und da er kam zu den Schafhürden am Wege, war daselbst eine Höhle, und Saul ging hinein, seine Füße zu decken. David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle. Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, da ist der Tag, davon der HERR dir gesagt hat: Siehe, ich will deinen Feind in deine Hände geben, daß du mit ihm tust, was dir gefällt. Und David stand auf und schnitt leise einen Zipfel vom Rock Sauls. Aber danach schlug ihm sein Herz, daß er den Zipfel Sauls hatte abgeschnitten, und sprach zu seinen Männern: Das lasse der HERR ferne von mir sein, daß ich das tun sollte und meine Hand legen an meinen Herrn, den Gesalbten des HERRN; denn er ist der Gesalbte des HERRN. Und David weisete seine Männer von sich mit Worten und ließ sie nicht wider Saul sich auflehnen. Da aber Saul sich aufmachte aus der Höhle und ging auf dem Wege, machte sich danach David auch auf und ging aus der Höhle; und rief Saul hinten nach und sprach: Mein Herr König! Saul sah hinter sich. Und David neigte sein Antlitz zur Erde und betete an. Und sprach zu Saul: Warum gehorchest du Menschen Wort, die da sagen: David sucht dein Unglück? Siehe, heutigestages sehen deine Augen, daß dich der HERR heute hat in meine Hand gegeben in der Höhle, und es ward gesagt, daß ich dich sollte erwürgen. Aber es ward dein verschont, denn ich sprach: Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen, denn er ist der Gesalbte des HERRN. Mein Vater, sieh doch den Zipfel von deinem Rock in meiner Hand, daß ich dich nicht erwürgen wollte, da ich den Zipfel von deinem Rock schnitt. Erkenne und sieh, daß nichts Böses in meiner Hand ist, noch keine Übertretung. Ich habe auch an dir nicht gesündigt; und du jagest meine Seele, daß du sie wegnehmest. Der HERR wird Richter sein zwischen mir und dir und mich an dir rächen; aber meine Hand soll nicht über dir sein. Wie man sagt nach dem alten Sprichwort: Von Gottlosen kommt Untugend. Aber meine Hand soll nicht über dir sein. Wem zeuchst du nach, König von Israel? Wem jagest du nach? Einem toten Hunde, einem einigen Floh? Der HERR sei Richter und richte zwischen mir und dir und sehe drein; und führe meine Sache aus und rette mich von deiner Hand. Als nun David solche Worte zu Saul hatte ausgeredet, sprach Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul hob auf seine Stimme und weinte. Und sprach zu David: Du bist gerechter denn ich. Du hast mir Gutes beweiset, ich aber habe dir Böses beweiset. Und du hast mir heute angezeiget, wie du Gutes an mir getan hast, daß mich der HERR hatte in deine Hände beschlossen, und du mich doch nicht erwürgt hast. Wie sollte jemand seinen Feind finden und ihn lassen einen guten Weg gehen? Der HERR vergelte dir Gutes für diesen Tag, das du an mir getan hast! Nun siehe, ich weiß, daß du König werden wirst, und das Königreich Israels steht in deiner Hand. So schwöre mir nun bei dem HERRN, daß du nicht ausrottest meinen Samen nach mir und meinen Namen nicht austilgest von meines Vaters Haus. Und David schwur Saul. Da zog Saul heim; David aber mit seinen Männern machten sich hinauf auf die Burg. U nd Samuel starb; und das ganze Israel versammelte sich, trugen Leid um ihn und begruben ihn in seinem Hause zu Rama. David aber machte sich auf und zog hinab in die Wüste Paran. Und es war ein Mann zu Maon, und sein Wesen zu Karmel; und der Mann war fast großen Vermögens und hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Und begab sich eben, daß er seine Schafe beschor zu Karmel. Und er hieß Nabal; sein Weib aber hieß Abigail und war ein Weib guter Vernunft und schön von Angesicht; der Mann aber war hart und boshaftig in seinem Tun und war einer von Kaleb. Da nun David in der Wüste hörte, daß Nabal seine Schafe beschor, sandte er aus zehn Jünglinge und sprach zu ihnen: Geht hinauf nach Karmel, und wenn ihr zu Nabal kommt, so grüßt ihn von meinetwegen freundlich und sprecht: Glück zu, Friede sei mit dir und deinem Hause und mit allem, das du hast! Ich habe gehört, daß du Schafscherer hast. Nun, deine Hirten, die du hast, sind mit uns gewesen; wir haben sie nicht verhöhnet, und hat ihnen nichts gefehlt an der Zahl, solange sie zu Karmel gewesen sind. Frage deine Jünglinge darum, die werden‘s dir sagen; und laß die Jünglinge Gnade finden vor deinen Augen, denn wir sind auf einen guten Tag kommen. Gib deinen Knechten und deinem Sohn David, was deine Hand findet. U nd da die Jünglinge Davids hinkamen und von Davids wegen alle diese Worte mit Nabal geredet hatten, hörten sie auf. Aber Nabal antwortete den Knechten Davids und sprach: Wer ist der David? und wer ist der Sohn Isais? Es werden jetzt der Knechte viel, die sich von ihren Herren reißen. Sollte ich mein Brot, Wasser und Fleisch nehmen, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und den Leuten geben, die ich nicht kenne, wo sie her sind? Da kehrten sich die Jünglinge Davids wieder auf ihren Weg; und da sie wieder zu ihm kamen, sagten sie ihm solches alles. Da sprach David zu seinen Männern: Gürte ein jeglicher sein Schwert um sich! Und ein jeglicher gürtete sein Schwert um sich, und David gürtete sein Schwert auch um sich, und zogen ihm nach hinauf bei vierhundert Mann; aber zweihundert blieben bei dem Geräte. A ber der Abigail, Nabals Weibe, sagte an der Jünglinge einer und sprach: Siehe, David hat Boten gesandt aus der Wüste, unsern Herrn zu segnen; er aber schnaubte sie an. Und sie sind uns doch sehr nütze Leute gewesen und haben uns nicht verhöhnet, und hat uns nichts gefehlt an der Zahl, solange wir bei ihnen gewandelt haben, wenn wir auf dem Felde waren, sondern sind unsere Mauern gewesen Tag und Nacht, solange wir der Schafe bei ihnen gehütet haben. So merke nun und siehe, was du tust; denn es ist gewiß ein Unglück vorhanden über unsern Herrn und über sein ganzes Haus; und er ist ein heilloser Mann, dem niemand etwas sagen darf. Da eilete Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei Legel Weins und fünf gekochte Schafe und fünf Scheffel Mehl und hundert Stück Rosinen und zweihundert Stück Feigen und lud es auf Esel. Und sprach zu ihren Jünglingen: Geht vor mir hin; siehe, ich will kommen hernach. Und sie sagte ihrem Manne Nabal nichts davon. Und als sie auf dem Esel ritt und hinabzog im Dunkel des Berges, siehe, da begegnete ihr David und seine Männer hinab, daß sie auf sie stieß. David aber hatte geredet: Wohlan, ich habe umsonst behütet alles, was dieser hat in der Wüste, daß nichts gefehlt hat an allem, was er hat; und er bezahlte mir Gutes mit Bösem. GOtt tue dies und noch mehr den Feinden Davids, wo ich diesem bis licht Morgen überlasse einen, der an die Wand pißt, aus allem, das er hat! Da nun Abigail David sah, stieg sie eilend vom Esel und fiel vor David auf ihr Antlitz und betete an zur Erde. Und fiel zu seinen Füßen und sprach: Ach, mein Herr, mein sei diese Mißtat, und laß deine Magd reden vor deinen Ohren und höre die Worte deiner Magd! Mein Herr setze nicht sein Herz wider diesen Nabal, den heillosen Mann; denn er ist ein Narr, wie sein Name heißt, und Narrheit ist bei ihm. Ich aber, deine Magd, habe die Jünglinge meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast. Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt, und so wahr deine Seele lebt, der HERR hat dich verhindert, daß du nicht kämest wider das Blut, und hat dir deine Hand erlöset. So müssen nun werden wie Nabal deine Feinde, und die meinem Herrn übel wollen. Hie ist der Segen, den deine Magd meinem Herrn hergebracht hat; den gib den Jünglingen, die unter meinem Herrn wandeln. Vergib deiner Magd die Übertretung! Denn der HERR wird meinem Herrn ein beständig Haus machen, denn du führest des HERRN Kriege; und laß kein Böses an dir gefunden werden dein Leben lang. Und wenn sich ein Mensch erheben wird, dich zu verfolgen, und nach deiner Seele steht, so wird die Seele meines Herrn eingebunden sein im Bündlein der Lebendigen bei dem HERRN, deinem GOtt; aber die Seele deiner Feinde wird geschleudert werden mit der Schleuder. Wenn denn der HERR all das Gute meinem Herrn tun wird, das er dir geredet hat, und gebieten, daß du ein Herzog seist über Israel, so wird‘s dem Herzen meines Herrn nicht ein Stoß noch Ärgernis sein, daß du nicht Blut vergossen hast ohne Ursache und dir selber geholfen; so wird der HERR meinem Herrn wohltun, und wirst an deine Magd gedenken. Da sprach David zu Abigail: Gelobt sei der HErr, der GOtt Israels, der dich heutigestages hat mir entgegengesandt! Und gesegnet sei deine Rede und gesegnet seist du, daß du mir heute erwehrt hast, daß ich nicht wider Blut kommen bin und mich mit eigener Hand erlöst habe. Wahrlich, so wahr der HErr, der GOtt Israels, lebt, der mich verhindert hat, daß ich nicht übel an dir täte, wärest du nicht eilend mir begegnet, so wäre dem Nabal nicht überblieben auf diesen lichten Morgen einer, der an die Wand pißt. Also nahm David von ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte, und sprach zu ihr: Zeuch mit Frieden hinauf in dein Haus; siehe, ich habe deiner Stimme gehorcht und deine Person angesehen. Da aber Abigail zu Nabal kam, siehe, da hatte er ein Mahl zugerichtet in seinem Hause wie eines Königs Mahl; und sein Herz war guter Dinge bei ihm selbst und er war sehr trunken. Sie aber sagte ihm nichts, weder Kleines noch Großes, bis an den lichten Morgen. Da es aber Morgen ward, und der Wein von Nabal kommen war, sagte ihm sein Weib solches. Da erstarb sein Herz in seinem Leibe, daß er ward wie ein Stein. Und über zehn Tage schlug ihn der HErr, daß er starb. Da das David hörte, daß Nabal tot war, sprach er: Gelobt sei der HErr, der meine Schmach gerochen hat an dem Nabal und seinen Knecht enthalten hat vor dem Übel, und der HERR hat dem Nabal das Übel auf seinen Kopf vergolten. Und David sandte hin und ließ mit Abigail reden, daß er sie zum Weibe nähme. Und da die Knechte Davids zu Abigail kamen nach Karmel, redeten sie mit ihr und sprachen: David hat uns zu dir gesandt, daß er dich zum Weibe nehme. Sie stand auf und betete an auf ihr Angesicht zur Erde und sprach: Siehe, hie ist deine Magd, daß sie diene den Knechten meines Herrn und ihre Füße wasche. Und Abigail eilete und machte sich auf; und ritt auf einem Esel und fünf Dirnen, die unter ihr waren; und zog den Boten Davids nach und ward sein Weib. Auch nahm David Ahinoam von Jesreel; und waren beide seine Weiber. Saul aber gab Michal, seine Tochter, Davids Weib, Phalti, dem Sohn Lais von Gallim. D ie aber von Siph kamen zu Saul nach Gibea und sprachen: Ist nicht David verborgen auf dem Hügel Hachila vor der Wüste? Da machte sich Saul auf und zog herab zur Wüste Siph und mit ihm dreitausend junger Mannschaft in Israel, daß er David suchte in der Wüste Siph. Und lagerte sich auf dem Hügel Hachila, der vor der Wüste liegt am Wege. David aber blieb in der Wüste. Und da er sah, daß Saul kam ihm nach in die Wüste, sandte er Kundschafter aus und erfuhr, daß Saul gewißlich kommen wäre. Und David machte sich auf und kam an den Ort, da Saul sein Lager hielt, und sah die Stätte, da Saul lag mit seinem Feldhauptmann Abner, dem Sohn Ners. Denn Saul lag in der Wagenburg und das Heervolk um ihn her. Da antwortete David und sprach zu Ahimelech, dem Hethiter, und zu Abisai, dem Sohne Zerujas, dem Bruder Joabs: Wer will mit mir hinab zu Saul ins Lager? Abisai sprach: Ich will mit dir hinab. Also kam David und Abisai zum Volk des Nachts. Und siehe, Saul lag und schlief in der Wagenburg, und sein Spieß steckte in der Erde zu seinen Häupten. Abner aber und das Volk lag um ihn her. Da sprach Abisai zu David: GOtt hat deinen Feind heute in deine Hand beschlossen; so will ich ihn nun mit dem Spieß stechen in die Erde einmal, daß er es nicht mehr bedarf. David aber sprach zu Abisai: Verderbe ihn nicht; denn wer will die Hand an den Gesalbten des HERRN legen und ungestraft bleiben? Weiter sprach David: So wahr der HERR lebt, wo der HERR nicht ihn schlägt, oder seine Zeit kommt, daß er sterbe, oder in einen Streit ziehe und komme um, so lasse der HERR ferne von mir sein, daß ich meine Hand sollte an den Gesalbten des HERRN legen. So nimm nun den Spieß zu seinen Häupten und den Wasserbecher und laß uns gehen. Also nahm David den Spieß und den Wasserbecher zu den Häupten Sauls und ging hin; und war niemand, der es sah noch merkte, noch erwachte, sondern sie schliefen alle. Denn es war ein tiefer Schlaf vom HERRN auf sie gefallen. Da nun David hinüber auf jenseits kommen war, trat er auf des Berges Spitze von ferne, daß ein weiter Raum war zwischen ihnen. Und schrie das Volk an und Abner, den Sohn Ners, und sprach: Hörest du nicht, Abner? Und Abner antwortete und sprach: Wer bist du, daß du so schreiest gegen dem Könige? Und David sprach zu Abner: Bist du nicht ein Mann? und wer ist dein gleich in Israel? Warum hast du denn nicht behütet deinen Herrn, den König? Denn es ist des Volks einer hineinkommen, deinen Herrn, den König, zu verderben. Es ist aber nicht fein, das du getan hast. So wahr der HERR lebt, ihr seid Kinder des Todes, daß ihr euren Herrn, den Gesalbten des HERRN, nicht behütet habt. Nun siehe, hie ist der Spieß des Königs und der Wasserbecher, die zu seinen Häupten waren. Da erkannte Saul die Stimme Davids und sprach: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? David sprach: Es ist meine Stimme, mein Herr König. Und sprach weiter: Warum verfolgt mein Herr also seinen Knecht? Was habe ich getan, und was Übels ist in meiner Hand? So höre doch nun mein Herr, der König, die Worte seines Knechts: Reizt dich der HERR wider mich, so lasse man ein Speisopfer riechen; tun es aber Menschenkinder, so seien sie verflucht vor dem HERRN, daß sie mich heute verstoßen, daß ich nicht hafte in des HERRN Erbteil, und sprechen: Gehe hin, diene andern Göttern! So verfalle nun mein Blut nicht auf die Erde von dem Angesicht des HERRN. Denn der König Israels ist ausgezogen, zu suchen einen Floh, wie man ein Rebhuhn jagt auf den bergen. Und Saul sprach: Ich habe gesündigt; komm wieder, mein Sohn David! Ich will dir kein Leid fürder tun, darum daß meine Seele heutigestages teuer gewesen ist in deinen Augen. Siehe, ich habe töricht und sehr unweislich getan. David antwortete und sprach: Siehe, hie ist der Spieß des Königs; es gehe der Jünglinge einer herüber und hole ihn. Der HERR aber wird einem jeglichen vergelten nach seiner Gerechtigkeit und Glauben. Denn der HERR hat dich heute in meine Hand gegeben, ich aber wollte meine Hand nicht an den Gesalbten des HERRN legen. Und wie heute deine Seele in meinen Augen ist groß geachtet gewesen, so werde meine Seele groß geachtet vor den Augen des HERRN und errette mich von aller Trübsal. Saul sprach zu David: Gesegnet seist du, mein Sohn David; du wirst es tun und hinausführen. David aber ging seine Straße, und Saul kehrte wieder an seinen Ort. D avid aber gedachte in seinem Herzen: Ich werde der Tage einen Saul in die Hände fallen; es ist mir nichts besser, denn daß ich entrinne in der Philister Land, daß Saul von mir ablasse, mich fürder zu suchen in allen Grenzen Israels; so werde ich seinen Händen entrinnen. Und machte sich auf und ging hinüber, samt den sechshundert Mann, die bei ihm waren, zu Achis, dem Sohn Maochs, Könige zu Gath. Also blieb David bei Achis zu Gath, mit seinen Männern, ein jeglicher mit seinem Hause; David auch mit seinen zweien Weibern, Ahinoam, der Jesreelitin, und Abigail, des Nabals Weibe, der Karmelitin. Und da Saul angesagt ward, daß David nach Gath geflohen wäre, suchte er ihn nicht mehr. Und David sprach zu Achis: Hab ich Gnade vor deinen Augen funden, so laß mir geben einen Raum in der Städte einer auf dem Lande, daß ich drinnen wohne; was soll dein Knecht in der königlichen Stadt bei dir wohnen? Da gab ihm Achis des Tages Ziklag. Daher ist Ziklag der Könige Judas bis auf diesen Tag. Die Zeit aber, die David in der Philister Lande wohnte, ist ein Jahr und vier Monden. David aber zog hinauf samt seinen Männern und fiel ins Land der Gessuriter und Girsiter und Amalekiter; denn diese waren die Einwohner von alters her dieses Landes, als man kommt nach Sur, bis an Ägyptenland. Da aber David das Land schlug, ließ er weder Mann noch Weib leben, und nahm Schafe, Rinder, Esel, Kamele und Kleider; und kehrte wieder und kam zu Achis. Wenn denn Achis sprach: Seid ihr heute nicht eingefallen? so sprach David: Gegen den Mittag Judas und gegen den Mittag der Jerahmeeliter und gegen den Mittag der Keniter. David aber ließ weder Mann noch Weib lebendig nach Gath kommen, und gedachte, sie möchten wider uns reden und schwätzen. Also tat David, und das war seine Weise, solange er wohnte in der Philister Lande. Darum glaubte Achis David und gedachte: Er hat sich stinkend gemacht vor seinem Volk Israel, darum soll er immer mein Knecht sein. U nd es begab sich zu derselben Zeit, daß die Philister ihr Heer versammelten, in Streit zu ziehen wider Israel. Und Achis sprach zu David: Du sollst wissen, daß du und deine Männer sollt mit mir ausziehen ins Heer. David sprach zu Achis: Wohlan, du sollst erfahren, was dein Knecht tun wird. Achis sprach zu David: Darum will ich dich zum Hüter meines Haupts setzen mein Leben lang. Samuel aber war gestorben, und ganz Israel hatte Leid um ihn getragen und ihn begraben in seiner Stadt Rama. So hatte Saul aus dem Lande vertrieben die Wahrsager und Zeichendeuter. Da nun die Philister sich versammelten und kamen und lagerten sich zu Sunem, versammelte Saul auch das ganze Israel, und lagerten sich zu Gilboa. Da aber Saul der Philister Heer sah, fürchtete er sich, und sein Herz verzagte sehr. Und er ratfragte den HERRN; aber der HERR antwortete ihm nicht, weder durch Träume, noch durchs Licht, noch durch Propheten. Da sprach Saul zu seinen Knechten: Sucht mir ein Weib die einen Wahrsagergeist hat, daß ich zu ihr gehe und sie frage. Seine Knechte sprachen zu ihm: Siehe, zu Endor ist ein Weib, die hat einen Wahrsagergeist. Und Saul wechselte seine Kleider und zog andere an; und ging hin, und zwei andere mit ihm, und kamen bei der Nacht zum Weibe; und sprach: Lieber, weissage mir durch den Wahrsagergeist und bringe mir herauf, den ich dir sage. Das Weib sprach zu ihm: Siehe, du weißt wohl, was Saul getan hat, wie er die Wahrsager und Zeichendeuter ausgerottet hat vom Lande; warum willst du denn meine Seele in das Netz führen, daß ich ertötet werde? Saul aber schwur ihr bei dem HERRN und sprach: So wahr der HERR lebt, es soll dir dies nicht zur Mißtat geraten. Da sprach das Weib: Wen soll ich dir denn heraufbringen? Er sprach: Bringe mir Samuel herauf. Da nun das Weib Samuel sah, schrie sie laut und sprach zu Saul: Warum hast du mich betrogen? Du bist Saul. Und der König sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, was siehst du? Das Weib sprach zu Saul: Ich sehe Götter heraufsteigen aus der Erde. Er sprach: Wie ist er gestaltet? Sie sprach: Es kommt ein alter Mann herauf und ist bekleidet mit einem Seidenrock. Da vernahm Saul, daß es Samuel war, und neigte sich mit seinem Antlitz zur Erde und betete an. Samuel aber sprach zu Saul: Warum hast du mich unruhig gemacht, daß du mich heraufbringen läßt? Saul sprach: Ich bin sehr geängstet, die Philister streiten wider mich, und GOtt ist von mir gewichen und antwortet mir nicht, weder durch Propheten noch durch Träume; darum habe ich dich lassen rufen, daß du mir weisest, was ich tun solle. Samuel sprach: Was willst du mich fragen, weil der HERR von dir gewichen und dein Feind worden ist? Der HERR wird dir tun, wie er durch mich geredet hat, und wird das Reich von deiner Hand reißen und David, deinem Nächsten, geben, darum daß du der Stimme des HERRN nicht gehorcht und den Grimm seines Zorns nicht ausgerichtet hast wider Amalek, hat dir der HERR solches jetzt getan. Dazu wird der HERR Israel mit dir auch geben in der Philister Hände. Morgen wirst du und deine Söhne mit mir sein. Auch wird der HERR das Heer Israels in der Philister Hände geben. Da fiel Saul zur Erde, so lang er war, und erschrak sehr vor den Worten Samuels, daß keine Kraft mehr in ihm war; denn er hatte nichts gegessen den ganzen Tag und die ganze Nacht. Und das Weib ging hinein zu Saul und sah, daß er sehr erschrocken war, und sprach zu ihm: Siehe, deine Magd hat deiner Stimme gehorcht und habe meine Seele in meine Hand gesetzt, daß ich deinen Worten gehorchte, die du zu mir sagtest. So gehorche auch nun du deiner Magd Stimme. Ich will dir einen Bissen Brots vorsetzen, daß du essest, daß du zu Kräften kommest und deine Straße gehst. Er aber weigerte sich und sprach: Ich will nicht essen. Da nötigten ihn seine Knechte und das Weib, daß er ihrer Stimme gehorchte. Und er stand auf von der Erde und setzte sich aufs Bett. Das Weib aber hatte daheim ein gemästet Kalb; da eilete sie und schlachtete es; und nahm Mehl und knetete es und buk es ungesäuert. Und brachte es herzu vor Saul und vor seine Knechte. Und da sie gegessen hatten, standen sie auf und gingen die Nacht. D ie Philister aber versammelten alle ihre Heere zu Aphek; und Israel lagerte sich zu Ain in Jesreel. Und die Fürsten der Philister gingen daher mit Hunderten und mit Tausenden; David aber und seine Männer gingen hinten nach bei Achis. Da sprachen die Fürsten der Philister: Was sollen diese Ebräer? Achis sprach zu ihnen: Ist nicht das David, der Knecht Sauls, des Königs Israels, der nun bei mir gewesen ist Jahr und Tag, und habe nichts an ihm gefunden, seit der Zeit er abgefallen ist, bis her? Aber die Fürsten der Philister wurden zornig auf ihn und sprachen zu ihm: Laß den Mann umkehren und an seinem Ort bleiben, da du ihn hin bestellt hast, daß er nicht mit uns hinabziehe zum Streit und unser Widersacher werde im Streit. Denn woran könnte er seinem Herrn baß Gefallen tun denn an den Köpfen dieser Männer? Ist er nicht der David, von dem sie sangen am Reigen: Saul hat tausend geschlagen, David aber zehntausend? Da rief Achis David und sprach zu ihm: So wahr der HERR lebt, ich halte dich für redlich, und dein Ausgang und Eingang mit mir im Heer gefällt mir wohl, und habe nichts Arges an dir gespüret, seit der Zeit du zu mir kommen bist, bis her; aber du gefällst den Fürsten nicht. So kehre nun um und gehe hin mit Frieden, auf daß du nicht übel tust vor den Augen der Fürsten der Philister. David aber sprach zu Achis: Was habe ich getan, und was hast du gespürt an deinem Knechte, seit der Zeit ich vor dir gewesen bin, bis her, daß ich nicht sollte kommen und streiten wider die Feinde meines Herrn, des Königs? Achis antwortete und sprach zu David: Ich weiß wohl; denn du gefällst meinen Augen, als ein Engel GOttes. Aber der Philister Fürsten haben gesagt: Laß ihn nicht mit uns hinauf in Streit ziehen. So mache dich nun morgen frühe auf, und die Knechte deines Herrn, die mit dir kommen sind; und wenn ihr euch morgen frühe aufgemacht habt, daß licht ist, so geht hin. Also machten sich David und seine Männer frühe auf, daß sie des Morgens hingingen und wieder in der Philister Land kämen. Die Philister aber zogen hinauf nach Jesreel. D a nun David des dritten Tages kam nach Ziklag mit seinen Männern, waren die Amalekiter hereingefallen zum Mittag und zu Ziklag und hatten Ziklag geschlagen und mit Feuer verbrannt; und hatten die Weiber draus weggeführt, beide klein und groß; sie hatten aber niemand getötet, sondern weggetrieben und waren dahin ihres Weges. Da nun David samt seinen Männern zur Stadt kam und sah, daß sie mit Feuer verbrannt war, und ihre Weiber, Söhne und Töchter gefangen waren, hub David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme auf und weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. Denn Davids zwei Weiber waren auch gefangen, Ahinoam, die Jesreelitin, und Abigail, Nabals Weib, des Karmeliten. U nd David war sehr geängstet; denn das Volk wollte ihn steinigen, denn des ganzen Volks Seele war unwillig, ein jeglicher über seine Söhne und Töchter. David aber stärkte sich in dem HERRN, seinem GOtt und sprach zu Abjathar, dem Priester, Ahimelechs Sohn: Bringe mir her den Leibrock. Und da Abjathar den Leibrock zu David gebracht hatte, fragte David den HERRN und sprach: Soll ich den Kriegsleuten nachjagen und werde ich sie ergreifen? Er sprach: Jage ihnen nach, du wirst sie ergreifen und Rettung tun. Da zog David hin und die sechshundert Mann, die bei ihm waren; und da sie kamen an den Bach Besor, blieben etliche stehen. David aber und die vierhundert Mann jagten nach; die zweihundert Mann aber, die stehen blieben, waren zu müde, über den Bach Besor zu gehen. Und sie fanden einen ägyptischen Mann auf dem Felde, den führten sie zu David und gaben ihm Brot, daß er aß, und tränkten ihn mit Wasser; und gaben ihm ein Stück Feigen und zwei Stück Rosinen. Und da er gegessen hatte, kam sein Geist wieder zu ihm; denn er hatte in dreien Tagen und dreien Nächten nichts gegessen und kein Wasser getrunken. David sprach zu ihm: Wes bist du? und woher bist du? Er sprach: Ich bin ein ägyptischer Knabe, eines Amalekiters Knecht; und mein Herr hat mich verlassen, denn ich war krank vor dreien Tagen. Wir sind hereingefallen zum Mittag Krethi und auf Juda und zum Mittag Kaleb und haben Ziklag mit Feuer verbrannt. David sprach zu ihm: Willst du mich hinabführen zu diesen Kriegsleuten? Er sprach: Schwöre mir bei GOtt, daß du mich nicht tötest noch in meines Herrn Hand überantwortest, so will ich dich hinabführen zu diesen Kriegsleuten. Und er führte sie hinab. Und siehe, sie hatten sich zerstreut auf der ganzen Erde, aßen und tranken und feierten über all dem großen Raub, den sie genommen hatten aus der Philister und Judas Lande. Und David schlug sie von dem Morgen an bis an den Abend gegen den andern Tag, daß ihrer keiner entrann, ohne vierhundert Jünglinge, die fielen auf die Kamele und flohen. Also errettete David alles, was die Amalekiter genommen hatten, und seine zwei Weiber; und fehlte an keinem, weder klein noch groß, noch Söhne, noch Töchter, noch Raub, noch alles, das sie genommen hatten: David brachte es alles wieder. Und David nahm die Schafe und Rinder und trieb das Volk vor ihm her; und sie sprachen: Das ist Davids Raub. Und da David zu den zweihundert Männern kam, die zu müde gewesen, David nachzufolgen, und am Bach Besor geblieben waren, gingen sie heraus, David entgegen und dem Volk, das mit ihm war. Und David trat zum Volk und grüßte sie freundlich. Da antworteten, was böse und lose Leute waren unter denen, die mit David gezogen waren, und sprachen: Weil sie nicht mit uns gezogen sind, soll man ihnen nichts geben von dem Raube, den wir errettet haben, sondern ein jeglicher führe sein Weib und seine Kinder und gehe hin. Da sprach David: Ihr sollt nicht so tun, meine Brüder, mit dem, das uns der HERR gegeben hat, und hat uns behütet und diese Kriegsleute, die wider uns kommen waren, in unsere Hände gegeben. Wer sollte euch darinnen gehorchen? Wie das Teil derjenigen, die in Streit hinabgezogen sind, so soll auch sein das Teil derjenigen, die bei dem Geräte geblieben sind, und soll gleich geteilt werden. Das ist seit der Zeit und forthin in Israel eine Sitte und Recht worden bis auf diesen Tag. Und da David nach Ziklag kam, sandte er des Raubes den Ältesten in Juda, seinen Freunden, und sprach: Siehe, da habt ihr den Segen aus dem Raub der Feinde des HERRN; nämlich denen zu Bethel, denen zu Ramoth am Mittage, denen zu Jathir, denen zu Aroer, denen zu Siphamoth, denen zu Esthemoa, denen zu Rachal, denen in Städten der Jerahmeeliter, denen in Städten der Keniter, denen zu Horma, denen zu Bor-Asan, denen zu Athach, denen zu Hebron und allen Orten, da David gewandelt hatte mit seinen Männern. D ie Philister aber stritten wider Israel; und die Männer Israels flohen vor den Philistern und fielen erschlagen auf dem Gebirge Gilboa. Und die Philister hingen sich an Saul und seine Söhne und schlugen Jonathan und Abinadab und Malchisua, die Söhne Sauls. Und der Streit ward hart wider Saul, und die Schützen trafen auf ihn mit Bogen; und ward sehr verwundet von den Schützen. Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Zeuch dein Schwert aus und erstich mich damit, daß nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich erstechen und treiben einen Spott aus mir. Aber sein Waffenträger wollte nicht; denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und fiel drein. Da nun sein Waffenträger sah, daß Saul tot war, fiel er auch in sein Schwert und starb mit ihm. Also starb Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger und alle seine Männer zugleich auf diesen Tag. Da aber die Männer Israels, die jenseits des Grundes und jenseits des Jordans waren, sahen, daß die Männer Israels geflohen waren, und daß Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie die Städte und flohen auch; so kamen die Philister und wohnten drinnen. Des andern Tages kamen die Philister, die Erschlagenen auszuziehen, und fanden Saul und seine drei Söhne liegen auf dem Gebirge Gilboa. Und hieben ihm sein Haupt ab und zogen ihm seine Waffen ab und sandten sie in der Philister Land umher, zu verkündigen im Hause ihrer Götzen und unter dem Volk. Und legten seinen Harnisch in das Haus Astharoths, aber seinen Leichnam hingen sie auf die Mauer zu Bethsan. Da die zu Jabes in Gilead hörten, was die Philister Saul getan hatten, machten sie sich auf, was streitbare Männer waren, und gingen die ganze Nacht und nahmen die Leichname Sauls und seiner Söhne von der Mauer Bethsans und brachten sie nach Jabes und beräucherten sie daselbst. Und nahmen ihre Gebeine und begruben sie unter dem Baum zu Jabes; und fasteten sieben Tage. N ach dem Tode Sauls, da David von der Amalekiter Schlacht wiederkommen und zwei Tage zu Ziklag geblieben war, siehe, da kam am dritten Tage ein Mann aus dem Heer von Saul mit zerrissenen Kleidern und Erde auf seinem Haupt. Und da er zu David kam, fiel er zur Erde und betete an. David aber sprach zu ihm: Wo kommst du her? Er sprach zu ihm: Aus dem Heer Israels bin ich entronnen. David sprach zu ihm: Sage mir, wie geht es zu? Er sprach: Das Volk ist geflohen vom Streit, und ist viel Volks gefallen; dazu ist auch Saul tot und sein Sohn Jonathan. David sprach zu dem Jüngling, der ihm solches sagte: Woher weißt du, daß Saul und sein Sohn Jonathan tot sind? Der Jüngling, der ihm solches sagte, sprach: Ich kam ohngefähr aufs Gebirge Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Spieß, und die Wagen und Reiter jagten hinter ihm her. Und er wandte sich um und sah mich und rief mir. Und ich sprach: Hie bin ich. Und er sprach zu mir: Wer bist du? Ich sprach zu ihm: Ich bin ein Amalekiter. Und er sprach zu mir: Tritt zu mir und töte mich, denn ich bin bedrängt umher, und mein Leben ist noch ganz in mir. Da trat ich zu ihm und tötete ihn, denn ich wußte wohl, daß er nicht leben konnte nach seinem Fall; und nahm die Krone von seinem Haupt und das Armgeschmeide von seinem Arm und habe es hergebracht zu dir, meinem Herrn. Da faßte David seine Kleider und zerriß sie, und alle Männer, die bei ihm waren. Und trugen Leid und weinten und fasteten bis an den Abend über Saul und Jonathan, seinen Sohn, und über das Volk des HERRN und über das Haus Israels, daß sie durchs Schwert gefallen waren. Und David sprach zu dem Jüngling, der es ihm ansagte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin eines Fremdlings, eines Amalekiters, Sohn. David sprach zu ihm: Wie, daß du dich nicht gefürchtet hast, deine Hand zu legen an den Gesalbten des HERRN, ihn zu verderben! Und David sprach zu seiner Jünglinge einem: Herzu und schlag ihn! Und er schlug ihn, daß er starb. Da sprach David zu ihm: Dein Blut sei über deinem Kopf; denn dein Mund hat wider dich selbst geredet und gesprochen: Ich habe den Gesalbten des HERRN getötet. U nd David klagte diese Klage über Saul und Jonathan, seinen Sohn. Und befahl, man sollte die Kinder Judas den Bogen lehren. Siehe, es steht geschrieben im Buch der Redlichen: Die Edelsten in Israel sind auf deiner Höhe erschlagen. Wie sind die Helden gefallen! Sagt es nicht an zu Gath, verkündet es nicht auf der Gasse zu Asklon, daß sich nicht freuen die Töchter der Philister, daß nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen. Ihr Berge zu Gilboa, es müsse weder tauen noch regnen auf euch, noch Acker sein, da Hebopfer von kommen; denn daselbst ist den Helden ihr Schild abgeschlagen, der Schild Sauls; als wäre er nicht gesalbt mit Öl. Der Bogen Jonathans hat nie gefehlet, und das Schwert Sauls ist nie leer wiederkommen von dem Blut der Erschlagenen und vom Fett der Helden. Saul und Jonathan, holdselig und lieblich in ihrem Leben, sind auch im Tode nicht geschieden; leichter denn die Adler und stärker denn die Löwen. Ihr Töchter Israels, weint über Saul, der euch kleidete mit Rosinfarbe säuberlich und schmückte euch mit güldenen Kleinoden an euren Kleidern. Wie sind die Helden so gefallen im Streit! Jonathan ist auf deinen Höhen erschlagen. Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan! Ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir sonderlicher gewesen, denn Frauenliebe ist. Wie sind die Helden gefallen und die Streitbaren umkommen! N ach dieser Geschichte fragte David den HERRN und sprach: Soll ich hinauf in der Städte Juda eine ziehen? Und der HERR sprach zu ihm: Zeuch hinauf! David sprach: Wohin? Er sprach: Gen Hebron. Also zog David dahin mit seinen zweien Weibern, Ahinoam, der Jesreelitin, und mit Abigail, Nabals, des Karmeliten, Weib. Dazu die Männer, die bei ihm waren, führte David hinauf, einen jeglichen mit seinem Hause, und wohnten in den Städten Hebrons. Und die Männer Judas kamen und salbten daselbst David zum Könige über das Haus Juda. Und da es David ward angesagt, daß die von Jabes in Gilead Saul begraben hatten, sandte er Boten zu ihnen und ließ ihnen sagen: Gesegnet seid ihr dem HERRN, daß ihr solche Barmherzigkeit an eurem HERRN, Saul, getan und ihn begraben habt! So tue nun an euch der HERR Barmherzigkeit und Treue; und ich will euch auch Gutes tun, daß ihr solches getan habt. So seien nun eure Hände getrost und seid freidig Luthers Bibel 1545 hat immer freidig: In sämtlichen Stellen ist kühn gemeint, nicht froh. die neueren Ausgaben aber ändern alle in freudig (die Zürcher 1534 behält freydig).; denn euer Herr, Saul, ist tot, so hat mich das Haus Juda zum Könige gesalbt über sich. A bner aber, der Sohn Ners, der Sauls Feldhauptmann war, nahm Isboseth, Sauls Sohn, und führte ihn nach Mahanaim; und machte ihn zum Könige über Gilead, Assuri, Jesreel, Ephraim, Benjamin und über ganz Israel. Und Isboseth, Sauls Sohn, war vierzig Jahre alt, da er König ward über Israel; und regierte zwei Jahre. Aber das Haus Juda hielt es mit David. Die Zeit aber, die David König war zu Hebron über das Haus Juda, war sieben Jahre und sechs Monden. U nd Abner, der Sohn Ners, zog aus samt den Knechten Isboseths, des Sohns Sauls, aus dem Heer nach Gibeon; und Joab, der Sohn Zerujas, zog aus samt den Knechten Davids; und stießen aufeinander am Teich zu Gibeon, und legten sich diese auf dieser Seite des Teiches, jene auf jener Seite. Und Abner sprach zu Joab: Laß sich die Knaben aufmachen und vor uns spielen. Joab sprach: Es gilt wohl. Da machten sich auf und gingen hin an der Zahl zwölf aus Benjamin, auf Isboseths, Sauls Sohns, Teil, und zwölf von den Knechten Davids. Und ein jeglicher ergriff den andern bei dem Kopf und stieß ihm sein Schwert in seine Seite, und fielen miteinander. Daher der Ort genannt wird: Helkath-Hazurim, der zu Gibeon ist. U nd es erhub sich ein sehr harter Streit des Tages. Abner aber und die Männer Israels wurden geschlagen vor den Knechten Davids. Es waren aber drei Söhne Zerujas daselbst: Joab, Abisai und Asahel. Asahel aber war von leichten Füßen, wie ein Reh auf dem Felde; und jagte Abner nach und wich nicht weder zur Rechten noch zur Linken von Abner. Da wandte sich Abner um und sprach: Bist du Asahel? Er sprach: Ja. Abner sprach zu ihm: Heb dich entweder zur Rechten oder zur Linken; und nimm für dich der Knaben einen und nimm ihm seinen Harnisch. Aber Asahel wollte nicht von ihm ablassen. Da sprach Abner weiter zu Asahel: Heb dich von mir! Warum willst du, daß ich dich zu Boden schlage? und wie dürfte ich mein Antlitz aufheben vor deinem Bruder Joab? Aber er weigerte sich zu weichen. Da stach ihn Abner hinter sich mit einem Spieß in seinen Wanst, daß der Spieß hinten ausging; und er fiel daselbst und starb vor ihm. Und wer an den Ort kam, da Asahel tot lag, der stand stille. Aber Joab und Abisai jagten Abner nach, bis die Sonne unterging. Und da sie kamen auf den Hügel Amma, der vor Giah lieget, auf dem Wege zur Wüste Gibeon, versammelten sich die Kinder Benjamin hinter Abner her und wurden ein Häuflein und traten auf eines Hügels Spitze. Und Abner rief zu Joab und sprach: Soll denn das Schwert ohne Ende fressen? Weißest du nicht, daß hernach möchte mehr Jammers werden? Wie lange willst du dem Volk nicht sagen, daß es ablasse von seinen Brüdern? Joab sprach: So wahr GOtt lebt, hättest du heute morgen so gesagt, das Volk hätte, ein jeglicher von seinem Bruder, abgelassen. Und Joab blies die Posaune, und alles Volk stand stille und jagten nicht mehr Israel nach und stritten auch nicht mehr. Abner aber und seine Männer gingen dieselbe ganze Nacht über das Blachfeld und gingen über den Jordan; und wandelten durch das ganze Bithron und kamen ins Lager. Joab aber wandte sich von Abner und versammelte das ganze Volk; und es fehlten an den Knechten Davids neunzehn Mann und Asahel. Aber die Knechte Davids hatten geschlagen unter Benjamin und den Männern Abners, daß dreihundertundsechzig Mann waren tot geblieben. Und sie huben Asahel auf und begruben ihn in seines Vaters Grabe zu Bethlehem. Und Joab mit seinen Männern gingen die ganze Nacht, daß ihnen das Licht anbrach zu Hebron. U nd es war ein langer Streit zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids. David aber ging und nahm zu; und das Haus Sauls ging und nahm ab. Und es wurden David Kinder geboren zu Hebron: Sein erstgeborner Sohn Amnon von Ahinoam, der Jesreelitin; der andere: Chileab von Abigail, Nabals Weib, des Karmeliten; der dritte: Absalom, der Sohn Maachas, der Tochter Thalmais, des Königs zu Gesur; der vierte Adonia, der Sohn Hagiths; der fünfte: Saphatja, der Sohn Abitals; der sechste: Jethream von Egla, dem Weibe Davids. Diese sind David geboren zu Hebron. A ls nun der Streit war zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids, stärkte Abner das Haus Sauls. Und Saul hatte ein Kebsweib, die hieß Rizpa, eine Tochter Ajas. Und Isboseth sprach zu Abner: Warum schläfst du bei meines Vaters Kebsweib? Da ward Abner sehr zornig über diese Worte Isboseths und sprach: Bin ich denn ein Hundskopf, der ich wider Juda an dem Hause Sauls, deines Vaters, und an seinen Brüdern und Freunden Barmherzigkeit tue und habe dich nicht in Davids Hände gegeben? Und du rechnest mir heute eine Mißtat zu um ein Weib? GOtt tue Abner dies und das, wenn ich nicht tue, wie der HERR David geschworen hat, daß das Königreich vom Hause Sauls genommen werde, und der Stuhl Davids aufgerichtet werde über Israel und Juda von Dan bis nach Berseba. Da konnte er fürder ihm kein Wort mehr antworten, so fürchtete er sich vor ihm. Und Abner sandte Boten zu David für sich und ließ ihm sagen: Wes ist das Land? Und sprach: Mache deinen Bund mit mir; siehe, meine Hand soll mit dir sein, daß ich zu dir kehre das ganze Israel. Er sprach: Wohl, ich will einen Bund mit dir machen. Aber eins bitte ich von dir, daß du mein Angesicht nicht sehest, du bringest denn zuvor zu mir Michal, Sauls Tochter, wenn du kommst, mein Angesicht zu sehen. Auch sandte David Boten zu Isboseth, dem Sohn Sauls, und ließ ihm sagen: Gib mir mein Weib Michal, die ich mir vertraut habe mit hundert Vorhäuten der Philister. Isboseth sandte hin und ließ sie nehmen von dem Manne Paltiel, dem Sohn Lais. Und ihr Mann ging mit ihr und weinte hinter ihr bis nach Bahurim. Da sprach Abner zu ihm: Kehre um und gehe hin. Und er kehrte um. Und Abner hatte eine Rede mit den Ältesten in Israel und sprach: Ihr habt vorhin längst nach David getrachtet, daß er König wäre über euch. So tut es nun; denn der HERR hat von David gesagt: Ich will mein Volk Israel erretten durch die Hand Davids, meines Knechts, von der Philister Hand und von aller ihrer Feinde Hand. Auch redete Abner vor den Ohren Benjamins; und ging auch hin zu reden vor den Ohren Davids zu Hebron alles, was Israel und dem ganzen Hause Benjamin wohlgefiel. Da nun Abner nach Hebron zu David kam, und mit ihm zwanzig Mann, machte ihnen David ein Mahl. Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen, daß ich das ganze Israel zu meinem Herrn, dem Könige, sammle, und daß sie einen Bund mit dir machen, auf daß du König seist, wie es deine Seele begehret. Also ließ David Abner von sich, daß er hinginge mit Frieden. U nd siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von den Kriegsleuten und brachten mit sich einen großen Raub. Abner aber war nun nicht bei David zu Hebron, sondern er hatte ihn von sich gelassen, daß er mit Frieden weggegangen war. Da aber Joab und das ganze Heer mit ihm war kommen, ward ihm angesagt, daß Abner, der Sohn Ners, zum Könige kommen war, und er hatte ihn von sich gelassen, daß er mit Frieden war weggegangen. Da ging Joab zum Könige hinein und sprach: Was hast du getan? Siehe, Abner ist zu dir kommen; warum hast du ihn von dir gelassen, daß er ist weggegangen? Kennest du Abner, den Sohn Ners, nicht? Denn er ist kommen, dich zu überreden, daß er erkennete deinen Ausgang und Eingang und erführe alles, was du tust Und da Joab von David ausging, sandte er Boten Abner nach, daß sie ihn wiederum holten von Borhasira; und David wußte nichts drum. Als nun Abner wieder nach Hebron kam, führte ihn Joab mitten unter das Tor, daß er heimlich mit ihm redete; und stach ihn daselbst in den Wanst, daß er starb, um seines Bruders Asahel Bluts willen. Da das David hernach erfuhr, sprach er: Ich bin unschuldig und mein Königreich vor dem HERRN ewiglich an dem Blute Abners, des Sohnes Ners. Es falle aber auf den Kopf Joabs und auf seines Vaters ganzes Haus; und müsse nicht aufhören im Hause Joabs, der einen Eiterfluß und Aussatz habe und am Stabe gehe und durch das Schwert falle und an Brot mangele. Also erwürgten Joab und sein Bruder Abisai Abner, darum daß er ihren Bruder Asahel getötet hatte im Streit zu Gibeon. D avid aber sprach zu Joab und allem Volk, das mit ihm war: Zerreißt eure Kleider und gürtet Säcke um euch und tragt Leid um Abner! Und der König ging dem Sarge nach. Und da sie Abner begruben zu Hebron, hob der König seine Stimme auf und weinte bei dem Grabe Abners, und weinte auch alles Volk. Und der König klagte Abner und sprach: Abner ist nicht gestorben, wie ein Tor stirbt. Deine Hände sind nicht gebunden, deine Füße sind nicht in Fesseln gesetzt; du bist gefallen, wie man vor bösen Buben fällt. Da beweinte ihn alles Volk noch mehr. Da nun alles Volk hineinkam, mit David zu essen, da es noch hoch Tag war, schwur David und sprach: GOtt tue mir dies und das, wo ich Brot oder etwas koste, ehe die Sonne untergeht. Und alles Volk erkannte es, und gefiel ihnen auch wohl alles Gute, was der König tat vor den Augen des ganzen Volks. Und alles Volk und ganz Israel merkten des Tages, daß nicht vom Könige war, daß Abner, der Sohn Ners, getötet war. Und der König sprach zu seinen Knechten: Wißt ihr nicht, daß auf diesen Tag ein Fürst und Großer gefallen ist in Israel? Ich aber bin noch zart und ein gesalbter König. Aber die Männer, die Kinder Zerujas, sind mir verdrießlich. Der HERR vergelte dem, der Böses tut, nach seiner Bosheit! D a aber der Sohn Sauls hörte, daß Abner zu Hebron tot wäre, wurden seine Hände laß, und ganz Israel erschrak. Es waren aber zwei Männer, Hauptleute über die Krieger, unter dem Sohn Sauls; einer hieß Baena, der andere Rechob, Söhne Rimons, des Berothiters, aus den Kindern Benjamin. Denn Beroth ward auch unter Benjamin gerechnet. Und die Berothiter waren geflohen nach Gethaim und daselbst Fremdlinge worden bis auf den heutigen Tag. Auch hatte Jonathan, der Sohn Sauls, einen Sohn, der war lahm an Füßen; und war fünf Jahre alt, da das Geschrei von Saul und Jonathan aus Jesreel kam und seine Amme ihn aufhub und floh; und indem sie eilete und floh, fiel er und ward hinkend: Und er hieß Mephiboseth. So gingen nun hin die Söhne Rimons, des Berothiters, Rechob und Baena, und kamen zum Hause Isboseths, da der Tag am heißten war; und er lag auf seinem Lager im Mittag. Und sie kamen ins Haus, Weizen zu holen; und stachen ihn in den Wanst und entrannen. Denn da sie ins Haus kamen, lag er auf seinem Bette in seiner Schlafkammer; und stachen ihn tot und hieben ihm den Kopf ab; und nahmen seinen Kopf und gingen hin des Weges auf dem Blachfelde die ganze Nacht. Und brachten das Haupt Isboseths zu David nach Hebron und sprachen zum Könige: Siehe, da ist das Haupt Isboseths, Sauls Sohns, deines Feindes, der nach deiner Seele stand; der HERR hat heute meinen Herrn, den König, gerochen an Saul und an seinem Samen. D a antwortete ihnen David: So wahr der HERR lebt, der meine Seele aus aller Trübsal erlöst hat, ich griff den, der mir verkündigte und sprach: Saul ist tot, und meinte, er wäre ein guter Bote; und erwürgte ihn zu Ziklag, dem ich sollte Botenlohn geben. Und diese gottlosen Leute haben einen gerechten Mann in seinem Hause auf seinem Lager erwürgt. Ja, sollte ich das Blut nicht fordern von euren Händen und euch von der Erde tun? Und David gebot seinen Jünglingen; die erwürgten sie und hieben ihnen Hände und Füße ab und hingen sie auf am Teich zu Hebron. Aber das Haupt Isboseths nahmen sie und begruben es in Abners Grabe zu Hebron. U nd es kamen alle Stämme Israels zu David nach Hebron und sprachen: Siehe, wir sind deines Gebeins und deines Fleisches. Dazu auch vorhin, da Saul über uns König war, führtest du Israel aus und ein. So hat der HERR dir gesagt: Du sollst meines Volks Israel hüten und sollst ein Herzog sein über Israel. Und es kamen alle Ältesten in Israel zum Könige nach Hebron. Und der König David machte mit ihnen einen Bund zu Hebron vor dem HERRN; und sie salbten David zum Könige über Israel. Dreißig Jahre war David alt, da er König ward, und regierte vierzig Jahre. Zu Hebron regierte er sieben Jahre und sechs Monden über Juda; aber zu Jerusalem regierte er dreiunddreißig Jahre über ganz Israel und Juda. U nd der König zog hin mit seinen Männern zu Jerusalem wider die Jebusiter, die im Lande wohnten. Sie aber sprachen zu David: Du wirst nicht hie hereinkommen, sondern Blinde und Lahme werden dich abtreiben. Das meinten sie aber, daß David nicht würde da hineinkommen. Aber David gewann die Burg Zion, das ist Davids Stadt. Da sprach David desselben Tages: Wer die Jebusiter schlägt und erlangt die Dachrinnen, die Lahmen und Blinden, denen die Seele Davids feind ist. Daher spricht man: Laß keinen Blinden und Lahmen ins Haus kommen. Also wohnte David auf der Burg und hieß sie Davids Stadt. Und David baute umher von Millo und inwendig. Und David ging und nahm zu, und der HErr, der GOtt Zebaoth, war mit ihm. U nd Hiram, der König zu Tyrus, sandte Boten zu David und Zedernbäume zur Wand und Zimmerleute und Steinmetzen, daß sie David ein Haus bauten. Und David merkte, daß ihn der HERR zum Könige über Israel bestätigt hatte und sein Königreich erhöht um seines Volks Israel willen. Und David nahm noch mehr Weiber und Kebsweiber zu Jerusalem, nachdem er von Hebron kommen war; und wurden ihm noch mehr Söhne und Töchter geboren. Und das sind die Namen derer, die ihm zu Jerusalem geboren sind: Sammua, Sobab, Nathan, Salomo, Jebehar, Elisua, Nepheg, Japhia, Elisama, Eliada, Eliphalet. U nd da die Philister hörten, daß man David zum Könige über Israel gesalbt hatte, zogen sie alle herauf, David zu suchen. Da das David erfuhr, zog er hinab in eine Burg. Aber die Philister kamen und ließen sich nieder im Grunde Rephaim. Und David fragte den HERRN und sprach: Soll ich hinaufziehen wider die Philister, und willst du sie in meine Hand geben? Der HERR sprach zu David: Zeuch hinauf, ich will die Philister in deine Hände geben. Und David kam nach Baal-Prazim und schlug sie daselbst und sprach: Der HERR hat meine Feinde vor mir voneinander gerissen, wie die Wasser reißen. Daher hieß man denselben Ort Baal-Prazim. Und sie ließen ihren Götzen daselbst. David aber und seine Männer huben sie auf. Die Philister aber zogen abermal herauf und ließen sich nieder im Grunde Rephaim. Und David fragte den HERRN; der sprach: Du sollst nicht hinaufziehen, sondern komm von hinten zu ihnen, daß du an sie kommest gegen den Maulbeerbäumen. Und wenn du hören wirst das Rauschen auf den Wipfeln der Maulbeerbäume einhergehen, so zaue dich; denn der HERR ist dann ausgegangen vor dir her, zu schlagen das Heer der Philister. David tat, wie der HERR ihm geboten hatte, und schlug die Philister von Geba an, bis man kommt nach Gaser. U nd David sammelte abermal alle junge Mannschaft in Israel, dreißigtausend. Und machte sich auf und ging hin mit allem Volk, das bei ihm war aus den Bürgern Judas, daß er die Lade GOttes von dannen heraufholete, welcher Name heißt: Der Name des HERRN Zebaoth wohnt drauf über den Cherubim. Und sie ließen die Lade GOttes führen auf einem neuen Wagen und holten sie aus dem Hause Abinadabs, der zu Gibea wohnte. Usa aber und Ahio, die Söhne Abinadabs, trieben den neuen Wagen. Und da sie ihn mit der Lade GOttes aus dem Hause Abinadabs führten, der zu Gibea wohnte, und Ahio vor der Lade her ging, spielte David und das ganze Haus Israel vor dem HERRN her mit allerlei Saitenspiel von Tannenholz, mit Harfen und Psaltern und Pauken und Schellen und Zimbeln. Und da sie kamen zur Tenne Nachon, griff Usa zu und hielt die Lade GOttes, denn die Rinder traten beiseit aus. Da ergrimmte des HERRN Zorn über Usa; und GOtt schlug ihn daselbst um seines Frevels willen, daß er daselbst starb bei der Lade GOttes. Da ward David betrübt, daß der HERR einen solchen Riß an Usa tat; und hieß dieselbige Stätte Perez-Usa bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich vor dem HERRN des Tages und sprach: Wie soll die Lade des HERRN zu mir kommen? Und wollte sie nicht lassen zu sich bringen in die Stadt Davids, sondern ließ sie bringen in das Haus Obed-Edoms, des Gathiters. Und da die Lade des HERRN drei Monden blieb im Hause Obed-Edoms, des Gathiters, segnete ihn der HERR und sein ganzes Haus. Und es ward dem Könige David angesagt, daß der HERR das Haus Obed-Edoms segnete und alles, was er hatte, um der Lade GOttes willen. Da ging er hin und holte die Lade GOttes aus dem Hause Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids mit Freuden. Und da sie einhergingen mit der Lade des HERRN sechs Gänge, opferte man einen Ochsen und ein fett Schaf. Und David tanzte mit aller Macht vor dem HERRN her und war begürtet mit einem leinenen Leibrock. Und David samt dem ganzen Israel führten die Lade des HERRN herauf mit Jauchzen und Posaunen. Und da die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, guckte Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster und sah den König David springen und tanzen vor dem HERRN, und verachtete ihn in ihrem Herzen. Da sie aber die Lade des HERRN hineinbrachten, stellten sie die an ihren Ort mitten in der Hütte, die David für sie hatte aufgeschlagen. Und David opferte Brandopfer und Dankopfer vor dem Herrn. Und da David hatte ausgeopfert die Brandopfer und Dankopfer, segnete er das Volk in dem Namen des HERRN Zebaoth. Und teilte aus allem Volk und der Menge Israels, beide Mann und Weib, einem jeglichen einen Brotkuchen und ein Stück Fleisch und ein Nößel Wein. Da kehrte sich alles Volk hin, ein jeglicher in sein Haus. D a aber David wiederkam, sein Haus zu segnen, ging Michal, die Tochter Sauls, heraus ihm entgegen und sprach: Wie herrlich ist heute der König von Israel gewesen, der sich vor den Mägden seiner Knechte entblößt hat, wie sich die losen Leute entblößen! David aber sprach zu Michal: Ich will vor dem HERRN spielen, der mich erwählt hat vor deinem Vater und vor all seinem Hause, daß er mir befohlen hat, ein Fürst zu sein über das Volk des HERRN, über Israel. Und will noch geringer werden denn also; und will niedrig sein in meinen Augen und mit den Mägden, davon du geredet hast, zu Ehren werden. Aber Michal, Sauls Tochter, hatte kein Kind bis an den Tag ihres Todes. D a nun der König in seinem Hause saß, und der HERR ihm Ruhe gegeben hatte von allen seinen Feinden umher, sprach er zu dem Propheten Nathan: Siehe ich wohne in einem Zedernhause, und die Lade GOttes wohnt unter den Teppichen. Nathan sprach zu dem Könige: Gehe hin; alles, was du in deinem Herzen hast, das tue; denn der HERR ist mit dir. D es Nachts aber kam das Wort des HERRN zu Nathan und sprach: Gehe hin und sage zu meinem Knechte David: So spricht der HERR: Solltest du mir ein Haus bauen, daß ich drinnen wohnte? Habe ich doch in keinem Hause gewohnt seit dem Tage, da ich die Kinder Israel aus Ägypten führte, bis auf diesen Tag, sondern ich habe gewandelt in der Hütte und Wohnung. Wo ich mit allen Kindern Israel hinwandelte, habe ich auch je geredet mit irgend der Stämme Israel einem, denen ich befohlen habe, mein Volk Israel zu weiden, und gesagt: Warum baut ihr mir nicht ein Zedernhaus? So sollst du nun so sagen meinem Knechte David: So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe dich genommen von den Schafhürden, daß du sein solltest ein Fürst über mein Volk Israel; und bin mir dir gewesen, wo du hingegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet und habe dir einen großen Namen gemacht, wie der Name der Großen auf Erden. Und ich will meinem Volk Israel einen Ort setzen und will es pflanzen, daß es daselbst wohne und es nicht mehr in der Irre gehe, und es die Kinder der Bosheit nicht mehr drängen, wie vorhin, und seit der Zeit ich Richter über mein Volk Israel verordnet habe; und will dir Ruhe geben von allen deinen Feinden. Und der HERR verkündigt dir, daß der HERR dir ein Haus machen will. Wenn nun deine Zeit hin ist, daß du mit deinen Vätern schlafen liegest, will ich deinen Samen nach dir erwecken, der von deinem Leibe kommen soll, dem will ich sein Reich bestätigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will den Stuhl seines Königreichs bestätigen ewiglich. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Mißtat tut, will ich ihn mit Menschenruten und mit der Menschenkinder Schlägen strafen; aber meine Barmherzigkeit soll nicht von ihm entwandt werden, wie ich sie entwandt habe von Saul, den ich vor dir habe weggenommen. Aber dein Haus und dein Königreich soll beständig sein ewiglich vor dir, und dein Stuhl soll ewiglich bestehen. D a Nathan alle diese Worte und all dies Gesicht David gesagt hatte, kam David, der König, und blieb vor dem HERRN und sprach: Wer bin ich, HErr, HErr, und was ist mein Haus, daß du mich bis hieher gebracht hast? Dazu hast du das zu wenig geachtet, HErr, HErr, sondern hast dem Hause deines Knechts noch von fernem Zukünftigen geredet. Das ist eine Weise eines Menschen, der GOtt der HERR ist. Und was soll David mehr reden mit dir? Du erkennst deinen Knecht, HErr, HErr! Um deines Worts willen und nach deinem Herzen hast du solche große Dinge alle getan, daß du sie deinem Knechte kundtätest. Darum bist du auch groß geachtet, HERR GOtt; denn es ist keiner wie du, und ist kein GOtt, denn du, nach allem, das wir mit unsern Ohren gehört haben. Denn wo ist ein Volk auf Erden wie dein Volk Israel, um welches willen GOtt ist hingegangen, ihm ein Volk zu erlösen und ihm einen Namen zu machen und solch große und schreckliche Dinge zu tun auf deinem Lande vor deinem Volk, welches du dir erlöst hast von Ägypten, von den Heiden und ihren Göttern? Und du hast dir dein Volk Israel zubereitet, dir zum Volk in Ewigkeit; und du, HErr, bist ihr GOtt worden. So bekräftige nun, HERR GOtt, das Wort in Ewigkeit, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, und tue, wie du geredet hast: so wird dein Name groß werden in Ewigkeit, daß man wird sagen: Der HERR Zebaoth ist der GOtt über Israel. Und das Haus deines Knechts David wird bestehen vor dir. Denn du, HERR Zebaoth, du GOtt Israels, hast das Ohr deines Knechts geöffnet und gesagt: Ich will dir ein Haus bauen. Darum hat dein Knecht sein Herz funden, daß er dies Gebet zu dir betet. Nun, HErr, HErr, du bist GOtt, und deine Worte werden Wahrheit sein. Du hast solches Gut über deinen Knecht geredet. So hebe nun an und segne das Haus deines Knechts, daß es ewiglich vor dir sei; denn du, HErr, HErr, hast‘s geredet, und mit deinem Segen wird deines Knechts Haus gesegnet werden ewiglich. U nd es begab sich danach, daß David die Philister schlug und schwächte sie; und nahm den Dienstzaum von der Philister Hand. Er schlug auch die Moabiter also zu Boden, daß er zwei Teile zum Tode brachte und ein Teil beim Leben ließ. Also wurden die Moabiter David untertänig, daß sie ihm Geschenke zutrugen. David schlug auch Hadadeser, den Sohn Rehobs, König zu Zoba, da er hinzog, seine Macht wieder zu holen an dem Wasser Phrath. Und David fing aus ihnen tausend und siebenhundert Reiter und zwanzigtausend Fußvolks; und verlähmte alle Wagen und behielt übrig hundert Wagen. Es kamen aber die Syrer von Damaskus, zu helfen Hadadeser, dem Könige zu Zoba; und David schlug der Syrer zweiundzwanzigtausend Mann und legte Volk nach Damaskus in Syrien. Also ward Syrien David untertänig, daß sie ihm Geschenke zutrugen. Denn der HERR half David, wo er hinzog. Und David nahm die güldenen Schilde, die Hadadesers Knechten waren, und brachte sie nach Jerusalem. Aber von Betah und Berothai, den Städten Hadadesers, nahm der König David fast viel Erzes. Da aber Thoi, der König zu Hemath, hörte, daß David hatte alle Macht des Hadadeser geschlagen, sandte er Joram, seinen Sohn, zu David, ihn freundlich zu grüßen und ihn zu segnen, daß er wider Hadadeser gestritten und ihn geschlagen hatte (denn Thoi hatte einen Streit mit Hadadeser), und er hatte mit sich silberne, güldene und eherne Kleinode, welche der König David auch dem HERRN heiligte samt dem Silber und Golde, das er dem HERRN heiligte von allen Heiden, die er unter sich brachte: von Syrien, von Moab, von den Kindern Ammon, von den Philistern, von Amalek, vom Raube Hadadesers, des Sohns Rehobs, Königs zu Zoba. Auch machte ihm David einen Namen, da er wiederkam und die Syrer schlug im Salztal, achtzehntausend. Und er legte Volk in ganz Edomäa, und ganz Edom war David unterworfen; denn der HERR half David, wo er hinzog. A lso ward David König über ganz Israel, und er schaffte Recht und Gerechtigkeit allem Volk. Joab, der Sohn Zerujas, war über das Heer; Josaphat aber, der Sohn Ahiluds, war Kanzler; Zadok, der Sohn Ahitobs, und Ahimelech, der Sohn Abjathars, waren Priester; Seraja war Schreiber; Benaja, der Sohn Jojodas, war über die Krethi und Plethi; und die Söhne Davids waren Priester. U nd David sprach: Ist auch noch jemand überblieben von dem Hause Sauls, daß ich Barmherzigkeit an ihm tue um Jonathans willen? Es war aber ein Knecht vom Hause Sauls, der hieß Ziba, den riefen sie zu David. Und der König sprach zu ihm: Bist du Ziba? Er sprach: Ja, dein Knecht. Der König sprach: Ist noch jemand vom Hause Sauls, daß ich GOttes Barmherzigkeit an ihm tue? Ziba sprach zum Könige: Es ist noch da ein Sohn Jonathans, lahm an Füßen. Der König sprach zu ihm: Wo ist er? Ziba sprach zum Könige: Siehe, er ist zu Lodabar, im Hause Machirs, des Sohns Ammiels. Da sandte der König David hin und ließ ihn holen von Lodabar aus dem Hause Machirs, des Sohns Ammiels. Da nun Mephiboseth, der Sohn Jonathans, des Sohns Sauls, zu David kam, fiel er auf sein Angesicht und betete an. David aber sprach: Mephiboseth! Er sprach: Hie bin ich, dein Knecht. David sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will Barmherzigkeit an dir tun um Jonathans, deines Vaters, willen und will dir allen Acker deines Vaters Saul wiedergeben; du aber sollst täglich auf meinem Tisch das Brot essen. Er aber betete an und sprach: Wer bin ich, dein Knecht, daß du dich wendest zu einem toten Hunde, wie ich bin? Da rief der König Ziba, dem Knaben Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Sauls gewesen ist und seines ganzen Hauses, habe ich dem Sohn deines Herrn gegeben. So arbeite ihm nun seinen Acker, du und deine Kinder und Knechte, und bringe es ein, daß es deines Herrn Sohnes Brot sei, daß er sich nähre; aber Mephiboseth, deines Herrn Sohn, soll täglich das Brot essen auf meinem Tisch. Ziba aber hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte. Und Ziba sprach zum Könige: Alles, wie mein Herr, der König, seinem Knechte geboten hat, so soll sein Knecht tun. Und Mephiboseth esse auf meinem Tisch, wie des Königs Kinder eins. Und Mephiboseth hatte einen kleinen Sohn, der hieß Micha. Aber alles, was im Hause Zibas wohnte, das diente Mephiboseth. Mephiboseth aber wohnte zu Jerusalem, denn er aß täglich auf des Königs Tisch; und hinkte mit seinen beiden Füßen. U nd es begab sich danach, daß der König der Kinder Ammon starb; und sein Sohn Hanon ward König an seiner Statt. Da sprach David: Ich will Barmherzigkeit tun an Hanon, dem Sohn Nahas, wie sein Vater an mir Barmherzigkeit getan hat. Und sandte hin und ließ ihn trösten durch seine Knechte über seinen Vater. Da nun die Knechte Davids ins Land der Kinder Ammon kamen, sprachen die Gewaltigen der Kinder Ammon zu ihrem Herrn Hanon: Meinst du, daß David deinen Vater ehre vor deinen Augen, daß er Tröster zu dir gesandt hat? Meinst du nicht, daß er darum hat seine Knechte zu dir gesandt, daß er die Stadt erforsche und erkunde und umkehre? Da nahm Hanon die Knechte Davids und beschor ihnen den Bart halb und schnitt ihnen die Kleider halb ab bis an den Gürtel und ließ sie gehen. Da das David ward angesagt, sandte er ihnen entgegen; denn die Männer waren sehr geschändet. Und der König ließ ihnen sagen: Bleibt zu Jericho, bis euer Bart gewachsen, so kommt dann wieder. Da aber die Kinder Ammon sahen, daß sie vor David stinkend waren worden, sandten sie hin und dingeten die Syrer des Hauses Rehob und die Syrer zu Zoba, zwanzigtausend Mann Fußvolks, und von dem König Maacha tausend Mann und von Istob zwölftausend Mann. D a das David hörte, sandte er Joab mit dem ganzen Heer der Kriegsleute. Und die Kinder Ammon zogen aus und rüsteten sich zum Streit vor der Tür des Tors. Die Syrer aber von Zoba, von Rehob, von Istob und von Maacha waren allein im Felde. Da Joab nun sah, daß der Streit auf ihn gestellt war, vorne und hinten, erwählte er aus aller jungen Mannschaft in Israel und rüstete sich wider die Syrer. Und das übrige Volk tat er unter die Hand seines Bruders Abisai, daß er sich rüstete wider die Kinder Ammon; und sprach: Werden mir die Syrer überlegen sein, so komm mir zu Hilfe; werden aber die Kinder Ammon dir überlegen sein, so will ich dir zu Hilfe kommen. Sei getrost und laß uns stark sein für unser Volk und für die Städte unsers GOttes; der HERR aber tue, was ihm gefällt! Und Joab machte sich herzu mit dem Volk, das bei ihm war, zu streiten wider die Syrer; und sie flohen vor ihm. Und da die Kinder Ammon sahen, daß die Syrer flohen, flohen sie auch vor Abisai und zogen in die Stadt. Also kehrte Joab um von den Kindern Ammon und kam nach Jerusalem. Und da die Syrer sahen, daß sie geschlagen waren vor Israel, kamen sie zuhauf. Und Hadadeser sandte hin und brachte heraus die Syrer jenseits des Wassers und führte herein ihre Macht; und Sobach, der Feldhauptmann Hadadesers, zog vor ihnen her. Da das David ward angesagt, sammelte er zuhauf das ganze Israel und zog über den Jordan und kam nach Helam. Und die Syrer rüsteten sich wider David, mit ihm zu streiten. Aber die Syrer flohen vor Israel; und David erwürgte der Syrer siebenhundert Wagen und vierzigtausend Reiter; dazu Sobach, den Feldhauptmann, schlug er, daß er daselbst starb. Da aber die Könige, die unter Hadadeser waren, sahen, daß sie geschlagen waren vor Israel, machten sie Frieden mit Israel und wurden ihnen untertan. Und die Syrer fürchteten sich, den Kindern Ammon mehr zu helfen. U nd da das Jahr um kam, zur Zeit wenn die Könige pflegen auszuziehen, sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und das ganze Israel, daß sie die Kinder Ammon verderbten und belegten Rabba, David aber blieb zu Jerusalem. Und es begab sich, daß David um den Abend aufstand von seinem Lager und ging auf dem Dach des Königshauses und sah vom Dach ein Weib sich waschen; und das Weib war sehr schöner Gestalt. Und David sandte hin und ließ nach dem Weibe fragen und sagen: Ist das nicht Bathseba, die Tochter Eliams, das Weib Urias, des Hethiters? Und David sandte Boten hin und ließ sie holen. Und da sie zu ihm hineinkam, schlief er bei ihr. Sie aber reinigte sich von ihrer Unreinigkeit und kehrte wieder zu ihrem Hause. Und das Weib ward schwanger und sandte hin und ließ David verkündigen und sagen: Ich bin schwanger worden. David aber sandte zu Joab: Sende zu mir Uria, den Hethiter. Und Joab sandte Uria zu David. Und da Uria zu ihm kam, fragte David, ob es mit Joab und mit dem Volk und mit dem Streit wohl zustünde. Und David sprach zu Uria: Gehe hinab in dein Haus und wasche deine Füße. Und da Uria zu des Königs Haus hinausging, folgte ihm nach des Königs Geschenk. Und Uria legte sich schlafen vor der Tür des Königshauses, da alle Knechte seines Herrn lagen, und ging nicht hinab in sein Haus. Da man aber David ansagte: Uria ist nicht hinab in sein Haus gegangen, sprach David zu ihm: Bist du nicht über Feld herkommen? Warum bist du nicht hinab in dein Haus gegangen? Uria aber sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda bleiben in Zelten, und Joab, mein Herr, und meines Herrn Knechte liegen zu Felde; und ich sollte in mein Haus gehen, daß ich äße und tränke und bei meinem Weibe läge? So wahr du lebest und deine Seele lebt, ich tue solches nicht. David sprach zu Uria: So bleib heute auch hie, morgen will ich dich lassen gehen. So blieb Uria zu Jerusalem des Tages und des andern dazu. Und David lud ihn, daß er vor ihm aß und trank; und machte ihn trunken. Und des Abends ging er aus, daß er sich schlafen legte auf sein Lager mit seines Herrn Knechten; und ging nicht hinab in sein Haus. Des Morgens schrieb David einen Brief zu Joab und sandte ihn durch Uria. Er schrieb aber also in den Brief: Stellt Uria an den Streit, da er am härtesten ist, und wendet euch hinter ihm ab, daß er erschlagen werde und sterbe. Als nun Joab um die Stadt lag, stellte er Uria an den Ort, da er wußte, daß streitbare Männer waren. Und da die Männer der Stadt herausfielen und stritten wider Joab, fielen etliche des Volks von den Knechten Davids, und Uria, der Hethiter, starb auch. Da sandte Joab hin und ließ David ansagen allen Handel des Streits. Und gebot dem Boten und sprach: Wenn du allen Handel des Streits hast ausgeredet mit dem Könige und siehst, daß der König erzürnt und zu dir spricht: Warum habt ihr euch so nahe zur Stadt gemacht mit dem Streit? Wißt ihr nicht, wie man pflegt von der Mauer zu schießen? Wer schlug Abimelech, den Sohn Jerubbeseths? Warf nicht ein Weib ein Stück von einer Mühle auf ihn von der Mauer, daß er starb zu Thebez? Warum habt ihr euch so nahe zur Mauer gemacht? so sollst du sagen: Dein Knecht Uria, der Hethiter, ist auch tot. Der Bote ging hin und kam und sagte an David alles, darum ihn Joab gesandt hatte. Und der Bote sprach zu David: Die Männer nahmen überhand wider uns und fielen zu uns heraus aufs Feld wir aber waren an ihnen bis vor die Tür des Tors. Und die Schützen schossen von der Mauer auf deine Knechte und töteten etliche von des Königs Knechten; dazu ist Uria, dein Knecht, der Hethiter, auch tot. David sprach zum Boten: So sollst du zu Joab sagen: Laß dir das nicht übel gefallen; denn das Schwert frißt jetzt diesen, jetzt jenen. Haltet an mit dem Streit wider die Stadt, daß du sie zerbrechest, und seid getrost! Und da Urias Weib hörte, daß ihr Mann Uria tot war, trug sie Leid um ihren Hauswirt. Da sie aber ausgetrauert hatte, sandte David hin und ließ sie in sein Haus holen; und sie ward sein Weib und gebar ihm einen Sohn. Aber die Tat gefiel dem HERRN übel, die David tat. U nd der HERR sandte Nathan zu David. Da der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, einer reich, der andere arm. Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; aber der Arme hatte nichts denn ein einiges kleines Schäflein, das er gekauft hatte; und er nährete es, daß es groß ward bei ihm und bei seinen Kindern zugleich; es aß von seinem Bissen und trank von seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt‘s wie eine Tochter. Da aber dem reichen Mann ein Gast kam, schonte er, zu nehmen von seinen Schafen und Rindern, daß er dem Gast etwas zurichtete, der zu ihm kommen war, und nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es zu dem Manne, der zu ihm kommen war. Da ergrimmte David mit großem Zorn wider den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt, der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat! Dazu soll er das Schaf vierfältig bezahlen, darum daß er solches getan und nicht geschont hat. Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann. So spricht der HErr, der GOtt Israels: Ich habe dich zum Könige gesalbt über Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls; und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Weiber in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazu tun. Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, daß du solches Übel vor seinen Augen tätest? Uria, den Hethiter, hast du erschlagen mit dem Schwert; sein Weib hast du dir zum Weib genommen, ihn aber hast du erwürgt mit dem Schwert der Kinder Ammon. Nun, so soll von deinem Hause das Schwert nicht lassen ewiglich, darum daß du mich verachtet hast und das Weib Urias, des Hethiters, genommen hast, daß sie dein Weib sei. So spricht der HERR: Siehe, ich will Unglück über dich erwecken aus deinem eigenen Hause und will deine Weiber nehmen vor deinen Augen und will sie deinem Nächsten geben, daß er bei deinen Weibern schlafen soll an der lichten Sonne. Denn du hast‘s heimlich getan; ich aber will dies tun vor dem ganzen Israel und an der Sonne. D a sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt wider den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen, du wirst nicht sterben. Aber weil du die Feinde des HERRN hast durch diese Geschichte lästern gemacht, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben. Und Nathan ging heim. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Weib David geboren hatte, daß es todkrank ward. Und David ersuchte GOtt um das Knäblein und fastete; und ging hinein und lag über Nacht auf der Erde. Da standen auf die Ältesten seines Hauses und wollten ihn aufrichten von der Erde; er wollte aber nicht und aß auch nicht mit ihnen. Am siebenten Tage aber starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm anzusagen, daß das Kind tot wäre. Denn sie gedachten: Siehe, da das Kind noch lebendig war, redeten wir mit ihm, und er gehorchte unserer Stimme nicht; wie viel mehr wird es ihm wehe tun, so wir sagen: Das Kind ist tot. Da aber David sah, daß seine Knechte leise redeten, und merkte, daß das Kind tot wäre, sprach er zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Ja. Da stand David auf von der Erde und wusch sich und salbte sich und tat andere Kleider an; und ging in das Haus des HERRN und betete an. Und da er wieder heimkam, hieß er ihm Brot auftragen und aß. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was ist das für ein Ding, das du tust? Da das Kind lebte, fastetest du und weintest; nun es aber gestorben ist, stehest du auf und ißt? Er sprach: Um das Kind fastete ich und weinte, da es lebte; denn ich gedachte: Wer weiß, ob mir der HERR gnädig wird, daß das Kind lebendig bleibe. Nun es aber tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es auch wiederum holen? Ich werde wohl zu ihm fahren, es kommt aber nicht wieder zu mir. U nd da David sein Weib Bathseba getröstet hatte, ging er zu ihr hinein und schlief bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, den hieß er Salomo. Und der HERR liebte ihn. Und er tat ihn unter die Hand Nathans, des Propheten; der hieß ihn Jedidja um des HERRN willen. S o stritt nun Joab wider Rabba der Kinder Ammon und gewann die königliche Stadt. Und sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gestritten wider Rabba und habe auch gewonnen die Wasserstadt. So nimm nun zuhauf das übrige Volk und belagere die Stadt und gewinne sie, auf daß ich sie nicht gewinne und ich den Namen davon habe. Also nahm David alles Volk zuhauf und zog hin und stritt wider Rabba und gewann sie. Und nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupt, die am Gewicht einen Zentner Goldes hatte und Edelgesteine, und ward David auf sein Haupt gesetzt; und führte aus der Stadt sehr viel Raubs. Aber das Volk drinnen führte er heraus und legte sie unter eiserne Sägen und Zacken und eiserne Keile und verbrannte sie in Ziegelöfen. So tat er allen Städten der Kinder Ammon. Da kehrte David und alles Volk wieder nach Jerusalem. U nd es begab sich danach, daß Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, die hieß Thamar; und Amnon, der Sohn Davids, gewann sie lieb. Und Amnon stellte sich krank um Thamars, seiner Schwester, willen. Denn sie war eine Jungfrau, und deuchte Amnon schwer sein, daß er ihr etwas sollte tun. Amnon aber hatte einen Freund, der hieß Jonadab, ein Sohn Simeas, Davids Bruders; und derselbe Jonadab war ein sehr weiser Mann. Der sprach zu ihm: Warum wirst du so mager, du Königssohn, von Tage zu Tage? Magst du mir‘s nicht ansagen? Da sprach Amnon zu ihm: Ich habe Thamar, meines Bruders Absalom Schwester, lieb gewonnen. Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Bett und mache dich krank. Wenn dann dein Vater kommt, dich zu besehen, so sprich zu ihm: Lieber, laß meine Schwester Thamar kommen, daß sie mich ätze und mache vor mir ein Essen, daß ich zusehe und von ihrer Hand esse. Also legte sich Amnon und machte sich krank. Da nun der König kam, ihn zu besehen, sprach Amnon zum Könige: Lieber, laß meine Schwester Thamar kommen, daß sie vor mir ein Gemüse oder zwei mache, und ich von ihrer Hand esse. Da sandte David nach Thamar ins Haus und ließ ihr sagen: Gehe hin in das Haus deines Bruders Amnon und mache ihm eine Speise. Thamar ging hin ins Haus ihres Bruders Amnon; er aber lag zu Bette. Und sie nahm einen Teig und knetete und sott es vor seinen Augen und kochte ihm ein Gemüse. Und sie nahm das Gericht und schüttete es vor ihm aus; aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und es ging jedermann von ihm hinaus. Da sprach Amnon zu Thamar: Bringe das Essen in die Kammer, daß ich von deiner Hand esse. Da nahm Thamar das Gemüse, das sie gemacht hatte, und brachte es zu Amnon, ihrem Bruder, in die Kammer. Und da sie es zu ihm brachte, daß er äße, ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm her, meine Schwester, schlaf bei mir! Sie aber sprach zu ihm: Nicht, mein Bruder, schwäche mich nicht, denn so tut man nicht in Israel; tu nicht eine solche Torheit! Wo will ich mit meiner Schande hin? Und du wirst sein wie die Toren in Israel. Rede aber mit dem Könige, der wird mich dir nicht versagen. Aber er wollte ihr nicht gehorchen und überwältigte sie und schwächte sie und schlief bei ihr. Und Amnon ward ihr überaus gram, daß der Haß größer war, denn vorhin die Liebe war. Und Amnon sprach zu ihr: Mache dich auf und hebe dich! Sie aber sprach zu ihm: Das Übel ist größer denn das andere, das du an mir getan hast, daß du mich ausstößest. Aber er gehorchte ihrer Stimme nicht, sondern rief seinem Knaben, der sein Diener war, und sprach: Treib diese von mir hinaus und schleuß die Tür hinter ihr zu. Und sie hatte einen bunten Rock an; denn solche Röcke trugen des Königs Töchter, weil sie Jungfrauen waren. Und da sie sein Diener hinausgetrieben und die Tür hinter ihr zugeschlossen hatte, warf Thamar Asche auf ihr Haupt und zerriß den bunten Rock, den sie anhatte, und legte ihre Hand auf das Haupt und ging daher und schrie. Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun, meine Schwester, schweig stille, es ist dein Bruder, und nimm die Sache nicht so zu Herzen. Also blieb Thamar ledig in Absaloms, ihres Bruders, Hause. U nd da der König David solches alles hörte, ward er sehr zornig. Aber Absalom redete nicht mit Amnon, weder Böses noch Gutes. Aber Absalom ward Amnon gram, darum daß er seine Schwester Thamar geschwächt hatte. Über zwei Jahre aber hatte Absalom Schafscherer zu Baal-Hazor, die unter Ephraim liegt; und Absalom lud alle Kinder des Königs. Und kam zum Könige und sprach: Siehe, dein Knecht hat Schafscherer; der König wolle samt seinen Knechten mit seinem Knechte gehen. Der König aber sprach zu Absalom: Nicht, mein Sohn, laß uns nicht alle gehen, daß wir dich nicht beschweren. Und da er ihn nötigte, wollte er doch nicht gehen, sondern segnete ihn. Absalom sprach: Soll denn nicht mein Bruder Amnon mit uns gehen? Der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen? Da nötigte ihn Absalom, daß er mit ihm ließ Amnon und alle Kinder des Königs. Absalom aber gebot seinen Knaben und sprach: Seht drauf, wenn Amnon guter Dinge wird von dem Wein, und ich zu euch spreche: Schlagt Amnon und tötet ihn, daß ihr euch nicht fürchtet, denn ich hab‘s euch geheißen; seid getrost und frisch dran! Also taten die Knaben Absaloms dem Amnon, wie ihnen Absalom geboten hatte. Da standen alle Kinder des Königs auf, und ein jeglicher saß auf sein Maul und flohen. Und da sie noch auf dem Wege waren, kam das Gerücht vor David, daß Absalom hätte alle Kinder des Königs erschlagen, daß nicht einer von ihnen übrig wäre. Da stand der König auf und zerriß seine Kleider und legte sich auf die Erde; und alle seine Knechte, die um ihn her standen, zerrissen ihre Kleider. Da antwortete Jonadab, der Sohn Simeas, des Bruders Davids, und sprach: Mein Herr denke nicht, daß alle Knaben, die Kinder des Königs, tot sind, sondern Amnon ist allein tot. Denn Absalom hat es bei sich behalten von dem Tage an, da er seine Schwester Thamar schwächte. So nehme nun mein Herr, der König, solches nicht zu Herzen, daß alle Kinder des Königs tot seien, sondern Amnon ist allein tot. A bsalom aber floh. Und der Knabe auf der Warte hob seine Augen auf und sah, und siehe, ein groß Volk kam auf dem Wege nacheinander an der Seite des Berges. Da sprach Jonadab zum Könige: Siehe, die Kinder des Königs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, so ist‘s ergangen. Und da er hatte ausgeredet, siehe, da kamen die Kinder des Königs und huben ihre Stimme auf und weinten. Der König und alle seine Knechte weinten auch fast sehr. Absalom aber floh und zog zu Thalmai, dem Sohn Ammihuds, dem Könige zu Gesur. Er aber trug Leid über seinen Sohn alle Tage. Da aber Absalom floh und nach Gesur zog, war er daselbst drei Jahre. Und der König David hörte auf, auszuziehen wider Absalom; denn er hatte sich getröstet über Amnon, daß er tot war. J oab aber, der Sohn Zerujas, merkte, daß des Königs Herz war wider Absalom. Und sandte hin nach Thekoa und ließ holen von dannen ein kluges Weib und sprach zu ihr: Trage Leid und zeuch Leidekleider an und salbe dich nicht mit Öl, sondern stelle dich wie ein Weib, das eine lange Zeit Leid getragen hat über einen Toten. Und sollst zum Könige hineingehen und mit ihm reden so und so. Und Joab gab ihr ein, was sie reden sollte. Und da das Weib von Thekoa mit dem Könige reden wollte, fiel sie auf ihr Antlitz zur Erde und betete an und sprach: Hilf mir, König! Der König sprach zu ihr: Was ist dir? Sie sprach: Ich bin eine Witwe, ein Weib, das Leid trägt, und mein Mann ist gestorben; und deine Magd hatte zwei Söhne, die zankten miteinander auf dem Felde, und da kein Retter war, schlug einer den andern und tötete ihn. Und siehe, nun steht auf die ganze Freundschaft wider deine Magd und sagen: Gib her den, der seinen Bruder erschlagen hat, daß wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er erwürgt hat, und auch den Erben vertilgen; und wollen meinen Funken auslöschen, der noch übrig ist, daß meinem Manne kein Name und nichts übrig bleibe auf Erden. Der König sprach zum Weibe: Gehe heim ich will für dich gebieten. Und das Weib von Thekoa sprach zum Könige: Mein Herr König, die Mißtat sei auf mir und auf meines Vaters Hause; der König aber und sein Stuhl sei unschuldig. Der König sprach: Wer wider dich redet, den bringe zu mir; so soll er nicht mehr dich antasten. Sie sprach: der König gedenke an den HERRN, deinen GOtt, daß der Bluträcher nicht zu viel werden, zu verderben, und meinen Sohn nicht vertilgen. Er sprach: So wahr der HERR lebt, es soll kein Haar von deinem Sohn auf die Erde fallen! Und das Weib sprach: Laß deine Magd meinem Herrn Könige etwas sagen. Er sprach: Sage her! Das Weib sprach: Warum hast du ein solches gedacht wider GOttes Volk, daß der König ein solches geredet hat, daß er sich verschuldige und seinen Verstoßenen nicht wieder holen lässet? Denn wir sterben des Todes, und wie das Wasser in die Erde verschleifet, das man nicht aufhält; und GOtt will nicht das Leben wegnehmen, sondern bedenkt sich, daß nicht das Verstoßene auch von ihm verstoßen werde. So bin ich nun kommen, mit meinem Herrn Könige solches zu reden; denn das Volk machte mir bange. Denn deine Magd gedachte: Ich will mit dem Könige reden; vielleicht wird er tun, was seine Magd sagt. Denn er wird seine Magd erhören, daß er mich errette von der Hand aller, die mich samt meinem Sohn vertilgen wollen vom Erbe GOttes. Und deine Magd gedachte: Meines Herrn, des Königs, Wort soll mir ein Trost sein; denn mein Herr, der König, ist wie ein Engel GOttes, daß er Gutes und Böses hören kann. Darum wird der HErr, dein GOtt, mit dir sein. Der König antwortete und sprach zum Weibe: Leugne mir nicht, was ich dich frage. Das Weib sprach: Mein Herr, der König, rede! Der König sprach: Ist nicht die Hand Joabs mit dir in diesem allem? Das Weib antwortete und sprach: So wahr deine Seele lebt, mein Herr König, es ist niemand anders, weder zur Rechten noch zur Linken, denn wie mein Herr, der König, geredet hat. Denn dein Knecht Joab hat mir‘s geboten, und er hat solches alles deiner Magd eingegeben. Daß ich diese Sache also wenden sollte, das hat dein Knecht Joab gemacht. Aber mein Herr ist weise, wie die Weisheit eines Engels GOttes, daß er merkt alles auf Erden. Da sprach der König zu Joab: Siehe, ich habe solches getan; so gehe hin und bringe den Knaben Absalom wieder. Da fiel Joab auf sein Antlitz zur Erde und betete an und dankte dem Könige und sprach: Heute merkt dein Knecht, daß ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, mein Herr König, daß der König tut, was sein Knecht sagt. Also machte sich Joab auf und zog nach Gesur und brachte Absalom nach Jerusalem. Aber der König sprach: Laß ihn wieder in sein Haus gehen und mein Angesicht nicht sehen. Also kam Absalom wieder in sein Haus und sah des Königs Angesicht nicht. Es war aber in ganz Israel kein Mann so schön als Absalom, und hatte dieses Lob vor allen; von seiner Fußsohle an bis auf seine Scheitel war nicht ein Fehl an ihm. Und wenn man sein Haupt beschor (das geschah gemeiniglich alle Jahre, denn es war ihm zu schwer, daß man‘s abscheren mußte), so wog sein Haupthaar zweihundert Sekel nach dem königlichen Gewicht. Und Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, die hieß Thamar, und war ein Weib schön von Gestalt. Also blieb Absalom zwei Jahre zu Jerusalem, daß er des Königs Angesicht nicht sah. Und Absalom sandte nach Joab, daß er ihn zum Könige sendete, und er wollte nicht zu ihm kommen. Er aber sandte zum andermal, noch wollte er nicht kommen. Da sprach er zu seinen Knechten: Seht das Stück Ackers Joabs neben meinem, und er hat Gerste drauf; so geht hin und steckt es mit Feuer an. Da steckten die Knechte Absaloms das Stück mit Feuer an. Da machte sich Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Stück mit Feuer angesteckt? Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich sandte nach dir und ließ dir sagen: Komm her, daß ich dich zum Könige sende und sagen lasse: Warum bin ich von Gesur kommen? Es wäre mir besser, daß ich noch da wäre. So laß mich nun das Angesicht des Königs sehen; ist aber eine Mißtat an mir, so töte mich. Und Joab ging hinein zum Könige und sagte es ihm an. Und er rief dem Absalom, daß er hinein zum Könige kam; und er betete an auf sein Antlitz zur Erde vor dem Könige; und der König küßte Absalom. U nd es begab sich danach, daß Absalom ließ ihm machen Wagen und Rosse und fünfzig Mann, die seine Trabanten waren. Und Absalom machte sich also des Morgens frühe auf und trat an den Weg bei dem Tor. Und wenn jemand einen Handel hatte, daß er zum Könige vor Gericht kommen sollte, rief ihn Absalom zu sich und sprach: Aus welcher Stadt bist du? Wenn dann der sprach: Dein Knecht ist aus der Stämme Israels einem, so sprach Absalom zu ihm: Siehe, deine Sache ist recht und schlecht; aber du hast keinen Verhörer vom Könige. Und Absalom sprach: O wer setzt mich zum Richter im Lande, daß jedermann zu mir käme, der eine Sache und Gericht hat, daß ich ihm zum Rechten hülfe! Und wenn jemand sich zu ihm tat, daß er ihn wollte anbeten, so reckte er seine Hand aus und ergriff ihn und küßte ihn. Auf die Weise tat Absalom dem ganzen Israel, wenn sie kamen vor Gericht zum Könige, und stahl also das Herz der Männer Israels. Nach vierzig Jahren sprach Absalom zum Könige: Ich will hingehen und mein Gelübde zu Hebron ausrichten, das ich dem HERRN gelobt habe. Denn dein Knecht tat ein Gelübde, da ich zu Gesur in Syrien wohnte, und sprach: Wenn mich der HERR wieder nach Jerusalem bringet, so will ich dem HERRN einen GOttesdienst tun. Der König sprach zu ihm: Gehe hin mit Frieden! Und er machte sich auf und ging nach Hebron. Absalom aber hatte Kundschafter ausgesandt in alle Stämme Israels und lassen sagen: Wenn ihr der Posaunen Schall hören werdet, so sprecht: Absalom ist König worden zu Hebron. Es gingen aber mit Absalom zweihundert Mann, von Jerusalem berufen; aber sie gingen in ihrer Einfalt und wußten nichts um die Sache. Absalom aber sandte auch nach Ahitophel, dem Giloniten, Davids Rat, aus seiner Stadt Gilo. Da er nun die Opfer tat, ward der Bund stark; und das Volk lief zu und mehrte sich mit Absalom. D a kam einer, der sagte es David an und sprach: Das Herz jedermanns in Israel folgt Absalom nach. David sprach aber zu allen seinen Knechten, die bei ihm waren zu Jerusalem: Auf, laßt uns fliehen, denn hie wird kein Entrinnen sein vor Absalom; eilet, daß wir gehen, daß er uns nicht übereile und ergreife uns und treibe ein Unglück auf uns und schlage die Stadt mit der Schärfe des Schwerts! Da sprachen die Knechte des Königs zu ihm: Was mein Herr, der König, erwählt, siehe, hie sind deine Knechte. Und der König ging zu Fuß hinaus mit seinem ganzen Hause. Er ließ aber zehn Kebsweiber, das Haus zu bewahren. Und da der König und alles Volk zu Fuße hinauskamen, traten sie ferne vom Hause. Und alle seine Knechte gingen neben ihm her, dazu alle Krethi und Plethi und alle Gethiter, sechshundert Mann, die von Gath zu Fuße kommen waren, gingen vor dem Könige her. Und der König sprach zu Ithai, dem Gethiter: Warum gehst du auch mit uns? Kehre um und bleibe bei dem Könige; denn du bist fremd und von deinem Ort gezogen hieher. Gestern bist du kommen und heute wagest du dich, mit uns zu gehen. Ich aber will gehen, wo ich hin kann gehen. Kehre um, und deinen Brüdern mit dir widerfahre Barmherzigkeit und Treue. Ithai antwortete und sprach: So wahr der HERR lebt, und so wahr mein Herr König lebt, an welchem Ort mein Herr, der König, sein wird, es gerate zum Tod oder zum Leben, da wird dein Knecht auch sein. David sprach zu Ithai: So komm und gehe mit! Also ging Ithai, der Gethiter, und alle seine Männer und der ganze Haufe Kinder, die mit ihm waren. Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, und alles Volk ging mit. Und der König ging über den Bach Kidron, und alles Volk ging vor auf dem Wege, der zur Wüste geht. Und siehe, Zadok war auch da und alle Leviten, die bei ihm waren; und trugen die Lade des Bundes GOttes und stellten sie dahin. Und Abjathar trat empor, bis daß alles Volk zur Stadt aus kam. Aber der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade GOttes wieder in die Stadt! Werde ich Gnade finden vor dem HERRN, so wird er mich wieder holen und wird mich sie sehen lassen und sein Haus. Spricht er aber also: Ich habe nicht Lust zu dir, siehe, hie bin ich, er mache es mit mir, wie es ihm wohlgefället? Und der König sprach zu dem Priester Zadok: O du Seher, kehre um wieder in die Stadt mit Frieden und mit euch eure beiden Söhne, Ahimaaz, dein Sohn, und Jonathan, der Sohn Abjathars. Siehe, ich will verziehen auf dem blachen Felde in der Wüste, bis daß Botschaft von euch komme und sage mir an. Also brachte Zadok und Abjathar die Lade GOttes wieder nach Jerusalem und blieben daselbst. David aber ging den Ölberg hinan und weinte, und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß. Dazu alles Volk, das bei ihm war, hatte ein jeglicher sein Haupt verhüllet, und gingen hinan und weinten. Und da es David angesagt ward, daß Ahitophel im Bunde mit Absalom war, sprach er: HErr, mache den Ratschlag Ahitophels zur Narrheit! Und da David auf die Höhe kam, da man GOtt pflegte anzubeten, siehe; da begegnete ihm Husai, der Arachiter, mit zerrissenem Rock und Erde auf seinem Haupt. Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir gehst, wirst du mir eine Last sein. Wenn du aber wieder in die Stadt gingest und sprächest zu Absalom: Ich bin dein Knecht, ich will des Königs sein; der ich deines Vaters Knecht war zu der Zeit, will nun dein Knecht sein: so würdest du mir zu gut den Ratschlag Ahitophels zunichte machen. So ist Zadok und Abjathar, die Priester, mit dir. Alles, was du hörtest aus des Königs Hause, sagest du an den Priestern Zadok und Abjathar. Siehe, es sind bei ihnen ihre zwei Söhne: Ahimaaz, Zadoks und Jonathan, Abjathars Sohn. Durch dieselbigen kannst du mir entbieten, was du hören wirst. Also kam Husai, der Freund Davids, in die Stadt; und Absalom kam nach Jerusalem. U nd da David ein wenig von der Höhe gegangen war, siehe, da begegnete ihm Ziba, der Knabe Mephiboseths, mit einem Paar Esel gesattelt; darauf waren zweihundert Brote und hundert Stück Rosinen und hundert Stück Feigen und ein Legel Weins. Da sprach der König zu Ziba: Was willst du damit machen? Ziba sprach: Die Esel sollen für das Gesinde des Königs, drauf zu reiten, und die Brote und Feigen für die Knaben, zu essen, und der Wein, zu trinken, wenn sie müde werden in der Wüste. Der König sprach: Wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sprach zum Könige: Siehe, er blieb zu Jerusalem; denn er sprach: Heute wird mir das Haus Israel meines Vaters Reich wiedergeben. Der König sprach zu Ziba: Siehe, es soll dein sein alles, was Mephiboseth hat. Ziba sprach: Ich bete an; laß mich Gnade finden vor dir, mein Herr König! D a aber der König David bis nach Bahurim kam, siehe, da ging ein Mann daselbst heraus vom Geschlecht des Hauses Sauls, der hieß Simei, der Sohn Geras, der ging heraus und fluchte; und warf David mit Steinen und alle Knechte des Königs David. Denn alles Volk und alle Gewaltigen waren zu seiner Rechten und zur Linken. So sprach aber Simei, da er fluchte: Heraus, heraus, du Bluthund, du loser Mann! Der HERR hat dir vergolten alles Blut des Hauses Sauls, daß du an seiner Statt bist König worden. Nun hat der HERR das Reich gegeben in die Hand deines Sohns Absalom; und siehe, nun steckest du in deinem Unglück, denn du bist ein Bluthund. Aber Abisai, der Sohn Zerujas, sprach zu dem Könige: Sollte dieser tote Hund meinem Herrn, dem Könige, fluchen? Ich will hingehen und ihm den Kopf abreißen. Der König sprach: Ihr Kinder Zerujas, was habe ich mit euch zu schaffen? Laßt ihn fluchen; denn der HERR hat es ihn geheißen: Fluche David! Wer kann nun sagen: Warum tust du also? Und David sprach zu Abisai und zu allen seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der von meinem Leibe kommen ist, steht mir nach meinem Leben, warum nicht auch jetzt der Sohn Jeminis? Laßt ihn bezähmen, daß er fluche; denn der HERR hat es ihn geheißen. Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen und mir mit Güte vergelten sein heutiges Fluchen. Also ging David mit seinen Leuten des Weges; aber Simei ging an des Berges Seite neben ihm her und fluchte und warf mit Steinen zu ihm und sprengte mit Erdenklößen. Und der König kam hinein mit allem Volk, das bei ihm war, müde, und erquickte sich daselbst. A ber Absalom und alles Volk der Männer Israels kamen nach Jerusalem, und Ahitophel mit ihm. Da aber Husai, der Arachiter, Davids Freund, zu Absalom hineinkam, sprach er zu Absalom: Glück zu, er König! Glück zu, er König! Absalom aber sprach zu Husai: Ist das deine Barmherzigkeit an deinem Freunde? Warum bist du nicht mit deinem Freunde gezogen? Husai aber sprach zu Absalom: Nicht also, sondern welchen der HERR erwählt und dies Volk und alle Männer in Israel, des will ich sein und bei ihm bleiben. Zum andern, wem sollte ich dienen? Sollte ich nicht vor seinem Sohn dienen? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich auch vor dir sein. Und Absalom sprach zu Ahitophel: Ratet zu, was sollen wir tun? Ahitophel sprach zu Absalom: Beschlaf die Kebsweiber deines Vaters, die er gelassen hat, das Haus zu bewahren, so wird das ganze Israel hören, daß du deinen Vater hast stinkend gemacht, und wird aller Hand, die bei dir sind, desto kühner werden. Da machten sie Absalom eine Hütte auf dem Dache; und Absalom beschlief die Kebsweiber seines Vaters vor den Augen des ganzen Israel. Zu der Zeit, wenn Ahitophel einen Rat gab, das war, als wenn man GOtt um etwas hätte gefragt; also waren alle Ratschläge Ahitophels beide bei David und bei Absalom. U nd Ahitophel sprach zu Absalom: Ich will zwölftausend Mann auslesen und mich aufmachen und David nachjagen bei der Nacht. Und will ihn überfallen, weil er matt und laß ist. Wenn ich ihn dann erschrecke, daß alles Volk, so bei ihm ist, fleucht, will ich den König alleine schlagen und alles Volk wieder zu dir bringen. Wenn dann jedermann zu dir gebracht ist, wie du begehrest, so bleibt alles Volk mit Frieden. Das deuchte Absalom gut sein und alle Ältesten in Israel. Aber Absalom sprach: Lieber, laßt Husai, den Arachiten, auch rufen und hören, was er dazu sagt. Und da Husai hinein zu Absalom kam, sprach Absalom zu ihm: Solches hat Ahitophel geredet; sage du, sollen wir‘s tun oder nicht? Da sprach Husai zu Absalom: Es ist nicht ein guter Rat, den Ahitophel auf diesmal gegeben hat. Und Husai sprach weiter: Du kennst deinen Vater wohl und seine Leute, daß sie stark sind und zorniges Gemüts, wie ein Bär, dem die Jungen auf einem Felde geraubt sind; dazu ist dein Vater ein Kriegsmann und wird sich nicht säumen mit dem Volk. Siehe, er hat sich jetzt vielleicht verkrochen irgend in einer Grube, oder sonst an einem Ort. Wenn es dann geschähe, daß das erste Mal übel geriete, und käme ein Geschrei und spräche: Es ist eine Schlacht geschehen in dem Volk, das Absalom nachfolget, so würde jedermann verzagt werden, der auch sonst ein Krieger ist und ein Herz hat wie ein Löwe. Denn es weiß ganz Israel, daß dein Vater stark ist, und Krieger, die bei ihm sind. Aber das rate ich, daß du zu dir versammelst ganz Israel, von Dan an bis nach Berseba, so viel als der Sand am Meer; und deine Person ziehe unter ihnen. So wollen wir ihn überfallen, an welchem Ort wir ihn finden, und wollen über ihn kommen, wie der Tau auf die Erde fällt, daß wir an ihm und allen seinen Männern nicht einen übrig lassen. Wird er sich aber in eine Stadt versammeln, so soll das ganze Israel Stricke an dieselbe Stadt werfen und sie in den Bach reißen, daß man nicht ein Kieselein dran finde. Da sprach Absalom und jedermann in Israel: Der Rat Husais, des Arachiten, ist besser denn Ahitophels Rat. Aber der HERR schickt e es also, daß der gute Rat Ahitophels verhindert würde, auf daß der HERR Unglück über Absalom brächte. Und Husai sprach zu Zadok und Abjathar, den Priestern: So und so hat Ahitophel Absalom und den Ältesten in Israel geraten; ich aber habe so und so geraten. So sendet nun eilend hin und laßt David ansagen und sprecht: Bleibe nicht über Nacht auf dem blachen Felde der Wüste, sondern mache dich hinüber, daß der König nicht verschlungen werde und alles Volk, das bei ihm ist. Jonathan aber und Ahimaaz standen bei dem Brunnen Rogel, und eine Magd ging hin und sagte es ihnen an. Sie aber gingen hin und sagten‘s dem Könige David an; denn sie durften sich nicht sehen lassen, daß sie in die Stadt kämen. Es sah sie aber ein Knabe und sagte es Absalom an. Aber die beiden gingen eilend hin und kamen in eines Mannes Haus zu Bahurim; der hatte einen Brunnen in seinem Hofe, dahinein stiegen sie. Und das Weib nahm und breitete eine Decke über des Brunnen Loch und breitete Grütze drüber, daß man es nicht merkte. Da nun die Knechte Absaloms zum Weibe ins Haus kamen, sprachen sie: Wo ist Ahimaaz und Jonathan? Das Weib sprach zu ihnen: Sie gingen über das Wässerlein. Und da sie suchten und nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem. Und da sie weg waren, stiegen sie aus dem Brunnen und gingen hin und sagten‘s David, dem Könige, an und sprachen zu David: Macht euch auf und geht eilend über das Wasser; denn so und so hat Ahitophel wider euch Rat gegeben. Da machte sich David auf und alles Volk, das bei ihm war, und gingen über den Jordan, bis licht Morgen ward, und fehlte nicht an einem, der nicht über den Jordan gegangen wäre. A ls aber Ahitophel sah, daß sein Rat nicht fortgegangen war, sattelte er seinen Esel, machte sich auf und zog heim in seine Stadt; und beschickt e sein Haus und hing sich und starb; und ward begraben in seines Vaters Grab. Und David kam nach Mahanaim. Und Absalom zog über den Jordan, und alle Männer Israels mit ihm. Und Absalom hatte Amasa an Joabs Statt gesetzt über das Heer. Es war aber Amasa eines Mannes Sohn, der hieß Jethra, ein Israeliter, welcher lag bei Abigail, der Tochter Nahas, der Schwester Zerujas, Joabs Mutter. Israel aber und Absalom lagerten sich in Gilead. Da David nach Mahanaim kommen war, da brachten Sobi, der Sohn Nahas, von Rabbath der Kinder Ammon, und Machir, der Sohn Ammiels, von Lodabar, und Barsillai, ein Giladiter von Roglim Bettwerk, Becken, irden Gefäß, Weizen, Gerste, Mehl, Sangen, Bohnen, Linsen, Grütze. Honig, Butter, Schafe und Rinderkäse zu David und zu dem Volk, das bei ihm war, zu essen. Denn sie gedachten, das Volk wird hungrig, müde und durstig sein in der Wüste. U nd David ordnete das Volk, das bei ihm war, und setzte über sie Hauptleute über tausend und über hundert. Und sandte aus des Volks einen dritten Teil unter Joab und einen dritten Teil unter Abisai, dem Sohn Zerujas, Joabs Bruder, und einen dritten Teil unter Ithai, dem Gethiter. Und der König sprach zum Volk: Ich will auch mit euch ausziehen. Aber das Volk sprach: Du sollst nicht ausziehen; denn ob wir gleich fliehen oder die Hälfte sterben, so werden sie sich unser nicht annehmen; denn du bist, als wenn unser zehntausend wären; so ist‘s nun besser, daß du uns aus der Stadt helfen mögest. Der König sprach zu ihnen: Was euch gefällt, das will ich tun. Und der König trat ans Tor, und alles Volk zog aus bei Hunderten und bei Tausenden. Und der König gebot Joab und Abisai und Ithai und sprach: fahrt mir säuberlich mit dem Knaben Absalom! Und alles Volk hörte es, da der König gebot allen Hauptleuten um Absalom. Und da das Volk hinauskam aufs Feld Israel entgegen, hob sich der Streit im Walde Ephraim. Und das Volk Israel ward daselbst geschlagen vor den Knechten Davids, daß desselben Tages eine große Schlacht geschah, zwanzigtausend Mann. Und war daselbst der Streit zerstreut auf allem Lande; und der Wald fraß viel mehr Volks des Tages, denn das Schwert fraß. Und Absalom begegnete den Knechten Davids und ritt auf einem Maul. Und da das Maul unter eine große dicke Eiche kam, behing sein Haupt an der Eiche und schwebte zwischen Himmel und Erde; aber sein Maul lief unter ihm weg. Da das ein Mann sah, sagte er‘s Joab an und sprach: Siehe, ich sah Absalom an einer Eiche hangen. Und Joab sprach zu dem Manne, der es ihm hatte angesagt: Siehe, sahest du das? Warum schlugest du ihn nicht daselbst zur Erde? so wollte ich dir von meinetwegen zehn Silberlinge und einen Gürtel gegeben haben. Der Mann sprach zu Joab: Wenn du mir tausend Silberlinge in meine Hand gewogen hättest, so wollte ich dennoch meine Hand nicht an des Königs Sohn gelegt haben. Denn der König gebot dir und Abisai und Ithai vor unsern Ohren und sprach: Hütet euch, daß nicht jemand dem Knaben Absalom (Leid tue)! Oder wenn ich etwas Falsches getan hätte auf meiner Seele Fahr, weil dem Könige nichts verhohlen wird, würdest du selbst wider mich gestanden sein. Joab sprach: Ich kann nicht so lange bei dir verziehen. Da nahm Joab drei Spieße in seine Hand und stieß sie Absalom ins Herz, da er noch lebte an der Eiche. Und zehn Knaben, Joabs Waffenträger, machten sich umher und schlugen ihn zu Tode. Da blies Joab die Posaune und brachte das Volk wieder, daß es nicht weiter Israel nachjagte; denn Joab wollte des Volks verschonen. Und sie nahmen Absalom und warfen ihn in den Wald in eine große Grube und legten einen sehr großen Haufen Steine auf ihn. Und das ganze Israel floh, ein jeglicher in seine Hütte. Absalom aber hatte ihm eine Säule aufgerichtet, da er noch lebte, die steht im Königsgrunde. Denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, darum soll dies meines Namens Gedächtnis sein; und hieß die Säule nach seinem Namen und heißt auch bis auf diesen Tag Absaloms Raum. A himaaz, der Sohn Zadoks, sprach: Lieber, laß mich laufen und dem Könige verkündigen, daß der HERR ihm Recht verschafft hat von seiner Feinde Händen. Joab aber sprach zu ihm: Du bringest heute keine gute Botschaft. Einen andern Tag sollst du Botschaft bringen, und heute nicht; denn des Königs Sohn ist tot. Aber zu Chusi sprach Joab: Gehe hin und sage dem Könige an, was du gesehen hast. Und Chusi betete Joab an und lief. Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach abermal zu Joab: Wie, wenn ich auch liefe dem Chusi nach? Joab sprach: Was willst du laufen, mein Sohn? Komm her, du wirst nicht eine gute Botschaft bringen. Wie, wenn ich liefe? Er sprach zu ihm: So laufe doch! Also lief Ahimaaz strackswegs und kam Chusi vor. David aber saß zwischen zweien Toren. Und der Wächter ging aufs Dach des Tors an der Mauer und hob seine Augen auf und sah einen Mann laufen allein. Und rief und sagte es dem Könige an. Der König aber sprach: Ist er alleine, so ist eine gute Botschaft in seinem Munde. Und da derselbige ging und herzukam, sah der Wächter einen andern Mann laufen und rief in das Tor und sprach: Siehe, ein Mann läuft alleine. Der König aber sprach: Der ist auch ein guter Bote. Der Wächter sprach: Ich sehe des ersten Lauf als den Lauf Ahimaaz, des Sohns Zadoks. Und der König sprach: Es ist ein guter Mann und bringt eine gute Botschaft. Ahimaaz aber rief und sprach zum Könige: Friede! Und betete an vor dem Könige auf sein Antlitz zur Erde und sprach: Gelobt sei der HErr, dein GOtt, der die Leute, die ihre Hand wider meinen Herrn, den König, aufhuben, übergeben hat! Der König aber sprach: Geht es auch wohl dem Knaben Absalom? Ahimaaz sprach: Ich sah ein groß Getümmel, da des Königs Knecht Joab mich, deinen Knecht, sandte, und weiß nicht, was es war. Der König sprach: Gehe herum und tritt daher! Und er ging herum und stand allda. Siehe, da kam Chusi und sprach: Hie gute Botschaft, mein Herr König! Der HERR hat dir heute Recht verschafft von der Hand aller, die sich wider dich auflehnten. Der König aber sprach zu Chusi: Geht es dem Knaben Absalom auch wohl? Chusi sprach: Es müsse allen Feinden meines Herrn Königs gehen, wie es dem Knaben geht, und allen, die sich wider dich auflehnen, übel zu tun. Da ward der König traurig und ging hin auf den Saal im Tor und weinte; und im Gehen sprach er also: Mein Sohn Absalom, mein Sohn, mein Sohn Absalom! Wollte GOtt, ich müßte für dich sterben! O Absalom, mein Sohn, mein Sohn! U nd es ward Joab angesagt: Siehe, der König weint und trägt Leid um Absalom. Und ward aus dem Siege des Tages ein Leid unter dem ganzen Volk; denn das Volk hatte gehört des Tages, daß sich der König um seinen Sohn bekümmerte. Und das Volk verstahl sich weg an dem Tage, daß es nicht in die Stadt kam, wie sich ein Volk verstiehlet, das zuschanden worden ist, wenn‘s im Streit geflohen ist. Der König aber hatte sein Angesicht verhüllt und schrie laut: Ach, mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn! Joab aber kam zum Könige ins Haus und sprach: Du hast heute schamrot gemacht alle deine Knechte, die heute deine, deiner Söhne, deiner Töchter, deiner Weiber und deiner Kebsweiber Seelen errettet haben, daß du liebhabest, die dich hassen, und hassest, die dich liebhaben. Denn du läßt dich heute merken, daß dir‘s nicht gelegen ist an den Hauptleuten und Knechten. Denn ich merke heute wohl, wenn dir nur Absalom lebte, und wir heute alle tot wären, das deuchte dich recht sein. So mache dich nun auf und gehe heraus und rede mit deinen Knechten freundlich. Denn ich schwöre dir bei dem HERRN: Wirst du nicht herausgehen, es wird kein Mann an dir bleiben diese Nacht über. Das wird dir ärger sein denn alles Übel, das über dich kommen ist von deiner Jugend auf bis hieher. D a machte sich der König auf und setzte sich ins Tor. Und man sagte es allem Volk: Siehe, der König sitzt im Tor. Da kam alles Volk vor den König. Aber Israel war geflohen, ein jeglicher in seine Hütte. Und es zankte sich alles Volk in allen Stämmen Israels und sprachen: Der König hat uns errettet von der Hand unserer Feinde und erlösete uns von der Philister Hand und hat müssen aus dem Lande fliehen vor Absalom. So ist Absalom gestorben im Streit, den wir über uns gesalbt hatten. Warum seid ihr nun so stille, daß ihr den König nicht wieder holet? Der König aber sandte zu Zadok und Abjathar, den Priestern, und ließ ihnen sagen: Redet mit den Ältesten in Juda und sprecht: Warum wollt ihr die letzten sein, den König wieder zu holen in sein Haus? (Denn die Rede des ganzen Israel war vor den König kommen in sein Haus.) Ihr seid meine Brüder, mein Bein und mein Fleisch; warum wollt ihr denn die letzten sein, den König wieder zu holen? Und zu Amasa sprecht: Bist du nicht mein Bein und mein Fleisch? GOtt tue mir dies und das, wo du nicht sollst sein Feldhauptmann vor mir dein Leben lang an Joabs Statt. Und er neigte das Herz aller Männer Judas wie eines Mannes. Und sie sandten hin zum Könige: Komm wieder, du und alle deine Knechte! Also kam der König wieder. Und da er an den Jordan kam, waren die Männer Judas nach Gilgal kommen, hinabzuziehen dem Könige entgegen, daß sie den König über den Jordan führten. U nd Simei, der Sohn Geras, des Sohns Jeminis, der zu Bahurim wohnte, eilete und zog mit den Männern Judas hinab dem Könige David entgegen. Und waren tausend Mann mit ihm von Benjamin, dazu auch Ziba, der Knabe aus dem Hause Sauls mit seinen fünfzehn Söhnen und zwanzig Knechten, und fertigten sich durch den Jordan vor dem Könige her. Und machten die Furt, daß sie das Gesinde des Königs hinüberführten und täten, was ihm gefiele. Simei aber, der Sohn Geras, fiel vor dem Könige nieder, da er über den Jordan fuhr. Und sprach zum Könige: Mein Herr, rechne mir nicht zu die Mißtat und gedenke nicht, daß dein Knecht dich beleidigte des Tages, da mein Herr König aus Jerusalem ging, und der König nehme es nicht zu Herzen; denn dein Knecht erkennt, daß ich gesündigt habe. Und siehe, ich bin heute der erste kommen unter dem ganzen Hause Josephs, daß ich meinem Herrn Könige entgegen herabzöge. Aber Abisai, der Sohn Zerujas, antwortete und sprach: Und Simei sollte darum nicht sterben, so er doch dem Gesalbten des HERRN geflucht hat? David aber sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Kinder Zerujas, daß ihr mir heute wollt zum Satan werden? Sollte heute jemand sterben in Israel? Meinst du, ich wisse nicht, daß ich heute ein König bin worden über Israel? Und der König sprach zu Simei: Du sollst nicht sterben. Und der König schwur ihm. Mephiboseth, der Sohn Sauls, kam auch herab dem Könige entgegen. Und er hatte seine Füße noch seinen Bart nicht gereinigt und seine Kleider nicht gewaschen von dem Tage an, da der König weggegangen war, bis an den Tag, da er mit Frieden kam. Da er nun nach Jerusalem kam, dem Könige zu begegnen, sprach der König zu ihm: Warum bist du nicht mit mir gezogen, Mephiboseth? Und er sprach: Mein Herr König, mein Knecht hat mich betrogen. Denn dein Knecht gedachte, ich will einen Esel satteln und drauf reiten und zum Könige ziehen; denn dein Knecht ist lahm. Dazu hat er deinen Knecht angegeben vor meinem Herrn Könige. Aber mein Herr König ist wie ein Engel GOttes; tue, was dir wohlgefällt. Denn all meines Vaters Haus ist nichts gewesen denn Leute des Todes vor meinem Herrn Könige; so hast du deinen Knecht gesetzt unter die, so auf deinem Tisch essen. Was habe ich weiter Gerechtigkeit, oder weiter zu schreien an den König? Der König sprach zu ihm: Was redest du noch weiter von deinem Dinge? Ich habe es gesagt: Du und Ziba teilt den Acker miteinander. Mephiboseth sprach zum Könige: Er nehme es auch gar dahin, nachdem mein Herr König mit Frieden heimkommen ist. Und Barsillai, der Gileaditer, kam herab von Roglim und führte den König über den Jordan, daß er ihn im Jordan geleitete. Und Barsillai war fast alt, wohl achtzig Jahre; der hatte den König versorget, weil er zu Mahanaim war, denn er war ein sehr trefflicher Mann. Und der König sprach zu Barsillai: Du sollst mit mir hinüberziehen, ich will dich versorgen bei mir zu Jerusalem. Aber Barsillai sprach zum Könige: Was ist‘s noch, das ich zu leben habe, daß ich mit dem Könige sollte hinauf nach Jerusalem ziehen? Ich bin heute achtzig Jahre alt. Wie sollte ich kennen, was gut oder böse ist, oder schmecken, was ich esse oder trinke, oder hören, was die Sänger oder Sängerinnen singen? Warum sollte dein Knecht meinen Herrn König fürder beschweren? Dein Knecht soll ein wenig gehen mit dem Könige über den Jordan. Warum will mir der König eine solche Vergeltung tun? Laß deinen Knecht umkehren, daß ich sterbe in meiner Stadt bei meines Vaters und meiner Mutter Grab. Siehe, da ist dein Knecht Chimeham, den laß mit meinem Herrn Könige hinüberziehen und tue ihm, was dir wohlgefällt. Der König sprach: Chimeham soll mit mir hinüberziehen, und ich will ihm tun, was dir wohlgefällt; auch alles, was du an mir erwählest, will ich dir tun. Und da alles Volk über den Jordan war gegangen und der König auch, küßte der König den Barsillai und segnete ihn; und er kehrte wieder an seinen Ort. Und der König zog hinüber nach Gilgal, und Chimeham zog mit ihm. Und alles Volk Juda hatte den König hinübergeführt; aber des Volks Israel war nur die Hälfte da. U nd siehe, da kamen alle Männer Israels zum Könige und sprachen zu ihm: Warum haben dich unsere Brüder, die Männer Judas, gestohlen und haben den König und sein Haus über den Jordan geführt und alle Männer Davids mit ihm? Da antworteten die von Juda denen von Israel: Der König gehört uns nahe zu; was zürnt ihr darum? meint ihr, daß wir von dem Könige Nahrung oder Geschenke empfangen haben? So antworteten dann die von Israel denen von Juda und sprachen: Wir haben zehnmal mehr bei dem Könige, dazu auch bei David denn ihr. Warum hast du mich denn so gering geachtet, daß das Unsere nicht das erste gewesen ist, unsern König zu holen? Aber die von Juda redeten härter denn die von Israel. U nd es war daselbst ein berühmter heilloser Mann, der hieß Seba, ein Sohn Bichris, eines Mannes von Jemini; der blies die Posaune und sprach: Wir haben kein Teil an David noch Erbe am Sohne Isais. Ein jeglicher hebe sich zu seiner Hütte, o Israel! Da fiel von David jedermann in Israel und folgten Seba, dem Sohn Bichris. Aber die Männer Judas hingen an ihrem Könige, vom Jordan an bis nach Jerusalem. Da aber der König David heimkam nach Jerusalem, nahm er die zehn Kebsweiber, die er hatte gelassen, das Haus zu bewahren, und tat sie in eine Verwahrung und versorgte sie; aber er beschlief sie nicht. Und sie waren also verschlossen bis an ihren Tod und lebten als Witwen. Und der König sprach zu Amasa: Berufe mir alle Männer in Juda auf den dritten Tag; und du sollst auch hie stehen. Und Amasa ging hin, Juda zu berufen; aber er verzog die Zeit, die er ihm bestimmte hatte. Da sprach David zu Abisai: Nun wird uns Seba, der Sohn Bichris, mehr Leides tun denn Absalom. Nimm du die Knechte deines Herrn und jage ihm nach, daß er nicht etwa für sich feste Städte finde und entrinne aus unsern Augen. Da zogen aus ihm nach die Männer Joabs, dazu die Krethi und Plethi und alle Starken. Sie zogen aber aus von Jerusalem, nachzujagen Seba, dem Sohn Bichris. Da sie aber bei dem großen Stein waren zu Gibeon, kam Amasa vor ihnen her. Joab aber war gegürtet über seinem Kleide, das er anhatte, und hatte darüber ein Schwert gegürtet, das hing an seiner Hüfte in der Scheide, das ging gerne aus und ein. U nd Joab sprach zu Amasa: Friede mit dir, mein Bruder! Und Joab faßte mit seiner rechten Hand Amasa bei dem Bart, daß er ihn küßte. Und Amasa hatte nicht acht auf das Schwert in der Hand Joabs; und er stach ihn damit in den Wanst, daß sein Eingeweide sich auf die Erde schüttete; und gab ihm keinen Stich mehr; und er starb. Joab aber und sein Bruder Abisai jagten nach Seba, dem Sohn Bichris. Und es trat einer von den Knaben Joabs neben ihn und sprach: Trotz, und mache sich einer an Joab und tue sich bei David nach Joab! Amasa aber lag im Blut gewälzt mitten auf der Straße. Da aber einer sah, daß alles Volk da stehen blieb, wendete er Amasa von der Straße auf den Acker und warf Kleider auf ihn, weil er sah, daß, wer an ihn kam, stehen blieb. Da er nun aus der Straße getan war, folgte jedermann Joab nach, Seba, dem Sohn Bichris, nachzujagen. Und er zog durch alle Stämme Israels nach Abel und Beth-Maacha und ganz Haberim; und sie versammelten sich und folgten ihm nach. Und kamen und belegten ihn zu Abel und Beth-Maacha; und schütteten einen Schutt um die Stadt und traten an die Mauer; und alles Volk, das mit Joab war, stürmete und wollte die Mauer niederwerfen. Da rief eine weise Frau aus der Stadt: Hört! Hört! Sprecht zu Joab, daß er hie herzukomme; ich will mit ihm reden. Und da er zu ihr kam, sprach die Frau: Bist du Joab? Er sprach: Ja. Sie sprach zu ihm: Höre die Rede deiner Magd! Er sprach: Ich höre. Sie sprach: Vorzeiten sprach man: Wer fragen will, der frage zu Abel; und so ging‘s wohl aus. Ich bin eine von den friedsamen und treuen Städten in Israel; und du willst die Stadt töten und die Mutter in Israel? Warum willst du das Erbteil des HERRN verschlingen? Joab antwortete und sprach: Das sei ferne, das sei ferne von mir, daß ich verschlingen und verderben sollte! Es hat sich nicht also; sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim, mit Namen Seba, der Sohn Bichris, hat sich empört wider den König David. Gebet denselbigen her allein, so will ich von der Stadt ziehen. Die Frau sprach zu Joab: Siehe, sein Haupt soll zu dir über die Mauer geworfen werden. Und die Frau kam hinein zu allem Volk mit ihrer Weisheit. Und sie hieben Seba, dem Sohn Bichris, den Kopf ab und warfen ihn zu Joab. Da blies er die Posaune, und sie zerstreuten sich von der Stadt, ein jeglicher in seine Hütte. Joab aber kam wieder nach Jerusalem zum Könige. J oab aber war über das ganze Heer Israels. Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Krethi und Plethi. Adoram war Rentmeister. Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler. Seja war Schreiber. Zadok und Abjathar waren Priester. Dazu war Ira, der Jairiter, Davids Priester. E s war auch eine Teurung zu Davids Zeiten, drei Jahre aneinander; und David suchte das Angesicht des HERRN. Und der HERR sprach: Um Sauls willen und um des Bluthauses willen, daß er die Gibeoniter getötet hat. Da ließ der König die Gibeoniter rufen und sprach zu ihnen. (Die Gibeoniter aber waren nicht von den Kindern Israel, sondern übrig von den Amoritern; aber die Kinder Israel hatten ihnen geschworen, und Saul suchte sie zu schlagen in seinem Eifer für die Kinder Israel und Juda.) So sprach nun David zu den Gibeonitern: Was soll ich euch tun, und womit soll ich sühnen, daß ihr das Erbteil des HERRN segnet? Die Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Gold noch Silber zu tun an Saul und seinem Hause und ist uns nicht zu tun, um jemand zu töten in Israel. Er sprach: Was sprecht ihr denn, daß ich euch tun soll? Sie sprachen zum Könige: Den Mann, der uns verderbt und zunichte gemacht hat, sollen wir vertilgen, daß ihm nichts bleibe in allen Grenzen Israels. Gebet uns sieben Männer aus seinem Hause, daß wir sie aufhängen dem HERRN zu Gibea Sauls, des Erwählten des HERRN. Der König sprach: Ich will sie geben. Aber der König verschonte Mephiboseths, des Sohns Jonathans, des Sohns Sauls, um des Eides willen des HERRN, der zwischen ihnen war, nämlich zwischen David und Jonathan, dem Sohn Sauls. A ber die zwei Söhne Rizpas, der Tochter Ajas, die sie Saul geboren hatte, Armoni und Mephiboseth; dazu die fünf Söhne Michals, der Tochter Sauls, die sie dem Adriel geboren hatte, dem Sohn Barsillais, des Mahalothiters, nahm der König und gab sie in die Hand der Gibeoniter; die hingen sie auf dem Berge vor dem HERRN. Also fielen diese sieben auf einmal und starben zur Zeit der ersten Ernte, wenn die Gerstenernte angeht. D a nahm Rizpa, die Tochter Ajas, einen Sack und breitete ihn auf den Fels am Anfang der Ernte, bis das Wasser vom Himmel über sie troff; und ließ des Tages die Vögel des Himmels nicht auf ihnen ruhen; noch des Nachts die Tiere des Feldes. Und es ward David angesagt, was Rizpa, die Tochter Ajas, Sauls Kebsweib, getan hatte. Und David ging hin und nahm die Gebeine Sauls und die Gebeine Jonathans, seines Sohns, von den Bürgern zu Jabes in Gilead, die sie von der Gasse Beth-San gestohlen hatten, dahin sie die Philister gehängt hatten zu der Zeit, da die Philister Saul schlugen auf dem Berge Gilboa. Und brachte sie von dannen herauf; und sammelten sie zu Haufen mit den Gebeinen der Gehenkten. Und begruben die Gebeine Sauls und seines Sohns Jonathan im Lande Benjamin, zu Zela, im Grabe seines Vaters Kis; und taten alles, wie der König geboten hatte. Also ward GOtt nach diesem dem Lande wieder versöhnet. E s erhub sich aber wieder ein Krieg von den Philistern wider Israel; und David zog hinab und seine Knechte mit ihm und stritten wider die Philister. Und David ward müde. Und Jesbi zu Nob (welcher war der Kinder Raphas einer, und das Gewicht seines Speers war dreihundert Gewicht Erz und hatte neue Waffen), der gedachte David zu schlagen. Aber Abisai, der Sohn Zerujas, half ihm und schlug den Philister tot. Da schwuren ihm die Männer Davids und sprachen: Du sollst nicht mehr mit uns ausziehen in den Streit, daß nicht die Leuchte in Israel verlösche. Danach erhub sich noch ein Krieg zu Nob mit den Philistern. Da schlug Sibechai, der Husathiter, den Saph, welcher auch der Kinder Raphas einer war. Und es erhub sich noch ein Krieg zu Gob mit den Philistern. Da schlug Elhanan, der Sohn Jaere-Orgims, ein Bethlehemiter, den Goliath, den Gethiter, welcher hatte einen Spieß, des Stange war wie ein Weberbaum. Und es erhub sich noch ein Krieg zu Gath. Da war ein langer Mann, der hatte sechs Finger an seinen Händen und sechs Zehen an seinen Füßen, das ist vierundzwanzig an der Zahl; und er war auch geboren von Rapha. Und da er Israel Hohn sprach, schlug ihn Jonathan, der Sohn Simeas, des Bruders Davids. Diese vier waren geboren dem Rapha zu Gath und fielen durch die Hand Davids und seiner Knechte. U nd David redete vor dem HERRN die Worte dieses Liedes zur Zeit, da ihn der HERR errettet hatte von der Hand aller seiner Feinde und von der Hand Sauls, und sprach: Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter. GOtt ist mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils, mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vom Frevel. Ich will den HERRN loben und anrufen, so werde ich von meinen Feinden erlöst werden. Denn es hatten mich umfangen die Schmerzen des Todes, und die Bäche Belials erschreckten mich. Der Höllen Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich. Wenn mir angst ist, so rufe ich den HERRN an und schreie zu meinem GOtt, so erhört er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Geschrei kommt vor ihn zu seinen Ohren. Die Erde bebte und ward bewegt, die Grundfesten des Himmels regten sich und bebten, da er zornig war. Dampf ging auf von seiner Nase und verzehrend Feuer von seinem Munde, daß es davon blitzte. Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen. Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher; und er schwebte auf den Fittichen des Windes. Sein Gezelt um ihn her war finster und schwarze dicke Wolken. Von dem Glanz vor ihm brannte es mit Blitzen. Der HERR donnerte vom Himmel, und der Höchste ließ seinen Donner aus. Er schoß seine Strahlen und zerstreute sie; er ließ blitzen und schreckte sie. Da sah man Wassergüsse, und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt von dem Schelten des HERRN, von dem Odem und Schnauben seiner Nase. Er schickt e aus von der Höhe und holte mich und zog mich aus großen Wassern. Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die mir zu mächtig waren, die mich überwältigten zur Zeit meines Unfalls. Und der HERR ward meine Zuversicht. Er führte mich aus in den Raum; er riß mich heraus, denn er hatte Lust zu mir. Der HERR tut wohl an mir nach meiner Gerechtigkeit; er vergilt mir nach der Reinigkeit meiner Hände. Denn ich halte die Wege des HERRN und bin nicht gottlos wider meinen GOtt. Denn alle seine Rechte habe ich vor Augen und seine Gebote werfe ich nicht von mir; sondern ich bin ohne Wandel vor ihm und hüte mich vor Sünden. Darum vergilt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Reinigkeit vor seinen Augen. Bei den Heiligen bist du heilig, bei den Frommen bist du fromm, bei den Reinen bist du rein und bei den Verkehrten bist du verkehrt. Denn du hilfst dem elenden Volk und mit deinen Augen niedrigest du die Hohen. Denn du, HErr, bist meine Leuchte. Der HERR macht meine Finsternis zu Licht. Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschmeißen und mit meinem GOtt über die Mauern springen. GOttes Wege sind ohne Wandel, des HERRN Reden sind durchläutert; er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. Denn ist ein GOtt ohne den HERRN? Und wo ist ein Hort, ohne unser GOtt? GOtt stärkt mich mit Kraft und weist mir einen Weg ohne Wandel. Er macht meine Füße gleich den Hirschen und stellt mich auf meine Höhe. Er lehrt meine Hände streiten und lehrt meinen Arm den ehernen Bogen spannen. Und gibst mir den Schild deines Heils. Und wenn du mich demütigest, machst du mich groß. Du machst unter mir Raum zu gehen, daß meine Knöchel nicht gleiten. Ich will meinen Feinden nachjagen und sie vertilgen; und will nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe. Ich will sie umbringen und zerschmeißen, und sollen mir nicht widerstehen; sie müssen unter meine Füße fallen. Du kannst mich rüsten mit Stärke zum Streit; du kannst unter mich werfen, die sich wider mich setzen. Du gibst mir meine Feinde in die Flucht, daß ich verstöre, die mich hassen. Sie lieben sich zu, aber da ist kein Helfer; zum HERRN, aber er antwortet ihnen nicht. Ich will sie zerstoßen wie Staub auf der Erde; wie Kot auf der Gasse will ich sie verstäuben und zerstreuen. Du hilfst mir von dem zänkischen Volk und behütest mich zum Haupt unter den Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir. Den fremden Kindern hat es wider mich gefehlet, und gehorchen mir mit gehorsamen Ohren. Die fremden Kinder sind verschmachtet und zappeln in ihren Banden. Der HERR lebt; und gelobt sei mein Hort, und GOtt, der Hort meines Heils, müsse erhaben werden, der GOtt, der mir die Rache gibt und wirft die Völker unter mich. Er hilft mir aus von meinen Feinden. Du erhöhest mich aus denen, die sich wider mich setzen; du hilfst mir von den Frevlern. Darum will ich dir danken, HErr, unter den Heiden und deinem Namen lobsingen, der seinem Könige groß Heil beweist und wohltut seinem Gesalbten David und seinem Samen ewiglich. D ies sind die letzten Worte Davids: Es sprach David, der Sohn Isais; es sprach der Mann, der versichert ist von dem Messias des GOttes Jakobs, lieblich mit Psalmen Israels. Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und seine Rede ist durch meine Zunge geschehen. Es hat der GOtt Israels zu mir gesprochen; der Hort Israels hat geredet, der gerechte Herrscher unter den Menschen, der Herrscher in der Furcht GOttes. Und wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht des Morgens ohne Wolken, da vom Glanz nach dem regen das Gras aus der Erde wächst. Denn mein Haus ist nicht also bei GOtt; denn er hat mir einen Bund gesetzt, der ewig, und alles wohl geordnet und gehalten wird. Denn all mein Heil und Tun ist, daß nichts wächst. Aber Belial sind allesamt wie die ausgeworfenen Disteln, die man nicht mit Händen fassen kann; sondern wer sie angreifen soll, muß Eisen und Spießstangen in der Hand haben; und werden mit Feuer verbrannt werden in der Wohnung. D ies sind die Namen der Helden Davids: Jasabeam, der Sohn Hachmonis, der Vornehmste unter dreien; er hob seinen Spieß auf und schlug achthundert auf einmal. Nach ihm war Eleasar, der Sohn Dodos, des Sohns Ahohis, unter den dreien Helden mit David. Da sie Hohn sprachen den Philistern und daselbst versammelt waren zum Streit, und die Männer Israels hinaufzogen, da stand er und schlug die Philister, bis daß seine Hand müde am Schwert erstarrete. Und der HERR gab ein groß Heil zu der Zeit, daß das Volk umwandte ihm nach, zu rauben. Nach ihm war Samma, der Sohn Agas, des Harariters. Da die Philister sich versammelten in einem Dorf, und war daselbst ein Stück Ackers voll Linsen, und das Volk floh vor den Philistern, da trat er mitten auf das Stück und errettete es und schlug die Philister; und GOtt gab ein groß Heil. Und diese drei Vornehmsten unter dreißigen kamen hinab in der Ernte zu David in der Höhle Adullam, und die Rotte der Philister lag im Grunde Rephaim. David aber war dazumal in der Burg; aber der Philister Volk lag zu Bethlehem. Und David ward lüstern und sprach: Wer will mir zu trinken holen des Wassers aus dem Brunnen zu Bethlehem unter dem Tor? Da rissen die drei Helden ins Lager der Philister und schöpfeten des Wassers aus dem Brunnen zu Bethlehem unter dem Tor; und trugen‘s und brachten‘s David. Aber er wollte es nicht trinken, sondern goß es dem HERRN und sprach: Das lasse der HERR ferne von mir sein, daß ich das tue! Ist‘s nicht das Blut der Männer, die ihr Leben gewagt haben und dahingegangen sind? Und wollte es nicht trinken. Das taten die drei Helden. Abisai, Joabs Bruder, der Sohn Zerujas, war auch ein Vornehmster unter dreien. Er hob seinen Spieß auf und schlug dreihundert; und war auch berühmt unter dreien und der Herrlichste unter dreien und war ihr Oberster; aber er kam nicht bis an die drei. Und Benaja, der Sohn Jojadas, des Sohns Ishails, von großen Taten, von Kabzeel. Der schlug zwei Löwen der Moabiter; und ging hinab und schlug einen Löwen im Brunnen zur Schneezeit. Und schlug auch einen ägyptischen greulichen Mann, der hatte einen Spieß in seiner Hand. Er aber ging zu ihm hinab mit einem Stecken und riß dem Ägypter den Spieß aus der Hand und erwürgte ihn mit seinem eigenen Spieß. Das tat Benaja, der Sohn Jojadas; und war berühmt unter den dreien Helden und herrlicher denn die dreißig; aber er kam nicht bis an die drei. Und David machte ihn zum heimlichen Rat. Asahel, der Bruder Joabs, ist unter den dreißigen. Elhanan, der Sohn Dodos, zu Bethlehem. Samma, der Haraditer. Elika, der Haraditer. Helez, der Paltiter. Ira, der Sohn Ikes, des Thekoiters. Abieser, der Anthothiter. Mebunai, der Husathiter. Zalmon, der Ahohiter. Maherai, der Netophathiter. Heleb, der Sohn Baenas, der Netophathiter. Ithai, der Sohn Ribais, von Gibea der Kinder Benjamin. Benaja, der Pirgathoniter. Hidai, von den Bächen Gaas. Abialbon, der Arbathiter. Asmaveth, der Barhumiter. Eljaheba, der Saalboniter. Die Kinder Jasen und Jonathan. Samma, der Harariter. Ahiam, der Sohn Sarars, der Harariter. Eliphelet, der Sohn Ahasbais, des Sohns Maechathis. Eliam, der Sohn Ahitophels, des Giloniters. Hezrai, der Karmeliter Paerai, der Arbiter. Jegeal, der Sohn Nathans von Zoba. Bani, der Gaditer. Zelek, der Ammoniter. Naharai, der Beerothiter, der Waffenträger Joabs, des Sohns Zerujas. Ira, der Jethriter. Gareb, der Jethriter. Uria, der Hethiter. Derer ist allesamt siebenunddreißig. U nd der Zorn des HERRN ergrimmte abermal wider Israel und reizte David unter ihnen, daß er sprach: Gehe hin, zähle Israel und Juda. Und der König sprach zu Joab, seinem Feldhauptmann: Gehe umher in allen Stämmen Israels von Dan an bis nach Berseba und zähle das Volk, daß ich wisse, wieviel sein ist. Joab sprach zu dem Könige: Der HErr, dein GOtt, tue zu diesem Volk, wie es jetzt ist, noch hundertmal so viel, daß mein Herr, der König, seiner Augen Lust dran sehe; aber was hat mein Herr König zu dieser Sache Lust? Aber des Königs Wort ging vor wider Joab und die Hauptleute des Heers. Also zog Joab aus und die Hauptleute des Heers von dem Könige, daß sie das Volk Israel zählten. Und gingen über den Jordan und lagerten sich zu Aroer zur Rechten der Stadt, die im Bach Gad liegt, und zu Jaeser. Und kamen nach Gilead und ins Niederland Hadsi; und kamen nach Dan-Jaan und um Zidon her. Und kamen zu der festen Stadt Tyrus und allen Städten der Heviter und Kanaaniter; und kamen hinaus an den Mittag Judas nach Berseba. Und zogen das ganze Land um; und kamen nach neun Monden und zwanzig Tagen nach Jerusalem. Und Joab gab dem Könige die Summa des Volks, das gezählt war. Und es war in Israel achthundertmal tausend starker Männer, die das Schwert auszogen, und in Juda fünfhundertmal tausend Mann. Und das Herz schlug David, nachdem das Volk gezählt war. Und David sprach zum HERRN: Ich habe schwerlich gesündigt, daß ich das getan habe; und nun, HErr, nimm weg die Mißtat deines Knechts; denn ich habe sehr töricht getan. Und da David des Morgens aufstand, kam des HERRN Wort zu Gad, dem Propheten, Davids Seher, und sprach: Gehe hin und rede mit David: So spricht der HERR: Dreierlei bringe ich zu dir; erwähle dir der eines, das ich dir tue. Gad kam zu David und sagte es ihm an und sprach zu ihm: Willst du, daß sieben Jahre Teurung in dein Land komme, oder daß du drei Monden vor deinen Widersachern fliehen müssest, und sie dich verfolgen, oder daß drei Tage Pestilenz in deinem Lande sei? So merke nun und siehe, was ich wieder sagen soll dem, der mich gesandt hat. David sprach zu Gad: Es ist mir fast angst; aber laß uns in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß; ich will nicht in der Menschen Hand fallen. Also ließ der HERR Pestilenz in Israel kommen von Morgen an bis zur bestimmten Zeit, daß des Volks starb von Dan an bis nach Berseba siebzigtausend Mann. U nd da der Engel seine Hand ausstreckte über Jerusalem, daß er sie verderbte, reuete es den HERRN über dem Übel und sprach zum Engel, zu dem Verderber im Volk: Es ist genug, laß nun deine Hand ab! Der Engel aber des HERRN war bei der Tenne Arafnas, des Jebusiters. David aber, da er den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zum HERRN: Siehe, ich habe gesündigt, ich habe die Mißtat getan; was haben diese Schafe getan? Laß deine Hand wider mich und meines Vaters Haus sein! Und Gad kam zu David zur selben Zeit und sprach zu ihm: Gehe hinauf und richte dem HERRN einen Altar auf in der Tenne Arafnas, des Jebusiters. Also ging David hinauf, wie Gad gesagt und der HERR geboten hatte. Und da Arafna sich wandte, sah er den König mit seinen Knechten zu ihm gehen; und betete an auf sein Angesicht zur Erde. Und sprach: Warum kommt mein Herr, der König, zu seinem Knechte? David sprach: Zu kaufen von dir die Tenne und zu bauen dem HERRN einen Altar, daß die Plage vom Volk aufhöre. Aber Arafna sprach zu David: Mein Herr, der König, nehme und opfere, wie es ihm gefällt; siehe, da ist ein Rind zum Brandopfer und Schleifen und Geschirr vom Ochsen zu Holz. Alles gab Arafna, der König, dem Könige. Und Arafna sprach zum Könige: Der HErr, dein GOtt, lasse dich ihm angenehm sein! Aber der König sprach zu Arafna: Nicht also, sondern ich will dir‘s abkaufen um sein Geld; denn ich will dem HERRN, meinem GOtt, nicht Brandopfer tun, das ich umsonst habe. Also kaufte David die Tenne und das Rind um fünfzig Sekel Silbers. Und baute daselbst dem HERRN einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und der HERR ward dem Lande versöhnet; und die Plage hörte auf von dem Volk Israel. U nd da der König David alt war und wohl betagt, konnte er nicht warm werden, ob man ihn gleich mit Kleidern bedeckte. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Laßt sie meinem Herrn Könige eine Dirne, eine Jungfrau, suchen, die vor dem Könige stehe und sein pflege und schlafe in seinen Armen und wärme meinen Herrn, den König. Und sie suchten eine schöne Dirne in allen Grenzen Israels; und fanden Abisag von Sunem und brachten sie dem Könige. Und sie war eine sehr schöne Dirne; und pflegte des Königs und diente ihm. Aber der König erkannte sie nicht. A donia aber, der Sohn Hagiths, erhub sich und sprach: Ich will König werden! Und machte ihm Wagen und Reiter und fünfzig Mann zu Trabanten vor ihm her. Und sein Vater wollte ihn nicht bekümmern bei seiner Zeit, daß er hätte gesagt: Warum tust du also? Und er war auch ein sehr schöner Mann, und er hatte ihn gezeugt nächst nach Absalom. Und hatte seinen Rat mit Joab, dem Sohne Zerujas, und mit Abjathar, dem Priester; die halfen Adonia. Aber Zadok, der Priester, und Benaja, der Sohn Jojodas, und Nathan, der Prophet, und Simei und Rei und die Helden Davids waren nicht mit Adonia. Und da Adonia Schafe und Rinder und gemästet Vieh opferte bei dem Stein Soheleth, der neben dem Brunnen Rogel liegt, lud er alle seine Brüder, des Königs Söhne, und alle Männer Judas, des Königs Knechte. Aber den Propheten Nathan und Benaja und die Helden und Salomo, seinen Bruder, lud er nicht. Da sprach Nathan zu Bathseba, Salomos Mutter: Hast du nicht gehört, daß Adonia, der Sohn Hagiths, ist König worden, und unser Herr, David, weiß nichts drum? So komm nun, ich will dir einen Rat geben, daß du deine Seele und deines Sohns Salomo Seele errettest. Hin, und gehe zum Könige David hinein und sprich zu ihm: Hast du nicht, mein Herr König, deiner Magd geschworen und geredet: Dein Sohn Salomo soll nach mir König sein, und er soll auf meinem Stuhl sitzen? Warum ist denn Adonia König worden? Siehe, weil du noch da bist und mit dem Könige redest, will ich dir nach hineinkommen und vollends dein Wort ausreden. Und Bathseba ging hinein zum Könige in die Kammer. Und der König war sehr alt, und Abisag von Sunem diente dem Könige. Und Bathseba neigte sich und betete den König an. Der König aber sprach: Was ist dir? Sie sprach zu ihm: Mein Herr, du hast deiner Magd geschworen bei dem HERRN, deinem GOtt: Dein Sohn Salomo soll König sein nach mir und auf meinem Stuhl sitzen. Nun aber siehe, Adonia ist König worden; und mein Herr König, du weißt nichts darum. Er hat Ochsen und gemästet Vieh und viel Schafe geopfert; und hat geladen alle Söhne des Königs, dazu Abjathar, den Priester, und Joab, den Feldhauptmann; aber deinen Knecht Salomo hat er nicht geladen. Du bist aber mein Herr König; die Augen des ganzen Israel sehen auf dich, daß du ihn anzeigest, wer auf dem Stuhl meines Herrn Königs nach ihm sitzen soll. Wenn aber mein Herr König mit seinen Vätern entschlafen ist, so werden ich und mein Sohn Salomo müssen Sünder sein. Weil sie aber noch redete mit dem Könige, kam der Prophet Nathan. Und sie sagten es dem Könige an: Siehe, da ist der Prophet Nathan. Und als er hinein vor den König kam, betete er an den König auf sein Angesicht zur Erde und sprach: Mein Herr König, hast du gesagt: Adonia soll nach mir König sein und auf meinem Stuhl sitzen? Denn er ist heute hinabgegangen und hat geopfert Ochsen und Mastvieh und viel Schafe und hat alle Söhne des Königs geladen und die Hauptleute, dazu den Priester Abjathar. Und siehe, sie essen und trinken vor ihm und sagen: Glück zu dem Könige Adonia! Aber mich, deinen Knecht, und Zadok, den Priester, und Benaja, den Sohn Jojadas, und deinen Knecht Salomo hat er nicht geladen. Ist das von meinem Herrn Könige befohlen, und hast es deine Knechte nicht wissen lassen, wer auf dem Stuhl meines Herrn Königs nach ihm sitzen soll? Der König David antwortete und sprach: Ruft mir Bathseba! Und sie kam hinein vor den König. Und da sie vor dem Könige stand, schwur der König und sprach: So wahr der HERR lebt, der meine Seele erlöst hat aus aller Not, ich will heute tun, wie ich dir geschworen habe bei dem HERRN, dem GOtt Israels, und geredet, daß Salomo, dein Sohn, soll nach mir König sein; und er soll auf meinem Stuhl sitzen für mich. Da neigte sich Bathseba mit ihrem Antlitz zur Erde und betete den König an und sprach: Glück meinem Herrn Könige David ewiglich! U nd der König David sprach: Ruft mir den Priester Zadok und den Propheten Nathan und Benaja, den Sohn Jojadas! Und da sie hineinkamen vor den König, sprach der König zu ihnen: Nehmt mit euch eures Herrn Knechte und setzt meinen Sohn Salomo auf mein Maul und führt ihn hinab nach Gihon. Und der Priester Zadok samt dem Propheten Nathan salbe ihn daselbst zum Könige über Israel. Und blast mit den Posaunen und sprecht: Glück dem Könige Salomo! Und zieht ihm nach herauf und kommt, so soll er sitzen auf meinem Stuhl und König sein für mich; und ich will ihm gebieten, daß er Fürst sei über Israel und Juda. Da antwortete Benaja, der Sohn Jojadas, dem Könige und sprach: Amen, es sage der HErr, der GOtt meines Herrn Königs, auch also! Wie der HERR mit meinem Herrn Könige gewesen ist, so sei er auch mit Salomo, daß sein Stuhl größer werde denn der Stuhl meines Herrn Königs David. Da gingen hinab der Priester Zadok und der Prophet Nathan und Benaja, der Sohn Jojodas, und Krethi und Plethi und setzten Salomo auf das Maul des Königs David und führten ihn nach Gihon. Und der Priester Zadok nahm das Ölhorn aus der Hütte und salbte Salomo. Und sie bliesen mit der Posaune, und alles Volk sprach: Glück dem Könige Salomo! Und alles Volk zog ihm nach herauf, und das Volk pfiff mit Pfeifen und war sehr fröhlich, daß die Erde von ihrem Geschrei erscholl. Und Adonia hörte es, und alle, die er geladen hatte, die bei ihm waren; und sie hatten schon gegessen. Und da Joab der Posaunen Schall hörte, sprach er: Was will das Geschrei und Getümmel der Stadt? Da er aber noch redete, siehe, da kam Jonathan, der Sohn Abjathars, des Priesters. Und Adonia sprach: Komm herein, denn du bist ein redlicher Mann und bringest gute Botschaft. Jonathan antwortete und sprach zu Adonia: Ja, unser Herr, der König David, hat Salomo zum Könige gemacht; und hat mit ihm gesandt den Priester Zadok und den Propheten Nathan und Benaja, den Sohn Jojadas, und Krethi und Plethi; und sie haben ihn auf des Königs Maul gesetzt. Und Zadok, der Priester, samt dem Propheten Nathan hat ihn gesalbt zum Könige zu Gihon, und sind von dannen heraufgezogen mit Freuden, daß die Stadt tummelt. Das ist das Geschrei, das ihr gehört habt. Dazu sitzt Salomo auf dem königlichen Stuhl. Und die Knechte des Königs sind hineingegangen, zu segnen unsern Herrn, den König David, und haben gesagt: Dein GOtt mache Salomo einen bessern Namen, denn dein Name ist, und mache seinen Stuhl größer denn deinen Stuhl! Und der König hat angebetet auf dem Lager. Auch hat der König also gesagt: Gelobt sei der HErr, der GOtt Israels, der heute hat lassen einen sitzen auf meinem Stuhl, daß meine Augen gesehen haben! Da erschraken und machten sich auf alle, die bei Adonia geladen waren, und gingen hin, ein jeglicher seinen Weg. Aber Adonia fürchtete sich vor Salomo; und machte sich auf, ging hin und faßte die Hörner des Altars. Und es ward Salomo angesagt: Siehe, Adonia fürchtet den König Salomo; und siehe, er faßt die Hörner des Altars und spricht: Der König Salomo schwöre mir heute, daß er seinen Knecht nicht töte mit dem Schwert! Salomo sprach: Wird er redlich sein, soll kein Haar von ihm auf die Erde fallen; wird aber Böses an ihm funden, so soll er sterben. Und der König Salomo sandte hin und ließ ihn herab vom Altar holen. Und da er kam, betete er den König Salomo an. Salomo aber sprach zu ihm: Gehe in dein Haus! A ls nun die Zeit herbeikam, daß David sterben sollte, gebot er seinem Sohn Salomo und sprach: Ich gehe hin den Weg aller Welt; so sei getrost und sei ein Mann! Und warte auf die Hut des HERRN, deines GOttes, daß du wandelst in seinen Wegen und haltest seine Sitten, Gebote, Rechte, Zeugnisse, wie geschrieben steht im Gesetz Moses, auf daß du klug seist in allem, was du tust, und wo du dich hinwendest, auf daß der HERR sein Wort erwecke, das er über mich geredet hat und gesagt: Werden deine Kinder ihre Wege behüten, daß sie vor mir treulich und von ganzem Herzen und von ganzer Seele wandeln, so soll von dir nimmer gebrechen ein Mann auf dem Stuhl Israels. Auch weißt du wohl, was mir getan hat Joab, der Sohn Zerujas, was er tat den zweien Feldhauptmännern Israels, Abner, dem Sohn Ners, und Amasa, dem Sohn Jethers, die er erwürgt hat, und vergoß Kriegsblut im Frieden und tat Kriegsblut an seinen Gürtel, der um seine Lenden war, und an seine Schuhe, die an seinen Füßen waren. Tue nach deiner Weisheit, daß du seine grauen Haare nicht mit Frieden hinunter zur Hölle bringest. Auch den Kindern Barsillais, des Gileaditers, sollst du Barmherzigkeit beweisen, daß sie auf deinem Tisch essen. Denn also taten sie sich zu mir, da ich vor Absalom, deinem Bruder, floh. Und siehe, du hast bei dir Simei, den Sohn Geras, des Sohns Jeminis von Bahurim, der mir schändlich fluchte zur Zeit, da ich nach Mahanaim ging. Er aber kam herab mir entgegen am Jordan. Da schwur ich ihm bei dem HERRN und sprach: Ich will dich nicht töten mit dem Schwert. Du aber laß ihn nicht unschuldig sein; denn du bist ein weiser Mann und wirst wohl wissen, was du ihm tun sollst, daß du seine grauen Haare mit Blut hinunter in die Hölle bringest. Also entschlief David mit seinen Vätern und ward begraben in der Stadt Davids. Die Zeit aber, die David König gewesen ist über Israel, ist vierzig Jahre. Sieben Jahre war er König zu Hebron und dreiunddreißig Jahre zu Jerusalem. U nd Salomo saß auf dem Stuhl seines Vaters David, und sein Königreich ward sehr beständig. Aber Adonia, der Sohn Hagiths, kam hinein zu Bathseba, der Mutter Salomos. Und sie sprach: Kommst du auch mit Frieden? Er sprach: Ja. Und sprach: Ich habe mit dir zu reden. Sie sprach: Sage her! Er sprach: Du weißt, daß das Königreich mein war, und ganz Israel hatte sich auf mich gerichtet, daß ich König sein sollte; aber nun ist das Königreich gewandt und meines Bruders worden; von dem HERRN ist‘s ihm worden. Nun bitte ich eine Bitte von dir, du wollest mein Angesicht nicht beschämen. Sie sprach zu ihm: Sage her! Er sprach: Rede mit dem Könige Salomo (denn er wird dein Angesicht nicht beschämen), daß er mir gebe Abisag von Sunem zum Weibe. Bathseba sprach: Wohl, ich will mit dem Könige deinethalben reden. Und Bathseba kam hinein zum Könige Salomo, mit ihm zu reden Adonias halben. Und der König stand auf und ging ihr entgegen und betete sie an; und setzte sich auf seinen Stuhl. Und es ward des Königs Mutter ein Stuhl gesetzt, daß sie sich setzte zu seiner Rechten. Und sie sprach: Ich bitte eine kleine Bitte von dir, du wollest mein Angesicht nicht beschämen. Der König sprach zu ihr: Bitte, meine Mutter, ich will dein Angesicht nicht beschämen. Sie sprach: Laß Abisag von Sunem deinem Bruder Adonia zum Weibe geben. D a antwortete der König Salomo und sprach zu seiner Mutter: Warum bittest du um Abisag von Sunem dem Adonia? Bitte ihm das Königreich auch; denn er ist mein größter Bruder und hat den Priester Abjathar und Joab, den Sohn Zerujas. Und der König Salomo schwur bei dem HERRN und sprach: GOtt tue mir dies und das, Adonia soll das wider sein Leben geredet haben! Und nun, so wahr der HERR lebt, der mich bestätigt hat und sitzen lassen auf dem Stuhl meines Vaters David, und der mir ein Haus gemacht hat, wie er geredet hat: heute soll Adonia sterben. Und der König Salomo sandte hin durch Benaja, den Sohn Jojadas; der schlug ihn, daß er starb. Und zu dem Priester Abjathar sprach der König: Gehe hin nach Anathoth zu deinem Acker; denn du bist des Todes. Aber ich will dich heute nicht töten; denn du hast die Lade des HERRN HERRN vor meinem Vater David getragen und hast mitgelitten, wo mein Vater gelitten hat. Also verstieß Salomo den Abjathar, daß er nicht mußte Priester des HERRN sein, auf daß erfüllt würde des HERRN Wort, das er über das Haus Elis geredet hatte zu Silo. Und dies Gerücht kam vor Joab; denn Joab hatte an Adonia gehangen, wiewohl nicht an Absalom. Da floh Joab in die Hütte des HERRN und faßte die Hörner des Altars. Und es ward dem Könige Salomo angesagt, daß Joab zur Hütte des HERRN geflohen wäre; und siehe, er steht am Altar. Da sandte Salomo hin Benaja, den Sohn Jojadas, und sprach: Gehe, schlage ihn! Und da Benaja zur Hütte des HERRN kam, sprach er zu ihm: So sagt der König, gehe heraus! Er sprach: Nein, hie will ich sterben. Und Benaja sagte solches dem Könige wieder und sprach: So hat Joab geredet und so hat er mir geantwortet. Der König sprach zu ihm: Tue, wie er geredet hat, und schlage ihn und begrabe ihn, daß du das Blut, das Joab umsonst vergossen hat, von mir tust und von meines Vaters Hause, und der HERR ihm bezahle sein Blut auf seinen Kopf, daß er zwei Männer geschlagen hat, die gerechter und besser waren denn er, und hat sie erwürgt mit dem Schwert, daß mein Vater David nichts drum wußte, nämlich Abner, den Sohn Ners, den Feldhauptmann über Israel, und Amasa, den Sohn Jethers, den Feldhauptmann über Juda; daß ihr Blut bezahlt werde auf den Kopf Joabs und seines Samens ewiglich, aber David und sein Same, sein Haus und sein Stuhl Frieden habe ewiglich vor dem HERRN. Und Benaja, der Sohn Jojadas, ging hinauf und schlug ihn und tötete ihn. Und er ward begraben in seinem Hause in der Wüste. Und der König setzte Benaja, den Sohn Jojadas, an seiner Statt über das Heer; und Zadok, den Priester, setzte der König an die Statt Abjathars. Und der König sandte hin und ließ Simei rufen und sprach zu ihm: Baue dir ein Haus zu Jerusalem und wohne daselbst; und gehe von dannen nicht heraus, weder hie noch daher! Welches Tages du wirst hinausgehen und über den Bach Kidron gehen, so wisse, daß du des Todes sterben mußt; dein Blut sei auf deinem Kopf! Simei sprach zum Könige: Das ist eine gute Meinung; wie mein Herr, der König, geredet hat, so soll dein Knecht tun. Also wohnte Simei zu Jerusalem lange Zeit. Es begab sich aber über drei Jahre, daß zwei Knechte dem Simei entliefen zu Achis, dem Sohn Maechas, dem Könige zu Gath. Und es ward Simei angesagt: Siehe, deine Knechte sind zu Gath. Da machte sich Simei auf und sattelte seinen Esel und zog hin nach Gath zu Achis, daß er seine Knechte suchte. Und da er hinkam, brachte er seine Knechte von Gath. Und es ward Salomo angesagt, daß Simei hingezogen wäre von Jerusalem nach Gath und wiederkommen. Da sandte der König hin und ließ Simei rufen und sprach zu ihm: Habe ich dir nicht geschworen bei dem HERRN und dir bezeugt und gesagt, welches Tages du würdest ausziehen und hie oder dahin gehen, daß du wissen solltest, du müßtest des Todes sterben? Und du sprachst zu mir: Ich habe eine gute Meinung gehört. Warum hast du denn nicht dich gehalten nach dem Eide des HERRN und Gebot, das ich dir geboten habe? Und der König sprach zu Simei: Du weißt alle die Bosheit, der dir dein Herz bewußt ist, die du meinem Vater David getan hast; der HERR hat deine Bosheit bezahlt auf deinen Kopf. Und der König Salomo ist gesegnet, und der Stuhl Davids wird beständig sein vor dem HERRN ewiglich. Und der König gebot Benaja, dem Sohn Jojadas; der ging hinaus und schlug ihn, daß er starb. Und das Königreich ward bestätigt durch Salomos Hand. U nd Salomo befreundete sich mit Pharao, dem König in Ägypten; und nahm Pharaos Tochter und brachte sie in die Stadt Davids, bis er ausbaute sein Haus und des HERRN Haus und die Mauern um Jerusalem her. Aber das Volk opferte noch auf den Höhen; denn es war noch kein Haus gebaut dem Namen des HERRN bis auf die Zeit. Salomo aber hatte den HERRN lieb und wandelte nach den Sitten seines Vaters David, ohne daß er auf den Höhen opferte und räucherte. Und der König ging hin nach Gibeon, daselbst zu opfern; denn das war eine herrliche Höhe. Und Salomo opferte tausend Brandopfer auf demselben Altar. U nd der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum des Nachts; und GOtt sprach: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo sprach: Du hast an meinem Vater David, deinem Knechte, große Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir gewandelt hat in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit richtigem Herzen vor dir; und hast ihm diese große Barmherzigkeit gehalten und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Stuhl säße, wie es denn jetzt geht. Nun, HErr, mein GOtt, du hast deinen Knecht zum Könige gemacht an meines Vaters Davids Statt. So bin ich ein kleiner Knabe, weiß nicht weder meinen Ausgang noch Eingang. Und dein Knecht ist unter dem Volk, das du erwählt hast, so groß, daß es niemand zählen noch beschreiben kann vor der Menge. So wollest du deinem Knechte geben ein gehorsam Herz, daß er dein Volk richten möge und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtig Volk zu richten? Das gefiel dem HERRN wohl, daß Salomo um ein solches bat. Und GOtt sprach zu ihm: Weil du solches bittest und bittest nicht um langes Leben, noch um Reichtum, noch um deiner Feinde Seele, sondern um Verstand, Gericht zu hören, siehe, so habe ich getan nach deinen Worten. Siehe, ich habe dir ein weises und verständiges Herz gegeben, daß deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird. Dazu, daß du nicht gebeten hast, habe ich dir auch gegeben, nämlich Reichtum und Ehre, daß deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten. Und so du wirst in meinen Wegen wandeln, daß du hältst meine Sitten und Gebote, wie dein Vater David gewandelt hat, so will ich dir geben ein langes Leben. Und da Salomo erwachte, siehe, da war es ein Traum. Und kam nach Jerusalem und trat vor die Lade des Bundes des HERRN und opferte Brandopfer und Dankopfer; und machte ein groß Mahl allen seinen Knechten. Z u der Zeit kamen zwei Huren zum Könige und traten vor ihn. Und das eine Weib sprach: Ach, mein Herr, ich und dies Weib wohnten in einem Hause; und ich gelag bei ihr im Hause. Und über drei Tage, da ich geboren hatte, gebar sie auch. Und wir waren beieinander, daß kein Fremder mit uns war im Hause, ohne wir beide. Und dieses Weibes Sohn starb in der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt. Und sie stand in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, da deine Magd schlief, und legte ihn an ihren Arm und ihren toten Sohn legte sie an meinen Arm. Und da ich des Morgens aufstand, meinen Sohn zu säugen, siehe, da war er tot. Aber am Morgen sah ich ihn eben an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte. Das andere Weib sprach: Nicht also, mein Sohn lebt und dein Sohn ist tot. Jene aber sprach: Nicht also, dein Sohn ist tot und mein Sohn lebt. Und redeten also vor dem Könige. Und der König sprach: Diese spricht: Mein Sohn lebt und dein Sohn ist tot; jene spricht: Nicht also, dein Sohn ist tot und mein Sohn lebt. Und der König sprach: Holt mir ein Schwert her! Und da das Schwert vor den König gebracht ward, sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte. Da sprach das Weib, des Sohn lebte, zum Könige (denn ihr mütterlich Herz entbrannte über ihren Sohn): Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht! Jene aber sprach: Es sei weder mein noch dein, laßt es teilen! Da antwortete der König und sprach: Gebt dieser das Kind lebendig und tötet es nicht; die ist seine Mutter. Und das Urteil erscholl vor dem ganzen Israel, das der König gefällt hatte, und fürchteten sich vor dem Könige; denn sie sahen, daß die Weisheit GOttes in ihm war, Gericht zuhalten. A lso war Salomo König über ganz Israel. Und dies waren seine Fürsten: Asarja, der Sohn Zadoks, des Priesters, Elihoreph und Ahija, die Söhne Sisas, waren Schreiber. Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler. Benaja der Sohn Jojadas, war Feldhauptmann. Zadok und Abjathar waren Priester. Asarja, der Sohn Nathans, war über die Amtleute. Sabud, der Sohn Nathans, des Priesters, war des Königs Freund. Ahisar war Hofmeister: Adoniram, der Sohn Abdas, war Rentmeister. Und Salomo hatte zwölf Amtleute über ganz Israel, die den König und sein Haus versorgten. Einer hatte des Jahrs einen Monden lang zu versorgen. Und hießen also: Der Sohn Hurs auf dem Gebirge Ephraim; der Sohn Dekers zu Makaz und zu Saalbim und zu Beth-Semes und zu Elon und Beth-Hanan; der Sohn Heseds zu Aruboth, und hatte dazu Socho und das ganze Land Hepher; der Sohn Abinadabs: die ganze Herrschaft zu Dor; und hatte Taphath, Salomos Tochter, zum Weibe; Baena, der Sohn Ahiluds, zu Thaegen und zu Megiddo und über ganz Beth-Sean, welches liegt neben Zarthana unter Jesreel, von Beth-Sean bis an den Plan Mehola, bis jenseits Jakmeam; der Sohn Gebers zu Ramoth in Gilead, und hatte die Flecken Jairs, des Sohns Manasses, in Gilead, und hatte die Gegend Argob, die in Basan liegt, sechzig großer Städte, vermauert und mit ehernen Riegeln; Ahinadab, der Sohn Iddos, zu Mahanaim; Ahimaaz in Naphthali; und der nahm auch Salomos Tochter, Basmath, zum Weibe; Baena, der Sohn Husais, in Asser und zu Aloth; Josaphat, der Sohn Paruahs, in Isaschar; Simei, der Sohn Elas, in Benjamin; Geber, der Sohn Uris, im Lande Gilead, im Lande Sihons, des Königs der Amoriter und Ogs, des Königs in Basan; ein Amtmann war in demselben Lande. Juda aber und Israel, des war viel, wie der Sand am Meer; und aßen und tranken und waren fröhlich. A lso war Salomo ein Herr über alle Königreiche, von dem Wasser an in der Philister Lande bis an die Grenze Ägyptens, die ihm Geschenke zubrachten und dienten ihm sein Leben lang. Und Salomo mußte täglich zur Speisung haben dreißig Kor Semmelmehl und sechzig Kor ander Mehl, zehn gemästete Rinder und zwanzig Weiderinder und hundert Schafe, ausgenommen Hirsche und Rehe und Gemsen und gemästet Vieh. Denn er herrschete im ganzen Lande diesseit des Wassers, von Tiphsah bis nach Gasa, über alle Könige diesseit des Wassers, und hatte Frieden von allen seinen Untertanen umher, daß Juda und Israel sicher wohnten, ein jeglicher unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, von Dan bis nach Berseba, solange Salomo lebte. Und Salomo hatte vierzigtausend Wagenpferde und zwölftausend Reisige. Und die Amtleute versorgten den König Salomo und alles, was zum Tisch des Königs gehörte, ein jeglicher in seinem Monden, und ließen nichts fehlen. Auch Gerste und Stroh für die Rosse und Läufer brachten sie an den Ort, da er war, ein jeglicher nach seinem Befehl. U nd GOtt gab Salomo sehr große Weisheit und Verstand und getrost Herz wie Sand, der am Ufer des Meeres liegt, daß die Weisheit Salomos größer war denn aller Kinder gegen Morgen und aller Ägypter Weisheit. Und war weiser denn alle Menschen, auch weiser denn die Dichter, Ethan, der Esrahiter, Heman, Chalkol und Darda; und war berühmt unter allen Heiden umher. Und er redete dreitausend Sprüche, und seiner Lieder waren tausend und fünf. Und er redete von Bäumen, von der Zeder an zu Libanon bis an den Ysop, der aus der Wand wächst. Auch redete er von Vieh, von Vögeln, von Gewürm, von Fischen. Und es kamen aus allen Völkern, zu hören die Weisheit Salomos, von allen Königen auf Erden, die von seiner Weisheit gehört hatten. U nd Hiram, der König zu Tyrus, sandte seine Knechte zu Salomo; denn er hatte gehört, daß sie ihn zum Könige gesalbt hatten an seines Vaters Statt. Denn Hiram liebte David sein Leben lang. Und Salomo sandte zu Hiram und ließ ihm sagen: Du weißt, daß mein Vater David nicht konnte bauen ein Haus dem Namen des HERRN, seines GOttes, um des Kriegs willen, der um ihn her war, bis sie der HERR unter seine Fußsohlen gab. Nun aber hat mir der HErr, mein GOtt, Ruhe gegeben umher, daß kein Widersacher noch böses Hindernis mehr ist. Siehe, so habe ich gedacht, ein Haus zu bauen dem Namen des HERRN, meines GOttes, wie der HERR geredet hat zu meinem Vater David und gesagt: Dein Sohn, den ich an deine Statt setzen werde auf deinen Stuhl, der soll meinem Namen ein Haus bauen. So befiehl nun, daß man mir Zedern aus Libanon haue, und daß deine Knechte mit meinen Knechten seien. Und den Lohn deiner Knechte will ich dir geben, alles, wie du sagest. Denn du weißt, daß bei uns niemand ist, der Holz zu hauen wisse wie die Zidonier. Da Hiram aber hörte die Worte Salomos, freuete er sich hoch und sprach: Gelobt sei der HERR heute, der David einen weisen Sohn gegeben hat über dies große Volk! Und Hiram sandte zu Salomo und ließ ihm sagen: Ich habe gehört, was du zu mir gesandt hast. Ich will tun nach all deinem Begehr mit Zedern und Tannenholz. Meine Knechte sollen sie von Libanon hinabbringen ans Meer; und will sie in Flößen legen lassen auf dem Meer bis an den Ort, den du mir wirst ansagen lassen; und will sie daselbst abbinden, und du sollst es holen lassen. Aber du sollst auch mein Begehr tun und Speise geben meinem Gesinde. Also gab Hiram Salomo Zedern und Tannenholz nach all seinem Begehr. Salomo aber gab Hiram zwanzigtausend Kor Weizen zu essen für sein Gesinde und zwanzig Kor gestoßen Öl. Solches gab Salomo jährlich dem Hiram. Und der HERR gab Salomo Weisheit, wie er ihm geredet hatte. Und war Friede zwischen Hiram und Salomo; und sie machten beide einen Bund miteinander. Und Salomo legte einen Anzahl auf das ganze Israel, und der Anzahl war dreißigtausend Mann. Und sandte sie auf den Libanon, je einen Monden zehntausend, daß sie einen Monden auf dem Libanon waren und zwei Monden daheim. Und Adoniram war über solchen Anzahl. Und Salomo hatte siebzigtausend, die Last trugen, und achtzigtausend, die da zimmerten auf dem Berge, ohne die obersten Amtleute Salomos, die über das Werk gesetzt waren, nämlich dreitausend und dreihundert, welche über das Volk herrscheten, das da am Werk arbeitete. Und der König gebot, daß sie große und köstliche Steine ausbrächen, nämlich gehauene Steine zum Grund des Hauses. Und die Bauleute Salomos und die Bauleute Hirams und die Giblim hieben aus, und bereiteten zu Holz und Steine, zu bauen das Haus. I m vierhundertundachtzigsten Jahr nach dem Ausgang der Kinder Israel aus Ägyptenland, im vierten Jahr des Königreichs Salomo über Israel, im Monden Sif, das ist der andere Mond, ward das Haus dem HERRN gebauet. Das Haus aber, das der König Salomo dem HERRN baute, war sechzig Ellen lang und zwanzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch. Und baute eine Halle vor dem Tempel, zwanzig Ellen lang, nach der Breite des Hauses, und zehn Ellen breit vor dem Hause her. Und er machte an das Haus Fenster, inwendig weit, auswendig enge. Und er baute einen Umgang an der Wand des Hauses rings umher, daß er beide um den Tempel und Chor herging; und machte seine äußere Wand umher. Der unterste Gang war fünf Ellen weit und der mittelste sechs Ellen weit und der dritte sieben Ellen weit; denn er legte Tramen außen am Hause umher, daß sie nicht an der Wand des Hauses sich hielten. Und da das Haus gesetzt ward, waren die Steine zuvor ganz zugerichtet, daß man keinen Hammer noch Beil, noch irgend ein Eisenzeug im Bauen hörte. Eine Tür aber war zur rechten Seite mitten am Hause, daß man durch Wendelsteine hinaufging auf den Mittelgang und vom Mittelgang auf den dritten. Also baute er das Haus und vollendete es; und spündete das Haus mit Zedern, beide oben und an Wänden. Er baute auch einen Gang oben auf dem ganzen Hause herum, fünf Ellen hoch, und deckte das Haus mit Zedernholz. Und es geschah des HERRN Wort zu Salomo und sprach: Das sei das Haus, das du bauest. Wirst du in meinen Geboten wandeln und nach meinen Rechten tun und alle meine Gebote halten, drinnen zu wandeln, will ich mein Wort mit dir bestätigen, wie ich deinem Vater David geredet habe. Und will wohnen unter den Kindern Israel und will mein Volk Israel nicht verlassen. Also baute Salomo das Haus und vollendete es. Und baute die Wände des Hauses inwendig an den Seiten von Zedern, von des Hauses Boden an bis an die Decke; und spündete es mit Holz inwendig und täfelte den Boden des Hauses mit tannenen Brettern. Und er baute hinten im Hause zwanzig Ellen lang eine zederne Wand vom Boden an bis an die Decke; und baute daselbst inwendig den Chor und das Allerheiligste. Aber das Haus des Tempels (vor dem Chor) war vierzig Ellen lang. Inwendig war das ganze Haus eitel Zedern, mit gedrehten Knoten und Blumenwerk, das man keinen Stein sah. Aber den Chor bereitete er inwendig im Hause, daß man die Lade des Bundes des HERRN daselbst hin täte. Und vor dem Chor, der zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen weit und zwanzig Ellen hoch war und überzogen mit lauterm Golde, spündete er den Altar mit Zedern. Und Salomo überzog das Haus inwendig mit lauterm Golde und zog güldene Riegel vor dem Chor her, den er mit Golde überzogen hatte, also daß das ganze Haus gar mit Golde überzogen war; dazu auch den ganzen Altar vor dem Chor überzog er mit Golde. Er machte auch im Chor zwei Cherubim, zehn Ellen hoch, von Ölbaumholz. Fünf Ellen hatte ein Flügel eines jeglichen Cherubs, daß zehn Ellen waren von dem Ende seines einen Flügels zum Ende seines andern Flügels. Also hatte der andere Cherub auch zehn Ellen, und war einerlei Maß und einerlei Raum beider Cherubim, daß also ein jeglicher Cherub zehn Ellen hoch war. Und er tat die Cherubim inwendig ins Haus. Und die Cherubim breiteten ihre Flügel aus, daß eines Flügel rührte an diese Wand und des andern Cherub Flügel rührte an die andere Wand; aber mitten im Hause rührte ein Flügel den andern. Und er überzog die Cherubim mit Golde. Und an allen Wänden des Hauses um und um ließ er Schnitzwerk machen von ausgehöhlten Cherubim, Palmen und Blumenwerk, inwendig und auswendig. Auch überzog er den Boden des Hauses mit güldenen Blechen, inwendig und auswendig. Und im Eingange des Chors machte er zwei Türen von Ölbaumholz mit fünfeckigen Pfosten. Und ließ Schnitzwerk darauf machen von Cherubim, Palmen und Blumenwerk; und überzog sie mit güldenen Blechen. Also machte er auch im Eingang des Tempels viereckige Pfosten von Ölbaumholz und zwei Türen von Tannenholz, daß eine jegliche Tür zwei Blatt hatte aneinander hangen in ihren Angeln. Und machte Schnitzwerk drauf von Cherubim, Palmen und Blumenwerk; und überzog sie mit Golde, recht wie es befohlen war. Und er baute auch einen Hof drinnen von dreien Riegen gehauener Steine und von einer Riege gehöfelter Zedern. Im vierten Jahr, im Monden Sif, ward der Grund gelegt am Hause des HERRN. Und im elften Jahr, im Monden Bul (das ist der achte Mond), ward das Haus bereitet, wie es sein sollte, daß sie sieben Jahre dran bauten. A ber an seinem Hause baute Salomo dreizehn Jahre, daß er‘s ganz ausbaute. Nämlich er baute ein Haus vom Wald Libanon, hundert Ellen lang, fünfzig Ellen weit und dreißig Ellen hoch. Auf dasselbige Gevierte legte er den Boden von zedernen Brettern, auf zedernen Säulen, nach den Riegen hin, und oben drauf ein Gezimmer von Zedern auf dieselben Säulen, welcher waren fünfundvierzig, je fünfzehn in einer Riege. Und waren Fenster gegen die drei Riegen gegeneinander über, drei gegen drei. Und waren in ihren Pfosten viereckig. Er baute auch eine Halle von Säulen, fünfzig Ellen lang und dreißig Ellen breit; und noch eine Halle vor diese, mit Säulen und dicken Balken. Und baute auch eine Halle zum Richtstuhl, darin man Gericht hielt; und täfelte beide Boden mit Zedern. Dazu sein Haus, darinnen er wohnte, im Hinterhof, hinten an der Halle, gemacht wie die andern; und machte auch ein Haus, wie die Halle, der Tochter Pharaos, die Salomo zum Weibe genommen hatte. Solches alles waren köstliche Steine, nach dem Winkeleisen gehauen, mit Sägen geschnitten von allen Seiten, vom Grund bis an das Dach, dazu auch außen der große Hof. Die Grundfeste aber waren auch köstliche und große Steine, zehn und acht Ellen groß, und darauf köstliche gehauene Steine nach dem Winkeleisen und Zedern. Aber der große Hof umher hatte drei Riegen gehauene Steine und eine Riege von zedernen Brettern; also auch der Hof am Hause des HERRN inwendig und die Halle am Hause. U nd der König Salomo sandte hin und ließ holen Hiram von Tyrus, einer Witwe Sohn aus dem Stamm Naphthali, und sein Vater war ein Mann von Tyrus gewesen; der war ein Meister im Erz, voll Weisheit, Verstand und Kunst, zu arbeiten allerlei Erzwerk. Da der zum Könige Salomo kam, machte er alle seine Werke. Und machte zwei eherne Säulen, eine jegliche achtzehn Ellen hoch; und ein Faden von zwölf Ellen war das Maß um jegliche Säule her. Und machte zwei Knäufe von Erz gegossen, oben auf die Säulen zu setzen, und ein jeglicher Knauf war fünf Ellen hoch. Und es waren an jeglichem Knauf oben auf der Säule sieben geflochtene Reife, wie Ketten. Und machte an jeglichem Knauf zwei Riegen Granatäpfel umher an einem Reife, damit der Knauf bedeckt ward. Und die Knäufe waren wie die Rosen vor der Halle, vier Ellen groß. Und der Granatäpfel in den Riegen umher waren zweihundert, oben und unten an dem Reife, der um den Bauch des Knaufs herging, an jeglichem Knauf auf beiden Säulen. Und er richtete die Säulen auf vor der Halle des Tempels. Und die er zur rechten Hand setzte, hieß er Jachin; und die er zur linken Hand setzte, hieß er Boas. Und es stand also oben auf den Säulen wie Rosen. Also ward vollendet das Werk der Säulen. Und er machte ein Meer, gegossen, zehn Ellen weit, von einem Rand zum andern, rund umher, und fünf Ellen hoch, und eine Schnur dreißig Ellen lang war das Maß ringsum. Und um dasselbe Meer, das zehn Ellen weit war, gingen Knoten an seinem Rande rings ums Meer her; der Knoten aber waren zwei Riegen gegossen. Und es stand auf zwölf Rindern, welcher drei gegen Mitternacht gewandt waren, drei gegen Abend, drei gegen Mittag und drei gegen Morgen, und das Meer oben drauf, daß alle ihr Hinterteil inwendig war. Seine Dicke aber war eine Hand breit, und sein Rand war wie eines Bechers Rand, wie eine aufgegangene Rose; und ging drein zweitausend Bath. Er machte auch zehn eherne Gestühle, ein jegliches vier Ellen lang und breit und drei Ellen hoch. Es war aber das Gestühle also gemacht, daß es Seiten hatte zwischen den Leisten. Und an den Seiten zwischen den Leisten waren Löwen, Ochsen und Cherubim. Und die Seiten, daran die Löwen und Ochsen waren, hatten Leisten oben und unten und Füßlein dran. Und ein jeglich Gestühle hatte vier eherne Räder mit ehernem Gestell. Und auf den vier Ecken waren Achseln gegossen, eine jegliche gegen der andern über, unten an den Kessel gelehnt. Aber der Hals mitten auf dem Gestühle war eine Elle hoch und rund anderthalb Ellen weit; und waren Buckeln an dem Hals in Feldern, die viereckig waren und nicht rund. Die vier Räder aber standen unten an den Seiten, und die Achsen der Räder waren am Gestühle. Ein jeglich Rad war anderthalb Ellen hoch. Und waren Räder wie Wagenräder, und ihre Achsen, Naben, Speichen und Felgen war alles gegossen. Und die vier Achseln auf den vier Ecken eines jeglichen Gestühls waren auch am Gestühle. Und am Hals oben auf dem Gestühle, einer halben Elle hoch, rund umher, waren Leisten und Seiten am Gestühle. Und er ließ auf die Fläche derselben Seiten und Leisten graben Cherubim, Löwen und Palmenbäume; ein jegliches am andern, rings umher dran. Auf die Weise machte er zehn Gestühle, gegossen; einerlei Maß und Raum war an allen. Und er machte zehn eherne Kessel, daß vierzig Bath in einen Kessel gingen; und war vier Ellen groß, und auf jeglichem Gestühle war ein Kessel. Und setzte fünf Gestühle an die rechte Ecke des Hauses und die andern fünf an die linke Ecke; aber das Meer setzte er zur Rechten vorn an gegen Mittag. Und Hiram machte auch Töpfe, Schaufeln, Becken; und vollendete also alle Werke, die der König Salomo am Hause des HERRN machen ließ, nämlich: die zwei Säulen und die keulichen Knäufe oben auf den zwei Säulen und die zwei geflochtenen Reife, zu bedecken die zwei keulichen Knäufe auf den Säulen; und die vierhundert Granatäpfel an den zwei geflochtenen Reifen, je zwei Riegen Granatäpfel an einem Reife, zu bedecken die zwei keulichen Knäufe auf den Säulen; dazu die zehn Gestühle und zehn Kessel oben drauf; und das Meer und zwölf Rinder unter dem Meer; und die Töpfe, Schaufeln und Becken. Und alle diese Gefäße, die Hiram dem Könige Salomo machte zum Hause des HERRN, waren von lauterm Erz. In der Gegend am Jordan ließ sie der König gießen, in dicker Erde, zwischen Suchoth und Zarthan. Und Salomo ließ alle Gefäße ungewogen vor der sehr großen Menge des Erzes. Auch machte Salomo allen Gezeug, der zum Hause des HERRN gehört, nämlich: einen güldenen Altar, einen güldenen Tisch, darauf die Schaubrote liegen; fünf Leuchter zur rechten Hand und fünf Leuchter zur linken vor dem Chor von lauterm Golde mit güldenen Blumen, Lampen und Schneuzen; dazu Schalen, Schüsseln, Becken, Löffel und Pfannen von lauterm Golde. Auch waren die Angeln an der Tür am Hause inwendig im Allerheiligsten und an der Tür des Hauses des Tempels gülden. Also ward vollendet alles Werk, das der König Salomo machte am Hause des HERRN. Und Salomo brachte hinein was sein Vater David geheiligt hatte, von Silber und Gold und Gefäßen, und legte es in den Schatz des Hauses des HERRN. D a versammelte der König Salomo zu sich die Ältesten in Israel, alle Obersten der Stämme und Fürsten der Väter unter den Kindern Israel, nach Jerusalem, die Lade des Bundes des HERRN heraufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion. Und es versammelten sich zum Könige Salomo alle Männer in Israel im Monden Ethanim, am Fest, das ist der siebente Mond. Und da alle Ältesten Israels kamen, huben die Priester die Lade des HERRN auf. Und brachten sie hinauf, dazu die Hütte des Stifts und alles Gerät des Heiligtums, das in der Hütte war. Das taten die Priester und Leviten. Und der König Salomo und die ganze Gemeine Israels, die zu ihm sich versammelt hatte, gingen mit ihm vor der Lade her und opferten Schafe und Rinder, so viel, daß man‘s nicht zählen noch rechnen konnte. Also brachten die Priester die Lade des Bundes des HERRN an ihren Ort, in den Chor des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim. Denn die Cherubim breiteten die Flügel aus an dem Ort, da die Lade stand, und bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her. Und die Stangen waren so lang, daß ihre Knäufe gesehen wurden in dem Heiligtum vor dem Chor, aber außen wurden sie nicht gesehen; und waren daselbst bis auf diesen Tag. Und war nichts in der Lade denn nur die zwei steinernen Tafeln Moses, die er daselbst ließ in Horeb, da der HERR mit den Kindern Israel einen Bund machte, da sie aus Ägyptenland gezogen waren. Da aber die Priester aus dem Heiligtum gingen, erfüllte eine Wolke das Haus des HERRN, daß die Priester nicht konnten stehen und Amts pflegen vor der Wolke. Denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN. D a sprach Salomo: Der HERR hat geredet, er wolle im Dunkel wohnen. Ich habe zwar ein Haus gebauet, dir zur Wohnung, einen Sitz, daß du ewiglich da wohnest. Und der König wandte sein Angesicht und segnete die ganze Gemeine Israels; und die ganze Gemeine Israels stand. Und er sprach: Gelobt sei der HErr, der GOtt Israels, der durch seinen Mund meinem Vater David geredet und durch seine Hand erfüllt hat und gesagt: Von dem Tage an, da ich mein Volk Israel aus Ägypten führte, habe ich nie keine Stadt erwählt unter irgend einem Stamm Israels, daß mir ein Haus gebaut würde, daß mein Name da wäre; David aber habe ich erwählt, daß er über mein Volk Israel sein sollte. Und mein Vater David hatte es zwar im Sinn, daß er ein Haus baute dem Namen des HERRN, des GOttes Israels; aber der HERR sprach zu meinem Vater David: Daß du im Sinn hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, hast du wohl getan, daß du solches vornahmest; doch du sollst nicht das Haus bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden kommen wird, der soll meinem Namen ein Haus bauen. Und der HERR hat sein Wort bestätigt, das er geredet hat. Denn ich bin aufkommen an meines Vaters Davids statt und sitze auf dem Stuhl Israels, wie der HERR geredet hat; und habe gebaut ein Haus dem Namen des HERRN, des GOttes Israels. Und habe daselbst eine Stätte zugerichtet der Lade, darin der Bund des HERRN ist, den er gemacht hat mit unsern Vätern, da er sie aus Ägyptenland führte. Und Salomo trat vor den Altar des HERRN gegen der ganzen Gemeine Israels und breitete seine Hände aus gen Himmel. Und sprach: HErr, GOtt Israels, es ist kein GOtt, weder droben im Himmel noch unten auf Erden, dir gleich, der du hältst den Bund und Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor dir wandeln von ganzem Herzen: der du hast gehalten deinem Knechte, meinem Vater David, was du ihm geredet hast. Mit deinem Munde hast du es geredet und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es steht an diesem Tage. Nun, HErr, GOtt Israels, halte deinem Knechte, meinem Vater David, was du ihm geredet hast und gesagt: Es soll dir nicht gebrechen an einem Manne vor mir der da sitze auf dem Stuhl Israels, so doch, daß deine Kinder ihren Weg bewahren, daß sie vor mir wandeln, wie du vor mir gewandelt hast. Nun, GOtt Israels, laß deine Worte wahr werden, die du deinem Knechte, meinem Vater David, geredet hast. Denn meinst du auch, daß GOtt auf Erden wohne? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel mögen dich nicht versorgen. Wie sollte es denn dies Haus tun, das ich gebaut habe? Wende dich aber zum Gebet deines Knechts und zu seinem Flehen, HErr, mein GOtt, auf daß du hörest das Lob und Gebet, das dein Knecht heute vor dir tut, daß deine Augen offen stehen über dies Haus Nacht und Tag, über die Stätte, davon du gesagt hast: Mein Name soll da sein. Du wollest hören das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte tut, und wollest erhören das Flehen deines Knechts und deines Volks Israel, das sie hie tun werden an dieser Stätte deiner Wohnung, im Himmel, und wenn du es hörest, gnädig sein. Wenn jemand wider seinen Nächsten sündigt und nimmt des einen Eid auf sich, damit er sich verpflichtet, und der Eid kommt vor deinen Altar in diesem Hause, so wollest du hören im Himmel und Recht schaffen deinen Knechten, den Gottlosen zu verdammen und seinen Weg auf seinen Kopf bringen und den Gerechten recht zu sprechen, ihm zu geben nach seiner Gerechtigkeit. Wenn dein Volk Israel vor seinen Feinden geschlagen wird, weil sie an dir gesündigt haben, und bekehren sich zu dir, und bekennen deinen Namen und beten und flehen zu dir, in diesem Hause, so wollest du hören im Himmel und der Sünde deines Volks Israel gnädig sein und sie wiederbringen ins Land, das du ihren Vätern gegeben hast. Wenn der Himmel verschlossen wird, daß nicht regnet, weil sie an dir gesündigt haben, und werden beten an diesem Ort und deinen Namen bekennen und sich von ihren Sünden bekehren, weil du sie drängest, so wollest du hören im Himmel und gnädig sein der Sünde deiner Knechte und deines Volks Israel, daß du ihnen den guten Weg weisest, darinnen sie wandeln, und lassest regnen auf das Land, das du deinem Volk zum Erbe gegeben hast. Wenn eine Teurung, oder Pestilenz, oder Dürre, oder Brand, oder Heuschrecken, oder Raupen im Lande sein werden, oder sein Feind im Lande seine Tore belagert, oder irgend eine Plage oder Krankheit: wer dann bittet und flehet, es seien sonst Menschen oder dein Volk Israel, die da gewahr werden ihrer Plage, ein jeglicher in seinem Herzen, und breitet seine Hände aus zu diesem Hause, so wollest du hören im Himmel, in dem Sitz, da du wohnest, und gnädig sein und schaffen, daß du gebest einem jeglichen, wie er gewandelt hat, wie du sein Herz erkennst; denn du allein kennst das Herz aller Kinder der Menschen; auf daß sie dich fürchten allezeit, solange sie auf dem Lande leben, das du unsern Vätern gegeben hast. Wenn auch ein Fremder, der nicht deines Volks Israel ist, kommt aus fernem Lande um deines Namens willen (denn sie werden hören von deinem großen Namen und von deiner mächtigen Hand und von deinem ausgereckten Arm), und kommt, daß er bete vor diesem Hause, so wollest du hören im Himmel, im Sitz deiner Wohnung, und tun alles, darum der Fremde dich anruft, auf daß alle Völker auf Erden deinen Namen erkennen, daß sie auch dich fürchten, wie dein Volk Israel, und daß sie inne werden, wie dies Haus nach deinem Namen genannt sei, das ich gebaut habe. Wenn dein Volk auszeucht in Streit wider seine Feinde des Weges, den du sie senden wirst, und werden beten zum HERRN gegen den Weg zur Stadt, die du erwählt hast, und zum Hause, das ich deinem Namen gebaut habe, so wollest du ihr Gebet und Flehen hören im Himmel und Recht schaffen. Wenn sie an dir sündigen werden (denn es ist kein Mensch, der nicht sündigt), und du erzürnest und gibst sie vor ihren Feinden, daß sie sie gefangen führen in der Feinde Land, fern oder nahe, und sie in ihr Herz schlagen im Lande, da sie gefangen sind, und bekehren sich und flehen dir im Lande ihres Gefängnisses und sprechen: Wir haben gesündigt und mißtan und sind gottlos gewesen; und bekehren sich also zu dir von ganzem Herzen und von ganzer Seele in ihrer Feinde Lande, die sie weggeführt haben, und beten zu dir gegen den Weg zu ihrem Lande, das du ihren Vätern gegeben hast, zur Stadt, die du erwählt hast, und zum Hause, das ich deinem Namen gebaut habe: so wollest du ihr Gebet und Flehen hören im Himmel, vom Sitz deiner Wohnung, und Recht schaffen, und deinem Volk gnädig sein, das an dir gesündigt hat, und allen ihren Übertretungen, damit sie wider dich übertreten haben, und Barmherzigkeit geben vor denen, die sie gefangen halten, und dich ihrer erbarmen. Denn sie sind dein Volk und dein Erbe, die du aus Ägypten, aus dem eisernen Ofen, geführt hast; daß deine Augen offen seien auf das Flehen deines Knechts und deines Volks Israel, daß du sie hörest in allem, darum sie dich anrufen. Denn du hast sie dir abgesondert zum Erbe aus allen Völkern auf Erden, wie du geredet hast durch Mose, deinen Knecht, da du unsere Väter aus Ägypten führtest, HErr, HErr! Und da Salomo all dies Gebet und Flehen hatte vor dem HERRN ausgebetet, stand er auf von dem Altar des HERRN und ließ ab von Knieen und Händeausbreiten gen Himmel. Und trat dahin und segnete die ganze Gemeine Israels mit lauter Stimme und sprach: Gelobt sei der HErr, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, wie er geredet hat! Es ist nicht eins verfallen aus allen seinen guten Worten, die er geredet hat durch seinen Knecht Mose. Der HErr, unser GOtt, sei mit uns, wie er gewesen ist mit unsern Vätern! Er verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns, zu neigen unser Herz zu ihm, daß wir wandeln in allen seinen Wegen und halten seine Gebote, Sitten und Rechte, die er unsern Vätern geboten hat. Und diese Worte, die ich vor dem HERRN gefleht habe, müssen nahe kommen dem HERRN, unserm GOtt, Tag und Nacht, daß er Recht schaffe seinem Knecht und seinem Volk Israel, ein jegliches zu seiner Zeit, auf daß alle Völker auf Erden erkennen, daß der HERR GOtt ist, und keiner mehr. Und euer Herz sei rechtschaffen mit dem HERRN, unserm GOtt, zu wandeln in seinen Sitten und zu halten seine Gebote, wie es heute geht. Und der König samt dem ganzen Israel opferten vor dem HERRN Opfer. Und Salomo opferte Dankopfer, die er dem HERRN opferte, zweiundzwanzigtausend Ochsen und hundertundzwanzigtausend Schafe. Also weihten sie das Haus des HERRN ein, der König und alle Kinder Israel. Desselbigen Tages weihte der König den Mittelhof, der vor dem Hause des HERRN war, damit, daß er Brandopfer, Speisopfer und das Fett der Dankopfer daselbst ausrichtete. Denn der eherne Altar, der vor dem HERRN stand, war zu klein zu dem Brandopfer; Speisopfer und zum Fetten der Dankopfer. Und Salomo machte zu der Zeit ein Fest, und alles Israel mit ihm, eine große Versammlung, von der Grenze Hemaths an bis an den Bach Ägyptens, vor dem HERRN, unserm GOtt, sieben Tage und aber sieben Tage; das waren vierzehn Tage. Und ließ das Volk des achten Tages gehen. Und sie segneten den König und gingen hin zu ihren Hütten fröhlich und guten Muts über all dem Guten, das der HERR an David, seinem Knecht, und an seinem Volk Israel getan hatte. U nd da Salomo hatte ausgebaut des HERRN Haus und des Königs Haus und alles, was er begehrete und Lust hatte zu machen, erschien ihm der HERR zum andernmal, wie er ihm erschienen war zu Gibeon. Und der HERR sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet und Flehen gehört, das du vor mir gefleht hast, und habe dies Haus geheiligt, das du gebaut hast, daß ich meinen Namen daselbst hinsetze ewiglich, und meine Augen und mein Herz sollen da sein allewege. Und du, so du vor mir wandelst, wie dein Vater David gewandelt hat, mit rechtschaffenem Herzen und aufrichtig, daß du tust alles, was ich dir geboten habe, und meine Gebote und meine Rechte hältst, so will ich bestätigen den Stuhl deines Königreichs über Israel ewiglich, wie ich deinem Vater David geredet habe und gesagt: Es soll dir nicht gebrechen an einem Manne vom Stuhl Israels. Werdet ihr euch aber von mir hinten abwenden, ihr und eure Kinder, und nicht halten meine Gebote und Rechte, die ich euch vorgelegt habe, und hingeht und andern Göttern dient, und sie anbetet, so werde ich Israel ausrotten von dem Lande, das ich ihnen gegeben habe; und das Haus, das ich geheiligt habe meinem Namen, will ich verlassen von meinem Angesicht; und Israel wird ein Sprichwort und Fabel sein unter allen Völkern; und das Haus wird eingerissen werden, daß alle, die vorübergehen, werden sich entsetzen und blasen und sagen: Warum hat der HERR diesem Lande und diesem Hause also getan? So wird man antworten: Darum, daß sie den HERRN, ihren GOtt, verlassen haben, der ihre Väter aus Ägyptenland führte, und haben angenommen andere Götter und sie angebetet und ihnen gedient; darum hat der HERR all dies Übel über sie gebracht. D a nun die zwanzig Jahre um waren, in welchen Salomo die zwei Häuser baute, des HERRN Haus und des Königs Haus, dazu Hiram, der König zu Tyrus, Salomo Zedernbäume und Tannenbäume und Gold nach all seinem Begehr brachte, da gab der König Salomo Hiram zwanzig Städte im Lande Galiläa. Und Hiram zog aus von Tyrus, die Städte zu besehen, die ihm Salomo gegeben hatte, und sie gefielen ihm nicht. Und sprach: Was sind das für Städte, mein Bruder, die du mir gegeben hast? Und hieß sie das Land Kabul bis auf diesen Tag. Und Hiram hatte dem Könige gesandt hundertundzwanzig Zentner Goldes. Und dasselbe ist die Summa der Zinse, die der König Salomo aufhub, zu bauen des HERRN Haus und sein Haus und Millo und die Mauern Jerusalems und Hazor und Megiddo und Gaser. Denn Pharao, der König in Ägypten, war heraufkommen und hatte Gaser gewonnen und mit Feuer verbrannt und die Kanaaniter erwürgt, die in dem Stadt wohnten, und hatte sie seiner Tochter, Salomos Weibe, zum Geschenk gegeben. Also baute Salomo Gaser und das niedere Beth-Horon und Baelath und Thamar in der Wüste im Lande und alle Städte der Kornhäuser, die Salomo hatte, und alle Städte der Wagen und die Städte der Reiter, und wozu er Lust hatte zu bauen, zu Jerusalem, im Libanon und im ganzen Lande seiner Herrschaft. Und alles übrige Volk von den Amoritern, Hethitern, Pheresitern, Hevitern und Jebusitern, die nicht von den Kindern Israel waren, derselben Kinder, die sie hinter sich überbleiben ließen im Lande, die die Kinder Israel nicht konnten verbannen, die machte Salomo zinsbar bis auf diesen Tag. Aber von den Kindern Israel machte er nicht Knechte, sondern ließ sie Kriegsleute und seine Knechte und Fürsten und Ritter und über seine Wagen und Reiter sein. Und der Amtleute, die über Salomos Geschäfte waren, der waren fünfhundertundfünfzig, die über das Volk herrscheten und die Geschäfte ausrichteten. Und die Tochter Pharaos zog herauf von der Stadt Davids in ihr Haus, das er für sie gebaut hatte. Da baute er auch Millo. Und Salomo opferte des Jahrs dreimal Brandopfer und Dankopfer auf dem Altar, den er dem HERRN gebaut hatte, und räucherte über ihm vor dem HERRN. Und ward also das Haus fertig. Und Salomo machte auch Schiffe zu Ezeon-Geber, die bei Eloth liegt, am Ufer des Schilfmeers, im Lande der Edomiter. Und Hiram sandte seine Knechte im Schiff, die gute Schiffsleute und auf dem Meer erfahren waren, mit den Knechten Salomos. Und kamen nach Ophir und holten daselbst vierhundertundzwanzig Zentner Goldes und brachten es dem Könige Salomo. U nd da das Gerücht Salomos von dem Namen des HERRN kam vor die Königin von Reicharabien, kam sie, ihn zu versuchen mit Rätseln. Und sie kam nach Jerusalem mit einem sehr großen Zeug, mit Kamelen, die Spezerei trugen und viel Goldes und Edelgesteine. Und da sie zum Könige Salomo hineinkam, redete sie mit ihm alles, was sie vorgenommen hatte. Und Salomo sagte ihr alles, und war dem Könige nichts verborgen, das er ihr nicht sagte. Da aber die Königin von Reicharabien sah alle Weisheit Salomos und das Haus, das er gebaut hatte, und die Speise für seinen Tisch und seiner Knechte Wohnung und seiner Diener Amt und ihre Kleider und seine Schenken und seine Brandopfer, die er in dem Hause des HERRN opferte, konnte sie sich nicht mehr enthalten und sprach zum Könige: Es ist wahr, was ich in meinem Lande gehört habe von deinem Wesen und von deiner Weisheit. Und ich habe es nicht wollen glauben, bis ich kommen bin und habe es mit meinen Augen gesehen. Und siehe, es ist mir nicht die Hälfte gesagt. Du hast mehr Weisheit und Gutes denn das Gerücht, das ich gehört habe. Selig sind deine Leute und deine Knechte, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören. Gelobt sei der HErr, dein GOtt, der zu dir Lust hat, daß er dich auf den Stuhl Israels gesetzt hat, darum daß der HERR Israel liebhat ewiglich und dich zum Könige gesetzt hat, daß du Gericht und Recht haltest. Und sie gab dem Könige hundertundzwanzig Zentner Goldes und sehr viel Spezerei und Edelgesteine. Es kam nicht mehr so viel Spezerei, als die Königin von Reicharabien dem Könige Salomo gab. Dazu die Schiffe Hirams, die Gold aus Ophir führten, brachten sehr viel Ebenholz und Edelgesteine. Und der König ließ machen von Ebenholz Pfeiler im Hause des HERRN und im Hause des Königs und Harfen und Psalter für die Sänger. Es kam nicht mehr solch Ebenholz, ward auch nicht gesehen bis auf diesen Tag. Und der König Salomo gab der Königin von Reicharabien alles, was sie begehrete und bat, ohne was er ihr gab von ihm selbst. Und sie wandte sich und zog in ihr Land samt ihren Knechten. D es Goldes aber, das Salomo in einem Jahr kam, war am Gewicht sechshundertundsechsundsechzig Zentner, ohne was von Krämern und Kaufleuten und Apothekern und von allen Königen Arabiens und von den Gewaltigen in Ländern kam. Und der König Salomo ließ machen zweihundert Schilde vom besten Golde; sechshundert Stück Goldes tat er zu einem Schilde; und dreihundert Tartschen vom besten Golde, je drei Pfund Goldes zu einer Tartsche. Und der König tat sie in das Haus vom Walde Libanon. Und der König machte einen großen Stuhl von Elfenbein und überzog ihn mit dem edelsten Golde. Und der Stuhl hatte sechs Stufen, und das Haupt am Stuhl war hinten rund. Und waren Lehnen auf beiden Seiten um das Gesäß, und zwei Löwen standen an den Lehnen. Und zwölf Löwen standen auf den sechs Stufen auf beiden Seiten. Solches ist nie gemacht in keinen Königreichen. Alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren gülden, und alle Gefäße im Hause vom Walde Libanon waren auch lauter Gold; denn des Silbers achtete man zu den Zeiten Salomos nichts. Denn das Meerschiff des Königs, das auf dem Meer mit dem Schiff Hirams fuhr, kam in dreien Jahren einmal und brachte Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen. Also ward der König Salomo größer mit Reichtum und Weisheit denn alle Könige auf Erden. Und alle Welt begehrete, Salomo zu sehen, daß sie die Weisheit hörten, die ihm GOtt in sein Herz gegeben hatte. Und jedermann brachte ihm Geschenke, silberne und güldene Geräte, Kleider und Harnische, Würze, Rosse, Mäuler jährlich. Und Salomo brachte zuhauf Wagen und Reiter, daß er hatte tausend und vierhundert Wagen und zwölftausend Reiter, und ließ sie in den Wagenstädten und bei dem Könige zu Jerusalem. Und der König machte, daß des Silbers zu Jerusalem so viel war wie die Steine, und Zedernholz so viel wie die wilden Feigenbäume in den Gründen. Und man brachte dem Salomo Pferde aus Ägypten und allerlei Ware, und die Kaufleute des Königs kauften dieselbige Ware und brachten‘s aus Ägypten heraus, je einen Wagen um sechshundert Silberlinge, und ein Pferd um hundertundfünfzig. Also brachte man sie auch allen Königen der Hethiter und den Königen zu Syrien durch ihre Hand. A ber der König Salomo liebte viel ausländischer Weiber: die Tochter Pharaos und moabitische, ammonitische, edomitische, zidonitische und hethitische, von solchen Völkern, davon der HERR gesagt hatte den Kindern Israel: Geht nicht zu ihnen und laßt sie nicht zu euch kommen; sie werden gewiß eure Herzen neigen ihren Göttern nach. An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte siebenhundert Weiber zu Frauen und dreihundert Kebsweiber; und seine Weiber neigten sein Herz. Und da er nun alt war, neigten seine Weiber sein Herz fremden Göttern nach, daß sein Herz nicht ganz war mit dem HERRN, seinem GOtt, wie das Herz seines Vaters David. Also wandelte Salomo Asthoreth, dem GOtt derer von Zidon nach, und Milkom, dem Greuel der Ammoniter. Und Salomo tat, das dem HERRN übel gefiel, und folgte nicht gänzlich dem HERRN wie sein Vater David. Da baute Salomo eine Höhe Kamos, dem Greuel der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt, und Molech, dem Greuel der Ammoniter. Also tat Salomo allen seinen ausländischen Weibern, die ihren Göttern räucherten und opferten. Der HERR aber ward zornig über Salomo, daß sein Herz von dem HERRN, dem GOtt Israels, geneigt war, der ihm zweimal erschienen war und ihm solches geboten hatte, daß er nicht andern Göttern nachwandelte, und doch er nicht gehalten hatte, was ihm der HERR geboten hatte. Darum sprach der HERR zu Salomo: Weil solches bei dir geschehen ist und hast meinen Bund und meine Gebote nicht gehalten, die ich dir geboten habe, so will ich auch das Königreich von dir reißen und deinem Knechte geben. Doch bei deiner Zeit will ich‘s nicht tun um deines Vaters David willen, sondern von der Hand deines Sohnes will ich‘s reißen. Doch will ich nicht das ganze Reich abreißen. Einen Stamm will ich deinem Sohne gehen um Davids willen, meines Knechts, und um Jerusalems willen, die ich erwählt habe. U nd der HERR erweckte Salomo einen Widersacher, Hadad, den Edomiter, von königlichem Samen, welcher war in Edom. Denn da David in Edom war und Joab, der Feldhauptmann, hinaufzog, die Erschlagenen zu begraben, schlug er, was Mannsbilde war, in Edom. Denn Joab blieb sechs Monden daselbst und das ganze Israel, bis er ausrottete alles, was Mannsbilde war in Edom. Da floh Hadad und mit ihm etliche Männer der Edomiter von seines Vaters Knechten, daß sie nach Ägypten kämen. Hadad aber war ein junger Knabe. Und sie machten sich auf von Midian und kamen nach Paran; und nahmen Leute mit sich aus Paran und kamen nach Ägypten zu Pharao, dem Könige in Ägypten; der gab ihm ein Haus und Nahrung und gab ihm ein Land ein. Und Hadad fand große Gnade vor dem Pharao, daß er ihm auch seines Weibes Thachpenes, der Königin, Schwester zum Weibe gab. Und die Schwester Thachpenes gebar ihm Genubath, seinen Sohn; und Thachpenes zog ihn auf im Hause Pharaos, daß Genubath war im Hause Pharaos unter den Kindern Pharaos. Da nun Hadad hörte in Ägypten, daß David entschlafen war mit seinen Vätern, und daß Joab, der Feldhauptmann, tot war, sprach er zu Pharao: Laß mich in mein Land ziehen. Pharao sprach zu ihm: Was fehlt dir bei mir, daß du willst in dein Land ziehen? Er sprach: Nichts; aber laß mich ziehen! Auch erweckte ihm GOtt einen Widersacher, Reson, den Sohn Eljadas, der von seinem Herrn Hadadeser, dem Könige zu Zoba, geflohen war. Und sammelte wider ihn Männer und ward ein Hauptmann der Kriegsknechte, da sie David erwürgte; und zogen nach Damaskus und wohnten daselbst und regierten zu Damaskus. Und er war Israels Widersacher, solange Salomo lebte. Das ist der Schade, den Hadad litt; darum hatte er einen Ekel wider Israel und ward König über Syrien. Dazu Jerobeam, der Sohn Nebats, ein Ephrater von Zareda, Salomos Knecht (und seine Mutter hieß Zeruga, eine Witwe), der hob auch die Hand auf wider den König. Und das ist die Sache, darum er die Hand wider den König aufhub: Da Salomo Millo baute, verschloß er eine Lücke an der Stadt Davids, seines Vaters. Und Jerobeam war ein streitbarer Mann. Und da Salomo sah, daß der Knabe aufrichtig war, setzte er ihn über alle Last des Hauses Josephs. E s begab sich aber zu der Zeit, daß Jerobeam ausging von Jerusalem, und es traf ihn an der Prophet Ahia von Silo auf dem Wege, und hatte einen neuen Mantel an; und waren die beiden allein im Felde. Und Ahia faßte den neuen Mantel, den er anhatte, und riß ihn in zwölf Stücke. Und sprach zu Jerobeam: Nimm zehn Stücke zu dir. Denn so spricht der HErr, der GOtt Israels: Siehe, ich will das Königreich von der Hand Salomos reißen und dir zehn Stämme geben. Einen Stamm soll er haben um meines Knechts David willen und um der Stadt Jerusalem willen, die ich erwählt habe aus allen Stämmen Israels, darum daß sie mich verlassen und angebetet haben Asthoreth, den GOtt der Zidonier, Kamos, den GOtt der Moabiter, und Milkom, den GOtt der Kinder Ammon, und nicht gewandelt haben in meinen Wegen, daß sie täten, was mir wohlgefällt, meine Gebote und Rechte, wie David, sein Vater. Ich will auch nicht das ganze Reich aus seiner Hand nehmen, sondern ich will ihn zum Fürsten machen sein Leben lang um David, meines Knechts, willen, den ich erwählt habe, der meine Gebote und Rechte gehalten hat. Aus der Hand seines Sohns will ich das Königreich nehmen; und will dir zehn Stämme und seinem Sohn einen Stamm geben, auf daß David, mein Knecht, vor mir eine Leuchte habe allewege in der Stadt Jerusalem, die ich mir erwählt habe, daß ich meinen Namen dahin stelle. So will ich nun dich nehmen, daß du regierest über alles, was dein Herz begehret, und sollst König sein über Israel. Wirst du nun gehorchen allem, das ich dir gebieten werde, und in meinen Wegen wandeln und tun, was mir gefällt, daß du haltest meine Rechte und Gebote, wie mein Knecht David getan hat, so will ich mit dir sein und dir ein beständig Haus bauen, wie ich David gebaut habe, und will dir Israel geben. Und will den Samen Davids um deswillen demütigen, doch nicht ewiglich. Salomo aber trachtete, Jerobeam zu töten. Da machte sich Jerobeam auf und floh nach Ägypten zu Sisak, dem Könige in Ägypten; und blieb in Ägypten, bis daß Salomo starb. W as mehr von Salomo zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und seine Weisheit, das ist geschrieben in der Chronik von Salomo. Die Zeit aber, die Salomo König war zu Jerusalem über ganz Israel, ist vierzig Jahre. Und Salomo entschlief mit seinen Vätern und ward begraben in der Stadt Davids, seines Vaters. Und sein Sohn Rehabeam ward König an seiner Statt. U nd Rehabeam zog nach Sichem; denn das ganze Israel war nach Sichem kommen, ihn zum Könige zu machen. Und Jerobeam, der Sohn Nebats, hörte das, da er noch in Ägypten war, dahin er vor dem Könige Salomo geflohen war; und blieb in Ägypten. Und sie sandten hin und ließen ihn rufen. Und Jerobeam samt der ganzen Gemeine Israels kamen und redeten mit Rehabeam und sprachen: Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht; so mache du nun den harten Dienst und das schwere Joch leichter, das er uns aufgelegt hat, so wollen wir dir untertänig sein. Er aber sprach zu ihnen: Geht hin bis an den dritten Tag, so kommt wieder zu mir. Und das Volk ging hin. Und der König Rehabeam hielt einen Rat mit den Ältesten, die vor seinem Vater Salomo standen, da er lebte, und sprach: Wie ratet ihr, daß wir diesem Volk eine Antwort geben? Sie sprachen zu ihm: Wirst du heute diesem Volk einen Dienst tun und ihnen zu Willen sein und sie erhören und ihnen gute Worte geben, so werden sie dir untertänig sein dein Leben lang. Aber er verließ der Ältesten Rat, den sie ihm gegeben hatten, und hielt einen Rat mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren und vor ihm standen. Und er sprach zu ihnen: Was ratet ihr, daß wir antworten diesem Volk, die zu mir gesagt haben: Mache das Joch leichter, das dein Vater auf uns gelegt hat. Und die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, sprachen zu ihm: Du sollst zu dem Volk, das zu dir sagt: Dein Vater hat unser Joch zu schwer gemacht, mache du es uns leichter, also sagen: Mein kleinster Finger soll dicker sein denn meines Vaters Lenden. Nun, mein Vater hat auf euch ein schwer Joch geladen, ich aber will‘s noch mehr über euch machen; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich will euch mit Skorpionen züchtigen. Also kam Jerobeam samt dem ganzen Volk zu Rehabeam am dritten Tage, wie der König gesagt hatte und gesprochen: Kommt wieder zu mir am dritten Tage! Und der König gab dem Volk eine harte Antwort und verließ den Rat, den ihm die Ältesten gegeben hatten, und redete mit ihnen nach dem Rat der Jungen und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will es noch mehr über euch machen; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtiget, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen. Also gehorchte der König dem Volk nicht; denn es war also gewandt von dem HERRN, auf daß er sein Wort bekräftigte, das er durch Ahia von Silo geredet hatte zu Jerobeam, dem Sohn Nebats. Da aber das ganze Israel sah, daß der König sie nicht hören wollte, gab das Volk dem Könige eine Antwort und sprach: Was haben wir denn Teils an David, oder Erbe am Sohn Isais? Israel, hebe dich zu deinen Hütten! So siehe nun du zu deinem Hause, David! Also ging Israel in seine Hütten, daß Rehabeam regierte nur über die Kinder Israel, die in den Städten Judas wohnten. Und da der König Rehabeam hinsandte Adoram, den Rentmeister, warf ihn ganz Israel mit Steinen zu Tode. Aber der König Rehabeam stieg frisch auf einen Wagen, daß er flöhe nach Jerusalem. Also fiel Israel ab vom Hause Davids bis auf diesen Tag. D a nun ganz Israel hörte, daß Jerobeam war wiederkommen, sandten sie hin und ließen ihn rufen zu der ganzen Gemeine und machten ihn zum Könige über das ganze Israel. Und folgte niemand dem Hause David ohne der Stamm Juda alleine. Und da Rehabeam nach Jerusalem kam, sammelte er das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertundachtzigtausend junge streitbare Mannschaft, wider das Haus Israel zu streiten und das Königreich wieder an Rehabeam, den Sohn Salomos, zu bringen. Es kam aber GOttes Wort zu Semaja, dem Mann GOttes, und sprach: Sage Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König Judas, und zum ganzen Hause Juda und Benjamin und dem andern Volk und sprich: So spricht der HERR: Ihr sollt nicht hinaufziehen und streiten wider eure Brüder, die Kinder Israel; ein jeder Mann gehe wieder heim: denn solches ist von mir geschehen. Und sie gehorchten dem Wort des HERRN und kehrten um, daß sie hingingen, wie der HERR gesagt hatte. J erobeam aber baute Sichem auf dem Gebirge Ephraim und wohnte drinnen, und zog von dannen heraus und baute Pnuel. Jerobeam aber gedachte in seinem Herzen: Das Königreich wird nun wieder zum Hause Davids fallen, so dies Volk soll hinaufgehen, Opfer zu tun in des HERRN Hause zu Jerusalem; und wird sich das Herz dieses Volks wenden zu ihrem Herrn Rehabeam, dem Könige Judas, und wird mich erwürgen und wieder zu Rehabeam, dem Könige Judas, fallen. Und der König hielt einen Rat; und machte zwei güldene Kälber und sprach zu ihnen: Es ist euch zu viel, hinauf nach Jerusalem zu gehen; siehe, da sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben! Und setzte eins zu Bethel und das andere tat er nach Dan. Und das geriet zur Sünde; denn das Volk ging hin Vordem einen bis nach Dan. Er machte auch ein Haus der Höhen; und machte Priester von den Geringsten im Volk, die nicht von den Kindern Levi waren. Und er machte ein Fest am fünfzehnten Tage des achten Monden, wie das Fest in Juda, und opferte auf dem Altar. So tat er zu Bethel, daß man den Kälbern opferte, die er gemacht hatte; und stiftete zu Bethel die Priester der Höhen, die er gemacht hatte. Und opferte auf dem Altar, den er gemacht hatte zu Bethel, am fünfzehnten Tage des achten Monden, welchen er aus seinem Herzen erdacht hatte; und machte den Kindern Israel Feste; und opferte auf dem Altar, daß man räuchern sollte. U nd siehe, ein Mann GOttes kam von Juda durch das Wort des HERRN nach Bethel; und Jerobeam stand bei dem Altar zu räuchern. Und er rief wider den Altar durch das Wort des HERRN und sprach: Altar, Altar! so spricht der HERR: Siehe, es wird ein Sohn dem Hause Davids geboren werden mit Namen Josia, der wird auf dir opfern die Priester der Höhe, die auf dir räuchern, und wird Menschenbeine auf dir verbrennen. U nd er gab des Tages ein Wunder und sprach: Das ist das Wunder, daß solches der HERR geredet hat: Siehe, der Altar wird reißen und die Asche verschüttet werden, die drauf ist. Da aber der König das Wort von dem Mann GOttes hörte, der wider den Altar zu Bethel rief, reckte er seine Hand aus bei dem Altar und sprach: Greift ihn! Und seine Hand verdorrete, die er wider ihn ausgereckt hatte, und konnte sie nicht wieder zu sich ziehen. Und der Altar riß, und die Asche ward verschüttet vom Altar, nach dem Wunder, das der Mann GOttes gegeben hatte durch das Wort des HERRN. Und der König antwortete und sprach zu dem Mann GOttes: Bitte das Angesicht des HERRN, deines GOttes, und bitte für mich, daß meine Hand wieder zu mir komme. Da bat der Mann GOttes das Angesicht des HERRN; und dem Könige ward seine Hand wieder zu ihm gebracht und ward, wie sie vorhin war. Und der König redete mit dem Mann GOttes: Komm mit mir heim und labe dich; ich will dir ein Geschenk geben. Aber der Mann GOttes sprach zum Könige: Wenn du mir auch dein halbes Haus gäbest, so käme ich doch nicht mit dir; denn ich will an diesem Ort kein Brot essen noch Wasser trinken. Denn also ist mir geboten durch des HERRN Wort und gesagt: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken und nicht wieder durch den Weg kommen, den du gegangen bist. Und er ging weg durch einen andern Weg und kam nicht wieder durch den Weg, den er nach Bethel kommen war. E s wohnte aber ein alter Prophet zu Bethel; zu dem kam sein Sohn und erzählte ihm alle Werke, die der Mann GOttes getan hatte des Tages zu Bethel, und die Worte, die er zum Könige geredet hatte. Und ihr Vater sprach zu ihnen: Wo ist der Weg den er gezogen ist? Und seine Söhne zeigten ihm den Weg, den der Mann GOttes gezogen war, der von Juda kommen war. Er aber sprach zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und da sie ihm den Esel sattelten, ritt er drauf. Und er zog dem Mann GOttes nach und fand ihn unter einer Eiche sitzen; und sprach zu ihm: Bist du der Mann GOttes, der von Juda kommen ist? Er sprach: Ja. Er sprach zu ihm: Komm mit mir heim und iß Brot! Er aber sprach: Ich kann nicht mit dir umkehren und mit dir kommen; ich will auch nicht Brot essen noch Wasser trinken mit dir an diesem Ort. Denn es ist mit mir geredet worden durch das Wort des HERRN: Du sollst daselbst weder Brot essen noch Wasser trinken; du sollst nicht wieder durch den Weg gehen, den du gegangen bist. Er sprach zu ihm: Ich bin auch ein Prophet wie du, und ein Engel hat mit mir geredet durch des HERRN Wort und gesagt: Führe ihn wieder mit dir heim, daß er Brot esse und Wasser trinke. Er log ihm aber. Und führte ihn wieder um, daß er Brot aß und Wasser trank in seinem Hause. Und da sie zu Tisch saßen, kam das Wort des HERRN zum Propheten, der ihn wieder umgeführt hatte, und schrie den Mann GOttes an, der von Juda kommen war, und sprach: So spricht der HERR: Darum daß du dem Munde des HERRN bist ungehorsam gewesen und hast nicht gehalten das Gebot, das dir der HErr, dein GOtt, geboten hat, und bist umgekehrt, hast Brot gegessen und Wasser getrunken an dem Ort, davon er dir sagte: Du sollst weder Brot essen noch Wasser trinken, so soll dein Leichnam nicht in deiner Väter Grab kommen. Und nachdem er Brot gegessen und getrunken hatte, sattelte man den Esel dem Propheten, den er wieder umgeführt hatte. Und da er wegzog, fand ihn ein Löwe auf dem Wege und tötete ihn; und sein Leichnam lag geworfen in dem Wege und der Esel stand neben ihm, und der Löwe stand neben dem Leichnam. Und da Leute vorübergingen, sahen sie den Leichnam in den Weg geworfen und den Löwen bei dem Leichnam stehen; und kamen und sagten es in der Stadt, da der alte Prophet innen wohnte. Da das der Prophet hörte, der ihn wieder umgeführt hatte, sprach er: Es ist der Mann GOttes, der dem Munde des HERRN ist ungehorsam gewesen; darum hat ihn der HERR dem Löwen gegeben, der hat ihn zerbrochen und getötet nach dem Wort, das ihm der HERR gesagt hat. Und sprach zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und da sie ihn gesattelt hatten, zog er hin und fand seinen Leichnam in den Weg geworfen, und den Esel und den Löwen neben dem Leichnam stehen Der Löwe hatte nichts gefressen vom Leichnam und den Esel nicht zerbrochen. Da hob der Prophet den Leichnam des Mannes GOttes auf und legte ihn auf den Esel und führte ihn wieder um; und kam in die Stadt des alten Propheten, daß sie ihn klageten und begrüben. Und er legte den Leichnam in sein Grab; und sie klagten ihn: Ach, Bruder! Und da sie ihn begraben hatten, sprach er zu seinen Söhnen: Wenn ich sterbe, so begrabt mich in dem Grabe, da der Mann GOttes innen begraben ist, und legt meine Beine neben seine Beine. Denn es wird geschehen, was er geschrieen hat wider den Altar zu Bethel durch das Wort des HERRN und wider alle Häuser der Höhen, die in den Städten Samarias sind. Aber nach dieser Geschichte kehrte sich Jerobeam nicht von seinem bösen Wege, sondern verkehrte sich und machte Priester der Höhen von den Geringsten des Volks: Zu wem er Lust hatte, des Hand füllte er, und der ward Priester der Höhe. Und dies geriet zur Sünde dem Hause Jerobeams, daß er verderbt und von der Erde vertilgt ward. Z u der Zeit war Abia, der Sohn Jerobeams, krank. Und Jerobeam sprach zu seinem Weibe: Mache dich auf und verstelle dich, daß niemand merke, daß du Jerobeams Weib seist, und gehe hin nach Silo. Siehe, daselbst ist der Prophet Ahia, der mir geredet hat, daß ich sollte König sein über dies Volk. Und nimm mit dir zehn Brote und Kuchen und einen Krug mit Honig; und komm zu ihm, daß er dir sage, wie es dem Knaben gehen wird. Und das Weib Jerobeams tat also; und machte sich auf und ging hin nach Silo und kam ins Haus Ahias. Ahia aber konnte nicht sehen; denn seine Augen starreten vor Alter. Aber der HERR sprach zu Ahia: Siehe, das Weib Jerobeams kommt, daß sie von dir eine Sache frage um ihren Sohn; denn er ist krank. So rede nun mit ihr so und so. Da sie nun hineinkam, stellte sie sich fremd. Als aber Ahia hörte das Rauschen ihrer Füße zur Tür hineingehen, sprach er: Komm herein, du Weib Jerobeams, warum stellest du dich so fremd? Ich bin zu dir gesandt ein harter Bote. Gehe hin und sage Jerobeam: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Ich habe dich erhaben aus dem Volk und zum Fürsten über mein Volk Israel gesetzt; und habe das Königreich von Davids Hause gerissen und dir gegeben. Du aber bist nicht gewesen wie mein Knecht David, der meine Gebote hielt und wandelte mir nach von ganzem Herzen, daß er tat, was mir nur wohlgefiel; und hast übel getan über alle, die vor dir gewesen sind, bist hingegangen und hast dir andere Götter gemacht und gegossene Bilder, daß du mich zu Zorn reizetest, und hast mich hinter deinen Rücken geworfen. Darum siehe, ich will Unglück über das Haus Jerobeams führen und ausrotten an dem Jerobeam auch den, der an die Wand pißt, den Verschlossenen und Verlassenen in Israel; und will die Nachkommen des Hauses Jerobeam ausfegen, wie man Kot ausfeget, bis ganz mit ihm aus sei. Wer von Jerobeam stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; wer aber auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen; denn der HERR hat es geredet. So mache du dich auf und gehe heim. Und wenn dein Fuß zur Stadt eintritt, wird das Kind sterben. Und es wird ihn das ganze Israel klagen und werden ihn begraben. Denn dieser allein von Jerobeam wird zu Grabe kommen, darum daß etwas Gutes an ihm erfunden ist vor dem HERRN, dem GOtt Israels, im Hause Jerobeams. Der HERR aber wird ihm einen König über Israel erwecken, der wird das Haus Jerobeams ausrotten des Tages. Und was ist nun gemacht? Und der HERR wird Israel schlagen, gleichwie das Rohr im Wasser bewegt wird, und wird Israel ausreißen von diesem guten Lande, das er ihren Vätern gegeben hat, und wird sie streuen über das Wasser, darum daß sie ihre Haine gemacht haben, den HERRN zu erzürnen. Und wird Israel übergeben um der Sünden willen Jerobeams, der da gesündigt hat und Israel hat sündigen gemacht. Und das Weib Jerobeams machte sich auf, ging hin und kam nach Thirza. Und da sie auf die Schwelle des Hauses kam, starb der Knabe. Und sie begruben ihn, und ganz Israel klagte ihn nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte durch seinen Knecht Ahia, den Propheten. W as mehr von Jerobeam zu sagen ist, wie er gestritten und regiert hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Die Zeit aber, die Jerobeam regierte, sind zweiundzwanzig Jahre. Und entschlief mit seinen Vätern; und sein Sohn Nadab ward König an seiner Statt. S o war Rehabeam, der Sohn Salomos, König in Juda. Einundvierzig Jahre alt war Rehabeam, da er König ward und regierte siebenzehn Jahre zu Jerusalem, in der Stadt, die der HERR erwählt hatte aus allen Stämmen Israels, daß er seinen Namen daselbst hinstellte. Seine Mutter hieß Naema, eine Ammonitin. Und Juda tat, das dem HERRN übel gefiel; und reizten ihn zu Eifer, mehr denn alles, das ihre Väter getan hatten mit ihren Sünden, die sie taten. Denn sie bauten ihnen auch Höhen, Säulen und Haine auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen. Es waren auch Hurer im Lande; und sie taten alle die Greuel der Heiden, die der HERR vor den Kindern Israel vertrieben hatte. Aber im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog Sisak, der König in Ägypten, herauf wider Jerusalem. Und nahm die Schätze aus dem Hause des HERRN und aus dem Hause des Königs und alles, was zu nehmen war, und nahm alle güldenen Schilde, die Salomo hatte lassen machen; an welcher Statt ließ der König Rehabeam eherne Schilde machen und befahl sie unter die Hand der obersten Trabanten, die der Tür hüteten am Hause des Königs. Und so oft der König in das Haus des HERRN ging, trugen sie die Trabanten und brachten sie wieder in der Trabanten Kammer. Was aber mehr von Rehabeam zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Es war aber Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam ihr Leben lang. Und Rehabeam entschlief mit seinen Vätern und ward begraben mit seinen Vätern in der Stadt Davids. Und seine Mutter hieß Naema, eine Ammonitin. Und sein Sohn Abiam ward König an seiner Statt. I m achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam, des Sohns Nebats, ward Abiam König in Juda; und regierte drei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Maecha, eine Tochter Abisaloms. Und er wandelte in allen Sünden seines Vaters, die er vor ihm getan hatte und sein Herz war nicht rechtschaffen an dem HERRN, seinem GOtt, wie das Herz seines Vaters David. Denn um Davids willen gab der HErr, sein GOtt, ihm eine Leuchte zu Jerusalem, daß er seinen Sohn nach ihm erweckte und erhielt zu Jerusalem, darum daß David getan hatte, das dem HERRN wohlgefiel, und nicht gewichen war von allem, das er ihm gebot sein Leben lang, ohne in dem Handel mit Uria, dem Hethiter. Es war aber ein Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam sein Leben lang. Was aber mehr von Abiam zu sagen ist, und alles, was er getan hat; siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Es war aber Krieg zwischen Abiam und Jerobeam. Und Abiam entschlief mit seinen Vätern, und sie begruben ihn in der Stadt Davids. Und Assa, sein Sohn, ward König an seiner Statt. I m zwanzigsten Jahr des Königs Jerobeam über Israel ward Assa König in Juda. Und regierte einundvierzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Maecha, eine Tochter Abisaloms. Und Assa tat, das dem HERRN wohlgefiel, wie sein Vater David. Und tat die Hurer aus dem Lande und tat ab alle Götzen, die seine Väter gemacht hatten. Dazu setzte er auch seine Mutter Maecha ab vom Amt, das sie dem Miplezeth gemacht hatte im Haine. Und Assa rottete aus ihren Miplezeth und verbrannte ihn im Bach Kidron. Aber die Höhen taten sie nicht ab. Doch war das Herz Assas rechtschaffen an dem HERRN sein Leben lang. Und das Silber und Gold und Gefäß, das sein Vater geheiligt hatte, und was geheiligt war zum Hause des HERRN brachte er ein. Und es war Streit zwischen Assa und Baesa, dem Könige Israels, ihr Leben lang. Baesa aber, der König Israels, zog herauf wider Juda und baute Rama, daß niemand sollte aus und einziehen auf Assas Seiten, des Königs Judas. Da nahm Assa alles Silber und Gold, das übrig war im Schatz des Hauses des HERRN und im Schatz des Hauses des Königs, und gab‘s in seiner Knechte Hände; und sandte sie zu Benhadad, dem Sohn Tabrimons, des Sohns Hesions, dem Könige in Syrien, der zu Damaskus wohnte, und ließ ihm sagen: Es ist ein Bund zwischen mir und dir und zwischen meinem Vater und deinem Vater; darum schicke ich dir ein Geschenk, Silber und Gold, daß du fahren lassest den Bund, den du mit Baesa, dem Könige Israels, hast, daß er von mir abziehe. Benhadad gehorchte dem Könige Assa und sandte seine Hauptleute wider die Städte Israels und schlug Ijon und Dan und Abel-Beth-Maecha, das ganze Cinneroth, an dem ganzen Lande Naphthali. Da das Baesa hörte, ließ er ab, zu bauen Rama, und zog wieder nach Thirza. Der König Assa aber ließ erschallen im ganzen Juda: Hie sei niemand ausgenommen! Und sie nahmen die Steine und Holz von Rama weg, damit Baesa gebaut hatte; und der König Assa baute damit Geba-Benjamin und Mizpa. Was aber mehr von Assa zu sagen ist, und alle seine Macht und alles, was er getan hat, und die Städte, die er gebaut hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas; ohne daß er in seinem Alter an seinen Füßen krank war. Und Assa entschlief mit seinen Vätern und ward begraben mit seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters. Und Josaphat, sein Sohn, ward König an seiner Statt. N adab aber, der Sohn Jerobeams, ward König über Israel im andern Jahr Assas, des Königs Judas, und regierte über Israel zwei Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, und wandelte in dem Wege seines Vaters und in seiner Sünde, damit er Israel hatte sündigen gemacht. Aber Baesa, der Sohn Ahias, aus dem Hause Isaschar, machte einen Bund wider ihn und schlug ihn zu Gibethon, welche war der Philister. Denn Nadab und das ganze Israel belagerten Gibethon. A lso tötete ihn Baesa im dritten Jahr Assas, des Königs Judas, und ward König an seiner Statt. Als er nun König war, schlug er das ganze Haus Jerobeams und ließ nicht über etwas, das den Odem hatte von Jerobeam, bis er ihn vertilgte; nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte durch seinen Knecht Ahia von Silo, um der Sünde willen Jerobeams, die er tat und damit Israel sündigen machte, mit dem Reizen, damit er den HERRN, den GOtt Israels, erzürnete. Was aber mehr von Nadab zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Und es war Krieg zwischen Assa und Baesa, dem Könige Israels, ihr Leben lang. Im dritten Jahr Assas, des Königs Judas, ward Baesa, der Sohn Ahias, König über das ganze Israel zu Thirza vierundzwanzig Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, und wandelte in dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, damit er Israel hatte sündigen gemacht. E s kam aber das Wort des HERRN zu Jehu, dem Sohn Hananis, wider Baesa und sprach: Darum, daß ich dich aus dem Staube erhoben habe und zum Fürsten gemacht über mein Volk Israel, und du wandelst in dem Wege Jerobeams und machst mein Volk Israel sündigen, daß du mich erzürnest durch ihre Sünde, siehe, so will ich die Nachkommen Baesas und die Nachkommen seines Hauses wegnehmen und will dein Haus setzen wie das Haus Jerobeams, des Sohns Nebats. Wer von Baesa stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; und wer von ihm stirbt auf dem Felde, den sollen die Vögel des Himmels fressen. Was aber mehr von Baesa zu sagen ist, und was er getan hat, und seine Macht, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Und Baesa entschlief mit seinen Vätern und ward begraben zu Thirza. Und sein Sohn Ela ward König an seiner Statt. Auch das Wort des HERRN kam durch den Propheten Jehu, den Sohn Hananis, über Baesa und über sein Haus und wider alles Übel, das er tat vor dem HERRN, ihn zu erzürnen durch die Werke seiner Hände, daß es würde wie das Haus Jerobeams, und darum daß er diesen erschlagen hatte. I m sechsundzwanzigsten Jahr Assas, des Königs Judas, ward Ela, der Sohn Baesas, König über Israel zu Thirza zwei Jahre. Aber sein Knecht Simri, der Oberste über die Hälfte der Wagen, machte einen Bund wider ihn. Er aber war zu Thirza, trank und ward trunken im Hause Arzas, des Vogts zu Thirza. U nd Simri kam hinein und schlug ihn tot im siebenundzwanzigsten Jahr Assas, des Königs Judas, und ward König an seiner Statt. Und da er König war und auf seinem Stuhl saß, schlug er das ganze Haus Baesas und ließ nicht über auch den, der an die Wand pißt, dazu seine Erben und seine Freunde. Also vertilgte Simri das ganze Haus Baesas nach dem Wort des HERRN, das er über Baesa geredet hatte durch den Propheten Jehu, um aller Sünden willen Baesas und seines Sohns Ela, die sie taten und Israel sündigen machten, den HERRN, den GOtt Israels, zu erzürnen durch ihre Abgötterei. Was aber mehr von Ela zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Im siebenundzwanzigsten Jahr Assas, des Königs Judas, ward Simri König sieben Tage zu Thirza. Denn das Volk lag vor Gibethon der Philister. Da aber das Volk im Lager hörte sagen, daß Simri einen Bund gemacht und auch den König erschlagen hätte, da machte ganz Israel desselben Tages Amri, den Feldhauptmann, zum Könige über Israel im Lager. Und Amri zog herauf und das ganze Israel mit ihm von Gibethon und belagerten Thirza. Da aber Simri sah, daß die Stadt sollte gewonnen werden, ging er in den Palast im Hause des Königs und verbrannte sich mit dem Hause des Königs und starb um seiner Sünden willen, die er getan hatte, daß er tat, das dem HERRN übel gefiel, und wandelte in dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, die er tat, daß er Israel sündigen machte. Was aber mehr von Simri zu sagen ist, und wie er einen Bund machte, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Dazumal teilte sich das Volk Israel in zwei Teile. Eine Hälfte hing an Thibni, dem Sohn Ginaths, daß sie ihn zum Könige machten; die andere Hälfte aber hing an Amri. Aber das Volk, das an Amri hing, ward stärker denn das Volk, das an Thibni hing, dem Sohn Ginaths. Und Thibni starb; da ward Amri König. I m einunddreißigsten Jahr Assas, des Königs Judas, ward Amri König über Israel zwölf Jahre und regierte zu Thirza sechs Jahre. Er kaufte den Berg Samaria von Semer um zwei Zentner Silbers und baute auf den Berg; und hieß die Stadt, die er baute, nach dem Namen Semers, des Berges Herrn, Samaria. Und Amri tat, das dem HERRN übel gefiel, und war ärger denn alle, die vor ihm gewesen waren. Und wandelte in allen Wegen Jerobeams, des Sohns Nebats, und in seinen Sünden, damit er Israel sündigen machte, daß sie den HERRN, den GOtt Israels, erzürneten in ihrer Abgötterei. Was aber mehr von Amri zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und seine Macht, die er geübt hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Und Amri entschlief mit seinen Vätern und ward begraben zu Samaria. Und Ahab, sein Sohn, ward König an seiner Statt. I m achtunddreißigsten Jahr Assas, des Königs Judas, ward Ahab, der Sohn Amris, König über Israel und regierte über Israel zu Samaria zweiundzwanzig Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, über alle, die vor ihm gewesen waren. Und war ihm ein Geringes, daß er wandelte in der Sünde Jerobeams, des Sohns Nebats, und nahm dazu Isebel, die Tochter Ethbaals, des Königs zu Zidon, zum Weibe; und ging hin und diente Baal und betete ihn an. U nd richtete Baal einen Altar auf im Hause Baals, das er ihm baute zu Samaria. Und machte einen Hain, daß Ahab mehr tat, den HERRN, den GOtt Israels, zu erzürnen, denn alle Könige Israels, die vor ihm gewesen waren. Zur selben Zeit baute Hiel von Bethel Jericho. Es kostete ihn seinen ersten Sohn Abiram, da er den Grund legte, und seinen jüngsten Sohn Segub, da er die Türen setzte, nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte durch Josua, den Sohn Nuns. U nd es sprach Elia, der Thisbiter, aus den Bürgern Gileads, zu Ahab: So wahr der HErr, der GOtt Israels, lebt, vor dem ich stehe, es soll diese Jahre weder Tau noch regen kommen, ich sage es denn. Und das Wort des HERRN kam zu ihm und sprach: G ehe weg von hinnen und wende dich gegen Morgen und verbirg dich am Bach Krith, der gegen den Jordan fleußt. Und sollst vom Bach trinken; und ich habe den Raben geboten, daß sie dich daselbst sollen versorgen. Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN; und ging weg und setzte sich am Bach Krith, der gegen den Jordan fleußt. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends; und er trank des Bachs. Und es geschah nach etlichen Tagen, daß der Bach vertrocknete; denn es war kein regen im Lande. D a kam das Wort des HERRN zu ihm und sprach: Mache dich auf und gehe nach Zarpath, welche bei Zidon liegt, und bleibe daselbst; denn ich habe daselbst einer Witwe geboten, daß sie dich versorge. Und er machte sich auf und ging nach Zarpath. Und da er kam an die Tür der Stadt, siehe, da war eine Witwe und las Holz auf. Und er rief ihr und sprach: Hole mir ein wenig Wasser im Gefäße, daß ich trinke. Da sie, aber hinging zu holen, rief er ihr und sprach: Bringe mir auch einen Bissen Brots mit. Sie sprach: So wahr der HErr, dein GOtt, lebt, ich habe nichts Gebackenes ohne eine Handvoll Mehls im Kad und ein wenig Öl im Kruge. Und siehe, ich habe ein Holz oder zwei aufgelesen und gehe hinein und will mir und meinem Sohn zurichten, daß wir essen und sterben. Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Gehe hin und mache es, wie du gesagt hast; doch mache mir am ersten ein kleines Gebacknes davon und bringe mir‘s heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach auch machen. Denn also spricht der HErr, der GOtt Israels: Das Mehl im Kad soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, da der HERR regnen lassen wird auf Erden. Sie ging hin und machte, wie Elia gesagt hatte. Und er aß, und sie auch und ihr Haus eine Zeitlang. Das Mehl im Kad ward nicht verzehret, und dem Ölkrug mangelte nichts, nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte durch Elia. Und nach diesen Geschichten ward des Weibes, seiner Hauswirtin, Sohn krank, und seine Krankheit war so sehr hart, daß kein Odem mehr in ihm blieb. Und sie sprach zu Elia: Was habe ich mit dir zu schaffen, du Mann GOttes? Du bist zu mir hereinkommen, daß meiner Mißtat gedacht und mein Sohn getötet würde. Er sprach zu ihr: Gib mir her deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoß und ging hinauf auf den Saal, da er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. Und rief den HERRN an und sprach: HErr, mein GOtt, hast du auch der Witwe, bei der ich ein Gast bin, so übel getan, daß du ihren Sohn tötest? Und er maß sich über dem Kinde dreimal und rief den HERRN an und sprach: HErr, mein GOtt, laß die Seele dieses Kindes wieder zu ihm kommen! Und der HERR erhörte die Stimme Elias; und die Seele des Kindes kam wieder zu ihm und ward lebendig. Und Elia nahm das Kind und brachte es hinab vom Saal ins Haus; und gab es seiner Mutter und sprach: Siehe da, dein Sohn lebt. Und das Weib sprach zu Elia: Nun erkenne ich, daß du ein Mann GOttes bist, und des HERRN Wort in deinem Munde ist Wahrheit. U nd über eine lange Zeit kam das Wort des HERRN zu Elia, im dritten Jahr, und sprach: Gehe hin und zeige dich Ahab, daß ich regnen lasse auf Erden. Und Elia ging hin, daß er sich Ahab zeigte. Es war aber eine große Teurung zu Samaria. Und Ahab rief Obadja, seinem Hof meister. (Obadja aber fürchtete den HERRN sehr. Denn da Isebel die Propheten des HERRN ausrottete, nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie in der Höhle, hie fünfzig und da fünfzig, und versorgete sie mit Brot und Wasser.) So sprach nun Ahab zu Obadja: Zeuch durchs Land zu allen Wasserbrunnen und Bächen, ob wir möchten Heu finden und die Rosse und Mäuler erhalten, daß nicht das Vieh alles umkomme. Und sie teilten sich ins Land, daß sie es durchzögen. Ahab zog allein auf einem Weg und Obadja auch allein den andern Weg. Da nun Obadja auf dem Wege war, siehe, da begegnete ihm Elia; und da er ihn kannte, fiel er auf sein Antlitz und sprach: Bist du nicht mein Herr Elia? Er sprach: Ja; gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hie. Er aber sprach: Was habe ich gesündigt, daß du deinen Knecht willst in die Hände Ahabs geben, daß er mich töte? So wahr der HErr, dein GOtt, lebt, es ist kein Volk noch Königreich, dahin mein Herr nicht gesandt hat, dich zu suchen. Und wenn sie sprachen: Er ist nicht hie, nahm er einen Eid von dem Königreich und Volk, daß man dich nicht gefunden hätte. Und du sprichst nun: Gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hie! Wenn ich nun hinginge von dir, so würde dich der Geist des HERRN wegnehmen, weiß nicht wohin; und ich dann käme und sagte es Ahab an und fände dich nicht, so erwürgte er mich. Aber dein Knecht fürchtet den HERRN von seiner Jugend auf. Ist‘s meinem Herrn nicht angesagt, was ich getan habe, da Isebel die Propheten des HERRN erwürgte, daß ich der Propheten des HERRN hundert versteckte, hie fünfzig und da fünfzig in der Höhle, und versorgete sie mit Brot und Wasser? Und du sprichst nun: Gehe hin, sage deinem Herrn: Elia ist hie; daß er mich erwürge! Elia sprach: So wahr der HERR Zebaoth lebt, vor dem ich stehe, ich will mich ihm heute zeigen. Da ging Obadja hin Ahab entgegen und sagte es ihm an. Und Ahab ging hin Elia entgegen. Und da Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du, der Israel verwirret? Er aber sprach: Ich verwirre Israel nicht, sondern du und deines Vaters Haus, damit daß ihr des HERRN Gebote verlassen habt und wandelt Baalim nach. Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir das ganze Israel auf den Berg Karmel und die vierhundertundfünfzig Propheten Baals, auch die vierhundert Propheten des Hains, die vom Tisch Isebels essen. Also sandte Ahab hinunter alle Kinder Israel und versammelte die Propheten auf den Berg Karmel. D a trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR GOtt, so wandelt ihm nach; ist‘s aber Baal, so wandelt ihm nach! Und das Volk antwortete ihm nichts. Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein überblieben ein Prophet des HERRN, aber der Propheten Baals sind vierhundertundfünfzig Mann. So gebt uns nun zwei Farren und laßt sie erwählen einen Farren und ihn zerstücken und aufs Holz legen und kein Feuer dran legen, so will ich den andern Farren nehmen und aufs Holz legen und auch kein Feuer dran legen. So ruft ihr an den Namen eures GOttes, und ich will den Namen des HERRN anrufen. Welcher GOtt nun mit Feuer antworten wird, der sei GOtt. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Das ist recht. Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Erwählt ihr einen Farren und macht am ersten, denn euer ist viel; und ruft eures GOttes Namen an und legt kein Feuer dran. Und sie nahmen den Farren, den er ihnen gab, und richteten zu und riefen an den Namen Baals von Morgen an bis an den Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber es war da keine Stimme noch Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den sie gemacht hatten. Da es nun Mittag ward, spottete ihrer Elia und sprach: Ruft laut; denn er ist ein GOtt, er dichtet, oder hat zu schaffen, oder ist über Feld, oder schläft vielleicht, daß er aufwache. Und sie riefen laut und ritzten sich mit Messern und Pfriemen nach ihrer Weise, bis daß ihr Blut hernach ging. Da aber der Mittag vergangen war, weissagten sie, bis daß man das Speisopfer tun sollte; und war da keine Stimme, noch Antwort, noch Aufmerken. Da sprach Elia zu allem Volk: Kommt her, alles Volk, zu mir! Und da alles Volk zu ihm trat, heilte er den Altar des HERRN, der zerbrochen war. Und nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Kinder Jakobs (zu welchem das Wort des HERRN redete und sprach: Du sollst Israel heißen). Und baute von den Steinen einen Altar im Namen des HERRN und machte um den Altar her eine Grube, zwei Kornmaß weit. Und richtete das Holz zu und zerstückte den Farren und legte ihn aufs Holz. Und sprach: Holt vier Kad Wasser voll und gießt es auf das Brandopfer und auf das Holz. Und sprach: Tut es noch einmal. Und sie taten es noch einmal. Und er sprach: Tut es zum drittenmal. Und sie taten es zum drittenmal. Und das Wasser lief um den Altar her, und die Grube ward auch voll Wassers. Und da die Zeit war, Speisopfer zu opfern, trat Elia, der Prophet, herzu und sprach: HErr, GOtt Abrahams, Isaaks und Israels, laß heute kund werden, daß du GOtt in Israel bist und ich dein Knecht, und daß ich solches alles nach deinem Wort getan habe. Erhöre mich, HErr, erhöre mich, daß dies Volk wisse, daß du, HErr, GOtt bist, daß du ihr Herz danach bekehrest. Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf in der Grube. Da das alles Volk sah, fiel es auf sein Angesicht und sprachen: Der HERR ist GOtt, der HERR ist GOtt! Elia aber sprach zu ihnen: Greift die Propheten Baals, daß ihrer keiner entrinne! Und sie griffen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kison und schlachtete sie daselbst. Und Elia sprach zu Ahab: Zeuch hinauf, iß und trink; denn es rauschet, als wollte es sehr regnen. Und da Ahab hinaufzog zu essen und zu trinken, ging Elia auf des Karmels Spitze und bückte sich zur Erde und tat sein Haupt zwischen seine Kniee. Und sprach zu seinem Knaben: Gehe hinauf und schaue zum Meer zu! Er ging hinauf und schauete und sprach: Es ist nichts da. Er sprach: Gehe wieder hin siebenmal! Und im siebentenmal sprach er: Siehe, es geht eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand. Er sprach: Gehe hinauf und sage Ahab: Spanne an und fahre hinab, daß dich der regen nicht ergreife. Und ehe man zusah, ward der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und kam ein großer regen. Ahab aber fuhr und zog nach Jesreel. Und die Hand des HERRN kam über Elia; und er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab hin, bis er kam nach Jesreel. U nd Ahab sagte Isebel an alles was Elia getan hatte, und wie er hätte alle Propheten Baals mit dem Schwert erwürgt. Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: Die Götter tun mir dies und das, wo ich nicht morgen um diese Zeit deiner Seele tue wie dieser Seelen einer! Da er das sah, machte er sich auf und ging, wo er hin wollte, und kam nach Berseba in Juda und ließ seinen Knaben daselbst. Er aber ging hin in die Wüste eine Tagreise; und kam hinein und setzte sich unter einen Wacholder und bat, daß seine Seele stürbe, und sprach: Es ist genug; nimm nun, HErr, meine Seele! Ich bin nicht besser denn meine Väter. Und legte sich und schlief unter dem Wacholder. Und siehe, der Engel rührte ihn und sprach zu ihm: Stehe auf und iß! Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstet Brot und eine Kanne mit Wasser. Und da er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. Und der Engel des HERRN kam zum andernmal wieder und rührte ihn und sprach: Stehe auf und iß; denn du hast einen großen Weg vor dir. Und er stand auf und aß und trank; und ging durch Kraft derselben Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg GOttes Horeb. U nd kam daselbst in eine Höhle und blieb daselbst über Nacht. Und siehe, das Wort des HERRN kam zu ihm und sprach zu ihm: Was machst du hie, Elia? Er sprach: Ich habe geeifert um den HERRN, den GOtt Zebaoth; denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen und deine Altäre zerbrochen und deine Propheten mit dem Schwert erwürgt; und ich bin allein überblieben, und sie stehen danach, daß sie mir mein Leben nehmen. Er sprach: Gehe heraus und tritt auf den Berg vor den HERRN. Und siehe, der HERR ging vorüber, und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriß und die Felsen zerbrach, vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem Winde aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein still sanftes Sausen. Da das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging heraus und trat in die Tür der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm und sprach: Was hast du hie zu tun, Elia? Er sprach: Ich habe um den HERRN, den GOtt Zebaoth, geeifert; denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen, deine Altäre zerbrochen, deine Propheten mit dem Schwert erwürgt; und ich bin allein überblieben, und sie stehen danach, daß sie mir das Leben nehmen. Aber der HERR sprach zu ihm: Gehe wiederum deines Weges durch die Wüste nach Damaskus; und geh hinein und salbe Hasael zum Könige über Syrien und Jehu, den Sohn Nimsis, zum Könige über Israel und Elisa, den Sohn Saphats, von Abel-Mehola, zum Propheten an deiner Statt. Und soll geschehen, daß, wer dem Schwert Hasaels entrinnet, den soll Jehu töten, und wer dem Schwert Jehus entrinnt den soll Elisa töten. Und ich will lassen überbleiben siebentausend in Israel, nämlich alle Kniee, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und allen Mund, der ihn nicht geküßt hat. U nd er ging von dannen und fand Elisa, den Sohn Saphats, daß er pflügete mit zwölf Jochen vor sich hin; und er war selbst unter den Zwölfen. Und Elia ging zu ihm und warf seinen Mantel auf ihn. Er aber ließ die Rinder und lief Elia nach und sprach: Laß mich meinen Vater und meine Mutter küssen, so will ich dir nachfolgen. Er sprach zu ihm: Gehe hin und komm wieder; denn ich habe etwas mit dir zu tun. Und er lief wieder von ihm und nahm ein Joch Rinder und opferte es; und kochte das Fleisch mit dem Holzwerk an den Rindern und gab‘s dem Volk, daß sie aßen. Und machte sich auf und folgte Elia nach und diente ihm. U nd Benhadad, der König zu Syrien, versammelte alle seine Macht, und waren zweiunddreißig Könige mit ihm, und Roß und Wagen; und zog herauf und belagerte Samaria und stritt wider sie. Und sandte Boten zu Ahab, dem Könige Israels, in die Stadt. Und ließ ihm sagen: So spricht Benhadad: Dein Silber und dein Gold ist mein, und deine Weiber und deine besten Kinder sind auch mein. Der König Israels antwortete und sprach: Mein Herr König, wie du geredet hast; ich bin dein und alles, was ich habe. Und die Boten kamen wieder und sprachen: So spricht Benhadad: Weil ich zu dir gesandt habe und lassen sagen: Dein Silber und dein Gold, deine Weiber und deine Kinder sollst du mir geben, so will ich morgen um diese Zeit meine Knechte zu dir senden, daß sie dein Haus und deiner Untertanen Häuser besuchen; und was dir lieblich ist, sollen sie in ihre Hände nehmen und wegtragen. Da rief der König Israels allen Ältesten des Landes und sprach: Merkt und seht, wie böse er‘s vornimmt! Er hat zu mir gesandt um meine Weiber und Kinder, Silber und Gold, und ich habe ihm des nicht gewehrt. Da sprachen zu ihm alle Alten und alles Volk: Du sollst nicht gehorchen noch bewilligen. Und er sprach zu den Boten Benhadad: Sagt meinem Herrn, dem Könige: Alles, was du am ersten deinem Knecht entboten hast, will ich tun; aber dies kann ich nicht tun. Und die Boten gingen hin und sagten solches wieder. Da sandte Benhadad zu ihm und ließ ihm sagen: Die Götter tun mir dies und das, wo der Staub Samarias genug sein soll, daß alles Volk unter mir eine Handvoll davon bringe. Aber der König Israels antwortete und sprach: Sagt: Der den Harnisch anlegt, soll sich nicht rühmen, als der ihn hat abgelegt. Da das Benhadad hörte und er eben trank mit den Königen in den Gezelten, sprach er zu seinen Knechten: Schickt euch! Und sie schickt en sich wider die Stadt. Und siehe, ein Prophet trat zu Ahab, dem Könige Israels, und sprach: So spricht der HERR: Du hast je gesehen all diesen großen Haufen. Siehe, ich will ihn heute in deine Hand geben, daß du wissen sollst, ich sei der HErr. Ahab sprach: Durch wen? Er sprach: So spricht der HERR: Durch die Knaben der Landvögte. Er sprach: Wer soll den Streit anspannen? Er sprach: Du. Da zählte er die Knaben der Landvögte, und ihrer waren zweihundert und zweiunddreißig. Und zählte nach ihnen das ganze Volk aller Kinder Israel: siebentausend Mann. Und zogen aus im Mittage. Benhadad aber trank und war trunken im Gezelt samt den zweiunddreißig Königen, die ihm zu Hilfe kommen waren. Und die Knaben der Landvögte zogen am ersten aus. Benhadad aber sandte aus, und die sagten ihm an und sprachen: Es ziehen Männer aus Samaria. Er sprach: Greift sie lebendig, sie seien um Friede oder um Streits willen ausgezogen. Da aber die Knaben der Landvögte waren ausgezogen und das Heer ihnen nach, schlug ein jeglicher, wer ihm vorkam. Und die Syrer flohen, und Israel jagte ihnen nach. Und Benhadad, der König zu Syrien, entrann mit Rossen und Reitern. Und der König Israels zog aus und schlug Roß und Wagen, daß er an den Syrern eine große Schlacht tat. Da trat ein Prophet zum Könige Israels und sprach zu ihm: Gehe hin und stärke dich; und merke und siehe, was du tust! Denn der König zu Syrien wird wider dich heraufziehen, wenn das Jahr um ist. Denn die Knechte des Königs zu Syrien sprachen zu ihm: Ihre Götter sind Berggötter; darum haben sie uns angewonnen. O daß wir mit ihnen auf der Ebene streiten müßten! Was gilt‘s, wir wollten ihnen angewinnen? Tu ihm also: Tu die Könige weg, einen jeglichen von seinem Ort, und stelle Herren an ihre Stätte. Und ordne dir ein Heer, wie das Heer war, das du verloren hast, und Roß und Wagen, wie jene waren, und laß uns wider sie streiten auf der Ebene. Was gilt‘s wir wollen ihnen obliegen? Er gehorchte ihrer Stimme und tat also. Als nun das Jahr um war, ordnete Benhadad die Syrer und zog herauf nach Aphek, wider Israel zu streiten. Und die Kinder Israel ordneten sich auch und versorgeten sich; und zogen hin ihnen entgegen und lagerten sich gegen sie wie zwei kleine Herden Ziegen. Der Syrer aber war das Land voll. Und es trat ein Mann GOttes herzu und sprach zum Könige Israels: So spricht der HERR: Darum, daß die Syrer haben gesagt, der HERR sei ein GOtt der Berge und nicht ein GOtt der Gründe, so habe ich all diesen großen Haufen in deine Hand gegeben, daß ihr wißt, ich sei der HErr. Und sie lagerten sich stracks gegen jene, sieben Tage. Am siebenten Tage zogen sie zuhauf in Streit; und die Kinder Israel schlugen der Syrer hunderttausend Fußvolks auf einen Tag. Und die übrigen flohen nach Aphek in die Stadt; und die Mauer fiel auf die übrigen siebenundzwanzigtausend Mann. Und Benhadad floh auch in die Stadt, von einer Kammer in die andere. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Siehe, wir haben gehört, daß die Könige des Hauses Israel barmherzige Könige sind; so laßt uns Säcke um unsere Lenden tun und Stricke um unsere Häupter und zum Könige Israels hinausgehen; vielleicht läßt er deine Seele leben. Und sie gürteten Säcke um ihre Lenden und Stricke um ihre Häupter und kamen zum Könige Israels und sprachen: Benhadad, dein Knecht, läßt dir sagen: Lieber, laß meine Seele leben! Er aber sprach: Lebt er noch, so ist er mein Bruder. Und die Männer nahmen eilend das Wort von ihm und deuteten es für sich und sprachen: Ja, dein Bruder Benhadad. Er sprach: Kommt und bringt ihn! Da ging Benhadad zu ihm heraus. Und ließ ihn auf den Wagen sitzen und sprach zu ihm: Die Städte, die mein Vater deinem Vater genommen hat, will ich dir wiedergeben; und mache dir Gassen zu Damaskus, wie mein Vater zu Samaria getan hat, so will ich mit einem Bunde dich lassen. Und er machte mit ihm einen Bund und ließ ihn ziehen. Da sprach ein Mann unter den Kindern der Propheten zu seinem Nächsten durch das Wort des HERRN: Lieber, schlage mich! Er aber weigerte sich, ihn zu schlagen. Da sprach er zu ihm: Darum, daß du der Stimme des HERRN nicht hast gehorcht, siehe, so wird dich ein Löwe schlagen, wenn du von mir gehst. Und da er von ihm abging, fand ihn ein Löwe und schlug ihn. Und er fand einen andern Mann und sprach: Lieber, schlage mich! Und der Mann schlug ihn wund. Da ging der Prophet hin und trat zum Könige an den Weg und verstellte sein Angesicht mit Asche. Und da der König vorüberzog, schrie er den König an und sprach: Dein Knecht war ausgezogen mitten im Streit. Und siehe, ein Mann war gewichen und brachte einen Mann zu mir und sprach: Verwahre diesen Mann; wo man sein wird missen, so soll deine Seele anstatt seiner Seele sein, oder sollst einen Zentner Silbers darwägen. Und da dein Knecht hie und da zu tun hatte, war der nicht mehr da. Der König Israels sprach zu ihm: Das ist dein Urteil, du hast es selbst gefället. Da tat er eilend die Asche von seinem Angesicht; und der König Israels kannte ihn, daß er der Propheten einer war. Und er sprach zu ihm: So spricht der HERR: Darum, daß du hast den verbannten Mann von dir gelassen, wird deine Seele für seine Seele sein und dein Volk für sein Volk. Aber der König Israels zog hin Unmuts und zornig in sein Haus und kam nach Samaria. N ach diesen Geschichten begab sich‘s, daß Naboth, ein Jesreeliter, einen Weinberg hatte zu Jesreel, bei dem Palast Ahabs, des Königs zu Samaria. Und Ahab redete mit Naboth und sprach: Gib mir deinen Weinberg, ich will mir einen Kohlgarten draus machen, weil er so nahe an meinem Hause liegt. Ich will dir einen bessern Weinberg dafür geben; oder, so dir‘s gefällt, will ich dir Silber dafür geben, so viel er gilt. Aber Naboth sprach zu Ahab: Das lasse der HERR ferne von mir sein, daß ich dir meiner Väter Erbe sollte geben! Da kam Ahab heim Unmuts und zornig um des Worts willen, das Naboth, der Jesreeliter, zu ihm hatte gesagt und gesprochen: Ich will dir meiner Väter Erbe nicht geben. Und er legte sich auf sein Bett und wandte sein Antlitz und aß kein Brot. Da kam zu ihm hinein Isebel, sein Weib, und redete mit ihm: Was ist‘s, daß dein Geist so Unmuts ist und daß du nicht Brot ißt? Er sprach zu ihr: Ich habe mit Naboth, dem Jesreeliten, geredet und gesagt: Gib mir deinen Weinberg um Geld; oder, so du Lust dazu hast, will ich dir einen andern dafür geben. Er aber sprach: Ich will dir meinen Weinberg nicht geben. Da sprach Isebel, sein Weib, zu ihm: Was wäre für ein Königreich in Israel, wenn du so tätest? Stehe auf und iß Brot und sei gutes Muts! Ich will dir den Weinberg Naboths, des Jesreeliten, verschaffen. Und sie schrieb Briefe unter Ahabs Namen und versiegelte sie mit seinem Petschier; und sandte sie zu den Ältesten und Obersten in seiner Stadt, die um Naboth wohnten. Und schrieb also in den Briefen: Laßt ein Fasten ausschreien und setzt Naboth oben an im Volk. Und stellt zwei loser Buben vor ihn, die da zeugen und sprechen: Du hast GOtt und dem Könige gesegnet. Und führt ihn hinaus und steinigt ihn, daß er sterbe. Und die Ältesten und Obersten seiner Stadt, die in seiner Stadt wohnten, taten, wie ihnen Isebel entboten hatte, wie sie in den Briefen geschrieben hatte, die sie zu ihnen sandte. Und ließen ein Fasten ausschreien und ließen Naboth obenan unter dem Volk sitzen. Da kamen die zwei losen Buben und stellten sich vor ihn und zeugten wider Naboth vor dem Volk und sprachen: Naboth hat GOtt und dem Könige gesegnet. Da führten sie ihn vor die Stadt hinaus und steinigten ihn, daß er starb. Und sie entboten Isebel und ließen ihr sagen: Naboth ist gesteinigt und tot. Da aber Isebel hörte, daß Naboth gesteinigt und tot war, sprach sie zu Anab: Stehe auf und nimm ein den Weinberg Naboths, des Jesreeliten, welchen er sich weigerte, dir um Geld zu geben. Denn Naboth lebt nimmer, sondern ist tot. Da Ahab hörte, daß Naboth tot war, stand er auf, daß er hinabginge zum Weinberge Naboths, des Jesreeliten, und ihn einnähme. A ber das Wort des HERRN kam zu Elia, dem Thisbiten, und sprach: Mache dich auf und gehe hinab Ahab, dem Könige Israels, entgegen, der zu Samaria ist. (Siehe, er ist im Weinberge Naboths, dahin er ist hinabgegangen, daß er ihn einnehme.) Und rede mit ihm und sprich: So spricht der HERR: Du hast totgeschlagen, dazu auch eingenommen. Und sollst mit ihm reden und sagen: So spricht der HERR: An der Stätte, da Hunde das Blut Naboths geleckt haben, sollen auch Hunde dein Blut lecken. Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich je deinen Feind erfunden? Er aber sprach: Ja, ich habe dich funden, darum daß du verkauft bist, nur Übels zu tun vor dem HERRN. Siehe, ich will Unglück über dich bringen und deine Nachkommen wegnehmen; und will von Ahab ausrotten auch den, der an die Wand pißt und der verschlossen und übergelassen ist in Israel. Und will dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohns Nebats, und wie das Haus Baesas, des Sohns Ahias, um des Reizens willen, damit du erzürnt und Israel sündigen gemacht hast. Und über Isebel redete der HERR auch und sprach: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels. Wer von Ahab stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel unter dem Himmel fressen. Also war niemand, der so gar verkauft wäre, übel zu tun vor dem HERRN, als Ahab; denn sein Weib Isebel überredete ihn also. Und er machte sich zum großen Greuel, daß er den Götzen nachwandelte, allerdinge, wie die Amoriter getan hatten, die der HERR vor den Kindern Israel vertrieben hatte. Da aber Ahab solche Worte hörte, zerriß er seine Kleider und legte einen Sack an seinen Leib und fastete und schlief im Sack und ging jämmerlich einher. Und das Wort des HERRN kam zu Elia, dem Thisbiten, und sprach: Hast du nicht gesehen, wie sich Ahab vor mir bückete? Weil er sich nun vor mir bückete, will ich das Unglück nicht einführen bei seinem Leben; aber bei seines Sohnes Leben will ich Unglück über sein Haus führen. U nd es kamen drei Jahre um, daß kein Krieg war zwischen den Syrern und Israel. Im dritten Jahr aber zog Josaphat, der König Judas, hinab zum Könige Israels. Und der König Israels sprach zu seinen Knechten: Wißt ihr nicht, daß Ramoth in Gilead unser ist; und wir sitzen stille und nehmen sie nicht von der Hand des Königs zu Syrien? Und sprach zu Josaphat: Willst du mit mir ziehen in den Streit nach Ramoth in Gilead? Josaphat sprach zum Könige Israels: Ich will sein wie du und mein Volk wie dein Volk und meine Rosse wie deine Rosse. Und Josaphat sprach zum Könige Israels: Frage doch heute um das Wort des HERRN. Da sammelte der König Israels Propheten bei vierhundert Mann und sprach zu ihnen: Soll ich nach Ramoth in Gilead ziehen zu streiten, oder soll ich‘s lassen anstehen? Sie sprachen: Zeuch hinauf, der HERR wird‘s in die Hand des Königs geben. Josaphat aber sprach: Ist hie kein Prophet mehr des HERRN, daß wir von ihm fragen? Der König Israels sprach zu Josaphat: Es ist noch ein Mann, Micha, der Sohn Jemlas, von dem man den HERRN fragen mag. Aber ich bin ihm gram; denn er weissagt mir kein Gutes, sondern eitel Böses. Josaphat sprach: Der König rede nicht also! Da rief der König Israels einem Kämmerer und sprach: Bringe eilend her Micha, den Sohn Jemlas! Der König aber Israels und Josaphat, der König Judas, saßen ein jeglicher auf seinem Stuhl, angezogen mit Kleidern, auf dem Platz vor der Tür am Tor Samarias; und alle Propheten weissagten vor ihnen. Und Zedekia, der Sohn Knaenas, hatte ihm eiserne Hörner gemacht und sprach: So spricht der HERR: Hiemit wirst du die Syrer stoßen, bis du sie aufräumest. Und alle Propheten weissagten also und sprachen: Zeuch hinauf nach Ramoth in Gilead und fahre glückselig; der HERR wird‘s in die Hand des Königs geben. Und der Bote, der hingegangen war, Micha zu rufen, sprach zu ihm: Siehe, der Propheten Reden sind einträchtiglich gut für den König; so laß nun dein Wort auch sein wie das Wort derselben und rede Gutes! Micha sprach: So wahr der HERR lebt, ich will reden, was der HERR mir sagen wird. U nd da er zum Könige kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramoth in Gilead ziehen zu streiten, oder sollen wir‘s lassen anstehen? Er sprach zu ihm: Ja, zeuch hinauf und fahre glückselig; der HERR wird‘s in die Hand des Königs geben. Der König sprach abermal zu ihm: Ich beschwöre dich, daß du mir nicht anders sagest denn die Wahrheit im Namen des HERRN. Er sprach: Ich sah ganz Israel zerstreut auf den bergen wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sprach: Haben diese keinen Herrn? Ein jeglicher kehre wieder heim mit Frieden! Da sprach der König Israels zu Josaphat: Habe ich dir nicht gesagt, daß er mir nichts Gutes weissagt, sondern eitel Böses? Er sprach: Darum höre nun das Wort des HERRN. Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Stuhl und alles himmlische Heer neben ihm stehen zu seiner Rechten und Linken. Und der HERR sprach: Wer will Ahab überreden, daß er hinaufziehe und falle zu Ramoth in Gilead? Und einer sagte dies, der andere das. Da ging ein Geist heraus und trat vor den HERRN und sprach: Ich will ihn überreden. Der HERR sprach zu ihm: Womit? Er sprach: Ich will ausgehen und will ein falscher Geist sein in aller seiner Propheten Munde. Er sprach: Du sollst ihn überreden und sollst es ausrichten; gehe aus und tue also! Nun siehe, der HERR hat einen falschen Geist gegeben in aller dieser deiner Propheten Mund; und der HERR hat Böses über dich geredet. Da trat herzu Zedekia, der Sohn Knaenas, und schlug Micha auf den Backen und sprach: Wie? Ist der Geist des HERRN von mir gewichen, daß er mit dir redet? Micha sprach: Siehe, du wirst‘s sehen an dem Tage, wenn du von einer Kammer in die andere gehen wirst, daß du dich verkriechest. Der König Israels sprach: Nimm Micha und laß ihn bleiben bei Amon, dem Bürgermeister, und bei Joas, dem Sohn des Königs, und sprich: So spricht der König: Diesen setzt ein in den Kerker und speist ihn mit Brot und Wasser der Trübsal, bis ich mit Frieden wiederkomme. Micha sprach: Kommst du mit Frieden wieder, so hat der HERR nicht durch mich geredet. Und sprach: Hört zu, alles Volk! A lso zog der König Israels und Josaphat, der König Judas, hinauf nach Ramoth in Gilead. Und der König Israels sprach zu Josaphat: Verstelle dich und komm in den Streit mit deinen Kleidern angetan. Der König Israels aber verstellte sich auch und zog in den Streit. Aber der König zu Syrien gebot den Obersten über seine Wagen, der waren zweiunddreißig, und sprach: Ihr sollt nicht streiten wider Kleine noch Große, sondern wider den König Israels allein. Und da die Obersten der Wagen Josaphat sahen, meineten sie, er wäre der König Israels, und fielen auf ihn mit Streiten; aber Josaphat schrie. Da aber die Obersten der Wagen sahen, daß er nicht der König Israels war, wandten sie sich hinten von ihm. Ein Mann aber spannte den Bogen ohngefähr und schoß den König Israels zwischen den Panzer und Hengel. Und er sprach zu seinem Fuhrmann: Wende deine Hand und führe mich aus dem Heer, denn ich bin wund. Und der Streit nahm überhand desselben Tages; und der König stand auf dem Wagen gegen die Syrer und starb des Abends. Und das Blut floß von den Wunden mitten in den Wagen. Und man ließ ausrufen im Heer, da die Sonne unterging, und sagen: Ein jeglicher gehe in seine Stadt und in sein Land! Also starb der König und ward nach Samaria gebracht. Und sie begruben ihn zu Samaria. Und da sie den Wagen wuschen bei dem Teiche Samarias, leckten die Hunde sein Blut (es wuschen ihn aber die Huren) nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte. Was mehr von Ahab zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und das elfenbeinerne Haus, das er baute, und alle Städte, die er gebaut hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Also entschlief Ahab mit seinen Vätern; und sein Sohn Ahasja ward König an seiner Statt. U nd Josaphat, der Sohn Assas, ward König über Juda im vierten Jahr Ahabs, des Königs Israels. Und war fünfunddreißig Jahre alt, da er König ward, und regierte fünfundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba, eine Tochter Silhis. Und wandelte in allem Wege seines Vaters Assa und wich nicht davon; und er tat, das dem HERRN wohlgefiel. Doch tat er die Höhen nicht weg, und das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Und hatte Frieden mit dem Könige Israels. Was aber mehr von Josaphat zu sagen ist, und die Macht, was er getan, und wie er gestritten hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Auch tat er aus dem Lande, was noch übriger Hurer waren, die zu der Zeit seines Vaters Assa waren überblieben. Und es war kein König in Edom. Und Josaphat hatte Schiffe lassen machen aufs Meer, die in Ophir gehen sollten, Gold zu holen. Aber sie gingen nicht; denn sie wurden zerbrochen zu Ezeon-Geber. Dazumal sprach Ahasja, der Sohn Ahabs, zu Josaphat: Laß meine Knechte mit deinen Knechten in Schiffen fahren. Josaphat aber wollte nicht. Und Josaphat entschlief mit seinen Vätern und ward begraben mit seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters; und Joram, sein Sohn, ward König an seiner Statt. A hasja, der Sohn Ahabs, ward König über Israel zu Samaria im siebenzehnten Jahr Josaphats, des Königs Judas, und regierte über Israel zwei Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, und wandelte in dem Wege seines Vaters und seiner Mutter und in dem Wege Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte. (22:54)Und diente Baal und betete ihn an; und erzürnete den HERRN, den GOtt Israels, wie sein Vater tat. A uch fielen die Moabiter ab von Israel, da Ahab tot war. Und Ahasja fiel durchs Gitter in seinem Saal zu Samaria und ward krank; und sandte Boten und sprach zu ihnen: Geht hin und fragt Baal-Sebub, den GOtt zu Ekron, ob ich von dieser Krankheit genesen werde. Aber der Engel des HERRN redete mit Elia, dem Thisbiten: Auf! und begegne den Boten des Königs zu Samaria und sprich zu ihnen: Ist denn nun kein GOtt in Israel, daß ihr hingeht zu fragen Baal-Sebub, den GOtt zu Ekron? Darum so spricht der HERR: Du sollst nicht von dem Bette kommen, darauf du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben. Und Elia ging weg. Und da die Boten wieder zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Warum kommt ihr wieder? Sie sprachen zu ihm: Es kam uns ein Mann herauf entgegen und sprach zu uns: Geht wiederum hin zu dem Könige, der euch gesandt hat, und sprecht zu ihm: So spricht der HERR: Ist denn kein GOtt in Israel, daß du hinsendest, zu fragen Baal-Sebub, den GOtt zu Ekron? Darum sollst du nicht kommen von dem Bette, darauf du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben. Er sprach zu ihnen: Wie war der Mann gestaltet, der euch begegnete und solches zu euch sagte? Sie sprachen zu ihm: Er hatte eine rauche Haut an und einen ledernen Gürtel um seine Lenden. Er aber sprach: Es ist Elia, der Thisbiter. U nd er sandte hin zu ihm einen Hauptmann über fünfzig samt denselben Fünfzigen. Und da der zu ihm hinaufkam, siehe, da saß er oben auf dem Berge. Er aber sprach zu ihm: Du Mann GOttes, der König sagt: Du sollst herabkommen. Elia antwortete dem Hauptmann über fünfzig und sprach zu ihm: Bin ich ein Mann GOttes, so falle Feuer vom Himmel und fresse dich und deine Fünfzig. Da fiel Feuer vom Himmel und fraß ihn und seine Fünfzig. Und er sandte wiederum einen andern Hauptmann über fünfzig zu ihm samt seinen Fünfzigen. Der antwortete und sprach zu ihm: Du Mann GOttes, so spricht der König: Komm eilends herab! Elia antwortete und sprach: Bin ich ein Mann GOttes, so falle Feuer vom Himmel und fresse dich und deine Fünfzig. Da fiel das Feuer GOttes vom Himmel und fraß ihn und seine Fünfzig. Da sandte er wiederum den dritten Hauptmann über fünfzig samt seinen Fünfzigen. Da der zu ihm hinaufkam, beugte er seine Kniee gegen Elia und flehte ihm und sprach zu ihm: Du Mann GOttes, laß meine Seele und die Seele deiner Knechte, dieser Fünfzig, vor dir etwas gelten! Siehe, das Feuer ist vom Himmel gefallen und hat die ersten zwei Hauptmänner über fünfzig mit ihren Fünfzigen gefressen; nun aber laß meine Seele etwas gelten vor dir! Da sprach der Engel des HERRN zu Elia: Gehe mit ihm hinab und fürchte dich nicht vor ihm! Und er machte sich auf und ging mit ihm hinab zum Könige. U nd er sprach zu ihm: So spricht der HERR: Darum, daß du hast Boten hingesandt und lassen fragen Baal-Sebub, den GOtt zu Ekron, als wäre kein GOtt in Israel, des Wort man fragen möchte, so sollst du von dem Bette nicht kommen, darauf du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben. Also starb er nach dem Wort des HERRN, das Elia geredet hatte. Und Joram ward König an seiner Statt im andern Jahr Jorams, des Sohns Josaphats, des Königs Judas; denn er hatte keinen Sohn. Was aber mehr von Ahasja zu sagen ist, das er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. D a aber der HERR wollte Elia im Wetter gen Himmel holen, ging Elia und Elisa von Gilgal. Und Elia sprach zu Elisa: Lieber, bleib hie; denn der HERR hat mich nach Bethel gesandt. Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt und deine Seele, ich verlasse dich nicht. Und da sie hinab nach Bethel kamen, gingen der Propheten Kinder, die zu Bethel waren, heraus zu Elisa und sprachen zu ihm: Weißest du auch, daß der HERR wird deinen HERRN heute von deinen Häupten nehmen? Er aber sprach: Ich weiß es auch wohl; schweigt nur stille! Und Elia sprach zu ihm: Elisa, Lieber, bleib hie; denn der HERR hat mich nach Jericho gesandt. Er aber sprach: So wahr der HERR lebt und deine Seele, ich verlasse dich nicht. Und da sie nach Jericho kamen, traten der Propheten Kinder, die zu Jericho waren, zu Elisa und sprachen zu ihm: Weißest du auch, daß der HERR wird deinen Herrn heute von deinen Häupten nehmen? Er aber sprach: Ich weiß es auch wohl; schweigt nur stille! Und Elia sprach zu ihm: Lieber, bleib hie; denn der HERR hat mich gesandt an den Jordan. Er aber sprach: So wahr der HERR lebt und deine Seele, ich verlasse dich nicht. Und gingen die beiden miteinander. Aber fünfzig Männer unter der Propheten Kindern gingen hin und traten gegenüber von ferne; aber die beiden standen am Jordan. Da nahm Elia seinen Mantel und wickelte ihn zusammen und schlug ins Wasser; das teilte sich auf beiden Seiten, daß die beiden trocken durchhin gingen. Und da sie hinüberkamen, sprach Elia zu Elisa: Bitte, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Elisa sprach: Daß dein Geist bei mir sei zwiefältig. Er sprach: Du hast ein Hartes gebeten; doch so du mich sehen wirst, wenn ich von dir genommen werde, so wird‘s ja sein; wo nicht, so wird‘s nicht sein. Und da sie miteinander gingen, und er redete, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, und schieden die beiden voneinander; und Elia fuhr also im Wetter gen Himmel. Elisa aber sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater, Wagen Israels und seine Reiter! Und sah ihn nicht mehr. Und er faßte seine Kleider und zerriß sie in zwei Stücke. Und hob auf den Mantel Elias, der ihm entfallen war; und kehrte um und trat an das Ufer des Jordans. Und nahm denselben Mantel Elias, der ihm entfallen war, und schlug ins Wasser und sprach: Wo ist nun der HErr, der GOtt Elias? Und schlug ins Wasser; da teilte sich‘s auf beiden Seiten; und Elisa ging hindurch. Und da ihn sahen der Propheten Kinder, die zu Jericho gegen ihm waren, sprachen sie: Der Geist Elias ruht auf Elisa; und gingen ihm entgegen und beteten an zur Erde. Und sprachen zu ihm: Siehe, es sind unter deinen Knechten fünfzig Männer, starke Leute, die laß gehen und deinen Herrn suchen; vielleicht hat ihn der Geist des HERRN genommen und irgend auf einen Berg, oder irgend in ein Tal geworfen. Er aber sprach: Laßt nicht gehen! Aber sie nötigten ihn, bis daß er sich ungebärdig stellte und sprach: Laßt hingehen! Und sie sandten hin fünfzig Männer und suchten ihn drei Tage; aber sie fanden ihn nicht und kamen wieder zu ihm. Und er blieb zu Jericho und sprach zu ihnen: Sagte ich euch nicht, ihr solltet nicht hingehen? U nd die Männer der Stadt sprachen zu Elisa: Siehe, es ist gut wohnen in dieser Stadt, wie mein Herr sieht; aber es ist böses Wasser und das Land unfruchtbar. Er sprach: Bringt mir her eine neue Schale und tut Salz drein. Und sie brachten es ihm. Da ging er hinaus zu der Wasserquelle und warf das Salz drein und sprach: So spricht der HERR: Ich habe dies Wasser gesund gemacht; es soll hinfort kein Tod noch Unfruchtbarkeit daher kommen. Also ward das Wasser gesund bis auf diesen Tag nach dem Wort Elisas, das er redete. Und er ging hinauf nach Bethel. Und als er auf dem Wege hinanging, kamen kleine Knaben zur Stadt heraus und spotteten ihn und sprachen zu ihm: Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf! Und er wandte sich um, und da er sie sah, fluchte er ihnen im Namen des HERRN. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen der Kinder zweiundvierzig. Von dannen ging er auf den Berg Karmel und kehrte um von dannen nach Samaria. J oram, der Sohn Ahabs, ward König über Israel zu Samaria im achtzehnten Jahr Josaphats, des Königs Judas; und regierte zwölf Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, doch nicht wie sein Vater und seine Mutter. Denn er tat weg die Säule Baals, die sein Vater machen ließ. Aber er blieb hangen an den Sünden Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte, und ließ nicht davon. Mesa aber, der Moabiter König, hatte viel Schafe und zinste dem Könige Israels Wolle von hunderttausend Lämmern und von hunderttausend Widdern. D a aber Ahab tot war, fiel der Moabiter König ab vom Könige Israels. Da zog zu derselben Zeit aus der König Joram von Samaria und ordnete das ganze Israel. Und sandte hin zu Josaphat, dem Könige Judas, und ließ ihm sagen: Der Moabiter König ist von mir abgefallen; komm mit mir, zu streiten wider die Moabiter! Er sprach: Ich will hinaufkommen; ich bin wie du und mein Volk wie dein Volk und meine Rosse wie deine Rosse. Und sprach: Durch welchen Weg wollen wir hinaufziehen? Er sprach: Durch den Weg in der Wüste Edom. Also zog hin der König Israels, der König Judas und der König Edoms. Und da sie sieben Tagreisen zogen, hatte das Heer und das Vieh, das unter ihnen war, kein Wasser. Da sprach der König Israels: O wehe! Der HERR hat diese drei Könige geladen, daß er sie in der Moabiter Hände gäbe. Josaphat aber sprach: Ist kein Prophet des HERRN hie, daß wir den HERRN durch ihn ratfragten? Da antwortete einer unter den Knechten des Königs Israels und sprach: Hie ist Elisa, der Sohn Saphats, der Elia Wasser auf die Hände goß. Josaphat sprach: Des HERRN Wort ist bei ihm. Also zogen zu ihm hinab der König Israels und Josaphat und der König Edoms. Elisa aber sprach zum Könige Israels: Was hast du mit mir zu schaffen? Gehe hin zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter! Der König Israels sprach zu ihm: Nein; denn der HERR hat diese drei Könige geladen, daß er sie in der Moabiter Hände gäbe. Elisa sprach: So wahr der HERR Zebaoth lebt, vor dem ich stehe, wenn ich nicht Josaphat, den König Judas, ansähe, ich wollte dich nicht ansehen noch achten. So bringt mir nun einen Spielmann. Und da der Spielmann auf der Saite spielte, kam die Hand des HERRN auf ihn. Und er sprach: So spricht der HERR: Macht hie und da Graben an diesem Bach! Denn so spricht der HERR: Ihr werdet keinen Wind noch regen sehen; dennoch soll der Bach voll Wassers werden, daß ihr und euer Gesinde und euer Vieh trinkt. Dazu ist das ein Geringes vor dem HERRN, er wird auch die Moabiter in eure Hände geben, daß ihr schlagen werdet alle festen Städte und alle auserwählten Städte; und werdet fällen alle guten Bäume und werdet verstopfen alle Wasserbrunnen und werdet allen guten Acker mit Steinen verderben. Des Morgens aber, wenn man Speisopfer opfert, siehe, da kam ein Gewässer des Weges von Edom und füllte das Land mit Wasser. Da aber alle Moabiter hörten, daß die Könige heraufzogen, wider sie zu streiten, beriefen sie alle, die zur Rüstung alt genug und drüber waren, und traten an die Grenze. Und da sie sich des Morgens frühe aufmachten, und die Sonne aufging auf das Gewässer, deuchte die Moabiter das Gewässer gegen ihnen rot sein wie Blut; und sprachen: Es ist Blut; die Könige haben sich mit dem Schwert verderbt, und einer wird den andern geschlagen haben. Hui, Moab, mache dich nun zur Ausbeute! Aber da sie zum Lager Israels kamen, machte sich Israel auf und schlugen die Moabiter; und sie flohen vor ihnen. Aber sie kamen hinein und schlugen Moab. Die Städte zerbrachen sie, und ein jeglicher warf seine Steine auf alle guten Äcker und machten sie voll; und verstopften alle Wasserbrunnen und fälleten alle guten Bäume, bis daß nur die Steine an den Ziegelmauern überblieben; und sie umgaben sie mit Schleudern und schlugen sie. Da aber der Moabiter König sah, daß ihm der Streit zu stark war, nahm er siebenhundert Mann zu sich, die das Schwert auszogen, herauszureißen wider den König Edoms; aber sie konnten nicht. Da nahm er seinen ersten Sohn, der an seiner Statt sollte König werden, und opferte ihn zum Brandopfer auf der Mauer. Da ward Israel sehr zornig, daß sie von ihm abzogen, und kehrten wieder zu Lande. U nd es schrie ein Weib unter den Weibern der Kinder der Propheten zu Elisa und sprach: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben; so weißt du, daß er, dein Knecht, den HERRN fürchtete; nun kommt der Schuldherr und will meine beiden Kinder nehmen zu eigenen Knechten. Elisa sprach zu ihr: Was soll ich dir tun? Sage mir, was hast du im Hause? Sie sprach: Deine Magd hat nichts im Hause denn einen Ölkrug. Er sprach: Gehe hin und bitte draußen von allen deinen Nachbarinnen leere Gefäße, und derselben nicht wenig. Und gehe hinein und schleuß die Tür hinter dir zu mit deinen Söhnen und geuß in alle Gefäße; und wenn du sie gefüllt hast, so gib sie hin. Sie ging hin und schloß die Tür hinter ihr zu samt ihren Söhnen; die brachten ihr die Gefäße zu, so goß sie ein. Und da die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohn: Lange mir noch ein Gefäß her! Er sprach zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr hie. Da stand das Öl. Und sie ging hin und sagte es dem Mann GOttes an. Er sprach: Gehe hin, verkaufe das Öl und bezahle deinen Schuldherrn; du aber und deine Söhne nähret euch von dem übrigen. U nd es begab sich zu der Zeit, daß Elisa ging nach Sunem. Daselbst war eine reiche Frau; die hielt ihn, daß er bei ihr aß. Und als er nun oft daselbst durchzog, ging er zu ihr ein und aß bei ihr. Und sie sprach zu ihrem Manne: Siehe, ich merke, daß dieser Mann GOttes heilig ist, der immerdar hie durchgeht. Laß uns ihm eine kleine bretterne Kammer oben machen und ein Bett, Tisch, Stuhl und Leuchter hineinsetzen, auf daß, wenn er zu uns kommt, dahin sich tue. Und es begab sich zu der Zeit, daß er hineinkam und legte sich oben in die Kammer und schlief drinnen. Und sprach zu seinem Knaben Gehasi: Rufe der Sunamitin! Und da er ihr rief, trat sie vor ihn. Er sprach zu ihm: Sage ihr: Siehe, du hast uns all diesen Dienst getan; was soll ich dir tun? Hast du eine Sache an den König oder an den Feldhauptmann? Sie sprach: Ich wohne unter meinem Volk. Er sprach: Was ist ihr denn zu tun? Gehasi sprach: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt. Er sprach: Rufe ihr! Und da er ihr rief, trat sie in die Tür. Und er sprach: Um diese Zeit über ein Jahr sollst du einen Sohn herzen. Sie sprach: Ach nicht, mein Herr, du Mann GOttes, lüge deiner Magd nicht! Und die Frau ward schwanger und gebar einen Sohn um dieselbe Zeit über ein Jahr, wie ihr Elisa geredet hatte. Da aber das Kind groß ward, begab sich‘s, daß es hinaus zu seinem Vater zu den Schnittern ging. Und sprach zu seinem Vater: O mein Haupt, mein Haupt! Er sprach zu seinem Knaben: Bringe ihn zu seiner Mutter! Und er nahm ihn und brachte ihn hinein zu seiner Mutter; und sie setzte ihn auf ihren Schoß bis an den Mittag; da starb er. Und sie ging hinauf und legte ihn aufs Bett des Mannes GOttes, schloß zu und ging hinaus. Und rief ihrem Mann und sprach: Sende mir der Knaben einen und eine Eselin; ich will zu dem Mann GOttes und wiederkommen. Er sprach: Warum willst du zu ihm? Ist doch heute nicht Neumond noch Sabbat. Sie sprach: Es ist gut. Und sie sattelte die Eselin und sprach zum Knaben: Treibe fort und säume mich nicht mit dem Reiten, wie ich dir sage. Also zog sie hin und kam zu dem Mann GOttes auf den Berg Karmel. Als aber der Mann GOttes sie gegen ihm sah, sprach er zu seinem Knaben Gehasi: Siehe, die Sunamitin ist da. So lauf ihr nun entgegen und frage sie, ob‘s ihr und ihrem Mann und Sohn wohlgehe? Sie sprach: Wohl. Da sie aber zu dem Mann GOttes auf den Berg kam, hielt sie ihn bei seinen Füßen; Gehasi aber trat herzu, daß er sie abstieße. Aber der Mann GOttes sprach: Laß sie, denn ihre Seele ist betrübt; und der HERR hat mir‘s verborgen und nicht angezeiget. Sie sprach: Wann habe ich einen Sohn gebeten von meinem Herrn? Sagte ich nicht, du solltest mich nicht täuschen? Er sprach zu Gehasi: Gürte deine Lenden und nimm meinen Stab in deine Hand und gehe hin (so dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht, und grüßt dich jemand, so danke ihm nicht) und lege meinen Stab auf des Knaben Antlitz. Die Mutter aber des Knaben sprach: So wahr der HERR lebt und deine Seele, ich lasse nicht von dir. Da machte er sich auf und ging ihr nach. Gehasi aber ging vor ihnen hin und legte den Stab dem Knaben aufs Antlitz; da war aber keine Stimme noch Fühlen. Und er ging wiederum ihm entgegen und zeigte ihm an und sprach: Der Knabe ist nicht aufgewacht. Und da Elisa ins Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bette. Und er ging hinein und schloß die Tür zu für sie beide und betete zu dem HERRN. Und stieg hinauf und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf des Kindes Mund und seine Augen auf seine Augen und seine Hände auf seine Hände; und breitete sich also über ihn, daß des Kindes Leib warm ward. Er aber stand wieder auf und ging im Hause einmal hieher und daher; und stieg hinauf und breitete sich über ihn. Da schnaubte der Knabe siebenmal; danach tat der Knabe seine Augen auf. Und er rief Gehasi und sprach: Rufe der Sunamitin. Und da er ihr rief, kam sie hinein zu ihm. Er sprach: Da nimm hin deinen Sohn! Da kam sie und fiel zu seinen Füßen und betete an zur Erde; und nahm ihren Sohn und ging hinaus. D a aber Elisa wieder nach Gilgal kam, ward Teurung im Lande, und die Kinder der Propheten wohnten vor ihm. Und er sprach zu seinem Knaben: Setze zu einen großen Topf und koche ein Gemüse für die Kinder der Propheten. Da ging einer aufs Feld, daß er Kraut läse, und fand wilde Ranken, und las davon Koloquinten, sein Kleid voll; und da er kam, schnitt er‘s in den Topf zum Gemüse, denn sie kannten es nicht. Und da sie es ausschütteten für die Männer zu essen, und sie von dem Gemüse aßen, schrieen sie und sprachen: O Mann GOttes, der Tod im Topf! Denn sie konnten‘s nicht essen. Er aber sprach: Bringt Mehl her! Und er tat‘s in den Topf und sprach: Schütte es dem Volk vor, daß sie essen. Da war nichts Böses in dem Topf. Es kam aber ein Mann von Baal-Salisa und brachte dem Mann GOttes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Brote, und neu Getreide in seinem Kleid. Er aber sprach: Gib‘s dem Volk, daß sie essen! Sein Diener sprach: Was soll ich hundert Mann an dem geben? Er sprach: Gib dem Volk, daß sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen, und wird überbleiben. Und er legte es ihnen vor, daß sie aßen; und blieb noch über nach dem Wort des HERRN. N aeman, der Feldhauptmann des Königs zu Syrien, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und hoch gehalten; denn durch ihn gab der HERR Heil in Syrien. Und er war ein gewaltiger Mann, und aussätzig. Die Kriegsleute aber in Syrien waren herausgefallen und hatten eine kleine Dirne weggeführt aus dem Lande Israel; die war am Dienst des Weibes Naemans. Die sprach zu ihrer Frau: Ach, daß mein Herr wäre bei dem Propheten zu Samaria, der würde ihn von seinem Aussatz losmachen. Da ging er hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm und sprach: So und so hat die Dirne aus dem Lande Israel geredet. Der König zu Syrien sprach: So zeuch hin, ich will dem König Israels einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silbers und sechstausend Gülden und zehn Feierkleider. Und brachte den Brief dem Könige Israels, der lautete also: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naeman zu dir gesandt, daß du ihn von seinem Aussatz losmachst. Und da der König Israels den Brief las, zerriß er seine Kleider und sprach: Bin ich denn GOtt, daß ich töten und lebendig machen könnte, daß er zu mir schicket, daß ich den Mann von seinem Aussatz losmache? Merkt und seht, wie sucht er Ursache zu mir! Da das Elisa, der Mann GOttes, hörte, daß der König Israels seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Laß ihn zu mir kommen, daß er inne werde, daß ein Prophet in Israel ist. Also kam Naeman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Gehe hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wiedererstattet und rein werden. Da erzürnete Naeman und zog weg und sprach: Ich meinte, er sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines GOttes, anrufen und mit seiner Hand über die Stätte fahren und den Aussatz also abtun. Sind nicht die Wasser Amanas und Pharphars zu Damaskus besser denn alle Wasser in Israel, daß ich mich drinnen wüsche und rein würde? Und wandte sich und zog weg mit Zorn. Da machten sich seine Knechte zu ihm, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dich der Prophet etwas Großes hätte geheißen, solltest du es nicht tun? Wie viel mehr, so er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein. Da stieg er ab und taufte sich im Jordan siebenmal, wie der Mann GOttes geredet hatte; und sein Fleisch ward wiedererstattet, wie ein Fleisch eines jungen Knaben, und ward rein. Und er kehrte wieder zu dem Mann GOttes samt seinem ganzen Heer. Und da er hineinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, ich weiß, daß kein GOtt ist in allen Landen ohne in Israel; so nimm nun den Segen von deinem Knechte. Er aber sprach: So war der HERR lebt, vor dem ich stehe, ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, daß er‘s nähme; aber er wollte nicht. Da sprach Naeman: Möchte denn deinem Knechte nicht gegeben werden dieser Erde eine Last, so viel zwei Mäuler tragen? Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern opfern und Brandopfer tun, sondern dem HERRN; daß der HERR deinem Knechte darinnen wolle gnädig sein, wo ich anbete im Hause Rimons, wenn mein Herr ins Haus Rimons geht, daselbst anzubeten, und er sich an meine Hand lehnet. E r sprach zu ihm: Zeuch hin mit Frieden! Und als er von ihm weggezogen war, ein Feldweges auf dem Lande, gedachte Gehasi, der Knabe Elisas, des Mannes GOttes: Siehe, mein Herr hat diesen Syrer Naeman verschont, daß er nichts von ihm hat genommen, das er gebracht hat. So wahr der HERR lebt, ich will ihm nachlaufen und etwas von ihm nehmen. Also jagte Gehasi dem Naeman nach. Und da Naeman sah, daß er ihm nachlief, stieg er vom Wagen ihm entgegen und sprach: Geht es recht zu? Er sprach: Ja. Aber mein Herr hat mich gesandt und läßt dir sagen: Siehe, jetzt sind zu mir kommen vom Gebirge Ephraim zwei Knaben aus der Propheten Kindern; gib ihnen einen Zentner Silbers und zwei Feierkleider. Naeman sprach: Lieber, nimm zwei Zentner: Und er nötigte ihn und band zwei Zentner Silbers in zwei Beutel und zwei Feierkleider und gab‘s seinen zweien Knaben, die trugen es vor ihm her. Und da er kam nach Ophel, nahm er‘s von ihren Händen und legte es beiseit im Hause und ließ die Männer gehen. Und da sie weg waren, trat er vor seinen Herrn. Und Elisa sprach zu ihm: Woher, Gehasi? Er sprach: Dein Knecht ist weder hieher noch daher gegangen. Er aber sprach zu ihm: Wandelte nicht mein Herz, da der Mann umkehrte von seinem Wagen dir entgegen? War das die Zeit, Silber und Kleider zu nehmen, Ölgärten, Weinberge, Schafe, Rinder, Knechte und Mägde? Aber der Aussatz Naemans wird dir anhangen und deinem Samen ewiglich. Da ging er von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee. D ie Kinder der Propheten sprachen zu Elisa: Siehe, der Raum, da wir vor dir wohnen, ist uns zu enge. Laß uns an den Jordan gehen und einen jeglichen daselbst Holz holen, daß wir uns daselbst eine Stätte bauen, da wir wohnen. Er sprach: Geht hin! Und einer sprach: Lieber, gehe mit deinen Knechten! Er sprach: Ich will mitgehen. Und er ging mit ihnen. Und da sie an den Jordan kamen, hieben sie Holz ab. Und da einer ein Holz fällete, fiel das Eisen ins Wasser. Und er schrie und sprach: Awe, mein Herr! Dazu ist‘s entlehnt. Aber der Mann GOttes sprach: Wo ist‘s entfallen? Und da er ihm den Ort zeigte, schnitt er ein Holz ab und stieß daselbst hin. Da schwamm das Eisen. Und er sprach: Hebe es auf! Da reckte er seine Hand aus und nahm‘s. U nd der König aus Syrien führte einen Krieg wider Israel und beratschlagte sich mit seinen Knechten und sprach: Wir wollen uns lagern da und da. Aber der Mann GOttes sandte zum Könige Israels und ließ ihm sagen: Hüte dich, daß du nicht an den Ort ziehest; denn die Syrer ruhen daselbst. So sandte denn der König Israels hin an den Ort, den ihm der Mann GOttes sagte, verwahrete ihn und hütete daselbst; und tat das nicht einmal oder zweimal allein. Da ward das Herz des Königs zu Syrien Unmuts darüber und rief seinen Knechten und sprach zu ihnen: Wollt ihr mir denn nicht ansagen, wer ist aus den Unsern zu dem Könige Israels geflohen? Da sprach seiner Knechte einer: Nicht also, mein Herr König; sondern Elisa, der Prophet in Israel, sagt es alles dem Könige Israels, was du in der Kammer redest, da dein Lager ist. Er sprach: So geht hin und seht, wo er ist, daß ich hinsende und lasse ihn holen. Und sie zeigten ihm an und sprachen: Siehe, er ist zu Dothan. Da sandte er hin Rosse und Wagen und eine große Macht. Und da sie bei der Nacht hinkamen, umgaben sie die Stadt. Und der Diener des Mannes GOttes stand frühe auf, daß er sich aufmachte und auszöge; und siehe, da lag eine Macht um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Knabe zu ihm: Awe, mein Herr! Wie wollen wir nun tun? Er sprach: Fürchte dich nicht; denn derer ist mehr, die bei uns sind, denn derer, die bei ihnen sind. Und Elisa betete und sprach: HErr, öffne ihm die Augen, daß er sehe! Da öffnete der HERR dem Knaben seine Augen, daß er sah; und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her. Und da sie zu ihm hinabkamen, bat Elisa und sprach: HErr, schlage dies Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas. Und Elisa sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg noch die Stadt. Folget mir nach; ich will euch führen zu dem Mann, den ihr sucht. Und führte sie nach Samaria. Und da sie nach Samaria kamen, sprach Elisa: HErr, öffne diesen die Augen, daß sie sehen! Und der HERR öffnete ihnen die Augen, daß sie sahen; und siehe, da waren sie mitten in Samaria. Und der König Israels, da er sie sah, sprach er zu Elisa: Mein Vater, soll ich sie schlagen? Er sprach: Du sollst sie nicht schlagen. Welche du mit deinem Schwert und Bogen fähest, die schlage. Setze ihnen Brot und Wasser vor, daß sie essen und trinken; und laß sie zu ihrem Herrn ziehen. Da ward ein groß Mahl zugerichtet. Und da sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, daß sie zu ihrem Herrn zogen. Seitdem kamen die Kriegsleute der Syrer nicht mehr ins Land Israel. N ach diesem begab sich‘s, daß Benhadad, der König zu Syrien, all sein Heer versammelte und zog herauf und belagerte Samaria. Und es war eine große Teurung zu Samaria. Sie aber belagerten die Stadt, bis daß ein Eselskopf achtzig Silberlinge und ein Vierteil Kad Taubenmist fünf Silberlinge galt. Und da der König Israels zur Mauer ging, schrie ihn ein Weib an und sprach: Hilf mir, mein Herr König! Er sprach: Hilft dir der HERR nicht, woher soll ich dir helfen? Von der Tenne oder von der Kelter? Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Sie sprach: Dies Weib sprach zu mir: Gib deinen Sohn her, daß wir heute essen; morgen wollen wir meinen Sohn essen. So haben wir meinen Sohn gekocht und gegessen. Und ich sprach zu ihr am andern Tage: Gib deinen Sohn her und laß uns essen! Aber sie hat ihren Sohn versteckt. Da der König die Worte des Weibes hörte, zerriß er seine Kleider, indem er zur Mauer ging. Da sah alles Volk, daß er einen Sack unten am Leibe anhatte. Und er sprach: GOtt tue mir dies und das, wo das Haupt Elisas, des Sohns Saphats, heute auf ihm stehen wird! (Elisa aber saß in seinem Hause, und die Ältesten saßen bei ihm.) Und er sandte einen Mann vor ihm her. Aber ehe der Bote zu ihm kam, sprach er zu den Ältesten: Habt ihr gesehen, wie dies Mordkind hat hergesandt, daß er mein Haupt abreiße? Seht zu, wenn der Bote kommt, daß ihr die Tür zuschließt und stoßt ihn mit der Tür weg; siehe, das Rauschen seines Herrn Füße folgt ihm nach. Da er noch also mit ihnen redete, siehe, da kam der Bote zu ihm herab und sprach: Siehe, solch Übel kommt von dem HERRN; was soll ich mehr von dem HERRN gewarten? E lisa aber sprach: Hört des HERRN Wort! So spricht der HERR: Morgen um diese Zeit wird ein Scheffel Semmelmehl einen Sekel gelten und zwei Scheffel Gerste einen Sekel unter dem Tor zu Samaria. Da antwortete der Ritter, auf welches Hand sich der König lehnte, dem Mann GOttes und sprach: Und wenn der HERR Fenster am Himmel machte, wie könnte solches geschehen? Er sprach: Siehe da, mit deinen Augen wirst du es sehen und nicht davon essen. Und es waren vier aussätzige Männer an der Tür vor dem Tor; und einer sprach zum andern: Was wollen wir hie bleiben, bis wir sterben? Wenn wir gleich gedächten, in die Stadt zu kommen, so ist Teurung in der Stadt, und müßten doch daselbst sterben; bleiben wir aber hie, so müssen wir auch sterben. So laßt uns nun hingehen und zu dem Heer der Syrer fallen. Lassen sie uns leben, so leben wir; töten sie uns, so sind wir tot. U nd machten sich in der Frühe auf, daß sie zum Heer der Syrer kämen. Und da sie vorne an den Ort des Heers kamen, siehe, da war niemand. Denn der HERR hatte die Syrer lassen hören ein Geschrei von Rossen, Wagen und großer Heerkraft, daß sie untereinander sprachen: Siehe, der König Israels hat wider uns gedingt die Könige der Hethiter und die Könige der Ägypter, daß sie über uns kommen sollen. Und machten sich auf und flohen in der Frühe; und ließen ihre Hütten, Rosse und Esel im Lager, wie es stand, und flohen mit ihrem Leben davon. Als nun die Aussätzigen an den Ort des Lagers kamen, gingen sie in der Hütten eine, aßen und tranken und nahmen Silber, Gold und Kleider und gingen hin und verbargen es; und kamen wieder und gingen in eine andere Hütte und nahmen draus und gingen hin und verbargen es. Aber einer sprach zum andern: Laßt uns nicht also tun! Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft. Wo wir das verschweigen und harren, bis daß licht Morgen wird, wird unsere Mißtat gefunden werden; so laßt uns nun hingehen, daß wir kommen und ansagen dem Hause des Königs. Und da sie kamen, riefen sie am Tor der Stadt und sagten es ihnen an und sprachen: Wir sind zum Lager der Syrer kommen, und siehe, es ist niemand da, noch keine Menschenstimme, sondern Rosse und Esel angebunden und die Hütten, wie sie stehen. Da rief man den Torhütern, daß sie es drinnen ansagten im Hause des Königs. Und der König stand auf in der Nacht und sprach zu seinen Knechten: Laßt euch sagen, wie die Syrer mit uns umgehen. Sie wissen, daß wir Hunger leiden, und sind aus dem Lager gegangen, daß sie sich im Felde verkröchen, und denken: Wenn sie aus der Stadt gehen, wollen wir sie lebendig greifen und in die Stadt kommen. Da antwortete seiner Knechte einer und sprach: Man nehme die fünf übrigen Rosse, die noch drinnen sind überblieben (siehe, die sind drinnen überblieben von aller Menge in Israel, welche alle dahin ist), die laßt uns senden und besehen. Da nahmen sie zwei Wagen mit Rossen; und der König sandte sie dem Lager der Syrer nach und sprach: Zieht hin und beseht! Und da sie ihnen nachzogen bis an den Jordan, siehe, da lag der Weg voll Kleider und Geräte, welche die Syrer von sich geworfen hatten, da sie eilten. Und da die Boten wiederkamen und sagten es dem Könige an, ging das Volk hinaus und beraubte das Lager der Syrer. Und es galt ein Scheffel Semmelmehl einen Sekel und zwei Scheffel Gerste auch einen Sekel nach dem Wort des HERRN. Aber der König bestellte den Ritter, auf des Hand er sich lehnte, unter das Tor. Und das Volk zertrat ihn im Tor, daß er starb, wie der Mann GOttes geredet hatte, da der König zu ihm hinabkam. Und geschah, wie der Mann GOttes dem Könige sagte, da er sprach: Morgen um diese Zeit werden zwei Scheffel Gerste einen Sekel gelten und ein Scheffel Semmelmehl einen Sekel unter dem Tor zu Samaria; und der Ritter antwortete dem Mann GOttes und sprach: Siehe, wenn der HERR Fenster am Himmel machte, wie möchte solches geschehen? Er aber sprach: Siehe, mit deinen Augen wirst du es sehen und nicht davon essen. Und es ging ihm eben also; denn das Volk zertrat ihn im Tor, daß er starb. E lisa redete mit dem Weibe, des Sohn er hatte lebendig gemacht, und sprach: Mache dich auf und gehe hin mit deinem Hause und sei Fremdling, wo du kannst; denn der HERR wird eine Teurung rufen, die wird ins Land kommen sieben Jahre lang. Das Weib machte sich auf und tat, wie der Mann GOttes sagte, und zog hin mit ihrem Hause und war Fremdling in der Philister Lande sieben Jahre. Da aber die sieben Jahre um waren, kam das Weib wieder aus der Philister Lande; und sie ging aus, den König anzuschreien um ihr Haus und Acker. Der König aber redete mit Gehasi, dem Knaben des Mannes GOttes, und sprach: Erzähle mir alle großen Taten, die Elisa getan hat. Und indem er dem König erzählte, wie er hätte einen Toten lebendig gemacht, siehe, da kam eben dazu das Weib, des Sohn er hatte lebendig gemacht, und schrie den König an um ihr Haus und Acker. Da sprach Gehasi: Mein Herr König, dies ist das Weib, und dies ist ihr Sohn, den Elisa hat lebendig gemacht. Und der König fragte das Weib; und sie erzählte es ihm. Da gab ihr der König einen Kämmerer und sprach: Schaffe ihr wieder alles, das ihr ist; dazu alles Einkommen des Ackers, seit der Zeit sie das Land verlassen hat, bis hieher. U nd Elisa kam nach Damaskus. Da lag Benhadad, der König zu Syrien, krank; und man sagte es ihm an und sprach: Der Mann GOttes ist herkommen. Da sprach der König zu Hasael: Nimm Geschenk mit dir und gehe dem Mann GOttes entgegen; und frage den HERRN durch ihn und sprich, ob ich von dieser Krankheit möge genesen. Hasael ging ihm entgegen und nahm Geschenk mit sich und allerlei Güter zu Damaskus, vierzig Kamelen Last. Und da er kam, trat er vor ihn und sprach:. Dein Sohn Benhadad, der König zu Syrien, hat mich zu dir gesandt und läßt dir sagen: Kann ich auch von dieser Krankheit genesen? Elisa sprach zu ihm: Gehe hin und sage ihm: Du wirst genesen; aber der HERR hat mir gezeiget, daß er des Todes sterben wird. Und der Mann GOttes sah ernst und stellte sich ungebärdig und weinte. Da sprach Hasael: Warum weint mein Herr? Er sprach: Ich weiß, was Übels du den Kindern Israel tun wirst. Du wirst ihre festen Städte mit Feuer verbrennen und ihre junge Mannschaft mit dem Schwert erwürgen und ihre jungen Kinder töten und ihre schwangeren Weiber zerhauen. Hasael sprach: Was ist dein Knecht, der Hund, daß er solch groß Ding tun sollte? Elisa sprach: Der HERR hat mir gezeiget, daß du König zu Syrien sein wirst. Und er ging weg von Elisa und kam zu seinem HERRN, der sprach zu ihm: Was sagte dir Elisa? Er sprach: Er sagte mir: Du wirst genesen. Des andern Tages aber nahm er den Kolter und tunkte ihn in Wasser und breitete ihn über sich her; da starb er. Und Hasael ward König an seiner Statt. I m fünften Jahr Jorams, des Sohns Ahabs, des Königs Israels, ward Joram, der Sohn Josaphats, König in Juda. Zweiunddreißig Jahre alt war er, da er König ward; und regierte acht Jahre zu Jerusalem. Und wandelte auf dem Wege der Könige Israels, wie das Haus Ahabs tat; denn Ahabs Tochter war sein Weib; und er tat, das dem HERRN übel gefiel. Aber der HERR wollte Juda nicht verderben um seines Knechts David willen; wie er ihm geredet hatte, ihm zu geben eine Leuchte unter seinen Kindern immerdar. Zu seiner Zeit fielen die Edomiter ab von Juda und machten einen König über sich. Denn Joram war durch Zair gezogen und alle Wagen mit ihm; und hatte sich des Nachts aufgemacht und die Edomiter geschlagen, die um ihn her waren, dazu die Obersten über die Wagen, daß das Volk floh in seine Hütten. Darum fielen die Edomiter ab von Juda bis auf diesen Tag. Auch fiel zu derselben Zeit ab Libna. Was aber mehr von Joram zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Und Joram entschlief mit seinen Vätern und ward begraben mit seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Ahasja sein Sohn, ward König an seiner Statt. I m zwölften Jahr Jorams, des Sohns Ahabs, des Königs Israels, ward Ahasja, der Sohn Jorams, König in Juda. Zweiundzwanzig Jahre alt war Ahasja, da er König ward, und regierte ein Jahr zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Athalja, eine Tochter Amris, des Königs Israels. Und wandelte auf dem Wege des Hauses Ahabs und tat, das dem HERRN übel gefiel, wie das Haus Ahabs, denn er war Schwager im Hause Ahabs. Und er zog mit Joram, dem Sohn Ahabs, in Streit wider Hasael, den König zu Syrien, nach Ramoth in Gilead; aber die Syrer schlugen Joram. Da kehrte Joram, der König, um, daß er sich heilen ließe zu Jesreel von den Schlägen, die, ihm die Syrer geschlagen hatten zu Rama, da er mit Hasael, dem Könige zu Syrien, stritt. Und Ahasja, der Sohn Jorams, der König Judas, kam hinab, zu besehen Joram, den Sohn Ahabs, zu Jesreel; denn er lag krank. E lisa aber, der Prophet, rief der Propheten Kinder einem und sprach zu ihm: Gürte deine Lenden und nimm diesen Ölkrug mit dir und gehe hin nach Ramoth in Gilead. Und wenn du dahin kommst, wirst du daselbst sehen Jehu, den Sohn Josaphats, des Sohns Nimsis. Und gehe hinein und heiß ihn aufstehen unter seinen Brüdern und führe ihn in die innerste Kammer. Und nimm den Ölkrug und schütte es auf sein Haupt und sprich: So sagt der HERR: Ich habe dich zum Könige über Israel gesalbt. Und sollst die Tür auftun und fliehen und nicht verziehen. Und der Jüngling des Propheten, der Knabe, ging hin nach Ramoth in Gilead. Und da er hineinkam, siehe, da saßen die Hauptleute des Heers. Und er sprach: Ich habe dir, Hauptmann, was zu sagen. Jehu sprach: Welchem unter uns allen? Er sprach: Dir, Hauptmann. Da stand er auf und ging hinein. Er aber schüttete das Öl auf sein Haupt und sprach zu ihm: So sagt der HErr, der GOtt Israels: Ich habe dich zum Könige gesalbt über des HERRN Volk Israel. Und du sollst das Haus Ahabs, deines Herrn, schlagen, daß ich das Blut der Propheten, meiner Knechte, und das Blut aller Knechte des HERRN räche von der Hand Isebels, daß das ganze Haus Ahabs umkomme. Und ich will von Ahab ausrotten den, der an die Wand pißt, und den Verschlossenen und Verlassenen in Israel. Und will das Haus Ahabs machen wie das Haus Jerobeams, des Sohns Nebats, und wie das Haus Baesas, des Sohns Ahias. Und die Hunde sollen Isebel fressen auf dem Acker zu Jesreel, und soll sie niemand begraben. Und er tat die Tür auf und floh. Und da Jehu herausging zu den Knechten seines Herrn, sprach man zu ihm: Steht es wohl? Warum ist dieser Rasende zu dir kommen? Er sprach zu ihnen: Ihr kennt doch den Mann wohl, und was er sagt. Sie sprachen: Das ist nicht wahr; sage es uns aber an. Er sprach: So und so hat er mit mir geredet und gesagt: So spricht der HERR: Ich habe dich zum Könige über Israel gesalbt. Da eilten sie, und nahm ein jeglicher sein Kleid und legte es unter ihn auf die hohen Stufen, und bliesen mit der Posaune und sprachen: Jehu ist König worden! A lso machte Jehu, der Sohn Josaphats, des Sohns Nimsis, einen Bund wider Joram. Joram aber lag vor Ramoth in Gilead mit dem ganzen Israel wider Hasael, den König zu Syrien. Joram aber, der König, war wiederkommen, daß er sich heilen ließe zu Jesreel von den Schlägen, die ihm die Syrer geschlagen hatten, da er stritt mit Hasael dem Könige zu Syrien. Und Jehu sprach: Ist‘s euer Gemüt, so soll niemand entrinnen aus der Stadt, daß er hingehe und ansage zu Jesreel. Und er ließ sich führen und zog nach Jesreel, denn Joram lag daselbst; so war Ahasja, der König Judas, hinabgezogen, Joram zu besehen. Der Wächter aber, der auf dem Turm zu Jesreel stand, sah den Haufen Jehus kommen und sprach: Ich sehe einen Haufen. Da sprach Joram: Nimm einen Reiter und sende ihnen entgegen und sprich: Ist‘s Friede? Und der Reiter ritt hin ihm entgegen und sprach: So sagt der König: Ist‘s Friede? Jehu sprach: Was geht dich der Friede an? Wende dich hinter mich! Der Wächter verkündigte und sprach: Der Bote ist zu ihnen kommen und kommt nicht wieder. Da sandte er einen andern Reiter. Da der zu ihm kam, sprach er: So spricht der König: Ist‘s Friede? Jehu sprach: Was geht dich der Friede an? Wende dich hinter mich! Das verkündigte der Wächter und sprach: Er ist zu ihnen kommen und kommt nicht wieder. Und es ist ein Treiben, wie das Treiben Jehus, des Sohns Nimsis; denn er treibt, wie er unsinnig wäre. Da sprach Joram: Spannt an! Und man spannte seinen Wagen an; und sie zogen aus, Joram, der König Israels, und Ahasja, der König Judas, ein jeglicher auf seinem Wagen, daß sie Jehu entgegenkämen; und sie trafen ihn an auf dem Acker Naboths, des Jesreeliten. Und da Joram Jehu sah, sprach er: Jehu, ist‘s Friede? Er aber sprach: Was Friede? Deiner Mutter Isebel Hurerei und Zauberei wird immer größer. Da wandte Joram seine Hand und floh und sprach zu Ahasja: Es ist Verräterei, Ahasja! Aber Jehu faßte den Bogen und schoß Joram zwischen die Arme, daß der Pfeil durch sein Herz ausfuhr; und fiel in seinen Wagen. Und er sprach zum Ritter Bidekar: Nimm und wirf ihn aufs Stück Acker Naboths, des Jesreeliten. Denn ich gedenke, daß du mit mir auf einem Wagen seinem Vater Ahab nachfuhrest, daß der HERR solche Last über ihn hub. Was gilt‘s, sprach der HErr, ich will dir das Blut Naboths und seiner Kinder, das ich gestern sah, vergelten auf diesem Acker. So nimm nun und wirf ihn auf den Acker nach dem Wort des HERRN. Da das Ahasja, der König Judas, sah, floh er des Weges zum Hause des Gartens. Jehu aber jagte ihm nach und hieß ihn auch schlagen auf dem Wagen nach Gur hinan, die bei Jeblaam liegt. Und er floh nach Megiddo und starb daselbst. Und seine Knechte ließen ihn führen nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Grabe mit seinen Vätern in der Stadt Davids. Ahasja aber regierte über Juda im elften Jahr Jorams, des Sohns Ahabs. Und da Jehu nach Jesreel kam, und Isebel das erfuhr, schminkte sie ihr Angesicht und schmückte ihr Haupt und guckte zum Fenster aus. Und da Jehu unter das Tor kam, sprach sie: Ist‘s Simri wohl gegangen, der seinen Herrn erwürgte? Und er hob sein Angesicht auf zum Fenster und sprach: Wer ist bei mir hie? Da wandten sich zwei oder drei Kämmerer zu ihm. Er sprach: Stürzet sie herab! Und sie stürzten sie herab, daß die Wand und die Rosse mit ihrem Blut besprengt wurden; und sie ward zertreten. Und da er hineinkam und gegessen und getrunken hatte, sprach er: Beseht doch die Verfluchte und begrabt sie; denn sie ist eines Königs Tochter. Da sie aber hingingen, sie zu begraben, fanden sie nichts von ihr denn den Schädel und Füße und ihre flachen Hände. Und kamen wieder und sagten‘s ihm an. Er aber sprach: Es ist‘s, das der HERR geredet hat durch seinen Knecht Elia, den Thisbiten, und gesagt: Auf dem Acker Jesreels sollen die Hunde der Isebel Fleisch fressen. Also war das Aas Isebels wie Kot auf dem Felde im Acker Jesreels, daß man nicht sagen konnte: Das ist Isebel. A hab aber hatte siebzig Söhne zu Samaria. Und Jehu schrieb Briefe und sandte sie nach Samaria zu den Obersten der Stadt Jesreel, zu den Ältesten und Vormündern Ahabs, die lauteten also: Wenn dieser Brief zu euch kommt, bei denen eures Herrn Söhne sind, Wagen, Rosse, feste Städte und Rüstung, so seht, welcher der beste und geschickteste sei unter den Söhnen eures Herrn und setzt ihn auf seines Vaters Stuhl und streitet für eures Herrn Haus. Sie aber fürchteten sich fast sehr und sprachen: Siehe, zwei Könige sind nicht gestanden vor ihm, wie wollen wir denn stehen? Und die über das Haus und über die Stadt waren, und die Ältesten und Vormünder sandten hin zu Jehu und ließen ihm sagen: Wir sind deine Knechte; wir wollen alles tun, was du uns sagst; wir wollen niemand zum Könige machen. Tue, was dir gefällt! Da schrieb er den andern Brief zu ihnen, der lautete also: So ihr mein seid und meiner Stimme gehorcht, so nehmt die Häupter von den Männern, eures Herrn Söhnen, und bringt sie zu mir morgen um diese Zeit nach Jesreel. (Der Söhne aber des Königs waren siebzig Mann, und die Größten der Stadt zogen sie auf.) Da nun der Brief zu ihnen kam, nahmen sie des Königs Söhne und schlachteten siebzig Mann; und legten ihre Häupter in Körbe und schickt en sie zu ihm nach Jesreel. Und da der Bote kam und sagte es ihm an und sprach: Sie haben die Häupter des Königs Kinder gebracht, sprach er: Legt sie auf zwei Haufen vor der Tür am Tor bis morgen. Und des Morgens, da er ausging, trat er dahin und sprach zu allem Volk: Ihr wollt ja recht haben. Siehe, habe ich wider meinen Herrn einen Bund gemacht und ihn erwürgt? Wer hat denn diese alle geschlagen? So erkennt ihr ja, daß kein Wort des HERRN ist auf die Erde gefallen, das der HERR geredet hat wider das Haus Ahabs; und der HERR hat getan, wie er geredet hat durch seinen Knecht Elia. Also schlug Jehu alle übrigen vom Hause Ahabs zu Jesreel, alle seine Großen, seine Verwandten und seine Priester, bis daß ihm nicht einer überblieb. Und machte sich auf, zog hin und kam nach Samaria. Unterwegen aber war ein Hirtenhaus. Da traf Jehu an die Brüder Ahasjas, des Königs Judas, und sprach: Wer seid ihr? Sie sprachen: Wir sind Brüder Ahasjas und ziehen hinab, zu grüßen des Königs Kinder und der Königin Kinder. Er aber sprach: Greift sie lebendig! Und sie griffen sie lebendig und schlachteten sie bei dem Brunnen am Hirtenhaus, zweiundvierzig Mann, und ließ nicht einen von ihnen übrig. Und da er von dannen zog, fand er Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm begegnete, und grüßte ihn und sprach zu ihm: Ist dein Herz richtig, wie mein Herz mit deinem Herzen? Jonadab sprach: Ja. Ist‘s also, so gib mir deine Hand. Und er gab ihm seine Hand. Und er ließ ihn zu ihm auf den Wagen sitzen und sprach: Komm mit mir und sieh meinen Eifer um den HERRN. Und sie führten ihn mit ihm auf seinen Wagen. Und da er nach Samaria kam, schlug er alles, was übrig war von Ahab, zu Samaria, bis daß er ihn vertilgte, nach dem Wort des HERRN, das er zu Elia geredet hatte. U nd Jehu versammelte alles Volk und ließ zu ihnen sagen: Ahab hat Baal wenig gedient, Jehu will ihm baß dienen. So laßt nun rufen alle Propheten Baals, alle seine Knechte und alle seine Priester zu mir, daß man niemands vermisse; denn ich habe ein groß Opfer dem Baal zu tun. Wes man vermissen wird, der soll nicht leben. Aber Jehu tat solches zu untertreten, daß er die Diener Baals umbrächte. Und Jehu sprach: Heiligt dem Baal das Fest und laßt es ausrufen! Auch sandte Jehu in ganz Israel und ließ alle Diener Baals kommen, daß niemand übrig war, der nicht käme. Und sie kamen in das Haus Baals, daß das Haus Baals voll ward an allen Enden. Da sprach er zu denen, die über das Kleiderhaus waren: Bringt allen Dienern Baals Kleider heraus! Und sie brachten die Kleider heraus. Und Jehu ging in die Kirche Baals mit Jonadab, dem Sohn Rechabs, und sprach zu den Dienern Baals: Forschet und seht zu, daß nicht hie unter euch sei des HERRN Diener jemand, sondern Baals Diener alleine. Und da sie hineinkamen, Opfer und Brandopfer zu tun, bestellte ihm Jehu außen achtzig Mann und sprach: Wenn der Männer jemand entrinnet, die ich unter eure Hände gebe, so soll für seine Seele desselben Seele sein. Da er nun die Brandopfer vollendet hatte, sprach Jehu zu den Trabanten und Rittern: Geht hinein und schlagt jedermann; laßt niemand herausgehen! Und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts. Und die Trabanten und Ritter warfen sie weg und gingen zur Stadt der Kirche Baals. Und brachten heraus die Säulen in der Kirche Baals und verbrannten sie. Und zerbrachen die Säule Baals samt der Kirche Baals und machten ein heimlich Gemach draus bis auf diesen Tag. Also vertilgte Jehu den Baal aus Israel. Aber von den Sünden Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte, ließ Jehu nicht, von den güldenen Kälbern zu Bethel und zu Dan. Und der HERR sprach zu Jehu: Darum, daß du willig gewesen bist zu tun, was mir gefallen hat, und hast am Hause Ahabs getan alles, was in meinem Herzen war, sollen dir. auf deinem Stuhl Israels sitzen deine Kinder ins vierte Glied. Aber doch hielt Jehu nicht, daß er im Gesetz des HERRN, des GOttes Israels, wandelte von ganzem Herzen; denn er ließ nicht von den Sünden Jerobeams, der Israel hatte sündigen gemacht. Zur selbigen Zeit fing der HERR an, überdrüssig zu werden über Israel; denn Hasael schlug sie in allen Grenzen Israels, vom Jordan gegen der Sonnen Aufgang und das ganze Land Gilead der Gaditer, Rubeniter und Manassiter, von Aroer an, die am Bach bei Arnon liegt, und Gilead und Basan. Was aber mehr von Jehu zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und alle seine Macht, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. U nd Jehu entschlief mit seinen Vätern, und sie begruben ihn zu Samaria. Und Joahas, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Die Zeit aber, die Jehu über Israel regiert hat zu Samaria, sind achtundzwanzig Jahre. A thalja aber, Ahasjas Mutter, da sie sah, daß ihr Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte um allen königlichen Samen. Aber Joseba, die Tochter des Königs Joram, Ahasjas Schwester, nahm Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn aus des Königs Kindern, die getötet wurden, mit seiner Amme in der Schlafkammer; und sie verbargen ihn vor Athalja, daß er nicht getötet ward. Und er war mit ihr versteckt im Hause des HERRN sechs Jahre. Athalja aber war Königin im Lande. Im siebenten Jahr aber sandte hin Jojada und nahm die Obersten über hundert mit den Hauptleuten und die Trabanten und ließ sie zu sich ins Haus des HERRN kommen; und machte einen Bund mit ihnen und nahm einen Eid von ihnen im Hause des HERRN; und zeigte ihnen des Königs Sohn. Und gebot ihnen und sprach: Das ist‘s, das ihr tun sollt: Euer ein dritter Teil, die ihr des Sabbats angeht, sollen der Hut warten im Hause des Königs; und ein dritter Teil soll sein am Tor Sur und ein dritter Teil am Tor, das hinter den Trabanten ist; und sollt der Hut warten am Hause Massa. Aber zwei Teile euer aller, die ihr des Sabbats abgeht, sollen der Hut warten im Hause des HERRN um den König. Und sollt rings um den König euch machen, und ein jeglicher mit seiner Wehr in der Hand; und wer herein zwischen die Wand kommt, der sterbe, daß ihr bei dem Könige seid, wenn er aus und ein geht. Und die Obersten über hundert taten alles, wie ihnen Jojada, der Priester, geboten hatte, und nahmen zu sich ihre Männer, die des Sabbats angingen, mit denen, die des Sabbats abgingen, und kamen zu dem Priester Jojada. Und der Priester gab den Hauptleuten Spieße und Schilde, die des Königs Davids gewesen waren und in dem Hause des HERRN waren. Und die Trabanten standen um den König her, ein jeglicher mit seiner Wehr in der Hand, von dem Winkel des Hauses zur Rechten bis zum Winkel zur Linken, zum Altar zu und zum Hause. U nd er ließ des Königs Sohn hervorkommen und setzte ihm eine Krone auf und gab ihm das Zeugnis; und machten ihn zum Könige und salbten ihn und schlugen die Hände zusammen und sprachen: Glück zu dem Könige! Und da Athalja hörte das Geschrei des Volks, das zulief, kam sie zum Volk in das Haus des HERRN und sah, siehe, da stand der König an der Säule, wie es Gewohnheit war, und die Sänger und Trompeten bei dem Könige; und alles Volk des Landes war fröhlich und bliesen mit Trompeten. Athalja aber zerriß ihre Kleider und sprach: Aufruhr, Aufruhr! Aber der Priester Jojada gebot den Obersten über hundert, die über das Heer gesetzt waren, und sprach zu ihnen: Führt sie zum Hause hinaus in den Hof; und wer ihr folget, der sterbe des Schwerts! Denn der Priester hatte gesagt, sie sollte nicht im Hause des HERRN sterben. U nd sie legten die Hände an sie; und sie ging hinein des Weges, da die Rosse zum Hause des Königs gehen, und ward daselbst getötet. Da machte Jojada einen Bund zwischen dem HERRN und dem Könige und dem Volk, daß sie des HERRN Volk sein sollten; also auch zwischen dem Könige und dem Volk. Da ging alles Volk des Landes in die Kirche Baals und brachen seine Altäre ab und zerbrachen seine Bildnisse recht wohl; und Mathan, den Priester Baals, erwürgten sie vor den Altären. Der Priester aber bestellte die Ämter im Hause des HERRN. Und nahm die Obersten über hundert und die Hauptleute und die Trabanten und alles Volk des Landes und führten den König hinab vom Hause des HERRN; und kamen auf dem Wege von dem Tor der Trabanten zum Königshause; und er setzte sich auf der Könige Stuhl. Und alles Volk im Lande war fröhlich, und die Stadt war stille. Athalja aber töteten sie mit dem Schwert in des Königs Hause. Und Joas war sieben Jahre alt, da er König ward. I m siebenten Jahr Jehus ward Joas König und regierte vierzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Zibea von Bersaba. Und Joas tat, was recht war und dem HERRN wohlgefiel, solange ihn der Priester Jojada lehrte, ohne daß sie die Höhen nicht abtaten; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. U nd Joas sprach zu den Priestern: Alles Geld, das geheiligt wird, daß es in das Haus des HERRN gebracht werde, das gang und gäbe ist, das Geld, so jedermann gibt in der Schätzung seiner Seele, und alles Geld, das jedermann von freiem Herzen opfert, daß es in des HERRN Haus gebracht werde, das laßt die Priester zu sich nehmen, einen jeglichen von seinem Bekannten. Davon sollen sie bessern, was baufällig ist am Hause des HERRN, wo sie finden, das baufällig ist. Da aber die Priester bis ins dreiundzwanzigste Jahr des Königs Joas nicht besserten, was baufällig war am Hause, rief der König Joas dem Priester Jojada samt den Priestern und sprach zu ihnen: Warum bessert ihr nicht, was baufällig ist am Hause? So sollt ihr nun nicht zu euch nehmen das Geld, ein jeglicher von seinen Bekannten, sondern sollt es geben zu dem, das baufällig ist am Hause. Und die Priester bewilligten vom Volk nicht Geld zu nehmen und das Baufällige am Hause zu bessern. Da nahm der Priester Jojada eine Lade und bohrte oben ein Loch drein und setzte sie zur rechten Hand neben den Altar, da man in das Haus des HERRN geht. Und die Priester, die an der Schwelle hüteten, taten drein alles Geld, das zu des HERRN Haus gebracht ward. Wenn sie dann sahen, daß viel Geld in der Lade war, so kam des Königs Schreiber herauf mit dem Hohenpriester und banden das Geld zusammen und zählten es, was für des HERRN Haus gefunden ward. Und man gab das Geld bar über denen, die da arbeiteten und bestellt waren zum Hause des HERRN; und sie gaben‘s heraus den Zimmerleuten, die da bauten und arbeiteten am Hause des HERRN, nämlich den Maurern und Steinmetzen, und die da Holz und gehauene Steine kauften, daß das Baufällige am Hause des HERRN gebessert wurde, und alles, was sie fanden am Hause zu bessern not sein. Doch ließ man nicht machen silberne Schalen, Psalter, Becken, Drommeten noch irgend ein gülden oder silbern Gerät im Hause des HERRN von solchem Gelde, das zu des HERRN Hause gebracht ward, sondern man gab‘s den Arbeitern, daß sie damit das Baufällige am Hause des HERRN besserten. Auch durften die Männer nicht berechnen, denen man das Geld tat, daß sie es den Arbeitern gäben, sondern sie handelten auf Glauben. Aber das Geld von Schuldopfern und Sündopfern ward nicht zum Hause des HERRN gebracht; denn es war der Priester. Z u der Zeit zog Hasael, der König zu Syrien, herauf und stritt wider Gath und gewann sie. Und da Hasael sein Angesicht stellte, zu Jerusalem hinaufzuziehen, nahm Joas, der König Judas, all das Geheiligte, das seine Väter, Josaphat, Joram und Ahasja, die Könige Judas, geheiligt hatten, und was er geheiligt hatte, dazu alles Gold, das man fand im Schatz in des HERRN Hause und in des Königs Hause, und schickt e es Hasael, dem Könige zu Syrien. Da zog er ab von Jerusalem. Was aber mehr von Joas zu sagen ist, und alles, was er getan hat, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. U nd seine Knechte empörten sich und machten einen Bund und schlugen ihn im Hause Millo, da man hinabgeht zu Silla. Denn Josabar, der Sohn Simeaths, und Josabad, der Sohn Somers, seine Knechte, schlugen ihn tot. Und man begrub ihn mit seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Amazia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. I m dreiundzwanzigsten Jahr Joas des Sohns Ahasjas, des Königs Judas, ward Joahas, der Sohn Jehus, König über Israel zu Samaria siebenzehn Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, und wandelte den Sünden nach Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte, und ließ nicht davon. Und des HERRN Zorn ergrimmte über Israel und gab sie unter die Hand Hasaels, des Königs zu Syrien, und Benhadads, des Sohns Hasaels, ihr Leben lang. Aber Joahas bat des HERRN Angesicht. Und der HERR erhörte ihn; denn er sah den Jammer Israels an, wie sie der König zu Syrien drängete. Und der HERR gab Israel einen Heiland, der sie aus der Gewalt der Syrer führte, daß die Kinder Israel in ihren Hütten wohnten, wie vorhin. Doch ließen sie nicht von der Sünde des Hauses Jerobeams, der Israel sündigen machte, sondern wandelten drinnen. Auch blieb stehen der Hain zu Samaria. Denn es war des Volks Joahas nicht mehr überblieben denn fünfzig Reiter, zehn Wagen und zehntausend Fußvolks. Denn der König zu Syrien hatte sie umgebracht und hatte sie gemacht wie Drescherstaub. Was aber mehr von Joahas zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und seine Macht, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Und Joahas entschlief mit seinen Vätern, und man begrub ihn zu Samaria. Und sein Sohn Joas ward König an seiner Statt. I m siebenunddreißigsten Jahr Joas des Königs Judas, ward Joas, der Sohn Joahas König über Israel zu Samaria sechzehn Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, und ließ nicht von allen Sünden Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte, sondern wandelte drinnen. Was aber mehr von Joas zu sagen ist, und was er getan hat, und seine Macht, wie er mit Amazia, dem Könige Judas, gestritten hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Und Joas entschlief mit seinen Vätern, und Jerobeam saß auf seinem Stuhl. Joas aber ward begraben zu Samaria bei den Königen Israels. E lisa aber ward krank, daran er auch starb. Und Joas, der König Israels, kam zu ihm hinab und weinte vor ihm und sprach: Mein Vater, mein Vater, Wagen Israels, und seine Reiter! Elisa aber sprach zu ihm: Nimm den Bogen und Pfeile! Und da er den Bogen und die Pfeile nahm, sprach er zum Könige Israels: Spanne mit deiner Hand den Bogen! Und er spannte mit seiner Hand. Und Elisa legte seine Hand auf des Königs Hand und sprach: Tue das Fenster auf gegen Morgen! Und er tat es auf. Und Elisa sprach: Schieße! Und er schoß. Er aber sprach: Ein Pfeil des Heils vom HERRN, ein Pfeil des Heils wider die Syrer; und du wirst die Syrer schlagen zu Aphek, bis sie aufgerieben sind. Und er sprach: Nimm die Pfeile! Und da er sie nahm, sprach er zum Könige Israels: Schlage die Erde! Und er schlug dreimal und stand stille. Da ward der Mann GOttes zornig auf ihn und sprach: Hättest du fünf- oder sechsmal geschlagen, so würdest du die Syrer geschlagen haben, bis sie aufgerieben wären; nun aber wirst du sie dreimal schlagen. Da aber Elisa gestorben war, und man ihn begraben hatte, fielen die Kriegsleute der Moabiter ins Land desselben Jahres. U nd es begab sich, daß sie einen Mann begruben; da sie aber die Kriegsleute sahen, warfen sie den Mann in Elisas Grab. Und da er hin kam und die Gebeine Elisas anrührte, ward er lebendig und trat auf seine Füße. Also zwang nun Hasael, der König zu Syrien, Israel, solange Joahas lebte. Aber der HERR tat ihnen Gnade und erbarmte sich ihrer und wandte sich zu ihnen um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak und Jakob; und wollte sie nicht verderben, verwarf sie auch nicht von seinem Angesicht bis auf diese Stunde. Und Hasael, der König zu Syrien, starb, und sein Sohn Benhadad ward König an seiner Statt. Joas aber kehrte um und nahm die Städte aus der Hand Benhadads, des Sohns Hasaels, die er aus der Hand seines Vaters Joahas genommen hatte mit Streit. Dreimal schlug ihn Joas und brachte die Städte Israels wieder. I m andern Jahr Joas, des Sohns Joahas, des Königs Israels, ward Ahazia König, der Sohn Joas, des Königs Judas. Fünfundzwanzig Jahre alt war er, da er König ward, und regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Joadan von Jerusalem. Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, doch nicht wie sein Vater David, sondern wie sein Vater Joas tat er auch. Denn die Höhen wurden nicht abgetan, sondern das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Da er nun des Königsreichs mächtig ward, schlug er seine Knechte, die seinen Vater, den König, geschlagen hatten. Aber die Kinder der Totschläger tötete er nicht; wie es denn geschrieben steht im Gesetzbuch Moses, da der HERR geboten hat und gesagt: Die Väter sollen nicht um der Kinder willen sterben, und die Kinder sollen nicht um der Väter willen sterben, sondern ein jeglicher soll um seiner Sünde willen sterben. Er schlug auch der Edomiter im Salztal zehntausend und gewann die Stadt Sela mit Streit; und hieß sie Jaktheel bis auf diesen Tag. Da sandte Amazia Boten zu Joas, dem Sohn Joahas des Sohns Jehus, dem Könige Israels, und ließ ihm sagen: Komm her, laß uns miteinander besehen! Aber Joas, der König Israels, sandte zu Amazia, dem Könige Judas, und ließ ihm sagen: Der Dornstrauch, der im Libanon ist, sandte zur Zeder im Libanon und ließ ihr sagen: Gib deine Tochter meinem Sohn zum Weibe! Aber das Wild auf dem Felde im Libanon lief über den Dornstrauch und zertrat ihn. Du hast die Edomiter geschlagen, des überhebt sich dein Herz. Habe den Ruhm und bleibe daheim; warum ringest du nach Unglück, daß du fallest und Juda mit dir? Aber Amazia gehorchte nicht. Da zog Joas, der König Israels, herauf; und sie besahen sich miteinander, er und Amazia, der König Judas, zu Beth-Semes, die in Juda liegt. Aber Juda ward geschlagen vor Israel, daß ein jeglicher floh in seine Hütte. Und Joas, der König Israels, griff Amazia, den König Judas, den Sohn Joas des Sohns Ahasjas, zu Beth-Semes; und kam nach Jerusalem und zerriß die Mauern Jerusalems von dem Tor Ephraim an bis an das Ecktor, vierhundert Ellen lang. Und nahm alles Gold und Silber und Geräte, das gefunden ward im Hause des HERRN und im Schatz des Königshauses, dazu die Kinder zu Pfande; und zog wieder nach Samaria. Was aber mehr von Joas zu sagen ist, das er getan hat, und seine Macht, und wie er mit Amazia, dem Könige Judas, gestritten hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Und Joas entschlief mit seinen Vätern und ward begraben zu Samaria unter den Königen Israels. Und sein Sohn Jerobeam ward König an seiner Statt. Amazia aber, der Sohn Joas des Königs Judas, lebte nach dem Tode Joas des Sohns Joahas des Königs Israels, fünfzehn Jahre. Was aber mehr von Amazia zu sagen ist, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Und sie machten einen Bund wider ihn zu Jerusalem; er aber floh nach Lachis. Und sie sandten hin ihm nach nach Lachis und töteten ihn daselbst. Und sie brachten ihn auf Rossen; und er ward begraben zu Jerusalem bei seinen Vätern in der Stadt Davids. U nd das ganze Volk Judas nahm Asarja in seinem sechzehnten Jahr und machten ihn zum Könige anstatt seines Vaters Amazia. Er baute Elath und brachte sie wieder zu Juda, nachdem der König mit seinen Vätern entschlafen war. I m fünfzehnten Jahr Amazias, des Sohns Joas des Königs Judas, ward Jerobeam, der Sohn Joas König über Israel zu Samaria einundvierzig Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, und ließ nicht ab von allen Sünden Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte. Er aber brachte wieder herzu die Grenze Israels von Hemath an bis ans Meer, das im blachen Felde liegt, nach dem Wort des HERRN, des GOttes Israels, das er geredet hatte durch seinen Knecht Jona, den Sohn Amithais, den Propheten, der von Gath-Hepher war. Denn der HERR sah an den elenden Jammer Israels, daß auch die Verschlossenen und Verlassenen dahin waren, und kein Helfer war in Israel. Und der HERR hatte nicht geredet, daß er wollte den Namen Israels austilgen unter dem Himmel, und half ihnen durch Jerobeam, den Sohn Joas. Was aber mehr von Jerobeam zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und seine Macht, wie er gestritten hat, und wie er Damaskus und Hemath wiedergebracht an Juda in Israel, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Und Jerobeam entschlief mit seinen Vätern, mit den Königen Israels. Und sein Sohn Sacharja ward König an seiner Statt. I m siebenundzwanzigsten Jahr Jerobeams, des Königs Israels, ward König Asarja, der Sohn Amazias, des Königs Judas. Und war sechzehn Jahre alt, da er König ward, und regierte zweiundfünfzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jechalja von Jerusalem. Und tat, das dem HERRN wohlgefiel, allerdinge wie sein Vater Amazia, ohne daß sie die Höhen nicht abtaten; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Der HERR plagte aber den König, daß er aussätzig war bis an seinen Tod, und wohnte in einem sondern Hause. Jotham aber, des Königs Sohn, regierte das Haus und richtete das Volk im Lande. Was aber mehr von Asarja zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. U nd Asarja entschlief mit seinen Vätern; und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und sein Sohn Jotham ward König an seiner Statt. I m achtunddreißigsten Jahr Asarjas, des Königs Judas, ward König Sacharja, der Sohn Jerobeams, über Israel zu Samaria sechs Monden. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, wie seine Väter getan hatten. Er ließ nicht ab von den Sünden Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte. Und Sallum, der Sohn Jabes, machte einen Bund wider ihn und schlug ihn vor dem Volk und tötete ihn; und ward König an seiner Statt. Was aber mehr von Sacharja zu sagen ist, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Und das ist‘s, das der HERR Jehu geredet hatte: Dir sollen Kinder ins vierte Glied sitzen auf dem Stuhl Israels; und ist also geschehen. S allum aber, der Sohn Jabes ward König im neununddreißigsten Jahr Asarjas, des Königs Judas, und regierte einen Monden zu Samaria. Denn Menahem, der Sohn Gadis, zog herauf von Thirza und kam nach Samaria und schlug Sallum, den Sohn Jabes zu Samaria und tötete ihn; und ward König an seiner Statt. Was aber mehr von Sallum zu sagen ist und seinem Bund, den er anrichtete, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Dazumal schlug Menahem Tiphsah und alle, die drinnen waren, und ihre Grenze von Thirza, darum daß sie ihn nicht wollten einlassen; und schlug alle ihre Schwangeren und zerriß sie. I m neununddreißigsten Jahr Asarjas, des Königs Judas, ward König Menahem, der Sohn Gadis, über Israel zehn Jahre zu Samaria. Und tat, das dem HERRN übel gefiel. Er ließ sein Leben lang nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte. Und es kam Phul, der König von Assyrien, ins Land. Und Menahem gab dem Phul tausend Zentner Silbers, daß er‘s mit ihm hielte, und bekräftigte ihm das Königreich. Und Menahem setzte ein Geld in Israel auf die Reichsten, fünfzig Sekel Silbers auf einen jeglichen Mann, das er dem Könige von Assyrien gäbe. Also zog der König von Assyrien wieder heim und blieb nicht im Lande. Was aber mehr von Menahem zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. Und Menahem entschlief mit seinen Vätern; und Pekahja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. I m fünfzigsten Jahr Asarjas, des Königs Judas, ward König Pekahja, der Sohn Menahems, über Israel zu Samaria zwei Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, denn er ließ nicht von der Sünde Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte. Und es machte Pekah, der Sohn Remaljas, seines Ritters, einen Bund wider ihn und schlug ihn zu Samaria im Palast des Königshauses, mit Argob und Arne und fünfzig Mann mit ihm von den Kindern Gileads, und tötete ihn; und ward König an seiner Statt. Was aber mehr von Pekahja zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. I m zweiundfünfzigsten Jahr Asarjas, des Königs Judas, ward König Pekah, der Sohn Remaljas, über Israel zu Samaria zwanzig Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel; denn er ließ nicht von der Sünde Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte. Zu den Zeiten Pekahs, des Königs Israels, kam Thiglath-Pilesser, der König zu Assyrien, und nahm Ijon, Abel-Beth-Maecha, Janoah, Kedes, Hazor, Gilead, Galiläa und das ganze Land Naphthali und führte sie weg nach Assyrien. Und Hosea, der Sohn Elas, machte einen Bund wider Pekah, den Sohn Remaljas, und schlug ihn tot; und ward König an seiner Statt im zwanzigsten Jahr Jothams, des Sohns Usias. Was aber mehr von Pekah zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels. I m andern Jahr Pekahs, des Sohns Remaljas, des Königs Israels, ward König Jotham, der Sohn Usias, des Königs Judas. Und war fünfundzwanzig Jahre alt, da er König ward, und regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jerusa, eine Tochter Zadoks. Und tat, das dem HERRN wohlgefiel, allerdinge wie sein Vater Usia getan hatte, ohne daß sie die Höhen nicht abtaten; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Er baute das hohe Tor am Hause des HERRN. Was aber mehr von Jotham zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Zu der Zeit hob der HERR an zu senden in Juda Rezin, den König zu Syrien, und Pekah, den Sohn Remaljas. Und Jotham entschlief mit seinen Vätern und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters; und Ahas, sein Sohn, ward König an seiner Statt. I m siebenzehnten Jahr Pekahs, des Sohns Remaljas, ward König Ahas, der Sohn Jothams, des Königs Judas. Zwanzig Jahre war Ahas alt, da er König ward, und regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem; und tat nicht, was dem HERRN, seinem GOtt wohlgefiel, wie sein Vater David. Denn er wandelte auf dem Wege der Könige Israels. Dazu ließ er seinen Sohn durchs Feuer gehen nach den Greueln der Heiden, die der HERR vor den Kindern Israel vertrieben hatte. Und tat Opfer und räucherte auf den Höhen und auf den Hügeln und unter allen grünen Bäumen. Dazumal zog Rezin, der König zu Syrien, und Pekah, der Sohn Remaljas, König in Israel, hinauf nach Jerusalem, zu streiten, und belagerten Ahas; aber sie konnten sie nicht gewinnen. Zur selbigen Zeit brachte Rezin, König in Syrien, Elath wieder an Syrien und stieß die Juden aus Elath; aber die Syrer kamen und wohnten drinnen bis auf diesen Tag. Aber Ahas sandte Boten zu Thiglath-Pilesser, dem Könige zu Assyrien, und ließ ihm sagen: Ich bin dein Knecht und dein Sohn; komm herauf und hilf mir aus der Hand des Königs zu Syrien und des Königs Israels, die sich wider mich haben aufgemacht. Und Ahas nahm das Silber und Gold, das in dem Hause des HERRN und in den Schätzen des Königshauses gefunden ward, und sandte dem Könige zu Assyrien Geschenke. Und der König zu Assyrien gehorchte ihm und zog herauf nach Damaskus und gewann sie; und führte sie weg nach Kir und tötete Rezin. U nd der König Ahas zog entgegen Thiglath-Pilesser, dem Könige zu Assyrien, nach Damaskus. Und da er einen Altar sah, der zu Damaskus war, sandte der König Ahas desselben Altars Ebenbild und Gleichnis zum Priester Uria, wie derselbe gemacht war. Und Uria, der Priester, baute einen Altar und machte ihn, wie der König Ahas zu ihm gesandt hatte von Damaskus, bis der König Ahas von Damaskus kam. Und da der König von Damaskus kam und den Altar sah, opferte er drauf. Und zündete drauf an sein Brandopfer, Speisopfer und goß drauf seine Trankopfer und ließ das Blut der Dankopfer, die er opferte, auf den Altar sprengen. Aber den ehernen Altar, der vor dem HERRN stand, tat er weg, daß er nicht stünde zwischen dem Altar und dem Hause des HERRN, sondern setzte ihn an die Ecke des Altars gegen Mitternacht. Und der König Ahas gebot Uria, dem Priester, und sprach: Auf dem großen Altar sollst du anzünden die Brandopfer des Morgens und die Speisopfer des Abends und die Brandopfer des Königs und sein Speisopfer und die Brandopfer alles Volks im Lande samt ihrem Speisopfer und Trankopfer und alles Blut der Brandopfer, und das Blut aller andern Opfer sollst du drauf sprengen; aber mit dem ehernen Altar will ich denken, was ich mache. Uria, der Priester, tat alles, was ihn der König Ahas hieß. Und der König Ahas brach ab die Seiten an den Gestühlen und tat die Kessel oben davon; und das Meer tat er von den ehernen Ochsen, die drunter waren, und setzte es auf das steinerne Pflaster. Dazu die Decke des Sabbats, die sie am Hause gebaut hatten, und den Gang des Königs außen wandte er zum Hause des HERRN, dem Könige zu Assyrien zu Dienst. Was aber mehr von Ahas zu sagen ist, das er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Und Ahas entschlief mit seinen Vätern und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Hiskia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. I m zwölften Jahr Ahas, des Königs Judas, ward König über Israel zu Samaria Hosea, der Sohn Elas, neun Jahre. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, doch nicht wie die Könige Israels, die vor ihm waren. Wider denselben zog herauf Salmanasser, der König zu Assyrien. Und Hosea ward ihm untertan, daß er ihm Geschenke gab. Da aber der König zu Assyrien inne ward, daß Hosea einen Bund anrichtete und Boten hatte zu So, dem Könige in Ägypten, gesandt, und nicht darreichte Geschenke dem Könige zu Assyrien alle Jahre, belagerte er ihn und legte ihn ins Gefängnis. Und der König zu Assyrien zog aufs ganze Land und nach Samaria und belagerte sie drei Jahre. Und im neunten Jahr Hoseas gewann der König zu Assyrien Samaria und führte Israel weg nach Assyrien und setzte sie zu Halah und zu Habor, am Wasser Gosan, und in den Städten der Meder. D enn da die Kinder Israel wider den HERRN, ihren GOtt, sündigten (der sie aus Ägyptenland geführt hatte, aus der Hand Pharaos, des Königs in Ägypten) und andere Götter fürchteten und wandelten nach der Heiden Weise, die der HERR vor den Kindern Israel vertrieben hatte, und wie die Könige Israels taten; und die Kinder Israel schmückten ihre Sachen wider den HERRN, ihren GOtt, die doch nicht gut waren, nämlich daß sie ihnen Höhen bauten in allen Städten, beide in Schlössern und festen Städten, und richteten Säulen auf und Haine auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen; und räucherten daselbst auf allen Höhen, wie die Heiden, die der HERR vor ihnen weggetrieben hatte, und trieben böse Stücke, damit sie den HERRN erzürneten; und dienten den Götzen, davon der HERR zu ihnen gesagt hatte: Ihr sollt solches nicht tun; und wenn der HERR bezeugte in Israel und Juda durch alle Propheten und Schauer und ließ ihnen sagen: Kehrt um von euren bösen Wegen und haltet meine Gebote und Rechte nach allem Gesetz, das ich euren Vätern geboten habe und das ich zu euch gesandt habe durch meine Knechte, die Propheten, so gehorchten sie nicht, sondern härteten ihren Nacken, wie der Nacken ihrer Väter, die nicht glaubten an den HERRN ihren GOtt; dazu verachteten sie seine Gebote und seinen Bund, den er mit ihren Vätern gemacht hatte, und seine Zeugnisse, die er unter ihnen tat, sondern wandelten ihrer Eitelkeit nach und wurden eitel den Heiden nach, die um sie her wohnten, von welchen ihnen der HERR geboten hatte, sie sollten nicht wie sie tun; aber sie verließen alle Gebote des HERRN, ihres GOttes, und machten ihnen zwei gegossene Kälber und Haine; und beteten an alle Heere des Himmels und dienten Baal; und ließen ihre Söhne und Töchter durchs Feuer gehen und gingen mit Weissagen und Zaubern um; und übergaben sich zu tun, das dem HERRN übel gefiel, ihn zu erzürnen; da ward der HERR sehr zornig über Israel und tat sie von seinem Angesicht, daß nichts überblieb denn der Stamm Juda alleine. Dazu hielt auch Juda nicht die Gebote des HERRN, ihres GOttes, und wandelten nach den Sitten Israels, die sie getan hatten. Darum verwarf der HERR allen Samen Israels und drängete sie und gab sie in die Hände der Räuber, bis daß er sie verwarf von seinem Angesicht. Denn Israel ward gerissen vom Hause Davids; und sie machten zum Könige Jerobeam, den Sohn Nebats. Derselbe wandte Israel hinten ab vom HERRN und machte, daß sie schwerlich sündigten. Also wandelten die Kinder Israel in allen Sünden Jerobeams, die er angerichtet hatte, und ließen nicht davon, bis der HERR Israel von seinem Angesicht tat, wie er geredet hatte durch alle seine Knechte, die Propheten. Also ward Israel aus seinem Lande weggeführt nach Assyrien bis auf diesen Tag. D er König aber zu Assyrien ließ kommen von Babel, von Kutha, von Ava, von Hemath und Sepharvaim und besetzte die Städte in Samaria anstatt der Kinder Israel. Und sie nahmen Samaria ein und wohnten in derselben Städten. Da sie aber anhuben, daselbst zu wohnen, und den HERRN nicht fürchteten, sandte der HERR Löwen unter sie, die erwürgten sie. Und sie ließen dem Könige zu Assyrien sagen: Die Heiden, die du hast hergebracht und die Städte Samarias damit besetzt, wissen nichts von der Weise des GOttes im Lande; darum hat er Löwen unter sie gesandt, und siehe, dieselben töten sie, weil sie nicht wissen um die Weise des GOttes im Lande. Der König zu Assyrien gebot und sprach: Bringt dahin der Priester einen, die von dannen sind weggeführt, und zieht hin und wohnt daselbst; und er lehre sie die Weise des GOttes im Lande. Da kam der Priester einer, die von Samaria weggeführt waren, und setzte sich zu Bethel und lehrte sie, wie sie den HERRN fürchten sollten. Aber ein jeglich Volk machte seinen GOtt und taten sie in die Häuser auf den Höhen, die die Samariter machten, ein jeglich Volk in ihren Städten, darinnen sie wohnten. Die von Babel machten Suchoth-Benoth. Die von Chuth machten Nergel. Die von Hemath machten Asima. Die von Ava machten Nibehas und Tharthak. Die von Sepharvaim verbrannten ihre Söhne dem Adramelech und Anamelech, den Göttern derer von Sepharvaim. Und weil sie den HERRN auch fürchteten, machten sie ihnen Priester auf den Höhen aus den Untersten unter ihnen und taten sie in die Häuser auf den Höhen. Also fürchteten sie den HERRN und dienten auch den Göttern nach eines jeglichen Volks Weise, von dannen sie hergebracht waren. Und bis auf diesen Tag tun sie nach der alten Weise, daß sie weder den HERRN fürchten noch ihre Sitten und Rechte tun nach dem Gesetz und Gebot, das der HERR geboten hat den Kindern Jakobs, welchem er den Namen Israel gab, und machte einen Bund mit ihnen und gebot ihnen und sprach: Fürchtet keine andern Götter und betet sie nicht an und dient ihnen nicht und opfert ihnen nicht, sondern den HERRN, der euch aus Ägyptenland geführt hat mit großer Kraft und ausgerecktem Arm, den fürchtet, den betet an und dem opfert; und die Sitten, Rechte, Gesetze und Gebote, die er euch hat beschreiben lassen, die haltet, daß ihr danach tut allewege und nicht andere Götter fürchtet; und des Bundes, den er mit euch gemacht hat, vergeßt nicht, daß ihr nicht andere Götter fürchtet, sondern fürchtet den HERRN, euren GOtt, der wird euch erretten von allen euren Feinden. Aber diese gehorchten nicht, sondern taten nach ihrer vorigen Weise. Also fürchteten diese Heiden den HERRN und dienten auch ihren Götzen. Also taten auch ihre Kinder und Kindeskinder, wie ihre Väter getan haben, bis auf diesen Tag. I m dritten Jahr Hoseas, des Sohns Elas, des Königs Israels, ward König Hiskia, der Sohn Ahas des Königs Judas. Und war fünfundzwanzig Jahre alt, da er König ward, und regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi, eine Tochter Sacharjas. Und tat, was dem HERRN wohlgefiel, wie sein Vater David. Er tat ab die Höhen und zerbrach die Säulen und rottete die Haine aus und zerstieß die eherne Schlange, die Mose gemacht hatte; denn bis zu der Zeit hatten ihr die Kinder Israel geräuchert, und man hieß sie Nehusthan. Er vertrauete dem HERRN, dem GOtt Israels, daß nach ihm seinesgleichen nicht war unter allen Königen Judas, noch vor ihm gewesen. Er hing dem HERRN an und wich nicht hinten von ihm ab und hielt seine Gebote, die der HERR Mose geboten hatte. Und der HERR war mit ihm; und wo er auszog, handelte er klüglich. Dazu ward er abtrünnig vom Könige zu Assyrien und war ihm nicht untertan. Er schlug auch die Philister bis nach Gasa und ihre Grenze, von den Schlössern an bis an die festen Städte. Im vierten Jahr Hiskias, des Königs Judas (das war das siebente Jahr Hoseas, des Sohns Elas, des Königs Israels), da zog Salmanesser, der König zu Assyrien, herauf wider Samaria und belagerte sie; und gewann sie nach dreien Jahren, im sechsten Jahr Hiskias; das ist, im neunten Jahr Hoseas, des Königs Israels, da ward Samaria gewonnen. Und der König zu Assyrien führte Israel weg nach Assyrien und setzte sie zu Halah und Habor, am Wasser Gosan, und in die Städte der Meder, darum daß sie nicht gehorcht hatten der Stimme des HERRN, ihres GOttes, und übergangen hatten seinen Bund und alles, was Mose, der Knecht des HERRN, geboten hatte; der hatten sie keinem gehorcht noch getan. I m vierzehnten Jahr aber des Königs Hiskia zog herauf Sanherib, der König zu Assyrien, wider alle festen Städte Judas und nahm sie ein. Da sandte Hiskia, der König Judas, zum Könige von Assyrien nach Lachis und ließ ihm sagen: Ich habe mich versündigt, kehre um von mir; was du mir auflegest, will ich tragen. Da legte der König von Assyrien auf Hiskia, dem Könige Judas, dreihundert Zentner Silbers und dreißig Zentner Goldes. Also gab Hiskia all das Silber, das im Hause des HERRN und in den Schätzen des Königshauses gefunden ward. Zur selbigen Zeit zerbrach Hiskia, der König Judas, die Türen am Tempel des HERRN und die Bleche, die er selbst hatte überziehen lassen, und gab sie dem Könige von Assyrien. Und der König von Assyrien sandte Tharthan und den Erzkämmerer und den Rabsake von Lachis zum Könige Hiskia mit großer Macht nach Jerusalem; und sie zogen herauf. Und da sie hinkamen, hielten sie an der Wassergrube bei dem obern Teich, der da liegt an der Straße auf dem Acker des Walkmüllers. Und rief dem Könige. Da kam heraus zu ihnen Eliakim, der Sohn Hilkias, der Hofmeister, und Sebena, der Schreiber, und Joah, der Sohn Assaphs, der Kanzler. Und der Erzschenke sprach zu ihnen: Lieber, sagt dem Könige Hiskia: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Trotz, darauf du dich verläßt? Meinst du, es sei noch Rat und Macht zu streiten? Worauf verläßt du denn nun dich, daß du abtrünnig von mir bist worden? Siehe, verläßt du dich auf diesen zerstoßenen Rohrstab, auf Ägypten? welcher, so sich jemand drauf lehnet, wird er ihm in die Hand gehen und sie durchbohren. Also ist Pharao, der König in Ägypten, allen, die sich auf ihn verlassen. Ob ihr aber wolltet zu mir sagen: Wir verlassen uns auf den HERRN, unsern GOtt, ist‘s denn nicht der, des Höhen und Altäre Hiskia hat abgetan und gesagt zu Juda und Jerusalem: Vor diesem Altar, der zu Jerusalem ist, sollt ihr anbeten? Nun gelobe meinem Herrn, dem Könige von Assyrien; ich will dir zweitausend Rosse geben, daß du mögest Reiter dazu geben. Wie willst du denn bleiben vor dem geringsten Herrn, einem meines Herrn Untertanen, und verläßt dich auf Ägypten um der Wagen und Reiter willen? Meinst du aber, ich sei ohne den HERRN heraufgezogen, daß ich diese Stätte verderbte? Der HERR hat mich‘s geheißen: Zeuch hinauf in dies Land und verderbe es! Da sprach Eliakim, der Sohn Hilkias, und Sebena und Joah zum Erzschenken: Rede mit deinen Knechten auf syrisch, denn wir verstehen es; und rede nicht mit uns auf jüdisch vor den Ohren des Volks, das auf der Mauer ist. Aber der Erzschenke sprach zu ihnen: Hat mich denn mein Herr zu deinem Herrn oder zu dir gesandt, daß ich solche Worte rede? Ja zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, daß sie mit euch ihren eigenen Mist fressen und ihren Harn saufen. Also stand der Erzschenke und rief mit lauter Stimme auf jüdisch; und redete und sprach: Hört das Wort des großen Königs, des Königs von Assyrien! So spricht der König: Laßt euch Hiskia nicht aufsetzen; denn er vermag euch nicht zu erretten von meiner Hand. Und laßt euch Hiskia nicht vertrösten auf den HERRN, daß er sagt Der HERR wird uns erretten, und diese Stadt wird nicht in die Hände des Königs von Assyrien gegeben werden! Gehorcht Hiskia nicht! Denn so spricht der König von Assyrien: Nehmt an meine Gnade und kommt zu mir heraus, so soll jedermann seines Weinstocks und seines Feigenbaums essen und seines Brunnens trinken, bis ich komme und hole euch in ein Land, das eurem Lande gleich ist, da Korn, Most, Brot, Weinberge, Ölbäume, Öl und Honig innen ist; so werdet ihr leben bleiben und nicht sterben. Gehorcht Hiskia nicht; denn er verführt euch, daß er spricht: Der HERR wird uns erretten. Haben auch die Götter der Heiden ein jeglicher sein Land errettet von der Hand des Königs von Assyrien? Wo sind die Götter zu Hemath und Arphad? Wo sind die Götter zu Sepharvaim, Hena und Iwa? Haben sie auch Samaria errettet von meiner Hand? Wo ist ein GOtt unter aller Lande Göttern, die ihr Land haben von meiner Hand errettet, daß der HERR sollte Jerusalem von meiner Hand erretten? Das Volk aber schwieg stille und antwortete ihm nichts; denn der König hatte geboten und gesagt: Antwortet ihm nichts! Da kam Eliakim, der Sohn Hilkias, der Hofmeister, und Sebena, der Schreiber, und Joah, der Sohn Assaphs, der Kanzler, zu Hiskia mit zerrissenen Kleidern und sagten ihm an die Worte des Erzschenken. D a der König Hiskia das hörte, zerriß er seine Kleider und legte einen Sack an und ging in das Haus des HERRN. Und sandte Eliakim, den Hofmeister, und Sebena, den Schreiber, samt den ältesten Priestern, mit Säcken angetan, zu dem Propheten Jesaja, dem Sohn Amoz. Und sie sprachen zu ihm: So sagt Hiskia: Das ist ein Tag der Not und Scheltens und Lästerns; die Kinder sind kommen an die Geburt, und ist keine Kraft da zu gebären. Ob vielleicht der HErr, dein GOtt, hören wollte alle Worte des Erzschenken, den sein Herr, der König von Assyrien, gesandt hat, Hohn zu sprechen dem lebendigen GOtt und zu schelten mit Worten, die der HErr, dein GOtt, gehört hat. So hebe dein Gebet auf für die übrigen, die noch vorhanden sind. Und da die Knechte des Königs Hiskia zu Jesaja kamen, sprach Jesaja zu ihnen: So sagt eurem Herrn: So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, damit mich die Knaben des Königs von Assyrien gelästert haben. Siehe, ich will ihm einen Geist geben, daß er ein Gerücht hören wird und wieder in sein Land ziehen; und will ihn durchs Schwert fällen in seinem Lande. Und da der Erzschenke wiederkam, fand er den König von Assyrien streiten wider Libna; denn er hatte gehört, daß er von Lachis gezogen war. Und da er hörte von Thirhaka, dem Könige der Mohren: Siehe, er ist ausgezogen, mit dir zu streiten, wandte er um und sandte Boten zu Hiskia und ließ ihm sagen: So sagt Hiskia, dem Könige Judas: Laß dich deinen GOtt nicht aufsetzen, auf den du dich verläßt, und sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hände des Königs von Assyrien gegeben werden. Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien getan haben allen Landen und sie verbannet; und du solltest errettet werden? Haben der Heiden Götter auch sie errettet, welche meine Väter haben verderbt: Gosan, Haran, Rezeph und die Kinder Edens, die zu Thelassar waren? Wo ist der König zu Hemath, der König zu Arphad und der König der Stadt Sepharvaim, Hena und Iwa? Und da Hiskia die Briefe von den Boten empfangen und gelesen hatte, ging er hinauf zum Hause des HERRN und breitete sie aus vor dem HERRN. Und betete vor dem HERRN und sprach: HErr, GOtt Israels, der du über Cherubim sitzest, du bist allein GOtt unter allen Königreichen auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht. HERR, neige deine Ohren und höre, tu deine Augen auf und siehe, und höre die Worte Sanheribs, der hergesandt hat, Hohn zu sprechen dem lebendigen GOtt. Es ist wahr, HErr, die Könige von Assyrien haben die Heiden mit dem Schwert umgebracht und ihr Land und haben ihre Götter ins Feuer geworfen. Denn es waren nicht Götter, sondern Menschenhände Werk, Holz und Steine; darum haben sie sie umgebracht. Nun aber, HErr, unser GOtt, hilf uns aus seiner Hand, auf daß alle Königreiche auf Erden erkennen, daß du, HErr, allein GOtt bist. D a sandte Jesaja, der Sohn Amoz, zu Hiskia und ließ ihm sagen: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Was du zu mir gebetet hast um Sanherib, den König von Assyrien, das habe ich gehört. Das ist‘s, das der HERR wider ihn geredet hat: Die Jungfrau, die Tochter Zion, verachtet dich und spottet dein; die Tochter Jerusalem schüttelt ihr Haupt dir nach. Wen hast du gehöhnt und gelästert? Über wen hast du deine Stimme erhoben? Du hast deine Augen erhoben wider den Heiligen in Israel. Du hast den HERRN durch deine Boten gehöhnt und gesagt: Ich bin durch die Menge meiner Wagen auf die Höhe der Berge gestiegen, auf den Seiten des Libanon; ich habe seine hohen Zedern und auserlesenen Tannen abgehauen und bin kommen an die äußerste Herberge des Waldes seines Karmels; ich habe gegraben und ausgetrunken die fremden Wasser und habe vertrocknet mit meinen Fußsohlen die Seen. Hast du aber nicht gehört, daß ich solches lange zuvor getan habe, und von Anfang habe ich‘s bereitet? Nun, jetzt aber habe ich‘s kommen lassen, daß feste Städte würden fallen in einen wüsten Steinhaufen, und die drinnen wohnen, matt werden und sich fürchten und schämen müßten und werden wie das Gras auf dem Felde und wie das grüne Kraut zum Heu auf den Dächern, das verdorret, ehe denn es reif wird. Ich weiß dein Wohnen, dein Aus- und Einziehen, und daß du tobest wider mich. Weil du denn wider mich tobest, und dein Übermut vor meine Ohren heraufkommen ist, so will ich dir einen Ring an deine Nase legen und ein Gebiß in dein Maul und will dich den Weg wiederum führen, da du herkommen bist. Und sei dir ein Zeichen: In diesem Jahr iß, was zertreten ist; im andern Jahr, was selber wächst; im dritten Jahr säet und erntet und pflanzt Weinberge und eßt ihre Früchte. Und die Tochter Juda, die errettet und überblieben ist, wird fürder unter sich wurzeln und über sich Frucht tragen. Denn von Jerusalem werden ausgehen, die überblieben sind, und die Erretteten vom Berge Zion. Der Eifer des HERRN Zebaoth wird solches tun. Darum spricht der HERR vom Könige zu Assyrien also: Er soll nicht in diese Stadt kommen und keinen Pfeil drein schießen und kein Schild davor kommen und soll keinen Wall drum schütten, sondern er soll den Weg wiederum ziehen, den er kommen ist, und soll in diese Stadt nicht kommen; der HERR sagt es. Und ich will diese Stadt beschirmen, daß ich ihr helfe um meinetwillen und um Davids, meines Knechts, willen. U nd in derselben Nacht fuhr aus der Engel des HERRN und schlug im Lager von Assyrien hundertundfünfundachtzigtausend Mann. Und da sie sich des Morgens frühe aufmachten, siehe, da lag es alles eitel tote Leichname. Also brach Sanherib, der König von Assyrien, auf und zog weg und kehrte um; und blieb zu Ninive. Und da er anbetete im Hause Nisrochs, seines GOttes, schlugen ihn mit dem Schwert Adramelech und Sarezer, seine Söhne; und sie entrannen ins Land Ararat. Und sein Sohn Assar-Haddon ward König an seiner Statt. Z u der Zeit ward Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Beschicke dein Haus; denn du wirst sterben und nicht leben bleiben. Er aber wandte sein Antlitz zur Wand und betete zum HERRN und sprach: Ach, HErr, gedenke doch, daß ich vor dir treulich gewandelt habe und mit rechtschaffenem Herzen und habe getan, das dir wohlgefällt. Und Hiskia weinte sehr. Da aber Jesaja noch nicht zur Stadt halb hinausgegangen war, kam des HERRN Wort zu ihm und sprach: Kehre um und sage Hiskia, dem Fürsten meines Volks: So spricht der HErr, der GOtt deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich. will dich gesund machen; am dritten Tage wirst du hinauf in das Haus des HERRN gehen. Und will fünfzehn Jahre zu deinem Leben tun und dich und diese Stadt erretten von dem Könige zu Assyrien und diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechts David willen. Und Jesaja sprach: Bringt her ein Stück Feigen! Und da sie die brachten, legten sie sie auf die Drüse; und er ward gesund. Hiskia aber sprach zu Jesaja: Welches ist das Zeichen, daß mich der HERR wird gesund machen, und ich in des HERRN Haus hinaufgehen werde am dritten Tage? Jesaja sprach: Das Zeichen wirst du haben vom HERRN, daß der HERR tun wird, was er geredet hat. Soll der Schatten zehn Stufen fürder gehen, oder zehn Stufen zurückgehen? Hiskia sprach: Es ist leicht, daß der Schatten zehn Stufen niederwärts gehe; das will ich nicht, sondern daß er zehn Stufen hinter sich zurückgehe. Da rief der Prophet Jesaja den HERRN an; und der Schatten ging hinter sich zurück zehn Stufen am Zeiger Ahas die er war niederwärts gegangen. Z u der Zeit sandte Brodach, der Sohn Baledans, des Sohns Baledans, Königs zu Babel, Briefe und Geschenke zu Hiskia; denn er hatte gehört, daß Hiskia krank war gewesen. Hiskia aber war fröhlich mit ihnen und zeigte ihnen das ganze Schatzhaus, Silber, Gold, Spezerei und das beste Öl und die Harnischkammer und alles, was in seinen Schätzen vorhanden war. Es war nichts in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft, das ihnen Hiskia nicht zeigte. Da kam Jesaja, der Prophet, zu dem Könige Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Leute gesagt und woher sind sie zu dir kommen? Hiskia sprach: Sie sind aus fernen Landen zu mir kommen, von Babel. Er sprach: Was haben sie gesehen in deinem Hause? Hiskia sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Hause ist; und ist nichts in meinen Schätzen, das ich nicht ihnen gezeigt hätte. Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre des HERRN Wort! Siehe, es kommt die Zeit, daß alles wird nach Babel weggeführt werden aus deinem Hause, und was deine Väter gesammelt haben bis auf diesen Tag; und wird nichts übergelassen werden, spricht der HErr. Dazu der Kinder, die von dir kommen, die du zeugen wirst, werden genommen werden, daß sie Kämmerer seien im Palast des Königs zu Babel. Hiskia aber sprach zu Jesaja: Das ist gut, das der HERR geredet hat. Und sprach weiter: Es wird doch Friede und Treue sein zu meinen Zeiten. W as mehr von Hiskia zu sagen ist, und alle seine Macht, und was er getan hat, und der Teich und die Wasserröhren, damit er Wasser in die Stadt geleitet hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Und Hiskia entschlief mit seinen Vätern. Und Manasse, sein Sohn, ward König an seiner Statt. M anasse war zwölf Jahre alt, da er König ward, und regierte fünfundfünfzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hephzi-Bah. Und er tat, das dem HERRN übel gefiel, nach den Greueln der Heiden, die der HERR vor den Kindern Israel vertrieben hatte. Und verkehrte sich und baute die Höhen, die sein Vater Hiskia hatte abgebracht, und richtete Baal Altäre auf und machte Haine, wie Ahab, der König Israels, getan hatte, und betete an allerlei Heer am Himmel und diente ihnen. Und baute Altäre im Hause des HERRN, davon der HERR gesagt hatte: Ich will meinen Namen zu Jerusalem setzen. Und er baute allen Heeren am Himmel Altäre, in beiden Höfen am Hause des HERRN. Und ließ seinen Sohn durchs Feuer gehen und achtete auf Vogelgeschrei und Zeichen und hielt Wahrsager und Zeichendeuter; und tat des viel, das dem HERRN übel gefiel, damit er ihn erzürnete. Er setzte auch einen Haingötzen, den er gemacht hatte, in das Haus, von welchem der HERR zu David und zu Salomo, seinem Sohn, gesagt hatte: In diesem Hause und zu Jerusalem, die ich erwählt habe aus allen Stämmen Israels, will ich meinen Namen setzen ewiglich, und will den Fuß Israels nicht mehr bewegen lassen vom Lande, das ich ihren Vätern gegeben habe, so doch, so sie halten und tun nach allem, das ich geboten habe, und nach allem Gesetz, das mein Knecht Mose ihnen geboten hat. Aber sie gehorchten nicht, sondern Manasse verführte sie, daß sie ärger taten denn die Heiden, die der HERR vor den Kindern Israel vertilgt hatte. Da redete der HERR durch seine Knechte, die Propheten und sprach: Darum daß Manasse, der König Judas, hat diese Greuel getan, die ärger sind denn alle Greuel, so die Amoriter getan haben, die vor ihm gewesen sind, und hat auch Juda sündigen gemacht mit seinen Götzen, darum spricht der HErr, der GOtt Israels, also: Siehe, ich will Unglück über Jerusalem und Juda bringen, daß, wer es hören wird, dem sollen seine beiden Ohren gellen. Und will über Jerusalem die Meßschnur Samarias ziehen und das Gewicht des Hauses Ahab; und will Jerusalem ausschütten, wie man Schüsseln ausschüttet, und will sie umstürzen. Und ich will etliche meines Erbteils überbleiben lassen und sie geben in die Hände ihrer Feinde, daß sie ein Raub und Reißen werden aller ihrer Feinde, darum daß sie getan haben, das mir übel gefällt, und haben mich erzürnt von dem Tage an, da ihre Väter aus Ägypten gezogen sind, bis auf diesen Tag. Auch vergoß Manasse sehr viel unschuldig Blut, bis daß Jerusalem hie und da voll ward; ohne die Sünde, damit er Juda sündigen machte, daß sie taten, das dem HERRN übel gefiel. Was aber mehr von Manasse zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und seine Sünde, die er tat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Und Manasse entschlief mit seinen Vätern und ward begraben im Garten an seinem Hause, nämlich im Garten Usas. Und sein Sohn Amon ward König an seiner Statt. Z weiundzwanzig Jahre alt war Amon, da er König ward, und regierte zwei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Mesulemeth, eine Tochter Haruz von Jatba. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, wie sein Vater Manasse getan hatte, und wandelte in allem Wege, den sein Vater gewandelt hatte, und diente den Götzen, welchen sein Vater gedient hatte, und betete sie an. Und verließ den HERRN, seiner Väter GOtt, und wandelte nicht im Wege des HERRN. Und seine Knechte machten einen Bund wider Amon und töteten den König in seinem Hause. Aber das Volk im Lande schlug alle, die den Bund gemacht hatten wider den König Amon. Und das Volk im Lande machte Josia, seinen Sohn, zum Könige an seiner Statt. Was aber Amon mehr getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Und man begrub ihn in seinem Grabe, im Garten Usas. Und sein Sohn Josia ward König an seiner Statt. J osia war acht Jahre alt, da er König ward, und regierte einundddreißig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jedida, eine Tochter Adajas von Bazkath. Und tat, das dem HERRN wohlgefiel; und wandelte in allem Wege seines Vaters David und wich nicht weder zur Rechten noch zur Linken. Und im achtzehnten Jahr des Königs Josia sandte der König hin Saphan, den Sohn Azaljas, des Sohns Mesullams, den Schreiber, in das Haus des HERRN und sprach: Gehe hinauf zu dem Hohenpriester Hilkia, daß man ihnen gebe das Geld, das zum Hause des HERRN gebracht ist, das die Hüter an der Schwelle gesammelt haben vom Volk, daß sie es geben den Arbeitern, die bestellt sind im Hause des HERRN, und geben es den Arbeitern am Hause des HERRN, daß sie bessern, was baufällig ist am Hause, nämlich den Zimmerleuten und Bauleuten und Maurern, und die da Holz und gehauene Steine kaufen sollen, das Haus zu bessern; doch daß man keine Rechnung von ihnen nehme vom Gelde, das unter ihre Hand getan wird, sondern daß sie es auf Glauben handeln. U nd der Hohepriester Hilkia sprach zu dem Schreiber Saphan: Ich habe das Gesetzbuch gefunden im Hause des HERRN. Und Hilkia gab das Buch Saphan, daß er‘s läse. Und Saphan, der Schreiber, brachte es dem Könige und sagte es ihm wieder und sprach: Deine Knechte haben das Geld zusammengestoppelt, das im Hause gefunden ist, und haben es den Arbeitern gegeben, die bestellt sind am Hause des HERRN. Auch sagte Saphan, der Schreiber, dem Könige und sprach: Hilkia, der Priester, gab mir ein Buch. Und Saphan las es vor dem Könige. Da aber der König hörte die Worte im Gesetzbuch, zerriß er seine Kleider. Und der König gebot Hilkia, dem Priester, und Ahikam, dem Sohn Saphans, und Achbor, dem Sohn Michajas, und Saphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knechte des Königs, und sprach: Geht hin und fragt den HERRN für mich, für das Volk und für ganz Juda um die Worte dieses Buchs, das gefunden ist; denn es ist ein großer Grimm des HERRN, der über uns entbrannt ist, darum daß unsere Väter nicht gehorcht haben den Worten dieses Buchs, daß sie täten alles, was drinnen geschrieben ist. D a ging hin Hilkia, der Priester, Ahikam, Achbor, Saphan und Asaja zu der Prophetin Hulda, dem Weibe Sallums, des Sohns Thikwas, des Sohns Harhams, des Hüters der Kleider, und sie wohnte zu Jerusalem im andern Teil; und sie redeten mit ihr. Sie aber sprach zu ihnen: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat: So spricht der HERR: Siehe, ich will Unglück über diese Stätte und ihre Einwohner bringen, alle Worte des Gesetzes, die der König Juda hat lassen lesen, darum daß sie mich verlassen und andern Göttern geräuchert haben, daß sie mich erzürneten mit allen Werken ihrer Hände; darum wird mein Grimm sich wider diese Stätte anzünden und nicht ausgelöschet werden. Aber dem Könige Judas, der euch gesandt hat, den HERRN zu fragen, sollt ihr so sagen: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Darum daß dein Herz erweicht ist über den Worten, die du gehört hast, und hast dich gedemütigt vor dem HERRN, da du hörtest was ich geredet habe wider diese Stätte und ihre Einwohner, daß sie sollen eine Verwüstung und Fluch sein, und hast deine Kleider zerrissen und hast geweint vor mir, so habe ich‘s auch erhört, spricht der HErr. Darum will ich dich zu deinen Vätern sammeln, daß du mit Frieden in dein Grab versammelt wirst, und deine Augen nicht sehen all das Unglück, das ich über diese Stätte bringen will. Und sie sagten es dem Könige wieder. U nd der König sandte hin, und es versammelten sich zu ihm alle Ältesten in Juda und Jerusalem. Und der König ging hinauf ins Haus des HERRN, und alle Männer von Juda und alle Einwohner zu Jerusalem mit ihm, Priester und Propheten und alles Volk, beide klein und groß; und man las vor ihren Ohren alle Worte des Buchs vom Bunde, das im Hause des HERRN gefunden war. Und der König trat an eine Säule und machte einen Bund vor dem HERRN, daß sie sollten wandeln dem HERRN nach und halten seine Gebote, Zeugnisse und Rechte von ganzem Herzen und von ganzer Seele, daß sie aufrichteten die Worte dieses Bundes, die geschrieben standen in diesem Buch. Und alles Volk trat in den Bund. U nd der König gebot dem Hohenpriester Hilkia und den Priestern der andern Ordnung und den Hütern an der Schwelle, daß sie sollten aus dem Tempel des HERRN tun alles Gezeug, das dem Baal und dem Hain und allem Heer des Himmels gemacht war. Und verbrannten sie außen vor Jerusalem im Tal Kidron; und ihr Staub ward getragen nach Bethel. Und er tat ab die Kamarim, welche die Könige Judas hatten gestiftet, zu räuchern auf den Höhen in den Städten Judas und um Jerusalem her, auch die Räucherer des Baal und der Sonne und des Mondes und der Planeten und alles Heers am Himmel. Und ließ den Hain aus dem Hause des HERRN führen hinaus vor Jerusalem in den Bach Kidron, und verbrannten ihn im Bach Kidron und machte ihn zu Staub; und warf den Staub auf die Gräber der gemeinen Leute. Und er brach ab die Häuser der Hurer, die an dem Hause des HERRN waren, darinnen die Weiber wirkten Häuser zum Hain. Und er ließ kommen alle Priester aus den Städten Judas und verunreinigte die Höhen, da die Priester räucherten, von Geba an bis nach Berseba; und brach ab die Höhen in den Toren, die in der Tür des Tors waren Josuas, des Stadtvogts, welches war zur Linken, wenn man zum Tor der Stadt geht. Doch hatten die Priester der Höhen nie geopfert auf dem Altar des HERRN zu Jerusalem, sondern aßen des ungesäuerten Brots unter ihren Brüdern. Er verunreinigte auch das Thopheth im Tal der Kinder Hinnom, daß niemand seinen Sohn oder seine Tochter dem Molech durchs Feuer ließe gehen. Und tat ab die Rosse, welche die Könige Judas hatten der Sonne gesetzt im Eingange des HERRN Hauses an der Kammer Nethan-Melechs, des Kämmerers, der zu Parwarim war; und die Wagen der Sonne verbrannte er mit Feuer. Und die Altäre auf dem Dache im Saal Ahas, die die Könige Judas gemacht hatten, und die Altäre, die Manasse gemacht hatte in den zweien Höfen des HERRN Hauses, brach der König ab; und lief von dannen und warf ihren Staub in den Bach Kidron. Auch die Höhen, die vor Jerusalem waren, zur Rechten am Berge Mashith, die Salomo, der König Israels, gebaut hatte Asthoreth, dem Greuel von Zidon, und Kamos, dem Greuel von Moab, und Milkom, dem Greuel der Kinder Ammon, verunreinigte der König. Und zerbrach die Säulen und rottete aus die Haine und füllte ihre Stätte mit Menschenknochen. Auch den Altar zu Bethel, die Höhe, die Jerobeam gemacht hatte, der Sohn Nebats, der Israel sündigen machte, denselben Altar brach er ab und die Höhe; und verbrannte die Höhe und machte sie zu Staub und verbrannte den Hain. Und Josia wandte sich und sah die Gräber, die da waren auf dem Berge; und sandte hin und ließ die Knochen aus den Gräbern holen und verbrannte sie auf dem Altar und verunreinigte ihn nach dem Wort des HERRN, das der Mann GOttes ausgerufen hatte, der solches ausrief. Und er sprach: Was ist das für ein Grabmal, das ich sehe? Und die Leute in der Stadt sprachen zu ihm: Es ist das Grab des Mannes GOttes, der von Juda kam und rief solches aus, das du getan hast, wider den Altar zu Bethel. Und er sprach: Laßt ihn liegen; niemand bewege seine Gebeine! Also wurden seine Gebeine errettet mit den Gebeinen des Propheten, der von Samaria kommen war. Er tat auch weg alle Häuser der Höhen in den Städten Samarias, welche die Könige Israels gemacht hatten zu erzürnen; und tat mit ihnen allerdinge, wie er zu Bethel getan hatte. Und er opferte alle Priester der Höhen, die daselbst waren, auf den Altären; und verbrannte also Menschenbeine drauf. Und kam wieder nach Jerusalem. U nd der König gebot dem Volk und sprach: Haltet dem HERRN, eurem GOtt, Passah, wie geschrieben steht im Buch dieses Bundes. Denn es war kein Passah so gehalten, als dieses, von der Richter Zeit an, die Israel gerichtet haben, und in allen Zeiten der Könige Israels und der Könige Judas, sondern im achtzehnten Jahr des Königs Josia ward dies Passah gehalten dem HERRN zu Jerusalem. Auch fegte Josia aus alle Wahrsager, Zeichendeuter, Bilder und Götzen und alle Greuel, die im Lande Juda und zu Jerusalem ersehen wurden, auf daß er aufrichtete die Worte des Gesetzes, die geschrieben standen im Buch, das Hilkia, der Priester, fand im Hause des HERRN. Sein gleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zum HERRN bekehrte nach allem Gesetz Moses; und nach ihm kam sein gleichen nicht auf. Doch kehrte sich der HERR nicht von dem Grimm seines großen Zorns, damit er über Juda erzürnt war um aller der Reizungen willen, damit ihn Manasse gereizt hatte. Und der HERR sprach: Ich will Juda auch von meinem Angesicht tun, wie ich Israel weggetan habe; und will diese Stadt verwerfen, die ich erwählt hatte, nämlich Jerusalem und das Haus, davon ich gesagt habe: Mein Name soll daselbst sein. W as aber mehr von Josia zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Zu seiner Zeit zog Pharao-Necho, der König in Ägypten, herauf wider den König von Assyrien an das Wasser Phrath. Aber der König Josia zog ihm entgegen und starb zu Megiddo, da er ihn gesehen hatte. Und seine Knechte führten ihn tot von Megiddo und brachten ihn nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Grabe. Und das Volk im Lande nahm Joahas, den Sohn Josias, und salbten ihn und machten ihn zum Könige an seines Vaters Statt. D reiundzwanzig Jahre war Joahas alt, da er König ward, und regierte drei Monden zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal, eine Tochter Jeremias von Libna. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, wie seine Väter getan hatten. Aber Pharao-Necho fing ihn zu Riblath im Lande Hemath, daß er nicht regieren sollte zu Jerusalem; und legte eine Schätzung aufs Land, hundert Zentner Silbers und einen Zentner Goldes. U nd Pharao-Necho machte zum Könige Eliakim, den Sohn Josias, anstatt seines Vaters Josia und wandte seinen Namen Jojakim. Aber Joahas nahm er und brachte ihn nach Ägypten; daselbst starb er. Und Jojakim gab das Silber und Gold Pharao; doch schätzte er das Land, daß er solch Silber gäbe nach Befehl Pharaos; einen jeglichen nach seinem Vermögen schätzte er am Silber und Gold unter dem Volk im Lande, daß er dem Pharao-Necho gäbe. Fünfundzwanzig Jahre alt war Jojakim, da er König ward, und regierte elf Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Sebuda, eine Tochter Pedajas von Ruma. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, wie seine Väter getan hatten. Z u seiner Zeit zog herauf Nebukadnezar der König zu Babel; und Jojakim ward ihm untertänig drei Jahre. Und er wandte sich und ward abtrünnig von ihm. Und der HERR ließ auf ihn Kriegsknechte kommen aus Chaldäa, aus Syrien, aus Moab, aus den Kindern Ammon und ließ sie in Juda kommen, daß sie ihn umbrächten, nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte durch seine Knechte, die Propheten. Es geschah aber Juda also nach dem Wort des HERRN, daß er sie von seinem Angesicht täte, um der Sünde willen Manasses, die er getan hatte; auch um des unschuldigen Bluts willen, das er vergoß, und machte Jerusalem voll mit unschuldigem Blut, wollte der HERR nicht vergeben. Was mehr zu sagen ist von Jojakim, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Und Jojakim entschlief mit seinen Vätern; und sein Sohn Jojachin ward König an seiner Statt. Und der König in Ägypten zog nicht mehr aus seinem Lande; denn der König zu Babel hatte ihm genommen alles, was des Königs in Ägypten war, vom Bach Ägyptens an bis an das Wasser Phrath. A chtzehn Jahre alt war Jojachin, da er König ward, und regierte drei Monden zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Nehustha, eine Tochter Elnathans von Jerusalem. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, wie sein Vater getan hatte. Z u der Zeit zogen herauf die Knechte Nebukadnezars, des Königs zu Babel, nach Jerusalem und kamen an die Stadt mit Bollwerk. Und da Nebukadnezar zur Stadt kam und seine Knechte, belagerte er sie. Aber Jojachin, der König Judas, ging heraus zum Könige von Babel mit seiner Mutter, mit seinen Knechten, mit seinen Obersten und Kämmerern; und der König von Babel nahm ihn auf im achten Jahr seines Königreichs. Und nahm von dannen heraus alle Schätze im Hause des HERRN und im Hause des Königs und zerschlug alle güldenen Gefäße, die Salomo, der König Israels, gemacht hatte im Tempel des HERRN wie denn der HERR geredet hatte; und führte weg das ganze Jerusalem, alle Obersten, alle Gewaltigen, zehntausend Gefangene und alle Zimmerleute und alle Schmiede; und ließ nichts übrig, denn gering Volk des Landes. U nd führte weg Jojachin nach Babel, die Mutter des Königs, die Weiber des Königs und seine Kämmerer; dazu die Mächtigen im Lande führte er auch gefangen von Jerusalem nach Babel, und was der besten Leute waren, siebentausend, und die Zimmerleute und Schmiede, tausend, alle starken Kriegsmänner; und der König von Babel brachte sie nach Babel. Und der König von Babel machte Mathanja, seinen Vetter, zum Könige an seiner Statt und wandelte seinen Namen Zidekia. E inundzwanzig Jahre alt war Zidekia, da er König ward, und regierte elf Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamital, eine Tochter Jeremias von Libna. Und er tat, das dem HERRN übel gefiel, wie Jojakim getan hatte. Denn es geschah also mit Jerusalem und Juda aus dem Zorn des HERRN, bis daß er sie von seinem Angesicht würfe. Und Zidekia ward abtrünnig vom Könige zu Babel. U nd es begab sich im neunten Jahr seines Königreichs, am zehnten Tage des zehnten Monden, kam Nebukadnezar, der König zu Babel, mit aller seiner Macht wider Jerusalem; und sie lagerten sich wider sie und bauten einen Schutt um sie her. Also ward die Stadt belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zidekia. Aber im neunten des Monden ward der Hunger stark in der Stadt, daß das Volk des Landes nichts zu essen hatte. Da brach man in die Stadt; und alle Kriegsmänner flohen bei der Nacht des Weges von dem Tor zwischen den zwei Mauern, der zu des Königs Garten geht. Aber die Chaldäer lagen um die Stadt. Und er floh des Weges zum blachen Felde. Aber die Macht der Chaldäer jagten dem Könige nach und ergriffen ihn im blachen Felde zu Jericho; und alle Kriegsleute, die bei ihm waren, wurden von ihm zerstreut. Sie aber griffen den König und führten ihn hinauf zum Könige von Babel nach Riblath; und sie sprachen ein Urteil über ihn. Und sie schlachteten die Kinder Zidekias vor seinen Augen und blendeten Zidekia seine Augen und banden ihn mit Ketten und führten ihn nach Babel. Am siebenten Tage des fünften Monden, das ist das neunzehnte Jahr Nebukadnezars, des Königs zu Babel, kam Nebusar-Adan, der Hofmeister, des Königs zu Babel Knecht, nach Jerusalem und verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle Häuser zu Jerusalem und alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer. Und die ganze Macht der Chaldäer, die mit dem Hofmeister war, zerbrach die Mauern um Jerusalem her. Das andere Volk aber, das übrig war in der Stadt und die zum Könige von Babel fielen, und den andern Pöbel führte Nebusar-Adan, der Hofmeister, weg. Und von den Geringsten im Lande ließ der Hofmeister Weingärtner und Ackerleute. Aber die ehernen Säulen am Hause des HERRN und die Gestühle und das eherne Meer, das am Hause des HERRN war, zerbrachen die Chaldäer und führten das Erz nach Babel. Und die Töpfe, Schaufeln, Messer, Löffel und alle ehernen Gefäße, damit man diente, nahmen sie weg. Dazu nahm der Hofmeister die Pfannen und Becken, und was gülden und silbern war, zwei Säulen, ein Meer und die Gestühle, die Salomo gemacht hatte zum Hause des HERRN. Es war nicht zu wägen das Erz aller dieser Gefäße. Achtzehn Ellen hoch war eine Säule, und ihr Knauf drauf war auch ehern und drei Ellen hoch, und die Reife und Granatäpfel an dem Knauf umher war alles ehern. Auf die Weise war auch die andere Säule mit den Reifen. Und der Hofmeister nahm den Priester Seraja der ersten Ordnung und den Priester Zephanja der andern Ordnung und drei Türhüter und einen Kämmerer aus der Stadt, der gesetzt war über die Kriegsmänner, und fünf Männer, die stets vor dem Könige waren, die in der Stadt gefunden wurden, und Sopher, den Feldhauptmann, der das Volk im Lande kriegen lehrte, und sechzig Mann vom Volk auf dem Lande, die in der Stadt gefunden wurden: diese nahm Nebusar-Adan, der Hofmeister, und brachte sie zum Könige von Babel nach Riblath. Und der König von Babel schlug sie tot zu Riblath im Lande Hemath. Also ward Juda weggeführt aus seinem Lande. A ber über das übrige Volk im Lande Juda, das Nebukadnezar, der König von Babel, überließ, setzte er Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohns Saphans. Da nun all das Kriegsvolk, Hauptleute und die Männer hörten, daß der König von Babel Gedalja gesetzt hatte, kamen sie zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Nethanjas, und Johanan, der Sohn Kareahs, und Seraja, der Sohn Thanhumeths, der Netophathiter, und Jaesanja, der Sohn Maechathis, samt ihren Männern. Und Gedalja schwur ihnen und ihren Männern und sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, untertan zu sein den Chaldäern; bleibt im Lande und seid untertänig dem Könige von Babel, so wird‘s euch wohlgehen. A ber im siebenten Monden kam Ismael, der Sohn Nethanjas, des Sohns Elisamas, von königlichem Geschlecht, und zehn Männer mit ihm und schlugen Gedalja tot, dazu die Juden und Chaldäer, die bei ihm waren zu Mizpa. Da machten sich auf alles Volk, beide klein und groß, und die Obersten des Krieges, und kamen nach Ägypten; denn sie fürchteten sich vor den Chaldäern. A ber im siebenunddreißigsten Jahr, nachdem Jojachin, der König Judas, weggeführt war, am siebenundzwanzigsten Tage des zwölften Monden, hob Evil-Merodach, der König zu Babel, im ersten Jahr seines Königreichs, das Haupt Jojachins, des Königs Judas, aus dem Kerker hervor. Und redete freundlich mit ihm und setzte seinen Stuhl über die Stühle der Könige, die bei ihm waren zu Babel; und wandelte die Kleider seines Gefängnisses; und er aß allewege vor ihm sein Leben lang; und bestimmte ihm sein Teil, das man ihm allewege gab vom Könige, auf einen jeglichen Tag sein ganz Leben lang. A dam, Seth, Enos, Kenan, Mahalaleel, Jared, Henoch, Methusalah, Lamech, Noah, Sem, Ham, Japheth. Die Kinder Japheths sind diese: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Mesech, Thiras. Die Kinder aber Gomers sind: Askenas, Riphath, Thogarma. Die Kinder Javans sind: Elisa, Tharsisa, Chitim, Dodanim. Die Kinder Hams sind: Chus, Mizraim, Put, Kanaan. Die Kinder aber Chus sind: Seba, Hevila, Sabtha, Ragema, Sabthecha. Die Kinder aber Ragemas sind: Scheba und Dedan. Chus aber zeugte Nimrod; der fing an gewaltig zu sein auf Erden. Mizraim zeugte Ludim, Anamim, Lehabim, Naphthuhim, Pathrusim, Kasluhim (von welchen sind auskommen die Philistim) und Kaphthorim. Kanaan aber zeugte Zidon, seinen ersten Sohn, und Heth, Jebusi, Amori, Girgosi, Hevi, Arki, Sini, Arwadi, Zemari und Hemathi. Die Kinder Sems sind diese: Elam, Assur, Arphachsad, Lud, Aram, Uz, Hul, Gether und Masech. Arphachsad aber zeugte Salah; Salah zeugte Eber. Eber aber wurden zwei Söhne geboren; der eine hieß Peleg, darum daß zu seiner Zeit das Land zerteilt ward; und sein Bruder hieß Jaktan. Jaktan aber zeugte Almodad, Saleph, Hazarmaveth, Jarah, Hadoram, Usal, Dikla, Ebal, Abimael, Scheba, Ophir, Hevila und Jobab. Das sind alle Kinder Jaktans. Sem, Arphachsad, Salah, Eber, Peleg, Regu, Serug, Nahor, Tharah, Abram, das ist Abraham. Die Kinder aber Abrahams sind: Isaak und Ismael. D ies ist ihr Geschlecht: der erste Sohn Ismaels Nebajoth, Kedar, Adbeel, Mibsam, Misma, Duma, Masa, Hadad, Thema, Jethur, Naphis, Kedma. Das sind die Kinder Ismaels. Die Kinder aber Keturas, des Kebsweibes Abrahams: die gebar Simran, Jaksan, Medan, Midian, Jesbak, Suah. Aber die Kinder Jaksans sind: Scheba und Dedan. Und die Kinder Midians sind: Epha, Epher, Henoch, Abida, Eldaa. Dies sind alle Kinder der Ketura. Abraham zeugte Isaak. Die Kinder aber Isaaks sind: Esau und Israel. D ie Kinder Esaus sind: Eliphas, Reguel, Jeus, Jaelam, Korah. Die Kinder Eliphas sind: Theman, Omar, Zephi, Gaetham, Kenas, Thimna, Amalek. Die Kinder Reguels sind: Nahath, Serah, Samma und Misa. Die Kinder Seirs sind: Lothan, Sobal, Zibeon, Ana, Dison, Ezer, Disan. Die Kinder Lothans sind: Hori, Homam; und Thimna war eine Schwester Lothans. Die Kinder Sobals sind: Alian, Manahath, Ebal, Sephi, Onam. Die Kinder Zibeons sind: Aja und Ana. Die Kinder Anas: Dison. Die Kinder Disons sind: Hamran, Esban, Jethran, Cheran. Die Kinder Ezers sind: Bilhan, Saewan, Jaekan. Die Kinder Disans sind: Uz und Aran. Dies sind die Könige, die regiert haben im Lande Edom, ehe denn ein König regierte unter den Kindern Israel: Bela, der Sohn Beors; und seine Stadt hieß Dinhaba. Und da Bela starb, ward König an seiner Statt Jobab, der Sohn Serahs, von Bazra. Und da Jobab starb, ward König an seiner Statt Husam aus der Themaniter Lande. Da Husam starb, ward König an seiner Statt Hadad, der Sohn Bedads, der die Midianiter schlug in der Moabiter Felde; und seine Stadt hieß Awith. Da Hadad starb, ward König an seiner Statt Samla von Masrek. Da Samla starb, ward König an seiner Statt Saul von Rehoboth am Wasser. Da Saul starb, ward König an seiner Statt Baal-Hanan, der Sohn Achbors. Da Baal-Hanan starb, ward König an seiner Statt Hadad, und seine Stadt hieß Pagi; und sein Weib hieß Mehetabeel, eine Tochter Matreds, die Mesahabs Tochter war. Da aber Hadad starb, wurden Fürsten zu Edom: Fürst Thimna, Fürst Alwa, Fürst Jetheth, Fürst Ahalibama, Fürst Ela, Fürst Pinon, Fürst Kenas, Fürst Theman, Fürst Mibzar, Fürst Magdiel, Fürst Iram. Das sind die Fürsten zu Edom. D ies sind die Kinder Israels: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Isaschar, Sebulon, Dan, Joseph, Benjamin, Naphthali, Gad, Asser. Die Kinder Judas sind: Ger, Onan, Sela. Die drei wurden ihm geboren von der Kanaanitin, der Tochter Suas. Ger aber, der erste Sohn Judas, war böse vor dem HERRN, darum tötete er ihn. Thamar aber, seine Schwiegertochter, gebar ihm Perez und Serah, daß aller Kinder Judas waren fünf. Die Kinder Perez sind: Hezron und Hamul. Die Kinder aber Serahs sind: Simri, Ethan, Heman, Chalkol, Dara. Der aller sind fünf. Die Kinder Charmis sind Achan, welcher betrübte Israel, da er sich am Verbanneten vergriff. Die Kinder Ethans sind Asarja. Die Kinder aber Hezrons, die ihm geboren, sind: Jerahmeel, Ram, Chalubai. Ram aber zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nahesson, den Fürsten der Kinder Juda. Nahesson zeugte Salma. Salma zeugte Boas. Boas zeugte Obed. Obed zeugte Isai. Isai zeugte seinen ersten Sohn Eliab, Abinadab den andern, Simea den dritten, Nethaneel den vierten, Raddai den fünften, Ozem den sechsten, David den siebenten. Und ihre Schwestern waren: Zerujas und Abigail. Die Kinder Zerujas sind: Abisai, Joab, Asahel, die drei. Abigail aber gebar Amasa. Der Vater aber Amasas war Jether, ein Ismaeliter. Kaleb, der Sohn Hezrons, zeugte mit Asuba, seiner Frau, und Jerigoth; und dies sind derselben Kinder: Jeser, Sobab und Ardon. Da aber Asuba starb, nahm Kaleb Ephrath; die gebar ihm Hur. Hur gebar Uri. Uri gebar Bezaleel. Danach beschlief Hezron die Tochter Machirs, des Vaters Gileads; und er nahm sie, da er war sechzig Jahre alt; und sie gebar ihm Segub. Segub aber zeugte Jair, der hatte dreiundzwanzig Städte im Lande Gilead. Und er kriegte aus denselben Gesur und Aram, die Flecken Jairs, dazu Kenath mit ihren Töchtern, sechzig Städte. Das sind alle Kinder Machirs, des Vaters Gileads. Nach dem Tode Hezrons in Kaleb-Ephratha ließ Hezron, Abia, sein Weib, die gebar ihm Ashur, den Vater Thekoas. Jerahmeel, der erste Sohn Hezrons, hatte Kinder: den ersten Ram, Buna, Oren und Ozem und Ahia. Und Jerahmeel hatte noch ein ander Weib, die hieß Atara, die ist die Mutter Onams. Die Kinder aber Rams, des ersten Sohns Jerahmeels, sind: Maaz, Jamin und Eker. Aber Onam hatte Kinder: Samai und Jada. Die Kinder aber Samais sind: Nadab und Abisur. Das Weib aber Abisurs hieß Abihail, die ihm gebar Achban und Molid. Die Kinder aber Nadabs sind: Seled und Appaim; und Seled starb ohne Kinder. Die Kinder Appaims sind Jesei. Die Kinder Jeseis sind Sesan. Die Kinder Sesans sind Ahelai. Die Kinder aber Jadas, des Bruders Samais, sind: Jether und Jonathan; Jether aber starb ohne Kinder. Die Kinder aber Jonathans sind: Peleth und Sasa. Das sind die Kinder Jerahmeels. Sesan aber hatte nicht Söhne, sondern Töchter. Und Sesan hatte einen ägyptischen Knecht, der hieß Jarha. Und Sesan gab Jarha, seinem Knechte, seine Tochter zum Weibe, die gebar ihm Athai. Athai zeugte Nathan. Nathan zeugte Sabad. Sabad zeugte Ephlal. Ephlal zeugte Obed. Obed zeugte Jehu. Jehu zeugte Asarja. Asarja zeugte Halez. Halez zeugte Eleasa. Eleasa zeugte Sissemai. Sissemai zeugte Sallum. Sallum zeugte Jekamia. Jekamia zeugte Elisama. Die Kinder Kalebs, des Bruders Jerahmeels, sind: Mesa, sein erster Sohn, der ist der Vater Siphs, und der Kinder Maresas, des Vaters Hebrons. Die Kinder aber Hebrons sind: Korah, Thapuah, Rekem und Sama. Sama aber zeugte Raham, den Vater Jarkaams. Rekem zeugte Samai. Der Sohn aber Samais hieß Maon, und Maon war der Vater Bethzurs. Epha aber, das Kebsweib Kalebs, gebar Haran, Moza und Gases. Haran aber zeugte Gases. Die Kinder aber Jahdais sind: Regem, Jotham, Gesan, Pelet, Epha und Saaph. Aber Maecha, das Kebsweib Kalebs, gebar Seber und Thirhena; und gebar auch Saaph, den Vater Madmannas, und Sewa, den Vater Machbenas, und den Vater Gibeas. Aber Achsa war Kalebs Tochter. Dies waren die Kinder Kalebs: Hur, der erste Sohn von Ephratha; Sobal, der Vater Kiriath-Jearims; Salma, der Vater Bethlehems; Hareph, der Vater Beth-Gaders. Und Sobal, der Vater Kiriath-Jearims, hatte Söhne, der sah die Hälfte Manuhoths. Die Freundschaften aber zu Kiriath-Jearim waren die Jethriter, Puthiter, Sumathiter und Misraiter. Von diesen sind auskommen die Zaregathiter und Esthaoliter. Die Kinder Salmas sind Bethlehem und die Netophathiter, die Krone des Hauses Joabs, und die Hälfte der Manahthiter von dem Zareither. Und die Freundschaften der Schreiber, die zu Jabez wohnten, sind die Thireathiter, Simeathiter, Suchathiter. Das sind die Kiniter, die da kommen sind von Hamath, des Vaters Beth-Rechabs. D ies sind die Kinder Davids, die ihm zu Hebron geboren sind: der erste Amnon, von Ahinoam, der Jesreelitin; der andere Daniel, von Abigail, der Karmelitin; der dritte Absalom, der Sohn Maechas, der Tochter Thalmais, des Königs zu Gesur; der vierte Adonia, der Sohn Haggiths; der fünfte Saphatja, von Abital; der sechste Jethream, von seinem Weibe Egla. Diese sechs sind ihm geboren zu Hebron; denn er regierte daselbst sieben Jahre und sechs Monden; aber zu Jerusalem regierte er dreiunddreißig Jahre. Und diese sind ihm geboren zu, Jerusalem: Simea, Sobab, Nathan, Salomo, die vier, von der Tochter Suas, der Tochter Ammiels; dazu Jebehar, Elisama, Eliphalet, Noga, Nepheg, Japia, Elisama, Eliada, Eliphalet, die neun. Das sind alles Kinder Davids, ohne was der Kebsweiber Kinder waren. Und Thamar war ihre Schwester. Salomos Sohn war Rehabeam; des Sohn war Abia; des Sohn war Assa; des Sohn war Josaphat; des Sohn war Joram; des Sohn war Ahasja; des Sohn war Joas; des Sohn war Amazia; des Sohn war Asarja; des Sohn war Jotham; des Sohn war Ahas; des Sohn war Hiskia; des Sohn war Manasse; des Sohn war Amon; des Sohn war Josia. Josias Söhne aber waren: der erste Johanan, der andere Jojakim, der dritte Zidekia, der vierte Sallum. Aber die Kinder Jojakims waren Jechanja; des Sohn war Zidekia. Die Kinder aber Jechanias, der gefangen ward, waren: Sealthiel, Malchiram, Phadaja, Senneazar, Jekamja, Hosama, Nedabja. Die Kinder Phadajas waren: Zerubabel und Simei. Die Kinder Zerubabels waren: Mesullam und Hananja und ihre Schwester Selomith; dazu Hasuba, Ohel, Berechja, Hasadja, Jusab-Hesed, die fünf. Die Kinder aber Hananjas waren: Platja und Jesaja; des Sohn war Rephaja, des Sohn war Arnan; des Sohn War Obadja; des Sohn war Sachanja. Die Kinder aber Sachanjas waren Semaja. Die Kinder Semajas waren: Hattus, Jegeal, Bariah, Nearja, Saphat, die sechs. Die Kinder aber Nearjas waren: Elioenai, Hiskja, Asrikam, die drei. Die Kinder aber Elioenais waren: Hodaja, Eliasib, Plaja, Akub, Johanan, Delaja, Anani, die sieben. D ie Kinder Judas waren: Perez, Hezron, Karmi, Hur und Sobal. Reaja aber, der Sohn Sobals, zeugte Jahath. Jahath zeugte Ahumai und Lahad. Das sind die Freundschaften der Zaregathiter. Und dies ist der Stamm des Vaters Etam: Jesreel, Jesma, Jedbas; und ihre Schwester hieß Hazlelponi; und Pnuel, der Vater Gedors, und Eser, der Vater Husas. Das sind die Kinder Hurs, des ersten Sohns Ephrathas, des Vaters Bethlehems. Ashur aber, der Vater Thekoas, hatte zwei Weiber: Hellea und Naera. Und Naera gebar ihm Ahusam, Hepher, Themni, Ahastari. Das sind die Kinder Naeras. Aber die Kinder Helleas waren: Zereth, Jezohar und Ethnan. Koz aber zeugte Anub und Hazobeba und die Freundschaft Aharhels, des Sohns Harums. Jaebez aber war herrlicher denn seine Brüder; und seine Mutter hieß ihn Jaebez, denn sie sprach: Ich habe ihn mit Kummer geboren. Und Jaebez rief den GOtt Israels an und sprach: Wo du mich segnen wirst und meine Grenze mehren, und deine Hand mit mir sein wird und wirst mit dem Übel schaffen, daß mich‘s nicht bekümmere. Und GOtt ließ kommen, das er bat. Kalub aber, der Bruder Suhas, zeugte Mehir; der ist der Vater Esthons. Esthon aber zeugte Beth-Rapha, Paseah und Thehinna, den Vater der Stadt Nahas; das sind die Männer von Recha. Die Kinder Kenas waren: Athniel und Seraja. Die Kinder aber Athniels waren Hathath. Und Meonothai zeugte Ophra. Und Seraja zeugte Joab, den Vater des Tals der Zimmerleute, denn sie waren Zimmerleute. Die Kinder aber Kalebs, des Sohns Jephunnes, waren: Jru, Ela und Naam. Die Kinder Elas waren Kenas. Die Kinder aber Jehaleleels waren: Siph, Sipha, Thirja und Asareel. Die Kinder aber Esras waren: Jether, Mered, Epher und Jalon, und Thahar mit Mirjam, Samai, Jesbah, dem Vater Esthemoas. Und sein Weib Judija gebar Jered, den Vater Gedors, Heber, den Vater Sochos, Jekuthiel, den Vater Sanoahs. Das sind die Kinder Bithjas, der Tochter Pharaos, die der Mared nahm. Die Kinder des Weibes Hodijas, der Schwester Nahams, des Vaters Kegilas, waren: Garmi und Esthemoa, der Maechathiter. Die Kinder Simons waren: Amnon, Rinna und Ben-Hanan, Thilon. Die Kinder Jeseis waren: Soheth und der Ben-Soheth. Die Kinder aber Selas, des Sohns Judas, waren: Er, der Vater Lechas, Laeda, der Vater Maresas, und die Freundschaft der Leinweber unter dem Hause Asbea; Dazu Jokim und die Männer von Koseba, Joas und Saraph, die Hausväter wurden in Moab, und Jasubi zu Lahem; wie die alte Rede lautet. Sie waren Töpfer und wohnten unter Pflanzen und Zäunen bei dem Könige zu seinem Geschäfte; und kamen und blieben daselbst. D ie Kinder Simeons waren: Nemuel, Jamin, Jarib, Serah, Saul; des Sohn war Sallum; des Sohn war Mibsam; des Sohn war Misma. Die Kinder aber Mismas waren Hamuel; des Sohn war Zachur; des Sohn war Simei. Simei aber hatte sechzehn Söhne und sechs Töchter; und seine Brüder hatten nicht viel Kinder; aber alle ihre Freundschaften mehrten sich nicht als die Kinder Judas. Sie wohnten aber zu Berseba, Molada, Hazar-Sual, Bilha, Ezem, Tholad, Bethuel, Harma, Ziklag, Beth-Marchaboth, Hazar-Susim, Beth-Birei, Saaraim. Dies waren ihre Städte, bis auf den König David. Dazu ihre Dörfer bei Etam, Ain, Rimmon, Thochen, Asan, die fünf Städte. Und alle Dörfer, die um diese Städte her waren, bis nach Baal, das ist ihre Wohnung und ihre Sippschaft unter ihnen. Und Mesobab, Jamlech, Josa, der Sohn Amazias. Joel, Jehu, der Sohn Josibjas; des Sohns Serajas, des Sohns Asiels, Elioenai, Jaekoba, Jesohaja, Asaja, Adiel, Ismeel und Benaja, Sisa, der Sohn Sipheis, des Sohns Allons, des Sohns Jedajas, des Sohns Simris, des Sohns Semajas. Diese wurden namhaftige Fürsten in ihren Geschlechtern des Hauses ihrer Väter und teilten sich nach der Menge. Und sie zogen hin, daß sie nach Gedor kämen, bis gegen Morgen des Tals, daß sie Weide suchten für ihre Schafe. Und fanden fette und gute Weide und ein Land weit von Raum, still und reich; denn vorhin wohnten daselbst die von Ham. Und die jetzt mit Namen beschrieben sind, kamen zur Zeit Hiskias, des Königs Judas, und schlugen jener Hütten und Wohnungen, die daselbst gefunden wurden, und verbanneten sie bis auf diesen Tag und wohnten an ihrer Statt; denn es war Weide daselbst für Schafe. Auch gingen aus ihnen, aus den Kindern Simeons, fünfhundert Männer zu dem Gebirge Seir mit ihren Obersten, Platja, Nearja, Rephaja und Usiel, den Kindern Jeseis, und schlugen die übrigen Entronnenen der Amalekiter; und wohnten daselbst bis auf diesen Tag. D ie Kinder Rubens, des ersten Sohns Israels (denn er war der erste Sohn, aber damit, daß er seines Vaters Bett verunreinigte, ward seine Erstgeburt gegeben den Kindern Josephs, des Sohns Israels; und er ward nicht gerechnet zur Erstgeburt; denn Juda, der mächtig war unter seinen Brüdern, dem ward das Fürstentum vor ihm gegeben und Joseph die Erstgeburt). So sind nun die Kinder Rubens, des ersten Sohns Israels: Hanoch, Pallu, Hezron und Charmi. Die Kinder aber Joels waren Semaja; des Sohn war Gog; des Sohn war Simei; des Sohn war Micha; des Sohn wer Reaja; des Sohn war Baal; des Sohn war Beera, welchen führte weg gefangen Thiglath-Pilneser, der König von Assyrien; er aber war ein Fürst unter den Rubenitern. Aber seine Brüder unter seinen Geschlechtern, da sie unter ihre Geburt gerechnet wurden, hatten zu Häuptern Jeiel und Sacharja. Und Bela, der Sohn Asans, des Sohns Semas, des Sohns Joels, der wohnte zu Aroer und bis nach Nebo und Baal-Meon; und wohnte gegen dem Aufgang, bis man kommt an die Wüste ans Wasser Phrath; denn ihres Viehes war viel im Lande Gilead. Und zur Zeit Sauls führten sie Krieg wider die Hagariter, daß jene fielen durch ihre Hand, und wohnten in jener Hütten gegen dem ganzen Morgenort Gilead. D ie Kinder Gads aber wohnten gegen ihnen im Lande Basan bis nach Salcha. Joel der vornehmste und Sapham der andere, Jaenai und Saphat zu Basan. Und ihre Brüder des Hauses ihrer Väter waren: Michael, Mesullam, Seba, Jorai, Jaekan, Sia und Eber, die sieben. Dies sind die Kinder Abihails, des Sohns Huris, des Sohns Jaroahs, des Sohns Gileads, des Sohns Michaels, des Sohns Jesisais, des Sohns Jahdos, des Sohns Bus. Ahi, der Sohn Abdiels, des Sohns Gunis, war ein Oberster im Hause ihrer Väter; und wohnten zu Gilead in Basan und in ihren Töchtern und in allen Vorstädten Sarons bis an ihr Ende. Diese wurden alle gerechnet zur Zeit Jothams, des Königs Judas, und Jerobeams, des Königs Israels. Die Kinder Ruben, der Gaditer und des halben Stamms Manasse, was streitbare Männer waren, die Schild und Schwert führen und Bogen spannen konnten und streitkundig waren, der waren vierundvierzigtausend und siebenhundertundsechzig, die ins Heer zogen. U nd da sie stritten mit den Hagaritern, halfen ihnen Jetur, Naphes und Nodab. Und die Hagariter wurden gegeben in ihre Hände, und alles, das mit ihnen war. Denn sie schrieen zu GOtt im Streit; und er ließ sich erbitten, denn sie vertraueten ihm. Und sie führten weg ihr Vieh, fünftausend Kamele, zweihundertundfünfzigtausend Schafe, zweitausend Esel und hunderttausend Menschenseelen. Denn es fielen viel Verwundete; denn der Streit war von GOtt. Und sie wohnten an ihrer Statt bis zur Zeit, da sie gefangen wurden. D ie Kinder aber des halben Stamms Manasse wohnten im Lande, von Basan an bis nach Baal-Hermon und Senir und den Berg Hermon; und ihrer war viel. Und diese waren die Häupter des Hauses ihrer Väter: Epher, Jesei, Eliel, Asriel, Jeremia, Hodawja, Jahdiel; gewaltige, redliche Männer und berühmte Häupter im Haus ihrer Väter. Und da sie sich an dem GOtt ihrer Väter versündigten und hurten den Götzen nach der Völker im Lande, die GOtt vor ihnen vertilgt hatte, erweckte der GOtt Israels den Geist Phuls, des Königs von Assyrien, und den Geist Thiglath-Pilnesers, des Königs von Assyrien, und führte weg die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse und brachte sie nach Halah und Habor und Hara und an das Wasser Gosan bis auf diesen Tag. D ie Kinder Levis waren: Gersom, Kahath und Meran. Die Kinder aber Kahaths waren: Amram, Jezehar, Hebron und Usiel. Die Kinder Amrams waren: Aaron, Mose und Mirjam. Die Kinder Aarons waren: Nadab, Abihu, Eleasar und Ithamar. Eleasar zeugte Pinehas. Pinehas zeugte Abisua. Abisua zeugte Buki. Buki zeugte Usi. Usi zeugte Seraja. Seraja zeugte Merajoth. Merajoth zeugte Amarja. Amarja zeugte Ahitob. Ahitob zeugte Zadok. Zadok zeugte Ahimaaz. Ahimaaz zeugte Asarja. Asarja zeugte Johanan. Johanan zeugte Asarja, den, der Priester war im Hause, das Salomo baute zu Jerusalem. Asarja zeugte Amarja. Amarja zeugte Ahitob. Ahitob zeugte Zadok. Zadok zeugte Sallum. Sallum zeugte Hilkija. Hilkija zeugte Asarja. Asarja zeugte Seraja. Seraja zeugte Jozadak. Jozadak aber ward mit weggeführt, da der HERR Juda und Jerusalem durch Nebukadnezar ließ gefangen wegführen. S o sind nun die Kinder Levis diese: Gersom, Kahath, Meran. So heißen aber die Kinder Gersoms: Libni und Simei. Aber die Kinder Kahaths heißen: Amram, Jezehar, Hebron und Usiel. Die Kinder Meraris heißen: Maheli und Musi. Das sind die Geschlechter der Leviten unter ihren Vätern. Gersoms Sohn war Libni; des Sohn war Jahath; des Sohn war Sima; des Sohn war Joah; des Sohn war Iddo; des Sohn war Serah; des Sohn war Jeathrai. Kahaths Sohn aber war Amminadab; des Sohn war Korah; des Sohn war Assir; des Sohn war Elkana; des Sohn war Abiassaph; des Sohn war Assir; des Sohn war Thahath; des Sohn war Uriel; des Sohn war Usija; des Sohn war Saul. Die Kinder Elkanas waren Amasai und Ahimoth; des Sohn war Elkana; des Sohn war Elkana von Zoph; des Sohn war Nahath; des Sohn war Eliab; des Sohn war Jeroham; des Sohn war Elkana; des Sohn war Samuel; des Erstgeborner war Vasni, und Abija. Meraris Sohn war Maheli; des Sohn war Libni; des Sohn war Simei; des Sohn war Usa; des Sohn war Simea; des Sohn war Haggija; des Sohn war Asaja. D ies sind aber, die David stellte, zu singen im Hause des HERRN, da die Lade ruhete; und dienten vor der Wohnung der Hütte des Stifts mit Singen, bis daß Salomo das Haus des HERRN baute zu Jerusalem; und standen nach ihrer Weise an ihrem Amt. Und dies sind sie, die da standen, und ihre Kinder. Von den Kindern Kahaths war Heman, der Sänger, der Sohn Joels, des Sohns Samuels, des Sohns Elkanas, des Sohns Jerohams, des Sohns Eliels, des Sohns Thoahs, des Sohns Zuphs, des Sohns Elkanas, des Sohns Mahaths, des Sohns Amasais, des Sohns Elkanas, des Sohns Joels, des Sohns Asarja, des Sohns Zephanjas, des Sohns Thahaths, des Sohns Assirs, des Sohns Abiasaphs, des Sohns Korahs, des Sohns Jezehars, des Sohns Kahaths, des Sohns Levis, des Sohns Israels. Und sein Bruder Assaph stand zu seiner Rechten. Und er, der Assaph, war ein Sohn Berechjas, des Sohns Simeas, des Sohns Michaels, des Sohns Baesejas, des Sohns Malchijas, des Sohns Athnis, des Sohns Serahs, des Sohns Adajas, des Sohns Ethans, des Sohns Simas, des Sohns Simeis, des Sohns Jahaths, des Sohns Gersoms, des Sohns Levis. Ihre Brüder aber, die Kinder Meraris, standen zur Linken: nämlich Ethan, der Sohn Kusis, des Sohns Abdis, des Sohns Malluchs, des Sohns Hasabjas, des Sohns Amazias, des Sohns Hilkias, des Sohns Amzis, des Sohns Banis, des Sohns Samers, des Sohns Mahelis, des Sohns Musis, des Sohns Meraris, des Sohns Levis. Ihre Brüder aber, die Leviten, waren gegeben zu allerlei Amt an der Wohnung des Hauses des HERRN. A aron aber und seine Söhne waren im Amt, anzuzünden auf dem Brandopferaltar und auf dem Räuchaltar und zu allem Geschäfte im Allerheiligsten und zu versöhnen Israel, wie Mose, der Knecht GOttes, geboten hatte. Dies sind aber die Kinder Aarons: Eleasar, sein Sohn; des Sohn war Pinehas; des Sohn war Abisua; des Sohn war Buki; des Sohn war Usi; des Sohn war Serahja; des Sohn war Merajoth; des Sohn war Amarja; des Sohn war Ahitob; des Sohn war Zadok; des Sohn war Ahimaaz. U nd dies ist ihre Wohnung und Sitz in ihren Grenzen, nämlich der Kinder Aarons, des Geschlechts der Kahathiter; denn das Los fiel ihnen. Und sie gaben ihnen Hebron im Lande Juda und derselben Vorstädte umher. Aber das Feld der Stadt und ihre Dörfer gaben sie Kaleb, dem Sohn Jephunnes. So gaben sie nun den Kindern Aarons die Freistädte, Hebron und Libna samt ihren Vorstädten, Jather und Esthemoa mit ihren Vorstädten, Hilen, Debir, Asan und Beth-Semes mit ihren Vorstädten; und aus dem Stamm Benjamin Geba, Alemeth und Anathoth mit ihren Vorstädten; daß aller Städte in ihrem Geschlecht waren dreizehn. Aber den andern Kindern Kahaths ihres Geschlechts, aus dem halben Stamm Manasse, wurden durchs Los zehn Städte. Den Kindern Gersoms ihres Geschlechts wurden aus dem Stamm Isaschar und aus dem Stamm Asser und aus dem Stamm Naphthali und aus dem Stamm Manasse in Basan dreizehn Städte. Den Kindern Meraris ihres Geschlechts wurden durchs Los aus dem Stamm Ruben und aus dem Stamm Gad und aus dem Stamm Sebulon zwölf Städte. Und die Kinder Israel gaben den Leviten auch Städte mit ihren Vorstädten, nämlich durchs Los aus dem Stamm der Kinder Juda und aus dem Stamm der Kinder Simeon und aus dem Stamm der Kinder Benjamin die Städte, die sie mit Namen bestimmten. Aber den Geschlechtern der Kinder Kahaths wurden Städte ihrer Grenze aus dem Stamm Ephraim. So gaben sie nun ihnen, dem Geschlecht der andern Kinder Kahaths, die freien Städte: Sichem auf dem Gebirge Ephraim, Geser, Jakmeam, Beth-Horon, Ajalon und Gath-Rimon mit ihren Vorstädten; dazu aus dem halben Stamm Manasse: Aner und Bileam mit ihren Vorstädten. Aber den Kindern Gersoms gaben sie aus dem Geschlecht des halben Stamms Manasse: Golan in Basan und Astharoth mit ihren Vorstädten. Aus dem Stamm Isaschar: Kedes, Dabrath, Ramoth und Anem mit ihren Vorstädten. Aus dem Stamm Asser: Masal, Abdon, Hukok und Rehob mit ihren Vorstädten. Aus dem Stamm Naphthali: Kedes in Galiläa, Hammon und Kiriathaim mit ihren Vorstädten. Den andern Kindern Meraris gaben sie aus dem Stamm Sebulon: Rimmono und Thabor mit ihren Vorstädten; und jenseits des Jordans gegen Jericho, gegen der Sonnen Aufgang am Jordan, aus dem Stamm Ruben: Bezer in der Wüste, Jahza, Kedemoth und Mepaath mit ihren Vorstädten. Aus dem Stamm Gad: Ramoth in Gilead, Mahanaim, Hesbon und Jaeser mit ihren Vorstädten. D ie Kinder Isaschars waren: Thola, Pua, Jasub und Simron, die vier. Die Kinder aber Tholas waren: Usi, Rephaja, Jeriel, Jahemai, Jebsam und Samuel, Häupter im Hause ihrer Väter von Thola und gewaltige Leute in ihrem Geschlecht, an der Zahl zu Davids Zeiten zweiundzwanzigtausend und sechshundert. Die Kinder Usis waren Jesraja. Aber die Kinder Jesrajas waren: Michael, Obadja, Joel und Jesia, die fünf, und waren alle Häupter. Und mit ihnen unter ihrem Geschlecht im Hause ihrer Väter waren gerüstet Heervolk zum Streit sechsunddreißigtausend; denn sie hatten viele Weiber und Kinder. Und ihre Brüder in allen Geschlechtern Isaschars, gewaltige Leute, waren siebenundachtzigtausend, und wurden alle gerechnet. D ie Kinder Benjamins waren: Bela, Becher und Jediael, die drei. Aber die Kinder Belas waren: Ezbon, Usi, Usiel, Jerimoth und Iri, die fünf, Häupter im Hause der Väter, gewaltige Leute. Und wurden gerechnet zweiundzwanzigtausend und vierunddreißig. Die Kinder Bechers waren: Semira, Joas, Elieser, Elioenai, Amri, Jerimoth, Abia, Anathoth und Alameth; die waren alle Kinder des Becher. Und wurden gerechnet in ihren Geschlechtern nach den Häuptern im Hause ihrer Väter, gewaltige Leute, zwanzigtausend und zweihundert. Die Kinder aber Jediaels waren Bilhan. Bilhans Kinder aber waren: Jeus, Benjamin, Ehud, Knaena, Sethan, Tharsis und Ahisahar. Die waren alle Kinder Jediaels, Häupter der Väter, gewaltige Leute, siebenzehntausend zweihundert, die ins Heer auszogen zu streiten. Und Supim und Hupim waren Kinder Irs; Husim aber waren Kinder Ahers. D ie Kinder Naphthalis waren: Jahziel, Guni, Jezer und Sallum, Kinder von Bilha. D ie Kinder Manasses sind diese: Esriel, welchen gebar Aramja, sein Kebsweib; er zeugte aber Machir, den Vater Gileads. Und Machir gab Hupim und Supim Weiber; und seine Schwester hieß Maecha. Sein anderer Sohn hieß Zelaphehad; und Zelaphehad hatte Töchter. Und Maecha, das Weib Machirs, gebar einen Sohn, den hieß sie Peres; und sein Bruder hieß Sares, und desselben Söhne waren Ulam und Rakem. Ulams Sohn aber war Bedan. Das sind die Kinder Gileads, des Sohns Machirs, des Sohns Manasses. Und seine Schwester Molecheth gebar Ishud, Abieser und Mahela. Und Semida hatte diese Kinder: Ahjan, Sichem, Likhi und Aniam. D ie Kinder Ephraims waren diese: Suthelah; des Sohn war Bered; des Sohn war Thahath; des Sohn war Eleada; des Sohn war Thahath; des Sohn war Sabad; des Sohn war Suthelah; des Sohn war Eser und Elead. Und die Männer zu Gath, die Einheimischen im Lande, erwürgten sie, darum daß sie hinabgezogen waren, ihr Vieh zu nehmen. Und ihr Vater Ephraim trug lange Zeit Leid; und seine Brüder kamen, ihn zu trösten. Und er beschlief sein Weib, die ward schwanger und gebar einen Sohn, den hieß er Bria, darum daß es in seinem Hause übel zuging. Seine Tochter aber war Seera, die baute das niedere und obere Beth-Horon, und Usen-Seera. Des Sohn war Rephah und Reseph; des Sohn war Thelah; des Sohn war Thahan; des Sohn war Laedan; des Sohn war Ammihud; des Sohn war Elisama; des Sohn war Nun; des Sohn war Josua. Und ihre Habe und Wohnung war Bethel und ihre Töchter und gegen dem Aufgang Naeran und gegen Abend Geser und ihre Töchter, Sechem und ihre Töchter bis nach Azza und ihre Töchter; und an den Kindern Manasse Beth-Sean und ihre Töchter, Thaegen und ihre Töchter, Megiddo und ihre Töchter, Dor und ihre Töchter. In diesen wohnten die Kinder Josephs, des Sohns Israels. D ie Kinder Assers waren diese: Jemna, Jeswa, Jeswi, Bria und Serah, ihre Schwester. Die Kinder Brias waren: Heber und Malchiel, das ist der Vater Birsawiths. Heber aber zeugte Japhlet, Somer, Hotham und Sua, ihre Schwester. Die Kinder Japhlets waren: Passah, Bimehal und Aswath; das waren die Kinder Japhlets. Die Kinder Somers waren: Ahi, Rahga, Jehuba und Aram. Und die Kinder seines Bruders Helem waren: Jophah, Jemna, Seles und Amal. Die Kinder Zophahs waren: Suah, Harnepher, Sual, Beri, Jemra, Bezer, Hod, Sama, Silsa, Jethran und Beera. Die Kinder Jethers waren: Jephunne, Phispa und Ara. Die Kinder Ullas waren: Arah, Haniel und Rizja. Diese waren alle Kinder Assers, Häupter im Hause ihrer Väter, auserlesene, gewaltige Leute und Häupter über Fürsten. Und wurden gerechnet ins Heer zum Streit an ihrer Zahl sechsundzwanzigtausend Männer. B enjamin aber zeugte Bela, seinen ersten Sohn, Asbal den andern, Ahrah den dritten, Noha den vierten, Rapha den fünften. Und Bela hatte Kinder: Addar, Gera, Abihud, Abisua, Naeman, Ahoah, Gera, Sephuphan und Huram. Dies sind die Kinder Ehuds, die da Häupter waren der Väter unter den Bürgern zu Geba und zogen weg nach Manahath: nämlich Naeman, Ahia und Gera, derselbe führte sie weg; und er zeugte Usa und Ahihud. Und Saharaim zeugte im Lande Moab (da er jene von sich gelassen hatte) von Husim und Baera, seinen Weibern. Und er zeugte von Hodes, seinem Weibe: Jobab, Zibja, Mesa, Malcham, Jeuz, Sachja und Mirma. Das sind seine Kinder, Häupter der Väter. Von Husim aber zeugte er Abitob und Elpaal. Die Kinder aber Elpaals waren: Eber, Miseam und Samed. Derselbe baute Ono und Lod und ihre Töchter. Und Bria und Sama waren Häupter der Väter unter den Bürgern zu Ajalon; sie verjagten die zu Gath. Ahjo aber, Sasak, Jeremoth, Sebadja, Arad, Ader, Michael, Jespa und Joha; das sind Kinder Brias. Sebadja, Mesullam, Hiski, Heber, Jesmerai, Jeslia, Jobab; das sind Kinder Elpaals. Jakim, Sichri, Sabdi, Elioenai, Zilthai, Eliel, Adaja, Braja und Simrath; das sind die Kinder Simeis. Jespan, Eber, Eliel, Abdon, Sichri, Hanan, Hananja, Elam, Anthothja, Jephdeja und Pnuel; das sind die Kinder Sasaks. Samserai, Seharja, Athalja, Jaeresja, Elia und Sichri; das sind Kinder Jerohams. Das sind die Häupter der Väter ihrer Geschlechter, die wohnten zu Jerusalem. Aber zu Gibeon wohnte der Vater Gibeons; und sein Weib hieß Maecha. Und sein erster Sohn war Abdon, Zur, Kis, Baal, Nadab, Gedor, Ahjo und Secher. Mikloth aber zeugte Simea; und sie wohnten gegen ihren Brüdern zu Jerusalem mit ihnen. Ner zeugte Kis. Kis zeugte Saul. Saul zeugte Jonathan, Malchisua, Abinadab und Esbaal. Der Sohn aber Jonathans war Meribaal. Meribaal zeugte Micha. Die Kinder Michas waren: Pithon, Melech, Thaerea und Ahas. Ahas aber zeugte Joadda. Joadda zeugte Alemeth, Asmaveth und Simri. Simri zeugte Moza. Moza zeugte Binea; des Sohn war Rapha; des Sohn war Eleasa; des Sohn war Azel. Azel aber hatte sechs Söhne, die hießen: Esrikam, Bochru, Jesmael, Searja, Obadja, Hanan. Die waren alle Söhne Azels. Die Kinder Eseks, seines Bruders, waren: Ulam, sein erster Sohn, Jeus der andere, Eliphelet der dritte. Die Kinder aber Ulams waren gewaltige Leute und geschickt mit Bogen; und hatten viele Söhne und Sohnes Söhne, hundertundfünfzig. Die sind alle von den Kindern Benjamins. U nd das ganze Israel ward gerechnet, und siehe, sie sind angeschrieben im Buch der Könige Israels und Judas, und nun weggeführt nach Babel um ihrer Mißtat willen, die zuvor wohnten auf ihren Gütern und Städten, nämlich Israel, Priester, Leviten und Nethinim. Aber zu Jerusalem wohnten etliche der Kinder Juda, etliche der Kinder Benjamin, etliche der Kinder Ephraim und Manasse. Nämlich aus den Kindern Perez, des Sohns Judas, war Uthai, der Sohn Ammihuds, des Sohns Amris, des Sohns Imris, des, Sohns Banis. Von Siloni aber Asaja, der erste Sohn, und seine andern Söhne. Von den Kindern Serahs: Jeguel und seine Brüder, sechshundertundneunzig. Von den Kindern Benjamin: Sallu, der Sohn Mesullams, des Sohns Hodawjas, des Sohns Hasnuas; und Jebneja, der Sohn Jerohams; und Ela, der Sohn Usis, des Sohns Michris; und Mesullam, der Sohn Sephatjas, des Sohns Reguels, des Sohns Jebnejas. Dazu ihre Brüder in ihren Geschlechtern, neunhundertundsechsundfünfzig. Alle diese Männer waren Häupter der Väter im Hause ihrer Väter. V on den Priestern aber: Jedaja, Jojarib, Jachin; und Asaria, der Sohn Hilkias, des Sohns Mesullams, des Sohns Zadoks, des Sohns Merajoths, des Sohns Ahitobs, ein Fürst im Hause GOttes; und Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohns Pashurs, des Sohns Malchias; und Maesai, der Sohn Adiels, des Sohns Jachseras, des Sohns Mesullams, des Sohns Mesillemiths, des Sohns Immers. Dazu ihre Brüder, Häupter im Hause ihrer Väter, tausend siebenhundertundsechzig fleißige Leute am Geschäfte des Amts im Hause GOttes. Von den Leviten aber aus den Kindern Meraris: Semaja, der Sohn Hasubs, des Sohns Asrikams, des Sohns Hasabjas. Und Bakbakar, der Zimmermann, und Galal und Mathanja, der Sohn Michas, des Sohns Sichris, des Sohns Assaphs. Und Obadja, der Sohn Semajas, des Sohns Galals, des Sohns Jeduthuns; und Berechja, der Sohn Assas, des Sohns Elkanas, der in den Dörfern wohnte der Netophathiter. D ie Pförtner aber waren: Sallum, Akub, Talmon, Ahiman mit ihren Brüdern und Sallum, der Oberste. Denn bisher hatten am Tor des Königs gegen dem Aufgang gewartet die Kinder Levi mit Lagern. Und Sallum, der Sohn Kores, des Sohns Abiassaphs, des Sohns Korahs, und seine Brüder aus dem Hause seines Vaters, die Korhiter am Geschäfte des Amts, daß sie warteten an der Schwelle der Hütte; und ihre Väter im Lager des HERRN, daß sie warteten des Eingangs. Pinehas aber, der Sohn Eleasars, war Fürst über sie, darum daß der HERR zuvor mit ihm gewesen war. Sacharja aber, der Sohn Meselemjas, war Hüter am Tor der Hütte des Stifts. Alle diese waren auserlesen zu Hütern an der Schwelle, zweihundertundzwölf, die waren gerechnet in ihren Dörfern. Und David und Samuel, der Seher, stifteten sie durch ihren Glauben, daß sie und ihre Kinder hüten sollten am Hause des HERRN, nämlich an dem Hause der Hütte, daß sie sein warteten. Es waren aber solche Torwärter gegen die vier Winde gestellt: gegen Morgen, gegen Abend, gegen Mitternacht, gegen Mittag. Ihre Brüder aber waren auf ihren Dörfern, daß sie hereinkämen, je des siebenten Tages, allezeit bei ihnen zu sein. Denn die Leviten waren diesen viererlei obersten Torhütern vertrauet, und sie waren über die Kasten und Schätze im Hause GOttes. Auch blieben sie über Nacht um das Haus GOttes; denn es gebührete ihnen die Hut, daß sie alle Morgen auftäten. Und etliche aus ihnen waren über das Geräte des Amts; denn sie trugen es gezählt aus und ein. Und ihrer etliche waren bestellt über die Gefäße und über alles heilige Geräte, über Semmelmehl, über Wein, über Öl, über Weihrauch über Räuchwerk. Aber der Priester Kinder machten etliche das Räuchwerk. Mathithja aus den Leviten, dem ersten Sohn Sallums, des Korhiters, waren vertraut die Pfannen. Aus den Kahathitern aber, ihren Brüdern, waren über die Schaubrote zuzurichten, daß sie sie alle Sabbat bereiteten. Das sind die Sänger, die Häupter unter den Vätern der Leviten, über die Kasten ausgesondert; denn Tag und Nacht waren sie drob im Geschäfte. Das sind die Häupter der Väter unter den Leviten in ihren Geschlechtern. Diese wohnten zu Jerusalem. Z u Gibeon wohnten Jeiel, der Vater Gibeons, sein Weib hieß Maecha, und sein erster Sohn Abdon, Zur, Kis, Baal, Ner, Nadab, Gedor, Ahjo, Sacharja, Mikloth. Mikloth aber zeugte Simeam; und sie wohnten auch um ihre Brüder zu Jerusalem unter den Ihren. Ner aber zeugte Kis. Kis zeugte Saul. Saul zeugte Jonathan, Malchisua, Abinadab, Esbaal. Der Sohn aber Jonathans war Meribaal. Meribaal aber zeugte Micha. Die Kinder Michas waren: Pithon, Melech und Thaherea. Ahas zeugte Jaera. Jaera zeugte Alemeth, Asmaveth und Simri. Simri zeugte Moza. Moza zeugte Binea; des Sohn war Raphaja; des Sohn war Eleasa; des Sohn war Azel. Azel aber hatte sechs Söhne, die hießen: Asrikam, Bochru, Jismael, Searja, Obadja, Hanan; das sind die Kinder Azels. D ie Philister stritten wider Israel. Und die von Israel flohen vor den Philistern, und fielen die Erschlagenen auf dem Berge Gilboa. Aber die Philister hingen sich an Saul und seine Söhne hinter ihnen her und schlugen Jonathan, Abinadab und Malchisua, die Söhne Sauls. Und der Streit ward hart wider Saul; und die Bogenschützen kamen an ihn, daß er von den Schützen verwundet ward. Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Zeuch dein Schwert aus und erstich mich damit, daß diese Unbeschnittenen nicht kommen und schändlich mit mir umgehen. Aber sein Waffenträger wollte nicht; denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul sein Schwert und fiel drein. Da aber sein Waffenträger sah, daß Saul tot war, fiel er auch ins Schwert und starb. Also starb Saul und seine drei Söhne und sein ganzes Haus zugleich. Da aber die Männer Israels, die im Grunde waren, sahen, daß sie geflohen waren, und daß Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie ihre Städte und flohen; und die Philister kamen und wohnten drinnen. Des andern Morgens kamen die Philister, die Erschlagenen auszuziehen, und fanden Saul und seine Söhne liegen auf dem Berge Gilboa; und zogen ihn aus und huben auf sein Haupt und seine Waffen und sandten es ins Land der Philister umher und ließen‘s verkündigen vor ihren Götzen und dem Volk; und legten seine Waffen ins Haus ihres GOttes, und seinen Schädel hefteten sie an das Haus Dagons. Da aber alle die zu Jabes in Gilead hörten alles, was die Philister Saul getan hatten, machten sie sich auf, alle streitbaren Männer, und nahmen den Leichnam Sauls und seiner Söhne und brachten sie nach Jabes und begruben ihre Gebeine unter der Eiche zu Jabes; und fasteten sieben Tage. Also starb Saul in seiner Mißtat, die er wider den HERRN getan hatte an dem Wort des HERRN, das er nicht hielt, auch daß er die Wahrsagerin fragte und fragte den HERRN nicht; darum tötete er ihn und wandte das Königreich zu David, dem Sohn Isais. U nd ganz Israel sammelte sich zu David nach Hebron und sprach: Siehe, wir sind dein Bein und dein Fleisch. Auch vorhin, da Saul König war, führtest du Israel aus und ein. So hat der HErr, dein GOtt, dir geredet: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über mein Volk Israel. Auch kamen alle Ältesten Israels zum Könige nach Hebron. Und David machte einen Bund mit ihnen zu Hebron vor dem HERRN. Und sie salbten David zum Könige über Israel nach dem Wort des HERRN durch Samuel. Und David zog hin und das ganze Israel nach Jerusalem, das ist Jebus; denn die Jebusiter wohnten im Lande. U nd die Bürger zu Jebus sprachen zu David: Du sollst nicht hereinkommen! David aber gewann die Burg Zion, das ist, Davids Stadt. Und David sprach: Wer die Jebusiter am ersten schlägt, der soll ein Haupt und Oberster sein. Da erstieg sie am ersten Joab, der Sohn Zerujas, und ward Hauptmann. David aber wohnte auf der Burg; daher heißt man sie Davids Stadt. Und er baute die Stadt umher, von Millo an bis gar umher. Joab aber ließ leben die übrigen in der Stadt. Und David fuhr fort und nahm zu; und der HERR Zebaoth war mit ihm. D ies sind die Obersten unter den Helden Davids, die sich redlich mit ihm hielten in seinem Königreich bei dem ganzen Israel, daß man ihn zum Könige machte nach dem Wort des HERRN über Israel. Und dies ist die Zahl der Helden Davids: Jasabeam, der Sohn Hachmonis, der Vornehmste unter dreißigen; er hob seinen Spieß auf und schlug dreihundert auf einmal. Nach ihm war Eleasar, der Sohn Dodos, der Ahohiter; und er war unter den dreien Helden. Dieser war mit David, da sie Hohn sprachen, und die Philister sich daselbst versammelt hatten zum Streit. Und war ein Stück Ackers voll Gerste; und das Volk floh vor den Philistern. Und sie traten mitten auf das Stück und erretteten es und schlugen die Philister. Und der HERR gab ein groß Heil. Und die drei aus den dreißig Vornehmsten zogen hinab zum Felsen, zu David, in die Höhle Adullam. Aber der Philister Lager lag im Grunde Rephaim. David aber war in der Burg; und der Philister Volk war dazumal zu Bethlehem. Und David ward lüstern und sprach: Wer will mir zu trinken geben des Wassers aus dem Brunnen zu Bethlehem unter dem Tor? Da rissen die drei in der Philister Lager und schöpften des Wassers aus dem Brunnen zu Bethlehem unter dem Tor; und trugen‘s und brachten‘s zu David. Er aber wollte es nicht trinken, sondern goß es dem HERRN und sprach: Das lasse GOtt ferne von mir sein, daß ich solches tue und trinke das Blut dieser Männer in ihres Lebens Fahr; denn sie haben‘s mit ihres Lebens Fahr hergebracht. Darum wollte er‘s nicht trinken. Das taten die drei Helden. Abisai, der Bruder Joabs, der war der Vornehmste unter dreien; und er hob seinen Spieß auf und schlug dreihundert. Und er war unter dreien berühmt, und er der dritte, herrlicher denn die zwei, und war ihr Oberster, aber bis an die drei kam er nicht. Benaja, der Sohn Jojadas, des Sohns Ishails, von großen Taten, von Kabzeel. Er schlug zwei Löwen der Moabiter; und ging hinab und schlug einen Löwen mitten im Brunnen zur Schneezeit. Er schlug auch einen ägyptischen Mann, der war fünf Ellen groß und hatte einen Spieß in der Hand wie ein Weberbaum. Aber er ging zu ihm hinab mit einem Stecken und nahm ihm den Spieß aus der Hand und erwürgte ihn mit seinem eigenen Spieß. Das tat Benaja, der Sohn Jojadas, und war berühmt unter dreien Helden; und war der herrlichste unter dreißigen, aber an die drei kam er nicht. David aber machte ihn zum heimlichen Rat. Die streitbaren Helden sind diese: Asahel, der Bruder Joabs. Elhanan, der Sohn Dodos von Bethlehem. Samoth, der Haroriter. Helez, der Peloniter. Ira, der Sohn Ekes, der Thekoiter. Abieser, der Anthothiter. Sibechai, der Husathiter. Ilai, der Ahohiter. Maherai, der Netophathiter. Heled, der Sohn Baenas, der Netophathiter. Ithai, der Sohn Ribais, von Gibea der Kinder Benjamin. Benaja, der Pirgathoniter. Hurai, von den Bächen Gaas. Abiel, der Arbathiter. Asmaveth, der Baherumiter. Eljahba, der Saalboniter. Die Kinder Hasems, des Gisoniters. Jonathan, der Sohn Sages, der Harariter. Ahiam, der Sohn Sachars, der Harariter. Eliphal, der Sohn Urs. Hepher, der Macherathiter. Ahia, der Peloniter. Hezro, der Karmeliter. Naerai, der Sohn Asbais. Joel, der Bruder Nathans. Mibehar, der Sohn Hagris. Zelek, der Ammoniter. Naherai, der Berothiter, Waffenträger Joabs, des Sohns Zerujas. Ira, der Jethriter. Gareb, der Jethriter. Uria, der Hethiter. Sabad, der Sohn Ahelais. Adina, der Sohn Sisas, der Rubeniter, ein Hauptmann der Rubeniter, und dreißig waren unter ihm. Hanan, der Sohn Maechas. Josaphat, der Mathoniter. Usia, der Asthrathiter. Sama und Jaiel, die Söhne Hothams, des Aroeriters. Jediael, der Sohn Simris. Joha, sein Bruder, der Thiziter. Eliel, der Maheviter. Jeribai und Josawja, die Söhne Elnaams. Jethma, der Moabiter. Eliel, Obed, Jaesiel von Mezobaja. A uch kamen diese zu David nach Ziklag, da er noch verschlossen war vor Saul, dem Sohn Kis. Und sie waren auch unter den Helden, die zum Streit halfen und mit Bogen geschickt waren zu beiden Händen, auf Steine, Pfeile und Bogen. Von den Brüdern Sauls, die aus Benjamin waren: der Vornehmste Ahieser und Joas, die Kinder Samaas, des Gibeathiters; Jesiel und Pelet, die Kinder Asmaveths; Baracha und Jehu, der Anthothiter. Jesmaja, der Gibeoniter, gewaltig unter dreißigen und über dreißig. Jeremia, Jahesiel, Johanan, Josabad, der Gederathiter. Eleusai, Jerimoth, Bealja, Samarja, Saphatja, der Harophiter. Elkana, Jesija, Asareel, Joeser, Jasabeam, die Korhiter. Joela und Sabadja, die Kinder Jerohams von Gedor. Von den Gaditern sonderten sich aus zu David in die Burg in der Wüste starke Helden und Kriegsleute, die Schild und Spieß führten, und ihr Angesicht wie der Löwen und schnell wie die Rehe auf den bergen: Der erste Eser, der andere Obadja, der dritte Eliab, der vierte Masmanna, der fünfte Jeremja, der sechste Athai, der siebente Eliel, der achte Johanan, der neunte Elsabad, der zehnte Jeremja, der elfte Machbanai. Diese waren von den Kindern Gad, Häupter im Heer; der Kleinste über hundert und der Größte über tausend. Die sind‘s, die über den Jordan gingen im ersten Monden, da er voll war an beiden Ufern, daß alle Gründe eben waren, beide gegen Morgen und gegen Abend. Es kamen aber auch von den Kindern Benjamin und Juda zu der Burg Davids. David aber ging heraus zu ihnen und antwortete und sprach zu ihnen: So ihr kommt im Frieden zu mir und mir zu helfen, so soll mein Herz mit euch sein; so ihr aber kommt auf List und mir wider zu sein, so doch kein Frevel an mir ist, so sehe der GOtt unserer Väter drein und strafe es! Aber der Geist zog an Amasai, den Hauptmann unter dreißigen: Dein sind wir, David, und mit dir halten wir‘s, du Sohn Isais. Friede, Friede sei mit dir! Friede sei mit deinen Helfern! denn dein GOtt hilft dir. Da nahm sie David an und setzte sie zu Häuptern über die Kriegsleute. Und von Manasse fielen zu David, da er kam mit den Philistern wider Saul zum Streit und half ihnen nicht. Denn die Fürsten der Philister ließen ihn mit Rat von sich und sprachen: Wenn er zu seinem Herrn Saul fiele, so möchte es uns unsern Hals kosten. Da er nun nach Ziklag zog, fielen zu ihm von Manasse Adna, Josabad, Jediael, Michael, Josabad, Elihu, Zilthai, Häupter über tausend in Manasse. Und sie halfen David wider die Kriegsleute; denn sie waren alle redliche Helden und wurden Hauptleute über das Heer. Auch kamen alle Tage etliche zu David, ihm zu helfen, bis daß ein groß Heer ward, wie ein Heer GOttes. U nd dies ist die Zahl der Häupter, gerüstet zum Heer, die zu David nach Hebron kamen, das Königreich Sauls zu ihm zu wenden, nach dem Wort des HERRN. Der Kinder Juda, die Schild und Spieß trugen, waren sechstausend und achthundert, gerüstet zum Heer; der Kinder Simeon, redliche Helden zum Heer, siebentausend und hundert; der Kinder Levi viertausend und sechshundert; und Jojada, der Fürst unter denen von Aaron, mit dreitausend und siebenhundert; Zadok, der Knabe, ein redlicher Held, mit seines Vaters Hause, zweiundzwanzig Obersten; der Kinder Benjamin, Sauls Brüder, dreitausend; denn bis auf die Zeit hielten ihrer noch viele an dem Hause Sauls; der Kinder Ephraim zwanzigtausend und achthundert, redliche Helden und berühmte Männer im Hause ihrer Väter; des halben Stamms Manasse achtzehntausend, die mit Namen genannt wurden, daß sie kämen und machten David zum Könige; der Kinder Isaschar, die verständig waren und rieten, was zu jeder Zeit Israel tun sollte, zweihundert Hauptleute; und alle ihre Brüder folgten ihrem Wort; von Sebulon, die ins Heer zogen zum Streit, gerüstet mit allerlei Waffen zum Streit, fünfzigtausend, sich in die Ordnung zu schicken einträchtiglich; von Naphthali tausend Hauptleute und mit ihnen, die Schild und Spieß führten, siebenunddreißigtausend; von Dan zum Streit gerüstet achtundzwanzigtausend sechshundert; von Asser, die ins Heer zogen, gerüstet zum Streit, vierzigtausend; von jenseits des Jordans, von den Rubenitern, Gaditern und halben Stamm Manasse mit allerlei Waffen zum Streit hundertundzwanzigtausend. Alle diese Kriegsleute, den Zeug zu ordnen, kamen von ganzem Herzen nach Hebron, David zum Könige zu machen über ganz Israel. Auch war alles andere Israel eines Herzens, daß man David zum Könige machte. Und waren daselbst bei David drei Tage, aßen und tranken; denn ihre Brüder hatten für sie zubereitet. Auch welche die nächsten um sie waren, bis hin an Isaschar, Sebulon und Naphthali, die brachten Brot auf Eseln, Kamelen, Mäulern und Rindern zu essen, Mehl, Feigen, Rosinen, Wein, Öl Rinder, Schafe die Menge; denn es war eine Freude in Israel. U nd David hielt einen Rat mit den Hauptleuten über tausend und über hundert und mit allen Fürsten. Und sprach zu der ganzen Gemeine Israels: Gefällt es euch und ist‘s von dem HERRN, unserm GOtt, so laßt uns allenthalben ausschicken zu den andern, unsern Brüdern in allen Landen Israels, und mit ihnen die Priester und Leviten in den Städten, da sie Vorstädte haben, daß sie zu uns versammelt werden; und laßt uns die Lade unsers GOttes zu uns wieder holen, denn bei den Zeiten Sauls fragten wir nicht nach ihr. Da sprach die ganze Gemeine, man sollte also tun; denn solches gefiel allem Volk wohl. Also versammelte David das ganze Israel, von Sihor Ägyptens an, bis man kommt nach Hemath, die Lade GOttes zu holen von Kiriath-Jearim. Und David zog hinauf mit dem ganzen Israel zu Kiriath-Jearim, welche liegt in Juda, daß er von dannen heraufbrächte die Lade GOttes, des HERRN, der auf den Cherubim sitzet, da der Name angerufen wird. Und sie ließen die Lade GOttes auf einem neuen Wagen führen, aus dem Hause Abinadabs. Usa aber und sein Bruder trieben den Wagen. David aber und das ganze Israel spielten vor GOtt her aus ganzer Macht mit Liedern, mit Harfen, mit Psaltern, mit Pauken, mit Zimbeln und mit Posaunen. Da sie aber kamen auf den Platz Chidon, reckte Usa seine Hand aus, die Lade zu halten; denn die Rinder schritten beiseit aus. Da erzürnete der Grimm des HERRN über Usa und schlug ihn, daß er seine Hand hatte ausgereckt an die Lade, daß er daselbst starb vor GOtt. Da ward David traurig, daß der HERR einen solchen Riß tat an Usa; und hieß die Stätte Perez-Usa bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich vor GOtt des Tages und sprach: Wie soll ich die Lade GOttes zu mir bringen? Darum ließ er die Lade GOttes nicht zu sich bringen in die Stadt Davids, sondern lenkte sie hin ins Haus Obed-Edoms, des Githiters. Also blieb die Lade GOttes bei Obed-Edom in seinem Hause drei Monden. Und der HERR segnete das Haus Obed-Edoms und alles, was er hatte. U nd Huram, der König zu Tyrus, sandte Boten zu David und Zedernholz, Maurer und Zimmerleute, daß sie ihm ein Haus bauten. Und David merkte, daß ihn der HERR zum Könige über Israel bestätigt hatte; denn sein Königreich stieg auf um seines Volks Israel willen. Und David nahm noch mehr Weiber zu Jerusalem und zeugte noch mehr Söhne und Töchter. Und die ihm zu Jerusalem geboren wurden, hießen also: Sammua, Sobab, Nathan, Salomo, Jebehar, Elisua, Elpalet, Nogah, Nepheg, Japhia, Elisama, Baeljada, Eliphalet. U nd da die Philister hörten, daß David zum Könige gesalbt war über ganz Israel, zogen sie alle herauf, David zu suchen. Da das David hörte, zog er aus gegen sie. Und die Philister kamen und ließen sich nieder im Grunde Rephaim. David aber fragte GOtt und sprach: Soll ich hinaufziehen wider die Philister, und willst du sie in meine Hand geben? Der HERR sprach zu ihm: Zeuch hinauf, ich habe sie in deine Hände gegeben. Und da sie hinaufzogen nach Baal-Prazim, schlug sie David daselbst. Und David sprach: GOtt hat meine Feinde durch meine Hand zertrennet, wie sich das Wasser trennet. Daher hießen sie die Stätte Baal-Prazim. Und sie ließen ihre Götter daselbst; da hieß sie David mit Feuer verbrennen. Aber die Philister machten sich wieder daran und taten sich nieder im Grunde. Und David fragte abermal GOtt; und GOtt sprach zu ihm: Du sollst nicht hinaufziehen hinter ihnen her, sondern lenke dich von ihnen, daß du an sie kommest gegen den Maulbeerbäumen. Wenn du dann wirst hören das Rauschen oben auf den Maulbeerbäumen einhergehen, so fahre heraus zum Streit; denn GOtt ist da vor dir ausgezogen; zu schlagen der Philister Heer. Und David tat, wie ihm GOtt geboten hatte; und sie schlugen das Heer der Philister von Gibeon an bis nach Gaser. Und Davids Name brach aus in allen Landen, und der HERR ließ seine Furcht über alle Heiden kommen. U nd er baute ihm Häuser in der Stadt Davids und bereitete der Lade GOttes eine Stätte und breitete eine Hütte über sie. Dazumal sprach David: Die Lade GOttes soll niemand tragen ohne die Leviten; denn dieselbigen hat der HERR erwählt, daß sie die Lade des HERRN tragen und ihm dienen ewiglich. Darum versammelte David das ganze Israel nach Jerusalem, daß sie die Lade des HERRN hinaufbrächten an die Stätte, die er dazu bereitet hatte. Und David brachte zuhauf die Kinder Aaron und die Leviten: Aus den Kindern Kahath: Uriel, den Obersten, samt seinen Brüdern, hundertundzwanzig; aus den Kindern Merari: Asaja, den Obersten, samt seinen Brüdern, zweihundertundzwanzig;, aus den Kindern Gersom: Joel, den Obersten, samt seinen Brüdern, hundertunddreißig; aus den Kindern Elizaphan: Semaja, den Obersten, samt seinen Brüdern, zweihundert; aus den Kindern Hebron: Eliel, den Obersten, samt seinen Brüdern, achtzig; aus den Kindern Usiel: Amminadab, den Obersten, samt seinen Brüdern, hundertundzwölf. Und David rief Zadok und Abjathar, den Priestern, und den Leviten, nämlich Uriel, Asaja, Joel, Semaja, Eliel, Amminadab, und sprach zu ihnen: Ihr seid die Häupter der Väter unter den Leviten; so heiligt nun euch und eure Brüder, daß ihr die Lade des HERRN, des GOttes Israels, heraufbringet, dahin ich ihr bereitet habe; denn vorhin, da ihr nicht da waret, tat der HErr, unser GOtt, einen Riß unter uns, darum daß wir ihn nicht suchten, wie sich‘s gebührt. Also heiligten sich die Priester und Leviten, daß sie die Lade des HERRN, des GOttes Israels, heraufbrächten. Und die Kinder Levi trugen die Lade GOttes (des HERRN) auf ihren Achseln mit den Stangen dran, wie Mose geboten hatte nach dem Wort des HERRN. Und David sprach zu den Obersten der Leviten, daß sie ihre Brüder zu Sängern stellen sollten mit Saitenspielen, mit Psaltern, Harfen und hellen Zimbeln, daß sie laut sängen und mit Freuden. Da bestellten die Leviten Heman, den Sohn Joels; und aus seinen Brüdern Assaph, den Sohn Berechjas; und: aus den Kindern Meran, ihren Brüdern, Ethan, den Sohn Kusajas; und mit ihnen ihre Brüder des andern Teils; nämlich Sacharja, Ben, Jaesiel, Semiramoth, Jehiel, Unni, Eliab, Benaja, Maeseja, Mathithja, Elipheleja, Mikneja, Obed-Edom, Jeiel, die Torhüter. Denn Heman, Assaph und Ethan waren Sänger, mit ehernen Zimbeln helle zu klingen; Sacharja aber, Asiel, Semiramoth, Jehiel, Unni, Eliab, Maeseja und Benaja, mit Psaltern nachzusingen; Mathithja aber, Elipheleja, Mikneja, Obed-Edom, Jeiel und Asasja mit Harfen von acht Saiten, ihnen vorzusingen; Chenanja aber, der Leviten Oberster, der Sangmeister, daß er sie unterweisete zu singen; denn er war verständig. Und Berechja und Elkana waren Torhüter der Lade. Aber Sebanja, Josaphat, Nethaneel, Amasai, Sacharja, Benaja, Elieser, die Priester, bliesen mit Drommeten vor der Lade GOttes; und Obed-Edom und Jehia waren Torhüter der Lade. Also gingen hin David und die Ältesten in Israel und die Obersten über die Tausende, heraufzuholen die Lade des Bundes des HERRN aus dem Hause Obed-Edoms mit Freuden. Und da GOtt den Leviten half, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, opferte man sieben Farren und sieben Widder. Und David hatte einen leinenen Rock an, dazu alle Leviten, die die Lade trugen, und die Sänger und Chenanja, der Sangmeister, mit den Sängern; auch hatte David einen leinenen Leibrock an. Also brachte das ganze Israel die Lade des Bundes des HERRN hinauf mit Jauchzen, Posaunen, Drommeten und hellen Zimbeln, mit Psaltern und Harfen. Da nun die Lade des Bundes des HERRN in die Stadt Davids kam, sah Michal, die Tochter Sauls, zum Fenster aus. Und da sie den König David sah hüpfen und spielen, verachtete sie ihn in ihrem Herzen. U nd da sie die Lade GOttes hineinbrachten, setzten sie sie in die Hütte, die ihr David aufgerichtet hatte, und opferten Brandopfer und Dankopfer vor GOtt. Und da David die Brandopfer und Dankopfer ausgerichtet hatte, segnete er das Volk im Namen des HERRN. Und teilte aus jedermann in Israel, beide Männern und Weibern, ein Laib Brots und ein Stück Fleisches und ein Nößel Weins. Und er stellte vor die Lade des HERRN etliche Leviten zu Dienern, daß sie preiseten, dankten und lobten den HERRN, den GOtt Israels: nämlich Assaph, den ersten; Sacharja, den andern; Jeiel, Semiramoth, Jehiel, Mathithja, Eliab, Benaja, Obed-Edom und Jeiel mit Psaltern und Harfen; Assaph aber mit hellen Zimbeln; Benaja aber und Jehasiel, die Priester, mit Drommeten allezeit vor der Lade des Bundes GOttes. Z u der Zeit bestellte David zum ersten, dem HERRN zu danken, durch Assaph und seine Brüder: Danket dem HERRN, predigt seinen Namen, tut kund unter den Völkern sein Tun! Singt, spielet und dichtet ihm von allen seinen Wundern! Rühmet seinen heiligen Namen! Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen. Fraget nach dem HERRN und nach seiner Macht; sucht sein Angesicht allezeit! Gedenkt seiner Wunder, die er getan hat, seiner Wunder und seines Worts, ihr, der Same Israels, seines Knechts, ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten. Er ist der HErr, unser GOtt; er richtet in aller Welt. Gedenkt ewiglich seines Bundes, was er verheißen hat in tausend Geschlechter, den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides mit Isaak; und stellte dasselbe Jakob zum Recht und Israel zum ewigen Bunde; und sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben, das Los eures Erbteils, da sie wenig und gering waren und Fremdlinge drinnen. Und sie zogen von einem Volk zum andern und aus einem Königreich zum andern Volk. Er ließ niemand ihnen Schaden tun und strafte Könige um ihretwillen. Tastet meine Gesalbten nicht an und tut meinen Propheten kein Leid! Singt dem HERRN, alle Lande, verkündigt täglich sein Heil! Erzählt unter den Heiden seine Herrlichkeit und unter den Völkern seine Wunder! Denn der HERR ist groß und fast löblich und herrlich über alle Götter. Denn aller Heiden Götter sind Götzen; der HERR aber hat den Himmel gemacht. Es steht herrlich und prächtig vor ihm, und geht gewaltiglich und fröhlich zu an seinem Ort. Bringt her dem HERRN, ihr Völker, bringt her dem HERRN Ehre und Macht! Bringt her des HERRN Namen die Ehre; bringt Geschenke und kommt vor ihn und betet den HERRN an in heiligem Schmuck! Es fürchte ihn alle Welt! Er hat den Erdboden bereitet, daß er nicht bewegt wird. Es freue sich der Himmel, und die Erde sei fröhlich und man sage unter den Heiden, daß der HERR regiert. Das Meer brause, und was drinnen ist; und das Feld sei fröhlich und alles, was drauf ist. Und laßt jauchzen alle Bäume im Walde vor dem HERRN; denn er kommt, zu richten die Erde. Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währt ewiglich. Und sprecht: Hilf uns, GOtt, unser Heiland, und sammle uns und errette uns aus den Heiden, daß wir deinem heiligen Namen danken und dir Lob sagen! Gelobt sei der HErr, der GOtt Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und alles Volk sage: Amen! und lobe den HERRN. A lso ließ er daselbst vor der Lade des Bundes des HERRN Assaph und seine Brüder, zu dienen vor der Lade allezeit, einen jeglichen Tag sein Tagwerk; aber Obed-Edom und ihre Brüder, achtundsechzig, und Obed-Edom, den Sohn Jedithuns, und Hossa zu Torhütern. Und Zadok, den Priester, und seine Brüder, die Priester, ließ er vor der Wohnung des HERRN auf der Höhe zu Gibeon, daß sie dem HERRN täglich Brandopfer täten auf dem Brandopferaltar des Morgens und des Abends, wie geschrieben steht im Gesetz des HERRN, das er an Israel geboten hat; und mit ihnen Heman und Jedithun und die andern Erwählten, die mit Namen benannt waren, zu danken dem HERRN, daß seine Güte währt ewiglich; und mit ihnen Heman und Jedithun, mit Drommeten und Zimbeln zu klingen und mit Saitenspielen GOttes. Die Kinder aber Jedithuns machte er zu Torhütern. Also zog alles Volk hin, ein jeglicher in sein Haus; und David kehrte auch hin, sein Haus zu segnen. E s begab sich, da David in seinem Hause wohnte, sprach er zu dem Propheten Nathan: Siehe, ich wohne in einem Zedernhause, und die Lade des Bundes des HERRN ist unter den Teppichen. Nathan sprach zu David: Alles, was in deinem Herzen ist, das tue; denn GOtt ist mit dir. Aber in derselben Nacht kam das Wort GOttes zu Nathan und sprach: Gehe hin und sage David, meinem Knechte: So spricht der HERR: Du sollst mir nicht ein Haus bauen zur Wohnung. Denn ich habe in keinem Hause gewohnt von dem Tage an, da ich die Kinder Israel ausführte, bis auf diesen Tag, sondern ich bin gewesen, wo die Hütte gewesen ist und die Wohnung. Wo ich gewandelt habe im ganzen Israel, habe ich auch zu der Richter einem in Israel je gesagt, denen ich gebot, zu weiden mein Volk, und gesprochen: Warum baut ihr mir nicht ein Zedernhaus? So sprich nun also zu meinem Knechte David: So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe dich genommen von der Weide hinter den Schafen, daß du solltest sein ein Fürst über mein Volk Israel; und bin mit dir gewesen, wo du hingegangen bist, und habe deine Feinde ausgerottet vor dir und habe dir einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erden Namen haben. I ch will aber meinem Volk Israel eine Stätte setzen und will es pflanzen, daß es daselbst wohnen soll und nicht mehr bewegt werde; und die bösen Leute sollen es nicht mehr schwächen, wie vorhin. Und zu den Zeiten, da ich den Richtern gebot über mein Volk Israel; und ich will alle deine Feinde demütigen; und verkündige dir, daß der HERR dir ein Haus bauen will. Wenn aber deine Tage aus sind, daß du hingehst zu deinen Vätern, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der deiner Söhne einer sein soll, dem will ich sein Königreich bestätigen. Der soll mir ein Haus bauen, und ich will seinen Stuhl bestätigen ewiglich. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Und ich will meine Barmherzigkeit nicht von ihm wenden, wie ich sie von dem gewandt habe, der vor dir war, sondern ich will ihn setzen in mein Haus und in mein Königreich ewiglich, daß sein Stuhl beständig sei ewiglich. U nd da Nathan nach allen diesen Worten und Gesicht mit David redete, kam der König David und blieb vor dem HERRN und sprach: Wer bin ich, HERR GOtt, und was ist mein Haus, daß du mich bis hieher gebracht hast? Und das hat dich noch zu wenig gedeucht, GOtt, sondern hast über das Haus deines Knechts noch von fernem Zukünftigen geredet; und du hast angesehen mich, als in der Gestalt eines Menschen, der in der Höhe GOtt der HERR ist. Was soll David mehr sagen zu dir, daß du deinen Knecht herrlich machst? Du erkennst deinen Knecht. HERR, um deines Knechts willen, nach deinem Herzen hast du all solch große Dinge getan, daß du kundtätest alle Herrlichkeit. HERR, es ist dein gleichen nicht, und ist kein GOtt denn du, von welchem wir mit unsern Ohren gehört haben. Und wo ist ein Volk auf Erden, wie dein Volk Israel, da ein GOtt hingegangen sei, ihm ein Volk zu erlösen und ihm selbst einen Namen zu machen von großen und schrecklichen Dingen, Heiden auszustoßen vor deinem Volk her, das du aus Ägypten erlöst hast? Und hast dir dein Volk Israel zum Volke gemacht ewiglich; und du, HErr, bist ihr GOtt worden. Nun, HErr, das Wort, das du geredet hast über deinen Knecht und über sein Haus, werde wahr ewiglich, und tue, wie du geredet hast. Und dein Name werde wahr und groß ewiglich, daß man sage: Der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, ist GOtt in Israel. Und das Haus deines Knechts David sei beständig vor dir. Denn du, HErr, hast das Ohr deines Knechts geöffnet, daß du ihm ein Haus bauen willst; darum hat dein Knecht funden, daß er vor dir betet. Nun, HErr, du bist GOtt und hast solch Gutes deinem Knechte geredet. Nun hebe an zu segnen das Haus deines Knechts, daß es ewiglich sei vor dir; denn was du, HErr, segnest, das ist gesegnet ewiglich. N ach diesem schlug David die Philister und demütigte sie und nahm Gath und ihre Töchter aus der Philister Hand. Auch schlug er die Moabiter, daß die Moabiter David untertänig wurden und Geschenke brachten. Er schlug auch Hadadeser, den König zu Zoba in Hemath, da er hinzog, sein Zeichen aufzurichten am Wasser Phrath. Und David gewann ihm ab tausend Wagen, siebentausend Reiter und zwanzigtausend Mann zu Fuß. Und David verlähmete alle Wagen und behielt hundert Wagen übrig. Und die Syrer von Damaskus kamen, dem Hadadeser, dem Könige zu Zoba, zu helfen. Aber David schlug derselben Syrer zweiundzwanzigtausend Mann. Und legte Volk nach Damaskus in Syrien, daß die Syrer David untertänig wurden und brachten ihm Geschenke. Denn der HERR half David, wo er hinzog. Und David nahm die güldenen Schilde, die Hadadesers Knechte hatten, und brachte sie nach Jerusalem. Auch nahm David aus den Städten Hadadesers, Tibehath und Chun, sehr viel Erzes, davon Salomo das eherne Meer und Säulen und eherne Gefäße machte. Und da Thogu, der König zu Hemath, hörte, daß David alle Macht Hadadesers, des Königs zu Zoba, geschlagen hatte, sandte er seinen Sohn Hadoram zum Könige David und ließ ihn grüßen und segnen, daß er mit Hadadeser gestritten und ihn geschlagen hatte. Denn Thogu hatte einen Streit mit Hadadeser. Auch alle güldenen, silbernen und ehernen Gefäße heiligte der König David dem HERRN mit dem Silber und Golde, das er den Heiden genommen hatte, nämlich den Edomitern, Moabitern, Ammonitern, Philistern und Amalekitern. Und Abisai, der Sohn Zerujas, schlug der Edomiter im Salztal achtzehntausend; und legte Volk in Edomäa, daß alle Edomiter David untertänig waren. Denn der HERR half David, wo er hinzog. A lso regierte David über das ganze Israel und handhabete Gericht und Gerechtigkeit all seinem Volk. Joab, der Sohn Zerujas, war über das Heer, Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler. Zadok, der Sohn Ahitobs, und Abimelech, der Sohn Abjathars, waren Priester. Sausa war Schreiber. Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Krethi und Plethi. Und die ersten Söhne Davids waren dem Könige zur Hand. U nd nach diesem starb Nahas, der König der Kinder Ammon, und sein Sohn ward König an seiner Statt. Da gedachte David: Ich will Barmherzigkeit tun an Hanon, dem Sohne Nahas; denn sein Vater hat an mir Barmherzigkeit getan. Und sandte Boten hin, ihn zu trösten über seinen Vater. Und da die Knechte Davids ins Land der Kinder Ammon kamen zu Hanon, ihn zu trösten, sprachen die Fürsten der Kinder Ammon zu Hanon: Meinst du, daß David deinen Vater ehre vor deinen Augen, daß er Tröster zu dir gesandt hat? Ja, seine Knechte sind kommen zu dir, zu forschen und umzukehren und zu verkundschaften das Land. Da nahm Hanon die Knechte Davids und beschor sie und schnitt ihre Kleider halb ab bis an die Lenden; und ließ sie gehen. Und sie gingen weg und ließen‘s David ansagen durch Männer. Er aber sandte ihnen entgegen (denn die Männer waren sehr geschändet). Und der König sprach: Bleibt zu Jericho, bis euer Bart wachse; so kommt dann wieder. Da aber die Kinder Ammon sahen, daß sie stanken vor David, sandten sie hin, beide Hanon und die Kinder Ammon, tausend Zentner Silbers, Wagen und Reiter zu dingen aus Mesopotamia, und Maecha und aus Zoba. Und dingeten zweiunddreißigtausend Wagen und den König Maecha mit seinem Volk; die kamen und lagerten sich vor Medba. Und die Kinder Ammon sammelten sich auch aus ihren Städten und kamen zum Streit. Da das David hörte, sandte er hin Joab mit dem ganzen Heer der Helden. Die Kinder Ammon aber waren ausgezogen und rüsteten sich zum Streit vor der Stadt Tor. Die Könige aber, die kommen waren, hielten im Felde besonders. Da nun Joab sah, daß vorne und hinter ihm Streit wider ihn war, erwählte er aus aller jungen Mannschaft in Israel und rüstete sich gegen die Syrer. Das übrige Volk aber tat er unter die Hand Abisais, seines Bruders, daß sie sich rüsteten wider die Kinder Ammon. Und sprach: Wenn mir die Syrer zu stark werden, so komm mir zu Hilfe; wo aber die Kinder Ammon dir zu stark werden, will ich dir helfen. Sei getrost und laß uns getrost handeln für unser Volk und für die Städte unsers GOttes! Der HERR tue, was ihm gefällt! Und Joab machte sich herzu mit dem Volk, das bei ihm war, gegen die Syrer zu streiten; und sie flohen vor ihm. Da aber die Kinder Ammon sahen, daß die Syrer flohen, flohen sie auch vor Abisai, seinem Bruder, und zogen in die Stadt. Joab aber kam nach Jerusalem. Da aber die Syrer sahen, daß sie vor Israel geschlagen waren, sandten sie Boten hin und brachten heraus die Syrer jenseits des Wassers. Und Sophach, der Feldhauptmann Hadadesers, zog vor ihnen her. Da das David angesagt ward, sammelte er zuhauf das ganze Israel und zog über den Jordan; und da er an sie kam, rüstete er sich an sie. Und David rüstete sich gegen die Syrer zum Streit, und sie stritten mit ihm. Aber die Syrer flohen vor Israel. Und David erwürgte der Syrer siebentausend Wagen und vierzigtausend Mann zu Fuß; dazu tötete er Sophach, den Feldhauptmann. Und da die Knechte Hadadesers sahen, daß sie vor Israel geschlagen waren, machten sie Frieden mit David und seinen Knechten. Und die Syrer wollten den Kindern Ammon nicht mehr helfen. U nd da das Jahr um war, zur Zeit, wenn die Könige ausziehen, führte Joab die Heermacht und verderbte der Kinder Ammon Land, kam und belagerte Rabba. David aber blieb zu Jerusalem. Und Joab schlug Rabba und zerbrach sie. Und David nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupt und fand daran einen Zentner Goldes schwer und Edelgesteine; und sie ward David auf sein Haupt gesetzt. Auch führte er aus der Stadt sehr viel Raubs. Aber das Volk drinnen führte er heraus und teilte sie mit Sägen und eisernen Haken und Keilen. Also tat David allen Städten der Kinder Ammon. Und David zog samt dem Volk wieder nach Jerusalem. D anach erhub sich ein Streit zu Gaser mit den Philistern. Dazumal schlug Sibechai, der Husathiter, den Sibai, der aus den Kindern der Riesen war, und demütigte ihn. Und es erhub sich noch ein Streit mit den Philistern. Da schlug Elhanan, der Sohn Jairs, den Lahemi, den Bruder Goliaths, den Gathiter, welcher hatte eine Spießstange wie ein Weberbaum. Abermal ward ein Streit zu Gath. Da war ein großer Mann, der hatte je sechs Finger und sechs Zehen, die machen vierundzwanzig, und er war auch von den Riesen geboren; und höhnete Israel. Aber Jonathan, der Sohn Simeas, des Bruders Davids, schlug ihn. Diese waren geboren von den Riesen zu Gath und fielen durch die Hand Davids und seiner Knechte. U nd der Satan stand wider Israel und gab David ein, daß er Israel zählen ließ. Und David sprach zu Joab und zu des Volks Obersten: Geht hin, zählt Israel, von Berseba an bis nach Dan; und bringet‘s zu mir, daß ich wisse, wieviel ihrer ist. Joab sprach: Der HERR tue zu seinem Volk, wie sie jetzt sind, hundertmal soviel; aber, mein Herr König, sind sie nicht alle meines Herrn Knechte? Warum fragt denn mein Herr danach? Warum soll eine Schuld auf Israel kommen? Aber des Königs Wort ging fort wider Joab. Und Joab zog aus und wandelte durch das ganze Israel und kam nach Jerusalem. Und gab die Zahl des gezählten Volks David. Und es war des ganzen Israel elfhundertmal tausend Mann, die das Schwert auszogen, und Juda vierhundertmal und siebzigtausend Mann, die das Schwert auszogen. Levi aber und Benjamin zählte er nicht unter diese; denn es war dem Joab des Königs Wort ein Greuel. Aber solches gefiel GOtt übel; denn er schlug Israel. Und David sprach zu GOtt: Ich habe schwerlich gesündigt, daß ich das getan habe; nun aber nimm weg die Mißtat deines Knechts, denn ich habe fast töricht getan. Und der HERR redete mit Gad, dem Schauer Davids, und sprach: Gehe hin und rede mit David und sprich: So spricht der HERR: Dreierlei lege ich dir vor; erwähle dir der eins, das ich dir tue. Und da Gad zu David kam, sprach er zu ihm: So spricht der HERR: Erwähle dir entweder drei Jahre Teurung, oder drei Monden Flucht vor deinen Widersachern und vor dem Schwert deiner Feinde, daß dich‘s ergreife, oder drei Tage das Schwert des HERRN und Pestilenz im Lande, daß der Engel des HERRN verderbe in allen Grenzen Israels. So siehe nun zu, was ich antworten soll dem, der mich gesandt hat. David sprach zu Gad: Mir ist fast angst; doch ich will in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist sehr groß, und will nicht in Menschenhände fallen. Da ließ der HERR Pestilenz in Israel kommen, daß siebzigtausend Mann fielen aus Israel. U nd GOtt sandte den Engel nach Jerusalem, sie zu verderben. Und im Verderben sah der HERR drein, und reuete ihn das Übel und sprach zum Engel, dem Verderber: Es ist genug, laß deine Hand ab! Der Engel aber des HERRN stand bei der Tenne Arnans, des Jebusiters. Und David hob seine Augen auf und sah den Engel des HERRN stehen zwischen Himmel und Erde, und ein bloß Schwert in seiner Hand ausgereckt über Jerusalem. Da fiel David und die Ältesten, mit Säcken bedeckt, auf ihr Antlitz. Und David sprach zu GOtt: Bin ich‘s nicht, der das Volk zählen hieß? Ich bin, der gesündigt und das Übel getan hat; diese Schafe aber, was haben sie getan? HErr, mein GOtt, laß deine Hand wider mich und meines Vaters Haus und nicht wider dein Volk sein zu plagen! Und der Engel sprach zu Gad, daß er David sollte sagen, daß David hinaufgehen und dem HERRN einen Altar aufrichten sollte in der Tenne Arnans, des Jebusiters. Also ging David hinauf nach dem Worte Gads, das er geredet hatte in des HERRN Namen. Arnan aber, da er sich wandte und sah den Engel, und seine vier Söhne mit ihm, versteckten sie sich; denn Arnan drosch Weizen. Als nun David zu Arnan ging, sah Arnan und ward Davids gewahr; und ging heraus aus der Tenne und betete David an mit seinem Antlitz zur Erde. Und David sprach zu Arnan: Gib mir Raum in der Tenne, daß ich einen Altar dem HERRN drauf baue; um voll Geld sollst du mir ihn geben, auf daß die Plage vom Volk aufhöre. Arnan aber sprach zu David: Nimm dir und mache, mein Herr König, wie dir‘s gefällt; siehe, ich gebe das Rind zum Brandopfer und das Geschirr zu Holz und Weizen zum Speisopfer: alles gebe ich. Aber der König David sprach zu Arnan: Nicht also, sondern um voll Geld will ich‘s kaufen; denn ich will nicht, das dein ist, nehmen vor dem HERRN und will‘s nicht umsonst haben zum Brandopfer. Also gab David Arnan um den Raum Gold am Gewicht sechshundert Sekel. Und David baute daselbst dem HERRN einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und da er den HERRN anrief, erhörte er ihn durchs Feuer vom Himmel auf dem Altar des Brandopfers. Und der HERR sprach zum Engel, daß er sein Schwert in seine Scheide kehrte. Zur selbigen Zeit, da David sah, daß ihn der HERR erhört hatte auf dem Platz Arnans, des Jebusiters, pflegte er daselbst zu opfern. Denn die Wohnung des HERRN, die Mose in der Wüste gemacht hatte, und der Brandopferaltar war zu der Zeit in der Höhe zu Gibeon. David aber konnte nicht hingehen vor denselben, GOtt zu suchen, so war er erschrocken vor dem Schwert des Engels des HERRN. U nd David sprach: Hie soll das Haus GOttes des HERRN sein und dies der Altar zum Brandopfer Israels. Und David hieß versammeln die Fremdlinge, die im Lande Israel waren, und bestellte Steinmetzen, Steine zu hauen, das Haus GOttes zu bauen. Und David bereitete viel Eisens zu Nägeln an die Türen in den Toren, und was zu nageln wäre, und so viel Erzes, daß nicht zu wägen war; auch Zedernholz ohne Zahl; denn die von Zidon und Tyrus brachten viel Zedernholz zu David. Denn David gedachte: Mein Sohn Salomo ist ein Knabe und zart; das Haus aber, das dem HERRN soll gebaut werden, soll groß sein, daß sein Name und Ruhm erhaben werde in allen Landen; darum will ich ihm Vorrat schaffen. Also schaffte David viel Vorrats vor seinem Tode. Und er rief seinem Sohn Salomo und gebot ihm, zu bauen das Haus des HERRN, des GOttes Israels. Und sprach zu ihm: Mein Sohn, ich hatte es im Sinn, dem Namen des HERRN, meines GOttes, ein Haus zu bauen. Aber das Wort des HERRN kam zu mir und sprach: Du hast viel Bluts vergossen und große Kriege geführt, darum sollst du meinem Namen nicht ein Haus bauen, weil du so viel Bluts auf die Erde vergossen hast vor mir. Siehe, der Sohn, der dir geboren soll werden, der wird ein ruhiger Mann sein; denn ich will ihn ruhen lassen von allen seinen Feinden umher; denn er soll Salomo heißen; denn ich will Frieden und Ruhe geben über Israel sein Leben lang. Der soll meinem Namen ein Haus bauen. Er soll mein Sohn sein, und ich will sein Vater sein. Und ich will seinen königlichen Stuhl über Israel bestätigen ewiglich. So wird nun, mein Sohn, der HERR mit dir sein, und wirst glückselig sein, daß du dem HERRN, deinem GOtt, ein Haus bauest, wie er von dir geredet hat. Auch wird der HERR dir geben Klugheit und Verstand und wird dir Israel befehlen, daß du haltest das Gesetz des HERRN, deines GOttes. Dann aber wirst du glückselig sein, wenn du dich hältst, daß du tuest nach den Geboten und Rechten, die der HERR Mose geboten hat an Israel. Sei getrost und unverzagt; fürchte dich nicht und zage nicht! Siehe, ich habe in meiner Armut verschafft zum Hause des HERRN hunderttausend Zentner Goldes und tausendmal tausend Zentner Silbers, dazu Erz und Eisen ohne Zahl, denn es ist sein zu viel. Auch Holz und Steine habe ich geschickt ; des magst du noch mehr machen. So hast du viel Arbeiter, Steinmetzen und Zimmerleute an Stein und Holz und allerlei Weisen auf allerlei Arbeit, an Gold, Silber, Erz und Eisen ohne Zahl. So mache dich auf und richte es aus; der HERR wird mit dir sein. Und David gebot allen Obersten Israels, daß sie seinem Sohn Salomo hülfen. Ist nicht der HErr, euer GOtt, mit euch und hat euch Ruhe gegeben umher? Denn er hat die Einwohner des Landes in eure Hände gegeben, und das Land ist untergebracht vor dem HERRN und vor seinem Volk. So gebt nun euer Herz und eure Seele, den HERRN, euren GOtt, zu suchen. Und macht euch auf und baut GOtt dem HERRN ein Heiligtum, daß man die Lade des Bundes des HERRN und die heiligen Gefäße GOttes ins Haus bringe, das dem Namen des HERRN gebaut soll werden. A lso machte David seinen Sohn Salomo zum Könige über Israel, da er alt und des Lebens satt war. Und David versammelte alle Obersten in Israel und die Priester und Leviten, daß man die Leviten zählte von dreißig Jahren und drüber; und ihre Zahl war von Haupt zu Haupt, das starke Männer waren, achtunddreißigtausend. Aus welchen wurden vierundzwanzigtausend verordnet, die das Werk am Hause des HERRN trieben, und sechstausend Amtleute und Richter und viertausend Torhüter und viertausend Lobsänger des HERRN mit Saitenspielen, die ich gemacht habe, Lob zu singen. Und David machte die Ordnung unter den Kindern Levi, nämlich unter Gerson, Kahath und Meran. Die Gersoniten waren: Laedan und Simei. Die Kinder Laedan: der erste Jehiel, Setham und Joel, die drei. Die Kinder aber Simeis waren: Salomith, Hasiel und Haran, die drei. Diese waren die Vornehmsten unter den Vätern von Laedan. Auch waren diese Simeis Kinder: Jahath, Sina, Jeus und Bria. Diese vier waren auch Simeis Kinder. Jahath aber war der erste, Sina der andere. Aber Jeus und Bria hatten nicht viel Kinder, darum wurden sie für eines Vaters Haus gerechnet. Die Kinder Kahaths waren: Amram, Jezehar, Hebron und Usiel, die vier. Die Kinder Amrams waren: Aaron und Mose. Aaron aber ward abgesondert, daß er geheiligt würde zum Allerheiligsten, er und seine Söhne ewiglich, zu räuchern vor dem HERRN und zu dienen und zu segnen in dem Namen des HERRN ewiglich. Und Moses, des Mannes GOttes, Kinder wurden genannt unter der Leviten Stamm. Die Kinder aber Moses waren Gersom und Elieser. Die Kinder Gersoms: der erste war Sebuel. Die Kinder Eliesers: der erste war Rehabja. Und Elieser hatte keine andern Kinder. Aber der Kinder Rehabjas waren viel drüber. Die Kinder Jezehars waren: Salomith der erste. Die Kinder Hebrons waren: Jeria der erste, Amarja der andere, Jehasiel der dritte und Jakmeam der vierte. Die Kinder Usiels waren: Micha der erste und Jesia der andere. Die Kinder Meraris waren: Maheli und Musi. Die Kinder Mahelis waren: Eleasar und Kis. Eleasar aber starb und hatte keine Söhne, sondern Töchter; und die Kinder Kis, ihre Brüder, nahmen sie. Die Kinder Musis waren: Maheli, Eder und Jeremoth, die drei. Das sind die Kinder Levi unter ihrer Väter Häusern und Vornehmste der Väter, die gerechnet wurden nach der Namen Zahl bei den Häuptern, welche taten das Geschäft des Amts im Hause des HERRN, von zwanzig Jahren und drüber. Denn David sprach: Der HErr, der GOtt Israels, hat seinem Volk Ruhe gegeben und wird zu Jerusalem wohnen ewiglich. Auch unter den Leviten wurden gezählt der Kinder Levi von zwanzig Jahren und drüber, daß sie die Wohnung nicht tragen durften mit all ihrem Geräte ihres Amts, sondern nach den letzten Worten Davids, daß sie stehen sollten unter der Hand der Kinder Aaron, zu dienen im Hause des HERRN im Hofe, und zu den Kasten und zur Reinigung und zu allerlei Heiligtum und zu allem Werk des Amts im Hause GOttes und zum Schaubrot, zum Semmelmehl, zum Speisopfer, zu ungesäuerten Fladen, zur Pfanne, zu Rösten und zu allem Gewicht und Maß; und zu stehen des Morgens, zu danken und zu loben den HERRN; des Abends auch also; und alle Brandopfer dem HERRN zu opfern auf die Sabbate, Neumonden und Feste nach der Zahl und Gebühr allewege vor dem HERRN, daß sie warten der Hut an der Hütte des Stifts und des Heiligtums und der Kinder Aaron, ihrer Brüder, zu dienen im Hause des HERRN. A ber dies war die Ordnung der Kinder Aaron. Die Kinder Aarons waren: Nadab, Abihu, Eleasar und Ithamar. Aber Nadab und Abihu starben vor ihrem Vater und hatten keine Kinder. Und Eleasar und Ithamar wurden Priester. Und David ordnete sie also: Zadok aus den Kindern Eleasars und Ahimelech aus den Kindern Ithamars nach ihrer Zahl und Amt. Und wurden der Kinder Eleasars mehr gefunden zu vornehmsten starken Männern denn der Kinder Ithamars. Und er ordnete sie also: nämlich sechzehn aus den Kindern Eleasars zu Obersten unter ihrer Väter Haus und acht aus den Kindern Ithamars unter ihrer Väter Haus. Er ordnete sie aber durchs Los darum, daß beide aus Eleasars und Ithamars Kindern Oberste waren im Heiligtum und Oberste vor GOtt. Und der Schreiber Semaja, der Sohn Nethaneels, aus den Leviten, beschrieb sie vor dem Könige und vor den Obersten und vor Zadok, dem Priester, und vor Ahimelech, dem Sohne Abjathars, und vor den obersten Vätern unter den Priestern und Leviten; nämlich ein Vaterhaus für Eleasar und das andere für Ithamar. Und das erste Los fiel auf Jojarib, das andere auf Jedaja, das dritte auf Harim, das vierte auf Seorim, das fünfte auf Malchija, das sechste auf Mejamin, das siebente auf Hakoz, das achte auf Abia, das neunte auf Jesua, das zehnte auf Sechanja, das elfte auf Eliasib, das zwölfte auf Jakim, das dreizehnte auf Hupa, das vierzehnte auf Jesebeab, das fünfzehnte auf Bilga, das sechzehnte auf Immer, das siebenzehnte auf Hesir, das achtzehnte auf Hapizez, das neunzehnte auf Pethahja, das zwanzigste auf Jeheskel, das einundzwanzigste auf Jachin, das zweiundzwanzigste auf Gamul, das dreiundzwanzigste auf Delaja, das vierundzwanzigste auf Maasia. Das ist ihre Ordnung nach ihrem Amt, zu gehen in das Haus des HERRN, nach ihrer Weise unter ihrem Vater Aaron, wie ihnen der HErr, der GOtt Israels, geboten hat. A ber unter den andern Kindern Levi war unter den Kindern Amrams Subael. Unter den Kindern Subaels war Jehdea. Unter den Kindern Rehabjas war der erste Jesia. Aber unter den Jezeharitern war Slomoth. Unter den Kindern Slomoths war Jahath. Die Kinder Hebrons waren: Jeria der erste, Amarja der andere, Jahesiel der dritte, Jakmeam der vierte. Die Kinder Usiels waren Micha. Unter den Kindern Michas war Samir. Der Bruder Michas war Jesia. Unter den Kindern Jesia war Sacharja. Die Kinder Meraris waren: Maheli und Musi, des Sohn war Jaesia. Die Kinder Meraris von Jaesia, seinem Sohn, waren: Soham, Sakur und Ibri. Maheli aber hatte Eleasar; denn er hatte keine Söhne. Von Kis. Die Kinder Kis waren: Jerahmeel. Die Kinder Musis waren: Maheli, Eder und Jerimoth. Das sind die Kinder der Leviten unter ihrer Väter Haus. Und man warf für sie auch das Los neben ihren Brüdern, den Kindern Aaron, vor dem Könige David und Zadok und Ahimelech und vor den obersten Vätern unter den Priestern und Leviten, dem kleinsten Bruder ebensowohl als dem Obersten unter den Vätern. U nd David samt den Feldhauptleuten sonderte ab zu Ämtern unter den Kindern Assaphs, Hemans und Jedithuns, die Propheten, mit Harfen, Psaltern und Zimbeln; und sie wurden gezählt zum Werk nach ihrem Amt. Unter den Kindern Assaphs war: Sakur, Joseph, Nethanja, Asarela, Kinder Assaphs, unter Assaph, der da weissagte bei dem Könige. Von Jedithun. Die Kinder Jedithuns waren: Gedalja, Zori, Jesaja, Hasabja, Mathithja, die sechse unter ihrem Vater Jedithun, mit Harfen, die da weissagten, zu danken und zu loben den HERRN. Von Heman. Die Kinder Hemans waren: Bukia, Mathanja, Usiel, Sebuel, Jerimoth, Hananja, Hanani, Eliatha, Gidalthi, Romamthi-Eser, Jasbekasa, Mallothi, Hothir und Mahesioth. Diese waren alle Kinder Hemans, des Schauers des Königs in den Worten GOttes, das Horn zu erheben; denn GOtt hatte Heman vierzehn Söhne und drei Töchter gegeben. Diese waren alle unter ihren Vätern Assaph, Jedithun und Heman, zu singen im Hause des HERRN mit Zimbeln, Psaltern und Harfen, nach dem Amt im Hause GOttes bei dem Könige. Und es war ihre Zahl samt ihren Brüdern, die im Gesang des HERRN gelehrt waren, allesamt Meister, zweihundertundachtundachtzig. Und sie warfen Los über ihr Amt zugleich, dem Kleinsten wie dem Größten, dem Lehrer wie dem Schüler. Und das erste Los fiel unter Assaph auf Joseph. Das andere auf Gedalja samt seinen Brüdern und Söhnen, der waren zwölf. Das dritte auf Sakur samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das vierte auf Jezri samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das fünfte auf Nethanja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das sechste auf Bukia samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das siebente auf Jesreela samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das achte auf Jesaja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das neunte auf Mathanja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das zehnte auf Simei samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das elfte auf Asareel samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das zwölfte auf Hasabja samt seinen Söhnen und Brüdern; der waren zwölf. Das dreizehnte auf Subael samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das vierzehnte auf Mathithja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das fünfzehnte auf Jeremoth samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das sechzehnte auf Hananja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das siebenzehnte auf Jasbekasa samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das achtzehnte auf Hanani samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das neunzehnte auf Mallothi samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das zwanzigste auf Eliatha samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das einundzwanzigste auf Hothir samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das zweiundzwanzigste auf Gidalthi samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das dreiundzwanzigste auf Mahesioth samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. Das vierundzwanzigste auf Romamthi-Eser samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf. V on der Ordnung der Torhüter. Unter den Korhitern war Meselemja, der Sohn Kores, aus den Kindern Assaphs. Die Kinder aber Meselemjas waren diese: der erstgeborne Sacharja, der andere Jediael, der dritte Sebadja, der vierte Jathniel, der fünfte Elam, der sechste Johanan, der siebente Elioenai. Die Kinder aber Obed-Edoms waren diese: der erstgeborne Semaja, der andere Josabad, der dritte Joah, der vierte Sachar, der fünfte Nethaneel, der sechste Ammiel, der siebente Isaschar, der achte Pegulthai; denn GOtt hatte ihn gesegnet. Und seinem Sohn Semaja wurden auch Söhne geboren, die im Hause ihrer Väter herrscheten; denn es waren starke Helden. So waren nun die Kinder Semajas: Athni, Rephael, Obed und Elsabad, des Brüder fleißige Leute waren, Elihu und Samachja. Diese waren alle aus den Kindern Obed-Edoms; sie samt ihren Kindern und Brüdern, fleißige Leute, geschickt zu Ämtern, waren zweiundsechzig von Obed-Edom. Meselemja hatte Kinder und Brüder, fleißige Männer, achtzehn. Hossa aber aus den Kindern Meraris hatte Kinder: den vornehmsten Simri (denn es war der Erstgeborne nicht da, darum setzte ihn sein Vater zum Vornehmsten), den andern Hilkia, den dritten Tebalja, den vierten Sacharja. Aller Kinder und Brüder Hossas waren dreizehn. Dies ist die Ordnung der Torhüter unter den Häuptern der Helden am Amt neben ihren Brüdern, zu dienen im Hause des HERRN. Und das Los ward geworfen, dem Kleinen wie dem Großen, unter ihrer Väter Hause, zu einem jeglichen Tor. Das Los gegen Morgen fiel auf Meselemja; aber seinem Sohn Sacharja, der ein kluger Rat war, warf man das Los, und fiel ihm gegen Mitternacht; Obed-Edom aber gegen Mittag und seinen Söhnen bei dem Hause Esupim. Und Supim und Hossa gegen Abend bei dem Tor, da man geht auf der Straße der Brandopfer, da die Hut neben andern steht. Gegen den Morgen waren der Leviten sechs, gegen Mitternacht des Tages vier, gegen Mittag des Tages vier; bei Esupim aber je zwei und zwei; an Parbar aber gegen Abend vier an der Straße und zwei an Parbar. Dies sind die Ordnungen der Torhüter unter den Kindern der Korhiter und den Kindern Meraris. V on den Leviten aber war Ahia über die Schätze des Hauses GOttes und über die Schätze, die geheiligt wurden. Von den Kindern Laedans, der Kinder der Gersoniten. Von Laedan waren Häupter der Väter, nämlich die Jehieliten. Die Kinder der Jehieliten waren: Setham und sein Bruder Joel über die Schätze des Hauses des HERRN. Unter den Amramiten, Jezehariten, Hebroniten und Usieliten war Sebuel, der Sohn Gersoms, des Sohns Moses, Fürst über die Schätze. Aber sein Bruder Elieser hatte einen Sohn Rehabja, des Sohn war Jesaja, des Sohn war Joram, des Sohn war Sichri, des Sohn war Selomith. Derselbe Selomith und seine Brüder waren über alle Schätze der Geheiligten, welche der König David heiligte, und die obersten Väter unter den Obersten über tausend und über hundert und die Obersten im Heer. Von Streiten und Rauben hatten sie es geheiligt, zu bessern das Haus des HERRN. Auch alles, was Samuel, der Seher, und Saul, der Sohn Kis, und Abner, der Sohn Ners, und Joab, der Sohn Zerujas, geheiligt hatten, alles Geheiligte war unter der Hand Selomiths und seiner Brüder. U nter den Jezehariten war Chenanja mit seinen Söhnen zum Werk draußen über Israel, Amtleute und Richter. Unter den Hebroniten aber war Hasabja und seine Brüder, fleißige Leute, tausend und siebenhundert, über das Amt Israels diesseit des Jordans, gegen Abend, zu allerlei Geschäft des HERRN und zu dienen dem Könige. Item, unter den Hebroniten war Jeria, der Vornehmste unter den Hebroniten seines Geschlechts unter den Vätern. Es wurden aber unter ihnen gesucht und gefunden im vierzigsten Jahr des Königreichs Davids fleißige Männer zu Jaeser in Gilead, und ihre Brüder, fleißige Männer, zweitausend und siebenhundert oberste Väter. Und David setzte sie über die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse zu allen Händeln GOttes und des Königes. D ie Kinder Israel aber nach ihrer Zahl waren Häupter der Väter und über tausend und über hundert und Amtleute, die auf den König warteten, nach ihrer Ordnung, ab und zuzuziehen, einen jeglichen Monden einer, in allen Monden des Jahrs. Eine jegliche Ordnung aber hatte vierundzwanzigtausend. Über die erste Ordnung des ersten Monden war Jasabeam, der Sohn Abdiels; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Aus den Kindern aber Perez war der Oberste über alle Hauptleute der Heere im ersten Monden. Über die Ordnung des andern Monden war Dodai, der Ahohiter, und Mikloth war Fürst über seine Ordnung; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Der dritte Feldhauptmann des dritten Monden, der Oberste war Benaja, der Sohn Jojadas, des Priesters; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Das ist der Benaja, der Held unter dreißigen und über dreißig; und seine Ordnung war unter seinem Sohn Ammisabad. Der vierte im vierten Monden war Asahel, Joabs Bruder, und nach ihm Sabadja, sein Sohn; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Der fünfte im fünften Monden war Samehuth, der Jesrahiter; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Der sechste im sechsten Monden war Ira, der Sohn Ikes, der Thekoiter; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Der siebente im siebenten Monden war Helez, der Peloniter, aus den Kindern Ephraim; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Der achte im achten Monden war Sibechai, der Husathiter, aus den Sarehitern; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Der neunte im neunten Monden war Abieser, der Anthothiter, aus den Kindern Jemini; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Der zehnte im zehnten Monden war Maherai, der Netophathiter, aus den Serahitern; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Der elfte im elften Monden war Benaja, der Pirgathoniter, aus den Kindern Ephraim; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Der zwölfte im zwölften Monden war Heldai, der Netophathiter, aus Athniel; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend. Ü ber die Stämme Israels aber waren diese: Unter den Rubenitern war Fürst Elieser, der Sohn Sichris. Unter den Simeonitern war Sephatja, der Sohn Maechas. Unter den Leviten war Hasabja, der Sohn Kemuels. Unter den Aaronitern war Zadok. Unter Juda war Elihu aus den Brüdern Davids. Unter Isaschar war Amri, der Sohn Michaels. Unter Sebulon war Jesmaja, der Sohn Obadjas. Unter Naphthali war Jerimoth, der Sohn Asriels. Unter den Kindern Ephraim war Hosea, der Sohn Asasjas. Unter dem halben Stamm Manasse war Joel, der Sohn Pedajas. Unter dem halben Stamm Manasse in Gilead war Iddo, der Sohn Sacharjas. Unter Benjamin war Jaesiel, der Sohn Abners. Unter Dan war Asareel, der Sohn Jerohams. Das sind die Fürsten der Stämme Israels. Aber David nahm die Zahl nicht derer, die von zwanzig Jahren und drunter waren; denn der HERR hatte geredet, Israel zu mehren wie die Sterne am Himmel. Joab aber, der Sohn Zerujas, der hatte angefangen zu zählen, und vollendete es nicht, denn es kam darum ein Zorn über Israel; darum kam die Zahl nicht in die Chronik des Königs David. Ü ber den Schatz des Königs war Asmaveth, der Sohn Adiels; und über die Schätze auf dem Lande in Städten Dörfern und Schlössern war Jonathan, der Sohn Usias. Über die Ackerleute, das Land zu bauen, war Esri, der Sohn Chelubs. Über die Weinberge war Simei, der Ramathiter. Über die Weinkeller und Schätze des Weins war Sabdi, der Siphimiter. Über die Ölgärten und Maulbeerbäume in den Auen war Baal-Hanan, der Gaderiter. Über den Ölschatz war Joas. Über die Weiderinder zu Saron war Sitrai, der Saroniter. Aber über die Rinder in Gründen war Saphat, der Sohn Adlais. Über die Kamele war Obil, der Ismaeliter. Über die Esel war Jehedja, der Meronothiter. Über die Schafe war Jasis, der Hagariter. Diese waren alle Oberste über die Güter des Königs David. Jonathan aber, Davids Vetter, war der Rat und Hofmeister und Kanzler. Und Jehiel, der Sohn Hachmonis, war bei den Kindern des Königs. Ahitophel war auch Rat des Königs. Husai, der Arachiter, war des Königs Freund. Nach Ahitophel war Jojada, der Sohn Benajas, und Abjathar. Joab aber war Feldhauptmann des Königs. U nd David versammelte nach Jerusalem alle Obersten Israels, nämlich die Fürsten der Stämme, die Fürsten der Ordnungen, die auf den König warteten, die Fürsten über tausend und über hundert, die Fürsten über die Güter und Vieh des Königs und seiner Söhne, mit den Kämmerern, die Kriegsmänner und alle tapferen Männer. Und David, der König, stand auf seinen Füßen und sprach: Hört mir zu, meine Brüder und mein Volk! Ich hatte mir vorgenommen, ein Haus zu bauen, da ruhen sollte die Lade des Bundes des HERRN, und ein Fußschemel den Füßen unsers GOttes, und hatte mich geschickt zu bauen. Aber GOtt ließ mir sagen: Du sollst meinem Namen nicht ein Haus bauen; denn du bist ein Kriegsmann und hast Blut vergossen. Nun hat der HErr, der GOtt Israels, mich erwählt aus meines Vaters ganzem Hause, daß ich König über Israel sein sollte ewiglich. Denn er hat Juda erwählt zum Fürstentum und im Hause Judas meines Vaters Haus und unter meines Vaters Kindern hat er Gefallen gehabt an mir, daß er mich über ganz Israel zum Könige machte. Und unter allen meinen Söhnen (denn der HERR hat mir viel Söhne gegeben) hat er meinen Sohn Salomo erwählt, daß er sitzen soll auf dem Stuhl des Königreichs des HERRN über Israel. Und hat mir geredet: Dein Sohn Salomo soll mein Haus und Hof bauen; denn ich habe ihn mir erwählt zum Sohn, und ich will sein Vater sein; und will sein Königreich bestätigen ewiglich, so er wird anhalten, daß er tue nach meinen Geboten und Rechten, wie es heute steht. Nun vor dem ganzen Israel, der Gemeine des HERRN, und vor den Ohren unsers GOttes: So haltet und sucht alle Gebote des HERRN, eures GOttes, auf daß ihr besitzt das gute Land und beerbet auf eure Kinder nach euch ewiglich. Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den GOtt deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele! Denn der HERR sucht alle Herzen und versteht aller Gedanken Dichten. Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden; wirst du ihn aber verlassen, so wird er dich verwerfen ewiglich. So siehe nun zu, denn der HERR hat dich erwählt, daß du ein Haus bauest zum Heiligtum; sei getrost und mache es! U nd David gab seinem Sohn Salomo ein Vorbild der Halle und seines Hauses und der Gemächer und Säle und Kammern inwendig und des Hauses des Gnadenstuhls; dazu Vorbilder alles, was bei ihm in seinem Gemüte war, nämlich des Hofes am Hause des HERRN und aller Gemächer umher, des Schatzes im Hause GOttes und des Schatzes der Geheiligten, die Ordnung der Priester und Leviten und aller Geschäfte des Amts im Hause des HERRN; Gold nach dem Goldgewicht zu allerlei Gefäßen eines jeglichen Amts und allerlei silbern Gezeug nach dem Gewicht zu allerlei Gefäßen eines jeglichen Amts und Gold zu güldenen Leuchtern und güldenen Lampen, einem jeglichen Leuchter und seiner Lampe sein Gewicht; also auch zu silbernen Leuchtern gab er das Silber zum Leuchter und seiner Lampe nach dem Amt eines jeglichen Leuchters. Auch gab er zu Tischen der Schaubrote Gold, zu jeglichem Tisch sein Gewicht, also auch Silber zu silbernen Tischen, und lauter Gold zu Kreueln, Becken und Kandeln und zu güldenen Bechern, einem jeglichen Becher sein Gewicht, und zu silbernen Bechern, einem jeglichen Becher sein Gewicht, und zum Räuchaltar das allerlauterste Gold, sein Gewicht; auch ein Vorbild des Wagens der güldenen Cherubim, daß sie sich ausbreiteten und bedeckten oben die Lade des Bundes des HERRN. Alles ist mir beschrieben gegeben von der Hand des HERRN, daß mich‘s unterweisete alle Werke des Vorbildes. Und David sprach zu seinem Sohn Salomo: Sei getrost und unverzagt und mache es; fürchte dich nicht und zage nicht! GOtt der HErr, mein GOtt, wird mit dir sein und wird die Hand nicht abziehen noch dich verlassen, bis du alle Werke zum Amt im Hause des HERRN vollendest. Siehe da, die Ordnung der Priester und Leviten zu allen Ämtern im Hause GOttes sind mit dir zu allem Geschäfte und sind willig und weise zu allen Ämtern, dazu die Fürsten und alles Volk zu allen deinen Händeln. U nd der König David sprach zu der ganzen Gemeine: GOtt hat Salomo, meiner Söhne einen, erwählt, der noch jung und zart ist; das Werk aber ist groß, denn es ist nicht eines Menschen Wohnung, sondern GOttes des HERRN. Ich aber habe aus allen meinen Kräften geschickt zum Hause GOttes, Gold zu güldenem, Silber zu silbernem, Erz zu ehernem, Eisen zu eisernem, Holz zu hölzernem Geräte, Onyxsteine, eingefaßte Rubine und bunte Steine und allerlei Edelgesteine und Marmelsteine die Menge. Über das, aus Wohlgefallen am Hause meines GOttes, habe ich eigenes Guts, Gold und Silber, dreitausend Zentner Goldes von Ophir und siebentausend Zentner lauteren Silbers; das gebe ich zum heiligen Hause GOttes über alles, das ich geschickt habe, die Wände der Häuser zu überziehen, daß gülden werde, was gülden, und silbern, was silbern sein soll, und zu allerlei Werk durch die Hand der Werkmeister. Und wer ist nun freiwillig, seine Hand heute dem HERRN zu füllen? Da waren die Fürsten der Väter, die Fürsten der Stämme Israels, die Fürsten über tausend und über hundert und die Fürsten über des Königs Geschäfte freiwillig; und gaben zum Amt im Hause GOttes fünftausend Zentner Goldes und zehntausend Gülden und zehntausend Zentner Silbers, achtzehntausend Zentner Erzes und hunderttausend Zentner Eisens. Und bei welchem Steine gefunden wurden, die gaben sie zum Schatz des Hauses des HERRN unter die Hand Jehiels, des Gersoniten. U nd das Volk ward fröhlich, daß sie freiwillig waren; denn sie gaben‘s von ganzem Herzen dem HERRN freiwillig. Und David, der König, freuete sich auch hoch; und lobte GOtt und sprach vor der ganzen Gemeine: Gelobt seist du, HErr, GOtt Israels, unsers Vaters, ewiglich! Dir gebührt die Majestät und Gewalt, Herrlichkeit, Sieg und Dank. Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist, das ist dein. Dein ist das Reich, und du bist erhöht über alles zum Obersten. Dein ist Reichtum und Ehre vor dir; du herrschest über alles; in deiner Hand steht Kraft und Macht; in deiner Hand steht es, jedermann groß und stark zu machen. Nun, unser GOtt, wir danken dir und rühmen den Namen deiner Herrlichkeit. Denn was bin ich? Was ist mein Volk, daß wir sollten vermögen Kraft, freiwillig zu geben, wie dies geht? Denn von dir ist‘s alles kommen, und von deiner Hand haben wir dir‘s gegeben. Denn wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir, wie unsere Väter alle. Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten, und ist kein Aufhalten. HERR, unser GOtt, all dieser Haufe, den wir geschickt haben, dir ein Haus zu bauen, deinem heiligen Namen, ist von deiner Hand kommen, und ist alles dein. Ich weiß, mein GOtt, daß du das Herz prüfest, und Aufrichtigkeit ist dir angenehm. Darum habe ich dies alles aus aufrichtigem Herzen freiwillig gegeben und habe jetzt mit Freuden gesehen dein Volk, das hie vorhanden ist, daß es dir freiwillig gegeben hat. HERR, GOtt unserer Väter, Abrahams, Isaaks und Israels, bewahre ewiglich solchen Sinn und Gedanken im Herzen deines Volks und schicke ihre Herzen zu dir! Und meinem Sohn Salomo gib ein rechtschaffen Herz, daß er halte deine Gebote, Zeugnisse und Rechte, daß er‘s alles tue und baue diese Wohnung, die ich geschickt habe. U nd David sprach zur ganzen Gemeine: Lobt den HERRN, euren GOtt! Und die ganze Gemeine lobte den HERRN, den GOtt ihrer Väter, und neigten sich und beteten an den HERRN und den König. Und opferten dem HERRN Opfer. Und des andern Morgens opferten sie Brandopfer, tausend Farren, tausend Widder, tausend Lämmer, mit ihren Trankopfern; und opferten die Menge unter dem ganzen Israel. Und aßen und tranken desselben Tages vor dem HERRN mit großen Freuden. Und machten das andere Mal Salomo, den Sohn Davids, zum Könige und salbten ihn dem HERRN zum Fürsten und Zadok zum Priester. Also saß Salomo auf dem Stuhl des HERRN, ein König an seines Vaters Davids Statt, und ward glückselig; und ganz Israel war ihm gehorsam. Und alle Obersten und Gewaltigen, auch alle Kinder des Königs David, taten sich unter den König Salomo. Und der HERR machte Salomo immer größer vor dem ganzen Israel und gab ihm ein löblich Königreich, das keiner vor ihm über Israel gehabt hatte. S o ist nun David, der Sohn Isais, König gewesen über ganz Israel. Die Zeit aber, die er König über Israel gewesen ist, ist vierzig Jahre. Zu Hebron regierte er sieben Jahre und zu Jerusalem dreiunddreißig Jahre. Und starb in gutem Alter, voll Lebens, Reichtums und Ehre. Und sein Sohn Salomo ward König an seiner Statt. Die Geschichten aber des Königs David, beide die ersten und letzten, siehe, die sind geschrieben unter den Geschichten Samuels, des Sehers, und unter den Geschichten des Propheten Nathan und unter den Geschichten Gads, des Schauers, mit all seinem Königreich, Gewalt und Zeiten, die unter ihm ergangen sind, beide über Israel und alle Königreiche in Landen. U nd Salomo, der Sohn Davids, ward in seinem Reich bekräftigt; und der HErr, sein GOtt, war mit ihm und machte ihn immer größer. Und Salomo redete mit dem ganzen Israel, mit den Obersten über tausend und hundert, mit den Richtern und mit allen Fürsten in Israel, mit den obersten Vätern, daß sie hingingen, Salomo und die ganze Gemeine mit ihm, zu der Höhe, die zu Gibeon war; denn daselbst war die Hütte des Stifts GOttes, die Mose, der Knecht des HERRN, gemacht hatte in der Wüste. Denn die Lade GOttes hatte David heraufgebracht von Kiriath-Jearim, dahin er ihr bereitet hatte; denn er hatte ihr eine Hütte aufgeschlagen zu Jerusalem. Aber der eherne Altar, den Bezaleel, der Sohn Uris, des Sohns Hurs, gemacht hatte, war daselbst vor der Wohnung des HERRN; und Salomo und die Gemeine pflegten ihn zu suchen. Und Salomo opferte auf dem ehernen Altar vor dem HERRN, der vor der Hütte des Stifts stand, tausend Brandopfer. I n derselben Nacht aber erschien GOtt Salomo und sprach zu ihm: Bitte, was soll ich dir geben? Und Salomo sprach zu GOtt: Du hast große Barmherzigkeit an meinem Vater David getan und hast mich an seiner Statt zum Könige gemacht; so laß nun, HERR GOtt, deine Worte wahr werden an meinem Vater David; denn du hast mich zum Könige gemacht über ein Volk, des so viel ist als Staub auf Erden. So gib mir nun Weisheit und Erkenntnis, daß ich vor diesem Volk aus und ein gehe; denn wer kann dies dein großes Volk richten? Da sprach GOtt zu Salomo: Weil du das im Sinne hast und hast nicht um Reichtum, noch um Gut, noch um Ehre, noch um deiner Feinde Seelen, noch um langes Leben gebeten, sondern hast um Weisheit und Erkenntnis gebeten, daß du mein Volk richten mögest, darüber ich dich zum Könige gemacht habe, so sei dir Weisheit und Erkenntnis gegeben; dazu will ich dir Reichtum und Gut und Ehre geben, daß deinesgleichen unter den Königen vor dir, nicht gewesen ist noch werden soll nach dir. Also kam Salomo von der Höhe, die zu Gibeon war, nach Jerusalem von der Hütte des Stifts; und regierte über Israel. U nd Salomo sammelte ihm Wagen und Reiter, daß er zuwegebrachte tausend und vierhundert Wagen und zwölftausend Reiter; und ließ sie in den Wagenstädten und bei dem Könige zu Jerusalem. Und der König machte des Silbers und des Goldes zu Jerusalem so viel wie die Steine und der Zedern wie die Maulbeerbäume in den Gründen. Und man brachte Salomo Rosse aus Ägypten und allerlei Ware. Und die Kaufleute des Königs kauften dieselbige Ware und brachten‘s aus Ägypten heraus, je einen Wagen um sechshundert Silberlinge, ein Roß um hundertundfünfzig. Also brachten sie auch allen Königen der Hethiter und den Königen zu Syrien. U nd Salomo gedachte zu bauen ein Haus dem Namen des HERRN und ein Haus seines Königreichs. Und zählte ab siebzigtausend Mann zur Last und achtzigtausend Zimmerleute auf dem Berge und dreitausend und sechshundert Amtleute über sie. Und Salomo sandte zu Huram, dem Könige zu Tyrus, und ließ ihm sagen: Wie du mit meinem Vater David tatest und ihm sandtest Zedern, daß er ihm ein Haus baute, darinnen er wohnte; siehe, ich will dem Namen des HERRN, meines GOttes, ein Haus bauen, das ihm geheiligt werde, gut Räuchwerk vor ihm zu räuchern, und Schaubrote allewege zuzurichten und Brandopfer des Morgens und des Abends auf die Sabbate und Neumonden und auf die Feste des HERRN, unsers GOttes, ewiglich für Israel. Und das Haus, das ich bauen will, soll groß sein; denn unser GOtt ist größer denn alle Götter. Aber wer vermag‘s, daß er ihm ein Haus baue? Denn der Himmel und aller Himmel Himmel mögen ihn nicht versorgen; wer sollte ich denn sein, daß ich ihm ein Haus baute? Sondern daß man vor ihm räuchere. So sende mir nun einen weisen Mann, zu arbeiten mit Gold, Silber, Erz, Eisen, Scharlaken, Rosinrot, gelber Seide und der da wisse auszugraben mit den Weisen, die bei mir sind in Juda und Jerusalem, welche mein Vater David geschickt hat. Und sende mir Zedern, Tannen und Ebenholz vom Libanon; denn ich weiß, daß deine Knechte das Holz zu hauen wissen auf dem Libanon. Und siehe, meine Knechte sollen mit deinen Knechten sein, daß man mir viel Holz zubereite; denn das Haus, das ich bauen will, soll groß und sonderlich sein. Und siehe, ich will den Zimmerleuten, deinen Knechten, die das Holz hauen, zwanzigtausend Kor gestoßenen Weizen und zwanzigtausend Kor Gerste und zwanzigtausend Bath Weins und zwanzigtausend Bath Öls geben. Da sprach Huram, der König zu Tyrus, durch Schrift, und sandte zu Salomo: Darum daß der HERR sein Volk liebt, hat er dich über sie zum Könige gemacht. Und Huram sprach weiter: Gelobt sei der HErr, der GOtt Israels, der Himmel und Erde gemacht hat, daß er dem Könige David hat einen weisen, klugen und verständigen Sohn gegeben, der dem HERRN ein Haus baue und ein Haus seines Königreichs. So sende ich nun einen weisen Mann, der Verstand hat, Huram-Abif, der ein Sohn ist eines Weibes aus den Töchtern Dan, und sein Vater ein Tyrer gewesen ist, der weiß zu arbeiten an Gold, Silber, Erz, Eisen, Stein, Holz, Scharlaken, gelber Seide, Leinen, Rosinrot und zu graben allerlei und allerlei künstlich zu machen, was man ihm vorgibt, mit deinen Weisen und mit den Weisen meines Herrn Königs David, deines Vaters. So sende nun mein Herr Weizen, Gerste, Öl und Wein seinen Knechten, wie er geredet hat, so wollen wir das Holz hauen auf dem Libanon, wieviel es not ist, und wollen es auf Flößen bringen im Meer nach Japho; von dannen magst du es hinauf nach Jerusalem bringen. Und Salomo zählte alle Fremdlinge im Lande Israel nach der Zahl, da sie David, sein Vater, zählte; und wurden gefunden hundertundfünfzigtausend, dreitausend und sechshundert. Und er machte aus denselben siebzigtausend Träger und achtzigtausend Hauer auf dem Berge und dreitausendsechshundert Aufseher, die das Volk zum Dienst anhielten. U nd Salomo fing an zu bauen das Haus des HERRN zu Jerusalem, auf dem Berge Morija, der David, seinem Vater, gezeigt war, welchen David zubereitet hatte zum Raum auf dem Platz Arnans, des Jebusiters. Er fing aber an zu bauen im andern Monden des andern Tages im vierten Jahr seines Königreichs. Und also legte Salomo den Grund, zu bauen das Haus GOttes; am ersten die Länge sechzig Ellen, die Weite zwanzig Ellen. Und die Halle vor der Weite des Hauses her war zwanzig Ellen lang, die Höhe aber war hundertundzwanzig Ellen; und überzog es inwendig mit lauterm Golde. Das große Haus aber spündete er mit Tannenholz und überzog es mit dem besten Golde; und machte drauf Palmen und Kettenwerk. Und überzog das Haus mit edlen Steinen zum Schmuck; das Gold aber war Parwaim-Gold. Und überzog die Balken obenan und die Wände und die Türen mit Golde; und ließ Cherubim schnitzen an die Wände. E r machte auch das Haus des Allerheiligsten, des Länge war zwanzig Ellen nach der Weite des Hauses, und seine Weite war auch zwanzig Ellen; und überzog es mit dem besten Golde, bei sechshundert Zentner. Und gab auch zu Nägeln fünfzig Sekel Goldes am Gewicht; und überzog die Säle mit Golde. Er machte auch im Hause des Allerheiligsten zwei Cherubim nach der Bildner Kunst und überzog sie mit Golde. Und die Länge am Flügel an den Cherubim war zwanzig Ellen, daß ein Flügel fünf Ellen hatte und rührte an die Wand des Hauses, und der andere Flügel auch fünf Ellen hatte und rührte an den Flügel des andern Cherub. Also hatte auch des andern Cherub ein Flügel fünf Ellen und rührte an die Wand des Hauses, und sein anderer Flügel auch fünf Ellen und hing am Flügel des andern Cherub, daß diese Flügel der Cherubim waren ausgebreitet zwanzig Ellen weit; und sie standen auf ihren Füßen, und ihr Antlitz war gewandt zum Hause wärts. Er machte auch einen Vorhang von Gelbwerk, Scharlaken, Rosinrot und Leinwerk; und machte Cherubim drauf. U nd er machte vor dem Hause zwei Säulen, fünfunddreißig Ellen lang; und der Knauf oben drauf fünf Ellen. Und machte Kettenwerk zum Chor und tat sie oben an die Säulen; und machte hundert Granatäpfel und tat sie an das Kettenwerk. Und richtete die Säulen auf vor dem Tempel, eine zur Rechten und die andere zur Linken; und hieß die zur Rechten Jachin und die zur Linken Boas. E r machte auch einen ehernen Altar, zwanzig Ellen lang und breit und zehn Ellen hoch. Und er machte ein gegossen Meer, zehn Ellen weit von einem Rande an den andern rund umher und fünf Ellen hoch; und ein Maß von dreißig Ellen mochte es umher begreifen. Und Ochsenbilder waren unter ihm umher; und es waren zwei Riegen Knoten um das Meer her (das zehn Ellen weit war), die mit angegossen waren. Es stand aber also auf den zwölf Ochsen, daß drei gewandt waren gegen Mitternacht, drei gegen Abend, drei gegen Mittag und drei gegen Morgen und das Meer oben auf ihnen; und all ihr Hinterstes war inwendig. Seine Dicke war eine Hand breit, und sein Rand war wie eines Bechers Rand und eine aufgegangene Rose; und es faßte dreitausend Bath. Und er machte zehn Kessel; der setzte er fünf zur Rechten und fünf zur Linken, drinnen zu waschen, was zum Brandopfer gehört, daß sie es hineinstießen; das Meer aber, daß sich die Priester drinnen wüschen. Er machte auch zehn güldene Leuchter, wie sie sein sollten, und setzte sie in den Tempel, fünf zur Rechten und fünf zur Linken. Und machte zehn Tische und tat sie in den Tempel, fünf zur Rechten und fünf zur Linken. Und machte hundert güldene Becken. Er machte auch einen Hof für die Priester und große Schranken und Türen in die Schranken; und überzog die Türen mit Erz. Und setzte das Meer auf der rechten Ecke gegen Morgen zu Mittag wärts. Und Huram machte Töpfe, Schaufeln und Becken. Also vollendete Huram die Arbeit, die er dem Könige Salomo tat am Hause GOttes, nämlich die zwei Säulen mit den Bäuchen und Knäufen oben auf beiden Säulen und beide gewundene Reife, zu bedecken beide Bäuche der Knäufe oben auf den Säulen, und die vierhundert Granatäpfel an den beiden gewundenen Reifen; zwei Riegen Granatäpfel an jeglichem Reif, zu bedecken beide Bäuche der Knäufe, so oben auf den Säulen waren. Auch machte er die Gestühle und die Kessel auf den Gestühlen und ein Meer und zwölf Ochsen drunter; dazu Töpfe, Schaufeln, Kreuel und alle ihre Gefäße machte Huram-Abif dem Könige Salomo zum Hause des HERRN aus lauterm Erz. In der Gegend des Jordans ließ sie der König gießen in dicker Erde, zwischen Suchoth und Zaredatha. Und Salomo machte aller dieser Gefäße sehr viel, daß des Erzes Gewicht nicht zu forschen war. Und Salomo machte alles Gerät zum Hause GOttes: nämlich den güldenen Altar, Tisch und Schaubrot drauf, die Leuchter mit ihren Lampen von lauterm Golde, daß sie brennten vor dem Chor, wie sich‘s gebührt; und die Blumen an den Lampen und die Schneuzen waren gülden, das war alles völlig Gold; dazu die Messer, Becken, Löffel und Näpfe waren lauter Gold. Und der Eingang und seine Tür inwendig zu dem Allerheiligsten und die Tür am Hause des Tempels waren gülden. A lso ward alle Arbeit vollbracht, die Salomo tat am Hause des HERRN. Und Salomo brachte hinein alles, was sein Vater David geheiligt hatte, nämlich Silber und Gold und allerlei Gerät, und legte es in den Schatz im Hause GOttes. Da versammelte Salomo alle Ältesten in Israel, alle Hauptleute der Stämme, Fürsten der Väter unter den Kindern Israel nach Jerusalem, daß sie die Lade des Bundes des HERRN hinaufbrächten aus der Stadt Davids, das ist, Zion. Und es versammelten sich zum Könige alle Männer Israels aufs Fest, das ist, im siebenten Monden. Und kamen alle Ältesten Israels. Und die Leviten huben die Lade auf und brachten sie hinauf samt der Hütte des Stifts und allem heiligen Geräte, das in der Hütte war; und brachten sie mit hinauf die Priester, die Leviten. Aber der König Salomo und die ganze Gemeine Israel, zu ihm versammelt vor der Lade, opferten Schafe und Ochsen, soviel, daß niemand zählen noch rechnen konnte. Also brachten die Priester die Lade des Bundes des HERRN an ihre Stätte, den Chor des Hauses, in das Allerheiligste unter die Flügel der Cherubim, daß die Cherubim ihre Flügel ausbreiteten über die Stätte der Lade; und die Cherubim bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her. Die Stangen aber waren so lang, daß man ihre Knäufe sah von der Lade vor dem Chor; aber außen sah man sie nicht. Und sie war daselbst bis auf diesen Tag. Und war nichts in der Lade, ohne die zwei Tafeln, die Mose in Horeb drein getan hatte, da der HERR einen Bund machte mit den Kindern Israel, da sie aus Ägypten zogen. Und da die Priester herausgingen aus dem Heiligen (denn alle Priester, die vorhanden waren, heiligten sich, daß auch die Ordnungen nicht gehalten wurden), und die Leviten mit allen, die unter Assaph, Heman, Jedithun und ihren Kindern und Brüdern waren, angezogen mit Leinwand, sangen mit Zimbeln, Psaltern und Harfen und standen gegen Morgen des Altars, und bei ihnen hundertundzwanzig Priester, die mit Drommeten bliesen. Und es war, als wäre es einer, der drommetete und sänge, als hörte man eine Stimme, zu loben und zu danken dem HERRN. Und da die Stimme sich erhub von den Drommeten, Zimbeln und andern Saitenspielen und von dem Loben des HERRN, daß er gütig ist und seine Barmherzigkeit ewig währt, da ward das Haus des HERRN erfüllt mit einer Wolke, daß die Priester nicht stehen konnten, zu dienen, vor der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus GOttes. D a sprach Salomo: Der HERR hat geredet, zu wohnen im Dunkel. Ich habe zwar ein Haus gebaut dir zur Wohnung und einen Sitz, da du ewiglich wohnest. Und der König wandte sein Antlitz und segnete die ganze Gemeine Israel; denn die ganze Gemeine Israel stand. Und er sprach: Gelobt sei der HErr, der GOtt Israels, der durch seinen Mund meinem Vater David geredet und mit seiner Hand erfüllt hat, da er sagte: Seit der Zeit ich mein Volk aus Ägyptenland geführt habe, habe ich keine Stadt erwählt in allen Stämmen Israels, ein Haus zu bauen, daß mein Name daselbst wäre, und habe auch keinen Mann erwählt, daß er Fürst wäre über mein Volk Israel; aber Jerusalem habe ich erwählt, daß mein Name daselbst sei, und David habe ich erwählt, daß er über mein Volk Israel sei. Und da es mein Vater David im Sinn hatte, ein Haus zu bauen dem Namen des HERRN, des GOttes Israels, sprach der HERR zu meinem Vater David: Du hast wohl getan, daß du im Sinn hast, meinem Namen ein Haus zu bauen. Doch du sollst das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden kommen wird, soll meinem Namen das Haus bauen. So hat nun der HERR sein Wort bestätigt, das er geredet hat; denn ich bin aufkommen an meines Vaters David Statt und sitze auf dem Stuhl Israels, wie der HERR geredet hat, und habe ein Haus gebaut dem Namen des HERRN, des GOttes Israels, und habe drein getan die Lade, darinnen der Bund des HERRN ist, den er mit den Kindern Israel gemacht hat. Und er trat vor den Altar des HERRN vor der ganzen Gemeine Israel und breitete seine Hände aus. Denn Salomo hatte eine eherne Kanzel gemacht und gesetzt mitten in die Schranken, fünf Ellen lang und breit und drei Ellen hoch; auf dieselbe trat er und fiel nieder auf seine Kniee vor der ganzen Gemeine Israel; und breitete seine Hände aus gen Himmel und sprach: HErr, GOtt Israels, es ist kein GOtt dir gleich, weder im Himmel noch auf Erden; der du hältst den Bund und Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor dir wandeln aus ganzem Herzen. Du hast gehalten deinem Knechte David, meinem Vater, was du ihm geredet hast; mit deinem Munde hast du es geredet und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es heutigestages steht. Nun, HErr, GOtt Israels, halte deinem Knechte David, meinem Vater, was du ihm geredet hast und gesagt: Es soll dir nicht gebrechen an einem Manne vor mir, der auf dem Stuhl Israels sitze, doch sofern deine Kinder ihren Weg bewahren, daß sie wandeln in meinem Gesetz, wie du vor mir gewandelt hast. Nun, HErr, GOtt Israels, laß dein Wort wahr werden, das du deinem Knechte David geredet hast. Denn meinst du auch, daß GOtt bei den Menschen auf Erden wohne? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel kann dich nicht versorgen; wie sollte es denn das Haus tun, das ich gebaut habe? Wende dich aber, HErr, mein GOtt, zu dem Gebet deines Knechts und zu seinem Flehen, daß du erhörest das Bitten und Beten, das dein Knecht vor dir tut, daß deine Augen offen seien über dies Haus Tag und Nacht, über die Stätte, dahin du deinen Namen zu stellen geredet hast, daß du hörest das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte tun wird. So höre nun das Flehen deines Knechts und deines Volks Israel, das sie bitten werden an dieser Stätte; höre es aber von der Stätte deiner Wohnung vom Himmel, und wenn du es hörest, wollest du gnädig sein. Wenn jemand wider seinen Nächsten sündigen wird, und wird ihm ein Eid aufgelegt, den er schwören soll, und der Eid kommt vor deinen Altar in diesem Hause, so wollest du hören vom Himmel und deinem Knechte Recht verschaffen, daß du dem Gottlosen vergeltest und gebest seinen Weg auf seinem Kopf und rechtfertigest den Gerechten und gebest ihm nach seiner Gerechtigkeit. Wenn dein Volk Israel vor seinen Feinden geschlagen wird, weil sie an dir gesündigt haben, und bekehren sich und bekennen deinen Namen, bitten und flehen vor dir in diesem Hause, so wollest du hören vom Himmel und gnädig sein der Sünde deines Volks Israel und sie wieder in das Land bringen; das du ihnen und ihren Vätern gegeben hast. Wenn der Himmel zugeschlossen wird, daß nicht regnet, weil sie an dir gesündigt haben, und bitten an dieser Stätte und bekennen deinen Namen und bekehren sich von ihren Sünden, weil du sie gedemütigt hast, so wollest du hören im Himmel und gnädig sein der Sünde deiner Knechte und deines Volks Israel, daß du sie den guten Weg lehrest, darinnen sie wandeln sollen, und regnen lassest auf dein Land, das du deinem Volk gegeben hast zu besitzen. Wenn eine Teurung im Lande wird oder Pestilenz oder Dürre, Brand, Heuschrecken, Raupen; oder wenn sein Feind im Lande seine Tore belagert, oder irgend eine Plage oder Krankheit: wer dann bittet oder fleht unter allerlei Menschen und unter all deinem Volk Israel, so jemand seine Plage und Schmerzen fühlet und seine Hände ausbreitet zu diesem Hause, so wollest du hören vom Himmel, vom Sitz deiner Wohnung, und gnädig sein und jedermann geben nach all seinem Wege, nach dem du sein Herz erkennst (denn du allein erkennst das Herz der Menschenkinder), auf daß sie dich fürchten und wandeln in deinen Wegen alle Tage, solange sie leben auf dem Lande, das du unsern Vätern gegeben hast. Wenn auch ein Fremder, der nicht von deinem Volk Israel ist, kommt aus fernen Landen um deines großen Namens und mächtiger Hand und ausgereckten Arms willen und betet zu diesem Hause, so wollest du hören vom Himmel, vom Sitz deiner Wohnung, und tun alles, warum er dich anrufet, auf daß alle Völker auf Erden deinen Namen erkennen und dich fürchten, wie dein Volk Israel, und inne werden, daß dies Haus, das ich gebaut habe, nach deinem Namen genannt sei. Wenn dein Volk auszeucht in Streit wider seine Feinde des Weges, den du sie senden wirst, und zu dir bitten gegen dem Wege zu dieser Stadt, die du erwählt hast, und zum Hause, das ich deinem Namen gebaut habe, so wollest du ihr Gebet und Flehen hören vom Himmel und ihnen zu ihrem Recht helfen. Wenn sie an dir sündigen werden (sintemal kein Mensch ist, der nicht sündige), und du über sie erzürnest und gibst sie vor ihren Feinden, daß sie sie gefangen wegführen in ein fernes oder nahes Land, und sie sich in ihrem Herzen bekehren im Lande, da sie gefangen innen sind, und bekehren sich und flehen dir im Lande ihres Gefängnisses und sprechen: Wir haben gesündigt, mißtan und sind gottlos gewesen, und sich also von ganzem Herzen und von ganzer Seele zu dir bekehren im Lande ihres Gefängnisses, da man sie gefangen hält, und sie beten gegen dem Wege zu ihrem Lande, das du ihren Vätern gegeben hast, und zur Stadt, die du erwählt hast, und zum Hause, das ich deinem Namen gebaut habe, so wollest du ihr Gebet und Flehen hören vom Himmel, vom Sitz deiner Wohnung, und ihnen zu ihrem Recht helfen und deinem Volk gnädig sein, das an dir gesündigt hat. So laß nun, mein GOtt, deine Augen offen sein und deine Ohren aufmerken auf das Gebet an dieser Stätte. So mache dich nun auf, HERR GOtt, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Macht! Laß deine Priester, HERR GOtt, mit Heil angetan werden, und deine Heiligen sich freuen über dem Guten! Du, HERR GOtt, wende nicht weg das Antlitz deines Gesalbten; gedenke an die Gnade, deinem Knechte David verheißen! U nd da Salomo ausgebetet hatte, fiel ein Feuer vom Himmel und verzehrete das Brandopfer und andere Opfer. Und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus, daß die Priester nicht konnten hineingehen ins Haus des HERRN, weil die Herrlichkeit des HERRN füllte des HERRN Haus. Auch sahen alle Kinder Israel das Feuer herabfallen und die Herrlichkeit des HERRN über dem Hause; und fielen auf ihre Kniee mit dem Antlitz zur Erde aufs Pflaster und beteten an und dankten dem HERRN, daß er gütig ist und seine Barmherzigkeit ewiglich währt. D er König aber und alles Volk opferten vor dem HERRN. Denn der König Salomo opferte zweiundzwanzigtausend Ochsen und hundertundzwanzigtausend Schafe; und weihten also das Haus GOttes ein, beide der König und alles Volk. Aber die Priester standen in ihrer Hut und die Leviten mit den Saitenspielen des HERRN, die der König David hatte lassen machen, dem HERRN zu danken, daß seine Barmherzigkeit ewiglich währt, mit den Psalmen Davids durch ihre Hand; und die Priester bliesen Drommeten gegen ihnen, und das ganze Israel stand. Und Salomo heiligte den Mittelhof, der vor dem Hause des HERRN war; denn er hatte daselbst Brandopfer und das Fett der Dankopfer ausgerichtet. Denn der eherne Altar, den Salomo hatte machen lassen, konnte nicht alle Brandopfer, Speisopfer und das Fett fassen. Und Salomo hielt zu derselben Zeit ein Fest sieben Tage lang, und das ganze Israel mit ihm, eine sehr große Gemeine, von Hemath an bis an den Bach Ägyptens. Und hielt am achten Tage eine Versammlung; denn die Einweihung des Altars hielten sie sieben Tage und das Fest auch sieben Tage. Aber am dreiundzwanzigsten Tage des siebenten Monden ließ er das Volk in ihre Hütten fröhlich und gutes Muts über allem Guten, das der HERR an David, Salomo und seinem Volk Israel getan hatte. A lso vollendete Salomo das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alles, was in sein Herz kommen war, zu machen im Hause des HERRN und in seinem Hause, glückseliglich. Und der HERR erschien Salomo des Nachts und sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet erhört und diese Stätte mir erwählt zum Opferhause. Siehe, wenn ich den Himmel zuschließe, daß nicht regnet, oder heiße die Heuschrecken das Land fressen, oder lasse eine Pestilenz unter mein Volk kommen, daß sie mein Volk demütigen, das nach meinem Namen genannt ist, und sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren werden, so will ich vom Himmel hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen. So sollen nun meine Augen offen sein und meine Ohren aufmerken auf das Gebet an dieser Stätte. So habe ich nun dies Haus erwählt und geheiligt, daß mein Name daselbst sein soll ewiglich, und meine Augen und mein Herz soll da sein allewege. Und so du wirst vor mir wandeln, wie dein Vater David gewandelt hat, daß du tust alles, was ich dich heiße, und hältst meine Gebote und Rechte, so will ich den Stuhl deines Königreichs bestätigen, wie ich mich deinem Vater David verbunden habe und gesagt: Es soll dir nicht gebrechen an einem Manne, der über Israel Herr sei. Werdet ihr euch aber umkehren und meine Rechte und Gebote, die ich euch vorgelegt habe, verlassen und hingehen und andern Göttern dienen und sie anbeten, so werde ich sie auswurzeln aus meinem Lande, das ich ihnen gegeben habe; und dies Haus, das ich meinem Namen geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht werfen und werde es zum Sprichwort geben und zur Fabel unter allen Völkern. Und vor diesem Hause, das das höchste worden ist, werden sich entsetzen alle, die vorübergehen, und sagen: Warum hat der HERR diesem Lande und diesem Hause also mitgefahren? So wird man sagen: Darum daß sie den HERRN, ihrer Väter GOtt, verlassen haben, der sie aus Ägyptenland geführt hat, und haben sich an andere Götter gehängt und sie angebetet und ihnen gedient; darum hat er all dies Unglück über sie gebracht. U nd nach zwanzig Jahren, in welchen Salomo des HERRN Haus und sein Haus baute, baute er auch die Städte, die Huram Salomo gab, und ließ die Kinder Israel drinnen wohnen. Und Salomo zog nach Hemath-Zoba und befestigte sie; und baute Thadmor in der Wüste und alle Kornstädte, die er baute in Hemath. Er baute auch Ober- und Nieder-Beth-Horon, das feste Städte waren mit Mauern, Türen und Riegeln, auch Baelath und alle Kornstädte, die Salomo hatte, und alle Wagenstädte und Reiter, und alles, wozu Salomo Lust hatte zu bauen, beide zu Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Lande seiner Herrschaft. Alles übrige Volk von den Hethitern, Amoritern, Pheresitern, Hevitern und Jebusitern, die nicht von den Kindern Israel waren, und ihre Kinder, die sie hinter sich gelassen hatten im Lande, die die Kinder Israel nicht vertilgt hatten, machte Salomo zinsbar bis auf diesen Tag. Aber von den Kindern Israel machte Salomo nicht Knechte zu seiner Arbeit, sondern sie waren Kriegsleute und über seine Fürsten und über seine Wagen und Reiter. Und der obersten Amtleute des Königs Salomo waren zweihundertundfünfzig, die über das Volk herrscheten. Und die Tochter Pharaos ließ Salomo heraufholen aus der Stadt Davids ins Haus, das er für sie gebaut hatte. Denn er sprach: Mein Weib soll mir nicht wohnen im Hause Davids, des Königs Israels; denn es ist geheiligt, weil die Lade des HERRN drein kommen ist. V on dem an opferte Salomo dem HERRN Brandopfer auf dem Altar des HERRN, den er gebaut hatte vor der Halle, ein jegliches auf seinen Tag zu opfern, nach dem Gebot Moses, auf die Sabbate, Neumonden und bestimmten Zeiten des Jahrs dreimal, nämlich aufs Fest der ungesäuerten Brote, aufs Fest der Wochen und aufs Fest der Laubhütten. Und er stellte die Priester in ihrer Ordnung zu ihrem Amt, wie es David, sein Vater, gesetzt hatte; und die Leviten auf ihre Hut, zu loben und zu dienen vor den Priestern, jegliche auf ihren Tag; und die Torhüter in ihrer Ordnung, jegliche auf ihr Tor. Denn also hatte es David, der Mann GOttes, befohlen. Und es ward nicht gewichen vom Gebot des Königs über die Priester und Leviten an allerlei Sachen und an den Schätzen. Also ward bereitet alles Geschäft Salomos von dem Tage an, da des HERRN Haus gegründet ward, bis er‘s vollendete, daß des HERRN Haus ganz bereitet ward. D a zog Salomo nach Ezeon-Geber und nach Eloth an dem Ufer des Meers im Lande Edomäa. Und Huram sandte ihm Schiffe durch seine Knechte, die des Meers kundig waren; und fuhren mit den Knechten Salomos nach Ophir und holten von dannen vierhundertundfünfzig Zentner Goldes und brachten es dem Könige Salomo. U nd da die Königin von Reicharabien das Gerücht Salomos hörte, kam sie mit sehr großem Zeuge nach Jerusalem, mit Kamelen, die Würze und Goldes die Menge trugen und Edelsteine, Salomo mit Rätseln zu versuchen. Und da sie zu Salomo kam, redete sie mit ihm alles, was sie im Sinne hatte vorgenommen. Und der König sagte ihr alles, was sie fragte, und war Salomo nichts verborgen, das er ihr nicht gesagt hätte. Und da die Königin von Reicharabien sah die Weisheit Salomos und das Haus, das er gebaut hatte, die Speise für seinen Tisch, die Wohnung für seine Knechte, die Ämter seiner Diener und ihre Kleider, seine Schenken mit ihren Kleidern und seinen Saal, da man hinaufging ins Haus des HERRN, konnte sie sich nicht mehr enthalten, und sie sprach zum Könige: Es ist wahr, was ich gehört habe in meinem Lande von deinem Wesen und von deiner Weisheit. Ich wollte aber ihren Worten nicht glauben, bis ich kommen bin und habe es mit meinen Augen gesehen. Und siehe, es ist mir nicht die Hälfte gesagt deiner großen Weisheit. Es ist mehr an dir denn das Gerücht, das ich gehört habe. Selig sind deine Männer und selig diese deine Knechte, die allewege vor dir stehen und deine Weisheit hören. Der HErr, dein GOtt, sei gelobt, der dich liebhat, daß er dich auf seinen Stuhl zum Könige gesetzt hat dem HERRN, deinem GOtt! Es macht, daß dein GOtt hat Israel lieb, daß er ihn ewiglich aufrichte, darum hat er dich über sie zum Könige gesetzt, daß du Recht und Redlichkeit handhabest. Und sie gab dem Könige hundertundzwanzig Zentner Goldes und sehr viel Würze und Edelgesteine. Es waren keine Würze als diese, die die Königin von Reicharabien dem Könige Salomo gab. Dazu die Knechte Hurams und die Knechte Salomos, die Gold aus Ophir brachten, die brachten auch Ebenholz und Edelgesteine. Und Salomo ließ aus dem Ebenholz Treppen im Hause des HERRN und im Hause des Königs machen und Harfen und Psalter für die Sänger. Es waren vorhin nie gesehen solche Hölzer im Lande Juda. Und der König Salomo gab der Königin von Reicharabien alles, was sie begehrete und bat, ohne was sie zum Könige gebracht hatte. Und sie wandte sich und zog in ihr Land mit ihren Knechten. D es Goldes aber, das Salomo in einem Jahr gebracht ward, war sechshundertundsechsundsechzig Zentner, ohne was die Krämer und Kaufleute brachten. Und alle Könige der Araber und die Herren in Landen brachten Gold und Silber zu Salomo. Daher machte der König Salomo zweihundert Schilde vom besten Golde, daß sechshundert Stück Goldes auf einen Schild kam, und dreihundert Tartschen vom besten Golde, daß dreihundert Stück Goldes zu einer Tartsche kam. Und der König tat sie ins Haus vom Walde Libanon. Und der König machte einen großen elfenbeinernen Stuhl und überzog ihn mit lauterm Golde. Und der Stuhl hatte sechs Stufen und einen güldenen Fußschemel am Stuhl und hatte zwei Lehnen auf beiden Seiten um das Gesäß; und zwei Löwen standen neben den Lehnen, und zwölf Löwen standen daselbst auf den sechs Stufen zu beiden Seiten. Ein solches ist nicht gemacht in allen Königreichen. Und alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren gülden; und alle Gefäße des Hauses vom Walde Libanon waren lauter Gold. Denn das Silber ward nichts gerechnet zur Zeit Salomos. Denn die Schiffe des Königs fuhren auf dem Meer mit den Knechten Hurams und kamen in drei Jahren einmal und brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen. Also ward der König Salomo größer denn alle Könige auf Erden mit Reichtum und Weisheit. Und alle Könige auf Erden begehrten das Angesicht Salomos, seine Weisheit zu hören, die ihm GOtt in sein Herz gegeben hatte. Und sie brachten ihm ein jeglicher sein Geschenk, silberne und güldene Gefäße, Kleider, Harnische, Würze, Rosse und Mäuler jährlich. Und Salomo hatte viertausend Wagenpferde und zwölftausend Reisige; und man tat sie in die Wagenstädte und bei dem Könige zu Jerusalem. Und er war ein Herr über alle Könige vom Wasser an bis an der Philister Land und bis an die Grenze Ägyptens. Und der König machte des Silbers so viel zu Jerusalem wie der Steine und der Zedern, so viel wie der Maulbeerbäume in den Gründen. Und man brachte ihm Rosse aus Ägypten und aus allen Ländern. W as aber mehr von Salomo zu sagen ist, beide sein Erstes und sein Letztes, siehe, das ist geschrieben in der Chronik des Propheten Nathan und in den Prophezeiungen Ahias von Silo und in den Gesichten Jeddis, des Schauers, wider Jerobeam, den Sohn Nebats. Und Salomo regierte zu Jerusalem über ganz Israel vierzig Jahre. Und Salomo entschlief mit seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids, seines Vaters. Und Rehabeam, sein Sohn, ward König an seiner Statt. R ehabeam zog nach Sichem; denn ganz Israel war nach Sichem kommen, ihn zum Könige zu machen. Und da das Jerobeam hörte, der Sohn Nebats, der in Ägypten war, dahin er vor dem Könige Salomo geflohen war, kam er wieder aus Ägypten. Und sie sandten hin und ließen ihn rufen. Und Jerobeam kam mit dem ganzen Israel und redete mit Rehabeam und sprachen: Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht. So leichtere nun du den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er auf uns gelegt hat, so wollen wir dir untertänig sein. Er sprach zu ihnen: Über drei Tage kommt wieder zu mir. Und das Volk ging hin. Und der König Rehabeam ratfragte die Ältesten, die vor seinem Vater Salomo gestanden waren, da er beim Leben war, und sprach: Wie ratet ihr, daß ich diesem Volk Antwort gebe? Sie redeten mit ihm und sprachen: Wirst du diesem Volk freundlich sein und wirst sie handeln gütiglich und ihnen gute Worte geben, so werden sie dir untertänig sein allewege. Er aber verließ den Rat der Ältesten, den sie ihm gegeben hatten, und ratschlagte mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren und vor ihm standen, und sprach zu ihnen: Was ratet ihr, daß wir diesem Volk antworten, die mit mir geredet haben und sagen: Leichtere das Joch, das dein Vater auf uns gelegt hat? Die Jungen aber, die mit ihm aufgewachsen waren, redeten mit ihm und sprachen: So sollst du sagen zu dem Volk, das mit dir geredet hat und spricht: Dein Vater hat unser Joch zu schwer gemacht, mache du unser Joch leichter; und sprich zu ihnen: Mein kleinster Finger soll dicker sein denn meines Vaters Lenden. Hat nun mein Vater auf euch zu schweres Joch geladen, so will ich eures Jochs mehr machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtiget, ich aber mit Skorpionen. Als nun Jerobeam und alles Volk zu Rehabeam kam am dritten Tage, wie denn der König gesagt hatte: Kommt wieder zu mir am dritten Tage, antwortete ihnen der König hart. Und der König Rehabeam verließ den Rat der Ältesten und redete mit ihnen nach dem Rat der Jungen und sprach: Hat mein Vater euer Joch zu schwer gemacht, so will ich‘s mehr dazu machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtiget, ich aber mit Skorpionen. A lso gehorchte der König dem Volk nicht. Denn es war also von GOtt gewandt, auf daß der HERR sein Wort bestätigte, daß er geredet hatte durch Ahia von Silo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats. Da aber das ganze Israel sah, daß ihnen der König nicht gehorchte, antwortete das Volk dem Könige und sprach: Was haben wir Teils an David oder Erbe am Sohn Isais? Jedermann von Israel zu seiner Hütte! So siehe nun du zu deinem Hause, David! Und das ganze Israel ging in seine Hütten, daß Rehabeam nur über die Kinder Israel regierte, die in den Städten Judas wohnten. Aber der König Rehabeam sandte Hadoram, den Rentmeister; aber die Kinder Israel steinigten ihn zu Tode. Und der König Rehabeam stieg frisch auf seinen Wagen, daß er flöhe nach Jerusalem. Also fiel Israel ab vom Hause Davids bis auf diesen Tag. U nd da Rehabeam nach Jerusalem kam, versammelte er das Haus Juda und Benjamin, hundertundachtzigtausend junger Mannschaft, die streitbar waren, wider Israel zu streiten, daß sie das Königreich wieder an Rehabeam brächten. Aber des HERRN Wort kam zu Semaja, dem Mann GOttes, und sprach: Sage Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem Könige Judas, und dem ganzen Israel, das unter Juda und Benjamin ist, und sprich: So spricht der HERR: Ihr sollt nicht hinaufziehen, noch wider eure Brüder streiten; ein jeglicher gehe wieder heim, denn das ist von mir geschehen. Sie gehorchten den Worten des HERRN und ließen ab von dem Zug wider Jerobeam. R ehabeam aber wohnte zu Jerusalem und baute die Städte fest in Juda, nämlich: Bethlehem, Etam, Thekoa, Beth-Zur, Socho, Adullam, Gath, Maresa, Siph, Adoraim, Lachis, Aseka, Zarea, Ajalon und Hebron, welche waren die festesten Städte in Juda und Benjamin. Und machte sie feste und setzte Fürsten drein und Vorrat von Speise, Öl und Wein. Und in allen Städten schaffte er Schilde und Spieße und machte sie sehr feste. Und Juda und Benjamin waren unter ihm. A uch machten sich zu ihm die Priester und Leviten aus dem ganzen Israel und allen ihren Grenzen. Und sie verließen ihre Vorstädte und Habe und kamen zu Juda nach Jerusalem. Denn Jerobeam und seine Söhne verstießen sie, daß sie dem HERRN nicht Priesteramts pflegen mußten. Er stiftete ihm aber Priester zu den Höhen und zu den Feldteufeln und Kälbern, die er machen ließ. Und nach ihnen kamen aus allen Stämmen Israels, die ihr Herz gaben, daß sie nach dem HERRN, dem GOtt Israels, fragten, nach Jerusalem, daß sie opferten dem HERRN, dem GOtt ihrer Väter. Und stärkten also das Königreich Juda und bestätigten Rehabeam, den Sohn Salomos, drei Jahre lang. Denn sie wandelten in dem Wege Davids und Salomos drei Jahre. U nd Rehabeam nahm Mahelath, die Tochter Jerimoths, des Sohns Davids, zum Weibe und Abihail, die Tochter Eliabs, des Sohns Isais. Die gebar ihm diese Söhne: Jeus, Semarja und Saham. Nach der nahm er Maecha, die Tochter Absaloms; die gebar ihm Abia, Athai, Sisa und Selomith. Aber Rehabeam hatte Maecha, die Tochter Absaloms, lieber denn alle seine Weiber und Kebsweiber; denn er hatte achtzehn Weiber und sechzig Kebsweiber; und zeugte achtundzwanzig Söhne und sechzig Töchter. Und Rehabeam setzte Abia, den Sohn Maechas, zum Haupt und Fürsten unter seinen Brüdern; denn er gedachte ihn zum Könige zu machen. Und er nahm zu und brach aus vor allen seinen Söhnen in Landen Juda und Benjamin in allen festen Städten; und er gab ihnen Fütterung die Menge und nahm viel Weiber. D a aber das Königreich Rehabeams bestätigt und bekräftigt ward, verließ er das Gesetz des HERRN, und ganz Israel mit ihm. Aber im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog herauf Sisak, der König in Ägypten, wider Jerusalem (denn sie hatten sich versündigt am HERRN) mit tausend und zweihundert Wagen und mit sechzigtausend Reitern, und das Volk war nicht zu zählen, das mit ihm kam aus Ägypten, Libyen, Suchim und Mohren; Und er gewann die festen Städte, die in Juda waren, und kam bis nach Jerusalem. Da kam Semaja, der Prophet, zu Rehabeam und zu den Obersten Judas, die sich nach Jerusalem versammelt hatten vor Sisak, und sprach zu ihnen: So spricht der HERR: Ihr habt mich verlassen, darum habe ich euch auch verlassen in Sisaks Hand. Da demütigten sich die Obersten in Israel mit dem Könige und sprachen: Der HERR ist gerecht. Als aber der HERR sah, daß sie sich demütigten, kam das Wort des HERRN zu Semaja und sprach: Sie haben sich gedemütiget, darum will ich sie nicht verderben, sondern ich will ihnen ein wenig Errettung geben, daß mein Grimm nicht triefe auf Jerusalem durch Sisak. Doch sollen sie ihm untertan sein, daß sie inne werden, was es sei, mir dienen und den Königreichen in Landen dienen. Also zog Sisak, der König von Ägypten, herauf nach Jerusalem und nahm die Schätze im Hause des HERRN und die Schätze im Hause des Königs und nahm es alles weg; und nahm auch die güldenen Schilde, die Salomo machen ließ. An welcher Statt ließ der König Rehabeam eherne Schilde machen und befahl sie den Obersten der Trabanten, die an der Tür des Königshauses hüteten. Und so oft der König in des HERRN Haus ging, kamen die Trabanten und trugen sie und brachten sie wieder in der Trabanten Kammer. Und weil er sich demütigte, wandte sich des HERRN Zorn von ihm, daß nicht alles verderbt ward. Denn es war in Juda noch was Gutes. A lso ward Rehabeam, der König, bekräftigt in Jerusalem und regierte. Einundvierzig Jahre alt war Rehabeam, da er König ward, und regierte siebenzehn Jahre zu Jerusalem, in der Stadt, die der HERR erwählt hatte aus allen Stämmen Israels, daß er seinen Namen dahin stellte. Seine Mutter hieß Naema, eine Ammonitin. Und er handelte übel und schickt e sein Herz nicht, daß er den HERRN suchte. Die Geschichten aber Rehabeams, beide die ersten und die letzten, sind geschrieben in den Geschichten Semajas, des Propheten, und Iddos, des Schauers, und aufgezeichnet, dazu die Kriege Rehabeams und Jerobeams ihr Leben lang. Und Rehabeam entschlief mit seinen Vätern und ward begraben in der Stadt Davids. Und sein Sohn Abia ward König an seiner Statt. I m achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam ward Abia König in Juda und regierte drei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Michaja, eine Tochter Uriels von Gibea. Und es erhub sich ein Streit zwischen Abia und Jerobeam. Und Abia rüstete sich zu dem Streit mit vierhunderttausend junger Mannschaft, starke Leute zum Kriege. Jerobeam aber rüstete sich, mit ihm zu streiten mit achthunderttausend junger Mannschaft, starke Leute. Und Abia machte sich auf oben auf den Berg Zemaraim, welcher liegt auf dem Gebirge Ephraim, und sprach: Hört mir zu, Jerobeam, und das ganze Israel! Wißt ihr nicht, daß der HErr, der GOtt Israels, hat das Königreich zu Israel David gegeben ewiglich, ihm und seinen Söhnen einen Salzbund? Aber Jerobeam, der Sohn Nebats, der Knecht Salomos, Davids Sohns, warf sich auf und ward seinem Herrn abtrünnig. Und haben sich zu ihm geschlagen lose Leute und Kinder Belials und haben sich gestärkt wider Rehabeam, den Sohn Salomos. Denn Rehabeam war jung und eines blöden Herzens, daß er sich vor ihnen nicht wehrte. Nun denkt ihr euch zu setzen wider das Reich des HERRN unter den Söhnen Davids, weil euer ein großer Haufe ist, und habt güldene Kälber, die euch Jerobeam für Götter gemacht hat. Habt ihr nicht die Priester des HERRN, die Kinder Aarons und die Leviten, ausgestoßen und habt euch eigene Priester gemacht, wie die Völker in Landen? Wer da kommt, seine Hand zu füllen mit einem jungen Farren und sieben Widdern, der wird Priester derer, die nicht Götter sind. Mit uns aber ist der HErr, unser GOtt, den wir nicht verlassen; und die Priester, die dem HERRN dienen, die Kinder Aarons und die Leviten in ihrem Geschäft, und anzünden dem HERRN alle Morgen Brandopfer und alle Abend, dazu das gute Räuchwerk und bereitete Brote auf dem reinen Tisch; und der güldene Leuchter mit seinen Lampen, daß sie alle Abend angezündet werden. Denn wir behalten die Hut des HERRN, unsers GOttes; ihr aber habt ihn verlassen. Siehe, mit uns ist an der Spitze GOtt und seine Priester und die Drommeten, zu trommeten, daß man wider euch trommete. Ihr Kinder Israel, streitet nicht wider den HERRN, eurer Väter GOtt; denn es wird euch nicht gelingen. Aber Jerobeam machte einen Hinterhalt umher, daß er von hinten an sie käme, daß sie vor Juda waren und der Hinterhalt hinter ihnen. Da sich nun Juda umwandte, siehe, da war vorne und hinten Streit. Da schrieen sie zum HERRN, und die Priester drommeteten mit Drommeten. Und jedermann in Juda tönete. Und da jedermann in Juda tönete, plagte GOtt Jerobeam und das ganze Israel vor Abia und Juda. Und die Kinder Israel flohen vor Juda, und GOtt gab sie in ihre Hände, daß Abia mit seinem Volk eine große Schlacht an ihnen tat, und vielen aus Israel Erschlagene fünfhunderttausend junger Mannschaft. Also wurden die Kinder Israel gedemütigt zu der Zeit; aber die Kinder Judas wurden getrost, denn sie verließen sich auf den HERRN, ihrer Väter GOtt. Und Abia jagte Jerobeam nach und gewann ihm Städte an: Bethel mit ihren Töchtern, Jesana mit ihren Töchtern und Ephron mit ihren Töchtern, daß Jerobeam fürder nicht zu Kräften kam, weil Abia lebte. Und der HERR plagte ihn, daß er starb. Da nun Abia gestärkt war, nahm er vierzehn Weiber und zeugte zweiundzwanzig Söhne und sechzehn Töchter. Was aber mehr von Abia zu sagen ist, und seine Wege und sein Tun, das ist geschrieben in der Historia des Propheten Iddo. U nd Abia entschlief mit seinen Vätern, und sie begruben ihn in der Stadt Davids; und Assa, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Zu des Zeiten war das Land stille zehn Jahre. Und Assa tat, das recht war und dem HERRN, seinem GOtt, wohlgefiel. Und tat weg die fremden Altäre und die Höhen und zerbrach die Säulen und hieb die Haine ab; und ließ Juda sagen, daß sie den HERRN, den GOtt ihrer Väter, suchten und täten nach dem Gesetz und Gebot. Und er tat weg aus allen Städten Judas die Höhen und die Götzen. Denn das Königreich war stille vor ihm. Und er baute feste Städte in Juda, weil das Land stille und kein Streit wider ihn war in denselben Jahren; denn der HERR gab ihm Ruhe. Und er sprach zu Juda: Laßt uns diese Städte bauen und Mauern darum her führen und Türme, Türen und Riegel, weil das Land noch vor uns ist; denn wir haben den HERRN, unsern GOtt, gesucht, und er hat uns Ruhe gegeben umher. Also bauten sie, und ging glücklich vonstatten. Und Assa hatte eine Heerkraft, die Schild und Spieß trugen: aus Juda dreihunderttausend und aus Benjamin, die Schilde trugen und mit den Bogen konnten, zweihundertundachtzigtausend; und diese waren alle starken Helden. E s zog aber wider sie aus Serah, der Mohr, mit einer Heereskraft, tausendmal tausend, dazu dreihundert Wagen, und kamen bis nach Maresa. Und Assa zog aus gegen ihn; und sie rüsteten sich zum Streit im Tal Zephatha bei Maresa. Und Assa rief an den HERRN, seinen GOtt, und sprach: HErr, es ist bei dir kein Unterschied, helfen unter vielen, oder da keine Kraft ist. Hilf uns, HErr, unser GOtt; denn wir verlassen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir kommen wider diese Menge. HErr, unser GOtt, wider dich vermag kein Mensch etwas. Und der HERR plagte die Mohren vor Assa und vor Juda, daß sie flohen. Und Assa samt dem Volk, das bei ihm war, jagte ihnen nach bis nach Gerar. Und die Mohren fielen, daß ihrer keiner lebendig blieb, sondern sie wurden geschlagen vor dem HERRN und vor seinem Heerlager. Und sie trugen sehr viel Raubs davon. Und er schlug alle Städte um Gerar her; denn die Furcht des HERRN kam über sie. Und sie beraubten alle Städte; denn es war viel Raubs drinnen. Auch schlugen sie die Hütten des Viehes und brachten Schafe die Menge und Kamele; und kamen wieder nach Jerusalem U nd auf Asarja, den Sohn Odeds, kam der Geist GOttes. Der ging hinaus Assa entgegen und sprach zu ihm: Hört mir zu, Assa und ganz Juda und Benjamin! Der HERR ist mit euch, weil ihr mit ihm seid; und wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen; werdet ihr aber ihn verlassen, so wird er euch auch verlassen. Es werden aber viel Tage sein in Israel, daß kein rechter GOtt, kein Priester, der da lehrt, und kein Gesetz sein wird. Und wenn sie sich bekehren in ihrer Not zu dem HERRN, dem GOtt Israels, und werden ihn suchen, so wird er sich finden lassen. Zu der Zeit wird‘s nicht wohlgehen dem, der aus- und eingeht. Denn es werden große Getümmel sein über alle, die auf Erden wohnen. Denn ein Volk wird das andere zerschmeißen und eine Stadt die andere; denn GOtt wird sie erschrecken mit allerlei Angst. Ihr aber seid getrost und tut eure Hände nicht ab, denn euer Werk hat seinen Lohn. D a aber Assa hörte diese Worte und die Weissagung Odeds, des Propheten, ward er getrost und tat weg die Greuel aus dem ganzen Lande Juda und Benjamin und aus den Städten, die er gewonnen hatte auf dem Gebirge Ephraim, und erneuerte den Altar des HERRN, der vor der Halle des HERRN stand. Und versammelte das ganze Juda und Benjamin und die Fremdlinge bei ihnen aus Ephraim, Manasse und Simeon. Denn es fielen zu ihm aus Israel die Menge, als sie sahen, daß der HErr, sein GOtt, mit ihm war. Und sie versammelten sich nach Jerusalem des dritten Monden, im fünfzehnten Jahr des Königreichs Assa, und opferten desselben Tages dem HERRN von dem Raube, den sie gebracht hatten, siebenhundert Ochsen und siebentausend Schafe. Und sie traten in den Bund, daß sie suchten den HERRN, ihrer Väter GOtt, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Und wer nicht würde den HERRN, den GOtt Israels, suchen, sollte sterben, beide klein und groß, beide Mann und Weib. Und sie schwuren dem HERRN mit lauter Stimme, mit Tönen, mit Drommeten und Posaunen. Und das ganze Juda war fröhlich über dem Eide; denn sie hatten geschworen von ganzem Herzen und sie suchten ihn von ganzem Willen, und er ließ sich von ihnen finden; und der HERR gab ihnen Ruhe umher. Auch setzte Assa, der König, ab Maecha, seine Mutter, vom Amt, das sie gestiftet hatte im Hain Miplezeth. Und Assa rottete ihren Miplezeth aus und zerstieß ihn und verbrannte ihn im Bach Kidron. Aber die Höhen in Israel wurden nicht abgetan; doch war das Herz Assas rechtschaffen sein Leben lang. Und er brachte ein, was sein Vater geheiligt und was er geheiligt hatte, ins Haus GOttes, Silber, Gold und Gefäße. Und es war kein Streit bis in das fünfunddreißigste Jahr des Königreichs Assas. I m sechsunddreißigsten Jahr des Königreichs Assas zog herauf Baesa, der König Israels, wider Juda und baute Rama, daß er Assa, dem Könige Judas, wehrte aus- und einzuziehen. Aber Assa nahm aus dem Schatz im Hause des HERRN und im Hause des Königs Silber und Gold und sandte zu Benhadad, dem Könige zu Syrien, der zu Damaskus wohnte, und ließ ihm sagen: Es ist ein Bund zwischen mir und dir, zwischen meinem und deinem Vater; darum habe ich dir Silber und Gold gesandt, daß du den Bund mit Baesa, dem Könige Israels, fahren lassest, daß er von mir abziehe. Benhadad gehorchte dem Könige Assa und sandte seine Heerfürsten wider die Städte Israels; die schlugen Ejon, Dan und Abel-Maim und alle Kornstädte Naphthalis. Da Baesa das hörte, ließ er ab, Rama zu bauen, und hörte auf von seinem Werk. Aber der König Assa nahm zu sich das ganze Juda, und sie trugen die Steine und das Holz von Rama, damit Baesa baute; und er baute damit Geba und Mizpa. Zu der Zeit kam Hanani, der Seher, zu Assa, dem Könige Judas, und sprach zu ihm: Daß du dich auf den König zu Syrien verlassen hast und hast dich nicht auf den HERRN, deinen GOtt, verlassen, darum ist die Macht des Königs zu Syrien deiner Hand entronnen. Waren nicht die Mohren und Libyer eine große Menge, mit sehr viel Wagen und Reitern? Doch gab sie der HERR in deine Hand, da du dich auf ihn verließest. Denn des HERRN Augen schauen alle Lande, daß er stärke die, so von ganzem Herzen an ihm sind. Du hast töricht getan; darum wirst du auch von nun an Krieg haben. Aber Assa ward zornig über den Seher und legte ihn ins Gefängnis; denn er murrete mit ihm über diesem Stück. Und Assa unterdrückte etliche des Volks zu der Zeit. D ie Geschichten aber Assas, beide die ersten und die letzten, siehe, die sind geschrieben im Buch von den Königen Judas und Israels. Und Assa ward krank an seinen Füßen im neununddreißigsten Jahr seines Königreichs, und seine Krankheit nahm sehr zu; und suchte auch in seiner Krankheit den HERRN nicht, sondern die Ärzte. Also entschlief Assa mit seinen Vätern und starb im einundvierzigsten Jahr seines Königreichs. Und man begrub ihn in seinem Grabe, das er ihm hatte lassen graben in der Stadt Davids. Und sie legten ihn auf sein Lager, welches man gefüllt hatte mit gutem Räuchwerk und allerlei Spezerei, nach Apothekerkunst gemacht, und machten ein sehr groß Brennen. U nd sein Sohn Josaphat ward König an seiner Statt und ward mächtig wider Israel. Und er legte Kriegsvolk in alle festen Städte Judas und setzte Amtleute im Lande Juda und in den Städten Ephraims, die sein Vater Assa gewonnen hatte. Und der HERR war mit Josaphat; denn er wandelte in den vorigen Wegen seines Vaters David und suchte nicht Baalim, sondern den GOtt seines Vaters, und wandelte in seinen Geboten und nicht nach den Werken Israels. Darum bestätigte ihm der HERR das Königreich, und ganz Juda gab Josaphat Geschenke; und er hatte Reichtum und Ehre die Menge. Und da sein Herz mutig ward in den Wegen des HERRN, tat er fürder ab die Höhen und Haine aus Juda. Im dritten Jahr seines Königreichs sandte er seine Fürsten Ben-Hail, Obadja, Sacharja, Nethaneel und Michaja, daß sie lehren sollten in den Städten Judas; und mit ihnen die Leviten Semaja, Nethanja, Sebadja, Asael, Semiramoth, Jonathan, Adonia, Tobia und Tob-Adonia; und mit ihnen die Priester Elisama und Joram. Und sie lehrten in Juda und hatten das Gesetzbuch des HERRN mit sich; und zogen umher in allen Städten Judas und lehrten das Volk. Und es kam die Furcht des HERRN über alle Königreiche in den Landen, die um Juda her lagen, daß sie nicht stritten wider Josaphat. Und die Philister brachten Josaphat Geschenke, eine Last Silbers. Und die Araber brachten ihm siebentausend und siebenhundert Widder und siebentausend und siebenhundert Böcke. Also nahm Josaphat zu und ward immer größer; und er baute in Juda Schlösser und Kornstädte. Und hatte viel Vorrats in den Städten Judas und streitbare Männer und gewaltige Leute zu Jerusalem. Und dies war die Ordnung unter ihrer Väter Haus, die in Juda über die tausend Obersten waren: Adna, ein Oberster, und mit ihm waren dreihunderttausend gewaltige Leute. Neben ihm war Johanan, der Oberste; und mit ihm waren zweihundertundachtzigtausend. Neben ihm war Amasja, der Sohn Sichris, der Freiwillige des HERRN; und mit ihm waren zweihunderttausend gewaltige Leute. Von den Kindern Benjamin war Eljada, ein gewaltiger Mann; und mit ihm waren zweihunderttausend, die mit Bogen und Schilden gerüstet waren. Neben ihm war Josabad; und mit ihm waren hundertundachtzigtausend, gerüstet zum Heer. Diese warteten alle auf den König, ohne was der König noch gelegt hatte in die festen Städte im ganzen Juda. U nd Josaphat hatte großen Reichtum und Ehre und befreundete sich mit Ahab. Und nach zweien Jahren zog er hinab zu Ahab nach Samaria. Und Ahab ließ für ihn und für das Volk, das bei ihm war, viel Schafe und Ochsen schlachten. Und er beredete ihn, daß er hinauf nach Ramoth in Gilead zöge. Und Ahab, der König Israels, sprach zu Josaphat, dem Könige Judas: Zeuch mit mir nach Ramoth in Gilead! Er sprach zu ihm: Ich bin wie du, und mein Volk wie dein Volk, wir wollen mit dir in den Streit. Aber Josaphat sprach zum Könige Israels: Lieber, frage heute des HERRN Wort! Und der König Israels sammelte der Propheten vierhundert Mann und sprach zu ihnen: Sollen wir nach Ramoth in Gilead ziehen in Streit, oder soll ich‘s lassen anstehen? Sie sprachen: Zeuch hinauf, GOtt wird sie in des Königs Hand geben. Josaphat aber sprach: Ist nicht irgend noch ein Prophet des HERRN hie, daß wir von ihm fragten? Der König Israels sprach zu Josaphat: Es ist noch ein Mann, daß man den HERRN von ihm frage; aber ich bin ihm gram, denn er weissagt über mich kein Gutes, sondern allewege Böses, nämlich Micha, der Sohn Jemlas. Josaphat sprach: Der König rede nicht also! Und der König Israels rief seiner Kämmerer einen und sprach: Bringe eilend her Micha, den Sohn Jemlas! Und der König Israels und Josaphat, der König Judas, saßen ein jeglicher auf seinem Stuhl, mit Kleidern angezogen; sie saßen aber auf dem Platz vor der Tür, am Tor zu Samaria; und alle Propheten weissagten vor ihnen. Und Zidekia, der Sohn Knaenas, machte ihm eiserne Hörner und sprach: So spricht der HERR: Hiemit wirst du die Syrer stoßen, bis du sie aufreibest. Und alle Propheten weissagten auch also und sprachen: Zeuch hinauf, es wird dir gelingen; der HERR wird sie geben in des Königs Hand. Und der Bote, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete mit ihm und sprach: Siehe, der Propheten Reden sind einträchtig gut für den König; Lieber, laß dein Wort auch sein wie der einen, und rede Gutes. Micha aber sprach: So wahr der HERR lebt, was mein GOtt sagen wird, das will ich reden. U nd da er zum Könige kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramoth in Gilead in Streit ziehen, oder soll ich‘s lassen anstehen? Er sprach: Ja, zieht hinauf, es wird euch gelingen; es wird euch in eure Hände gegeben werden. Aber der König sprach zu ihm: Ich beschwöre dich noch einmal, daß du mir nichts sagest denn die Wahrheit im Namen des HERRN! Da sprach er: Ich sah das ganze Israel zerstreut auf den bergen wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sprach: Haben diese keinen HERRN? Es kehre ein jeglicher wieder heim mit Frieden! Da sprach der König Israels zu Josaphat: Sagte ich dir nicht, er weissagt über mich kein Gutes, sondern Böses? Er aber sprach: Darum hört des HERRN Wort: Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Stuhl, und alles himmlische Heer stand zu seiner Rechten und zu seiner Linken. Und der HERR sprach: Wer will Ahab, den König Israels, überreden, daß er hinaufziehe und falle zu Ramoth in Gilead? Und da dieser so und jener sonst sagte, kam ein Geist hervor und trat vor den HERRN und sprach: Ich will ihn überreden. Der HERR aber sprach zu ihm: Womit? Er sprach: Ich will ausfahren und ein falscher Geist sein in aller seiner Propheten Munde. Und er sprach: Du wirst ihn überreden und wirst‘s ausrichten; fahre hin und tue also! Nun siehe, der HERR hat einen falschen Geist gegeben in dieser deiner Propheten Mund, und der HERR hat Böses wider dich geredet. Da trat herzu Zidekia, der Sohn Knaenas, und schlug Micha auf den Backen und sprach: Durch welchen Weg ist der Geist des HERRN von mir gegangen, daß er durch dich redet? Micha sprach: Siehe, du wirst‘s sehen, wenn du in die innerste Kammer kommest, daß du dich versteckest. Aber der König Israels sprach: Nehmt Micha und laßt ihn bleiben bei Amon, dem Stadtvogt, und bei Joas, dem Sohn des Königs, und sagt: So spricht der König: Legt diesen ins Gefängnis und speist ihn mit Brot und Wasser der Trübsal, bis ich wiederkomme mit Frieden. Micha sprach: Kommst du mit Frieden wieder, so hat der HERR nicht durch mich geredet. Und er sprach: Hört, ihr Völker alle! A lso zog hinauf der König Israels und Josaphat, der König Judas, nach Ramoth in Gilead. Und der König Israels sprach zu Josaphat: Ich will mich verkleiden und in Streit kommen; du aber habe deine Kleider an. Und der König Israels verkleidete sich, und sie kamen in den Streit. Aber der König zu Syrien hatte seinen obersten Reitern geboten: Ihr sollt nicht streiten weder gegen klein noch gegen groß, sondern gegen den König Israels alleine. Da nun die obersten Reiter Josaphat sahen, dachten sie, es ist der König Israels, und zogen umher, auf ihn zu streiten. Aber Josaphat schrie; und der HERR half ihm, und GOtt wandte sie von ihm. Denn da die obersten Reiter sahen, daß er nicht der König Israels war, wandten sie sich von ihm ab. Es spannte aber ein Mann seinen Bogen ohngefähr und schoß den König Israels zwischen den Panzer und Hengel. Da sprach er zu seinem Fuhrmann: Wende deine Hand und führe mich aus dem Heer; denn ich bin wund. Und der Streit nahm zu des Tages. Und der König Israels stand auf seinem Wagen gegen die Syrer bis an den Abend und starb, da die Sonne unterging. J osaphat aber, der König Judas, kam wieder heim mit Frieden nach Jerusalem. Und es ging ihm entgegen hinaus Jehu, der Sohn Hananis, der Schauer, und sprach zum Könige Josaphat: Sollst du so dem Gottlosen helfen und lieben, die den HERRN hassen? Und um deswillen ist über dir der Zorn vom HERRN. Aber doch ist was Gutes an dir funden, daß du die Haine hast ausgefegt aus dem Lande und hast dein Herz gerichtet, GOtt zu suchen. Also blieb Josaphat zu Jerusalem. Und er zog wiederum aus unter das Volk, von Berseba an bis auf das Gebirge Ephraim, und brachte sie wieder zu dem HERRN, ihrer Väter GOtt. U nd er bestellte Richter im Lande in allen festen Städten Judas, in einer jeglichen Stadt etliche, und sprach zu den Richtern: Seht zu, was ihr tut; denn ihr haltet das Gericht nicht den Menschen, sondern dem HERRN; und er ist mit euch im Gericht. Darum laßt die Furcht des HERRN bei euch sein und hütet euch und tut es; denn bei dem HERRN, unserm GOtt, ist kein Unrecht, noch Ansehen der Person, noch Annehmen des Geschenks. Auch bestellte Josaphat zu Jerusalem aus den Leviten und Priestern und aus den obersten Vätern unter Israel über das Gericht des HERRN und über die Sachen und ließ sie zu Jerusalem wohnen. Und gebot ihnen und sprach: Tut also in der Furcht des HERRN, treulich und mit rechtem Herzen. In allen Sachen, die zu euch kommen von euren Brüdern, die in ihren Städten wohnen, zwischen Blut und Blut, zwischen Gesetz und Gebot, zwischen Sitten und Rechten, sollt ihr sie unterrichten, daß sie sich nicht verschuldigen am HERRN, und ein Zorn über euch und eure Brüder komme. Tut ihm also, so werdet ihr euch nicht verschuldigen. Siehe, Amarja, der Priester, ist der Oberste über euch in allen Sachen des HERRN. So ist Sabadja, der Sohn Ismaels, Fürst im Hause Juda, in allen Sachen des Königs. So habt ihr Amtleute, die Leviten, vor euch. Seid getrost und tut es; und der HERR wird mit dem Guten sein. N ach diesem kamen die Kinder Moab, die Kinder Ammon und mit ihnen von den Amunim, wider Josaphat zu streiten. Und man kam und sagte es Josaphat an und sprach: Es kommt wider dich eine große Menge von jenseits des Meers, von Syrien; und siehe, sie sind zu Hazezon-Thamar, das ist, Engeddi. Josaphat aber fürchtete sich und stellte sein Angesicht, zu suchen den HERRN, und ließ ein Fasten ausrufen unter ganz Juda. Und Juda kam zusammen, den HERRN zu suchen; auch kamen aus allen Städten Judas, den HERRN zu suchen. Und Josaphat trat unter die Gemeine Judas und Jerusalems im Hause des HERRN vor dem neuen Hofe und sprach: HErr, unserer Väter GOtt, bist du nicht GOtt im Himmel und Herrscher in allen Königreichen der Heiden? Und in deiner Hand ist Kraft und Macht; und ist niemand, der wider dich stehen möge. Hast du, unser GOtt, nicht die Einwohner dieses Landes vertrieben vor deinem Volk Israel und hast es gegeben dem Samen Abrahams, deines Liebhabers, ewiglich, daß sie drinnen gewohnt und dir ein Heiligtum zu deinem Namen drinnen gebaut haben, und gesagt: Wenn ein Unglück, Schwert, Strafe, Pestilenz oder Teurung über uns kommt, sollen wir stehen vor diesem Hause vor dir (denn dein Name ist in diesem Hause) und schreien zu dir in unserer Not, so wolltest du hören und helfen? Nun siehe, die Kinder Ammon, Moab und die vom Gebirge Seir, über welche du die Kinder Israel nicht ziehen ließest, da sie aus Ägyptenland zogen, sondern mußten von ihnen weichen und sie nicht vertilgen; und siehe, sie lassen uns des entgelten und kommen, uns auszustoßen aus deinem Erbe, das du uns hast eingegeben. Unser GOtt, willst du sie nicht richten? Denn in uns ist nicht Kraft gegen diesen großen Haufen, der wider uns kommt. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir. Und das ganze Juda stand vor dem HERRN mit ihren Kindern, Weibern und Söhnen. Aber auf Jehasiel, den Sohn Sacharjas, des Sohns Benajas, des Sohns Jehiels, des Sohns Mathanjas, den Leviten, aus den Kindern Assaph, kam der Geist des HERRN mitten in der Gemeine; und sprach: Merkt auf, ganz Juda, und ihr Einwohner zu Jerusalem, und der König Josaphat! So spricht der HERR zu euch: Ihr sollt euch nicht fürchten noch zagen vor diesem großen Haufen; denn ihr streitet nicht, sondern GOtt. Morgen sollt ihr zu ihnen hinabziehen; und siehe, sie ziehen an Ziz herauf, und ihr werdet an sie treffen am Schilf im Bach vor der Wüste Jeruel. Denn ihr werdet nicht streiten in dieser Sache. Tretet nur hin und steht und seht das Heil des HERRN, der mit euch ist, Juda und Jerusalem! Fürchtet euch nicht und zaget nicht; morgen zieht aus wider sie, der HERR ist mit euch. Da beugte sich Josaphat mit seinem Antlitz zur Erde; und ganz Juda und die Einwohner zu Jerusalem fielen vor dem HERRN und beteten den HERRN an. Und die Leviten aus den Kindern der Kahathiter und aus den Kindern der Korhiter machten sich auf, zu loben den HERRN, den GOtt Israels, mit großem Geschrei gen Himmel. Und sie machten sich des Morgens frühe auf und zogen aus zur Wüste Thekoa. Und da sie auszogen, stand Josaphat und sprach: Hört mir zu, Juda, und ihr Einwohner zu Jerusalem! Glaubt an den HERRN, euren GOtt, so werdet ihr sicher sein; und glaubt seinen Propheten, so werdet ihr Glück haben. Und er unterweisete das Volk und stellte die Sänger dem HERRN, daß sie lobten in heiligem Schmuck und vor den Gerüsteten herzögen und sprächen: Danket dem HERRN, denn seine Barmherzigkeit währt ewiglich. Und da sie anfingen mit Danken und Loben, ließ der HERR den Hinterhalt, der wider Juda kommen war, über die Kinder Ammon, Moab und die vom Gebirge Seir kommen; und schlugen sie. Da standen die Kinder Ammon und Moab wider die vom Gebirge Seir, sie zu verbannen und zu vertilgen. Und da sie die vom Gebirge Seir hatten alle aufgerieben, half einer dem andern, daß sie sich auch verderbten. Da aber Juda nach Mizpe kam an der Wüste, wandten sie sich gegen den Haufen; und siehe, da lagen die toten Leichname auf der Erde, daß keiner entronnen war. Und Josaphat kam mit seinem Volk, ihren Raub auszuteilen, und fanden unter ihnen so viel Güter und Kleider und köstlich Gerät und entwandten es ihnen, daß auch nicht zu tragen war; und teilten drei Tage den Raub aus, denn es war sein viel. Am vierten Tage aber kamen sie zusammen im Lobtal; denn daselbst lobten sie den HERRN. Daher heißt die Stätte Lobtal bis auf diesen Tag. Also kehrte jedermann von Juda und Jerusalem wieder um, und Josaphat an der Spitze, daß sie nach Jerusalem zögen mit Freuden. Denn der HERR hatte ihnen eine Freude gegeben an ihren Feinden. Und zogen nach Jerusalem ein mit Psaltern, Harfen und Drommeten zum Hause des HERRN. Und die Furcht GOttes kam über alle Königreiche in Landen, da sie hörten, daß der HERR wider die Feinde Israels gestritten hatte. Also ward das Königreich Josaphats stille, und GOtt gab ihm Ruhe umher. U nd Josaphat regierte über Juda, und war fünfunddreißig Jahre alt, da er König ward, und regierte fünfundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba, eine Tochter Silhis. Und er wandelte in dem Wege seines Vaters Assa und ließ nicht davon, daß er tat, was dem HERRN wohlgefiel; ohne die Höhen wurden nicht abgetan; denn das Volk hatte sein Herz noch nicht geschickt zu dem GOtt ihrer Väter. Was aber mehr von Josaphat zu sagen ist, beide das Erste und das Letzte, siehe, das ist geschrieben in den Geschichten Jehus, des Sohns Hananis, die er aufgezeichnet hat ins Buch der Könige Israels. Danach vereinigte sich Josaphat, der König Judas, mit Ahasja, dem Könige Israels, welcher war gottlos mit seinem Tun. Und er vereinigte sich mit ihm, Schiffe zu machen, daß sie aufs Meer führen; und sie machten die Schiffe zu Ezeon-Gaber. Aber Elieser, der Sohn Dodavas, von Maresa, weissagte wider Josaphat und sprach: Darum daß du dich mit Ahasja vereinigt hast, hat der HERR deine Werke zerrissen. Und die Schiffe wurden zerbrochen und mochten nicht aufs Meer fahren. U nd Josaphat entschlief mit seinen Vätern und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids; und sein Sohn Joram ward König an seiner Statt. Und er hatte Brüder, Josaphats Söhne, Asarja, Jehiel, Sacharja, Asarja, Michael und Sephatja; diese waren alle Kinder Josaphats, des Königs Judas. Und ihr Vater gab ihnen viel Gaben von Silber, Gold und Kleinod mit festen Städten in Juda; aber das Königreich gab er Joram, denn der war der Erstgeborne. Da aber Joram aufkam über das Königreich seines Vaters und sein mächtig ward, erwürgte er seine Brüder alle mit dem Schwert, dazu auch etliche Oberste in Israel. Zweiunddreißig Jahre alt war Joram, da er König ward, und regierte acht Jahre zu Jerusalem. Und wandelte in dem Wege der Könige Israels, wie das Haus Ahab getan hatte, denn Ahabs Tochter war sein Weib; und tat, das dem HERRN übel gefiel. Aber der HERR wollte das Haus David nicht verderben um des Bundes willen, den er mit David gemacht hatte, und wie er geredet hatte, ihm eine Leuchte zu geben und seinen Kindern immerdar. Z u seiner Zeit fielen die Edomiter ab von Juda und machten über sich einen König. Denn Joram war hinübergezogen mit seinen Obersten, und alle Wagen mit ihm, und hatte sich des Nachts aufgemacht und die Edomiter um ihn her und die Obersten der Wagen geschlagen. Darum fielen die Edomiter ab von Juda bis auf diesen Tag. Zur selben Zeit fiel Libna auch von ihm ab. Denn er verließ den HERRN, seiner Väter GOtt. Auch machte er Höhen auf den bergen in Juda und machte die zu Jerusalem huren und verführte Juda. E s kam aber Schrift zu ihm von dem Propheten Elia, die lautete also: So spricht der HErr, der GOtt deines Vaters David: Darum daß du nicht gewandelt hast in den Wegen deines Vaters Josaphat noch in den Wegen Assas, des Königs Judas, sondern wandelst in dem Wege der Könige Israels und machst, daß Juda und die zu Jerusalem huren nach der Hurerei des Hauses Ahab, und hast dazu deine Brüder deines Vaters Hauses erwürgt, die besser waren denn du, siehe, so wird dich der HERR mit einer großen Plage schlagen an deinem Volk, an deinen Kindern, an deinen Weibern und an all deiner Habe. Du aber wirst viel Krankheit haben in deinem Eingeweide, bis daß dein Eingeweide vor Krankheit herausgehe von Tage zu Tage. A lso erweckte der HERR wider Joram den Geist der Philister und Araber, die neben den Mohren liegen; und zogen herauf nach Juda und zerrissen sie und führten weg alle Habe, die vorhanden war im Hause des Königs, dazu seine Söhne und seine Weiber, daß ihm kein Sohn überblieb, ohne Joahas, sein jüngster Sohn. Und nach dem allem plagte ihn der HERR in seinem Eingeweide mit solcher Krankheit, die nicht zu heilen war. Und da das währte von Tage zu Tage, als die Zeit zweier Jahre um war, ging sein Eingeweide von ihm mit seiner Krankheit, und er starb an bösen Krankheiten. Und sie machten nicht über ihm einen Brand, wie sie seinen Vätern getan hatten. Zweiunddreißig Jahre alt war er, da er König ward, und regierte acht Jahre zu Jerusalem und wandelte, daß nicht fein war. Und sie begruben ihn in der Stadt Davids, aber nicht unter der Könige Gräber. U nd die zu Jerusalem machten zum König Ahasja, seinen jüngsten Sohn, an seiner Statt. Denn die Kriegsleute, die aus den Arabern mit dem Heer kamen, hatten die ersten alle erwürgt; darum ward König Ahasja, der Sohn Jorams, des Königs Judas. Zweiundvierzig Jahre alt war Ahasja, da er König ward, und regierte ein Jahr zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Athalja, die Tochter Amris. Und er wandelte auch in den Wegen des Hauses Ahab; denn seine Mutter hielt ihn dazu, daß er gottlos war. Darum tat er, das dem HERRN übel gefiel, wie das Haus Ahab. Denn sie waren seine Ratgeber nach seines Vaters Tode, daß sie ihn verderbten. Und er wandelte nach ihrem Rat. Und er zog hin mit Joram, dem Sohn Ahabs, dem Könige Israels, in den Streit nach Ramoth in Gilead wider Hasael, den König zu Syrien. Aber die Syrer schlugen Joram, daß er umkehrte, sich heilen zu lassen zu Jesreel; denn er hatte Wunden, die ihm geschlagen waren zu Rama, da er stritt mit Hasael, dem Könige zu Syrien. Und Asarja, der Sohn Jorams, der König Judas, zog hinab, zu besehen Joram, den Sohn Ahabs, zu Jesreel, der krank lag. Denn es war von GOtt Ahasja der Unfall zugefügt, daß er zu Joram käme und also mit Joram auszöge wider Jehu, den Sohn Nimsis, welchen der HERR gesalbt hatte, auszurotten das Haus Ahab. Da nun Jehu Strafe übte am Hause Ahab, fand er etliche Oberste aus Juda und die Kinder der Brüder Ahasjas, die Ahasja dienten, und erwürgte sie. Und er suchte Ahasja und gewann ihn, da er sich versteckt hatte zu Samaria. Und er ward zu Jehu gebracht; der tötete ihn, und man begrub ihn. Denn sie sprachen: Er ist Josaphats Sohn, der nach dem HERRN trachtete von ganzem Herzen. Und es war niemand mehr aus dem Hause Ahasjas, der König würde. D a aber Athalja, die Mutter Ahasjas, sah, daß ihr Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte um allen königlichen Samen im Hause Juda. Aber Josabeath, des Königs Schwester, nahm Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn unter den Kindern des Königs, die getötet wurden, und tat ihn mit seiner Amme in eine Schlafkammer. Also verbarg ihn Josabeath, die Tochter des Königs Joram, des Priesters Jojada Weib (denn sie war Ahasjas Schwester) vor Athalja, daß er nicht getötet ward. Und er ward mit ihnen im Hause GOttes versteckt sechs Jahre, weil Athalja Königin war im Lande. A ber im siebenten Jahr nahm Jojada einen Mut und nahm die Obersten über hundert, nämlich Asarja, den Sohn Jerohams, Ismael, den Sohn Johanans, Asarja, den Sohn Obeds, Maeseja, den Sohn Adajas, und Elisaphat, den Sohn Sichris, mit ihm zum Bunde. Die zogen umher in Juda und brachten die Leviten zuhauf aus allen Städten Judas und die obersten Väter unter Israel, daß sie kämen nach Jerusalem. Und die ganze Gemeine machte einen Bund im Hause GOttes mit dem Könige. Und er sprach zu ihnen: Siehe, des Königs Sohn soll König sein, wie der HERR geredet hat über die Kinder Davids. So sollt ihr nun also tun: Euer das dritte Teil, die des Sabbats antreten, soll sein unter den Priestern und Leviten, die Torhüter sind an der Schwelle, und das dritte Teil im Hause des Königs und das dritte Teil am Grundtor; aber alles Volk soll sein im Hofe am Hause des HERRN. Und daß niemand in das Haus des HERRN gehe, ohne die Priester und Leviten, die da dienen, die sollen hineingehen, denn sie sind Heiligtum; und alles Volk warte der Hut des HERRN. Und die Leviten sollen sich rings um den König her machen, ein jeglicher mit seiner Wehre in der Hand. Und wer ins Haus geht, der sei des Todes! Und sie sollen bei dem Könige sein, wenn er aus- und eingeht. Und die Leviten und ganz Juda taten, wie der Priester Jojada geboten hatte, und nahm ein jeglicher seine Leute, die des Sabbats antraten, mit denen, die des Sabbats abtraten. Denn Jojada, der Priester, ließ die zwei Haufen nicht voneinander kommen. Und Jojada, der Priester, gab den Obersten über hundert Spieße und Schilde und Waffen des Königs David, die im Hause GOttes waren. Und stellte alles Volk, einen jeglichen mit seinen Waffen in der Hand, vor dem rechten Winkel des Hauses bis zum linken Winkel, zum Altar und zum Hause wärts, um den König her. Und sie brachten des Königs Sohn hervor und setzten ihm die Krone auf, und das Zeugnis, und machten ihn zum Könige. Und Jojada samt seinen Söhnen salbten ihn und sprachen: Glück zu dem Könige! D a aber Athalja hörte das Geschrei des Volks, das zulief und den König lobte, ging sie zum Volk im Hause des HERRN. Und sie sah, und siehe, der König stand an seiner Stätte im Eingang, und die Obersten und Trommeter um den König; und alles Landvolk war fröhlich und blies die Drommeten, und die Sänger mit allerlei Saitenspiel, geschickt zu loben. Da zerriß sie ihre Kleider und sprach: Aufruhr, Aufruhr! Aber Jojada, der Priester, machte sich heraus mit den Obersten über hundert, die über das Heer waren, und sprach zu ihnen: Führt sie vom Hause über den Hof hinaus; und wer ihr nachfolget, den soll man mit dem Schwert töten. Denn der Priester hatte befohlen, man sollte sie nicht töten im Hause des HERRN. Und sie legten die Hände an sie; und da sie kam zum Eingang des Roßtors am Hause des Königs, töteten sie sie daselbst. U nd Jojada machte einen Bund zwischen ihm und allem Volk und dem Könige, daß sie des HERRN Volk sein sollten. Da ging alles Volk ins Haus Baals und brachen ihn ab, und seine Altäre und Bilder zerbrachen sie und erwürgten Mathan, den Priester Baals, vor den Altären. Und Jojada bestellte die Ämter im Hause des HERRN unter den Priestern und den Leviten, die David verordnet hatte zum Hause des HERRN; Brandopfer zu tun dem HERRN, wie es geschrieben steht im Gesetz Mose, mit Freuden und Liedern, durch David gedichtet. Und stellte Torhüter in die Tore am Hause des HERRN, daß nichts Unreines hineinkäme an irgendeinem Dinge. Und er nahm die Obersten über hundert und die Mächtigen und Herren im Volk und alles Landvolk und führte den König hinab vom Hause des HERRN und brachten ihn durch das hohe Tor am Hause des Königs; und ließen den König sich auf den königlichen Stuhl setzen. Und alles Landvolk war fröhlich, und die Stadt war stille; aber Athalja ward mit dem Schwert erwürgt. J oas war sieben Jahre alt, da er König ward, und regierte vierzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Zibja von Berseba. Und Joas tat, was dem HERRN wohlgefiel, solange der Priester Jojada lebte. Und Jojada gab ihm zwei Weiber, und er zeugte Söhne und Töchter. Danach nahm Joas vor, das Haus des HERRN zu erneuern. Und versammelte die Priester und Leviten und sprach zu ihnen: Zieht aus zu allen Städten Judas und sammelt Geld aus dem ganzen Israel, das Haus eures GOttes zu bessern jährlich; und eilet, solches zu tun! Aber die Leviten eilten nicht. Da rief der König Jojada, dem Vornehmsten, und sprach zu ihm: Warum hast du nicht acht auf die Leviten, daß sie einbringen von Juda und Jerusalem die Steuer, die Mose, der Knecht des HERRN, gesetzt hat, die man sammelte unter Israel zu der Hütte des Stifts? Denn die gottlose Athalja und ihre Söhne haben das Haus GOttes zerrissen und alles, was zum Hause des HERRN geheiligt war, haben sie an Baalim vermacht. Da befahl der König, daß man ein Lade machte und setzte sie außen ins Tor am Hause des HERRN. Und ließ ausrufen in Juda und zu Jerusalem, daß man dem HERRN einbringen sollte die Steuer von Mose, dem Knechte GOttes, auf Israel gelegt in der Wüste. Da freueten sich alle Obersten und alles Volk und brachten es und warfen es in die Lade, bis sie voll ward. Und wenn‘s Zeit war, daß man die Lade herbringen sollte durch die Leviten nach des Königs Befehl (wenn sie sahen daß viel Geld drinnen war), so kam der Schreiber des Königs, und wer vom vornehmsten Priester Befehl hatte, und schütteten die Lade aus und trugen sie wieder hin an ihren Ort. So taten sie alle Tage, daß sie Geldes die Menge zuhauf brachten. Und der König und Jojada gaben es den Arbeitern, die da schafften am Hause des HERRN; dieselben dingeten Steinmetzen und Zimmerleute, zu erneuern das Haus des HERRN; auch den Meistern an Eisen und Erz, zu bessern das Haus des HERRN. Und die Arbeiter arbeiteten, daß die Besserung im Werk zunahm durch ihre Hand; und machten das Haus GOttes ganz fertig und wohl zugerichtet; und machten es fest. Und da sie es vollendet hatten, brachten sie das übrige Geld vor den König und Jojada; davon machte man Gefäße zum Hause des HERRN, Gefäße zum Dienst und zu Brandopfern, Löffel und güldene und silberne Geräte. Und sie opferten Brandopfer, bei dem Hause des HERRN allewege, solange Jojada lebte. Und Jojada ward alt und des Lebens satt und starb; und war hundertunddreißig Jahre alt, da er starb. Und sie begruben ihn in der Stadt Davids unter die Könige, darum daß er hatte wohlgetan an Israel und an GOtt und seinem Hause. U nd nach dem Tode Jojadas kamen die Obersten in Juda und beteten den König an; da gehorchte ihnen der König. Und sie verließen das Haus des HERRN, des GOttes ihrer Väter, und dienten den Hainen und Götzen. Da kam der Zorn über Juda und Jerusalem um dieser ihrer Schuld willen. Er sandte aber Propheten zu ihnen, daß sie sich zu dem HERRN bekehren sollten; und die bezeugten sie; aber sie nahmen es nicht zu Ohren. Und der Geist GOttes zog an Sacharja, den Sohn Jojadas, des Priesters. Der trat oben über das Volk und sprach zu ihnen: So spricht GOtt: Warum übertretet ihr die Gebote des HERRN, das euch nicht gelingen wird? Denn ihr habt den HERRN verlassen, so wird er euch wieder verlassen. Aber sie machten einen Bund wider ihn und steinigten ihn nach dem Gebot des Königs im Hofe am Hause des HERRN. Und der König Joas gedachte nicht an die Barmherzigkeit, die Jojada sein Vater, an ihm getan hatte, sondern erwürgte seinen Sohn. Da er aber starb, sprach er: Der HERR wird‘s sehen und suchen. U nd da das Jahr um war, zog herauf das Heer der Syrer, und kamen nach Juda und Jerusalem und verderbten alle Obersten im Volk; und allen ihren Raub sandten sie dem Könige zu Damaskus. Denn der Syrer Macht kam mit wenig Männern, noch gab der HERR in ihre Hand eine sehr große Macht, darum daß sie den HERRN, ihrer Väter GOtt, verlassen hatten. Auch übten sie an Joas Strafe. Und da sie von ihm zogen, ließen sie ihn in großen Krankheiten. Es machten aber seine Knechte einen Bund wider ihn um des Bluts willen der Kinder Jojadas, des Priesters, und erwürgten ihn auf seinem Bette; und er starb. Und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber nicht unter der Könige Gräber. Die aber den Bund wider ihn machten, waren diese: Sabad, der Sohn Simeaths, der Ammonitin, und Josabad, der Sohn Simriths, der Moabitin. Aber seine Söhne und die Summa, die unter ihm versammelt war, und der Bau des Hauses GOttes, siehe, die sind beschrieben in der Historia im Buch der Könige. Und sein Sohn Amazia ward König an seiner Statt. F ünfundzwanzig Jahre alt war Amazia, da er König ward, und regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Joadan von Jerusalem. Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, doch nicht von ganzem Herzen. Da nun sein Königreich bekräftigt war, erwürgte er seine Knechte, die den König, seinen Vater, geschlagen hatten. Aber ihre Kinder tötete er nicht. Denn also steht es geschrieben im Gesetz, im Buch Moses, da der HERR gebeut und spricht: Die Väter sollen nicht sterben für die Kinder, noch die Kinder für die Väter, sondern ein jeglicher, soll um seiner Sünde willen sterben. Und Amazia brachte zuhauf Juda und stellte sie nach der Väter Häusern, nach den Obersten über tausend und über hundert, unter ganz Juda und Benjamin; und zählte sie von zwanzig Jahren und drüber und fand ihrer dreihunderttausend auserlesen, die ins Heer ziehen mochten und Spieß und Schild führen konnten. Dazu nahm er an aus Israel hunderttausend starke Kriegsleute um hundert Zentner Silbers. Es kam aber ein Mann GOttes zu ihm und sprach: König, laß nicht das Heer Israels mit dir kommen; denn der HERR ist nicht mit Israel noch mit allen Kindern Ephraim. Denn so du kommst, daß du eine Kühnheit beweisest im Streit, wird GOtt dich fallen lassen, vor deinen Feinden. Denn bei GOtt steht die Kraft, zu helfen und fallen zu lassen. Amazia sprach zu dem Mann GOttes. Was soll man denn tun mit den hundert Zentnern, die ich den Kriegsknechten von Israel gegeben habe? Der Mann GOttes sprach: Der HERR hat noch mehr, denn des ist, das er dir geben kann. Da sonderte Amazia die Kriegsknechte ab, die zu ihm aus Ephraim kommen waren, daß sie an ihren Ort hingingen. Da ergrimmte ihr Zorn wider Juda sehr, und zogen wieder an ihren Ort mit grimmigem Zorn. Und ward getrost und führte sein Volk aus und zog aus ins Salztal und schlug der Kinder von Seir zehntausend. Und die Kinder Juda fingen ihrer zehntausend lebendig; die führten sie auf die Spitze eines Felsen und stürzten sie von der Spitze des Felsen, daß sie alle zerborsten. Aber die Kriegsknechte, die Amazia hatte wiederum lassen ziehen, daß sie nicht mit seinem Volk zum Streit zögen, taten sich nieder in den Städten Judas, von Samaria an bis nach Beth-Horon, und schlugen ihrer dreitausend und nahmen viel Raubes. Und da Amazia wiederkam von der Edomiter Schlacht, brachte er die Götter der Kinder von Seir und stellte sie ihm zu Göttern; und betete an vor ihnen und räucherte ihnen. Da ergrimmte der Zorn des HERRN über Amazia und sandte einen Propheten zu ihm, der sprach zu ihm: Warum suchst du die Götter des Volks, die ihr Volk nicht konnten erretten von deiner Hand? Und da er mit ihm redete, sprach er zu ihm: Hat man dich zu des Königs Rat gemacht? Höre auf, warum willst du geschlagen sein? Da hörte der Prophet auf und sprach: Ich merke wohl, daß GOtt sich beraten hat, dich zu verderben, daß du solches getan hast und gehorchest meinem Rat nicht. Und Amazia, der König Judas, ward Rats und sandte hin zu Joas, dem Sohn Joahas, des Sohns Jehus, dem Könige Israels, und ließ ihm sagen: Komm, laß uns miteinander besehen. Aber Joas, der König Israels, sandte zu Amazia, dem Könige Judas, und ließ ihm sagen: Der Dornstrauch im Libanon sandte zu der Zeder im Libanon und ließ ihr sagen: Gib deine Tochter meinem Sohn zum Weibe; aber das Wild im Libanon lief über den Dornstrauch und zertrat ihn. Du gedenkest: Siehe, ich habe die Edomiter geschlagen; des erhebt sich dein Herz und suchst Ruhm. Nun bleibe daheim! Warum ringest du nach Unglück, daß du fallest und Juda mit dir? Aber Amazia gehorchte nicht; denn es geschah von GOtt, daß sie gegeben würden in die Hand, darum daß sie die Götter der Edomiter gesucht hatten. Da zog Joas, der König Israels, herauf, und besahen sich miteinander, er und Amazia, der König Judas, zu Beth-Semes, die in Juda liegt. Aber Juda ward geschlagen vor Israel, und flohen ein jeglicher in seine Hütte. Aber Amazia, den König Judas, den Sohn Joas, griff Joas, der Sohn Joahas, der König Israels, zu Beth-Semes und brachte ihn nach Jerusalem und riß ein die Mauern zu Jerusalem vom Tor Ephraim an bis an das Ecktor, vierhundert Ellen lang. Und alles Gold und Silber und alle Gefäße, die vorhanden waren im Hause GOttes bei Obed-Edom und in dem Schatz im Hause des Königs, und die Kinder zu Pfande nahm er mit sich nach Samaria. Und Amazia, der Sohn Joas, der König Judas, lebte nach dem Tode Joas, des Sohns Joahas, des Königs Israels, fünfzehn Jahre. Was aber mehr von Amazia zu sagen ist, beide das Erste und das Letzte, siehe, das ist geschrieben im Buch der Könige Judas und Israels. Und von der Zeit an, da Amazia von dem HERRN abwich, machten sie einen Bund wider ihn zu Jerusalem; er aber floh nach Lachis. Da sandten sie ihm nach nach Lachis und töteten ihn daselbst. Und sie brachten ihn auf Rossen und begruben ihn bei seinen Vätern in der Stadt Judas. D a nahm das ganze Volk Juda Usia, der war sechzehn Jahre alt, und machten ihn zum Könige an seines Vaters Amazia Statt. Derselbe baute Eloth und brachte sie wieder an Juda, nachdem der König entschlafen war mit seinen Vätern. Sechzehn Jahre alt war Usia, da er König ward, und regierte zweiundfünfzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jechalja von Jerusalem. U nd er tat, das dem HERRN wohlgefiel, wie sein Vater Amazia getan hatte. Und er suchte GOtt, solange Sacharja lebte, der Lehrer in den Gesichten GOttes; und solange er den HERRN suchte, ließ ihm GOtt gelingen. Denn er zog aus und stritt wider die Philister; und zerriß die Mauern zu Gath und die Mauern zu Jabne und die Mauern zu Asdod; und baute Städte um Asdod und unter den Philistern. Denn GOtt half ihm wider die Philister, wider die Araber, wider die zu Gur-Baal und wider die Meuniter. Und die Ammoniter gaben Usia Geschenke, und er ward berühmt, bis man kommt nach Ägypten, denn er ward immer stärker und stärker. Und Usia baute Türme zu Jerusalem am Ecktor und am Taltor und an andern Ecken und befestigte sie. Er baute auch Schlösser in der Wüste und grub viel Brunnen; denn er hatte viel Viehes, beide in den Auen und auf den Ebenen; auch Ackerleute und Weingärtner an den bergen und am Karmel, denn er hatte Lust zu Ackerwerk. Und Usia hatte eine Macht zum Streit, die ins Heer zogen, von Kriegsknechten, in der Zahl gerechnet, unter der Hand Jeiels, des Schreibers, und Maesejas, des Amtmanns, unter der Hand Hananjas aus den Obersten des Königs. Und die Zahl der vornehmsten Väter unter den starken Kriegern war zweitausend und sechshundert. Und unter ihrer Hand die Heersmacht dreihunderttausend und siebentausend und fünfhundert zum Streit geschickt in Heereskraft, zu helfen dem Könige wider die Feinde. Und Usia schickt e ihnen für das ganze Heer Schilde, Spieße, Helme, Panzer, Bogen und Schleudersteine. Und machte zu Jerusalem Brustwehren künstlich, die auf den Türmen und Ecken sein sollten, zu schießen mit Pfeilen und großen Steinen. Und sein Gerücht kam weit aus, darum daß ihm sonderlich geholfen ward, bis er mächtig ward. U nd da er mächtig worden war, erhub sich sein Herz zu seinem Verderben. Denn er vergriff sich an dem HERRN, seinem GOtt, und ging in den Tempel des HERRN, zu räuchern auf dem Räuchaltar. Aber Asarja, der Priester, ging ihm nach und achtzig Priester des HERRN mit ihm, redliche Leute, und standen wider Usia, den König, und sprachen zu ihm: Es gebührt dir, Usia, nicht, zu räuchern dem HERRN, sondern den Priestern, Aarons Kindern, die zu räuchern geheiligt sind. Gehe heraus aus dem Heiligtum, denn du vergreifest dich; und es wird dir keine Ehre sein vor GOtt dem HERRN. Aber Usia ward zornig; und hatte ein Räuchfaß in der Hand. Und da er mit den Priestern murrete, fuhr der Aussatz aus an seiner Stirn vor den Priestern im Hause des HERRN vor dem Räuchaltar. Und Asarja, der oberste Priester, wandte das Haupt zu ihm, und alle Priester, und siehe, da war er aussätzig an seiner Stirn; und sie stießen ihn von dannen. Er eilete auch selbst, herauszugehen, denn seine Plage war vom HERRN. Also war Usia, der König, aussätzig bis an seinen Tod und wohnte in einem sondern Hause aussätzig; denn er ward verstoßen vom Hause des HERRN. Jotham aber, sein Sohn, stand des Königs Hause vor und richtete das Volk im Lande. Was aber mehr von Usia zu sagen ist, beide das Erste und das Letzte, hat beschrieben der Prophet Jesaja, der Sohn Amoz. Und Usia entschlief mit seinen Vätern, und sie begruben ihn bei seinen Vätern im Acker bei dem Begräbnis der Könige; denn sie sprachen: Er ist aussätzig. Und Jotham, sein Sohn, ward König an seiner Statt. J otham war fünfundzwanzig Jahre alt, da er König ward, und regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jerusa, eine Tochter Zadoks. Und tat, das dem HERRN wohlgefiel, wie sein Vater Usia getan hatte, ohne daß er nicht in den Tempel des HERRN ging, und das Volk sich noch verderbte. Er baute das hohe Tor am Hause des HERRN, und an der Mauer Ophel baute er viel. Und baute die Städte auf dem Gebirge Juda, und in den Wäldern baute er Schlösser und Türme. Und er stritt mit dem Könige der Kinder Ammon, und er ward ihrer mächtig, daß ihm die Kinder Ammon dasselbe Jahr gaben hundert Zentner Silbers, zehntausend Kor Weizen und zehntausend Gerste. So viel gaben ihm die Kinder Ammon auch im andern und im dritten Jahrs Also ward Jotham mächtig; denn er richtete seine Wege vor dem HERRN, seinem GOtt. Was aber mehr von Jotham zu sagen ist, und alle seine Streite und seine Wege, siehe, das ist geschrieben im Buch der Könige Israels und Judas. Fünfundzwanzig Jahre alt war er, da er König ward, und regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Und Jotham entschlief mit seinen Vätern, und sie begruben ihn in der Stadt Davids. Und sein Sohn Ahas ward König an seiner Statt. A has war zwanzig Jahre alt, da er König ward, und regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem; und tat nicht, das dem HERRN wohlgefiel, wie sein Vater David, sondern wandelte in den Wegen der Könige Israels. Dazu machte er gegossene Bilder Baalim. Und räucherte im Tal der Kinder Hinnom und verbrannte seine Söhne mit Feuer nach dem Greuel der Heiden, die der HERR vor den Kindern Israel vertrieben hatte; und opferte und räucherte auf den Höhen und auf den Hügeln und unter allen grünen Bäumen. Darum gab ihn der HErr, sein GOtt, in die Hand des Königs zu Syrien, daß sie ihn schlugen und einen großen Haufen von den Seinen gefangen wegführten und nach Damaskus brachten. Auch ward er gegeben unter die Hand des Königs Israels, daß er eine große Schlacht an ihm tat. Denn Pekah, der Sohn Remaljas, schlug in Juda hundertundzwanzigtausend auf einen Tag, die alle redliche Leute waren, darum daß sie den HERRN, ihrer Väter GOtt, verließen. Und Sichri, ein Gewaltiger in Ephraim, erwürgte Maeseja, den Sohn des Königs, und Asrikam, den Hausfürsten, und Elkana, den Nächsten nach dem Könige. Und die Kinder Israel führten gefangen weg von ihren Brüdern zweihunderttausend Weiber, Söhne und Töchter; und nahmen dazu großen Raub von ihnen und brachten den Raub nach Samaria. E s war aber daselbst ein Prophet des HERRN, der hieß Oded, der ging heraus dem Heer entgegen, das nach Samaria kam, und sprach zu ihnen: Siehe, weil der HErr, eurer Väter GOtt, über Juda zornig ist, hat er sie in eure Hände gegeben; ihr aber habt sie erwürgt, so greulich, daß es in den Himmel reichet. Nun gedenkt ihr die Kinder Judas und Jerusalems euch zu unterwerfen zu Knechten und Mägden. Ist das denn nicht Schuld bei euch wider den HERRN, euren GOtt? So gehorcht mir nun und bringt die Gefangenen wieder hin, die ihr habt weggeführt aus euren Brüdern; denn des HERRN Zorn ist über euch ergrimmet. Da machten sich auf etliche unter den Vornehmsten der Kinder Ephraim: Asarja, der Sohn Johanans, Berechja, der Sohn Mesillemoths, Jehiskia, der Sohn Sallums, und Amasa, der Sohn Hadlais, wider die, so aus dem Heer kamen, und sprachen zu ihnen: Ihr sollt die Gefangenen nicht hereinbringen; denn ihr gedenkt nur Schuld vor dem HERRN über uns, auf daß ihr unserer Sünde und Schuld desto mehr machet; denn es ist zuvor der Schuld zu viel und der Zorn über Israel ergrimmet. Da ließen die Geharnischten die Gefangenen und den Raub vor den Obersten und vor der ganzen Gemeine. Da standen auf die Männer, die jetzt mit Namen genannt sind, und nahmen die Gefangenen und alle die bloß unter ihnen waren, zogen sie an von dem Geraubten und kleideten sie und zogen ihnen Schuhe an; und gaben ihnen zu essen und zu trinken und salbten sie; und führten sie auf Eseln alle, die schwach waren, und brachten sie nach Jericho, zur Palmenstadt, zu ihren Brüdern. Und kamen wieder nach Samaria. Z u derselben Zeit sandte der König Ahas zu den Königen von Assur, daß sie ihm hülfen. Und es kamen abermal die Edomiter und schlugen Juda und führten etliche weg. Auch taten sich die Philister nieder in den Städten, in der Aue und gegen Mittag Juda und gewannen Beth-Semes, Ajalon, Gederoth und Socho mit ihren Töchtern und Thimna mit ihren Töchtern und Gimso mit ihren Töchtern; und wohnten drinnen. Denn der HERR demütigte Juda um Ahas willen, des Königs Judas, darum daß er Juda bloß machte und vergriff sich am HERRN. Und es kam wider ihn Thiglath-Pilneser, der König von Assur, der belagerte ihn; aber er konnte ihn nicht gewinnen. Denn Ahas teilte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und der Obersten, das er dem Könige zu Assur gab; aber es half ihm nichts. Dazu in seiner Not machte der König Ahas des Vergreifens am HERRN noch mehr und opferte den Göttern zu Damaskus, die ihn geschlagen hatten, und sprach: Die Götter der Könige zu Syrien helfen ihnen; darum will ich ihnen opfern, daß sie mir auch helfen; so doch dieselben ihm und dem ganzen Israel ein Fall waren. Und Ahas brachte zuhauf die Gefäße des Hauses GOttes und sammelte die Gefäße im Hause GOttes und schloß die Türen zu am Hause des HERRN; und machte ihm Altäre in allen Winkeln zu Jerusalem. Und in den Städten Judas hin und her machte er Höhen, zu räuchern andern Göttern; und reizte den HERRN, seiner Väter GOtt. Was aber mehr von ihm zu sagen ist, und alle seine Wege, beide die ersten und letzten, siehe, das ist geschrieben im Buch der Könige Judas und Israels. Und Ahas entschlief mit seinen Vätern, und sie begruben ihn in der Stadt zu Jerusalem; denn sie brachten ihn nicht unter die Gräber der Könige Israels. Und sein Sohn Jehiskia ward König an seiner Statt. H iskia war fünfundzwanzig Jahre alt, da er König ward, und regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Abia, eine Tochter Sacharjas. Und er tat, das dem HERRN wohlgefiel, wie sein Vater David. Er tat auf die Türen am Hause des HERRN im ersten Monden des ersten Jahrs seines Königreichs und befestigte sie. Und brachte hinein die Priester und Leviten und versammelte sie auf der breiten Gasse gegen Morgen und sprach zu ihnen: Hört mir zu, ihr Leviten! Heiligt euch nun, daß ihr heiligt das Haus des HERRN, eurer Väter GOttes, und tut heraus den Unflat aus dem Heiligtum. Denn unsere Väter haben sich vergriffen und getan, das dem HERRN, unserm GOtt, übel gefällt, und haben ihn verlassen. Denn sie haben ihr Angesicht von der Wohnung des HERRN gewandt und den Rücken zugekehrt; und haben die Tür an der Halle zugeschlossen und die Lampen ausgelöschet und kein Räuchwerk geräuchert und kein Brandopfer getan im Heiligtum dem GOtt Israels. Daher ist der Zorn des HERRN über Juda und Jerusalem kommen und hat sie gegeben in Zerstreuung und Verwüstung, daß man sie anpfeifet, wie ihr mit euren Augen seht. Denn siehe, um desselben willen sind unsere Väter gefallen durchs Schwert, unsere Söhne, Töchter und Weiber sind weggeführt. Nun habe ich‘s im Sinn, einen Bund zu machen mit dem HERRN, dem GOtt Israels, daß sein Zorn und Grimm sich von uns wende. Nun, meine Söhne, seid nicht hinlässig; denn euch hat der HERR erwählt, daß ihr vor ihm stehen sollet, und daß ihr seine Diener und Räucherer seid. Da machten sich auf die Leviten: Mahath, der Sohn Amasais, und Joel, der Sohn Asarjas, aus den Kindern der Kahathiter; aus den Kindern aber Merari: Kis, der Sohn Abdis, und Asarja, der Sohn Jehaleleels; aber aus den Kindern der Gersoniter: Joab, der Sohn Simmas, und Eden, der Sohn Joahs; und aus den Kindern Elizaphan: Simri und Jeiel; und aus den Kindern Assaph: Sacharja und Mathanja; und aus den Kindern Heman: Jehiel und Simei; und aus den Kindern Jeduthun: Semaja und Usiel. Und sie versammelten ihre Brüder und heiligten sich; und gingen hinein nach dem Gebot des Königs aus dem Wort des HERRN, zu reinigen das Haus des HERRN. Die Priester aber gingen hinein inwendig ins Haus des HERRN, zu reinigen; und taten alle Unreinigkeit, die im Tempel des HERRN gefunden ward, auf den Hof am Hause des HERRN; und die Leviten nahmen sie auf und trugen sie hinaus in den Bach Kidron. Sie fingen aber an am ersten Tage des ersten Monden, sich zu heiligen, und am achten Tage des Monden gingen sie in die Halle des HERRN und heiligten das Haus des HERRN acht Tage; und vollendeten es am sechzehnten Tage des ersten Monden. Und sie gingen hinein zum Könige Hiskia und sprachen: Wir haben gereinigt das ganze Haus des HERRN, den Brandopferaltar und all sein Geräte, den Tisch der Schaubrote und all sein Geräte und alle Gefäße, die der König Ahas, da er König war, weggeworfen hatte, da er sich versündigte, die haben wir zugerichtet und geheiligt; siehe, sie sind vor dem Altar des HERRN. Da machte sich der König Hiskia frühe auf und versammelte die Obersten der Stadt und ging hinauf zum Hause des HERRN. Und brachten herzu sieben Farren, sieben Widder, sieben Lämmer und sieben Ziegenböcke zum Sündopfer für das Königreich, für das Heiligtum und für Juda. Und er sprach zu den Priestern, den Kindern Aaron, daß sie opfern sollten auf dem Altar des HERRN. Da schlachteten sie die Rinder, und die Priester nahmen das Blut und sprengten es auf den Altar; und schlachteten die Widder und sprengten das Blut auf den Altar; und schlachteten die Lämmer und sprengten das Blut auf den Altar und brachten die Böcke zum Sündopfer vor den König und die Gemeine und legten ihre Hände auf sie. Und die Priester schlachteten sie und entsündigten ihr Blut auf dem Altar, zu versöhnen das ganze Israel. Denn der König hatte befohlen, Brandopfer und Sündopfer zu tun für das ganze Israel. Und er stellte die Leviten im Hause des HERRN mit Zimbeln, Psaltern und Harfen, wie es David befohlen hatte und Gad, der Schauer des Königs, und der Prophet Nathan; denn es war des HERRN Gebot durch seine Propheten. Und die Leviten standen mit den Saitenspielen Davids und die Priester mit den Drommeten. Und Hiskia hieß sie Brandopfer tun auf dem Altar. Und um die Zeit, da man anfing das Brandopfer, fing auch an der Gesang des HERRN und die Drommeten und auf mancherlei Saitenspiel Davids, des Königs Israels. Und die ganze Gemeine betete an; und der Gesang der Sänger und das Drommeten der Trommeter währte alles, bis das Brandopfer ausgerichtet war. Da nun das Brandopfer ausgerichtet war, beugte sich der König und alle, die bei ihm vorhanden waren, und beteten an. Und der König Hiskia samt den Obersten hieß die Leviten den HERRN loben mit dem Gedicht Davids und Assaphs, des Schauers. Und sie lobten mit Freuden und neigten sich und beteten an. Und Hiskia antwortete und sprach: Nun habt ihr eure Hände gefüllt dem HERRN; tretet hinzu und bringt her die Opfer und Lobopfer zum Hause des HERRN. Und die Gemeine brachte herzu Opfer und Lobopfer und jedermann freiwilliges Herzens Brandopfer. Und die Zahl der Brandopfer, so die Gemeine herzubrachte, war siebzig Rinder, hundert Widder und zweihundert Lämmer, und solches alles zu Brandopfer dem HERRN. Und sie heiligten sechshundert Rinder und dreitausend Schafe. Aber der Priester waren zu wenig und konnten nicht allen Brandopfern die Haut abziehen; darum nahmen sie ihre Brüder, die Leviten, bis das Werk ausgerichtet ward, und bis sich die Priester heiligten. Denn die Leviten sind leichter zu heiligen als die Priester. Auch war der Brandopfer viel mit dem Fett der Dankopfer und Trankopfer zu den Brandopfern. Also ward das Amt am Hause des HERRN fertig. Und Hiskia freuete sich samt allem Volk, daß man mit GOtt bereit war worden; denn es geschah eilend. U nd Hiskia sandte hin zum ganzen Israel und Juda und schrieb Briefe an Ephraim und Manasse, daß sie kämen zum Hause des HERRN nach Jerusalem, Passah zu halten dem HERRN, dem GOtt Israels. Und der König hielt einen Rat mit seinen Obersten und der ganzen Gemeine zu Jerusalem, das Passah zu halten im andern Monden. Denn sie konnten‘s nicht halten zur selbigen Zeit, darum daß der Priester nicht genug geheiligt waren, und das Volk noch nicht zuhauf kommen war nach Jerusalem. Und es gefiel dem Könige wohl und der ganzen Gemeine, und bestellten, daß solches ausgerufen würde durch ganz Israel, von Berseba an bis nach Dan, daß sie kämen, Passah zu halten dem HERRN, dem GOtt Israels, zu Jerusalem; denn es war lange nicht gehalten, wie es geschrieben steht. Und die Läufer gingen hin mit den Briefen von der Hand des Königs und seiner Obersten durch ganz Israel und Juda aus dem Befehl des Königs und sprachen: Ihr Kinder Israel, bekehrt euch zu dem HERRN, dem GOtt Abrahams, Isaaks und Israels, so wird er sich kehren zu den übrigen, die noch übrig unter euch sind aus der Hand der Könige zu Assur. Und seid nicht wie eure Väter und Brüder, die sich am HERRN, ihrer Väter GOtt, vergriffen, und er sie gab in eine Verwüstung, wie ihr selber seht. So seid nun nicht halsstarrig, wie eure Väter, sondern gebt eure Hand dem HERRN und kommt zu seinem Heiligtum, das er geheiligt hat ewiglich, und dient dem HERRN, eurem GOtt, so wird sich der Grimm seines Zorns von euch wenden. Denn so ihr euch bekehrt zu dem HERRN, so werden eure Brüder und Kinder Barmherzigkeit haben vor denen, die sie gefangen halten, daß sie wieder in dies Land kommen. Denn der HErr, euer GOtt, ist gnädig und barmherzig und wird sein Angesicht nicht von euch wenden, so ihr euch zu ihm bekehrt. Und die Läufer gingen von einer Stadt zur andern im Lande Ephraim und Manasse und bis nach Sebulon; aber sie verlachten sie und spotteten ihrer. Doch etliche von Asser und Manasse und Sebulon demütigten sich und kamen nach Jerusalem. Auch kam GOttes Hand in Juda, daß er ihnen gab einerlei Herz, zu tun nach des Königs und der Obersten Gebot aus dem Wort des HERRN. Und es kam zuhauf nach Jerusalem ein groß Volk, zu halten das Fest der ungesäuerten Brote im andern Monden, eine sehr große Gemeine. Und sie machten sich auf und taten ab die Altäre, die zu Jerusalem waren, und alle Räuchwerke taten sie weg und warfen sie in den Bach Kidron. Und schlachteten das Passah am vierzehnten Tage des andern Monden. Und die Priester und Leviten bekannten ihre Schande und heiligten sich und brachten die Brandopfer zum Hause des HERRN. Und standen in ihrer Ordnung, wie sich‘s gebührt, nach dem Gesetz Moses, des Mannes GOttes. Und die Priester sprengten das Blut von der Hand der Leviten. Denn ihrer waren viel in der Gemeine, die sich nicht geheiligt hatten; darum schlachteten die Leviten das Passah für alle, die nicht rein waren, daß sie dem HERRN geheiligt würden. Auch war des Volks viel von Ephraim, Manasse, Isaschar und Sebulon, die nicht rein waren, sondern aßen das Osterlamm nicht, wie geschrieben steht. Denn Hiskia bat für sie und sprach: Der HErr, der gütig ist, wird gnädig sein allen, die ihr Herz schicken, GOtt zu suchen, den HERRN, den GOtt ihrer Väter, und nicht um der heiligen Reinigkeit willen. Und der HERR erhörte Hiskia und heilte das Volk. Also hielten die Kinder Israel, die zu Jerusalem gefunden wurden, das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage mit großer Freude. Und die Leviten und Priester lobten den HERRN alle Tage mit starken Saitenspielen des HERRN. Und Hiskia redete herzlich mit allen Leviten, die einen guten Verstand hatten am HERRN. Und sie aßen das Fest über, sieben Tage; und opferten Dankopfer und dankten dem HERRN, ihrer Väter GOtt. Und die ganze Gemeine ward Rats, noch andere sieben Tage zu halten; und hielten auch die sieben Tage mit Freuden. Denn Hiskia, der König Judas, gab eine Hebe für die Gemeine, tausend Farren und siebentausend Schafe. Die Obersten aber gaben eine Hebe für die Gemeine, tausend Farren und zehntausend Schafe. Also heiligten sich der Priester viele. Und es freuten sich die ganze Gemeine Juda, die Priester und Leviten und die ganze Gemeine, die aus Israel kommen waren, und die Fremdlinge, die aus dem Lande Israel kommen waren und die in Juda wohnten. Und war eine große Freude zu Jerusalem. Denn seit der Zeit Salomos, des Sohns Davids, des Königs Israels, war solches zu Jerusalem nicht gewesen. Und die Priester und die Leviten standen auf und segneten das Volk, und ihre Stimme ward erhört, und ihr Gebet kam hinein vor seine heilige Wohnung im Himmel. U nd da dies alles war ausgerichtet, zogen hinaus alle Israeliten, die unter den Städten Judas gefunden wurden, und zerbrachen die Säulen und hieben die Haine ab und brachen ab die Höhen und Altäre aus dem ganzen Juda, Benjamin, Ephraim und Manasse, bis sie sie gar aufräumten. Und die Kinder Israel zogen alle wieder zu ihrem Gut in ihre Städte. Hiskia aber stellte die Priester und Leviten in ihre Ordnung, einen jeglichen nach seinem Amt, beide der Priester und Leviten, zu Brandopfern und Dankopfern, daß sie dienten, dankten und lobten in den Toren des Lagers des HERRN. Und der König gab sein Teil von seiner Habe zu Brandopfern des Morgens und des Abends und zu Brandopfern des Sabbats und Neumonden und Festen, wie es geschrieben steht im Gesetz des HERRN. Und er sprach zum Volk, das zu Jerusalem wohnte, daß sie Teil gäben den Priestern und Leviten, auf daß sie könnten desto härter anhalten am Gesetz des HERRN. Und da das Wort auskam, gaben die Kinder Israel viel Erstlinge von Getreide, Most, Öl, Honig und allerlei Einkommens vom Felde; und allerlei Zehnten brachten sie viel hinein. Und die Kinder Israel und Juda, die in den Städten Judas wohnten, brachten auch Zehnten von Rindern und Schafen und Zehnten von dem Geheiligten, das sie dem HERRN, ihrem GOtt, geheiligt hatten, und machten hie einen Haufen und da einen Haufen. Im dritten Monden fingen sie an, Haufen zu legen, und im siebenten Monden richteten sie es aus. Und da Hiskia mit den Obersten hineinging und sahen die Haufen, lobten sie den HERRN und sein Volk Israel. Und Hiskia fragte die Priester und Leviten um die Haufen. Und Asarja, der Priester, der Vornehmste im Hause Zadok, sprach zu ihm: Seit der Zeit man angefangen hat, die Hebe zu bringen ins Haus des HERRN, haben wir gegessen und sind satt worden, und ist noch viel überblieben; denn der HERR hat sein Volk gesegnet, darum ist dieser Haufe überblieben. Da befahl der König, daß man Kasten zubereiten sollte am Hause des HERRN. Und sie bereiteten sie zu und taten hinein die Hebe, die Zehnten und das Geheiligte treulich. Und über dasselbe war Fürst Chananja, der Levit, und Simei, sein Bruder, der andere, und Jehiel, Asasja, Nahath, Asahel, Jerimoth, Josabad, Eliel, Jesmachja, Mahath und Benaja, verordnet von der Hand Chananjas und Simeis, seines Bruders, nach dem Befehl des Königs Hiskia. Aber Asarja war Fürst im Hause GOttes. Und Kore, der Sohn Jemnas, der Levit, der Torhüter gegen Morgen, war über die freiwilligen Gaben GOttes, die dem HERRN zur Hebe gegeben wurden, und über die allerheiligsten. Und unter seiner Hand waren: Eden, Minjamin, Jesua, Semaja, Amarja und Sachanja in den Städten der Priester, auf Glauben, daß sie geben sollten ihren Brüdern nach ihrer Ordnung, dem Kleinsten wie dem Großen; dazu denen, die gerechnet wurden für Mannsbilde von drei Jahren alt und drüber, unter allen, die in das Haus des HERRN gingen, ein jeglicher an seinem Tage zu ihrem Amt in ihrer Hut nach ihrer Ordnung; auch die für Priester gerechnet wurden im Hause ihrer Väter, und die Leviten, von zwanzig Jahren und drüber, in ihrer Hut nach ihrer Ordnung; dazu die gerechnet wurden unter ihre Kinder, Weiber, Söhne und Töchter, unter der ganzen Gemeine. Denn sie heiligten treulich das Geheiligte. Auch waren Männer mit Namen benannt unter den Kindern Aaron, den Priestern, auf den Feldern der Vorstädte in allen Städten, daß sie Teil gäben allen Mannsbildern unter den Priestern und allen, die unter die Leviten gerechnet wurden. Also tat Hiskia im ganzen Juda und tat, was gut, recht und wahrhaftig war vor dem HERRN, seinem GOtt. Und in allem Tun, das er anfing, am Dienst des Hauses GOttes nach dem Gesetz und Gebot, zu suchen seinen GOtt, das tat er von ganzem Herzen; darum hatte er auch Glück. N ach diesen Geschichten und Treue kam Sanherib, der König zu Assur, und zog nach Juda und lagerte sich vor die festen Städte und gedachte, sie zu sich zu reißen. Und da Hiskia sah, daß Sanherib kam und sein Angesicht stand, zu streiten wider Jerusalem, ward er Rats mit seinen Obersten und Gewaltigen, zuzudecken die Wasser von den Brunnen, die draußen vor der Stadt waren; und sie halfen ihm. Und es versammelte sich ein groß Volk und deckten zu alle Brunnen und fließenden Wasser mitten im Lande und sprachen: Daß die Könige von Assur nicht viel Wassers finden, wenn sie kommen! Und er ward getrost und baute alle Mauern, wo sie lückicht waren, und machte Türme drauf; und baute draußen noch eine andere Mauer und befestigte Millo an der Stadt Davids; und machte viel Waffen und Schilde. Und stellte die Hauptleute zum Streit neben das Volk; und sammelte sie zu sich auf die breite Gasse am Tor der Stadt und redete herzlich mit ihnen und sprach: Seid getrost und frisch, fürchtet euch nicht und zaget nicht vor dem Könige von Assur, noch vor all dem Haufen, der bei ihm ist; denn es ist ein größerer mit uns als mit ihm. Mit ihm ist ein fleischlicher Arm; mit uns aber ist der HErr, unser GOtt, daß er uns helfe und führe unsern Streit. Und das Volk verließ sich auf die Worte Hiskias, des Königs Judas. Danach sandte Sanherib, der König zu Assur, seine Knechte nach Jerusalem (denn er lag vor Lachis und alle seine Herrschaft mit ihm) zu Hiskia, dem Könige Judas, und zum ganzen Juda, das zu Jerusalem war, und ließ ihm sagen: So spricht Sanherib, der König zu Assur: Wes vertröstet ihr euch, die ihr wohnt in dem belagerten Jerusalem? Hiskia beredet euch, daß er euch gebe in den Tod, Hunger und Durst, und spricht: Der HErr, unser GOtt, wird uns erretten von der Hand des Königs zu Assur. Ist er nicht der Hiskia, der seine Höhen und Altäre weggetan hat und gesagt zu Juda und Jerusalem: Vor einem Altar sollt ihr anbeten und drauf räuchern? Wißt ihr nicht, was ich und meine Väter getan haben allen Völkern in Ländern? Haben auch die Götter der Heiden in Ländern mögen ihre Länder erretten von meiner Hand? Wer ist unter allen Göttern dieser Heiden, die meine Väter verbannt haben, der sein Volk habe mögen erretten von meiner Hand, daß euer GOtt euch sollte mögen erretten aus meiner Hand? So laßt euch nun Hiskia nicht aufsetzen und laßt euch solches nicht bereden und glaubt ihm nicht. Denn so kein GOtt aller Heiden und Königreiche hat sein Volk mögen von meiner und meiner Väter Hand erretten, so werden auch euch eure Götter nicht erretten von meiner Hand. Dazu redeten seine Knechte noch mehr wider den HERRN, den GOtt, und wider seinen Knecht Hiskia. Auch schrieb er Briefe, Hohn zu sprechen dem HERRN, dem GOtt Israels, und redete von ihm und sprach: Wie die Götter der Heiden in Ländern ihr Volk nicht haben errettet von meiner Hand, so wird auch der GOtt Hiskias sein Volk nicht erretten von meiner Hand. Und sie riefen mit lauter Stimme auf jüdisch zum Volk zu Jerusalem, das auf der Mauer war, sie furchtsam zu machen und zu erschrecken, daß sie die Stadt gewönnen; und redeten wider den GOtt Jerusalems wie wider die Götter der Völker auf Erden, die Menschenhände-Werk waren. A ber der König Hiskia und der Prophet Jesaja, der Sohn Amoz, beteten dawider und schrieen gen Himmel. Und der HERR sandte einen Engel, der vertilgte alle Gewaltigen des Heers und Fürsten und Obersten im Lager des Königs zu Assur, daß er mit Schanden wieder in sein Land zog. Und da er in seines GOttes Haus ging, fälleten ihn daselbst durchs Schwert, die von seinem eigenen Leibe kommen waren. Also half der HERR Hiskia und denen zu Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs zu Assur, und aller anderen und enthielt sie vor allen umher, daß viele dem HERRN Geschenke brachten nach Jerusalem und Kleinode Hiskia, dem Könige Judas. Und er ward danach erhaben vor allen Heiden. Z u der Zeit ward Hiskia todkrank; und er bat den HERRN. Der redete ihm und gab ihm ein Wunder. Aber Hiskia vergalt nicht, wie ihm gegeben war; denn sein Herz erhub sich. Darum kam der Zorn über ihn und über Juda und Jerusalem. Aber Hiskia demütigte sich, daß sein Herz sich erhoben hatte, samt denen zu Jerusalem; darum kam der Zorn des HERRN nicht über sie, weil Hiskia lebte. Und Hiskia hatte sehr großen Reichtum und Ehre und machte ihm Schätze von Silber, Gold, Edelsteinen, Würze, Schilden und allerlei köstlichem Geräte und Kornhäuser zu dem Einkommen des Getreides, Mosts und Öles und Ställe für allerlei Vieh und Hürden für die Schafe. Und baute ihm Städte und hatte Vieh an Schafen und Rindern die Menge; denn GOtt gab ihm sehr groß Gut. Er ist der Hiskia, der die hohe Wasserquelle in Gihon zudeckte und leitete sie hinunter von abendwärts zur Stadt Davids; denn Hiskia war glückselig in allen seinen Werken. Da aber die Botschaften der Fürsten von Babel zu ihm gesandt waren, zu fragen nach dem Wunder, das im Lande geschehen war, verließ ihn GOtt also, daß er ihn versuchte, auf daß kund würde alles, was in seinem Herzen war. Was aber mehr von Hiskia zu sagen ist, und seine Barmherzigkeit, siehe, das ist geschrieben in dem Gesicht des Propheten Jesaja, des Sohns Amoz, im Buch der Könige Judas und Israels. Und Hiskia entschlief mit seinen Vätern, und sie begruben ihn über die Gräber der Kinder Davids. Und ganz Juda und die zu Jerusalem taten ihm Ehre in seinem Tode. Und sein Sohn Manasse ward König an seiner Statt. M anasse war zwölf Jahre alt, da er König ward, und regierte fünfundfünfzig Jahre zu Jerusalem; und tat, das dem HERRN übel gefiel, nach den Greueln der Heiden, die der HERR vor den Kindern Israel vertrieben hatte. Und kehrte sich um und baute die Höhen die sein Vater Hiskia abgebrochen hatte, und stiftete Baalim Altäre und machte Haine und betete an allerlei Heer am Himmel und diente ihnen. Er baute auch Altäre im Hause des HERRN, davon der HERR geredet hat: Zu Jerusalem soll mein Name sein ewiglich. Und baute Altäre allerlei Heer am Himmel in beiden Höfen am Hause des HERRN. Und er ließ seine Söhne durchs Feuer gehen im Tal des Sohns Hinnoms und wählte Tage und achtete auf Vogelgeschrei und zauberte und stiftete Wahrsager und Zeichendeuter und tat viel, das dem HERRN übel gefiel, ihn zu erzürnen. Er setzte auch Bilder und Götzen, die er machen ließ, ins Haus GOttes, davon der HERR David geredet hatte und Salomo, seinem Sohn: In diesem Hause zu Jerusalem, die ich erwählt habe vor allen Stämmen Israels, will ich meinen Namen setzen ewiglich; und will nicht mehr den Fuß Israels lassen weichen vom Lande, das ich ihren Vätern bestellt habe, sofern sie sich halten, daß sie tun alles, was ich ihnen geboten habe, in allen Gesetzen, Geboten und Rechten durch Mose. Aber Manasse verführte Juda und die zu Jerusalem, daß sie ärger taten denn die Heiden, die der HERR vor den Kindern Israel vertilgt hatte. Und wenn der HERR mit Manasse und seinem Volk reden ließ, merkten sie nichts drauf. D arum ließ der HERR über sie kommen die Fürsten des Heers des Königs zu Assur; die nahmen Manasse gefangen mit Fesseln und banden ihn mit Ketten und brachten ihn nach Babel. Und da er in der Angst war, flehte er vor dem HERRN, seinem GOtt, und demütigte sich sehr vor dem GOtt seiner Väter, und bat und flehte ihn. Da erhörte er sein Flehen und brachte ihn wieder nach Jerusalem zu seinem Königreich. Da erkannte Manasse, daß der HERR GOtt ist. Danach baute er die äußersten Mauern an der Stadt Davids von abendwärts an Gihon im Bach, und da man zum Fischtor eingeht, und umher an Ophel und machte sie sehr hoch; und, legte Hauptleute in die festen Städte Judas. Und tat weg die fremden Götter und die Götzen aus dem Hause des HERRN und alle Altäre, die er gebaut hatte auf dem Berge des Hauses des HERRN und zu Jerusalem; und warf sie hinaus vor die Stadt. Und richtete zu den Altar des HERRN und opferte drauf Dankopfer und Lobopfer; und befahl Juda, daß sie dem HERRN, dem GOtt Israels, dienen sollten. Doch opferte das Volk auf den Höhen, wiewohl dem HERRN, ihrem GOtt. Was aber mehr von Manasse zu sagen ist, und sein Gebet zu seinem GOtt, und die Rede der Schauer, die mit ihm redeten im Namen des HERRN, des GOttes Israels, siehe, die sind unter den Geschichten der Könige Israels. Und sein Gebet und Flehen und alle seine Sünde und Mißtat und die Stätte, darauf er die Höhen baute und Haine und Götzen stiftete, ehe denn er gedemütigt ward, siehe, die sind geschrieben, unter den Geschichten der Schauer. Und Manasse entschlief mit seinen Vätern, und sie begruben ihn in seinem Hause. Und sein Sohn Amon ward König an seiner Statt. Z weiundzwanzig Jahre alt war Amon, da er König ward, und regierte zwei Jahre zu Jerusalem. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, wie sein Vater Manasse getan hatte. Und Amon opferte allen Götzen, die sein Vater Manasse gemacht hatte, und diente ihnen. Aber er demütigte sich nicht vor dem HERRN, wie sich sein Vater Manasse gedemütigt hatte; denn er, Amon, machte der Schuld viel. U nd seine Knechte machten einen Bund wider ihn und töteten ihn in seinem Hause. Da schlug das Volk im Lande alle, die den Bund wider den König Amon gemacht hatten. Und das Volk im Lande machte Josia, seinen Sohn, zum Könige an seiner Statt. A cht Jahre alt war Josia, da er König ward, und regierte einunddreißig Jahre zu Jerusalem. Und tat, das dem HERRN wohlgefiel, und wandelte in den Wegen seines Vaters David und wich weder zur Rechten noch zur Linken. Denn im achten Jahr seines Königreichs, da er noch ein Knabe war, fing er an, zu suchen den GOtt seines Vaters David, und im zwölften Jahr fing er an, zu reinigen Juda und Jerusalem von den Höhen und Hainen und Götzen und gegossenen Bildern. Und ließ vor ihm abbrechen die Altäre Baalim und die Bilder oben drauf hieb er oben herab; und die Haine und Götzen und Bilder zerbrach er und machte sie zu Staub und streuete sie auf die Gräber derer, die ihnen geopfert hatten. Und verbrannte die Gebeine der Priester auf den Altären und reinigte also Juda und Jerusalem, dazu in den Städten Manasses, Ephraims, Simeons und bis an Naphthali, in ihren Wüsten umher. Und da er die Altäre und Haine abgebrochen und die Götzen klein zermalmet und alle Bilder abgehauen hatte im ganzen Lande Israel, kam er wieder nach Jerusalem. I m achtzehnten Jahr seines Königreichs, da er das Land und das Haus gereinigt hatte, sandte er Saphan, den Sohn Azaljas, und Maeseja, den Stadtvogt, und Joah, den Sohn Joahas, den Kanzler, zu bessern das Haus des HERRN, seines GOttes. Und sie kamen zu dem Hohenpriester Hilkia. Und man gab ihnen das Geld, das zum Hause GOttes gebracht war, welches die Leviten, die an der Schwelle hüteten, gesammelt hatten von Manasse, Ephraim und von allen übrigen in Israel und vom ganzen Juda und Benjamin und von denen, die zu Jerusalem wohnten. Und gaben‘s unter die Hände den Arbeitern, die bestellt waren am Hause des HERRN. Und sie gaben‘s denen, die da arbeiteten am Hause des HERRN, und wo es baufällig war, daß sie das Haus besserten. Dieselben gaben‘s fort den Zimmerleuten und Bauleuten, gehauene Steine und gehöfelt Holz zu kaufen, zu den Balken an den Häusern, welche die Könige Judas verderbt hatten. Und die Männer arbeiteten am Werk treulich. Und es waren über sie verordnet Jahath und Obadja, die Leviten aus den Kindern Merari; Sacharja und Mesullam aus den Kindern der Kahathiten, das Werk zu treiben; und waren alle Leviten, die auf Saitenspiel konnten. Aber über die Lastträger und Treiber zu allerlei Arbeit in allen Ämtern waren aus den Leviten die Schreiber, Amtleute und Torhüter. U nd da sie das Geld herausnahmen, das zum Hause des HERRN eingelegt war, fand Hilkia, der Priester, das Buch des Gesetzes des HERRN, durch Mose gegeben. Und Hilkia antwortete und sprach zu Saphan, dem Schreiber: Ich habe das Gesetzbuch gefunden im Hause des HERRN. Und Hilkia gab das Buch Saphan. Saphan aber brachte es zum Könige und sagte dem Könige wieder und sprach: Alles, was unter die Hände deiner Knechte gegeben ist, das machen sie. Und sie haben das Geld zuhauf geschüttet, das im Hause des HERRN gefunden ist, und haben‘s gegeben denen, die verordnet sind, und den Arbeitern. Und Saphan, der Schreiber, sagte dem Könige an und sprach: Hilkia, der Priester, hat mir ein Buch gegeben. Und Saphan las drinnen vor dem Könige. Und da der König die Worte des Gesetzes hörte, zerriß er seine Kleider. Und der König gebot Hilkia und Ahikam, dem Sohn Saphans, und Abdon, dem Sohn Michas, und Saphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knechte des Königs, und sprach: Geht hin, fragt den HERRN für mich und für die übrigen in Israel und für Juda über den Worten des Buchs, das gefunden ist; denn der Grimm des HERRN ist groß, der über uns entbrannt ist, daß unsere Väter nicht gehalten haben das Wort des HERRN, daß sie täten, wie geschrieben steht in diesem Buch. D a ging Hilkia hin, samt den andern vom Könige gesandt, zu der Prophetin Hulda, dem Weibe Sallums, des Sohns Takehaths, des Sohns Hasras, des Kleiderhüters, die zu Jerusalem wohnte im andern Teil, und redeten solches mit ihr. Und sie sprach zu ihnen: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Sagt dem Manne, der euch zu mir gesandt hat: So spricht der HERR: Siehe, ich will Unglück bringen über diesen Ort und die Einwohner, alle die Flüche, die geschrieben stehen im Buch, das man vor dem Könige Judas gelesen hat, darum daß sie mich verlassen haben und andern Göttern geräuchert, daß sie mich erzürneten mit allerlei Werken ihrer Hände. Und mein Grimm soll angezündet werden über diesen Ort und nicht ausgelöschet werden. Und zum Könige Judas, der euch gesandt hat, den HERRN zu fragen, sollt ihr also sagen: So spricht der HErr, der GOtt Israels, von den Worten, die du gehört hast: Darum daß dein Herz weich worden ist und hast dich gedemütigt vor GOtt, da du seine Worte hörtest wider diesen Ort und wider die Einwohner, und hast dich vor mir gedemütigt und deine Kleider zerrissen und vor mir geweinet, so habe ich dich auch erhört, spricht der HErr. Siehe, ich will dich sammeln zu deinen Vätern, daß du in dein Grab mit Frieden gesammelt wirst, daß deine Augen nicht sehen all das Unglück, das ich über diesen Ort und die Einwohner bringen will. Und sie sagten‘s dem Könige wieder. D a sandte der König hin und ließ zuhauf kommen alle Ältesten in Juda und Jerusalem. Und der König ging hinauf ins Haus des HERRN und alle Männer Judas und Einwohner zu Jerusalem, die Priester, die Leviten und alles Volk, beide klein und groß; und wurden vor ihren Ohren gelesen alle Worte im Buch des Bundes, das im Hause des HERRN gefunden war. Und der König trat an seinen Ort und machte einen Bund vor dem HERRN, daß man dem HERRN nachwandeln sollte, zu halten seine Gebote, Zeugnisse und Rechte von ganzem Herzen und von ganzer Seele, zu tun nach allen Worten des Bundes, die geschrieben standen in diesem Buch. Und standen da alle, die zu Jerusalem und in Benjamin vorhanden waren. Und die Einwohner zu Jerusalem taten nach dem Bunde GOttes, ihrer Väter GOttes. Und Josia tat weg alle Greuel aus allen Landen, die der Kinder Israel waren, und schaffte, daß alle, die in Israel gefunden wurden, dem HERRN, ihrem GOtt, dienten. Solange Josia lebte, wichen sie nicht von dem HERRN, ihrer Väter GOtt. U nd Josia hielt dem HERRN Passah zu Jerusalem und schlachtete das Passah am vierzehnten Tage des ersten Monden. Und er stellte die Priester in ihre Hut und stärkte sie zu ihrem Amt im Hause des HERRN. Und sprach zu den Leviten, die ganz Israel lehrten und dem HERRN geheiligt waren: Tut die heilige Lade ins Haus, das Salomo, der Sohn Davids, der König Israels, gebaut hat. Ihr sollt sie nicht auf den Schultern tragen. So dient nun dem HERRN, eurem GOtt, und seinem Volk Israel. Und, schickt das Haus eurer Väter in eurer Ordnung, wie sie beschrieben ist von David, dem Könige Israels, und seinem Sohn Salomo. Und steht im Heiligtum nach der Ordnung der Väter Häuser unter euren Brüdern, vom Volk geboren, auch die Ordnung der Väter Häuser unter den Leviten. Und schlachtet das Passah und heiligt euch; und schickt eure Brüder, daß sie tun nach dem Wort des HERRN durch Mose. Und Josia gab zur Hebe für den gemeinen Mann Lämmer und junge Ziegen (alles zu dem Passah für alle, die vorhanden waren), an der Zahl dreißigtausend, und dreitausend Rinder, und alles von dem Gut des Königs. Seine Fürsten aber gaben zur Hebe freiwillig für das Volk und für die Priester und Leviten (nämlich Hilkia, Sacharja und Jehiel, die Fürsten im Hause GOttes unter den Priestern) zum Passah zweitausend und sechshundert Lämmer und Ziegen, dazu dreihundert Rinder. Aber Chananja, Semaja, Nethaneel und seine Brüder, Hasabja, Jeiel und Josabad, der Leviten Oberste, gaben zur Hebe den Leviten zum Passah fünftausend Lämmer und Ziegen und dazu fünfhundert Rinder. Also ward der GOttesdienst beschickt ; und die Priester standen an ihrer Stätte und die Leviten in ihrer Ordnung nach dem Gebot des Königs. Und sie schlachteten das Passah; und die Priester nahmen von ihren Händen und sprengten, und die Leviten zogen ihnen die Haut ab. Und taten die Brandopfer davon, daß sie es gäben unter die Teile der Väter Häuser in ihrem gemeinen Haufen, dem HERRN zu opfern, wie es geschrieben steht im Buch Mose. So taten sie mit den Rindern auch. Und sie kochten das Passah am Feuer, wie sich‘s gebührt. Aber was geheiligt war, kochten sie in Töpfen, Kesseln und Pfannen; und sie machten‘s eilend für den gemeinen Haufen. Danach aber bereiteten sie auch für sich und für die Priester. Denn die Priester, die Kinder Aaron, schafften an dem Brandopfer und Fetten bis in die Nacht. Darum mußten die Leviten für sich und für die Priester, die Kinder Aaron, zubereiten. Und die Sänger, die Kinder Assaph, standen an ihrer Stätte nach dem Gebot Davids und Assaphs und Hemans und Jedithuns, des Schauers des Königs, und die Torhüter an allen Toren, und sie wichen nicht von ihrem Amt, denn die Leviten, ihre Brüder, bereiteten zu für sie. Also ward beschickt aller GOttesdienst des HERRN des Tages, daß man Passah hielt und Brandopfer tat auf dem Altar des HERRN nach dem Gebot des Königs Josia. Also hielten die Kinder Israel, die vorhanden waren, Passah zu der Zeit und das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage. Es war aber kein Passah gehalten in Israel wie das, von der Zeit an Samuels, des Propheten, und kein König in Israel hatte solch Passah gehalten, wie Josia Passah hielt, und die Priester, Leviten, ganz Juda, und was von Israel vorhanden war, und die Einwohner zu Jerusalem. Im achtzehnten Jahr des Königreichs Josias ward dies Passah gehalten. N ach diesem, da Josia das Haus zugerichtet hatte, zog Necho, der König in Ägypten, herauf, zu streiten wider Karchemis am Phrath. Und Josia zog aus ihm entgegen. Aber er sandte Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Was habe ich mit dir zu tun, König Judas? Ich komme jetzt nicht wider dich, sondern ich streite wider ein Haus, und GOtt hat gesagt, ich soll eilen. Höre auf von GOtt, der mit mir ist, daß er dich nicht verderbe! Aber Josia wendete sein Angesicht nicht von ihm, sondern stellte sich, mit ihm zu streiten, und gehorchte nicht den Worten Nechos aus dem Munde GOttes; und kam, mit ihm zu streiten auf der Ebene bei Megiddo. Aber die Schützen schossen den König Josia. Und der König sprach zu seinen Knechten: Führt mich hinüber, denn ich bin sehr wund. Und seine Knechte taten ihn von dem Wagen und führten ihn auf seinem andern Wagen und brachten ihn nach Jerusalem; und er starb und ward begraben unter den Gräbern seiner Väter. Und ganz Juda und Jerusalem trugen Leid um Josia. Und Jeremia klagte Josia; und alle Sänger und Sängerinnen redeten ihre Klagelieder über Josia bis auf diesen Tag und machten eine Gewohnheit draus in Israel. Siehe, es ist geschrieben unter den Klageliedern. Was aber mehr von Josia zu sagen ist, und seine Barmherzigkeit nach der Schrift im Gesetz des HERRN und seine Geschichten, beide die ersten und letzten, siehe, das ist geschrieben im Buch der Könige Israels und Judas. U nd das Volk im Lande nahm Joahas, den Sohn Josias, und machten ihn zum Könige an seines Vaters Statt zu Jerusalem. Dreiundzwanzig Jahre alt war Joahas, da er König ward, und regierte drei Monden zu Jerusalem. Denn der König in Ägypten setzte ihn ab zu Jerusalem und büßte das Land um hundert Zentner Silbers und einen Zentner Goldes. U nd der König in Ägypten machte Eljakim, seinen Bruder, zum Könige über Juda und Jerusalem und wandelte seinen Namen Jojakim. Aber seinen Bruder Joahas nahm Necho und brachte ihn nach Ägypten. Fünfundzwanzig Jahre alt war Jojakim, da er König ward, und regierte elf Jahre zu Jerusalem; und tat, das dem HERRN, seinem GOtt, übel gefiel. Und Nebukadnezar, der König zu Babel, zog wider ihn herauf und band ihn mit Ketten, daß er ihn nach Babel führte. Auch brachte Nebukadnezar etliche Gefäße des Hauses des HERRN nach Babel und tat sie in seinen Tempel zu Babel. Was aber mehr von Jojakim zu sagen ist, und seine Greuel, die er tat, und die an ihm gefunden wurden, siehe, die sind geschrieben im Buch der Könige Israels und Judas. Und sein Sohn Jojachin ward König an seiner Statt. A cht Jahre alt war Jojachin da er König ward, und regierte drei Monden und zehn Tage zu Jerusalem; und tat, das dem HERRN übel gefiel. Da aber das Jahr umkam, sandte hin Nebukadnezar und ließ ihn nach Babel holen mit den köstlichen Gefäßen im Hause des HERRN und machte Zidekia, seinen Bruder, zum Könige über Juda und Jerusalem. E inundzwanzig Jahre alt war Zidekia, da er König ward, und regierte elf Jahre zu Jerusalem. Und tat, das dem HERRN, seinem GOtt, übel gefiel, und demütigte sich nicht vor dem Propheten Jeremia, der da redete aus dem Munde des HERRN. Dazu ward er abtrünnig von Nebukadnezar, dem Könige zu Babel, der einen Eid bei GOtt von ihm genommen hatte und ward halsstarrig und verstockte sein Herz, daß er sich nicht bekehrte zu dem HERRN, dem GOtt Israels. Auch alle Obersten unter den Priestern samt dem Volk machten des Sündigens viel nach allerlei Greueln der Heiden und verunreinigten das Haus des HERRN, das er geheiligt hatte zu Jerusalem. Und der HErr, ihrer Väter GOtt, sandte zu ihnen durch seine Boten frühe. Denn er schonte seines Volks und seiner Wohnung. Aber sie spotteten der Boten GOttes und verachteten seine Worte und äffeten seine Propheten, bis der Grimm des HERRN über sein Volk wuchs, daß kein Heilen mehr da war. Denn er führte über sie den König der Chaldäer und ließ erwürgen ihre junge Mannschaft mit dem Schwert im Hause ihres Heiligtums und verschonte weder der Jünglinge noch Jungfrauen, weder der Alten noch der Großväter: alle gab er sie in seine Hand. Und alle Gefäße im Hause GOttes, groß und klein, die Schätze im Hause des HERRN und die Schätze des Königs und seiner Fürsten, alles ließ er nach Babel führen. Und sie verbrannten das Haus GOttes und brachen ab die Mauern zu Jerusalem, und alle ihre Paläste brannten sie mit Feuer aus, daß alle ihre köstlichen Geräte verderbt wurden. U nd führte weg nach Babel, wer vom Schwert überblieben war; und wurden seine und seiner Söhne Knechte, bis das Königreich der Perser regierte, daß erfüllt würde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias, bis das Land an seinen Sabbaten genug hätte. Denn die ganze Zeit über der Verstörung war Sabbat, bis daß siebzig Jahre voll wurden. A ber im ersten Jahr Kores, des Königs in Persien, daß erfüllt würde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias geredet, erweckte der HERR den Geist Kores, des Königs in Persien, daß er ließ ausschreien durch sein ganzes Königreich, auch durch Schrift, und sagen: So spricht Kores, der König in Persien: Der HErr, der GOtt vom Himmel, hat mir alle Königreiche in Landen gegeben und hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer nun unter euch seines Volks ist, mit dem sei der HErr, sein GOtt, und ziehe hinauf. I m ersten Jahr Kores, des Königs in Persien, daß erfüllt würde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias geredet, erweckte der HERR den Geist Kores, des Königs in Persien, daß er ließ ausschreien durch sein ganzes Königreich, auch durch Schrift, und sagen: So spricht Kores, der König in Persien: Der HErr, der GOtt vom Himmel, hat mir alle Königreiche in Landen gegeben; und er hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer nun unter euch seines Volks ist, mit dem sei sein GOtt, und er ziehe hinauf nach Jerusalem in Juda und baue das Haus des HERRN, des GOttes Israels. Er ist der GOtt, der zu Jerusalem ist. Und wer noch übrig ist an allen Orten, da er Fremdling ist, dem helfen die Leute seines Orts mit Silber und Gold, Gut und Vieh aus freiem Willen zum Hause GOttes zu Jerusalem. D a machten sich auf die obersten Väter aus Juda und Benjamin und die Priester und Leviten, alle, deren Geist GOtt erweckte, hinaufzuziehen und zu bauen das Haus des HERRN zu Jerusalem. Und alle, die um sie her waren, stärkten ihre Hand mit silbernem und güldenem Geräte, mit Gut und Vieh und Kleinoden, ohne was sie freiwillig gaben. Und der König Kores tat heraus die Gefäße des Hauses des HERRN, die Nebukadnezar aus Jerusalem genommen und in seines GOttes Haus getan hatte. Aber Kores, der König in Persien, tat sie heraus durch Mithredath, den Schatzmeister, und zählte sie dar Sesbazar, dem Fürsten Judas. Und dies ist ihre Zahl: dreißig güldene Becken und tausend silberne Becken, neunundzwanzig Messer, dreißig güldene Becher und der andern silbernen Becher vierhundertundzehn und anderer Gefäße tausend, daß aller Gefäße, beide güldene und silberne, waren fünftausend und vierhundert. Alle brachte sie Sesbazar herauf mit denen, die aus dem Gefängnis von Babel heraufzogen nach Jerusalem. D ies sind die Kinder aus den Landen, die heraufzogen aus dem Gefängnis, die Nebukadnezar, der König zu Babel, hatte nach Babel geführt, und wieder nach Jerusalem und nach Juda kamen, ein jeglicher in seine Stadt. Und kamen mit Serubabel, Jesua, Nehemia, Seraja, Reelja, Mardochai, Bilsan, Mispar, Bigevai, Rehum und Baena. Dies ist nun die Zahl der Männer des Volks Israel: der Kinder Pareos zweitausend hundert und zweiundsiebzig; der Kinder Sephatja dreihundert und zweiundsiebzig; der Kinder Arah, siebenhundert und fünfundsiebzig; der Kinder Pahath-Moab, unter der Kindern Jesua, Joab, zweitausend achthundert und zwölf; der Kinder Elam tausend zweihundert und vierundfünfzig; der Kinder Sathu neunhundert und fünfundvierzig; der Kinder Sakai siebenhundert und sechzig; der Kinder Bani sechshundert und zweiundvierzig; der Kinder Bebai sechshundert und dreiundzwanzig; der Kinder Asgad tausend zweihundert und zweiundzwanzig; der Kinder Adonikam sechshundert und sechsundsechzig; der Kinder Bigevai zweitausend und sechsundfünfzig; der Kinder Adin vierhundert und vierundfünfzig; der Kinder Ater von Hiskia achtundneunzig; der Kinder Bezai dreihundert und dreiundzwanzig; der Kinder Jorah hundert und zwölf der Kinder Hasum zweihundert und dreiundzwanzig; der Kinder Gibbar fünfundneunzig; der Kinder Beth-Lehem hundert und dreiundzwanzig; der Männer Netopha sechsundfünfzig; der Männer von Anathoth hundert und achtundzwanzig; der Kinder Asmaveth zweiundvierzig; der Kinder von Kiriath-Arim, Kaphira und Beeroth siebenhundert und dreiundvierzig; der Kinder von Rama und Gaba sechshundert und einundzwanzig; der Männer von Michmas hundert und zweiundzwanzig; der Männer von Bethel und Ai zweihundert und dreiundzwanzig; der Kinder Nebo zweiundfünfzig; der Männer von Magbis hundert und sechsundfünfzig; der Kinder des andern Elam tausend zweihundert und vierundfünfzig; der Kinder Harim dreihundert und zwanzig; der Kinder Lod, Hadid und Ono siebenhundert und fünfundzwanzig; der Kinder Jereho dreihundert und fünfundvierzig; der Kinder Senaa dreitausend sechshundert und dreißig; der Priester: der Kinder Jedaja vom Hause Jesua neunhundert und dreiundsiebzig; der Kinder Immer tausend und zweiundfünfzig; der Kinder Pashur tausend zweihundert und siebenundvierzig; der Kinder Harim tausend und siebenzehn; der Leviten: der Kinder Jesua und Kadmiel von den Kindern Hodavja vierundsiebzig; der Sänger: der Kinder Assaph hundert und achtundzwanzig; der Kinder der Torhüter: die Kinder Sallum, die Kinder Ater, die Kinder Talmon, die Kinder Akub, die Kinder Hatita und die Kinder Sobai, allesamt hundert und neununddreißig; der Nethinim: die Kinder Ziha, die Kinder Hasupha, die Kinder Tabaoth, die Kinder Keros, die Kinder Sieha, die Kinder Padon, die Kinder Lebana, die Kinder Hagaba, die Kinder Akub, die Kinder Hagab, die Kinder Samlai, die Kinder Hanan, die Kinder Giddel, die Kinder Gahar, die Kinder Reaja, die Kinder Rezin, die Kinder Nekoda, die Kinder Gasam, die Kinder Usa, die Kinder Paseah, die Kinder Besai, die Kinder Asna, die Kinder Meunim, die Kinder Nephusim, die Kinder Bakbuk, die Kinder Hakupha, die Kinder Harhur, die Kinder Bazeluth, die Kinder Mehida, die Kinder Harsa, die Kinder Barkom, die Kinder Sissera, die Kinder Thamah, die Kinder Neziah, die Kinder Hatipha; die Kinder der Knechte Salomos: die Kinder Sotai, die Kinder Sophereth, die Kinder Pruda, die Kinder Jaela, die Kinder Darkon, die Kinder Giddel, die Kinder Sephatja, die Kinder Hattil, die Kinder Pochereth von Zebaim, die Kinder Ami. Aller Nethinim und Kinder der Knechte Salomos waren zusammen dreihundert und zweiundneunzig. Und diese zogen auch mit herauf: Mithel, Melah, Thel-Harsa, Cherub-Addon und Immer; aber sie konnten nicht anzeigen ihrer Väter Haus, noch ihren Samen, ob sie aus Israel wären. Die Kinder Delaja, die Kinder Tobia, die Kinder Nekoda: sechshundert und zweiundfünfzig. Und von den Kindern der Priester: die Kinder Habaja, die Kinder Hakoz, die Kinder Barsillai, der aus den Töchtern Barsillais, des Gileaditers, ein Weib nahm und ward unter derselben Namen genannt. Dieselben suchten ihre Geburtsregister und fanden keine; darum wurden sie vom Priestertum los. Und Hathirsatha sprach zu ihnen, sie sollten nicht essen vom Allerheiligsten, bis ein Priester stünde mit dem Licht und Recht. Der ganzen Gemeine, wie ein Mann, war zweiundvierzigtausend dreihundert und sechzig, ausgenommen ihre Knechte und Mägde, der waren siebentausend dreihundert, und siebenunddreißig. Und hatten zweihundert Sänger und Sängerinnen, siebenhundert und sechsunddreißig Rosse, zweihundert und fünfundvierzig Mäuler, vierhundert und fünfunddreißig Kamele und sechstausend siebenhundert und zwanzig Esel. U nd etliche der obersten Väter, da sie kamen zum Hause des HERRN zu Jerusalem, wurden sie freiwillig zum Hause GOttes, daß man es setzte auf seine Stätte. Und gaben nach ihrem Vermögen zum Schatz ans Werk einundsechzigtausend Gülden und fünftausend Pfund Silbers und hundert Priesterröcke. Also setzten sich die Priester und die Leviten und etliche des Volks und die Sänger und die Torhüter und die Nethinim in ihre Städte und alles Israel in seine Städte. U nd da man erlangt hatte den siebenten Monden, und die Kinder Israel nun in ihren Städten waren, kam das Volk zusammen wie ein Mann nach Jerusalem. Und es machte sich auf Jesua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und der Sohn Sealthiels, und seine Brüder, und bauten den Altar des GOttes Israels, Brandopfer drauf zu opfern, wie es geschrieben steht im Gesetz Moses, des Mannes GOttes. Und richteten zu den Altar auf sein Gestühle (denn es war ein Schrecken unter ihnen von den Völkern in Ländern) und opferten dem HERRN Brandopfer drauf des Morgens und des Abends. U nd hielten der Laubhütten Fest, wie geschrieben steht; und taten Brandopfer alle Tage nach der Zahl, wie sich‘s gebührt, einen jeglichen Tag sein Opfer, danach auch die täglichen Brandopfer und der Neumonden und aller Festtage des HERRN, die geheiligt waren, und allerlei freiwillige Opfer, die sie dem HERRN freiwillig taten. Am ersten Tage des siebenten Monden fingen sie an, dem HERRN Brandopfer zu tun. Aber der Grund des Tempels des HERRN war noch nicht gelegt. Sie gaben aber Geld den Steinmetzen und Zimmerleuten und Speise und Trank und Öl denen zu Zidon und zu Tyrus, daß sie Zedernholz vom Libanon aufs Meer nach Japho brächten nach dem Befehl Kores, des Königs in Persien, an sie. I m andern Jahr ihrer Zukunft zum Hause GOttes nach Jerusalem, des andern Monden, fingen an Serubabel, der Sohn Sealthiels, und Jesua, der Sohn Jozadaks, und die übrigen ihrer Brüder, Priester und Leviten, und alle, die vom Gefängnis kommen waren nach Jerusalem, und stellten die Leviten von zwanzig Jahren und drüber, zu treiben das Werk am Hause des HERRN. Und Jesua stand mit seinen Söhnen und Brüdern und Kadmiel mit seinen Söhnen und die Kinder Juda wie ein Mann, zu treiben die Arbeiter am Hause GOttes, nämlich die Kinder Henadad mit ihren Kindern und ihren Brüdern, die Leviten. Und da die Bauleute den Grund legten am Tempel des HERRN, standen die Priester, angezogen, mit Drommeten und die Leviten, die Kinder Assaph, mit Zimbeln, zu loben den HERRN mit dem Gedicht Davids, des Königs Israels. Und sangen umeinander mit Loben und Danken dem HERRN, daß er gütig ist und seine Barmherzigkeit ewiglich währt über Israel. Und alles Volk tönete laut mit Loben den HERRN, daß der Grund am Hause des HERRN gelegt war. Aber viele der alten Priester und Leviten und obersten Väter, die das vorige Haus gesehen hatten und nun dies Haus vor ihren Augen gegründet ward, weinten sie laut. Viele aber töneten mit Freuden, daß das Geschrei hoch erscholl, daß das Volk nicht erkennen konnte das Tönen mit Freuden vor dem Geschrei des Weinens im Volk; denn das Volk tönete laut, daß man das Geschrei ferne hörte. D a aber die Widersacher Judas und Benjamins hörten, daß die Kinder des Gefängnisses dem HERRN, dem GOtt Israels, den Tempel bauten, kamen sie zu Serubabel und zu den obersten Vätern und sprachen zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen, denn wir suchen euren GOtt, gleichwie ihr; und wir haben nicht geopfert, seit der Zeit Assar-Haddon, der König zu Assur, uns hat heraufgebracht. Aber Serubabel und Jesua und die andern obersten Väter unter Israel antworteten ihnen: Es ziemt sich nicht uns und euch, das Haus unsers GOttes zu bauen, sondern wir wollen allein bauen dem HERRN, dem GOtt Israels, wie uns Kores, der König in Persien, geboten hat. D a hinderte das Volk im Lande die Hand des Volks Juda und schreckten sie ab im Bauen. Und dingeten Ratgeber wider sie und verhinderten ihren Rat, solange Kores, der König in Persien, lebte, bis an das Königreich Darii, des Königs in Persien. Denn da Ahasveros König ward, im Anfange seines Königreichs, schrieben sie eine Anklage wider die von Juda und Jerusalem. Und zu den Zeiten Arthahsasthas schrieb Bislam, Mithredath, Tabeel und die andern ihres Rats zu Arthahsastha, dem Könige in Persien. Die Schrift aber des Briefes war auf syrisch geschrieben und ward auf syrisch ausgelegt. Rehum, der Kanzler, und Simsai, der Schreiber, schrieben diesen Brief wider Jerusalem zu Arthahsastha, dem Könige: Wir, Rehum, der Kanzler, und Simsai, der Schreiber, und andere des Rats von Dina, von Apharsach, von Tarplat, von Persien, von Arach, von Babel, von Susan, von Deha und von Elam und die andern Völker, welche der große und berühmte Asnaphar herüber gebracht und sie gesetzt hat in die Städte Samarias und andere diesseit des Wassers und in Kanaan. Und dies ist der Inhalt des Briefes, den sie zu dem Könige Arthahsastha sandten: Deine Knechte, die Männer diesseit des Wassers und in Kanaan. Es sei kund dem Könige, daß die Juden, die von dir zu uns heraufkommen sind nach Jerusalem, in die aufrührerische und böse Stadt, bauen dieselbige und machen ihre Mauern und führen sie aus dem Grunde. So sei nun dem Könige kund, wo diese Stadt gebaut wird und die Mauern wieder gemacht, so werden sie Schoß, Zoll und jährliche Zinsen nicht geben, und ihr Vornehmen wird den Königen Schaden bringen. Nun wir aber alle dabei sind, die wir den Tempel zerstört haben, haben wir die Schmach des Königs nicht länger wollen sehen; darum schicken wir hin und lassen‘s dem Könige zu wissen tun, daß man lasse suchen in den Chroniken deiner Väter, so wirst du finden in denselbigen Chroniken und erfahren, daß diese Stadt aufrührerisch und schädlich ist den Königen und Landen, und machen, daß andere auch abfallen, von alters her, darum die Stadt auch zerstört ist. Darum tun wir dem Könige zu wissen, daß, wo diese Stadt gebaut wird und ihre Mauern gemacht, so wirst du von ihr nichts behalten diesseit des Wassers. Da sandte der König eine Antwort zu Rehum, dem Kanzler, und Simsai, dem Schreiber, und den andern ihres Rats, die in Samaria wohnten, und den andern jenseits des Wassers; Friede und Gruß! Der Brief, den ihr uns zugeschickt habt, ist öffentlich vor mir gelesen. Und ist von mir befohlen, daß man suchen sollte. Und man hat funden, daß diese Stadt von alters her wider die Könige sich empört hat, und Aufruhr und Abfall drinnen geschieht. Auch sind mächtige Könige zu Jerusalem gewesen, die geherrscht haben über alles, das jenseits des Wassers ist, daß ihnen Zoll, Schoß und jährliche Zinsen gegeben worden. So tut nun nach diesem Befehl: Wehrt denselben Männern, daß die Stadt nicht gebaut werde, bis daß von mir der Befehl gegeben werde. So seht nun zu, daß ihr nicht hinlässig hierinnen seid; damit nicht Schaden entstehe dem Könige. Da nun der Brief des Königs Arthahsastha gelesen ward vor Rehum und Simsai, dem Schreiber, und ihrem Rat, zogen sie eilend hinauf nach Jerusalem zu den Juden und wehrten ihnen mit dem Arm und Gewalt. Da hörte auf das Werk am Hause GOttes zu Jerusalem und blieb nach bis ins andere Jahr Darii, des Königs in Persien. E s weissagten aber die Propheten Haggai und Sacharja, der Sohn Iddos, zu den Juden, die in Juda und Jerusalem waren, im Namen des GOttes Israels. Da machten sich auf Serubabel, der Sohn Sealthiels, und Jesua, der Sohn Jozadaks, und fingen an zu bauen das Haus GOttes zu Jerusalem, und mit ihnen die Propheten GOttes, die sie stärkten. Zu der Zeit kam zu ihnen Thathnai, der Landpfleger diesseit des Wassers, und Sthar-Bosnai und ihr Rat und sprachen also zu ihnen: Wer hat euch befohlen, dies Haus zu bauen und seine Mauern zu machen? Da sagten wir ihnen wie die Männer hießen, die diesen Bau täten. Aber das Auge ihres GOttes kam auf die Ältesten der Juden, daß ihnen nicht gewehrt ward, bis daß man die Sache an Darium gelangen ließe und darüber eine Schrift wiederkäme. D ies ist aber der Inhalt des Briefes Thathnais, des Landpflegers diesseit des Wassers, und Sthar-Bosnais und ihres Rats von Apharsach, die diesseit des Wassers waren, an den König Darium. Und die Worte, die sie zu ihm sandten, lauten also: Dem Könige Dario allen Frieden! Es sei kund dem Könige, daß wir ins jüdische Land kommen sind zu dem Hause des großen GOttes, welches man baut mit allerlei Steinen, und Balken legt man in die Wände, und das Werk geht frisch vonstatten unter ihrer Hand. Wir aber haben die Ältesten gefragt und zu ihnen gesagt also: Wer hat euch befohlen, dies Haus zu bauen und seine Mauern zu machen? Auch fragten wir, wie sie hießen, auf daß wir sie dir kundtäten, und haben die Namen beschrieben der Männer, die ihre Obersten waren. Sie aber gaben uns solche Worte zur Antwort und sprachen: Wir sind Knechte des GOttes Himmels und der Erde und bauen das Haus, das vorhin vor vielen Jahren gebaut war, das ein großer König Israels gebaut hat und aufgerichtet. Aber da unsere Väter den GOtt vom Himmel erzürneten, gab er sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs zu Babel, des Chaldäers; der zerbrach dies Haus und führte das Volk weg nach Babel. Aber im ersten Jahr Kores, des Königs zu Babel, befahl derselbe König Kores, dies Haus GOttes zu bauen. Denn auch die güldenen und silbernen Gefäße im Hause GOttes, die Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem nahm und brachte sie in den Tempel zu Babel, nahm der König Kores aus dem Tempel zu Babel und gab sie Sesbazar mit Namen, den er zum Landpfleger setzte; und sprach zu ihm: Diese Gefäße nimm, zeuch hin und bringe sie in den Tempel zu Jerusalem und laß das Haus GOttes bauen an seiner Stätte. Da kam derselbe Sesbazar und legte den Grund am Hause GOttes zu Jerusalem. Seit der Zeit baut man, und ist noch nicht vollendet. Gefällt es nun dem Könige, so lasse er suchen in dem Schatzhause des Königs, das zu Babel ist, ob‘s von dem Könige Kores befohlen sei, das Haus GOttes zu Jerusalem zu bauen, und sende zu uns des Königs Meinung über diesem. D a befahl der König Darius, daß man suchen sollte in der Kanzlei, im Schatzhause des Königs, die zu Babel lag. Da fand man zu Ahmetha im Schloß, das in Medien liegt, ein Buch, und stand also drinnen eine Geschichte geschrieben: Im ersten Jahr des Königs Kores befahl der König Kores, das Haus GOttes zu Jerusalem zu bauen an der Stätte, da man opfert, und den Grund zu legen, zur Höhe sechzig Ellen und zur Weite auch sechzig Ellen, und drei Wände von allerlei Steinen und eine Wand von Holz; und die Kost soll vom Hause des Königs gegeben werden. Dazu die güldenen und silbernen Gefäße des Hauses GOttes, die Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem genommen und nach Babel gebracht hat, soll man wiedergeben, daß sie wiedergebracht werden in den Tempel zu Jerusalem an ihre Statt im Hause GOttes. S o macht euch nun ferne von ihnen, du, Thathnai, Landpfleger jenseits des Wassers und Sthar-Bosnai, und, ihr Rat von Apharsach, die ihr jenseits des Wassers seid. Laßt sie arbeiten am Hause GOttes, daß der Juden Landpfleger und ihre Ältesten das Haus GOttes bauen an seiner Stätte. Auch ist von mir befohlen, was man den Ältesten Judas tun soll, zu bauen das Haus GOttes, nämlich, daß man aus des Königs Gütern von den Renten jenseits des Wassers mit Fleiß nehme und gebe es den Leuten, und daß man ihnen nicht wehre. Und ob sie bedürften Kälber, Lämmer oder Böcke zum Brandopfer dem GOtt vom Himmel, Weizen, Salz, Wein und Öl nach der Weise der Priester zu Jerusalem, soll man ihnen geben täglich ihre Gebühr (und daß solches nicht hinlässig geschehe!), daß sie opfern, zum süßen Geruch dem GOtt vom Himmel und bitten für des Königs Leben und seiner Kinder. Von mir ist solcher Befehl geschehen. Und welcher Mensch diese Worte verändert, von des Hause soll man einen Balken nehmen und aufrichten und ihn dran hängen, und sein Haus soll dem Gericht verfallen sein um der Tat willen. Der GOtt aber, der im Himmel wohnt, bringe um alle Könige und Volk, das seine Hand ausrecket, zu ändern und zu brechen das Haus GOttes zu Jerusalem! Ich, Darius, habe dies befohlen, daß es mit Fleiß getan werde. D as taten mit Fleiß Thathnai, der Landpfleger jenseits des Wassers, und Sthar-Bosnai mit ihrem Rat, zu welchen der König Darius gesandt hatte. Und die Ältesten der Juden bauten; und es ging vonstatten durch die Weissagung der Propheten Haggai und Sacharja, des Sohns Iddos; und bauten und richteten auf nach dem Befehl des GOttes Israels und nach dem Befehl Kores, Darii und Arthahsasthas, der Könige in Persien; und vollbrachten das Haus bis an den dritten Tag des Monden Adar, das war das sechste Jahr des Königreichs des Königs Darii. Und die Kinder Israel, die Priester, die Leviten und die andern Kinder des Gefängnisses hielten Einweihung des Hauses GOttes mit Freuden. Und opferten auf die Einweihung des Hauses GOttes hundert Kälber, zweihundert Lämmer, vierhundert Böcke und zum Sündopfer für das ganze Israel zwölf Ziegenböcke, nach der Zahl der Stämme Israels. Und stellten die Priester in ihre Ordnung und die Leviten in ihre Hut, zu dienen GOtt, der in Israel ist, wie es geschrieben steht im Buch Mose. U nd die Kinder des Gefängnisses hielten Passah am vierzehnten Tage des ersten Monden. Denn die Priester und Leviten hatten sich gereinigt, daß sie alle rein waren wie ein Mann; und schlachteten das Passah für alle Kinder des Gefängnisses und für ihre Brüder, die Priester, und für sich. Und die Kinder Israel, die aus dem Gefängnis waren wiederkommen, und alle, die sich zu ihnen abgesondert hatten von der Unreinigkeit der Heiden im Lande, zu suchen den HERRN, den GOtt Israels, aßen und hielten das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage mit Freuden; denn der HERR hatte sie fröhlich gemacht und das Herz des Königs zu Assur zu ihnen gewandt, daß sie gestärkt würden im Werk am Hause GOttes, der GOtt Israels ist. N ach diesen Geschichten im Königreich Arthahsasthas, des Königs in Persien, zog herauf von Babel Esra, der Sohn Serajas, des Sohns Asarjas, des Sohns Hilkias, des Sohns Sallums, des Sohns Zadoks, des Sohns Ahitobs, des Sohns Amarjas, des Sohns Asarjas, des Sohns Merajoths, des Sohns Serajas, des Sohns Usis, des Sohns Bukis, des Sohns Abisuas, des Sohns Pinehas, des Sohns Eleasars, des Sohns Aarons, des obersten Priesters, welcher war ein geschickt er Schriftgelehrter im Gesetz Mose, das der HErr, der GOtt Israels, gegeben hatte. Und der König gab ihm alles was er forderte, nach der Hand des HERRN, seines GOttes, über ihm. Und es zogen herauf etliche der Kinder Israel und der Priester und der Leviten, der Sänger, der Torhüter und der Nethinim nach Jerusalem im siebenten Jahr Arthahsasthas, des Königs. Und sie kamen nach Jerusalem im fünften Monden, das ist das siebente Jahr des Königs. Denn am ersten Tage des ersten Monden ward er Rats, heraufzuziehen von Babel, und am ersten Tage des fünften Monden kam er nach Jerusalem nach der guten Hand GOttes über ihm. Denn Esra schickt e sein Herz, zu suchen das Gesetz des HERRN und zu tun und zu lehren in Israel Gebote und Rechte. U nd dies ist der Inhalt des Briefes, den der König Arthahsastha gab Esra, dem Priester, dem Schriftgelehrten, der ein Lehrer war in den Worten des HERRN und seiner Gebote über Israel: Arthahsastha, König aller Könige, Esra, dem Priester und Schriftgelehrten im Gesetz des GOttes vom Himmel, Friede und Gruß! Von mir ist befohlen, daß alle, die da freiwillig sind in meinem Reich, des Volks Israel und der Priester und Leviten, nach Jerusalem zu ziehen, daß die mit dir ziehen, vom Könige und den sieben Ratsherren gesandt, zu besuchen Juda und Jerusalem nach dem Gesetz GOttes, das unter deiner Hand ist, und mitnehmest Silber und Gold, das der König und seine Ratsherren freiwillig geben dem GOtt Israels, des Wohnung zu Jerusalem ist, und allerlei Silber und Gold, das du finden kannst in der ganzen Landschaft zu Babel, mit dem, das das Volk und die Priester freiwillig geben zum Hause GOttes zu Jerusalem. All dasselbe nimm und kaufe mit Fleiß von demselben Gelde Kälber, Lämmer, Böcke und Speisopfer und Trankopfer, daß man opfere auf dem Altare bei dem Hause eures GOttes zu Jerusalem. Dazu was dir und deinen Brüdern mit dem übrigen Gelde zu tun gefällt, das tut nach dem Willen eures GOttes. Und die Gefäße, die dir gegeben sind zum Amt im Hause deines GOttes, überantworte vor GOtt zu Jerusalem. Auch was mehr not sein wird zum Hause deines GOttes, das dir vorfällt auszugeben, das laß geben aus der Kammer des Königs. Ich, König Arthahsastha, habe dies befohlen den Schatzmeistern jenseits des Wassers, daß, was Esra von euch fordern wird, der Priester und Schriftgelehrte im Gesetz GOttes vom Himmel, daß ihr das fleißig tut, bis auf hundert Zentner Silbers und auf hundert Kor Weizen und auf hundert Bath Weins und auf hundert Bath Öls und Salzes ohne Maß. Alles, was gehört zum Gesetz GOttes vom Himmel, daß man dasselbe fleißig tue zum Hause GOttes vom Himmel, daß nicht ein Zorn komme über des Königs Königreich und seine Kinder. Und euch sei kund, daß ihr nicht Macht habt, Zins, Zoll und jährliche Rente zu legen auf irgend einen Priester, Leviten, Sänger, Torhüter, Nethinim und Diener im Hause dieses GOttes. Du aber, Esra, nach der Weisheit deines GOttes, die unter deiner Hand ist, setze Richter und Pfleger, die alles Volk richten, das jenseits des Wassers ist, alle, die das Gesetz deines GOttes wissen; und welche es nicht wissen, die lehrt es. Und alle, die nicht mit Fleiß tun werden das Gesetz deines GOttes und das Gesetz des Königs, der soll sein Urteil um der Tat willen haben, es sei zum Tode, oder in die Acht, oder zur Buße am Gut, oder ins Gefängnis. Gelobt sei der HErr, unserer Väter GOtt, der solches hat dem Könige eingegeben, daß er das Haus GOttes zu Jerusalem zierete, und hat zu mir Barmherzigkeit geneigt vor dem Könige und seinen Ratsherren und allen Gewaltigen des Königs. Und ich ward getrost, nach der Hand des HERRN, meines GOttes, über mir, und versammelte die Häupter aus Israel, daß sie mit mir hinaufzögen. D ies sind die Häupter ihrer Väter, die gerechnet wurden, die mit mir heraufzogen von Babel zu den Zeiten, da der König Arthahsastha regierte: Von den Kindern Pinehas: Gersom von den Kindern Ithamar: Daniel; von den Kindern David: Hattus; von den Kindern Sechanja, der Kinder Pareos: Sacharja und mit ihm Mannsbilde gerechnet hundertundfünfzig; von den Kindern Pahath-Moab: Elioenai, der Sohn Serahjas, und mit ihm zweihundert Mannsbilde; von den Kindern Sechanja: der Sohn Jehasiel und mit ihm dreihundert Mannsbilde; von den Kindern Adin-Ebed: der Sohn Jonathans und mit ihm fünfzig Mannsbilde; von den Kindern Elam: Jesaia, der Sohn Athaljas, und mit ihm siebzig Mannsbilde; von den Kindern Sephatja: Sebadja, der Sohn Michaels, und mit ihm achtzig Mannsbilde; von den Kindern Joab: Obadja, der Sohn Jehiels, und mit ihm zweihundertundachtzehn Mannsbilde; von den Kindern Selomith: der Sohn Josiphjas und mit ihm hundertundsechzig Mannsbilde; von den Kindern Bebai: Sacharja, der Sohn Bebais, und mit ihm achtundzwanzig Mannsbilde; von den Kindern Asgad: Johanan, der jüngste Sohn, und mit ihm hundertundzehn Mannsbilde; von den letzten Kindern Adonikam, und hießen also: Eliphelet, Jeiel und Semaja, und mit ihnen sechzig Mannsbilde; von den Kindern Bigevai: Uthai und Sabud und mit ihnen siebzig Mannsbilde. U nd ich versammelte sie ans Wasser, das nach Aheva kommt; und blieben drei Tage daselbst. Und da ich acht hatte aufs Volk und die Priester, fand ich keine Leviten daselbst. Da sandte ich hin Elieser, Ariel, Semaja, Elnathan, Jarib, Elnathan, Nathan, Sacharja und Mesullam, die Obersten, und Jojarib und Elnathan, die Lehrer; und sandte sie aus zu Iddo, dem Obersten, nach Kasphia, daß sie uns holten Diener im Hause unsers GOttes. Und ich gab ihnen ein, was sie reden sollten mit Iddo und seinen Brüdern, den Nethinim, zu Kasphia. Und sie brachten uns, nach der guten Hand unsers GOttes über uns, einen klugen Mann aus den Kindern Maheli, des Sohns Levi, des Sohns Israels, Serebja, mit seinen Söhnen und Brüdern, achtzehn; und Hasabja und mit ihm Jesaja von den Kindern Meran mit seinen Brüdern und ihren Söhnen, zwanzig; und von den Nethinim, die David und die Fürsten gaben, zu dienen den Leviten, zweihundertundzwanzig, alle mit Namen genannt. U nd ich ließ daselbst am Wasser bei Aheva ein Fasten ausrufen, daß wir uns demütigten vor unserm GOtt, zu suchen von ihm einen richtigen Weg für uns und unsere Kinder und alle unsere Habe. Denn ich schämte mich, vom Könige Geleit und Reiter zu fordern, uns wider die Feinde zu helfen auf dem Wege. Denn wir hatten dem Könige gesagt: Die Hand unsers GOttes ist zum besten über alle, die ihn suchen, und seine Stärke und Zorn über alle, die ihn verlassen. Also fasteten wir und suchten solches an unserm GOtt; und er hörte uns. Und ich sonderte zwölf aus den obersten Priestern: Serebja und Hasabja, und mit ihnen ihrer Brüder zehn. Und wog ihnen dar, das Silber und Gold und Gefäße zur Hebe dem Hause unsers GOttes, welche der König und seine Ratsherren und Fürsten und ganz Israel, das vorhanden war, zur Hebe gegeben hatten. Und wog ihnen dar unter ihre Hand sechshundertundfünfzig Zentner Silbers und an silbernen Gefäßen hundert Zentner und an Golde hundert Zentner, zwanzig güldene Becher, die hatten tausend Gülden, und zwei gute eherne köstliche Gefäße, lauter wie Gold. Und sprach zu ihnen: Ihr seid heilig dem HERRN, so sind die Gefäße auch heilig, dazu das frei gegebene Silber und Gold dem HERRN, eurer Väter GOtt. So wachet und bewahrt es, bis daß ihr‘s darwäget vor den obersten Priestern und Leviten und obersten Vätern unter Israel zu Jerusalem in den Kasten des Hauses des HERRN. Da nahmen die Priester und Leviten das gewogene Silber und Gold und Gefäße, daß sie es brächten nach Jerusalem zum Hause unsers GOttes. A lso brachen wir auf von dem Wasser Aheva am zwölften Tage des ersten Monden, daß wir nach Jerusalem zögen. Und die Hand unsers GOttes war über uns und errettete uns von der Hand der Feinde und die auf uns hielten auf dem Wege. Und kamen nach Jerusalem und blieben daselbst drei Tage. Aber am vierten Tage ward gewogen das Silber und Gold und Gefäße ins Haus unsers GOttes unter die Hand Meremoths; des Sohns Urias, des Priesters; und mit ihm Eleasar, dem Sohn Pinehas, und mit ihnen Josabad, dem Sohn Jesuas, und Noadja, dem Sohn Benuis, dem Leviten, nach der Zahl und Gewicht eines jeglichen; und das Gewicht ward zu der Zeit alles beschrieben. Und die Kinder des Gefängnisses, die aus dem Gefängnis kommen waren, opferten Brandopfer dem GOtt Israels: zwölf Farren für das ganze Israel, sechsundneunzig Widder, siebenundsiebzig Lämmer, zwölf Böcke zum Sündopfer, alles zum Brandopfer dem HERRN. Und sie überantworteten des Königs Befehl den Amtleuten des Königs und den Landpflegern diesseit des Wassers. Und sie erhuben das Volk und das Haus GOttes. D a das alles war ausgerichtet, traten zu mir die Obersten und sprachen: Das Volk Israel und die Priester und Leviten sind nicht abgesondert von den Völkern in Ländern nach ihren Greueln, nämlich der Kanaaniter, Hethiter, Pheresiter, Jebusiter, Ammoniter, Moabiter, Ägypter und Amoriter; denn sie haben derselben Töchter genommen sich und ihren Söhnen und den heiligen Samen gemein gemacht mit den Völkern in Ländern. Und die Hand der Obersten und Ratherren war die vornehmste in dieser Mißtat. Da ich solches hörte, zerriß ich meine Kleider und meinen Rock und raufte mein Haupthaar und Bart aus und saß einsam. Und es versammelten sich zu mir alle, die des HERRN Wort, des GOttes Israels, fürchteten um der großen Vergreifung willen; und ich saß einsam bis an das Abendopfer. U nd um das Abendopfer stand ich auf von meinem Elend und zerriß meine Kleider und meinen Rock; und fiel auf meine Kniee und breitete meine Hände aus zu dem HERRN, meinem GOtt, und sprach: Mein GOtt, ich schäme mich und scheue mich, meine Augen aufzuheben zu dir, mein GOtt; denn unsere Mißtat ist über unser Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist groß bis in den Himmel. Von der Zeit unserer Väter an sind wir in großer Schuld gewesen bis auf diesen Tag und um unserer Mißtat willen sind wir und unsere Könige und Priester gegeben in die Hand der Könige in Ländern, ins Schwert, ins Gefängnis, in Raub und in Scham des Angesichts, wie es heutigestages geht. Nun aber ist ein wenig und plötzlich Gnade von dem HERRN, unserm GOtt, geschehen, daß uns noch etwas Übriges ist entronnen, daß er uns gäbe einen Nagel an seiner heiligen Stätte, daß unser GOtt unsere Augen erleuchtete und gäbe uns ein wenig Leben, da wir Knechte sind. Denn wir sind Knechte, und unser GOtt hat uns nicht verlassen, ob wir Knechte sind, und hat Barmherzigkeit zu uns geneigt vor den Königen in Persien, daß sie uns das Leben lassen und erhöhen das Haus unsers GOttes und aufrichten seine Verstörung und gebe uns einen Zaun in Juda und Jerusalem. Nun, was sollen wir sagen, unser GOtt, nach diesem, daß wir deine Gebote verlassen haben, die du durch deine Knechte, die Propheten, geboten hast und gesagt: Das Land, darein ihr kommt zu erben, ist ein unrein Land, durch die Unreinigkeit der Völker in Ländern in ihren Greueln, damit sie es hie und da voll Unreinigkeit gemacht haben? So sollt ihr nun eure Töchter nicht geben ihren Söhnen und ihre Töchter sollt ihr euren Söhnen nicht nehmen und sucht nicht ihren Frieden noch Gutes ewiglich, auf daß ihr mächtig werdet und eßt das Gut im Lande und beerbet es auf eure Kinder ewiglich. Und nach dem allem, das über uns kommen ist um unserer bösen Werke und großer Schuld willen, hast du, unser GOtt, unserer Mißtat verschont und hast uns eine Rettung gegeben, wie es da steht. Wir aber haben uns umgekehrt und deine Gebote lassen fahren, daß wir uns mit den Völkern dieser Greuel befreundet haben. Willst du denn über uns zürnen, bis daß es gar aus sei, daß nichts Übriges noch keine Errettung sei? HERR, GOtt Israels, du bist gerecht; denn wir sind überblieben, eine Errettung, wie es heutigestages steht. Siehe, wir sind vor dir in unserer Schuld, denn um deswillen ist nicht zu stehen vor dir. U nd da Esra also betete und bekannte, weinte und vor dem Hause GOttes lag, sammelten sich zu ihm aus Israel eine sehr große Gemeine von Männern und Weibern und Kindern; denn das Volk weinte sehr. Und Sachanja, der Sohn Jehiels, aus den Kindern Elam, antwortete und sprach zu Esra: Wohlan, wir haben uns an unserm GOtt vergriffen, daß wir fremde Weiber aus den Völkern des Landes genommen haben. Nun, es ist noch Hoffnung in Israel über dem. So laßt uns nun einen Bund machen mit unserm GOtt, daß wir alle Weiber, und die von ihnen geboren sind, hinaustun nach dem Rat des HERRN und derer, die die Gebote unsers GOttes fürchten, daß man tue nach dem Gesetz. So mache dich auf, denn dir gebührt es; wir wollen mit dir sein. Sei getrost und tu es! Da stand Esra auf und nahm einen Eid von den obersten Priestern und Leviten und dem ganzen Israel, daß sie nach diesem Wort tun sollten. Und sie schwuren. Und Esra stand auf vor dem Hause GOttes und ging in die Kammer Johanans, des Sohns Eliasibs. Und da er daselbst hinkam, aß er kein Brot und trank kein Wasser; denn er trug Leid um die Vergreifung derer, die gefangen gewesen waren. Und sie ließen ausrufen durch Juda und Jerusalem zu allen Kindern, die gefangen waren gewesen, daß sie sich nach Jerusalem versammelten. Und welcher nicht käme in dreien Tagen nach dem Rat der Obersten und Ältesten, des Habe sollte alle verbannt sein und er abgesondert von der Gemeine der Gefangenen. Da versammelten sich alle Männer Judas und Benjamins nach Jerusalem in dreien Tagen, das ist, im zwanzigsten Tage des neunten Monden. Und alles Volk saß auf der Straße vor dem Hause GOttes und zitterten um der Sache willen und vom regen. Und Esra, der Priester, stand auf und sprach zu ihnen: Ihr habt euch vergriffen, daß ihr fremde Weiber genommen habt, daß ihr der Schuld Israels noch mehr machtet: So bekennt nun dem HERRN, eurer Väter GOtt, und tut sein Wohlgefallen und scheidet euch von den Völkern des Landes und von den fremden Weibern. Da antwortete die ganze Gemeine und sprach mit lauter Stimme: Es geschehe, wie du uns gesagt hast. Aber des Volks ist viel und regnerisch Wetter und kann nicht draußen stehen; so ist‘s auch nicht eines oder zweier Tage Werk, denn wir haben‘s viel gemacht solcher Übertretung. Laßt uns unsere Obersten bestellen in der ganzen Gemeine, daß alle, die in unsern Städten fremde Weiber genommen haben, zu bestimmten Zeiten kommen, und die Ältesten einer jeglichen Stadt und ihre Richter mit, bis daß von uns gewendet werde der Zorn unsers GOttes um dieser Sache willen. Da wurden bestellt Jonathan, der Sohn Asahels, und Jehasja, der Sohn Thikwas, über diese Sachen, und Mesullam und Habthai, die Leviten, halfen ihnen. Und die Kinder des Gefängnisses taten also. Und der Priester Esra und die vornehmsten Väter unter ihrer Väter Hause und alle jetzt Benannten schieden sie; und setzten sich am ersten Tage des zehnten Monden, zu forschen diese Sachen, und sie richteten‘s aus an allen Männern, die fremde Weiber hatten, am ersten Tage des ersten Monden. Und es wurden gefunden unter den Kindern der Priester, die fremde Weiber genommen hatten, nämlich unter den Kindern Jesuas, des Sohns Jozadaks, und seinen Brüdern: Maesaja, Elieser, Jarib und Gedalja. Und sie gaben ihre Hand drauf, daß sie die Weiber wollten ausstoßen und zu ihrem Schuldopfer einen Widder für ihre Schuld geben. Unter den Kindern Immer: Hanani und Sebadja. Unter den Kindern Harim: Maeseja, Elia, Semaja, Jehiel und Usia. Unter den Kindern Pashur: Elioenai, Maeseja, Ismael, Nethaneel Josabad und Eleasa. Unter den Leviten: Josabad, Simei und Kelaja (er ist der Klita), Pethahja, Juda und Elieser. Unter den Sängern: Eliasib. Unter den Torhütern: Sallum, Telem und Uri. Von Israel unter den Kindern Pareos: Ramaja, Jesia, Malchia, Mejamin, Eleasar, Malchia und Benaja. Unter den Kindern Elam: Mathanja, Sacharja, Jehiel, Abdi, Jeremoth und Elia. Unter den Kindern Sathu: Elioenai, Eliasib, Mathanja, Jeremoth, Sabad und Asisa. Unter den Kindern Bebai: Johanan, Hananja, Sabai und Athlai. Unter den Kindern Bani: Mesullam, Malluch, Adaja, Jasub, Seal und Jeramoth. Unter den Kindern Pahath-Moab: Adna, Chelal, Benaja, Maeseja, Mathanja, Bezaleel, Benui und Manasse. Unter den Kindern Harim: Elieser, Jesia, Malchias, Semaja, Simeon, Benjamin, Malluch und Semarja. Unter den Kindern Hasum: Mathnai, Mathatha, Sabad, Eliphelet, Jeremai, Manasse und Simei. Unter den Kindern Bani: Maedai, Amram, Huel, Benaja, Bedja, Chelui, Naja, Meremoth, Eliasib, Mathanja, Mathnai, Jaesan, Bani, Benui, Simei, Selemja, Nathan, Adaja, Machnadbai, Sasai, Sarai, Asareel, Selemja, Samarja, Sallum, Amarja und Joseph. Unter den Kindern Nebo: Jeiel, Mathithja, Sabad, Sebina, Jaddai, Joel und Benaja. Diese hatten alle fremde Weiber genommen; und waren etliche unter denselben Weibern, die Kinder getragen hatten. D ies sind die Geschichten Nehemias, des Sohns Hachaljas. Es geschah im Monden Chisleu des zwanzigsten Jahrs, daß ich war zu Susan auf dem Schloß, da kam Hanani, einer meiner Brüder, mit etlichen Männern aus Juda. Und ich fragte sie, wie es den Juden ginge, die errettet und übrig waren von dem Gefängnis, und wie es zu Jerusalem ginge? Und sie sprachen zu mir: Die übrigen von dem Gefängnis sind daselbst im Lande in großem Unglück und Schmach; die Mauern Jerusalems sind zerbrochen und ihre Tore mit Feuer verbrannt. Da ich aber solche Worte hörte, saß ich und weinte und trug Leid zwei Tage; und fastete und betete vor dem GOtt vom Himmel und sprach: Ach, HErr, GOtt vom Himmel, großer und schrecklicher GOtt, der da hält den Bund und Barmherzigkeit denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, laß doch deine Ohren aufmerken und deine Augen offen sein, daß du hörest das Gebet deines Knechts, das ich nun vor dir bete Tag und Nacht für die Kinder Israel, deine Knechte, und bekenne die Sünden der Kinder Israel, die wir an dir getan haben; und ich und meines Vaters Haus haben auch gesündigt. Wir sind verrückt worden, daß wir nicht gehalten haben die Gebote, Befehle und Rechte, die du geboten hast deinem Knechte Mose. Gedenke aber doch des Worts, das du deinem Knechte Mose gebotest und sprachest: Wenn ihr euch vergreift, so will ich euch unter die Völker streuen. Wo ihr euch aber bekehrt zu mir und haltet meine Gebote und tut sie, und ob ihr verstoßen wärt bis an der Himmel Ende, so will ich euch doch von dannen versammeln und will euch bringen an den Ort, den ich erwählt habe, daß mein Name daselbst wohne. Sie sind doch ja deine Knechte und dein Volk, die du erlöst hast durch deine große Kraft und mächtige Hand. Ach, HErr, laß deine Ohren aufmerken auf das Gebet deines Knechts und auf das Gebet deiner Knechte, die da begehren, deinen Namen zu fürchten; und. laß deinem Knechte heute gelingen und gib ihm Barmherzigkeit vor diesem Manne! Denn ich war des Königs Schenke. I m Monden Nisan, des zwanzigsten Jahrs des Königs Arthahsastha, da Wein vor ihm stand, hob ich den Wein auf und gab dem Könige; und ich sah trauriglich vor ihm. Da sprach der König zu mir: Warum siehst du so übel? Du bist ja nicht krank? Das ist‘s nicht, sondern du bist schwermütig. Ich aber fürchtete mich fast sehr und sprach zum Könige: Der König lebe ewiglich! Sollte ich nicht übel sehen? Die Stadt, da das Haus des Begräbnisses meiner Väter ist, liegt wüste und ihre Tore sind mit Feuer verzehret. Da sprach der König zu mir: Was forderst du denn? Da bat ich den GOtt vom Himmel und sprach zum Könige: Gefällt es dem Könige und deinen Knechten vor dir, daß du mich sendest nach Juda zu der Stadt des Begräbnisses meiner Väter, daß ich sie baue? Und der König sprach zu mir und die Königin, die neben ihm saß: Wie lange wird deine Reise währen? und wann wirst du wiederkommen? Und es gefiel dem Könige, daß er mich hinsendete. Und ich setzte ihm eine bestimmte Zeit und sprach zum Könige: Gefällt es dem Könige, so gebe er mir Briefe an die Landpfleger jenseits des Wassers, daß sie mich hinübergeleiten, bis ich komme nach Juda, und Briefe an Assaph, den Holzfürsten des Königs, daß er mir Holz gebe zu Balken der Pforten am Palast, die im Hause und an der Stadtmauer sind, und zum Hause, da ich einziehen soll. Und der König gab mir nach der guten Hand meines GOttes über mir. Und da ich kam zu den Landpflegern jenseits des Wassers, gab ich ihnen des Königs Briefe. Und der König sandte mit mir die Hauptleute und Reiter. Da aber das hörte Saneballat, der Horoniter, und Tobia, ein ammonitischer Knecht, verdroß es sie sehr, daß ein Mensch kommen wäre, der Gutes suchte für die Kinder Israel. U nd da ich nach Jerusalem kam und drei Tage dagewesen war, machte ich mich des Nachts auf und wenig Männer mit mir; denn ich sagte keinem Menschen, was mir mein GOtt eingegeben hatte, zu tun an Jerusalem; und war kein Tier mit mir, ohne da ich auf ritt. Und ich ritt zum Taltor aus bei der Nacht, vor dem Drachenbrunnen und an das Misttor; und tat mir wehe, daß die Mauern Jerusalems zerrissen waren und die Tore mit Feuer verzehret. Und ging hinüber zu dem Brunnentor und zu des Königs Teich; und war da nicht Raum meinem Tier, daß es unter mir hätte gehen können. Da zog ich bei Nacht den Bach hinan, und tat mir wehe, die Mauern also zu sehen; und kehrte um und kam zum Taltor wieder heim. Und die Obersten wußten nicht, wo ich hinging, oder was ich machte; denn ich hatte bis daher den Juden und den Priestern, den Ratsherren und den Obersten und den andern, die am Werk arbeiteten, nichts gesagt. Und sprach zu ihnen: Ihr seht das Unglück, darinnen wir sind, daß Jerusalem wüste liegt, und ihre Tore sind mit Feuer verbrannt; kommt, laßt uns die Mauern Jerusalems bauen, daß wir nicht mehr eine Schmach seien! Und sagte ihnen an die Hand meines GOttes, die gut über mir war, dazu die Worte des Königs, die er mir geredet hatte. Und sie sprachen: So laßt uns auf sein! Und wir bauten, und ihre Hände wurden gestärkt zum Guten. Da aber das Saneballat, der Horoniter, und Tobia, der ammonitische Knecht, und Gosem, der Araber, hörten, spotteten sie unser und verachteten uns und sprachen: Was ist das, das ihr tut? Wollt ihr wieder von dem Könige abfallen? Da antwortete ich ihnen und sprach: Der GOtt vom Himmel wird uns gelingen lassen; denn wir, seine Knechte, haben uns aufgemacht und bauen; ihr aber habt kein Teil noch Recht noch Gedächtnis in Jerusalem. U nd Eliasib, der Hohepriester, macht sich auf mit seinen Brüdern, den Priestern, und bauten das Schaftor; sie heiligten es und setzten seine Türen ein; sie heiligten es aber bis an den Turm Mea, nämlich bis an den Turm Hananeel. Neben ihm bauten die Männer von Jericho; auch baute neben ihm Sachur, der Sohn Imris. Aber das Fischtor bauten die Kinder Senaa; sie deckten es und setzten seine Türen ein, Schlösser und Riegel. Neben ihnen baute Meremoth, der Sohn Urias, des Sohns Hakoz. Neben ihnen baute Mesullam, der Sohn Berechjas, des Sohns Mesesabeels. Neben ihnen baute Zadok, der Sohn Baenas. Neben ihnen bauten die von Thekoa, aber ihre Gewaltigen brachten ihren Hals nicht zum Dienst ihrer Herren. Das alte Tor baute Jojada, der Sohn Passeahs, und Mesullam, der Sohn Besodjas; sie deckten es und setzten ein seine Türen und Schlösser und Riegel. Neben ihnen bauten Melatja von Gibeon und Jadon von Merono, Männer von Gibeon und von Mizpa, am Stuhl des Landpflegers diesseit des Wassers. Neben ihm baute Usiel, der Sohn Harhajas, der Goldschmied. Neben ihm baute Hananja, der Sohn der Apotheker; und sie bauten aus zu Jerusalem bis an die breite Mauer. Neben ihm baute Rephaja, der Sohn Hurs, der Oberste des halben Vierteils zu Jerusalem. Neben ihm baute Jedaja, der Sohn Harumaphs, gegen seinem Hause über. Neben ihm baute Hattus, der Sohn Hasabenjas. Aber Malchia, der Sohn Harims, und Hassub, der Sohn Pahath-Moabs, bauten zwei Stücke und den Turm bei dem Ofen. Neben ihm baute Sallum der Sohn Halohes, der Oberste des halben Vierteils zu Jerusalem, er und seine Töchter. Das Taltor baute Hanun und die Bürger von Sanoah; sie bauten es und setzten ein seine Türen, Schlösser und Riegel und tausend Ellen an der Mauer bis an das Misttor. Das Misttor aber baute Malchia, der Sohn Rechabs, der Oberste des Vierteils der Weingärtner; er baute es und setzte ein seine Türen, Schlösser und Riegel. Aber das Brunnentor baute Sallum, der Sohn Chal-Hoses, der Oberste des Vierteils zu Mizpa; er baute es und deckte es und setzte ein seine Türen, Schlösser und Riegel, dazu die Mauer am Teich Seloah bei dem Garten des Königs bis an die Stufen, die von der Stadt Davids herabgehen. Nach ihm baute Nehemia, der Sohn Asbuks, der Oberste des halben Vierteils zu Beth-Zur, bis gegen die Gräber Davids über und bis an den Teich Asuja und bis an das Haus der Helden. Nach ihm bauten die Leviten, Rehum, der Sohn Banis. Neben ihm baute Hasabja, der Oberste des halben Vierteils zu Kegila, in seinem Vierteil. Nach ihm bauten ihre Brüder Bavai, der Sohn Henadads, der Oberste des halben Vierteils zu Kegila. Neben ihm baute Eser, der Sohn Jesuas, der Oberste zu Mizpa, zwei Stücke den Winkel hinan gegen dem Harnischhause. Nach ihm auf dem Berge baute Baruch, der Sohn Sabbais, zwei Stücke vom Winkel bis an die Haustür Eliasibs, des Hohenpriesters. Nach ihm baute Meremoth, der Sohn Urias, des Sohns Hakoz, zwei Stücke von der Haustür Eliasibs bis ans Ende des Hauses Eliasibs. Nach ihm bauten die Priester, die Männer aus den Gegenden. Nach dem baute Benjamin und Hasub gegen ihrem Hause über. Nach dem baute Asarja, der Sohn Maesejas, des Sohns Ananjas, neben seinem Hause. Nach ihm baute Benui, der Sohn Henadads, zwei Stücke vom Hause Asarjas bis an den Winkel und bis an die Ecke; Palal, der Sohn Usais, gegen dem Winkel und dem hohen Turm, der vom Königshause heraussieht, bei dem Kerkerhofe. Nach ihm Pedaja, der Sohn Pareos. Die Nethinim aber wohnten an Ophel bis an das Wassertor gegen Morgen, da der Turm heraussieht. Nach dem, bauten die von Thekoa zwei Stücke gegen dem großen Turm, der heraussieht, und bis an die Mauer Ophel. Aber von dem Roßtor an bauten die Priester, ein jeglicher gegen seinem Hause. Nach dem baute Zadok, der Sohn Immers, gegen seinem Hause. Nach ihm baute Semaja, der Sohn Sechanjas, der Torhüter, gegen Morgen. Nach ihm baute Hananja, der Sohn Selemjas, und Hanun, der Sohn Zalaphs, der sechste, zwei Stücke. Nach ihm baute Mesullam, der Sohn Berechjas, gegen seinem Kasten. Nach ihm baute Malchia, der Sohn des Goldschmieds, bis an das Haus der Nethinim und der Krämer, gegen dem Ratstor und bis an den Saal an der Ecke. Und zwischen dem Saal an der Ecke zum Schaftor bauten die Goldschmiede und die Krämer. D a aber Saneballat hörte, daß wir die Mauern bauten, ward er zornig und sehr entrüstet; und spottete der Juden und sprach vor seinen Brüdern und den Mächtigen zu Samaria: Was machen die ohnmächtigen Juden? Wird man sie so lassen? Werden sie opfern? Werden sie es einen Tag vollenden? Werden sie die Steine lebendig machen, die Staubhaufen und verbrannt sind? Aber Tobia, der Ammoniter, neben ihm sprach: Laß sie nur bauen! Wenn Füchse hinaufzögen, die zerrissen wohl ihre steinerne Mauer. Höre, unser GOtt, wie verachtet sind wir! Kehre ihre Schmach auf ihren Kopf, daß du sie gebest in Verachtung im Lande ihres Gefängnisses! Decke ihre Mißtat nicht zu und ihre Sünde vertilge nicht vor dir; denn sie haben die Bauleute gereizet. Aber wir bauten die Mauern und fügten sie ganz aneinander bis an die halbe Höhe. Und das Volk gewann ein Herz zu arbeiten. D a aber Saneballat und Tobia und die Araber und Ammoniter und Asdoditer hörten, daß die Mauern zu Jerusalem zugemacht waren, und daß sie die Lücken angefangen hatten zu büßen, wurden sie sehr zornig. Und machten allesamt einen Bund zu Haufen, daß sie kämen und stritten wider Jerusalem und machten drin einen Irrtum. Wir aber beteten zu unserm GOtt und stellten Hut über sie Tag und Nacht gegen sie. Und Juda sprach: Die Kraft der Träger ist zu schwach, und des Staubs ist zu viel; wir können an der Mauer nicht bauen. Unsere Widersacher aber gedachten: Sie sollen‘s nicht wissen noch sehen, bis wir mitten unter sie kommen und sie erwürgen und das Werk hindern. Da aber die Juden, die neben ihnen wohnten, kamen und sagten es uns wohl zehnmal, aus allen Orten, da sie um uns wohnten, da stellte ich unten an die Örter hinter der Mauer in die Graben das Volk nach ihren Geschlechtern mit ihren Schwertern, Spießen und Bogen. Und besah es und machte mich auf und sprach zu den Ratsherren und Obersten und dem andern Volk: Fürchtet euch nicht vor ihnen! Gedenkt an den großen, schrecklichen HERRN und streitet für eure Brüder, Söhne, Töchter, Weiber und Häuser. Da aber unsere Feinde hörten, daß es uns war kund worden, machte GOtt ihren Rat zunichte. Und wir kehrten alle wieder zur Mauer; ein jeglicher zu seiner Arbeit. Und es geschah hinfürder, daß der Jünglinge die Hälfte taten die Arbeit, die andere Hälfte hielten Spieße, Schilde, Bogen und Panzer; und die Obersten standen hinter dem ganzen Hause Juda, die da bauten an der Mauer und trugen Last von denen, die ihnen aufluden; mit einer Hand taten sie die Arbeit und mit der andern hielten sie die Waffen. Und ein jeglicher, der da baute, hatte sein Schwert an seine Lenden gegürtet und baute also; und der mit der Posaune blies, war neben mir. Und ich sprach zu den Ratsherren und Obersten und zum andern Volk. Das Werk ist groß und weit, und wir sind zerstreut auf der Mauer, ferne voneinander. An welchem Ort ihr nun die Posaune lauten hört, dahin versammelt euch zu uns. Unser GOtt wird für uns streiten; so wollen wir am Werk arbeiten. Und ihre Hälfte hielt die Spieße von dem Aufgang der Morgenröte, bis die Sterne hervorkamen. Auch sprach ich zu der Zeit zum Volk: Ein jeglicher bleibe mit seinem Knaben über Nacht zu Jerusalem, daß wir des Nachts der Hut und des Tages der Arbeit warten. Aber ich und meine Brüder und meine Knaben und die Männer an der Hut hinter mir, wir zogen unsere Kleider nicht aus; ein jeglicher ließ das Baden anstehen. U nd es erhub sich ein groß Geschrei des Volks und ihrer Weiber wider ihre Brüder, die Juden. Und waren etliche, die da sprachen: Unserer Söhne und Töchter sind viel; laßt uns Getreide nehmen und essen, daß wir leben. Aber etliche sprachen: Laßt uns unsere Äcker, Weinberge und Häuser versetzen und Getreide nehmen in der Teurung. Etliche aber sprachen: Laßt uns Geld entlehnen auf Zinsen dem Könige auf unsere Äcker und Weinberge. Denn unserer Brüder Leib ist wie unser Leib und ihre Kinder wie unsere Kinder; sonst würden wir unsere Söhne und Töchter unterwerfen dem Dienst, und sind schon unserer Töchter etliche unterworfen, und ist kein Vermögen in unsern Händen; auch würden unsere Äcker und Weinberge der andern. Da ich aber ihr Schreien und solche Worte hörte, ward ich sehr zornig. Und mein Herz ward Rats mit mir, daß ich schalt die Ratsherren und die Obersten, und sprach zu ihnen: Wollt ihr einer auf den andern Wucher treiben? Und ich brachte eine große Gemeine wider sie und sprach zu ihnen: Wir haben unsere Brüder, die Juden, erkauft, die den Heiden verkauft waren, nach unserm Vermögen; und ihr wollt auch eure Brüder verkaufen, die wir zu uns gekauft haben? Da schwiegen sie und fanden nichts zu antworten. Und ich sprach: Es ist nicht gut, das ihr tut. Solltet ihr nicht in der Furcht GOttes wandeln um der Schmach willen der Heiden, unserer Feinde? Ich und meine Brüder und meine Knaben haben ihnen auch Geld getan und Getreide; den Wucher aber haben wir nachgelassen. So gebt ihnen nun heutigestages wieder ihre Äcker, Weinberge, Ölgärten und Häuser und den Hundertsten am Gelde, am Getreide, am Most und am Öle, das ihr an ihnen gewuchert habt. Da sprachen sie: Wir wollen‘s wiedergeben und wollen nichts von ihnen fordern und wollen tun, wie du gesagt hast. Und ich rief den Priestern und nahm einen Eid von ihnen, daß sie also tun sollten. Auch schüttelte ich meinen Busen aus und sprach: Also schüttele GOtt aus jedermann von seinem Hause und von seiner Arbeit, der dies Wort nicht handhabet, daß er sei ausgeschüttelt und leer. Und die ganze Gemeine sprach: Amen! und lobten den HERRN. Und das Volk tat also. A uch von der Zeit an, da mir befohlen ward, ein Landpfleger zu sein im Lande Juda, nämlich vom zwanzigsten Jahr an bis in das zweiunddreißigste Jahr des Königs Arthahsastha, das sind zwölf Jahre, nährete ich mich und meine Brüder nicht von der Landpfleger Kost. Denn die vorigen Landpfleger, die vor mir gewesen waren, hatten das Volk beschwert und hatten von ihnen genommen Brot und Wein, dazu auch vierzig Sekel Silbers; auch hatten ihre Knaben mit Gewalt gefahren über das Volk. Ich tat aber nicht also um der Furcht GOttes willen. Auch arbeitete ich an der Mauer Arbeit und kaufte keinen Acker; und alle meine Knaben mußten daselbst an die Arbeit zuhauf kommen. Dazu waren der Juden und Obersten hundertundfünfzig an meinem Tische, die zu mir kommen waren aus den Heiden, die um uns her sind. Und man machte mir des Tages einen Ochsen und sechs erwählte Schafe und Vögel und je inwendig zehn Tagen allerlei Wein die Menge. Noch forderte ich nicht der Landpfleger Kost, denn der Dienst war schwer auf dem Volk. Gedenke mir, mein GOtt, zum besten alles, das ich diesem Volk getan habe! U nd da Saneballat, Tobia und Gosem, der Araber, und andere unserer Feinde erfuhren, daß ich die Mauer gebaut hatte, und keine Lücke mehr dran wäre, wiewohl ich die Türen zu der Zeit noch nicht gehängt hatte in den Toren, sandte Saneballat und Gosem zu mir und ließen mir sagen: Komm und laß uns zusammenkommen in den Dörfern, in der Fläche Ono. Sie gedachten mir aber Böses zu tun. Ich aber sandte Boten zu ihnen und ließ ihn sagen: Ich habe ein groß Geschäft auszurichten, ich kann nicht hinabkommen; es möchte das Werk nachbleiben, wo ich die Hand abtäte und zu euch hinabzöge. Sie sandten aber wohl viermal zu mir auf die Weise, und ich antwortete ihnen auf diese Weise. Da sandte Saneballat zum fünftenmal zu mir seinen Knaben mit einem offenen Briefe in seiner Hand. Darinnen war geschrieben: Es ist vor die Heiden kommen, und Gosem hat es gesagt, daß du und die Juden gedenkt abzufallen, darum du die Mauer bauest, und du wollest ihr König sein in diesen Sachen; und du habest dir Propheten bestellt, die von dir ausschreien sollen zu Jerusalem und sagen: Er ist der König Judas. Nun, solches wird vor den König kommen. So komm nun und laß uns miteinander ratschlagen. Ich aber sandte zu ihm und ließ ihm sagen: Solches ist nicht geschehen, das du sagest; du hast es aus deinem Herzen erdacht. Denn sie alle wollten uns furchtsam machen und gedachten: Sie sollen die Hand abtun vom Geschäfte, daß sie nicht arbeiten. Aber ich stärkte desto mehr meine Hand. Und ich kam ins Haus Semajas, des Sohns Delajas, des Sohns Mehetabeels; und er hatte sich verschlossen und sprach: Laß uns zusammenkommen im Hause GOttes mitten im Tempel und die Türen des Tempels zuschließen; denn sie werden kommen, dich zu erwürgen, und werden bei der Nacht kommen, daß sie dich erwürgen. Ich aber sprach: Sollte ein solcher Mann fliehen? Sollte ein solcher Mann, wie ich bin, in den Tempel gehen, daß er lebendig bliebe? Ich will nicht hineingehen. Denn ich merkte, daß ihn GOtt nicht gesandt hatte. Denn er sagte wohl Weissagung auf mich, aber Tobia und Saneballat hatten ihm Geld gegeben. Darum nahm er Geld, auf daß ich mich fürchten sollte und also tun und sündigen, daß sie ein bös Geschrei hätten, damit sie mich lästern möchten. Gedenke, mein GOtt, des Tobia und Saneballat nach diesen seinen Werken; auch der Prophetin Noadja und der andern Propheten, die mich wollten abschrecken. U nd die Mauer ward fertig am fünfundzwanzigsten Tage des Monden Elul, in zweiundfünfzig Tagen. Und da alle unsere Feinde das hörten, fürchteten sich alle Heiden, die um uns her waren, und der Mut entfiel ihnen; denn sie merkten, daß dies Werk von GOtt war. Auch zu derselben Zeit waren viel der Obersten Judas, deren Briefe gingen zu Tobia und von Tobia zu ihnen. Denn ihrer waren viel in Juda, die ihm geschworen waren; denn er war ein Schwager Sachanjas, des Sohns Arahs, und sein Sohn Johanan hatte die Tochter Mesullams, des Sohns Berechjas. Und sagten Gutes von ihm vor mir und brachten meine Rede aus zu ihm. So sandte denn Tobia Briefe, mich abzuschrecken. D a wir nun die Mauer gebaut hatten, hängte ich die Türen; und wurden bestellt die Torhüter, Sänger und Leviten. Und ich gebot meinem Bruder Hanani und Hananja, dem Palastvogt zu Jerusalem (denn er war ein treuer Mann und gottesfürchtig vor vielen andern), und sprach zu ihnen: Man soll die Tore zu Jerusalem nicht auftun, bis daß die Sonne heiß wird; und wenn man noch arbeitet, soll man die Türen zuschlagen und verriegeln. Und es wurden Hüter bestellt aus den Bürgern Jerusalems, ein jeglicher auf seine Hut und um sein Haus. D ie Stadt aber war weit von Raum und groß, aber wenig Volks drinnen, und die Häuser waren nicht gebauet. Und mein GOtt gab mir ins Herz, daß ich versammelte die Ratsherren und die Obersten und das Volk, sie zu rechnen. Und ich fand ein Register ihrer Rechnung, die vorhin heraufkommen waren aus dem Gefängnis, die Nebukadnezar, der König zu Babel, hatte weggeführt, und zu Jerusalem wohnten und in Juda, ein jeglicher in seiner Stadt; und waren kommen mit Serubabel, Jesua, Nehemia, Asarja, Raamja, Nahemani, Mardachai, Bilsan, Mispereth, Bigevai, Nehum und Baena. Dies ist die Zahl der Männer vom Volk Israel. Der Kinder Pareos waren zweitausend hundert und zweiundsiebzig; der Kinder Sephatja dreihundert und zweiundsiebzig; der Kinder Arah sechshundert und zweiundfünfzig; der Kinder Pahath-Moab, unter den Kindern Jesua und Joab, zweitausend achthundertundachtzehn; der Kinder Elam tausend zweihundert und vierundfünfzig; der Kinder Sathu achthundert und fünfundvierzig; der Kinder Sakai siebenhundert und sechzig; der Kinder Benui sechshundert und achtundvierzig; der Kinder Bebai sechshundert und achtundzwanzig; der Kinder Asgad zweitausend dreihundert und zweiundzwanzig; der Kinder Adonikam sechshundert und siebenundsechzig; der Kinder Bigevai zweitausend und siebenundsechzig; der Kinder Adin sechshundert und fünfundfünfzig; der Kinder Ater von Hiskia achtundneunzig; der Kinder Hasum dreihundert und achtundzwanzig; der Kinder Bezai dreihundert und vierundzwanzig; der Kinder Hariph hundert und zwölf; der Kinder Gibeon fünfundneunzig; der Männer von Bethlehem und Netopha hundert und achtundachtzig; der Männer von Anathoth hundert und achtundzwanzig; der Männer von Beth-Asmaveth zweiundvierzig; der Männer von Kiriath-Jearim, Kaphira und Beeroth siebenhundert und dreiundvierzig; der Männer von Rama und Gaba sechshundert und einundzwanzig; der Männer von Michmas hundert und zweiundzwanzig; der Männer von Bethel und Ai hundert und dreiundzwanzig; der Männer vom andern Nebo zweiundfünfzig; der Kinder des andern Elam tausend zweihundert und vierundfünfzig; der Kinder Harim, dreihundert und zwanzig; der Kinder Jereho dreihundert und fünfundvierzig; der Kinder Lod, Hadid und Ono siebenhundert und einundzwanzig; der Kinder Senaa dreitausend neunhundert und dreißig. Die Priester: Der Kinder Jedaja, vom Hause Jesua neunhundert und dreiundsiebzig; der Kinder Immer tausend und zweiundfünfzig; der Kinder Pashur tausend zweihundert und siebenundvierzig; der Kinder Harim tausend und siebenzehn. Die Leviten: Der Kinder Jesua von Kadmiel, unter den Kindern Hodua, vierundsiebzig. Die Sänger: Der Kinder Assaph hundert und achtundvierzig. Die Torhüter waren: Die Kinder Sallum, die Kinder Ater, die Kinder Thalmon, die Kinder Akub, die Kinder Hatita, die Kinder Sobai, allesamt hundert und achtunddreißig. Die Nethinim: Die Kinder Ziha, die Kinder Hasupha, die Kinder Tabaoth, die Kinder Keros, die Kinder Sia, die Kinder Padon, die Kinder Libana, die Kinder Hagaba, die Kinder Salmai, die Kinder Hanan, die Kinder Giddel, die Kinder Gahar, die Kinder Reaja, die Kinder Rezin, die Kinder Nekoda, die Kinder Gasam, die Kinder Usa, die Kinder Passeah, die Kinder Besai, die Kinder Megunim, die Kinder Nephussim, die Kinder Bakbuk, die Kinder Hakupha, die Kinder Harhur, die Kinder Bazlith, die Kinder Mehida, die Kinder Harsa, die Kinder Barkos, die Kinder Sissera, die Kinder Thamah, die Kinder Neziah, die Kinder Hatipha. Die Kinder der Knechte Salomos waren: Die Kinder Sotai, die Kinder Sophereth, die Kinder Prida, die Kinder Jaela, die Kinder Darkon, die Kinder Giddel, die Kinder Sephatja, die Kinder Hatil, die Kinder Pochereth von Zebaim, die Kinder Amon. Aller Nethinim und Kinder der Knechte Salomos waren dreihundert und zweiundneunzig. Und diese zogen auch mit herauf: Mithel, Melah, Thel-Harsa, Cherub-Addon und Immer; aber sie konnten nicht anzeigen ihrer Väter Haus noch ihren Samen, ob sie aus Israel wären. Die Kinder Delaja, die Kinder Tobia und die Kinder Nekoda waren sechshundert und zweiundvierzig. Und von den Priestern waren die Kinder Habaja, die Kinder Hakoz, die Kinder Barsillai, der aus den Töchtern Barsillais, des Gileaditers, ein Weib nahm, und ward nach derselben Namen genannt. Diese suchten ihr Geburtsregister; und da sie es nicht fanden, wurden sie los vom Priestertum. Und Hathirsatha sprach zu ihnen, sie sollten nicht essen vom Allerheiligsten, bis daß ein Priester aufkäme mit dem Licht und Recht. Der ganzen Gemeine wie ein Mann war zweiundvierzigtausend dreihundert und sechzig; ausgenommen ihre Knechte und Mägde, der waren siebentausend dreihundert und siebenunddreißig; und hatten zweihundert und fünfundvierzig Sänger und Sängerinnen, siebenhundert und sechsunddreißig Rosse, zweihundert und fünfundvierzig Mäuler, vierhundert und fünfunddreißig Kamele, sechstausend siebenhundert und zwanzig Esel. U nd etliche der obersten Väter gaben zum Werke. Hathirsatha gab zum Schatz tausend Gülden, fünfzig Becken, fünfhundert und dreißig Priesterröcke. Und etliche oberste Väter gaben zum Schatz ans Werk zwanzigtausend Gülden, zweitausend und zweihundert Pfund Silbers. Und das andere Volk gab zwanzigtausend Gülden und zweitausend Pfund Silbers und siebenundsechzig Priesterröcke. Und die Priester und die Leviten, die Torhüter, die Sänger und etliche des Volks und die Nethinim und ganz Israel setzten sich in ihre Städte. D a nun herzukam der siebente Mond, und die Kinder Israel in ihren Städten waren, versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf die breite Gasse vor dem Wassertor und sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, daß er das Gesetzbuch Mose holete, das der HERR Israel geboten hatte. Und Esra, der Priester, brachte das Gesetz vor die Gemeine, beide Männer und Weiber, und alle, die es vernehmen konnten, am ersten Tage des siebenten Monden, und las drinnen auf der breiten Gasse, die vor dem Wassertor ist, von licht Morgen an bis auf den Mittag, vor Mann und Weib und wer es vernehmen konnte. Und des ganzen Volks Ohren waren zu dem Gesetzbuch gekehrt. Und Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einem hölzernen hohen Stuhl, den sie gemacht hatten zu predigen; und stand neben ihm Mathithja, Sema, Anaja, Uria, Hilkia und Maeseja zu seiner Rechten; aber zu seiner Linken Pedaja, Misael, Malchia, Hasum, Hasbadana, Sacharja und Mesullam. Und Esra tat das Buch auf vor dem ganzen Volk, denn er ragte über alles Volk; und da er‘s auftat, stand alles Volk. Und Esra lobte den HERRN, den großen GOtt. Und alles Volk antwortete: Amen, Amen! mit ihren Händen empor; und neigten sich und beteten den HERRN an mit dem Antlitz zur Erde. Und Jesua, Bani, Serebja, Jamin, Akub, Sabthai, Hodia, Maeseja, Klita, Asarja, Josabad, Hanan, Plaja und die Leviten machten das Volk, daß es aufs Gesetz merkte; und das Volk stand auf seiner Stätte. Und sie lasen im Gesetzbuch GOttes klar und verständlich, daß man‘s verstand, da man‘s las. Und Nehemia, der da ist Hathirsatha, und Esra, der Priester, der Schriftgelehrte, und die Leviten, die das Volk aufmerken machten, sprachen zu allem Volk: Dieser Tag ist heilig dem HERRN, eurem GOtt; darum seid nicht traurig und weint nicht. Denn alles Volk weinte, da sie die Worte des Gesetzes hörten. Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und eßt das Fette und trinkt das Süße; und sendet denen auch Teil, die nichts für sich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserm HERRN; darum bekümmert euch nicht, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke. Und die Leviten stillten alles Volk und sprachen: Seid stille, denn der Tag ist heilig; bekümmert euch nicht! Und alles Volk ging hin, daß es äße, tränke und Teil sendete und eine große Freude machte; denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen hatte kundgetan. U nd des andern Tages versammelten sich die obersten Väter unter dem ganzen Volk und die Priester und Leviten zu Esra, dem Schriftgelehrten, daß er sie die Worte des Gesetzes unterrichtete. Und sie fanden geschrieben im Gesetz, daß der HERR durch Mose geboten hatte, daß die Kinder Israel in Laubhütten wohnen sollten auf das Fest im siebenten Monden. Und sie ließen es laut werden und ausrufen in allen ihren Städten und zu Jerusalem und sagen: Geht hinaus auf die Berge und holt Ölzweige, Balsamzweige, Myrtenzweige, Palmenzweige und Zweige von dichten Bäumen, daß man Laubhütten mache, wie es geschrieben steht. Und das Volk ging hinaus und holten und machten ihnen Laubhütten, ein jeglicher auf seinem Dach und in ihren Höfen und in den Höfen am Hause GOttes und auf der breiten Gasse am Wassertor und auf der breiten Gasse am Tor Ephraim. Und die ganze Gemeine derer, die aus dem Gefängnis waren wiederkommen, machten Laubhütten und wohnten drinnen. Denn die Kinder Israel hatten seit der Zeit Josuas, des Sohns Nuns, bis auf diesen Tag nicht also getan; und war eine sehr große Freude. Und ward im Gesetzbuch GOttes gelesen alle Tage, vom ersten Tage an bis auf den letzten, und hielten das Fest sieben Tage, und am achten Tage die Versammlung, wie sich‘s gebührt. A m vierundzwanzigsten Tage dieses Monden kamen die Kinder Israel zusammen mit Fasten und Säcken und Erde auf ihnen. Und sonderten den Samen Israels von allen fremden Kindern und traten hin und bekannten ihre Sünden und ihrer Väter Mißtat. Und standen auf an ihrer Stätte; und man las im Gesetzbuch des HERRN, ihres GOttes, viermal des Tages; und sie bekannten und beteten an den HERRN, ihren GOtt, viermal des Tages. Und die Leviten standen auf in die Höhe, nämlich Jesua, Bani, Kadmiel, Sebanja, Buni, Serebja, Bani und Chenani, und schrieen laut zu dem HERRN, ihrem GOtt. Und die Leviten, Jesua, Kadmiel, Bani, Hasabenja, Serebja, Hodia, Sebanja, Pethahja, sprachen: Steht auf, lobt den HERRN, euren GOtt, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und man lobe den Namen deiner Herrlichkeit, der erhöht ist, mit allem Segen und Lobe. HERR, du bist‘s allein; du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit all ihrem Heer, die Erde und alles, was drauf ist, die Meere und alles, was drinnen ist; du machst alles lebendig, und das himmlische Heer betet dich an. Du bist der HERR GOtt, der du Abram erwählt hast und ihn von Ur in Chaldäa ausgeführt und Abraham genannt und sein Herz treu vor dir gefunden und einen Bund mit ihm gemacht, seinem Samen zu geben das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Jebusiter und Girgositer; und hast dein Wort gehalten, denn du bist gerecht. Und du hast angesehen das Elend unserer Väter in Ägypten und ihr Schreien erhört am Schilfmeer und Zeichen und Wunder getan an Pharao und an allen seinen Knechten und an allem Volk seines Landes; denn du erkanntest, daß sie stolz wider sie waren; und hast dir einen Namen gemacht, wie es heute geht. Und hast das Meer vor ihnen zerrissen, daß sie mitten im Meer trocken hindurchgingen, und ihre Verfolger in die Tiefe verworfen, wie Steine in mächtigen Wassern, und sie geführt des Tages in einer Wolkensäule und des Nachts in einer Feuersäule, ihnen zu leuchten auf dem Wege, den sie zogen. Und bist herabgestiegen auf den Berg Sinai und hast mit ihnen vom Himmel geredet und gegeben ein wahrhaftig Recht und ein recht Gesetz und gute Gebote und Sitten; und deinen heiligen Sabbat ihnen kundgetan; und Gebote, Sitten und Gesetze ihnen geboten durch deinen Knecht Mose; und ihnen Brot vom Himmel gegeben, da sie hungerte, und Wasser aus dem Felsen lassen gehen, da sie dürstete; und ihnen geredet, sie sollten hineingehen und das Land einnehmen, darüber du deine Hand hubest, ihnen zu geben. Aber unsere Väter wurden stolz und halsstarrig, daß sie deinen Geboten nicht gehorchten, und weigerten sich zu hören, und gedachten auch nicht an deine Wunder, die du an ihnen tatest, sondern sie wurden halsstarrig und warfen ein Haupt auf, daß sie sich wendeten zu ihrer Dienstbarkeit in ihrer Ungeduld. Aber du, mein GOtt, vergabest und warest gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Barmherzigkeit und verließest sie nicht. Und ob sie wohl ein gegossen Kalb machten und sprachen: Das ist dein GOtt, der dich aus Ägyptenland geführt hat, und taten große Lästerungen, noch verließest du sie nicht in der Wüste nach deiner großen Barmherzigkeit, und die Wolkensäule wich nicht von ihnen des Tages, sie zu führen auf dem Wege, noch die Feuersäule des Nachts, ihnen zu leuchten auf dem Wege, den sie zogen. Und du gabest ihnen deinen guten Geist, sie zu unterweisen; und dein Man wandtest du nicht von ihrem Munde; und gabest ihnen Wasser, da sie dürstete. Vierzig Jahre versorgtest du sie in der Wüste, daß ihnen nichts mangelte. Ihre Kleider veralteten nicht, und ihre Füße zerschwollen nicht. Und gabest ihnen Königreiche und Völker und teiltest sie hie und daher, daß sie einnahmen das Land Sihons, des Königs zu Hesbon und das Land Ogs, des Königs in Basan. Und vermehrtest ihre Kinder wie die Sterne am Himmel und brachtest sie ins Land, das du ihren Vätern geredet hattest, daß sie einziehen und es einnehmen sollten. Und die Kinder zogen hinein und nahmen das Land ein. Und du demütigtest vor ihnen die Einwohner des Landes, die Kanaaniter, und gabest sie in ihre Hände, und ihre Könige und Völker im Lande, daß sie mit ihnen taten nach ihrem Willen. Und sie gewannen feste Städte und ein fett Land und nahmen Häuser ein, voll allerlei Güter, ausgehauene Brunnen, Weinberge, Ölgärten und Bäume, davon man ißt, die Menge; und aßen und wurden satt und fett und lebten in Wollust durch deine große Güte. Aber sie wurden ungehorsam und widerstrebten dir und warfen dein Gesetz hinter sich zurück; und erwürgten deine Propheten, die sie bezeugten, daß sie sollten sich zu dir bekehren; und taten große Lästerungen. Darum gabest du sie in die Hand ihrer Feinde, die sie ängsteten. Und zur Zeit ihrer Angst schrieen sie zu dir; und du erhörtest sie vom Himmel, und durch deine große Barmherzigkeit gabest du ihnen Heilande, die ihnen halfen aus ihrer Feinde Hand. Wenn sie aber zur Ruhe kamen, verkehrten sie sich, übel zu tun vor dir. So verließest du sie in ihrer Feinde Hand, daß sie über sie herrscheten. So bekehrten sie sich dann und schrieen zu dir; und du erhörtest sie vom Himmel und errettetest sie nach deiner großen Barmherzigkeit vielmal und ließest sie bezeugen, daß sie sich bekehren sollten zu deinem Gesetz. Aber sie waren stolz und gehorchten deinen Geboten nicht; und sündigten an deinen Rechten (welche so ein Mensch tut, lebt er darinnen) und wandten ihre Schulter weg und wurden halsstarrig und gehorchten nicht. Und du hieltest viele Jahre über ihnen und ließest sie bezeugen durch deinen Geist in deinen Propheten; aber sie nahmen‘s nicht zu Ohren. Darum hast du sie gegeben in die Hand der Völker in Ländern. Aber nach deiner großen Barmherzigkeit hast du es nicht gar aus mit ihnen gemacht noch sie verlassen; denn du bist ein gnädiger und barmherziger GOtt. Nun, unser GOtt, du großer GOtt, mächtig und schrecklich, der du hältst Bund und Barmherzigkeit, achte nicht gering alle die Mühe, die uns getroffen hat und unsere Könige, Fürsten, Priester, Propheten, Väter und dein ganzes Volk von der Zeit an der Könige zu Assur bis auf diesen Tag. Du bist gerecht an allem, das du über uns gebracht hast; denn du hast recht getan; wir aber sind gottlos gewesen. Und unsere Könige, Fürsten, Priester und Väter haben nicht nach deinem Gesetz getan und nicht acht gehabt auf deine Gebote und Zeugnisse, die du ihnen hast lassen zeugen. Und sie haben dir nicht gedient in ihrem Königreich und in deinen großen Gütern, die du ihnen gabest, und in dem weiten und fetten Lande, das du ihnen dargelegt hast, und haben sich nicht bekehrt von ihrem bösen Wesen. Siehe, wir sind heutigestages Knechte; und im Lande, das du unsern Vätern gegeben hast, zu essen seine Früchte und Güter, siehe, da sind wir Knechte innen. Und sein Einkommen mehrt sich den Königen, die du über uns gesetzt hast, um unserer Sünden willen; und sie herrschen über unsere Leiber und Vieh nach ihrem Willen, und wir sind in großer Not. Und in diesem allem machen wir einen festen Bund und schreiben und lassen‘s unsere Fürsten, Leviten und Priester versiegeln. D ie Versiegeler aber waren: Nehemia-Hathirsatha, der Sohn Hachaljas, und Zidekia, Seraja, Asarja, Jeremia, Pashur, Amarja, Malchia, Hattus, Sebanja, Malluch, Harim, Meremoth, Obadja, Daniel, Ginthon, Baruch, Mesullam, Abia, Mejamin, Maasja, Bilgai und Semaja; das waren die Priester. Die Leviten aber waren: Jesua, der Sohn Asanjas, Binui unter den Kindern Henadads, Kadmiel und ihre Brüder: Sechanja, Hodia, Klita, Plaja, Hanan, Micha, Rehob, Hasabja, Sachur, Serebja, Sebanja, Hodia, Bani und Beninu. Die Häupter im Volk waren: Pareos, Pahath-Moab, Elam, Sathu, Bani, Buni, Asgad, Bebai, Adonia, Bigvai, Adin, Ater, Hiskia, Asur, Hodia, Hasum, Bezai, Hariph, Anathoth, Neubai, Magpias, Mesullam, Hesir, Mesesabeel, Zadok, Jaddua, Platja, Hanan, Anaja, Hosea, Hananja, Hasub, Halohes, Pilha, Sobek, Rehum, Hasabna, Maeseja, Ahia, Hanan, Anan, Malluch, Harim und Baena. Und das andere Volk, Priester, Leviten, Torhüter, Sänger, Nethinim und alle, die sich von den Völkern in Landen gesondert hatten zum Gesetz GOttes, samt ihren Weibern, Söhnen und Töchtern, alle, die es verstehen konnten, und ihre Mächtigen nahmen‘s an für ihre Brüder. Und sie kamen, daß sie schwuren und sich mit Eide verpflichteten, zu wandeln im Gesetz GOttes, das durch Mose, den Knecht GOttes, gegeben ist, daß sie hielten und tun wollten nach allen Geboten, Rechten und Sitten des HERRN, unsers Herrschers, und daß wir den Völkern im Lande unsere Töchter nicht geben, noch ihre Töchter unsern Söhnen nehmen wollten; auch wenn die Völker im Lande am Sabbattage bringen Ware und allerlei Fütterung zu verkaufen, daß wir‘s nicht von ihnen nehmen wollten auf den Sabbat und heiligen Tagen; und daß wir das siebente Jahr allerhand Beschwerung frei lassen wollten. Und legten ein Gebot auf uns, daß wir jährlich einen dritten Teil eines Sekels gäben zum Dienst im Hause unsers GOttes, nämlich zu Schaubrot, zu täglichem Speisopfer, zu täglichem Brandopfer des Sabbats, der Neumonden und Festtage und zu dem Geheiligten und zu Sündopfer, damit Israel versöhnt werde, und zu allem Geschäfte im Hause unsers GOttes. Und wir warfen das Los unter den Priestern, Leviten und dem Volk um das Opfer des Holzes, das man zum Hause unsers GOttes bringen sollte jährlich, nach den Häusern unserer Väter, auf bestimmte Zeit, zu brennen auf dem Altar des HERRN, unsers GOttes, wie es im Gesetz geschrieben steht, und jährlich zu bringen die Erstlinge unsers Landes und die Erstlinge aller Früchte auf allen Bäumen zum Hause des HERRN und die Erstlinge unserer Söhne und unsers Viehes, wie es im Gesetz geschrieben steht, und die Erstlinge unserer Rinder und unserer Schafe; daß wir das alles zum Hause unsers GOttes bringen sollen den Priestern, die im Hause unsers GOttes dienen. Auch sollen wir bringen die Erstlinge unsers Teiges und unserer Hebe und die Früchte allerlei Bäume, Most und Öl den Priestern in die Kasten am Hause unsers GOttes und den Zehnten unsers Landes den Leviten, daß die Leviten den Zehnten haben in allen Städten unsers Ackerwerks. Und der Priester, der Sohn Aarons, soll mit den Leviten auch an dem Zehnten der Leviten haben, daß die Leviten den Zehnten ihrer Zehnten heraufbringen zum Hause unsers GOttes in die Kasten im Schatzhause. Denn die Kinder Israel und die Kinder Levi sollen die Hebe des Getreides, Mosts und Öls herauf in die Kasten bringen. Daselbst sind die Gefäße des Heiligtums und die Priester, die da dienen, und die Torhüter und Sänger, daß wir das Haus unsers GOttes nicht verlassen. U nd die Obersten des Volks wohnten zu Jerusalem. Das andere Volk aber warfen das Los darum, daß unter zehn ein Teil nach Jerusalem in die heilige Stadt zögen, zu wohnen, und neun Teile in den Städten. Und das Volk segnete alle die Männer, die freiwillig waren, zu Jerusalem zu wohnen. Dies sind die Häupter in der Landschaft, die zu Jerusalem wohnten. In den Städten Judas aber wohnte ein jeglicher in seinem Gut, das in ihren Städten war, nämlich Israel, Priester, Leviten, Nethinim und die Kinder der Knechte Salomos. Und zu Jerusalem wohnten etliche der Kinder Juda und Benjamin. Von den Kindern Juda: Athaja, der Sohn Usias, des Sohns Sacharjas, des Sohns Amarjas, des Sohns Sephatjas, des Sohns Mahelaleels, aus den Kindern Parez; und Maeseja, der Sohn Baruchs, des Sohns Chal-Hoses, des Sohns Hasajas, des Sohns Adajas, des Sohns Jojaribs, des Sohns Sacharjas, des Sohns Silonis. Aller Kinder Parez, die zu Jerusalem wohnten, waren vierhundertundachtundsechzig, redliche Leute. Dies sind die Kinder Benjamin: Sallu, der Sohn Mesullams, des Sohns Joeds, des Sohns Pedajas, des Sohns Kolajahs, des Sohns Maesejas, des Sohns Ithiels, des Sohns Jesaias; und nach ihm Gabai, Sallai, neunhundertundachtundzwanzig. Und Joel, der Sohn Sichris, war ihr Vorsteher, und Juda, der Sohn Hasnuas, über das andere Teil der Stadt. Von den Priestern wohnten Jedaja, der Sohn Jojaribs, Jachin, Seraja, der Sohn Hilkias, des Sohns Mesullams, des Sohns Zadoks, des Sohns Merajoth, des Sohns Ahitobs, war Fürst im Hause GOttes. Und seine Brüder, die im Hause schafften, der waren achthundertundzweiundzwanzig. Und Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohns Plaljas, des Sohns Amzis, des Sohns Sacharjas, des Sohns Pashurs, des Sohns Malchias, und seine Brüder, Obersten unter den Vätern, waren zweihundertundzweiundvierzig. Und Amassai, der Sohn Asareels, des Sohns Ahusais, des Sohns Mesillemoths, des Sohns Immers, und seine Brüder, gewaltige Leute, waren hundertundachtundzwanzig. Und ihr Vorsteher war Sabdiel, der Sohn Gedolims. Von den Leviten: Semaja, der Sohn Hasubs, des Sohns Asrikams, des Sohns Hasabjas, des Sohns Bunnis, und Sabthai und Josabad aus der Leviten Obersten an den äußerlichen Geschäften im Hause GOttes, und Mathanja, der Sohn Michas, des Sohns Sabdis, des Sohns Assaphs, der das Haupt war, Dank anzuheben zum Gebet, und Bakbukja, der andere unter seinen Brüdern, und Abda, der Sohn Sammuas, des Sohns Galals, des Sohns Jedithuns. Aller Leviten in der heiligen Stadt waren zweihundertundvierundachtzig. Und die Torhüter, Akub und Talmon und ihre Brüder, die in den Toren hüteten, waren hundertundzweiundsiebzig. Das andere Israel aber, Priester und Leviten, waren in allen Städten Judas, ein jeglicher in seinem Erbteil. Und die Nethinim wohnten an Ophel. Und Ziha und Gispa gehörten zu den Nethinim. Der Vorsteher aber über die Leviten zu Jerusalem war Usi, der Sohn Banis, des Sohns Hasabjas, des Sohns Mathanjas, des Sohns Michas. Aus den Kindern Assaphs waren Sänger um das Geschäft im Hause GOttes. Denn es war des Königs Gebot über sie, daß die Sänger treulich handelten, einen jeglichen Tag seine Gebühr. Und Pethahja, der Sohn Mesesabeels, aus den Kindern Serahs, des Sohns Judas, war Befehlshaber des Königs zu allen Geschäften an das Volk. Und der Kinder Juda, die außen auf den Dörfern auf ihrem Lande waren, wohnten etliche zu Kiriath-Arba und in ihren Töchtern und zu Dibon und in ihren Töchtern und zu Kabzeel und in ihren Dörfern und zu Jesua, Molada, Beth-Palet, Hazar-Sual, Berseba und ihren Töchtern und zu Ziklag und Mochona und ihren Töchtern und zu En-Rimmon, Zarega, Jeremuth, Sanoah, Adullam und ihren Dörfern, zu Lachis und auf ihrem Felde, zu Aseka und in ihren Töchtern. Und lagerten sich von Berseba an bis ans Tal Hinnom. Die Kinder Benjamin aber von Gaba wohnten zu Michmas, Aja, Bethel und ihren Töchtern und zu Anathoth, Nob, Ananja, Hazor, Rama, Githaim, Hadid, Ziboim, Neballat, Lod, Ono und im Zimmertal. Und etliche Leviten, die Teil in Juda hatten, wohnten unter Benjamin. D ies sind die Priester und Leviten, die mit Serubabel, dem Sohn Sealthiels, und Jesua heraufzogen: Seraja, Jeremia, Esra, Amarja, Malluch, Hattus, Sechanja, Rehum, Meremoth, Iddo, Ginthoi, Abia, Mejamin, Maadja, Bilga, Semaja, Jojarib, Jedaja, Sallu, Amok, Hilkia und Jedaja. Dies waren die Häupter unter den Priestern und ihren Brüdern zu den Zeiten Jesuas. Die Leviten aber waren diese: Jesua, Benui, Kadmiel, Serebja, Juda und Mathanja, über das Dankamt, er und seine Brüder. Bakbukja und Unni, ihre Brüder, waren um sie zur Hut. Jesua zeugte Jojakim, Jojakim zeugte Eliasib, Eliasib zeugte Jojada. Jojada zeugte Jonathan, Jonathan zeugte Jaddua. Und zu den Zeiten Jojakims waren diese oberste Väter unter den Priestern: nämlich von Seraja war Meraja; von Jeremia war Hananja; von Esra war Mesullam; von Amarja war Johanan; von Malluch war Jonathan; von Sebanja war Joseph; von Harim war Adna; von Merajoth war Helkai; von Iddo war Sacharja; von Ginthon war Mesullam von Abia war Sichri; von Mejamin-Moadja war Piltai; von Bilga war Sammua; von Semaja war Jonathan; von Jojarib war Mathnai; von Jedaja war Usi; von Sallai war Kallai; von Amok war Eber; von Hilkia war Hasabja; von Jedaja war Nethaneel. Und zu den Zeiten Eliasibs, Jojadas, Johanans und Jadduas wurden die obersten Väter unter den Leviten und die Priester beschrieben unter dem Königreich Darii, des Persers. Es wurden aber die Kinder Levi, die obersten Väter, beschrieben in die Chronik bis zur Zeit Johanans, des Sohns Eliasibs. Und dies waren die Obersten unter den Leviten: Hasabja, Serebja und Jesua, der Sohn Kadmiels, und ihre Brüder neben ihnen, zu loben und zu danken, wie es David, der Mann GOttes, geboten hatte, eine Hut um die andere. Mathanja, Bakbukja, Obadja, Mesulam, Talmon und Akub waren Torhüter an der Hut, an den Schwellen in den Toren. Diese waren zu den Zeiten Jojakims, des Sohns Jesuas, des Sohns Jozadaks, und zu den Zeiten Nehemias, des Landpflegers, und des Priesters Esra, des Schriftgelehrten. U nd in der Einweihung der Mauern zu Jerusalem suchte man die Leviten aus allen ihren Orten, daß man sie nach Jerusalem brächte, zu halten Einweihung in Freuden mit Danken, mit Singen, Zimbeln, Psaltern und Harfen. Und es versammelten sich die Kinder der Sänger und von der Gegend um Jerusalem her und von den Höfen Netophathis und vom Hause Gilgal und von den Äckern zu Gibea und Asmaveth; denn die Sänger hatten ihnen Höfe gebaut um Jerusalem her. Und die Priester und Leviten reinigten sich und reinigten das Volk, die Tore und die Mauer. Und ich ließ die Fürsten Judas oben auf die Mauer steigen und bestellte zwei große Dankchöre, die gingen hin zur Rechten oben auf die Mauer zum Misttor wärts. Und ihnen ging nach Hosaja und die Hälfte der Fürsten Judas und Asarja, Esra, Mesullam, Juda, Benjamin, Semaja und Jeremia und etliche der Priesterkinder mit Drommeten: nämlich Sacharja, der Sohn Jonathans, des Sohns Semajas, des Sohns Mathanjas, des Sohns Michajas, des Sohns Sachurs, des Sohns Assaphs, und seine Brüder, Semaja, Asareel, Milalai, Gilalai, Maai, Nethaneel und Juda, Hanani, mit den Saitenspielen Davids, des Mannes GOttes; Esra aber, der Schriftgelehrte, vor ihnen her, zum Brunnentor wärts. Und gingen neben ihnen auf den Stufen zur Stadt Davids, die Mauer hinauf zu dem Hause Davids hinan, bis an das Wassertor gegen Morgen. Der andere Dankchor ging gegen ihnen über, und ich ihm nach, und die Hälfte des Volks die Mauer hinan zum Ofenturm hinauf, bis an die breite Mauer, und zum Tor Ephraim hinan und zum alten Tor und zum Fischtor und zum Turm Hananeel und zum Turm Mea bis an das Schaftor, und blieben stehen im Kerkertor. Und standen also die zwei Dankchöre im Hause GOttes, und ich und die Hälfte der Obersten mit mir; und die Priester, nämlich Eljakim, Maeseja, Minjamin, Michaja, Elioenai, Sacharja, Hananja mit Drommeten; und Maeseja, Semaja, Eleasar, Usi, Johanan, Malchia, Elam und Asar. Und die Sänger sangen laut, und Jesrahja war der Vorsteher. Und es wurden desselben Tages große Opfer geopfert, und waren fröhlich; denn GOtt hatte ihnen eine große Freude gemacht, daß sich beide Weiber und Kinder freueten; und man hörte die Freude Jerusalems ferne. Z u der Zeit wurden verordnet Männer über die Schatzkasten, da die Heben, Erstlinge und Zehnten innen waren, daß sie sammeln sollten von den Äckern und um die Städte, auszuteilen nach dem Gesetz für die Priester und Leviten; denn Juda hatte eine Freude an den Priestern und Leviten, daß sie standen und warteten der Hut ihres GOttes und der Hut der Reinigung. Und die Sänger und Torhüter standen nach dem Gebot Davids und seines Sohns Salomo. Denn zu den Zeiten Davids und Assaphs wurden gestiftet die obersten Sänger und Loblieder und Dank zu GOtt. Aber ganz Israel gab den Sängern und Torhütern Teil zu den Zeiten Serubabels und Nehemias, einen jeglichen Tag sein Teil; und sie gaben Geheiligtes für die Leviten, die Leviten aber gaben Geheiligtes für die Kinder Aaron. U nd es ward zu der Zeit gelesen das Buch Mose vor den Ohren des Volks; und ward gefunden drinnen geschrieben, daß die Ammoniter und Moabiter sollen nimmermehr in die Gemeine GOttes kommen, darum daß sie den Kindern Israel nicht zuvorkamen mit Brot und Wasser und dingeten wider sie Bileam, daß er sie verfluchen sollte; aber unser GOtt wandte den Fluch in einen Segen. Da sie nun dies Gesetz hörten, schieden sie alle Fremdlinge von Israel. U nd vor dem hatte der Priester Eliasib in den Kasten am Hause unsers GOttes gelegt das Opfer Tobias. Denn er hatte ihm einen großen Kasten gemacht; und dahin hatten sie zuvor gelegt Speisopfer, Weihrauch, Geräte und die Zehnten vom Getreide, Most und Öl nach dem Gebot der Leviten, Sänger und Torhüter, dazu die Hebe der Priester. Aber in diesem allem war ich nicht zu Jerusalem. Denn im zweiunddreißigsten Jahr Arthahsasthas, des Königs zu Babel, kam ich zum Könige, und nach etlichen Tagen erwarb ich vom Könige, daß ich nach Jerusalem zog. Und ich merkte, daß nicht gut war, das Eliasib an Tobia getan hatte, daß er ihm einen Kasten machte im Hofe am Hause GOttes. Und verdroß mich sehr und warf alle Geräte vom Hause Tobias hinaus vor den Kasten und hieß, daß sie die Kasten reinigten; und ich brachte wieder daselbst hin das Gerät des Hauses GOttes, das Speisopfer und Weihrauch. Und ich erfuhr, daß der Leviten Teil ihnen nicht gegeben war, derhalben die Leviten und Sänger geflohen waren, ein jeglicher zu seinem Acker, zu arbeiten. Da schalt ich die Obersten und sprach: Warum verlassen wir das Haus GOttes? Aber ich versammelte sie und stellte sie an ihre Stätte. Da brachte ganz Juda die Zehnten vom Getreide, Most und Öl zum Schatz. Und ich setzte über die Schätze Selemja, den Priester, und Zadok, den Schriftgelehrten, und aus den Leviten Pedaja, und unter ihre Hand Hanan, den Sohn Sachurs, des Sohns Mathanjas; denn sie wurden für treu gehalten, und ihnen ward befohlen, ihren Brüdern auszuteilen. Gedenke, mein GOtt, mir daran und tilge nicht aus meine Barmherzigkeit, die ich an meines GOttes Hause und an seiner Hut getan habe! Z ur selben Zeit sah ich in Juda Kelter treten auf den Sabbat und Garben hereinbringen und Esel beladen mit Wein, Trauben, Feigen und allerlei Last zu Jerusalem bringen auf den Sabbattag. Und ich bezeugte sie des Tages, da sie die Fütterung verkauften. Es wohnten auch Tyrer drinnen; die brachten Fische und allerlei Ware und verkauften es auf den Sabbat den Kindern Judas und Jerusalems. Da schalt ich die Obersten in Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für ein böses Ding, das ihr tut, und brecht den Sabbattag? Taten nicht unsere Väter also, und unser GOtt führte all dieses Unglück über uns und über diese Stadt? Und ihr macht des Zorns über Israel noch mehr, daß ihr den Sabbat brechet. Und da die Tore zu Jerusalem aufgezogen waren vor dem Sabbat, hieß ich die Türen zuschließen und befahl, man sollte sie nicht auftun bis nach dem Sabbat. Und ich bestellte meiner Knaben etliche an die Tore, daß man keine Last hereinbrächte am Sabbattage. Da blieben die Krämer und Verkäufer mit allerlei Ware über Nacht draußen vor Jerusalem, einmal oder zwei. Da zeugte ich ihnen und sprach zu ihnen: Warum bleibt ihr über Nacht um die Mauer? Werdet ihr es noch einmal tun, so will ich die Hand an euch legen. Von der Zeit an kamen sie des Sabbats nicht. Und ich sprach zu den Leviten, die rein waren, daß sie kämen und hüteten der Tore, zu heiligen den Sabbattag. Mein GOtt, gedenke mir des auch und schone mein nach deiner großen Barmherzigkeit! I ch sah auch zu der Zeit Juden, die Weiber nahmen von Asdod, Ammon und Moab. Und ihre Kinder redeten die Hälfte asdodisch und konnten nicht jüdisch reden, sondern nach der Sprache eines jeglichen Volks. Und ich schalt sie und fluchte ihnen; und schlug etliche Männer und raufte sie; und nahm einen Eid von ihnen bei GOtt: Ihr sollt eure Töchter nicht geben ihren Söhnen, noch ihre Töchter nehmen euren Söhnen, oder euch selbst. Hat nicht Salomo, der König Israels, daran gesündigt? Und war doch in vielen Heiden kein König ihm gleich, und er war seinem GOtt lieb, und GOtt setzte ihn zum Könige über ganz Israel; dennoch machten ihn die ausländischen Weiber zu sündigen. Habt ihr das nicht gehört, daß ihr solch groß Übel tut, euch an unserm GOtt zu vergreifen und ausländische Weiber zu nehmen? Und einer aus den Kindern Jojadas, des Sohns Eliasibs, des Hohenpriesters, hatte sich befreundet mit Saneballat, dem Horoniten; aber ich jagte ihn von mir. Gedenk an sie, mein GOtt, die des Priestertums los sind worden und des Bundes des Priestertums und der Leviten. Also reinigte ich sie von allen Ausländischen und stellte die Hut der Priester und Leviten, einen jeglichen nach seinem Geschäfte, und zu opfern das Holz zu bestimmten Zeiten und die Erstlinge. Gedenke meiner, mein GOtt, im Besten! Z u den Zeiten Ahasveros, der da König war von Indien bis an die Mohren, über hundertundsiebenundzwanzig Länder, und da er auf seinem königlichen Stuhl saß zu Schloß Susan, im dritten Jahr seines Königreichs, machte er bei ihm ein Mahl allen seinen Fürsten und Knechten, nämlich den Gewaltigen in Persien und Medien, den Landpflegern und Obersten in seinen Ländern, daß er sehen ließe den herrlichen Reichtum seines Königreichs und die köstliche Pracht seiner Majestät viel Tage lang, nämlich hundertundachtzig Tage. Und da die Tage aus waren, machte der König ein Mahl allem Volk, das zu Schloß Susan war, beide Großen und Kleinen, sieben Tage lang im Hofe des Gartens am Hause des Königs. Da hingen weiße, rote und gelbe Tücher, mit leinenen und scharlakenen Seilen gefaßt in silbernen Ringen auf Marmelsäulen. Die Bänke waren gülden und silbern, auf Pflaster von grünen, weißen, gelben und schwarzen Marmeln gemacht. Und das Getränk trug man in güldenen Gefäßen, und immer andern und andern Gefäßen, und königlichen Wein die Menge, wie denn der König vermochte. Und man setzte niemand, was er trinken sollte; denn der König hatte allen Vorstehern in seinem Hause befohlen, daß ein jeglicher sollte tun, wie es ihm wohlgefiele. Und die Königin Vasthi machte auch ein Mahl für die Weiber im königlichen Hause des Königs Ahasveros. Und am siebenten Tage, da der König gutes Muts war vom Wein, hieß er Mehuman, Bistha, Harbona, Bigtha, Abagtha, Sethar und Charkas, die sieben Kämmerer, die vor dem Könige Ahasveros dienten, daß sie die Königin Vasthi holten vor den König mit der königlichen Krone, daß er den Völkern und Fürsten zeigte ihre Schöne; denn sie war schön. Aber die Königin Vasthi wollte nicht kommen nach dem Wort des Königs durch seine Kämmerer. Da ward der König sehr zornig, und sein Grimm entbrannte in ihm. Und der König sprach zu den Weisen, die sich auf Landes Sitten verstanden (denn des Königs Sachen mußten geschehen vor allen Verständigen auf Recht und Händel; die Nächsten aber bei ihm waren Charsena, Sethar, Admatha, Tharsis, Meres, Marsena und Memuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, die das Angesicht des Königs sahen und saßen obenan im Königreich), was für ein Recht man an der Königin Vasthi tun sollte, darum daß sie nicht getan hatte nach dem Wort des Königs durch seine Kämmerer. Da sprach Memuchan vor dem Könige und Fürsten: Die Königin Vasthi hat nicht allein an dem Könige übel getan, sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern in allen Landen des Königs Ahasveros. Denn es wird solche Tat der Königin auskommen zu allen Weibern, daß sie ihre Männer verachten vor ihren Augen und werden sagen: Der König Ahasveros hieß die Königin Vasthi vor sich kommen; aber sie wollte nicht. So werden nun die Fürstinnen in Persien und Medien auch so sagen zu allen Fürsten des Königs, wenn sie solche Tat der Königin hören; so wird sich Verachtens und Zorns genug heben. Gefällt es dem Könige, so lasse man ein königlich Gebot von ihm ausgehen und schreiben nach der Perser und Meder Gesetz, welches man nicht darf übertreten, daß Vasthi nicht mehr vor den König Ahasveros komme; und der König gebe ihr Königreich ihrer Nächsten, die besser ist denn sie; und daß dieser Brief des Königs, der gemacht wird, in sein ganz Reich (welches groß ist) erschalle, daß alle Weiber ihre Männer in Ehren halten, beide unter Großen und Kleinen. Das gefiel dem Könige und den Fürsten; und der König tat nach dem Wort Memuchans. Da wurden Briefe ausgesandt in alle Länder des Königs, in ein jeglich Land nach seiner Schrift und zu jeglichem Volk nach seiner Sprache, daß ein jeglicher Mann der Oberherr in seinem Hause sei; und ließ reden nach der Sprache seines Volks N ach diesen Geschichten, da der Grimm des Königs Ahasveros sich gelegt hatte, gedachte er an Vasthi, was sie getan hatte, und was über sie beschlossen wäre. Da sprachen die Knaben des Königs, die ihm dienten: Man suche dem Könige junge schöne Jungfrauen; und der König bestelle Schauer in allen Landen seines Königreichs, daß sie allerlei junge schöne Jungfrauen zusammenbringen nach Schloß Susan, ins Frauenzimmer, unter die Hand Hegais, des Königs Kämmerers, der der Weiber wartet, und gebe ihnen ihren Schmuck; und welche Dirne dem Könige gefällt, die werde Königin an Vasthis Statt. Das gefiel dem Könige und tat also. Es war aber ein jüdischer Mann zu Schloß Susan, der hieß Mardachai, ein Sohn Jairs, des Sohns Simeis, des Sohns Kis, des Sohns Jeminis, der mit weggeführt war von Jerusalem, da Jechanja, der König Judas, weggeführt ward, welchen Nebukadnezar, der König zu Babel, wegführte. Und er war ein Vormund Hadassas, die ist Esther, eine Tochter seines Vetters; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und sie war eine schöne und feine Dirne. Und da ihr Vater und Mutter starb, nahm sie Mardachai auf zur Tochter. Da nun das Gebot und Gesetz des Königs laut ward, und viel Dirnen zu Hause gebracht wurden nach Schloß Susan unter die Hand Hegais, ward Esther auch genommen zu des Königs Haus unter die Hand Hegais, des Hüters der Weiber. Und die Dirne gefiel ihm, und sie fand Barmherzigkeit vor ihm. Und er eilete mit ihrem Schmuck, daß er ihr ihren Teil gäbe, und sieben feine Dirnen von des Königs Hause dazu. Und er tat sie mit ihren Dirnen an den besten Ort im Frauenzimmer. Und Esther sagte ihm nicht an ihr Volk und ihre Freundschaft; denn Mardachai hatte ihr geboten, sie sollte es nicht ansagen. Und Mardachai wandelte alle Tage vor dem Hofe am Frauenzimmer, daß er erführe, ob es Esther wohlginge, und was ihr geschehen würde. Wenn aber die bestimmte Zeit einer jeglichen Dirne kam, daß sie zum Könige Ahasveros kommen sollte, nachdem sie zwölf Monden im Frauenschmücken gewesen war (denn ihr Schmücken mußte so viel Zeit haben, nämlich sechs Monden mit Balsam und Myrrhen und sechs Monden mit guter Spezerei, so waren denn die Weiber geschmückt), alsdann ging eine Dirne zum Könige, und welche sie wollte, mußte man ihr geben, die mit ihr vom Frauenzimmer zu des Königs Hause ginge. Und wenn eine des Abends hineinkam, die ging des Morgens von ihm in das andere Frauenzimmer unter die Hand Saasgas, des Königs Kämmerers, der Kebsweiber Hüters. Und sie mußte nicht wieder zum Könige kommen, es lüstete denn den König und ließe sie mit Namen rufen. D a nun die Zeit Esthers herzukam, der Tochter Abihails, des Vetters Mardachais (die er zur Tochter hatte aufgenommen), daß sie zum Könige kommen sollte, begehrete sie nichts, denn was Hegai, des Königs Kämmerer, der Weiber Hüter, sprach. Und Esther fand Gnade vor allen, die sie ansahen. Es ward aber Esther genommen zum Könige Ahasveros ins königliche Haus im zehnten Monden, der da heißt Tebeth, im siebenten Jahr seines Königreichs. Und der König gewann Esther lieb über alle Weiber, und sie fand Gnade und Barmherzigkeit vor ihm vor allen Jungfrauen. Und er setzte die königliche Krone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin an Vasthis Statt. Und der König machte ein groß Mahl allen seinen Fürsten und Knechten (das war ein Mahl um Esthers willen) und ließ die Länder ruhen und gab königliche Geschenke aus. Und da man das andere Mal Jungfrauen versammelte, saß Mardachai im Tor des Königs. Und Esther hatte noch nicht angesagt ihre Freundschaft noch ihr Volk, wie ihr denn Mardachai geboten hatte. Denn Esther tat nach dem Wort Mardachais, gleich als da er ihr Vormund war. Z ur selbigen Zeit, da Mardachai im Tor des Königs saß, wurden zwei Kämmerer des Königs, Bigthan und Theres, die der Tür hüteten, zornig und trachteten, ihre Hände an den König Ahasveros zu legen. Das ward Mardachai kund, und er sagte es an der Königin Esther, und Esther sagte es dem Könige in Mardachais Namen. Und da man solches forschete, ward es funden. Und sie wurden beide an Bäume gehängt, und ward geschrieben in die Chronik vor dem Könige. N ach diesen Geschichten machte der König Ahasveros Haman groß, den Sohn Medathas, den Agagiter, und erhöhte ihn und setzte seinen Stuhl über alle Fürsten, die bei ihm waren. Und alle Knechte des Königs, die im Tor des Königs waren, beugten die Kniee und beteten Haman an; denn der König hatte es also geboten. Aber Mardachai beugete die Kniee nicht und betete nicht an. Da sprachen des Königs Knechte, die im Tor des Königs waren, zu Mardachai: Warum übertrittst du des Königs Gebot? Und da sie solches täglich zu ihm sagten, und er ihnen nicht gehorchte, sagten sie es Haman an, daß sie sähen, ob solch Tun Mardachais bestehen würde; denn er hatte ihnen gesagt, daß er ein Jude wäre. Und da Haman sah, daß Mardachai ihm nicht die Kniee beugete noch ihn anbetete, ward er voll Grimms. Und verachtete es, daß er an Mardachai allein sollte die Hand legen, denn sie hatten ihm das Volk Mardachais angesagt; sondern er trachtete, das Volk Mardachais, alle Juden, so im ganzen Königreich Ahasveros waren, zu vertilgen. Im ersten Monden, das ist der Mond Nisan, im zwölften Jahr des Königs Ahasveros, ward das Los geworfen vor Haman, von einem Tage auf den andern und vom Monden bis auf den zwölften Monden, das ist der Mond Adar. Und Haman sprach zum Könige Ahasveros: Es ist ein Volk zerstreut und teilt sich unter alle Völker in allen Landen deines Königreichs, und ihr Gesetz ist anders denn aller Völker, und tun nicht nach des Königs Gesetzen; und ist dem Könige nicht zu leiden, sie also zu lassen. Gefällt es dem Könige, so schreibe er, daß man es umbringe; so will ich zehntausend Zentner Silbers darwägen unter die Hand der Amtleute, daß man es bringe in die Kammer des Königs. Da tat der König seinen Ring von der Hand und gab ihn Haman, dem Sohne Medathas, dem Agagiter, der Juden Feind. Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir gegeben, dazu das Volk, daß du damit tust, was dir gefällt. Da rief man den Schreibern des Königs am dreizehnten Tage des ersten Monden; und ward geschrieben, wie Haman befahl, an die Fürsten des Königs und zu den Landpflegern hin und her in den Ländern und zu den Hauptleuten eines jeglichen Volks in den Ländern hin und her nach der Schrift eines jeglichen Volks und nach ihrer Sprache, im Namen des Königs Ahasveros und mit des Königs Ringe versiegelt. Und die Briefe wurden gesandt durch die Läufer in alle Länder des Königs, zu vertilgen, zu erwürgen und umzubringen alle Juden, beide jung und alt, Kinder und Weiber, auf einen Tag, nämlich auf den dreizehnten Tag des zwölften Monden, das ist der Mond Adar, und ihr Gut zu rauben. Also war der Inhalt der Schrift, daß ein Gebot gegeben wäre in allen Ländern, allen Völkern zu eröffnen, daß sie auf denselben Tag geschickt wären. Und die Läufer gingen aus eilend nach des Königs Gebot. Und zu Schloß Susan ward angeschlagen ein Gebot. Und der König und Haman aßen und tranken; aber die Stadt Susan ward irre. D a Mardachai erfuhr alles, was geschehen war, zerriß er seine Kleider und legte einen Sack an und Asche; und ging hinaus mitten in die Stadt und schrie laut und kläglich. Und kam vor das Tor des Königs. Denn es mußte niemand zu des Königs Tor eingehen, der einen Sack anhätte. Und in allen Ländern, an welchen Ort des Königs Wort und Gebot gelangete, war ein groß Klagen unter den Juden, und viele fasteten, weinten, trugen Leid und lagen in Säcken und in der Asche. Da kamen die Dirnen Esthers und ihre Kämmerer und sagten‘s ihr an. Da erschrak die Königin sehr. Und sie sandte Kleider, daß Mardachai anzöge und den Sack von ihm ablegte; er aber nahm sie nicht. Da rief Esther Hathach unter des Königs Kämmerern, der vor ihr stand, und befahl ihm an Mardachai, daß sie erführe, was das wäre, und warum er so täte. Da ging Hathach hinaus zu Mardachai an die Gasse in der Stadt, die vor dem Tor des Königs war. Und Mardachai sagte ihm alles, was ihm begegnet wäre, und die Summa des Silbers, das Haman geredet hatte in des Königs Kammer darzuwägen um der Juden willen, sie zu vertilgen. Und gab ihm die Abschrift des Gebots, das zu Susan angeschlagen war, sie zu vertilgen, daß er es Esther zeigte und ihr ansagte und geböte ihr, daß sie zum Könige hineinginge und täte eine Bitte an ihn um ihr Volk. U nd da Hathach hineinkam und sagte Esther die Worte Mardachais, sprach Esther zu Hathach und gebot ihm an Mardachai: Es wissen alle Knechte des Königs und das Volk in den Landen des Königs, daß, wer zum Könige hineingeht inwendig in den Hof, er sei Mann oder Weib, der nicht gerufen ist, der soll stracks Gebots sterben, es sei denn, daß der König den güldenen Zepter gegen ihn reiche, damit er lebendig bleibe. Ich aber bin nun in dreißig Tagen nicht gerufen, zum Könige hineinzukommen. Und da die Worte der Esther wurden Mardachai angesagt, hieß Mardachai Esther wieder sagen: Gedenke nicht, daß du dein Leben errettest, weil du im Hause des Königs bist, vor allen Juden; denn wo du wirst zu dieser Zeit schweigen, so wird eine Hilfe und Errettung aus einem andern Ort den Juden entstehen, und du und deines Vaters Haus werdet umkommen. Und wer weiß, ob du um dieser Zeit willen zum Königreich kommen bist? Esther hieß Mardachai antworten: So gehe hin und versammle alle Juden, die zu Susan vorhanden sind, und fastet für mich, daß ihr nicht eßt und trinkt in dreien Tagen weder Tag noch Nacht; ich und meine Dirnen wollen auch also fasten. Und also will ich zum Könige hineingehen wider das Gebot; komme ich um, so komme ich um. Mardachai ging hin und tat alles, was ihm Esther geboten hatte. U nd am dritten Tage zog sich Esther königlich an und trat in den Hof am Hause des Königs inwendig gegen dem Hause des Königs. Und der König saß auf seinem königlichen Stuhl im königlichen Hause, gegen der Tür des Hauses. Und da der König sah Esther, die Königin, stehen im Hofe, fand sie Gnade vor seinen Augen. Und der König reckte den güldenen Zepter in seiner Hand gegen Esther. Da trat Esther herzu und rührte die Spitze des Zepters an. Da sprach der König zu ihr: Was ist dir, Esther, Königin? und was forderst du? Auch die Hälfte des Königreichs soll dir gegeben werden. Esther sprach: Gefällt es dem Könige, so komme der König und Haman heute zu dem Mahl, das ich zugerichtet habe. Der König sprach: Eilet, daß Haman tue, was Esther gesagt hat! Da nun der König und Haman zu dem Mahl kamen, das Esther zugerichtet hatte, sprach der König zu Esther, da er Wein getrunken hatte: Was bittest du, Esther? Es soll dir gegeben werden. Und was forderst du? Auch die Hälfte des Königreichs, es soll geschehen. Da antwortete Esther und sprach: Meine Bitte und Begehr ist: Habe ich Gnade gefunden vor dem Könige, und so es dem Könige gefällt, mir zu geben meine Bitte und zu tun mein Begehr, so komme der König und Haman zu dem Mahl, das ich für sie zurichten will, so will ich morgen tun, was der König gesagt hat. D a ging Haman des Tages hinaus fröhlich und gutes Muts. Und da er sah Mardachai im Tor des Königs, daß er nicht aufstand, noch sich vor ihm bewegte, ward er voll Zorns über Mardachai. Aber er enthielt sich. Und da er heim kam, sandte er hin und ließ holen seine Freunde und sein Weib Seres. Und erzählte ihnen die Herrlichkeit seines Reichtums und die Menge seiner Kinder und alles, wie ihn der König so groß gemacht hätte, und daß er über die Fürsten und Knechte des Königs erhaben wäre. Auch sprach Haman: Und die Königin Esther hat niemand lassen kommen mit dem Könige zum Mahl, das sie zugerichtet hat, ohne mich; und bin auch morgen zu ihr geladen mit dem Könige. Aber an dem allem habe ich keine Genüge, solange ich sehe den Juden Mardachai am Königstor sitzen. Da sprach zu ihm sein Weib Seres und alle seine Freunde: Man mache einen Baum fünfzig Ellen hoch und sage morgen dem Könige, daß man Mardachai daran hänge; so kommst du mit dem Könige fröhlich zum Mahl. Das gefiel Haman wohl und ließ einen Baum zurichten. I n derselben Nacht konnte der König nicht schlafen und hieß die Chronik und die Historien bringen. Da die wurden vor dem Könige gelesen, traf sich‘s, da geschrieben war, wie Mardachai hatte angesagt, daß die zwei Kämmerer des Königs, Bigthan und Theres, die an der Schwelle hüteten, getrachtet hätten, die Hand an den König Ahasveros zu legen. Und der König sprach: Was haben wir Mardachai Ehre und Gutes dafür getan? Da sprachen die Knaben des Königs, die ihm dienten: Es ist ihm nichts geschehen. Und der König sprach: Wer ist im Hofe? (Denn Haman war in den Hof gegangen, draußen vor des Königs Hause, daß er dem Könige sagte, Mardachai zu hängen an den Baum, den er ihm zubereitet hatte.) Und des Königs Knaben sprachen zu ihm: Siehe, Haman steht im Hofe. Der König sprach: Laßt ihn hereingehen! Und da Haman hineinkam, sprach der König zu ihm: Was soll man dem Manne tun, den der König gerne wollte ehren? Haman aber gedachte in seinem Herzen: Wem sollte der König anders gerne wollen Ehre tun denn mir? Und Haman sprach zum Könige: Den Mann, den der König gerne wollte ehren, soll man herbringen, daß man ihm königliche Kleider anziehe, die der König pflegt zu tragen, und das Roß, da der König auf reitet, und daß man die königliche Krone auf sein Haupt setze. Und man soll solch Kleid und Roß geben in die Hand eines Fürsten des Königs, daß derselbe den Mann anziehe, den der König gerne ehren wollte, und führe ihn auf dem Roß in der Stadt Gassen und lasse rufen vor ihm her: So wird man tun dem Manne, den der König gerne ehren wollte. Der König sprach zu Haman: Eile und nimm das Kleid und Roß, wie du gesagt hast, und tue also mit Mardachai, dem Juden, der vor dem Tor des Königs sitzet; und laß nichts fehlen an allem, das du geredet hast. Da nahm Haman das Kleid und Roß, und zog Mardachai an und führte ihn auf der Stadt Gassen und rief vor ihm her: So wird man tun dem Manne, den der König gerne ehren wollte. Und Mardachai kam wieder an das Tor des Königs. Haman aber eilete nach Hause, trug Leid mit verhülltem Kopfe und erzählte seinem Weibe Seres und seinen Freunden allen alles, was ihm begegnet war. Da sprachen zu ihm seine Weisen und sein Weib Seres: Ist Mardachai vom Samen der Juden, vor dem du zu fallen angehoben hast, so vermagst du nichts an ihm, sondern du wirst vor ihm fallen. Da sie aber noch mit ihm redeten, kamen herbei des Königs Kämmerer und trieben Haman, zum Mahl zu kommen, das Esther zugerichtet hatte. U nd da der König mit Haman kam zum Mahl, das die Königin Esther zugerichtet hatte, sprach der König zu Esther des andern Tages, da er Wein getrunken hatte: Was bittest du, Königin Esther, daß man dir‘s gebe? Und was forderst du? Auch das halbe Königreich, es soll geschehen. Esther, die Königin, antwortete und sprach: Habe ich Gnade vor dir funden, o König, und gefällt es dem Könige, so gib mir mein Leben um meiner Bitte willen und mein Volk um meines Begehrens willen. Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, daß wir vertilgt, erwürgt und umgebracht werden; und wollte GOtt, wir würden doch zu Knechten und Mägden verkauft, so wollte ich schweigen, so würde der Feind doch dem Könige nicht schaden. Der König Ahasveros redete und sprach zu der Königin Esther: Wer ist der? Oder wo ist der, der solches in seinen Sinn nehmen dürfte, also zu tun? Esther sprach: Der Feind und Widersacher ist dieser böse Haman. Haman entsetzte sich vor dem Könige und der Königin. Und der König stand auf vom Mahl und vom Wein in seinem Grimm und ging in den Garten am Hause. Und Haman stand auf und bat die Königin Esther um sein Leben; denn er sah, daß ihm ein Unglück vom Könige schon bereitet war. Und da der König wieder aus dem Garten am Hause in den Saal, da man gegessen hatte, kam, lag Haman an der Bank, da Esther auf saß. Da sprach der König: Will er die Königin würgen bei mir im Hause? Da das Wort aus des Königs Munde ging, verhüllten sie Haman das Antlitz. Und Harbona, der Kämmerer einer vor dem Könige, sprach: Siehe, es steht ein Baum im Hause Hamans fünfzig Ellen hoch, den er Mardachai gemacht hatte, der Gutes für den König geredet hat. Der König sprach: Laßt ihn daran hängen! Also hängte man Haman an den Baum, den er Mardachai gemacht hatte. Da legte sich des Königs Zorn. A n dem Tage gab der König Ahasveros der Königin Esther das Haus Hamans, des Judenfeindes. Und Mardachai kam vor den König; denn Esther sagte an, wie er ihr zugehörte. Und der König tat ab seinen Fingerreif, den er von Haman hatte genommen; und gab ihn Mardachai. Und Esther setzte Mardachai über das Haus Hamans. Und Esther redete weiter vor dem König und fiel ihm zu den Füßen und flehte ihn, daß er wegtäte die Bosheit Hamans, des Agagiters, und seine Anschläge, die er wider die Juden erdacht hatte. Und der König reckte das güldene Zepter zu Esther. Da stand Esther auf und trat vor den König und sprach: Gefällt es dem Könige, und habe ich Gnade gefunden vor ihm, und ist‘s gelegen dem Könige, und ich ihm gefalle, so schreibe man, daß die Briefe der Anschläge Hamans, des Sohns Medathas, des Agagiters, widerrufen werden, die er geschrieben hat, die Juden umzubringen in allen Landen des Königs. Denn wie kann ich zusehen dem Übel, das mein Volk treffen würde? Und wie kann ich zusehen, daß mein Geschlecht umkomme? Da sprach der König Ahasveros zur Königin Esther und zu Mardachai, dem Juden: Siehe, ich habe Esther das Haus Hamans gegeben, und ihn hat man an einen Baum gehänget, darum daß er seine Hand hat an die Juden gelegt. So schreibt nun ihr für die Juden, wie es euch gefällt, in des Königs Namen und versiegelt es mit des Königs Ringe. Denn die Schrift, die in des Königs Namen geschrieben und mit des Königs Ringe versiegelt worden, mußte niemand widerrufen. D a wurden gerufen des Königs Schreiber zu der Zeit im dritten Monden, das ist der Mond Sivan, am dreiundzwanzigsten Tage; und wurde geschrieben, wie Mardachai gebot zu den Juden und zu den Fürsten, Landpflegern und Hauptleuten in Landen von Indien an bis an die Mohren, nämlich hundertundsiebenundzwanzig Länder, einem jeglichen Lande nach seinen Schriften, einem jeglichen Volk nach seiner Sprache und den Juden nach ihrer Schrift und Sprache. Und es ward geschrieben in des Königs Ahasveros Namen und mit des Königs Ringe versiegelt. Und er sandte die Briefe durch die reitenden Boten auf jungen Mäulern, darinnen der König den Juden gab, wo sie in Städten waren, sich zu versammeln und zu stehen für ihr Leben und zu vertilgen, zu erwürgen und umzubringen alle Macht des Volks und Landes, die sie ängsteten, samt den Kindern und Weibern, und ihr Gut zu rauben, auf einen Tag in allen Ländern des Königs Ahasveros, nämlich am dreizehnten Tage des zwölften Monden, das ist der Mond Adar. Der Inhalt aber der Schrift war, daß ein Gebot gegeben wäre in allen Landen, zu öffnen allen Völkern, daß die Juden auf den Tag geschickt sein sollten, sich zu rächen an ihren Feinden. Und die reitenden Boten auf den Mäulern ritten aus schnell und eilend nach dem Wort des Königs, und das Gebot ward zu Schloß Susan angeschlagen. Mardachai aber ging aus, von dem Könige in königlichen Kleidern, gelb und weiß, und mit einer großen güldenen Krone, angetan mit einem Leinen- und Purpurmantel; und die Stadt Susan jauchzete und war fröhlich. Den Juden aber war ein Licht und Freude und Wonne und Ehre kommen. Und in allen Landen und Städten, an welchen Ort des Königs Wort und Gebot gelangete, da ward Freude und Wonne unter den Juden, Wohlleben und gute Tage, daß viele der Völker im Lande Juden wurden; denn die Furcht der Juden kam über sie. I m zwölften Monden, das ist der Mond Adar, am dreizehnten Tage, den des Königs Wort und Gebot bestimmt hatte, daß man‘s tun sollte, eben desselben Tages, da die Feinde der Juden hofften, sie zu überwältigen, wandte sich‘s, daß die Juden ihre Feinde überwältigen sollten. Da versammelten sich die Juden in ihren Städten, in allen Landen des Königs Ahasveros, daß sie die Hand legten an die, so ihnen übel wollten. Und niemand konnte ihnen widerstehen; denn Furcht war über alle Völker kommen. Auch alle Obersten in Landen und Fürsten und Landpfleger und Amtleute des Königs erhuben die Juden; denn die Furcht Mardachais kam über sie. Denn Mardachai war groß im Hause des Königs, und sein Gerücht erscholl in allen Ländern, wie er zunähme und groß würde. Also schlugen die Juden an allen ihren Feinden mit der Schwertschlacht und würgten und brachten um und taten nach ihrem Willen an denen, die ihnen feind waren. Und zu Schloß Susan erwürgten die Juden und brachten um fünfhundert Mann. Dazu erwürgten sie Parsandatha, Dalphon, Aspatha, Poratha, Adalja, Aridatha, Parmastha, Arisai, Aridai, Vajesatha, die zehn Söhne Hamans, des Sohns Medathas, des Judenfeindes; aber an seine Güter legten sie ihre Hände nicht. Zu derselben Zeit kam die Zahl der Erwürgten nach Schloß Susan vor den König. Und der König sprach zu der Königin Esther: Die Juden haben zu Schloß Susan fünfhundert Mann erwürgt und umgebracht und die zehn Söhne Hamans; was werden sie tun in den andern Ländern des Königs? Was bittest du, daß man dir gebe? und was forderst du mehr, daß man tue? Esther sprach: Gefällt es dem Könige, so lasse er auch morgen die Juden zu Susan tun nach dem heutigen Gebot, daß sie die zehn Söhne Hamans an den Baum hängen. Und der König hieß also tun. Und das Gebot ward zu Susan angeschlagen, und die zehn Söhne Hamans wurden gehänget. Und die Juden versammelten sich zu Susan am vierzehnten Tage des Monden Adar und erwürgten zu Susan dreihundert Mann; aber an ihre Güter legten sie ihre Hände nicht. Aber die andern Juden in den Ländern des Königs kamen zusammen und standen für ihr Leben, daß sie Ruhe schafften vor ihren Feinden; und erwürgten ihrer Feinde fünfundsiebzigtausend; aber an ihre Güter legten sie ihre Hände nicht. Das geschah am dreizehnten Tage des Monden Adar, und ruheten am vierzehnten Tage desselben Monden; den machte man zum Tage des Wohllebens und Freuden. Aber die Juden zu Susan waren zusammenkommen, beide am dreizehnten und vierzehnten Tage, und ruheten am fünfzehnten Tage; und den Tag machte man zum Tage des Wohllebens und Freuden. Darum machten die Juden, die auf den Dörfern und Flecken wohnten, den vierzehnten Tag des Monden Adar zum Tage des Wohllebens und Freuden, und sandte einer dem andern Geschenke. U nd Mardachai beschrieb diese Geschichte und sandte die Briefe zu allen Juden, die in allen Ländern des Königs Ahasveros waren, beide nahen und fernen, daß sie annähmen und hielten den vierzehnten und fünfzehnten Tag des Monden Adar jährlich, nach den Tagen, darinnen die Juden zur Ruhe kommen waren von ihren Feinden, und nach dem Monden, darinnen ihre Schmerzen in Freude und ihr Leid in gute Tage verkehrt war, daß sie dieselben halten sollten für Tage des Wohllebens und Freuden, und einer dem andern Geschenke schicken und den Armen mitteilen. Und die Juden nahmen‘s an, das sie angefangen hatten zu tun, und das Mardachai zu ihnen schrieb: wie Haman, der Sohn Medathas, der Agagiter, aller Juden Feind, gedacht hatte, alle Juden umzubringen, und das Los werfen lassen, sie zu schrecken und umzubringen; und wie Esther zum Könige gegangen war und geredet, daß durch Briefe seine bösen Anschläge, die er wider die Juden gedacht, auf seinen Kopf gekehrt würden; und wie man ihn und seine Söhne an den Baum gehängt hätte. Daher sie diese Tage Purim nannten nach dem Namen des Loses, nach allen Worten dieses Briefes, und was sie selbst gesehen hatten, und was an sie gelangt war. Und die Juden richteten es auf und nahmen es auf sich und auf ihren Samen und auf alle, die sich zu ihnen taten, daß sie nicht übergehen wollten, zu halten diese zwei Tage jährlich, wie die beschrieben und bestimmt wurden, daß diese Tage nicht zu vergessen, sondern zu halten seien bei Kindeskindern, bei allen Geschlechtern in allen Ländern und Städten. Es sind die Tage Purim, welche nicht sollen übergangen werden unter den Juden, und ihr Gedächtnis nicht umkommen bei ihrem Samen. Und die Königin Esther, die Tochter Abihails, und Mardachai, der Jude, schrieben mit ganzer Gewalt, zu bestätigen diesen andern Brief von Purim. Und sandte die Briefe zu allen Juden in den hundertundsiebenundzwanzig Ländern des Königreichs Ahasveros mit freundlichen und treuen Worten: daß sie bestätigten diese Tage Purim auf ihre bestimmte Zeit, wie Mardachai, der Jude, über sie bestätigt hatte, und die Königin Esther; wie sie auf ihre Seele und auf ihren Samen bestätigt hatten die Geschichte der Fasten und ihres Schreiens. Und Esther befahl, die Geschichte dieser Purim zu bestätigen und in ein Buch zu schreiben. U nd der König Ahasveros legte Zins auf das Land und auf die Inseln im Meer. Aber alle Werke seiner Gewalt und Macht und die große Herrlichkeit Mardachais, die ihm der König gab, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige in Medien und Persien. Denn Mardachai, der Jude, war der andere nach dem Könige Ahasveros und groß unter den Juden und angenehm unter der Menge seiner Brüder, der für sein Volk Gutes suchte und redete das Beste für allen seinen Samen. E s war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Derselbe war schlecht und recht, gottesfürchtig und meidete das Böse. Und zeugte sieben Söhne und drei Töchter. Und seines Viehes waren siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen und sehr viel Gesindes; und er war herrlicher denn alle, die gegen Morgen wohnten. Und seine Söhne gingen hin und machten Wohlleben, ein jeglicher in seinem Hause auf seinen Tag; und sandten hin und luden ihre drei Schwestern, mit ihnen zu essen und zu trinken. Und wenn ein Tag des Wohllebens um war, sandte Hiob hin und heiligte sie; und machte sich des Morgens frühe auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl. Denn Hiob gedachte: Meine Söhne möchten gesündigt und GOtt gesegnet haben in ihrem Herzen. Also tat Hiob alle Tage. E s begab sich aber auf einen Tag, da die Kinder GOttes kamen und vor den HERRN traten, kam der Satan auch unter ihnen. Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe das Land umher durchzogen. Der HERR sprach zu Satan: Hast du nicht achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht im Lande, schlecht und recht, gottesfürchtig und meidet das Böse. Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, daß Hiob umsonst GOtt fürchtet? Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, rings umher verwahret. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Gut hat sich ausgebreitet im Lande. Aber recke deine Hand aus und taste an alles, was er hat; was gilt‘s, er wird dich ins Angesicht segnen? Der HERR sprach zu Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; ohne allein an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging Satan aus von dem HERRN. Des Tages aber, da seine Söhne und Töchter aßen und tranken Wein in ihres Bruders Hause, des Erstgeborenen, kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügeten, und die Eselinnen gingen neben ihnen an der Weide; da fielen die aus Reicharabien herein und nahmen sie und schlugen die Knaben mit der Schärfe des Schwerts; und ich bin allein entronnen, daß ich dir‘s ansagte. Da der noch redete, kam ein anderer und sprach: Das Feuer GOttes fiel vom Himmel und verbrannte Schafe und Knaben und verzehrete sie; und ich bin allein entronnen, daß ich dir‘s ansagte. Da der noch redete, kam einer und sprach: Die Chaldäer machten drei Spitzen und überfielen die Kamele und nahmen sie und schlugen die Knaben mit der Schärfe des Schwerts; und ich bin allein entronnen, daß ich dir‘s ansagte. Da der noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgebornen; und siehe, da kam ein großer Wind von der Wüste her und stieß auf die vier Ecken des Hauses und warf‘s auf die Knaben, daß sie starben; und ich bin allein entronnen, daß ich dir‘s ansagte. Da stand Hiob auf und zerriß sein Kleid und raufte sein Haupt; und fiel auf die Erde und betete an und sprach: Ich bin nackend von meiner Mutter Leibe kommen, nackend werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat‘s gegeben, der HERR hat‘s genommen; der Name des HERRN sei gelobt! In diesem allem sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider GOtt. E s begab sich aber des Tages, da die Kinder GOttes kamen und traten vor den HERRN, daß Satan auch unter ihnen kam und vor den HERRN trat. Da sprach der HERR zu dem Satan: Wo kommst du her? Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe das Land umher durchzogen. Der HERR sprach zu dem Satan: Hast du nicht acht auf meinen Knecht Hiob gehabt? Denn es ist seinesgleichen im Lande nicht, schlecht und recht, gottesfürchtig und meidet das Böse und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; du aber hast mich bewegt, daß ich ihn ohne Ursache verderbt habe. Satan antwortete dem HERRN und sprach: Haut für Haut; und alles, was ein Mann hat, läßt er für sein Leben. Aber recke deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an; was gilt‘s, er wird dich ins Angesicht segnen? Der HERR sprach zu dem Satan: Siehe da, er sei in deiner Hand; doch schone seines Lebens! Da fuhr der Satan aus vom Angesicht des HERRN und schlug Hiob mit bösen Schwären von der Fußsohle an bis auf seine Scheitel. Und er nahm einen Scherben und schabte sich und saß in der Asche. Und sein Weib sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Ja, segne GOtt und stirb! Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die närrischen Weiber reden. Haben wir Gutes empfangen von GOtt und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen. D a aber die drei Freunde Hiobs hörten all das Unglück, das über ihn kommen war, kamen sie, ein jeglicher aus seinem Ort: Eliphas von Theman, Bildad von Suah und Zophar von Naema. Denn sie wurden eins, daß sie kämen, ihn zu klagen und zu trösten. Und da sie ihre Augen aufhuben von ferne, kannten sie ihn nicht und huben auf ihre Stimme und weinten; und ein jeglicher zerriß sein Kleid und sprengten Erde auf ihr Haupt gen Himmel. Und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, daß der Schmerz sehr groß war. D anach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag. Und Hiob sprach: Der Tag müsse verloren sein, darinnen ich geboren bin, und die Nacht, da man sprach: Es ist ein Männlein empfangen. Derselbe Tag müsse finster sein, und GOtt von oben herab müsse nicht nach ihm fragen; kein Glanz müsse über ihn scheinen. Finsternis und Dunkel müssen ihn überwältigen, und dicke Wolken müssen über ihm bleiben, und der Dampf am Tage mache ihn gräßlich. Die Nacht müsse ein Dunkel einnehmen, und müsse sich nicht unter den Tagen des Jahres freuen, noch in die Zahl der Monden kommen. Siehe, die Nacht müsse einsam sein und kein Jauchzen drinnen sein. Es verfluchen sie die Verflucher des Tages, und die da bereit sind, zu erwecken den Leviathan. Ihre Sterne müssen finster sein in ihrer Dämmerung; sie hoffe aufs Licht und komme nicht und müsse nicht sehen die Augenbrauen der Morgenröte, daß sie nicht verschlossen hat die Tür meines Leibes und nicht verborgen das Unglück vor meinen Augen. Warum bin ich nicht gestorben von Mutterleib an? Warum bin ich nicht umkommen, da ich aus dem Leibe kam? Warum hat man mich auf den Schoß gesetzt? Warum bin ich mit Brüsten gesäuget? So läge ich doch nun und wäre stille, schliefe und hätte Ruhe mit den Königen und Ratsherren auf Erden, die das Wüste bauen; oder mit den Fürsten, die Gold haben und ihre Häuser voll Silbers sind; oder wie eine unzeitige Geburt verborgen und nichts wäre, wie die jungen Kinder, die das Licht nie gesehen haben. Daselbst müssen doch aufhören die Gottlosen mit Toben; daselbst ruhen doch, die viel Mühe gehabt haben. Da haben doch miteinander Frieden die Gefangenen und hören nicht die Stimme des Drängers. Da sind beide klein und groß, Knecht und der von seinem Herrn frei gelassen ist. Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen und das Leben den betrübten Herzen, (die des Todes warten und kommt nicht, und grüben ihn wohl aus dem Verborgenen, die sich fast freuen und sind fröhlich, daß sie das Grab bekommen,) und dem Manne, des Weg verborgen ist, und GOtt vor ihm denselben bedecket? Denn wenn ich essen soll, muß ich seufzen, und mein Heulen fährt heraus wie Wasser. Denn das ich gefürchtet habe, ist über mich kommen, und das ich sorgte, hat mich getroffen. War ich nicht glückselig? War ich nicht fein stille? Hatte ich nicht gute Ruhe? Und kommt solche Unruhe! D a antwortete Eliphas von Theman und sprach: Du hast‘s vielleicht nicht gerne, so man versucht, mit dir zu reden; aber wer kann sich‘s enthalten? Siehe, du hast viele unterweist und lasse Hände gestärkt; deine Rede hat die Gefallenen aufgerichtet, und die bebenden Kniee hast du bekräftigt. Nun es aber an dich kommt, wirst du weich; und nun es dich trifft, erschrickst du. Ist das deine (GOttes-)Furcht, dein Trost, deine Hoffnung und deine Frömmigkeit? Lieber, gedenke, wo ist ein Unschuldiger umkommen, oder wo sind die Gerechten je vertilgt? Wie ich wohl gesehen habe, die da Mühe pflügten und Unglück säeten und ernten sie auch ein, daß sie durch den Odem GOttes sind umkommen und vom Geist seines Zorns vertilgt. Das Brüllen der Löwen und die Stimme der großen Löwen und die Zähne der jungen Löwen sind zerbrochen. Der Löwe ist umkommen, daß er nicht mehr raubet, und die Jungen der Löwin sind zerstreut. Und zu mir ist kommen ein heimlich Wort, und mein Ohr hat ein Wörtlein aus demselben empfangen. Da ich Gesichte betrachtete in der Nacht, wenn der Schlaf auf die Leute fällt, da kam mich Furcht und Zittern an, und alle meine Gebeine erschraken. Und da der Geist vor mir überging, standen mir die Haare zu Berge an meinem Leibe. Da stand ein Bild vor meinen Augen, und ich kannte seine Gestalt nicht; es war stille, und ich hörte eine Stimme: Wie mag ein Mensch gerechter sein denn GOtt, oder ein Mann reiner sein, denn der ihn gemacht hat? Siehe, unter seinen Knechten ist keiner ohne Tadel, und in seinen Boten findet er Torheit. Wie viel mehr, die in den leimenen Häusern wohnen und welche auf Erden gegründet sind, werden von den Würmern gefressen werden. Es währt von Morgen bis an den Abend, so werden sie ausgehauen; und ehe sie es gewahr werden, sind sie gar dahin; und ihre Übrigen vergehen und sterben auch unversehens. N enne mir einen; was gilt‘s, ob du einen findest? Und siehe dich um irgend nach einem Heiligen. Einen Tollen aber erwürgt wohl der Zorn, und den Albernen tötet der Eifer. Ich sah einen Tollen eingewurzelt, und ich fluchte plötzlich seinem Hause. Seine Kinder werden ferne sein vom Heil und werden zerschlagen werden im Tor, da kein Erretter sein wird. Seine Ernte wird essen der Hungrige, und die Gewappneten werden ihn holen, und sein Gut werden die Durstigen aussaufen. Denn Mühe aus der Erde nicht geht, und Unglück aus dem Acker nicht wächset, sondern der Mensch wird zu Unglück geboren, wie die Vögel schweben, emporzufliegen. Doch ich will jetzt von GOtt reden und von ihm handeln, der große Dinge tut, die nicht zu forschen sind, und Wunder, die nicht zu zählen sind; der den regen aufs Land gibt und läßt Wasser kommen auf die Straßen; der die Niedrigen erhöht und den Betrübten emporhilft. Er macht zunichte die Anschläge der Listigen, daß es ihre Hand nicht ausführen kann. Er fäht die Weisen in ihrer Listigkeit und stürzet der Verkehrten Rat, daß sie des Tages in Finsternis laufen und tappen im Mittag wie in der Nacht; und hilft dem Armen von dem Schwert und von ihrem Munde und von der Hand des Mächtigen; und ist des Armen Hoffnung, daß die Bosheit wird ihren Mund müssen zuhalten. Siehe, selig ist der Mensch, den GOtt strafet; darum weigere dich der Züchtigung des Allmächtigen nicht! Denn er verletzet und verbindet; er zerschmeißet, und seine Hand heilt. Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein Übel rühren. In der Teurung wird er dich vom Tode erlösen und im Kriege von des Schwerts Hand. Er wird dich verbergen vor der Geißel der Zunge, daß du dich nicht fürchtest vor dem Verderben, wenn es kommt. Im Verderben und Hunger wirst du lachen und dich vor den wilden Tieren im Lande nicht fürchten, sondern dein Bund wird sein mit den Steinen auf dem Felde, und die wilden Tiere auf dem Lande werden Frieden mit dir halten; und wirst erfahren, daß deine Hütte Frieden hat; und wirst deine Behausung versorgen und nicht sündigen; und wirst erfahren, daß deines Samens wird viel werden und deine Nachkommen wie das Gras auf Erden; und wirst im Alter zu Grabe kommen, wie Garben eingeführt werden zu seiner Zeit. Siehe, das haben wir erforschet, und ist also; dem gehorche und merke du dir‘s! H iob antwortete und sprach: Wenn man meinen Jammer wöge und mein Leiden zusammen in eine Waage legte, so würde es schwerer sein denn Sand am Meer; darum ist‘s umsonst, was ich rede. Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, derselben Grimm säuft aus meinen Geist, und die Schrecknisse GOttes sind auf mich gerichtet. Das Wild schreit nicht, wenn es Gras hat; der Ochse blöket nicht, wenn er sein Futter hat. Kann man auch essen, das ungesalzen ist? Oder wer mag kosten das Weiße um den Dotter? Was meiner Seele widerte anzurühren, das ist meine Speise vor Schmerzen. O daß meine Bitte geschähe, und GOtt gäbe mir, wes ich hoffe! Daß GOtt anfinge und zerschlüge mich und ließe seine Hand gehen und zerscheiterte mich! So hätte ich noch Trost und wollte bitten in meiner Krankheit, daß er nur nicht schonte. Habe ich doch nicht verleugnet die Rede des Heiligen. Was ist meine Kraft, daß ich möge beharren? und welch ist mein Ende, daß meine Seele geduldig sollte sein? Ist doch meine Kraft nicht steinern, so ist mein Fleisch nicht ehern. Habe ich doch nirgend keine Hilfe, und mein Vermögen ist weg. Wer Barmherzigkeit seinem Nächsten weigert, der verläßt des Allmächtigen Furcht. Meine Brüder gehen verächtlich vor mir über, wie ein Bach, wie die Wasserströme vorüberfließen. Doch, welche sich vor dem Reif scheuen, über die wird der Schnee fallen. Zur Zeit, wenn sie die Hitze drücken wird, werden sie verschmachten, und wenn es heiß wird, werden sie vergehen von ihrer Stätte. Ihr Weg geht beiseit aus; sie treten auf das Ungebahnte und werden umkommen. Sie sehen auf die Wege Themas; auf die Pfade Reicharabias warten sie. Aber sie werden zuschanden werden, wenn‘s am sichersten ist, und sich schämen müssen, wenn sie dahin kommen. Denn ihr seid nun zu mir kommen; und weil ihr Jammer seht, fürchtet ihr euch. Habe ich auch gesagt: Bringt her und von eurem Vermögen schenket mir und errettet mich aus der Hand des Feindes und erlöst mich von der Hand der Tyrannen? Lehrt mich, ich will schweigen; und was ich nicht weiß, das unterweist mich. Warum tadelt ihr die rechte Rede? Wer ist unter euch, der sie strafen könnte? Ihr erdenkt Worte, daß ihr nur strafet, und daß ihr nur paustet Worte, die mich verzagt machen sollen. Ihr fallt über einen armen Waisen und grabet eurem Nächsten Gruben. Doch weil ihr habt angehoben, seht auf mich, ob ich vor euch mit Lügen bestehen werde. Antwortet, was recht ist; meine Antwort wird noch recht bleiben. Was gilt‘s, ob meine Zunge unrecht habe und mein Mund Böses vorgebe? M uß nicht der Mensch immer im Streit sein auf Erden, und seine Tage sind wie eines Taglöhners? Wie ein Knecht sich sehnt nach dem Schatten und ein Taglöhner, daß seine Arbeit aus sei, also habe ich wohl ganze Monden vergeblich gearbeitet, und elende Nächte sind mir viel worden. Wenn ich mich legte, sprach ich: Wann werde ich aufstehen? Und danach rechnete ich, wenn es Abend wollte werden; denn ich war ganz ein Scheusal jedermann, bis es finster ward. Mein Fleisch ist um und um wurmig und kotig: meine Haut ist verschrumpft und zunichte worden. Meine Tage sind leichter dahingeflogen denn eine Weberspule und sind vergangen, daß kein Aufhalten dagewesen ist. Gedenke, daß mein Leben ein Wind ist, und meine Augen nicht wiederkommen, zu sehen das Gute. Und kein lebendig Auge wird mich mehr sehen. Deine Augen sehen mich an; darüber vergehe ich. Eine Wolke vergeht und fährt dahin; also, wer in die Hölle hinunterfährt, kommt nicht wieder herauf und kommt nicht wieder in sein Haus, und sein Ort kennt ihn nicht mehr. Darum will auch ich meinem Munde nicht wehren; ich will reden von der Angst meines Herzens und will heraussagen von der Betrübnis meiner Seele. Bin ich denn ein Meer oder ein Walfisch, daß du mich so verwahrest? Wenn ich gedachte, mein Bett soll mich trösten, mein Lager soll mir‘s leichtern; wenn ich mit mir selbst rede, so erschreckst du mich mit Träumen und machst mir Grauen, daß meine Seele wünscht erhangen zu sein, und meine Gebeine den Tod. Ich begehre nicht mehr zu leben. Höre auf von mir, denn meine Tage sind vergeblich gewesen. Was ist ein Mensch, daß du ihn groß achtest und bekümmerst dich mit ihm? Du suchst ihn täglich heim und versuchst ihn alle Stunde. Warum tust du dich nicht von mir und läßt nicht ab, bis ich meinen Speichel schlinge? Habe ich gesündigt, was soll ich dir tun, o du Menschenhüter? Warum machst du mich, daß ich auf dich stoße und bin mir selbst eine Last? Und warum vergibst du mir meine Mißtat nicht und nimmst nicht weg meine Sünde? Denn nun werde ich mich in die Erde legen; und wenn man mich morgen sucht, werde ich nicht da sein. D a antwortete Bildad von Suah und sprach: Wie lange willst du solches reden und die Rede deines Mundes so einen stolzen Mut haben? Meinst du, daß GOtt unrecht richte, oder der Allmächtige das Recht verkehre? Haben deine Söhne vor ihm gesündigt, so hat er sie verstoßen um ihrer Mißtat willen. So du aber dich beizeiten zu GOtt tust und dem Allmächtigen flehest, und du so rein und fromm bist, so wird er aufwachen zu dir und wird wieder aufrichten die Wohnung um deiner Gerechtigkeit willen; und was du zuerst wenig gehabt hast, wird hernach fast zunehmen. Denn frage die vorigen Geschlechter und nimm dir vor, zu forschen ihre Väter. (Denn wir sind von gestern her und wissen nichts; unser Leben ist ein Schatten auf Erden.) Sie werden dich‘s lehren und dir sagen und ihre Rede aus ihrem Herzen hervorbringen. Kann auch das Schilf aufwachsen, wo es nicht feucht steht, oder Gras wachsen ohne Wasser? Sonst wenn‘s noch in der Blüte ist, ehe es abgehauen wird, verdorrt es, ehe denn man Heu machet. So geht es allen denen, die GOttes vergessen, und die Hoffnung der Heuchler wird verloren sein. Denn seine Zuversicht vergeht, und seine Hoffnung ist eine Spinnwebe. Er verläßt sich auf sein Haus und wird doch nicht bestehen; er wird sich dran halten, aber doch nicht stehen bleiben. Es hat wohl Früchte, ehe denn die Sonne kommt; und Reiser wachsen hervor in seinem Garten. Seine Saat steht dicke bei den Quellen und sein Haus auf Steinen. Wenn er ihn aber verschlingt von seinem Ort, wird er sich gegen ihn stellen, als kennete er ihn nicht. Siehe, das ist die Freude seines Wesens; und werden andere aus dem Staube wachsen. Darum siehe, daß GOtt nicht verwirft die Frommen und erhält nicht die Hand der Boshaftigen, bis daß dein Mund voll Lachens werde und deine Lippen voll Jauchzens. Die dich aber hassen; werden zuschanden werden, und der Gottlosen Hütte wird nicht bestehen. H iob antwortete und sprach: Ja, ich weiß fast wohl, daß also ist, daß ein Mensch nicht rechtfertig bestehen mag gegen GOtt. Hat er Lust, mit ihm zu hadern, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten. Er ist weise und mächtig wem ist‘s je gelungen, der sich wider ihn gelegt hat? Er versetzt Berge, ehe sie es inne werden, die er in seinem Zorn umkehrt. Er weget ein Land aus seinem Ort, daß seine Pfeiler zittern. Er spricht zur Sonne, so geht sie nicht auf, und versiegelt die Sterne. Er breitet den Himmel aus allein und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Wagen am Himmel und Orion und die Glucke und die Sterne gegen Mittag. Er tut große Dinge, die nicht zu forschen sind, und Wunder, deren keine Zahl ist. Siehe, er geht vor mir über, ehe ich‘s gewahr werde, und verwandelt sich, ehe ich‘s merke. Siehe, wenn er geschwind hinfähret, wer will ihn wiederholen? Wer will zu ihm sagen: Was machst du? Er ist GOtt, seinen Zorn kann niemand stillen; unter ihm müssen sich beugen die stolzen Herren. Wie sollt ich denn ihm antworten und Worte finden gegen ihn? Wenn ich auch gleich recht habe, kann ich ihm dennoch nicht antworten sondern ich müßte um mein Recht flehen. Wenn ich ihn schon anrufe, und er mich erhört, so glaube ich doch nicht, daß er meine Stimme höre. Denn er fährt über mich mit Ungestüm und macht mir der Wunden viel ohne Ursache. Er läßt meinen Geist sich nicht erquicken, sondern macht mich voll Betrübnis. Will man Macht; so ist er zu mächtig; will man Recht, wer will mein Zeuge sein? Sage ich, daß ich gerecht bin; so verdammt er mich doch; bin ich fromm, so macht er mich doch zu Unrecht. Bin ich denn fromm, so darf sich‘s meine Seele nicht annehmen. Ich begehre keines Lebens mehr. Das ist das Eine, das ich gesagt habe: Er bringt um beide den Frommen und Gottlosen. Wenn er anhebt zu geißeln, so dringt er fort bald zum Tode und spottet der Anfechtung der Unschuldigen. Das Land aber wird gegeben unter die Hand des Gottlosen, daß er ihre Richter unterdrücke. Ist‘s nicht also? Wie sollte es anders sein? Meine Tage sind schneller gewesen denn ein Läufer; sie sind geflohen und haben nichts Gutes erlebt. Sie sind vergangen wie die starken Schiffe, wie ein Adler fleugt zur Speise. Wenn ich gedenke, ich will meiner Klage vergessen und meine Gebärde lassen fahren und mich erquicken, so fürchte ich alle meine Schmerzen, weil ich weiß, daß du mich nicht unschuldig sein läßt. Bin ich denn gottlos, warum leide ich denn solche vergebliche Plage? Wenn ich mich gleich mit Schneewasser wünsche und reinigte meine Hände mit dem Brunnen, so wirst du mich doch tunken in Kot, und werden mir meine Kleider scheußlich anstehen. Denn er ist nicht meinesgleichen, dem ich antworten möchte, daß wir vor Gericht miteinander kämen. Es ist unter uns kein Schiedsmann, noch der seine Hand zwischen uns beide lege. Er nehme von mir seine Rute und lasse sein Schrecken von mir, daß ich möge reden und mich nicht vor ihm fürchten dürfe; sonst kann ich nichts tun, das für mich sei. M eine Seele verdreußt mein Leben; ich will meine Klage bei mir gehen lassen und reden von Betrübnis meiner Seele und zu GOtt sagen: Verdamme mich nicht; laß mich wissen, warum du mit mir haderst! Gefällt dir‘s, daß du Gewalt tust und mich verwirfst, den deine Hände gemacht haben, und machst der Gottlosen Vornehmen zu Ehren? Hast du denn auch fleischliche Augen, oder siehst du, wie ein Mensch sieht? Oder ist deine Zeit wie eines Menschen Zeit, oder deine Jahre wie eines Mannes Jahre, daß du nach meiner Mißtat fragst und suchst meine Sünde? So du doch weißt, wie ich nicht gottlos sei; so doch niemand ist, der aus deiner Hand erretten möge. Deine Hände haben mich gearbeitet und gemacht alles, was ich um und um bin; und versenkest mich sogar! Gedenke doch, daß du mich aus Leimen gemacht hast, und wirst mich wieder zu Erden machen. Hast du mich nicht wie Milch gemolken und wie Käse lassen gerinnen? Du hast mir Haut und Fleisch angezogen, mit Beinen und Adern hast du mich zusammengefügt. Leben und Wohltat hast du an mir getan, und dein Aufsehen bewahrt meinen Odem. Und wiewohl du solches in deinem Herzen verbirgest, so weiß ich doch, daß du des gedenkest. Wenn ich sündige, so merkest du es bald und läßt meine Mißtat nicht ungestraft. Bin ich gottlos, so ist mir aber wehe; bin ich gerecht, so darf ich doch mein Haupt nicht aufheben, als der ich voll Schmach bin und sehe mein Elend. Und wie ein aufgereckter Löwe jagest du mich und handelst wiederum greulich mit mir. Du erneuest deine zeugen wider mich und machst deines Zorns viel auf mich; es zerplagt mich eins über das andere mit Haufen. Warum hast du mich aus Mutterleibe kommen lassen? Ach, daß ich wäre umkommen, und mich nie kein Auge gesehen hätte! So wäre ich, als die nie gewesen sind, von Mutterleibe zum Grabe gebracht. Will denn nicht ein Ende haben mein kurzes Leben, und von mir lassen, daß ich ein wenig erquickt würde, ehe denn ich hingehe und komme nicht wieder, nämlich ins Land der Finsternis und des Dunkels, ins Land, da es stockdick finster ist, und da keine Ordnung ist, da es scheinet wie das Dunkel? D a antwortete Zophar von Naema und sprach: Wenn einer lange geredet, muß er nicht auch hören? Muß denn ein Wäscher immer recht haben? Müssen die Leute deinem großen Schwätzen Schweigen, daß du spottest, und niemand dich beschäme? Du sprichst: Meine Rede ist rein, und lauter bin ich vor deinen Augen. Ach, daß GOtt mit dir redete und täte seine Lippen auf und zeigte die heimliche Weisheit! Denn er hätte wohl noch mehr an dir zu tun, auf daß du wissest, daß er deiner Sünden nicht aller gedenkt. Meinst du, daß du so viel wissest, als GOtt weiß, und wollest alles so vollkommen treffen als der Allmächtige? Er ist höher denn der Himmel; was willst du tun? tiefer denn die Hölle; was kannst du wissen? Länger denn die Erde und breiter denn das Meer. So er sie umkehrte oder verbürge oder in einen Haufen würfe, wer will‘s ihm wehren? Denn er kennt die losen Leute, er sieht die Untugend, und sollte es nicht merken? Ein unnützer Mann bläht sich; und ein geborener Mensch will sein wie ein junges Wild. Wenn du dein Herz hättest gerichtet und deine Hände zu ihm ausgebreitet; wenn du die Untugend, die in deiner Hand ist, hättest ferne von dir getan, daß in deiner Hütte kein Unrecht bliebe, so möchtest du dein Antlitz aufheben ohne Tadel und würdest fest sein und dich nicht fürchten. Dann würdest du der Mühe vergessen und so wenig gedenken als des Wassers, das vorübergeht. Und die Zeit deines Lebens würde aufgehen wie der Mittag, und das Finstere würde ein lichter Morgen werden. Und dürftest dich des trösten, daß Hoffnung da sei; du würdest mit Ruhe ins Grab kommen. Und würdest dich legen, und niemand würde dich aufschrecken; und viele würden vor dir flehen. Aber die Augen der Gottlosen werden verschmachten, und werden nicht entrinnen mögen; denn ihre Hoffnung wird ihrer Seele fehlen. D a antwortete Hiob und sprach: Ja, ihr seid die Leute; mit euch wird die Weisheit sterben! Ich habe so wohl ein Herz als ihr und bin nicht geringer denn ihr; und wer ist, der solches nicht wisse? Wer von seinem Nächsten verlacht wird, der wird GOtt anrufen, der wird ihn erhören. Der Gerechte und Fromme muß verlacht sein und ist ein verachtet Lichtlein vor den Gedanken der Stolzen, steht aber, daß sie sich dran ärgern. Der Verstörer Hütten haben die Fülle und toben wider GOtt türstiglich, wiewohl es ihnen GOtt in ihre Hände gegeben hat. Frage doch das Vieh, das wird dich‘s lehren, und die Vögel unter dem Himmel, die werden dir‘s sagen. Oder rede mit der Erde, die wird dich‘s lehren, und die Fische im Meer werden dir‘s erzählen. Wer weiß solches alles nicht, daß des HERRN Hand das gemacht hat, daß in seiner Hand ist die Seele alles des, das da lebt, und der Geist alles Fleisches eines jeglichen? Prüfet nicht das Ohr die Rede; und der Mund schmecket die Speise? Ja, bei den Großvätern ist die Weisheit und der Verstand bei den Alten. Bei ihm ist Weisheit und Gewalt, Rat und Verstand. Siehe, wenn er zerbricht, so hilft kein Bauen; wenn er jemand verschleußt, kann niemand aufmachen. Siehe, wenn er das Wasser verschleußt, so wird‘s alles dürre; und wenn er's ausläßt, so kehrt es das Land um. Er ist stark und führt es aus. Sein ist, der da irret, und der da verführt. Er führt die Klugen wie einen Raub und macht die Richter toll. Er löst auf der Könige Zwang und gürtet mit einem Gürtel ihre Lenden. Er führt die Priester wie einen Raub und läßt es fehlen den Festen. Er wendet weg die Lippen der Wahrhaftigen und nimmt weg die Sitten der Alten. Er schüttet Verachtung auf die Fürsten und macht den Bund der Gewaltigen los. Er öffnet die finstern Gründe und bringt heraus das Dunkel an das Licht. Er macht etliche zum großen Volk und bringt sie wieder um. Er breitet ein Volk aus und treibt es wieder weg. Er nimmt weg den Mut der Obersten des Volks im Lande und macht sie irre auf einem Umwege, da kein Weg ist, daß sie in der Finsternis tappen ohne Licht; und macht sie irre wie die Trunkenen. S iehe, das hat alles mein Auge gesehen und mein Ohr gehört, und habe es verstanden. Was ihr wißt, das weiß ich auch, und bin nicht geringer denn ihr. Doch wollte ich gerne wider den Allmächtigen reden und wollte gerne mit GOtt rechten. Denn ihr deutet es fälschlich und seid alle unnütze Ärzte. Wollte GOtt, ihr schwieget; so würdet ihr weise. Hört doch meine Strafe und merkt auf die Sache, davon ich rede. Wollt ihr GOtt verteidigen mit Unrecht und für ihn List brauchen? Wollt ihr seine Person ansehen? Wollt ihr GOtt vertreten? Wird‘s euch auch wohlgehen, wenn er euch richten wird? meint ihr, daß ihr ihn täuschen werdet, wie man einen Menschen täuschet? Er wird euch strafen, wo ihr Person anseht heimlich. Wird er euch nicht erschrecken, wenn er sich wird hervortun, und seine Furcht wird über euch fallen? Euer Gedächtnis wird verglichen werden der Asche, und euer Rücken wird wie ein Leimenhaufe sein. Schweiget mir, daß ich rede; es soll mir nichts fehlen. Was soll ich mein Fleisch mit meinen Zähnen beißen und meine Seele in meine Hände legen? Siehe, er wird mich doch erwürgen, und ich kann‘s nicht erwarten; doch will ich meine Wege vor ihm strafen. Er wird ja mein Heil sein; denn es kommt kein Heuchler vor ihn. Hört meine Rede und meine Auslegung vor euren Ohren! Siehe, ich habe das Urteil schon gefället; ich weiß, daß ich werde gerecht sein. Wer ist, der mit mir rechten will? Aber nun muß ich schweigen und verderben. Zweierlei tu mir nur nicht, so will ich mich vor dir nicht verbergen: Laß deine Hand ferne von mir sein, und dein Schrecken erschrecke mich nicht. Rufe mir, ich will dir antworten; oder ich will reden, antworte du mir. Wie viel ist meiner Mißtat und Sünden? Laß mich wissen meine Übertretung und Sünde! Warum verbirgest du dein Antlitz und hältst mich für deinen Feind? Willst du wider ein fliegend Blatt so ernst sein und einen dürren Halm verfolgen? Denn du schreibest mir an Betrübnis und willst mich umbringen um der Sünden willen meiner Jugend. Du hast meinen Fuß in Stock gelegt und hast acht auf alle meine Pfade und siehst auf die Fußtapfen meiner Füße, der ich doch wie ein faul Aas vergehe und wie ein Kleid, das die Motten fressen. D er Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und fällt ab, fleucht wie ein Schatten und bleibt nicht. Und du tust deine Augen über solchem auf, daß du mich vor dir in das Gericht ziehest. Wer will einen Reinen finden bei denen, da keiner rein ist? Er hat seine bestimmte Zeit, die Zahl seiner Monden steht bei dir; du hast ein Ziel gesetzt, das wird er nicht übergehen. Tue dich von ihm, daß er Ruhe habe, bis daß seine Zeit komme, deren er wie ein Taglöhner wartet. Ein Baum hat Hoffnung, wenn er schon abgehauen ist, daß er sich wieder verändere, und seine Schößlinge hören nicht auf. Ob seine Wurzel in der Erde veraltet und sein Stamm in dem Staube erstirbt, grünet er doch wieder vom Geruch des Wassers und wächst daher, als wäre er gepflanzt. Wo ist aber ein Mensch, wenn er tot und umkommen und dahin ist? Wie ein Wasser ausläuft aus dem See und wie ein Strom versieget und vertrocknet, so ist ein Mensch, wenn er sich legt, und wird nicht aufstehen und wird nicht aufwachen, solange der Himmel bleibt, noch von seinem Schlaf erweckt werden. Ach, daß du mich in der Hölle verdecktest und verbärgest, bis dein Zorn sich lege, und setztest mir ein Ziel, daß du an mich denkest! Meinst du, ein toter Mensch werde wieder leben? Ich harre täglich; dieweil ich streite, bis daß meine Veränderung komme, daß du wollest mir rufen, und ich dir antworten, und wollest das Werk deiner Hände nicht ausschlagen. Denn du hast schon meine Gänge gezählt; aber du wollest ja nicht achthaben auf meine Sünde. Du hast meine Übertretung in einem Bündlein versiegelt und meine Mißtat zusammengefasset. Zerfällt doch ein Berg und vergeht, und ein Fels wird von seinem Ort versetzt. Wasser wäschet Steine weg, und die Tropfen flößen die Erde weg; aber des Menschen Hoffnung ist verloren. Denn du stößest ihn gar um, daß er dahinfähret, veränderst sein Wesen und läßt ihn fahren. Sind seine Kinder in Ehren, das weiß er nicht; oder ob sie geringe sind, des wird er nicht gewahr. Weil er das Fleisch an sich trägt, muß er Schmerzen haben, und weil seine Seele noch bei ihm ist, muß er Leid tragen. D a antwortete Eliphas von Theman und sprach: Soll ein weiser Mann so aufgeblasene Worte reden und seinen Bauch so blähen mit losen Reden? Du strafest mit Worten, die nicht taugen, und dein Reden ist kein nütze. Du hast die Furcht fahren lassen und redest zu verächtlich vor GOtt. Denn deine Mißtat lehrt deinen Mund also, und hast erwählt eine schalkhafte Zunge. Dein Mund wird dich verdammen, und nicht ich; deine Lippen sollen dir antworten. Bist du der erste Mensch geboren? Bist du vor allen Hügeln empfangen? Hast du GOttes heimlichen Rat gehört? und ist die Weisheit selbst geringer denn du? Was weißt du, das wir nicht wissen? Was verstehst du, das nicht bei uns sei? Es sind Graue und Alte unter uns, die länger gelebt haben denn deine Väter. Sollten GOttes Tröstungen so geringe vor dir gelten? Aber du hast irgend noch ein heimlich Stück bei dir. Was nimmt dein Herz vor? Was siehst du so stolz? Was setzt sich dein Mut wider GOtt, daß du solche Rede aus deinem Munde läßt? Was ist ein Mensch, daß er sollte rein sein, und daß der sollte gerecht sein, der vom Weibe geboren ist? Siehe, unter seinen Heiligen ist keiner ohne Tadel, und die Himmel sind nicht rein vor ihm. Wie viel mehr ein Mensch, der ein Greuel und schnöde ist, der Unrecht säuft wie Wasser. Ich will dir‘s zeigen, höre mir zu; und will dir erzählen was ich gesehen habe, was die Weisen gesagt haben, und ihren Vätern nicht verhohlen gewesen ist, welchen allein das Land gegeben ist, daß kein Fremder durch sie gehen muß. Der Gottlose bebt sein Leben lang; und dem Tyrannen ist die Zahl seiner Jahre verborgen. Was er hört, das schreckt ihn; und wenn‘s gleich Friede ist, fürchtet er sich, der Verderber komme; glaubt nicht, daß er möge dem Unglück entrinnen, und versieht sich immer des Schwerts. Er zeucht hin und hernach Brot und dünkt ihn immer, die Zeit seines Unglücks sei vorhanden. Angst und Not schrecken ihn und schlagen ihn nieder als ein König mit einem Heer. Denn er hat seine Hand wider GOtt gestrecket und wider den Allmächtigen sich gesträubet. Er läuft mit dem Kopf an ihn und ficht halsstarriglich wider ihn. Er brüstet sich wie ein fetter Wanst und macht sich fett und dick. Er wird aber wohnen in verstörten Städten, da keine Häupter sind, sondern auf einem Haufen liegen. Er wird nicht reich bleiben, und sein Gut wird nicht bestehen, und sein Glück wird sich nicht ausbreiten im Lande. Unfall wird nicht von ihm lassen. Die Flamme wird seine Zweige verdorren und durch den Odem ihres Mundes ihn wegfressen. Er wird nicht bestehen, denn er ist in seinem eiteln Dünkel betrogen, und eitel wird sein Lohn werden. Er wird ein Ende nehmen, wenn‘s ihm uneben ist, und sein Zweig wird nicht grünen. Er wird abgerissen werden wie eine unzeitige Traube vom Weinstock, und wie ein Ölbaum seine Blüte abwirft. Denn der Heuchler Versammlung wird einsam bleiben, und das Feuer wird die Hütten fressen, die Geschenke nehmen. Er geht schwanger mit Unglück und gebiert Mühe, und ihr Bauch bringt Fehl. H iob antwortete und sprach: Ich habe solches oft gehört. Ihr seid allzumal leidige Tröster. Wollen die losen Worte kein Ende haben? Oder was macht dich so frech, also zu reden? Ich könnte auch wohl reden wie ihr. Wollte GOtt, eure Seele wäre an meiner Seele Statt! Ich wollte auch mit Worten an euch setzen und mein Haupt also über euch schütteln. Ich wollte euch stärken mit dem Munde und mit meinen Lippen trösten. Aber wenn ich schon rede, so schont mein der Schmerz nicht; lasse ich‘s anstehen, so geht er nicht von mir. Nun aber macht er mich müde und verstört alles, was ich bin. Er hat mich runzlicht gemacht und zeugt wider mich; und mein Widersprecher lehnt sich wider mich auf und antwortet wider mich. Sein Grimm reißet, und der mir gram ist, beißet die Zähne über mich zusammen; mein Widersacher funkelt mit seinen Augen auf mich. Sie haben ihren Mund aufgesperrt wider mich und haben mich schmählich auf meine Backen geschlagen; sie haben ihren Mut miteinander an mir gekühlet. GOtt hat mich übergeben dem Ungerechten und hat mich in der Gottlosen Hände lassen kommen. Ich war reich, aber er hat mich zunichte gemacht; er hat mich beim Hals genommen und zerstoßen und hat mich ihm zum Ziel aufgerichtet. Er hat mich umgeben mit seinen Schützen; er hat meine Nieren gespalten und nicht verschont; er hat meine Galle auf die Erde geschüttet; er hat mir eine Wunde über die andere gemacht; er ist an mich gelaufen wie ein Gewaltiger. Ich habe einen Sack um meine Haut nachähet und habe mein Horn in den Staub gelegt. Mein Antlitz ist geschwollen von Weinen, und meine Augenlider sind verdunkelt, wiewohl kein Frevel in meiner Hand ist, und mein Gebet ist rein. Ach, Erde, verdecke mein Blut nicht! und mein Geschrei müsse nicht Raum finden! Auch siehe da, mein Zeuge ist im Himmel; und der mich kennt, ist in der Höhe. Meine Freunde sind meine Spötter; aber mein Auge tränet zu GOtt. Wenn ein Mann könnte mit GOtt rechten wie ein Menschenkind mit seinem Freunde! Aber die bestimmten Jahre sind kommen, und ich gehe hin des Weges, den ich nicht wiederkommen werde. M ein Odem ist schwach, und meine Tage sind abgekürzt, das Grab ist da. Niemand ist von mir getäuschet, noch muß mein Auge darum bleiben in Betrübnis. Ob du gleich einen Bürgen für mich wolltest, wer will für mich geloben? Du hast ihrem Herzen den Verstand verborgen, darum wirst du sie nicht erhöhen. Er rühmet wohl seinen Freunden die Ausbeute; aber seiner Kinder Augen werden verschmachten. Er hat mich zum Sprichwort unter den Leuten gesetzt, und muß ein Wunder unter ihnen sein. Meine Gestalt ist dunkel worden vor Trauern, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten. Darüber werden die Gerechten übel sehen, und die Unschuldigen werden sich setzen wider die Heuchler. Der Gerechte wird seinen Weg behalten, und der von reinen Händen wird stark bleiben. Wohlan, so kehrt euch alle her und kommt; ich werde doch keinen Weisen unter euch finden. Meine Tage sind vergangen, meine Anschläge sind zertrennet, die mein Herz besessen haben, und haben aus der Nacht Tag gemacht und aus dem Tage Nacht. Wenn ich gleich lange harre, so ist doch die Hölle mein Haus, und in Finsternis ist mein Bett gemacht. Die Verwesung heiße ich meinen Vater und die Würmer meine Mutter und meine Schwester. Was soll ich harren? und wer achtet mein Hoffen? Hinunter in die Hölle wird es fahren und wird mit mir im Staube liegen. D a antwortete Bildad von Suah und sprach: Wann wollt ihr der Rede ein Ende machen? Merkt doch, danach wollen wir reden. Warum werden wir geachtet wie Vieh und sind so unrein vor euren Augen? Willst du vor Bosheit bersten? Meinst du, daß um deinetwillen die Erde verlassen werde, und der Fels von seinem Ort versetzt werde? Auch wird das Licht der Gottlosen verlöschen, und der Funke seines Feuers wird nicht leuchten. Das Licht wird finster werden in seiner Hütte und seine Leuchte über ihm verlöschen. Die Zugänge seiner Habe werden schmal werden, und sein Anschlag wird ihn fällen. Denn er ist mit seinen Füßen in Strick gebracht und wandelt im Netze. Der Strick wird seine Fersen halten, und die Türstigen werden ihn erhaschen. Sein Strick ist gelegt in die Erde und seine Falle auf seinen Gang. Um und um wird ihn schrecken plötzliche Furcht, daß er nicht weiß, wo er hinaus soll. Hunger wird seine Habe sein, und Unglück wird ihm bereitet sein und anhangen. Die Stärke seiner Haut wird verzehrt werden, und seine Stärke wird verzehren der Fürst des Todes. Seine Hoffnung wird aus seiner Hütte gerottet werden, und sie werden ihn treiben zum Könige des Schreckens. In seiner Hütte wird nichts bleiben; über seine Hütte wird Schwefel gestreut werden. Von unten werden verdorren seine Wurzeln und von oben abgeschnitten seine Ernte. Sein Gedächtnis wird vergehen im Lande, und wird keinen Namen haben auf der Gasse. Er wird vom Licht in die Finsternis vertrieben werden und vom Erdboden verstoßen werden. Er wird keine Kinder haben und keine Neffen unter seinem Volk; es wird ihm keiner überbleiben in seinen Gütern. Die nach ihm kommen, werden sich über seinen Tag entsetzen; und die vor ihm sind, wird eine Furcht ankommen. Das ist die Wohnung des Ungerechten, und dies ist die Stätte des, der GOtt nicht achtet. H iob antwortete und sprach: Was plagt ihr doch meine Seele und peinigt mich mit Worten? Ihr habt mich nun zehnmal gehöhnt und schämt euch nicht, daß ihr mich also umtreibet. Irre ich, so irre ich mir. Aber ihr erhebt euch wahrlich wider mich und scheltet mich zu meiner Schmach. Merkt doch einst, daß mir GOtt unrecht tut und hat mich mit seinem Jagestrick umgeben. Siehe, ob ich schon schreie über Frevel, so werde ich doch nicht erhört; ich rufe, und ist kein Recht da. Er hat meinen Weg verzäunet, daß ich nicht kann hinübergehen, und hat Finsternis auf meinen Steig gestellt. Er hat meine Ehre mir ausgezogen und die Krone von meinem Haupt genommen. Er hat mich zerbrochen um und um und läßt mich gehen, und hat ausgerissen meine Hoffnung wie einen Baum. Sein Zorn ist über mich ergrimmet, und er achtet mich für seinen Feind. Seine Kriegsleute sind miteinander kommen und haben ihren Weg über mich gepflastert und haben sich um meine Hütte her gelagert. Er hat meine Brüder ferne von mir getan, und meine Verwandten sind mir fremd worden. Meine Nächsten haben sich entzogen, und meine Freunde haben mein vergessen. Meine Hausgenossen und meine Mägde achten mich für fremd, ich bin unbekannt worden vor ihren Augen. Ich rief meinem Knecht, und er antwortete mir nicht; ich mußte ihm flehen mit eigenem Munde. Mein Weib stellt sich fremd, wenn ich ihr rufe; ich muß flehen den Kindern meines Leibes. Auch die jungen Kinder geben nichts auf mich; wenn ich mich wider sie setze, so geben sie mir böse Worte. Alle meine Getreuen haben Greuel an mir; und die ich liebhatte, haben sich wider mich gekehrt. Mein Gebein hanget an meiner Haut und Fleisch, und kann meine Zähne mit der Haut nicht bedecken. Erbarmet euch mein, erbarmt euch mein, ihr, meine Freunde; denn die Hand GOttes hat mich gerührt. Warum verfolgt ihr mich gleich so wohl als GOtt und könnt meines Fleisches nicht satt werden? Ach, daß meine Reden geschrieben würden! Ach, daß sie in ein Buch gestellt würden, mit einem eisernen Griffel auf Blei und zu ewigem Gedächtnis in einen Fels gehauen würden! Aber ich weiß, daß mein Erlöser lebt; und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken; und werde danach mit dieser meiner Haut umgeben werden und werde in meinem Fleisch GOtt sehen. Denselben werde ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Fremder. Meine Nieren sind verzehrt in meinem Schoß. Denn ihr sprecht: Wie wollen wir ihn verfolgen und eine Sache zu ihm finden? Fürchtet euch vor dem Schwert; denn das Schwert ist der Zorn über die Mißtat, auf daß ihr wißt, daß ein Gericht sei. D a antwortete Zophar von Naema und sprach: Darauf muß ich antworten und kann nicht harren. Und will gerne hören, wer mir das soll strafen und tadeln; denn der Geist meines Verstandes soll für mich antworten. Weißt du nicht, daß es allezeit so gegangen ist, seit daß Menschen auf Erden gewesen sind; daß der Ruhm der Gottlosen steht nicht lange, und die Freude des Heuchlers währt einen Augenblick? Wenn gleich seine Höhe in den Himmel reicht und sein Haupt an die Wolken rührt, so wird er doch zuletzt umkommen wie ein Kot, daß die, vor denen er ist angesehen, werden sagen: Wo ist er? Wie ein Traum vergeht, so wird er auch nicht gefunden werden, und wie ein Gesicht in der Nacht verschwindet. Welch Auge ihn gesehen hat, wird ihn nicht mehr sehen, und seine Stätte wird ihn nicht mehr schauen. Seine Kinder werden betteln gehen, und seine Hand wird ihm Mühe zu Lohn geben. Seine Beine werden seine heimliche Sünde wohl bezahlen und werden sich mit ihm in die Erde legen. Wenn ihm die Bosheit gleich in seinem Munde wohl schmeckt, wird sie doch ihm in seiner Zunge fehlen. Sie wird aufgehalten und ihm nicht gestattet, und wird ihm gewehrt werden in seinem Halse. Seine Speise inwendig im Leibe wird sich verwandeln in Otterngalle. Die Güter, die er verschlungen hat, muß er wieder ausspeien; und GOtt wird sie aus seinem Bauch stoßen. Er wird der Ottern Galle saugen, und die Zunge der Schlange wird ihn töten. Er wird nicht sehen die Ströme noch die Wasserbäche, die mit Honig und Butter fließen. Er wird arbeiten und des nicht genießen; und seine Güter werden andern, daß er deren nicht froh wird. Denn er hat unterdrückt und verlassen den Armen; er hat Häuser zu sich gerissen, die er nicht erbaut hat. Denn sein Wanst konnte nicht voll werden, und wird durch sein köstlich Gut nicht entrinnen. Es wird seiner Speise nicht überbleiben; darum wird sein gut Leben keinen Bestand haben. Wenn er gleich die Fülle und genug hat, wird ihm doch angst werden; allerhand Mühe wird über ihn kommen. Es wird ihm der Wanst einmal voll werden, und er wird den Grimm seines Zornes über ihn senden; er wird über ihn regnen lassen seinen Streit. Er wird fliehen vor dem eisernen Harnisch, und der eherne Bogen wird ihn verjagen. Ein bloß Schwert wird durch ihn ausgehen, und des Schwerts Blitz, der ihm bitter sein wird, wird mit Schrecken über ihn fahren. Es ist keine Finsternis da, die ihn verdecken möchte. Es wird ihn ein Feuer verzehren, das nicht aufgeblasen ist; und wer übrig ist in seiner Hütte, dem wird‘s übel gehen. Der Himmel wird seine Mißtat eröffnen, und die Erde wird sich wider ihn setzen. Das Getreide in seinem Hause wird weggeführt werden, zerstreut am Tage seines Zorns. Das ist der Lohn eines gottlosen Menschen bei GOtt und das Erbe seiner Rede bei GOtt. H iob antwortete und sprach: Hört doch zu meiner Rede und laßt euch raten! Vertragt mich, daß ich auch rede, und spottet danach mein. Handele ich denn mit einem Menschen, daß mein Mut hierin nicht sollte unwillig sein? Kehrt euch her zu mir; ihr werdet sauer sehen und die Hand aufs Maul legen müssen. Wenn ich daran gedenke, so erschrecke ich, und Zittern kommt mein Fleisch an. Warum leben denn die Gottlosen, werden alt und nehmen zu mit Gütern? Ihr Same ist sicher um sie her, und ihre Nachkömmlinge sind bei ihnen. Ihr Haus hat Frieden vor der Furcht, und GOttes Rute ist nicht über ihnen. Seine Ochsen läßt man zu, und mißrät ihm nicht; seine Kuh kalbet und ist nicht unfruchtbar. Ihre jungen Kinder gehen aus wie eine Herde, und ihre Kinder lecken. Sie jauchzen mit Pauken und Harfen und sind fröhlich mit Pfeifen. Sie werden alt bei guten Tagen und erschrecken kaum einen Augenblick vor der Hölle, die doch sagen zu GOtt: Hebe dich von uns, wir wollen von deinen Wegen nicht wissen. Wer ist der Allmächtige, daß wir ihm dienen sollten, oder was sind wir gebessert, so wir ihn anrufen? Aber siehe, ihr Gut steht nicht in ihren Händen; darum soll der Gottlosen Sinn ferne von mir sein. Wie wird die Leuchte der Gottlosen verlöschen und ihr Unglück über sie kommen! Er wird Herzeleid austeilen in seinem Zorn. Sie werden sein wie Stoppeln vor dem Winde und wie Spreu, die der Sturmwind wegführt. GOtt behält desselben Unglück auf seine Kinder. Wenn er‘s ihm vergelten wird, so wird man‘s inne werden. Seine Augen werden sein Verderben sehen, und vom Grimm des Allmächtigen wird er trinken. Denn wer wird Gefallen haben an seinem Hause nach ihm? Und die Zahl seiner Monden wird kaum halb bleiben. Wer will GOtt lehren, der auch die Hohen richtet? Dieser stirbt frisch und gesund in allem Reichtum und voller Genüge; sein Melkfaß ist voll Milch, und seine Gebeine werden gemästet mit Mark; jener aber stirbt mit betrübter Seele und hat nie mit Freuden gegessen; und liegen gleich miteinander in der Erde, und Würmer decken sie zu. Siehe, ich kenne eure Gedanken wohl und euer frevel Vornehmen wider mich. Denn ihr sprecht: Wo ist das Haus des Fürsten, und wo ist die Hütte, da die Gottlosen wohnten? Redet ihr doch davon wie der gemeine Pöbel und merkt nicht, was jener Wesen bedeutet. Denn der Böse wird behalten auf den Tag des Verderbens, und auf den Tag des Grimms bleibt er. Wer will sagen, was er verdient, wenn man‘s äußerlich ansieht? Wer will ihm vergelten, was er tut? Aber er wird zum Grabe gerissen und muß bleiben bei dem Haufen. Es gefiel ihm wohl der Schlamm des Bachs, und alle Menschen werden ihm nachgezogen; und derer, die vor ihm gewesen sind, ist keine Zahl. Wie tröstet ihr mich so vergeblich, und eure Antwort findet sich unrecht. D a antwortete Eliphas von Theman und sprach: Was darf GOtt eines Starken, und was nützt ihm ein Kluger? Meinst du, daß dem Allmächtigen gefalle, daß du dich so fromm machst? Oder was hilft‘s ihm, ob du deine Wege gleich ohne Wandel achtest? Meinst du, er wird sich vor dir fürchten, dich zu strafen, und mit dir vor Gericht treten? Ja, deine Bosheit ist zu groß, und deiner Mißtat ist kein Ende. Du hast etwa deinem Bruder ein Pfand genommen ohne Ursache, du hast den Nackenden die Kleider ausgezogen; du hast die Müden nicht getränkt mit Wasser und hast dem Hungrigen dein Brot versagt; du hast Gewalt im Lande geübt und prächtig drinnen gesessen; die Witwen hast du leer lassen gehen und die Arme der Waisen zerbrochen. Darum bist du mit Stricken umgeben, und Furcht hat dich plötzlich erschrecket. Solltest du denn nicht die Finsternis sehen, und die Wasserflut dich nicht bedecken? Siehe, GOtt ist hoch droben im Himmel und sieht die Sterne droben in der Höhe. Und du sprichst: Was weiß GOtt? Sollt er, das im Dunkeln ist, richten können? Die Wolken sind seine Vordecke, und sieht nicht, und wandelt im Umgang des Himmels. Willst du der Welt Lauf achten, darinnen die Ungerechten gegangen sind, die vergangen sind, ehe denn es Zeit war, und das Wasser hat ihren Grund weggewaschen, die zu GOtt sprachen: Heb dich von uns, was sollte der Allmächtige ihnen tun können, so er doch ihr Haus mit Gütern füllte? Aber der Gottlosen Rat sei ferne von mir! Die Gerechten werden sehen und sich freuen, und der Unschuldige wird ihrer spotten. Was gilt‘s, ihr Wesen wird verschwinden und ihr Übriges das Feuer verzehren! So vertrage dich nun mit ihm und habe Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen. Höre das Gesetz von seinem Munde und fasse seine Rede in dein Herz. Wirst du dich bekehren zu dem Allmächtigen, so wirst du gebaut werden und Unrecht ferne von deiner Hütte tun, so wirst du für Erde Gold geben und für die Felsen güldene Bäche; und der Allmächtige wird dein Gold sein, und Silber wird dir zugehäuft werden. Dann wirst du deine Lust haben an dem Allmächtigen und dein Antlitz zu GOtt aufheben. So wirst du ihn bitten, und er wird dich hören; und wirst deine Gelübde bezahlen. Was du wirst vornehmen, wird er dir lassen gelingen; und das Licht wird auf deinem Wege scheinen. Denn die sich demütigen, die erhöht er; und wer seine Augen niederschlägt, der wird genesen. Und der Unschuldige wird errettet werden; er wird aber errettet um seiner Hände Reinigkeit willen. H iob antwortete und sprach: Meine Rede bleibt noch betrübt; meine Macht ist schwach über meinem Seufzen. Ach, daß ich wüßte, wie ich ihn finden und zu seinem Stuhl kommen möchte und das Recht vor ihm sollte vorlegen und den Mund voll Strafe fassen und erfahren die Rede, die er mir antworten, und vernehmen, was er mir sagen würde! Will er mit großer Macht mit mir rechten? Er stelle sich nicht so gegen mich, sondern lege mir‘s gleich vor, so will ich mein Recht wohl gewinnen. Aber gehe ich nun stracks vor mich, so ist er nicht da; gehe ich zurück, so spüre ich ihn nicht. Ist er zur Linken, so ergreife ich ihn nicht; verbirgt er sich zur Rechten, so sehe ich ihn nicht. Er aber kennt meinen Weg wohl. Er versuche mich, so will ich erfunden werden wie das Gold. Denn ich setze meinen Fuß auf seine Bahn und halte seinen Weg und weiche nicht ab und trete nicht von dem Gebot seiner Lippen; und bewahre die Rede seines Mundes mehr, denn ich schuldig bin. Er ist einig, wer will ihm antworten? Und er macht es, wie er will. Und wenn er mir gleich vergilt, was ich verdient habe, so ist sein noch mehr dahinten. Darum erschrecke ich vor ihm; und wenn ich‘s merke, so fürchte ich mich vor ihm. GOtt hat mein Herz blöde gemacht, und der Allmächtige hat mich erschrecket. Denn die Finsternis macht kein Ende mit mir, und das Dunkel will vor mir nicht verdeckt werden. W arum sollten die Zeiten dem Allmächtigen nicht verborgen sein? Und die ihn kennen, sehen seine Tage nicht. Sie treiben die Grenzen zurück; sie rauben die Herden und weiden sie. Sie treiben der Waisen Esel weg und nehmen der Witwen Ochsen zu Pfande. Die Armen müssen ihnen weichen, und die Dürftigen im Lande müssen sich verkriechen. Siehe, das Wild in der Wüste geht heraus, wie sie pflegen, frühe zum Raub, daß sie Speise bereiten für die Jungen. Sie ernten auf dem Acker alles, was er trägt, und lesen den Weinberg, den sie mit Unrecht haben. Die Nackenden lassen sie liegen und lassen ihnen keine Decke im Frost, denen sie die Kleider genommen haben, daß sie sich müssen zu den Felsen halten, wenn ein Platzregen von den bergen auf sie gießt, weil sie sonst keinen Trost haben. Sie reißen das Kind von den Brüsten und machen‘s zum Waisen und machen die Leute arm mit Pfänden. Den Nackenden lassen sie ohne Kleider gehen und den Hungrigen nehmen sie die Garben. Sie zwingen sie, Öl zu machen auf ihrer eigenen Mühle und ihre eigene Kelter zu treten, und lassen sie doch Durst leiden. Sie machen die Leute in der Stadt seufzend und die Seelen der Erschlagenen schreiend; und GOtt stürzet sie nicht. Darum sind sie abtrünnig worden vom Licht und kennen seinen Weg nicht und kehren nicht wieder zu seiner Straße. Wenn der Tag anbricht, steht auf der Mörder und erwürgt den Armen und Dürftigen; und des Nachts ist er wie ein Dieb. Das Auge des Ehebrechers hat acht auf das Dunkel und spricht: Mich sieht kein Auge; und verdeckt sein Antlitz. Im Finstern bricht er zu den Häusern ein. Des Tages verbergen sie sich miteinander und scheuen das Licht. Denn wo ihnen der Morgen kommt, ist‘s ihnen wie eine Finsternis; denn er fühlet das Schrecken der Finsternis. Er fährt leichtfertig wie auf einem Wasser dahin; seine Habe wird geringe im Lande, und baut seinen Weinberg nicht. Die Hölle nimmt weg, die da sündigen, wie die Hitze und Dürre das Schneewasser verzehret. Es werden sein vergessen die Barmherzigen; seine Lust wird wurmig werden; sein wird nicht mehr gedacht; er wird zerbrochen werden wie ein fauler Baum. Er hat beleidigt die Einsame, die nicht gebiert, und hat der Witwe kein Gutes getan und die Mächtigen unter sich gezogen mit seiner Kraft. Wenn er steht, wird er seines Lebens nicht gewiß sein. Er macht ihm wohl selbst eine Sicherheit, darauf er sich verlasse; doch sehen seine Augen auf ihr Tun. Sie sind eine kleine Zeit erhaben und werden zunichte und unterdrückt und ganz und gar ausgetilgt werden, und wie die erste Blüte an den Ähren werden sie abgeschlagen werden. Ist‘s nicht also? Wohlan, wer will mich Lügen strafen und bewähren, daß meine Rede nichts sei? D a antwortete Bildad von Suah und sprach: Ist nicht die Herrschaft und Furcht bei ihm, der den Frieden macht unter seinen Höchsten? Wer will seine Kriegsleute zählen? Und über welchen geht nicht auf sein Licht? Und wie mag ein Mensch gerecht vor GOtt sein? Und wie mag rein sein eines Weibes Kind? Siehe, der Mond scheinet noch nicht, und die Sterne sind noch nicht rein vor seinen Augen; wieviel weniger ein Mensch, die Made, und ein Menschenkind, der Wurm? H iob antwortete und sprach: Wem stehest du bei? Dem, der keine Kraft hat? Hilfst du dem, der keine Stärke in Armen hat? Wem gibst du Rat? Dem, der keine Weisheit hat? und zeigest einem Mächtigen, wie er‘s ausführen soll? Für wen redest du, und für wen geht der Odem von dir? D ie Riesen ängsten sich unter den Wassern und die bei ihnen wohnen. Die Hölle ist aufgedeckt vor ihm, und das Verderben hat keine Decke. Er breitet aus die Mitternacht nirgend an und hänget die Erde an nichts. Er faßt das Wasser zusammen in seine Wolken, und die Wolken zerreißen drunter nicht. Er hält seinen Stuhl und breitet seine Wolken davor. Er hat um das Wasser ein Ziel gesetzt, bis das Licht samt der Finsternis vergehe. Die Säulen des Himmels zittern und entsetzen sich vor seinem Schelten. Vor seiner Kraft wird das Meer plötzlich ungestüm, und vor seinem Verstand erhebt sich die Höhe des Meers. Am Himmel wird‘s schön durch seinen Wind, und seine Hand bereitet die gerade Schlange. Siehe, also geht sein Tun, aber davon haben wir ein gering Wörtlein vernommen. Wer will aber den Donner seiner Macht verstehen? U nd Hiob fuhr fort und hob an seine Sprüche und sprach: So wahr GOtt lebt, der mir mein Recht nicht gehen lässet, und der Allmächtige, der meine Seele betrübt, solange mein Odem in mir ist, und das Schnauben von GOtt in meiner Nase ist: meine Lippen sollen nichts Unrechts reden, und meine Zunge soll keinen Betrug sagen. Das sei ferne von mir, daß ich euch recht gebe; bis daß mein Ende kommt, will ich nicht weichen von meiner Frömmigkeit. Von meiner Gerechtigkeit, die ich habe, will ich nicht lassen; mein Gewissen beißt mich nicht meines ganzen Lebens halber. A ber mein Feind wird erfunden werden ein Gottloser, und der sich wider mich auflehnet, ein Ungerechter. Denn was ist die Hoffnung des Heuchlers, daß er so geizig ist, und GOtt doch seine Seele hinreißet? Meinst du, daß GOtt sein Schreien hören wird, wenn die Angst über ihn kommt? Wie kann er an dem Allmächtigen Lust haben und GOtt etwa anrufen? Ich will euch lehren von der Hand GOttes; und was bei dem Allmächtigen gilt, will ich nicht verhehlen. Siehe, ihr haltet euch alle für klug. Warum gebt ihr denn solch unnütze Dinge vor? Das ist der Lohn eines gottlosen Menschen bei GOtt und das Erbe der Tyrannen, das sie von dem Allmächtigen nehmen werden. Wird er viel Kinder haben, so werden sie des Schwerts sein; und seine Nachkömmlinge werden des Brots nicht satt haben. Seine Übrigen werden im Tode begraben werden, und seine Witwen werden nicht weinen. Wenn er Geld zusammenbringt wie Erde und sammelt Kleider wie Leimen, so wird er es wohl bereiten; aber der Gerechte wird es anziehen, und der Unschuldige wird das Geld austeilen. Er baut sein Haus wie eine Spinne, und wie ein Hüter einen Schauer machet. Der Reiche, wenn er sich legt, wird er‘s nicht mitraffen; er wird seine Augen auftun, und da wird nichts sein. Es wird ihn Schrecken überfallen wie Wasser; des Nachts wird ihn das Ungewitter wegnehmen. Der Ostwind wird ihn wegführen, daß er dahinfähret, und Ungestüm wird ihn von seinem Ort treiben. Er wird solches über ihn führen und wird sein nicht schonen; es wird ihm alles aus seinen Händen entfliehen. Man wird über ihn mit den Händen klappen und über ihn zischen, da er gewesen ist. E s hat das Silber seine Gänge und das Gold seinen Ort, da man es schmelzt. Eisen bringt man aus der Erde, und aus den Steinen schmelzt man Erz. Es wird je des Finstern etwa ein Ende, und jemand findet ja zuletzt den Schiefer tief verborgen. Es bricht ein solcher Bach hervor, daß, die darum wohnen, den Weg daselbst verlieren; und fällt wieder und schießt dahin von den Leuten. Man bringt auch Feuer unten aus der Erde, da doch oben Speise auf wächst. Man findet Saphir an etlichen Orten und Erdenklöße, da Gold ist. Den Steig kein Vogel erkannt hat und kein Geiersauge gesehen. Es haben die stolzen Kinder nicht drauf getreten, und ist kein Löwe drauf gegangen. Auch legt man die Hand an die Felsen und gräbet die Berge um. Man reißt Bäche aus den Felsen; und alles, was köstlich ist, sieht das Auge. Man wehrt dem Strom des Wassers und bringet, das verborgen drinnen ist, ans Licht. Wo will man aber Weisheit finden, und wo ist die Stätte des Verstandes? Niemand weiß, wo sie liegt, und wird nicht gefunden im Lande der Lebendigen. Der Abgrund spricht: Sie ist in mir nicht; und das Meer spricht: Sie ist nicht bei mir. Man kann nicht Gold um sie geben, noch Silber darwägen, sie zu bezahlen. Es gilt ihr nicht gleich ophirisch Gold oder köstlicher Onyx und Saphir. Gold und Demant mag ihr nicht gleichen, noch um sie gülden Kleinod wechseln. Ramoth und Gabis achtet man nicht. Die Weisheit ist höher zu wägen denn Perlen. Topasius aus Mohrenland wird ihr nicht gleich geschätzt, und das reinste Gold gilt ihr nicht gleich. Woher kommt denn die Weisheit, und wo ist die Stätte des Verstandes? Sie ist verhohlen vor den Augen aller Lebendigen, auch verborgen den Vögeln unter dem Himmel. Die Verdammnis und der Tod sprechen: Wir haben mit unsern Ohren ihr Gerücht gehört. GOtt weiß den Weg dazu und kennt ihre Stätte. Denn er sieht die Enden der Erde und schauet alles, was unter dem Himmel ist. Da er dem Winde sein Gewicht machte und setzte dem Wasser sein gewisses Maß, da er dem regen ein Ziel machte und dem Blitz und Donner den Weg, da sah er sie und erzählte sie, bereitete sie und erfand sie; und sprach zum Menschen: Siehe, die Furcht des HERRN, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Verstand. U nd Hiob hob abermal an seine Sprüche und sprach: O daß ich wäre wie in den vorigen Monden, in den Tagen, da mich GOtt behütete, da seine Leuchte über meinem Haupte schien, und ich bei seinem Licht in der Finsternis ging; wie ich war zur Zeit meiner Jugend, da GOttes Geheimnis über meiner Hütte war; da der Allmächtige noch mit mir war und meine Kinder um mich her; da ich meine Tritte wusch in Butter, und die Felsen mir Ölbäche gossen; da ich ausging zum Tor in der Stadt und ließ meinen Stuhl auf der Gasse bereiten; da mich die Jungen sahen und sich versteckten, und die Alten vor mir aufstanden; da die Obersten aufhörten zu reden, und legten ihre Hand auf ihren Mund; da die Stimme der Fürsten sich verkroch, und ihre Zunge an ihrem Gaumen klebte. Denn welches Ohr mich hörte, der preisete mich selig, und welches Auge mich sah, der rühmte mich. Denn ich errettete den Armen, der da schrie, und den Waisen, der keinen Helfer hatte. Der Segen des, der verderben sollte, kam über mich; und ich erfreuete das Herz der Witwe. Gerechtigkeit war mein Kleid, das ich anzog wie einen Rock; und mein Recht war mein fürstlicher Hut. Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Füße. Ich war ein Vater der Armen; und welche Sache ich nicht wußte, die erforschete ich. Ich zerbrach die Backenzähne des Ungerechten und riß den Raub aus seinen Zähnen. Ich gedachte: Ich will in meinem Nest ersterben und meiner Tage viel machen wie Sand. Meine Saat ging auf am Wasser; und der Tau blieb über meiner Ernte. Meine Herrlichkeit erneuerte sich immer an mir; und mein Bogen besserte sich in meiner Hand. Man hörte mir zu, und schwiegen und warteten auf meinen Rat. Nach meinen Worten redete niemand mehr; und meine Rede troff auf sie. Sie warteten auf mich wie auf den regen und sperreten ihren Mund auf als nach dem Abendregen. Wenn ich sie anlachte, wurden sie nicht zu kühn darauf, und das Licht meines Angesichts machte mich nicht geringer. Wenn ich zu ihrem Geschäfte wollte kommen, so mußte ich obenan sitzen und wohnte wie ein König unter Kriegsknechten, da ich tröstete, die Leid trugen. N un aber lachen mein, die jünger sind denn ich, welcher Väter ich verachtet hätte, zu stellen unter meine Schafhunde, welcher Vermögen ich für nichts hielt, die nicht zum Alter kommen konnten, die vor Hunger und Kummer einsam flohen in die Einöde, neulich verdorben und elend worden, die da Nesseln ausrauften um die Büsche, und Wacholderwurzel war ihre Speise; und wenn sie die herausrissen, jauchzten sie drüber wie ein Dieb. An den grausamen Bächen wohnten sie, in den Löchern der Erde und Steinritzen. Zwischen den Büschen riefen sie und unter den Disteln sammelten sie, die Kinder loser und verachteter Leute, die die Geringsten im Lande waren. Nun bin ich ihr Saitenspiel worden und muß ihr Märlein sein. Sie haben einen Greuel an mir und machen sich ferne von mir und schonen nicht, vor meinem Angesicht zu speien. Sie haben mein Seil ausgespannt und mich zunichte gemacht und das Meine abgezäumet. Zur Rechten, da ich grünete, haben sie sich wieder mich gesetzt und haben meinen Fuß ausgestoßen; und haben über mich einen Weg gemacht, mich zu verderben. Sie haben meine Steige zerbrochen; es war ihnen so leicht, mich zu beschädigen, daß sie keiner Hilfe dazu bedurften. Sie sind kommen, wie zur weiten Lücke herein, und sind ohne Ordnung dahergefallen. Schrecken hat sich gegen mich gekehrt und hat verfolgt wie der Wind meine Herrlichkeit und wie eine laufende Wolke meinen glückseligen Stand. Nun aber gießt sich aus meine Seele über mich, und mich hat ergriffen die elende Zeit. Des Nachts wird mein Gebein durchbohret allenthalben, und die mich jagen, legen sich nicht schlafen. Durch die Menge der Kraft werde ich anders und anders gekleidet; und man gürtet mich damit wie mit dem Loch meines Rocks. Man hat mich in Kot getreten und gleich geachtet dem Staub und Asche. Schreie ich zu dir, so antwortest du mir nicht; trete ich hervor, so achtest du nicht auf mich. Du bist mir verwandelt in einen Grausamen und zeigest deinen Gram an mir mit der Stärke deiner Hand. Du hebest mich auf und läßt mich auf dem Winde fahren und zerschmelzest mich kräftiglich. Denn ich weiß, du wirst mich dem Tode überantworten; da ist das bestimmte Haus aller Lebendigen. Doch wird er nicht die Hand ausstrecken ins Beinhaus, und werden nicht schreien vor seinem Verderben. Ich weinte ja in der harten Zeit, und meine Seele jammerte der Armen. Ich wartete des Guten, und kommt das Böse; ich hoffte aufs Licht, und kommt Finsternis. Meine Eingeweide sieden und hören nicht auf; mich hat überfallen die elende Zeit. Ich gehe schwarz einher, und brennt mich doch keine Sonne nicht; ich stehe auf in der Gemeine und schreie. Ich bin ein Bruder der schlangen und ein Geselle der Straußen. Meine Haut über mir ist schwarz worden, und meine Gebeine sind verdorrt vor Hitze. Meine Harfe ist eine Klage worden und meine Pfeife ein Weinen. I ch habe einen Bund gemacht mit meinen Augen, daß ich nicht achtete auf eine Jungfrau. Was gibt mir aber GOtt zu Lohn von oben? und was für ein Erbe der Allmächtige von der Höhe? Sollte nicht billiger der Ungerechte solch Unglück haben, und ein Übeltäter so verstoßen werden? Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Gänge? Hab ich gewandelt in Eitelkeit? oder hat mein Fuß geEilt zum Betrug? So wäge man mich auf rechter Waage, so wird GOtt erfahren meine Frömmigkeit. Hat mein Gang gewichen aus dem Wege und mein Herz meinen Augen nachgefolget, und ist etwas in meinen Händen beklebt, so müsse ich säen, und ein anderer fresse es, und mein Geschlecht müsse ausgewurzelt werden. Hat sich mein Herz lassen reizen zum Weibe, und habe an meines Nächsten Tür gelauert, so müsse mein Weib von einem andern geschändet werden, und andere müssen sie beschlafen. Denn das ist ein Laster und eine Mißtat für die Richter. Denn das wäre ein Feuer, das bis ins Verderben verzehrete und all mein Einkommen auswurzelte. Hab ich verachtet das Recht meines Knechts oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten, was wollte ich tun, wenn GOtt sich aufmachte, und was würde ich antworten, wenn er heimsuchte? Hat ihn nicht auch der gemacht, der mich in Mutterleibe machte, und hat ihn im Leibe ebensowohl bereitet? Hab ich den Dürftigen ihre Begierde versagt und die Augen der Witwen lassen verschmachten? Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und nicht der Waise auch davon gegessen? Denn ich habe mich von Jugend auf gehalten wie ein Vater; und von meiner Mutter Leibe an hab ich gerne getröstet. Hab ich jemand sehen umkommen, daß er kein Kleid hatte, und den Armen ohne Decke gehen lassen? Haben mich nicht gesegnet seine Seiten, da er von den Fellen meiner Lämmer erwärmet ward? Hab ich meine Hand an den Waisen gelegt, weil ich mich sah im Tor Macht zu helfen haben, so falle meine Schulter von der Achsel, und mein Arm breche von der Röhre. Denn ich fürchte GOtt, wie einen Unfall über mich, und könnte seine Last nicht ertragen. Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gestellt und zu dem Goldklumpen gesagt: Mein Trost? Hab ich mich gefreuet, daß ich groß Gut hatte und meine Hand allerlei erworben hatte? Hab ich das Licht angesehen, wenn es helle leuchtete, und den Mond, wenn er voll ging? Hat sich mein Herz heimlich bereden lassen, daß meine Hand meinen Mund küsse? Welches ist auch eine Mißtat für die Richter; denn damit hätte ich verleugnet GOtt von oben. Hab ich mich gefreuet, wenn‘s meinem Feinde übel ging, und habe mich erhoben, daß ihn Unglück betreten hatte? Denn ich ließ meinen Mund nicht sündigen, daß er wünschte einen Fluch seiner Seele. Haben nicht die Männer in meiner Hütte müssen sagen: O wollte GOtt, daß wir von seinem Fleisch nicht gesättigt würden! Draußen mußte der Gast nicht bleiben, sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf. Hab ich meine Schalkheit wie ein Mensch gedeckt, daß ich heimlich meine Mißtat verbärge? Hab ich mir grauen lassen vor der großen Menge, und hat die Verachtung der Freundschaften mich abgeschreckt? Ich blieb stille und ging nicht zur Tür aus. Wer gibt mir einen Verhörer, daß meine Begierde der Allmächtige erhöre, daß jemand ein Buch schriebe von meiner Sache? So wollt ich‘s auf meine Achseln nehmen und mir wie eine Krone umbinden. Ich wollte die Zahl meiner Gänge ansagen und wie ein Fürst wollte ich sie darbringen. Wird mein Land wider mich schreien und miteinander seine Furchen weinen; hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und das Leben der Ackerleute sauer gemacht, so wachsen mir Disteln für Weizen und Dornen für Gerste. Die Worte Hiobs haben ein Ende. D a hörten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, weil er sich für gerecht hielt. Aber Elihu, der Sohn Baracheels, von Bus, des Geschlechts Ram, ward zornig über Hiob, daß er seine Seele gerechter hielt denn GOtt. Auch ward er zornig über seine drei Freunde, daß sie keine Antwort fanden und doch Hiob verdammeten. Denn Elihu hatte geharret, bis daß sie mit Hiob geredet hatten, weil sie älter waren denn er. Darum, da er sah, daß keine Antwort war im Munde der drei Männer, ward er zornig. Und so antwortete Elihu, der Sohn Baracheels, von Bus, und sprach: Ich bin jung, ihr aber seid alt; darum hab ich mich gescheuet und gefürchtet, meine Kunst an euch zu beweisen. Ich dachte: Laß die Jahre reden, und die Menge des Alters laß Weisheit beweisen. Aber der Geist ist in den Leuten, und der Odem des Allmächtigen macht sie verständig. Die Großen sind nicht die Weisesten, und die Alten verstehen nicht das Recht. Darum will ich auch reden; höre mir zu! Ich will meine Kunst auch sehen lassen. Siehe, ich habe geharret, daß ihr geredet habt; ich habe aufgemerkt auf euren Verstand, bis ihr träfet die rechte Rede, und habe achtgehabt auf euch; aber siehe, da ist keiner unter euch, der Hiob strafe oder seiner Rede antworte. Ihr werdet vielleicht sagen: Wir haben die Weisheit getroffen, daß GOtt ihn verstoßen hat, und sonst niemand. Die Rede tut mir nicht genug; ich will ihm nicht so nach eurer Rede antworten. Ach! sie sind verzagt, können nicht mehr antworten, sie können nicht mehr reden. Weil ich denn geharret habe, und sie konnten nicht reden (denn sie stehen still und antworten nicht mehr), will doch ich mein Teil antworten und will meine Kunst beweisen. Denn ich bin der Rede so voll, daß mich der Odem in meinem Bauche ängstet. Siehe, mein Bauch ist wie der Most, der zugestopft ist, der die neuen Fässer zerreißet. Ich muß reden, daß ich Odem hole; ich muß meine Lippen auftun und antworten. Ich will niemandes Person ansehen und will keinen Menschen rühmen. Denn ich weiß nicht, wo ich‘s täte, ob mich mein Schöpfer über ein kleines hinnehmen würde. H öre doch, Hiob, meine Rede und merke auf alle meine Worte! Siehe, ich tue meinen Mund auf, und meine Zunge redet in meinem Munde. Mein Herz soll recht reden, und meine Lippen sollen den reinen Verstand sagen. Der Geist GOttes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben. Kannst du, so antworte mir; schicke dich gegen mich und stelle dich! Siehe ich bin GOttes ebensowohl als du, und aus Leimen bin ich auch gemacht. Doch du darfst vor mir nicht erschrecken, und meine Hand soll dir nicht zu schwer sein. Du hast geredet vor meinen Ohren, die Stimme deiner Rede mußte ich hören: Ich bin rein, ohne Mißtat, unschuldig und habe keine Sünde. Siehe, er hat eine Sache wider mich funden, darum achtet er mich für seinen Feind. Er hat meinen Fuß in Stock gelegt und hat alle meine Wege verwahret. Siehe, eben daraus schließe ich wider dich, daß du nicht recht bist; denn GOtt ist mehr weder ein Mensch. Warum willst du mit ihm zanken, daß er dir nicht Rechenschaft gibt alles seines Tuns? Denn wenn GOtt einmal etwas beschließt, so bedenkt er‘s nicht erst her nach. Im Traum des Gesichts in der Nacht, wenn der Schlaf auf die Leute fällt, wenn sie schlafen auf dem Bette, da öffnet er das Ohr der Leute und schreckt sie und züchtiget sie, daß er den Menschen von seinem Vorhaben wende und beschirme ihn vor Hoffart. Und verschont seiner Seele vor dem Verderben und seines Lebens, daß es nicht ins Schwert falle. Er straft ihn mit Schmerzen auf seinem Bette und alle seine Gebeine heftig; und richtet ihm sein Leben so zu, daß ihm vor der Speise ekelt, und seine Seele, daß sie nicht Lust zu essen hat. Sein Fleisch verschwindet, daß er nicht wohl sehen mag, und seine Beine werden zerschlagen, daß man sie nicht gerne ansieht, daß seine Seele naht zum Verderben und sein Leben zu den Toten. So dann ein Engel, einer aus tausend, mit ihm redet, zu verkündigen dem Menschen, wie er solle recht tun, so wird er ihm gnädig sein und sagen: Er soll erlöst werden, daß er nicht hinunterfahre ins Verderben; denn ich habe eine Versöhnung funden. Sein Fleisch grüne wieder wie in der Jugend, und laß ihn wieder jung werden. Er wird GOtt bitten; der wird ihm Gnade erzeigen und wird sein Antlitz sehen lassen mit Freuden und wird dem Menschen nach seiner Gerechtigkeit vergelten. Er wird vor den Leuten bekennen und sagen: Ich wollte gesündigt und das Recht verkehrt haben, aber es hätte mir nichts nachützet. Er hat meine Seele erlöset, daß sie nicht führe ins Verderben, sondern mein Leben das Licht sähe. Siehe, das alles tut GOtt zwei oder dreimal mit einem jeglichen, daß er seine Seele herumhole aus dem Verderben und erleuchte ihn mit dem Licht der Lebendigen. Merke auf, Hiob, und höre mir zu, und schweige, daß ich rede! Hast du aber was zu sagen, so antworte mir; sage her, bist du recht, ich will‘s gerne hören. Hast du aber nichts, so höre mir zu und schweige, ich will dich die Weisheit lehren. U nd Elihu antwortete und sprach: Hört, ihr Weisen, meine Rede, und ihr Verständigen, merkt auf mich! Denn das Ohr prüfet die Rede, und der Mund schmecket die Speise. Laßt uns ein Urteil erwählen, daß wir erkennen unter uns, was gut sei. Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und GOtt weigert mir mein Recht. Ich muß lügen, ob ich wohl recht habe, und bin gequälet von meinen Pfeilen, ob ich wohl nichts verschuldet habe. Wer ist ein solcher wie Hiob, der da Spötterei trinkt wie Wasser und auf dem Wege geht mit den Übeltätern und wandelt mit den gottlosen Leuten? Denn er hat gesagt: Wenn jemand schon fromm ist, so gilt er doch nichts bei GOtt. Darum hört mir zu, ihr weisen Leute: Es sei ferne, daß GOtt sollte gottlos sein und der Allmächtige ungerecht, sondern er vergilt dem Menschen, danach er verdient hat, und trifft einen jeglichen nach seinem Tun. Ohne Zweifel, GOtt verdammt niemand mit Unrecht, und der Allmächtige beugt das Recht nicht. Wer hat, das auf Erden ist, verordnet, und wer hat den ganzen Erdboden gesetzt? So er sich‘s würde unterwinden, so würde er aller Geist und Odem zu sich sammeln. Alles Fleisch würde miteinander vergehen, und der Mensch würde wieder zu Asche werden. Hast du nun Verstand, so höre das und merke auf die Stimme meiner Rede. Sollte einer darum das Recht zwingen, daß er‘s haßt? Und daß du stolz bist, solltest du darum den Gerechten verdammen? Sollt einer zum Könige sagen: Du loser Mann! und zu den Fürsten: Ihr Gottlosen!? Der doch nicht ansieht die Person der Fürsten und kennt den Herrlichen nicht mehr denn den Armen; denn sie sind alle seiner Hände Werk. Plötzlich müssen die Leute sterben und zu Mitternacht erschrecken und vergehen; die Mächtigen werden kraftlos weggenommen. Denn seine Augen sehen auf eines jeglichen Wege, und er schaut alle ihre Gänge. Es ist kein Finsternis noch Dunkel, daß sich da möchten verbergen die Übeltäter. Denn es wird niemand gestattet, daß er mit GOtt rechte. Er bringt der Stolzen viel um, die nicht zu zählen sind, und stellt andere an ihre Statt, darum daß er kennt ihre Werke und kehrt sie um des Nachts, daß sie zerschlagen werden. Er wirft die Gottlosen über einen Haufen, da man‘s gerne sieht, darum daß sie von ihm weggewichen sind und verstanden seiner Wege keinen, daß das Schreien der Armen mußte vor ihn kommen, und er das Schreien der Elenden hörte. Wenn er Frieden gibt, wer will verdammen? und wenn er das Antlitz verbirget, wer will ihn schauen unter den Völkern und Leuten? Und läßt über sie regieren einen Heuchler, das Volk zu drängen. Ich muß für GOtt reden und kann‘s nicht lassen. Hab ich‘s nicht getroffen, so lehre du mich‘s besser; hab ich unrecht gehandelt, ich will‘s nicht mehr tun. Man wartet der Antwort von dir, denn du verwirfst alles; und du hast‘s angefangen und nicht ich. Weißest du nun was, so sage an! Weise Leute lasse ich mir sagen, und ein weiser Mann gehorcht mir. Aber Hiob redete mit Unverstand, und seine Worte sind nicht klug. Mein Vater! laß Hiob versucht werden bis ans Ende, darum daß er sich zu unrechten Leuten kehrt. Er hat über seine Sünde dazu noch gelästert; darum laß Ihn zwischen uns geschlagen werden und danach viel wider GOtt plaudern. U nd Elihu antwortete und sprach: Achtest du das für recht, daß du sprichst: Ich bin gerechter denn GOtt? Denn du sprichst: Wer gilt bei dir etwas? Was hilft‘s, ob ich mich ohne Sünde mache? Ich will dir antworten ein Wort und deinen Freunden mit dir. Schaue gen Himmel und siehe, und schaue an die Wolken, daß sie dir zu hoch sind. Sündigest du, was kannst du mit ihm machen? Und ob deiner Mißtat viel ist, was kannst du ihm tun? Und ob du gerecht seist, was kannst du ihm geben, oder was wird er von deinen Händen nehmen? Einem Menschen, wie du bist, mag wohl etwas tun deine Bosheit und einem Menschenkinde deine Gerechtigkeit. Dieselbigen mögen schreien, wenn ihnen viel Gewalt geschieht, und rufen über den Arm der Großen, die nicht danach fragen, wo ist GOtt, mein Schöpfer, der das Gesänge macht in der Nacht, der uns gelehrter macht denn das Vieh auf Erden und weiser denn die Vögel unter dem Himmel? Aber sie werden da auch schreien über den Hochmut der Bösen, und er wird sie nicht erhören. Denn GOtt wird das Eitle nicht erhören, und der Allmächtige wird es nicht ansehen. Dazu sprichst du, du wirst ihn nicht sehen. Aber es ist ein Gericht vor ihm; harre sein nur, ob sein Zorn bald nicht heimsucht, und sich nicht annimmt, daß so viel Laster da sind. Darum hat Hiob seinen Mund umsonst aufgesperrt und gibt stolze Teidingestolzes Geredevor mit Unverstand. E lihu redete weiter und sprach: Harre mir noch ein wenig, ich will dir‘s zeigen; denn ich habe noch von GOttes wegen was zu sagen. Ich will meinen Verstand weit holen und meinen Schöpfer beweisen, daß er recht sei. Meine Reden sollen ohne Zweifel nicht falsch sein, mein Verstand soll ohne Wandel vor dir sein. Siehe, GOtt verwirft die Mächtigen nicht; denn er ist auch mächtig von Kraft des Herzens. Den Gottlosen erhält er nicht, sondern hilft dem Elenden zum Rechten. Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten und die Könige läßt er sitzen auf dem Thron immerdar, daß sie hoch bleiben. Und wo Gefangene liegen in Stöcken und gebunden mit Stricken elendiglich, so verkündigt er ihnen, was sie getan haben, und ihre Untugend, daß sie mit Gewalt gefahren haben. Und öffnet ihnen das Ohr zur Zucht und sagt ihnen, daß sie sich von dem Unrechten bekehren sollen. Gehorchen sie und dienen ihm, so werden sie bei guten Tagen alt werden und mit Lust leben. Gehorchen sie nicht, so werden sie ins Schwert fallen und vergehen, ehe sie es gewahr werden. Die Heuchler, wenn sie der Zorn trifft, schreien sie nicht, wenn sie gefangen liegen; so wird ihre Seele mit Qual sterben und ihr Leben unter den Hurern. Aber den Elenden wird er aus seinem Elend erretten und dem Armen das Ohr öffnen in Trübsal. Er wird dich reißen aus dem weiten Rachen der Angst, die keinen Boden hat; und dein Tisch wird Ruhe haben, voll alles Guten. Du aber machst die Sache der Gottlosen gut, daß ihre Sache und Recht erhalten wird. Siehe zu, daß dich nicht vielleicht Zorn bewegt habe, jemand zu plagen, oder groß Geschenk dich nicht gebeugt habe. Meinst du, daß er deine Gewalt achte, oder Gold, oder irgend eine Stärke oder Vermögen? Du darfst der Nacht nicht begehren, die Leute an ihrem Ort zu überfallen. Hüte dich und kehre dich nicht zum Unrecht, wie du denn vor Elend angefangen hast. Siehe, GOtt ist zu hoch in seiner Kraft; wo ist ein Lehrer, wie er ist? Wer will über ihn heimsuchen seinen Weg, und wer will zu ihm sagen: Du tust unrecht? Gedenke, daß du sein Werk nicht wissest, wie die Leute singen. Denn alle Menschen sehen das, die Leute schauen‘s von ferne. Siehe, GOtt ist groß und unbekannt; seiner Jahre Zahl kann niemand forschen. Er macht das Wasser zu kleinen Tropfen und treibt seine Wolken zusammen zum regen, daß die Wolken fließen und triefen sehr auf die Menschen. Wenn er vornimmt, die Wolken auszubreiten, wie sein hoch Gezelt, siehe, so breitet er aus seinen Blitz über dieselben und bedeckt alle Enden des Meers. Denn damit schreckt er die Leute und gibt doch Speise die Fülle. Er deckt den Blitz wie mit Händen und heißt es doch wiederkommen. Davon zeugt sein Geselle, nämlich des Donners Zorn in Wolken. D es entsetzt sich mein Herz und bebt. Lieber, hört doch, wie sein Donner zürnet, und was für Gespräch von seinem Munde ausgeht! Er sieht unter allen Himmeln, und sein Blitz scheinet auf die Enden der Erde. Dem nach brüllt der Donner, und er donnert mit seinem großen Schall, und wenn sein Donner gehört wird, kann man‘s nicht aufhalten. GOtt donnert mit seinem Donner greulich und tut große Dinge, und wird doch nicht erkannt. Er spricht zum Schnee, so ist er bald auf Erden, und zum Platzregen, so ist der Platzregen da mit Macht. Alle Menschen hat er in der Hand als verschlossen, daß die Leute lernen, was er tun kann. Das wilde Tier geht in die Höhle und bleibt an seinem Ort. Von Mittag her kommt Wetter und von Mitternacht Kälte. Vom Odem GOttes kommt Frost, und große Wasser, wenn er auftauen läßt. Die dicken Wolken scheiden sich, daß es helle werde, und durch den Nebel bricht sein Licht. Er kehrt die Wolken, wo er hin will, daß sie schaffen alles, was er ihnen gebeut, auf dem Erdboden, es sei über ein Geschlecht oder über ein Land, so man ihn barmherzig findet. Da merke auf, Hiob; stehe, und vernimm die Wunder GOttes! Weißt du, wenn GOtt solches über sie bringt und wenn er das Licht seiner Wolken läßt hervorbrechen? Weißt du, wie sich die Wolken ausstreuen? Welche Wunder die Vollkommenen wissen. Daß deine Kleider warm sind, wenn das Land stille ist vom Mittagswind? Ja, du wirst mit ihm die Wolken ausbreiten, die fest stehen wie ein gegossener Spiegel. Zeige uns, was wir ihm sagen sollen; denn wir werden nicht dahin reichen vor Finsternis. Wer wird ihm erzählen, daß ich rede? So jemand redet, der wird verschlungen. Jetzt sieht man das Licht nicht, das in den Wolken helle leuchtet; wenn aber der Wind wehet, so wird‘s klar. Von Mitternacht kommt Gold zu Lob vor dem schrecklichen GOtt. Den Allmächtigen aber mögen sie nicht begreifen, der so groß ist von Kraft; denn er wird von seinem Recht und guter Sache nicht Rechenschaft geben. Darum müssen ihn fürchten die Leute; und er fürchtet sich vor keinem, wie weise sie sind. U nd der HERR antwortete Hiob aus einem Wetter und sprach: Wer ist der, der so fehlt in der Weisheit und redet so mit Unverstand? Gürte deine Lenden wie ein Mann; ich will dich fragen, lehre mich! Wo warest du, da ich die Erde gründete? Sage mir‘s, bist du so klug? Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat, oder wer über sie eine Richtschnur gezogen hat? Oder worauf stehen ihre Füße versenket? Oder wer hat ihr einen Eckstein gelegt, da mich die Morgensterne miteinander lobten, und jauchzten alle Kinder GOttes? Wer hat das Meer mit seinen Türen verschlossen, da es herausbrach wie aus Mutterleibe, da ich‘s mit Wolken kleidete und in Dunkel einwickelte, wie in Windeln, da ich ihm den Lauf brach mit meinem Damm und setzte ihm Riegel und Tür und sprach: Bis hieher sollst du kommen und nicht weiter; hie sollen sich legen deine stolzen Wellen!? Hast du bei deiner Zeit dem Morgen geboten und der Morgenröte ihren Ort gezeiget, daß die Ecken der Erde gefaßt und die Gottlosen herausgeschüttelt würden? Das Siegel wird sich wandeln wie Leimen, und sie stehen wie ein Kleid. Und den Gottlosen wird ihr Licht genommen werden; und der Arm der Hoffärtigen wird zerbrochen werden. Bist du in den Grund des Meers kommen und hast in den Fußtapfen der Tiefen gewandelt? Haben sich dir des Todes Tore je aufgetan? Oder hast du gesehen die Tore der Finsternis? Hast du vernommen, wie breit die Erde sei? Sage an, weißt du solches alles? Welches ist der Weg, da das Licht wohnt, und welches sei der Finsternis Stätte, daß du mögest abnehmen seine Grenze und merken den Pfad zu seinem Hause? Wußtest du, daß du zu der Zeit solltest geboren werden und wieviel deiner Tage sein würden? Bist du gewesen, da der Schnee herkommt, oder hast du gesehen, wo der Hagel herkommt, die ich habe verhalten bis auf die Zeit der Trübsal und auf den Tag des Streits und Kriegs? Durch welchen Weg teilt sich das Licht, und auffährt der Ostwind auf Erden? Wer hat dem Platzregen seinen Lauf ausgeteilt und den Weg dem Blitze und Donner, daß es regnet aufs Land, da niemand ist, in der Wüste, da kein Mensch ist, daß er füllt die Einöden und Wildnis und macht, daß Gras wächset? Wer ist des regens Vater? Wer hat die Tropfen des Taues gezeugt? Aus wes Leibe ist das Eis gegangen? Und wer hat den Reif unter dem Himmel gezeugt, daß das Wasser verborgen wird wie unter Steinen und die Tiefe oben gesteht? Kannst du die Bande der sieben Sterne zusammenbinden, oder das Band des Orion auflösen? Kannst du den Morgenstern hervorbringen zu seiner Zeit, oder den Wagen am Himmel über seine Kinder führen? Weißt du, wie der Himmel zu regieren ist? Oder kannst du ihn meistern auf Erden? Kannst du deinen Donner in der Wolke hoch herführen? Oder wird dich die Menge des Wassers verdecken? Kannst du die Blitze auslassen, daß sie hinfahren und sprechen: Hie sind wir? Wer gibt die Weisheit ins Verborgene? Wer gibt verständige Gedanken? Wer ist so weise, der die Wolken erzählen könnte? Wer kann die Wasserschläuche am Himmel verstopfen, wenn der Staub begossen wird, daß er zuhaufe läuft und die Klöße aneinander kleben? Kannst du der Löwin ihren Raub zu jagen geben und die jungen Löwen sättigen, daß sie sich legen in ihre Stätte und ruhen in der Höhle, da sie lauern? Wer bereitet dem Raben die Speise, wenn seine Jungen zu GOtt rufen und fliegen irre, wenn sie nicht zu essen haben? W eißt du die Zeit, wann die Gemsen auf den Felsen gebären? Oder hast du gemerkt, wann die Hirsche schwanger gehen? Hast du erzählt ihre Monden, wann sie voll werden? Oder weißt du die Zeit, wann sie gebären? Sie beugen sich, wenn sie gebären, und reißen sich und lassen aus ihre Jungen. Ihre Jungen werden feist und mehren sich im Getreide; und gehen aus und kommen nicht wieder zu ihnen. Wer hat das Wild so frei lassen gehen? Wer hat die Bande des Wildes aufgelöset, dem ich das Feld zum Hause gegeben habe und die Wüste zur Wohnung? Es verlacht das Getümmel der Stadt; das Pochen des Treibers hört es nicht. Es schauet nach den bergen, da seine Weide ist, und sucht, wo es grün ist. Meinst du, das Einhorn werde dir dienen und werde bleiben an deiner Krippe? Kannst du ihm dein Joch anknüpfen, die Furchen zu machen, daß es hinter dir brache in Gründen? Magst du dich auf es verlassen, daß es so stark ist, und wirst es dir lassen arbeiten? Magst du ihm trauen, daß es deinen Samen dir wiederbringe und in deine Scheune sammle? Die Federn des Pfauen sind schöner denn die Flügel und Federn des Storchs, der seine Eier auf der Erde läßt und läßt sie die heiße Erde ausbrüten. Er vergißt, daß sie möchten zertreten werden und ein wild Tier sie zerbreche. Er wird so hart gegen seine Jungen, als wären sie nicht sein, achtet es nicht, daß er umsonst arbeitet. Denn GOtt hat ihm die Weisheit genommen und hat ihm keinen Verstand mitgeteilt. Zu der Zeit, wenn er hoch fähret, erhöht er sich und verlacht beide Roß und Mann. Kannst du dem Roß Kräfte geben, oder seinen Hals zieren mit seinem Geschrei? Kannst du es schrecken wie die Heuschrecken? Das ist Preis seiner Nase, was schrecklich ist. Es stampfet auf den Boden und ist freidig LUTHERS Bibel 1545 hat immer freidig: In sämtlichen Stellen ist kühn gemeint, nicht froh. die neueren Ausgaben aber ändern alle in freudig (die Zürcher 1534 behält freydig). mit Kraft und zeucht aus den Geharnischten entgegen. Es spottet der Furcht und erschrickt nicht und fleucht vor dem Schwert nicht, wenngleich wider es klinget der Köcher und glänzet beide Spieß und Lanze. Es zittert und tobet und scharret in die Erde und achtet nicht der Drommeten Hall. Wenn die Trommete fast klinget, spricht es: Hui! und riecht den Streit von ferne, das Schreien der Fürsten und Jauchzen. Fleuget der Habicht durch deinen Verstand und breitet seine Flügel gegen Mittag? Fleuget der Adler Geier muß es heißen, denn der Adler frißt kein Aas!auf deinen Befehl so hoch, daß er sein Nest in der Höhe macht? In Felsen wohnt er und bleibt auf den Klippen an Felsen und in festen Orten. Von dannen schauet er nach der Speise, und seine Augen sehen ferne. Seine Jungen saufen Blut; und wo ein Aas ist, da ist er. U nd der HERR antwortete Hiob und sprach: Wer mit dem Allmächtigen hadern will, soll‘s ihm der nicht beibringen? Und wer GOtt tadelt, soll‘s der nicht verantworten? Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach: Siehe, ich bin zu leichtfertig gewesen, was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. Ich habe einmal geredet, darum will ich nicht mehr antworten; hernach will ich‘s nicht mehr tun. U nd der HERR antwortete Hiob aus einem Wetter und sprach: Gürte wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, lehre mich! Solltest du mein Urteil zunichte machen und mich verdammen, daß du gerecht seist? Hast du einen Arm wie GOtt und kannst mit gleicher Stimme donnern, als er tut? Schmücke dich mit Pracht und erhebe dich; zeuch dich löblich und herrlich an! Streue aus den Zorn deines Grimms; schaue an die Hochmütigen, wo sie sind, und demütige sie. Ja, schaue die Hochmütigen, wo sie sind, und beuge sie und mache die Gottlosen dünne, wo sie sind. Verscharre sie miteinander in der Erde und versenke ihre Pracht ins Verborgene, so will ich dir auch bekennen, daß dir deine rechte Hand helfen kann. Siehe, der Behemoth, den ich neben dir gemacht habe, frißt Heu wie ein Ochse. Siehe, seine Kraft ist in seinen Lenden und sein Vermögen im Nabel seines Bauchs. Sein Schwanz strecket sich wie eine Zeder, die Adern seiner Scham starren wie ein Ast. Seine Knochen sind wie fest Erz, seine Gebeine sind wie eiserne Stäbe. Er ist der Anfang der Wege GOttes; der ihn gemacht hat, der greift ihn an mit seinem Schwert. Die Berge tragen ihm Kräuter, und alle wilden Tiere spielen daselbst. Er liegt gern im Schatten, im Rohr und im Schlamm verborgen. Das Gebüsch bedeckt ihn mit seinem Schatten, und die Bachweiden bedecken ihn. Siehe, er schluckt in sich den Strom und achtet es nicht groß; läßt sich dünken, er wolle den Jordan mit seinem Munde ausschöpfen. Noch fäht man ihn mit seinen eigenen Augen, und durch Fallstricke durchbohret man ihm seine Nase. K annst du den Leviathan ziehen mit dem Hamen und seine Zunge mit einem Strick fassen? Kannst du ihm eine Angel in die Nase legen und mit einem Stachel ihm die Backen durchbohren? Meinst du, er werde dir viel Flehens machen oder dir heucheln? Meinst du, daß er einen Bund mit dir machen werde, daß du ihn immer zum Knecht habest? Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel, oder ihn deinen Dirnen binden? Meinst du, die Gesellschaften werden ihn zerschneiden, daß er unter die Kaufleute zerteilt wird? Kannst du das Netz füllen mit seiner Haut und die Fischreusen mit seinem Kopf? Wenn du deine Hand an ihn legst, so gedenke, daß ein Streit sei, den du nicht ausführen wirst. S iehe, seine Hoffnung wird ihm fehlen; und wenn er sein ansichtig wird, schwinget er sich dahin. Niemand ist so kühn, der ihn reizen darf; wer ist denn, der vor mir stehen könne? Wer hat mir was zuvor getan, daß ich‘s ihm vergelte? Es ist mein, was unter allen Himmeln ist. Dazu muß ich nun sagen, wie groß, wie mächtig und wohl geschaffen er ist. Wer kann ihm sein Kleid aufdecken? Und wer darf es wagen, ihm zwischen die Zähne zu greifen? Wer kann die Kinnbacken seines Antlitzes auftun? Schrecklich stehen seine Zähne umher. Seine stolzen Schuppen sind wie feste Schilde, fest und enge ineinander. Eine rührt an die andere, daß nicht ein Lüftlein dazwischengeht. Es hängt eine an der andern, und halten sich zusammen, daß sie sich nicht voneinander trennen. Sein Niesen glänzet wie ein Licht; seine Augen sind wie die Augenlider der Morgenröte. Aus seinem Munde fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus. Aus seiner Nase geht Rauch wie von heißen Töpfen und Kessel. Sein Odem ist wie lichte Lohe, und aus seinem Munde gehen Flammen. Er hat einen starken Hals; und ist seine Lust, wo er etwas verderbt. Die Gliedmaßen seines Fleisches hangen aneinander und halten hart an ihm, daß er nicht zerfallen kann. Sein Herz ist so hart wie ein Stein und so fest wie ein Stück vom untersten Mühlstein. Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken; und wenn er daherbricht, so ist keine Gnade da. Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich nicht; oder mit Spieß, Geschoß und Panzer. Er achtet Eisen wie Stroh und Erz wie faul Holz. Kein Pfeil wird ihn verjagen; die Schleudersteine sind wie Stoppeln. Den Hammer achtet er wie Stoppeln; er spottet der bebenden Lanze. Unter ihm liegen scharfe Steine und fährt über die scharfen Felsen wie über Kot. Er macht, daß das tiefe Meer siedet wie ein Topf, und rührt es ineinander, wie man eine Salbe mengt. Nach ihm leuchtet der Weg, er macht die Tiefe ganz grau. Auf Erden ist ihm niemand zu gleichen; er ist gemacht ohne Furcht zu sein. Er verachtet alles, was hoch ist; er ist ein König über alle Stolzen. U nd Hiob antwortete dem HERRN und sprach: ich erkenne, daß du alles vermagst, und kein Gedanke ist dir verborgen. Es ist ein unbesonnener Mann, der seinen Rat meint zu verbergen. Darum bekenne ich, daß ich habe unweislich geredet, das mir zu hoch ist und nicht verstehe. So erhöre nun, laß mich reden; ich will dich fragen, lehre mich! Ich habe dich mit den Ohren gehört, und mein Auge sieht dich auch nun. Darum schuldige ich mich und tue Buße in Staub und Asche. D a nun der HERR diese Worte mit Hiob geredet hatte; sprach er zu Eliphas von Theman: Mein Zorn ist ergrimmet über dich und über deine zwei Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. So nehmt nun sieben Farren und sieben Widder und geht hin zu meinem Knechte Hiob und opfert Brandopfer für euch und laßt meinen Knecht Hiob für euch bitten. Denn ihn will ich ansehen, daß ich euch nicht sehen lasse, wie ihr Torheit begangen habt; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. Da gingen hin Eliphas von Theman, Bildad von Suah und Zophar von Naema und taten, wie der HERR ihnen gesagt hatte. Und der HERR sah an Hiob. U nd der HERR wendete das Gefängnis Hiobs, da er bat für seine Freunde. Und der HERR gab Hiob zwiefältig so viel, als er gehabt hatte. Und es kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle, die ihn vorhin kannten, und aßen mit ihm in seinem Hause und kehrten sich zu ihm und trösteten ihn über allem Übel, das der HERR über ihn hatte kommen lassen. Und ein jeglicher gab ihm einen schönen Groschen und ein gülden Stirnband. Und der HERR segnete hernach Hiob mehr denn vorhin, daß er kriegte vierzehntausend Schafe und sechstausend Kamele und tausend Joch Rinder und tausend Esel. Und kriegte sieben Söhne und drei Töchter. Und hieß die erste Jemima, die andere Kezia und die dritte Keren-Hapuch. Und wurden nicht so schöne Weiber gefunden in allen Landen als die Töchter Hiobs. Und ihr Vater gab ihnen Erbteil unter ihren Brüdern. Und Hiob lebte nach diesem hundertundvierzig Jahre, daß er sah Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Glied. Und Hiob starb alt und lebenssatt. Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetz des HErrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das gerät wohl. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreuet. Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gerichte, noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten. Denn der HErr kennet den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergehet. Warum toben die Heiden, und die Leute reden so vergeblich? Die Könige im Lande lehnen sich auf, und die Herren ratschlagen miteinander wider den HErrn und seinen Gesalbten: Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile! Aber der im Himmel wohnet, lachet ihrer, und der HErr spottet ihrer. Er wird einst mit ihnen reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie schrecken. Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion. Ich will von einer solchen Weise predigen, daß der HErr zu mir gesagt hat: Du bist mein Sohn, heute hab ich dich gezeuget. Heische von mir, so will ich dir die Heiden zum Erbe geben und der Welt Ende zum Eigentum. Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen; wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen. So laßt euch nun weisen, ihr Könige, und laßt euch züchtigen, ihr Richter auf Erden! Dienet dem HErrn mit Furcht und freuet euch mit Zittern! Küsset den Sohn, daß er nicht zürne und ihr umkommet auf dem Wege; denn sein Zorn wird bald anbrennen. Aber wohl allen, die auf ihn trauen! Ach,Ein Psalm Davids, da er floh vor seinem Sohn Absalom.HErr, wie ist meiner Feinde so viel, und setzen sich so viele wider mich! Viele sagen von meiner Seele: Sie hat keine Hilfe bei GOtt. Sela. Aber du, HErr, bist der Schild für mich, und der mich zu Ehren setzet und mein Haupt aufrichtet. Ich rufe an mit meiner Stimme den HErrn, so erhöret er mich von seinem heiligen Berge. Sela. Ich liege und schlafe und erwache; denn der HErr hält mich. Ich fürchte mich nicht vor viel Hunderttausenden, die sich umher wider mich legen. Auf HErr, und hilf mir, mein GOtt; denn du schlägst alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zähne. Bei dem HErrn findet man Hilfe und deinen Segen über dein Volk. Sela. ErhöreEin Psalm Davids, vorzusingen auf Saitenspielen.mich, wenn ich rufe, GOtt meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstest in Angst; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet! Liebe Herren, wie lange soll meine Ehre geschändet werden? Wie habt ihr das Eitle so lieb und die Lügen so gerne! Sela. Erkennet doch daß der HErr seine Heiligen wunderlich führet! Der HErr höret, wenn ich ihn anrufe. Zürnet ihr, sündiget nicht! Redet mit eurem Herzen auf eurem Lager und harret. Sela. Opfert Gerechtigkeit und hoffet auf den HErrn. Viele sagen: Wie sollt uns dieser weisen, was gut ist? Aber, HErr, erhebe über uns das Licht deines Antlitzes! Du erfreuest mein Herz, ob jene gleich viel Wein und Korn haben. Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HErr, hilfst mir, daß ich sicher wohne. HErr,Ein Psalm Davids, vorzusingen für das Erbe.höre meine Worte, merke auf meine Rede! Vernimm mein Schreien, mein König und mein GOtt; denn ich will vor dir beten. HErr, frühe wollest du meine Stimme hören; frühe will ich mich zu dir schicken und drauf merken. Denn du bist nicht ein GOtt, dem gottlos Wesen gefällt; wer böse ist, bleibet nicht vor dir. Die Ruhmredigen bestehen nicht vor deinen Augen; du bist feind allen Übeltätern. Du bringest die Lügner um; der HErr hat Greuel an den Blutgierigen und Falschen. Ich aber will in dein Haus gehen auf deine große Güte und anbeten gegen deinem heiligen Tempel in deiner Furcht. HErr, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; richte deinen Weg vor mir her. Denn in ihrem Munde ist nichts Gewisses, ihr Inwendiges ist Herzeleid, ihr Rachen ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen heucheln sie. Schuldige sie, GOtt, daß sie fallen von ihrem Vornehmen! Stoße sie aus um ihrer großen Übertretung willen; denn sie sind dir widerspenstig. Laß sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich laß sie rühmen, denn du beschirmest sie; fröhlich laß sein in dir, die deinen Namen lieben! Denn du, HErr, segnest die Gerechten; du krönest sie mit Gnade wie mit einem Schilde. Ach,Ein Psalm Davids, vorzusingen auf acht Saiten.HErr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm! HErr, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, HErr, denn meine Gebeine sind erschrocken, und meine Seele ist sehr erschrocken. Ach, du HErr, wie lange! Wende dich, HErr, und errette meine Seele; hilf mir um deiner Güte willen! Denn im Tode gedenkt man dein nicht; wer will dir in der Hölle danken? Ich bin so müde vom Seufzen, ich schwemme mein Bette die ganze Nacht und netze mit meinen Tränen mein Lager. Meine Gestalt ist verfallen vor Trauern und ist alt worden; denn ich allenthalben geängstet werde. Weichet von mir, alle Übeltäter; denn der HErr höret mein Weinen, der HErr höret mein Flehen, mein Gebet nimmt der HErr an. Es müssen alle meine Feinde zuschanden werden und sehr erschrecken, sich zurückkehren und zuschanden werden plötzlich. AufDie Unschuld Davids, davon er sang dem HErrn von wegen der Worte des Mohren, des Jeminiten.dich, HErr, traue ich, mein GOtt! Hilf mir von allen meinen Verfolgern und errette mich, daß sie nicht wie Löwen meine Seele erhaschen und zerreißen, weil kein Erretter da ist. HErr, mein GOtt, hab ich solches getan, und ist Unrecht in meinen Händen; hab ich Böses vergolten denen, so friedlich mit mir lebten, oder die, so mir ohne Ursache feind waren, beschädiget, so verfolge mein Feind meine Seele und ergreife sie und trete mein Leben zu Boden und lege meine Ehre in den Staub. Sela. auf, HErr, in deinem Zorn, erhebe dich über den Grimm meiner Feinde und hilf mir wieder in das Amt, das du mir befohlen hast, daß sich die Leute wieder zu dir sammeln; und um derselben willen komm wieder empor. Der HErr ist Richter über die Leute. Richte mich, HErr, nach meiner Gerechtigkeit und Frömmigkeit. Laß der Gottlosen Bosheit ein Ende werden und fördere die Gerechten; denn du, gerechter GOtt, prüfest Herzen und Nieren. Mein Schild ist bei GOtt, der den frommen Herzen hilft. GOtt ist ein rechter Richter und ein GOtt, der täglich dräuet. Will man sich nicht bekehren, so hat er sein Schwert gewetzt und seinen Bogen gespannet und zielet, und hat drauf gelegt tödlich Geschoß; seine Pfeile hat er zugerichtet zu verderben. Siehe, der hat Böses im Sinn, mit Unglück ist er schwanger; er wird aber einen Fehl gebären. Er hat eine Grube gegraben und ausgeführt und ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat. Sein Unglück wird auf seinen Kopf kommen und sein Frevel auf seine Scheitel fallen. Ich danke dem HErrn um seiner Gerechtigkeit willen und will loben den Namen des HErrn, des Allerhöchsten. HErr,Ein Psalm Davids, vorzusingen auf der Githith. unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, da man dir danket im Himmel! dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, daß du vertilgest den Feind und den Rachgierigen. Denn ich werde sehen die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitest. Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest; und des Menschen Kind, daß du dich sein annimmst? Du wirst ihn lassen eine kleine Zeit von GOtt verlassen sein. Aber mit Ehren und Schmuck wirst du ihn krönen. Du wirst ihn zum Herrn machen über deiner Hände Werk; alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Ochsen allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und was im Meer gehet. HErr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen! IchEin Psalm Davids von der schönen Jugend, vorzusingen.danke dem HErrn von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder. Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster, daß du meine Feinde hinter sich getrieben hast; sie sind gefallen und umkommen vor dir. Denn du führest mein Recht und Sache aus; du sitzest auf dem Stuhl ein rechter Richter. Du schiltst die Heiden und bringest die Gottlosen um; ihren Namen vertilgest du immer und ewiglich. Die Schwerter des Feindes haben ein Ende; die Städte hast du umgekehret; ihr Gedächtnis ist umkommen samt ihnen. Der HErr aber bleibt ewiglich; er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht. Und er wird den Erdboden recht richten und die Leute regieren rechtschaffen. Und der HErr ist des Armen Schutz, ein Schutz in der Not. Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du verlässest nicht, die dich, HErr, suchen. Lobet den HErrn, der zu Zion wohnet; verkündiget unter den Leuten sein Tun! Denn er gedenkt und fragt nach ihrem Blut; er vergisset nicht des Schreiens der Armen. HErr, sei mir gnädig; siehe an mein Elend unter den Feinden, der du mich erhebest aus den Toren des Todes, auf daß ich erzähle all deinen Preis in den Toren der Tochter Zion, daß ich fröhlich sei über deine Hilfe. Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie zugerichtet hatten; ihr Fuß ist gefangen im Netz, das sie gestellet hatten. So erkennet man, daß der HErr Recht schaffet. Der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände durchs Wort. Sela. Ach, daß die Gottlosen müßten zur Hölle gekehret werden, alle Heiden, die GOttes vergessen! Denn er wird des Armen nicht so ganz vergessen, und die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich. HErr, stehe auf, daß Menschen nicht Überhand kriegen; laß alle Heiden vor dir gerichtet werden! Gib ihnen, HErr, einen Meister, daß die Heiden erkennen daß sie Menschen sind. Sela. HErr, warum trittst du so ferne, verbirgest dich zur Zeit der Not? Weil der Gottlose Übermut treibet, muß der Elende leiden. Sie hängen sich aneinander und erdenken böse Tücke. Denn der Gottlose rühmet sich seines Mutwillens, und der Geizige segnet sich und lästert den HErrn. Der Gottlose ist so stolz und zornig, daß er nach niemand fraget; in allen seinen Tücken hält er GOtt für nichts. Er fähret fort mit seinem Tun immerdar; deine Gerichte sind ferne von ihm; er handelt trotzig mit allen seinen Feinden. Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nimmermehr daniederliegen; es wird für und für keine Not haben. Sein Mund ist voll Fluchens, Falsches und Trugs; seine Zunge richtet Mühe und Arbeit an. Er sitzt und lauert in den Höfen; er erwürget die Unschuldigen heimlich; seine Augen halten auf die Armen. Er lauert im Verborgenen, wie ein Löwe in der Höhle; er lauert, daß er den Elenden erhasche, und erhaschet ihn, wenn er ihn in sein Netz zeucht. Er zerschlägt und drücket nieder und stößt zu Boden den Armen mit Gewalt. Er spricht in seinem Herzen: GOtt hat's vergessen; er hat sein Antlitz verborgen, er wird's nimmermehr sehen. Stehe auf, HErr GOtt, erhebe deine Hand; vergiß der Elenden nicht! Warum soll der Gottlose GOtt lästern und in seinem Herzen sprechen: Du fragst nicht danach? Du siehest ja, denn du schauest das Elend und Jammer; es stehet in deinen Händen. Die Armen befehlen's dir; du bist der Waisen Helfer. Zerbrich den Arm des Gottlosen und suche das Böse, so wird man sein gottlos Wesen nimmer finden. Der HErr ist König immer und ewiglich; die Heiden müssen aus seinem Land umkommen. Das Verlangen der Elenden hörest du, HErr; ihr Herz ist gewiß, daß dein Ohr drauf merket, daß du Recht schaffest dem Waisen und Armen, daß der Mensch nicht mehr trotze auf Erden. IchEin Psalm Davids, vorzusingen. traue auf den HErrn. Wie saget ihr denn zu meiner Seele, sie soll fliegen wie ein Vogel auf eure Berge? Denn siehe, die Gottlosen spannen den Bogen und legen ihre Pfeile auf die Sehne, damit heimlich zu schießen die Frommen. Denn sie reißen den Grund um; was soll der Gerechte ausrichten? Der HErr ist in seinem heiligen Tempel, des HErrn Stuhl ist im Himmel; seine Augen sehen drauf, seine Augenlider prüfen die Menschenkinder. Der HErr prüfet den Gerechten; seine Seele hasset den Gottlosen und die gerne freveln. Er wird regnen lassen über die Gottlosen Blitz, Feuer und Schwefel und wird ihnen ein Wetter zu Lohn geben. Der HErr ist gerecht und hat Gerechtigkeit lieb, darum daß ihre Angesichte schauen auf das da recht ist. Hilf,Ein Psalm Davids, vorzusingen auf acht Saiten.HErr, die Heiligen haben abgenommen, und der Gläubigen ist wenig unter den Menschenkindern. Einer redet mit dem andern unnütze Dinge und heucheln und lehren aus uneinigem Herzen. Der HErr wolle ausrotten alle Heuchelei und die Zunge, die da stolz redet, die da sagen: Unsere Zunge soll überhand haben, uns gebührt zu reden; wer ist unser HErr? Weil denn die Elenden verstöret werden und die Armen seufzen, will ich auf, spricht der HErr; ich will eine Hilfe schaffen, daß man getrost lehren soll. Die Rede des HErrn ist lauter, wie durchläutert Silber im irdenen Tiegel, bewähret siebenmal. Du, HErr, wollest sie bewahren und uns behüten vor diesem Geschlecht ewiglich. Denn es wird allenthalben voll Gottloser, wo solche lose Leute unter den Menschen herrschen. HErr,Ein Psalm Davids, vorzusingen.wie lange willst du mein so gar vergessen? Wie lange verbirgest du dein Antlitz vor mir? Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele und mich ängsten in meinem Herzen täglich? Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben? Schaue doch und erhöre mich, HErr, mein GOtt! Erleuchte meine Augen, daß ich nicht im Tode entschlafe, daß nicht mein Feind rühme, er sei mein mächtig worden, und meine Widersacher sich nicht freuen, daß ich niederliege. Ich hoffe aber darauf, daß du so gnädig bist; mein Herz freuet sich, daß du so gerne hilfest. Ich will dem HErrn singen, daß er so wohl an mir tut. DieEin Psalm Davids, vorzusingen.Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein GOtt. Sie taugen nichts und sind ein Greuel mit ihrem Wesen. Da ist keiner, der Gutes tue. Der HErr schauet vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei und nach GOtt frage. Aber sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. Will denn der Übeltäter keiner das merken, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren, aber den HErrn rufen sie nicht an? Daselbst fürchten sie sich; aber GOtt ist bei dem Geschlecht der Gerechten. Ihr schändet des Armen Rat; aber GOtt ist seine Zuversicht. Ach, daß die Hilfe aus Zion über Israel käme, und der HErr sein gefangen Volk erlösete! So würde Jakob fröhlich sein und Israel sich freuen. HErr,Ein Psalm Davids.wer wird wohnen in deiner Hütte? Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge? Wer ohne Wandel einhergehet und recht tut und redet die Wahrheit von Herzen; wer mit seiner Zunge nicht verleumdet und seinem Nächsten kein Arges tut und seinen Nächsten nicht schmähet; wer die Gottlosen nichts achtet, sondern ehret die Gottesfürchtigen; wer seinem Nächsten schwöret und hält es; wer sein Geld nicht auf Wucher gibt und nimmt nicht Geschenke über den Unschuldigen: wer das tut, der wird wohl bleiben. BewahreEin gülden Kleinod Davids.mich, GOtt; denn ich traue auf dich. Ich habe gesagt zu dem HErrn: Du bist ja der HErr, ich muß um deinetwillen leiden. Für die Heiligen, so auf Erden sind, und für die Herrlichen; an denen habe ich all mein Gefallen. Aber jene, die einem andern nacheilen, werden groß Herzeleid haben. Ich will ihres Trankopfers mit dem Blut nicht opfern, noch ihren Namen in meinem Munde führen. Der HErr aber ist mein Gut und mein Teil; du erhältst mein Erbteil. Das Los ist mir gefallen aufs Liebliche; mir ist ein schön Erbteil worden. Ich lobe den HErrn, der mir geraten hat; auch züchtigen mich meine Nieren des Nachts. Ich habe den HErrn allezeit vor Augen; denn er ist mir zur Rechten, darum werde ich wohl bleiben. Darum freuet sich mein Herz, und meine Ehre ist fröhlich, auch mein Fleisch wird sicher liegen. Denn du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen und nicht zugeben, daß dein Heiliger verwese. Du tust mir kund den Weg zum Leben; vor dir ist Freude die Fülle und lieblich Wesen zu deiner Rechten ewiglich. HErr,Ein Gebet Davids.erhöre die Gerechtigkeit, merke auf mein Geschrei, vernimm mein Gebet, das nicht aus falschem Munde gehet. Sprich du in meiner Sache und schaue du aufs Recht! Du prüfest mein Herz und besuchest es des Nachts und läuterst mich und findest nichts. Ich habe mir vorgesetzt, daß mein Mund nicht soll übertreten. Ich bewahre mich in dem Wort deiner Lippen vor Menschenwerk auf dem Wege des Mörders. Erhalte meinen Gang auf deinen Fußsteigen, daß meine Tritte nicht gleiten! Ich rufe zu dir, daß du, GOtt, wollest mich erhören; neige deine Ohren zu mir, höre meine Rede! Beweise deine wunderliche Güte, du Heiland derer, die dir vertrauen, wider die, so sich wider deine rechte Hand setzen. Behüte mich wie einen Augapfel im Auge; beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel vor den Gottlosen, die mich verstören, vor meinen Feinden, die um und um nach meiner Seele stehen. Ihre Fetten halten zusammen; sie reden mit ihrem Munde stolz. Wo wir gehen so umgeben sie uns; ihre Augen richten sie dahin, daß sie uns zur Erde stürzen, gleichwie ein Löwe, der des Raubes begehrt, wie ein junger Löwe, der in der Höhle sitzt. HErr, mache dich auf, überwältige ihn und demütige ihn; errette meine Seele von dem Gottlosen mit deinem Schwert, von den Leuten deiner Hand, HErr, von den Leuten dieser Welt, welche ihr Teil haben in ihrem Leben, welchen du den Bauch füllest mit deinem Schatz, die da Kinder die Fülle haben und lassen ihr übriges ihren Jungen. Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn ich erwache nach deinem Bilde. HerzlichEin Psalm vorzusingen von David, des HErrn Knecht, welcher hat dem HErrn die Worte dieses Liedes geredet zur Zeit, da ihn der HErr errettet hatte von der Hand seiner Feinde und von der Hand Sauls, und sprach:lieb habe ich dich, HErr, meine Stärke, HErr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter, mein GOtt, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils, und mein Schutz! Ich will den HErrn loben und anrufen, so werde ich von meinen Feinden erlöset. Denn es umfingen mich des Todes Bande, und die Bäche Belials erschreckten mich; der Höllen Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich. Wenn mir angst ist, so rufe ich den HErrn an und schreie zu meinem GOtt, so erhöret er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Geschrei kommt vor ihn zu seinen Ohren. Die Erde bebete und ward bewegt, und die Grundfesten der Berge regeten sich und bebeten, da er zornig war. Dampf ging auf von seiner Nase und verzehrend Feuer von seinem Munde, daß es davon blitzete. Er neigete den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen. Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher; er schwebete auf den Fittichen des Windes. Sein Gezelt um ihn her war finster und schwarze dicke Wolken, darin er verborgen war. Vom Glanz vor ihm trenneten sich die Wolken mit Hagel und Blitzen. Und der HErr donnerte im Himmel, und der Höchste ließ seinen Donner aus mit Hagel und Blitzen. Er schoß seine Strahlen und zerstreuete sie; er ließ sehr blitzen und schreckte sie. Da sah man Wassergüsse, und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt, HErr, von deinem Schelten, von dem Odem und Schnauben deiner Nase. Er schickte aus von der Höhe und holete mich und zog mich aus großen Wassern. Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die mir zu mächtig waren, Die mich überwältigten zur Zeit meines Unfalls; und der HErr ward meine Zuversicht. Und er führete mich aus in den Raum, er riß mich heraus; denn er hatte Lust zu mir. Der HErr tut wohl an mir nach meiner Gerechtigkeit; er vergilt mir nach der Reinigkeit meiner Hände. Denn ich halte die Wege des HErrn und bin nicht gottlos wider meinen GOtt. Denn alle seine Rechte hab ich vor Augen und seine Gebote werfe ich nicht von mir, sondern ich bin ohne Wandel vor ihm und hüte mich vor Sünden. Darum vergilt mir der HErr nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinigkeit meiner Hände vor seinen Augen. Beiden Heiligen bist du heilig und bei den Frommen bist du fromm und bei den Reinen bist du rein und bei den Verkehrten bist du verkehrt. Denn du hilfst dem elenden Volk und die hohen Augen niedrigest du. Denn du erleuchtest meine Leuchte; der HErr, mein GOtt, macht meine Finsternis licht. Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschmeißen und mit meinem GOtt über die Mauern springen. GOttes Wege sind ohne Wandel; die Reden des HErrn sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. Denn wo ist ein GOtt ohne dem HErrn? oder ein Hort ohne unsern GOtt? GOtt rüstet mich mit Kraft und macht meine Wege ohne Wandel. Er macht meine Füße gleich den Hirschen und stellet mich auf meine Höhe. Er lehret meine Hand streiten und lehret meinen Arm einen ehernen Bogen spannen. Und gibst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stärket mich; und wenn du mich demütigest, machst du mich groß. Du machst unter mir Raum zu gehen, daß meine Knöchel nicht gleiten. Ich will meinen Feinden nachjagen und sie ergreifen und nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe. Ich will sie zerschmeißen, und sollen mir nicht widerstehen; sie müssen unter meine Füße fallen. Du kannst mich rüsten mit Stärke zum Streit; du kannst unter mich werfen, die sich wider mich setzen: Du gibst mir meine Feinde in die Flucht, daß ich meine Hasser verstöre. Sie rufen, aber da ist kein Helfer; zum HErrn, aber er antwortet ihnen nicht. Ich will sie zerstoßen wie Staub vor dem Winde; ich will sie wegräumen wie den Kot auf der Gasse. Du hilfst mir von dem zänkischen Volk und machst mich ein Haupt unter den Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dienet mir. Es gehorchet mir mit gehorsamen Ohren; ja, den fremden Kindern hat's wider mich gefehlet. Die fremden Kinder verschmachten und zappeln in ihren Banden: Der HErr lebet, und gelobet sei mein Hort; und der GOtt meines Heils müsse erhaben werden, der GOtt, der mir Rache gibt und zwinget die Völker unter mich, der mich errettet von meinen Feinden und erhöhet mich aus denen, die sich wider mich setzen. Du hilfst mir von den Frevlern. Darum will ich dir danken, HErr, unter den Heiden und deinem Namen lobsingen, der seinem Könige groß Heil beweiset und wohltut seinem Gesalbten, David, und seinem Samen ewiglich. DieEin Psalm Davids, vorzusingen.Himmel erzählen die Ehre GOttes, und die Feste verkündiget seiner Hände Werk. Ein Tag sagt's dem andern, und eine Nacht tut's kund der andern. Es ist keine Sprache noch Rede, da man nicht ihre Stimme höre. Ihre Schnur gehet aus in alle Lande und ihre Rede an der Welt Ende; er hat der Sonne eine Hütte in denselben gemacht. Und dieselbe gehet heraus, wie ein Bräutigam aus seiner Kammer, und freuet sich wie ein Held, zu laufen den Weg. Sie gehet auf an einem Ende des Himmels und läuft um bis wieder an dasselbe Ende; und bleibt nichts vor ihrer Hitze verborgen. Das Gesetz des HErrn ist ohne Wandel und erquicket die Seele. Das Zeugnis des HErrn ist gewiß und macht die Albernen weise. Die Befehle des HErrn sind richtig und erfreuen das Herz. Die Gebote des HErrn sind lauter und erleuchten die Augen. Die Furcht des HErrn ist rein und bleibt ewiglich. Die Rechte des HErrn sind wahrhaftig, allesamt gerecht. Sie sind köstlicher denn Gold und viel feines Gold; sie sind süßer denn Honig und Honigseim. Auch wird dein Knecht durch sie erinnert; und wer sie hält, der hat großen Lohn. Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Fehle! Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen, daß sie nicht über mich herrschen; so werde ich ohne Wandel sein und unschuldig bleiben großer Missetat. Laß dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, HErr, mein Hort und mein Erlöser! DerEin Psalm Davids, vorzusingen.HErr erhöre dich in der Not; der Name des GOttes Jakobs schütze dich! Er sende dir Hilfe vom Heiligtum und stärke dich aus Zion! Er gedenke all deines Speisopfers, und dein Brandopfer müsse fett sein. Sela. Er gebe dir, was dein Herz begehret, und erfülle alle deine Anschläge! Wir rühmen, daß du uns hilfst; und im Namen unsers GOttes werfen wir Panier auf. Der HErr gewähre dir alle deine Bitte! Nun merke ich, daß der HErr seinem Gesalbten hilft und erhöret ihn in seinem heiligen Himmel; seine rechte Hand hilft gewaltiglich. Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HErrn, unsers GOttes. Sie sind niedergestürzt und gefallen; wir aber stehen aufgerichtet. Hilf, HErr! Der König erhöre uns, wenn wir rufen! HErr,Ein Psalm Davids, vorzusingen.der König freuet sich in deiner Kraft, und wie sehr fröhlich ist er über deine Hilfe! Du gibst ihm seines Herzens Wunsch und weigerst nicht, was sein Mund bittet. Sela. Denn du überschüttest ihn mit gutem Segen; du setzest eine güldene Krone auf sein Haupt. Er bittet dich ums Leben, so gibst du ihm langes Leben immer und ewiglich. Er hat große Ehre an deiner Hilfe; du legest Lob und Schmuck auf ihn. Denn du setzest ihn zum Segen ewiglich, du erfreuest ihn mit Freuden deines Antlitzes. Denn der König hoffet auf den HErrn und wird durch die Güte des Höchsten festbleiben. Deine Hand wird finden alle deine Feinde; deine Rechte wird finden, die dich hassen. Du wirst sie machen wie einen Feuerofen, wenn du dreinsehen wirst; der HErr wird sie verschlingen in seinem Zorn; Feuer wird sie fressen. Ihre Frucht wirst du umbringen vom Erdboden und ihren Samen von den Menschenkindern. Denn sie gedachten dir Übels zu tun, und machten Anschläge, die sie; nicht konnten ausführen. Denn du wirst sie zur Schulter machen; mit deiner Sehne wirst du gegen ihr Antlitz zielen. HErr, erhebe dich in deiner Kraft, so wollen wir singen und loben deine Macht. MeinEin Psalm Davids, vorzusingen, von der Hindin, die frühe gejagt wird.GOtt, mein GOtt, warum hast du mich verlassen? Ich heule, aber meine Hilfe ist ferne. Mein GOtt, des Tages rufe ich, so antwortest du nicht; und des Nachts schweige ich auch nicht. Aber du bist heilig, der du wohnest unter dem Lob Israels. Unsere Väter hofften auf dich, und da sie hofften, halfest du ihnen aus. Zu dir schrieen sie und wurden errettet; sie hofften auf dich und nicht zuschanden. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und Verachtung des Volks. Alle, die mich sehen, spotten mein, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf. Er klage es dem HErrn, der helfe ihm aus und errette ihn, hat er Lust zu ihm! Denn du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen; du warest meine Zuversicht, da ich, noch an meiner Mutter Brüsten war. Auf dich bin ich geworfen aus Mutterleibe; du bist mein GOtt von meiner Mutter Leib an. Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hie kein Helfer. Große Farren haben mich umgeben, fette Ochsen haben mich umringet; ihren Rachen sperren sie auf wider mich wie ein brüllender und reißender Löwe. Ich bin ausgeschüttet wie Wasser; alle meine Gebeine haben sich zertrennet; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzen Wachs. Meine Kräfte sind vertrocknet wie ein Scherben, und meine Zunge klebet an meinem Gaumen; und du legest mich in des Todes Staub. Denn Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat sich um mich gemacht; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. Ich möchte alle meine Beine zählen. Sie aber schauen und sehen ihre Lust an mir. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand. Aber du, HErr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen! Errette meine Seele vom Schwert, meine Einsame von den Hunden! Hilf mir aus dem Rachen des Löwen und errette mich von den Einhörnern. Ich will deinen Namen predigen meinen Brüdern, ich will dich in der Gemeine rühmen. Rühmet den HErrn, die ihr ihn fürchtet; es ehre ihn aller Same Jakobs, und vor ihm scheue sich aller Same Israels! Denn er hat nicht verachtet noch verschmähet das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen, und da er zu ihm schrie hörete er's. Dich will ich preisen in der großen Gemeine; ich will meine Gelübde bezahlen vor denen, die ihn fürchten. Die Elenden sollen essen, daß sie satt werden, und die nach dem HErrn fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben. Es werde gedacht aller Welt Ende, daß sie sich zum HErrn bekehren, und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden. Denn der HErr hat ein Reich, und er herrschet unter den Heiden. Alle Fetten auf Erden werden essen und anbeten; vor ihm werden Kniee beugen alle, die im Staube liegen, und die, so kümmerlich leben. Er wird einen Samen haben, der ihm dienet; vom HErrn wird man verkündigen zu Kindeskind. Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird, daß er's tut. DerEin Psalm Davids.HErr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch gegen meine Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HErrn immerdar. DieEin Psalm Davids.Erde ist des HErrn, und was drinnen ist, der Erdboden, und was drauf wohnet. Denn er hat ihn an die Meere gegründet und an den Wassern bereitet. Wer wird auf des HErrn Berg gehen? und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte? Der unschuldige Hände hat und reines Herzens ist; der nicht Lust hat zu loser Lehre und schwöret nicht fälschlich. Der wird den Segen vom HErrn empfahen und Gerechtigkeit von dem GOtt seines Heils. Das ist das Geschlecht, das nach ihm fraget, das da suchet dein Antlitz, Jakob. Sela. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe! Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der HErr, stark und mächtig, der HErr, mächtig im Streit. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe! Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der HErr Zebaoth, er ist der König der Ehren. Sela. NachEin Psalm Davids.dir, HErr, verlanget mich. Mein GOtt, ich hoffe auf dich. Laß mich nicht zuschanden werden, daß sich meine Feinde nicht freuen über mich! Denn keiner wird zuschanden, der dein harret; aber zuschanden müssen sie werden, die losen Verächter. HErr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige! Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich; denn du bist der GOtt, der mir hilft; täglich harre ich dein. Gedenke, HErr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von der Welt her gewesen ist. Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretung; gedenke aber mein nach deiner Barmherzigkeit um deiner Güte willen! Der HErr ist gut und fromm, darum unterweiset er die Sünder auf dem Wege. Er leitet die Elenden recht und lehret die Elenden seinen Weg. Die Wege des HErrn sind eitel Güte und Wahrheit denen, die seinen Bund und Zeugnis halten. Um deines Namens willen, HErr, sei gnädig meiner Missetat, die da groß ist! Wer ist der, der den HErrn fürchtet? Er wird ihn unterweisen den besten Weg. Seine Seele wird im Guten wohnen, und sein Same wird das Land besitzen. Das Geheimnis des HErrn ist unter denen, die ihn fürchten, und seinen Bund läßt er sie wissen. Meine Augen sehen stets zu dem HErrn denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen. Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend. Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten! Siehe an meinen Jammer und Elend und vergib mir alle meine Sünde! Siehe, daß meiner Feinde so viel ist und hassen mich aus Frevel. Bewahre meine Seele und errette mich; laß mich nicht zuschanden werden, denn ich traue auf dich. Schlecht und recht, das behüte mich; denn ich harre dein. GOtt, erlöse Israel aus aller, seiner Not! HErr,Ein Psalm Davids.schaffe mir Recht, denn ich bin unschuldig. Ich hoffe auf den HErrn, darum werde ich nicht fallen. Prüfe mich, HErr, und versuche mich; läutere meine Nieren und mein Herz! Denn deine Güte ist vor meinen Augen, und ich wandele in deiner Wahrheit. Ich sitze nicht bei den eiteln Leuten und habe nicht Gemeinschaft mit den Falschen. Ich hasse die Versammlung der Boshaftigen und sitze nicht bei den Gottlosen. Ich wasche meine Hände mit Unschuld und halte mich, HErr, zu deinem Altar, da man höret die Stimme des Dankens und da man prediget alle deine Wunder. HErr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnet. Raffe meine Seele nicht hin mit den Sündern, noch mein Leben mit den Blutdürstigen, welche mit bösen Tücken umgehen und nehmen gerne Geschenke. Ich aber wandele unschuldig. Erlöse mich und sei mir gnädig! Mein Fuß gehet richtig. Ich will dich loben, HErr, in den Versammlungen. DerEin Psalm Davids.HErr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollt ich mich fürchten? Der HErr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? Darum, so die Bösen, meine Widersacher und Feinde, an mich wollen, mein Fleisch zu fressen, müssen sie anlaufen und fallen. Wenn sich schon ein Heer wider mich legt, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; Wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn. Eins bitte ich vom HErrn, das hätte ich gerne, daß ich im Hause des HErrn bleiben möge mein Leben lang, zu schauen die schönen GOttesdienste des HErrn und seinen Tempel zu besuchen. Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er verbirget mich heimlich in seinem Gezelt und erhöhet mich auf einem Felsen; und wird nun erhöhen mein Haupt über meine Feinde, die um mich sind; so will ich in seiner Hütte Lob opfern, ich will singen und lobsagen dem HErrn. HErr, höre meine Stimme, wenn ich rufe; sei mir gnädig und erhöre mich! Mein Herz hält dir vor dein Wort: Ihr sollt mein Antlitz suchen. Darum suche ich auch, HErr, dein Antlitz. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir und verstoße nicht im Zorn deinen Knecht; denn du bist meine Hilfe. Laß mich nicht und tu nicht von mir die Hand ab, GOtt, mein Heil! Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich; aber der HErr nimmt mich auf. HErr weise mir deinen Weg und leite mich auf richtiger Bahn um meiner Feinde willen. Gib mich nicht in den Willen meiner Feinde; denn es stehen falsche Zeugen wider mich und tun mir unrecht ohne Scheu. Ich glaube aber doch, daß ich sehen werde das Gute des HErrn im Lande der Lebendigen. Harre des HErrn! Sei getrost und unverzagt und harre des HErrn! WennEin Psalm Davids.ich rufe zur dir, HErr, mein Hort, so schweige mir nicht, auf daß nicht, wo du schweigest, ich gleich werde denen, die in die Hölle fahren. Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände aufhebe zu deinem heiligen Chor. Zeuch mich nicht hin unter den Gottlosen und unter den Übeltätern, die freundlich reden mit ihrem Nächsten und haben Böses im Herzen. Gib ihnen nach ihrer Tat und nach ihrem bösen Wesen; gib ihnen, nach den Werken ihrer Hände; vergilt ihnen, was sie verdienet haben! Denn sie wollen nicht achten auf das Tun des HErrn noch auf die Werke seiner Hände; darum wird er sie zerbrechen und nicht bauen. Gelobet sei der HErr; denn er hat erhöret die Stimme meines Flehens. Der HErr ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hoffet mein Herz, und mir ist geholfen; und mein Herz ist fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Liede. Der HErr ist ihre Stärke; er ist die Stärke, die seinem Gesalbten hilft. Hilf deinem Volk und segne dein Erbe; und weide sie und erhöhe sie ewiglich! BringetEin Psalm Davids.her dem HErrn, ihr Gewaltigen bringet her dem HErrn Ehre und Stärke! Bringet dem HErrn Ehre seines Namens; betet an den HErrn in heiligem Schmuck! Die Stimme des HErrn gehet auf den Wassern; der GOtt der Ehren donnert, der HErr auf großen Wassern. Die Stimme des HErrn gehet mit Macht; die Stimme des HErrn gehet herrlich. Die Stimme des HErrn zerbricht die Zedern; der HErr zerbricht die Zedern im Libanon und machet sie löcken wie ein Kalb, Libanon und Sirion wie ein junges Einhorn. Die Stimme des HErrn häuet wie Feuerflammen. Die Stimme des HErrn erreget die Wüste; die Stimme des HErrn erreget die Wüste Kades. Die Stimme des HErrn erreget die Hindinnen und entblößet die Wälder. Und in seinem Tempel wird ihm jedermann Ehre sagen. Der HErr sitzt, eine Sintflut anzurichten. Und der HErr bleibt ein König in Ewigkeit. Der HErr wird seinem Volk Kraft geben; der HErr wird sein Volk segnen mit Frieden. IchEin Psalm, zu singen von der Einweihung des Hauses Davids. preise dich, HErr, denn du hast mich erhöhet und lässest meine Feinde sich nicht über mich freuen. HErr, mein GOtt, da ich schrie zu dir, machtest du mich gesund. HErr, du hast meine Seele aus der Hölle geführet; du hast mich lebendig behalten, da die in die Hölle fuhren. Ihr Heiligen, lobsinget dem HErrn; danket und preiset seine Heiligkeit! Denn sein Zorn währet einen Augenblick, und er hat Lust zum Leben; den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens die Freude. Ich aber sprach, da mir's wohl ging: Ich werde nimmermehr daniederliegen. Denn, HErr, durch dein Wohlgefallen hast du meinen Berg stark gemacht. Aber da du dein Antlitz verbargest, erschrak ich. Ich will, HErr, rufen zu dir; dem HErrn will ich flehen. Was ist nütze an meinem Blut, wenn ich tot bin? Wird dir auch der Staub danken und deine Treue verkündigen? HErr, höre und sei mir gnädig; HErr, sei mein Helfer! Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen; du hast meinen Sack ausgezogen und mich mit Freuden gegürtet, auf daß dir lobsinge meine Ehre und nicht stille werde. HErr, mein GOtt, ich will dir danken in Ewigkeit. HErr,Ein Psalm Davids, vorzusingen.auf dich traue ich. Laß mich nimmermehr zuschanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit! Neige deine Ohren zu mir, eilend hilf mir! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, daß du mir helfest. Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen. Du wollest mich aus dem Netze ziehen, das sie mir gestellet haben; denn du bist meine Stärke. In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöset, HErr, du treuer GOtt. Ich hasse, die da halten auf lose Lehre; ich hoffe aber auf den HErrn. Ich freue mich und bin fröhlich über deiner Güte, daß du mein Elend ansiehest und erkennest meine Seele in der Not und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellest meine Füße auf weiten Raum. HErr, sei mir gnädig, denn mir ist angst; meine Gestalt ist verfallen vor Trauern, dazu meine Seele und mein Bauch. Denn mein Leben hat abgenommen vor Trübnis und meine Zeit vor Seufzen; meine Kraft ist verfallen vor meiner Missetat, und meine Gebeine sind verschmachtet. Es gehet mir so übel, daß ich bin eine große Schmach worden meinen Nachbarn und eine Scheu meinen Verwandten; die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir. Mein ist vergessen im Herzen wie eines Toten; ich bin worden wie ein zerbrochen Gefäß. Denn viele schelten mich übel, daß jedermann sich vor mir scheuet; sie ratschlagen miteinander über mich und denken mir das Leben zu nehmen. Ich aber, HErr, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein GOtt. Meine Zeit stehet in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen. Laß leuchten dein Antlitz über deinen Knecht; hilf mir durch deine Güte! HErr, laß mich nicht zuschanden werden; denn ich rufe dich an. Die Gottlosen müssen zuschanden und geschweiget werden in der Hölle. Verstummen müssen falsche Mäuler, die da reden wider den Gerechten, steif, stolz und höhnisch. Wie groß ist deine Güte, die du verborgen hast denen, die dich fürchten, und erzeigest denen, die vor den Leuten auf dich trauen. Du verbirgest sie heimlich bei dir vor jedermanns Trotz; du verdeckest sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen. Gelobet sei der HErr, daß er hat eine wunderliche Güte mir bewiesen in einer festen Stadt! Denn ich sprach in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen; dennoch höretest du meines Flehens Stimme, da ich zu dir schrie. Liebet den HErrn, alle seine Heiligen! Die Gläubigen behütet der HErr und vergilt reichlich dem, der Hochmut übet. Seid getrost und unverzagt, alle, die ihr des HErrn harret! WohlEine Unterweisung Davids.dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedecket ist! Wohl dem Menschen, dem der HErr die Missetat nicht zurechnet, in des Geist kein Falsch ist! Denn da ich's wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen. Denn deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir, daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. Sela. Darum bekenne ich dir meine Sünde und verhehle meine Missetat nicht. Ich sprach: Ich will dem HErrn meine Übertretung bekennen. Da vergabest du mir die Missetat meiner Sünde. Sela. Dafür werden dich alle Heiligen bitten zur rechten Zeit; darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an dieselbigen gelangen. Du bist mein Schirm; du wollest mich vor Angst behüten, daß ich errettet, ganz fröhlich rühmen könnte. Sela. Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten. Seid nicht wie Rosse und Mäuler, die nicht verständig sind, welchen man Zaum und Gebiß muß ins Maul legen, wenn sie nicht zu dir wollen. Der Gottlose hat viel Plage; wer aber auf den HErrn hoffet, den wird die Güte umfahen. Freuet euch des HErrn und seid fröhlich, ihr Gerechten, und rühmet, alle ihr Frommen! Freuet euch des HErrn, ihr Gerechten! Die Frommen sollen ihn schön preisen. Danket dem HErrn mit Harfen und lobsinget ihm auf dem Psalter von zehn Saiten! Singet ihm ein neues Lied; machet es gut auf Saitenspielen mit Schalle! Denn des HErrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiß. Er liebet Gerechtigkeit und Gericht. Die Erde ist voll der Güte des HErrn. Der Himmel ist durchs Wort des HErrn gemacht und all sein Heer durch den Geist seines Mundes. Er hält das Wasser im Meer zusammen wie in einem Schlauch und legt die Tiefe ins Verborgene. Alle Welt fürchte den HErrn, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnet! Denn er spricht, so geschieht's; so er gebeut, so stehet's da. Der HErr macht zunichte der Heiden Rat und wendet die Gedanken der Völker. Aber der Rat des HErrn bleibet ewiglich, seines Herzens Gedanken für und für. Wohl dem Volk, des der HErr ein GOtt ist, das Volk, das er zum Erbe erwählet hat! Der HErr schauet vom Himmel und siehet aller Menschen Kinder. Von seinem festen Thron siehet er auf alle, die auf Erden wohnen. Er lenket ihnen allen das Herz, er merket auf alle ihre Werke. Einem Könige hilft nicht seine große Macht; ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft; Rosse helfen auch nicht, und ihre große Stärke errettet nicht. Siehe, des HErrn Auge siehet auf die, so ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, daß er ihre Seele errette vom Tode und ernähre sie in der Teurung. Unsere Seele harret auf den HErrn; er ist unsere Hilfe und Schild. Denn unser Herz freuet sich sein, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Deine Güte, HErr, sei über uns, wie wir auf dich hoffen. IchEin Psalm Davids, da er seine Gebärde verstellete vor Abimelech, der ihn von sich trieb, und er wegging.will den HErrn loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein. Meine Seele soll sich rühmen des HErrn, daß die Elenden hören und sich freuen. Preiset mit mir den HErrn und laßt uns miteinander seinen Namen erhöhen! Da ich den HErrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht. Welche ihn ansehen und anlaufen, deren Angesicht wird nicht zuschanden. Da dieser Elende rief, hörete der HErr und half ihm aus allen seinen Nöten. Der Engel des HErrn lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus. Schmecket und sehet, wie freundlich der HErr ist! Wohl dem, der auf ihn trauet! Fürchtet den HErrn, ihr seine Heiligen; denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel. Die Reichen müssen darben und hungern; aber die den HErrn suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut. Kommt her, Kinder, höret mir zu! Ich will euch die Furcht des HErrn lehren. Wer ist, der gut Leben begehrt und gerne gute Tage hätte? Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, daß sie nicht falsch reden. Laß vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach. Die Augen des HErrn sehen auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Das Antlitz aber des HErrn stehet über die, so Böses tun, daß er ihr Gedächtnis ausrotte von der Erde. Wenn die (Gerechten) schreien, so höret der HErr und errettet sie aus all ihrer Not. Der HErr ist nahe bei denen, die zerbrochenes Herzens sind, und hilft denen, die zerschlagen Gemüt haben. Der Gerechte muß viel leiden; aber der HErr hilft ihm aus dem allem. Er bewahret ihm alle seine Gebeine, daß deren nicht eins zerbrochen wird. Den Gottlosen wird das Unglück töten, und die den Gerechten hassen, werden Schuld haben. Der HErr erlöset die Seele seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden keine Schuld haben. HErr,Ein Psalm Davids.hadere mit meinen Haderern; streite wider meine Bestreiter! Ergreife den Schild und Waffen und mache dich auf, mir zu helfen! Zücke den Spieß und schütze mich wider meine Verfolger! Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe. Es müssen sich schämen und gehöhnet werden, die nach meiner Seele stehen; es müssen zurückkehren und zuschanden werden, die mir übelwollen. Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des HErrn stoße sie weg. Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig werden, und der Engel des HErrn verfolge sie. Denn sie haben mir ohne Ursache gestellet ihre Netze, zu verderben, und haben ohne Ursache meiner Seele Gruben zugerichtet. Er müsse unversehens überfallen werden, und sein Netz, das er gestellet hat, müsse ihn fahen und müsse drinnen überfallen werden. Aber meine Seele müsse sich freuen des HErrn und fröhlich sein auf seine Hilfe. Alle meine Gebeine müssen sagen: HErr, wer ist deinesgleichen? Der du den Elenden errettest von dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen von seinen Räubern. Es treten frevele Zeugen auf, die zeihen mich, des ich nicht schuldig bin. Sie tun mir Arges um Gutes, mich in Herzeleid zu bringen. Ich aber, wenn sie krank waren, zog einen Sack an, tat mir wehe mit Fasten und betete von Herzen stets. Ich hielt mich, als wäre es mein Freund und Bruder; ich ging traurig wie einer, der Leid trägt über seine Mutter. Sie aber freuen sich über meinen Schaden und rotten sich; es rotten sich die Hinkenden wider mich ohne meine Schuld; sie reißen und hören nicht auf. Mit denen, die da heucheln und spotten um des Bauchs willen, beißen sie ihre Zähne zusammen über mich. HErr, wie lange willst du zusehen? Errette doch meine Seele aus ihrem Getümmel und meine Einsame von den jungen Löwen. Ich will dir danken in der großen Gemeine und unter viel Volks will ich dich rühmen. Laß sich nicht über mich freuen, die mir unbillig feind sind, noch mit den Augen spotten, die mich ohne Ursache hassen. Denn sie trachten, Schaden zu tun und suchen falsche Sachen wider die Stillen im Lande; und sperren ihr Maul weit auf wider mich und sprechen: Da, da! das sehen wir gerne. HErr, du siehest es, schweige nicht; HErr, sei nicht ferne von mir! Erwecke dich und wache auf zu meinem Recht und zu meiner Sache, mein GOtt und HErr! HErr, mein GOtt, richte mich nach deiner Gerechtigkeit, daß sie sich über mich nicht freuen. Laß sie nicht sagen in ihrem Herzen: Da, da! das wollten wir. Laß sie nicht sagen: Wir haben ihn verschlungen. Sie müssen sich schämen und zu Schanden werden, alle, die sich meines Übels freuen; sie müssen mit Schande und Scham gekleidet werden, die sich wider mich rühmen. Rühmen und freuen müssen sich, die mir gönnen, daß ich recht behalte, und immer sagen: Der HErr müsse hoch gelobet sein, der seinem Knechte wohl will! Und meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen. EsEin Psalm Davids, des HErrn Knechts, vorzusingen.ist von Grund meines Herzens von der Gottlosen Wesen gesprochen, daß keine Gottesfurcht bei ihnen ist. Sie schmücken sich untereinander selbst, daß sie ihre böse Sache fördern und andere verunglimpfen. Alle ihre Lehre ist schädlich und erlogen; sie lassen sich auch nicht weisen, daß sie Gutes täten, sondern sie trachten auf ihrem Lager nach Schaden und stehen fest auf dem bösen Wege und scheuen kein Arges. HErr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. Deine Gerechtigkeit stehet wie die Berge GOttes und dein Recht wie große Tiefe. HErr, du hilfst Menschen und Vieh. Wie teuer ist deine Güte, GOtt, daß Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel trauen! Sie werden trunken von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkest sie mit Wollust als mit einem Strom. Denn bei dir ist die lebendige Quelle, und in deinem Licht sehen wir das Licht. Breite deine Güte über die, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit über die Frommen. Laß mich nicht von den Stolzen untertreten werden, und die Hand der Gottlosen stürze mich nicht, sondern laß sie, die Übeltäter, daselbst fallen, daß sie verstoßen werden und nicht bleiben mögen. ErzürneEin Psalm Davids.dich nicht über die Bösen; sei nicht neidisch über die Übeltäter! Denn wie das Gras werden sie bald abgehauen und wie das grüne Kraut werden sie verwelken. Hoffe auf den HErrn und tue Gutes; bleibe im Lande und nähre dich redlich. Habe deine Lust am HErrn; der wird dir geben, was dein Herz wünschet. Befiehl dem HErrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird's wohl machen und wird deine Gerechtigkeit hervor bringen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag. Sei stille dem HErrn und warte auf ihn! Erzürne dich nicht über den, dem sein Mutwille glücklich fortgehet. Stehe ab vom Zorn und laß den Grimm; erzürne dich nicht, daß du auch übel tust. Denn die Bösen werden ausgerottet; die aber des HErrn harren, werden das Land erben. Es ist noch um ein kleines, so ist der Gottlose nimmer; und wenn du nach seiner Stätte sehen wirst, wird er weg sein. Aber die Elenden werden das Land erben und Lust haben in großem Frieden. Der Gottlose dräuet dem Gerechten und beißet seine Zähne zusammen über ihn. Aber der HErr lachet sein; denn er siehet, daß sein Tag kommt. Die Gottlosen ziehen das Schwert aus und spannen ihren Bogen, daß sie fällen den Elenden und Armen und schlachten die Frommen. Aber ihr Schwert wird in ihr Herz gehen, und ihr Bogen wird zerbrechen. Das Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser denn das große Gut vieler Gottlosen. Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen; aber der HErr erhält die Gerechten. Der HErr kennet die Tage der Frommen, und ihr Gut wird ewiglich bleiben. Sie werden nicht zuschanden in der bösen Zeit, und in der Teurung werden sie genug haben. Denn die Gottlosen werden umkommen, und die Feinde des HErrn, wenn sie gleich sind wie eine köstliche Aue, werden sie doch vergehen, wie der Rauch vergehet. Der Gottlose borget und bezahlet nicht; der Gerechte aber ist barmherzig und milde. Denn seine Gesegneten erben das Land; aber seine Verfluchten werden ausgerottet. Von dem HErrn wird solches Mannes Gang gefördert und hat Lust an seinem Wege. Fällt er, so wird er nicht weggeworfen; denn der HErr erhält ihn bei der Hand. Ich bin jung gewesen und alt worden und habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen oder seinen Samen nach Brot gehen. Er ist allezeit barmherzig und leihet gerne; und sein Same wird gesegnet sein. Laß vom Bösen und tue Gutes, und bleibe immerdar. Denn der HErr hat das Recht lieb und verläßt seine Heiligen nicht; ewiglich werden sie bewahret; aber der Gottlosen Same wird ausgerottet. Die Gerechten erben das Land und bleiben ewiglich drinnen. Der Mund des Gerechten redet die Weisheit, und seine Zunge lehret das Recht. Das Gesetz seines GOttes ist, in seinem Herzen, seine Tritte gleiten nicht. Der Gottlose lauert auf den Gerechten und gedenkt ihn zu töten. Aber der HErr läßt ihn nicht in seinen Händen und verdammt ihn nicht, wenn er verurteilt wird. Harre auf den HErrn und halte seiner Weg, so wird er dich erhöhen, daß du das Land erbest; du wirst's sehen, daß die Gottlosen ausgerottet werden. Ich habe gesehen einen Gottlosen, der war trotzig und breitete sich aus und grünete wie ein Lorbeerbaum. Da man vorüberging, siehe, da war er dahin; ich fragte nach ihm, da ward er nirgend funden. Bleibe fromm und halte dich recht, denn solchem wird's zuletzt wohlgehen. Die Übertreter aber werden vertilget miteinander, und die Gottlosen werden zuletzt ausgerottet. Aber der HErr hilft den Gerechten; der ist ihre Stärke in der Not. Und der HErr wird ihnen beistehen und wird sie erretten; er wird sie von den Gottlosen erretten und ihnen helfen; denn sie trauen auf ihn. HErr,Ein Psalm Davids zum Gedächtnis.strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm! Denn deine Pfeile stecken in mir, und deine Hand drücket mich. Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe vor deinem Dräuen, und ist kein Friede in meinen Gebeinen vor meiner Sünde. Denn meine Sünden gehen über mein Haupt, wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer worden. Meine Wunden stinken und eitern vor meiner Torheit. Ich gehe krumm und sehr gebückt; den ganzen Tag gehe ich traurig. Denn meine Lenden verdorren ganz, und ist nichts Gesundes an meinem Leibe. Es ist mit mir gar anders und bin sehr zerstoßen. Ich heule vor Unruhe meines Herzens. HErr, vor dir ist alle meine Begierde und mein Seufzen ist dir nicht verborgen. Mein Herz bebet, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen ist nicht bei mir. Meine Lieben und Freunde stehen gegen mich und scheuen meine Plage, und meine Nächsten treten ferne. Und die mir nach der Seele stehen, stellen mir; und die mir übel wollen, reden, wie sie Schaden tun wollen, und gehen mit eitel Listen um. Ich aber muß sein wie ein Tauber und nicht hören, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut. Und muß sein wie einer, der nicht höret und der keine Widerrede in seinem Munde hat. Aber ich harre, HErr, auf dich; du, HErr, mein GOtt, wirst erhören. Denn ich denke, daß sie ja sich nicht über mich freuen. Wenn mein Fuß wankete; würden sie sich hoch rühmen wider mich. Denn ich bin zu Leiden gemacht, und mein Schmerz ist immer vor mir. Denn ich zeige meine Missetat an und sorge für meine Sünde. Aber meine Feinde leben und sind mächtig; die mich unbillig hassen, sind groß. Und die mir Arges tun um Gutes, setzen sich wider mich, darum daß ich ob dem Guten halte. Verlaß mich nicht, HErr, mein GOtt; sei nicht ferne von mir! Eile mir beizustehen, HErr, meine Hilfe! IchEin Psalm Davids, vorzusingen, für Jeduthun.habe mir vorgesetzt, ich will mich hüten, daß ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich will meinen Mund zäumen, weil ich muß den Gottlosen so vor mir sehen. Ich bin verstummet und still und schweige der Freuden und muß mein Leid in mich fressen. Mein Herz ist entbrannt in meinem Leibe, und wenn ich dran gedenke, werde ich entzündet; ich rede mit meiner Zunge. Aber, HErr, lehre doch mich, daß es ein Ende mit mir haben muß, und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß. Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! Sela. Sie gehen daher wie ein Schemen und machen ihnen viel vergeblicher Unruhe; sie sammeln und wissen nicht, wer es kriegen wird. Nun, HErr, wes soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich. Errette mich von aller meiner Sünde und laß mich nicht den Narren ein Spott werden. Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun; du wirst's wohlmachen. Wende deine Plage von mir; denn ich bin verschmachtet von der Strafe deiner Hand. Wenn du einen züchtigest um der Sünde willen, so wird seine Schöne verzehret wie von Motten. Ach, wie gar nichts sind doch alle Menschen! Sela. Höre mein Gebet, HErr, und vernimm mein Schreien und schweige nicht über meinen Tränen; denn ich bin beides, dein Pilgrim und dein Bürger, wie alle meine Väter. Laß ab von mir, daß ich mich erquicke, ehe denn ich hinfahre und nicht mehr hie sei. IchEin Psalm Davids, vorzusingen.harrete des HErrn; und er neigete sich zu mir und hörete mein Schreien und zog mich aus der grausamen Grube und aus dem Schlamm und stellete meine Füße auf einen Fels, daß ich gewiß treten kann; und hat mir ein neu Lied in meinen Mund gegeben, zu loben unsern GOtt. Das werden viele sehen und den HErrn fürchten und auf ihn hoffen. Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den HErrn und sich nicht wendet zu den Hoffärtigen, und die mit Lügen umgehen. HErr, mein GOtt, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest. Dir ist nichts gleich. Ich will sie verkündigen und davon sagen, wiewohl sie nicht zu zählen sind. Opfer und Speisopfer gefallen dir nicht; aber die Ohren hast du mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer. Da sprach ich: Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben. Deinen Willen, mein GOtt, tu ich gerne und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen. Ich will predigen die Gerechtigkeit in der großen Gemeine; siehe, ich will mir meinen Mund nicht stopfen lassen, HErr, das weißest du. Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen; von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich; ich verhehle deine Güte und Treue nicht vor der großen Gemeine. Du aber, HErr, wollest deine Barmherzigkeit von mir nicht wenden; laß deine Güte und Treue allewege mich behüten! Denn es hat mich umgeben Leiden ohne Zahl; es haben mich meine Sünden ergriffen, daß ich nicht sehen kann; ihrer ist mehr denn Haare auf meinem Haupt, und mein Herz hat mich verlassen. Laß dir's gefallen, HErr, daß du mich errettest; eile, HErr, mir zu helfen! Schämen müssen sich und zuschanden werden, die mir nach meiner Seele stehen, daß sie die umbringen; zurück müssen sie fallen und zuschanden werden, die mir Übels gönnen. Sie müssen in ihrer Schande erschrecken, die über mich schreien: Da, da! Es müssen sich freuen und fröhlich sein alle, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, müssen sagen allewege: Der HErr sei hochgelobt! Denn ich bin arm und elend; der HErr aber sorget für mich. Du bist mein Helfer und Erretter; mein GOtt, verzeuch nicht! WohlEin Psalm Davids, vorzusingen.dem, der sich des Dürftigen annimmt! Den wird der HErr erretten zur bösen Zeit. Der HErr wird ihn bewahren und beim Leben erhalten und ihm lassen wohlgehen auf Erden und nicht geben in seiner Feinde Willen. Der HErr wird ihn erquicken auf seinem Siechbette; du hilfst ihm von aller seiner Krankheit. Ich sprach: HErr, sei mir gnädig, heile meine Seele; denn ich habe an dir gesündiget. Meine Feinde reden Arges wider mich: Wann wird er sterben und sein Name vergehen? Sie kommen, daß sie schauen, und meinen's doch nicht von Herzen, sondern suchen etwas, daß sie lästern mögen, gehen hin und tragen's aus. Alle, die mich hassen, raunen miteinander wider mich und denken Böses über mich. Sie haben ein Bubenstück über mich beschlossen: Wenn er liegt, soll er nicht wieder aufstehen! Auch mein Freund, dem ich mich vertrauete, der mein Brot aß, tritt mich unter die Füße. Du aber, HErr, sei mir gnädig und hilf mir auf, so will ich sie bezahlen. Dabei merke ich, daß du Gefallen an mir hast, daß mein Feind über mich nicht jauchzen wird. Mich aber erhältst du um meiner Frömmigkeit willen und stellest mich vor dein Angesicht ewiglich. Gelobt sei der HErr, der GOtt Israels, von nun an bis in Ewigkeit! Amen, Amen. WieEine Unterweisung der Kinder Korah, vorzusingen.der Hirsch schreiet nach frischem Wasser, so schreiet meine Seele, GOtt, zu dir. Meine Seele dürstet nach GOtt, nach dem lebendigen GOtt. Wann werde ich dahin kommen, daß ich GOttes Angesicht schaue? Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein GOtt? Wenn ich denn des inne werde, so schütte ich mein Herz heraus bei mir selbst; denn ich wollte gerne hingehen mit dem Haufen und mit ihnen wallen zum Hause GOttes mit Frohlocken und Danken unter dem Haufen, die da feiern. Was betrübest du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf GOtt; denn ich werde ihm noch danken, daß er mir hilft mit seinem Angesicht. Mein GOtt, betrübt ist meine Seele in mir; darum gedenke ich an dich im Lande am Jordan und Hermonim, auf dem kleinen Berg. Deine Fluten rauschen daher, daß hie eine Tiefe und da eine Tiefe brausen; alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich. Der HErr hat des Tages verheißen seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu GOtt meines Lebens. Ich sage zu GOtt, meinem Fels: Warum hast du mein vergessen? Warum muß ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich dränget? Es ist als ein Mord in meinen Beinen, daß mich meine Feinde schmähen, wenn sie täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein GOtt? Was betrübest du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf GOtt; denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein GOtt ist. Richte mich, GOtt, und führe meine Sache wider das unheilige Volk und errette mich von den falschen und bösen Leuten. Denn du bist der GOtt meiner Stärke; warum verstößest du mich? Warum lässest du mich so traurig gehen, wenn mich mein Feind dränget? Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie mich leiten und bringen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung, daß ich hineingehe zum Altar GOttes, zu dem GOtt, der meine Freude und Wonne ist, und dir, GOtt; auf der Harfe danke, mein GOtt! Was betrübest du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf GOtt; denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein GOtt ist. GOtt,Eine Unterweisung der Kinder Korah, vorzusingen,wir haben mit unsern Ohren gehöret, unsere Väter haben uns erzählet, was du getan hast zu ihren Zeiten vor alters. Du hast mit deiner Hand die Heiden vertrieben, aber sie hast du eingesetzt; du hast die Völker verderbet, aber sie hast du ausgebreitet. Denn sie haben das Land nicht eingenommen durch ihr Schwert, und ihr Arm half ihnen nicht, sondern deine Rechte, dein Arm und das Licht deines Angesichts; denn du hattest Wohlgefallen an ihnen. GOtt, du bist derselbe mein König, der du Jakob Hilfe verheißest. Durch dich wollen wir unsere Feinde zerstoßen; in deinem Namen wollen wir untertreten, die sich wider uns setzen. Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, und mein Schwert kann mir nicht helfen, sondern du hilfst uns von unsern Feinden und machest zuschanden, die uns hassen. Wir wollen täglich rühmen von GOtt und deinem Namen danken ewiglich. Sela. Warum verstößest du uns denn nun und lässest uns zuschanden werden und zeuchst nicht aus unter unserm Heer? Du lässest uns fliehen vor unserm Feinde, daß uns berauben, die uns hassen. Du lässest uns auffressen wie Schafe und zerstreuest uns unter die Heiden. Du verkaufest dein Volk umsonst und nimmst nichts drum. Du machst uns zur Schmach unsern Nachbarn, zum Spott und Hohn denen, die um uns her sind. Du machst uns zum Beispiel unter den Heiden, und daß die Völker das Haupt über uns schütteln. Täglich ist meine Schmach vor mir, und mein Antlitz ist voller Schande, daß ich die Schänder und Lästerer hören und die Feinde und Rachgierigen sehen muß. Dies alles ist über uns kommen, und haben doch dein nicht vergessen, noch untreulich in deinem Bunde gehandelt; unser Herz ist nicht abgefallen, noch unser Gang gewichen von deinem Wege, daß du uns so zerschlägest unter den Drachen und bedeckest uns mit Finsternis. Wenn wir des Namens unsers GOttes vergessen hätten und unsere Hände aufgehoben zum fremden GOtt, das möchte GOtt wohl finden; nun kennet er ja unsers Herzens Grund. Denn wir werden ja um deinetwillen täglich erwürget und sind geachtet wie Schlachtschafe. Erwecke dich, HErr, warum schläfst du? Wache auf und verstoße uns nicht so gar! Warum verbirgest du dein Antlitz, vergissest unsers Elends und Dranges? Denn unsere Seele ist gebeuget zur Erde; unser Bauch klebet am Erdboden. Mache dich auf, hilf uns und erlöse uns um deiner Güte willen! MeinEin Brautlied und Unterweisung der Kinder Korah von den Rosen, vorzusingen.Herz dichtet ein feines Lied ich will singen von einem Könige; meine Zunge ist ein Griffel eines guten Schreibers. Du bist der Schönste unter den Menschenkindern; holdselig sind deine Lippen; darum segnet dich GOtt ewiglich. Gürte dein Schwert an deine Seite, du Held, und schmücke dich schön! Es müsse dir gelingen, in deinem Schmuck. Zeuch einher der Wahrheit zu gut, und die Elenden bei Recht zu behalten, so wird deine rechte Hand Wunder beweisen. Scharf sind deine Pfeile, daß die Völker vor dir niederfallen mitten unter den Feinden des Königs. dein Stuhl bleibt immer und ewig; das Zepter deines Reichs ist ein gerades Zepter. Du liebest Gerechtigkeit und hassest gottlos Wesen; darum hat dich, GOtt, dein GOtt gesalbet mit Freudenöle, mehr denn deine Gesellen. Deine Kleider sind eitel Myrrhen, Aloe und Kezia, wenn du aus den elfenbeinernen Palästen dahertrittst in deiner schönen Pracht. In deinem Schmuck gehen der Könige Töchter; die Braut stehet zu deiner Rechten in eitel köstlichem Golde. Höre, Tochter, schaue drauf und neige deine Ohren; vergiß deines Volks und deines Vaters Haus, so wird der König Lust an deiner Schöne haben; denn er ist dein HErr, und sollst ihn anbeten. Die Tochter Zor wird mit Geschenk da sein, die Reichen im Volk werden vor dir flehen. Des Königs Tochter ist ganz herrlich inwendig; sie ist mit güldenen Stücken gekleidet. Man führet sie in gestickten Kleidern zum König; und ihre Gespielen, die Jungfrauen, die ihr nachgehen, führet man zu dir. Man führet sie mit Freuden und Wonne, und gehen in des Königs Palast. 17 Anstatt deiner Väter wirst du Kinder kriegen; die wirst du zu Fürsten setzen in aller Welt. Ich will deines Namens gedenken von Kind zu Kindeskind; darum werden dir danken die Völker immer und ewiglich. - - - GOttEin Lied der Kinder Korah von der Jugend, vorzusingen.ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, wenngleich das Meer wütete und wallete und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. Sela. Dennoch soll die Stadt GOttes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. GOtt ist bei ihr drinnen, darum wird sie wohl bleiben; GOtt hilft ihr frühe. Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen; das Erdreich muß vergehen, wenn er sich hören läßt. Der HErr Zebaoth ist mit uns, der GOtt Jakobs ist unser Schutz. Sela. Kommt her und schauet die Werke des HErrn, der auf Erden solch Zerstören anrichtet, der den Kriegen steuert in aller Welt, der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt. Seid stille und erkennet, daß ich GOtt bin! Ich will Ehre einlegen unter den Heiden, ich will Ehre einlegen auf Erden. Der HErr Zebaoth ist mit uns, der GOtt Jakobs ist unser Schutz. Sela. FrohlocketEin Psalm, vorzusingen, der Kinder Korah.mit Händen, alle Völker, und jauchzet GOtt mit fröhlichem Schall! Denn der HErr, der Allerhöchste, ist erschrecklich, ein großer König auf dem ganzen Erdboden. Er wird die Völker unter uns zwingen und die Leute unter unsere Füße. Er erwählet uns zum Erbteil, die Herrlichkeit Jakobs, den er liebet. Sela. GOtt fähret auf mit Jauchzen und der HErr mit heller Posaune. Lobsinget, lobsinget GOtt; lobsinget, lobsinget unserm Könige! Denn GOtt ist König auf dem ganzen Erdboden; lobsinget ihm klüglich! GOtt ist König über die Heiden; GOtt sitzt auf seinem heiligen Stuhl. Die Fürsten unter den Völkern sind versammelt zu einem Volk dem GOtt Abrahams; denn GOtt ist sehr erhöhet bei den Schilden auf Erden. GroßEin Psalmlied der Kinder Korah.ist der HErr und hoch berühmt in der Stadt unsers GOttes, auf seinem heiligen Berge. Der Berg Zion ist wie ein schön Zweiglein, des sich das ganze Land tröstet; an der Seite gegen Mitternacht liegt die Stadt des großen Königs. GOtt ist in ihren Palästen bekannt, daß er der Schutz sei. Denn siehe, Könige sind versammelt und miteinander vorübergezogen. Sie haben sich verwundert, da sie solches sahen; sie haben sich entsetzt und sind gestürzt. Zittern ist sie daselbst angekommen, Angst wie eine Gebärerin. Du zerbrichst Schiffe im Meer durch den Ostwind. Wie wir gehöret haben, so sehen wir's an der Stadt des HErrn Zebaoth, an der Stadt unsers GOttes; GOtt erhält dieselbige ewiglich. Sela. GOtt, wir warten deiner Güte in deinem Tempel. GOtt, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm, bis an der Welt Ende; deine Rechte ist voll Gerechtigkeit. Es freue sich der Berg Zion, und die Töchter Judas seien fröhlich um deiner Rechte willen. Macht euch um Zion und umfahet sie; zählet ihre Türme! Leget Fleiß an ihre Mauern und erhöhet ihre Paläste, auf daß man davon verkündige bei den Nachkommen, daß dieser GOtt sei unser GOtt immer und ewiglich. Er führet uns wie die Jugend. HöretEin Psalm der Kinder Korah, vorzusingen.zu, alle Völker; merket auf, alle, die in dieser Zeit leben, beide gemein Mann und Herren, beide reich und arm miteinander. Mein Mund soll von Weisheit reden und mein Herz von Verstand sagen. Wir wollen einen guten Spruch hören und ein fein Gedicht auf der Harfe spielen. Warum sollt ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn mich die Missetat meiner Übertreter umgibt? Die sich verlassen auf ihr Gut und trotzen auf ihren großen Reichtum. Kann doch ein Bruder niemand erlösen noch GOtt jemand versöhnen; denn es kostet zu viel, ihre Seele zu erlösen, daß er's muß lassen anstehen ewiglich, ob er auch gleich lange lebet und die Grube nicht siehet. Denn man wird sehen, daß solche Weisen doch sterben, sowohl als die Toren und Narren umkommen, und müssen ihr Gut andern lassen. Das ist ihr Herz, daß ihre Häuser währen immerdar, ihre Wohnungen bleiben für und für und haben große Ehre auf Erden. Dennoch können sie nicht bleiben in solcher Würde, sondern müssen davon wie ein Vieh. Dies ihr Tun ist eitel Torheit; noch loben's ihre Nachkommen mit ihrem Munde Sela. Sie liegen in der Hölle wie Schafe, der Tod naget sie; aber die Frommen werden gar bald über sie herrschen, und ihr Trotz muß vergehen, in der Hölle müssen sie bleiben. Aber GOtt wird meine Seele erlösen aus der Hölle Gewalt; denn er hat mich angenommen. Sela. Laß dich's nicht irren, ob einer reich wird, ob die Herrlichkeit seines Hauses groß wird. Denn er wird nichts in seinem Sterben mitnehmen, und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren. sondern er tröstet sich dieses guten Lebens und preiset es, wenn einer nach guten Tagen trachtet. So fahren sie ihren Vätern nach und sehen das Licht nimmermehr. Kurz, wenn ein Mensch in der Würde ist und hat keinen Verstand, so fähret er davon wie ein Vieh. GOttEin Psalm Assaphs.der HErr, der Mächtige, redet und ruft der Welt von Aufgang der Sonne bis zum Niedergang. Aus Zion bricht an der schöne Glanz GOttes. Unser GOtt kommt und schweiget nicht. Fressend Feuer gehet vor ihm her und um ihn her ein groß Wetter. Er ruft Himmel und Erde, daß er sein Volk richte. Versammelt mir meine Heiligen, die den Bund mehr achten denn Opfer. Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkündigen; denn GOtt ist Richter. Sela. Höre, mein Volk, laß mich reden, Israel; laß mich unter dir zeugen: Ich, GOtt, bin dein GOtt. Deines Opfers halben strafe ich dich nicht; sind doch deine Brandopfer sonst immer vor mir. Ich will nicht von deinem Hause Farren nehmen, noch Böcke aus deinen Ställen; denn alle Tiere im Walde sind mein und Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen. Ich kenne alles Gevögel auf den Bergen, und allerlei Tier auf dem Felde ist vor mir. Wo mich hungerte, wollt ich dir nicht davon sagen; denn der Erdboden ist mein und alles, was drinnen ist. Meinest du, daß ich Ochsenfleisch essen wolle, oder Bocksblut trinken? Opfere GOtt Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde! Und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen. Aber zum Gottlosen spricht GOtt: Was verkündigest du meine Rechte und nimmst meinen Bund in deinen Mund, so du doch Zucht hassest und wirfst meine Worte hinter dich? Wenn du einen Dieb siehest, so läufst du mit ihm und hast Gemeinschaft mit den Ehebrechern. Dein Maul lässest du Böses reden, und deine Zunge treibet Falschheit. Du sitzest und redest wider deinen Bruder, deiner Mutter Sohn verleumdest du. Das tust du, und ich schweige. Da meinest du, ich werde sein gleich wie du. Aber ich will dich strafen und will dir's unter Augen stellen. Merket doch das, die ihr GOttes vergesset, daß ich nicht einmal hinreiße, und sei kein Retter mehr da. Wer Dank opfert, der preiset mich; und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil GOttes. GOtt,Ein Psalm Davids, vorzusingen, da der Prophet Nathan zu ihm kam, als er war zu Bathseba eingegangen. sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit! Wasche mich wohl von meiner Missetat und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir. An dir allein hab ich gesündiget und übel vor dir getan, auf daß du recht behaltest in deinen Worten und rein bleibest, wenn du gerichtet wirst. Siehe, ich bin aus sündlichem Samen gezeuget, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Siehe, du hast Lust zur Wahrheit, die im Verborgenen liegt; du lässest mich wissen die heimliche Weisheit. Entsündige mich mit Ysopen, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich schneeweiß werde. Laß mich hören Freude und Wonne, daß die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast. Verbirg dein Antlitz von meinen Sünden und tilge alle meine Missetat. Schaffe in mir, GOtt, ein rein Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesichte und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. Tröste mich wieder mit deiner Hilfe, und der freudige Geist enthalte mich. Denn ich will die Übertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren. Errette mich von den Blutschulden, GOtt, der du mein GOtt und Heiland bist, daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. HErr, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige! Denn du hast nicht Lust zum Opfer, ich wollte dir's sonst wohl geben; und Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer, die GOtt gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstet und zerschlagen Herz wirst du, GOtt, nicht verachten. Tue wohl an Zion nach deiner Gnade; baue die Mauern zu Jerusalem! Dann werden dir gefallen die Opfer der Gerechtigkeit, die Brandopfer und ganzen Opfer; dann wird man Farren auf deinem Altar opfern. WasEine Unterweisung Davids, vorzusingen, da Doeg, der Edomiter, kam und sagte Saul an und sprach: David ist in Ahimelechs Haus kommen.trotzest du denn, du Tyrann, daß du kannst Schaden tun, so doch GOttes Güte noch täglich währet? Deine Zunge trachtet nach Schaden und schneidet mit Lügen wie ein scharf Schermesser. Du redest lieber Böses denn Gutes und falsch denn recht. Sela. Du redest gern alles, was zu Verderben dienet, mit falscher Zunge. Darum wird dich GOtt auch ganz und gar zerstören und zerschlagen und aus der Hütte reißen und aus dem Lande der Lebendigen ausrotten. Sela. Und die Gerechten werden's sehen und sich fürchten und werden sein lachen: Siehe, das ist der Mann, der GOtt nicht für seinen Trost hielt, sondern verließ sich auf seinen großen Reichtum und war mächtig, Schaden zutun. Ich aber werde bleiben wie ein grüner Ölbaum im Hause GOttes, verlasse mich auf GOttes Güte immer und ewiglich. Ich danke dir ewiglich, denn du kannst's wohl machen; und will harren auf deinen Namen, denn deine Heiligen haben Freude dran. DieEine Unterweisung Davids, im Chor umeinander vorzusingen.Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein GOtt. Sie taugen nichts und sind ein Greuel worden in ihrem bösen Wesen. Da ist keiner, der Gutes tut. GOtt schauet vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei, der nach GOtt frage. Aber sie sind alle abgefallen und allesamt untüchtig. Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. Wollen denn die Übeltäter ihnen nicht sagen lassen, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren? GOtt rufen sie nicht an. Da fürchten sie sich aber, da nicht zu fürchten ist; denn GOtt zerstreuet die Gebeine der Treiber. Du machst sie zuschanden; denn GOtt verschmähet sie. Ach, daß die Hilfe aus Zion über Israel käme, und GOtt sein gefangen Volk erlösete! So würde sich Jakob freuen und Israel fröhlich sein. HilfEine Unterweisung Davids, vorzusingen auf Saitenspielen, da die von Siph kamen und sprachen zu Saul: David hat sich bei uns verborgen.mir, GOtt, durch deinen Namen und schaffe mir Recht durch deine Gewalt. GOtt, erhöre mein Gebet; vernimm die Rede meines Mundes! Denn Stolze setzen sich wider mich, und Trotzige stehen mir nach meiner Seele und haben GOtt nicht vor Augen. Sela. Siehe, GOtt stehet mir bei; der HErr erhält meine Seele. Er wird die Bosheit meinen Feinden bezahlen. Zerstöre sie durch deine Treue! So will ich dir ein Freudenopfer tun und deinem Namen, HErr, danken, daß er so tröstlich ist. Denn du errettest mich aus aller meiner Not, daß mein Auge an meinen Feinden Lust siehet. GOtt,Eine Unterweisung Davids, vorzusingen auf Saitenspielen.höre mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen. Merke auf mich und erhöre mich, wie ich so kläglich zage und heule, daß der Feind so schreiet, und der Gottlose dränget; denn sie wollen mir einen Tück beweisen und sind mir heftig gram. Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und des Todes Furcht ist auf mich gefallen. Furcht und Zittern ist mich ankommen, und Grauen hat mich überfallen. Ich sprach: O, hätte ich Flügel wie Tauben, daß ich flöge und etwa bliebe! Siehe, so wollt ich mich ferne weg machen und in der Wüste bleiben. Sela. Ich wollt eilen, daß ich entrönne vor dem Sturmwind und Wetter. Mache ihre Zunge uneins, HErr, und laß sie untergehen; denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt. Solches gehet Tag und Nacht um und um in ihren Mauern; es ist Mühe und Arbeit drinnen. Schadentun regieret drinnen, Lügen und Trügen läßt nicht von ihrer Gasse. Wenn mich doch mein Feind schändete, wollt ich's leiden, und wenn mir mein Hasser pochte, wollt ich mich vor ihm verbergen; du aber bist mein Geselle, mein Pfleger und mein Verwandter, die wir freundlich miteinander waren unter uns; wir wandelten im Hause GOttes zu Haufen. Der Tod übereile sie, und müssen lebendig in die Hölle fahren; denn es ist eitel Bosheit unter ihrem Haufen. Ich aber will zu GOtt rufen, und der HErr wird mir helfen. Des Abends, Morgens und Mittags will ich klagen und heulen, so wird er meine Stimme hören. Er erlöset meine Seele von denen, die an mich wollen, und schaffet ihr Ruhe; denn ihrer ist viel wider mich. GOtt wird hören und sie demütigen, der allwege bleibt. Sela. Denn sie werden nicht anders und fürchten GOtt nicht. Denn sie legen ihre Hände an seine Friedsamen und entheiligen seinen Bund. Ihr Mund ist glätter denn Butter und haben doch Krieg im Sinn; ihre Worte sind gelinder denn Öl und sind doch bloße Schwerter. Wirf dein Anliegen auf den HErrn! Der wird dich versorgen und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen. Aber, GOtt, du wirst sie hinunterstoßen in die tiefe Grube. Die Blutgierigen und Falschen werden ihr Leben nicht zur Hälfte bringen. Ich aber hoffe auf dich. GOtt,Ein gülden Kleinod Davids von der stummen Taube unter den Fremden, da ihn die Philister griffen zu Gath.sei mir gnädig, denn Menschen wollen mich versenken; täglich streiten sie und ängsten mich. Meine Feinde versenken mich täglich; denn viele streiten wider mich stolziglich. Wenn ich mich fürchte, hoffe ich auf dich. Ich will GOttes Wort rühmen; auf GOtt will ich hoffen und mich nicht fürchten; was sollte mir Fleisch tun? Täglich fechten sie meine Worte an; all ihre Gedanken sind, daß sie mir übel tun. Sie halten zuhauf und lauern und haben acht auf meine Fersen, wie sie meine Seele erhaschen. Was sie Böses tun, das ist schon vergeben. GOtt, stoße solche Leute ohne alle Gnade hinunter! Zähle meine Flucht, fasse meine Tränen in deinen Sack! Ohne Zweifel, du zählest sie. Dann werden sich meine Feinde müssen zurückkehren, wenn ich rufe; so werde ich inne, daß du mein GOtt bist. Ich will rühmen GOttes Wort, ich will rühmen des HErrn Wort. Auf GOtt hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir die Menschen tun? Ich habe dir, GOtt, gelobet, daß ich dir danken will. Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, meine Füße vom Gleiten, daß ich wandeln mag vor GOtt im Licht der Lebendigen. SeiEin gülden Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme, da er vor Saul floh in die Höhle.mir gnädig, GOtt, sei mir gnädig! Denn auf dich trauet meine Seele und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis daß das Unglück vorübergehe. Ich rufe zu GOtt, dem Allerhöchsten, zu GOtt, der meines Jammers ein Ende macht. Er sendet vom Himmel und hilft mir von der Schmach meines Versenkers. Sela. GOtt sendet seine Güte und Treue. Ich liege mit meiner Seele unter den Löwen. Die Menschenkinder sind Flammen; ihre Zähne sind Spieße und Pfeile und ihre Zungen scharfe Schwerter. Erhebe dich, GOtt, über den Himmel und deine Ehre über alle Welt! Sie stellen meinem Gange Netze und drücken meine Seele nieder; sie graben vor mir eine Grube und fallen selbst drein. Sela. Mein Herz ist bereit, GOtt, mein Herz ist bereit, daß ich singe und lobe. Wach auf, meine Ehre, wach auf, Psalter und Harfe! Frühe will ich aufwachen. HErr, ich will dir danken unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten. Denn deine Güte ist, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. Erhebe dich, GOtt, über den Himmel und deine Ehre über alle Welt! SeidEin gülden Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme.ihr denn stumm, daß ihr nicht reden wollt, was recht ist; und richten, was gleich ist, ihr Menschenkinder? Ja, mutwillig tut ihr unrecht im Lande und gehet stracks durch mit euren Händen zu freveln. Die Gottlosen sind verkehrt von Mutterleibe an; die Lügner irren von Mutterleib an. Ihr Wüten ist gleich wie das Wüten einer Schlange, wie eine taube Otter, die ihr Ohr zustopft, daß sie nicht höre die Stimme des Zauberers, des Beschwörers, der wohl beschwören kann. GOtt, zerbrich ihre Zähne in ihrem Maul; zerstoße, HErr, die Backenzähne der jungen Löwen! Sie werden zergehen wie Wasser, das dahinfleußt. Sie zielen mit ihren Pfeilen, aber dieselben zerbrechen. Sie vergehen, wie eine Schnecke verschmachtet; wie eine unzeitige Geburt eines Weibes sehen sie die Sonne nicht. Ehe eure Dornen reif werden am Dornstrauche, wird sie ein Zorn so frisch wegreißen. Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache siehet, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut, daß die Leute werden sagen: Der Gerechte wird sein ja genießen; es ist ja noch GOtt Richter auf Erden. ErretteEin gülden Kleinod Davids, daß er nicht umkäme, da Saul hinsandte und ließ sein Haus bewahren, daß er ihn tötete.mich, mein GOtt, von meinen Feinden und schütze mich vor denen, so sich wider mich setzen! Errette mich von den Übeltätern und hilf mir von den Blutgierigen! Denn siehe, HErr, sie lauern auf meine Seele; die Starken sammeln sich wider mich ohne meine Schuld und Missetat. Sie laufen ohne meine Schuld und bereiten sich. Erwache und begegne mir und siehe drein! Du, HErr, GOtt Zebaoth, GOtt Israels, wache auf und suche heim alle Heiden; sei der keinem gnädig, die so verwegene Übeltäter sind! Sela. Des Abends laß sie wiederum auch heulen wie die Hunde und in der Stadt umherlaufen. Siehe, sie plaudern miteinander; Schwerter sind in ihren Lippen: Wer sollt es hören? Aber du, HErr, wirst ihrer lachen und aller Heiden spotten. Vor ihrer Macht halt ich mich zu dir; denn GOtt ist mein Schutz. GOtt erzeigt mir reichlich seine Güte; GOtt läßt mich meine Lust sehen an meinen Feinden. Erwürge sie nicht, daß es mein Volk nicht vergesse; zerstreue sie aber mit deiner Macht, HErr, unser Schild, und stoße sie hinunter! Ihre Lehre ist eitel Sünde, und verharren in ihrer Hoffart und predigen eitel Fluchen und Widersprechen. Vertilge sie ohne alle Gnade! Vertilge sie, daß sie nichts seien und inne werden, daß GOtt Herrscher sei in Jakob, in aller Welt. Sela. Des Abends laß sie wiederum auch heulen wie die Hunde und in der Stadt umherlaufen. Laß sie hin und herlaufen um Speise und murren, wenn sie nicht satt werden. Ich aber will von deiner Macht singen und des Morgens rühmen deine Güte; denn du bist mein Schutz und Zuflucht in meiner Not. Ich will dir, mein Hort, lobsingen; denn du, GOtt, bist mein Schutz und mein gnädiger GOtt. GOtt,Ein gülden Kleinod Davids, vorzusingen, von einem güldenen Rosenspan zu lehren, da er gestritten hatte mit den Syrern zu Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba; da Joab umkehrete und schlug der Edomiter im Salztal zwölftausend.der du uns verstoßen und zerstreuet hast und zornig warest, tröste uns wieder! Der du die Erde bewegt und zerrissen hast, heile ihre Brüche, die so zerschellet ist. - - - Denn du hast deinem Volk ein Hartes erzeigt; du hast uns einen Trunk Weins gegeben, daß wir taumelten. Du hast aber doch ein Zeichen gegeben denen, die dich fürchten, welches sie aufwarfen und sie sicher machte. Sela. Auf daß deine Lieben erledigt werden, so hilf nun mit deiner Rechten und erhöre uns! GOtt redet in seinem Heiligtum, des bin ich froh, und will teilen Sichem und abmessen das Tal Suchoth. Gilead ist mein, mein ist Manasse, Ephraim ist die Macht meines Haupts, Juda ist mein Fürst, Moab ist mein Waschtöpfen, meinen Schuh strecke ich über Edom, Philistäa jauchzet zu mir. Wer will mich führen in eine feste Stadt? Wer geleitet mich bis nach Edom? Wirst du es nicht tun, GOtt, der du uns verstößest und zeuchst nicht aus, GOtt, auf unser Heer? Schaff uns Beistand in der Not; denn Menschenhilfe ist kein nütze. (60:13)Mit GOtt wollen wir Taten tun. Er wird unsere Feinde untertreten. Höre,Ein Psalm Davids, vorzusingen auf einem Saitenspiel.GOtt, mein Geschrei und merke auf mein Gebet! Hienieden auf Erden rufe ich zu dir, wenn mein Herz in Angst ist, du wollest mich führen auf einen hohen Felsen. Denn du bist meine Zuversicht, ein starker Turm vor meinen Feinden. Ich will wohnen in deiner Hütte ewiglich und trauen unter deinen Fittichen. Sela. Denn du, GOtt, hörest meine Gelübde; du belohnest die wohl, die deinen Namen fürchten. Du gibst einem Könige langes Leben, daß seine Jahre währen immer für und für, daß er immer sitzen bleibet vor GOtt. Erzeige ihm Güte und Treue, die ihn behüten. So will ich deinem Namen lobsingen ewiglich, daß ich meine Gelübde bezahle täglich. MeineEin Psalm Davids für Jeduthun, vorzusingen.Seele ist stille zu GOtt, der mir hilft. Denn er ist mein Hort, meine Hilfe, mein Schutz, daß mich kein Fall stürzen wird, wie groß er ist. Wie lange stellet ihr alle einem nach, daß ihr ihn erwürget, als eine hangende Wand und zerrissene Mauer? Sie denken nur, wie sie ihn dämpfen, fleißigen sich der Lüge, geben gute Worte, aber im Herzen fluchen sie. Sela. Aber meine Seele harret nur auf GOtt; denn er ist meine Hoffnung. Er ist mein Hort, meine Hilfe und mein Schutz, daß ich nicht fallen werde. Bei GOtt ist mein Heil, meine Ehre, der Fels meiner Stärke; meine Zuversicht ist auf GOtt. Hoffet auf ihn allezeit, lieben Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus! GOtt ist unsere Zuversicht. Sela. Aber Menschen sind doch ja nichts, große Leute fehlen auch; sie wägen weniger denn nichts, soviel ihrer ist. Verlasset euch nicht auf Unrecht und Frevel; haltet euch nicht zu solchem, das nichts ist. Fällt euch Reichtum zu, so hänget das Herz nicht dran. GOtt hat ein Wort geredet, das habe ich etlichemal gehöret, daß GOtt allein mächtig ist. Und du, HErr, bist gnädig und bezahlest einem jeglichen, wie er's verdienet. GOtt,Ein Psalm Davids, da er war in der Wüste.du bist mein GOtt; frühe wache ich zu dir. Es dürstet meine Seele nach dir, mein Fleisch verlanget nach dir, in einem trockenen und dürren Lande, da kein Wasser ist. Daselbst sehe ich nach dir in deinem Heiligtum, wollte gerne schauen deine Macht und Ehre. Denn deine Güte ist besser denn Leben. Meine Lippen preisen dich. Daselbst wollte ich dich gerne loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben. Das wäre meines Herzens Freude und Wonne, wenn ich dich mit fröhlichem Munde loben sollte. Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich; wenn ich erwache, so rede ich von dir. Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel rühme ich. Meine Seele hanget dir an; deine rechte Hand erhält mich. Sie aber stehen nach meiner Seele, mich zu überfallen; sie werden unter die Erde hinunterfahren. Sie werden ins Schwert fallen und den Füchsen zuteil werden. Aber der König freuet sich in GOtt. Wer bei ihm schwöret, wird gerühmet werden; denn die Lügenmäuler sollen verstopft werden. Höre,Ein Psalm Davids, vorzusingen.GOtt, meine Stimme in meiner Klage; behüte mein Leben vor dem grausamen Feinde! Verbirg mich vor der Sammlung der Bösen, vor dem Haufen der Übeltäter, welche ihre Zunge schärfen wie ein Schwert, die mit ihren giftigen Worten zielen wie mit Pfeilen, daß sie heimlich schießen den Frommen; plötzlich schießen sie auf ihn ohne alle Scheu. Sie sind kühn mit ihren bösen Anschlägen und sagen, wie sie Stricke legen wollen, und sprechen: Wer kann sie sehen? Sie erdichten Schalkheit und halten's heimlich, sind verschlagen und haben geschwinde Ränke. Aber GOtt wird sie plötzlich schießen, daß ihnen wehe tun wird. Ihre eigene Zunge wird sie fällen, daß ihrer spotten wird, wer sie siehet. Und alle Menschen, die es sehen, werden sagen: Das hat GOtt getan, und merken, daß es sein Werk sei. Die Gerechten werden sich des HErrn freuen und auf ihn trauen und alle frommen Herzen werden sich des rühmen. GOtt,Ein Psalm Davids, zum Lied vorzusingen.man lobet dich in der Stille zu Zion und dir bezahlt man Gelübde. Du erhörest Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir. Unsere Missetat drücket uns hart; du wollest unsere Sünde vergeben. Wohl dem, den du erwählest und zu dir lässest, daß er wohne in deinen Höfen! Der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel. Erhöre uns nach der wunderlichen Gerechtigkeit, GOtt, unser Heil, der du bist Zuversicht aller auf Erden und ferne am Meer; der die Berge fest setzt in seiner Kraft und gerüstet ist mit Macht; der du stillest das Brausen des Meers, das Brausen seiner Wellen, und das Toben der Völker, daß sich entsetzen, die an denselben Enden wohnen, vor deinen Zeichen. Du machst fröhlich, was da webet, beide des Morgens und Abends. Du suchest das Land heim und wässerst es und machest es sehr reich. GOttes Brünnlein hat Wassers die Fülle. Du lässest ihr Getreide wohlgeraten, denn also bauest du das Land. Du tränkest seine Furchen und feuchtest sein Gepflügtes; mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs. Du krönest das Jahr mit deinem Gut und deine Fußtapfen triefen von Fett. Die Wohnungen in der Wüste sind auch fett, daß sie triefen, und die Hügel sind umher lustig. Die Anger sind voll Schafe, und die Auen stehen dick mit Korn, daß man jauchzet und singet. JauchzetEin Psalmlied, vorzusingen.GOtt, alle Lande! Lobsinget zu Ehren seinem Namen; rühmet ihn herrlich! Sprechet zu GOtt: Wie wunderlich sind deine Werke! Es wird deinen Feinden fehlen vor deiner großen Macht. Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen. Sela. Kommt her und sehet an die Werke GOttes, der so wunderlich ist mit seinem Tun unter den Menschenkindern. Er verwandelt das Meer ins Trockne, daß man zu Fuß über das Wasser gehet; des freuen wir uns in ihm. Er herrschet mit seiner Gewalt ewiglich; seine Augen schauen auf die Völker. Die Abtrünnigen werden sich nicht erhöhen können. Sela. Lobet, ihr Völker, unsern GOtt; lasset seinen Ruhm weit erschallen, der unsere Seelen im Leben behält und läßt unsere Füße nicht gleiten. Denn, GOtt, du hast uns versucht und geläutert, wie das Silber geläutert wird. Du hast uns lassen in den Turm werfen; du hast auf unsere Lenden eine Last gelegt; du hast Menschen lassen über unser Haupt fahren; wir sind in Feuer und Wasser kommen; aber du hast uns ausgeführt und erquicket. Darum will ich mit Brandopfern gehen in dein Haus und dir meine Gelübde bezahlen, wie ich meine Lippen habe aufgetan und mein Mund geredet hat in meiner Not. Ich will dir feiste Brandopfer tun von gebrannten Widdern; ich will opfern Rinder mit Böcken. Sela. Kommt her, höret zu, alle, die ihr GOtt fürchtet; ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat. Zu ihm rief ich mit meinem Munde und preisete ihn mit meiner Zunge. Wo ich Unrechts vorhätte in meinem Herzen, so würde der HErr nicht hören. Darum erhöret mich GOtt und merket auf mein Flehen. Gelobt sei GOtt, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. GOttEin Psalmlied, vorzusingen auf Saitenspielen.sei uns gnädig und segne uns; er lasse uns sein Antlitz leuchten, Sela, daß wir auf Erden erkennen seinen Weg, unter allen Heiden sein Heil. Es danken dir; GOtt, die Völker; es danken dir alle Völker. Die Völker freuen sich und jauchzen, daß du die Leute recht richtest und regierest die Leute auf Erden. Sela. Es danken dir, GOtt, die Völker; es danken dir alle Völker. Das Land gibt sein Gewächs. Es segne uns GOtt, unser GOtt! Es segne uns GOtt, und alle Welt fürchte ihn! EsEin Psalmlied Davids, vorzusingen.stehe GOtt auf, daß seine Feinde zerstreuet werden, und die ihn hassen, vor ihm fliehen. Vertreibe sie, wie der Rauch vertrieben wird; wie das Wachs zerschmilzt vom Feuer, so müssen umkommen die Gottlosen vor GOtt. Die Gerechten aber müssen sich freuen und fröhlich sein vor GOtt und von Herzen sich freuen. Singet GOtt, lobsinget seinem Namen! Machet Bahn dem, der da sanft herfährt! Er heißt HErr; und freuet euch vor ihm, der ein Vater ist der Waisen und ein Richter der Witwen. Er ist GOtt in seiner heiligen Wohnung, ein GOtt, der den Einsamen das Haus voll Kinder gibt, der die Gefangenen ausführet zu rechter Zeit und läßt die Abtrünnigen bleiben in der Dürre. GOtt, da du vor deinem Volk herzogest, da du einhergingest in der Wüste, Sela, da bebete die Erde, und die Himmel troffen vor diesem GOtt in Sinai, vor dem GOtt, der Israels GOtt ist. Nun aber gibst du, GOtt, einen gnädigen Regen, und dein Erbe, das dürre ist, erquickest du, daß deine Tiere drinnen wohnen können. GOtt, du labest die Elenden mit deinen Gütern. Der HErr gibt das Wort mit großen Scharen Evangelisten. Die Könige der Heerscharen sind untereinander Freunde, und die Hausehre teilet den Raub aus. Wenn ihr zu Felde lieget, so glänzet es als der Tauben Flügel, die wie Silber und Gold schimmern. Wenn der Allmächtige hin und wieder unter ihnen Könige setzet, so wird es helle, wo es dunkel ist. Der Berg GOttes ist ein fruchtbarer Berg, ein groß und fruchtbar Gebirge. Was hüpfet ihr großen Gebirge? GOtt hat Lust, auf diesem Berge zu wohnen, und der HErr bleibt auch immer daselbst. Der Wagen GOttes ist viel tausendmal tausend; der HErr ist unter ihnen im heiligen Sinai. Du bist in die Höhe gefahren und hast das Gefängnis gefangen; du hast Gaben empfangen für die Menschen, auch die Abtrünnigen, daß GOtt der HErr dennoch daselbst bleiben wird. Gelobet sei der HErr täglich! GOtt legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. Sela. Wir haben einen GOtt, der da hilft, und den HErrn HErrn, der vom Tode errettet. Aber GOtt wird den Kopf seiner Feinde zerschmeißen samt ihrem Haarschädel, die da fortfahren in ihrer Sünde. Doch spricht der HErr: Ich will unter den Fetten etliche holen; aus der Tiefe des Meers will ich etliche holen. Darum wird dein Fuß in der Feinde Blut gefärbet werden, und deine Hunde werden es lecken. Man siehet, GOtt, wie du einherzeuchst, wie du, mein GOtt und König, einherzeuchst im Heiligtum. Die Sänger gehen vorher, danach die Spielleute unter den Mägden, die da pauken. Lobet GOtt den HErrn in den Versammlungen für den Brunn Israels. Da herrschet unter ihnen der kleine Benjamin, die Fürsten Judas mit ihren Haufen, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphthalis. Dein GOtt hat dein Reich aufgerichtet. Dasselbe wollest du, GOtt, uns stärken; denn es ist dein Werk. Um deines Tempels willen zu Jerusalem werden dir die Könige Geschenke zuführen. Schilt das Tier im Rohr, die Rotte der Ochsen unter ihren Kälbern, die da zertreten um Geldes willen. Er zerstreuet die Völker, die da gerne kriegen. Die Fürsten aus Ägypten werden kommen, Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu GOtt. Ihr Königreiche auf Erden, singet GOtt, lobsinget dem HErrn, Sela, dem, der da fährt im Himmel allenthalben von Anbeginn. Siehe, er wird seinem Donner Kraft geben. Gebt GOtt die Macht! Seine Herrlichkeit ist in Israel und seine Macht in den Wolken. GOtt ist wundersam in seinem Heiligtum. Er ist GOtt Israels; er wird dem Volk Macht und Kraft geben. Gelobt sei GOtt! GOtt,Ein Psalm Davids von den Rosen, vorzusingen.hilf mir; denn das Wasser gehet mir bis an die Seele. Ich versinke in tiefem Schlamm, da kein Grund ist; ich bin im tiefen Wasser, und die Flut will mich ersäufen. Ich habe mich müde geschrieen, mein Hals ist heisch; das Gesicht vergehet mir, daß ich so lange muß harren auf meinen GOtt. Die mich ohne Ursache hassen, der ist mehr, denn ich Haare auf dem Haupt habe. Die mir unbillig feind sind und mich verderben, sind mächtig. Ich muß bezahlen, das ich nicht geraubt habe. GOtt, du weißest meine Torheit, und meine Schulden sind dir nicht verborgen. Laß nicht zuschanden werden an mir, die dein harren, HErr, HErr Zebaoth! Laß nicht schamrot werden an mir, die dich suchen, GOtt Israels! Denn um deinetwillen trage ich Schmach, mein Angesicht ist voller Schande. Ich bin fremd worden meinen Brüdern und unbekannt meiner Mutter Kindern. Denn ich eifere mich schier zu Tod um dein Haus; und die Schmach derer, die dich schmähen, fallen auf mich. Und ich weine und faste bitterlich; und man spottet mein dazu. Ich hab einen Sack angezogen; aber sie treiben das Gespött draus. Die im Tor sitzen, waschen von mir, und in den Zechen singet man von mir. Ich aber bete, HErr, zu dir zur angenehmen Zeit. GOtt, durch deine große Güte, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe! Errette mich aus dem Kot, daß ich nicht versinke, daß ich errettet werde von meinen Hassern und aus dem tiefen Wasser, daß mich die Wasserflut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge und das Loch der Grube nicht über mir zusammengehe. Erhöre mich, HErr, denn deine Güte ist tröstlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte; denn mir ist angst; erhöre mich eilend! Mache dich zu meiner Seele und erlöse sie; erlöse mich um meiner Feinde willen! Du weißest meine Schmach, Schande und Scham; meine Widersacher sind alle vor dir. Die Schmach bricht mir mein Herz und kränket mich. Ich warte, ob es jemand jammerte, aber da ist niemand; und auf Tröster, aber ich finde keine. Und sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken in meinem großen Durst. Ihr Tisch müsse vor ihnen zum Strick werden, zur Vergeltung und zu einer Falle! Ihre Augen müssen finster werden, daß sie nicht sehen; und ihre Lenden laß immer wanken! Geuß deine Ungnade auf sie, und dein grimmiger Zorn ergreife sie! Ihre Wohnung müsse wüste werden, und sei niemand, der in ihren Hütten wohne! Denn sie verfolgen, den du geschlagen hast, und rühmen, daß du die Deinen übel schlagest. Laß sie in eine Sünde über die andere fallen, daß sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit. Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen, daß sie mit den Gerechten nicht angeschrieben werden. Ich aber bin elend, und mir ist wehe. GOtt, deine Hilfe schütze mich! Ich will den Namen GOttes loben mit einem Liede und will ihn hoch ehren mit Dank. Das wird dem HErrn baß gefallen denn ein Farr, der Hörner und Klauen hat. Die Elenden sehen und freuen sich; und die GOtt suchen, denen wird das Herz leben. Denn der HErr höret die Armen und verachtet seine Gefangenen nicht. Es lobe ihn Himmel, Erde und Meer und alles, was sich drinnen reget. Denn GOtt wird Zion helfen und die Städte Judas bauen, daß man daselbst wohne und sie besitze. Und der Same seiner Knechte wird sie ererben, und die seinen Namen lieben, werden drinnen bleiben. Eile,Ein Psalm Davids, vorzusingen zum Gedächtnis.GOtt, mich zu erretten, HErr, mir zu helfen! Es müssen sich schämen und zuschanden werden, die nach meiner Seele stehen; sie müssen zurückkehren und gehöhnet werden, die mir übels wünschen, daß sie müssen wiederum zu Schanden werden, die da über mich schreien: Da, da! Freuen und fröhlich müssen sein an dir, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, immer sagen: Hochgelobt sei GOtt! Ich aber bin elend und arm. GOtt, eile zu mir, denn du bist mein Helfer und Erretter; mein GOtt, verzeuch nicht! HErr, ich traue auf dich; laß mich nimmermehr zuschanden werden! Errette mich durch deine Gerechtigkeit und hilf mir aus; neige deine Ohren zu mir und hilf mir! Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen möge, der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg. Mein GOtt, hilf mir aus der Hand des Gottlosen, aus der Hand des Ungerechten und Tyrannen. Denn du bist meine Zuversicht, HErr HErr, meine Hoffnung von meiner Jugend an. Auf dich habe ich mich verlassen von Mutterleibe an; du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen. Mein Ruhm ist immer von dir. Ich bin vor vielen wie ein Wunder; aber du bist meine starke Zuversicht. Laß meinen Mund deines Ruhmes und deines Preises voll sein täglich. Verwirf mich nicht in meinem Alter; verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde. Denn meine Feinde reden wider mich, und die auf meine Seele halten, beraten sich miteinander und sprechen: GOtt hat ihn verlassen; jaget nach und ergreifet ihn, denn da ist kein Erretter! GOtt, sei nicht ferne von mir; mein GOtt, eile mir zu helfen! Schämen müssen sich und umkommen, die meiner Seele wider sind; mit Schande und Hohn müssen sie überschüttet werden, die mein Unglück suchen. Ich aber will immer harren und will immer deines Ruhmes mehr machen. Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit, täglich dein Heil, die ich nicht alle zählen kann. Ich gehe einher in der Kraft des HErrn HErrn; ich preise deine Gerechtigkeit allein. GOtt, du hast mich von Jugend auf gelehret; darum verkündige ich deine Wunder. Auch verlaß mich nicht, GOtt, im Alter, wenn ich grau werde, bis ich deinen Arm verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen. GOtt, deine Gerechtigkeit ist hoch, der du große Dinge tust. GOtt, wer ist dir gleich? Denn du lässest mich erfahren viel und große Angst und machst mich wieder lebendig und holest mich wieder aus der Tiefe der Erde herauf. Du machst mich sehr groß und tröstest mich wieder. So danke ich auch dir mit Psalterspiel für deine Treue, mein GOtt; ich lobsinge dir auf der Harfe, du Heiliger in Israel. Meine Lippen und meine Seele, die du erlöset hast, sind fröhlich und lobsingen dir. Auch dichtet meine Zunge täglich von deiner Gerechtigkeit. Denn schämen müssen sich und zuschanden werden, die mein Unglück suchen. GOtt,Des Salomo. gib dein Gericht dem Könige und deine Gerechtigkeit des Königs Sohne, daß er dein Volk bringe zur Gerechtigkeit und deine Elenden rette. Laß die Berge den Frieden bringen unter das Volk und die Hügel die Gerechtigkeit. Er wird das elende Volk bei Recht erhalten und den Armen helfen und die Lästerer zerschmeißen. Man wird dich fürchten, solange die Sonne und der Mond währet, von Kind zu Kindeskindern. Er wird herabfahren, wie der Regen auf das Fell, wie die Tropfen, die das Land feuchten. Zu seinen Zeiten wird blühen der Gerechte und großer Friede, bis daß der Mond nimmer sei. Er wird herrschen von einem Meer bis ans andere und von dem Wasser an bis zur Welt Ende. Vor ihm werden sich neigen die in der Wüste; und seine Feinde werden Staub lecken. Die Könige am Meer und in den Inseln werden Geschenke bringen; die Könige aus Reicharabien und Seba werden Gaben zuführen. Alle Könige werden ihn anbeten, alle Heiden werden ihm dienen. Denn er wird den Armen erretten, der da schreiet, und den Elenden, der keinen Helfer hat. Er wird gnädig sein den Geringen und Armen, und den Seelen der Armen wird er helfen. Er wird ihre Seele aus dem Trug und Frevel erlösen, und ihr Blut wird teuer geachtet werden vor ihm. Er wird leben, und man wird ihm vom Gold aus Reicharabien geben. Und man wird immerdar vor ihm beten, täglich wird man ihn loben. Auf Erden, oben auf den Bergen, wird das Getreide dick stehen; seine Frucht wird beben wie Libanon und wird grünen in den Städten wie Gras auf Erden. Sein Name wird ewiglich bleiben; solange die Sonne währet, wird sein Name auf die Nachkommen reichen, und werden durch denselben gesegnet sein; alle Heiden werden ihn preisen. Gelobet sei GOtt der HErr, der GOtt Israels, der alleine Wunder tut; und gelobet sei sein herrlicher Name ewiglich; und alle Lande müssen seiner Ehre voll werden! Amen, Amen. Ein Ende haben die Gebete Davids, des Sohns Isais. IsraelEin Psalm Assaphs. hat dennoch GOtt zum Trost, wer nur reines Herzens ist. Ich aber hätte schier gestrauchelt mit meinen Füßen, mein Tritt hätte beinahe geglitten. Denn es verdroß mich auf die Ruhmredigen, da ich sah, daß es den Gottlosen so wohl ging. Denn sie sind in keiner Fahr des Todes, sondern stehen fest wie ein Palast. Sie sind nicht in Unglück wie andere Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt. Darum muß ihr Trotzen köstlich Ding sein, und ihr Frevel muß wohlgetan heißen. Ihre Person brüstet sich wie ein fetter Wanst; sie tun, was sie nur gedenken. Sie vernichten alles und reden übel davon, und reden und lästern hoch her. Was sie reden, das muß vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das muß gelten auf Erden. Darum fällt ihnen ihr Pöbel zu und laufen ihnen zu mit Haufen wie Wasser und sprechen: Was sollte GOtt nach jenen fragen? Was sollte der Höchste ihrer achten? Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glückselig in der Welt und werden reich. Soll's denn umsonst sein, daß mein Herz unsträflich lebt und ich meine Hände in Unschuld wasche und bin geplagt täglich, und meine Strafe ist alle Morgen da? Ich hätte auch schier so gesagt wie sie; aber siehe, damit hätte ich verdammt alle deine Kinder, die je gewesen sind. Ich gedacht ihm nach, daß ich's begreifen möchte; aber es war mir zu schwer bis daß ich ging in das Heiligtum GOttes und merkte auf ihr Ende. Aber du setzest sie aufs Schlüpfrige und stürzest sie zu Boden. Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken. Wie ein Traum, wenn einer erwachet, so machst du, HErr, ihr Bild in der Stadt verschmähet. Aber es tut mir wehe im Herzen und sticht mich in meinen Nieren, daß ich muß ein Narr sein und nichts wissen und muß wie ein Tier sein vor dir. Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, GOtt, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Denn, siehe, die von dir weichen, werden umkommen; du bringest um alle, die wider dich huren. Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu GOtt halte und meine Zuversicht setze auf den HErrn HErrn, daß ich verkündige all dein Tun. GOtt,Eine Unterweisung Assaphs. warum verstößest du uns so gar und bist so grimmig zornig über die Schafe deiner Weide? Gedenk an deine Gemeine, die du vor alters erworben und dir zum Erbteil erlöset hast, an den Berg Zion, da du auf wohnest. Tritt auf sie mit Füßen und stoße sie gar zu Boden. Der Feind hat alles verderbet im Heiligtum. Deine Widerwärtigen brüllen in deinen Häusern und setzen ihre Götzen drein. Man siehet die Äxte oben her blicken, wie man in einen Wald hauet, und zerhauen alle seine Tafelwerke mit Beil und Barten. Sie verbrennen dein Heiligtum, sie entweihen die Wohnung deines Namens zu Boden. Sie sprechen in ihrem Herzen: Laßt uns sie plündern! Sie verbrennen alle Häuser GOttes im Lande. Unsere Zeichen sehen wir nicht, und kein Prophet predigt mehr, und kein Lehrer lehret uns mehr. Ach, GOtt, wie lange soll der Widerwärtige schmähen und der Feind deinen Namen so gar verlästern? Warum wendest du deine Hand ab und deine Rechte von deinem Schoß so gar? Aber GOtt ist mein König von alters her, der alle Hilfe tut, so auf Erden geschieht. Du zertrennest das Meer durch deine Kraft und zerbrichst die Köpfe der Drachen im Wasser. Du zerschlägst die Köpfe der Walfische und gibst sie zur Speise dem Volk in der Einöde. Du lässest quellen Brunnen und Bäche; du lässest versiegen starke Ströme. Tag und Nacht ist dein; du machest, daß beide Sonn und Gestirn ihren gewissen Lauf haben. Du setzest einem jeglichen Lande seine Grenze; Sommer und Winter machest du. So gedenke doch des, daß der Feind den HErrn schmähet, und ein töricht Volk lästert deinen Namen. Du wollest nicht dem Tier geben die Seele deiner Turteltaube und deiner elenden Tiere nicht so gar vergessen. Gedenk an den Bund; denn das Land ist allenthalben jämmerlich verheeret, und die Häuser sind zerrissen. Laß den Geringen nicht mit Schanden davongehen, denn die Armen und Elenden rühmen deinen Namen. Mache dich auf, GOtt, und führe aus deine Sache; gedenk an die Schmach, die dir täglich von den Toren widerfähret. Vergiß nicht des Geschreies deiner Feinde; das Toben deiner Widerwärtigen wird je länger je größer. WirEin Psalm und Lied Assaphs, daß er nicht umkäme, vorzusingen.danken dir, GOtt, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, daß dein Name so nahe ist. Denn zu seiner Zeit so werde ich recht richten. Das Land zittert und alle, die drinnen wohnen; aber ich halte seine Säulen fest. Sela. Ich sprach zu den Ruhmredigen: Rühmet nicht so! und zu den Gottlosen: Pochet nicht auf Gewalt! Pochet nicht so hoch auf eure Gewalt, redet nicht halsstarrig, es habe keine Not, weder von Aufgang noch von Niedergang, noch von dem Gebirge in der Wüste. Denn GOtt ist Richter, der diesen niedriget und jenen erhöhet. Denn der HErr hat einen Becher in der Hand und mit starkem Wein voll eingeschenkt und schenkt aus demselben; aber die Gottlosen müssen alle trinken und die Hefen aussaufen. Ich aber will verkündigen ewiglich und lobsingen dem GOtt Jakobs. Und will alle Gewalt der Gottlosen zerbrechen, daß die Gewalt des Gerechten erhöhet werde. GOttEin Psalmlied Assaphs, auf Saitenspiel vorzusingen.ist in Juda bekannt, in Israel ist sein Name herrlich. Zu Salem ist sein Gezelt und seine Wohnung zu Zion. Daselbst zerbricht er die Pfeile des Bogens, Schild, Schwert und Streit. Sela. Du bist herrlicher und mächtiger denn die Raubeberge. Die Stolzen müssen beraubet werden und entschlafen, und alle Krieger müssen die Hände lassen sinken. Von deinem Schelten, GOtt Jakobs, sinkt in Schlaf beide Roß und Wagen. Du bist erschrecklich. Wer kann vor dir stehen, wenn du zürnest? Wenn du das Urteil lässest hören vom Himmel, so erschrickt das Erdreich und wird still, wenn GOtt sich aufmacht, zu richten, daß er helfe allen Elenden auf Erden. Sela. Wenn Menschen wider dich wüten, so legest du Ehre ein; und wenn sie noch mehr wüten, bist du auch noch gerüstet. Gelobet und haltet dem HErrn eurem GOtt, alle, die ihr um ihn her seid; bringet Geschenke dem Schrecklichen, der den Fürsten den Mut nimmt und schrecklich ist unter den Königen auf Erden. IchEin Psalm Assaphs für Jeduthun, vorzusingen.schreie mit meiner Stimme zu GOtt; zu GOtt schreie ich, und er erhöret mich. In der Zeit meiner Not suche ich den HErrn; meine Hand ist des Nachts ausgereckt und läßt nicht ab; denn meine Seele will sich nicht trösten lassen. Wenn ich betrübt bin, so denke ich an GOtt; wenn mein Herz in Ängsten ist; so rede ich. Sela. Meine Augen hältst du, daß sie wachen; ich bin so ohnmächtig, daß ich nicht reden kann. Ich denke der alten Zeit, der vorigen Jahre. Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel und rede mit meinem Herzen; mein Geist muß forschen. Wird denn der HErr ewiglich verstoßen und keine Gnade mehr erzeigen? Ist's denn ganz und gar aus mit seiner Güte? und hat die Verheißung ein Ende? Hat denn GOtt vergessen, gnädig zu sein, und seine Barmherzigkeit vor Zorn verschlossen? Sela. Aber doch sprach ich: Ich muß das leiden; die rechte Hand des Höchsten kann alles ändern. Darum gedenk ich an die Taten des HErrn; ja, ich gedenke an deine vorigen Wunder und rede von allen deinen Werken und sage von deinem Tun. GOtt dein Weg ist heilig. Wo ist so ein mächtiger GOtt, als du, GOtt, bist? Du bist der GOtt, der Wunder tut; du hast deine Macht beweiset unter den Völkern. Du hast dein Volk erlöset gewaltiglich, die Kinder Jakobs und Josephs. Sela. Die Wasser sahen dich, GOtt; die Wasser sahen dich und ängsteten sich, und die Tiefen tobeten. Die dicken Wolken gossen Wasser; die Wolken donnerten, und die Strahlen führen daher. Es donnerte im Himmel; deine Blitze leuchteten auf dem Erdboden; das Erdreich regte sich und bebete davon. Dein Weg war im Meer und dein Pfad in großen Wassern, und man spürete doch deinen Fuß nicht. Du führetest dein Volk wie eine Herde Schafe durch Mose und Aaron. Höre,Eine Unterweisung Assaphs.mein Volk, mein Gesetz; neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes! Ich will meinen Mund auftun zu Sprüchen und alte Geschichte aussprechen, die wir gehöret haben und wissen und unsere Väter uns erzählet haben, daß wir's nicht verhalten sollen ihren Kindern, die hernach kommen, und verkündigen den Ruhm des HErrn und seine Macht und Wunder, die er getan hat. Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel, das er unsern Vätern gebot, zu lehren ihre Kinder, auf daß die Nachkommen lerneten und die Kinder, die noch sollten geboren werden, wenn sie aufkämen, daß sie es auch ihren Kindern verkündigten, daß sie setzten auf GOtt ihre Hoffnung und nicht vergäßen der Taten GOttes und seine Gebote hielten, und nicht würden wie ihre Väter, eine abtrünnige und ungehorsame Art, welchen ihr Herz nicht fest war, und ihr Geist nicht treulich hielt an GOtt; wie die Kinder Ephraim, so geharnischt den Bogen führeten, abfielen zur Zeit des Streits. Sie hielten den Bund GOttes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln, und vergaßen seiner Taten und seiner Wunder, die er ihnen erzeiget hatte. Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Felde Zoan. Er zerteilete das Meer und ließ sie durchhin gehen; und stellete das Wasser wie eine Mauer. Er leitete sie des Tages mit einer Wolke und des Nachts mit einem hellen Feuer. Er riß die Felsen in der Wüste und tränkete sie mit Wasser die Fülle; und ließ Bäche aus dem Felsen fließen, daß sie hinabflossen wie Wasserströme. Noch sündigten sie weiter wider ihn und erzürneten den höchsten in der Wüste; und versuchten GOtt in ihrem Herzen, daß sie Speise forderten für ihre Seelen; und redeten wider GOtt und sprachen: Ja, GOtt sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste! Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen; aber wie kann er Brot geben und seinem Volk Fleisch verschaffen? Da nun das der HErr hörete, entbrannte er, und Feuer ging an in Jakob und Zorn kam über Israel, daß sie nicht glaubeten an GOtt und hoffeten nicht auf seine Hilfe. Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels; und ließ das Man auf sie regnen, zu essen, und gab ihnen Himmelbrot. Sie aßen Engelbrot; er sandte ihnen Speise die Fülle. Er ließ weben den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind. Und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer; und ließ sie fallen unter ihr Lager allenthalben, da sie wohneten. Da aßen sie und wurden allzu satt; er ließ sie ihre Lust büßen. Da sie nun ihre Lust gebüßet hatten und sie noch davon aßen, da kam der Zorn GOttes über sie und erwürgete die Vornehmsten unter ihnen und schlug danieder die Besten in Israel. Aber über das alles sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder. Darum ließ er sie dahinsterben, daß sie nichts erlangeten, und mußten ihr Leben lang geplaget sein. Wenn er sie erwürgete, suchten sie ihn und kehreten sich frühe zu GOtt und gedachten, daß GOtt ihr Hort ist und GOtt der Höchste ihr Erlöser ist, und heuchelten ihm mit ihrem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge. Aber ihr Herz war nicht fest an ihm und hielten nicht treulich an seinem Bunde. Er aber war barmherzig und vergab die Missetat und vertilgte sie nicht; und wendete oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen. Denn er gedachte, daß sie Fleisch sind, ein Wind, der dahinfähret und nicht wiederkommt. Sie erzürneten ihn gar oft in der Wüste und entrüsteten ihn in der Einöde. Sie versuchten GOtt immer wieder und meisterten den Heiligen in Israel. Sie dachten nicht an seine Hand des Tages, da er sie erlösete von den Feinden, wie er denn seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan, da er ihr Wasser in Blut wandelte, daß sie ihre Bäche nicht trinken konnten; da er Ungeziefer unter sie schickte, die sie fraßen, und Kröten, die sie verderbeten, und gab ihr Gewächs den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken; da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen; da er ihr Vieh schlug mit Hagel und ihre Herden mit Strahlen; da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn und ließ sie toben und wüten und Leid tun; da er seinen Zorn ließ fortgehen und ihre Seelen vor dem Tode nicht verschonete und ließ ihr Vieh an der Pestilenz sterben; da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die ersten Erben in den Hütten Hams. Und ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und führete sie wie eine Herde in der Wüste. Und er leitete sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer. Und brachte sie in seine heilige Grenze, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben hat. Und vor ihnen her die Völker und ließ ihnen das Erbe austeilen und ließ in jener Hütten die Stämme Israels wohnen. Aber sie versuchten und erzürneten GOtt, den Höchsten, und hielten seine Zeugnisse nicht; und fielen zurück und verachteten alles, wie ihre Väter, und hielten nicht, gleichwie ein loser Bogen; und erzürneten ihn mit ihren Höhen und reizeten ihn mit ihren Götzen. Und da das GOtt hörete, entbrannte er und verwarf Israel sehr, daß er Seine Wohnung zu Silo ließ fahren, die Hütte, da er unter Menschen wohnete; und gab ihre Macht ins Gefängnis und ihre Herrlichkeit in die Hand des Feindes; und übergab sein Volk ins Schwert und entbrannte über sein Erbe. Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mußten ungefreiet bleiben. Ihre Priester fielen durchs Schwert, und waren keine Witwen, die da weinen sollten. Und der HErr erwachte wie ein Schlafender, wie ein Starker jauchzet, der vom Wein kommt, und schlug seine Feinde von hinten und hängete ihnen eine ewige Schande an. Und verwarf die Hütte Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, sondern erwählete den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebte. Und bauete sein Heiligtum hoch, wie ein Land, das ewiglich fest stehen soll. Und erwählete seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafställen; 71 von den säugenden Schafen holte er ihn, daß er sein Volk Jakob weiden sollte und sein Erbe Israel. - - - Und er weidete sie auch mit aller Treue und regierte sie mit allem Fleiß. HErr,Ein Psalm Assaphs.es sind Heiden in dein Erbe gefallen, die haben deinen heiligen Tempel verunreiniget und aus Jerusalem Steinhaufen gemacht. Sie haben die Leichname deiner Knechte den Vögeln unter dem Himmel zu fressen gegeben und das Fleisch deiner Heiligen den Tieren im Lande. Sie haben Blut vergossen um Jerusalem her wie Wasser; und war niemand, der begrub. Wir sind unsern Nachbarn eine Schmach worden, ein Spott und Hohn denen, die um uns sind. HErr, wie lange willst du so gar zürnen und deinen Eifer wie Feuer brennen lassen? Schütte deinen Grimm auf die Heiden, die dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen. Denn sie haben Jakob aufgefressen und seine Häuser verwüstet. Gedenke nicht unserer vorigen Missetat; erbarm dich unser bald, denn wir sind fast dünne worden. Hilf du uns, GOtt, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen; errette uns und vergib uns unsere Sünde um deines Namens willen! Warum lässest du die Heiden sagen: Wo ist nun ihr GOtt? Laß unter den Heiden vor unsern Augen kund werden die Rache des Bluts deiner Knechte, das vergossen ist. Laß vor dich kommen das Seufzen der Gefangenen; nach deinem großen Arm behalte die Kinder des Todes. Und vergilt unsern Nachbarn siebenfältig in ihren Busen ihre Schmach, damit sie dich, HErr, geschmähet haben. Wir aber, dein Volk und Schafe deiner Weide, danken dir ewiglich und verkündigen deinen Ruhm für und für. DuEin Psalm Assaphs von den Spanrosen, vorzusingen.Hirte Israels, höre, der du Joseph hütest wie der Schafe; erscheine, der du sitzest über Cherubim! Erwecke deine Gewalt, der du vor Ephraim, Benjamin und Manasse bist, und komm uns zu Hilfe! GOtt, tröste uns und laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir. HErr, GOtt Zebaoth, wie lange willst du zürnen über dem Gebet deines Volks? Du speisest sie mit Tränenbrot und tränkest sie mit großem Maß voll Tränen. Du setzest uns unsern Nachbarn zum Zank, und unsere Feinde spotten unser. GOtt Zebaoth, tröste uns! Laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir. Du hast einen Weinstock aus Ägypten geholet und hast vertrieben die Heiden und denselben gepflanzet. Du hast vor ihm die Bahn gemacht und hast ihn lassen einwurzeln, daß er das Land erfüllet hat. Berge sind mit seinem Schatten bedeckt und mit seinen Reben die Zedern GOttes. Du hast sein Gewächs ausgebreitet bis ans Meer und seine Zweige bis ans Wasser. Warum hast du denn seinen Zaun zerbrochen, daß ihn zerreißet alles, das vorübergehet? Es haben ihn zerwühlet die wilden Säue, und die wilden Tiere haben ihn verderbet. GOtt Zebaoth, wende dich doch, schaue vom Himmel und siehe an und suche heim diesen Weinstock und halt ihn im Bau, den deine Rechte gepflanzet hat, und den du dir festiglich erwählet hast. Siehe drein und schilt, daß des Brennens und Reißens ein Ende werde! Deine Hand schütze das Volk deiner Rechten und die Leute, die du dir festiglich erwählet hast, so wollen wir nicht von dir weichen. Laß uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen. HErr, GOtt Zebaoth, tröste uns! Laß dein Antlitz leuchten, so genesen wir. SingetAuf der Githith vorzusingen: Assaph.fröhlich GOtt, der unsere Stärke ist; jauchzet dem GOtt Jakobs! Nehmet die Psalmen und gebet her die Pauken, liebliche Harfen mit Psalter. Blaset im Neumonden die Posaunen, in unserm Fest der Laubrüste. Denn solches ist eine Weise in Israel und ein Recht des GOttes Jakobs. Solches hat er zum Zeugnis gesetzt unter Joseph, da sie aus Ägyptenland zogen, und fremde Sprache gehöret hatten, da ich ihre Schulter von der Last entlediget hatte, und ihre Hände der Töpfe los wurden. Da du mich in der Not anriefest, half ich dir aus; und erhörete dich, da dich das Wetter überfiel, und versuchte dich am Haderwasser. Sela. Höre, mein Volk, ich will unter dir zeugen; Israel, du sollst mich hören, daß unter dir kein anderer GOtt sei, und du keinen fremden GOtt anbetest. Ich bin der HErr, dein GOtt, der dich aus Ägyptenland geführet hat. Tue deinen Mund weit auf, laß mich ihn füllen! Aber mein Volk gehorcht nicht meiner Stimme, und Israel will mein nicht. So hab ich sie gelassen in ihres Herzens Dünkel, daß sie wandeln nach ihrem Rat. Wollte mein Volk mir gehorsam sein und Israel auf meinem Wege gehen, so wollte ich ihre Feinde bald dämpfen und meine Hand über ihre Widerwärtigen wenden; und die den HErrn hassen, müßten an ihm fehlen; ihre Zeit aber würde ewiglich währen. Und ich würde sie mit dem besten Weizen speisen und mit Honig aus dem Felsen sättigen. GOttEin Psalm Assaphs.stehet in der Gemeine GOttes und ist Richter unter den Göttern. Wie lange wollt ihr unrecht richten und die Person der Gottlosen vorziehen? Sela. Schaffet Recht dem Armen und dem Waisen und helfet dem Elenden und Dürftigen zum Recht! den Geringen und Armen und erlöset ihn aus der Gottlosen Gewalt! Aber sie lassen ihnen nicht sagen und achten's nicht; sie gehen immer hin im Finstern; darum müssen alle Grundfesten des Landes fallen. Ich habe wohl gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten; aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen. GOtt, mache dich auf und richte das Land; denn du bist Erbherr über alle Heiden. GOtt,Ein Psalmlied Assaphs.schweige doch nicht also und sei doch nicht so stille; GOtt, halte doch nicht so inne! Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, richten den Kopf auf. Sie machen listige Anschläge wider dein Volk und ratschlagen wider deine Verborgenen. Wohl her! sprechen sie, laßt uns sie ausrotten, daß sie kein Volk seien, daß des Namens Israel nicht mehr gedacht werde! Denn sie haben sich miteinander vereiniget und einen Bund wider dich gemacht: die Hütten der Edomiter und Ismaeliter, der Moabiter und Hagariter, der Gebaliter, Ammoniter und Amalekiter, die Philister, samt denen zu Tyrus; Assur hat sich auch zu ihnen geschlagen und helfen den Kindern Lot. Sela. Tu ihnen wie den Midianitern, wie Sissera, wie Jabin am Bach Kison, die vertilget wurden bei Endor und wurden zu Kot auf Erden. Mache ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, alle ihre Obersten wie Sebah und Zalmuna, die da sagen: Wir wollen die Häuser GOttes einnehmen. GOtt, mache sie wie einen Wirbel, wie Stoppeln vor dem Winde! Wie ein Feuer den Wald verbrennet, und wie eine Flamme, die Berge anzündet, also verfolge sie mit deinem Wetter und erschrecke sie mit deinem Ungewitter. Mache ihr Angesicht voll Schande, daß sie nach deinem Namen fragen müssen. Schämen müssen sie sich und erschrecken immer mehr und mehr und zuschanden werden und umkommen. So werden sie erkennen, daß du mit deinem Namen heißest HErr alleine und der Höchste in aller Welt. WieEin Psalm der Kinder Korah, auf der Githith vorzusingen.lieblich sind deine Wohnungen, HErr Zebaoth! Meine Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des HErrn; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen GOtt. Denn der Vogel hat ein Haus funden und die Schwalbe ihr Nest, da sie Junge hecken, nämlich deine Altäre, HErr Zebaoth, mein König und mein GOtt! Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Sela. Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nach wandeln, die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen. Und die Lehrer werden mit viel Segen geschmückt. Sie erhalten einen Sieg nach dem andern, daß man sehen muß, der rechte GOtt sei zu Zion. HErr, GOtt Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, GOtt Jakobs! Sela. GOtt, unser Schild, schaue doch; siehe an das Reich deines Gesalbten! Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausend. Ich will lieber der Tür hüten in meines GOttes Hause, denn lange wohnen in der Gottlosen Hütten. Denn GOtt der HErr ist Sonne und Schild, der HErr gibt Gnade und Ehre; er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. HErr Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verläßt! HErr,Ein Psalm der Kinder Korah, vorzusingen.der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande und hast die Gefangenen Jakobs erlöset; der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk und alle ihre Sünde bedecket, Sela; der du vormals hast all deinen Zorn aufgehoben und dich gewendet von dem Grimm deines Zorns; tröste uns, GOtt, unser Heiland, und laß ab von deiner Ungnade über uns! Willst du denn ewiglich über uns zürnen und deinen Zorn gehen lassen immer für und für? Willst du uns denn nicht wieder erquicken, daß sich dein Volk über dir freuen möge? HErr, erzeige uns deine Gnade und hilf uns! Ach, daß ich hören sollte, das GOtt der HErr redet, daß er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, auf daß sie nicht auf eine Torheit geraten! Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, daß in unserm Lande Ehre wohne; daß Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen; daß Treue auf der Erde wachse, und Gerechtigkeit vom Himmel schaue; daß uns auch der HErr Gutes tue, damit unser Land sein Gewächs gebe; daß Gerechtigkeit dennoch vor ihm bleibe und im Schwange gehe. HErr,Ein Gebet Davids.neige deine Ohren und erhöre mich; denn ich bin elend und arm. Bewahre meine Seele; denn ich bin heilig. Hilf du, mein GOtt, deinem Knechte, der sich verläßt auf dich! HErr, sei mir gnädig; denn ich rufe täglich zu dir. Erfreue die Seele deines Knechts; denn nach dir, HErr, verlanget mich. Denn du, HErr, bist gut und gnädig, von großer Güte allen, die dich anrufen. Vernimm, HErr, mein Gebet und merke auf die Stimme meines Flehens. In der Not rufe ich dich an; du wollest mich erhören. HErr, es ist dir keiner gleich unter den Göttern und ist niemand, der tun kann wie du. Alle Heiden, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, HErr, und deinen Namen ehren, daß du so groß bist und Wunder tust und alleine GOtt bist. Weise mir, HErr, deinen Weg, daß ich wandele in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem Einigen, daß ich deinen Namen fürchte! Ich danke dir, HErr, mein GOtt, von ganzem Herzen und ehre deinen Namen ewiglich. Denn deine Güte ist groß über mich, und hast meine Seele errettet aus der tiefen Hölle. GOtt, es setzen sich die Stolzen wider mich, und der Haufe der Tyrannen stehet mir nach meiner Seele und haben dich nicht vor Augen. Du aber, HErr GOtt, bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue. Wende dich zu mir, sei mir gnädig; stärke deinen Knecht mit deiner Macht und hilf dem Sohn deiner Magd! Tu ein Zeichen an mir, daß mir's wohlgehe, daß es sehen, die mich hassen, und sich schämen müssen, daß du mir beistehest, HErr, und tröstest mich. SieEin Psalmlied der Kinder Korah. ist fest gegründet auf den heiligen Bergen. Der HErr liebet die Tore Zions über alle Wohnungen Jakobs. Herrliche Dinge werden in dir geprediget, du Stadt GOttes. Sela. Ich will predigen lassen Rahab und Babel, daß sie mich kennen sollen. Siehe, die Philister und Tyrer samt den Mohren werden daselbst geboren. Man wird zu Zion sagen, daß allerlei Leute drinnen geboren werden, und daß er, der Höchste, sie baue. Der HErr wird predigen lassen in allerlei Sprachen, daß deren etliche auch daselbst geboren werden. Sela. Und die Sänger, wie am Reigen, werden alle in dir singen, eins ums andere. HErrEin Psalmlied der Kinder Korah, vorzusingen, von der Schwachheit der Elenden. Eine Unterweisung Hemans, des Esrahiten.GOtt, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir. Laß mein Gebet vor dich kommen; neige deine Ohren zu meinem Geschrei! Denn meine Seele ist voll Jammers, und mein Leben ist nahe bei der Hölle. Ich bin geachtet gleich denen, die zur Hölle fahren; ich bin wie ein Mann, der keine Hilfe hat. Ich liege unter den Toten verlassen, wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkest, und sie von deiner Hand abgesondert sind. Du hast mich in die Grube hinuntergelegt, in die Finsternis und in die Tiefe. Dein Grimm drücket mich, und drängest mich mit allen deinen Fluten. Sela. Meine Freunde hast du ferne von mir getan; du hast mich ihnen zum Greuel gemacht. Ich liege gefangen und kann nicht auskommen. Meine Gestalt ist jämmerlich vor Elend. HErr, ich rufe dich an täglich; ich breite meine Hände aus zu dir. Wirst du denn unter den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? Sela. Wird man in Gräbern erzählen deine Güte und deine Treue im Verderben? Mögen denn deine Wunder in Finsternis erkannt werden, oder deine Gerechtigkeit im Lande, da man nichts gedenket? Aber ich schreie zu dir, HErr, und mein Gebet kommt frühe vor dich, Warum verstößest du, HErr, meine Seele und verbirgest dein Antlitz vor mir? Ich bin elend und ohnmächtig, daß ich so verstoßen bin, und leide dein Schrecken, daß ich schier verzage. Dein Grimm gehet über mich, dein Schrecken drücket mich. Sie umgeben mich täglich wie Wasser und umringen mich miteinander. Du machest, daß meine Freunde und Nächsten und meine Verwandten sich ferne von mir tun um solches Elendes willen. IchEine Unterweisung Ethans, des Esrahiten.will singen von der Gnade des HErrn ewiglich und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Munde für und für, und sage also: Daß eine ewige Gnade wird aufgehen, und du wirst deine Wahrheit treulich halten im Himmel. Ich habe einen Bund gemacht mit meinem Auserwählten, ich habe David, meinem Knechte, geschworen: Ich will dir ewiglich Samen verschaffen und deinen Stuhl bauen für und für. Sela. Und die Himmel werden, HErr, deine Wunder preisen und deine Wahrheit in der Gemeine der Heiligen. Denn wer mag in den Wolken dem HErrn gleich gelten und gleich sein unter den Kindern der Götter dem HErrn? GOtt ist fast mächtig in der Sammlung der Heiligen und wunderbarlich über alle, die um ihn sind. HErr, GOtt, Zebaoth, wer ist wie du, ein mächtiger GOtt? Und deine Wahrheit ist um dich her. Du herrschest über das ungestüme Meer; du stillest seine Wellen, wenn sie sich erheben. Du schlägst Rahab zu Tode; du zerstreuest deine Feinde mit deinem starken Arm. Himmel und Erde ist dein; du hast gegründet den Erdboden, und was drinnen ist. Mitternacht und Mittag hast du geschaffen; Thabor und Hermon jauchzen in deinem Namen. Du hast einen gewaltigen Arm; stark ist deine Hand und hoch ist deine Rechte. Gerechtigkeit und Gericht ist deines Stuhls Festung; Gnade und Wahrheit sind vor deinem Angesichte. Wohl dem Volk, das jauchzen kann! HErr, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln. Sie werden über deinem Namen täglich fröhlich sein und in deiner Gerechtigkeit herrlich sein. Denn du bist der Ruhm ihrer Stärke und durch deine Gnade wirst du unser Horn erhöhen. Denn der HErr ist unser Schild, und der Heilige in Israel ist unser König. Dazumal redetest du im Gesichte zu deinem Heiligen und sprachest: Ich habe einen Held erwecket, der helfen soll; ich habe erhöhet einen Auserwählten aus dem Volk; ich habe funden meinen Knecht David, ich habe ihn gesalbet mit meinem heiligen Öle. Meine Hand soll ihn erhalten, und mein Arm soll ihn stärken. Die Feinde sollen ihn nicht überwältigen, und die Ungerechten sollen ihn nicht dämpfen, sondern ich will seine Widersacher schlagen vor ihm her, und die ihn hassen, will ich plagen. Aber meine Wahrheit und Gnade soll bei ihm sein, und sein Horn soll in meinem Namen erhaben werden. Ich will seine Hand ins Meer stellen und seine Rechte in die Wasser. Er wird mich nennen also: Du bist mein Vater, mein GOtt und Hort, der mir hilft. Und ich will ihn zum ersten Sohn machen, allerhöchst unter den Königen auf Erden. Ich will ihm ewiglich behalten meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben. Ich will ihm ewiglich Samen geben und seinen Stuhl, solange der Himmel währet, erhalten. Wo aber seine Kinder mein Gesetz verlassen und in meinen Rechten nicht wandeln, so sie meine Ordnungen entheiligen und meine Gebote nicht halten, will ich ihre Sünde mit der Rute heimsuchen und ihre Missetat mit Plagen. Aber meine Gnade will ich nicht von ihm wenden und meine Wahrheit nicht lassen fehlen. Ich will meinen Bund nicht entheiligen und nicht ändern, was aus meinem Munde gegangen ist. Ich habe einst geschworen bei meiner Heiligkeit: Ich will David nicht lügen. Sein Same soll ewig sein und sein Stuhl vor mir wie die Sonne; wie der Mond soll er ewiglich erhalten sein und gleichwie der Zeuge in den Wolken gewiß sein. Sela. Aber nun verstößest du und verwirfest und zürnest mit deinem Gesalbten. Du verstörest den Bund deines Knechtes und trittst seine Krone zu Boden. Du zerreißest alle seine Mauern und lässest seine Festen zerbrechen. Es rauben ihn alle, die vorübergehen; er ist seinen Nachbarn ein Spott worden. Du erhöhest die Rechte seiner Widerwärtigen und erfreuest alle seine Feinde. Auch hast du die Kraft seines Schwerts weggenommen und lässest ihn nicht siegen im Streit. Du zerstörest seine Reinigkeit und wirfest seinen Stuhl zu Boden. Du verkürzest die Zeit seiner Jugend und bedeckest ihn mit Hohn. Sela. HErr, wie lange willst du dich so gar verbergen und deinen Grimm wie Feuer brennen lassen? Gedenke, wie kurz mein Leben ist! Warum willst du alle Menschen umsonst geschaffen haben? Wo ist jemand, der da lebet und den Tod nicht sehe, der seine Seele errette aus der Hölle Hand? Sela. HErr, wo ist deine vorige Gnade, die du David geschworen hast in deiner Wahrheit? Gedenke, HErr, an die Schmach deiner Knechte, die ich trage in meinem Schoß von so vielen Völkern allen, damit dich, HErr, deine Feinde schmähen, damit sie schmähen die Fußtapfen deines Gesalbten. Gelobet sei der HErr ewiglich! Amen, Amen. HErrEin Gebet Moses, des Mannes GOttes.GOtt, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge worden und die Erde und die Welt geschaffen worden, bist du, GOtt, von Ewigkeit zu Ewigkeit, der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, und sind wie ein Schlaf, gleichwie ein Gras, das doch bald welk wird, das da frühe blühet und bald welk wird und des Abends abgehauen wird und verdorret. Das macht dein Zorn, daß wir so vergehen, und dein Grimm, daß wir so plötzlich dahin müssen. Denn unsere Missetat stellest du vor dich, unsere unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesichte. Darum fahren alle unsere Tage dahin durch deinen Zorn; wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz. Unser Leben währet siebenzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre; und wenn's köstlich gewesen ist, so ist's Mühe und Arbeit gewesen; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. Wer glaubt es aber, daß du so sehr zürnest? und wer fürchtet sich vor solchem deinem Grimm? Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden. HErr, kehre dich doch wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig! Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang. Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagest, nachdem wir so lange Unglück leiden. Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Ehre ihren Kindern! Und der HErr, unser GOtt, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns; ja das Werk unserer Hände wolle er fördern! Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HErrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein GOtt, auf den ich hoffe! Denn er errettet mich vom Strick des Jägers und von der schädlichen Pestilenz. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, daß du nicht erschrecken müssest vor dem Grauen des Nachts, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die im Mittag verderbet. Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. Ja, du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen und schauen, wie es den Gottlosen vergolten wird. Denn der HErr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übels begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest. Auf den Löwen und Ottern wirst du gehen und treten auf den jungen Löwen und Drachen. Er begehrt mein, so will ich ihm aushelfen; er kennet meinen Namen, darum will ich ihn schützen; er rufet mich an, so will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not; ich will ihn herausreißen und zu Ehren machen. Ich will ihn sättigen mit langem Leben und ihm zeigen mein Heil. DasEin Psalmlied auf den Sabbattag.ist ein köstlich Ding, dem HErrn danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen, auf den zehn Saiten und Psalter, mit Spielen auf der Harfe. Denn, HErr, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Geschäfte deiner Hände. HErr, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind so sehr tief. Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr achtet solches nicht. Die Gottlosen grünen wie das Gras, und die Übeltäter blühen alle, bis sie vertilget werden immer und ewiglich. Aber du, HErr, bist der Höchste und bleibest ewiglich. Denn siehe, deine Feinde, HErr, siehe, deine Feinde werden umkommen; und alle Übeltäter müssen zerstreuet werden. Aber mein Horn wird erhöhet werden wie eines Einhorns, und werde gesalbet mit frischem Öle. Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden; und mein Ohr wird seine Lust hören an den Boshaftigen, die sich wider mich setzen. Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum; er wird wachsen wie eine Zeder auf Libanon. Die gepflanzt sind in dem Hause des HErrn, werden in den Vorhöfen unsers GOttes grünen. Und wenn sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, daß sie verkündigen, daß der HErr so fromm ist, mein Hort, und ist kein Unrecht an ihm. Der HErr ist König und herrlich geschmückt; der HErr ist geschmückt und hat ein Reich angefangen, soweit die Welt ist, und zugerichtet, daß es bleiben soll. Von dem an stehet dein Stuhl fest; du bist ewig. HErr, die Wasserströme erheben sich, die Wasserströme erheben ihr Brausen, die Wasserströme heben empor die Wellen. Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen greulich; der HErr aber ist noch größer in der Höhe. Dein Wort ist eine rechte Lehre. Heiligkeit ist die Zierde deines Hauses ewiglich. HErr GOtt, des die Rache ist, GOtt, des die Rache ist, erscheine! Erhebe dich, du Richter der Welt; vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen! HErr, wie lange sollen die Gottlosen, wie lange sollen die Gottlosen prahlen und so trotziglich reden, und alle Übeltäter sich so rühmen? HErr, sie zerschlagen dein Volk und plagen dein Erbe. Witwen und Fremdlinge erwürgen sie und töten die Waisen und sagen: Der HErr siehet's nicht und der GOtt Jakobs achtet's nicht. Merket doch, ihr Narren unter dem Volk, und ihr Toren, wann wollt ihr klug werden? Der das Ohr gepflanzet hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen? Der die Heiden züchtiget, sollte der nicht strafen? der die Menschen lehret, was sie wissen. Aber der HErr weiß die Gedanken der Menschen, daß sie eitel sind. Wohl dem, den du, HErr, züchtigest und lehrest ihn durch dein Gesetz, daß er Geduld habe, wenn's übel gehet, bis dem Gottlosen die Grube bereitet werde. Denn der HErr wird sein Volk nicht verstoßen noch sein Erbe verlassen. Denn Recht muß doch Recht bleiben, und dem werden alle frommen Herzen zufallen. Wer stehet bei mir wider die Boshaftigen? Wer tritt zu mir wider die Übeltäter? Wo der HErr mir nicht hülfe, so läge meine Seele schier in der Stille. Ich sprach: Mein Fuß hat gestrauchelt; aber deine Gnade, HErr, hielt mich. Ich hatte viel Bekümmernisse in meinem Herzen; aber deine Tröstungen ergötzeten meine Seele. Du wirst ja nimmer eins mit dem schädlichen Stuhl, der das Gesetz übel deutet. Sie rüsten sich wider die Seele des Gerechten und verdammen unschuldig Blut. Aber der HErr ist mein Schutz; mein GOtt ist der Hort meiner Zuversicht. Und er wird ihnen ihr Unrecht vergelten und wird sie um ihre Bosheit vertilgen; der HErr, unser GOtt, wird sie vertilgen. Kommt herzu, laßt uns dem HErrn frohlocken und jauchzen dem Hort unsers Heils! Lasset uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen! Denn der HErr ist ein großer GOtt und ein großer König über alle Götter. Denn in seiner Hand ist, was die Erde bringet; und die Höhen der Berge sind auch sein. Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht; und seine Hände haben das Trockne bereitet. Kommt, laßt uns anbeten und knieen und niederfallen vor dem HErrn, der uns gemacht hat! Denn er ist unser GOtt, und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand. Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstocket euer Herz nicht, wie zu Meriba geschah, wie zu Massa in der Wüste, da mich eure Väter versuchten, fühleten und sahen mein Werk, daß ich vierzig Jahre Mühe hatte mit diesem Volk und sprach: Es sind Leute, deren Herz immer den Irrweg will, und die meine Wege nicht lernen wollen; daß ich schwur in meinem Zorn: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen! Singet dem HErrn ein neues Lied; singet dem HErrn, alle Welt! Singet dem HErrn und lobet seinen Namen; prediget einen Tag am andern sein Heil! Erzählet unter den Heiden seine Ehre, unter allen Völkern seine Wunder! Denn der HErr ist groß und hoch zu loben, wunderbarlich über alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind Götzen; aber der HErr hat den Himmel gemacht. Es stehet herrlich und prächtig vor ihm und gehet gewaltiglich und löblich zu in seinem Heiligtum. Ihr Völker, bringet her dem HErrn, bringet her dem HErrn Ehre und Macht! Bringet her dem HErrn die Ehre seinem Namen; bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe! Betet an den HErrn in heiligem Schmuck; es fürchte ihn alle Welt! Sagt unter den Heiden, daß der HErr König sei und habe sein Reich, soweit die Welt ist, bereitet, daß es bleiben soll, und richtet die Völker recht Himmel freue sich, und Erde sei fröhlich; das Meer brause, und was drinnen ist; das Feld sei fröhlich und alles, was drauf ist; und lasset rühmen alle Bäume im Walde vor dem HErrn; denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit. Der HErr ist König; des freue sich das Erdreich, und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer ist. Wolken und Dunkel ist um ihn her. Gerechtigkeit und Gericht ist seines Stuhles Festung: Feuer gehet vor ihm her und zündet an umher seine Feinde. Seine Blitze leuchten auf den Erdboden; das Erdreich siehet und erschrickt. Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem HErrn, vor dem Herrscher des ganzen Erdbodens. Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit, und alle Völker sehen seine Ehre. Schämen müssen sich alle, die den Bildern dienen und sich der Götzen rühmen. Betet ihn an, alle Götter! Zion höret es und ist froh; und die Töchter Judas sind fröhlich, HErr über deinem Regiment. Denn du, HErr, bist der Höchste in allen Landen; du bist sehr erhöhet über alle Götter. Die ihr den HErrn liebet, hasset das Arge! Der HErr bewahret die Seelen seiner Heiligen; von der Gottlosen Hand wird er sie erretten. Dem Gerechten muß das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen. Ihr Gerechten, freuet euch des HErrn; und danket ihm und preiset seine Heiligkeit! SingetEin Psalm.dem HErrn ein neues Lied; denn er tut Wunder. Er sieget mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. Der HErr läßt sein Heil verkündigen, vor den Völkern läßt er seine Gerechtigkeit offenbaren. Er gedenket an seine Gnade und Wahrheit dem Hause Israel. Aller Welt Enden sehen das Heil unsers GOttes. Jauchzet dem HErrn, alle Welt; singet, rühmet und lobet! Lobet den HErrn mit Harfen, mit Harfen und mit Psalmen; mit Trommeten und Posaunen jauchzet vor dem HErrn, dem Könige! Das Meer brause, und was drinnen ist, der Erdboden, und die drauf wohnen. Die Wasserströme frohlocken, und alle Berge seien fröhlich vor dem HErrn; denn er kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit Recht. Der HErr ist König, darum toben die Völker; er sitzet auf Cherubim, darum reget sich die Welt. Der HErr ist groß zu Zion und hoch über alle Völker. Man danke deinem großen und wunderbarlichen Namen, der da heilig ist. Im Reich dieses Königs hat man das Recht lieb. Du gibst Frömmigkeit; du schaffest Gericht und Gerechtigkeit in Jakob. Erhebet den HErrn, unsern GOtt, betet an zu seinem Fußschemel; denn er ist heilig. Mose und Aaron unter seinen Priestern und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen; sie riefen an den HErrn, und er erhörete sie. Er redete mit ihnen durch eine Wolkensäule. Sie hielten seine Zeugnisse und Gebote, die er ihnen gab. HErr, du bist unser GOtt, du erhöretest sie; du, GOtt, vergabest ihnen und straftest ihr Tun: Erhöhet den HErrn, unsern GOtt, und betet an zu seinem heiligen Berge; denn der HErr, unser GOtt, ist heilig: JauchzetEin Dankpsalm.dem HErrn, alle Welt! Dienet dem HErrn mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! Erkennet, daß der HErr GOtt ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen! Denn der HErr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für. VonEin Psalm Davids.Gnade und Recht will ich singen und dir, HErr, lobsagen. Ich handle vorsichtig und redlich bei denen, die mir zugehören, und wandle treulich in meinem Hause. Ich nehme mir keine böse Sache vor. Ich hasse den Übertreter und lasse ihn nicht bei mir bleiben. Ein verkehret Herz muß von mir weichen; den Bösen leide ich nicht. Der seinen Nächsten heimlich verleumdet, den vertilge ich. Ich mag des nicht, der stolze Gebärden und hohen Mut hat. Meine Augen sehen nach den Treuen im Lande, daß sie bei mir wohnen, und habe gerne fromme Diener. Falsche Leute halte ich nicht in meinem Hause; die Lügner gedeihen nicht bei mir. Frühe vertilge ich alle Gottlosen im Lande, daß ich alle Übeltäter ausrotte aus der Stadt des HErrn. HErr,Ein Gebet des Elenden, so er betrübt ist und seine Klage vor dem HErrn ausschüttet.höre mein Gebet und laß mein Schreien zu dir kommen! Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not; neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald! Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch, und meine Gebeine sind verbrannt wie ein Brand. Mein Herz ist geschlagen und verdorret wie Gras, daß ich auch vergesse, mein Brot zu essen. Mein Gebein klebt an meinem Fleisch vor Heulen und Seufzen. Ich bin gleich wie eine Rohrdommel in der Wüste; ich bin gleich wie ein Käuzlein in den verstörten Stätten. Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. Täglich schmähen mich meine Feinde; und die mich spotten, schwören bei mir. Denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Weinen vor deinem Dräuen und Zorn, daß du mich aufgehoben und zu Boden gestoßen hast. Meine Tage sind dahin wie ein Schatten; und ich verdorre wie Gras. Du aber, HErr, bleibest ewiglich und dein Gedächtnis für und für. Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, daß du ihr gnädig seiest, und die Stunde ist kommen. Denn deine Knechte wollten gerne, daß sie gebauet würde, und sähen gerne, daß ihre Steine und Kalk zugerichtet würden; daß die Heiden den Namen des HErrn fürchten und alle Könige auf Erden deine Ehre; daß der HErr Zion bauet und erscheinet in seiner Ehre. Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmähet ihr Gebet nicht. Das werde geschrieben auf die Nachkommen; und das Volk, das geschaffen soll werden, wird den HErrn loben. Denn er schauet von seiner heiligen Höhe, und der HErr siehet vom Himmel auf Erden, daß er das Seufzen des Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes, auf daß sie zu Zion predigen den Namen des HErrn und sein Lob zu Jerusalem, wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem HErrn zu dienen. Er demütiget auf dem Wege meine Kraft; er verkürzet meine Tage. Ich sage: Mein GOtt, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage! Deine Jahre währen für und für. Du hast vorhin die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, aber du bleibest. Sie werden alle veralten wie ein Gewand; sie werden verwandelt wie ein Kleid, wenn du sie verwandeln wirst. Du aber bleibest, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende. Die Kinder deiner Knechte werden bleiben, und ihr Same wird vor dir gedeihen. LobeEin Psalm Davids. den HErrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HErrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat, der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöset, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, der deinen Mund fröhlich machet, und du wieder jung wirst wie ein Adler. Der HErr schaffet Gerechtigkeit und Gericht allen, die Unrecht leiden. Er hat seine Wege Mose wissen lassen, die Kinder Israel sein Tun. Barmherzig und gnädig ist der HErr, geduldig und von großer Güte. Er wird nicht immer hadern, noch ewiglich Zorn halten. Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unserer Missetat. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über die, so ihn fürchten. So ferne der Morgen ist vom Abend, lässet er unsere Übertretung von uns sein. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmet, so erbarmet sich der HErr über die, so ihn fürchten. Denn er kennet, was für ein Gemächte wir sind; er gedenket daran, daß wir Staub sind. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras; er blühet wie eine Blume auf dem Felde. Wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. Die Gnade aber des HErrn währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, so ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind bei denen, die seinen Bund halten und gedenken an seine Gebote, daß sie danach tun. Der HErr hat seinen Stuhl im Himmel bereitet, und sein Reich herrschet über alles. Lobet den HErrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, daß man höre die Stimme seines Worts. Lobet den HErrn, alle seine Heerscharen, seine Diener, die ihr seinen Willen tut! Lobet den HErrn, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Lobe den HErrn, meine Seele! Lobe den HErrn, meine Seele! HErr, mein GOtt, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist dein Kleid, das du anhast. Du breitest aus den Himmel wie einen Teppich; du wölbest es oben mit Wasser; du fährest auf den Wolken wie auf einem Wagen und gehest auf den Fittichen des Windes der du machest deine Engel zu Winden und deine Diener zu Feuerflammen; der du das Erdreich gründest auf seinen Boden, daß es bleibt immer und ewiglich. Mit der Tiefe deckest du es wie mit einem Kleid, und Wasser stehen über den Bergen. Aber von deinem Schelten fliehen sie, von deinem Donner fahren sie dahin. Die Berge gehen hoch hervor, und die Breiten setzen sich herunter zum Ort, den du ihnen gegründet hast. Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht, und müssen nicht wiederum das Erdreich bedecken. Du lässest Brunnen quellen in den Gründen, daß die Wasser zwischen den Bergen hinfließen, daß alle Tiere auf dem Felde trinken und das Wild seinen Durst lösche. An denselben sitzen die Vögel des Himmels und singen unter den Zweigen. Du feuchtest die Berge von oben her; du machest das Land voll Früchte, die du schaffest. Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, daß du Brot aus der Erde bringest, und daß der Wein erfreue des Menschen Herz und seine Gestalt schön werde von Öl, und das Brot des Menschen Herz stärke; daß die Bäume des HErrn voll Safts stehen, die Zedern Libanons, die er gepflanzet hat. Daselbst nisten die Vögel, und die Reiher wohnen auf den Tannen. Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht und die Steinklüfte der Kaninchen. Du machest den Mond, das Jahr danach zu teilen; die Sonne weiß ihren Niedergang. Du machest Finsternis, daß Nacht wird; da regen sich alle wilden Tiere, die jungen Löwen, die da brüllen nach dem Raub und ihre Speise suchen von GOtt. Wenn aber die Sonne aufgehet, heben sie sich davon und legen sich in ihre Löcher. So gehet denn der Mensch aus an seine Arbeit und an sein Ackerwerk bis an den Abend. HErr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet und die Erde ist voll deiner Güter. Das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt's ohne Zahl, beide große und kleine Tiere. Daselbst gehen die Schiffe; da sind Walfische, die du gemacht hast, daß sie drinnen scherzen. Es wartet alles auf dich, daß du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gut gesättiget. Verbirgest du dein Angesicht, so erschrecken sie; du nimmst weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub. Du lässest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und verneuerst die Gestalt der Erde. Die Ehre des HErrn ist ewig; der HErr hat Wohlgefallen an seinen Werken. Er schauet die Erde an, so bebet sie; er rühret die Berge an, so rauchen sie. Ich will dem HErrn singen mein Leben lang und meinen GOtt loben, solange ich bin. Meine Rede müsse ihm wohlgefallen. Ich freue mich des HErrn. Der Sünder müsse ein Ende werden auf Erden, und die Gottlosen nicht mehr sein! Lobe den HErrn, meine Seele! Halleluja! Danket dem HErrn und prediget seinen Namen; verkündiget sein Tun unter den Völkern; singet von ihm und lobet ihn; redet von allen seinen Wundern; rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den HErrn suchen! Fraget nach dem HErrn und nach seiner Macht; suchet sein Antlitz allewege! Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Wunder und seines Worts, ihr, der Same Abrahams, seines Knechts, ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten! Er ist der HErr, unser GOtt; er richtet in aller Welt. Er gedenket ewiglich an seinen Bund, des Worts, das er verheißen hat auf viel tausend für und für den er gemacht hat mit Abraham, und des Eides mit Isaak, und stellete dasselbige Jakob zu einem Recht und Israel zum ewigen Bunde und sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben, das Los eures Erbes, da sie wenig und geringe waren und Fremdlinge drinnen. Und sie zogen von Volk zu Volk, von einem Königreiche zum andern Volk. Er ließ keinen Menschen ihnen Schaden tun und strafte Könige um ihretwillen. Tastet meine Gesalbten nicht an und tut meinen Propheten kein Leid! Und er ließ eine Teurung ins Land kommen und entzog allen Vorrat des Brots. Er sandte einen Mann vor ihnen hin; Joseph ward zum Knechte verkauft. Sie zwangen seine Füße im Stock, sein Leib mußte in Eisen liegen, bis daß sein Wort kam und die Rede des Herrn ihn durchläuterte. Da sandte der König hin und ließ ihn losgeben, der Herr über Völker hieß ihn auslassen. Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus, zum Herrscher über alle seine Güter, daß er seine Fürsten unterweisete nach seiner Weise und seine Ältesten Weisheit lehrete. Und Israel zog nach Ägypten, und Jakob ward ein Fremdling im Lande Hams. Und er ließ sein Volk sehr wachsen und machte sie mächtiger denn ihre Feinde. Er verkehrete jener Herz, daß sie seinem Volk gram wurden und dachten seine Knechte mit List zu dämpfen. Er sandte seinen Knecht Mose, Aaron, den er hatte erwählet. Dieselben taten seine Zeichen unter ihnen und seine Wunder im Lande Hams. Er ließ Finsternis kommen und machte es finster; und waren nicht ungehorsam seinen Worten. Er verwandelte ihre Wasser in Blut und tötete ihre Fische. Ihr Land wimmelte Kröten heraus in den Kammern ihrer Könige. Er sprach, da kam Ungeziefer, Läuse, in allen ihren Grenzen. Er gab ihnen Hagel zum Regen, Feuerflammen in ihrem Lande; und schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume und zerbrach die Bäume in ihren Grenzen. Er sprach, da kamen Heuschrecken und Käfer ohne Zahl. Und sie fraßen alles Gras in ihrem Lande und fraßen die Früchte auf ihrem Felde. Und schlug alle Erstgeburt in Ägypten, alle ihre ersten Erben. Und führete sie aus mit Silber und Golde; und war kein Gebrechlicher unter ihren Stämmen. Ägypten ward froh, daß sie auszogen; denn ihre Furcht war auf sie gefallen. Er breitete eine Wolke aus zur Decke und ein Feuer des Nachts zu leuchten. Sie baten, da ließ er Wachteln kommen; und er sättigte sie mit Himmelbrot. Er öffnete den Felsen, da flossen Wasser aus, daß Bäche liefen in der dürren Wüste. Denn er gedachte an sein heiliges Wort, Abraham, seinem Knechte, geredet. Also führete er sein Volk aus mit Freuden und seine Auserwählten mit Wonne und gab ihnen die Länder der Heiden, daß sie die Güter der Völker einnahmen auf daß sie halten sollten seine Rechte und seine Gesetze bewahren. Halleluja! Halleluja! Danket dem HErrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Wer kann die großen Taten des HErrn ausreden und alle seine löblichen Werke preisen? Wohl denen, die das Gebot halten und tun immerdar recht! HErr, gedenke mein nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast; beweise uns deine Hilfe, daß wir sehen mögen die Wohlfahrt deiner Auserwählten und uns freuen, daß es deinem Volk wohlgehet, und uns rühmen mit deinem Erbteil. Wir haben gesündiget samt unsern Vätern; wir haben mißgehandelt und sind gottlos gewesen. Unsere Väter in Ägypten wollten deine Wunder nicht verstehen; sie gedachten nicht an deine große Güte und waren ungehorsam am Meer, nämlich am Schilfmeer. Er half ihnen aber um seines Namens willen, daß er seine Macht beweisete. Und er schalt das Schilfmeer, da ward's trocken; und führete sie durch die Tiefe wie in einer Wüste; und half ihnen von der Hand des, der, sie hassete, und erlösete sie von der Hand des Feindes. Und die Wasser ersäuften ihre Widersacher, daß nicht einer überblieb. Da glaubten sie an seine Worte und sangen sein Lob. Aber sie vergaßen bald seiner Werke; sie warteten nicht seines Rats. Und sie wurden lüstern in der Wüste und versuchten GOtt in der Einöde. Er aber gab ihnen ihre Bitte und sandte ihnen genug, bis ihnen davor ekelte. Und sie empörten sich wider Mose im Lager, wider Aaron, den Heiligen des HErrn. Die Erde tat sich auf und verschlang Dathan und deckte zu die Rotte Abirams. Und Feuer ward unter ihrer Rotte angezündet; die Flamme verbrannte die Gottlosen. Sie machten ein Kalb in Horeb und beteten an das gegossene Bild; und verwandelten ihre Ehre in ein Gleichnis eines Ochsen, der Gras isset. Sie vergaßen GOttes, ihres Heilandes, der so große Dinge in Ägypten getan hatte, Wunder im Lande Hams und schreckliche Werke am Schilfmeer. Und er sprach, er wollte sie vertilgen, wo nicht Mose, sein Auserwählter, den Riß aufgehalten hätte, seinen Grimm abzuwenden, auf daß er sie nicht gar verderbete. Und sie verachteten das liebe Land; sie glaubten seinem Wort nicht und murreten in ihren Hütten; sie gehorchten der Stimme des HErrn nicht. Und er hub auf seine Hand wider sie, daß er sie niederschlüge in der Wüste und würfe ihren Samen unter die Heiden und streuete sie in die Länder. Und sie hingen sich an den Baal Peor und aßen von den Opfern der toten Götzen und erzürneten ihn mit ihrem Tun; da riß auch die Plage unter sie. Da trat zu Pinehas und schlichtete die Sache; da ward der Plage gesteuert, und ward ihm gerechnet zur Gerechtigkeit für und für ewiglich. Und sie erzürneten ihn am Haderwasser; und sie zerplagten den Mose übel. Denn sie betrübten ihm sein Herz, daß ihm etliche Worte entfuhren. Auch vertilgten sie die Völker nicht, wie sie doch der HErr geheißen hatte, sondern sie mengeten sich unter die Heiden und lernten derselben Werke und dieneten ihren Götzen, die gerieten ihnen zum Ärgernis. Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Teufeln und vergossen unschuldig Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, die sie opferten den Götzen Kanaans, daß das Land mit Blutschulden befleckt ward; und verunreinigten sich mit ihren Werken und hureten mit ihrem Tun. Da ergrimmete der Zorn des HErrn über sein Volk und gewann einen Greuel an seinem Erbe und gab sie in die Hand der Heiden, daß über sie herrscheten, die ihnen gram waren. Und ihre Feinde ängsteten sie; und wurden gedemütiget unter ihre Hände. Er errettete sie oftmals; aber sie erzürneten ihn mit ihrem Vornehmen und wurden wenig um ihrer Missetat willen. Und er sah ihre Not an, da er ihre Klage hörete, und gedachte an seinen Bund, mit ihnen gemacht. Und reuete ihn nach seiner großen Güte und ließ sie zur Barmherzigkeit kommen vor allen, die sie gefangen hatten. Hilf uns, HErr, unser GOtt, und bringe uns zusammen aus den Heiden, daß wir danken deinem heiligen Namen und rühmen dein Lob! Gelobet sei der HErr, der GOtt Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit, und alles Volk spreche: Amen, Halleluja! Danket dem HErrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Saget, die ihr erlöset seid durch den HErrn, die er aus der Not erlöset hat und die er aus den Ländern zusammengebracht hat vom Aufgang, vom Niedergang, von Mitternacht und vom Meer; die irregingen in der Wüste, in ungebahntem Wege, und fanden keine Stadt, da sie wohnen konnten, hungrig und durstig und ihre Seele verschmachtet; und sie zum HErrn riefen in ihrer Not, und er sie errettete aus ihren Ängsten und führete sie einen richtigen Weg, daß sie gingen zur Stadt, da sie wohnen konnten: die sollen dem HErrn danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, daß er sättiget die durstige Seele und füllet die hungrige Seele mit Gutem. Die da sitzen mußten in Finsternis und Dunkel, gefangen im Zwang und Eisen, darum daß sie GOttes Geboten ungehorsam gewesen waren und das Gesetz des Höchsten geschändet hatten; darum mußte ihr Herz mit Unglück geplagt werden, daß sie dalagen, und ihnen niemand half; und sie zum HErrn riefen in ihrer Not, und er ihnen half aus ihren Ängsten und sie aus der Finsternis und Dunkel führete und ihre Bande zerriß: die sollen dem HErrn danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, daß er zerbricht eherne Türen und zerschlägt eiserne Riegel. Die Narren, so geplaget waren um ihrer Übertretung willen und um ihrer Sünde willen, daß ihnen ekelte vor aller Speise und wurden todkrank; und sie zum HErrn riefen in ihrer Not, und er ihnen half aus ihren Ängsten; er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie, daß sie nicht starben: die sollen dem HErrn danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, und Dank opfern und erzählen seine Werke mit Freuden. Die mit Schiffen auf dem Meer fuhren und trieben ihren Handel in großen Wassern; die des HErrn Werke erfahren haben und seine Wunder im Meer, wenn er sprach und einen Sturmwind erregte, der die Wellen erhub, und sie gen Himmel fuhren und in den Abgrund fuhren, daß ihre Seele vor Angst verzagte, daß sie taumelten und wankten wie ein Trunkener und wußten keinen Rat mehr; und sie zum HErrn schrieen in ihrer Not, und er sie aus ihren Ängsten führete und stillete das Ungewitter, daß die Wellen sich legten, und sie froh wurden, daß es stille worden war, und er sie zu Lande brachte nach ihrem Wunsch: die sollen dem HErrn danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, und ihn bei der Gemeine preisen und bei den Alten rühmen. Die, welchen ihre Bäche vertrocknet und die Wasserquellen versieget waren, daß ein fruchtbar Land nichts trug um der Bosheit willen derer, die drinnen wohneten; und er das Trockne wiederum wasserreich machte und im dürren Lande Wasserquellen; und die Hungrigen dahin gesetzt hat, daß sie eine Stadt zurichteten, da sie wohnen könnten, und Acker besäen und Weinberge pflanzen möchten und die jährlichen Früchte kriegten; und er sie segnete, daß sie sich fast mehreten, und ihnen viel Viehes gab; die, welch niedergedrückt und geschwächt waren von dem Bösen, der sie gezwungen und gedrungen hatte, da Verachtung auf die Fürsten geschüttet war, daß alles irrig und wüste stund; und er den Armen schützte vor Elend und sein Geschlecht wie eine Herde mehrete. Solches werden die Frommen sehen und sich freuen; und aller Bosheit wird das Maul gestopft werden. Wer ist weise und behält dies? So werden sie merken, wieviel Wohltat der HErr erzeiget. GOtt,Ein Psalmlied Davids.es ist mein rechter Ernst; ich will singen und dichten, meine Ehre auch. Wohlauf, Psalter und Harfen! Ich will früh auf sein. Ich will dir danken, HErr, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten. Denn deine Gnade reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. Erhebe dich, GOtt, über den Himmel und deine Ehre über alle Lande, auf daß deine lieben Freunde erlediget werden. Hilf mit deiner Rechten und erhöre mich! GOtt redet in seinem Heiligtum; des bin ich froh und will Sichem teilen und das Tal Suchoth abmessen. Gilead ist mein, Manasse ist auch mein und Ephraim ist die Macht meines Haupts, Juda ist mein Fürst, Moab ist mein Waschtöpfen; ich will meinen Schuh über Edom strecken; über die Philister will ich jauchzen. Wer will mich führen in eine feste Stadt? Wer wird mich leiten nach Edom? Wirst du es nicht tun, GOtt, der du uns verstößest und zeuchst nicht aus, GOtt, mit unserm Heer? Schaffe uns Beistand in der Not, denn Menschenhilfe ist kein nütze. Mit GOtt wollen wir Taten tun. Er wird unsere Feinde untertreten. GOtt,Ein Psalm Davids, vorzusingen.mein Ruhm, schweige nicht! Denn sie haben ihr gottloses und falsches Maul wider mich aufgetan und reden wider mich mit falscher Zunge. Und sie reden giftig wider mich allenthalben und streiten wider mich ohne Ursache. Dafür, daß ich sie liebe, sind sie wider mich; ich aber bete. Sie beweisen mir Böses um Gutes und Haß um Liebe. Setze Gottlose über ihn; und der Satan müsse stehen zu seiner Rechten! Wer sich denselben lehren läßt, des Leben müsse gottlos sein, und sein Gebet müsse Sünde sein. Seiner Tage müssen wenig werden, und sein Amt müsse ein anderer empfangen. Seine Kinder müssen Waisen werden und sein Weib eine Witwe. Seine Kinder müssen in der Irre gehen und betteln und suchen, als die verdorben sind. Es müsse der Wucherer aussaugen alles, was er hat; und Fremde müssen seine Güter rauben. Und niemand müsse ihm Gutes tun, und niemand erbarme sich seiner Waisen. Seine Nachkommen müssen ausgerottet werden; ihr Name müsse im andern Glied vertilget werden. Seiner Väter Missetat müsse gedacht werden vor dem HErrn, und seiner Mutter Sünde müsse nicht ausgetilget werden. Der HErr müsse sie nimmer aus den Augen lassen, und ihr Gedächtnis müsse ausgerottet werden auf Erden, darum daß er so gar keine Barmherzigkeit hatte, sondern verfolgte den Elenden und Armen und den Betrübten, daß er ihn tötete. Und er wollte den Fluch haben, der wird ihm auch kommen; er wollte des Segens nicht, so wird er auch ferne von ihm bleiben. Und zog an den Fluch wie sein Hemd; und ist in sein Inwendiges gegangen wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine. So werde er ihm wie ein Kleid, das er anhabe, und wie ein Gürtel, da er sich allewege mit gürte. So geschehe denen vorn HErrn, die mir wider sind, und reden Böses wider meine Seele. Aber du, HErr HErr, sei du mit mir um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost; errette mich! Denn ich bin arm und elend; mein Herz ist erschlagen in mir. Ich fahre dahin wie ein Schatten, der vertrieben wird, und werde verjaget wie die Heuschrecken. Meine Kniee sind schwach von Fasten; und mein Fleisch ist mager und hat kein Fett. Und ich muß ihr Spott sein; wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf. Stehe mir bei, HErr, mein GOtt; hilf mir nach deiner Gnade, daß sie inne werden, daß dies sei deine Hand, daß du, HErr, solches tust. Fluchen sie, so segne du. Setzen sie sich wider mich, so müssen sie zuschanden werden; aber dein Knecht müsse sich freuen. Meine Widersacher müssen mit Schmach angezogen werden und mit ihrer Schande bekleidet werden wie mit einem Rock. Ich will dem HErrn sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen unter vielen; denn er stehet dem Armen zur Rechten, daß er ihm helfe von denen, die sein Leben verurteilen. DerEin Psalm Davids.HErr sprach zu meinem HErrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege. Der HErr wird das Zepter deines Reichs senden aus Zion. Herrsche unter deinen Feinden! Nach deinem Sieg wird dir dein Volk williglich opfern in heiligem, Schmuck. Deine Kinder werden dir geboren wie der Tau aus der Morgenröte. Der HErr hat geschworen, und wird ihn nicht gereuen; Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedechs. Der HErr zu deiner Rechten wird zerschmeißen die Könige zur Zeit seines Zorns. Er wird richten unter den Heiden; er wird große Schlacht tun; er wird zerschmeißen das Haupt über große Lande. Er wird trinken vom Bach auf dem Wege; darum wird er das Haupt emporheben. Halleluja! Segen. Ich danke dem HErrn von ganzem Herzen im Rat der Frommen und in der Gemeine. Groß sind die Werke des HErrn; wer ihrer achtet, der hat eitel Lust daran. Was er ordnet, das ist löblich und herrlich, und seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich. Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HErr. Er gibt Speise denen, so ihn fürchten; er gedenket ewiglich an seinen Bund. Er läßt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, daß er ihnen gebe das Erbe der Heiden. Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Gebote sind rechtschaffen. Sie werden erhalten immer und ewiglich und geschehen treulich und redlich. Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißet, daß sein Bund ewiglich bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name. Die Furcht des HErrn ist der Weisheit Anfang; das ist eine feine Klugheit; wer danach tut, des Lob bleibet ewiglich. Halleluja! Wohl dem, der den HErrn fürchtet, der große Lust hat zu seinen Geboten! Des Same wird gewaltig sein auf Erden; das Geschlecht der Frommen wird gesegnet sein. Reichtum und die Fülle wird in ihrem Hause sein, und ihre Gerechtigkeit bleibet ewiglich. Den Frommen gehet das Licht auf in der Finsternis von dem Gnädigen, Barmherzigen und Gerechten. Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leihet und richtet seine Sachen aus, daß er niemand unrecht tue! Denn er wird ewiglich bleiben; des Gerechten wird nimmermehr vergessen. Wenn eine Plage kommen will, so fürchtet er sich nicht; sein Herz hoffet unverzagt auf den HErrn. Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht, bis er seine Lust an seinen Feinden siehet. Er streuet aus und gibt den Armen; seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich; sein Horn wird erhöhet mit Ehren. Der Gottlose wird's sehen, und wird ihn verdrießen; seine Zähne wird er zusammenbeißen und vergehen. Denn was die Gottlosen gerne wollten, das ist verloren. Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HErrn, lobet den Namen des HErrn! Gelobet sei des HErrn Name von nun an bis in Ewigkeit! Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HErrn! Der HErr ist hoch über alle Heiden; seine Ehre gehet, soweit der Himmel ist. Wer ist, wie der HErr, unser GOtt? Der sich so hoch gesetzt hat und auf das Niedrige siehet im Himmel und auf Erden; der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöhet den Armen aus dem Kot, daß er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volks; der die Unfruchtbare im Hause wohnen macht, daß sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja! Da Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem fremden Volk, da ward Juda sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft. Das Meer sah und floh; der Jordan wandte sich zurück; die Berge hüpfeten wie die Lämmer, die Hügel wie die jungen Schafe. Was war dir, du Meer, daß du flohest, und du Jordan, daß du dich zurückwandtest; ihr Berge, daß ihr hüpfetet wie die Lämmer, ihr Hügel, wie die jungen Schafe? Vor dem HErrn bebete die Erde, vor dem GOtt Jakobs, der den Fels wandelte in Wassersee und die Steine in Wasserbrunnen. Nicht uns, HErr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre um deine Gnade und Wahrheit! Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist nun ihr GOtt? Aber unser GOtt ist im Himmel; er kann schaffen, was er will. Jener Götzen aber sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. Sie haben Mäuler und reden nicht; sie haben Augen und sehen nicht; sie haben Ohren und hören nicht; sie haben Nasen und riechen nicht; sie haben Hände und greifen nicht; Füße haben sie und gehen nicht und reden nicht durch ihren Hals. Die solche machen, sind gleich also, und alle, die auf sie hoffen. Aber Israel hoffe auf den HErrn; der ist ihre Hilfe und Schild. Das Haus Aaron hoffe auf den HErrn; der ist ihre Hilfe und Schild. Die den HErrn fürchten, hoffen auch auf den HErrn; der ist ihre Hilfe und Schild. Der HErr denket an uns und segnet uns. Er segnet das Haus Israel; er segnet das Haus Aaron; er segnet, die den HErrn fürchten, beide Kleine und Große. Der HErr segne euch je mehr und mehr, euch und eure Kinder! Ihr seid die Gesegneten des HErrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Der Himmel allenthalben ist des HErrn; aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben. Die Toten werden dich, HErr, nicht loben, noch die hinunterfahren in die Stille, sondern wir loben den HErrn von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja! Das ist mir lieb, daß der HErr meine Stimme und mein Flehen höret, daß er sein Ohr zu mir neiget; darum will ich mein Leben lang ihn anrufen. Stricke des Todes hatten mich umfangen, und Angst der Hölle hatte mich getroffen; ich kam in Jammer und Not. Aber ich rief an den Namen des HErrn: O HErr, errette meine Seele! Der HErr ist gnädig und gerecht, und unser GOtt ist barmherzig. Der HErr behütet die Einfältigen. Wenn ich unterliege, so hilft er mir. Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HErr tut dir Gutes. Denn du hast meine Seele aus dem Tode gerissen, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten. Ich will wandeln vor dem HErrn im Lande der Lebendigen. Ich glaube, darum rede ich. Ich werde aber sehr geplagt. Ich sprach in meinem Zagen: Alle Menschen sind Lügner. Wie soll ich dem HErrn vergelten alle seine Wohltat, die er an mir tut? Ich will den heilsamen Kelch nehmen und des HErrn Namen predigen. Ich will meine Gelübde dem HErrn bezahlen vor all seinem Volk. Der Tod seiner Heiligen ist wert gehalten vor dem HErrn. O HErr, ich bin dein Knecht; ich bin dein Knecht, deiner Magd Sohn. Du hast meine Bande zerrissen. Dir will ich Dank opfern und des HErrn Namen predigen. Ich will meine Gelübde dem HErrn bezahlen vor all seinem Volk, in den Höfen am Hause des HErrn, in dir, Jerusalem. Halleluja! Lobet den HErrn, alle Heiden; preiset ihn, alle Völker! Denn seine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Halleluja! Danket dem HErrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Es sage nun Israel: Seine Güte währet ewiglich. Es sage nun das Haus Aaron: Seine Güte währet ewiglich. Es sagen nun, die den HErrn fürchten: Seine Güte währet ewiglich. In der Angst rief ich den HErrn an, und der HErr erhörete mich und tröstete mich. Der HErr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun? Der HErr ist mit mir, mir zu helfen; und ich will meine Lust sehen an meinen Feinden. Es ist gut auf den HErrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Menschen. Es ist gut auf den HErrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Fürsten. Alle Heiden umgeben mich; aber im Namen des HErrn will ich sie zerhauen. Sie umgeben mich allenthalben; aber im Namen des HErrn will ich sie zerhauen. Sie umgeben mich wie Bienen, sie dämpfen wie ein Feuer in Dornen; aber im Namen des HErrn will ich sie zerhauen. Man stößet mich, daß ich fallen soll; aber der HErr hilft mir. Der HErr ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil. Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten. Die Rechte des HErrn behält den Sieg; die Rechte des HErrn ist erhöhet; die Rechte des HErrn behält den Sieg. Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HErrn Werk verkündigen. Der HErr züchtiget mich wohl, aber er gibt mich dem Tode nicht. Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, daß ich dahin eingehe und dem HErrn danke. Das ist das Tor des HErrn; die Gerechten werden dahin eingehen. Ich danke dir, daß du mich demütigest und hilfst mir. Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein worden. Das ist vom HErrn geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen. Dies ist der Tag, den der HErr macht; laßt uns freuen und fröhlich drinnen sein! O HErr, hilf, o HErr, laß wohlgelingen! Gelobet sei, der da kommt im Namen des HErrn! Wir segnen euch, die ihr vom Hause des HErrn seid. Der HErr ist GOtt, der uns erleuchtet. Schmücket das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars; Du bist mein GOtt, und ich danke dir; mein GOtt, ich will dich preisen. Danket dem HErrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Wohl denen, die ohne Wandel leben, die im Gesetz des HErrn wandeln! Wohl denen, die seine Zeugnisse halten, die ihn von ganzem Herzen suchen! Denn welche auf seinen Wegen wandeln, die tun kein Übels. Du hast geboten, fleißig zu halten deine Befehle. O daß mein Leben deine Rechte mit ganzem Ernst hielte! Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden. Ich danke dir von rechtem Herzen, daß du mich lehrest die Rechte deiner Gerechtigkeit. Deine Rechte will ich halten; verlaß mich nimmermehr! Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält nach deinen Worten. Ich suche dich von ganzem Herzen; laß mich nicht fehlen deiner Gebote! Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wider dich sündige. Gelobet seiest du, HErr! Lehre mich deine Rechte! Ich will mit meinen Lippen erzählen alle Rechte deines Mundes. Ich freue mich des Weges deiner Zeugnisse als über allerlei Reichtum. Ich rede, was du befohlen hast, und schaue auf deine Wege. Ich habe Lust zu deinen Rechten und vergesse deine Worte nicht. Tu wohl deinem Knechte, daß ich lebe und dein Wort halte. Öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetze. Ich bin ein Gast auf Erden; verbirg deine Gebote nicht vor mir! Meine Seele ist zermalmet vor Verlangen nach deinen Rechten allezeit. Du schiltst die Stolzen; verflucht sind, die deiner Gebote fehlen. Wende von mir Schmach und Verachtung; denn ich halte deine Zeugnisse. Es sitzen auch die Fürsten und reden wider mich; aber dein Knecht redet von deinen Rechten. Ich habe Lust zu deinen Zeugnissen; die sind meine Ratsleute. Meine Seele liegt im Staube; erquicke mich nach deinem Wort! Ich erzähle meine Wege, und du erhörest mich; lehre mich deine Rechte! Unterweise mich den Weg deiner Befehle, so will ich reden von deinen Wundern. Ich gräme mich, daß mir das Herz verschmachtet; stärke mich nach deinem Wort! Wende von mir den falschen Weg und gönne mir dein Gesetz. Ich habe den Weg der Wahrheit erwählet; deine Rechte hab ich vor mich gestellet. ich hange an deinen Zeugnissen; HErr, laß mich nicht zuschanden werden! Wenn du mein Herz tröstest, so laufe ich den Weg deiner Gebote. Zeige mir, HErr, den Weg deiner Rechte, daß ich sie bewahre bis ans Ende. Unterweise mich, daß ich bewahre dein Gesetz und halte es von ganzem Herzen. Führe mich auf dem Steige deiner Gebote; denn ich habe Lust dazu. Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Geiz. Wende meine Augen ab, daß sie nicht sehen nach unnützer Lehre, sondern erquicke mich auf deinem Wege. Laß deinen Knecht dein Gebot festiglich für dein Wort halten, daß ich dich fürchte! Wende von mir die Schmach, die ich scheue; denn deine Rechte sind lieblich. Siehe, ich begehre deiner Befehle; erquicke mich mit deiner Gerechtigkeit! HErr, laß mir deine Gnade widerfahren, deine Hilfe nach deinem Wort, daß ich antworten möge meinem Lästerer; denn ich verlasse mich auf dein Wort. Und nimm ja nicht von meinem Munde das Wort der Wahrheit; denn ich hoffe auf deine Rechte. Ich will dein Gesetz halten allewege, immer und ewiglich. Und ich wandle fröhlich; denn ich suche deine Befehle. Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht; und habe Lust an deinen Geboten, und sind mir lieb; und hebe meine Hände auf zu deinen Geboten, die mir lieb sind, und rede von deinen Rechten. Gedenke deinem Knechte an dein Wort, auf welches du mich lässest hoffen: Das ist mein Trost in meinem Elende; denn dein Wort erquicket mich. Die Stolzen haben ihren Spott an mir; dennoch weiche ich nicht von deinem Gesetz. HErr, wenn ich gedenke, wie du von der Welt her gerichtet hast, so werde ich getröstet. Ich bin entbrannt über die Gottlosen, die dein Gesetz verlassen. Deine Rechte sind mein Lied in dem Hause meiner Wallfahrt. HErr, ich gedenke des Nachts an deinen Namen und halte dein Gesetz. Das ist mein Schatz, daß ich deine Befehle halte. Ich habe gesagt, HErr, das soll mein Erbe sein, daß ich deine Wege halte. Ich flehe vor deinem Angesichte von ganzem Herzen; sei mir gnädig nach deinem Wort! Ich betrachte meine Wege und kehre meine Füße zu deinen Zeugnissen. Ich eile und säume mich nicht, zu halten deine Gebote. Der Gottlosen Rotte beraubet mich; aber ich vergesse deines Gesetzes nicht. Zur Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken für die Rechte deiner Gerechtigkeit. Ich halte mich zu denen, die dich fürchten und deine Befehle halten. HErr, die Erde ist voll deiner Güte; lehre mich deine Rechte! Du tust Gutes deinem Knechte, HErr, nach deinem Wort. Lehre mich heilsame Sitten und Erkenntnis; denn ich glaube deinen Geboten. Ehe ich gedemütiget ward, irrete ich; nun aber halte ich dein Wort. Du bist gütig und freundlich; lehre mich deine Rechte! Die Stolzen erdichten Lügen über mich; ich aber halte von ganzem Herzen deine Befehle. Ihr Herz ist dick wie Schmeer; ich aber habe Lust an deinem Gesetz. Es ist mir lieb, daß du mich gedemütiget hast, daß ich deine Rechte lerne. Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber denn viel tausend Stück Gold und Silber. Deine Hand hat mich gemacht und bereitet; unterweise mich, daß ich deine Gebote lerne. Die dich fürchten, sehen mich und freuen sich; denn ich hoffe auf dein Wort. HErr, ich weiß, daß deine Gerichte recht sind und hast mich treulich gedemütiget. Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie du deinem Knechte zugesagt hast. Laß mir deine Barmherzigkeit widerfahren, daß ich lebe; denn ich habe Lust zu deinem Gesetz. Ach, daß die Stolzen müßten zuschanden werden, die mich mit Lügen niederdrücken! Ich aber rede von deinem Befehl. Ach, daß sich müßten zu mir halten, die dich fürchten und deine Zeugnisse kennen! Mein Herz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten, daß ich nicht zuschanden werde. Meine Seele verlanget nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort. Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich? Denn ich bin wie eine Haut im Rauch; deiner Rechte vergesse ich nicht. Wie lange soll dein Knecht warten? Wann willst du Gericht halten über meine Verfolger? Die Stolzen graben mir Gruben, die nicht sind nach deinem Gesetz. Deine Gebote sind eitel Wahrheit. Sie verfolgen mich mit Lügen; hilf mir! Sie haben mich schier umgebracht auf Erden; ich aber verlasse deine Befehle nicht. Erquicke mich durch deine Gnade, daß ich halte die Zeugnisse deines Mundes. HErr, dein Wort bleibt ewiglich, soweit der Himmel ist; deine Wahrheit währet für und für. Du hast die Erde zugerichtet, und sie bleibt stehen. Es bleibet täglich nach deinem Wort; denn es muß dir alles dienen. Wo dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elende. Ich will deine Befehle nimmermehr vergessen; denn du erquickest mich damit. Ich bin dein, hilf mir; denn ich suche deine Befehle. Die Gottlosen warten auf mich, daß sie mich umbringen; ich aber merke auf deine Zeugnisse. Ich habe alles Dinges ein Ende gesehen; aber dein Gebot währet. Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich rede ich davon. Du machst mich mit deinem Gebot weiser, denn meine Feinde sind; denn es ist ewiglich mein Schatz. Ich bin gelehrter denn alle meine Lehrer; denn deine Zeugnisse sind meine Rede. Ich bin klüger denn die Alten; denn ich halte deine Befehle. Ich wehre meinem Fuß alle bösen Wege, daß ich dein Wort halte. Ich weiche nicht von deinen Rechten; denn du lehrest mich. Dein Wort ist meinem Munde süßer denn Honig. Dein Wort macht mich klug; darum hasse ich alle falschen Wege, Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Ich schwöre und will's halten, daß ich die Rechte deiner Gerechtigkeit halten will. Ich bin sehr gedemütiget; HErr, erquicke mich nach deinem Wort! Laß dir gefallen, HErr, das willige Opfer meines Mundes und lehre mich deine Rechte. Ich trage meine Seele immer in meinen Händen und ich vergesse deines Gesetzes nicht. Die Gottlosen legen mir Stricke; ich aber irre nicht von deinem Befehl. Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe; denn sie sind meines Herzens Wonne. Ich neige mein Herz, zu tun nach deinen Rechten immer und ewiglich. Ich hasse die Flattergeister und liebe dein Gesetz. Du bist mein Schirm und Schild; ich hoffe auf dein Wort. Weichet von mir, ihr Boshaftigen; ich will halten die Gebote meines GOttes. Erhalte mich durch dein Wort, daß ich lebe, und laß mich nicht zuschanden werden über meiner Hoffnung. Stärke mich, daß ich genese, so will ich stets meine Lust haben an deinen Rechten. Du zertrittst alle, die deiner Rechte fehlen; denn ihre Trügerei ist eitel Lüge. Du wirfst alle Gottlosen auf Erden weg wie Schlacken; darum liebe ich deine Zeugnisse. Ich fürchte mich vor dir, daß mir die Haut schauert, und entsetze mich vor deinen Rechten. Ich halte über dem Recht und Gerechtigkeit; übergib mich nicht denen, die mir wollen Gewalt tun! Vertritt du deinen Knecht und tröste ihn, daß mir die Stolzen nicht Gewalt tun. Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit. Handle mit deinem Knechte nach deiner Gnade und lehre mich deine Rechte! Ich bin dein Knecht; unterweise mich, daß ich erkenne deine Zeugnisse! Es ist Zeit, daß der HErr dazu tue; sie haben dein Gesetz zerrissen. Darum liebe ich dein Gebot über Gold und über fein Gold. Darum halte ich stracks alle deine Befehle; ich hasse allen falschen Weg. Deine Zeugnisse sind wunderbarlich; darum hält sie meine Seele. Wenn dein Wort offenbar wird, so erfreuet es und macht klug die Einfältigen. Ich tue meinen Mund auf und begehre deine Gebote; denn mich verlanget danach. Wende dich zu mir und sei mir gnädig, wie du pflegst zu tun denen, die deinen Namen lieben. Laß meinen Gang gewiß sein in deinem Wort und laß kein Unrecht über mich herrschen! Erlöse mich von der Menschen Frevel, so will ich halten deine Befehle. Laß dein Antlitz leuchten über deinen Knecht und lehre mich deine Rechte! Meine Augen fließen mit Wasser, daß man dein Gesetz nicht hält. HErr, du bist gerecht und dein Wort ist recht. Du hast die Zeugnisse deiner Gerechtigkeit und die Wahrheit hart geboten. Ich habe mich schier zu Tode geeifert, daß meine Widersacher deiner Worte vergessen. Dein Wort ist wohl geläutert, und dein Knecht hat es lieb. Ich bin gering und verachtet, ich vergesse aber nicht deines Befehls. Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit. Angst und Not haben mich getroffen; ich habe aber Lust an deinen Geboten. Die Gerechtigkeit deiner Zeugnisse ist ewig; unterweise mich, so lebe ich. Ich rufe von ganzem Herzen; erhöre mich, HErr, daß ich deine Rechte halte! Ich rufe zu dir; hilf mir, daß ich deine Zeugnisse halte! Ich komme frühe und schreie; auf dein Wort hoffe ich. Ich wache frühe auf, daß ich rede von deinem Wort. Höre meine Stimme nach deiner Gnade; HErr, erquicke mich nach deinen Rechten! Meine boshaftigen Verfolger wollen mir zu und sind ferne von deinem Gesetz. HErr, du bist nahe, und deine Gebote sind eitel Wahrheit. Zuvor weiß ich aber, daß du deine Zeugnisse ewiglich gegründet hast. Siehe mein Elend und errette mich; hilf mir aus, denn ich vergesse deines Gesetzes nicht. Führe meine Sache und erlöse mich; erquicke mich durch dein Wort! Das Heil ist ferne von den Gottlosen; denn sie achten deine Rechte nicht. HErr, deine Barmherzigkeit ist groß; erquicke mich nach deinen Rechten! Meiner Verfolger und Widersacher ist viel; ich weiche aber nicht von deinen Zeugnissen. Ich sehe die Verächter, und tut mir wehe, daß sie dein Wort nicht halten. Siehe, ich liebe deine Befehle; HErr, erquicke mich nach deiner Gnade! Dein Wort ist nichts denn Wahrheit; alle Rechte deiner Gerechtigkeit währen ewiglich. Die Fürsten verfolgen mich ohne Ursache und mein Herz fürchtet sich vor deinen Worten. ich freue mich über dein Wort wie einer, der eine große Beute kriegt. Lügen bin ich gram und habe Greuel daran; aber dein Gesetz habe ich lieb. Ich lobe dich des Tages siebenmal um der Rechte willen deiner Gerechtigkeit. Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben, und werden nicht straucheln. HErr, ich warte auf dein Heil und tue nach deinen Geboten. Meine Seele hält deine Zeugnisse und liebet sie fast. Ich halte deine Befehle und deine Zeugnisse; denn alle meine Wege sind vor dir. HErr, laß meine Klage vor, dich kommen; unterweise mich nach deinem Wort! Laß mein Flehen vor dich kommen; errette mich nach deinem Wort! Meine Lippen sollen toben, wenn du mich deine Rechte lehrest. Meine Zunge soll ihr Gespräch haben von deinem Wort; denn alle deine Gebote sind recht. Laß mir deine Hand beistehen; denn ich habe erwählet deine Befehle. HErr, mich verlanget nach deinem Heil und habe Lust an deinem Gesetz. Laß meine Seele leben, daß sie dich lobe, und deine Rechte mir helfen. Ich bin wie ein verirret und verloren Schaf; suche deinen Knecht; denn ich vergesse deiner Gebote nicht. IchEin Lied im höhern Chor.rufe zu dem HErrn in meiner Not, und er erhöret mich. HErr, errette meine Seele von den Lügenmäulern und von den falschen Zungen! Was kann dir die falsche Zunge tun? und was kann sie ausrichten? Sie ist wie scharfe Pfeile eines Starken, wie Feuer in Wacholdern. Wehe mir, daß ich ein Fremdling bin unter Mesech! Ich muß wohnen unter den Hütten Kedars. Es wird meiner Seele lange, zu wohnen bei denen, die den Frieden hassen. Ich halte Frieden; aber wenn ich rede, so fahen sie Krieg an. IchEin Lied im höhern Chor.hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt. Meine Hilfe kommt vom HErrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen; und der dich behütet, schläft nicht. Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht. Der HErr behütet dich; der HErr ist dein Schatten über deiner rechten Hand, daß dich des Tages die Sonne nicht steche, noch der Mond des Nachts. Der HErr behüte dich vor allem Übel; er behüte deine Seele! Der HErr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit! IchEin Lied Davids im höhern Chor.freue mich des, das mir geredet ist, daß wir werden ins Haus des HErrn gehen, und daß unsere Füße werden stehen in deinen Toren, Jerusalem. ist gebauet, daß es eine Stadt sei, da man zusammenkommen soll, da die Stämme hinaufgehen sollen, nämlich die Stämme des HErrn, zu predigen dem Volk Israel, zu danken dem Namen des HErrn. Denn daselbst sitzen die Stühle zum Gericht, die Stühle des Hauses David. Wünschet Jerusalem Glück! Es müsse wohlgehen denen, die dich lieben! Es müsse Friede sein inwendig in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen! Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen. Um des Hauses willen des HErrn, unsers GOttes, will ich dein Bestes suchen. IchEin Lied im höhern Chor.hebe meine Augen auf zu dir, der du im Himmel sitzest. Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Frauen, also sehen unsere Augen auf den HErrn, unsern GOtt, bis er uns gnädig werde. Sei uns gnädig, HErr, sei uns gnädig; denn wir sind sehr voll Verachtung. Sehr voll ist unsere Seele der Stolzen Spott und der Hoffärtigen Verachtung. WoEin Lied Davids im höhern Chor.der HErr nicht bei uns wäre, so sage Israel, wo der HErr nicht bei uns wäre, wenn die Menschen sich wider uns setzen, so verschlängen sie uns lebendig, wenn ihr Zorn über uns ergrimmete, so ersäufte uns Wasser, Ströme gingen über unsere Seele; es gingen Wasser allzu hoch über unsere Seele. Gelobet sei der HErr, daß er uns nicht gibt zum Raube in ihre Zähne! Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Stricke des Voglers. Der Strick ist zerrissen, und wir sind los. Unsere Hilfe stehet im Namen des HErrn, der Himmel und Erde gemacht hat. DieEin Lied im höhern Chor.auf den HErrn hoffen, die werden nicht fallen, sondern ewiglich bleiben wie der Berg Zion. Um Jerusalem her sind Berge; und der HErr ist um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit. Denn der Gottlosen Zepter wird nicht bleiben über dem Häuflein der Gerechten, auf daß die Gerechten ihre Hand nicht ausstrecken zur Ungerechtigkeit. HErr, tu wohl den guten und frommen Herzen! Die aber abweichen auf ihre krummen Wege, wird der HErr wegtreiben mit den Übeltätern. Aber Friede sei über Israel! WennEin Lied im höhern Chor.der HErr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein. Da wird man sagen unter den Heiden: Der HErr hat Großes an ihnen getan. Der HErr hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich. HErr, wende unser Gefängnis, wie du die Wasser gegen Mittag trocknest! Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben. WoEin Lied Salomos im höhern Chor.der HErr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonst, die dran bauen. Wo der HErr nicht die Stadt behütet, so wachet der Wächter umsonst. Es ist umsonst, daß ihr frühe aufstehet und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er's schlafend. Siehe, Kinder sind eine Gabe des HErrn, und Leibesfrucht ist ein Geschenk. Wie die Pfeile in der Hand eines Starken, also geraten die jungen Knaben. Wohl dem, der seinen Köcher derselben voll hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie mit ihren Feinden handeln im Tor. WohlEin Lied im höhern Chor.dem, der den HErrn fürchtet und auf seinen Wegen gehet! Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast's gut! Dein Weib wird sein wie ein fruchtbarer Weinstock um dein Haus herum, deine Kinder wie die Ölzweige um deinen Tisch her. Siehe, also wird gesegnet der Mann, der den HErrn fürchtet. Der HErr wird dich segnen aus Zion, daß du sehest das Glück Jerusalems dein Leben lang und sehest deiner Kinder Kinder. Friede über Israel! SieEin Lied im höhern Chor.haben mich oft gedränget von meiner Jugend auf, so sage Israel; sie haben mich oft gedränget von meiner Jugend auf; aber sie haben mich nicht übermocht. Die Pflüger haben auf meinem Rücken geackert und ihre Furchen lang gezogen. Der HErr, der gerecht ist, hat der Gottlosen Seile abgehauen. Ach; daß müßten zuschanden werden und zurückkehren alle, die Zion gram sind! Ach, daß sie müßten sein wie das Gras auf den Dächern, welches verdorret, ehe man es ausrauft, von welchem der Schnitter seine Hand nicht füllet, noch der Garbenbinder seinen Arm voll, und die vorübergehen, nicht sprechen: Der Segen des HErrn sei über euch; wir segnen euch im Namen des HErrn! AusEin Lied im höhern Chor.der Tiefe rufe ich, HErr, zu dir. HErr, höre meine Stimme; laß deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens! So du willst, HErr, Sünde zurechnen, HErr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung, daß man dich fürchte. Ich harre des HErrn; meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort. Meine Seele wartet auf den HErrn von einer Morgenwache bis zur andern. Israel hoffe auf den HErrn; denn bei dem HErrn ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm; und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden. HErr,Ein Lied Davids im höhern Chor.mein Herz ist nicht hoffärtig, und meine Augen sind nicht stolz, und wandle nicht in großen Dingen, die mir zu hoch sind. Wenn ich meine Seele nicht setzte und stillete, so ward meine Seele entwöhnet, wie einer von seiner Mutter entwöhnet wird. Israel hoffe auf den HErrn von nun an bis in Ewigkeit! Gedenke,Ein Lied im höhern Chor.HErr, an David und an all sein Leiden, der dem HErrn schwur und gelobte dem Mächtigen Jakobs: Ich will nicht in die Hütte meines Hauses gehen, noch mich aufs Lager meines Bettes legen, ich will meine Augen nicht schlafen lassen, noch meine Augenlider schlummern, bis ich eine Stätte finde für den HErrn; zur Wohnung dem Mächtigen Jakobs. Siehe, wir hören von ihr in Ephratha, wir haben sie funden auf dem Felde des Waldes. Wir wollen in seine Wohnung gehen und anbeten vor seinem Fußschemel. HErr, mache dich auf zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Macht! Deine Priester laß sich kleiden mit Gerechtigkeit und deine Heiligen sich freuen. Nimm nicht weg das Regiment deines Gesalbten um deines Knechts Davids willen. Der HErr hat David einen wahren Eid geschworen, davon wird er sich nicht wenden: Ich will dir auf deinen Stuhl setzen die Frucht deines Leibes. Werden deine Kinder meinen Bund halten und mein Zeugnis, das ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Kinder auf deinem Stuhl sitzen ewiglich. Denn der HErr hat Zion erwählet und hat Lust, daselbst zu wohnen. Dies ist meine Ruhe ewiglich, hie will ich wohnen, denn es gefällt mir wohl. Ich will ihre Speise segnen und ihren Armen Brots genug geben. Ihre Priester will ich mit Heil kleiden, und ihre Heiligen sollen fröhlich sein. Daselbst soll aufgehen das Horn Davids; ich habe meinem Gesalbten eine Leuchte zugerichtet. Seine Feinde will ich mit Schanden kleiden; aber über ihm soll blühen seine Krone. Siehe,Ein Lied Davids im höhern Chor.wie fein und lieblich ist's, daß Brüder einträchtig beieinander wohnen! Wie der köstliche Balsam ist, der vom Haupt Aarons herabfleußt in seinen ganzen Bart, der herabfleußt in sein Kleid, wie der Tau, der von Hermon herabfällt auf die Berge Zion. Denn daselbst verheißt der HErr Segen und Leben immer und ewiglich. Siehe,Ein Lied im höhern Chor.lobet den HErrn, alle Knechte des HErrn, die ihr stehet des Nachts im Hause des HErrn. Hebet eure Hände auf im Heiligtum und lobet den HErrn! Der HErr segne dich aus Zion, der Himmel und Erde gemacht hat! Halleluja! Lobet den Namen des HErrn, lobet, ihr Knechte des HErrn, die ihr stehet im Hause des HErrn, in den Höfen des Hauses unsers GOttes! Lobet den HErrn, denn der HErr ist freundlich; lobsinget seinem Namen, denn er ist lieblich. Denn der HErr hat ihm Jakob erwählet, Israel zu seinem Eigentum. Denn ich weiß, daß der HErr groß ist und unser HErr vor allen Göttern. Alles, was er will, das tut er, im Himmel, auf Erden, im Meer und in allen Tiefen; der die Wolken läßt aufgehen vom Ende der Erde, der die Blitze samt dem Regen macht, der den Wind aus heimlichen Örtern kommen läßt; der die Erstgeburten schlug in Ägypten, beide der Menschen und des Viehes, und ließ seine Zeichen und Wunder kommen über dich, Ägyptenland, über Pharao und alle seine Knechte; der viel Völker schlug und tötete mächtige Könige, der Amoriter König, und Og, den König zu Basan, und alle Königreiche in Kanaan; und gab ihr Land zum Erbe, zum Erbe seinem Volk Israel. HErr, dein Name währet ewiglich; dein Gedächtnis, HErr, währet für und für. Denn der HErr wird sein Volk richten und seinen Knechten gnädig sein. Der Heiden Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. Sie haben Mäuler und reden nicht; sie haben Augen und sehen nicht; sie haben Ohren und hören nicht; auch ist kein Odem in ihrem Munde. Die solche machen, sind gleich also, alle, die auf solche hoffen. Das Haus Israel lobe den HErrn. Lobet den HErrn, ihr vom Hause Aaron; ihr vom Hause Levi, lobet den HErrn; die ihr den HErrn fürchtet, lobet den HErrn! Gelobet sei der HErr aus Zion, der zu Jerusalem wohnet! Halleluja! Danket dem HErrn, denn er ist freundlich; denn seine Güte währet ewig. Danket dem GOtt aller Götter; denn seine Güte währet ewiglich. Danket dem HErrn aller Herren; denn seine Güte währet ewiglich. Der große Wunder tut alleine; denn seine Güte währet ewiglich. Der die Himmel ordentlich gemacht hat; denn seine Güte währet ewiglich. Der die Erde auf Wasser ausgebreitet hat; denn seine Güte währet ewiglich. Der große Lichter gemacht hat; denn seine Güte währet ewiglich; die Sonne, dem Tage vorzustehen; denn seine Güte währet ewiglich; den Mond und Sterne, der Nacht vorzustehen; denn seine Güte währet ewiglich. Der Ägypten schlug an ihren Erstgeburten; denn seine Güte währet ewiglich; und führete Israel heraus; denn seine Güte währet ewiglich; durch mächtige Hand und ausgereckten Arm; denn seine Güte währet ewiglich. Der das Schilfmeer teilete in zwei Teile; denn seine Güte währet ewiglich; und ließ Israel hindurchgehen; denn seine Güte währet ewiglich. Der Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stieß; denn seine Güte währet ewiglich. Der sein Volk führete durch die Wüste; denn seine Güte währet ewiglich. Der große Könige schlug; denn seine Güte währet ewiglich; und erwürgete mächtige Könige; denn seine Güte währet ewiglich; Sihon, der Amoriter König; denn seine Güte währet ewiglich; und Og, den König zu Basan; denn seine Güte währet ewiglich; und gab ihr Land zum Erbe; denn seine Güte währet ewiglich; zum Erbe seinem Knechte Israel; denn seine Güte währet ewiglich. Denn er dachte an uns, da wir untergedrückt waren; denn seine Güte währet ewiglich; und erlösete uns von unsern Feinden; denn seine Güte währet ewiglich. Der allem Fleisch Speise gibt; denn seine Güte währet ewiglich. Danket dem GOtt vom Himmel; denn seine Güte währet ewiglich. An den Wassern zu Babel saßen wir und weineten, wenn wir an Zion gedachten. Unsere Harfen hingen wir an die Weiden, die drinnen sind. Denn daselbst hießen uns singen, die uns gefangen hielten, und in unserm Heulen fröhlich sein: Lieber, singet uns ein Lied von Zion! Wie sollten wir des HErrn Lied singen in fremden Landen? Vergesse ich dein, Jerusalem, so werde meiner Rechten vergessen! Meine Zunge müsse an meinem Gaumen kleben, wo ich dein nicht gedenke, wo ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein. HErr, gedenke der Kinder Edom am Tage Jerusalems, die da sagen: Rein ab, rein ab, bis auf ihren Boden! Du verstörte Tochter Babel, wohl dem, der dir vergelte, wie du uns getan hast! Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und zerschmettert sie an den Stein! IchPsalm Davids. danke dir von ganzem Herzen; vor den Göttern will ich dir lobsingen. Ich will anbeten zu deinem heiligen Tempel und deinem Namen danken um deine Güte und Treue; denn du hast deinen Namen über alles herrlich gemacht durch dein Wort. Wenn ich dich anrufe, so erhöre mich und gib meiner Seele große Kraft. Es danken dir, HErr, alle Könige auf Erden, daß sie hören das Wort deines Mundes, und singen auf den Wegen des HErrn, daß die Ehre des HErrn groß sei. Denn der HErr ist hoch und siehet auf das Niedrige und kennet den Stolzen von ferne. Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickest du mich und streckest deine Hand über den Zorn meiner Feinde und hilfst mir mit deiner Rechten. Der HErr wird's ein Ende machen um meinetwillen. HErr, deine Güte ist ewig. Das Werk deiner Hände wollest du nicht lassen! HErr,Ein Psalm Davids, vorzusingen.du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißest du es: du verstehest meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehest alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HErr, nicht alles wissest. Du schaffest es, was ich vor oder hernach tue, und hältst deine Hand über mir. Solche Erkenntnis ist mir zu wunderlich und zu hoch; ich kann's nicht begreifen. Wo soll ich hingehen vor deinem Geist und wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten. Spräche ich: Finsternis möge mich decken, so muß die Nacht auch Licht um mich sein; denn auch Finsternis nicht finster ist bei dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag, Finsternis ist wie das Licht. Denn du hast meine Nieren in deiner Gewalt, du warest über mir in Mutterleibe. Ich danke dir darüber, daß ich wunderbarlich gemacht bin; wunderbarlich sind deine Werke, und das erkennet meine Seele wohl. Es war dir mein Gebein nicht verhohlen, da ich im Verborgenen gemacht ward, da ich gebildet ward unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, da ich noch unbereitet war, und waren alle Tage auf dein Buch geschrieben, die noch werden sollten, und derselben keiner da war. Aber wie köstlich sind vor mir, GOtt, deine Gedanken! Wie ist ihrer so eine große Summa! Sollt ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein denn des Sandes. Wenn ich aufwache, bin ich noch bei dir. Ach, GOtt, daß du tötetest die Gottlosen, und die Blutgierigen von mir weichen müßten! Denn sie reden von dir lästerlich, und deine Feinde erheben sich ohne Ursache. Ich hasse ja, HErr, die dich hassen, und verdreußt mich auf sie, daß sie sich wider dich setzen. Ich hasse sie in rechtem Ernst; darum sind sie mir feind. Erforsche mich, GOtt, und erfahre mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich's meine; und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. ErretteEin Psalm Davids, vorzusingen.mich, HErr, von den bösen Menschen; behüte mich vor den freveln Leuten, die Böses gedenken in ihrem Herzen und täglich Krieg erregen. Sie schärfen ihre Zunge wie eine Schlange; Otterngift ist unter ihren Lippen. Sela. Bewahre mich, HErr, vor der Hand der Gottlosen; behüte mich vor den freveln Leuten, die meinen Gang gedenken umzustoßen. Die Hoffärtigen legen mir Stricke und breiten mir Seile aus zum Netz und stellen mir Fallen an den Weg. Sela. Ich aber sage zum HErrn: Du bist mein GOtt; HErr, vernimm die Stimme meines Flehens! HErr HErr, meine starke Hilfe, du beschirmest mein Haupt zur Zeit des Streits. HErr, laß dem Gottlosen seine Begierde nicht; stärke seinen Mutwillen nicht; sie möchten sich's erheben. Sela. Das Unglück, davon meine Feinde ratschlagen, müsse auf ihren Kopf fallen. Er wird Strahlen über sie schütten; er wird sie mit Feuer tief in die Erde schlagen, daß sie nimmer nicht aufstehen. Ein böses Maul wird kein Glück haben auf Erden; ein frevelböser Mensch wird verjagt und gestürzt werden. Denn ich weiß, daß der HErr wird des Elenden Sache und der Armen Recht ausführen. Auch werden die Gerechten deinem Namen danken, und die Frommen werden vor deinem Angesichte bleiben. HErr,Ein Psalm Davids.ich rufe zu dir; eile zu mir, vernimm meine Stimme, wenn ich dich anrufe! Mein Gebet müsse vor dir taugen wie ein Räuchopfer, mein Händeaufheben wie ein Abendopfer. HErr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen! Neige mein Herz nicht auf etwas Böses, ein gottlos Wesen zu führen mit den Übeltätern, daß ich nicht esse von dem, das ihnen geliebt. Der Gerechte schlage mich freundlich und strafe mich; das wird mir so wohl tun als ein Balsam auf meinem Haupt. Denn ich bete stets, daß sie mir nicht Schaden tun. Ihre Lehrer müssen gestürzt werden über einen Fels; so wird man denn meine Lehre hören, daß sie lieblich sei. Unsere Gebeine sind zerstreuet bis zur Hölle, wie einer das Land zerreißt und zerwühlet. Denn auf dich, HErr HErr, sehen meine Augen; ich traue auf dich; verstoße meine Seele nicht! Bewahre mich vor dem Stricke, den sie mir gelegt haben, und vor der Falle der Übeltäter. Die Gottlosen müssen in ihr eigen Netz fallen miteinander, ich aber immer vorübergehen. IchEine Unterweisung Davids zu beten, da er in der Höhle war.schreie zum HErrn mit meiner Stimme; ich flehe dem HErrn mit meiner Stimme; ich schütte meine Rede vor ihm aus und zeige an vor ihm meine Not. Wenn mein Geist in Ängsten ist, so nimmst du dich meiner an. Sie legen mir Stricke auf dem Wege, da ich auf gehe. Schaue zur Rechten, und siehe, da will mich niemand kennen. Ich kann nicht entfliehen; niemand nimmt sich meiner Seele an. HErr, zu dir schreie ich und sage: Du bist meine Zuversicht, mein Teil im Lande der Lebendigen. Merke auf meine Klage, denn ich werde sehr geplagt; errette mich von meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig. Führe meine Seele aus dem Kerker, daß ich danke deinem Namen. Die Gerechten werden sich zu mir sammeln, wenn du mir wohltust. HErr,Ein Psalm Davids.erhöre mein Gebet; vernimm mein Flehen um deiner Wahrheit willen, erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen! Und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht. Denn der Feind verfolget meine Seele und zerschlägt mein Leben zu Boden; er legt mich ins Finstere, wie die Toten in der Welt. Und mein Geist ist in mir geängstet; mein Herz ist mir in meinem Leibe verzehret. Ich gedenke an die vorigen Zeiten; ich rede von allen deinen Taten und sage von den Werken deiner Hände. Ich breite meine Hände aus zu dir; meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land. Sela. HErr, erhöre mich bald, mein Geist vergehet; verbirg dein Antlitz nicht von mir, daß ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren. Laß mich frühe hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, darauf ich gehen soll; denn mich verlanget nach dir. Errette mich, mein GOtt, von meinen Feinden; zu dir hab ich Zuflucht. Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein GOtt; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn. HErr, erquicke mich um deines Namens willen führe meine Seele aus der Not um deiner Gerechtigkeit willen; und verstöre meine Feinde um deiner Güte willen und bringe um alle, die meine Seele ängsten; denn ich bin dein Knecht. GelobetEin Psalm Davids.sei der HErr, mein Hort, der meine Hände lehret streiten und meine Fäuste kriegen, meine Güte und meine Burg, mein Schutz und mein Erretter, mein Schild, auf den ich traue, der mein Volk unter mich zwinget. HErr, was ist der Mensch, daß du dich sein so annimmst, und des Menschen Kind, daß du ihn so achtest? Ist doch der Mensch gleichwie nichts; seine Zeit fähret dahin wie ein Schatten. HErr, neige deine Himmel und fahre herab; taste die Berge an, daß sie rauchen! Laß blitzen und zerstreue sie; schieße deine Strahlen und schrecke sie! Sende deine Hand von der Höhe und erlöse mich und errette mich von großen Wassern, von der Hand der fremden Kinder, welcher Lehre ist kein nütze, und ihre Werke sind falsch. GOtt, ich will dir ein neues Lied singen; ich will dir spielen auf dem Psalter von zehn Saiten der du den Königen Sieg gibst und erlösest deinen Knecht David vom mörderischen Schwert des Bösen. Erlöse mich auch und errette mich von der Hand der fremden Kinder, welcher Lehre ist kein nütze, und ihre Werke sind falsch, daß unsere Söhne aufwachsen in ihrer Jugend wie die Pflanzen und unsere Töchter wie die ausgehauenen Erker, gleichwie die Paläste, und unsere Kammern voll seien, die herausgeben können einen Vorrat nach dem andern; daß unsere Schafe tragen tausend und hunderttausend auf unsern Dörfern; daß unsere Ochsen viel erarbeiten; daß kein Schade, kein Verlust noch Klage auf unsern Gassen sei. Wohl dem Volk, dem es also gehet! Aber wohl dem Volk, des der HErr ein GOtt ist! IchEin Lob Davids.will dich erhöhen, mein GOtt, du König, und deinen Namen loben immer und ewiglich. Ich will dich täglich loben und deinen Namen rühmen immer und ewiglich. Der HErr ist groß und sehr löblich, und seine Größe ist unaussprechlich. Kindeskinder werden deine Werke preisen und von deiner Gewalt sagen. Ich will reden von deiner herrlichen, schönen Pracht und von deinen Wundern, daß man solle reden von deinen herrlichen Taten und daß man erzähle deine Herrlichkeit, daß man preise deine große Güte und deine Gerechtigkeit rühme. Gnädig und barmherzig ist der HErr, geduldig und von großer Güte. Der HErr ist allen gütig und erbarmet sich aller seiner Werke. Es sollen dir danken, HErr, alle deine Werke, und deine Heiligen dich loben und die Ehre deines Königreichs rühmen und von deiner Gewalt reden, daß den Menschenkindern deine Gewalt kund werde und die ehrliche Pracht deines Königreichs. Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für. Der HErr erhält alle, die da fallen, und richtet auf alle, die niedergeschlagen sind. Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du tust deine Hand auf und erfüllest alles, was lebet, mit Wohlgefallen. Der HErr ist gerecht in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Werken. Der HErr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen. Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren, und höret ihr Schreien und hilft ihnen. Der HErr behütet alle, die ihn lieben, und wird vertilgen alle Gottlosen. Mein Mund soll des HErrn Lob sagen, und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich! Halleluja! Lobe den HErrn, meine Seele! Ich will den HErrn loben, so lange ich lebe, und meinem GOtt lobsingen, weil ich hie bin. Verlasset euch nicht auf Fürsten; sie sind Menschen, die können ja nicht helfen. Denn des Menschen Geist muß davon, und er muß wieder zu Erde werden; alsdann sind verloren alle seine Anschläge. Wohl dem, des Hilfe der GOtt Jakobs ist, des Hoffnung auf dem HErrn, seinem GOtt, stehet, der Himmel, Erde, Meer und alles, was drinnen ist, gemacht hat; der Glauben hält ewiglich; der Recht schaffet denen, so Gewalt leiden; der die Hungrigen speiset. Der HErr löset die Gefangenen. Der HErr macht die Blinden sehend. Der HErr richtet auf, die niedergeschlagen sind. Der HErr liebet die Gerechten. Der HErr behütet Fremdlinge und Waisen und erhält die Witwen; und kehret zurück den Weg der Gottlosen. Der HErr ist König ewiglich, dein GOtt, Zion, für und für. Halleluja! Lobet den HErrn; denn unsern GOtt loben, das ist ein köstlich Ding; solch Lob ist lieblich und schön. Der HErr bauet Jerusalem und bringet zusammen die Verjagten in Israel. Er heilet, die zerbrochenes Herzens sind, und verbindet ihre Schmerzen. Er zählet die Sterne und nennet sie alle mit Namen. Unser HErr ist groß und von großer Kraft; und ist unbegreiflich, wie er regieret. Der HErr richtet auf die Elenden und stößet die Gottlosen zu Boden. Singet umeinander dem HErrn mit Dank und lobet unsern GOtt mit Harfen, der den Himmel mit Wolken bedeckt und gibt Regen auf Erden; der Gras auf Bergen wachsen läßt; der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die ihn anrufen. Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses noch Gefallen an jemandes Beinen. Der HErr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen. Preise, Jerusalem, den HErrn; lobe, Zion, deinen GOtt! Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder drinnen. Er schaffet deinen Grenzen Frieden und sättiget dich mit dem besten Weizen. Er sendet seine Rede auf Erden; sein Wort läuft schnell. Er gibt Schnee wie Wolle, er streuet Reif wie Asche. Er wirft seine Schloßen wie Bissen; wer kann bleiben vor seinem Frost? Er spricht, so zerschmilzt es; er läßt seinen Wind wehen, so tauet's auf. Er zeiget Jakob sein Wort, Israel seine Sitten und Rechte. So tut er keinen Heiden, noch läßt sie wissen seine Rechte. Halleluja! Halleluja! Lobet, ihr Himmel, den HErrn; lobet ihn in der Höhe! Lobet ihn, alle seine Engel; lobet ihn, all sein Heer! Lobet ihn, Sonne und Mond; lobet ihn, alle leuchtenden Sterne! Lobet ihn, ihr Himmel allenthalben, und die Wasser, die oben am Himmel sind! Die sollen loben den Namen des HErrn; denn er gebeut, so wird's geschaffen. Er hält sie immer und ewiglich; er ordnet sie, daß sie nicht anders gehen müssen. Lobet den HErrn auf Erden, ihr Walfische und alle Tiefen; 8 Feuer, Hagel, Schnee und Dampf, Sturmwinde, die sein Wort ausrichten; - - - Berge und alle Hügel, fruchtbare Bäume und alle Zedern; Tier und alles Vieh, Gewürm und Vögel; ihr Könige auf Erden und alle Leute, Fürsten und alle Richter auf Erden; Jünglinge und Jungfrauen, Alte mit den Jungen sollen loben den Namen des HErrn; denn sein Name allein ist hoch; sein Lob gehet, soweit Himmel und Erde ist. Und er erhöhet das Horn seines Volks. Alle seine Heiligen sollen loben, die Kinder Israel, das Volk, das ihm dienet, Halleluja! Halleluja! Singet dem HErrn ein neues Lied! Die Gemeine der Heiligen soll ihn loben. Israel freue sich des, der ihn gemacht hat; die Kinder Zion seien fröhlich, über ihrem Könige! Sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen. Denn der HErr hat Wohlgefallen an seinem Volk; er hilft den Elenden herrlich. Die Heiligen sollen fröhlich sein und preisen und rühmen auf ihren Lagern. Ihr Mund soll GOtt erhöhen, und sollen scharfe Schwerter in ihren Händen haben, daß sie Rache üben unter den Heiden, Strafe unter den Völkern, ihre Könige zu binden mit Ketten und ihre Edlen mit eisernen Fesseln, daß sie ihnen tun das Recht, davon geschrieben ist. Solche Ehre werden alle seine Heiligen haben. Halleluja! Halleluja! Lobet den HErrn in seinem Heiligtum; lobet ihn in der Feste seiner Macht! Lobet ihn in seinen Taten; lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit! Lobet ihn mit Posaunen; lobet ihn mit Psalter und Harfen! Lobet ihn mit Pauken und Reigen; lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! Lobet ihn mit hellen Zimbeln; lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln! Alles, was Odem hat, lobe den HErrn! Halleluja! D ies sind die Sprüche Salomos, des Königs Israels, Davids Sohns, zu lernen Weisheit und Zucht, Verstand, Klugheit, Gerechtigkeit, Recht und Schlecht, daß die Albernen witzig und die Jünglinge vernünftig und vorsichtig werden. Wer weise ist, der hört zu und bessert sich; und wer verständig ist, der läßt ihm raten, daß er vernehme die Sprüche und ihre Deutung, die Lehre der Weisen und ihre Beispiele. Des HERRN Furcht ist Anfang zu lernen. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht. Mein Kind gehorche der Zucht deines Vaters und verlaß nicht das Gebot deiner Mutter! Denn solches ist ein schöner Schmuck deinem Haupt und eine Kette an deinem Halse. M ein Kind, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht! Wenn sie sagen: Gehe mit uns, wir wollen auf Blut lauern und den Unschuldigen ohne Ursache nachstellen; wir wollen sie lebendig verschlingen wie die Hölle, und die Frommen, als die hinunter in die Grube fahren; wir wollen groß Gut finden; wir wollen unsere Häuser mit Raube füllen; wage es mit uns; es soll unser aller ein Beutel sein: mein Kind, wandle den Weg nicht mit ihnen; wehre deinem Fuß von ihrem Pfad! Denn ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, Blut zu vergießen. Denn es ist vergeblich, das Netz auswerfen vor den Augen der Vögel. Auch lauern sie selbst untereinander auf ihr Blut, und stellt einer dem andern nach dem Leben. Also tun alle Geizigen, daß einer dem andern das Leben nimmt. D ie Weisheit klagt draußen und läßt sich hören auf den Gassen. Sie ruft in der Tür am Tor vorne unter dem Volk; sie redet ihre Worte in der Stadt: Wie lange wollt ihr Albernen albern sein und die Spötter Lust zu Spötterei haben und die Ruchlosen die Lehre hassen? Kehrt euch zu meiner Strafe! Siehe, ich will euch heraussagen meinen Geist und euch meine Worte kundtun. Weil ich denn rufe, und ihr weigert euch; ich recke meine Hand aus, und niemand achtet drauf, und laßt fahren allen meinen Rat und wollt meiner Strafe nicht: so will ich auch lachen in eurem Unfall und euer spotten, wenn da kommt, das ihr fürchtet, wenn über euch kommt wie ein Sturm, das ihr fürchtet, und euer Unfall als ein Wetter, wenn über euch Angst und Not kommt. Dann werden sie mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich frühe suchen und nicht finden. Darum daß sie haßten die Lehre und wollten des HERRN Furcht nicht haben, wollten meines Rats nicht und lästerten alle meine Strafe, so sollen sie essen von den Früchten ihres Wesens und ihres Rats satt werden. Das die Albernen gelüstet, tötet sie, und der Ruchlosen Glück bringt sie um. Wer aber mir gehorcht, wird sicher bleiben und genug haben und kein Unglück fürchten. M ein Kind, willst du meine Rede annehmen und meine Gebote bei dir behalten, so laß dein Ohr auf Weisheit achthaben und neige dein Herz mit Fleiß dazu. Denn so du mit Fleiß danach rufest und darum betest, so du sie suchst wie Silber und forschest sie wie die Schätze, alsdann wirst du die Furcht des HERRN vernehmen und GOttes Erkenntnis finden. Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Verstand. Er läßt‘s den Aufrichtigen gelingen und beschirmet die Frommen und behütet die, so recht tun, und bewahrt den Weg seiner Heiligen. Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und allen guten Weg. Wo die Weisheit dir zu Herzen geht, daß du gerne lernest, so wird dich guter Rat bewahren und Verstand wird dich behüten, daß du nicht geratest auf den Weg der Bösen noch unter die verkehrten Schwätzer, die da verlassen die rechte Bahn und gehen finstere Wege, die sich freuen, Böses zu tun, und sind fröhlich in ihrem bösen, verkehrten Wesen, welche ihren Weg verkehren und folgen ihrem Abwege; daß du nicht geratest an eines andern Weib, und die nicht dein ist, die glatte Worte gibt und verläßt den Herrn ihrer Jugend und vergißt den Bund ihres GOttes; denn ihr Haus neigt sich zum Tode und ihre Gänge zu den Verlornen; alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und ergreifen den Weg des Lebens nicht: auf daß du wandelst auf gutem Wege und bleibest auf der rechten Bahn. Denn die Gerechten werden im Lande wohnen, und die Frommen werden drinnen bleiben; aber die Gottlosen werden aus dem Lande gerottet, und die Verächter werden draus vertilgt. M ein Kind, vergiß meines Gesetzes nicht, und dein Herz behalte meine Gebote. Denn sie werden dir langes Leben und gute Jahre und Frieden bringen; Gnade und Treue werden dich nicht lassen. Hänge sie an deinen Hals und schreibe sie in die Tafel deines Herzens, so wirst du Gunst und Klugheit finden, die GOtt und Menschen gefällt. Verlaß dich auf den HERRN von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand; Sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. Dünke dich nicht weise zu sein, sondern fürchte den HERRN und weiche vom Bösen. Das wird deinem Nabel gesund sein und deine Gebeine erquicken. Ehre den HERRN von deinem Gut und von den Erstlingen all deines Einkommens, so werden deine Scheunen voll werden und deine Kelter mit Most übergehen. Mein Kind, verwirf die Zucht des HERRN nicht und sei nicht ungeduldig über seiner Strafe! Denn welchen der HERR liebt, den straft er, und hat Wohlgefallen an ihm wie ein Vater am Sohn. Wohl dem Menschen, der Weisheit findet, und dem Menschen, der Verstand bekommt! Denn es ist besser, um sie hantieren, weder um Silber, und ihr Einkommen ist besser denn Gold. Sie ist edler denn Perlen; und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu gleichen. Langes Leben ist zu ihrer rechten Hand; zu ihrer Linken ist Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Steige sind Friede. Sie ist ein Baum des Lebens allen, die sie ergreifen; und selig sind, die sie halten. Denn der HERR hat die Erde durch Weisheit gegründet und durch seinen Rat die Himmel bereitet. Durch seine Weisheit sind die Tiefen zerteilt und die Wolken mit Tau triefend gemacht. Mein Kind, laß sie nicht von deinen Augen weichen, so wirst du glückselig und klug werden. Das wird deiner Seele Leben sein, und dein Mund wird holdselig sein. Dann wirst du sicher wandeln auf deinem Wege, daß dein Fuß sich nicht stoßen wird. Legest du dich, so wirst du dich nicht fürchten, sondern süß schlafen, daß du dich nicht fürchten darfst vor plötzlichem Schrecken noch vor dem Sturm der Gottlosen, wenn er kommt. Denn der HERR ist dein Trotz; der behütet deinen Fuß, daß er nicht gefangen werde. W eigere dich nicht, dem Dürftigen Gutes zu tun, so deine Hand von GOtt hat, solches zu tun. Sprich nicht zu deinem Freunde: Gehe hin und komm wieder, morgen will ich dir geben, so du es doch wohl hast. Trachte nicht Böses wider deinen Freund, der auf Treue bei dir wohnt. Hadre nicht mit jemand ohne Ursache, so er dir kein Leid getan hat. Eifre nicht einem Freveln nach und erwähle seiner Wege keinen. Denn der HERR hat Greuel an dem Abtrünnigen und sein Geheimnis ist bei den Frommen. Im Hause des Gottlosen ist der Fluch des HERRN; aber das Haus der Gerechten wird gesegnet. Er wird der Spötter spotten; aber den Elenden wird er Gnade geben. Die Weisen werden Ehre erben; aber wenn die Narren hoch kommen, werden sie doch zuschanden. H ört, meine Kinder, die Zucht eures Vaters; merkt auf, daß ihr lernt und klug werdet! Denn ich gebe euch eine gute Lehre; verlaßt mein Gesetz nicht! Denn ich war meines Vaters Sohn, ein zarter und ein einiger vor meiner Mutter, und er lehrte mich und sprach: Laß dein Herz meine Worte aufnehmen; halte meine Gebote, so wirst du leben. Nimm an Weisheit, nimm an Verstand; vergiß nicht und weiche nicht von der Rede meines Mundes! Verlaß sie nicht, so wird sie dich behalten; liebe sie, so wird sie dich behüten. Denn der Weisheit Anfang ist, wenn man sie gerne hört und die Klugheit lieber hat denn alle Güter. Achte sie hoch, so wird sie dich erhöhen und wird dich zu Ehren machen, wo du sie herzest. Sie wird dein Haupt schön schmücken und wird dich zieren mit einer hübschen Krone. So höre, mein Kind, und nimm an meine Rede, so werden deiner Jahre viel werden. Ich will dich den Weg der Weisheit führen, ich will dich auf rechter Bahn leiten, daß, wenn du gehst, dein Gang dir nicht sauer werde, und wenn du läufst, daß du dich nicht anstoßest. Fasse die Zucht, laß nicht davon; bewahre sie, denn sie ist dein Leben. Komm nicht auf der Gottlosen Pfad und tritt nicht auf den Weg der Bösen. Laß ihn fahren und gehe nicht drinnen; weiche von ihm und gehe vorüber! Denn sie schlafen nicht, sie haben denn übel getan; und sie ruhen nicht, sie haben denn Schaden getan. Denn sie nähren sich von gottlosem Brot und trinken vom Wein des Frevels. Aber der Gerechten Pfad glänzet wie ein Licht, das da fortgeht, und leuchtet bis auf den vollen Tag. Der Gottlosen Weg aber ist wie Dunkel und wissen nicht, wo sie fallen werden. Mein Sohn, merke auf mein Wort und neige dein Ohr zu meiner Rede! Laß sie nicht von deinen Augen fahren; behalte sie in deinem Herzen! Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und gesund ihrem ganzen Leibe. Behüte dein Herz mit allem Fleiß; denn daraus geht das Leben. Tu von dir den verkehrten Mund und laß das Lästermaul ferne von dir sein. Laß deine Augen stracks vor sich sehen und deine Augenlider richtig vor dir hinsehen. Laß deinen Fuß gleich vor sich gehen, so gehst du gewiß. Wanke weder zur Rechten noch zur Linken; wende deinen Fuß vom Bösen! M ein Kind, merke auf meine Weisheit; neige dein Ohr zu meiner Lehre, daß du behaltest guten Rat und dein Mund wisse Unterschied zu haben. Denn die Lippen der Hure sind süß wie Honigseim, und ihre Kehle ist glätter denn Öl, aber hernach bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidig Schwert. Ihre Füße laufen zum Tod hinunter, ihre Gänge erlangen die Hölle. Sie geht nicht stracks auf dem Wege des Lebens; unstet sind ihre Tritte, daß sie nicht weiß, wo sie geht. So gehorcht mir nun, meine Kinder, und weicht nicht von der Rede meines Mundes! Laß deine Wege ferne von ihr sein und nahe nicht zur Tür ihres Hauses, daß du nicht den Fremden gebest deine Ehre und deine Jahre dem Grausamen, daß sich nicht Fremde von deinem Vermögen sättigen, und deine Arbeit nicht sei in eines andern Haus, und müssest hernach seufzen, wenn du dein Leib und Gut verzehrt hast, und sprechen: Ach, wie habe ich die Zucht gehaßt, und mein Herz die Strafe verschmähet, und habe nicht gehorcht der Stimme meiner Lehrer und mein Ohr nicht geneigt zu denen, die mich lehrten! Ich bin schier in all Unglück kommen vor allen Leuten und allem Volk. Trinke Wasser aus deiner Grube und Flüsse aus deinem Brunnen. Laß deine Brunnen herausfließen und die Wasserbäche auf die Gassen. Habe du aber sie alleine und kein Fremder mit dir. Dein Born sei gesegnet, und freue dich des Weibes deiner Jugend! Sie ist lieblich wie eine Hindin und holdselig wie ein Reh. Laß dich ihre Liebe allezeit sättigen, und ergötze dich allewege in ihrer Liebe. Mein Kind, warum willst du dich an der Fremden ergötzen und herzest dich mit einer andern? Denn jedermanns Wege sind stracks vor dem HERRN, und er mißt gleich alle ihre Gänge. Die Mißtat des Gottlosen wird ihn fahen, und er wird mit dem Strick seiner Sünde gehalten werden. Er wird sterben, daß er sich nicht will ziehen lassen, und um seiner großen Torheit willen wird‘s ihm nicht wohlgehen. M ein Kind, wirst du Bürge für deinen Nächsten und hast deine Hand bei einem Fremden verhaftet, so bist du verknüpft mit der Rede deines Mundes und gefangen mit den Reden deines Mundes. So tu doch, mein Kind, also und errette dich; denn du bist deinem Nächsten in die Hände kommen; eile, dränge und treibe deinen Nächsten! Laß deine Augen nicht schlafen noch deine Augenlider schlummern! Errette dich wie ein Reh von der Hand und wie ein Vogel aus der Hand des Voglers. G ehe hin zur Ameise, du Fauler, siehe ihre Weise an und lerne! Ob sie wohl keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, Bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte. Wie lange, liegst du, Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Ja, schlaf noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, daß du schlafest, so wird dich die Armut übereilen wie ein Fußgänger und der Mangel wie ein gewappneter Mann. E in loser Mensch, ein schädlicher Mann, geht mit verkehrtem Munde, winket mit Augen, deutet mit Füßen, zeigt mit Fingern, trachtet allezeit Böses und Verkehrtes in seinem Herzen und richtet Hader an. Darum wird ihm plötzlich sein Unfall kommen und wird schnell zerbrochen werden, daß keine Hilfe da sein wird. Diese sechs Stücke haßt der HErr, und am siebenten hat er einen Greuel: hohe Augen, falsche Zungen, Hände, die unschuldig Blut vergießen; Herz, das mit bösen Tücken umgeht; Füße, die behende sind, Schaden zu tun; falscher Zeuge, der frech Lügen redet, und der Hader zwischen Brüdern anrichtet. M ein Kind, bewahre die Gebote deines Vaters und laß nicht fahren das Gesetz deiner Mutter! Binde sie zusammen auf dein Herz allewege und hänge sie an deinen Hals: wenn du gehst, daß sie dich geleiten; wenn du dich legest, daß sie dich bewahren; wenn du aufwachest, daß sie dein Gespräch seien. Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ein Licht; und die Strafe der Zucht ist ein Weg des Lebens, auf daß du bewahrt wirst vor dem bösen Weibe, vor der glatten Zunge der Fremden. Laß dich ihre Schöne nicht gelüsten in deinem Herzen und verfahe dich nicht an ihren Augenlidern. Denn eine Hure bringt einen ums Brot; aber ein Eheweib fäht das edle Leben. Kann auch jemand ein Feuer im Busen behalten, daß seine Kleider nicht brennen? Wie sollte jemand auf Kohlen gehen, daß seine Füße nicht verbrannt würden? Also geht es, wer zu seines Nächsten Weib geht; es bleibt keiner ungestraft, der sie berührt. Es ist einem Diebe nicht so große Schmach, ob er stiehlt, seine Seele zu sättigen, weil ihn hungert. Und ob er begriffen wird, gibt er‘s siebenfältig wieder und legt dar alles Gut in seinem Hause. Aber der mit einem Weibe die Ehe bricht, der ist ein Narr, der bringt sein Leben ins Verderben. Dazu trifft ihn Plage und Schande, und seine Schande wird nicht ausgetilget. Denn der Grimm des Mannes eifert und schont nicht zur Zeit der Rache und sieht keine Person an, die da versöhne, und nimmt‘s nicht an, ob du viel schenken wolltest. M ein Kind, behalte meine Rede und verbirg meine Gebote bei dir! Behalte meine Gebote, so wirst du leben, und mein Gesetz wie deinen Augapfel. Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester, und nenne die Klugheit deine Freundin, daß du behütet wirst vor dem fremden Weibe, vor einer andern, die glatte Worte gibt. Denn am Fenster meines Hauses guckte ich durchs Gitter und sah unter den Albernen und ward gewahr unter den Kindern eines närrischen Jünglings, der ging auf der Gasse an einer Ecke und trat daher auf dem Wege an ihrem Hause, in der Dämmerung, am Abend des Tages, da es Nacht ward und dunkel war. Und siehe, da begegnete ihm ein Weib im Hurenschmuck, listig, wild und unbändig, daß ihre Füße in ihrem Hause nicht bleiben können. Jetzt ist sie draußen, jetzt auf der Gasse und lauert an allen Ecken. Und erwischte ihn und küßte ihn unverschämt und sprach zu ihm: Ich habe Dankopfer für mich heute bezahlt, für meine Gelübde. Darum bin ich herausgegangen, dir zu begegnen, dein Angesicht frühe zu suchen, und habe dich funden. Ich habe mein Bett schön geschmückt mit bunten Teppichen aus Ägypten. Ich habe mein Lager mit Myrrhen, Aloes und Zinnamen besprengt. Komm, laß uns genug buhlen bis an den Morgen und laß uns der Liebe pflegen; denn der Mann ist nicht daheim, er ist einen fernen Weg gezogen; er hat den Geldsack mit sich genommen; er wird erst aufs Fest wieder heimkommen. Sie überredete ihn mit vielen Worten und gewann ihn ein mit ihrem glatten Munde. Er folgte ihr bald nach; wie ein Ochs zur Fleischbank geführt wird, und wie zur Fessel, da man die Narren züchtiget, bis sie ihm mit dem Pfeil die Leber spaltete, wie ein Vogel zum Strick Eilt und weiß nicht, daß ihm das Leben gilt. So gehorcht mir nun, meine Kinder, und merkt auf die Rede meines Mundes. Laß dein Herz nicht weichen auf ihren Weg und laß dich nicht verführen auf ihre Bahn! Denn sie hat viele verwundet und gefället, und sind allerlei Mächtige von ihr erwürgt. Ihr Haus sind Wege zur Hölle, da man hinunterfährt in des Todes Kammer. R uft nicht die Weisheit und die Klugheit läßt sich hören? Öffentlich am Wege und an der Straße steht sie. An den Toren bei der Stadt, da man zur Tür eingeht, schreit sie: O ihr Männer, ich schreie zu euch und rufe den Leuten! Merket, ihr Albernen, den Witz; und ihr Toren, nehmt es zu Herzen! Hört, denn ich will reden, was fürstlich ist, und lehren, was recht ist. Denn mein Mund soll die Wahrheit reden, und meine Lippen sollen hassen, das gottlos ist. Alle Reden meines Mundes sind gerecht; es ist nichts Verkehrtes noch Falsches drinnen. Sie sind alle gleichaus denen, die sie vernehmen, und richtig denen, die es annehmen wollen. Nehmt an meine Zucht lieber denn Silber und die Lehre achtet höher denn köstlich Gold. Denn Weisheit ist besser denn Perlen, und alles, was man wünschen mag, kann ihr nicht gleichen. Ich, Weisheit, wohne bei dem Witz und ich weiß guten Rat zu geben. Die Furcht des HERRN haßt das Arge, die Hoffart, den Hochmut und bösen Weg, und bin feind dem verkehrten Munde. Mein ist beides, Rat und Tat; ich habe Verstand und Macht. Durch mich regieren die Könige und die Ratsherren setzen das Recht. Durch mich herrschen die Fürsten und alle regenten auf Erden. Ich liebe, die mich lieben; und die mich frühe suchen, finden mich. Reichtum und Ehre ist bei mir, wahrhaftig Gut und Gerechtigkeit. Meine Frucht ist besser denn Gold und fein Gold und mein Einkommen besser denn auserlesen Silber. Ich wandle auf dem rechten Wege, auf der Straße des Rechts, daß ich wohl berate, die mich lieben und ihre Schätze voll mache. D er HERR hat mich gehabt im Anfang seiner Wege; ehe er was machte, war ich da. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit, von Anfang vor der Erde. Da die Tiefen noch nicht waren, da war ich schon bereitet, da die Brunnen noch nicht mit Wasser quollen, Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln war ich bereitet. Er hatte die Erde noch nicht gemacht, und was dran ist, noch die Berge des Erdbodens. Da er die Himmel bereitete, war ich daselbst; da er die Tiefe mit seinem Ziel verfassete, da er die Wolken droben festete, da er festigte die Brunnen der Tiefe, da er dem Meer das Ziel setzte und den Wassern, daß sie nicht übergehen seinen Befehl, da er den Grund der Erde legte: da war ich der Werkmeister bei ihm und hatte meine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit und spielte auf seinem Erdboden; und meine Lust ist bei den Menschenkindern. So gehorcht mir nun, meine Kinder! Wohl denen, die meine Wege behalten! Hört die Zucht und werdet weise, und laßt sie nicht fahren! Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, daß er wache an meiner Tür täglich, daß er warte an den Pfosten meiner Tür. Wer mich findet, der findet das Leben und wird Wohlgefallen vom HERRN bekommen. Wer aber an mir sündigt, der verletzt seine Seele. Alle, die mich hassen, lieben den Tod. D ie Weisheit baute ihr Haus und hieb sieben Säulen, schlachtete ihr Vieh und trug ihren Wein auf und bereitete ihren Tisch und sandte ihre Dirnen aus, zu laden oben auf die Paläste der Stadt: Wer albern ist, der mache sich hieher! Und zum Narren sprach sie: Kommt, zehrt von meinem Brot und trinkt des Weins, den ich schenke! Verlaßt das alberne Wesen, so werdet ihr leben; und geht auf dem Wege des Verstandes. Wer den Spötter züchtiget, der muß Schande auf sich nehmen; und wer den Gottlosen straft, der muß gehöhnt werden. Strafe den Spötter nicht, er haßt dich; strafe den Weisen, der wird dich lieben. Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden; lehre den Gerechten, so wird er in der Lehre zunehmen. Der Weisheit Anfang ist des HERRN Furcht; und der Verstand lehrt, was heilig ist. Denn durch mich wird deiner Tage viel werden, und werden dir der Jahre des Lebens mehr werden. Bist du weise, so bist du dir weise; bist du ein Spötter, so wirst du es allein tragen. E s ist aber ein töricht, wild Weib, voll Schwätzens und weiß nichts; die sitzt in der Tür ihres Hauses auf dem Stuhl, oben in der Stadt, zu laden alle, die vorübergehen und richtig auf ihrem Wege wandeln. Wer ist albern, der mache sich hieher! Und zum Narren spricht sie: Die verstohlenen Wasser sind süß und das verborgene Brot ist niedlich. Er weiß aber nicht, daß daselbst Tote sind und ihre Gäste in der tiefen Hölle. D ies sind die Sprüche Salomos. Ein weiser Sohn ist seines Vaters Freude; aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Grämen. Unrecht Gut hilft nicht; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. Der HERR läßt die Seele des Gerechten nicht Hunger leiden; er stürzt aber der Gottlosen Schinderei. Lässige Hand macht arm; aber der Fleißigen Hand macht reich. Wer im Sommer sammelt, der ist klug; wer aber in der Ernte schläft, wird zuschanden. Den Segen hat das Haupt des Gerechten; aber den Mund der Gottlosen wird ihr Frevel überfallen. Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen; aber der Gottlosen Name wird verwesen. Wer weise von Herzen ist, nimmt die Gebote an; der aber ein Narrenmaul hat, wird geschlagen. Wer unschuldig lebt, der lebt sicher; wer aber verkehrt ist auf seinen Wegen, wird offenbar werden. Wer mit Augen winket, wird Mühe anrichten; und der ein Narrenmaul hat, wird geschlagen. Des Gerechten Mund ist ein lebendiger Brunn; aber den Mund der Gottlosen wird ihr Frevel überfallen. Haß erregt Hader; aber Liebe deckt zu alle Übertretungen. In den Lippen des Verständigen findet man Weisheit; aber auf den Rücken des Narren gehört eine Rute. Die Weisen bewahren die Lehre; aber der Narren Mund ist nahe dem Schrecken. Das Gut des Reichen ist seine feste Stadt; aber die Armen macht die Armut blöde. Der Gerechte braucht seines Guts zum Leben; aber der Gottlose braucht seines Einkommens zur Sünde. Die Zucht halten, ist der Weg zum Leben; wer aber die Strafe verläßt, der bleibt irrig. Falsche Mäuler decken Haß; und wer verleumdet, der ist ein Narr. Wo viel Worte sind, da geht es ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen hält, ist klug. Des Gerechten Zunge ist köstlich Silber; aber der Gottlosen Herz ist nichts. Des Gerechten Lippen weiden viele; aber die Narren werden in ihrer Torheit sterben. Der Segen des HERRN macht reich ohne Mühe. Ein Narr treibt Mutwillen und hat‘s noch dazu seinen Spott; aber der Mann ist weise, der drauf merkt. Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen; und was die Gerechten begehren, wird ihnen gegeben. Der Gottlose ist wie ein Wetter, das überhin geht und nicht mehr ist; der Gerechte aber besteht ewiglich. Wie der Essig den Zähnen und der Rauch den Augen tut, so tut der Faule denen, die ihn senden. Die Furcht des HERRN mehrt die Tage; aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt. Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein. Der Weg des HERRN ist des Frommen Trotz; aber die Übeltäter sind blöde. Der Gerechte wird nimmermehr umgestoßen; aber die Gottlosen werden nicht im Lande bleiben. Der Mund des Gerechten bringt Weisheit; aber das Maul der Verkehrten wird ausgerottet. Die Lippen der Gerechten lehren heilsam Ding; aber der Gottlosen Mund ist verkehrt. F alsche Waage ist dem HERRN ein Greuel; aber ein völlig Gewicht ist sein Wohlgefallen. Wo Stolz ist, da ist auch Schmach; aber Weisheit ist bei den Demütigen. Unschuld wird die Frommen leiten; aber die Bosheit wird die Verächter verstören. Gut hilft nicht am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. Die Gerechtigkeit des Frommen macht seinen Weg eben; aber der Gottlose wird fallen durch sein gottlos Wesen. Die Gerechtigkeit der Frommen wird sie erretten; aber die Verächter werden gefangen in ihrer Bosheit. Wenn der gottlose Mensch stirbt, ist Hoffnung verloren; und das Harren der Ungerechten wird zunichte. Der Gerechte wird aus der Not erlöst und der Gottlose kommt an seine Statt. Durch den Mund des Heuchlers wird sein Nächster verderbt; aber die Gerechten merken‘s und werden erlöset. Eine Stadt freut sich, wenn‘s den Gerechten wohlgeht; und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh. Durch den Segen der Frommen wird eine Stadt erhaben; aber durch den Mund der Gottlosen wird sie zerbrochen. Wer seinen Nächsten schändet, ist ein Narr; aber ein verständiger Mann stillet es. Ein Verleumder verrät, was er heimlich weiß; aber wer eines getreuen Herzens ist, verbirgt dasselbe. Wo nicht Rat ist, da geht das Volk unter; wo aber viel Ratgeber sind, da geht es wohl zu. Wer für einen andern Bürge wird, der wird Schaden haben; wer sich aber vor Geloben hütet, ist sicher. Ein holdselig Weib erhält die Ehre; aber die Tyrannen erhalten den Reichtum. Ein barmherziger Mann tut seinem Leibe Gutes; aber ein unbarmherziger betrübt auch sein Fleisch und Blut. Der Gottlosen Arbeit wird fehlen; aber wer Gerechtigkeit säet, das ist gewiß Gut. Denn Gerechtigkeit fördert zum Leben; aber dem Übel nachjagen fördert zum Tode. Der HERR hat Greuel an den verkehrten Herzen und Wohlgefallen an den Frommen. Den Bösen hilft nichts, wenn sie auch alle Hände zusammentäten; aber der Gerechten Same wird errettet werden. Ein schön Weib ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem güldenen Haarband. Der Gerechten Wunsch muß doch wohl geraten; und der Gottlosen Hoffen wird Unglück. Einer teilt aus und hat immer mehr; ein anderer karget, da er nicht soll, und wird doch ärmer. Die Seele, die da reichlich segnet, wird fett; und wer trunken macht, der wird auch trunken werden. Wer Korn inhält, dem fluchen die Leute; aber Segen kommt über den, so es verkauft. Wer da Gutes sucht, dem widerfährt Gutes; wer aber nach Unglück ringet, dem wird‘s begegnen. Wer sich auf seinen Reichtum verläßt, der wird untergehen; aber die Gerechten werden grünen wie ein Blatt. Wer sein eigen Haus betrübt, der wird Wind zu Erbteil haben; und ein Narr muß ein Knecht des Weisen sein. Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens; und ein Weiser nimmt sich der Leute herzlich an. So der Gerechte auf Erden leiden muß, wie viel mehr der Gottlose und Sünder! W er sich gerne läßt strafen, der wird klug werden; wer aber ungestraft sein will, der bleibt ein Narr. Wer fromm ist, der bekommt Trost vom HERRN; aber ein Ruchloser verdammt sich selbst. Ein gottlos Wesen fördert den Menschen nicht; aber die Wurzel der Gerechten wird bleiben. Ein fleißig Weib ist eine Krone ihres Mannes; aber eine Unfleißige ist ein Eiter in seinem Gebeine. Die Gedanken der Gerechten sind redlich; aber die Anschläge der Gottlosen sind Trügerei. Der Gottlosen Predigt richtet Blutvergießen an; aber der Frommen Mund errettet. Die Gottlosen werden umgestürzt und nicht mehr sein; aber das Haus der Gerechten bleibt stehen. Eines weisen Mannes Rat wird gelobt; aber die Tücken werden zuschanden. Wer gering ist und wartet des Seinen, der ist besser, denn der groß sein will, dem des Brots mangelt. Der Gerechte erbarmt sich seines Viehes; aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig. Wer seinen Acker bauet, der wird Brots die Fülle haben; wer aber unnötigen Sachen nachgeht, der ist ein Narr. Des Gottlosen Lust ist, Schaden zu tun; aber die Wurzel der Gerechten wird Frucht bringen. Der Böse wird gefangen in seinen eigenen falschen Worten; aber der Gerechte entgeht der Angst. Viel Gutes kommt einem durch die Frucht des Mundes; und dem Menschen wird vergolten, nachdem seine Hände verdient haben. Dem Narren gefällt seine Weise wohl; aber wer Rat gehorcht; der ist weise. Ein Narr zeigt seinen Zorn bald; aber wer die Schmach birget, ist witzig. Wer wahrhaftig ist, der sagt frei, was recht ist; aber ein falscher Zeuge betrügt. Wer unvorsichtig herausfährt, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen ist heilsam. Wahrhaftiger Mund besteht ewiglich; aber die falsche Zunge besteht nicht lange. Die, so Böses raten, betrügen; aber die zum Frieden raten, machen Freude. Es wird dem Gerechten kein Leid geschehen; aber die Gottlosen werden voll Unglücks sein. Falsche Mäuler sind dem HERRN ein Greuel; die aber treulich handeln, gefallen ihm wohl. Ein witziger Mann gibt nicht Klugheit vor; aber das Herz der Narren ruft seine Narrheit aus. Fleißige Hand wird herrschen; die aber lässig ist, wird müssen zinsen. Sorge im Herzen kränket; aber ein freundlich Wort erfreuet. Der Gerechte hat‘s besser denn sein Nächster; aber der Gottlosen Weg verführt sie. Einem Lässigen gerät sein Handel nicht; aber ein fleißiger Mensch wird reich. Auf dem rechten Wege ist Leben, und auf dem gebahnten Pfad ist kein Tod. E in weiser Sohn läßt sich den Vater züchtigen; aber ein Spötter gehorcht der Strafe nicht. Der Frucht des Mundes nacheußt man; aber die Verächter denken nur zu freveln. Wer seinen Mund bewahret, der bewahrt sein Leben; wer aber mit seinem Maul herausfährt, der kommt in Schrecken. Der Faule begehrt und kriegt‘s doch nicht; aber die Fleißigen kriegen genug. Der Gerechte ist der Lüge feind; aber der Gottlose schändet und schmähet sich selbst. Die Gerechtigkeit behütet den Unschuldigen; aber das gottlose Wesen bringt einen zu der Sünde. Mancher ist arm bei großem Gut; und mancher ist reich bei seiner Armut. Mit Reichtum kann einer sein Leben erretten; aber ein Armer hört das Schelten nicht. Das Licht der Gerechten macht fröhlich; aber die Leuchte der Gottlosen wird auslöschen. Unter den Stolzen ist immer Hader; aber Weisheit macht vernünftige Leute. Reichtum wird wenig, wo man‘s vergeudet; was man aber zusammenhält, das wird groß. Die Hoffnung, die sich verzeucht, ängstet das Herz; wenn‘s aber kommt, das man begehret, das ist ein Baum des Lebens. Wer das Wort verachtet, der verderbt sich selbst; wer aber das Gebot fürchtet, dem wird‘s vergolten. Die Lehre des Weisen ist eine lebendige Quelle, zu meiden die Stricke des Todes. Ein guter Rat tut sanft; aber der Verächter Weg bringt Wehe. Ein Kluger tut alles mit Vernunft; ein Narr aber breitet Narrheit aus. Ein gottloser Bote bringt Unglück; aber ein treuer Werber ist heilsam. Wer Zucht läßt fahren, der hat Armut und Schande; wer sich gerne strafen läßt, wird zu Ehren kommen. Wenn‘s kommt, das man begehret, das tut dem Herzen wohl; aber der das Böse meidet, ist den Toren ein Greuel. Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Narren Geselle ist, der wird Unglück haben. Unglück verfolgt die Sünder; aber den Gerechten wird Gutes vergolten. Der Gute wird erben auf Kindeskind aber des Sünders Gut wird dem Gerechten vorgesparet. Es ist viel Speise in den Furchen der Armen; aber die unrecht tun, verderben. Wer seiner Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtiget ihn bald. Der Gerechte ißt, daß seine Seele satt wird; der Gottlosen Bauch aber hat nimmer genug. D urch weise Weiber wird das Haus erbaut; eine Närrin aber zerbricht es mit ihrem Tun. Wer den HERRN fürchtet, der geht auf rechter Bahn; wer ihn aber verachtet, der weicht aus seinem Wege. Narren reden tyrannisch; aber die Weisen bewahren ihren Mund. Wo nicht Ochsen sind, da ist die Krippe rein; aber wo der Ochse geschäftig ist, da ist viel Einkommens. Ein treuer Zeuge lüget nicht; aber ein falscher Zeuge redet türstiglich Lügen. Der Spötter sucht Weisheit und findet sie nicht; aber dem Verständigen ist die Erkenntnis leicht. Gehe von dem Narren; denn du lernest nichts von ihm. Das ist des Klugen Weisheit, daß er auf seinen Weg merkt; aber das ist der Narren Torheit, daß es eitel Trug mit ihnen ist. Die Narren treiben das Gespött mit der Sünde; aber die Frommen haben Lust an den Frommen. Wenn das Herz traurig ist, so hilft keine äußerliche Freude. Das Haus der Gottlosen wird vertilgt; aber die Hütte der Frommen wird grünen. Es gefällt manchem ein Weg wohl; aber endlich bringt er ihn zum Tode. Nach dem Lachen kommt Trauern, und nach der Freude kommt Leid. Einem losen Menschen wird‘s gehen, wie er handelt; aber ein Frommer wird über ihn sein. Ein Alberner glaubt alles; aber ein Witziger merkt auf seinen Gang. Ein Weiser fürchtet sich und meidet das Arge; ein Narr aber fährt hindurch türstiglich. Ein Ungeduldiger tut närrisch; aber ein Bedächtiger haßt es. Die Albernen erben Narrheit; aber es ist der Witzigen Krone, vorsichtiglich handeln. Die Bösen müssen sich bücken vor den Guten und die Gottlosen in den Toren des Gerechten. Einen Armen hassen auch seine Nächsten; aber die Reichen haben viel Freunde. Der Sünder verachtet seinen Nächsten; aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmet! Die mit bösen Ränken umgehen, werden fehlen; die aber Gutes denken, denen wird Treue und Güte widerfahren. Wo man arbeitet, da ist genug; wo man aber mit Worten umgeht, da ist Mangel. Den Weisen ist ihr Reichtum eine Krone; aber die Torheit der Narren bleibt Torheit. Ein treuer Zeuge errettet das Leben; aber ein falscher Zeuge betrügt. Wer den HERRN fürchtet, der hat eine sichere Festung, und seine Kinder werden auch beschirmet. Die Furcht des HERRN ist eine Quelle des Lebens, daß man meide die Stricke des Todes. Wo ein König viel Volks hat, das ist seine Herrlichkeit; wo aber, wenig Volks ist, das macht einen Herrn blöde. Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, der offenbart seine Torheit. Ein gütiges Herz ist des Leibes Leben; aber Neid ist Eiter in Beinen. Wer dem Geringen Gewalt tut, der lästert desselben Schöpfer; aber wer sich des Armen erbarmet, der ehrt GOtt, Der Gottlose besteht nicht in seinem Unglück; aber der Gerechte ist auch in seinem Tode getrost. Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit und wird offenbar unter den Narren. Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Ein kluger Knecht gefällt dem Könige wohl; aber einem schändlichen Knechte ist er feind. E ine linde Antwort stillet den Zorn; aber ein hart Wort richtet Grimm an. Der Weisen Zunge macht die Lehre lieblich; der Narren Mund speiet eitel Narrheit. Die Augen des HERRN schauen an allen Orten beide, die Bösen und Frommen. Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens; aber eine lügenhaftige macht Herzeleid. Der Narr lästert die Zucht seines Vaters; wer aber Strafe annimmt, der wird klug werden. In des Gerechten Hause ist Guts genug aber in dem Einkommen des Gottlosen ist Verderben. Der Weisen Mund streut guten Rat; aber der Narren Herz ist nicht also. Der Gottlosen Opfer ist dem HERRN ein Greuel; aber das Gebet der Frommen ist ihm angenehm. Des Gottlosen Weg ist dem HERRN ein Greuel; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, der wird geliebt. Das ist eine böse Zucht, den Weg verlassen; und wer die Strafe haßt, der muß sterben. Hölle und Verderbnis ist vor dem HERRN; wie viel mehr der Menschen Herzen! Der Spötter liebt nicht, der ihn straft, und geht nicht zu den Weisen. Ein fröhlich Herz macht ein fröhlich Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, so fällt auch der Mut. Ein kluges Herz handelt bedächtiglich; aber die kühnen Narren regieren närrisch. Ein Betrübter hat nimmer keinen guten Tag; aber ein guter Mut ist ein täglich Wohlleben. Es ist besser ein wenig mit der Furcht des HERRN denn großer Schatz, darin Unruhe ist. Es ist besser ein Gericht Kraut mit Liebe denn ein gemästeter Ochse mit Haß. Ein zorniger Mann richtet Hader an; ein Geduldiger aber stillet den Zank. Der Weg des Faulen ist dornig; aber der Weg der Frommen ist wohl gebahnet. Ein weiser Sohn erfreut den Vater; und ein närrischer Mensch ist seiner Mutter Schande. Dem Toren ist die Torheit eine Freude; aber ein verständiger Mann bleibt auf dem rechten Wege. Die Anschläge werden zunichte, wo nicht Rat ist; wo aber viel Ratgeber sind, bestehen sie. Es ist einem eine Freude, wo man ihm richtig antwortet; und ein Wort zu seiner Zeit ist sehr lieblich. Der Weg des Lebens geht überwärts klug zu machen, auf daß man meide die Hölle unterwärts. Der HERR wird das Haus der Hoffärtigen zerbrechen und die Grenze der Witwen bestätigen. Die Anschläge des Argen sind dem HERRN ein Greuel; aber tröstlich reden die Reinen. Der Geizige verstört sein eigen Haus; wer aber Geschenk haßt, der wird leben. Das Herz des Gerechten dichtet, was zu antworten ist; aber der Mund der Gottlosen schäumet Böses. Der HERR ist ferne von den Gottlosen; aber der Gerechten Gebet erhört er. Freundlicher Anblick erfreut das Herz; ein gut Gerücht macht das Gebeine fett. Das Ohr, das da hört die Strafe des Lebens, wird unter den Weisen wohnen. Wer sich nicht ziehen läßt, der macht sich selbst zunichte; wer aber Strafe hört, der wird klug. Die Furcht des HERRN ist Zucht zur Weisheit; und ehe man zu Ehren kommt, muß man zuvor leiden. D er Mensch setzt ihm wohl vor im Herzen; aber vom HERRN kommt, was die Zunge reden soll. Einen jeglichen dünken seine Wege rein sein; aber allein der HERR macht das Herz gewiß. Befiehl dem HERRN deine Werke, so werden deine Anschläge fortgehen. Der HERR macht alles um sein selbst willen, auch den Gottlosen zum bösen Tage. Ein stolz Herz ist dem HERRN ein Greuel und wird nicht ungestraft bleiben, wenn sie sich gleich alle aneinander hängen. Durch Güte und Treue wird Mißtat versöhnet; und durch die Furcht des HERRN meidet man das Böse. Wenn jemands Wege dem HERRN wohlgefallen, so macht er auch seine Feinde mit ihm zufrieden. Es ist besser wenig mit Gerechtigkeit denn viel Einkommens mit Unrecht. Des Menschen Herz schlägt seinen Weg an, aber der HERR allein gibt, daß er fortgehe. Weissagung ist in dem Munde des Königs; sein Mund fehlt nicht im Gericht. Rechte Waage und Gewicht ist vom HERRN; und alle Pfunde im Sack sind seine Werke. Vor den Königen unrecht tun, ist ein Greuel; denn durch Gerechtigkeit wird der Thron bestätigt. Recht raten gefällt den Königen; und wer gleich zu rät, wird geliebt. Des Königs Grimm ist ein Bote des Todes; aber ein weiser Mann wird ihn versöhnen. Wenn des Königs Angesicht freundlich ist, das ist Leben; und seine Gnade ist wie ein Abendregen. Nimm an die Weisheit, denn sie ist besser weder Gold, und Verstand haben ist edler denn Silber. Der Frommen Weg meidet das Arge; und wer seinen Weg bewahret, der behält sein Leben. Wer zugrund gehen soll, der wird zuvor stolz; und stolzer Mut kommt vor dem Fall. Es ist besser niedriges Gemüts sein mit den Elenden, denn Raub austeilen mit den Hoffärtigen. Wer eine Sache klüglich führt, der findet Glück; und wohl dem, der sich auf den HERRN verläßt. Ein Verständiger wird gerühmt für einen weisen Mann, und liebliche Reden lehren wohl. Klugheit ist ein lebendiger Brunn dem, der sie hat; aber die Zucht der Narren ist Narrheit. Ein weises Herz redet klüglich und lehrt wohl. Die Reden des Freundlichen sind Honigseim, trösten die Seele und erfrischen die Gebeine. Manchem gefällt ein Weg wohl; aber sein Letztes reicht zum Tode. Mancher kommt zu großem Unglück durch sein eigen Maul. Ein loser Mensch gräbt nach Unglück, und in seinem Maul brennt Feuer. Ein verkehrter Mensch richtet Hader an, und ein Verleumder macht Fürsten uneins. Ein Frevler locket seinen Nächsten und führt ihn auf keinen guten Weg. Wer mit den Augen winkt, denkt nicht Gutes; und wer mit den Lippen deutet, vollbringt Böses. Graue Haare sind eine Krone der Ehren, die auf dem Wege der Gerechtigkeit gefunden werden. Ein Geduldiger ist besser denn ein Starker, und der seines Muts Herr ist, denn der Städte gewinnt. Los wird geworfen in den Schoß; aber es fället, wie der HERR will. E s ist ein trockner Bissen, daran man sich genügen läßt, besser denn ein Haus voll Geschlachtetes mit Hader. Ein kluger Knecht wird herrschen über unfleißige Erben und wird unter den Brüdern das Erbe austeilen. Wie das Feuer Silber und der Ofen Gold, also prüfet der HERR die Herzen. Ein Böser achtet auf böse Mäuler, und ein Falscher gehorcht gerne schädlichen Zungen. Wer des Dürftigen spottet, der höhnt desselben Schöpfer; und wer sich seines Unfalls freuet, wird nicht ungestraft bleiben. Der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ehre sind ihre Väter. Es steht einem Narren nicht wohl an, von hohen Dingen reden, viel weniger einem Fürsten, daß er gerne lüget. Wer zu schenken hat, dem ist‘s wie ein Edelstein; wo er sich hinkehrt, ist er klug geachtet. Wer Sünde zudeckt, der macht Freundschaft; wer aber die Sache aufrührt, der macht Fürsten uneins. Schelten schreckt mehr an dem Verständigen denn hundert Schläge an dem Narren. Ein bitterer Mensch trachtet Schaden zu tun; aber es wird ein grausamer Engel über ihn kommen. Es ist besser, einem Bären begegnen, dem die Jungen geraubt sind, denn einem Narren in seiner Narrheit. Wer Gutes mit Bösem vergilt, von des Hause wird Böses nicht lassen. Wer Hader anfähet, ist gleich, als der dem Wasser den Damm aufreißt. Laß du vom Hader, ehe du drein gemengt wirst. Wer den Gottlosen recht spricht und den Gerechten verdammet, die sind beide dem HERRN ein Greuel. Was soll dem Narren Geld in der Hand, Weisheit zu kaufen, so er doch ein Narr ist? Ein Freund liebt allezeit, und ein Bruder wird in der Not erfunden. Es ist ein Narr, der an die Hand gelobt und Bürge wird für seinen Nächsten. Wer Zank liebt, der liebt Sünde; und wer seine Tür hoch macht, ringet nach Unglück. Ein verkehrt Herz findet nichts Gutes, und der verkehrter Zunge ist, wird in Unglück fallen. Wer einen Narren zeugt, der hat Grämen, und eines Narren Vater hat keine Freude. Ein fröhlich Herz macht das Leben lüstig LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend - etwa wie lebenswert;; aber ein betrübter Mut vertrocknet das Gebeine. Der Gottlose nimmt heimlich gern Geschenke, zu beugen den Weg des Rechts. Ein Verständiger gebärdet weislich; ein Narr wirft die Augen hin und her. Ein närrischer Sohn ist seines Vaters Trauern und Betrübnis seiner Mutter, die ihn geboren hat. Es ist nicht gut, daß man den Gerechten schindet, den Fürsten zu schlagen, der recht regiert. Ein Vernünftiger mäßiget seine Rede, und ein verständiger Mann ist eine teure Seele. Ein Narr, wenn er schwiege, würde auch weise gerechnet und verständig, wenn er das Maul hielte. W er sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und setzt sich wider alles, was gut ist. Ein Narr hat nicht Lust am Verstand, sondern was in seinem Herzen steckt. Wo der Gottlose hinkommt, da kommt Verachtung und Schmach mit Hohn. Die Worte in eines Munde sind wie tiefe Wasser, und die Quelle der Weisheit ist ein voller Strom. Es ist nicht gut, die Person des Gottlosen achten, zu beugen den Gerechten im Gericht. Die Lippen des Narren bringen Zank, und sein Mund ringet nach Schlägen. Der Mund des Narren schadet ihm selbst, und seine Lippen fahen seine eigene Seele. Die Worte des Verleumders sind Schläge und gehen einem durchs Herz. Wer laß ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder des, der das Seine umbringet. Der Name des HERRN ist ein festes Schloß; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmet. Das Gut des Reichen ist ihm eine feste Stadt und wie eine hohe Mauer um ihn her. Wenn einer zugrund gehen soll, wird sein Herz zuvor stolz; und ehe man zu Ehren kommt, muß man zuvor leiden. Wer antwortet, ehe er hört, dem ist‘s Narrheit und Schande. Wer ein fröhlich Herz hat, der weiß sich in seinem Leiden zu halten; wenn aber der Mut liegt, wer kann‘s tragen? Ein verständig Herz weiß sich vernünftiglich zu halten, und die Weisen hören gern, daß man vernünftiglich handelt. Das Geschenk des Menschen macht ihm Raum und bringt ihn vor die großen Herren. Der Gerechte ist seiner Sache zuvor gewiß; kommt sein Nächster, so findet er ihn also. Das Los stillet den Hader und scheidet zwischen den Mächtigen. Ein verletzter Bruder hält härter denn eine feste Stadt; und Zank hält härter denn Riegel am Palast. Einem Mann wird vergolten, danach sein Mund geredet hat, und wird gesättigt von der Frucht seiner Lippen. Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, der wird von ihrer Frucht essen. Wer eine Ehefrau findet, der findet was Gutes und bekommt Wohlgefallen vom HERRN. Ein Armer redet mit Flehen; ein Reicher antwortet stolz. Ein treuer Freund liebt mehr und steht fester bei denn ein Bruder. E in Armer, der in seiner Frömmigkeit wandelt, ist besser denn ein Verkehrter mit seinen Lippen, der doch ein Narr ist. Wo man nicht mit Vernunft handelt, da geht es nicht wohl zu; und wer schnell ist mit Füßen, der tut Schaden. Die Torheit eines Menschen verleitet seinen Weg; da sein Herz wider den HERRN tobet. Gut macht viel Freunde; aber der Arme wird von seinen Freunden verlassen. Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen frech redet, wird nicht entrinnen. Viele warten auf die Person des Fürsten und sind alle Freunde des, der Geschenke gibt. Den Armen hassen alle seine Brüder, ja auch seine Freunde fernen sich von ihm; und wer sich auf Worte verläßt, dem wird nichts. Wer klug ist, liebt sein Leben; und der Verständige findet Gutes. Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer frech Lügen redet, wird umkommen. Dem Narren steht nicht wohl an, gute Tage haben, viel weniger einem Knechte, zu herrschen über Fürsten. Wer geduldig ist, der ist ein kluger Mensch, und ist ihm ehrlich, daß er Untugend überhören kann. Die Ungnade des Königs ist wie das Brüllen eines jungen Löwen; aber seine Gnade ist wie Tau auf dem Grase. Ein närrischer Sohn ist seines Vaters Herzeleid und ein zänkisch Weib ein stetiges Triefen. Haus und Güter erben die Eltern; aber ein vernünftig Weib kommt vom HERRN. Faulheit bringt Schlafen, und eine lässige Seele wird Hunger leiden. Wer das Gebot bewahret, der bewahrt sein Leben; wer aber seinen Weg verachtet, wird sterben. Wer sich des Armen erbarmet, der leihet dem HERRN; der wird ihm wieder Gutes vergelten. Züchtige deinen Sohn, weil Hoffnung da ist; aber laß deine Seele nicht bewegt werden, ihn zu töten. Denn großer Grimm bringt Schaden; darum laß ihn los, so kannst du ihn mehr züchtigen. Gehorche dem Rat und nimm Zucht an, daß du hernach weise seist. Es sind viel Anschläge in eines Mannes Herzen; aber der Rat des HERRN bleibt stehen. Einen Menschen lüstet seine Wohltat; und ein Armer ist besser denn ein Lügner. Die Furcht des HERRN fördert zum Leben und wird satt bleiben, daß kein Übel sie heimsuchen wird. Der Faule verbirgt seine Hand im Topf und bringt sie nicht wieder zum Munde. Schlägt man den Spötter, so wird der Alberne witzig; straft man einen Verständigen, so wird er vernünftig. Wer Vater verstört und Mutter verjaget, der ist ein schändlich und verflucht Kind. Laß ab, mein Sohn, zu hören die Zucht, die da abführt von vernünftiger Lehre! Ein loser Zeuge spottet des Rechts, und der Gottlosen Mund verschlingt das Unrecht. Den Spöttern sind Strafen bereitet und Schläge auf der Narren Rücken. D er Wein macht lose Leute und stark Getränk macht wild; wer dazu Lust hat, wird nimmer weise. Das Schrecken des Königs ist wie das Brüllen eines jungen Löwen; wer ihn erzürnet, der sündigt wider sein Leben. Es ist dem Mann eine Ehre, vom Hader bleiben; aber die gerne hadern, sind allzumal Narren. Um der Kälte willen will der Faule nicht Pflügen; so muß er in der Ernte betteln und nichts kriegen. Der Rat im Herzen eines Mannes ist wie tiefe Wasser; aber ein Verständiger kann‘s merken, was er meinet. Viele Menschen werden fromm gerühmet; aber wer will finden einen, der rechtschaffen fromm sei? Ein Gerechter, der in seiner Frömmigkeit wandelt, des Kindern wird‘s wohlgehen nach ihm. Ein König, der auf dem Stuhl sitzt zu richten, zerstreut alles Arge mit seinen Augen. Wer kann sagen: Ich bin rein in meinem Herzen und lauter von meiner Sünde? Mancherlei Gewicht und Maß ist beides Greuel dem HERRN. Auch kennt man einen Knaben an seinem Wesen, ob er fromm und redlich werden will. Ein hörend Ohr und sehend Auge, die macht beide der HErr. Liebe den Schlaf nicht, daß du nicht arm wirst; laß deine Augen wacker sein, so wirst du Brots genug haben. Böse, böse! spricht man, wenn man‘s hat; aber wenn‘s weg ist, so rühmet man es denn. Es ist Gold und viel Perlen; aber ein vernünftiger Mund ist ein edel Kleinod. Nimm dem sein Kleid, der für einen anderen Bürge wird, und pfände ihn um des Unbekannten willen. Das gestohlene Brot schmeckt jedermann wohl; aber hernach wird ihm der Mund voll Kieseling werden. Anschläge bestehen, wenn man sie mit Rat führt; und Krieg soll man mit Vernunft führen. Sei unverworren mit dem, der Heimlichkeit offenbart, und mit dem Verleumder und mit dem falschen Maul. Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, des Leuchte wird verlöschen mitten in Finsternis. Das Erbe, danach man zuerst sehr eilet, wird zuletzt nicht gesegnet sein. Sprich nicht: Ich will Böses vergelten. Harre des HERRN, der wird dir helfen. Mancherlei Gewicht ist ein Greuel dem HERRN, und eine falsche Waage ist nicht gut. Jedermanns Gänge kommen vom HERRN. Welcher Mensch versteht seinen Weg? Es ist dem Menschen ein Strick, das Heilige lästern und danach Gelübde suchen. Ein weiser König zerstreut die Gottlosen und bringt das Rad über sie. Die Leuchte des HERRN ist des Menschen Odem; die geht durchs ganze Herz. Fromm und wahrhaftig sein behüten den König, und sein Thron besteht durch Frömmigkeit. Der Jünglinge Stärke ist ihr Preis; und grau Haar ist der Alten Schmuck. Man muß dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen, die man fühlet. D es Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche, und er neigt es, wohin er will. Einen jeglichen dünkt sein Weg recht sein; aber allein der HERR macht die Herzen gewiß. Wohl und recht tun ist dem HERRN lieber denn Opfer. Hoffärtige Augen und stolzer Mut und die Leuchte der Gottlosen ist Sünde. Die Anschläge eines Endelichen bringen Überfluß; wer aber allzu jach ist, wird mangeln. Wer Schätze sammelt mit Lügen, der wird fehlen und fallen unter die den Tod suchen. Der Gottlosen Rauben wird sie schrecken; denn sie wollten nicht tun, was recht war. Wer einen andern Weg geht, der ist verkehrt; wer aber in seinem Befehl geht, des Werk ist recht. Es ist besser wohnen im Winkel auf dem Dach, denn bei einem zänkischen Weibe in einem Hause beisammen. Die Seele des Gottlosen wünscht Arges und gönnet seinem Nächsten nichts. Wenn der Spötter gestraft wird, so werden die Albernen weise; und wenn man einen Weisen unterrichtet, so wird er vernünftig. Der Gerechte hält sich weislich gegen des Gottlosen Haus; aber die Gottlosen denken nur Schaden zu tun. Wer seine Ohren verstopft vor dem Schreien des Armen, der wird auch rufen und nicht erhört werden. Eine heimliche Gabe stillet den Zorn und ein Geschenk im Schoß den heftigen Grimm. Es ist dem Gerechten eine Freude zu tun, was recht ist, aber eine Furcht den Übeltätern. Ein Mensch, der vom Wege der Klugheit irret, der wird bleiben in der Toten Gemeine. Wer gern in Wollust lebt, wird mangeln; und wer Wein und Öl liebt, wird nicht reich. Der Gottlose muß für den Gerechten gegeben werden und der Verächter für die Frommen. Es ist besser wohnen im wüsten Lande denn, bei einem zänkischen und zornigen Weibe. Im Hause des Weisen ist ein lieblicher Schatz und Öl aber ein Narr verschlemmt es. Wer der Barmherzigkeit und Güte nachjagt, der findet das Leben, Barmherzigkeit und Ehre. Ein Weiser gewinnt die Stadt der Starken und stürzet ihre Macht durch ihre Sicherheit. Wer seinen Mund und Zunge bewahret, der bewahrt seine Seele vor Angst. Der stolz und vermessen ist, heißt ein loser Mensch, der im Zorn Stolz beweiset. Der Faule stirbt über seinem Wünschen; denn seine Hände wollen nichts tun. Er wünscht täglich; aber der Gerechte gibt und versagt nicht. Der Gottlosen Opfer ist ein Greuel; denn sie werden in Sünden geopfert. Ein lügenhaftiger Zeuge wird umkommen; aber wer gehorcht, den läßt man auch allezeit wiederum reden. Der Gottlose fährt mit dem Kopf hindurch; aber wer fromm ist, des Weg wird bestehen. Es hilft keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat wider den HERRN. Rosse werden zum Streittage bereitet; aber der Sieg kommt vom HERRN. D as Gerücht ist köstlicher denn großer Reichtum und Gunst besser denn Silber und Gold. Reiche und Arme müssen untereinander sein; der HERR hat sie alle gemacht. Der Witzige sieht das Unglück und verbirgt sich; die Albernen gehen durchhin und werden beschädigt. Wo man leidet in des HERRN Furcht, da ist Reichtum, Ehre und Leben. Stacheln und Stricke sind auf dem Wege des Verkehrten; wer aber sich davon fernet, bewahrt sein Leben. Wie man einen Knaben gewöhnt, so läßt er nicht davon, wenn er alt wird. Der Reiche herrscht über die Armen, und wer borget, ist des Lehners Knecht. Wer Unrecht säet, der wird Mühe ernten und wird durch die Rute seiner Bosheit umkommen. Ein gut Auge wird gesegnet; denn er gibt seines Brots den Armen. Treibe den Spötter aus, so geht der Zank weg, so hört auf Hader und Schmach. Wer ein treu Herz und liebliche Rede hat, des Freund ist der König. Die Augen des HERRN behüten guten Rat; aber die Worte des Verächters verkehrt er. Der Faule spricht: Es ist ein Löwe draußen, ich möchte erwürgt werden auf der Gasse. Der Huren Mund ist eine tiefe Grube; wem der HERR ungnädig ist, der fällt drein. Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie ferne von ihm treiben. Wer dem Armen unrecht tut, daß seines Guts viel werde, der wird auch einem Reichen geben und mangeln. Neige deine Ohren und höre die Worte der Weisen und nimm zu Herzen meine Lehre. Denn es wird dir sanft tun, wo du sie wirst bei dir behalten, und werden miteinander durch deinen Mund wohl geraten, daß deine Hoffnung sei auf den HERRN. Ich muß dich solches täglich erinnern dir zu gut. Hab ich dir‘s nicht mannigfaltiglich vorgeschrieben mit Raten und Lehren, daß ich dir zeigte einen gewissen Grund der Wahrheit, daß du recht antworten könntest denen, die dich senden? Beraube den Armen nicht, ob er wohl arm ist, und unterdrücke den Elenden nicht im Tor; denn der HERR wird ihre Sache handeln und wird ihre Untertreter untertreten. Geselle dich nicht zum zornigen Mann und halte dich nicht zu einem grimmigen Mann; du möchtest seinen Weg lernen und deiner Seele Ärgernis empfahen. Sei nicht bei denen, die ihre Hand verhaften und für Schuld Bürge werden; denn wo du es nicht hast zu bezahlen, so wird man dir dein Bett unter dir wegnehmen. Treibe nicht zurück die vorigen Grenzen, die deine Väter gemacht haben! Siehest du einen Mann endelich in seinem Geschäfte, der wird vor den Königen stehen und wird nicht vor den Unedlen stehen. W enn du sitzest und ißt mit einem Herrn, so merke, wen du vor dir hast, und setze ein Messer an deine Kehle, willst du das Leben behalten. Wünsche dir nicht seiner Speise, denn es ist falsch Brot. Bemühe dich nicht, reich zu werden, und laß ab von deinen Fündlein! Laß deine Augen nicht fliegen dahin, das du nicht haben kannst; denn dasselbe macht ihm Flügel wie ein Adler und fleugt gen Himmel. Iß nicht Brot bei einem Neidischen und wünsche dir seiner Speise nicht. Denn wie ein Gespenst ist er inwendig. Er spricht: Iß und trink! und sein Herz ist doch nicht an dir. Deine Bissen, die du gegessen hattest mußt du ausspeien und mußt deine freundlichen Worte verloren haben. Rede nicht vor des Narren Ohren; denn er verachtet die Klugheit deiner Rede. Treibe nicht zurück die vorigen Grenzen und gehe nicht auf der Waisen Acker! Denn ihr Erlöser ist mächtig; der wird ihre Sache wider dich ausführen. Gib dein Herz zur Zucht und deine Ohren zu vernünftiger Rede. Laß nicht ab, den Knaben zu züchtigen; denn wo du ihn mit der Rute hauest, so darf man ihn nicht töten. Du hauest ihn mit der Rute; aber du errettest seine Seele von der Hölle. Mein Sohn, so du weise bist, so freut sich auch mein Herz; und meine Nieren sind froh, wenn deine Lippen reden, was recht ist. Dein Herz folge nicht den Sündern, sondern sei täglich in der Furcht des HERRN. Denn es wird dir hernach gut sein und dein Warten wird nicht fehlen. Höre, mein Sohn, und sei weise und richte dein Herz in den Weg. Sei nicht unter den Säufern und Schlemmern; denn die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muß zerrissene Kleider tragen. Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird! Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, Weisheit, Zucht und Verstand. Ein Vater des Gerechten freut sich, und wer einen Weisen gezeugt hat, ist fröhlich darüber. Laß sich deinen Vater und deine Mutter freuen und fröhlich sein, die dich gezeugt hat. Gib mir, mein Sohn, dein Herz und laß deinen Augen meine Wege wohlgefallen. Denn eine Hure ist eine tiefe Grube, und die Ehebrecherin ist eine enge Grube. Auch lauert sie wie ein Räuber und die Frechen unter den Menschen sammelt sie zu sich. Wo ist Weh? Wo ist Leid? Wo ist Zank? Wo ist Klagen? Wo sind Wunden ohne Ursache? Wo sind rote Augen? Nämlich, wo man beim Wein liegt und kommt auszusaufen, was eingeschenkt ist. Siehe den Wein nicht an, daß er so rot ist und im Glase so schön steht. Er geht glatt ein; aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter. So werden deine Augen nach andern Weibern sehen, und dein Herz wird verkehrte Dinge reden, und wirst sein wie einer, der mitten im Meer schläft, und wie einer schläft oben auf dem Mastbaum. Sie schlagen mich, aber es tut mir nicht weh; sie klopfen mich, aber ich fühle es nicht. Wann will ich aufwachen, daß ich‘s mehr treibe? F olge nicht bösen Leuten und wünsche nicht, bei ihnen zu sein. Denn ihr Herz trachtet nach Schaden, und ihre Lippen raten zu Unglück. Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten. Durch ordentlich Haushalten werden die Kammern voll aller köstlichen, lieblichen Reichtümer. Ein weiser Mann ist stark und ein vernünftiger Mann ist mächtig von Kräften. Denn mit Rat muß man Krieg führen; und wo viel Ratgeber sind, da ist der Sieg. Weisheit ist dem Narren zu hoch; er darf seinen Mund im Tor nicht auftun. Wer ihm selbst Schaden tut, den heißt man billig einen Erzbösewicht. Des Narren Tücke ist Sünde; und der Spötter ist ein Greuel vor den Leuten. Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist. Errette die, so man töten will, und entzieh dich nicht von denen, die man würgen will. Sprichst du: Siehe, wir verstehen‘s nicht; meinst du nicht, der die Herzen weiß, merkt es, und der auf die Seele acht hat, kennt es und vergilt dem Menschen nach seinem Werk? Iß, mein Sohn, Honig, denn es ist gut, und Honigseim ist süß in deinem Halse. Also lerne die Weisheit für deine Seele. Wenn du sie findest, so wird‘s hernach wohlgehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein. Laure nicht, als ein Gottloser, auf das Haus des Gerechten; verstöre seine Ruhe nicht! Denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf; aber die Gottlosen versinken in Unglück. Freue dich des Falles deines Feindes nicht, und dein Herz sei nicht froh über seinem Unglück; es möchte der HERR sehen und ihm übel gefallen und seinen Zorn von ihm wenden. Erzürne dich nicht über den Bösen und eifre nicht über die Gottlosen; denn der Böse hat nichts zu hoffen, und die Leuchte der Gottlosen wird verlöschen. Mein Kind, fürchte den HERRN und den König und menge dich nicht unter die Aufrührerischen! Denn ihr Unfall wird plötzlich entstehen; und wer weiß, wann beider Unglück kommt? Dies kommt auch von den Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut. Wer zum Gottlosen spricht: Du bist fromm, dem fluchen die Leute und haßt das Volk. Welche aber strafen, die gefallen wohl, und kommt ein reicher Segen auf sie. Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuß. Richte draußen dein Geschäft aus und arbeite deinen Acker; danach baue dein Haus. Sei nicht Zeuge ohne Ursache wider deinen Nächsten und betrüge nicht mit deinem Munde! Sprich nicht: Wie man mir tut, so will ich wieder tun und einem jeglichen sein Werk vergelten. Ich ging vor dem Acker des Faulen und vor dem Weinberge des Narren, und siehe, da waren eitel Nesseln drauf und stand voll Disteln, und die Mauer war eingefallen. Da ich das sah, nahm ich‘s zu Herzen und schauete und lernete dran. Du willst ein wenig schlafen und ein wenig schlummern und ein wenig die Hände zusammentun, daß du ruhest; aber es wird dir deine Armut kommen wie ein Wanderer und dein Mangel wie ein gewappneter Mann. D ies sind auch Sprüche Salomos, die hinzugesellt haben die Männer Hiskias, des Königs Judas. Es ist GOttes Ehre, eine Sache verbergen; aber der Könige Ehre ist‘s, eine Sache erforschen. Der Himmel ist hoch und die Erde tief; aber der Könige Herz ist unerforschlich. Man tue den Schaum vom Silber, so wird ein rein Gefäß draus. Man tue gottlos Wesen vom Könige, so wird sein Thron mit Gerechtigkeit bestätigt. Prange nicht vor dem Könige und tritt nicht an den Ort der Großen. Denn es ist dir besser, daß man zu dir sage: Tritt hie herauf! denn daß du vor dem Fürsten geniedrigt wirst, daß deine Augen sehen müssen. Fahre nicht bald heraus zu zanken; denn was willst du hernach machen, wenn du deinen Nächsten geschändet hast? Handle deine Sache mit deinem Nächsten und offenbare nicht eines andern Heimlichkeit, auf daß dir‘s nicht übel spreche, der es hört, und dein böses Gerücht nimmer ablasse. Ein Wort, geredet zu seiner Zeit, ist wie güldene Äpfel in silbernen Schalen. Wer einen Weisen straft, der ihm gehorcht, das ist wie ein gülden Stirnband und gülden Halsband. Wie die Kälte des Schnees zur Zeit der Ernte, so ist ein getreuer Bote dem, der ihn gesandt hat und erquickt seines Herrn Seele. Wer viel geredet und hält nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne regen. Durch Geduld wird ein Fürst versöhnet, und eine linde Zunge bricht die Härtigkeit. Findest du Honig, so iß sein genug, daß du nicht zu satt wirst und speiest ihn aus. Entzeuch deinen Fuß vom Hause deines Nächsten, er möchte dein überdrüssig und dir gram werden. Wer wider seinen Nächsten falsch Zeugnis redet, der ist ein Spieß, Schwert und scharfer Pfeil. Die Hoffnung des Verächters zur Zeit der Not ist wie ein fauler Zahn und gleitender Fuß. Wer einem bösen Herzen Lieder singt, das ist wie ein zerrissen Kleid im Winter und Essig auf der Kreide. Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser. Denn du wirst Kohlen auf sein Haupt häufen; und der HERR wird dir‘s vergelten. Der Nordwind bringt Ungewitter, und die heimliche Zunge macht sauer Angesicht. Es ist besser im Winkel auf dem Dache sitzen denn bei einem zänkischen Weibe in einem Hause beisammen. Ein gut Gerücht aus fernen Landen in wie kalt Wasser einer durstigen Seele. Ein Gerechter, der vor einem Gottlosen fällt, ist wie ein trüber Brunnen und verderbte Quelle. Wer zu viel Honig ißt, das ist nicht gut; und wer schwere Dinge forschet, dem wird‘s zu schwer. Ein Mann, der seinen Geist nicht halten kann, ist wie eine offene Stadt ohne Mauern. W ie der Schnee im Sommer und regen in der Ernte, also reimet sich dem Narren Ehre nicht. Wie ein Vogel dahinfährt und eine Schwalbe fleugt, also ein unverdienter Fluch trifft nicht. Dem Roß eine Geißel und dem Esel ein Zaum; und dem Narren eine Rute auf den Rücken. Antworte dem Narren nicht mich seiner Narrheit, daß du ihm nicht auch gleich wirst. Antworte aber dem Narren nach seiner Narrheit, daß er sich nicht weise lasse dünken. Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet, der ist wie ein Lahmer an Füßen und nimmt Schaden. Wie einem Krüppel das Tanzen, also steht den Narren an, von Weisheit reden. Wer einem Narren Ehre anlegt, das ist, als wenn einer einen Edelstein auf den Rabenstein würfe. Ein Spruch in eines Narren Mund ist wie ein Dornzweig, der in eines Trunkenen Hand sticht. Ein guter Meister macht ein Ding recht; aber wer einen Hümpler dinget, dem wird‘s verderbt. Wie ein Hund sein Gespeietes wieder frißt, also ist der Narr, der seine Narrheit wieder treibt. Wenn du einen siehst, der sich weise dünket, da ist an einem Narren mehr Hoffnung denn an ihm. Der Faule spricht: Es ist ein junger Löwe auf dem Wege und ein Löwe auf den Gassen. Ein Fauler wendet sich im Bette wie die Tür in der Angel. Der Faule verbirgt seine Hand in dem Topf, und wird ihm sauer, daß er sie zum Munde bringe. Ein Fauler dünkt sich weiser denn sieben, die da Sitten lehren. Wer vorgeht und sich mengt in fremden Hader, der ist wie einer, der den Hund bei den Ohren zwacket. Wie einer heimlich mit Geschoß und Pfeilen schießt und tötet, also tut ein falscher Mensch mit seinem Nächsten und spricht danach: Ich habe gescherzt. Wenn nimmer Holz da ist, so verlöscht das Feuer, und wenn der Verleumder weg ist, so hört der Hader auf. Wie die Kohlen eine Glut und Holz ein Feuer, also richtet ein zänkischer Mann Hader an. Die Worte des Verleumders sind wie Schläge und sie gehen durchs Herz. Giftiger Mund und böses Herz ist wie ein Scherben mit Silberschaum überzogen. Der Feind wird erkannt bei seiner Rede, wiewohl er im Herzen falsch ist. Wenn er seine Stimme holdselig macht, so glaube ihm nicht; denn es sind sieben Greuel in seinem Herzen. Wer den Haß heimlich hält, Schaden zu tun, des Bosheit wird vor der Gemeine offenbar werden. Wer eine Grube macht, der wird dreinfallen; und wer einen Stein wälzet, auf den wird er kommen. Eine falsche Zunge haßt, der ihn strafet; und ein Heuchelmaul richtet Verderben an. R ühme dich nicht des morgenden Tages; denn du weißt nicht, was heute sich begeben mag. Laß dich einen andern loben und nicht deinen Mund, einen Fremden und nicht deine eigenen Lippen. Stein ist schwer und Sand ist Last; aber des Narren Zorn ist schwerer denn die beiden. Zorn ist ein wütig Ding, und Grimm ist ungestüm; und wer kann vor dem Neid bestehen? Öffentliche Strafe ist besser denn heimliche Liebe. Die Schläge des Liebhabers meinen‘s recht gut; aber das Küssen des Hassers ist ein Gewäsch. Eine volle Seele zertritt wohl Honigseim; aber einer hungrigen Seele ist alles Bittre süß. Wie ein Vogel ist, der aus seinem Nest weicht, also ist, der von seiner Stätte weicht. Das Herz freut sich der Salbe und Räuchwerk; aber ein Freund ist lieblich um Rats willen der Seele. Deinen Freund und deines Vaters Freund verlaß nicht. Und gehe nicht ins Haus deines Bruders, wenn dir‘s übel geht; denn ein Nachbar ist besser in der Nähe weder ein Bruder in der Ferne. Sei weise, mein Sohn, so freut sich mein Herz, so will ich antworten dem, der mich schmähet. Ein Witziger sieht das Unglück und verbirgt sich; aber die Albernen gehen durch und leiden Schaden. Nimm dem sein Kleid der für einen andern Bürge wird, und pfände ihn um der Fremden willen. Wer seinen Nächsten mit lauter Stimme segnet und früh aufsteht, das wird ihm für einen Fluch geredet. Ein zänkisch Weib und stetiges Triefen, wenn‘s sehr regnet, werden wohl miteinander verglichen. Wer sie aufhält, der hält den Wind und will das Öl mit der Hand fassen. Ein Messer wetzt das andere und ein Mann den andern. Wer seinen Feigenbaum bewahret, der ißt Früchte davon; und wer seinen Herrn bewahret, wird geehret. Wie der Schemen im Wasser ist gegen das Angesicht, also ist eines Menschen Herz gegen den andern. Hölle und Verderbnis werden nimmer voll, und der Menschen Augen sind auch unsättig. Ein Mann wird durch den Mund des Lobers bewährt wie das Silber im Tiegel und das Gold im Ofen. Wenn du den Narren im Mörser zerstießest mit dem Stämpfel wie Grütze, so ließe doch seine Narrheit nicht von ihm. Auf deine Schafe hab acht und nimm dich deiner Herde an; denn Gut währt nicht ewiglich, und die Krone währt nicht für und für. Das Heu ist aufgegangen und ist da das Gras, und wird Kraut auf den bergen gesammelt. Die Lämmer kleiden dich, und die Böcke geben dir das Ackergeld. Du hast Ziegenmilch genug zur Speise deines Hauses und zur Nahrung deiner Dirnen. D er Gottlose fleucht, und niemand jagt ihn; der Gerechte aber ist getrost wie ein junger Löwe. Um des Landes Sünde willen werden viel Änderungen der Fürstentümer; aber um der Leute willen, die verständig und vernünftig sind, bleiben sie lange. Ein armer Mann, der die Geringen beleidigt, ist wie ein Meltau, der die Frucht verderbt. Die das Gesetz verlassen, loben den Gottlosen; die es aber bewahren, sind unwillig auf sie. Böse Leute merken nicht aufs Recht; die aber nach dem HERRN fragen, merken auf alles. Es ist besser ein Armer, der in seiner Frömmigkeit geht, denn ein Reicher, der in verkehrten Wegen geht. Wer das Gesetz bewahret, ist ein verständig Kind; wer aber Schlemmer nähret, schändet seinen Vater. Wer sein Gut mehrt mit Wucher und Übersatz, der sammelt es zu Nutz der Armen. Wer sein Ohr abwendet, zu hören das Gesetz, des Gebet ist ein Greuel. Wer die Frommen verführt auf bösem Wege, der wird in seine Grube fallen; aber die Frommen werden Gutes ererben. Ein Reicher dünkt sich weise sein; aber ein armer Verständiger merkt ihn. Wenn die Gerechten überhand haben, so geht es sehr fein zu; wenn aber Gottlose aufkommen, wendet sich‘s unter den Leuten. Wer seine Mißtat leugnet, dem wird‘s nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässet, der wird Barmherzigkeit erlangen. Wohl dem, der sich allewege fürchtet! Wer aber halsstarrig ist, wird in Unglück fallen. Ein Gottloser, der über ein arm Volk regiert, das ist ein brüllender Löwe und gieriger Bär. Wenn ein Fürst ohne Verstand ist, so geschieht viel Unrechts; wer aber den Geiz haßt, der wird lange leben. Ein Mensch, der am Blut einer Seele unrecht tut, der wird nicht erhalten, ob er auch in die Hölle führe. Wer fromm einhergeht, wird genesen; wer aber verkehrtes Weges ist, wird auf einmal zerfallen. Wer seinen Acker bauet, wird Brots genug haben; wer aber Müßiggang nachgeht, wird Armuts genug haben. Ein treuer Mann wird viel gesegnet; wer aber eilet, reich zu werden, wird nicht unschuldig bleiben. Person ansehen ist nicht gut; denn er täte übel auch wohl um ein Stück Brots. Wer Eilt zum Reichtum und ist neidisch, der weiß nicht, daß ihm Unfall begegnen wird. Wer einen Menschen straft, wird hernach Gunst finden, denn der da heuchelt. Wer seinem Vater oder Mutter nimmt und spricht, es sei nicht Sünde, der ist des Verderbers Geselle. Ein Stolzer erweckt Zank; wer aber auf den HERRN sich verläßt, wird fett. Wer sich auf sein Herz verläßt, ist ein Narr; wer aber mit Weisheit geht, wird entrinnen. Wer dem Armen gibt, dem wird nicht mangeln; wer aber seine Augen abwendet, der wird sehr verderben. Wenn die Gottlosen aufkommen, so verbergen sich die Leute; wenn sie aber umkommen, wird der Gerechten viel. W er wider die Strafe halsstarrig, ist, der wird plötzlich verderben ohne alle Hilfe. Wenn der Gerechten viel ist, freut sich das Volk; wenn aber der Gottlose herrschet, seufzet das Volk. Wer Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer aber mit Huren sich nähret, kommt um sein Gut. Ein König richtet das Land auf durchs Recht; ein Geiziger aber verderbt es. Wer mit seinem Nächsten heuchelt, der breitet ein Netz zu seinen Fußtapfen. Wenn ein Böser sündigt, verstrickt er sich selbst; aber ein Gerechter freut sich und hat Wonne. Der Gerechte erkennt die Sache der Armen; der Gottlose achtet keine Vernunft. Die Spötter bringen frechlich eine Stadt in Unglück; aber die Weisen stillen den Zorn. Wenn ein Weiser mit einem Narren zu handeln kommt, er zürne oder lache, so hat er nicht Ruhe. Die Blutgierigen hassen den Frommen; aber die Gerechten suchen seine Seele. Ein Narr schüttet seinen Geist gar aus; aber ein Weiser hält an sich. Ein Herr, der zu Lügen Lust hat, des Diener sind alle gottlos. Arme und Reiche begegnen einander; aber beider Augen erleuchtet der HErr. Ein König, der die Armen treulich richtet, des Thron wird ewiglich bestehen. Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, ihm selbst gelassen, schändet seine Mutter. Wo viel Gottlose sind, da sind viel Sünden; aber die Gerechten werden ihren Fall erleben. Züchtige deinen Sohn, so wird er dich ergötzen und wird deiner Seele sanft tun. Wenn die Weissagung aus ist, wird das Volk wild und wüst; wohl aber dem, der das Gesetz handhabet! Ein Knecht läßt sich mit Worten nicht züchtigen; denn ob er‘s gleich versteht, nimmt er sich‘s doch nicht an. Siehest du einen schnell zu reden, da ist an einem Narren mehr Hoffnung denn an ihm. Wenn ein Knecht von Jugend auf zärtlich gehalten wird, so will er danach ein Junker sein. Ein zorniger Mann richtet Hader an, und ein Grimmiger tut viel Sünde. Die Hoffart des Menschen wird ihn stürzen; aber der Demütige wird Ehre empfahen. Wer mit Dieben teil hat, hört fluchen und sagt‘s nicht an, der haßt sein Leben. Vor Menschen sich scheuen, bringt zu Fall; wer sich aber auf den HERRN verlässet, wird beschützt. Viele suchen das Angesicht eines Fürsten; aber eines jeglichen Gericht kommt vom HERRN. Ein ungerechter Mann ist dem Gerechten ein Greuel, und wer rechtes Weges ist, der ist des Gottlosen Greuel. D ies sind die Worte Agurs, des Sohns Jakes, Lehre und Rede des Mannes Leithiel, Leithiel und Uchal. Denn ich bin der allernärrischste, und Menschenverstand ist nicht bei mir. Ich habe Weisheit nicht gelernet, und was heilig sei, weiß ich nicht. Wer fährt hinauf gen Himmel und herab? Wer faßt den Wind in seine Hände? Wer bindet die Wasser in ein Kleid? Wer hat alle Enden der Welt gestellt? Wie heißt er und wie heißt sein Sohn? Weißt du das? Alle Worte GOttes sind durchläutert und sind ein Schild denen, die auf ihn trauen. Tue nichts zu seinen Worten, daß er dich nicht strafe, und wirst lügenhaftig erfunden. Z weierlei bitte ich von dir, die wollest du mir nicht weigern, ehe denn ich sterbe; Abgötterei und Lügen laß ferne von mir sein; Armut und Reichtum gib mir nicht; laß mich aber mein bescheiden Teil Speise dahinnehmen. Ich möchte sonst, wo ich zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist der HErr? Oder wo ich zu arm würde, möchte ich stehlen und mich an dem Namen meines GOttes vergreifen. V errate den Knecht nicht gegen seinen HERRN; er möchte dir fluchen und du die Schuld tragen müssest. Es ist eine Art, die ihrem Vater flucht und ihre Mutter nicht segnet; eine Art, die sich rein dünkt und ist doch von ihrem Kot nicht gewaschen; eine Art, die ihre Augen hoch trägt und ihre Augenlider emporhält; eine Art, die Schwerter für Zähne hat, die mit ihren Backenzähnen frißt und verzehrt die Elenden im Lande und die Armen unter den Leuten. D ie Igel hat zwei Töchter: Bring her, bring her! Drei Dinge sind nicht zu sättigen, und das vierte spricht nicht: Es ist genug: die Hölle, der Frauen verschlossene Mutter, die Erde wird nicht Wassers satt, und das Feuer spricht nicht: Es ist genug. Ein Auge das den Vater verspottet und verachtet, der Mutter zu gehorchen, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler fressen. Drei Dinge sind mir zu wunderlich, und das vierte weiß ich nicht: des Adlers Weg im Himmel, der schlangen Weg auf einem Felsen, des Schiffs Weg mitten im Meer und eines Mannes Weg an einer Magd. Also ist auch der Weg der Ehebrecherin; die verschlingt und wischet ihr Maul und spricht: Ich habe kein Übels getan. Ein Land wird durch dreierlei unruhig, und das vierte mag es nicht ertragen: ein Knecht, wenn er König wird; ein Narr, wenn er zu satt ist; eine Feindselige, wenn sie geehelicht wird, und eine Magd, wenn sie ihrer Frauen Erbe wird. Vier sind klein auf Erden und klüger denn die Weisen: die Ameisen, ein schwach Volk, dennoch schaffen sie im Sommer ihre Speise; Kaninchen, ein schwach Volk, dennoch legt es sein Haus in den Felsen; Heuschrecken haben, keinen König, dennoch ziehen sie aus ganz mit Haufen; die Spinne wirkt mit ihren Händen und ist in der Könige Schlössern. Dreierlei haben einen feinen Gang, und das vierte geht wohl: Der Löwe, mächtig unter den Tieren, und kehrt nicht um vor jemand; ein Wind von guten Lenden; und ein Widder; und der König, wider den sich niemand darf legen. Hast du nacharret und zu hoch gefahren und Böses vorgehabt, so lege die Hand aufs Maul. Wenn man Milch stößt, so macht man Butter draus; und wer die Nase hart schneuzet, zwingt Blut heraus; und wer den Zorn reizet, zwingt Hader heraus. D ies sind die Worte des Königs Lamuel, die Lehre, die ihn seine Mutter lehrte: Ach, mein Auserwählter, ach, du Sohn meines Leibes, ach, mein gewünschter Sohn, laß nicht den Weibern dein Vermögen und gehe die Wege nicht, darin sich die Könige verderben! O, nicht den Königen, Lamuel, gib den Königen nicht Wein zu trinken noch den Fürsten stark Getränke. Sie möchten trinken und der Rechte vergessen und verändern die Sache irgend der elenden Leute. Gebet stark Getränke denen, die umkommen sollen, und den Wein den betrübten Seelen, daß sie trinken und ihres Elendes vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken. Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind. Tu deinen Mund auf und richte recht und räche den Elenden und Armen. W em ein tugendsam Weib beschert ist, die ist viel edler denn die köstlichsten Perlen. Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln. Sie tut ihm Liebes und kein Leides sein Leben lang. Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren Händen. Sie ist wie ein Kaufmannsschiff, das seine Nahrung von ferne bringt. Sie steht des Nachts auf und gibt Futter ihrem Hause und Essen ihren Dirnen. Sie denkt nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen Weinberg von den Früchten ihrer Hände. Sie gürtet ihre Lenden fest und stärkt ihre Arme. Sie merkt, wie ihr Handel Frommen bringt; ihre Leuchte verlöscht des Nachts nicht. Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger fassen die Spindel. Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre Hand dem Dürftigen. Sie fürchtet ihres Hauses nicht vor dem Schnee, denn ihr ganzes Haus hat zwiefache Kleider. Sie macht ihr selbst Decken; weiße Seide und Purpur ist ihr Kleid. Ihr Mann ist berühmt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes. Sie macht einen Rock und verkauft ihn; einen Gürtel gibt sie dem Krämer. Ihr Schmuck ist, daß sie reinlich und fleißig ist; und wird hernach lachen. Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist holdselige Lehre. Sie schauet, wie es in ihrem Hause zugeht, und ißt ihr Brot nicht mit Faulheit. Ihre Söhne kommen auf und preisen sie selig; ihr Mann lobt sie. Viele Töchter bringen Reichtum; du aber übertriffst sie alle. Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den HERRN fürchtet, soll man loben. Sie wird gerühmt werden von den Früchten ihrer Hände; und ihre Werke werden sie loben in den Toren. D ies sind die Reden des Predigers, des Sohns Davids, des Königs zu Jerusalem. Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. Was hat der Mensch mehr von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne? Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt ewiglich. Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, daß sie wieder daselbst aufgehe. Der Wind geht nach Mittag und kommt herum zur Mitternacht und wieder herum an den Ort, da er anfing. Alle Wasser laufen ins Meer, noch wird das Meer nicht voller; an den Ort, da sie herfließen, fließen sie wider hin. Es ist alles Tun so voll Mühe, daß niemand ausreden kann. Das Auge sieht sich nimmer satt und das Ohr hört sich nimmer satt. Was ist‘s, das geschehen ist? Eben das hernach geschehen wird. Was ist‘s, das man getan hat? Eben das man hernach wieder tun wird; und geschieht nichts Neues unter der Sonne. Geschieht auch etwas, davon man sagen möchte: Siehe, das ist neu? Denn es ist zuvor auch geschehen in vorigen Zeiten, die vor uns gewesen sind. Man gedenkt nicht, wie es zuvor geraten ist; also auch des, das hernach kommt, wird man nicht gedenken bei denen, die hernach sein werden. I ch, Prediger, war König über Israel zu Jerusalem und begab mein Herz, zu suchen und zu forschen weislich alles, was man unter dem Himmel tut. Solche unselige Mühe hat GOtt den Menschenkindern gegeben, daß sie sich drinnen müssen quälen. Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht; und siehe, es war alles eitel und Jammer. Krumm kann nicht schlecht werden, noch der Fehl gezählt werden. Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich bin herrlich worden und habe mehr Weisheit denn alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem; und mein Herz hat viel gelernt und erfahren. Und gab auch mein Herz drauf, daß ich lernete Weisheit und Torheit und Klugheit. Ich ward aber gewahr, daß solches auch Mühe ist. Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämens; und wer viel lehren, muß, der muß viel leiden. I ch sprach in meinem Herzen: Wohlan, ich will wohlleben und gute Tage haben. Aber siehe, das war auch eitel. Ich sprach zum Lachen: Du bist toll und zur Freude: Was machst du? Da dachte ich in meinem Herzen, meinen Leib vom Wein zu ziehen und mein Herz zur Weisheit zu ziehen, daß ich ergriffe, was Torheit ist, bis ich lernete, was den Menschen gut wäre, das sie tun sollten, solange sie unter dem Himmel leben. Ich tat große Dinge; ich baute Häuser, pflanzte Weinberge, ich machte mir Gärten und Lustgärten und pflanzte allerlei fruchtbare Bäume drein; ich machte mir Teiche, daraus zu wässern den Wald der grünenden Bäume. Ich hatte Knechte und Mägde und Gesinde; ich hatte eine größere Habe an Rindern und Schafen denn alle, die vor mir zu Jerusalem gewesen waren. Ich sammelte mir auch Silber und Gold und von den Königen und Ländern einen Schatz. Ich schaffte mir Sänger und Sängerinnen und Wollust der Menschen, allerlei Saitenspiel, und nahm zu über alle, die vor mir zu Jerusalem gewesen waren; auch blieb Weisheit bei mir. Und alles, was meine Augen wünschten, das ließ ich ihnen, und wehrte meinem Herzen keine Freude, daß es fröhlich war von aller meiner Arbeit; und das hielt ich für mein Teil von aller meiner Arbeit. Da ich aber ansah alle meine Werke, die meine Hand getan hatte, und Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Jammer und nichts mehr unter der Sonne. Da wandte ich mich, zu sehen die Weisheit und Klugheit und Torheit. Denn wer weiß, was der für ein Mensch werden wird nach dem Könige, den sie schon bereit gemacht haben? Da sah ich, daß die Weisheit die Torheit übertraf, wie das Licht die Finsternis, daß dem Weisen seine Augen im Haupt stehen; aber die Narren in Finsternis gehen, und merkte doch, daß es einem geht wie dem andern. Da dachte ich in meinem Herzen: Weil es denn dem Narren geht wie mir, warum habe ich denn nach Weisheit gestanden? Da dachte ich in meinem Herzen, daß solches auch eitel sei. Denn man gedenkt des Weisen nicht immerdar, ebensowenig als des Narren; und die künftigen Tage vergessen alles; und wie der Weise stirbt, also auch der Narr. Darum verdroß mich zu leben; denn es gefiel mir übel, was unter der Sonne geschieht, daß es so gar eitel und Mühe ist. Und mich verdroß alle meine Arbeit, die ich unter der Sonne hatte, daß ich dieselbe einem Menschen lassen müßte, der nach mir sein sollte. Denn wer weiß, ob er weise oder toll sein wird? Und soll doch herrschen in aller meiner Arbeit, die ich weislich getan habe unter der Sonne. Das ist auch eitel. Darum wandte ich mich, daß mein Herz abließe von aller Arbeit; die ich tat unter der Sonne. Denn es muß ein Mensch, der seine Arbeit mit Weisheit, Vernunft und Geschicklichkeit getan hat, einem andern zum Erbteil lassen, der nicht dran gearbeitet hat. Das ist auch eitel und ein groß Unglück. Denn was kriegt der Mensch von aller seiner Arbeit und Mühe seines Herzens, die er hat unter der Sonne, denn alle seine Lebtage Schmerzen, mit Grämen und Leid, daß auch sein Herz des Nachts nicht ruhet? Das ist auch eitel. Ist‘s nun nicht besser dem Menschen, essen und trinken und seine Seele guter Dinge sein in seiner Arbeit? Aber solches sah ich auch, daß von GOttes Hand kommt. Denn wer hat fröhlicher gegessen und sich ergötzet denn ich? Denn dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit, Vernunft und Freude; aber dem Sünder gibt er Unglück, daß er sammle und häufe und doch dem gegeben werde, der GOtt gefällt. Darum ist das auch eitel Jammer. E in jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde. Geboren werden, Sterben, Pflanzen, Ausrotten, das gepflanzt ist, Würgen, Heilen, Brechen, Bauen, Weinen, Lachen, Klagen, Tanzen, Steine zerstreuen, Steine sammeln, Herzen, Fernen von Herzen, Suchen, Verlieren, Behalten, Wegwerfen, Zerreißen, Zunähen, Schweigen, Reden, Lieben, Hassen, Streit, Friede hat seine Zeit. Man arbeite, wie man will, so kann man nicht mehr ausrichten. Daher sah ich die Mühe, die GOtt den Menschen gegeben hat, daß sie drinnen geplagt werden. Er aber tut alles fein zu seiner Zeit und läßt ihr Herz sich ängsten, wie es gehen solle in der Welt; denn der Mensch kann doch nicht treffen das Werk, das GOtt tut, weder Anfang noch Ende. Darum merkte ich, daß nichts Besseres drinnen ist, denn fröhlich sein und ihm gütlich tun in seinem Leben. Denn eine jeglicher Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut in all seiner Arbeit, das ist eine Gabe GOttes. Ich merkte, daß alles, was GOtt tut, das besteht immer; man kann nichts dazutun noch abtun; und solches tut GOtt, daß man sich vor ihm fürchten soll. Was GOtt tut, das steht da; und was er tun will, das muß werden; denn er trachtet und jagt ihm nach. W eiter sah ich unter der Sonne Stätte des Gerichts, da war ein gottlos Wesen, und Stätte der Gerechtigkeit, da waren Gottlose. Da dachte ich in meinem Herzen: GOtt muß richten den Gerechten und Gottlosen; denn es hat alles Vornehmen seine Zeit und alle Werke. Ich sprach in meinem Herzen von dem Wesen der Menschen, darin GOtt anzeigt und läßt es ansehen, als wären sie unter sich selbst wie das Vieh. Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt er auch, und haben alle einerlei Odem; und der Mensch hat nichts mehr denn das Vieh; denn es ist alles eitel. Es fährt alles an einen Ort; es ist alles von Staub gemacht und wird wieder zu Staub. Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärts fahre und der Odem des Viehes unterwärts unter die Erde fahre? Darum sah ich, daß nichts Besseres ist, denn daß ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, daß er sehe was nach ihm geschehen wird? I ch wandte mich und sah alle, die Unrecht leiden unter der Sonne; und siehe, da waren Tränen derer, so Unrecht litten und hatten keinen Tröster; und die ihnen Unrecht taten, waren zu mächtig, daß sie keinen Tröster haben konnten. Da lobte ich die Toten, die schon gestorben waren, mehr denn die Lebendigen, die noch das Leben hatten. Und der noch nicht ist, ist besser denn alle beide, und des Bösen nicht inne wird, das unter der Sonne geschieht. Ich sah an Arbeit und Geschicklichkeit in allen Sachen; da neidet einer den andern. Das ist je auch eitel und Mühe. Denn ein Narr schlägt die Finger ineinander und frißt sein Fleisch. Es ist besser eine Hand voll mit Ruhe denn beide Fäuste voll mit Mühe und Jammer. Ich wandte mich und sah die Eitelkeit unter der Sonne. Es ist ein einzelner und nicht selbander und hat weder Kind noch Brüder; noch ist seines Arbeitens kein Ende, und seine Augen werden Reichtums nicht satt. Wem arbeite ich doch und breche meiner Seele ab? Das ist je auch eitel und eine böse Mühe. So ist‘s je besser zwei denn eins; denn sie genießen doch ihrer Arbeit wohl. Fällt ihrer einer, so hilft ihm sein Gesell auf. Wehe dem, der allein ist! Wenn er fällt, so ist kein anderer da, der ihm aufhelfe. Auch wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich; wie kann ein einzelner warm werden? Einer mag überwältigt werden, aber zwei mögen widerstehen; denn eine dreifältige Schnur reißt nicht leicht entzwei. E in arm Kind, das weise ist, ist besser denn ein alter König, der ein Narr ist und weiß sich nicht zu hüten. Es kommt einer aus dem Gefängnis zum Königreich; und einer, der in seinem Königreich geboren ist, verarmet. Und ich sah, daß alle Lebendigen unter der Sonne wandeln bei einem andern Kinde, das an jenes Statt soll aufkommen. Und des Volks, das vor ihm ging, war kein Ende, und des, das ihm nachging; und wurden sein doch nicht froh. Das ist je auch eitel und ein Jammer. B ewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause GOttes gehst, und komm, daß du hörest! Das ist besser denn der Narren Opfer; denn sie wissen nicht, was sie Böses tun. Sei nicht schnell mit deinem Munde und laß dein Herz nicht eilen, etwas zu reden vor GOtt; denn GOtt ist im Himmel und du auf Erden; darum laß deiner Worte wenig sein. Denn wo viel sorgen ist, da kommen Träume; und wo viele Worte sind, da hört man den Narren. Wenn du GOtt ein Gelübde tust, so verzeuch‘s nicht zu halten; denn er hat kein Gefallen an den Narren. Was du gelobest, das halte! Es ist besser, du gelobest nichts, denn daß du nicht hältst, was du gelobest. Verhänge deinem Mund nicht, daß er dein Fleisch verführe, und sprich vor dem Engel nicht: Ich bin unschuldig. GOtt möchte erzürnen über deine Stimme und verdammen alle Werke deiner Hände. Wo viel Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Worte; aber fürchte du GOtt! S iehest du dem Armen Unrecht tun und Recht und Gerechtigkeit im Lande wegreißen, wundere dich des Vornehmens nicht; denn es ist noch ein hoher Hüter über den Hohen, und sind noch Höhere über die beiden. Über das ist der König im ganzen Lande, das Feld zu bauen. Wer Geld liebt, wird Gelds nimmer satt; wer Reichtum liebt, wird keinen Nutz davon haben. Das ist auch eitel. Denn wo viel Guts ist, da sind viele, die es essen; und was nacheußt sein, der es hat, ohne daß er‘s mit Augen ansieht? Wer arbeitet, dem ist der Schlaf süß, er habe wenig oder viel gegessen; aber die Fülle des Reichen läßt ihn nicht schlafen. Es ist eine böse Plage, die ich sah unter der Sonne, Reichtum behalten zum Schaden dem, der ihn hat. Denn der Reiche kommt um mit großem Jammer; und so er einen Sohn gezeugt hat, dem bleibt nichts in der Hand. Wie er nackend ist von seiner Mutter Leibe kommen, so fährt er wieder hin, wie er kommen ist, und nimmt nichts mit sich von seiner Arbeit in seiner Hand, wenn er hinfähret. Das ist eine böse Plage, da er hinfähret, wie er kommen ist. Was hilft‘s ihm denn, daß er in den Wind gearbeitet hat? Sein Leben, lang hat er im Finstern gegessen und in großem Grämen und Krankheit und Traurigkeit. S o sehe ich nun das für gut an, daß es fein sei, wenn man ißt und trinkt und gutes Muts ist in aller Arbeit, die einer tut unter der Sonne sein Leben lang, das ihm GOtt gibt; denn das ist sein Teil. Denn welchem Menschen GOtt Reichtum und Güter und Gewalt gibt, daß er davon ißt und trinkt für sein Teil und fröhlich ist in seiner Arbeit, das ist eine GOttesgabe. Denn er denkt nicht viel an das elende Leben, weil GOtt sein Herz erfreuet. E s ist ein Unglück, das ich sah unter der Sonne, und ist gemein bei den Menschen: Einer, dem GOtt Reichtum, Güter und Ehre gegeben hat, und mangelt ihm keines, das sein Herz begehrt, und GOtt doch ihm nicht Macht gibt, desselben zu genießen, sondern ein anderer verzehrt es; das ist eitel und eine böse Plage. Wenn er gleich hundert Kinder zeugte und hätte so langes Leben, daß er viel Jahre überlebte, und seine Seele sättigte sich des Guts nicht und bliebe ohne Grab, von dem spreche ich, daß eine unzeitige Geburt besser sei denn er. Denn in Eitelkeit kommt er und in Finsternis fährt er dahin, und sein Name bleibt in Finsternis bedeckt, wird der Sonne nicht froh und weiß keine Ruhe weder hie noch da. Ob er auch zweitausend Jahre lebte, so hat er nimmer keinen guten Mut. Kommt‘s nicht alles an einen Ort? Einem jeglichen Menschen ist Arbeit aufgelegt nach seinem Maße; aber das Herz kann nicht dran bleiben. Denn was richtet ein Weiser mehr aus weder ein Narr? Was untersteht sich der Arme, daß er unter den Lebendigen will sein? Es ist besser, das gegenwärtige Gut gebrauchen, denn nach anderm gedenken. Das ist auch Eitelkeit und Jammer. W as ist‘s, wenn einer gleich hoch berühmt ist, so weiß man doch, daß er ein Mensch ist, und kann nicht hadern mit dem, das ihm zu mächtig ist. Denn es ist des eiteln Dinges zu viel; was hat ein Mensch mehr davon? Denn wer weiß, was dem Menschen nütz ist im Leben, solange er lebt in seiner Eitelkeit, welches dahinfährt wie ein Schatten? Oder wer will dem Menschen sagen, was nach ihm kommen wird unter der Sonne? E in gut Gerücht ist besser denn gute Salbe und der Tag des Todes weder der Tag der Geburt. Es ist besser, in das Klaghaus gehen denn in das Trinkhaus; in jenem ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt‘s zu Herzen. Es ist Trauern besser denn Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert. Das Herz der Weisen ist im Klaghause und das Herz der Narren im Hause der Freuden. Es ist besser hören das Schelten des Weisen denn hören den Gesang der Narren. Denn das Lachen des Narren ist wie das Krachen der Dornen unter den Töpfen; und das ist auch eitel. Ein Widerspenstiger macht einen Weisen unwillig und verderbt ein mildes Herz. Das Ende eines Dinges ist besser denn sein Anfang. Ein geduldiger Geist ist besser denn ein hoher Geist. Sei nicht schnelles Gemüts zu zürnen; denn Zorn ruht im Herzen eines Narren. Sprich nicht: Was ist‘s, daß die vorigen Tage besser waren denn diese? Denn du fragst solches nicht weislich. Weisheit ist gut mit einem Erbgut und hilft, daß sich einer der Sonne freuen kann. Denn die Weisheit beschirmet, so beschirmet Geld auch; aber die Weisheit gibt das Leben dem, der sie hat. Siehe an die Werke GOttes, denn wer kann das schlecht machen, das er krümmet? Am guten Tage sei guter Dinge und den bösen Tag nimm auch für gut; denn diesen schafft GOtt neben jenem, daß der Mensch nicht wissen soll, was künftig ist. Allerlei habe ich gesehen die Zeit über meiner Eitelkeit. Da ist ein Gerechter und geht unter in seiner Gerechtigkeit, und ist ein Gottloser, der lange lebt in seiner Bosheit. Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, daß du dich nicht verderbest! Sei nicht allzu gottlos und narre nicht, daß du nicht sterbest zur Unzeit! Es ist gut, daß du dies fassest und jenes auch nicht aus deiner Hand läßt; denn wer GOtt fürchtet, der entgeht dem allem. Die Weisheit stärkt den Weisen mehr denn zehn Gewaltige, die in der Stadt sind. Denn es ist kein Mensch auf Erden, der Gutes tue und nicht sündige. Nimm auch nicht zu Herzen alles, was man sagt, daß du nicht hören müssest deinen Knecht dir fluchen. Denn dein Herz weiß, daß du andern auch oftmals geflucht hast. Solches alles habe ich versucht weislich. Ich gedachte, ich will weise sein; sie kam aber ferner von mir. Es ist ferne; was wird‘s sein? und ist sehr tief; wer will‘s finden? Ich kehrte mein Herz, zu erfahren und zu erforschen und zu suchen Weisheit und Kunst, zu erfahren der Gottlosen Torheit und Irrtum der Tollen, und fand, daß ein solches Weib, welches Herz Netz und Strick ist und ihre Hände Bande sind, bitterer sei denn der Tod. Wer GOtt gefällt, der wird ihr entrinnen; aber der Sünder wird durch sie gefangen. Schaue, das habe ich funden, spricht der Prediger, eins nach dem andern, daß ich Kunst erfände. Und meine Seele sucht noch und hat es nicht funden. Unter tausend habe ich einen Menschen funden, aber kein Weib habe ich unter den allen funden. Alleine schaue das, ich habe funden, daß GOtt den Menschen hat aufrichtig gemacht; aber sie suchen viel Künste. W er ist so weise? und wer kann das auslegen? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Angesicht; wer aber frech ist, der ist feindselig, Ich halte das Wort des Königs und den Eid GOttes. Eile nicht, zu gehen von seinem Angesicht, und bleibe nicht in böser Sache; denn er tut, was ihn gelüstet. In des Königs Wort ist Gewalt, und wer mag zu ihm sagen: Was machst du? Wer das Gebot hält, der wird nichts Böses erfahren; aber eines Weisen Herz weiß Zeit und Weise. Denn ein jeglich Vornehmen hat seine Zeit und Weise; denn des Unglücks des Menschen ist viel bei ihm. Denn er weiß nicht, was gewesen ist; und wer will ihm sagen, was werden soll? Ein Mensch hat nicht Macht über den Geist, dem Geist zu wehren; und hat nicht Macht zur Zeit des Sterbens und wird nicht losgelassen im Streit; und das gottlose Wesen errettet den Gottlosen nicht. Das habe ich alles gesehen und gab mein Herz auf alle Werke, die unter der Sonne geschehen. Ein Mensch herrscht zuzeiten über den andern zu seinem Unglück. U nd da sah ich Gottlose, die begraben waren, die gegangen waren und gewandelt in heiliger Stätte, und waren vergessen in der Stadt, daß sie so getan hatten. Das ist auch eitel. Weil nicht bald geschieht ein Urteil über die bösen Werke, dadurch wird das Herz der Menschen voll, Böses zutun. Ob ein Sünder hundertmal Böses tut und doch lange lebt, so weiß ich doch, daß es wohlgehen wird denen, die GOtt fürchten, die sein Angesicht scheuen. Denn es wird dem Gottlosen nicht wohlgehen und wie ein Schatten nicht lange leben, die sich vor GOtt nicht fürchten. Es ist eine Eitelkeit, die auf Erden geschieht. Es sind Gerechte, denen geht es, als hätten sie Werke der Gottlosen, und sind Gottlose, denen geht es, als hätten sie Werke der Gerechten. Ich sprach: Das ist auch eitel. Darum lobte ich die Freude, daß der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne denn essen und trinken und fröhlich sein; und solches werde ihm von der Arbeit sein Leben lang, das ihm GOtt gibt unter der Sonne. Ich gab mein Herz, zu wissen die Weisheit und zu schauen die Mühe, die auf Erden geschieht, daß auch einer weder Tag noch Nacht den Schlaf sieht mit seinen Augen. Und ich sah alle Werke GOttes. Denn ein Mensch kann das Werk nicht finden, das unter der Sonne geschieht; und je mehr der Mensch arbeitet zu suchen, je weniger er findet. Wenn er gleich spricht: Ich bin weise und weiß es, so kann er‘s doch nicht finden. D enn ich habe solches alles zu Herzen genommen, zu forschen das alles, daß Gerechte und Weise sind und ihre Untertanen in GOttes Hand. Doch kennt kein Mensch weder die Liebe noch den Haß irgendeines, den er vor sich hat. Es begegnet einem wie dem andern, dem Gerechten wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen, dem der opfert, wie dem, der nicht opfert. Wie es dem Guten geht, so geht es auch dem Sünder. Wie es dem Meineidigen geht, so geht es auch dem, der den Eid fürchtet. Das ist ein böses Ding unter allem, das unter der Sonne geschieht, daß es einem geht wie dem andern; daher auch das Herz der Menschen voll Arges wird, und Torheit ist in ihrem Herzen, dieweil sie leben; danach müssen sie sterben. Denn bei allen Lebendigen ist, das man wünscht, nämlich Hoffnung; denn ein lebendiger Hund ist besser weder ein toter Löwe. Denn die Lebendigen wissen, daß sie sterben werden; die Toten aber wissen nichts, sie verdienen auch nichts mehr, denn ihr Gedächtnis ist vergessen, daß man sie nicht mehr liebt, noch haßt, noch neidet, und haben kein Teil mehr auf der Welt in allem, das unter der Sonne geschieht. S o gehe hin und iß dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dein Werk gefällt GOtt. Laß deine Kleider immer weiß sein und laß deinem Haupte Salbe nicht mangeln. Brauche des Lebens mit deinem Weibe, das du lieb hast, solange du das eitle Leben hast, das dir GOtt unter der Sonne gegeben hat, solange dein eitel Leben währt; denn das ist dein Teil im Leben und in deiner Arbeit, die du tust unter der Sonne. Alles, was dir vorhanden kommt zu tun, das tue frisch; denn in der Hölle, da du hinfährest, ist weder Werk, Kunst, Vernunft noch Weisheit. Ich wandte mich und sah, wie es unter der Sonne zugeht, daß zu laufen nicht hilft schnell sein, zum Streit hilft nicht stark sein, zur Nahrung hilft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug sein; daß einer angenehm sei, hilft nicht, daß er ein Ding wohl könne, sondern alles liegt es an der Zeit und Glück. Auch weiß der Mensch seine Zeit nicht, sondern wie die Fische gefangen werden mit einem schädlichen Hamen, und wie die Vögel mit einem Strick gefangen werden, so werden auch die Menschen berückt zur bösen Zeit, wenn sie plötzlich über sie fällt. I ch habe auch diese Weisheit gesehen unter der Sonne, die mich groß deuchte, daß eine, kleine Stadt war und wenig Leute drinnen, und kam ein großer König und belegte sie und baute große Bollwerke drum, und ward drinnen gefunden ein armer weiser Mann, der dieselbe Stadt durch seine Weisheit konnte erretten; und kein Mensch gedachte desselben armen Mannes. Da sprach ich: Weisheit ist ja besser denn Stärke. Noch ward des Armen Weisheit verachtet und seinen Worten nicht gehorcht. Das macht der Weisen Worte gelten mehr bei den Stillen denn der Herren Schreien bei den Narren. Denn Weisheit ist besser denn Harnisch; aber ein einiger Bube verderbt viel Gutes. A lso verderben die schädlichen Fliegen gute Salben. Darum ist zuweilen besser Torheit denn Weisheit und Ehre. Denn des Weisen Herz ist zu seiner Rechten; aber des Narren Herz ist zu seiner Linken. Auch ob der Narr selbst närrisch ist in seinem Tun, noch hält er jedermann für Narren. Darum wenn eines Gewaltigen Trotz wider deinen Willen fortgeht, laß dich nicht entrüsten; denn Nachlassen stillet groß Unglück. Es ist ein Unglück, das ich sah unter der Sonne, nämlich Unverstand, der unter den Gewaltigen gemein ist, daß ein Narr sitzt in großer Würde, und die Reichen hienieden sitzen. Ich sah Knechte auf Rossen und Fürsten zu Fuße gehen wie Knechte. Aber wer eine Grube macht, der wird selbst dreinfallen; und wer den Zaun zerreißet, den wird eine Schlange stechen. Wer Steine wegwälzet, der wird Mühe damit haben; und wer Holz spaltet, der wird davon verletzt werden. Wenn ein Eisen stumpf wird und an der Schneide ungeschliffen bleibt, muß man‘s mit Macht wieder schärfen; also folgt auch Weisheit dem Fleiß. Ein Wäscher ist nichts besser denn eine Schlange, die unbeschworen sticht. Die Worte aus dem Munde eines Weisen sind holdselig; aber des Narren Lippen verschlingen denselben. Der Anfang seiner Worte ist Narrheit, und das Ende ist schädliche Torheit. Ein Narr macht viel Worte; denn der Mensch weiß nicht, was gewesen ist; und wer will ihm sagen, was nach ihm werden wird? Die Arbeit der Narren wird ihnen sauer, weil man nicht weiß, in die Stadt zu gehen. Wehe dir, Land, des König ein Kind ist und des Fürsten frühe essen! Wohl dir, Land, des König edel ist und des Fürsten zu rechter Zeit essen, zur Stärke und nicht zur Lust. (Denn durch Faulheit sinken die Balken, und durch hinlässige Hände wird das Haus triefend.) Das macht, sie machen Brot zum Lachen, und der Wein muß die Lebendigen erfreuen, und das Geld muß ihnen alles zuwege bringen. Fluche dem Könige nicht in deinem Herzen und fluche dem Reichen nicht in deiner Schlafkammer; denn die Vögel des Himmels führen die Stimme, und die Fittiche haben, sagen‘s nach. L aß dein Brot über das Wasser fahren, so wirst du es finden auf lange Zeit. Teile aus unter sieben und unter acht; denn du weißt nicht, was für Unglück auf Erden kommen wird. Wenn die Wolken voll sind, so geben sie regen auf die Erde; und wenn der Baum fällt, er falle gegen Mittag oder Mitternacht, auf welchen Ort er fällt, da wird er liegen. Wer auf den Wind achtet, der säet nicht, und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht. Gleichwie du nicht weißt den Weg des Windes, und wie die Gebeine in Mutterleibe bereitet werden, also kannst du auch GOttes Werk nicht wissen, das er tut überall. Frühe sähe deinen Samen und laß deine Hand des Abends nicht ab; denn du weißt nicht, ob dies oder das geraten wird; und ob es beides geriete, so wäre es desto besser. Es ist das Licht süß und den Augen lieblich, die Sonne zu sehen. Wenn ein Mensch lange Zeit lebt und ist fröhlich in allen Dingen, so gedenkt er doch nur der bösen Tage, daß ihrer so viel ist; denn alles, was ihm begegnet ist, ist eitel. S o freue dich, Jüngling, in deiner Jugend und laß dein Herz guter Dinge sein in deiner Jugend. Tue, was dein Herz lüstet und deinen Augen gefällt; und wisse, daß dich GOtt um des alles wird vor Gericht führen. Laß die Traurigkeit aus deinem Herzen und tue das Übel von deinem Leibe; denn Kindheit und Jugend ist eitel. G edenk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe denn die bösen Tage kommen und die Jahre herzutreten, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht, ehe denn die Sonne und das Licht, Mond und Sterne finster werden und Wolken wiederkommen nach dem regen, zur Zeit, wenn die Hüter im Hause zittern, und sich krümmen die Starken, und müßig stehen die Müller, daß ihrer so wenig worden ist, und finster werden die Gesichter durch die Fenster, und die Türen auf der Gasse geschlossen werden, daß die Stimme der Müllerin leise wird und erwacht, wenn der Vogel singt, und sich bücken alle Töchter des Gesangs, daß sich auch die Hohen fürchten und scheuen auf dem Wege; wenn der Mandelbaum blühet, und die Heuschrecke beladen wird, und alle Lust vergeht (denn der Mensch fährt hin, da er ewig bleibt, und die Kläger gehen umher auf der Gasse, ehe denn der silberne Strick wegkomme, und die güldene Quelle verlaufe, und der Eimer zerbreche am Born und das Rad zerbreche am Born. Denn der Staub muß wieder zu der Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu GOtt, der ihn gegeben hat. Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, ganz eitel! D erselbe Prediger war nicht allein weise, sondern lehrte auch das Volk gute Lehre und merkte und forschete und stellte viel Sprüche. Er suchte, daß er fände angenehme Worte, und schrieb recht die Worte der Wahrheit. Diese Worte der Weisen sind Spieße und Nägel, geschrieben durch die Meister der Versammlungen und von einem Hirten gegeben. Hüte dich, mein Sohn, vor andern mehr; denn viel Büchermachens ist kein Ende und viel Predigen macht den Leib müde. Laßt uns die Hauptsumma aller Lehre hören: Fürchte GOtt und halte seine Gebote; denn das gehört allen Menschen zu. Denn GOtt wird alle Werke vor Gericht bringen, das verborgen ist, es sei gut oder böse. Das Hohelied Salomos. E r küsse mich mit dem Kuß seines Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher denn Wein; daß man deine gute Salbe rieche. Dein Name ist eine ausgeschüttete Salbe, darum lieben dich die Mägde. Zeuch mich dir nach, so laufen wir. Der König führt mich in seine Kammer. Wir freuen uns und sind fröhlich über dir; wir gedenken an deine Liebe mehr denn an den Wein. Die Frommen lieben dich. Ich bin schwarz, aber gar lieblich, ihr Töchter Jerusalems, wie die Hütten Kedars, wie die Teppiche Salomos. Seht mich nicht an, daß ich so schwarz bin; denn die Sonne hat mich so verbrannt. Meiner Mutter Kinder zürnen mit mir. Man hat mich zur Hüterin der Weinberge gesetzt; aber meinen Weinberg, den ich hatte, habe ich nicht behütet. Sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo du weidest, wo du ruhest im Mittage, daß ich nicht hin und her gehen müsse bei den Herden deiner Gesellen. Kennest du dich nicht, du Schönste unter den Weibern, so gehe hinaus auf die Fußtapfen der Schafe und weide deine Böcke bei den Hirtenhäusern. Ich gleiche dich, meine Freundin, meinem reisigen Zeuge an den Wagen Pharaos. Deine Backen stehen lieblich in den Spangen und dein Hals in den Ketten. Wir wollen dir güldene Spangen machen mit silbernen Pöcklein. Da der König sich herwandte, gab meine Narde seinen Geruch. Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen, das zwischen meinen Brüsten hanget. Mein Freund ist mir eine Traube Kopher in den Weingärten zu Engeddi. Siehe, meine Freundin, du bist schön, schön bist du; deine Augen sind wie Taubenaugen. Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Bett grünet. Unserer Häuser Balken sind Zedern, unsere Latten sind Zypressen. I ch bin eine Blume zu Saron und eine Rose im Tal. Wie eine Rose unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Töchtern. Wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen, so ist mein Freund unter den Söhnen. Ich sitze unter dem Schatten, des ich begehre, und seine Frucht ist meiner Kehle süß. Er führt mich in den Weinkeller, und die Liebe ist sein Panier über mir. Er erquickt mich mit Blumen und labet mich mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe. Seine Linke liegt unter meinem Haupte, und seine Rechte herzt mich. Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, bei den Rehen oder bei den Hinden auf dem Felde, daß ihr meine Freundin nicht aufweckt noch regt, bis daß ihr selbst gefällt. Da ist die Stimme meines Freundes. Siehe, er kommt und hüpfet auf den bergen und springet auf den Hügeln! Mein Freund ist gleich einem Rehe oder jungen Hirsch. Siehe, er steht hinter unserer Wand und sieht durchs Fenster und guckt durchs Gitter. Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Stehe auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her! Denn siehe, der Winter ist vergangen, der regen ist weg und dahin; die Blumen sind hervorkommen im Lande, der Lenz ist herbeikommen, und die Turteltaube läßt sich hören in unserm Lande; der Feigenbaum hat Knoten gewonnen, die Weinstöcke haben Augen gewonnen und geben ihren Geruch. Stehe auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her! Meine Taube in den Felslöchern, in den Steinritzen, zeige mir deine Gestalt, laß mich hören deine Stimme! Denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt lieblich. Fahet uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge haben Augen gewonnen. Mein Freund ist mein, und ich bin sein, der unter den Rosen weidet, bis der Tag kühle werde und der Schatten weiche. Kehre um, werde wie ein Reh, mein Freund, oder wie ein junger Hirsch auf den Scheidebergen! I ch suchte des Nachts in meinem Bette, den meine Seele liebt. Ich suchte, aber ich fand ihn nicht. Ich will aufstehen und in der Stadt umgehen auf den Gassen und Straßen und suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte, aber ich fand ihn nicht. Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umgehen: Habt ihr nicht gesehen, den meine Seele liebt? Da ich ein wenig vor ihnen über kam, da fand ich, den meine Seele liebt. Ich halte ihn und will ihn nicht lassen, bis ich ihn bringe in meiner Mutter Haus, in meiner Mutter Kammer. Ich beschwöre euch, ihr Töchter zu Jerusalem, bei den Rehen oder Hinden auf dem Felde, daß ihr meine Freundin nicht aufweckt noch regt, bis daß ihr selbst gefällt. W er ist die, die heraufgeht aus der Wüste, wie ein gerader Rauch, wie ein Geräuch von Myrrhen, Weihrauch und allerlei Pulver eines Apothekers? Siehe, um das Bette Salomos her stehen sechzig Starke aus den Starken in Israel. Sie halten alle Schwerter und sind geschickt zu streiten. Ein jeglicher hat sein Schwert an seiner Hüfte um der Furcht willen in der Nacht. Der König Salomo ließ ihm eine Sänfte machen von Holz aus Libanon. Derselben Säulen waren silbern, die Decke gülden, der Sitz purpurn, der Boden mitten inne war lieblich gepflastert um der Töchter willen zu Jerusalem. Geht heraus und schauet an, ihr Töchter Zions, den König Salomo in der Krone, damit ihn seine Mutter gekrönet hat am Tage seiner Hochzeit und am Tage der Freude seines Herzens. S iehe, meine Freundin, du bist schön, siehe, schön bist du! Deine Augen sind wie Taubenaugen zwischen deinen Zöpfen. Dein Haar ist wie die Ziegenherden, die beschoren sind auf dem Berge Gilead. Deine Zähne sind wie die Herde mit beschnittener Wolle, die aus der Schwemme kommen, die allzumal Zwillinge tragen, und ist keine unter ihnen unfruchtbar. Deine Lippen sind wie eine rosinfarbene Schnur und deine Rede lieblich. Deine Wangen sind wie der Ritz am Granatapfel zwischen deinen Zöpfen. Dein Hals ist wie der Turm Davids, mit Brustwehr gebauet, daran tausend Schilde hangen und allerlei Waffen der Starken. Deine zwei Brüste sind wie zwei junge Rehzwillinge, die unter den Rosen weiden, bis der Tag kühle werde und der Schatten weiche. Ich will zum Myrrhenberge gehen und zum Weihrauchhügel. Du bist allerdinge schön, meine Freundin, und ist kein Flecken an dir. Komm, meine Braut, vom Libanon, komm vom Libanon! Gehe herein, tritt her von der Höhe Amana, von der Höhe Senir und Hermon, von den Wohnungen der Löwen, von den bergen der Leoparden. Du hast mir das Herz genommen, meine Schwester, liebe Braut, mit deiner Augen einem und mit deiner Halsketten einer. Wie schön sind deine Brüste, meine Schwester, liebe Braut! Deine Brüste sind lieblicher denn Wein, und der Geruch deiner Salben übertrifft alle Würze. Deine Lippen, meine Braut, sind wie triefender Honigseim, Honig und Milch ist unter deiner Zunge, und deiner Kleider Geruch ist wie der Geruch Libanons. Meine Schwester, liebe Braut, du bist ein verschlossener Garten, eine verschlossene Quelle, ein versiegelter Born. Dein Gewächs ist wie ein Lustgarten von Granatäpfeln, mit edlen Früchten, Zypern mit Narden, Narden mit Safran, Kalmus und Zinnamen, mit allerlei Bäumen des Weihrauchs, Myrrhen und Aloes, mit allen besten Würzen. Wie ein Gartenbrunn, wie ein Born lebendiger Wasser, die vom Libanon fließen. Stehe auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, daß seine Würzen triefen! Mein Freund komme in seinen Garten und esse seiner edlen Früchte. I ch komme, meine Schwester, liebe Braut, in meinen Garten. Ich habe meine Myrrhen samt meinen Würzen abgebrochen; ich habe meines Seims samt meinem Honig gegessen; ich habe meines Weins samt meiner Milch getrunken. eßt, meine Lieben, und trinkt, meine Freunde, und werdet trunken! Ich schlafe, aber mein Herz wacht. Da ist die Stimme meines Freundes, der anklopfet: Tu mir auf, liebe Freundin, meine Schwester, meine Taube, meine Fromme; denn mein Haupt ist voll Taues, und meine Locken voll Nachttropfen. Ich habe meinen Rock ausgezogen, wie soll ich ihn wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen, wie soll ich sie wieder besudeln? Aber mein Freund steckte seine Hand durchs Loch, und mein Leib erzitterte davor. Da stand ich auf, daß ich meinem Freunde auftäte; meine Hände troffen mit Myrrhen, und Myrrhen liefen über meine Finger an dem Riegel am Schloß. Und da ich meinem Freunde aufgetan hatte, war er weg und hingegangen. Da ging meine Seele heraus nach seinem Wort: Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief, aber er antwortete mir nicht. Es fanden mich die Hüter, die in der Stadt umgehen, die schlugen mich wund; die Hüter auf der Mauer nahmen mir meinen Schleier. Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, findet ihr meinen Freund, so sagt ihm, daß ich vor Liebe krank liege. Was ist dein Freund vor andern Freunden, o du Schönste unter den Weibern? Was ist dein Freund vor andern Freunden, daß du uns so beschworen hast? Mein Freund ist weiß und rot, auserkoren unter viel Tausenden. Sein Haupt ist das feinste Gold. Seine Locken sind kraus, schwarz wie ein Rabe. Seine Augen sind wie Taubenaugen an den Wasserbächen, mit Milch gewaschen, und stehen in der Fülle. Seine Backen sind wie die wachsenden Würzgärtlein der Apotheker. Seine Lippen sind wie Rosen, die mit fließenden Myrrhen triefen. Seine Hände sind wie güldene Ringe, voll Türkise. Sein Leib ist wie rein Elfenbein mit Saphiren geschmückt. Seine Beine sind wie Marmelsäulen, gegründet auf güldenen Füßen. Seine Gestalt ist wie Libanon, auserwählt wie Zedern. Seine Kehle ist süß und ganz lieblich. Ein solcher ist mein Freund; mein Freund ist ein solcher, ihr Töchter Jerusalems! W o ist denn dein Freund hingegangen, o du Schönste unter den Weibern? Wo hat sich dein Freund hingewandt? So wollen wir mit dir ihn suchen. Mein Freund ist hinabgegangen in seinen Garten, zu den Würzgärtlein, daß er sich weide unter den Gärten und Rosen breche. Mein Freund ist mein, und ich bin sein, der unter den Rosen sich weidet. Du bist schön, meine Freundin, wie Thirza, lieblich wie Jerusalem, schrecklich wie Heerspitzen. Wende deine Augen von mir, denn sie machen mich brünstig. Deine Haare sind wie eine Herde Ziegen, die auf dem Berge Gilead geschoren sind. Deine Zähne sind wie eine Herde Schafe, die aus der Schwemme kommen, die allzumal Zwillinge tragen, und ist keins unfruchtbar unter ihnen. Deine Wangen sind wie ein Ritz am Granatäpfel zwischen deinen Zöpfen. Sechzig ist der Königinnen und achtzig der Kebsweiber, und der Jungfrauen ist keine Zahl. Aber eine ist meine Taube, meine Fromme, eine ist ihrer Mutter die Liebste, und die Auserwählte ihrer Mutter. Da sie die Töchter sahen, preiseten sie dieselbige selig; die Königinnen und die Kebsweiber lobten sie. Wer ist, die hervorbricht wie die Morgenröte, schön wie der Mond, auserwählt wie die Sonne, schrecklich wie die Heerspitzen? Ich bin hinab in den Nußgarten gegangen, zu schauen die Sträuchlein am Bach, zu schauen, ob der Weinstock blühete, ob die Granatäpfel grüneten. Meine Seele wußte es nicht, daß er mich zum Wagen Ammi-Nadibs gesetzt hatte. Kehre wieder, kehre wieder, o Sulamith! Kehre wieder, kehre wieder, daß wir dich schauen! Was seht ihr an Sulamith? Den Reigen zu Mahanaim. W ie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter! Deine Lenden stehen gleich aneinander wie zwei Spangen, die des Meisters Hand gemacht hat. Dein Nabel ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt. Dein Bauch ist wie ein Weizenhaufen, umsteckt mit Rosen. Deine zwei Brüste sind wie zwei junge Rehzwillinge. Dein Hals ist wie ein elfenbeinerner Turm. Deine Augen sind wie die Teiche zu Hesbon, am Tor Bathrabbim. Deine Nase ist wie der Turm auf Libanon, der gegen Damaskus sieht. Dein Haupt steht auf dir wie Karmel. Das Haar auf deinem Haupt ist wie der Purpur des Königs in Falten gebunden. Wie schön und wie lieblich bist du, du Liebe in Wollüsten! Deine Länge ist gleich einem Palmbaum und deine Brüste den Weintrauben. Ich sprach: Ich muß auf den Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Laß deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock und deiner Nase Geruch wie Äpfel und deine Kehle wie guter Wein, der meinem Freunde glatt eingehe und rede von fernigem. Mein Freund ist mein und er hält sich auch zu mir. Komm, mein Freund, laß uns aufs Feld hinausgehen und auf den Dörfern bleiben, daß wir frühe aufstehen zu den Weinbergen, daß wir sehen, ob der Weinstock blühe und Augen gewonnen habe, ob die Granatapfelbäume ausgeschlagen sind; da will ich dir meine Brüste geben. Die Lilien geben den Geruch, und vor unserer Tür sind allerlei edle Früchte. Mein Freund, ich habe dir beide, heurige und fernige, behalten. O daß ich dich, mein Bruder, der du meiner Mutter Brüste saugst, draußen fände und dich küssen müßte, daß mich niemand höhnete! Ich wollte dich führen und in meiner Mutter Haus bringen, da du mich lehren solltest; da wollte ich dich tränken mit gemachtem Wein und mit dem Most meiner Granatäpfel. Seine Linke liegt unter meinem Haupt, und seine Rechte herzt mich. Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, daß ihr meine Liebe nicht aufweckt noch regt, bis daß ihr selbst gefällt. Wer ist die, die herauffährt von der Wüste und lehnt sich auf ihren Freund? Unter dem Apfelbaum weckte ich dich, da deine Mutter dich geboren hatte, da mit dir gelegen ist, die dich gezeugt hat. Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz und wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod, und Eifer ist fest wie die Hölle. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des HERRN, daß auch viel Wasser nicht mögen die Liebe auslöschen, noch die Ströme sie ersäufen. Wenn einer alles Gut in seinem Hause um die Liebe geben wollte, so gälte es alles nichts. Unsere Schwester ist klein und hat keine Brüste. Was sollen wir unserer Schwester tun, wenn man sie nun soll anreden? Ist sie eine Mauer, so wollen wir silbern Bollwerk drauf bauen. Ist sie eine Tür, so wollen wir sie festigen mit zedernen Bohlen. Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. Da bin ich worden vor seinen Augen, als die Frieden findet. Salomo hat einen Weinberg zu Baal-Hamon. Er gab den Weinberg den Hütern, daß ein jeglicher für seine Früchte brächte tausend Silberlinge. Mein Weinberg ist vor mir. Dir, Salomo, gebühren tausend; aber den Hütern zweihundert samt seinen Früchten. Die du wohnest in den Gärten, laß mich deine Stimme hören; die Gesellschaften merken drauf. Flieh, mein Freund, und sei gleich einem Reh oder jungen Hirsche auf den Würzbergen. D ies ist das Gesicht Jesajas, des Sohns Amoz, welches er sah von Juda und Jerusalem zur Zeit Usias, Jothams, Ahas und Jehiskias, der Könige Judas. Hört, ihr Himmel, und Erde, nimm zu Ohren! Denn der HERR redet: Ich habe Kinder auferzogen und erhöht, und sie sind von mir abgefallen. Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt es nicht, und mein Volk vernimmt es nicht. O wehe des sündigen Volks, des Volks von großer Mißtat, des boshaftigen Samens, der schädlichen Kinder, die den HERRN verlassen, den Heiligen in Israel lästern, weichen zurück! Was soll man weiter an euch schlagen, so ihr des Abweichens nur desto mehr machet? Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. Von der Fußsohle bis aufs Haupt ist nichts Gesundes an ihm, sondern Wunden und Striemen und Eiterbeulen, die nicht geheftet noch verbunden noch mit Öl gelindert sind. Euer Land ist wüste, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde verzehren eure Äcker vor euren Augen, und ist wüste, als das, so durch Fremde verheert ist. Was aber noch übrig ist von der Tochter Zion, ist wie ein Häuslein im Weinberge, wie eine Nachthütte in den Kürbisgärten, wie eine verheerte Stadt. Wenn uns der HERR Zebaoth nicht ein weniges ließe überbleiben, so wären wir wie Sodom und gleichwie Gomorrha. H ört des HERRN Wort, ihr Fürsten von Sodom; nimm zu Ohren unsers GOttes Gesetz, du Volk von Gomorrha! Was soll mir die Menge eurer Opfer? spricht der HErr. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fetten von den Gemästeten und habe keine Lust zum Blut der Farren, der Lämmer und Böcke. Wenn ihr hereinkommt zu erscheinen vor mir, wer fordert solches von euren Händen, daß ihr auf meinen Vorhof tretet? Bringt nicht mehr Speisopfer so vergeblich! Das Räuchwerk ist mir ein Greuel; der Neumonden und Sabbate, da ihr zusammenkommt und Mühe und Angst habt, deren mag ich nicht. Meine Seele ist feind euren Neumonden und Jahrzeiten; ich bin derselben überdrüssig; ich bin‘s müde zu leiden. Und wenn ihr schon eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen von euch; und ob ihr schon viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Bluts. Waschet, reinigt euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, laßt ab vom Bösen! Lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helft dem Unterdrückten, schafft dem Waisen Recht und helft der Witwen Sache! S o kommt dann und laßt uns miteinander rechten, spricht der HErr. Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie gleich ist wie Rosinfarbe, soll sie doch wie Wolle werden. Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen. Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden; denn der Mund des HERRN sagt es. Wie geht das zu, daß die fromme Stadt zur Hure worden ist? Sie war voll Rechts, Gerechtigkeit wohnte drinnen, nun aber Mörder. Dein Silber ist Schaum worden und dein Getränk mit Wasser vermischt. Deine Fürsten sind Abtrünnige und Diebsgesellen; sie nehmen alle gerne Geschenke und trachten nach Gaben; dem Waisen schaffen sie nicht Recht, und der Witwen Sache kommt nicht vor sie. Darum spricht der HERR HErr Zebaoth, der Mächtige in Israel: O weh! Ich werde mich trösten durch meine Feinde und mich rächen durch meine Feinde; und muß meine Hand wider dich kehren und deinen Schaum aufs lauterste fegen und all dein Zinn wegtun und dir wieder Richter geben, wie zuvor waren, und Ratsherren wie im Anfang. Alsdann wirst du eine Stadt der Gerechtigkeit und eine fromme Stadt heißen. Zion muß durch Recht erlöst werden und ihre Gefangenen durch Gerechtigkeit, daß die Übertreter und Sünder miteinander zerbrochen werden, und die den HERRN verlassen, umkommen. Denn sie müssen zuschanden werden über den Eichen, da ihr Lust zu habt, und schamrot werden über den Gärten, die ihr erwählt, wenn ihr sein werdet wie eine Eiche mit dürren Blättern und wie ein Garten ohne Wasser; wenn der Schutz wird sein wie Werg und sein Tun wie ein Funke, und beides miteinander angezündet werde, daß niemand lösche. D ies ist‘s, das Jesaja, der Sohn Amoz, sah von Juda und Jerusalem: Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, gewiß sein, höher denn alle Berge, und über alle Hügel erhaben werden; und werden alle Heiden dazu laufen, und viel Völker hingehen und sagen: Kommt, laßt uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des GOttes Jakobs, daß er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Heiden und strafen viel Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben und werden fort nicht mehr kriegen lernen. K ommet ihr nun vom Hause Jakobs, laßt uns wandeln im Licht des HERRN! Aber du hast dein Volk, das Haus Jakobs, lassen fahren; denn sie treiben‘s mehr denn die gegen dem Aufgang und sind Tagewähler, wie die Philister, und machen der fremden Kinder viel. Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; ihr Land ist voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende. Auch ist ihr Land voll Götzen, und beten an ihrer Hände Werk, welches ihre Finger gemacht haben. Da bückt sich der Pöbel, da demütigen sich die Junker. Das wirst du ihnen nicht vergeben. Gehe hin in den Felsen und verbirg dich in der Erde, vor der Furcht des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät! Denn alle hohen Augen werden geniedrigt werden, und was hohe Leute sind, wird sich bücken müssen; der HERR aber wird allein hoch sein zu der Zeit. Denn der Tag des HERRN Zebaoth wird gehen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, daß es geniedrigt werde, auch über alle hohen und erhabenen Zedern auf dem Libanon und über alle Eichen in Basan, über alle hohen Berge und über alle erhabenen Hügel, über alle hohen Türme und über alle festen Mauern, über alle Schiffe im Meer und über alle köstliche Arbeit, daß sich bücken muß alle Höhe der Menschen und demütigen, was hohe Leute sind, und der HERR allein hoch sei zu der Zeit. Und mit den Götzen wird‘s ganz aus sein. Da wird man in der Felsen Höhlen gehen und in der Erde Klüfte vor der Furcht des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde. Zu der Zeit wird jedermann wegwerfen seine silbernen und güldenen Götzen, die er ihm hatte machen lassen anzubeten, in die Löcher der Maulwürfe und der Fledermäuse, auf daß er möge in die Steinritzen und Felsklüfte kriechen vor der Furcht des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde. So laßt nun ab von dem Menschen, der Odem in der Nase hat; denn ihr wißt nicht, wie hoch er geachtet ist. D enn siehe, der HERR HErr Zebaoth wird von Jerusalem und Juda nehmen allerlei Vorrat, allen Vorrat des Brots und allen Vorrat des Wassers, Starke und Kriegsleute, Richter, Propheten, Wahrsager und Älteste, Hauptleute über fünfzig und ehrliche Leute, Räte und weise Werkleute und kluge Redner. Und will ihnen Jünglinge zu Fürsten geben, und Kindische sollen über sie herrschen. Und das Volk wird Schinderei treiben, einer über den andern und ein jeglicher über seinen Nächsten; und der Jüngere wird stolz sein wider den Alten und ein loser Mann wider den Ehrlichen. Dann wird einer seinen Bruder aus seines Vaters Haus ergreifen: Du hast Kleider; sei unser Fürst, hilf du diesem Unfall! Er aber wird zu der Zeit schwören und sagen: Ich bin kein Arzt; es ist weder Brot noch Kleid in meinem Hause; setzt mich nicht zum Fürsten im Volk. Denn Jerusalem fällt dahin, und Juda liegt da, weil ihre Zunge und ihr Tun wider den HERRN ist, daß sie den Augen seiner Majestät widerstreben. Ihr Wesen hat sie kein Hehl und rühmen ihre Sünde, wie die zu Sodom, und verbergen sie nicht. Wehe ihrer Seele! Denn damit bringen sie sich selbst in alles Unglück. Prediget von den Gerechten, daß sie es gut haben; denn sie werden die Frucht ihrer Werke essen. Wehe aber den Gottlosen, denn sie sind boshaftig, und es wird ihnen vergolten werden, wie sie es verdienen. Kinder sind Treiber meines Volks und Weiber herrschen über sie. Mein Volk, deine Tröster verführen dich und zerstören den Weg, den du gehen sollst. Aber der HERR steht da zu rechten, und ist aufgetreten, die Völker zu richten. Und der HERR kommt zu Gericht mit den Ältesten seines Volks und mit seinen Fürsten. Denn ihr habt den Weinberg verderbt, und der Raub von den Armen ist in eurem Hause. Warum zertretet ihr mein Volk und zerschlagt die Person der Elenden? spricht der HERR HErr Zebaoth. U nd der HERR spricht: Darum daß die Töchter Zions stolz sind und gehen mit aufgerichtetem Halse, mit geschminkten Angesichten, treten einher und schwänzen und haben köstliche Schuhe an ihren Füßen, so wird der HERR den Scheitel der Töchter Zions kahl machen und der HERR wird ihre Geschmeide wegnehmen. Zu der Zeit wird der HERR den Schmuck an den köstlichen Schuhen wegnehmen und die Hefte, die Spangen, die Kettlein, die Armspangen, die Hauben, die Flittern, die Gebräme, die Schnürlein, die Bisamäpfel, die Ohrenspangen, die Ringe, die Haarbänder, die Feierkleider, die Mäntel, die Schleier, die Beutel, die Spiegel, die Koller, die Borten, die Kittel und wird Gestank für guten Geruch sein und ein loses Band für einen Gürtel und eine Glatze für ein kraus Haar und für einen weiten Mantel ein enger Sack; solches alles anstatt deiner Schöne. Dein Pöbel wird durchs Schwert fallen und deine Krieger im Streit. Und ihre Tore werden trauern und klagen, und sie wird jämmerlich sitzen auf der Erde. D aß sieben Weiber werden zu der Zeit einen Mann ergreifen und sprechen: Wir wollen uns selbst nähren und kleiden; laß uns nur nach deinem Namen heißen, daß unsere Schmach von uns genommen werde. In der Zeit wird des HERRN Zweig lieb und wert sein und die Frucht der Erde herrlich und schön bei denen, die behalten werden in Israel. Und wer da wird übrig sein zu Zion und über bleiben zu Jerusalem, der wird heilig heißen, ein jeglicher, der geschrieben ist unter die Lebendigen zu Jerusalem. Dann wird der HERR den Unflat der Töchter Zions waschen und die Blutschulden Jerusalems vertreiben von ihr durch den Geist, der richten und ein Feuer anzünden wird. Und der HERR wird schaffen über alle Wohnung des Berges Zion, und wo sie versammelt ist, Wolken und Rauch des Tages und Feuerglanz, der da brenne des Nachts. Denn es wird ein Schirm sein über alles, was herrlich ist; und wird eine Hütte sein zum Schatten des Tages vor der Hitze und eine Zuflucht und Verbergung vor dem Wetter und regen. W ohlan, ich will meinem Lieben ein Lied meines Vetters singen von seinem Weinberge. Mein Lieber hat einen Weinberg an einem fetten Ort. Und er hat ihn verzäunet und mit Steinhaufen verwahrt und edle Reben drein gesenkt. Er baute auch einen Turm drinnen und grub eine Kelter drein und wartete, daß er Trauben brächte. Aber er brachte Herlinge. Nun richtet, ihr Bürger zu Jerusalem und ihr Männer Judas, zwischen mir und meinem Weinberge! Was sollte man doch mehr tun an meinem Weinberge, das ich nicht getan habe an ihm? Warum hat er denn Herlinge gebracht, da ich wartete, daß er Trauben brächte? Wohlan, ich will euch zeigen, was ich meinem Weinberge tun will. Seine Wand soll weggenommen werden, daß er verwüstet werde, und sein Zaun soll zerrissen werden, daß er zertreten werde. Ich will ihn wüste liegen lassen, daß er nicht geschnitten noch gehackt werde, sondern Disteln und Dornen drauf wachsen; und will den Wolken gebieten, daß sie nicht drauf regnen. Des HERRN Zebaoth Weinberg aber ist das Haus Israel und die Männer Judas seine zarte Feser. Er wartet auf Recht, siehe, so ist‘s Schinderei; auf Gerechtigkeit, siehe, so ist‘s Klage. W ehe denen, die ein Haus an das andere ziehen und einen Acker zum andern bringen, bis daß kein Raum mehr da sei, daß sie alleine das Land besitzen! Es ist vor den Ohren des HERRN Zebaoth; was gilt‘s, wo nicht die vielen Häuser sollen wüste werden und die großen und feinen öde stehen? Denn zehn Acker Weinberges sollen nur einen Eimer geben, und ein Malter Samens soll nur einen Scheffel geben. Wehe denen, die des Morgens frühe auf sind, des Saufens sich zu fleißigen, und sitzen bis in die Nacht, daß sie der Wein erhitzt, und haben Harfen, Psalter, Pauken, Pfeifen und Wein in ihrem Wohlleben und sehen nicht auf das Werk des HERRN und schauen nicht auf das Geschäft seiner Hände. Darum wird mein Volk müssen weggeführt werden unversehens, und werden seine Herrlichen Hunger leiden und sein Pöbel Durst leiden. Daher hat die Hölle die Seele weit aufgesperrt und den Rachen aufgetan ohne alle Maße, daß hinunterfahren beide, ihre Herrlichen und Pöbel, beide, ihre Reichen und Fröhlichen, daß jedermann sich bücken müsse und jedermann gedemütigt werde, und die Augen der Hoffärtigen gedemütigt werden, aber der HERR Zebaoth erhöht werde im Recht, und GOtt, der Heilige, geheiligt werde in Gerechtigkeit. Da werden dann die Lämmer sich weiden an jener Statt, und Fremdlinge werden sich nähren in der Wüste der Fetten. Wehe denen, die sich zusammenkoppeln mit losen Stricken, unrecht zu tun, und mit Wagenseilen, zu sündigen, und sprechen: Laß eilend und bald kommen sein Werk, daß wir‘s sehen; laß herfahren und kommen den Anschlag des Heiligen in Israel, daß wir‘s inne werden! Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse heißen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen! Wehe denen, die bei sich selbst weise sind und halten sich selbst für klug! Wehe denen, so Helden sind, Wein zu saufen, und Krieger in Völlerei, die den Gottlosen rechtsprechen um Geschenk willen und das Recht der Gerechten von ihnen wenden. Darum, wie des Feuers Flamme Stroh verzehrt und die Lohe Stoppeln hinnimmt, also wird ihre Wurzel verfaulen und ihre Sprossen auffahren wie Staub. Denn sie verachten das Gesetz des HERRN Zebaoth und lästern die Rede des Heiligen in Israel. D arum ist der Zorn des HERRN ergrimmet über sein Volk und reckt seine Hand über sie und schlägt sie, daß die Berge beben; und ihr Leichnam ist wie Kot auf den Gassen. Und in dem allem läßt sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand ist noch ausgereckt. Denn er wird ein Panier aufwerfen ferne unter den Heiden und dieselbigen locken vom Ende der Erde. Und siehe, eilend und schnell kommen sie daher! Und ist keiner unter ihnen müde oder schwach, keiner schlummert noch schläft; keinem geht der Gürtel auf von seinen Lenden, und keinem zerreißt ein Schuhriemen. Ihre Pfeile sind scharf und alle ihre Bogen gespannet. Seiner Rosse Hufe sind wie Felsen geachtet und ihre Wagenräder wie ein Sturmwind. Sie brüllen wie Löwen und brüllen wie junge Löwen; sie werden brausen und den Raub erhaschen und davonbringen, daß niemand erretten wird. Und wird über sie brausen zu der Zeit wie das Meer. Wenn man dann das Land ansehen wird, siehe, so ist‘s finster vor Angst, und das Licht scheinet nicht mehr oben über ihnen. D es Jahrs, da der König Usia starb, sah ich den HERRN sitzen auf einem hohen und erhabenen Stuhl; und sein Saum füllte den Tempel. Seraphim standen über ihm, ein jeglicher hatte sechs Flügel; mit zwei deckten sie ihr Antlitz, mit zwei deckten sie ihre Füße und mit zwei flogen sie. Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll! daß die Überschwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus ward voll Rauchs. Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen. Da flog der Seraphim einer zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, und rührte meinen Mund und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen gerührt, daß deine Mißtat von dir genommen werde und deine Sünde versöhnt sei. Und ich hörte die Stimme des HERRN, daß er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hie bin ich, sende mich! Und er sprach: Gehe hin und sprich zu diesem Volk: Hört es und versteht es nicht; seht es und merkt es nicht! Verstocke das Herz dieses Volks und laß ihre Ohren dicke sein und blende ihre Augen, daß sie nicht sehen mit ihren Augen, noch hören mit ihren Ohren, noch verstehen mit ihrem Herzen und sich bekehren und genesen. Ich aber sprach: HErr, wie lange? Er sprach: Bis daß die Städte wüste werden ohne Einwohner und Häuser ohne Leute und das Feld ganz wüst liege. Denn der HERR wird die Leute ferne wegtun, daß das Land sehr verlassen wird. Doch soll noch das zehnte Teil drinnen bleiben; denn es wird weggeführt und verheert werden wie eine Eiche und Linde, welche den Stamm haben, obwohl ihre Blätter abgestoßen werden. Ein heiliger Same wird solcher Stamm sein. E s begab sich zur Zeit Ahas, des Sohns Jothams, des Sohns Usias, des Königs Judas, zog herauf: Rezin, der König zu Syrien, und Pekah, der Sohn Remaljas, der König Israels, nach Jerusalem, wider sie zu streiten, konnten sie aber nicht gewinnen. Da ward dem Hause David angesagt: Die Syrer verlassen sich auf Ephraim. Da bebte ihm das Herz und das Herz seines Volks, wie die Bäume im Walde beben vom Winde. Aber der HERR sprach zu Jesaja: Gehe hinaus, Ahas entgegen; du und dein Sohn Sear-Jasub, an das Ende der Wasserröhren am obern Teiche, am Wege beim Acker des Färbers, und sprich zu ihm: Hüte dich und sei stille! Fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt vor diesen zwei rauchenden Löschbränden, nämlich vor dem Zorn Rezins samt den Syrern und des Sohns Remaljas, daß die Syrer wider dich einen bösen Ratschlag gemacht haben samt Ephraim und dem Sohn Remaljas und sagen: Wir wollen hinauf zu Juda und sie aufwecken und unter uns teilen und zum Könige drinnen machen den Sohn Tabeals. Denn also spricht der HERR HERR: Es soll nicht bestehen noch also gehen, sondern wie Damaskus das Haupt ist in Syrien, so soll Rezin das Haupt zu Damaskus sein. Und über fünfundsechzig Jahre soll es mit Ephraim aus sein, daß sie nicht mehr ein Volk seien. Und wie Samaria das Haupt ist in Ephraim, so soll der Sohn Remaljas das Haupt zu Samaria sein. Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht. U nd der HERR redete abermal zu Ahas und sprach: Fordere dir ein Zeichen vom HERRN, deinem GOtt, es sei unten in der Hölle oder droben in der Höhe. Aber Ahas sprach: Ich will‘s nicht fordern, daß ich den HERRN nicht versuche. Da sprach er: Wohlan, so hört, ihr vom Hause David: Ist‘s euch zu wenig, daß ihr die Leute beleidiget; ihr müßt auch meinen GOtt beleidigen? Darum so wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie heißen Immanuel. Butter und Honig wird er essen, daß er wisse Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen. Denn ehe der Knabe lernt Böses verwerfen und Gutes erwählen, wird das Land, davor dir grauet, verlassen sein von seinen zwei Königen. A ber der HERR wird über dich, über dein Volk und über deines Vaters Haus Tage kommen lassen, die nicht kommen sind, seit der Zeit, da Ephraim von Juda geschieden ist, durch den König zu Assyrien; denn zu der Zeit wird der HERR zischen der Fliege am Ende der Wasser in Ägypten und der Biene im Lande Assur, daß sie kommen und alle sich legen an die trockenen Bäche und in die Steinklüfte und in alle Hecken und in alle Büsche. Zur selbigen Zeit wird der HERR das Haupt und die Haare an Füßen abscheren und den Bart abnehmen durch ein gemietet Schermesser, nämlich durch die, so jenseits des Wassers sind, als durch den König von Assyrien. Zur selbigen Zeit wird ein Mann einen Haufen Kühe und zwei Herden ziehen und wird so viel zu melken haben, daß er Butter essen wird; denn Butter und Honig wird essen, wer übrig im Lande bleiben wird. Denn es wird zu der Zeit geschehen, daß, wo jetzt tausend Weinstöcke stehen, tausend Silberlinge wert, da werden Dornen und Hecken sein, daß man mit Pfeilen und Bogen dahin gehen muß. Denn im ganzen Lande werden Dornen und Hecken sein, daß man auch zu all den bergen, so man mit Hauen pflegt umzuhacken, nicht kann kommen vor Scheu der Dornen und Hecken, sondern man wird Ochsen daselbst gehen und Schafe drauf treten lassen. U nd der HERR sprach zu mir: Nimm vor dich einen großen Brief und schreib darauf mit Menschengriffel: Raubebald, Eilebeute. Und ich nahm zu mir zwei treue zeugen, den Priester Uria und Sacharja, den Sohn Jeberechjas, und ging zu einer Prophetin, die ward schwanger und gebar einen Sohn. Und der HERR sprach zu mir: Nenne ihn Raubebald, Eilebeute. Denn ehe der Knabe rufen kann: Lieber Vater, liebe Mutter! soll die Macht Damaskus und die Ausbeute Samarias weggenommen werden durch den König zu Assyrien. U nd der HERR redete weiter mit mir und sprach: Weil dies Volk verachtet das Wasser zu Siloah, das stille geht, und tröstet sich des Rezin und des Sohns Remaljas, siehe, so wird der HERR über sie kommen lassen starke und viel Wasser des Stroms, nämlich den König zu Assyrien und alle seine Herrlichkeit, daß sie über alle ihre Bäche fahren und über alle ihre Ufer gehen; und werden einreißen in Juda und schwemmen und überher gehen, bis daß sie an den Hals reichen, und werden ihre Flügel ausbreiten, daß sie dein Land, o Immanuel, füllen, soweit es ist. Seid böse, ihr Völker, und gebt doch die Flucht! Hört ihr‘s, alle, die ihr in fernen Landen seid: Rüstet euch und gebt doch die Flucht; lieber, rüstet euch und gebt doch die Flucht! Beschließt einen Rat, und werde nichts draus! Beredet euch, und es bestehe nichts; denn hie ist Immanuel. D enn so spricht der HERR zu mir, als faßte er mich bei der Hand und unterweisete mich, daß ich nicht soll wandeln auf dem Wege dieses Volks, und spricht: Ihr sollt nicht sagen: Bund. Dies Volk redet von nichts, denn von Bund. Fürchtet ihr euch nicht also, wie sie tun, und laßt euch nicht grauen, sondern heiligt den HERRN Zebaoth. Den laßt eure Furcht und Schrecken sein, so wird er eine Heiligung sein, aber ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses den zweien Häusern Israels, zum Strick und Fall den Bürgern zu Jerusalem, daß ihrer viel sich dran stoßen, fallen, zerbrechen, verstrickt und gefangen werden. B inde zu das Zeugnis, versiegele das Gesetz meinen Jüngern! Denn ich hoffe auf den HERRN, der sein Antlitz verborgen hat vor dem Hause Jakob; ich aber harre sein. Siehe, hie bin ich und die Kinder, die mir der HERR gegeben hat, zum Zeichen und Wunder in Israel, vom HERRN Zebaoth, der auf dem Berge Zion wohnt. Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müßt die Wahrsager und Zeichendeuter fragen, die da schwätzen und disputieren, (so sprecht): Soll nicht ein Volk seinen GOtt fragen? oder soll man die Toten für die Lebendigen fragen? Ja, nach dem Gesetz und Zeugnis. Werden sie das nicht sagen, so werden sie die Morgenröte nicht haben, sondern werden im Lande umhergehen, hart geschlagen und hungrig. Wenn sie aber Hunger leiden, werden sie zürnen und fluchen ihrem Könige und ihrem GOtt und werden über sich gaffen und unter sich die Erde ansehen und nichts finden denn Trübsal und Finsternis; denn sie sind müde in Angst und gehen irre im Finstern. D enn es wird wohl eine andere Mühe sein, die ihnen Angst tut, denn zur vorigen Zeit war, da es leicht zuging im Lande Sebulon und im Lande Naphthali, und hernach schwerer ward am Wege des Meers, diesseit des Jordans, in der Heiden Galiläa. Das Volk, so im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über die da wohnen im finstern Lande, scheinet es helle. Du machst der Heiden viel, damit machst du der Freuden nicht viel. Vor dir aber wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. Denn du hast das Joch ihrer Last und die Rute ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie zur Zeit Midians. Denn aller Krieg mit Ungestüm und blutig Kleid wird verbrannt und mit Feuer verzehrt werden. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, welches Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig-Vater, Friedefürst, Auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Stuhl Davids und seinem Königreiche, daß er‘s zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. D er HERR hat ein Wort gesandt in Jakob und ist in Israel gefallen, daß es sollen inne werden alles Volk Ephraim und die Bürger zu Samaria, die da sagen in Hochmut und stolzem Sinn: Ziegelsteine sind gefallen, aber wir wollen‘s mit Werkstücken wieder bauen; man hat Maulbeerbäume abgehauen, so wollen wir Zedern an die Stätte setzen. Denn der HERR wird des Rezins Kriegsvolk wider sie erhöhen und ihre Feinde zuhauf rotten: die Syrer vorne her und die Philister von hinten zu, daß sie Israel fressen mit vollem Maul. In dem allem läßt sein Zorn noch nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. So kehrt sich das Volk auch nicht zu dem, der es schlägt, und fragen nichts nach dem HERRN Zebaoth. Darum wird der HERR abhauen von Israel beide, Kopf und Schwanz, beide, Ast und Stumpf, auf einen Tag. Die alten ehrlichen Leute sind der Kopf; die Propheten aber, so falsch lehren, sind der Schwanz. Denn die Leiter dieses Volks sind Verführer, und die sich leiten lassen, sind verloren. Darum kann sich der HERR über ihre junge Mannschaft nicht freuen, noch ihrer Waisen und Witwen erbarmen; denn sie sind allzumal Heuchler und Böse, und aller Mund redet Torheit. In dem allem läßt sein Zorn noch nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. Denn das gottlose Wesen ist angezündet wie Feuer und verzehrt Dornen und Hecken und brennt wie im dicken Walde und gibt hohen Rauch. Denn im Zorn des HERRN Zebaoth ist das Land verfinstert, daß das Volk ist wie Speise des Feuers; keiner schont des andern. Rauben sie zur Rechten, so leiden sie Hunger; essen sie zur Linken, so werden sie nicht satt. Ein jeglicher frißt das Fleisch seines Arms: Manasse den Ephraim, Ephraim den Manasse und sie beide miteinander wider Juda. In dem allem läßt sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. W ehe den Schriftgelehrten, die unrechte Gesetze machen und die unrecht Urteil schreiben, auf daß sie die Sache der Armen beugen und Gewalt üben im Recht der Elenden unter meinem Volk, daß die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute sein müssen. Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unglücks, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe, und wo wollt ihr eure Ehre lassen, daß sie nicht unter die Gefangenen gebeugt werde und unter die Erschlagenen falle? In dem allem läßt sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. O wehe Assur, der meines Zorns Rute und ihre Hand meines Grimms Stecken ist! Ich will ihn senden wider ein Heuchelvolk und ihm Befehl tun wider das Volk meines Zorns, daß er‘s beraube und austeile und zertrete es wie Kot auf der Gasse, wiewohl er‘s nicht so meint und sein Herz nicht so denket, sondern sein Herz steht zu vertilgen und auszurotten nicht wenig Völker. Denn er spricht: Sind meine Fürsten nicht allzumal Könige? Ist Kalno nicht wie Karchemis? Ist Hamath nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus? Wie meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, so doch ihre Götzen stärker waren, denn die zu Jerusalem und Samaria sind: sollte ich nicht Jerusalem tun und ihren Götzen, wie ich Samaria und ihren Götzen getan habe? Wenn aber der HERR alle seine Werke ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem, will ich heimsuchen die Frucht des hochmütigen Königs zu Assyrien und die Pracht seiner hoffärtigen Augen, darum daß er spricht: Ich habe es durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit, denn ich bin klug; ich habe die Länder anders geteilt und ihr Einkommen geraubt und wie ein Mächtiger die Einwohner zu Boden geworfen, und meine Hand hat gefunden die Völker wie ein Vogelnest, daß ich habe alle Lande zusammengerafft, wie man Eier aufrafft, die verlassen sind, da niemand eine Feder regt oder den Schnabel aufsperrt oder zischet. Mag sich auch eine Axt rühmen wider den, so damit hauet, oder eine Säge trotzen wider den, so sie zeucht, wie der rühmen kann, der den Stecken führt und hebt und führt ihn so leicht, als wäre er kein Holz? Darum wird der HERR HErr Zebaoth unter seine Fetten die Dürre senden, und seine Herrlichkeit wird er anzünden, daß sie brennen wird wie ein Feuer. Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein und wird seine Dornen und Hecken anzünden und verzehren auf einen Tag. Und die Herrlichkeit seines Waldes und seines Feldes soll zunichte werden von den Seelen bis aufs Fleisch und wird zergehen und verschwinden, daß die übrigen Bäume seines Waldes mögen gezählt werden und ein Knabe sie mag anschreiben. Z u der Zeit werden die Übrigen in Israel, und die errettet werden im Hause Jakob, sich nicht mehr verlassen auf den, der sie schlägt, sondern sie werden sich verlassen auf den HERRN, den Heiligen in Israel, in der Wahrheit. Die Übrigen werden sich bekehren, ja die übrigen in Jakob, zu GOtt, dem Starken. Denn ob dein Volk, o Israel, ist wie Sand am Meer, sollen doch die Übrigen desselben bekehrt werden. Denn wenn dem Verderben gesteuert wird, so kommt die Gerechtigkeit überschwenglich. Denn der HERR HErr Zebaoth wird ein Verderben gehen lassen und demselbigen doch steuern im ganzen Lande. Darum spricht der HERR HErr Zebaoth: Fürchte dich nicht, mein Volk, das zu Zion wohnt, vor Assur! Er wird dich mit dem Stecken schlagen und seinen Stab wider dich aufheben, wie in Ägypten geschah. Denn es ist noch gar um ein kleines zu tun, so wird die Ungnade und mein Zorn über ihre Untugend ein Ende haben. Alsdann wird der HERR Zebaoth eine Geißel über ihn erwecken wie in der Schlacht Midians auf dem Fels Oreb und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten. Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen müssen und sein Joch von deinem Halse; denn das Joch wird verfaulen vor der Fette. E r kommt (laß gleich sein) nach Ajath; er zeucht durch Migron; er mustert seinen Zeug zu Michmas. Sie ziehen vor unserm Lager Geba über; Rama erschrickt, Gibeath Sauls fleucht. Du Tochter Gallim, schreie laut; merke auf, Laisa, du elendes Anathoth! Madmena weicht; die Bürger zu Gebim stärken sich. Man bleibt vielleicht einen Tag zu Nob; so wird er seine Hand regen wider den Berg der Tochter Zion und wider den Hügel Jerusalems. Aber siehe, der HERR HErr Zebaoth wird die Äste mit Macht verhauen, und was hoch aufgerichtet steht, verkürzen, daß die Hohen geniedrigt werden. Und der dicke Wald wird mit Eisen umgehauen werden, und Libanon wird fallen durch den Mächtigen. U nd es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isais, und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf welchem wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und sein Riechen wird sein in der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten, nach dem seine Augen sehen, noch strafen, nach dem seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und mit Gericht strafen die Elenden im Lande und wird mit dem Stabe seines Mundes die Erde schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und der Glaube der Gurt seiner Nieren. Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und der Pardel bei den Böcken liegen. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden an der Weide gehen, daß ihre Jungen beieinander liegen; und Löwen werden Stroh essen wie die Ochsen. Und ein Säugling wird seine Lust haben am Loch der Otter, und ein Entwöhnter wird seine Hand stecken in die Höhle des Basilisken. Man wird nirgend verletzen noch verderben auf meinem heiligen Berge; denn das Land ist voll Erkenntnis des HERRN, wie mit Wasser des Meers bedeckt. U nd wird geschehen zu der Zeit, daß die Wurzel Isais, die da steht zum Panier den Völkern, nach der werden die Heiden fragen; und seine Ruhe wird Ehre sein. Und der HERR wird zu der Zeit zum andernmal seine Hand ausstrecken, daß er das Übrige seines Volks erkriege, so überblieben ist von den Assyrern, Ägyptern, Pathros, Mohrenland, Elamiten, Sinear, Hamath und von den Inseln des Meers, und wird ein Panier unter die Heiden aufwerfen und zusammenbringen die Verjagten Israels und die Zerstreueten aus Juda zuhauf führen von den vier Örtern des Erdreichs. Und der Neid wider Ephraim wird aufhören, und die Feinde Judas werden ausgerottet werden, daß Ephraim nicht neide den Juda und Juda nicht sei wider Ephraim. Sie werden aber den Philistern auf dem Halse sein gegen Abend und berauben alle die, so gegen Morgen wohnen. Edom und Moab werden ihre Hände gegen sie falten. Die Kinder Ammon werden gehorsam sein. Und der HERR wird verbannen den Strom des Meers in Ägypten und wird seine Hand lassen gehen über das Wasser mit seinem starken Winde und die sieben Ströme schlagen, daß man mit Schuhen da durchgehen mag. Und wird eine Bahn sein dem übrigen seines Volks, das überblieben ist von den Assyrern, wie Israel geschah zur Zeit, da sie aus Ägyptenland zogen. Z u derselben Zeit wirst du sagen: Ich danke dir, HErr, daß du zornig bist gewesen über mich und dein Zorn sich gewendet hat und tröstest mich. Siehe GOtt ist mein Heil; ich bin sicher und fürchte mich nicht; denn GOtt der HERR ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein Heil. Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen. Und werdet sagen zur selbigen Zeit: Danket dem HERRN, predigt seinen Namen, macht kund unter den Völkern sein Tun, verkündiget, wie sein Name so hoch ist! Lobsingt dem HERRN, denn er hat sich herrlich beweiset; solches sei kund in allen Landen. Jauchze und rühme, du Einwohnerin zu Zion; denn der Heilige Israels ist groß bei dir. D ies ist die Last über Babel, die Jesaja, der Sohn Amoz, sah: Werft Panier auf auf hohen bergen, ruft getrost wider sie, werft die Hand auf, laßt einziehen durch die Tore der Fürsten! Ich habe meinen Geheiligten geboten und meinen Starken gerufen zu meinem Zorn, die da fröhlich sind in meiner Herrlichkeit. Es ist ein Geschrei einer Menge auf den bergen wie eines großen Volks, ein Geschrei als eines Getümmels der versammelten Königreiche der Heiden. Der HERR Zebaoth rüstet ein Heer zum Streit, die aus fernen Landen kommen, vom Ende des Himmels, ja, der HERR selbst samt dem Zeuge seines Zorns, zu verderben das ganze Land. Heulet, denn des HERRN Tag ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. Darum werden alle Hände laß, und aller Menschen Herz wird feige sein. Schrecken, Angst und Schmerzen wird sie ankommen; es wird ihnen bange sein wie einer Gebärerin; einer wird sich vor dem andern entsetzen; feuerrot werden ihre Angesichte sein. Denn siehe, des HERRN Tag kommt grausam, zornig, grimmig, das Land zu verstören und die Sünder daraus zu vertilgen. Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht helle; die Sonne geht finster auf, und der Mond scheinet dunkel. Ich will den Erdboden heimsuchen um seiner Bosheit willen und die Gottlosen um ihrer Untugend willen; und will des Hochmuts der Stolzen ein Ende machen und die Hoffart der Gewaltigen demütigen, daß ein Mann teurer sein soll denn fein Gold und ein Mensch werter denn Goldstücke aus Ophir. Darum will ich den Himmel bewegen, daß die Erde beben soll von ihrer Stätte durch den Grimm des HERRN Zebaoth und durch den Tag seines Zorns. Und sie soll sein wie ein verscheucht Reh und wie eine Herde ohne Hirten, daß sich ein jeglicher zu seinem Volk heimkehren und ein jeglicher in sein Land fliehen wird, darum daß, welcher sich da finden läßt, erstochen wird, und welcher dabei ist, durchs Schwert fallen wird. Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Weiber geschändet werden. Denn siehe, ich will die Meder über sie erwecken, die nicht Silber suchen oder nach Gold fragen, sondern die Jünglinge mit Bogen erschießen und sich der Frucht des Leibes nicht erbarmen noch der Kinder schonen. Also soll Babel, das schönste unter den Königreichen, die herrliche Pracht der Chaldäer, umgekehrt werden von GOtt, wie Sodom und Gomorrha, daß man hinfort nicht mehr da wohne, noch jemand da bleibe für und für, daß auch die Araber keine Hütten daselbst machen, und die Hirten keine Hürden da aufschlagen, sondern Zihim werden sich da lagern und ihre Häuser voll Ohim sein, und Straußen werden da wohnen, und Feldgeister werden da hüpfen, und Eulen in ihren Palästen singen und Drachen in den lüstigen Schlössern LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend;. Und ihre Zeit wird schier kommen, und ihre Tage werden sich nicht säumen. D enn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch weiter erwählen und sie in ihr Land setzen. Und Fremdlinge werden sich zu ihnen tun und dem Hause Jakob anhangen. Und die Völker werden sie annehmen und bringen an ihren Ort, daß sie das Haus Israel besitzen wird im Lande des HERRN zu Knechten und Mägden; und werden gefangen halten die, von welchen sie gefangen waren, und werden herrschen über ihre Treiber. U nd zu der Zeit, wenn dir der HERR Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid und von dem harten Dienst darin du gewesen bist, so wirst du ein solch Sprichwort führen wider den König zu Babel und sagen: Wie ist‘s mit dem Treiber so gar aus, und der Zins hat ein Ende! Der HERR hat die Rute der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher, welche die Völker schlug im Grimm ohne Aufhören und mit Wüten herrschete über die Heiden und verfolgte ohne Barmherzigkeit. Nun ruht doch alle Welt und ist stille und jauchzet fröhlich. Auch freuen sich die Tannen über dir und die Zedern auf dem Libanon (und sagen): Weil du liegst, kommt niemand herauf, der uns abhaue. Die Hölle drunten erzitterte vor dir, da du ihr entgegenkamest. Sie erweckt dir die Toten, alle Böcke der Welt, und heißt alle Könige der Heiden von ihren Stühlen aufstehen, daß dieselbigen alle umeinander reden und sagen zu dir: Du bist auch geschlagen, gleichwie wir, und geht dir wie uns. Deine Pracht ist herunter in die Hölle gefahren samt dem Klange deiner Harfen. Motten werden dein Bett sein und Würmer deine Decke. Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefället, der du die Heiden schwächtest! Gedachtest du doch in deinem Herzen: Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne GOttes erhöhen; ich will mich setzen auf den Berg des Stifts, an der Seite gegen Mitternacht; ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten. Ja, zur Hölle fährest du, zur Seite der Grube. Wer dich sieht, wird dich schauen und ansehen (und sagen): Ist das der Mann, der die Welt zittern und die Königreiche beben machte, der den Erdboden zur Wüste machte und die Städte drinnen zerbrach und gab seine Gefangenen nicht los? Zwar alle Könige der Heiden miteinander liegen doch mit Ehren, ein jeglicher in seinem Hause; du aber bist verworfen von deinem Grabe wie ein verachteter Zweig, wie ein Kleid der Erschlagenen, so mit dem Schwert erstochen sind, die hinunterfahren zu den Steinhaufen der Hölle, wie eine zertretene Leiche. Du wirst nicht wie dieselbigen begraben werden; denn du hast dein Land verderbt und dein Volk erschlagen; denn man wird der Boshaftigen Samen nimmermehr gedenken. Richtet zu, daß man seine Kinder schlachte um ihrer Väter Mißtat willen, daß sie nicht aufkommen, noch das Land erben, noch den Erdboden voll Städte machen. Und ich will über sie kommen, spricht der HERR Zebaoth, und zu Babel ausrotten ihr Gedächtnis, ihre Übrigen, Neffen und Nachkommen, spricht der HErr, und will sie machen zum Erbe den Igeln und zum Wassersee und will sie mit einem Besen des Verderbens kehren, spricht der HERR Zebaoth. D er HERR Zebaoth hat geschworen und gesagt: Was gilt‘s, es soll gehen, wie ich denke, und soll bleiben, wie ich‘s im Sinn habe, daß Assur zerschlagen werde in meinem Lande, und ich ihn zertrete auf meinen bergen, auf daß sein Joch von ihnen genommen werde und seine Bürde von ihrem Halse komme. Das ist der Anschlag, den er hat über alle Lande, und das ist die ausgereckte Hand über alle Heiden. Denn der HERR Zebaoth hat‘s beschlossen; wer will‘s wehren? Und seine Hand ist ausgereckt; wer will sie wenden? I m Jahr, da der König Ahas starb, war dies die Last: Freue dich nicht, du ganz Philisterland, daß die Rute, die dich schlug, zerbrochen ist. Denn aus der Wurzel der Schlange wird ein Basilisk kommen, und ihre Frucht wird ein feuriger fliegender Drache sein. Denn die Erstlinge der Dürftigen werden sich weiden und die Armen sicher ruhen; aber deine Wurzel will ich mit Hunger töten, und deine Übrigen wird er erwürgen. Heule, Tor; schreie, Stadt! Ganz Philisterland ist feige; denn von Mitternacht kommt ein Rauch, und ist kein Einsamer in seinen Gezelten. Und was werden die Boten der Heiden hin und wieder sagen? Nämlich: Zion hat der HERR gegründet; und daselbst werden die Elenden seines Volks Zuversicht haben. D ies ist die Last über Moab: Des Nachts kommt Verstörung über Ar in Moab; sie ist dahin. Des Nachts kommt Verstörung über Kir in Moab; sie ist dahin. Sie gehen hinauf nach Baith und Dibon zu den Altären, daß sie weinen und heulen über Nebo und Medba in Moab. Aller Haupt ist beschoren, aller Bart ist abgeschnitten. Auf ihren Gassen gehen sie mit Säcken umgürtet; auf ihren Dächern und Straßen heulen sie alle und gehen weinend herab. Hesbon und Eleale schreien, daß man‘s zu Jahza hört. Darum wehklagen die Gerüsteten in Moab; denn es geht ihrer Seele übel. Mein Herz schreit zu Moab; ihre Flüchtigen fliehen von der dreijährigen Kuh, bis nach Zoar; denn sie gehen nach Luhith hinan und weinen; und auf dem Wege zu Horonaim zu erhebt sich ein Jammergeschrei. Denn die Wasser zu Nimrim versiegen, daß das Heu verdorret, und das Gras verwelket, und wächset kein grün Kraut. Denn das Gut, das sie gesammelt, und das Volk, das sie gerüstet haben, führt man über den Weidenbach. Geschrei geht um in den Grenzen Moabs; sie heulen bis nach Eglaim und heulen bei dem Born Elim. Denn die Wasser zu Dimon sind voll Bluts. Dazu will ich über Dimon noch mehr kommen lassen, beide über die erhalten sind in Moab des Löwen, und über die Übrigen im Lande. L ieber schicket, ihr Landesherren, Lämmer von Sela aus der Wüste zum Berge der Tochter Zion. Aber wie ein Vogel dahinfleugt, der aus dem Nest getrieben wird, so werden sein die Töchter Moabs, wenn sie vor Arnon vorüberziehen. Sammelt Rat, haltet Gericht; mache dir Schatten des Mittags wie eine Nacht; verbirg die Verjagten und melde die Flüchtigen nicht. Laß meine Verjagten bei dir herbergen; liebes Moab, sei du ihr Schirm vor dem Verstörer; so wird der Treiber ein Ende haben, der Verstörer aufhören und der Untertreter ablassen im Lande. Es wird aber ein Stuhl bereitet werden aus Gnaden, daß einer darauf sitze in der Wahrheit, in der Hütte Davids, und richte und trachte nach Recht und fördere Gerechtigkeit. Wir hören aber von dem Hochmut Moabs, daß er fast groß ist, daß auch ihr Hochmut, Stolz und Zorn größer ist denn ihre Macht. Darum wird ein Moabiter über den andern heulen, allesamt werden sie heulen. Über die Grundfesten der Stadt Kir-Hareseth werden die Verlähmten seufzen: Denn Hesbon ist ein wüstes Feld worden, der Weinstock zu Sibma ist verderbt, die Herren unter den Heiden haben seine edlen Reben zerschlagen und sind kommen bis nach Jaeser und ziehen um in der Wüste; ihre Feser sind zerstreut und über das Meer geführt. Darum weine ich um Jaeser und um den Weinstock zu Sibma und vergieße viel Tränen um Hesbon und Eleale. Denn es ist ein Gesang in deinen Sommer und in deine Ernte gefallen, daß Freude und Wonne im Felde aufhört, und in Weinbergen jauchzet noch ruft man nicht. Man keltert keinen Wein in den Keltern; ich habe des Gesangs ein Ende gemacht. Darum brummet mein Herz über Moab wie eine Harfe und mein Inwendiges über Kir-Hares. Alsdann wird‘s offenbar werden, wie Moab müde ist bei den Altären und wie er zu seiner Kirche gegangen sei zu beten, und doch nichts ausgerichtet habe. D as ist‘s, das der HERR dazumal wider Moab geredet hat. Nun aber redet der HERR und spricht: In dreien Jahren, wie eines Taglöhners Jahre sind, wird die Herrlichkeit Moabs geringe werden in der großen Menge, daß gar ein wenig überbleibe und nicht viel. D ies ist die Last über Damaskus: Siehe, Damaskus wird keine Stadt mehr sein, sondern ein zerfallener Steinhaufe. Die Städte Aroer werden verlassen sein, daß Herden daselbst weiden, die niemand scheuche. Und wird aus sein mit der Feste Ephraim; und das Königreich zu Damaskus und das Übrige zu Syrien wird sein wie die Herrlichkeit der Kinder Israel, spricht der HERR Zebaoth. Z u der Zeit wird die Herrlichkeit Jakobs dünn sein, und sein fetter Leib wird mager sein. Denn sie wird sein, als wenn einer Getreide einsammelte in der Ernte, und als wenn einer mit seinem Arm die Ähren einerntete, und als wenn einer Ähren läse im Tal Rephaim, und eine Nachernte drinnen bliebe, als wenn man einen Ölbaum schüttelte, daß zwei und drei Beeren blieben oben in dem Wipfel, oder als wenn vier oder fünf Früchte an den Zweigen hangen, spricht der HErr, der GOtt Israels. Zu der Zeit wird sich der Mensch halten zu dem, der ihn gemacht hat; und seine Augen werden auf den Heiligen in Israel schauen. Und wird sich nicht halten zu den Altären, die seine Hände gemacht haben, und nicht schauen auf das, das seine Finger gemacht haben, weder auf Haine noch Bilder. Zu der Zeit werden die Städte ihrer Stärke sein wie ein verlassener Ast und Zweig, so verlassen ward vor den Kindern Israel; und werden wüste sein. Denn du hast vergessen GOttes, deines Heils, und nicht gedacht an den Fels deiner Stärke. Darum wirst du lüstige LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; Pflanzen setzen, aber du wirst damit den Fremden die Feser gelegt haben. Zur Zeit des Pflanzens wirst du sein wohl warten, daß dein Same zeitlich wachse; aber in der Ernte, wenn du die Mandeln sollst erben, wirst du dafür Schmerzen eines Betrübten haben. O wehe der Menge so großen Volks! Wie das Meer wird es brausen, und das Getümmel der Leute wird wüten, wie große Wasser wüten. Ja, wie große Wasser wüten, so werden die Leute wüten. Aber er wird sie schelten, so werden sie ferne wegfliehen; und wird sie verfolgen, wie dem Staube auf den bergen vom Winde geschieht, und wie einem Windwirbel vom Ungewitter geschieht. Um den Abend, siehe, so ist Schrecken da; und ehe es Morgen wird, sind sie nimmer da. Das ist der Lohn unserer Räuber und das Erbe derer, die uns das Unsere nehmen. W ehe dem Lande, das unter den Segeln im Schatten fähret, diesseit der Wasser des Mohrenlandes, das Botschaften auf dem Meer sendet und in Rohrschiffen auf den Wassern fähret. Geht hin, ihr schnellen Boten, zum Volk, das zerrissen und geplündert ist, zum Volk, das greulicher ist denn sonst irgendeins, zum Volk, das hie und da ausgemessen und zertreten ist, welchem die Wasserströme sein Land einnehmen. Alle, die ihr auf Erden wohnt und die im Lande sitzen, werdet sehen, wie man das Panier auf den bergen aufwerfen wird, und hören, wie man die Drommeten blasen wird. Denn so spricht der HERR zu mir: Ich will stille halten und schauen in meinem Sitz, wie eine Hitze, die den regen austrocknet, und wie ein Meltau in der Hitze der Ernte. Denn vor der Ernte wird das Gewächs abnehmen, und die unreife Frucht in der Blüte verdorren, daß man die Stengel muß mit Sicheln abschneiden und die Reben wegtun und abhauen, daß man‘s miteinander muß lassen liegen dem Gevögel auf den bergen und den Tieren im Lande, daß des Sommers die Vögel drinnen nisten und des Winters allerlei Tiere im Lande drinnen liegen. Zu der Zeit wird das zerrissene und geplünderte Volk, das greulicher ist denn sonst irgendeins, das hie und da abgemessen und zertreten ist, welchem die Wasserströme sein Land einnehmen, Geschenke bringen dem HERRN Zebaoth an den Ort, da der Name des HERRN Zebaoth ist, zum Berge Zion. D ies ist die Last über Ägypten: Siehe, der HERR wird auf einer schnellen Wolke fahren und nach Ägypten kommen. Da werden die Götzen in Ägypten vor ihm beben, und den Ägyptern wird das Herz feige werden in ihrem Leibe. Und ich will die Ägypter aneinander hetzen, daß ein Bruder wider den andern, ein Freund wider den andern, eine Stadt wider die andere, ein Reich wider das andere streiten wird. Und der Mut soll den Ägyptern unter ihnen vergehen, und will ihre Anschläge zunichte machen. Da werden sie dann fragen ihre Götzen und Pfaffen und Wahrsager und Zeichendeuter. Aber ich will die Ägypter übergeben in die Hand grausamer Herren; und ein harter König soll über sie herrschen, spricht der Herrscher, der HERR Zebaoth. Und das Wasser in den Seen wird vertrocknen, dazu der Strom wird versiegen und verschwinden. Und die Wasser werden verlaufen, daß die Seen an Dämmen werden geringe und trocken werden, beide Rohr und Schilf verwelken, und das Gras an den Wassern verstieben, und alle Saat am Wasser wird verwelken und zunichte werden. Und die Fischer werden trauern; und alle die, so Angel ins Wasser werfen, werden klagen, und die, so Netze auswerfen aufs Wasser, werden betrübt sein. Es werden mit Schanden bestehen, die da gute Garne wirken und Netze stricken. Und die da Hälter haben, samt allen, die Teiche um Lohn machen, werden bekümmert sein. Die Fürsten zu Zoan sind Toren, die weisen Räte Pharaos sind im Rat zu Narren worden. Was sagt ihr doch von Pharao: Ich bin der Weisen Kind und komme von alten Königen her? Wo sind denn nun deine Weisen? Laß sie dir‘s verkündigen und anzeigen, was der HERR Zebaoth über Ägypten beschlossen hat. Aber die Fürsten zu Zoan sind zu Narren worden, die Fürsten zu Noph sind betrogen; sie verführen samt Ägypten den Eckstein der Geschlechter. Denn der HERR hat einen Schwindelgeist unter sie ausgegossen, daß sie Ägypten verführen in all ihrem Tun, wie ein Trunkenbold taumelt, wenn er speiet. Und Ägypten wird nichts haben das Haupt oder Schwanz, Ast oder Stumpf zeuge. Z u der Zeit wird Ägypten sein wie Weiber und sich fürchten und erschrecken, wenn der HERR Zebaoth die Hand über sie weben wird. Und Ägypten wird sich fürchten vor dem Lande Juda, daß, wer desselbigen gedenkt, wird davor erschrecken, über dem Rat des HERRN Zebaoth, den er über sie beschlossen hat. Zu der Zeit werden fünf Städte in Ägyptenland reden nach der Sprache Kanaans und schwören bei dem HERRN Zebaoth. Eine wird heißen Irheres. Zur selbigen Zeit wird des HERRN Altar mitten in Ägyptenland sein und ein Malstein des HERRN an den Grenzen, welcher wird ein Zeichen und Zeugnis sein dem HERRN Zebaoth in Ägyptenland. Denn sie werden zum HERRN schreien vor den Beleidigern; so wird er ihnen senden einen Heiland und Meister, der sie errette. Denn der HERR wird den Ägyptern bekannt werden; und die Ägypter werden den HERRN kennen zu der Zeit und werden ihm dienen mit Opfer und Speisopfer und werden dem HERRN geloben und halten. Und der HERR wird die Ägypter plagen und heilen; denn sie werden sich bekehren zum HERRN; und er wird sich erbitten lassen und sie heilen. Zu der Zeit wird eine Bahn sein von Ägypten in Assyrien, daß die Assyrer in Ägypten und die Ägypter in Assyrien kommen, und die Ägypter samt den Assyrern GOtt dienen. Zu der Zeit wird Israel selbdritte sein mit den Ägyptern und Assyrern durch den Segen, so auf Erden sein wird. Denn der HERR Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du, Assur, meiner Hände Werk, und du, Israel, mein Erbe! I m Jahr, da Tharthan nach Asdod kam, als ihn gesandt hatte Sargon, der König zu Assyrien, und stritt wider Asdod und gewann sie, zur selbigen Zeit redete der HERR durch Jesaja, den Sohn Amoz, und sprach: Gehe hin und zieh ab den Sack von deinen Lenden und zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen. Und er tat also, ging nackend und barfuß. Da sprach der HERR: Gleichwie mein Knecht Jesaja nackend und barfuß geht zum Zeichen und Wunder dreier Jahre über Ägypten und Mohrenland, also wird der König zu Assyrien hintreiben das gefangene Ägypten und vertriebene Mohrenland, beide jung und alt, nackend und barfuß, mit bloßer Scham, zu Schanden Ägyptens. Und sie werden erschrecken und mit Schanden bestehen über dem Mohrenlande, darauf sie sich verließen, und wiederum das Mohrenland über den Ägyptern, welcher sie sich rühmeten. Und die Einwohner dieser Inseln werden sagen zur selbigen Zeit: Ist das unsere Zuversicht, da wir hinflohen um Hilfe, daß wir errettet würden von dem Könige zu Assyrien? Wie fein sind wir entronnen! D ies ist die Last über die Wüste am Meer: Wie ein Wetter vom Mittag kommt, das alles umkehrt, so kommt‘s aus der Wüste, aus einem grausamen Lande. Denn mir ist ein hart Gesicht angezeigt. Ein Verächter kommt wider den andern, ein Verstörer wider den andern. Zeuch herauf, Elam; belege sie, Madai! Ich will all seines Seufzens ein Ende machen. Derhalben sind meine Lenden voll Schmerzens, und Angst hat mich ergriffen, wie eine Gebärerin; ich krümme mich, wenn ich‘s höre, und erschrecke, wenn ich‘s ansehe. Mein Herz zittert, Grauen hat mich erschreckt; ich habe in der lieben Nacht keine Ruhe davor. Ja, richte einen Tisch zu, laß wachen auf der Warte, eßt, trinkt; macht euch auf, ihr Fürsten, schmieret den Schild! Denn der HERR sagt zu mir also: Gehe hin, stelle einen Wächter, der da schaue und ansage. Er sieht aber Reiter reiten und fahren auf Rossen, Eseln und Kamelen und hat mit großem Fleiß Achtung darauf. Und ein Löwe rief: HErr, ich stehe auf der Warte immerdar des Tages und stelle mich auf meine Hut alle Nacht. Und siehe, da kommt einer, der fährt auf einem Wagen, der antwortet und spricht: Babel ist gefallen, sie ist gefallen, und alle Bilder ihrer Götter sind zu Boden geschlagen! Meine liebe Tenne, darauf ich dresche: Was ich gehört habe vom HERRN Zebaoth, dem GOtt Israels, das verkündige ich euch. D ies ist die Last über Duma. Man ruft zu mir aus Seir: Hüter, ist die Nacht schier hin? Hüter, ist die Nacht schier hin? Der Hüter aber sprach: Wenn der Morgen schon kommt, so wird es doch Nacht sein. Wenn ihr schon fraget, so werdet ihr doch wiederkommen und wieder fragen: D ies ist die Last über Arabien: Ihr werdet im Walde in Arabien wohnen, auf dem Wege nach Dedanim. Bringt den Durstigen Wasser entgegen, die ihr wohnt im Lande Thema; bietet Brot den Flüchtigen. Denn sie fliehen vor dem Schwert, ja vor dem bloßen Schwert, vor dem gespannten Bogen, vor dem großen Streit. Denn also spricht der HERR zu mir: Noch in einem Jahr, wie des Tagelöhners Jahre sind, soll alle Herrlichkeit Kedars untergehen, und der übrigen Schützen der Helden zu Kedar soll weniger werden; denn der HErr, der GOtt Israels, hat‘s geredet. D ies ist die Last über das Schautal: Was ist denn euch, daß ihr alle so auf die Dächer laufet? Du warest voll Getönes, eine Stadt voll Volks, eine fröhliche Stadt. Deine Erschlagenen sind nicht mit dem Schwert erschlagen und nicht im Streit gestorben, sondern alle deine Hauptleute sind vor dem Bogen weggewichen und gefangen; alle, die man in dir gefunden hat, sind gefangen und fern geflohen. Darum sage ich: Hebt euch von mir, laßt mich bitterlich weinen; mühet euch nicht, mich zu trösten über der Verstörung der Tochter meines Volks! Denn es ist ein Tag des Getümmels und der Zertretung und Verwirrung vom HERRN HERRN Zebaoth im Schautal um des Untergrabens willen der Mauern und des Geschreies am Berge. Denn Elam fährt daher mit Köcher, Wagen, Leuten und Reitern, und Kir glänzet daher mit Schilden. Und wird geschehen, daß deine auserwählten Tale werden voll Wagen sein, und Reiter werden sich lagern vor, die Tore. Da wird der Vorhang Judas aufgedeckt werden, daß man schauen wird zu der Zeit den Zeug im Hause des Waldes. Und werdet der Risse an der Stadt Davids viel sehen und werdet das Wasser im unteren Teich sammeln müssen. Ihr werdet auch die Häuser zu Jerusalem zählen; ja, ihr werdet die Häuser abbrechen, die Mauern zu befestigen. Und werdet einen Graben machen zwischen beiden Mauern vom Wasser des alten Teichs. Noch seht ihr nicht auf den, der solches tut, und schauet nicht auf den, der solches schafft von ferne her. Darum wird der HERR HErr Zebaoth zu der Zeit rufen lassen, daß man weine und klage und sich beschere und Säcke anziehe. Wiewohl jetzt, siehe, ist‘s eitel Freude und Wonne, Ochsen würgen, Schafe schlachten, Fleisch essen, Wein trinken (und sprecht): Laßt uns essen und trinken, wir sterben doch morgen! Solches ist vor den Ohren des HERRN Zebaoth offenbar. Was gilt‘s, ob euch diese Mißtat soll vergeben werden, bis ihr sterbt? spricht der HERR HErr Zebaoth. S o spricht der HERR HErr Zebaoth: Gehe hinein zum Schatzmeister Sebna, dem Hofmeister, und sprich zu ihm: Was hast du hie? Wem gehörest du an, daß du dir ein Grab hie hauen läßt, als der sein Grab in der Höhe hauen läßt, und als der seine Wohnung in den Felsen machen läßt? Siehe, der HERR wird dich wegwerfen, wie ein Starker einen wegwirft, und dich zuscharren, und wird dich umtreiben wie eine Kugel auf weitem Lande; daselbst wirst du sterben, daselbst werden deine köstlichen Wagen bleiben mit Schmach des Hauses deines HERRN. Und ich will dich von deinem Stande stürzen und von deinem Amt will ich dich setzen. U nd zu der Zeit will ich rufen meinem Knecht Eliakim, dem Sohn Hilkias, und will ihm deinen Rock anziehen und mit deinem Gürtel gürten und deine Gewalt in seine Hand geben, daß er Vater sei derer, die zu Jerusalem wohnen, und des Hauses Juda. Und will die Schlüssel zum Hause David auf seine Schulter legen, daß er auftue und niemand zuschließe, daß er zuschließe und niemand auftue. Und will ihn zum Nagel stecken an einen festen Ort, und soll haben den Stuhl der Ehren in seines Vaters Hause, daß man an ihn hänge alle Herrlichkeit seines Vaters Hauses; Kind und Kindeskinder, alle kleinen Geräte, beide, Trinkgefäße und allerlei Saitenspiel. Zu der Zeit, spricht der HERR Zebaoth, soll der Nagel weggenommen werden, der am festen Ort steckt, daß er zerbreche und falle und seine Last umkomme. Denn der HERR sagt es. D ies ist die Last über Tyrus: Heulet, ihr Schiffe auf dem Meer, denn sie ist zerstört, daß kein Haus da ist, noch jemand dahin zeucht. Aus dem Lande Chittim werden sie des gewahr werden. Die Einwohner der Inseln sind stille worden. Die Kaufleute zu Zidon, die durchs Meer zogen, füllten dich. Und was für Früchte am Sihor und Getreide am Wasser wuchs, brachte man zu ihr hinein durch große Wasser; und du warest der Heiden Markt worden. Du magst wohl erschrecken, Zidon! Denn das Meer, ja die Feste am Meer spricht: Ich bin nicht mehr schwanger, ich gebäre nicht mehr; so ziehe ich keine Jünglinge auf und erziehe keine Jungfrauen. Gleichwie man erschrak, da man von Ägypten hörte, also wird man auch erschrecken, wenn man von Tyrus hören wird. fahrt hin aufs Meer; heulet, ihr Einwohner der Inseln! Ist das eure fröhliche Stadt, die sich ihres Alters rühmete? Ihre Füße werden sie ferne wegführen zu wallen. Wer hätte das gemeinet, daß es Tyrus, der Krone, so gehen sollte, so doch ihre Kaufleute Fürsten sind und ihre Krämer die Herrlichsten im Lande? Der HERR Zebaoth hat‘s also gedacht, auf daß er schwächte alle Pracht der lüstigen LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; Stadt und verächtlich machte alle Herrlichen im Lande. Fahre hin durch dein Land wie ein Strom, du Tochter des Meers; da ist kein Gurt mehr. Er reckt seine Hand über das Meer und erschreckt die Königreiche. Der HERR gebeut über Kanaan, zu vertilgen ihre Mächtigen, und spricht: Du sollst nicht mehr fröhlich sein, du geschändete Jungfrau, du Tochter Zidon! O Chittim, mach dich auf und zeuch fort; denn du mußt da nicht bleiben, sondern in der Chaldäer Land, das nicht ein Volk war, sondern Assur hat es angerichtet zu Schiffen und haben feste Türme drinnen aufgerichtet und Paläste aufgebauet. Aber sie ist gesetzt, daß sie geschleift werden soll. Heulet, ihr Schiffe auf dem Meer; denn eure Macht ist zerstört. Zu der Zeit wird Tyrus vergessen werden siebzig Jahre, solange ein König leben mag. Aber nach siebzig Jahren wird man von Tyrus ein Hurenlied singen: Nimm die Harfe, gehe in der Stadt um, du vergessene Hure; mach es gut auf dem Saitenspiel und singe getrost, auf daß dein wieder gedacht werde. Denn nach siebzig Jahren wird der HERR Tyrus heimsuchen, daß sie wieder komme zu ihrem Hurenlohn und Hurerei treibe mit allen Königreichen auf Erden. Aber ihr Kaufhandel und Hurenlohn werden dem HERRN heilig sein. Man wird sie nicht zu Schatz sammeln noch verbergen, sondern die vor dem HERRN wohnen, werden ihr Kaufgut haben, daß sie essen und satt werden und wohl bekleidet sein. S iehe, der HERR macht das Land leer und wüste und wirft um, was drinnen ist, und zerstreut seine Einwohner. Und geht dem Priester wie dem Volk, dem Herrn wie dem Knechte, der Frau wie der Magd, dem Verkäufer wie dem Käufer, dem Leiher wie dem Borger, dem Mahnenden wie dem Schuldiger. Denn das Land wird leer und beraubt sein; denn der HERR hat solches geredet. Das Land steht jämmerlich und verderbt, der Erdboden nimmt ab und verdirbt; die Höchsten des Volks im Lande nehmen ab. Das Land ist entheiligt von seinen Einwohnern; denn sie übergehen das Gesetz und ändern die Gebote und lassen fahren den ewigen Bund. Darum frißt der Fluch das Land; denn sie verschulden es, die drinnen wohnen. Darum verdorren die Einwohner des Landes, daß wenig Leute überbleiben. Der Most verschwindet, der Weinstock verschmachtet, und alle, die von Herzen fröhlich waren, seufzen. Die Freude der Pauken feiert, das Jauchzen der Fröhlichen ist aus, und die Freude der Harfen hat ein Ende. Man singt nicht beim Weintrinken; und gut Getränk ist bitter denen, so es trinken. Die leere Stadt ist zerbrochen; alle Häuser sind zugeschlossen, daß niemand hineingeht. Man klagt Wein auf den Gassen, daß alle Freude weg ist, alle Wonne des Landes dahin ist. Eitel Wüstung ist in der Stadt geblieben, und die Tore stehen öde. Denn es geht im Lande und im Volk eben, als wenn ein Ölbaum abgepflückt ist, als wenn man nachlieset, so die Weinernte aus ist. Dieselbigen heben ihre Stimme auf und rühmen und jauchzen vom Meer her über der Herrlichkeit des HERRN. So preist nun den HERRN in Gründen, in den Inseln des Meers den Namen des HERRN, des GOttes Israels. Wir hören Lobgesänge vom Ende der Erde zu Ehren dem Gerechten. Und ich muß sagen: Wie bin ich aber so mager! Wie bin ich aber so mager! Wehe mir; denn die Verächter verachten, ja die Verächter verachten. Darum kommt über euch, Einwohner des Landes, Schrecken, Grube und Strick. Und ob einer entflöhe vor dem Geschrei des Schreckens, so wird er doch in die Grube fallen; kommt er aus der Grube, so wird er doch im Strick gefangen werden. Denn die Fenster in der Höhe sind aufgetan, und die Grundfesten der Erde beben. Es wird dem Lande übel gehen und nichts gelingen und wird zerfallen. Das Land wird taumeln wie ein Trunkener und weggeführt wie eine Hütte; denn seine Mißtat drückt es, daß es fallen muß und kann nicht stehenbleiben. Z u der Zeit wird der HERR heimsuchen die hohe Ritterschaft, so in der Höhe sind, und die Könige der Erde, so auf Erden sind, daß sie versammelt werden in ein Bündlein zur Grube und verschlossen werden im Kerker und nach langer Zeit wieder heimgesucht werden. Und der Mond wird sich schämen und die Sonne mit Schanden bestehen, wenn der HERR Zebaoth König sein wird auf dem Berge Zion und zu Jerusalem und vor seinen Ältesten in der Herrlichkeit. H ERR, du bist mein GOtt; dich preise ich. Ich lobe deinen Namen, denn du tust Wunder. Deine Vornehmen von alters her sind treu und wahrhaftig. Denn du machst die Stadt zum Steinhaufen, die feste Stadt, daß sie auf einem Haufen liegt, der Fremden Palast, daß nicht mehr eine Stadt sei und nimmer mehr gebaut werde. Darum ehrt dich ein mächtig Volk, die Städte gewaltiger Heiden fürchten dich. Denn du bist der Geringen Stärke, der Armen Stärke in Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wüten, wie ein Ungewitter wider eine Wand. Du demütigest der Fremden Ungestüm wie die Hitze in einem dürren Ort, daß die Hitze die Rebe der Tyrannen verderbe, und die Wolke dennoch Schatten gebe. U nd der HERR Zebaoth wird allen Völkern machen auf diesem Berge ein fett Mahl, ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein, darin keine Hefe ist. Und er wird auf diesem Berge das Hüllen wegtun, damit alle Völker verhüllt sind, und die Decke, damit alle Heiden zugedeckt sind. Denn er wird den Tod verschlingen ewiglich. Und der HERR HErr wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen; denn der HERR hat‘s gesagt. Zu der Zeit wird man sagen: Siehe, das ist unser GOtt, auf den wir harren, und er wird uns helfen; das ist der HErr, auf den wir harren, daß wir uns freuen und fröhlich seien in seinem Heil. Denn die Hand des HERRN ruht auf diesem Berge. Moab aber wird unter ihm zerdroschen werden, wie Stroh zerdroschen wird, und wie Kot. Und er wird seine Hände ausbreiten mitten unter sie, wie sie ein Schwimmer ausbreitet zu schwimmen; und wird ihre Pracht niedrigen mit den Armen seiner Hände und die hohe Festung eurer Mauern beugen, niedrigen und in den Staub zu Boden werfen. Z u der Zeit wird man ein solch Lied singen im Lande Juda: Wir haben eine feste Stadt, Mauer und Wehre sind Heil. Tut die Tore auf, daß hereingehe das gerechte Volk, das den Glauben bewahret. Du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage; denn man verläßt sich auf dich. Darum verlaßt euch auf den HERRN ewiglich; denn GOtt der HERR ist ein Fels ewiglich. Und er beugt die, so in der Höhe wohnen; die hohe Stadt niedrigt er, ja, er stößt sie zu der Erde, daß sie im Staube liegt, daß sie mit Füßen zertreten wird, ja mit Füßen der Armen, mit Fersen der Geringen. A ber des Gerechten Weg ist schlecht; den Steig des Gerechten machst du richtig. Denn wir warten auf dich, HErr, im Wege deines Rechten; des Herzens Lust steht zu deinem Namen und deinem Gedächtnis. Von Herzen begehre ich dein des Nachts, dazu mit meinem Geiste in mir wache ich frühe zu dir. Denn wo dein Recht im Lande geht, so lernen die Einwohner des Erdbodens Gerechtigkeit. Aber wenn den Gottlosen gleich Gnade angeboten wird, so lernen sie doch nicht Gerechtigkeit, sondern tun nur übel im richtigen Lande; denn sie sehen des HERRN Herrlichkeit nicht. HERR, deine Hand ist erhöht, das sehen sie nicht; wenn sie es aber sehen werden, so werden sie zuschanden werden im Eifer über die Heiden; dazu wirst du sie mit Feuer, damit du deine Feinde verzehrest, verzehren. Aber uns, HErr, wirst du Frieden schaffen; denn alles, was wir ausrichten, das hast du uns gegeben. HERR, unser GOtt, es herrschen wohl andere Herren über uns denn du; aber wir gedenken doch allein dein und deines Namens. Die Toten bleiben nicht leben, die Verstorbenen stehen nicht auf; denn du hast sie heimgesucht und vertilgt und zunichte gemacht all ihr Gedächtnis. Aber du, HErr, fährest fort unter den Heiden, du fährest immer fort unter den Heiden, beweisest deine Herrlichkeit und kommst ferne bis an der Welt Ende. HERR, wenn Trübsal da ist, so sucht man dich; wenn du sie züchtigest, so rufen sie ängstiglich. Gleichwie eine Schwangere, wenn sie schier gebären soll, so ist ihr angst, schreit in ihren Schmerzen: so geht‘s uns auch, HErr, vor deinem Angesicht. Da sind wir auch schwanger und ist uns bange, daß wir kaum Odem holen; noch können wir dem Lande nicht helfen, und die Einwohner auf dem Erdboden wollen nicht fallen. Aber deine Toten werden leben und mit dem Leichnam auferstehen. Wachet auf und rühmet, die ihr lieget unter der Erde; denn dein Tau ist ein Tau des grünen Feldes. Aber das Land der Toten wirst du stürzen. Gehe hin, mein Volk, in deine Kammer und schleuß die Tür nach dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe. Denn siehe, der HERR wird ausgehen von seinem Ort, heimzusuchen die Bosheit der Einwohner des Landes über sie, daß das Land wird offenbaren ihr Blut und nicht weiter verhehlen, die drinnen erwürgt sind. Z u der Zeit wird der HERR heimsuchen mit seinem harten, großen und starken Schwert beide den Leviathan, der eine schlechte Schlange, und den Leviathan, der eine krumme Schlange ist, und wird die Drachen im Meer erwürgen. Zu der Zeit wird man singen von dem Weinberge des besten Weins: Ich der HErr, behüte ihn und feuchte ihn bald, daß man seiner Blätter nicht vermisse; ich will ihn Tag und Nacht behüten. GOtt zürnt nicht mit mir. Ach, daß ich möchte mit den Hecken und Dornen kriegen! So wollte ich unter sie reißen und sie auf einen Haufen anstecken. Er wird mich erhalten bei meiner Kraft und wird mir Frieden schaffen; Frieden wird er mir dennoch schaffen. Es wird dennoch dazu kommen, daß Jakob wurzeln wird, und Israel blühen und grünen wird, daß sie den Erdboden mit Früchten erfüllen. Wird er doch nicht geschlagen, wie ihn seine Feinde schlagen, und wird nicht erwürgt, wie ihn seine Feinde erwürgen, sondern mit Maßen richtest du sie und läßt sie los, wenn du sie betrübt hast mit deinem rauhen Wind, nämlich mit dem Ostwind. Darum wird dadurch die Sünde Jakobs aufhören; und das ist der Nutz davon, daß seine Sünden weggenommen werden, in dem, daß er alle Steine des Altars macht wie zerstoßene Steine, zu Asche, daß keine Haine noch Bilder mehr bleiben. Denn die feste Stadt muß einsam werden, die schönen Häuser verstoßen und verlassen werden wie eine Wüste, daß Kälber daselbst weiden und ruhen und daselbst Reiser abfressen. Ihre Zweige werden vor Dürre brechen, daß die Weiber kommen und Feuer damit machen werden. Denn es ist ein unverständig Volk; darum wird sich auch ihrer nicht erbarmen, der sie gemacht hat; und der sie geschaffen hat, wird ihnen nicht gnädig sein. Zu der Zeit wird der HERR worfeln von dem Ufer des Wassers bis an den Bach Ägyptens; und ihr Kinder Israel werdet versammelt werden, einer nach dem andern. Zu der Zeit wird man mit einer großen Posaune blasen, so werden kommen die Verlornen im Lande Assur und die Verstoßenen im Lande Ägypten und werden den HERRN anbeten auf dem heiligen Berge zu Jerusalem. W ehe der prächtigen Krone der Trunkenen von Ephraim, der welken Blume ihrer lieblichen Herrlichkeit, welche steht oben über einem fetten Tal derer, die vom Wein taumeln! Siehe, ein Starker und Mächtiger vom HERRN, wie ein Hagelsturm, wie ein schädlich Wetter, wie ein Wassersturm, die mächtiglich einreißen, wird ins Land gelassen mit Gewalt, daß die prächtige Krone der Trunkenen von Ephraim mit Füßen zertreten werde. Und die welke Blume ihrer lieblichen Herrlichkeit, welche steht oben über einem fetten Tal, wird sein gleich wie das Reife vor dem Sommer, welches verdirbt, wenn man es noch an seinem Zweige hangen sieht. Zu der Zeit wird der HERR Zebaoth sein eine liebliche Krone und herrlicher Kranz den Übrigen seines Volks und ein Geist des Rechts dem, der zu Gericht sitzt, und eine Stärke denen, die vom Streit wiederkommen zum Tor. D azu sind diese auch vom Wein toll worden und taumeln von starkem Getränk. Denn beide, Priester und Propheten, sind toll von starkem Getränke, sind in Wein ersoffen und taumeln von starkem Getränke; sie sind toll im Weissagen und köcken die Urteile heraus. Denn alle Tische sind voll Speiens und Unflats an allen Orten. Wen soll er denn lehren Erkenntnis? Wem soll er zu verstehen geben die Predigt? Den Entwöhnten von der Milch; denen, die von Brüsten abgesetzt sind. Denn (sie sagen): Gebeut hin, gebeut her; gebeut hin, gebeut her; harre hie, harre da; harre hie, harre da; hie ein wenig, da ein wenig! Wohlan, er wird einmal mit spöttischen Lippen und mit einer andern Zunge reden zu diesem Volk, welchem jetzt dies gepredigt wird: So hat man Ruhe, so erquickt man die Müden, so wird man stille; und wollen doch solcher Predigt nicht. Darum soll ihnen auch des HERRN Wort eben also werden: Gebeut hin, gebeut her; gebeut hin, gebeut her; harre hie, harre da; harre hie; harre da; hie ein wenig, da ein wenig, daß sie hingehen und zurückfallen, zerbrechen, verstrickt und gefangen werden. So hört nun des HERRN Wort, ihr Spötter, die ihr herrscht über dies Volk, so zu Jerusalem ist. Denn ihr sprecht: Wir haben mit dem Tode einen Bund und mit der Hölle einen Verstand gemacht; wenn eine Flut dahergeht, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht und Heuchelei zu unserem Schirm gemacht. D arum spricht der HERR HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen köstlichen Eckstein, der wohl gegründet ist. Wer glaubt, der fleucht nicht. Und ich will das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zum Gewicht machen; so wird der Hagel die falsche Zuflucht wegtreiben, und Wasser sollen den Schirm wegschwemnen, daß euer Bund mit dem Tode los werde und euer Verstand mit der Hölle nicht bestehe; und wenn eine Flut dahergeht, wird sie euch zertreten; sobald sie dahergeht, wird sie euch wegnehmen. Kommt sie des Morgens, so geschieht‘s des Morgens; also auch, sie komme des Tages oder des Nachts. Denn alleine die Anfechtung lehrt aufs Wort merken. Denn das Bett ist so enge, daß nichts übrig ist, und die Decke so kurz, daß man sich drein schmiegen muß. Denn der HERR wird sich aufmachen wie auf dem Berge Prazim und zürnen wie im Tal Gibeon, daß er sein Werk tue auf eine andere Weise, und daß er seine Arbeit tue auf eine andere Weise. So laßt nun euer Spotten, auf daß eure Bande nicht härter werden; denn ich habe ein Verderben und Steuern gehört, so vom HERRN HERRN Zebaoth geschehen wird in aller Welt. N ehmt zu Ohren und hört meine Stimme; merkt auf und hört meine Rede! Pflüget oder brachet oder arbeitet auch ein Ackermann seinen Acker immerdar zur Saat? Ist‘s nicht also? Wenn er‘s gleich gemacht hat, so streut er Wicken und wirft Kümmel und säet Weizen und Gerste, jegliches, wo er‘s hin haben will, und Spelt an seinen Ort. Also züchtiget sie auch ihr GOtt durch Recht und lehrt sie. Denn man drischt die Wicken nicht mit Dreschwagen, so läßt man auch nicht das Wagenrad über den Kümmel gehen, sondern die Wicken schlägt man aus mit einem Stabe und den Kümmel mit einem Stecken. Man mahlt es, daß es Brot werde, und drischt es nicht gar zunichte, wenn man‘s mit Wagenrädern und Pferden ausdrischet. Solches geschieht auch vom HERRN Zebaoth; denn sein Rat ist wunderbarlich und führt es herrlich hinaus. W ehe Ariel, Ariel, du Stadt des Lagers Davids! Ihr haltet Jahrzeiten und feiert Feste. Aber ich will den Ariel ängsten, daß er traurig und jammerig sei, und soll mir ein rechter Ariel sein. Denn ich will dich belagern rings umher und will dich ängsten mit Bollwerk und will Wälle um dich aufführen lassen. Alsdann sollst du geniedrigt werden und aus der Erde reden und aus dem Staube mit deiner Rede murmeln, daß deine Stimme sei wie eines Zauberers aus der Erde und deine Rede aus dem Staube wispele. Und die Menge, die dich zerstreuen, werden so viel sein als ein dünner Staub und die Menge der Tyrannen wie eine webende Spreu; und das soll plötzlich bald geschehen. Denn du wirst vom HERRN Zebaoth heimgesucht werden mit Wetter und Erdbeben und großem Donner, mit Windwirbel und Ungewitter und mit Flammen des verzehrenden Feuers. Aber wie ein Nachtgesicht im Traum, so soll sein die Menge aller Heiden, so wider Ariel streiten, samt all ihrem Heer und Bollwerk, und die ihn ängsten. Denn gleichwie einem Hungrigen träumt, daß er esse, wenn er aber aufwacht, so ist seine Seele noch leer, und wie einem Durstigen träumt, daß er trinke, wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig: also sollen sein die Menge aller Heiden, die wider den Berg Zion streiten. E rstarret und werdet bestürzt, verblendet euch und werdet trunken, doch nicht vom Wein; taumelt, doch nicht von starkem Getränke. Denn der HERR hat euch einen Geist des harten Schlafs eingeschenkt und eure Augen zugetan; eure Propheten und Fürsten samt den Sehern hat er geblendet, daß euch aller (Propheten) Gesichte sein werden wie die Worte eines versiegelten Buchs, welches, so man‘s gäbe einem, der lesen kann, und spräche: Lieber, lies das! und er spräche: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt, oder gleich als wenn man‘s gäbe dem, der nicht lesen kann, und spräche: Lieber, lies das! und er spräche: Ich kann nicht lesen. Und der HERR spricht: Darum daß dies Volk zu mir naht mit seinem Munde und mit seinen Lippen mich ehret, aber ihr Herz ferne von mir ist, und mich fürchten nach Menschengebot, die sie lehren, so will ich auch mit diesem Volk wunderlich umgehen, aufs wunderlichste und seltsamste, daß die Weisheit seiner Weisen untergehe und der Verstand seiner Klugen verblendet werde. Wehe, die verborgen sein wollen vor dem HERRN, ihr Vornehmen zu verhehlen, und ihr Tun, im Finstern halten und sprechen: Wer sieht uns? und wer kennt uns? Wie seid ihr so verkehrt! Gleich als wenn des Töpfers Ton gedächte und ein Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht, und ein Gemächte spräche von seinem Töpfer: Er kennt mich nicht. W ohlan, es ist noch um ein klein wenig zu tun, so soll Libanon ein Feld werden, und das Feld soll ein Wald gerechnet werden. Denn zur selbigen Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buchs, und die Augen der Blinden werden aus dem Dunkel und Finsternis sehen, und die Elenden werden wieder Freude haben am HERRN, und die Armen unter den Menschen werden fröhlich sein in dem Heiligen Israels, wenn die Tyrannen ein Ende haben, und mit den Spöttern aus sein wird, und vertilgt sein werden alle die, so wachen, Mühe anzurichten, welche die Leute sündigen machen durchs Predigen und stellen dem nach, der sie straft im Tor, weichen durch Lügen vom Gerechten. Darum spricht der HErr, der Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob also: Jakob soll nicht mehr zuschanden werden, und sein Antlitz soll sich nicht mehr schämen. Denn wenn sie sehen werden ihre Kinder, die Werke meiner Hände unter ihnen, werden sie meinen Namen heiligen und werden den Heiligen in Jakob heiligen und den GOtt Israels fürchten. Denn die, so irrigen Geist haben, werden Verstand annehmen, und die Schwätzer werden sich lehren lassen. W ehe den abtrünnigen Kindern, spricht der HErr, die ohne mich ratschlagen und ohne meinen Geist Schutz suchen, zu häufen eine Sünde über die andere, die hinabziehen nach Ägypten und fragen meinen Mund nicht, daß sie sich stärken mit der Macht Pharaos und sich beschirmen unter dem Schatten Ägyptens. Denn es soll euch die Stärke Pharaos zur Schande geraten und der Schutz unter dem Schatten Ägyptens zum Hohn. Ihre Fürsten sind wohl zu Zoan gewesen und ihre Botschaft nach Hanes kommen, aber sie müssen doch alle zuschanden werden über dem Volk, das ihnen nicht nütze sein kann, weder zur Hilfe noch sonst zu nutz, sondern nur zur Schande und Spott. Dies ist die Last über die Tiere, so gegen Mittag ziehen, da Löwen und Löwinnen sind, ja Ottern und feurige fliegende Drachen, im Lande der Trübsal und Angst: Sie führen ihr Gut auf der Füllen Rücken und ihre Schätze auf der Kamele Höcker zum Volk, das ihnen nicht nütze sein kann. Denn Ägypten ist nichts, und ihr Helfen ist vergeblich. Darum predige ich davon also: Die Rahab wird stille dazu sitzen. S o gehe nun hin und schreib es ihnen vor auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch, daß es bleibe für und für ewiglich. Denn es ist ein ungehorsam Volk und verlogene Kinder, die nicht hören wollen des HERRN Gesetz, sondern sagen zu den Sehern: Ihr sollt nicht sehen! und zu den Schauern: Ihr sollt uns nicht schauen die rechte Lehre; predigt uns aber sanft, schauet uns Täuscherei! Weicht vom Wege, macht euch von der Bahn; laßt den Heiligen in Israel aufhören bei uns! Darum spricht der Heilige in Israel also: Weil ihr dies Wort verwerft und verlaßt euch auf Frevel und Mutwillen und trotzt darauf, so soll euch solche Untugend sein wie ein Riß an einer hohen Mauer, wenn es beginnt zu rieseln, die plötzlich unversehens einfällt und zerschmettert, als wenn ein Topf zerschmettert würde, den man zerstößt und sein nicht schont, also daß man von seinen Stücken nicht eine Scherbe findet, darin man Feuer hole vom Herde, oder Wasser schöpfe aus einem Brunnen. Denn so spricht der HERR HErr, der Heilige in Israel: Wenn ihr stille bliebt, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht und sprecht: Nein, sondern auf Rossen wollen wir fliehen (darum werdet ihr flüchtig sein) und auf Läufern wollen wir reiten (darum werden euch eure Verfolger übereilen). Denn euer tausend werden fliehen vor eines einigen Schelten, ja vor fünfen werdet ihr alle fliehen; bis daß ihr überbleibt wie ein Mastbaum oben auf einem Berge, und wie ein Panier oben auf einem Hügel. D arum harret der HErr, daß er euch gnädig sei, und hat sich aufgemacht, daß er sich euer erbarme; denn der HERR ist ein GOtt des Gerichts; wohl allen, die sein harren! Denn das Volk Zions wird zu Jerusalem wohnen; du wirst nicht weinen: Er wird dir gnädig sein, wenn du rufest; er wird dir antworten, sobald er‘s hört. Und der HERR wird euch in Trübsal Brot und in Ängsten Wasser geben. Denn er wird deinen Lehrer nicht mehr lassen wegfliehen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen, und deine Ohren werden hören das Wort hinter dir sagen also her: Dies ist der Weg, denselbigen geht; sonst weder zur Rechten noch zur Linken! Und ihr werdet entweihen eure übersilberten Götzen und die güldenen Kleider eurer Bilder und werdet sie wegwerfen wie einen Unflat und zu ihnen sagen: Hinaus! So wird er deinem Samen, den du auf den Acker gesäet hast, regen geben und Brot von des Ackers Einkommen, und desselbigen volle Genüge. Und dein Vieh wird sich zu der Zeit weiden in einer weiten Aue. Die Ochsen und Füllen, so den Acker bauen, werden gemengt Futter essen, welches geworfelt ist mit der Wurfschaufel und Wanne. Und es werden auf allen großen bergen und auf allen großen Hügeln zerteilte Wasserströme gehen zur Zeit der großen Schlacht, wenn die Türme fallen werden. Und des Mondes Schein wird sein wie der Sonnen Schein, und der Sonnen Schein wird siebenmal heller sein denn jetzt, zu der Zeit, wenn der HERR den Schaden seines Volkes verbinden und seine Wunden heilen wird. S iehe, des HERRN Name kommt von ferne, sein Zorn brennt und ist sehr schwer, seine Lippen sind voll Grimmes, und seine Zunge wie ein verzehrend Feuer und sein Odem wie eine Wasserflut, die bis an den Hals reicht, zu zerstreuen die Heiden, bis sie zunichte werden, und die Völker mit einem Zaum in ihren Backen hin und her treibe. Da werdet ihr singen wie zu Nacht eines heiligen Festes und euch von Herzen freuen, als wenn man mit der Pfeife geht zum Berge des HERRN, zum Hort Israels. Und der HERR wird seine herrliche Stimme schallen lassen, daß man sehe seinen ausgereckten Arm mit zornigem Dräuen und mit Flammen des verzehrenden Feuers, mit Strahlen, mit starkem regen und mit Hagel. Denn Assur wird erschrecken vor der Stimme des HERRN, der ihn mit der Rute schlägt. Denn es wird die Rute ganz durchdringen und wohl treffen, wenn sie der HERR über ihn führen wird, mit Pauken und Harfen, und allenthalben wider sie streiten. Denn die Grube ist von gestern her zugerichtet; ja, dieselbige ist auch dem Könige bereitet, tief und weit genug; so ist die Wohnung drinnen, Feuer und Holz die Menge. Der Odem des HERRN wird sie anzünden wie ein Schwefelstrom. W ehe denen, die hinabziehen nach Ägypten um Hilfe und verlassen sich auf Rosse und hoffen auf Wagen, daß derselben viel sind, und auf Reiter, darum daß sie sehr stark sind, und halten sich nicht zum Heiligen in Israel und fragen nichts nach dem HERRN. Er aber ist weise und bringt Unglück herzu und wendet seine Worte nicht, sondern wird sich aufmachen wider das Haus der Bösen und wider die Hilfe der Übeltäter. Denn Ägypten ist Mensch und nicht GOtt, und ihre Rosse sind Fleisch und nicht Geist. Und der HERR wird seine Hand ausrecken, daß der Helfer strauchele und der, dem geholfen wird, falle, und alle miteinander umkommen. D enn so spricht der HERR zu mir: Gleichwie ein Löwe und ein junger Löwe brüllt über seinem Raube, wenn der Hirten Menge ihn anschreiet, so erschrickt er vor ihrem Geschrei nicht und ist ihm auch nicht leid vor ihrer Menge: also wird der HERR Zebaoth herniederfahren, zu streiten auf dem Berge Zion und auf seinem Hügel. Und der HERR Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie die Vögel tun mit Flügeln, schützen, erretten, drinnen umgehen und aushelfen. Kehrt um, ihr Kinder Israel, die ihr sehr abgewichen seid! Denn zu der Zeit wird ein jeglicher seine silbernen und güldenen Götzen verwerfen, welche euch eure Hände gemacht hatten zur Sünde. Und Assur soll fallen, nicht durch Manns Schwert, und soll verzehrt werden, nicht durch Menschen Schwert; und wird doch vor dem Schwert fliehen, und seine junge Mannschaft wird zinsbar werden; und ihr Fels wird vor Furcht wegziehen, und seine Fürsten werden vor dem Panier die Flucht geben, spricht der HErr, der zu Zion Feuer und zu Jerusalem einen Herd hat. S iehe, es wird ein König regieren, Gerechtigkeit anzurichten, und Fürsten werden herrschen, das Recht zu handhaben, daß jedermann sein wird als einer, der vor dem Winde bewahrt ist, und wie einer, der vor dem Platzregen verborgen ist, wie die Wasserbäche am dürren Ort, wie der Schatten eines großen Felsen im trockenen Lande. Und der Sehenden Augen werden sich nicht blenden lassen, und die Ohren der Zuhörer werden aufmerken, und die Unvorsichtigen werden Klugheit lernen, und der Stammelnden Zunge wird fertig und reinlich reden. Es wird nicht mehr ein Narr Fürst heißen noch ein Geiziger Herr genannt werden. Denn ein Narr redet von Narrheit, und sein Herz geht mit Unglück um, daß er Heuchelei anrichte und predige vom HERRN Irrsal, damit er die hungrigen Seelen aushungere und den Durstigen das Trinken wehre. Denn des Geizigen Regieren ist eitel Schaden; denn er erfindet Tücke, zu verderben die Elenden mit falschen Worten, wenn er des Armen Recht reden soll. Aber die Fürsten werden fürstliche Gedanken haben und drüber halten. S teht auf, ihr stolzen Frauen, hört meine Stimme; ihr Töchter, die ihr so sicher seid, nehmt zu Ohren meine Rede! Es ist um Jahr und Tag zu tun, so werdet ihr Sicheren zittern; denn es wird keine Weinernte, so wird auch kein Lesen werden. Erschrecket, ihr stolzen Frauen, zittert, ihr Sicheren! Es ist vorhanden ausziehen, blößen und gürten um die Lenden. Man wird klagen um die Äcker, ja um die lieblichen Äcker, um die fruchtbaren Weinstöcke. Denn es werden auf dem Acker meines Volks Dornen und Hecken wachsen, dazu über allen Freudenhäusern in der fröhlichen Stadt. Denn die Paläste werden verlassen sein und die Menge in der Stadt einsam sein, daß die Türme und Festungen ewige Höhlen werden und dem Wild zur Freude, den Herden zur Weide, bis so lange, daß über uns ausgegossen werde der Geist aus der Höhe. So wird denn die Wüste zum Acker werden und der Acker für einen Wald gerechnet werden. Und das Recht wird in der Wüste wohnen und Gerechtigkeit auf dem Acker hausen. Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Gerechtigkeit Nutz wird ewige Stille und Sicherheit sein, daß mein Volk in Häusern des Friedens wohnen wird, in sicheren Wohnungen und in stolzer Ruhe. Aber Hagel wird sein den Wald hinab, und die Stadt danieden wird niedrig sein. Wohl euch, die ihr säet allenthalben an den Wassern; denn da mögt ihr die Füße der Ochsen und Esel darauf gehen lassen. W ehe aber dir, du Verstörer! Meinst du, du wirst nicht verstört werden? Und du Verächter! meinst du, man werde dich nicht verachten? Wenn du das Verstören vollendet hast, so wirst du auch verstört werden; wenn du des Verachtens ein Ende gemacht hast, so wird man dich wieder verachten. HERR, sei uns gnädig, denn auf dich harren wir; sei ihr Arm frühe, dazu unser Heil zu der Zeit der Trübsal! Laß fliehen die Völker vor dem großen Getümmel, und die Heiden zerstreut werden, wenn du dich erhöhest! Da wird man euch aufraffen als einen Raub, wie man die Heuschrecken aufrafft, und wie die Käfer zerscheucht werden, wenn man sie überfällt. Der HERR ist erhaben, denn er wohnt in der Höhe. Er hat Zion voll Gerichts und Gerechtigkeit gemacht. Und wird zu deiner Zeit Glaube sein, und Herrschaft, Heil, Weisheit, Klugheit, Furcht des HERRN werden sein Schatz sein. Siehe, ihre Boten schreien draußen, die Engel des Friedens weinen bitterlich (und sprechen): Die Steige sind wüste, es geht niemand mehr auf der Straße. Er hält weder Treue noch Glauben; er verwirft die Städte und achtet der Leute nicht. Das Land liegt kläglich und jämmerlich, der Libanon steht schändlich zerhauen, und Saron ist wie ein Gefilde, und Basan und Karmel ist öde. Nun will ich mich aufmachen, spricht der HErr, nun will ich mich erheben, nun will ich hoch kommen. Mit Stroh geht ihr schwanger, Stoppeln gebärt ihr; Feuer wird euch mit euren Mut verzehren. Denn die Völker werden zu Kalk verbrannt werden, wie man abgehauene Dornen mit Feuer ansteckt. S o hört nun ihr, die ihr ferne seid, was ich getan habe; und die ihr nahe seid, merkt meine Stärke! Die Sünder zu Zion sind erschrocken, Zittern ist die Heuchler ankommen (und sprechen): Wer ist unter uns, der bei einem verzehrenden Feuer wohnen möge? Wer ist unter uns, der bei der ewigen Glut wohne? Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist; wer Unrecht haßt samt dem Geiz und seine Hände abzeucht, daß er nicht Geschenke nehme; wer seine Ohren zustopft, daß er nicht Blutschulden höre, und seine Augen zuhält, daß er nicht Arges sehe, der wird in der Höhe wohnen, und Felsen werden seine Feste und Schutz sein. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiß. Deine Augen werden den König sehen in seiner Schöne, du wirst das Land erweitert sehen, daß sich dein Herz sehr verwundern wird und sagen: Wo sind nun die Schriftgelehrten? Wo sind die Räte? Wo sind die Kanzler? Dazu wirst du das starke Volk nicht sehen, das Volk von tiefer Sprache, die man nicht vernehmen kann, und von undeutlicher Zunge, die man nicht verstehen kann. Schaue, Zion, die Stadt unsers Stifts! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine sichere Wohnung, eine Hütte, die nicht weggeführt wird, welcher Nägel sollen nimmermehr ausgezogen, und ihrer Seile keins zerrissen werden. Denn der HERR wird mächtig daselbst bei uns sein, und werden weite Wassergraben sein, daß darüber kein Schiff mit Rudern fahren noch Galeeren dahin schiffen werden. Denn der HERR ist unser Richter, der HERR ist unser Meister, der HERR ist unser König, der hilft uns. Laßt sie ihre Stricke spannen, sie werden doch nicht halten; also werden sie auch das Fähnlein nicht auf den Mastbaum ausstecken. Dann wird viel köstliches Raubs ausgeteilt werden, daß auch die Lahmen rauben werden. Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach. Denn das Volk, so drinnen wohnt, wird Vergebung der Sünden haben. K ommt herzu, ihr Heiden, und hört, ihr Völker, merkt auf; die Erde höre zu, und was drinnen ist, der Weltkreis samt seinem Gewächse! Denn der HERR ist zornig über alle Heiden und grimmig über all ihr Heer; er wird sie verbannen und zum Schlachten überantworten. Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen werden, daß der Gestank von ihren Leichnamen aufgehen wird und die Berge mit ihrem Blut fließen. Und wird alles Heer: des Himmels verfaulen, und der Himmel wird eingewickelt werden wie ein Brief, und all sein Heer wird verwelken, wie ein Blatt verwelket am Weinstock und wie ein dürr Blatt am Feigenbaum. Denn mein Schwert ist trunken im Himmel; und siehe, es wird herniederfahren auf Edom und über das verbannte Volk zur Strafe. Des HERRN Schwert ist voll Bluts und dick von Fettem, vom Blut der Lämmer und Böcke, von der Nieren Fett aus den Widdern; denn der HERR hält ein Schlachten zu Bozra und ein großes Würgen im Lande Edom. Da werden die Einhörner samt ihnen herunter müssen und die Farren samt den gemästeten Ochsen. Denn ihr Land wird trunken werden von Blut, und ihre Erde dick werden von Fettem. Denn es ist der Tag der Rache des HERRN und das Jahr der Vergeltung, zu rächen Zion. Da werden ihre Bäche zu Pech werden und ihre Erde zu Schwefel; ja, ihr Land wird zu brennendem Pech werden, das weder Tag noch Nacht verlöschen wird, sondern ewiglich wird Rauch von ihr aufgehen, und wird für und für wüste sein, daß niemand dadurchgehen wird in Ewigkeit, sondern Rohrdommeln und Igel werden‘s inne haben, Nachteulen und Raben werden daselbst wohnen. Denn er wird eine Meßschnur darüber ziehen, daß sie wüste werde, und ein Richtblei, daß sie öde sei, daß ihre Herren heißen müssen Herren ohne Land und alle ihre Fürsten ein Ende haben. Und werden Dornen wachsen in ihren Palästen, Nesseln und Disteln in ihren Schlössern; und wird eine Behausung sein der Drachen und Weide für die Straußen. Da werden untereinander laufen Marder und Geier, und ein Feldteufel wird dem andern begegnen; der Kobold wird auch daselbst herbergen und seine Ruhe daselbst finden. Der Igel wird auch daselbst nisten und legen, brüten und aushecken unter ihrem Schatten; auch werden die Weihen daselbst zusammenkommen. Sucht nun in dem Buch des HERRN und lest! Es wird nicht an einem derselben fehlen; man vermißt auch nicht dieses noch des. Denn er ist‘s, der durch meinen Mund gebeut, und sein Geist ist‘s, der es zusammenbringet. Er gibt das Los über sie, und seine Hand teilt das Maß aus unter sie, daß sie darinnen erben ewiglich und darinnen bleiben für und für. A ber die Wüste und Einöde wird lüstig LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; sein, und das Gefilde wird fröhlich stehen und wird blühen wie die Lilien. Sie wird blühen und fröhlich stehen in aller Lust und Freude. Denn die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, der Schmuck Karmels und Sarons. Sie sehen die Herrlichkeit des HERRN, den Schmuck unsers GOttes. Stärkt die müden Hände und erquickt die strauchelnden Kniee! Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Sehet, euer GOtt, der kommt zur Rache; GOtt, der da vergilt, kommt und wird euch helfen. Alsdann werden der Blinden Augen aufgetan werden, und der Tauben Ohren werden geöffnet werden. Alsdann werden die Lahmen löcken wie ein Hirsch, und der Stummen Zunge wird Lob sagen. Denn es werden Wasser in der Wüste hin und wieder fließen und Ströme in den Gefilden. Und wo es zuvor trocken ist gewesen, sollen Teiche stehen; und wo es dürre gewesen ist, sollen Brunnquellen sein. Da zuvor die schlangen gelegen haben, soll Heu und Rohr und Schilf stehen. Und es wird daselbst eine Bahn sein und ein Weg, welcher der heilige Weg heißen wird, daß kein Unreiner darauf gehen wird; und derselbige wird für sie sein, daß man darauf gehe, daß auch die Toren nicht irren mögen. Es wird da kein Löwe sein, und wird kein reißend Tier darauf treten, noch daselbst gefunden werden, sondern man wird frei sicher daselbst gehen. Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird weg müssen. U nd es begab sich, im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia zog der König zu Assyrien, Sanherib, herauf wider alle festen Städte Judas und gewann sie. Und der König zu Assyrien sandte den Rabsake von Lachis nach Jerusalem zu dem Könige Hiskia mit großer Macht. Und er trat an die Wasserröhren des obern Teichs am Wege bei dem Acker des Färbers. Und es ging zu ihm heraus Eliakim, der Sohn Hilkias, der Hofmeister, und Sebena, der Kanzler, und Joah, der Sohn Assaphs, der Schreiber. Und der Erzschenke sprach zu ihnen: Sagt doch dem Hiskia: So spricht der große König, der König zu Assyrien: Was ist das für ein Trotz, darauf du dich verläßt? Ich achte, du läßt dich bereden, daß du noch Rat und Macht wissest zu streiten. Auf wen verläßt du denn dich, daß du mir bist abfällig worden? Verläßt du dich auf den zerbrochenen Rohrstab Ägypten, welcher, so jemand sich darauf lehnet, geht er ihm in die Hand und durchbohret sie? Also tut Pharao, der König zu Ägypten, allen, die sich auf ihn verlassen. Willst du aber mir sagen: Wir verlassen uns auf den HERRN, unsern GOtt? Ist‘s denn nicht der, welches Höhen und Altäre der Hiskia hat abgetan und zu Juda und Jerusalem gesagt: Vor diesem Altar sollt ihr anbeten? Wohlan, so nimm‘s an mit meinem Herrn, dem Könige zu Assyrien! Ich will dir zweitausend Rosse geben; laß sehen, ob du bei dir könnest ausrichten, die darauf reiten. Wie willst du denn bleiben vor einem Hauptmann, der geringsten Diener einem meines Herrn? Und du verläßt dich auf Ägypten um der Wagen und Reiter willen. Dazu meinst du, daß ich ohne den HERRN bin heraufgezogen in dies Land, dasselbige zu verderben? Ja, der HERR sprach zu mir: Zeuch hinauf in dies Land und verderbe es! Aber Eliakim und Sebena und Joah sprachen zum Erzschenken: Lieber, rede mit deinen Knechten auf syrisch, denn wir verstehen‘s wohl; und rede nicht auf jüdisch mit uns vor den Ohren des Volks, das auf der Mauer ist. Da sprach der Erzschenke: Meinst du, daß mein Herr mich zu deinem Herrn oder zu dir gesandt habe, solche Worte zu reden, und nicht vielmehr zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, daß sie samt euch ihren eigenen Mist fressen und ihren Harn saufen? Und der Erzschenke stand und rief laut auf jüdisch und sprach: Hört die Worte des großen Königs, des Königs zu Assyrien! So spricht der König: Laßt euch Hiskia nicht betrügen; denn er kann euch nicht erretten. Und laßt euch Hiskia nicht vertrösten auf den HERRN, daß er sagt: Der HERR wird uns erretten, und diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs zu Assyrien gegeben werden. Gehorcht Hiskia nicht! Denn so spricht der König zu Assyrien: Tut mir zu Danke und geht zu mir heraus, so sollt ihr ein jeglicher von seinem Weinstock und von seinem Feigenbaum essen und aus seinem Brunnen trinken, bis daß ich komme und hole euch in ein Land, wie euer Land ist, ein Land, da Korn und Most innen ist, ein Land, da Brot und Weinberge innen sind. Laßt euch Hiskia nicht bereden, daß er sagt: Der HERR wird uns erlösen. Haben auch der Heiden Götter ein jeglicher sein Land errettet von der Hand des Königs zu Assyrien? Wo sind die Götter zu Hamath und Arpad? Wo sind die Götter zu Sepharvaim? Haben sie auch Samaria errettet von meiner Hand? Welcher unter allen Göttern dieser Lande hat sein Land errettet von meiner Hand, daß der HERR sollte Jerusalem erretten von meiner Hand? Sie schwiegen aber stille und antworteten ihm nichts; denn der König hatte geboten und gesagt: Antwortet ihm nichts! Da kamen Eliakim, der Sohn Hilkias, der Hofmeister, und Sebena, der Kanzler, und Joah, der Sohn Assaphs, der Schreiber, mit zerrissenen Kleidern und zeigten ihm an die Worte des Erzschenken. D a aber der König Hiskia das hörte, zerriß er seine Kleider und hüllte einen Sack um sich und ging in das Haus des HERRN. Und sandte Eliakim, den Hofmeister; und Sebena, den Kanzler, samt den ältesten Priestern, mit Säcken umhüllet, zu dem Propheten Jesaja, dem Sohn Amoz, daß sie zu ihm sprächen: So spricht Hiskia: Das ist ein Tag des Trübsals, Scheltens und Lästerns, und geht gleich, als wenn die Kinder bis an die Geburt kommen sind, und ist keine Kraft da zu gebären. Daß doch der HErr, dein GOtt, hören wollte die Worte des Erzschenken, welchen sein Herr, der König zu Assyrien, gesandt hat, zu lästern den lebendigen GOtt und zu schelten mit solchen Worten, wie der HErr, dein GOtt, gehört hat! Und du wollest dein Gebet erheben für die Übrigen, die noch vorhanden sind. Und die Knechte des Königs Hiskia kamen zu Jesaja. Jesaja aber sprach zu ihnen: So sagt eurem Herrn: Der HERR spricht also: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit welchen mich die Knaben des Königs zu Assyrien geschmähet haben. Siehe, ich will ihm einen andern Mut machen, und soll etwas hören, daß er wieder heimziehe in sein Land; und will ihn durchs Schwert fällen in seinem Lande. Da aber der Erzschenke wiederkam, fand er den König zu Assyrien streiten wider Libna; denn er hatte gehört, daß er von Lachis gezogen war. Denn es kam ein Gerücht von Thirhaka, der Mohren Könige, sagend: Er ist ausgezogen, wider dich zu streiten. Da er nun solches hörte, sandte er Boten zu Hiskia und ließ ihm sagen: Sagt Hiskia, dem Könige Judas, also: Laß dich deinen GOtt nicht betrügen, auf den du dich verläßt und sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs zu Assyrien gegeben werden. Siehe, du hast gehört, was die Könige zu Assyrien getan haben allen Landen und sie verbannet; und du solltest errettet werden? Haben auch die Götter der Heiden die Länder errettet, welche meine Väter verderbt haben, als Gosan, Haran, Rezeph und die Kinder Eden zu Thelassar? Wo ist der König zu Hamath und der König zu Arpad und der König der Stadt Sepharvaim, Hena und Iwa? Und da Hiskia den Brief von den Boten empfangen und gelesen hatte, ging er hinauf in das Haus des HERRN und breitete ihn aus vor dem HERRN. Und Hiskia betete zum HERRN und sprach: HERR Zebaoth, du GOtt Israels, der du über den Cherubim sitzest, du bist alleine GOtt über alle Königreiche auf Erden; du hast Himmel und Erde gemacht. HERR, neige deine Ohren und höre doch! HErr, tue deine Augen auf und siehe doch! Höre doch alle die Worte Sanheribs, die er gesandt hat, zu schmähen den lebendigen GOtt! Wahr ist‘s, HErr, die Könige zu Assyrien haben wüste gemacht alle Königreiche samt ihren Landen und haben ihre Götter ins Feuer geworfen; denn sie waren nicht Götter, sondern Menschenhände Werk, Holz und Stein. Die sind umgebracht. Nun aber, HErr, unser GOtt, hilf uns von seiner Hand, auf daß alle Königreiche, auf Erden erfahren, daß du HERR seist alleine. Da sandte Jesaja, der Sohn Amoz, zu Hiskia und ließ ihm sagen: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Daß du mich gebeten hast des Königs Sanherib halben zu Assyrien, so ist das, das der HERR von ihm redet: Die Jungfrau Tochter Zion verachtet dich und spottet dein, und die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt dir nach. Wen hast du geschmähet und gelästert? Über wen hast du die Stimme erhoben? und hebest deine Augen empor wider den Heiligen in Israel. Durch deine Knechte hast du den HERRN geschändet und sprichst: Ich bin durch die Menge meiner Wagen herauf gezogen auf die Höhe der Berge an den Seiten Libanons und habe seine hohen Zedern abgehauen samt seinen auserwählten Tannen und bin durch die Höhe bis ans Ende kommen, an diesen Wald auf dem Lande. Ich habe gegraben und getrunken die Wasser und habe mit meinen Fußsohlen ausgetrocknet alle verwahrten Wasser. Hast du aber nicht gehört, daß ich vorzeiten also getan habe und vor alters so gehandelt und tue jetzt auch also, daß feste Städte zerstört werden zu Steinhaufen, und ihre Einwohner geschwächt und zaghaft werden und mit Schanden bestehen und werden zu Feldgras und zu grünem Kraut, als Heu auf den Dächern, welches dorret, ehe denn es reif wird? Ich kenne aber deine Wohnung, deinen Auszug und Einzug und dein Toben wider mich. Weil du denn wider mich tobest und dein Stolz herauf vor meine Ohren kommen ist, will ich dir einen Ring an die Nase legen und ein Gebiß in dein Maul und will dich des Weges wieder heimführen, des du kommen bist. Das sei dir aber das Zeichen: Iß dies Jahr, was zertreten ist, das, andere Jahr, was selbst wächset; des dritten Jahrs säet und erntet, pflanzt Weinberge und eßt ihre Früchte. Denn die Erretteten vom Hause Juda und die überbleiben werden noch wiederum unter sich wurzeln und über sich Frucht tragen. Denn von Jerusalem werden noch ausgehen, die überblieben sind, und die Erretteten von dem Berge Zion. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. Darum spricht der HERR also vom Könige zu Assyrien: Er soll nicht kommen in diese Stadt und soll auch keinen Pfeil daselbst hinschießen und kein Schild davor kommen und soll keinen Wall um sie schütten, sondern des Weges, des er kommen ist, soll er wiederkehren, daß er in diese Stadt nicht komme, spricht der HErr. Denn ich will diese Stadt schützen, daß ich ihr aushelfe um, meinetwillen und um meines Dieners Davids willen. Da fuhr aus der Engel des HERRN und schlug im assyrischen Lager hundertundfünfundachtzigtausend Mann. Und da sie sich des Morgens früh aufmachten, siehe, da lag es alles eitel tote Leichname. Und der König zu Assyrien, Sanherib, brach auf, zog weg und kehrte wieder heim und blieb zu Ninive. Es begab sich auch, da er anbetete im Hause Nisrochs, seines GOttes, schlugen ihn seine Söhne Adramelech und Sarezer mit dem Schwert; und sie flohen ins Land Ararat. Und sein Sohn Assar-Haddon ward König an seiner Statt. Z u der Zeit ward Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus; denn du wirst sterben und nicht lebendig bleiben. Da wendete Hiskia sein Angesicht zur Wand und betete zum HERRN und sprach: Gedenke doch, HErr, wie ich vor dir gewandelt habe in der Wahrheit mit vollkommenem Herzen und habe getan, was dir gefallen hat. Und Hiskia weinte sehr. Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja und sprach: Gehe hin und sage Hiskia: So spricht der HErr, der GOtt deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen; siehe, ich will deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zulegen und will dich samt dieser Stadt erretten von der Hand des Königs zu Assyrien; denn ich will diese Stadt wohl verteidigen. Und habe dir das zum Zeichen von dem HERRN, daß der HERR solches tun wird, was er geredet hat: Siehe, ich will den Schatten am Sonnenzeiger Ahas zehn Linien zurückziehen, über welche er gelaufen ist, daß die Sonne zehn Linien zurücklaufen soll am Zeiger, über welche sie gelaufen ist. Dies ist die Schrift Hiskias, des Königs Judas, da er krank gewesen und von der Krankheit gesund worden war: Ich sprach: Nun muß ich zu der Höllen Pforte fahren, da meine Zeit aus war, da ich gedachte noch länger zu leben. Ich sprach: Nun muß ich nicht mehr sehen den HERRN, ja den HERRN im Lande der Lebendigen; nun muß ich nicht mehr schauen die Menschen bei denen, die ihre Zeit leben. Meine Zeit ist dahin und von mir aufgeräumt wie eines Hirten Hütte; und reiße mein Leben ab wie ein Weber. Er sauget mich dürre aus. Du machst es mit mir ein Ende, den Tag vor Abend. Ich dachte: Möchte ich bis morgen leben! Aber er zerbrach mir alle meine Gebeine wie ein Löwe; denn du machst es mit mir aus, den Tag vor Abend. Ich winselte wie ein Kranich und wie eine Schwalbe und girrete wie eine Taube; meine Augen wollten mir brechen: HErr, ich leide Not; lindre mir‘s! O wie will ich noch reden, daß er mir zugesagt hat und tut es auch! Ich werde mich scheuen alle meine Lebtage vor solcher Betrübnis meiner Seele. HERR, davon lebt man, und das Leben meines Geistes steht gar in demselbigen; denn du ließest mich entschlafen und machtest mich leben. Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, daß sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünde hinter dich zurück. Denn die Hölle lobt dich nicht, so rühmet dich der Tod nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Wahrheit, sondern allein die da leben, loben dich, wie ich jetzt tue. Der Vater wird den Kindern deine Wahrheit kundtun. HERR, hilf mir, so wollen wir meine Lieder singen, solange wir leben, in dem Hause des HERRN. Und Jesaja hieß, man sollte ein Pflaster von Feigen nehmen und auf seine Drüse legen, daß er gesund würde. Hiskia aber sprach: Welch ein Zeichen ist das, daß ich hinauf zum Hause des HERRN soll gehen! Z u der Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, König zu Babel, Briefe und Geschenke zu Hiskia; denn er hatte gehört, daß er krank und wieder stark worden wäre. Des freuete sich Hiskia und zeigte ihnen das Schatzhaus, Silber und Gold und Spezerei, köstliche Salben und alle seine Zeughäuser und allen Schatz, den er hatte. Nichts war, das ihnen Hiskia nicht zeigte in seinem Hause und in seiner Herrschaft. Da kam der Prophet Jesaja zum Könige Hiskia und sprach zu ihm: Was sagen diese Männer und von wannen kommen sie zu dir? Hiskia sprach: Sie kommen von ferne zu mir, nämlich von Babel. Er aber sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Hiskia sprach: Alles, was in meinem Hause ist, haben sie gesehen; und ist nichts, das ich ihnen nicht hätte gezeigt in meinen Schätzen. Und Jesaja sprach zu Hiskia: Höre das Wort des HERRN Zebaoth! Siehe, es kommt die Zeit, daß alles, was in deinem Hause ist und was deine Väter gesammelt haben bis auf diesen Tag, wird nach Babel gebracht werden, daß nichts bleiben wird, spricht der HErr. Dazu werden sie deine Kinder, so von dir kommen werden und du zeugen wirst, nehmen, und müssen Kämmerer sein im Hofe des Königs zu Babel. Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du sagest. Und sprach: Es sei nur Friede und Treue, weil ich lebe! T röstet, tröstet mein Volk! spricht euer GOtt. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, daß ihre Ritterschaft ein Ende hat, denn ihre Mißtat ist vergeben; denn sie hat Zwiefältiges empfangen von der Hand des HERRN um alle ihre Sünde. Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem HERRN den Weg; macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm GOtt! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen geniedrigt werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht werden. Denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden; und alles Fleisch miteinander wird sehen, daß des HERRN Mund redet. Es spricht eine Stimme: Predige! Und er sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Heu, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. Das Heu verdorret, die Blume verwelket; denn des HERRN Geist bläst drein. Ja, das Volk ist das Heu. Das Heu verdorret, die Blume verwelket; aber das Wort unsers GOttes bleibt ewiglich. Zion, du Predigerin, steig auf einen hohen Berg! Jerusalem, du Predigerin, hebe deine Stimme auf mit Macht, heb auf und fürchte dich nicht; sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer GOtt! Denn siehe, der HERR HErr kommt gewaltiglich; und sein Arm wird herrschen. Siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung ist vor ihm. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; er wird die Lämmer in seine Arme sammeln und in seinem Busen tragen und die Schafmütter führen. W er mißt die Wasser mit der Faust und faßt den Himmel mit der Spanne und begreift die Erde mit einem Dreiling und wieget die Berge mit einem Gewicht und die Hügel mit einer Waage? Wer unterrichtet den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist ihn? Wen fragt er um Rat, der ihm Verstand gebe und lehre ihn den Weg des Rechts und lehre ihn die Erkenntnis und unterweise ihn den Weg des Verstandes? Siehe, die Heiden sind geachtet wie ein Tropfen, so im Eimer bleibt, und wie ein Scherflein, so in der Wage bleibt. Siehe, die Inseln sind wie ein Stäublein. Der Libanon wäre zu geringe zum Feuer und seine Tiere zu geringe zum Brandopfer. Alle Heiden sind vor ihm nichts und wie ein Nichtiges und Eitles geachtet. Wem wollt ihr denn GOtt nachbilden, oder was für ein Gleichnis wollt ihr ihm zurichten? Der Meister gießt wohl ein Bild, und der Goldschmied übergüldet es und macht silberne Ketten dran. Desgleichen wer eine arme Hebe vermag, der wählt ein Holz, das nicht fault, und sucht einen klugen Meister dazu, der ein Bild fertige, das beständig sei. Wißt ihr nicht? Hört ihr nicht? Ist‘s euch nicht vormals verkündiget? Habt ihr‘s nicht verstanden von Anbeginn der Erde? Er sitzt über dem Kreis der Erde; und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken. Der den Himmel ausdehnet wie ein dünn Fell und breitet sie aus wie eine Hütte, da man innen wohnt; der die Fürsten zunichte macht und die Richter auf Erden eitel macht, als hätte ihr Stamm weder Pflanzen noch Samen noch Wurzel in der Erde, daß sie, wo ein Wind unter sie wehet, verdorren, und sie ein Windwirbel wie Stoppeln wegführt. Wem wollt ihr denn mich nachbilden, dem ich gleich sei? spricht der Heilige. Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat solche Dinge geschaffen und führt ihr Heer bei der Zahl heraus? Der sie alle mit Namen rufet; sein Vermögen und starke Kraft ist so groß, daß nicht an einem fehlen kann. Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagest: Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht vor meinem GOtt über? Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der HErr, der ewige GOtt, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Die Knaben werden müde und matt, und die Jünglinge fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden. L aß die Inseln vor mir schweigen und die Völker sich stärken! Laß sie herzutreten und nun reden; laßt uns miteinander rechten! Wer hat den Gerechten vom Aufgang erweckt? Wer rief ihm, daß er ging? Wer gab die Heiden und Könige vor ihm, daß er ihrer mächtig ward, und gab sie seinem Schwert wie Staub und seinem Bogen wie zerstreute Stoppeln, daß er ihnen nachjagete und zog durch mit Frieden und ward des Weges noch nie müde? Wer tut es und macht es und ruft alle Menschen nacheinander von Anfang her? Ich bin‘s, der HErr, beide der Erste und der Letzte. Da das die Inseln sahen, fürchteten sie sich, und die Enden der Erde erschraken; sie naheten und kamen herzu. Einer half dem andern und sprach zu seinem Nächsten: Sei getrost! Der Zimmermann nahm den Goldschmied zu sich und machten mit dem Hammer das Blech glatt auf dem Amboß und sprachen: Das wird fein stehen! Und hefteten‘s mit Nägeln, daß es nicht sollte wackeln. D u aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, du Same Abrahams, meines Geliebten, der ich dich gestärkt habe von der Welt Ende her und habe dich berufen von ihren Gewaltigen und sprach zu dir: Du sollst mein Knecht sein, denn ich erwähle dich und verwerfe dich nicht, fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein GOtt! Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Siehe, sie sollen zu Spott und zuschanden werden, alle, die dir gram sind; sie sollen werden als nichts; und die Leute, so mit dir hadern, sollen umkommen, daß du nach ihnen fragen möchtest und wirst sie nicht finden. Die Leute, so mit dir zanken, sollen werden als nichts, und die Leute, so wider dich streiten, sollen ein Ende haben. Denn ich bin der HErr, dein GOtt, der deine rechte Hand stärkt und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! So fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, ihr armer Haufe Israel! Ich helfe dir, spricht der HErr, und dein Erlöser, der Heilige in Israel. Siehe, ich habe dich zum scharfen neuen Dreschwagen gemacht, der Zacken hat, daß du sollst Berge zerdreschen und zermalmen und die Hügel wie Spreu machen. Du sollst sie zerstreuen, daß sie der Wind wegführe und der Wirbel verwebe. Du aber wirst fröhlich sein am HERRN und wirst dich rühmen des Heiligen in Israel. Die Elenden und Armen suchen Wasser, und ist nichts da; ihre Zunge verdorrt vor Durst. Aber ich, der HErr, will sie erhören; ich, der GOtt Israels, will sie nicht verlassen, sondern ich will Wasserflüsse auf den Höhen öffnen und Brunnen mitten auf den Feldern ich will die Wüste zu Wasserseen machen und das dürre Land zu Wasserquellen; ich will in der Wüste geben Zedern, Föhren, Myrten und Kiefern; ich will auf dem Gefilde geben Tannen, Buchen und Buchsbaum miteinander, auf daß man sehe und erkenne und merke und verstehe zugleich, daß des HERRN Hand habe solches getan, und der Heilige in Israel habe solches geschaffen. S o laßt eure Sache herkommen, spricht der HErr; bringt her, worauf ihr steht, spricht der König in Jakob. Laßt sie herzutreten und uns verkündigen, was künftig ist! Verkündigt uns und weissagt etwas zuvor; laßt uns mit unserm Herzen darauf achten und merken, wie es hernach gehen soll; oder laßt uns doch hören, was zukünftig ist! Verkündigt uns, was hernach kommen wird, so wollen wir merken, daß ihr Götter seid. Trotz, tut Gutes oder Schaden, so wollen wir davon reden und miteinander schauen. Siehe, ihr seid aus nichts, und euer Tun ist auch aus nichts, und euch wählen ist ein Greuel. Ich aber erwecke einen von Mitternacht, und kommt vom Aufgang der Sonne. Er wird ihnen meinen Namen predigen und wird über die Gewaltigen gehen wie über Leimen und wird den Kot treten wie ein Töpfer. Wer kann etwas verkündigen von Anfang? so wollen wir‘s vernehmen; oder weissagen zuvor? so wollen wir sagen: Du redest recht. Aber da ist kein Verkündiger, keiner, der etwas hören ließe, keiner, der von euch ein Wort hören möge. Ich bin der Erste, der zu Zion sagt: Siehe, da ist‘s! und ich gebe Jerusalem Prediger. Dort aber schaue ich, aber da ist niemand; und sehe unter sie, aber da ist kein Ratgeber; ich frage sie, aber da antworten sie nichts. Siehe, es ist alles eitel Mühe und nichts mit ihrem Tun; ihre Götzen sind Wind und eitel. S iehe, das ist mein Knecht, ich erhalte ihn; und mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Er wird das Recht wahrhaftiglich halten lehren. Er wird nicht mürrisch noch greulich sein, auf daß er auf Erden das Recht anrichte; und die Inseln werden auf sein Gesetz warten. So spricht GOtt, der HErr, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk, so darauf ist, den Odem gibt und den Geist denen, die darauf gehen: Ich, der HErr, habe dich gerufen mit Gerechtigkeit und habe dich bei deiner Hand gefaßt und habe dich behütet und habe dich zum Bund unter das Volk gegeben, zum Licht der Heiden, daß du sollst öffnen die Augen der Blinden und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen, und die da sitzen in Finsternis, aus dem Kerker. Ich, der HErr, das ist mein Name, und will, meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen. Siehe, was kommen soll, verkündige ich zuvor und verkündige Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich‘s euch hören. S inget dem HERRN ein neues Lied! Sein Ruhm ist an der Welt Ende; die im Meer fahren, und was drinnen ist, die Inseln, und die drinnen wohnen! Ruft laut, ihr Wüsten und die Städte drinnen samt den Dörfern, da Kedar wohnt. Es jauchzen, die in Felsen wohnen, und rufen von den Höhen der Berge. Laßt sie dem HERRN die Ehre geben und seinen Ruhm in den Inseln verkündigen! Der HERR wird ausziehen wie ein Riese; er wird den Eifer aufwecken wie ein Kriegsmann; er wird jauchzen und tönen; er wird seinen Feinden obliegen. Ich schweige wohl eine Zeitlang und bin still und enthalte mich. Nun aber will ich, wie eine Gebärerin, schreien; ich will sie verwüsten und alle verschlingen. Ich will Berge und Hügel verwüsten und all ihr Gras verdorren; und will die Wasserströme zu Inseln machen und die Seen austrocknen. Aber die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen; ich will sie führen auf den Steigen, die sie nicht kennen; ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerichte zur Ebene. Solches will ich ihnen tun und sie nicht verlassen. Aber die sich auf Götzen verlassen und sprechen zum gegossenen Bilde: Ihr seid unsere Götter! die sollen zurückkehren und zuschanden werden. H ört, ihr Tauben und schauet her, ihr Blinden, daß ihr seht! Wer ist so blind als mein Knecht, und wer ist so taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist so blind als der Vollkommene und so blind als der Knecht des HERRN? Man predigt wohl viel, aber sie halten‘s nicht; man sagt ihnen genug, aber sie wollen‘s nicht hören. Noch will ihnen der HERR wohl um seiner Gerechtigkeit willen, daß er das Gesetz herrlich und groß mache. Es ist ein beraubt und geplündert Volk; sie sind allzumal verstrickt in Höhlen und versteckt in den Kerkern; sie sind zum Raub worden, und ist kein Erretter da, geplündert, und ist niemand, der da sage: Gib sie wieder her! Wer ist unter euch, der solches zu Ohren nehme, der aufmerke und höre, das hernach kommt? Wer hat Jakob übergeben zu plündern, und Israel den Räubern? Hat‘s nicht der HERR getan, an dem wir gesündigt haben? Und sie wollten auf seinen Wegen nicht wandeln und gehorchten seinem Gesetz nicht. Darum hat er über sie ausgeschüttet den Grimm seines Zorns und eine Kriegsmacht und hat sie umher angezündet aber sie merken‘s nicht; und hat sie angesteckt, aber sie nehmen‘s nicht zu Herzen. U nd nun spricht der HErr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöset; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Denn so du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, daß dich die Ströme nicht sollen ersäufen, und so du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht anzünden. Denn ich bin der HErr, dein GOtt, der Heilige in Israel, dein Heiland. Ich habe Ägypten, Mohren und Seba an deiner Statt zur Versöhnung gegeben. Weil du so wert bist vor meinen Augen geachtet, mußt du auch herrlich sein, und ich habe dich lieb; darum gebe ich Menschen an deiner Statt und Völker für deine Seele. So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir. Ich will vom Morgen deinen Samen bringen und will dich vom Abend sammeln; und will sagen gegen Mitternacht: Gib her! und gegen Mittag: Wehre nicht! Bringe meine Söhne von ferne her und meine Töchter von der Welt Ende, alle, die mit meinem Namen genannt sind, nämlich die ich geschaffen habe zu meiner Herrlichkeit und sie zubereitet und gemacht. L aß hervortreten das blinde Volk, welches doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben. Laßt alle Heiden zusammenkommen zuhaufe und sich die Völker versammeln. Welcher ist unter ihnen, der solches verkündigen möge und uns hören lasse vorhin, was geschehen soll? Laßt sie ihre zeugen darstellen und beweisen, so wird man‘s hören und sagen: Es ist die Wahrheit. Ihr aber seid meine zeugen, spricht der HErr, und mein Knecht, den ich erwählt habe, auf daß ihr wißt und mir glaubt und versteht, daß ich‘s bin. Vor mir ist kein GOtt gemacht, so wird auch nach mir keiner sein. Ich, ich bin der HErr, und ist außer mir kein Heiland. Ich hab‘s verkündigt und hab auch geholfen und hab‘s euch sagen lassen; und ist kein fremder (GOtt) unter euch. Ihr seid meine zeugen, spricht der HErr; so bin ich GOtt. Auch bin ich, ehe denn nie kein Tag war; und ist niemand, der aus meiner Hand erretten kann. Ich wirke; wer will‘s abwenden? S o spricht der HErr, euer Erlöser, der Heilige in Israel: Um euretwillen habe ich nach Babel geschickt und habe die Riegel alle heruntergestoßen und die klagenden Chaldäer in die Schiffe gejagt. Ich bin der HErr, euer Heiliger, der ich Israel geschaffen habe, euer König. So spricht der HErr, der im Meer Weg und in starken Wassern Bahn macht; der herausbringt Wagen und Roß, Heer und Macht, daß sie auf einem Haufen daliegen und nicht aufstehen, daß sie verlöschen, wie ein Docht verlischt: Gedenkt nicht an das Alte und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will ein Neues machen; jetzt soll es aufwachsen; daß ihr erfahren werdet, daß ich Weg in der Wüste mache und Wasserströme in der Einöde, daß mich das Tier auf dem Felde preise, die Drachen und Straußen. Denn ich will Wasser in der Wüste und Ströme in der Einöde geben zu tränken mein Volk; meine Auserwählten. Dies Volk habe ich mir zugerichtet, es soll meinen Ruhm erzählen. N icht daß du mich hättest gerufen, Jakob, oder daß du um mich gearbeitet hättest, Israel. Mir zwar hast du nicht gebracht Schafe deines Brandopfers noch mich geehrt mit deinen Opfern; mich hat deines Dienstes nicht gelüstet im Speisopfer, habe auch nicht Lust an deiner Arbeit im Weihrauch; mir hast du nicht um Geld Kalmus gekauft; mich hast du mit dem Fetten deiner Opfer nicht gefüllt. Ja, mir hast du Arbeit gemacht in deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht in deinen Missetaten. Ich, ich tilge deine Übertretung um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht. Erinnere mich, laß uns miteinander rechten; sage an, wie du gerecht willst sein! Deine Voreltern haben gesündigt, und deine Lehrer haben wider mich mißgehandelt. Darum habe ich die Fürsten des Heiligtums entheiligt und habe Jakob zum Bann gemacht und Israel zum Hohn. S o höre nun, mein Knecht Jakob, und Israel, den ich erwählt habe! So spricht der HErr, der dich gemacht und zubereitet hat und der dir beisteht von Mutterleibe an: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du Frommer, den ich erwählt habe! Denn ich will Wasser gießen auf die Durstige und Ströme auf die Dürre; ich will meinen Geist auf deinen Samen gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen, daß sie wachsen sollen wie Gras, wie die Weiden an den Wasserbächen. Dieser wird sagen: Ich bin des HERRN, und jener wird genannt werden mit dem Namen Jakob; und dieser wird sich mit seiner Hand dem HERRN zuschreiben und wird mit dem Namen Israel genannt werden. S o spricht der HErr, der König Israels; und sein Erlöser, der HERR Zebaoth: Ich bin der Erste und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein GOtt. Und wer ist mir gleich, der da rufe und verkündige und mir‘s zurichte, der ich von der Welt her die Völker setze? Laß sie ihnen die Zeichen, und was kommen soll, verkündigen! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe ich‘s nicht dazumal dich hören lassen und verkündiget? Denn ihr seid meine zeugen. Ist auch ein GOtt außer mir? Es ist kein Hort, ich weiß ja keinen. Die Götzenmacher sind allzumal eitel, und ihr Köstliches ist kein, nütze. Sie sind ihre zeugen und sehen nichts, merken auch nichts; darum müssen sie zuschanden werden. Wer sind sie, die einen GOtt machen und Götzen gießen, der kein nütze ist? Siehe, alle ihre Genossen werden zuschanden; denn es sind Meister aus Menschen. Wenn sie gleich alle zusammentreten, müssen sie dennoch sich fürchten und zuschanden werden. Es schmiedet einer das Eisen in der Zange, arbeitet in der Glut und bereitet es mit Hämmern und arbeitet daran mit ganzer Kraft seines Arms, leidet auch Hunger, bis er nimmer kann, trinkt auch nicht Wasser, bis er matt wird. Der andere zimmert Holz und mißt es mit der Schnur und zeichnet es mit Rötelstein und behauet es und zirkelt es ab und macht es wie ein Mannsbild, wie einen schönen Menschen, der im Hause wohne. Er geht frisch daran unter den Bäumen im Walde, daß er Zedern abhaue und nehme Buchen und Eichen, ja, eine Zeder, die gepflanzt und die vom regen erwachsen ist und die den Leuten Feuerwerk gibt, davon man nimmt, daß man sich dabei wärme, und die man anzündet und Brot dabei bäcket. Daselbst macht er einen GOtt von und betet es an; er macht einen Götzen daraus und knieet davor nieder. Die Hälfte verbrennt er im Feuer und über der andern Hälfte ißt er Fleisch; er brät einen Braten und sättigt sich, wärmet sich auch und spricht: Hoja! Ich bin warm worden; ich sehe meine Lust am Feuer. Aber das übrige macht er zum GOtt, daß es sein Götze sei, davor er knieet und niederfällt und betet und spricht: Errette mich; denn du bist mein GOtt. Sie wissen nichts und verstehen nichts; denn sie sind verblendet, daß ihre Augen nicht sehen und ihre Herzen nicht merken können, und gehen nicht in ihr Herz; keine Vernunft noch Witz ist da, daß sie doch dächten: Ich habe die Hälfte mit Feuer verbrannt und habe auf den Kohlen Brot gebacken und Fleisch gebraten und gegessen und sollte das übrige zum Greuel machen und sollte knieen vor einem Klotz? Es gibt Asche und täuscht das Herz, das sich zu ihm neigt, und kann seine Seele nicht erretten. Noch denkt er nicht: Ist das auch Trügerei, das meine rechte Hand treibt? D aran gedenke, Jakob und Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich zubereitet, daß du mein Knecht seist; Israel, vergiß mein nicht! Ich Vertilge deine Mißtat wie eine Wolke und deine Sünde wie den Nebel. Kehre dich zu mir; denn ich erlöse dich. Jauchzet, ihr Himmel, denn der HERR hat‘s getan; rufe, du Erde, herunter; ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen; der Wald und alle Bäume drinnen; denn der HERR hat Jakob erlöst und ist in Israel herrlich. S o spricht der HErr, dein Erlöser, der dich von Mutterleibe hat zubereitet: Ich bin der HErr, der alles tut, der den Himmel ausbreitete allein und die Erde weit machte ohne Gehilfen, der die Zeichen der Wahrsager zunichte und die Weissager toll macht, der die Weisen zurückkehrt und ihre Kunst zur Torheit macht, bestätigt aber das Wort seines Knechts und den Rat seiner Boten vollführt, der zu Jerusalem spricht: Sei bewohnt! und zu den Städten Judas: Seid gebauet! und der ich ihre Verwüstung aufrichte; der ich spreche zu der Tiefe: Versiege! und zu den Strömen: Vertrocknet! Der ich spreche zu Kores: Der ist mein Hirte und soll allen meinen Willen vollenden, daß man sage zu Jerusalem: Sei gebauet! und zum Tempel: Sei gegründet! S o spricht der HERR zu seinem Gesalbten, dem Kores, den ich bei seiner rechten Hand ergreife, daß ich die Heiden vor ihm unterwerfe und den Königen das Schwert abgürte, auf daß vor ihm die Türen geöffnet werden und die Tore nicht verschlossen bleiben: Ich will vor dir hergehen und die Höcker eben machen; ich will die ehernen Türen zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen und will dir geben die heimlichen Schätze und die verborgenen Kleinode, auf daß du erkennst, daß ich, der HErr, der GOtt Israels, dich bei deinem Namen genannt habe um Jakobs, meines Knechts, willen und um Israels, meines Auserwählten, willen. Ja, ich rief dich bei deinem Namen und nannte dich, da du mich noch nicht kanntest. Ich bin der HERR und sonst keiner mehr; kein GOtt ist ohne ich. Ich habe dich gerüstet, da du mich noch nicht kanntest, auf daß man erfahre beide von der Sonnen Aufgang und der Sonnen Niedergang, daß außer mir nichts sei. Ich bin der HERR und keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe das Übel. Ich bin der HErr; der solches alles tut. Träufelt, ihr Himmel, von oben, und die Wolken regnen die Gerechtigkeit; die Erde tue sich auf und bringe Heil, und Gerechtigkeit wachse mit zu! Ich, der HErr, schaffe es. W ehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert, nämlich der Scherbe mit dem Töpfer des Tons. Spricht auch der Ton zu seinem Töpfer: Was machst du? Du beweisest deine Hände nicht an deinem Werke? Wehe dem, der zum Vater sagt: Warum hast du mich gezeugt? und zum Weibe: Warum gebierest du? So spricht der HErr, der Heilige in Israel und ihr Meister: Fordert von mir die Zeichen; weist meine Kinder und das Werk meiner Hände zu mir! Ich habe die Erde gemacht und den Menschen darauf geschaffen. Ich bin‘s, des Hände den Himmel ausgebreitet haben, und habe all seinem Heer geboten. Ich habe ihn erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege will ich eben machen. Er soll meine Stadt bauen und meine Gefangenen loslassen, nicht um Geld noch um Geschenke, spricht der HERR Zebaoth. S o spricht der HERR: Der Ägypter Handel und der Mohren Gewerbe und der langen Leute zu Seba werden sich dir ergeben und dein eigen sein; sie werden dir folgen; in Fesseln werden sie gehen und werden vor dir niederfallen und zu dir flehen; denn bei dir ist GOtt, und ist sonst kein GOtt nicht mehr. Fürwahr, du bist ein verborgener GOtt, du GOtt Israels, der Heiland! Aber die Götzenmacher müssen allesamt mit Schanden und Hohn bestehen und miteinander schamrot hingehen. Israel aber wird erlöst durch den HERRN, durch eine ewige Erlösung, und wird nicht zuschanden noch zu Spott immer und ewiglich. D enn so spricht der HErr, der den Himmel geschaffen hat, der GOtt, der die Erde zubereitet hat und hat sie gemacht und zugerichtet und sie nicht gemacht hat, daß sie leer soll sein, sondern sie zubereitet hat, daß man darauf wohnen solle: Ich bin der HErr, und ist keiner mehr. Ich habe nicht ins Verborgene geredet, im finstern Ort der Erde. Ich habe nicht zum Samen Jakobs vergeblich gesagt: Sucht mich! Denn ich bin der HErr, der von Gerechtigkeit redet und verkündige, das da recht ist. Laß sich versammeln und kommen miteinander herzu die Helden der Heiden, die nichts wissen und tragen sich mit den Klötzen ihrer Götzen und flehen dem GOtt, der nicht helfen kann. Verkündigt und macht euch herzu; ratschlagt miteinander! Wer hat dies lassen sagen von alters her und dazumal verkündiget? Habe ich‘s nicht getan, der HErr? Und ist sonst kein GOtt ohne ich, ein gerechter GOtt und Heiland; und keiner ist ohne ich. Wendet euch zu mir,: so werdet ihr selig, aller Welt Ende! Denn ich bin GOtt und keiner mehr. Ich schwöre bei mir selbst, und ein Wort der Gerechtigkeit geht aus meinem Munde, da soll es bei bleiben, nämlich: Mir sollen sich alle Kniee beugen, und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Solche werden auch zu ihm kommen; aber alle, die ihm widerstehen, müssen zuschanden werden. Denn im HERRN werden gerecht aller Same Israels und sich sein rühmen. D er Bel ist gebeuget, der Nebo ist gefallen, ihre Götzen sind den Tieren und Vieh zuteil worden, daß sie sich müde tragen an eurer Last. Ja, sie fallen und beugen sich allesamt und können die Last nicht wegbringen, sondern ihre Seelen müssen ins Gefängnis gehen. Hört mir zu, ihr vom Hause Jakob und alle übrigen vom Hause Israel, die ihr von mir im Leibe getragen werdet und mir in der Mutter lieget! Ja, ich will euch tragen bis ins Alter und bis ihr grau werdet. Ich will es tun; ich will heben und tragen und erretten. Nach wem bildet und wem vergleicht ihr mich denn? Gegen wen meßt ihr mich, dem ich gleich sein solle? Sie schütten das Gold aus dem Beutel und wägen dar das Silber mit der Waage und lohnen dem Goldschmied, daß er einen GOtt daraus mache, vor dem sie knieen und anbeten. Sie heben ihn auf die Achsel und tragen ihn und setzen ihn an seine Stätte. Da steht er und kommt von seinem Ort nicht. schreit einer zu ihm, so antwortet er nicht und hilft ihm nicht aus seiner Not. An solches gedenkt doch und seid fest; ihr Übertreter, geht in euer Herz! G edenkt des Vorigen von alters her, denn ich bin GOtt, und keiner mehr, ein GOtt, desgleichen nirgend ist, der ich verkündige zuvor, was hernach kommen soll, und vorhin, ehe denn es geschieht, und sage: Mein Anschlag besteht, und ich tue alles, was mir gefällt. Ich rufe einem Vogel vom Aufgang und einem Mann, der meinen Anschlag tue, aus fernem Lande. Was ich sage, das lasse ich kommen; was ich denke, das tue ich auch. Hört mir zu, ihr von stolzem Herzen, die ihr ferne seid von der Gerechtigkeit! Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht ferne, und mein Heil säumt sich nicht; denn ich will zu Zion das Heil geben und in Israel meine Herrlichkeit. H erunter, Jungfrau, du Tochter Babel, setze dich in den Staub, setze dich auf die Erde! Denn die Tochter der Chaldäer hat keinen Stuhl mehr. Man wird dich nicht mehr nennen: Du Zarte und Lüstlin. Nimm die Mühle und mahle Mehl, flicht deine Zöpfe aus, entblöße den Fuß, entdecke den Schenkel, wate durchs Wasser, daß deine Scham aufgedeckt und deine Schande gesehen werde. Ich will mich rächen, und soll mir kein Mensch abbitten. (Solches tut) unser Erlöser, welcher heißt der HERR Zebaoth, der Heilige in Israel. Setzte dich in das Stille, gehe in die Finsternis, du Tochter der Chaldäer; denn du sollst nicht mehr heißen: Frau über Königreiche. Denn da ich über mein Volk zornig war und entweihte mein Erbe, übergab ich sie in deine Hand; aber du beweisetest ihnen keine Barmherzigkeit; auch über die Alten machtest du dein Joch allzu schwer und dachtest: Ich bin eine Königin ewiglich. Du hast solches bisher noch nicht zu Herzen gefaßt noch daran gedacht, wie es mit ihnen hernach werden sollte. So höre nun dies, die du in Wollust lebest und so sicher sitzest und sprichst in deinem Herzen: Ich bin‘s und keine mehr; ich werde keine Witwe werden noch unfruchtbar sein. Aber es werden dir solche alle beide kommen plötzlich auf einen Tag, daß du Witwe und unfruchtbar seist; ja, vollkömmlich werden sie über dich kommen um der Menge willen deiner Zauberer und um deiner Beschwörer willen, deren ein großer Haufe bei dir ist. Denn du hast dich auf deine Bosheit verlassen, da du dachtest: Man sieht mich nicht; deine Weisheit und Kunst hat dich gestürzt und sprichst in deinem Herzen: Ich bin‘s und sonst keine. Darum wird über dich ein Unglück kommen, das du nicht weißt, wenn es daherbricht, und wird ein Unfall auf dich fallen, den du nicht sühnen kannst; denn es wird plötzlich ein Getümmel über dich kommen, des du dich nicht versiehst. So tritt nun auf mit deinen Beschwörern und mit der Menge deiner Zauberer, unter welchen du dich von deiner Jugend auf bemühet hast, ob du dir möchtest raten, ob du möchtest dich stärken. Denn du bist müde vor der Menge deiner Anschläge. Laß hertreten und dir helfen die Meister des Himmelslaufs und die Sterngucker, die nach den Monden rechnen, was über dich kommen werde. Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt; sie können ihr Leben nicht erretten vor der Flamme; denn es wird nicht eine Glut sein, dabei man sich wärme, oder ein Feuer, da man um sitzen möge. Also sind sie, unter welchen du dich bemühet hast, deine Hantierer von deiner Jugend auf; ein jeglicher wird seines Ganges hie- und daher gehen, und hast keinen Helfer. H ört das, ihr vom Hause Jakob, die ihr heißt mit Namen Israel und aus dem Wasser Judas geflossen sind, die ihr schwört bei dem Namen des HERRN und gedenkt des GOttes in Israel, aber nicht in der Wahrheit noch Gerechtigkeit. Denn sie nennen sich aus der heiligen Stadt und trotzen auf den GOtt Israels, der da heißt der HERR Zebaoth: Ich hab‘s zuvor verkündigt dies Zukünftige; aus meinem Munde ist‘s kommen, und ich habe es lassen sagen; ich tue es auch plötzlich, daß es kommt. Denn ich weiß, daß du hart bist; und dein Nacken ist eine eiserne Ader, und deine Stirn ist ehern. Ich habe dir‘s verkündigt zuvor und habe dir‘s lassen sagen, ehe denn es kommen ist, auf daß du nicht sagen mögest: Mein Götze tut‘s, und mein Bild und Götze hat‘s befohlen. Solches alles hörest du und siehst es und hast‘s doch nicht verkündiget. Denn ich habe dir zuvor Neues sagen lassen und Verborgenes, das du nicht wußtest. Nun aber ist‘s geschaffen, und nicht dazumal, und hast nicht einen Tag zuvor davon gehört, auf daß du nicht sagen mögest: Siehe, das wußte ich wohl. Denn du hörtest es nicht und wußtest es auch nicht, und dein Ohr war dazumal nicht geöffnet; ich aber wußte wohl, daß du verachten würdest und von Mutterleibe an ein Übertreter genannt bist. Darum bin ich um meines Namens willen geduldig und um meines Ruhms willen will ich mich dir zugut enthalten, daß du nicht ausgerottet wirst. Siehe, ich will dich läutern, aber nicht wie Silber; sondern ich will dich auserwählt machen im Ofen des Elendes. Um meinetwillen, ja um meinetwillen will ich‘s tun, daß ich nicht gelästert werde; denn ich will meine Ehre keinem andern lassen. H öre mir zu, Jakob, und du, Israel, mein Berufener: Ich bin‘s, ich bin der Erste, dazu auch der Letzte. Meine Hand hat den Erdboden gegründet und meine rechte Hand hat den Himmel umspannet: was ich rufe, das steht alles da. Sammelt euch alle und hört: Wer ist unter diesen, der solches verkündigen kann? Der HERR liebt ihn; darum wird er seinen Willen an Babel und seinen Arm an den Chaldäern beweisen. Ich, ja ich habe es gesagt, ich habe ihm gerufen; ich will ihn auch kommen lassen, und sein Weg soll ihm gelingen. Tretet her zu mir und hört dies; ich hab‘s nicht im Verborgenen zuvor geredet. Von der Zeit an, da es geredet wird, bin ich da; und nun sendet mich der HERR HErr und sein Geist. So spricht der HErr, dein Erlöser, der Heilige in Israel: Ich bin der HErr, dein GOtt, der dich lehrt, was nützlich ist, und leite dich auf dem Wege, den du gehst. O daß du auf meine Gebote merktest! So würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen, und dein Same würde sein wie Sand und das Gewächs deines Leibes wie desselbigen Kies, des Name nicht würde ausgerottet noch vertilgt vor mir. Geht aus von Babel, flieht von den Chaldäern mit fröhlichem Schall; verkündigt und laßt solches hören; bringt es aus bis an der Welt Ende! Sprechet: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlöset. Sie hatten keinen Durst, da er sie leitete in der Wüste; er ließ ihnen Wasser aus Felsen fließen; er riß den Fels, daß Wasser herausrann. Aber die Gottlosen, spricht der HErr, haben keinen Frieden. H ört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merkt auf! Der HERR hat mir gerufen von Mutterleibe an; er hat meines Namens gedacht, da ich noch in Mutterleibe war, und hat meinen Mund gemacht wie ein scharf Schwert; mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum reinen Pfeil gemacht und mich in seinen Köcher gesteckt und spricht zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch welchen ich will gepreist werden. Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und brächte meine Kraft umsonst und unnützlich zu, wiewohl meine Sache des HERRN und mein Amt meines GOttes ist. Und nun spricht der HErr, der mich von Mutterleibe an zu seinem Knechte bereitet hat, daß ich soll Jakob zu ihm bekehren, auf daß Israel nicht weggerafft werde; darum bin ich vor dem HERRN herrlich, und mein GOtt ist meine Stärke und spricht: Es ist ein Geringes, daß du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und das Verwahrlosete in Israel wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, daß du seist mein Heil bis an der Welt Ende. S o spricht der HErr, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu der verachteten Seele, zu dem Volk, des man Greuel hat, zu dem Knechte, der unter den Tyrannen ist: Könige sollen sehen und aufstehen, und Fürsten sollen anbeten um des HERRN willen, der treu ist, um des Heiligen in Israel willen, der dich erwählt hat. So spricht der HERR: Ich habe dich erhört zur gnädigen Zeit und habe dir am Tage des Heils geholfen; und habe dich behütet und zum Bund unter das Volk gestellt, daß du das Land aufrichtest und die verstörten Erbe einnehmest, zu sagen den Gefangenen: Geht heraus! und zu denen in Finsternis: Kommt hervor! daß sie am Wege sich weiden und auf allen Hügeln ihre Weide haben. Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird keine Hitze noch Sonne stechen; denn ihr Erbarmer wird sie führen und wird sie an die Wasserquellen leiten. Ich will alle meine Berge zum Wege machen, und meine Pfade sollen gebahnet sein. Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, jene von Mitternacht und diese vom Meer und diese vom Lande Sinim. Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde; lobt, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. Z ion aber spricht: Der HERR hat mich verlassen, der HERR hat mein vergessen. Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselbigen vergäße, so will ich doch dein nicht vergessen; siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet. Deine Mauern sind immerdar vor mir. Deine Baumeister werden eilen, aber deine Zerbrecher und Verstörer werden sich davonmachen. Hebe deine Augen auf umher und siehe! Alle diese kommen versammelt zu dir. So wahr ich lebe, spricht der HErr, du sollst mit diesen allen wie mit einem Schmuck angetan werden und wirst sie um dich legen wie eine Braut. Denn dein wüstes, verstörtes und zerbrochenes Land wird dir alsdann zu enge werden, drinnen zu wohnen, wenn deine Verderber ferne von dir kommen, daß die Kinder deiner Unfruchtbarkeit werden weiter sagen vor deinen Ohren: Der Raum ist mir zu enge; rücke hin, daß ich bei dir wohnen möge! Du aber wirst sagen in deinem Herzen: Wer hat mir diese gezeugt? Ich bin unfruchtbar, einzeln, vertrieben und verstoßen. Wer hat mir diese erzogen? Siehe, ich war einsam gelassen; wo waren denn diese? So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden aufheben und zu den Völkern mein Panier aufwerfen, so werden sie deine Söhne in den Armen herzubringen und deine Töchter auf den Achseln hertragen. Und die Könige sollen deine Pfleger und ihre Fürstinnen deine Säugammen sein. Sie werden vor dir niederfallen zur Erde aufs Angesicht und deiner Füße Staub lecken. Da wirst du erfahren, daß ich der HERR bin, an welchem nicht zuschanden werden, so auf mich harren. Kann man auch einem Riesen den Raub nehmen, oder kann man dem Gerechten seine Gefangenen losmachen? Denn so spricht der HERR: Nun sollen die Gefangenen dem Riesen genommen werden und der Raub des Starken los werden; und ich will mit deinen Haderern hadern und deinen Kindern helfen. Und ich will deine Schinder speisen mit ihrem eigenen Fleisch; und sollen mit ihrem eigenen Blut, wie mit süßem Wein, trunken werden; und alles Fleisch soll erfahren, daß ich bin der HErr, dein Heiland und dein Erlöser, der Mächtige in Jakob. S o spricht der HERR: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, damit ich sie gelassen habe? Oder wer ist mein Wucherer, dem ich euch verkauft habe? Siehe, ihr seid um eurer Sünden willen verkauft, und eure Mutter ist um eures Übertretens willen gelassen. Warum kam ich, und war niemand da; ich rief, und niemand antwortete? Ist meine Hand nun so kurz worden, daß sie nicht erlösen kann, oder ist bei mir keine Kraft zu erretten? Siehe, mit meinem Schelten mache ich das Meer trocken und mache die Wasserströme als eine Wüste, daß ihre Fische vor Wassermangel stinken und Durst sterben. Ich kleide den Himmel mit Dunkel und mache seine Decke als einen Sack. D er HERR HErr hat mir eine gelehrte Zunge gegeben, daß ich wisse, mit dem Müden zu rechter Zeit zu reden. Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, daß ich höre wie ein Jünger. Der HERR HErr hat mir das Ohr geöffnet; und ich bin nicht ungehorsam und gehe nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. Denn der HERR HErr hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Darum habe ich mein Angesicht dargeboten als einen Kieselstein; denn ich weiß, daß ich nicht zuschanden werde. Er ist nahe, der mich rechtspricht; wer will mit mir hadern? Laßt uns zusammentreten; wer ist, der Recht zu mir hat? Der komme her zu mir! Siehe, der HERR HErr hilft mir; wer ist, der mich will verdammen? Siehe, sie werden allzumal wie ein Kleid veralten, Motten werden sie fressen. Wer ist unter euch, der den HERRN fürchtet, der seines Knechts Stimme gehorche, der im Finstern wandelt und scheinet ihm nicht? Der hoffe auf den Namen des HERRN und verlasse sich auf seinen GOtt. Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet, mit Flammen gerüstet: wandelt hin im Lichte eures Feuers und in Flammen, die ihr angezündet habt. Solches widerfährt euch von meiner Hand; in Schmerzen müßt ihr liegen. H ört mir zu, die ihr der Gerechtigkeit nachjaget, die ihr den HERRN sucht: Schauet den Fels an, davon ihr gehauen seid, und des Brunnens Gruft, daraus ihr gegraben seid. Schauet Abraham an, euren Vater, und Sara, von welcher ihr geboren seid. Denn ich rief ihm, da er noch einzeln war, und segnete ihn und mehrte ihn. Denn der HERR tröstet Zion; er tröstet alle ihre Wüsten und macht ihre Wüsten wie Lustgärten und ihre Gefilde wie einen Garten des HERRN, daß man Wonne und Freude drinnen findet, Dank und Lobgesang. Merke auf mich, mein Volk; hört mich, meine Leute! Denn von mir wird ein Gesetz ausgehen, und mein Recht will ich zum Licht der Völker gar bald stellen. Denn meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil zeucht aus, und meine Arme werden die Völker richten. Die Inseln harren auf mich und warten auf meinen Arm. Hebt eure Augen auf gen Himmel und schauet unten auf die Erde! Denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid veralten, und die darauf wohnen, werden dahinsterben im Nu! Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht verzagen. Hört mir zu, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, in welches Herzen mein Gesetz ist! Fürchtet euch nicht, wenn euch die Leute schmähen, und entsetzt euch nicht, wenn sie euch verzagt machen. Denn die Motten werden sie fressen wie ein Kleid, und Würmer werden sie fressen wie ein wollen Tuch; aber meine Gerechtigkeit bleibt ewiglich und mein Heil für und für. W ohlauf, wohlauf, zeuch Macht an, du Arm des HERRN! Wohlauf, wie vorzeiten, von alters her! Bist du nicht der, so die Stolzen ausgehauen und den Drachen verwundet hat? Bist du nicht, der das Meer der großen, tiefen Wasser austrocknete, der den Grund des Meers zum Wege machte, daß die Erlösten dadurchgingen? Also werden die Erlösten des HERRN wiederkehren und nach Zion kommen mit Ruhm; und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen. Ich, ich bin euer Tröster. Wer bist du denn, daß du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben, und vor Menschenkindern, die als Heu verzehrt werden, und vergissest des HERRN, der dich gemacht hat, der den Himmel ausbreitete und die Erde gründete? Du aber fürchtest dich täglich den ganzen Tag vor dem Grimm des Wüterichs, wenn er vornimmt zu verderben. Wo blieb der Grimm des Wüterichs, da er mußte eilen und umherlaufen, daß er losgäbe, und sie nicht starben unter dem Verderben, auch keinen Mangel an Brot hatten? Denn ich bin der HErr, dein GOtt, der das Meer bewegt, daß seine Wellen wüten; sein Name heißt HERR Zebaoth. Ich lege mein Wort in deinen Mund und bedecke dich unter dem Schatten meiner Hände, auf daß ich den Himmel pflanze und die Erde gründe und zu Zion spreche: Du bist mein Volk. W ache auf, wache auf, stehe auf, Jerusalem, die du von der Hand des HERRN den Kelch seines Grimms getrunken hast! Die Hefen des Taumelkelchs hast du ausgetrunken und die Tropfen geleckt. Es war niemand aus allen Kindern, die sie geboren hat, der sie leitete, niemand aus allen Kindern, die sie erzogen hat, der sie bei der Hand nähme. Diese zwei sind dir begegnet; wer trug Leid mit dir? Da war Verstörung, Schaden, Hunger und Schwert; wer sollte dich trösten? Deine Kinder waren verschmachtet; sie lagen auf allen Gassen wie ein verstrickter Hirsch, voll des Zorns vom HERRN und des Scheltens von deinem GOtt. Darum höre dies, du Elende und Trunkene ohne Wein! So spricht dein Herrscher, der HErr, und dein GOtt, der sein Volk rächet: Siehe, ich nehme den Taumelkelch von deiner Hand samt den Hefen des Kelchs meines Grimms; du sollst ihn nicht mehr trinken, sondern ich will ihn deinen Schindern in die Hand geben, die zu deiner Seele sprachen: Bücke dich, daß wir überhingehen, und lege deinen Rücken zur Erde und wie eine Gasse, daß man überhinlaufe! M ache dich auf, mache dich auf, Zion; zieh deine Stärke an, schmücke dich herrlich, du heilige Stadt Jerusalem! Denn es wird hinfort kein Unbeschnittener oder Unreiner in dir regieren. Mache dich aus dem Staube, stehe auf, du gefangene Jerusalem; mache dich los von den Banden deines Halses, du gefangene Tochter Zion! Denn also spricht der HERR: Ihr seid umsonst verkauft, ihr sollt auch ohne Geld gelöst werden. Denn so spricht der HERR HERR: Mein Volk zog am ersten hinab nach Ägypten, daß es daselbst ein Gast wäre; und Assur hat ihm ohne Ursache Gewalt getan. Aber wie tut man mir jetzt allhie? spricht der HErr. Mein Volk wird umsonst verführt; seine Herrscher machen eitel Heulen, spricht der HErr; und mein Name wird immer täglich gelästert. Darum soll mein Volk meinen Namen kennen zu derselben Zeit; denn siehe, ich will selbst reden. W ie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein GOtt ist König. Deine Wächter rufen laut mit ihrer Stimme und rühmen miteinander; denn man wird‘s mit Augen sehen, wenn der HERR Zion bekehrt. Laßt fröhlich sein und miteinander rühmen das Wüste zu Jerusalem; denn der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöset. Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Heiden, daß aller Welt Ende sieht das Heil unsers GOttes. Weichet, weichet! Zieht aus von dannen und rührt kein Unreines an! Geht aus von ihr, reinigt euch, die ihr des HERRN Geräte traget! Denn ihr sollt nicht mit Eilen ausziehen noch mit Flucht wandeln; denn der HERR wird vor euch herziehen, und der GOtt Israels wird euch sammeln. S iehe, mein Knecht wird weislich tun und wird erhöht und sehr hoch erhaben sein, daß sich viele über dir ärgern werden, weil seine Gestalt häßlicher ist denn anderer Leute und sein Ansehen denn der Menschenkinder. Aber also wird er viel Heiden besprengen, daß auch Könige werden ihren Mund gegen ihm zuhalten. Denn welchen nichts davon verkündigt ist, dieselben werden‘s mit Lust sehen, und die nichts davon gehört haben, die werden‘s merken. A ber wer glaubt unserer Predigt, und wem wird der Arm des HERRN offenbaret? Denn er schießt auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt noch Schöne; wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn nichts geachtet. Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von GOtt geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unserer Mißtat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeglicher sah auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Da er gestraft und gemartert ward, tat er seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummet vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. Er ist aber aus der Angst und Gericht genommen; wer will seines Lebens Länge ausreden? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er um die Mißtat meines Volks geplagt war. Und er ist begraben wie die Gottlosen und gestorben wie ein Reicher, wiewohl er niemand unrecht getan hat, noch Betrug in seinem Munde gewesen ist. Aber der HERR wollte ihn also zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Samen haben und in die Länge leben; und des HERRN Vornehmen wird durch seine Hand fortgehen. Darum daß seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen; denn er trägt ihre Sünde. Darum will ich ihm große Menge zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, darum daß er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleich gerechnet ist und er vieler Sünde getragen hat und für die Übeltäter gebeten. R ühme, du Unfruchtbare, die du nicht gebierest; freue dich mit Ruhm und jauchze, die du nicht schwanger bist! Denn die Einsame hat mehr Kinder, weder die den Mann hat, spricht der HErr. Mache den Raum deiner Hütte weit und breite aus die Teppiche deiner Wohnung, spare sein nicht; dehne deine Seile lang und stecke deine Nägel fest! Denn du wirst ausbrechen zur Rechten und zur Linken; und dein Same wird die Heiden erben und in den verwüsteten Städten wohnen. Fürchte dich nicht, denn du sollst nicht zuschanden werden; werde nicht blöde, denn du sollst nicht zu Spott werden, sondern du wirst der Schande deiner Jungfrauschaft vergessen und der Schmach deiner Witwenschaft nicht mehr gedenken. Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann; HERR Zebaoth heißt sein Name; und dein Erlöser, der Heilige in Israel, der aller Welt GOtt genannt wird. Denn der HERR hat dich lassen im Geschrei sein, daß du seist wie ein verlassen und von Herzen betrübt Weib und wie ein junges Weib, das verstoßen ist, spricht dein GOtt. Ich habe dich einen deinen Augenblick verlassen; aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig von dir verborgen; aber mit ewiger Gnade will ich mich dein erbarmen, spricht der HErr, dein Erlöser. Denn solches soll mir sein wie das Wasser Noahs, da ich schwur, daß die Wasser Noahs sollten nicht mehr über den Erdboden gehen. Also habe ich geschworen, daß ich nicht über dich zürnen noch dich schelten will. Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen; aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HErr, dein Erbarmer. D u Elende, über die alle Wetter gehen, und du Trostlose! Siehe, ich will deine Steine wie einen Schmuck legen und will deinen Grund mit Saphiren legen und deine Fenster aus Kristallen machen und deine Tore von Rubinen und alle deine Grenzen von erwählten Steinen; und alle deine Kinder gelehrt vom HERRN und großen Frieden deinen Kindern. Du sollst durch Gerechtigkeit bereitet werden. Du wirst ferne sein von Gewalt und Unrecht, daß du dich davor nicht dürfest fürchten, und von Schrecken, denn es soll nicht zu dir nahen. Siehe, wer will sich wieder dich rotten und dich überfallen, so sie sich ohne mich rotten? Siehe, ich schaffe es, daß der Schmied, so die Kohlen im Feuer aufbläst, einen Zeug daraus mache zu seinem Werk; denn ich schaffe es, daß der Verderber umkommt. Denn aller Zeug, der wider dich zubereitet wird, dem soll nicht, gelingen, und alle Zunge, so sich wider dich setzt, sollst du im Gericht verdammen. Das ist das Erbe der Knechte des HERRN und ihre Gerechtigkeit von mir, spricht der HErr. W ohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser; und die ihr nicht Geld habt, kommt her, kauft und eßt; kommt her und kauft ohne Geld und umsonst beides, Wein und Milch! Warum zählt ihr Geld dar, da kein Brot ist, und eure Arbeit, da ihr nicht satt von werden könnt? Hört mir doch zu und eßt das Gute, so wird eure Seele in Wollust fett werden. Neiget eure Ohren her und kommt her zu mir; hört, so wird eure Seele leben! Denn ich will mit euch einen ewigen Bund machen, nämlich die gewissen Gnaden Davids. Siehe, ich habe ihn den Leuten zum zeugen gestellt, zum Fürsten und Gebieter den Völkern. Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst; und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines GOttes, und des Heiligen in Israel, der dich preise. Sucht den HERRN, weil er zu finden ist; ruft ihn an, weil er nahe ist! Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter seine Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich sein erbarmen, und zu unserm GOtt, denn bei ihm ist viel Vergebung. D enn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HErr, sondern soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken. Denn gleichwie der regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin kommt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und wachsend, daß sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, also soll das Wort, so aus meinem Munde geht, auch sein: Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, das mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich‘s sende. Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Ruhm und alle Bäume auf dem Felde mit den Händen klappen. Es sollen Tannen für Hecken wachsen und Myrten für Dornen; und dem HERRN soll ein Name und ewiges Zeichen sein, das nicht ausgerottet werde. S o spricht der HERR: Haltet das Recht und tut Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, daß es komme, und meine Gerechtigkeit, daß sie offenbart werde. Wohl dem Menschen, der solches tut, und dem Menschenkind, der es festhält, daß er den Sabbat halte und nicht entheilige und halte seine Hand, daß er kein Arges tue. Und der Fremde, der zum HERRN sich getan hat, soll nicht sagen: Der HERR wird mich scheiden von seinem Volk. Und der Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum. Denn so spricht der HERR zu den Verschnittenen, welche meine Sabbate halten und erwählen, was mir wohlgefällt, und meinen Bund fest fassen: Ich will ihnen in meinem Hause und in meinen Mauern einen Ort geben und einen bessern Namen denn den Söhnen und Töchtern; einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll. Und der Fremden Kinder, die sich zum HERRN getan haben, daß sie ihm dienen und seinen Namen lieben, auf daß sie seine Knechte seien, ein jeglicher, der den Sabbat hält, daß er ihn nicht entweihe, und meinen Bund fest hält dieselbigen will ich zu meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in meinem Bethause, und ihre Opfer und Brandopfer sollen mir angenehm sein auf meinem Altar; denn mein Haus heißt ein Bethaus allen Völkern. Der HERR HErr, der die Verstoßenen aus Israel sammelt, spricht: Ich will noch mehr zu dem Haufen, die versammelt sind, sammeln. A lle Tiere auf dem Felde, kommt und freßt, ja alle Tiere im Walde! Alle ihre Wächter sind blind, sie wissen alle nichts; stumme Hunde sind sie, die nicht strafen können; sind faul, liegen und schlafen gerne. Es sind aber starke Hunde von Leibe, die nimmer satt werden können. Sie, die Hirten, wissen keinen Verstand; ein jeglicher sieht auf seinen Weg, ein jeglicher geizet für sich in seinem Stande. Kommt her, laßt uns Wein holen und vollsaufen; und soll morgen sein wie heute und noch viel mehr! A ber der Gerechte kommt um, und niemand ist, der es zu Herzen nehme; und heilige Leute werden aufgerafft, und niemand achtet darauf. Denn die Gerechten werden weggerafft vor dem Unglück. Und die richtig vor sich gewandelt haben, kommen zum Frieden und ruhen in ihren Kammern. Und ihr, kommt herzu, ihr Kinder der Tagwählerin, ihr Samen des Ehebrechers und der Hure! An wem wollt ihr nun eure Lust haben? Über wen wollt ihr nun das Maul aufsperren und die Zunge herausrecken? Seid ihr nicht die Kinder der Übertretung und ein falscher Same, die ihr in der Brunst zu den Götzen laufet unter alle grünen Bäume und schlachtet die Kinder an den Bächen unter den Felskuppen? Dein Wesen ist an den glatten Bachsteinen; dieselbigen sind dein Teil; denselbigen schüttest du dein Trankopfer, da du Speisopfer opferst. Sollte ich mich des trösten? Du machst dein Lager auf einen hohen, erhabenen Berg und gehst daselbst auch hinauf zu opfern. Und hinter der Tür und Pfosten stellest du dein Gedächtnis. Denn du wälzest dich von mir und gehst hinauf und machst dein Lager weit und verbindest dich mit ihnen; du liebest, ihr Lager, wo du sie ersiehst. Du zeuchst mit Öl zum Könige und hast mancherlei Würze; und sendest deine Botschaft in die Ferne und bist geniedrigt bis zur Hölle. Du zerarbeitetest dich in der Menge deiner Wege und sprachest nicht: Ich lasse es, sondern weil du findest ein Leben deiner Hand, wirst du nicht müde. Vor wem bist du so sorgfältig und fürchtest also, so du doch mit Lügen umgehst und denkest an mich nicht und nimmst es nicht zu Herzen? Meinst du, ich werde allewege schweigen, daß du mich so gar nicht fürchtest? Ich will aber deine Gerechtigkeit anzeigen und deine Werke, daß sie dir kein nütze sein sollen. Wenn du rufen wirst, so laß dir deine Haufen helfen. Aber der Wind wird sie alle wegführen, und Eitelkeit wird sie wegnehmen. Aber wer auf mich trauet, wird das Land erben und meinen heiligen Berg besitzen und wird sagen: Macht Bahn, macht Bahn, räumt den Weg, hebt die Anstöße aus dem Wege meines Volks! D enn also spricht der Hohe und Erhabene, der ewiglich wohnt, des Name heilig ist, der ich in der Höhe und im Heiligtum wohne und bei denen, so zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf daß ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen. Ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen, sondern es soll von meinem Angesicht ein Geist weben, und ich will Odem machen. Ich war zornig über die Untugend ihres Geizes und schlug sie, verbarg mich und zürnete; da gingen sie hin und her im Wege ihres Herzens. Aber da ich ihre Wege ansah, heilte ich sie und leitete sie und gab ihnen wieder Trost und denen, die über jene Leid trugen. Ich will Frucht der Lippen schaffen, die da predigen: Friede, Friede! beide, denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HErr, und will sie heilen. Aber die Gottlosen sind wie ein ungestüm Meer, das nicht stille sein kann, und seine Wellen Kot und Unflat auswerfen. Die Gottlosen haben nicht Frieden, spricht mein GOtt. R ufe getrost, schone nicht! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünde! Sie suchen mich täglich und wollen meine Wege wissen, als ein Volk, das Gerechtigkeit schon getan und das Recht ihres GOttes nicht verlassen hätte. Sie fordern mich zu Recht und wollen mit ihrem GOtt rechten. Warum fasten wir, und du siehst es nicht an? Warum tun wir unserm Leibe wehe, und du willst es nicht wissen? Siehe, wenn ihr fastet, so übt ihr euren Willen und treibt alle eure Schuldiger. Siehe, ihr fastet, daß ihr hadert, und zankt und schlagt mit der Faust ungöttlich. Fastet nicht also, wie ihr jetzt tut, daß ein Geschrei von euch in der Höhe gehört wird. Sollte das ein Fasten sein, das ich erwählen soll, daß ein Mensch seinem Leibe des Tages übel tue, oder seinen Kopf hänge wie ein Schilf, oder auf einem Sack und in der Asche liege? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag dem HERRN angenehm? D as ist aber ein Fasten, das ich erwähle: Laß los, welche du mit Unrecht verbunden hast; laß ledig, welche du beschwerest; gib frei, welche du drängest; reiß weg allerlei Last; brich dem Hungrigen dein Brot und die, so im Elend sind, führe ins Haus; so du einen nackend siehst, so kleide ihn und entzeuch dich nicht von deinem Fleisch. Alsdann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Besserung wird schnell wachsen, und deine Gerechtigkeit wird vor dir her gehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird dich zu sich nehmen. Dann wirst du rufen, so wird dir der HERR antworten; wenn du wirst schreien, wird er sagen: Siehe, hie bin ich! So du niemand bei dir beschweren wirst, noch mit Fingern zeigen, noch übel reden, und wirst den Hungrigen lassen finden dein Herz und die elende Seele sättigen, so wird dein Licht in Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag; und der HERR wird dich immerdar führen und deine Seele sättigen in der Dürre und deine Gebeine stärken, und wirst sein wie ein gewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, welcher es nimmer an Wasser fehlet. Und soll durch dich gebaut werden, was lange wüste gelegen ist, und wirst Grund legen, der für und für bleibe, und sollst heißen: Der die Lücken verzäunet und die Wege bessert, daß man da wohnen möge. S o du deinen Fuß von dem Sabbat kehrest, daß du nicht tust, was dir gefällt an meinem heiligen Tage, so wird‘s ein lüstiger LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen Bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; Sabbat heißen, den HERRN zu heiligen und zu preisen. Denn so wirst du denselbigen preisen, wenn du nicht tust deine Wege, noch darin erfunden werde, was dir gefällt, oder was du redest. Alsdann wirst du Lust haben am HERRN, und ich will dich über die Höhen auf Erden schweben lassen und will dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob; denn des HERRN Mund sagt es. S iehe, des HERRN Hand ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen könne; und seine Ohren sind nicht dick worden, daß er nicht höre, sondern eure Untugenden scheiden euch und euren GOtt voneinander, und eure Sünden verbergen das Angesicht von euch, daß ihr nicht gehört werdet. Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Untugend; eure Lippen reden Falsches, eure Zunge dichtet Unrechtes. Es ist niemand, der von Gerechtigkeit predige oder treulich richte. Man vertraut aufs Eitle und redet nichts Tüchtiges; mit Unglück sind sie schwanger und gebären Mühe. Sie brüten Basiliskeneier und wirken Spinnwebe. Isset man von ihren Eiern, so soll man sterben; zertritt man‘s aber, so fährt eine Otter heraus. Ihre Spinnwebe taugt nicht zu Kleidern, und ihr Gewirke taugt nicht zur Decke; denn ihr Werk ist Mühe und in ihren Händen ist Frevel. Ihre Füße laufen zum Bösen und sind schnell, unschuldig Blut zu vergießen; ihre Gedanken sind Mühe, ihr Weg ist eitel Verderben und Schaden; sie kennen den Weg des Friedens nicht, und ist kein Recht in ihren Gängen; sie sind verkehrt auf ihren Straßen; wer darauf geht, der hat nimmer keinen Frieden. Darum ist das Recht ferne von uns, und wir erlangen die Gerechtigkeit nicht. Wir harren aufs Licht, siehe, so wird‘s finster, auf den Schein, siehe, so wandeln wir im Dunkeln. Wir tappen nach der Wand wie die Blinden und tappen, als die keine Augen haben. Wir stoßen uns im Mittage als in der Dämmerung; wir sind im Düstern wie die Toten. Wir brummen alle wie die Bären und ächzen wie die Tauben; denn wir harren aufs Recht, so ist‘s nicht da, aufs Heil, so ist‘s ferne von uns. Denn unserer Übertretung vor dir ist zu viel, und unsere Sünden antworten wider uns. Denn unsere Übertretungen sind bei uns, und wir fühlen unsere Sünden mit Übertreten und Lügen wider den HERRN und Zurückkehren von unserm GOtt und mit Reden zum Frevel und Ungehorsam, trachten und dichten falsche Worte aus dem Herzen. Darum ist auch das Recht zurückgewichen und Gerechtigkeit ferne getreten; denn die Wahrheit fällt auf der Gasse, und Recht kann nicht einhergehen, und die Wahrheit ist dahin; und wer vom Bösen weicht, der muß jedermanns Raub sein. Solches sieht der HERR und gefällt ihm übel, daß kein Recht ist. U nd er sieht, daß niemand da ist, und verwundert sich, daß niemand sie vertritt. Darum hilft er ihm selbst mit seinem Arm, und seine Gerechtigkeit erhält ihn. Denn er zeucht Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzt einen Helm des Heils auf sein Haupt; und zeucht sich an zur Rache und kleidet sich mit Eifer wie mit einem Rock, als der seinen Widersachern vergelten und seinen Feinden mit Grimm bezahlen will; ja, die Inseln will er bezahlen, daß der Name des HERRN gefürchtet werde vom Niedergang und seine Herrlichkeit vom Aufgang der Sonne, wenn er kommen wird wie ein aufgehaltener Strom, den der Wind des HERRN treibet. Denn denen zu Zion wird ein Erlöser kommen und denen, die sich bekehren von den Sünden in Jakob, spricht der HErr. Und ich mache solchen Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der bei dir ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen von deinem Munde nicht weichen noch von dem Munde deines Samens und Kindeskindes, spricht der HErr, von nun an bis in Ewigkeit. M ache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HErr, und seine Herrlichkeit erscheinet über dir. Und die Heiden werden in deinem Lichte wandeln und die Könige im Glanz, der über dir aufgeht. Hebe deine Augen auf und siehe umher! Diese alle versammelt kommen zu dir! Deine Söhne werden von ferne kommen und deine Töchter zur Seite erzogen werden. Dann wirst du deine Lust sehen und ausbrechen, und dein Herz wird sich wundern und ausbreiten, wenn sich die Menge am Meer zu dir bekehrt, und die Macht der Heiden zu dir kommt. Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die Läufer aus Midian und Epha. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkündigen. Alle Herden in Kedar sollen zu dir versammelt werden, und die Böcke Nebajoths sollen dir dienen. Sie sollen auf meinem angenehmen Altar geopfert werden; denn ich will das Haus meiner Herrlichkeit zieren. Wer sind die, welche fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu ihren Fenstern? Die Inseln harren auf mich und die Schiffe im Meer vorlängst her, daß sie deine Kinder von ferne herzubringen, samt ihrem Silber und Golde, dem Namen des HERRN, deines GOttes, und dem Heiligen in Israel, der dich herrlich gemacht hat. Fremde werden deine Mauern bauen, und ihre Könige werden dir dienen. Denn in meinem Zorn habe ich dich geschlagen und in meiner Gnade erbarme ich mich über dich. Und deine Tore sollen stets offen stehen, weder Tag noch Nacht zugeschlossen werden, daß der Heiden Macht zu dir gebracht, und ihre Könige herzugeführt werden. Denn welche Heiden oder Königreiche dir nicht dienen wollen, die sollen umkommen, und die Heiden verwüstet werden. Die Herrlichkeit Libanons soll an dich kommen, Tannen, Buchen und Buchsbaum miteinander, zu schmücken den Ort meines Heiligtums; denn ich will die Stätte meiner Füße herrlich machen. Es werden auch gebückt zu dir kommen, die dich unterdrückt haben; und alle, die dich gelästert haben, werden niederfallen zu deinen Füßen und werden dich nennen eine Stadt des HERRN, ein Zion des Heiligen in Israel. Denn darum, daß du bist die Verlassene und Gehaßte gewesen, da niemand ging, will ich dich zur Pracht ewiglich machen und zur Freude für und für, daß du sollst Milch von den Heiden saugen, und der Könige Brüste sollen dich säugen, auf daß du erfahrest, daß ich, der HErr, bin dein Heiland und ich, der Mächtige in Jakob, bin dein Erlöser. Ich will Gold anstatt des Erzes und Silber anstatt des Eisens bringen und Erz anstatt des Holzes und Eisen anstatt der Steine; und will machen, daß deine Vorsteher Frieden lehren sollen und deine Pfleger Gerechtigkeit predigen. Man soll keinen Frevel mehr hören in deinem Lande, noch Schaden oder Verderben in deinen Grenzen, sondern deine Mauern sollen Heil und deine Tore Lob heißen. D ie Sonne soll nicht mehr des Tages dir scheinen, und der Glanz des Mondes soll dir nicht leuchten, sondern der HERR wird dein ewiges Licht und dein GOtt wird dein Preis sein. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen, noch dein Mond den Schein verlieren, denn der HERR wird dein ewiges Licht sein, und die Tage deines Leides sollen ein Ende haben. Und dein Volk soll eitel Gerechte sein und werden das Erdreich ewiglich besitzen, als die der Zweig meiner Pflanzung und ein Werk meiner Hände sind zum Preise. Aus dem Kleinsten sollen tausend werden und aus dem Geringsten ein mächtig Volk. Ich, der HErr, will solches zu seiner Zeit eilend ausrichten. D er Geist des HERRN HERRN ist über mir, darum hat mich der HERR gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden zu predigen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu predigen den Gefangenen eine Erledigung, den Gebundenen eine Öffnung, zu predigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Rache unsers GOttes, zu trösten alle Traurigen, zu schaffen den Traurigen zu Zion, daß ihnen Schmuck für Asche und Freudenöl für Traurigkeit und schöne Kleider für einen betrübten Geist gegeben werden, daß sie genannt werden Bäume der Gerechtigkeit, Pflanzen des HERRN, zum Preise. Sie werden die alten Wüstungen bauen und was vorzeiten zerstört ist, aufbringen; sie werden die verwüsteten Städte, so für und für zerstört gelegen sind, erneuen. Fremde werden stehen und eure Herde weiden, und Ausländer werden eure Ackerleute und Weingärtner sein. Ihr aber sollt Priester des HERRN heißen, und man wird euch Diener unsers GOttes nennen; und werdet der Heiden Güter essen und über ihrer Herrlichkeit euch rühmen. Für eure Schmach soll Zwiefältiges kommen und für die Schande sollen sie fröhlich sein auf ihren Äckern. Denn sie sollen Zwiefältiges besitzen in ihrem Lande; sie sollen ewige Freude haben. Denn ich bin der HErr; der das Recht liebt, und hasse räuberische Brandopfer; und will schaffen, daß ihre Arbeit soll gewiß sein; und einen ewigen Bund will ich mit ihnen machen. Und man soll ihren Samen kennen unter den Heiden und ihre Nachkommen unter den Völkern, daß, wer sie sehen wird, soll sie kennen, daß sie ein Same sind, gesegnet vom HERRN, Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem GOtt; denn er hat mich angezogen mit Kleidern des Heils und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam mit priesterlichem Schmuck gezieret, und wie eine Braut in ihrem Geschmeide bärdet. Denn gleichwie Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten aufgeht, also wird Gerechtigkeit und Lob vor allen Heiden aufgehen aus dem HERRN HERRN. U m Zions willen, so will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen, so will ich nicht innehalten, bis daß ihre Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz, und ihr Heil entbrenne wie eine Fackel, daß die Heiden sehen deine Gerechtigkeit und alle Könige deine Herrlichkeit; und du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des HERRN Mund nennen wird. Und du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des HERRN und ein königlicher Hut in der Hand deines GOttes. Man soll dich nicht mehr die Verlassene noch dein Land eine Wüstung heißen, sondern du sollst Meine Lust an ihr« und dein Land »Lieber Buhle« heißen; denn der HERR hat Lust an dir, und dein Land hat einen lieben Buhlen. Denn wie ein lieber Buhle einen Buhlen liebhat, so werden dich deine Kinder liebhaben, und wie sich ein Bräutigam freut über der Braut, so wird sich dein GOtt über dich freuen. O Jerusalem, ich will Wächter auf deine Mauern bestellen, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nimmer stille schweigen sollen und die des HERRN gedenken sollen, auf daß bei euch kein Schweigen sei, und ihr von ihm nicht schweiget, bis daß Jerusalem gefertigt und gesetzt werde zum Lobe auf Erden. Der HERR hat geschworen bei seiner Rechten und bei dem Arm seiner Macht: Ich will dein Getreide nicht mehr deinen Feinden zu essen geben, noch deinen Most, daran du gearbeitet hast, die Fremden trinken lassen, sondern die, so es einsammeln, sollen‘s auch essen und den HERRN rühmen, und die ihn einbringen, sollen ihn trinken in den Vorhöfen meines Heiligtums. Geht hin, geht hin durch die Tore, bereitet dem Volk den Weg; macht Bahn, macht Bahn, räumt die Steine auf; werft ein Panier auf über die Völker! Siehe, der HERR läßt sich hören bis an der Welt Ende. Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt; siehe, sein Lohn ist bei ihm und seine Vergeltung ist vor ihm! Man wird sie nennen das heilige Volk, die Erlösten des HERRN; und dich wird man heißen die besuchte und unverlassene Stadt. W er ist der, so von Edom kommt, mit rötlichen Kleidern von Bazra, der so geschmückt ist in seinen Kleidern und einhertritt in seiner großen Kraft? Ich bin‘s, der Gerechtigkeit lehrt und ein Meister bin zu helfen. Warum ist denn dein Gewand so rotfarb und dein Kleid wie eines Keltertreters? Ich trete die Kelter allein, und ist niemand unter den Völkern mit mir. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und zertreten in meinem Grimm. Daher ist ihr Vermögen auf meine Kleider gespritzt, und ich habe all mein Gewand besudelt. Denn ich habe einen Tag der Rache mir vorgenommen; das Jahr, die Meinen zu erlösen, ist kommen. Denn ich sah mich um, und da war kein Helfer, und ich war im Schrecken, und niemand enthielt mich, sondern mein Arm mußte mir helfen, und mein Zorn enthielt mich. Darum habe ich die Völker zertreten in meinem Zorn und habe sie trunken gemacht in meinem Grimm und ihr Vermögen zu Boden gestoßen. I ch will der Güte des HERRN gedenken und des Lobes des HERRN in allem, das uns der HERR getan hat, und des großen Guts an dem Hause Israel, das er ihnen getan hat durch seine Barmherzigkeit und große Güte. Denn er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht falsch sind. Darum war er ihr Heiland. Wer sie ängstete, der ängstete ihn auch; und der Engel, so vor ihm ist, half ihnen. Er erlösete sie, darum daß er sie liebte und ihrer schonte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. Aber sie erbitterten und entrüsteten seinen Heiligen Geist; darum ward er ihr Feind und stritt wider sie. Und er gedachte wieder an die vorige Zeit, an den Mose, so unter seinem Volk war. Wo ist denn nun, der sie aus dem Meer führte, samt dem Hirten seiner Herde? Wo ist, der seinen Heiligen Geist unter sie gab, der Mose bei der rechten Hand führte durch seinen herrlichen Arm, der die Wasser trennete vor ihnen her, auf daß er ihm einen ewigen Namen machte, der sie führte durch die Tiefe, wie die Rosse in der Wüste, die nicht straucheln, wie das Vieh, so ins Feld hinabgeht, welches der Odem des HERRN treibet? Also hast du auch dein Volk geführt, auf daß du dir einen herrlichen Namen machtest. S o schaue nun vom Himmel und siehe herab von deiner heiligen herrlichen Wohnung. Wo ist nun dein Eifer, deine Macht? Deine große herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. Bist du doch unser Vater. Denn Abraham weiß von uns nicht, und Israel kennt uns nicht. Du aber, HErr, bist unser Vater und unser Erlöser; von alters her ist das dein Name. Warum läßt du uns, HErr, irren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, daß wir dich nicht fürchten? Kehre wieder um deiner Knechte willen, um der Stämme willen deines Erbes! Sie besitzen dein heiliges Volk schier gar; deine Widersacher zertreten dein Heiligtum. Wir sind gleich wie vorhin, da du nicht über uns herrschetest, und wir nicht nach deinem Namen genannt waren. A ch, daß du den Himmel zerrissest und führest herab, daß die Berge vor dir zerflössen, wie ein heiß Wasser vom heftigen Feuer versiedet, daß dein Name kund würde unter deinen Feinden, und die Heiden vor dir zittern müßten durch die Wunder, die du tust, deren man sich nicht versieht, da du herabfuhrest und die Berge vor dir zerflossen. Wie denn von der Welt her nicht gehört ist, noch mit Ohren gehört, hat auch kein Auge gesehen, ohne dich, GOtt, was denen geschieht, die auf ihn harren. Du begegnetest den Fröhlichen und denen, so Gerechtigkeit übten und auf deinen Wegen dein gedachten. Siehe, du zürnetest wohl, da wir sündigten und lange drinnen blieben; uns ward aber dennoch geholfen. Aber nun sind wir allesamt wie die Unreinen, und alle unsere Gerechtigkeit ist wie ein unflätig Kleid. Wir sind alle verwelket wie die Blätter, und unsere Sünden führen uns dahin wie ein Wind. Niemand ruft deinen Namen an oder macht sich auf, daß er dich halte; denn du verbirgest dein Angesicht vor uns und läßt uns in unsern Sünden verschmachten. Aber nun, HErr, du bist unser Vater, wir sind Ton; du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk. HERR, zürne nicht zu sehr und denke nicht ewig der Sünden! Siehe doch das an, daß wir alle dein Volk sind! Die Städte deines Heiligtums sind zur Wüste worden; Zion ist zur Wüste worden, Jerusalem liegt zerstört. Das Haus unserer Heiligkeit und Herrlichkeit, darin dich unsere Väter gelobt haben, ist mit Feuer verbrannt, und alles, was wir Schönes hatten, ist zuschanden gemacht. HERR, willst du so hart sein zu solchem und schweigen und uns so sehr niederschlagen? I ch werde gesucht von denen, die nicht nach mir fragten; ich werde gefunden von denen, die mich nicht suchten, und zu den Heiden, die meinen Namen nicht anriefen, sage ich: Hie bin ich, hie bin ich! Denn ich recke meine Hände aus den ganzen Tag zu einem ungehorsamen Volk, das seinen Gedanken nachwandelt auf einem Wege, der nicht gut ist. Ein Volk, das mich entrüstet, ist immer vor meinem Angesicht, opfert in den Gärten und räuchert auf den Ziegelsteinen, wohnt unter den Gräbern und hält sich in den Höhlen, fressen Schweinefleisch und haben Greuelsuppen in ihren Töpfen und sprechen: Bleibe daheim und rühre mich nicht; denn ich soll dich heiligen. Solche sollen ein Rauch werden in meinem Zorn, ein Feuer, das den ganzen Tag brenne. Siehe, es steht vor mir geschrieben: Ich will nicht schweigen, sondern bezahlen; ja, ich will sie in ihren Busen bezahlen, beide, ihre Mißtat und ihrer Väter Mißtat, miteinander, spricht der HErr, die auf den bergen geräuchert und mich auf den Hügeln geschändet haben; ich will ihnen zumessen ihr voriges Tun in ihren Busen. So spricht der HERR: Gleich als wenn man Most in einer Traube findet und spricht: Verderbe es nicht, denn es ist ein Segen drinnen! also will ich um meiner Knechte willen tun, daß ich es nicht alles verderbe, sondern will aus Jakob Samen wachsen lassen und aus Juda, der meinen Berg besitze; denn meine Auserwählten sollen ihn besitzen, und meine Knechte sollen daselbst wohnen. Und Saron soll ein Haus für die Herde und das Tal Achor soll zum Viehlager werden meinem Volk, das mich sucht. A ber ihr, die ihr den HERRN verlaßt und meines heiligen Berges vergeßt und richtet dem Gad einen Tisch und schenket voll ein vom Trankopfer dem Meni, wohlan, ich will euch zählen zum Schwert, daß ihr euch alle bücken müßt zur Schlacht, darum daß ich rief und ihr antwortetet nicht, daß ich redete und ihr hörtet nicht, sondern tatet, was mir übel gefiel, und erwähltet, das mir nicht gefiel. Darum spricht der HERR HErr also: Siehe, meine Knechte sollen essen, ihr aber sollt hungern; siehe, meine Knechte sollen trinken, ihr aber sollt dürsten; siehe, meine Knechte sollen fröhlich sein, ihr aber sollt zuschanden werden; siehe, meine Knechte sollen vor gutem Mut jauchzen, ihr aber sollt vor Herzeleid schreien und vor Jammer heulen und sollt euren Namen lassen meinen Auserwählten zum Schwur; und der HERR HErr wird dich töten und seine Knechte mit einem andern Namen nennen, daß, welcher sich segnen wird auf Erden, der wird sich in dem rechten GOtt segnen, und welcher schwören wird auf Erden, der wird bei dem rechten GOtt schwören; denn der vorigen Angst ist vergessen, und sind von meinen Augen verborgen. D enn siehe, ich will einen neuen Himmel und neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken wird noch zu Herzen nehmen, sondern sie werden sich ewiglich freuen und fröhlich sein über dem, das ich schaffe. Denn siehe, ich will Jerusalem schaffen zur Wonne und ihr Volk zur Freude. Und ich will fröhlich sein über Jerusalem und mich freuen über mein Volk; und soll nicht mehr drinnen gehört werden die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens. Es sollen nicht mehr da sein Kinder, die ihre Tage nicht erreichen, oder Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen, sondern die Knaben von hundert Jahren sollen sterben, und die Sünder von hundert Jahren sollen verflucht sein. Sie werden Häuser bauen und bewohnen; sie werden Weinberge pflanzen und derselben Früchte essen. Sie sollen nicht bauen, das ein anderer bewohne, und nicht pflanzen; das ein anderer esse. Denn die Tage meines Volks werden sein wie die Tage eines Baumes, und das Werk ihrer Hände wird alt werden bei meinen Auserwählten. Sie sollen nicht umsonst arbeiten noch unzeitige Geburt gebären, denn sie sind der Same der Gesegneten des HERRN und ihre Nachkommen mit ihnen. Und soll geschehen, ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören. Wolf und Lamm sollen weiden zugleich; der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind, und die Schlange soll Erde essen. Sie werden nicht schaden noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HErr. S o spricht der HERR: Der Himmel ist mein Stuhl und die Erde meine Fußbank; was ist‘s denn für ein Haus, das ihr mir bauen wollt, oder welches ist die Stätte, da ich ruhen soll? Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HErr. Ich sehe aber an den Elenden und der zerbrochenes Geistes ist und der sich fürchtet vor meinem Wort. Denn wer einen Ochsen schlachtet, ist eben, als der einen Mann erschlüge. Wer ein Schaf opfert, ist, als der einem Hund den Hals bräche. Wer Speisopfer bringt, ist, als der Saublut opfert. Wer des Weihrauchs gedenkt, ist, als der das Unrecht lobt. Solches erwählen sie in ihren Wegen, und ihre Seele hat Gefallen an ihren Greueln. Darum will ich auch erwählen, das sie verspotten; und was sie scheuen, will ich über sie kommen lassen, darum daß ich rief, und niemand antwortete, daß ich redete, und sie hörten nicht, und taten, was mir übel gefiel, und erwählten, das mir nicht gefiel. H ört des HERRN Wort, die ihr euch fürchtet vor seinem Wort: Eure Brüder, die euch hassen und sondern euch ab um meines Namens willen, sprechen: Laßt sehen, wie herrlich der HERR sei; laßt ihn erscheinen zu eurer Freude! die sollen zuschanden werden. Denn man wird hören eine Stimme des Getümmels in der Stadt, eine Stimme vom Tempel, eine Stimme des HERRN, der seine Feinde bezahlt. Sie gebieret, ehe ihr wehe wird; sie ist genesen eines Knaben, ehe denn ihr Kindesnot kommt. Wer hat solches je gehört? Wer hat solches je gesehen? Kann auch, ehe denn ein Land die Wehe kriegt, ein Volk zugleich geboren werden? Nun hat doch ja Zion ihre Kinder ohne die Wehe geboren. Sollte ich andere lassen die Mutter brechen und selbst nicht auch gebären? spricht der HErr. Sollte ich andere lassen gebären und selbst verschlossen sein? spricht dein GOtt. Freut euch mit Jerusalem und seid fröhlich über sie, alle, die ihr sie liebhabt! Freut euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid! Denn dafür sollt ihr saugen und satt werden von den Brüsten ihres Trostes; ihr sollt dafür saugen und euch ergötzen von der Fülle ihrer Herrlichkeit. Denn also spricht der HERR: Siehe, ich breite aus den Frieden bei ihr wie einen Strom und die Herrlichkeit der Heiden wie einen ergossenen Bach; da werdet ihr saugen. Ihr sollt auf der Seite getragen werden, und auf den Knieen wird man euch freundlich halten. Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem ergötzet werden. Ihr werdet es sehen, und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein soll grünen wie Gras. Da wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden. D enn siehe, der HERR wird kommen mit Feuer und seine Wagen wie ein Wetter, daß er vergelte im Grimm seines Zorns, und sein Schelten in Feuerflammen. Denn der HERR wird durchs Feuer richten und durch sein Schwert alles Fleisch; und der Getöteten vom HERRN wird viel sein. Die sich heiligen und reinigen in den Gärten, einer hie, der andere da, und essen Schweinefleisch, Greuel und Mäuse, sollen gerafft werden miteinander, spricht der HErr. Denn ich will kommen und sammeln ihre Werke und Gedanken samt allen Heiden und Zungen, daß sie kommen und sehen meine Herrlichkeit. Und ich will ein Zeichen unter sie geben und ihrer etliche, die errettet sind, senden zu den Heiden am Meer, nach Phul und Lud, zu den Bogenschützen, nach Thubal und Javan und in die Ferne zu den Inseln, da man nichts von mir gehört hat, und die meine Herrlichkeit nicht gesehen haben, und sollen meine Herrlichkeit unter den Heiden verkündigen. Und werden alle eure Brüder aus allen Heiden herzubringen dem HERRN zum Speisopfer, auf Rossen und Wagen, auf Sänften, auf Mäulern und Läufern, nach Jerusalem zu meinem heiligen Berge, spricht der HErr, gleichwie die Kinder Israel Speisopfer in reinem Gefäß bringen zum Hause des HERRN. Und ich will aus denselbigen nehmen Priester und Leviten, spricht der HErr. Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, so ich mache, vor mir stehen, spricht der HErr, also soll auch euer Same und Name stehen. Und alles Fleisch wird einen Monden nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, anzubeten vor mir, spricht der HErr. Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname der Leute, die an mir mißhandelt haben; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und werden allem Fleisch ein Greuel sein. D ies sind die Geschichten Jeremias, des Sohns Hilkias, aus den Priestern zu Anathoth, im Lande Benjamin, zu welchem geschah das Wort des HERRN zur Zeit Josias, des Sohns Amons, des Königs Judas, im dreizehnten Jahr seines Königreichs, und hernach zur Zeit des Königs Judas Jojakim, des Sohns Josias, bis ans Ende des elften Jahrs Zedekias, des Sohns Josias, des Königs Judas, bis aufs Gefängnis Jerusalems im fünften Monden. Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Ich kannte dich, ehe denn ich dich in Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe denn du von der Mutter geboren wurdest, und stellte dich zum Propheten unter die Völker. Ich aber sprach: Ach, HERR HErr, ich tauge nicht zu predigen, denn ich bin zu jung! Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: Ich bin zu jung; sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen, was ich dich heiße. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht der HErr. Und der HERR reckte seine Hand aus und rührte meinen Mund und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. Siehe, ich setze dich heute dieses Tages über Völker und Königreiche, daß du ausreißen, zerbrechen, verstören und verderben sollst und bauen und pflanzen. Und es geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen wackern Stab. Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wacker sein über mein Wort, daß ich‘s tue. Und es geschah des HERRN Wort zum andernmal zu mir und sprach: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen heißen siedenden Topf von Mitternacht her. Und der HERR sprach zu mir: Von Mitternacht wird das Unglück ausbrechen über alle, die im Lande wohnen. Denn siehe, ich will rufen alle Fürsten in den Königreichen gegen Mitternacht, spricht der HErr, daß sie kommen sollen und ihre Stühle setzen vor die Tore zu Jerusalem und rings um die Mauern her und vor alle Städte Judas. Und ich will das Recht lassen über sie gehen um aller ihrer Bosheit willen, daß sie mich verlassen und räuchern andern Göttern und beten an ihrer Hände Werk. So begürte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen alles, was ich dich heiße! Fürchte dich nicht vor ihnen, als sollte ich dich abschrecken! Denn ich will dich heute zur festen Stadt, zur eisernen Säule, zur ehernen Mauer machen im ganzen Lande wider die Könige Judas, wider ihre Fürsten, wider ihre Priester, wider das Volk im Lande, daß, wenn sie gleich wider dich streiten, dennoch nicht sollen wider dich siegen; denn ich bin bei dir, spricht der HErr, daß ich dich errette. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Gehe hin und predige öffentlich zu Jerusalem und sprich: So spricht der HERR: Ich gedenke, da du eine freundliche junge Dirne und eine liebe Braut warest, da du mir folgtest in der Wüste, im Lande, da man nichts säet, da Israel des HERRN eigen war und seine erste Frucht. Wer sie fressen wollte, mußte Schuld haben und Unglück über ihn kommen, spricht der HErr. Hört des HERRN Wort, ihr vom Hause Jakob und alle Geschlechter vom Hause Israel! So spricht der HERR: Was haben doch eure Väter Fehls an mir gehabt, daß sie von mir wichen und hingen an den unnützen Götzen, da sie doch nichts erlangeten, und dachten nie keinmal: Wo ist der HErr, der uns aus Ägyptenland führte und leitete uns in der Wüste, im wilden, ungebahnten Lande, im dürren, und finstern Lande, im Lande, da niemand wandelte, noch kein Mensch wohnte? Und ich brachte euch in ein gut Land, daß ihr äßet seine Früchte und Güter Und da ihr hineinkamet, verunreinigtet ihr mein Land und machtet mir mein Erbe zum Greuel. Die Priester gedachten nicht: Wo ist der HErr? und die Gelehrten achteten mein nicht, und die Hirten führten die Leute von mir, und die Propheten weissagten vom Baal und hingen an den unnützen Götzen. Ich muß mich immer mit euch und mit euren Kindeskindern schelten, spricht der HErr. Geht hin in die Inseln Chittim und schauet und sendet in Kedar und merkt mit Fleiß und schauet, ob‘s daselbst so zugeht, ob die Heiden ihre Götter ändern, wiewohl sie doch nicht Götter sind? Und mein Volk hat doch seine Herrlichkeit verändert um einen unnützen Götzen. Sollte sich doch der Himmel davor entsetzen, erschrecken und sehr erbeben, spricht der HErr. Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich hie und da ausgehauene Brunnen, die doch löcherig sind und kein Wasser geben. Ist denn Israel ein Knecht oder leibeigen, daß er jedermanns Raub sein muß? Denn die Löwen brüllen über ihn und schreien und verwüsten sein Land und verbrennen seine Städte, daß niemand drinnen wohnt. Dazu so zerschlagen die von Noph und Thachpanhes dir den Kopf. Solches machst du dir selbst, daß du den HERRN, deinen GOtt, verläßt, so oft er dich den rechten Weg leiten will. Was hilft‘s dir, daß du nach Ägypten ziehst und willst des Wassers Sihor trinken? Und was hilft‘s dir, daß du nach Assyrien ziehst und willst des Wassers Phrath trinken? Es ist deiner Bosheit Schuld, daß du so gestäupt wirst, und deines Ungehorsams, daß du so gestraft wirst: Also mußt du inne werden und erfahren, was für Jammer und Herzeleid bringet, den HERRN, deinen GOtt, verlassen und ihn nicht fürchten, spricht der HERR HErr Zebaoth. D enn du hast immerdar dein Joch zerbrochen und deine Bande zerrissen und gesagt: Ich will nicht so unterworfen sein, sondern auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen liefest du der Hurerei nach. Ich aber hatte dich gepflanzt zu einem süßen Weinstock, einen ganz rechtschaffenen Samen. Wie bist du mir denn geraten zu einem bittern, wilden Weinstock? Und wenn du dich gleich mit Lauge wüschest und nähmest viel Seife dazu, so gleißt doch deine Untugend desto mehr vor mir, spricht der HERR HErr. Wie darfst du denn sagen: Ich bin nicht unrein, ich hänge nicht an Baalim? Siehe an, wie du es treibst im Tal, und bedenke, wie du es ausgerichtet hast! Du läufst umher wie eine Kamelin in der Brunst, und wie ein Wild in der Wüste pflegt, wenn es vor großer Brunst lechzet und läuft, daß niemand aufhalten kann. Wer es wissen will, darf nicht weit laufen; am Feiertage sieht man es wohl. Lieber, halte doch und lauf dich nicht so hellig! Aber du sprichst: Das lasse ich; ich muß mit den Fremden buhlen und ihnen nachlaufen. Wie ein Dieb zuschanden wird, wenn er ergriffen wird, also wird das Haus Israel zuschanden werden samt ihren Königen, Fürsten, Priestern und Propheten, die zum Holz sagen: Du bist mein Vater; und zum Stein: Du hast mich gezeugt. Denn sie kehren mir den Rücken zu und nicht das Angesicht. Aber wenn die Not hergeht, sprechen sie: Auf, und hilf uns! Wo sind aber denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Heiß sie aufstehen; laß sehen, ob sie dir helfen können in der Not! Denn so manche Stadt, so manchen GOtt hast du, Juda. Was wollt ihr noch recht haben wider mich? Ihr seid alle von mir abgefallen, spricht der HErr. Alle Schläge sind verloren an euren Kindern, sie lassen sich doch nicht ziehen. Denn euer Schwert frißt gleichwohl eure Propheten wie ein wütiger Löwe. Du böse Art; merke auf des HERRN Wort! Bin ich denn Israel eine Wüste oder ödes Land? Warum spricht denn mein Volk: Wir sind die Herren und müssen dir nicht nachlaufen? Vergißt doch eine Jungfrau ihres Schmucks nicht noch eine Braut ihres Schleiers; aber mein Volk vergißt mein ewiglich. Was schmückest du viel dein Tun, daß ich dir gnädig sein soll? Unter solchem Schein treibst du je mehr und mehr Bosheit. Über das findet man Blut der armen und unschuldigen Seelen bei dir an allen Orten, und ist nicht heimlich, sondern offenbar an denselben Orten. Noch sprichst du: Ich bin unschuldig; er wende seinen Zorn von mir! Siehe, ich will mit dir rechten, daß du sprichst: Ich habe nicht gesündigt. Wie weichst du doch so gerne und fällst jetzt dahin, jetzt hieher! Aber du wirst an Ägypten zuschanden werden, wie du an Assyrien zuschanden worden bist. Denn du mußt von dannen auch wegziehen und deine Hände über dem Haupt zusammenschlagen; denn der HERR wird deine Hoffnung fehlen lassen und wird dir bei ihnen nichts gelingen. U nd spricht: Wenn sich ein Mann von seinem Weibe scheiden lässet, und sie zeucht von ihm und nimmt einen andern Mann, darf er sie auch wieder annehmen? Ist‘s nicht also, daß das Land verunreinigt würde? Du aber hast mit vielen Buhlern gehurt; doch komm wieder zu mir, spricht der HErr. Hebe deine Augen auf zu den Höhen und siehe, wie du allenthalben Hurerei treibst. An den Straßen sitzest du und wartest auf sie, wie ein Araber in der Wüste, und verunreinigest das Land mit deiner Hurerei und Bosheit. Darum muß auch der Frühregen ausbleiben und kein Spätregen kommen. Du hast eine Hurenstirn, du willst dich nicht mehr schämen und schreiest gleichwohl zu mir: Lieber Vater, du Meister meiner Jugend! Willst du denn ewiglich zürnen und nicht vom Grimm lassen? Siehe, du lehrest und tust Böses und läßt dir nicht Steuern. U nd der HERR sprach zu mir, zur Zeit des Königs Josia: Hast du auch gesehen, was Israel, die Abtrünnige, tat? Sie ging hin auf alle hohen Berge und unter alle grünen Bäume und trieb daselbst Hurerei. Und ich sprach, da sie solches alles getan hatte: Bekehre dich zu mir! Aber sie bekehrte sich nicht. Und obwohl ihre Schwester Juda, die Verstockte, gesehen hat, wie ich der abtrünnigen Israel Ehebruch gestraft und sie verlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben habe, noch fürchtet sich ihre Schwester, die verstockte Juda, nicht, sondern geht hin und treibt auch Hurerei. Und von dem Geschrei ihrer Hurerei ist das Land verunreiniget; denn sie treibt Ehebruch mit Steinen und Holz. Und in diesem allem bekehrt sich die verstockte Juda, ihre Schwester, nicht zu mir von ganzem Herzen, sondern heuchelt also, spricht der HErr. U nd der HERR sprach zu mir: Die abtrünnige Israel ist fromm gegen die verstockte Juda. Gehe hin und predige gegen der Mitternacht also und sprich: Kehre wieder, du abtrünnige Israel, spricht der HErr, so will ich mein Antlitz nicht gegen euch verstellen; denn ich bin barmherzig, spricht der HErr, und will nicht ewiglich zürnen. Allein erkenne deine Mißtat, daß du wider den HERRN, deinen GOtt, gesündigt hast und hin und wieder gelaufen zu den fremden Göttern unter allen grünen Bäumen und habt meiner Stimme nicht gehorcht, spricht der HErr. Bekehrt euch, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HErr; denn ich will euch mir vertrauen und will euch holen, daß einer eine ganze Stadt und zwei ein ganz Land führen sollen; und will euch bringen nach Zion. Und will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen mit Lehre und Weisheit. Und soll geschehen, wenn ihr gewachsen und euer viel worden ist im Lande, so soll man, spricht der HErr, zur selbigen Zeit nicht mehr sagen von der Bundeslade des HERRN, auch derselben nicht mehr gedenken, noch davon predigen, noch sie besuchen, noch daselbst mehr opfern, sondern zur selbigen Zeit wird man Jerusalem heißen: Des HERRN Thron; und werden sich dahin sammeln alle Heiden um des HERRN Namens willen zu Jerusalem und werden nicht mehr wandeln nach den Gedanken ihres bösen Herzens. Zu der Zeit wird das Haus Juda gehen zum Haus Israel und werden miteinander kommen von Mitternacht ins Land, das ich euren Vätern zum Erbe gegeben habe. Und ich sage dir zu: Wie will ich dir so viel Kinder geben und das liebe Land, das schöne Erbe, nämlich das Heer der Heiden! Und ich sage dir zu: Du wirst alsdann mich nennen: Lieber Vater! und nicht von mir weichen. Aber das Haus Israel achtet mein nichts, gleichwie ein Weib ihren Buhlen nicht mehr achtet, spricht der HErr. D arum wird man ein kläglich Heulen und Weinen der Kinder Israel hören auf den Höhen, dafür daß sie übel getan und des HERRN, ihres GOttes, vergessen haben. So kehrt nun wieder, ihr abtrünnigen Kinder, so will ich euch heilen von eurem Ungehorsam. Siehe, wir kommen zu dir; denn du bist der HErr, unser GOtt. Wahrlich, es ist eitel Betrug mit Hügeln und mit allen Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine Hilfe denn am HERRN, unserm GOtt. Und unserer Väter Arbeit, die wir von Jugend auf gehalten haben, müsse mit Schanden untergehen samt ihren Schafen, Rindern, Kindern und Töchtern. Denn darauf wir uns verließen, das ist uns jetzt eitel Schande, und des wir uns trösteten, des müssen wir uns jetzt schämen. Denn wir sündigten damit wider den HERRN, unsern GOtt, beide, wir und unsere Väter, von unserer Jugend auf, auch bis auf diesen heutigen Tag, und gehorchten nicht der Stimme des HERRN, unsers GOttes. W illst du dich, Israel, bekehren, spricht der HErr, so bekehre dich zu mir. Und so du deine Greuel wegtust von meinem Angesicht, so sollst du nicht vertrieben werden. Alsdann wirst du ohne Heuchelei recht und heilig schwören: So wahr der HERR lebt! Und die Heiden werden in ihm gesegnet werden und sich sein rühmen. Denn so spricht der HERR zu denen in Juda und zu Jerusalem: Pflüget ein Neues und säet nicht unter die Hecken. Beschneidet euch dem HERRN und tut weg die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer in Juda und ihr Leute zu Jerusalem, auf daß nicht mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, daß niemand löschen möge, um eurer Bosheit willen. J a, dann verkündigt in Juda und schreit laut zu Jerusalem und sprecht: Blaset die Drommeten im Lande! Ruft mit voller Stimme und sprecht: Sammelt euch und laßt uns in die festen Städte ziehen! Werft zu Zion ein Panier auf; häufet euch und säumt nicht! Denn ich bringe ein Unglück herzu von Mitternacht und einen großen Jammer. Es fährt daher der Löwe aus seiner Hecke, und der Verstörer der Heiden zeucht einher aus seinem Ort, daß er dein Land verwüste und deine Städte ausbrenne, daß niemand drinnen wohne. Darum zieht Säcke an, klagt und heulet; denn der grimmige Zorn des HERRN will nicht aufhören von uns. Zu der Zeit, spricht der HErr, wird dem Könige und den Fürsten das Herz entfallen; die Priester werden verstürzt und die Propheten erschrocken sein. Ich aber sprach: Ach, HERR HErr, du hast‘s diesem Volk und Jerusalem weit fehlen lassen, da sie sagten: Es wird Friede bei euch sein, so doch das Schwert bis an die Seele reicht. Zur selbigen Zeit wird man diesem Volk und Jerusalem sagen: Es kommt ein dürrer Wind über dem Gebirge her, als aus der Wüste, des Weges zu der Tochter meines Volks zu, nicht zu worfeln noch zu schwingen. Ja, ein Wind kommt, der ihnen zu stark sein wird; da will ich denn auch mit ihnen rechten. Siehe, er fährt daher wie Wolken, und seine Wagen sind wie ein Sturmwind, seine Rosse sind schneller denn Adler. Weh uns, wir müssen verstört werden! So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf daß dir geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben die leidigen Lehren? Denn es kommt ein Geschrei von Dan her und eine böse Botschaft vom Gebirge Ephraim her, wie die Heiden rühmen. Und es ist bis nach Jerusalem erschollen, daß Hüter kommen aus fernen Landen und werden schreien wider die Städte Judas. Sie werden sie rings umher belagern wie die Hüter auf dem Felde; denn sie haben mich erzürnet, spricht der HErr. Das hast du zu Lohn für dein Wesen und dein Tun. Dann wird dein Herz fühlen, wie deine Bosheit so groß ist. W ie ist mir so herzlich weh! Mein Herz pocht mir im Leibe und habe keine Ruhe; denn meine Seele hört der Posaunen Hall und eine Feldschlacht und ein Mordgeschrei über das andere; denn das ganze Land wird verheert, plötzlich werden meine Hütten und meine Gezelte verstört. Wie lange soll ich doch das Panier sehen und der Posaunen Hall hören? Aber mein Volk ist toll und glauben mir nicht; töricht sind sie und achten‘s nicht. Weise sind sie genug, Übels zu tun; aber wohltun wollen sie nicht lernen. I ch schauete das Land an, siehe, das war wüste und öde, und den Himmel, und er war finster. Ich sah die Berge an, und siehe, die bebten, und alle Hügel zitterten. Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alles Gevögel unter dem Himmel war weggeflogen. Ich sah, und siehe, das Baufeld war eine Wüste, und alle Städte drinnen waren zerbrochen vor dem HERRN und vor seinem grimmigen Zorn. Denn so spricht der HERR: Das ganze Land soll wüste werden, und will‘s doch nicht gar aus machen. Darum wird das Land betrübt und der Himmel droben traurig sein; denn ich hab‘s geredet, ich hab‘s beschlossen und soll mich nicht reuen, will auch nicht davon ablassen. Alle Städte werden vor dem Geschrei der Reiter und Schützen fliehen und in die dicken Wälder laufen und in die Felsen kriechen; alle Städte werden verlassen stehen, daß niemand drinnen wohnt. Was willst du alsdann tun, du Verstörte? Wenn du dich schon mit Purpur kleiden und mit güldenen Kleinoden schmücken und dein Angesicht schminken würdest, so schmückest du dich doch vergeblich; denn die dir jetzt hofieren, werden dich verachten, sie werden dir nach dem Leben trachten. Denn ich höre ein Geschrei als einer Gebärerin, eine Angst als einer, die in den ersten Kindesnöten ist, ein Geschrei der Tochter Zion, die da klagt und die Hände auswirft: Ach, wehe mir, ich muß schier vergehen vor dem Würgen! G eht durch die Gassen zu Jerusalem und schauet und erfahrt und sucht auf ihrer Straße, ob ihr jemand findet, der recht tue und nach dem Glauben frage, so will ich ihr gnädig sein. Und wenn sie schon sprechen: Bei dem lebendigen GOtt! so schwören sie doch falsch. HERR, deine Augen sehen nach dem Glauben. Du schlägest sie, aber sie fühlen‘s nicht; du plagest sie, aber sie bessern sich nicht. Sie haben ein härter Angesicht denn ein Fels und wollen sich nicht bekehren. Ich dachte aber: Wohlan, der arme Haufe ist unverständig, weiß nichts um des HERRN Weg und um ihres GOttes Recht. Ich will zu den Gewaltigen gehen und mit ihnen reden, dieselbigen werden um des HERRN Weg und ihres GOttes Recht wissen; aber dieselbigen allesamt hatten das Joch zerbrochen und die Seile zerrissen. Darum wird sie auch der Löwe, der aus dem Walde kommt, zerreißen, und der Wolf aus der Wüste wird sie verderben, und der Pardel wird auf ihre Städte lauern; alle, die daselbst herausgehen, wird er fressen. Denn ihrer Sünden sind zu viel, und bleiben verstockt in ihrem Ungehorsam. Wie soll ich dir denn gnädig sein, weil mich deine Kinder verlassen und schwören bei dem, der nicht GOtt ist? Und nun ich sie gefüllt habe, treiben sie Ehebruch und laufen ins Hurenhaus. Ein jeglicher wiehert nach seines Nächsten Weibe, wie die vollen, müßigen Hengste. Und ich sollte sie um solches nicht heimsuchen? spricht der HErr; und meine Seele sollte sich nicht rächen an solchem Volk, wie dies ist? Stürmet ihre Mauern und werft sie um und macht es nicht gar aus! Führt ihre Reben weg; denn sie sind nicht des HERRN, sondern sie verachten mich, beide, das Haus Israel und das Haus Juda, spricht der HErr. Sie verleugnen den HERRN und sprechen: Das ist er nicht, und so übel wird es uns nicht gehen, Schwert und Hunger werden wir nicht sehen; ja, die Propheten sind Wäscher und haben auch GOttes Wort nicht; es gehe über sie selbst also! Darum spricht der HErr, der GOtt Zebaoth: Weil ihr solche Rede treibet, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dies Volk zu Holz, und soll sie verzehren. Siehe, ich will über euch vom Hause Israel, spricht der HErr, ein Volk von ferne bringen, ein mächtig Volk, die das erste Volk gewesen sind, ein Volk, des Sprache du nicht verstehst und nicht vernehmen kannst, was sie reden. Seine Köcher sind offene Gräber, es sind eitel Riesen. Sie werden deine Ernte und dein Brot verzehren, sie werden deine Söhne und Töchter fressen, sie werden deine Schafe und Rinder verschlingen, sie werden deine Weinstöcke und Feigenbäume verzehren; deine festen Städte, darauf du dich verläßt, werden sie mit dem Schwert verderben. Und ich will‘s, spricht der HErr, zur selbigen Zeit nicht gar aus machen. Und ob sie würden sagen: Warum tut uns der HErr, unser GOtt, solches alles? sollst du ihnen antworten: Wie ihr mich, verlassen und fremden Göttern dient in eurem eigenen Lande, also sollt ihr auch Fremden dienen in einem Lande, das nicht euer ist. S olches sollt ihr verkündigen im Hause Jakob und predigen in Juda und sprechen: Hört zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat, die da Augen haben und sehen nicht, Ohren haben und hören nicht! Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht der HErr, und vor mir nicht erschrecken? Der ich dem Meer den Sand zum Ufer setze, darin es allezeit bleiben muß, darüber es nicht gehen muß; und ob es schon wallet, so vermag es doch nichts, und ob seine Wellen schon toben, so müssen sie doch nicht darüberfahren. Aber dies Volk hat ein abtrünniges, ungehorsames Herz, bleiben abtrünnig und gehen immerfort weg und sprechen nicht einmal in ihrem Herzen: Laßt uns doch den HERRN, unsern GOtt, fürchten, der uns Frühregen und Spätregen zu rechter Zeit gibt und uns die Ernte treulich und jährlich behütet. Aber eure Mißtaten hindern solches und eure Sünden wenden solch Gut von euch. Denn man findet unter meinem Volk Gottlose, die den Leuten nachstellen und Fallen zurichten, sie zu fangen, wie die Vogler tun mit Kloben. Und ihre Häuser sind voller Tücke, wie ein Vogelbauer voller Lockvögel ist. Daher werden sie gewaltig und reich, fett und glatt. Sie gehen mit bösen Stücken um; sie halten kein Recht, dem Waisen fördern sie seine Sache nicht, und gelinget ihnen, und helfen den Armen nicht zum Recht. Sollte ich denn solches nicht heimsuchen, spricht der HErr, und meine Seele sollte sich nicht rächen an solchem Volk, wie dies ist? Es steht greulich und scheußlich im Lande. Die Propheten lehren falsch, und die Priester herrschen in ihrem Amt, und mein Volk, hat‘s gern also. Wie will es euch zuletzt darob gehen? S ammelt euch, ihr Kinder Benjamin, aus Jerusalem und blast die Drommeten auf der Warte Thekoa und werft auf ein Panier auf der Warte Beth-Cherem; denn es geht daher ein Unglück von Mitternacht und ein großer Jammer. Die Tochter Zion ist wie eine schöne und lüstige LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; Aue. Aber es werden Hirten über sie kommen mit ihren Herden, die werden Gezelte rings um sie her aufschlagen und weiden, ein jeglicher an seinem Ort (und sprechen): Rüstet euch zum Kriege wider sie! Wohlauf, laßt uns hinaufziehen, weil es noch hoch Tag ist! Ei, es will Abend werden, und die Schatten werden groß. Wohlan, so laßt uns auf sein, und sollten wir bei Nacht hinaufziehen, und ihre Paläste verderben! Denn also spricht der HERR Zebaoth: Fället Bäume und macht Schütte wider Jerusalem; denn sie ist eine Stadt, die heimgesucht werden soll. Ist doch eitel Unrecht drinnen. Denn gleichwie ein Born sein Wasser quillet, also quillet auch ihre Bosheit. Ihr Frevel und Gewalt schreit über sie; und ihr Morden und Schlagen treiben sie täglich vor mir. Bessere dich, Jerusalem, ehe sich mein Herz von dir wende und ich dich zum wüsten Lande mache, darinnen niemand wohne! So spricht der HERR Zebaoth: Was übrig geblieben ist von Israel, das muß auch nachher abgelesen werden wie am Weinstock. Der Weinleser wird eins nach dem andern in die Butten werfen. Ach, mit wem soll ich doch reden und zeugen? Daß doch jemand hören wollte! Aber ihre Ohren sind unbeschnitten, sie mögen‘s nicht hören. Siehe, sie halten des HERRN Wort für einen Spott und wollen sein nicht. Darum bin ich des HERRN Dräuen so voll, daß ich‘s nicht lassen kann. Schütte aus, beide, über Kinder auf den Gassen und über die Mannschaft im Rat miteinander; denn es sollen beide, Mann und Weib, beide, Alte und der Wohlbetagte, gefangen werden. Ihre Häuser sollen den Fremden zuteil werden samt den Äckern und Weibern; denn ich will meine Hand ausstrecken, spricht der HErr, über des Landes Einwohner. Denn sie geizen allesamt, klein und groß, und beide Propheten und Priester lehren allesamt falschen GOttesdienst und trösten mein Volk in seinem Unglück, daß Sie es gering achten sollen, und sagen: Friede, Friede! und ist doch nicht Friede. Darum werden sie mit Schanden bestehen, daß sie solche Greuel treiben, wiewohl sie wollen ungeschändet sein und wollen sich nicht schämen. Darum müssen sie fallen über einen Haufen; und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie fallen, spricht der HErr. So spricht der HERR: Tretet auf die Wege und schauet und fragt nach den vorigen Wegen, welches der gute Weg sei, und wandelt drinnen, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Aber sie sprechen: Wir wollen‘s nicht tun. Ich habe Wächter über euch gesetzt. Merkt auf die Stimme der Drommeten! Aber sie sprechen: Wir wollen‘s nicht tun. Darum so hört, ihr Heiden, und merkt samt euren Leuten! Du Erde, höre zu! Siehe, ich will ein Unglück über dies Volk bringen, nämlich ihren verdienten Lohn, daß sie auf meine Worte nicht achten und mein Gesetz verwerfen. Was frage ich nach dem Weihrauch, der aus Reicharabien, und nach den guten Zimmetrinden, die aus fernen Landen kommen? Eure Brandopfer sind mir nicht angenehm und eure Opfer gefallen mir nicht. Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will diesem Volk ein Ärgernis stellen, daran sich beide, Väter und Kinder miteinander stoßen, und ein Nachbar mit dem andern umkommen sollen. So spricht der HERR: Siehe, es wird ein Volk kommen von Mitternacht, und ein groß Volk wird sich erregen hart an unserm Lande, die Bogen und Schild führen. Es ist grausam und ohne Barmherzigkeit sie brausen daher wie ein ungestüm Meer und reiten auf Rossen, gerüstet wie Kriegsleute, wider dich, du Tochter Zion. Wenn wir von ihnen hören werden, so werden uns die Fäuste entsinken; es wird uns angst und weh werden wie einer Gebärerin. Es gehe ja niemand hinaus auf den Acker, niemand gehe über Feld; denn es ist allenthalben unsicher vor dem Schwert des Feindes. O Tochter meines Volks, zeuch Säcke an und lege dich in die Asche; trage Leid wie um einen einigen Sohn und klage wie die, so hoch betrübt sind; denn der Verderber kommt über uns plötzlich. Ich habe dich zum Schmelzer gesetzt unter mein Volk, das so hart ist, daß du ihr Wesen erfahren und prüfen sollst. Sie sind allzumal Abtrünnige und wandeln verräterisch; sie sind eitel verdorben Erz und Eisen. Der Blasebalg ist verbrannt, das Blei verschwindet; das Schmelzen ist umsonst, denn das Böse ist nicht davon geschieden. Darum heißen sie auch ein verworfen Silber; denn der HERR hat sie verworfen. D ies ist das Wort, welches geschah zu Jeremia vom HERRN, und sprach: Tritt ins Tor im Hause des HERRN und predige, daselbst dies Wort und sprich: Hört des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den HERRN anzubeten. So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Bessert euer Leben und Wesen, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort. Verlaßt euch nicht auf die Lügen, wenn sie sagen: Hie ist des HERRN Tempel, hie ist des HERRN Tempel, hie ist des HERRN Tempel! Sondern bessert euer Leben und Wesen, daß ihr recht tut einer gegen den andern und den Fremdlingen, Waisen und Witwen keine Gewalt tut und nicht unschuldig Blut vergießt an diesem Ort; und folgt nicht nach andern Göttern zu eurem eigenen Schaden; so will ich immer und ewiglich bei euch wohnen an diesem Ort, im Lande, das ich euren Vätern gegeben habe. Aber nun verlaßt ihr euch auf Lügen, die kein nütze sind. Daneben seid ihr Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und räuchert dem Baal und folgt fremden Göttern nach, die ihr nicht kennet. Danach kommt ihr denn und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Es hat keine Not mit uns, weil wir solche Greuel tun. Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Mördergrube? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HErr. Geht hin an meinen Ort zu Silo, da vorhin mein Name gewohnt hat, und schauet, was ich daselbst getan habe um der Bosheit willen meines Volks Israel. Weil ihr denn alle solche Stücke treibet, spricht der HErr, und ich stets euch predigen lasse, und ihr wollt nicht hören, ich rufe euch, und ihr wollt nicht antworten: so will ich dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, darauf ihr euch verlaßt, und dem Ort, den ich euren Vätern gegeben habe, eben tun, wie ich Silo getan habe. Und will euch von meinem Angesicht wegwerfen, wie ich weggeworfen habe alle eure Brüder, den ganzen Samen Ephraims. U nd du sollst für dies Volk nicht bitten und sollst für sie keine Klage noch Gebet vorbringen, auch nicht sie vertreten vor mir; denn ich will dich nicht hören. Denn siehst du nicht, was sie tun in den Städten Judas und auf den Gassen zu Jerusalem? Die Kinder lesen Holz, so zünden die Väter das Feuer an, und die Weiber kneten den Teig, daß sie der Melecheth des Himmels Kuchen backen und Trankopfer den fremden Göttern geben, daß sie mir Verdrieß tun. Aber sie sollen nicht mir damit, spricht der HErr, sondern ihnen selbst Verdrieß tun und müssen zuschanden werden. Darum spricht der HERR HERR: Siehe, mein Zorn und mein Grimm ist ausgeschüttet über diesen Ort, beide, über Menschen und über Vieh über Bäume auf dem Felde und über Früchte des Landes; und der soll brennen, daß niemand löschen möge. So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Tut eure Brandopfer und andere Opfer zuhauf und freßt Fleisch. Denn ich habe euren Vätern des Tages, da ich sie aus Ägyptenland führte, weder gesagt noch geboten von Brandopfern und andern Opfern, sondern dies gebot ich ihnen und sprach: Gehorcht meinem Wort, so will ich euer GOtt sein, und ihr sollt mein Volk sein, und wandelt auf allen Wegen; die ich euch gebiete, auf daß es euch wohlgehe. Aber sie wollten nicht hören noch ihre Ohren zuneigen, sondern wandelten nach ihrem eigenen Rat und nach ihres bösen Herzens Gedünken und gingen hinter sich und nicht vor sich. Ja, von dem Tage an, da ich eure Väter aus Ägyptenland geführt habe, bis auf diesen Tag habe ich stets zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten. Aber sie wollen mich nicht hören noch ihre Ohren neigen, sondern sind halsstarrig und machen‘s ärger denn ihre Väter. Und wenn du ihnen dies alles schon sagest, so werden sie dich doch nicht hören; rufst du ihnen, so werden sie dir nicht antworten. Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das den HERRN, ihren GOtt, nicht hören noch sich bessern will. Der Glaube ist untergegangen und ausgerottet von ihrem Munde. Schneide deine Haare ab und wirf sie von dir und heule kläglich auf den Höhen; denn der HERR hat dies Geschlecht, über das er zornig ist, verworfen und verstoßen. Denn die Kinder Juda tun übel vor meinen Augen, spricht der HErr. Sie setzen ihre Greuel in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, daß sie es verunreinigen, und bauen die Altäre Thopheth im Tal Ben-Hinnom, daß sie ihre Söhne und Töchter verbrennen, welches ich nie geboten noch in Sinn genommen habe. Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß man es nicht mehr heißen soll Thopheth und das Tal Ben-Hinnom, sondern Würgetal; und man wird in Thopheth müssen begraben, weil sonst kein Raum mehr sein wird. Und die Leichname dieses Volks sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren auf Erden zur Speise werden, davon sie niemand scheuchen wird. Und will in den Städten Judas und auf den Gassen zu Jerusalem wegnehmen das Geschrei der Freude und Wonne und die Stimme des Bräutigams und der Braut; denn das Land soll wüste sein. Z u derselben Zeit, spricht der HErr, wird man die Gebeine der Könige Judas, die Gebeine ihrer Fürsten, die Gebeine der Priester, die Gebeine der Propheten, die Gebeine der Bürger zu Jerusalem aus ihren Gräbern werfen. Und werden sie zerstreuen unter der Sonne, Mond und allem Heer des Himmels, welche sie geliebt und ihnen gedient und ihnen nachgefolgt und sie gesucht und angebetet haben. Sie sollen nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Kot auf der Erde sein. Und alle übrigen von diesem bösen Volk, an welchem Ort sie sein werden, dahin ich sie verstoßen habe, werden lieber tot denn lebendig sein wollen, spricht der HERR Zebaoth. Darum sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, so er fällt, der nicht gerne wieder aufstünde? Wo ist jemand, so er irre geht, der nicht gerne wieder zurechtkäme? Noch will ja dies Volk zu Jerusalem irre gehen für und für. Sie halten so hart an dem falschen GOttesdienst, daß sie sich nicht wollen abwenden lassen. Ich sehe und höre, daß sie nichts Rechtes lehren. Keiner ist, dem seine Bosheit leid wäre und spräche: Was mache ich doch? Sie laufen alle ihren Lauf wie ein grimmiger Hengst im Streit. Ein Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, eine Turteltaube, Kranich und Schwalbe merken ihre Zeit, wann sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. Wie mögt ihr doch sagen: Wir wissen, was recht ist, und haben die heilige Schrift vor uns? Ist‘s doch eitel Lügen, was die Schriftgelehrten setzen. Darum müssen solche Lehrer zuschanden, erschreckt und gefangen werden; denn was können sie Gutes lehren, weil sie des HERRN Wort verwerfen? Darum so will ich ihre Weiber den Fremden geben und ihre Äcker denen, so sie verjagen werden. Denn sie geizen allesamt, beide, klein und groß, und beide, Priester und Propheten, lehren falschen GOttesdienst und trösten mein Volk in ihrem Unglück, daß sie es gering achten sollen, und sagen: Friede, Friede! und ist doch nicht Friede. Darum werden sie mit Schanden bestehen, daß sie solche Greuel treiben, wiewohl sie wollen ungeschändet sein und wollen sich nicht schämen. Darum müssen sie fallen über einen Haufen, und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie fallen, spricht der HErr. Ich will sie alle ablesen, spricht der HErr, daß keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum bleiben, ja, auch die Blätter wegfallen sollen; und was ich ihnen gegeben habe, das soll ihnen genommen werden. W o werden wir dann wohnen? Ja, sammelt euch dann und laßt uns in die festen Städte ziehen und daselbst auf Hilfe harren. Denn der HErr, unser GOtt, wird uns helfen mit einem bittern Trunk, daß wir so sündigen wider den HERRN. Ja, verlaßt euch darauf, es solle keine Not haben, so doch nichts Gutes vorhanden ist, und daß ihr sollt heil werden, so doch eitel Schaden vorhanden ist. Man hört, daß ihre Rosse bereits schnauben zu Dan und ihre Gäule schreien, daß das ganze Land davon erbebt. Und sie fahren daher und werden das Land auffressen mit allem, was drinnen ist, die Stadt samt allen, die drinnen wohnen. D enn siehe, ich will schlangen und Basilisken unter euch senden, die nicht beschworen sind; die sollen euch stechen, spricht der HErr. Da will ich mich meiner Mühe und meines Herzeleides ergötzen. Siehe, die Tochter meines Volks wird schreien aus fernem Lande her: Will denn der HERR nicht mehr GOtt sein zu Zion, oder soll sie keinen König mehr haben? Ja, warum haben sie mich so erzürnt durch ihre Bilder und fremde, unnütze GOttesdienste? Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe kommen. Mich jammert herzlich, daß mein Volk so verderbt ist; ich gräme mich und gehabe mich übel. Ist denn keine Salbe in Gilead? oder ist kein Arzt nicht da? Warum ist denn die Tochter meines Volks nicht geheilt? A ch, daß ich Wasser genug hätte in meinem Haupte und meine Augen Tränenquellen wären, daß ich Tag und Nacht beweinen möchte die Erschlagenen in meinem Volk! Ach, daß ich eine Herberge hätte in der Wüste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen ziehen. Denn es sind eitel Ehebrecher und ein frecher Haufe. Sie schießen mit ihren Zungen eitel Lügen und keine Wahrheit und treiben‘s mit Gewalt im Lande und gehen von einer Bosheit zur andern und achten mich nicht, spricht der HErr. Ein jeglicher hüte sich vor seinem Freunde und traue auch seinem Bruder nicht; denn ein Bruder unterdrückt den andern, und ein Freund verrät den andern. Ein Freund täuscht den andern und reden kein wahr Wort; sie fleißigen sich darauf, wie einer den andern betrüge, und ist ihnen leid, daß sie es nicht ärger machen können. Es ist allenthalben eitel Trügerei unter ihnen, und vor Trügerei wollen sie mich nicht kennen, spricht der HErr. Darum spricht der HERR Zebaoth also: Siehe, ich will sie schmelzen und prüfen. Denn was soll ich sonst tun, weil sich mein Volk so zieret? Ihre falschen Zungen sind mörderische Pfeile; mit ihrem Munde reden sie freundlich gegen den Nächsten, aber im Herzen lauern sie auf denselben. Sollte ich nun solches nicht heimsuchen an ihnen, spricht der HErr, und meine Seele sollte sich nicht rächen an solchem Volk, als dies ist? I ch muß auf den bergen weinen und heulen und bei den Hürden in der Wüste klagen; denn sie sind so gar verheert, daß niemand da wandelt, und man auch nicht ein Vieh schreien hört. Es ist beides, Vögel des Himmels und das Vieh, alles weg. Und ich will Jerusalem zum Steinhaufen und zur Drachenwohnung machen und will die Städte Judas wüste machen, daß niemand drinnen wohnen soll. Wer nun weise wäre und ließe ihm zu Herzen gehen und verkündigte, was des HERRN Mund zu ihm sagt, warum das Land verderbt und verheert wird, wie eine Wüste, da niemand wandelt! Und der HERR sprach: Darum daß sie mein Gesetz verlassen, das ich ihnen vorgegeben habe, und gehorchen meiner Rede nicht, leben auch nicht danach, sondern folgen ihres Herzens Gedünken und Baalim, wie sie ihre Väter gelehrt haben, darum spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, also: Siehe, ich will dies Volk mit Wermut speisen und mit Galle tränken. Ich will sie unter die Heiden zerstreuen, welche weder sie noch ihre Väter kennen, und will das Schwert hinter sie schicken, bis daß es aus mit ihnen sei. So spricht der HERR Zebaoth: Schafft und bestellt Klageweiber, daß sie kommen, und schickt nach denen, die es wohl können, und eilend uns klagen, daß unsere Augen mit Tränen rinnen und unsere Augenlider mit Wasser fließen, daß man ein kläglich Geschrei höre zu Zion, nämlich also: Ach, wie sind wir so gar verstört und zuschanden worden! Wir müssen das Land räumen, denn sie haben unsere Wohnungen geschleift. So hört nun, ihr Weiber, des HERRN Wort und nehmt zu Ohren seines Mundes Rede; lehrt eure Töchter weinen, und eine lehre die andere klagen, nämlich also: Der Tod ist zu unsern Fenstern hereingefallen und in unsere Paläste kommen, die Kinder zu würgen auf der Gasse und die Jünglinge auf der Straße. So spricht der HERR: Sage: Der Menschen Leichname sollen liegen wie der Mist auf dem Felde und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand sammelt. S o spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums, sondern wer sich rühmen will, der rühme sich des, daß er mich wisse und kenne, daß ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der HErr. S iehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß ich heimsuchen werde alle, die Beschnittenen mit den Unbeschnittenen, nämlich Ägypten, Juda, Edom, die Kinder Ammon, Moab und alle, die in den Örtern der Wüste wohnen. Denn alle Heiden haben unbeschnittene Vorhaut, aber das ganze Haus Israel hat unbeschnitten Herz. H ört, was der HERR zu euch vom Hause Israel redet. So spricht der HERR: Ihr sollt nicht der Heiden Weise lernen und sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels, wie die Heiden sich fürchten: Denn der Heiden Götter sind lauter nichts. Sie hauen im Lande einen Baum, und der Werkmeister macht sie mit dem Beil und schmückt sie mit Silber und Gold und heftet sie mit Nägeln und Hämmern, daß sie nicht umfallen. Es sind ja nichts denn Säulen überzogen. Sie können nicht reden, so muß man sie auch tragen, denn sie können nicht gehen. Darum sollt ihr euch nicht vor ihnen fürchten, denn sie können weder helfen noch Schaden tun. Aber dir, HErr, ist niemand gleich; du bist groß und dein Name ist groß und kannst es mit der Tat beweisen. Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Heiden? Dir sollte man ja gehorchen; denn es ist unter allen Weisen der Heiden und in allen Königreichen deinesgleichen nicht. Sie sind allzumal Narren und Toren; denn ein Holz muß ja ein nichtiger GOttesdienst sein. Silbern Blech bringt man auf dem Meer her, Gold aus Uphas, durch den Meister und Goldschmied zugerichtet; gelbe Seide und Purpur zeucht man ihm an, und ist alles der Weisen Werk. Aber der HERR ist ein rechter GOtt, ein lebendiger GOtt, ein ewiger König. Vor seinem Zorn bebt die Erde, und die Heiden können sein Dräuen nicht ertragen. So sprecht nun zu ihnen also: Die Götter, so den Himmel und Erde nicht gemacht haben, müssen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel. Er aber hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Weltkreis bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand. Wenn er donnert, so ist des Wassers die Menge unter dem Himmel, und zeucht die Nebel auf vom Ende der Erde; er macht die Blitze im regen und läßt den Wind kommen aus heimlichen Orten. Alle Menschen sind Narren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede stehen mit Schanden mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trügerei und haben kein Leben. Es ist eitel nichts und ein verführerisch Werk; sie müssen umkommen, wenn sie heimgesucht werden. Aber also ist der nicht, der Jakobs Schatz ist; sondern er ist‘s, der alles geschaffen hat, und Israel ist sein Erbteil. Er heißt HERR Zebaoth. T u dein Gewerbe weg aus dem Lande, die du wohnest in der festen Stadt! Denn so spricht der HERR: Siehe, ich will die Einwohner des Landes auf diesmal verschleudern und will sie ängsten, daß sie es fühlen sollen. Ach, meines Jammers und Herzeleids! Ich denke aber: Es ist meine Plage, ich muß sie leiden. Meine Hütte ist zerstört, und alle meine Seile sind zerrissen. Meine Kinder sind weg und nicht mehr vorhanden. Niemand richtet meine Hütte wieder auf, und mein Gezelt schlägt niemand wieder auf. Denn die Hirten sind zu Narren worden und fragen nach dem HERRN nicht; darum können sie auch nichts Rechtes lehren, sondern alle Herden sind zerstreut. Siehe, es kommt ein Geschrei daher und ein groß Beben aus dem Lande von Mitternacht, daß die Städte Judas verwüstet und zur Drachenwohnung werden sollen. Ich weiß, HErr, daß des Menschen Tun steht nicht in seiner Gewalt und steht in niemands Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte. Züchtige mich, HErr, doch mit Maße und nicht in deinem Grimm, auf daß du mich nicht aufreibest! Schütte aber deinen Zorn über die Heiden, so dich nicht kennen, und über die Geschlechter, so deinen Namen nicht anrufen. Denn sie haben Jakob aufgefressen und verschlungen; sie haben ihn aufgeräumt und seine Wohnung verwüstet. D ies ist das Wort, das zu Jeremia geschah vom HERRN und sprach: Hört die Worte dieses Bundes, daß ihr sie denen in Juda und den Bürgern zu Jerusalem sagt. Und sprich zu ihnen: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Verflucht sei, wer nicht gehorcht den Worten dieses Bundes, den ich euren Vätern gebot des Tages, da ich sie aus Ägyptenland führte, aus dem eisernen Ofen, und sprach: Gehorcht meiner Stimme und tut, wie ich euch geboten habe, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer GOtt sein, auf daß ich den Eid halten möge, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben ein Land, darin Milch und Honig fleußt, wie es denn heutigestages steht. Ich antwortete und sprach: HErr, ja, es sei also! Und der HERR sprach zu mir: Predige alle diese Worte in den Städten Judas und auf den Gassen zu Jerusalem und sprich: Hört die Worte dieses Bundes und tut danach! Denn ich habe eure Väter bezeugt von dem Tage an, da ich sie aus Ägyptenland führte, bis auf den heutigen Tag und zeugte früh und sprach: Gehorcht meiner Stimme! Aber sie gehorchten nicht, neigten auch ihre Ohren nicht, sondern ein jeglicher ging nach seines bösen Herzens Gedünken. Darum will ich auch über sie gehen lassen alle Worte dieses Bundes, den ich geboten habe zu tun und sie doch nicht danach getan haben. U nd der HERR sprach zu mir: Ich weiß wohl, wie sie in Juda und Jerusalem sich rotten. Sie kehren sich eben zu den Sünden ihrer vorigen Väter, welche auch nicht gehorchen wollten meinen Worten und folgten auch andern Göttern nach und dienten ihnen. Also hat das Haus Israel und das Haus Juda (immerdar) meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern gemacht habe. Darum siehe, spricht der HErr, ich will ein Unglück über sie gehen lassen, dem sie nicht sollen entgehen mögen; und wenn sie zu mir schreien, will ich sie nicht hören. So laß denn die Städte Judas und die Bürger zu Jerusalem hingehen und zu den Göttern schreien, denen sie geräuchert haben; aber sie werden ihnen nicht helfen in ihrer Not. Denn manche Stadt, so manche Götter hast du, Juda; und so manche Gassen zu Jerusalem sind, so manchen Schandaltar habt ihr aufgerichtet, dem Baal zu räuchern. So bitte du nun nicht für dies Volk und tu kein Flehen noch Gebet für sie; denn ich will sie nicht hören, wenn sie zu mir schreien in ihrer Not. Was haben meine Freunde in meinem Hause zu schaffen? Sie treiben alle Schalkheit und meinen, das heilige Fleisch soll es von ihnen nehmen; und wenn sie übel tun, sind sie guter Dinge darüber. Der HERR nannte dich einen grünen, schönen, fruchtbaren Ölbaum; aber nun hat er mit einem großen Mordgeschrei ein Feuer um denselbigen angezündet, daß seine Aste verderben müssen. Denn der HERR Zebaoth, der dich gepflanzt hat, hat dir ein Unglück gedräut um der Bosheit. willen des Hauses Israel und des Hauses Juda, welche sie treiben, daß sie mich erzürnen mit ihrem Räuchern, das sie dem Baal tun. D er HERR hat mir‘s offenbart, daß ich‘s weiß, und zeigte mir ihr Vornehmen, nämlich daß sie mich wie ein arm Schaf zur Schlachtbank führen wollen. Denn ich wußte nicht, daß sie wider mich beratschlagt hatten und gesagt: Laßt uns den Baum mit seinen Früchten verderben und ihn aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, daß seines Namens nimmermehr gedacht werde! Aber du, HERR Zebaoth, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen prüfest, laß mich deine Rache über sie sehen; denn ich habe dir meine Sache befohlen. Darum spricht der HERR also wider die Männer zu Anathoth, die dir nach deinem Leben stehen und sprechen: Weissage uns nicht im Namen des HERRN, willst du anders nicht von unsern Händen sterben! Darum spricht der HERR Zebaoth also: Siehe, ich will sie heimsuchen; ihre junge Mannschaft sollen mit dem Schwert getötet werden und ihre Söhne und Töchter Hungers sterben, daß nichts von ihnen überbleibe; denn ich will über die Männer zu Anathoth Unglück gehen lassen des Jahrs, wenn sie heimgesucht werden sollen. H ERR, wenn ich gleich mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; dennoch muß ich vom Recht mit dir reden. Warum geht es doch den Gottlosen so wohl, und die Verächter haben alles die Fülle? Du pflanzest sie, daß sie wurzeln und wachsen und bringen Frucht; du läßt sie viel von dir rühmen und züchtigest sie nicht. Mich aber, HErr, kennst du und siehst mich und prüfest mein Herz vor dir. Aber du läßt sie frei gehen wie Schafe, daß sie geschlachtet werden, und sparest sie, daß sie gewürgt werden. Wie lange soll doch das Land so jämmerlich stehen, und das Gras auf dem Felde allenthalben verdorren um der Einwohner Bosheit willen, daß beide, Vieh und Vögel, nimmer da sind? Denn sie sprechen: Ja, er weiß viel, wie es uns gehen wird! Wenn dich die müde machen, die zu Fuße gehen, wie will dir‘s gehen, wenn du mit den Reitern laufen sollst? Und so du im Lande, da es Friede ist, Sicherheit suchst, was will mit dir werden bei dem hoffärtigen Jordan? Denn es verachten dich auch deine Brüder und deines Vaters Haus und schreien Zeter über dich. Darum vertraue du ihnen nicht, wenn sie gleich freundlich mit dir reden. D arum habe ich mein Haus verlassen müssen und mein Erbe meiden und meine liebe Seele in der Feinde Hand geben. Mein Erbe ist mir worden wie ein Löwe im Walde und brüllt wider mich; darum bin ich ihm gram worden. Mein Erbe ist wie der sprenklige Vogel, um welchen sich die Vögel sammeln. Wohlauf und sammelt euch, alle Feldtiere; kommt und freßt! Es haben Hirten, und deren viel, meinen Weinberg verderbt und meinen Acker zertreten; sie haben meinen schönen Acker zur Wüste gemacht, sie haben‘s öde gemacht. Ich sehe bereits, wie es so jämmerlich verwüstet ist, ja, das ganze Land ist wüste. Aber es will‘s niemand zu Herzen nehmen. Denn die Verstörer fahren daher über alle Hügel der Wüste, und das fressende Schwert des HERRN von einem Ende des Landes bis zum andern; und kein Fleisch wird Frieden haben. Sie säen Weizen, aber Disteln werden sie ernten; sie lassen‘s ihnen sauer werden; aber sie werden‘s nicht genießen; sie werden ihres Einkommens nicht froh werden vor dem grimmigen Zorn des HERRN. S o spricht der HERR wider alle meine bösen Nachbarn, so das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel ausgeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande ausreißen und das Haus Juda aus ihrem Mittel reißen. Und wenn ich sie nun ausgerissen habe, will ich mich wiederum über sie erbarmen und will einen jeglichen zu seinem Erbteil und in sein Land wiederbringen. Und soll geschehen, wo sie von meinem Volk lernen werden, daß sie schwören bei meinem Namen: So wahr der HERR lebt, wie sie (zuvor) mein Volk gelehrt haben schwören bei Baal, so sollen sie unter meinem Volk erbaut werden. Wo sie aber nicht hören wollen, so will ich solches Volk ausreißen und umbringen, spricht der HErr. S o spricht der HERR zu mir: Gehe hin und kaufe dir einen leinenen Gürtel und gürte damit deine Lenden und mache ihn nicht naß. Und ich kaufte einen Gürtel nach dem Befehl des HERRN und gürtete ihn um meine Lenden. Da geschah des HERRN Wort zum andernmal zu mir und sprach: Nimm den Gürtel, den du gekauft und um deine Lenden gegürtet hast, und mache dich auf und gehe hin an den Phrath und verstecke ihn daselbst in einen Steinritz. Ich ging hin und versteckte ihn am Phrath, wie mir der HERR geboten hatte. Nach langer Zeit aber sprach der HERR zu mir: Mache dich auf und gehe hin an den Phrath und hole den Gürtel wieder, den ich dich hieß daselbst verstecken. Ich ging hin an den Phrath und grub auf und nahm den Gürtel von dem Ort, dahin ich ihn versteckt hatte; und siehe, der Gürtel war verdorben, daß er nichts mehr taugte. Da geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: So spricht der HERR: Eben also will ich auch verderben die große Hoffart Judas und Jerusalems. Das böse Volk, das meine Worte nicht hören will, sondern gehen hin nach Gedünken ihres Herzens und folgen andern Göttern, daß sie denselbigen dienen und anbeten, sie sollen werden wie der Gürtel, der nichts mehr taugt. Denn gleichwie ein Mann den Gürtel um seine Lenden bindet, also habe ich, spricht der HErr, das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda um mich gegürtet, daß sie mein Volk sein sollten, zu einem Namen, Lob und Ehren; aber sie wollen nicht hören. S o sage ihnen nun dies Wort: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Es sollen alle Legel mit Wein gefüllt werden. So werden sie zu dir sagen: Wer weiß das nicht, daß man alle Legel mit Wein füllen soll? So sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Siehe, ich will alle, die in diesem Lande wohnen, die Könige, so auf dem Stuhl Davids sitzen, die Priester und Propheten, und alle Einwohner zu Jerusalem füllen, daß sie trunken werden sollen. Und will einen mit dem andern, die Väter samt den Kindern, verstreuen, spricht der HErr, und will weder schonen noch übersehen, noch barmherzig sein über ihrem Verderben. S o hört nun und merkt auf und trotzt nicht; denn der HERR hat‘s geredet. Gebet dem HERRN, eurem GOtt, die Ehre, ehe denn es finster werde, und ehe eure Füße sich an den dunklen bergen stoßen, daß ihr des Lichts wartet, so er‘s doch gar finster und dunkel machen wird. Wollt ihr aber solches nicht hören, so muß meine Seele doch heimlich weinen über solche Hoffart; meine Augen müssen mit Tränen fließen, daß des HERRN Herde gefangen wird. Sage dem Könige und der Königin: Setzt euch herunter, denn die Krone der Herrlichkeit ist euch von eurem Haupt gefallen. Die Städte gegen Mittag sind verschlossen, und ist niemand, der sie auftue; das ganze Juda ist rein weggeführt. H ebt eure Augen auf und seht, wie sie von Mitternacht daherkommen. Wo ist nun die Herde, so dir befohlen war, deine herrliche Herde? Was willst du sagen, wenn er dich so heimsuchen wird? Denn du hast sie so gewöhnt wider dich, daß sie Fürsten und Häupter sein wollen. Was gilt‘s? es wird dich Angst ankommen wie ein Weib in Kindesnöten. Und wenn du in deinem Herzen sagen willst: Warum begegnet doch mir solches? Um der Menge willen deiner Mißtat sind dir deine Säume aufgedeckt und deine Schenkel (mit Gewalt) geblößet. Kann auch ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Parder seine Flecken? So könnt ihr auch Gutes tun, weil ihr des Bösen gewohnt seid. Darum will ich sie zerstreuen wie Stoppeln, die vor dem Winde aus der Wüste verweht werden. Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe, spricht der HErr. Darum daß du mein vergessen hast und verläßt dich auf Lügen, so will auch ich deine Säume hoch aufdecken gegen dir, daß man deine Scham wohl sehen muß. Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine freche Hurerei, ja deine Greuel, beide, auf Hügeln und auf Äckern. Wehe dir, Jerusalem! Wann willst du doch immer mehr gereinigt werden? D ies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte von der teuren Zeit: Juda liegt jämmerlich, ihre Tore stehen elend, es steht kläglich auf dem Lande, und ist zu Jerusalem eine große Dürre. Die Großen schicken die Kleinen nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefäße leer wieder. Sie gehen traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter, darum daß die Erde lechzet, weil es nicht regnet auf die Erde. Die Ackerleute gehen traurig und verhüllen ihre Häupter. Denn auch die Hinden, so auf dem Felde werfen, verlassen die Jungen, weil kein Gras wächst. Das Wild steht auf den Hügeln und schnappt nach der Luft, wie die Drachen, und verschmachtet, weil kein Kraut wächst. Ach, HErr, unsere Mißtaten haben‘s ja verdient; aber hilf doch um deines Namens willen; denn unser Ungehorsam ist groß, damit wir wider dich gesündigt haben. Du bist der Trost Israels und ihr Nothelfer; warum stellest du dich, als wärest du ein Gast im Lande, und als ein Fremder, der nur über Nacht drinnen bleibt? Warum stellest du dich als ein Held, der verzagt ist, und als ein Riese, der nicht helfen kann? Du bist doch ja unter uns, HErr, und wir heißen nach deinem Namen; verlaß uns nicht! So spricht der HERR von diesem Volk: Sie laufen gerne hin und wieder und bleiben nicht gerne daheim; darum will ihrer der HERR nicht, sondern er denkt nun an ihre Mißtat und will ihre Sünden heimsuchen. Und der HERR sprach zu mir: Du sollst nicht für dies Volk um Gnade bitten. Denn ob sie gleich fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht hören; und ob sie Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie mit dem Schwert, Hunger und Pestilenz aufreiben. Da sprach ich: Ach, HERR HErr, siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen und keine Teurung bei euch haben, sondern ich will euch guten Frieden geben an diesem Ort. Und der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen und nichts mit ihnen geredet; sie predigen euch falsche Gesichte, Deutung, Abgötterei und ihres Herzens Trügerei. Darum so spricht der HERR von den Propheten, die in meinem Namen weissagen, so ich sie doch nicht gesandt habe, und sie dennoch predigen, es werde kein Schwert noch Teurung in dies Land kommen: Solche Propheten sollen sterben durch Schwert und Hunger. Und das Volk, dem sie weissagen, sollen vom Schwert und Hunger auf den Gassen zu Jerusalem hin und her liegen, daß sie niemand begraben wird; also auch ihre Weiber, Söhne und Töchter; und will ihre Bosheit über sie schütten. Und du sollst zu ihnen sagen dies Wort: Meine Augen fließen mit Tränen Tag und Nacht und hören nicht auf; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volks, ist greulich zerplagt und jämmerlich geschlagen. Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen da Erschlagene mit dem Schwert; komme ich in die Stadt, so liegen da vor Hunger Verschmachtete. Denn es müssen auch die Propheten, dazu auch die Priester, in ein Land ziehen, das sie nicht kennen. H ast du denn Juda verworfen, oder hat deine Seele einen Ekel an Zion? Warum hast du uns denn so geschlagen, daß uns niemand heilen kann? Wir hofften, es sollte Friede werden, so kommt nichts Gutes; wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, so ist mehr Schadens da. HERR, wir erkennen unser gottlos Wesen und unserer Väter Mißtat; denn wir haben wider dich gesündigt. Aber um deines Namens willen laß uns nicht geschändet werden; laß den Thron deiner Herrlichkeit nicht verspottet werden; gedenke doch und laß deinen Bund mit uns nicht aufhören! Es ist doch ja unter der Heiden Götzen keiner, der regen könnte geben; so kann der Himmel auch nicht regnen. Du bist doch ja der HErr, unser GOtt, auf den wir hoffen; denn du kannst solches alles tun. U nd der HERR sprach zu mir: Und wenngleich Mose und Samuel vor mir stünden, so haben ich doch kein Herz zu diesem Volk. Treibe sie weg von mir und laß sie hinfahren! Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hin? so sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wen der Tod trifft, den treffe er; wen das Schwert trifft, den treffe es; wen der Hunger trifft, den treffe er; wen das Gefängnis trifft, den treffe es. Denn ich will sie heimsuchen mit viererlei Plagen, spricht der HERR: mit dem Schwert, daß sie erwürgt werden; mit Hunden, die sie schleifen sollen; mit den Vögeln des Himmels und mit Tieren auf Erden, daß sie gefressen und verweset werden sollen. Und ich will sie in allen Königreichen auf Erden hin und her treiben lassen um Manasses willen, des Sohns Jehiskias, des Königs Judas, deshalben, das er zu Jerusalem begangen hat. W er will denn sich dein erbarmen, Jerusalem? Wer wird denn Mitleid mit dir haben? Wer wird denn hingehen und dir Frieden erwerben? Du hast mich verlassen, spricht der HErr, und bist mir abgefallen; darum habe ich meine Hand ausgestreckt wider dich, daß ich dich verderben will; ich bin des Erbarmens müde. Ich will sie mit der Worfschaufel zum Lande hinaus worfeln und will mein Volk, so von seinem Wesen sich nicht bekehren will, zu eitel Waisen machen und umbringen. Es sollen mir mehr Witwen unter ihnen werden, denn des Sandes am Meer ist. Ich will über die Mutter der jungen Mannschaft kommen lassen einen offenbarlichen Verderber und die Stadt damit plötzlich und unversehens überfallen lassen, daß die, so sieben, Kinder hat, soll elend sein und von Herzen seufzen. Denn ihre Sonne soll bei hohem Tage untergehen, daß beide, ihr Ruhm und Freude, ein Ende haben soll. Und die übrigen will ich ins Schwert geben vor ihren Feinden, spricht der HErr. A ch, meine Mutter, daß du mich geboren hast, wider den jedermann hadert und zankt im ganzen Lande! Habe ich doch weder auf Wucher geliehen noch genommen, noch flucht mir jedermann. Der HERR sprach: Wohlan, ich will euer etliche übrig behalten, denen es soll wieder wohlgehen, und will euch zu Hilfe kommen in der Not und Angst unter den Feinden. Meinst du nicht, daß etwa ein Eisen sei, welches könnte das Eisen und Erz von Mitternacht zerschlagen? Ich will aber zuvor euer Gut und Schätze in die Rapuse geben, daß ihr nichts dafür kriegen sollt, und das um aller eurer Sünden willen, die ihr in allen euren Grenzen begangen habt. Und will euch zu euren Feinden bringen in ein Land, das ihr nicht kennet; denn es ist das Feuer in meinem Zorn über euch angegangen. A ch, HErr, du weißt es; gedenke an uns und nimm dich unser an und räche uns an unsern Verfolgern! Nimm uns auf und verzeuch nicht deinen Zorn über sie; denn du weißt, daß wir um deinetwillen geschmähet werden. Indes enthalte uns dein Wort, wenn wir‘s kriegen; und dasselbe, dein Wort ist unsers Herzens Freude und Trost; denn wir sind ja nach deinem Namen genannt, HErr, GOtt Zebaoth! Wir gesellen uns nicht zu den Spöttern noch freuen uns mit ihnen, sondern bleiben alleine vor deiner Hand; denn du zürnest sehr mit uns. Warum währt doch unser Schmerz so lange, und unsere Wunden sind so gar böse, daß sie niemand heilen kann? Du bist uns worden wie ein Born, der nicht mehr quellen will. Darum spricht der HERR also: Wo du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und sollst mein Prediger bleiben; und wo du die Frommen lehrest sich sondern von den bösen Leuten, so sollst du mein Lehrer sein; und ehe du solltest zu ihnen fallen, so müssen sie eher zu dir fallen. Denn ich habe dich wider dies Volk zur festen ehernen Mauer gemacht; ob sie wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, daß ich dir helfe und dich errette, spricht der HErr. Und will dich auch erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du sollst kein Weib nehmen und weder Söhne noch Töchter zeugen an diesem Ort. Denn so spricht der HERR von den Söhnen und Töchtern, so an diesem Ort geboren werden, dazu von ihren Müttern, die sie gebären, und von ihren Vätern, die sie zeugen in diesem Lande: Sie sollen an Krankheiten sterben und weder beklagt noch begraben werden, sondern sollen Mist werden auf dem Lande, dazu durch Schwert und Hunger umkommen, und ihre Leichname sollen der Vögel des Himmels und der Tiere auf Erden Speise sein. Denn so spricht der HERR: Du sollst nicht zum Trauerhaus gehen und sollst auch nirgendhin zu klagen gehen noch Mitleid über sie haben; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, spricht der HErr, samt meiner Gnade und Barmherzigkeit, daß beide, groß und klein, sollen in diesem Lande sterben und nicht begraben noch geklagt werden, und niemand wird sich über sie zerritzen noch kahl machen. Und man wird auch nicht unter sie Brot austeilen über der Klage, sie zu trösten über der Leiche, und ihnen auch nicht aus dem Trostbecher zu trinken geben über Vater und Mutter. Darum sollst du in kein Trinkhaus gehen, bei ihnen zu sitzen, weder zu essen noch zu trinken. Denn so spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Siehe, ich will an diesem Ort aufheben vor euren Augen und bei eurem Leben die Stimme der Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut. U nd wenn du solches alles diesem Volk gesagt hast, und sie zu dir sprechen werden: Warum redet der HERR über uns all dies große Unglück? welches ist die Mißtat und Sünde, damit wir wider den HERRN, unsern GOtt, gesündigt haben? sollst du ihnen sagen: Darum daß eure Väter mich verlassen, spricht der HErr, und andern Göttern gefolget, denselbigen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht gehalten haben, und ihr noch ärger tut denn eure Väter. Denn siehe, ein jeglicher lebt nach seines bösen Herzens Gedünken, daß er mir nicht gehorche. Darum will ich euch aus diesem Lande stoßen in ein Land, davon weder ihr noch eure Väter wissen; daselbst sollt ihr andern Göttern dienen Tag und Nacht; daselbst will ich euch keine Gnade erzeigen. D arum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß man nicht mehr sagen wird: So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus Ägyptenland geführt hat, sondern: So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel geführt hat aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Ländern, dahin er sie verstoßen hatte. Denn ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe. S iehe, ich will viel Fischer aussenden, spricht der HErr, die sollen sie fischen; und danach will ich viel Jäger aussenden, die sollen sie fahen auf allen bergen und auf allen Hügeln und in allen Steinritzen. Denn meine Augen sehen auf alle ihre Wege, daß sie vor mir sich nicht verhehlen können; und ihre Mißtat ist vor meinen Augen unverborgen. Aber zuvor will ich ihre Mißtat und Sünde zwiefach bezahlen, darum daß sie mein Land mit den Leichen ihrer Abgötterei verunreinigt und mein Erbe mit ihren Greueln voll gemacht haben. H ERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not. Die Heiden werden zu dir kommen von der Welt Ende und sagen: Unsere Väter haben falsche und nichtige Götter gehabt, die nichts nützen können. Wie kann ein Mensch Götter machen, die nicht Götter sind? Darum siehe, nun will ich sie lehren und meine Hand und Gewalt ihnen kundtun, daß sie erfahren sollen, ich heiße der HErr. D ie Sünde Judas ist geschrieben mit eisernen Griffeln und mit spitzigen Demanten geschrieben und auf die Tafel ihres Herzens gegraben und auf die Hörner an ihren Altären, daß ihre Kinder gedenken sollen derselben Altäre und Haine bei den grünen Bäumen, auf den hohen bergen. Aber ich will deine Höhen beide, auf bergen und Feldern, samt deiner Habe und allen deinen Schätzen in die Rapuse geben um der Sünde willen, in allen deinen Grenzen begangen. Und du sollst aus deinem Erbe verstoßen werden, das ich dir gegeben habe, und will dich zu Knechten deiner Feinde machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer meines Zorns angezündet, das ewiglich brennen wird. S o spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt und hält Fleisch für seinen Arm und mit seinem Herzen vom HERRN weicht! Der wird sein wie die Heide in der Wüste und wird nicht sehen den zukünftigen Trost, sondern wird bleiben in der Dürre, in der Wüste, in einem unfruchtbaren Lande, da niemand wohnt. Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verläßt, und der HERR seine Zuversicht ist! Der ist wie ein Baum am Wasser gepflanzt und am Bach gewurzelt. Denn obgleich eine Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün, und sorgt nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern er bringt ohne Aufhören Früchte. Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HErr, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen; und gebe einem jeglichen nach seinem Tun, nach den Früchten seiner Werke. Denn gleichwie ein Vogel, der sich über Eier setzt und brütet sie nicht aus, also ist der, so unrecht Gut sammelt; denn er muß davon, wenn er‘s am wenigsten achtet, und muß doch zuletzt Spott dazu haben. Aber die Stätte unsers Heiligtums, nämlich der Thron göttlicher Ehre, ist allezeit fest geblieben. Denn, HErr, du bist die Hoffnung Israels. Alle, die dich verlassen, müssen zuschanden werden, und die Abtrünnigen müssen in die Erde geschrieben werden; denn sie verlassen den HERRN, die Quelle des lebendigen Wassers. H eile du mich, HErr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Siehe, sie sprechen zu mir: Wo ist denn des HERRN Wort? Lieber, laß hergehen! Aber ich bin drum nicht von dir geflohen, mein Hirte, so habe ich Menschentage nicht begehret, das weißt du; was ich gepredigt habe, das ist recht vor dir. Sei du mir nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not! Laß sie zuschanden werden, die mich verfolgen, und mich nicht; laß sie erschrecken und mich nicht; laß den Tag des Unglücks über sie gehen und zerschlage sie zwiefach! S o spricht der HERR zu mir: Gehe hin und tritt unter das Tor des Volks, dadurch die Könige Judas aus und ein gehen, und unter alle Tore zu Jerusalem und sprich zu ihnen: Hört des HERRN Wort, ihr Könige Judas und ganz Juda und alle Einwohner zu Jerusalem, so zu diesem Tor eingehen! So spricht der HERR: Hütet euch und tragt keine Last am Sabbattage durch die Tore hinein zu Jerusalem und führt keine Last am Sabbattage aus euren Häusern und tut keine Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten habe. Aber sie hören nicht und neigen ihre Ohren nicht, sondern bleiben halsstarrig, daß sie mich ja nicht hören noch sich ziehen lassen. So ihr mich hören werdet, spricht der HErr, daß ihr keine Last tragt des Sabbattages durch dieser Stadt Tore ein, sondern denselbigen heiligt, daß ihr keine Arbeit an demselbigen Tage tut, so sollen auch durch dieser Stadt Tore aus und ein gehen Könige und Fürsten, die auf dem Stuhl Davids sitzen, und reiten und fahren, beide, auf Wagen und Rossen, sie und ihre Fürsten, samt allen, die in Juda und zu Jerusalem wohnen; und soll diese Stadt ewiglich bewohnt werden. Und sollen kommen aus den Städten Judas, und die um Jerusalem her liegen, und aus dem Lande Benjamin, aus den Gründen und von den Gebirgen und vom Mittage, die da bringen Brandopfer, Opfer, Speisopfer und Weihrauch zum Hause des HERRN. Werdet ihr mich aber nicht hören, daß ihr den Sabbattag heiligt und keine Last tragt durch die Tore zu Jerusalem ein am Sabbattage, so will ich ein Feuer unter ihren Toren anstecken, das die Häuser zu Jerusalem verzehren und nicht gelöscht werden soll. D ies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia und sprach: Mache dich auf und gehe hinab in des Töpfers Haus; daselbst will ich dich meine Worte hören lassen. Und ich ging hinab in des Töpfers Haus; und siehe, er arbeitete eben auf der Scheibe. Und der Topf, so er aus dem Ton machte, mißriet ihm unter den Händen. Da machte er wiederum einen andern Topf, wie es ihm gefiel. Da geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Kann ich nicht auch also mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Töpfer? spricht der HErr. Siehe, wie der Ton ist in des Töpfers Hand, also seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand. Plötzlich rede ich wider ein Volk und Königreich, daß ich‘s ausrotten, zerbrechen und verderben wolle. Wo sich‘s aber bekehrt von seiner Bosheit, dawider ich rede, so soll mich auch reuen das Unglück, das ich ihm gedachte zu tun. Und plötzlich rede ich von einem Volk und Königreich, daß ich‘s bauen und pflanzen wolle. So es aber Böses tut vor meinen Augen, daß es meiner Stimme nicht gehorcht, so soll mich auch reuen das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun. So sprich nun zu denen in Juda und zu den Bürgern zu Jerusalem: So spricht der HERR: Siehe, ich bereite euch ein Unglück zu und habe Gedanken wider euch; darum kehre sich ein jeglicher von seinem bösen Wesen und bessert euer Wesen und Tun. Aber sie sprechen: Da wird nichts aus! Wir wollen nach unsern Gedanken wandeln und ein jeglicher tun nach Gedünken seines bösen Herzens. Darum spricht der HERR: Fragt doch unter den Heiden, wer hat je desgleichen gehört, daß die Jungfrau Israel so gar greulich Ding tut? Bleibt doch der Schnee länger auf den Steinen im Felde, wenn‘s vom Libanon herab schneiet, und das regenwasser verschießt nicht so bald, als mein Volk mein vergißt. Sie räuchern den Göttern und richten Ärgernis an auf ihren Wegen für und für und gehen auf ungebahnten Straßen, auf daß ihr Land zur Wüste werde, ihnen zur ewigen Schande, daß, wer vorübergeht, sich verwundere und den Kopf schüttele. Denn ich will sie durch einen Ostwind zerstreuen vor ihren Feinden; ich will ihnen den Rücken und nicht das Antlitz zeigen, wenn sie verderben. A ber sie sprechen: Kommt und laßt uns wider Jeremia ratschlagen; denn die Priester können nicht irren im Gesetz, und die Weisen können nicht fehlen mit Raten, und die Propheten können nicht unrecht lehren. Kommt her, laßt uns ihn mit der Zunge totschlagen und nichts geben auf alle seine Rede! HERR, habe acht auf mich und höre die Stimme meiner Widersacher! Ist‘s recht, daß man Gutes mit Bösem vergilt? Denn sie haben meiner Seele eine Grube gegraben. Gedenke doch, wie ich vor dir gestanden bin, daß ich ihr Bestes redete und deinen Grimm von ihnen wendete! So strafe nun ihre Kinder mit Hunger und laß sie ins Schwert fallen, daß ihre Weiber ohne Kinder und Witwen seien, und ihre Männer zu Tode geschlagen und ihre junge Mannschaft im Streit durchs Schwert erwürgt werden, daß ein Geschrei aus ihren Häusern gehört werde, wie du plötzlich habest Kriegsvolk über sie kommen lassen. Denn sie haben eine Grube gegraben, mich zu fahen, und meinen Füßen Stricke gelegt. Und weil du, HErr, weißt alle ihre Anschläge wider mich, daß sie mich töten wollen, so vergib ihnen ihre Mißtat nicht und laß ihre Sünde vor dir nicht ausgetilgt werden. Laß sie vor dir gestürzt werden und handle mit ihnen nach deinem Zorn! S o spricht der HERR: Gehe hin und kaufe dir einen irdenen Krug vom Töpfer samt etlichen von den Ältesten des Volks und von den Ältesten der Priester und gehe hinaus ins Tal Ben-Hinnom, das vor dem Ziegeltor liegt, und predige daselbst die Worte, die ich dir sage, und sprich: Hört des HERRN Wort, ihr Könige Judas und Bürger zu Jerusalem! So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Siehe, ich will ein solch Unglück über diese Stätte gehen lassen, daß, wer es hören wird, ihm die Ohren klingen sollen, darum daß sie mich verlassen und diese Stätte einem fremden GOtt gegeben haben und andern Göttern drinnen geräuchert haben, die weder sie noch ihre Väter noch die Könige Judas gekannt haben, und haben diese Stätte voll unschuldigen Bluts gemacht. Denn sie haben dem Baal Höhen gebauet, ihre Kinder zu verbrennen dem Baal zu Brandopfern, welches ich ihnen weder geboten noch davon geredet habe, dazu in mein Herz nie kommen ist. Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HErr, daß man diese Stätte nicht mehr Thopheth noch das Tal Ben-Hinnom, sondern Würgetal heißen wird. Denn ich will den GOttesdienst Judas und Jerusalems dieses Orts zerstören und will sie durchs Schwert fallen lassen vor ihren Feinden unter der Hand derer, so nach ihrem Leben stehen, und will ihre Leichname den Vögeln des Himmels und den Tieren auf Erden zu fressen geben; und will diese Stadt wüst machen und zum Spott, daß alle, die vorübergehen, werden sich verwundern über alle ihre Plage und ihrer spotten. Ich will sie lassen ihrer Söhne und Töchter Fleisch fressen, und einer soll des andern Fleisch fressen in der Not und Angst, damit sie ihre Feinde und die, so nach ihrem Leben stehen, bedrängen werden. Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Männern, die mit dir gegangen sind. Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth: Eben wie man eines Töpfers Gefäß zerbricht, das nicht mag wieder ganz werden, so will ich dies Volk und diese Stadt auch zerbrechen, und sollen dazu im Thopheth begraben werden, weil sonst kein Raum sein wird zu begraben. So will ich mit dieser Stätte, spricht der HErr, und ihren Einwohnern umgehen, daß diese Stadt werden soll gleichwie Thopheth. Dazu sollen die Häuser zu Jerusalem und die Häuser der Könige Judas ebenso unrein werden als die Stätte Thopheth, ja, alle Häuser, da sie auf den Dächern geräuchert haben allem Heer des Himmels und andern Göttern Trankopfer geopfert haben. U nd da Jeremia wieder von Thopheth kam, dahin ihn der HERR gesandt hatte zu weissagen, trat er in den Vorhof am Hause des HERRN und sprach zu allem Volk: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Siehe, ich will über diese Stadt und über alle ihre Städte all das Unglück kommen lassen, das ich wider sie geredet habe, darum daß sie halsstarrig sind und meine Worte nicht hören wollen. D a aber Pashur, ein Sohn Immers, des Priesters, so zum Obersten im Hause des HERRN gesetzt war, Jeremia hörte solche Worte weissagen, schlug er den Propheten Jeremia und warf ihn ins Gewölbe unter dem Obertor Benjamin, welches am Hause des HERRN ist. Und da es Morgen ward, zog Pashur Jeremia aus dem Gewölbe. Da sprach Jeremia zu ihm: Der HERR heißt dich nicht Pashur, sondern Magur um und um. Denn so spricht der HERR: Siehe, ich will dich samt allen deinen Freunden in die Furcht geben, und sollen fallen durchs Schwert ihrer Feinde; das sollst du mit deinen Augen sehen. Und will das ganze Juda in die Hand des Königs zu Babel übergeben; der soll sie wegführen nach Babel und mit dem Schwert töten. Auch will ich alle Güter dieser Stadt samt allem, das sie gearbeitet, und alle Kleinode und alle Schätze der Könige Judas in ihrer Feinde Hand geben, daß sie dieselbigen rauben, nehmen und nach Babel bringen. Und du, Pashur, sollst mit allen deinen Hausgenossen gefangen gehen und nach Babel kommen; daselbst sollst du sterben und begraben werden samt allen deinen Freunden, welchen du Lügen predigest. H ERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen; du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen. Aber ich bin darüber zum Spott worden täglich, und jedermann verlacht mich. Denn seit ich geredet, gerufen und gepredigt habe von der Plage und Verstörung, ist mir des HERRN Wort zum Hohn und Spott worden täglich. Da dachte ich: Wohlan, ich will sein nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennend Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, daß ich‘s nicht leiden konnte, und wäre schier vergangen. Denn ich höre, wie mich viele schelten und allenthalben schrecken: Hui, verklagt ihn! Wir wollen ihn verklagen, sprechen alle meine Freunde und Gesellen, ob wir ihn übervorteilen und ihm beikommen mögen und uns an ihm rächen. Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen und nicht obliegen, sondern sollen sehr zuschanden werden, darum daß sie so töricht handeln; ewig wird die Schande sein, der man nicht vergessen wird. Und nun, HERR Zebaoth, der du die Gerechten prüfest, Nieren und Herz siehst, laß mich deine Rache an ihnen sehen; denn ich habe dir meine Sache befohlen. Singt dem HERRN, rühmet den HERRN, der des Armen Leben aus der Boshaftigen Händen errettet! Verflucht sei der Tag, darin ich geboren bin; der Tag müsse ungesegnet sein, darin mich meine Mutter geboren hat! Verflucht sei der, so meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach: Du hast einen jungen Sohn, daß er ihn fröhlich machen wollte. Derselbige Mann müsse sein wie die Städte, so der HERR umgekehrt und ihn nicht gereut hat, und müsse des Morgens hören ein Geschrei und des Mittags ein Heulen! Daß du mich doch nicht getötet hast in Mutterleibe! Daß meine Mutter mein Grab gewesen, und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre! Warum bin ich doch aus Mutterleibe hervorkommen, daß ich solchen Jammer und Herzeleid sehen muß und meine Tage mit Schanden zubringen? D ies ist das Wort, so vorn HERRN geschah zu Jeremia, da der König Zedekia zu ihm sandte Pashur, den Sohn Malchias, und Zephanja, den Sohn Maesejas, des Priesters, und ließ ihm sagen: Frage doch den HERRN für uns! Denn Nebukadnezar, der König zu Babel, streitet wider uns, daß der HERR doch mit uns tun wolle nach allen seinen Wundern, damit er von uns abzöge. Jeremia sprach zu ihnen: So sagt Zedekia: Das spricht der HErr, der GOtt Israels: Siehe, ich will die Waffen zurückwenden, die ihr in euren Händen habt, damit ihr streitet wider den König zu Babel und wider die Chaldäer, welche euch draußen an der Mauer belagert haben, und will sie zuhauf sammeln mitten in der Stadt. Und ich will wider euch streiten mit ausgereckter Hand, mit starkem Arm, mit großem Zorn, Grimm und Unbarmherzigkeit. Und will die Bürger dieser Stadt schlagen, beide, Menschen und Vieh, daß sie sterben sollen durch eine große Pestilenz. Und danach, spricht der HErr, will ich Zedekia, den König Judas, samt seinen Knechten und dem Volk, das in dieser Stadt vor der Pestilenz, Schwert und Hunger überbleiben wird, geben in die Hände Nebukadnezars, des Königs zu Babel, und in die Hände ihrer Feinde und in die Hände derer, so ihnen nach dem Leben stehen, daß er sie mit der Schärfe des Schwerts also schlage, daß kein Schonen noch Gnade noch Barmherzigkeit da sei. Und sage diesem Volk: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch vor den Weg zum Leben und den Weg zum Tode. Wer in dieser Stadt bleibt, der wird sterben müssen durchs Schwert, Hunger und Pestilenz; wer aber hinaus sich gibt zu den Chaldäern, die euch belagern, der soll lebendig bleiben und soll sein Leben als eine Ausbeute behalten. Denn ich habe mein Angesicht über diese Stadt gerichtet zum Unglück und zu keinem Guten, spricht der HErr. Sie soll dem Könige zu Babel übergeben werden, daß er sie mit Feuer verbrenne. U nd hört des HERRN Wort, ihr vom Hause des Königs Judas! Du Haus David, so spricht der HERR: Haltet des Morgens Gericht und errettet den Beraubten aus des Frevlers Hand, auf daß mein Grimm nicht ausfahre wie ein Feuer und brenne also, daß niemand löschen möge, um eures bösen Wesens willen. Siehe, spricht der HErr, ich sage dir, die du wohnest im Grunde, in dem Felsen und auf der Ebene und sprichst: Wer will uns überfallen oder in unsere Feste kommen? Ich will euch heimsuchen, spricht der HErr, nach der Frucht eures Tuns; ich will ein Feuer anzünden in ihrem Walde, das soll alles umher verzehren. S o spricht der HERR: Gehe hinab in das Haus des Königs Judas und rede daselbst dies Wort und sprich: Höre des HERRN Wort, du König Judas, der du auf dem Stuhl Davids sitzest, beide, du und deine Knechte und dein Volk, die zu diesen Toren eingehen. So spricht der HERR: Haltet Recht und Gerechtigkeit und errettet den Beraubten von des Frevlers Hand und schindet nicht die Fremdlinge, Waisen und Witwen und tut niemand Gewalt und vergießt nicht unschuldig Blut an dieser Stätte. Werdet ihr solches tun, so sollen durch die Tore dieses Hauses einziehen Könige, die auf Davids Stuhl sitzen, beide, zu Wagen und zu Roß, samt ihren Knechten und Volk. Werdet ihr aber solchem nicht gehorchen, so habe ich bei mir selbst geschworen, spricht der HErr, dies Haus soll verstört werden. Denn so spricht der HERR von dem Hause des Königs Judas: Gilead, du bist mir das Haupt im Libanon; was gilt‘s, ich will dich zur Wüste und die Städte ohne Einwohner machen? Denn ich habe Verderber über dich bestellt, einen jeglichen mit seinen Waffen; die sollen deine auserwählten Zedern umhauen und ins Feuer werfen. So werden viel Heiden vor dieser Stadt vorübergehen und untereinander sagen: Warum hat der HERR mit dieser großen Stadt also gehandelt? Und man wird antworten: Darum daß sie den Bund des HERRN, ihres GOttes, verlassen und andere Götter angebetet und denselbigen gedient haben. W einet nicht über die Toten und grämet euch nicht darum; weint aber über den, der dahinzieht; denn er wird nimmer wiederkommen, daß er sein Vaterland sehen möchte. Denn so spricht der HERR von Sallum, dem Sohne Josias, des Königs Judas, welcher König ist anstatt seines Vaters Josia, der von dieser Stätte hinausgezogen ist: Er wird nicht wieder herkommen, sondern muß sterben an dem Ort, dahin er gefangen geführt ist, und wird dies Land nicht mehr sehen. W ehe dem, der sein Haus mit Sünden baut und seine Gemächer mit Unrecht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten läßt und gibt ihm seinen Lohn nicht und denkt: Wohlan, ich will mir ein groß Haus bauen und weite Paläste; und läßt ihm Fenster drein bauen und mit Zedern täfeln und rot malen. Meinst du, du wollest König sein, weil du mit Zedern prangest? Hat dein Vater nicht auch gegessen und getrunken und hielt dennoch über dem Recht und Gerechtigkeit, und ging ihm wohl? Er half dem Elenden und Armen zum Recht, und ging ihm wohl. Ist‘s nicht also, daß solches heißt mich recht erkennen? spricht der HErr. Aber deine Augen und dein Herz stehen nicht also, sondern auf deinem Geiz, auf unschuldig Blut zu vergießen, zu freveln und unterzustoßen. Darum spricht der HERR von Jojakim, dem Sohn Josias, dem Könige Judas: Man wird ihn nicht klagen: Ach Bruder, ach Schwester! Man wird ihn nicht klagen: Ach Herr, ach Edler! Er soll wie ein Esel begraben werden, zerschleift und hinausgeworfen vor die Tore Jerusalems. J a, dann gehe hinauf auf den Libanon und schreie und laß dich hören zu Basan und schreie von Abarim; denn alle deine Liebhaber sind jämmerlich umgebracht. Ich habe dir‘s vorhergesagt, da es noch wohl um dich stand; aber du sprachest: Ich will nicht hören. Also hast du dein Lebetage getan, daß du meiner Stimme nicht gehorchtest. Der Wind weidet alle deine Hirten, und deine Liebhaber ziehen gefangen dahin; da mußt du doch zu Spott und zuschanden werden um aller deiner Bosheit willen. Die du jetzt im Libanon wohnest und in Zedern nistest, wie schön wirst du sehen, wenn dir Schmerzen und Wehe kommen werden wie einer in Kindesnöten! S o wahr ich lebe, spricht der HErr, wenn Chanja, der Sohn Jojakims, der König Judas, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand, so wollte ich dich doch abreißen und in die Hände geben derer, die nach deinem Leben stehen, und vor welchen du dich fürchtest, nämlich in die Hände Nebukadnezars, des Königs zu Babel, und der Chaldäer. Und will dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein ander Land treiben, das nicht euer Vaterland ist; und sollst daselbst sterben. Und in das Land, da sie von Herzen gerne wieder hin wären, sollen sie nicht wiederkommen. Wie ein elender, verachteter, verstoßener Mann ist doch Chanja! ein unwert Gefäß! Ach, wie ist er doch samt seinem Samen so vertrieben und in ein unbekanntes Land geworfen! O Land, Land, Land; höre des HERRN Wort! So spricht der HERR: Schreibet an diesen Mann für einen Verdorbenen, einen Mann, dem es sein Lebetage nicht gelinget. Denn er wird das Glück nicht haben, daß jemand seines Samens auf dem Stuhl Davids sitze und fürder in Juda herrsche. W ehe euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umbringt und zerstreut! spricht der HErr. Darum spricht der HErr, der GOtt Israels, von den Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und verstoßen und nicht besucht. Siehe, ich will euch heimsuchen um eures bösen Wesens willen, spricht der HErr. Und ich will die übrigen meiner Herde sammeln aus allen Ländern, dahin ich sie verstoßen habe, und will sie wiederbringen zu ihren Hürden, daß sie sollen wachsen und viel werden. Und ich will Hirten über sie setzen, die sie weiden sollen, daß sie sich nicht mehr sollen fürchten noch erschrecken noch heimgesucht werden, spricht der HErr. Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß ich dem David ein gerecht Gewächs erwecken will; und soll ein König sein, der wohl regieren wird und Recht und Gerechtigkeit auf Erden anrichten. Zu derselben Zeit soll Juda geholfen werden, und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, daß man ihn nennen wird: HErr, der unsere Gerechtigkeit ist. Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HErr, daß man nicht mehr sagen wird: So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus Ägyptenland geführt hat, sondern: So wahr der HERR lebt, der den Samen des Hauses Israel hat herausgeführt und gebracht aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Landen, dahin ich sie verstoßen hatte, daß sie in ihrem Lande wohnen sollen. W ider die Propheten. Mein Herz will mir in meinem Leibe brechen, alle meine Gebeine zittern; mir ist wie einem trunkenen Manne und wie einem, der vom Wein taumelt, vor dem HERRN und vor seinen heiligen Worten, daß das Land so voll Ehebrecher ist, daß das Land so jämmerlich steht, daß es so verflucht ist, und die Auen in der Wüste verdorren; und ihr Leben ist böse, und ihr Regiment taugt nicht. Denn beide, Propheten und Priester, sind Schälke, und finde auch in meinem Hause ihre Bosheit, spricht der HErr. Darum ist ihr Weg wie ein glatter Weg im Finstern, darauf sie gleiten und fallen. Denn ich will Unglück über sie kommen lassen, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HErr. Zwar bei den Propheten zu Samaria sah ich Torheit, daß sie weissagten durch Baal und verführten mein Volk Israel. Aber bei den Propheten zu Jerusalem sehe ich Greuel, wie sie ehebrechen und gehen mit Lügen um und stärken die Boshaftigen, auf daß sich ja niemand bekehre von seiner Bosheit. Sie sind alle vor mir gleichwie Sodom und ihre Bürger wie Gomorrha. Darum spricht der HERR Zebaoth von den Propheten also: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und mit Galle tränken; denn von den Propheten zu Jerusalem kommt Heuchelei aus ins ganze Land. So spricht der HERR Zebaoth: Gehorcht nicht den Worten der Propheten, so euch weissagen! Sie betrügen euch; denn sie predigen ihres Herzens Gesicht und nicht aus des HERRN Munde. Sie sagen denen, die mich lästern: Der HERR hat‘s gesagt, es wird euch wohlgehen. Und allen, die nach ihres Herzens Dünkel wandeln, sagen sie: Es wird kein Unglück über euch kommen. Denn wer ist im Rat des HERRN gestanden, der sein Wort gesehen und gehört habe? Wer hat sein Wort vernommen und gehört? Siehe, es wird ein Wetter des HERRN mit Grimm kommen und ein schrecklich Ungewitter den Gottlosen auf den Kopf allen. Und des HERRN Zorn wird nicht nachlassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat. hernach werdet ihr‘s wohl erfahren. Ich sandte die Propheten nicht, noch liefen sie; ich redete nicht zu ihnen, noch weissagten sie. Denn wo sie bei meinem Rat blieben und hätten meine Worte meinem Volk geprediget, so hätten sie dasselbe von ihrem bösen Wesen und von ihrem bösen Leben bekehrt. Bin ich nicht ein GOtt, der nahe ist, spricht der HErr, und nicht ein GOtt, der ferne sei? Meinst du, daß sich jemand heimlich verbergen könne, daß ich ihn nicht sehe? spricht der HErr. Bin ich‘s nicht, der Himmel und Erde füllt? spricht der HErr. Ich höre es wohl, daß die Propheten predigen und falsch weissagen in meinem Namen und sprechen: Mir hat geträumt, mir hat geträumt! Wann wollen doch die Propheten aufhören, die falsch weissagen und ihres Herzens Trügerei weissagen und wollen, daß mein Volk meines Namens vergesse über ihren Träumen, die einer dem andern predigt, gleichwie ihre Väter meines Namens vergaßen über dem Baal? Ein Prophet, der Träume hat, der predige Träume; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen? spricht der HErr. Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HErr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt? Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HErr, die mein Wort stehlen einer dem andern. Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HErr, die ihr eigen Wort führen und sprechen: Er hat‘s gesagt. Siehe, ich will an die, so falsche Träume weissagen, spricht der HErr, und predigen dieselben und verführen mein Volk mit ihren Lügen und losen Teidingen, so ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe, und sie auch diesem Volk nichts nütze sind, spricht der HErr. Wenn dich dies Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragen wird und sagen: Welches ist die Last des HERRN? sollst du zu ihnen sagen, was die Last sei: Ich will euch hinwerfen, spricht der HErr. Und wo ein Prophet oder Priester oder Volk wird sagen: Das ist die Last des HERRN, denselbigen will ich heimsuchen und sein Haus dazu. Also soll aber einer mit dem andern reden und untereinander sagen: Was antwortet der HERR und was sagt der HErr? Und nennt es nicht mehr Last des HERRN; denn einem jeglichen wird sein eigen Wort eine Last sein, weil ihr also die Worte des lebendigen GOttes, des HERRN Zebaoth, unsers GOttes, verkehrt. Darum sollt ihr zum Propheten also sagen: Was antwortet dir der HERR und was sagt der HErr? Weil ihr aber sprecht: Last des HERRN, darum spricht der HERR also: Nun ihr dies Wort eine Last des HERRN nennet, und ich zu euch gesandt habe und sagen lassen, ihr sollt es nicht nennen Last des HERRN, siehe, so will ich euch hinwegnehmen und euch samt der Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht wegwerfen; und will euch ewige Schande und ewige Schmach zufügen, deren nimmer vergessen soll werden. S iehe, der HERR zeigte mir zwei Feigenkörbe, gestellt vor den Tempel des HERRN, nachdem der König zu Babel, Nebukadnezar, hatte weggeführt Jechanja, den Sohn Jojakims, den König Judas, samt den Fürsten Judas, Zimmerleute und Schmiede von Jerusalem, und nach Babel gebracht. In dem einen Korbe waren sehr gute Feigen, wie die ersten reifen Feigen sind; im andern Korbe waren sehr böse Feigen, daß man sie nicht essen konnte, so böse waren sie. Und der HERR sprach zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Feigen; die guten Feigen sind sehr gut und die bösen sind sehr böse, daß man sie nicht essen kann, so böse sind sie. Da geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Gleichwie diese Feigen gut sind, also will ich mich gnädig annehmen der Gefangenen aus Juda, welche ich habe aus dieser Stätte lassen ziehen in der Chaldäer Land, und will sie gnädig ansehen und will sie wieder in dies Land bringen und will sie bauen und nicht abbrechen, ich will sie pflanzen und nicht ausraufen. Und will ihnen ein Herz geben, daß sie mich kennen sollen, daß ich der HERR sei. Und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr GOtt sein; denn sie werden sich von ganzem Herzen zu mir bekehren. Aber wie die bösen Feigen so böse sind, daß man sie nicht essen kann, spricht der HErr, also will ich dahingeben Zedekia, den König Judas, samt seinen Fürsten, und was übrig ist zu Jerusalem und übrig in diesem Lande, und die in Ägyptenland wohnen. Ich will ihnen Unglück zufügen und sie in keinem Königreich auf Erden bleiben lassen, daß sie sollen zuschanden werden, zum Sprichwort, zur Fabel und zum Fluch an allen Orten, dahin ich sie verstoßen werde. Und will Schwert, Hunger und Pestilenz unter sie schicken, bis sie umkommen von dem Lande, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe. D ies ist das Wort, welches zu Jeremia geschah über das ganze Volk Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohns Josias, des Königs Judas (welches ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs zu Babel), welches auch der Prophet Jeremia redete zu dem ganzen Volk Juda und zu allen Bürgern zu Jerusalem und sprach: Es ist von dem dreizehnten Jahr an Josias, des Sohns Amons, des Königs Judas, des HERRN Wort zu mir geschehen bis auf diesen Tag, und habe euch nun dreiundzwanzig Jahre mit Fleiß geprediget; aber ihr habt nie hören wollen. So hat der HERR auch zu euch gesandt alle seine Knechte, die Propheten, fleißiglich; aber ihr habt nie hören wollen noch eure Ohren neigen, daß ihr gehorcht, da er sprach: Bekehrt euch, ein jeglicher von seinem bösen Wege und von eurem bösen Wesen, so sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, immer und ewiglich bleiben. Folget nicht andern Göttern, daß ihr ihnen dient und sie anbetet, auf daß ihr mich nicht erzürnt durch eurer Hände Werk, und ich euch Unglück zufügen müsse. Aber ihr wolltet mir nicht gehorchen, spricht der HErr, auf daß ihr mich ja wohl erzürnetet durch eurer Hände Werk zu eurem eigenen Unglück. Darum so spricht der HERR Zebaoth: Weil ihr denn meine Worte nicht hören wollt, siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Völker gegen Mitternacht, spricht der HErr, auch meinen Knecht Nebukadnezar, den König zu Babel, und will sie bringen über dies Land und über die, so drinnen wohnen, und über all dieses Volk, so umherliegen, und will sie verbannen und verstören und zum Spott und ewiger Wüste machen. Und will herausnehmen allen fröhlichen Gesang, die Stimme des Bräutigams und der Braut, die Stimme der Mühlen und Licht der Laterne, Daß dies ganze Land wüst und zerstört liegen soll. Und sollen diese Völker dem Könige zu Babel dienen siebzig Jahre. W enn aber die siebzig Jahre um sind, will ich den König zu Babel heimsuchen und all dies Volk, spricht der HErr, um ihre Mißtat, dazu das Land der Chaldäer, und will es zur ewigen Wüste machen. Also will ich über dies Land bringen alle meine Worte, die ich geredet habe wider sie, nämlich alles, was in diesem Buch geschrieben steht, das Jeremia geweissagt hat über alle Völker. Und sie sollen auch dienen, ob sie gleich große Völker und große Könige sind. Also will ich ihnen vergelten nach ihrem Verdienst und nach den Werken ihrer Hände. D enn also spricht zu mir der HErr, der GOtt Israels: Nimm diesen Becher Weins voll Zorns von meiner Hand und schenke daraus allen Völkern, zu denen ich dich sende, daß sie trinken, taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich unter sie schicken will. Und ich nahm den Becher von der Hand des HERRN und schenkte allen Völkern, zu denen mich der HERR sandte, nämlich Jerusalem, den Städten Judas, ihren Königen und Fürsten, daß sie wüst und zerstört liegen und ein Spott und Fluch sein sollen, wie es denn heutigestages steht; auch Pharao, dem Könige in Ägypten, samt seinen Knechten, seinen Fürsten und seinem ganzen Volk; allen Ländern gegen Abend, allen Königen im Lande Uz, allen Königen in der Palästiner Lande, samt Askalon, Gasa, Akaron und den übrigen zu Asdod; denen von Edom, denen von Moab, den Kindern Ammon; allen Königen zu Tyrus, allen Königen zu Zidon, den Königen in den Inseln jenseits des Meers; denen von Dedan, denen von Thema, denen von Bus und allen Fürsten in den Örtern; allen Königen in Arabien, allen Königen gegen Abend, die in der Wüste wohnen; allen Königen in Simri, allen Königen in Elam, allen Königen in Medien; allen Königen gegen Mitternacht, beide, in der Nähe und Ferne, einem mit dem andern, und allen Königen auf Erden, die auf dem Erdboden sind. Und König Sesach soll nach diesen trinken. Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: trinkt, daß ihr trunken werdet, speiet und niederfallt und nicht aufstehen mögt vor dem Schwert, das ich unter euch schicken will. Und wo sie den Becher nicht wollen von deiner Hand nehmen und trinken, so sprich zu ihnen: Also spricht der HERR Zebaoth: Nun sollt ihr trinken! Denn siehe, in der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fahe ich an zu plagen, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben; denn ich rufe das Schwert über alle, die auf Erden wohnen, spricht der HERR Zebaoth. Und du sollst alle diese Worte ihnen weissagen und sprich zu ihnen: Der HERR wird brüllen aus der Höhe und seinen Donner hören lassen aus seiner heiligen Wohnung; er wird brüllen über seine Hürden; er wird singen ein Lied, wie die Weintreter, über alle Einwohner des Landes, des Hall erschallen wird bis an der Welt Ende. Der HERR hat zu rechten mit den Heiden und will mit allem Fleisch Gericht halten; die Gottlosen wird er dem Schwert übergeben, spricht der HErr. So spricht der HERR Zeboath: Siehe, es wird eine Plage kommen von einem Volk zum andern, und ein groß Wetter wird erweckt werden von der Seite des Landes. Da werden die Erschlagenen vom HERRN zur selbigen Zeit liegen von einem Ende der Erde bis ans andere Ende; die werden nicht geklagt noch aufgehoben noch begraben werden, sondern müssen auf dem Felde liegen und zu Mist werden. Heulet nun, ihr Hirten, und schreiet; wälzt euch in der Asche, ihr Gewaltigen über die Herde! Denn die Zeit ist hie, daß ihr geschlachtet und zerstreut werdet und zerfallen müsset, wie ein köstlich Gefäß. Und die Hirten werden nicht fliehen können, und die Gewaltigen über die Herde werden nicht entrinnen können. Da werden die Hirten schreien, und die Gewaltigen über die Herde werden heulen, daß der HERR ihre Weide so verwüstet hat, und ihre Auen, die so wohl standen, verderbt sind vor dem grimmigen Zorn des HERRN. Er hat seine Hütte verlassen, wie ein junger Löwe; und ist also ihr Land zerstört vor dem Zorn des Tyrannen und vor seinem grimmigen Zorn. I m Anfang des Königreiches Jojakims, des Sohns Josias, des Königs Judas, geschah dies Wort vom HERRN und sprach: So spricht der HERR: Tritt in den Vorhof am Hause des HERRN und predige allen Städten Judas, die da hereingehen anzubeten im Hause des HERRN, alle Worte, die ich dir befohlen habe, ihnen zu sagen, und tue nichts davon, ob sie vielleicht hören wollen und sich bekehren, ein jeglicher von seinem bösen Wesen, damit mich auch reuen möchte das Übel, das ich gedenke, ihnen zu tun, um ihres bösen Wandels willen. Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Werdet ihr mir nicht gehorchen, daß ihr in meinem Gesetz wandelt, das ich euch vorgelegt habe, daß ihr hört die Worte meiner Knechte, der Propheten, welche ich stets zu euch gesandt habe, und ihr doch nicht hören wolltet, so will ich‘s mit diesem Hause machen wie mit Silo und diese Stadt zum Fluch allen Heiden auf Erden machen. Da nun die Priester, Propheten und alles Volk hörten Jeremia, daß er solche Worte redete im Hause des HERRN, und Jeremia nun ausgeredet hatte alles, was ihm der HERR befohlen hatte, allem Volk zu sagen, griffen ihn die Priester, Propheten und das ganze Volk und sprachen: Du mußt sterben! Warum darfst du weissagen im Namen des HERRN und sagen: Es wird diesem Hause gehen wie Silo, und diese Stadt soll so wüste werden, daß niemand mehr drinnen wohne? Und das ganze Volk sammelte sich im Hause des HERRN wider Jeremia. Da solches hörten die Fürsten Judas, gingen sie aus des Königs Hause hinauf ins Haus des HERRN und setzten sich vor das neue Tor des HERRN. Und die Priester und Propheten sprachen vor den Fürsten und allem Volk: Dieser ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt wider diese Stadt, wie ihr mit euren Ohren gehört habt. Aber Jeremia sprach zu allen Fürsten und zu allem Volk: Der HERR hat mich gesandt, daß ich solches alles, das ihr gehört habt, sollte weissagen wider dies Haus und wider diese Stadt. So bessert nun euer Wesen und Wandel und gehorcht der Stimme des HERRN, eures GOttes, so wird den HERRN auch gereuen das Übel, das er wider euch geredet hat. Siehe, ich bin in euren Händen; ihr mögt es machen mit mir, wie es euch recht und gut dünkt. Doch sollt ihr wissen, wo ihr mich tötet, so werdet ihr unschuldig Blut laden auf euch selbst, auf diese Stadt und ihre Einwohner. Denn wahrlich, der HERR hat mich zu euch gesandt, daß ich solches alles vor euren Ohren reden sollte. Da sprachen die Fürsten und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser ist des Todes nicht schuldig; denn er hat zu uns geredet im Namen des HERRN, unsers GOttes. Und es standen auf etliche der Ältesten im Lande und sprachen zum ganzen Haufen des Volks: Zur Zeit Hiskias, des Königs Judas, war ein Prophet, Micha von Maresa, und sprach zum ganzen Volk Juda: So spricht der HERR Zebaoth: Zion soll wie ein Acker gepflüget werden, und Jerusalem ein Steinhaufen werden und der Berg des Hauses (des HERRN) zum wilden Walde. Noch ließ ihn Hiskia, der König Judas, und das ganze Juda darum nicht töten; ja, sie fürchteten vielmehr den HERRN und beteten vor dem HERRN. Da reuete auch den HERRN das Übel, das er wider sie geredet hatte. Darum tun wir sehr übel wider unsere Seelen: S o war auch einer, der im Namen des HERRN weissagte, Uria, der Sohn Semajas, von Kiriath-Jearim. Derselbe weissagte wider diese Stadt und wider dies Land gleichwie Jeremia. Da aber der König Jojakim und alle seine Gewaltigen und die Fürsten seine Worte hörten, wollte ihn der König töten lassen. Und Uria erfuhr das, fürchtete sich und floh und zog nach Ägypten. Aber der König Jojakim schickt e Leute nach Ägypten, Elnathan, den Sohn Achbors, und andere mit ihm. Die führten ihn aus Ägypten und brachten ihn zum Könige Jojakim; der ließ ihn mit dem Schwert töten und ließ seinen Leichnam unter dem gemeinen Pöbel begraben. Also war die Hand Ahikams, des Sohns Saphans, mit Jeremia, daß er nicht dem Volk in die Hände kam, daß sie ihn töteten. I m Anfang des Königreichs Jojakims, des Sohns Josias, des Königs Judas, geschah dies Wort vom HERRN zu Jeremia und sprach: So spricht der HERR zu mir: Mache dir ein Joch und hänge es an deinen Hals. Und schicke es zum Könige in Edom, zum Könige in Moab, zum Könige der Kinder Ammon, zum Könige zu Tyrus und zum Könige zu Zidon durch die Boten, so zu Zedekia, dem Könige Judas, nach Jerusalem kommen sind. Und befiehl ihnen, daß sie ihren Herren sagen: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: So sollt ihr euren Herren sagen: Ich habe die Erde gemacht und Menschen und Vieh, so auf Erden sind, durch meine große Kraft und ausgereckten Arm und gebe sie, wem ich will. Nun aber habe ich alle diese Lande gegeben in die Hand meines Knechts Nebukadnezar, des Königs zu Babel, und habe ihm auch die wilden Tiere auf dem Felde gegeben, daß sie ihm dienen sollen. Und sollen alle Völker dienen ihm und seinem Sohn und seines Sohnes Sohn, bis daß die Zeit seines Landes auch komme; denn es sollen ihm viel Völker und große Könige dienen. Welch Volk aber und Königreich dem Könige zu Babel, Nebukadnezar, nicht dienen will, und wer seinen Hals nicht wird unter das Joch des Königs zu Babel geben, solch Volk will ich heimsuchen mit Schwert, Hunger und Pestilenz, spricht der HErr, bis daß ich sie durch seine Hand umbringe. Darum so gehorcht nicht euren Propheten, Weissagern, Traumdeutern, Tagewählern und Zauberern, die euch sagen: Ihr werdet nicht dienen müssen dem Könige zu Babel. Denn sie weissagen euch falsch, auf daß sie euch ferne aus eurem Lande bringen, und ich euch ausstoße, und ihr umkommt. Denn welch Volk seinen Hals ergibt unter das Joch des Königs zu Babel und dient ihm, das will ich in seinem Lande lassen, daß es dasselbige baue und bewohne, spricht der HErr. Und ich redete solches alles zu Zedekia, dem Könige Judas, und sprach: Ergebt euren Hals unter das Joch des Königs zu Babel und dient ihm und seinem Volk, so sollt ihr lebendig bleiben. Warum wollt ihr sterben, du und dein Volk, durch Schwert, Hunger und Pestilenz? wie denn der HERR geredet hat über das Volk, so dem Könige zu Babel nicht dienen will. Darum gehorcht nicht den Worten der Propheten, die euch sagen: Ihr werdet nicht dienen müssen dem Könige zu Babel. Denn sie weissagen euch falsch, und ich habe sie nicht gesandt, spricht der HErr; sondern sie weissagen falsch in meinem Namen, auf daß ich euch ausstoße, und ihr umkommt, samt den Propheten, die euch weissagen. Und zu den Priestern und zu all diesem Volk redete ich und sprach: So spricht der HERR: Gehorcht nicht den Worten eurer Propheten, die euch weissagen und sprechen: Siehe, die Gefäße aus dem Hause des HERRN werden nun bald von Babel wieder herkommen. Denn sie weissagen euch falsch. Gehorcht ihnen nicht, sondern dient dem Könige zu Babel, so werdet ihr lebendig bleiben. Warum soll doch diese Stadt zur Wüste werden? Sind sie aber Propheten und haben sie des HERRN Wort, so laßt sie den HERRN Zebaoth erbitten, daß die übrigen Gefäße im Hause des HERRN und im Hause des Königs Judas und zu Jerusalem nicht auch nach Babel geführt werden. Denn also spricht, der HERR Zebaoth von den Säulen und vom Meer und von dem Gestühle und von den Gefäßen, die noch übrig sind in dieser Stadt, welche Nebukadnezar, der König zu Babel, nicht wegnahm, da er Jechanja, den Sohn Jojakims, den König Judas, von Jerusalem wegführte nach Babel samt allen Fürsten in Juda und Jerusalem; denn so spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, von den Gefäßen, die noch übrig sind im Hause des HERRN und im Hause des Königs Judas und zu Jerusalem: Sie sollen nach Babel geführt werden und daselbst bleiben bis auf den Tag, da ich sie heimsuche, spricht der HErr, und ich sie wiederum herauf an diesen Ort bringen lasse. U nd im selbigen Jahr, im Anfang des Königreichs Zedekias, des Königs Judas, im fünften Monden des vierten Jahres, sprach Hananja, der Sohn Azurs, ein Prophet von Gibeon, zu mir im Hause des HERRN in Gegenwart der Priester und alles Volks und sagte: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Ich habe das Joch des Königs zu Babel zerbrochen; und ehe zwei Jahre um sind, will ich alle Gefäße des Hauses des HERRN, welche Nebukadnezar, der König zu Babel, hat von diesem Ort weggenommen und nach Babel geführt, wiederum an diesen Ort bringen. Dazu Jechanja, den Sohn Jojakims, den König Judas, samt allen Gefangenen aus Juda, die nach Babel geführt sind, will ich auch wieder an diesen Ort bringen, spricht der HErr; denn ich will das Joch des Königs zu Babel zerbrechen. Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks, die im Hause des HERRN standen, und sagte: Amen, der HERR tue also! Der HERR bestätige dein Wort, das du geweissagt hast, daß er die Gefäße aus dem Hause des HERRN von Babel wiederbringe an diesen Ort samt allen Gefangenen. Aber doch höre auch dies Wort, das ich vor deinen Ohren rede und vor den Ohren des ganzen Volks: Die Propheten, die vor mir und vor dir gewesen sind von alters her, die haben wider viel Länder und große Königreiche geweissagt, von Krieg, von Unglück und von Pestilenz; wenn aber ein Prophet von Friede weissagt, den wird man kennen, ob ihn der HERR wahrhaftig gesandt hat, wenn sein Wort erfüllt wird. Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Halse des Propheten Jeremia und zerbrach‘s. Und Hananja sprach in Gegenwart des ganzen Volks: So spricht der HERR: Ebenso will ich zerbrechen das Joch Nebukadnezars, des Königs zu Babel, ehe zwei Jahre umkommen, vom Halse aller Völker. Und der Prophet Jeremia ging seines Weges. Aber der HERRN Wort geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja das Joch zerbrochen hatte vom Halse des Propheten Jeremia, und sprach: Gehe hin und sage Hananja: So spricht der HERR: Du hast das hölzerne Joch zerbrochen; so mache nun ein eisern Joch an jenes Statt. Denn so spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Ein eisern Joch habe ich allen diesen Völkern an den Hals gehänget, damit sie dienen sollen Nebukadnezar, dem Könige zu Babel, und müssen ihm dienen; denn ich habe ihm auch die wilden Tiere gegeben. Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Höre doch, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt, und du hast gemacht, daß dies Volk auf Lügen sich verläßt. Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will dich vom Erdboden nehmen; dies Jahr sollst du sterben; denn du hast sie mit deiner Rede vom HERRN abgewendet. Also starb der Prophet Hananja desselbigen Jahres im siebenten Monden. D ies sind die Worte im Briefe, den der Prophet Jeremia sandte von Jerusalem zu den übrigen Ältesten die weggeführt waren, und zu den Priestern und Propheten und zum ganzen Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem hatte weggeführt nach Babel (nachdem der König Jechanja und die Königin mit den Kämmerern und Fürsten in Juda und Jerusalem samt den Zimmerleuten und Schmieden zu Jerusalem weg waren), durch Eleasa, den Sohn Saphans, und Gemarja, den Sohn Hilkias, welche Zedekia, der König Judas, sandte nach Babel zu Nebukadnezar, dem Könige zu Babel, und sprach: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, zu allen Gefangenen, die ich habe von Jerusalem lassen wegführen nach Babel: Bauet Häuser, darin ihr wohnen möget; pflanzt Gärten, daraus ihr die Früchte essen möget; nehmt Weiber und zeugt Söhne und Töchter; nehmt euren Söhnen Weiber und gebt euren Töchtern Männer, daß sie Söhne und Töchter zeugen; mehrt euch daselbst, daß euer nicht wenig sei. Sucht der Stadt Bestes, dahin ich euch habe lassen wegführen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn‘s ihr wohlgeht, so geht es euch auch wohl. Denn so spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Laßt euch die Propheten, die bei euch sind, und die Wahrsager nicht betrügen und gehorcht euren Träumen nicht, die euch träumen; denn sie weissagen euch falsch in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der HErr. Denn so spricht der HERR: Wenn zu Babel siebzig Jahre aus sind, so will ich euch besuchen und will mein gnädiges Wort über euch erwecken, daß ich euch wieder an diesen Ort bringe. Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HErr, nämlich Gedanken des Friedens und nicht des Leides, daß ich euch gebe das Ende, des ihr wartet. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. Ihr werdet mich suchen und finden. Denn so ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HErr, und will euer Gefängnis wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, dahin ich euch verstoßen habe, spricht der HErr; und will euch wiederum an diesen Ort bringen, von dannen ich euch habe lassen wegführen. Denn ihr meinet, der HERR habe euch zu Babel Propheten auferweckt. Denn also spricht der HERR vom Könige, der auf Davids Stuhl sitzt, und von allem Volk, das in dieser Stadt wohnt, nämlich von euren Brüdern, die nicht mit euch hinaus gefangen gezogen sind; ja, also spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will Schwert, Hunger und Pestilenz unter sie schicken und will mit ihnen umgehen wie mit den bösen Feigen, da einem vor ekelt zu essen; und will hinter ihnen her sein mit Schwert, Hunger und Pestilenz; und will sie in keinem Königreich auf Erden bleiben lassen, daß sie sollen zum Fluch, zum Wunder, zum Hohn und zum Spott unter allen Völkern werden, dahin ich sie verstoßen werde, darum daß sie meinen Worten nicht gehorchen, spricht der HErr, der ich meine Knechte, die Propheten, zu euch stets gesandt habe; aber ihr wolltet nicht hören, spricht der HErr. Ihr aber alle, die ihr gefangen seid weggeführt, die ich von Jerusalem habe nach Babel ziehen lassen, hört des HERRN Wort! So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, wider Ahab, den Sohn Kolajas, und wider Zedekia, den Sohn Masejas, die euch falsch weissagen in meinem Namen: Siehe, ich will sie geben in die Hände Nebukadnezars, des Königs zu Babel, der soll sie schlagen lassen vor euren Augen, daß man wird aus denselbigen einen Fluch machen unter allen Gefangenen aus Juda, die zu Babel sind, und sagen: Der HERR tue dir wie Zedekia und Ahab, welche der König zu Babel auf Feuer braten ließ, darum daß sie eine Torheit in Israel begingen und trieben Ehebruch mit der andern Weibern und predigten falsch in meinem Namen, das ich ihnen nicht befohlen hatte. Solches weiß ich und zeuge es, spricht der HErr. U nd wider Semaja von Nehalam sollst du sagen: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Darum daß du unter deinem Namen hast Briefe gesandt zu allem Volk, das zu Jerusalem ist, und zum Priester Zephanja, dem Sohn Masejas, und zu allen Priestern und gesagt: Der HERR hat dich zum Priester gesetzt anstatt des Priesters Jehojada, daß ihr sollt Aufseher sein im Hause des HERRN über alle Wahnsinnigen und Weissager, daß du sie in Kerker und Stock legest. Nun, warum strafst du denn nicht Jeremia von Anathoth, der euch weissagt, darum daß er zu uns nach Babel geschickt hat und lassen sagen: Es wird noch lange währen; baut Häuser, darin ihr wohnt, und pflanzt Gärten, daß ihr die Früchte davon eßt. Denn Zephanja, der Priester, hatte denselben Brief gelesen und den Propheten Jeremia lassen zuhören. Darum geschah des HERRN Wort zu Jeremia und sprach: Sende hin zu allen Gefangenen und laß ihnen sagen: So spricht der HERR wider Semaja von Nehalam: Darum daß euch Semaja weissagt, und ich habe ihn doch nicht gesandt, und macht, daß ihr auf Lügen vertrauet, darum spricht der HERR also: Siehe, ich will Semaja von Nehalam heimsuchen samt seinem Samen, daß der Seinen keiner soll unter diesem Volk bleiben, und soll das Gute nicht sehen, das ich meinem Volk tun will, spricht der HErr; denn er hat sie mit seiner Rede vom HERRN abgewendet. D ies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Schreibe dir alle Worte in ein Buch, die ich zu dir rede. Denn siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß ich das Gefängnis meines Volks, beide, Israels und Judas, wenden will, spricht der HErr, und will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe, daß sie es besitzen sollen. Dies sind aber die Worte, welche der HERR redet von Israel und Juda. Denn so spricht der HERR: Wir hören ein Geschrei des Schreckens; es ist eitel Furcht da und kein Friede. Aber forscht doch und seht, ob ein Mannsbild gebären möge? Wie geht es denn zu, daß ich alle Männer sehe ihre Hände auf ihren Hüften haben, wie Weiber in Kindesnöten, und alle Angesichte so bleich sind? Es ist ja ein großer Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und ist eine Zeit der Angst in Jakob; noch soll ihm daraus geholfen werden. Es soll aber geschehen zu derselben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, daß ich sein Joch von deinem Halse zerbrechen will und deine Bande zerreißen, daß er darin nicht mehr den Fremden dienen muß, sondern dem HERRN, ihrem GOtt, und ihrem Könige David, welchen ich ihnen erwecken will. Darum fürchte du dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der HErr, und entsetze dich nicht, Israel! Denn siehe, ich will dir helfen aus fernen Landen und deinem Samen aus dem Lande ihres Gefängnisses, daß Jakob soll wiederkommen, in Frieden leben und Genüge haben; und niemand soll ihn schrecken. Denn ich bin bei dir, spricht der HErr, daß ich dir helfe. Denn ich will‘s mit allen Heiden ein Ende machen, dahin ich dich zerstreut habe; aber mit dir will ich‘s nicht ein Ende machen; züchtigen aber will ich dich mit Maße, daß du dich nicht unschuldig haltest. D enn also spricht der HERR: Dein Schade ist verzweifelt böse, und deine Wunden sind unheilbar. Deine Sache handelt niemand, daß er sie verbände; es kann dich niemand heilen. Alle deine Liebhaber vergessen dein, fragen nichts danach. Ich habe dich geschlagen, wie ich einen Feind schlüge, mit unbarmherziger Staupe um deiner großen Mißtat und um deiner starken Sünden willen. Was schreiest du über deinen Schaden und über deinen verzweifelt bösen Schmerzen? Habe ich dir doch solches getan um deiner großen Mißtat und um deiner starken Sünden willen. Darum alle, die dich gefressen haben, sollen gefressen werden, und alle, die dich geängstet haben, sollen alle gefangen werden, und die dich beraubt haben, sollen beraubt werden, und alle, die dich geplündert haben, sollen geplündert werden. Aber dich will ich wieder gesund machen und deine Wunden heilen, spricht der HErr, darum daß man dich nennt die Verstoßene, und Zion sei, nach der niemand frage. S o spricht der HERR: Siehe, ich will das Gefängnis der Hütten Jakobs wenden und mich über seine Wohnung erbarmen; und die Stadt soll wieder auf ihre Hügel gebaut werden, und der Tempel soll stehen nach seiner Weise. Und soll von dannen herausgehen Lob- und Freudengesang; denn ich will sie mehren und nicht mindern; ich will sie herrlich machen und nicht kleinern. Ihre Söhne sollen sein gleichwie vorhin, und ihre Gemeine vor mir gedeihen; denn ich will heimsuchen alle, die sie plagen. Und ihr Fürst soll aus ihnen herkommen und ihr Herrscher von ihnen ausgehen und er soll zu mir nahen; denn wer ist der, so mit willigem Herzen zu mir nahet? spricht der HErr. Und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer GOtt sein. Siehe, es wird ein Wetter des HERRN mit Grimm kommen, ein schrecklich Ungewitter wird den Gottlosen auf den Kopf fallen. Denn des HERRN grimmiger Zorn wird nicht nachlassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat. Zur letzten Zeit werdet ihr solches erfahren. Z ur selbigen Zeit, spricht der HErr, will ich aller Geschlechter Israels GOtt sein, und sie sollen mein Volk sein. So spricht der HERR: Das Volk, so überblieben ist vom Schwert, hat Gnade gefunden in der Wüste; Israel zeucht hin zu seiner Ruhe. Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Wohlan, ich will dich wiederum bauen, daß du sollst gebaut heißen. Du Jungfrau Israel, du sollst noch fröhlich pauken und herausgehen an den Tanz. Du sollst wiederum Weinberge pflanzen an den bergen Samaria; pflanzen wird man und dazu pfeifen. Denn es wird die Zeit noch kommen, daß die Hüter an dem Gebirge Ephraim werden rufen: Wohlauf und laßt uns hinaufgehen nach Zion zu dem HERRN, unserm GOtt! Denn also spricht der HERR: Ruft über Jakob mit Freuden und jauchzet über das Haupt unter den Heiden; ruft laut, rühmet und sprecht: HErr, hilf deinem Volk, den Übrigen in Israel! Siehe, ich will sie aus dem Lande der Mitternacht bringen und will sie sammeln aus den Enden der Erde, beide, Blinde, Lahme, Schwangere und Kindbetterinnen, daß sie mit großem Haufen wieder hieher kommen sollen. Sie werden weinend kommen und betend, so will ich sie leiten; ich will sie leiten an den Wasserbächen auf schlechtem Wege, daß sie sich nicht stoßen; denn ich bin Israels Vater, so ist Ephraim mein erstgeborner Sohn. Hört, ihr Heiden, des HERRN Wort und verkündigt es ferne in die Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird‘s auch wieder sammeln, und wird sie hüten wie ein Hirte seine Herde. Denn der HERR wird Jakob erlösen und von der Hand des Mächtigen erretten. Und sie werden kommen und auf der Höhe zu Zion jauchzen und werden sich zu den Gaben des HERRN häufen, nämlich zum Getreide, Most, Öl und jungen Schafen und Ochsen, daß ihre Seele wird sein wie ein wasserreicher Garten und nicht mehr bekümmert sein sollen. Alsdann werden die Jungfrauen fröhlich am Reigen sein, dazu die junge Mannschaft und die Alten miteinander. Denn ich will ihr Trauern in Freude verkehren und sie trösten und sie erfreuen nach ihrer Betrübnis. Und ich will der Priester Herz voll Freude machen, und mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der HErr. S o spricht der HERR: Man hört eine klägliche Stimme und bitteres Weinen auf der Höhe; Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder, denn es ist aus mit ihnen. Aber der HERR spricht also: laß dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Arbeit wird wohl belohnet werden, spricht der HErr. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes. Und deine Nachkommen haben viel Gutes zu gewarten, spricht der HErr; denn deine Kinder sollen wieder in ihre Grenze kommen. Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: Du hast mich gezüchtiget, und ich bin auch gezüchtiget wie ein geil Kalb. Bekehre du mich, so werde ich bekehrt; denn du, HErr, bist mein GOtt! Da ich bekehrt ward, tat ich Buße; denn nachdem ich gewitzigt bin, schlage ich mich auf die Hüfte. Denn ich bin zuschanden worden und stehe schamrot; denn ich muß leiden den Hohn meiner Jugend. Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein trautes Kind? Denn ich denke noch wohl daran, was ich ihm geredet habe; darum bricht mir mein Herz gegen ihn, daß ich mich sein erbarmen muß, spricht der HErr. Richte dir auf Grabzeichen, setze dir Trauermale und richte dein Herz auf die gebahnte Straße, darauf ich gewandelt habe. Kehre wieder, Jungfrau Israel; kehre dich wieder zu diesen deinen Städten! Wie lange willst du in der Irre gehen, du abtrünnige Tochter? Denn der HERR wird ein Neues im Lande erschaffen: das Weib wird den Mann umgeben. So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Man wird noch dies Wort wieder reden im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Gefängnis wenden werde: Der HERR segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! Und Juda samt allen seinen Städten sollen drinnen wohnen, dazu Ackerleute und die mit Herden umherziehen. Denn ich will die müden Seelen erquicken und die bekümmerten Seelen sättigen. Darum bin ich aufgewacht und sah auf und habe so sanft geschlafen. S iehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß ich das Haus Israel und das Haus Juda besamen will, beide, mit Menschen und Vieh. Und gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureuten, zu reißen, abzubrechen, zu verderben und zu plagen, also will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HErr. Zur selbigen Zeit wird man nicht mehr sagen: Die Väter haben Herlinge gegessen, und der Kinder Zähne sind stumpf worden, sondern ein jeglicher wird um seiner Mißtat willen sterben; und welcher Mensch Herlinge ißt, dem sollen seine Zähne stumpf werden. S iehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern machte, da ich sie bei der Hand nahm, daß ich sie aus Ägyptenland führte, welchen Bund sie nicht gehalten haben, und ich sie zwingen mußte, spricht der HErr, sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr GOtt sein. Und wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: Erkenne den HERRN! sondern sie sollen mich alle kennen, beide, klein und groß, spricht der HErr. Denn ich will ihnen ihre Mißtat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken. S o spricht der HErr, der die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den Mond und die Sterne nach ihrem Lauf der Nacht zum Licht, der das Meer bewegt, daß seine Wellen brausen, HERR Zebaoth ist sein Name: Wenn solche Ordnungen abgehen vor mir, spricht der HErr, so soll auch aufhören der Same Israels, daß er nicht mehr ein Volk vor mir sei ewiglich. So spricht der HERR: Wenn man den Himmel oben kann messen und den Grund der Erde erforschen, so will ich auch verwerfen den ganzen Samen Israels um alles, das sie tun, spricht der HErr. Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß die Stadt des HERRN soll gebaut werden vom Turm Hananeel an bis ans Ecktor. Und die Richtschnur wird neben demselben weiter herausgehen bis an den Hügel Gareb und sich nach Gaath wenden. Und das ganze Tal der Leichen und der Asche samt dem ganzen Acker bis an den Bach Kidron, bis zu der Ecke am Roßtor gegen Morgen wird dem HERRN heilig sein, daß es nimmermehr zerbrochen noch abgebrochen soll werden. D ies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia im zehnten Jahr Zedekias, des Königs Judas, welches ist das achtzehnte Jahr Nebukadnezars. Dazumal belagerte das Heer des Königs zu Babel Jerusalem. Aber der Prophet Jeremia lag gefangen im Vorhofe des Gefängnisses am Hause des Königs Judas, dahin Zedekia, der König Judas, ihn hatte lassen verschließen und gesagt: Warum weissagest du und sprichst: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hände des Königs zu Babel, und er soll sie gewinnen, und Zedekia, der König Judas, soll den Chaldäern nicht entrinnen, sondern ich will ihn dem Könige zu Babel in die Hände geben, daß er mündlich mit ihm reden und mit seinen Augen ihn sehen soll; und er wird Zedekia nach Babel führen, da soll er auch bleiben, bis daß ich ihn heimsuche, spricht der HErr; denn ob ihr schon wider die Chaldäer streitet, soll euch doch nichts gelingen. Und Jeremia sprach: Es ist des HERRN Wort geschehen zu mir und spricht: Siehe, Hanameel, der Sohn Sallums, deines Vetters, kommt zu dir und wird sagen: Lieber, kaufe du meinen Acker zu Anathoth; denn du hast das nächste Freundrecht dazu, daß du ihn kaufen sollst. Also kam Hanameel, meines Vetters Sohn, wie der HERR gesagt hatte, zu mir vor den Hof des Gefängnisses und sprach zu mir: Lieber, kaufe meinen Acker zu Anathoth, der im Lande Benjamin liegt; denn du hast Erbrecht dazu und du bist der Nächste; Lieber, kaufe ihn! Da merkte ich, daß es des HERRN Wort wäre, und kaufte den Acker von Hanameel, meines Vetters Sohn, zu Anathoth und wog ihm das Geld dar, sieben Sekel und zehn Silberlinge, und schrieb einen Brief und versiegelte ihn und nahm zeugen dazu und wog das Geld dar auf einer Waage. Und nahm zu mir den versiegelten Kaufbrief nach dem Recht und Gewohnheit und eine offene Abschrift und gab den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerias, des Sohns Mahasejas, in Gegenwart Hanameels, meines Vetters, und der zeugen, die im Kaufbriefe geschrieben standen, und aller Juden, die am Hofe des Gefängnisses wohnten, und befahl Baruch vor ihren Augen und sprach: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Nimm diese Briefe, den versiegelten Kaufbrief samt dieser offenen Abschrift und lege sie in ein irden Gefäß, daß sie lange bleiben mögen. Denn so spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Noch soll man Häuser, Äcker und Weinberge kaufen in diesem Lande. U nd da ich den Kaufbrief hatte Baruch, dem Sohn Nerias, gegeben, betete ich zum HERRN und sprach: Ach, HERR HErr, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm, und ist kein Ding vor dir unmöglich; der du wohltust viel Tausenden und vergiltst die Mißtat der Väter in den Busen ihrer Kinder nach ihnen, du großer und starker GOtt; HERR Zebaoth ist dein Name; groß von Rat und mächtig von Tat; und deine Augen stehen offen über alle Wege der Menschenkinder, daß du einem jeglichen gebest nach seinem Wandel und nach der Frucht seines Wesens; der du in Ägyptenland hast Zeichen und Wunder getan bis auf diesen Tag, beide, an Israel und Menschen, und hast dir einen Namen gemacht, wie er heutigestages ist, und hast dein Volk Israel aus Ägyptenland geführt durch Zeichen und Wunder, durch eine mächtige Hand, durch ausgestreckten Arm und durch groß Schrecken und hast ihnen dies Land gegeben, welches du ihren Vätern geschworen hattest, daß du es ihnen geben wolltest, ein Land, da Milch und Honig innen fleußt, und da sie hineinkamen und es besaßen, gehorchten sie deiner Stimme nicht, wandelten auch nicht nach deinem Gesetze, und alles, was du ihnen gebotest, daß sie tun sollten, das ließen sie, darum du auch ihnen all dies Unglück ließest widerfahren: Siehe, diese Stadt ist belagert, daß sie gewonnen und vor Schwert, Hunger und Pestilenz in der Chaldäer Hände, welche wider sie streiten, gegeben werden muß; und wie du geredet hast, so geht es, das siehst du; und du, HERR HErr, sprichst zu mir: Kaufe du einen Acker um Geld und nimm zeugen dazu, so doch die Stadt in der Chaldäer Hände gegeben wird? U nd des HERRN Wort geschah zu Jeremia und sprach: Siehe, ich, der HErr, bin ein GOtt alles Fleisches. Sollte mir etwas unmöglich sein? Darum so spricht der HERR also: Siehe, ich gebe diese Stadt in der Chaldäer Hände und in die Hand Nebukadnezars, des Königs zu Babel; und er soll sie gewinnen. Und die Chaldäer so wider diese Stadt streiten, werden hereinkommen und sie mit Feuer anstecken und verbrennen samt den Häusern, da sie auf den Dächern Baal geräuchert und andern Göttern Trankopfer geopfert haben, auf daß sie mich erzürneten. Denn die Kinder Israel und die Kinder Juda haben von ihrer Jugend auf getan, das mir übel gefällt, und die Kinder Israel haben mich erzürnt durch ihrer Hände Werk, spricht der HErr. Denn seit der Zeit diese Stadt gebaut ist, bis auf diesen Tag, hat sie mich zornig und grimmig gemacht, daß ich sie muß von meinem Angesicht wegtun um all der Bosheit willen der Kinder Israel und der Kinder Juda, die sie getan haben, daß sie mich erzürneten. Sie, ihre Könige, Fürsten, Priester und Propheten, und die in Juda und Jerusalem wohnen, haben mir den Rücken und nicht das Angesicht zugekehrt, wiewohl ich sie stets lehren ließ; aber sie wollten nicht hören noch sich bessern. Dazu haben sie ihre Greuel in das Haus gesetzt, das von mir den Namen hat, daß sie es verunreinigten, und haben die Höhen des Baal gebaut im Tal Ben-Hinnom, daß sie ihre Söhne und Töchter dem Moloch verbrennten, davon ich ihnen nichts befohlen habe, und ist mir nie in Sinn kommen, daß sie solchen Greuel tun sollten, damit sie Juda also zu Sünden brächten. Und nun, um deswillen spricht der HErr, der GOtt Israels, also von dieser Stadt, davon ihr sagt, daß sie werde vor Schwert, Hunger und Pestilenz in die Hände des Königs zu Babel gegeben: Siehe, ich will sie sammeln aus allen Landen, dahin ich sie verstoße durch meinen großen Zorn, Grimm und Unbarmherzigkeit, und will sie wiederum an diesen Ort bringen, daß sie sollen sicher wohnen. Und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr GOtt sein und will ihnen einerlei Herz und Wesen geben, daß sie mich fürchten sollen ihr Leben lang, auf daß ihnen und ihren Kindern nach ihnen wohlgehe. Und will einen ewigen Bund mit ihnen machen, daß ich nicht will ablassen, ihnen Gutes zu tun, und will ihnen meine Furcht ins Herz geben, daß sie nicht von mir weichen. Und soll meine Lust sein, daß ich ihnen Gutes tun soll; und ich will sie in diesem Lande pflanzen, treulich, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Denn so spricht der HERR: Gleichwie ich über dies Volk habe kommen lassen all dies große Unglück, also will ich auch alles Gute über sie kommen lassen, das ich ihnen geredet habe. Und sollen noch Äcker gekauft werden in diesem Lande, davon ihr sagt, es werde wüst liegen, daß weder Leute noch Vieh drinnen bleibe, und werde in der Chaldäer Hände gegeben. Dennoch wird man Äcker um Geld kaufen und verbriefen, versiegeln und bezeugen im Lande Benjamin und um Jerusalem her und in den Städten Judas, in Städten auf den Gebirgen, in Städten in Gründen und in Städten gegen Mittag. Denn ich will ihr Gefängnis wenden, spricht der HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu Jeremia zum andernmal, da er noch im Vorhof des Gefängnisses verschlossen war, und sprach: So spricht der HErr, der solches macht, tut und ausrichtet; HERR ist sein Name: Rufe mich, so will ich dir antworten und will dir anzeigen große und gewaltige Dinge, die du nicht weißt. Denn so spricht der HErr, der GOtt Israels, von den Häusern dieser Stadt und von den Häusern der Könige Judas, welche abgebrochen sind, Bollwerk zu machen zur Wehre, und von denen, so hereinkommen sind, daß sie wider die Chaldäer streiten mögen, daß sie dieselbigen füllen müssen mit toten Leichnamen, welche ich in meinem Zorn und Grimm erschlagen will; denn ich habe mein Angesicht von dieser Stadt verborgen um aller ihrer Bosheit willen: Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will sie des Gebets um Frieden und Treue gewähren. Denn ich will das Gefängnis Judas und das Gefängnis Israels wenden und will sie bauen wie von Anfang; und will sie reinigen von aller Mißtat, damit sie wider mich gesündigt haben, und will ihnen vergeben alle Mißtat, damit sie wider mich gesündigt und übertreten haben. Und das soll mir ein fröhlicher Name, Ruhm und Preis sein unter allen Heiden auf Erden, wenn sie hören werden all das Gute, das ich ihnen tue. Und werden sich verwundern und entsetzen über all dem Guten und über all dem Frieden, den ich ihnen geben will. So spricht der HERR: An diesem Ort, davon ihr sagt: Er ist wüst, weil weder Leute noch Vieh in den Städten Judas und auf den Gassen zu Jerusalem bleibt, die so verwüstet sind, daß weder Leute noch Bürger noch Vieh drinnen ist, wird man dennoch wiederum hören Geschrei von Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, so da sagen: Danket dem HERRN Zebaoth, daß er so gnädig ist und tut immerdar Gutes! und derer, so da Dankopfer bringen zum Hause des HERRN. Denn ich will des Landes Gefängnis wenden wie von Anfang, spricht der HErr. So spricht der HERR Zebaoth: An diesem Ort, der so wüst ist, daß weder Leute noch Vieh drinnen sind, und in allen seinen Städten werden dennoch wiederum Hirtenhäuser sein, die da Herden weiden, beide, in Städten auf den Gebirgen und in Städten in Gründen und in Städten gegen Mittag, im Lande Benjamin und um Jerusalem her und in Städten Judas; es sollen dennoch wiederum die Herden gezählt aus- und eingehen, spricht der HErr. S iehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß ich das gnädige Wort erwecken will, welches ich dem Hause Israel und dem Hause Juda geredet habe. In denselbigen Tagen und zur selbigen Zeit will ich dem David ein gerecht Gewächs aufgehen lassen; und soll ein König sein, der wohl regieren wird, und soll Recht und Gerechtigkeit anrichten auf Erden. Zur selbigen Zeit soll Juda geholfen werden und Jerusalem sicher wohnen; und man wird ihn nennen: Der HErr, der unsere Gerechtigkeit ist. Denn so spricht der HERR: Es soll nimmermehr fehlen, es soll einer von David sitzen auf dem Stuhl des Hauses Israel. Desgleichen soll‘s nimmermehr fehlen, es sollen Priester und Leviten sein vor mir, die da Brandopfer tun und Speisopfer anzünden und Opfer schlachten ewiglich. U nd des HERRN Wort geschah zu Jeremia und sprach: So spricht der HERR: Wenn mein Bund aufhören wird mit dem Tage und Nacht, daß nicht Tag und Nacht sei zu seiner Zeit, so wird auch mein Bund aufhören mit meinem Knechte David, daß er nicht einen Sohn habe zum Könige auf seinem Stuhl, und mit den Leviten und Priestern, meinen Dienern. Wie man des Himmels Heer nicht zählen noch den Sand am Meer nicht messen kann, also will ich mehren den Samen Davids, meines Knechts, und die Leviten, die mir dienen. Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia und sprach: Hast du nicht gesehen, was dies Volk redet und spricht: Hat doch der HERR auch die zwei Geschlechter verworfen, welche er auserwählt hatte; und lästern mein Volk, als sollten sie nicht mehr mein Volk sein. So spricht der HERR: Halte ich meinen Bund nicht mit Tag und Nacht noch die Ordnung des Himmels und der Erde, so will ich auch verwerfen den Samen Jakobs und Davids, meines Knechts, daß ich nicht aus ihrem Samen nehme, die da herrschen über den Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich will ihr Gefängnis wenden und mich über sie erbarmen. D ies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, da Nebukadnezar, der König zu Babel, samt all seinem Heer und allen Königreichen auf Erden, so unter seiner Gewalt waren, und allen Völkern stritten wider Jerusalem und alle ihre Städte, und sprach: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Gehe hin und sage Zedekia, dem Könige Judas, und sprich zu ihm: So spricht der HERR: Siehe, ich will diese Stadt in die Hände des Königs zu Babel geben, und er soll sie mit Feuer verbrennen. Und du sollst seiner Hand nicht entrinnen, sondern gegriffen und in seine Hand gegeben werden, daß du ihn mit Augen sehen und mündlich mit ihm reden wirst und nach Babel kommen. So höre doch, Zedekia, du König Judas, des HERRN Wort! So spricht der HERR von dir: Du sollst nicht durchs Schwert sterben sondern du sollst im Frieden sterben. Und wie man über deine Väter, die vorigen Könige, so vor dir gewesen sind, gebrannt hat, so wird man auch über dich brennen und dich klagen: Ach, Herr! Denn ich habe es geredet, spricht der HErr. Und der Prophet Jeremia redete alle diese Worte zu Zedekia, dem Könige Judas, zu Jerusalem, da das Heer des Königs zu Babel schon stritt wider Jerusalem und wider alle übrigen Städte Judas, nämlich wider Lachis und Aseka; denn diese waren, als die festen Städte, noch überblieben unter den Städten Judas. D ies ist das Wort, so vom HERRN geschah zu Jeremia, nachdem der König Zedekia einen Bund gemacht hatte mit dem ganzen Volk zu Jerusalem, ein Freijahr auszurufen, daß ein jeglicher seinen Knecht und ein jeglicher seine Magd, so Ebräer und Ebräerinnen wären, sollte freigeben, daß kein Jude den andern unter denselben leibeigen hielte. Da gehorchten alle Fürsten und alles Volk, die solchen Bund eingegangen waren, daß ein jeglicher sollte seinen Knecht und seine Magd freigeben und sie nicht mehr leibeigen halten, und gaben sie los. Aber danach kehrten sie sich um und forderten die Knechte und Mägde wieder zu sich, die sie freigegeben hatten, und zwangen sie, daß sie Knechte und Mägde sein mußten. Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia vom HERRN und sprach: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Ich habe einen Bund gemacht mit euren Vätern, da ich sie aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, führte, und sprach: Wenn sieben Jahre um sind, so soll ein jeglicher seinen Bruder, der ein Ebräer ist und sich ihm verkauft und sechs Jahre gedient hat, frei von sich lassen. Aber eure Väter gehorchten mir nicht und neigten ihre Ohren nicht. So habt ihr euch heute bekehrt und getan, das mir wohlgefiel, daß ihr ein Freijahr ließet ausrufen, ein jeglicher seinem Nächsten, und habt des einen Bund gemacht vor mir im Hause, das nach meinem Namen genannt ist. Aber ihr seid umgeschlagen und entheiligt meinen Namen; und ein jeglicher fordert seinen Knecht und seine Magd wieder, die ihr hattet freigegeben, daß sie ihr selbst eigen wären, und zwinget sie nun, daß sie eure Knechte und Mägde sein müssen. Darum spricht der HERR also: Ihr gehorcht mir nicht, daß ihr ein Freijahr ausriefet, ein jeglicher seinem Bruder und seinem Nächsten; siehe, so rufe ich, spricht der HErr, euch ein Freijahr aus zum Schwert, zur Pestilenz, zum Hunger und will euch in keinem Königreich auf Erden bleiben lassen. Und will die Leute, so meinen Bund übertreten und die Worte des Bundes, den sie vor mir gemacht haben, nicht halten, so machen wie das Kalb, das sie in zwei Stücke geteilt haben und zwischen den Teilen hingegangen sind, nämlich die Fürsten Judas, die Fürsten Jerusalems, die Kämmerer, die Priester und das ganze Volk im Lande, so zwischen des Kalbes Stücken hingegangen sind. Und will sie geben in ihrer Feinde Hand und derer, die ihnen nach dem Leben stehen, daß ihre Leichname sollen den Vögeln unter dem Himmel und den Tieren auf Erden zur Speise werden. Und Zedekia, den König Judas, und seine Fürsten will ich geben in die Hände ihrer Feinde und derer, die ihnen nach dem Leben stehen, und dem Heer des Königs zu Babel, die jetzt von euch abgezogen sind. Denn siehe, ich will ihnen befehlen, spricht der HErr, und will sie wieder vor diese Stadt bringen, und sollen wider sie streiten und sie gewinnen und mit Feuer verbrennen; und will die Städte Judas verwüsten, daß niemand mehr da wohnen soll. D ies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia zur Zeit Jojakims, des Sohns Josias, des Königs Judas, und sprach: Gehe hin in der Rechabiter Haus und rede mit ihnen und führe sie in des HERRN Haus in der Kapellen eine, und schenke ihnen Wein. Da nahm ich Jasanja, den Sohn Jeremias, des Sohns Habazinjas, samt seinen Brüdern und allen seinen Söhnen und das ganze Haus der Rechabiter und führte sie in des HERRN Haus, in die Kapelle der Kinder Hanans, des Sohns Jegdaljas, des Mannes GOttes, welche neben der Fürsten Kapelle ist, über der Kapelle Masejas, des Sohns Sallums, des Torhüters. Und ich setzte den Kindern von der Rechabiter Hause Becher voll Weins und Schalen vor und sprach zu ihnen: trinkt Wein! Sie aber antworteten: Wir trinken nicht Wein; denn unser Vater Jonadab, der Sohn Rechabs, hat uns geboten und gesagt: Ihr und eure Kinder sollt nimmermehr keinen Wein trinken und kein Haus bauen, keinen Samen säen, keinen Weinberg pflanzen noch haben, sondern sollt in Hütten wohnen euer Leben lang, auf daß ihr lange lebt im Lande, darin ihr wallet. Also gehorchen wir der Stimme unsers Vaters Jonadab, des Sohns Rechabs, in allem, das er uns geboten hat, daß wir keinen Wein trinken unser Leben lang, weder wir noch unsere Weiber noch Söhne noch Töchter, und bauen auch keine Häuser, darin wir wohnten, und haben weder Weinberge noch Äcker noch Samen, sondern wohnen in Hütten und gehorchen und tun alles, wie unser Vater Jonadab geboten hat. Als aber Nebukadnezar der König zu Babel, herauf ins Land zog, sprachen wir: Kommt, laßt uns nach Jerusalem ziehen vor dem Heer der Chaldäer und Syrer; und sind also zu Jerusalem geblieben. Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia und sprach: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Gehe hin und sprich zu denen in Juda und zu den Bürgern zu Jerusalem: Wollt ihr euch denn nicht bessern, daß ihr meinen Worten gehorcht? spricht der HErr. Die Worte Jonadabs, des Sohns Rechabs, die er seinen Kindern geboten hat daß sie nicht sollen Wein trinken, werden gehalten; und trinken keinen Wein bis auf diesen Tag, darum daß sie ihres Vaters Gebot gehorchen. Ich aber habe stets euch predigen lassen; doch gehorcht ihr mir nicht. So habe ich auch stets zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten, und lassen sagen: Bekehrt euch, ein jeglicher von seinem bösen Wesen, und bessert euren Wandel und folgt nicht andern Göttern nach, ihnen zu dienen, so sollt ihr im Lande bleiben, welches ich euch und euren Vätern gegeben habe. Aber ihr wolltet eure Ohren nicht neigen noch mir gehorchen, so doch die Kinder Jonadabs, des Sohns Rechabs, haben ihres Vaters Gebot, das er ihnen geboten hat, gehalten. Aber dies Volk gehorcht mir nicht. Darum so spricht der HErr, der GOtt Zebaoth und der GOtt Israels: Siehe, ich will über Juda und über alle Bürger zu Jerusalem kommen lassen all das Unglück, das ich wider sie geredet habe, darum daß ich zu ihnen geredet habe, und sie nicht wollen hören, ich habe gerufen, und sie mir nicht wollen antworten. Und zum Hause der Rechabiter sprach Jeremia: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Darum daß ihr dem Gebot eures Vaters Jonadab habt gehorcht und alle seine Gebote gehalten und alles getan, was er euch geboten hat, darum spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, also: Es soll dem Jonadab, dem Sohn Rechabs, nimmer fehlen, es soll jemand von den Seinen allezeit vor mir stehen. I m vierten Jahr Jojakims, des Sohns Josias, des Königs Judas, geschah dies Wort zu Jeremia vom HERRN und sprach: Nimm ein Buch und schreibe darein alle Reden, die ich zu dir geredet habe über Israel, über Juda und alle Völker von der Zeit an, da ich zu dir geredet habe, nämlich von der Zeit Josias an bis auf diesen Tag, ob vielleicht das Haus Juda, wo sie hören all das Unglück, das ich ihnen gedenke zu tun, sich bekehren wollten, ein jeglicher von seinem bösen Wesen, damit ich ihnen ihre Mißtat und Sünde vergeben könnte. Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerias. Derselbige Baruch schrieb in ein Buch aus dem Munde Jeremias alle Reden des HERRN, die er zu ihm geredet hatte. Und Jeremia gebot Baruch und sprach: Ich bin gefangen, daß ich nicht kann in des HERRN Haus gehen. Du aber gehe hinein und lies das Buch, darein du des HERRN Reden aus meinem Munde geschrieben hast, vor dem Volk im Hause des HERRN am Fasttage; und sollst sie auch lesen vor den Ohren des ganzen Juda, die aus ihren Städten hereinkommen, ob sie vielleicht sich mit Beten vor dem HERRN demütigen wollten und sich bekehren, ein jeglicher von seinem bösen Wesen; denn der Zorn und Grimm ist groß, davon der HERR wider dies Volk geredet hat. Und Baruch, der Sohn Nerias, tat alles, wie ihm der Prophet Jeremia befohlen hatte, daß er die Reden des HERRN aus dem Buch läse im Hause des HERRN. Es begab sich aber im fünften Jahr Jojakims, des Sohns Josias, des Königs Judas, im neunten Monden, daß man ein Fasten verkündigte vor dem HERRN allem Volk zu Jerusalem und allem Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem kommt. Und Baruch las aus dem Buch die Reden Jeremias im Hause des HERRN, in der Kapelle Gemarjas, des Sohns Saphans, des Kanzlers, im obern Vorhofe vor dem neuen Tor am Hause des HERRN, vor dem ganzen Volk. Da nun Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohns Saphans, alle Reden des HERRN gehört hatte aus dem Buch, ging er hinab in des Königs Haus, in die Kanzlei. Und siehe, daselbst saßen alle Fürsten: Elisama, der Kanzler, Delaja, der Sohn Semajas, Elnathan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Saphans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, samt allen Fürsten. Und Michaja zeigte ihnen an alle Reden, die er gehört hatte, da Baruch las aus dem Buch vor den Ohren des Volks. Da sandten alle Fürsten Judi, den Sohn Nethanjas, des Sohns Selemjas, des Sohns Chusis, nach Baruch und ließen ihm sagen:. Nimm das Buch, daraus du vor dem Volk gelesen hast, mit dir und komm! Und Baruch, der Sohn Nerias, nahm das Buch mit sich und kam zu ihnen. Und sie sprachen zu ihm: Setze dich und lies, daß wir‘s hören! Und Baruch las ihnen vor ihren Ohren. Und da sie alle die Reden hörten, entsetzten sie sich einer gegen den andern und sprachen zu Baruch: Wir wollen alle diese Reden dem Könige anzeigen. Und fragten den Baruch: Sage uns, wie hast du alle diese Reden aus seinem Munde geschrieben? Baruch sprach zu ihnen: Er las mir alle diese Reden aus seinem Munde, und ich schrieb sie mit Tinte ins Buch. Da sprachen die Fürsten zu Baruch: Gehe hin und verbirg dich mit Jeremia, daß niemand wisse, wo ihr seid! Sie aber gingen hinein zum Könige in den Vorhof und ließen das Buch behalten in der Kammer Elisamas, des Kanzlers, und sagten vor dem Könige an alle diese Reden. D a sandte der König den Judi, das Buch zu holen. Derselbige nahm es aus der Kammer Elisamas, des Kanzlers. Und Judi las vor dem Könige und allen Fürsten, die bei dem Könige standen. Der König aber saß im Winterhause, im neunten Monden, vor dem Kamin. Als aber Judi drei oder vier Blatt gelesen hatte, zerschnitt er‘s mit einem Schreibmesser und warf es ins Feuer, das im Kaminherde war, bis das Buch ganz verbrannte im Feuer. Und niemand entsetzte sich noch zerriß seine Kleider, weder der König noch seine Knechte, so doch alle diese Reden gehört hatten. Wiewohl Elnathan, Delaja und Gemarja baten den König, er wollte das Buch nicht verbrennen; aber er gehorchte ihnen nicht. Dazu gebot noch der König Jerahmeel, dem Sohn Hamelechs, und Seraja, dem Sohn Asriels, und Selemja, dem Sohn Abdeels, sie sollten Baruch, den Schreiber, und Jeremia, den Propheten, greifen. Aber der HERR hatte sie verborgen. D a geschah des HERRN Wort zu Jeremia, nachdem der König das Buch und die Reden, so Baruch hatte geschrieben aus dem Munde Jeremias, verbrannt hatte, und sprach: Nimm dir wiederum ein ander Buch und schreibe alle vorigen Reden darein, die im ersten Buch standen, welches Jojakim, der König Judas, verbrannt hat, und sage von Jojakim, dem Könige Judas: So spricht der HErr; Du hast dies Buch verbrannt und gesagt: Warum hast du darein geschrieben, daß der König von Babel werde kommen und dies Land verderben und machen, daß weder Leute noch Vieh drinnen mehr sein werden? Darum spricht der HERR von Jojakim, dem Könige Judas: Er soll keiner von den Seinen auf dem Stuhl Davids sitzen, und sein Leichnam soll hingeworfen des Tages in der Hitze und des Nachts in dem Frost liegen. Und ich will ihn und seinen Samen und seine Knechte heimsuchen um ihrer Mißtat willen. Und ich will über sie und über die Bürger zu Jerusalem und über die in Juda kommen lassen all das Unglück, das ich ihnen geredet habe, und sie doch nicht gehorchen. Da nahm Jeremia ein ander Buch und gab es Baruch, dem Sohn Nerias, dem Schreiber. Der schrieb darein aus dem Munde Jeremias alle die Reden, so in dem Buch standen, das Jojakim, der König Judas, hatte mit Feuer verbrennen lassen; und über dieselbigen wurden der Reden noch viel mehr, denn jener waren. U nd Zedekia, der Sohn Josias, ward König anstatt Jechanjas, des Sohns Jojakims; denn Nebukadnezar, der König zu Babel, machte ihn zum Könige im Lande Juda. Aber er und seine Knechte und das Volk im Lande gehorchten nicht des HERRN Worten, die er durch den Propheten Jeremia redete. Es sandte gleichwohl der König Zedekia Juchal, den Sohn Selemjas, und Zephanja, den Sohn Masejas, den Priester, zum Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bitte den HERRN, unsern GOtt, für uns! Denn Jeremia ging nun unter dem Volk aus und ein, und legte ihn niemand ins Gefängnis. So war das Heer Pharaos aus Ägypten gezogen, und die Chaldäer, so vor Jerusalem gelegen, da sie solch Gerücht gehört hatten, waren von Jerusalem abgezogen. Und des HERRN Wort geschah zum Propheten Jeremia und sprach: So spricht der HErr, der GOtt Israels: So sagt dem Könige Judas, der euch zu mir gesandt hat, mich zu fragen: Siehe, das Heer Pharaos, das euch zu Hilfe ist ausgezogen, wird wiederum heim nach Ägypten ziehen, und die Chaldäer werden wieder kommen und wider diese Stadt streiten und sie gewinnen und mit Feuer verbrennen. Darum spricht der HERR also: Betrüget eure Seelen nicht, daß ihr denket, die Chaldäer werden von uns abziehen. Sie werden nicht abziehen. Und wenn ihr schon schlüget das ganze Heer der Chaldäer, so wider euch streiten, und blieben ihrer etliche verwundet über, so würden sie doch ein jeglicher in seinem Gezelt sich aufmachen und diese Stadt mit Feuer verbrennen. A ls nun der Chaldäer Heer von Jerusalem war abgezogen um des Heers willen Pharaos, ging Jeremia aus Jerusalem und wollte ins Land Benjamin gehen, Äcker zu bestellen unter dem Volk. Und da er unter das Tor Benjamin kam, da war einer bestellt zum Torhüter mit Namen Jeria, der Sohn Selemjas, des Sohns Hananjas; derselbige griff den Propheten Jeremia und sprach: Du willst zu den Chaldäern fallen. Jeremia sprach: Das ist nicht wahr, ich will nicht zu den Chaldäern fallen. Aber Jeria wollte ihn nicht hören, sondern griff Jeremia und brachte ihn zu den Fürsten. Und die Fürsten wurden zornig über Jeremia und ließen ihn schlagen und warfen ihn ins Gefängnis im Hause Jonathans, des Schreibers; denselbigen setzten sie zum Kerkermeister. Also ging Jeremia in die Grube und Kerker und lag lange Zeit daselbst. U nd Zedekia, der König, sandte hin und ließ ihn holen und fragte ihn heimlich in seinem Hause und sprach: Ist auch ein Wort vom HERRN vorhanden? Jeremia sprach: Ja, denn du wirst dem Könige zu Babel in die Hände gegeben werden. Und Jeremia sprach zum Könige Zedekia: Was habe ich wider dich, wider deine Knechte und wider dies Volk gesündigt, daß sie mich in den Kerker geworfen haben? Wo sind nun eure Propheten, die euch weissagten und sprachen: Der König zu Babel wird nicht über euch noch über dies Land kommen? Und nun, mein HERR König, höre mich und laß meine Bitte vor dir gelten und laß mich nicht wieder in Jonathans, des Schreibers, Haus bringen, daß ich nicht sterbe daselbst. Da befahl der König Zedekia, daß man Jeremia im Vorhofe des Gefängnisses behalten sollte, und ließ ihm des Tages ein Laiblein Brot geben aus der Bäckergasse, bis daß alles Brot in der Stadt auf war. Also blieb Jeremia im Vorhofe des Gefängnisses. E s hörten aber Saphatja, der Sohn Mathans, und Gedalja, der Sohn Pashurs, und Juchal, der Sohn Selemjas, und Pashur, der Sohn Malchias, die Rede, so Jeremia zu allem Volk redete und sprach: So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch Schwert, Hunger und Pestilenz sterben müssen; wer aber hinausgeht zu den Chaldäern, der soll lebend bleiben und wird sein Leben wie eine Beute davonbringen. Denn also spricht der HERR: Diese Stadt soll übergeben werden dem Heer des Königs zu Babel, und sollen sie gewinnen. Da sprachen die Fürsten zum Könige: Laß doch diesen Mann töten; denn mit der Weise wendet er die Kriegsleute ab, so noch übrig sind in dieser Stadt, desgleichen das ganze Volk auch, weil er solche Worte zu ihnen sagt. Denn der Mann sucht nicht, was zum Frieden diesem Volk, sondern was zum Unglück dient. Der König Zedekia sprach: Siehe, er ist in euren Händen; denn der König kann nichts wider euch. D a nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Grube Malchias, des Sohns Hamelechs, die am Vorhofe des Gefängnisses war, und ließen ihn an Seilen hinab in die Grube, da nicht Wasser, sondern Schlamm war. Und Jeremia sank in den Schlamm. Als aber Ebed-Melech, der Mohr, ein Kämmerer in des Königs Hause, hörte, daß man Jeremia hatte in die Grube geworfen, und der König eben saß im Tor Benjamin, da ging Ebed-Melech aus des Königs Hause und redete mit dem Könige und sprach: Mein HERR König, die Männer handeln übel mit dem Propheten Jeremia, daß sie ihn haben in die Grube geworfen, da er muß Hungers sterben; denn es ist kein Brot mehr in der Stadt. D a befahl der König Ebed-Melech, dem Mohren, und sprach: Nimm dreißig Männer mit dir von diesen und zeuch den Propheten Jeremia aus der Grube, ehe denn er sterbe. Und Ebed-Melech nahm die Männer mit sich und ging in des Königs Haus unter die Schatzkammer und nahm daselbst zerrissene und vertragene alte Lumpen und ließ sie an einem Seil hinab zu Jeremia in die Grube. Und Ebed-Melech, der Mohr, sprach zu Jeremia: Lege diese zerrissenen und vertragenen alten Lumpen unter deine Achseln um das Seil. Und Jeremia tat also. Und sie zogen Jeremia herauf aus der Grube an den Stricken. Und blieb also Jeremia im Vorhofe des Gefängnisses. U nd der König Zedekia sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu sich holen unter den dritten Eingang am Hause des HERRN. Und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; Lieber, verhalte mir nichts! Jeremia sprach zu Zedekia: Sage ich dir etwas, so tötest du mich doch; gebe ich dir aber einen Rat, so gehorchest du mir nicht. Da schwur der König Zedekia dem Jeremia heimlich und sprach: So wahr der HERR lebt, der uns diese Seele gemacht hat, so will ich dich nicht töten noch den Männern in die Hände geben, die dir nach deinem Leben stehen. Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht der HErr, der GOtt Zebaoth, der GOtt Israels: Wirst du hinausgehen zu den Fürsten des Königs zu Babel, so sollst du leben bleiben, und diese Stadt soll nicht verbrannt werden, sondern du und dein Haus sollen bei Leben bleiben. Wirst du aber nicht hinausgehen zu den Fürsten des Königs zu Babel, so wird diese Stadt den Chaldäern in die Hände gegeben, und werden sie mit Feuer verbrennen, und du wirst auch nicht ihren Händen entrinnen. Der König Zedekia sprach zu Jeremia: Ich besorge mich aber, daß ich den Juden, so zu den Chaldäern gefallen sind, möchte übergeben werden, daß sie mein spotten. Jeremia sprach: Man wird dich nicht übergeben. Lieber, gehorche doch der Stimme des HERRN, die ich dir sage, so wird dir‘s wohlgehen und du wirst lebend bleiben. Wirst du aber nicht hinausgehen, so ist dies das Wort, das mir der HERR gezeigt hat: Siehe, alle Weiber, die noch vorhanden sind in dem Hause des Königs Judas, werden hinaus müssen zu den Fürsten des Königs zu Babel. Dieselbigen werden dann sagen: Ach, deine Tröster haben dich überredet und verführt und in Schlamm geführt und lassen dich nun stecken! Also werden dann alle deine Weiber und Kinder hinaus müssen zu den Chaldäern, und du selbst wirst ihren Händen nicht entgehen, sondern du wirst vom Könige zu Babel gegriffen, und diese Stadt wird mit Feuer verbrannt werden. Und Zedekia sprach zu Jeremia: Siehe zu, daß niemand diese Rede erfahre, so wirst du nicht sterben. Und ob es die Fürsten erführen, daß ich mit dir geredet habe, und kämen zu dir und sprächen: Sage an, was hast du mit dem Könige geredet, leugne es uns nicht, so wollen wir dich nicht töten; und was hat der König mit dir geredet? so sprich: Ich habe den König gebeten, daß er mich nicht wiederum ließe in Jonathans Haus führen; ich möchte daselbst sterben. Da kamen alle Fürsten zu Jeremia und fragten ihn; und er sagte ihnen, wie ihm der König befohlen hatte. Da ließen sie von ihm, weil sie nichts erfahren konnten. Und Jeremia blieb im Vorhofe des Gefängnisses bis auf den Tag, da Jerusalem gewonnen ward. D enn im neunten Jahr Zedekias, des Königs Judas, im zehnten Monden kam Nebukadnezar, der König zu Babel, und all sein Heer vor Jerusalem und belagerten dieselbige. Und im elften Jahr Zedekias, am neunten Tag des vierten Monden, brach man in die Stadt. Und zogen hinein alle Fürsten des Königs zu Babel und hielten unter dem Mitteltor, nämlich Nergal-Sarezer, Sangar-Nebo, Sarsechim, der oberste Kämmerer, Nergal-Sarezer, der Hofmeister, und alle andern Fürsten des Königs zu Babel. Als sie nun Zedekia, der König Judas, sah samt seinen Kriegsleuten, flohen sie bei Nacht zur Stadt hinaus bei des Königs Garten durchs Tor zwischen zweien Mauern und zogen durchs Feld hindurch. Aber der Chaldäer Heer jagten ihnen nach und ergriffen Zedekia im Felde bei Jericho und fingen ihn und brachten ihn zu Nebukadnezar, dem Könige zu Babel, nach Riblath, die im Lande Hemath liegt; der sprach ein Urteil über ihn. Und der König zu Babel ließ die Kinder Zedekias vor seinen Augen töten zu Riblath und tötete alle Fürsten Judas. Aber Zedekia ließ er die Augen ausstechen und ihn mit Ketten binden, daß er ihn nach Babel führte. Und die Chaldäer verbrannten beide, des Königs Haus und der Bürger Häuser, und zerbrachen die Mauern zu Jerusalem. Was aber noch von Volk in der Stadt war und was sonst zu ihnen gefallen war, die führte Nebusar-Adan, der Hofmeister, alle miteinander nach Babel gefangen. Aber von dem geringen Volk, das nichts hatte, ließ zur selbigen Zeit Nebusar-Adan, der Hauptmann, etliche im Land Juda und gab ihnen Weinberge und Dörflein ein. A ber Nebukadnezar, der König zu Babel, hatte Nebusar-Adan, dem Hauptmanne, befohlen von Jeremia und gesagt: Nimm hin und laß dir ihn befohlen sein und tue ihm kein Leid, sondern wie er‘s von dir begehret, so mache es mit ihm. Da sandte hin Nebusar-Adan, der Hauptmann, und Nebu-Sasban, der oberste Kämmerer, Nergal-Sarezer, der Hofmeister, und alle Fürsten des Königs zu Babel und ließen Jeremia holen aus dem Vorhofe des Gefängnisses und befahlen ihn Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohns Saphans, daß er ihn hinaus in sein Haus führte und bei dem Volk bliebe. E s war auch des HERRN Wort geschehen zu Jeremia, weil er noch im Vorhofe des Gefängnisses gefangen lag, und gesprochen: Gehe hin und sage Ebed-Melech, dem Mohren: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Siehe, ich will meine Worte kommen lassen über diese Stadt zum Unglück und zu keinem Guten, und du sollst es sehen zur selbigen Zeit. Aber dich will ich erretten zur selbigen Zeit, spricht der HErr, und sollst den Leuten nicht zuteil werden, vor welchen du dich fürchtest. Denn ich will dir davon helfen, daß du nicht durchs Schwert fallest, sondern sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen, darum daß du mir vertraut hast, spricht der HErr. D ies ist das Wort, so vom HERRN geschah zu Jeremia, da ihn Nebusar-Adan, der Hauptmann, losließ zu Rama; denn er war auch mit Ketten gebunden unter allen denen, die zu Jerusalem und in Juda gefangen waren, daß man sie nach Babel wegführen sollte. Da nun der Hauptmann Jeremia zu sich hatte lassen holen, sprach er zu ihm: Der HErr, dein GOtt, hat dies Unglück über diese Stätte geredet und hat es auch kommen lassen und getan, wie er geredet hat; denn ihr habt gesündigt wider den HERRN und seiner Stimme nicht gehorcht; darum ist euch solches widerfahren. Nun siehe, ich habe dich heute losgemacht von den Ketten, damit deine Hände gebunden waren. Gefällt dir‘s, mit mir nach Babel zu ziehen, so komm, du sollst mir befohlen sein; gefällt dir‘s aber nicht, mit mir nach Babel zu ziehen, so laß es anstehen. Siehe, da hast du das ganze Land vor dir; wo dich‘s gut dünkt und dir gefällt, da zeuch hin. Denn weiter hinaus wird kein Wiederkehren sein. Darum magst du kehren zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohns Saphans, welchen der König zu Babel gesetzt hat über die Städte in Juda, und bei demselbigen unter dem Volk bleiben; oder gehe, wohin dir‘s wohlgefällt. Und der Hauptmann gab ihm Zehrung und Geschenke und ließ ihn gehen. Also kam Jeremia zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, nach Mizpa und blieb bei ihm unter dem Volk, das im Lande noch übrig war. D a nun die Hauptleute, so auf dem Felde sich enthielten, samt ihren Leuten erfuhren, daß der König zu Babel hatte Gedalja, den Sohn Ahikams, über das Land gesetzt und beide, über Männer und Weiber, Kinder und die Geringen im Lande, welche nicht nach Babel geführt waren, kamen sie zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Nethanjas, Johanan und Jonathan, die Söhne Kareahs, und Seraja, der Sohn Thanhumeths, und die Söhne Ephai von Netophath und Jesanja, der Sohn Maachathis, samt ihren Männern. Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohns Saphans, tat ihnen und ihren Männern einen Eid und sprach: Fürchtet euch nicht, daß ihr den Chaldäern untertan sein sollet; bleibt im Lande und seid dem Könige zu Babel untertan, so wird‘s euch wohlgehen. Siehe, ich wohne hie zu Mizpa, daß ich den Chaldäern diene, die zu uns kommen. Darum so sammelt ein den Wein und Feigen und Öl und legt es in eure Gefäße und wohnt in euren Städten, die ihr bekommen habt. Auch alle Juden, so im Lande Moab und der Kinder Ammon und in Edom und in allen Ländern waren, da sie hörten, daß der König zu Babel hätte lassen etliche in Juda überbleiben und über sie gesetzt Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohns Saphans, kamen sie alle wieder von allen Orten, dahin sie verstoßen waren, ins Land Juda zu Gedalja nach Mizpa und sammelten ein sehr viel Weins und Sommerfrüchte. A ber Johanan, der Sohn Kareahs, samt all den Hauptleuten, so auf dem Felde sich enthalten hatten, kamen zu Gedalja nach Mizpa und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß Baalis, der König der Kinder Ammon, gesandt hat Ismael, den Sohn Nethanjas, daß er dich soll erschlagen? Das wollte ihnen aber Gedalja, der Sohn Ahikams, nicht glauben. Da sprach Johanan, der Sohn Kareahs, zu Gedalja heimlich zu Mizpa: Lieber, ich will hingehen und Ismael, den Sohn Nethanjas, schlagen, daß es niemand erfahren soll. Warum soll er dich erschlagen, daß alle Juden, so zu dir versammelt sind, zerstreut werden und die noch aus Juda überblieben sind, umkommen? Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohn Kareahs: Du sollst das nicht tun; es ist nicht wahr, das du von Ismael sagest. A ber im siebenten Monden kam Ismael, der Sohn Nethanjas, des Sohns Elisamas, aus königlichem Stamm, samt den Obersten des Königs und zehn Männer mit ihm zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, nach Mizpa und aßen daselbst zu Mizpa miteinander. Und Ismael, der Sohn Nethanjas, machte sich auf samt den zehn Männern, die bei ihm waren, und schlugen Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohns Saphans, mit dem Schwert zu Tode, darum daß ihn der König zu Babel über das Land gesetzt hatte. Dazu alle Juden die bei Gedalja waren zu Mizpa, und die Chaldäer, die sie daselbst fanden, und alle Kriegsleute schlug Ismael. Des andern Tages, nachdem Gedalja erschlagen war und noch niemand wußte, kamen achtzig Männer von Sichem, von Silo und von Samaria und hatten die Bärte abgeschoren und ihre Kleider zerrissen und sich zerritzt und trugen Speisopfer und Weihrauch mit sich, daß sie es brächten ins Haus des HERRN. Und Ismael, der Sohn Nethanjas, ging heraus von Mizpa, denselbigen entgegen, ging daher und weinte. Als er nun an sie kam, sprach er zu ihnen: Ihr sollt zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, kommen. Da sie aber mitten in die Stadt kamen, ermordete sie Ismael, der Sohn Nethanjas, und die Männer, so bei ihm waren, bei dem Brunnen. Aber es waren zehn. Männer darunter, die sprachen zu Ismael: Lieber, töte uns nicht; wir haben Schätze im Acker liegen von Weizen, Gerste, Öl und Honig. Also ließ er ab und tötete sie nicht mit den andern. Der Brunnen aber, darein Ismael die toten Leichname warf, welche er hatte erschlagen, samt dem Gedalja, ist der, den der König Assa machen ließ wider Baesa, den König Israels; den füllte Ismael, der Sohn Nethanjas, mit den Erschlagenen. Und was übriges Volks war zu Mizpa, auch des Königs Töchter, führte Ismael, der Sohn Nethanjas, gefangen weg samt allem übrigen Volk zu Mizpa, über welche Nebusar-Adan, der Hauptmann, hatte gesetzt Gedalja, den Sohn Ahikams; und zog hin und wollte hinüber zu den Kindern Ammon. D a aber Johanan, der Sohn Kareahs, erfuhr und alle Hauptleute des Heers, die bei ihm waren, all das Übel, das Ismael, der Sohn Nethanjas, begangen hatte, nahmen sie zu sich alle Männer und zogen hin wider Ismael, den Sohn Nethanjas, zu streiten, und trafen ihn an bei dem großen Wasser an Gibeon. Da nun alles Volk, so bei Ismael war, sah den Johanan, den Sohn Kareahs, und alle die Hauptleute des Heers, die bei ihm waren, wurden sie froh. Und das ganze Volk, das Ismael hatte von Mizpa weggeführt, wandte sich um und kehrte wiederum zu Johanan, dem Sohn Kareahs. Aber Ismael, der Sohn Nethanjas, entrann dem Johanan mit acht Männern und zog zu den Kindern Ammon. Und Johanan, der Sohn Kareahs, samt allen Hauptleuten des Heers, so bei ihm waren, nahmen all das übrige Volk, so sie wiedergebracht hatten von Ismael, dem Sohn Nethanjas, aus Mizpa zu sich (weil Gedalja, der Sohn Ahikams, erschlagen war), nämlich die Kriegsmänner, Weiber und Kinder und Kämmerer, so sie von Gibeon hatten wiedergebracht, und zogen hin und kehrten ein zum Kimham zur Herberge, der bei Bethlehem wohnte, und wollten nach Ägypten ziehen vor den Chaldäern. Denn sie fürchteten sich vor ihnen, weil Ismael, der Sohn Nethanjas, Gedalja, den Sohn Ahikams, erschlagen hatte, den der König zu Babel über das Land gesetzt hatte. D a traten herzu alle Hauptleute des Heers, Johanan, der Sohn Kareahs, Jesanja, der Sohn Hosajas, samt dem ganzen Volk, beide, klein und groß, und sprachen zum Propheten Jeremia: Lieber, laß unser Gebet vor dir gelten und bitte für uns den HERRN, deinen GOtt, um all diese Übrigen (denn unser ist leider wenig geblieben von vielen, wie du uns selbst siehst mit deinen Augen), daß uns der HErr, dein GOtt, wollte anzeigen, wohin wir ziehen und was wir tun sollen. Und der Prophet Jeremia sprach zu ihnen: Wohlan, ich will gehorchen; und siehe, ich will den HERRN, euren GOtt, bitten, wie ihr gesagt habt; und alles, was euch der HERR antworten wird, das will ich euch anzeigen und will euch nichts verhalten. Und sie sprachen zu Jeremia: Der HERR sei ein gewisser und wahrhaftiger Zeuge zwischen uns, wo wir nicht tun werden alles, das dir der HErr, dein GOtt, an uns befehlen wird. Es sei Gutes oder Böses, so wollen wir gehorchen der Stimme des HERRN, unsers GOttes, zu dem wir dich senden, auf daß uns wohlgehe, so wir der Stimme des HERRN, unsers GOttes, gehorchen. Und nach zehn Tagen geschah des HERRN Wort zu Jeremia. Da rief er Johanan, den Sohn Kareahs, und alle Hauptleute des Heers, die bei ihm waren, und alles Volk, beide, klein und groß, und sprach zu ihnen: So spricht der HErr, der GOtt Israels, zu dem ihr mich gesandt habt, daß ich euer Gebet vor ihn sollte bringen: Werdet ihr in diesem Lande bleiben, so will, ich euch bauen und nicht zerbrechen; ich will euch pflanzen und nicht ausreuten; denn es hat mich schon gereut das Übel, das ich euch getan habe. Ihr sollt euch nicht fürchten vor dem Könige zu Babel, vor dem ihr euch fürchtet, spricht der HErr; ihr sollt euch vor ihm nicht fürchten; denn ich will bei euch sein, daß ich euch helfe und von seiner Hand errette. Ich will euch Barmherzigkeit erzeigen und mich über euch erbarmen und euch wieder in euer Land bringen. Werdet ihr aber sagen: Wir wollen nicht im Lande bleiben, damit ihr ja nicht gehorcht der Stimme des HERRN, eures GOttes, sondern sagen: Nein, wir wollen nach Ägyptenland ziehen, daß wir keinen Krieg sehen noch der Posaunen Schall hören und nicht Hunger Brots halben leiden müssen; daselbst wollen wir bleiben: nun, so hört des HERRN Wort, ihr Übrigen aus Juda! So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Werdet ihr euer Angesicht richten, nach Ägyptenland zu ziehen, daß ihr daselbst bleiben wollet, so soll euch das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, in Ägyptenland treffen; und der Hunger, des ihr euch besorget, soll stets hinter euch her sein in Ägypten, und sollt daselbst sterben. Denn sie seien, wer sie wollen, die ihr Angesicht richten, daß sie nach Ägypten ziehen, daselbst zu bleiben, die sollen sterben durchs Schwert, Hunger und Pestilenz; und soll keiner überbleiben noch entrinnen dem Übel, das ich über sie will kommen lassen. Denn so spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Gleichwie mein Zorn und Grimm über die Einwohner zu Jerusalem gegangen ist, so soll er auch über euch gehen, wo ihr nach Ägypten ziehet, daß ihr zum Fluch, zum Wunder, Schwur und Schande werdet und diese Stätte nicht mehr sehen sollet. Das Wort des HERRN gilt euch, ihr Übrigen aus Juda, daß ihr nicht nach Ägypten ziehet. Darum so wißt, daß ich euch heute bezeuge. Ihr werdet sonst euer Leben verwahrlosen. Denn ihr habt mich gesandt zum HERRN, eurem GOtt, und gesagt: Bitte den HERRN, unsern GOtt, für uns; und alles, was der HErr, unser GOtt, sagen wird, das zeige uns an, so wollen wir danach tun. Das habe ich euch heute zu wissen getan; aber ihr wollt der Stimme des HERRN, eures GOttes, nicht gehorchen noch allem dem, das er mir an euch befohlen hat. So sollt ihr nun wissen, daß ihr durchs Schwert, Hunger und Pestilenz sterben müßt an dem Ort, dahin ihr gedenkt zu ziehen, daß ihr daselbst wohnen wollet. D a Jeremia alle Worte des HERRN, ihres GOttes, hatte ausgeredet zu allem Volk, wie ihm denn der HErr, ihr GOtt, alle diese Worte an sie befohlen hatte, sprach Asarja, der Sohn Hosajas, und Johanan, der Sohn Kareahs, und alle frechen Männer zu Jeremia: Du lügest! Der HErr, unser GOtt, hat dich nicht zu uns gesandt noch gesagt: Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen, daselbst zu wohnen, sondern Baruch, der Sohn Nerias, beredet dich des uns zuwider, auf daß wir den Chaldäern übergeben werden, daß sie uns töten und nach Babel wegführen. Also gehorchte Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Hauptleute des Heers samt dem ganzen Volk der Stimme des HERRN nicht, daß sie im Lande Juda wären geblieben, sondern Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Hauptleute des Heers nahmen zu sich alle Übrigen aus Juda, so von allen Völkern, dahin sie geflohen, wiederkommen waren, daß sie im Lande Juda wohnten, nämlich Mann, Weiber und Kinder, dazu des Königs Töchter und alle Seelen, die Nebusar-Adan, der Hauptmann, bei Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohns Saphans, hatte gelassen, auch den Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn Nerias, und zogen nach Ägyptenland, denn sie wollten der Stimme des HERRN nicht gehorchen, und kamen nach Thachpanhes. U nd des HERRN Wort geschah zu Jeremia zu Thachpanhes und sprach: Nimm große Steine und verscharre sie im Ziegelofen, der vor der Tür am Hause Pharaos ist zu Thachpanhes, daß die Männer aus Juda zusehen und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Siehe, ich will hinsenden und meinen Knecht Nebukadnezar, den König zu Babel, holen lassen und will seinen Stuhl oben auf diese Steine setzen, die ich verscharret habe; und er soll sein Gezelt darüber schlagen. Und er soll kommen und Ägyptenland schlagen und töten, wen es trifft, gefangen führen, wen es trifft, mit dem Schwert schlagen, wen es trifft. Und ich will die Häuser der Götter in Ägypten mit Feuer anstecken, daß er sie verbrenne und wegführe. Und er soll ihm Ägyptenland anziehen, wie ein Hirte sein Kleid anzeucht, und mit Frieden von dannen ziehen. Er soll die Bildsäulen zu Beth-Semes in Ägyptenland zerbrechen und die Götzenkirchen in Ägypten mit Feuer verbrennen. D ies ist das Wort, das zu Jeremia geschah an alle Juden, so in Ägyptenland wohnten, nämlich zu Migdal, zu Thachpanhes, zu Noph und die im Lande Pathros wohnten, und sprach: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Ihr habt gesehen all das Übel, das ich habe kommen lassen über Jerusalem und über alle Städte in Juda; und siehe, heutigestages sind sie wüst, und wohnt niemand drinnen; und das um ihrer Bosheit willen, die sie taten, daß sie mich erzürneten und hingingen und räucherten und dienten andern Göttern, welche weder sie noch ihr noch eure Väter kannten. Und ich sandte stets zu euch alle meine Knechte, die Propheten, und ließ euch sagen: Tut doch nicht solche Greuel, die ich hasse! Aber sie gehorchten nicht, neigten auch ihre Ohren von ihrer Bosheit nicht, daß sie sich bekehrten und andern Göttern nicht geräuchert hätten. Darum ging auch mein Zorn und Grimm an und entbrannte über die Städte Judas und über die Gassen zu Jerusalem, daß sie zur Wüste und öde worden sind, wie es heutigestages steht. Nun, so spricht der HErr, der GOtt Zebaoth, der GOtt Israels: Warum tut ihr doch so groß Übel wider euer eigen Leben, damit unter euch ausgerottet werde beide, Mann und Weib, beide, Kind und Säugling aus Juda, und nichts von euch überbleibe, daß ihr mich so erzürnt durch eurer Hände Werk und räuchert andern Göttern in Ägyptenland, dahin ihr gezogen seid, daselbst zu herbergen, auf daß ihr ausgerottet und zum Fluch und Schmach werdet unter allen Heiden auf Erden? Habt ihr vergessen des Unglücks eurer Väter, des Unglücks der Könige Judas, des Unglücks ihrer Weiber, dazu eures eigenen Unglücks und eurer Weiber Unglücks, das euch begegnet ist im Lande Juda und auf den Gassen zu Jerusalem? Noch sind sie bis auf diesen Tag nicht gedemütiget, fürchten sich auch nicht und wandeln nicht in meinem Gesetz und Rechten, die ich euch und euren Vätern vorgestellt habe. Darum spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, also: Siehe, ich will mein Angesicht wider euch richten zum Unglück, und ganz Juda soll ausgerottet werden. Und ich will die Übrigen aus Juda nehmen, so ihr Angesicht gerichtet haben, nach Ägyptenland zu ziehen, daß sie daselbst herbergen; es soll ein Ende mit ihnen allen werden in Ägyptenland. Durchs Schwert sollen sie fallen und durch Hunger sollen sie umkommen, beide, klein und groß; sie sollen durch Schwert und Hunger sterben und sollen ein Schwur, Wunder, Fluch und Schmach werden. Ich will auch die Einwohner in Ägyptenland mit dem Schwert, Hunger und Pestilenz heimsuchen, gleichwie ich zu Jerusalem getan habe, daß aus den Übrigen Judas keiner soll entrinnen noch überbleiben, die doch darum hieher kommen sind nach Ägyptenland zur Herberge, daß sie wiederum ins Land Juda kommen möchten, dahin sie gerne wollten wiederkommen und wohnen; aber es soll keiner wieder dahin kommen, ohne welche von hinnen fliehen. Da antworteten dem Jeremia alle Männer, die da wohl wußten, daß ihre Weiber andern Göttern räucherten, und alle Weiber, so mit großem Haufen dastanden, samt allem Volk, die in Ägyptenland wohnten und in Pathros, und sprachen: Nach dem Wort, das du im Namen des HERRN uns sagest, wollen wir dir nicht gehorchen, sondern wir wollen tun nach all dem Wort, das aus unserm Munde geht, und wollen Melecheth des Himmels räuchern und derselben Trankopfer opfern, wie wir und unsere Väter, unsere Könige und Fürsten getan haben in den Städten Judas und auf den Gassen zu Jerusalem. Da hatten wir auch Brot genug und ging uns wohl und sahen kein Unglück. Seit der Zeit aber wir haben abgelassen, Melecheth des Himmels zu räuchern und Trankopfer zu opfern, haben wir allen Mangel gelitten und sind durch Schwert und Hunger umkommen. Auch wenn wir Melecheth des Himmels räuchern und Trankopfer opfern, das tun wir ja nicht ohne unserer Männer Willen, daß wir derselben Kuchen backen und Trankopfer opfern, sie zu bekümmern. Da sprach Jeremia zum ganzen Volk, beide, Männern und Weibern, und allem Volk, die ihm so geantwortet hatten: Ich meine ja, der HERR habe gedacht an das Räuchern, so ihr in den Städten Judas und auf den Gassen zu Jerusalem getrieben habt, samt euren Vätern Königen, Fürsten und allem Volk im Lande, und hat‘s zu Herzen genommen, daß er nicht mehr leiden konnte euren bösen Wandel und Greuel, die ihr tatet; daher auch euer Land zur Wüste, zum Wunder und zum Fluch worden ist, daß niemand drinnen wohnt, wie es heutigestages steht. Darum daß ihr geräuchert habt und wider den HERRN gesündigt und der Stimme des HERRN nicht gehorcht und in seinem Gesetz, Rechten und Zeugnis nicht gewandelt habt, darum ist auch euch solch Unglück widerfahren, wie es heutigestages steht. Und Jeremia sprach zu allem Volk und zu allen Weibern: Hört des HERRN Wort, alle ihr aus Juda, so in Ägyptenland sind! So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Ihr und eure Weiber habt mit eurem Munde geredet und mit euren Händen vollbracht, daß ihr sagt: Wir wollen unsere Gelübde halten, die wir gelobt haben Melecheth des Himmels, daß wir derselben räuchern und Trankopfer opfern. Wohlan, ihr habt eure Gelübde erfüllt und eure Gelübde gehalten. So hört nun des HERRN Wort, ihr alle aus Juda, die ihr in Ägyptenland wohnt! Siehe, ich schwöre bei meinem großen Namen, spricht der HErr, daß mein Name nicht mehr soll durch einiges Menschen Mund aus Juda genannt werden im ganzen Ägyptenland, der da sage: So wahr der HERR HErr lebt! Siehe, ich will über sie wachen zum Unglück und zu keinem Guten, daß, wer aus Juda in Ägyptenland ist, soll durchs Schwert und Hunger umkommen, bis es ein Ende mit ihnen habe. Welche aber dem Schwert entrinnen, die werden doch aus Ägyptenland ins Land Juda wiederkommen müssen mit geringem Haufen. Und also werden dann alle die Übrigen aus Juda, so nach Ägyptenland gezogen waren, daß sie daselbst herbergeten, erfahren, wes Wort wahr worden sei, meines oder ihres. Und zum Zeichen, spricht der HErr, daß ich euch an diesem Ort heimsuchen will, damit ihr wißt, daß mein Wort soll wahr werden über euch zum Unglück, so spricht der HERR also: Siehe, ich will Pharao Haphra, den König in Ägypten, übergeben in die Hände seiner Feinde und derer, die ihm nach seinem Leben stehen, gleichwie ich Zedekia, den König Judas, übergeben habe in die Hand Nebukadnezars, des Königs zu Babel, seines Feindes, und der ihm nach seinem Leben stand. D ies ist das Wort, so der Prophet Jeremia redete zu Baruch, dem Sohne Nerias, da er diese Rede auf ein Buch schrieb aus dem Munde Jeremias im vierten Jahr Jojakims, des Sohns Josias, des Königs Judas, und sprach: So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, von dir, Baruch: Du sprichst: Wehe mir! Wie hat mir der HERR Jammer über meinen Schmerzen zugefügt; ich seufze mich müde und finde keine Ruhe. Sage ihm also: So spricht der HERR: Siehe, was ich gebaut habe, das breche ich ab, und was ich gepflanzt habe, das reute ich aus samt diesem ganzen meinem eigenen Lande. Und du begehrest dir große Dinge. Begehre es nicht! Denn siehe, ich will Unglück kommen lassen über alles Fleisch, spricht der HErr; aber deine Seele will ich dir zur Beute geben, an welchen Ort du ziehest. D ies ist das Wort des HERRN, das zu dem Propheten Jeremia geschehen ist wider alle Heiden. Wider Ägypten. Wider das Heer Pharao Nechos, des Königs in Ägypten, welches lag am Wasser Phrath, zu Karchemis, das der König zu Babel, Nebukadnezar, schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohns Josias, des Königs Judas: Rüstet Schilde und Tartschen und zieht in den Streit! Spannt Rosse an und laßt Reiter aufsitzen! Setzt die Helme auf und schärfet die Spieße und zieht Panzer an! Wie kommt‘s aber, daß ich sehe, daß sie verzagt sind und die Flucht geben, und ihre Helden erschlagen sind? Sie fliehen, daß sie sich auch nicht umsehen. Schrecken ist um und um, spricht der HErr. Der Schnelle kann nicht entfliehen noch der Starke entrinnen. Gegen Mitternacht am Wasser Phrath sind sie gefallen und daniedergelegt. Wo ist nun der, so heraufzog wie ein Strom, und seine Wellen sich erhuben wie des Wassers? Ägypten zog herauf wie ein Strom, und seine Wellen erhuben sich wie des Wassers und sprach: Ich will hinaufziehen, das Land bedecken und die Stadt verderben samt denen, die drinnen wohnen. Wohlan, sitzt auf die Rosse, rennet mit den Wagen, laßt die Helden ausziehen, die Mohren und aus Put, die den Schild führen, und die Schützen aus Lydien! Denn dies ist der Tag des HERRN HERRN Zebaoth, ein Tag der Rache, daß er sich an seinen Feinden räche, da das Schwert fressen und von ihrem Blut voll und trunken werden wird. Denn sie müssen dem HERRN HERRN Zebaoth ein Schlachtopfer werden im Lande gegen Mitternacht, am Wasser Phrath. Gehe hinauf nach Gilead und hole Salbe, Jungfrau, Tochter aus Ägypten! Aber es ist umsonst, daß du viel arzeneiest; du wirst doch nicht heil. Deine Schande ist unter die Heiden erschollen, deines Heulens ist das Land voll; denn ein Held fällt über den andern, und liegen beide miteinander danieder. D ies ist das Wort des HERRN, das er zu dem Propheten Jeremia redete, da Nebukadnezar, der König zu Babel, daherzog, Ägyptenland zu schlagen: Verkündigt in Ägypten und sagt es an zu Migdal; sagt es an zu Noph und Thachpanhes und sprecht: Stelle dich zur Wehre; denn das Schwert wird fressen, was um dich her ist. Wie geht es zu, daß deine Gewaltigen zu Boden fallen und mögen nicht bestehen? Der HERR hat sie so gestürzt. Er macht, daß ihrer viele fallen, daß einer mit dem andern daniederliegt. Da sprachen sie: Wohlauf, laßt uns wieder zu unserm Volk ziehen in unser Vaterland vor dem Schwert des Tyrannen! Daselbst schrie man ihnen nach: Pharao, der König in Ägypten, liegt; er hat sein Gezelt gelassen. So wahr als ich lebe, spricht der König, der HERR Zebaoth heißt, er wird daherziehen so hoch, wie der Berg Tabor unter den bergen ist und wie der Karmel am Meer ist. Nimm dein Wandergerät, du Einwohnerin, Tochter Ägypten; denn Noph wird wüst und verbrannt werden, daß niemand drinnen wohnen wird. Ägypten ist ein sehr schönes Kalb; aber es kommt von Mitternacht der Schlächter. Und Taglöhner, so drinnen wohnen, sind auch wie gemästete Kälber; aber sie müssen sich dennoch wenden, flüchtig werden miteinander und werden nicht bestehen; denn der Tag ihres Unfalls wird über sie kommen, nämlich die Zeit ihrer Heimsuchung. Sie fahren daher, daß der Harnisch prasselt, und kommen mit Heereskraft und bringen Äxte über sie wie die Holzhauer. Dieselbigen werden hauen also in ihrem Walde, spricht der HErr, daß nicht zu zählen ist; denn ihrer ist mehr weder Heuschrecken, die niemand zählen kann. Die Tochter Ägyptens steht mit Schanden, denn sie ist dem Volk von Mitternacht in die Hände gegeben. Der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, spricht: Siehe, ich will heimsuchen den regenten zu No und den Pharao und Ägypten samt seinen Göttern und Königen, ja Pharao mit allen, die sich auf ihn verlassen, daß ich sie gebe in die Hände denen, die ihnen nach ihrem Leben stehen, und in die Hände Nebukadnezars, des Königs zu Babel, und seiner Knechte. Und danach sollst du bewohnt werden wie vor alters, spricht der HErr. A ber du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel, verzage nicht! Denn siehe, ich will dir aus fernen Landen und deinem Samen aus dem Lande seines Gefängnisses helfen, daß Jakob soll wiederkommen und in Frieden sein und die Fülle haben, und niemand soll ihn schrecken. Darum fürchte dich nicht, du Jakob, mein Knecht, spricht der HErr; denn ich bin bei dir. Mit allen Heiden, dahin ich dich verstoßen habe, will ich‘s ein Ende machen; aber mit dir will ich‘s nicht ein Ende machen, sondern ich will dich züchtigen mit Maße, auf daß ich dich nicht ungestraft lasse. D ies ist das Wort des HERRN, das zum Propheten Jeremia geschah wider die Philister, ehe denn Pharao Gaza schlug. So spricht der HERR: Siehe, es kommen Wasser herauf von Mitternacht, die eine Flut machen werden und beide, Land und was drinnen ist, beide, Städte und die, so drinnen wohnen, wegreißen werden, daß die Leute werden schreien und alle Einwohner im Lande heulen vor dem Getümmel ihrer starken Rosse, so dahertraben, und vor dem Rasseln ihrer Wagen und Poltern ihrer Räder, daß sich die Väter nicht werden umsehen nach den Kindern, so verzagt werden sie sein vor dem Tage, so da kommt, zu verstören alle Philister und auszureuten Tyrus und Zidon samt ihren andern Gehilfen. Denn der HERR wird die Philister, die das Übrige sind aus der Insel Kaphthor, verstören. Gaza wird kahl werden und Askalon samt den Übrigen in ihren Gründen verderbt. Wie lange ritzest du dich? O du Schwert des HERRN, wann willst du doch aufhören? Fahre doch in deine Scheide und ruhe und sei still! Aber wie kannst du aufhören, weil der HERR dir Befehl getan hat wider Askalon, der dich wider die Anfurt am Meer bestellt? W ider Moab So spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Wehe der Stadt Nebo, denn sie ist zerstört und liegt elend! Kiriathaim ist gewonnen; die Feste steht elend und ist zerrissen. Der Trotz Moabs ist aus, den sie an Hesbon hatten; denn man gedenkt Böses wider sie, nämlich: Kommt, wir wollen sie ausrotten, daß sie kein Volk mehr seien! Und du, Madmen, mußt auch verderbt werden; das Schwert wird hinter dich kommen. Man hört ein Geschrei zu Horonaim von Verstören und großem Jammer. Moab ist zerschlagen; man hört ihre Jungen schreien. Denn sie gehen mit Weinen den Weg hinauf nach Luhith, und die Feinde hören ein Jammergeschrei den Weg von Horonaim herab, nämlich: Hebt euch weg und errettet euer Leben! Aber du wirst sein wie die Heide in der Wüste. Darum daß du dich auf deine Gebäude verläßt und auf deine Schätze, sollst du auch gewonnen werden; und Kamos muß hinaus gefangen wegziehen samt seinen Priestern und Fürsten. Denn der Verstörer wird über alle Städte kommen, daß nicht eine Stadt entrinnen wird. Es sollen beide, die Gründe verderbt und die Ebenen verstört werden; denn der HERR hat‘s gesagt. Gebet Moab Federn! Er wird ausgehen, als flöge er; und ihre Städte werden wüste liegen, daß niemand drinnen wohnen wird. Verflucht sei, der des HERRN Werk lässig tut! Verflucht sei, der sein Schwert aufhält, daß es nicht Blut vergieße! Moab ist von seiner Jugend auf sicher gewesen und auf seinen Hefen stille gelegen und ist nie aus einem Faß ins andere gegossen und nie ins Gefängnis gezogen; darum ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert worden. Darum siehe, spricht der HErr, es kommt die Zeit, daß ich ihnen will Schröter schicken, die sie ausschroten sollen und ihre Fässer ausleeren und ihre Lägel zerschmettern. Und Moab soll über dem Kamos zuschanden werden, gleichwie das Haus Israel über Bethel zuschanden worden ist, darauf sie sich verließen. Wie dürft ihr sagen: Wir sind die Helden und die rechten Kriegsleute? so doch Moab muß verstört und ihre Städte erstiegen werden und ihre beste Mannschaft zur Schlachtbank herabgehen müssen, spricht der König, welcher heißt der HERR Zebaoth. Denn der Unfall Moabs wird schier kommen, und ihr Unglück Eilt sehr. Lieber, habt doch Mitleid mit ihnen, die ihr um sie her wohnt und ihren Namen kennt, und sprecht: Wie ist die starke Rute und der herrliche Stab so zerbrochen! Herab von der Herrlichkeit, du Tochter, die du zu Dibon wohnest, und sitze in der Dürre! Denn der Verstörer Moabs wird zu dir hinaufkommen und deine Festen zerreißen. Tritt auf die Straße und schaue, du Einwohnerin Aroers; frage die, so da fliehen und entrinnen, und sprich: Wie geht es? Ach, Moab ist verwüstet und verderbt, heulet und schreiet! Sagt es an zu Arnon, daß Moab verstört sei. Die Strafe ist über das ebene Land gegangen, nämlich über Holon, Jahza, Mephaath, Dibon, Nebo, Beth-Diblathaim, Kiriathaim, Beth-Gamul, Beth-Meon, Kirioth, Bazra und über alle Städte im Lande Moab, sie liegen ferne oder nahe. Das Horn Moabs ist abgehauen und ihr Arm ist zerbrochen, spricht der HErr. M acht sie trunken (denn sie hat sich wider den HERRN erhaben), daß sie speien und die Hände ringen müsse, auf daß sie auch zum Gespött werde. Denn Israel hat dein Gespött sein müssen, als wäre er unter den Dieben gefunden; und weil du solches wider sie redest, sollst du auch weg müssen. O ihr Einwohner in Moab, verlaßt die Städte und wohnt in den Felsen; und tut wie die Tauben, so da nisten in den hohlen Löchern. Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, daß er sehr stolz sei, hoffärtig, hochmütig, trotzig und übermütig. Aber der HERR spricht: Ich erkenne seinen Zorn wohl, daß er nicht so viel vermag, und untersteht sich, mehr zu tun, denn sein Vermögen ist. Darum muß ich über Moab heulen und über das ganze Moab schreien und über die Leute zu Kir-Heres klagen. Ich muß über dich, Jaeser, du Weinstock zu Sibma, weinen, denn deine Reben sind über das Meer gefahren und bis ans Meer Jaeser kommen. Der Verstörer ist in deine Ernte und Weinlese gefallen. Freude und Wonne ist aus dem Felde weg und aus dem Lande Moab, und man wird keinen Wein mehr keltern, der Weintreter wird nicht mehr sein Lied singen von des Geschreies wegen zu Hesbon bis nach Eleale, welches bis nach Jahza erschallet, von Zoar an, der dreijährigen Kuh, bis nach Horonaim; denn auch die Wasser Nimrim sollen versiegen. Und ich will, spricht der HErr, in Moab damit ein Ende machen, daß sie nicht mehr auf den Höhen opfern und ihren Göttern räuchern sollen. Darum brummet mein Herz über Moab wie eine Trommete und über die Leute zu Kir-Heres brummet mein Herz wie eine Trommete; denn sie haben‘s übermacht, darum müssen sie zu Boden gehen. Alle Köpfe werden kahl sein und alle Bärte abgeschoren, aller Hände zerritzt, und jedermann wird Säcke anziehen. Auf allen Dächern und Gassen, allenthalben in Moab wird man klagen; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein unwertes Gefäß, spricht der HErr. O wie ist sie verderbt, wie heulen sie! Wie schändlich hängen sie die Köpfe! Und Moab ist zum Spott und zum Schrecken worden allen, so um sie her wohnen, Denn so spricht der HERR: Siehe, er fleugt daher wie ein Adler und breitet seine Flügel aus über Moab. Kiriath ist gewonnen, und die festen Städte sind eingenommen; und das Herz der Helden in Moab wird zur selbigen Zeit sein wie einer Frauen Herz in Kindesnöten. Denn Moab muß vertilgt werden, daß sie kein Volk mehr seien, darum daß es sich wider den HERRN erhaben hat. Furcht, Grube und Strick kommt über dich, du Einwohner in Moab, spricht der HErr. Wer der Furcht entfleucht, der wird in die Grube fallen, und wer aus der Grube kommt, der wird im Strick gefangen werden; denn ich will über Moab kommen lassen ein Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HErr. Die aus der Schlacht entrinnen, werden Zuflucht suchen zu Hesbon; aber es wird ein Feuer aus Hesbon und eine Flamme aus Sihon gehen, welche die Örter in Moab und die kriegerischen Leute verzehren wird. Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk Kamos; denn man hat deine Söhne und Töchter genommen und gefangen weggeführt. Aber in der zukünftigen Zeit will ich das Gefängnis Moabs wenden, spricht der HErr. Das sei gesagt von der Strafe über Moab. W ider die Kinder Ammon spricht der HERR also: Hat denn Israel nicht Kinder, oder hat er keinen Erben? Warum besitzt denn Malchom das Land Gad und sein Volk wohnt in jener Städten? Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß ich will ein Kriegsgeschrei erschallen lassen über Rabbath der Kinder Ammon, daß sie soll auf einem Haufen wüst liegen und ihre Töchter mit Feuer angesteckt werden. Aber Israel soll besitzen die, von denen sie besessen waren, spricht der HErr. Heule, o Hesbon! denn Al ist verstört. Schreiet, ihr Töchter Rabba, und zieht Säcke an; klagt und laufet auf den Mauern herum! Denn Malchom wird gefangen weggeführt samt seinen Priestern und Fürsten. Was trotzest du auf deine Auen? Deine Auen sind versäuft, du ungehorsame Tochter, die du dich auf deine Schätze verläßt und sprichst in deinem Herzen: Wer darf sich an mich machen? Siehe, spricht der HERR HErr Zebaoth, ich will Furcht über dich kommen lassen von allen, die um dich her wohnen, daß ein jeglicher seines Weges vor sich hinaus verstoßen werde, und niemand sei, der die Flüchtigen sammle. Aber danach will ich wieder wenden das Gefängnis der Kinder Ammon, spricht der HErr. W ider Edom. So spricht der HERR Zebaoth: Ist denn keine Weisheit mehr zu Theman? Ist denn kein Rat mehr bei den Klugen? Ist ihre Weisheit so lose? Fliehet, wendet euch und verkriechet euch tief, ihr Bürger zu Dedan; denn ich lasse einen Unfall über Esau kommen, die Zeit seiner Heimsuchung. Es sollen Weinleser über dich kommen, die dir kein Nachlesen lassen; und Diebe des Nachts sollen über dich kommen, die sollen ihnen genug verderben. Denn ich habe Esau entblößt und seine heimlichen Orte geöffnet, daß er sich nicht verstecken kann; sein Same, seine Brüder und seine Nachbarn sind verstört, daß ihrer keiner mehr da ist. Doch was übrig bleibt von deinen Waisen, denen will ich das Leben gönnen, und deine Witwen werden auf mich hoffen. Denn so spricht der HERR: Siehe, diejenigen, so es nicht verschuldet hatten, den Kelch zu trinken, müssen trinken, und du solltest ungestraft bleiben? Du sollst nicht ungestraft bleiben, sondern du mußt auch trinken. Denn ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HErr, daß Bazra soll ein Wunder, Schmach, Wüste und Fluch werden und alle ihre Städte eine ewige Wüste. Ich habe gehört vom HERRN, daß eine Botschaft unter die Heiden gesandt sei: Sammelt euch und kommt her wider sie; macht euch auf zum Streit! Denn siehe, ich habe dich gering gemacht unter den Heiden und verachtet unter den Menschen. Dein Trotz und deines Herzens Hochmut hat dich betrogen, weil du in Felsenklüften wohnest und hohe Gebirge inne hast. Wenn du denn gleich dein Nest so hoch machtest als der Adler, dennoch will ich dich von dannen herunterstürzen, spricht der HErr. Also soll Edom wüste werden, daß alle die, so vorübergehen, sich wundern und pfeifen werden über alle ihre Plage, gleichwie Sodom und Gomorrha samt ihren Nachbarn umgekehrt ist, spricht der HErr, daß niemand daselbst wohnen noch kein Mensch drinnen hausen soll. Denn siehe, er kommt herauf wie ein Löwe vom stolzen Jordan her wider die feste Hütte; denn ich will ihn daselbst her eilends laufen lassen. Und wer weiß, wer der Jüngling ist, den ich wider sie rüsten werde? Denn wer ist mir gleich? Wer will mich meistern, und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann? So hört nun den Ratschlag des HERRN, den er über Edom hat, und seine Gedanken, die er über die Einwohner in Theman hat! Was gilt‘s, ob nicht die Hirtenknaben sie schleifen werden und ihre Wohnung zerstören, daß die Erde beben wird, wenn es ineinanderfällt; und ihr Geschrei wird man am Schilfmeer hören. Siehe, er fleugt herauf wie ein Adler und wird seine Flügel ausbreiten über Bazra. Zur selbigen Zeit wird das Herz der Helden in Edom sein wie das Herz einer Frau in Kindesnöten. W ider Damaskus. Hemath und Arpad stehen jämmerlich; sie sind verzagt, denn sie hören ein böses Geschrei; die am Meer wohnen, sind so erschrocken, daß sie nicht Ruhe haben können. Damaskus ist verzagt und gibt die Flucht; sie zappelt und ist Ängsten und Schmerzen wie eine Frau in Kindesnöten. Wie, ist sie nun nicht verlassen, die berühmte und fröhliche Stadt? Darum werden ihre junge Mannschaft auf ihren Gassen daniederliegen und alle ihre Kriegsleute untergehen zur selbigen Zeit, spricht der HERR Zebaoth. Und ich will die Mauern zu Damaskus mit Feuer anstecken, daß es die Paläste Benhadads verzehren soll. W ider Kedar und die Königreiche Hazors, welche Nebukadnezar, der König zu Babel, schlug. So spricht der HERR: Wohlauf, zieht herauf nach Kedar und verstört die Kinder gegen Morgen! Man wird ihnen ihre Hütten und Herde nehmen; ihre Gezelte, alle Geräte und Kamele werden sie wegführen; und man wird schrecklich über sie rufen um und um. Fliehet, hebt euch eilends davon! Verkriechet euch tief, ihr Einwohner in Hazor, spricht der HErr; denn Nebukadnezar, der König zu Babel, hat etwas im Sinn wider euch und meint euch. Wohlauf, zieht herauf wider ein Volk, das genug hat und sicher wohnt, spricht der HERR: sie haben weder Tür noch Riegel und wohnen alleine. Ihre Kamele sollen geraubt und die Menge ihres Viehes genommen werden; und ich will sie zerstreuen in alle Winde, die in den Winkeln wohnen; und von allen Orten her will ich ihr Unglück über sie kommen lassen, spricht der HErr, daß Hazor soll eine Drachenwohnung und eine ewige Wüste werden, daß niemand daselbst wohne und kein Mensch drinnen hause. D ies ist das Wort des HERRN, welches geschah zu Jeremia, dem Propheten, wider Elam im Anfang des Königreichs Zedekias, des Königs Judas, und sprach: So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will den Bogen Elams zerbrechen, ihre vornehmste Gewalt. Und will die vier Winde aus den vier Örtern des Himmels über sie kommen lassen und will sie in alle dieselbigen Winde zerstreuen, daß kein Volk sein soll, dahin nicht Vertriebene aus Elam kommen werden. Und ich will Elam verzagt machen vor ihren Feinden und denen, die ihnen nach ihrem Leben stehen, und Unglück über sie kommen lassen mit meinem grimmigen Zorn, spricht der HErr; und will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufreibe. Meinen Stuhl will ich in Elam setzen und will beide, den König und die Fürsten, daselbst umbringen, spricht der HErr. Aber in zukünftiger Zeit will ich das Gefängnis Elams wieder wenden, spricht der HErr. D ies ist das Wort, welches der HERR durch den Propheten Jeremia geredet hat wider Babel und das Land der Chaldäer: Verkündigt unter den Heiden und laßt erschallen; werft ein Panier auf! Laßt erschallen und verberget es nicht und sprecht: Babel ist gewonnen, Bel steht mit Schanden, Merodach ist zerschmettert, ihre Götzen stehen mit Schanden, und ihre Götter sind zerschmettert. Denn es zeucht von Mitternacht ein Volk herauf wider sie, welches wird ihr Land zur Wüste machen, daß niemand drinnen wohnen wird, sondern beide, Leute und Vieh, davonfliehen werden. I n denselbigen Tagen und zur selbigen Zeit, spricht der HErr, werden kommen die Kinder Israel samt den Kindern Juda und weinend daherziehen und den HERRN, ihren GOtt, suchen. Sie werden forschen nach dem Wege nach Zion, daselbst hin sich kehren: Kommt und laßt uns zum HERRN fügen mit einem ewigen Bunde, des nimmermehr vergessen werden soll. Denn mein Volk ist wie eine verlorne Herde; ihre Hirten haben sie verführt und auf den bergen in der Irre gehen lassen, daß sie von bergen auf die Hügel gegangen sind und ihrer Hürden vergessen. Alles, was sie antraf, das fraß sie; und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht, darum daß sie sich haben versündigt an dem HERRN in der Wohnung der Gerechtigkeit und an dem HERRN, der ihrer Väter Hoffnung ist. F lieht aus Babel und zieht aus der Chaldäer Lande und stellt euch als Böcke vor der Herde her! Denn siehe, ich will große Völker mit Haufen aus dem Lande gegen Mitternacht erwecken und wider Babel heraufbringen, die sich wider sie sollen rüsten, welche sie auch sollen gewinnen; seine Pfeile sind wie eines guten Kriegers, der nicht fehlet. Und das Chaldäerland soll ein Raub werden, daß alle, die sie berauben, sollen genug davon haben, spricht der HErr, darum daß ihr euch des freut und rühmet, daß ihr mein Erbteil geplündert habt, und lecket wie die geilen Kälber und wiehert wie die starken Gäule. Eure Mutter steht mit großen Schanden, und die euch geboren hat, ist zum Spott worden; siehe, unter den Heiden ist sie die geringste, wüst, dürr und öde. Denn vor dem Zorn des HERRN muß sie unbewohnt und ganz wüst bleiben, daß alle, so vor Babel übergehen, werden sich verwundern und pfeifen über alle ihre Plage. Rüstet euch wider Babel umher, alle Schützen; schießet in sie, sparet der Pfeile nicht; denn sie hat wider den HERRN gesündigt. Jauchzet über sie um und um, sie muß sich geben; ihre Grundfesten sind gefallen, ihre Mauern sind abgebrochen; denn das ist des HERRN Rache. Rächet euch an ihr; tut ihr, wie sie getan hat! Rottet aus von Babel beide den Säemann und den Schnitter in der Ernte, daß ein jeglicher vor dem Schwert des Tyrannen sich kehre zu seinem Volk und ein jeglicher fliehe in sein Land. I srael hat müssen sein eine zerstreute Herde, die die Löwen verscheucht haben. Am ersten fraß sie der König zu Assyrien; danach überwältigte sie Nebukadnezar, der König zu Babel. Darum spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels, also: Siehe, ich will den König zu Babel heimsuchen und sein Land, gleichwie ich den König zu Assyrien heimgesucht habe. Israel aber will ich wieder heim zu seiner Wohnung bringen, daß sie auf Karmel und Basan weiden, und ihre Seele auf dem Gebirge Ephraim und Gilead gesättigt werden soll. Zur selbigen Zeit und in denselbigen Tagen wird man die Mißtat Israels suchen, spricht der HErr, aber es wird keine da sein, und die Sünde Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergeben denen, so ich überbleiben lasse. Z euch hinauf wider das Land, das alles verbittert hat; zeuch hinauf wider die Einwohner der Heimsuchung; verheere und verbanne ihre Nachkommen, spricht der HErr, und tue alles, was ich dir befohlen habe! Es ist ein Kriegsgeschrei im Lande und großer Jammer. Wie geht es zu, daß der Hammer der ganzen Welt zerbrochen und zerschlagen ist? Wie geht es zu, daß Babel eine Wüste worden ist unter allen Heiden? Ich habe dir gestellt, Babel; darum bist du auch gefangen, ehe du dich‘s versahest; du bist getroffen und ergriffen, denn du hast dem HERRN getrotzt. Der HERR hat seinen Schatz aufgetan und die Waffen seines Zorns hervorgebracht; denn solches hat der HERR HErr Zebaoth in der Chaldäer Lande ausgerichtet. Kommt her wider sie, ihr vom Ende, öffnet ihre Kornhäuser, werft sie in einen Haufen und verbannt sie, daß ihr nichts übrig bleibe! Erwürgt alle ihre Rinder, führt sie hinab zur Schlachtbank! Wehe ihnen! Denn der Tag ist kommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. Man hört ein Geschrei der Flüchtigen und derer, so entronnen sind aus dem Lande Babel, auf daß sie verkündigen zu Zion die Rache des HERRN, unsers GOttes, und die Rache seines Tempels. R uft vielen wider Babel, belagert sie um und um, alle Bogenschützen, und laßt keinen davonkommen. Vergeltet ihr, wie sie verdient hat; wie sie getan, hat, so tut ihr wieder! Denn sie hat stolz gehandelt wider den HERRN, den Heiligen in Israel. Darum sollen ihre junge Mannschaft fallen auf ihren Gassen und alle ihre Kriegsleute untergehen zur selbigen Zeit, spricht der HErr. Siehe, du Stolzer, ich will an dich, spricht der HERR HErr Zebaoth; denn dein Tag ist kommen, die Zeit deiner Heimsuchung. Da soll der Stolze stürzen und fallen, daß ihn niemand aufrichte; ich will seine Städte mit Feuer anstecken, das soll alles, was um ihn her ist, verzehren. So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, die Kinder Israel samt den Kindern Juda müssen Gewalt und Unrecht leiden; alle, die sie gefangen weggeführt haben, halten sie und wollen sie nicht loslassen. Aber ihr Erlöser ist stark, der heißt HERR Zebaoth; der wird ihre Sache so ausführen, daß er das Land bebend und die Einwohner zu Babel zitternd mache. S chwert soll kommen, spricht der HErr, über die Chaldäer und über die Einwohner zu Babel und über ihre Fürsten und über ihre Weisen. Schwert soll kommen über ihre Weissager, daß sie zu Narren werden. Schwert soll kommen über ihre Starken, daß sie verzagen. Schwert soll kommen über ihre Rosse und Wagen und allen Pöbel, so drinnen ist, daß sie zu Weibern werden. Schwert soll kommen über ihre Schätze, daß sie geplündert werden. Trockenheit soll kommen über ihre Wasser, daß sie versiegen; denn es ist ein Götzenland und trotzen auf ihre schrecklichen Götzen. Darum sollen ungeheure Tiere und Vögel drinnen wohnen und die jungen Straußen; und soll nimmermehr bewohnt werden, und niemand drinnen hausen für und für, gleichwie GOtt Sodom und Gomorrha samt ihren Nachbarn umgekehrt hat, spricht der HErr, daß niemand drinnen wohne, noch kein Mensch drinnen hause. Siehe, es kommt ein Volk von Mitternacht her; viel Heiden und viel Könige werden von der Seite des Landes sich aufmachen. Die haben Bogen und Schild, sie sind grausam und unbarmherzig; ihr Geschrei ist wie das Brausen des Meers; sie reiten auf Rossen, gerüstet wie Kriegsmänner wider dich, du Tochter Babel. Wenn der König zu Babel ihr Gerücht hören wird, so werden ihm die Fäuste entsinken; ihm wird so angst und bange werden wie einer Frau in Kindesnöten. Siehe, er kommt herauf wie ein Löwe vom stolzen Jordan wider die festen Hütten; denn ich will ihn daselbst her eilends laufen lassen. Und wer weiß, wer der Jüngling ist, den ich wider sie rüsten werde? Denn wer. ist mir gleich? Wer will mich meistern, und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann? So hört nun den Ratschlag des HERRN, den er über Babel hat, und seine Gedanken, die er hat über die Einwohner im Lande der Chaldäer! Was gilt‘s, ob nicht die Hirtenknaben sie schleifen werden und ihre Wohnung zerstören? Und die Erde wird beben von dem Geschrei, und wird unter den Heiden erschallen, wenn Babel gewonnen wird. S o spricht, der HERR: Siehe, ich will einen scharfen Wind erwecken wider Babel und wider ihre Einwohner, die sich wider mich gesetzt haben. Ich will auch Worfler nach Babel schicken, die sie worfeln sollen und ihr Land ausfegen, die allenthalben um sie sein werden am Tage ihres Unglücks. Denn ihre Schützen werden nicht schießen, und ihre Geharnischten werden sich nicht wehren können. So verschont nun ihrer jungen Mannschaft nicht, verbannt all ihr Heer, daß die Erschlagenen da liegen, im Lande der Chaldäer und die Erstochenen auf ihren Gassen. Denn Israel und Juda sollen nicht Witwen von ihrem GOtt, dem HERRN Zebaoth, gelassen werden. Denn jener Land hat sich hoch verschuldet am Heiligen in Israel. Flieht aus Babel, damit ein jeglicher seine Seele errette, daß ihr nicht untergeht in ihrer Missetat! Denn dies ist die Zeit der Rache des HERRN, der ein Vergelter ist und will sie bezahlen. Der güldene Kelch zu Babel, der alle Welt trunken gemacht hat, ist in der Hand des HERRN. Alle Heiden haben von ihrem Wein getrunken, darum sind die Heiden so toll worden. Wie plötzlich ist Babel gefallen und zerschmettert! Heulet über sie; nehmt auch Salben zu ihren Wunden, ob sie vielleicht möchte heil werden. Wir heilen Babel; aber sie will nicht heil werden. So laßt sie fahren, und laßt uns ein jeglicher in sein Land ziehen! Denn ihre Strafe reicht bis an den Himmel und langt hinauf bis an die Wolken. Der HERR hat unsere Gerechtigkeit hervorgebracht. Kommt, laßt uns zu Zion erzählen die Werke des HERRN, unsers GOttes! Ja, polieret nun die Pfeile wohl und rüstet die Schilde! Der HERR hat den Mut der Könige in Medien erweckt. Denn seine Gedanken stehen wider Babel, daß er sie verderbe; denn dies ist die Rache des HERRN, die Rache seines Tempels. Ja, steckt nun Panier auf die Mauern zu Babel, nehmt die Wache ein, setzt Wächter, bestellt die Hut! Denn der HERR gedenkt etwas und wird auch tun, was er wider die Einwohner zu Babel geredet hat. Die du an großen Wassern wohnest und große Schätze hast: dein Ende ist kommen, und dein Geiz ist aus. Der HERR Zebaoth hat bei seiner Seele geschworen: Ich will dich mit Menschen füllen, als wären‘s Käfer, die sollen dir ein Liedlein singen. D er die Erde durch seine Kraft gemacht hat und den Weltkreis durch seine Weisheit bereitet und den Himmel ordentlich zugerichtet. Wenn er donnert, so ist da Wasser die Menge unter dem Himmel; er zeucht die Nebel auf vom Ende der Erde; er macht die Blitze im regen und läßt den Wind kommen aus heimlichen Örtern. Alle Menschen sind Narren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede stehen mit Schanden mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trügerei und haben kein Leben. Es ist eitel nichts und verführerisch Werk; sie müssen umkommen, wenn sie heimgesucht werden. Aber also ist der nicht, der Jakobs Schatz ist, sondern der alle Dinge schafft, der ist‘s; und Israel ist die Rute seines Erbes. Er heißt HERR Zebaoth. Du bist mein Hammer, meine Kriegswaffe; durch dich habe ich die Heiden zerschmissen und die Königreiche zerstört. Ich will deine Rosse und Reiter zerscheitern; ich will deine Wagen und Fuhrmänner zerschmeißen; ich will deine Männer und Weiber zerschmeißen; ich will deine Alten und Jungen zerschmeißen; ich will deine Jünglinge und Jungfrauen zerschmeißen; ich will deine Hirten und Herde zerschmeißen; ich will deine Bauern und Joch zerschmeißen; ich will deine Fürsten und Herren zerschmeißen. Denn ich will Babel und allen Einwohnern der Chaldäer vergelten alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen haben vor euren Augen, spricht der HErr. Siehe, ich will an dich, du schädlicher Berg, der du alle Welt verderbest, spricht der HErr; ich will meine Hand über dich strecken und dich von den Felsen herabwälzen und will einen verbrannten Berg aus dir machen, daß man weder Eckstein noch Grundstein aus dir nehmen könne, sondern eine ewige Wüste sollst du sein, spricht der HErr. W erft Panier auf im Lande, blast die Posaunen unter den Heiden, heiligt die Heiden wider sie; ruft wider sie die Königreiche Ararat, Meni und Askenas; bestellt Hauptleute wider sie; bringt Rosse herauf wie flatternde Käfer! Heiligt die Heiden wider sie, nämlich die Könige aus Medien samt allen ihren Fürsten und Herren und das ganze Land ihrer Herrschaft, daß das Land erbebe und erschrecke; denn die Gedanken des HERRN wollen erfüllt werden wider Babel, daß er das Land Babel zur Wüste mache, darin niemand wohne. Die Helden zu Babel werden nicht zu Felde ziehen dürfen, sondern müssen in der Festung bleiben. Ihre Stärke ist aus und sind Weiber worden; ihre Wohnungen sind angesteckt und ihre Riegel zerbrochen. Es läuft hie einer und da einer dem andern entgegen, und eine Botschaft begegnet hie und da der andern, dem Könige zu Babel anzusagen, daß seine Stadt gewonnen sei bis ans Ende, und die Furt eingenommen und die Seen ausgebrannt sind, und die Kriegsleute seien blöde worden. Denn also spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, wenn man darauf drischet; es wird ihre Ernte gar schier kommen. N ebukadnezar, der König zu Babel, hat mich gefressen und umgebracht; er hat aus mir ein leer Gefäß gemacht; er hat mich verschlungen wie ein Drache; er hat seinen Bauch gefüllt mit meinem Niedlichsten; er hat mich verstoßen. Nun aber findet sich über Babel der Frevel an mir begangen, und mein Fleisch, spricht die Einwohnerin zu Zion, und mein Blut über die Einwohner zu Chaldäa, spricht Jerusalem. Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will dir deine Sache ausführen und dich rächen; ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen lassen. Und Babel soll zum Steinhaufen und zur Drachenwohnung werden, zum Wunder und zum Anpfeifen; daß niemand drinnen wohnt. Sie sollen miteinander brüllen wie die Löwen und schreien wie die jungen Löwen. Ich will sie mit ihrem Trinken in die Hitze setzen und will sie trunken machen, daß sie fröhlich werden und einen ewigen Schlaf schlafen, von dem sie nimmermehr aufwachen sollen, spricht der HErr. Ich will sie herunterführen wie Lämmer zur Schlachtbank, wie die Widder mit den Böcken. Wie ist Sesach so gewonnen und die Berühmte in aller Welt so eingenommen! Wie ist Babel so zum Wunder worden unter den Heiden! Es ist ein Meer über Babel gegangen; und sie ist mit desselbigen Wellen Menge bedeckt. Ihre Städte sind zur Wüste und zu einem dürren, öden Lande worden, im Lande, da niemand innen wohnt und da kein Mensch innen wandelt. Denn ich habe den Bel zu Babel heimgesucht und habe aus seinem Rachen gerissen, das er verschlungen hatte; und sollen die Heiden nicht mehr zu ihm laufen; denn es sind auch die Mauern zu Babel zerfallen. Z ieht heraus, mein Volk, und errette ein jeglicher seine Seele vor dem grimmigen Zorn des HERRN! Euer Herz möchte sonst weich werden und verzagen vor dem Geschrei, das man im Lande hören wird. Denn es wird ein Geschrei im Jahr gehen und nach demselbigen im andern Jahr auch ein Geschrei über Gewalt im Lande, und wird ein Fürst wider den andern sein. Darum siehe, es kommt die Zeit, daß ich die Götzen zu Babel heimsuchen will, und ihr ganzes Land zuschanden werden soll, und ihre Erschlagenen drinnen liegen werden. Himmel und Erde und alles, was drinnen ist, werden jauchzen über Babel, daß ihre Verstörer von Mitternacht kommen sind, spricht der HErr. Und wie Babel in Israel die Erschlagenen gefällt hat, also sollen zu Babel die Erschlagenen gefällt werden im ganzen Lande. So zieht nun hin, die ihr dem Schwert entronnen seid, und säumt euch nicht! Gedenkt des HERRN in fernem Lande und laßt euch Jerusalem im Herzen sein. Wir waren zuschanden worden, da wir die Schmach hören mußten, und die Schande unser Angesicht bedeckte, da die Fremden über das Heiligtum des Hauses des HERRN kamen. Darum siehe, die Zeit kommt, spricht der HErr, daß ich ihre Götzen heimsuchen will, und im ganzen Lande sollen die tödlich Verwundeten seufzen. Und wenn Babel gen Himmel stiege und ihre Macht in der Höhe fest machte, so sollen doch Verstörer von mir über sie kommen, spricht der HErr. M an hört ein Geschrei zu Babel und einen großen Jammer in der Chaldäer Lande. Denn der HERR verstört Babel; er verderbt sie mit solchem großen Geschrei und Getümmel, daß ihre Wellen brausen wie die großen Wasser. Denn es ist über Babel der Verstörer kommen; ihre Helden werden gefangen, ihre Bogen werden zerbrochen; denn der GOtt der Rache, der HErr, bezahlt sie. Ich will ihre Fürsten, Weisen, Herren und Hauptleute und Krieger trunken machen, daß sie einen ewigen Schlaf sollen schlafen, davon sie nimmermehr aufwachen, spricht der König, der da heißt HERR Zebaoth. So spricht der HERR Zebaoth: Die Mauern der großen Babel sollen untergraben und ihre hohen Tore mit Feuer angesteckt werden, daß der Heiden Arbeit verloren sei und verbrannt werde, was die Völker mit Mühe erbaut haben. D ies ist das Wort, das der Prophet Jeremia befahl Seraja, dem Sohn Nerias, des Sohns Mahseas, da er zog mit Zedekia, dem Könige in Juda, nach Babel im vierten Jahr seines Königreichs. Und Seraja war ein friedsamer Fürst. Und Jeremia schrieb all das Unglück, so über Babel kommen sollte, in ein Buch, nämlich alle diese Worte, die wider Babel geschrieben sind. Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so schaue zu und lies alle diese Worte und sprich: HErr, du hast geredet wider diese Stätte, daß du sie willst ausrotten, daß niemand drinnen wohne, weder Mensch noch Vieh, sondern ewiglich wüst sei. Und wenn du das Buch hast ausgelesen, so binde einen Stein daran und wirf‘s in den Phrath und sprich: Also soll Babel versenkt werden und nicht wieder aufkommen von dem Unglück, das ich über sie bringen will, sondern vergehen. So ferne hat Jeremia geredet. Z edekia war einundzwanzig Jahre alt, da er König ward, und regierte elf Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal, eine Tochter Jeremias zu Libna. Und tat, das dem HERRN übel gefiel, gleichwie Jojakim getan hatte. Denn es ging des HERRN Zorn über Jerusalem und Juda, bis er sie von seinem Angesicht verwarf. Und Zedekia fiel ab vom Könige zu Babel. Aber im neunten Jahr seines Königreichs, am zehnten Tage des zehnten Monden, kam Nebukadnezar, der König zu Babel, samt all seinem Heer wider Jerusalem und belagerten sie und machten eine Schanze ringsumher. Und blieb also, die Stadt belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia. Aber am neunten Tage des vierten Monden nahm der Hunger überhand in der Stadt, und hatte das Volk vom Lande nichts mehr zu essen. Da brach man in die Stadt; und alle Kriegsleute gaben die Flucht und zogen zur Stadt hinaus bei der Nacht, des Weges zum Tor zwischen den zwei Mauern, zum Garten des Königs. Aber die Chaldäer lagen um die Stadt her. Und da diese zogen des Weges durchs Feld, jagte der Chaldäer Heer dem Könige nach und ergriffen Zedekia in dem Felde bei Jericho; da zerstreute sich all sein Heer von ihm. Und sie fingen den König und brachten ihn hinauf dem Könige zu Babel nach Riblath, die im Lande Hemath liegt; der sprach ein Urteil über ihn. Allda ließ der König zu Babel die Kinder Zedekias vor seinen Augen erwürgen und erwürgte alle Fürsten Judas zu Riblath. Aber Zedekia ließ er die Augen ausstechen und ließ ihn mit zwei Ketten binden; und führte ihn also der König zu Babel nach Babel und legte ihn ins Gefängnis, bis daß er starb. Am zehnten Tag des fünften Monden, welches ist das neunzehnte Jahr Nebukadnezars, des Königs zu Babel, kam Nebusar-Adan, der Hauptmann, der stets um den König zu Babel war, nach Jerusalem und verbrannte des HERRN Haus und des Königs Haus und alle Häuser zu Jerusalem; alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer. Und das ganze Heer, der Chaldäer, so bei dem Hauptmann war, rissen um alle Mauern zu Jerusalem ringsumher. Aber das arme Volk und andere Volk, so noch übrig war in der Stadt, und die zum König zu Babel fielen, und das übrige Handwerksvolk führte Nebusar-Adan, der Hauptmann, gefangen weg. Und vom armen Volk auf dem Lande ließ Nebusar-Adan, der Hauptmann, bleiben Weingärtner und Ackerleute. Aber die ehernen Säulen am Hause des HERRN und das Gestühle und das eherne Meer am Hause des HERRN zerbrachen die Chaldäer und führten all das Erz von denselbigen nach Babel. Und die Kessel, Schaufeln, Messer, Becken, Kellen und alle ehernen Gefäße, die man im GOttesdienst pflegte zu brauchen, nahmen sie weg. Dazu nahm der Hauptmann, was gülden und silbern war, an Bechern, Räuchtöpfen, Becken, Kesseln, Leuchtern, Löffeln und Schalen, die zwei Säulen, das einzelne Meer, die zwölf ehernen Rinder, die anstatt des Gestühles standen, welche der König Salomo hatte lassen machen zum Hause des HERRN. Dieses alles Gerätes Erz war unermeßlich viel. Der zwei Säulen aber war eine jegliche achtzehn Ellen hoch, und eine Schnur zwölf Ellen lang reichte um sie her, und war vier Finger dick und inwendig hohl. Und stand auf jeglicher ein eherner Knauf, fünf Ellen hoch, und Reife und Granatäpfel waren an jeglichem Knauf ringsumher, alles ehern; und war eine Säule wie die andere, die Granatäpfel auch. Es waren der Granatäpfel sechsundneunzig dran, und aller Granatäpfel waren hundert an einem Reif ringsumher. Und der Hauptmann nahm den Priester Seraja aus der ersten Ordnung und den Priester Zephanja aus der andern Ordnung und drei Türhüter und einen Kämmerer aus der Stadt, welcher über die Kriegsleute gesetzt war, und sieben Männer, welche um den König sein mußten, die in der Stadt gefunden wurden, dazu Sopher, den Heerfürsten, der das Landvolk zu mustern pflegte, dazu sechzig Mann Landvolks, so in der Stadt gefunden wurden. Diese nahm Nebusar-Adan, der Hauptmann, und brachte sie dem Könige zu Babel nach Riblath. Und der König zu Babel schlug sie tot zu Riblath, die im Lande Hemath liegt. Also ward Juda aus seinem Lande weggeführt. Dies ist das Volk, welches Nebukadnezar weggeführt hat, nämlich im siebenten Jahr dreitausend und dreiundzwanzig Juden, im achtzehnten Jahr aber des Nebukadnezar achthundert und zweiunddreißig Seelen aus Jerusalem. Und im dreiundzwanzigsten Jahr des Nebukadnezar führte Nebusar-Adan, der Hauptmann, siebenhundert und fünfundvierzig Seelen weg aus Juda. Aller Seelen sind viertausend und sechshundert. A ber im siebenunddreißigsten Jahr, nachdem Jojachin, der König zu Juda, weggeführt war, am fünfundzwanzigsten Tage des zwölften Monden, erhub Evil-Merodach, der König zu Babel, im Jahr, da er König ward, das Haupt Jojachins, des Königs Judas, und ließ ihn aus dem Gefängnis. Und redete freundlich mit ihm; und setzte seinen Stuhl über der Könige Stühle, die bei ihm zu Babel waren. Und wandelte ihm seines Gefängnisses Kleider, daß er vor ihm aß stets sein Leben lang. Und ihm ward stets seine Unterhaltung vom Könige zu Babel gegeben, wie es ihm verordnet war, sein ganzes Leben lang, bis an sein Ende. W ie liegt die Stadt so wüste, die voll Volks war! Sie ist wie eine Witwe. Die eine Fürstin unter den Heiden und eine Königin in den Ländern war, muß nun dienen. Sie weint des Nachts, daß ihr die Tränen über die Backen laufen. Es ist niemand unter allen ihren Freunden, der sie tröste; alle ihre Nächsten verachten sie und sind ihre Feinde worden. Juda ist gefangen im Elend und schwerem Dienst; sie wohnt unter den Heiden und findet keine Ruhe; alle ihre Verfolger halten sie übel. Die Straßen nach Zion liegen wüste, weil niemand auf kein Fest kommt; alle ihre Tore stehen öde; ihre Priester seufzen, ihre Jungfrauen sehen jämmerlich, und sie ist betrübt. Ihre Widersacher schweben empor, ihren Feinden geht es wohl; denn der HERR hat sie voll Jammers gemacht um ihrer großen Sünden willen; und sind ihre Kinder gefangen vor dem Feinde hingezogen. Es ist von der Tochter Zion aller Schmuck dahin. Ihre Fürsten sind wie die Widder, die keine Weide finden und matt vor dem Treiber hergehen. Jerusalem denkt in dieser Zeit, wie elend und verlassen sie ist, und wieviel Gutes sie von alters her gehabt hat, weil all ihr Volk daniederliegt unter dem Feinde und ihr niemand hilft; ihre Feinde sehen ihre Lust an ihr und spotten ihrer Sabbate. Jerusalem hat sich versündigt, darum muß sie sein wie ein unrein Weib. Alle, die sie ehrten, verschmähen sie jetzt, weil sie ihre Scham sehen; sie aber seufzet und ist zurückgekehrt. Ihr Unflat klebt an ihrem Saum. Sie hätte nicht gemeint, daß ihr zuletzt so gehen würde. Sie ist ja zu greulich heruntergestoßen und hat dazu niemand, der sie tröstet. Ach, HErr, siehe an mein Elend; denn der Feind pranget sehr! Der Feind hat seine Hand an alle ihre Kleinode gelegt; denn sie mußte zusehen, daß die Heiden in ihr Heiligtum gingen, davon du geboten hast, sie sollten nicht in deine Gemeine kommen. A ll ihr Volk seufzet und geht nach Brot; sie geben ihre Kleinode um Speise, daß sie die Seele laben. Ach, HErr, siehe doch und schaue, wie schnöde ich worden bin! Euch sage ich allen, die ihr vorübergeht: Schauet doch und seht, ob irgendein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mich getroffen hat. Denn der HERR hat mich voll Jammers gemacht am Tage seines grimmigen Zorns. Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Beine gesandt und dasselbige lassen walten; er hat meinen Füßen ein Netz gestellt und mich zurückgeprellet; er hat mich zur Wüste gemacht, daß ich täglich trauern muß. Meine schweren Sünden sind durch seine Strafe erwachet und mit Haufen mir auf den Hals kommen, daß mir alle meine Kraft vergeht. Der HERR hat mich also zugerichtet, daß ich nicht aufkommen kann. Der HERR hat zertreten alle meine Starken, so ich hatte; er hat über mich ein Fest ausrufen lassen, meine junge Mannschaft zu verderben. Der HERR hat der Jungfrauen Tochter Juda eine Kelter treten lassen. Darum weine ich so, und meine beiden Augen fließen mit Wasser, daß der Tröster, der meine Seele sollte erquicken, ferne von mir ist. Meine Kinder sind dahin, denn der Feind hat die Oberhand gekriegt. Zion streckt ihre Hände aus, und ist doch niemand, der sie tröste; denn der HERR hat rings um Jakob her seinen Feinden geboten, daß Jerusalem muß zwischen ihnen sein wie ein unrein Weib. Der HERR ist gerecht; denn ich bin seinem Munde ungehorsam gewesen. Hört, alle Völker, und schauet meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und Jünglinge sind ins Gefängnis gegangen. Ich rief meine Freunde an, aber sie haben mich betrogen. Meine Priester und Ältesten in der Stadt sind verschmachtet, denn sie gehen nach Brot, damit sie ihre Seele laben. Ach, HErr, siehe doch, wie bange ist mir, daß mir‘s im Leibe davon wehe tut! Mein Herz wallet mir in meinem Leibe; denn ich bin hochbetrübt. Draußen hat mich das Schwert und im Hause hat mich der Tod zur Witwe gemacht. Man hört es wohl, daß ich seufze, und habe doch keinen Tröster; alle meine Feinde hören mein Unglück und freuen sich; das machst du. So laß doch den Tag kommen, den du ausrufest, daß ihnen gehen soll wie mir. Laß alle ihre Bosheit vor dich kommen und richte sie zu, wie du mich um aller meiner Mißtat willen zugerichtet hast; denn meines Seufzens ist viel, und mein Herz ist betrübt. W ie hat der HERR die Tochter Zion mit seinem Zorn überschüttet! Er hat die Herrlichkeit Israels vom Himmel auf die Erde geworfen. Er hat nicht gedacht an seinen Fußschemel am Tage seines Zorns. Der HERR hat alle Wohnungen Jakobs ohne Barmherzigkeit vertilgt; er hat die Festen der Tochter Juda abgebrochen in seinem Grimm und geschleift; er hat entweiht beide, ihr Königreich und ihre Fürsten. Er hat alles Horn Israels in seinem grimmigen Zorn zerbrochen; er hat seine rechte Hand hinter sich gezogen, da der Feind kam, und hat in Jakob ein Feuer angesteckt, das umher verzehret; er hat seinen Bogen gespannt wie ein Feind; seine rechte Hand hat er geführt wie ein Widerwärtiger und hat erwürgt alles, was lieblich anzusehen war, und seinen Grimm wie ein Feuer ausgeschüttet in der Hütte der Tochter Zion. Der HERR ist gleichwie ein Feind; er hat vertilgt Israel, er hat vertilgt alle ihre Paläste und hat seine Festen verderbt; er hat der Tochter Juda viel Klagens und Leides gemacht; er hat sein Gezelt zerwühlet wie einen Garten und seine Wohnung verderbt. Der HERR hat zu Zion beide, Feiertag und Sabbat, lassen vergessen und in seinem grimmigen Zorn beide, König und Priester, schänden lassen. Der HERR hat seinen Altar verworfen und sein Heiligtum verbannet; er hat die Mauern ihrer Paläste in des Feindes Hände gegeben, daß sie im Hause des HERRN geschrieen haben wie an einem Feiertage. Der HERR hat gedacht zu verderben die Mauern der Tochter Zion; er hat die Richtschnur darübergezogen und seine Hand nicht abgewendet, bis er sie vertilgt; die Zwinger stehen kläglich, und die Mauer liegt jämmerlich. Ihre Tore liegen tief in der Erde; er hat ihre Riegel zerbrochen und zunichte gemacht. Ihre Könige und Fürsten sind unter den Heiden, da sie das Gesetz nicht üben können und ihre Propheten kein Gesicht vom HERRN haben. Die Ältesten der Tochter Zion liegen auf der Erde und sind stille; sie werfen Staub auf ihre Häupter und haben Säcke angezogen; die Jungfrauen von Jerusalem hängen ihre Häupter zur Erde. Ich habe schier meine Augen ausgeweinet, daß mir mein Leib davon wehe tut; meine Leber ist auf die Erde ausgeschüttet über dem Jammer der Tochter meines Volks, da die Säuglinge und Unmündigen auf den Gassen in der Stadt verschmachteten, da sie zu ihren Müttern sprachen: Wo ist Brot und Wein? da sie auf den Gassen in der Stadt verschmachteten wie die tödlich Verwundeten und in den Armen ihrer Mütter den Geist aufgaben. Ach, du Tochter Jerusalem, wem soll ich dich gleichen und wofür soll ich dich rechnen, du Jungfrau Tochter Zion? Wem soll ich dich vergleichen, damit ich dich trösten möchte? Denn dein Schaden ist groß, wie ein Meer; wer kann dich heilen? Deine Propheten haben dir lose und törichte Gesichte gepredigt und dir deine Mißtat nicht geoffenbaret, damit sie dein Gefängnis gewehrt hätten, sondern haben dir gepredigt lose Predigt, damit sie dich zum Land hinaus predigten. Alle, die vorübergehen, klappen mit Händen, pfeifen dich an und schütteln den Kopf über der Tochter Jerusalem: Ist das die Stadt, von der man sagte, sie sei die allerschönste, der sich das ganze Land freuete? Alle deine Feinde sperren ihr Maul auf wider dich, pfeifen dich an, blecken die Zähne und sprechen: Heh! wir haben sie vertilgt; das ist der Tag; des wir haben begehret; wir haben‘s erlanget, wir haben‘s erlebt! Der HERR hat getan, was er vorhatte; er hat sein Wort erfüllt, das er längst zuvor geboten hat; er hat ohne Barmherzigkeit zerstört; er hat den Feind über dir erfreut und deiner Widersacher Horn erhöht. Ihr Herz schrie zum HERRN. O du Mauer der Tochter Zion, laß Tag und Nacht Tränen herabfließen wie ein Bach; höre auch nicht auf, und dein Augapfel lasse nicht ab. Stehe des Nachts auf und schreie; schütte dein Herz aus in der ersten Wache gegen dem HERRN wie Wasser; hebe deine Hände gegen ihn auf um der Seelen willen deiner jungen Kinder, die vor Hunger verschmachten vorne an allen Gassen. HERR, schaue und siehe doch, wen du doch so verderbt hast! Sollen denn die Weiber ihres Leibes Frucht essen, die jüngsten Kindlein, einer Spanne lang? Sollen denn Propheten und Priester in dem Heiligtum des HERRN so erwürgt werden? Es lagen in den Gassen auf der Erde Knaben und Alte; meine Jungfrauen und Jünglinge sind durchs Schwert gefallen. Du hast gewürgt am Tage deines Zorns, du hast ohne Barmherzigkeit geschlachtet. Du hast meinen Feinden umher gerufen wie auf einen Feiertag, daß niemand am Tage des Zorns des HERRN entronnen und überblieben ist. Die ich ernährt und erzogen habe, die hat der Feind umgebracht. I ch bin ein elender Mann, der die Rute seines Grimmes sehen muß. Er hat mich geführt und lassen gehen in die Finsternis und nicht ins Licht. Er hat seine Hand gewendet wider mich und handelt gar anders mit mir für und für. Er hat mein Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen. Er hat mich verbaut und mich mit Galle und Mühe umgeben. Er hat mich in Finsternis gelegt, wie die Toten in der Welt. Er hat mich vermauert, daß ich nicht heraus kann, und mich in harte Fesseln gelegt. Und wenn ich gleich schreie und rufe, so stopft er die Ohren zu vor meinem Gebet. Er hat meinen Weg vermauert mit Werkstücken und meinen Steig umgekehrt. Er hat auf mich gelauert wie ein Bär, wie ein Löwe im Verborgenen. Er läßt mich des Weges fehlen. Er hat mich zerstücket und zunichte gemacht. Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeil zum Ziel gesteckt. Er hat aus dem Köcher in meine Nieren schießen lassen. Ich bin ein Spott allem meinem Volk und täglich ihr Liedlein. Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt und mit Wermut getränket. Er hat meine Zähne zu kleinen Stücken zerschlagen. Er wälzt mich in der Asche. Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben; ich muß des Guten vergessen. Ich sprach: Mein Vermögen ist dahin und meine Hoffnung am HERRN. Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Galle getränkt bin. Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mir‘s. Das nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch. Die Güte des HERRN ist, daß wir nicht gar aus sind; seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen. Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harret, und der Seele, die nach ihm fraget. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen. Es ist ein köstlich Ding einem Manne, daß er das Joch in seiner Jugend trage, daß ein Verlassener geduldig sei, wenn ihn etwas überfällt, und seinen Mund in den Staub stecke und der Hoffnung erwarte und lasse sich auf die Backen schlagen und ihm viel Schmach anlegen. Denn der HERR verstößt nicht ewiglich, sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte; Denn er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt, als wollte er alle die Gefangenen auf Erden gar unter seine Füße zertreten und eines Mannes Recht vor dem Allerhöchsten beugen lassen und eines Menschen Sache verkehren lassen, gleich als sähe es der HERR nicht. Wer darf denn sagen, daß solches geschehe ohne des HERRN Befehl, und daß weder Böses noch Gutes komme aus dem Munde des Allerhöchsten? Wie murren denn die Leute im Leben also? Ein jeglicher murre wider seine Sünde! Und laßt uns forschen und suchen unser Wesen und uns zum HERRN bekehren. Laßt uns unser Herz samt den Händen aufheben zu GOtt im Himmel. Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen. Darum hast du billig nicht verschont, sondern du hast uns mit Zorn überschüttet und verfolgt und ohne Barmherzigkeit erwürgt. Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, daß kein Gebet hindurch konnte. Du hast uns zu Kot und Unflat gemacht unter den Völkern. Alle unsere Feinde sperren ihr Maul auf wider uns. Wir werden gedrückt und geplagt mit Schrecken und Angst. Meine Augen rinnen mit Wasserbächen über dem Jammer der Tochter meines Volks. Meine Augen fließen und können nicht ablassen; denn es ist kein Aufhören da, bis der HERR vom Himmel herabschaue und sehe darein. Mein Auge frißt mir das Leben weg um die Tochter meiner Stadt. Meine Feinde haben mich gehtzet, wie einen Vogel, ohne Ursache. Sie haben mein Leben in einer Grube umgebracht und Steine auf mich geworfen. Sie haben auch mein Haupt mit Wasser überschüttet. Da sprach ich: Nun bin ich gar dahin. Ich rief aber deinen Namen an, HErr, unten aus der Grube; und du erhörtest meine Stimme. Verbirg deine Ohren nicht vor meinem Seufzen und Schreien! Nahe dich zu mir, wenn ich dich anrufe, und sprich: Fürchte dich nicht! Führe du, HErr, die Sache meiner Seele und erlöse mein Leben! HERR, schaue, wie mir so unrecht geschieht, und hilf mir zu meinem Recht! Du siehst alle ihre Rache und alle ihre Gedanken wider mich. HERR, du hörest ihre Schmach und alle ihre Gedanken über mich, die Lippen meiner Widerwärtigen und ihr Dichten wider mich täglich. Schaue doch; sie gehen nieder oder stehen auf, so singen sie von mir Liedlein. Vergilt ihnen, HErr, wie sie verdient haben! Laß ihnen das Herz erschrecken und deinen Fluch fühlen! Verfolge sie mit Grimm und vertilge sie unter dem Himmel des HERRN! W ie ist das Gold so gar verdunkelt und das feine Gold so häßlich worden, und liegen die Steine des Heiligtums vorne auf allen Gassen zerstreut! Die edlen Kinder Zions, dem Golde gleich geachtet, wie sind sie nun den irdenen Töpfen verglichen, die ein Töpfer macht! Die Drachen reichen die Brüste ihren Jungen und säugen sie; aber die Tochter meines Volks muß unbarmherzig sein, wie ein Strauß in der Wüste. Dem Säugling klebt seine Zunge an seinem Gaumen vor Durst; die jungen Kinder heischen Brot, und ist niemand, der es ihnen breche. Die vorhin das Niedlichste aßen, verschmachten jetzt auf den Gassen; die vorhin in Seiden erzogen sind, die müssen jetzt im Kot liegen. Die Mißtat der Tochter meines Volks ist größer denn die Sünde Sodoms, die plötzlich umgekehrt ward, und kam keine Hand dazu. Ihre Nazaräer waren reiner denn der Schnee und klarer denn Milch; ihre Gestalt war rötlicher denn Korallen; ihr Ansehen war wie Saphir. Nun aber ist ihre Gestalt so dunkel vor Schwärze, daß man sie auf den Gassen nicht kennet; ihre Haut hänget an den Beinen, und sind so dürre als ein Scheit. Den Erwürgten durchs Schwert geschah baß weder denen, so da Hungers starben, die verschmachteten und erstochen wurden vom Mangel der Früchte des Ackers. Es haben die barmherzigsten Weiber ihre Kinder selbst müssen kochen, daß sie zu essen hätten in dem Jammer der Tochter meines Volks. Der HERR hat seinen Grimm vollbracht, er hat seinen grimmigen Zorn ausgeschüttet; er hat zu Zion ein Feuer angesteckt, das auch ihre Grundfesten verzehrt hat. Es hätten‘s die Könige auf Erden nicht geglaubt noch alle Leute in der Welt, daß der Widerwärtige und Feind sollte zum Tore Jerusalems einziehen. Es ist aber geschehen um der Sünde willen ihrer Propheten und um der Mißtat willen ihrer Priester, die drinnen der Gerechten Blut vergossen. Sie gingen hin und her auf den Gassen wie die Blinden und waren mit Blut besudelt und konnten auch jener Kleider nicht anrühren, sondern riefen sie an: Weichet, ihr Unreinen; weichet, weichet; rührt nichts an! Denn sie scheueten sich vor jenen und flohen sie, daß man auch unter den Heiden sagte: Sie werden nicht lange da bleiben. Darum hat sie des HERRN Zorn zerstreut und will sie nicht mehr ansehen, weil sie die Priester nicht ehreten und mit den Ältesten keine Barmherzigkeit übten. Noch gafften unsere Augen auf die nichtige Hilfe, bis sie gleich müde wurden, da wir warteten auf ein Volk, das uns doch nicht helfen konnte. Man jagte uns, daß wir auf unsern Gassen nicht gehen durften. Da kam auch unser Ende; unsere Tage sind aus, unser Ende ist kommen. Unsere Verfolger waren schneller denn die Adler unter dem Himmel; auf den bergen haben sie uns verfolgt und in der Wüste auf uns gelauert. Der Gesalbte des HERRN, der unser Trost war, ist gefangen worden, da sie uns verstörten, des wir uns trösteten, wir wollten unter seinem Schatten leben unter den Heiden. Ja, freue dich und sei fröhlich, du Tochter Edom, die du wohnest im Lande Uz; denn der Kelch wird auch über dich kommen, du mußt auch trunken und geblößt werden. Aber deine Mißtat hat ein Ende, du Tochter Zion; er wird dich nicht mehr lassen wegführen; aber deine Mißtat, du Tochter Edom, wird er heimsuchen und deine Sünden aufdecken. G edenke, HErr, wie es uns geht; schau und siehe an unsere Schmach! Unser Erbe ist den Fremden zuteil worden und unsere Häuser den Ausländern. Wir sind Waisen und haben keinen Vater; unsere Mütter sind wie Witwen. Unser eigen Wasser müssen wir um Geld trinken; unser Holz muß man bezahlt bringen lassen. Man treibt uns über Hals, und wenn wir schon müde sind, läßt man uns doch keine Ruhe. Wir haben uns müssen Ägypten und Assur ergeben, auf daß wir doch Brot satt zu essen haben. Unsere Väter haben gesündigt und sind nicht mehr vorhanden; und wir müssen ihre Mißtat entgelten. Knechte herrschen über uns, und ist niemand, der uns von ihrer Hand errette. Wir müssen unser Brot mit Fahr unsers Lebens holen vor dem Schwert in der Wüste. Unsere Haut ist verbrannt wie in einem Ofen vor dem greulichen Hunger. Sie haben die Weiber zu Zion geschwächt und die Jungfrauen in den Städten Judas. Die Fürsten sind von ihnen gehenket, und die Person der Alten hat man nicht geehret. Die Jünglinge haben Mühlsteine müssen tragen und die Knaben über dem Holztragen straucheln. Es sitzen die Alten nicht mehr unter dem Tor, und die Jünglinge treiben kein Saitenspiel mehr. Unsers Herzens Freude hat ein Ende, unser Reigen ist in Wehklagen verkehrt. Die Krone unsers Haupts ist abgefallen. O wehe, daß wir so gesündigt haben! Darum ist auch unser Herz betrübt, und unsere Augen sind finster worden um des Berges Zions willen, daß er so wüst liegt, daß die Füchse darüberlaufen. Aber du, HErr, der du ewiglich bleibest und dein Thron für und für, warum willst du unser so gar vergessen und uns die Länge so gar verlassen? Bringe uns, HErr, wieder zu dir, daß wir wieder heimkommen; verneue unsere Tage wie vor alters! Denn du hast uns verworfen und bist allzusehr über uns erzürnet. I m dreißigsten Jahr, am fünften Tage des vierten Monden, da ich war unter den Gefangenen am Wasser Chebar, tat sich der Himmel auf, und GOtt zeigte mir Gesichte. Derselbe fünfte Tag des Monden war eben im fünften Jahr, nachdem Jojachin, der König Judas, war gefangen weggeführt. Da geschah des HERRN Wort zu Hesekiel, dem Sohne Busis, des Priesters, im Lande der Chaldäer, am Wasser Chebar; daselbst kam die Hand des HERRN über ihn. Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Mitternacht her mit einer großen Wolke voll Feuers, das allenthalben umher glänzte; und mitten in demselben Feuer war es wie lichthell. Und drinnen war es gestaltet wie vier Tiere, und unter ihnen eins gestaltet wie ein Mensch. Und ein jegliches hatte vier Angesichte und vier Flügel. Und ihre Beine standen gerade, aber ihre Füße waren gleichwie runde Füße und glänzten wie ein hell, glatt Erz. Und hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Orten; denn sie hatten alle vier ihre Angesichte und ihre Flügel. Und derselben Flügel war je einer an dem andern. Und wenn sie gingen, durften sie sich nicht herumlenken, sondern wo sie hingingen, gingen sie stracks vor sich. Ihre Angesichte zur rechten Seite der viere waren gleich einem Menschen und Löwen; aber zur linken Seite der viere waren Ihre Angesichte gleich einem Ochsen und Adler. Und ihre Angesichte und Flügel waren obenher zerteilt, daß je zwei Flügel zusammenschlugen und mit zwei Flügeln ihren Leib bedeckten. Wo sie hingingen, da gingen sie stracks vor sich; sie gingen aber, wohin der Wind stand; und durften sich nicht herumlenken, wenn sie gingen. Und die Tiere waren anzusehen wie feurige Kohlen, die da brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Tieren gingen. Das Feuer aber gab einen Glanz von sich, und aus dem Feuer ging ein Blitz. Die Tiere aber liefen hin und her wie ein Blitz. Als ich die Tiere so sah, siehe, da stand ein Rad auf der Erde bei den vier Tieren und war anzusehen wie vier Räder. Und dieselbigen Räder waren wie ein Türkis und waren alle vier eins wie das andere; und sie waren anzusehen, als wäre ein Rad im andern. Wenn sie gehen sollten, konnten sie in alle ihre vier Orte gehen und durften sich nicht herumlenken, wenn sie gingen. Ihre Felgen und Höhe waren schrecklich; und ihre Felgen waren voller Augen um und um an allen vier Rädern. Und wenn die Tiere gingen, so gingen die Räder auch neben ihnen; und wenn die Tiere sich von der Erde emporhuben, so huben sich die Räder auch empor. Wo der Wind hinging, da gingen sie auch hin; und die Räder huben sich neben ihnen empor; denn es war ein lebendiger Wind in den Rädern. Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen diese auch; und wenn sie sich emporhuben von der Erde, so huben sich auch die Räder neben ihnen empor; denn es war ein lebendiger Wind in den Rädern. Oben aber über den Tieren war es gleich gestaltet wie der Himmel, als ein Kristall, schrecklich, gerade oben über ihnen ausgebreitet, daß unter dem Himmel ihre Flügel einer stracks gegen den andern stand, und eines jeglichen Leib bedeckten zwei Flügel. Und ich hörte die Flügel rauschen wie große Wasser und wie ein Getön des Allmächtigen, wenn sie gingen, und wie ein Getümmel in einem Heer. Wenn sie aber stille standen, so ließen sie die Flügel nieder. Und wenn sie stille standen und die Flügel niederließen, so donnerte es im Himmel oben über ihnen. Und über dem Himmel, so oben über ihnen war, war es gestaltet wie ein Saphir, gleichwie ein Stuhl; und auf demselbigen Stuhl saß einer, gleichwie ein Mensch gestaltet. Und ich sah, und es war wie lichthell, und inwendig war es gestaltet wie ein Feuer um und um. Von seinen Lenden über sich und unter sich, sah ich‘s wie Feuer glänzen um und um. Gleichwie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, also glänzte es um und um. Dies war das Ansehen der Herrlichkeit des HERRN. Und da ich‘s gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte einen reden. U nd er sprach zu mir: Du Menschenkind, tritt auf deine Füße, so will ich mit dir reden. Und da er so mit mir redete, ward ich wieder erquickt und trat auf meine Füße und hörte dem zu, der mit mir redete. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, ich sende dich zu den Kindern Israel, zu dem abtrünnigen Volk, so von mir abtrünnig worden sind. Sie samt ihren Vätern haben bis auf diesen heutigen Tag wider mich getan. Aber die Kinder, zu welchen ich dich sende, haben harte Köpfe und verstockte Herzen. Zu denen sollst du sagen: So spricht der HERR HErr! Sie gehorchen oder lassen‘s. Es ist wohl ein ungehorsam Haus; dennoch sollen sie wissen, daß ein Prophet unter ihnen ist. Und du, Menschenkind, sollst dich vor ihnen nicht fürchten noch vor ihren Worten fürchten. Es sind wohl widerspenstige und stachlige Dornen bei dir, und du wohnest unter den Skorpionen; aber du sollst dich nicht fürchten vor ihren Worten noch vor ihrem Angesicht dich entsetzen, ob sie wohl ein ungehorsam Haus sind, sondern du sollst ihnen mein Wort sagen, sie gehorchen oder lassen‘s; denn es ist ein ungehorsam Volk. Aber du, Menschenkind, höre du, was ich dir sage, und sei nicht ungehorsam, wie das ungehorsame Haus ist. Tu deinen Mund auf und iß, was ich dir geben werde. Und ich sah, und siehe, da war eine Hand gegen mich ausgereckt, die hatte einen zusammengelegten Brief. Den breitete sie aus vor mir, und er war beschrieben auswendig und inwendig; und stand drinnen geschrieben: Klage, Ach und Wehe. U nd er sprach zu mir: Du Menschenkind, iß, was vor dir ist, nämlich diesen Brief, und gehe hin und predige dem Hause Israel! Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir den Brief zu essen und sprach zu mir: Du Menschenkind, du mußt diesen Brief, den ich dir gebe, in deinen Leib essen und deinen Bauch damit füllen. Da aß ich ihn, und er war in meinem Mund so süß als Honig. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, gehe hin zum Hause Israel und predige ihnen mein Wort! Denn ich sende dich ja nicht zum Volk, das eine fremde Rede und unbekannte Sprache habe, sondern zum Hause Israel; ja freilich nicht zu großen Völkern, die fremde Rede und unbekannte Sprache haben, welcher Worte du nicht vernehmen könntest. Und wenn ich dich gleich zu denselbigen sendete, würden sie dich doch gerne hören. Aber das Haus Israel will dich nicht hören, denn sie wollen mich selbst nicht hören, denn das ganze Haus Israel hat harte Stirnen und verstockte Herzen. Aber doch habe ich dein Angesicht hart gemacht gegen ihr Angesicht und deine Stirn gegen ihre Stirn. Ja, ich habe deine Stirn so hart als einen Demant, der härter ist denn ein Fels, gemacht. Darum fürchte dich nicht, entsetze dich auch nicht vor ihnen, daß sie so ein ungehorsam Haus sind. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, alle meine Worte, die ich dir sage, die fasse mit Herzen und nimm sie zu Ohren. Und gehe hin zu den Gefangenen deines Volks und predige ihnen und sprich zu ihnen: So spricht der HERR HErr; sie hören‘s oder lassen‘s. U nd ein Wind hob mich auf, und ich hörte hinter mir ein Getön wie eines großen Erdbebens: Gelobt sei die Herrlichkeit des HERRN an ihrem Ort! Und war ein Rauschen von den Flügeln der Tiere, die sich aneinander küßten, und auch das Rasseln der Räder, so hart bei ihnen waren, und das Getön eines großen Erdbebens. Da hob mich der Wind auf und führte mich weg. Und ich fuhr dahin und erschrak sehr; aber des HERRN Hand hielt mich fest. Und ich kam zu den Gefangenen, die am Wasser Chebar wohnten, da die Mandeln standen, im Monden Abib, und setzte mich zu ihnen, die da saßen, und blieb daselbst unter ihnen sieben Tage ganz traurig. U nd da die sieben Tage um waren, geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel; du sollst aus meinem Munde das Wort hören und sie von meinetwegen warnen. Wenn ich dem Gottlosen sage: Du mußt des Todes sterben, und du warnest ihn nicht und sagst es ihm nicht, damit sich der Gottlose vor seinem gottlosen Wesen hüte, auf daß er lebendig bleibe, so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wo du aber den Gottlosen warnest, und er sich nicht bekehrt von seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast deine Seele errettet. Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit wendet und tut Böses, so werde ich ihn lassen anlaufen, daß er muß sterben. Denn weil du ihn nicht gewarnet hast, wird er um seiner Sünde willen sterben müssen, und seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird nicht angesehen werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wo du aber den Gerechten warnest, daß er nicht sündigen soll, und er sündigt auch nicht, so soll er leben, denn er hat sich warnen lassen; und du hast deine Seele errettet. U nd daselbst kam des HERRN Hand über mich und sprach zu mir: Mache dich auf und gehe hinaus ins Feld; da will ich mit dir reden. Und ich machte mich auf und ging hinaus ins Feld; und siehe, da stand die Herrlichkeit des HERRN daselbst, gleichwie ich sie am Wasser Chebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und ich ward erquickt und trat auf meine Füße. Und er redete mit mir und sprach zu mir: Gehe hin und verschleuß dich in deinem Hause. Und du, Menschenkind, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, daß du ihnen nicht entgehen sollst. Und ich will dir die Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, daß du erstummen sollst und nicht mehr sie strafen mögest; denn es ist ein ungehorsam Haus. Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich dir den Mund auftun, daß du zu ihnen sagen sollst: So spricht der HERR HErr! Wer es hört, der höre es; wer es läßt, der lasse es; denn es ist ein ungehorsam Haus. U nd du, Menschenkind, nimm einen Ziegel, den lege vor dich und entwirf darauf die Stadt Jerusalem. Und mache eine Belagerung darum und baue ein Bollwerk darum und grabe einen Schutt darum und mache ein Heer darum und stelle Böcke rings um sie her. Für dich aber nimm eine eiserne Pfanne, die laß eine eiserne Mauer sein zwischen dir und der Stadt; und richte dein Angesicht gegen sie und belagere sie. Das sei ein Zeichen dem Hause Israel. Du sollst dich auch auf deine linke Seite legen und die Mißtat des Hauses Israel auf dieselbige legen; so viel Tage du darauf liegest, so lange sollst du auch ihre Mißtat tragen. Ich will dir aber die Jahre ihrer Mißtat zur Anzahl der Tage machen, nämlich dreihundertundneunzig Tage; so lange sollst du die Mißtat des Hauses Israel tragen. Und wenn du solches ausgerichtet hast, sollst du danach dich auf deine rechte Seite legen und sollst tragen die Mißtat des Hauses Juda vierzig Tage lang, denn ich gebe dir hie auch je einen Tag für ein Jahr. Und richte dein Angesicht und deinen bloßen Arm wider das belagerte Jerusalem und weissage wider sie. Und siehe, ich will dir Stricke anlegen, daß du dich nicht wenden mögest von einer Seite zur andern, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast. So nimm nun zu dir Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Spelt und tu es alles in ein Faß und mache dir so viel Brote daraus, so viele Tage du auf deiner Seite liegest, daß du dreihundertundneunzig Tage daran zu essen habest, also daß deine Speise, die du täglich essen mußt, sei zwanzig Sekel schwer. Solches sollst du von einer Zeit zur andern essen. Das Wasser sollst du auch nach dem Maß trinken, nämlich das sechste Teil vom Hin; und sollst solches auch von einer Zeit zur andern trinken. Gerstenkuchen sollst du essen, die du vor ihren Augen mit Menschenmist backen sollst. Und der HERR sprach: Also müssen die Kinder Israel ihr unrein Brot essen unter den Heiden, dahin ich sie verstoßen habe. Ich aber sprach: Ach, HERR HErr, siehe, meine Seele ist noch nie unrein worden; denn ich habe von meiner Jugend auf bis auf diese Zeit kein Aas noch Zerrissenes gegessen, und ist nie kein unrein Fleisch in meinen Mund kommen. Er aber sprach zu mir: Siehe, ich will dir Kuhmist für Menschenmist zulassen, damit du dein Brot machen sollst. Und sprach zu mir: Du Menschenkind, siehe, ich will den Vorrat des Brots zu Jerusalem wegnehmen, daß sie das Brot essen müssen nach dem Gewicht und mit Kummer und das Wasser nach dem Maß mit Kummer trinken, darum daß an Brot und Wasser mangeln wird, und einer mit dem andern trauern und in ihrer Mißtat verschmachten sollen. U nd du, Menschenkind, nimm ein Schwert, scharf wie ein Schermesser, und fahre damit über dein Haupt und Bart und nimm eine Waage und teile sie damit. Das eine dritte Teil sollst du mit Feuer verbrennen mitten in der Stadt, wenn die Tage der Belagerung um sind; das andere dritte Teil nimm und schlage es mit dem Schwert ringsumher; das letzte dritte Teil streue in den Wind, daß ich das Schwert hinter ihnen her ausziehe. Nimm aber ein klein wenig davon und binde es in deinen Mantelzipfel. Und nimm wiederum etliches davon und wirf‘s in ein Feuer und verbrenne es mit Feuer; von dem soll ein Feuer auskommen über das ganze Haus Israel. S o spricht der HERR HERR: Das ist Jerusalem, die ich unter die Heiden gesetzt habe, und rings um sie her Länder. Sie aber hat mein Gesetz verwandelt in gottlose Lehre mehr denn die Heiden und meine Rechte mehr denn die Länder, so rings um sie her liegen. Denn sie verwerfen mein Gesetz und wollen nicht nach meinen Rechten leben. Darum spricht der HERR HErr also: Weil ihr‘s mehr macht denn die Heiden, so um euch her sind, und nach meinen Geboten nicht lebt und nach meinen Rechten nicht tut, sondern nach der Heiden Weise tut, die um euch her sind, so spricht der HERR HErr also: Siehe, ich will auch an dich und will Recht über dich gehen lassen, daß die Heiden zusehen sollen. Und will also mit dir umgehen, als ich nie getan und hinfort nicht tun werde, um aller deiner Greuel willen, daß in dir die Väter ihre Kinder und die Kinder ihre Väter fressen sollen; und will solch Recht über dich gehen lassen, daß alle deine Übrigen sollen in alle Winde zerstreut werden. Darum, so wahr als ich lebe, spricht der HERR HErr, weil du mein Heiligtum mit deinen allerlei Greueln und Götzen verunreinigt hast, will ich dich auch zerschlagen, und mein Auge soll dein nicht schonen und will nicht gnädig sein. Es soll das dritte Teil von dir an der Pestilenz sterben und durch Hunger alle werden, und das andere dritte Teil durchs Schwert fallen rings um dich her, und das letzte dritte Teil will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert hinter ihnen her ausziehen. Also soll mein Zorn vollendet und mein Grimm über ihnen ausgerichtet werden, daß ich meinen Mut kühle; und sie sollen erfahren, daß ich, der HErr, in meinem Eifer geredet habe, wenn ich meinen Grimm an ihnen ausgerichtet habe. Ich will dich zur Wüste und zur Schmach setzen vor den Heiden, so um dich her sind, vor den Augen aller, die vorübergehen. Und sollst eine Schmach, Hohn, Exempel und Wunder sein allen Heiden, die um dich her sind, wenn ich über dich das Recht gehen lasse mit Zorn, Grimm und zornigem Schelten (das sage ich, der HErr), und wenn ich böse Pfeile des Hungers unter sie schießen werde, die da schädlich sein sollen, und ich sie ausschießen werde, euch zu verderben, und den Hunger über euch immer größer werden lasse und den Vorrat des Brots wegnehme. Ja, Hunger und böse wilde Tiere will ich unter euch schicken, die sollen euch ohne Kinder machen; und soll Pestilenz und Flut unter dir umgehen, und will das Schwert über dich bringen. Ich, der HErr, habe es gesagt. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, kehre dein Angesicht wider die Berge Israels und weissage wider sie und sprich: Ihr Berge Israels, hört das Wort des HERRN HERRN! So spricht der HERR HErr beide, zu den bergen und Hügeln, beide, zu den Bächen und Tälern: Siehe, ich will das Schwert über euch bringen und eure Höhen umbringen, daß eure Altäre verwüstet und eure Götzen zerbrochen sollen werden; und will eure Leichname vor den Bildern totschlagen lassen. Ja, ich will die Leichname der Kinder Israel vor euren Bildern fällen und will eure Gebeine um eure Altäre her zerstreuen. Wo ihr wohnt, da sollen die Städte wüste und die Höhen zur Einöde werden. Denn man wird eure Altäre wüste und zur Einöde machen und eure Götzen zerbrechen und zunichte machen und eure Bilder zerschlagen und eure Stifte vertilgen, und sollen Erschlagene unter euch daliegen, daß ihr erfahret, ich sei der HErr. Ich will aber etliche von euch überbleiben lassen, die dem Schwert entgehen unter den Heiden, wenn ich euch in die Länder zerstreut habe. Dieselbigen eure Übrigen werden dann an mich gedenken unter den Heiden, da sie gefangen sein müssen, wenn ich ihr hurisch Herz, so von mir gewichen, und ihre hurischen Augen, so nach ihren Götzen gesehen, zerschlagen habe; und wird sie gereuen die Bosheit, die sie durch allerlei ihre Greuel begangen haben. Und sollen erfahren, daß ich der HERR sei und nicht umsonst geredet habe, solches Unglück ihnen zu tun. So spricht der HERR HERR: Schlage deine Hände zusammen und strampel mit deinen Füßen und sprich: Wehe über alle Greuel der Bosheit im Hause Israels, darum sie durch Schwert, Hunger und Pestilenz fallen müssen! Wer ferne ist, wird an der Pestilenz sterben, und wer nahe ist, wird durchs Schwert fallen; wer aber überbleibt und davor behütet ist, wird Hungers sterben. Also will ich meinen Grimm unter ihnen vollenden, daß ihr erfahren sollt, ich sei der HErr, wenn ihre Erschlagenen unter ihren Götzen liegen werden um ihre Altäre her, oben auf allen Hügeln und oben auf allen bergen und unter allen grünen Bäumen und unter allen dicken Eichen, an welchen Orten sie allerlei Götzen süßes Räuchopfer taten. Ich will meine Hand wider sie ausstrecken und das Land wüste und öde machen, von der Wüste an bis nach Diblath, wo sie wohnen, und sollen erfahren, daß ich der HERR sei. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, so spricht der HERR HErr vom Lande Israel: Das Ende kommt, das Ende über alle vier Örter des Landes. Nun kommt das Ende über dich; denn ich will meinen Grimm über dich senden und will dich richten, wie du verdient hast, und will dir geben, was allen deinen Greueln gebührt. Mein Auge soll dein nicht schonen, noch übersehen, sondern ich will dir geben, wie du verdient hast und deine Greuel sollen unter dich kommen, daß ihr erfahren sollt, ich sei der HErr. So spricht der HERR HERR: Siehe, es kommt ein Unglück über das andere! Das Ende kommt, es kommt das Ende, es ist erwacht über dich; siehe, es kommt! Es geht schon auf und bricht daher über dich, du Einwohner des Landes; die Zeit kommt, der Tag des Jammers ist nahe, da kein Singen auf den bergen sein wird. Nun will ich bald meinen Grimm über dich schütten und meinen Zorn an dir vollenden; und will dich richten, wie du verdient hast, und dir geben, was deinen Greueln allen gebührt. Mein Auge soll dein nicht schonen und will nicht gnädig sein, sondern ich will dir geben, wie du verdient hast, und deine Greuel sollen unter dich kommen, daß ihr erfahren sollt, ich sei der HErr, der euch schlägt. Siehe, der Tag, siehe, er kommt daher, er bricht an! Die Rute blühet, und der Stolze grünet. Der Tyrann hat sich aufgemacht zur Rute über die Gottlosen, daß nichts von ihnen, noch von ihrem Volk, noch von ihrem Haufen Trost haben wird. Darum kommt die Zeit, der Tag naht herzu. Der Käufer freue sich nicht, und der Verkäufer traure nicht; denn es kommt der Zorn über all ihren Haufen. Darum soll der Verkäufer zu seinem verkauften Gut nicht wieder trachten; denn wer da lebt, der wird‘s haben. Denn die Weissagung über all ihren Haufen wird nicht zurückkehren; keiner wird sein Leben erhalten um seiner Mißtat willen. Laßt sie die Posaune nur blasen und alles zurüsten! Es wird doch niemand in den Krieg ziehen; denn mein Grimm geht über all ihren Haufen. Auf den Gassen geht das Schwert, in den Häusern geht Pestilenz und Hunger. Wer auf dem Felde ist, der wird vom Schwert sterben; wer aber in der Stadt ist, den wird die Pestilenz und Hunger fressen. Und welche unter ihnen entrinnen, die müssen auf den Gebirgen sein und wie die Tauben in Gründen, die alle untereinander girren, ein jeglicher um seiner Mißtat willen. Aller Hände werden dahinsinken und aller Kniee werden so ungewiß stehen wie Wasser. Und werden Säcke um sich gürten und mit Furcht überschüttet sein, und aller Angesicht jämmerlich sehen, und aller Häupter werden kahl sein. Sie werden ihr Silber hinauf auf die Gassen werfen und ihr Gold als einen Unflat achten; denn ihr Silber und Gold wird sie nicht erretten am Tage des Zorns des HERRN. Und werden doch ihre Seele davon nicht sättigen noch ihren Bauch davon füllen; denn es ist ihnen gewesen ein Ärgernis zu ihrer Mißtat. Sie haben aus ihren edlen Kleinoden, damit sie Hoffart trieben, Bilder ihrer Greuel und Scheuel gemacht; darum will ich‘s ihnen zum Unflat machen und will‘s Fremden in die Hände geben, daß sie es rauben, und den Gottlosen auf Erden zur Ausbeute, daß sie es entheiligen sollen. Ich will mein Angesicht davon kehren, daß sie meinen Schatz ja wohl entheiligen; ja, Räuber sollen darüber kommen und es entheiligen. Mache Ketten; denn das Land ist voll Blutschulden und die Stadt voll Frevels. So will ich die Ärgsten unter den Heiden kommen lassen, daß sie sollen ihre Häuser einnehmen, und will der Gewaltigen Hoffart ein Ende machen und ihre Kirchen entheiligen. Der Ausrotter kommt; da werden sie Frieden suchen, und wird nicht da sein. Ein Unfall wird über den andern kommen, ein Gerücht über das andere. So werden sie dann ein Gesicht bei den Propheten suchen; aber es wird weder Gesetz bei den Priestern noch Rat bei den Alten mehr sein. Der König wird betrübt sein, und die Fürsten werden traurig gekleidet sein, und die Hände des Volks im Lande werden verzagt sein. Ich will mit ihnen umgehen, wie sie gelebt haben, und will sie richten, wie sie es verdient haben, daß sie erfahren sollen, ich sei der HErr. U nd es begab sich im sechsten Jahr, am fünften Tage des sechsten Monden, daß ich saß in meinem Hause, und die Alten aus Juda saßen vor mir; daselbst fiel die Hand des HERRN HERRN auf mich. Und siehe, ich sah, daß von seinen Lenden herunterwärts war gleich wie Feuer; aber oben über seinen Lenden war es lichthelle. Und reckte aus gleichwie eine Hand und ergriff mich bei dem Haar meines Haupts. Da führte mich ein Wind zwischen Himmel und Erde und brachte mich nach Jerusalem in einem göttlichen Gesichte zu dem innern Tor, das gegen Mitternacht steht, da denn saß ein Bild zu Verdrieß dem Hausherrn. Und siehe, da war die Herrlichkeit des GOttes Israels, wie ich sie zuvor gesehen hatte im Felde. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hebe deine Augen auf gegen Mitternacht! Und da ich meine Augen aufhub gegen Mitternacht, siehe, da saß gegen Mitternacht das verdrießliche Bild am Tor des Altars, eben da man hineingeht. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehst du auch, was diese tun, nämlich große Greuel, die das Haus Israel hie tut, daß sie mich ja ferne von meinem Heiligtum treiben? Aber du wirst noch mehr größere Greuel sehen. Und er führte mich zur Tür des Vorhofs; da sah ich, und siehe, da war ein Loch in der Wand. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, grabe durch die Wand! Und da ich durch die Wand grub, siehe, da war eine Tür. Und er sprach zu mir: Gehe hinein und schaue die bösen Greuel, die sie allhie tun. Und da ich hineinkam und sah, siehe, da waren allerlei Bildnisse der Würmer und Tiere, eitel Scheuel und allerlei Götzen des Hauses Israel, allenthalben umher an der Wand gemacht, vor welchen standen siebzig Männer aus den Ältesten des Hauses Israel; und Jasanja, der Sohn Saphans, stand auch unter ihnen; und ein jeglicher hatte sein Räuchwerk in der Hand. Und ging ein dicker Nebel auf vom Räuchwerk. Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du, was die Ältesten des Hauses Israel tun in der Finsternis, ein jeglicher in seiner schönsten Kammer? Denn sie sagen: Der HERR sieht uns nicht, sondern der HERR hat das Land verlassen. Und er sprach zu mir: Du sollst noch mehr größere Greuel sehen, die sie tun. Und er führte mich hinein zum Tor an des HERRN Hause, das gegen Mitternacht steht; und siehe, daselbst saßen Weiber, die weinten über den Thamus. Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Aber du sollst noch größere Greuel sehen, denn diese sind. Und er führte mich in den innern Hof am Hause des HERRN; und siehe, vor der Tür am Tempel des HERRN, zwischen der Halle und dem Altar, da waren bei fünfundzwanzig Männer, die ihren Rücken gegen den Tempel des HERRN und ihr Angesicht gegen den Morgen gekehrt hatten, und beteten gegen der Sonnen Aufgang. Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Ist‘s dem Hause Juda zu wenig, daß sie alle solche Greuel hie tun? so sie doch sonst im ganzen Lande eitel Gewalt und Unrecht treiben und fahren zu und reizen mich auch; und siehe, sie halten die Weinreben an die Nasen. Darum will ich auch wider sie mit Grimm handeln, und mein Auge soll ihrer nicht verschonen, und will nicht gnädig sein. Und wenn sie gleich mit lauter Stimme vor meinen Ohren schreien, will ich sie doch nicht hören. U nd er rief mit lauter Stimme vor meinen Ohren und sprach: Laßt herzukommen die Heimsuchung der Stadt, und ein jeglicher habe eine mördliche Waffe in seiner Hand. Und siehe, es kamen sechs Männer auf dem Wege vom Obertor her, das gegen Mitternacht steht, und ein jeglicher hatte eine schädliche Waffe in seiner Hand. Aber es war einer unter ihnen, der hatte Leinwand an und ein Schreibzeug an seiner Seite. Und sie gingen hinein und traten neben den ehernen Altar. Und die Herrlichkeit des GOttes Israels erhub sich von dem Cherub, über dem sie war, zu der Schwelle am Hause und rief dem, der die Leinwand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite. Und der HERR sprach zu ihm: Gehe durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit einem Zeichen an die Stirn die Leute, so da seufzen und jammern über alle Greuel, so drinnen geschehen. Zu jenen aber sprach er, daß ich‘s hörte: Geht diesem nach durch die Stadt und schlagt drein; eure Augen sollen nicht schonen noch übersehen. Erwürgt beide, Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Weiber, alles tot; aber die das Zeichen an sich haben, derer sollt ihr keinen anrühren. Fanget aber an an meinem Heiligtum! Und sie fingen an an den alten Leuten, so vor dem Hause waren. Und er sprach zu ihnen: Verunreinigt das Haus und macht die Vorhöfe voll toter Leichname; geht heraus! Und sie gingen heraus und schlugen in der Stadt. Und da sie ausgeschlagen hatten, war ich noch übrig. Und ich fiel auf mein Angesicht, schrie und sprach: Ach, HERR HErr, willst du denn alle Übrigen in Israel verderben, daß du deinen Zorn so ausschüttest über Jerusalem? Und er sprach zu mir: Es ist die Mißtat des Hauses Israel und Juda allzusehr groß; es ist eitel Gewalt im Lande und Unrecht in der Stadt. Denn sie sprechen: Der HERR hat das Land verlassen und der HERR sieht uns nicht. Darum soll mein Auge auch nicht schonen, will auch nicht gnädig sein, sondern ich will ihr Tun auf ihren Kopf werfen. Und siehe, der Mann, der die Leinwand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan, wie du mir geboten hast. U nd ich sah, und siehe, am Himmel über dem Haupt der Cherubim war es gestaltet wie ein Saphir, und über denselbigen war es gleich anzusehen wie ein Thron. Und er sprach zu dem Manne in Leinwand: Gehe hinein zwischen die Räder unter den Cherub und fasse die Hände voll glühender Kohlen, so zwischen den Cherubim sind, und streue sie über die Stadt. Und er ging hinein, daß ich‘s sah, da derselbige hineinging. Die Cherubim aber standen zur Rechten am Hause, und der Vorhof ward inwendig voll Nebels. Und die Herrlichkeit des HERRN erhub sich von dem Cherub zur Schwelle am Hause; und das Haus ward voll Nebels und der Vorhof voll Glanzes von der Herrlichkeit des HERRN. Und man hörte die Flügel der Cherubim rauschen bis heraus vor den Vorhof, wie eine Stimme des allmächtigen GOttes, wenn er redet. Und da er dem Manne in Leinwand geboten hatte und gesagt: Nimm Feuer zwischen den Rädern unter den Cherubim, ging derselbige hinein und trat neben das Rad. Und der Cherub streckte seine Hand heraus zwischen den Cherubim zum Feuer, das zwischen den Cherubim war, nahm davon und gab‘s dem Manne in Leinwand in die Hände; der empfing‘s und ging hinaus. Und erschien an den Cherubim gleichwie eines Menschen Hand unter ihren Flügeln. Und ich sah, und siehe, vier Räder standen bei den Cherubim, bei einem jeglichen Cherub ein Rad; und die Räder waren anzusehen gleichwie ein Türkis. Und waren alle vier eins wie das andere, als wäre ein Rad im andern. Wenn sie gehen sollten, so konnten sie in alle ihre vier Örter gehen und durften sich nicht herumlenken, wenn sie gingen, sondern wohin das erste ging, da gingen sie hingen, und durften sich nicht herumlenken, samt ihrem ganzen Leibe, Rücken, Händen und Flügeln. Und die Räder waren voll Augen um und um an allen vier Rädern. Und es rief zu den Rädern: Galgal! daß ich‘s hörte. Ein jegliches hatte vier Angesichte. Das erste Angesicht war ein Cherub, das andere ein Mensch, das dritte ein Löwe, das vierte ein Adler. Und die Cherubim schwebten empor. Es ist eben das Tier, das ich sah am Wasser Chebar. Wenn die Cherubim gingen, so gingen die Räder auch neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre Flügel schwangen, daß sie sich von der Erde erhuben, so lenkten sich die Räder auch nicht von ihnen. Wenn jene standen, so standen diese auch; erhuben sie sich, so erhuben sich diese auch: denn es war ein lebendiger Wind in ihnen. Und die Herrlichkeit des HERRN ging wieder aus von der Schwelle am Hause und stellte sich über die Cherubim. Da schwangen die Cherubim ihre Flügel und erhuben sich von der Erde vor meinen Augen; und da sie ausgingen, gingen die Räder neben ihnen. Und sie traten in das Tor am Hause des HERRN gegen Morgen, und die Herrlichkeit des GOttes Israels war oben über ihnen. Das ist das Tier, das ich unter dem GOtt Israels sah am Wasser Chebar, und merkte, daß es Cherubim wären, da ein jegliches vier Angesichte hatte und vier Flügel und unter den Flügeln gleichwie Menschenhände. Es waren ihre Angesichte gestaltet, wie ich sie am Wasser Chebar sah, und gingen stracks vor sich. U nd mich hob ein Wind auf und brachte mich zum Tor am Hause des HERRN, das gegen Morgen steht; und siehe, unter dem Tor waren fünfundzwanzig Männer. Und ich sah unter ihnen Jasanja, den Sohn Assurs, und Platja, den Sohn Benajas, die Fürsten im Volk. Und er sprach zu mir: Menschenkind diese Leute haben unselige Gedanken und schädliche Ratschläge in dieser Stadt. Denn sie sprechen: Es ist nicht so nahe, laßt uns nur Häuser bauen; sie ist der Topf, so sind wir das Fleisch. Darum sollst du, Menschenkind, wider sie weissagen. Und der Geist des HERRN fiel auf mich und sprach zu mir: Sprich: So sagt der HERR: Ihr habt also geredet, ihr vom Hause Israel; und eures Geistes Gedanken kenne ich wohl. Ihr habt viele erschlagen in dieser Stadt, und ihre Gassen liegen voller Toten. Darum spricht der HERR HErr also: Die ihr drinnen getötet habt, die sind das Fleisch, und sie ist der Topf; aber ihr müßt hinaus. Das Schwert, das ihr fürchtet, das will ich über euch kommen lassen, spricht der HERR HErr. Ich will euch von dannen herausstoßen und den Fremden in die Hand geben und will euch euer Recht tun. Ihr sollt durchs Schwert fallen, in den Grenzen Israels will ich euch richten; und sollt erfahren, daß ich der HERR bin. Die Stadt aber soll nicht euer Topf sein, noch ihr das Fleisch drinnen, sondern in den Grenzen Israels will ich euch richten. Und sollt erfahren, daß ich der HERR bin; denn ihr habt nach meinen Geboten nicht gewandelt und meine Rechte nicht gehalten, sondern getan nach der Heiden Weise, die um euch her sind. Und da ich so weissagte, starb Platja, der Sohn Benajas. Da fiel ich auf mein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach: Ach, HERR HErr, du wirst‘s mit den Übrigen Israels gar ausmachen! D a geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, deine Brüder und nahen Freunde und das ganze Haus Israel, so noch zu Jerusalem wohnen, sprechen wohl untereinander; jene sind vom HERRN ferne weggeflohen, aber wir haben das Land inne. Darum sprich du: So spricht der HERR HERR: Ja, ich habe sie ferne weg unter die Heiden lassen treiben und in die Länder zerstreut; doch will ich bald ihr Heiland sein in den Ländern, dahin sie kommen sind. Darum sprich: So sagt der HERR HERR: Ich will euch sammeln aus den Völkern und will euch sammeln aus den Ländern, dahin ihr zerstreut seid, und will euch das Land Israel geben. Da sollen sie kommen und alle Scheuel und Greuel daraus wegtun. Ich will euch ein einträchtig Herz geben und einen neuen Geist in euch geben; und will das steinerne Herz wegnehmen aus eurem Leibe und ein fleischern Herz geben, auf daß sie in meinen Sitten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. Und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr GOtt sein. Denen aber, so nach ihres Herzens Scheueln und Greueln wandeln, will ich ihr Tun auf ihren Kopf werfen, spricht der HERR HErr. D a schwangen die Cherubim ihre Flügel, und die Räder gingen neben ihnen, und die Herrlichkeit des GOttes Israels war oben über ihnen. Und die Herrlichkeit des HERRN erhub sich aus der Stadt und stellte sich auf den Berg, der gegen Morgen vor der Stadt liegt. Und ein Wind hob mich auf und brachte mich im Gesicht und im Geist GOttes nach Chaldäa zu den Gefangenen. Und das Gesicht, so ich gesehen hatte, verschwand vor mir. Und ich sagte den Gefangenen alle Worte des HERRN, die er mir gezeigt hatte. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, du wohnest unter einem ungehorsamen Hause, welches hat wohl Augen, daß sie sehen könnten, und wollen nicht sehen, Ohren, daß sie hören könnten, und wollen nicht hören, sondern es ist ein ungehorsam Haus. Darum, du Menschenkind, nimm dein Wandergerät und zeuch am lichten Tage davon vor ihren Augen. Von deinem Ort sollst du ziehen an einen andern Ort vor ihren Augen, ob sie vielleicht merken wollten, daß sie ein ungehorsam Haus sind. Und sollst dein Gerät heraustun, wie Wandergerät, bei lichtem Tage vor ihren Augen; und du sollst ausziehen des Abends vor ihren Augen, gleichwie man auszieht, wenn man wandern will. Und du sollst durch die Wand brechen vor ihren Augen und daselbst durch ausziehen. Und du sollst es auf deine Schulter nehmen vor ihren Augen und wenn es dunkel worden ist, heraustragen; dein Angesicht sollst du verhüllen, daß du das Land nicht sehest. Denn ich habe dich dem Hause Israel zum Wunderzeichen gesetzt. Und ich tat, wie mir befohlen war, und trug mein Gerät heraus, wie Wandergerät, bei lichtem Tage; und am Abend brach ich mit der Hand durch die Wand; und da es dunkel worden war, nahm ich‘s auf die Schulter und trug‘s heraus vor ihren Augen. Und frühmorgens geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Menschenkind, hat das Haus Israel, das ungehorsame Haus, nicht zu dir gesagt: Was machst du? So sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Diese Last betrifft den Fürsten zu Jerusalem und das ganze Haus Israel, das drinnen ist. Sprich: Ich bin euer Wunderzeichen; wie ich getan habe, also soll euch geschehen, daß ihr wandern müßt und gefangen geführt werden. Ihr Fürst wird auf der Schulter tragen im Dunkel und muß ausziehen durch die Wand, so sie brechen werden, daß sie dadurch ausziehen; sein Angesicht wird verhüllt werden, daß er mit keinem Auge das Land sehe. Ich will auch mein Netz über ihn werfen, daß er in meiner Jagd gefangen werde, und will ihn nach Babel bringen, in der Chaldäer Land, das er doch nicht sehen wird, und soll daselbst sterben. Und alle, die um ihn her sind, seine Gehilfen und all seinen Anhang will ich unter alle Winde zerstreuen und das Schwert hinter ihnen her ausziehen. Also sollen sie erfahren, daß ich der HERR sei, wenn ich sie unter die Heiden verstoße und in die Länder zerstreue. Aber ich will ihrer etliche wenige überbleiben lassen vor dem Schwert, Hunger und Pestilenz; die sollen jener Greuel erzählen unter den Heiden, dahin sie kommen werden, und sollen erfahren, daß ich der HERR sei. Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, du sollst dein Brot essen mit Beben und dein Wasser trinken mit Zittern und sorgen. Und sprich zum Volk im Lande: So spricht der HERR HErr von den Einwohnern zu Jerusalem im Lande Israel: Sie müssen ihr Brot essen in sorgen und ihr Wasser trinken im Elend; denn das Land soll wüst werden von allem, das drinnen ist, um des Frevels willen aller Einwohner. Und die Städte, so wohl bewohnt sind, sollen verwüstet und das Land öde werden. Also sollt ihr erfahren, daß ich der HERR sei. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, was habt ihr für ein Sprichwort im Lande Israel und sprecht: Weil sich‘s so lange verzeucht, so wird nun fort nichts aus der Weissagung? Darum sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Ich will das Sprichwort aufheben, daß man es nicht mehr führen soll in Israel. Und rede zu ihnen: Die Zeit ist nahe und alles, was geweissagt ist. Denn ihr sollt nun fort inne werden, daß kein Gesicht fehlen und keine Weissagung lügen wird wider das Haus Israel. Denn ich bin der HErr; was ich rede, das soll geschehen und nicht länger verzogen werden, sondern bei eurer Zeit, ihr ungehorsames Haus, will ich tun, was ich rede, spricht der HERR HErr. Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, siehe, das Haus Israel spricht: Das Gesicht, das dieser sieht, da ist noch lange hin, und weissagt auf die Zeit, so noch ferne ist. Darum sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Was ich rede, soll nicht länger verzogen werden, sondern soll geschehen, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, weissage wider die Propheten Israels und sprich zu denen, so aus ihrem eigenen Herzen weissagen: Hört des HERRN Wort! So spricht der HERR HERR: Wehe den tollen Propheten, die ihrem eigenen Geist folgen und haben doch nicht Gesichte! O Israel, deine Propheten sind wie die Füchse in den Wüsten! Sie treten nicht vor die Lücken und machen sich nicht zur Hürde um das Haus Israel und stehen nicht im Streit am Tage des HERRN. Ihr Gesicht ist nichts, und ihr Weissagen ist eitel Lügen. Sie sprechen: Der HERR hat‘s gesagt, so sie doch der HERR nicht gesandt hat, und mühen sich, daß sie ihre Dinge erhalten. Ist‘s nicht also, daß euer Gesicht ist nichts, und euer Weissagen ist eitel Lügen? Und sprecht doch: Der HERR hat‘s geredet, so ich‘s doch nicht geredet habe. Darum spricht der HERR HErr also: Weil ihr das prediget, da nichts aus wird, und Lügen weissagt, so will ich an euch, spricht der HERR HErr. Und meine Hand soll kommen über die Propheten, so das predigen, da nichts aus wird, und Lügen weissagen. Sie sollen in der Versammlung meines Volks nicht sein und in die Zahl des Hauses Israel nicht geschrieben werden noch ins Land Israel kommen; und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR HErr bin, darum daß sie mein Volk verführen und sagen: Friede! so doch kein Friede ist. Das Volk baut die Wand, so tünchen sie dieselbe mit losem Kalk. Sprich zu den Tünchern, die mit losem Kalk tünchen, daß es abfallen wird; denn es wird ein Platzregen kommen, und werden große Hagel fallen, die es fällen, und ein Windwirbel wird es zerreißen. Siehe, so wird die Wand einfallen. Was gilt‘s, dann wird man zu euch sagen: Wo ist nun, das Getünchte, das ihr getüncht habt? So spricht der HERR HERR: Ich will einen Windwirbel reißen lassen in meinem Grimm und einen Platzregen in meinem Zorn und große Hagelsteine im Grimm, die sollen es alles umstoßen. Also will ich die Wand umwerfen, die ihr mit losem Kalk getüncht habt, und will sie zu Boden stoßen, daß man ihren Grund sehen soll, daß sie da liege; und ihr sollt drinnen auch umkommen und erfahren, daß ich der HERR sei. Also will ich meinen Grimm vollenden an der Wand und an denen, die sie mit losem Kalk tünchen und zu euch sagen: Hie ist weder Wand noch Tüncher. Das sind die Propheten Israels, die Jerusalem weissagen und predigen von Friede, so doch kein Friede ist, spricht der HERR HErr. U nd, du Menschenkind, richte dein Angesicht wider die Töchter in deinem Volk, welche weissagen aus ihrem Herzen, und weissage wider sie und sprich: So spricht der HERR HERR: Wehe euch, die ihr Kissen macht den Leuten unter die Arme und Pfühle zu den Häupten, beide, Jungen und Alten, die Seelen zu fahen! Wenn ihr nun die Seelen gefangen habt unter meinem Volk, verheißt ihr denselbigen das Leben und entheiligt mich in meinem Volk um einer Hand voll Gerste und Bissen Brots willen, damit daß ihr die Seelen zum Tode verurteilt, die doch nicht sollten sterben, und urteilt die zum Leben; die doch nicht leben sollten, durch eure Lügen unter meinem Volk, welches gerne Lügen hört. Darum spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an eure Kissen, damit ihr die Seelen fahet und vertröstet, und will sie von euren Armen wegreißen und die Seelen, so ihr fahet und vertröstet, losmachen. Und will eure Pfühle zerreißen und mein Volk aus eurer Hand erretten, daß ihr sie nicht mehr fahen sollt; und sollt erfahren, daß ich der HERR sei, darum daß ihr das Herz der Gerechten fälschlich betrübt, die ich nicht betrübt habe, und habt gestärkt die Hände der Gottlosen, daß sie sich von ihrem bösen Wesen nicht bekehren, damit sie lebendig möchten bleiben. Darum sollt ihr nicht mehr unnütze Lehre predigen noch weissagen, sondern ich will mein Volk aus euren Händen erretten, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin. U nd es kamen etliche von den Ältesten Israels zu mir und setzten sich vor mir. Da geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Menschenkind, diese Leute hangen mit ihrem Herzen an ihren Götzen und halten ob dem Ärgernis ihrer Mißtat. Sollt ich denn ihnen antworten, wenn sie mich fragen? Darum rede mit ihnen und sage zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Welcher Mensch vom Hause Israel mit dem Herzen an seinen Götzen hanget und hält ob dem Ärgernis seiner Mißtat und kommt zum Propheten, so will ich, der HErr, demselbigen antworten, wie er verdient hat mit seiner großen Abgötterei, auf daß das Haus Israel betrogen werde in ihrem Herzen, darum daß sie alle von mir gewichen sind durch Abgötterei. Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht der HERR HERR: Kehrt und wendet euch von eurer Abgötterei und wendet euer Angesicht von allen euren Greueln! Denn welcher Mensch vom Hause Israel oder Fremdling, so in Israel wohnt, von mir weicht und mit seinem Herzen an seinen Götzen hanget und ob dem Ärgernis seiner Abgötterei hält und zum Propheten kommt, daß er durch ihn mich frage, dem will ich, der HErr, selbst antworten. Und will mein Angesicht wider denselbigen setzen, daß sie sollen wüst und zum Zeichen und Sprichwort werden; und will sie aus meinem Volk rotten, daß ihr erfahren sollt, ich sei der HErr. Wo aber ein betrogener Prophet etwas redet, den will ich, der HErr, wiederum lassen betrogen werden und will meine Hand über ihn ausstrecken und ihn aus meinem Volk Israel rotten. Also sollen sie beide ihre Mißtat tragen; wie die Mißtat des Fragers, also soll auch sein die Mißtat des Propheten, auf daß sie nicht mehr das Haus Israel verführen von mir und sich nicht mehr verunreinigen in allerlei ihrer Übertretung, sondern sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr GOtt sein, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, wenn ein Land an mir sündigt und dazu mich verschmähet, so will ich meine Hand über dasselbe ausstrecken und den Vorrat des Brots wegnehmen und will Teurung hineinschicken, daß ich beide, Menschen und Vieh, drinnen ausrotte. Und wenn dann gleich die drei Männer, Noah, Daniel und Hiob, drinnen wären, so würden sie allein ihre eigene Seele erretten durch ihre Gerechtigkeit, spricht der HERR HErr. Und wenn ich böse Tiere in das Land bringen würde, die die Leute aufräumten und dasselbige verwüsteten, daß niemand drinnen wandeln könnte vor den Tieren, und diese drei Männer wären auch drinnen: so wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, sie würden weder Söhne noch Töchter erretten, sondern allein sich selbst, und das Land müßte öde werden. Oder wo ich das Schwert kommen ließe über das Land und spräche: Schwert, fahre durchs Land und würde also beide, Menschen und Vieh, ausrotten, und die drei Männer wären drinnen: so wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, sie würden weder Söhne noch Töchter erretten, sondern sie allein würden errettet sein. Oder so ich Pestilenz in das Land schicken und meinen Grimm über dasselbige ausschütten würde und Blut stürzen, also daß ich beide, Menschen und Vieh, ausrottete, und Noah, Daniel und Hiob wären drinnen: so wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, würden sie weder Söhne noch Töchter, sondern allein ihre eigene Seele durch ihre Gerechtigkeit erretten. Denn so spricht der HERR HERR: So ich meine vier bösen Strafen, als Schwert, Hunger, böse Tiere und Pestilenz, über Jerusalem schicken würde, daß ich drinnen ausrottete beide, Menschen und Vieh, siehe, so sollen etliche Übrige drinnen davonkommen, die Söhne und Töchter herausbringen werden, und zu euch anherkommen, daß ihr sehen werdet, wie es ihnen geht, und euch trösten über dem Unglück, das ich über Jerusalem habe kommen lassen, samt allem andern, das ich über sie habe kommen lassen. Sie werden euer Trost sein, wenn ihr sehen werdet, wie es ihnen geht, und werdet erfahren, daß ich nicht ohne Ursache getan habe, was ich drinnen getan habe, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, was ist das Holz vom Weinstock vor anderm Holz oder eine Rebe vor anderm Holz im Walde? Nimmt man es auch und macht etwas daraus? Oder macht man auch einen Nagel daraus, daran man etwas möge hängen? Siehe, man wirft es ins Feuer, daß es verzehrt wird, daß seine beiden Orte das Feuer verzehrt und sein Mittelstes verbrennt. Wozu sollt es nun taugen? Taugt es denn auch zu etwas? Siehe, da es noch ganz war, konnte man nichts daraus machen; wieviel weniger kann nun fort mehr etwas daraus gemacht werden, so es das Feuer verzehrt und verbrannt hat? Darum spricht der HERR HERR: Gleichwie ich das Holz vom Weinstock vor anderm Holz im Walde dem Feuer zu verzehren gebe, also will ich mit den Einwohnern zu Jerusalem auch umgehen und will mein Angesicht wider sie setzen, daß sie dem Feuer nicht entgehen sollen, sondern das Feuer soll sie fressen. Und ihr sollt es erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich mein Angesicht wider sie setze und das Land wüste mache, darum daß sie mich verschmähen, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, offenbare der Stadt Jerusalem ihre Greuel und sprich: So spricht der HERR HErr zu Jerusalem: Dein Geschlecht und deine Geburt ist aus der Kanaaniter Lande, dein Vater aus den Amoritern und deine Mutter aus den Hethitern. Deine Geburt ist also gewesen: Dein Nabel, da du geboren wurdest, ist nicht verschnitten; so hat man dich auch mit Wasser nicht gebadet, daß du sauber würdest, noch mit Salz gerieben, noch in Windeln gewickelt. Denn niemand jammerte dein, daß er sich über dich hätte erbarmt und der Stücke eins dir erzeiget, sondern du wurdest aufs Feld geworfen. Also verachtet war deine Seele, da du geboren warest. Ich aber ging vor dir über und sah dich in deinem Blut liegen und sprach zu dir, da du so in deinem Blut lagest: Du sollst leben! Ja, zu dir sprach ich, da du so in deinem Blut lagest: Du sollst leben! Und habe dich erzogen und lassen groß werden wie ein Gewächs auf dem Felde; und warest nun gewachsen und groß und schön worden. Deine Brüste waren gewachsen und hattest schon lange Haare gekriegt; aber du warest noch bloß und beschamet. Und ich ging vor dir über und sah dich an; und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Geren über dich und bedeckte deine Scham. Und ich gelobte dir‘s und begab mich mit dir in einen Bund, spricht der HERR HErr, daß du solltest mein sein. Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich von deinem Blut und salbte dich mit Balsam und kleidete dich mit gestickten Kleidern und zog dir sämische Schuhe an; ich gab dir feine leinene Kleider und seidene Schleier und zierte dich mit Kleinoden und legte Geschmeide an deine Arme und Kettlein an deinen Hals und gab dir Haarband an deine Stirn und Ohrringe an deine Ohren und eine schöne Krone auf dein Haupt. Summa, du warest geziert mit eitel Gold und Silber und gekleidet mit eitel Leinwand, Seiden und Gesticktem. Du aßest auch eitel Semmel, Honig und Öl und warest überaus schön und bekamest das Königreich. Und dein Ruhm erscholl unter die Heiden deiner Schöne halben, welche ganz vollkommen war durch den Schmuck, so ich an dich gehängt hatte, spricht der HERR HErr. Aber du verließest dich auf deine Schöne; und weil du so gerühmt warest, triebest du Hurerei, also daß du dich einem jeglichen, wer vorüberging, gemein machtest und tatest seinen Willen. Und nahmest von deinen Kleidern und machtest dir bunte Altäre daraus und triebest deine Hurerei darauf, als nie geschehen ist noch geschehen wird. Du nahmest auch dein schön Gerät, das ich dir von meinem Gold und Silber gegeben hatte, und machtest dir Mannsbilder daraus und triebest deine Hurerei mit denselben. Und nahmest deine gestickten Kleider und bedecktest sie damit; und mein Öl und Räuchwerk legtest du ihnen vor. Meine Speise, die ich dir zu essen gab, Semmel, Öl, Honig, legtest du ihnen vor zum süßen Geruch. Ja, es kam dahin, spricht der HERR HErr, daß du nahmest deine Söhne und Töchter, die du mir gezeugt hattest, und opfertest sie denselben zu fressen. Meinst du denn, daß ein Geringes sei um deine Hurerei, daß du mir meine Kinder schlachtest und läßt sie denselben verbrennen? Noch hast du in allen deinen Greueln und Hurerei nie gedacht an die Zeit deiner Jugend, wie bloß und nackend du warest und in deinem Blut lagest. Über alle diese deine Bosheit (ach, wehe, wehe dir!), spricht der HERR HErr, bautest du dir Bergkirchen und machtest dir Bergaltäre auf allen Gassen. Und vornean auf allen Straßen bautest du deine Bergaltäre und machtest deine Schöne zu eitel Greuel. Du gretetest mit deinen Beinen gegen alle, so vorübergingen, und triebest große Hurerei. Erstlich triebest du Hurerei mit den Kindern Ägyptens, deinen Nachbarn, die groß Fleisch hatten, und triebest große Hurerei, mich zu reizen. Ich aber streckte meine Hand aus wider dich und steuerte solcher deiner Weise und übergab dich in den Willen deiner Feinde, den Töchtern der Philister, welche sich schämten vor deinem verruchten Wesen. Danach triebest du Hurerei mit den Kindern Assur und konntest des nicht satt werden; ja, da du mit ihnen Hurerei getrieben hattest, und des nicht satt werden konntest, machtest du der Hurerei noch mehr im Lande Kanaan bis nach Chaldäa; noch konntest du damit auch nicht satt werden. Wie soll ich dir doch dein Herz beschneiden, spricht der HERR HErr, weil du solche Werke tust einer großen Erzhure, damit daß du deine Bergkirchen bautest vornean auf allen Straßen und deine Altäre machtest auf allen Gassen? Dazu warest du nicht wie eine andere Hure, die man muß mit Geld kaufen, noch wie die Ehebrecherin, die anstatt ihres Mannes andere zuläßt. Denn allen andern Huren gibt man Geld; du aber gibst allen deinen Buhlern Geld zu und schenkest ihnen, daß sie zu dir kommen allenthalben und mit dir Hurerei treiben. Und findet sich an dir das Widerspiel vor andern Weibern mit deiner Hurerei, weil man dir nicht nachläuft, sondern du Geld zugibst und man dir nicht Geld zugibt. Also treibst du das Widerspiel. Darum, du Hure, höre des HERRN Wort! So spricht der HERR HERR: Weil du denn so milde Geld zugibst und deine Scham durch deine Hurerei gegen deine Buhlen entblößest und gegen alle Götzen deiner Greuel und vergeußest das Blut deiner Kinder, welche du ihnen opferst, darum, siehe, will ich sammeln alle deine Buhlen, mit welchen du Wollust getrieben hast, samt allen, die du für Freunde hieltest, zu deinen Feinden; und will sie beide wider dich sammeln allenthalben und will ihnen deine Scham blößen, daß sie deine Scham gar sehen sollen. Und will das Recht der Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen über dich gehen lassen und will dein Blut stürzen mit Grimm und Eifer. Und will dich in ihre Hände geben, daß sie deine Bergkirchen abbrechen und deine Bergaltäre umreißen und dir deine Kleider ausziehen und dein schön Gerät dir nehmen und dich nackend und bloß sitzen lassen. Und sollen Haufen Leute über dich bringen, die dich steinigen und mit ihren Schwertern zerhauen und deine Häuser mit Feuer verbrennen und dir dein Recht tun vor den Augen vieler Weiber. Also will ich deiner Hurerei ein Ende machen, daß du nicht mehr sollst Geld noch zugeben. Und will meinen Mut an dir kühlen und meinen Eifer an dir sättigen, daß ich ruhe und nicht mehr zürnen dürfe. Darum daß du nicht gedacht hast an die Zeit deiner Jugend, sondern mich mit diesem allem gereizet, darum will ich auch dir all dein Tun auf den Kopf legen, spricht der HERR HErr; wiewohl ich damit nicht getan habe nach dem Laster in deinen Greueln. Siehe, alle die, so Sprichwort pflegen zu üben, werden von dir dies Sprichwort sagen: Die Tochter ist wie die Mutter. Du bist deiner Mutter Tochter, welche ihren Mann und Kinder verstößt, und bist eine Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und Kinder verstoßen. Eure Mutter ist eine von den Hethitern und euer Vater ein Amoriter. Samaria ist deine große Schwester mit ihren Töchtern, die dir zur Linken wohnt, und Sodom ist deine kleine Schwester mit ihren Töchtern, die zu deiner Rechten wohnt; wiewohl du dennoch nicht gelebt hast nach ihrem Wesen noch getan nach ihren Greueln. Es fehlt nicht weit, daß du es ärger gemacht hast denn sie in all deinem Wesen. So wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, Sodom, deine Schwester, samt ihren Töchtern hat nicht so getan wie du und deine Töchter. Siehe, das war deiner Schwester Sodom Mißtat: Hoffart und alles vollauf und guter Friede, den sie und ihre Töchter hatten; aber dem Armen und Dürftigen halfen sie nicht, sondern waren stolz und taten Greuel vor mir; darum ich sie auch weggetan habe, da ich begann dareinzusehen. So hat auch Samaria nicht die Hälfte deiner Sünden getan, sondern du hast deiner Greuel so viel mehr über sie getan, daß du deine Schwester gleich fromm gemacht hast gegen alle deine Greuel, die du getan hast. So trage auch nun deine Schande, die du deine Schwester fromm machst durch deine Sünden, in welchen du größere Greuel denn sie getan hast, und machst sie frömmer, denn du bist. So sei nun auch du schamrot und trage deine Schande, daß du deine Schwester fromm gemacht hast. I ch will aber ihr Gefängnis wenden, nämlich das Gefängnis dieser Sodom und ihrer Töchter und das Gefängnis dieser Samaria und ihrer Töchter und die Gefangenen deines jetzigen Gefängnisses samt ihnen, daß du tragen müssest deine Schande und Hohn für alles, das du getan hast, und dennoch ihr getröstet werdet. Und deine Schwester, diese Sodom und ihre Töchter sollen bekehrt werden, wie sie vor gewesen sind, und Samaria und ihre Töchter sollen bekehrt werden, wie sie vor gewesen sind, dazu du auch und deine Töchter sollt bekehrt werden, wie ihr vor gewesen seid. Und wirst nicht mehr dieselbige Sodom, deine Schwester, rühmen wie zur Zeit deines Hochmuts, da deine Bosheit noch nicht entdeckt war, als zur Zeit, da dich die Töchter Syriens und die Töchter der Philister allenthalben schändeten und verachteten dich um und um, da ihr mußtet eure Laster und Greuel tragen, spricht der HERR HErr. Denn also spricht der HERR HERR: Ich will dir tun, wie du getan hast, daß du den Eid verachtest und brichst den Bund. Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir gemacht habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. Da wirst du an deine Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine großen und kleinen Schwestern zu dir nehmen wirst, die ich dir zu Töchtern geben werde, aber nicht aus deinem Bunde, sondern will meinen Bund mit dir aufrichten, daß du erfahren sollst, daß ich der HERR sei, auf daß du daran gedenkest und dich schämest und vor Schanden nicht mehr deinen Mund auftun dürfest, wenn ich dir alles vergeben werde, was du getan hast, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, lege dem Hause Israel ein Rätsel vor und ein Gleichnis und sprich: So spricht der HERR HERR: Ein großer Adler mit großen Flügeln und langen Fittichen und voll Federn, die bunt waren, kam auf Libanon und nahm den Wipfel von der Zeder und brach das oberste Reis ab und führte es ins Krämerland und setzte es in die Kaufmannsstadt. Er nahm auch Samen aus demselbigen Lande und säete ihn in dasselbige gute Land, da viel Wassers ist, und setzte es lose hin. Und es wuchs und ward ein ausgebreiteter Weinstock und niedriges Stammes; denn seine Reben bogen sich zu ihm, und seine Wurzeln waren unter ihm; und war also ein Weinstock, der Reben kriegte und Zweige. Und da war ein anderer großer Adler mit großen Flügeln und vielen Federn; und siehe, der Weinstock hatte Verlangen an seinen Wurzeln zu diesem Adler und streckte seine Reben aus gegen ihn, daß er gewässert würde vom Platz seiner Pflanzen. Und war doch auf einem guten Boden an viel Wasser gepflanzt, daß er wohl hätte können Zweige bringen, Frucht tragen und ein herrlicher Weinstock werden. So sprich nun: Also sagt der HERR HERR: Sollte der geraten? Ja, man wird seine Wurzel ausrotten und seine Frucht abreißen, und wird verdorren, daß all seines Gewächses Blätter verdorren werden, und wird nicht geschehen durch großen Arm noch viel Volks, auf daß man ihn von seinen Wurzeln wegführe. Siehe, er ist zwar gepflanzt, aber sollt er geraten? Ja, sobald ihn der Ostwind rühren wird, wird er verdorren auf dem Platz seines Gewächses. Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Lieber, sprich zu dem ungehorsamen Hause: Wißt ihr nicht, was das ist? Und sprich: Siehe, es kam der König zu Babel nach Jerusalem und nahm ihren König und ihre Fürsten und führte sie weg zu sich nach Babel und nahm von dem königlichen Samen und machte einen Bund mit ihm und nahm einen Eid von ihm; aber die Gewaltigen im Lande nahm er weg, damit das Königreich demütig bliebe und sich nicht erhübe, auf daß sein Bund gehalten würde und bestünde. Aber derselbe (Same) fiel von ihm ab und sandte seine Botschaft nach Ägypten, daß man ihm Rosse und viel Volks schicken sollte. Sollt es dem geraten? Sollt er davonkommen, der solches tut? Und sollte der, so den Bund bricht, davonkommen? So wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, an dem Ort des Königs, der ihn zum Könige gesetzt hat, welches Eid er verachtet, und welches Bund er gebrochen hat, da soll er sterben, nämlich zu Babel. Auch wird ihm Pharao nicht beistehen im Kriege mit großem Heer und viel Volks, wenn man die Schütte aufwerfen wird und die Bollwerke bauen, daß viel Leute umgebracht werden. Denn weil er den Eid verachtet und den Bund gebrochen hat, darauf er seine Hand gegeben hat, und solches alles tut, wird er nicht davonkommen. Darum spricht der HERR HErr also: So wahr als ich lebe, so will ich meinen Eid, den er verachtet hat, und meinen Bund, den er gebrochen hat, auf seinen Kopf bringen. Denn ich will mein Netz über ihn werfen, und muß in meiner Jagd gefangen werden; und will ihn nach Babel bringen und will daselbst mit ihm rechten über dem, daß er sich also an mir vergriffen hat. Und alle seine Flüchtigen, die ihm anhingen, sollen durchs Schwert fallen, und ihre Übrigen sollen in alle Winde zerstreut werden, und sollt es erfahren, daß ich‘s, der HErr, geredet habe. So spricht der HERR HERR: Ich will auch von dem Wipfel des hohen Zedernbaums nehmen und oben von seinen Zweigen ein zartes Reis brechen und will‘s auf einen hohen gehäuften Berg pflanzen, nämlich auf den hohen Berg Israel will ich‘s pflanzen, daß es Zweige gewinne und Früchte bringe und ein herrlicher Zedernbaum werde, also daß allerlei Vögel unter ihm wohnen und allerlei Fliegendes unter dem Schatten seiner Zweige bleiben möge. Und sollen alle Feldbäume erfahren, daß ich, der HErr, den hohen Baum geniedrigt und den niedrigen Baum erhöht habe und den grünen Baum ausgedorrt und den dürren Baum grünend gemacht habe. Ich, der HErr, rede es und tue es auch. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Was treibt ihr unter euch im Lande Israel dies Sprichwort und sprecht: Die Väter haben Herlinge gegessen, aber den Kindern sind die Zähne davon stumpf worden? So wahr als ich lebe, spricht der HERR HErr, solch Sprichwort soll nicht mehr unter euch gehen in Israel. Denn siehe, alle Seelen sind mein; des Vaters Seele ist sowohl mein als des Sohnes Seele. Welche Seele sündigt, die soll sterben. Wenn nun einer fromm ist, der recht und wohl tut; der auf den Bergen nicht ißt; der seine Augen nicht aufhebt zu den Götzen des Hauses Israel und seines Nächsten Weib nicht befleckt und liegt nicht bei der Frau in ihrer Krankheit; der niemand beschädigt; der dem Schuldner sein Pfand wiedergibt; der niemand etwas mit Gewalt nimmt; der dem Hungrigen sein Brot mitteilt und den Nackenden kleidet; der nicht wuchert; der niemand übersetzt; der seine Hand vom Unrechten kehrt; der zwischen den Leuten recht urteilt; der nach meinen Rechten wandelt und meine Gebote hält, daß er ernstlich danach tue: das ist ein frommer Mann; der soll das Leben haben, spricht der HERR HErr. Wenn er aber einen Sohn zeugt, und derselbige wird ein Mörder, der Blut vergeußt oder dieser Stücke eins tut und der andern Stücke keins nicht tut, sondern ißt auf den bergen und befleckt seines Nächsten Weib, beschädigt die Armen und Elenden, mit Gewalt etwas nimmt, das Pfand nicht wiedergibt, seine Augen zu den Götzen aufhebt, damit er einen Greuel begeht, gibt auf Wucher, übersetzt: sollte der leben? Er soll nicht leben, sondern weil er solche Greuel alle getan hat, soll er des Todes sterben; sein Blut soll auf ihm sein. Wo er aber einen Sohn zeugt, der alle solche Sünde sieht, so sein Vater tut, und sich fürchtet und nicht also tut: ißt nicht auf den bergen, hebt seine Augen nicht auf zu den Götzen des Hauses Israel, befleckt nicht seines Nächsten Weib, beschädigt niemand, behält das Pfand nicht, nicht mit Gewalt etwas nimmt, teilt sein Brot mit dem Hungrigen und kleidet den Nackenden; der seine Hand vom Unrechten kehrt, keinen Wucher noch Übersatz nimmt, sondern meine Gebote hält und nach meinen Rechten lebt: der soll nicht sterben um seines Vaters Mißtat willen, sondern leben. Aber sein Vater, der Gewalt und Unrecht geübt und unter seinem Volk getan hat, das nicht taugt, siehe, derselbige soll sterben um seiner Mißtat willen. So sprecht ihr: Warum soll denn ein Sohn nicht tragen seines Vaters Mißtat? Darum, daß er recht und wohl getan und alle meine Rechte gehalten und getan hat, soll er leben. Denn welche Seele sündigt, die soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen die Mißtat des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Mißtat des Sohnes, sondern des Gerechten Gerechtigkeit soll über ihm sein, und des Ungerechten Ungerechtigkeit soll über ihm sein. W o sich aber der Gottlose bekehrt von allen seinen Sünden, die er getan hat, und hält alle meine Rechte und tut recht und wohl, so soll er leben und nicht sterben. Es soll aller seiner Übertretung, so er begangen hat, nicht gedacht werden, sondern soll leben um der Gerechtigkeit willen, die er tut. Meinst du, daß ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht der HERR HErr, und nicht vielmehr, daß er sich bekehre von seinem Wesen und lebe? Und wo sich der Gerechte kehrt von seiner Gerechtigkeit und tut Böses und lebt nach allen Greueln, die ein Gottloser tut, sollte der leben? Ja, aller seiner Gerechtigkeit, die er getan hat, soll nicht gedacht werden, sondern in seiner Übertretung und Sünden, die er getan hat, soll er sterben. Noch sprecht ihr: Der HERR handelt nicht recht. So hört nun, ihr vom Hause Israel: Ist‘s nicht also, daß ich recht habe und ihr unrecht habt? Denn wenn der Gerechte sich kehrt von seiner Gerechtigkeit und tut Böses, so muß er sterben; er muß aber um seiner Bosheit willen, die er getan hat, sterben. Wiederum, wenn sich der Gottlose kehrt von seiner Ungerechtigkeit, die er getan hat, und tut nun recht und wohl, der wird seine Seele lebendig behalten. Denn weil er sieht und bekehrt sich von aller seiner Bosheit, die er getan hat, so soll er leben und nicht sterben. Noch sprechen die vom Hause Israel: Der HERR handelt nicht recht. Sollt ich unrecht haben? Ihr vom Hause Israel habt unrecht. Darum will ich euch richten, ihr vom Hause Israel, einen jeglichen nach seinem Wesen, spricht der HERR HErr. Darum so bekehrt euch von aller eurer Übertretung, auf daß ihr nicht fallen müßt um der Mißtat willen. Werft von euch alle eure Übertretung, damit ihr übertreten habt, und macht euch ein neu Herz und neuen Geist. Denn warum willst du also sterben, du Haus Israel? Denn ich habe keinen Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht der HERR HErr. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben! D u aber mache eine Wehklage über die Fürsten Israels und sprich: Warum liegt deine Mutter, die Löwin, unter den Löwinnen und erzeucht ihre Jungen unter den jungen Löwen? Derselbigen eins zog sie auf, und ward ein junger Löwe daraus; der gewöhnte sich, die Leute zu reißen und fressen. Da das die Heiden von ihm hörten, fingen sie ihn in ihren Gruben und führten ihn an Ketten nach Ägyptenland. Da nun die Mutter sah, daß ihre Hoffnung verloren war, da sie lange gehofft hatte, nahm sie ein anderes aus ihren Jungen und machte einen jungen Löwen daraus. Da der unter den Löwinnen wandelte, ward er ein junger Löwe; der gewohnte auch, die Leute zu reißen und fressen. Er lernte ihre Witwen kennen und verwüstete ihre Städte, daß das Land, und was drinnen ist, vor der Stimme seines Brüllens sich entsetzte. Da legten sich die Heiden aus allen Ländern ringsumher und warfen ein Netz über ihn und fingen ihn in ihren Gruben und stießen ihn gebunden in ein Gatter und führten ihn zum Könige zu Babel; und man ließ ihn verwahren, daß seine Stimme nicht mehr gehört würde auf den bergen Israels. Deine Mutter war wie ein Weinstock, gleichwie du, am Wasser gepflanzt, und ihre Frucht und Reben wuchsen von dem großen Wasser, daß seine Reben so stark wurden, daß sie zu Herrenzeptern gut waren, und ward hoch unter den Reben. Und da man sah, daß er so hoch und viel Reben hatte, ward er im Grimm zu Boden gerissen und verworfen; der Ostwind verdorrete seine Frucht, und seine starken Reben wurden zerbrochen, daß sie verdorreten und verbrannt wurden. Nun aber ist sie gepflanzt in der Wüste, in einem dürren, durstigen Lande, und ist ein Feuer ausgegangen von ihren starken Reben, das verzehrt ihre Frucht, daß in ihr keine starke Rebe mehr ist zu eines Herrn Zepter. Das ist ein kläglich und jämmerlich Ding. U nd es begab sich im siebenten Jahr, am zehnten Tage des fünften Monden, kamen etliche aus den Ältesten Israels, den HERRN zu fragen, und setzten sich vor mir nieder. Da geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, sage den Ältesten Israels und sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Seid ihr kommen, mich zu fragen? So wahr ich lebe, ich will von euch ungefragt sein, spricht der HERR HErr. Aber willst du sie strafen, du Menschenkind, so magst du sie also strafen. Zeige ihnen an die Greuel ihrer Väter und sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Zu der Zeit, da ich Israel erwählte, erhub ich meine Hand zu dem Samen des Hauses Jakob und gab mich ihnen zu erkennen in Ägyptenland. Ja, ich erhub meine Hand zu ihnen und sprach: Ich bin der HErr, euer GOtt. Ich erhub aber zur selbigen Zeit meine Hand, daß ich sie führte aus Ägyptenland in ein Land, das ich ihnen versehen hatte, das mit Milch und Honig fleußt, ein edel Land vor allen Ländern, und sprach zu ihnen: Ein jeglicher werfe weg die Greuel vor seinen Augen und verunreinigt euch nicht an den Götzen Ägyptens; denn ich bin der HErr, euer GOtt. Sie aber waren mir ungehorsam und wollten mir nicht gehorchen, und warf ihrer keiner weg die Greuel vor seinen Augen und verließen die Götzen Ägyptens nicht. Da dachte ich meinen Grimm über sie auszuschütten und allen meinen Zorn über sie gehen zu lassen noch in Ägyptenland. Aber ich ließ es um meines Namens willen, daß er nicht entheiligt würde vor den Heiden, unter denen sie waren, und vor denen ich mich ihnen hatte zu erkennen gegeben, daß ich sie aus Ägyptenland führen wollte. Und da ich sie aus Ägyptenland geführt hatte und in die Wüste gebracht, gab ich ihnen meine Gebote und lehrte sie meine Rechte, durch welche lebt der Mensch, der sie hält. Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen damit sie lerneten, daß ich der HERR sei, der sie heiligt. Aber das Haus Israel war mir ungehorsam auch in der Wüste und lebten nicht nach meinen Geboten und verachteten meine Rechte, durch welche der Mensch lebt, der sie hält, und entheiligten meine Sabbate sehr. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszuschütten in der Wüste und sie gar umzubringen. Aber ich ließ es um meines Namens willen, auf daß er nicht entheiligt würde vor den Heiden, vor welchen ich sie hatte ausgeführt. Und hob auch meine Hand auf wider sie in der Wüste, daß ich sie nicht wollte bringen in das Land, so ich ihnen gegeben hatte, das mit Milch und Honig fleußt, ein edel Land vor allen Ländern, darum daß sie meine Rechte verachtet und nach meinen Geboten nicht gelebt und meine Sabbate entheiligt hatten; denn sie wandelten nach den Götzen ihres Herzens. Aber mein Auge verschonte ihrer, daß ich sie nicht verderbte noch gar umbrächte in der Wüste. Und ich sprach zu ihren Kindern in der Wüste: Ihr sollt nach eurer Väter Geboten nicht leben und ihre Rechte nicht halten und an ihren Götzen euch nicht verunreinigen. Denn ich hin der HErr, euer GOtt; nach meinen Geboten sollt ihr leben und meine Rechte sollt ihr halten und danach tun und meine Sabbate sollt ihr heiligen, daß sie seien ein Zeichen zwischen mir und euch, damit ihr wißt, daß ich der HErr, euer GOtt, bin. Aber die Kinder waren mir auch ungehorsam, lebten nach meinen Geboten nicht, hielten auch meine Rechte nicht, daß sie danach täten, durch welche der Mensch lebt, der sie hält, und entheiligten meine Sabbate. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszuschütten und all meinen Zorn über sie gehen zu lassen in der Wüste. Ich wandte aber meine Hand und ließ es um meines Namens willen, auf daß er nicht entheiligt würde vor den Heiden, vor welchen ich sie hatte ausgeführt. Ich hob auch meine Hand auf wider sie in der Wüste, daß ich sie zerstreute unter die Heiden und zerstäubete in die Länder, darum daß sie meine Gebote nicht gehalten und meine Rechte verachtet und meine Sabbate entheiligt hatten und nach den Götzen ihrer Väter sahen. Darum übergab ich sie in die Lehre, so nicht gut ist, und in Rechte, darin sie kein Leben konnten haben, und verwarf sie mit ihrem Opfer, da sie alle Erstgeburt durchs Feuer verbrannten, damit ich sie verstörte und sie lernen mußten, daß ich der HERR sei. Darum rede, du Menschenkind, mit dem Hause Israel und sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Eure Väter haben mich noch weiter gelästert und getrotzt. Denn da ich sie in das Land gebracht hatte, über welches ich meine Hand aufgehoben hatte, daß ich‘s ihnen gäbe: wo sie einen hohen Hügel oder dicken Baum ersahen, daselbst opferten sie ihre Opfer und brachten dahin ihre feindseligen Gaben und räucherten daselbst ihren süßen Geruch und gossen daselbst ihre Trankopfer. Ich aber sprach zu ihnen: Was soll doch die Höhe, dahin ihr geht? Und also heißt sie bis auf diesen Tag die Höhe. D arum sprich zum Hause Israel: So spricht der HERR HERR: Ihr verunreinigt euch in dem Wesen eurer Väter und treibt Hurerei mit ihren Greueln und verunreinigt euch an euren Götzen, welchen ihr eure Gaben opfert und eure Söhne und Töchter durchs Feuer verbrennt, bis auf den heutigen Tag; und ich sollte mich euch vom Hause Israel fragen lassen? So wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, ich will von euch ungefragt sein! Dazu, daß ihr gedenket, wir wollen tun wie die Heiden und wie andere Leute in Ländern, Holz und Stein anbeten, das soll euch fehlen! So wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, ich will über euch herrschen mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm; und will euch aus den Völkern führen und aus den Ländern, dahin ihr verstreut seid, sammeln mit starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm; und will euch bringen in die Wüste der Völker und daselbst mit euch rechten von Angesicht zu Angesicht. Wie ich mit euren Vätern in der Wüste bei Ägypten gerechtet habe, ebenso will ich auch mit euch rechten, spricht der HERR HErr. Ich will euch wohl unter die Rute bringen und euch in die Bande des Bundes zwingen. Und will die Abtrünnigen, und so wider mich übertreten, unter euch ausfegen; ja, aus dem Lande, da ihr jetzt wohnt, will ich sie führen und ins Land Israel nicht kommen lassen, daß ihr lernen sollt, ich sei der HErr. Darum, ihr vom Hause Israel, so spricht der HERR HERR: Weil ihr denn mir ja nicht wollt gehorchen, so fahrt hin und diene ein jeglicher seinem Götzen; aber meinen heiligen Namen laßt hinfort ungeschändet mit euren Opfern und Götzen! Denn so spricht der HERR HERR: Auf meinem heiligen Berge, auf dem hohen Berge Israel, daselbst wird mir das ganze Haus Israel und alle, die im Lande sind, dienen; daselbst werden sie mir angenehm sein, und daselbst will ich eure Hebopfer und Erstlinge eurer Opfer fordern mit allem, das ihr mir heiligt. Ihr werdet mir angenehm sein mit dem süßen Geruch, wenn ich euch aus den Völkern bringen und aus den Ländern sammeln werde, dahin ihr verstreut seid, und werde in euch geheiligt werden vor den Heiden. Und ihr werdet erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich euch ins Land Israel gebracht habe, in das Land, darüber ich meine Hand aufhub, daß ich‘s euren Vätern gäbe. Daselbst werdet ihr gedenken an euer Wesen und an all euer Tun, darinnen ihr verunreinigt seid, und werdet Mißfallen haben über alle eure Bosheit, die ihr getan habt, und werdet erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich mit euch tue um meines Namens willen und nicht nach eurem bösen Wesen und schädlichem Tun, du Haus Israel, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen den Südwind zu und träufe gegen den Mittag und weissage wider den Wald im Felde gegen Mittag. Und sprich zum Walde gegen Mittag: Höre des HERRN Wort! So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden, das soll beide, grüne und dürre Bäume, verzehren, daß man seine Flamme nicht wird löschen können, sondern es soll verbrannt werden alles, was vom Mittage gegen Mitternacht steht. Und alles Fleisch soll sehen, daß ich, der HErr, es angezündet habe und niemand löschen möge. Und ich sprach: Ach, HERR HErr, sie sagen von mir: Dieser redet eitel verdeckte Worte. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, richte dein Angesicht wider Jerusalem und träufe wider die Heiligtümer und weissage wider das Land Israel und sprich zum Lande Israel: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an dich; ich will mein Schwert aus der Scheide ziehen und will in dir ausrotten beide, Gerechte und Ungerechte. Weil ich denn in dir beide, Gerechte und Ungerechte, ausrotte, so wird mein Schwert aus der Scheide fahren über alles Fleisch vom Mittage her bis nach Mitternacht. Und soll alles Fleisch erfahren, daß ich, der HErr, mein Schwert hab‘ aus seiner Scheide gezogen; und soll nicht wieder eingesteckt werden. Und du, Menschenkind, sollst seufzen, bis dir die Lenden weh tun; ja, bitterlich sollst du seufzen, daß sie es sehen. Und wenn sie zu dir sagen werden: Warum seufzest du? sollst du sagen: Um des Geschreies willen, das da kommt, vor welchem alle Herzen verzagen und alle Hände sinken, aller Mut fallen, und alle Kniee wie Wasser gehen werden. Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der HERR HErr. Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, weissage und sprich: So spricht der HERR: Sprich: Das Schwert, ja, das Schwert ist geschärft und gefegt. Es ist geschärft, daß es schlachten soll; es ist gefegt, daß es blinken soll. O wie froh wollten wir sein, wenn er gleich alle Bäume zu Ruten machte über die bösen Kinder! Aber er hat ein Schwert zu fegen gegeben, daß man es fassen soll; es ist geschärft und gefegt, daß man‘s dem Totschläger in die Hand gebe. Schreie und heule, du Menschenkind; denn es geht über mein Volk und über alle regenten in Israel, die zum Schwert samt meinem Volk versammelt sind. Darum schlage auf deine Lenden: Denn er hat sie oft gezüchtiget; was hat‘s geholfen? Es will der bösen Kinder Rute nicht helfen, spricht der HERR HErr. Und du, Menschenkind, weissage und schlage deine Hände zusammen. Denn das Schwert wird zwiefach, ja dreifach kommen, ein Würgeschwert, ein Schwert großer Schlacht, das sie auch treffen wird in den Kammern, da sie hinfliehen. Ich will das Schwert lassen klingen, daß die Herzen verzagen und viele fallen sollen an allen ihren Toren. Ach, wie glänzet es und hauet daher zur Schlacht! Und sprechen: Haue drein, beide, zur Rechten und Linken, was vor dir ist! Da will ich dann mit meinen Händen darob frohlocken und meinen Zorn gehen lassen. Ich, der HErr, hab es gesagt. Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: D u Menschenkind, mache zwei Wege, durch welche kommen soll das Schwert des Königs zu Babel; sie sollen aber alle beide aus einem Lande gehen. Und stelle ein Zeichen vorne an den Weg zur Stadt, dahin es weisen soll; und mache den Weg, daß das Schwert komme nach Rabbath der Kinder Ammon und nach Juda, zu der festen Stadt Jerusalem. Denn der König zu Babel wird sich an die Wegscheide stellen, vorne an den zwei Wegen, daß er ihm wahrsagen lasse, mit den Pfeilen um das Los schieße, seinen Abgott frage und schaue die Leber an. Und die Wahrsagung wird auf die rechte Seite nach Jerusalem deuten, daß er solle Böcke hinanführen lassen und Löcher machen und mit großem Geschrei sie überfalle und morde, und daß er Böcke führen solle wider die Tore und da Wall schütte und Bollwerk baue. Aber es wird sie solch Wahrsagen falsch dünken, er schwöre, wie teuer er will. Er aber wird denken an die Mißtat, daß er sie gewinne. Darum spricht der HERR HErr also: Darum daß euer gedacht wird um eurer Mißtat und euer Ungehorsam offenbart ist, daß man eure Sünde sieht in all eurem Tun, ja darum daß euer gedacht wird, werdet ihr mit Gewalt gefangen werden. Und du, Fürst in Israel, der du verdammt und verurteilt bist, des Tag daherkommen wird, wenn die Mißtat zum Ende kommen ist, so spricht der HERR HERR: Tu weg den Hut und heb ab die Krone! Denn es wird weder der Hut noch die Krone bleiben, sondern der sich erhöht hat, soll geniedrigt werden, und der sich niedriget, soll erhöht werden. Ich will die Krone zunichte, zunichte, zunichte machen, bis der komme, der sie haben soll; dem will ich sie geben. U nd du, Menschenkind, weissage und sprich: So spricht der HERR HErr von den Kindern Ammon und von ihrer Schmach und sprich: Das Schwert, das Schwert ist gezückt, daß es schlachten soll; es ist gefegt, daß es würgen soll, und soll blinken, darum daß du falsche Gesichte dir sagen läßt und Lügen weissagen, damit du auch übergeben wirst unter den erschlagenen Gottlosen, welchen ihr Tag kam, da die Mißtat zum Ende kommen war. Und ob es schon wieder in die Scheide gesteckt würde, so will ich dich doch richten an dem Ort, da du geschaffen, und im Lande, da du geboren bist. Und will meinen Zorn über dich schütten, ich will das Feuer meines Grimms über dich aufblasen und will dich Leuten, die brennen und verderben können, überantworten. Du mußt dem Feuer zur Speise werden, und dein Blut muß im Lande vergossen werden; und man wird dein nicht mehr gedenken. Denn ich, der HErr, hab es geredet. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, willst du nicht strafen die mörderische Stadt und ihr anzeigen alle ihre Greuel? Sprich: So spricht der HERR HERR: O Stadt, die du der Deinen Blut vergeußest, auf daß deine Zeit komme, und die du Götzen bei dir machst, damit du dich verunreinigest! Du verschuldest dich an dem Blut, das Du vergeußest, und verunreinigest dich an den Götzen, die du machst; damit bringest du deine Tage herzu und machst, daß deine Jahre kommen müssen. Darum will ich dich zum Spott unter den Heiden und zum Hohn in allen Ländern machen. Beide, in der Nähe und in der Ferne, sollen sie dein spotten, daß du ein schändlich Gerücht haben und großen Jammer leiden müssest. Siehe die Fürsten in Israel! Ein jeglicher ist mächtig bei dir, Blut zu vergießen. Vater und Mutter verachten sie; den Fremdlingen tun sie Gewalt und Unrecht; die Witwen und Waisen schinden sie. Du verachtest meine Heiligtümer und entheiligest meine Sabbate. Verräter sind in dir, auf daß sie Blut vergießen. Sie essen auf den bergen und handeln mutwilliglich in dir; sie blößen die Scham der Väter und nötigen die Weiber in ihrer Krankheit und treiben untereinander, Freund mit Freundes Weibe, Greuel; sie schänden ihre eigene Schwiegertochter mit allem Mutwillen; sie notzüchtigen ihre eigenen Schwestern, ihres Vaters Töchter; sie nehmen Geschenke, auf daß sie Blut vergießen; sie wuchern und übersetzen einander und treiben ihren Geiz wider ihren Nächsten und tun einander Gewalt und vergessen mein also, spricht der HERR HErr. Siehe, ich schlage meine Hände zusammen über den Geiz, den du treibst, und über das Blut, so in dir vergossen ist. Meinst du aber, dein Herz möge es erleiden oder deine Hände ertragen zu der Zeit, wenn ich‘s mit dir machen werde? Ich, der HErr, hab es geredet und will‘s auch tun und will dich zerstreuen unter die Heiden und dich verstoßen in die Länder und will deines Unflats ein Ende machen, daß du bei den Heiden mußt verflucht geachtet werden und erfahren, daß ich der HERR sei. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, das Haus Israel ist mir zu Schaum worden; all ihr Erz, Zinn, Eisen und Blei ist im Ofen zu Silberschaum worden. Darum spricht der HERR HErr also: Weil ihr denn alle Schaum worden seid, siehe, so will ich euch alle nach Jerusalem zusammentun. Wie man Silber, Erz, Eisen, Blei und Zinn zusammentut im Ofen, daß man ein Feuer darunter aufblase und zerschmelze es, also will ich euch auch in meinem Zorn und Grimm zusammentun, einlegen und schmelzen. Ja, ich will euch sammeln und das Feuer meines Zorns unter euch aufblasen, daß ihr drinnen zerschmelzen müsset. Wie das Silber zerschmilzet im Ofen, so sollt ihr auch drinnen zerschmelzen und erfahren, daß ich, der HErr, meinen Grimm über euch ausgeschüttet habe. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, sprich zu ihnen: Du bist ein Land, das nicht zu reinigen ist, wie eins, das nicht beregnet wird zur Zeit des Zorns. Die Propheten, so drinnen sind, haben sich gerottet, die Seelen zu fressen, wie ein brüllender Löwe, wenn er raubet; sie reißen Gut und Geld zu sich und machen der Witwen viel drinnen. Ihre Priester verkehren mein Gesetz freventlich und entheiligen mein Heiligtum; sie halten unter dem Heiligen und Unheiligen keinen Unterschied und lehren nicht, was rein oder unrein sei, und warten meiner Sabbate nicht; und ich werde unter ihnen entheiligt. Ihre Fürsten sind drinnen wie die reißenden Wölfe, Blut zu vergießen und Seelen umzubringen, um ihres Geizes willen. Und ihre Propheten tünchen sie mit losem Kalk, predigen lose Teidinge und weissagen ihnen Lügen und sagen: So spricht der HERR HErr! so es doch der HERR nicht geredet hat. Das Volk im Lande übt Gewalt und rauben getrost und schinden die Armen und Elenden und tun den Fremdlingen Gewalt und Unrecht. Ich suchte unter ihnen, ob jemand sich eine Mauer machte und wider den Riß stünde vor mir für das Land, daß ich‘s nicht verderbte; aber ich fand keinen. Darum schüttete ich meinen Zorn über sie und mit dem Feuer meines Grimms machte ich ihrer ein Ende und gab ihnen also ihren Verdienst auf ihren Kopf, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, es waren zwei Weiber, einer Mutter Töchter. Die trieben Hurerei in Ägypten in ihrer Jugend; daselbst ließen sie ihre Brüste begreifen und die Zitzen ihrer Jungfrauschaft betasten. Die große heißt Ahala und ihre Schwester Ahaliba. Und ich nahm sie zur Ehe, und sie zeugten mir Söhne und Töchter. Und Ahala heißt Samaria und Ahaliba Jerusalem. Ahala trieb Hurerei, da ich sie genommen hatte, und brannte gegen ihre Buhlen, nämlich gegen die Assyrer , die zu ihr kamen, gegen die Fürsten und Herren, die mit Seide gekleidet waren, und alle junge liebliche Gesellen, nämlich gegen die Reiter und Wagen. Und buhlete mit allen schönen Gesellen in Assyrien und verunreinigte sich mit allen ihren Götzen, wo sie auf einen entbrannte. Dazu verließ sie auch nicht ihre Hurerei mit Ägypten, die bei ihr gelegen waren von ihrer Jugend auf und die Brüste ihrer Jungfrauschaft betastet und große Hurerei mit ihr getrieben hatten. Da übergab ich sie in die Hand ihrer Buhlen, den Kindern Assur, gegen welche sie brannte vor Lust. Die deckten ihre Scham auf und nahmen ihre Söhne und Töchter weg; sie aber töteten sie mit dem Schwert. Und es kam aus, daß diese Weiber gestraft wären. Da es aber ihre Schwester Ahaliba sah, entbrannte sie noch viel ärger denn jene und trieb der Hurerei mehr denn ihre Schwester und entbrannte gegen die Kinder Assur, nämlich die Fürsten und Herren, die zu ihr kamen wohl gekleidet, Reiter und Wagen, und alle junge liebliche Gesellen. Da sah ich, daß sie alle beide gleicherweise verunreinigt waren. Aber diese trieb ihre Hurerei mehr. Denn da sie sah gemalte Männer an der Wand in roter Farbe, die Bilder der Chaldäer, um ihre Lenden gegürtet und bunte Kogel auf ihren Köpfen, und alle gleich anzusehen wie gewaltige Leute, wie denn die Kinder Babel und die Chaldäer tragen in ihrem Vaterlande, entbrannte sie gegen sie, sobald sie ihrer gewahr ward, und schickt e Botschaft zu ihnen nach Chaldäa. Als nun die Kinder Babel zu ihr kamen, bei ihr zu schlafen nach der Liebe, verunreinigten sie dieselbe mit ihrer Hurerei, und sie verunreinigte sich mit ihnen, daß sie ihrer müde ward. Und da beide ihre Hurerei und Scham so gar offenbar war, ward ich ihrer auch überdrüssig, wie ich ihrer Schwester auch war müde worden. Sie aber trieb ihre Hurerei immer mehr und gedachte an die Zeit ihrer Jugend, da sie in Ägyptenland Hurerei getrieben hatte, und entbrannte gegen ihre Buhlen, welcher Brunst war wie der Esel und der Hengste Brunst. Und bestelltest deine Unzucht wie in deiner Jugend, da die in Ägypten deine Brüste begriffen und deine Zitzen betastet wurden. D arum, Ahaliba, so spricht der HERR HERR: Siehe, ich will deine Buhlen, deren du müde bist worden, wider dich erwecken und will sie ringsumher wider dich bringen, nämlich die Kinder Babel und alle Chaldäer mit Hauptleuten, Fürsten und Herren, und alle Assyrer mit ihnen, die schöne junge Mannschaft, alle Fürsten und Herren, Ritter und Edle und allerlei Reiter. Und werden über dich kommen, gerüstet mit Wagen und Rädern und mit großem Haufen Volks, und werden dich belagern mit Tartschen, Schilden und Helmen um und um. Denen will ich das Recht befehlen, daß sie dich richten sollen nach ihrem Recht. Ich will meinen Eifer über dich gehen lassen, daß sie unbarmherzig mit dir handeln sollen. Sie sollen dir Nasen und Ohren abschneiden; und was übrig bleibt, soll durchs Schwert fallen. Sie sollen deine Söhne und Töchter wegnehmen und das Übrige mit Feuer verbrennen. Sie sollen dir deine Kleider ausziehen und deinen Schmuck wegnehmen. Also will ich deiner Unzucht und deiner Hurerei mit Ägyptenland ein Ende machen, daß du deine Augen nicht mehr nach ihnen aufheben und Ägyptens nicht mehr gedenken sollst. Denn so spricht der HERR HERR: Siehe, ich will dich überantworten, denen du feind worden und deren du müde bist. Die sollen als Feinde mit dir umgehen und alles nehmen, was du erworben hast, und dich nackend und bloß lassen, daß deine Scham aufgedeckt werde samt deiner Unzucht und Hurerei. Solches wird dir geschehen um deiner Hurerei willen, so du mit den Heiden getrieben, an welcher Götzen du dich verunreinigt hast. Du bist auf dem Wege deiner Schwester gegangen; darum gebe ich dir auch derselben Kelch in deine Hand. So spricht der HERR HERR: Du mußt den Kelch deiner Schwester trinken, so tief und weit er ist; du sollst so zu großem Spott und Hohn werden, daß es unerträglich sein wird. Du mußt dich des starken Tranks und Jammers voll saufen; denn der Kelch deiner Schwester Samaria ist ein Kelch des Jammers und Trauerns. Denselben mußt du rein austrinken, danach die Scherben zerwerfen und deine Brüste zerreißen; denn ich hab es geredet, spricht der HERR HErr. Darum so spricht der HERR HERR: Darum daß du mein vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage auch nun deine Unzucht und deine Hurerei. Und der Herr sprach zu mir: Du Menschenkind, willst du Ahala und Ahaliba strafen, so zeige ihnen an ihre Greuel, wie sie Ehebrecherei getrieben und Blut vergossen und die Ehe gebrochen haben mit den Götzen; dazu ihre Kinder, die sie mir gezeugt hatten, verbrannten sie denselben zum Opfer. Über das haben sie mir das getan: sie haben meine Heiligtümer verunreinigt dazumal und meine Sabbate entheiligt. Denn da sie ihre Kinder den Götzen geschlachtet hatten, gingen sie desselbigen Tages in mein Heiligtum, dasselbige zu entheiligen. Siehe, solches haben sie in meinem Hause begangen. Sie haben auch Boten geschickt nach Leuten, die aus fernen Landen kommen sollten; und siehe, da sie kamen, badetest du dich und schminktest dich und schmücktest dich mit Geschmeide, ihnen zu Ehren, und saßest auf einem herrlichen Bette, vor welchem stand ein Tisch zugerichtet; darauf räuchertest du und opfertest mein Öl darauf. Daselbst hob sich ein groß Freudengeschrei; und sie gaben den Leuten, so allenthalben aus großem Volk und aus der Wüste kommen waren, Geschmeide an ihre Arme und schöne Kronen auf ihre Häupter. Ich aber gedachte: Sie ist der Ehebrecherei gewohnt von alters her, sie kann von der Hurerei nicht lassen. Denn man geht zu ihr ein, wie man zu einer Hure eingeht; ebenso geht man zu Ahala und Ahaliba, den unzüchtigen Weibern. Darum werden sie die Männer strafen, die das Recht vollbringen, wie man die Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen strafen soll; denn sie sind Ehebrecherinnen, und ihre Hände sind voll Blut. Also spricht der HERR HERR: Führe einen großen Haufen über sie herauf und gib sie in die Rapuse und Raub, die sie steinigen und mit ihren Schwertern erstechen und ihre Söhne und Töchter erwürgen und ihre Häuser mit Feuer verbrennen. Also will ich der Unzucht im Lande ein Ende machen, daß sich alle Weiber daran stoßen sollen und nicht nach solcher Unzucht tun. Und man soll eure Unzucht auf euch legen, und sollt eurer Götzen Sünde tragen, auf daß ihr erfahret, daß ich der HERR HErr bin. U nd es geschah das Wort des HERRN zu mir im neunten Jahr, am zehnten Tage des zehnten Monden, und sprach: Du Menschenkind, schreibe diesen Tag an, ja eben diesen Tag; denn der König zu Babel hat sich eben an diesem Tage wider Jerusalem gerüstet. Und gib dem ungehorsamen Volk ein Gleichnis und sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Setze einen Topf zu; setze zu und gieß Wasser darein! Tue die Stücke zusammen darein, die hinein sollen, und die besten Stücke, die Lenden und Schultern, und fülle ihn mit den besten Markstücken. Nimm das Beste von der Herde und mache ein Feuer darunter, Markstücke zu kochen, und laß es getrost sieden und die Markstücke drinnen wohl kochen. Darum spricht der HERR HERR: O der mörderischen Stadt, die ein solcher Topf ist, da das Angebrannte drinnen klebt, und nicht abgehen will! Tue ein Stück nach dem andern heraus, und darfst nicht darum losen, welches erst heraus solle. Denn ihr Blut ist drinnen, das sie auf einen bloßen Felsen und nicht auf die Erde verschüttet hat, da man‘s doch hätte mit Erde können zuscharren. Und ich hab auch darum sie lassen dasselbige Blut auf einen bloßen Felsen schütten, daß es nicht zugescharret würde, auf daß der Grimm über sie käme und gerochen würde. Darum spricht der HERR HErr also: O du mörderische Stadt, welche ich will zu einem großen Feuer machen! Trage nur viel Holz her, zünde das Feuer an, daß das Fleisch gar werde, und würze es wohl, daß die Markstücke anbrennen! Lege auch den Topf leer auf die Glut, auf daß er heiß werde und sein Erz entbrenne, ob seine Unreinigkeit zerschmelzen und sein Angebranntes abgehen wollte. Aber das Angebrannte, wie fast es brennt, will nicht abgehen, denn es ist zu sehr angebrannt; es muß im Feuer verschmelzen. Deine Unreinigkeit ist so verhärtet, daß, ob ich dich gleich gerne reinigen wollte, dennoch du nicht willst dich reinigen lassen von deiner Unreinigkeit. Darum kannst du fort nicht wieder rein werden, bis mein Grimm sich an dir gekühlet habe. Ich, der HErr, hab es geredet; es soll kommen. Ich will‘s tun und nicht säumen; ich will nicht schonen noch mich‘s reuen lassen, sondern sie sollen dich richten, wie du gelebt und getan hast, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, siehe, ich will dir deiner Augen Lust nehmen durch eine Plage. Aber du sollst nicht klagen noch weinen, noch eine Träne lassen. Heimlich magst du seufzen, aber keine Totenklage führen, sondern du sollst deinen Schmuck anlegen und deine Schuhe anziehen. Du sollst deinen Mund nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen. Und da ich des Morgens früh zum Volk redete, starb mir zu Abend mein Weib. Und ich tat des andern Morgens, wie mir befohlen war. Und das Volk sprach zu mir: Willst du uns denn nicht anzeigen, was uns das bedeute, das du tust? Und ich sprach zu ihnen: Der HERR hat mit mir geredet und gesagt: Sage dem Hause Israel, daß der HERR HErr spricht also: Siehe, ich will mein Heiligtum, euren höchsten Trost, die Lust eurer Augen und eures Herzens Wunsch, entheiligen; und eure Söhne und Töchter, die ihr verlassen müsset, werden durchs Schwert fallen; und müßt tun, wie ich getan habe: euren Mund müßt ihr nicht verhüllen und das Trauerbrot nicht essen, sondern müßt euren Schmuck auf euer Haupt setzen und eure Schuhe anziehen. Ihr werdet nicht klagen noch weinen, sondern über euren Sünden verschmachten und untereinander seufzen. Und soll also Hesekiel euch ein Wunder sein, daß ihr tun müsset, wie er getan hat, wenn es nun kommen wird, damit ihr erfahret, daß ich der HERR HErr bin. Und du, Menschenkind, zu der Zeit, wenn ich wegnehmen werde von ihnen ihre Macht und Trost, die Lust ihrer Augen und ihres Herzens Wunsch, ihre Söhne und Töchter, ja, zur selbigen Zeit wird einer, so entronnen ist, zu dir kommen und dir‘s kundtun. Zur selbigen Zeit wird dein Mund aufgetan werden samt dem, der entronnen ist, daß du reden sollst und nicht mehr schweigen; denn du mußt ihr Wunder sein, daß sie erfahren, ich sei der HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen die Kinder Ammon und weissage wider sie. Und sprich zu den Kindern Ammon: Hört des HERRN HERRN Wort! So spricht der HERR HERR: Darum daß ihr über mein Heiligtum sprecht: Heh, es ist entheiligt! und über das Land Israel: Es ist verwüstet! und über das Haus Juda: Es ist gefangen weggeführt! darum siehe, ich will dich den Kindern gegen Morgen übergeben, daß sie ihre Schlösser drinnen bauen und ihre Wohnung drinnen machen sollen; sie sollen deine Früchte essen und deine Milch trinken. Und will Rabbath zum Kamelstall machen und die Kinder Ammon zur Schafhürde machen; und sollt erfahren, daß ich der HERR bin. Denn so spricht der HERR HERR: Darum daß du mit deinen Händen geklatschet und mit den Füßen gescharret und über das Land Israel von ganzem Herzen so höhnisch dich gefreut hast, darum siehe, ich will meine Hand über dich ausstrecken und dich den Heiden zur Beute geben und dich aus den Völkern ausrotten und aus den Ländern umbringen und dich vertilgen; und sollst erfahren, daß ich der HERR bin. S o spricht der HERR HERR: Darum daß Moab und Seir sprechen: Siehe, das Haus Juda ist eben wie alle andern Heiden, siehe, so will ich Moab zur Seite öffnen in seinen Städten und in seinen Grenzen des edlen Landes, nämlich Beth-Jesimoth, Baal-Meon und Kiriathaim, den Kindern gegen Morgen samt den Kindern Ammon, und will sie ihnen zum Erbe geben, daß man der Kinder Ammon nicht mehr gedenken soll unter den Heiden. Und will das Recht gehen lassen über Moab, und sollen erfahren, daß ich der HERR bin. S o spricht der HERR HERR: Darum daß sich Edom am Hause Juda gerächt hat und damit sich verschuldet mit ihrem Rächen, darum spricht der HERR HErr also: Ich will meine Hand ausstrecken über Edom und will ausrotten von ihm beide, Menschen und Vieh; und will sie wüste machen von Theman bis nach Dedan und durchs Schwert fällen. Und will mich an Edom rächen durch mein Volk Israel, und sollen mit Edom umgehen nach meinem Zorn und Grimm, daß sie meine Rache erfahren sollen, spricht der HERR HErr. S o spricht der HERR HERR: darum daß die Philister sich gerächt haben und den alten Haß gebüßet nach all ihrem Willen am Schaden (meines Volks), darum spricht der HERR HErr also: Siehe, ich will meine Hand ausstrecken über die Philister und die Krieger ausrotten und will die Übrigen am Hafen des Meers umbringen und will große Rache an ihnen üben und mit Grimm sie strafen, daß sie erfahren sollen, ich sei der HErr, wenn ich meine Rache an ihnen geübt habe. U nd es begab sich im elften Jahr, am ersten Tage des ersten Monden, geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, darum daß Tyrus spricht über Jerusalem: Heh, die Pforten der Völker sind zerbrochen, es ist zu mir gewandt; ich werde nun voll werden, weil sie wüste ist: darum spricht der HERR HErr also: Siehe, ich will an dich, Tyrus, und will viel Heiden über dich heraufbringen, gleichwie sich ein Meer erhebt mit seinen Wellen. Die sollen die Mauern zu Tyrus verderben und ihre Türme abbrechen; ja, ich will auch den Staub vor ihr wegfegen und will einen bloßen Fels aus ihr machen und zu einem Werd im Meer, darauf man die Fischgarne ausspannet; denn ich hab es geredet, spricht der HERR HERR: und sie soll den Heiden zum Raub werden. Und ihre Töchter, so auf dem Felde liegen, sollen durchs Schwert erwürgt werden; und sollen erfahren, daß ich der HERR bin. Denn so spricht der HERR HERR: Siehe, ich will über Tyrus kommen lassen Nebukadnezar, den König zu Babel, von Mitternacht her, der ein König aller Könige ist, mit Rossen, Wagen, Reitern und mit großem Haufen Volks. Der soll deine Töchter, so auf dem Felde liegen, mit dem Schwert erwürgen; aber wider dich wird er Bollwerk aufschlagen und einen Schutt machen und Schilde wider dich rüsten. Er wird mit Böcken deine Mauern zerstoßen und deine Türme mit seinen Waffen umreißen. Der Staub von der Menge seiner Pferde wird dich bedecken, so werden auch deine Mauern erbeben vor dem Getümmel seiner Rosse, Räder und Reiter, wenn er zu deinen Toren einziehen wird, wie man pflegt in eine zerrissene Stadt einzuziehen. Er wird mit den Füßen seiner Rosse alle deine Gassen zertreten. Dein Volk wird er mit dem Schwert erwürgen und deine starken Säulen zu Boden reißen. Sie werden dein Gut rauben und deinen Handel plündern. Deine Mauern werden sie abbrechen und deine feinen Häuser umreißen und werden deine Steine, Holz und Staub ins Wasser werfen. Also will ich mit dem Getöne deines Gesangs ein Ende machen, daß man den Klang deiner Harfen nicht mehr hören soll. Und ich will einen bloßen Fels aus dir machen und einen Werd, darauf man die Fischgarne ausspannet, daß du nicht mehr gebaut wirst; denn ich bin der HErr, der solches redet, spricht der HERR HErr. So spricht der HERR HErr wider Tyrus: Was gilt‘s, die Inseln werden erbeben, wenn du so scheußlich zerfallen wirst und deine Verwundeten seufzen werden, so in dir sollen ermordet werden. Alle Fürsten am Meer werden herab von ihren Stühlen sitzen und ihre Röcke von sich tun und ihre gestickten Kleider ausziehen und werden in Trauerkleidern gehen und auf der Erde sitzen und werden erschrecken und sich entsetzen deines plötzlichen Falls. Sie werden dich wehklagen und von dir sagen: Ach, wie bist du so gar wüste worden, du berühmte Stadt, die du am Meer lagest und so mächtig warest auf dem Meer samt deinen Einwohnern, daß sich das ganze Land vor dir fürchten mußte! Ach, wie entsetzen sich die Inseln über deinen Fall! Ja, die Inseln im Meer erschrecken über deinen Untergang. So spricht der HERR HERR: Ich will dich zu einer wüsten Stadt machen, wie andere Städte, da niemand innen wohnt, und eine große Flut über dich kommen lassen, daß dich große Wasser bedecken. Und will dich hinunterstoßen zu denen, die in die Grube fahren, nämlich zu den Toten. Ich will dich unter die Erde hinabstoßen und wie eine ewige Wüste machen mit denen, die in die Grube fahren, auf daß niemand in dir wohne. Ich will dich, du Zarte, im Lande der Lebendigen machen, ja, zum Schrecken will ich dich machen, daß du nichts mehr seist, und wenn man nach dir fraget, daß man dich ewiglich nimmer finden könne, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, mache eine Wehklage über Tyrus und sprich zu Tyrus, die da liegt vorne am Meer und mit vielen Inseln der Völker handelt: So spricht der HERR HERR: O Tyrus, du sprichst: Ich bin die allerschönste. Deine Grenzen sind mitten im Meer, und deine Bauleute haben dich aufs allerschönste zugerichtet. Sie haben all dein Tafelwerk aus Zypressenholz vom Senir gemacht und die Zedern von dem Libanon führen lassen und deine Mastbäume daraus gemacht und deine Ruder von Eichen aus Basan und deine Bänke von Elfenbein und die köstlichen Gestühle aus den Inseln Chittim. Dein Segel war von gestickter Seide aus Ägypten, daß es dein Panier wäre, und deine Decken von gelber Seide und Purpur aus den Inseln Elisa. Die von Zidon und Arvad waren deine Ruderknechte, und hattest geschickt e Leute zu Tyrus zu schiffen. Die Ältesten und Klugen von Gebal mußten deine Schiffe zimmern. Alle Schiffe im Meer und Schiffsleute fand man bei dir, die hatten ihren Handel in dir. Die aus Persien, Lydien und Libyen waren dein Kriegsvolk, die ihren Schild und Helm in dir aufhingen, und haben dich so schön gemacht. Die von Arvad waren unter deinem Heer rings um deine Mauern und Wächter auf deinen Türmen; die haben ihre Schilde allenthalben von deinen Mauern herabgehängt und dich so schön gemacht. Du hast deinen Handel auf dem Meer gehabt und allerlei Ware, Silber, Eisen, Zinn und Blei, auf deine Märkte gebracht. Javan, Thubal und Mesech haben mit dir gehandelt und haben dir leibeigene Leute und Erz auf deine Märkte gebracht. Die von Thogarma haben dir Pferde und Wagen und Maulesel auf deine Märkte gebracht. Die von Dedan sind deine Kaufleute gewesen, und hast allenthalben in den Inseln gehandelt; die haben dir Elfenbein und Ebenholz verkauft. Die Syrer haben bei dir geholt deine Arbeit, was du gemacht hast; und Rubin, Purpur, Tapet, Seide und Sammet und Kristalle auf deine Märkte gebracht. Juda und das Land Israel haben auch mit dir gehandelt und haben dir Weizen von Minnith und Balsam und Honig und Öl und Mastix auf deine Märkte gebracht; Dazu hat auch Damaskus bei dir geholt deine Arbeit und allerlei Ware um starken Wein und köstliche Wolle. Dan und Javan und Mehusal haben auch auf deine Märkte gebracht Eisenwerk, Kasia und Kalmus, daß du damit handeltest. Dedan hat mit dir gehandelt mit Decken, darauf man sitzet. Arabien und alle Fürsten von Kedar haben mit dir gehandelt mit Schafen Widdern und Böcken. Die Kaufleute aus Saba und Raema haben mit dir gehandelt und allerlei köstliche Spezerei und Edelstein und Gold auf deine Märkte gebracht. Haran und Kanne und Eden samt den Kaufleuten aus Seba, Assur und Kilmad sind auch deine Kaufleute gewesen. Die haben alle mit dir gehandelt mit köstlichem Gewand, mit seidenen und gestickten Tüchern, welche sie in köstlichen Kasten, von Zedern gemacht und wohlverwahrt, auf deine Märkte geführt haben. Aber die Meerschiffe sind die vornehmsten auf deinen Märkten gewesen. Also bist du sehr reich und prächtig worden mitten im Meer. Und deine Schiffsleute haben dir auf großen Wassern zugeführt. Aber ein Ostwind wird dich mitten auf dem Meer zerbrechen, also daß deine Ware, Kaufleute, Händler, Fergen, Schiffsherren und die, so die Schiffe machen, und deine Hantierer und alle deine Kriegsleute und alles Volk in dir mitten auf dem Meer umkommen werden zur Zeit, wenn du untergehst, daß auch die Anfurten erbeben werden vor dem Geschrei deiner Schiffsherren. Und alle, die an den Rudern ziehen, samt den Schiffsknechten und Meistern, werden aus den Schiffen ans Land treten und laut über dich schreien, bitterlich klagen und werden Staub auf ihre Häupter werfen, und sich in der Asche wälzen. Sie werden sich kahl bescheren über dir und Säcke um sich gürten und von Herzen bitterlich um dich weinen und trauern. Es werden auch ihre Kinder über dich klagen: Ach, wer ist jemals auf dem Meere so stille worden wie du, Tyrus? Da du deinen Handel auf dem Meer triebest, da machtest du viel Länder reich; ja, mit der Menge deiner Ware und deiner Kaufmannschaft machtest du reich die Könige auf Erden. Nun aber bist du vom Meer in die recht tiefen Wasser gestürzt, daß dein Handel und all dein Volk in dir umkommen ist. Alle, die in Inseln wohnen, erschrecken über dir, und ihre Könige entsetzen sich und sehen jämmerlich. Die Kaufleute in Ländern pfeifen dich an, daß du so plötzlich untergegangen bist und nicht mehr aufkommen kannst. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, sage dem Fürsten zu Tyrus: So spricht der HERR HERR: Darum daß sich dein Herz erhebt und spricht: Ich bin GOtt, ich sitze im Thron GOttes, mitten auf dem Meer, so du doch ein Mensch und nicht GOtt bist; noch erhebt sich dein Herz als ein Herz GOttes; siehe, du hältst dich für klüger denn Daniel, daß dir nichts verborgen sei, und habest durch deine Klugheit und Verstand solche Macht zuwegegebracht und Schätze von Gold und Silber gesammelt und habest durch deine große Weisheit und Hantierung so große Macht überkommen, davon bist du so stolz worden, daß du so mächtig bist: darum spricht der HERR HErr also: Weil sich denn dein Herz erhebt als ein Herz GOttes, darum siehe, ich will Fremde über dich schicken, nämlich die Tyrannen der Heiden; die sollen ihr Schwert zücken über deine schöne Weisheit und deine große Ehre zuschanden machen. Sie sollen dich hinunter in die Grube stoßen, daß du mitten auf dem Meer sterbest, wie die Erschlagenen. Was gilt‘s, ob du dann vor deinem Totschläger wirst sagen: Ich bin GOtt, so du doch nicht GOtt, sondern ein Mensch und in deiner Totschläger Hand bist? Du sollst sterben wie die Unbeschnittenen, von der Hand der Fremden; denn ich hab es geredet, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, mache eine Wehklage über den König zu Tyrus und sprich von ihm: So spricht der HERR HERR: Du bist ein reinlich Siegel voller Weisheit und aus der Maßen schön. Du bist im Lustgarten GOttes und mit allerlei Edelsteinen geschmückt, nämlich mit Sarder, Topaser, Demanten, Türkis, Onyxen, Jaspis, Saphir, Amethyst, Smaragden und Gold. Am Tage, da du geschaffen wurdest, mußten da bereit sein bei dir dein Paukenwerk und Pfeifen. Du bist wie ein Cherub, der sich weit ausbreitet und decket; und ich habe dich auf den heiligen Berg GOttes gesetzt, daß du unter den feurigen Steinen wandelst, und warest ohne Wandel in deinem Tun des Tages, da du geschaffen warest, so lange, bis sich deine Mißtat gefunden hat. Denn du bist inwendig voll Frevels worden vor deiner großen Hantierung und hast dich versündigt. Darum will ich dich entheiligen von dem Berge GOttes und will dich ausgebreiteten Cherub aus den feurigen Steinen verstoßen. Und weil sich dein Herz erhebt, daß du so schön bist, und hast dich deine Klugheit lassen betrügen in deiner Pracht, darum will ich dich zu Boden stürzen und ein Schauspiel aus dir machen vor den Königen. Denn du hast dein Heiligtum verderbt mit deiner großen Mißtat und unrechtem Handel. Darum will ich ein Feuer aus dir angehen lassen, das dich soll verzehren, und will dich zu Asche machen auf der Erde, daß alle Welt zusehen soll. Alle, die dich kennen unter den Heiden, werden sich über dir entsetzen, daß du so plötzlich bist untergegangen und nimmermehr aufkommen kannst. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, richte dein Angesicht wider Zidon und weissage wider sie und sprich: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an dich, Zidon, und will an dir Ehre einlegen, daß man erfahren soll, daß ich der HERR bin, wenn ich das Recht über sie gehen lasse und an ihr erzeige, daß ich heilig sei. Und ich will Pestilenz und Blutvergießen unter sie schicken auf ihren Gassen, und sollen tödlich verwundet drinnen fallen durchs Schwert, welches allenthalben über sie gehen wird; und sollen erfahren, daß ich der HERR bin. Und soll forthin allenthalben um das Haus Israel, da ihre Feinde sind, kein Dorn, der da sticht, noch Stachel, der da weh tut, bleiben, daß sie erfahren sollen, daß ich der HERR HErr bin. S o spricht der HERR HERR: Wenn ich das Haus Israel wieder versammeln werde von den Völkern, dahin sie zerstreut sind, so will ich vor den Heiden an ihnen erzeigen, daß ich heilig bin. Und sie sollen wohnen in ihrem Lande, das ich meinem Knechte Jakob gegeben habe; und sollen sicher darin wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen; ja, sicher sollen sie wohnen, wenn ich das Recht gehen lasse über alle ihre Feinde um und um; und sollen erfahren, daß ich der HErr, ihr GOtt, bin. I m zehnten Jahr, am zehnten Tage des zwölften Monden, geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, richte dein Angesicht wider Pharao, den König in Ägypten, und weissage wider ihn und wider ganz Ägyptenland. Predige und sprich: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an dich, Pharao, du König in Ägypten, du großer Drache, der du in deinem Wasser liegst und sprichst: Der Strom ist mein, und ich habe ihn mir gemacht. Aber ich will dir ein Gebiß ins Maul legen und die Fische in deinen Wassern an deine Schuppen hängen und will dich aus deinem Strom herausziehen samt allen Fischen in deinen Wassern, die an deinen Schuppen hangen. Ich will dich mit den Fischen aus deinen Wassern in die Wüste wegwerfen: du wirst aufs Land fallen und nicht wieder aufgelesen noch gesammelt werden, sondern den Tieren auf dem Lande und den Vögeln des Himmels zum Aas werden. Und alle, die in Ägypten wohnen, sollen erfahren, daß ich der HERR bin, darum daß sie dem Hause Israel ein Rohrstab gewesen sind, welcher, wenn sie ihn in die Hand faßeten, so brach er und stach sie durch die Seiten, wenn sie sich aber darauf lehneten, so zerbrach er und stach sie in die Lenden. Darum spricht der HERR HErr also: Siehe, ich will das Schwert über dich kommen lassen und beide, Leute und Vieh, in dir ausrotten. Und Ägyptenland soll zur Wüste und öde werden, und sollen erfahren, daß ich der HERR sei, darum daß er spricht: Der Wasserstrom ist mein, und ich bin‘s, der es tut. Darum siehe, ich will an dich und an deine Wasserströme und will Ägyptenland wüst und öde machen von dem Turm zu Syene an bis an die Grenze des Mohrenlandes, daß weder Vieh noch Leute darin gehen oder da wohnen sollen vierzig Jahre lang. Denn ich will Ägyptenland wüst machen, will ihre wüste Grenze und ihre Städte wüst liegen lassen, wie andere wüste Städte, vierzig Jahre lang; und will die Ägypter zerstreuen unter die Heiden und in die Länder will ich sie verjagen. Doch, so spricht der HERR HERR: Wenn die vierzig Jahre aus sein werden, will ich die Ägypter wieder sammeln aus den Völkern, darunter sie zerstreut sollen werden, und will das Gefängnis Ägyptens wenden und sie wiederum ins Land Pathros bringen, welches ihr Vaterland ist, und sollen daselbst ein klein Königreich sein. Denn sie sollen klein sein gegen andere Königreiche und nicht mehr herrschen über die Heiden; und ich will sie gering machen, daß sie nicht mehr über die Heiden herrschen sollen, daß sich das Haus Israel nicht mehr auf sie verlasse und sich damit versündige, wenn sie sich an sie hängen; und sollen erfahren, daß ich der HERR HErr hin. U nd es begab sich im siebenundzwanzigsten Jahr, am ersten Tage des ersten Monden, geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, Nebukadnezar, der König zu Babel, hat sein Heer mit großer Mühe vor Tyrus geführt, daß alle Häupter kahl und alle Seiten wund gerieben waren, und ist doch weder ihm noch seinem Heer seine Arbeit vor Tyrus belohnet worden. Darum spricht der HERR HErr also: Siehe, ich will Nebukadnezar, dem Könige zu Babel, Ägyptenland geben, daß er all ihr Gut wegnehmen und sie berauben und plündern soll, daß er seinem Heer den Sold gebe. Aber das Land Ägypten will ich ihm geben für seine Arbeit, die er daran getan hat; denn sie haben mir gedient, spricht der HERR HErr. Zur selbigen Zeit will ich das Horn des Hauses Israel wachsen lassen und will deinen Mund unter ihnen auftun, daß sie erfahren, daß ich der HERR bin. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, weissage und sprich: So spricht der HERR HERR: Heulet (und sprecht): O weh des Tages! Denn der Tag ist nahe, ja, des HERRN Tag ist nahe, ein finsterer Tag; die Zeit ist da, daß die Heiden kommen sollen. Und das Schwert soll über Ägypten kommen, und Mohrenland muß erschrecken, wenn die Erschlagenen in Ägypten fallen werden, und ihr Volk weggeführt und ihre Grundfesten umgerissen werden. Mohrenland und Libyen und Lydien mit allerlei Pöbel und Chub und die aus dem Lande des Bundes sind, sollen samt ihnen durchs Schwert fallen. So spricht der HERR: Die Schutzherren Ägyptens müssen fallen, und die Hoffart ihrer Macht muß herunter; von dem Turm zu Syene an sollen sie durchs Schwert fallen, spricht der HERR HErr, und sollen, wie ihre wüste Grenze, wüst werden, und ihre Städte unter andern wüsten Städten wüst liegen, daß sie erfahren, daß ich der HERR sei, wenn ich ein Feuer in Ägypten mache, daß alle, die ihnen helfen, zerstört werden. Zur selben Zeit werden Boten von mir ausziehen in Schiffen, Mohrenland zu schrecken, das jetzt so sicher ist, und wird ein Schrecken unter ihnen sein, gleichwie es Ägypten ging, da ihre Zeit kam; denn siehe, es kommt gewißlich. So spricht der HERR HERR: Ich will die Menge in Ägypten wegräumen durch Nebukadnezar, den König zu Babel. Denn er und sein Volk mit ihm, samt den Tyrannen der Heiden, sind herzugebracht, das Land zu verderben, und werden ihre Schwerter ausziehen wider Ägypten, daß das Land allenthalben voll Erschlagener liege. Und ich will die Wasserströme trocken machen und das Land bösen Leuten verkaufen und will das Land, und was drinnen ist, durch Fremde verwüsten. Ich, der HErr, hab es geredet. So spricht der HERR HERR: Ich will die Götzen zu Noph ausrotten und die Abgötter vertilgen, und Ägypten soll keinen Fürsten mehr haben; und will ein Schrecken in Ägyptenland schicken. Ich will Pathros wüst machen und ein Feuer zu Zoan anzünden und das Recht über No gehen lassen. Ich will meinen Grimm ausschütten über Sin, welche ist eine Festung Ägyptens, und will die Menge zu No ausrotten. Ich will ein Feuer in Ägypten anzünden, und Sin soll angst und bange werden; und No soll zerrissen und Noph täglich geängstet werden. Die junge Mannschaft zu On und Bubasto sollen durchs Schwert fallen, und die Weiber gefangen weggeführt werden. Tachpanhes wird einen finstern Tag haben, wenn ich das Joch Ägyptens schlagen werde, daß die Hoffart ihrer Macht darinnen ein Ende habe; sie wird mit Wolken bedeckt werden, und ihre Töchter werden gefangen weggeführt werden. Und ich will das Recht über Ägypten gehen lassen, daß sie erfahren, daß ich der HERR sei. Und es begab sich im elften Jahr, am siebenten Tage des ersten Monden, geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, ich will den Arm Pharaos, des Königs in Ägypten, zerbrechen; und siehe, er soll nicht verbunden werden, daß er heilen möge, noch mit Binden zugebunden werden, daß er stark werde und ein Schwert fassen könne. Darum spricht der HERR HErr also: Siehe, ich will an Pharao, den König in Ägypten, und will seine Arme zerbrechen, beide, den starken und den schwachen, daß ihm das Schwert aus seiner Hand entfallen muß. U nd will die Ägypter unter die Heiden zerstreuen und in die Länder verjagen. Aber die Arme des Königs zu Babel will ich stärken und ihm mein Schwert in seine Hand geben; und will die Arme Pharaos zerbrechen, daß er vor ihm winseln soll wie ein tödlich Verwundeter. Ja, ich will die Arme des Königs zu Babel stärken, daß die Arme Pharaos dahinfallen, auf daß sie erfahren, daß ich der HERR sei, wenn ich mein Schwert dem Könige zu Babel in die Hand gebe, daß er‘s über Ägyptenland zücke, und ich die Ägypter unter die Heiden zerstreue und in die Länder verjage, daß sie erfahren, daß ich der HERR bin. U nd es begab sich im elften Jahr, am ersten Tage des dritten Monden, geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, sage zu Pharao, dem Könige zu Ägypten, und zu all seinem Volk: Wem meinst du denn, daß du gleich seist in deiner Herrlichkeit? Siehe, Assur war wie ein Zedernbaum auf dem Libanon, von schönen Ästen und dick von Laub und sehr hoch, daß sein Wipfel hoch stand unter großen, dicken Zweigen. Die Wasser machten, daß er groß ward, und die Tiefe, daß er hoch wuchs. Seine Ströme gingen rings um seinen Stamm her und seine Bäche zu allen Bäumen im Felde: Darum ist er höher worden denn alle Bäume im Felde und kriegte viel Äste und lange Zweige; denn er hatte Wassers genug, sich auszubreiten. Alle Vögel des Himmels nisteten auf seinen Ästen, und alle Tiere im Felde hatten Junge unter seinen Zweigen; und unter seinem Schatten wohnten alle großen Völker. Er hatte schöne große und lange Äste; denn seine Wurzeln hatten viel Wassers; und war ihm kein Zedernbaum gleich in GOttes Garten, und die Tannenbäume waren seinen Ästen nicht zu gleichen, und die Kastanienbäume waren nichts gegen seine Zweige. Ja, er war so schön als kein Baum im Garten GOttes. Ich hab ihn so schön gemacht, daß er so viel Äste kriegte, daß ihn alle lüstigen LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; Bäume im Garten GOttes neideten. Darum spricht der HERR HErr also: Weil er so hoch worden ist, daß sein Wipfel stand unter großen, hohen, dicken Zweigen, und sein Herz sich erhub, daß er so hoch war, darum gab ich ihn dem Mächtigsten unter den Heiden in die Hände, der mit ihm umginge und ihn vertriebe, wie er verdient hat mit seinem gottlosen Wesen, daß Fremde ihn ausrotten sollten, nämlich die Tyrannen der Heiden, und ihn zerstreuen, und seine Äste auf den bergen und in allen Tälern liegen mußten, und seine Zweige zerbrachen an allen Bächen im Lande, daß alle Völker auf Erden von seinem Schatten wegziehen mußten und ihn verlassen; und alle Vögel des Himmels auf seinem umgefallenen Stamm saßen, und alle Tiere im Felde legten sich auf seine Äste, auf daß sich forthin kein Baum am Wasser seiner Höhe erhebe, daß sein Wipfel unter großen, dicken Zweigen stehe, und kein Baum am Wasser sich erhebe über die andern; denn sie müssen alle unter die Erde und dem Tode übergeben werden, wie andere Menschen, die in die Grube fahren. So spricht der HERR HERR: Zu der Zeit, da er hinunter in die Hölle fuhr, da machte ich ein Trauern, daß ihn die Tiefe bedeckte, und seine Ströme stillstehen mußten; und die großen Wasser nicht laufen konnten, und machte, daß der Libanon um ihn trauerte und alle Feldbäume verdorreten über ihm. Ich erschreckte die Heiden, da sie ihn hörten fallen, da ich ihn hinunterstieß zur Hölle mit denen, so in die Grube fahren. Und alle lüstigen LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; Bäume unter der Erde, die edelsten und besten auf dem Libanon, und alle, die am Wasser gestanden waren, gönneten es ihm wohl. Denn sie mußten auch mit ihm hinunter zur Hölle, zu den Erschlagenen mit dem Schwert, weil sie unter dem Schatten seines Arms gewohnt hatten unter den Heiden. Wie groß meinst du denn, daß du (Pharao) seist mit deiner Pracht und Herrlichkeit unter den lüstigen LUSTIG,LÜSTIG, adj. u. adv., lust habend; nach den verschiedenen bedeutungen des subst. in mehrfachem sinne. die umgelautete form lüstig ist die seltenere, die nur im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach erscheint, in diesem Falle Verlangen habend, etwas begehrend; Bäumen? Denn du mußt mit den lüstigen Bäumen unter die Erde hinabfahren und unter den Unbeschnittenen liegen, so mit dem Schwert erschlagen sind. Also soll es Pharao gehen samt all seinem Volk, spricht der HERR HErr. U nd es begab sich im zwölften Jahr, am ersten Tage des zwölften Monden, geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, mache eine Wehklage über Pharao, den König zu Ägypten, und sprich zu ihm: Du bist gleichwie ein Löwe unter den Heiden und wie ein Meerdrache und springest in deinen Strömen und trübest das Wasser mit deinen Füßen und machst seine Ströme trübe. So spricht der HERR HERR: Ich will mein Netz über dich auswerfen durch einen großen Haufen Volks, die dich sollen in mein Garn jagen. Und will dich aufs Land ziehen und aufs Feld werfen, daß alle Vögel des Himmels auf dir sitzen sollen, und alle Tiere auf Erden von dir satt werden. Und will dein Aas auf die Berge werfen und mit deiner Höhe die Täler ausfüllen. Das Land, darin du schwimmest, will ich von deinem Blut rot machen bis an die Berge hinan, daß die Bäche von dir voll werden. Und wenn du nun gar dahin bist, so will ich den Himmel verhüllen und seine Sterne verfinstern und die Sonne mit Wolken überziehen, und der Mond soll nicht scheinen. Alle Lichter am Himmel will ich über dir lassen dunkel werden und will eine Finsternis in deinem Lande machen, spricht der HERR HErr. Dazu will ich vieler Völker Herz erschreckt machen, wenn ich die Heiden deine Plage erfahren lasse und viel Länder, die du nicht kennst. Viel Völker sollen sich über dir entsetzen, und ihren Königen soll vor dir grauen, wenn ich mein Schwert wider sie blinken lasse, und sollen plötzlich erschrecken, daß ihnen das Herz entfallen wird über deinem Fall. Denn so spricht der HERR HERR: Das Schwert des Königs zu Babel soll dich treffen. Und ich will dein Volk fällen durch das Schwert der Helden und durch allerlei Tyrannen der Heiden; die sollen die Herrlichkeit Ägyptens verheeren, daß all ihr Volk vertilgt werde. Und ich will alle ihre Tiere umbringen an den großen Wassern, daß sie keines Menschen Fuß und keines Tieres Klauen trübe machen soll. Alsdann will ich ihre Wasser lauter machen, daß ihre Ströme fließen wie Öl spricht der HERR HErr, wenn ich das Land Ägypten verwüstet und alles, was im Lande ist, öde gemacht und alle, so drinnen wohnen, erschlagen habe, daß sie erfahren, daß ich der HERR sei. Das wird der Jammer sein, den man wohl mag klagen; ja, viel Töchter der Heiden werden solche Klage führen über Ägypten und all ihr Volk wird man klagen, spricht der HERR HErr. Und im zwölften Jahr, am fünfzehnten Tage desselbigen Monden, geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, beweine das Volk in Ägypten und stoße es mit den Töchtern der starken Heiden hinab unter die Erde zu denen, die in die Grube fahren. Wo ist nun deine Wollust? Hinunter, und lege dich zu den Unbeschnittenen! Sie werden fallen unter den Erschlagenen mit dem Schwert. Das Schwert ist schon gefaßt und gezückt über ihr ganzes Volk. Davon werden sagen in der Hölle die starken Helden mit ihren Gehilfen, die alle hinuntergefahren sind und liegen da unter den Unbeschnittenen und Erschlagenen vom Schwert. Daselbst liegt Assur mit all seinem Volk umher begraben, die alle erschlagen und durchs Schwert gefallen sind. Ihre Gräber sind tief in der Grube, und sein Volk liegt allenthalben umher begraben, die alle erschlagen und durchs Schwert gefallen sind, da sich die ganze Welt vor fürchtete. Da liegt auch Elam mit all seinem Haufen umher begraben, die alle erschlagen und durchs Schwert gefallen sind und hinuntergefahren als die Unbeschnittenen unter die Erde, davor sich auch alle Welt fürchtete; und müssen ihre Schande tragen mit denen, die in die Grube fahren. Man hat sie unter die Erschlagenen gelegt samt all ihrem Haufen, und liegen umher begraben; und sind alle wie die Unbeschnittenen und die Erschlagenen vom Schwert, vor denen sich auch alle Welt fürchten mußte; und müssen ihre Schande tragen mit denen, die in die Grube fahren, und unter den Erschlagenen bleiben. Da liegt Mesech und Thubal mit all ihrem Haufen umher begraben, die alle unbeschnitten und mit dem Schwert erschlagen sind, vor denen sich auch die ganze Welt fürchten mußte, und alle andern Helden, die unter den Unbeschnittenen gefallen sind und mit ihrer Kriegswehre zur Hölle gefahren und ihre Schwerter unter ihre Häupter haben müssen legen, und ihre Mißtat über ihre Gebeine kommen ist, die doch auch gefürchtete Helden waren in der ganzen Welt; also müssen sie liegen. So mußt du freilich auch unter den Unbeschnittenen zerschmettert werden und unter denen, die mit dem Schwert erschlagen sind, liegen. Da liegt Edom mit seinen Königen und all seinen Fürsten unter den Erschlagenen mit dem Schwert und unter den Unbeschnittenen, samt andern, so in die Grube fahren, die doch mächtig gewesen sind. Ja, es müssen alle Fürsten von Mitternacht dahin und alle Zidonier, die mit den Erschlagenen hinabgefahren sind, und ihre schreckliche Gewalt ist zuschanden worden, und müssen liegen unter den Unbeschnittenen und denen, so mit dem Schwert erschlagen sind, und ihre Schande tragen samt denen, so in die Grube fahren. Diese wird Pharao sehen und sich trösten mit all seinem Volk, die unter ihm mit dem Schwert erschlagen sind, und mit seinem ganzen Heer, spricht der HERR HErr. Denn es soll sich auch einmal alle Welt vor mir fürchten, daß Pharao und alle seine Menge soll liegen unter den Unbeschnittenen und mit dem Schwert Erschlagenen, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, predige wider dein Volk und sprich zu ihnen: Wenn ich ein Schwert über das Land führen würde, und das Volk im Lande nähme einen Mann unter ihnen und machten ihn zu ihrem Wächter, und er sähe das Schwert kommen über das Land und bliese die Trommete und warnete das Volk: wer nun der Drommeten Hall hörte und wollte sich nicht warnen lassen, und das Schwert käme und nähme ihn weg, desselben Blut sei auf seinem Kopf; denn er hat der Drommeten Hall gehört und hat sich dennoch nicht warnen lassen; darum sei sein Blut auf ihm. Wer sich aber warnen läßt, der wird sein Leben davonbringen. Wo aber der Wächter sähe das Schwert kommen und die Trommete nicht bliese noch sein Volk warnete, und das Schwert käme und nähme etliche weg: dieselben würden wohl um ihrer Sünde willen weggenommen, aber ihr Blut will ich von des Wächters Hand fordern. Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zu einem Wächter gesetzt über das Haus Israel, wenn du etwas aus meinem Munde hörest, daß du sie von meinetwegen warnen sollst. Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser mußt des Todes sterben, und du sagst ihm solches nicht, daß sich der Gottlose warnen lasse vor seinem Wesen, so wird wohl der Gottlose um seines gottlosen Wesens willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Warnest du aber den Gottlosen vor seinem Wesen, daß er sich davon bekehre, und er sich nicht will von seinem Wesen bekehren, so wird er um seiner Sünde willen sterben, und du hast deine Seele errettet. D arum, du Menschenkind, sage dem Hause Israel: Ihr sprecht also: Unsere Sünden und Mißtaten liegen auf uns, daß wir darunter vergehen; wie können wir denn leben? So sprich zu ihnen: So wahr als ich lebe; spricht der HERR HErr, ich habe keinen Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen und lebe. So bekehrt euch doch nun von eurem bösen Wesen! Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel? Und du, Menschenkind, sprich zu deinem Volk: Wenn ein Gerechter Böses tut, so wird‘s ihm nicht helfen, daß er fromm gewesen ist; und wenn ein Gottloser fromm wird, so soll‘s ihm nicht schaden, daß er gottlos gewesen ist. So kann auch der Gerechte nicht leben, wenn er sündigt. Denn wo ich zu dem Gerechten spreche, er soll leben, und er verläßt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so soll all seiner Frömmigkeit nicht gedacht werden, sondern er soll sterben in seiner Bosheit, die er tut. Und wenn ich zum Gottlosen spreche, er soll sterben, und er bekehrt sich von seiner Sünde und tut, was recht und gut ist, also daß der Gottlose das Pfand wiedergibt und bezahlt, was er geraubt hat, und nach dem Wort des Lebens wandelt, daß er kein Böses tut, so soll er leben und nicht sterben, und aller seiner Sünden; die er getan hat, soll nicht gedacht werden; denn er tut nun, was recht und gut ist; darum soll er leben. Noch spricht dein Volk: Der HERR urteilt nicht recht, so sie doch unrecht haben. Denn wo der Gerechte sich kehrt von seiner Gerechtigkeit und tut Böses, so stirbt er ja billig darum; und wo sich der Gottlose bekehrt von seinem gottlosen Wesen und tut, was recht und gut ist, so soll er ja billig leben. Noch sprecht ihr: Der HERR urteilt nicht recht, so ich doch euch vom Hause Israel einen jeglichen nach seinem Wesen urteile. U nd es begab sich im zwölften Jahr unsers Gefängnisses, am fünften Tage des zehnten Monden, kam zu mir ein Entronnener von Jerusalem und sprach: Die Stadt ist geschlagen. Und die Hand des HERRN war über mir des Abends, ehe der Entronnene kam, und tat mir meinen Mund auf, bis er zu mir kam des Morgens, und tat mir meinen Mund auf, also daß ich nicht mehr schweigen konnte. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, die Einwohner dieser Wüste im Lande Israel sprechen also: Abraham war ein einiger Mann und erbte dies Land; unser aber ist viel, so haben wir ja das Land billiger. Darum sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Ihr habt Blut gefressen und eure Augen zu den Götzen aufgehoben und Blut vergossen; und ihr meinet, ihr wollt das Land besitzen? Ja, ihr fahrt immer fort mit Morden und übt Greuel, und einer schändet dem andern sein Weib, und meinet, ihr wollt das Land besitzen? So sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: So wahr ich lebe, sollen alle, so in den Wüsten wohnen, durchs Schwert fallen, und was auf dem Felde ist, will ich den Tieren zu fressen geben; und die in Festungen und Höhlen sind, sollen an der Pestilenz sterben. Denn ich will das Land gar verwüsten und seiner Hoffart und Macht ein Ende machen, daß das Gebirge Israel so wüst werde, daß niemand dadurchgehe. Und sollen erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich das Land gar verwüstet habe um aller ihrer Greuel willen, die sie üben. U nd du, Menschenkind, dein Volk redet wider dich an den Wänden und unter den Haustüren und spricht je einer zum andern: Lieber, kommt und laßt uns hören, was der HERR sage! Und sie werden zu dir kommen in die Versammlung und vor dir sitzen als mein Volk und werden deine Worte hören, aber nichts danach tun, sondern werden dich anpfeifen und gleichwohl fortleben nach ihrem Geiz. Und siehe, du mußt ihr Liedlein sein, das sie gerne singen und spielen werden. Also werden sie deine Worte hören und nichts danach tun. Wenn es aber kommt, was kommen soll, siehe, so werden sie erfahren, daß ein Prophet unter ihnen gewesen sei. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, weissage wider die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen nicht die Hirten die Herde weiden? Aber ihr freßt das Fette und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet das Gemästete; aber die Schafe wollt ihr nicht weiden. Der Schwachen wartet ihr nicht und die Kranken hEilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrete holt ihr nicht und das Verlorene sucht ihr nicht, sondern streng und hart herrscht ihr über sie. Und meine Schafe sind zerstreut, als die keinen Hirten haben, und allen wilden Tieren zur Speise worden und gar zerstreut und gehen irre hin und wieder auf den bergen und auf den hohen Hügeln und sind auf dem ganzen Lande zerstreut, und ist niemand, der nach ihnen frage, oder ihrer achte. Darum hört, ihr Hirten, des HERRN Wort! So wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, weil ihr meine Schafe laßt zum Raube und meine Herde allen wilden Tieren zur Speise werden, weil sie keinen Hirten haben, und meine Hirten nach meiner Herde nicht fragen, sondern sind solche Hirten, die sich selbst weiden, aber meine Schafe wollen sie nicht weiden, darum, ihr Hirten, hört des HERRN Wort! So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an die Hirten und will meine Herde von ihren Händen fordern; und will‘s mit ihnen ein Ende machen, daß sie nicht mehr sollen Hirten sein und sollen sich nicht mehr selbst weiden. Ich will meine Schafe erretten aus ihrem Maul, daß sie sie forthin nicht mehr fressen sollen. D enn so spricht der HERR HERR: Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, also will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Örtern, dahin sie zerstreut waren, zur Zeit, da es trübe und finster war. Ich will sie von allen Völkern ausführen und aus allen Ländern versammeln und will sie in ihr Land führen; und will sie weiden auf den bergen Israels und in allen Auen und auf allen Angern des Landes. Ich will sie auf die beste Weide führen, und ihre Hürden werden auf den hohen bergen in Israel stehen; daselbst werden sie in sanften Hürden liegen und fette Weide haben auf den bergen Israels. Ich will selbst meine Schafe weiden und ich will sie lagern, spricht der HERR HErr. Ich will das Verlorne wieder suchen und das Verirrete wiederbringen und das Verwundete verbinden und des Schwachen warten; und was fett und stark ist, will ich behüten, und will ihrer pflegen, wie es recht ist. Aber zu euch, meine Herde, spricht der HERR HErr also: Siehe, ich will richten zwischen Schaf und Schaf und zwischen Widdern und Böcken. Ist‘s nicht genug, daß ihr so gute Weide habt und so überflüssig, daß ihr‘s mit Füßen tretet, und so schöne Borne zu trinken, so überflüssig, daß ihr dareintretet und sie trübe machet, daß meine Schafe essen müssen, was ihr mit euren Füßen zertreten habt, und trinken, was ihr mit euren Füßen trübe gemacht habt? Darum so spricht der HERR HErr zu ihnen: Siehe, ich will richten zwischen den fetten und magern Schafen, darum daß ihr lecket mit den Füßen und die Schwachen von euch stoßt mit euren Hörnern, bis ihr sie alle von euch zerstreut. Und ich will meiner Herde helfen, daß sie nicht mehr sollen zum Raube werden, und will richten zwischen Schaf und Schaf. U nd ich will ihnen einen einigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein. Und ich, der HErr, will ihr GOtt sein; aber mein Knecht David soll der Fürst unter ihnen sein. Das sage ich, der HErr. Und ich will einen Bund des Friedens mit ihnen machen und alle bösen Tiere aus dem Lande ausrotten, daß sie sicher wohnen sollen in der Wüste und in den Wäldern schlafen. Ich will sie und alle meine Hügel umher segnen und auf sie regnen lassen zu rechter Zeit. Das sollen gnädige regen sein, daß die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen, und das Land sein Gewächs geben wird; und sie sollen sicher auf dem Lande wohnen und sollen erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie errettet habe von der Hand derer, denen sie dienen mußten. Und sie sollen nicht mehr den Heiden zum Raube werden, und kein Tier auf Erden soll sie mehr fressen, sondern sollen sicher wohnen ohne alle Furcht. Und ich will ihnen eine berühmte Pflanze erwecken, daß sie nicht mehr sollen Hunger leiden im Lande und ihre Schmach unter den Heiden nicht mehr tragen sollen. Und sollen erfahren, daß ich, der HErr, ihr GOtt, bei ihnen bin, und daß sie vom Hause Israel mein Volk seien, spricht der HERR HErr. Ja, ihr Menschen sollt die Herde meiner Weide sein, und ich will euer GOtt sein, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, richte dein Angesicht wider das Gebirge Seir und weissage dawider und sprich zum selbigen: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an dich, du Berg Seir, und meine Hand wider dich ausstrecken und will dich gar wüst machen. Ich will deine Städte öde machen, daß du sollst zur Wüste werden und erfahren, daß ich der HERR bin, darum daß ihr ewige Feindschaft tragt wider die Kinder Israel und triebet sie ins Schwert, da es ihnen übel ging und ihre Sünde ein Ende hatte. Darum, so wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, will ich dich auch blutend machen, und sollst dem Blute nicht entrinnen; weil du Lust zu Blut hast, sollst du dem Blute nicht entrinnen. Und ich will den Berg Seir wüst und öde machen, daß niemand darauf wandeln noch gehen soll. Und will sein Gebirge und alle Hügel, Täler und alle Gründe voll Toter machen, die durchs Schwert sollen erschlagen daliegen. Ja, zu einer ewigen Wüste will ich dich machen, daß niemand in deinen Städten wohnen soll, und sollt erfahren daß ich der HERR bin. Und darum daß du sprichst: Diese beiden Völker mit beiden Ländern müssen mein werden und wir wollen sie einnehmen, obgleich der HERR da wohnt, darum, so wahr ich lebe, spricht der HERR HErr, will ich nach deinem Zorn und Haß mit dir umgehen, wie du mit ihnen umgegangen bist aus lauterm Haß und will bei ihnen bekannt werden, wenn ich dich gestraft habe, und sollst erfahren, daß ich, der HErr, all dein Lästern gehört habe, so du geredet hast wider das Gebirge Israel und gesagt: Sie sind verwüstet und uns zu verderben gegeben. Und habt euch wider mich gerühmt und heftig wider mich geredet; das hab‘ ich gehört. So spricht nun der HERR HERR: Ich will dich zur Wüste machen, daß sich alles Land freuen soll. Und wie du dich gefreut hast über dem Erbe des Hauses Israel, darum daß es war wüst worden, ebenso will ich mit dir tun, daß der Berg Seir wüst sein muß samt dem ganzen Edom; und sollen erfahren, daß ich der HERR bin. U nd du, Menschenkind, weissage den bergen Israels und sprich: Hört des HERRN Wort, ihr Berge Israels! So spricht der HERR HERR: Darum daß der Feind über euch rühmet: Heh, die ewigen Höhen sind nun unser Erbe worden! darum weissage und sprich: So spricht der HERR HERR: Weil man euch allenthalben verwüstet und vertilgt, und seid den übrigen Heiden zuteil worden und seid den Leuten ins Maul kommen und ein böses Geschrei worden, darum hört, ihr Berge Israels, das Wort des HERRN HERRN! So spricht der HERR HErr beide, zu den bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern, zu den öden Wüsten und verlassenen Städten, welche den übrigen Heiden ringsumher zum Raub und Spott worden sind; ja, so spricht der HERR HERR: Ich hab‘ in meinem feurigen Eifer geredet wider die übrigen Heiden und wider das ganze Edom, welche mein Land eingenommen haben mit Freuden von ganzem Herzen und mit Hohnlachen, dasselbige zu verheeren und plündern. Darum weissage von dem Lande Israel und sprich zu den bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich hab‘ in meinem Eifer und Grimm geredet, weil ihr (solche) Schmach von den Heiden tragen müsset. Darum spricht der HERR HErr also: Ich hebe meine Hand auf, daß eure Nachbarn, die Heiden umher, ihre Schande wieder tragen sollen. Aber ihr Berge Israels sollt wieder grünen und eure Frucht bringen meinem Volk Israel; und soll in kurzem geschehen. Denn siehe, ich will mich wieder zu euch wenden und euch ansehen, daß ihr gebaut und besäet werdet, und will bei euch der Leute viel machen, das ganze Israel allzumal; und die Städte sollen wieder bewohnt und die Wüsten erbaut werden. Ja, ich will bei euch der Leute und des Viehes viel machen, daß ihr euch mehren und wachsen sollet. Und ich will euch wieder einsetzen, da ihr vorhin wohntet; und will euch mehr Gutes tun denn zuvor je; und sollt erfahren, daß ich der HERR sei. Ich will euch Leute herzubringen, die mein Volk Israel sollen sein, die werden dich besitzen; und sollst ihr Erbteil sein und sollst nicht mehr ohne Erben sein. So spricht der HERR HERR: Weil man das von euch sagt: Du hast Leute gefressen und hast dein Volk ohne Erben gemacht, darum sollst du (nun) nicht mehr Leute fressen, noch dein Volk ohne Erben machen, spricht der HERR HErr. Und ich will dich nicht mehr lassen hören die Schmach der Heiden; und sollst den Spott der Heiden nicht mehr tragen und sollst dein Volk nicht mehr ohne Erben machen, spricht der HERR HErr. U nd des HERRN Wort geschah weiter zu mir: Du Menschenkind, da das Haus Israel in ihrem Lande wohnten und dasselbige verunreinigten mit ihrem Wesen und Tun, daß ihr Wesen vor mir war wie die Unreinigkeit eines Weibes in ihrer Krankheit, da schüttete ich meinen Grimm über sie aus um des Bluts willen, das sie im Lande vergossen und dasselbe verunreinigt hatten durch ihre Götzen. Und ich zerstreute sie unter die Heiden und zerstäubte sie in die Länder und richtete sie nach ihrem Wesen und Tun. Und hielten sich wie die Heiden, dahin sie kamen, und entheiligten meinen heiligen Namen, daß man von ihnen sagte: Ist das des HERRN Volk, das aus seinem Lande hat müssen ziehen? Aber ich verschonte um meines heiligen Namens willen, welchen das Haus Israel entheiligte unter den Heiden, dahin sie kamen. Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht der HERR HERR: Ich tue es nicht um euretwillen, ihr vom Hause Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, welchen ihr entheiligt habt unter den Heiden, zu welchen ihr kommen seid. Denn ich will meinen großen Namen, der durch euch vor den Heiden entheiligt ist, den ihr unter denselbigen entheiligt habt, heilig machen. Und die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR sei, spricht der HERR HErr, wenn ich mich vor ihnen an euch erzeige, daß ich heilig sei. Denn ich will euch aus den Heiden holen und euch aus allen Landen versammeln und wieder in euer Land führen. Und will rein Wasser über euch sprengen, daß ihr rein werdet von aller eurer Unreinigkeit, und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neu Herz und einen neuen Geist in euch geben; und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischern Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. Und ihr sollt wohnen im Lande, das ich euren Vätern gegeben habe, und sollt mein Volk sein, und ich will euer GOtt sein. Ich will euch von aller eurer Unreinigkeit losmachen und will dem Korn rufen und will es mehren und will euch keine Teurung kommen lassen. Ich will die Früchte auf den Bäumen und das Gewächs auf dem Felde mehren, daß euch die Heiden nicht mehr spotten mit der Teurung. Alsdann werdet ihr an euer böses Wesen gedenken und eures Tuns, das nicht gut war, und wird euch eure Sünde und Abgötterei gereuen. Solches will ich tun, nicht um euretwillen, spricht der HERR HErr, daß ihr es wißt, sondern ihr werdet euch müssen schämen und schamrot werden, ihr vom Hause Israel, über eurem Wesen. S o spricht der HERR HERR: Zu der Zeit, wenn ich euch reinigen werde von allen euren Sünden, so will ich die Städte wieder besetzen, und die Wüsten sollen wieder gebaut werden. Das verwüstete Land soll wieder gepflüget werden, dafür, daß es verheert war, daß es sehen sollen alle, die dadurch gehen, und sagen: Dies Land war verheert, und jetzt ist‘s wie ein Lustgarten, und diese Städte waren zerstört, öde und zerrissen und stehen nun fest gebauet. Und die übrigen Heiden um euch her sollen erfahren, daß ich der HERR bin, der da bauet, was zerrissen ist, und pflanzt, was verheert war. Ich, der HErr, sage es und tue es auch. So spricht der HERR HERR: Ich will mich wieder fragen lassen vom Hause Israel, daß ich mich an ihnen erzeige; und ich will sie mehren wie eine Menschenherde. Wie eine heilige Herde, wie eine Herde zu Jerusalem auf ihren Festen; so sollen die verheerten Städte voll Menschenherden werden; und sollen erfahren, daß ich der HERR bin. U nd des HERRN Hand kam über mich und führte mich hinaus im Geist des HERRN und stellte mich auf ein weit Feld, das voller Beine lag. Und er führte mich allenthalben dadurch. Und siehe, (des Gebeins) lag sehr viel auf dem Felde; und siehe, sie waren sehr verdorret. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, meinst du auch, daß diese Beine wieder lebendig werden? Und ich sprach: HERR HErr, das weißt du wohl. Und er sprach zu mir: Weissage von diesen Beinen und sprich zu ihnen: Ihr verdorreten Beine, hört des HERRN Wort! So spricht der HERR HErr von diesen Gebeinen: Siehe, ich will einen Odem in euch bringen, daß ihr sollt lebendig werden. Ich will euch Adern geben und Fleisch lassen über euch wachsen und mit Haut überziehen; und will euch Odem geben, daß ihr wieder lebendig werdet; und sollt erfahren, daß ich der HERR bin. Und ich weissagte, wie mir befohlen war; und siehe, da rauschte es, als ich weissagte; und siehe, es regte sich! Und die Gebeine kamen wieder zusammen, ein jegliches zu seinem Gebein. Und ich sah, und siehe, es wuchsen Adern und Fleisch darauf, und er überzog sie mit Haut; es war aber noch kein Odem in ihnen. Und er sprach zu mir: Weissage zum Winde; weissage, du Menschenkind, und sprich zum Winde: So spricht der HERR HERR: Wind, komm herzu aus den vier Winden und blase diese Getöteten an, daß sie wieder lebendig werden! Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam Odem in sie, und sie wurden wieder lebendig und richteten sich auf ihre Füße. Und ihrer war ein sehr groß Heer. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Beine sind das ganze Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Beine sind verdorret, und unsere Hoffnung ist verloren, und ist aus mit uns. Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will eure Gräber auftun und will euch, mein Volk, aus denselben herausholen und euch ins Land Israel bringen; und sollt erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber geöffnet und euch, mein Volk, aus denselben, gebracht habe. Und ich will meinen Geist in euch geben, daß ihr wieder leben sollt; und will euch in euer Land setzen, und sollt erfahren, daß ich der HERR bin. Ich rede es und tue es auch, spricht der HErr. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: Des Juda und der Kinder Israel samt ihren Zugetanen. Und nimm noch ein Holz und schreibe darauf: Des Joseph, nämlich das Holz Ephraim, und des ganzen Hauses Israel samt ihren Zugetanen, und tue eins zum andern zusammen, daß ein Holz werde in deiner Hand. So nun dein Volk zu dir wird sagen und sprechen: Willst du uns nicht zeigen, was du damit meinst? so sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will das Holz Josephs, welches ist in Ephraims Hand, nehmen, samt ihren Zugetanen, den Stämmen Israels, und will sie zu dem Holz Judas tun und ein Holz daraus machen, und sollen eins in meiner Hand sein. Und sollst also die Hölzer, darauf du geschrieben hast, in deiner Hand halten, daß sie zusehen. Und sollst zu ihnen sagen: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will die Kinder Israel holen aus den Heiden, dahin sie gezogen sind, und will sie allenthalben sammeln und will sie wieder in ihr Land bringen. Und will ein einig Volk aus ihnen machen im Lande auf dem Gebirge Israel, und sie sollen allesamt einen einigen König haben; und sollen nicht mehr zwei Völker noch in zwei Königreiche zerteilt sein, sollen sich auch nicht mehr verunreinigen mit ihren Götzen und Greueln und allerlei Sünden. Ich will ihnen heraushelfen aus allen Orten, da sie gesündigt haben, und will sie reinigen, und sollen mein Volk sein, und ich will ihr GOtt sein. Und mein Knecht David soll ihr König und ihrer aller einiger Hirte sein. Und sollen wandeln in meinen Rechten und meine Gebote halten und danach tun. Und sie sollen wieder im Lande wohnen, das ich meinem Knechte Jakob gegeben habe, darinnen eure Väter gewohnt haben. Sie und ihre Kinder und Kindeskinder sollen darin wohnen ewiglich; und mein Knecht David soll ewiglich ihr Fürst sein. Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens machen, das soll ein ewiger Bund sein mit ihnen; und will sie erhalten und mehren, und mein Heiligtum soll unter ihnen sein ewiglich. Und ich will unter ihnen wohnen und will ihr GOtt sein, und sie sollen mein Volk sein, daß auch die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR bin, der Israel heilig macht, wenn mein Heiligtum ewiglich unter ihnen sein wird. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, wende dich gegen Gog, der im Lande Magog ist und der oberste Fürst ist in Mesech und Thubal, und weissage von ihm und sprich: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, der du der oberste Fürst bist aus den Herren in Mesech und Thubal. Siehe, ich will dich herumlenken und will dir einen Zaum ins Maul legen und will dich herausführen mit all deinem Heer, Roß und Mann, die alle wohlgekleidet sind, und ist ihrer ein großer Haufe, die alle Tartschen und Schild und Schwert führen. Du führest mit dir Perser, Mohren und Libyer, die alle Schild und Helme führen, dazu Gomer und all sein Heer samt dem Hause Thogarma, so gegen Mitternacht liegt, mit all seinem Heer; ja, du führest ein groß Volk mit dir. Wohlan, rüste dich wohl, du und alle deine Haufen, so bei dir sind; und sei du ihr Hauptmann! Nach langer Zeit sollst du heimgesucht werden. Zur letzten Zeit wirst du kommen in das Land, das vom Schwert wiedergebracht und aus vielen Völkern zusammenkommen ist, nämlich auf die Berge Israels, welche lange Zeit wüst gewesen sind und nun ausgeführt aus vielen Völkern und alle sicher wohnen. Du wirst heraufziehen und daherkommen mit großem Ungestüm und wirst sein wie eine Wolke, das Land zu bedecken, du und all dein Heer und das große Volk mit dir. So spricht der HERR HERR: Zu der Zeit wirst du dir solches vornehmen und wirst‘s böse im Sinn haben und gedenken: Ich will das Land ohne Mauern überfallen und über die kommen, so still und sicher wohnen, als die alle ohne Mauern dasitzen und haben weder Riegel noch Tor, auf daß du rauben und plündern mögest und deine Hand lassen gehen über die Verstörten, so wieder bewohnt sind, und über das Volk, so aus den Heiden zusammengerafft ist und sich in die Nahrung und Güter geschickt hat und mitten im Lande wohnt. Das Reicharabien, Dedan und die Kaufleute auf dem Meer und alle Gewaltigen, die daselbst sind, werden zu dir sagen: Ich meine ja, du seist recht kommen zu rauben, und hast deine Haufen versammelt zu plündern, auf daß du wegnehmest Silber und Gold und sammelst Vieh und Güter und großen Raub treibst. Darum so weissage, du Menschenkind, und sprich zu Gog: So spricht der HERR HERR: Ist‘s nicht also, daß du wirst merken, wenn mein Volk Israel sicher wohnen wird? So wirst du kommen aus deinem Ort, nämlich von den Enden gegen Mitternacht, du und ein groß Volk mit dir, alle zu Roß, ein großer Haufe und ein mächtiges Heer. Und wirst heraufziehen über mein Volk Israel wie eine Wolke, das Land zu bedecken. Solches wird zur letzten Zeit geschehen. Ich will dich aber darum in mein Land kommen lassen, auf daß die Heiden mich erkennen, wie ich an dir, o Gog, geheiligt werde vor ihren Augen. S o spricht der HERR HERR: Du bist‘s, von dem ich vorzeiten gesagt habe durch meine Diener, die Propheten in Israel, die zur selbigen Zeit weissagten, daß ich dich über sie kommen lassen wollte. Und es wird geschehen zur Zeit, wenn Gog kommen wird über das Land Israel, spricht der HERR HErr, wird heraufziehen mein Zorn in meinem Grimm. Und ich rede solches in meinem Eifer und im Feuer meines Zorns. Denn zur selbigen Zeit wird groß Zittern sein im Lande Israel, daß vor meinem Angesicht zittern sollen die Fische im Meer, die Vögel unter dem Himmel, das Vieh auf dem Felde und alles, was sich regt und wegt auf dem Lande, und alle Menschen, so auf der Erde sind; und sollen die Berge umgekehrt werden, und die Wände und alle Mauern zu Boden fallen. Ich will aber über ihn rufen das Schwert auf allen meinen bergen, spricht der HERR HErr, daß eines jeglichen Schwert soll wider den andern sein. Und ich will ihn richten mit Pestilenz und Blut und will regnen lassen Platzregen mit Schloßen, Feuer und Schwefel über ihn und sein Heer und über das große Volk, das mit ihm ist. Also will ich denn herrlich, heilig und bekannt werden vor vielen Heiden, daß sie erfahren sollen, daß ich der HERR bin. U nd du, Menschenkind, weissage wider Gog und sprich: Also spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, der du der oberste Fürst bist in Mesech und Thubal. Siehe, ich will dich herumlenken und locken und aus den Enden von Mitternacht bringen und auf die Berge Israels kommen lassen. Und will dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und deine Pfeile aus deiner rechten Hand werfen. Auf den bergen Israels sollst du niedergelegt werden, du mit all deinem Heer und mit dem Volk, das bei dir ist. Ich will dich den Vögeln, woher sie fliegen, und den Tieren auf dem Felde zu fressen geben. Du sollst auf dem Felde daniederliegen; denn ich, der HERR HErr, hab es gesagt. Und ich will Feuer werfen über Magog und über die, so in den Inseln sicher wohnen; und sollen‘s erfahren, daß ich der HERR bin. Denn ich will meinen heiligen Namen kundmachen unter meinem Volk Israel und will meinen heiligen Namen nicht länger schänden lassen, sondern die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR bin, der Heilige in Israel. Siehe, es ist schon kommen und geschehen, spricht der HERR HErr; das ist der Tag, davon ich geredet habe. Und die Bürger in den Städten Israels werden herausgehen und Feuer machen und verbrennen die Waffen, Schilde, Tartschen, Bogen, Pfeile, Fauststangen und langen Spieße und werden sieben Jahre lang Feuerwerk damit halten, daß sie nicht dürfen Holz auf dem Felde holen noch im Walde hauen, sondern von den Waffen werden sie Feuer halten; und sollen rauben, von denen sie beraubt sind, und plündern, von denen sie geplündert sind, spricht der HERR HErr. Und soll zu der Zeit geschehen, da will ich Gog einen Ort geben zum Begräbnis in Israel, nämlich das Tal, da man geht am Meer gegen Morgen, also daß die, so vorübergehen, sich davor scheuen werden, weil man daselbst Gog mit seiner Menge begraben hat; und soll heißen Gogs Haufental. Es wird sie aber das Haus Israel begraben sieben Monden lang, damit das Land gereinigt werde. Ja, alles Volk im Lande wird an ihnen zu begraben haben, und werden Ruhm davon haben, daß ich des Tages meine Herrlichkeit erzeigt habe, spricht der HERR HErr. Und sie werden Leute aussondern, die stets im Lande umhergehen und mit denselbigen die Totengräber, zu begraben die Übrigen auf dem Lande, auf daß es gereinigt werde; nach sieben Monden werden sie forschen. Und die, so im Lande umhergehen und etwa eines Menschen Bein sehen, werden dabei ein Mal aufrichten, bis es die Totengräber auch in Gogs Haufental begraben. So soll auch die Stadt heißen Hamona. Also werden sie das Land reinigen. Nun, du Menschenkind, so spricht der HERR HERR: Sage allen Vögeln, woher sie fliegen, und allen Tieren auf dem Felde: Sammelt euch und kommt her! Findet euch allenthalben her zuhauf zu meinem Schlachtopfer, das ich euch schlachte, ein groß Schlachtopfer auf den bergen Israels, und freßt Fleisch und saufet Blut! Fleisch der Starken sollt ihr fressen und Blut der Fürsten auf Erden sollt ihr saufen, der Widder, der Hammel, der Böcke, der Ochsen, die allzumal feist und wohlgemästet sind. Und sollt das Fette fressen, daß ihr voll werdet, und das Blut saufen, daß ihr trunken werdet von dem Schlachtopfer, das ich euch schlachte. sättigt euch nun über meinem Tisch von Rossen und Reitern, von Starken und allerlei Kriegsleuten, spricht der HERR HErr. Und ich will meine Herrlichkeit unter die Heiden bringen, daß alle Heiden sehen sollen mein Urteil, das ich habe ergehen lassen, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe, und also das Haus Israel erfahre, daß ich, der HErr, ihr GOtt bin, von dem Tage und hinfürder, und die Heiden erfahren, wie das Haus Israel um seiner Mißtat willen sei weggeführt, und daß sie sich an mir versündigt hatten. Darum habe ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und habe sie übergeben in die Hände ihrer Widersacher, daß sie allzumal durchs Schwert fallen mußten. Ich habe ihnen getan, wie ihre Sünde und Übertreten verdient haben, und also mein Angesicht vor ihnen verborgen. D arum so spricht der HERR HERR: Nun will ich das Gefängnis Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen und um meinen heiligen Namen eifern. Sie aber werden ihre Schmach und alle ihre Sünde, damit sie sich an mir versündigt haben, tragen, wenn sie nun sicher in ihrem Lande wohnen, daß sie niemand schrecke, und ich sie wieder aus den Völkern gebracht und aus den Landen ihrer Feinde versammelt habe und ich in ihnen geheiligt worden bin vor den Augen vieler Heiden. Also werden sie erfahren, daß ich, der HErr, ihr GOtt bin, der ich sie habe lassen unter die Heiden wegführen und wiederum in ihr Land versammeln und nicht einen von ihnen dort gelassen habe. Und will mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen; denn ich habe meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen, spricht der HERR HErr. I m fünfundzwanzigsten Jahr unsers Gefängnisses, im Anfang des Jahres, am zehnten Tage des Monden, das ist das vierzehnte Jahr, nachdem die Stadt geschlagen war, eben am selbigen Tage kam des HERRN Hand über mich und führte mich daselbst hin durch göttliche Gesichte, nämlich ins Land Israel, und stellte mich auf einen sehr hohen Berg, darauf war es wie eine gebaute Stadt vom Mittag herwärts. Und da er mich daselbst hingebracht hatte, siehe, da war ein Mann, des Gestalt war wie Erz; der hatte eine leinene Schnur und eine Meßrute in seiner Hand und stand unter dem Tor. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehe und höre fleißig zu und merke eben darauf, was ich dir zeigen will! Denn darum bist du hergebracht, daß ich dir solches zeige, auf daß du solches alles, was du hie siehst, verkündigest dem Hause Israel. U nd siehe, es ging eine Mauer auswendig am Hause ringsumher. Und der Mann hatte die Meßrute in der Hand, die war sechs Ellen lang; eine jegliche Elle war eine Handbreit länger denn eine gemeine Elle. Und er maß das Gebäude in die Breite eine Rute und in die Höhe auch eine Rute. Und er kam zum Tor, das gegen Morgen lag, und ging hinauf auf seinen Stufen und maß die Schwellen am Tor, eine jegliche Schwelle eine Rute breit. Und die Gemächer, so beiderseits neben dem Tor waren, maß er auch, nach der Länge eine Rute und nach der Breite eine Rute; und der Raum zwischen den Gemächern war fünf Ellen weit. Und er maß auch die Schwellen am Tor neben der Halle von inwendig eine Rute. Und er maß die Halle am Tor von inwendig eine Rute. Und maß die Halle am Tor acht Ellen und seine Erker zwei Ellen und die Halle von inwendig des Tors. Und der Gemächer waren auf jeglicher Seite drei am Tor gegen Morgen, je eins so weit als das andere; und standen auf beiden Seiten Erker, die waren gleich groß. Danach maß er die Weite der Tür im Tor, nämlich zehn Ellen, und die Länge des Tors dreizehn Ellen. Und vorne an den Gemächern war Raum auf beiden Seiten, je einer Elle; aber die Gemächer waren je sechs Ellen auf beiden Seiten. Dazu maß er das Tor vom Dache des Gemachs bis zu des Tors Dach, fünfundzwanzig Ellen breit; und eine Tür stand gegen der andern. Er machte auch Erker sechzig Ellen und vor jeglichem Erker einen Vorhof am Tor ringsherum. Und bis an die Halle am innern Tor, da man hineingeht, waren fünfzig Ellen. Und es waren enge Fensterlein an den Gemächern und Erkern hineinwärts, am Tor ringsumher. Also waren auch Fenster inwendig an den Hallen herum, und an den Erkern umher war Palmlaubwerk. Und er führte mich weiter zum äußern Vorhof; und siehe, da waren Kammern und ein Pflaster gemacht im Vorhof herum und dreißig Kammern auf dem Pflaster. Und es war das höhere Pflaster an den Toren, so lang die Tore waren, am niedrigen Pflaster. Und er maß die Breite des untern Tors vor dem innern Hofe, auswendig hundert Ellen, beide, gegen Morgen und Mitternacht. Also maß er auch das Tor, so gegen Mitternacht lag, am äußern Vorhofe, nach der Länge und Breite. Das hatte auch auf jeder Seite drei Gemächer und hatte auch seine Erker und Hallen, gleich so groß wie am vorigen Tor, fünfzig Ellen die Länge und fünfundzwanzig Ellen die Breite. Und hatte auch seine Fenster und seine Hallen und sein Palmlaubwerk, gleichwie das Tor gegen Morgen; und hatte sieben Stufen, da man hinaufging, und hatte seine Halle davor. Und es war das Tor am innern Vorhof gegen das Tor, so gegen Mitternacht und Morgen stand; und maß hundert Ellen von einem Tor zum andern. Danach führte er mich gegen Mittag, und siehe, da war auch ein Tor gegen Mittag; und er maß seine Erker und Hallen, gleich als die andern. Die hatten auch Fenster und Hallen umher, gleichwie jene Fenster, fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit. Und waren auch sieben Stufen hinauf und eine Halle davor und Palmlaubwerk an seinen Erkern auf jeglicher Seite. Und er maß auch das Tor am innern Vorhof gegen Mittag, nämlich hundert Ellen von dem einen Mittagstor zum andern. U nd er führte mich weiter durch das Mittagstor in den innern Vorhof; und maß dasselbe Tor gegen Mittag, gleich so groß wie die andern, mit seinen Gemächern, Erkern und Hallen und mit Fenstern und Hallen daran, ebenso groß wie jene umher, fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit. Und es ging eine Halle herum, fünfundzwanzig Ellen lang und fünf Ellen breit. Dieselbige stand vorne gegen den äußern Vorhof und hatte auch Palmlaubwerk an den Erkern; es waren aber acht Stufen hinaufzugehen. Danach führte er mich zum innern Tor gegen Morgen und maß dasselbige, gleich so groß wie die andern, mit seinen Gemächern, Erkern und Hallen und ihren Fenstern und Hallen umher, gleich so groß wie die andern, fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit. Und hatte auch eine Halle gegen den äußern Vorhof und Palmlaubwerk an den Erkern zu beiden Seiten und acht Stufen hinauf. Danach führte er mich zum Tor gegen Mitternacht; das maß er, gleich so groß wie die andern, mit seinen Gemächern, Erkern und Hallen und ihren Fenstern und Hallen umher, fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit. Und hatte auch eine Halle gegen den äußern Vorhof und Palmlaubwerk an den Erkern zu beiden Seiten und acht Stufen hinauf. U nd unten an den Erkern an jedem Tor war eine Kammer mit einer Tür, darin man das Brandopfer wusch. Aber in der Halle vor dem Tor standen auf jeglicher Seite zwei Tische, darauf man die Brandopfer, Sündopfer und Schuldopfer schlachten sollte. Und herauswärts zur Seite, da man hinaufgeht zum Tor, gegen Mitternacht, standen auch zwei Tische und an der andern Seite unter der Halle des Tors auch zwei Tische. Also standen auf jeder Seite vor dem Tor vier Tische; das sind acht Tische zuhauf, darauf man schlachtete. Und die vier Tische, zum Brandopfer gemacht, waren aus gehauenen Steinen, je anderthalb Ellen lang und breit und einer Elle hoch, darauf man legte allerlei Geräte, damit man Brandopfer und andere Opfer schlachtete. Und es gingen Leisten herum, hineinwärts gebogen, einer Querhand hoch. Und auf die Tische sollte man das Opferfleisch legen. Und außen vor dem innern Tor waren Kammern für die Sänger im innern Vorhofe: eine an der Seite, neben dem Tor zur Mitternacht, die sah gegen Mittag; die andere zur Seite gegen Morgen, die sah gegen Mitternacht. Und er sprach zu mir: Die Kammer gegen Mittag gehört den Priestern, die im Hause dienen sollen; aber die Kammer gegen Mitternacht gehört den Priestern, so auf dem Altar dienen. Dies sind die Kinder Zadoks, welche allein unter den Kindern Levi vor den HERRN treten sollen, ihm zu dienen. Und er maß den Platz im Hause, nämlich hundert Ellen lang und hundert Ellen breit ins Gevierte; und der Altar stand eben vorne vor dem Tempel. U nd er führte mich hinein zur Halle des Tempels und maß die Halle, fünf Ellen auf jeder Seite, und das Tor drei Ellen weit auf jeder Seite. Aber die Halle war zwanzig Ellen lang und elf Ellen weit und hatte Stufen, da man hinaufging; und Pfeiler standen unten an den Erkern, auf jeder Seite eine. U nd er führte mich hinein in den Tempel und maß die Erker an den Wänden; die waren zu jeder Seite sechs Ellen weit, so weit das Haus war. Und die Tür war zehn Ellen weit, aber die Wände zu beiden Seiten an der Tür waren jede fünf Ellen breit. Und er maß den Raum im Tempel; der hatte vierzig Ellen in die Länge und zwanzig Ellen in die Breite. Und er ging inwendig hinein und maß die Tür, zwei Ellen; und die Tür hatte sechs Ellen und die Weite der Tür sieben Ellen. Und er maß zwanzig Ellen in die Länge und zwanzig Ellen in die Breite am Tempel. Und er sprach zu mir: Dies ist das Allerheiligste. Und er maß die Wand des Hauses, sechs Ellen hoch; darauf waren Gänge allenthalben herum, geteilt in Gemächer, die waren allenthalben vier Ellen weit. Und derselben Gemächer waren auf jeder Seite dreiunddreißig, je eins an dem andern; und standen Pfeiler unten bei den Wänden am Hause allenthalben herum, die sie trugen. Und über diesen waren noch mehr Gänge umher, und oben waren die Gänge weiter, daß man aus den untern in die mittlern und aus den mittlern in die obersten ging. Und stand je einer sechs Ellen über dem andern. Und die Weite der obern Gänge war fünf Ellen, und die Pfeiler trugen die Gänge am Hause. Und es war je von einer Wand am Hause zu der andern zwanzig Ellen. Und es waren zwei Türen an der Schnecke hinauf, eine gegen Mitternacht, die andere gegen Mittag; und die Schnecke war fünf Ellen weit. Und die Mauer gegen Abend war fünfundsiebzig Ellen breit und neunzig Ellen lang. Und er maß die Länge des Hauses, die hatte durchaus hundert Ellen, die Mauer und was daran war. Und die Weite vorne am Hause gegen Morgen mit dem, was daran hing, war auch hundert Ellen. Und er maß die Länge des Gebäudes mit allem, was daran hing, von einer Ecke bis zur andern; das war auf jeder Seite hundert Ellen mit dem innern Tempel und Hallen im Vorhofe samt den Türen, Fenstern, Ecken und den dreien Gängen und Tafelwerk allenthalben herum. Er maß auch, wie hoch von der Erde bis zu den Fenstern war, und wie breit die Fenster sein sollten; und maß vom Tor bis zum Allerheiligsten, auswendig und inwendig herum. Und am ganzen Hause herum, von unten an bis oben hinauf an der Tür und an den Wänden, waren Cherubim und Palmlaubwerk unter die Cherubim gemacht. Und ein jeder Cherub hatte zwei Köpfe, auf einer Seite wie ein Menschenkopf, auf der andern Seite wie ein Löwenkopf. Vom Boden an bis hinauf über die Tür waren die Cherubim und die Palmen geschnitzet, desgleichen an der Wand des Tempels. Und die Tür im Tempel war viereckig, und war alles artig ineinandergefügt. Und der hölzerne Altar war drei Ellen hoch und zwei Ellen lang und breit; und seine Ecken und alle seine Seiten waren hölzern. Und er sprach zu mir: Das ist der Tisch, der vor dem HERRN stehen soll. Und die Tür, beide, am Tempel und am Allerheiligsten, hatte zwei Blätter, die man auf und zu tat. Und waren auch Cherubim und Palmlaubwerk daran, wie an den Wänden. Und davor waren starke Riegel, gegen der Halle. Und waren enge Fenster und viel Palmlaubwerks herum an der Halle und an den Wänden. U nd er führte mich hinaus zum äußern Vorhof gegen Mitternacht unter die Kammern, so gegen dem Gebäude, das am Tempel hing, und gegen dem Tempel zu Mitternacht lagen, welcher Platz hundert Ellen lang war von dem Tor an gegen Mitternacht und fünfzig Ellen breit. Zwanzig Ellen waren gegen dem innern Vorhof und gegen dem Pflaster im äußern Vorhof und dreißig Ellen von einer Ecke zur andern. Und inwendig vor den Kammern war ein Platz zehn Ellen breit vor den Türen der Kammern, das lag alles gegen Mitternacht. Und über diesen Kammern waren andere, engere Kammern; denn der Raum auf den untern und mittlern Kammern war nicht groß. Denn es war drei Gemächer hoch, und hatten doch keine Pfeiler, wie die Vorhöfe Pfeiler hatten, sondern sie waren schlecht aufeinandergesetzt. Und der äußere Vorhof war umfangen mit einer Mauer, daran die Kammern standen; die war fünfzig Ellen lang. Und die Kammern standen nacheinander, auch fünfzig Ellen lang, am äußern Vorhofe; aber der Raum vor dem Tempel war hundert Ellen lang. Und unten vor den Kammern war ein Platz gegen Morgen, da man aus dem äußern Vorhof ging. Und an der Mauer von Morgen an waren auch Kammern. Und war auch ein Platz davor, wie vor jenen Kammern, gegen Mitternacht; und war alles gleich mit der Länge, Breite und allem, was daran war, wie droben an jenen. Und gegen Mittag waren auch eben solche Kammern mit ihren Türen; und vor dem Platz war die Tür gegen Mittag, dazu man kommt von der Mauer, die gegen Morgen liegt. Und er sprach zu mir: Die Kammern gegen Mitternacht und die Kammern gegen Mittag gegen dem Tempel, die gehören zum Heiligtum, darin die Priester essen, wenn sie dem HERRN opfern das allerheiligste Opfer. Und sollen die allerheiligsten Opfer, nämlich Speisopfer, Sündopfer und Schuldopfer, daselbst hineinlegen; denn es ist eine heilige Stätte. Und wenn die Priester hineingehen, sollen sie nicht wieder aus dem Heiligtum gehen in den äußern Vorhof, sondern sollen zuvor ihre Kleider, darin sie gedient haben, in denselbigen Kammern weglegen, denn sie sind heilig; und sollen ihre andern Kleider anlegen und alsdann heraus unter das Volk gehen. U nd da er das Haus inwendig gar gemessen hatte, führte er mich heraus zum Tor gegen Morgen und maß von demselbigen allenthalben herum. Gegen Morgen maß er fünfhundert Ruten lang und gegen Mitternacht maß er auch fünfhundert Ruten lang, desgleichen gegen Mittag auch fünfhundert Ruten. Und da er kam gegen Abend, maß er auch fünfhundert Ruten lang. Also hatte die Mauer, die er gemessen, ins Gevierte auf jeder Seite herum fünfhundert Ruten, damit das Heilige von dem Unheiligen unterschieden wäre. U nd er führte mich wieder zum Tor gegen Morgen. Und siehe, die Herrlichkeit des GOttes Israels kam von Morgen und brausete, wie ein groß Wasser brauset; und es ward sehr licht auf der Erde von seiner Herrlichkeit. Und war eben wie das Gesicht, das ich gesehen hatte am Wasser Chebar, da ich kam, daß die Stadt sollte zerstört werden. Da fiel ich nieder auf mein Angesicht. Und die Herrlichkeit des HERRN kam hinein zum Hause durchs Tor gegen Morgen. Da hob mich ein Wind auf und brachte mich in den innern Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus. Und ich hörte einen mit mir reden vom Hause heraus. Und ein Mann stand neben mir, der sprach zu mir: Du Menschenkind, das ist der Ort meines Throns und die Stätte meiner Fußsohlen, darin ich ewiglich will wohnen unter den Kindern Israel. Und das Haus Israel soll nicht mehr meinen heiligen Namen verunreinigen, weder sie noch ihre Könige, durch ihre Hurerei und durch die Leichen ihrer Könige in ihren Höhen, welche ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Pfosten an meine Pfosten gesetzt haben, daß nur eine Wand zwischen mir und ihnen war, und haben also meinen heiligen Namen verunreinigt durch ihre Greuel, die sie taten, darum ich sie auch in meinem Zorn verzehrt habe. Nun aber sollen sie ihre Hurerei und die Leichen ihrer Könige ferne von mir wegtun; und ich will ewiglich unter ihnen wohnen. Und du, Menschenkind, zeige dem Hause Israel den Tempel an, daß sie sich schämen ihrer Mißtat, und laß sie ein reinlich Muster davon nehmen. Und wenn sie sich nun alles ihres Tuns schämen, so zeige ihnen die Weise und Muster des Hauses und seinen Ausgang und Eingang und alle seine Weise und alle seine Sitten und alle seine Weise und alle seine Gesetze und schreibe es ihnen vor, daß sie alle seine Weise und alle seine Sitten halten und danach tun. Das soll aber das Gesetz des Hauses sein: Auf der Höhe des Berges, soweit es umfangen hat, soll es das Allerheiligste sein; das ist das Gesetz des Hauses. D ies ist aber das Maß des Altars nach der Elle, welche einer Hand breit länger ist denn eine gemeine Elle: Sein Fuß ist eine Elle hoch und eine Elle breit; und der Altar reicht hinauf bis an den Rand, der ist eine Spanne breit umher; und das ist seine Höhe. Und von dem Fuß auf der Erde bis an den untern Absatz sind zwei Ellen hoch und eine Elle breit; aber von demselben kleinem Absatz bis an den größern Absatz sind‘s vier Ellen hoch und eine Elle breit. Und der Harel vier Ellen hoch und vom Ariel überwärts vier Hörner. Der Ariel war aber zwölf Ellen lang und zwölf Ellen breit ins Gevierte. Und der oberste Absatz war vierzehn Ellen lang und vierzehn Ellen breit ins Gevierte; und ein Rand ging allenthalben umher, einer halben Elle breit; und sein Fuß war eine Elle hoch, und seine Stufen waren gegen Morgen. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, so spricht der HERR HERR: Dies sollen die Sitten des Altars sein des Tages, da er gemacht ist, daß man Brandopfer darauf lege und das Blut darauf sprenge. Und den Priestern von Levi aus dem Samen Zadok, die da vor mich treten, daß sie mir dienen, spricht der HERR HErr, sollst du geben einen jungen Farren zum Sündopfer. Und von desselben Blut sollst du nehmen und seine vier Hörner damit besprengen und die vier Ecken an dem obersten Absatz und um die Leisten herum; damit sollst du ihn entsündigen und versöhnen. Und sollst den Farren des Sündopfers nehmen und ihn verbrennen an einem Ort im Hause, das dazu verordnet ist, außer dem Heiligtum. Aber am andern Tage sollst du einen Ziegenbock opfern, der ohne Wandel sei, zu einem Sündopfer und den Altar damit entsündigen, wie er mit dem Farren entsündigt ist. Und wenn das Entsündigen vollendet ist, sollst du einen jungen Farren opfern, der ohne Wandel sei, und einen Widder von der Herde ohne Wandel. Und sollst sie beide vor dem HERRN opfern; und die Priester sollen Salz darauf streuen und sollen sie also opfern dem HERRN zum Brandopfer. Also sollst du sieben Tage nacheinander täglich einen Bock zum Sündopfer opfern; und sie sollen einen jungen Farren und einen Widder von der Herde, die beide ohne Wandel sind, opfern. Und sollen also sieben Tage lang den Altar versöhnen und ihn reinigen und seine Hände füllen. Und nach denselben Tagen sollen die Priester am achten Tage und hernach für und für auf dem Altar opfern eure Brandopfer und eure Dankopfer, so will ich euch gnädig sein, spricht der HERR HErr. U nd er führte mich wiederum zu dem Tor des äußern Heiligtums gegen Morgen; es war aber zugeschlossen. Und der HERR sprach zu mir: Dies Tor soll zugeschlossen bleiben und nicht aufgetan werden; und soll niemand da durch gehen, ohne allein der HErr, der GOtt Israels, soll dadurchgehen; und soll zugeschlossen bleiben. Doch den Fürsten ausgenommen; denn der Fürst soll darunter sitzen, das Brot zu essen vor dem HERRN; durch die Halle soll er hineingehen und durch dieselbige wieder herausgehen. D anach führte er mich zum Tor gegen Mitternacht vor das Haus; und ich sah, und siehe, des HERRN Haus ward voll der Herrlichkeit des HERRN; und ich fiel auf mein Angesicht. Und der HERR sprach zu mir: Du Menschenkind, merke eben darauf und siehe und höre fleißig auf alles, was ich dir sagen will von allen Sitten und Gesetzen im Hause des HERRN; und merke eben, wie man hineingehen soll, und auf alle Ausgänge des Heiligtums. Und sage dem ungehorsamen Hause Israel: So spricht der HERR HERR: Ihr macht‘s zu viel, ihr vom Hause Israel, mit allen euren Greueln; denn ihr führt fremde Leute, eines unbeschnittenen Herzens und unbeschnittenen Fleisches, in mein Heiligtum, dadurch ihr mein Haus entheiligt, wenn ihr mein Brot, Fettes und Blut opfert, und brecht also meinen Bund mit allen euren Greueln und haltet die Sitten meines Heiligtums nicht, sondern macht euch selbst neue Sitten in meinem Heiligtum. Darum spricht der HERR HErr also: Es soll kein Fremder eines unbeschnittenen Herzens und unbeschnittenen Fleisches in mein Heiligtum kommen aus allen Fremdlingen, so unter den Kindern Israel sind, ja, auch nicht die Leviten, die von mir gewichen sind und samt Israel von mir irregegangen nach ihren Götzen. Darum sollen sie ihre Sünde tragen. Sie sollen aber in meinem Heiligtum an den Ämtern, den Türen des Hauses und dem Hause dienen und sollen nur das Brandopfer und andere Opfer, so das Volk herzubringet, schlachten und vor den Priestern stehen, daß sie ihnen dienen. Darum daß sie jenen gedient vor ihren Götzen und dem Hause Israel ein Ärgernis zur Sünde gegeben haben, darum hab ich meine Hand über sie ausgestreckt, spricht der HERR HErr, daß sie müssen ihre Sünde tragen. Und sollen nicht zu mir nahen, Priesteramt zu führen, noch kommen zu einigem meinem Heiligtum, zu dem Allerheiligsten, sondern sollen ihre Schande tragen und ihre Greuel, die sie geübt haben. Darum hab ich sie zu Hütern gemacht an allem Dienst des Hauses und zu allem, das man drin tun soll. Aber die Priester aus den Leviten, die Kinder Zadoks, so die Sitten meines Heiligtums gehalten haben, da die Kinder Israel von mir abfielen, die sollen vor mich treten und mir dienen und vor mir stehen, daß sie mir das Fette und Blut opfern, spricht der HERR HErr. Und sie sollen hineingehen in mein Heiligtum und vor meinen Tisch treten, mir zu dienen und meine Sitten zu halten. Und wenn sie durch die Tore des innern Vorhofs gehen wollen, sollen sie leinene Kleider anziehen und nichts Wollenes anhaben, weil sie in den Toren im innern Vorhofe dienen. Und sollen leinenen Schmuck auf ihrem Haupt haben und leinen Niederkleid um ihre Lenden; und sollen sich nicht im Schweiß gürten. Und wenn sie etwa zu einem äußern Vorhof zum Volk herausgehen, sollen sie die Kleider, darin sie gedient haben, ausziehen und dieselben in die Kammern des Heiligtums legen und andere Kleider anziehen und das Volk nicht heiligen in ihren eigenen Kleidern. I hr Haupt sollen sie nicht bescheren und sollen auch nicht die Haare frei wachsen lassen, sondern sollen die Haare umher verschneiden. Und soll auch kein Priester keinen Wein trinken, wenn sie in den innern Vorhof gehen sollen. Und sollen keine Witwe noch Verstoßene zur Ehe nehmen, sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israel, oder eines Priesters nachgelassene Witwe. Und sie sollen mein Volk lehren, daß sie wissen Unterschied zu halten zwischen Heiligem und Unheiligem und zwischen Reinem und Unreinem. Und wo eine Sache vor sie kommt, sollen sie stehen und richten und nach meinen Rechten sprechen und meine Gebote und Sitten halten und alle meine Feste halten und meine Sabbate heiligen. Und sollen zu keinem Toten gehen und sich verunreinigen, ohne allein zu Vater und Mutter, Sohn oder Tochter, Bruder oder Schwester, die noch keinen Mann gehabt habe; über denen mögen sie sich verunreinigen. Und nach seiner Reinigung soll man ihm zählen sieben Tage. Und wenn er wieder hinein zum Heiligtum geht in den innern Vorhof, daß er im Heiligtum diene, so soll er sein Sündopfer opfern, spricht der HERR HErr. Aber das Erbteil, das sie haben sollen, das will ich selbst sein. Darum sollt ihr ihnen kein eigen Land geben in Israel; denn ich bin ihr Erbteil. Sie sollen ihre Nahrung haben vom Speisopfer, Sündopfer und Schuldopfer, und alles Verbannte in Israel soll ihr sein. Und alle ersten Früchte und Erstgeburt von allen Hebopfern sollen der Priester sein. Ihr sollt auch den Priestern die Erstlinge geben von allem, das man ißt, damit der Segen in deinem Hause bleibe. Was aber ein Aas oder zerrissen ist, es sei von Vögeln oder Tieren, das sollen die Priester nicht essen. W enn ihr nun das Land durchs Los austeilt, so sollt ihr ein Hebopfer vom Lande absondern, das dem HERRN heilig sein soll, fünfundzwanzigtausend (Ruten) lang und zehntausend breit. Der Platz soll heilig sein, soweit er reicht. Und von diesem sollen zum Heiligtum kommen je fünfhundert (Ruten) ins Gevierte und dazu ein freier Raum umher fünfzig Ellen. Und auf demselben Platz, der fünfundzwanzigtausend Ruten lang und zehntausend breit ist, soll das Heiligtum stehen und das Allerheiligste. Das übrige aber vom geheiligten Lande soll den Priestern gehören, die im Heiligtum dienen und vor den HERRN treten, ihm zu dienen, daß sie Raum zu Häusern haben, und soll auch heilig sein. Aber die Leviten, so vor dem Hause dienen, sollen auch fünfundzwanzigtausend (Ruten) lang und zehntausend breit haben zu ihrem Teil zu zwanzig Kammern. Und der Stadt sollt ihr auch einen Platz lassen für das ganze Haus Israel, fünftausend (Ruten) breit und fünfundzwanzigtausend lang, neben dem abgesonderten Platz des Heiligtums. Dem Fürsten aber sollt ihr auch einen Platz geben zu beiden Seiten zwischen dem Platz der Priester und zwischen dem Platz der Stadt, gegen Abend und gegen Morgen; und sollen beide gegen Morgen und gegen Abend gleich lang sein. Das soll sein eigen Teil sein in Israel, damit meine Fürsten nicht mehr meinem Volk das Ihre nehmen, sondern sollen das Land dem Hause Israel lassen für ihre Stämme. D enn so spricht der HERR HERR: Ihr habt es lange genug gemacht, ihr Fürsten Israels; laßt ab vom Frevel und Gewalt und tut, was recht und gut ist, und tut ab von meinem Volk euer Austreiben, spricht der HERR HErr. Ihr sollt recht Gewicht und rechte Scheffel und recht Maß haben. Epha und Bath sollen gleich sein, daß ein Bath das zehnte Teil vom Homer habe und das Epha auch das zehnte Teil vom Homer; denn nach dem Homer soll man sie beide messen. Aber ein Sekel soll zwanzig Gera haben; und eine Mina macht zwanzig Sekel, fünfundzwanzig Sekel und fünfzehn Sekel. D as soll nun das Hebopfer sein, das ihr heben sollt, nämlich das sechste Teil eines Epha von einem Homer Weizen und das sechste Teil eines Epha von einem Homer Gerste. Und vom Öl sollt ihr geben einen Bath, nämlich je den zehnten Bath vom Kor und den zehnten vom Homer; denn zehn Bath machen einen Homer. Und je ein Lamm von zweihundert Schafen aus der Herde auf der Weide Israels zum Speisopfer und Brandopfer und Dankopfer, zur Versöhnung für sie, spricht der HERR HErr. Alles Volk im Lande soll solch Hebopfer zum Fürsten in Israel bringen. Und der Fürst soll sein Brandopfer, Speisopfer und Trankopfer opfern auf die Feste, Neumonden und Sabbate und auf alle hohen Feste des Hauses Israel, dazu Sündopfer und Speisopfer, Brandopfer und Dankopfer tun zur Versöhnung für das Haus Israel. S o spricht der HERR HERR: Am ersten Tage des ersten Monden sollst du nehmen einen jungen Farren, der ohne Wandel sei, und das Heiligtum entsündigen. Und der Priester soll von dem Blut des Sündopfers nehmen und die Pfosten am Hause damit besprengen und die vier Ecken des Absatzes am Altar samt den Pfosten am Tor des innern Vorhofs. Also sollst du auch tun am siebenten Tage des Monden, wo jemand geirrt hat oder verführt ist, daß ihr das Haus entsündigt. Am vierzehnten Tage des ersten Monden sollt ihr das Passah halten und sieben Tage feiern und ungesäuert Brot essen. Und am selbigen Tage soll der Fürst für sich und für alles Volk im Lande einen Farren zum Sündopfer opfern. Aber die sieben Tage des Festes soll er dem HERRN täglich ein Brandopfer tun, je sieben Farren und sieben Widder, die ohne Wandel seien, und je einen Ziegenbock zum Sündopfer. Zum Speisopfer aber soll er je ein Epha zu einem Farren und ein Epha einem Widder opfern und je ein Hin Öls zu einem Epha. Am fünfzehnten Tage des siebenten Monden soll er sieben Tage nacheinander feiern, gleichwie jene sieben Tage, und ebenso halten mit Sündopfer, Brandopfer, Speisopfer samt dem Öl. S o spricht der HERR HERR: Das Tor am innern Vorhofe gegen morgenwärts soll die sechs Werktage zugeschlossen sein; aber am Sabbattage und am Neumonden soll man‘s auftun. Und der Fürst soll auswendig unter die Halle des Tors treten und draußen bei den Pfosten am Tor stehenbleiben. Und die Priester sollen sein Brandopfer und Dankopfer opfern; er aber soll auf der Schwelle des Tors anbeten und danach wieder hinausgehen. Das Tor aber soll offen bleiben bis an den Abend. Desgleichen das Volk im Lande sollen in der Tür desselben Tors anbeten vor dem HERRN an den Sabbaten und Neumonden. Das Brandopfer aber, so der Fürst vor dem HERRN opfern soll am Sabbattage, soll sein sechs Lämmer, die ohne Wandel seien, und ein Widder ohne Wandel und je ein Epha Speisopfer zu einem Widder zum Speisopfer. Zu den Lämmern aber, soviel seine Hand gibt, zum Speisopfer und je ein Hin Öls zu einem Epha. Am Neumonden aber soll er einen jungen Farren opfern, der ohne Wandel sei, und sechs Lämmer und einen Widder, auch ohne Wandel, und je ein Epha zum Farren und je ein Epha zum Widder zum Speisopfer. Aber zu den Lämmern so viel, als er greift; und je ein Hin Öls zu einem Epha. Und wenn der Fürst hineingeht, soll er durch die Halle des Tors hineingehen und desselben Weges wieder herausgehen. Aber das Volk im Lande, so vor den HERRN kommt auf die hohen Feste und zum Tor gegen Mitternacht hineingeht anzubeten, das soll durch das Tor gegen Mittag wieder herausgehen; und welche zum Tor gegen Mittag hineingehen, die sollen zum Tor gegen Mitternacht wieder herausgehen und sollen nicht wieder zu dem Tor hinausgehen, dadurch sie hinein sind gegangen, sondern stracks vor sich hinausgehen. Der Fürst aber soll mit ihnen beide hinein und herausgehen. Aber an den Feiertagen und hohen Festen soll man zum Speisopfer je zu einem Farren ein Epha und je zu einem Widder ein Epha opfern und zu den Lämmern, soviel seine Hand gibt, und je ein Hin Öls zu einem Epha. Wenn aber der Fürst ein freiwillig Brandopfer oder Dankopfer dem HERRN tun wollte, so soll man ihm das Tor gegen morgenwärts auftun, daß er sein Brandopfer und Dankopfer opfere, wie er sonst am Sabbat pflegt zu opfern; und wenn er wieder herausgeht, soll man das Tor nach ihm zuschließen. Und er soll dem HERRN täglich ein Brandopfer tun, nämlich ein jähriges Lamm ohne Wandel; dasselbe soll er alle Morgen opfern. Und soll alle Morgen das sechste Teil von einem Epha zum Speisopfer darauf tun und ein drittes Teil von einem Hin Öls, auf das Semmelmehl zu träufen, dem HERRN zum Speisopfer. Das soll ein ewiges Recht sein, vom täglichen Opfer. Und also sollen sie das Lamm samt dem Speisopfer und Öl alle Morgen opfern zum täglichen Brandopfer. S o spricht der HERR HERR: Wenn der Fürst seiner Söhne einem ein Geschenk gibt von seinem Erbe, dasselbe soll seinen Söhnen bleiben, und sollen es erblich besitzen. Wo er aber seiner Knechte einem von seinem Erbteil etwas schenket, das sollen sie besitzen bis aufs Freijahr, und soll alsdann dem Fürsten wieder heimfallen; denn sein Teil soll allein auf seine Söhne erben. Es soll auch der Fürst dem Volk nichts nehmen von seinem Erbteil, noch sie aus ihren eigenen Gütern stoßen, sondern soll sein eigen Gut auf seine Kinder erben, auf daß meines Volks nicht jemand von seinem Eigentum zerstreut werde. U nd er führte mich unter den Eingang an der Seite des Tors gegen Mitternacht zu den Kammern des Heiligtums, so den Priestern gehörten, und siehe, daselbst war ein Raum in einer Ecke gegen Abend. Und er sprach zu mir: Dies ist der Ort, da die Priester kochen sollen das Schuldopfer und Sündopfer und das Speisopfer backen, daß sie es nicht hinaus in den äußern Vorhof tragen dürfen, das Volk zu heiligen. Danach führte er mich hinaus in den äußern Vorhof und hieß mich gehen in die vier Ecken des Vorhofs. Und siehe, da war ein jeglicher der vier Ecken ein ander Vorhöflein zu räuchern, vierzig Ellen lang und dreißig Ellen breit, alle vier einerlei Maß. Und es ging ein Mäuerlein um ein jegliches der vier; da waren Herde herum gemacht unten an den Mauern. Und er sprach zu mir: Dies ist die Küche, darin die Diener im Hause kochen sollen, was das Volk opfert. U nd er führte mich wieder zu der Tür des Tempels. Und siehe, da floß ein Wasser heraus unter der Schwelle des Tempels gegen Morgen; denn die Tür des Tempels war auch gegen Morgen. Und das Wasser lief an der rechten Seite des Tempels neben dem Altar hin gegen Mittag. Und er führte mich auswendig zum Tor gegen Mitternacht vom äußern Tor gegen Morgen; und siehe, das Wasser sprang heraus von der rechten Seite. Und der Mann ging heraus gegen Morgen und hatte die Meßschnur in der Hand; und er maß tausend Ellen und führte mich durchs Wasser, bis mir‘s an die Knöchel ging. Und maß abermal tausend Ellen und führte mich durchs Wasser, bis mir‘s an die Kniee ging. Und maß noch tausend Ellen und ließ mich dadurch gehen, bis es mir an die Lenden ging. Da maß er noch tausend Ellen, und es war so tief, daß ich nicht mehr gründen konnte; denn das Wasser war zu hoch, daß man darüber schwimmen mußte und konnte es nicht gründen. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, das hast du ja gesehen. Und er führte mich wieder zurück am Ufer des Bachs. Und siehe, da standen sehr viel Bäume am Ufer auf beiden Seiten. Und er sprach zu mir: Dies Wasser das da gegen Morgen herausfleußt, wird durchs Blachfeld fließen ins Meer und von einem Meer ins andere, und wenn es dahin ins Meer kommt, da sollen dieselbigen Wasser gesund werden. Ja alles, was darin lebt und webt, dahin diese Ströme kommen, das soll leben, und soll sehr viel Fische haben; und soll alles gesund werden und leben, wo dieser Strom hinkommt. Und es werden die Fischer an demselben stehen; von Engeddi bis zu En-Eglaim wird man die Fischgarne aufspannen; denn es werden daselbst sehr viel Fische sein, gleichwie im großen Meer. Aber die Teiche und Lachen daneben werden nicht gesund werden, sondern gesalzen bleiben. Und an demselben Strom, am Ufer auf beiden Seiten, werden allerlei fruchtbare Bäume wachsen; und ihre Blätter werden nicht verwelken noch ihre Früchte verfaulen; und werden alle Monden neue Früchte bringen, denn ihr Wasser fleußt aus dem Heiligtum. Ihre Frucht wird zur Speise dienen und ihre Blätter zur Arznei. S o spricht der HERR HERR: Dies ist die Grenze, nach der ihr das Land sollt austeilen den zwölf Stämmen Israels; denn zwei Teile gehören dem Stamm Joseph. Und ihr sollt es gleich austeilen, einem wie dem andern; denn ich habe meine Hand aufgehoben, das Land euren Vätern und euch zum Erbteil zu geben. Dies ist nun die Grenze des Landes gegen Mitternacht von dem großen Meer an, von Hethlon bis nach Zedad: nämlich Hemath, Berotha, Sibraim, die mit Damaskus und Hemath grenzen; und Hazar-Tichon, die mit Haveran grenzet. Das soll die Grenze sein vom Meer an bis nach Hazar-Enon; und Damaskus und Hemath sollen das Ende sein gegen Mitternacht. Aber die Grenze gegen Morgen sollt ihr messen zwischen Haveran und Damaskus und zwischen Gilead und zwischen dem Lande Israel, am Jordan hinab bis ans Meer gegen Morgen. Das soll die Grenze gegen Morgen sein. Aber die Grenze gegen Mittag ist von Thamar bis ans Haderwasser zu Kades und gegen das Wasser am großen Meer. Das soll die Grenze gegen Mittag sein. Und die Grenze gegen Abend ist vom großen Meer an stracks bis nach Hemath. Das sei die Grenze gegen Abend. A lso sollt ihr das Land austeilen unter die Stämme Israels. Und wenn ihr das Los werfet, das Land unter euch zu teilen, so sollt ihr die Fremdlinge, die bei euch wohnen und Kinder unter euch zeugen, halten gleich wie die Einheimischen unter den Kindern Israel; und sollen auch ihren Teil am Lande haben, ein jeglicher unter dem Stamm, dabei er wohnt, spricht der HERR HErr. D ies sind die Namen der Stämme. Von Mitternacht, von Hethlon gegen Hemath und Hazar-Enon und von Damaskus gegen Hemath; das soll Dan für seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Neben Dan soll Asser seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Neben Asser soll Naphthali seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Neben Naphthali soll Manasse seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Neben Manasse soll Ephraim seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Neben Ephraim soll Ruben seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Neben Ruben soll Juda seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. N eben Juda aber sollt ihr einen Teil absondern vom Morgen bis gegen Abend, der fünfundzwanzigtausend Ruten breit und lang sei, ein Stück von den Teilen, so von Morgen bis nach Abend reichen; darin soll das Heiligtum stehen. Und davon sollt ihr dem HERRN einen Teil absondern, fünfundzwanzigtausend Ruten lang und zehntausend Ruten breit. Und dasselbige heilige Teil soll der Priester sein, nämlich fünfundzwanzigtausend Ruten lang gegen Mitternacht und gegen Mittag und zehntausend breit gegen Morgen und gegen Abend. Und das Heiligtum des HERRN soll mitten drinnen stehen. Das soll geheiligt sein den Priestern, den Kindern Zadoks, welche meine Sitten gehalten haben und sind nicht abgefallen mit den Kindern Israel, wie die Leviten abgefallen sind. Und soll also dies abgesonderte Teil des Landes ihr eigen sein, darin das Allerheiligste ist neben der Leviten Grenze. Die Leviten aber sollen neben der Priester Grenze auch fünfundzwanzigtausend Ruten in die Länge und zehntausend in die Breite haben; denn alle Länge soll fünfundzwanzigtausend und die Breite zehntausend Ruten haben. Und sollen nichts davon verkaufen noch verändern, damit des Landes Erstling nicht wegkomme; denn es ist dem HERRN geheiligt. Aber die übrigen fünftausend Ruten in die Breite gegen die fünfundzwanzigtausend Ruten in die Länge, das soll unheilig sein zur Stadt, drinnen zu wohnen, und zu Vorstädten; und die Stadt soll mitten drinnen stehen. Und das soll ihr Maß sein: viertausend und fünfhundert Ruten gegen Mitternacht und gegen Mittag; desgleichen gegen Morgen und gegen Abend auch viertausend und fünfhundert. Die Vorstadt aber soll haben zweihundertundfünfzig Ruten gegen Mitternacht und gegen Mittag; desgleichen auch gegen Morgen und gegen Abend zweihundertundfünfzig Ruten. Aber das übrige an der Länge desselben neben dem Abgesonderten und Geheiligten, nämlich zehntausend Ruten gegen Morgen und gegen Abend, das gehört zur Unterhaltung derer, die in der Stadt arbeiten. Und die Arbeiter sollen aus allen Stämmen Israels der Stadt arbeiten, daß die ganze Absonderung der fünfundzwanzigtausend Ruten ins Gevierte eine geheiligte Absonderung sei zu eigen der Stadt. Was aber noch übrig ist auf beiden Seiten neben dem abgesonderten heiligen Teil und neben der Stadt Teil, nämlich fünfundzwanzigtausend Ruten gegen Morgen und gegen Abend, das soll alles des Fürsten sein. Aber das abgesonderte heilige Teil und das Haus des Heiligtums soll mitten innen sein. Was aber dazwischen liegt, zwischen der Leviten Teil und zwischen der Stadt Teil und zwischen der Grenze Judas und der Grenze Benjamins, das soll des Fürsten sein. D anach sollen die andern Stämme sein: Benjamin soll seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Aber neben der Grenze Benjamins soll Simeon seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Neben der Grenze Simeons soll Isaschar seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Neben der Grenze Isaschars soll Sebulon seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Neben der Grenze Sebulons soll Gad seinen Teil haben von Morgen bis nach Abend. Aber neben Gad ist die Grenze gegen Mittag, von Thamar bis an das Haderwasser zu Kades und gegen dem Wasser am großen Meer. Also soll das Land ausgeteilt werden zum Erbteil unter die Stämme Israels; und das soll ihr Erbteil sein, spricht der HERR HErr. U nd so weit soll die Stadt sein: viertausend und fünfhundert Ruten gegen Mitternacht. Und die Tore der Stadt sollen nach den Namen der Stämme Israels genannt werden, drei Tore gegen Mitternacht: das erste Tor Ruben, das andere Juda, das dritte Levi. Also auch gegen Morgen viertausend und fünfhundert Ruten und auch drei Tore: nämlich das erste Tor Joseph, das andere Benjamin, das dritte Dan. Gegen Mittag auch also: viertausend und fünfhundert Ruten und auch drei Tore: das erste Tor Simeon, das andere Isaschar, das dritte Sebulon. Also auch gegen Abend viertausend und fünfhundert Ruten und drei Tore: ein Tor Gad, das andere Asser, das dritte Naphthali. Also soll es um und um achtzehntausend Ruten haben. Und alsdann soll die Stadt genannt werden: Hier ist der HErr! I m dritten Jahr des Reichs Jojakims, des Königs Judas, kam Nebukadnezar, der König zu Babel, vor Jerusalem und belagerte sie. Und der HERR übergab ihm Jojakim, den König Judas, und etliche Gefäße aus dem Hause GOttes; die ließ er führen ins Land Sinear, in seines GOttes Haus, und tat die Gefäße in seines GOttes Schatzkasten. Und der König sprach zu Aspenas, seinem obersten Kämmerer, er sollte aus den Kindern Israel vom königlichen Stamm und Herrenkindern wählen Knaben, die nicht gebrechlich wären, sondern schöne, vernünftige, weise, kluge und verständige, die da geschickt wären, zu dienen in des Königs Hofe und zu lernen chaldäische Schrift und Sprache. Solchen verschaffte der König, was man ihnen täglich geben sollte von seiner Speise und von dem Wein, den er selbst trank, daß sie, also drei Jahre auferzogen, danach vor dem Könige dienen sollten. Unter welchen waren Daniel, Hananja, Misael und Asarja von den Kindern Judas. Und der oberste Kämmerer gab ihnen Namen und nannte Daniel Beltsazar und Hananja Sadrach und Misael Mesach und Asarja Abed-Nego. Aber Daniel setzte ihm vor in seinem Herzen, daß er sich mit des Königs Speise und mit dem Wein, den er selbst trank, nicht verunreinigen wollte, und bat den obersten Kämmerer, daß er sich nicht müßte verunreinigen. Und GOtt gab Daniel, daß ihm der oberste Kämmerer günstig und gnädig ward. Derselbe sprach zu ihm: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem Könige, der euch eure Speise und Trank verschafft hat; wo er würde sehen, daß eure Angesichte jämmerlicher wären denn der andern Knaben eures Alters, so brächtet ihr mich bei dem Könige um mein Leben. Da sprach Daniel zu Melzar, welchem der oberste Kämmerer Daniel, Hananja, Misael und Asarja befohlen hatte: Versuch es doch mit deinen Knechten zehn Tage und laß uns geben Gemüse zu essen und Wasser zu trinken! Und laß dann vor dir unsere Gestalt und der Knaben, so von des Königs Speise essen, besehen; und danach du sehen wirst, danach schaffe mit deinen Knechten. Und er gehorchte ihnen darin und versuchte es mit ihnen zehn Tage. Und nach den zehn Tagen waren sie schöner und baß bei Leibe denn alle Knaben, so von des Königs Speise aßen. Da tat Melzar ihre verordnete Speise und Trank weg und gab ihnen Gemüse. A ber der GOtt dieser vier gab ihnen Kunst und Verstand in allerlei Schrift und Weisheit; Daniel aber gab er Verstand in allen Gesichten und Träumen. Und da die Zeit um war, die der König bestimmt hatte, daß sie sollten hineingebracht werden, brachte sie der oberste Kämmerer hinein vor Nebukadnezar. Und der König redete mit ihnen, und ward unter allen niemand erfunden, der Daniel, Hananja, Misael und Asarja gleich wäre. Und sie wurden des Königs Diener. Und der König fand sie in allen Sachen, die er sie fragte, zehnmal klüger und verständiger denn alle Sternseher und Weisen in seinem ganzen Reich. Und Daniel lebte bis ins erste Jahr des Königs Kores. I m andern Jahr des Reichs Nebukadnezars hatte Nebukadnezar einen Traum, davon er erschrak, daß er aufwachte. Und er hieß alle Sternseher, und Weisen und Zauberer und Chaldäer zusammenfordern, daß sie dem Könige seinen Traum sagen sollten. Und sie kamen und traten vor den König. Und der König sprach zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, der hat mich erschreckt; und ich wollte gerne wissen, was es für ein Traum gewesen sei. Da sprachen die Chaldäer zum Könige auf chaldäisch: Herr König, GOtt verleihe dir langes Leben! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten. Der König antwortete und sprach zu den Chaldäern: Es ist mir entfallen. Werdet ihr mir den Traum nicht anzeigen und ihn deuten, so werdet ihr gar umkommen und eure Häuser schändlich verstört werden. Werdet ihr mir aber den Traum anzeigen und deuten, so sollt ihr Geschenke, Gaben und große Ehre von mir haben. Darum so sagt mir den Traum und seine Deutung! Sie antworteten wiederum und sprachen: Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten. Der König antwortete und sprach: Wahrlich, ich merke es, daß ihr Frist sucht, weil ihr seht, daß mir‘s entfallen ist. Aber werdet ihr mir nicht den Traum sagen, so geht das Recht über euch, als die ihr Lügen und Gedichte vor mir zu reden vorgenommen habt, bis die Zeit vorübergehe. Darum so sagt mir den Traum, so kann ich merken, daß ihr auch die Deutung treffet. Da antworteten die Chaldäer vor dem Könige und sprachen zu ihm: Es ist kein Mensch auf Erden, der sagen könne, das der König fordert. So ist auch kein König, wie groß oder mächtig er sei, der solches von irgendeinem Sternseher, Weisen oder Chaldäer fordere. Denn das der König fordert, ist zu hoch, und ist auch sonst niemand, der es vor dem Könige sagen könne, ausgenommen die Götter, die bei den Menschen nicht wohnen. Da ward der König sehr zornig und befahl, alle Weisen zu Babel umzubringen. Und das Urteil ging aus, daß man die Weisen töten sollte. Und Daniel samt seinen Gesellen ward auch gesucht, daß man sie tötete. Da vernahm Daniel solch Urteil und Befehl von dem obersten Richter des Königs, welcher auszog, zu töten die Weisen zu Babel. Und er fing an und sprach zu des Königs Vogt Arioch: Warum ist so ein streng Urteil vom Könige ausgegangen? Und Arioch zeigte es dem Daniel an. Da ging Daniel hinauf und bat den König, daß er ihm Frist gäbe, damit er die Deutung dem Könige sagen möchte. Und Daniel ging heim und zeigte solches an seinen Gesellen, Hananja, Misael und Asarja, daß sie GOtt vom Himmel um Gnade bäten solches verborgenen Dings halben, damit Daniel und seine Gesellen nicht samt den andern Weisen zu Babel umkämen. Da ward Daniel solch verborgen Ding durch ein Gesicht des Nachts offenbaret. Darüber lobte Daniel den GOtt vom Himmel, fing an und sprach: Gelobt sei der Name GOttes von Ewigkeit zu Ewigkeit; denn sein ist beides, Weisheit und Stärke! Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand; er offenbaret, was tief und verborgen ist; er weiß, was in Finsternis liegt; denn bei ihm ist eitel Licht. Ich danke dir und lobe dich, GOtt meiner Väter, daß du mir Weisheit und Stärke verleihst und jetzt offenbart hast, darum wir dich gebeten haben; nämlich du hast uns des Königs Sache offenbaret. Da ging Daniel hinauf zu Arioch, der vom Könige Befehl hatte, die Weisen zu Babel umzubringen, und sprach zu ihm also: Du sollst die Weisen zu Babel nicht umbringen, sondern führe mich hinauf zum Könige, ich will dem Könige die Deutung sagen. Arioch brachte Daniel eilends hinauf vor den König und sprach zu ihm also: Es ist einer gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem Könige die Deutung sagen kann. Der König antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltsazar hießen: Bist du, der mir den Traum, den ich gesehen habe und seine Deutung zeigen kann? Daniel fing an vor dem Könige und sprach: Das verborgene Ding, das der König fordert von den Weisen, Gelehrten, Sternsehern und Wahrsagern, steht in ihrem Vermögen nicht, dem Könige zu sagen, sondern GOtt vom Himmel, der kann verborgene Dinge offenbaren; der hat dem Könige Nebukadnezar angezeiget, was in künftigen Zeiten geschehen soll. Dein Traum und dein Gesicht, da du schliefest, kam daher: Du, König, dachtest auf deinem Bette, wie es doch hernach gehen würde; und der, so verborgene Dinge offenbaret, hat dir angezeiget, wie es gehen werde. So ist mir solch verborgen Ding offenbaret, nicht durch meine Weisheit, als wäre sie größer denn aller, die da leben, sondern darum, daß dem Könige die Deutung angezeigt würde, und du deines Herzens Gedanken erführest. Du, König, sahst, und siehe, ein sehr groß und hoch Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen. Desselben Bildes Haupt war von feinem Golde; seine Brust und Arme waren von Silber; sein Bauch und Lenden waren von Erz; seine Schenkel waren Eisen; seine Füße waren eines Teils Eisen und eines Teils Ton. Solches sahst du, bis daß ein Stein herabgerissen ward ohne Hände; der schlug das Bild an seine Füße, die Eisen und Ton waren, und zermalmte sie. Da wurden miteinander zermalmet das Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne; und der Wind verwebte sie, daß man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild schlug, ward ein großer Berg, daß er die ganze Welt füllte. Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem Könige sagen. Du, König, bist ein König aller Könige, dem GOtt vom Himmel Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat und alles da Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in deine Hände gegeben und dir über alles Gewalt verliehen hat. Du bist das güldene Haupt. Nach dir wird ein ander Königreich aufkommen, geringer denn deines. Danach das dritte Königreich, das ehern ist, welches wird über alle Lande herrschen. Das vierte wird hart sein wie Eisen. Denn gleichwie Eisen alles zermalmet und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, also wird es auch alles zermalmen und zerbrechen. Daß du aber gesehen hast die Füße und Zehen eines Teils Ton und eines Teils Eisen, das wird ein zerteilt Königreich sein; doch wird von des Eisens Pflanze drinnen bleiben, wie du denn gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. Und daß die Zehen an seinen Füßen eines Teils Eisen und eines Teils Ton sind, wird es zum Teil ein stark und zum Teil ein schwach Reich sein. Und daß du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, werden sie sich wohl nach Menschengeblüt untereinander mengen, aber sie werden doch nicht aneinander halten, gleichwie sich Eisen mit Ton nicht mengen läßt. Aber zur Zeit solcher Königreiche wird GOtt vom Himmel ein Königreich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Königreich wird auf kein ander Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und verstören, aber es wird ewiglich bleiben. Wie du denn gesehen hast, einen Stein ohne Hände vom Berge herabgerissen, der das Eisen, Erz, Ton, Silber und Gold zermalmet. Also hat der große GOtt dem Könige gezeiget, wie es hernach gehen werde; und das ist gewiß der Traum, und die Deutung ist recht. Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und betete an vor dem Daniel und befahl, man sollte ihm Speisopfer und Räuchopfer tun. Und der König antwortete Daniel und sprach: Es ist kein Zweifel, euer GOtt ist ein GOtt über alle Götter und ein HERR über alle Könige, der da kann verborgene Dinge offenbaren, weil du dies verborgene Ding hast können offenbaren. Und der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land zu Babel und setzte ihn zum Obersten über alle Weisen zu Babel. Und Daniel bat vom Könige, daß er über die Landschaften zu Babel setzen möchte Sadrach, Mesach, Abed-Nego; und er, Daniel, blieb bei dem Könige zu Hofe. D er König Nebukadnezar ließ ein gülden Bild machen, sechzig Ellen hoch und sechs Ellen breit, und ließ es setzen im Lande zu Babel im Tal Dura. Und der König Nebukadnezar sandte nach den Fürsten, Herren, Landpflegern, Richtern, Vögten, Räten, Amtleuten und allen Gewaltigen im Lande, daß sie zusammenkommen sollten, das Bild zu weihen, das der König Nebukadnezar hatte setzen lassen. Da kamen zusammen die Fürsten, Herren, Landpfleger, Richter, Vögte, Räte, Amtleute und alle Gewaltigen im Lande, das Bild zu weihen, das der König Nebukadnezar hatte setzen lassen. Und sie mußten vor das Bild treten, das Nebukadnezar hatte setzen lassen. Und der Ehrenhold rief überlaut: Das laßt euch gesagt sein, ihr Völker, Leute und Zungen: Wenn ihr hören werdet den Schall der Posaunen, Drommeten, Harfen, Geigen, Psalter, Lauten und allerlei Saitenspiel, so sollt ihr niederfallen und das güldene Bild anbeten, das der König Nebukadnezar hat setzen lassen. Wer aber alsdann nicht niederfällt und anbetet, der soll von Stund an in den glühenden Ofen geworfen werden. Da sie nun hörten den Schall der Posaunen, Drommeten, Harfen, Geigen, Psalter und allerlei Saitenspiel, fielen nieder alle Völker, Leute und Zungen und beteten an das güldene Bild, das der König Nebukadnezar hatte setzen lassen. Von Stund an traten hinzu etliche chaldäische Männer und verklagten die Juden, fingen an und sprachen zum Könige Nebukadnezar: Herr König, GOtt verleihe dir langes Leben! Du hast ein Gebot lassen ausgehen, daß alle Menschen, wenn sie hören würden den Schall der Posaunen, Drommeten, Harfen, Geigen, Psalter, Lauten und allerlei Saitenspiel, sollten sie niederfallen und das güldene Bild anbeten; wer aber nicht niederfiele und anbetete, sollte in einen glühenden Ofen geworfen werden. Nun sind da jüdische Männer, welche du über die Ämter im Lande zu Babel gesetzt hast: Sadrach, Mesach und Abed-Nego; dieselbigen verachten dein Gebot und ehren deine Götter nicht und beten nicht an das güldene Bild, das du hast setzen lassen. Da befahl Nebukadnezar mit Grimm und Zorn, daß man vor ihn stellte Sadrach, Mesach und Abed-Nego. Und die Männer wurden vor den König gestellt. Da fing Nebukadnezar an und sprach zu ihnen: Wie? wollt ihr, Sadrach, Mesach, Abed-Nego, meinen GOtt nicht ehren und das güldene Bild nicht anbeten, das ich habe setzen lassen? Wohlan, schickt euch! Sobald ihr hören werdet den Schall der Posaunen, Drommeten, Harfen, Geigen, Psalter, Lauten und allerlei Saitenspiel, so fallt nieder und betet das Bild an, das ich habe machen lassen! Werdet ihr‘s nicht anbeten, so sollt ihr von Stund an in den glühenden Ofen geworfen werden. Laßt sehen, wer der GOtt sei, der euch aus meiner Hand erretten werde! Da fingen an Sadrach, Mesach; Abed-Nego und sprachen zum Könige Nebukadnezar: Es ist nicht not, daß wir dir darauf antworten. Siehe, unser GOtt, den wir ehren, kann uns wohl erretten aus dem glühenden Ofen, dazu auch von deiner Hand erretten. Und wo er‘s nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, daß wir deine Götter nicht ehren, noch das güldene Bild, das du hast setzen lassen, anbeten wollen. Da ward Nebukadnezar voll Grimms und stellte sich scheußlich wider Sadrach, Mesach und Abed-Nego und befahl, man sollte den Ofen siebenmal heißer machen, denn man sonst zu tun pflegte. Und befahl den besten Kriegsleuten, die in seinem Heer waren, daß sie Sadrach, Mesach und Abed-Nego bänden und in den glühenden Ofen würfen. Also wurden diese Männer in ihren Mänteln, Schuhen, Hüten und andern Kleidern gebunden und in den glühenden Ofen geworfen. Denn des Königs Gebot mußte man eilend tun. Und man schürete das Feuer im Ofen so sehr, daß die Männer, so den Sadrach, Mesach und Abed-Nego verbrennen sollten, verdarben von des Feuers Flammen. Aber die drei Männer Sadrach, Mesach und Abed-Nego, fielen hinab in den glühenden Ofen, wie sie gebunden waren. Da entsetzte sich der König Nebukadnezar und fuhr eilends auf und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden in das Feuer lassen werfen? Sie antworteten und sprachen zum Könige: Ja, Herr König! Er antwortete und sprach: Sehe ich doch vier Männer los im Feuer gehen, und sind unversehrt; und der vierte ist gleich, als wäre er ein Sohn der Götter. Und Nebukadnezar trat hinzu vor das Loch des glühenden Ofens und sprach: Sadrach, Mesach, Abed-Nego, ihr Knechte GOttes des Höchsten, geht heraus und kommt her! Da gingen Sadrach, Mesach und Abed-Nego heraus aus dem Feuer. Und die Fürsten, Herren, Vögte und Räte des Königs kamen zusammen und sahen, daß das Feuer keine Macht am Leibe dieser Männer beweist hatte, und ihr Haupthaar nicht versengt und ihre Mäntel nicht versehrt waren; ja, man konnte keinen Brand an ihnen riechen. Da fing an Nebukadnezar und sprach: Gelobt sei der GOtt Sadrachs, Mesachs und Abed-Negos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut und des Königs Gebot nicht gehalten, sondern ihren Leib dargegeben haben, daß sie keinen GOtt ehren noch anbeten wollten ohne allein ihren GOtt. So sei nun dies mein Gebot: Welcher unter allen Völkern, Leuten und Zungen den GOtt Sadrachs, Mesachs und Abed-Negos lästert, der soll umkommen, und sein Haus schändlich verstört werden. Denn es ist kein anderer GOtt, der also erretten kann als dieser. Und der König gab Sadrach, Mesach und Abed-Nego große Gewalt im Lande zu Babel. K önig Nebukadnezar allen Völkern, Leuten und Zungen: GOtt gebe euch viel Friede! Ich sehe es für gut an, daß ich verkündige die Zeichen und Wunder, so GOtt der Höchste an mir getan hat. Denn seine Zeichen sind groß, und seine Wunder sind mächtig; und sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währt für und für. Ich, Nebukadnezar, da ich gute Ruhe hatte in meinem Hause, und es wohl stand auf meiner Burg, sah ich einen Traum und erschrak, und die Gedanken, die ich auf meinem Bette hatte über dem Gesichte, so ich gesehen hatte, betrübten mich. Und ich befahl, daß alle Weisen zu Babel vor mich heraufgebracht würden, daß sie mir sagten, was der Traum bedeutete. Da brachte man herauf die Sternseher, Weisen, Chaldäer und Wahrsager, und ich erzählte den Traum vor ihnen; aber sie konnten mir nicht sagen, was er bedeutete, bis zuletzt Daniel vor mich kam, welcher Beltsazar heißt, nach dem Namen meines GOttes, der den Geist der heiligen Götter hat. Und ich erzählte vor ihm den Traum: Beltsazar, du Oberster unter den Sternsehern, welchen ich weiß, daß du den Geist der heiligen Götter hast und dir nichts verborgen ist, sage das Gesicht meines Traums, den ich gesehen habe, und was er bedeutet. Dies ist aber das Gesicht, das ich gesehen habe auf meinem Bette: Siehe, es stand ein Baum mitten im Lande, der war sehr hoch, groß und dick; seine Höhe reichte bis in Himmel und breitete sich aus bis ans Ende des ganzen Landes. Seine Äste waren schön und trugen viel Früchte, davon alles zu essen hatte. Alle Tiere auf dem Felde fanden Schatten unter ihm, und die Vögel unter dem Himmel saßen auf seinen Ästen, und alles Fleisch nährete sich von ihm. Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bette, und siehe, ein heiliger Wächter fuhr vom Himmel herab, der rief überlaut und sprach also: Hauet den Baum um und behauet ihm die Äste und streifet ihm das Laub ab und zerstreut seine Früchte, daß die Tiere, so unter ihm liegen, weglaufen, und die Vögel von seinen Zweigen fliehen. Doch laß den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben; er aber soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase gehen; er soll unter dem Tau des Himmels liegen und naß werden und soll sich weiden mit den Tieren von den Kräutern der Erde. Und das menschliche Herz soll von ihm genommen und ein viehisch Herz ihm gegeben werden, bis daß sieben Zeiten über ihm um sind. Solches ist im Rat der Wächter beschlossen und im Gespräch der Heiligen beratschlaget, auf daß die Lebendigen erkennen, daß der Höchste Gewalt hat über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will, und erhöht die Niedrigen zu denselbigen. Solchen Traum habe ich, König Nebukadnezar, gesehen. Du aber, Beltsazar, sage, was er bedeute; denn alle Weisen in meinem Königreich können mir nicht anzeigen, was er bedeute; du aber kannst es wohl, denn der Geist der heiligen Götter ist bei dir. D a entsetzte sich Daniel, der sonst Beltsazar heißt, bei einer Stunde lang, und seine Gedanken betrübten ihn. Aber der König sprach: Beltsazar, laß dich den Traum und seine Deutung nicht betrüben! Beltsazar fing an und sprach: Ach, mein Herr, daß der Traum deinen Feinden und seine Deutung deinen Widerwärtigen gälte! Der Baum, den du gesehen hast, daß er groß und dick war und seine Höhe an den Himmel reichte und breitete sich über das ganze Land, und seine Äste schön und seiner Früchte viel, davon alles zu essen hatte, und die Tiere auf dem Felde unter ihm wohnten, und die Vögel des Himmels auf seinen Ästen saßen: das bist du, König der du so groß und mächtig bist; denn deine Macht ist groß und reicht an den Himmel, und deine Gewalt langt bis an der Welt Ende. Daß aber der König einen heiligen Wächter gesehen hat vom Himmel herabfahren und sagen: Hauet den Baum um und verderbt ihn, doch den Stock mit seinen Wurzeln laßt in der Erde bleiben; er aber soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase gehen und unter dem Tau des Himmels liegen und naß werden und sich mit den Tieren auf dem Felde weiden, bis über ihm sieben Zeiten um sind: das ist die Deutung, Herr König, und solcher Rat des Höchsten geht über meinen Herrn König. Man wird dich von den Leuten verstoßen, und mußt bei den Tieren auf dem Felde bleiben; und man wird dich Gras essen lassen wie die Ochsen; und wirst unter dem Tau des Himmels liegen und naß werden, bis über dir sieben Zeiten um sind, auf daß du erkennst, daß der Höchste Gewalt hat über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will. Daß aber gesagt ist, man solle dennoch den Stock mit seinen Wurzeln des Baums bleiben lassen: dein Königreich soll dir bleiben, wenn du erkannt hast die Gewalt im Himmel. Darum, Herr König, laß dir meinen Rat gefallen und mache dich los von deinen Sünden durch Gerechtigkeit und ledig von deiner Mißtat durch Wohltat an den Armen, so wird er Geduld haben mit deinen Sünden. D ies alles widerfuhr dem Könige Nebukadnezar. Denn nach zwölf Monden, da der König auf der königlichen Burg zu Babel ging, hub er an und sprach: Das ist die große Babel, die ich erbaut habe zum königlichen Hause durch meine große Macht, zu Ehren meiner Herrlichkeit. Ehe der König diese Worte ausgeredet hatte, fiel eine Stimme vom Himmel: Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Dein Königreich soll dir genommen werden, und man wird dich von den Leuten verstoßen, und sollst bei den Tieren, so auf dem Felde gehen, bleiben; Gras wird man dich essen lassen, wie Ochsen, bis daß über dir sieben Zeiten um sind, auf daß du erkennst, daß der Höchste Gewalt hat über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will. Von Stund an ward das Wort vollbracht über Nebukadnezar, und er ward von den Leuten verstoßen und er aß Gras wie Ochsen, und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels und ward naß, bis sein Haar wuchs, so groß als Adlersfedern, und seine Nägel wie Vogelklauen wurden. Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf gen Himmel und kam wieder zur Vernunft und lobte den Höchsten. Ich preisete und ehrete den, so ewiglich lebt, des Gewalt ewig ist und sein Reich für und für währt, gegen welchen alle, so auf Erden wohnen, als nichts zu rechnen sind. Er macht es, wie er will, beide, mit den Kräften im Himmel und mit denen, so auf Erden wohnen; und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du? Zur selbigen Zeit kam ich wieder zur Vernunft, auch zu meinen königlichen Ehren, zu meiner Herrlichkeit und zu meiner Gestalt. Und meine Räte und Gewaltigen suchten mich; und ward wieder in mein Königreich gesetzt; und ich überkam noch größere Herrlichkeit. Darum lobe ich, Nebukadnezar, und ehre und preise den König vom Himmel. Denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht; und wer stolz ist, den kann er demütigen. K önig Belsazer machte ein herrlich Mahl tausend seinen Gewaltigen und Hauptleuten und soff sich voll mit ihnen. Und da er trunken war, hieß er die güldenen und silbernen Gefäße herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, daß der König mit seinen Gewaltigen, mit seinen Weibern und mit seinen Kebsweibern daraus tränken. Also wurden hergebracht die güldenen Gefäße, die aus dem Tempel, aus dem Hause GOttes zu Jerusalem, genommen wären; und der König, seine Gewaltigen, seine Weiber und Kebsweiber tranken daraus. Und da sie so soffen, lobten sie die güldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter. E ben zur selbigen Stunde gingen hervor Finger, als einer Menschenhand, die schrieben, gegenüber dem Leuchter, auf die getünchte Wand in dem königlichen Saal. Und der König ward gewahr der Hand, die da schrieb. Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, daß ihm die Lenden schütterten und die Beine zitterten. Und der König rief überlaut, daß man die Weisen, Chaldäer und Wahrsager heraufbringen sollte Und ließ den Weisen zu Babel sagen: Welcher Mensch diese Schrift lieset und sagen kann, was sie bedeute, der soll mit Purpur gekleidet werden und güldene Ketten am Halse tragen und der dritte Herr sein in meinem Königreiche. Da wurden alle Weisen des Königs heraufgebracht; aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung dem Könige anzeigen. Des erschrak der König Belsazer noch härter und verlor ganz seine Gestalt, und seinen Gewaltigen ward bange. Da ging die Königin um solcher Sache willen des Königs und seiner Gewaltigen hinauf in den Saal und sprach: Herr König, GOtt verleihe dir langes Leben! Laß dich deine Gedanken nicht so erschrecken und entfärbe dich nicht also! Es ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter hat. Denn zu deines Vaters Zeit ward bei ihm Erleuchtung erfunden, Klugheit und Weisheit, wie der Götter Weisheit ist; und dein Vater, König Nebukadnezar, setzte ihn über die Sternseher, Weisen, Chaldäer und Wahrsager, darum daß ein hoher Geist bei ihm gefunden ward, dazu Verstand und Klugheit, Sprüche zu deuten, dunkle Sprüche zu erraten und verborgene Sachen zu offenbaren, nämlich Daniel, den der König ließ Beltsazar nennen. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeute. Da ward Daniel hinauf vor den König gebracht. Und der König sprach zu Daniel: Bist du der Daniel, der Gefangenen einer aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? Ich habe von dir hören sagen, daß du den Geist der heiligen Götter habest, und Erleuchtung, Verstand und hohe Weisheit bei dir gefunden sei. Nun hab ich vor mich fordern lassen die Klugen und Weisen, daß sie mir diese Schrift lesen und anzeigen sollen, was sie bedeute; und sie können mir nicht sagen, was solches bedeute. Von dir aber höre ich, daß du könnest die Deutung geben und das Verborgene offenbaren. Kannst du nun die Schrift lesen und mir anzeigen, was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und güldene Ketten an deinem Halse tragen und der dritte Herr sein in meinem Königreiche. D a fing Daniel an und redete vor dem Könige: Behalte deine Gaben selbst und gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem Könige lesen und anzeigen, was sie bedeute. Herr König, GOtt der Höchste hat deinem Vater, Nebukadnezar, Königreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben. Und vor solcher Macht, die ihm gegeben war, fürchteten und scheueten sich vor ihm alle Völker, Leute und Zungen. Er tötete, wen er wollte; er schlug, wen er wollte; er erhöhte, wen er wollte; er demütigte, wen er wollte. Da sich aber sein Herz erhub und er stolz und hochmütig ward, ward er vom königlichen Stuhl gestoßen und verlor seine Ehre; und ward verstoßen von den Leuten, und sein Herz ward gleich den Tieren, und mußte bei dem Wild laufen und fraß Gras wie Ochsen, und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels und ward naß, bis daß er lernete, daß GOtt der Höchste Gewalt hat über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will. Und du, Belsazer, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütiget, ob du wohl solches alles weißt, sondern hast dich wider den HERRN des Himmels erhoben, und die Gefäße seines Hauses hat man vor dich bringen müssen; und du, deine Gewaltigen, deine Weiber und deine Kebsweiber habt daraus gesoffen, dazu die silbernen, güldenen, ehernen, eisernen, hölzernen, steinernen Götter gelobt, die weder sehen, noch hören, noch fühlen; den GOtt aber, der deinen Odem und alle deine Wege in seiner Hand hat, hast du nicht geehret. Darum ist von ihm gesandt diese Hand und diese Schrift, die da verzeichnet stehen. Das ist aber die Schrift allda verzeichnet: Mene, mene, tekel, upharsin. Und sie bedeutet dies: Mene, das ist, GOtt hat dein Königreich gezählt und vollendet. Tekel, das ist, man hat dich in einer Waage gewogen und zu leicht funden. Peres, das ist, dein Königreich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben. Da befahl Belsazer, daß man Daniel mit Purpur kleiden sollte und güldene Ketten an den Hals geben; und ließ von ihm verkündigen, daß er der dritte Herr sei im Königreich. Aber des Nachts ward der Chaldäer König Belsazer getötet. Und Darius aus Medien nahm das Reich ein, da er zweiundsechzig Jahre alt war. U nd Darius sah es für gut an, daß er über das ganze Königreich setzte hundertundzwanzig Landvögte. Über diese setzte er drei Fürsten, deren einer war Daniel, welchen die Landvögte sollten Rechnung tun, und der König der Mühe überhoben wäre. Daniel aber übertraf die Fürsten und Landvögte alle, denn es war ein hoher Geist in ihm; darum gedachte der König ihn über das ganze Königreich zu setzen. Derhalben trachteten die Fürsten und Landvögte danach, wie sie eine Sache zu Daniel fänden, die wider das Königreich wäre; aber sie konnten keine Sache noch Übeltat finden, denn er war treu, daß man keine Schuld noch Übeltat an ihm finden mochte. Da sprachen die Männer: Wir werden keine Sache zu Daniel finden ohne über seinem GOttesdienst. Da kamen die Fürsten und Landvögte häufig vor den König und sprachen zu ihm also: Herr König Darius, GOtt verleihe dir langes Leben! Es haben die Fürsten des Königreichs, die Herren, die Landvögte, die Räte und Hauptleute alle gedacht, daß man einen königlichen Befehl solle ausgehen lassen und ein streng Gebot stellen, daß, wer in dreißig Tagen etwas bitten wird von irgendeinem GOtt oder Menschen ohne von dir, König, alleine, solle zu den Löwen in den Graben geworfen werden. Darum, lieber König, sollst du solch Gebot bestätigen und dich unterschreiben, auf daß nicht wieder geändert werde, nach dem Recht der Meder und Perser, welches niemand übertreten darf. Also unterschrieb sich der König Darius. Als nun Daniel erfuhr, daß solch Gebot unterschrieben wäre, ging er hinauf in sein Haus (er hatte aber an seinem Sommerhause offene Fenster gegen Jerusalem). Und er fiel des Tages dreimal auf seine Kniee, betete, lobte und dankte seinem GOtt, wie er denn vorhin zu tun pflegte. Da kamen diese Männer häufig und fanden Daniel beten und flehen vor seinem GOtt. Und traten hinzu und redeten mit dem Könige von dem königlichen Gebot: Herr König, hast du nicht ein Gebot unterschrieben, daß, wer in dreißig Tagen etwas bitten würde von irgendeinem GOtt oder Menschen ohne von dir, König, alleine, solle zu den Löwen in den Graben geworfen werden? Der König antwortete und sprach: Es ist wahr, und das Recht der Meder und Perser soll niemand übertreten. Sie antworteten und sprachen vor dem Könige: Daniel, der Gefangenen aus Juda einer, der achtet weder dich noch dein Gebot, das du verzeichnet hast; denn er betet des Tages dreimal. Da der König solches hörte, ward er sehr betrübt und tat großen Fleiß, daß er Daniel erlösete, und mühete sich, bis die Sonne unterging, daß er ihn errettete. Aber die Männer kamen häufig zu dem Könige und sprachen zu ihm: Du weißt, Herr König, daß der Meder und Perser Recht ist, daß alle Gebote und Befehle, so der König beschlossen hat, sollen unverändert bleiben. Da befahl der König, daß man Daniel herbrächte; und warfen ihn zu den Löwen in den Graben. Der König aber sprach zu Daniel: Dein GOtt, dem du ohne Unterlaß dienest, der helfe dir! Und sie brachten einen Stein, den legten sie vor die Tür am Graben; den versiegelte der König mit seinem eigenen Ringe und mit dem Ringe seiner Gewaltigen, auf daß sonst niemand an Daniel Mutwillen übte. Und der König ging weg in seine Burg und blieb ungegessen und ließ kein Essen vor sich bringen, konnte auch nicht schlafen. Des Morgens früh, da der Tag anbrach, stand der König auf und ging eilend zum Graben, da die Löwen waren. Und als er zum Graben kam, rief er Daniel mit kläglicher Stimme. Und der König sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen GOttes, hat dich auch dein GOtt, dem du ohn Unterlaß dienest, mögen von den Löwen erlösen? Daniel aber redete mit dem Könige: Herr König, GOtt verleihe dir langes Leben! Mein GOtt hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, daß sie mir kein Leid getan haben. Denn vor ihm bin ich unschuldig erfunden, so habe ich auch wider dich, Herr König, nichts getan. Da ward der König sehr froh und ließ Daniel aus dem Graben ziehen. Und sie zogen Daniel aus dem Graben, und man spürete keinen Schaden an ihm; denn er hatte seinem GOtt vertrauet. Da hieß der König die Männer, so Daniel verklagt hatten, herbringen und zu den Löwen in den Graben werfen samt ihren Kindern und Weibern. Und ehe sie auf den Boden hinab kamen, ergriffen sie die Löwen und zermalmten auch ihre Gebeine. Da ließ der König Darius schreiben allen Völkern, Leuten und Zungen: GOtt gebe euch viel Frieden! Das ist mein Befehl, daß man in der ganzen Herrschaft meines Königreichs den GOtt Daniels fürchten und scheuen soll. Denn er ist der lebendige GOtt, der ewiglich bleibt; und sein Königreich ist unvergänglich, und seine Herrschaft hat kein Ende. Er ist ein Erlöser und Nothelfer, und er tut Zeichen und Wunder, beide, im Himmel und auf Erden. Der hat Daniel von den Löwen erlöset. Und Daniel ward gewaltig im Königreich Darius und auch im Königreich Kores, der Perser. I m ersten Jahr Belsazers, des Königs zu Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesicht auf seinem Bette; und er schrieb denselbigen Traum und verfaßte ihn also: Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel stürmeten widereinander auf dem großen Meer. Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer, eins je anders denn das andere. Das erste wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler. Ich sah zu, bis daß ihm die Flügel ausgerauft wurden; und es ward von der Erde genommen und es stand auf seinen Füßen wie ein Mensch, und ihm ward ein menschlich Herz gegeben. Und siehe, das andere Tier hernach war gleich einem Bären und stand auf der einen Seite und hatte in seinem Maul unter seinen Zähnen drei große lange Zähne. Und man sprach zu ihm: Stehe auf und friß viel Fleisch! Nach diesem sah ich, und siehe, ein ander Tier, gleich einem Parden, das hatte vier Flügel, wie ein Vogel, auf seinem Rücken; und dasselbige Tier hatte vier Köpfe, und ihm ward Gewalt gegeben. Nach diesem sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, das vierte Tier war greulich und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und das übrige zertrat es mit seinen Füßen; es war auch viel anders denn die vorigen und hatte zehn Hörner. Da ich aber die Hörner schauete, siehe, da brach hervor zwischen denselbigen ein ander klein Horn, vor welchem der vordersten Hörner drei ausgerissen wurden; und siehe, dasselbige Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul, das redete große Dinge. S olches sah ich, bis daß Stühle gesetzt wurden; und der Alte setzte sich, des Kleid war schneeweiß und das Haar auf seinem Haupt wie reine Wolle; sein Stuhl war eitel Feuerflammen, und desselbigen Räder brannten mit Feuer. Und von demselbigen ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal tausend dienten ihm, und zehntausendmal zehntausend standen vor ihm. Das Gericht ward gehalten, und die Bücher wurden aufgetan. Ich sah zu um der großen Rede willen, so das Horn redete; ich sah zu, bis das Tier getötet ward und sein Leib umkam und ins Feuer geworfen ward, und der andern Tiere Gewalt auch aus war; denn es war ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lange ein jegliches währen sollte. Ich sah in diesem Gesichte des Nachts, und siehe, es kam einer in des Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn bis zu dem Alten und ward vor denselbigen gebracht. Der gab ihm Gewalt, Ehre und Reich, daß ihm alle Völker, Leute und Zungen dienen sollten. Seine Gewalt ist ewig, die nicht vergeht, und sein Königreich hat kein Ende. Ich, Daniel, entsetzte mich davor, und solch Gesicht erschreckte mich. Und ich ging zu deren einem, die da standen, und bat ihn, daß er mir von dem allem gewissen Bericht gäbe. Und er redete mit mir und zeigte mir, was es bedeutete. Diese vier großen Tiere sind vier Reiche, so auf Erden kommen werden. Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich einnehmen und werden es immer und ewiglich besitzen. Danach hätte ich gerne gewußt gewissen Bericht von dem vierten Tier, welches gar anders war denn die andern alle, sehr greulich, das eiserne Zähne und eherne Klauen hatte, das um sich fraß und zermalmte und das übrige mit seinen Füßen zertrat, und von den zehn Hörnern auf seinem Haupt und von dem andern, das hervorbrach, vor welchem drei abfielen, und von demselbigen Horn, das Augen hatte und ein Maul, das große Dinge redete und größer war, denn die neben ihm waren. Und ich sah dasselbige Horn streiten wider die Heiligen und behielt den Sieg wider sie, bis der Alte kam und Gericht hielt für die Heiligen des Höchsten; und die Zeit kam, daß die Heiligen das Reich einnahmen. Er sprach also: Das vierte Tier wird das vierte Reich auf Erden sein, welches wird mächtiger sein denn alle Reiche; es wird alle Lande fressen, zertreten und zermalmen. Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige, so aus demselbigen Reich entstehen werden. Nach demselben aber wird ein anderer aufkommen, der wird mächtiger sein denn der vorigen keiner und wird drei Könige demütigen. Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten verstören und wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern. Sie werden aber in seine Hand gegeben werden eine Zeit und etliche Zeiten und eine halbe Zeit. Danach wird das Gericht gehalten werden; da wird dann seine Gewalt weggenommen werden, daß er zugrunde vertilgt und umgebracht werde. Aber das Reich, Gewalt und Macht unter dem ganzen Himmel wird dem heiligen Volk des Höchsten gegeben werden, des Reich ewig ist, und alle Gewalt wird ihm dienen und gehorchen. Das war der Rede Ende. Aber ich, Daniel, ward sehr betrübt in meinen Gedanken, und meine Gestalt verfiel; doch behielt ich die Rede in meinem Herzen. I m dritten Jahr des Königreichs des Königs Belsazer erschien mir, Daniel, ein Gesicht nach dem, so mir am ersten erschienen war. Ich war aber, da ich solch Gesicht sah, zu Schloß Susan im Lande Elam am Wasser Ulai. Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Widder stand vor dem Wasser, der hatte zwei hohe Hörner, doch eins höher denn das andere, und das höchste wuchs am letzten. Ich sah, daß der Widder mit den Hörnern stieß gegen Abend, gegen Mitternacht und gegen Mittag, und kein Tier konnte vor ihm bestehen noch von seiner Hand errettet werden, sondern er tat, was er wollte, und ward groß. Und indem ich darauf merkte, siehe, so kommt ein Ziegenbock vom Abend her über die ganze Erde, daß er die Erde nicht rührte; und der Bock hatte ein ansehnlich Horn zwischen seinen Augen. Und er kam bis zu dem Widder, der zwei Hörner hatte, den ich stehen sah vor dem Wasser; und er lief in seinem Zorn gewaltiglich zu ihm zu. Und ich sah ihm zu, daß er hart an den Widder kam, und ergrimmte über ihn und stieß den Widder und zerbrach ihm seine zwei Hörner. Und der Widder hatte keine Kraft, daß er vor ihm hätte mögen bestehen, sondern er warf ihn zu Boden und zertrat ihn; und niemand konnte den Widder von seiner Hand erretten. Und der Ziegenbock ward sehr groß. Und da er aufs stärkste worden war, zerbrach das große Horn; und wuchsen an des Statt ansehnliche vier gegen die vier Winde des Himmels. Und aus derselben einem wuchs ein klein Horn, das ward sehr groß gegen Mittag, gegen Morgen und gegen das werte Land. Und es wuchs bis an des Himmels Heer und warf etliche davon und von den Sternen zur Erde und zertrat sie. Ja, es wuchs bis an den Fürsten des Heers und nahm von ihm weg das tägliche Opfer und verwüstete die Wohnung seines Heiligtums. Es ward ihm aber solche Macht gegeben wider das tägliche Opfer um der Sünde willen, daß er die Wahrheit zu Boden schlüge und, was er tat, ihm gelingen mußte. Ich hörte aber einen Heiligen reden; und derselbige Heilige sprach zu einem, der da redete: Wie lange soll doch währen solch Gesicht vom täglichen Opfer und von der Sünde, um welcher willen diese Verwüstung geschieht, daß beide, das Heiligtum und das Heer, zertreten werden? Und er antwortete mir: Es sind zweitausend und dreihundert Tage, von Abend gegen Morgen zu rechnen, so wird das Heiligtum wieder geweiht werden. Und da ich, Daniel, solch Gesicht sah und hätte es gerne verstanden, siehe, da stand es vor mir wie ein Mann. Und ich hörte zwischen Ulai eines Menschen Stimme, der rief und sprach: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, daß er‘s verstehe! Und er kam hart zu mir. Ich erschrak aber, da er kam, und fiel auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Merke auf, du Menschenkind; denn dies Gesicht gehört in die Zeit des Endes. Und da er mit mir redete, sank ich in eine Ohnmacht zur Erde auf mein Angesicht. Er aber rührte mich an und richtete mich auf, daß ich stand. Und er sprach: Siehe, ich will dir zeigen, wie es gehen wird zur Zeit des letzten Zorns; denn das Ende hat seine bestimmte Zeit. Der Widder mit den zweien Hörnern, den du gesehen hast, sind die Könige in Medien und Persien. Der Ziegenbock aber ist der König in Griechenland. Das große Horn zwischen seinen Augen ist der erste König. Daß aber vier an seiner Statt standen, da es zerbrochen war, bedeutet, daß vier Königreiche aus dem Volk entstehen werden, aber nicht so mächtig, als er war. Nach diesen Königreichen, wenn die Übertreter überhandnehmen, wird aufkommen ein frecher und tückischer König. Der wird mächtig sein, doch nicht durch seine Kraft. Er wird‘s wunderlich verwüsten; und wird ihm gelingen, daß er‘s ausrichte. Er wird die Starken samt dem heiligen Volk verstören. Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten. Und wird sich in seinem Herzen erheben und durch Wohlfahrt wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten aller Fürsten. Aber er wird ohne Hand zerbrochen werden. Dies Gesicht vom Abend und Morgen, das dir gesagt ist, das ist wahr; aber du sollst das Gesicht heimlich halten, denn es ist noch eine lange Zeit dahin. Und ich, Daniel, ward schwach und lag etliche Tage krank. Danach stand ich auf und richtete aus des Königs Geschäfte. Und verwunderte mich des Gesichts; und niemand war, der mir‘s berichtete. I m ersten Jahr Darius, des Sohnes Ahasveros, aus der Meder Stamm, der über das Königreich der Chaldäer König ward, in demselbigen ersten Jahr seines Königreichs merkte ich, Daniel, in den Büchern auf die Zahl der Jahre, davon der HERR geredet hatte zum Propheten Jeremia, daß Jerusalem sollte siebzig Jahre wüste liegen. Und ich kehrte mich zu GOtt dem HERRN, zu beten und zu flehen, mit Fasten, im Sack und in der Asche. Ich betete aber zu dem HERRN, meinem GOtt, bekannte und sprach: Ach, lieber HErr, du großer und schrecklicher GOtt, der du Bund und Gnade hältst denen, die dich lieben und deine Gebote halten: wir haben gesündigt, unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig worden; wir sind von deinen Geboten und Rechten gewichen. Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen unsern Königen, Fürsten, Vätern und allem Volk im Lande predigten. Du, HErr, bist gerecht, wir aber müssen uns schämen, wie es denn jetzt geht denen von Juda und denen von Jerusalem und dem ganzen Israel, beide, denen, die nahe und ferne sind, in allen Landen, dahin du uns verstoßen hast um ihrer Mißtat willen, die sie an dir begangen haben. Ja, HErr, wir, unsere Könige, unsere Fürsten und unsere Väter müssen uns schämen, daß wir uns an dir versündigt haben. Dein aber, HErr, unser GOtt, ist die Barmherzigkeit und Vergebung. Denn wir sind abtrünnig worden und gehorchten nicht der Stimme des HERRN, unsers GOttes, daß wir gewandelt hätten in seinem Gesetz welches er uns vorlegte durch seine Knechte, die Propheten, sondern das ganze Israel übertrat dein Gesetz und wichen ab, daß sie deiner Stimme nicht gehorchten. Daher trifft uns auch der Fluch und Schwur, der geschrieben steht im Gesetz Mose, des Knechtes GOttes, daß wir an ihm gesündigt haben. Und er hat seine Worte gehalten, die er geredet hat wider uns und unsere Richter, die uns richten sollten, daß er solch groß Unglück über uns hat gehen lassen, daß desgleichen unter allem Himmel nicht geschehen ist, wie über Jerusalem geschehen ist. Gleichwie es geschrieben steht im Gesetz Mose, so ist all dies große Unglück über uns gegangen. So beteten wir auch nicht vor dem HERRN, unserm GOtt, daß wir uns von den Sünden bekehrten und deine Wahrheit vernähmen. Darum ist der HERR auch wacker gewesen mit diesem Unglück und hat es über uns gehen lassen. Denn der HErr, unser GOtt, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut; denn wir gehorchten seiner Stimme nicht. Und nun, HErr, unser GOtt, der du dein Volk aus Ägyptenland geführt hast mit starker Hand und hast dir einen Namen gemacht, wie er jetzt ist: wir haben ja gesündigt und sind leider gottlos gewesen. Ach HErr, um aller deiner Gerechtigkeit willen wende ab deinen Zorn und Grimm von deiner Stadt Jerusalem und deinem heiligen Berge! Denn um unserer Sünde willen und um unserer Väter Mißtat willen trägt Jerusalem und dein Volk Schmach bei allen, die um uns her sind. Und nun, unser GOtt, höre das Gebet deines Knechts und sein Flehen und siehe gnädig an dein Heiligtum, das verstört ist, um des HERRN willen! Neige deine Ohren, mein GOtt, und höre, tue deine Augen auf und siehe, wie wir verstört sind, und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist! Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet, nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Ach HErr, höre, ach HErr, sei gnädig, ach HErr, merke auf und tue es und verzeuch nicht um dein selbst willen, mein GOtt! Denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt. A ls ich noch so redete und betete und meine und meines Volks Israel Sünde bekannte und lag mit meinem Gebet vor dem HERRN, meinem GOtt, um den heiligen Berg meines GOttes, eben da ich so redete in meinem Gebet, flog daher der Mann Gabriel, den ich vorhin gesehen hatte im Gesicht, und rührte mich an um die Zeit des Abendopfers. Und er berichtete mir und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, dir zu berichten. Denn da du anfingest zu beten, ging dieser Befehl aus, und ich komme darum, daß ich dir‘s anzeige; denn du bist lieb und wert. So merke nun darauf, daß du das Gesicht verstehst! Siebenzig Wochen sind bestimmt über dein Volk und über deine heilige Stadt, so wird dem Übertreten gewehrt und die Sünde zugesiegelt und die Mißtat versöhnt und die ewige Gerechtigkeit gebracht und die Gesichte und Weissagung zugesiegelt und der Allerheiligste gesalbt werden. So wisse nun und merke: Von der Zeit an, so ausgeht der Befehl, daß Jerusalem soll wiederum gebaut werden, bis auf Christum, den Fürsten, sind sieben Wochen und zweiundsechzig Wochen, so werden die Gassen und Mauern wieder gebaut werden, wiewohl in kümmerlicher Zeit. Und nach den zweiundsechzig Wochen wird Christus ausgerottet werden und nichts mehr sein. Und ein Volk des Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum verstören, daß es ein Ende nehmen wird wie durch eine Flut; und bis zum Ende des Streits wird‘s wüst bleiben. Er wird aber vielen den Bund stärken eine Woche lang. Und mitten in der Woche wird das Opfer und Speisopfer aufhören. Und bei den Flügeln werden stehen Greuel der Verwüstung; und ist beschlossen, daß bis ans Ende über die Verwüstung triefen wird. I m dritten Jahr des Königs Kores aus Persien ward dem Daniel, der Beltsazar heißt, etwas offenbaret, das gewiß ist und von großen Sachen; und er merkte darauf und verstand das Gesicht wohl. Zur selbigen Zeit war ich, Daniel, traurig drei Wochen lang. Ich aß keine niedliche Speise, Fleisch und Wein kam in meinen Mund nicht; und salbte mich auch nie, bis die drei Wochen um waren. Am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monden war ich, bei dem großen Wasser Hiddekel und hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein Mann in Leinwand und hatte einen güldenen Gürtel um seine Lenden. Sein Leib war wie ein Türkis, sein Antlitz sah wie ein Blitz, seine Augen wie eine feurige Fackel, seine Arme und Füße wie ein glühend Erz, und seine Rede war wie ein groß Getön. Ich, Daniel, aber sah solch Gesicht alleine, und die Männer, so bei mir waren, sahen‘s nicht; doch fiel ein groß Schrecken über sie, daß sie flohen und sich verkrochen. Und ich blieb alleine und sah dies große Gesicht. Es blieb aber keine Kraft in mir, und ich ward sehr ungestalt und hatte keine Kraft mehr. Und ich hörte seine Rede; und indem ich sie hörte, sank ich nieder auf mein Angesicht zur Erde. Und siehe, eine Hand rührte mich an und half mir auf die Kniee und auf die Hände und sprach zu mir: Du lieber Daniel, merke auf die Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und da er solches mit mir redete, richtete ich mich auf und zitterte. Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, da du von Herzen begehretest zu verstehen, und dich kasteietest vor deinem GOtt, sind deine, Worte erhört; und ich bin kommen um deinetwillen. Aber der Fürst des Königreichs in Persienland hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, der vornehmsten Fürsten einer, kam mir zu Hilfe; da behielt ich den Sieg bei den Königen in Persien. Nun aber komme ich, daß ich dir berichte, wie es deinem Volk hernach gehen wird; denn das Gesicht wird nach etlicher Zeit geschehen. Und als er solches mit mir redete, schlug ich mein Angesicht nieder zur Erde und schwieg stille. Und siehe, einer, gleich einem Menschen, rührte meine Lippen an. Da tat ich meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, meine Gelenke beben mir über dem Gesicht, und ich habe keine Kraft mehr. Und wie kann der Knecht meines Herrn mit meinem Herrn reden, weil nun keine Kraft mehr in mir ist, und habe auch keinen Odem mehr? Da rührte mich abermal an einer, gleichwie ein Mensch gestaltet, und stärkte mich und sprach: Fürchte dich nicht, du lieber Mann! Friede sei mit dir; und sei getrost, sei getrost! Und als er mit mir redete, ermannete ich mich und sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich gestärkt. Und er sprach: Weißt du auch, warum ich zu dir kommen bin? Jetzt will ich wieder hin und mit dem Fürsten in Persienland streiten; aber wenn ich wegziehe, siehe, so wird der Fürst aus Griechenland kommen. Doch will ich dir anzeigen, was geschrieben ist, das gewißlich geschehen wird. Und ist keiner, der mir hilft wider jene denn euer Fürst Michael. D enn ich stand auch bei ihm im ersten Jahr Darius, des Meders, daß ich ihm hülfe und ihn stärkte. Und nun will ich dir anzeigen, was gewiß geschehen soll. Siehe, es werden noch drei Könige in Persien stehen; der vierte aber wird größern Reichtum haben denn alle andern; und wenn er in seinem Reichtum am mächtigsten ist, wird er alles wider das Königreich in Griechenland erregen. Danach wird ein mächtiger König aufstehen und mit großer Macht herrschen, und was er will, wird er ausrichten. Und wenn er aufs höchste kommen ist, wird sein Reich zerbrechen und sich in die vier Winde des Himmels zerteilen, nicht auf seine Nachkommen, auch nicht mit solcher Macht, wie seine gewesen ist; denn sein Reich wird ausgerottet und Fremden zuteil werden. Und der König gegen Mittag, welcher ist seiner Fürsten einer, wird mächtig werden; aber gegen ihn wird einer auch mächtig sein und herrschen, welches Herrschaft wird groß sein. Nach etlichen Jahren aber werden sie sich miteinander befreunden; und die Tochter des Königs gegen Mittag wird kommen zum Könige gegen Mitternacht, Einigkeit zu machen. Aber sie wird nicht bleiben bei der Macht des Arms, dazu ihr Same auch nicht stehen bleiben, sondern sie wird übergeben samt denen, die sie gebracht haben, und mit dem Kinde und dem, der sie eine Weile mächtig gemacht hatte. Es wird aber der Zweige einer von ihrem Stamm aufkommen, der wird kommen mit Heereskraft und dem Könige gegen Mitternacht in seine Feste fallen; und wird‘s, ausrichten und siegen. Auch wird er ihre Götter und Bilder samt den köstlichen Kleinoden, beide, silbernen und güldenen wegführen nach Ägypten und etliche Jahre vor dem Könige gegen Mitternacht wohl stehen bleiben. Und wenn er durch desselbigen Königreich gezogen ist, wird er wiederum in sein Land ziehen. Aber seine Söhne werden erzürnen und große Heere zusammenbringen; und der eine wird kommen und wie eine Flut daherfahren und jenen wiederum vor seinen Festen reizen. Da wird der König gegen Mittag ergrimmen und ausziehen und mit dem Könige gegen Mitternacht streiten und wird solchen großen Haufen zusammenbringen, daß ihm jener Haufe wird in seine Hand gegeben. Und wird denselbigen Haufen wegführen. Des wird sich sein Herz erheben, daß er so viel tausend daniedergelegt hat; aber damit wird er sein nicht mächtig werden. Denn der König gegen Mitternacht wird wiederum einen größern Haufen zusammenbringen, denn der vorige war; und nach etlichen Jahren wird er daherziehen mit großer Heereskraft und mit großem Gut. Und zur selbigen Zeit werden sich viele wider den König gegen Mittag setzen; auch werden sich etliche Abtrünnige aus deinem Volk erheben und die Weissagung erfüllen und werden fallen. Also wird der König gegen Mitternacht daherziehen und Schütte machen und feste Städte gewinnen; und die Mittagsarme werden‘s nicht können wehren, und sein bestes Volk werden nicht können widerstehen, sondern er wird, wenn er an ihn kommt, seinen Willen schaffen; und niemand wird ihm widerstehen mögen. Er wird auch in das werte Land kommen und wird‘s vollenden durch seine Hand. Und wird sein Angesicht richten, daß er mit Macht seines ganzen Königreichs komme. Aber er wird sich mit ihm vertragen und wird ihm seine Tochter zum Weibe geben, daß er ihn verderbe; aber es wird ihm nicht geraten, und wird nichts daraus werden. Danach wird er sich kehren wider die Inseln und derselben viele gewinnen. Aber ein Fürst wird ihn lehren aufhören mit Schmähen, daß er ihn nicht mehr schmähe. Also wird er sich wiederum kehren zu den Festen seines Landes und wird sich stoßen und fallen, daß man ihn nirgend finden wird. Und an seiner Statt wird einer aufkommen, der wird in königlichen Ehren sitzen wie ein Scherge. Aber nach wenig Tagen wird er brechen, doch weder durch Zorn noch durch Streit. An des Statt wird aufkommen ein Ungeachteter, welchem die Ehre des Königreichs nicht bedacht war; der wird kommen, und wird ihm gelingen und das Königreich mit süßen Worten einnehmen. Und die Arme, die wie eine Flut daherfahren, werden vor ihm wie mit einer Flut überfallen und zerbrochen werden, dazu auch der Fürst, mit dem der Bund gemacht war. Denn nachdem er mit ihm befreundet ist, wird er listiglich gegen ihn handeln; und wird heraufziehen und mit geringem Volk ihn überwältigen. Und wird ihm gelingen, daß er in die besten Städte des Landes kommen wird; und wird‘s also ausrichten, das seine Väter noch seine Voreltern nicht tun konnten mit Rauben, Plündern und Ausbeuten; und wird nach den allerfestesten Städten trachten, und das eine Zeitlang. Und er wird seine Macht und sein Herz wider den König gegen Mittag erregen mit großer Heereskraft. Da wird der König gegen Mittag gereizt werden zum Streit mit einer großen, mächtigen Heereskraft. Aber er wird nicht bestehen; denn es werden Verrätereien wider ihn gemacht. Und eben, die sein Brot essen, die werden ihn helfen verderben und sein Heer unterdrücken, daß gar viele erschlagen werden. Und beider Könige Herz wird denken, wie sie einander Schaden tun, und werden doch über einem Tisch fälschlich miteinander reden. Es wird ihnen aber fehlen; denn das Ende ist noch auf eine andere Zeit bestimmt. Danach wird er wiederum heimziehen mit großem Gut und sein Herz richten wider den heiligen Bund; da wird er etwas ausrichten und also heim in sein Land ziehen. Danach wird er zu gelegener Zeit wieder gegen Mittag ziehen; aber es wird ihm zum andernmal nicht geraten wie zum erstenmal. Denn es werden Schiffe aus Chittim wider ihn kommen, daß er verzagen wird und umkehren muß. Da wird er wider den heiligen Bund ergrimmen und wird‘s ausrichten; und wird sich umsehen und an sich ziehen, die den heiligen Bund verlassen. Und es werden seine Arme daselbst stehen; die werden das Heiligtum in der Feste entweihen und das tägliche Opfer abtun und einen Greuel der Wüstung aufrichten. Und er wird heucheln und gute Worte geben den Gottlosen, so den Bund übertreten. Aber das Volk, so ihren GOtt kennen, werden sich ermannen und es ausrichten. Und die Verständigen im Volk werden viel andere lehren; darüber werden sie fallen durch Schwert, Feuer, Gefängnis und Raub eine Zeitlang. Und wenn sie so fallen, wird ihnen dennoch eine kleine Hilfe geschehen. Aber viele werden sich zu ihnen tun betrüglich. Und der Verständigen werden etliche fallen, auf daß sie bewährt, rein und lauter werden, bis daß es ein Ende habe; denn es ist noch eine andere Zeit vorhanden. Und der König wird tun, was er will, und wird sich erheben und aufwerfen wider alles, das GOtt ist; und wider den GOtt aller Götter wird er greulich reden; und wird ihm gelingen, bis der Zorn aus sei; denn es ist beschlossen, wie lange es währen soll. Und seiner Väter GOtt wird er nicht achten; er wird weder Frauenliebe noch einiges GOttes achten, denn er wird sich wider alles aufwerfen. Aber an des Statt wird er seinen GOtt Maußim ehren; denn er wird einen GOtt, davon seine Väter nichts gewußt haben, ehren mit Gold, Silber, Edelstein und Kleinoden. Und wird denen, so ihm helfen stärken Maußim mit dem fremden GOtt, den er erwählt hat, große Ehre tun und sie zu Herren machen über große Güter und ihnen das Land zu Lohn austeilen. Und am Ende wird sich der König gegen Mittag mit ihm stoßen; und der König gegen Mitternacht wird sich gegen ihn sträuben mit Wagen, Reitern und viel Schiffen; und wird in die Länder fallen und verderben und durchziehen. Und wird in das werte Land fallen, und viele werden umkommen. Diese aber werden seiner Hand entrinnen: Edom, Moab und die Erstlinge der Kinder Ammon. Und er wird seine Macht in die Länder schicken, und Ägypten wird ihm nicht entrinnen, sondern er wird durch seinen Zug herrschen über die güldenen und silbernen Schätze und über alle Kleinode Ägyptens, Libyens und der Mohren. Es wird ihn aber ein Geschrei erschrecken von Morgen und Mitternacht; und er wird mit großem Grimm ausziehen, willens, viele zu vertilgen und zu verderben. Und er wird das Gezelt seines Palasts aufschlagen zwischen zweien Meeren um den werten heiligen Berg, bis mit ihm ein Ende werde; und niemand wird ihm helfen. Z ur selbigen Zeit wird der große Fürst Michael, der für dein Volk steht, sich aufmachen. Denn es wird eine solche trübselige Zeit sein, als sie nicht gewesen ist, seit daß Leute gewesen sind, bis auf dieselbige Zeit. Zur selbigen Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. Und viele, so unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, etliche zum ewigen Leben, etliche zur ewigen Schmach und Schande. Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Und nun, Daniel, verbirg diese Worte und versiegele diese Schrift bis auf die letzte Zeit, so werden viele drüber kommen und großen Verstand finden. Und ich, Daniel, sah, und siehe, es standen zwei andere da, einer an diesem Ufer des Wassers, der andere an jenem Ufer. Und er sprach zu dem in leinenen Kleidern, der oben am Wasser stand: Wann will‘s denn ein Ende sein mit solchen Wundern? Und ich hörte zu dem in leinenen Kleidern, der oben am Wasser stand; und er hob seine rechte und linke Hand auf gen Himmel und schwur bei dem, so ewiglich lebt, daß es eine Zeit und etliche Zeiten und eine halbe Zeit währen soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll solches alles geschehen. Und ich hörte es: aber ich verstand es nicht und sprach: Mein Herr, was wird danach werden? Er aber sprach: Gehe hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit. Viele werden gereinigt, geläutert und bewährt werden; und die Gottlosen werden gottlos Wesen führen, und die Gottlosen werden‘s nicht achten; aber die Verständigen werden‘s achten. Und von der Zeit an, wenn das tägliche Opfer abgetan und ein Greuel der Wüstung dargesetzt wird, sind tausend zweihundert und neunzig Tage: Wohl dem, der da erwartet und erreicht tausend dreihundert und fünfunddreißig Tage! Du aber, Daniel, gehe hin, bis das Ende komme, und ruhe, daß du aufstehest in deinem Teil am Ende der Tage! D ies ist das Wort des HERRN, das geschehen ist zu Hosea, dem Sohn Beheris, zur Zeit Usias, Jothams, Ahas und Hiskias, der Könige Judas, und zu der Zeit Jerobeams, des Sohns Joas, des Königs Israels. Und da der HERR anfing zu reden durch Hosea, sprach er zu ihm: Gehe hin und nimm ein Hurenweib und Hurenkinder; denn das Land läuft vom HERRN der Hurerei nach. Und er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblaims, welche ward schwanger und gebar ihm einen Sohn. Und der HERR sprach zu ihm: Heiße ihn Jesreel; denn es ist noch um eine kleine Zeit, so will ich die Blutschulden in Jesreel heimsuchen über das Haus Jehu und will‘s mit dem Königreich des Hauses Israel ein Ende machen. Zur selbigen Zeit will ich den Bogen Israels zerbrechen im Tal Jesreel. Und sie ward abermal schwanger und gebar eine Tochter. Und er sprach zu ihm: Heiße sie Lo-Ryhamo; denn ich will mich nicht mehr über das Haus Israel erbarmen, sondern ich will sie wegwerfen. Doch will ich mich erbarmen über das Haus Juda und will ihnen helfen durch den HERRN, ihren GOtt; ich will ihnen aber nicht helfen durch Bogen, Schwert, Streit, Roß oder Reiter. Und da sie hatte Lo-Ryhamo entwöhnet, ward sie wieder schwanger und gebar einen Sohn. Und er sprach: Heiße ihn Lo-Ammi; denn ihr seid nicht mein Volk, so will ich auch nicht der Eure sein. E s wird aber die Zahl der Kinder Israel sein wie der Sand am Meer, den man weder messen noch zählen kann. Und soll geschehen an dem Ort, da man zu ihnen gesagt hat: Ihr seid nicht mein Volk, wird man zu ihnen sagen: O ihr Kinder des lebendigen GOttes! Denn es werden die Kinder Juda und die Kinder Israel zuhaufe kommen und werden sich miteinander an ein Haupt halten und aus dem Lande heraufziehen; denn der Tag Jesreels wird ein großer Tag sein. S agt euren Brüdern, sie sind mein Volk; und zu eurer Schwester, sie sei in Gnaden. Sprecht das Urteil über eure Mutter, sie sei nicht mein Weib, und ich will sie nicht haben. Heißt sie ihre Hurerei von ihrem Angesichte wegtun und ihre Ehebrecherei von ihren Brüsten, auf daß ich sie nicht nackend ausziehe und darstelle, wie sie war, da sie geboren ward, und ich sie nicht mache wie eine Wüste und wie ein dürres Land, daß ich sie nicht Durst sterben lasse, und mich ihrer Kinder nicht erbarme; denn sie sind Hurenkinder, und ihre Mutter ist eine Hure, und die sie getragen hat, hält sich schändlich und spricht: Ich will meinen Buhlen nachlaufen, die mir geben Brot, Wasser, Wolle, Flachs, Öl und Trinken. Darum siehe, ich will deinen Weg mit Dornen vermachen und eine Wand davor ziehen, daß sie ihren Steig nicht finden soll, und wenn sie ihren Buhlen nachläuft, daß sie die nicht ergreifen, und wenn sie die sucht, nicht finden könne und sagen müsse: Ich will wiederum zu meinem vorigen Manne gehen, da mir besser war, denn mir jetzt ist. Denn sie will nicht wissen, daß ich es sei, der ihr gibt Korn, Most, Öl und ihr viel Silber und Gold gegeben habe, das sie haben Baal zu Ehren gebraucht. Darum will ich mein Korn und Most wieder nehmen zu seiner Zeit und meine Wolle und Flachs entwenden, damit sie ihre Scham bedecket. Nun will ich ihre Schande aufdecken vor den Augen ihrer Buhlen, und niemand soll sie von meiner Hand erretten. Und ich will‘s ein Ende machen mit allen ihren Freuden, Festen, Neumonden, Sabbaten und allen ihren Feiertagen. Ich will ihre Weinstöcke und Feigenbäume wüst machen, weil sie sagt: Das ist mein Lohn, den mir meine Buhlen geben. Ich will einen Wald daraus machen, daß es die wilden Tiere fressen sollen. Also will ich heimsuchen über sie die Tage Baalim, denen sie Räuchopfer tut, und schmückt sich mit Stirnspangen und Halsbändern und läuft ihren Buhlen nach und vergißt mein, spricht der HErr. D arum siehe, ich will sie locken und will sie in eine Wüste führen und freundlich mit ihr reden. Da will ich ihr geben ihre Weinberge aus demselben Ort und das Tal Achor, die Hoffnung aufzutun. Und daselbst wird sie singen wie zur Zeit ihrer Jugend, da sie aus Ägyptenland zog. Alsdann spricht der HErr, wirst du mich heißen mein Mann und mich nicht mehr mein Baal heißen. Denn ich will die Namen der Baalim von ihrem Munde wegtun, daß man derselben Namen nicht mehr gedenken soll. Und ich will zur selbigen Zeit ihnen einen Bund machen mit den Tieren auf dem Felde, mit den Vögeln unter dem Himmel und mit dem Gewürme auf Erden; und will Bogen, Schwert und Krieg vom Lande zerbrechen und will sie sicher wohnen lassen. Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit; ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit; ja, im Glauben will ich mich mit dir verloben; und du wirst den HERRN erkennen. Zur selbigen Zeit, spricht der HErr, will ich erhören; ich will den Himmel erhören; und der Himmel soll die Erde erhören und die Erde soll Korn, Most und Öl erhören; und dieselbigen sollen Jesreel erhören. Und ich will mir sie auf Erden zum Samen behalten und mich erbarmen über die, so in Ungnaden war, und sagen zu dem, das nicht mein Volk war: Du bist mein Volk; und es wird sagen: Du bist mein GOtt. U nd der HERR sprach zu mir: Gehe noch eins hin und buhle um das buhlerische und ehebrecherische Weib, wie denn der HERR um die Kinder Israel buhlet, und sie doch sich zu fremden Göttern kehren und buhlen um eine Kanne Weins. Und ich ward mit ihr eins um fünfzehn Silberlinge und anderthalb Homer Gerste. Und sprach zu ihr: Halte dich mein eine Zeitlang und hure nicht und laß keinen andern zu dir; denn ich will mich auch dein halten. Denn die Kinder Israel werden lange Zeit ohne König, ohne Fürsten, ohne Opfer, ohne Altar, ohne Leibrock und ohne Heiligtum bleiben. Danach werden sich die Kinder Israel bekehren und den HERRN, ihren GOtt, und ihren König David suchen und werden den HERRN und seine Gnade ehren in der letzten Zeit. H ört, ihr Kinder Israel, des HERRN Wort; denn der HERR hat Ursach, zu schelten, die im Lande wohnen. Denn es ist keine Treue, keine Liebe, kein Wort GOttes im Lande, sondern GOtteslästern, Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen hat überhandgenommen, und kommt eine Blutschuld nach der andern. Darum wird das Land jämmerlich stehen und allen Einwohnern übel gehen; denn es werden auch die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer weggerafft werden. Doch man darf nicht schelten, noch jemand strafen; denn mein Volk ist wie die, so die Priester schelten. Darum sollst du bei Tage fallen, und der Prophet des Nachts neben dir fallen; also will ich deine Mutter hinrichten. Mein Volk ist dahin, darum daß es nicht lernen will. Denn du verwirfst GOttes Wort, darum will ich dich auch verwerfen, daß du nicht mein Priester sein sollst. Du vergissest des Gesetzes deines GOttes, darum will ich auch deiner Kinder vergessen. Je mehr ihrer wird, je mehr sie wider mich sündigen; darum will ich ihre Ehre zuschanden machen. Sie fressen die Sündopfer meines Volks und sind begierig nach ihren Sünden. Darum soll es dem Volk gleichwie dem Priester gehen; denn ich will ihr Tun heimsuchen und ihnen vergelten, wie sie verdienen, daß sie werden essen und nicht satt werden, Hurerei treiben, und soll ihnen nicht gelingen, darum daß sie den HERRN verlassen haben und ihn nicht achten. Hurerei, Wein und Most machen toll. Mein Volk fragt sein Holz, und sein Stab soll ihm predigen; denn der Hurereigeist verführt sie, daß sie wider ihren GOtt Hurerei treiben. Oben auf den bergen opfern sie und auf den Hügeln räuchern sie, unter den Eichen, Linden und Buchen; denn die haben feine Schatten. Darum werden eure Töchter auch zu Huren und eure Bräute zu Ehebrecherinnen werden. Und ich will‘s auch nicht wehren, wenn eure Töchter und Bräute geschändet und zu Huren werden, weil ihr einen andern GOttesdienst anrichtet mit den Huren und opfert mit den Bübinnen. Denn das törichte Volk will geschlagen sein. W illst du, Israel, ja huren, daß sich doch nur Juda nicht auch verschulde! Geht nicht hin nach Gilgal und kommt nicht hinauf nach Beth-Aven und schwört nicht: So wahr der HERR lebt! Denn Israel läuft wie eine tolle Kuh, so wird sie auch der HERR weiden lassen wie ein Lamm in der Irre. Denn Ephraim hat sich zu den Götzen gestellt; so laß ihn hinfahren! Sie haben sich in die Schwelgerei und Hurerei gegeben; ihre Herren haben Lust dazu, daß sie Schande anrichten. Der Wind mit seinen Flügeln wird sie gebunden treiben und müssen über ihrem Opfer zuschanden werden. S o hört nun dies, ihr Priester, und merke auf, du Haus Israel, und nimm zu Ohren, du Haus des Königs; denn es wird eine Strafe über euch gehen, die ihr ein Strick zu Mizpa und ein ausgespannt Netz zu Thabor worden seid. Mit Schlachten vertiefen sie sich in ihrem Verlaufen, darum muß ich sie allesamt strafen. Ich kenne Ephraim wohl, und Israel ist vor mir nicht verborgen, daß Ephraim nun eine Hure ist, und Israel ist unrein. Sie denken nicht danach, daß sie sich kehrten zu ihrem GOtt; denn sie haben einen Hurengeist in ihrem Herzen und lehren vom HERRN nicht. Darum soll die Hoffart Israels vor ihrem Angesicht gedemütigt werden, und sollen beide, Israel und Ephraim, fallen um ihrer Mißtat willen; auch soll Juda samt ihnen fallen. Alsdann werden sie kommen mit ihren Schafen und Rindern, den HERRN zu suchen, aber nicht finden; denn er hat sich von ihnen gewandt. Sie verachten den HERRN und zeugen fremde Kinder; darum wird sie auch der Neumond fressen mit ihrem Erbteil. J a, blast Posaunen zu Gibea, ja, drommetet zu Rama, ja ruft zu Beth-Aven: Hinter dir, Benjamin! Denn Ephraim soll zur Wüste werden zur Zeit, wenn ich sie strafen werde. Davor hab ich die Stämme Israels treulich gewarnet. Die Fürsten Judas sind gleich denen, so die Grenze verrücken; darum will ich meinen Zorn über sie ausschütten wie Wasser. Ephraim leidet Gewalt und wird geplagt; daran geschieht ihm recht; denn er hat sich gegeben auf (Menschen-)Gebot. Ich bin dem Ephraim eine Motte und dem Hause Juda eine Made. Und da Ephraim seine Krankheit und Juda seine Wunden fühlete, zog Ephraim hin zu Assur und schickt e zum Könige zu Jareb; aber er konnte euch nicht helfen noch eure Wunden heilen. Denn ich bin dem Ephraim wie ein Löwe, und dem Hause Juda wie ein junger Löwe. Ich, ich zerreiße sie und gehe davon und führe sie weg, und niemand kann sie retten. Ich will wiederum an meinen Ort gehen, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen; wenn‘s ihnen übel geht, so werden sie mich frühe suchen müssen (und sagen): K ommt, wir wollen wieder zum HERRN! Denn er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden. Er macht uns lebendig nach zwei Tagen, er wird uns am dritten Tage aufrichten, daß wir vor ihm leben werden. Dann werden wir acht darauf haben und fleißig sein, daß wir den HERRN erkennen. Denn er wird hervorbrechen wie die schöne Morgenröte und wird zu uns kommen wie ein regen, wie ein Spätregen, der das Land feuchtet. Wie will ich dir so wohl tun, Ephraim! Wie will ich dir so wohl tun, Juda! Denn die Gnade, so ich euch erzeigen will, wird sein wie eine Tauwolke des Morgens und wie ein Tau, der frühmorgens sich ausbreitet. Darum schlage ich sie durch die Propheten und töte sie durch meines Mundes Rede, daß dein Recht ans Licht komme. Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer und am Erkenntnis GOttes und nicht am Brandopfer. Aber sie übertreten den Bund, wie Adam; darin verachten sie mich. Denn Gilead ist eine Stadt voll Abgötterei und Blutschulden, Und die Priester samt ihrem Haufen sind wie die Ströter, so da lauern auf die Leute und würgen auf dem Wege, der nach Sichem geht; denn sie tun, was sie wollen. Ich sehe im Hause Israel, da mir vor grauet; denn da hurt Ephraim, so verunreinigt sich Israel. Aber Juda wird noch eine Ernte vor sich haben, wenn ich meines Volks Gefängnis wenden werde. W enn ich Israel heilen will, so findet sich erst die Sünde Ephraims und die Bosheit Samaria, wie sie Abgötterei treiben. Denn wiewohl sie unter sich selbst mit Dieben und auswendig mit Räubern geplagt sind, dennoch wollen sie nicht merken, daß ich alle ihre Bosheit merke. Ich sehe aber ihr Wesen wohl, das sie allenthalben treiben. Sie vertrösten den König durch ihre Bosheit und die Fürsten durch ihre Lügen und sind allesamt Ehebrecher, gleichwie ein Backofen, den der Bäcker heizet, wenn er hat ausgeknetet, und läßt den Teig durchsäuern und aufgehen. Heute ist unsers Königs Fest (sprechen sie), da fahen die Fürsten an vom Wein toll zu werden; so zeucht er die Spötter zu sich. Denn ihr Herz ist in heißer Andacht wie ein Backofen, wenn sie opfern und die Leute betrügen; aber ihr Bäcker schläft die ganze Nacht, und des Morgens brennt er lichterlohe. Noch sind sie so heißer Andacht wie ein Backofen. Obgleich ihre Richter aufgefressen werden und alle ihre Könige fallen, noch ist keiner unter ihnen, der mich anrufe. E phraim mengt sich unter die Völker; Ephraim ist wie ein Kuchen, den niemand umwendet, sondern Fremde fressen seine Kraft, noch will er‘s nicht merken. Er hat auch graue Haare gekriegt; noch will er‘s nicht merken. Und die Hoffart Israels wird vor ihren Augen gedemütiget; noch bekehren sie sich nicht zum HERRN, ihrem GOtt, fragen auch nicht nach ihm in diesem allem. Denn Ephraim ist wie eine verlockte Taube, die nichts merken will. Jetzt rufen sie Ägypten an, dann laufen sie zu Assur. Aber indem sie hin und her laufen, will ich mein Netz über sie werfen und herunterrücken wie die Vögel unter dem Himmel; ich will sie strafen, wie man predigt in ihrer Sammlung. Wehe ihnen, daß sie von mir weichen! Sie müssen verstört werden, denn sie sind abtrünnig von mir worden. Ich wollte sie wohl erlösen, wenn sie nicht wider mich Lügen lehrten. So rufen sie mich auch nicht an von Herzen, sondern lören auf ihren Lagern. Sie versammeln sich um Korn und Mosts willen und sind mir ungehorsam. Ich lehre sie und stärke ihren Arm; aber sie denken Böses von mir. Sie bekehren sich, aber nicht recht, sondern sind wie ein falscher Bogen; darum werden ihre Fürsten durchs Schwert fallen; ihr Dräuen soll in Ägyptenland zum Spott werden. R ufe laut wie eine Posaune (und sprich): Er kommt schon über das Haus des HERRN wie ein Adler, darum daß sie meinen Bund übertreten und von meinem Gesetz abtrünnig werden. Werden sie dann zu mir schreien: Du bist mein GOtt; wir kennen dich, Israel. Israel verwirft das Gute; darum muß sie der Feind verfolgen. Sie machen Könige, aber ohne mich; sie setzen Fürsten, und ich muß nicht wissen. Aus ihrem Silber und Gold machen sie Götzen, daß sie ja bald ausgerottet werden. Dein Kalb, Samaria, verstößt er; mein Zorn ist über sie ergrimmet; es kann nicht lange stehen, sie müssen gestraft werden. Denn das Kalb ist aus Israel herkommen, und ein Werkmann hat‘s gemacht, und kann ja kein GOtt sein; darum soll das Kalb Samaria zerpulvert werden. Denn sie säen Wind und werden Ungewitter einernten; ihre Saat soll nicht aufkommen und ihr Gewächs kein Mehl geben; und ob es geben würde, sollen‘s doch Fremde fressen. Israel wird aufgefressen; die Heiden gehen mit ihnen um wie mit einem unwerten Gefäß, darum daß sie hinauf zum Assur laufen wie ein Wild in der Irre. Ephraim schenkt den Buhlern und gibt den Heiden Tribut. Dieselben Heiden will ich nun über sie sammeln; sie sollen der Last des Königs und der Fürsten bald müde werden. Denn Ephraim hat der Altäre viel gemacht zu sündigen; so sollen auch die Altäre ihm zur Sünde geraten. Wenn ich ihm gleich viel von meinem Gesetz schreibe, so wird‘s geachtet wie eine fremde Lehre. Daß sie nun viel opfern und Fleisch herbringen und essen es, so hat doch der HERR kein Gefallen daran, sondern er will ihrer Mißtat gedenken und ihre Sünden heimsuchen, die sich zu Ägypten kehren. Israel vergißt seines Schöpfers und baut Kirchen, so macht Juda viel fester Städte; aber ich will Feuer in seine Städte schicken, welches soll seine Häuser verzehren. D u darfst dich nicht freuen, Israel, noch rühmen wie die Völker; denn du hurest wider deinen GOtt, damit du suchst Hurenlohn, daß alle Tennen voll Getreide werden. Darum so sollen dich die Tennen und Kelter nicht nähren, und der Most soll dir fehlen. Und sollen nicht bleiben im Lande des HERRN, sondern Ephraim muß wieder nach Ägypten und muß in Assyrien, das unrein ist, essen, daselbst sie dem HERRN kein Trankopfer vom Wein noch etwas zu Gefallen tun können. Ihr Opfer soll sein wie der Betrübten Brot, an welchem unrein werden alle, die davon essen; denn ihr Brot müssen sie für sich selbst essen, und soll nicht in des HERRN Haus gebracht werden. Was wollt ihr alsdann auf den Jahrzeiten und auf den Feiertagen des HERRN tun? Siehe, sie müssen weg vor dem Verstörer! Ägypten wird sie sammeln, und Moph wird sie begraben. Nesseln werden wachsen, da jetzt ihr liebes Götzensilber steht, und Dornen in ihren Hütten. Die Zeit der Heimsuchung ist kommen, die Zeit der Vergeltung; des wird Israel inne werden. Die Propheten sind Narren, und die Rottengeister sind wahnsinnig um deiner großen Mißtat und um der großen feindseligen Abgötterei willen. Die Wächter in Ephraim hielten sich etwa an meinen GOtt; aber nun sind sie Propheten, die Stricke legen auf allen ihren Wegen durch die feindselige Abgötterei im Hause ihres GOttes. Sie verderben‘s zu tief, wie zur Zeit Gibeas; darum wird er ihrer Mißtat gedenken und ihre Sünde heimsuchen. I ch fand Israel in der Wüste wie Trauben und sah eure Väter wie die ersten Feigen am Feigenbaum; aber hernach gingen sie zu Baal-Peor und gelobten sich dem schändlichen Abgott und wurden ja so greulich als ihre Buhlen. Darum muß die Herrlichkeit Ephraims wie ein Vogel wegfliegen, daß sie weder gebären noch tragen noch schwanger werden sollen. Und ob sie ihre Kinder gleich erzögen, will ich sie doch ohne Kinder machen, daß sie nicht Leute sein sollen. Auch wehe ihnen, wenn ich von ihnen bin gewichen! Ephraim, als ich es ansehe, ist gepflanzt und hübsch wie Tyrus, muß aber nun ihre Kinder herauslassen dem Totschläger. HERR, gib ihnen! Was willst du ihnen aber geben? Gib ihnen unfruchtbare Leiber und versiegene Brüste! Alle ihre Bosheit geschieht zu Gilgal, daselbst bin ich ihnen feind; und ich will sie auch um ihres bösen Wesens willen aus meinem Hause stoßen und nicht mehr Liebe erzeigen; denn alle ihre Fürsten sind Abtrünnige. Ephraim ist geschlagen; ihre Wurzel ist verdorret, daß sie keine Frucht mehr bringen können. Und ob sie gebären würden, will ich doch die liebe Frucht ihres Leibes töten. Mein GOtt wird sie verwerfen, darum, daß sie ihn nicht hören wollen, und müssen unter den Heiden in der Irre gehen. I srael ist ein verwüsteter Weinstock; seine Frucht ist eben auch also. Soviel Früchte er hatte, soviel Altäre hatte er gemacht. Wo das Land am besten war, da stifteten sie die schönsten Kirchen. Ihr Herz ist zertrennet; nun wird sie ihre Schuld finden. Ihre Altäre sollen zerbrochen, und ihre Kirchen sollen verstört werden. Alsdann müssen sie sagen: Wir haben keinen König; denn wir fürchten den HERRN nicht, was kann uns der König nun helfen? Sie schwuren vergeblich und machten einen Bund; und solcher Rat grünete auf allen Furchen im Felde wie Galle. Die Einwohner zu Samaria sorgen für die Kälber zu Beth-Aven; denn sein Volk trauert um ihn; über welchem doch seine Kamarim sich pflegten zu freuen seiner Herrlichkeit halben; denn es ist von ihnen weggeführt. Ja, das Kalb ist nach Assyrien gebracht, zum Geschenk dem Könige zu Jareb. Also muß Ephraim mit Schanden stehen, und Israel schändlich gehen mit seinem Vornehmen. Denn der König zu Samaria ist dahin wie ein Schaum auf dem Wasser. Die Höhen zu Aven sind vertilgt, damit sich Israel versündigte; Disteln und Dornen wachsen auf ihren Altären. Und sie werden sagen: Ihr Berge, bedeckt uns, und ihr Hügel, fallt über uns! Israel, du hast seit der Zeit Gibeas gesündigt, dabei sind sie auch geblieben; aber es soll sie nicht des Streits zu Gibea gleichen ergreifen, so wider die bösen Leute geschah, sondern ich will sie züchtigen nach meinem Wunsch, daß Völker sollen über sie versammelt kommen, wenn ich sie werde strafen um ihre zwei Sünden. Ephraim ist wie ein Kalb, gewöhnt, daß es gerne drischet. Ich will ihm über seinen schönen Hals fahren; ich will Ephraim reiten, Juda soll Pflügen und Jakob eggen. Darum säet euch Gerechtigkeit und erntet Liebe und pflüget anders, weil es Zeit ist, den HERRN zu suchen, bis daß er komme und regne über euch Gerechtigkeit. Denn ihr pflüget Böses und erntet Übeltat und eßt Lügenfrüchte. Weil du dich denn verläßt auf dein Wesen und auf die Menge deiner Helden, so soll sich ein Getümmel erheben in deinem Volk, daß alle deine Festen verstört werden. Gleichwie Salman verstörte das Haus Arbeels zur Zeit des Streits, da die Mutter über den Kindern zu Trümmern ging, ebenso soll‘s euch zu Bethel auch gehen um euren großen Bosheit willen, daß der König Israels frühe morgens untergehe. D a Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn; meinen Sohn, aus Ägypten. Aber wenn man sie jetzt ruft, so wenden sie sich davon und opfern den Baalim und räuchern den Bildern. Ich nahm Ephraim bei seinen Armen und leitete ihn; aber sie merkten‘s nicht, wie ich ihnen half. Ich ließ sie ein menschlich Joch ziehen und in Seilen der Liebe gehen und half ihnen das Joch an ihrem Halse tragen und gab ihnen Futter, daß er sich ja nicht wieder sollte nach Ägyptenland kehren. So ist nun Assur ihr König worden; denn sie wollen sich nicht bekehren. Darum soll das Schwert über ihre Städte kommen und soll ihre Riegel aufreiben und fressen um ihres Vornehmens willen. Mein Volk ist müde, sich zu mir zu kehren; und wie man ihnen prediget, so richtet sich keiner auf. Was soll ich aus dir machen, Ephraim? Soll ich dich schützen, Israel? Soll ich nicht billig ein Adama aus dir machen und dich wie Zeboim zurichten? Aber mein Herz ist anderes Sinnes, meine Barmherzigkeit ist zu brünstig, daß ich nicht tun will nach meinem grimmigen Zorn, noch mich kehren, Ephraim gar zu verderben; denn ich bin GOtt und nicht ein Mensch und bin der Heilige unter dir. Ich will aber nicht in die Stadt kommen. Alsdann wird man dem HERRN nachfolgen; und er wird brüllen wie ein Löwe; und wenn er wird brüllen, so werden erschrecken die, so gegen Abend sind. Und die in Ägypten werden auch erschrecken wie ein Vogel, und die im Lande Assur wie Tauben; und ich will sie in ihre Häuser setzen, spricht der HErr. In Ephraim ist allenthalben Lüge wider mich und im Hause Israel falscher GOttesdienst. Aber Juda hält noch fest an GOtt und am rechten heiligen GOttesdienst. E phraim aber weidet sich vom Winde und läuft dem Ostwinde nach und macht täglich der Abgötterei und des Schadens mehr; sie machen mit Assur einen Bund und bringen Balsam nach Ägypten. Darum wird der HERR die Sache Judas führen und Jakob heimsuchen nach seinem Wesen und ihm vergelten nach seinem Verdienst. Ja (sagen sie), er hat im Mutterleibe seinen Bruder untertreten und von allen Kräften mit GOtt gekämpft. Er kämpfte mit dem Engel und siegete, denn er weinte und bat ihn; daselbst hat er ihn ja zu Bethel gefunden und daselbst hat er mit uns geredet. Aber der HERR ist der GOtt Zebaoth; HERR ist sein Name. So bekehre dich nun zu deinem GOtt, halte Barmherzigkeit und Recht und hoffe stets auf deinen GOtt! Aber der Kaufmann hat eine falsche Waage in seiner Hand und betrügt gerne. Denn Ephraim spricht: Ich bin reich, ich habe genug; man wird mir keine Mißtat finden in aller meiner Arbeit, das Sünde sei. Ich aber, der HErr, bin dein GOtt aus Ägyptenland her, und der ich dich noch in den Hütten wohnen lasse, wie man zur Jahrzeit pfleget, und rede zu den Propheten; und ich bin‘s der so viel Weissagung gibt und durch die Propheten mich anzeige. In Gilead ist‘s Abgötterei, und zu Gilgal opfern sie Ochsen vergeblich; und haben so viel Altäre, als Mandeln auf dem Felde stehen. J akob mußte fliehen in das Land Syrien, und Israel mußte um ein Weib dienen, um ein Weib mußte er hüten. Aber hernach führte der HERR Israel aus Ägypten durch einen Propheten und ließ sein hüten durch einen Propheten. Nun aber erzürnt ihn Ephraim durch ihre Götzen; darum wird, ihr Blut über sie kommen, und der HERR wird ihnen vergelten ihre Schmach. D a Ephraim schrecklich lehrte, ward er in Israel erhoben. Danach versündigten sie sich durch Baal und wurden darüber getötet. Aber nun machen sie der Sünden viel mehr und aus ihrem Silber Bilder, wie sie es erdenken können, nämlich Götzen, welche doch eitel Schmiedewerk sind. Noch predigen sie von denselben: Wer die Kälber küssen will, der soll Menschen opfern. Dieselbigen werden haben die Morgenwolke und den Tau, der frühe fällt, ja, wie die Spreu, die von der Tenne verweht wird, und wie der Rauch von der Feuermauer. Ich bin aber der HErr, dein GOtt, aus Ägyptenland her; und du solltest ja keinen andern GOtt kennen denn mich und keinen Heiland ohne allein mich. Ich nahm mich ja dein an in der Wüste, im dürren Lande; Aber weil sie geweidet sind, daß sie satt worden sind und genug haben, erhebt sich ihr Herz; darum vergessen sie mein. S o will ich auch werden gegen sie wie ein Löwe, und wie ein Parder auf dem Wege will ich auf sie lauern. Ich will ihnen begegnen wie ein Bär, dem seine Jungen genommen sind, und will ihr verstocktes Herz zerreißen und will sie daselbst wie ein Löwe fressen; die wilden Tiere sollen sie zerreißen. Israel, du bringest dich in Unglück; denn dein Heil steht allein bei mir. Wo ist dein König hin, der dir helfen möge in allen deinen Städten? und deine Richter, davon du sagtest: Gib mir Könige und Fürsten? Wohlan, ich gab dir einen König in meinem Zorn und will dir ihn in meinem Grimm wegnehmen. Die Mißtat Ephraims ist zusammengebunden, und ihre Sünde ist behalten. Denn es soll ihnen wehe werden wie einer Gebärerin; denn es sind unvorsichtige Kinder. Es wird die Zeit kommen, daß sie nicht bleiben werden vor dem Jammer der Kinder. Aber ich will sie erlösen aus der Hölle und vom Tod erretten. Tod, ich will dir ein Gift sein; Hölle, ich will dir eine Pestilenz sein! Doch ist der Trost vor meinen Augen verborgen. D enn er wird zwischen Brüdern Frucht bringen. Es wird ein Ostwind kommen; der HERR wird aus der Wüste herauffahren und ihren Brunn austrocknen und ihre Quelle versiegen und wird rauben den Schatz alles köstlichen Gerätes. Samaria wird wüst werden, denn sie sind ihrem GOtt ungehorsam. Sie sollen durchs Schwert fallen und ihre jungen Kinder zerschmettert und ihre schwangeren Weiber zerrissen werden. B ekehre dich, Israel, zu dem HERRN, deinem GOtt; denn du bist gefallen um deiner Mißtat willen. Nehmt diese Worte mit euch und bekehrt euch zum HERRN und sprecht zu ihm: Vergib uns alle Sünde und tue uns wohl, so wollen wir opfern die Farren unserer Lippen! Assur soll uns nicht helfen, und wollen nicht mehr auf Rossen reiten, auch nicht mehr sagen zu den Werken unserer Hände: Ihr seid unser GOtt; sondern laß die Waisen bei dir Gnade finden, so will ich ihr Abtreten wieder heilen, gerne will ich sie lieben; dann soll mein Zorn sich von ihnen wenden. Ich will Israel wie ein Tau sein, daß er soll blühen wie eine Rose; und seine Wurzeln sollen ausschlagen wie Libanon, und seine Zweige sich ausbreiten, daß er sei so schön als ein Ölbaum; und soll so guten Ruch geben wie Libanon. Und sollen wieder unter seinem Schatten sitzen. Von Korn sollen sie sich nähren und blühen wie ein Weinstock; sein Gedächtnis soll sein wie der Wein am Libanon. Ephraim, was sollen mir weiter die Götzen? Ich will ihn erhören und führen; ich will sein wie eine grünende Tanne; an mir soll man deine Frucht finden. Wer ist weise, der dies verstehe, und klug, der dies merke? Denn die Wege des HERRN sind richtig, und die Gerechten wandeln drinnen; aber die Übertreter fallen drinnen. D ies ist das Wort des HERRN, das geschehen ist zu Joel, dem Sohn Pethuels: Hört dies, ihr Ältesten, und merkt auf, alle Einwohner im Lande, ob ein solches geschehen sei bei euren Zeiten oder bei eurer Väter Zeiten! Sagt euren Kindern davon und laßt es eure Kinder ihren Kindern sagen und dieselbigen Kinder ihren andern Nachkommen, nämlich: Was die Raupen lassen, das fressen die Heuschrecken; und was die Heuschrecken lassen, das fressen die Käfer; und was die Käfer lassen, das frißt das Geschmeiß. Wachet auf, ihr Trunkenen, und weint und heulet, alle Weinsäufer, um den Most; denn er ist euch vor eurem Maul weggenommen. Denn es zeucht herauf in mein Land ein mächtig Volk, und des ohne Zahl; das hat Zähne wie Löwen und Backenzähne wie Löwinnen. Dasselbige verwüstet meinen Weinberg und streift meinen Feigenbaum, schälet ihn und verwirft ihn, daß seine Zweige weiß dastehen. Heule wie eine Jungfrau, die einen Sack anlegt um ihren Bräutigam! Denn das Speisopfer und Trankopfer ist vom Hause des HERRN weg, und die Priester, des HERRN Diener, trauern. Das Feld ist verwüstet, und der Acker steht jämmerlich, das Getreide ist verdorben, der Wein steht jämmerlich und das Öl kläglich. Die Ackerleute sehen jämmerlich, und die Weingärtner heulen um den Weizen und um die Gerste, daß aus der Ernte auf dem Felde nichts werden kann. So steht der Weinstock auch jämmerlich und der Feigenbaum kläglich; dazu die Granatbäume, Palmbäume, Apfelbäume und alle Bäume auf dem Felde sind verdorret; denn die Freude der Menschen ist zum Jammer worden. B egürtet euch und klaget, ihr Priester; heulet, ihr Diener des Altars; geht hinein und lieget in Säcken, ihr Diener meines GOttes! Denn es ist beide, Speisopfer und Trankopfer, vom Hause eures GOttes weg. Heiligt ein Fasten; ruft die Gemeine zusammen; versammelt die Ältesten und alle Einwohner des Landes zum Hause des HERRN, eures GOttes, und schreit zum HERRN! O wehe des Tages! Denn der Tag des HERRN ist nahe und kommt wie ein Verderben vom Allmächtigen. Da wird die Speise vor unsern Augen weggenommen werden und vom Hause unsers GOttes Freude und Wonne. Der Same ist unter der Erde verfaulet, die Kornhäuser stehen wüst, die Scheunen zerfallen; denn das Getreide ist verdorben. O wie seufzet das Vieh! Die Rinder sehen kläglich, denn sie haben keine Weide, und die Schafe verschmachten. HERR, dich rufe ich an; denn das Feuer hat die Auen in der Wüste verbrannt, und die Flamme hat alle Bäume auf dem Acker angezündet. Es schreien auch die wilden Tiere zu dir; denn die Wasserbäche sind ausgetrocknet, und das Feuer hat die Auen in der Wüste verbrannt. B laset mit der Posaune zu Zion, ruft auf meinem heiligen Berge; erzittert, alle Einwohner im Lande! Denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe. Ein finstrer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag, gleichwie sich die Morgenröte ausbreitet über die Berge, nämlich ein groß und mächtig Volk desgleichen vorhin nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird zu ewigen Zeiten für und für. Vor ihm her geht ein verzehrend Feuer und nach ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie ein Lustgarten, aber nach ihm wie eine wüste Einöde; und niemand wird ihm entgehen. Sie sind gestaltet wie Rosse und rennen wie die Reiter. Sie sprengen daher oben auf den bergen, wie die Wagen rasseln, und wie eine Flamme lodert im Stroh, wie ein mächtig Volk, das zum Streit gerüstet ist. Die Völker werden sich vor ihm entsetzen; aller Angesichte sind so bleich wie die Töpfe. Sie werden laufen wie die Riesen und die Mauern ersteigen wie die Krieger; ein jeglicher wird stracks vor sich daherziehen und sich nicht säumen. Keiner wird den andern irren, sondern ein jeglicher wird in seiner Ordnung daherfahren; und werden durch die Waffen brechen und nicht verwundet werden. Sie werden in der Stadt umherreiten, auf der Mauer laufen und in die Häuser steigen und wie ein Dieb durch die Fenster hineinkommen. Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel; Sonne und Mond werden finster, und die Sterne verhalten ihren Schein. Denn der HERR wird seinen Donner vor seinem Heer lassen hergeben; denn sein Heer ist sehr groß und mächtig, welches seinen Befehl wird ausrichten; denn der Tag des HERRN ist groß und sehr erschrecklich; wer kann ihn leiden? S o spricht nun der HERR: Bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehrt euch zu dem HERRN, eurem GOtt! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte und reut ihn bald der Strafe. Wer weiß, es mag ihn wiederum gereuen und einen Segen hinter sich lassen, zu opfern Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem GOtt. Blaset mit Posaunen zu Zion, heiligt ein Fasten, ruft die Gemeine zusammen! Versammelt das Volk, heiligt die Gemeine, sammelt die Ältesten, bringt zuhauf die jungen Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach! Laß die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen der Halle und Altar und sagen: HErr, schone deines Volks und laß dein Erbteil nicht zuschanden werden, daß Heiden über sie herrschen! Warum willst du lassen unter den Völkern sagen: Wo ist nun ihr GOtt? S o wird denn der HERR um sein Land eifern und seines Volks verschonen. Und der HERR wird antworten und sagen zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Most und Öl die Fülle schicken, daß ihr genug daran haben sollt, und will euch nicht mehr lassen unter den Heiden zuschanden werden. Und will den von Mitternacht ferne von euch treiben und ihn in ein dürr und wüst Land verstoßen, nämlich sein Angesicht hin zum Meer gegen Morgen und sein Ende hin zum äußersten Meer. Er soll verfaulen und stinken; denn er hat große Dinge getan. Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR kann auch große Dinge tun. Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde; denn die Wohnungen in der Wüste sollen grünen und die Bäume ihre Früchte bringen, und die Feigenbäume und Weinstöcke sollen wohl tragen. Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem GOtt, der euch Lehrer zur Gerechtigkeit gibt und euch herabsendet Frühregen und Spätregen, wie vorhin, daß die Tennen voll Korns und die Keltern Überfluß von Most und Öl haben sollen. Und ich will euch die Jahre erstatten, welche die Heuschrecken, Käfer, Geschmeiß und Raupen, die mein großes Heer waren, so ich unter euch schickt e, gefressen haben, daß ihr zu essen genug haben sollt und den Namen des HERRN, eures GOttes, preisen, der Wunder unter euch getan hat; und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden. Und ihr sollt es erfahren, daß ich mitten unter Israel sei und daß ich, der HErr, euer GOtt sei, und keiner mehr; und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden. U nd nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Ältesten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selbigen Zeit beide, über Knechte und Mägde, meinen Geist ausgießen und will Wunderzeichen geben im Himmel und auf Erden, nämlich Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und soll geschehen, wer den Namen des HERRN anrufen wird, der soll errettet werden. Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird eine Errettung sein, wie der HERR verheißen hat, auch bei den andern übrigen, die der HERR berufen wird. D enn siehe, in den Tagen und zur selbigen Zeit, wenn ich das Gefängnis Judas und Jerusalems wenden werde, will ich alle Heiden zusammenbringen und will sie ins Tal Josaphat hinabführen und will mit ihnen daselbst rechten von wegen meines Volks und meines Erbteils Israel, das sie unter die Heiden zerstreut und sich in mein Land geteilt und das Los um mein Volk geworfen haben und haben die Knaben um Speise gegeben und die Mägdlein um Wein verkauft und vertrunken. Und ihr von Zor und Zidon und alle Grenze der Philister, was habt ihr mit mir zu tun? Wollt ihr mir trotzen? Wohlan, trotzt ihr mir, so will ich‘s euch eilend und bald wieder vergelten auf euren Kopf, die ihr mein Silber und Gold und meine schönen Kleinode genommen und in eure Kirchen gebracht habt, dazu auch die Kinder Judas und die Kinder Jerusalems verkauft habt den Griechen, auf daß ihr sie gar ferne von ihren Grenzen brächtet. Siehe, ich will sie erwecken aus dem Ort, dahin ihr sie verkauft habt, und will‘s euch vergelten auf euren Kopf. Und will eure Söhne und eure Töchter wiederum verkaufen, durch die Kinder Judas; die sollen sie denen in Reicharabien, einem Volk in fernen Landen, verkaufen; denn der HERR hat es geredet. R uft dies aus unter den Heiden; heiligt einen Streit, erweckt die Starken, laßt herzukommen und hinaufziehen alle Kriegsleute! Macht aus euren Pflugscharen Schwerter und aus euren Sicheln Spieße! Der Schwache spreche: Ich bin stark. Rottet euch und kommt her, alle Heiden um und um, und versammelt euch! Daselbst wird der HERR deine Starken daniederlegen. Die Heiden werden sich aufmachen und heraufkommen zum Tal Josaphat; denn daselbst will ich sitzen, zu richten alle Heiden um und um. Schlagt die Sichel an, denn die Ernte ist reif; kommt herab, denn die Kelter ist voll und die Kelter läuft über; denn ihre Bosheit ist groß. Es werden hie und da Haufen Volks sein im Tal des Urteils; denn des HERRN Tag ist nahe im Tal des Urteils. Sonne und Mond werden verfinstert und die Sterne werden ihren Schein verhalten. Und der HERR wird aus Zion brüllen und aus Jerusalem seine Stimme lassen hören, daß Himmel und Erde beben wird. Aber der HERR wird seinem Volk eine Zuflucht sein und eine Feste den Kindern Israel. Und ihr sollt es erfahren, daß ich, der HErr, euer GOtt, zu Zion auf meinem heiligen Berge wohne. Alsdann wird Jerusalem heilig sein und kein Fremder mehr durch sie wandeln. Z ur selbigen Zeit werden die Berge mit süßem Wein triefen und die Hügel mit Milch fließen, und alle Bäche in Juda werden voll Wassers gehen; und wird eine Quelle vom Hause des HERRN herausgehen, die wird den Strom Sittim wässern. Aber Ägypten soll wüst werden und Edom eine wüste Einöde um den Frevel, an den Kindern Judas begangen, daß sie unschuldig Blut in ihrem Lande vergossen haben. Aber Juda soll ewiglich bewohnt werden und Jerusalem für und für. Und ich will ihr Blut nicht ungerächt lassen. Und der HERR wird wohnen zu Zion. D ies ist‘s, das Amos, der unter den Hirten zu Thekoa war, gesehen hat über Israel zur Zeit Usias, des Königs Judas, und Jerobeams, des Sohns Joas, des Königs Israels, zwei Jahre vor dem Erdbeben. Und sprach: Der HERR wird aus Zion brüllen und seine Stimme aus Jerusalem hören lassen, daß die Auen der Hirten jämmerlich stehen werden und der Karmel oben verdorren wird. S o spricht der HERR: Um drei und vier Laster willen Damaskus will ich ihrer nicht schonen, darum daß sie Gilead mit eisernen Zacken gedroschen haben, sondern ich will ein Feuer schicken in das Haus Hasaels, das soll die Paläste Benhadads verzehren. Und ich will die Riegel zu Damaskus zerbrechen und die Einwohner auf dem Felde Aven samt dem, der das Zepter hält, aus dem Lusthause ausrotten, daß das Volk in Syrien soll nach Kir weggeführt werden, spricht der HErr. So spricht der HERR: Um drei und vier Laster willen Gasas will ich ihrer nicht schonen, darum daß sie die Gefangenen weiter gefangen und ins Land Edom vertrieben haben, sondern ich will ein Feuer in die Mauern zu Gasa schicken, das soll ihre Paläste verzehren. Und will die Einwohner zu Asdod samt dem, der, das Zepter hält, aus Askalon ausrotten und meine Hand wider Akron kehren, daß umkommen soll, was von den Philistern noch übrig ist, spricht der HERR HErr. So spricht der HERR: Um drei und vier Laster willen der Stadt Zor will ich ihrer nicht schonen, darum daß sie die Gefangenen weiter ins Land Edom vertrieben haben und nicht gedacht an den Bund der Brüder, sondern ich will ein Feuer in die Mauern zu Zor schicken, das soll ihre Paläste verzehren. So spricht der HERR: Um drei und vier Laster willen Edoms will ich sein nicht schonen, darum daß er seinen Bruder mit dem Schwert verfolgt hat, und daß er ihre Schwangeren umgebracht und immer zerrissen in seinem Zorn und seinen Grimm ewig hält, sondern ich will ein Feuer schicken nach Theman, das soll die Paläste zu Bazra verzehren. So spricht der HERR: Um drei und vier Laster willen der Kinder Ammon will ich ihrer nicht schonen, darum daß sie die Schwangeren in Gilead zerrissen haben, damit sie ihre Grenze weiter machten, sondern ich will ein Feuer anzünden in den Mauern Rabbas, das soll ihre Paläste verzehren, wenn man rufen wird zur Zeit des Streits, und wenn das Wetter kommen wird zur Zeit des Sturms. Da wird dann ihr König samt seinen Fürsten gefangen weggeführt werden, spricht der HErr. S o spricht der HERR: Um drei und vier Laster willen Moabs will ich ihrer nicht schonen, darum daß sie die Gebeine des Königs zu Edom haben zu Asche verbrannt, sondern ich will ein Feuer schicken in Moab, das soll die Paläste zu Kirioth verzehren; und Moab soll sterben im Getümmel und Geschrei und Posaunenhall. Und ich will den Richter unter ihnen ausrotten und alle ihre Fürsten samt ihm erwürgen, spricht der HErr. So spricht der HERR: Um drei und vier Laster willen Judas will ich sein nicht schonen, darum daß sie des HERRN Gesetz verachten und seine Rechte nicht halten und lassen sich ihre Lügen verführen, welchen ihre Väter nachgefolgt haben, sondern ich will ein Feuer in Juda schicken, das soll die Paläste zu Jerusalem verzehren. So spricht der HERR: Um drei und vier Laster willen Israels will ich ihrer nicht schonen, darum daß sie die Gerechten um Geld und die Armen um ein Paar Schuh verkaufen. Sie treten den Kopf der Armen in Kot und hindern den Weg der Elenden. Es schläft Sohn und Vater bei einer Dirne, damit sie meinen heiligen Namen entheiligen. Und bei allen Altären schlemmen sie von den verpfändeten Kleidern und trinken Wein in ihrer Götter Hause von den Gebüßten. Nun hab ich ja den Amoriter vor ihnen her vertilgt, der so hoch war wie die Zedern und seine Macht wie die Eichen, und ich vertilgte oben seine Frucht und unten seine Wurzel. Auch habe ich euch aus Ägyptenland geführt und vierzig Jahre in der Wüste geleitet, daß ihr der Amoriter Land besäßet, und hab aus euren Kindern Propheten auferweckt und Nasaräer aus euren Jünglingen. Ist‘s nicht also, ihr Kinder Israel? spricht der HErr. So gebt ihr den Nasaräern Wein zu trinken und gebietet den Propheten und sprecht: Ihr sollt nicht weissagen! Siehe, ich will‘s unter euch kirren machen, wie ein Wagen voll Garben kirret, daß der, so schnell ist, soll nicht entfliehen, noch der Starke etwas vermögen, und der Mächtige nicht soll sein Leben erretten können; und die Bogenschützen sollen nicht bestehen, und der schnell laufen kann, soll nicht entlaufen, und der da reitet, soll sein Leben nicht erretten; und der unter den Starken der mannhaftigste ist, soll nackend entfliehen müssen zu der Zeit, spricht der HErr. H ört, was der HERR mit euch redet, ihr Kinder Israel, nämlich mit allen Geschlechtern, die ich aus Ägyptenland geführt habe, und sprach: Aus allen Geschlechtern auf Erden hab ich allein euch erkannt; darum will ich auch euch heimsuchen in all eurer Mißtat. M ögen auch zwei miteinander wandeln, sie seien denn eins untereinander? Brüllet auch ein Löwe im Walde, wenn er keinen Raub hat? schreit auch ein junger Löwe aus seiner Höhle, er habe denn etwas gefangen? Fällt auch ein Vogel in den Strick auf der Erde, da kein Vogler ist? Hebt man auch den Strick auf von der Erde, der noch nichts gefangen hat? Bläset man auch die Posaune in einer Stadt, da sich das Volk davor nicht entsetze? Ist auch ein Unglück in der Stadt, das der HERR nicht tue? Denn der HERR HErr tut nichts, er offenbare denn sein Geheimnis den Propheten, seinen Knechten. Der Löwe brüllt; wer sollte sich nicht fürchten? Der HERR HErr redet; wer sollte nicht weissagen? V erkündigt in den Palästen zu Asdod und in den Palästen im Lande Ägypten und sprecht: Sammelt euch auf die Berge Samaria und seht, welch ein groß Zetergeschrei und Unrecht drinnen ist! Sie achten keines Rechten, spricht der HErr, sammeln Schätze von Frevel und Raube in ihren Palästen. Darum spricht der HERR HErr also: Man wird dies Land ringsumher belagern und dich von deiner Macht herunterreißen und deine Häuser plündern. So spricht der HERR: Gleichwie ein Hirt dem Löwen zwei Kniee oder ein Ohrläpplein aus dem Maul reißet, also sollen die Kinder Israel herausgerissen werden, die zu Samaria wohnen und haben in der Ecke ein Bett und zu Damaskus eine Sponde. Hört und zeugt im Hause Jakobs, spricht der HERR HErr, der GOtt Zebaoth. Denn zur Zeit, wenn ich die Sünde Israels heimsuchen werde, will ich die Altäre zu Bethel heimsuchen und die Hörner des Altars abbrechen, daß sie zu Boden fallen sollen. Und will beide, Winterhaus und Sommerhaus, schlagen; und sollen die elfenbeinernen Häuser untergehen und viel Häuser verderbt werden, spricht der HErr. H ört dies Wort, ihr fetten Kühe, die ihr auf dem Berge Samaria seid und den Dürftigen unrecht tut und untertretet die Armen und sprecht zu euren Herren: Bringe her, laß uns saufen! Der HERR HErr hat geschworen bei seiner Heiligkeit: Siehe, es kommt die Zeit über euch, daß man euch wird herausrücken mit Angeln und eure Nachkommen mit Fischhäklein. Und werdet zu den Lücken hinausgehen, eine jegliche vor sich hin, und nach Harmon weggeworfen werden, spricht der HErr. J a, kommt her nach Bethel und treibt Sünde und nach Gilgal, daß ihr der Sünden viel machet; und bringt eure Opfer des Morgens und eure Zehnten des dritten Tages. Und räuchert vom Sauerteig zum Dankopfer und predigt von freiwilligem Opfer und verkündigt es; denn so habt ihr‘s gerne, ihr Kinder Israel, spricht der HERR HErr. Darum hab ich euch auch in allen euren Städten müßige Zähne gegeben und Mangel an Brot an allen euren Orten. Noch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der HErr. Auch hab ich den regen über euch verhalten, bis daß noch drei Monden waren zur Ernte; und ich ließ regnen über eine Stadt und auf die andere ließ ich nicht regnen; ein Acker ward beregnet, und der andere Acker, der nicht beregnet ward, verdorrete. Und zogen zwei, drei Städte zu einer Stadt, daß sie Wasser trinken möchten, und konnten es nicht genug finden. Noch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der HErr. Ich plagte euch mit dürrer Zeit und mit Brandkorn; so fraßen auch die Raupen alles, was in euren Gärten, Weinbergen, Feigenbäumen und Ölbäumen wuchs. Noch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der HErr. Ich schickt e Pestilenz unter euch, gleicherweise wie in Ägypten; ich tötete eure junge Mannschaft durchs Schwert und ließ eure Pferde gefangen wegführen; ich ließ den Gestank von eurem Heerlager in eure Nasen gehen. Noch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der HErr. Ich kehrte etliche unter euch um, wie GOtt Sodom und Gomorrha umkehrte, daß ihr wart wie ein Brand, der aus dem Feuer gerissen wird. Noch kehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der HErr. Darum will ich dir weiter also tun, Israel. Weil ich denn dir also tun will, so schicke dich, Israel, und begegne deinem GOtt! Denn siehe, er ist‘s, der die Berge macht, den Wind schafft und zeigt dem Menschen, was er reden soll. Er macht die Morgenröte und die Finsternis; er tritt auf den Höhen der Erden: er heißt HErr, GOtt Zebaoth. H ört, ihr vom Hause Israel, dies Wort; denn ich muß dies Klagelied über euch machen: Die Jungfrau Israel ist gefallen, daß sie nicht wieder aufstehen wird; sie ist zu Boden gestoßen, und ist niemand, der ihr aufhelfe. Denn so spricht der HERR GOtt: Die Stadt, da tausend ausgehen, soll nur hundert übrig behalten; und da hundert ausgehen, soll nur zehn übrig behalten im Hause Israel. D arum so spricht der HERR zum Hause Israel: Sucht mich, so werdet ihr leben! Sucht nicht Bethel und kommt nicht nach Gilgal und geht nicht nach Berseba. Denn Gilgal wird gefangen weggeführt werden, und Bethel wird Beth-Aven werden. Sucht den HERRN, so werdet ihr leben, daß nicht ein Feuer im Hause Josephs überhandnehme, das da verzehre, und niemand löschen möge zu Bethel, die ihr das Recht in Wermut verkehrt und die Gerechtigkeit zu Boden stoßet. Er macht die Glucke und Orion; der aus der Finsternis den Morgen und aus dem Tage die finstere Nacht macht; der dem Wasser im Meer ruft und schüttet es auf den Erdboden: er heißt HErr, der über den Starken eine Verstörung anrichtet und bringt eine Verstörung über die feste Stadt. Aber sie sind dem gram, der sie im Tor straft, und haben den für einen Greuel, der heilsam lehrt. Darum, weil ihr die Armen unterdrückt und nehmt das Korn mit großen Lasten von ihnen, so sollt ihr in den Häusern nicht wohnen, die ihr von Werkstücken gebaut habt, und den Wein nicht trinken, den ihr in den feinen Weinbergen gepflanzt habt. Denn ich weiß euer Übertreten, des viel ist, und eure Sünden, die stark sind, wie ihr die Gerechten drängt und Blutgeld nehmt und die Armen im Tor unterdrücket. Darum muß der Kluge zur selbigen Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. Sucht das Gute und nicht das Böse, auf daß ihr leben möget, so wird der HErr, der GOtt Zebaoth, bei euch sein, wie ihr rühmet. Haßt das Böse und liebt das Gute, bestellt das Recht im Tor, so wird der HErr, der GOtt Zebaoth, den übrigen in Joseph gnädig sein. Darum so spricht der HErr, der GOtt Zebaoth, der HERR: Es wird in allen Gassen Wehklagen sein, und auf allen Straßen wird man sagen: Wehe! wehe! Und man wird den Ackermann zum Trauern rufen und zum Wehklagen, wer da weinen kann. In allen Weinbergen wird Wehklagen sein; denn ich will unter euch fahren, spricht der HErr. W ehe denen, die des HERRN Tag begehren! Was soll er euch? Denn des HERRN Tag ist eine Finsternis und nicht ein Licht. Gleich als wenn jemand vor dem Löwen flöhe und ein Bär begegnete ihm, und als wenn jemand in ein Haus käme und lehnete sich mit der Hand an die Wand und eine Schlange stäche ihn. Denn des HERR Tag wird ja finster und nicht licht sein, dunkel und nicht hell. I ch bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag nicht riechen in eure Versammlung. Und ob ihr mir gleich Brandopfer und Speisopfer opfert, so hab ich keinen Gefallen daran; so mag ich auch eure feisten Dankopfer nicht ansehen. Tu nur weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag deines Psalterspieles nicht hören! Es soll aber das Recht offenbart werden wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom. Habt ihr vom Hause Israel mir in der Wüste die vierzig Jahre lang Schlachtopfer und Speisopfer geopfert? Jawohl! Ihr truget den Sichuth, euren König, und Chiun, euer Bild, den Stern eurer Götter, welche ihr euch selbst gemacht hattet. So will ich euch von hinnen jenseits Damaskus wegführen lassen, spricht der HErr, der GOtt Zebaoth heißt. W ehe den Stolzen zu Zion und denen, die sich auf den Berg Samaria verlassen, die sich rühmen die Vornehmsten über die Heiden und gehen einher im Hause Israel! Geht hin nach Kalne und schauet von dannen nach Hemath, die große Stadt, und zieht hinab nach Gath der Philister, welche bessere Königreiche gewesen sind denn diese und ihre Grenze größer denn eure Grenze. Die ihr euch weit vom bösen Tage achtet und trachtet immer nach Frevelregiment, und schlafet auf elfenbeinernen Lagern und treibt Überfluß mit euren Betten; ihr eßt die Lämmer aus der Herde und die gemästeten Kälber und spielet auf dem Psalter und erdichtet euch Lieder, wie David, und trinkt Wein aus den Schalen und salbt euch mit Balsam und bekümmert euch nichts um den Schaden Josephs. Darum sollen sie nun vornean gehen unter denen, die gefangen weggeführt werden, und soll das Schlemmen der Pranger aufhören. Denn der HERR HErr hat geschworen bei seiner Seele, spricht der HErr, der GOtt Zebaoth: Mich verdrießt die Hoffart Jakobs und bin ihren Palästen gram; und ich will auch die Stadt übergeben mit allem, was drinnen ist. Und wenn gleich zehn Männer in einem Hause überblieben, sollen sie doch sterben, daß einen jeglichen sein Vetter und sein Ohm nehmen und die Gebeine aus dem Hause tragen muß und sagen zu dem, der in den Gemächern des Hauses ist: Ist ihrer auch noch mehr da? Und der wird antworten: Sie sind alle dahin! Und wird sagen: Sei zufrieden; denn sie wollten nicht, daß man des HERRN Namens gedenken sollte. Denn siehe, der HERR hat geboten, daß man die großen Häuser schlagen soll, daß sie Ritze gewinnen, und die kleinen Häuser, daß sie Lücken gewinnen. Wer kann mit Rossen rennen oder mit Ochsen Pflügen auf Felsen? Denn ihr wandelt das Recht in Galle und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut und tröstet euch des, das so gar nichts ist, und sprecht: Sind wir denn nicht stark genug mit unsern Hörnern? Darum siehe, ich will über euch vom Haus Israel ein Volk erwecken, spricht der HErr, der GOtt Zebaoth, das soll euch ängsten von dem Ort an, da man nach Hemath geht, bis an den Bach in der Wüste. D er HERR HErr zeigte mir ein Gesicht, und siehe, da stand einer, der machte Heuschrecken im Anfang, da das Grummet aufging; und siehe, das Grummet stand, nachdem der König seine Schafe hatte scheren lassen. Als sie nun das Kraut im Lande gar abfressen wollten, sprach ich: Ach, HERR HErr, sei gnädig! Wer will Jakob wieder aufhelfen? denn er ist ja gering. Da reuete es den HERRN und sprach: Wohlan, es soll nicht geschehen! Der HERR HErr zeigte mir ein Gesicht, und siehe, der HERR HErr rief dem Feuer, damit zu strafen; das sollte eine große Tiefe verzehren und fraß schon ein Teil dahin. Da sprach ich: Ach, HERR HErr, laß ab! Wer will Jakob wieder aufhelfen? denn er ist ja gering. Da reuete den HERRN das auch, und der HERR HErr sprach: Es soll auch nicht geschehen. Er zeigte mir aber dies Gesicht, und siehe, der HERR stand auf einer Mauer, mit einer Bleischnur gemessen; und er hatte die Bleischnur in seiner Hand. Und der HERR sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Ich sprach: Eine Bleischnur. Da sprach der HERR zu mir: Siehe, ich will eine Bleischnur ziehen mitten durch mein Volk Israel und ihm nichts mehr übersehen, sondern die Höhen Isaaks sollen verwüstet und die Kirchen Israels verstört werden; und ich will mit dem Schwert mich über das Haus Jerobeams machen. D a sandte Amazia, der Priester zu Bethel, zu Jerobeam, dem Könige Israels, und ließ ihm sagen: Der Amos macht einen Aufruhr wider dich im Hause Israel; das Land kann seine Worte nicht leiden. Denn so spricht Amos: Jerobeam wird durchs Schwert sterben, und Israel wird aus seinem Lande gefangen weggeführt werden. Und Amazia sprach zu Amos: Du Seher, gehe weg und flieh ins Land Juda und iß Brot daselbst und weissage daselbst. Und weissage nicht mehr zu Bethel; denn es ist des Königs Stift und des Königreichs Haus. Amos antwortete und sprach zu Amazia: Ich bin kein Prophet, noch keines Propheten Sohn, sondern ich bin ein Kuhhirte, der Maulbeeren ablieset. Aber der HERR nahm mich von der Herde und sprach zu mir: Gehe hin und weissage meinem Volk Israel! So höre nun des HERRN Wort! Du sprichst: Weissage nicht wider Israel und träufle nicht wider das Haus Isaak! Darum spricht der HERR also: Dein Weib wird in der Stadt zur Hure werden, und deine Söhne und Töchter sollen durchs Schwert fallen, und dein Acker soll durch die Schnur ausgeteilt werden; du aber sollst in einem unreinen Lande sterben, und Israel soll aus seinem Lande vertrieben werden. D er HERR HErr zeigte mir ein Gesicht, und siehe, da stand ein Korb mit Obst. Und er sprach: Was siehst du, Amos? Ich aber antwortete: Einen Korb mit Obst. Da sprach der HERR zu mir: Das Ende ist kommen über mein Volk Israel; ich will ihm nichts mehr übersehen. Und die Lieder in der Kirche sollen in ein Heulen verkehrt werden zur selbigen Zeit, spricht der HERR HErr; es werden viel toter Leichname liegen an allen Orten, die man heimlich wegtragen wird. H ört dies, die ihr den Armen unterdrückt und die Elenden im Lande verderbt und sprecht: Wann will denn der Neumond ein Ende haben, daß wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, daß wir Korn feil haben mögen und den Epha ringern und den Sekel steigern und die Waage fälschen, auf daß wir die Armen um Geld und die Dürftigen um ein Paar Schuh unter uns bringen und Spreu für Korn verkaufen? Der HERR hat geschworen wider die Hoffart Jakobs: Was gilt‘s, ob ich solcher ihrer Werke ewig vergessen werde? Sollte nicht um solches willen das Land erbeben müssen und alle Einwohner trauern? Ja, es soll ganz, wie mit einem Wasser, überlaufen werden und weggeführt und überschwemmet werden, wie mit dem Fluß in Ägypten. Zur selbigen Zeit, spricht der HERR HErr, will ich die Sonne im Mittage untergehen lassen und das Land am hellen Tage lassen finster werden. Ich will eure Feiertage in Trauern und alle eure Lieder in Wehklagen verwandeln; ich will über alle Lenden den Sack bringen und alle Köpfe kahl machen und will ihnen ein Trauern schaffen, wie man über einen einigen Sohn hat, und sollen ein jämmerlich Ende nehmen. S iehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR HErr, daß ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN zu hören, Daß sie hin und her, von einem Meer zum andern, von Mitternacht gegen Morgen umlaufen und des HERRN Wort suchen und doch nicht finden werden. Zu der Zeit werden schöne Jungfrauen und Jünglinge verschmachten vor Durst, die jetzt schwören bei dem Fluch Samaria und sprechen: So wahr dein GOtt zu Dan lebt, so wahr die Weise zu Berseba lebt! Denn sie sollen also fallen, daß sie nicht wieder aufstehen mögen. I ch sah den HERRN auf dem Altar stehen, und er sprach: Schlage an den Knauf, daß die Pfosten beben! Denn ihr Geiz soll ihnen auf ihren Kopf kommen, und will ihre Nachkommen mit dem Schwert erwürgen, daß keiner entfliehen, noch einiger davon entgehen soll. Und wenn sie sich gleich in die Hölle vergrüben, soll sie doch meine Hand von dannen holen; und wenn sie gen Himmel führen, will ich sie doch herunterstoßen; und wenn sie sich gleich versteckten oben auf dem Berge Karmel, will ich sie doch, daselbst suchen und herabholen; und wenn sie sich vor meinen Augen verbärgen im Grunde des Meers, so will ich doch den schlangen befehlen, die sie daselbst stechen sollen; und wenn sie vor ihren Feinden hin gefangen gingen, so will ich doch dem Schwert befehlen, daß sie es daselbst erwürgen soll. Denn ich will meine Augen über ihnen halten zum Unglück und nicht zum Guten. Denn der HERR HErr Zebaoth ist ein solcher: wenn er ein Land anrührt, so zerschmilzet es, daß alle Einwohner trauern müssen, daß es soll ganz über sie her laufen wie ein Wasser und überschwemmet werden wie mit dem Fluß in Ägypten. Er ist‘s, der seinen Saal in dem Himmel baut und seine Hütte auf der Erde gründet; er ruft dem Wasser im Meer und schüttet es auf das Erdreich; er heißt HErr. Seid ihr Kinder Israel mir nicht gleich wie die Mohren? spricht der HErr. Hab ich nicht Israel aus Ägyptenland geführt und die Philister aus Kaphthor und die Syrer aus Kir? Siehe, die Augen des HERRN HERRN sehen auf ein sündiges Königreich, daß ich‘s vom Erdboden ganz vertilge, wiewohl ich das Haus Jakob nicht gar vertilgen will, spricht der HErr. Aber doch siehe, ich will befehlen und das Haus Israel unter allen Heiden sichten lassen, gleichwie man mit einem Siebe sichtet, und die Körnlein sollen nicht auf die Erde fallen. Alle Sünder in meinem Volk sollen durchs Schwert sterben, die da sagen: Es wird das Unglück nicht so nahe sein noch uns begegnen. Z ur selbigen Zeit will ich die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Lücken verzäunen, und was abgebrochen ist, wieder aufrichten; und will sie bauen, wie sie vorzeiten gewesen ist, auf daß sie besitzen die übrigen zu Edom und die übrigen unter allen Heiden, über welche mein Name gepredigt sein wird, spricht der HErr, der solches tut. Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, daß man zugleich ackern und ernten und zugleich keltern und säen wird; und die Berge werden mit süßem Wein triefen, und alle Hügel werden fruchtbar sein. Denn ich will das Gefängnis meines Volks Israel wenden, daß sie sollen die wüsten Städte bauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten machen und Früchte daraus essen. Denn ich will sie in ihr Land pflanzen, daß sie nicht mehr aus ihrem Lande gerottet werden, das ich ihnen geben werde, spricht der HErr, dein GOtt. D ies ist das Gesicht Obadjas. So spricht der HERR HErr von Edom: Wir haben vom HERRN gehört, daß eine Botschaft unter die Heiden gesandt sei: Wohlauf, und laßt uns wider sie streiten! Siehe, ich habe dich gering gemacht unter den Heiden und sehr verachtet. Der Hochmut deines Herzens hat dich betrogen, weil du in der Felsen Klüften wohnest, in deinen hohen Schlössern, und sprichst in deinem Herzen: Wer will mich zu Boden stoßen? Wenn du denn gleich in die Höhe führest wie ein Adler und machtest dein Nest zwischen den Sternen, dennoch will ich dich von dannen herunterstürzen, spricht der HErr. Wenn Diebe oder Verstörer zu Nacht über dich kommen werden, wie sollst du so zunichte werden! Ja, sie sollen genug stehlen; und wenn die Weinleser über dich kommen, so sollen sie dir kein Nachlesen überbleiben lassen. Wie sollen sie den Esau ausforschen und seine Schätze suchen! Alle deine eigenen Bundesgenossen werden dich zum Lande hinausstoßen; die, Leute, auf die du deinen Trost setzest, werden dich betrügen und überwältigen; die dein Brot essen, werden dich verraten, ehe du es merken wirst. Was gilt‘s? spricht der HErr, ich will zur selbigen Zeit die Weisen zu Edom zunichte machen und die Klugheit auf dem Gebirge Esau. Denn deine Starken zu Theman sollen zagen, auf daß sie alle auf dem Gebirge Esau durch den Mord ausgerottet werden um des Frevels willen, an deinem Bruder Jakob begangen. Zu der Zeit, da du wider ihn standest, da die Fremden sein Heer gefangen wegführten und Ausländer zu seinen Toren einzogen und über Jerusalem das Los warfen, da warest du gleich wie derselben einer. Darum sollst du zu allen Schanden werden und ewiglich ausgerottet sein. Du sollst nicht mehr so deine Lust sehen an deinem Bruder zur Zeit seines Elendes und sollst dich nicht freuen über die Kinder Juda zur Zeit ihres Jammers und sollst mit deinem Maul nicht so stolz reden zur Zeit ihrer Angst. Du sollst nicht zum Tor meines Volks einziehen zur Zeit ihres Jammers; du sollst nicht deine Lust sehen an ihrem Unglück zur Zeit ihres Jammers; du sollst nicht wider sein Heer schicken zur Zeit seines Jammers; du sollst nicht stehen an den Wegscheiden, seine Entronnenen zu morden; du sollst seine Übrigen nicht verraten zur Zeit der Angst. D enn der Tag des HERRN ist nahe über alle Heiden. Wie du getan hast, soll dir wieder geschehen, und wie du verdient hast, so soll dir‘s wieder auf deinen Kopf kommen. Denn wie ihr auf meinem heiligen Berge getrunken habt, so sollen alle Heiden täglich trinken; ja, sie sollen‘s aussaufen und verschlingen, daß es sei, als wäre nie nichts dagewesen. Aber auf dem Berge Zion sollen noch etliche errettet werden, die sollen Heiligtum sein; und das Haus Jakob soll seine Besitzer besitzen. Und das Haus Jakob soll ein Feuer werden und das Haus Joseph eine Flamme, aber das Haus Esau Stroh. Das werden sie anzünden und verzehren, daß dem Hause Esau nichts überbleibe; denn der HERR hat‘s geredet. Und die gegen Mittag werden das Gebirge Esau und die in Gründen werden die Philister besitzen; ja, sie werden das Feld Ephraim und das Feld Samaria besitzen und Benjamin das Gebirge Gilead. Und die Vertriebenen dieses Heers der Kinder Israel, so unter den Kanaanitern bis nach Zarpath sind, und die Vertriebenen der Stadt Jerusalem, die zu Sepharad sind, werden die Städte gegen Mittag besitzen. Und werden Heilande heraufkommen auf den Berg Zion, das Gebirge Esau zu richten. Also wird das Königreich des HERRN sein. E s geschah das Wort des HERRN zu Jona, dem Sohn Amithais, und sprach: Mache dich auf und gehe in die große Stadt Ninive und predige drinnen; denn ihre Bosheit ist heraufkommen vor mich. Aber Jona machte sich auf und floh vor dem HERRN; und wollte aufs Meer und kam hinab nach Japho. Und da er ein Schiff fand, das aufs Meer wollte fahren, gab er Fährgeld und trat, darein, daß er mit ihnen aufs Meer führe vor dem HERRN. Da ließ der HERR einen großen Wind aufs Meer kommen und hob sich ein groß Ungewitter auf dem Meer, daß man meinete, das Schiff würde zerbrechen. Und die Schiffsleute fürchteten sich und schrieen ein jeglicher zu seinem GOtt; und warfen das Gerät, das im Schiff war, ins Meer, daß es leichter würde. Aber Jona war hinunter in das Schiff gestiegen, lag und schlief. Da trat zu ihm der Schiffsherr und sprach zu ihm: Was schläfst du? Stehe auf, rufe deinen GOtt an, ob vielleicht GOtt an uns gedenken wollte, daß wir nicht verdürben! Und einer sprach zum andern: Kommt, wir wollen losen, daß wir erfahren, um welches willen es uns so übel gehe! Und da sie loseten, traf es Jona. Da sprachen sie zu ihm: Sage uns, warum geht es uns so übel? Was ist dein Gewerbe, und wo kommst du her? Aus welchem Lande bist du und von welchem Volk bist du? Er sprach zu ihnen: Ich bin ein Ebräer und fürchte den HERRN, GOtt vom Himmel, welcher gemacht hat das Meer und das Trockene. Da fürchteten sich die Leute sehr und sprachen zu ihm: Warum hast du denn solches getan? Denn sie wußten, daß er vor dem HERRN floh; denn er hatte es ihnen gesagt. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir denn mit dir tun, daß uns das Meer stille werde? Denn das Meer fuhr ungestüm. Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird euch das Meer stille werden. Denn ich weiß, daß solch groß Ungewitter übe euch kommt um meinetwillen. Und die Leute trieben, daß sie wieder zu Lande kämen, aber sie konnten nicht; denn das Meer fuhr ungestüm wider sie. Da riefen sie zu dem HERRN und sprachen: Ach, HErr, laß uns nicht verderben um dieses Mannes Seele willen und rechne uns nicht zu unschuldig Blut; denn du, HErr, tust, wie dir‘s gefällt! Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da stand das Meer stille von seinem Wüten. Und die Leute fürchteten den HERRN sehr und taten dem HERRN Opfer und Gelübde. Aber der HERR verschaffte einen großen Fisch, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. U nd Jona betete zu dem HERRN, seinem GOtt, im Leibe des Fisches und sprach: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir ich schrie aus dem Bauch der Hölle, und du hörtest meine Stimme. Du warfst mich in die Tiefe mitten im Meer, daß die Fluten mich umgaben; alle deine Wogen und Wellen gingen über mich, daß ich gedachte, ich wäre von deinen Augen verstoßen, ich würde deinen heiligen Tempel nicht mehr sehen. Wasser umgaben mich bis an mein Leben; die Tiefe umringete mich; Schilf bedeckte mein Haupt. Ich sank hinunter zu der Berge Gründen; die Erde hatte mich verriegelt ewiglich. Aber du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HErr, mein GOtt! Da meine Seele bei mir verzagte, gedachte ich an den HERRN; und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. Die da halten über dem Nichtigen, verlassen ihre Gnade. Ich aber will mit Dank opfern; meine Gelübde will ich bezahlen dem HERRN, daß er mir geholfen hat. Und der HERR sprach zum Fisch, und derselbe speiete Jona aus ans Land. U nd es geschah das Wort des HERRN zum andernmal zu Jona und sprach: Mache dich auf, gehe in die große Stadt Ninive und predige ihr die Predigt, die ich dir sage! Da machte sich Jona auf und ging hin nach Ninive, wie der HERR gesagt hatte. Ninive aber war eine große Stadt GOttes, drei Tagereisen groß. Und da Jona anfing, hineinzugehen eine Tagereise in die Stadt, predigte er und sprach: Es sind noch vierzig Tage, so wird Ninive untergehen. Da glaubten die Leute zu Ninive an GOtt und ließen predigen, man sollte fasten, und zogen Säcke an, beide, groß und klein. Und da das vor den König zu Ninive kam, stand er auf von seinem Thron und legte seinen Purpur ab und hüllte einen Sack um sich und setzte sich in die Asche. Und ließ ausschreien und sagen zu Ninive aus Befehl des Königes und seiner Gewaltigen also: Es soll weder Mensch noch Tier, weder Ochsen noch Schafe etwas kosten, und man soll sie nicht weiden noch Wasser trinken lassen; und sollen Säcke um sich hüllen beide, Menschen und Tier, und zu GOtt rufen heftig; und ein jeglicher bekehre sich von seinem bösen Wege und vom Frevel seiner Hände! Wer weiß, GOtt möchte sich kehren und ihn reuen und sich wenden von seinem grimmigen Zorn, daß wir nicht verderben. Da aber GOtt sah ihre Werke, daß sie sich bekehrten von ihrem bösen Wege, reuete ihn des Übels, das er geredet hatte, ihnen zu tun, und tat‘s nicht. D as verdroß Jona fast sehr und ward zornig und betete zum HERRN und sprach: Ach, HErr, das ist‘s, das ich sagte, da ich noch in meinem Lande war; darum ich auch wollte zuvorkommen, zu fliehen aufs Meer; denn ich weiß, daß du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und läßt dich des Übels reuen. So nimm doch nun, HErr, meine Seele von mir; denn ich wollte lieber tot sein denn leben! Aber der HERR sprach: Meinst du, daß du billig zürnest? Und Jona ging zur Stadt hinaus und setzte sich gegen morgenwärts der Stadt und machte sich daselbst eine Hütte; da setzte er sich unter, in den Schatten, bis er sähe, was der Stadt widerfahren würde. GOtt der HERR aber verschaffte einen Kürbis, der wuchs über Jona, daß er Schatten gab über sein Haupt, und errettete ihn von seinem Übel. Und Jona freuete sich sehr über den Kürbis. Aber der HERR verschaffte einen Wurm des Morgens, da die Morgenröte anbrach; der stach den Kürbis, daß er verdorrete. Als aber die Sonne aufgegangen war, verschaffte GOtt einen dürren Ostwind; und die Sonne stach Jona auf den Kopf, daß er matt ward. Da wünschte er seiner Seele den Tod und sprach: Ich wollte lieber tot sein denn leben! Da sprach GOtt zu Jona: Meinst du, daß du billig zürnest um den Kürbis? Und er sprach: Billig zürne ich bis an den Tod! Und der HERR sprach: Dich jammert des Kürbis, daran du nicht gearbeitet hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, welcher in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninives, solcher großen Stadt, in welcher sind mehr denn hundertundzwanzigtausend Menschen, die nicht wissen Unterschied, was rechts oder links ist, dazu auch viel Tiere? D ies ist das Wort des HERRN, welches geschah zu Micha von Maresa zur Zeit Jothams, Ahas, Jehiskias, der Könige Judas, das er gesehen hat über Samaria, und Jerusalem. Hört, alle Völker, merke auf, Land, und alles, was drinnen ist! Denn GOtt der HERR hat mit euch zu reden, ja, der HERR aus seinem heiligen Tempel! Denn siehe, der HERR wird ausgehen aus seinem Ort und herabfahren und treten auf die Höhen im Lande, daß die Berge unter ihm schmelzen und die Täler reißen werden, gleichwie Wachs vor dem Feuer verschmilzet, wie die Wasser, so unterwärts fließen. Das alles um der Übertretung willen Jakobs und um der Sünde willen des Hauses Israel. Welches ist aber die Übertretung Jakobs? Ist‘s nicht Samaria? Welches sind aber die Höhen Judas? Ist‘s nicht Jerusalem? Und ich will Samaria zum Steinhaufen im Felde machen, die man um die Weinberge legt; und will ihre Steine ins Tal schleifen und zugrunde einbrechen. Alle ihre Götzen sollen zerbrochen und all ihr Hurenlohn soll mit Feuer verbrannt werden, und will alle ihre Bilder verwüsten; denn sie sind von Hurenlohn versammelt und sollen auch wieder Hurenlohn werden. D arüber muß ich klagen und heulen; ich muß beraubt und bloß dahergehen; ich muß klagen wie die Drachen und trauern wie die Straußen. Denn ihrer Plage ist kein Rat, die bis nach Juda kommen und bis an meines Volks Tore nach Jerusalem hinanreichen wird. Verkündigt es ja nicht zu Gath, laßt euch nicht hören weinen, sondern geht in die Trauerkammer und sitzt in die Asche! Du schöne Stadt mußt dahin mit allen Schanden. Die Einwohnerin Zaenans wird nicht ausziehen um des Leides willen des nächsten Hauses. Er wird‘s von euch nehmen, wenn er da sich lagern wird. Die betrübte Stadt vermag sich nicht zu trösten; denn es wird das Unglück vom HERRN kommen, auch bis an das Tor Jerusalems. Du Stadt Lachis, spanne Läufer an und fahre davon; denn du bist der Tochter Zion der Anfang zur Sünde, und in dir sind gefunden die Übertretungen Israels. Du wirst müssen Gefangene geben so wohl als Gath. Der Stadt Achsib wird‘s mit den Königen Israels fehlen. Ich will dir Maresa, den rechten Erben bringen; und die Herrlichkeit Israels soll kommen bis nach Adullam. Laß die Haare abscheren und gehe kahl über deine zarten Kinder! Mache dich gar kahl wie ein Adler; denn sie sind von dir gefangen weggeführt. W ehe denen, die Schaden zu tun trachten und gehen mit bösen Tücken um auf ihrem Lager, daß sie es früh, wenn es licht wird, vollbringen, weil sie die Macht haben! Sie reißen zu sich Äcker und nehmen Häuser, welche sie gelüstet. Also treiben sie Gewalt mit eines jeden Hause und mit eines jeden Erbe. Darum spricht der HERR also: Siehe, ich gedenke über dies Geschlecht Böses, aus dem ihr euren Hals nicht ziehen und nicht so stolz dahergehen sollet; denn es soll eine böse Zeit sein. Zur selbigen Zeit wird man einen Spruch von euch machen und klagen: Es ist aus, wird man sagen; wir sind verstört. Meines Volkes Land kriegt einen fremden Herrn. Wann wird er uns die Äcker wieder zuteilen, die er uns genommen hat? Jawohl, ihr werdet kein Teil behalten in der Gemeine des HERRN. Sie sagen, man solle nicht träufen; denn solche Träufe trifft uns nicht; wir werden nicht so zuschanden werden. Das Haus Jakob tröstet sich also: Meinst du, des HERRN Geist sei verkürzt? Sollte er solches tun wollen? Es ist wahr, meine Reden sind freundlich den Frommen. Aber mein Volk hat sich aufgemacht wie ein Feind; denn sie rauben beide, Rock und Mantel, denen, so sicher dahergehen, gleichwie die, so aus dem Kriege kommen. Ihr treibt die Weiber meines Volks aus ihren lieben Häusern und nehmt stets von ihren jungen Kindern meinen Schmuck. Darum macht euch auf; ihr müßt davon; ihr sollt hie nicht bleiben! Um ihrer Unreinigkeit willen müssen sie unsanft zerstört werden. Wenn ich ein Irrgeist wäre und ein Lügenprediger und predigte, wie sie saufen und schwelgen sollten, das wäre ein Prediger für dies Volk. I ch will aber dich, Jakob, versammeln ganz und die übrigen in Israel zuhauf bringen; ich will sie wie eine Herde miteinander in einen festen Stall tun und wie eine Herde in seine Hürden, daß es von Menschen tönen soll. Es wird ein Durchbrecher vor ihnen herauffahren; sie werden durchbrechen und zum Tor aus- und einziehen; und ihr König wird vor ihnen hergehen, und der HERR vornean. U nd ich sprach: Hört doch, ihr Häupter im Hause Jakob und ihr Fürsten im Hause Israel! Ihr solltet es billig sein, die das Recht wüßten. Aber ihr haßt das Gute und liebt das Arge; ihr schindet ihnen die Haut ab und das Fleisch von ihren Beinen und freßt das Fleisch meines Volks; und wenn ihr ihnen die Haut abgezogen habt, zerbrecht ihr ihnen auch die Beine und zerlegt es wie in einen Topf und wie Fleisch in einen Kessel. Darum wenn ihr nun zum HERRN schreien werdet, wird er euch nicht erhören, sondern wird sein Angesicht vor euch verbergen zur selbigen Zeit, wie ihr mit eurem bösen Wesen verdient habt. So spricht der HERR wider die Propheten, so mein Volk verführen: Sie predigen, es solle wohlgehen, wo man ihnen zu fressen gebe; wo man ihnen aber nichts ins Maul gibt, da predigen sie, es müsse ein Krieg kommen. Darum soll euer Gesicht zur Nacht und euer Wahrsagen zur Finsternis werden. Die Sonne soll über den Propheten untergehen und der Tag über ihnen finster werden. Und die Schauer sollen zuschanden und die Wahrsager zu Spott werden, und müssen ihr Maul alle verhüllen, weil da kein GOtteswort sein wird. Ich aber bin voll Kraft und Geistes des HERRN, voll Rechts und Stärke, daß ich Jakob sein Übertreten und Israel seine Sünde anzeigen darf. S o hört doch dies, ihr Häupter im Hause Jakob und ihr Fürsten im Hause Israel, die ihr das Recht verschmäht und alles, was aufrichtig ist, verkehrt, die ihr Zion mit Blut baut und Jerusalem mit Unrecht. Ihre Häupter richten um Geschenke, ihre Priester lehren um Lohn, und ihre Propheten wahrsagen um Geld, verlassen sich auf den HERRN und sprechen: Ist nicht der HERR unter uns? Es kann kein Unglück über uns kommen. Darum wird Zion um euretwillen wie ein Feld zerpflüget und Jerusalem zum Steinhaufen und der Berg des Tempels zu einer wilden Höhe werden. I n den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des HERRN Haus steht, gewiß sein, höher denn alle Berge, und über die Hügel erhaben sein. Und die Völker werden herzulaufen, und viel Heiden werden gehen und sagen: Kommt, laßt uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des GOttes Jakobs, daß er uns lehre seine Wege, und wir auf seiner Straße wandeln! Denn aus Zion wird das Gesetz ausgehen und des HERRN Wort aus Jerusalem. Er wird unter großen Völkern richten und viel Heiden strafen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben und werden nicht mehr kriegen lernen. Ein jeglicher wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen ohne Scheu; denn der Mund des HERRN Zebaoth hat‘s geredet. Denn ein jeglich Volk wird wandeln im Namen seines GOttes; aber wir werden wandeln im Namen des HERRN, unsers GOttes, immer und ewiglich. Z ur selbigen Zeit, spricht der HErr, will ich die Lahme versammeln und die Verstoßene zuhauf bringen, und die ich geplagt habe. Und will die Lahme machen, daß sie Erben haben soll, und die Verstoßene zum großen Volk machen; und der HERR wird König über sie sein auf dem Berge Zion von nun an bis in Ewigkeit. Und du Turm Eder, eine Feste der Tochter Zion, es wird deine güldene Rose kommen, die vorige Herrschaft, das Königreich der Tochter Jerusalem. Warum hängst du dich denn jetzt an andere Freunde? Ist der König nicht bei dir, und sind deine Ratgeber alle hinweg, daß dich also das Weh ankommen ist wie eine in Kindesnöten? Lieber, leide doch solch Weh und krächze, du Tochter Zion, wie eine in Kindesnöten! Denn du mußt zwar zur Stadt hinaus und auf dem Felde wohnen und nach Babel kommen; aber doch wirst du von dannen wieder errettet werden. Daselbst wird dich der HERR erlösen von deinen Feinden. Denn es werden schier sich viel Heiden wider dich rotten und sprechen: Sie ist verbannet; wir wollen unsere Lust an Zion sehen. Aber sie wissen des HERRN Gedanken nicht und merken seinen Ratschlag nicht, daß er sie zuhauf gebracht hat wie Garben auf der Tenne. Darum mache dich auf und dresche, du Tochter Zion! Denn ich will dir eiserne Hörner und eherne Klauen machen, und sollst viel Völker zerschmeißen; so will ich ihr Gut dem HERRN verbannen und ihre Habe dem Herrscher der ganzen Welt. A ber nun, du Kriegerin, rüste dich! Denn man wird uns belagern und den Richter Israels mit der Rute auf den Backen schlagen. Und du, Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel HERR sei, welches Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Indes läßt er sie plagen bis auf die Zeit, daß die, so gebären soll, geboren habe. Da werden dann die übrigen seiner Brüder wiederkommen zu den Kindern Israel. Er aber wird auftreten und weiden in Kraft des HERRN und im Siege des Namens seines GOttes. Und sie werden wohnen; denn er wird zur selbigen Zeit herrlich werden; soweit die Welt ist. Dazu werden wir auch Frieden haben vor dem Assur, der jetzt in unser Land gefallen ist und unsere Häuser zertreten hat. Denn es werden sieben Hirten und acht Fürsten über ihn erweckt werden, die das Land Assur verderben mit dem Schwert und das Land Nimrods mit ihren bloßen Waffen. Also werden wir von Assur gerettet werden, der in unser Land gefallen ist und unsere Grenze zertreten hat. E s werden auch die Übrigen aus Jakob unter vielen Völkern sein wie ein Tau vom HERRN und wie die Tröpflein aufs Gras, das auf niemand harret noch auf Menschen wartet. Ja, die Übrigen aus Jakob werden unter den Heiden bei vielen Völkern sein wie ein Löwe unter den Tieren im Walde, wie ein junger Löwe unter einer Herde Schafe, welchem niemand wehren kann, wenn er dadurchgeht, zertritt und zerreißet. Denn deine Hand wird siegen wider alle deine Widerwärtigen, daß alle deine Feinde müssen ausgerottet werden. Zur selbigen Zeit, spricht der HErr, will ich deine Rosse von dir tun und deine Wagen umbringen; und will die Städte deines Landes ausrotten und alle deine Festen zerbrechen; und will die Zauberer bei dir ausrotten, daß keine Zeichendeuter bei dir bleiben sollen. Ich will deine Bilder und Götzen von dir ausrotten, daß du nicht mehr sollst anbeten deiner Hände Werk, und will deine Haine zerbrechen und deine Städte vertilgen. Und ich will Rache üben mit Grimm und Zorn an allen Heiden, so nicht gehorchen wollen. H ört doch, was der HERR sagt: Mache dich auf und schilt die Berge und laß die Hügel deine Stimme hören! Hört, ihr Berge, wie der HERR strafen will, samt den starken Grundfesten der Erde! Denn der HERR will sein Volk schelten und will Israel strafen. Was hab ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beleidiget? Das sage mir! Hab ich dich doch aus Ägyptenland geführt und aus dem Diensthause erlöst und vor dir hergesandt Mose, Aaron und Mirjam. Mein Volk, denke doch daran, was Balak, der König in Moab, vorhatte, und was ihm Bileam, der Sohn Beors, antwortete, von Sittim an bis nach Gilgal; daran ihr ja merken solltet, wie der HERR euch alles Gute getan hat. Womit soll ich den HERRN versöhnen? Mit Bücken vor dem hohen GOtt? Soll ich mit Brandopfern und jährigen Kälbern ihn versöhnen? Meinst du, der HERR habe Gefallen an viel tausend Widdern oder am Öl, wenn es gleich unzählige Ströme voll wären? Oder soll ich meinen ersten Sohn für meine Übertretung geben oder meines Leibes Frucht für die Sünde meiner Seele? E s ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir fordert, nämlich GOttes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem GOtt. Es wird des HERRN Stimme über die Stadt rufen; aber wer deinen Namen fürchtet, dem wird‘s gelingen. Hört, ihr Stämme, was gepredigt wird! N och bleibt unrecht Gut in des Gottlosen Hause und der feindselige, geringe Epha. Oder sollt ich die unrechte Waage und falsch Gewicht im Säckel billigen, durch welche ihre Reichen viel Unrechts tun? Und ihre Einwohner gehen mit Lügen um und haben falsche Zungen in ihrem Halse. Darum will ich dich auch anfahen zu plagen und dich um deiner Sünde willen wüst machen. Du sollst nicht genug zu essen haben und sollst verschmachten. Und was du erhaschest, soll doch nicht davonkommen; und was davonkommt, will ich doch dem Schwert überantworten. Du sollst säen und nicht ernten; du sollst Öl keltern und dich mit demselben nicht salben, und Most keltern und nicht Wein trinken. Denn man hält die Weise Amris und alle Werke des Hauses Ahab und folgt ihrem Rat. Darum will ich dich zur Wüste machen und ihre Einwohner, daß man sie anpfeifen soll; und sollt meines Volks Schmach tragen. A h Ah, ein gemildertes ach, nicht mehr für den schmerz, nur für freude und staunen geltend, vielleicht oft dem franz. ah nachgeahmt, denn wo wir ah brauchen, dürfte auch ach stehn, verwöhnten ohren nur gemeiner klingen: ah wie schön! ah da bist du! ach wie schön! ach da bist du! umgekehrt läszt an die stelle des ach nicht überall ah sich setzen und der volle schmerzensruf ach mein gott! ist sehr verschieden von ah mein gott! o mein gott! und dem noch schwächeren i mein gott! LUTHER in der bibel 1545 häufig ah für ach., es geht mir wie einem, der im Weinberge nachlieset, da man keine Trauben findet zu essen, und wollte doch gerne der besten Früchte haben. Die frommen Leute sind weg in diesem Lande; und die Gerechten sind nicht mehr unter den Leuten. Sie lauern alle aufs Blut; ein jeglicher jagt den andern, daß er ihn verderbe, und meinen, sie tun wohl daran, wenn sie Böses tun. Was der Fürst will, das spricht der Richter, daß er ihm wieder einen Dienst tun soll. Die Gewaltigen raten nach ihrem Mutwillen, Schaden zu tun, und drehen es, wie sie wollen. Der Beste unter ihnen ist wie ein Dorn und der Redlichste wie eine Hecke. Aber wenn der Tag deiner Prediger kommen wird, wenn du heimgesucht sollst werden, da werden sie dann nicht wissen, wo aus. Niemand glaube seinem Nächsten, niemand verlasse sich auf Fürsten! Bewahre die Tür deines Mundes vor der, die in deinen Armen schläft! Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter setzt sich wider die Mutter, die Schwiegertochter ist wider die Schwieger; und des Menschen Feinde sind sein eigen Hausgesinde. I ch aber will auf den HERRN schauen und des GOttes meines Heils erwarten; mein GOtt wird mich hören. Freue dich nicht, meine Feindin, daß ich daniederliege! Ich werde wieder aufkommen. Und so ich im Finstern sitze, so ist doch der HERR mein Licht. Ich will des HERRN Zorn tragen, denn ich habe wider ihn gesündigt, bis er meine Sache ausführe und mir Recht schaffe. Er wird mich ans Licht bringen, daß ich meine Lust an seiner Gnade sehe. Meine Feindin wird‘s sehen müssen und mit aller Schande bestehen, die jetzt zu mir sagt: Wo ist der HErr, dein GOtt? Meine Augen werden‘s sehen, daß sie dann wie ein Kot auf der Gasse zertreten wird. Zu der Zeit werden deine Mauern gebaut werden und GOttes Wort weit auskommen. Und zur selbigen Zeit werden sie von Assur und von festen Städten zu dir kommen, von den festen Städten bis an das Wasser, von einem Meer zum andern, von einem Gebirge zum andern. Denn das Land wird wüst sein seiner Einwohner halben, um der Frucht willen ihrer Werke. Du aber weide dein Volk mit deinem Stabe, die Herde deines Erbteils, die da wohnen beide, im Walde alleine und auf dem Felde; laß sie zu Basan und Gilead weiden wie vor alters! Ich will sie Wunder sehen lassen, gleichwie zu der Zeit, da sie aus Ägyptenland zogen, daß die Heiden sehen, und alle ihre Gewaltigen sich schämen sollen und die Hand auf ihren Mund legen und ihre Ohren zuhalten. Sie sollen Staub lecken wie die schlangen und wie das Gewürm auf Erden erzittern in ihren Löchern. Sie werden sich fürchten vor dem HERRN, unserm GOtt, und vor dir sich entsetzen. W o ist solch ein GOtt, wie du bist? der die Sünde vergibt und erläßt die Mißtat den Übrigen seines Erbteils; der seinen Zorn nicht ewiglich behält; denn er ist barmherzig. Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Mißtat dämpfen und alle unsere Sünden in die Tiefe des Meers werfen. Du wirst dem Jakob die Treue und Abraham die Gnade halten, wie du unsern Vätern vorlängst geschworen hast. D ies ist die Last über Ninive und das Buch der Weissagung Nahums von Elkos. Der HERR ist ein eifriger GOtt und ein Rächer, ja ein Rächer ist der HERR und zornig; der HERR ist ein Rächer wider seine Widersacher, und der es seinen Feinden nicht vergessen wird. Der HERR ist geduldig und von großer Kraft, vor welchem niemand unschuldig ist; er ist der HErr, des Wege im Wetter und Sturm sind und unter seinen Füßen dicker Staub, der das Meer schilt und trocken macht und alle Wasser vertrocknet. Basan und Karmel verschmachten, und was auf dem Berge Libanon blühet, verschmachtet. Die Berge zittern vor ihm, und die Hügel zergehen; das Erdreich bebt vor ihm, dazu der Weltkreis und alle, die drinnen wohnen. Wer kann vor seinem Zorn stehen und wer kann vor seinem Grimm bleiben? Sein Zorn brennt wie Feuer, und die Felsen zerspringen vor ihm. Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, so auf ihn trauen. Wenn die Flut überher läuft, so macht er‘s mit derselben ein Ende; aber seine Feinde verfolgt er mit Finsternis. W as gedenkt ihr wider den HERRN? Er wird‘s doch ein Ende machen; es wird das Unglück nicht zweimal kommen. Denn gleich als wenn die Dornen, so noch ineinanderwachsen und im besten Saft sind, verbrannt werden, wie ganz dürr Stroh, also wird sein der Schalksrat, der von dir kommt und Böses wider den HERRN gedenket. So spricht der HERR: Sie kommen so gerüstet und mächtig, als sie wollen, sollen sie doch umgehauen werden und dahinfahren. Ich habe dich gedemütiget; aber ich will dich nicht wiederum demütigen. Alsdann will ich sein Joch, das du trägst, zerbrechen und deine Bande zerreißen. Aber wider dich hat der HERR geboten, daß deines Namens Same keiner mehr soll bleiben. Vom Hause deines GOttes will ich dich ausrotten, die Götzen und Bilder will ich dir zum Grabe machen; denn du bist zunichte worden. Siehe, auf den bergen kommen Füße eines guten Boten, der da Frieden predigt: Halte deine Feiertage, Juda, und bezahle deine Gelübde! Denn es wird der Schalk nicht mehr über dich kommen; er ist gar ausgerottet. E s wird der Zerstreuer wider dich heraufziehen und die Feste belagern. Aber ja, berenne die Straße wohl, niste dich aufs beste und stärke dich aufs gewaltigste! Denn der HERR wird die Hoffart Jakobs vergelten wie die Hoffart Israels; denn die Ableser werden sie ablesen und ihre Feser verderben. D ie Schilde seiner Starken sind rot, sein Heeresvolk sieht wie Purpur, seine Wagen leuchten wie Feuer, wenn er treffen will; ihre Spieße beben. Die Wagen rollen auf den Gassen und rasseln auf den Straßen; sie blicken wie Fackeln und fahren untereinander her wie die Blitze. Er aber wird an seine Gewaltigen gedenken; doch werden dieselbigen fallen, wo sie hinaus wollen; und werden eilen zur Mauer und zu dem Schirm, da sie sicher seien. Aber die Tore an den Wassern werden doch geöffnet, und der Palast wird untergehen. Die Königin wird gefangen weggeführt werden; und ihre Jungfrauen werden seufzen wie die Tauben und an ihre Brust schlagen. Denn Ninive ist wie ein Teich voll Wassers; aber dasselbige wird verfließen müssen. Stehet, steht! (werden sie rufen); aber da wird sich niemand umwenden. So raubt nun Silber, raubt Gold! Denn hie ist der Schätze kein Ende und die Menge aller köstlichen Kleinode. Aber nun muß sie rein abgelesen und geplündert werden, daß ihr Herz muß verzagen, die Kniee schlottern, alle Lenden zittern, und aller Angesicht bleich sehen, wie ein Topf. Wo ist nun die Wohnung der Löwen und die Weide der jungen Löwen, da der Löwe und die Löwin mit den jungen Löwen wandelten, und niemand durfte sie scheuchen? Sondern der Löwe raubete genug für seine Jungen und würgte es seinen Löwinnen; seine Höhlen füllte er mit Raub und seine Wohnung mit dem, das er zerrissen hatte. Siehe, ich will an dich, spricht der HERR Zebaoth, und deine Wagen im Rauch anzünden; und das Schwert soll deine jungen Löwen fressen; und will deines Raubens ein Ende machen auf Erden, daß man deiner Boten Stimme nicht mehr hören soll. W ehe der mörderischen Stadt, die voll Lügen und Räuberei ist und von ihrem Rauben nicht lassen will! Denn da wird man hören die Geißeln klappen und die Räder rasseln und die Rosse schreien und die Wagen rollen. Er bringt Reiter herauf mit glänzenden Schwertern und mit blitzenden Spießen. Da liegen viel Erschlagene und große Haufen Leichname, daß derselben keine Zahl ist und man über ihre Leichname fallen muß. Das alles um der großen Hurerei willen der schönen lieben Hure, die mit Zauberei umgeht, die mit ihrer Hurerei die Heiden und mit ihrer Zauberei Land und Leute erworben hat. Siehe, ich will an dich, spricht der HERR Zebaoth! Ich will dir dein Gebräme aufdecken unter dein Angesicht und will den Heiden deine Blöße und den Königreichen deine Schande zeigen. Ich will dich ganz greulich machen und dich schänden und ein Scheusal aus dir machen, daß alle, die dich sehen, von dir fliehen und sagen sollen: Ninive ist verstört; wer will Mitleid mit ihr haben, und wo soll ich dir Tröster suchen? Meinst du, du seist besser denn die Stadt No der regenten, die da lag an den Wassern und ringsumher Wasser hatte, welcher Mauern und Feste war das Meer? Mohren und Ägypten war ihre unzählige Macht, Put und Libyen waren deine Hilfe. Noch hat sie müssen vertrieben werden und gefangen wegziehen, und sind ihre Kinder auf allen Gassen erschlagen worden; und um ihre Edlen warf man das Los, und alle ihre Gewaltigen wurden in Ketten und Fesseln gelegt. Also mußt du auch trunken werden und dich verbergen und eine Feste suchen vor dem Feinde. A lle deine festen Städte sind wie Feigenbäume mit reifen Feigen, wenn man sie schüttelt, daß sie dem ins Maul fallen, der sie essen will. Siehe, dein Volk soll zu Weibern werden in dir, und die Tore deines Landes sollen deinen Feinden geöffnet werden; und das Feuer soll deine Riegel verzehren. Schöpfe dir Wasser, denn du wirst belagert werden; bessere deine Festen; gehe in den Ton und tritt den Leimen und mache starke Ziegel. Aber das Feuer wird dich fressen und das Schwert töten; es wird dich abfressen wie die Käfer, es wird dich überfallen wie Käfer, es wird dich überfallen wie Heuschrecken; Du hast mehr Händler, denn Sterne am Himmel sind; aber nun werden sie sich ausbreiten wie Käfer und davonfliegen. Deiner Herren ist so viel als der Heuschrecken und deiner Hauptleute als der Käfer, die sich an die Zäune lagern in den kalten Tagen; wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon, daß man nicht weiß, wo sie bleiben. Deine Hirten werden schlafen, o König zu Assur, deine Mächtigen werden sich legen und dein Volk wird auf den bergen zerstreut sein, und niemand wird sie versammeln. Niemand wird um deinen Schaden trauern, noch sich um deine Plage kränken, sondern alle, die solches von dir hören, werden mit ihren Händen über dich klappen. Denn über wen ist nicht deine Bosheit ohne Unterlaß gegangen? D ies ist die Last, welche der Prophet Habakuk gesehen hat. HERR, wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören? Wie lange soll ich zu dir rufen über Frevel, und du willst nicht helfen? Warum läßt du mich sehen Mühe und Arbeit? Warum zeigest du mir Raub und Frevel um mich? Es geht Gewalt über Recht. Darum geht es gar anders denn recht und kann keine rechte Sache gewinnen; denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten, darum gehen verkehrte Urteile. S chauet unter den Heiden, seht und verwundert euch; denn ich will etwas tun zu euren Zeiten, welches ihr nicht glauben werdet, wenn man davon sagen wird. Denn siehe, ich will die Chaldäer erwecken, ein bitter und schnell Volk, welches ziehen wird, soweit das Land ist, Wohnungen einzunehmen, die nicht sein sind, und wird grausam und schrecklich sein, das da gebeut und zwinget, wie es will. Ihre Rosse sind schneller denn die Parden; so sind sie auch beißiger denn die Wölfe des Abends. Ihre Reiter ziehen mit großen Haufen von ferne daher, als floegen sie, wie die Adler eilen zum Aas. Sie kommen allesamt, daß sie Schaden tun; wo sie hin wollen, reißen sie hindurch wie ein Ostwind und werden Gefangene zusammenraffen wie Sand. Sie werden der Könige spotten und der Fürsten werden sie lachen. Alle Festungen werden ihnen ein Scherz sein; denn sie werden Schutt machen und sie doch gewinnen. Alsdann werden sie einen neuen Mut nehmen, werden fortfahren und sich versündigen; dann muß ihr Sieg ihres GOttes sein. A ber du, HErr, mein GOtt, mein Heiliger, der du von Ewigkeit her bist, laß uns nicht sterben, sondern laß sie uns, o HErr, nur eine Strafe sein und laß sie, o unser Hort, uns nur züchtigen! Deine Augen sind rein, daß du Übels nicht sehen magst, und dem Jammer kannst du nicht zusehen. Warum siehst du denn zu den Verächtern und schweigest, daß der Gottlose verschlingt den, der frömmer denn er ist, und läßt die Menschen gehen wie Fische im Meer, wie Gewürm, das keinen, Herrn hat? Sie ziehen‘s alles mit dem Hamen und fahen‘s mit ihrem Netze und sammeln‘s mit ihrem Garn; des freuen sie sich und sind fröhlich. Darum opfern sie ihrem Netze und räuchern ihrem Garn, weil durch dieselbigen ihr Teil so fett und ihre Speise so völlig worden ist. Derhalben werfen sie ihr Netz noch immer aus und wollen nicht aufhören, Leute zu erwürgen. H ie stehe ich auf meiner Hut und trete auf meine Feste und schaue und sehe zu, was mir gesagt werde, und was ich antworten solle dem, der mich schilt. Der HERR aber antwortet mir und spricht: Schreibe das Gesicht und male es auf eine Tafel, daß es lesen könne, wer vorüberläuft (nämlich also): Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu seiner Zeit und wird endlich frei an Tag kommen und nicht außen bleiben. Ob sie aber verzeucht, so harre ihrer; sie wird gewißlich kommen und nicht verziehen. Siehe, wer halsstarrig ist, der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben; denn der Gerechte lebt seines Glaubens. A ber der Wein betrügt den stolzen Mann, daß er nicht bleiben kann, welcher seine Seele aufsperrt wie die Hölle, und ist gerade wie der Tod, der nicht zu sättigen ist, sondern rafft zu sich alle Heiden und sammelt zu sich alle Völker. Was gilt‘s aber? Dieselbigen alle werden einen Spruch von ihm machen und eine Sage und Sprichwort und werden sagen: Wehe dem, der sein Gut mehrt mit fremdem Gut! Wie lange wird‘s währen? und ladet nur viel Schlammes auf sich. O wie plötzlich werden aufwachen, die dich beißen, und erwachen, die dich wegstoßen! Und du mußt ihnen zuteil werden. Denn du hast viel Heiden geraubt; so werden dich wieder rauben alle übrigen von den Völkern um der Menschen Bluts willen und um des Frevels willen, im Lande und in der Stadt und an allen, die drinnen wohnen, begangen. Wehe dem, der da geizet zum Unglück seines Hauses, auf daß er sein Nest in die Höhe lege, daß er dem Unfall entrinne! Aber dein Ratschlag wird zur Schande deines Hauses geraten; denn du hast zu viel Völker zerschlagen und hast mit allem Mutwillen gesündigt. Denn auch die Steine in der Mauer werden schreien, und die Balken am Gesperre werden ihnen antworten. Wehe dem, der die Stadt mit Blut baut und zurichtet die Stadt mit Unrecht! Ist‘s nicht also, daß vom HERRN Zebaoth geschehen wird? Was dir die Völker gearbeitet haben, muß mit Feuer verbrennen, und daran die Leute müde worden sind, muß verloren sein. Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des HERRN, wie Wasser, das das Meer bedeckt. Wehe dir, der du deinem Nächsten einschenkest und mischest deinen Grimm darunter und trunken machst, daß du seine Scham sehest! Man wird dich auch sättigen mit Schande für Ehre. So saufe du nun auch, daß du taumelst; denn dich wird umgeben der Kelch in der Rechten des HERRN, und mußt schändlich speien für deine Herrlichkeit. Denn der Frevel, am Libanon begangen, wird dich überfallen, und die verstörten Tiere werden dich schrecken um der Menschen Bluts willen und um des Frevels willen, im Lande und in der Stadt und an allen, die drinnen wohnen, begangen. Was wird dann helfen das Bild, das sein Meister gebildet hat, und das falsche gegossene Bild, darauf sich verläßt sein Meister, daß er stumme Götzen machte? Wehe dem, der zum Holz spricht: Wache auf! und zum stummen Stein: Stehe auf! Wie sollt es lehren? Siehe, es ist mit Gold und Silber überzogen, und ist kein Odem in ihm. Aber der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt! Dies ist das Gebet des Propheten Habakuk für die Unschuldigen: H ERR, ich habe dein Gerücht gehört, daß ich mich entsetze. HErr, du machst dein Werk lebendig mitten in den Jahren und läßt es kund werden mitten in den Jahren. Wenn Trübsal da ist, so denkest du der Barmherzigkeit. GOtt kam vom Mittage und der Heilige vom Gebirge Paran. Sela. Seines Lobes war der Himmel voll und seiner Ehre war die Erde voll. Sein Glanz war wie Licht; Glänze gingen von seinen Händen; daselbst war heimlich seine Macht. Vor ihm her ging Pestilenz, und Plage ging aus, wo er hintrat. Er stand und maß das Land; er schauete und zertrennete die Heiden, daß der Welt Berge zerschmettert wurden und sich bücken mußten die Hügel in der Welt, da er ging in der Welt. Ich sah der Mohren Hütten in Mühe und der Midianiter Gezelte betrübt. Warest du nicht zornig, HErr, in der Flut und dein Grimm in den Wassern und dein Zorn im Meer, da du auf deinen Rossen rittest und deine Wagen den Sieg behielten? Du zogest den Bogen hervor, wie du geschworen hattest den Stämmen, Sela, und teiltest die Ströme ins Land. Die Berge sahen dich, und ihnen ward bange; der Wasserstrom fuhr dahin, die Tiefe ließ sich hören, die Höhe hob die Hände auf. Sonne und Mond standen still. Deine Pfeile fuhren mit Glänzen dahin und deine Speere mit Blicken des Blitzes. Du zertratest das Land im Zorn und zerdroschest die Heiden im Grimm. Du zogest aus, deinem Volk zu helfen, zu helfen deinem Gesalbten. Du zerschmissest das Haupt im Hause des Gottlosen und entblößetest die Grundfeste bis an den Hals. Sela. Du wolltest fluchen dem Zepter des Haupts samt seinen Flecken, die wie ein Wetter kommen, mich zu zerstreuen, und freuen sich, als fräßen sie den Elenden verborgen. Deine Pferde gehen im Meer, im Schlamm großer Wasser. Weil ich solches höre, ist mein Bauch betrübt, meine Lippen zittern von dem Geschrei; Eiter geht in meine Gebeine, ich bin bei mir betrübt. O daß ich ruhen möchte zur Zeit der Trübsal, da wir hinaufziehen zum Volk, das uns bestreitet. Denn der Feigenbaum wird nicht grünen, und wird kein Gewächs sein an den Weinstöcken; die Arbeit am Ölbaum fehlt und die Äcker bringen keine Nahrung, und Schafe werden aus den Hürden gerissen, und werden keine Rinder in den Ställen sein. Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in GOtt, meinem Heil. Denn der HERR HErr ist meine Kraft und wird meine Füße machen wie Hirschfüße und wird mich in der Höhe führen, daß ich singe auf meinem Saitenspiel. D ies ist das Wort des HERRN, welches geschah zu Zephanja, dem Sohn Chusis, des Sohns Gedaljas, des Sohns Amarjas, des Sohns Hiskias, zur Zeit Josias, des Sohns Amons, des Königs Judas: Ich will alles aus dem Lande wegnehmen, spricht der HErr. Ich will beide, Menschen und Vieh, beide, Vögel des Himmels und Fische im Meer, wegnehmen samt den Ärgernissen und den Gottlosen; ja, ich will die Menschen ausreuten aus dem Lande, spricht der HErr. Ich will meine Hand ausstrecken über Juda und über alle, die zu Jerusalem wohnen; also will ich das übrige von Baal ausreuten, dazu den Namen der Kamarim und Priester aus diesem Ort und die, so auf den Dächern des Himmels Heer anbeten, die es anbeten und schwören doch bei dem HERRN und zugleich bei Malchom, und die vom HERRN abfallen und die nach dem HERRN nichts fragen und ihn nicht achten. Seid stille vor dem HERRN HERRN; denn des HERRN Tag ist nahe! Denn der HERR hat ein Schlachtopfer zubereitet und seine Gäste dazu geladen. Und am Tage des Schlachtopfers des HERRN will ich heimsuchen die Fürsten und des Königs Kinder und alle, die ein fremd Kleid tragen. Auch will ich zur selbigen Zeit die heimsuchen, so über die Schwelle springen, die ihrer Herren Haus füllen mit Rauben und Trügen. Zur selbigen Zeit, spricht der HErr, wird sich ein laut Geschrei erheben von dem Fischtor an und ein Geheul von dem andern Tor und ein großer Jammer auf den Hügeln. Heulet, die ihr in der Mühle wohnt! Denn das ganze Krämervolk ist dahin, und alle, die Geld sammeln, sind ausgerottet. Zur selbigen Zeit will ich Jerusalem mit Laternen durchsuchen und will heimsuchen die Leute, die auf ihren Hefen liegen und sprechen in ihrem Herzen: Der HERR wird weder Gutes noch Böses tun. Und sollen ihre Güter zum Raube werden und ihre Häuser zur Wüste. Sie werden Häuser bauen und nicht drinnen wohnen; sie werden Weinberge pflanzen und keinen Wein davon trinken. Denn des HERRN großer Tag ist nahe; er ist nahe und Eilt sehr. Wenn das Geschrei vom Tage des HERRN kommen wird, so werden die Starken alsdann bitterlich schreien. Denn dieser Tag ist ein Tag des Grimmes, ein Tag der Trübsal und Angst, ein Tag des Wetters und Ungestüms, ein Tag der Finsternis und Dunkels, ein Tag der Wolken und Nebel, ein Tag der Posaunen und Drommeten wider die festen Städte und hohen Schlösser. Ich will den Leuten bange machen, daß sie umhergehen sollen wie die Blinden, darum daß sie wider den HERRN gesündigt haben. Ihr Blut soll vergossen werden, als wäre es Staub, und ihr Leib, als wäre es Kot. Es wird sie ihr Silber und Gold nicht erretten mögen am Tage des Zorns des HERRN, sondern das ganze Land soll durch das Feuer seines Eifers verzehrt werden; denn er wird‘s plötzlich ein Ende machen mit allen, die im Lande wohnen. S ammelt euch und kommt her, ihr feindseliges Volk, ehe denn das Urteil ausgehe, daß ihr, wie die Spreu bei Tage, dahinfahret, ehe denn des HERRN grimmiger Zorn über euch komme, ehe der Tag des HERRN Zorns über euch komme. Sucht den HERRN, alle ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet! Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut, auf daß ihr am Tage des HERRN Zorns mögt verborgen werden. D enn Gasa muß verlassen werden und Askalon wüst werden; Asdod soll im Mittag vertrieben werden und Akaron ausgewurzelt werden. Wehe denen, so am Meer hinab wohnen, den Kriegern! Des HERRN Wort wird über euch kommen. Du, Kanaan, der Philister Land, ich will, dich umbringen, daß niemand mehr da wohnen soll. Es sollen am Meer hinab eitel Hirtenhäuser und Schafhürden sein. Und dasselbe soll den übrigen vom Hause Juda zuteil werden, daß sie darauf weiden sollen. Des Abends sollen sie sich in den Häusern Askalons lagern, wenn sie nun der HErr, ihr GOtt, wiederum heimgesucht und ihr Gefängnis gewendet hat. Ich habe die Schmach Moabs und das Lästern der Kinder Ammon gehört, damit sie mein Volk geschmähet und auf desselbigen Grenzen sich gerühmt haben. Wohlan, so wahr ich lebe, spricht der HERR Zebaoth, der GOtt Israels: Moab soll wie Sodom und die Kinder Ammon wie Gomorrha werden, ja, wie ein Nesselstrauch und Salzgrube und eine ewige Wüstnis. Die übrigen meines Volks sollen sie rauben und die Überbliebenen meines Volks sollen sie erben. Das soll ihnen begegnen für ihre Hoffart, daß sie des HERRN Zebaoth Volk geschmähet und sich gerühmt haben. Schrecklich wird der HERR über sie sein; denn er wird alle Götter auf Erden vertilgen. Und sollen ihn anbeten alle Inseln unter den Heiden, ein jeglicher an seinem Ort. Auch sollt ihr Mohren durch mein Schwert erschlagen werden. Und er wird seine Hand strecken über Mitternacht und Assur umbringen. Ninive wird er öde machen, dürr wie eine Wüste, daß drinnen sich lagern werden allerlei Tiere unter den Heiden; auch Rohrdommeln und Igel werden wohnen auf ihren Türmen und werden in den Fenstern singen und die Raben auf den Balken; denn die Zedernbretter sollen abgerissen werden. Das ist die fröhliche Stadt, die so sicher wohnte und sprach in ihrem Herzen: Ich bin‘s, und keine mehr! Wie ist sie so wüst worden, daß die Tiere drinnen wohnen! Und wer vorübergeht, pfeifet sie an und klappet mit der Hand über sie. W ehe der scheußlichen, unflätigen, tyrannischen Stadt! Sie will nicht gehorchen noch sich züchtigen lassen; sie will auf den HERRN nicht trauen noch sich zu ihrem GOtt halten. Ihre Fürsten sind unter ihnen brüllende Löwen und ihre Richter Wölfe am Abend, die nichts lassen bis auf den Morgen überbleiben. Ihre Propheten sind leichtfertig und Verächter. Ihre Priester entweihen das Heiligtum und deuten das Gesetz freventlich. Aber der HErr, der unter ihnen ist, lehrt wohl recht und tut kein Arges. Er läßt alle Morgen seine Rechte öffentlich lehren und läßt nicht ab; aber die bösen Leute wollen sich nicht schämen lernen. Darum will ich diese Leute ausrotten, ihre Schlösser verwüsten und ihre Gassen so leer machen, daß niemand darauf gehen soll; ihre Städte sollen zerstört werden, daß niemand mehr da wohne. Ich ließ dir sagen: Mich sollst du fürchten und dich lassen züchtigen, so würde ihre Wohnung nicht ausgerottet und der keines kommen, damit ich sie heimsuchen werde. Aber sie sind fleißig, allerlei Bosheit zu üben. Darum, spricht der HErr, müßt ihr wiederum mein auch harren, bis ich mich aufmache zu seiner Zeit, da ich auch rechten werde und die Heiden versammeln und die Königreiche zuhauf bringen, meinen Zorn über sie zu schütten, ja, allen Zorn meines Grimmes. Denn alle Welt soll durch meines Eifers Feuer verzehrt werden. A lsdann will ich den Völkern anders predigen lassen mit freundlichen Lippen, daß sie alle sollen des HERRN Namen anrufen und ihm dienen einträchtiglich. Man wird mir meine Anbeter, nämlich die Zerstreuten von jenseits des Wassers im Mohrenlande, herbringen zum Geschenk. Zur selbigen Zeit wirst du dich nicht mehr schämen alles deines Tuns, damit du wider mich übertreten hast; denn ich will die stolzen Heiligen von dir tun, daß du nicht mehr sollst dich erheben um meines heiligen Berges willen. Ich will in dir lassen überbleiben ein arm, gering Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen. Die Übrigen in Israel werden kein Böses tun noch falsch reden, und man wird in ihrem Munde keine betrügliche Zunge finden, sondern sie sollen weiden und ruhen, ohne alle Furcht. Jauchze, du Tochter Zion! Rufe, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem! Denn der HERR hat deine Strafe weggenommen und deine Feinde abgewendet. Der HErr, der König Israels, ist bei dir, daß du dich vor keinem Unglück mehr fürchten darfst. Zur selbigen Zeit wird man sprechen zu Jerusalem: Fürchte dich nicht! und zu Zion: Laß deine Hände nicht laß werden! Denn der HErr, dein GOtt, ist bei dir, ein starker Heiland; er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein und vergeben und wird über dir mit Schall fröhlich sein. Die, so durch Satzungen geängstet waren, will ich wegschaffen, daß sie von dir kommen, welche Satzungen ihre Last waren, davon sie Schmach hatten. Siehe, ich will‘s mit allen denen ausmachen zur selbigen Zeit, die dich beleidigen; und will der Hinkenden helfen und die Verstoßene sammeln; und will sie zu Lob und Ehren machen in allen Landen, darin man sie verachtet. Zur selbigen Zeit will ich euch hereinbringen und euch zur selbigen Zeit versammeln. Denn ich will euch zu Lob und Ehren machen unter allen Völkern auf Erden, wenn ich euer Gefängnis wenden werde vor euren Augen, spricht der HErr. I m andern Jahr des Königs Darius, im sechsten Monden, am ersten Tage des Monden, geschah des HERRN Wort durch den Propheten Haggai zu Serubabel, dem Sohn Sealthiels, dem Fürsten Judas, und zu Josua, dem Sohn Jozadaks, dem Hohenpriester, und sprach: So spricht der HERR Zebaoth: Dies Volk spricht: Die Zeit ist noch nicht da, daß man des HERRN Haus baue. Und des HERRN Wort geschah durch den Propheten Haggai: Aber eure Zeit ist da, daß ihr in getäfelten Häusern wohnt, und dies Haus muß wüst stehen? Nun, so spricht der HERR Zebaoth: Schauet, wie es euch geht! Ihr säet viel und bringt wenig ein; ihr eßt und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und werdet doch nicht trunken; ihr kleidet euch und könnt euch doch nicht erwärmen; und welcher Geld verdient, der legt, es in einen löchrigen Beutel. So spricht der HERR Zebaoth: Schauet, wie es euch geht! Geht hin auf das Gebirge und holt Holz und baut das Haus; das soll mir angenehm sein und will meine Ehre erzeigen, spricht der HErr. Denn ihr wartet wohl auf viel, und siehe, es wird wenig; und ob ihr‘s schon heimbringet, so zerstäube ich‘s doch. Warum das? spricht der HERR Zebaoth. Darum, daß mein Haus so wüst steht, und ein jeglicher Eilt auf sein Haus. Darum hat der Himmel über euch den Tau verhalten und das Erdreich sein Gewächs. Und ich habe die Dürre gerufen, beide, über Land und Berge, über Korn, Most, Öl und über alles, was aus der Erde kommt, auch über Leute und Vieh und über alle Arbeit der Hände. Da gehorchte Serubabel, der Sohn Sealthiels, und Josua, der Sohn Jozadaks, der Hohepriester und alle übrigen des Volks solcher Stimme des HERRN, ihres GOttes, und den Worten des Propheten Haggai, wie ihn der HErr, ihr GOtt, gesandt hatte; und das Volk fürchtete sich vor dem HERRN. Da sprach Haggai, der Engel des HERRN, der die Botschaft des HERRN hatte an das Volk: Ich bin mit euch, spricht der HErr. Und der HERR erweckte den Geist Serubabels, des Sohns Sealthiels, des Fürsten Judas, und den Geist Josuas, des Sohns Jozadaks, des Hohenpriesters, und den Geist des ganzen übrigen Volks, daß sie kamen und arbeiteten am Hause des HERRN Zebaoth, ihres GOttes, am vierundzwanzigsten Tage des sechsten Monden, im andern Jahr des Königs Darius. A m einundzwanzigsten Tage des siebenten Monden, geschah des HERRN Wort durch den Propheten Haggai und sprach: Sage zu Serubabel, dem Sohn Sealthiels, dem Fürsten Judas, und zu Josua, dem Sohn Jozadaks, dem Hohenpriester, und zum übrigen Volk und sprich: Wer ist unter euch überblieben, der dies Haus in seiner vorigen Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr‘s nun an? Ist‘s nicht also, es dünkt euch nichts sein? Und nun, Serubabel, sei getrost, spricht der HErr; sei getrost, Josua, du Sohn Jozadaks, du Hoherpriester; sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der HErr, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR Zebaoth. Nach dem Wort, da ich mit euch einen Bund machte, da ihr aus Ägypten zoget, soll mein Geist unter euch bleiben. Fürchtet euch nicht! Denn so spricht der HERR Zebaoth: Es ist noch ein Kleines dahin, daß ich Himmel und Erde und das Meer und Trockene bewegen werde. Ja, alle Heiden will ich bewegen. Da soll dann kommen aller Heiden Trost. Und ich will dies Haus voll Herrlichkeit machen, spricht der HERR Zebaoth. Denn mein ist beides, Silber und Gold, spricht der HERR Zebaoth. Es soll die Herrlichkeit dieses letzten Hauses größer weiden, denn des ersten gewesen ist, spricht der HERR Zebaoth; und ich will Frieden geben an diesem Ort, spricht der HERR Zebaoth. A m vierundzwanzigsten Tage des neunten Monden, im andern Jahr Darius, geschah des HERRN Wort zu dem Propheten Haggai und sprach: So spricht der HERR Zebaoth: Frage die Priester um das Gesetz und sprich: Wenn jemand heilig Fleisch trüge in seines Kleides Geren und rührte danach an mit seinem Geren Brot, Gemüse, Wein, Öl, oder was es für Speise wäre, würde es auch heilig? Und die Priester antworteten und sprachen: Nein. Haggai sprach: Wo aber ein Unreiner von einem berührten Aas dieser eines anrührte, würde es auch unrein? Die Priester antworteten und sprachen: Es würde unrein. Da antwortete Haggai und sprach: Eben also sind dies Volk und diese Leute vor mir auch, spricht der HErr; und all ihrer Hände Werk, und was sie opfern, ist unrein. U nd nun schauet, wie es euch gegangen ist von diesem Tage an und zuvor, ehe denn ein Stein auf den andern gelegt ward am Tempel des HERRN: daß, wenn einer zum Kornhaufen kam, der zwanzig Maß haben sollte, so waren kaum zehn da; kam er zur Kelter und meinete, fünfzig Eimer zu schöpfen, so waren kaum zwanzig da. Denn ich plagte euch mit Dürre, Brandkorn und Hagel in all eurer Arbeit; noch kehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der HErr. So schauet nun darauf, von diesem Tage an und zuvor, nämlich von dem vierundzwanzigsten Tage des neunten Monden bis an den Tag, da der Tempel des HERRN gegründet ist, schauet darauf! Denn der Same liegt noch in der Scheuer und trägt noch nichts, weder Weinstöcke, Feigenbäume, Granatbäume noch Ölbäume; aber von diesem Tage an will ich Segen geben. U nd des HERRN Wort geschah zum andernmal zu Haggai, am vierundzwanzigsten Tage des Monden, und sprach: Sage Serubabel, dem Fürsten Judas, und sprich: Ich will Himmel und Erde bewegen und will die Stühle der Königreiche umkehren und die mächtigen Königreiche der Heiden vertilgen und will beide, Wagen mit ihren Reitern, umkehren, daß beide, Roß und Mann, herunterfallen sollen, ein jeglicher durch des andern Schwert. Zur selbigen Zeit, spricht der HERR Zebaoth, will ich dich, Serubabel, du Sohn Sealthiels, meinen Knecht, nehmen, spricht der HErr, und will dich wie einen Petschaftsring halten; denn ich habe dich erwählt, spricht der HERR Zebaoth. I m achten Monden des andern Jahrs des Königs Darius geschah dies Wort des HERRN zu Sacharja dem Sohn Berechjas, des Sohns Iddos, dem Propheten, und sprach: Der HERR ist zornig gewesen über eure Väter. Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth: Kehrt euch zu mir, spricht der HERR Zebaoth, so will ich mich zu euch kehren, spricht der HERR Zebaoth. Seid nicht wie eure Väter, welchen die vorigen Propheten predigten und sprachen: So spricht der HERR Zebaoth: Kehrt euch von euren bösen Wegen und von eurem bösen Tun! Aber sie gehorchten nicht und achteten nicht auf mich, spricht der HErr. Wo sind nun eure Väter und die Propheten? Leben sie auch noch? Ist‘s nicht also, daß meine Worte und meine Rechte, die ich durch meine Knechte, die Propheten, gebot, haben eure Väter getroffen, daß sie sich haben müssen kehren und sagen: Gleichwie der HERR Zebaoth vorhatte, uns zu tun, danach wir gingen und taten, also hat er uns auch getan? I m vierundzwanzigsten Tage des elften Monden, welcher ist der Mond Sebat, im andern Jahr (des Königs) Darius, geschah das Wort des HERRN zu Sacharja, dem Sohn Berechjas, des Sohns Iddos, dem Propheten, und sprach: Ich sah bei der Nacht, und siehe, ein Mann saß auf einem roten Pferde und er hielt unter den Myrten in der Aue; und hinter ihm waren rote, braune und weiße Pferde. Und ich sprach: Mein Herr, wer sind diese? Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich will dir zeigen, wer diese sind. Und der Mann, der unter den Myrten hielt, antwortete und sprach: Diese sind, die der HERR ausgesandt hat, das Land durchzuziehen. Sie aber antworteten dem Engel des HERRN, der unter den Myrten hielt, und sprachen: Wir sind durchs Land gezogen; und siehe, alle Länder sitzen stille. Da antwortete der Engel des HERRN und sprach: HERR Zebaoth, wie lange willst du denn dich nicht erbarmen über Jerusalem und über die Städte Judas, über welche du zornig bist gewesen diese siebzig Jahre? Und der HERR antwortete dem Engel, der mit mir redete, freundliche Worte und tröstliche Worte. Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Predige und sprich: So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe sehr geeifert über Jerusalem und Zion; aber ich bin sehr zornig über die stolzen Heiden; denn ich war nur ein wenig zornig, sie aber helfen zum Verderben. Darum so spricht der HERR: Ich will mich wieder zu Jerusalem kehren mit Barmherzigkeit, und mein Haus soll drinnen gebaut werden, spricht der HERR Zebaoth; dazu soll die Zimmerschnur in Jerusalem gezogen werden. Und predige weiter und sprich: So spricht der HERR Zebaoth: Es soll meinen Städten wieder wohlgehen, und der HERR wird Zion wieder trösten und wird Jerusalem wieder erwählen. U nd ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, da waren vier Hörner. Und ich sprach zum Engel, der mit mir redete: Wer sind diese? Er sprach zu mir: Es sind die Hörner, die Juda samt dem Israel und Jerusalem zerstreut haben. Und der HERR zeigte mir viel Schmiede. Da sprach ich: Was wollen die machen? Er sprach: Die Hörner, die Juda so zerstreut haben, daß niemand sein Haupt hat mögen aufheben, dieselbigen abzuschrecken, sind diese kommen, daß sie die Hörner der Heiden abstoßen, welche das Horn haben über das Land Juda gehoben, dasselbige zu zerstreuen. U nd ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Mann hatte eine Meßschnur in der Hand. Und ich sprach: Wo gehst du hin? Er aber sprach zu mir: Daß ich Jerusalem messe und sehe, wie lang und weit sie sein solle. Und siehe, der Engel, der mit mir redete, ging heraus. Und ein anderer Engel ging heraus ihm entgegen und sprach zu ihm: Lauf hin und sage diesem Knaben und sprich: Jerusalem wird bewohnt werden ohne Mauern vor großer Menge der Menschen und Viehes, so drinnen sein wird. und ich will, spricht der HErr, eine feurige Mauer umher sein und will drinnen sein und will mich herrlich drinnen erzeigen. H ui! hui! Flieht aus dem Mitternachtlande! spricht der HErr; denn ich hab euch in die vier Winde unter dem Himmel zerstreut, spricht der HErr. Hui, Zion, die du wohnest bei der Tochter Babel, entrinne! Denn so spricht der HERR Zebaoth: Er hat mich gesandt nach der Ehre zu den Heiden, die euch beraubt haben; ihre Macht hat ein Ende. Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an. Denn siehe, ich will meine Hand über sie weben, daß sie sollen ein Raub werden denen, die ihnen gedient haben, daß ihr sollt erfahren, daß mich der HERR Zebaoth gesandt hat. F reue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HErr. Und sollen zu der Zeit viel Heiden zum HERRN getan werden und sollen mein Volk sein; und ich will bei dir wohnen, daß du sollst erfahren, daß mich der HERR Zebaoth zu dir gesandt hat. Und der HERR wird Juda erben für sein Teil in dem heiligen Lande und wird Jerusalem wieder erwählen. Alles Fleisch sei stille vor dem HERRN; denn er hat sich aufgemacht aus seiner heiligen Stätte. U nd mir ward gezeigt der Hohepriester Josua, stehend vor dem Engel des HERRN; und der Satan stand zu seiner Rechten, daß er ihm widerstünde. Und der HERR sprach zu dem Satan: Der HERR schelte dich, du Satan; ja, der HERR schelte dich, der Jerusalem erwählt hat! Ist dieser nicht ein Brand, der aus dem Feuer errettet ist? Und Josua hatte unreine Kleider an und stand vor dem Engel, welcher antwortete und sprach zu denen, die vor ihm standen: Tut die unreinen Kleider von ihm! Und er sprach zu ihm: Siehe, ich habe deine Sünde von dir genommen und habe dich mit Feierkleidern angezogen. Und er sprach: Setzt einen reinen Hut auf sein Haupt! Und sie setzten einen reinen Hut auf sein Haupt und zogen ihm Kleider an, und der Engel des HERRN stand da. U nd der Engel des HERRN bezeugte Josua und sprach: So spricht der HERR Zebaoth: Wirst du in meinen Wegen wandeln und meiner Hut warten, so sollst du regieren mein Haus und meine Höfe bewahren; und ich will dir geben von diesen, die hie stehen, daß sie dich geleiten sollen. Höre zu, Josua, du Hoherpriester, du und deine Freunde, die vor dir wohnen; denn sie sind eitel Wunder. Denn siehe, ich will meinen Knecht Zemah kommen lassen. Denn siehe, auf dem einigen Stein, den ich vor Josua gelegt habe, sollen sieben Augen sein. Aber siehe, ich will ihn aushauen, spricht der HERR Zebaoth, und will die Sünde desselbigen Landes wegnehmen auf einen Tag. Zu derselben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, wird einer den andern laden unter den Weinstock und unter den Feigenbaum. U nd der Engel, der mit mir redete, kam wieder und weckte mich auf, wie einer vom Schlaf erweckt wird, und sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber sprach: Ich sehe; und siehe, da stand ein Leuchter ganz gülden mit einer Schale oben darauf, daran sieben Lampen waren und je sieben Kellen an einer Lampe, und zwei Ölbäume dabei, einen zur Rechten der Schale, den andern zur Linken. Und ich antwortete und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was ist das? Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weißt du nicht, was das ist? Ich aber sprach: Nein, mein Herr. U nd er antwortete und sprach zu mir: Das ist das Wort des HERRN von Serubabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. Wer bist du, du großer Berg, der doch vor Serubabel eine Ebene sein muß? Und er soll aufführen den ersten Stein, daß man rufen wird: Glück zu, Glück zu! Und es geschah zu mir das Wort des HERRN und sprach: Die Hände Serubabels haben dies Haus gegründet, seine Hände sollen‘s auch vollenden, daß ihr erfahret, daß mich der HERR zu euch gesandt hat. Denn wer ist, der diese geringen Tage verachte, darin man doch sich wird freuen und sehen das zinnerne Maß in Serubabels Hand, mit den Sieben, welche sind des HERRN Augen, die das ganze Land durchziehen? U nd ich antwortete und sprach zu ihm: Was sind die zwei Ölbäume zur Rechten und zur Linken des Leuchters? Und ich antwortete zum andernmal und sprach zu ihm: Was sind die zwei Zweige der Ölbäume, welche stehen bei den zwei güldenen Schneuzen des güldenen Leuchters, damit man abbricht oben von dem güldenen Leuchter? Und er sprach zu mir: Weißt du nicht, was die sind? Ich aber sprach: Nein, mein Herr. Und er sprach: Es sind die zwei Ölkinder, welche stehen bei dem Herrscher des ganzen Landes. U nd ich hob meine Augen abermal auf und sah, und siehe, es war ein fliegender Brief. Und er sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber sprach: Ich sehe einen fliegenden Brief, der ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit. Und er sprach zu mir: Das ist der Fluch, welcher ausgeht über das ganze Land; denn alle Diebe werden nach diesem Briefe fromm gesprochen, und alle Meineidigen werden nach diesem Briefe fromm gesprochen. Aber ich will‘s hervorbringen, spricht der HERR Zebaoth, daß es, soll kommen über das Haus des Diebes und über das Haus derer, die bei meinem Namen fälschlich schwören; und soll bleiben in ihrem Hause und soll‘s verzehren samt seinem Holz und Steinen. U nd der Engel, der mit mir redete, ging heraus und sprach zu mir: Hebe deine Augen auf und siehe, was geht da heraus? Und ich sprach: Was ist‘s? Er aber sprach: Ein Epha geht heraus, und sprach: Das ist ihre Gestalt im ganzen Lande. Und siehe, es schwebte ein Zentner Blei; und da war ein Weib, das saß im Epha. Er aber sprach: Das ist die gottlose Lehre. Und er warf sie in den Epha und warf den Klumpen Blei oben aufs Loch. Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, zwei Weiber gingen heraus und hatten Flügel, die der Wind trieb; es waren aber Flügel wie Storchflügel, und die führten den Epha zwischen Erde und Himmel. Und ich sprach zum Engel, der mit mir redete: Wo führen die den Epha hin? Er aber sprach zu mir: Daß ihm ein Haus gebaut werde im Lande Sinear und bereitet und daselbst gesetzt werde auf seinen Boden. U nd ich hob meine Augen abermal auf und sah, und siehe, da waren vier Wagen, die gingen zwischen zwei bergen hervor; dieselbigen Berge aber waren ehern. Am ersten Wagen waren rote Rosse; am andern Wagen waren schwarze Rosse; am dritten Wagen waren weiße Rosse; am vierten Wagen waren scheckige starke Rosse. Und ich antwortete und sprach zum Engel, der mit mir redete: Mein Herr, wer sind diese? Der Engel antwortete und sprach zu mir: Es sind die vier Winde unter dem Himmel, die hervorkommen, daß sie treten vor den Herrscher aller Lande. An dem die schwarzen Rosse waren, die gingen gegen Mitternacht, und die weißen gingen ihnen nach; aber die scheckigen gingen gegen Mittag. Die Starken gingen und zogen um, daß sie alle Lande durchzögen. Und er sprach: Geht hin und zieht durchs Land! Und sie zogen durchs Land. Und er rief mich und redete mit mir und sprach: Siehe, die gegen Mitternacht ziehen, machen meinen Geist ruhen im Lande gegen Mitternacht. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Nimm von den Gefangenen, nämlich von Heldai und von Tobia und von Jedaja, und komm du desselbigen Tages und gehe in Josia, des Sohns Zephanjas, Haus, welche von Babel kommen sind. Nimm aber Silber und Gold und mache Kronen und setze sie auf das Haupt Josuas, des Hohenpriesters, des Sohns Jozadaks. Und sprich zu ihm: So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt Zemah; denn unter ihm wird‘s wachsen; und er wird bauen des HERRN Tempel. Ja, den Tempel des HERRN wird er bauen und wird den Schmuck tragen und wird sitzen und herrschen auf seinem Thron, wird auch Priester sein auf seinem Thron; und wird Friede sein zwischen den beiden. Und die Kronen sollen dem Helem, Tobia, Jedaja und Hen, dem Sohne Zephanjas, zum Gedächtnis sein im Tempel des HERRN. Und werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN bauen werden. Da werdet ihr erfahren, daß mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat. Und das soll geschehen, so ihr gehorchen werdet der Stimme des HERRN, eures GOttes. U nd es geschah im vierten Jahr des Königs Darius, daß des HERRN Wort geschah zu Sacharja, am vierten Tage des neunten Monden, welcher heißt Chisleu, da Sarezer und Regem-Melech samt ihren Leuten sandten in das Haus GOttes, zu bitten vor dem HERRN, und ließen sagen den Priestern, die da waren um das Haus des HERRN Zebaoth, und zu den Propheten: Muß ich auch noch weinen im fünften Monden und mich enthalten, wie ich solches getan habe nun etliche Jahre? Und des HERRN Zebaoth Wort geschah zu mir und sprach: Sage allem Volk im Lande und den Priestern und sprich: Da ihr fastetet und Leid truget im fünften und siebenten Monden diese siebzig Jahre lang, habt ihr mir so gefastet? Oder da ihr aßet und tranket, habt ihr nicht für euch selbst gegessen und getrunken? I st‘s nicht das, welches der HERR predigen ließ durch die vorigen Propheten, da Jerusalem bewohnt war und hatte die Fülle samt ihren Städten umher, und Leute wohnten beide gegen Mittag und in Gründen? Und des HERRN Wort geschah zu Sacharja und sprach: So spricht der HERR Zebaoth: Richtet recht, und ein jeglicher beweise an seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit; und tut nicht Unrecht den Witwen, Waisen, Fremdlingen und Armen; und denke keiner wider seinen Bruder etwas Arges in seinem Herzen. Aber sie wollten nicht aufmerken und kehrten mir den Rücken zu und verstockten ihre Ohren, daß sie nicht hörten, und stellten ihre Herzen wie einen Demant, daß sie nicht hörten das Gesetz und Worte, welche der HERR Zebaoth sandte in seinem Geiste durch die vorigen Propheten, daher so großer Zorn vom HERRN Zebaoth kommen ist. Und ist also ergangen: Gleichwie gepredigt ward, und sie nicht hörten, so wollt ich auch nicht hören, da sie riefen, spricht der HERR Zebaoth. Also hab ich sie zerstreut unter alle Heiden, die sie nicht kennen, und ist das Land hinter ihnen wüst geblieben, daß niemand drinnen wandelt noch wohnt, und ist das edle Land zur Wüstung gemacht. U nd des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe über Zion fast sehr geeifert und habe in großem Zorn über sie geeifert. So spricht der HERR: Ich kehre mich wieder zu Zion und will zu Jerusalem wohnen, daß Jerusalem soll eine Stadt der Wahrheit heißen und der Berg des HERRN Zebaoth ein Berg der Heiligkeit. So spricht der HERR Zebaoth: Es sollen noch fürder wohnen in den Gassen zu Jerusalem alte Männer und Weiber, und die an Stecken gehen vor großem Alter. Und der Stadt Gassen sollen sein voll Knäblein und Mägdlein, die auf ihren Gassen spielen. So spricht der HERR Zebaoth: Dünkt sie solches unmöglich sein vor den Augen dieses übrigen Volks zu dieser Zeit? Sollt es darum auch unmöglich sein vor meinen Augen? spricht der HERR Zebaoth. So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will mein Volk erlösen vom Lande gegen Aufgang und vom Lande gegen Niedergang der Sonne und will sie herzubringen, daß sie zu Jerusalem wohnen; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr GOtt sein in Wahrheit und Gerechtigkeit. So spricht der HERR Zebaoth: Stärkt eure Hände die ihr hört diese Worte zu dieser Zeit durch der Propheten Mund, des Tages, da der Grund gelegt ist an des HERRN Zebaoth Hause, daß der Tempel gebaut würde. Denn vor diesen Tagen war der Menschen Arbeit vergebens, und der Tiere Arbeit war nichts, und war kein Friede vor Trübsal denen, die aus- und einzogen, sondern ich ließ alle Menschen gehen, einen jeglichen wider seinen Nächsten. Aber nun will ich nicht, wie in den vorigen Tagen, mit den übrigen dieses Volks fahren, spricht der HERR Zebaoth, sondern sie sollen Samen des Friedens sein. Der Weinstock soll seine Frucht geben und das Land sein Gewächs geben, und der Himmel soll seinen Tau geben; und ich will die übrigen dieses Volks solches alles besitzen lassen. Und soll geschehen, wie ihr vom Hause Juda und vom Hause Israel seid ein Fluch gewesen unter den Heiden, so will ich euch erlösen, daß ihr sollt ein Segen sein. Fürchtet euch nur nicht und stärkt eure Hände! So spricht der HERR Zebaoth: Gleichwie ich gedachte euch zu plagen, da mich eure Väter erzürneten, spricht der HERR Zebaoth, und reuete mich nicht, also gedenke ich nun wiederum in diesen Tagen wohlzutun Jerusalem und dem Hause Juda. Fürchtet euch nur nichts! Das ist‘s aber, das ihr tun sollt: Rede einer mit dem andern Wahrheit und richtet recht und schafft Frieden in euren Toren; und denke keiner kein Arges in seinem Herzen wider seinen Nächsten und liebt nicht falsche Eide; denn solches alles hasse ich, spricht der HErr. U nd es geschah des HERRN Zebaoth Wort zu mir und sprach: So spricht der HERR Zebaoth: Die Fasten des vierten, fünften, siebenten und zehnten Monden sollen dem Hause Juda zur Freude und Wonne und zu fröhlichen Jahrfesten werden. Allein liebt Wahrheit und Frieden! So spricht der HERR Zebaoth: Weiter werden noch kommen viel Völker und vieler Städte Bürger, und werden die Bürger von einer Stadt gehen zur andern und sagen: Laßt uns gehen, zu bitten vor dem HERRN und zu suchen den HERRN Zebaoth; wir wollen auch mit euch gehen. Also werden viel Völker und die Heiden mit Haufen kommen, zu suchen den HERRN Zebaoth zu Jerusalem, zu bitten vor dem HERRN. So spricht der HERR Zebaoth: Zu der Zeit werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Heiden einen jüdischen Mann bei dem Zipfel ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir hören, daß GOtt mit euch ist. D ies ist die Last, davon der HERR redet über das Land Hadrach und über Damaskus, auf welches es sich verläßt (denn der HERR schauet auf die Menschen und auf alle Stämme Israels), dazu auch über Hamath, die mit ihr grenzet, über Tyrus und Zidon auch, die fast weise sind. Denn Tyrus baut feste und sammelt Silber wie Sand und Gold wie Kot auf der Gasse. Aber siehe, der Herr wird sie verderben und wird ihre Macht, die sie auf dem Meer hat, schlagen, daß sie wird sein, als die mit Feuer verbrannt ist. Wenn das Asklon sehen wird, wird sie erschrecken, und Gasa wird sehr angst werden; dazu Ekron wird betrübt werden, wenn sie solches sieht. Denn es wird aus sein mit dem Könige zu Gasa, und zu Asklon wird man nicht wohnen. Zu Asdod werden Fremde wohnen, und ich will der Philister Pracht ausrotten: Und ich will ihr Blut von ihrem Munde tun und ihre Greuel von ihren Zähnen, daß sie auch sollen unserm GOtt überbleiben, daß sie werden wie Fürsten in Juda und Ekron wie die Jebusiter. Und ich will selbst um mein Haus das Lager sein, daß nicht dürfe Stehens und Hinundwiedergehens, daß nicht mehr über sie fahre der Treiber; denn ich hab es nun angesehen mit meinen Augen. A ber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin! Denn ich will die Wagen abtun von Ephraim und die Rosse von Jerusalem, und der Streitbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden lehren unter den Heiden, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis ans andere und vom Wasser bis an der Welt Ende. D u läßt auch durchs Blut deines Bundes aus deine Gefangenen aus der Grube, da kein Wasser innen ist. So kehrt euch nun zur Festung, ihr, die ihr auf Hoffnung gefangen liegt; denn auch heute will ich verkündigen und dir zwiefältiges vergelten. Denn ich habe mir Juda gespannt zum Bogen und Ephraim gerüstet und will deine Kinder, Zion, erwecken über deine Kinder, Griechenland; und will dich stellen als ein Schwert der Riesen. Und der HERR wird über ihnen erscheinen, und seine Pfeile werden ausfahren wie der Blitz. Und der HERR HErr wird die Posaune blasen und wird einhertreten als die Wetter vom Mittage. Der HERR Zebaoth wird sie schützen, daß sie fressen und unter sich bringen mit Schleudersteinen, daß sie trinken und rumoren als vom Wein und voll werden als das Becken und wie die Ecken des Altars. Und der HErr, ihr GOtt, wird ihnen zu der Zeit helfen wie einer Herde seines Volks; denn es werden in seinem Lande heilige Steine aufgerichtet werden. Denn was haben sie Gutes vor andern und was haben sie Schönes vor andern? Korn, das Jünglinge, und Most, der Jungfrauen zeugt. S o bittet nun vom HERRN Spätregen, so wird der HERR Gewölke machen und euch regen genug geben zu allem Gewächs auf dem Felde. Denn die Götzen reden eitel Mühe, und die Wahrsager sehen eitel Lüge und reden vergebliche Träume, und ihr Trösten ist nichts; darum gehen sie in der Irre wie eine Herde und sind verschmachtet, weil kein Hirte da ist. M ein Zorn ist ergrimmet über die Hirten, und ich will die Böcke heimsuchen; denn der HERR Zebaoth wird seine Herde heimsuchen, nämlich das Haus Juda, und wird sie zurichten wie ein geschmückt Roß zum Streit. Die Ecken, Nägel, Streitbogen und Treiber sollen alle von ihnen wegkommen und sollen dennoch sein wie die Riesen, die den Kot auf der Gasse treten im Streit, und sollen streiten; denn der HERR wird mit ihnen sein, daß die Reiter zuschanden werden. Und ich will das Haus Juda stärken und das Haus Joseph erretten und will sie wieder einsetzen, denn ich erbarme mich ihrer; und sollen sein, wie sie waren, da ich sie nicht verstoßen hatte. Denn ich, der HErr, ihr GOtt, will sie erhören. Und Ephraim soll sein wie ein Riese, und ihr Herz soll fröhlich werden wie vom Wein; dazu ihre Kinder sollen‘s sehen und sich freuen, daß ihr Herz am HERRN fröhlich sei. Ich will zu ihnen blasen und sie sammeln, denn ich will sie erlösen; und sollen sich mehren, wie sie sich zuvor gemehrt haben. Und ich will sie unter die Völker säen, daß sie mein gedenken in fernen Landen; und sollen mit ihren Kindern leben und wiederkommen. Denn ich will sie wiederbringen aus Ägyptenland und will sie sammeln aus Assyrien und will sie ins Land Gilead und Libanon bringen, daß man nicht Raum für sie finden wird. Und er wird durchs Meer der Angst gehen und die Wellen im Meer schlagen, daß alle Tiefen des Wassers vertrocknen werden. Da soll denn geniedrigt werden die Pracht zu Assyrien, und das Zepter in Ägypten soll aufhören. Ich will sie stärken in dem HERRN, daß sie sollen wandeln in seinem Namen, spricht der HErr. T ue deine Tür auf, Libanon, daß das Feuer deine Zedern verzehre! Heulet, ihr Tannen; denn die Zedern sind gefallen, und das herrliche Gebäu ist verstört. Heulet, ihr Eichen Basans; denn der feste Wald ist umgehauen. Man hört die Hirten heulen, denn ihr herrlich Gebäu ist verstört; man hört die jungen Löwen brüllen, denn die Pracht des Jordans ist verstört. S o spricht der HErr, mein GOtt: Hüte der Schlachtschafe! Denn ihre Herren schlachten sie und halten‘s für keine Sünde, verkaufen sie und sprechen: Gelobt sei der HErr, ich bin nun reich; und ihre Hirten schonen ihrer nicht. Darum will ich auch nicht mehr schonen der Einwohner im Lande, spricht der HErr. Und siehe, ich will die Leute lassen einen jeglichen in der Hand des andern und in der Hand seines Königs, daß sie das Land zerschlagen, und will sie nicht erretten von ihrer Hand. U nd ich hütete der Schlachtschafe um der elenden Schafe willen und nahm zu mir zwei Stäbe: einen hieß ich Sanft, den andern hieß ich Weh; und hütete der Schafe. Und ich vertilgte drei Hirten in einem Monden; denn ich mochte ihrer nicht, so wollten sie mein auch nicht. Und ich sprach: Ich will euer nicht hüten. Was da stirbt, das sterbe; was verschmachtet, das verschmachte; und die Übrigen fresse ein jegliches des andern Fleisch! Und ich nahm meinen Stab Sanft und zerbrach ihn, daß ich aufhübe meinen Bund, den ich mit allen Völkern gemacht hatte. Und er ward aufgehoben des Tages. Und die elenden Schafe, die auf mich hielten, merkten dabei, daß es des HERRN Wort wäre. Und ich sprach zu ihnen: Gefällt es euch, so bringt her, wieviel ich gelte; wo nicht, so laßt es anstehen. Und sie wogen dar, wieviel ich galt: dreißig Silberlinge. U nd der Herr sprach zu mir: Wirf‘s hin, daß es dem Töpfer gegeben werde! Ei, eine treffliche Summa, der ich wert geachtet bin von ihnen! Und ich nahm die dreißig Silberlinge und warf sie ins Haus des HERRN, daß dem Töpfer gegeben würde. Und ich zerbrach meinen andern Stab Weh, daß ich aufhübe die Brüderschaft zwischen Juda und Israel. U nd der HERR sprach zu mir: Nimm abermal zu dir Geräte eines törichten Hirten. Denn siehe, ich werde Hirten im Lande aufwecken, die das Verschmachtete nicht besuchen und das Zerschlagene nicht suchen und das Zerbrochene nicht heilen und das Gesunde nicht versorgen werden; aber das Fleisch der Fetten werden sie fressen und ihre Klauen zerreißen. O Götzenhirten, die die Herde lassen! Das Schwert komme auf ihren Arm und auf ihr rechtes Auge! Ihr Arm müsse verdorren und ihr rechtes Auge dunkel werden! D ies ist die Last des Worts vom HERRN über Israel, spricht der HErr, der den Himmel ausbreitete und die Erde gründete und den Odem des Menschen in ihm machte. Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten allen Völkern, die umher sind; denn es wird auch Juda gelten, wenn Jerusalem belagert wird. Dennoch zur selbigen Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein allen Völkern. Alle, die denselbigen wegheben wollen, sollen sich daran zerschneiden; denn es werden sich alle Heiden auf Erden wider sie versammeln. Zu der Zeit, spricht der HErr, will ich alle Rosse scheu und ihren Reitern bange machen; aber über Jerusalem will ich meine Augen offen haben und alle Rosse der Völker mit Blindheit plagen. Und die Fürsten in Juda werden sagen in ihrem Herzen: Es seien mir nur die Bürger zu Jerusalem getrost in dem HERRN Zebaoth, ihrem GOtt! Zu der Zeit will ich die Fürsten Judas machen zum feurigen Ofen im Holz und zur Fackel im Stroh, daß sie verzehren, beide, zur Rechten und zur Linken, alle Völker um und um. Und Jerusalem soll auch fürder bleiben an ihrem Ort zu Jerusalem. Und der HERR wird die Hütten Judas erretten wie vorzeiten, auf daß sich nicht hoch rühme das Haus David noch die Bürger zu Jerusalem wider Juda. Zu der Zeit wird der HERR beschirmen die Bürger zu Jerusalem; und wird geschehen, daß, welcher schwach sein wird unter ihnen zu der Zeit, wird sein wie David; und das Haus David wird sein wie GOttes Haus, wie des HERRN Engel vor ihnen. Und zu der Zeit werde ich gedenken zu vertilgen alle Heiden, die wider Jerusalem gezogen sind. A ber über das Haus David und über die Bürger zu Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets; denn sie werden mich ansehen, welchen jene zerstochen haben, und werden ihn klagen, wie man klagt ein einiges Kind, und werden sich um ihn betrüben, wie man sich betrübt um ein erstes Kind. Zu der Zeit wird große Klage sein zu Jerusalem, wie die war bei Hadad-Rimon im Felde Megiddo. Und das Land wird klagen, ein jeglich Geschlecht besonders: das Geschlecht des Hauses David besonders und ihre Weiber besonders, das Geschlecht des Hauses Nathan besonders und ihre Weiber besonders, das Geschlecht des Hauses Levi besonders und ihre Weiber besonders, das Geschlecht Simei besonders und ihre Weiber besonders; also alle übrigen Geschlechter, ein jegliches besonders und ihre Weiber auch besonders. Z u der Zeit wird das Haus David und die Bürger zu Jerusalem einen freien offenen Born haben wider die Sünde und Unreinigkeit. Zu der Zeit, spricht der HERR Zebaoth, will ich der Götzen Namen ausrotten aus dem Lande, daß man ihrer nicht mehr gedenken soll; dazu will ich auch die Propheten und unreinen Geister aus dem Lande treiben, daß also gehen soll: wenn jemand weiter weissagt, sollen sein Vater und Mutter, die ihn gezeugt haben, zu ihm sagen: Du sollst nicht leben, denn du redest falsch im Namen des HERRN; und werden also Vater und Mutter, die ihn gezeugt haben, ihn zerstechen, wenn er weissagt. Denn es soll zu der Zeit geschehen, daß die Propheten mit Schanden bestehen mit ihren Gesichten, wenn sie davon weissagen; und sollen nicht mehr einen rauchen Mantel anziehen, damit sie betrügen, sondern wird müssen sagen: Ich bin kein Prophet, sondern ein Ackermann, denn ich habe Menschen gedient von meiner Jugend auf. So man aber sagen wird zu ihm: Was sind das für Wunden in deinen Händen? wird er sagen: So bin ich geschlagen im Hause derer, die mich lieben. S chwert, mache dich auf über meinen Hirten und über den Mann, der mir der nächste ist! spricht der HERR Zebaoth. Schlage den Hirten, so wird die Herde sich zerstreuen, so will ich meine Hand kehren zu den Kleinen. Und soll geschehen, in welchem Lande, spricht der HErr, zwei Teile sind; die sollen ausgerottet werden und untergehen, und das dritte Teil soll drinnen überbleiben. Und will dasselbige dritte Teil durchs Feuer führen und läutern, wie man Silber läutert, und fegen, wie man Gold feget. Die werden dann meinen Namen anrufen, und ich will sie erhören. Ich will sagen: Es ist mein Volk; und sie werden sagen: HErr, mein GOtt! S iehe, es kommt dem HERRN die Zeit, daß man deinen Raub austeilen wird in dir. Denn ich werde allerlei Heiden wider Jerusalem sammeln zum Streit. Und die Stadt wird gewonnen, die Häuser geplündert und die Weiber geschändet werden; und die Hälfte der Stadt wird gefangen weggeführt werden, und das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden. Aber der HERR wird ausziehen und streiten wider dieselbigen Heiden, gleichwie er zu streiten pflegt zur Zeit des Streits. Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberge, der vor Jerusalem liegt gegen Morgen. Und der Ölberg wird sich mitten entzweispalten vom Aufgang bis zum Niedergang, sehr weit voneinander, daß sich eine Hälfte des Berges gegen Mitternacht und die andere gegen Mittag geben wird. Und ihr werdet fliehen vor solchem Tal zwischen meinen bergen, denn das Tal zwischen den bergen wird nahe hinanreichen an Azal; und werdet fliehen, wie ihr vorzeiten flohet vor dem Erdbeben zur Zeit Usias, des Königs Judas. Da wird denn kommen der HErr, mein GOtt, und alle Heiligen mit dir. Zu der Zeit wird kein Licht sein, sondern Kälte und Frost. Und wird ein Tag sein, der dem HERRN bekannt ist, weder Tag noch Nacht. Und um den Abend wird‘s licht sein. Z u der Zeit werden frische Wasser aus Jerusalem fließen, die Hälfte gegen das Meer gegen Morgen und die andere Hälfte gegen das äußerste Meer; und wird währen beide, des Sommers und Winters. Und der HERR wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der HERR nur einer sein und sein Name nur einer. Und man wird gehen im ganzen Lande um, wie auf einem Gefilde, von Gibea nach Rimon zu, gegen Mittag zu Jerusalem. Denn sie wird erhoben und bewohnt werden an ihrem Ort, vom Tor Benjamin bis an den Ort des ersten Tors, bis an das Ecktor, und vom Turm Hananeel bis an des Königs Kelter. Und man wird drinnen wohnen, und wird kein Bann mehr sein; denn Jerusalem wird ganz sicher wohnen. U nd das wird die Plage sein, damit der HERR plagen wird alle Völker, so wider Jerusalem gestritten haben: Ihr Fleisch wird verwesen, also daß sie noch auf ihren Füßen stehen, und ihre Augen in den Löchern verwesen und ihre Zunge im Maul verwesen. Zu der Zeit wird der HERR ein groß Getümmel unter ihnen anrichten, daß einer wird den andern bei der Hand fassen und seine Hand auf des andern Hand legen. Denn auch Juda wird wider Jerusalem streiten, daß versammelt werden die Güter aller Heiden, die umher sind: Gold, Silber, Kleider über die Maße viel. Und da wird denn diese Plage gehen über Rosse, Mäuler, Kamele, Esel und allerlei Tiere, die in demselben Heer sind, wie jene geplagt sind. U nd alle übrigen unter allen Heiden, die wider Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen, anzubeten den König, den HERRN Zebaoth, und zu halten das Laubhüttenfest. Welches Geschlecht aber auf Erden nicht heraufkommen wird nach Jerusalem, anzubeten den König, den HERRN Zebaoth, über die wird‘s nicht regnen. Und wo das Geschlecht der Ägypter nicht heraufzöge und käme, so wird‘s über sie auch nicht regnen. Das wird die Plage sein, damit der HERR plagen wird alle Heiden, die nicht heraufkommen, zu halten das Laubhüttenfest. Denn das wird eine Sünde sein der Ägypter und aller Heiden, die nicht heraufkommen, zu halten das Laubhüttenfest. Z u der Zeit wird die Rüstung der Rosse dem HERRN heilig sein; und werden die Kessel im Hause des HERRN gleich sein wie die Becken vor dem Altar. Denn es werden alle Kessel, beide, in Jerusalem und Juda, dem HERRN Zebaoth heilig sein, also daß alle, die da opfern wollen, werden kommen und dieselbigen nehmen und drinnen kochen. Und wird kein Kanaaniter mehr sein im Hause des HERRN Zebaoth zu der Zeit. D ies ist die Last, die der HERR redet wider Israel durch Maleachi. Ich hab euch lieb, spricht der HErr. So sprecht ihr: Womit hast du uns lieb? Ist nicht Esau Jakobs Bruder? spricht der HErr; noch hab ich Jakob lieb und hasse Esau und habe sein Gebirge öde gemacht und sein Erbe den Drachen zur Wüste. Und ob Edom sprechen würde: Wir sind verderbt, aber wir wollen das Wüste wieder erbauen, so spricht der HERR Zebaoth also: Werden sie bauen, so will ich abbrechen; und soll heißen die verdammte Grenze und ein Volk, über das, der HERR zürnt ewiglich. Das sollen eure Augen sehen, und werdet sagen: Der HERR ist herrlich in den Grenzen Israels. E in Sohn soll seinen Vater ehren und ein Knecht seinen Herrn. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich Herr, wo fürchtet man mich? spricht der HERR Zebaoth zu euch Priestern, die meinen Namen verachten. So sprecht ihr: Womit verachten wir deinen Namen? Damit, daß ihr opfert auf meinem Altar unrein Brot. So sprecht ihr: Womit opfern wir dir Unreines? Damit, daß ihr sagt: Des HERRN Tisch ist verachtet. Und wenn ihr ein Blindes opfert, so muß es nicht böse heißen; und wenn ihr ein Lahmes oder Krankes opfert, so muß es auch nicht böse heißen. Bringe es deinem Fürsten! Was gilt‘s, ob du ihm gefallen wirst, oder ob er deine Person ansehen werde? spricht der HERR Zebaoth. So bittet nun GOtt, daß er uns gnädig sei! Denn solches ist geschehen von euch. meint ihr, er werde eure Person ansehen? spricht der HERR Zebaoth. Wer ist auch unter euch, der eine Tür zuschließe? Ihr zündet auf meinem Altar kein Feuer an umsonst. Ich habe kein Gefallen an euch, spricht der HERR Zebaoth, und das Speisopfer von euren Händen ist mir nicht angenehm. Aber vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang soll mein Name herrlich werden unter den Heiden, und an allen Orten soll meinem Namen geräuchert und ein rein Speisopfer geopfert werden; denn mein Name soll herrlich werden unter den Heiden, spricht der HERR Zebaoth. Ihr aber entheiligt ihn, damit daß ihr sagt: Des HERRN Tisch ist unheilig, und sein Opfer ist verachtet samt seiner Speise. Und ihr sprecht: Siehe, es ist nur Mühe! und schlagt es in den Wind spricht der HERR Zebaoth. Und ihr opfert, das geraubet, lahm und krank ist, und opfert dann Speisopfer her. Sollte mir solches gefallen von eurer Hand? spricht der HErr. Verflucht sei der Vorteilische, der in seiner Herde ein Männlein hat, und wenn er ein Gelübde tut, opfert er dem HERRN ein untüchtiges! Denn ich bin ein großer König, spricht der HERR Zebaoth, und mein Name ist schrecklich unter den Heiden. U nd nun, ihr Priester, dies Gebot gilt euch! Wo ihr‘s nicht hört noch zu Herzen nehmen werdet, daß ihr meinem Namen die Ehre gebet, spricht der HERR Zebaoth, so werde ich den Fluch unter euch schicken und euren Segen verfluchen, ja verfluchen werde ich ihn, weil ihr‘s nicht wollt zu Herzen nehmen. Siehe, ich will schelten euch samt dem Samen und den Kot eurer Feiertage euch ins Angesicht werfen, und soll an euch kleben bleiben. So werdet ihr dann erfahren, daß ich solch Gebot zu euch gesandt habe, daß es mein Bund sein sollte mit Levi, spricht der HERR Zebaoth. Denn mein Bund war mit ihm zum Leben und Frieden; und ich gab ihm die Furcht, daß er mich fürchtete und meinen Namen scheuete. Das Gesetz der Wahrheit war in seinem Munde, und ward kein Böses in seinen Lippen funden. Er wandelte vor mir friedsam und aufrichtig und bekehrte viele von Sünden. Denn des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, daß man aus seinem Munde das Gesetz suche; denn er ist ein Engel des HERRN Zebaoth. Ihr aber seid von dem Wege abgetreten und ärgert viele im Gesetz und habt den Bund Levis gebrochen, spricht der HERR Zebaoth. Darum hab ich auch euch gemacht, daß ihr verachtet und unwert seid vor dem ganzen Volk, weil ihr meine Wege nicht haltet und seht Personen an im Gesetze. D enn haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein GOtt geschaffen? Warum verachten wir denn einer den andern und entheiligen den Bund, mit unsern Vätern gemacht? Denn Juda ist ein Verächter worden, und in Israel und zu Jerusalem geschehen Greuel. Denn Juda entheiligt die Heiligkeit des HERRN, die er lieb hat, und buhlet mit eines fremden GOttes Tochter. Aber der HERR wird den, so solches tut, ausrotten aus der Hütte Jakobs, beide, Meister und Schüler, samt dem, der dem HERRN Zebaoth Speisopfer bringet. Weiter tut ihr auch das, daß vor dem Altar des HERRN eitel Tränen und Weinen und Seufzen ist, daß ich nicht mehr mag das Speisopfer ansehen noch etwas Angenehmes von euren Händen empfahen. Und so sprecht ihr: Warum das? Darum, daß der HERR zwischen dir und dem Weibe deiner Jugend gezeugt hat, die du verachtest, so sie doch deine Gesellin und ein Weib deines Bundes ist. Also tat der Einige nicht und war doch eines großen Geistes. Was tat aber der Einige? Er suchte den Samen von GOtt (verheißen). Darum so seht euch vor vor eurem Geiste, und verachte keiner das Weib seiner Jugend! Wer ihr aber gram ist, der lasse sie fahren, spricht der HErr, der GOtt Israels, und gebe ihr eine Decke des Frevels von seinem Kleide, spricht der HERR Zebaoth. Darum so seht euch vor vor eurem Geiste und verachtet sie nicht! I hr macht den HERRN unwillig durch eure Reden. So sprecht ihr: Womit machen wir ihn unwillig? Damit, daß ihr sprecht: Wer Böses tut, der gefällt dem HERRN, und er hat Lust zu demselbigen; oder: Wo ist der GOtt, der da strafe? S iehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem Tempel der HErr, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, des ihr begehret. Siehe, er kommt! spricht der HERR Zebaoth. Wer wird aber den Tag seiner Zukunft erleiden mögen, und wer wird bestehen, wenn er wird erscheinen? Denn er ist wie das Feuer eines Goldschmieds und wie die Seife der Wäscher. Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen; er wird die Kinder Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber. Dann werden sie dem HERRN Speisopfer bringen in Gerechtigkeit, und wird dem HERRN wohlgefallen das Speisopfer Judas und Jerusalems, wie vorhin und vor langen Jahren. Und ich will zu euch kommen und euch strafen und ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer, Ehebrecher und Meineidigen und wider die, so Gewalt und Unrecht tun den Tagelöhnern, Witwen und Waisen und den Fremdling drücken und mich nicht fürchten, spricht der HERR Zebaoth. D enn ich bin der HErr, der nicht lüget. Und es soll mit euch Kindern Jakobs nicht gar aus sein. Ihr seid von eurer Väter Zeit an immerdar abgewichen von meinen Geboten und habt sie nicht gehalten: So bekehrt euch nun zu mir, so will ich mich zu euch auch kehren, spricht der HERR Zebaoth. So sprecht ihr: Worin sollen wir uns bekehren? Ist‘s recht, daß ein Mensch GOtt täuschet, wie ihr mich täuschet? So sprecht ihr: Womit täuschen wir dich? Am Zehnten und Hebopfer. Darum seid ihr auch verflucht, daß euch alles unter den Händen zerrinnet; denn ihr täuscht mich allesamt. Bringt aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf daß in meinem Hause Speise sei; und prüfet mich hierin, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle. Und ich will für euch den Fresser schelten, daß er euch die Frucht auf dem Felde nicht verderben soll, und der Weinstock im Acker euch nicht unfruchtbar sei, spricht der HERR Zebaoth, daß euch alle Heiden sollen selig preisen; denn ihr sollt ein wertes Land sein, spricht der HERR Zebaoth. I hr redet hart wider mich, spricht der HErr. So sprecht ihr: Was reden wir wider dich? Damit, daß ihr sagt: Es ist umsonst, daß man GOtt dient, und: Was nützt es, daß wir sein Gebot halten und hart Leben vor dem HERRN Zebaoth führen? Darum preisen wir die Verächter, denn die Gottlosen nehmen zu; sie versuchen GOtt, und geht ihnen alles wohl hinaus. Aber die GOttesfürchtigen trösten sich untereinander also: Der HERR merkt es und hört es, und ist vor ihm ein Denkzettel, geschrieben für die, so den HERRN fürchten und an seinen Namen gedenken. Sie sollen, spricht der HERR Zebaoth, des Tages, den ich machen will, mein Eigentum sein; und ich will ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohns schont, der ihm dient. Und ihr sollt dagegen wiederum sehen, was für ein Unterschied sei zwischen dem Gerechten und Gottlosen und zwischen dem, der GOtt dient, und dem, der ihm nicht dient. D enn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen; da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der künftige Tag wird sie anzünden, spricht der HERR Zebaoth, und wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen. Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter desselbigen Flügeln; und ihr sollt aus- und eingehen und zunehmen wie die Mastkälber. Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Asche unter euren Füßen werden des Tages, den ich machen will, spricht der HERR Zebaoth. Gedenkt des Gesetzes Moses, meines Knechts, das ich ihm befohlen habe auf dem Berge Horeb an das ganze Israel, samt den Geboten und Rechten. Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des HERRN. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern, daß ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage. D ies ist das Buch von der Geburt JEsu Christi, der da ist ein Sohn Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder. Juda zeugte Pharez und Saram von der Thamar. Pharez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram. Ram zeugte Aminadab. Aminadab zeugte Nahasson. Nahasson zeugte Salma. Salma zeugte Boas von der Rahab. Boas zeugte Obed von der Ruth. Obed zeugte Jesse. Jesse zeugte den König David. Der König David zeugte Salomo von dem Weibe des Uria. Salomo zeugte Roboam. Roboam zeugte Abia. Abia zeugte Assa. Assa zeugte Josaphat. Josaphat zeugte Joram. Joram zeugte Osia. Osia zeugte Jotham. Jotham zeugte Achas. Achas zeugte Ezechia. Ezechia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia. Josia zeugte Jechonia und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft. Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jechonia Sealthiel. Sealthiel zeugte Zorobabel. Zorobabel zeugte Abiud. Abiud zeugte Eliachim. Eliachim zeugte Asor. Asor zeugte Zadoch. Zadoch zeugte Achin. Achin zeugte Eliud. Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Matthan. Matthan zeugte Jakob. Jakob zeugte Joseph, den Mann Marias, von welcher ist geboren JEsus, der da heißt Christus. Alle Glieder von Abraham bis auf David sind vierzehn Glieder. Von David bis auf die babylonische Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christum sind vierzehn Glieder. D ie Geburt Christi war aber also getan. Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertraut war, ehe er sie heimholete, erfand sich‘s, daß sie schwanger war von dem Heiligen Geist. Joseph aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht rügen, gedachte aber sie heimlich zu verlassen. Indem er aber also gedachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des HERRN im Traum und sprach: Joseph, du Sohn Davids fürchte dich nicht, Maria, dein Gemahl, zu dir zu nehmen; denn das in ihr geboren ist, das ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du JEsus heißen; denn er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden. Das ist aber alles geschehen, auf daß erfüllt würde, was der HERR durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Emanuel heißen, das ist verdolmetschet, GOtt mit uns. Da nun Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm des HERRN Engel befohlen hatte, und nahm sein Gemahl zu sich. Und erkannte sie nicht, bis sie ihren ersten Sohn gebar, und hieß seinen Namen JEsus. D a JEsus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, zur Zeit des Königs Herodes; siehe, da kamen die Weisen vom Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborne König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind kommen, ihn anzubeten. Da das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm das ganze Jerusalem. Und ließ versammeln alle Hohenpriester und Schriftgelehrten unter dem Volk und erforschete von ihnen, wo Christus sollte geboren werden. Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem im jüdischen Lande. Denn also steht geschrieben durch den Propheten: Und du Bethlehem im jüdischen Lande bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir soll mir kommen der Herzog, der über mein Volk Israel ein HERR sei. Da berief Herodes die Weisen heimlich und erlernete mit Fleiß von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, und weisete sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr‘s findet, so sagt mir‘s wieder, daß ich auch komme und es anbete. Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen hin, bis daß er kam und stand oben über, da das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen. Und GOtt befahl ihnen im Traum, daß sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken. Und zogen durch einen andern Weg wieder in ihr Land. D a sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des HERRN dem Joseph im Traum und sprach: Stehe auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und flieh nach Ägyptenland und bleibe allda, bis ich dir sage; denn es ist vorhanden, daß Herodes das Kindlein suche, dasselbe umzubringen. Und er stand auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich bei der Nacht und entwich nach Ägyptenland. Und blieb allda bis nach dem Tod des Herodes, auf daß erfüllt würde, das der HERR durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. D a Herodes nun sah, daß er von den Weisen betrogen war, ward er sehr zornig und schickt e aus und ließ alle Kinder zu Bethlehem töten und an ihren ganzen Grenzen, die da zweijährig und drunter waren, nach der Zeit, die er mit Fleiß von den Weisen erlernt hatte. Da ist erfüllt, was gesagt ist von dem Propheten Jeremia, der da spricht: Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört, viel Klagens, Weinens und Heulens; Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen denn es war aus mit ihnen. D a aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des HERRN Joseph im Traum in Ägyptenland und sprach: Stehe auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben standen. Und er stand auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich und kam in das Land Israel. Da er aber hörte, daß Archelaus im jüdischen Lande König war anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dahin zu kommen. Und im Traum empfing er Befehl von GOtt und zog in die Örter des galiläischen Landes und kam und wohnte in der Stadt, die da heißt Nazareth, auf daß erfüllt würde, was da gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazarenus heißen. Z u der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste des jüdischen Landes und sprach: Tut Buße; das Himmelreich ist nahe herbeikommen! Und er ist der, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat und gesprochen: Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem HERRN den Weg und macht richtig seine Steige! Er aber, Johannes, hatte ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und das ganze jüdische Land und alle Länder an dem Jordan und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden. Da er nun viel Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezüchte, wer hat denn euch geweiset, daß ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, tut rechtschaffene Früchte der Buße! Denket nur nicht, daß ihr bei euch wollt sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Ich sage euch: GOtt vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum, welcher Baum nicht gute Früchte bringet, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker denn ich, dem ich auch nicht genugsam bin, seine Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Und er hat seine Worfschaufel in der Hand; er wird seine Tenne fegen und den Weizen in seine Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit ewigem Feuer Z u der Zeit kam JEsus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er sich von ihm taufen ließe. Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf wohl, daß ich von dir getauft werde, und du kommest zu mir? JEsus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß jetzt also sein; also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er‘s ihm zu. Und da JEsus getauft war, stieg er bald herauf aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf über ihm. Und Johannes sah den Geist GOttes gleich als eine Taube herabfahren und über ihn kommen. Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe. D a ward JEsus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du GOttes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. Und er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot alleine, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund GOttes geht. Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du GOttes Sohn, so laß dich hinab; denn es steht geschrieben: Er wird seinen Engeln über dir Befehl tun, und sie werden dich auf den Händen tragen, auf daß du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Da sprach JEsus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: Du sollst GOtt, deinen HERRN, nicht versuchen. Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. Da sprach JEsus zu ihm: Heb‘ dich weg von mir, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten GOtt, deinen HERRN, und ihm allein dienen. Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm. D a nun JEsus hörte, daß Johannes überantwortet war, zog er in das galiläische Land. und verließ die Stadt Nazareth, kam und wohnte zu Kapernaum, die da liegt am Meer, an den Grenzen Zabulons und Nephthalims, auf daß erfüllt würde, was da gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: Das Land Zabulon und das Land Nephtalim am Wege des Meers, jenseits des Jordans, und das heidnische Galiläa, das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und die da saßen am Ort und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen. Von der Zeit an fing JEsus an zu predigen und zu sagen: Tut Buße; das Himmelreich ist nahe herbeikommen! A ls nun JEsus an dem Galiläischen Meer ging, sah er zwei Brüder, Simon, der da heißt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die warfen ihre Netze ins Meer; denn sie waren Fischer. Und er sprach zu ihnen: Folget mir nach; sich will euch zu Menschenfischern machen. Bald verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach. Und da er von dannen fürbaß ging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Schiff, mit ihrem Vater Zebedäus, daß sie ihre Netze flickten; und er rief sie. Bald verließen sie das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach. U nd JEsus ging umher im ganzen galiläischen Lande, lehrte in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk. Und sein Gerücht erscholl in das ganze Syrienland. Und sie brachten zu ihm allerlei Kranke, mit mancherlei Seuchen und Qual behaftet, die Besessenen die Mondsüchtigen und die Gichtbrüchigen; und er machte sie alle gesund. Und es folgte ihm nach viel Volks aus Galiläa, aus den zehn Städten, von Jerusalem, aus dem jüdischen Lande und von jenseits des Jordans. D a er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden GOtt schauen. Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden GOttes Kinder heißen. Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn das Himmelreich ist ihr. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles wider euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich und getrost, es wird euch im Himmel wohl belohnt werden! Denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. I hr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man salzen? Es ist zu nichts hinfort nütze, denn daß man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Es mag die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, so leuchtet es denen allen, die im Hause sind. Also laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. I hr sollt nicht wähnen, daß ich kommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht kommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn ich sage euch: Wahrlich, bis daß Himmel und Erde vergehe, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß es alles geschehe. Wer nun eins von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute also, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Es sei denn eure Gerechtigkeit besser denn der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. I hr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnet, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha! der ist des Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig. Darum wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und wirst allda eindenken, daß dein Bruder etwas wider dich habe, so laß allda vor dem Altar deine Gabe und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder und alsdann komm und opfere deine Gabe. Sei willfertig deinem Widersacher bald, dieweil du noch bei ihm auf dem Wege bist, auf daß dich der Widersacher nicht dermaleinst überantworte dem Richter, und der Richter überantworte dich dem Diener, und wirst in den Kerker geworfen. Ich sage dir: Wahrlich, du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlest. I hr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Ärgert dich aber dein rechtes Auge; so reiß es aus und wirf‘s von dir. Es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. Ärgert dich deine rechte Hand, so haue sie ab, und wirf sie von dir. Es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. Es ist auch gesagt: Wer sich von seinem Weibe scheidet, der soll ihr geben einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um Ehebruch), der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Abgeschiedene freiet, der bricht die Ehe. I hr habt weiter gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst keinen falschen Eid tun und sollst GOtt deinen Eid halten. Ich aber sage euch, daß ihr allerdinge nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist GOttes Stuhl; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist eines großen Königs Stadt. Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht ein einiges Haar weiß oder schwarz zu machen. Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein; was darüber ist, das ist vom Übel. I hr habt gehört, daß da gesagt ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern so dir jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar. Und so jemand mit dir rechten will und deinen Rock nehmen, dem laß auch den Mantel. Und so dich jemand nötiget eine Meile, so gehe mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der dir abborgen will. I hr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen die euch hassen, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel Denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn so ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist. H abt acht auf eure Almosen, daß ihr die nicht gebt vor den Leuten, daß ihr von ihnen gesehen werdet; ihr habt anders keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht lassen vor dir posaunen, wie die Heuchler tun in den Schulen und auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gepreist werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, auf daß dein Almosen verborgen, sei; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir‘s vergelten öffentlich. U nd wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließe die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir‘s vergelten öffentlich. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen. Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe denn ihr ihn bittet. D arum sollt ihr also beten: Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Unser täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schulden, wie wir unsern Schuldigern vergeben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Denn so ihr den Menschen ihre Fehle vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wo ihr aber den Menschen ihre Fehle nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehle auch nicht vergeben. W enn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer sehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihre Angesichte, auf daß sie vor den Leuten scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, auf daß du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, welcher verborgen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir‘s Vergelten öffentlich. I hr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen, und da die Diebe nach graben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen, und da die Diebe nicht nach graben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge ein Schalk ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn aber das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis selber sein! Niemand kann zweien Herren dienen. Entweder er wird einen hassen und den andern lieben, oder wird einem anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht GOtt dienen und dem Mammon. Darum sage ich euch: Sorgt nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn die Speise und der Leib mehr denn die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nähret sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie? Wer ist unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen möge, ob er gleich darum sorget? Und warum sorgt ihr für die Kleidung? Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist als derselben eins. So denn GOtt das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürfet. Trachtet am ersten nach dem Reich GOttes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen. Darum sorgt nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe. R ichtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welcherlei Gerichte ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welcherlei Maß ihr meßt, wird euch gemessen werden. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen! und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; danach besiehe, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest! Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, auf daß sie dieselbigen nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen. B ittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet, und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Welcher ist unter euch Menschen, so ihn sein Sohn bittet ums Brot, der ihm einen Stein biete? Oder so er ihn bittet um einen Fisch, der ihm eine Schlange biete? So denn ihr, die ihr doch arg seid, könnt dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten! A lles nun, was ihr wollet, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen; das ist das Gesetz und die Propheten. Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viel, die darauf wandeln. Und die Pforte ist enge, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenig ist ihrer, die ihn finden. S eht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringet, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HErr, HErr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: HErr, HErr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, haben wir nicht in deinem Namen viel Taten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weicht alle von mir, ihr Übeltäter! D arum wer diese meine Rede hört und tut sie, den vergleiche ich einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute. Da nun ein Platzregen fiel, und ein Gewässer kam, und weheten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist einem törichten Mann gleich, der sein Haus auf den Sand baute. Da nun ein Platzregen fiel, und kam ein Gewässer, und weheten die Winde und stießen an das Haus, da fiel es und tat einen großen Fall. Und es begab sich, da Jesus diese Rede vollendet hatte, entsetzte sich das Volk über seine Lehre. Denn er predigte gewaltig und nicht wie die Schriftgelehrten. D a er aber vom Berge herabging, folgte ihm viel Volks nach. Und siehe, ein Aussätziger kam und betete ihn an und sprach: HErr, so du willst, kannst du mich wohl reinigen. Und JEsus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will‘s tun; sei gereinigt! Und alsbald ward er von seinem Aussatz rein. Und JEsus sprach zu ihm: Siehe zu, sag‘s niemand, sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, zu einem Zeugnis über sie. D a aber JEsus einging zu Kapernaum, trat ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn und sprach: HErr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gichtbrüchig und hat große Qual. JEsus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Der Hauptmann antwortete und sprach: HErr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Denn ich bin ein Mensch, dazu der Obrigkeit untertan, und habe unter mir Kriegsknechte; noch wenn ich sage zu einem: Gehe hin! so geht er, und zum andern: Komm her! so kommt er, und zu meinem Knecht: Tue das! so tut er‘s. Da das JEsus hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, solchen Glauben habe ich in Israel nicht funden. Aber ich sage euch: Viele werden kommen vom Morgen und vom Abend und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen. Aber die Kinder des Reichs werden ausgestoßen in die äußerste Finsternis hinaus, da wird sein Heulen und Zähneklappen. Und JEsus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht ward gesund zu derselben Stunde. U nd JEsus kam in des Petrus Haus und sah, daß seine Schwieger lag und hatte das Fieber. Da griff er ihre Hand an, und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihnen. Am Abend aber brachten sie viel Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit Worten und machte allerlei Kranke gesund, auf daß erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: Er hat unsere Schwachheit auf sich, genommen und unsere Seuche hat er getragen. U nd da JEsus viel Volks um sich sah, hieß er hinüber jenseits des Meeres fahren. Und es trat zu ihm ein Schriftgelehrter, der sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wo du hingehst. JEsus sagte zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hinlege. Und ein anderer unter seinen Jüngern sprach zu ihm: HErr, erlaube mir, daß ich hingehe und zuvor meinen Vater begrabe. Aber JEsus sprach zu ihm: Folge du mir und laß die Toten ihre Toten begraben! U nd er trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm. Und siehe, da erhub sich ein groß Ungestüm im Meer, also daß auch das Schifflein mit Wellen bedeckt ward; und er schlief. Und die Jünger traten zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: HERR, hilf uns, wir verderben! Da sagte er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stand auf und bedräute den Wind und das Meer; da ward es ganz stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, daß ihm Wind und Meer gehorsam ist? U nd er kam jenseits des Meeres in die Gegend der Gergesener. Da liefen ihm entgegen zwei Besessene, die kamen aus den Totengräbern und waren sehr grimmig, also daß niemand dieselbige Straße wandeln konnte. Und siehe, sie schrieen und sprachen: Ach JEsu, du Sohn GOttes, was haben wir mit dir zu tun? Bist du herkommen, uns zu quälen, ehe denn es Zeit ist? Es war aber ferne von ihnen eine große Herde Säue an der Weide. Da baten ihn die Teufel und sprachen: Willst du uns austreiben, so erlaube uns, in die Herde Säue zu fahren. Und er sprach: fahrt hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Herde Säue. Und siehe, die ganze Herde Säue stürzete sich mit einem Sturm ins Meer und ersoffen im Wasser. Und die Hirten flohen und gingen hin in die Stadt und sagten das alles, und wie es mit den Besessenen ergangen war. Und siehe, da ging die ganze Stadt heraus JEsu entgegen. Und da sie ihn sahen, baten sie ihn, daß er von ihrer Grenze weichen wollte. D a trat er in das Schiff und fuhr wieder herüber und kam in seine Stadt. Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gichtbrüchigen, der lag auf einem Bette. Da nun JEsus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Sei getrost, mein Sohn; deine Sünden sind dir vergeben. Und siehe, etliche unter den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert GOtt. Da aber JEsus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr so Arges in euren Herzen? Welches ist leichter zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wißt, daß des Menschen Sohn Macht habe auf Erden, die Sünden zu vergeben, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Stehe auf, heb‘ dein Bett auf und gehe heim! Und er stand auf und ging heim. Da das Volk das sah, verwunderte es sich und preisete GOtt, der solche Macht den Menschen gegeben hat. U nd da JEsus von dannen ging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus, und sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm. Und es begab sich, da er zu Tische saß im Hause, siehe, da kamen viel Zöllner und Sünder und saßen zu Tische mit JEsu und seinen Jüngern. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? Da das JEsus hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Geht aber hin und lernet, was das sei: Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer. Ich bin kommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Frommen. I ndes kamen die Jünger Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, und deine Jünger fasten nicht? JEsus sprach zu ihnen: Wie können die Hochzeitleute Leid tragen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; alsdann werden sie fasten. Niemand flickt ein alt Kleid mit einem Lappen von neuem Tuch; denn der Lappen reißt doch wieder vom Kleid, und der Riß wird ärger. Man faßt auch nicht Most in alte Schläuche; anders die Schläuche zerreißen, und der Most wird verschüttet, und die Schläuche kommen um. Sondern man faßt Most in neue Schläuche, so werden sie beide miteinander behalten. D a er solches mit ihnen redete, siehe, da kam der Obersten einer und fiel vor ihm nieder und sprach: HErr, meine Tochter ist jetzt gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie lebendig. Und JEsus stand auf und folgte ihm nach und seine Jünger. U nd siehe, ein Weib, das zwölf Jahre den Blutgang gehabt, trat von hinten zu ihm und rührte seines Kleides Saum an. Denn sie sprach bei sich selbst: Möcht‘ ich nur sein Kleid anrühren, so würde ich gesund. Da wandte sich JEsus um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter; dein Glaube hat dir geholfen. Und das Weib ward gesund zu derselben Stunde. Und als er in des Obersten Haus kam und sah die Pfeifer und das Getümmel des Volks, sprach er zu ihnen: Weichet! denn das Mägdlein ist nicht tot, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als aber das Volk ausgetrieben war, ging er hinein und ergriff sie bei der Hand. Da stand das Mägdlein auf. Und dies Gerücht erscholl in dasselbige ganze Land. U nd da JEsus von dannen fürbaß ging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrieen und sprachen: Ach, du Sohn Davids, erbarme dich unser! Und da er heimkam, traten die Blinden zu ihm. Und JEsus sprach zu ihnen: Glaubt ihr, daß ich euch solches tun kann? Da sprachen sie zu ihm: HErr, ja. Da rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben. Und ihre Augen wurden geöffnet. Und JEsus bedräute sie und sprach: Seht zu, daß es niemand erfahre! Aber sie gingen aus und machten ihn ruchbar im selbigen ganzen Lande. D a nun diese waren hinauskommen, siehe, da brachten sie zu ihm einen Menschen, der war stumm und besessen. Und da der Teufel war ausgetrieben, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und sprach: Solches ist noch nie in Israel gesehen worden. Aber die Pharisäer sprachen: Er treibt die Teufel aus durch der Teufel Obersten. U nd JEsus ging umher in alle Städte und Märkte, lehrte in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und allerlei Krankheit im Volke. Und da er das Volk sah, jammerte ihn desselbigen; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß; aber wenig sind der Arbeiter. Darum bittet den HERRN der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende! U nd er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unsaubern Geister, daß sie dieselbigen austrieben und heilten allerlei Seuche und allerlei Krankheit. Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: Der erste Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, des Zebedäus Sohn, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, des Alphäus Sohn; Lebbäus mit dem Zunamen Thaddäus; Simon von Kana und Judas Ischariot, welcher ihn verriet. D iese zwölf sandte JEsus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht auf der Heiden Straße und zieht nicht in der Samariter Städte, sondern geht hin zu den verloren Schafen aus dem Hause Israel. Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeikommen. Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Teufel aus! Umsonst habt ihr‘s empfangen, umsonst gebt es auch. Ihr sollt nicht Gold noch Silber noch Erz in euren Gürteln haben, auch keine Tasche zur Wegfahrt, auch nicht zwei Röcke, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert. Wo ihr aber in eine Stadt oder Markt geht, da erkundiget euch, ob jemand darinnen sei, der es wert ist; und bei demselben bleibt, bis ihr von dannen ziehet. Wo ihr aber in ein Haus geht, so grüßt dasselbige. Und so es dasselbige Haus wert ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. Und wo euch jemand nicht annehmen wird noch eure Rede hören, so geht heraus von demselbigen Hause oder Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. Wahrlich, ich sage euch, dem Lande der Sodomer und Gomorrer wird es erträglicher ergehen am Jüngsten Gericht denn solcher Stadt. S iehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die schlangen und ohne Falsch wie die Tauben! Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch überantworten vor ihre Rathäuser und werden euch geißeln in ihren Schulen. Und man wird euch vor Fürsten und Könige führen um meinetwillen zum Zeugnis über sie und über die Heiden. Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet. Es wird aber ein Bruder den andern zum Tod überantworten und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider ihre Eltern und ihnen zum Tode helfen. Und müßt gehaßt werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharret, der wird selig. Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch, ihr werdet die Städte Israels nicht ausrichten, bis des Menschen Sohn kommt. Der Jünger ist nicht über seinen Meister noch der Knecht über den Herrn. Es ist dem Jünger genug, daß er sei wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausvater Beelzebub geheißen, wieviel mehr werden sie seine Hausgenossen also heißen! D arum fürchtet euch nicht vor ihnen! Es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werde, und ist nichts heimlich, das man nicht wissen werde. Was ich euch sage in Finsternis, das redet im Licht, und was ihr hört in das Ohr, das predigt auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und die Seele nicht mögen töten. Fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben mag in die Hölle. Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Noch fällt derselben keiner auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser denn viele Sperlinge. Darum, wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater. I hr sollt nicht wähnen, daß ich kommen sei, Frieden zu senden auf Erden. Ich bin nicht kommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. Denn ich bin kommen, den Menschen zu erregen wider seinen Vater und die Tochter wider ihre Mutter und die Schwiegertochter wider ihre Schwieger. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird‘s verlieren; und wer sein Leben verlieret um meinetwillen, der wird‘s finden. W er euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfahen. Wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfahen. Und wer dieser Geringsten einen nur mit einem Becher kalten Wassers tränkt in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, es wird ihm nicht unbelohnet bleiben! U nd es begab sich, da JEsus solch Gebot zu seinen zwölf Jüngern vollendet hatte, ging er von dannen fürbaß, zu lehren und zu predigen in ihren Städten. Da aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi hörte, sandte er seiner Jünger zwei. und ließ ihm sagen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr seht und hört: Die Blinden sehen, und die Lahmen gehen; die Aussätzigen werden rein, und die Tauben hören; die Toten stehen auf, und den Armen wird das Evangelium geprediget; und selig ist, der sich nicht an mir ärgert. D a die hingingen, fing JEsus an zu reden zu dem Volk von Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her webt? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist denn ein Prophet. Denn dieser ist‘s, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll. Wahrlich, ich sage euch, unter allen, die von Weibern geboren sind, ist nicht aufkommen, der größer sei denn Johannes der Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer denn er. Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis hieher leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, die reißen es zu sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. Und (so ihr‘s wollt annehmen) er ist Elias, der da soll zukünftig sein. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wem soll ich aber dies Geschlecht vergleichen? Es ist den Kindlein gleich, die an dem Markt sitzen und rufen gegen ihre Gesellen und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr wolltet nicht tanzen; wir haben euch geklaget, und ihr wolltet nicht weinen. Johannes ist kommen, aß nicht und trank nicht; so sagen sie: Er hat den Teufel. Des: Menschen Sohn ist kommen, ißt und trinkt; so sagen sie: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und ein Weinsäufer, der Zöllner und der Sünder Geselle! Und die Weisheit muß sich rechtfertigen lassen von ihren Kindern. D a fing er an die Städte zu schelten, in welchen am meisten seiner Taten geschehen waren, und hatten sich doch nicht gebessert: Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Wären solche Taten zu Tyrus und Sidon geschehen, wie bei euch geschehen sind, sie hätten vorzeiten im Sack und in der Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen am Jüngsten Gerichte denn euch. Und du, Kapernaum, die du bist erhoben bis an den Himmel, du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn so zu Sodom die Taten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, sie stünde noch heutigestages. Doch ich sage euch: Es wird der Sodomer Land erträglicher ergehen am Jüngsten Gerichte denn dir. Z u derselben Zeit antwortete JEsus und sprach: Ich preise dich, Vater und HERR Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbaret. Ja, Vater, denn es ist also wohlgefällig gewesen vor dir. Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater. Und niemand kennt den Sohn denn nur der Vater; und niemand kennt den Vater denn nur der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren. K ommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Z u der Zeit ging JEsus durch die Saat am Sabbat; und seine Jünger waren hungrig, fingen an, Ähren auszuraufen, und aßen. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was sich nicht ziemt, am Sabbat zu tun. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, da ihn und die mit ihm waren, hungerte, wie er in das GOtteshaus ging und aß die Schaubrote, die ihm doch nicht ziemten zu essen, noch denen, die mit ihm waren, sondern allein den Priestern? Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, wie die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld? Ich sage aber euch, daß hier der ist, der auch größer ist denn der Tempel. Wenn ihr aber wüßtet, was das sei: Ich habe Wohlgefallen an der Barmherzigkeit und nicht am Opfer, hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt. Des Menschen Sohn ist ein HERR auch über den Sabbat. U nd er ging von dannen fürbaß und kam in ihre Schule. Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrete Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist‘s auch recht am Sabbat heilen? auf daß sie eine Sache wider ihn hätten. Aber er sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, so er ein Schaf hat, das ihm am Sabbat in eine Grube fällt, der es nicht ergreife und aufhebe? Wieviel besser ist nun ein Mensch denn ein Schaf! Darum mag man wohl am Sabbat Gutes tun. Da sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und sie ward ihm wieder gesund gleichwie die andere. Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten einen Rat über ihn, wie sie ihn umbrächten. A ber da JEsus das erfuhr, wich er von dannen. Und ihm folgte viel Volks nach, und er heilte sie alle. und bedräute sie, daß sie ihn nicht meldeten, auf daß erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: Siehe, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, und mein Liebster, an dem meine Seele Wohlgefallen hat; ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Heiden das Gericht verkündigen. Er wird nicht zanken noch schreien, und man wird sein Geschrei nicht hören auf den Gassen. Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis daß er ausführe das Gericht zum Sieg. Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen. D a ward ein Besessener zu ihm gebracht, der war blind und stumm; und er heilte ihn also, daß der Blinde und Stumme beides, redete und sah. Und alles Volk entsetzte sich und sprach: Ist dieser nicht Davids Sohn? Aber die Pharisäer, da sie es hörten, sprachen sie: Er treibt die Teufel nicht anders aus als durch Beelzebub, der Teufel Obersten. JEsus vernahm aber ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Ein jeglich Reich, so es mit sich selbst uneins wird, das wird wüste, und eine jegliche Stadt oder Haus, so es mit sich selbst uneins wird, mag‘s nicht bestehen. So denn ein Satan den andern austreibt, so muß er mit sich selbst uneins sein; wie mag denn sein Reich bestehen? So ich aber die Teufel durch Beelzebub austreibe, durch wen treiben sie eure Kinder aus? Darum werden sie eure Richter sein. So ich aber die Teufel durch den Geist GOttes austreibe, so ist je das Reich GOttes zu euch kommen. Oder wie kann jemand in eines Starken Haus gehen und ihm seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde und alsdann ihm sein Haus beraube? Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. D arum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben, aber die Lästerung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben. Und wer etwas redet wider des Menschen Sohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet wider den Heiligen Geist, dem wird‘s nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt. S etzt entweder einen guten Baum, so wird die Frucht gut; oder setzt einen faulen Baum, so wird die Frucht faul; denn an der Frucht erkennt man den Baum. Ihr Otterngezüchte, wie könnt ihr Gutes reden, dieweil ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus seinem guten Schatz des Herzens, und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz. Ich sage euch aber, daß die Menschen müssen Rechenschaft geben am Jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden und aus deinen Worten wirst du verdammt werden. D a antworteten etliche unter den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprachen: Meister, wir wollten gerne ein Zeichen von dir sehen. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Die böse und ehebrecherische Art sucht ein Zeichen, und es wird ihr kein Zeichen gegeben werden denn das Zeichen des Propheten Jona. Denn gleichwie Jona war drei Tage und drei Nächte in des Walfisches Bauch, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte mitten in der Erde sein. Die Leute von Ninive werden auftreten am Jüngsten Gerichte mit diesem Geschlechte und werden es verdammen; denn sie taten Buße nach der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr denn Jona. Die Königin von Mittag wird auftreten am Jüngsten Gerichte mit diesem Geschlecht und wird es verdammen; denn sie kam vom Ende der Erde, Salomos Weisheit zu hören. Und siehe, hier ist mehr denn Salomo. W enn der unsaubere Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandelt er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht. Da spricht er denn: Ich will wieder umkehren in mein Haus, daraus ich gegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er‘s müßig, gekehrt und geschmückt. So geht er hin und nimmt zu sich sieben andere Geister, die ärger sind denn er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie allda, und wird mit demselben Menschen hernach ärger, denn es vorhin war. Also wird‘s auch diesem argen Geschlecht gehen. D a er noch also zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden. Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden. Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm ansagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und reckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, derselbige ist mein Bruder, Schwester und Mutter. A n demselbigen Tage ging JEsus aus dem Hause und setzte sich an das Meer. Und es versammelte sich viel Volks zu ihm, also daß er in das Schiff trat und saß. Und alles Volk stand am Ufer. U nd er redete zu ihnen mancherlei durch Gleichnisse und sprach: Siehe, es ging ein Sämann aus zu säen. Und indem er säete, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen‘s auf. Etliches fiel in das Steinige; da es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, darum daß es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und dieweil es nicht Wurzel hatte, ward es dürr. Etliches fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten‘s. Etliches fiel auf ein gut Land und trug Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreißigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre! U nd die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen durch Gleichnisse? Er antwortete und sprach: Euch ist‘s gegeben, daß ihr, das Geheimnis des Himmelreichs vernehmt; diesen aber ist‘s nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat. Darum rede ich zu ihnen durch Gleichnisse. Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht und mit hörenden Ohren hören sie nicht; denn sie verstehen es nicht. Und über ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die da sagt: Mit den Ohren werdet ihr hören und werdet es nicht verstehen, und mit sehenden Augen werdet ihr sehen und werdet es nicht vernehmen. Denn dieses Volkes Herz ist verstockt, und ihre Ohren hören übel, und ihre Augen schlummern, auf daß sie nicht dermaleinst mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, daß ich ihnen hülfe. Aber selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören. Wahrlich, ich sage euch: Viel Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr seht, und haben‘s nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben‘s nicht gehört. S o hört nun ihr dieses Gleichnis von dem Sämann! Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so kommt der Arge und reißt es hin, was da gesäet ist in sein Herz; und der ist‘s, der am Wege gesäet ist. Der aber auf das Steinige gesäet ist, der ist‘s, wenn jemand das Wort hört und dasselbige bald aufnimmt mit Freuden. Aber er hat nicht Wurzel in ihm, sondern er ist wetterwendisch; wenn sich Trübsal und Verfolgung erhebt um des Worts willen, so ärgert er sich bald. Der aber unter die Dornen gesäet ist, der ist‘s, wenn jemand das Wort hört und die Sorge dieser Welt und Betrug des Reichtums erstickt das Wort und bringt nicht Frucht. Der aber in das gute Land gesäet ist, der ist‘s, wenn jemand das Wort hört und versteht es und dann auch Frucht bringet; und etlichen trägt hundertfältig, etlicher aber sechzigfältig, etlicher dreißigfältig. E r legte ihnen ein ander Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säete. Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säete Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. Da nun das Kraut wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesäet? Woher hat er denn das Unkraut? Er sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan. Da sprachen die Knechte: Willst du denn, daß wir hingehen und es ausjäten? Er aber sprach: Nein, auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet. Laßt beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuern. E in ander Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und säete auf seinen Acker, welches das kleinste ist unter allem Samen; wenn es aber erwächst, so ist es das größte unter dem Kohl und wird ein Baum, daß die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen unter seinen Zweigen. E in ander Gleichnis redete er zu ihnen: Das Himmelreich ist einem Sauerteig gleich, den ein Weib nahm und vermengte ihn unter drei Scheffel Mehl, bis daß es gar durchsäuert ward. Solches alles redete JEsus durch Gleichnisse zu dem Volk und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen, auf daß erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: Ich will meinen Mund auftun in Gleichnissen und will aussprechen die Heimlichkeiten von Anfang der Welt. D a ließ JEsus das Volk von sich und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns dieses Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker! Er antwortete und sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn ist‘s, der da guten Samen säet. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder der Bosheit. Der Feind, der sie säet, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird‘s auch am Ende dieser Welt gehen. Des Menschen Sohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alle Ärgernisse und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird sein Heulen und Zähneklappen. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre! A bermal ist gleich das Himmelreich einem verborgenen Schatz im Acker, welchen ein Mensch fand und verbarg ihn und ging hin vor Freuden über denselbigen und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Abermal ist gleich das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte. Und da er eine köstliche Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte dieselbige. A bermal ist gleich das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen ist, damit man allerlei Gattung fänget. Wenn es aber voll ist, so ziehen sie es heraus an das Ufer, sitzen und lesen die guten in ein Gefäß zusammen; aber die faulen werfen sie weg. Also wird es auch am Ende der Welt gehen. Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappen sein. Und JEsus sprach zu ihnen: Habt ihr das alles verstanden? Sie sprachen: Ja, HERR. Da sprach er: Darum, ein jeglicher Schriftgelehrter, zum Himmelreich gelehrt, ist gleich einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorträgt. U nd es begab sich da JEsus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dannen und kam in sein Vaterland und lehrte sie in ihren Schulen, also auch, daß sie sich entsetzten und sprachen: Woher kommt diesem solche Weisheit und Taten? Ist er nicht eines Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakob und Joses und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt ihm denn das alles? Und ärgerten sich an ihm. JEsus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgend weniger denn in seinem Vaterlande und in seinem Hause. Und er tat daselbst nicht viel Zeichen um ihres Unglaubens willen. Z u der Zeit kam das Gerücht von JEsu vor den Vierfürsten Herodes. Und er sprach zu seinen Knechten: Dieser ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferstanden, darum tut er solche Taten. Denn Herodes hatte Johannes gegriffen, gebunden und in das Gefängnis gelegt von wegen der Herodias, seines Bruders Philippus Weib. Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist nicht recht, daß du sie habest. Und er hätte ihn gerne getötet, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn sie hielten ihn für einen Propheten. Da aber Herodes seinen Jahrestag beging, da tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen. Das gefiel Herodes wohl. Darum verhieß er ihr mit einem Eide, er wollte ihr geben, was sie fordern würde. Und als sie zuvor von ihrer Mutter zugerichtet war, sprach sie: Gib mir her auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers! Und der König ward traurig; doch um des Eides willen und derer, die mit ihm zu Tische saßen, befahl er‘s ihr zu geben. Und schickt e hin und enthauptete Johannes im Gefängnis. Und sein Haupt ward hergetragen in einer Schüssel und dem Mägdlein gegeben; und sie brachte es ihrer Mutter. Da kamen seine Jünger und nahmen seinen Leib und begruben ihn und kamen und verkündigten das JEsu. D a das JEsus hörte, wich er von dannen auf einem Schiff in eine Wüste allein. Und da das Volk das hörte, folgte es ihm nach zu Fuß aus den Städten. Und JEsus ging hervor und sah das große Volk; und es jammerte ihn derselben und heilte ihre Kranken. Am Abend aber traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Dies ist eine Wüste, und die Nacht fällt daher; laß das Volk von dir, daß sie hin in die Märkte gehen und ihnen Speise kaufen. Aber JEsus sprach zu ihnen: Es ist nicht not, daß sie hingehen; gebt ihr ihnen zu essen! Sie sprachen: Wir haben hier nichts denn fünf Brote und zwei Fische. Und er sprach: Bringt mir sie her! Und er hieß das Volk sich lagern auf das Gras und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf gen Himmel und dankte und brach‘s und gab die Brote den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt und huben auf, was übrigblieb von Brocken, zwölf Körbe voll. Die aber gegessen hatten, der waren bei fünftausend Mann ohne Weiber und Kinder. U nd alsbald trieb JEsus seine Jünger, daß sie in das Schiff traten und vor ihm herüberfuhren, bis er das Volk von sich ließe. Und da er das Volk von sich gelassen hatte, stieg er auf einen Berg alleine, daß er betete. Und am Abend war er alleine daselbst. Und das Schiff war schon mitten, auf dem Meer und litt Not von den Wellen; denn der Wind war ihnen wider. Aber in der vierten Nachtwache kam JEsus zu ihnen und ging auf dem Meer. Und da ihn die Jünger sahen auf dem Meer gehen, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst! und schrieen vor Furcht. Und alsbald redete JEsus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin‘s; fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: HErr, bist du es, so heiß mich zu dir kommen auf dem Wasser. Und er sprach: Komm her! Und Petrus trat aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, daß er zu JEsu käme. Er sah aber einen starken Wind. Da erschrak er und hob an zu sinken, schrie und sprach: HErr, hilf mir! JEsus aber reckte bald die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: O du Kleingläubiger, warum zweifeltest du? Und sie traten in das Schiff, und der Wind legte sich. Die aber im Schiff waren, kamen und fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrlich GOttes Sohn. U nd sie schifften hinüber und kämen in das Land Genezareth. Und da die Leute am selbigen Ort sein gewahr wurden, schickten sie aus in das ganze Land umher und brachten allerlei Ungesunde zu ihm und baten ihn, daß sie nur seines Kleides Saum anrührten. Und alle, die da anrührten, wurden gesund. D a kamen zu ihm die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem und sprachen: Warum übertreten deine Jünger der Ältesten Aufsätze? Sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. Er antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet denn ihr GOttes Gebot um eurer Aufsätze willen? GOtt hat geboten: Du sollst Vater und Mutter ehren; wer aber Vater und Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Aber ihr lehrt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Wenn ich‘s opfere, so ist‘s dir viel nützer, der tut wohl. Damit geschieht es, daß niemand hinfort seinen Vater oder seine Mutter ehret; und habt also GOttes Gebot aufgehoben um eurer Aufsätze willen. Ihr Heuchler, es hat wohl Jesaja von euch geweissagt und gesprochen: Dies Volk naht sich zu mir mit seinem Munde und ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir. Aber vergeblich dienen sie mir, dieweil sie lehren solche Lehren, die nichts denn Menschengebot sind. Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Hört zu und vernehmt‘s! Was zum Munde eingeht, das verunreinigt den Menschen nicht, sondern was zum Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen. Da traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Weißt du auch, daß sich die Pharisäer ärgerten, da sie das Wort hörten? Aber er antwortete und sprach: Alle Pflanzen, die mein himmlischen Vater nicht gepflanzt, die werden ausgereutet. Laßt sie fahren! Sie sind blind und Blindenleiter. Wenn aber ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Grube. Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Deute uns dies Gleichnis! Und JEsus sprach zu ihnen: Seid ihr denn auch noch unverständig? Merkt ihr noch nicht, daß alles, was zum Munde eingeht, das geht in den Bauch und wird durch den natürlichen Gang ausgeworfen? Was aber zum Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerung. Das sind die Stücke, die den Menschen verunreinigen. Aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht. U nd JEsus ging aus von dannen und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon. Und siehe, ein kanaanäisch Weib ging aus derselben Grenze und schrie ihm nach und sprach: Ach HErr, du Sohn Davids, erbarme dich mein! Meine Tochter wird vom Teufel übel geplaget. Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten zu ihm seine Jünger, baten ihn und sprachen: Laß sie doch von dir; denn sie schreit uns nach. Er antwortete aber und sprach: Ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlornen Schafen von dem Hause Israel. Sie kam aber und fiel vor ihm nieder und sprach: HErr, hilf mir! Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht fein, daß man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. Sie sprach: Ja, HErr; aber doch essen die Hündlein von den Brosamen, die von ihrer Herren Tisch fallen. Da antwortete JEsus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter ward gesund zu derselben Stunde. U nd JEsus ging von dannen fürbaß und kam an das galiläischen Meer und ging auf einen Berg und setzte sich allda. Und es kam zu ihm viel Volks die hatten mit sich Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viel andere und warfen sie JEsu vor die Füße; und er heilte sie, daß sich das Volk verwunderte, da sie sahen, daß die Stummen redeten, die Krüppel gesund waren, die Lahmen gingen, die Blinden sahen, und preiseten den GOtt Israels. U nd JEsus rief seine Jünger zu sich und sprach: Es jammert mich des Volks; denn sie beharren nun wohl drei Tage bei mir und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht ungegessen von mir lassen, auf daß sie nicht verschmachten auf dem Wege. Da sprachen zu ihm seine Jünger: Woher mögen wir so viel Brots nehmen in der Wüste, daß wir so viel Volks sättigen? Und JEsus sprach zu ihnen: Wieviel Brots habt ihr? Sie sprachen: Sieben und ein wenig Fischlein. Und er hieß das Volk sich lagern auf die Erde. Und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt und huben auf, was überblieb von Brocken, sieben Körbe voll. Und die da gegessen hatten, der waren viertausend Mann, ausgenommen Weiber und Kinder. Und da er das Volk hatte von sich gelassen, trat er in ein Schiff und kam in die Grenze Magdala. D a traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm, die versuchten ihn und forderten, daß er sie ein Zeichen vom Himmel sehen ließe. Aber er antwortete und sprach: Des Abends sprecht ihr: Es wird ein schöner Tag werden, denn der Himmel ist rot; und des Morgens sprecht ihr: Es wird heute Ungewitter sein, denn der Himmel ist rot und trübe. Ihr Heuchler! Des Himmels Gestalt könnt ihr urteilen; könnt ihr denn nicht auch die Zeichen dieser Zeit urteilen? Diese böse und ehebrecherische Art sucht ein Zeichen, und soll ihr kein Zeichen gegeben werden denn das Zeichen des Propheten Jona. Und er ließ sie und ging davon. U nd da seine Jünger waren hinübergefahren, hatten sie vergessen, Brot mit sich zu nehmen. JEsus aber sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! Da dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das wird‘s sein, daß wir nicht haben Brot mit uns genommen. Da das JEsus vernahm, sprach er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, was bekümmert ihr euch doch, daß ihr nicht habt Brot mit euch genommen? Vernehmt ihr noch nichts? Gedenkt ihr nicht an die fünf Brote unter die Fünftausend und wieviel Körbe ihr da aufhubet? Auch nicht an die sieben Brote unter die Viertausend, und wieviel Körbe ihr da aufhubet? Wie versteht ihr denn nicht, daß ich euch nicht sage vom Brot, wenn ich sage: Hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und Sadduzäer? Da verstanden sie, daß er nicht gesagt hatte, daß sie sich hüten sollten vor dem Sauerteige des Brots, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. D a kam JEsus in die Gegend der Stadt Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei? Sie sprachen: Etliche sagen, du seist Johannes der Täufer; die andern, du seist Elia; etliche, du seist Jeremia oder der Propheten einer. Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, daß ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen GOttes Sohn. Und JEsus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Und will dir des Himmelreichs Schlüssel geben. Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein. Da verbot er seinen Jüngern, daß sie niemand sagen sollten, daß er JEsus, der Christ, wäre. V on der Zeit an fing JEsus an und zeigte seinen Jüngern, wie er müßte hin nach Jerusalem gehen und viel leiden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. Und Petrus nahm ihn zu sich, fuhr ihn an und sprach: HErr, schone dein selbst; das widerfahre dir nur nicht! Aber er wandte sich um und sprach zu Petrus: Heb dich, Satan, von mir! Du bist mir ärgerlich; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. D a sprach JEsus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird‘s verlieren; wer aber sein Leben verlieret um meinetwillen, der wird‘s finden. Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse? Denn es wird je geschehen, daß des Menschen Sohn komme in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln; und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach seinen Werken. Wahrlich, ich sage euch, es stehen etliche hier, die nicht schmecken werden den Tod, bis daß sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich. U nd nach sechs Tagen nahm JEsus zu sich Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, und führte sie beiseits auf einen hohen Berg. Und ward verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß als ein Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia, die redeten mit ihm. Petrus aber antwortete und sprach zu JEsu: HErr, hier ist gut sein; willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Da er noch also redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören. Da das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. JEsus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Da sie aber ihre Augen aufhuben, sahen sie niemand denn JEsus alleine. Und da sie vom Berge herabgingen, gebot ihnen JEsus und sprach: Ihr sollt dies Gesicht niemand sagen, bis des Menschen Sohn von den Toten auferstanden ist. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, Elia müsse zuvor kommen? JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Elia soll ja zuvor kommen und alles zurechtbringen. Doch ich sage euch: Es ist Elia schon kommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten. Also wird auch des Menschen Sohn leiden müssen von ihnen. Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte. U nd da sie zu dem Volk kamen, trat zu ihm ein Mensch und fiel ihm zu Füßen und sprach: HErr, erbarme dich über meinen Sohn; denn er ist mondsüchtig und hat ein schweres Leiden; er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser. Und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihm nicht helfen. JEsus aber antwortete und sprach: O du ungläubige und verkehrte Art, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch dulden? Bringt mir ihn hieher! Und JEsus bedräute ihn; und der Teufel fuhr aus von ihm, und der Knabe ward gesund zu derselben Stunde. Da traten zu ihm seine Jünger besonders und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? JEsus aber antwortete und sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen. Denn ich sage euch: Wahrlich, so ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: Heb‘ dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben, und euch wird nichts unmöglich sein. Aber diese Art fährt nicht aus denn durch Beten und Fasten. D a sie aber ihr Wesen hatten in Galiläa, sprach JEsus zu ihnen: Es ist zukünftig, daß des Menschen Sohn überantwortet werde in der Menschen Hände. Und sie werden ihn töten; und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt. D a sie nun nach Kapernaum kamen, gingen zu Petrus, die den Zinsgroschen einnahmen, und sprachen: Pflegt euer Meister nicht den Zinsgroschen zu geben? Er sprach: Ja. Und als er heimkam, kam ihm JEsus zuvor und sprach: Was dünkt dich, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden den Zoll oder Zins, ihren Kindern oder von den Fremden? Da sprach zu ihm Petrus: Von den Fremden. JEsus sprach zu ihm: So sind die Kinder frei. Auf daß aber wir sie nicht ärgern, so gehe hin an das Meer und wirf die Angel, und den ersten Fisch, der herauffährt, den nimm; und wenn du seinen Mund auftust, wirst du einen Stater finden. Denselbigen nimm und gib ihn für mich und dich. Z u derselben Stunde traten die Jünger zu JEsus und sprachen: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? JEsus rief ein Kind zu sich und stellte das mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch, es sei denn, daß ihr euch umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst niedrigt wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. W er aber ärgert dieser Geringsten einen, die an mich glauben, dem wäre besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehänget, und er ersäuft würde im Meer, da es am tiefsten ist. Wehe der Welt der Ärgernisse halben! Es muß ja Ärgernis kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen Ärgernis kommt! So aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab und wirf ihn von dir. Es ist dir besser, daß du zum Leben lahm oder als ein Krüppel eingehst, denn daß du zwei Hände oder zwei Füße habest und wirst in das ewige Feuer geworfen. Und so dich dein Auge ärgert, reiß es aus und wirf‘s von dir. Es ist dir besser, daß du einäugig zum Leben eingehst, denn daß du zwei Augen habest und wirst in das höllische Feuer geworfen. Seht zu, daß ihr nicht jemand von diesen Kleinen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel. Denn des Menschen Sohn ist kommen, selig zu machen, was verloren ist. W as dünkt euch? Wenn irgendein Mensch hundert Schafe hätte, und eins unter denselbigen sich verirrete, läßt er nicht die neunundneunzig auf den bergen, geht hin und sucht das verirrte? Und so sich‘s begibt, daß er‘s findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich darüber mehr denn über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. Also auch ist‘s vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde S ündiget aber dein Bruder an dir, so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er dich nicht, so nimm noch einen oder zwei zu dir, auf daß alle Sache bestehe auf zweier oder dreier zeugen Mund. Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er die Gemeinde nicht, so halt ihn als einen Heiden und Zöllner. Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein. Weiter sage ich euch: Wo zwei unter euch eins werden auf Erden, warum es ist, das sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. D a trat Petrus zu ihm und sprach: HErr, wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Ist‘s genug siebenmal? JEsus sprach zu ihm: Ich sage dir, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal. D arum ist das Himmelreich gleich einem Könige, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Und als er anfing zu rechnen, kam ihm einer vor, der war ihm zehntausend Pfund schuldig. Da er‘s nun nicht hatte zu bezahlen, hieß der Herr verkaufen ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, und bezahlen. Da fiel der Knecht nieder und betete ihn an und sprach: Herr, habe Geduld mit mir! Ich will dir‘s alles bezahlen. Da jammerte den Herrn desselbigen Knechts und ließ ihn los, und die Schuld erließ er ihm auch. Da ging derselbige Knecht hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Groschen schuldig. Und er griff ihn an und würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du mir schuldig bist! Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir! Ich will dir‘s alles bezahlen. Er wollte aber nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis daß er bezahlte, was er schuldig war. Da aber seine Mitknechte solches sahen, wurden sie sehr betrübt und kamen und brachten vor ihren Herrn alles, was sich begeben hatte. Da forderte ihn sein Herr vor sich und sprach zu ihm: Du Schalksknecht! Alle diese Schuld habe ich dir erlassen, dieweil du mich batest; solltest du denn dich nicht auch erbarmen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe? Und sein Herr ward zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis daß er bezahlte alles, was er ihm schuldig war. Also wird euch mein himmlischer Vater auch tun, so ihr nicht vergebt von eurem Herzen, ein jeglicher seinem Bruder seine Fehle. U nd es begab sich, da JEsus diese Rede vollendet hatte, erhub er sich aus Galiläa und kam in die Grenzen des jüdischen Landes jenseits des Jordans. Und es folgte ihm viel Volks nach; und er heilte sie daselbst. Da traten zu ihm die Pharisäer, versuchten ihn und sprachen zu ihm: Ist‘s auch recht, daß sich ein Mann scheide von seinem Weibe um irgendeine Ursache? Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß, der im Anfang den Menschen gemacht hat, der machte, daß ein Mann und Weib sein sollte, und sprach: Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden die zwei ein Fleisch sein? So sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch. Was nun GOtt zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden. Da sprachen sie: Warum hat denn Mose geboten; einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden? Er sprach zu ihnen: Mose hat euch erlaubt, zu scheiden von euren Weibern, von eures Herzens Härtigkeit wegen; von Anbeginn aber ist‘s nicht also gewesen. Ich sage aber euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um der Hurerei willen) und freiet eine andere, der bricht die Ehe. Und wer die Abgeschiedene freiet, der bricht auch die Ehe. Da sprachen die Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seinem Weibe also, so ist‘s nicht gut ehelich werden. Er sprach aber zu ihnen: Das Wort faßt nicht jedermann, sondern denen es gegeben ist. Denn es sind etliche verschnitten, die sind aus Mutterleibe also geboren, und sind etliche verschnitten, die von Menschen verschnitten sind, und sind etliche verschnitten, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreichs willen. Wer es fassen mag, der fasse es. D a wurden Kindlein zu ihm gebracht, daß er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an. Aber JEsus sprach: Laßt die Kindlein und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Himmelreich. Und legte die Hände auf sie und zog von dannen. U nd siehe, einer trat zu ihm und sprach: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben möge haben? Er aber sprach zu ihm: Was heißt du mich gut? Niemand ist gut denn der einige GOtt. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote. Da sprach er zu ihm: Welche? JEsus aber sprach: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; ehre Vater und Mutter, und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch? JEsus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib‘s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach. Da der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt von ihm; denn er hatte viel Güter. JEsus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch, ein Reicher wird schwerlich ins Himmelreich kommen. Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich GOttes komme. Da das seine Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Je, wer kann denn selig werden? JEsus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist‘s unmöglich, aber bei GOtt sind alle Dinge möglich. D a antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolget; was wird uns dafür? JEsus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, daß ihr, die ihr mir seid nachgefolget, in der Wiedergeburt, da des Menschen Sohn wird sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, werdet ihr auch sitzen auf zwölf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter Israels. Und wer verläßt Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen, der wird‘s hundertfältig nehmen und das ewige Leben ererben. Aber viele, die da sind die Ersten, werden die Letzten, und die Letzten werden die Ersten sein. D as Himmelreich ist gleich einem Hausvater, der am Morgen ausging, Arbeiter zu mieten in seinen Weinberg. Und da er mit den Arbeitern eins ward um einen Groschen zum Taglohn, sandte er sie in seinen Weinberg. Und ging aus um die dritte Stunde und sah andere an dem Markt müßig stehen und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. Und sie gingen hin. Abermal ging er aus um die sechste und neunte Stunde und tat gleich also. Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere müßig stehen und sprach zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand gedinget. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg, und was recht sein wird, soll euch werden. Da es nun Abend ward, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Schaffner: Rufe die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und hebe an an den letzten bis zu den ersten. Da kamen, die um die elfte Stunde gedingt waren, und empfing ein jeglicher seinen Groschen. Da aber die ersten kamen, meineten sie, sie würden mehr empfahen; und sie empfingen auch ein jeglicher seinen Groschen. Und da sie den empfingen, murrten sie wider den Hausvater und sprachen: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben. Er antwortete aber und sagte zu einem unter ihnen: Mein Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht mit mir eins worden um einen Groschen? Nimm, was dein ist, und gehe hin! Ich will aber diesem letzten geben gleichwie dir. Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem Meinen? Siehest du darum scheel, daß ich so gütig bin? Also werden die Letzten die Ersten, und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. U nd er zog hinauf nach Jerusalem und nahm zu sich die zwölf Jünger besonders auf dem Wege und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet werden, und sie werden ihn verdammen zum Tode. Und werden ihn überantworten den Heiden, zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen. Und am dritten Tage wird er wieder auferstehen. D a trat zu ihm die Mutter der Kinder des Zebedäus mit ihren Söhnen, fiel vor ihm nieder und bat etwas von ihm. Und er sprach zu ihr: Was willst du? Sie sprach zu ihm: Laß diese meine zwei Söhne sitzen in deinem Reiche, einen zu deiner Rechten und den andern zu deiner Linken. Aber JEsus antwortete und sprach: Ihr wißt nicht, was ihr bittet. Könnet ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde, und euch taufen lassen mit der Taufe, da ich mit getauft werde? Sie sprachen zu ihm: Jawohl. Und er sprach zu ihnen: Meinen Kelch sollt ihr zwar trinken und mit der Taufe, da ich mit getauft werde, sollt ihr getauft werden, aber das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu geben, steht mir nicht zu, sondern denen es bereitet ist von meinem Vater. D a das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Aber JEsus rief sie zu sich und sprach: Ihr wißt, daß die weltlichen Fürsten herrschen, und die Oberherren haben Gewalt. So soll es nicht sein unter euch, sondern so jemand will unter euch gewaltig sein, der sei euer Diener; und wer da will der Vornehmste sein, der sei euer Knecht, gleichwie des Menschen Sohn ist nicht kommen, daß er ihm dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. U nd da sie von Jericho auszogen, folgte ihm viel Volks nach. Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege; und da sie hörten, daß JEsus vorüberging, schrieen sie und sprachen: Ach HErr, du Sohn Davids, erbarme dich unser! Aber das Volk bedräute sie, daß sie schweigen sollten. Aber sie schrieen viel mehr und sprachen: Ach HErr, du Sohn Davids, erbarme dich unser! JEsus aber stand stille und rief sie und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? Sie sprachen zu ihm: HErr, daß unsere Augen aufgetan werden. Und es jammerte JEsum und rührte ihre Augen an. Und alsbald wurden ihre Augen wieder sehend, und sie folgten ihm nach. D a sie nun nahe an Jerusalem kamen nach Bethphage an den Ölberg, sandte JEsus seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Geht hin in den Flecken, der vor euch liegt, und bald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ein Füllen bei ihr. Löst sie auf und führt sie zu mir! Und so euch jemand etwas wird sagen, so sprecht: Der HERR bedarf ihrer; sobald wird er sie euch lassen. Das geschah aber alles, auf daß erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der lastbaren Eselin. Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen JEsus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf und setzten ihn darauf. Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg; die andern hieben Zweige von den Bäumen und streueten sie auf den Weg. Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN! Hosianna in der Höhe! Und als er zu Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Das ist der JEsus, der Prophet von Nazareth aus Galiläa. U nd Jesus ging zum Tempel GOttes hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer. Und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen. Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht. Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie. Da aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten sahen die Wunder, die er tat, und die Kinder im Tempel schreien und sagen: Hosianna dem Sohn Davids! wurden sie entrüstet und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? JEsus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen: Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zugerichtet? Und er ließ sie da und ging zur Stadt hinaus nach Bethanien und blieb daselbst. A ls er aber des Morgens wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege und ging hinzu und fand nichts daran denn allein Blätter. Und sprach zu ihm: Nun wachse auf dir hinfort nimmermehr keine Frucht! Und der Feigenbaum verdorrete alsbald. Und da das die Jünger sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum sobald verdorret? JEsus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, so ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein solches mit dem Feigenbaum tun, sondern so ihr werdet sagen zu diesem Berge: Heb‘ dich auf und wirf dich ins Meer! so wird‘s geschehen. Und alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubt, so werdet ihr‘s empfahen. U nd als er in den Tempel kam, traten zu ihm, als er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten im Volk und sprachen: Aus was für Macht tust du das, und wer hat dir die Macht gegeben? JEsus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; so ihr mir das sagt, will ich euch auch sagen, aus was für Macht ich das tue. Woher war die Taufe Johannes? War sie vom Himmel oder von den Menschen? Da gedachten sie bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie sei vom Himmel gewesen, so wird er zu uns sagen: Warum glaubtet ihr ihm denn nicht? Sagen wir aber, sie sei von Menschen gewesen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten; denn sie hielten alle Johannes für einen Propheten. Und sie antworteten JEsu und sprachen: Wir wissen‘s nicht. Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich das tue. W as dünkt euch aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, gehe hin und arbeite heute in meinem Weinberge. Er antwortete aber und sprach: Ich will‘s nicht tun. Danach reuete es ihn und ging hin. Und er ging zum andern und sprach gleich also. Er antwortete aber und sprach: Herr, ja! und ging nicht hin. Welcher unter den zweien hat des Vaters Willen getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. JEsus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, die Zöllner und Huren mögen wohl eher ins Himmelreich kommen denn ihr. Johannes kam zu euch und lehrte euch den rechten Weg, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und ob ihr‘s wohl sahet, tatet ihr dennoch nicht Buße, daß ihr ihm danach auch geglaubt hättet. H ört ein ander Gleichnis! Es war ein Hausvater, der pflanzte einen Weinberg und führte einen Zaun darum und grub eine Kelter darinnen und baute einen Turm und tat ihn den Weingärtnern aus und zog über Land. Da nun herbeikam die Zeit der Früchte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, daß sie seine Früchte empfingen. Da nahmen die Weingärtner seine Knechte; einen stäupten sie, den andern töteten sie, den dritten steinigten sie. Abermal sandte er andere Knechte, mehr denn der ersten waren; und sie taten ihnen gleich also. Danach sandte er seinen Sohn zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbgut an uns bringen! Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberge hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er diesen Weingärtnern tun? Sie sprachen zu ihm: Er wird die Bösewichte übel umbringen und seinen Weinberg andern Weingärtnern austun, die ihm die Früchte zu rechter Zeit geben. JEsus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein worden; von dem HERRN ist das geschehen, und es ist wunderbarlich vor unsern Augen? Darum sage ich euch: Das Reich GOttes wird von euch genommen und den Heiden gegeben werden, die seine Früchte bringen. Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf welchen er aber fällt, den wird er zermalmen. Und da die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, vernahmen sie, daß er von ihnen redete. Und sie trachteten danach, wie sie ihn griffen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk; denn es hielt ihn für einen Propheten. U nd JEsus antwortete und redete abermal durch Gleichnisse zu ihnen und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte. Und sandte seine Knechte aus, daß sie die Gäste zur Hochzeit riefen; und sie wollten nicht kommen. Abermal sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet und alles bereit; kommt zur Hochzeit! Aber sie verachteten das und gingen hin, einer auf seinen Acker, der andere zu seiner Hantierung. Etliche aber griffen seine Knechte, höhneten und töteten sie. Da das der König hörte, ward er zornig und schickt e seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. Da sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren es nicht wert. Darum geht hin auf die Straßen und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet. Und die Knechte gingen aus auf die Straßen und brachten zusammen, wen sie fanden, Böse und Gute. Und die Tische wurden alle voll. Da ging der König hinein, die Gäste zu besehen, und sah allda einen Menschen, der hatte kein hochzeitlich Kleid an, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hereinkommen und hast doch kein hochzeitlich Kleid an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn in die äußerste Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappen; denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. D a gingen die Pharisäer hin und hielten einen Rat, wie sie ihn fingen in seiner Rede. Und sandten zu ihm ihre Jünger samt des Herodes Dienern und sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und lehrest den Weg GOttes recht und fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. Darum sage uns, was dünkt dich? Ist‘s recht, daß man dem Kaiser Zins gebe, oder nicht? Da nun JEsus merkte ihre Schalkheit, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? Weiset mir die Zinsmünze! Und sie reichten ihm einen Groschen dar. Und er sprach zu ihnen: Wes ist das Bild und die Überschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und GOtt, was GOttes ist. Da sie das hörten, verwunderten sie sich und ließen ihn und gingen davon. A n demselbigen Tage traten zu ihm die Sadduzäer, die da halten, es sei kein Auferstehen, und fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat gesagt: So einer stirbt und hat nicht Kinder, so soll sein Bruder sein Weib freien und seinem Bruder Samen erwecken. Nun sind bei uns gewesen sieben Brüder. Der erste freiete und starb, und dieweil er nicht Samen hatte, ließ er sein Weib seinem Bruder. Desselbengleichen der andere und der dritte bis an den siebenten. Zuletzt nach allen starb auch das Weib. Nun in der Auferstehung, wessen Weib wird sie sein unter den sieben? Sie haben sie ja alle gehabt. JEsus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt und wißt die Schrift nicht noch die Kraft GOttes. In der Auferstehung werden sie weder freien noch sich freien lassen, sondern sie sind gleich wie die Engel GOttes im Himmel. Habt ihr aber nicht gelesen von der Toten Auferstehung, das euch gesagt ist von GOtt, da er spricht: Ich bin der GOtt Abrahams und der GOtt Isaaks und der GOtt Jakobs? GOtt aber ist nicht ein GOtt der Toten, sondern der Lebendigen. Und da solches das Volk hörte, entsetzten sie sich über seine Lehre. D a aber die Pharisäer hörten, daß er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. Und einer unter ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach: Meister, welches ist das vornehmste Gebot im Gesetz? JEsus aber sprach zu ihm: Du sollst lieben GOtt, deinen HERRN, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen zweien Geboten hanget das ganze Gesetz und die Propheten. D a nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie JEsus und sprach: Wie dünkt euch um Christus? Wes Sohn ist er? Sie sprachen: Davids. Er sprach zu ihnen: Wie nennt ihn denn David im Geist einen HERRN, da er sagt: Der HERR hat gesagt zu meinem HERRN: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße. So nun David ihn einen HERRN nennet, wie ist er denn sein Sohn? Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, und durfte auch niemand von dem Tage an hinfort ihn fragen. D a redete JEsus zu dem Volk und zu seinen Jüngern und sprach: Auf Moses Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollet, das haltet und tut‘s; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun. Sie sagen‘s wohl und tun‘s nicht. Sie binden aber schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf den Hals; aber sie wollen dieselben nicht mit einem Finger regen. Alle ihre Werke aber tun sie, daß sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und die Säume an ihren Kleidern groß. Sie sitzen gern obenan über Tisch und in den Schulen und haben‘s gerne, daß sie gegrüßt werden auf dem Markt und von den Menschen Rabbi genannt werden. Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer, ist euer Meister, Christus; ihr aber seid alle Brüder. Und sollt niemand Vater heißen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. und ihr sollt euch nicht lassen Meister nennen; denn einer ist euer Meister, Christus. Der Größte unter euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedriget, und wer sich selbst erniedriget, der wird erhöht. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Witwen Häuser freßt und wendet lange Gebete vor! Darum werdet ihr desto mehr Verdammnis empfahen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land und Wasser umziehet, daß ihr einen Judengenossen machet! Und wenn er‘s worden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, zwiefältig mehr, denn ihr seid. Wehe euch, verblendete Leiter, die ihr sagt: Wer da schwört bei dem Tempel, das ist nichts; wer aber schwört bei dem Golde am Tempel, der ist schuldig. Ihr Narren und Blinden, was ist größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? Wer da schwört bei dem Altar; das ist nichts; wer aber schwört bei dem Opfer, das droben ist, der ist schuldig. Ihr Narren und Blinden, was ist größer, das Opfer oder der Altar, der das Opfer heiligt? Darum, wer da schwört bei dem Altar, der schwört bei demselben und bei allem, was droben ist. Und wer da schwört bei dem Tempel, der schwört bei demselbigen und bei dem, der drinnen wohnt. Und wer da schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Stuhl GOttes und bei dem, der darauf sitzt. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr verzehntet die Minze, Till und Kümmel und laßt dahinten das Schwerste im Gesetz, nämlich das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben. Dies sollte man tun und jenes nicht lassen. Ihr verblendete Leiter, die ihr Mücken seihet und Kamele verschlucket! Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln auswendig reinlich haltet, inwendig aber ist‘s voll Raubes und Fraßes. Du blinder Pharisäer, reinige zum ersten das Inwendige am Becher und Schüssel, auf daß auch das Auswendige rein werde! Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, welche auswendig hübsch scheinen, aber inwendig sind sie voller Totenbeine und alles Unflats. Also auch ihr; von außen scheinet ihr vor den Menschen fromm, aber inwendig seid ihr voller Heuchelei und Untugend. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Propheten Gräber baut und schmückt der Gerechten Gräber und sprecht: Wären wir zu unserer Väter Zeiten gewesen, so wollten wir nicht teilhaftig sein mit ihnen an der Propheten Blut. So gebt ihr zwar über euch selbst Zeugnis, daß ihr Kinder seid derer die, die Propheten getötet haben. Wohlan, erfüllt auch ihr das Maß eurer Väter! Ihr Schlangen, ihr Otterngezüchte, wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen? Darum siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und derselben werdet ihr etliche töten und kreuzigen und etliche werdet ihr geißeln in euren Schulen und werdet sie verfolgen von einer Stadt zu der andern, auf daß über euch komme alles das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden, von dem Blut an des gerechten Abels bis aufs Blut Zacharias, Barachias Sohn, welchen ihr getötet habt zwischen dem Tempel und Altar. Wahrlich, ich sage euch, daß solches alles wird über dies Geschlecht kommen. J erusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigest, die zu dir gesandt sind, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus soll euch wüste gelassen werden. Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN! U nd JEsus ging hinweg von dem Tempel, und seine Jünger traten zu ihm, daß sie ihm zeigten des Tempels Gebäu. JEsus aber sprach zu ihnen: Seht ihr nicht das alles? Wahrlich, ich sage euch, es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde. U nd als er auf dem Ölberge saß, traten zu ihm seine Jünger besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das geschehen, und welches wird das Zeichen sein deiner Zukunft und der Welt Ende? JEsus aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, daß euch nicht jemand verführe! Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin Christus! und werden viele verführen. Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen; seht zu und erschreckt nicht! Das muß zum ersten alles geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. Denn es wird sich empören ein Volk über das andere und ein Königreich über das andere, und werden sein Pestilenz und teure Zeit und Erdbeben hin und wieder. Da wird sich allererst die Not anheben. Alsdann werden sie euch überantworten in Trübsal und werden euch töten. Und ihr müßt gehaßt werden um meines Namens willen von allen Völkern. Dann werden sich viele ärgern und werden sich untereinander verraten und werden sich untereinander hassen. Und es werden sich viel falsche Propheten erheben und werden viele verführen. Und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig. Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker; und dann wird das Ende kommen. W enn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung, davon gesagt ist durch den Propheten Daniel, daß er steht an der heiligen Stätte (wer das lieset, der merke darauf!), alsdann fliehe auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist; und wer auf dem Dach ist, der steige nicht hernieder, etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht um, seine Kleider zu holen. Wehe aber den Schwangern und Säugerinnen zu der Zeit! Bittet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat, Denn es wird alsdann eine große Trübsal sein, als nicht gewesen ist von Anfang der Welt bisher und als auch nicht werden wird. Und wo diese Tage nicht würden verkürzt, so würde kein Mensch selig; aber um der Auserwählten willen werden die Tage verkürzt. So alsdann jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist Christus oder da! so sollt ihr‘s nicht glauben. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß verführt werden in den Irrtum (wo es möglich wäre) auch die Auserwählten. Siehe, ich hab‘s euch zuvor gesagt! Darum wenn sie zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste! so geht nicht hinaus; siehe, er ist in der Kammer! so glaubt nicht. Denn gleichwie der Blitz ausgeht vom Aufgang und scheinet bis zum Niedergang, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. Wo aber ein Aas ist, da sammeln sich die Adler. B ald aber nach der Trübsal derselben Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen. Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem andern. A n dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis. Wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter gewinnt, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch, wenn ihr das alles seht, so wißt, daß es nahe vor der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch, dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dieses alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater. Gleich aber wie es zu der Zeit Noahs war, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. Denn gleichwie sie waren in den Tagen vor der Sintflut: sie aßen, sie tranken, sie freieten und ließen sich freien bis an den Tag, da Noah zu der Arche einging, und sie achteten‘s nicht, bis die Sintflut kam und nahm sie alle dahin: also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. Dann werden zwei auf dem Felde sein; einer wird angenommen und der andere wird verlassen werden. Zwo werden mahlen auf der Mühle; eine wird angenommen und die andere wird verlassen werden. D arum wachet! Denn ihr wißt nicht, welche Stunde euer HERR kommen wird. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüßte, welche Stunde der Dieb kommen wollte, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus brechen lassen. Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr nicht meinet. W elcher ist aber nun ein treuer und kluger Knecht, den sein Herr gesetzt hat über sein Gesinde, daß er ihnen zu rechter Zeit Speise gebe? Selig ist der Knecht, wenn sein Herr kommt und findet ihn also tun! Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. So aber jener, der böse Knecht, wird in seinem Herzen sagen: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fäht an zu schlagen seine Mitknechte, ißt und trinkt mit den Trunkenen: so wird der Herr desselbigen Knechts kommen an dem Tage, des er sich nicht versieht, und zu der Stunde, die er nicht meinet, und wird ihn zerscheitern und wird ihm seinen Lohn geben mit den Heuchlern. Da wird sein Heulen und Zähneklappen. D ann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen aus dem Bräutigam entgegen. Aber fünf unter ihnen waren töricht, und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen nicht Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. Da nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und entschliefen. Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt; geht aus ihm entgegen! Da standen diese Jungfrauen alle auf und schmückten ihre Lampen. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öle; denn unsere Lampen verlöschen! Da antworteten die klugen und sprachen: Nicht also, auf daß nicht uns und euch gebreche. Geht aber hin zu den Krämern und kauft für euch selbst! Und da sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und welche bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit. Und die Tür ward verschlossen. Zuletzt kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euer nicht. Darum wachet! Denn ihr wißt weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird. G leichwie ein Mensch, der über Land zog, rief seinen Knechten und tat ihnen seine Güter ein. Und einem gab er fünf Zentner, dem andern zwei, dem dritten einen, einem jeden nach seinem Vermögen, und zog bald hinweg. Da ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und handelte mit denselbigen und gewann andere fünf Zentner. Desgleichen auch, der zwei Zentner empfangen hatte, gewann auch zwei andere. Der aber einen empfangen hatte, ging hin und machte eine Grube in die Erde und verbarg seines Herrn Geld. Über eine lange Zeit kam der Herr dieser Knechte und hielt Rechenschaft mit ihnen. Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte andere fünf Zentner dar und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner getan; siehe da, ich habe damit andere fünf Zentner gewonnen. Da sprach sein Herr zu ihm: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen; ich will dich über viel setzen. Gehe ein zu deines Herrn Freude! Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Zentner getan; siehe da, ich habe mit denselben zwei andere gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen; ich will dich über viel setzen. Gehe ein zu deines Herrn Freude! Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bist: du schneidest, wo du nicht gesäet hast, und sammelst, da du nicht gestreut hast. Und fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in die Erde. Siehe, da hast du das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du Schalk und fauler Knecht! Wußtest du, daß ich schneide, da ich nicht gesäet habe, und sammle, da ich nicht gestreut habe, so solltest du mein Geld zu den Wechslern getan haben, und wenn ich kommen wäre, hätte ich das Meine zu mir genommen mit Wucher. Darum nehmt von ihm den Zentner und gebet‘s dem, der zehn Zentner hat! Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. Und den unnützen Knecht werft in die äußerste Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappen. W enn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit. Und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird denn der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeiset. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränket. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherberget. Ich bin nackend gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir kommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: HErr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeiset, oder durstig und haben dich getränket? Wann haben wir dich einen Gast gesehen und beherberget, oder nackend und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder gefangen gesehen und sind zu dir kommen? Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeiset. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränket. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich nicht beherberget. Ich bin nackend gewesen, und ihr habt mich nicht bekleidet. Ich bin krank und gefangen gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. Da werden sie ihm auch antworten und sagen: HErr, wann haben wir dich gesehen hungrig oder durstig oder einen Gast oder nackend oder krank oder gefangen und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden in die ewige Pein gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben. U nd es begab sich, da JEsus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Ihr wißt, daß nach zwei Tagen Ostern wird, und des Menschen Sohn wird überantwortet werden, daß er gekreuzigt werde. Da versammelten sich die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Ältesten im Volk in dem Palast des Hohenpriesters, der da hieß Kaiphas, und hielten Rat, wie sie JEsum mit List griffen und töteten. Sie sprachen aber: Ja nicht auf das Fest, auf daß nicht ein Aufruhr werde im Volk! D a nun JEsus war zu Bethanien im Hause Simons des Aussätzigen, trat zu ihm ein Weib, das hatte ein Glas mit köstlichem Wasser und goß es auf sein Haupt, da er zu Tisch saß. Da das seine Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu dient dieser Unrat? Dieses Wasser hätte mögen teuer verkauft und den Armen gegeben werden. Da das JEsus merkte, sprach er zu ihnen: Was bekümmert ihr das Weib? Sie hat ein gut Werk an mir getan. Ihr habt allezeit Arme bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. Daß sie dies Wasser hat auf meinen Leib gegossen, hat sie getan, daß man mich begraben wird. Wahrlich, ich sage euch, wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat. D a ging hin der Zwölfen einer, mit Namen Judas Ischariot, zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. Und von dem an suchte er Gelegenheit, daß er ihn verriete. A ber am ersten Tage der süßen Brote traten die Jünger zu JEsu und sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir dir bereiten, das Osterlamm zu essen? Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist hier; ich will bei dir die Ostern halten mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie ihnen JEsus befohlen hatte, und bereiteten das Osterlamm. Und am Abend setzte er sich zu Tische mit den Zwölfen. Und da sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch, einer unter euch wird mich verraten. Und sie wurden sehr betrübt und huben an, ein jeglicher unter ihnen, und sagten zu ihm: HErr, bin ich‘s? Er antwortete und sprach: Der mit der Hand mit mir in die Schüssel tauchet, der wird mich verraten. Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre ihm besser, daß derselbige Mensch noch nie geboren wäre. Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich‘s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. Da sie aber aßen, nahm JEsus das Brot, dankte und brach‘s und gab‘s den Jüngern und sprach: Nehmet, eßt; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: trinkt alle daraus! Das ist mein Blut des Neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, da ich‘s neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. Und, da sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. D a sprach JEsus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir; denn es steht geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen. Wenn ich aber auferstehe, will ich vor euch hingehen in Galiläa. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sie auch alle sich an dir ärgerten, so will ich doch mich nimmermehr ärgern. JEsus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn krähet, wirst du mich dreimal verleugnen. Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müßte, so will ich dich nicht verleugnen. Desgleichen sagten auch alle Jünger. D a kam JEsus mit ihnen zu einem Hof, der hieß Gethsemane, und sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hier, bis daß ich dorthin gehe und bete. Und nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. Da sprach JEsus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet mit mir! Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist‘s möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst. Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet. Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Zum andernmal ging er wieder hin, betete und sprach: Mein Vater, ist‘s nicht möglich, daß dieser Kelch von mir gehe, ich trinke ihn denn; so geschehe dein Wille. Und er kam und fand sie abermal schlafend, und ihre Augen waren voll Schlafs. Und er ließ sie und ging abermal hin und betete zum drittenmal und redete dieselbigen Worte. Da kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr nun schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist hier, daß des Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortet wird. Steht auf, laßt uns gehen! Siehe, er ist da, der mich verrät! U nd als er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölfen einer, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen von den Hohenpriestern und Ältesten des Volks. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist‘s; den greift. Und alsbald trat er zu JEsu und sprach: Gegrüßt seist du, Rabbi! und küßte ihn. JEsus aber sprach zu ihm: Mein Freund, warum bist du kommen? Da traten sie hinzu und legten die Hände an JEsum und griffen ihn. Und siehe, einer aus denen, die mit JEsu waren, reckte die Hand aus und zog sein Schwert aus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach JEsus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir zuschickt e mehr denn zwölf Legionen Engel? Wie würde aber die Schrift erfüllt? Es muß also gehen. Zu der Stunde sprach JEsus zu den Scharen: Ihr seid ausgegangen als zu einem Mörder mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fahen; bin ich doch täglich gesessen bei euch und habe gelehrt im Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber das ist alles geschehen, daß erfüllt würden die Schriften der Propheten. Da verließen ihn alle Jünger und flohen. D ie aber JEsum gegriffen hatten, führten ihn zu dem Hohenpriester Kaiphas, dahin die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammelt hatten. Petrus aber folgte ihm nach von ferne bis in den Palast des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich zu den Knechten, auf daß er sähe, wo es hinaus wollte. Die Hohenpriester aber und Ältesten und der ganze Rat suchten falsch Zeugnis wider JEsum, auf daß sie ihn töteten, und fanden keins. Und wiewohl viel falsche Zeugen herzutraten, fanden sie doch keins. Zuletzt traten herzu zwei falsche Zeugen und sprachen: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel GOttes abbrechen und in dreien Tagen denselben bauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts zu dem, was diese wider dich zeugen? Aber JEsus schwieg stille. Und der Hohepriester antwortete und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen GOtt, daß du uns sagest, ob du seist Christus, der Sohn GOttes. JEsus sprach zu ihm: Du sagst es. Doch sage ich euch: Von nun an wird‘s geschehen, daß ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels. Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat GOtt gelästert; was bedürfen wir weiter Zeugnis? Siehe, jetzt habt ihr seine GOtteslästerung gehört. Was dünkt euch? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Da speieten sie aus in sein Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Etliche aber schlugen ihn ins Angesicht und sprachen: Weissage uns, Christe, wer ist‘s, der dich schlug? P etrus aber saß draußen im Palast. Und es trat zu ihm eine Magd und sprach: Und du warest auch mit dem JEsu aus Galiläa. Er leugnete aber vor ihnen allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagest. Als er aber zur Tür hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die da waren: Dieser war auch mit dem JEsu von Nazareth. Und er leugnete abermal und schwur dazu: Ich kenne den Menschen nicht. Und über eine kleine Weile traten hinzu, die da standen, und sprachen zu Petrus: Wahrlich, du bist auch einer von denen; denn deine Sprache verrät dich. Da hob er an sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähete der Hahn. Da dachte Petrus an die Worte JEsu, da er zu ihm sagte: Ehe der Hahn krähen wird, wirst du mich dreimal verleugnen. Und ging hinaus und weinte bitterlich. D es Morgens aber hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volks einen Rat über JEsum, daß sie ihn töteten. Und banden ihn, führten ihn hin und überantworteten ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus. D a das sah Judas, der ihn verraten hatte, daß er verdammt war zum Tode, gereute es ihn und brachte herwieder die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten und sprach: Ich habe übel getan, daß ich unschuldig Blut verraten habe. Sie sprachen: Was geht uns das an? Da siehe du zu! Und er warf die Silberlinge in den Tempel, hob sich davon, ging hin und erhängte sich selbst. Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: Es taugt nicht, daß wir sie in den GOtteskasten legen; denn es ist Blutgeld. Sie hielten aber einen Rat und kauften einen Töpfersacker darum zum Begräbnis der Pilger. Daher ist derselbige Acker genannt der Blutacker bis auf den heutigen Tag. Da ist erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, da er spricht: Sie haben genommen dreißig Silberlinge, damit bezahlt ward der Verkaufte, welchen sie kauften von den Kindern Israel, und haben sie gegeben um einen Töpfersacker, als mir der HERR befohlen hat. JEsus aber stand vor dem Landpfleger. Und der Landpfleger fragte ihn und sprach: Bist du der Juden König? JEsus aber sprach zu ihm: Du sagst es. Und da er verklagt ward von den Hohenpriestern und Ältesten, antwortete er nichts. Da sprach Pilatus zu ihm: Hörest du nicht, wie hart sie dich verklagen? Und er antwortete ihm nicht auf ein Wort, also daß sich auch der Landpfleger sehr verwunderte. A uf das Fest aber hatte der Landpfleger die Gewohnheit, dem Volk einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. Er hatte aber zu der Zeit einen Gefangenen, einen sonderlichen vor andern, der hieß Barabbas. Und da sie versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch losgebe, Barabbas oder JEsus, von dem gesagt wird, er sei Christus? Denn er wußte wohl, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Und da er auf dem Richterstuhl saß, schickt e sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; ich habe heute viel erlitten im Traum von seinetwegen. Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten das Volk, daß sie um Barabbas bitten sollten und JEsum umbrächten. Da antwortete nun der Landpfleger und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr unter diesen zweien, den ich euch soll losgeben? Sie sprachen: Barabbas. Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich denn machen mit JEsu, von dem gesagt wird, er sei Christus? Sie sprachen alle: Laß ihn kreuzigen! Der Landpfleger sagte: Was hat er denn Übels getan? Sie schrieen aber noch mehr und sprachen: Laß ihn kreuzigen! Da aber Pilatus sah, daß er nichts schaffte, sondern daß ein viel größer Getümmel ward, nahm er Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten; seht ihr zu! Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder! Da gab er ihnen Barabbas los; aber JEsum ließ er geißeln und überantwortete ihn, daß er gekreuzigt würde. D a nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers JEsum zu sich in das Richthaus und sammelten über ihn die ganze Schar. Und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie auf sein Haupt und ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Kniee vor ihm und verspotteten ihn und sprachen: Gegrüßt seist du, der Juden König! Und speieten ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt. U nd da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an und führten ihn hin, daß sie ihn kreuzigten. Und indem sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene mit Namen Simon; den zwangen sie, daß er ihm sein Kreuz trug. Und da sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das ist verdeutschet Schädelstätte, gaben sie ihm Essig zu trinken, mit Galle vermischt; und da er‘s schmeckte, wollte er nicht trinken. Da sie ihn aber gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darum, auf daß erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand haben sie das Los geworfen. Und sie saßen allda und hüteten sein. Und oben zu seinen Häupten hefteten sie die Ursache seines Todes beschrieben, nämlich: Dies ist JEsus, der Juden König. Und da wurden zwei Mörder mit ihm gekreuziget, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel GOttes zerbrichst und bauest ihn in dreien Tagen, hilf dir selber! Bist du GOttes Sohn, so steig herab vom Kreuz. Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten sein samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz, so wollen wir ihm glauben. Er hat GOtt vertraut, der erlöse ihn nun, lüstet‘s ihn; denn er hat gesagt: Ich bin GOttes Sohn. Desgleichen schmäheten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren. Und von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis über das ganze Land bis zu der neunten Stunde. Und um die neunte Stunde schrie JEsus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani? das ist: Mein GOtt, mein GOtt, warum hast du mich verlassen? Etliche aber, die da standen, da sie das hörten, sprachen sie: Der ruft den Elia. Und bald lief einer unter ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn. Die andern aber sprachen: Halt, laß sehen, ob Elia komme und ihm helfe! A ber JEsus schrie abermal laut und verschied. Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und standen auf viel Leiber der Heiligen, die da schliefen, und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen. Aber der Hauptmann und die bei ihm waren und bewahrten JEsum, da sie sahen das Erdbeben und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist GOttes Sohn gewesen! Und es waren viel Weiber da, die von ferne zusahen, die da JEsu waren nachgefolgt aus Galiläa und hatten ihm gedient, unter welchen war Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der Kinder des Zebedäus. A m Abend aber kam ein reicher Mann von Arimathia, der hieß Joseph, welcher auch ein Jünger JEsu war. Der ging zu Pilatus und bat ihn um den Leib JEsu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm ihn geben. Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in eine reine Leinwand. Und legte ihn in sein eigen neu Grab, welches er hatte lassen in einen Felsen hauen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon. Es war aber allda Maria Magdalena und die andere Maria, die setzten sich gegen das Grab. D es andern Tages, der da folgt nach dem Rüsttag, kamen die Hohenpriester und Pharisäer sämtlich zu Pilatus und sprachen: Herr, wir haben gedacht, daß dieser Verführer sprach, da er noch lebte: Ich will nach dreien Tagen auferstehen. Darum befiehl, daß man das Grab verwahre bis an den dritten Tag, auf daß nicht seine Jünger kommen und stehlen ihn und sagen zum Volk: Er ist auferstanden von den Toten, und werde der letzte Betrug ärger denn der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Hüter; geht hin und verwahret, wie ihr wißt. Sie gingen hin und verwahreten das Grab mit Hütern und versiegelten den Stein. A m Abend aber des Sabbats, welcher anbricht am Morgen des ersten Feiertages der Sabbate, kam Maria Magdalena und die andere Maria, das Grab zu besehen. Und siehe, es geschah ein groß Erdbeben. Denn der Engel des HERRN kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein von der Tür und setzte sich darauf. Und seine Gestalt war wie der Blitz und sein Kleid weiß wie der Schnee. Die Hüter aber erschraken vor Furcht und wurden, als wären sie tot. Aber der Engel antwortete und sprach zu den Weibern: Fürchtet euch nicht; ich weiß, daß ihr JEsum, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, da der HErr gelegen hat! Und geht eilend hin und sagt es seinen Jüngern, daß er auferstanden sei von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich hab‘s euch gesagt. U nd sie gingen eilend zum Grabe hinaus mit Furcht und großer Freude und liefen, daß sie es seinen Jüngern verkündigten. Und da sie gingen seinen Jüngern zu verkündigen, siehe, da begegnete ihnen JEsus und sprach: Seid gegrüßet! Und sie traten zu ihm und griffen an seine Füße und fielen vor ihm nieder. Da sprach JEsus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, daß sie gehen nach Galiläa; daselbst werden sie mich sehen. Da sie aber hingingen, siehe, da kamen etliche von den Hütern in die Stadt und verkündigten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und sie kamen zusammen mit den Ältesten und hielten einen Rat und gaben den Kriegsknechten Gelds genug und sprachen: Sagt, seine Jünger kamen des Nachts und stahlen ihn, dieweil wir schliefen. Und wo es würde auskommen bei dem Landpfleger, wollen wir ihn stillen und schaffen, daß ihr sicher seid. Und sie nahmen das Geld und taten, wie sie gelehrt waren. Solches ist eine gemeine Rede worden bei den Juden bis auf den heutigen Tag. Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf einen Berg, dahin JEsus sie beschieden hatte. Und da sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; etliche aber zweifelten. U nd JEsus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und lehrt alle Völker und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes! Und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. D ies ist der Anfang des Evangeliums von JEsus Christus, dem Sohn GOttes, wie geschrieben steht in den Propheten: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der da bereite deinen Weg vor dir! Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des HERRN, macht seine Steige richtig! Johannes, der war in der Wüste, taufte und predigte von der Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und die von Jerusalem und ließen sich alle von ihm taufen im Jordan und bekannten ihre Sünden. Johannes aber war bekleidet mit Kamelhaaren und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden und aß Heuschrecken und wilden Honig. Und predigte und sprach: Es kommt einer nach mir, der ist stärker denn ich, dem ich nicht genugsam bin, daß ich mich vor ihm bücke und die Riemen seiner Schuhe auflöse. Ich taufe euch mit Wasser; aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. U nd es begab sich zu derselben Zeit, daß JEsus aus Galiläa von Nazareth kam und ließ sich taufen von Johannes im Jordan. Und alsbald stieg er aus dem Wasser und sah, daß sich der Himmel auftat, und den Geist gleichwie eine Taube herab kommen auf ihn. Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. U nd bald trieb ihn der Geist in die Wüste. Und war allda in der Wüste vierzig Tage und ward versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm. N achdem aber Johannes überantwortet ward, kam JEsus nach Galiläa und predigte das Evangelium vom Reich GOttes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich GOttes ist herbeikommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! D a er aber an dem Galiläischen Meer ging, sah er Simon und Andreas, seinen Bruder, daß sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer. Und JEsus sprach zu ihnen: Folget mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen. Alsbald verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach. Und da er von dannen ein wenig fürbaß ging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, daß sie die Netze im Schiff flickten; und bald rief er sie. Und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Schiff mit den Tagelöhnern und folgten ihm nach. U nd sie gingen nach Kapernaum; und bald an den Sabbaten ging er in die Schule und lehrte. Und sie entsetzten sich über seine Lehre; denn er lehrte gewaltiglich und nicht wie die Schriftgelehrten. U nd es war in ihrer Schule ein Mensch, besessen mit einem unsaubern Geist, der schrie und sprach: Halt, was haben wir mit dir zu schaffen, JEsus von Nazareth? Du bist kommen, uns zu verderben. Ich weiß, wer du bist, der Heilige GOttes. Und JEsus bedräute ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der unsaubere Geist riß ihn und schrie laut und fuhr aus von ihm. Und sie entsetzten sich alle, also daß sie untereinander sich befragten und sprachen: Was ist das? Was ist das für eine neue Lehre? Er gebeut mit Gewalt den unsaubern Geistern, und sie gehorchen ihm. Und sein Gerücht erscholl bald umher in die Grenze Galiläas. Und sie gingen bald aus der Schule und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes. Und die Schwieger Simons lag und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie ihm von ihr. Und er trat zu ihr und richtete sie auf und hielt sie bei der Hand; und das Fieber verließ sie bald, und sie diente ihnen. Am Abend aber, da die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm allerlei Kranke und Besessene. Und die ganze Stadt versammelte sich vor der Tür. Und er half vielen Kranken, die mit mancherlei Seuchen beladen waren, und trieb viele Teufel aus und ließ die Teufel nicht reden; denn sie kannten ihn. Und des Morgens vor Tag stand er auf und ging hinaus. Und JEsus ging in eine wüste Stätte und betete daselbst. Und Petrus mit denen, die bei ihm waren, eilten ihm nach. Und da sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich. Und er sprach zu ihnen: Laßt uns in die nächsten Städte gehen, daß ich daselbst auch predige; denn dazu bin ich kommen. Und er predigte in ihren Schulen in ganz Galiläa und trieb die Teufel aus. U nd es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete vor ihm und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich wohl reinigen. Und es jammerte JEsum und reckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will‘s tun; sei gereinigt! Und als er so sprach, ging der Aussatz alsbald von ihm, und er ward rein. Und JEsus bedräute ihn und trieb ihn alsbald von sich und sprach zu ihm: Siehe zu, daß du niemand nichts sagest, sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, zum Zeugnis über sie. Er aber, da er hinauskam, hob er an und sagte viel davon und machte die Geschichte ruchbar, also daß er hinfort nicht mehr konnte öffentlich in die Stadt gehen, sondern er war draußen in den wüsten Örtern. Und sie kamen zu ihm von allen Enden. U nd über etliche Tage ging er wiederum nach Kapernaum; und es ward ruchbar, daß er im Hause war. Und alsbald versammelten sich viele, also daß sie nicht Raum hatten, auch draußen vor der Tür. Und er sagte ihnen das Wort. Und es kamen etliche zu ihm, die brachten einen Gichtbrüchigen, von vieren getragen. Und da sie nicht konnten zu ihm kommen vor dem Volk, deckten sie das Dach auf, da er war, und gruben‘s auf und ließen das Bett hernieder, da der Gichtbrüchige innen lag. Da aber JEsus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. Es waren aber etliche Schriftgelehrte, die saßen allda und gedachten in ihrem Herzen: Wie redet dieser solche GOtteslästerung? Wer kann Sünde vergeben denn allein GOtt? Und JEsus erkannte bald in seinem Geist, daß sie also gedachten bei sich selbst, und sprach zu ihnen: Was gedenkt ihr solches in euren Herzen? Welches ist leichter, zu dem Gichtbrüchigen zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder: Stehe auf, nimm dein Bett und wandle? Auf daß ihr aber wißt, daß des Menschen Sohn Macht hat, zu vergeben die Sünden auf Erden, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Ich sage dir, stehe auf, nimm dein Bett und gehe heim! Und alsbald stand er auf, nahm sein Bett und ging hinaus vor allen, also daß sie sich alle entsetzten und preiseten GOtt und sprachen: Wir haben solches noch nie gesehen. U nd er ging wiederum hinaus an das Meer; und alles Volk kam zu ihm, und er lehrte sie. Und da JEsus vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach. Und es begab sich, da er zu Tische saß in seinem Hause, setzten sich viel Zöllner und Sünder zu Tische mit JEsu und seinen Jüngern. Denn ihrer war viel, die ihm nachfolgten. Und die Schriftgelehrten und Pharisäer, da sie sahen, daß er mit den Zöllnern und Sündern aß, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern? Da das JEsus hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin kommen, zu rufen die Sünder zur Buße und nicht die Gerechten. U nd die Jünger des Johannes und der Pharisäer fasteten viel; und es kamen etliche, die sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und der Pharisäer, und deine Jünger fasten nicht? Und JEsus sprach zu ihnen: Wie können die Hochzeitsleute fasten, dieweil der Bräutigam bei ihnen ist? Alsolange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten. Niemand flicket einen Lappen von neuem Tuch an ein alt Kleid; denn der neue Lappen reißt doch vom alten, und der Riß wird ärger. Und niemand faßt Most in alte Schläuche; anders zerreißt der Most die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche kommen um. Sondern man soll Most in neue Schläuche fassen. U nd es begab sich, da er wandelte am Sabbat durch die Saat, und seine Jünger fingen an, indem sie gingen, Ähren auszuraufen. Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe zu, was tun deine Jünger am Sabbat, das nicht recht ist? Und er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, da es ihm not war und ihn hungerte samt denen, die bei ihm waren, wie er ging in das Haus GOttes zur Zeit Abjathars, des Hohenpriesters, und aß die Schaubrote, die niemand durfte essen denn die Priester, und er gab sie auch denen, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen. So ist des Menschen Sohn ein HERR auch des Sabbats. U nd er ging abermal in die Schule. Und es war da ein Mensch, der hatte eine verdorrete Hand. Und sie hielten auf ihn, ob er auch am Sabbat ihn heilen würde, auf daß sie eine Sache wider ihn hätten. Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorreten Hand: Tritt hervor! Und er sprach zu ihnen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, das Leben erhalten oder töten? Sie aber schwiegen stille. Und er sah sie umher an mit Zorn und war betrübt über ihre verstockten Herzen und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und die Hand ward ihm gesund wie die andere. Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald einen Rat mit des Herodes Dienern über ihn, wie sie ihn umbrächten. A ber JEsus entwich mit seinen Jüngern an das Meer. Und viel Volks folgte ihm nach aus Galiläa und aus Judäa und von Jerusalem und aus Idumäa und von jenseits des Jordans und die um Tyrus und Sidon wohnen, eine große Menge, die seine Taten hörten, und kamen zu ihm. Und er sprach zu seinen Jüngern, daß sie ihm ein Schifflein hielten um des Volks willen, daß sie ihn nicht drängeten. Denn er heilte ihrer viele, also daß sie ihn überfielen, alle, die geplagt waren, auf daß sie ihn anrührten. Und wenn ihn die unsaubern Geister sahen, fielen sie vor ihm nieder, schrieen und sprachen: Du bist GOttes Sohn! Und er bedräute sie hart, daß sie ihn nicht offenbar machten. U nd er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. Und er ordnete die Zwölfe, daß sie bei ihm sein sollten, und daß er sie aussendete zu predigen, und daß sie Macht hätten, die Seuchen zu heilen und die Teufel auszutreiben, und gab Simon den Namen Petrus; und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und gab ihnen den Namen Bnehargem, das ist gesagt, Donnerskinder; und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, des Alphäus Sohn, und Thaddäus und Simon von Kana und Judas Ischariot, der ihn verriet. U nd sie kamen nach Hause; und da kam abermal das Volk zusammen, also daß sie nicht Raum hatten zu essen. Und da es hörten, die um ihn waren, gingen sie hinaus und wollten ihn halten; denn sie sprachen: Er wird von Sinnen kommen. D ie Schriftgelehrten aber, die von Jerusalem herabkommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub und durch den Obersten der Teufel treibt er die Teufel aus. Und er rief sie zusammen und sprach zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann ein Satan den andern austreiben? Wenn ein Reich mit ihm selbst untereinander uneins wird, mag es nicht bestehen. Und wenn ein Haus mit ihm selbst untereinander uneins wird, mag es nicht bestehen. Setzt sich nun der Satan wider sich selbst und ist mit ihm selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm. Es kann niemand einem Starken in sein Haus fallen und seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde und alsdann sein Haus beraube. W ahrlich, ich sage euch, alle Sünden werden vergeben den Menschenkindern, auch die GOtteslästerung, damit sie GOtt lästern; wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung ewiglich, sondern ist schuldig des ewigen Gerichts. Denn sie sagten: Er hat einen unsaubern Geist. U nd es kam seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickt en zu ihm und ließen ihn rufen. Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen fragen nach dir. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder? Und er sah rings um sich auf die Jünger, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und meine Brüder. Denn wer GOttes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. U nd er fing abermal an zu lehren am Meer. Und es versammelte sich viel Volks zu ihm, also daß er mußte in ein Schiff treten und auf dem Wasser sitzen. Und alles Volk stand auf dem Lande am Meer. Und er predigte ihnen lange durch Gleichnisse. Und in seiner Predigt sprach er zu ihnen: H ört zu! Siehe, es ging ein Sämann aus, zu säen. Und es begab sich, indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel unter dem Himmel und fraßen‘s auf. Etliches fiel in das Steinige, da es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, darum daß es nicht tiefe Erde hatte. Da nun die Sonne aufging, verwelkte es, und dieweil es nicht Wurzel hatte, verdorrete es. Und etliches fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor und erstickten‘s, und es brachte keine Frucht: Und etliches fiel auf ein gut Land und brachte Frucht, die da zunahm und wuchs; und etliches trug dreißigfältig und etliches sechzigfältig und etliches hundertfältig. Und er sprach zu ihnen: Wer Ohren hat zu hören, der höre! U nd da er allein war, fragten ihn um dieses Gleichnis, die um ihn waren, samt den Zwölfen. Und er sprach zu ihnen: Euch ist‘s gegeben, das Geheimnis des Reichs GOttes zu wissen; denen aber draußen widerfährt es alles durch Gleichnisse, auf daß sie es mit sehenden Augen sehen und doch nicht erkennen und mit hörenden Ohren hören und doch nicht verstehen, auf daß sie sich nicht dermal einst bekehren, und ihre Sünden ihnen vergeben werden. U nd er sprach zu ihnen: Versteht ihr dieses Gleichnis nicht, wie wollt ihr denn die andern alle verstehen? Der Sämann säet das Wort. Diese sind‘s aber, die an dem Wege sind, wo das Wort gesäet wird, und sie es gehört haben; so kommt alsbald der Satan und nimmt weg das Wort, das in ihr Herz gesäet war. Also auch die sind‘s, die aufs Steinige gesäet sind; wenn sie das Wort gehört haben, nehmen sie es bald mit Freuden auf und haben keine Wurzel in ihnen, sondern sind wetterwendisch; wenn sich Trübsal oder Verfolgung um des Worts willen erhebt, so ärgern sie sich alsbald. Und diese sind‘s, die unter die Dornen gesäet sind, die das Wort hören, und die Sorge dieser Welt und der betrügliche Reichtum und viel andere Lüste gehen hinein und ersticken das Wort, und bleibt ohne Frucht. Und diese sind‘s, die auf ein gut Land gesäet sind, die das Wort hören und nehmen‘s an und bringen Frucht, etlicher dreißigfältig und etlicher sechzigfältig und etlicher hundertfältig. U nd er sprach zu ihnen: Zündet man auch ein Licht an, daß man‘s unter einen Scheffel oder unter einen Tisch setze? Mitnichten, sondern daß man‘s auf einen Leuchter setze. Denn es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werde, und ist nichts Heimliches, das nicht hervorkomme. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Und sprach zu ihnen: Seht zu, was ihr hört! Mit welcherlei Maß ihr meßt, wird man euch wieder messen; und man wird noch zugeben euch, die ihr dies hört. Denn wer da hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird man nehmen, auch was er hat. U nd er sprach: Das Reich GOttes hat sich also, als wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und steht auf Nacht und Tag, und der Same geht auf und wächset, daß er‘s nicht weiß. Denn die Erde bringt von ihr selbst zum ersten das Gras, danach die Ähren, danach den vollen Weizen in den Ähren. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er bald die Sichel hin; denn die Ernte ist da. U nd er sprach: Wem wollen wir das Reich GOttes vergleichen und durch welch Gleichnis wollen wir es vorbilden? Gleichwie ein Senfkorn, wenn das gesäet wird aufs Land, so ist‘s das kleinste unter allen Samen auf Erden. Und wenn es gesäet ist, so nimmt es zu und wird größer denn alle Kohlkräuter und gewinnt große Zweige, also daß die Vögel unter dem Himmel unter seinem Schatten wohnen können. Und durch viele solche Gleichnisse sagte er ihnen das Wort, nach dem sie es hören konnten. Und ohne Gleichnis redete er nichts zu ihnen; aber insonderheit legte er‘s seinen Jüngern alles aus. U nd an demselbigen Tage, des Abends, sprach er zu ihnen: Laßt uns hinüberfahren! Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn, wie er im Schiff war; und es waren mehr Schiffe bei ihm. Und es erhub sich ein großer Windwirbel und warf die Wellen in das Schiff, also daß das Schiff voll ward. Und er war hinten auf dem Schiff und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, daß wir verderben? Und er stand auf und bedräute den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und ward eine große Stille. Und er sprach zu ihnen: Wie seid ihr furchtsam? Wie, daß ihr keinen Glauben habt? Und sie fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der? Denn Wind und Meer sind ihm gehorsam. U nd sie kamen jenseits des Meers, in die Gegend der Gadarener. Und als er aus dem Schiff trat, lief ihm alsbald entgegen aus den Gräbern ein besessener Mensch mit einem unsaubern Geist, der seine Wohnung in den Gräbern hatte. Und niemand konnte ihn binden, auch nicht mit Ketten. Denn er war oft mit Fesseln und Ketten gebunden gewesen und hatte die Ketten abgerissen und die Fesseln zerrieben, und niemand konnte ihn zähmen. Und er war allezeit, Tag und Nacht, auf den bergen und in den Gräbern, schrie und schlug sich mit Steinen. Da er aber JEsus sah von ferne, lief er zu und fiel vor ihm nieder, schrie laut und sprach: Was hab‘ ich mit dir zu tun, o JEsu, du Sohn GOttes, des Allerhöchsten,? Ich beschwöre dich bei GOtt, daß du mich nicht quälest! Er aber sprach zu ihm: Fahre aus, du unsauberer Geist, von dem Menschen! Und er fragte ihn: Wie heißt du? Und er antwortete und sprach: Legion heiße ich; denn unser ist viel. Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht aus derselben Gegend triebe. Und es war daselbst an den bergen eine große Herde Säue auf der Weide. Und die Teufel baten ihn alle und sprachen: Laß uns in die Säue fahren! Und alsbald erlaubte ihnen JEsus. Da fuhren die unsaubern Geister aus und fuhren in die Säue und die Herde stürzte sich mit einem Sturm ins Meer (ihrer war aber bei zweitausend) und ersoffen im Meer. Und die Sauhirten flohen und verkündigten das in der Stadt und auf dem Lande. Und sie gingen hinaus, zu sehen, was da geschehen war. Und kamen zu JEsu und sahen den, so von den Teufeln besessen war, daß er saß und war bekleidet und vernünftig, und fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, sagten ihnen, was dem Besessenen widerfahren war, und von den Säuen. Und sie fingen an und baten ihn, daß er aus ihrer Gegend zöge. Und da er in das Schiff trat, bat ihn der Besessene, daß er möchte bei ihm sein. Aber JEsus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Gehe hin in dein Haus und zu den Deinen und verkündige ihnen, wie große Wohltat dir der HERR getan und sich deiner erbarmt hat. Und er ging hin und fing an auszurufen in den zehn Städten, wie große Wohltat ihm JEsus getan hatte. Und jedermann verwunderte sich. Und da JEsus wieder herüberfuhr im Schiff, versammelte sich viel Volks zu ihm und war an dem Meer. Und siehe, da kam der Obersten einer von der Schule mit Namen Jairus. Und da er ihn sah, fiel er ihm zu Füßen und bat ihn sehr und sprach: Meine Tochter ist in den letzten Zügen; du wollest kommen und deine Hand auf sie legen, daß sie gesund werde und lebe. Und er ging hin mit ihm. Und es folgte ihm viel Volks nach, und sie drängeten ihn. U nd da war ein Weib, das hatte den Blutgang zwölf Jahre gehabt und viel erlitten von vielen Ärzten und hatte all ihr Gut darob verzehrt; und half ihr nichts, sondern vielmehr ward es ärger mit ihr. Da die von JEsu hörte, kam sie im Volk von hinten zu und rührte sein Kleid an. Denn sie sprach: Wenn ich nur sein Kleid möchte anrühren, so würde ich gesund. Und alsbald vertrocknete der Brunn ihres Bluts; und sie fühlte es am Leibe, daß sie von ihrer Plage war gesund worden. Und JEsus fühlete alsbald an ihm selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, und wandte sich um zum Volk und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? Und die Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, daß dich das Volk dränget, und sprichst: Wer hat mich angerührt? Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. Das Weib aber fürchtete sich und zitterte (denn sie wußte, was an ihr geschehen war), kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er sprach aber zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Gehe hin mit Frieden und sei gesund von deiner Plage! D a er noch also redete, kamen etliche vom Gesinde des Obersten der Schule und sprachen: Deine Tochter ist gestorben, was mühest du weiter den Meister? JEsus aber hörte bald die Rede, die da gesagt ward, und sprach zu dem Obersten der Schule: Fürchte dich nicht; glaube nur! Und ließ niemand ihm nachfolgen denn Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Und er kam in das Haus des Obersten der Schule und sah das Getümmel, und die da sehr weinten und heuleten. Und er ging hinein und sprach zu ihnen: Was tummelt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Und er trieb sie alle aus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren, und ging hinein, da das Kind lag. Und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihr: Talitha, kumi! das ist verdolmetschet: Mägdlein, ich sage dir, stehe auf! Und alsbald stand das Mägdlein auf und wandelte; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich über die Maßen. Und er verbot ihnen hart, daß es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben. U nd er ging aus von dannen und kam in sein Vaterland; und seine Jünger folgten ihm nach. Und da der Sabbat kam, hob er an zu lehren in ihrer Schule: Und viele, die es hörten, verwunderten sich seiner Lehre und sprachen: Woher kommt dem solches? und: Was für Weisheit ist‘s, die ihm gegeben ist, und solche Taten, die durch seine Hände geschehen? Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern allhie bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. JEsus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgend weniger denn im Vaterland und daheim bei den Seinen. Und er konnte allda nicht eine einzige Tat tun; ohne wenig Siechen legte er die Hände auf und heilte sie. Und er verwunderte sich ihres Unglaubens. Und er ging umher in die Flecken im Kreis und lehrte. U nd er berief die Zwölfe und hob an und sandte sie je zwei und zwei und gab ihnen Macht über die unsauberen Geister. Und gebot ihnen, daß sie nichts bei sich trügen auf dem Wege denn allein einen Stab, keine Tasche, kein Brot, kein Geld im Gürtel, sondern wären geschuhet, und daß sie nicht zwei Röcke anzögen. Und sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus gehen werdet, da bleibt innen, bis ihr von dannen ziehet. Und welche euch nicht aufnehmen noch hören, da geht von dannen heraus und schüttelt den Staub ab von euren Füßen zu einem Zeugnis über sie. Ich sage euch: Wahrlich, es wird Sodom und Gomorra am Jüngsten Gerichte erträglicher ergehen denn solcher Stadt. Und sie gingen aus und predigten, man sollte Buße tun. Und trieben viele Teufel aus und salbten viele Sieche mit Öl und machten sie gesund. U nd es kam vor den König Herodes (denn sein Name war nun bekannt); und er sprach: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden; darum tut er solche Taten. Etliche aber sprachen: Er ist Elia; etliche aber: Er ist ein Prophet oder einer von den Propheten. Da es aber Herodes hörte, sprach er: Es ist Johannes, den ich enthauptet habe; der ist von den Toten auferstanden. Er aber, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes gegriffen und ins Gefängnis gelegt um der Herodias willen, seines Bruders Philippus Weib; denn er hatte sie gefreiet. Johannes aber sprach zu Herodes: Es ist nicht recht, daß du deines Bruders Weib habest. Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten und konnte nicht. Herodes aber fürchtete Johannes; denn er wußte, daß er ein frommer und heiliger Mann war; und verwahrete ihn und gehorchte ihm in vielen Sachen und hörte ihn gerne. Und es kam ein gelegener Tag, daß Herodes auf seinen Jahrstag ein Abendmahl gab den Obersten und Hauptleuten und Vornehmsten in Galiläa. Da trat hinein die Tochter der Herodias und tanzete, und gefiel wohl dem Herodes und denen, die am Tisch saßen. Da sprach der König zum Mägdlein: Bitte von mir, was du willst; ich will dir‘s geben. Und schwur ihr einen Eid: Was du wirst von mir bitten, will ich dir geben, bis an die Hälfte meines Königreichs. S ie ging hinaus und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich bitten? Die sprach: Das Haupt Johannes des Täufers. Und sie ging bald hinein mit Eile zum Könige, bat und sprach: Ich will, daß du mir gebest jetzt sobald auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers. Der König ward betrübt; doch um des Eides willen und derer, die am Tische saßen, wollte er sie nicht lassen eine Fehlbitte tun. Und bald schickt e hin der König den Henker und hieß sein Haupt herbringen. Der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis. Und trug her sein Haupt auf einer Schüssel und gab‘s dem Mägdlein, und das Mägdlein gab‘s ihrer Mutter. Und da das seine Jünger hörten, kamen sie und nahmen seinen Leib und legten ihn in ein Grab. U nd die Apostel kamen zu JEsu zusammen und verkündigten ihm das alles, und was sie getan und gelehrt hatten. Und er sprach zu ihnen: Laßt uns besonders in eine Wüste gehen und ruht ein wenig. Denn ihrer war viel, die ab und zu gingen, und hatten nicht Zeit genug zu essen. Und er fuhr da in einem Schiff zu einer Wüste besonders. Und das Volk sah sie wegfahren, und viele kannten ihn und liefen daselbst hin miteinander zu Fuß aus allen Städten und kamen ihnen zuvor und kamen zu ihm. Und JEsus ging heraus und sah das große Volk; und es jammerte ihn derselben, denn sie waren wie die Schafe, die keinen Hirten haben; und fing an eine lange Predigt. Da nun der Tag fast dahin war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Es ist wüste hier, und der Tag ist nun dahin. Laß sie von dir, daß sie hingehen umher in die Dörfer und Märkte und kaufen sich Brot; denn sie haben nichts zu essen. JEsus aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir denn hingehen und zweihundert Pfennig wert Brot kaufen und ihnen zu essen geben? Er aber sprach zu ihnen: Wieviel Brote habt ihr? Geht hin und seht! Und da sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf und zwei Fische. Und er gebot ihnen, daß sie sich alle lagerten bei Tischen voll auf das grüne Gras. Und sie setzten sich nach Schichten, je hundert und hundert, fünfzig und fünfzig. Und er nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf gen Himmel und dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, daß sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische teilte er unter sie alle. Und sie aßen alle und wurden satt. Und sie huben auf die Brocken, zwölf Körbe voll, und von den Fischen. Und die da gegessen hatten, der waren fünftausend Mann. U nd alsbald trieb er seine Jünger, daß sie in das Schiff träten und vor ihm hinüberführen nach Bethsaida, bis daß er das Volk von sich ließe. Und da er sie von sich geschafft hatte, ging er hin auf einen Berg, zu beten. Und am Abend war das Schiff mitten auf dem Meer und er auf dem Lande alleine. Und er sah, daß sie Not litten im Rudern; denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Wache der Nacht kam er zu ihnen und wandelte auf dem Meer. Und er wollte vor ihnen übergehen. Und da sie ihn sahen auf dem Meer wandeln, meineten sie, es wäre ein Gespenst, und schrieen. Denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber alsbald redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost; ich bin‘s fürchtet euch nicht! Und trat zu ihnen ins Schiff, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich und verwunderten sich über die Maßen. Denn sie waren nichts verständiger worden über den Broten, und ihr Herz war erstarret. U nd da sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezareth und fuhren an. Und da sie aus dem Schiff traten, alsbald kannten sie ihn und liefen alle in die umliegenden Länder und huben an, die Kranken umherzuführen auf Betten, wo sie hörten, daß er war. Und wo er in die Märkte oder Städte oder Dörfer einging, da legten sie die Kranken auf den Markt und baten ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides an rühren möchten. Und alle, die ihn anrührten, wurden gesund. U nd es kamen zu ihm die Pharisäer und etliche von den Schriftgelehrten, die von Jerusalem kommen waren. Und da sie sahen etliche seiner Jünger mit gemeinen, das ist, mit ungewaschenen Händen das Brot essen, versprachen sie es. Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, sie waschen denn die Hände manchmal; halten also die Aufsätze der Ältesten. Und wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, sie waschen sich denn. Und des Dings ist viel, das sie zu halten haben angenommen, von Trinkgefäßen und Krügen und ehernen Gefäßen und Tischen zu waschen. Da fragten ihn nun die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach den Aufsätzen der Ältesten, sondern essen das Brot mit ungewaschenen Händen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wohl fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht: Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir. Vergeblich aber ist‘s, daß sie mir dienen, dieweil sie lehren solche Lehre, die nichts ist denn Menschengebot. Ihr verlaßt GOttes Gebot und haltet der Menschen Aufsätze, von Krügen und Trinkgefäßen zu waschen, und desgleichen tut ihr viel. Und er sprach zu ihnen: Wohl fein habt ihr GOttes Gebot aufgehoben, auf daß ihr eure Aufsätze haltet. Denn Mose hat gesagt: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren; und: Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben: Ihr aber lehrt: Wenn einer spricht zum Vater oder Mutter: Korban, das ist, wenn ich‘s opfere, so ist dir‘s viel nützer, der tut wohl. Und so laßt ihr hinfort ihn nichts tun seinem Vater oder seiner Mutter und hebt auf GOttes Wort durch eure Aufsätze, die ihr aufgesetzt habt; und desgleichen tut ihr viel. Und er rief zu sich das ganze Volk und sprach zu ihnen: Hört mir alle zu und vernehmt‘s! Es ist nichts außer dem Menschen, was ihn könnte gemein machen, so es in ihn geht; sondern was von ihm ausgeht, das ist‘s, was den Menschen gemein macht. Hat jemand Ohren zu hören, der höre! Und da er von dem Volk ins Haus kam, fragten ihn seine Jünger um dieses Gleichnis. Und er sprach zu ihnen: Seid ihr denn auch so unverständig? Vernehmt ihr noch nicht, daß alles, was außen ist und in den Menschen geht, das kann ihn nicht gemein machen? Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und geht aus durch den natürlichen Gang, der alle Speise ausfeget. Und er sprach: Was aus dem Menschen geht, das macht den Menschen gemein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, gehen heraus böse Gedanken, Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Geiz, Schalkheit; List, Unzucht, Schalksauge, GOtteslästerung, Hoffart, Unvernunft. Alle diese bösen Stücke gehen von innen heraus und machen den Menschen gemein. U nd er stand auf und ging von dannen in die Grenze von Tyrus und Sidon und ging in ein Haus und wollte es niemand wissen lassen und konnte doch nicht verborgen sein. Denn ein Weib hatte von ihm gehört, deren Töchterlein einen unsauberen Geist hatte. Und sie kam und fiel nieder zu seinen Füßen (und es war ein griechisch Weib aus Syrophönizien); und sie bat ihn, daß er den Teufel von ihrer Tochter austriebe. JEsus aber sprach zu ihr: Laß zuvor die Kinder satt werden! Es ist nicht fein, daß man der Kinder Brot nehme und werfe es vor die Hunde. Sie antwortete aber und sprach zu ihm: Ja, HErr; aber doch essen die Hündlein unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder. Und er sprach zu ihr: Um des Worts willen so gehe hin; der Teufel ist von deiner Tochter ausgefahren. Und sie ging hin in ihr Haus und fand, daß der Teufel war ausgefahren und die Tochter auf dem Bette liegend. U nd da er wieder ausging von den Grenzen Tyrus und Sidon, kam er an das Galiläische Meer, mitten unter die Grenze der zehn Städte. Und sie brachten zu ihm einen Tauben, der stumm war; und sie baten ihn, daß er die Hand auf ihn legte. Und er nahm ihn von dem Volk besonders und legte ihm die Finger in die Ohren und spützete und rührte seine Zunge. Und sah auf gen Himmel, seufzete und sprach zu ihm: Hephatha! das ist: Tu dich auf! Und alsbald taten sich seine Ohren auf, und das Band seiner Zunge ward los und redete recht. Und er verbot ihnen, sie sollten es niemand sagen. Je mehr er aber verbot, je mehr sie es ausbreiteten. Und verwunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht: die Tauben macht er hörend und die Sprachlosen redend. Z u der Zeit, da viel Volks da war und hatten nichts zu essen, rief JEsus seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Mich jammert des Volks; denn sie haben nun drei Tage bei mir beharret und haben nichts zu essen; und wenn ich sie ungegessen von mir heim ließe gehen, würden sie auf dem Wege verschmachten. Denn etliche waren von ferne kommen. Seine Jünger antworteten ihm: Woher nehmen wir Brot hier in der Wüste, daß wir sie sättigen? Und er fragte sie: Wieviel habt ihr Brots? Sie sprachen: Sieben. Und er gebot dem Volk, daß sie sich auf die Erde lagerten. Und er nahm die sieben Brote und dankte und brach sie und gab sie seinen Jüngern, daß sie dieselbigen vorlegten; und sie legten dem Volk vor. Und hatten ein wenig Fischlein; und er dankte und hieß dieselbigen auch vortragen. Sie aßen aber und wurden satt und huben die übrigen Brocken auf, sieben Körbe. Und ihrer war bei viertausend, die da gegessen hatten; und er ließ sie von sich. Und alsbald trat er in ein Schiff mit seinen Jüngern und kam in die Gegend Dalmanuthas. U nd die Pharisäer gingen heraus und fingen an, sich mit ihm zu befragen, versuchten ihn und begehrten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Und er seufzete in seinem Geist und sprach: Was sucht doch dies Geschlecht Zeichen? Wahrlich, ich sage euch, es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben. Und er ließ sie und trat wiederum in das Schiff und fuhr herüber. U nd sie hatten vergessen, Brot mit sich zu nehmen, und hatten nicht mehr mit sich im Schiff denn ein Brot. Und er gebot ihnen und sprach: Schauet zu und seht euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig Herodes! Und sie gedachten hin und wieder und sprachen untereinander: Das ist‘s, daß wir nicht Brot haben. Und JEsus vernahm das und sprach zu ihnen: Was bekümmert ihr euch doch, daß ihr nicht Brot habt? Vernehmt ihr noch nichts und seid noch nicht verständig? Habt ihr noch ein verstarret Herz in euch? Habt Augen und seht nicht und habt Ohren und hört nicht und denkt nicht daran, da ich fünf Brote brach unter fünftausend, wieviel Körbe voll Brocken hubet ihr da auf? Sie sprachen: Zwölf. Da ich aber die sieben brach unter die viertausend, wieviel Körbe voll Brocken hubet ihr da auf? Sie sprachen: Sieben. Und er sprach zu ihnen: Wie vernehmt ihr denn nichts? U nd er kam nach Bethsaida. Und sie brachten zu ihm einen Blinden und baten ihn, daß er ihn anrührte. Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus vor den Flecken und spützete in seine Augen und legte seine Hände auf ihn, und fragte ihn, ob er etwas sähe. Und er sah auf und sprach: Ich sehe Menschen gehen, als sähe ich Bäume. Danach legte er abermal die Hände auf seine Augen und hieß ihn abermal sehen; und er ward wieder zurechtgebracht, daß er alles scharf sehen konnte. Und er schickt e ihn heim und sprach: Gehe nicht hinein in den Flecken und sag es auch niemand drinnen. U nd Jesus ging aus und seine Jünger in die Märkte der Stadt Cäsarea - Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Leute, daß ich sei? Sie antworteten: Sie sagen, du seist Johannes der Täufer; etliche sagen, du seist Elia; etliche, du seist der Propheten einer. Und er sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist Christus. Und er bedräute sie, daß sie niemand von ihm sagen sollten. U nd hob an, sie zu lehren: Des Menschen Sohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und über drei Tage auferstehen. Und er redete das Wort frei offenbar. Und Petrus nahm ihn zu sich, fing an, ihm zu wehren. Er aber wandte sich um und sah seine Jünger an und bedräute Petrus und sprach: Geh hinter mich, du Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. U nd er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Wer mir will nach folgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben will behalten der wird‘s verlieren; und wer sein Leben verlieret um meint und des Evangeliums willen, der wird‘s behalten. Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse? Wer sich aber mein und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, des wird sich auch des Menschen Sohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. U nd er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, es stehen etliche hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis daß sie sehen das Reich GOttes mit Kraft kommen. Und nach sechs Tagen nahm JEsus zu sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg besonders alleine und verklärte sich vor ihnen. Und seine Kleider wurden hell und sehr weiß wie der Schnee, daß sie kein Färber auf Erden kann so weiß machen. Und es erschien ihnen Elia mit Mose und hatten eine Rede mit JEsu. Und Petrus antwortete und sprach zu JEsu: Rabbi, hier ist gut sein; laßt uns drei Hütten machen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wußte aber nicht, was er redete; denn sie waren bestürzt. Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme fiel aus der Wolke und sprach: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören. Und bald danach sahen sie um sich und sahen niemand mehr denn allein JEsum bei ihnen. Da sie aber vom Berge herabgingen, verbot ihnen JEsus, daß sie niemand sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis des Menschen Sohn auferstünde von den Toten. Und sie behielten das Wort bei sich und befragten sich untereinander: Was ist doch das Auferstehen von den Toten? Und sie fragten ihn und sprachen: Sagen doch die Schriftgelehrten, daß Elia muß zuvor kommen. Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Elia soll ja zuvor kommen und alles wieder zurechtbringen; dazu des Menschen Sohn soll viel leiden und verachtet werden, wie denn geschrieben steht. Aber ich sage euch: Elia ist kommen, und sie haben an ihm getan, was sie wollten, nachdem von ihm geschrieben steht. U nd, er kam zu seinen Jüngern und sah viel Volks um sie und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen befragten. Und alsbald, da alles Volk ihn sah, entsetzten sie sich, liefen zu und grüßeten ihn. Und er fragete die Schriftgelehrten: Was befragt ihr euch mit ihnen? Einer aber aus dem Volk antwortete und sprach: Meister, ich habe meinen Sohn hergebracht zu dir, der hat einen sprachlosen Geist; und wo er ihn erwischet, so reißt er ihn und schäumet und knirschet mit den Zähnen und verdorret. Ich habe mit deinen Jüngern geredet, daß sie ihn austrieben, und sie können‘s nicht. Er antwortete ihm aber und sprach: O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich mich mit euch leiden? Bringt ihn her zu mir! Und sie brachten ihn her zu ihm. Und alsbald, da ihn der Geist sah, riß er ihn und fiel auf die Erde und wälzte sich und schäumete. Und er fragte seinen Vater: Wie lange ist‘s, daß ihm das widerfahren ist? Er sprach: Von Kind auf. Und oft hat er ihn in Feuer und Wasser geworfen, daß er ihn umbrächte. Kannst du aber was, so erbarme dich unser und hilf uns! JEsus aber sprach zu ihm: Wenn du könntet glauben! Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt. Und alsbald schrie des Kindes Vater mit Tränen und sprach: Ich glaube, lieber HErr; hilf meinem Unglauben! Da nun JEsus sah, daß das Volk zulief, bedräute er den unsauberen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir, daß du von ihm ausfahrest und fahrest hinfort nicht in ihn! Da schrie er und riß ihn sehr und fuhr aus. Und er ward, als wäre er tot, daß auch viele sagten: Er ist tot. JEsus aber ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf; und er stand auf. Und da er heimkam, fragten ihn seine Jünger besonders: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Und er sprach: Diese Art kann mitnichten ausfahren denn durch Beten und Fasten. U nd sie gingen von dannen hinweg und wandelten durch Galiläa; und er wollte nicht, daß es jemand wissen sollte. Er lehrte aber seine Jünger und sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn wird überantwortet werden in der Menschen Hände. Und sie werden ihn töten; und wenn er getötet ist, so wird er am dritten Tage auferstehen. Sie aber vernahmen das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen. U nd er kam nach Kapernaum. Und da er daheim war, fragte er sie: Was handeltet ihr miteinander auf dem Wege? Sie aber schwiegen; denn sie hatten miteinander auf dem Wege gehandelt, welcher der Größte wäre. U nd er setzte sich und rief den Zwölfen und sprach zu ihnen: So jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein vor allen und aller Knecht. Und er nahm ein Kindlein und stellte es mitten unter sie und herzte dasselbige und sprach zu ihnen: Wer ein solches Kindlein in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. J ohannes aber antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb Teufel in deinem Namen aus, welcher uns nicht nachfolget; und wir verboten‘s ihm darum, daß er uns nicht nachfolget. JEsus aber sprach: Ihr sollt‘s ihm nicht verbieten. Denn es ist niemand, der eine Tat tue in meinem Namen und möge bald übel von mir reden. Wer nicht wider uns ist, der ist für uns. Wer aber euch tränkt mit einem Becher Wassers in meinem Namen darum, daß ihr Christo angehört, wahrlich, ich sage euch, es wird ihm nicht unvergolten bleiben. U nd wer der Kleinen einen ärgert, die an mich glauben, dem wäre es besser, daß ihm ein Mühlstein an seinen Hals gehängt würde, und er ins Meer geworfen würde. So dich aber deine Hand ärgert, so haue sie ab. Es ist dir besser, daß du als ein Krüppel zum Leben eingehst, denn daß du zwei Hände habest und fahrest in die Hölle, in das ewige Feuer, da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlischt. Ärgert dich dein Fuß, so haue ihn ab. Es ist dir besser, daß du lahm zum Leben eingehst, denn daß du zwei Füße habest und wirst in die Hölle geworfen, in das ewige Feuer, da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlischt. Ärgert dich dein Auge, so wirf‘s von dir. Es ist dir besser, daß du einäugig in das Reich GOttes gehst, denn daß du zwei Augen habest und wirst in das höllische Feuer geworfen, da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlischt. Es muß alles mit Feuer gesalzen werden, und alles Opfer wird mit Salz gesalzen. Das Salz ist gut; so aber das Salz dumm wird, womit wird man würzen? Habt Salz bei euch und habt Frieden untereinander! U nd er machte sich auf und kam von dannen in die Örter des jüdischen Landes jenseits des Jordans. Und das Volk ging abermal mit Haufen zu ihm, und wie seine Gewohnheit war, lehrte er sie abermal. Und die Pharisäer traten zu ihm und fragten ihn, ob ein Mann sich scheiden möge von seinem Weibe; und versuchten ihn damit. Er antwortete aber und sprach: Was hat euch Mose geboten? Sie sprachen: Mose hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden. JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härtigkeit willen hat er euch solch Gebot geschrieben. Aber von Anfang der Kreatur hat sie GOtt geschaffen ein Männlein und Fräulein. Darum wird der Mensch seinen Vater und Mutter lassen und wird seinem Weibe anhangen, und werden sein die zwei ein Fleisch. So sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch. Was denn GOtt zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Und daheim fragten ihn abermal seine Jünger um dasselbige. Und er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seinem Weibe und freiet eine andere, der bricht die Ehe an ihr. Und so sich ein Weib scheidet von ihrem Manne und freiet einen andern, die bricht ihre Ehe. U nd sie brachten Kindlein zu ihm, daß er sie anrührte. Die Jünger aber fuhren die an, die sie trugen. Da es aber JEsus sah, ward er unwillig und sprach zu ihnen: Laßt die Kindlein zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solcher ist das Reich GOttes. Wahrlich, ich sage euch, wer das Reich GOttes nicht empfängt als ein Kindlein, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie. U nd da er hinausgegangen war auf den Weg, lief einer vorne vor, kniete vor ihn und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Aber JEsus sprach zu ihm: Was heißt du mich gut? Niemand ist gut denn der einige GOtt. Du weißt ja die Gebote wohl: Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden. Du sollst niemand täuschen. Ehre deinen Vater und Mutter. Er antwortete aber und sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf. Und JEsus sah ihn an und liebte ihn und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Gehe hin, verkaufe alles, was du hast, und gib‘s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach und nimm dein Kreuz auf dich. Er aber ward Unmuts über der Rede und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter. Und JEsus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwerlich werden die Reichen in das Reich GOttes kommen! Die Jünger aber entsetzten sich über seine Rede. Aber JEsus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwerlich ist‘s, daß die, so ihr Vertrauen Reichtum setzen, ins Reich GOttes kommen! Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich GOttes komme. Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann denn selig werden? JEsus aber sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist‘s unmöglich, aber nicht bei GOtt; denn alle Dinge sind möglich bei GOtt. D a sagte Petrus zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolget. JEsus antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, es ist niemand, so er verläßt Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfange jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mit Verfolgungen und in der zukünftigen Welt das ewige Leben. Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind, und die Ersten sein, die die Letzten sind. S ie waren aber auf dem Wege und gingen hinauf nach Jerusalem. Und JEsus ging vor ihnen; und sie entsetzten sich, folgten ihm nach und fürchteten sich. Und JEsus nahm abermal zu sich die Zwölfe und sagte ihnen, was ihm widerfahren würde: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und des Menschen Sohn wird überantwortet werden den Hohenpriestern und Schriftgelehrten; und sie werden ihn verdammen zum Tode und überantworten den Heiden. Die werden ihn verspotten und geißeln und verspeien und töten; und am dritten Tage wird er auferstehen. D a gingen zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen: Meister, wir wollen, daß du uns tuest, was wir dich bitten werden. Er sprach zu ihnen: Was wollt, ihr, daß ich euch tue? Sie sprachen zu ihm: Gib uns, daß wir sitzen, einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken, in deiner Herrlichkeit. JEsus aber sprach zu ihnen: Ihr wißt nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und euch taufen lassen mit der Taufe, da ich mit getauft werde? Sie sprachen zu ihm: Ja, wir können es wohl. JEsus aber sprach zu ihnen: Zwar ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, da ich mit getauft werde; zu sitzen aber zu meiner Rechten und zu meiner Linken, steht mir nicht zu, euch zu geben, sondern welchen es bereitet ist. Und da das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes. Aber JEsus rief sie und sprach zu ihnen: Ihr wißt, daß die weltlichen Fürsten herrschen, und die Mächtigen unter ihnen haben Gewalt. Aber also soll es unter euch nicht sein, sondern welcher will groß werden unter euch, der soll euer Diener sein. Und welcher unter euch will der Vornehmste werden, der soll aller Knecht sein. Denn auch des Menschen Sohn ist nicht kommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zur Bezahlung für viele. U nd sie kamen nach Jericho. Und da er aus Jericho ging, er und seine Jünger und ein groß Volk, da saß ein Blinder, Bartimäus, des Timäus Sohn, am Wege und bettelte. Und da er hörte, daß es JEsus von Nazareth war, fing er an zu schreien und zu sagen: JEsu, du Sohn Davids, erbarme dich mein! Und viele bedräuten ihn, er sollte stillschweigen. Er aber schrie viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich mein! Und JEsus stand stille und ließ ihn rufen. Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, stehe auf! Er ruft dich. Und er warf sein Kleid von sich, stand auf und kam zu JEsu. Und JEsus antwortete und sprach zu ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabuni, daß ich sehend werde. JEsus aber sprach zu ihm: Gehe hin; dein Glaube hat dir geholfen. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege. U nd da sie nahe zu Jerusalem kamen, nach Bethphage und Bethanien an den Ölberg, sandte er seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Geht hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald; wenn ihr hineinkommt, werdet ihr finden ein Füllen angebunden, auf welchem nie kein Mensch gesessen ist. Löst es ab und führt es her! Und so jemand zu euch sagen wird: Warum tut ihr das? so sprecht: Der HERR bedarf sein; so wird er‘s bald hersenden. Und gingen hin und fanden das Füllen gebunden an der Tür, draußen auf dem Wegscheid, und löseten es ab. Und etliche, die da standen, sprachen zu ihnen: Was macht ihr, daß ihr das Füllen ablöset? Sie sagten aber zu ihnen, wie ihnen JEsus geboten hatte; und die ließen‘s zu. Und sie führten das Füllen zu JEsu und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. Viele aber breiteten ihre Kleider auf den Weg. Etliche hieben Maien von den Bäumen und streueten sie auf den Weg. Und die vorne vorgingen, und die hernach folgten, schrieen und sprachen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN! Gelobt sei das Reich unsers Vaters David, das da kommt im Namen des HERRN! Hosianna in der Höhe! Und der HERR ging ein zu Jerusalem und in den Tempel. Und er besah alles; und am Abend ging er hinaus nach Bethanien mit den Zwölfen. U nd des andern Tages, da sie von Bethanien gingen, hungerte ihn. Und sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte. Da trat er hinzu, ob er etwas darauf fände. Und da er hinzukam, fand er nichts denn nur Blätter; denn es war noch nicht Zeit, daß Feigen sein sollten. Und JEsus antwortete und sprach zu ihm: Nun esse von dir niemand keine Frucht ewiglich! Und seine Jünger hörten das. U nd sie kamen nach Jerusalem. Und JEsus ging in den Tempel, fing an und trieb aus die Verkäufer und Käufer in dem Tempel; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenkrämer stieß, er um und ließ nicht zu, daß jemand etwas durch den Tempel trüge. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll heißen ein Bethaus allen Völkern? Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht. Und es kam vor die Schriftgelehrten und Hohenpriester; und sie trachteten, wie sie ihn umbrächten. Sie fürchteten sich aber vor ihm; denn alles Volk verwunderte sich seiner Lehre. Und des Abends ging er hinaus vor die Stadt. Und am Morgen gingen sie vorüber und sahen den Feigenbaum, daß er verdorrt war bis auf die Wurzel. Und Petrus gedachte daran und sprach zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorret. JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an GOtt! Wahrlich, ich sage euch, wer zu diesem Berge spräche: Heb‘ dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß es geschehen würde, was er sagt, so wird‘s ihm geschehen, was er sagt. D arum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, daß ihr‘s empfangen werdet, so wird‘s euch werden. Und wenn ihr steht und betet, so vergebet, wo ihr etwas wider jemand habt, auf daß auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Fehle. Wenn ihr aber nicht vergeben werdet, so wird auch euer Vater, der im Himmel ist, eure Fehle nicht vergeben. U nd sie kamen abermal nach Jerusalem. Und da er in den Tempel ging, kamen zu ihm die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Ältesten und sprachen zu ihm: Aus was für Macht tust du das, und wer hat dir die Macht gegeben, daß du solches tust? JEsus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; antwortet mir, so will ich euch sagen, aus was für Macht ich das tue: Die Taufe Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir! Und sie gedachten bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr denn ihm nicht geglaubt? Sagen wir aber, sie war von Menschen, so fürchten wir uns vor dem Volk. Denn sie hielten alle, daß Johannes ein rechter Prophet wäre. Und sie antworteten und sprachen zu JEsu: Wir wissen‘s nicht. Und JEsus antwortete und sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich solches tue. U nd er fing an, zu ihnen durch Gleichnisse zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und führte einen Zaun darum und grub eine Kelter und baute einen Turm und tat ihn aus den Weingärtnern und zog über Land. Und sandte einen Knecht, da die Zeit kam, zu den Weingärtnern, daß er von den Weingärtnern nähme von der Frucht des Weinberges. Sie nahmen ihn aber und stäupten ihn und ließen ihn leer von sich. Abermal sandte er zu ihnen einen andern Knecht; demselben zerwarfen sie den Kopf mit Steinen und ließen ihn geschmähet von sich. Abermal sandte er einen andern, denselben töteten sie; und viele andere: etliche stäupten sie, etliche töteten sie. Da hatte er noch einen einigen Sohn, der war ihm lieb; den sandte er zum letzten auch zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Aber dieselben Weingärtner sprachen untereinander: Dies ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten, so wird das Erbe unser sein. Und sie nahmen ihn und töteten ihn und warfen ihn heraus vor den Weinberg. Was wird nun der Herr des Weinberges tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben. Habt ihr auch nicht gelesen diese Schrift: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein worden; von dem HERRN ist das geschehen, und es ist wunderbarlich vor unsern Augen? Und sie trachteten danach, wie sie ihn griffen, und fürchteten sich doch vor dem Volk; denn sie vernahmen, daß er auf sie dieses Gleichnis geredet hatte. Und sie ließen ihn und gingen davon. U nd sie sandten zu ihm etliche von den Pharisäern und des Herodes Dienern, daß sie ihn fingen in Worten. Und sie kamen und sprachen zu ihm: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern du lehrest den Weg GOttes recht. Ist‘s recht, daß man dem Kaiser Zins gebe, oder nicht? Sollen wir ihn geben oder nicht geben? Er aber merkte ihre Heuchelei und sprach zu ihnen: Was versucht ihr mich? Bringt mir einen Groschen, daß ich ihn sehe. Und sie brachten ihm. Da sprach er: Wes ist das Bild und die Überschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da antwortete JEsus und sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und GOtt, was GOttes ist. Und sie verwunderten sich sein. D a traten die Sadduzäer zu ihm, die da halten, es sei keine Auferstehung; die fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat uns geschrieben: Wenn jemands Bruder stirbt und läßt ein Weib und läßt keine Kinder, so soll sein Bruder desselbigen Weib nehmen und seinem Bruder Samen erwecken. Nun sind sieben Brüder gewesen. Der erste nahm ein Weib; der starb und ließ keinen Samen. Und der andere nahm sie und starb und ließ auch nicht Samen. Der dritte desselbigengleichen. Und nahmen sie alle sieben und ließen nicht Samen. Zuletzt nach allen starb das Weib auch. Nun in der Auferstehung, wenn sie auferstehen, wessen Weib wird sie sein unter ihnen? Denn sieben haben sie zum Weibe gehabt. Da antwortete JEsus und sprach zu ihnen: Ist‘s nicht also? Ihr irrt darum, daß ihr nichts wißt von der Schrift noch von der Kraft GOttes. Wenn sie von den Toten auferstehen werden, so werden sie nicht freien noch sich freien lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel. Aber von den Toten, daß sie auferstehen werden, habt ihr nicht gelesen im Buch des Mose bei dem Busch, Wie GOtt zu ihm sagte und sprach: Ich bin der GOtt Abrahams und der GOtt Isaaks und der GOtt Jakobs? GOtt aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen GOtt. Darum irrt ihr sehr. U nd es trat zu ihm der Schriftgelehrten einer, der ihnen zugehört hatte, wie sie sich miteinander befragten, und sah, daß er ihnen fein geantwortet hatte, und fragte ihn: Welches ist das vornehmste Gebot vor allen? JEsus aber antwortete ihm: Das vornehmste Gebot, vor allen Geboten ist das: Höre, Israel, der HErr, unser GOtt, ist ein einiger GOtt! Und: Du sollst GOtt, deinen HERRN, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften. Das ist das vornehmste Gebot. Und das andere ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; es ist kein ander größer Gebot denn diese. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Meister, du hast wahrlich recht geredet; denn es ist ein GOtt, und ist kein anderer außer ihm. Und denselbigen lieben von ganzem Herzen; von ganzem Gemüte, von ganzer Seele und von allen Kräften und lieben seinen Nächsten wie sich selbst, das ist mehr denn Brandopfer und alle Opfer. Da JEsus aber sah, daß er vernünftiglich antwortete, sprach er zu ihm: Du bist nicht ferne von dem Reich GOttes. Und es durfte ihn niemand weiter fragen. U nd JEsus antwortete und sprach, da er lehrte im Tempel: Wie sagen die Schriftgelehrten, Christus sei Davids Sohn. Er aber, David, spricht durch den Heiligen Geist: Der HERR hat gesagt zu meinem HERRN: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße. Da heißt ihn ja David seinen HERRN; woher ist er denn sein Sohn? Und viel Volks hörte ihn gerne. U nd er lehrte sie und sprach zu ihnen: Seht euch vor vor den Schriftgelehrten, die in langen Kleidern gehen und lassen sich gerne auf dem Markte grüßen und sitzen gerne obenan in den Schulen und über Tisch im Abendmahl; sie fressen der Witwen Häuser und wenden langes Gebet vor: dieselben werden desto mehr Verdammnis empfangen. U nd JEsus setzte sich gegen den GOtteskasten und schauete, wie das Volk Geld einlegte in den GOtteskasten. Und viel Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; die machen einen Heller. Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr in den GOtteskasten gelegt denn alle, die eingelegt haben. Denn sie haben alle von ihrem übrigen eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, ihre ganze Nahrung, eingelegt. U nd da er aus dem Tempel ging, sprach zu ihm seiner Jünger einer: Meister, siehe, welche Steine und welch ein Bau ist das! Und JEsus antwortete und sprach zu ihm: Siehest du wohl allen diesen großen Bau? Nicht ein Stein wird auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde. Und da er auf dem Ölberge saß gegenüber dem Tempel, fragten ihn besonders Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas: Sage uns, wann wird das alles geschehen, und was wird das Zeichen sein wann das alles soll vollendet werden? J Esus antwortete ihnen und fing an zu sagen: Seht zu, daß euch nicht jemand verführe! Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin Christus, und werden viele verführen. Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so fürchtet euch nicht; denn es muß also geschehen. Aber das Ende ist noch nicht da. Es wird sich ein Volk über das andere empören und ein Königreich über das andere. Und es werden geschehen Erdbeben hin und wieder, und wird sein teure Zeit und Schrecken. Das ist der Not Anfang. Ihr aber, seht euch vor! Denn sie werden euch überantworten vor die Rathäuser und Schulen; und ihr müßt gestäupt werden und vor Fürsten und Könige müßt ihr geführt werden um meinetwillen zu einem Zeugnis über sie. Und das Evangelium muß zuvor gepredigt werden unter alle Völker. Wenn sie euch nun führen und überantworten werden, so sorgt nicht, was ihr reden sollt, und bedenkt euch nicht zuvor, sondern was euch zu derselben Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid‘s nicht, die da reden, sondern der Heilige Geist. Es wird aber überantworten ein Bruder den andern zum Tode und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider die Eltern und werden sie helfen töten. Und werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharret bis an das Ende, der wird selig. W enn ihr aber sehen werdet den Greuel der Verwüstung, von dem der Prophet Daniel gesagt hat, daß er steht, da er nicht soll (wer es lieset, der vernehme es!), alsdann, wer in Judäa ist, der fliehe auf die Berge; und wer auf dem Dache ist, der steige nicht hernieder ins Haus und komme nicht hinein, etwas zu holen aus seinem Hause; und wer auf dem Felde ist, der wende sich nicht um, seine Kleider zu holen. Wehe aber den Schwangern und Säugerinnen zu der Zeit! Bittet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter. Denn in diesen Tagen werden solche Trübsale sein, als sie nie gewesen sind bisher vom Anfang der Kreaturen, die GOtt geschaffen hat, und als auch nicht werden wird. Und so der HERR diese Tage nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch selig; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er diese Tage verkürzt. Wenn nun jemand zu der Zeit wird zu euch sagen: Siehe, hier ist Christus! siehe, da ist er! so glaubt nicht. Denn es werden sich erheben falsche Christi und falsche Propheten, die Zeichen und Wunder tun, daß sie auch die Auserwählten verführen, so es möglich wäre. Ihr aber, seht euch vor! Siehe, ich hab‘s euch alles zuvor gesagt. A ber zu der Zeit, nach dieser Trübsal, werden Sonne und Mond ihren Schein verlieren. Und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen. Und dann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und dann wird er seine Engel senden und wird versammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von dem Ende der Erde bis zum Ende der Himmel. An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis. Wenn jetzt seine Zweige saftig werden und Blätter gewinnen, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch, wenn ihr seht, daß solches geschiehet, so wißt, daß es nahe vor der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch, dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dies alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. S eht zu, wachet und betet; denn ihr wißt nicht, wann es Zeit ist. Gleich wie ein Mensch, der über Land zog und ließ sein Haus und gab seinen Knechten Macht, einem jeglichen sein Werk, und gebot dem Türhüter, er sollte wachen. So wachet nun; denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob er kommt am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder des Morgens, auf daß er nicht schnell komme und finde euch schlafend. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet! U nd nach zwei Tagen war Ostern und die Tage der süßen Brote. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List griffen und töteten. Sie sprachen aber: Ja nicht auf das Fest, daß nicht ein Aufruhr im Volk werde! U nd da er zu Bethanien war in Simons, des Aussätzigen, Hause und saß zu Tisch, da kam ein Weib, die hatte ein Glas mit ungefälschtem und köstlichem Nardenwasser; und sie zerbrach das Glas und goß es auf sein Haupt. Da waren etliche, die wurden unwillig und sprachen: Was soll doch dieser Unrat? Man könnte das Wasser um mehr denn dreihundert Groschen verkauft haben und dasselbe den Armen geben. Und murrten über sie. JEsus aber sprach: Laßt sie mit Frieden! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gut Werk an mir getan. Ihr habt allezeit Arme bei euch; und wann ihr wollet, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie konnte; sie ist zuvorkommen, meinen Leichnam zu salben zu meinem Begräbnis. Wahrlich, ich sage euch, wo dies Evangelium gepredigt wird in aller Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie jetzt getan hat. U nd Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, daß er ihn verriete. Da sie das hörten, wurden sie froh und verhießen, ihm das Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn füglich verriete. U nd am ersten Tage der süßen Brote, da man das Osterlamm opferte, sprachen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten, daß du das Osterlamm essest? Und er sandte seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folgt ihm nach. Und wo er eingeht, da sprecht zu dem Hauswirte: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist das Gasthaus, darinnen ich das Osterlamm esse mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der gepflastert und bereit ist; daselbst richtet für uns zu. Und die Jünger gingen aus und kamen in die Stadt und fanden‘s, wie er ihnen gesagt hatte; und bereiteten das Osterlamm. Am Abend aber kam er mit den Zwölfen. Und als sie zu Tische saßen und aßen, sprach JEsus: Wahrlich, ich sage euch, einer unter euch, der mit mir ißt, wird mich verraten. Und sie wurden traurig und sagten zu ihm, einer nach dem andern: Bin ich‘s? und der andere: Bin ich‘s? Er antwortete und sprach zu ihnen: Einer aus den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel tauchet. Zwar des Menschen Sohn geht hin, wie von ihm geschrieben steht; wehe aber dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre demselben Menschen besser, daß er nie geboren wäre. Und indem sie aßen, nahm JEsus das Brot, dankte und brach‘s und gab‘s ihnen und sprach: Nehmet, eßt; das ist mein Leib. Und nahm den Kelch und dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Neuen Testaments, das für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, daß ich hinfort nicht trinken werde vom Gewächse des Weinstocks bis auf den Tag, da ich‘s neu trinke in dem Reich GOttes. Und da sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. U nd JEsus sprach zu ihnen: Ihr werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern. Denn es steht geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen. Aber nachdem ich auferstehe, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber sagte zu ihm: Und wenn sie sich alle ärgerten, so wollte doch ich mich nicht ärgern. Und JEsus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute in dieser Nacht, ehe denn der Hahn zweimal krähet, wirst du mich dreimal verleugnen. Er aber redete noch weiter: Ja, wenn ich mit dir auch sterben müßte, wollt‘ ich dich nicht verleugnen. Desselbigengleichen sagten sie alle. U nd sie kamen zu dem Hofe mit Namen Gethsemane. Und er sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hier, bis ich hingehe und bete. Und nahm zu sich Petrus und Jakobus und Johannes und fing an zu zittern und zu zagen. Und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; enthaltet euch hier und wachet. Und ging ein wenig fürbaß, fiel auf die Erde und betete, daß, so es möglich wäre, die Stunde vorüberginge, und sprach: Abba, mein Vater, es ist dir alles möglich, überhebe mich dieses Kelchs; doch nicht was ich will, sondern was du willst. Und kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfest du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Und ging wieder hin und betete und sprach dieselbigen Worte. Und kam wieder und fand sie abermal schlafend; denn ihre Augen waren voll Schlafs, und wußten nicht, was sie ihm antworteten. Und er kam zum drittenmal und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr nun schlafen und ruhen? Es ist genug; die Stunde ist kommen. Siehe, des Menschen Sohn wird überantwortet in der Sünder Hände. Steht auf, laßt uns gehen; siehe, der mich verrät, ist nahe! U nd alsbald, da er noch redete, kam herzu Judas, der Zwölfen einer, und eine große Schar mit ihm, mit Schwertern und mit Stangen von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist‘s; den greift und führt ihn gewiß. Und da er kam, trat er bald zu ihm und sprach zu ihm: Rabbi, Rabbi! und küßte ihn. Die aber legten ihre Hände an ihn und griffen ihn. Einer aber von denen, die dabeistanden, zog sein Schwert aus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm ein Ohr ab. Und JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr seid ausgegangen als zu einem Mörder mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht gegriffen; aber auf daß die Schrift erfüllt werde. Und die Jünger verließen ihn alle und flohen. Und es war ein Jüngling, der folgte ihm nach, der war mit Leinwand bekleidet auf der bloßen Haut; und die Jünglinge griffen ihn. Er aber ließ die Leinwand fahren und floh bloß von ihnen. U nd sie führten JEsum zu dem Hohenpriester, dahin zusammenkommen waren alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten. Petrus aber folgte ihm nach von ferne bis hinein in des Hohenpriesters Palast; und er war da und saß bei den Knechten und wärmete sich bei dem Licht. Aber die Hohenpriester und der ganze Rat suchten Zeugnis wider JEsum, auf daß sie ihn zum Tode brächten, und fanden nichts. Viele gaben falsch Zeugnis wider ihn; aber ihr Zeugnis stimmte nicht überein. Und etliche standen auf und gaben falsch Zeugnis wider ihn und sprachen: Wir haben gehört, daß er sagte: Ich will den Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in dreien Tagen einen andern bauen, der nicht mit Händen gemacht sei. Aber ihr Zeugnis stimmete noch nicht überein. Und der Hohepriester stand auf unter sie und fragte JEsum und sprach: Antwortest du nichts zu dem, was diese wider dich zeugen? Er aber schwieg stille und antwortete nichts. Da fragte ihn der Hohepriester abermal und sprach zu ihm: Bist du Christus, der Sohn des Hochgelobten? JEsus aber sprach: Ich bin‘s. Und ihr werdet sehen des Menschen Sohn sitzen zur rechten Hand der Kraft und kommen mit des Himmels Wolken. Da zerriß der Hohepriester seinen Rock und sprach: Was bedürfen wir weiter zeugen? Ihr habt gehört die GOtteslästerung; was dünkt euch? Sie aber verdammeten ihn alle, daß er des Todes schuldig wäre. Da fingen an etliche, ihn zu verspeien und zu verdecken sein Angesicht und mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage uns! Und die Knechte schlugen ihn ins Angesicht. U nd Petrus war danieden im Palast; da kam des Hohenpriester Mägde eine. Und da sie sah Petrus sich wärmen, schauete sie ihn an und sprach: Und du warest auch mit JEsu von Nazareth. Er leugnete aber und sprach: Ich kenne ihn nicht, weiß auch nicht, was du sagest. Und er ging hinaus in den Vorhof; und der Hahn krähete. Und die Magd sah ihn und hob abermal an, zu sagen denen, die dabei standen: Dieser ist der einer. Und er leugnete abermal. Und nach einer kleinen Weile sprachen abermal zu Petrus, die dabeistanden: Wahrlich, du bist der einer; denn du bist ein Galiläer, und deine Sprache lautet gleich also. Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne des Menschen nicht, von dem ihr sagt. Und der Hahn krähete zum andernmal. Da gedachte Petrus an das Wort, das JEsus zu ihm sagte: Ehe der Hahn zweimal krähet, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er hob an zu weinen. U nd bald am Morgen hielten die Hohenpriester einen Rat mit den Ältesten und Schriftgelehrten, dazu der ganze Rat, und banden JEsum und führten ihn hin und überantworteten ihn Pilatus. Und Pilatus fragte ihn: Bist du ein König der Juden? Er antwortete aber und sprach zu ihm: Du sagst es. Und die Hohenpriester beschuldigten ihn hart. Pilatus aber fragte ihn abermal und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie hart sie dich verklagen! JEsus aber antwortete nichts mehr, also daß sich auch Pilatus verwunderte. Er pflegte aber ihnen auf das Osterfest einen Gefangenen loszugeben, welchen sie begehrten. Es war aber einer, genannt Barabbas, gefangen mit den Aufrührerischen die im Aufruhr einen Mord begangen hatten. Und das Volk ging hinauf und bat, daß er täte, wie er pflegete. Pilatus aber antwortete ihnen: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden losgebe? Denn er wußte, daß ihn die Hohenpriester aus Neid überantwortet hatten. Aber die Hohenpriester reizten das Volk, daß er ihnen viel lieber den Barabbas losgäbe. Pilatus aber antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Was wollt ihr denn, daß ich tue dem, den ihr schuldigt, er sei ein König der Juden? Sie schrieen abermal: Kreuzige ihn! Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er Übels getan? Aber sie schrieen noch viel mehr: Kreuzige ihn! P ilatus aber gedachte, dem Volk genugzutun, und gab ihnen Barabbas los und überantwortete ihnen JEsum, daß er gegeißelt und gekreuzigt würde. Die Kriegsknechte aber führten ihn hinein in das Richthaus und riefen zusammen die ganze Schar. U nd zogen ihm einen Purpur an und flochten eine dornene Krone und setzten sie ihm auf; und fingen an, ihn zu grüßen: Gegrüßt seist du, der Juden König! Und schlugen ihm das Haupt mit dem Rohr und verspeieten ihn und fielen auf die Kniee und beteten ihn an. U nd da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an und führten ihn aus, daß sie ihn kreuzigten. Und zwangen einen, der vorüberging, mit Namen Simon von Kyrene; der vom Felde kam (der ein Vater war des Alexander und Rufus), daß er ihm das Kreuz trüge. Und sie brachten ihn an die Stätte Golgatha, das ist verdolmetscht: Schädelstätte. Und sie gaben ihm Myrrhen im Wein zu trinken; und er nahm‘s nicht zu sich. Und da sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darum, welcher was überkäme. Und es war um die dritte Stunde, da sie ihn kreuzigten. Und es war oben über ihn geschrieben, was man ihm schuld gab, nämlich: Ein König der Juden. Und sie kreuzigten mit ihm zwei Mörder, einen zu seiner Rechten und einen zur Linken. Da ward die Schrift erfüllt, die da sagt, Er ist unter die Übeltäter gerechnet Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Häupter und sprachen: Pfui dich, wie fein zerbrichst du den Tempel und bauest ihn in dreien Tagen! Hilf dir nun selber und steig herab vom Kreuz! Desselbigengleichen die Hohenpriester verspotteten ihn untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Er hat andern geholfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er Christus und König in Israel, so steige er nun vom Kreuze, daß wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmäheten ihn auch. Und nach der sechsten Stunde ward eine Finsternis über das ganze Land bis um die neunte Stunde. Und um die neunte Stunde rief JEsus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani? das ist verdolmetscht: Mein GOtt, mein GOtt, warum hast du mich verlassen? Und etliche, die dabeistanden, da sie das hörten, sprachen sie: Siehe, er ruft den Elia! Da lief einer und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkete ihn und sprach: Halt, laß sehen, ob Elia komme und ihn herabnehme. Aber JEsus schrie laut und verschied. Und der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus. Der Hauptmann aber, der dabeistand ihm gegenüber und sah, daß er mit solchem Geschrei verschied, sprach er: Wahrlich, dieser Mensch ist GOttes Sohn gewesen! Und es waren auch Weiber da, die von ferne solches schaueten, unter welchen war Maria Magdalena und Maria, des kleinen Jakobus und des Joses Mutter, und Salome, die ihm auch nachgefolget, da er in Galiläa war, und gedient hatten, und viel andere, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren. U nd am Abend, dieweil es der Rüsttag war, welcher ist der Vorsabbat, kam Joseph von Arimathia, ein ehrbarer Ratsherr, welcher auch auf das Reich GOttes wartete; der wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam JEsu. Pilatus aber verwunderte sich, daß er schon tot war, und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er längst gestorben wäre. Und als er‘s erkundet von dem Hauptmann, gab er Joseph den Leichnam. Und er kaufte eine Leinwand und nahm ihn ab und wickelte ihn in die Leinwand und legte ihn in ein Grab, das war in einen Fels gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür. Aber Maria Magdalena und Maria Joses schaueten zu wo er hingelegt ward. U nd da der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria des Jakobus und Salome Spezerei, auf daß sie kämen und salbten ihn. Und sie kamen zum Grabe an einem Sabbater sehr frühe, da die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen dahin und wurden gewahr, daß der Stein abgewälzt war; denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein lang weiß Kleid an. Und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht JEsum von Nazareth, den Gekreuzigten; er ist auferstanden und ist nicht hier. Siehe da die Stätte, da sie ihn hinlegten. Geht aber hin und sagt‘s seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingehen wird nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen schnell heraus und flohen von dem Grabe; denn es war sie Zittern und Entsetzen ankommen. Und sagten niemand nichts; denn sie fürchteten sich. J Esus aber, da er auferstanden war frühe am ersten Tage der Sabbater, erschien er am ersten der Maria Magdalena, von welcher er sieben Teufel ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten. Und dieselbigen, da sie hörten, daß er lebte und wäre ihr erschienen, glaubten sie nicht. D agen da zwei aus ihnen wandelten, offenbarte er sich unter einer andern Gestalt, da sie aufs Feld gingen. Und dieselbigen gingen auch hin und verkündigten das den andern; denen glaubten sie auch nicht. Z uletzt, da die Elfe zu Tische saßen, offenbarete er sich und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härtigkeit, daß sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten auferstanden. Und sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur! Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, schlangen vertreiben, und so sie etwas Tödliches trinken, wird‘s ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird‘s besser mit ihnen werden. U nd der HErr, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward er aufgehoben gen Himmel und sitzt zur rechten Hand GOttes. Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten. Und der HERR wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen. S intemal sich‘s viele unterwunden haben, zu stellen die Rede von den Geschichten, so unter uns ergangen sind, wie uns das gegeben haben, die es von Anfang selbst gesehen und Diener des Worts gewesen sind: habe ich‘s auch für gut angesehen, nachdem ich‘s alles von Anbeginn erkundet habe, daß ich‘s zu dir, mein guter Theophilus, mit Fleiß ordentlich schriebe, auf daß du gewissen. Grund erfahrest der Lehre, in welcher du unterrichtet bist. Z u der Zeit Herodes, des Königs Judäas, war ein Priester von der Ordnung Abia mit Namen Zacharias und sein Weib von den Töchtern Aarons, welche hieß Elisabeth. Sie waren aber alle beide fromm vor GOtt und gingen in allen Geboten und Satzungen des HERRN untadelig. Und sie hatten kein Kind, denn Elisabeth war unfruchtbar; und waren beide wohl betaget. Und es begab sich, da er Priesteramts pflegete vor GOtt zur Zeit seiner Ordnung nach Gewohnheit des Priestertums, und an ihm war, daß er räuchern sollte, ging er in den Tempel des HERRN. Und die ganze Menge des Volks war draußen und betete unter der Stunde des Räucherns. Es erschien ihm aber der Engel des HERRN und stand zur rechten Hand am Räuchaltar. Und als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es kam ihn eine Furcht an. Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias; denn dein Gebet ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, des Namen sollst du Johannes heißen. Und du wirst des Freude und Wonne haben, und viele werden sich seiner Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem HERRN. Wein und stark Getränk wird er nicht trinken und er wird noch im Mutterleibe erfüllt werden mit Heiligen Geist. Und er wird der Kinder von Israel viele zu GOtt, ihrem HERRN, bekehren. Und er wird vor ihm hergehen im Geist und Kraft des Elia, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungläubigen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem HERRN ein bereit Volk. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Wobei soll ich das erkennen? Denn ich bin alt, und mein Weib ist betagt. Der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor GOtt steht, und bin gesandt, mit dir zu reden, daß ich dir solches verkündigte. Und siehe, du wirst verstummen und nicht reden können bis auf den Tag, da dies geschehen wird, darum daß du meinen Worten nicht geglaubt hast, welche sollen erfüllt werden zu ihrer Zeit. Und das Volk wartete auf Zacharias und verwunderte sich, daß er so lange im Tempel verzog. Und da er herausging, konnte er nicht mit ihnen reden. Und sie merkten, daß er ein Gesicht gesehen hatte im Tempel. Und er winkte ihnen und blieb stumm. Und es begab. sich, da die Zeit seines Amtes aus war, ging er heim in sein Haus. Und nach den Tagen ward sein Weib Elisabeth schwanger und verbarg sich fünf Monden und sprach: Also hat mir der HERR getan in den Tagen, da. er mich angesehen hat, daß er meine Schmach unter den Menschen von mir nähme. U nd im sechsten Mond ward der Engel Gabriel gesandt von GOtt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Manne mit Namen Joseph vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Gegrüßt seist du, Holdselige! Der HERR ist mit dir, du Gebenedeite unter den Weibern. Da sie ihn aber sah, erschrak sie über seine Rede und gedachte: Welch ein Gruß ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; du hast Gnade bei GOtt funden. Siehe; du wirst schwanger werden im Leibe und einen Sohn gebären, des Namen sollst du JEsus heißen. Der wird groß und ein Sohn des Höchsten genannt werden, und GOtt der HERR wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben. Und er wird ein König sein über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, sintemal ich von keinem Manne weiß? Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird GOttes Sohn genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Gefreundete, ist auch schwanger mit einem Sohn in ihrem Alter und geht jetzt im sechsten Mond, die im Geschrei ist, daß sie unfruchtbar sei. Denn bei GOtt ist kein Ding unmöglich. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des HERRN Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr. M aria aber stand auf in den Tagen und ging auf das Gebirge eilends zu der Stadt Juda und kam in das Haus des Zacharias und grüßte Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfete das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth ward des Heiligen Geistes voll und rief laut und sprach: Gebenedeiet bist du unter den Weibern, und gebenedeiet ist die Frucht deines Leibes. Und woher kommt mir das, daß die Mutter meines HERRN zu mir kommt? Siehe, da ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfete mit Freuden das Kind in meinem Leibe. Und o selig bist du, die du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem HERRN. U nd Maria sprach: Meine Seele erhebt den HERRN, und mein Geist freut sich GOttes, meines Heilandes. Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist, und des Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währt immer für und für bei denen, die ihn fürchten. Er übt Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und läßt die Reichen leer. Er denkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat unsern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich. Und Maria blieb bei ihr bei drei Monden; danach kehrte sie wiederum heim. U nd Elisabeth kam ihre Zeit, daß sie gebären sollte; und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Gefreundeten hörten, daß dar HERR große Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freueten sich mit ihr. Und es begab sich, am achten Tage kamen sie, zu beschneiden das Kindlein, und hießen ihn nach seinem Vater Zacharias. Aber seine Mutter antwortete und sprach: Mitnichten, sondern er soll Johannes heißen! Und sie sprachen zu ihr: Ist doch niemand in deiner Freundschaft, der also heiße. Und sie winkten seinem Vater wie er ihn wollte heißen lassen. Und er forderte ein Täfelein, schrieb und sprach: Er heißt Johannes. Und sie verwunderten sich alle. Und alsbald ward sein Mund und seine Zunge aufgetan, und redete und lobte GOtt. Und es kam eine Furcht über alle Nachbarn und diese Geschichte ward ruchbar auf dem ganzen jüdischen Gebirge. Und alle, die es hörten, nahmen‘s zu Herzen und sprachen: Was, meinst du, will aus dem Kindlein werden? Denn die Hand des HERRN war mit ihm. U nd sein Vater Zacharias ward des Heiligen Geistes voll, weissagte und sprach: Gelobt sei der HErr, der GOtt Israels; denn er hat besucht und erlöst sein Volk; und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils in dem Hause seines Dieners David. Als er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten: daß er uns errettete von unsern Feinden und von der Hand aller, die uns hassen, und die Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben, daß wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit, die ihm gefällig ist. Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen; du wirst vor dem HERRN hergehen, daß du seinen Weg bereitest und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk, die da ist in Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unsers GOttes, durch welche uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, auf daß er erscheine denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Und das Kindlein wuchs und ward stark im Geist und war in der Wüste, bis daß er sollte hervortreten vor das Volk Israel. E s begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids die da heißt Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. und siehe des HERRN Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des HERRN leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HErr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten GOtt und sprachen: Ehre sei GOtt in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen! Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der HERR kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kind gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, preiseten und lobten GOtt um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. U nd da acht Tage um waren, daß das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genannt JEsus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn er in Mutterleibe empfangen ward. Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz. Moses kamen, brachten sie ihn nach Jerusalem, daß sie ihn darstellten dem HERRN (wie denn geschrieben steht in dem Gesetz des HERRN: Allerlei Männlein, das zum ersten die Mutter bricht, soll dem HERRN geheiligt heißen), und daß sie gäben das Opfer, nachdem gesagt ist im Gesetz des HERRN, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. U nd siehe, ein Mensch war zu Jerusalem mit Namen Simeon; und derselbe Mensch war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war in ihm. Und ihm war eine Antwort worden von dem Heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christ des HERRN gesehen. Und kam aus Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind JEsus in den Tempel brachten, daß sie für ihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte GOtt und sprach: HERR, nun läßt du deinen Diener im Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, welchen du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volks Israel. Und sein Vater und Mutter wunderten sich des, das von ihm geredet ward. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall und Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird (und es wird ein Schwert durch deine Seele dringen), auf daß vieler Herzen Gedanken offenbar werden. U nd es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuels, vom Geschlecht Asser; die war wohl betaget und hatte gelebt sieben Jahre mit ihrem Manne nach ihrer Jungfrauschaft und war nun eine Witwe bei vierundachtzig Jahren; die kam nimmer vom Tempel, diente GOtt mit Fasten und Beten Tag und Nacht: Dieselbige trat auch hinzu zu derselben Stunde und preisete den HERRN und redete von ihm zu allen, die da auf die Erlösung zu Jerusalem warteten. Und da sie es alles vollendet hatten nach dem Gesetz des HERRN, kehrten sie wieder nach Galiläa zu ihrer Stadt Nazareth. Aber das Kind wuchs und ward stark im Geist, voller Weisheit; und GOttes Gnade war bei ihm. U nd seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem auf das Osterfest. Und da er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach Jerusalem nach Gewohnheit des Festes. Und da die Tage vollendet waren, und sie wieder nach Hause gingen, blieb das Kind JEsus zu Jerusalem; und seine Eltern wußten‘s nicht. Sie meineten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise und suchten ihn unter den Gefreundeten und Bekannten. Und da sie ihn nicht fanden gingen sie wiederum nach Jerusalem und suchten ihn. Und begab sich, nach dreien Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzen mitten unter den Lehrern, daß er ihnen zuhörte und sie fragete. Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antwort. Und da sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Was ist‘s, daß ihr mich gesucht habt? Wißt ihr nicht, daß ich sein muß in dem, was meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, das er mit ihnen redete. U nd er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Und JEsus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei GOtt und den Menschen. I n dem fünfzehnten Jahr des Kaisertums Kaisers Tiberius, da Pontius Pilatus Landpfleger in Judäa war und Herodes ein Vierfürst in Galiläa und sein Bruder Philippus ein Vierfürst in Ituräa und in der Gegend Trachonitis. und Lysanias ein Vierfürst in Abilene, da Hannas und Kaiphas Hohepriester waren: da geschah der Befehl GOttes zu Johannes, des Zacharias Sohn, in der Wüste. Und er kam in alle Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. wie geschrieben steht in dem Buch der Reden Jesaja‘s, des Propheten, der da sagt: Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des HERRN und macht seine Steige richtig! Alle Täler sollen voll werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; und was krumm ist, soll richtig werden und was uneben ist, soll schlechter Weg werden. Und alles Fleisch wird den Heiland GOttes sehen. Da sprach er zu dem Volk, das hinausging, daß es sich von ihm taufen ließe: Ihr Otterngezüchte, wer hat denn euch geweiset, daß ihr dem zukünftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, tut rechtschaffene Früchte der Buße und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: GOtt kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; welcher Baum nicht gute Früchte bringet, wird abgehauen und in das Feuer geworfen. Und das Volk fragete ihn und sprach: Was sollen wir denn tun? Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, der gebe dem, der keinen hat; und wer Speise hat, tue auch also. Es kamen auch die Zöllner, daß sie sich taufen ließen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, denn gesetzt ist. Da fragten ihn auch die, Kriegsleute und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemand Gewalt noch Unrecht und laßt euch begnügen an eurem Solde. Als aber das Volk im Wahn war und dachten alle in ihren Herzen von Johannes, ob er vielleicht Christus wäre antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber ein Stärkerer nach mir, dem ich nicht genugsam bin, daß ich die Riemen seiner Schuhe auflöse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. In desselbigen Hand ist die Worfschaufel; und er wird seine Tenne fegen und wird den Weizen in seine Scheuer sammeln und die Spreu wird er mit ewigem Feuer verbrennen. Und viel, anderes mehr vermahnete und verkündigte er dem Volk. Herodes aber der Vierfürst, da er von ihm gestraft ward um der Herodias willen, seines Bruders Weib, und um alles Übels willen, das Herodes tat - über das alles legte er Johannes gefangen. U nd es begab sich, da sich alles Volk taufen ließ, und JEsus auch getauft war und betete, daß sich der Himmel auftat. Und der Heilige Geist fuhr hernieder in leiblicher Gestalt auf ihn wie eine Taube, und eine Stimme kam aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. U nd JEsus ging in das dreißigste Jahr und ward gehalten für einen Sohn Josephs, welcher war ein Sohn Elis, der war ein Sohn Matthats, der war ein Sohn Levis, der war ein Sohn Melchis, der war ein Sohn Jannas, der war ein Sohn Josephs, der war ein Sohn des Mattathias, der war ein Sohn des Amos, der war ein Sohn Nahums, der war ein Sohn Eslis, der war ein Sohn Nanges, der war ein Sohn Maaths, der war ein Sohn des Mattathias, der war ein Sohn Semeis, der war ein Sohn Josephs, der war ein Sohn Judas, der war ein Sohn Johannas, der war ein Sohn Resias, der war ein Sohn Zorobabels, der war ein Sohn Salathiels, der war ein Sohn Neris, der war ein Sohn Melchis, der war ein Sohn Addis, der war ein Sohn Kosams, der war ein Sohn Elmodams, der war ein Sohn Hers, der war ein Sohn Joses, der war ein Sohn Eliezers, der war ein Sohn Jorems, der war ein Sohn Matthas, der war ein Sohn Levis, der war ein Sohn Simeons, der war ein Sohn Judas, der war ein Sohn Josephs, der war ein Sohn Jonams, der war ein Sohn Eliakims, der war ein Sohn Meleas, der war ein Sohn Menams der war ein Sohn Mattathans, der war ein Sohn Nathans, der war ein Sohn Davids, der war ein Sohn Jesses der war ein Sohn Obeds, der war ein Sohn des Boas, der war ein Sohn Salmons, der war ein Sohn Nahassons, der war ein Sohn Amminadabs, der war ein Sohn Arams, der war ein Sohn Esroms, der war ein Sohn des Phares, der war ein Sohn Judas, der war ein Sohn Jakobs, der war ein Sohn Isaaks, der war ein. Sohn Abrahams, der war ein Sohn Tharas, der war ein Sohn Nahors, der war ein Sohn Saruchs, der war ein Sohn Ragahus, der war ein Sohn Phalegs, der war ein Sohn Ebers, der war ein Sohn Salas, der war ein Sohn Kainans, der war ein Sohn Arphachsads, der war ein Sohn Sems, der war ein Sohn Noahs, der war ein Sohn Lamechs, der war ein Sohn Mathusalahs, der war ein Sohn Enochs, der war ein Sohn Jareds, der war ein Sohn Maleleels, der war ein Sohn Kainans, der war ein Sohn des Enos, der ein Sohn Seths, der war ein Sohn Adams, der war GOttes. J Esus aber, voll Heiligen Geistes, kam wieder von dem Jordan und ward vom Geist in die Wüste geführt und ward vierzig Tage lang von dem Teufel versucht. Und er aß nichts in denselbigen Tagen. Und da dieselbigen ein Ende hatten, hungerte ihn danach. Der Teufel aber sprach zu ihm: Bist du GOttes Sohn, so sprich zu dem Stein, daß er Brot werde. Und JEsus antwortete und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von einem jeglichen Wort GOttes. Und der Teufel führte ihn auf einen hohen Berg und weisete ihm alle Reiche der ganzen Welt in einem Augenblick und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, welchem ich will. So du nun mich willst anbeten, so soll es alles dein sein. JEsus antwortete ihm und sprach: Heb' dich weg von mir, Satan! Es steht geschrieben: Du sollst GOtt, deinen HERRN, anbeten und ihm allein dienen. Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf des Tempels Zinne und sprach zu ihm: Bist du GOttes Sohn, so laß dich von hinnen hinunter; denn es steht geschrieben: Er wird befehlen seinen Engeln von dir, daß sie dich bewahren und auf den Händen tragen, auf daß du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest. JEsus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: Du sollst GOtt, deinen HERRN, nicht versuchen. Und da der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm eine Zeitlang. U nd JEsus kam wieder in des Geistes Kraft nach Galiläa; und das Gerücht erscholl von ihm durch alle umliegenden Orte. Und er lehrte in ihren Schulen und ward von jedermann gepreiset. U nd er kam nach Nazareth, da er erzogen war, und ging in die Schule nach seiner Gewohnheit am Sabbattage und stand auf und wollte lesen. Da ward ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und da er das Buch herumwarf, fand er den Ort, da geschrieben steht: Der Geist des HERRN ist bei mir, derhalben er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen, und zu predigen das angenehme Jahr des HERRN. Und als er das Buch zutat, gab er‘s dem Diener und setzte sich. Und aller Augen, die in der Schule waren, sahen auf ihn. Und er fing an, zu sagen zu ihnen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren. Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich der holdseligen Worte, die aus seinem Munde gingen, und sprachen: Ist das nicht Josephs Sohn? Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet freilich zu mir sagen dies Sprichwort: Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehört zu Kapernaum geschehen? Tue auch also hier in deinem Vaterlande! Er aber sprach: Wahrlich, ich sage euch, kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterlande. Aber in der Wahrheit sage ich euch: Es waren viel Witwen in Israel zu Elias Zeiten, da der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monden, da eine große Teurung war im ganzen Lande; und zu der keiner ward Elia gesandt denn allein nach Sarepta der Sidonier, zu einer Witwe. Und viel Aussätzige waren in Israel zu des Propheten Elisa Zeiten; und der keiner ward gereinigt denn allein Naeman aus Syrien. Und sie wurden voll Zorns alle, die in der Schule waren, da sie das hörten, und standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn auf einen Hügel des Berges, darauf ihre Stadt gebaut war, daß sie ihn hinabstürzeten. Aber er ging mitten durch sie hinweg. U nd kam nach Kapernaum, in die Stadt Galiläas, und lehrte sie an den Sabbaten. Und sie verwunderten sich seiner Lehre; denn seine Rede war gewaltig. Und es war ein Mensch in der Schule, besessen mit einem unsaubern Teufel. Und der schrie laut und sprach: Halt, was haben wir mit dir zu schaffen, JEsus von Nazareth? Du bist kommen, uns zu verderben. Ich weiß, wer du bist, nämlich der Heilige GOttes. Und JEsus bedräute ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der Teufel warf ihn mitten unter sie und fuhr von ihm aus und tat ihm keinen Schaden. Und es kam eine Furcht über sie alle, und redeten miteinander und sprachen: Was ist das für ein Ding? Er gebeut mit Macht und Gewalt den unsaubern Geistern, und sie fahren aus. Und es erscholl sein Geschrei in alle Örter des umliegenden Landes. U nd er stand auf aus der Schule und kam in Simons Haus. Und Simons Schwieger war mit einem harten Fieber behaftet; und sie baten ihn für sie. Und er trat zu ihr und gebot dem Fieber, und es verließ sie. Und bald stand sie auf und diente ihnen. Und da die Sonne untergegangen war, alle die, so Kranke hatten mit mancherlei Seuchen, brachten sie zu ihm. Und er legte auf einen jeglichen die Hände und machte sie gesund. Es fuhren auch die Teufel aus von vielen, schrieen und sprachen: Du bist Christus, der Sohn GOttes. Und er bedräute sie und ließ sie nicht reden; denn sie wußten, daß er Christus war. Da es aber Tag ward, ging er hinaus an eine wüste Stätte; und das Volk suchte ihn, und kamen zu ihm und hielten ihn auf, daß er nicht von ihnen ginge. Er aber sprach. zu ihnen: Ich muß auch andern Städten das Evangelium predigen vom Reich GOttes; denn dazu bin ich gesandt. Und er predigte in den Schulen Galiläas. E s begab, sich aber, da sich das Volk zu ihm drang, zu hören das Wort GOttes, und er stand am See Genezareth und sah zwei Schiffe am See stehen; die Fischer aber waren ausgetreten und wuschen ihre Netze; trat er in der Schiffe eines, welches Simons war, und bat ihn, daß er‘s ein wenig vom Lande führte. Und er setzte sich und lehrte das Volk aus dem Schiff. Und als er hatte aufgehört zu reden, sprach er zu Simon: Fahre auf die Höhe und werft eure Netze aus, daß ihr einen Zug tut. Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen. Und da sie das taten, beschlossen sie eine große Menge Fische; und ihr Netz zerriß. Und sie winkten ihren Gesellen, die im andern Schiff waren, daß sie kämen und hülfen ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Schiffe voll, also daß sie sanken. Da das Simon Petrus sah, fiel er JEsu zu den Knieen und sprach: HErr, gehe von mir hinaus; ich bin ein sündiger Mensch. Denn es war ihn ein Schrecken ankommen und alle, die mit ihm waren, über diesen Fischzug, den sie miteinander getan hatten; desselbigengleichen auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gesellen. Und JEsus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; denn von nun an wirst du Menschen fangen. Und sie führten die Schiffe zu Lande und verließen alles und folgten ihm nach. U nd es begab sich, da er in einer Stadt war, siehe, da war ein Mann voll Aussatzes. Da der JEsum sah, fiel er auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: HErr, willst du, so kannst du mich reinigen. Und er streckte die Hand aus und rührte ihn an und sprach: Ich will‘s tun; sei gereinigt! Und alsbald ging der Aussatz von ihm. Und er gebot ihm daß, er‘s niemand sagen sollte; sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Es kam aber die Sage von ihm je weiter aus; und kam viel Volks zusammen, daß sie hörten und durch ihn gesund würden von ihren Krankheiten. Er aber entwich in die Wüste und betete. U nd es begab, sich auf einen Tag, daß er lehrte, und saßen da die Pharisäer und Schriftgelehrten, die da kommen waren aus allen Märkten in Galiläa und Judäa und von Jerusalem. Und die Kraft des HERRN ging von ihm und half jedermann. Und siehe, etliche Männer brachten einen Menschen auf einem Bette, der war gichtbrüchig; und sie suchten, wie sie ihn hineinbrächten und vor ihn legten. Und da sie vor dem Volk nicht fanden, an welchem Ort sie ihn hineinbrächten, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hernieder mit dem Bettlein, mitten unter sie, vor JEsus. Und da er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an zu denken und sprachen: Wer ist der, daß er GOtteslästerung redet? Wer kann Sünden vergeben denn allein GOtt? Da aber JEsus ihre Gedanken merkte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen? Welches ist leichter zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben? oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wißt, daß des Menschen Sohn Macht hat auf Erden Sünden zu vergeben, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Ich sage dir, stehe auf und hebe dein Bettlein auf; und gehe heim. Und alsbald stand er auf vor ihren Augen und hob das Bettlein auf, darauf er gelegen war, und ging heim und preisete GOtt. Und sie entsetzten sich alle und preiseten GOtt und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute seltsame Dinge gesehen. U nd danach ging er aus und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach. Und Levi richtete ihm ein groß Mahl zu in seinem Hause; und viel Zöllner und andere saßen mit ihm zu Tisch. Und die Schriftgelehrten und Pharisäer murrten wider seine Jünger und sprachen: Warum eßt und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin kommen, zu rufen die Sünder zur Buße und nicht die Gerechten. S ie aber sprachen zu ihm: Warum fasten Johannes Jünger so oft und beten so viel, desselbigengleichen der Pharisäer Jünger, aber deine Jünger essen und trinken? Er sprach aber zu ihnen: Ihr mögt die Hochzeitleute nicht zum Fasten treiben, solange der Bräutigam bei ihnen ist. Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten. Und er sagte zu ihnen ein Gleichnis: Niemand flicket einen Lappen vom neuen Kleid auf ein alt Kleid; wo anders, so reißt das neue, und der Lappen vom neuen reimet sich nicht auf das alte. Und niemand faßt Most in alte Schläuche; wo anders, so zerreißt der Most die Schläuche und wird verschüttet, und die Schläuche kommen um. Sondern den Most soll man in neue Schläuche fassen, so werden sie beide behalten. Und niemand ist, der vom alten trinkt und wolle bald des neuen; denn er spricht: Der alte ist milder. U nd es begab sich an einem Sabbat, daß er durchs Getreide ging; und seine Jünger rauften Ähren aus und aßen und rieben sie mit den Händen. Etliche aber der Pharisäer sprachen zu ihnen: Warum tut ihr, was sich nicht ziemt zu tun an den Sabbaten? Und JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht das gelesen, was David tat, da ihn hungerte, und die mit ihm waren: wie er zum Hause GOttes einging und nahm die Schaubrote und aß und gab auch denen, die mit ihm waren, die doch niemand durfte essen ohne die Priester alleine? Und sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn ist ein HERR auch des Sabbats. E s geschah aber auf einen andern Sabbat, daß er ging in die Schule und lehrte. Und da war ein Mensch, des rechte Hand war verdorret. Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer hielten auf ihn, ob er auch heilen würde am Sabbat, auf daß sie eine Sache wider ihn fänden. Er aber merkte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen mit der dürren Hand: Stehe auf und tritt hervor! Und er stand auf und trat dahin. Da sprach JEsus zu ihnen: Ich frage euch: Was ziemt sich zu tun an den Sabbaten, Gutes oder Böses, das Leben erhalten oder verderben? Und er sah sie alle umher an und sprach zu dem Menschen: Strecke aus deine Hand! Und er tat‘s. Da ward ihm seine Hand wieder zurechtgebracht, gesund wie die andere. Sie aber wurden ganz unsinnig und beredeten sich miteinander, was sie ihm tun wollten. E s begab sich aber zu der Zeit, daß er ging auf einen Berg, zu beten; und er blieb über Nacht in dem Gebet zu GOtt. Und da es Tag ward, rief er seine Jünger und erwählte ihrer zwölf, welche er auch Apostel nannte: Simon, welchen er Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, des Alphäus Sohn, Simon, genannt Zelotes, Judas, des Jakobus Sohn, und Judas Ischariot, den Verräter. Und er ging hernieder mit ihnen und trat auf einen Platz im Felde, und der Haufe seiner Jünger und eine große Menge des Volks von allem jüdischen Lande und Jerusalem und Tyrus und Sidon, am Meer gelegen, die da kommen waren, ihn zu hören, und daß sie gehEilt würden von ihren Seuchen, und die von unsaubern Geistern umgetrieben wurden, die wurden gesund. Und alles Volk begehrete, ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm; und heilte sie alle. U nd er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich GOttes ist euer. Selig seid ihr, die ihr hier hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr hier weinet; denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, so euch die Menschen hassen und euch absondern und schelten euch und verwerfen euren Namen als einen boshaftigen um des Menschensohns willen. Freut euch alsdann und hüpfet; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Desgleichen taten ihre Väter den Propheten auch. A ber dagegen wehe euch Reichen! denn ihr habt euren Trost dahin. Wehe euch, die ihr voll seid! denn euch wird hungern. Wehe euch, die ihr hier lachet! denn ihr werdet weinen und heulen. Wehe euch, wenn euch jedermann wohl redet! Desgleichen taten ihre Väter den falschen Propheten auch: A ber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut denen wohl, die euch hassen; segnet die, so euch verfluchen; bittet für die, so euch beleidigen. Und wer dich schlägt auf einen Backen, dem biete den andern auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem wehre nicht auch den Rock. Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, da fordere es nicht wieder. Und wie ihr wollet, daß euch die Leute tun sollen, also tut ihnen gleich auch ihr. Und so ihr liebt, die euch lieben, was Danks habt ihr davon? Denn die Sünder lieben auch ihre Liebhaber. Und wenn ihr euren Wohltätern wohl tut, was Danks habt ihr davon? Denn die Sünder tun dasselbige auch. Und wenn ihr leihet, von denen ihr hofft zu nehmen, was Danks habt ihr davon? Denn die Sünder leihen den Sündern auch, auf daß sie Gleiches wieder nehmen. Doch aber liebt eure Feinde; tut wohl und leihet, daß ihr nichts dafür hoffet, so wird euer Lohn groß sein, und werdet Kinder des Allerhöchsten sein. Denn er ist gütig über die Undankbaren und Boshaftigen. D arum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammet nicht, so werdet ihr auch nicht verdammet. Vergebet, so wird euch vergeben. Gebt, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überflüssig Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, da ihr mit meßt, wird man euch wieder messen. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Mag auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? Der Jünger ist nicht über seinen Meister; wenn der Jünger ist wie sein Meister, so ist er vollkommen. Was siehst du aber einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balkens in deinem Auge wirst du nicht gewahr? Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt stille, Bruder! Ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler! Zieh zuvor den Balken aus deinem Auge und besiehe dann, daß du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest. D enn es ist kein guter Baum, der faule Frucht trage, und kein fauler Baum, der gute Frucht trage. Ein jeglicher Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Denn man lieset nicht Feigen von den Dornen auch so lieset man nicht Trauben von den Hecken. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein boshaftiger Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz. seines Herzens. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Was heißt ihr mich aber HErr, HErr, und tut nicht, was ich euch sage? W er zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie, den will ich euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf den Fels. Da aber Gewässer kam, da riß der Strom zum Hause zu und mochte es nicht bewegen; denn es war auf den Fels gegründet. Wer aber hört und nicht tut, der ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute auf die Erde ohne Grund; und der Strom riß zu ihm zu, und es fiel bald, und das Haus gewann einen großen Riß. N achdem er aber vor dem Volk ausgeredet hatte, ging er nach Kapernaum. Und eines Hauptmanns Knecht lag todkrank, den er wert hielt. Da er aber von JEsu hörte, sandte er die Ältesten der Juden zu ihm und bat ihn, daß er käme und seinen Knecht gesund machte. Da sie aber zu JEsu kamen, baten sie ihn mit Fleiß und sprachen: Er ist es wert, daß du ihm das erzeigest; denn er hat unser Volk lieb, und die Schule hat er uns erbaut. JEsus aber ging mit ihnen hin. Da sie aber nun nicht ferne von dem Hause waren, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach HErr, bemühe dich nicht! Ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehst; darum ich auch mich selbst nicht würdig geachtet habe, daß ich zu dir käme; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knabe gesund. Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Kriegsknechte unter mir und spreche zu einem: Gehe hin! so geht er hin, und zum andern: Komm her! so kommt er, und zu meinem Knecht: Tu das! so tut er‘s. Da aber JEsus das hörte, verwunderte er sich sein und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch, solchen Glauben habe ich in Israel nicht funden. Und da die Gesandten wiederum nach Hause kamen, fanden sie den kranken Knecht gesund. U nd es begab sich danach, daß er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seiner Jünger gingen viel mit ihm und viel Volks. Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der ein einiger Sohn war seiner Mutter, und sie war eine Witwe. Und viel Volks aus der Stadt ging mit ihr. Und da sie der HERR sah, jammerte ihn derselben und sprach zu ihr: Weine nicht! Und trat hinzu und rührte den Sarg an. Und die Träger standen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter. Und es kam sie alle eine Furcht an und preiseten GOtt und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und: GOtt hat sein Volk heimgesucht. Und diese Rede von ihm erscholl in das ganze jüdische Land und in alle umliegenden Länder. U nd es verkündigten Johannes seine Jünger das alles. Und er rief zu sich seiner Jünger zwei und sandte sie zu JEsu und ließ ihm sagen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? Da aber die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und läßt dir sagen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? Zu derselben Stunde aber machte er viele gesund von Seuchen und Plagen und bösen Geistern und viel Blinden schenkte er das Gesicht. U nd JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündigt Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein, die Tauben hören, die Toten stehen auf, den Armen wird das Evangelium geprediget; und selig ist, der sich nicht ärgert an mir. D a aber die Boten des Johannes hingingen, fing JEsus an, zu reden zu dem Volk von Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das vom Winde bewegt wird? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen sehen in weichen Kleidern? Sehet, die in herrlichen Kleidern und Lüsten leben, die sind in den königlichen Höfen. Oder was seid ihr bin ausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, der da mehr ist denn ein Prophet. Er ist‘s, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor deinem Angesicht her, der da, bereiten soll deinen Weg vor dir. Denn ich sage euch, daß unter denen, die von Weibern geboren sind, ist kein größerer Prophet denn Johannes der Täufer; der aber kleiner ist im Reich GOttes, der ist größer denn er. Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben GOtt recht und ließen sich taufen mit der Taufe des Johannes. Aber die Pharisäer und Schriftgelehrten verachteten GOttes Rat wider sich selbst und ließen sich nicht von ihm taufen. Aber der HERR sprach: Wem soll ich die Menschen dieses Geschlechts vergleichen, und wem sind sie gleich? Sie sind gleich den Kindern, die auf dem Markt sitzen und rufen gegeneinander und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzet; wir haben euch geklaget, und ihr habt nicht geweinet. Denn Johannes der Täufer ist kommen und aß nicht Brot und trank keinen Wein, so sagt ihr: Er hat den Teufel. Des Menschen Sohn ist kommen, ißt und trinkt, so sagt ihr: Siehe, der Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund. Und die Weisheit muß sich rechtfertigen lassen von allen ihren Kindern. E s bat ihn aber der Pharisäer einer, daß er mit ihm äße: Und er ging hinein in des Pharisäers Haus und setzte sich zu Tische. Und siehe, ein Weib war in der Stadt, die war eine Sünderin. Da die vernahm, daß er zu Tische saß in des Pharisäers Hause, brachte sie ein Glas mit Salben und trat hinten zu seinen Füßen und weinte und fing an, seine Füße zu netzen mit Tränen und mit den Haaren ihres Haupts zu trocknen; und küßte seine Füße und salbte sie mit Salben. Da aber das der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte er, wer und welch ein Weib das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. JEsus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sage an! Es hatte ein Wucherer zwei Schuldner. Einer war schuldig fünfhundert Groschen, der andere fünfzig. Da sie aber nicht hatten zu bezahlen, schenkte er‘s beiden. Sage an, welcher unter denen wird ihn am meisten lieben? Simon antwortete und sprach: Ich achte, dem er am meisten geschenket hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht gerichtet. Und er wandte sich zu dem Weibe und sprach zu Simon: Siehest du dies Weib? Ich bin kommen in dein Haus, du hast mit nicht Wasser gegeben zu meinen Füßen; diese aber hat meine Füße mit Tränen genetzt und mit den Haaren ihres Haupts getrocknet. Du hast mir keinen Kuß gegeben; diese aber, nachdem sie hereinkommen ist, hat sie nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öle gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salben gesalbt. Derhalben sage ich dir: Ihr sind viel Sünden vergeben, denn sie hat viel geliebt. Welchem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben. Da fingen an, die mit ihm zu Tisch saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch die Sünden vergibt? Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin mit Frieden! U nd es begab sich danach, daß er reisete durch Städte und Märkte und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich GOttes, und die Zwölfe mit ihm, dazu etliche Weiber, die er gesund hatte gemacht von den bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, die da Magdalena heißt, von welcher waren sieben Teufel ausgefahren, und Johanna, das Weib Chusas, des Pflegers des Herodes, und Susanna und viel andere, die ihm Handreichung taten von ihrer Habe. D a nun viel Volks beieinander war und aus den Städten zu ihm eilten, sprach er durch ein Gleichnis: Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen; und indem er säte, fiel etliches an den Weg und ward vertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen‘s auf. Und etliches fiel auf den Fels; und da es aufging, verdorrete es, darum daß es nicht Saft hatte. Und etliches fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten‘s. Und etliches fiel auf ein gut Land; und es ging auf und trug hundertfältige Frucht. Da er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Es fragten ihn aber seine Jünger und sprachen, was dieses Gleichnis wäre. E r aber sprach: Euch ist‘s gegeben, zu wissen das Geheimnis des Reichs GOttes; den andern aber in Gleichnissen, daß sie es nicht sehen, ob sie es schon sehen, und nicht verstehen, ob sie es schon hören. Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort GOttes. Die aber an dem Wege sind, das sind, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, auf daß sie nicht glauben und selig werden. Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Und die haben nicht Wurzel: eine Zeitlang glauben sie und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Das aber unter die Dornen fiel, sind die, so es hören und gehen hin unter den sorgen, Reichtum und Wollust dieses Lebens und ersticken und bringen keine Frucht. Das aber auf dem guten Lande sind, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld. N iemand aber zündet ein Licht an und bedeckt es mit einem Gefäß oder setzt es unter eine Bank, sondern er setzt es auf einen Leuchter, auf daß wer hineingeht, das Licht sehe. Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werde, auch nichts Heimliches, was nicht kund werde und an den Tag komme. So seht nun darauf, wie ihr zuhört! Denn wer da hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, von dem wird genommen, auch was er meint zu haben. E s gingen aber hinzu seine Mutter und Brüder und konnten vor dem Volk nicht zu ihm kommen. Und es ward ihm angesagt: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die GOttes Wort hören und tun. U nd es begab sich auf der Tage einen, daß er in ein Schiff trat samt seinen Jüngern. Und er sprach zu ihnen: Laßt uns über den See fahren! Sie stießen vom Lande. Und da sie schiffeten, schlief er ein. Und es kam ein Windwirbel auf den See; und die Wellen überfielen sie, und standen in großer Gefahr. Da traten sie zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir verderben! Da stand er auf und bedräute den Wind und die Woge des Wassers; und es ließ ab und ward eine Stille. Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie fürchteten sich aber und verwunderten sich und sprachen untereinander: Wer ist dieser? Denn er gebeut dem Wind und dem Wasser, und sie sind ihm gehorsam. U nd sie schifften fort in die Gegend der Gadarener, welche ist Galiläa gegenüber. Und als er austrat auf das Land, begegnete ihm ein Mann aus der Stadt, der hatte Teufel von langer Zeit her und tat keine Kleider an und blieb in keinem Hause, sondern in den Gräbern. Da er aber JEsum sah, schrie er und fiel vor ihm nieder und rief laut und sprach: Was habe ich mit dir zu schaffen, JEsu, du Sohn GOttes, des Allerhöchsten? Ich bitte dich, du wollest mich nicht quälen. Denn er gebot dem unsaubern Geist, daß er von dem Menschen ausführe; denn er hatte ihn lange Zeit geplaget. Und er war mit Ketten gebunden und mit Fesseln gefangen; und zerriß die Bande und ward getrieben von dem Teufel in die Wüsten. Und JEsus fragte ihn und sprach: Wie heißt du? Er sprach: Legion. Denn es waren viel Teufel in ihn gefahren. Und sie baten ihn, daß er sie nicht hieße in die Tiefe fahren. Es war aber daselbst eine große Herde Säue auf der Weide auf dem Berge. Und sie baten ihn, daß er ihnen erlaubte, in dieselbigen zu fahren. Und er erlaubte ihnen. Da fuhren die Teufel aus von dem Menschen und fuhren in die Säue. Und die Herde stürzte sich mit einem Sturm in den See und ersoffen. Da aber die Hirten sahen, was da geschah, flohen sie und verkündigten‘s in der Stadt und in den Dörfern. Da gingen sie hinaus, zu sehen, was da geschehen war; und kamen zu JEsu und fanden den Menschen, von welchem die Teufel ausgefahren waren, sitzend zu den Füßen JEsu, bekleidet und vernünftig; und erschraken. Und die es gesehen hatten, verkündigten‘s ihnen, wie der Besessene war gesund worden. Und es bat ihn die ganze Menge der umliegenden Länder der Gadarener, daß er von ihnen ginge. Denn es war sie eine große Furcht ankommen. Und er trat in das Schiff und wandte wieder um. Es bat ihn aber der Mann, von dem die Teufel ausgefahren waren, daß er bei ihm möchte sein. Aber JEsus ließ ihn von sich und sprach: Gehe wieder heim und sage, wie große Dinge dir GOtt getan hat. Und er ging hin und predigte durch die ganze Stadt, wie große Dinge ihm JEsus getan hatte. U nd es begab sich, da JEsus wiederkam, nahm ihn das Volk auf; denn sie warteten alle auf ihn. Und siehe, da kam ein Mann mit Namen Jairus, der ein Oberster der Schule war, und fiel JEsu zu den Füßen und bat ihn, daß er wollte in sein Haus kommen: Denn er hatte eine einige Tochter bei zwölf Jahren, die lag in den letzten Zügen. Und da er hinging, drang ihn das Volk. U nd ein Weib hatte den Blutgang zwölf Jahre gehabt; die hatte alle ihre Nahrung an die Ärzte gewandt und konnte von niemand gehEilt werden. Die trat hinzu von hinten und rührte seines Kleides Saum an; und alsbald stand ihr der Blutgang. Und JEsus sprach: Wer hat mich angerührt? Da sie aber alle leugneten, sprach Petrus, und die mit ihm waren: Meister, das Volk drängt und drückt dich, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? JEsus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich fühle, daß eine Kraft von mir gegangen ist. Da aber das Weib sah, daß es nicht verborgen war, kam sie mit Zittern und fiel vor ihm nieder und verkündigte vor allem Volk, aus was Ursach‘ sie ihn hätte angerührt, und wie sie wäre alsbald gesund worden. Er aber sprach zu ihr: Sei getrost, meine Tochter; dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin mit Frieden! D a er noch redete, kam einer vom Gesinde des Obersten der Schule und sprach zu ihm: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Meister nicht. Da aber JEsus das hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht! Glaube nur, so wird sie gesund. Da er aber in das Haus kam, ließ er niemand hineingehen denn Petrus und Jakobus und Johannes und des Kindes Vater und Mutter. Sie weinten aber alle und klagten um sie. Er aber sprach: Weinet nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie verlachten ihn, wußten wohl, daß sie gestorben war. Er aber trieb sie alle hinaus, nahm sie bei der Hand und rief und sprach: Kind, stehe auf! Und ihr Geist kam wieder, und sie stand alsbald auf. Und er befahl, man sollte ihr zu essen geben. Und ihre Eltern entsetzten sich. Er aber gebot ihnen, daß sie niemand sagten, was geschehen war. E r forderte aber die Zwölfe zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle Teufel und daß sie Seuchen heilen konnten. Und sandte sie aus, zu predigen das Reich GOttes und zu heilen die Kranken. Und sprach zu ihnen: Ihr sollt nichts mit euch nehmen auf den Weg, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld; es soll auch einer nicht zwei Röcke haben. Und wo ihr in ein Haus geht, da bleibt, bis ihr von dannen ziehet. Und welche euch nicht aufnehmen, da geht aus von derselben Stadt und schüttelt auch den Staub ab von euren Füßen zu einem Zeugnis über sie. Und sie gingen hinaus und durchzogen die Märkte, predigten das Evangelium und machten gesund an allen Enden. E s kam aber vor Herodes, den Vierfürsten, alles, was durch ihn geschah; und er besorgte sich, dieweil von etlichen gesagt ward: Johannes ist von den Toten auferstanden; von etlichen aber: Elia ist erschienen; von etlichen aber: Es ist der alten Propheten einer auferstanden. Und Herodes sprach: Johannes, den habe ich enthauptet; wer ist aber dieser, von dem ich solches höre? Und begehrete, ihn zu sehen. U nd die Apostel kamen wieder und erzählten ihm, wie große Dinge sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und entwich besonders in eine Wüste bei der Stadt, die da heißt Bethsaida. Da des das Volk inne ward, zog es ihm nach. Und er ließ sie zu sich und sagte ihnen vom Reich GOttes und machte gesund, die es bedurften. Aber der Tag fing an sich zu neigen. Da traten zu ihm die Zwölfe und sprachen zu ihm: Laß das Volk von dir, daß sie hingehen in die Märkte umher und in die Dörfer, daß sie Herberge und Speise finden; denn wir sind hier in der Wüste. Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Sie sprachen: Wir haben nicht mehr denn fünf Brote und zwei Fische; es sei denn, daß wir hingehen sollen und Speise kaufen für so groß Volk. (Denn es waren bei fünftausend Mann.) Er sprach aber zu seinen Jüngern: Laßt sie sich setzen bei Schichten, je fünfzig und fünfzig. Und sie taten also und setzten sich alle. Da nahm er die fünf Brote und zwei Fische und sah auf gen Himmel und dankte darüber, brach sie und gab sie den Jüngern, daß sie dem Volk vorlegten. Und sie aßen und wurden alle satt; und wurden aufgehoben, was ihnen über blieb von Brocken, zwölf Körbe. U nd es begab sich, da er allein war und betete und seine Jünger bei ihm, fragte er sie und sprach: Wer sagen die Leute, daß ich sei? Sie antworteten und sprachen: Sie sagen, du seist Johannes der Täufer; etliche aber, du seist Elia; etliche aber, es sei der alten Propheten einer auferstanden. Er aber sprach zu ihnen: Wer sagt ihr aber, daß ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christ GOttes. Und er bedräute sie und gebot, daß sie das niemand sagten. U nd sprach: Denn des Menschen Sohn muß noch viel leiden und verworfen werde von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verlieret um meinetwillen, der wird‘s erhalten. Und was Nutz hätte der Mensch, ob er die ganze Welt gewönne und verlöre sich selbst oder beschädigte sich selbst? Wer sich aber mein und meiner Worte schämet, des wird sich des Menschen Sohn auch schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und seines Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber wahrlich, daß etliche sind von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie das Reich GOttes sehen. U nd es begab sich nach diesen Reden bei acht Tagen, daß er zu sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, zu beten. Und da er betete, ward die Gestalt seines Angesichts anders, und sein Kleid ward weiß und glänzte. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche waren Mose und Elia. Die erschienen in Klarheit und redeten von dem Ausgang, welchen er sollte erfüllen zu Jerusalem. Petrus aber, und die mit ihm waren, waren voll Schlafs. Da sie aber aufwachten, sahen sie seine Klarheit und die zwei Männer bei ihm stehen. Und es begab sich, da die von ihm wichen; sprach Petrus zu JEsu: Meister, hier ist gut sein; laßt uns drei Hütten machen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Und wußte nicht, was er redete. Da er aber solches redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Und sie erschraken, da sie die Wolke überzog. Und es fiel eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein lieber Sohn, den sollt ihr hören. Und indem solche Stimme geschah, fanden sie JEsum alleine. Und sie verschwiegen und verkündigten niemand nichts in denselbigen Tagen, was sie gesehen hatten. E s begab sich aber den Tag hernach, da sie von dem Berge kamen, kam ihnen entgegen viel Volks. Und siehe, ein Mann unter dem Volk rief und sprach: Meister, ich bitte dich, besiehe doch meinen Sohn; denn er ist mein einiger Sohn. Siehe, der Geist ergreift ihn, so schreit er alsbald; und reißt ihn, daß er schäumet; und mit Not weicht er von ihm, wenn er ihn gerissen hat. Und ich habe deine Jünger gebeten, daß sie ihn austrieben, und sie konnten nicht. Da antwortete JEsus und sprach: O du ungläubige und verkehrte Art! Wie lange soll ich bei euch sein und euch dulden? Bringe deinen Sohn her. Und da er zu ihm kam, riß ihn der Teufel und zerrete ihn. JEsus aber bedräute den unsaubern Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder. Und sie entsetzten sich alle über die Herrlichkeit GOttes. Da sie sich aber alle verwunderten über alles, was er tat, sprach er zu seinen Jüngern: F aßt ihr zu euren Ohren diese Reden! Denn des Menschen Sohn muß überantwortet werden in der Menschen Hände. Aber das Wort vernahmen sie nicht, und es war vor ihnen verborgen, daß sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn zu fragen um dasselbige Wort. E s kam auch ein Gedanke unter sie, welcher unter ihnen der Größte wäre. Da aber JEsus den Gedanken ihres Herzens sah, ergriff er ein Kind und stellte es neben sich und sprach zu ihnen: Wer das Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Welcher aber der Kleinste ist unter euch allen, der wird groß sein. D a antwortete Johannes und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb die Teufel aus in deinem Namen, und wir wehrten ihm; denn er folgt dir nicht mit uns. Und JEsus sprach zu ihm: Wehrt ihm nicht; denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns. E s begab sich aber, da die Zeit erfüllt war, daß er sollte von hinnen genommen werden, wandte er sein Angesicht, stracks nach Jerusalem zu wandeln. Und er sandte Boten vor sich hin; die gingen hin und kamen in einen Markt der Samariter, daß sie ihm Herberge bestellten. Und sie nahmen ihn nicht an, darum daß er sein Angesicht gewendet hatte, zu wandeln nach Jerusalem. Da aber das seine Jünger, Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: HErr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle und verzehre sie, wie Elia tat. JEsus aber wandte sich und bedräute sie und sprach: Wißt ihr nicht, welch Geistes Kinder ihr seid? Des Menschen Sohn ist nicht kommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten. U nd sie gingen in einen andern Markt. Es begab sich aber, da sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wo du hingehst. Und JEsus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester, aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hinlege. Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: HErr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Aber JEsus sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und verkündige das Reich GOttes. Und ein anderer sprach: HErr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, daß ich einen Abschied mache mit denen, die in meinem Hause sind. JEsus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich GOttes. D arnach sonderte der HERR andere siebzig aus und sandte sie zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, da er wollte hinkommen. Und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber ist wenig; bittet den HERRN der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte! Geht hin! Siehe, ich sende euch als die Lämmer mitten unter die Wölfe. Traget keinen Beutel noch Tasche noch Schuhe und grüßt niemand auf der Straße. Wo ihr in ein Haus kommt, da sprecht zuerst: Friede sei in diesem Hause! Und so daselbst wird ein Kind des Friedens sein, so wird euer Friede auf ihm beruhen; wo aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. In demselbigen Hause aber bleibt, eßt und trinkt, was sie haben; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von, einem Hause zum andern gehen. Und wo ihr in eine Stadt kommt, und sie euch aufnehmen, da eßt, was euch wird vorgetragen, und heilt die Kranken, die daselbst sind, und sagt ihnen: Das Reich GOttes ist nahe zu euch kommen. Wo ihr aber in eine Stadt kommt, da sie euch nicht aufnehmen, da geht heraus auf ihre Gassen und sprecht: Auch den Staub, der sich an uns gehängt hat von eurer Stadt, schlagen wir ab auf euch; doch sollt ihr wissen, daß euch das Reich GOttes nahe gewesen ist. Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage denn solcher Stadt. W ehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wären solche Taten zu Tyrus und Sidon geschehen, die bei euch geschehen sind, sie hätten vorzeiten im Sack und in der Asche gesessen und Buße getan. Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen am Gerichte denn euch. Und du, Kapernaum, die du bis an den Himmel erhoben bist, du wirst in die Hölle hinuntergestoßen werden. Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat. D ie Siebzig aber kamen wieder mit Freuden und sprachen: HErr, es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen. Er sprach aber zu ihnen: Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen als einen Blitz. Sehet, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen. Doch darin freut euch nicht, daß euch die Geister untertan sind, freut euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind. Z u der Stunde freuete sich JEsus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater und HERR Himmels und der Erde, daß du solches verborgen hast den Weisen und Klugen und hast es offenbart den Unmündigen: Ja, Vater, also war es wohlgefällig vor dir. Es ist mir alles übergeben von meinem Vater. Und niemand weiß, wer der Sohn sei, denn nur der Vater, noch wer der Vater sei, denn nur der Sohn, und welchem es der Sohn will offenbaren. Und er wandte sich zu seinen Jüngern und sprach insonderheit: Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr seht. Denn ich sage euch: Viel Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben‘s nicht gesehen; und hören, was ihr hört, und haben‘s nicht gehört. U nd siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie liesest du? Er antwortete und sprach: Du sollst GOtt, deinen HERRN, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt und deinen Nächsten als dich selbst. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu JEsu: Wer ist denn mein Nächster? Da antwortete JEsus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Mörder; die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn halbtot liegen. Es begab sich aber ohngefähr, daß ein Priester dieselbige Straße hinabzog; und da er ihn sah, ging er vorüber. Desselbigengleichen auch ein Levit: da er kam zu der Stätte und sah ihn, ging er vorüber. Ein Samariter aber reisete und kam dahin; und da er ihn sah, jammerte ihn sein, ging zu ihm, verband ihm seine Wunden und goß drein Öl und Wein und hob ihn auf sein Tier und führte ihn in die Herberge und pflegete sein. Des andern Tages reisete er und zog heraus zwei Groschen und gab sie dem Wirt und sprach zu ihm; Pflege sein; und so du was mehr wirst dartun, will ich dir‘s bezahlen, wenn ich wiederkomme. Welcher dünkt dich, der unter diesen dreien der Nächste, sei gewesen dem, der unter die Mörder gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach JEsus zu ihm: So gehe hin und tue desgleichen! E s begab sich aber, da sie wandelten, ging er in einen Markt. Da war ein Weib mit Namen Martha, die nahm ihn auf in ihr Haus. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich zu JEsu Füßen und hörte seiner Rede zu. Martha aber machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: HErr, fragst du nicht danach, daß mich meine Schwester läßt alleine dienen? Sage ihr doch, daß sie es auch angreife! JEsus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe! Eines aber ist not: Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden. U nd es begab sich, daß er war an einem Ort und betete. Und da er aufgehört hatte, sprach seiner Jünger einer zu ihm: HErr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, sprecht: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Gib uns unser täglich Brot immerdar. Und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben allen, die uns schuldig sind. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. U nd er sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, der einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leihe mir drei Brote; denn es ist mein Freund zu mir kommen von der Straße, und ich habe nicht, was ich ihm vorlege; und er drinnen würde antworten und sprechen: Mach‘ mir keine Unruhe; die Tür ist schon zugeschlossen, und meine Kindlein sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht aufstehen und dir geben. Ich sage euch, und ob er nicht aufsteht und gibt ihm darum, daß er sein Freund ist, so wird er doch um seines unverschämten Geilens willen aufstehen und ihm geben, wieviel er bedarf. Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der nimmt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopfet, dem wird aufgetan. Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater ums Brot, der ihm einen Stein dafür biete? und so er um einen Fisch bittet, der ihm eine Schlange für den Fisch biete? oder so er um ein Ei bittet, der ihm einen Skorpion dafür biete? So denn ihr, die ihr arg seid, könnt euren Kindern gute Gaben geben, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! U nd er trieb einen Teufel aus, der war stumm. Und es geschah, da der Teufel ausfuhr, da redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich. Etliche aber unter ihnen sprachen: Er treibt die Teufel aus durch Beelzebub, den Obersten der Teufel. Die andern aber versuchten ihn und begehreten ein Zeichen von ihm vom Himmel. Er aber vernahm ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Ein jeglich Reich, so es mit ihm selbst uneins wird, das wird wüste, und ein Haus fällt über das andere. Ist denn der Satanas auch mit ihm selbst uneins, wie will sein Reich bestehen? dieweil ihr sagt, ich treibe die Teufel aus durch Beelzebub. So aber ich die Teufel durch Beelzebub austreibe, durch wen treiben sie eure Kinder aus? Darum werden sie eure Richter sein. So ich aber durch GOttes Finger die Teufel austreibe, so kommt je das Reich GOttes zu euch. Wenn ein starker Gewappneter seinen Palast bewahret, so bleibt das Seine mit Frieden. Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seinen Harnisch, darauf er sich verließ, und teilt den Raub aus. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. W enn der unsaubere Geist von dem Menschen ausfähret, so durchwandelt er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht; so spricht er: Ich will wieder umkehren in mein Haus, daraus ich gegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er‘s mit Besemen gekehrt und geschmücket. Dann geht er hin und nimmt sieben Geister zu sich, die ärger sind denn er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie da; und wird hernach mit demselbigen Menschen ärger denn vorhin. U nd es begab sich, da er solches redete, erhub ein Weib im Volk die Stimme und sprach zu ihm: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast. Er aber sprach: Ja, selig sind, die das Wort GOttes hören und bewahren. D as Volk aber drang hinzu. Da fing er an und sagte: Dies ist eine arge Art; sie begehrt ein Zeichen, und es wird ihr kein Zeichen gegeben denn nur das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona ein Zeichen war den Niniviten, also wird des Menschen Sohn sein diesem Geschlechte. Die Königin von Mittag wird auftreten vor dem Gerichte mit den Leuten dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam von der Welt Ende, zu hören die Weisheit Salomos. Und siehe, hier ist mehr denn Salomo. Die Leute von Ninive werden auftreten vor dem Gerichte mit diesem Geschlecht und werden‘s verdammen; denn sie taten Buße nach der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr denn Jona. N iemand zündet ein Licht an und setzt es an einen heimlichen Ort, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, auf daß, wer hineingeht, das Licht sehe. Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn nun dein Auge einfältig sein wird, so ist dein ganzer Leib licht. So aber dein Auge ein Schalk sein wird, so ist auch dein Leib finster. So schaue darauf, daß nicht das Licht in dir Finsternis sei! Wenn nun dein Leib ganz licht ist, daß er kein Stück von Finsternis hat, so wird er ganz licht sein und wird dich erleuchten wie ein heller Blitz. D a er aber in der Rede war, bat ihn ein Pharisäer, daß er mit ihm das Mittagsmahl äße. Und er ging hinein und setzte sich zu Tische. Da das der Pharisäer sah, verwunderte er sich, daß er sich nicht vor dem Essen gewaschen hätte. Der HERR aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer haltet die Becher und Schüsseln auswendig reinlich; aber euer Inwendiges ist voll Raubes und Bosheit. Ihr Narren, meint ihr, daß inwendig rein sei, wenn‘s auswendig rein ist? Doch gebt Almosen von dem, was da ist, siehe, so ist‘s euch alles rein. Aber wehe euch Pharisäern, daß ihr verzehntet die Minze und Raute und allerlei Kohl und geht vorbei an dem Gericht und an der Liebe GOttes! Dies sollte man tun und jenes nicht lassen. Wehe euch Pharisäern, daß ihr gerne obenan sitzt in den Schulen und wollt gegrüßt sein auf dem Markte! Wehe euch Schriftgelerten und Pharisäern, ihr Heuchler, daß ihr seid wie die verdeckten Totengräber, darüber die Leute laufen und kennen sie nicht! Da antwortete einer von den Schriftgelehrten und sprach zu ihm: Meister, mit den Worten schmähest du uns auch. Er aber sprach: Und wehe auch euch Schriftgelehrten! Denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten, und ihr rührt sie nicht mit einem Finger an. Wehe euch! Denn ihr baut der Propheten Gräber; eure Väter aber haben sie getötet. So bezeugt ihr zwar und bewilliget in eurer Väter Werk; denn sie töteten sie, so baut ihr ihre Gräber. Darum spricht die Weisheit GOttes: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und derselben werden sie etliche töten und verfolgen, auf daß gefordert werde von diesem Geschlecht aller Propheten Blut, das vergossen ist, seit der Welt Grund gelegt ist, von Abels Blut an bis auf das Blut des Zacharias, der umkam zwischen dem Altar und Tempel. Ja, ich sage euch, es wird gefordert werden von diesem Geschlechte. Wehe euch Schriftgelehrten! denn ihr den Schlüssel der Erkenntnis habt. Ihr kommt nicht hinein und wehrt denen, die hinein wollen. Da er aber solches zu ihnen sagte, fingen an die Schriftgelehrten und Pharisäer, hart auf ihn zu dringen und ihm mit mancherlei Fragen den Mund zu stopfen, und lauerten auf ihn und suchten, ob sie etwas erjagen könnten aus seinem Munde, daß sie eine Sache wider ihn hätten. E s lief das Volk zu, und kamen etliche viel tausend zusammen, also daß sie sich untereinander traten. Da fing er an und sagte zu seinen Jüngern: Zum ersten hütet euch vor den Sauerteig der Pharisäer, welches ist die Heuchelei. Es ist aber nichts verborgen, das nicht offenbar werde, noch heimlich, das man nicht wissen werde. Darum, was ihr in Finsternis sagt, das wird man im Licht hören; was ihr redet ins Ohr in den Kammern, das wird man auf den Dächern predigen. Ich sage euch aber, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. Ich will euch aber zeigen, vor welchem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch Macht hat, zu werfen in die Hölle. Ja, ich sage euch, vor dem fürchtet euch. Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige? Noch ist vor GOtt derselben nicht einer vergessen. Auch sind die Haare auf eurem Haupte alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; denn ihr seid besser denn viel Sperlinge. Ich sage euch aber: Wer mich bekennt vor den Menschen, den wird auch des Menschen Sohn bekennen vor den Engeln GOttes. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln GOttes. Und wer da redet ein Wort wider des Menschen Sohn, dem soll es vergeben werden; wer aber lästert den Heiligen Geist, dem soll es nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber führen werden in ihre Schulen und vor die Obrigkeit und vor die Gewaltigen, so sorgt nicht, wie oder was ihr antworten oder was ihr sagen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch zu derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt. E s sprach aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, daß er mit mir das Erbe teile. Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbschichter über euch gesetzt? Und sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Geiz! Denn niemand lebt davon, daß er viel Güter hat. U nd er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, des Feld hatte wohl getragen. Und er gedachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nicht, da ich meine Früchte hinsammle. Und sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will drein sammeln alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter. Und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat auf viel Jahre; habe nun Ruhe, iß trink und habe guten Mut! Aber GOtt sprach zu ihm: Du Narr, diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern, und wes wird‘s sein, das du bereitet hast? Also geht es, wer sich Schätze sammelt und ist nicht reich in GOtt. E r sprach aber zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt nicht für euer Leben, was ihr essen sollet; auch nicht für euren Leib, was ihr antun sollet. Das Leben ist mehr denn die Speise und der Leib mehr denn die Kleidung. Nehmt wahr der Raben: sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller noch Scheune; und GOtt nähret sie doch. Wieviel aber seid ihr besser denn die Vögel! Welcher ist unter euch, ob er schon darum sorget, der da könnte eine Elle lang seiner Größe zusetzen? So ihr denn das Geringste nicht vermöget, warum sorgt ihr für das andere? Nehmt wahr der Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, so spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht ist bekleidet gewesen als der eine. So denn das Gras, das heute auf dem Felde steht. und morgen in den Ofen geworfen wird, GOtt also kleidet, wieviel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen. Darum auch ihr, fragt nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und fahrt nicht hoch her! Nach solchem allem trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater weiß wohl, daß ihr des bedürfet. Doch trachtet nach dem Reich GOttes, so wird euch das alles zufallen. Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zugeben. Verkaufet, was ihr habt, und gebt Almosen. Macht euch Säckel, die nicht veralten, einen Schatz, der nimmer abnimmt im Himmel, da kein Dieb zukommt, und den keine Motten fressen. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. L aßt eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er aufbrechen wird von der Hochzeit, auf daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihm bald auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, so er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch, er wird sich aufschürzen und wird sie zu Tisch setzen und vor ihnen gehen und ihnen dienen. Und so er kommt in der andern Wache und in der dritten Wache und wird‘s also finden: selig sind diese Knechte. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, so wachete er und ließe nicht in sein Haus brechen. Darum seid ihr auch bereit! Denn des Menschen Sohn wird kommen zu der Stunde, da ihr nicht meinet. Petrus aber sprach zu ihm: HErr, sagest du dies Gleichnis zu uns oder auch zu allen? Der HERR aber sprach: Wie ein groß Ding ist‘s um einen treuen und klugen Haushalter, welchen der Herr setzt über sein Gesinde, daß er ihnen zu rechter Zeit ihre Gebühr gebe! Selig ist der Knecht, welchen sein HERR findet also tun, wenn er kommt. Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. So aber derselbige Knecht in seinem Herzen sagen wird: Mein Herr verzieht zu kommen, und fängt an zu schlagen Knechte und Mägde, auch zu essen und zu trinken und sich vollzusaufen, so wird desselben Knechtes Herr kommen an dem Tage, da er sich‘s nicht versieht, und zu der Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn zerscheitern und wird ihm seinen Lohn geben mit den Ungläubigen. Der Knecht aber, der seines Herrn Willen weiß und hat sich nicht bereitet, auch nicht nach seinem Willen getan, der wird viel Streiche leiden müssen. Der es aber nicht weiß, hat doch getan was der Streiche wert ist, wird wenig Streiche leiden. Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen, und welchem viel befohlen ist, von dem wird man viel fordern. I ch bin kommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollt‘ ich lieber, denn es brennte schon! Aber ich muß mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe; und wie ist mir so bange, bis sie vollendet werde! Meinet ihr, daß ich herkommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage nein, sondern Zwietracht. Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein: drei wider zwei und zwei wider drei. Es wird sein der Vater wider den Sohn und der Sohn wider den Vater, die Mutter wider die Tochter und die Tochter wider die Mutter, die Schwieger wider die Schwiegertochter und die Schwiegertochter wider die Schwieger. E r sprach aber zu dem Volk: Wenn ihr eine Wolke seht aufgehen vom Abend, so sprecht ihr bald: Es kommt ein regen; und es geschieht also. Und wenn ihr seht den Südwind wehen, so sprecht ihr: Es wird, heiß werden; und es geschieht also. Ihr Heuchler, die Gestalt der Erde und des Himmels könnt ihr prüfen, wie prüfet ihr aber diese Zeit nicht? Warum richtet ihr aber nicht an euch selber, was recht ist? So du aber mit deinem Widersacher vor den Fürsten gehst, so tue Fleiß auf dem Wege, daß du sein los wirst, auf daß er nicht etwa dich vor den Richter ziehe, und der Richter überantworte dich dem Stockmeister, und der Stockmeister werfe dich ins Gefängnis. Ich sage dir, du wirst von dannen nicht herauskommen, bis du den allerletzten Scherf bezahlest. E s waren aber zu derselben Zeit etliche dabei, die verkündigten ihm von den Galiläern, welcher Blut Pilatus samt ihrem Opfer vermischt hatte. Und JEsus antwortete und sprach zu ihnen: meint ihr, daß diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder gewesen sind, die weil sie das erlitten haben? Ich sage: Nein, sondern, so ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch also umkommen. O der meint ihr, daß die achtzehn, auf welche der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, seien schuldig gewesen vor allen Menschen, die zu Jerusalem wohnen? Ich sage: Nein, sondern so ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch also umkommen. E r sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberge; und kam und suchte Frucht darauf und fand sie nicht. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang alle Jahre kommen und habe Frucht gesucht auf diesem Feigenbaum und finde sie nicht. Haue ihn ab; was hindert er das Land? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, laß ihn noch dies Jahr, bis daß ich um ihn grabe und bedünge ihn, ob er wollte Frucht bringen; wo nicht, so haue ihn danach ab. U nd er lehrte in einer Schule am Sabbat. Und siehe, ein Weib war da, das hatte einen Geist der Krankheit achtzehn Jahre; und sie war krumm und konnte nicht wohl aufsehen. Da sie aber JEsus sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Weib, sei los von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und alsbald richtete sie sich auf und preisete GOtt. Da antwortete der Oberste der Schule und war unwillig, daß JEsus auf den Sabbat heilte, und sprach zu dem Volk: Es sind sechs Tage, darinnen man arbeiten soll; in denselbigen kommt und laßt euch heilen und nicht am Sabbattage. Da antwortete ihm der HERR und sprach: Du Heuchler, löst nicht ein jeglicher unter euch seinen Ochsen oder Esel von der Krippe am Sabbat und führt ihn zur Tränke? Sollte aber nicht gelößt werden am Sabbat diese, die doch Abrahams Tochter ist, von diesem Bande, welche Satanas gebunden hatte nun wohl achtzehn Jahre? Und als er solches sagte, mußten sich schämen alle, die ihm wider gewesen waren. Und alles Volk freuete sich über alle herrlichen Taten, die von ihm geschahen. E r sprach aber: Wem ist das Reich GOttes gleich, und wem soll ich‘s vergleichen? Es ist einem Senfkorn gleich, welches ein Mensch nahm und warf‘s in seinen Garten; und es wuchs und ward ein großer Baum, und die Vögel des Himmels wohnten unter seinen Zweigen. Und abermal sprach er: Wem soll ich das Reich GOttes vergleichen? Es ist einem Sauerteige gleich, welchen ein Weib nahm und verbarg ihn unter drei Scheffel Mehls, bis daß es gar sauer ward. U nd er ging durch Städte und Märkte und lehrte und nahm seinen Weg nach Jerusalem. Es sprach aber einer zu ihm: HErr, meinst du, daß wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringet danach, daß ihr durch die enge Pforte eingeht; denn viele werden, das sage ich euch, danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden‘s nicht tun können. Von dem an, wenn der Hauswirt aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, da werdet ihr denn anfangen draußen zu stehen, und an die Tür klopfen und sagen: HERR, HErr, tu uns auf! Und er wird antworten und zu euch sagen: Ich kenne euer nicht, wo ihr her seid. So werdet ihr denn anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf den Gassen hast du uns gelehrt. Und er wird sagen: Ich sage euch, ich kenne euer nicht, wo ihr her seid; weicht alle von mir, ihr Übeltäter! Da wird sein Heulen und Zähneklappen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich GOttes, euch aber hinausgestoßen. Und es werden kommen vom Morgen und vom Abend, von Mitternacht. und vom Mittage, die zu Tische sitzen werden im Reich GOttes. Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein; und sind Erste, die werden die Letzten sein. A n demselben Tage kamen etliche Pharisäer und sprachen zu ihm: Heb‘ dich hinaus und gehe von hinnen; denn Herodes will dich töten. Und er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt demselbigen Fuchs: Siehe, ich treibe Teufel aus und mache gesund heute und morgen und am dritten Tage werde ich ein Ende nehmen. Doch muß ich heute und morgen und am Tage danach wandeln; denn es tut‘s nicht, daß ein Prophet umkomme außer Jerusalem. J erusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigest, die zu dir gesandt werden, wie oft habe ich wollen deine Kinder versammeln wie eine Henne ihr Nest unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Sehet, euer Haus soll euch wüste gelassen werden. Denn ich sage euch: Ihr werdet mich nicht sehen, bis daß es komme, daß ihr sagen werdet: Gelobt ist, der da kommt in dem Namen des HERRN! U nd es begab sich, daß er kam in ein Haus eines Obersten der Pharisäer auf einen Sabbat, das Brot zu essen. Und sie hielten auf ihn. Und siehe, da war ein Mensch vor ihm der war wassersüchtig. Und JEsus antwortete und sagte zu den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprach: Ist‘s auch recht, auf den Sabbat heilen? Sie aber schwiegen stille. Und er griff ihn an und heilte ihn und ließ ihn gehen. Und antwortete und sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, dem sein Ochse oder Esel in den Brunnen fällt, und er nicht alsbald ihn herauszieht am Sabbattage? Und sie konnten ihm darauf nicht wieder Antwort geben. E r sagte aber ein Gleichnis zu den Gästen, da, er merkte, wie sie erwählten, obenan zu sitzen, und sprach zu ihnen: Wenn du von jemand geladen wirst zur Hochzeit, so setze dich nicht obenan, daß nicht etwa ein Ehrlicherer denn du von ihm geladen sei, und so dann kommt, der dich und ihn geladen hat, spreche zu dir: Weiche diesem! und du müssest dann mit Scham untenan sitzen. Sondern wenn du geladen wirst, so gehe hin und setze dich untenan, auf daß, wenn da kommt, der dich geladen hat, spreche zu dir: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor denen, die mit dir zu Tische sitzen. Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedriget, der soll erhöht werden. E r sprach auch zu dem, der ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittags -oder Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde noch deine Brüder noch deine Gefreundeten noch deine Nachbarn, die da reich sind, auf daß sie dich nicht etwa wieder laden, und dir vergolten werde. Sondern wenn du ein Mahl machst, lade die Armen, die Krüppel, die Lahmen, die Blinden, so bist du selig; denn sie haben‘s dir nicht zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten. D a aber solches hörte einer, der mit zu Tisch saß, sprach er zu ihm: Selig ist, der das Brot ißt im Reich GOttes. Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein groß Abendmahl und lud viele dazu. Und sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, zu sagen den Geladenen: Kommt, denn es ist alles bereit! Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der andere sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam und sagte das seinem Herrn wieder. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Gehe aus bald auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe aus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde. Ich sage euch aber, daß der Männer keiner; die geladen sind; mein Abendmahl schmecken wird. E s ging aber viel Volks mit ihm. Und er wandte sich und sprach zu ihnen: So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wer ist aber unter euch, der einen Turm bauen will und sitzt nicht zuvor und überschlägt die Kosten, ob er‘s habe hinauszuführen? auf daß nicht, wo er den Grund gelegt hat und kann‘s nicht hinausführen, alle, die es sehen, fangen an sein zu spotten und sagen: Dieser Mensch hob an zu bauen und kann‘s nicht hinausführen! Oder welcher König will sich begeben in einen Streit wider einen andern König und sitzt nicht zuvor und ratschlagt, ob er könnte mit zehntausend begegnen dem, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? Wo nicht, so schickt er Botschaft, wenn jener noch ferne ist, und bittet um Frieden. Also auch ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein. Das Salz ist ein gut Ding; wo aber das Salz dumm wird, womit wird man würzen? Es ist weder auf das Land noch in den Mist nütze, sondern man wird‘s wegwerfen. Wer Ohren hat zu hören, der höre! E s naheten aber zu ihm allerlei Zöllner und Sünder, daß sie ihn hörten. Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und ißt mit ihnen. E r sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat, und so er der eines verlieret, der nicht lasse die neunundneunzig in der Wüste und hingehe nach dem verloren, bis daß er‘s finde? Und wenn er‘s gefunden hat, so legt er‘s auf seine Achseln mit Freuden. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf funden, das verloren war. Ich sage euch: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen. O der welch Weib ist, die zehn Groschen hat, so sie der einen verlieret, die nicht ein Licht anzünde und kehre das Haus und suche mit Fleiß, bis daß sie ihn finde? Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freut euch mit mir; denn ich habe meinen Groschen funden, den ich verloren hatte. Also auch, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln GOttes über einen Sünder, der Buße tut. U nd er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngste unter ihnen sprach zum Vater: Gib mir, Vater, das Teil der Güter, das mir gehört! Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange danach sammelte der jüngste Sohn alles zusammen und zog ferne über Land; und daselbst brachte er sein Gut um mit Prassen. Da er nun all das Seine verzehrt hatte, ward eine große Teurung durch dasselbige ganze Land, und er fing an zu darben. Und ging hin und hängte sich an einen Bürger desselbigen Landes, der schickt e ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue aßen; und niemand gab sie ihm. Da schlug er in sich und sprach: Wieviel Tagelöhner hat mein Vater, die Brot die Fülle haben, und ich verderbe im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir und bin fort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner. Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und jammerte ihn, lief und fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin fort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Kleid hervor und tut es ihm an; und gebt ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße; und bringt ein gemästet Kalb her und schlachtet es: laßt uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig worden; er war verloren und ist gefunden worden. Und fingen an fröhlich zu sein. Aber der älteste Sohn war auf dem Felde, und als er nahe zum Hause kam, hörte er das Gesänge und den Reigen und rief zu sich der Knechte einen und fragte, was das wäre. Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist kommen, und dein Vater hat ein gemästet Kalb geschlachtet, daß, er ihn gesund wieder hat. Da ward er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn. Er antwortete aber und sprach zum Vater: Siehe, so viel Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber dieser dein Sohn kommen ist, der sein Gut mit Huren verschlungen hat, hast du ihm ein gemästet Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich und gutes Muts sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig worden; er war verloren und ist wieder funden. E r sprach aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Haushalter; der ward vor ihm berüchtiget, als hätte er ihm seine Güter umgebracht. Und er forderte ihn und sprach zu ihm: Wie höre ich das von dir? Tu Rechnung von deinem Haushalten; denn du kannst hinfort nicht Haushalter sein. Der Haushalter sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt das Amt von mir; graben mag ich nicht, so schäme ich mich zu betteln. Ich weiß wohl, was ich tun will, wenn ich nun von dem Amt gesetzt werde; daß sie mich in ihre Häuser nehmen. Und er rief zu sich alle Schuldner seines Herrn und sprach zu dem ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig? Er sprach: Hundert Tonnen Öles. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief, setze dich und schreib flugs fünfzig. Danach sprach er zu dem andern: Du aber, wieviel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Malter Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief und schreib achtzig. Und der Herr lobte den ungerechten Haushalter, daß er klüglich getan hatte. Denn die Kinder dieser Welt sind klüger denn die Kinder des Lichts in ihrem Geschlechte. Und ich sage euch auch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. W er im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht. So ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer will euch das Wahrhaftige vertrauen? Und so ihr in dem Fremden nicht treu seid, wer will euch geben dasjenige, das euer ist? Kein Hausknecht kann zweien Herren dienen; entweder er wird einen hassen und den andern lieben, oder wird einem anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht GOtt samt dem Mammon dienen. D as alles hörten die Pharisäer auch; die waren geizig und spotteten sein. Und er sprach zu ihnen: Ihr seid‘s, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber GOtt kennt eure Herzen. Denn was hoch ist unter den Menschen, das ist ein Greuel vor GOtt. Das Gesetz und die Propheten weissagen bis auf Johannes; und von der Zeit an wird das Reich GOttes durchs Evangelium geprediget, und jedermann dringt mit Gewalt hinein. E s ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, denn daß ein Tüttel vom Gesetz falle. Wer sich scheidet von seinem Weibe und freiet eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene von dem Manne freiet der bricht auch die Ehe. E s war aber ein reicher Mann, der kleidete sich mit Purpur und köstlicher Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voller Schwären und begehrete, sich zu sättigen von den Brosamen, die von des Reichen Tische fielen. Doch kamen die Hunde und leckten ihm seine Schwären. Es begab sich aber, daß der Arme starb und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und ward begraben. Als er nun in der Hölle und in der Qual war, hob er seine Augen auf und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß, rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein und sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme! Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun aber wird er getröstet, und du wirst gepeiniget. Und über das alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestiget, daß, die da wollten von hinnen hinabfahren zu euch, könnten nicht und auch nicht von dannen zu uns herüberfahren. Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn sendest in meines Vaters Haus; denn ich habe noch fünf Brüder, daß er ihnen bezeuge, auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. Abraham sprach zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; laß sie dieselbigen hören! Er aber sprach: Nein, Vater Abraham; sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht glauben, ob jemand von den Toten aufstünde. E r sprach aber zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Ärgernisse kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! Es wäre ihm nützer, daß man einen Mühlstein an seinen Hals hängte und würfe ihn ins Meer, denn daß er dieser Kleinen einen ärgert. Hütet euch! So dein Bruder an dir sündigt, so strafe ihn; und so er sich bessert, vergib ihm. Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigen würde und siebenmal des Tages wieder käme zu dir und spräche: Es reut mich, so sollst du ihm vergeben. U nd die Apostel sprachen zu dem HERRN: Stärke uns den Glauben! Der HERR aber sprach: Wenn ihr Glauben habt als ein Senfkorn und sagt zu diesem Maulbeerbaum: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer, so wird er euch gehorsam sein. Welcher ist unter euch, der einen Knecht hat, der ihm pflüget oder das Vieh weidet, wenn er heimkommt vom Felde, daß er ihm sage: Gehe bald hin und setze dich zu Tische? Ist‘s nicht also, daß er zu ihm sagt: Richte zu, daß ich zu Abend esse; schürze dich und diene mir, bis ich esse und trinke; danach sollst du auch essen und trinken? Danket er auch demselbigen Knechte, daß er getan hat, was ihm befohlen war? Ich meine es nicht. Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren. U nd es begab sich, da er reisete nach Jerusalem, zog er mitten durch Samarien und Galiläa. Und als er in einen Markt kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die standen von ferne und erhuben ihre Stimme und sprachen: JEsu, lieber Meister, erbarme dich unser! Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern. Und es geschah, da sie hingingen, wurden sie rein. Einer aber unter ihnen, da er sah, daß er gesund worden war, kehrte er um und preisete GOtt mit lauter Stimme und fiel auf sein Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. JEsus aber antwortete und sprach: Sind ihrer nicht zehn rein worden? Wo sind aber die Neune? Hat sich sonst keiner funden, der wieder umkehrte und, gäbe GOtt die Ehre, denn dieser Fremdling? Und er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin! Dein Glaube hat dir geholfen. D a er aber gefragt ward von der Pharisäern: Wann kommt das Reich GOttes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich GOttes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden. Man wird nicht sagen: Siehe hier oder da ist es! Denn seht, das Reich GOttes ist inwendig in euch. Er sprach aber zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, daß ihr werdet begehren zu sehen einen Tag des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen, Und sie werden zu euch sagen: Siehe hier, siehe da! Geht nicht hin und folgt auch nicht! Denn wie der Blitz oben vom Himmel blitzet und leuchtet über alles, was unter dem Himmel ist, also wird des Menschen Sohn an seinem Tage sein. Zuvor aber muß er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlechte. Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird‘s auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: sie aßen, sie tranken, sie freieten, sie ließen sich freien bis auf den Tag, da Noah in die Arche ging, und kam die Sintflut und brachte sie alle um. Desselbigengleichen, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten. An dem Tage aber, da Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. Auf diese Weise wird‘s auch gehen an dem Tage; wenn des Menschen Sohn soll offenbart werden. An demselbigen Tage, wer auf dem Dache ist und sein Hausrat in dem Hause, der steige nicht hernieder, dasselbige zu holen. Desselbigengleichen, wer auf dem Felde ist, der wende nicht um nach dem, das hinter ihm ist. Gedenkt an des Lots Weib! Wer da sucht seine Seele zu erhalten, der wird sie verlieren; und wer sie verlieren wird, der wird ihr zum Leben helfen. Ich sage euch: In derselben Nacht werden zwei auf einem Bette liegen; einer wird angenommen, der andere wird verlassen werden. Zwo werden mahlen miteinander; eine wird angenommen, die andere wird verlassen werden. Zween werden auf dem Felde sein; eine wird angenommen, die andere wird verlassen werden. Und sie antworteten und sprachen zu ihm: HErr, wo da? Er aber sprach zu ihnen: Wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler. E r sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, daß man allezeit beten und nicht laß werden sollte, und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor GOtt und scheuete sich vor keinem Menschen. Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die kam zu ihm und sprach: Rette mich von meinem Widersacher! Und er wollte lange nicht. Danach aber dachte er bei sich selbst: Ob ich mich schon vor GOtt nicht fürchte, noch vor keinem Menschen scheue, dieweil aber mir diese Witwe so viel Mühe macht, will ich sie retten, auf daß sie nicht zuletzt komme und übertäube mich. Da sprach der HERR: Hört her, was der ungerechte Richter sagt! Sollte aber GOtt nicht auch retten seine Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte Geduld darüber haben? Ich sage euch: Er wird sie erretten in einer Kürze. Doch wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, daß er auch werde Glauben finden auf Erden? E r sagte aber zu etlichen, die sich selbst vermaßen, daß sie fromm wären, und verachteten die andern, ein solch Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, zu beten, einer ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei ich selbst also: Ich danke dir, GOtt, daß ich nicht bin wie die andern Leute: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich habe. Und der Zöllner stand von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel sondern schlug an seine Brust und sprach: GOtt, sei mir Sünder gnädig. Ich sage euch: Dieser ging hinab gerechtfertigt in sein Haus vor jenem. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedriget, der wird erhöht werden. S ie brachten auch junge Kindlein zu ihm daß er sie sollte anrühren. Da es aber die Jünger sahen, bedräuten sie die. Aber JEsus rief sie zu sich und sprach: Laßt die Kindlein zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solcher ist das Reich GOttes. Wahrlich, ich sage euch, wer nicht das Reich GOttes nimmt als ein Kind, der wird nicht hineinkommen. U nd es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? JEsus aber sprach zu ihm: Was heißt du mich gut? Niemand ist gut denn der einige GOtt. Du weißt die Gebote wohl: Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf. Da JEsus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eins. Verkaufe alles, was du hast, und gib‘s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach. Da er das hörte ward er traurig; denn er war sehr reich. Da aber JEsus sah, daß er traurig war worden, sprach er: Wie schwerlich werden die Reichen in das Reich GOttes kommen! Es ist leichter, daß ein Kamel gehe durch ein Nadelöhr, denn daß ein Reicher in das Reich GOttes komme. Da sprachen, die das hörten: Wer kann denn selig werden? Er aber sprach: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei GOtt möglich. D a sprach Petrus: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Er sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch es ist niemand, der ein Haus verläßt oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder um des Reichs GOttes willen, der es nicht vielfältig wieder empfange in dieser Zeit und in der zukünftigen Welt das ewige Leben. E r nahm aber zu sich die Zwölfe und sprach zu ihnen: Sehet, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden; und er wird verspottet und geschmähet und verspeiet werden; und sie werden ihn geißeln und töten. Und am dritten Tage wird er wieder auferstehen. Sie aber vernahmen der keines, und die Rede war ihnen verborgen, und wußten nicht, was das gesagt war. E s geschah aber, da er nahe zu Jericho kam, saß ein Blinder am Wege und bettelte. Da er aber hörte das Volk, das hindurchging, forschete er, was das wäre. Da verkündigten sie ihm, JEsus von Nazareth ginge vorüber. Und er rief und sprach: JEsu, du Sohn Davids, erbarme dich mein! Die aber vorne an gingen, bedräuten ihn, er sollte schweigen. Er aber schrie viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich mein! JEsus aber stand stille und hieß ihn zu sich führen. Da sie ihn aber nahe zu ihm brachten, fragte er ihn und sprach: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er sprach: HErr, daß ich sehen möge. Und JEsus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach und preisete GOtt. Und alles Volk, das solches sah, lobte GOtt. U nd er zog hinein und ging durch Jericho; Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, der war ein Oberster der Zöllner und war reich. Und begehrte JEsum zu sehen, wer er wäre, und konnte nicht vor dem Volk; denn er war klein von Person. Und er lief vorhin und stieg auf einen Maulbeerbaum, auf daß er ihn sähe; denn allda sollte er durchkommen. Und als JEsus kam an dieselbige Stätte, sah er auf und ward sein gewahr und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muß heute zu deinem Hause einkehren. Und er stieg eilend hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Da sie das sahen, murrten sie alle, daß er bei einem Sünder einkehrte. Zachäus aber trat dar und sprach zu dem HERRN: Siehe, HErr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und so ich jemand betrogen habe, das gebe ich vierfältig wieder. JEsus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, sintemal er auch Abrahams Sohn ist; denn des Menschen Sohn ist kommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. D a sie nun zuhörten, sagte er weiter ein Gleichnis, darum daß er nahe bei Jerusalem war, und sie meineten, das Reich GOttes sollte alsbald offenbart werden, und sprach: Ein Edler zog fern in ein Land, daß er ein Reich einnähme und dann wiederkäme. Dieser forderte zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen: Handelt, bis daß ich wiederkomme. Seine Bürger aber waren ihm feind und schickt en Botschaft nach ihm und ließen ihm sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche. Und es begab sich, da er wiederkam nachdem er das Reich eingenommen hatte, hieß er dieselbigen Knechte fordern, welchen er das Geld gegeben hatte, daß er wüßte, was ein jeglicher gehandelt hätte. Da trat herzu der erste und sprach: Herr dein Pfund hat zehn Pfund erworben. Und er sprach zu ihm: Ei du frommer Knecht! Dieweil du bist im Geringsten treu gewesen, sollst du Macht haben über zehn Städte. Der andere kam auch und sprach: Herr, dein Pfund hat fünf Pfund getragen. Zu dem sprach er auch: Und du sollst sein über fünf Städte. Und der dritte kam und sprach: Herr, siehe da, hier ist dein Pfund, welches ich habe im Schweißtuch behalten. Ich fürchtete mich vor dir, denn du bist ein harter Mann; du nimmst, was du nicht gelegt hast, und erntest, was du nicht gesäet hart. Er sprach zu ihm: Aus deinem Munde richte ich dich, du Schalk! Wußtest du, daß ich ein harter Mann bin, nehme, was ich nicht gelegt habe, und ernte, was ich nicht gesäet habe? Warum hast du denn mein Geld nicht in die Wechselbank gegeben? und wenn ich kommen wäre, hätte ich‘s mit Wucher erfordert. Und er sprach zu denen, die dabei standen: Nehmt das Pfund von ihm und gebet‘s dem, der zehn Pfund hat. Und sie sprachen zu ihm: Herr, hat er doch zehn Pfund. Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringt her und erwürgt sie vor mir! U nd als er solches sagte, zog er fort und reisete hinauf nach Jerusalem. Und es begab sich, als er nahete nach Bethphage und Bethanien und kam an den Ölberg, sandte er seiner Jünger zwei und sprach: Geht hin in den Markt, der gegenüberliegt; und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf welchem noch nie kein Mensch gesessen ist. Löst es ab und bringt es. Und so euch jemand fragt; warum ihr‘s ablöset, so sagt also zu ihm: Der HERR bedarf sein. Und die Gesandten gingen hin und fanden, wie er ihnen gesagt hatte. Da sie aber das Füllen ablöseten, sprachen seine Herren zu ihnen: Warum löst ihr das Füllen ab? Sie aber sprachen: Der HERR bedarf sein. Und sie brachten‘s zu JEsu und warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten JEsum darauf. Da er nun hinzog, breiteten sie ihre Kleider auf den Weg. Und da er nahe hinzukam und zog den Ölberg herab, fing an der ganze Haufe seiner Jünger, mit Freuden GOtt zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, ein König, in dem Namen des HERRN! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! Und etliche der, Pharisäer im Volk sprachen zu ihm: Meister, strafe doch deine Jünger! Er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch: Wo diese werden schweigen, so werden die Steine schreien. U nd als er nahe hinzukam, sah er die Stadt an und weinte über sie und sprach: Wenn du es wüßtest, so würdest du auch bedenken zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient. Aber nun ist‘s vor deinen Augen verborgen. Denn es wird die Zeit über dich kommen, daß deine Feinde werden um dich und deine Kinder mit dir eine Wagenburg schlagen, dich belagern und an allen Orten ängsten und werden dich schleifen und keinen Stein auf dem andern lassen, darum daß du nicht erkannt hast die Zeit, darinnen du heimgesucht bist. U nd er ging in den Tempel und fing an auszutreiben, die darinnen verkauften und kauften, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus; ihr aber habt‘s gemacht zur Mördergrube. Und lehrte täglich im Tempel. Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Vornehmsten im Volk trachteten ihm nach, daß sie ihn umbrächten, und fanden nicht, wie sie ihm tun sollten; denn alles Volk hing ihm an und hörte ihn. U nd es begab sich der Tage einen, da er das Volk lehrte im Tempel und predigte das Evangelium, da traten zu ihm die Hohenpriester und Schriftgelehrten mit den Ältesten und sagten zu ihm und sprachen: Sage uns, aus was für Macht tust du das? oder wer hat dir die Macht gegeben? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen, sagt mir‘s: Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Sie aber gedachten bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber, von Menschen, so wird uns alles Volk steinigen, denn sie stehen darauf, daß Johannes ein Prophet sei. Und sie antworteten, sie wüßten‘s nicht, wo sie her wäre. Und JEsus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich das tue. E r fing aber an zu sagen dem Volk dieses Gleichnis: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und tat ihn den Weingärtnern aus und zog über Land eine gute Zeit. Und zu seiner Zeit sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, daß sie ihm gäben von der Frucht des Weinberges. Aber die Weingärtner stäupten ihn und ließen ihn leer von sich. Und über das sandte er noch einen andern Knecht; sie aber stäupten denselbigen auch und höhneten ihn und ließen ihn leer von sich. Und über das sandte er den dritten; sie aber verwundeten den auch und stießen ihn hinaus. Da sprach der Herr des Weinberges: Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden; vielleicht, wenn sie den sehen, werden sie sich scheuen. Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten, daß das Erbe unser sei! Und sie stießen ihn hinaus vor den Weinberg und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinberges denselbigen tun? Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und seinen Weinberg andern austun. Da sie das hörten, sprachen sie: Das sei ferne! Er aber sah sie an und sprach: Was ist denn das, das geschrieben steht: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein worden? Welcher auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf welchen aber er fällt den wird er zermalmen. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie die Hände an ihn legten zu derselben Stunde, und fürchteten sich vor dem Volk; denn sie vernahmen, daß er auf sie dieses Gleichnis gesagt hatte. U nd sie hielten auf ihn und sandten Laurer aus, die sich stellen sollten, als wären sie fromm, auf daß sie ihn in der Rede fingen, damit sie ihn überantworten könnten der Obrigkeit und Gewalt des Landpflegers. Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, daß du aufrichtig redest und lehrest und achtest keines Menschen Ansehen, sondern du lehrest den Weg GOttes recht. Ist‘s recht, daß wir dem Kaiser den Schoß geben oder nicht? Er aber merkte ihre List und sprach zu ihnen: Was versucht ihr mich? Zeiget mir den Groschen; wes Bild und Überschrift hat er? Sie antworteten und sprachen: Des Kaisers. Er aber sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und GOtt, was GOttes ist. Und sie konnten sein Wort nicht tadeln vor dem Volk und verwunderten sich seiner Antwort und schwiegen stille. D a traten zu ihm etliche der Sadduzäer, welche da halten, es sei kein Auferstehen, und fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat uns geschrieben: So jemands Bruder stirbt, der ein Weib hat, und stirbt erblos, so soll sein Bruder das Weib nehmen und seinem Bruder einen Samen erwecken. Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm ein Weib und starb erblos. Und der andere nahm das Weib und starb auch erblos. Und der dritte nahm sie. Desselbigengleichen alle sieben und ließen keine Kinder und starben. Zuletzt nach allen starb auch das Weib. Nun in der Auferstehung, wessen Weib wird sie sein unter denen? Denn alle sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien; welche aber würdig sein werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen. Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und GOttes Kinder, dieweil sie Kinder sind der Auferstehung. Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Mose gedeutet bei dem Busch, da er den HERRN heißt GOtt Abrahams und GOtt Isaaks und GOtt Jakobs. GOtt aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen GOtt; denn sie leben ihm alle. Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast recht gesagt. Und sie durften ihn fürder nichts mehr fragen. E r sprach aber zu ihnen: Wie sagen sie, Christus sei Davids Sohn? Und er selbst, David, spricht im Psalmbuch: Der HERR hat gesagt zu meinem HERRN: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße. David nennt ihn einen HERRN, wie ist er denn sein Sohn? D a aber alles Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die da wollen einhertreten in langen Kleidern und lassen sich gerne grüßen auf dem Markte und sitzen gerne obenan in den Schulen und über Tisch. Sie fressen der Witwen Häuser und wenden lange Gebete vor; die werden desto schwerere Verdammnis empfangen. E r sah aber auf und schauete die Reichen, wie sie ihre Opfer einlegten in den GOtteskasten. Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein ein. Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr denn sie alle eingelegt. Denn diese alle haben aus ihrem Überfluß eingelegt zu dem Opfer GOttes; sie aber hat von ihrer Armut alle ihre Nahrung, die sie hatte, eingelegt. U nd da etliche sagten von dem Tempel, daß er geschmückt wäre von feinen Steinen und Kleinoden, sprach er: Es wird die Zeit kommen, in welcher des alles, das ihr seht, nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht zerbrochen werde. S ie fragten ihn aber und sprachen: Meister, wann soll das werden? und welches ist das Zeichen, wann das geschehen wird? Er aber sprach: Seht zu, laßt euch nicht verführen! Denn viele werden kommen in meinem Namen und sagen, ich sei es, und: Die Zeit ist herbeikommen. Folget ihnen nicht nach! Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Empörungen, so entsetzt euch nicht. Denn solches muß zuvor geschehen; aber das Ende ist noch nicht so bald da. Da sprach er zu ihnen: Ein Volk wird sich erheben über das andere und ein Reich über das andere. Und werden geschehen große Erdbebungen hin und her, teure Zeit und Pestilenz. Auch werden Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel geschehen. A ber vor diesem allem werden sie die Hände an euch legen und verfolgen und werden euch überantworten in ihre Schulen und Gefängnisse und vor Könige und Fürsten ziehen um meines Namens willen. Das wird euch aber widerfahren zu einem Zeugnis. So nehmt nun zu Herzen, daß ihr nicht sorget, wie ihr euch verantworten sollt. Denn ich will euch Mund und Weisheit geben, welcher nicht sollen widersprechen mögen noch widerstehen alle eure Widerwärtigen. Ihr werdet aber überantwortet werden von den Eltern, Brüdern, Gefreundeten und Freunden; und sie werden euer etliche töten. Und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen. Und ein Haar von eurem Haupt soll nicht umkommen. Faßt eure Seelen mit Geduld! W enn ihr aber sehen werdet Jerusalem belagert mit einem Heer, so merkt, daß herbeikommen ist ihre Verwüstung. Alsdann wer in Judäa ist, der fliehe auf das Gebirge; und wer mitten drinnen ist, der weiche heraus; und wer auf dem Lande ist, der komme nicht hinein. Denn das sind die Tage der Rache, daß erfüllt werde alles, was geschrieben ist. Wehe aber den Schwangern und Säugerinnen in denselbigen Tagen! Denn es wird große Not auf Erden sein und ein Zorn über dies Volk. Und sie werden fallen durch des Schwertes Schärfe und gefangen geführt unter alle Völker; und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis daß der Heiden Zeit erfüllt wird. U nd es werden Zeichen geschehen an der Sonne und Mond und Sternen; und auf Erden wird den Leuten bange sein und werden zagen; und das Meer und die Wasserwogen werden brausen. Und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden; denn auch der Himmel Kräfte werden sich bewegen. Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so seht auf und hebt eure Häupter auf, darum daß sich eure Erlösung nahet. U nd er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht an den Feigenbaum und alle Bäume! Wenn sie jetzt ausschlagen, so seht ihr‘s an ihnen und merkt, daß jetzt der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dies alles seht angehen, so wißt, daß das Reich GOttes nahe ist. W ahrlich, ich sage euch, dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß es alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht. Aber hütet euch, daß eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit sorgen der Nahrung, und komme dieser Tag schnell über euch; denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf Erden wohnen. So seid nun wacker allezeit und betet, daß ihr würdig werden möget, zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn. Und er lehrte des Tages im Tempel; des Nachts aber ging er aus und blieb über Nacht am Ölberge. Und alles Volk machte sich frühe auf zu ihm, im Tempel ihn zu hören. E s war aber nahe das Fest der süßen Brote, das da Ostern heißt. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten, wie sie ihn töteten, und fürchteten sich vor dem Volk. Es war aber der Satanas gefahren in den Judas, genannt Ischariot, der da war aus der Zahl der Zwölfe. Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten, wie er ihn wollte ihnen überantworten. Und sie wurden froh und gelobten, ihm Geld zu geben. Und er versprach es und suchte Gelegenheit, daß er ihn überantwortete ohne Rumor. E s kam nun der Tag der süßen Brote, auf welchen man mußte opfern das Osterlamm. Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin, bereitet uns das Osterlamm, auf daß wir‘s essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir‘s bereiten? Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug; folgt ihm nach in das Haus, da er hineingeht, und sagt zu dem Hausherrn: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist die Herberge, darinnen ich das Osterlamm essen möge mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen großen gepflasterten Saal zeigen; daselbst bereitet es. Sie gingen hin und fanden, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Osterlamm. Und da die Stunde kam, setzte er sich nieder und die zwölf Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlanget, dies Osterlamm mit euch zu essen, ehe denn ich leide. Denn ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr davon essen werde, bis daß es erfüllt werde im Reich GOttes. Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt denselbigen und teilt ihn unter euch. Denn ich sage euch: Ich werde nicht trinken von dem Gewächse des Weinstocks, bis das Reich GOttes komme. Und er nahm das Brot, dankte und brach‘s und gab‘s ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis! Desselbigengleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Das ist der Kelch, das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Doch siehe, die Hand meines Verräters ist mit mir über Tische! Und zwar, des Menschen Sohn geht hin, wie es beschlossen ist; doch wehe demselbigen Menschen, durch welchen er verraten wird! Und sie fingen an zu fragen unter sich selbst, welcher es doch wäre unter ihnen, der das tun würde. E s erhub sich auch ein Zank unter ihnen, welcher unter ihnen sollte für den Größten gehalten werden. Er aber sprach zu ihnen: Die weltlichen Könige herrschen, und die Gewaltigen heißt man gnädige Herren. Ihr aber nicht also, sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste und der Vornehmste wie ein Diener. Denn welcher ist der Größte, der zu Tische sitzt, oder der da dient? Ist‘s nicht also, daß der zu Tische sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener. Ihr aber seid‘s, die ihr beharret habt bei mir in meinen Anfechtungen. Und ich will euch das Reich bescheiden, wie mir‘s mein Vater beschieden hat, daß ihr essen und trinken sollt über meinem Tische in meinem Reich und sitzen auf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter Israels. Der HERR aber sprach: Simon, Simon, siehe, der Satanas hat euer begehrt, daß er euch möchte sichten wie den Weizen! Ich aber habe für dich gebeten, daß dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dermaleinst dich bekehrest, so stärke deine Brüder. Er sprach aber zu ihm: HErr, ich bin bereit mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Er aber sprach: Petrus, ich sage dir, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe denn du dreimal verleugnet hast, daß du mich kennst. Und er sprach zu ihnen: So oft ich euch gesandt habe ohne Beutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr auch je Mangel gehabt? Sie sprachen: Nie keinen. Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, desselbigengleichen auch die Tasche; wer aber nicht hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert. Denn ich sage euch: Es muß noch das auch vollendet werden an mir, das geschrieben steht: Er ist unter die Übeltäter gerechnet. Denn was von mir geschrieben ist, das hat ein Ende. Sie sprachen aber: HErr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug. U nd er ging hinaus nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber seine Jünger nach an denselbigen Ort. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallet! Und er riß sich von ihnen bei einem Steinwurf und kniete nieder, betete und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe. Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Und es kam, daß er mit dem Tode rang, und betete heftiger. Es ward aber sein Schweiß wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde. Und er stand auf vom Gebet und kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend vor Traurigkeit. Und sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Steht auf und betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallet! D a er aber noch redete, siehe, die Schar und einer von den Zwölfen, genannt Judas, ging vor ihnen her und nahete sich zu JEsu, ihn zu küssen. JEsus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du des Menschen Sohn mit einem Kuß? Da aber sahen, die um ihn waren, was da werden wollte, sprachen sie zu ihm: HErr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? Und einer aus ihnen schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. JEsus aber antwortete und sprach: Laßt sie doch so ferne machen! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. JEsus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die über ihn kommen waren: Ihr seid, wie zu einem Mörder, mit Schwertern und mit Stangen ausgegangen. Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen, und ihr habt keine Hand an mich gelegt; aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis. S ie griffen ihn aber und führten ihn und brachten ihn in des Hohenpriesters Haus. Petrus aber folgte von ferne. Da zündeten sie ein Feuer an mitten im Palast und setzten sich zusammen, und Petrus setzte sich unter sie. Da sah ihn eine Magd sitzen bei dem Licht und sah eben auf ihn und sprach zu ihm: Dieser war auch mit ihm. Er aber verleugnete ihn und sprach: Weib, ich kenne ihn nicht. Und über eine kleine Weile sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch der einer. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin‘s nicht! Und über eine Weile, bei einer Stunde, bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrlich, dieser war auch mit ihm; denn er ist ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagest! Und alsbald, da er noch redete, krähete der Hahn. Und der HERR wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des HERRN Wort, das er zu ihm gesagt hatte: Ehe denn der Hahn krähet, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. D ie Männer aber, die JEsum hielten, verspotteten ihn und schlugen ihn, verdecketen ihn und schlugen ihn ins Angesicht und fragten ihn und sprachen: Weissage, wer ist‘s, der dich schlug? Und viel andere Lästerungen sagten sie wider ihn. Und als es Tag ward, sammelten sich die Ältesten des Volks, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, und führten ihn hinauf vor ihren Rat und sprachen: Bist du Christus? Sage es uns! Er sprach aber zu ihnen: Sage ich‘s euch, so glaubt ihr‘s nicht; frage ich aber, so antwortet ihr nicht und laßt mich doch nicht los. Darum von nun an wird des Menschen Sohn sitzen zur rechten Hand der Kraft GOttes. Da sprachen sie alle: Bist du denn GOttes Sohn? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt es, denn ich bin‘s. Sie aber sprachen: Was bedürfen wir weiter Zeugnis? Wir haben‘s selbst gehört aus seinem Munde. U nd der ganze Haufe stand auf und führten ihn vor Pilatus und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: Diesen finden wir, daß er das Volk abwendet und verbietet, den Schoß dem Kaiser zu geben, und spricht, er sei Christus, ein König. Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der Juden König? Er antwortete ihm und sprach: Du sagest es. Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde keine Ursache an diesem Menschen. Sie aber hielten an und sprachen: Er hat das Volk erregt damit, daß er gelehrt hat hin und her im ganzen jüdischen Lande, und hat in Galiläa angefangen bis hieher. D a aber Pilatus Galiläa hörte, fragte er, ob er aus Galiläa wäre, Und als er vernahm, daß er unter des Herodes Obrigkeit gehörte, übersandte er ihn zu Herodes, welcher in denselbigen Tagen auch zu Jerusalem war. Da aber Herodes JEsum sah, ward er sehr froh, denn er hätte ihn längst gerne gesehen; denn er hatte viel von ihm gehört und hoffete, er würde ein Zeichen von ihm sehen. Und er fragte ihn mancherlei; er antwortete ihm aber nichts. Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen und verklagten ihn hart. Aber Herodes mit seinem Hofgesinde verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weiß Kleid an und sandte ihn wieder zu Pilatus. Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn zuvor waren sie einander feind. P ilatus aber rief die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als der das Volk abwende. Und siehe, ich habe ihn vor euch verhört und finde an dem Menschen der Sachen keine, der ihr ihn beschuldigt. Herodes auch nicht; denn ich habe euch zu ihm gesandt, und siehe, man hat nichts auf ihn gebracht, was des Todes wert sei. Darum will ich ihn züchtigen und loslassen. Denn er mußte ihnen einen nach Gewohnheit des Festes losgeben. Da schrie der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas los! welcher war um eines Aufruhrs, so in der Stadt geschehen war, und um eines Mords willen ins Gefängnis geworfen. Da rief Pilatus abermal ihnen zu und wollte JEsum loslassen. Sie riefen aber und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Er aber sprach zum drittenmal zu ihnen: Was hat denn dieser Übels getan? Ich finde keine Ursache des Todes an ihm; darum will ich ihn züchtigen und loslassen. Aber sie lagen ihm an mit großem Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt würde. Und ihr und der Hohepriester Geschrei nahm überhand. Pilatus aber urteilte, daß ihre Bitte geschähe, und ließ den los, der um Aufruhrs und Mords willen war ins Gefängnis geworfen, um welchen sie baten; aber JEsum übergab er ihrem Willen. U nd als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen, Simon von Kyrene, der kam vom Felde, und legten das Kreuz auf ihn, daß er‘s JEsu nachtrüge. Es folgte ihm aber nach ein großer Haufe Volks und Weiber, die klageten und beweinten ihn. JEsus aber wandte sich um zu ihnen und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem, weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder. Denn siehe, es wird die Zeit kommen, in welcher man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht gesäugt haben. Dann werden sie anfangen zu sagen zu den bergen: Fallt über uns! und zu den Hügeln: Decket uns! Denn so man das tut am grünen Holz, was will am dürren werden? E s wurden aber auch hingeführt zwei andere Übeltäter, daß sie mit ihm abgetan würden. Und als sie kamen an die Stätte die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn daselbst und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. JEsus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht was sie tun. Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los darum. Und das Volk stand und sah zu. Und die Obersten samt ihnen spotteten sein und sprachen: Er hat andern geholfen, er helfe sich selber, ist er Christ, der Auserwählte GOttes! Es verspotteten ihn auch die Kriegsknechte, traten zu ihm und brachten ihm Essig und sprachen: Bist du der Juden König, so hilf dir selber. Es war auch oben über ihm geschrieben die Überschrift mit griechischen und lateinischen und hebräischen Buchstaben: Dies ist der Juden König. Aber der Übeltäter einer, die da gehenkt waren, lästerte ihn und sprach: Bist du Christus, so hilf dir selbst und uns! Da antwortete der andere, strafte ihn und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor GOtt, der du doch in gleicher Verdammnis bist? Und zwar wir sind billig darinnen; denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeschickt es gehandelt. Und sprach zu JEsu: HErr, gedenke an mich wenn du in dein Reich kommst! Und JEsus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein. Und es war um die sechste Stunde. Und es ward eine Finsternis über das ganze Land bis an die neunte Stunde. Und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels zerriß mitten entzwei. Und JEsus rief laut und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt, verschied er. Da aber der Hauptmann sah, was da geschah; preisete er GOtt und sprach: Fürwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen! Und alles Volk, das dabei war und zusah, da sie sahen, was da geschah, schlugen sich an ihre Brust und wandten wieder um. Es standen aber alle seine Verwandten von ferne und die Weiber, die ihm aus Galiläa waren nachgefolgt, und sahen das alles. U nd siehe, ein Mann mit Namen Joseph, ein Ratsherr, der war ein guter, frommer Mann; der hatte nicht bewilliget in ihren Rat und Handel; der war von Arimathia, der Stadt der Juden, der auch auf das Reich GOttes wartete: der ging zu Pilatus und bat um den Leib JEsu und nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in ein gehauen Grab, darinnen niemand je gelegen war. Und es war der Rüsttag, und der Sabbat brach an. Es folgten aber die Weiber nach, die mit ihm kommen waren aus Galiläa, und beschaueten das Grab, und wie sein Leib gelegt ward. Sie kehrten aber um und bereiteten Spezerei und Salben. Und den Sabbat über waren sie stille nach dem Gesetz. A ber an der Sabbate einem sehr frühe kamen sie zum Grabe und trugen die Spezerei, die sie bereitet hatten, und etliche mit ihnen. Sie fanden aber den Stein abgewälzt von dem Grabe und gingen hinein und fanden den Leib des HERRN JEsu nicht. Und da sie darum bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern. Und sie erschraken und schlugen ihre Angesichte nieder zu der Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch sagte, da er noch in Galiläa war, und sprach: Des Menschen Sohn muß überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. Und sie gedachten an seine Worte. Und sie gingen wieder vom Grabe und verkündigten das alles den Elfen und den andern allen. Es war aber Maria Magdalena und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und andere mit ihnen, die solches den Aposteln sagten. Und es deuchten sie ihre Worte eben, als wären‘s Märlein, und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grabe und bückte sich hinein und sah die leinenen Tücher allein liegen und ging davon; und es nahm ihn wunder, wie es zuginge. U nd siehe, zwei aus ihnen gingen an demselbigen Tage in einen Flecken, der war von Jerusalem sechzig Feldwegs weit, des Name heißt Emmaus. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, da sie so redeten und befragten sich miteinander, nahete JEsus zu ihnen und wandelte mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht kannten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr zwischen euch handelt unterwegs, und seid traurig? Da antwortete einer mit Namen Kleophas und sprach zu ihm: Bist du allein unter den Fremdlingen zu Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen Tagen drinnen geschehen ist? Und er sprach zu ihnen: Welches? Sie aber sprachen zu ihm: Das von JEsu von Nazareth, welcher war ein Prophet, mächtig von Taten und Worten vor GOtt und allem Volk; wie ihn unsere Hohenpriester und Obersten überantwortet haben zur Verdammnis des Todes und gekreuziget. Wir aber hoffeten, er sollte Israel erlösen. Und über das alles ist heute der dritte Tag, daß solches geschehen ist. Auch haben uns erschreckt etliche Weiber der Unsern, die sind frühe bei dem Grabe gewesen, haben seinen Leib nicht funden, kommen und sagen, sie haben ein Gesicht der Engel gesehen, welche sagen, er lebe. Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe und fanden‘s also, wie die Weiber sagten; aber ihn fanden sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren und träges Herzens, zu glauben alle dem, das die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus solches leiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen? Und fing an von Mose und allen Propheten und legte ihnen alle Schriften aus, die von ihm gesagt waren. Und sie kamen nahe zum Flecken, da sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er fürder gehen. Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, da er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, dankte und brach‘s und gab‘s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet und erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten wieder nach Jerusalem und fanden die Elfe versammelt und die bei ihnen waren, welche sprachen: Der HERR ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war, und wie er von ihnen erkannt wäre an dem, da er das Brot brach. D a sie aber davon redeten, trat er selbst, JEsus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken aber und fürchteten sich, meineten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin‘s selber; fühlet mich und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, daß ich habe. Und da er das sagte, zeigte er ihnen Hände und Füße. Da sie aber noch nicht glaubten vor Freuden und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Und sie legten ihm vor ein Stück von gebratenem Fisch und Honigseims. Und er nahm‘s und aß vor ihnen. Er aber sprach zu ihnen: Das sind die Reden, die ich zu euch sagte, da ich noch bei euch war; denn es muß alles erfüllt werden, was von mir geschrieben ist im Gesetz Mose‘s, in den Propheten und in Psalmen. Da öffnete er ihnen das Verständnis, daß sie die Schrift verstanden. Und sprach zu ihnen: Also ist‘s geschrieben, und also mußte Christus leiden und auferstehen von den Toten am dritten Tage und predigen lassen in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkern und anheben zu Jerusalem. Ihr aber seid des alles zeugen. Und siehe, ich will auf euch senden die Verheißung meines Vaters. Ihr aber sollt in der Stadt Jerusalem bleiben, bis daß ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. E r führte sie aber hinaus nach Bethanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten wieder nach Jerusalem mit großer Freude. Und waren allewege im Tempel, preiseten und lobten GOtt. I m Anfang war das Wort, und das Wort war bei GOtt, und GOtt war das Wort. Dasselbige war im Anfang bei GOtt. Alle Dinge sind durch dasselbige gemacht, und ohne dasselbige ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheinet in der Finsternis, und die Finsternis hat‘s nicht begriffen. Es war ein Mensch, von GOtt gesandt, der hieß Johannes. Derselbige kam zum Zeugnis, daß er von dem Licht zeugte, auf daß sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern daß er zeugte von dem Licht. Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet die in diese Welt kommen. Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbige gemacht, und die Welt kannte es nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, GOttes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben. Welche nicht von dem Geblüt, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von GOtt geboren sind. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Johannes zeugt von ihm, ruft und spricht: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher denn ich. Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch JEsum Christum worden. Niemand hat GOtt je gesehen. Der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündiget. U nd dies ist das Zeugnis Johannes, da die Juden sandten von Jerusalem Priester und Leviten, daß sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht; und er bekannte: Ich bin nicht Christus. Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin‘s nicht. Bist du ein Prophet? Und er antwortete: Nein. Da sprachen sie zu ihm: Was bist du denn? daß wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: Ich bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Richtet den Weg des HERRN! wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Und die gesandt waren, die waren von den Pharisäern und fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufest du denn, so du nicht Christus bist noch Elia noch ein Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennet. Der der nach mir kommen wird, welcher vor mir gewesen ist, des ich nicht wert bin, daß ich seine Schuhriemen auflöse. Dies geschah zu Bethabara, jenseits des Jordans, da Johannes taufete. D es andern Tages sieht Johannes JEsum zu ihm kommen und spricht: Siehe, das ist GOttes Lamm, welches der Welt Sünde trägt! Dieser ist‘s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, welcher vor mir gewesen ist; denn er war eher denn ich. Und ich kannte ihn nicht, sondern auf daß er offenbar würde in Israel, darum bin ich kommen, zu taufen mit Wasser. Und Johannes zeugte und sprach: Ich sah, daß der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm. und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, zu taufen mit Wasser, derselbige sprach zu mir: Über welchen, du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, derselbige ist‘s, der mit dem Heiligen Geist taufet. Und ich sah es und zeugte, daß dieser ist GOttes Sohn. D es andern Tags stand abermal Johannes und zwei seiner Jünger. Und als er sah JEsum wandeln, sprach, er: Siehe, das ist GOttes Lamm! Und zwei seiner Jünger hörten ihn reden und folgten JEsu nach? JEsus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi (das ist verdolmetscht, Meister), wo bist du zur Herberge? Er sprach zu ihnen: Kommt und seht es! Sie kamen und sahen‘s und blieben denselbigen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde. Einer aus den zwei, die von Johannes hörten und JEsu nachfolgten, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus. Derselbige findet am ersten seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (welches ist verdolmetscht: der Gesalbte). Und führte ihn zu JEsu. Da ihn JEsus sah, sprach er: Du bist Simon, Jonas Sohn; du sollst Kephas heißen (das wird verdolmetscht: ein Fels). Des andern Tags wollte JEsus wieder nach Galiläa ziehen und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach! Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den funden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben, JEsum, Josephs Sohn, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann von Nazareth Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und siehe es! JEsus sah Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in welchem kein Falsch ist. Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? JEsus antwortete und sprach zu ihm: Ehe denn dich Philippus rief, da du unter dem Feigenbaum warest, sah ich dich. Nathanael antwortet und spricht zu ihm: Rabbi, du bist GOttes Sohn, du bist der König von Israel. JEsus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubest, weil ich dir gesagt habe, daß ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum; du wirst noch Größeres denn das sehen. Und spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel GOttes hinauf- und herabfahren auf des Menschen Sohn. U nd am dritten Tage ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter JEsu war da. JEsus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen. Und da es an Wein gebrach, spricht die Mutter JEsu zu ihm: Sie haben nicht Wein. Jesus spricht zu ihr: Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht kommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut. Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkrüge gesetzt nach der Weise der jüdischen Reinigung, und gingen in je einen zwei oder drei Maß. JEsus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser. Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet‘s dem Speisemeister. Und sie brachten‘s. Als aber der Speisemeister kostete den Wein, der Wasser gewesen war, und wußte nicht, von wannen er kam (die Diener aber wußten‘s, die das Wasser geschöpft hatten), ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann gibt zum ersten guten Wein, und wenn sie trunken worden sind, alsdann den geringern; du hast den guten Wein bisher behalten. Das ist das erste Zeichen, das JEsus tat, geschehen zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn. Danach zog er hinab nach Kapernaum, er, seine Mutter, seine Brüder und seine Jünger, und blieben nicht lange daselbst. U nd der Juden Ostern war nahe. Und JEsus zog hinauf nach Jerusalem und fand im Tempel sitzen, die da Ochsen, Schafe und Tauben feil hatten, und die Wechsler. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Ochsen und verschüttete den Wechslern das Geld und stieß die Tische um. Und sprach zu denen, die die Tauben feil hatten: Traget das von dannen und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhause! Seine Jünger aber gedachten daran, daß geschrieben steht: Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen. Da antworteten nun die Juden und sprachen zu ihm: Was zeigst du uns für ein Zeichen, daß du solches tun mögest? JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel, und am dritten Tage will ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren erbaut, und du willst ihn in dreien Tagen aufrichten? Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. Da er nun auferstanden war von den Toten, gedachten seine Jünger daran, daß er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und der Rede, die JEsus gesagt hatte. Als er aber zu Jerusalem war in den Ostern auf dem Fest, glaubten viele an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat. Aber JEsus vertrauete sich ihnen nicht; denn er kannte sie alle und bedurfte nicht, daß jemand Zeugnis gäbe von einem Menschen; denn er wußte wohl, was im Menschen war. E s war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster unter den Juden. Der kam zu JEsu bei der Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, daß du bist ein Lehrer, von GOtt kommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn GOtt mit ihm. JEsus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, kann er das Reich GOttes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er auch wiederum in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? JEsus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus dem Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich GOttes kommen. Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch, und was vom Geist geboren wird, das ist Geist. Laß dich‘s nicht wundern, daß ich dir gesagt habe: Ihr müßt von neuem geboren werden. Der Wind bläst, wo er will, und du hörest sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, von wannen er kommt und wohin er fähret. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie mag solches zugehen? JEsus antwortete und sprach zu ihm: Bist du ein Meister in Israel und weißt das nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wir reden, was wir wissen, und zeugen, was wir gesehen haben, und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie würdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sagen würde? Und niemand fährt gen Himmel, denn der vom Himmel herniederkommen ist, nämlich des Menschen Sohn, der im Himmel ist. Und wie Mose in der Wüste eine Schlange erhöht hat, also muß des Menschen Sohn erhöht werden, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden sondern das ewige Leben haben. Also hat GOtt die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn GOtt hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn selig werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet; denn er glaubt nicht an den Namen des eingebornen Sohnes GOttes. Das ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt kommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr denn das Licht; denn ihre Werke waren böse. Wer Arges tut, der haßt das Licht und kommt nicht an das Licht, auf daß seine Werke nicht gestraft werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt an das Licht, daß seine Werke offenbar werden; denn sie sind in GOtt getan. D arnach kam JEsus und seine Jünger in das jüdische Land und hatte daselbst sein Wesen mit ihnen und taufete. Johannes aber taufete auch noch zu Enon, nahe bei Salim; denn es war viel Wassers daselbst. Und sie kamen dahin und ließen sich taufen. Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis gelegt. Da erhub sich eine Frage unter den Jüngern des Johannes samt den Juden über die Reinigung. Und kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Meister, der bei dir war jenseits des Jordans, von dem du zeugtest, siehe, der taufet, und jedermann kommt zu ihm. Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn gegeben vom Himmel. Ihr selbst seid meine zeugen, daß ich gesagt habe, ich sei nicht Christus, sondern vor ihm her gesandt. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund aber des Bräutigams steht und hört ihm zu und freut sich hoch über des Bräutigams Stimme. Dieselbige meine Freude ist nun erfüllt. Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen. Der von oben her kommt, ist über alle. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde; der vom Himmel kommt, der ist über alle und zeugt, was er gesehen und gehört hat; und sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer es aber annimmt, der versiegelt es, daß GOtt wahrhaftig sei. Denn welchen GOtt gesandt hat, der redet GOttes Wort; denn GOtt gibt den Geist nicht nach dem Maß. Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben; wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn GOttes bleibt über ihm. D a nun der HERR inneward, daß vor die Pharisäer kommen war, wie JEsus mehr Jünger machte und taufte denn Johannes (wiewohl JEsus selber nicht taufte, sondern seine Jünger), verließ er das Land Judäa und zog wieder nach Galiläa. Er mußte aber durch Samaria reisen. Da kam er in eine Stadt Samarias, die heißt Sichar, nahe bei dem Dörflein, das Jakob seinem Sohne Joseph gab. Es war aber daselbst Jakobs Brunnen. Da nun JEsus müde war von der Reise, setzte er sich also auf den Brunnen; und es war um die sechste Stunde. Da kommt ein Weib von Samaria, Wasser zu schöpfen. JEsus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, daß sie Speise kaufeten. Spricht nun das samaritische Weib zu ihm: Wie bittest du von mir zu trinken, so du ein Jude bist und ich ein samaritisch Weib? (Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.) JEsus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkennetest die Gabe GOttes, und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. Spricht zu ihm das Weib: HErr, hast du doch nichts, damit du schöpfest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendig Wasser? Bist du mehr denn unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat, und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh? JEsus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunn des Wassers werden, das in das ewige Leben quillet. Spricht das Weib zu ihm: HErr, gib mir dasselbige Wasser, auf daß mich nicht dürste, daß ich nicht herkommen müsse zu schöpfen. JEsus spricht zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann und komm her! Das Weib antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. JEsus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann. Fünf Männer hast du gehabt, und den du nun hast, der ist nicht dein Mann. Da hast du recht gesagt. Das Weib spricht zu ihm: HErr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, zu Jerusalem sei die Stätte, da man anbeten solle. JEsus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Zeit, da ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten. Ihr wißt nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden. Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, daß die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit; denn der Vater will auch haben, die ihn also anbeten. GOtt ist ein Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Spricht das Weib zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn derselbige kommen wird, so wird er‘s uns alles verkündigen. JEsus spricht zu ihr: Ich bin‘s, der mit dir redet. Und über dem kamen seine Jünger, und es nahm sie wunder, daß er mit dem Weibe redete? Doch sprach niemand: Was fragst du? oder: Was redest du mit ihr? Da ließ, das Weib ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten: Kommet, seht einen Menschen, der mir gesagt hat alles, was ich getan habe, ob er nicht Christus sei. Da gingen sie aus der Stadt und kamen zu ihm. Indes aber ermahneten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, davon wißt ihr nicht. Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht? JEsus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monden, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht in das Feld; denn es ist schon weiß zur Ernte; und wer da schneidet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß sich miteinander freuen, der da säet und der da schneidet. Denn hier ist der Spruch wahr: Dieser säet, der andere schneidet. Ich habe euch gesandt zu schneiden, das ihr nicht habt gearbeitet; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit kommen. Es glaubten aber an ihn viel der Samariter aus derselben Stadt um des Weibes Rede willen, welches da zeugte: Er hat mir gesagt alles, was ich getan habe. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, daß er bei ihnen bliebe. Und er blieb zwei Tage da. Und viel mehr glaubten um seines Worts willen und sprachen zum Weibe: Wir glauben nun hinfort nicht um deiner Rede willen; wir haben selber gehört und erkannt, daß dieser ist wahrlich Christus, der Welt Heiland. Aber nach zwei Tagen zog er aus von dannen und zog nach Galiläa. Denn er selber, JEsus, zeugte, daß ein Prophet daheim nichts gilt. Da er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die gesehen hatten alles, was er zu Jerusalem auf dem Fest getan hatte. Denn sie waren auch zum Fest kommen. Und JEsus kam abermal nach Kana in Galiläa, da er das Wasser hatte zu Wein gemacht. U nd es war ein Königischer, des Sohn lag krank zu Kapernaum. Dieser hörte, daß JEsus kam aus Judäa in Galiläa, und ging hin zu ihm und bat ihn, daß er hinab käme und hülfe seinem Sohn; denn er war todkrank. Und JEsus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Der Königische sprach zu ihm: HErr, komm hinab, ehe denn mein Kind stirbt! JEsus spricht zu ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt. Der Mensch glaubte dem Wort, das JEsus zu ihm sagte, und ging hin. Und indem er hinabging, begegneten ihm seine Knechte, verkündigten ihm und sprachen: Dein Kind lebt. Da forschete er von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm worden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber. Da merkte der Vater, daß es um die Stunde wäre, in welcher JEsus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause. Das ist nun das andere Zeichen, das JEsus tat, da er aus Judäa nach Galiläa kam. D arnach war ein Fest der Juden, und JEsus zog hinauf nach Jerusalem. Es ist aber zu Jerusalem bei dem Schafhause ein Teich, der heißt auf hebräisch Bethesda und hat fünf Hallen, in welchen lagen viel Kranke, Blinde, Lahme, Dürre; die warteten, wenn sich das Wasser bewegte. Denn ein Engel fuhr herab zu seiner Zeit in den Teich und bewegte das Wasser. Welcher nun der erste, nachdem das Wasser bewegt war, hineinstieg, der ward gesund, mit welcherlei Seuche er behaftet war. Es war aber ein Mensch daselbst, achtunddreißig Jahre krank gelegen. Da JEsus denselbigen sah liegen und vernahm, daß er so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: HErr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich beweget, der mich in den Teich lasse; und wenn ich komme, so steigt ein anderer vor mir hinein. JEsus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin! Und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin. Es war aber desselbigen Tages der Sabbat. Da sprachen die Juden zu dem, der gesund war worden: Es ist heute Sabbat; es ziemt dir nicht, das Bett zu tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sprach zu mir: Nimm dein Bett und gehe hin. Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm dein Bett und gehe hin? Der aber gesund war worden, wußte nicht, wer er war; denn JEsus war gewichen, da so viel Volks an dem Ort war. Danach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe zu, du bist gesund worden; sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre! Der Mensch ging hin und verkündigte es den Juden, es sei JEsus, der ihn gesund gemacht habe. Darum verfolgten die Juden JEsum und suchten ihn zu töten, daß er solches getan hatte auf den Sabbat. JEsus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bisher, und ich wirke auch. Darum trachteten ihm die Juden nun viel mehr nach, daß sie ihn töteten, daß er nicht allein den Sabbat brach, sondern sagte auch, GOtt sei sein Vater, und machte sich selbst GOtt gleich. D a antwortete JEsus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von ihm selber tun, denn was er sieht den Vater tun; denn was derselbige tut, das tut gleich auch der Sohn. Der Vater aber hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, daß ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, also auch der Sohn macht lebendig, welche er will. Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn gegeben, auf daß sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehret, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. W ahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, daß die Toten werden die Stimme des Sohnes GOttes hören; und die sie hören werden, die werden leben. Denn wie der Vater das Leben hat in ihm selber, also hat er dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in ihm selber. Und hat ihm Macht gegeben, auch das Gericht zu halten, darum daß er des Menschen Sohn ist. Verwundert euch des nicht; denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übels getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. Ich kann nichts von mir selber tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat. S o ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. Ein anderer ist‘s, der von mir zeugt; und ich weiß, daß das Zeugnis wahr ist, das er von mir zeugt. Ihr schicktet zu Johannes, und er zeugte von der Wahrheit. Ich aber nehme nicht Zeugnis von Menschen, sondern solches sage ich, auf daß ihr selig werdet. Er war ein brennend und scheinend Licht; ihr aber wolltet eine kleine Weile fröhlich sein von seinem Licht. Ich aber habe ein größer Zeugnis denn des Johannes Zeugnis; denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, daß ich sie vollende, dieselbigen Werke, die ich tue, zeugen von mir, daß mich der Vater gesandt habe. Und der Vater, der mich gesandt hat, derselbige hat von mir gezeugt. Ihr habt nie weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen. Und sein Wort habt ihr nicht in euch wohnend; denn ihr glaubt dem nicht, den er gesandt hat. Sucht in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darinnen; und sie ist‘s, die von mir zeugt. Und ihr wollt nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben haben möchtet. Ich nehme nicht Ehre von Menschen. Aber ich kenne euch, daß ihr nicht GOttes Liebe in euch habt. Ich bin kommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmt mich nicht an. So ein anderer wird in seinem eigenen Namen kommen, den werdet ihr annehmen. Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt? Und die Ehre, die von GOtt allein ist, sucht ihr nicht. Ihr sollt nicht meinen, daß ich euch vor dem Vater verklagen werde. Es ist einer, der euch verklaget, der Mose, auf welchen ihr hoffet. Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben. So ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben? D arnach fuhr JEsus weg über das Meer an der Stadt Tiberias in Galiläa. Und es zog ihm viel Volks nach, darum daß sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. JEsus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber nahe Ostern, der Juden Fest. Da hob JEsus seine Augen auf und sieht, daß viel Volks zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, daß diese essen? (Das sagte er aber, ihn zu versuchen; denn er wußte wohl, was er tun wollte.) Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Pfennig Brot ist nicht genug unter sie, daß ein jeglicher unter ihnen ein wenig nehme. Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele? JEsus aber sprach: Schafft, daß sich das Volk lagere! Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich bei fünftausend Mann. JEsus aber nahm die Brote, dankte und gab sie den Jüngern, die Jünger aber denen, die sich gelagert hatten; desselbigengleichen auch von den Fischen, wieviel er wollte. Da sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, daß nichts umkomme! Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die überblieben denen, die gespeist worden. Da nun die Menschen das Zeichen sahen, das JEsus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll! Da JEsus nun merkte, daß sie kommen würden und ihn haschen, daß sie ihn zum Könige machten, entwich er abermal auf den Berg, er selbst alleine. A m Abend aber gingen die Jünger hinab an das Meer und traten in das Schiff und kamen über das Meer nach Kapernaum. Und es war schon finster worden, und JEsus war nicht zu ihnen kommen. Und das Meer erhub sich von einem großen Winde. Da sie nun gerudert hatten bei fünfundzwanzig oder dreißig Feld Wegs, sahen sie Jesum auf dem Meer dahergehen und nahe zum Schiff kommen; und sie fürchteten sich. Er aber sprach zu ihnen: Ich bin‘s; fürchtet euch nicht! Da wollten sie ihn in das Schiff nehmen; und alsbald war das Schiff am Lande, da sie hinfuhren. D es andern Tages sah das Volk, das diesseits des Meeres stand, daß kein ander Schiff daselbst war denn das einige, darein seine Jünger getreten waren, und daß JEsus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff getreten war, sondern allein seine Jünger waren weggefahren. Es kamen aber andere Schiffe von Tiberias nahe zu der Stätte, da sie das Brot gegessen hatten durch des HERRN Danksagung. Da nun das Volk sah, daß JEsus nicht da war noch seine Jünger, traten sie auch in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten JEsum. Und da sie ihn fanden jenseits des Meeres, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du herkommen? JEsus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr sucht mich nicht darum, daß ihr Zeichen gesehen habt, sondern daß ihr von dem Brot gegessen habt und seid satt worden. Wirkt Speise, nicht die vergänglich ist, sondern die da bleibt in das ewige Leben, welche euch des Menschen Sohn geben wird; denn denselbigen hat GOtt der Vater versiegelt. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, daß wir GOttes Werke wirken? JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist GOttes Werk, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Da sprachen sie zu ihm: Was tust du für ein Zeichen, auf daß wir sehen und glauben dir? Was wirkest du? Unsere Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen. Da sprach JEsus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Mose hat euch nicht Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das rechte Brot vom Himmel. Denn dies ist das Brot GOttes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben. Da sprachen sie zu ihm: HErr, gib uns allewege solch Brot! JEsus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Aber ich hab‘s euch gesagt, daß ihr mich gesehen habt und glaubt doch nicht. Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin vom Himmel kommen, nicht daß ich meinen Willen tue, sondern des, der mich gesandt hat. Das ist aber der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern daß ich‘s auferwecke am Jüngsten Tage. Das ist aber der Wille des, der mich gesandt hat, daß, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, habe das ewige Leben; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Da murrten die Juden darüber, daß er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel kommen ist, und sprachen: Ist dieser nicht JEsus, Josephs Sohn, des Vater und Mutter wir kennen? Wie spricht er denn: Ich bin vom Himmel kommen? JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander! Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Es steht geschrieben in den Propheten: Sie werden alle von GOtt gelehrt sein. Wer es nun hört vom Vater und lernt es, der kommt zu mir. Nicht daß jemand den Vater habe gesehen, außer dem, der vom Vater ist, der hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, auf daß, wer davon ißt, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel kommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt. Da zanketen die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? JEsus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch ißt und trinkt mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte Trank. Wer mein Fleisch ißt und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie mich gesandt hat der lebendige Vater, und ich lebe um des Vaters willen, also, wer mich ißt, derselbige wird auch leben um meinetwillen. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommen ist, nicht wie eure Väter haben Manna gegessen und sind gestorben. Wer dies Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit. Solches sagte er in der Schule, da er lehrte zu Kapernaum. V iele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede, wer kann sie hören? Da JEsus aber bei sich selbst merkte, daß seine Jünger darüber murreten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch das? Wie, wenn ihr denn sehen werdet des Menschen Sohn auffahren dahin; da er zuvor war? Der Geist ist‘s, der da lebendig macht; das Fleisch ist kein nütze. Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben. Aber es sind etliche unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wußte von Anfang wohl, welche nicht glaubend waren, und welcher ihn verraten würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben. Von dem an gingen seiner Jünger viel hinter sich und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm. D a sprach JEsus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: HErr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist Christus, der Sohn des lebendigen GOttes. JEsus antwortete ihm: Hab‘ ich nicht euch Zwölfe erwählt? und euer einer ist ein Teufel. Er redete aber von dem Judas, Simons Sohn, Ischariot; derselbige verriet ihn hernach und war der Zwölfen einer. D arnach zog JEsus umher in Galiläa denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, darum daß ihm die Juden nach dem Leben stellten. Es war aber nahe der Juden Fest, der Laubrüst. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Mache dich auf von dannen und gehe nach Judäa, auf daß auch deine Jünger sehen die Werke, die du tust. Niemand tut etwas im Verborgenen und will doch frei offenbar sein. Tust du solches, so offenbare dich vor der Welt. Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Da spricht JEsus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht hier; eure Zeit aber ist allewege. Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber haßt sie; denn ich zeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind. Geht ihr hinauf auf dieses Fest. Ich will noch nicht hinaufgehen auf dieses Fest; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. Da er aber das zu ihnen gesagt, blieb er in Galiläa. A ls aber seine Brüder waren hinaufgegangen, da ging er auch hinauf zu dem Fest, nicht offenbarlich, sondern gleich heimlich. Da suchten ihn die Juden am Fest und sprachen: Wo ist der? Und es war ein groß Gemurmel von ihm unter dem Volk. Etliche sprachen: Er ist, fromm. Die andern aber sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk. Niemand aber redete frei von ihm um der Furcht willen vor den Juden. A ber mitten im Fest ging JEsus hinauf in den Tempel und lehrte. Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kann dieser die Schrift, so er sie doch nicht gelernt hat? JEsus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat. So jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von GOtt sei, oder ob ich von mir selbst rede. Wer von ihm selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber sucht die Ehre des, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und ist keine Ungerechtigkeit an ihm. Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten? Das Volk antwortete und sprach: Du hast den Teufel; wer sucht dich zu töten? JEsus antwortete und sprach: Ein einiges Werk habe ich getan, und es wundert euch alle. Mose hat euch darum gegeben die Beschneidung, nicht daß sie von Mose kommt, sondern von den Vätern; noch beschneidet ihr den Menschen am Sabbat. So ein Mensch die Beschneidung annimmt am Sabbat, auf daß nicht das Gesetz Mose‘s gebrochen werde, zürnt ihr denn über mich, daß ich den ganzen Menschen habe am Sabbat gesund gemacht? Richtet nicht nach dem Ansehen sondern richtet ein recht Gericht! D a sprachen etliche von Jerusalem: Ist das nicht der, den sie suchten zu töten? Und siehe zu, er redet frei, und sie sagen ihm nichts. Erkennen unsere Obersten nun gewiß, daß er gewiß Christus sei? Doch wir wissen, von wannen dieser ist; wenn aber Christus kommen wird, so wird niemand wissen, von wannen er ist. Da rief JEsus im Tempel, lehrte und sprach: Ja, ihr kennt mich und wißt, von wannen ich bin; und von mir selbst bin ich nicht kommen, sondern es ist ein Wahrhaftiger, der mich gesandt hat, welchen ihr nicht kennet. Ich kenne ihn aber; denn ich bin von ihm, und er hat mich gesandt. Da suchten sie ihn zu greifen. Aber niemand legte die Hand an ihn; denn seine Stunde war noch nicht kommen. Aber viele vom Volk glaubten an ihn und sprachen: Wenn Christus kommen wird; wird er auch mehr Zeichen tun, denn dieser tut? Und es kam vor die Pharisäer, daß das Volk solches von ihm murmelte. Da sandten die Pharisäer und Hohenpriester Knechte aus, daß sie ihn griffen. Da sprach JEsus zu ihnen: Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und da ich bin, könnt ihr nicht hinkommen. Da sprachen die Juden untereinander: Wo will dieser hingehen, daß wir ihn nicht finden sollen? Will er unter die Griechen gehen, die hin und her zerstreut liegen, und die Griechen lehren? Was ist das für eine Rede, daß er sagt: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und: Wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen? Aber am letzten Tage des Festes, der am herrlichsten war, trat JEsus auf, rief und sprach: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme des lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, welchen empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Heilige Geist war noch nicht da, denn JEsus war noch nicht verkläret. V iele nun vom Volk, die diese Rede hörten, sprachen: Dieser ist ein rechter Prophet. Die andern sprachen: Er ist Christus. Etliche aber sprachen: Soll Christus aus Galiläa kommen? Spricht nicht die Schrift, von dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, da David war, solle Christus kommen? Also ward eine Zwietracht unter dem Volk über ihm. Es wollten aber etliche ihn greifen; aber niemand legte die Hand an ihn. Die Knechte kamen zu den Hohenpriestern und Pharisäern. Und sie sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Knechte antworteten: Es hat nie kein Mensch also geredet wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr auch verführt? Glaubt auch irgendein Oberster oder Pharisäer an ihn? Sondern das Volk, das nichts vom Gesetz weiß, ist verflucht. Spricht zu ihnen Nikodemus, der bei der Nacht zu ihm kam, welcher einer unter ihnen war: Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhört und erkennt, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch ein Galiläer? Forsche und siehe, aus Galiläa steht kein Prophet auf. Und ein jeglicher ging also heim. J Esus aber ging an den Ölberg. Und frühmorgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm. Und er setzte sich und lehrte sie. Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten ein Weib zu ihm, im Ehebruch begriffen, und stellten sie in die Mitte und sprachen zu ihm: Meister, dies Weib ist begriffen auf frischer Tat im Ehebruch. Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche zu steinigen; was sagst du? Das sprachen sie aber, ihn zu versuchen, auf daß sie eine Sache wider ihn hätten. Aber JEsus bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie nun anhielten, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. Und bückte sich wieder nieder und schrieb auf die Erde. Da sie aber das hörten, gingen sie hinaus, von ihrem Gewissen überzeugt, einer nach dem andern, von den Ältesten an bis zu den Geringsten. Und JEsus ward gelassen allein und das Weib in der Mitte stehend. JEsus aber richtete sich auf; und da er niemand sah denn das Weib, sprach er zu ihr: Weib, wo sind sie, deine Verkläger? Hat dich niemand verdammt? Sie aber sprach: HErr, niemand. JEsus aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht; gehe hin und sündige hinfort nicht mehr! D a redete JEsus abermal zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolget, der wird nicht wandeln in Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugest von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr. JEsus antwortete und sprach zu ihnen: So ich von mir selbst zeugen würde, so ist mein Zeugnis wahr; denn ich weiß, von wannen ich kommen bin und wo ich hingehe; ihr aber wißt nicht, von wannen ich komme und wo ich hingehe. Ihr richtet nach dem Fleisch; ich richte niemand. So ich aber richte, so ist mein Gericht recht; denn ich bin nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Auch steht in eurem Gesetze geschrieben, daß zweier Menschen Zeugnis wahr sei. Ich bin‘s, der ich von mir selbst zeuge; und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt auch von mir. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? JEsus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater. Diese Worte redete JEsus an dem GOtteskasten, da er lehrte im Tempel; und niemand griff ihn; denn seine Stunde war noch nicht kommen. D a sprach JEsus abermal zu ihnen: Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben; wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen. Da sprachen die Juden: Will er sich denn selbst töten, daß er spricht: Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen? Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten her, ich bin von oben herab; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. So hab‘ ich euch gesagt, daß ihr sterben werdet in euren Sünden; denn so ihr nicht glaubt, daß ich es sei, so werdet ihr sterben in euren Sünden. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? Und JEsus sprach zu ihnen: Erstlich der, der ich mit euch rede. Ich habe viel von euch zu reden und zu richten; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich vor der Welt. Sie vernahmen aber nicht, daß er ihnen von dem Vater sagte. Da sprach JEsus zu ihnen: Wenn ihr des Menschen Sohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es sei und nichts von nur selber tue, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt. Da er solches redete, glaubten viele an ihn. D a sprach nun JEsus zu den Juden, die an ihn glaubten: So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen; und die Wahrheit wird euch freimachen. Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Samen, sind nie keinmal jemands Knechte gewesen; wie sprichst du denn: Ihr sollt frei werden? JEsus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer Sünde tut der ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause; der Sohn bleibt ewiglich. So euch nun der Sohn freimacht, so seid ihr recht frei. I ch weiß wohl, daß ihr Abrahams Samen seid; aber ihr sucht mich zu töten; denn meine Rede fängt nicht unter euch. Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe; so tut ihr, was ihr von eurem Vater gesehen habt. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht JEsus zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so tätet ihr Abrahams Werke. Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen solchen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von GOtt gehört habe; das hat Abraham nicht getan. Ihr tut eures Vaters Werke. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben einen Vater, GOtt. JEsus sprach zu ihnen: Wäre GOtt euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin ausgegangen und komme von GOtt; denn ich bin nicht von mir selber kommen, sondern er hat mich gesandt. Warum kennt ihr denn meine Sprache nicht? denn ihr könnt ja mein Wort nicht hören. Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun. Derselbige ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lügen redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben. Ich aber, weil ich die Wahrheit sage, so glaubt ihr mir nicht. W elcher unter euch kann mich einer Sünde zeihen? So ich euch aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? Wer von GOtt ist, der hört GOttes Wort. Darum hört ihr nicht; denn ihr seid nicht von GOtt. Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und hast den Teufel. JEsus antwortete: Ich habe keinen Teufel, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr unehrt mich. Ich suche nicht meine Ehre; es ist aber einer, der sie sucht und richtet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich. Da sprachen die Juden zu ihm: Nun erkennen wir, daß du den Teufel hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sprichst: So jemand mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken ewiglich. Bist du mehr denn unser Vater Abraham, welcher gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst? JEsus antwortete: So ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehret, von welchem ihr sprecht, er sei euer GOtt, und kennt ihn nicht. Ich aber kenne ihn. Und so ich würde sagen, ich kenne ihn nicht, so würde ich ein Lügner, gleichwie ihr seid. Aber ich kenne ihn und halte sein Wort. Abraham, euer Vater, ward froh, daß er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freuete sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? JEsus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin ich. Da huben sie Steine auf, daß sie auf ihn würfen. Aber JEsus verbarg sich und ging zum Tempel hinaus, mitten durch sie hinstreichend. U nd JEsus ging vorüber und sah einen, der blind geboren war. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er ist blind geboren? JEsus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern daß die Werke GOttes offenbar würden an ihm. Ich muß Wirken die Werke des, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Dieweil ich bin in der Welt, bin ich das Licht der Welt. Da er solches gesagt, spützete er auf die Erde und machte einen Kot aus dem Speichel und schmierete den Kot auf des Blinden Augen und sprach zu ihm: Gehe hin zu dem Teich Siloah (das ist verdolmetschet: gesandt) und wasche dich. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend. Die Nachbarn, und die ihn zuvor gesehen hatten, daß er ein Bettler war, sprachen: Ist dieser nicht, der da saß und bettelte? Etliche sprachen: Er ist‘s; etliche aber: Er ist ihm ähnlich. Er selbst aber sprach: Ich bin‘s. Da sprachen sie zu ihm: Wie sind deine Augen aufgetan? Er antwortete und sprach: Der Mensch, der JEsus heißet, machte einen Kot und schmierete meine Augen und sprach: Gehe hin zu dem Teich Siloah und wasche dich. Ich ging hin und wusch mich und ward sehend. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist derselbige? Er sprach: Ich weiß nicht. D a führten sie ihn zu den Pharisäern, der weiland blind war. (Es war aber Sabbat, da JEsus den Kot machte und seine Augen öffnete.) Da fragten sie ihn abermal, auch die Pharisäer, wie er wäre sehend worden. Er aber sprach zu ihnen: Kot legte er mir auf die Augen, und ich wusch mich und bin nun sehend. Da sprachen etliche der Pharisäer: Der Mensch ist nicht von GOtt, dieweil er den Sabbat nicht hält. Die andern aber sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es ward eine Zwietracht unter ihnen. Sie sprachen wieder zu dem Blinden: Was sagest du von ihm, daß er hat deine Augen aufgetan? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. Die Juden glaubten nicht von ihm, daß er blind gewesen und sehend worden wäre, bis daß sie riefen die Eltern des, der sehend war worden, fragten sie und sprachen: Ist das euer Sohn, von welchem ihr sagt, er sei blind geboren? Wie ist er denn nun sehend? Seine Eltern antworteten ihnen und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist, und daß er blind geboren ist. Wie er aber nun sehend ist, wissen wir nicht; oder wer ihm hat seine Augen aufgetan, wissen wir auch nicht. Er ist alt genug, fragt ihn; laßt ihn selbst für sich reden. Solches sagten seine Eltern; denn sie fürchteten sich vor den Juden. Denn die Juden hatten sich schon vereiniget, so jemand ihn für Christum bekennete, daß derselbe in Bann getan würde. Darum sprachen seine Eltern: Er ist alt genug, fragt ihn. Da riefen sie zum andernmal den Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib GOtt die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Er antwortete und sprach: Ist er ein Sünder, das weiß ich nicht; eines weiß ich wohl, daß ich blind war und bin nun sehend. Da sprachen sie wieder zu ihm: Was tat er dir? Wie tat er deine Augen auf? Er antwortete ihnen: Ich hab‘s euch jetzt gesagt; habt ihr‘s nicht gehört? Was wollt ihr‘s abermal hören? Wollt ihr auch seine Jünger werden? Da fluchten sie ihm und sprachen: Du bist sein Jünger; wir aber sind Mose‘s Jünger. Wir wissen, daß GOtt mit Mose geredet hat; diesen aber wissen wir nicht, von wannen er ist. Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Das ist ein wunderlich Ding, daß ihr nicht wißt, von wannen er sei; und er hat meine Augen aufgetan! Wir wissen aber, daß GOtt die Sünder nicht hört, sondern so jemand gottesfürchtig ist und tut seinen Willen, den hört er. Von der Welt an ist‘s nicht erhört, daß jemand einem gebornen Blinden die Augen aufgetan habe. Wäre dieser nicht von GOtt, er könnte nichts tun. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren und lehrest uns? Und stießen ihn hinaus. Es kam vor JEsum, daß sie ihn ausgestoßen hatten. Und da er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn GOttes? Er antwortete und sprach: HErr, welcher ist‘s, auf daß ich an ihn glaube? JEsus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist‘s. Er aber sprach: HErr, ich glaube; und betete ihn an. Und JEsus sprach: Ich bin zum Gerichte auf diese Welt kommen, auf daß, die da nicht sehen, sehend werden, und die da sehen, blind werden. Und solches hörten etliche der Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind wir denn auch blind? JEsus sprach zu ihnen: Wärt ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber sprecht: Wir sind sehend, bleibt eure Sünde. W ahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Mörder. Der aber zur Tür hineingeht, der ist ein Hirte der Schafe. Demselbigen tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie aus. Und wenn er seine Schafe hat ausgelassen, geht er vor ihnen hin, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen von ihm; denn sie kennen der Fremden Stimme nicht. Diesen Spruch sagte JEsus zu ihnen; sie vernahmen aber nicht, was es war, das er zu ihnen sagte. Da sprach JEsus wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür zu, den Schafen. Alle, die vor mir kommen sind, die sind Diebe und Mörder gewesen, aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht. Ich bin die Tür; so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden. Ein Dieb kommt nicht, denn daß er stehle, würge und umbringe. Ich bin kommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen. Ich bin ein guter Hirte; ein guter Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Ein Mietling aber, der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe. Der Mietling aber flieht; denn er ist ein Mietling und achtet der Schafe nicht. Ich bin ein guter Hirte und erkenne die Meinen und bin bekannt den Meinen, wie mich mein Vater kennt, und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle. Und dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden. Darum liebt mich mein Vater, daß ich mein Leben lasse, auf daß ich‘s wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe Macht es zu lassen und habe Macht es wiederzunehmen. Solch Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. Da ward aber eine Zwietracht unter den Juden über diesen Worten. Viele unter ihnen sprachen: Er hat den Teufel und ist unsinnig; was hört ihr ihm zu? Die andern sprachen: Das sind nicht Worte eines Besessenen; kann der Teufel auch der Blinden Augen auftun? Es war aber Kirchweih zu Jerusalem und war Winter. Und JEsus wandelte im Tempel, in der Halle Salomos. Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsere Seelen auf? Bist du Christus, so sage es uns frei heraus! JEsus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir. Aber ihr glaubt nicht; denn ihr seid von meinen Schafen nicht, wie ich euch gesagt habe. Denn meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn alles; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins. D a huben die Juden abermal Steine auf, daß sie ihn steinigten. JEsus antwortete ihnen: Viel gute Werke habe ich euch erzeigt von meinem Vater; um welches Werk unter denselbigen steinigt ihr mich? Die Juden antworteten ihm und sprachen: Um des guten Werks willen steinigen wir dich nicht, sondern um der GOtteslästerung willen, und daß du ein Mensch bist und machst dich selbst zu einem GOtt. JEsus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: Ich habe gesagt, ihr seid Götter? So er die Götter nennet, zu welchen das Wort GOttes geschah (und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden), sprecht ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst GOtt, darum daß ich sage, ich bin GOttes Sohn? Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubt mir nicht. Tue ich sie aber, glaubt doch den Werken, wollt ihr mir nicht glauben, auf daß ihr erkennt und glaubt, daß der Vater in mir ist und ich in ihm. Sie suchten abermal, ihn zu greifen; aber er entging ihnen aus ihren Händen und zog hin wieder jenseits des Jordans an den Ort, da Johannes vorhin getauft hatte, und blieb allda. Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes tat kein Zeichen; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr. Und glaubten allda viele an ihn. E s lag aber einer krank mit Namen Lazarus von Bethanien, in dem Flecken Marias und ihrer Schwester Martha. (Maria aber war, die den HERRN gesalbt hatte mit Salben und seine Füße getrocknet mit ihrem Haar; derselben Bruder Lazarus war krank.) Da sandten seine Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: HErr, siehe, den du liebhast, der liegt krank. Da JEsus das hörte, sprach er: Die Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre GOttes, daß der Sohn GOttes dadurch geehrt werde. JEsus aber hatte Martha lieb und ihre Schwester und Lazarus. Als er nun hörte, daß er krank war, blieb er zwei Tage an dem Ort, da er war. Danach spricht er zu seinen Jüngern: Laßt uns wieder nach Judäa ziehen! Seine Jünger sprachen zu ihm: Meister, jenesmal wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dahin ziehen? JEsus antwortete: Sind nicht des Tages zwölf Stunden? Wer des Tages wandelt, der stößt sich nicht, denn er sieht das Licht dieser Welt. Wer aber des Nachts wandelt, der stößt sich, denn es ist kein Licht in ihm. Solches sagte er, und danach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, daß ich ihn aufwecke. Da sprachen seine Jünger: HErr, schläft er, so wird‘s besser mit ihm. JEsus aber sagte von seinem Tode; sie meineten aber, er redete vom leiblichen Schlaf. Da sagte es ihnen JEsus frei heraus: Lazarus ist gestorben. Und ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht dagewesen bin, auf daß ihr glaubt. Aber laßt uns zu ihm ziehen! Da sprach Thomas, der da genannt ist Zwilling, zu den Jüngern: Laßt uns mit ziehen, daß wir mit ihm sterben! Da kam JEsus und fand ihn, daß er schon vier Tage im Grabe gelegen war. (Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, bei fünfzehn Feldweges.) Und viel Juden waren, zu Martha und Maria kommen, sie zu trösten über ihren Bruder. Als Martha nun hörte, daß JEsus kommt, geht sie ihm entgegen; Maria aber blieb daheim sitzen. Da sprach Martha zu JEsu: HErr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben; aber ich weiß auch noch, daß, was du bittest von GOtt, das wird dir GOtt geben. JEsus spricht zu ihr: Dein Bruder soll auferstehen. Martha spricht zu ihm: Ich weiß wohl, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am Jüngsten Tage. JEsus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: HErr, ja, ich glaube, daß du bist Christus, der Sohn GOttes, der in die Welt kommen ist. Und da sie das gesagt hatte, ging sie hin und rief ihre Schwester Maria heimlich und sprach: Der Meister ist da und ruft dich. Dieselbige, als sie das hörte, stand sie eilend auf und kam zu ihm. Denn JEsus war noch nicht in den Flecken kommen, sondern war noch an dem Ort, da ihm Martha war entgegenkommen. Die Juden, die bei ihr im Hause waren und trösteten sie, da sie sahen Maria, daß sie eilend aufstand und hinausging, folgten sie ihr nach und sprachen: Sie geht hin zum Grabe, daß sie daselbst weine. Als nun Maria kam, da JEsus war, und sah ihn, fiel sie zu seinen Füßen und sprach zu ihm: HErr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Als JEsus sie sah weinen und die Juden auch weinen, die mit ihr kamen, ergrimmte er im Geist und betrübte sich selbst und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprachen zu ihm: HErr, komm und sieh es! Und JEsu gingen die Augen über. Da sprachen die Juden: Siehe, wie hat er ihn so liebgehabt! Etliche aber unter ihnen sprachen: Konnte, der dem Blinden die Augen aufgetan hat, nicht verschaffen, daß auch dieser nicht stürbe? JEsus aber ergrimmte abermal in sich selbst und kam zum Grabe. Es war aber eine Kluft und ein Stein darauf gelegt. JEsus sprach: Hebt den Stein ab! Spricht zu ihm Martha, die Schwester des Verstorbenen: HErr, er stinkt schon; denn er ist vier Tage gelegen. JEsus spricht zu ihr: Hab‘ ich dir nicht gesagt, so du glauben würdest, du solltest die Herrlichkeit GOttes sehen? Da huben sie den Stein ab, da der Verstorbene lag. JEsus aber hob seine Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast! Doch ich weiß, daß du mich allezeit hörest, sondern um des Volks willen, das umhersteht, sage ich‘s, daß sie glauben, du habest mich gesandt. Da er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Angesicht verhüllt mit einem Schweißtuch. JEsus spricht zu ihnen: Löst ihn auf und laßt ihn gehen! Viel nun der Juden, die zu Maria kommen waren und sahen, was JEsus tat, glaubten an ihn. E tliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was JEsus getan hatte. Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer einen Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viel Zeichen. Lassen wir ihn also, so werden sie alle an ihn glauben. So kommen dann die Römer und nehmen uns Land und Leute. Einer aber unter ihnen, Kaiphas, der desselben Jahres Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wißt nichts, bedenkt auch nichts; es ist uns besser, ein Mensch sterbe für das Volk, denn daß das ganze Volk verderbe. Solches aber redete er nicht von sich selbst, sondern, dieweil er desselbigen Jahres Hoherpriester war, weissagte er. Denn JEsus sollte sterben für das Volk, und nicht für das Volk allein, sondern daß er die Kinder GOttes, die zerstreut waren, zusammenbrächte. Von dem Tage an ratschlagten sie, wie sie ihn töteten. JEsus aber wandelte nicht mehr frei unter den Juden, sondern ging von dannen in eine Gegend nahe bei der Wüste in eine Stadt, genannt Ephrem, und hatte sein Wesen daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber nahe das Ostern der Juden; und es gingen viele hinauf nach Jerusalem aus der Gegend vor Ostern daß sie sich reinigten. Da standen sie und fragten nach JEsu und redeten miteinander im Tempel: Was dünkt euch, daß er nicht kommt auf das Fest? Es hatten aber die Hohenpriester und Pharisäer lassen ein Gebot ausgehen, so jemand wüßte, wo er wäre, daß er‘s anzeigte, daß sie ihn griffen. S echs Tage vor Ostern kam JEsus nach Bethanien, da Lazarus war, der Verstorbene, welchen JEsus auferweckt hatte von den Toten. Daselbst machten sie ihm ein Abendmahl, und Martha diente; Lazarus aber war der einer, die mit ihm zu Tische saßen. Da nahm Maria ein Pfund Salbe von ungefälschter, köstlicher Narde und salbte die Füße JEsu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße. Das Haus aber ward voll vom Geruch der Salbe. Da sprach seiner Jünger einer, Judas, Simons Sohn, Ischariot, der ihn hernach verriet: Warum ist diese Salbe nicht verkauft um dreihundert Groschen und den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, daß er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb und hatte den Beutel und trug, was gegeben ward. Da sprach JEsus: Laß sie mit Frieden! Solches hat sie behalten zum Tage meines Begräbnisses. Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. Da erfuhr viel Volks der Juden, daß er daselbst war, und kamen nicht um JEsu willen allein, sondern daß sie auch Lazarus sähen, welchen er von den Toten erweckt hatte. Aber die Hohenpriester trachteten danach, daß sie auch Lazarus töteten. Denn um seinetwillen gingen viel Juden hin und glaubten an JEsum. D es andern Tages, viel Volks, das aufs Fest kommen war, da es hörte, daß JEsus kommt nach Jerusalem, nahmen sie Palmenzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrieen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN, ein König von Israel! JEsus aber überkam ein Eselein und ritt darauf, wie denn geschrieben steht: Fürchte dich nicht, du Tochter Zion; siehe, dein König kommt reitend auf einem Eselsfüllen! Solches aber verstanden seine Jünger zuvor nicht, sondern da JEsus verklärt ward, da dachten sie daran, daß solches war von ihm geschrieben, und sie solches ihm getan hatten. Das Volk aber, das mit ihm war, da er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, rühmete die Tat. Darum ging ihm auch das Volk entgegen, da sie hörten, er hätte solches Zeichen getan. Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, daß ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach. E s waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufkommen waren, daß sie anbeteten auf das Fest. Die traten zu Philippus, der von Bethsaida aus Galiläa war, baten ihn und sprachen: Herr, wir wollten JEsum gerne sehen. Philippus kommt und sagt‘s Andreas, und Philippus und Andreas sagten‘s weiter JEsu. JEsus aber antwortete ihnen und sprach: Die Zeit ist kommen, daß des Menschen Sohn verklärt werde. W ahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, daß das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt‘s alleine; wo es aber erstirbt, so bringt‘s viel Früchte. Wer sein Leben liebhat, der wird‘s verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt haßt, der wird‘s erhalten zum ewigen Leben. Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren. Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde kommen. V ater, verkläre deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich hab‘ ihn verklärt und will ihn abermal verklären. Da sprach das Volk, das dabeistand und zuhörte: Es donnerte! Die andern sprachen: Es redete ein Engel mit ihm. JEsus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen. Jetzt geht das Gericht über die Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden. Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen. Das sagte er aber, zu deuten, welches Todes er sterben würde. Da antwortete ihm das Volk: Wir haben gehört im Gesetz, daß Christus ewiglich bleibe; und wie sagst du denn, des Menschen Sohn muß erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? Da sprach JEsus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, dieweil ihr das Licht habt, daß euch die Finsternisse nicht überfallen. Wer in Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. Glaubt an das Licht, dieweil ihr‘s habt, auf daß ihr des Lichtes Kinder seid. S olches redete JEsus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. Und ob er wohl solche Zeichen vor ihnen tat, glaubten sie doch nicht an ihn, auf daß erfüllt würde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagt: HErr, wer glaubt unserm Predigen, und wem ist der Arm des HERRN offenbaret? Darum konnten sie nicht glauben; denn Jesaja sagt abermal: Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstocket, daß sie mit den Augen nicht sehen, noch mit dem Herzen vernehmen und sich bekehren, und ich ihnen hülfe. Solches sagte Jesaja, da er seine Herrlichkeit sah und redete von ihm. Doch der Obersten glaubten viel an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, daß sie nicht in den Bann getan würden; denn sie hatten lieber die Ehre bei den Menschen denn die Ehre bei GOtt. JEsus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin kommen in die Welt ein Licht, auf daß, wer an mich glaubt, nicht in Finsternis bleibe. Und wer meine Worte hört und glaubt nicht, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht kommen; daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt selig mache. Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon, der ihn richtet: das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage. Denn ich habe nicht von mir selber geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll. Und ich weiß, daß sein Gebot ist das ewige Leben. Darum, was ich rede, das rede ich also, wie mir der Vater gegeben hat. V or dem Fest aber der Ostern, da JEsus erkennete, daß seine Zeit kommen war, daß er aus dieser Welt ginge zum Vater: wie er hatte geliebt die Seinen, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende. Und nach dem Abendessen, da schon der Teufel hatte dem Judas, Simons Sohn, dem Ischariot, ins Herz gegeben, daß er ihn verriete, wußte JEsus, daß ihm der Vater hatte alles in seine Hände gegeben, und daß er von GOtt kommen war und zu GOtt ging: stand er vom Abendmahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goß er Wasser in ein Becken, hob an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, damit er umgürtet war. Da kam er zu Simon Petrus; und derselbige sprach zu ihm: HErr, solltest du mir meine Füße waschen? JEsus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst‘s aber hernach erfahren. Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen. JEsus antwortete ihm: Werde ich dich nicht waschen, so hast du kein Teil mit mir. Spricht zu ihm Simon Petrus: HErr, nicht die Füße alleine, sondern auch die Hände und das Haupt. Spricht JEsus zu ihm: Wer gewaschen ist, der bedarf nicht denn die Füße waschen, sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. Denn er wußte seinen Verräter wohl; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein. Da er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach abermal zu ihnen: Wißt ihr, was ich euch getan habe? Ihr heißt mich Meister und HERR und sagt recht daran; denn ich bin‘s auch. So nun ich, euer HERR und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Knecht ist nicht größer denn sein Herr noch der Apostel größer, denn der ihn gesandt hat. So ihr solches wißt, selig seid ihr, so ihr‘s tut. Nicht sage ich von euch allen, (ich weiß, welche ich erwählt habe), sondern daß die Schrift erfüllt werde: Der mein Brot ißt, der tritt mich mit Füßen. Jetzt sage ich‘s euch, ehe denn es geschiehet, auf daß, wenn es geschehen ist, daß ihr glaubt, daß ich‘s bin. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, so ich jemand senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. D a solches JEsus gesagt hatte, ward er betrübt im Geist und zeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, einer unter euch wird mich verraten. Da sahen sich die Jünger untereinander an, und ward ihnen bange, von welchem er redete. Es war aber einer unter seinen Jüngern, der zu Tische saß an der Brust JEsu, welchen JEsus liebhatte. Dem winkete Simon Petrus, daß er forschen sollte, wer es wäre, von dem er sagte. Denn derselbige lag an der Brust JEsu und sprach zu ihm: HErr, wer ist‘s? JEsus antwortete: Der ist‘s, dem ich den Bissen eintauche und gebe. Und er tauchte den Bissen ein und gab ihn Judas, Simons Sohn, dem Ischariot. Und nach dem Bissen fuhr der Satan in ihn. Da sprach JEsus zu ihm: Was du tust, das tue bald. Dasselbige aber wußte niemand über dem Tische, wozu er‘s ihm sagte. Etliche meineten, dieweil Judas den Beutel hatte, JEsus spräche zu ihm: Kaufe, was uns not ist auf das Fest; oder daß er den Armen etwas gäbe. Da er nun den Bissen genommen hatte, ging er sobald hinaus. Und es war Nacht. D a er aber hinausgegangen war, spricht JEsus: Nun ist des Menschen Sohn verkläret, und GOtt ist verklärt in ihm. Ist GOtt verklärt in ihm, wird ihn auch GOtt verklären in ihm selbst und wird ihn bald verklären. Liebe Kindlein, ich bin noch eine kleine Weile bei euch. Ihr werdet mich suchen; und wie ich zu den Juden sagte: Wo ich hingehe; da könnt ihr nicht hinkommen. U nd ich sage euch nun: Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, auf daß auch ihr einander lieb habet. Dabei wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt. S pricht Simon Petrus zu ihm: HErr, wo gehst du hin? JEsus antwortete ihm: Da ich hingehe, kannst du mir diesmal nicht folgen; aber du wirst mir hernachmals folgen. Petrus spricht zu ihm: HErr, warum kann ich dir diesmal nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen. JEsus antwortete ihm: Solltest du dein Leben für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal habest verleugnet! U nd er sprach zu seinen Jüngern: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt ihr an GOtt, so glaubt ihr auch an mich. In meines Vaters Hause sind viel Wohnungen. Wenn‘s nicht so wäre, so wollt‘ ich zu euch sagen; ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten. Und ob ich hinginge, euch die Stätte zu bereiten, will ich doch wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf daß ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, das wißt ihr, und den Weg wißt ihr auch. Spricht zu ihm Thomas: HErr, wir wissen nicht, wo du hingehst; und wie können wir den Weg wissen? JEsus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Spricht zu ihm Philippus: HErr, zeige uns den Vater, so genügt uns. JEsus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht? Philippus, wer mich sieht, der sieht den Vater. Wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich im Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, derselbige tut die Werke. Glaubt mir, daß ich im Vater und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere denn diese tun; denn ich gehe zum Vater. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf daß der Vater geehrt werde in dem Sohne. Was ihr bitten werdet in meinem Namen das will ich tun. L iebt ihr mich, so haltet meine Gebote. Und ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich, den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennt ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht Waisen lassen; ich komme zu euch. Es ist noch um ein kleines, so wird mich die Welt nicht mehr sehen; ihr aber sollt mich sehen: denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. An demselbigen Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist‘s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Spricht zu ihm Judas, nicht der Ischariot: HErr, was ist‘s, daß du uns willst dich offenbaren und nicht der Welt? JEsus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Solches hab‘ ich zu euch geredet, weil ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, derselbige wird‘s euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe. D en Frieden lasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht! Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme wieder zu euch. Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, daß ich gesagt habe: Ich gehe zum Vater; denn der Vater ist größer denn ich. Und nun hab‘ ich‘s euch gesagt, ehe denn es geschiehet, auf daß, wenn es nun geschehen wird, daß ihr glaubt. Ich werde hinfort nicht mehr viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst dieser Welt und hat nichts an mir. Aber daß die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe, und ich also tue, wie mir der Vater geboten hat, steht auf und laßt uns von hinnen gehen! I ch bin ein rechter Weinstock und mein Vater ein Weingärtner. Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringet, wird er wegnehmen, und eine jegliche, die da Frucht bringet, wird er reinigen, daß sie mehr Frucht bringe. Ihr seid jetzt rein um des Worts willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir und ich in euch. Gleichwie die Rebe kann keine Frucht bringen von ihr selber, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibt denn an mir. Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorret, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und muß brennen. So ihr in mir bleibt, und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darinnen wird mein Vater geehret, daß ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger. G leichwie mich mein Vater liebt, also liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! So ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe. Solches rede ich zu euch, auf daß meine Freude in euch bleibe, und eure Freude vollkommen werde. Das ist mein Gebot, daß ihr euch untereinander liebt, gleichwie ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, so ihr tut, was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid; denn alles, was ich habe von meinem Vater gehört, hab‘ ich euch kundgetan. Ihr habt mich nicht erwählt, sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, daß ihr hingeht und Frucht bringet, und eure Frucht bleibe, auf daß, so ihr den Vater bittet in meinem Namen, daß er‘s euch gebe. Das gebiete ich euch, daß ihr euch untereinander liebt. S o euch die Welt haßt, so wißt, daß sie mich vor euch gehaßt hat. Wärt ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb; dieweil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich habe euch von der Welt erwählt, darum haßt euch die Welt. Gedenkt an mein Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer denn, sein Herr. Haben sie mich verfolget, sie werden euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht kommen wäre und hätte es ihnen gesagt, hätten sie keine Sünde; nun aber können sie nichts vorwenden, ihre Sünde zu entschuldigen. Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater. Hätte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie es gesehen und hassen doch beide, mich und meinen Vater. Doch daß erfüllt werde der Spruch, in ihrem Gesetz geschrieben: Sie hassen mich ohn‘ Ursache. Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird zeugen von mir. Und ihr werdet auch zeugen; denn ihr seid von Anfang bei mir gewesen. S olches habe ich zu euch geredet, daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch in den Bann tun. Es kommt aber die Zeit, daß, wer euch tötet, wird meinen, er tue GOtt einen Dienst daran. Und solches werden sie euch darum tun, daß sie weder meinen Vater noch mich erkennen. Aber solches habe ich zu euch geredet, auf daß, wenn die Zeit kommen wird, daß ihr daran gedenket, daß ich‘s euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt; denn ich war bei euch. N un aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand unter euch fragt mich: Wo gehst du hin? sondern dieweil ich solches zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauerns worden. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch gut, daß ich hingehe. Denn so ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch; so ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Und wenn derselbige kommt, der wird die Welt strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht: um die Sünde, daß sie nicht glauben an mich; um die Gerechtigkeit aber, daß ich zum Vater gehe, und ihr mich hinfort nicht seht; um das Gericht, daß der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt‘s jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von ihm selber reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Derselbige wird mich verklären; denn von dem Meinen wird er‘s nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, das ist mein; darum hab‘ ich gesagt: Er wird‘s von dem Meinen nehmen und euch verkündigen. Ü ber ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein kleines, so werdet ihr mich sehen; denn ich gehe zum Vater. Da sprachen etliche unter seinen Jüngern untereinander: Was ist das, was er sagt zu uns: Über ein so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein kleines, so werdet ihr mich sehen, und daß ich zum Vater gehe? Da sprachen sie: Was ist das, was er sagt: Über ein kleines? Wir wissen nicht, was er redet. Da merkte JEsus, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Davon fragt ihr untereinander, daß ich gesagt habe: Über ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein kleines, so werdet ihr mich sehen. Wahrlich, wahrlich, ich, sage euch: Ihr werdet weinen und heulen; aber die Welt wird sich freuen. Ihr aber werdet traurig sein; doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Ein Weib, wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit; denn ihre Stunde ist kommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, daß der Mensch zur Welt geboren ist. Und ihr habt auch nun Traurigkeit aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Und an demselbigen Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinen Namen, so wird er‘s euch geben. Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei. Solches hab‘ ich zu euch durch Sprichwörter geredet. Es kommt aber die Zeit, daß ich nicht mehr durch Sprichwörter mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater. An demselbigen Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten will; denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, darum daß ihr mich liebt und glaubt, daß ich von GOtt ausgegangen bin. I ch bin vom Vater ausgegangen und kommen in die Welt; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. Sprechen zu ihm seine Jünger: Siehe, nun redest du frei heraus und sagest kein Sprichwort. Nun wissen wir, daß du alle Dinge weißt und bedarfst nicht, daß dich jemand frage. Darum glauben wir, daß du von GOtt ausgegangen bist. JEsus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr. Siehe, es kommt die Stunde und ist schon kommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in das Seine, und mich alleine laßt. Aber ich bin nicht alleine; denn der Vater ist bei mir. Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. S olches redete JEsus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist hier, daß du deinen Sohn verklärest, auf daß dich dein Sohn auch verkläre, gleichwie du ihm Macht hast gegeben über alles Fleisch, auf daß er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast. Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, daß du allein wahrer GOtt bist, und den du gesandt hast, JEsum Christum, erkennen. Ich habe dich verklärt auf Erden und vollendet das Werk, das du mir gegeben hast, daß ich‘s tun sollte. Und nun verkläre mich du, Vater, bei dir selbst mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. Ich habe deinen Namen offenbart den Menschen, die du mir von der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort behalten. Nun wissen sie, daß alles, was du mir gegeben hast, sei von dir. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, hab‘ ich ihnen gegeben; und sie haben‘s angenommen und erkannt wahrhaftig, daß ich von dir ausgegangen bin, und glauben, daß du mich gesandt hast. Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt, sondern für die, so du mir gegeben hast; denn sie sind dein. Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verkläret. Und ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, daß sie eins seien gleichwie wir! Dieweil ich bei ihnen war in der Welt, erhielt ich sie in deinem Namen. Die du mir gegeben hast, die habe ich bewahret, und ist keiner von ihnen verloren ohne das verlorne Kind, daß die Schrift erfüllt würde. Nun aber komme ich zu dir und rede solches in der Welt, auf daß sie in ihnen haben meine Freude vollkommen. Ich hab‘ ihnen gegeben dein Wort, und die Welt haßt sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie denn auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie bewahrest vor dem Übel. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. Gleichwie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt. Ich heilige mich selbst für sie, auf daß auch sie geheiligt seien in der Wahrheit. Ich bitte aber nicht alleine für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden, auf daß sie alle eins seien gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir, daß auch sie in uns eins seien, auf daß die Welt glaube, du habest mich gesandt. Und ich hab‘ ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, auf daß sie vollkommen seien in eins, und die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und liebest sie, gleichwie du mich liebest. Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe denn die Welt gegründet ward. Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese erkennen, daß du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und will ihnen kundtun, auf daß die Liebe, damit du mich liebest, sei in ihnen und ich in ihnen. D a JEsus solches geredet hatte, ging er hinaus mit seinen Jüngern über den Bach Kidron. Da war ein Garten, darein ging JEsus und seine Jünger. Judas aber, der ihn verriet, wußte den Ort auch; denn JEsus versammelte sich oft daselbst mit seinen Jüngern. Da nun Judas zu sich hatte genommen die Schar und der Hohenpriester und Pharisäer Diener, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Als nun JEsus wußte alles, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: JEsum von Nazareth. JEsus spricht zu ihnen: Ich bin‘s. Judas aber, der ihn verriet, stand auch bei ihnen. Als nun JEsus zu ihnen sprach: Ich bin‘s, wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte er sie abermal: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: JEsum von Nazareth. JEsus antwortete: Ich hab‘s euch gesagt, daß ich es sei. Sucht ihr denn mich, so laßt diese gehen (auf daß das Wort erfüllt würde, welches er sagte: Ich habe der keinen verloren, die du mir gegeben hast). Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es aus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein rechtes Ohr ab; und der Knecht hieß Malchus. Da sprach JEsus zu Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat? D ie Schar aber und der Oberhauptmann und die Diener der Juden nahmen JEsum und banden ihn und führten ihn aufs erste zu Hannas; der war des Kaiphas Schwäher, welcher des Jahrs Hoherpriester war. Es war aber Kaiphas, der den Juden riet, es wäre gut, daß ein Mensch würde umgebracht für das Volk. Simon Petrus aber folgte JEsu nach und ein anderer Jünger. Derselbige Jünger war dem Hohenpriester bekannt und ging mit JEsu hinein in des Hohenpriesters Palast. Petrus aber stand draußen vor der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und redete mit der Türhüterin und führte Petrus hinein. Da sprach die Magd, die Türhüterin zu Petrus: Bist du nicht auch dieses Menschen Jünger einer? Er sprach: Ich bin‘s nicht. Es standen aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlenfeuer gemacht (denn es war kalt) und wärmeten sich. Petrus aber stand bei ihnen und wärmete sich. Aber der Hohepriester fragte JEsum um seine Jünger und um seine Lehre. JEsus antwortete ihm: Ich habe frei öffentlich geredet vor der Welt. Ich habe allezeit gelehrt in der Schule und in dem Tempel, da alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet. Was fragst du mich darum? Frage die darum, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe. Siehe, dieselbigen wissen, was ich gesagt habe. Als er aber solches redete, gab der Diener einer, die dabeistanden, JEsu einen Backenstreich und sprach: Sollst du dem Hohenpriester also antworten? JEsus antwortete: Hab‘ ich übel geredet, so beweise es, daß es böse sei; habe ich aber recht geredet, was schlägest du mich? Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas. S imon Petrus aber stand und wärmete sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist du nicht seiner Jünger einer? Er verleugnete aber und sprach: Ich bin‘s nicht. Spricht des Hohenpriesters Knechte einer, ein Gefreundeter des, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht im Garten bei ihm? Da verleugnete Petrus abermal; und alsbald krähete der Hahn. D a führten sie JEsum von Kaiphas vor das Richthaus. Und es war früh. Und sie gingen nicht in das Richthaus, auf daß sie nicht unrein würden, sondern Ostern essen möchten. Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach: Was bringt ihr für Klage wider diesen Menschen? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter wir hätten dir ihn nicht überantwortet. Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Wir dürfen niemand töten (auf daß erfüllt würde das Wort JEsu, welches er sagte, da er deutete, welches Todes er sterben würde). Da ging Pilatus wieder hinein ins Richthaus und rief JEsu und sprach zu ihm: Bist du der Juden König? JEsus antwortete: Redest du das von dir selbst, oder haben‘s dir andere von mir gesagt? Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet; was hast du getan? JEsus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden drob kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen. D a sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? JEsus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, daß ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit? Und da er das gesagt, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch einen auf Ostern losgebe; wollt ihr nun, daß ich euch der Juden König losgebe? Da schrieen sie wieder allesamt und sprachen: Nicht diesen, sondern Barabbas. Barabbas aber war ein Mörder. D a nahm Pilatus JEsum und geißelte ihn. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an und sprachen: Sei gegrüßet, lieber Judenkönig! und gaben ihm Backenstreiche. Da ging Pilatus wieder heraus und sprach zu ihnen: Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, daß ihr erkennt, daß ich keine Schuld an ihm finde. Also ging JEsus heraus und trug eine Dornenkrone und Purpurkleid. Und er spricht zu ihnen: Sehet, welch ein Mensch! D a ihn die Hohenpriester und die Diener sahen, schrieen sie und sprachen: Kreuzige, kreuzige! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuziget; denn ich finde keine Schuld an ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz soll er sterben; denn er hat sich selbst zu GOttes Sohn gemacht. Da Pilatus das Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu JEsu: Von wannen bist du? Aber JEsus gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszugeben? JEsus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben; darum, der mich dir überantwortet hat, der hat größere Sünde. Von dem an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe. Die Juden aber schrieen und sprachen: Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum Könige macht, der ist wider den Kaiser. Da Pilatus das Wort hörte, führte er JEsum heraus und setzte sich auf den Richterstuhl an der Stätte, die da heißt Hochpflaster, auf hebräisch aber Gabbatha. Es war aber der Rüsttag auf Ostern um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Sehet, das ist euer König! Sie schrieen aber: Weg, weg mit dem, kreuzige ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Soll ich euren König kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König denn den Kaiser. D a überantwortete er ihn ihnen, daß er gekreuzigt würde. Sie nahmen aber JEsum und führten ihn hin. Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte die da heißt Schädelstätte, welche heißt auf hebräisch Golgatha. Allda kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, JEsum aber mitten inne. Pilatus aber schrieb eine Überschrift und setzte sie auf das Kreuz; und war geschrieben: JEsus von Nazareth, der Juden König. Diese Überschrift lasen viel Juden; denn die Stätte war nahe bei der Stadt, da JEsus gekreuzigt ist. Und es war geschrieben auf hebräische, griechische und lateinische Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König; sondern daß er gesagt habe: Ich bin der Juden König. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das hab‘ ich geschrieben. Die Kriegsknechte aber, da sie JEsum gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegsknecht ein Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenähet, von oben an gewirkt durch und durch. Da sprachen sie untereinander: Laßt uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll (auf daß erfüllt würde die Schrift, die da, sagt: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über meinen Rock das Los geworfen). Solches taten die Kriegsknechte. Es stand aber bei dem Kreuze JEsu seine Mutter und seiner Mutter Schwester Maria, des Kleophas Weib, und Maria Magdalena. Da nun JEsus seine Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er liebhatte spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Danach, als JEsus wußte, daß schon alles vollbracht war, daß die Schrift erfüllt würde, spricht er: Mich dürstet! Da stand ein Gefäß voll Essigs. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm dar zum Munde. Da nun JEsus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und neigte das Haupt und verschied. Die Juden aber; dieweil es der Rüsttag war daß nicht die Leichname am Kreuz blieben den Sabbat über (denn desselbigen Sabbats Tag war groß), baten sie Pilatus; daß ihre Beine gebrochen, und sie abgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu JEsu kamen, da sie sahen, daß er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht, sondern der Kriegsknechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer; und alsbald ging Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und derselbige weiß, daß er die Wahrheit sagt, auf daß auch ihr glaubt. Denn solches ist geschehen, daß die Schrift erfüllt würde: Ihr sollt ihm kein Bein zerbrechen. Und abermal spricht eine andere Schrift: Sie werden sehen, in welchen sie gestochen haben. D arnach bat Pilatus Joseph von Arimathia, der ein Jünger JEsu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, daß er möchte abnehmen den Leichnam JEsu. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam JEsu herab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei der Nacht zu JEsu kommen war, und brachte Myrrhen und Aloen untereinander bei hundert Pfunden. Da nahmen sie den Leichnam JEsu und banden ihn in leinene Tücher mit Spezereien, wie die Juden pflegen zu begraben. Es war aber an der Stätte, da er gekreuzigt ward, ein Garten und im Garten ein neu Grab, in welches niemand je gelegt war. Daselbst hin legten sie JEsum um des Rüsttages willen der Juden, dieweil das Grab nahe war. A n der Sabbate einem kommt Maria Magdalena früh, da es noch finster war, zum Grabe und sieht, daß der Stein vom Grabe hinweg war. Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, welchen JEsus liebhatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den HERRN weggenommen aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grabe. Es liefen aber die zwei miteinander, und der andere Jünger lief zuvor, schneller denn Petrus, und kam am ersten zum Grabe, guckt hinein und sieht die Leinen gelegt; er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sieht die Leinen gelegt. und das Schweißtuch, das JEsu um das Haupt gebunden war, nicht zu den Leinen gelegt, sondern beiseits, eingewickelt, an einen besondern Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der am ersten zum Grabe kam, und sah und glaubte es. Denn sie wußten die Schrift noch nicht, daß er von den Toten auferstehen müßte. Da gingen die Jünger wieder zusammen. M aria aber stand vor dem Grabe und weinte draußen. Als sie nun weinte, guckte sie in das Grab und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu den Häupten und den andern zu den Füßen, da sie den Leichnam JEsu hingelegt hatten. Und dieselbigen sprachen zu ihr: Weib, was weinest du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen HERRN weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie das sagte, wandte sie sich zurück und sieht JEsum stehen und weiß nicht, daß es JEsus ist. Spricht JEsus zu ihr: Weib, was weinest du? Wen suchst du? Sie meinet, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du ihn hingelegt? so will ich ihn holen. Spricht JEsus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm: Rabbuni, das heißt, Meister! Spricht JEsus zu ihr: Rühre mich nicht an; denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem GOtt und zu eurem GOtt. Maria Magdalena kommt und verkündigt den Jüngern: Ich habe den HERRN gesehen, und solches hat er zu mir gesagt. A m Abend aber desselbigen Sabbats, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam JEsus und trat mitten ein und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das sagte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den HERRN sahen. Da sprach JEsus abermal zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und da er das sagte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlaßt, denen sind sie erlassen, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Thomas aber, der Zwölfen einer, der da heißt Zwilling, war nicht bei ihnen, da JEsus kam. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den HERRN gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich in seinen Händen sehe die Nägelmale und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, will ich‘s nicht glauben. U nd über acht Tage waren abermal seine Jünger drinnen und Thomas mit ihnen. Kommt JEsus, da die Türen verschlossen waren, und tritt mitten ein und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände; und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite; und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein HERR und mein GOtt! Spricht JEsus zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Auch viel andere Zeichen tat JEsus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, daß ihr glaubt, JEsus sei Christus, der Sohn GOttes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. D arnach offenbarte sich JEsus abermal den Jüngern an dem Meer bei Tiberias. Er offenbarte sich aber also. Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der da heißt Zwilling, und Nathanael von Kana, Galiläa, und die Söhne des Zebedäus und andere zwei seiner Jünger. Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich will hin fischen gehen. Sie sprachen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus und traten in das Schiff alsbald; und in derselben Nacht fingen sie nichts. Da es aber jetzt Morgen ward, stand JEsus am Ufer; aber die Jünger wußten nicht, daß es JEsus war. Spricht JEsus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz zur Rechten des Schiffs, so werdet ihr finden. Da warfen sie und konnten‘s nicht mehr ziehen vor der Menge der Fische. Da spricht der Jünger, welchen JEsus liebhatte, zu Petrus: Es ist der HErr! Da Simon Petrus hörte, daß es der HERR war, gürtete er das Hemd um sich (denn er war nackend) und warf sich ins Meer. Die andern Jünger aber kamen auf dem Schiffe (denn sie waren nicht fern vom Lande, sondern bei zweihundert Ellen) und zogen das Netz mit den Fischen. Als sie nun austraten auf das Land sahen sie Kohlen gelegt und Fische dar auf und Brot. Sprich JEsus zu ihnen: Bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz auf das Land voll großer Fische, hundert und dreiundfünfzig. Und wiewohl ihrer so viel waren, zerriß doch das Netz nicht. Spricht JEsus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern durfte ihn fragen: Wer bist du? Denn sie wußten, daß es der HERR war. Da kommt JEsus und nimmt das Brot und gibt‘s ihnen, desselbigengleichen auch die Fische. Das ist nun das dritte Mal, daß JEsus offenbart ward seinen Jüngern, nachdem er von den Toten auferstanden ist. D a sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht JEsus zu Simon Petrus: Simon Johanna, hast du mich lieber, denn mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, HErr, du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lämmer! Spricht er zum andernmal zu ihm: Simon Johanna, hast du mich lieb? Er spricht zu ihm: Ja, HErr, du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht er zu ihm: Weide meine Schafe! Spricht er zum drittenmal zu ihm: Simon Johanna, hast du mich lieb? Petrus ward traurig, daß er zum drittenmal zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: HErr, du weißt alle Dinge, du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht JEsus zu ihm: Weide meine Schafe. W ahrlich, wahrlich, ich sage dir: Da du jünger warest, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wo du hin wolltest; wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hin willst. Das sagte er aber, zu deuten, mit welchem Tode er GOtt preisen würde. Da er aber das gesagt, spricht er zu ihm: Folge mir nach! Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen welchen JEsus liebhatte, der auch an seiner Brust am Abendessen gelegen war und gesagt hatte: HErr, wer ist‘s, der dich verrät? Da Petrus diesen sah, spricht er zu JEsu: HErr, was soll aber dieser? JEsus spricht zu ihm: So ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! Da ging eine Rede aus unter den Brüdern: Dieser Jünger stirbt nicht. Und JEsus sprach nicht zu ihm: Er stirbt nicht, sondern: So ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Dies ist der Jünger, der von diesen Dingen zeugt und hat dies geschrieben; und wir wissen, daß sein Zeugnis wahrhaftig ist. Es sind auch viel andere Dinge, die JEsus getan hat, welche, so sie sollten eins nach dem andern geschrieben werden, achte ich, die Welt würde die Bücher nicht begreifen, die zu beschreiben wären. D ie erste Rede habe ich zwar getan, lieber Theophilus, von alledem, das JEsus anfing, beides, zu tun und zu lehren, bis an den Tag, da er aufgenommen ward, nachdem er den Aposteln (welche er hatte erwählt) durch den Heiligen Geist Befehl getan hatte, welchen er sich nach seinem Leiden lebendig erzeigt hatte durch mancherlei Erweisung; und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich GOttes. Und als er sie versammelt hatte, befahl er ihnen, daß sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr habt gehört (sprach er) von mir. Denn Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber sollt mit dem Heiligen Geiste getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. Die aber, so zusammenkommen waren, fragten ihn und sprachen: HErr, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat, sondern ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird; und werdet meine zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen gen Himmel fahren, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern, welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr und seht gen Himmel? Dieser JEsus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren. Da wandten sie um nach Jerusalem von dem Berge, der da heißt der Ölberg, welcher nahe ist bei Jerusalem und liegt einen Sabbatweg davon. Und als sie hineinkamen, stiegen sie auf den Söller, da denn sich aufhielten Petrus und Jakobus, Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus Sohn. Diese alle waren stets beieinander einmütig mit Beten und Flehen samt den Weibern und Maria, der Mutter JEsu, und seinen Brüdern. U nd in den Tagen trat auf Petrus unter die Jünger und sprach (es war aber die Schar der Namen zuhauf bei hundertundzwanzig) Ihr Männer und Brüder, es mußte die Schrift erfüllt werden, welche zuvor gesagt hat der Heilige Geist durch den Mund Davids, von Juda, der ein Vorgänger war derer, die JEsum fingen. Denn er war mit uns gezählt und hatte dies Amt mit uns überkommen. Dieser hat erworben den Acker um den ungerechten Lohn und sich erhenkt und ist mitten entzweigeborsten, und alle sein Eingeweide ausgeschüttet. Und es ist kund worden allen, die zu Jerusalem wohnen, also daß derselbige Acker genannt wird auf ihre Sprache Hakeldama, das ist, ein Blutacker. Denn es steht geschrieben im Psalmbuch: Ihre Behausung müsse wüste werden, und sei niemand, der drinnen wohne, und sein Bistum empfange ein anderer. So muß nun einer unter diesen Männern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, welche der HERR JEsus unter uns ist aus und ein gegangen, von der Taufe des Johannes an bis auf den Tag, da er von uns genommen ist, ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden. Und sie stellten zwei, Joseph, genannt Barsabas, mit dem Zunamen Just, und Matthias, beteten und sprachen: HErr, aller Herzen Kündiger, zeige an, welchen du erwählt hast unter diesen zwei, daß einer empfange diesen Dienst und Apostelamt, davon Judas abgewichen ist, daß er hinginge an seinen Ort. Und sie warfen das Los über sie; und das Los fiel auf Matthias. Und er ward zugeordnet zu den elf Aposteln. U nd als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle einmütig beieinander. Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel als eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. Und man sah an ihnen die Zungen zerteilt, als wären sie feurig. Und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen. Und wurden alle voll des Heiligen Geistes und fingen an, zu predigen mit andern Zungen, nachdem der Geist ihnen gab auszusprechen. Es waren aber Juden zu Jerusalem wohnend, die waren gottesfürchtige Männer aus allerlei Volk, das unter dem Himmel ist. Da nun diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen und wurden bestürzt; denn es hörte ein jeglicher, daß sie mit seiner Sprache redeten. Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich und sprachen untereinander: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn ein jeglicher seine Sprache, darinnen wir geboren sind? Parther und Meder und Elamiter, und die wir wohnen in Mesopotamien und in Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien. Phrygien und Pamphylien, Ägypten und an den Enden der Libyen bei Kyrene, und Ausländer von Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie mit unsern Zungen die großen Taten GOttes reden. Sie entsetzten sich alle und wurden irre und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Die andern aber hatten‘s ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins. D a trat Petrus auf mit den Elfen, hob auf seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr zu Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und laßt meine Worte zu euren Ohren eingehen! Denn diese sind nicht trunken, wie ihr wähnet, sintemal es ist die dritte Stunde am Tage. Sondern das ist‘s, das durch den Propheten Joel zuvor gesagt ist: Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht GOtt, ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben. Und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in denselbigen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. Und ich will Wunder tun oben im Himmel und Zeichen unten auf Erden: Blut und Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll sich verkehren in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große und offenbarliche Tag des HERRN kommt. Und soll geschehen, wer den Namen des HERRN anrufen wird, soll selig werden. Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: JEsum von Nazareth, den Mann von GOtt, unter euch mit Taten und Wundern und Zeichen beweiset, welche GOtt durch ihn tat unter euch (wie denn auch ihr selbst wißt), denselbigen ( nachdem er aus bedachtem Rat und Vorsehung GOttes ergeben war) habt ihr genommen durch die Hände der Ungerechten und ihn angeheftet und erwürgt. Den hat GOtt auferweckt und aufgelöst die Schmerzen des Todes, nachdem es unmöglich war, daß er sollte von ihm gehalten werden. Denn David spricht von, ihm: Ich habe den HERRN allezeit vorgesetzt vor mein Angesicht; denn er ist an meiner Rechten, auf daß ich nicht bewegt werde. Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge freut sich; denn auch mein Fleisch wird ruhen in der Hoffnung. Denn du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen, auch nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe. Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freuden vor deinem Angesichte. Ihr Männer, liebe Brüder, laßt mich frei reden zu euch von dem Erzvater David: Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. Als er nun ein Prophet war und wußte, daß ihm GOtt verheißen hatte mit einem Eide; daß die Frucht seiner Lenden sollte auf seinem Stuhl sitzen, hat er‘s zuvor gesehen und geredet von der Auferstehung Christi, daß seine Seele nicht in der Hölle gelassen ist, und sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat. Diesen JEsum hat GOtt auferwecket; des sind wir alle zeugen. Nun er durch die Rechte GOttes erhöht ist und empfangen hat die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater, hat er ausgegossen dies, was ihr seht und hört. Denn David ist nicht gen Himmel gefahren. Er spricht aber: Der HERR hat gesagt zu meinem HERRN: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße. So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß GOtt diesen JEsum, den ihr gekreuzigt habt, zu einem HERRN und Christus gemacht hat. Da sie aber das hörten, ging‘s ihnen durchs Herz, und sprachen zu Petrus und zu den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen JEsu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes. Denn euer und eurer Kinder ist diese Verheißung und aller, die ferne sind, welche GOtt, unser HErr, herzurufen wird. Auch mit viel andern Worten bezeugte er und ermahnete und sprach: Laßt euch helfen von diesen unartigen Leuten! Die nun sein Wort gerne annahmen, ließen sich taufen, und wurden hinzugetan an dem Tage bei dreitausend Seelen. S ie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Es kam auch alle Seelen Furcht an, und geschahen viel Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig waren worden, waren beieinander und hielten alle Dinge gemein. Ihre Güter und Habe verkauften sie und teilten sie aus unter alle, nachdem jedermann not war. Und sie waren täglich und stets beieinander einmütig im Tempel und brachen das Brot hin und her in Häusern, nahmen die Speise und lobten GOtt mit Freuden und einfältigem Herzen und hatten Gnade bei dem ganzen Volk. Der HERR aber tat hinzu täglich, die da selig wurden, zu der Gemeinde. P etrus aber und Johannes gingen miteinander hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, da man pflegte zu beten. Und es war ein Mann, lahm von Mutterleibe, der ließ sich tragen. Und sie setzten ihn täglich vor des Tempels Tür, die da heißt die schöne, daß er bettelte das Almosen von denen, die in den Tempel gingen. Da er nun sah Petrus und Johannes, daß sie wollten zum Tempel hineingehen, bat er um ein Almosen. Petrus aber sah ihn an mit Johannes und sprach: Siehe uns an! Und er sah sie an, wartete, daß er etwas von ihnen empfinge. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: im Namen JEsu Christi von Nazareth stehe auf und wandle! Und griff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Alsobald standen seine Schenkel und Knöchel fest; sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte GOtt. Und es sah ihn alles Volk wandeln und GOtt loben. Sie kannten ihn auch, daß er‘s war, der um das Almosen gesessen hatte vor der schönen Tür des Tempels; und sie wurden voll Wunderns und Entsetzens über dem, was ihm widerfahren war. A ls aber der Lahme, der nun gesund war, sich zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk zu ihnen in die Halle, die da heißt Salomos, und wunderten sich. Als Petrus das sah, antwortete er dem Volk: Ihr Männer von Israel, was wundert ihr euch darüber, oder was seht ihr auf uns, als hätten wir diesen wandeln gemacht durch unsere eigene Kraft oder Verdienst? Der GOtt Abrahams und Isaaks und Jakobs, der GOtt unserer Väter, hat sein Kind JEsum verkläret, welchen ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, da derselbe urteilte, ihn loszulassen. Ihr aber verleugnetet den Heiligen und Gerechten und batet, daß man euch den Mörder schenkte; aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat GOtt auferweckt von den Toten; des sind wir zeugen. Und durch den Glauben an seinen Namen hat er an diesem, den ihr seht und kennt, bestätigt seinen Namen; und der Glaube durch ihn hat diesem gegeben diese Gesundheit vor euren Augen. Nun, liebe Brüder, ich weiß, daß ihr‘s durch Unwissenheit getan habt wie auch eure Obersten. GOtt aber, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigt hat, wie Christus leiden sollte, hat‘s also erfüllt. So tut nun Buße und bekehrt euch, daß eure Sünden vertilgt werden, auf daß da komme die Zeit der Erquickung von dem Angesichte des HERRN, wenn, er senden wird den, der euch jetzt zuvor gepredigt wird, JEsus Christus, welcher muß den Himmel einnehmen bis auf die Zeit, da herwiedergebracht werde alles, was GOtt geredet hat durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von der Welt an. Denn Mose hat gesagt zu den Vätern: Einen Propheten wird euch der HErr, euer GOtt, erwecken aus euren Brüdern gleichwie mich, den sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird. Und es wird geschehen, welche Seele denselbigen Propheten nicht hören wird, die soll vertilgt werden aus dem Volk. Und alle Propheten von Samuel an und hernach, wieviel ihrer geredet haben, die haben von diesen Tagen verkündiget. Ihr seid der Propheten und des Bundes Kinder, welchen GOtt gemacht hat mit euren Vätern, da er sprach zu Abraham: Durch deinen Samen sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden. Euch zuvörderst hat GOtt auferweckt sein Kind JEsum und hat ihn zu euch gesandt, euch zu segnen, daß ein jeglicher sich bekehre von seiner Bosheit. A ls sie aber zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer (die verdroß, daß sie das Volk lehrten und verkündigten an JEsu die Auferstehung von den Toten) und legten die Hände an sie und setzten sie ein bis auf den Morgen; denn es war jetzt Abend. Aber viele unter denen, die dem Wort zuhörten, wurden gläubig; und ward die Zahl der Männer bei fünftausend. Als es nun kam auf den Morgen, versammelten sich ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten nach Jerusalem: Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alexander, und wieviel ihrer waren vom Hohenpriestergeschlecht, und stellten sie vor sich und fragten sie: Aus welcher Gewalt oder in welchem Namen habt ihr das getan? P etrus, voll des Heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Obersten des Volks und ihr Ältesten von Israel, so wir heute werden gerichtet über dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch welche er ist gesund worden, so sei euch und allem Volk von Israel kundgetan, daß in dem Namen JEsu Christi von Nazareth, welchen ihr gekreuzigt habt, den GOtt von den Toten auferweckt hat, steht dieser allhie vor euch gesund. Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein worden ist. Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, darinnen wir sollen selig werden. Sie sahen aber an die Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. des Petrus und Johannes und verwunderten sich; denn sie waren gewiß, daß es ungelehrte Leute und Laien waren, und kannten sie auch wohl, daß sie mit JEsu gewesen waren. Sie sahen aber den Menschen, der gesund worden war, bei ihnen stehen und hatten nichts dawider zu reden. Da hießen sie sie hinausgehen aus dem Rat und handelten miteinander und sprachen: Was wollen wir diesen Menschen tun? Denn das Zeichen, durch sie geschehen, ist kund, offenbar allen, die zu Jerusalem wohnen, und wir können‘s nicht leugnen. Aber auf daß es nicht weiter einreiße unter das Volk, laßt uns ernstlich sie bedräuen, daß sie hinfort keinem Menschen von diesem Namen sagen. Und riefen sie und geboten ihnen, daß sie sich allerdinge nicht hören ließen noch lehrten in dem Namen JEsu. Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Richtet ihr selbst, ob‘s vor GOtt recht sei, daß wir euch mehr gehorchen denn GOtt. Wir können‘s ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben. Aber sie dräueten ihnen und ließen sie gehen und fanden nicht, wie sie sie peinigten, um des Volks willen; denn sie lobten alle GOtt über dem, was geschehen war. Denn der Mensch war über vierzig Jahre alt, an welchem dies Zeichen der Gesundheit geschehen war. U nd als man sie hatte lassen gehen, kamen sie zu den Ihren und verkündigten ihnen, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Da sie das hörten, huben sie ihre Stimme auf einmütiglich zu GOtt und sprachen: HErr, der du bist der GOtt, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was drinnen ist, gemacht hat; der du durch den Mund Davids, deines Knechts, gesagt hast: Warum empören sich die Heiden, und die Völker nehmen vor, was umsonst ist? Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich zuhaufe wider den HERRN und wider seinen Christ: wahrlich ja, sie haben sich versammelt über dein heiliges Kind JEsum, welchen du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und dem Volk Israel, zu tun, was deine Hand und dein Rat zuvor bedacht hat, das geschehen sollte. Und nun, HErr, siehe an ihr Dräuen und gib deinen Knechten, mit aller Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. zu reden dein Wort, und strecke deine Hand aus, daß Gesundheit und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Kindes JEsu. Und da sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte; da sie versammelt waren; und wurden alle des Heiligen Geistes voll und redeten das Wort GOttes mit Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b.. D ie Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch keiner sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemein. Und mit großer Kraft gaben die Apostel Zeugnis von der Auferstehung des HERRN JEsu, und war große Gnade bei ihnen allen. Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wieviel ihrer waren, die da Äcker oder Häuser hatten, verkauften sie dieselben und brachten das Geld des verkauften Guts und legten‘s zu der Apostel Füßen; und man gab einem jeglichen; was ihm not war. Joses aber, mit dem Zunamen von den Aposteln genannt Barnabas (das heißt, ein Sohn des Trostes), vom Geschlecht ein Levit aus Zypern, der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es zu der Apostel Füßen. E in Mann aber mit Namen Ananias samt seinem Weibe Saphira verkaufte seine Güter und entwandte etwas vom Gelde mit Wissen seines Weibes und brachte einen Teil und legte es zu der Apostel Füßen. Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du dem Heiligen Geist lögest und entwendetest etwas vom Gelde des Ackers? Hättest du ihn doch wohl mögen behalten, da du ihn hattest, und da er verkauft war, war es auch in deiner Gewalt. Warum hast du denn solches in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern GOtt gelogen. Da Ananias aber diese Worte hörte, fiel er nieder und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über alle, die dies hörten. Es standen aber die Jünglinge auf und taten ihn beiseit und trugen ihn hinaus und begruben ihn. Und es begab sich über eine Weile, bei drei Stunden, kam sein Weib hinein und wußte nicht, was geschehen war. Aber Petrus antwortete ihr: Sage mir, habt ihr den Acker so teuer verkauft? Sie sprach: Ja, so teuer. Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr denn eins worden, zu versuchen den Geist des HERRN? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden dich hinaustragen. Und alsbald fiel sie zu seinen Füßen und gab den Geist auf. Da kamen die Jünglinge und fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann. Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die solches hörten. E s geschahen aber viel Zeichen und Wunder im Volk durch der Apostel Hände, und waren alle in der Halle Salomos einmütiglich. Der andern aber durfte sich keiner zu ihnen tun, sondern das Volk hielt groß von ihnen. Es wurden aber je mehr zugetan, die da glaubten an den HERRN, eine Menge der Männer und der Weiber, also daß sie die Kranken auf die Gassen heraustrugen und legeten sie auf Betten und Bahren, auf daß, wenn Petrus käme, sein Schatten ihrer etliche überschattete. Es kamen auch herzu viele von den umliegenden Städten nach Jerusalem und brachten die Kranken, und die von unsaubern Geistern gepeinigt waren; und wurden alle gesund. E s stand aber auf der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, welches ist die Sekte der Sadduzäer, und wurden voll Eifers und legten die Hände an die Apostel und warfen sie in das gemeine Gefängnis. Aber der Engel des HERRN tat in der Nacht die Tür des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach: Geht hin und tretet auf und redet im Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens. Da sie das gehört hatten, gingen sie früh in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber kam, und die mit ihm waren, und riefen zusammen den Rat und alle Ältesten der Kinder von Israel und sandten hin zum Gefängnis, sie zu holen. Die Diener aber kamen dar und fanden sie nicht im Gefängnis, kamen wieder und verkündigten und sprachen: Das Gefängnis fanden wir verschlossen mit allem Fleiß und die Hüter außen stehen vor den Türen; aber da wir auftaten, fanden wir niemand drinnen. Da diese Rede hörten der Hohepriester und der Hauptmann des Tempels und andere Hohepriester, wurden sie darüber betreten, was doch das werden wollte. Da kam einer dar, der verkündigte ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, sind im Tempel, stehen und lehren das Volk. Da ging hin der Hauptmann mit den Dienern und holten sie, nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten sich vor dem Volk, daß sie nicht gesteinigt würden. Und als sie sie brachten, stellten sie sie vor den Rat. Und der Hohepriester fragte sie und sprach: Haben wir euch nicht mit Ernst geboten, daß ihr nicht sollt lehren in diesem Namen? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt dieses Menschen Blut über uns führen. Petrus aber antwortete und die Apostel und sprachen: Man muß GOtt mehr gehorchen denn den Menschen. Der GOtt unserer Väter hat JEsum auferwecket, welchen ihr erwürgt habt und an das Holz gehänget. Den hat GOtt durch seine rechte Hand erhöht zu einem Fürsten und Heiland, zu geben Israel Buße und Vergebung der Sünden. Und wir sind seine zeugen über diese Worte und der Heilige Geist, welchen GOtt gegeben hat denen, die ihm gehorchen. Da sie das hörten, ging‘s ihnen durchs Herz, und dachten sie zu töten. D a stand aber auf im Rat ein Pharisäer mit Namen Gamaliel, ein Schriftgelehrter, wohl gehalten vor allem Volk, und hieß die Apostel ein wenig hinaustun und sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel, nehmt euer selbst wahr an diesen Menschen, was ihr tun sollt. Vor diesen Tagen stand auf Theudas und gab vor, er wäre etwas, und hingen an ihm eine Zahl Männer, bei vierhundert; der ist erschlagen, und alle, die ihm zufielen, sind zerstreut und zunichte worden. Danach stand auf Judas aus Galiläa in den Tagen der Schätzung und machte viel Volks abfällig ihm nach; und der ist auch umkommen, und alle, die ihm zufielen, sind zerstreut. Und nun sage ich euch: Laßt ab von diesen Menschen und laßt sie fahren! Ist der Rat oder das Werk aus den Menschen, so wird‘s untergehen; ist‘s aber aus GOtt, so könnt ihr‘s nicht dämpfen, auf daß ihr nicht erfunden werdet, als die wider GOtt streiten wollen. Da fielen sie ihm zu und riefen den Aposteln, stäupeten sie und geboten ihnen, sie sollten nicht reden in dem Namen JEsu, und ließen sie gehen. Sie gingen aber fröhlich von des Rats Angesicht, daß sie würdig gewesen waren, um seines Namens willen Schmach zu leiden; und hörten nicht auf alle Tage im Tempel und hin und her in Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von JEsu Christo. I n den Tagen aber, da der Jünger viel wurden, erhub sich ein Murmeln unter den Griechen wider die Hebräer, darum daß ihre Witwen übersehen wurden in der täglichen Handreichung. Da riefen die Zwölfe die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es taugt nicht, daß wir das Wort GOttes unterlassen und zu Tische dienen. Darum, ihr lieben Brüder, seht unter euch nach sieben Männern, die ein gut Gerücht haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind, welche wir bestellen mögen zu dieser Notdurft. Wir aber wollen anhalten am Gebet und am Amt des Worts. Und die Rede gefiel der ganzen Menge wohl, und erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen von Antiochien. Diese stellten sie vor die Apostel und beteten und legten die Hände auf sie. Und das Wort GOttes nahm zu, und die Zahl der Jünger ward sehr groß zu Jerusalem. Es wurden auch viel Priester dem Glauben gehorsam. Stephanus aber, voll Glaubens und Kräfte, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk. Da standen etliche auf von der Schule, die da heißt der Libertiner und der Kyrener und der Alexanderer und derer, die aus Zilizien und Asien waren, und befragten sich mit Stephanus. Und sie vermochten nicht, zu widerstehen der Weisheit und dem Geiste, aus welchem er redete. D a richteten sie zu etliche Männer, die sprachen: Wir haben ihn gehört Lästerworte reden wider Mose und wider GOtt. Und bewegten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten; und traten herzu und rissen ihn hin und führten ihn vor den Rat; und stellten falsche zeugen dar, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf, zu reden Lästerworte wider diese heilige Stätte und das Gesetz. Denn wir haben ihn hören sagen: JEsus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und ändern die Sitten, die uns Mose gegeben hat. Und sie sahen auf ihn alle, die im Rat saßen, und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht. D a sprach der Hohepriester: Ist dem also? Er aber sprach: Liebe Brüder und Väter, hört zu! GOtt der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, da er noch in Mesopotamien war, ehe er wohnte in Haran, und er sprach zu ihm: Gehe aus deinem Lande und von deiner Freundschaft und zieh in ein Land, das ich dir zeigen will. Da ging er aus der Chaldäer Lande und wohnte in Haran. Und von dannen, da sein Vater gestorben war, brachte er ihn herüber in dies Land, darinnen ihr nun wohnt. Und gab ihm kein Erbteil drinnen, auch nicht eines Fußes breit; und verhieß ihm, er wollte es geben ihm zu besitzen und seinem Samen nach ihm, da er noch kein Kind hatte. Aber GOtt sprach also: Dein Same wird ein Fremdling sein in einem fremden Lande, und sie werden ihn dienstbar machen und übel handeln vierhundert Jahre. Und das Volk, dem sie dienen werden, will ich richten, sprach GOtt; und danach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser Stätte. Und gab ihm den Bund der Beschneidung. Und er zeugte Isaak und beschnitt ihn am achten Tag und Isaak den Jakob und Jakob die zwölf Erzväter. Und die Erzväter neideten Joseph und verkauften ihn nach Ägypten. Aber GOtt war mit ihm und errettete ihn aus aller seiner Trübsal und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Könige Pharao in Ägypten; der setzte ihn zum Fürsten über Ägypten und über sein ganzes Haus. Es kam aber eine teure Zeit über das ganze Land Ägypten und Kanaan und eine große Trübsal, und unsere Väter fanden nicht Fütterung. Jakob aber hörte, daß in Ägypten Getreide wäre, und sandte unsere Väter aus aufs erste Mal. Und zum andernmal ward Joseph erkannt von seinen Brüdern und ward Pharao Josephs Geschlecht offenbar. Joseph aber sandte aus und ließ holen seinen Vater Jakob und seine ganze Freundschaft, fünfundsiebzig Seelen. Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsere Väter. Und sind herübergebracht nach Sichem und gelegt in das Grab, das Abraham gekauft hatte ums Geld von den Kindern Hemors zu Sichem. Da nun sich die Zeit der Verheißung nahete, die GOtt Abraham geschworen hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, bis daß ein anderer König aufkam, der nichts wußte von Joseph. Dieser trieb Hinterlist mit unserm Geschlechte und behandelte unsere Väter übel und schaffte, daß man die jungen Kindlein hinwerfen mußte, daß sie nicht lebendig blieben. Zu der Zeit ward Mose geboren und war ein fein Kind vor GOtt und ward drei Monden ernährt in seines Vaters Hause. Als er aber hingeworfen ward, nahm ihn die Tochter Pharaos auf und zog ihn auf zu einem Sohn. Und Mose ward gelehrt in aller Weisheit der Ägypter und war mächtig in Werken und Worten. Da er aber vierzig Jahre alt ward, gedachte er, zu besehen seine Brüder, die Kinder von Israel, und sah einen Unrecht leiden. Da überhalf er und rächete den, dem Leid geschah, und erschlug den Ägypter. Er meinete aber, seine Brüder sollten‘s vernehmen, daß GOtt durch seine Hand ihnen Heil gäbe; aber sie vernahmen‘s nicht. Und am andern Tage kam er zu ihnen, da sie sich miteinander haderten, und handelte mit ihnen, daß sie Frieden hätten, und sprach: Liebe Männer, ihr seid Brüder, warum tut einer dem andern Unrecht? Der aber seinem Nächsten Unrecht tat, stieß ihn von sich und sprach: Wer hat dich über uns gesetzt zum Obersten und Richter? Willst du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter tötetest? Mose aber floh über dieser Rede und ward ein Fremdling im Lande Midian. Daselbst zeugte er zwei Söhne. Und über vierzig Jahre erschien ihm in der Wüste auf dem Berge Sinai der Engel des HERRN in einer Feuerflamme im Busch. Da es aber Mose sah, wunderte er sich des Gesichtes. Als er aber hinzuging, zu schauen, geschah die Stimme des HERRN zu ihm: Ich bin der GOtt deiner Väter, der GOtt Abrahams und der GOtt Isaaks und der GOtt Jakobs. Mose aber ward zitternd und durfte nicht anschauen. Aber der HERR sprach zu ihm: Zieh die Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, da du stehest, ist heilig Land. Ich habe wohl gesehen das Leiden meines Volks, das in Ägypten ist, und habe ihr Seufzen gehört und bin herabkommen, sie zu erretten. Und nun komm her; ich will dich nach Ägypten senden. Diesen Mose, welchen sie verleugneten und sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt? den sandte GOtt zu einem Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm erschien im Busch. Dieser führte sie aus und tat Wunder und Zeichen in Ägypten, im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre. Dies ist Mose, der zu den Kindern von Israel gesagt hat: Einen Propheten wird euch der HErr, euer GOtt, erwecken aus euren Brüdern gleichwie mich, den sollt ihr hören. Dieser ist‘s, der in der Gemeinde in der Wüste mit dem Engel war, der mit ihm redete auf dem Berge Sinai und mit unsern Vätern; dieser empfing das lebendige Wort, uns zu geben; welchem nicht wollten gehorsam werden eure Väter, sondern stießen ihn von sich und wandten sich um mit ihren Herzen nach Ägypten und sprachen zu Aaron: Mache uns Götter, die vor uns hingehen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, widerfahren ist. Und machten ein Kalb zu der Zeit und opferten dem Götzen Opfer und freueten sich der Werke ihrer Hände. Aber GOtt wandte sich und gab sie dahin, daß sie dienten des Himmels Heer; wie denn geschrieben steht in dem Buch des Propheten: Habt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der Wüste mir auch je Opfer und Vieh geopfert? Und ihr nahmt die Hütte Molochs an und das Gestirn eures GOttes Remphan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich will euch wegwerfen jenseits Babyloniens. Es hatten unsere Väter die Hütte des Zeugnisses in der Wüste, wie er ihnen das verordnet hatte, da er zu Mose redete, daß er sie machen sollte nach dem Vorbilde, das er gesehen hatte, welche unsere Väter auch annahmen und brachten sie mit Josua in das Land, das die Heiden innehatten, welche GOtt ausstieß vor dem Angesichte unserer Väter bis zur Zeit Davids. Der fand Gnade bei GOtt und bat, daß er eine Hütte finden möchte dem GOtt Jakobs. Salomo aber baute ihm ein Haus. Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: Der Himmel ist mein Stuhl und die Erde meiner Füße Schemel; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen, spricht der HErr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand das alles gemacht? Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, also auch ihr! Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt und, sie getötet, die da zuvor verkündigten die Zukunft dieses Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun worden seid? Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäfte und habt‘s nicht gehalten. D a sie solches hörten, ging‘s ihnen durchs Herz, und bissen die Zähne zusammen über ihn. Als er aber voll Heiligen Geistes war, sah er auf gen Himmel und sah die Herrlichkeit GOttes und JEsum stehen zur Rechten GOttes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten GOttes stehen. Sie schrieen aber laut und hielten ihre Ohren zu und stürmeten einmütiglich zu ihm ein, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die zeugen legten ab ihre Kleider zu den Füßen eines Jünglings, der hieß Saulus. Und steinigten Stephanus, der anrief und sprach: HERR JEsu, nimm meinen Geist auf! Er kniete aber nieder und schrie laut: HErr, behalt ihnen diese Sünde nicht! Und als er das gesagt, entschlief er. S aulus aber hatte Wohlgefallen an seinem Tode. Es erhub sich aber zu der Zeit eine große Verfolgung über die Gemeinde zu Jerusalem; und sie zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samarien ohne die Apostel. Es bestatteten aber Stephanus gottesfürchtige Männer und hielten eine große Klage über ihn. Saulus aber zerstörte die Gemeinde, ging hin und her in die Häuser und zog hervor Männer und Weiber und überantwortete sie ins Gefängnis. Die nun zerstreut waren, gingen um und predigten das Wort. P hilippus aber kam hinab in eine Stadt in Samarien und predigte ihnen von Christo. Das Volk aber hörte einmütiglich und fleißig zu, was Philippus sagte, und sahen die Zeichen, die er tat. Denn die unsaubern Geister fuhren aus vielen Besessenen mit großem Geschrei; auch viel Gichtbrüchige und Lahme wurden gesund gemacht. Und ward eine große Freude in derselben Stadt. E s war aber ein Mann mit Namen Simon, der zuvor in derselben Stadt Zauberei trieb und bezauberte das samaritische Volk und gab vor, er wäre etwas Großes. Und sie sahen alle auf ihn, beide, klein und groß, und sprachen: Der ist die Kraft GOttes, die da groß ist! Sie sahen aber darum auf ihn, daß er sie lange Zeit mit seiner Zauberei bezaubert hatte. Da sie aber den Predigten des Philippus glaubten von dem Reich GOttes und von dem Namen JEsu Christi, ließen sich taufen beide, Männer und Weiber. Da ward auch der Simon gläubig und ließ sich taufen und hielt sich zu Philippus. Und als er sah die Zeichen und Taten, die da geschahen, verwunderte er sich. Da aber die Apostel hörten zu Jerusalem, daß Samarien das Wort GOttes angenommen hatte, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes. Welche, da sie hinabkamen, beteten sie über sie, daß sie den Heiligen Geist empfingen. (Denn er war noch auf keinen gefallen, sondern waren allein getauft auf den Namen Christi JEsu.) Da legten sie die Hände auf sie, und sie empfingen den Heiligen Geist. Da aber Simon sah, daß der Heilige Geist gegeben ward, wenn die Apostel die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an und sprach: Gebt mir auch die Macht, daß, so ich jemand die Hände auflege, derselbige den Heiligen Geist empfange. Petrus aber sprach zu ihm: Daß du verdammt wirst mit deinem Gelde, daß du meinst GOttes Gabe werde durch Geld erlanget! Du wirst weder Teil noch Anfall haben an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht rechtschaffen vor GOtt. Darum tue Buße für diese deine Bosheit und bitte GOtt, ob dir vergeben werden möchte die Tücke deines Herzens. Denn ich sehe, daß du bist voll bitterer Galle und verknüpft mit Ungerechtigkeit. Da antwortete Simon und sprach: Bittet ihr den HERRN für mich, daß der keines über mich komme, davon ihr gesagt habt! Sie aber, da sie bezeugt und geredet hatten das Wort des HERRN, wandten sie wieder um nach Jerusalem und predigten das Evangelium vielen samaritischen Flecken. A ber der Engel des HERRN redete zu Philippus und sprach: Stehe auf und gehe gegen Mittag auf die Straße, die von Jerusalem hinabgeht nach Gaza, die da wüste ist. Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Mohrenland, ein Kämmerer und Gewaltiger der Königin Kandaze in Mohrenland, welcher war über ihre ganze Schatzkammer, der war kommen nach Jerusalem, anzubeten, und zog wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Der Geist aber sprach zu Philippus: Gehe hinzu und halte dich zu diesem Wagen. Da lief Philippus hinzu und hörte, daß er den Propheten Jesaja las, und sprach: Verstehest du auch, was du liesest? Er aber sprach: Wie kann ich, so mich nicht jemand anleitet? Und ermahnete Philippus, daß er aufträte und setzte sich zu ihm. Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser: Er ist wie ein Schaf, zur Schlachtung geführt, und still wie ein Lamm vor seinem Scherer; also hat er nicht aufgetan seinen Mund. In seiner Niedrigkeit ist sein Gericht aufgehoben; wer wird aber seines Lebens Länge ausreden? Denn sein Leben ist von der Erde weggenommen. Da antwortete der Kämmerer Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet solches, von ihm selber oder von jemand anders? Philippus aber tat seinen Mund auf und fing von dieser Schrift an und predigte ihm das Evangelium von JEsu. Und als sie zogen der Straße nach, kamen sie an ein Wasser. Und der Kämmerer sprach: Siehe, da ist Wasser; was hindert‘s, daß ich mich taufen lasse? Philippus aber sprach: Glaubst du von ganzem Herzen, so mag‘s wohl sein. Er antwortete und sprach: Ich glaube, daß JEsus Christus GOttes Sohn ist. Und er hieß den Wagen halten, und stiegen hinab in das Wasser, beide, Philippus und der Kämmerer; und er taufete ihn. Da sie aber heraufstiegen aus dem Wasser, rückte der Geist des HERRN Philippus hinweg, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich. Philippus aber ward gefunden zu Asdod und wandelte umher und predigte allen Städten das Evangelium, bis daß er kam nach Cäseräa. S aulus aber schnaubete noch mit Dräuen und Morden wider die Jünger des HERRN und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Schulen, auf daß, so er etliche dieses Wegs fände, Männer und Weiber, er sie gebunden führte nach Jerusalem. Und da er auf dem Wege war und nahe an Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgest du mich? Er aber sprach: HErr, wer bist du? Der HERR sprach: Ich bin JEsus, den du verfolgest. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel lecken. Und er sprach mit Zittern und Zagen: HErr, was willst du, daß ich tun soll? Der HERR sprach zu ihm: Stehe auf und gehe in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst. Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen und waren erstarret; denn sie hörten eine Stimme und sahen niemand. Saulus aber richtete sich auf von der Erde, und als er seine Augen auftat, sah er niemand. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und führten ihn nach Damaskus. Und war drei Tage nicht sehend und aß nicht und trank nicht. Es war aber ein Jünger zu Damaskus mit Namen Ananias; zu dem sprach der HERR im Gesichte: Ananias! Und er sprach: Hier bin ich, HErr. Der HERR sprach zu ihm: Stehe auf und gehe hin in die Gasse, die da heißt die Richtige, und frage in dem Hause Judas nach Saulus mit Namen von Tarsus; denn siehe, er betet und hat gesehen im Gesichte einen Mann mit Namen Ananias zu ihm hineinkommen und die Hand auf ihn legen, daß er wieder sehend werde. Ananias aber antwortete: HErr, ich habe von vielen gehört von diesem Manne, wieviel Übles er deinen Heiligen getan hat zu Jerusalem. Und er hat allhie Macht von den Hohenpriestern; zu binden alle, die deinen Namen anrufen. Der HERR sprach zu ihm: Gehe hin; denn dieser ist mir ein auserwählt Rüstzeug, daß er meinen Namen trage vor den Heiden und vor den Königen und vor den Kindern von Israel. Ich will ihm zeigen, wieviel er leiden muß um meines Namens willen. Und Ananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der HERR hat mich gesandt (der dir erschienen ist auf dem Wege, da du herkamest), daß du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst. Und alsobald fiel es von seinen Augen wie Schuppen; und ward wieder sehend und stand auf, ließ sich taufen und nahm Speise zu sich und stärkte sich. Saulus aber war etliche Tage bei den Jüngern zu Damaskus. U nd alsbald predigte er Christum in den Schulen, daß derselbige GOttes Sohn sei. Sie entsetzten sich aber alle, die es hörten, und sprachen: Ist das nicht, der zu Jerusalem verstörte alle, die diesen Namen anrufen, und darum herkommen, daß er sie gebunden führe zu den Hohenpriestern? Saulus aber ward immer kräftiger und trieb die Juden in die Enge, die zu Damaskus wohnten, und bewährte es, daß dieser ist der Christus. Und nach vielen Tagen hielten die Juden einen Rat zusammen, daß sie ihn töteten. Aber es ward Saulus kundgetan, daß sie ihm nachstellten. Sie hüteten aber Tag und Nacht an den Toren, daß sie ihn töteten. Da nahmen ihn die Jünger bei der Nacht und taten ihn durch die Mauer und ließen ihn in einem Korbe hinab. Da aber Saulus nach Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jüngern zu tun; und sie fürchteten sich alle vor ihm und glaubten nicht, daß er ein Jünger wäre. Barnabas aber nahm ihn zu sich und führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf der Straße den HERRN gesehen, und er mit ihm geredet, und wie er zu Damaskus den Namen JEsu frei gepredigt hätte. Und er war bei ihnen und ging aus und ein zu Jerusalem und predigte den Namen des HERRN JEsu frei. Er redete auch und befragte sich mit den Griechen; aber sie stellten ihm nach, daß sie ihn töteten. Da das die Brüder erfuhren, geleiteten sie ihn nach Cäsarea und schickt en ihn nach Tarsus. So hatte nun die Gemeinde Frieden durch ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich und wandelte in der Furcht des HERRN und ward erfüllt mit Trost des Heiligen Geistes. E s geschah aber, da Petrus durchzog allenthalben, daß er auch zu den Heiligen kam, die zu Lydda wohnten. Daselbst fand er einen Mann mit Namen Äneas, acht Jahre lang auf dem Bette gelegen, der war gichtbrüchig. Und Petrus sprach zu ihm: Änea, JEsus Christus macht dich gesund; stehe auf und bette dir selber. Und alsobald stand er auf. Und es sahen ihn alle, die zu Lydda und zu Saron wohnten; die bekehrten sich zu dem HERRN. Z u Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabea (welches verdolmetscht heißt eine Rehe), die war voll guter Werke und Almosen, die sie tat. Es begab sich aber zu derselben Zeit, daß sie krank ward und starb. Da wuschen sie dieselbige und legten sie auf den Söller. Nun aber Lydda nahe bei Joppe ist, da die Jünger hörten, daß Petrus daselbst war, sandten sie zwei Männer zu ihm und ermahneten ihn, daß er sich‘s nicht ließe verdrießen, zu ihnen zu kommen. Petrus aber stand auf und kam mit ihnen. Und als er hinkommen war, führten sie ihn hinauf auf den Söller, und traten um ihn alle Witwen, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, welche die Rehe machte, als sie bei ihnen war. Und da Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabea, stehe auf! Und sie tat ihre Augen auf; und da sie Petrus sah, setzte sie sich wieder. Er aber gab ihr die Hand und richtete sie auf und rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebendig dar. Und es ward kund durch ganz Joppe, und viele wurden gläubig an den HERRN. Und es geschah, daß er lange Zeit zu Joppe blieb bei einem Simon, der ein Gerber war. E s war aber ein Mann zu Cäsarea mit Namen Cornelius, ein Hauptmann von der Schar, die da heißt die welsche, gottselig und gottesfürchtig samt seinem ganzen Hause und gab dem Volk viel Almosen und betete immer zu GOtt. Der sah in einem Gesichte offenbarlich um die neunte Stunde am Tage einen Engel GOttes zu ihm eingehen, der sprach zu ihm: Cornelius! Er aber sah ihn an, erschrak und sprach: HErr, was ist‘s? Er aber sprach zu ihm: Dein Gebet und deine Almosen sind hinaufkommen ins Gedächtnis vor GOtt. Und nun sende Männer nach Joppe und laß fordern Simon mit dem Zunamen Petrus, welcher ist zur Herberge bei einem Gerber Simon, des Haus am Meer liegt; der wird dir sagen, was du tun sollst. Und da der Engel, der mit Cornelius redete, hinweggegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einen gottesfürchtigen Kriegsknecht von denen, die auf ihn warteten, und erzählte es ihnen alles und sandte sie nach Joppe. Des andern Tages, da diese auf dem Wege waren und nahe zur Stadt kamen, stieg Petrus hinauf auf den Söller, zu beten, um die sechste Stunde. Und als er hungrig ward, wollte er essen. Da sie ihm aber zubereiteten, ward er entzückt und sah den Himmel aufgetan und herniederfahren zu ihm ein Gefäß wie ein groß leinen Tuch, an vier Zipfeln gebunden, und ward niedergelassen auf die Erde. Darinnen waren allerlei vierfüßige Tiere der Erde und wilde Tiere und Gewürm und Vögel des Himmels. Und geschah eine Stimme zu ihm: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Petrus aber sprach: O nein, HErr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und die Stimme sprach zum andernmal zu ihm: Was GOtt gereinigt hat, das mache du nicht gemein. Und das geschah zu drei Malen; und das Gefäß ward wieder aufgenommen gen Himmel. Als aber Petrus sich in sich selbst bekümmerte, was das Gesicht wäre, das er gesehen hatte, siehe, da fragten die Männer, von Cornelius gesandt, nach dem Hause Simons und standen an der Tür, riefen und forscheten, ob Simon mit dem Zunamen Petrus allda zur Herberge wäre. Indem aber Petrus sich besinnt über dem Gesichte, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich. Aber stehe auf, steige hinab und zieh mit ihnen und zweifle nichts; denn ich habe sie gesandt. Da stieg Petrus hinab zu den Männern, die von Cornelius zu ihm gesandt waren, und sprach: Siehe, ich bin‘s, den ihr sucht; was ist die Sache, darum ihr hier seid? Sie aber sprachen: Cornelius, der Hauptmann, ein frommer und gottesfürchtiger Mann und gutes Gerüchts bei dem ganzen Volk der Juden, hat einen Befehl empfangen vom heiligen Engel, daß er dich sollte fordern lassen in sein Haus und Worte von dir hören. Da rief er sie hinein und herbergete sie. Des andern Tages zog Petrus aus mit ihnen, und etliche Brüder von Joppe gingen mit ihm. Und des andern Tages kamen sie nach Cäsarea. Cornelius aber wartete auf sie und rief zusammen seine Verwandten und Freunde. Und als Petrus hineinkam, ging ihm Cornelius entgegen und fiel zu seinen Füßen und betete ihn an. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Stehe auf; ich bin auch ein Mensch. Und als er sich mit ihm besprochen hatte, ging er hinein und fand ihrer viel, die zusammenkommen waren. Und er sprach zu ihnen: Ihr wißt, wie es ein ungewohnt Ding ist einem jüdischen Mann, sich zu tun oder zu kommen zu einem Fremdling; aber GOtt hat mir gezeiget, keinen Menschen gemein oder unrein zu heißen. Darum habe ich mich nicht geweigert zu kommen, als ich bin hergefordert. So frage ich euch nun, warum ihr mich habt lassen fordern. Cornelius sprach: Ich habe vier Tage gefastet bis an diese Stunde, und um die neunte Stunde betete ich in meinem Hause. Und siehe, da trat ein Mann vor mich in einem hellen Kleide und sprach: Cornelius, dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen ist gedacht worden vor GOtt. So sende nun nach Joppe und laß herrufen einen Simon mit dem Zunamen Petrus, welcher ist zur Herberge in dem Hause des Gerbers Simon an dem Meer; der wird dir, wenn er kommt, sagen. Da sandte ich von Stund‘ an zu dir. Und du hast wohl getan, daß du kommen bist. Nun sind wir alle hier gegenwärtig vor GOtt, zu hören alles, was dir von GOtt befohlen ist. Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich mit der Wahrheit, daß GOtt die Person nicht ansieht, sondern in allerlei Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm. Ihr wißt wohl von der Predigt, die GOtt zu den Kindern Israel gesandt hat, und verkündigen lassen den Frieden durch JEsum Christum ( welcher ist ein HERR über alles), die durchs ganze jüdische Land geschehen ist und angefangen in Galiläa nach der Taufe, die Johannes predigte: wie GOtt denselbigen JEsum von Nazareth gesalbt hat mit dem Heiligen Geiste und Kraft; der umhergezogen ist und hat wohlgetan und gesund gemacht alle, die vom Teufel überwältigt waren; denn GOtt war mit ihm. Und wir sind zeugen alles des, was er getan hat im jüdischen Lande und zu Jerusalem. Den haben sie getötet und an ein Holz gehänget. Denselbigen hat GOtt auferweckt am dritten Tage und ihn lassen offenbar werden, nicht allem Volk, sondern uns, den vorerwählten zeugen von GOtt, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er auferstanden ist von den Toten. Und er hat uns geboten, zu predigen dem Volk und zu zeugen, daß er ist verordnet von GOtt ein Richter der Lebendigen und der Toten. Von diesem zeugen alle Propheten, daß durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen. Da Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten. Und die Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus kommen waren, entsetzten sich, daß auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen ward. Denn sie hörten, daß sie mit Zungen redeten und GOtt hoch preiseten. Da antwortete Petrus: Mag auch jemand das Wasser wehren, daß diese nicht getauft werden, die den Heiligen Geist empfangen haben gleichwie auch wir? Und befahl, sie zu taufen in dem Namen des HERRN. Da baten sie ihn, daß er etliche Tage dabliebe. E s kam aber vor die Apostel und Brüder, die in dem jüdischen Lande waren, daß auch die Heiden hätten GOttes Wort angenommen. Und da Petrus hinaufkam nach Jerusalem, zankten mit ihm, die aus der Beschneidung waren, und sprachen: Du bist eingegangen zu den Männern, die Vorhaut haben, und hast mit ihnen gegessen! Petrus aber hob an und erzählte es ihnen nacheinander her und sprach: Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und war entzückt und sah ein Gesicht, nämlich ein Gefäß herniederfahren wie ein groß leinen Tuch mit vier Zipfeln und niedergelassen vom Himmel, und kam bis zu mir. Darein sah ich und ward gewahr und sah vierfüßige Tiere der Erde und wilde Tiere und Gewürm und Vögel des Himmels. Ich hörte aber eine Stimme, die sprach zu mir: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Ich aber sprach: O nein, HErr; denn es ist nie kein Gemeines noch Unreines in meinen Mund gegangen. Aber die Stimme antwortete mir zum andernmal vom Himmel: Was GOtt gereinigt hat, das mache du nicht gemein. Das geschah aber dreimal; und ward alles wieder hinauf gen Himmel gezogen. Und siehe, von Stund‘ an standen drei Männer vor dem Hause, darinnen ich war, gesandt von Cäsarea zu mir. Der Geist aber sprach zu mir, ich sollte mit ihnen gehen und nicht zweifeln. Es kamen aber mit mir diese sechs Brüder, und wir gingen in des Mannes Haus. Und er verkündigte uns, wie er gesehen hätte einen Engel in seinem Hause stehen, der zu ihm gesprochen hätte: Sende Männer nach Joppe und laß fordern den Simon mit dem Zunamen Petrus; der wird dir Worte sagen, dadurch du selig wirst und dein ganzes Haus. Indem aber ich anfing zu reden, fiel der Heilige Geist auf sie gleichwie auf uns am ersten Anfang. Da dachte ich an das Wort des HERRN, als er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden. So nun GOtt ihnen gleiche Gaben gegeben hat wie auch uns, die da glauben an den HERRN JEsus Christus, wer war ich, daß ich könnte GOtt wehren? Da sie das hörten, schwiegen sie stille und lobten GOtt und sprachen: So hat GOtt auch den Heiden Buße gegeben zum Leben! D ie aber zerstreut waren in der Trübsal, so sich über Stephanus erhub, gingen umher bis nach Phönizien und Zypern und Antiochien und redeten das Wort zu niemand denn allein zu den Juden. Es waren aber etliche unter ihnen, Männer von Zypern und Kyrene, die kamen nach Antiochien und redeten auch zu den Griechen und predigten das Evangelium vom HERRN JEsu. Und die Hand des HERRN war mit ihnen, und eine große Zahl ward gläubig und bekehrte sich zu dem HERRN. Es kam aber diese Rede von ihnen vor die Ohren der Gemeinde zu Jerusalem; und sie sandten Barnabas, daß er hinginge bis nach Antiochien, welcher, da er hinkommen war und sah die Gnade GOttes, ward er froh und ermahnete sie alle, daß sie mit festem Herzen an dem HERRN bleiben wollten. Denn er war ein frommer Mann, voll Heiligen Geistes und Glaubens. Und es ward ein groß Volk dem HERRN zugetan. Barnabas aber zog aus nach Tarsus, Saulus wieder zu suchen. Und da er ihn fand, führte er ihn nach Antiochien. Und sie blieben bei der Gemeinde ein ganzes Jahr und lehrten viel Volks; daher die Jünger am ersten zu Antiochien Christen genannt wurden. I n denselbigen Tagen kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochien. Und einer unter ihnen, mit Namen Agabus, stand auf und deutete durch den Geist eine große Teurung, die da kommen sollte über den ganzen Kreis der Erde, welche geschah unter dem Kaiser Claudius. Aber unter den Jüngern beschloß ein jeglicher, nachdem er vermochte, zu senden eine Handreichung den Brüdern, die in Judäa wohnten; wie sie denn auch taten und schickten‘s zu den Ältesten durch die Hand Barnabas und Saulus. U m dieselbige Zeit legte der König Herodes die Hände an etliche von der Gemeinde, sie zu peinigen. Er tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Und da er sah, daß es den Juden gefiel, fuhr er fort und fing Petrus auch. Es waren aber eben die Tage der süßen Brote. Da er ihn nun griff, legte er ihn ins Gefängnis und überantwortete ihn vier Vierteilen Kriegsknechten, ihn zu bewahren, und gedachte, ihn nach Ostern dem Volk vorzustellen. Und Petrus ward zwar im Gefängnis gehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu GOtt. Und da ihn Herodes wollte vorstellen, in derselben Nacht schlief Petrus zwischen zwei Kriegsknechten, gebunden mit zwei Ketten, und die Hüter vor der Tür hüteten das Gefängnis. U nd siehe, der Engel des HERRN kam daher, und ein Licht schien in dem Gemach; und schlug Petrus an die Seite und weckte ihn auf und sprach: Stehe behende auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und tu deine Schuhe an! Und er tat also. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um dich und folge mir nach! Und er ging hinaus und folgte ihm und wußte nicht, daß ihm wahrhaftig solches geschähe durch den Engel, sondern es deuchte ihn, er sähe ein Gesicht. Sie gingen aber durch die erste und andere Hut und kamen zu der eisernen Tür, welche zur Stadt führt; die tat sich ihnen von selber auf. Und traten hinaus und gingen hin eine Gasse lang; und also bald schied der Engel von ihm. Und da Petrus zu sich selber kam, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, daß der HERR seinen Engel gesandt hat und mich errettet aus der Hand des Herodes und von allem Warten des jüdischen Volks. Und als er sich besann, kam er vor das Haus Marias, der Mutter des Johannes, der mit dem Zunamen Markus hieß, da viele beieinander waren und beteten. Als aber Petrus an die Tür klopfete des Tores, trat hervor eine Magd, zu horchen, mit Namen Rhode. Und als sie des Petrus Stimme erkannte, tat sie das Tor nicht auf vor Freuden, lief aber hinein und verkündigte es ihnen, Petrus stünde vor dem Tor. Sie aber sprachen zu ihr: Du bist unsinnig. Sie aber bestand darauf, es wäre also. Sie sprachen: Es ist sein Engel. Petrus aber klopfete weiter an. Da sie aber auftaten, sahen sie ihn und entsetzten sich. Er aber winkete ihnen mit der Hand, zu schweigen, und erzählte ihnen, wie ihn der HERR hätte aus dem Gefängnis geführt, und sprach: Verkündigt dies Jakobus und den Brüdern. Und ging hinaus und zog an einen andern Ort. D a es aber Tag ward, ward nicht eine kleine Bekümmernis unter den Kriegsknechten, wie es doch mit Petrus gegangen wäre. Herodes aber, da er ihn forderte und nicht fand, ließ er die Hüter rechtfertigen und hieß sie wegführen und zog von Judäa hinab nach Cäsarea und hielt allda sein Wesen. Denn er gedachte, wider die von Tyrus und Sidon zu kriegen. Sie aber kamen einmütiglich zu ihm und überredeten des Königs Kämmerer, Blastus, und baten um Frieden, darum daß ihre Lande sich nähren mußten von des Königs Land. Aber auf einen bestimmten Tag tat Herodes das königliche Kleid an, setzte sich auf den Richterstuhl und tat eine Rede zu ihnen. Das Volk aber rief zu: Das ist GOttes Stimme und nicht eines Menschen! Alsbald schlug ihn der Engel des HERRN, darum daß er die Ehre nicht GOtt gab, und ward gefressen von den Würmern und gab den Geist auf. Das Wort GOttes aber wuchs und mehrte sich. Barnabas aber und Saulus kamen wieder nach Jerusalem und überantworteten die Handreichung und nahmen mit sich Johannes mit dem Zunamen Markus. E s waren aber zu Antiochien in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen, mit Herodes dem Vierfürsten erzogen, und Saulus. Da sie aber dem HERRN dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe. Da fasteten sie und beteten und legten die Hände auf sie und ließen sie gehen. U nd wie sie ausgesandt waren vom Heiligen Geist, kamen sie nach Seleucia, und von dannen schifften sie nach Zypern. Und da sie in die Stadt Salamis kamen, verkündigten sie das Wort GOttes in der Juden Schulen; sie hatten aber auch Johannes zum Diener. Und da sie die Insel durchzogen bis zu der Stadt Paphos, fanden sie einen Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, der hieß Bar - Jehu. Der war bei Sergius Paulus dem Landvogt, einem verständigen Mann. Derselbige rief zu sich Barnabas und Saulus und begehrete, das Wort GOttes zu hören. Da stand ihnen wider der Zauberer Elymas (denn also wird sein Name gedeutet) und trachtete, daß er den Landvogt vom Glauben wendete. Saulus aber, der auch Paulus heißt, voll Heiligen Geistes, sah ihn an und sprach: O du Kind des Teufels, voll aller List und aller Schalkheit und Feind aller Gerechtigkeit! Du hörest nicht auf, abzuwenden die rechten Wege des HERRN. Und nun siehe, die Hand des HERRN kommt über dich, und sollst blind sein und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen. Und von Stund‘ an fiel auf ihn Dunkelheit und Finsternis; und ging umher und suchte Handleiter. Als der Landvogt die Geschichte sah, glaubte er und verwunderte sich der Lehre des HERRN. D a aber Paulus, und die um ihn waren, von Paphos schifften, kamen sie nach Perge im Lande Pamphylien. Johannes aber wich von ihnen und zog wieder nach Jerusalem. Sie aber zogen durch von Perge und kamen nach Antiochien im Lande Pisidien und gingen in die Schule am Sabbattage und setzten sich. Nach der Lektion aber des Gesetzes und der Propheten sandten die Obersten der Schule zu ihnen und ließen ihnen sagen: Liebe Brüder, wollt ihr etwas reden und das Volk ermahnen, so sagt an. Da stand Paulus auf und winkete mit der Hand und sprach: Ihr Männer von Israel, und die ihr GOtt fürchtet, hört zu! Der GOtt dieses Volks hat erwählt unsere Väter und erhöht das Volk, da sie Fremdlinge waren im Lande Ägypten, und mit einem hohen Arm führte er sie aus demselbigen. Und vierzig Jahre lang duldete er ihre Weise in der Wüste. Und vertilgte sieben Völker in dem Lande Kanaan und teilte unter sie nach dem Los jener Lande. Danach gab er ihnen Richter vierhundertundfünfzig Jahre lang, bis auf den Propheten Samuel. Und von da an baten sie um einen König. Und GOtt gab ihnen Saul, den Sohn des Kis, einen Mann aus dem Geschlechte Benjamin, vierzig Jahre lang. Und da er denselbigen wegtat, richtete er auf über sie David zum Könige, von welchem er zeugte: Ich habe gefunden David, den Sohn Jesses, einen Mann nach meinem Herzen, der soll tun allen meinen Willen. Aus dieses Samen hat GOtt, wie er verheißen hat, gezeugt JEsum dem Volk Israel zum Heiland, als denn Johannes zuvor dem Volk Israel predigte die Taufe der Buße, ehe denn er anfing. Als aber Johannes seinen Lauf erfüllte, sprach er: Ich bin nicht der, dafür ihr mich haltet; aber siehe, er kommt nach mir, des ich nicht wert bin, daß ich ihm die Schuhe seiner Füße auflöse. Ihr Männer, liebe Brüder, ihr Kinder des Geschlechtes Abraham, und die unter euch GOtt fürchten, euch ist das Wort dieses Heils gesandt. Denn die zu Jerusalem wohnen, und ihre Obersten, dieweil sie diesen nicht kenneten noch die Stimme der Propheten (welche auf alle Sabbate gelesen werden), haben sie dieselben mit ihrem Urteilen erfüllt. Und wiewohl sie keine Ursache des Todes an ihm fanden, baten sie doch Pilatus ihn zu töten. Und als sie alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben ist, nahmen sie ihn von dem Holz und legten ihn in ein Grab. Aber GOtt hat ihn auferweckt von den Toten. Und er ist erschienen viele Tage denen, die mit ihm hinauf von Galiläa nach Jerusalem gegangen waren, welche sind seine zeugen an das Volk. Und wir auch verkündigen euch die Verheißung, die zu unsern Vätern geschehen ist, daß dieselbige GOtt uns, ihren Kindern, erfüllt hat in dem, daß er JEsum auferweckt hat, wie denn im andern Psalm geschrieben steht: Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt. Daß er ihn aber hat von den Toten auferweckt, daß er fort nicht mehr soll verwesen, spricht er also: Ich will euch die Gnade, David verheißen, treulich halten. Darum spricht er auch am andern Ort: Du wirst es nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe. Denn David, da er zu seiner Zeit gedient hatte dem Willen GOttes, ist er entschlafen und zu seinen Vätern getan und hat die Verwesung gesehen. Den aber GOtt auferweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen. So sei es nun euch kund, liebe Brüder, daß euch verkündigt wird Vergebung der Sünden durch diesen und von dem allem, durch welches ihr nicht konntet im Gesetz Mose‘s gerecht werden. Wer aber an diesen glaubt, der ist gerecht. Seht nun zu, daß nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt ist: Sehet, ihr Verächter, und verwundert euch und werdet zunichte; denn ich tue ein Werk zu euren Zeiten, welches ihr nicht glauben werdet, so es euch jemand erzählen wird. Da aber die Juden aus der Schule gingen, baten die Heiden, daß sie zwischen Sabbats ihnen die Worte sagten. Und als die Gemeinde der Schule voneinander ging, folgten Paulus und Barnabas nach viel Juden und gottesfürchtige Judengenossen. Sie aber sägten ihnen und vermahneten sie, daß sie bleiben sollten in der Gnade GOttes. Am folgenden Sabbat aber kam zusammen fast die ganze Stadt, das Wort GOttes zu hören. Da aber die Juden das Volk sahen wurden sie voll Neides und widersprachen dem, was von Paulus gesagt ward, widersprachen und lästerten. Paulus aber und Barnabas sprachen frei öffentlich: Euch mußte zuerst das Wort GOttes gesagt werden; nun ihr es aber von euch stoßt und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn also hat uns der HERR geboten: Ich habe dich den Heiden zum Licht gesetzt, daß du das Heil seist bis an das Ende der Erde. Da es aber die Heiden hörten, wurden sie froh und preiseten das Wort des HERRN, und wurden gläubig, wieviel ihrer zum ewigen Leben verordnet waren. Und das Wort des HERRN ward ausgebreitet durch die ganze Gegend. Aber die Juden bewegten die andächtigen und ehrbaren Weiber und der Stadt Obersten und erweckten eine Verfolgung über Paulus und Barnabas und stießen sie zu ihren Grenzen hinaus. Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen über sie und kamen nach Ikonien. Die Jünger aber wurden voll Freuden und Heiligen Geistes. E s geschah aber zu Ikonien, daß sie zusammenkamen und predigten in der Juden Schule, also daß eine große Menge der Juden und der Griechen gläubig ward. Die ungläubigen Juden aber erweckten und entrüsteten die Seelen der Heiden wider die Brüder. So hatten sie nun ihr Wesen daselbst eine lange Zeit und lehrten frei im HERRN, welcher bezeugte das Wort seiner Gnade und ließ Zeichen und Wunder geschehen durch ihre Hände. Die Menge aber der Stadt spaltete sich; etliche hielten‘s mit den Juden und etliche mit den Aposteln. Da sich aber ein Sturm erhub der Heiden und der Juden und ihrer Obersten, sie zu schmähen und zu steinigen, wurden sie des inne und entflohen in die Städte des Landes Lykaonien, nach Lystra und Derbe und in die Gegend umher und predigten daselbst das Evangelium. U nd es war ein Mann zu Lystra, der mußte sitzen; denn er hatte böse Füße und war lahm von Mutterleibe, der noch nie gewandelt hatte. Der hörte Paulus reden. Und als er ihn ansah und merkte, daß er glaubte, ihm möchte geholfen werden, sprach er mit lauter Stimme: Stehe aufrichtig auf deine Füße! Und er sprang auf und wandelte. Da aber das Volk sah, was Paulus getan hatte, huben sie ihre Stimme auf und sprachen auf lykaonisch: Die Götter sind den Menschen gleich worden und zu uns herniederkommen. Und nenneten Barnabas Jupiter und Paulus Mercurius, dieweil er das Wort führte. Der Priester aber Jupiters, der vor ihrer Stadt war, brachte Ochsen und Kränze vor das Tor und wollte opfern samt dem Volk. Da das die Apostel, Barnabas und Paulus, hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk, schrieen und sprachen: Ihr Männer, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen gleichwie ihr und predigen euch das Evangelium, daß ihr euch bekehren sollt von diesen falschen zu dem lebendigen GOtt, welcher gemacht hat Himmel und Erde und das Meer und alles, was drinnen ist; der in vergangenen Zeiten hat lassen alle Heiden wandeln ihre eigenen Wege. Und zwar hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat uns viel Gutes getan und vom Himmel regen und fruchtbare Zeiten gegeben, unsere Herzen erfüllt mit Speise und Freude. Und da sie das sagten, stillten sie kaum das Volk, daß sie ihnen nicht opferten. Es kamen aber dahin Juden von Antiochien und Ikonien und überredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, meineten, er wäre gestorben. D a ihn aber die Jünger umringeten, stand er auf und ging in die Stadt. Und auf den andern Tag ging er aus mit Barnabas nach Derbe. Und predigten derselben Stadt das Evangelium und unterweiseten ihrer viel und zogen wieder nach Lystra und Ikonien und Antiochien, stärkten die Seelen der Jünger und ermahneten sie, daß sie im Glauben blieben, und daß wir durch viel Trübsal müssen in das Reich GOttes gehen. Und sie ordneten ihnen hin und her Älteste in den Gemeinden, beteten und fasteten und befahlen sie dem HERRN, an den sie gläubig worden waren. Und zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien. Und redeten das Wort zu Perge und zogen hinab nach Attalien. U nd von dannen schifften sie nach Antiochien, von dannen sie verordnet waren durch die Gnade GOttes zu dem Werk, das sie hatten ausgerichtet. Da sie aber hinkamen, versammelten sie die Gemeinde und verkündigten, wie viel GOtt mit ihnen getan hatte, und wie er den Heiden hätte die Tür des Glaubens aufgetan. Sie hatten aber ihr Wesen allda nicht eine kleine Zeit bei den Jüngern. U nd etliche kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wo ihr euch nicht beschneiden laßt nach der Weise Mose‘s, so könnt ihr nicht selig werden. Da sich nun ein Aufruhr erhub, und Paulus und Barnabas nicht einen geringen Zank mit ihnen hatten, ordneten sie, daß Paulus und Barnabas und etliche andere aus ihnen hinaufzögen nach Jerusalem zu den Aposteln und Ältesten um dieser Frage willen. Und sie wurden von der Gemeinde geleitet und zogen durch Phönizien und Samarien und erzählten den Wandel der Heiden und machten große Freude allen Brüdern. Da sie aber hinkamen nach Jerusalem wurden sie empfangen von der Gemeinde und von den Aposteln und von den Ältesten. Und sie verkündigten, wieviel GOtt mit ihnen getan hatte. Da traten auf etliche von der Pharisäer Sekte, die gläubig waren worden und sprachen: Man muß sie beschneiden und gebieten, zu halten das Gesetz Mose‘s. Aber die Apostel und die Ältesten kamen zusammen, diese Rede zu besehen. D a man sich aber lange gezankt hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ihr wißt, daß GOtt lang vor dieser Zeit unter uns erwählt hat, daß durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hörten und glaubten. Und GOtt, der Herzenskündiger, zeugte über sie und gab ihnen den Heiligen Geist gleichwie auch uns. Und machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen und reinigte ihre Herzen durch den Glauben. Was versucht ihr denn nun GOtt mit Auflegen des Jochs auf der Jünger Hälse welches weder unsere Väter noch wir haben mögen tragen? Sondern wir glauben, durch die Gnade des HERRN JEsu Christi selig zu werden gleicherweise wie auch sie. Da schwieg die ganze Menge stille und hörte zu Paulus und Barnabas, die da erzählten, wie große Zeichen und Wunder GOtt durch sie getan hatte unter den Heiden. Danach, als, sie geschwiegen hatten, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, hört mir zu! Simon hat erzählet, wie aufs erste GOtt heimgesucht hat und angenommen ein Volk aus den Heiden zu seinem Namen. Und damit stimmen der Propheten Reden, als geschrieben steht: Danach will ich wiederkommen und will wieder bauen die Hütte Davids, die zerfallen ist, und ihre Lücken will ich wieder bauen und will sie aufrichten, auf daß, was übrig ist von Menschen, nach dem HERRN frage, dazu alle Heiden, über welche mein Name genannt ist, spricht der HErr, der das alles tut. GOtt sind alle seine Werke bewußt von der Welt her. Darum beschließe ich, daß man denen, so aus den Heiden zu GOtt sich bekehren; nicht Unruhe mache, sondern schreibe ihnen, daß sie sich enthalten von Unsauberkeit der Abgötter und von Hurerei und vom Erstickten und vom Blut. Denn Mose hat von langen Zeiten her in allen Städten, die ihn predigen, und wird alle Sabbattage in den Schulen gelesen: U nd es deuchte gut die Apostel und Ältesten samt der ganzen Gemeinde, aus ihnen Männer zu erwählen und zu senden nach Antiochien mit Paulus und Barnabas, nämlich Judas, mit dem Zunamen Barsabas, und Silas, welche Männer Lehrer waren unter den Brüdern. Und sie gaben Schrift in ihre Hand also: Wir, die Apostel und Ältesten und Brüder, wünschen Heil den Brüdern aus den Heiden, die zu Antiochien und Syrien und Zilizien sind. Dieweil wir gehört haben, daß etliche von den Unsern sind ausgegangen und haben euch mit Lehren irregemacht und eure Seelen zerrüttet und sagen, ihr sollt euch beschneiden lassen und das Gesetz halten welchen wir nichts befohlen haben hat es uns gut gedeucht, einmütiglich versammelt, Männer zu erwählen und zu euch zu senden mit unsern Liebsten; Barnabas und Paulus, welche Menschen ihre Seelen dargegeben haben für den Namen unsers HERRN JEsu Christi. So haben wir gesandt Judas und Silas, welche auch mit Worten dasselbige verkündigen werden. Denn es gefällt dem Heiligen Geiste und uns, euch keine Beschwerung mehr aufzulegen denn nur diese nötigen Stücke, daß ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Hurerei, von welchen, so ihr euch enthaltet, tut ihr recht. Gehabt euch wohl! D a diese abgefertigt waren, kamen sie nach Antiochien und versammelten die Menge und überantworteten den Brief. Da sie den lasen, wurden sie des Trostes froh. Judas aber und Silas, die auch Propheten waren, ermahneten die Brüder mit vielen Reden und stärkten sie. Und da sie verzogen eine Zeitlang, wurden sie von den Brüdern mit Frieden abgefertigt zu den Aposteln. Es gefiel aber Silas, daß er da bliebe. Paulus aber und Barnabas hatten ihr Wesen zu Antiochien, lehrten und predigten des HERRN Wort samt vielen andern. N ach etlichen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Laß uns wiederum ziehen und unsere Brüder besehen durch alle Städte, in welchen wir des HERRN Wort verkündigt haben, wie sie sich halten. Barnabas aber gab Rat, daß sie mit sich nähmen Johannes, mit dem Zunamen Markus. Paulus aber achtete es billig, daß sie nicht mit sich nähmen einen solchen, der von ihnen gewichen war in Pamphylien und war nicht mit ihnen gezogen zu dem Werk. Und sie kamen scharf aneinander, also daß sie voneinander zogen, und Barnabas zu sich nahm Markus und schiffte nach Zypern. Paulus aber wählte Silas und zog hin, der Gnade GOttes befohlen von den Brüdern. Er zog aber durch Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden. E r kam aber nach Derbe und Lystra; und siehe, ein Jünger war daselbst mit Namen Timotheus, eines jüdischen Weibes Sohn, die war gläubig, aber eines griechischen Vaters. Der hatte ein gut Gerücht bei den Brüdern unter den Lystranern und zu Ikonien. Diesen wollte Paulus lassen mit sich ziehen und nahm und beschnitt ihn um der Juden willen, die an demselbigen Ort waren; denn sie wußten alle, daß sein Vater war ein Grieche gewesen. Als sie aber durch die Städte zogen, überantworteten sie ihnen, zu halten den Spruch, welcher von den Aposteln und den Ältesten zu Jerusalem beschlossen war. Da wurden die Gemeinden im Glauben befestigt und nahmen zu an der Zahl täglich. Da sie aber durch Phrygien und das Land Galatien zogen, ward ihnen gewehrt von dem Heiligen Geist, zu reden das Wort in Asien. Als sie aber kamen an Mysien, versuchten sie, durch Bithynien zu reisen; und der Geist ließ es ihnen nicht zu. Da sie aber an Mysien vorüberzogen, kamen sie hinab nach Troas. U nd Paulus erschien ein Gesicht bei der Nacht; das war ein Mann aus Mazedonien, der stand und bat ihn und sprach: Komm hernieder nach Mazedonien und hilf uns! Als er aber das Gesicht gesehen hatte, da trachteten wir alsobald zu reisen nach Mazedonien, gewiß, daß uns der HERR dahin berufen hätte, ihnen das Evangelium zu predigen. D a fuhren wir aus von Troas, und stracks Laufs kamen wir nach Samothrazien, des andern Tages nach Neapolis und von dannen nach Philippi, welches ist die Hauptstadt des Landes Mazedonien und eine Freistadt. Wir hatten aber in dieser Stadt unser Wesen etliche Tage. Am Tage des Sabbats gingen wir hinaus vor die Stadt an das Wasser, da man pflegte zu beten, und setzten uns und redeten zu den Weibern, die da zusammenkamen. U nd ein gottesfürchtig Weib mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt der Thyatirer, hörte zu; welcher tat der HERR das Herz auf, daß sie darauf achthatte, was von Paulus geredet ward. Als sie aber und ihr Haus getauft ward, ermahnete sie uns und sprach: So ihr mich achtet, daß ich gläubig bin an den HERRN, so kommt in mein Haus und bleibt allda. Und sie zwang uns. E s geschah aber, da wir zu dem Gebet gingen, daß eine Magd uns begegnete, die hatte einen Wahrsagergeist und trug ihren Herren viel Genieß zu mit Wahrsagen. Dieselbige folgte allenthalben Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte GOttes, des Allerhöchsten, die euch den Weg der Seligkeit verkündigen! Solches tat sie manchen Tag. Paulus aber tat das weh, und wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir in dem Namen JEsu Christi, daß du von ihr ausfahrest! Und er fuhr aus zu derselben Stunde. Da aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung ihres Genießes war ausgefahren, nahmen sie Paulus und Silas, zogen sie auf den Markt vor die Obersten und führten sie zu den Hauptleuten und sprachen: Diese Menschen machen unsere Stadt irre und sind Juden und verkündigen eine Weise, welche uns nicht ziemt anzunehmen noch zu tun, weil wir Römer sind. Und das Volk ward erregt wider sie. Und die Hauptleute ließen ihnen die Kleider abreißen und hießen sie stäupen. U nd da sie sie wohl gestäupt hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und geboten dem Kerkermeister, daß er sie wohl bewahrte. Der nahm solch Gebot an und warf sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Stock. Um die Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten GOtt. Und es hörten sie die Gefangenen. Schnell aber ward ein großes Erdbeben, also daß sich bewegeten die Grundfesten des Gefängnisses. Und von Stund‘ an wurden alle Türen aufgetan und aller Bande los. A ls aber der Kerkermeister aus dem Schlafe fuhr und sah die Türen des Gefängnisses aufgetan, zog er das Schwert aus und wollte sich selbst erwürgen; denn er meinete, die Gefangenen wären entflohen. Paulus aber rief laut und sprach: Tue dir nichts Übles; denn wir sind alle hier. Er forderte aber ein Licht und sprang hinein und ward zitternd und fiel Paulus und Silas zu den Füßen und führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was soll ich tun, daß ich selig werde? Sie sprachen:. Glaube an den HERRN JEsum Christum, so wirst du und dein Haus selig. Und sie sagten ihm das Wort des HERRN und allen, die in seinem Hause waren. Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen ab; und er ließ sich taufen und alle die Seinen alsobald. Und führte sie in sein Haus und setzte ihnen einen Tisch und freuete sich mit seinem ganzen Hause, daß er an GOtt gläubig worden war. Und da es Tag ward, sandten die Hauptleute Stadtdiener und sprachen: Laß die Menschen gehen! Und der Kerkermeister verkündigte diese Rede Paulus: Die Hauptleute haben hergesandt, daß ihr los sein sollt. Nun zieht aus und geht hin mit Frieden. Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns ohne Recht und Urteil öffentlich gestäupet, die wir doch Römer sind, und in das Gefängnis geworfen und sollten uns nun heimlich ausstoßen? Nicht also, sondern laßt sie selbst kommen und uns hinausführen. Die Stadtdiener verkündigten diese Worte den Hauptleuten; und sie fürchteten sich, da sie hörten, daß sie Römer wären, und kamen und ermahneten sie und führten sie heraus und baten sie, daß sie auszögen aus der Stadt. Da gingen sie aus dem Gefängnis und gingen zu der Lydia. Und da sie die Brüder gesehen hatten und getröstet, zogen sie aus. D a sie aber durch Amphipolis und Apollonia reiseten, kamen sie nach Thessalonich. Da war eine Judenschule. Nachdem nun Paulus gewohnt war ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten aus der Schrift, tat sie ihnen auf und legte es ihnen vor, daß Christus mußte leiden und auferstehen von den Toten, und daß, dieser JEsus, den ich (sprach er) euch verkündige, ist der Christus. Und etliche unter ihnen fielen ihm zu und geselleten sich zu Paulus und Silas, auch der gottesfürchtigen Griechen eine große Menge, dazu der vornehmsten Weiber nicht wenig. Aber die halsstarrigen Juden neideten und nahmen zu sich etliche boshaftige Männer Pöbelvolks, machten eine Rotte und richteten einen Aufruhr in der Stadt an und traten vor das Haus Jasons und suchten sie zu führen unter das gemeine Volk. Da sie aber sie nicht fanden, schleiften sie den Jason und etliche Brüder vor die Obersten der Stadt und schrieen: Diese, die den ganzen Weltkreis erregen, sind auch herkommen; die herbergt Jason; und diese alle handeln wider des Kaisers Gebot, sagen, ein anderer sei der König, nämlich JEsus. Sie bewegeten aber das Volk und die Obersten der Stadt, die solches hörten. Und da sie Verantwortung von Jason und den andern empfangen hatten, ließen sie sie los. D ie Brüder aber fertigten alsobald ab bei der Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Da sie dahinkamen, gingen sie in die Judenschule. Denn sie waren die edelsten unter denen zu Thessalonich; die nahmen das Wort auf ganz williglich und forscheten täglich in der Schrift, ob sich‘s also verhielte. So glaubten nun viel aus ihnen, auch der griechischen ehrbaren Weiber und Männer nicht wenig. Als aber die Juden zu Thessalonich erfuhren, daß auch zu Beröa das Wort GOttes von Paulus verkündigt würde, kamen sie und bewegten auch allda das Volk. Aber da fertigten die Brüder Paulus alsobald ab, daß er ging bis an das Meer; Silas aber und Timotheus blieben da. Die aber Paulus geleiteten, führten ihn bis nach Athen. Und als sie Befehl empfingen an den Silas und Timotheus, daß sie aufs schierste zu ihm kämen, zogen sie hin. D a aber Paulus ihrer zu Athen wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, da er sah die Stadt so gar abgöttisch. Und er redete zwar zu den Juden und GOttesfürchtigen in der Schule, auch auf dem Markt alle Tage zu denen, die sich herzufanden. Etliche aber der Epikurer und Stoiker Philosophen zankten mit ihm; und etliche sprachen: Was will dieser Lotterbube sagen? Etliche aber: Es sieht, als wollte er neue Götter verkündigen. Das machte, er hatte das Evangelium von JEsu und von der Auferstehung ihnen verkündigt. Sie nahmen ihn aber und führten ihn auf den Richtplatz und sprachen: Können wir auch erfahren, was das für eine neue Lehre sei, die du lehrest? Denn du bringest etwas Neues vor unsere Ohren; so wollten wir gerne wissen, was das sei. Die Athener aber alle, auch die Ausländer und Gäste, waren gerichtet auf nichts anderes, denn etwas Neues zu sagen oder zu hören. Paulus aber stand mitten auf dem Richtplatz und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe euch, daß ihr in allen Stücken allzu abergläubisch seid. Ich bin herdurchgegangen und habe gesehen eure GOttesdienste und fand einen Altar, darauf war geschrieben: Dem unbekannten GOtt. Nun verkündige ich euch denselbigen, dem ihr unwissend GOttesdienst tut. GOtt, der die Welt gemacht hat und alles, was drinnen ist, sintemal er ein HERR ist Himmels und der Erde, wohnt er nicht in Tempeln mit Händen gemacht. Sein wird auch nicht von Menschenhänden gepfleget, als der jemandes bedürfe, so er selber jedermann Leben und Odem allenthalben gibt. Und hat gemacht, daß von einem Blut aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat Ziel gesetzt, zuvor versehen, wie lang und weit sie wohnen sollen, daß sie den HERRN suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen und finden möchten. Und zwar er ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns; denn in ihm leben, weben und sind wir, als auch etliche Poeten bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts. So wir denn göttliches Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die GOttheit sei gleich den güldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Gedanken gemacht. Und zwar hat GOtt die Zeit der Unwissenheit übersehen; nun aber gebeut er allen Menschen an allen Enden, Buße zu tun, darum daß er einen Tag gesetzt hat, auf welchen er richten will den Kreis des Erdbodens mit Gerechtigkeit durch einen Mann, in welchem er‘s beschlossen hat, und jedermann vorhält den Glauben, nachdem er ihn hat von den Toten auferweckt. Da sie hörten die Auferstehung der Toten, da hatten‘s etliche ihren Spott; etliche aber sprachen: Wir wollen dich davon weiter hören. Also ging Paulus von ihnen. Etliche Männer aber hingen ihm an und wurden gläubig, unter welchen war Dionysius, einer aus dem Rat, und ein Weib mit Namen Damaris und andere mit ihnen. D anach schied Paulus von Athen und kam nach Korinth und fand einen Juden mit Namen Aquila, der Geburt aus Pontus, welcher war neulich aus Welschland kommen, samt seinem Weibe Priscilla, darum daß der Kaiser Claudius geboten hatte allen Juden, zu weichen aus Rom. Zu denselbigen ging er ein; und dieweil er gleiches Handwerks war, blieb er bei ihnen und arbeitete; sie waren aber des Handwerks Teppichmacher. Und er lehrte in der Schule an allen Sabbaten und beredete beide, Juden und Griechen. Da aber Silas und Timotheus aus Mazedonien kamen, drang Paulus der Geist, zu bezeugen den Juden JEsum, daß er der Christus sei. Da sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut sei über euer Haupt! Ich gehe von nun an rein zu den Heiden. Und machte sich von dannen und kam in ein Haus eines mit Namen Just, der gottesfürchtig war, und desselbigen Haus war zunächst an der Schule. Crispus aber, der Oberste der Schule, glaubte an den HERRN mit seinem ganzen Hause; und viel Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen. Es sprach aber der HERR durch ein Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; denn ich habe ein groß Volk in dieser Stadt. Er saß aber daselbst ein Jahr und sechs Monden und lehrte sie das Wort GOttes. Da aber Gallion Landvogt war in Achaja, empörten sich die Juden einmütiglich wider Paulus und führten ihn vor den Richterstuhl und sprachen: Dieser überredet die Leute, GOtt zu dienen, dem Gesetze zuwider. Da aber Paulus wollte den Mund auftun, sprach Gallion zu den Juden: Wenn es ein Frevel oder Schalkheit wäre, liebe Juden, so hörte ich euch billig; weil es aber eine Frage ist von der Lehre und von den Worten und von dem Gesetze unter euch, so seht ihr selber zu; ich gedenke darüber nicht Richter zu sein. Und trieb sie von dem Richterstuhl. Da ergriffen alle Griechen Sostenes, den Obersten der Schule, und schlugen ihn vor dem Richterstuhl; und Gallion nahm sich‘s nicht an. P aulus aber blieb noch lange daselbst. Danach machte er seinen Abschied mit den Brüdern und wollte nach Syrien schiffen und mit ihm Priscilla und Aquila. Und er beschor sein Haupt zu Kenchrea; denn er hatte ein Gelübde. Und kam hinab nach Ephesus und ließ sie daselbst. Er aber ging in die Schule und redete mit den Juden. Sie baten ihn aber, daß er längere Zeit bei ihnen bliebe. Und er willigte nicht ein, sondern machte seinen Abschied mit ihnen und sprach: Ich muß allerdings das künftige Fest zu Jerusalem halten; will‘s GOtt, so will ich wieder zu euch kommen. Und fuhr weg von Ephesus. Und kam nach Cäsarea und ging hinauf und grüßte die Gemeinde und zog hinab nach Antiochien. U nd verzog etliche Zeit und reisete aus und durchwandelte nacheinander das galatische Land und Phrygien und stärkte alle Jünger. E s kam aber nach Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, der Geburt von Alexandrien, ein beredter Mann und mächtig in der Schrift. Dieser war unterweist den Weg des HERRN und redete mit brünstigem Geist und lehrte mit Fleiß von dem HERRN und wußte allein von der Taufe des Johannes. Dieser fing an, frei zu predigen in der Schule. Da ihn aber Aquila und Priscilla hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg GOttes noch fleißiger aus. Da er aber wollte nach Achaja reisen, schrieben die Brüder und vermahneten die Jünger, daß sie ihn aufnähmen. Und als er dahinkommen war, half er viel denen, die gläubig waren worden durch die Gnade. Denn er überwand die Juden beständiglich und erweisete öffentlich durch die Schrift, daß JEsus der Christus sei. E s geschah aber, da Apollos zu Korinth war, daß Paulus durchwandelte die obern Länder und kam nach Ephesus und fand etliche Jünger. Zu denen sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig worden seid? Sie sprachen zu ihm: Wir haben auch nie gehört, ob ein Heiliger Geist sei. Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft? Sie sprachen: Auf die Taufe des Johannes. Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und sagte dem Volk, daß sie sollten glauben an den, der nach ihm kommen sollte, das ist, an JEsum, daß der Christus sei. Da sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des HERRN JEsu. Und da Paulus die Hände auf sie legete, kam der Heilige Geist auf sie und redeten mit Zungen und weissagten. Und aller der Männer waren bei zwölfen. Er ging aber in die Schule und predigte frei drei Monden lang, lehrte und beredete sie von dem Reich GOttes. Da aber etliche verstockt waren und nicht glaubten und übel redeten von dem Wege vor der Menge, wich er von ihnen und sonderte ab die Jünger und redete täglich in der Schule eines, der hieß Tyrannus. Und dasselbige geschah zwei Jahre lang, also daß alle, die in Asien wohnten, das Wort des HERRN JEsu hörten, beide, Juden und Griechen. Und GOtt wirkete nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus, also daß sie auch von seiner Haut die Schweißtüchlein und Koller über die Kranken hielten, und die Seuchen von ihnen wichen, und die bösen Geister von ihnen ausfuhren. Es unterwanden sich aber etliche der umlaufenden Juden, die da Beschwörer waren, den Namen des HERRN JEsu zu nennen über die da böse Geister hatten, und sprachen: Wir beschwören euch bei JEsu, den Paulus prediget. Es waren ihrer aber sieben Söhne eines Juden, Skeva, des Hohenpriesters, die solches taten. Aber der böse Geist antwortete und sprach: JEsum kenne ich wohl, und Paulus weiß ich wohl; wer seid ihr aber? Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie und ward ihrer mächtig und warf sie unter sich, also daß sie nackend und verwundet aus demselbigen Hause entflohen. Dasselbige aber ward kund allen, die zu Ephesus wohnten, beide, Juden und Griechen; und fiel eine Furcht über sie alle, und der Name des HERRN JEsu ward hochgelobt. Es kamen auch viel derer, die gläubig waren worden, und bekannten und verkündigten, was sie ausgerichtet hatten. Viele aber, die da vorwitzige Kunst getrieben hatten, brachten die Bücher zusammen und verbrannten sie öffentlich und überrechneten, was sie wert waren, und fanden des Geldes fünfzigtausend Groschen. Also mächtig wuchs das Wort des HERRN und nahm überhand. Da das ausgerichtet war, setzte sich Paulus vor im Geiste, durch Mazedonien und Achaja zu reisen und nach Jerusalem zu wandeln, und sprach: Nach dem, wenn ich daselbst gewesen bin, muß ich auch Rom sehen. Und sandte zwei, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien; er aber verzog eine Weile in Asien. E s erhub sich aber um dieselbige Zeit eine nicht kleine Bewegung über diesem Wege. Denn einer mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, der machte der Diana silberne Tempel und wandte denen vom Handwerk nicht geringen Gewinst zu. Dieselbigen versammelte er und die Beiarbeiter desselbigen Handwerks und sprach: Liebe Männer, ihr wißt, daß wir großen Zugang von diesem Handel haben. Und ihr seht und hört, daß nicht allein zu Ephesus, sondern auch fast in ganz Asien dieser Paulus viel Volks abfällig macht, überredet und spricht: Es sind nicht Götter, welche von Händen gemacht sind. Aber es will nicht allein unserm Handel dahin geraten, daß er nichts gelte, sondern auch der Tempel der großen Göttin Diana wird für nichts geachtet, und wird dazu ihre Majestät untergehen, welcher doch ganz Asien und der Weltkreis GOttesdienst erzeiget. Als sie das hörten, wurden sie voll Zorns, schrieen und sprachen: Groß ist die Diana der Epheser! Und die ganze Stadt ward voll Getümmels. Sie stürmeten aber einmütiglich zu dem Schauplatz und ergriffen Gajus und Aristarchus aus Mazedonien, des Paulus Gefährten. Da aber Paulus wollte unter das Volk gehen, ließen‘s ihm die Jünger nicht zu. Auch etliche der Obersten in Asien, die des Paulus gute Freunde waren, sandten zu ihm und ermahneten ihn, daß er sich nicht begäbe auf den Schauplatz. Etliche schrieen so, etliche ein anderes, und war die Gemeinde irre, und die meisten wußten nicht, warum sie zusammenkommen waren. Etliche aber vom Volk zogen Alexander hervor, da ihn die Juden hervorstießen. Alexander aber winkete mit der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten. Da sie aber innewurden, daß er ein Jude war, erhub sich eine Stimme von allen und schrieen bei zwei Stunden: Groß ist die Diana der Epheser! Da aber der Kanzler das Volk gestillt hatte, sprach er: Ihr Männer von Ephesus, welcher Mensch ist, der nicht wisse, daß die Stadt Ephesus sei eine Pflegerin der großen Göttin Diana und des himmlischen Bildes? Weil nun das unwidersprechlich ist, so sollt ihr ja stille sein und nichts Unbedächtiges handeln. Ihr habt diese Menschen hergeführt, die weder Kirchenräuber noch Lästerer eurer Göttin sind. Hat aber Demetrius, und die mit ihm sind vom Handwerk, an jemand einen Anspruch, so hält man Gericht, und sind Landvögte da; laßt sie sich untereinander verklagen. Wollt ihr aber etwas anderes handeln, so mag man es ausrichten in einer ordentlichen Gemeinde. Denn wir stehen in der Gefahr, daß wir um diese heutige Empörung verklagt möchten werden, und doch keine Sache vorhanden ist, damit wir uns solches Aufruhrs entschuldigen möchten. Und da er solches gesagt, ließ er die Gemeinde gehen. D a nun die Empörung aufgehört, rief Paulus die Jünger zu sich und segnete sie und ging aus, zu reisen nach Mazedonien. Und da er dieselbigen Länder durchzog und sie ermahnt hatte mit vielen Worten, kam er nach Griechenland und verzog allda drei Monden. Da aber ihm die Juden nachstellten, als er nach Syrien wollte fahren, ward er zu Rat, wieder umzuwenden durch Mazedonien. Es zogen aber mit ihm bis nach Asien Sopater von Beröa, von Thessalonich aber Aristarchus und Sekundus und Gajus von Derbe und Timotheus, aus Asien aber Tychikus und Trophimus. Diese gingen voran und harreten unser zu Troas. W ir aber schiffeten nach den Ostertagen von Philippi bis an den fünften Tag und kamen zu ihnen nach Troas und hatten da unser Wesen sieben Tage. Auf einen Sabbat aber, da die Jünger zusammenkamen, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus und wollte des andern Tages ausreisen und verzog das Wort bis zu Mitternacht. Und es waren viel Fackeln auf dem Söller, da sie versammelt waren. E s saß aber ein Jüngling mit Namen Eutychus in einem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, dieweil Paulus so lange redete, und ward vom Schlaf überwogen und fiel hinunter vom dritten Söller und ward tot aufgehoben. Paulus aber ging hinab und fiel auf ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein Getümmel; denn seine Seele ist in ihm. Da ging er hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach; und also zog er aus. Sie brachten aber den Knaben lebendig und wurden nicht wenig getröstet. W ir aber zogen voran auf dem Schiff und fuhren nach Assos und wollten daselbst Paulus zu uns nehmen; denn er hatte es also befohlen, und er wollte zu Fuße gehen. Als er nun zu uns schlug zu Assos, nahmen wir ihn zu uns und kamen nach Mitylene. Und von dannen schifften wir und kamen des andern Tages hin nach Chios; und des folgenden Tages stießen wir an Samos und blieben in Trogyllion; und des nächsten Tages kamen wir nach Milet. Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorüberzuschiffen, daß er nicht müßte in Asien Zeit zubringen; denn er eilete, auf den Pfingsttag zu Jerusalem zu sein, so es ihm möglich wäre. A ber von Milet sandte er nach Ephesus und ließ fordern die Ältesten von der Gemeinde. Als aber die zu ihm kamen, sprach er zu ihnen. Ihr wißt von dem ersten Tage an, da ich bin nach Asien kommen, wie ich allezeit bin bei euch gewesen und dem HERRN gedient mit aller Demut und mit viel Tränen und Anfechtungen, die mir sind widerfahren von den Juden, so mir nachstellten; wie ich nichts verhalten habe, das da nützlich ist, daß ich euch nicht verkündigt hätte und euch gelehrt öffentlich und sonderlich. Und habe bezeugt beiden, den Juden und Griechen, die Buße zu GOtt und den Glauben an unsern HERRN JEsum Christum. Und nun siehe, ich, im Geist gebunden, fahre hin nach Jerusalem, weiß nicht, was mir daselbst begegnen wird, ohne daß der Heilige Geist in allen Städten bezeugt und spricht: Bande und Trübsal warten mein daselbst. Aber ich achte der keines; ich halte mein Leben auch nicht selbst teuer, auf daß ich vollende meinen Lauf mit Freuden und das Amt, das ich empfangen habe von dem HERRN JEsu, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade GOttes. Und nun siehe, ich weiß, daß ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, alle die, durch welche ich gezogen bin und gepredigt habe das Reich GOttes. Darum zeuge ich euch an diesem heutigen Tage, daß ich rein bin von aller Blut; denn ich habe euch nichts verhalten, daß ich nicht verkündigt hätte alle den Rat GOttes. So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, unter welche euch der Heilige Geist gesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde GOttes, welche er durch sein eigen Blut erworben hat. Denn das weiß ich, daß nach meinem Abschied werden unter euch kommen greuliche Wölfe, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus euch selbst werden aufstehen Männer, die da verkehrte Lehren reden, die Jünger an sich zu ziehen. Darum seid wacker und denkt daran, daß ich nicht abgelassen habe drei Jahre, Tag und Nacht einen jeglichen mit Tränen zu vermahnen. Und nun, liebe Brüder, ich befehle euch GOtt und dem Wort seiner Gnade, der da mächtig ist, euch zu erbauen und zu geben das Erbe unter allen, die geheiligt werden. Ich habe euer keines Silber noch Gold noch Kleid begehrt. Denn ihr wißt selber, daß mir diese Hände zu meiner Notdurft und derer, die mit mir gewesen sind, gedient haben. Ich habe es euch alles gezeiget, daß man also arbeiten müsse und die Schwachen aufnehmen und gedenken an das Wort des HERRN JEsu, das er gesagt hat: Geben ist seliger denn Nehmen. Und als er solches gesagt, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Es ward aber viel Weinens unter ihnen allen, und fielen Paulus um den Hals und küßten ihn, am allermeisten betrübt über dem Wort, das er sagte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und geleiteten ihn in das Schiff. A ls es nun geschah, daß wir, von ihnen gewandt, dahinfuhren, kamen wir stracks Laufs nach Kos und am folgenden Tage nach Rhodus und von dannen nach Patara. Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönizien fuhr, traten wir darein und fuhren hin. Als wir aber Zypern ansichtig wurden, ließen wir sie zur linken Hand und schifften nach Syrien und kamen an zu Tyrus; denn daselbst sollte das Schiff die Ware niederlegen. Und als wir Jünger fanden, blieben wir daselbst sieben Tage. Die sagten Paulus durch den Geist, er sollte nicht hinauf nach Jerusalem ziehen. Und es geschah, da wir die Tage zugebracht hatten, zogen wir aus und wandelten. Und sie geleiteten uns alle mit Weibern und Kindern bis hinaus vor die Stadt und knieten nieder am Ufer und beteten. Und als wir einander gesegnet, traten wir ins Schiff; jene aber wandten sich wieder zu dem Ihren. Wir aber vollzogen die Schiffahrt von Tyrus und kamen nach Ptolemais und grüßten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen. Des andern Tages zogen wir aus, die wir um Paulus waren, und kamen nach Cäsarea und gingen in das Haus Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. Derselbige hatte vier Töchter, die waren Jungfrauen und weissagten. U nd als wir mehr Tage dablieben, reisete herab ein Prophet aus Judäa mit Namen Agabus und kam zu uns. Der nahm den Gürtel des Paulus und band seine Hände und Füße und sprach: Das sagt der Heilige Geist: Den Mann, des der Gürtel ist, werden die Juden also binden zu Jerusalem und überantworten in der Heiden Hände. Als wir aber solches hörten, baten wir ihn, und die desselbigen Orts waren, daß er nicht hinauf nach Jerusalem zöge. Paulus aber antwortete: Was macht ihr, daß ihr weint und brecht mir mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben zu Jerusalem um des Namens willen des HERRN JEsu. Da er aber sich nicht überreden ließ, schwiegen wir und sprachen: Des HERRN Wille geschehe! U nd nach denselbigen Tagen entledigten wir uns und zogen hinauf nach Jerusalem. Es kamen aber mit uns auch etliche Jünger von Cäsarea und führten uns zu einem mit Namen Mnason aus Zypern, der ein alter Jünger war, bei dem wir herbergen sollten. Da wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder gerne auf. Des andern Tages aber ging Paulus mit uns ein zu Jakobus, und kamen die Ältesten alle dahin. Und als er sie gegrüßt hatte, erzählte er eins nach dem andern, was GOtt getan hatte unter den Heiden durch sein Amt. Da sie aber das hörten, lobten sie den HERRN und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wieviel tausend Juden sind, die gläubig worden sind, und sind alle Eiferer über dem Gesetz. Sie sind aber berichtet worden wider dich, daß du lehrest von Mose abfallen alle Juden, die unter den Heiden sind, und sagest, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden, auch nicht nach desselbigen Weise wandeln. Was ist's denn nun? Allerdings muß die Menge zusammen kommen; denn es wird vor sie kommen, daß du kommen bist. So tu nun das, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die haben ein Gelübde auf sich; dieselbigen nimm zu dir und laß dich reinigen mit ihnen und wage die Kosten an sie, daß sie ihr Haupt bescheren, und alle vernehmen, daß nicht sei, wes sie wider dich berichtet sind, sondern daß du auch einhergehst und hattest das Gesetz. Denn den Gläubigen aus den Heiden haben wir geschrieben und beschlossen, daß sie der keines halten sollen, denn nur sich bewahren vor dem Götzenopfer, vor Blut, vor Ersticktem und vor Hurerei. Da nahm Paulus die Männer zu sich und ließ sich des andern Tages samt ihnen reinigen und ging in den Tempel und ließ sich sehen, wie er aushielte die Tage der Reinigung, bis daß für einen jeglichen unter ihnen das Opfer geopfert ward. A ls aber die sieben Tage sollten vollendet werden, sahen ihn die Juden aus Asien im Tempel und erregten das ganze Volk, legten die Hände an ihn und schrieen: Ihr Männer von Israel, helft! Dies ist der Mensch, der alle Menschen an allen Enden lehrt wider dies Volk, wider das Gesetz und wider diese Stätte; auch dazu hat er die Griechen in den Tempel geführt und diese heilige Stätte gemein gemacht. Denn sie hatten mit ihm in der Stadt Trophimus, den Epheser, gesehen; denselbigen meineten sie, Paulus hätte ihn in den Tempel geführt. Und die ganze Stadt ward beweget, und ward ein Zulauf des Volks. Sie griffen aber Paulus und zogen ihn zum Tempel hinaus; und alsbald wurden die Türen zugeschlossen. Da sie ihn aber töten wollten, kam das Geschrei hinauf vor den obersten Hauptmann der Schar, wie das ganze Jerusalem sich empörte. Der nahm von Stund‘ an die Kriegsknechte und Hauptleute zu sich und lief unter sie. Da sie aber den Hauptmann und die Kriegsknechte sahen, hörten sie auf, Paulus zu schlagen. Als aber der Hauptmann nahe herzukam, nahm er ihn an sich und hieß ihn binden mit zwei Ketten und fragte, wer er wäre, und was er getan hätte. Einer aber rief dies, der andere das im Volk. Da er aber nichts Gewisses erfahren konnte um des Getümmels willen, hieß er ihn in das Lager führen. Und als er an die Stufen kam, mußten ihn die Kriegsknechte tragen vor Gewalt des Volks. Denn es folgte viel Volks nach und schrie: Weg mit ihm! Als aber Paulus jetzt zum Lager eingeführt ward, sprach er zu dem Hauptmann: Darf ich mit dir reden? Er aber sprach: Kannst du Griechisch? Bist du nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen einen Aufruhr gemacht hat und führtest in die Wüste hinaus viertausend Meuchelmörder? Paulus aber sprach: Ich bin ein jüdischer Mann von Tarsus, ein Bürger einer namhaftigen Stadt in Zilizien; ich bitte dich, erlaube mir, zu reden zu dem Volk. Als er aber ihm erlaubte, trat Paulus auf die Stufen und winkte dem Volk mit der Hand. Da nun eine große Stille ward, redete er zu ihnen auf hebräisch und sprach: I hr Männer, liebe Brüder und Väter, hört mein Verantworten an euch! Da sie aber hörten, daß er auf hebräisch zu ihnen redete, wurden sie noch stiller. Und er sprach: Ich bin ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsus in Zilizien und erzogen in dieser Stadt zu den Füßen Gamaliels, gelehrt mit allem Fleiß im väterlichen Gesetz und war ein Eiferer um GOtt, gleichwie ihr alle seid heutigestages. Und habe diesen Weg verfolgt bis an den Tod. Ich band sie und überantwortete sie ins Gefängnis, beide, Mann und Weib, wie mir auch der Hohepriester und der ganze Haufe der Ältesten Zeugnis gibt, von welchen ich Briefe nahm an die Brüder, und reisete nach Damaskus, daß ich, die daselbst waren, gebunden führte nach Jerusalem, daß sie gepeinigt würden. E s geschah aber, da ich hinzog und nahe an Damaskus kam, um den Mittag, umblickte mich schnell ein großes Licht vom Himmel. Und ich fiel zum Erdboden und hörte eine Stimme, die sprach zu mir: Saul, Saul, was verfolgest du mich? Ich antwortete aber: HErr, wer bist du? Und er sprach zu mir: Ich bin JEsus von Nazareth, den du verfolgest. Die aber mit mir waren, sahen das Licht und erschraken; die Stimme aber des, der mit mir redete, hörten sie nicht. Ich sprach aber: HErr, was soll ich tun? Der HERR aber sprach zu mir: Stehe auf und gehe nach Damaskus; da wird man dir sagen von allem, was dir zu tun verordnet ist. Als ich aber vor Klarheit dieses Lichtes nicht sehen konnte, ward ich bei der Hand geleitet von denen, die mit mir waren, und kam nach Damaskus. Es war aber ein gottesfürchtiger Mann nach dem Gesetz, Ananias, der ein gut Gerücht hatte bei allen Juden, die daselbst wohnten. Der kam zu mir und trat vor mich hin und sprach zu mir: Saul, lieber Bruder, siehe auf! Und ich sah ihn an zu derselben Stunde. Er aber sprach: Der GOtt unserer Väter hat dich verordnet, daß du seinen Willen erkennen solltest und sehen den Gerechten und hören, die Stimme aus seinem Munde. Denn du wirst sein Zeuge zu allen Menschen sein des, das du gesehen und gehört hast. Und nun, was verziehst du? Stehe auf und laß dich taufen und abwaschen deine Sünden und rufe an den Namen des HERRN. Es geschah aber, da ich wieder nach Jerusalem kam und betete im Tempel, daß ich entzücket ward und sah ihn. Da sprach er zu mir: Eile und mache dich behend von Jerusalem hinaus: denn sie werden nicht aufnehmen dein Zeugnis von mir. Und ich sprach: HErr, sie wissen selbst, daß ich gefangenlegte und stäupte die, so an dich glaubten, in den Schulen hin und wieder. Und da das Blut des Stephanus, deines zeugen, vergossen ward, stand ich auch daneben und hatte Wohlgefallen an seinem Tode und verwahrete denen die Kleider, die ihn töteten. Und er sprach zu mir: Gehe hin; denn ich will dich ferne unter die Heiden senden. Sie hörten ihm aber zu bis auf dies Wort und huben ihre Stimme auf und sprachen: Hinweg mit solchem von der Erde; denn es ist nicht billig, daß er leben soll! D a sie aber schrieen und ihre Kleider abwarfen und den Staub in die Luft warfen, hieß ihn der Hauptmann in das Lager führen und sagte, daß man ihn stäupen und ertragen sollte, daß er erführe um welcher Ursache willen sie also über ihn riefen. Als er ihn aber mit Riemen anband, sprach Paulus zu dem Unterhauptmann, der dabeistand: Ist‘s auch recht bei euch, einen römischen Menschen ohne Urteil und Recht geißeln? Da das der Unterhauptmann hörte, ging er zu dem Oberhauptmann und verkündigte ihm und sprach: Was willst du machen? Dieser Mensch ist römisch. Da kam zu ihm der Oberhauptmann und sprach zu ihm: Sage mir, bist du römisch? Er aber sprach: Ja. Und der Oberhauptmann antwortete: Ich habe dies Bürgerrecht mit großer Summe zuwege gebracht. Paulus aber sprach: Ich aber bin auch römisch geboren. Da traten alsbald von ihm ab, die ihn befragen sollten. Und der Oberhauptmann fürchtete sich, da er vernahm, daß er römisch war, und er ihn gebunden hatte. Des andern Tages wollte er gewiß erkunden, warum er verklagt würde von den Juden, und lösete ihn von den Banden und hieß die Hohenpriester und ihren ganzen Rat kommen und führte Paulus hervor und stellte ihn unter sie. P aulus aber sah den Rat an und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe mit allem guten Gewissen gewandelt vor GOtt bis auf diesen Tag. Der Hohepriester aber, Ananias, befahl denen, die um ihn standen, daß sie ihn aufs Maul schlügen. Da sprach Paulus zu ihm: GOtt wird dich schlagen, du getünchte Wand! Sitzest du und richtest mich nach dem Gesetze und heißt mich schlagen wider das Gesetz? Die aber umherstanden, sprachen: Schiltst du den Hohenpriester GOttes? Und Paulus sprach: Liebe Brüder, ich wußte es nicht, daß er der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Dem Obersten deines Volks sollst du nicht fluchen. Als aber Paulus wußte, daß ein Teil Sadduzäer war und der andere Teil Pharisäer, rief er im Rat: Ihr Männer, liebe Brüder ich bin ein Pharisäer und eines Pharisäers Sohn; ich werde angeklagt um der Hoffnung und Auferstehung willen der Toten. D a er aber das sagte, ward ein Aufruhr unter den Pharisäern und Sadduzäern, und die Menge zerspaltete sich. Denn die Sadduzäer sagen, es sei keine Auferstehung noch Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen‘s beides. Es ward aber ein groß Geschrei. Und die Schriftgelehrten, der Pharisäer Teil, standen auf, stritten und sprachen: Wir finden nichts Arges an diesem Menschen; hat aber ein Geist oder ein Engel mit ihm geredet, so können wir mit GOtt nicht streiten. Da aber der Aufruhr groß ward, besorgte sich der oberste Hauptmann, sie möchten Paulus zerreißen, und hieß das Kriegsvolk hinabgehen und ihn von ihnen reißen und in das Lager führen. Des andern Tages aber in der Nacht stand der HERR bei ihm und sprach: Sei getrost, Paulus; denn wie du von mir zu Jerusalem gezeugt hast, also mußt du auch zu Rom zeugen. D a es aber Tag ward, schlugen sich etliche Juden zusammen und verbanneten sich, weder zu essen noch zu trinken, bis daß sie Paulus getötet hätten. Ihrer aber waren mehr denn vierzig, die solchen Bund machten. Die traten zu den Hohenpriestern und Ältesten und sprachen: Wir haben uns hart verbannet, nichts zu essen, bis wir Paulus getötet haben. So tut nun kund dem Oberhauptmann und dem Rat, daß er ihn morgen zu euch führe, als wolltet ihr ihn besser verhören; wir aber sind bereit, ihn zu töten, ehe denn er vor euch kommt. Da aber des Paulus Schwestersohn den Anschlag hörte, ging er hin und kam in das Lager und verkündigte es Paulus. Paulus aber rief zu sich einen von den Unterhauptleuten und sprach: Diesen Jüngling führe hin zu dem Oberhauptmann; denn er hat ihm etwas zu sagen. Der nahm ihn an und führte ihn zum Oberhauptmann und sprach: Der gebundene Paulus rief mich zu sich und bat mich, diesen Jüngling zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen habe. Da nahm ihn der Oberhauptmann bei der Hand und wich an einen besondern Ort und fragte ihn: Was ist‘s, das du mir zu sagen hast? Er aber sprach: Die Juden sind eins worden, dich zu bitten, daß du morgen Paulus vor den Rat bringen lassest, als wollten sie ihn besser verhören. Du aber traue ihnen nicht; denn es halten auf ihn mehr denn vierzig Männer unter ihnen, die haben sich verbannet, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus töten; und sind jetzt bereit und warten auf deine Verheißung. Da ließ der Oberhauptmann den Jüngling von sich und gebot ihm, daß er niemand sagte, daß er ihm solches eröffnet hätte. U nd rief zu sich zwei Unterhauptleute und sprach: Rüstet zweihundert Kriegsknechte, daß sie nach Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Schützen auf die dritte Stunde der Nacht. Und die Tiere richtet zu, daß sie Paulus draufsetzen und bringen ihn bewahrt zu Felix, dem Landpfleger. Und schrieb einen Brief, der lautete also: Claudius Lysias dem teuren Landpfleger Felix Freude zuvor! Diesen Mann hatten die Juden gegriffen und wollten ihn getötet haben. Da kam ich mit dem Kriegsvolk dazu und riß ihn von ihnen und erfuhr, daß er ein Römer ist. Da ich mich aber wollte erkundigen der Ursache, darum sie ihn beschuldigten, führte ich ihn in ihren Rat. Da befand ich, daß er beschuldigt ward von den Fragen ihres Gesetzes, aber keine Anklage hatte, des Todes oder der Bande wert. Und da vor mich kam, daß etliche Juden auf ihn hielten, sandte ich ihn von Stund‘ an zu dir und entbot den Klägern auch, daß sie vor dir sagten, was sie wider ihn hätten. Gehab dich wohl! Die Kriegsknechte, wie ihnen befohlen war, nahmen Paulus und führten ihn bei der Nacht nach Antipatris. Des andern Tages aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen und wandten wieder um zum Lager. Da die nach Cäsarea kamen, überantworteten sie den Brief dem Landpfleger und stellten ihm Paulus auch dar. Da der Landpfleger den Brief las, fragte er, aus welchem Lande er wäre. Und da er erkundet, daß er aus Zilizien wäre, sprach er: Ich will dich verhören, wenn deine Verkläger auch da sind. Und hieß ihn verwahren in dem Richthause des Herodes. Ü ber fünf Tage zog hinab der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und mit dem Redner Tertullus; die erschienen vor dem Landpfleger wider Paulus. Da er aber herbeigerufen ward, fing an Tertullus zu verklagen und sprach: Daß wir in großem Frieden leben unter dir, und viel redliche Taten diesem Volk widerfahren durch deine Vorsichtigkeit, allerteuerster Felix, das nehmen wir an allewege und allenthalben mit aller Dankbarkeit. Auf daß ich aber dich nicht zu lange aufhalte, bitte ich dich, du wolltest uns kürzlich hören nach deiner Gelindigkeit. Wir haben diesen Mann gefunden schädlich, und der Aufruhr erregt allen Juden auf dem ganzen Erdboden, und einen Vornehmsten der Sekte der Nazarener, der auch versucht hat, den Tempel zu entweihen; welchen wir auch griffen und wollten ihn gerichtet haben nach unserm Gesetz. Aber Lysias, der Hauptmann, unterkam das und führte ihn mit großer Gewalt aus unsern Händen und hieß seine Verkläger zu dir kommen, von welchem du kannst, so du es erforschen willst, dich des alles erkundigen, um was wir ihn verklagen. Die Juden aber redeten auch dazu und sprachen, es verhielte sich also. Paulus aber, da ihm der Landpfleger winkete zu reden, antwortete: Dieweil ich weiß, daß du in diesem Volk nun viele Jahre ein Richter bist, will ich unerschrocken mich verantworten. Denn du kannst erkennen, daß nicht mehr denn zwölf Tage sind, daß ich bin hinauf nach Jerusalem kommen, anzubeten. Auch haben sie mich nicht gefunden im Tempel mit jemand reden oder einen Aufruhr machen im Volk noch in den Schulen noch in den Städten: Sie können mir auch nicht beibringen, des sie mich verklagen. Das bekenne ich aber dir; daß ich nach diesem Wege, den sie eine Sekte heißen, diene also dem GOtt meiner Väter, daß ich glaube allem, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten. Und habe die Hoffnung zu GOtt, auf welche auch sie selbst warten, nämlich daß zukünftig sei die Auferstehung der Toten, beide, der Gerechten und Ungerechten. In demselbigen aber übe ich mich, zu haben ein unverletzt Gewissen allenthalben beide, gegen GOtt und die Menschen. Aber nach vielen Jahren bin ich kommen und habe ein Almosen gebracht meinem Volk und Opfer. Darüber fanden sie mich, daß ich mich reinigen ließ im Tempel ohne allen Rumor und Getümmel. Das waren aber etliche Juden aus Asien, welche sollten hier sein vor dir und mich verklagen, so sie etwas wider mich hätten. Oder laß diese selbst sagen, ob sie etwas Unrechtes an mir gefunden haben, dieweil ich stehe vor dem Rat, ohne um des einigen Worts willen, da ich unter ihnen stand und rief: Über der Auferstehung der Toten werde ich von euch heute angeklaget. D a aber Felix solches hörte; zog er sie auf; denn er wußte fast wohl um diesen Weg und sprach: Wenn Lysias, der Hauptmann, herabkommt, so will ich mich eures Dinges erkundigen. Er befahl aber dem Unterhauptmann, Paulus zu behalten und lassen Ruhe haben, und niemand von den Seinen wehren, ihm zu dienen oder zu ihm zu kommen. Nach etlichen Tagen aber kam Felix mit seinem Weibe Drusilla, die eine Jüdin war, und forderte Paulus und hörte ihn von dem Glauben an Christum. Da aber Paulus redete von der Gerechtigkeit und von der Keuschheit und von dem zukünftigen Gerichte, erschrak Felix und antwortete: Gehe hin auf diesmal; wenn ich gelegene Zeit habe, will ich dich her lassen rufen. Er hoffte aber daneben, daß ihm von Paulus sollte Geld gegeben werden, daß er ihn losgäbe; darum er ihn auch oft fordern ließ und besprach sich mit ihm. Da aber zwei Jahre um waren, kam Portius Festus an Felix Statt. Felix aber wollte den Juden eine Wohltat erzeigen und ließ Paulus hinter sich gefangen. D a nun Festus ins Land kommen war, zog er über drei Tage hinauf von Cäsarea nach Jerusalem. Da erschienen vor ihm die Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden wider Paulus und ermahneten ihn und baten um Gunst wider ihn, daß er ihn fordern ließe nach Jerusalem, und stellten ihm nach, daß sie ihn unterwegs umbrächten. Da antwortete Festus, Paulus würde ja behalten zu Cäsarea; aber er würde in kurzem wieder dahin ziehen. Welche nun unter euch (sprach er) können, die laßt mit hinabziehen und den Mann Verklagen, so etwas an ihm ist. Da er aber bei ihnen mehr denn zehn Tage gewesen war, zog er hinab nach Cäsarea; und des andern Tages setzte er sich auf den Richterstuhl und hieß Paulus holen. Da derselbige aber vor ihn kam, traten umher die Juden, die von Jerusalem herabkommen waren, und brachten auf viel und schwere Klagen wider Paulus, welche sie nicht mochten beweisen, dieweil er sich verantwortete: Ich habe weder an der Juden Gesetz noch an dem Tempel noch an dem Kaiser mich versündigt. F estus aber wollte den Juden eine Gunst erzeigen und antwortete Paulus und sprach: Willst du hinauf nach Jerusalem und daselbst über diesem dich vor mir richten lassen? Paulus aber sprach: Ich stehe vor des Kaisers Gericht, da soll ich mich lassen richten; den Juden habe ich kein Leid getan, wie auch du aufs beste weißt. Habe ich aber jemand Leid getan und des Todes wert gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben; ist aber der keines nicht, des sie mich verklagen, so kann mich ihnen niemand ergeben. Ich berufe mich auf den Kaiser. Da besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen. A ber nach etlichen Tagen kamen der König Agrippa und Bernice nach Cäsarea, Festus zu empfangen. Und da sie viel Tage daselbst gewesen waren, legte Festus dem Könige den Handel von Paulus vor und sprach: Es ist ein Mann, von Felix hinterlassen gefangen, um welches willen die Hohenpriester und Ältesten der Juden vor mir erschienen, da ich zu Jerusalem war, und baten, ich sollte ihn richten lassen; welchen ich antwortete: Es ist der Römer Weise nicht, daß ein Mensch ergeben werde umzubringen, ehe denn der Verklagte habe seine Kläger gegenwärtig und Raum empfange, sich der Anklage zu verantworten. Da sie aber her zusammenkamen, machte ich keinen Aufschub und hielt des andern Tages Gericht und hieß den Mann vorbringen. Von welchem, da die Verkläger auftraten, brachten sie der Ursachen keine auf, der ich mich versah. Sie hatten aber etliche Fragen wider ihn von ihrem Aberglauben und von einem verstorbenen JEsus, von welchem Paulus sagte, er lebte. Da ich aber mich der Frage nicht verstand, sprach ich, ob er wollte nach Jerusalem reisen und daselbst sich darüber lassen richten. Da aber Paulus sich berief, daß er auf des Kaisers Erkenntnis behalten würde, hieß ich ihn behalten, bis daß ich ihn zum Kaiser sende. Agrippa aber sprach zu Festus: Ich möchte den Menschen auch gerne hören. Er aber sprach: Morgen sollst du ihn hören. Und am andern Tage, da Agrippa und Bernice kamen mit großem Gepränge und gingen in das Richthaus mit den Hauptleuten und vornehmsten Männern der Stadt, und da es Festus hieß, ward Paulus gebracht. Und Festus sprach: Lieber König Agrippa und alle ihr Männer, die ihr mit uns hier seid, da seht ihr den, um welchen mich die ganze Menge der Juden angelangt hat, beide, zu Jerusalem und auch hier, und schrieen, er solle nicht länger leben. Ich aber, da ich vernahm, daß er nichts getan hatte, was des Todes wert sei, und er auch selber sich auf den Kaiser berief, habe ich beschlossen, ihn zu senden, von welchem ich nichts Gewisses habe, das ich dem Herrn schreibe. Darum habe ich ihn lassen hervorbringen vor euch, allermeist aber vor dich König Agrippa, auf daß ich nach geschehener Erforschung haben möge, was ich schreibe; denn es dünkt mich ungeschickt Ding sein, einen Gefangenen zu schicken und keine Ursache wider ihn anzeigen. A grippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich zu reden. Da verantwortete sich Paulus und reckte die Hand aus: Es ist mir sehr lieb, lieber König Agrippa, daß ich mich heute vor dir verantworten soll alles, des ich von den Juden beschuldigt werde, allermeist weil du weißt alle Sitten und Fragen der Juden. Darum bitte ich dich du wollest mich geduldiglich hören. Zwar mein Leben von Jugend auf, wie das von Anfang unter diesem Volk zu Jerusalem zugebracht ist, wissen alle Juden, die mich vorhin gekannt haben, wenn sie wollten bezeugen. Denn ich bin ein Pharisäer gewesen, welche ist die strengste Sekte unsers GOttesdienstes. Und nun stehe ich und werde angeklagt über der Hoffnung an die Verheißung, so geschehen ist von GOtt zu unsern Vätern. Zu welcher hoffen die zwölf Geschlechter der Unsern zu kommen mit GOttesdienst Tag und Nacht emsiglich. Dieser Hoffnung halben werde ich, lieber König Agrippa, von den Juden beschuldigt. Warum wird das für unglaublich bei euch gerichtet, daß GOtt Tote auferweckt? Zwar ich meinete auch bei mir selbst, ich müßte viel zuwidertun dem Namen JEsu von Nazareth, wie ich denn auch zu Jerusalem getan habe, da ich viel Heilige in das Gefängnis verschloß, darüber ich Macht von den Hohenpriestern empfing; und wenn sie erwürgt wurden, half ich das Urteil sprechen. Und durch alle Schulen peinigte ich sie oft und zwang sie zu lästern und war überaus unsinnig auf sie, verfolgte sie auch bis in die fremden Städte. Ü ber welchem, da ich auch nach Damaskus reisete mit Macht und Befehl von den Hohenpriestern, mitten am Tage, lieber König, sah ich auf dem Wege, daß ein Licht vom Himmel, heller denn der Sonne Glanz, mich und die mit mir reiseten, umleuchtete. Da wir aber alle zur Erde niederfielen, hörte ich eine Stimme reden zu mir, die sprach auf hebräisch: Saul, Saul, was verfolgest du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu lecken. Ich aber sprach: HERR wer bist du? Er sprach: Ich bin JEsus, den du verfolgest; aber stehe auf und tritt auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, daß ich dich ordne zum Diener und zeugen des, das du gesehen hast, und das ich dir noch will erscheinen lassen. Und will dich erretten von dem Volk und von den Heiden, unter welche ich dich jetzt sende, aufzutun ihre Augen, daß sie sich bekehren von der Finsternis zu dem Licht und von der Gewalt des Satans zu GOtt, zu empfangen Vergebung der Sünden und das Erbe samt denen, die geheiligt werden durch den Glauben an mich. Daher, lieber König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungläubig, sondern verkündigte zuerst denen zu Damaskus und zu Jerusalem und in alle Gegend jüdischen Landes, auch den Heiden, daß sie Buße täten und sich bekehrten zu GOtt und täten rechtschaffene Werke der Buße. Um deswillen haben mich die Juden im Tempel gegriffen und unterstanden, mich zu töten. Aber durch Hilfe GOttes ist es mir gelungen und stehe bis auf diesen Tag und zeuge beiden, dem Kleinen und Großen, und sage nichts außer dem, was die Propheten gesagt haben, daß es geschehen sollte, und Mose: daß Christus sollte leiden und der Erste sein aus der Auferstehung von den Toten und verkündigen ein Licht dem Volk und den Heiden. Da er aber solches zur Verantwortung gab, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du rasest; die große Kunst macht dich rasend. Er aber sprach: Mein teurer Festus, ich rase nicht, sondern ich rede wahre und vernünftige Worte. Denn der König weiß solches wohl, zu welchem ich freidig LUTHERS Bibel 1545 hat immer freidig: In sämtlichen Stellen ist kühn gemeint, nicht froh. die neueren Ausgaben aber ändern alle in freudig (die Zürcher 1534 behält freydig). rede; denn ich achte, ihm sei der keines nicht verborgen, denn solches ist nicht im Winkel geschehen. Glaubst du, König Agrippa; den Propheten? Ich weiß, daß du glaubest. A grippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, du überredest mich, daß ich ein Christ würde. Paulus aber sprach: Ich wünschte vor GOtt, es fehlte an viel oder an wenig, daß nicht alleine du, sondern alle, die mich heute hören, solche würden, wie ich bin, ausgenommen diese Bande. Und da er das gesagt, stand der König auf und der Landpfleger und Bernice, und die mit ihnen saßen, und entwichen beiseits, redeten miteinander und sprachen: Dieser Mensch hat nichts getan, was des Todes oder der Bande wert sei. Agrippa aber sprach zu Festus: Dieser Mensch hätte können losgegeben werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte. D a es aber beschlossen war, daß wir nach Welschland schiffen sollten, übergaben sie Paulus und etliche andere Gefangene dem Unterhauptmann mit Namen Julius von der kaiserlichen Schar. Da wir aber in ein adramyttisch Schiff traten, daß wir an Asien hin schiffen sollten, fuhren wir vom Lande; und es war mit uns Aristarchus aus Mazedonien von Thessalonich. Und kamen des andern Tages an zu Sidon. Und Julius hielt sich freundlich gegen Paulus, erlaubte ihm, zu seinen guten Freunden zu gehen und seiner zu pflegen: Und von dannen stießen wir ab und schifften unter Zypern hin, darum daß uns die Winde entgegen waren. Und schiffeten auf dem Meer vor Zilizien und Pamphylien über und kamen nach Myra in Lyzien. Und daselbst fand der Unterhauptmann ein Schiff von Alexandrien; das schiffte nach Welschland und lud uns darauf. Da wir aber langsam schifften und in viel Tagen kaum gegen Knidus kamen (denn der Wind wehrte uns), schifften wir unter Kreta hin nach der Stadt Salmone. Und zogen kaum vorüber, da kamen wir an eine Stätte, die da heißt Gutfurt; dabei war nahe die Stadt Lasäa. Da nun viel Zeit vergangen war, und nunmehr gefährlich war zu schiffen, darum daß auch das Fasten schon vorüber war, vermahnete sie Paulus und sprach zu ihnen: Liebe Männer, ich sehe, daß die Schiffahrt will mit Beleidigung und großem Schaden ergehen, nicht allein der Last und des Schiffes, sondern auch unsers Lebens. Aber der Unterhauptmann glaubte dem Schiffsherrn und dem Schiffsmann mehr denn dem, was Paulus sagte. Und da die Anfurt ungelegen war zu wintern, bestanden ihrer das mehrere Teil auf dem Rat, von dannen zu fahren, ob sie könnten kommen nach Phönix zu wintern, welches ist eine Anfurt an Kreta, gegen den Wind Südwest und Nordwest. Da aber der Südwind wehete, und sie meineten, sie hätten nun ihr Vornehmen, erhuben sie sich nach Assos und fuhren an Kreta hin. Nicht lange aber danach erhub sich wider ihr Vornehmen, eine Windsbraut, die man nennt Nordost. Und da das Schiff ergriffen ward und konnte sich nicht wider den Wind richten, gaben wir‘s dahin und schwebten also. Wir kamen aber an eine Insel, die heißt Klauda; da konnten wir kaum einen Kahn ergreifen. Den huben wir auf und brauchten der Hilfe und banden ihn unten an das Schiff; denn wir fürchteten, es möchte in die Syrte fallen, und ließen das Gefäß hinunter und fuhren also. U nd da wir groß Ungewitter erlitten hatten, da taten sie des nächsten Tages einen Auswurf. Und am dritten Tage warfen wir mit unsern Händen aus die Bereitschaft im Schiffe. Da aber in vielen Tagen weder Sonne noch Gestirn erschien, und nicht ein klein Ungewitter uns wider war, war alle Hoffnung unsers Lebens dahin. Und da man lange nicht gegessen hatte, trat Paulus mitten unter sie und sprach: Liebe Männer, man sollte mir gehorcht und nicht von Kreta aufgebrochen haben und uns dieses Leides und Schadens überhoben haben. Und nun ermahne ich euch, daß ihr unverzagt seid; denn keines Leben aus uns wird umkommen ohne das Schiff. Denn diese Nacht ist bei mir gestanden der Engel GOttes, des ich bin, und dem ich diene, und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus; du mußt vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, GOtt hat dir geschenkt alle, die mit dir schiffen. Darum, liebe Männer, seid unverzagt; denn ich glaube GOtt, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist. Wir müssen aber anfahren an eine Insel. Da aber die vierzehnte Nacht kam, und wir in Adria fuhren um die Mitternacht, wähnten die Schiffsleute, sie kämen etwa an ein Land. Und sie senkten den Bleiwurf ein und fanden zwanzig Klafter tief. Und über ein wenig von dannen senkten sie abermal und fanden fünfzehn Klafter. Da fürchteten sie sich, sie würden an harte Orte anstoßen, und warfen hinten vom Schiffe vier Anker und wünschten, daß es Tag würde. Da aber die Schiffsleute die Flucht suchten aus dem Schiffe und den Kahn niederließen in das Meer und gaben vor, sie wollten die Anker vorne aus dem Schiffe lassen, sprach Paulus zu dem Unterhauptmann und zu den Kriegsknechten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, so könnt ihr nicht beim Leben bleiben. Da hieben die Kriegsknechte die Stricke ab von dem Kahn und ließen ihn fallen. Und da es anfing licht zu werden, ermahnete sie Paulus alle, daß sie Speise nähmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, daß ihr wartet und ungegessen geblieben seid und habt nichts zu euch genommen. Darum ermahne ich euch, Speise zu nehmen, euch zu laben; denn es wird euer keinem ein Haar von dem Haupt entfallen. Und da er das gesagt, nahm er das Brot, dankte GOtt vor ihnen allen und brach‘s und fing an zu essen. Da wurden sie alle gutes Muts und nahmen auch Speise. Unser waren aber alle zusammen im Schiff zweihundert und sechsundsiebzig Seelen. Und da sie satt wurden, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide in das Meer. Da es aber Tag ward, kannten sie das Land nicht. Einer Anfurt aber wurden sie gewahr, die hatte ein Ufer; dahinan wollten sie das Schiff treiben, wo es möglich wäre. Und da sie die Anker aufgehoben, ließen sie sich dem Meer und löseten die Ruderbande auf und richteten den Segelbaum nach dem Winde und trachteten nach dem Ufer. Und da wir fuhren an einen Ort, der auf beiden Seiten Meer hatte, stieß sich das Schiff an, und das Vorderteil blieb fest stehen unbeweglich; aber das Hinterteil zerbrach von der Gewalt der Wellen. D ie Kriegsknechte aber hatten einen Rat, die Gefangenen zu töten, daß nicht jemand, so herausschwömme, entflöhe. Aber der Unterhauptmann wollte Paulus erhalten und wehrte ihrem Vornehmen und hieß, die da schwimmen könnten, sich zuerst in das Meer lassen und entrinnen an das Land, die andern aber, etliche auf den Brettern, etliche auf dem, was vom Schiffe war. Und also geschah es, daß sie alle erhalten zu Lande kamen. U nd da wir auskamen, erfuhren wir, daß die Insel Melite hieß. Die Leutlein aber erzeigten uns nicht geringe Freundschaft, zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf um des regens, der über uns kommen war, und um der Kälte willen. Da aber Paulus einen Haufen Reiser zusammenraffte und legte es aufs Feuer, kam eine Otter von der Hitze und fuhr Paulus an seine Hand. Da aber die Leutlein sahen das Tier an seiner Hand hangen, sprachen sie untereinander: Dieser Mensch muß ein Mörder sein, welchen die Rache nicht leben läßt, ob er gleich dem Meer entgangen ist. Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und ihm widerfuhr nichts Übles. Sie aber warteten, wenn er schwellen würde oder tot niederfallen. Da sie aber lange warteten und sahen, daß ihm nichts Ungeheures widerfuhr, verwandten sie sich und sprachen, er wäre ein GOtt. A n denselbigen Örtern aber hatte der Oberste in der Insel mit Namen Publius ein Vorwerk; der nahm uns auf und herbergte uns drei Tage freundlich. Es geschah aber, daß der Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr lag. Zu dem ging Paulus hinein und betete und legte die Hand auf ihn und machte ihn gesund. Da das geschah, kamen auch die andern auf der Insel herzu, die Krankheiten hatten, und ließen sich gesund machen. Und sie taten uns große Ehre, und da wir auszogen, luden sie auf, was uns not war. N ach dreien Monden aber schifften wir aus in einem Schiffe von Alexandrien, welches bei der Insel gewintert hatte und hatte ein Panier der Zwillinge. Und da wir nach Syrakus kamen, blieben wir drei Tage da. Und da wir umschifften, kamen wir nach Region; und nach einem Tage, da der Südwind sich erhub, kamen wir des andern Tages nach Puteoli. Da fanden wir Brüder und wurden von ihnen gebeten, daß wir sieben Tage dablieben. Und also kamen wir nach Rom. Und von dannen, da die Brüder von uns hörten, gingen sie aus uns entgegen bis nach Appifor und Tretabern. Da die Paulus sah, dankte er GOtt und gewann eine Zuversicht. D a wir aber nach Rom kamen, überantwortete der Unterhauptmann die Gefangenen dem obersten Hauptmann. Aber Paulus ward erlaubt zu bleiben, wo er wollte, mit einem Kriegsknechte, der sein hütete. Es geschah aber nach dreien Tagen, daß Paulus zusammenrief die Vornehmsten der Juden. Da dieselbigen zusammen kamen, sprach er zu ihnen: Ihr Männer liebe Brüder, ich habe nichts getan wider unser Volk noch wider väterliche Sitten und bin doch gefangen aus Jerusalem übergeben in der Römer Hände, welche, da sie mich verhört hatten, wollten sie mich losgeben, dieweil keine Ursache des Todes an mir war. Da aber die Juden dawider redeten, ward ich genötiget, mich auf den Kaiser zu berufen; nicht, als hätte ich mein Volk um etwas zu verklagen. Um der Ursache willen habe ich euch gebeten, daß ich euch sehen und ansprechen möchte; denn um der Hoffnung willen Israels bin ich mit dieser Kette umgeben. Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben weder Schrift empfangen aus Judäa deinethalben, noch kein Bruder ist kommen, der von dir etwas Arges verkündigt oder gesagt habe. Doch wollen wir von dir hören, was du hältst. Denn von dieser Sekte ist uns kund, daß ihr wird an allen Enden widersprochen. Und da sie ihm einen Tag bestimmten, kamen viele zu ihm in die Herberge, welchen er auslegte und bezeugte das Reich GOttes und predigte ihnen von JEsu aus dem Gesetze Mose‘s und aus den Propheten vom frühen Morgen an bis an den Abend. Und etliche fielen zu dem, was er sagte; etliche aber glaubten nicht. Da sie aber untereinander mißhellig waren, gingen sie weg, als Paulus ein Wort redete, das wohl der Heilige Geist gesagt hat durch den Propheten Jesaja zu unsern Vätern und gesprochen: Gehe hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr‘s hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr‘s sehen und nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volks ist verstockt, und sie hören schwerlich mit Ohren und schlummern mit ihren Augen, auf daß sie nicht dermaleinst sehen mit den Augen und hören mit den Ohren und verständig werden im Herzen und sich bekehren, daß ich ihnen hülfe. S o sei es euch kundgetan, daß den Heiden gesandt ist dies Heil GOttes; und sie werden‘s hören. Und da er solches redete, gingen die Juden hin und hatten viel Fragens unter sich selbst. Paulus aber blieb zwei Jahre in seinem eignen Gedinge und nahm auf alle, die zu ihm kamen, predigte das Reich GOttes und lehrte von dem HERRN JEsu mit aller Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. unverboten. P aulus, ein Knecht JEsu Christi, berufen zum Apostel, ausgesondert, zu predigen das Evangelium GOttes, welches er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in der Heiligen Schrift, von seinem Sohn, der geboren ist von dem Samen Davids nach dem Fleisch und kräftiglich erweist ein Sohn GOttes nach dem Geist, der da heiligt, seit der Zeit er auferstanden ist von den Toten, nämlich JEsus Christus, unser HErr (durch welchen wir haben empfangen Gnade und Apostelamt, unter allen Heiden den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter seinem Namen, welcher ihr zum Teil auch seid, die da berufen sind von JEsu Christo): Allen, die zu Rom sind, den Liebsten GOttes und berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von GOtt, unserm Vater, und dem HERRN JEsus Christus! A ufs erste danke ich meinem GOtt durch JEsum Christum euer aller halben, daß man von eurem Glauben in aller Welt sagt. Denn GOtt ist mein Zeuge, welchem ich diene in meinem Geist am Evangelium von seinem Sohn, daß ich ohne Unterlaß euer gedenke und allezeit in meinem Gebet flehe, ob sich‘s einmal zutragen wollte, daß ich zu euch käme durch GOttes Willen. Denn mich verlanget, euch zu sehen, auf daß ich euch mitteile etwas geistlicher Gabe, euch zu stärken, das ist, daß ich samt euch getröstet würde durch euren und meinen Glauben, den wir untereinander haben. Ich will euch aber nicht verhalten, liebe Brüder, daß ich mir oft habe vorgesetzt, zu euch zu kommen (bin aber verhindert bisher), daß ich auch unter euch Frucht schaffte gleichwie unter andern Heiden. Ich bin ein Schuldner beide, der Griechen und der Ungriechen, beide, der Weisen und der Unweisen. Darum, soviel an mir ist bin ich geneigt, auch euch zu Rom das Evangelium zu predigen. D enn ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht; denn es ist eine Kraft GOttes, die da selig macht alle, die daran glauben, die Juden vornehmlich und auch die Griechen, sintemal darinnen offenbart wird die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: Der Gerechte wird seines Glaubens leben. D enn GOttes Zorn vom Himmel wird offenbart über alles gottlose Wesen und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten. Denn daß man weiß, daß GOtt sei, ist ihnen offenbar; denn GOtt hat es ihnen offenbart damit, daß GOttes unsichtbares Wesen, das ist, seine ewige Kraft und GOttheit, wird ersehen, so man des wahrnimmt an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt, also daß sie keine Entschuldigung haben, dieweil sie wußten, daß ein GOtt ist, und haben ihn nicht gepreist als einen GOtt noch gedanket, sondern sind in ihrem Dichten eitel worden, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren worden und haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergänglichen GOttes in ein Bild gleich dem vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. Darum hat sie auch GOtt dahingegeben in ihrer Herzen Gelüste, in Unreinigkeit, zu schänden ihre eigenen Leiber an sich selbst. Die GOttes Wahrheit haben verwandelt in die Lüge und haben geehrt und gedient dem Geschöpfe mehr denn dem Schöpfer, der da gelobt ist in Ewigkeit. Amen. Darum hat sie GOtt auch dahingegeben in schändliche Lüste. Denn ihre Weiber haben verwandelt den natürlichen Brauch in den unnatürlichen. Desselbigengleichen auch die Männer haben verlassen den natürlichen Brauch des Weibes und sind aneinander erhitzet in ihren Lüsten, und haben Mann mit Mann Schande gewirkt und den Lohn ihres Irrtums (wie es denn sein sollte) an sich selbst empfangen. Und gleichwie sie nicht geachtet haben, daß sie GOtt erkenneten, hat sie GOtt auch dahingegeben in verkehrten Sinn, zu tun, was nicht taugt, voll alles Ungerechten, Hurerei, Schalkheit, Geizes, Bosheit, voll Hasses, Mordes, Haders, List, giftig, Ohrenbläser, Verleumder, GOttesverächter, Frevler, hoffärtig, ruhmredig, Schädliche, den Eltern ungehorsam, Unvernünftige, Treulose, störrig, unversöhnlich, unbarmherzig die GOttes Gerechtigkeit Wissen (daß, die solches tun, des Todes würdig sind), tun sie es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun. D arum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du bist, der da richtet; denn worinnen du einen andern richtest, verdammst du dich selbst, sintemal du eben dasselbige tust, was du richtest. Denn wir wissen, daß GOttes Urteil ist recht über die, so solches tun. Denkest du aber, o Mensch, der du richtest die, so solches tun, und tust auch dasselbige, daß du dem Urteil GOttes entrinnen wirst? Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmütigkeit? Weißt du nicht, daß dich GOttes Güte zur Buße leitet? Du aber nach deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufest dir selbst den Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes GOttes welcher geben wird einem jeglichen nach seinen Werken, nämlich Preis und Ehre und, unvergängliches Wesen denen, die mit Geduld in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben, aber denen, die da zänkisch sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber dem Ungerechten, Ungnade und Zorn; Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die da Böses tun, vornehmlich der Juden und auch der Griechen; Preis aber und Ehre und Friede allen denen, die da Gutes tun, vornehmlich den Juden und auch den Griechen. Denn es ist kein Ansehen der Person vor GOtt. Welche ohne Gesetz gesündigt haben, die werden auch ohne Gesetz verloren werden; und welche am Gesetz gesündigt haben, die werden durchs Gesetz verurteilt werden, sintemal vor GOtt nicht, die das Gesetz hören, gerecht sind, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein. Denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben und doch von Natur tun des Gesetzes Werk, dieselbigen, dieweil sie das Gesetz nicht haben, sind sie sich selbst ein Gesetz damit, daß sie beweisen, des Gesetzes Werk sei beschrieben in ihrem Herzen, sintemal ihr Gewissen sie bezeugt, dazu auch die Gedanken, die sich untereinander verklagen oder entschuldigen, auf den Tag, da GOtt das Verborgene der Menschen durch JEsum Christum richten wird laut meines Evangeliums. D iehe aber zu, du heißt ein Jude und verläßt dich aufs Gesetz und rühmest dich GOttes und weißt seinen Willen, und weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist, prüfest du, was das Beste zu tun sei, und vermissest dich, zu sein ein Leiter der Blinden ein Licht derer, die in Finsternis sind, ein Züchtiger der Törichten, ein Lehrer der Einfältigen, hast die Form, was zu wissen und recht ist im Gesetz. Nun lehrest du andere und lehrest dich selber nicht. Du predigest, man solle nicht stehlen, und du stiehlst. Du sprichst, man solle nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe. Dir greuelt vor den Götzen und raubest GOtt, was sein ist. Du rühmest dich des Gesetzes und schändest GOtt durch Übertretung des Gesetzes. Denn eurethalben wird GOttes Name gelästert unter den Heiden, als geschrieben steht. Die Beschneidung ist wohl nütz wenn du das Gesetz hältst; hältst du aber das Gesetz nicht, so ist deine Beschneidung schon eine Vorhaut worden. So nun die Vorhaut das Recht im Gesetz hält, meinst du nicht, daß seine Vorhaut werde für eine Beschneidung gerechnet? Und wird also, was von Natur eine Vorhaut ist und das Gesetz vollbringet, dich richten, der du unter dem Buchstaben und Beschneidung bist und das Gesetz übertrittst. Denn das ist nicht ein Jude, der auswendig ein Jude ist, auch ist das nicht eine Beschneidung, die auswendig im Fleisch geschieht, sondern das ist ein Jude, der inwendig verborgen ist, und die Beschneidung des Herzens ist eine Beschneidung, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht, welches Lob ist nicht aus Menschen, sondern aus GOtt W as haben denn die Juden Vorteils, oder was nützt die Beschneidung? Zwar fast viel. Zum ersten, ihnen ist vertrauet, was GOtt geredet hat. Daß aber etliche nicht glauben an dasselbige, was liegt daran? Sollte ihr Unglaube GOttes Glauben aufheben? Das sei ferne! Es bleibe vielmehr also, daß GOtt sei wahrhaftig und alle Menschen falsch; wie geschrieben steht: Auf daß du gerecht seist in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst. Ist‘s aber also, daß unsere Ungerechtigkeit GOttes Gerechtigkeit preiset, was wollen wir sagen? Ist denn GOtt auch ungerecht, daß er darüber zürnet? (Ich rede also auf Menschenweise.) Das sei ferne! Wie könnte sonst GOtt die Welt richten? Denn so die Wahrheit GOttes durch meine Lüge herrlicher wird zu seinem Preis, warum sollte ich denn noch als ein Sünder gerichtet werden und nicht vielmehr also tun, wie wir gelästert werden, und wie etliche sprechen, daß wir sagen sollen: Laßt uns Übel tun, auf daß Gutes daraus komme? Welcher Verdammnis ist ganz recht. W as sagen wir denn nun? Haben wir einen Vorteil? Gar keinen. Denn wir haben droben bewiesen daß beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind, wie denn geschrieben steht: Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht einer; da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der nach GOtt frage. Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig worden; da ist nicht, der Gutes tue, auch nicht einer. Ihr Schlund ist ein offen Grab; mit ihren Zungen handeln sie trüglich; Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit; ihre Füße sind eilend, Blut zu vergießen; in ihren Wegen ist eitel Unfall und Herzeleid und den Weg des Friedens wissen sie nicht. Es ist keine Furcht GOttes vor ihren Augen. Wir wissen aber, daß, was das Gesetz, sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, auf daß aller Mund verstopft werde, und alle Welt GOtt schuldig sei darum, daß kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein mag; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. N un aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt, offenbart und bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor GOtt, die da kommt durch den Glauben an JEsum Christum zu allen und auf alle, die da glauben. Denn es ist hier kein Unterschied; sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhms, den sie an GOtt haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Christum JEsum geschehen ist, welchen GOtt hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben in seinem Blut,damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete, in dem, daß er Sünde vergibt, welche bis anher geblieben war unter göttlicher Geduld, auf daß er zu diesen Zeiten darböte die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, auf daß er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist des Glaubens an JEsum. Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist aus. Durch welches Gesetz? durch der Werke Gesetz? Nicht also, sondern durch des Glaubens Gesetz. So halten wir es nun, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben. Oder ist GOtt allein der Juden GOtt? Ist er nicht auch der Heiden GOtt? Ja freilich, auch der Heiden GOtt. Sintemal es ist ein einiger GOtt, der da gerecht macht die Beschneidung aus dem Glauben und die Vorhaut durch den Glauben. Wie? heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! sondern wir richten das Gesetz auf. W as sagen wir denn von unserm Vater Abraham, daß er gefunden habe nach dem Fleisch? Das sagen wir: Ist Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor GOtt. Was sagt denn die Schrift? Abraham hat GOtt geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht. Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. Nach welcher Weise auch David sagt, daß die Seligkeit sei allein des Menschen, welchem GOtt zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zutun der Werke, da er spricht: Selig sind die, welchen ihre Ungerechtigkeiten vergeben sind, und welchen ihre Sünden bedeckt sind. Selig ist der Mann, welchem GOtt keine Sünde zurechnet. Nun, diese Seligkeit, geht sie über die Beschneidung oder über die Vorhaut? Wir müssen je sagen, daß Abraham sei sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Wie ist er ihm denn zugerechnet, in der Beschneidung oder in der Vorhaut? Ohne Zweifel nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut. Das Zeichen aber der Beschneidung empfing er zum Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, welchen er noch in der Vorhaut hatte, auf daß er würde ein Vater aller, die da glauben in der Vorhaut, daß denselbigen solches auch gerechnet werde zur Gerechtigkeit und würde auch ein Vater der Beschneidung, nicht allein derer, die von der Beschneidung sind, sondern auch derer, die wandeln in den Fußtapfen des Glaubens, welcher war in der Vorhaut unsers Vaters Abraham. Denn die Verheißung, daß er sollte sein der Welt Erbe, ist nicht geschehen Abraham oder seinem Samen durchs Gesetz, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. Denn wo die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube nichts, und die Verheißung ist ab. Sintemal das Gesetz richtet nur Zorn an; denn wo das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung. Derhalben muß die Gerechtigkeit durch den Glauben kommen, auf daß sie sei aus Gnaden, und die Verheißung fest bleibe allem Samen, nicht dem alleine, der unter dem Gesetz ist, sondern auch dem, der des Glaubens Abrahams ist, welcher ist unser aller Vater, wie geschrieben steht: Ich habe dich gesetzt zum Vater vieler Heiden vor GOtt, dem du geglaubt hast, der da lebendig macht die Toten und ruft dem, das nicht ist, daß es sei. Und er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war, auf daß er würde ein Vater vieler Heiden, wie denn zu ihm gesagt ist: Also soll dein Same sein. Und er ward nicht schwach im Glauben, sah auch nicht an seinen eigenen Leib, welcher schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, auch nicht den erstorbenen Leib der Sara. Denn er zweifelte nicht an der Verheißung GOttes durch Unglauben, sondern ward stark im Glauben und gab GOtt die Ehre und wußte aufs allergewisseste, daß, was GOtt verheißet, das kann er auch tun. Darum ist‘s ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet. Das ist aber nicht geschrieben allein um seinetwillen, daß es ihm zugerechnet ist, sondern auch um unsertwillen, welchen es soll zugerechnet werden, so wir glauben an den, der unsern HERRN JEsum auferweckt hat von den Toten. welcher ist um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Gerechtigkeit willen auferwecket. N un wir denn sind gerecht worden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit GOtt durch unsern HERRN JEsum Christum, durch welchen wir auch einen Zugang haben im Glauben zu dieser Gnade darinnen wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit die GOtt geben soll. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale dieweil wir wissen, daß Trübsal Geduld bringet. Geduld aber bringt Erfahrung, Erfahrung aber bringt Hoffnung, Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden. Denn die Liebe GOttes ist ausgegossen in unser Herz durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben ist. Denn auch Christus, da wir noch schwach waren nach der Zeit, ist für uns Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand um des Rechtes willen; um etwas Gutes willen dürfte vielleicht jemand sterben. Darum preist GOtt seine Liebe gegen uns, daß Christus für uns gestorben ist, da wir noch Sünder waren. So werden wir je viel mehr durch ihn behalten werden vor dem Zorn, nachdem wir durch sein Blut gerecht worden sind. Denn so wir GOtt versöhnt sind durch den Tod seines Sohns, da wir noch Feinde waren, viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, so wir nun versöhnt sind. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch GOttes durch unsern HERRN JEsum Christum, durch welchen wir nun die Versöhnung empfangen haben. D erhalben, wie durch einen Menschen die Sünde ist kommen in die Welt und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, dieweil sie alle gesündigt haben; (denn die Sünde war wohl in der Welt bis auf das Gesetz; aber wo kein Gesetz ist, da achtet man der Sünde nicht, sondern der Tod herrschte von Adam an bis auf Mose, auch über die, die nicht gesündigt haben mit gleicher Übertretung wie Adam, welcher ist ein Bild des, der zukünftig war. Aber nicht hält sich‘s mit der Gabe wie mit der Sünde. Denn so an eines Sünde viele gestorben sind, so ist viel mehr GOttes Gnade und Gabe vielen reichlich widerfahren durch die Gnade des einigen Menschen, JEsu Christi. Und nicht ist die Gabe allein über eine Sünde wie durch des einigen Sünders einige Sünde alles Verderben. Denn das Urteil ist kommen aus einer Sünde zur Verdammnis; die Gabe aber hilft auch aus vielen Sünden zur Gerechtigkeit. Denn so um des einigen Sünde willen der Tod geherrscht hat durch den einen, viel mehr werden die, so da empfangen die Fülle der Gnade und der Gabe zur Gerechtigkeit, herrschen im Leben durch einen, JEsum Christum): wie nun durch eines Sünde die Verdammnis über alle Menschen kommen ist, also ist auch durch eines Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens über alle Menschen kommen. Denn gleichwie durch eines Menschen Ungehorsam viel Sünder worden sind, also auch durch eines Gehorsam werden viel Gerechte. Das Gesetz aber ist neben einkommen, auf daß die Sünde mächtiger würde. Wo aber die Sünde mächtig worden ist, da ist doch die Gnade viel mächtiger worden, auf daß, gleichwie die Sünde geherrscht hat zu dem Tode, also auch herrsche die Gnade durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch JEsum Christum, unsern HERRN. W as wollen wir hiezu sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, auf daß die Gnade desto mächtiger werde? Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde wollen leben, der wir abgestorben sind? Wißt ihr nicht, daß alle, die wir in JEsum Christum getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir je mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln. So wir aber samt ihm gepflanzt werden zu gleichem Tode, so werden wir auch der Auferstehung gleich sein, dieweil wir wissen, daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt von der Sünde. Sind wir aber mit Christo gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden und wissen, daß Christus, von den Toten erwecket, hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort über ihn nicht herrschen. Denn das er gestorben ist; das ist er der Sünde gestorben zu einem Mal; das er aber lebt, das lebt er GOtt. Also auch ihr, haltet euch dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid und lebt GOtt in Christo JEsu, unserm HERRN. So laßt nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, ihm Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten. Auch begebt nicht der Sünde eure Glieder zu Waffen der Ungerechtigkeit, sondern begebt euch selbst GOtt, als die da aus den Toten lebendig sind, und eure Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit, Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, sintemal ihr nicht unter dem Gesetze seid, sondern unter der Gnade. Wie nun? sollen wir sündigen, dieweil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne! Wißt ihr nicht, welchem ihr euch begebt zu Knechten in Gehorsam, des Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? GOtt sei aber gedanket, daß ihr Knechte der Sünde gewesen seid, aber nun gehorsam worden von Herzen dem Vorbilde der Lehre, welchem ihr ergeben seid. Denn nun ihr frei worden seid von der Sünde, seid ihr Knechte worden der Gerechtigkeit. Ich muß menschlich davon reden um der Schwachheit willen eures Fleisches. Gleichwie ihr eure Glieder begeben habt zu Dienste der Unreinigkeit und von einer Ungerechtigkeit zu der andern, also begebt nun auch eure Glieder zu Dienste der Gerechtigkeit, daß sie heilig werden. Denn da ihr der Sünde Knechte waret, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. Was hattet ihr nun zu der Zeit für Frucht? Welcher ihr euch jetzt schämet; denn das Ende derselben ist der Tod. Nun ihr aber seid von der Sünde frei und GOttes Knechte worden, habt ihr eure Frucht, daß ihr heilig werdet, das Ende aber das ewige Leben. Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gabe GOttes ist das ewige Leben in Christo JEsu, unserm HERRN. W ißt ihr nicht, liebe Brüder (denn ich rede mit denen, die das Gesetz wissen), daß das Gesetz herrscht über den Menschen, solange er lebt? Denn ein Weib, das unter dem Manne ist, dieweil der Mann lebt, ist sie gebunden an das Gesetz; so aber der Mann stirbt, so ist sie los vom Gesetz, das den Mann betrifft. Wo sie nun bei einem andern Manne ist, weil der Mann lebt, wird sie eine Ehebrecherin geheißen; so aber der Mann stirbt, ist sie frei vom Gesetz, daß sie nicht eine Ehebrecherin ist, wo sie bei einem andern Manne ist. Also auch, meine Brüder, ihr seid getötet dem Gesetz durch den Leib Christi, daß ihr bei einem andern seid, nämlich bei dem, der von den Toten auferweckt ist, auf daß wir GOtt Frucht bringen. Denn da wir im Fleisch waren, da waren die sündlichen Lüste, welche durchs Gesetz sich erregten, kräftig in unsern Gliedern, dem Tode Frucht zu bringe. Nun aber sind wir vom Gesetz los und ihm abgestorben, das uns gefangenhielt, also daß wir dienen sollen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens. Was wollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht ohne durchs Gesetz. Denn ich wußte nichts von der Lust, wo das Gesetz nicht hätte gesagt: Laß dich nicht gelüsten! Da nahm aber die Sünde Ursache am Gebot und erregte in mir allerlei Lust. Denn ohne das Gesetz war die Sünde tot. Ich aber lebte etwa ohne Gesetz. Da aber das Gebot kam, ward die Sünde wieder lebendig. Ich aber starb; und es befand sich, daß das Gebot mir zum Tode gereichte, das mir doch zum Leben gegeben war. Denn die Sünde nahm Ursache am Gebot und betrog mich und tötete mich durch dasselbige Gebot. Das Gesetz ist je heilig, und das Gebot ist heilig, recht und gut. Ist denn, was da gut ist, mir ein Tod worden? Das sei ferne! Aber die Sünde, auf daß sie erscheine, wie sie Sünde ist, hat sie mir durch das Gute den Tod gewirket, auf daß die Sünde würde überaus sündig durchs Gebot. D enn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn ich weiß nicht, was, ich tue; denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich hasse, das tue ich. So ich aber das tue, was ich nicht will, so willige ich, daß das Gesetz gut sei. So tue nun ich dasselbige nicht, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Denn ich weiß, daß in mir, das ist, in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht, Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. So ich aber tue, was ich nicht will, so tue ich dasselbige nicht, sondern die Sünde, die in mir wohnt. So finde ich mir nun ein Gesetz, der ich will das Gute tun, daß mir das Böse anhanget. Denn ich habe Lust an GOttes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. Ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesetz, welches ist in meinen Gliedern. Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes? Ich danke GOtt durch JEsum Christum, unsern HERRN. So diene ich nun mit dem Gemüte dem Gesetz GOttes, aber mit dem Fleisch dem Gesetze der Sünde. S o ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo JEsu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. Denn das Gesetz des Geistes der da lebendig macht in Christo JEsu, hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächet ward), das tat GOtt und sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches und verdammte die Sünde im Fleisch durch Sünde, auf daß die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln sondern nach dem Geist. Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnet; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnet. Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider GOtt, sintemal es dem Gesetze GOttes nicht untertan ist; denn es vermag es auch nicht. Die aber fleischlich sind, mögen GOtt nicht gefallen. Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders GOttes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat der ist nicht sein. So aber Christus in euch ist so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen; der Geist aber ist das Leben um der Gerechtigkeit willen. So nun der Geist des, der JEsum von den Töten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird auch derselbige, der Christum von den Toten auferweckt hat, eure sterblichen Leiber lebendig machen um deswillen, daß sein Geist in euch wohnt. So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben. Denn wo ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben. Denn welche der Geist GOttes treibet, die sind GOttes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet, sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater! Derselbige Geist gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir GOttes Kinder sind. Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich GOttes Erben und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf daß wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. D enn ich halte es dafür, daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden. Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet auf die Offenbarung der Kinder GOttes, sintemal die Kreatur unterworfen ist der Eitelkeit ohne ihren Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat auf Hoffnung. Denn auch die Kreatur frei werden wird von dem Dienst des vergänglichen Wesens zu der herrlichen Freiheit der Kinder GOttes. Denn wir wissen, daß alle Kreatur sehnt sich mit uns und ängstet sich noch immerdar. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir haben des Geistes Erstlinge, sehnen uns auch bei uns selbst nach der Kindschaft und warten auf unsers Leibes Erlösung. Denn wir sind wohl selig, doch in der Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man des, hoffen, das man sieht? So wir aber des hoffen, das wir nicht sehen, so warten wir sein durch Geduld. Desselbigengleichen auch der Geist hilft unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich‘s gebühret, sondern der Geist selbst vertritt uns aufs beste mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen forschet, der weiß, was des Geistes Sinn sei; denn er vertritt die Heiligen nach dem, was GOtt gefällt. Wir wissen aber, daß denen, die GOtt lieben, alle Dinge zum besten dienen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvor versehen hat, die hat er auch verordnet, daß sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohns, auf daß derselbige der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern. Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht. Was wollen wir denn hiezu sagen? Ist GOtt für uns, wer mag wider uns sein? Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben, wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten GOttes beschuldigen? GOtt ist hier, der da gerecht macht. Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten GOttes und vertritt uns. Wer will uns scheiden von der Liebe GOttes? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder Schwert? Wie geschrieben steht: Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet für Schlachtschafe. Aber in dem allem überwinden wir weit um deswillen, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentum noch Gewalt, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe GOttes, die in Christo JEsu ist, unserm HERRN. I ch sage die Wahrheit in Christo und lüge nicht, des mir Zeugnis gibt mein Gewissen in dem Heiligen Geist, daß ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlaß in meinem Herzen habe. Ich habe gewünscht, verbannt zu sein von Christo für meine Brüder, die meine Gefreundeten sind nach dem Fleisch, die da sind von Israel, welchen gehört die Kindschaft und die Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz und der GOttesdienst und die Verheißung; welcher auch sind die Väter, aus welchen Christus herkommt nach dem Fleische, der da ist GOtt über alles, gelobt in Ewigkeit! Amen. A ber nicht sage ich solches, daß GOttes Wort darum aus sei. Denn es sind nicht alle Israeliten, die von Israel sind; auch nicht alle, die Abrahams Same sind, sind darum auch Kinder, sondern: In Isaak soll dir der Same genannt sein. Das ist, nicht sind das GOttes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind, sondern die Kinder der Verheißung werden für Samen gerechnet. Denn dies ist ein Wort der Verheißung, da er spricht: Um diese Zeit will ich kommen, und Sara soll einen Sohn haben. Nicht allein aber ist‘s mit dem also, sondern auch, da Rebecka von dem einigen Isaak, unserm Vater, schwanger ward; ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, auf daß der Vorsatz GOttes bestünde nach der Wahl, ward zu ihr gesagt, nicht aus Verdienst der Werke, sondern aus Gnaden des Berufes, also: Der Größere soll dienstbar werden dem Kleinern, wie denn geschrieben steht: Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehaßt. W as wollen wir denn hier sagen? Ist denn GOtt ungerecht? Das sei ferne! Denn er spricht zu Mose: Welchem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und welches ich mich erbarme, des erbarme ich mich. So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an GOttes Erbarmen. Denn die Schrift sagt zu Pharao: Eben darum hab‘ ich dich erweckt, daß ich an dir meine Macht erzeige, auf daß mein Name verkündigt werde in allen Landen. So erbarmt er sich nun; welches er will, und verstocket, welchen er will. So sagest du zu mir: Was schuldigt er denn uns? Wer kann seinem Willen widerstehen? Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, daß du mit GOtt rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich also? Hat nicht ein Töpfer Macht, aus einem Klumpen zu machen ein Faß zu Ehren und das andere zu Unehren? Derhalben, da GOtt wollte Zorn erzeigen und kundtun seine Macht, hat er mit großer Geduld getragen die Gefäße des Zorns, die da zugerichtet sind zur Verdammnis, auf daß er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er bereitet hat zur Herrlichkeit, welche er berufen hat, nämlich uns, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. Wie er denn auch durch Hosea spricht: Ich will das mein Volk heißen, das nicht mein Volk war, und meine Liebe, die nicht die Liebe war. Und soll geschehen, an dem Ort, da zu ihnen gesagt ward: Ihr seid nicht mein Volk, sollen sie Kinder des lebendigen GOttes genannt werden. Jesaja aber schreit für Israel: Wenn die Zahl der Kinder von Israel würde sein wie der Sand am Meer, so wird doch das Übrige selig werden; Denn es wird ein Verderben und Steuern geschehen zur Gerechtigkeit, und der HERR wird dasselbige Steuern tun auf Erden. Und wie Jesaja davor sagt: Wenn uns nicht der HERR Zebaoth hätte lassen Samen überbleiben, so wären wir wie Sodom worden und gleichwie Gomorra. W as wollen wir nun hier sagen? Das wollen wir sagen: Die Heiden, die nicht haben nach der Gerechtigkeit gestanden, haben die Gerechtigkeit erlanget; ich sage aber von der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. Israel aber hat dem Gesetz der Gerechtigkeit nachgestanden und hat das Gesetz der Gerechtigkeit nicht überkommen. Warum das? Darum, daß sie es nicht aus dem Glauben, sondern als aus den Werken des Gesetzes suchen. Denn sie haben sich gestoßen an den Stein des Anlaufens, wie geschrieben steht: Siehe da, ich lege in Zion einen Stein des Anlaufens und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden. L iebe Brüder, meines Herzens Wunsch ist, und flehe auch zu GOtt für Israel, daß sie selig werden. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, daß sie eifern um GOtt, aber mit Unverstand. Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor GOtt gilt, und trachten, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sind also der Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt, nicht untertan. Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht. Mose schreibt wohl von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt: Welcher Mensch dies tut, der wird darinnen leben. Aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben spricht also: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will hinauf gen Himmel fahren? (Das ist nichts anderes, denn Christum herabholen.) Oder: Wer will hinab in die Tiefe fahren? (Das ist nichts anderes, denn Christum von den Toten holen.) Aber was sagt sie? Das Wort ist dir nahe, nämlich in deinem Munde und in deinem Herzen. Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen. Denn so du mit deinem Munde bekennst JEsum, daß er der HERR sei, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn GOtt von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig. Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht, und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig. Denn die Schrift spricht: Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden. Es ist hier kein Unterschied unter Juden und Griechen; es ist aller zumal ein HErr, reich über alle, die ihn anrufen. Denn wer den Namen des HERRN wird anrufen, soll selig werden. W ie sollen sie aber anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wo sie nicht gesandt werden? wie denn geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füße derer, die den Frieden verkündigen, die das Gute verkündigen! Aber sie sind nicht alle dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht: HErr, wer glaubt unserm Predigen? So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort GOttes. Ich sage aber: Haben sie es nicht gehörte? Zwar es ist je in alle Lande ausgegangen ihr Schall und in alle Welt ihre Worte. Ich sage aber: Hat es Israel nicht erkannt? Der erste Mose spricht: Ich will euch eifern machen über dem, das nicht mein Volk ist, und über einem unverständigen Volk will ich euch erzürnen. Jesaja aber darf wohl so sagen: Ich bin erfunden von denen, die mich nicht gesucht haben, und bin erschienen denen die nicht nach mir gefragt haben. Zu Israel aber spricht er: Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestrecket zu dem Volk, das sich nicht sagen läßt und widerspricht. S o sage ich nun: Hat denn GOtt sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn ich bin auch ein Israelit von dem Samen Abrahams, aus dem Geschlecht Benjamin. GOtt hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor versehen hat. Oder wißt ihr nicht, was die Schrift sagt von Elia, wie er tritt vor GOtt wider Israel und spricht: HERR, sie haben deine Propheten getötet und haben deine Altäre ausgegraben; und ich bin allein überblieben, und sie stehen mir nach meinem Leben? Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? Ich habe mir lassen überbleiben siebentausend Mann, die nicht haben ihre Kniee gebeugt vor dem Baal. Also geht‘s auch jetzt zu dieser Zeit mit diesen Überbliebenen nach der Wahl der Gnaden. Ist‘s aber aus Gnaden, so ist‘s nicht aus Verdienst der Werke, sonst würde Gnade nicht Gnade sein. Ist‘s aber aus Verdienst der Werke, so ist die Gnade nichts, sonst wäre Verdienst nicht Verdienst. Wie denn nun? Was Israel sucht, das erlangt es nicht; die Wahl aber erlangt es. Die andern sind verstockt, wie geschrieben steht: GOtt hat ihnen gegeben einen erbitterten Geist, Augen, daß sie nicht sehen, und Ohren, daß sie nicht hören, bis auf den heutigen Tag. Und David spricht: Laß ihren Tisch zu einem Strick werden und zu einer Berückung und zum Ärgernis und ihnen zur Vergeltung. Verblende ihre Augen, daß sie nicht sehen, und beuge ihren Rücken allezeit. S o sage ich nun: Sind sie darum angelaufen, daß sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern aus ihrem Fall ist den Heiden das Heil widerfahren, auf daß sie denen nacheifern sollten. Denn so ihr Fall der Welt Reichtum ist, und ihr Schade ist der Heiden Reichtum, wieviel mehr, wenn ihre Zahl voll würde? Mit euch Heiden rede ich; denn dieweil ich der Heiden Apostel bin, will ich mein Amt preisen, ob ich möchte die, so mein Fleisch sind, zu eifern reizen und ihrer etliche selig machen. Denn so ihr Verlust der Welt Versöhnung ist, was wäre das anders, denn das Leben von den Toten nehmen? Ist der Anbruch heilig, so ist auch der Teig heilig, und so die Wurzel heilig ist, so sind auch die Zweige heilig. O b aber nun etliche von den Zweigen zerbrochen sind, und du, da du ein wilder Ölbaum warest, bist unter sie gepfropfet und teilhaftig worden der Wurzel und des Safts im Ölbaum, so rühme dich nicht wider die Zweige. Rühmest du dich aber wider sie, so sollst du wissen, daß du die Wurzel nicht trägest, sondern die Wurzel trägt dich. So sprichst du: Die Zweige sind zerbrochen, daß ich hineingepfropfet würde. Ist wohl geredet. Sie sind zerbrochen um ihres Unglaubens willen; du stehest aber durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich. Hat GOtt der natürlichen Zweige nicht verschont, daß er vielleicht dein auch nicht verschone. Darum schaue die Güte und den Ernst GOttes: den Ernst an denen, die gefallen sind, die Güte aber an dir, soferne du an der Güte bleibest; sonst wirst du auch abgehauen werden. Und jene, so sie nicht bleiben in dem Unglauben, werden sie eingepfropfet werden; GOtt kann sie wohl wieder ein pfropfen. Denn so du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, bist ausgehauen und wider die Natur in den guten Ölbaum gepfropfet, wieviel mehr werden die natürlichen eingepfropfet in ihren eigenen Ölbaum! I ch will euch nicht verhalten, liebe Brüder, dieses Geheimnis, auf daß ihr nicht stolz seid. Blindheit ist Israel einesteils widerfahren, so lange, bis die Fülle der Heiden eingegangen sei, und also das ganze Israel selig werde, wie geschrieben steht: Es wird kommen aus Zion, der da erlöse und abwende das gottlose Wesen von Jakob. Und dies ist mein Testament mit ihnen, wenn ich ihre Sünden werde weg nehmen. Nach dem Evangelium halte ich sie für Feinde um euretwillen; aber nach der Wahl habe ich sie lieb um der Väter willen. GOttes Gaben und Berufung mögen ihn nicht gereuen. Denn gleicherweise, wie auch ihr nicht habt geglaubt an GOtt, nun aber habt ihr Barmherzigkeit überkommen über ihrem Unglauben, also auch jene haben jetzt nicht wollen glauben an die Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, auf daß sie auch Barmherzigkeit überkommen. Denn GOtt hat alles beschlossen unter den Unglauben, auf daß er sich aller erbarme. O welch eine Tiefe des Reichtums, beide, der Weisheit und Erkenntnis GOttes! Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn wer hat des HERRN Sinn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, das ihm werde wieder vergolten? Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen. I ch ermahne euch, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit GOttes, daß ihr eure Leiber begebt zum Opfer, das da lebendig, heilig und GOtt wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger GOttesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, welches da sei der gute, der wohlgefällige und der vollkommene GOtteswille. D enn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedermann unter euch, daß niemand weiter von sich halte, denn sich‘s gebührt zu halten, sondern daß von sich mäßiglich halte, ein jeglicher nachdem GOtt ausgeteilt hat das Maß des Glaubens. Denn gleicherweise, als wir in einem Leibe viel Glieder haben, aber alle Glieder nicht einerlei Geschäft haben, also sind wir viele ein Leib in Christo; aber untereinander ist einer des andern Glied. Und haben mancherlei Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist.Hat jemand Weissagung, so sei sie dem Glauben ähnlich. Hat jemand ein Amt so warte er des Amts. Lehrt jemand, so warte er der Lehre. Ermahnt jemand, so warte er des Ermahnens. Gibt jemand, so gebe er einfältiglich. Regieret jemand, so sei er sorgfältig. Übet jemand Barmherzigkeit, so tu er‘s mit Lust. D ie Liebe sei nicht falsch. Haßt das Arge, hanget dem Guten an. Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht träge, was ihr tun sollt. Seid brünstig im Geiste. Schickt euch in die Zeit. Seid fröhlich in Hoffnung; geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet. Nehmt euch der Heiligen Notdurft an. Herberget gerne. Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. Habt einerlei Sinn untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug. Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Fleißigt euch der Ehrbarkeit gegen jedermann. Ist es möglich, soviel an euch ist, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächet euch selber nicht, meine Liebsten, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der HErr. So nun deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. J edermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von GOtt; wo aber Obrigkeit ist, die ist von GOtt verordnet. Wer sich nun wider die Obrigkeit setzt, der widerstrebt GOttes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen. Denn die Gewaltigen sind nicht den guten Werken, sondern den bösen zu fürchten. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes, so wirst du Lob von derselben haben; denn sie ist GOttes Dienerin dir zu gut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; sie ist GOttes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut. So seid nun aus Not untertan, nicht allein um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen. Derhalben müßt ihr auch Schoß geben; denn sie sind GOttes Diener, die solchen Schutz sollen handhaben. So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Schoße dem der Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt. S eid niemand nichts schuldig, denn daß ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. Denn das da gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten, und so ein ander Gebot mehr ist, das wird in diesem Wort verfasset: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst: Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. U nd weil wir solches wissen, nämlich die Zeit, daß die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, sintemal unser Heil jetzt näher ist, denn da wir‘s glaubten, die Nacht ist vergangen, der Tag aber herbeikommen: so laßt uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes. Laßt uns ehrbarlich wandeln, als am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid. sondern zieht an den HERRN JEsum Christum und wartet des Leibes, doch also, daß er nicht geil werde. D en Schwachen im Glauben nehmt auf und verwirrt die Gewissen nicht. Einer glaubt, er möge allerlei essen; welcher aber schwach ist, der ißt Kraut. Welcher ißt, der verachte den nicht, der da nicht ißt; und welcher nicht ißt, der richte den nicht, der da ißt; denn GOtt hat ihn aufgenommen. Wer bist du, daß du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn. Er mag aber wohl aufgerichtet werden; denn GOtt kann ihn Wohl aufrichten. Einer hält einen Tag vor dem andern; der andere aber hält alle Tage gleich. Ein jeglicher sei seiner Meinung gewiß. Welcher auf die Tage hält, der tut‘s dem HERRN; und welcher nichts darauf hält, der tut's auch dem HERRN. Welcher ißt, der ißt dem HERRN; denn er danket GOtt. Welcher nicht ißt, der ißt dem HERRN nicht und danket GOtt. Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem HERRN; sterben wir, so sterben wir dem HERRN. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des HERRN. Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder lebendig worden, daß er über Tote und Lebendige HERR sei. Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du anderer, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor dem Richterstuhl Christi dargestellt werden, nachdem geschrieben steht: So wahr als ich lebe, spricht der HErr, mir sollen alle Kniee gebeugt werden, und alle Zungen sollen GOtt bekennen. So wird nun ein jeglicher für sich selbst GOtt Rechenschaft geben. Darum laßt uns nicht mehr einer den andern richten, sondern das richtet vielmehr, daß niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis darstelle. Ich weiß und bin‘s gewiß in dem HERRN JEsu, daß nichts gemein ist an sich selbst; ohne der es rechnet für gemein, demselbigen ist‘s gemein. So aber dein Bruder über deine Speise betrübt wird, so wandelst du schon nicht nach der Liebe. Lieber, verderbe den nicht mit deiner Speise, um welchen willen Christus gestorben ist! Darum schafft, daß euer Schatz nicht verlästert werde! Denn das Reich GOttes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geiste. Wer darinnen Christo dient, der ist GOtt gefällig und den Menschen wert. Darum laßt uns dem nachstreben, was zum Frieden dient, und was zur Besserung untereinander dient. Lieber, verstöre nicht um der Speise willen GOttes Werk! Es ist zwar alles rein, aber es ist nicht gut dem, der es ißt mit einem Anstoß seines Gewissens. Es ist besser, du essest kein Fleisch und trinkest keinen Wein oder das, daran sich dein Bruder stößt oder ärgert oder schwach wird. Hast du den Glauben, so habe ihn bei dir selbst vor GOtt. Selig ist, der sich selbst kein Gewissen macht in dem, was er annimmt. Wer aber darüber zweifelt und ißt doch, der ist verdammt; denn es geht nicht aus dem Glauben. Was aber nicht aus dem Glauben geht, das ist Sünde. W ir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Gebrechlichkeit tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. Es stelle sich aber ein jeglicher unter uns also, daß er seinem Nächsten gefalle zum Guten, zur Besserung. Denn auch Christus nicht an sich selber Gefallen hatte, sondern wie geschrieben steht: Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind über mich gefallen. Was aber zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, auf daß wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben. GOtt aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einerlei gesinnt seid untereinander nach JEsu Christo, auf daß ihr einmütiglich mit einem Munde lobt GOtt und den Vater unsers HERRN JEsu Christi. Darum nehmt euch untereinander auf, gleichwie euch Christus hat aufgenommen zu GOttes Lobe. Ich sage aber, daß JEsus Christus sei ein Diener gewesen der Beschneidung um der Wahrheit willen GOttes, zu bestätigen die Verheißung, den Vätern geschehen, daß die Heiden aber GOtt loben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht: Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen. Und abermal spricht er: Freut euch, ihr Heiden, mit seinem Volk! Und abermal: Lobt den HERRN, alle Heiden, und preist ihn, alle Völker! Und abermal spricht Jesaja: Es wird sein die Wurzel Jesse, und der auferstehen wird, zu herrschen über die Heiden; auf den werden die Heiden hoffen. GOtt aber der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, daß ihr völlige Hoffnung habt durch die Kraft des Heiligen Geistes. I ch weiß aber fast wohl von euch, liebe Brüder, daß ihr selbst voll Gütigkeit seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, daß ihr euch untereinander könnt ermahnen. Ich hab‘s aber dennoch gewagt und euch etwas wollen schreiben, liebe Brüder, euch zu erinnern, um der Gnade willen, die mir von GOtt gegeben ist, daß ich soll sein ein Diener Christi unter den Heiden zu opfern das Evangelium GOttes, auf daß die Heiden ein Opfer werden, GOtt angenehm, geheiligt durch den Heiligen Geist. Darum kann ich mich rühmen in JEsu Christo, daß ich GOtt diene. Denn ich dürfte nicht etwas reden, wo dasselbige Christus nicht durch mich wirkte, die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk, durch Kraft der Zeichen und Wunder und durch Kraft des Geistes GOttes, also daß ich von Jerusalem an und umher bis an Illyrikum alles mit dem Evangelium Christi erfüllt habe, und mich sonderlich geflissen, das Evangelium zu predigen, wo Christi Name nicht bekannt war, auf daß ich nicht auf einen fremden Grund baute sondern wie geschrieben steht: Welchen nicht ist von ihm verkündiget, die sollen‘s sehen, und welche nicht gehört haben, sollen‘s verstehen. D as ist auch die Sache, darum ich vielmal verhindert bin, zu euch zu kommen. Nun ich aber nicht mehr Raum habe in diesen Ländern, habe aber Verlangen, zu euch zu kommen, von vielen Jahren her: wenn ich reisen werde nach Spanien, will ich zu euch kommen. Denn ich hoffe, daß ich da durchreisen und euch sehen werde und von euch dorthin geleitet werden möge, so doch, daß ich zuvor mich ein wenig mit euch ergötze. Nun aber fahre ich hin nach Jerusalem den Heiligen zu Dienst. Denn die aus Mazedonien und Achaja haben williglich eine gemeine Steuer zusammengelegt den armen Heiligen zu Jerusalem. Sie haben‘s williglich getan und sind auch ihre Schuldner. Denn so die Heiden sind ihrer geistlichen Güter teilhaftig worden, ist‘s billig, daß sie ihnen auch in leiblichen Gütern Dienst beweisen. Wenn ich nun solches ausgerichtet und ihnen diese Frucht versiegelt habe, will ich durch euch nach Spanien ziehen. Ich weiß aber, wenn ich zu euch komme, daß ich mit vollem Segen des Evangeliums Christi kommen werde. Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch unsern HERRN JEsum Christum und durch die Liebe des Geistes, daß ihr mir helft kämpfen mit Beten für mich zu GOtt, auf daß ich errettet werde von den Ungläubigen in Judäa, und daß mein Dienst, den ich nach Jerusalem tue, angenehm werde den Heiligen, auf daß ich mit Freuden zu euch komme durch den Willen GOttes und mich mit euch erquicke. Der GOtt aber des Friedens sei mit euch allen! Amen. I ch befehle euch aber unsere Schwester Phöbe, welche ist am Dienste der Gemeinde zu Kenchreä, daß ihr sie aufnehmt in dem HERRN, wie sich‘s ziemt den Heiligen, und tut ihr Beistand in allem Geschäfte, darinnen sie euer bedarf. Denn sie hat auch vielen Beistand getan, auch mir selbst. Grüßt die Priscilla und den Aquila, meine Gehilfen in Christo JEsu, welche haben für mein Leben ihre Hälse dargegeben, welchen nicht allein ich danke, sondern alle Gemeinden unter den Heiden. Auch grüßt die Gemeinde in ihrem Hause. Grüßt Epänetum, meinen Liebsten, welcher ist der Erstling unter denen aus Achaja in Christo. Grüßt Maria, welche viel Mühe und Arbeit mit uns gehabt hat. Grüßt den Andronikus und den Junias, meine Gefreundeten und meine Mitgefangenen, welche sind berühmte Apostel und vor mir gewesen in Christo. Grüßt Amplias, meinen Lieben in dem HERRN. Grüßt Urban, unsern Gehilfen in Christo und Stachys, meinen Lieben. Grüßt Apelles, den Bewährten in Christo. Grüßet, die da sind von des Aristobulus Gesinde. Grüßt Herodionus, meinen Gefreundeten. Grüßet, die da sind von des Narcissus Gesinde in dem HERRN. Grüßt die Tryphäna und die Tryphosa, welche in dem HERRN gearbeitet haben. Grüßt die Persida, meine Liebe, welche in dem HERRN viel gearbeitet hat. Grüßt Rufus, den Auserwählten in dem HERRN, und seine und meine Mutter. Grüßt Asynkritus und Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes und die Brüder bei ihnen. Grüßt Philologus und die Julia, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle Heiligen bei ihnen. Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuß. Es grüßen euch die Gemeinden Christi. I ch ermahne aber euch, liebe Brüder, daß ihr aufseht auf die, die da Zertrennung und Ärgernis anrichten neben der Lehre, die ihr gelernt habt, und weicht von denselbigen! Denn solche dienen nicht dem HERR JEsu Christo, sondern ihrem Bauche; und durch süße Worte und prächtige Rede verführen sie die unschuldigen Herzen. Denn euer Gehorsam ist unter jedermann auskommen. Derhalben freue ich mich über euch. Ich will aber, daß ihr weise seid aufs Gute, aber einfältig aufs Böse. Aber der GOtt des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in kurzem! Die Gnade unsers HERRN JEsu Christi sei mit euch! E s grüßen euch Timotheus, mein Gehilfe, und Lucius und Jason und Sosipater, meine Gefreundeten. Ich, Tertius, grüße euch, der ich diesen Brief geschrieben habe, in dem HERRN. Es grüßt euch Gajus, mein und der ganzen Gemeinde Wirt. Es grüßt euch Erastus, der Stadt Rentmeister, und Quartus, der Bruder. Die Gnade unseres HERRN JEsu Christi sei mit euch allen! Amen. D em aber, der euch stärken kann laut meines Evangeliums und Predigt von JEsu Christo, durch welche das Geheimnis offenbart ist, das von der Welt her verschwiegen gewesen ist, nun aber offenbaret, auch kundgemacht durch der Propheten Schriften aus Befehl des ewigen GOttes, den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden: demselbigen GOtt, der allein weise ist, sei Ehre durch Jesum Christum in Ewigkeit! Amen. P aulus, berufen zum Apostel JEsu Christi durch den Willen GOttes, und Bruder Sosthenes: Der Gemeinde GOttes zu Korinth, den Geheiligten in Christo JEsu, den berufenen Heiligen samt allen denen, die anrufen den Namen unsers HERRN JEsu Christi an allen ihren und unsern Orten. Gnade sei mit euch und Friede von GOtt, unserm Vater, und dem HERRN JEsu Christo! I ch danke meinem GOtt allezeit eurethalben für die Gnade GOttes, die euch gegeben ist in Christo JEsu, daß ihr seid durch ihn an allen Stücken reich gemacht, an aller Lehre und in aller Erkenntnis wie denn die Predigt von Christo in euch kräftig worden ist, also daß ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gabe und wartet nur auf die Offenbarung unsers HERRN JEsu Christi. welcher auch wird euch fest behalten bis ans Ende, daß ihr unsträflich seid auf den Tag unsers HERRN JEsu Christi. Denn GOtt ist treu, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes JEsu Christi, unsers HERRN. I ch ermahne euch aber, liebe Brüder, durch den Namen unsers HERRN JEsu Christi; daß ihr allzumal einerlei Rede führt und laßt nicht Spaltungen unter euch sein, sondern haltet fest aneinander in einem Sinn und in einerlei Meinung. Denn mir ist vorkommen, liebe Brüder, durch die aus Chloes Gesinde von euch, daß Zank unter euch sei. Ich sage aber davon, daß unter euch einer spricht: Ich bin paulisch; der andere: Ich bin apollisch; der dritte: Ich bin kephisch; der vierte: Ich bin christisch. Wie? ist Christus nun zertrennet? Ist denn Paulus für euch gekreuziget, oder seid ihr auf des Paulus Namen getauft? Ich danke GOtt, daß ich niemand unter euch getauft habe außer Crispus und Gajus, daß nicht jemand sagen möge, ich hätte auf meinen Namen getauft. Ich habe aber auch getauft des Stephanas Hausgesinde; danach weiß ich nicht, ob ich etliche andere getauft habe. Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen, nicht mit klugen Worten, auf daß nicht das Kreuz Christi zunichte werde. D enn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es eine GOtteskraft. Denn es steht geschrieben: Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen. Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weltweisen? Hat nicht GOtt die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn dieweil die Welt durch ihre Weisheit GOtt in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es GOtt wohl, durch törichte Predigt selig zu machen die, so daran glauben, sintemal die Juden Zeichen fordern, und die Griechen nach Weisheit fragen. Wir aber predigen den gekreuzigten Christum, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit. Denen aber, die berufen sind, beide, Juden und Griechen, predigen wir Christum göttliche Kraft und göttliche Weisheit. Denn die göttliche Torheit ist weiser, denn die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, denn die Menschen sind. Seht an, liebe Brüder, euren Beruf: nicht viel Weise nach dem Fleisch, nicht viel Gewaltige, nicht viel Edle sind berufen. sondern was töricht ist vor der Welt, das hat GOtt erwählt, daß er die Weisen zuschanden machte; und was schwach ist vor der Welt, das hat GOtt erwählt, daß er zuschanden machte, was stark ist; und das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat GOtt erwählt, und das da nichts ist, daß er zunichte machte, was etwas ist, auf daß sich vor ihm kein Fleisch rühme. Von welchem auch ihr herkommt in Christo JEsu, welcher uns gemacht ist von GOtt zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, auf daß (wie geschrieben steht), wer sich rühmet, der rühme sich des HERRN. U nd ich, liebe Brüder, da ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch zu verkündigen die göttliche Predigt. Denn ich hielt mich nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter euch ohne allein JEsum Christum, den Gekreuzigten. Und ich war bei euch mit Schwachheit und mit Furcht und mit großem Zittern. Und mein Wort und meine Predigt war nicht in vernünftigen Reden menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft, auf daß euer Glaube bestehe nicht auf Menschenweisheit, sondern auf GOttes Kraft. W ovon wir aber reden, das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommenen; nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, welche vergehen; sondern wir reden von der heimlichen, verborgenen Weisheit GOttes, welche GOtt verordnet hat vor der Welt zu unserer Herrlichkeit, welche keiner von den Obersten dieser Welt erkannt hat; denn wo sie die erkannt hätten, hätten sie den HERRN der Herrlichkeit nicht gekreuziget; sondern wie geschrieben steht: Das kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz kommen ist, das GOtt bereitet hat denen, die ihn lieben. Uns aber hat es GOtt offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der GOttheit. Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, ohne der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also auch weiß niemand, was in GOtt ist, ohne der Geist GOttes. Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus GOtt, daß wir wissen können, was uns von GOtt gegeben ist. Welches wir auch reden, nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Heilige Geist lehrt, und richten geistliche Sachen geistlich. Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist GOttes; es ist ihm eine Torheit, und kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich gerichtet sein. Der Geistliche aber richtet alles und wird von niemand gerichtet. Denn wer hat des HERRN Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen? Wir aber haben Christi Sinn. U nd ich, liebe Brüder, konnte nicht mit euch reden als mit Geistlichen, sondern als mit Fleischlichen, wie mit jungen Kindern in Christo. Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht Speise; denn ihr konntet noch nicht; auch könnt ihr noch jetzt nicht, dieweil ihr noch fleischlich seid. Denn sintemal Eifer und Zank und Zwietracht unter euch sind, seid ihr denn nicht fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise? Denn so einer sagt: Ich bin paulisch, der andere aber: Ich bin apollisch, seid ihr denn nicht fleischlich? W er ist nun Paulus? Wer ist Apollo? Diener sind sie, durch welche ihr seid gläubig worden, und dasselbige, wie der HERR einem jeglichen gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollo hat begossen, aber GOtt hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der da pflanzt, noch der da begießt, etwas, sondern GOtt, der das Gedeihen gibt. Der aber pflanzt und der da begießt, ist einer wie der andere. Ein jeglicher aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit. Denn wir sind GOttes Mitarbeiter; ihr seid GOttes Ackerwerk und GOttes Gebäu. Ich von GOttes Gnaden, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeglicher aber sehe zu, wie er darauf baue. E inen andern Grund kann zwar niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist JEsus Christus. So aber jemand auf diesen Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stoppeln, so wird eines jeglichen Werk offenbar werden; der Tag wird‘s klar machen. Denn es wird durchs Feuer offenbar werden, und welcherlei eines jeglichen Werk sei, wird das Feuer bewähren. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er des Schaden leiden; er selbst aber wird selig werden, so doch wie durchs Feuer. Wißt ihr nicht, daß ihr GOttes Tempel seid, und der Geist GOttes in euch wohnt? So jemand den Tempel GOttes verderbt, den wird GOtt verderben; denn der Tempel GOttes ist heilig; der seid ihr. N iemand betrüge sich selbst! Welcher sich unter euch dünkt, weise zu sein, der werde ein Narr in dieser Welt, daß er möge weise sein. Denn dieser Welt Weisheit ist Torheit bei GOtt. Denn es steht geschrieben: Die Weisen erhascht er in ihrer Klugheit. Und abermal: Der HERR weiß der Weisen Gedanken, daß sie eitel sind. Darum rühme sich niemand eines Menschen! Es ist alles euer, es sei Paulus oder Apollo, es sei Kephas oder die Welt, es sei das Leben oder der Tod, es sei das Gegenwärtige oder das Zukünftige: alles ist euer. Ihr aber seid Christi; Christus aber ist GOttes. D afür halte uns jedermann, nämlich für Christi Diener und Haushalter über GOttes Geheimnisse. Nun sucht man nicht mehr an den Haushaltern, denn daß sie treu erfunden werden. Mir aber ist‘s ein Geringes, daß ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Tage; auch richte ich mich selbst nicht. Ich bin mir wohl nichts bewußt, aber darinnen bin ich nicht gerechtfertiget; der HERR ist‘s aber, der mich richtet. Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der HERR komme, welcher auch wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und den Rat der Herzen offenbaren; alsdann wird einem jeglichen von GOtt Lob widerfahren. S olches aber, liebe Brüder, habe ich auf mich und Apollo gedeutet um euretwillen, daß ihr an uns lernet, daß niemand höher von sich halte, denn jetzt geschrieben ist, auf daß sich nicht einer wider den andern um jemandes willen aufblase. Denn wer hat dich vorgezogen? Was hast du aber, das du nicht empfangen hast? So du es aber empfangen hast, was rühmest du dich denn, als der es nicht empfangen hätte? Ihr seid schon satt worden; ihr seid schon reich worden; ihr herrscht ohne uns. Und wollte GOtt, ihr herrschet, auf daß auch wir mit euch herrschen möchten. Ich halte aber, GOtt habe uns Apostel für die Allergeringsten dargestellt, als dem Tode übergeben. Denn wir sind ein Schauspiel worden der Welt und den Engeln und den Menschen. Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christo; wir schwach, ihr aber stark; ihr herrlich, wir aber verachtet. Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst und sind nackend und werden geschlagen und haben keine gewisse Stätte und arbeiten und wirken mit unsern eigenen Händen. Man schilt uns, so segnen wir; man verfolgt uns, so dulden wir‘s, man lästert uns, so flehen wir. Wir sind stets als ein Fluch der Welt und ein Fegopfer aller Leute. N icht schreibe ich solches, daß ich euch beschäme, sondern ich ermahne euch als meine lieben Kinder. Denn ob ihr gleich zehntausend Zuchtmeister hättet in Christo, so habt ihr doch nicht viele Väter. Denn ich habe euch gezeugt in Christo JEsu durch das Evangelium. Darum ermahne ich euch: Seid meine Nachfolger! Aus derselben Ursache habe ich Timotheus zu euch gesandt, welcher ist mein lieber und getreuer Sohn in dem HERRN, daß er euch erinnere meiner Wege, die da in Christo sind, gleichwie ich an allen Enden in allen Gemeinden lehre. Es blähen sich etliche auf, als würde ich nicht zu euch kommen. Ich will aber gar kürzlich zu euch kommen, so der HERR will, und erlernen nicht die Worte der Aufgeblasenen, sondern die Kraft. Denn das Reich GOttes steht nicht in Worten, sondern in Kraft. Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen oder mit Liebe und sanftmütigem Geist? E s geht ein gemein Geschrei, daß Hurerei unter euch ist, und eine solche Hurerei, da auch die Heiden nicht von zu sagen wissen, daß einer seines Vaters Weib habe. Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf daß, der das Werk getan hat, von euch getan würde. Ich zwar, als der ich mit dem Leibe nicht da bin, doch mit dem Geist gegenwärtig, habe schon als gegenwärtig beschlossen über den, den solches also getan hat: in dem Namen unsers HERRN JEsu Christi, in eurer Versammlung mit meinem Geist und mit der Kraft unsers HERRN JEsu Christi. ihn zu übergeben dem Satan zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist selig werde am Tage des HERRN Jesu. Euer Ruhm ist nicht fein. Wißt ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert? Darum fegt den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn wir haben auch ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert. Darum laßt uns Ostern halten, nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schalkheit, sondern in dem Süßteig der Lauterkeit und der Wahrheit. Ich habe euch geschrieben in dem Briefe, daß ihr nichts sollt zu schaffen haben mit den Hurern. Das meine ich gar nicht von den Hurern in dieser Welt oder von den Geizigen oder von den Räubern oder von den Abgöttischen; sonst müßtet ihr die Welt räumen. N un aber habe ich euch geschrieben, ihr sollt nichts mit ihnen zu schaffen haben; nämlich, so jemand ist, der sich läßt einen Bruder nennen, und ist ein Hurer oder ein Geiziger oder ein Abgöttischer oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit demselbigen sollt ihr auch nicht essen. Denn was gehen mich die draußen an, daß ich sie sollte richten? Richtet ihr nicht, die da drinnen sind? GOtt aber wird, die draußen sind, richten. Tut von euch selbst hinaus, wer da böse ist! W ie darf jemand unter euch, so er einen Handel hat mit einem andern, hadern vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen? Wißt ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? So denn nun die Welt soll von euch gerichtet werden, seid ihr denn nicht gut genug, geringere Sachen zu richten? Wißt ihr nicht, daß wir über die Engel richten werden? wieviel mehr über die zeitlichen Güter! Ihr aber, wenn ihr über zeitlichen Gütern Sachen habt, so nehmt ihr die, so bei der Gemeinde verachtet sind, und setzt sie zu Richtern. Euch zur Schande muß ich das sagen. Ist so gar kein Weiser unter euch oder doch nicht einer, der da könnte richten zwischen Bruder und Bruder? Sondern ein Bruder mit dem andern hadert, dazu vor den Ungläubigen. Es ist schon ein Fehl unter euch, daß ihr miteinander rechtet. Warum laßt ihr euch nicht viel lieber unrecht tun? Warum laßt ihr euch nicht viel lieber übervorteilen? Sondern ihr tut unrecht und übervorteilt, und solches an den Brüdern. W ißt ihr nicht, daß die Ungerechten werden das Reich GOttes nicht ererben? Laßt euch nicht verführen: weder die Hurer noch die Abgöttischen noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich GOttes ererben. Und solche sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht worden durch den Namen des HERRN JEsu und durch den Geist unsers GOttes. I ch hab‘ es alles Macht; es frommt aber nicht alles. Ich hab‘ es alles Macht; es soll mich aber nichts gefangennehmen. Die Speise dem Bauche und der Bauch der Speise; aber GOtt wird diesen und jene hinrichten. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem HERRN und der HERR dem Leibe. GOtt aber hat den HERRN auferweckt und wird uns auch auferwecken durch seine Kraft. Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Christi Glieder sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! Oder wißt ihr nicht, daß, wer an der Hure hanget, der ist ein Leib mit ihr? Denn sie werden (spricht er) zwei in einem Fleische sein. Wer aber dem HERRN anhanget, der ist ein Geist mit ihm. Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außer seinem Leibe; wer aber hurt, der sündigt an seinem eigenen Leibe. Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von GOtt, und seid nicht euer selbst? Denn ihr seid teuer erkauft. Darum so preist GOtt an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind GOttes. V on dem ihr aber mir geschrieben habt, antworte ich: Es ist dem Menschen gut, daß er kein Weib berühre. Aber um der Hurerei willen habe ein jeglicher sein eigen Weib, und eine jegliche habe ihren eigenen Mann. Der Mann leiste dem Weibe die schuldige Freundschaft, desselbigengleichen das Weib dem Manne. Das Weib ist ihres Leibes nicht mächtig, sondern der Mann. Desselbigengleichen der Mann ist seines Leibes nicht mächtig, sondern das Weib. Entziehe sich nicht eins dem andern, es sei denn aus beider Bewilligung eine Zeitlang, daß ihr zum Fasten und Beten Muße habet; und kommt wiederum zusammen; auf daß euch der Satan nicht versuche um eurer Unkeuschheit willen. Solches sage ich aber aus Vergunst und nicht aus Gebot. Ich wollte aber lieber, alle Menschen wären, wie ich bin; aber ein jeglicher hat seine eigene Gabe von GOtt, einer so, der andere so. Ich sage zwar den Ledigen und Witwen: Es ist ihnen gut, wenn sie auch bleiben wie ich. So sie aber sich nicht enthalten, so laß sie freien; es ist besser freien, denn Brunst leiden. D en Ehelichen aber gebiete nicht ich, sondern der HErr, daß das Weib sich nicht scheide von dem Manne. So sie sich aber scheidet, daß sie ohne Ehe bleibe oder sich mit dem Manne versöhne, und daß der Mann das Weib nicht von sich lasse. Den andern aber sage ich, nicht der HERR: So ein Bruder ein ungläubig Weib hat, und dieselbige läßt es sich gefallen, bei ihm zu wohnen, der scheide sich nicht von ihr. Und so ein Weib einen ungläubigen Mann hat, und er läßt es sich gefallen, bei ihr zu wohnen, die scheide sich nicht von ihm. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch das Weib, und das ungläubige Weib wird geheiligt durch den Mann. Sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig. So aber der Ungläubige sich scheidet, so laß ihn sich scheiden. Es ist der Bruder oder die Schwester nicht gefangen in solchen Fällen. Im Frieden aber hat uns GOtt berufen. Was weißt du aber, du Weib, ob du den Mann wirst selig machen? Oder du Mann was weißt du, ob du das Weib wirst selig machen? D och wie einem jeglichen GOtt hat ausgeteilt. Ein jeglicher, wie ihn der HERR berufen hat, also wandle er. Und also schaffe ich‘s in allen Gemeinden. Ist jemand beschnitten berufen, der zeuge keine Vorhaut. Ist jemand berufen in der Vorhaut, der lasse sich nicht beschneiden. Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern GOttes Gebote halten; Ein jeglicher bleibe in dem Beruf, darinnen er berufen ist. Bist du als Knecht berufen, sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so brauche des viel lieber. Denn wer als Knecht berufen ist in dem HERRN, der ist ein Gefreiter des HERRN; desselbigengleichen, wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi. Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte! Ein jeglicher, liebe Brüder, worinnen er berufen ist, darinnen bleibe er bei GOtt. V on den Jungfrauen aber habe ich kein Gebot des HERRN; ich sage aber meine Meinung, als ich Barmherzigkeit erlangt habe von dem HERRN, treu zu sein. So meine ich nun, solches sei gut um der gegenwärtigen Not willen, daß es dem Menschen gut sei, also zu sein. Bist du an ein Weib gebunden, so suche nicht los zu werden; bist du aber los vom Weibe, so suche kein Weib. So du aber freiest, sündigest du nicht; und so eine Jungfrau freiet, sündigt sie nicht; doch werden solche leibliche Trübsal haben. Ich verschone aber euer gerne. Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Weiter ist das die Meinung: Die da Weiber haben, daß sie seien, als hätten sie keine, und die da weinen, als weinten sie nicht, und die sich freuen, als freueten sie sich nicht, und die da kaufen, als besäßen sie es nicht, und die diese Welt gebrauchen, daß sie dieselbige nicht mißbrauchen; denn das Wesen dieser Welt vergeht. Ich wollte aber, daß ihr ohne Sorge wäret. Wer ledig ist, der sorget, was dem HERRN angehört, wie er dem HERRN gefalle. Wer aber freiet, der sorget, was der Welt angehört, wie er dem Weibe gefalle. Es ist ein Unterschied zwischen einem Weibe und einer Jungfrau. Welche nicht freiet, die sorget, was dem HERRN angehört, daß sie heilig sei, beide, am Leibe und auch am Geist; die aber freiet, die sorget, was der Welt angehört, wie sie dem Manne gefalle. Solches aber sage ich zu eurem Nutz; nicht daß ich euch einen Strick an den Hals werfe, sondern dazu, daß es fein ist, und ihr stets und unverhindert dem HERRN dienen könnt. So aber jemand sich läßt dünken, es wolle sich nicht schicken mit seiner Jungfrau, weil sie eben wohl mannbar ist, und es will nicht anders sein, so tue er, was er will; er sündigt nicht, er lasse sie freien. Wenn einer aber sich fest vornimmt, weil er ungezwungen ist und seinen freien Willen hat, und beschließt solches in seinem Herzen, seine Jungfrau also bleiben zu lassen, der tut wohl. Endlich, welcher verheiratet, der tut wohl; welcher aber nicht verheiratet, der tut besser. E in Weib ist gebunden an das Gesetz, solange ihr Mann lebt; so aber ihr Mann entschläft, ist sie frei, sich zu verheiraten, welchem sie will; allein, daß es in dem HERRN geschehe. Seliger ist sie aber, wo sie also bleibt, nach meiner Meinung. Ich halte aber, ich habe auch den Geist GOttes. V on dem Götzenopfer aber wissen wir; denn wir haben alle das Wissen. Das Wissen bläst auf; aber die Liebe bessert. So aber sich jemand dünken lässet, er wisse etwas, der weiß noch nichts, wie er wissen soll. So aber jemand GOtt liebt, derselbige ist von ihm erkannt. So wissen wir nun von der Speise des Götzenopfers, daß ein Götze nichts in der Welt sei, und daß kein anderer GOtt sei ohne der einige. Und wiewohl es sind, die Götter genannt werden, es sei, im Himmel oder auf Erden, sintemal es sind viel Götter und viel Herren: so haben wir doch nur einen GOtt, den Vater, von welchem alle Dinge sind und wir in ihm, und einen HERRN, JEsum Christum, durch welchen alle Dinge sind und wir durch ihn. Es hat aber nicht jedermann das Wissen. Denn etliche machen sich noch ein Gewissen über dem Götzen und essen es für Götzenopfer; damit wird ihr Gewissen, weil es so schwach ist, beflecket. Aber die Speise fördert uns nicht vor GOtt. Essen wir, so werden wir darum nicht besser sein; essen wir nicht, so werden wir darum nichts weniger sein. Seht aber zu, daß diese eure Freiheit nicht gerate zu einem Anstoß der Schwachen. Denn so dich, der du die Erkenntnis hast, jemand sähe zu Tische sitzen im Götzenhause, wird nicht sein Gewissen dieweil er schwach ist, verursacht, das Götzenopfer zu essen? Und wird also über deiner Erkenntnis der schwache Bruder umkommen, um welches willen doch Christus gestorben ist. Wenn ihr aber also sündigt an den Brüdern und schlagt ihr schwaches Gewissen, so sündigt ihr an Christo. Darum, so die Speise meinen Bruder ärgert, wollte ich nimmermehr Fleisch essen, auf daß ich meinen Bruder nicht ärgerte. B in ich nicht ein Apostel? Bin ich nicht frei? Habe ich nicht unsern HERRN JEsum Christum gesehen? Seid nicht ihr mein Werk in dem HERRN? Bin ich andern nicht ein Apostel, so bin ich doch euer Apostel; denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem HERRN. Wenn man mich fragt, so antworte ich also: Haben wir nicht Macht zu essen und zu trinken? Haben wir nicht auch Macht, eine Schwester zum Weibe mit umherzuführen wie die andern Apostel und des HERRN Brüder und Kephas? Oder haben allein ich und Barnaba nicht Macht, solches zu tun? Welcher zieht jemals in den Krieg auf seinen eigenen Sold? Welcher pflanzt einen Weinberg und ißt nicht von seiner Frucht, oder welcher weidet eine Herde und ißt nicht von der Milch der Herde? Rede ich aber solches auf Menschenweise? Sagt nicht solches das Gesetz auch? Denn im Gesetz Mose‘s steht geschrieben: Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, der da drischet. Sorgt GOtt für die Ochsen? Oder sagt er‘s nicht allerdinge um unsertwillen? Denn es ist ja um unsertwillen geschrieben. Denn der da pflüget, soll auf Hoffnung Pflügen, und der da drischt, soll auf Hoffnung dreschen, daß er seiner Hoffnung teilhaftig werde. So wir euch das Geistliche säen, ist‘s ein groß Ding, ob wir euer Leibliches ernten? So aber andere dieser Macht an euch teilhaftig sind, warum nicht viel mehr wir? Aber wir haben solche Macht nicht gebraucht, sondern wir vertragen allerlei, daß wir nicht dem Evangelium Christi ein Hindernis machen. Wißt ihr nicht, daß, die da opfern essen vom Opfer, und die des Altars pflegen, genießen des Altars? Also hat auch der HERR befohlen daß, die das Evangelium verkündigen; sollen sich vom Evangelium nähren. Ich aber habe der keines gebraucht. Ich schreibe auch nicht darum davon, daß es mit mir also sollte gehalten werden. Es wäre mir lieber, ich stürbe, denn daß mir jemand meinen Ruhm sollte zunichte machen. Denn daß ich das Evangelium predige, darf ich mich nicht rühmen; denn ich muß es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! Tue ich‘s gerne, so wird mir gelohnet; tue ich‘s aber ungerne, so ist mir das Amt doch befohlen. Was ist denn nun mein Lohn? Nämlich daß ich predige das Evangelium Christi und tue dasselbige frei, umsonst, auf daß ich nicht meiner Freiheit mißbrauche am Evangelium. Denn wiewohl ich frei bin von jedermann, hab‘ ich mich doch selbst jedermann zum Knechte gemacht, auf daß ich ihrer viel gewinne. Den Juden bin ich worden als ein Jude, auf daß ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich worden als unter dem Gesetz, auf daß ich, die, so unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich als ohne Gesetz worden (so ich doch nicht ohne Gesetz bin vor GOtt, sondern bin in dem Gesetz Christi), auf daß ich die, so ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich worden als ein Schwacher, auf daß ich die Schwachen gewinne. Ich bin jedermann allerlei worden, auf daß ich allenthalben ja etliche selig mache. Solches aber tue ich um des Evangeliums willen, auf daß ich sein teilhaftig werde. W ißt ihr nicht, daß die, so in den Schranken laufen, die laufen alle, aber einer erlangt das Kleinod? Lauft nun also, daß ihr es ergreift! Ein jeglicher aber, der da kämpft, enthält sich alles Dinges: jene also, daß sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche. Ich laufe aber also, nicht als aufs Ungewisse; ich fechte also, nicht als, der in die Luft streichet, sondern ich betäube meinen Leib und zähme ihn, daß ich nicht den andern predige und selbst verwerflich werde. I ch will euch aber, liebe Brüder, nicht verhalten, daß unsere Väter sind alle unter der Wolke gewesen und sind alle durchs Meer gegangen und sind alle unter Mose getauft mit der Wolke und mit dem Meer; und haben alle einerlei geistliche Speise gegessen und haben alle einerlei geistlichen Trank getrunken; sie tranken aber von dem geistlichen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus. Aber an ihrer vielen hatte GOtt kein Wohlgefallen; denn sie sind niedergeschlagen in der Wüste. Das ist aber uns zum Vorbilde geschehen, daß wir uns nicht gelüsten lassen des Bösen, gleichwie jene gelüstet hat. Werdet auch nicht Abgöttische, gleichwie jener etliche wurden, als geschrieben steht: Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und stand auf, zu spielen. Auch laßt uns nicht Hurerei treiben, wie etliche unter jenen Hurerei trieben, und fielen auf einen Tag dreiundzwanzigtausend. Laßt uns aber auch Christum nicht versuchen, wie etliche von jenen ihn versuchten und wurden von, den schlangen umgebracht. Murret auch nicht, gleichwie jener etliche murrten und wurden umgebracht durch den Verderber. Solches alles widerfuhr ihnen zum Vorbilde; es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt kommen ist. Darum wer, sich läßt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, daß er nicht falle. Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber GOtt ist getreu, der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern machet, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, daß ihr‘s könnt ertragen. Darum, meine Liebsten; flieht von dem Götzendienst! A ls mit den Klugen rede ich; richtet ihr, was ich sage! Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist‘s; so sind wir viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes teilhaftig sind. Seht an den Israel nach dem Fleisch. Welche die Opfer essen, sind die nicht in der Gemeinschaft des Altars? Was soll ich denn nun sagen? Soll ich sagen, daß der Götze etwas sei, oder daß das Götzenopfer etwas sei? Aber ich sage, daß die Heiden, was sie opfern, das opfern sie den Teufeln und nicht GOtt. Nun will ich nicht, daß ihr in der Teufel Gemeinschaft sein sollet. Ihr könnt nicht zugleich trinken des HERRN Kelch und der Teufel Kelch; ihr könnt nicht zugleich teilhaftig sein des Tisches des HERRN und des Tisches der Teufel. Oder wollen wir dem HERRN trotzen? Sind wir stärker denn er? I ch habe es zwar alles Macht; aber es frommt nicht alles. Ich habe es alles Macht; aber es bessert nicht alles. Niemand suche was sein ist, sondern ein jeglicher, was des andern ist. Alles was feil ist auf dem Fleischmarkt, das eßt und forscht nichts, auf daß ihr des Gewissens verschont. Denn die Erde ist des HERRN, und was darinnen ist. So aber jemand von den Ungläubigen euch ladet, und ihr wollt hingehen, so eßt alles, was euch vorgetragen wird, und forscht nichts, auf daß ihr des Gewissens verschont. Wo aber jemand würde zu euch sagen: Das ist Götzenopfer, so eßt nicht, um deswillen, der es anzeigte, auf daß ihr des Gewissens verschont. Die Erde ist des HERRN, und was darinnen ist. Ich sage aber vom Gewissen nicht dein selbst, sondern des andern. Denn warum sollte ich meine Freiheit lassen urteilen von eines andern Gewissen? Denn so ich‘s mit Danksagung nachieße, was sollte ich denn verlästert werden über dem, dafür ich danke?, Ihr eßt nun oder trinkt, oder was ihr tut, so tut es alles zu GOttes Ehre. Seid nicht ärgerlich weder den Juden noch den Griechen noch der Gemeinde GOttes, gleichwie ich auch jedermann in allerlei mich gefällig mache und suche nicht, was mir, sondern was vielen frommet, daß sie selig werden. S eid meine Nachfolger, gleichwie ich Christi! Ich lobe euch, liebe Brüder, daß ihr an mich gedenkt in allen Stücken und haltet die Weise, gleichwie ich euch gegeben habe. Ich lasse euch aber wissen, daß Christus ist eines jeglichen Mannes Haupt, der Mann aber ist des Weibes Haupt; GOtt aber ist Christi Haupt. Ein jeglicher Mann, der da betet oder weissagt und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. Ein Weib aber, das da betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist ebensoviel, als wäre sie beschoren. Will sie sich nicht bedecken, so schneide man ihr auch das Haar ab. Nun es aber übel steht, daß ein Weib verschnitten Haar habe oder beschoren sei, so laßt sie das Haupt bedecken. Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, sintemal er ist GOttes Bild und Ehre; das Weib aber ist des Mannes Ehre. Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib ist vom Manne. Und der Mann ist nicht geschaffen um des Weibes willen; sondern das Weib um des Mannes willen. Darum soll das Weib eine Macht auf dem Haupt haben um der Engel willen. Doch ist weder der Mann ohne das Weib, noch das Weib ohne den Mann in dem HERRN. Denn wie das Weib von dem Manne, also kommt auch der Mann durch das Weib, aber alles kommt von GOtt. Richtet bei euch selbst, ob es wohl steht, daß ein Weib unbedeckt vor GOtt bete. Oder lehrt euch auch nicht die Natur, daß einem Manne eine Unehre ist, so er lange Haare zeugt, und dem Weibe eine Ehre, so sie lange Haare zeugt? Das Haar ist ihr zur Decke gegeben. Ist aber jemand unter euch, der Lust zu zanken hat, der wisse, daß wir solche Weise nicht haben, die Gemeinden GOttes auch nicht. I ch muß aber dies befehlen: Ich kann‘s nicht loben, daß ihr nicht auf bessere Weise, sondern auf ärgere Weise zusammenkommt. Zum ersten, wenn ihr zusammen kommt in der Gemeinde, höre ich, es seien Spaltungen unter euch; und zum Teil glaube ich‘s. Denn es müssen Rotten unter euch sein, auf daß die, so rechtschaffen sind, offenbar unter euch werden. Wenn ihr nun zusammenkommt, so hält man da nicht des HERRN Abendmahl. Denn so man das Abendmahl halten soll, nimmt ein jeglicher sein eigenes vorhin, und einer ist hungrig, der andere ist trunken. Habt ihr aber nicht Häuser, da ihr essen und trinken möget? Oder verachtet ihr die Gemeinde GOttes und beschämt die, so da nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierinnen lobe ich euch nicht. Ich habe von dem HERRN empfangen, das ich euch gegeben habe. Denn der HERR JEsus in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach‘s und sprach: Nehmet, eßt; das ist mein Leib der für euch gebrochen wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis! Desselbigengleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut. Solches tut, so oft ihr‘s trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn so oft ihr von diesem Brot eßt und von diesem Kelch trinkt, sollt ihr des HERRN Tod verkündigen, bis daß er kommt. Welcher nun unwürdig von diesem Brot ißt oder von dem Kelch des HERRN trinkt, der ist schuldig an dem Leib und Blut des HERRN. Der Mensch prüfe aber sich selbst und also esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch. Denn welcher unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt ihm selber das Gericht damit, daß er nicht unterscheidet den Leib des HERRN. Darum sind auch so viel Schwache und Kranke unter euch, und ein gut Teil schlafen. Denn so wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet. Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir von dem HERRN gezüchtiget, auf daß wir nicht samt der Welt verdammt werden. Darum, meine lieben Brüder, wenn ihr zusammenkommt, zu essen, so harre einer des andern. Hungert aber jemand, der esse daheim, auf daß ihr nicht zum Gerichte zusammenkommt. Das andere will ich ordnen, wenn ich komme. V on den geistlichen Gaben aber will ich euch, liebe Brüder, nicht verhalten. Ihr wißt, daß ihr Heiden seid gewesen und hingegangen zu den stummen Götzen, wie ihr geführt wurdet. Darum tue ich euch kund, daß niemand JEsum verflucht, der durch den Geist GOttes redet; und niemand kann JEsum einen HERRN heißen ohne durch den Heiligen Geist. Es sind mancherlei Gaben, aber es ist ein Geist. Und es sind mancherlei Ämter, aber es ist ein HErr. Und es sind mancherlei Kräfte, aber es ist ein GOtt, der da wirkt alles in allen. In einem jeglichen erzeigen sich die Gaben des Geistes zum gemeinen Nutzen. Einem wird gegeben durch den Geist, zu reden von der Weisheit; dem andern wird gegeben, zu reden von der Erkenntnis nach demselbigen Geist; einem andern der Glaube in demselbigen Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in demselbigen Geist; einem andern, Wunder zu tun; einem andern Weissagung; einem andern, Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Sprachen; einem andern, die Sprachen auszulegen. Dies aber alles wirkt derselbige einige Geist und teilt einem jeglichen seines zu, nachdem er will. D enn gleichwie ein Leib ist und hat doch viel Glieder, alle Glieder aber eines Leibes, wiewohl ihrer viel sind, sind sie doch ein Leib: also auch Christus. Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leibe getauft, wir seien Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und sind alle zu einem Geist getränket. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. So aber der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum bin ich des Leibes Glied nicht, sollte er um deswillen nicht des Leibes Glied sein? Und so das Ohr spräche: Ich bin kein Auge, darum bin ich nicht des Leibes Glied, sollte es um deswillen nicht des Leibes Glied sein? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? So er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch? Nun aber hat GOtt die Glieder gesetzt, ein jegliches sonderlich am Leibe, wie er gewollt hat. So aber alle Glieder ein Glied wären, wo bliebe der Leib? Nun aber sind der Glieder viele, aber der Leib ist einer. Es kann das Auge nicht sagen zu der Hand: Ich bedarf dein nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf euer nicht; sondern vielmehr, die Glieder des Leibes, die uns dünken, die schwächsten zu sein, sind die nötigsten, und die uns dünken, die unehrlichsten sein, denselbigen legen wir am meisten Ehre an, und die uns übel anstehen, die schmückt man am meisten. Denn die uns wohl anstehen, die bedürfen‘s nicht. Aber GOtt hat den Leib also vermengt und dem dürftigen Glied am meisten Ehre gegeben, auf daß nicht eine Spaltung im Leibe sei, sondern die Glieder füreinander gleich sorgen. Und so ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und so ein Glied wird herrlich gehalten, so freuen sich alle Glieder, mit. Ihr seid aber der Leib Christi und Glieder, ein jeglicher nach seinem Teil. Und GOtt hat gesetzt in der Gemeinde aufs erste die Apostel, aufs andere die Propheten, aufs dritte die Lehrer, danach die Wundertäter, danach die Gaben, gesund zu machen, Helfer, Regierer, mancherlei Sprachen. Sind sie alle Apostel? Sind sie alle Propheten? Sind sie alle Lehrer? Sind sie alle Wundertäter? Haben sie alle Gaben gesund zu machen? Reden sie alle mit mancherlei Sprachen? Können sie alle auslegen? Strebt aber nach den besten Gaben! Und ich will euch noch einen köstlichern Weg zeigen. W enn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen und hätte der Liebe nicht, so wäre mir‘s nichts nütze. Die Liebe ist langmütig und freundlich; die Liebe eifert nicht; die Liebe treibt nicht Mutwillen; sie bläht sich nicht; sie stellt sich nicht ungebärdig; sie sucht nicht das Ihre; sie läßt sich nicht erbittern; sie trachtet nicht nach Schaden; sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit; sie freut sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden, und die Sprachen aufhören werden, und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindische Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort, dann aber von Angesicht zu Angesichte. Jetzt erkenne ich‘s stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. S trebt nach der Liebe! Fleißigt euch der geistlichen Gaben, am meisten aber, daß ihr weissagen möget. Denn der mit der Zunge redet, der redet nicht den Menschen, sondern GOtt. Denn ihm hört niemand zu; im Geist aber redet er die Geheimnisse. Wer aber weissagt, der redet den Menschen zur Besserung und zur Ermahnung und zur Tröstung. Wer mit Zungen redet, der bessert sich selbst; wer aber weissagt, der bessert die Gemeinde. Ich wollte, daß ihr alle mit Zungen reden könntet, aber viel mehr, daß ihr weissagtet. Denn der da weissagt, ist größer, denn der mit Zungen redet, es sei denn, daß er es auch auslege, daß die Gemeinde davon gebessert werde. Nun aber, liebe Brüder, wenn ich zu euch käme und redete mit Zungen, was wäre ich euch nütze, so ich nicht mit euch redete entweder durch Offenbarung oder durch Erkenntnis oder durch Weissagung oder durch Lehre? Hält sich‘s doch auch also in den Dingen, die da lauten und doch nicht leben, es sei eine Pfeife oder eine Harfe; wenn sie nicht unterschiedliche Stimmen von sich geben, wie kann man wissen, was gepfiffen oder geharft ist? Und so die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer will sich zum Streit rüsten? Also auch ihr, wenn ihr mit Zungen redet, so ihr nicht eine deutliche Rede gebet, wie kann man wissen, was geredet ist? Denn ihr werdet in den Wind reden. Zwar es ist mancherlei Art der Stimmen in der Welt, und derselben ist doch keine undeutlich. So ich nun nicht weiß der Stimme Deutung, werde ich undeutsch sein dem, der da redet, und der da redet, wird mir undeutsch sein. Also auch ihr, sintemal ihr euch fleißigt der geistlichen Gaben, trachtet danach, daß ihr die Gemeinde bessert, auf daß ihr alles reichlich habet. Darum, welcher mit Zungen redet, der bete also, daß er‘s auch auslege. So ich aber mit Zungen bete, so betet mein Geist; aber mein Sinn bringt niemand Frucht. Wie soll es aber denn sein? Nämlich also: Ich will beten mit dem Geist und will beten auch im Sinn; ich will Psalmen singen im Geist und will auch Psalmen singen mit dem Sinn. Wenn du aber segnest im Geist, wie soll der, so anstatt des Laien steht, Amen sagen auf deine Danksagung, sintemal er nicht weiß, was du sagest? Du danksagest wohl fein; aber der andere wird nicht davon gebessert. Ich danke meinem GOtt, daß ich mehr mit Zungen rede denn ihr alle. Aber ich will in der Gemeinde lieber fünf Worte reden mit meinem Sinn, auf daß ich auch andere unterweise, denn sonst zehntausend Worte mit Zungen. Liebe Brüder, werdet nicht Kinder an dem Verständnis, sondern an der Bosheit seid Kinder; an dem Verständnis aber seid vollkommen. Im Gesetz steht geschrieben: Ich will mit andern Zungen und mit andern Lippen reden zu diesem Volk, und sie werden mich auch also nicht hören, spricht der HErr. Darum so sind die Zungen zum Zeichen, nicht den Gläubigen, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Gläubigen. Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkäme an einem Ort und redeten alle mit Zungen, es kämen aber hinein Laien oder Ungläubige, würden sie nicht sagen, ihr wärt unsinnig? So sie aber alle weissagten und käme dann ein Ungläubiger oder Laie hinein, der würde von denselbigen allen gestraft und von allen gerichtet. Und also würde das Verborgene seines Herzens offenbar, und er würde also fallen auf sein Angesicht, GOtt anbeten und bekennen, daß GOtt wahrhaftig in euch sei. W ie ist ihm denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeglicher Psalmen, er hat eine Lehre, er hat Zungen, er hat Offenbarung, er hat Auslegung. Laßt es alles geschehen zur Besserung! So jemand mit der Zunge redet oder zwei oder aufs meiste‘ drei, eins ums andere; so lege es einer aus. Ist er aber nicht ein Ausleger, so schweige er unter der Gemeinde, rede aber sich selber, und GOtt, Die Weissager aber laßt reden, zwei oder drei, und die andern laßt richten. So aber eine Offenbarung geschieht einem andern, der da sitzet, so schweige der erste. Ihr könnt wohl alle weissagen, einer nach dem andern, auf daß sie alle lernen und alle ermahnt werden. Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn GOtt ist, nicht ein GOtt der Unordnung, sondern des Friedens wie in allen Gemeinden der Heiligen. Eure Weiber laßt schweigen unter der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, daß sie reden, sondern untertan sein, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so laßt sie daheim ihre Männer fragen. Es steht den Weibern übel an, unter der Gemeinde reden. Oder ist das Wort GOttes von euch auskommen, oder ist‘s allein zu euch kommen? So sich jemand läßt dünken, er sei ein Prophet oder geistlich, der erkenne, was ich euch schreibe; denn es sind des HERRN Gebote. Ist aber jemand unwissend, der sei, unwissend. Darum, liebe Brüder, fleißigt euch des Weissagens und wehrt nicht, mit Zungen zu reden. Laßt alles ehrlich und ordentlich zugehen! I ch erinnere euch, aber, liebe Brüder, des Evangeliums, das ich euch verkündigt habe, welches ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch steht, durch welches ihr auch selig werdet, welcher Gestalt ich es euch verkündigt habe, so ihr‘s behalten habt, es wäre, denn, daß ihr‘s umsonst geglaubt hättet. Denn ich habe euch zuvörderst gegeben, welches ich auch empfangen habe, daß Christus gestorben sei für unsere Sünden nach der Schrift, und daß er begraben sei, und daß er auferstanden sei am dritten Tage nach der Schrift, und daß er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, deren noch viel leben, etliche aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Am letzten nach allen ist er auch von mir, als einer unzeitigen Geburt, gesehen worden; denn ich bin der geringste unter den Aposteln, als der ich nicht wert bin, daß ich ein Apostel heiße, darum daß ich die Gemeinde GOttes verfolgt habe. Aber von GOttes Gnaden bin ich, das ich bin, und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet denn sie alle, nicht aber ich, sondern GOttes Gnade, die mit mir ist. Es sei nun ich oder jene, also predigen wir, und also habt ihr geglaubt. S o aber Christus gepredigt wird, daß er sei von den Toten auferstanden, wie sagen denn etliche unter euch, die Auferstehung der Toten sei nichts? Ist aber die Auferstehung der Toten nichts, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden aber auch erfunden falsche zeugen GOttes, daß wir wider GOtt gezeugt hätten, er hätte Christum auferwecket, den er nicht auferweckt hätte, sintemal die Toten nicht auferstehen. Denn so die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube eitel, so seid ihr noch in euren Sünden, so sind auch die, so in Christo entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christum, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. N un aber ist Christus auferstanden von den Toten und der Erstling worden unter denen, die da schlafen, sintemal durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt. Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, also werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden. Ein jeglicher aber in seinerOrdnung. Der Erstling Christus, danach die Christo angehören, wenn er kommen wird. Danach das Ende, wenn er das Reich GOtt und dem Vater überantworten wird, wenn er aufheben wird alle Herrschaft und alle Obrigkeit und Gewalt. Er muß aber herrschen, bis daß er alle seine Feinde unter seine Füße lege. Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod. Denn er hat ihm alles unter seine Füße getan. Wenn er aber sagt; daß es alles untertan sei, ist‘s offenbar, daß ausgenommen ist, der ihm alles untertan hat. Wenn aber alles ihm untertan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles untertan hat, auf daß GOtt sei alles in allen. W as machen sonst, die sich taufen lassen über den Toten, so allerdinge die Toten nicht auferstehen? Was lassen sie sich taufen über den Toten? Und was stehen wir alle Stunde in der Gefahr? Bei unserm Ruhm den ich habe in Christo JEsu, unserm HERRN, ich sterbe täglich. Hab‘ ich menschlicher Meinung zu Ephesus mit den wilden Tieren gefochten, was hilft‘s mir, so die Toten nicht auferstehen? Laßt uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot. Laßt euch nicht verführen! Böse Geschwätze verderben gute Sitten. Werdet doch einmal recht nüchtern und sündigt nicht; denn etliche wissen nichts von GOtt, das sage ich euch zur Schande. M öchte aber jemand, sagen: Wie werden die Toten auferstehen; und mit welcherlei Leibe werden sie kommen? Du Narr, was du säest, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säest, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, nämlich Weizen oder der andern eines. GOtt aber gibt ihm einen Leib, wie er will, und einem jeglichen von den Samen seinen eigenen Leib. Nicht ist alles Fleisch einerlei Fleisch, sondern ein ander Fleisch ist der Menschen, ein anderes des Viehes, ein anderes der Fische, ein anderes der Vögel. Und es sind himmlische Körper und irdische Körper. Aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und eine andere die irdischen. Eine andere Klarheit hat die Sonne, eine andere Klarheit hat der Mond, eine andere Klarheit haben die Sterne; denn ein Stern übertrifft den andern an Klarheit. Also auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesäet verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesäet in Unehre und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesäet in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesäet ein natürlicher Leib, und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Hat man einen natürlichen Leib, so hat man auch einen geistlichen Leib, wie es geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, ist gemacht ins natürliche Leben und der letzte Adam ins geistliche Leben. Aber der geistliche Leib ist nicht erste, sondern der natürliche, danach der geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der andere Mensch ist der HErr vom Himmel. Welcherlei der irdische ist, solcherlei sind auch die irdischen; und welcherlei der himmlische ist, solcherlei sind auch die himmlischen. Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, also werden wir auch tragen das Bild des himmlischen. D avon sage ich aber, liebe Brüder, daß Fleisch und Blut nicht können das Reich GOttes ererben; auch wird das Verwesliche nicht erben das Unverwesliche, Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen wir werden aber alle verwandelt werden, und dasselbige plötzlich, in einem Augenblick, zu der Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muß anziehen das Unverwesliche, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche wird anziehen das Unverwesliche, und dies Sterbliche wird anziehen die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen in den Sieg. T od, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Aber der Stachel des Todes ist die Sünde; die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. GOtt aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern HERRN JEsum Christum! Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unbeweglich und nehmt immer zu in dem Werk des HERRN, sintemal ihr wißt, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem HERRN. V on der Steuer aber, die den Heiligen geschieht, wie ich den Gemeinden in Galatien geordnet habe, also tut auch ihr. Auf je der Sabbate einen lege bei sich selbst ein jeglicher unter euch und sammle, was ihn gut dünkt, auf daß nicht, wenn ich komme, dann allererst die Steuer zu sammeln sei. Wenn ich aber darkommen bin, welche ihr durch Briefe dafür anseht, die will ich senden, daß sie hinbringen eure Wohltat nach Jerusalem. So es aber wert ist, daß ich auch hinreise, sollen sie mit mir reisen. I ch will aber zu euch kommen, wenn ich durch Mazedonien ziehe; denn durch Mazedonien werde ich ziehen. Bei euch aber werde ich vielleicht bleiben oder auch wintern, auf daß ihr mich geleitet, wo ich hinziehen werde. Ich will euch jetzt nicht sehen im Vorüberziehen; denn ich hoffe, ich wolle etliche Zeit bei euch bleiben, so es der HERR zuläßt. Ich werde aber zu Ephesus bleiben bis Pfingsten. Denn mir ist eine große Tür aufgetan, die viele Frucht wirket, und sind viel Widerwärtige da. S o Timotheus kommt, so seht zu, daß er ohne Furcht bei euch sei; denn er treibt auch das Werk des HERRN wie ich. Daß ihn nun nicht jemand verachte! Geleitet ihn aber im Frieden, daß er zu mir komme; denn ich warte sein mit den Brüdern. Von Apollos, dem Bruder, aber wißt, daß ich ihn sehr viel ermahnt habe, daß er zu euch käme mit den Brüdern, und es war allerdinge sein Wille nicht, daß er jetzt käme; er wird aber kommen, wenn es ihm gelegen sein wird. W achet, steht im Glauben, seid männlich und seid stark! Alle eure Dinge laßt in der Liebe geschehen. Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, ihr kennt das Haus Stephanas, daß sie sind die Erstlinge in Achaja und haben sich selbst verordnet zum Dienst den Heiligen, auf daß auch ihr solchen untertan seiet und allen, die mitwirken und arbeiten. Ich freue mich über die Zukunft Stephanas und Fortunatus und Achaicus; denn wo ich euer Mangel hatte, das haben sie erstattet. Sie haben erquickt meinen und euren Geist. Erkennt, die solche sind! Es grüßen euch die Gemeinden in Asien. Es grüßen euch sehr in dem HERRN Aquila und Priscilla samt der Gemeinde in ihrem Hause. Es grüßen euch alle Brüder. Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuß. Ich, Paulus, grüße euch mit meiner Hand. So jemand den HERRN JEsum Christum nicht liebhat, der sei Anathema, Maharam Motha. Die Gnade des HERRN JEsu Christi sei mit euch! Meine Liebe sei mit euch allen in Christo JEsu! Amen. P aulus, ein Apostel JEsu Christi durch den Willen GOttes, und Bruder Timotheus: Der Gemeinde GOttes zu Korinth samt allen Heiligen in ganz Achaja. Gnade sei mit euch und Friede von GOtt, unserm Vater, und dem HERRN JEsu Christo! G elobt sei GOtt und der Vater unsers HERRN JEsu Christi, der Vater der Barmherzigkeit und GOtt alles Trostes, der uns tröstet in aller unserer Trübsal, daß wir auch trösten können, die da sind in allerlei Trübsal, mit dem Trost, damit wir getröstet werden von GOtt. Denn gleichwie wir des Leidens Christi viel haben, also werden wir auch reichlich getröstet durch Christum. Wir haben aber Trübsal oder Trost, so geschieht es euch zugut. Ist‘s Trübsal, so geschieht es euch zu Trost und Heil; welches Heil beweist sich, so ihr leidet mit Geduld dermaßen, wie wir leiden. Ist‘s Trost, so geschieht es euch auch zu Trost und Heil. Und steht unsere Hoffnung fest für euch, dieweil wir wissen, daß, wie ihr des Leidens teilhaftig seid, so werdet ihr auch des Trostes teilhaftig sein. Denn wir wollen euch nicht verhalten, liebe Brüder, unsere Trübsal, die uns in Asien widerfahren ist da wir über die Maßen beschwert waren und über Macht, also daß wir auch am Leben verzagten und bei uns beschlossen hatten, wir müßten sterben. Das geschah aber darum, daß wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst stellten, sondern auf GOtt, der die Toten auferwecket, welcher uns von solchem Tode erlöst hat und noch täglich erlöset; und hoffen auf ihn, er werde uns auch hinfort erlösen durch Hilfe eurer Fürbitte für uns, auf daß über uns für die Gabe, die uns gegeben ist, durch viel Personen viel Danks geschehe. Denn unser Ruhm ist der, nämlich das Zeugnis unsers Gewissens, daß wir in Einfältigkeit und göttlicher Lauterkeit, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade GOttes auf der Welt gewandelt haben, allermeist aber bei euch. Denn wir schreiben euch nichts anderes, denn was ihr lest und auch befindet. Ich hoffe aber, ihr werdet uns auch bis ans Ende also befinden, gleichwie ihr uns zum Teil befunden habt. Denn wir sind euer Ruhm, gleichwie auch ihr unser Ruhm seid auf des HERRN JEsu Tag. U nd auf solch Vertrauen gedachte ich jenes Mal zu euch zu kommen, auf daß ihr abermal eine Wohltat empfinget, und ich durch euch nach Mazedonien reisete und wiederum aus Mazedonien zu euch käme und von euch geleitet würde nach Judäa. Hab‘ ich aber eine Leichtfertigkeit gebrauchet, da ich solches gedachte, oder sind meine Anschläge fleischlich? Nicht also, sondern bei mir ist Ja Ja, und Nein ist Nein. Aber, o ein treuer GOtt, daß unser Wort an euch nicht Ja und Nein gewesen ist! Denn der Sohn GOttes, JEsus Christus, der unter euch durch uns gepredigt ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern es war Ja in ihm. Denn alle GOttesverheißungen sind Ja in ihm und sind Amen in ihm GOtt zu Lobe durch uns. GOtt ist‘s aber, der uns befestigt samt euch in Christum und uns gesalbt und versiegelt und in unsere Herzen das Pfand, den Geist, gegeben hat. Ich rufe aber GOtt an zum zeugen auf meine Seele, daß ich euer verschont habe in dem, daß ich nicht wieder nach Korinth kommen bin. Nicht daß wir Herren seien über euren Glauben, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude; denn ihr steht im Glauben. I ch dachte aber solches bei mir, daß ich nicht abermal in Traurigkeit zu euch käme. Denn so ich euch traurig mache, wer ist, der mich fröhlich mache, ohne der da von mir betrübt wird? Und dasselbige habe ich euch geschrieben, daß ich nicht, wenn ich käme, traurig sein müßte, über welche ich mich billig sollte freuen, sintemal ich mich des zu euch allen versehe, daß meine Freude euer aller Freude sei. Denn ich schrieb euch in großer Trübsal und Angst des Herzens mit viel Tränen, nicht daß ihr solltet betrübt werden, sondern auf, daß ihr die Liebe erkennetet, welche ich habe sonderlich zu euch. S o aber jemand eine Betrübnis hat angerichtet, der hat nicht mich betrübt, ohne zum Teil, auf daß ich nicht euch alle beschwere. Es ist aber genug, daß derselbige von vielen also gestraft ist. daß ihr nun hinfort ihm desto mehr vergebt und tröstet, auf daß er nicht in allzu große Traurigkeit versinke. Darum ermahne ich euch, daß ihr die Liebe an ihm beweiset. Denn darum habe ich euch auch geschrieben, daß ich erkennete, ob ihr rechtschaffen seid, gehorsam zu sein in allen Stücken. Welchem aber ihr etwas vergebet, dem vergebe ich auch. Denn auch ich, so ich etwas vergebe jemandem, das vergebe ich um euretwillen an Christi Statt, auf daß wir nicht übervorteilt werden vom Satan; denn uns ist nicht unbewußt, was er im Sinn hat. D a ich aber nach Troas kam, zu predigen das Evangelium Christi, und mir eine Tür aufgetan war in dem HERRN, hatte ich keine Ruhe in meinem Geist, da ich Titus, meinen Bruder, nicht fand, sondern ich machte meinen Abschied mit ihnen und fuhr aus nach Mazedonien. Aber GOtt sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christo und offenbart den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten. Denn wir sind GOtt ein guter Geruch Christi, beide, unter denen, die selig werden, und unter denen, die verloren werden: diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist hiezu tüchtig? Denn wir sind nicht wie etliche viele, die das Wort GOttes verfälschen, sondern als aus Lauterkeit und als aus GOtt, vor GOtt reden wir in Christo. H eben wir denn abermal an, uns selbst zu preisen? Oder bedürfen wir, wie etliche, der Lobebriefe an euch oder Lobebriefe von euch? Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, der erkannt und gelesen wird von allen Menschen, die ihr offenbar worden seid, daß ihr ein Brief Christi seid, durch unser Predigtamt zubereitet und durch uns geschrieben, nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen GOttes, nicht in steinerne Tafeln, sondern in fleischerne Tafeln des Herzens. Ein solch Vertrauen aber haben wir durch Christum zu GOtt. N icht daß wir tüchtig sind von uns selber, etwas zu denken als von uns selber, sondern daß wir tüchtig sind, ist von GOtt, Welcher auch uns tüchtig gemacht hat, das Amt zu führen des Neuen Testaments, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. So aber das Amt, das durch die Buchstaben tötet und in die Steine ist gebildet, Klarheit hatte, also daß die Kinder Israel nicht konnten ansehen das Angesicht Mose‘s um der Klarheit willen seines Angesichtes, die doch aufhört, wie sollte nicht viel mehr das Amt, das den Geist gibt, Klarheit haben? Denn so das Amt, das die Verdammnis prediget, Klarheit hat, viel mehr hat das Amt, das die Gerechtigkeit prediget, überschwengliche Klarheit. Denn auch jenes Teil, das verklärt war, ist nicht für Klarheit zu achten gegen diese überschwengliche Klarheit. Denn so das Klarheit hatte, das da aufhört, viel mehr wird das Klarheit haben, das da bleibt. Dieweil wir nun solche Hoffnung haben, brauchen wir große Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. und tun nicht wie Mose, der die Decke vor sein Angesicht hing, daß die Kinder Israel nicht ansehen konnten das Ende des, der aufhört. Sondern ihre Sinne sind verstockt; denn bis auf den heutigen Tag bleibt dieselbige Decke unaufgedeckt über dem Alten Testament, wenn sie es lesen, welche in Christo aufhört. Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose gelesen wird, hängt die Decke vor ihrem Herzen. Wenn es aber sich bekehrte zu dem HERRN, so würde die Decke abgetan. Denn der HERR ist der Geist. Wo aber der Geist des HERRN ist, da ist Freiheit. Nun aber spiegelt sich in uns allen des HERRN Klarheit mit aufgedecktem Angesichte; und wir werden verklärt in dasselbige Bild von einer Klarheit zu der andern als vom Geist des HERRN. D arum, dieweil wir ein solch Amt haben, nachdem uns Barmherzigkeit widerfahren ist, so werden wir nicht müde sondern meiden auch heimliche Schande und gehen nicht mit Schalkheit um, fälschen auch nicht GOttes Wort, sondern mit Offenbarung der Wahrheit und beweisen uns wohl gegen aller Menschen Gewissen vor GOtt. Ist nun unser Evangelium verdeckt, so ist‘s in denen, die verloren werden, verdeckt, bei welchen der GOtt dieser Welt der Ungläubigen Sinn verblendet hat, daß sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild GOttes. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern JEsum Christ, daß er sei der HErr, wir aber eure Knechte um JEsu willen. Denn GOtt, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, daß (durch uns) entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit GOttes in dem Angesichte JEsu Christi. W ir haben aber solchen Schatz in irdischen Gefäßen, auf daß die überschwengliche Kraft sei GOttes und nicht von uns. Wir haben allenthalben Trübsal, aber wir ängsten uns nicht; uns ist bange, aber wir verzagen nicht; wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen; wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Und tragen um allezeit das Sterben des HERRN JEsu an unserm Leibe, auf daß auch das Leben des HERRN JEsu an unserm Leibe offenbar werde. Denn wir, die wir leben, werden immerdar in den Tod gegeben um JEsu willen, auf daß auch das Leben JEsu offenbar werde an unserm sterblichen Fleische. Darum so ist nun der Tod mächtig in uns, aber das Leben in euch. Dieweil wir aber denselbigen Geist des Glaubens haben (nachdem geschrieben steht: Ich glaube, darum rede ich), so glauben wir auch, darum so reden wir auch und wissen, daß der, so den HERRN JEsum hat auferweckt, wird uns auch auferwecken durch JEsum und wird uns darstellen samt euch. Denn es geschieht alles um euretwillen, auf daß die überschwengliche Gnade durch vieler Danksagen GOtt reichlich preise. Darum werden wir nicht müde, sondern ob unser äußerlicher Mensch verweset, so wird doch der innerliche von Tag zu Tag erneuert. Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig. W ir wissen aber, so unser irdisch Haus dieser Hütte zerbrochen wird, daß wir einen Bau haben, von GOtt erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist, im Himmel. Und über demselbigen sehnen wir uns auch nach unserer Behausung, die vom Himmel ist, und uns verlanget, daß wir damit überkleidet werden, So doch, wo wir bekleidet und nicht bloß erfunden werden. Denn dieweil wir in der Hütte sind, sehnen wir uns und sind beschweret, sintemal wir wollten lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden, auf daß das Sterbliche würde verschlungen von dem Leben. Der uns aber zu demselbigen bereitet, das ist GOtt, der uns das Pfand, den Geist gegeben hat. Wir sind aber getrost allezeit und wissen, daß, dieweil wir im Leibe wohnen, so wallen wir dem HERRN. Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. Wir sind aber getrost und haben vielmehr Lust, außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem HERRN. Darum fleißigen wir uns auch, wir sind daheim oder wallen, daß wir ihm wohlgefallen. Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, auf daß ein jeglicher empfange, nachdem er gehandelt hat bei Leibesleben, es sei gut oder böse. D ieweil wir denn wissen, daß der HERR zu fürchten ist, fahren wir schön mit den Leuten; aber GOtt sind wir offenbar. Ich hoffe aber, daß wir auch in eurem Gewissen offenbar sind. Daß wir uns nicht abermal loben, sondern euch eine Ursache geben, zu rühmen von uns, auf daß ihr habt zu rühmen wider die, so sich nach dem Ansehen rühmen und nicht nach dem Herzen. Denn tun wir zu viel, so tun wir‘s GOtt; sind wir mäßig, so sind wir euch mäßig. Denn die Liebe Christi dringt uns also, sintemal wir halten, daß, so einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben. Und er ist darum für sie alle gestorben, auf daß die, so da leben, hinfort nicht ihnen selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. D arum von nun an kennen wir niemand nach dem Fleisch; und ob wir auch Christum gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr. Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu worden. Aber das alles von GOtt, der uns mit ihm selber versöhnt hat durch JEsum Christum und das Amt gegeben, das die Versöhnung prediget. Denn GOtt war in Christo und versöhnete die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi Statt; denn GOtt vermahnt durch uns. So bitten wir nun an Christi Statt: Laßt euch versöhnen mit GOtt! Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt. W ir ermahnen aber euch als Mithelfer, daß ihr nicht vergeblich die Gnade GOttes empfanget. Denn er spricht: Ich habe dich in der angenehmen Zeit erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen. Sehet, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils. Laßt uns aber niemand irgendein Ärgernis geben, auf daß unser Amt nicht verlästert werde; sondern in allen Dingen laßt uns beweisen als die Diener GOttes: in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhren, in Arbeit, in Wachen, in Fasten, in Keuschheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Freundlichkeit, in dem Heiligen Geist, in ungefärbter Liebe, in dem Wort der Wahrheit, in der Kraft GOttes, durch Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken; durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute Gerüchte; als die Verführer und doch wahrhaftig; als die Unbekannten und doch bekannt; als die Sterbenden, und siehe, wir leben; als die Gezüchtigten und doch nicht ertötet; als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts innehaben und doch alles haben. O ihr Korinther, unser Mund hat sich zu euch aufgetan; unser Herz ist getrost. Unserthalben dürft ihr euch nicht ängsten. Daß ihr euch aber ängstet, das tut ihr aus herzlicher Meinung. Ich rede mit euch als mit meinen Kindern, daß ihr euch auch also gegen mich stellt und seiet auch getrost. Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen! Denn was hat die Gerechtigkeit für Genieß mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel GOttes für Gleichheit mit den Götzen? Ihr aber seid der Tempel des lebendigen GOttes, wie denn GOtt spricht: Ich will in ihnen wohnen und in ihnen wandeln und will ihr GOtt sein, und sie sollen mein Volk sein. Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der HErr, und rührt kein Unreines an, so will ich euch annehmen. und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige HErr. D ieweil wir nun solche Verheißung haben, meine Liebsten, so laßt uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und fortfahren mit der Heiligung in der Furcht GOttes. Faßt uns! Wir haben niemand Leid getan; wir haben niemand verletzt; wir haben niemand übervorteilt. Nicht sage ich solches, euch zu verdammen; denn ich habe droben zuvor gesagt, daß ihr in unserm Herzen seid, mitzusterben und mitzuleben. Ich rede fröhlich mit euch; ich rühme viel von euch; ich bin erfüllt mit Trost; ich bin überschwenglich in Freuden in aller unserer Trübsal. D enn da wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern allenthalben waren wir in Trübsal: auswendig Streit, inwendig Furcht. Aber GOtt, der die Geringen tröstet, der tröstete uns durch die Ankunft des Titus. Nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, damit er getröstet war an euch, und verkündigte uns euer Verlangen, euer Weinen, euren Eifer um mich, also daß ich mich noch mehr freuete. D enn daß ich euch durch den Brief habe traurig gemacht, reut mich nicht. Und ob‘s mich reuete, so ich aber sehe, daß der Brief vielleicht eine Weile euch betrübt hat, so freue ich mich doch nun, nicht darüber, daß ihr seid betrübt worden, sondern daß ihr seid betrübt worden zur Reue. Denn ihr seid göttlich betrübt worden, daß ihr von uns ja keinen Schaden irgend worinnen nehmt. Denn die göttliche Traurigkeit wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemand gereuet; die Traurigkeit aber der Welt wirkt den Tod. Siehe, dasselbige, daß ihr göttlich seid betrübt worden, welchen Fleiß hat es in euch gewirket, dazu Verantwortung, Zorn, Furcht, Verlangen, Eifer, Rache! Ihr habt euch beweist in allen Stücken, daß ihr rein seid an der Tat. Darum, ob ich euch geschrieben habe, so ist‘s doch nicht geschehen um deswillen, der beleidigt hat, auch nicht um deswillen, der beleidigt ist, sondern um deswillen, daß euer Fleiß gegen uns offenbar würde bei euch vor GOtt. Derhalben sind wir getröstet worden, daß ihr getröstet seid. Überschwenglicher aber haben wir uns noch mehr gefreut über die Freude des Titus; denn sein Geist ist erquickt an euch allen. Denn was ich vor ihm von euch gerühmt habe, bin ich nicht zuschanden worden; sondern gleichwie alles wahr ist, was ich mit euch geredet habe, also ist auch unser Rühmen vor Titus wahr worden. Und er ist überaus herzlich wohl an euch, wenn er gedenkt an euer aller Gehorsam, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern habt aufgenommen. Ich freue mich, daß ich mich zu euch alles versehen darf. I ch tue euch kund, liebe Brüder, die Gnade GOttes, die in den Gemeinden in Mazedonien gegeben ist. Denn ihre Freude war da überschwenglich, da sie durch viel Trübsal arm waren, haben sie doch reichlich gegeben in aller Einfältigkeit. Denn nach allem Vermögen (das zeuge ich) und über Vermögen waren sie selbst willig und flehten uns mit vielem Ermahnen, daß wir aufnähmen die Wohltat und Gemeinschaft der Handreichung, die da geschieht den Heiligen. Und nicht, wie wir hofften, sondern ergaben sich selbst zuerst dem HERRN und danach uns durch den Willen GOttes, daß wir mußten Titus ermahnen, auf daß er, wie er zuvor hatte angefangen, also auch unter euch solche Wohltat ausrichtete. Aber gleichwie ihr in allen Stücken reich seid, im Glauben und im Wort und in der Erkenntnis und in allerlei Fleiß und in eurer Liebe zu uns, also schafft, daß ihr auch in dieser Wohltat reich seid. Nicht sage ich, daß ich etwas gebiete, sondern dieweil andere so fleißig sind, versuche ich auch eure Liebe, ob sie rechter Art sei. Denn ihr wißt die Gnade unsers HERRN JEsu Christi, daß, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armut reich würdet. Und mein Wohlmeinen hierinnen gebe ich. Denn solches ist euch nützlich, die ihr angefangen habt vor dem Jahre her, nicht allein das Tun, sondern auch das Wollen. Nun aber vollbringt auch das Tun, auf daß, gleichwie da ist ein geneigt Gemüt zu wollen, so sei auch da ein geneigt Gemüt zu tun von dem, was ihr habt. Denn so einer willig ist, so ist er angenehm, nachdem er hat, nicht nachdem er nicht hat. Nicht geschieht das der Meinung, daß die andern Ruhe haben und ihr Trübsal, sondern daß es gleich sei. So diene euer Überfluß ihrem Mangel diese (teure) Zeit lang, auf daß auch ihr Überschwang hernach diene eurem Mangel, und geschehe, was gleich ist. Wie geschrieben steht: Der viel sammelte, hatte nicht Überfluß, und der wenig sammelte, hatte nicht Mangel. GOtt aber sei Dank, der solchen Fleiß für euch gegeben hat in das Herz des Titus! Denn er nahm zwar die Ermahnung an; aber dieweil er so sehr fleißig war, ist er von selber zu euch gereiset. Wir haben aber einen Bruder mit ihm gesandt; der das Lob hat am Evangelium durch alle Gemeinden; nicht allein aber das, sondern er ist auch verordnet von den Gemeinden zum Gefährten unserer Fahrt in dieser Wohltat, welche durch uns ausgerichtet wird dem HERRN zu Ehren und (zum Preis) eures guten Willens. Und verhüten das, daß uns nicht jemand übel nachreden möge solcher reichen Steuer halben, die durch uns ausgerichtet wird. und sehen darauf, daß es redlich zugehe, nicht allein vor dem HERRN, sondern auch vor den Menschen. Auch haben wir mit ihnen gesandt unsern Bruder, den wir oft gespürt haben in vielen Stücken, daß er fleißig sei, nun aber viel fleißiger. Und wir sind großer Zuversicht zu euch, es sei des Titus halben, welcher mein Geselle und Gehilfe unter euch ist, oder unserer Brüder halben, welche Apostel sind der Gemeinden und eine Ehre Christi. Erzeigt nun die Beweisung eurer Liebe und unsers Ruhms von euch an diesen, auch öffentlich vor den Gemeinden. D enn von solcher Steuer, die den Heiligen geschieht, ist mir nicht not, euch zu schreiben. Denn ich weiß euren guten Willen, davon ich rühme bei denen aus Mazedonien (und sage): Achaja ist vor dem Jahr bereit gewesen. Und euer Exempel hat viele gereizet. Ich habe aber diese Brüder darum gesandt, daß nicht unser Ruhm von euch zunichte würde in dem Stücke, und daß ihr bereit seid, gleichwie ich von euch gesagt habe, auf daß nicht, so die aus Mazedonien mit mir kämen und euch unbereitet fänden, wir (will nicht sagen ihr) zuschanden würden mit solchem Rühmen. Ich habe es aber für nötig angesehen, die Brüder zu ermahnen, daß sie voranzögen zu euch, zu verfertigen diesen zuvor verheißenen Segen, daß er bereitet sei, also daß es sei ein Segen und nicht ein Geiz. Ich meine aber das: Wer da kärglich säet, der wird auch kärglich ernten; und wer da säet im Segen, der wird auch ernten im Segen. Ein jeglicher nach seiner Willkür, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat GOtt lieb. GOtt aber kann machen, daß allerlei Gnade unter euch reichlich sei, daß ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken, wie geschrieben steht: Er hat ausgestreut und gegeben den Armen; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit. Der aber Samen reicht beim Säemann, der wird je auch das Brot reichen zur Speise und wird vermehren euren Samen und wachsen lassen das Gewächs eurer Gerechtigkeit, daß ihr reich seid in allen Dingen mit aller Einfältigkeit, welche wirkt durch uns Danksagung GOtt. Denn die Handreichung dieser Steuer erfüllt nicht allein den Mangel der Heiligen, sondern ist auch überschwenglich darinnen, daß viele GOtt danken für diesen unsern treuen Dienst und preisen GOtt über eurem untertänigen Bekenntnis des Evangeliums Christi und über eurer einfältigen Steuer an sie und an alle und über ihrem Gebet für euch, welche verlangt nach euch, um der überschwenglichen Gnade GOttes willen in euch. GOtt aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe! I ch aber, Paulus, ermahne euch durch die Sanftmütigkeit und Lindigkeit Christi, der ich gegenwärtig unter euch gering bin, im Abwesen aber bin ich türstig gegen euch. Ich bitte aber, daß mir nicht not sei, gegenwärtig türstig zu handeln und der Kühnheit zu brauchen, die man mir zumißt, gegen etliche, die uns schätzen, als wandelten wir fleischlicherweise. Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen unserer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor GOtt, zu zerstören die Befestungen, damit wir zerstören die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis GOttes und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi und sind bereit, zu rächen allen Ungehorsam, wenn euer Gehorsam erfüllt ist. Richtet ihr nach dem Ansehen? Verläßt sich jemand darauf, daß er Christo angehöre, der denke solches, auch wieder um bei ihm, daß, gleichwie er Christo angehört, also gehören wir auch Christo an. Und so ich auch etwas weiter, mich rühmete von unserer Gewalt, welche uns der HERR gegeben hat, euch zu bessern und nicht zu verderben, wollte ich nicht zuschanden werden. (Das sage ich aber,) daß ihr nicht euch dünken laßt, als hätte ich euch wollen schrecken mit Briefen. Denn die Briefe (sprechen, sie) sind schwer und stark; aber die Gegenwärtigkeit des Leibes ist schwach und die Rede verächtlich. Wer ein solcher ist, der denke, daß wie wir sind mit Worten in den Briefen im Abwesen, so dürfen wir auch wohl sein mit der Tat gegenwärtig. D enn wir dürfen uns nicht unter die rechnen oder zählen, so sich selbst loben; aber dieweil sie sich bei sich selbst messen und halten allein von sich selbst, verstehen sie nichts. Wir aber rühmen uns nicht über das Ziel, sondern nur nach dem Ziel der Regel, damit uns GOtt abgemessen hat das Ziel, zu gelangen auch bis an euch. Denn wir fahren nicht zu weit, als wären wir nicht gelangt bis zu euch; denn wir sind ja auch bis zu euch kommen mit dem Evangelium Christi. Und rühmen uns nicht über das Ziel in fremder Arbeit und haben Hoffnung, wenn nun euer Glaube in euch gewachsen, daß wir unserer Regel nach wollen weiter kommen und das Evangelium auch predigen denen, die jenseits euch wohnen, und uns nicht rühmen in dem, was mit fremder Regel bereitet ist. Wer sich aber rühmet, der rühme sich des HERRN. Denn darum ist einer nicht tüchtig, daß er sich selbst lobt, sondern daß ihn der HERR lobt. W ollte GOtt, ihr hieltet mir ein wenig Torheit zugut! Doch ihr haltet mir‘s wohl zugut. Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer. Denn ich habe euch vertraut einem Manne, daß ich eine reine Jungfrau Christo zubrächte. Ich fürchte aber, daß nicht, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer Schalkheit, also auch eure Sinne verrückt werden von der Einfältigkeit in Christo. Denn so, der da zu euch kommt, einen andern JEsum predigte, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfinget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein ander Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so vertrüget ihr‘s. Denn ich achte, ich sei nicht weniger, denn die hohen Apostel sind. Und ob ich albern bin mit Reden, so bin ich doch nicht albern in der Erkenntnis. Doch, ich bin bei euch allenthalben wohlbekannt. O der habe ich gesündigt, daß ich mich erniedrigt habe, auf daß ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium umsonst verkündigt und habe andere Gemeinden beraubt und Sold von ihnen genommen, daß ich euch predigte. Und da ich bei euch war gegenwärtig und Mangel hatte, war ich niemand beschwerlich (denn meinen Mangel erstatteten die Brüder, die aus Mazedonien kamen); und habe mich in allen Stücken euch unbeschwerlich gehalten und will auch noch mich also halten. So gewiß die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm in den Ländern Achajas nicht gestopft werden. Warum das? Daß ich euch nicht sollte liebhaben? GOtt weiß es. Was ich aber tue und tun will, das tue ich darum, daß ich die Ursache abhaue denen, die Ursache suchen, daß sie rühmen möchten, sie seien wie wir. Denn solche falsche Apostel und trügliche Arbeiter verstellen sich zu Christi Aposteln. Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich zum Engel des Lichts. Darum ist es nicht ein Großes, ob sich auch seine Diener verstellen als Prediger der Gerechtigkeit; welcher Ende sein wird nach ihren Werken. I ch sage abermal, daß nicht jemand wähne, ich sei töricht; wo aber nicht, so nehmt mich an als einen Törichten, daß ich mich auch ein wenig rühme. Was ich jetzt rede, das rede ich nicht als im HERRN, sondern als in der Torheit, dieweil wir in das Rühmen kommen sind. Sintemal viele sich rühmen nach dem Fleisch, will ich mich auch rühmen. Denn ihr vertragt gerne die Narren, dieweil ihr klug seid. Ihr vertraget, so euch jemand zu Knechten macht, so euch jemand schindet, so euch jemand nimmt, so jemand euch trotzt, so euch jemand in das Angesicht streicht. Das sage ich nach der Unehre, als wären wir schwach worden. Worauf nun jemand kühn ist (ich rede in Torheit), darauf bin ich auch kühn. Sie sind Hebräer, ich auch. Sie sind Israeliter, ich auch. Sie sind Abrahams Same, ich auch. Sie sind Diener Christi; (ich rede töricht) ich bin wohl mehr. Ich habe mehr gearbeitet, ich habe mehr Schläge erlitten, ich bin öfter gefangen, oft in Todesnöten gewesen. Von den Juden habe ich fünfmal empfangen vierzig Streiche weniger eines. Ich bin dreimal gestäupet, einmal gesteiniget, dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, Tag und Nacht habe ich zugebracht in der Tiefe (des Meers). Ich bin oft gereiset; ich bin in Gefahr gewesen zu Wasser, in Gefahr unter den Mördern, in Gefahr unter den Juden, in Gefahr unter den Heiden, in Gefahr in den Städten, in Gefahr in der Wüste, in Gefahr auf dem Meer, in Gefahr unter den falschen Brüdern, in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße, ohne was sich sonst zuträgt, nämlich daß ich täglich werde angelaufen und trage Sorge für alle Gemeinden. Wer ist schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird geärgert, und ich brenne nicht? So ich mich je rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen. GOtt und der Vater unsers HERRN JEsu Christi, welcher sei gelobt in Ewigkeit, weiß, daß ich nicht lüge. Zu Damaskus, der Landpfleger des Königs Aretas verwahrete die Stadt der Damasker und wollte mich greifen; und ich ward einem Korbe zum Fenster aus durch die Mauer niedergelassen und entrann aus seinen Händen. E s ist mir ja das Rühmen nichts nütze; doch will ich kommen auf die Gesichte und Offenbarungen des HERRN. Ich kenne einen Menschen in Christo vor vierzehn Jahren (ist er in dem Leibe gewesen, so weiß ich‘s nicht, oder ist er außer dem Leibe gewesen, so weiß ich‘s auch nicht; GOtt weiß es); derselbige ward entzückt bis in den dritten Himmel. Und ich kenne denselbigen Menschen (ob er in dem Leibe oder außer dem Leibe gewesen ist, weiß ich nicht; GOtt weiß es). Er ward entzückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, welche kein Mensch sagen kann. Davon will ich mich rühmen; von mir selbst aber will ich mich nichts rühmen ohne meiner Schwachheit. Und so ich mich rühmen wollte, täte ich darum nicht töricht; denn ich wollte die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber des, auf daß nicht jemand mich höher achte, denn er an mir sieht, oder von mir hört, Und auf daß ich mich nicht der hoher Offenbarung überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satanas Engel, der mich mit Fäusten schlage, auf daß ich mich nicht überhebe. Dafür ich dreimal zum HERRN gefleht habe, daß er von mir wiche; und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf daß die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich gutes Muts in Schwachheiten, in Schmachen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten um Christi willen. Denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark. I ch bin ein Narr worden über dem Rühmen; dazu habt ihr mich gezwungen. Denn ich sollte von euch gelobt werden, sintemal ich nichts weniger bin, denn die hohen Apostel sind; wiewohl ich nichts bin. Denn es sind ja eines Apostels Zeichen unter euch geschehen mit aller Geduld; mit Zeichen und mit Wundern und mit Taten. Welches ist‘s, darinnen ihr geringer seid denn die andern Gemeinden, ohne daß ich selbst euch nicht habe beschweret? Vergebt mir diese Sünde! Siehe, ich bin bereit, zum drittenmal zu euch zu kommen, und will euch nicht beschweren; denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. Denn es sollen nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern den Kindern. Ich will aber fast gerne darlegen und dargelegt werden für eure Seelen; wiewohl ich euch fast sehr liebe und doch wenig geliebt werde. Aber laß also sein, daß ich euch nicht habe beschweret, sondern dieweil ich tückisch war, habe ich euch mit Hinterlist gefangen. Habe ich aber auch jemand übervorteilt durch deren etliche, die ich zu euch gesandt habe? Ich habe Titus ermahnt und mit ihm gesandt einen Bruder. Hat euch auch Titus übervorteilt? Haben wir nicht in einem Geist gewandelt? Sind wir nicht in einerlei Fußtapfen gegangen? L aßt ihr euch abermal dünken, wir verantworten uns? Wir reden in Christo vor GOtt; aber das alles geschieht, meine Liebsten, euch zur Besserung. Denn ich fürchte, wenn ich komme, daß ich euch nicht finde, wie ich will, und ihr mich auch nicht findet, wie ihr wollet: daß nicht Hader, Neid, Zorn, Zank, Afterreden, Ohrenblasen, Aufblähen, Aufruhr da sei; daß ich nicht abermal komme, und mich mein GOtt demütige bei euch, und müsse Leid tragen über viele, die zuvor gesündigt und nicht Buße getan haben für die Unreinigkeit und Hurerei und Unzucht, die sie getrieben haben. K omme ich zum drittenmal zu euch, so soll in zweier oder dreier zeugen Munde bestehen allerlei Sache. Ich hab es euch zuvor gesagt und sage es euch zuvor als gegenwärtig zum andernmal und schreibe es nun im Abwesen denen, die zuvor gesündigt haben, und den andern allen: Wenn ich abermal komme, so will ich nicht schonen. Sintemal ihr sucht, daß ihr einmal gewahr werdet des, der in mir redet, nämlich Christi, welcher unter euch nicht schwach ist, sondern ist mächtig unter euch. Und ob er wohl gekreuzigt ist in der Schwachheit, so lebt er doch in der Kraft GOttes. Und ob wir auch schwach sind in ihm, so leben wir doch mit ihm in der Kraft GOttes unter euch. Versucht euch selbst, ob ihr im Glauben seid, prüfet euch selbst! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, daß JEsus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr untüchtig seid. Ich hoffe aber, ihr erkennt, daß wir nicht untüchtig sind. Ich bitte aber GOtt, daß ihr nichts Übles tut, nicht auf daß wir tüchtig gesehen werden, sondern auf daß ihr das Gute tut, und wir wie die Untüchtigen seien. Denn wir können nichts wider die Wahrheit, sondern für die Wahrheit. Wir freuen uns aber, wenn wir schwach sind, und ihr mächtig seid. Und dasselbige wünschen wir auch nämlich eure Vollkommenheit. Derhalben ich auch solches abwesend schreibe, auf daß ich nicht, wenn ich gegenwärtig bin, Schärfe brauchen müsse nach der Macht, welche mir der HErr, zu bessern und nicht zu verderben, gegeben hat. Zuletzt, liebe Brüder, freut euch, seid vollkommen, tröstet euch, habt einerlei Sinn, seid friedsam, so wird GOtt der Liebe und des Friedens mit euch sein. Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuß. Es grüßen euch alle Heiligen. Die Gnade unsers HERRN JEsu Christi und die Liebe GOttes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen. P aulus, ein Apostel (nicht von Menschen, auch nicht durch Menschen, sondern durch JEsum Christum und GOtt den Vater, der ihn auferweckt hat von den Toten), und alle Brüder, die bei mir sind: Den Gemeinden in Galatien. Gnade sei mit euch und Friede von GOtt dem Vater und unserm HERRN JEsu Christo, der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, daß er uns errettete von dieser gegenwärtigen argen Welt nach dem Willen GOttes und unsers Vaters, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. M ich wundert, daß ihr euch so bald abwenden laßt von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, auf ein ander Evangelium, so doch kein anderes ist; ohne daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht! Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir auch abermal: So jemand euch Evangelium predigt anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht! Predige ich denn jetzt Menschen oder GOtt zu Dienst? Oder gedenke ich, Menschen gefällig zu sein? Wenn ich den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht. I ch tue euch aber kund, liebe Brüder, daß das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht menschlich ist. Denn ich hab‘ es von keinem Menschen empfangen noch gelernet, sondern durch die Offenbarung JEsu Christi. Denn ihr habt je wohl gehört meinen Wandel weiland im Judentum, wie ich über die Maßen die Gemeinde GOttes verfolgte und verstörte sie und nahm zu im Judentum über viele meinesgleichen in meinem Geschlecht und eiferte über die Maßen um das väterliche Gesetz. Da es aber GOtt wohlgefiel, der mich von meiner Mutter Leibe hat ausgesondert und berufen durch seine Gnade, daß er seinen Sohn offenbarete in mir, daß ich ihn durchs Evangelium verkündigen sollte unter den Heiden, alsobald fuhr ich zu und besprach mich nicht darüber mit Fleisch und Blut, kam auch nicht nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog hin nach Arabien und kam wiederum nach Damaskus. Danach über drei Jahre kam ich nach Jerusalem, Petrus zu schauen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Der andern Apostel aber sah ich keinen ohne Jakobus, des HERRN Bruder. Was ich euch aber schreibe, siehe, GOtt weiß, ich lüge nicht. Danach kam ich in die Länder Syrien und Zilizien. Ich war aber unbekannt von Angesicht den christlichen Gemeinden in Judäa. Sie hatten aber allein gehört, daß, der uns weiland verfolgte, der predigt jetzt den Glauben, welchen er weiland verstörte; und preiseten GOtt über mir. D agen über vierzehn Jahre zog ich abermal hinauf nach Jerusalem mit Barnabas und nahm Titus auch mit mir. Ich zog aber hinauf aus einer Offenbarung und besprach mich mit ihnen über dem Evangelium, das ich predige unter den Heiden, besonders aber mit denen, die das Ansehen hatten, auf daß ich nicht vergeblich liefe oder gelaufen hätte. Aber es ward auch Titus nicht gezwungen, sich zu beschneiden, der mit mir war, ob er wohl ein Grieche war. Denn da etliche falsche Brüder sich mit eingedrungen und neben eingeschlichen waren, zu verkundschaften unsere Freiheit, die wir haben in Christo JEsu, daß sie uns gefangennähmen, wichen wir denselbigen nicht eine Stunde, untertan zu sein, auf daß die Wahrheit des Evangeliums bei euch bestünde. Von denen aber, die das Ansehen hatten, welcherlei sie weiland gewesen sind, da liegt mir nichts an; denn GOtt achtet das Ansehen der Menschen nicht. Mich aber haben die, so das Ansehen hatten, nichts anderes gelehrt, sondern wiederum, da sie sahen, daß mir vertraut war das Evangelium an die Vorhaut, gleichwie Petrus das Evangelium an die Beschneidung (denn der mit Petrus kräftig ist gewesen zum Apostelamt unter die Beschneidung, der ist mit mir auch kräftig gewesen unter die Heiden), und erkannten die Gnade, die mir gegeben war, Jakobus und Kephas und Johannes, die für Säulen angesehen waren, gaben sie mir und Barnabas die rechte Hand und wurden mit uns eins, daß wir unter die Heiden, sie aber unter der Beschneidung predigten; allein daß wir der Armen gedächten, welches ich auch fleißig bin gewesen zu tun. D a aber Petrus nach Antiochien kam, widerstand ich ihm unter Augen; denn es war Klage über ihn kommen. Denn zuvor, ehe etliche von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; da sie aber kamen, entzog er sich und sonderte sich, darum daß er die von der Beschneidung fürchtete. Und heuchelten mit ihm die andern Juden, also daß auch Barnabas verführt ward, mit ihnen zu heucheln. Aber da ich sah, daß sie nicht richtig wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor allen öffentlich: So du, der du ein Jude bist, heidnisch lebest und nicht jüdisch, warum zwingest du denn die Heiden, jüdisch zu leben? Wiewohl wir von Natur Juden und nicht Sünder aus den Heiden sind, doch, weil wir wissen, daß der Mensch durch des Gesetzes Werke nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an JEsum Christum, so glauben wir auch an Christum JEsum, auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum und nicht durch des Gesetzes Werke; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Fleisch gerecht. Sollten wir aber, die da suchen durch Christum gerecht zu werden, auch noch selbst als Sünder erfunden werden, so wäre Christus ein Sündendiener. Das sei ferne! Wenn ich aber das, so ich zerbrochen habe, wiederum baue, so mache ich mich selbst zu einem Übertreter. Ich bin aber durchs Gesetz dem Gesetz gestorben auf daß ich GOtt lebe; ich bin mit Christo gekreuziget. Ich lebe aber, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes GOttes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben. Ich werfe nicht weg die Gnade GOttes; denn so durch das Gesetz die Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich gestorben. O ihr unverständigen Galater, wer hat euch bezaubert, daß ihr der Wahrheit nicht gehorcht? welchen Christus JEsus vor die Augen gemalet war, und jetzt unter euch gekreuzigt ist! Das will ich allein von euch lernen: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben? Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr‘s denn nun im Fleisch vollenden? Habt ihr denn so viel umsonst erlitten? Ist‘s anders umsonst. Der euch nun den Geist reicht und tut solche Taten unter euch, tut er‘s durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben? Gleichwie Abraham hat GOtt geglaubt, und ist ihm gerechnet zur Gerechtigkeit. So erkennt ihr ja nun, daß, die des Glaubens sind, das sind Abrahams Kinder. Die Schrift aber hat es zuvor ersehen, daß GOtt die Heiden durch den Glauben gerecht macht. Darum verkündigte sie dem Abraham: In dir sollen alle Heiden gesegnet werden. Also werden nun, die des Glaubens sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham. Denn die mit des Gesetzes Werken umgehen, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: Verflucht sei jedermann, der nicht bleibt in alledem, das geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, daß er‘s tue! Daß aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor GOtt, ist offenbar; denn der Gerechte wird seines Glaubens leben. Das Gesetz aber ist nicht des Glaubens, sondern der Mensch, der es tut, wird dadurch leben. Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns (denn es steht geschrieben: Verflucht sei jedermann, der am Holz hänget!), auf daß der Segen Abrahams unter die Heiden käme in Christo JEsu, und wir also den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben. Liebe Brüder, ich will nach menschlicher Weise reden: Verachtet man doch eines Menschen Testament nicht, wenn es bestätigt ist, und tut auch nichts dazu. Nun ist je die Verheißung Abraham und seinem Samen zugesagt. Er spricht nicht: durch die Samen, als durch viele, sondern als durch einen, durch deinen Samen, welcher ist Christus. Ich sage aber davon: Das Testament, das von GOtt zuvor bestätigt ist auf Christum, wird nicht aufgehoben, daß die Verheißung sollte durchs Gesetz aufhören, welches gegeben ist über vierhundertunddreißig Jahre hernach. Denn so das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben. GOtt aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt. W as soll denn das Gesetz? Es ist dazukommen um der Sünde willen, bis der Same käme, dem die Verheißung geschehen ist, und ist gestellt von den Engeln durch die Hand des Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht eines einigen Mittler; GOtt aber ist einig. Wie? Ist denn das Gesetz wider GOttes Verheißungen? Das sei ferne! Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre, das da könnte lebendig machen, so käme die Gerechtigkeit wahrhaftig aus dem Gesetze. Aber die Schrift hat es alles beschlossen unter die Sünde, auf daß die Verheißung käme durch den Glauben an JEsum Christum, gegeben denen, die da glauben. Ehe denn aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben, der da sollte offenbart werden. Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, daß wir durch den Glauben gerecht würden. N un aber der Glaube kommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. Denn ihr seid alle GOttes Kinder durch den Glauben an Christum JEsum. Denn wieviel euer getauft sind, die haben Christum angezogen. Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Weib; denn ihr seid allzumal einer in Christo JEsu. Seid ihr aber Christi, so seid ihr ja Abrahams Samen und nach der Verheißung Erben. I ch sage aber, solange der Erbe ein Kind ist, so ist unter ihm und einem Knechte kein Unterschied, ob er wohl ein Herr ist aller Güter, sondern er ist unter den Vormündern und Pflegern bis auf die bestimmte Zeit vom Vater. Also auch wir, da wir Kinder waren, waren wir gefangen unter den äußerlichen Satzungen. Da aber die Zeit erfüllt ward, sandte GOtt seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan, auf daß er die, so unter dem Gesetz waren, erlösete, daß wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr denn Kinder seid, hat GOtt gesandt den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der schreiet: Abba, lieber Vater! Also ist nun hier kein Knecht mehr, sondern eitel Kinder. Sind‘s aber Kinder, so sind‘s auch Erben GOttes durch Christum. A ber zu der Zeit, da ihr GOtt nicht erkanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind. Nun ihr aber GOtt erkannt habt, ja vielmehr von GOtt erkannt seid, wie wendet ihr euch denn um wieder zu den schwachen und dürftigen Satzungen, welchen ihr von neuem an dienen wollt? Ihr haltet Tage und Monden und Feste und Jahrzeiten. Ich fürchte für euch, daß ich nicht vielleicht umsonst habe an euch gearbeitet. Seid doch wie ich, denn ich bin wie ihr. Liebe Brüder, ich bitte euch, ihr habt mir kein Leid getan. Denn ihr wißt, daß ich euch in Schwachheit nach dem Fleisch das Evangelium gepredigt habe zum erstenmal. Und meine Anfechtungen, die ich leide nach dem Fleisch, habt ihr nicht verachtet noch verschmähet, sondern als einen Engel GOttes nahmt ihr mich auf, ja als Christum JEsum. Wie wart ihr dazumal so selig! Ich bin euer Zeuge, daß, wenn es möglich gewesen wäre, ihr hättet eure Augen ausgerissen und mir gegeben. Bin ich denn also euer Feind worden, daß ich euch die Wahrheit vorhalte? Sie eifern um euch nicht fein, sondern sie wollen euch von mir abfällig machen, daß ihr um sie sollt eifern. Eifern ist gut, wenn‘s immerdar geschieht um das Gute und nicht allein, wenn ich gegenwärtig bei euch bin. Meine lieben Kinder, welche ich abermal mit Ängsten gebäre, bis daß Christus in euch eine Gestalt gewinne. Ich wollte aber, daß ich jetzt bei euch wäre, und meine Stimme wandeln könnte, denn ich bin irre an euch. S agt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Habt ihr das Gesetz nicht gehört? Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd, den andern von der Freien. Aber der von der Magd war, ist nach dem Fleisch geboren; der aber von der Freien, ist durch die Verheißung geboren. Die Worte bedeuten etwas. Denn das sind die zwei Testamente, eines von dem Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebieret, welches ist die Hagar. Denn Hagar heißt in Arabien der Berg Sinai und langt bis nach Jerusalem, das zu dieser Zeit ist, und ist dienstbar mit seinen Kindern. Aber das Jerusalem, das droben ist, das ist die Freie, die ist unser aller Mutter. Denn es steht geschrieben: Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierest, und brich hervor und rufe, die du nicht schwanger bist! Denn die Einsame hat viel mehr Kinder, denn die den Mann hat. Wir aber, liebe Brüder, sind Isaak nach der Verheißung Kinder. Aber gleichwie zu der Zeit, der nach dem Fleisch geboren war, verfolgte den, der nach dem Geist geboren war, also geht es jetzt auch. Aber was spricht die Schrift? Stoß die Magd hinaus mit ihrem Sohn! Denn der Magd Sohn soll nicht erben mit dem Sohn der Freien. So sind wir nun, liebe Brüder, nicht der Magd Kinder, sondern der Freien. S o besteht nun in der Freiheit, damit uns Christus befreiet hat, und laßt euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen! Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wo ihr euch beschneiden laßt, so ist euch Christus kein nütze. Ich zeuge abermal einem jeden, der sich beschneiden läßt, daß er noch das ganze Gesetz schuldig ist zu tun. Ihr habt Christum verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid von der Gnade gefallen. Wir aber warten im Geist durch den Glauben der Gerechtigkeit, der man hoffen muß. Denn in Christo JEsu gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Ihr liefet fein. Wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen? Solch Überreden ist nicht von dem, der euch berufen hat. Ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig. Ich versehe mich zu euch in dem HERRN, ihr werdet nicht anders gesinnt sein. Wer euch aber irremacht, der wird sein Urteil tragen, er sei, wer er wolle. Ich aber, liebe Brüder, so ich die Beschneidung noch predige, warum leide ich denn Verfolgung? So hätte das Ärgernis des Kreuzes aufgehört. Wollte GOtt, daß sie auch ausgerottet würden, die euch verstören! Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen Allein seht zu, daß ihr durch die Freiheit dem Fleisch nicht Raum gebet, sondern durch die Liebe diene einer dem andern. Denn alle Gesetze werden in einem Wort erfüllt, in dem: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. So ihr euch aber untereinander beißet und freßt, so seht zu, daß ihr nicht untereinander verzehrt werdet. I ch sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist und den Geist wider das Fleisch. Dieselbigen sind wider einander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt. Regieret euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetze. Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Haß, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen; von welchen ich euch habe zuvor gesagt und sage noch zuvor, daß, die solches tun, werden das Reich GOttes nicht erben. Die Frucht aber des Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht. Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden. So wir im Geist leben, so laßt uns auch im Geist wandeln. Laßt uns nicht eitler Ehre geizig sein, untereinander zu entrüsten und zu hassen! L iebe Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehl überEilt würde, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, die ihr geistlich seid. Und siehe auf dich selbst, daß du nicht auch versucht wirst! Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. So aber sich jemand läßt dünken, er sei etwas, so er doch nichts ist, der betrüget sich selbst. Ein jeglicher aber prüfe sein selbst Werk, und alsdann wird er an sich selber Ruhm haben und nicht an einem andern. Denn ein jeglicher wird seine Last tragen. Der aber unterrichtet wird mit dem Wort, der teile mit allerlei Gutes dem, der ihn unterrichtet. irrt euch nicht; GOtt läßt sich nicht spotten! Denn was der Mensch säet, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch säet, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist säet, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten. Laßt uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten ohne Aufhören. Als wir denn nun Zeit haben, so laßt uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen. S ehet, mit wie vielen Worten hab‘ ich euch geschrieben mit eigener Hand! Die sich wollen angenehm machen nach dem Fleisch, die zwingen euch zu beschneiden, allein daß sie nicht mit dem Kreuz Christi verfolgt werden. Denn auch sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz nicht, sondern sie wollen, daß ihr euch beschneiden laßt, auf daß sie sich von eurem Fleisch rühmen mögen. Es sei aber ferne von mir rühmen denn allein von dem Kreuz unsers HERRN JEsu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn in Christi JEsu gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern eine neue Kreatur. Und wieviel nach dieser Regel einhergehen, über die sei Friede und Barmherzigkeit und über den Israel GOttes! Hinfort mache mir niemand weiter Mühe; denn ich trage die Malzeichen des HERRN JEsu an meinem Leibe. Die Gnade unsers HERRN JEsu Christi sei mit eurem Geist, liebe Brüder! Amen. P aulus, ein Apostel JEsu Christi durch den Willen GOttes: Den Heiligen zu Ephesus und Gläubigen an Christo JEsu. Gnade sei mit euch und Friede von GOtt, unserm Vater, und dem HERRN Jesu Christo! Gelobt sei GOtt und der Vater unsers HERRN JEsu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum; wie er uns denn erwählt hat durch denselbigen, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir sollten sein heilig und unsträflich vor ihm in der Liebe; und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen ihn selbst durch JEsum Christum, nach dem Wohlgefallen seines Willens, zu Lob seiner herrlichen Gnade, durch welche er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten, an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, welche uns reichlich widerfahren ist durch allerlei Weisheit und Klugheit. Und hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Wohlgefallen und hat dasselbige hervorgebracht durch ihn, daß es gepredigt würde, da die Zeit erfüllt war, auf daß alle Dinge zusammengefaßt würden in Christo, beide, das im Himmel und auch auf Erden ist, durch ihn selbst, durch welchen wir auch zum Erbteil kommen sind, die wir zuvor verordnet sind nach dem Vorsatz des, der alle Dinge wirkt nach dem Rat seines Willens, auf daß wir etwas seien zu Lob seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf Christum hoffen; durch welchen auch ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit; durch welchen ihr auch, da ihr glaubtet, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung, welcher ist das Pfand unsers Erbes zu unserer Erlösung, daß wir sein Eigentum würden zu Lob seiner Herrlichkeit. D arum auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den HERRN JEsum und von eurer Liebe zu allen Heiligen, höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet, daß der GOtt unsers HERRN JEsu Christi, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung zu seiner selbst Erkenntnis und erleuchtete Augen eures Verständnisses, daß ihr erkennen möget, welche da sei die Hoffnung eurer Berufung, und welcher sei der Reichtum seines herrlichen Erbes an seinen Heiligen, und welche da sei die überschwengliche Größe seiner Kraft an uns, die wir glauben nach der Wirkung seiner mächtigen Stärke, welche er gewirkt hat in Christo, da er ihn von den Toten auferweckt hat und gesetzt zu seiner Rechten im Himmel über alle Fürstentümer, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was genannt mag werden, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. U nd hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles, welche da ist sein Leib, nämlich die Fülle des, der alles in allen erfüllt. U nd auch euch, da ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in welchen ihr weiland gewandelt habt nach dem Lauf dieser Welt und nach dem Fürsten, der in der Luft herrschet, nämlich nach dem Geist, der zu dieser Zeit sein Werk hat in den Kindern des Unglaubens, unter welchen wir auch alle weiland unsern Wandel gehabt haben in den Lüsten unsers Fleisches, und taten den Willen des Fleisches und der Vernunft und waren auch Kinder des Zorns von Natur, gleichwie auch die andern; aber GOtt, der da reich ist von Barmherzigkeit, durch seine große Liebe, damit er uns geliebt hat: da wir tot waren in den Sünden, hat er uns samt Christo lebendig gemacht (denn aus Gnaden seid ihr selig worden) und hat uns samt ihm auferweckt und samt ihm in das himmlische Wesen gesetzt in Christo JEsu, auf daß er erzeigte in den zukünftigen Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte über uns in Christo JEsu. D enn aus Gnaden seid ihr selig worden durch den Glauben, und dasselbige nicht aus euch, GOttes Gabe ist es; nicht aus den Werken, auf daß sich nicht jemand rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christo JEsu zu guten Werken, zu welchen GOtt uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen wandeln sollen. D arum gedenkt daran, daß ihr, die ihr weiland nach dem Fleisch Heiden gewesen seid und die Vorhaut genannt wurdet von denen, die genannt sind die Beschneidung nach dem Fleisch, die mit der Hand geschieht, daß ihr zu derselben Zeit wart ohne Christum, fremd und außer der Bürgerschaft Israels und fremd von den Testamenten der Verheißung; daher ihr keine Hoffnung hattet und wart ohne GOtt in der Welt. Nun aber, die ihr in Christo JEsu seid und weiland ferne gewesen, seid nun nahe worden durch das Blut Christo. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins hat gemacht und hat abgebrochen den Zaun, der dazwischen war, in dem, daß er durch sein Fleisch wegnahm die Feindschaft, nämlich das Gesetz, so in Geboten gestellt war, auf daß er aus zweien einen neuen Menschen in ihm selber schaffte und Frieden machete, und daß er beide versöhnete mit GOtt in einem Leibe durch das Kreuz; und hat die Feindschaft getötet durch sich selbst und ist kommen, hat verkündigt im Evangelium den Frieden euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Denn durch ihn haben wir den Zugang alle beide in einem Geiste zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und GOttes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da JEsus Christus der Eckstein ist auf welchem der ganze Bau, ineinandergefügt, wächset zu, einem heiligen Tempel in dem HERRN, auf welchem auch ihr mit erbaut werdet zu einer Behausung GOttes. im Geist. D erhalben ich, Paulus, der Gefangene Christi JEsu für euch Heiden, nachdem ihr gehört habt von dem Amt der Gnade GOttes, die mir an euch gegeben ist, daß mir ist kund worden dieses Geheimnis durch Offenbarung, wie ich droben aufs kürzeste geschrieben habe, daran ihr, so ihr‘s lest, merken könnt meinen Verstand an dem Geheimnis Christi, welches nicht kundgetan ist in den vorigen Zeiten den Menschenkindern, als es nun offenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist, nämlich daß die Heiden Miterben seien und mit eingeleibet und Mitgenossen seiner Verheißung in Christo durch das Evangelium, des ich ein Diener worden bin nach der Gabe aus der Gnade GOttes, die mir nach seiner mächtigen Kraft gegeben ist: mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist gegeben diese Gnade, unter den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi und zu erleuchten jedermann, welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses, das von der Welt her in GOtt verborgen gewesen ist, der alle Dinge geschaffen hat durch JEsum Christum, auf daß jetzt kund würde den Fürstentümern und Herrschaften in dem Himmel an der Gemeinde die mannigfaltige Weisheit GOttes nach dem Vorsatz von der Welt her, welche er beweist hat in Christo JEsu, unserm HERRN, durch welchen wir haben Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. und Zugang in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn. Darum bitte ich, daß ihr nicht müde werdet um meiner Trübsal willen, die ich für euch leide, welche euch eine Ehre sind. D erhalben beuge ich meine Kniee gegen den Vater unsers HERRN JEsu Christi, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, daß er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, und Christum zu wohnen durch den Glauben in euren Herzen, und durch die Liebe eingewurzelt und gegründet zu werden, auf daß ihr begreifen mögt mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe, auch erkennen, daß Christum liebhaben viel besser ist denn alles Wissen, auf daß ihr erfüllt werdet mit allerlei GOttesfülle. Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die da in uns wirket, dem sei Ehre in der Gemeinde, die in Christo JEsu ist, zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. S o ermahne nun euch ich Gefangener in dem HERRN, daß ihr wandelt, wie sich‘s gebührt eurer Berufung, darinnen ihr berufen seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld und vertragt einer den andern in der Liebe und seid fleißig, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens. Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei Hoffnung eurer Berufung. Ein HErr, ein Glaube, eine Taufe, ein GOtt und Vater (unser) aller, der da ist über euch alle und durch euch alle und in euch allen. Einem jeglichen aber unter uns ist gegeben die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi. Darum spricht er: Er ist aufgefahren in die Höhe und hat das Gefängnis gefangen geführt und hat den Menschen Gaben gegeben. Daß er aber aufgefahren ist, was ist‘s, denn daß er zuvor ist hinuntergefahren in die untersten Örter der Erde? Der hinuntergefahren ist, das ist derselbige, der aufgefahren ist über alle Himmel, auf daß er alles erfüllte. Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werk des Amts, dadurch der Leib Christi erbaut werde, bis daß wir alle hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes GOttes und ein vollkommener Mann werden, der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi, auf daß wir nicht mehr Kinder seien und uns wägen und wiegen lassen von allerlei Wind der Lehre durch Schalkheit der Menschen und Täuscherei, damit sie uns erschleichen zu verführen. Laßt uns aber rechtschaffen sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus, aus welchem der ganze Leib zusammengefügt, und ein Glied am andern hanget durch alle Gelenke, dadurch eines dem andern Handreichung tut nach dem Werk eines jeglichen Gliedes in seinem Maße und machet, daß der Leib wächset zu seiner selbst Besserung; und das alles in der Liebe: S o sage ich nun und zeuge in dem HERRN, daß ihr nicht mehr wandelt, wie die andern Heiden wandeln der Eitelkeit ihres Sinnes, welcher Verstand verfinstert ist, und sind entfremdet von dem Leben, das aus GOtt ist, durch die Unwissenheit, so in ihnen ist, durch die Blindheit ihres Herzens. welche ruchlos sind und ergeben sich der Unzucht und treiben allerlei Unreinigkeit samt dem Geiz. Ihr aber habt Christum nicht also gelernet, so ihr anders von ihm gehört habt und in ihm gelehrt seid, wie in JEsu ein rechtschaffen Wesen ist. So legt nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der durch Lüste in Irrtum sich verderbt. Erneuert euch aber im Geist eures Gemüts und zieht den neuen Menschen an, der nach GOtt geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit. Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir untereinander Glieder sind. Zürnet, und sündigt nicht; laßt die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen. Gebet auch nicht Raum dem Lästerer! Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit den Händen etwas Gutes, auf daß er habe, zu geben dem Dürftigen. Laßt kein faul Geschwätz aus eurem Munde gehen, sondern was nützlich zur Besserung ist, da es not tut, daß es holdselig sei zu hören. Und betrübt nicht den Heiligen Geist GOttes, damit ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich, herzlich und vergebt einer dem andern, gleichwie GOtt euch vergeben hat in Christo. S o seid nun GOttes Nachfolger als die lieben Kinder! Und wandelt in der Liebe, gleichwie Christus uns hat geliebt und sich selbst dargegeben für uns zur Gabe und Opfer, GOtt zu einem süßen Geruch. Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Geiz laßt nicht von euch gesagt werden, wie den Heiligen zusteht, auch schandbare Worte und Narrenteidinge oder Scherz, welche euch nicht ziemen, sondern vielmehr Danksagung. Denn das sollt ihr wissen, daß kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger (welcher ist ein Götzendiener) Erbe hat an dem Reich Christi und GOttes. Laßt euch niemand verführen mit vergeblichen Worten! Denn um dieser willen kommt der Zorn GOttes über die Kinder des Unglaubens. Darum seid nicht ihre Mitgenossen! Denn ihr wart weiland Finsternis; nun aber seid ihr ein Licht in, dem HERRN. Wandelt wie die Kinder des Lichts! Die Frucht des Geistes ist allerlei Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit. Und prüfet, was da sei wohlgefällig dem HERRN. Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; strafet sie aber vielmehr. Denn was heimlich von ihnen geschieht, das ist auch schändlich zu sagen. Das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht gestraft wird. Denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum spricht er: Wache auf, der du schläfest, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. So seht nun zu, wie ihr vorsichtiglich wandelt, nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen. Und schickt euch in die Zeit; denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern verständig, was da sei des HERRN Wille. Und saufet euch nicht voll Weins, daraus ein unordentlich Wesen folget, sondern werdet voll Geistes und redet untereinander von Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielet dem HERRN in euren Herzen. Und sagt Dank allezeit für alles GOtt und dem Vater in dem Namen unsers HERRN JEsu Christi. U nd seid untereinander untertan in der Furcht GOttes. Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem HERRN. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde, und er ist seines Leibes Heiland. Aber wie nun die Gemeinde ist Christo untertan, also auch die Weiber ihren Männern in allen Dingen. Ihr Männer, liebt eure Weiber, gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf daß er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, auf daß er sie sich selbst darstellte als eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas, sondern daß sie heilig sei und unsträflich. Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben als ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehaßt, sondern er nähret es und pflegt sein, gleichwie auch der HERR die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebeine. Um deswillen wird ein Mensch verlassen Vater und Mutter und seinem Weibe anhangen, und werden zwei ein Fleisch sein. Das Geheimnis ist groß; ich sage aber von Christo und der Gemeinde; Doch auch ihr, ja ein jeglicher habe lieb sein Weib als sich selbst; das Weib aber fürchte den Mann. I hr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem HERRN; denn das ist billig. Ehre Vater und Mutter; das ist das erste Gebot, das Verheißung hat: Auf daß dir‘s wohl gehe, und du lange lebest auf Erden. Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Vermahnung zu dem HERRN. Ihr Knechte, seid gehorsam euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfältigkeit eures Herzens, als Christo; nicht mit Dienst allein vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern als die Knechte Christi, daß ihr solchen Willen GOttes tut von Herzen, mit gutem Willen. Laßt euch dünken, daß ihr dem HERRN dient und nicht den Menschen; und wißt, was ein jeglicher Gutes tun wird, das wird er von dem HERRN empfangen, er sei ein Knecht oder ein Freier. Und ihr Herren, tut auch dasselbige gegen sie und laßt das Dräuen; und wißt, daß auch euer HERR im Himmel ist, und ist bei ihm kein Ansehen der Person. Z uletzt, meine Brüder, seid stark in dem HERRN und in der Macht seiner Stärke! Zieht an den Harnisch GOttes, daß ihr bestehen könnt gegen die listigen Anläufe des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Um deswillen so ergreift den Harnisch GOttes, auf daß ihr an dem bösen Tage Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget. So steht nun, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angezogen mit dem Krebs der Gerechtigkeit und an den Beinen gestiefelt, als fertig, zu treiben das Evangelium des Friedens, damit ihr bereitet seid. Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit welchem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösewichts. Und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort GOttes. Und betet stets in allem Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist und wachet dazu mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen und für mich, auf daß mir gegeben werde das Wort mit freidigem LUTHERS Bibel 1545 hat immer freidig: In sämtlichen Stellen ist kühn gemeint, nicht froh. die neueren Ausgaben aber ändern alle in freudig (die Zürcher 1534 behält freydig). Auftun meines Mundes, daß ich möge kundmachen das Geheimnis des Evangeliums, welches Bote ich bin in der Kette, auf daß ich darinnen freidig LUTHERS Bibel 1545 hat immer freidig: In sämtlichen Stellen ist kühn gemeint, nicht froh. die neueren Ausgaben aber ändern alle in freudig (die Zürcher 1534 behält freydig). handeln möge und reden, wie sich‘s gebührt. A uf daß aber ihr auch wißt, wie es um mich steht, und was ich schaffe, wird‘s euch alles kundtun Tychikus, mein lieber Bruder und getreuer Diener in dem HERRN welchen ich gesandt habe zu euch um desselbigenwillen, daß ihr erfahret, wie es um mich steht, und daß er eure Herzen tröste. Friede sei den Brüdern und Liebe mit Glauben von GOtt dem Vater und dem HERRN JEsu Christo! Gnade sei mit allen, die da liebhaben unsern HERRN JEsum Christum unverrückt! Amen. P aulus und Timotheus, Knechte JEsu Christi: Allen Heiligen in Christo JEsu zu Philippi samt den Bischöfen und Dienern. Gnade sei mit euch und Friede von GOtt, unserm Vater, und dem HERRN JEsu Christo! Ich danke meinem GOtt, so oft ich euer gedenke (welches ich allezeit tue in allem meinem Gebet für euch alle, und tue das Gebet mit Freuden), über eurer Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tage an bis her. Und bin desselbigen in guter Zuversicht, daß, der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird‘s auch vollführen bis an den Tag JEsu Christi. Wie es denn mir billig ist, daß ich dermaßen von euch allen halte, darum daß ich euch in meinem Herzen habe in diesem meinem Gefängnis, darin ich das Evangelium verantworte und bekräftige, als die ihr alle mit mir der Gnade teilhaftig seid. Denn GOtt ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt von Herzensgrund in JEsu Christo. Und darum bete ich, daß eure Liebe je mehr und mehr reich werde in allerlei Erkenntnis und Erfahrung, daß ihr prüfen möget, was das Beste sei, auf daß ihr seid lauter und unanstößig bis auf den Tag Christi, erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit, die durch JEsum Christum geschehen (in euch) zu Ehre und Lobe GOttes.] I ch lasse euch aber wissen, liebe Brüder, daß, wie es um mich steht, das ist nur mehr zur Förderung des Evangeliums geraten, also daß meine Bande offenbar worden sind in Christo in dem ganzen Richthause und bei den andern allen, und viel Brüder in dem HERRN aus meinen Banden Zuversicht gewonnen, desto türstiger worden sind, das Wort zu reden ohne Scheu. Etliche zwar predigen Christum auch um Hasses und Haders willen, etliche aber aus guter Meinung. Jene verkündigen Christum aus Zank und nicht lauter; denn sie meinen, sie wollen eine Trübsal zuwenden meinen Banden. Diese aber aus Liebe; denn sie wissen, daß ich zur Verantwortung des Evangeliums hier liege. Was ist ihm aber denn? Daß nur Christus verkündigt werde allerlei Weise, es geschehe Zufalles oder rechter Weise; so freue ich mich doch darinnen und will mich auch freuen. Denn ich weiß, daß mir dasselbige gelinget zur Seligkeit durch euer Gebet und durch Handreichung des Geistes JEsu Christi wie ich endlich warte und hoffe, daß ich in keinerlei Stück zuschanden werde, sondern daß mit aller Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b., gleichwie sonst allezeit, also auch jetzt, Christus hoch gepreist werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. Sintemal aber im Fleisch leben dient, mehr Frucht zu schaffen, so weiß ich nicht, welches ich erwählen soll. Denn es liegt mir beides hart an: Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christo zu sein, welches auch viel besser wäre: Aber es ist nötiger, im Fleisch bleiben um euretwillen. Und in guter Zuversicht weiß ich, daß ich bleiben und bei euch allen sein werde euch zur Förderung und zur Freude des Glaubens, auf daß ihr euch sehr rühmen mögt in Christo JEsu an mir durch meine Ankunft wieder zu euch. W andelt nur würdiglich dem Evangelium Christi, auf daß, ob ich komme und sehe euch oder abwesend von, euch höre, daß ihr steht in einem Geist und einer Seele und samt uns kämpft für den Glauben des Evangeliums und euch in keinem Wege erschrecken laßt von den Widersachern, welches ist ein Anzeichen, ihnen der Verdammnis euch aber der Seligkeit, und dasselbige von GOtt. Denn euch ist gegeben, um Christi willen zu tun, daß ihr nicht allein an ihn glaubt, sondern auch um seinetwillen leidet, und habt denselbigen Kampf, welchen ihr an mir gesehen habt und nun von mir hört. I st nun bei euch Ermahnung in Christo, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, so erfüllt meine Freude, daß ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habet, einmütig und einhellig seid, nichts tut durch Zank oder eitle Ehre, sondern durch Demut achtet euch untereinander einer den andern höher denn sich selbst. Und ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auf das, was des andern ist. Ein jeglicher sei gesinnet, wie JEsus Christus auch war, welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er‘s nicht für einen Raub, GOtt gleich sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden, erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch GOtt erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen JEsu sich beugen sollen alle derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, daß JEsus Christus der HERR sei, zur Ehre GOttes des Vaters. A lso, meine Liebsten, wie ihr allezeit seid gehorsam gewesen, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern auch nun viel mehr in meiner Abwesenheit: Schafft, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern! Denn GOtt ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murmeln und ohne Zweifel, auf daß ihr seid ohne Tadel und lauter und GOttes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt damit, daß ihr haltet ob dem Wort des Lebens, mir zu einem Ruhm an dem Tage Christi, als der ich nicht vergeblich gelaufen noch vergeblich gearbeitet habe. Und ob ich geopfert werde über dem Opfer und GOttesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. Desselbigen sollt ihr euch auch freuen und sollt euch mit mir freuen. I ch hoffe aber in dem HERRN JEsu, daß ich Timotheus bald werde zu euch senden, daß ich auch erquickt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. Denn ich habe keinen, der so gar meines Sinnes sei, der so herzlich für euch sorget. Denn sie suchen alle das Ihre, nicht das Christi JEsu ist. Ihr aber wißt, daß er rechtschaffen ist; denn wie ein Kind dem Vater hat er mit mir gedient am Evangelium. Denselbigen, hoffe ich, werde ich senden von Stund‘ an, wenn ich erfahren habe, wie es um mich steht. Ich vertraue aber in dem HERRN, daß auch ich selbst bald kommen werde. Ich hab‘s aber für nötig angesehen, den Bruder Epaphroditus zu euch zu senden, der mein Gehilfe und Mitstreiter und euer Apostel und meiner Notdurft Diener ist, sintemal er nach euch allen Verlangen hatte und war hoch bekümmert darum, daß ihr gehört hattet, daß er krank war gewesen. Und er war zwar todkrank, aber GOtt hat sich über ihn erbarmet, nicht allein aber über ihn, sondern auch über mich, auf daß ich, nicht eine Traurigkeit über die andere hätte. Ich habe ihn aber desto eilender gesandt, auf daß ihr ihn seht und wieder fröhlich werdet, und ich auch der Traurigkeit weniger habe. So nehmt ihn nun auf in dem HERRN mit allen Freuden und habt solche in Ehren. Denn um des Werks Christi willen ist er dem Tode so nahe kommen, da er sein Leben gering bedachte, auf daß er mir diente an eurer Statt. W eiter, liebe Brüder, freut euch in dem HERRN! Daß ich euch immer einerlei schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch desto gewisser. Seht auf die Hunde, seht auf die bösen Arbeiter, seht auf die Zerschneidung! Denn wir sind die Beschneidung; die wir GOtt im Geist dienen und rühmen uns von Christo JEsu und verlassen uns nicht auf Fleisch. Wiewohl ich auch habe, daß ich mich Fleisches rühmen möchte. So ein anderer sich dünken lässet, er möge sich Fleisches rühmen, ich viel mehr, der ich am achten Tage beschnitten bin, einer aus dem Volk von Israel, des Geschlechts Benjamin, ein Ebräer aus den Hebräern und nach dem Gesetz ein Pharisäer, nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit im Gesetz gewesen unsträflich. Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet. D enn ich achte es alles für Schaden gegen die überschwengliche Erkenntnis Christi JEsu, meines HERRN, um welches willen ich alles habe für Schaden gerechnet und achte es für Dreck, auf daß ich Christum gewinne und in ihm erfunden werde, daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von GOtt dem Glauben zugerechnet wird, zu erkennen ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, daß ich seinem Tode ähnlich werde, damit ich entgegenkomme zur Auferstehung der Toten. Nicht daß ich‘s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich‘s auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo JEsu ergriffen bin. M eine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht, daß ich‘s ergriffen habe. Eines aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich zu dem, das da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung GOttes in Christo JEsu. Wieviel nun unser vollkommen sind, die laßt uns also gesinnt sein. Und sollt ihr sonst etwas halten, das laßt euch GOtt offenbaren, doch so ferne, daß wir nach einer Regel, darein wir kommen sind, wandeln und gleichgesinnt seien. Folget mir, liebe Brüder, und seht auf die, die also wandeln, wie ihr uns habt zum Vorbilde. Denn viele wandeln, von welchen ich euch oft gesagt habe, nun aber sage ich auch mit Weinen: Die Feinde des Kreuzes Christi; welcher Ende ist die Verdammnis, welchen der Bauch ihr GOtt ist, und ihre Ehre zuschanden wird, derer, die irdisch gesinnt sind. Unser Wandel aber ist im Himmel von dannen wir auch warten des Heilandes JEsu Christi, des HERRN, welcher unsern nichtigen Leib verklären wird, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, nach der Wirkung, damit er kann auch alle Dinge ihm untertänig machen. A lso, meine lieben und gewünschten Brüder, meine Freude und meine Krone, besteht also in dem HERRN, ihr Lieben! Die Evodia ermahne ich, und die Syntyche ermahne ich, daß sie eines Sinnes seien in dem HERRN. Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Geselle, stehe ihnen bei, die samt mir über dem Evangelium gekämpft haben mit Clemens und den andern meinen Gehilfen, welcher Namen sind in dem Buch des Lebens. Freut euch in dem HERRN allewege; und abermal sage ich: Freut euch! Eure Lindigkeit laßt kund sein allen Menschen. Der HERR ist nahe. Sorgt nichts, sondern in allen Dingen laßt eure Bitte im Gebet und Flehen mit Danksagung vor GOtt kund werden. Und der Friede GOttes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christo JEsu!] Weiter, liebe Brüder, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denkt nach. Welches ihr auch gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut, so wird der HERR des Friedens mit euch sein. I ch bin aber hoch erfreut in dem HERRN, daß ihr wieder wacker worden seid, für mich zu sorgen, wiewohl ihr allewege gesorgt habt; aber die Zeit hat‘s nicht wollen leiden. Nicht sage ich das des Mangels halben; denn ich habe gelernet, bei welchen ich bin, mir genügen lassen. Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; ich bin in allen Dingen und bei allen geschickt , beide, satt sein und hungern, beide, übrig haben und Mangel leiden. Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus. Doch ihr habt wohl getan, daß ihr euch meiner Trübsal angenommen habt. Ihr aber von Philippi wißt, daß von Anfang des Evangeliums, da ich auszog aus Mazedonien, keine Gemeinde mit mir geteilt hat nach der Rechnung der Ausgabe und Einnahme denn ihr alleine. Denn nach Thessalonich sandtet ihr zu meiner Notdurft einmal und danach aber einmal. Nicht, daß ich das Geschenk suche, sondern ich suche die Frucht daß sie überflüssig in eurer Rechnung sei. Denn ich habe alles und habe überflüssig. Ich bin erfüllt, da ich empfing durch Epaphroditus, was von euch kam, ein süßer Geruch, ein angenehm Opfer, GOtt gefällig. Mein GOtt aber erfülle alle eure Notdurft nach seinem Reichtum in der Herrlichkeit in Christo JEsu! Dem GOtt aber und unserm Vater sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. G rüßt alle Heiligen in Christo JEsu. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. Es grüßen euch alle Heiligen, sonderlich aber die von des Kaisers Hause. Die Gnade unsers HERRN JEsu Christi sei mit euch allen! Amen. P aulus, ein Apostel JEsu Christi durch den Willen GOttes, und Bruder Timotheus: Den Heiligen zu Kolossä und den gläubigen Brüdern in Christo. Gnade sei mit euch und Friede von GOtt, unserm Vater, und dem HERRN JEsu Christo! Wir danken GOtt und dem Vater unsers HERRN JEsu Christi und beten allezeit für euch, nachdem wir gehört haben von eurem Glauben an Christum JEsum und von der Liebe zu allen Heiligen, um der Hoffnung willen, die euch beigelegt ist im Himmel, von welcher ihr zuvor gehört habt durch das Wort der Wahrheit im Evangelium, das zu euch kommen ist wie auch in alle Welt und ist fruchtbar wie auch in euch von dem Tage an, da ihr‘s gehört habt und erkannt die Gnade GOttes in der Wahrheit. Wie ihr denn gelernt habt von Epaphras, unserm lieben Mitdiener, welcher ist ein treuer Diener Christi für euch, der uns auch eröffnet hat eure Liebe im Geist. Derhalben auch wir von dem Tage an, da wir‘s gehört haben, hören wir nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt werdet mit Erkenntnis seines Willens in allerlei geistlicher Weisheit und Verstand, daß ihr wandelt würdiglich dem HERRN zu allem Gefallen und fruchtbar seid in allen guten Werken und wachset in der Erkenntnis GOttes und gestärkt werdet mit aller Kraft nach seiner herrlichen Macht in aller Geduld und Langmütigkeit mit Freuden; und danksagt dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht, welcher uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden, W elcher ist das Ebenbild des unsichtbaren GOttes, der Erstgeborene vor allen Kreaturen. Denn durch ihn ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und Unsichtbare, beide, die Thronen und Herrschaften und Fürstentümer und Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allen; und es besteht alles in ihm. Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde; welcher ist der Anfang und der Erstgeborene von den Toten, auf daß, er in allen Dingen den Vorrang habe. Denn es ist das Wohlgefallen gewesen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte, und alles durch ihn versöhnt würde zu ihm selbst, es sei auf Erden oder im Himmel, damit, daß er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuz durch sich selbst. Und euch, die ihr weiland Fremde und Feinde wart durch die Vernunft in bösen Werken, nun aber hat er euch versöhnt mit dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, auf daß er euch darstellte heilig und unsträflich und ohne Tadel vor ihm selbst, so ihr anders bleibt im Glauben gegründet und fest und unbeweglich von der Hoffnung des Evangeliums, welches ihr gehört habt, welches gepredigt ist unter aller Kreatur, die unter dem Himmel ist, welches ich, Paulus, Diener worden bin. N un freue ich mich in meinem Leiden, das ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was noch mangelt an Trübsalen in Christo für seinen Leib, welcher ist die Gemeinde, welcher ich ein Diener worden bin nach dem göttlichen Predigtamt, das mir gegeben ist unter euch, daß ich das Wort GOttes reichlich predigen soll, nämlich das Geheimnis, das verborgen gewesen ist von der Welt her und von den Zeiten her, nun aber offenbart ist seinen Heiligen, welchen GOtt gewollt hat kundtun, welcher da sei der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden, welches ist Christus in euch, der da ist die Hoffnung der Herrlichkeit, den wir verkündigen, und vermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen mit aller Weisheit, auf daß wir darstellen einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo JEsu, daran ich auch arbeite und ringe nach der Wirkung des, der in mir kräftiglich wirket. I ch lasse euch aber wissen, welch einen Kampf ich habe um euch und um die zu Laodicea und alle, die meine Person im Fleisch nicht gesehen haben, auf daß ihre Herzen ermahnt und zusammengefaßt werden in der Liebe zu allem Reichtum des gewissen Verstandes, zu erkennen das Geheimnis GOttes und des Vaters und Christi, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Ich sage aber davon, daß euch niemand betrüge mit vernünftigen Reden. Denn ob ich wohl nach dem Fleisch nicht da bin, so bin ich aber im Geist bei euch, freue mich und sehe eure Ordnung und euren festen Glauben an Christum. W ie ihr nun angenommen habt den HERRN Christum JEsum, so wandelt in ihm und seid gewurzelt und erbaut in ihm und seid fest im Glauben, wie ihr gelehrt seid, und seid in demselbigen reichlich dankbar. Seht zu, daß euch niemand beraube durch die Philosophie und lose Verführung nach der Menschen Lehre und nach der Welt Satzungen und nicht nach Christo. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der GOttheit leibhaftig. Und ihr seid vollkommen in ihm, welcher ist das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeit, in welchem ihr auch beschnitten seid mit der Beschneidung ohne Hände, durch Ablegung des sündlichen Leibes im Fleisch, nämlich mit der Beschneidung Christi, in dem, daß ihr mit ihm begraben seid durch die Taufe; in welchem ihr auch seid auferstanden durch den Glauben, den GOtt wirket, welcher ihn auferweckt hat von den Toten und hat euch auch mit ihm lebendig gemacht, da ihr tot wart in den Sünden und in der Vorhaut eures Fleisches, und hat uns geschenket alle Sünden und ausgetilgt die Handschrift, so wider uns war, welche durch Satzungen entstand und uns entgegen war, und hat sie aus dem Mittel getan und an das Kreuz geheftet. Und hat ausgezogen die Fürstentümer und die Gewaltigen und sie Schau getragen öffentlich und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst. S o laßt nun niemand euch Gewissen machen über Speise oder über Trank oder über bestimmte Feiertage oder Neumonde oder Sabbate, welches ist der Schatten von dem, was zukünftig war; aber der Körper selbst ist in Christo. Laßt euch niemand das Ziel verrücken, der nach eigener Wahl einhergeht in Demut und Geistlichkeit der Engel, des er nie keines gesehen hat, und ist ohne Sache aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn und hält sich nicht an dem Haupt, aus welchem der ganze Leib durch Gelenk und Fugen Handreichung empfänget, und aneinander sich enthält und also wächset zur göttlichen Größe. So ihr denn nun abgestorben seid mit Christo den Satzungen der Welt, was laßt ihr euch denn fangen mit Satzungen, als lebtet ihr noch in der Welt? Die da sagen: Du sollst das nicht angreifen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren, welches sich doch alles, unter Händen verzehret, und ist Menschengebot und - lehre; welche haben einen Schein der Weisheit durch selbsterwählte Geistlichkeit und Demut und dadurch, daß sie des Leibes nicht verschonen und dem Fleisch nicht seine Ehre tun zu seiner Notdurft. S eid ihr nun mit Christo auferstanden, so sucht, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten GOttes. Trachtet nach dem, was droben ist, und nicht nach dem, was auf Erden ist! Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in GOtt. Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in der Herrlichkeit. So tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind: Hurerei, Unreinigkeit, schändliche Brunst, böse Lust und den Geiz, welcher ist Abgötterei, um welcher willen kommt der Zorn GOttes über die Kinder des Unglaubens; in welchen auch ihr weiland gewandelt habt, da ihr darin lebtet. Nun aber legt alles ab von euch: den Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde. Lüget nicht untereinander! Zieht den alten Menschen mit seinen Werken aus und zieht den neuen an, der da erneuert wird zu der Erkenntnis nach dem Ebenbilde des, der ihn geschaffen hat, da nicht ist Grieche, Jude, Beschneidung, Vorhaut, Ungrieche, Scythe, Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus. So zieht nun an, als die Auserwählten GOttes, Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld und vertrage einer den andern, und vergebt euch untereinander, so jemand Klage hat wider den andern; gleichwie Christus euch vergeben hat, also auch ihr. Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede GOttes regiere in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid in einem Leibe; und seid dankbar. Laßt das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit. Lehrt und vermahnt euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern und singt dem HERRN in eurem Herzen. Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des HERRN JEsu und danket GOtt und dem Vater durch ihn. I hr Weiber, seid untertan euren Männern in dem HERRN, wie sich‘s gebührt. Ihr Männer, liebt eure Weiber und seid nicht bitter gegen sie! Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen; denn das ist dem HERRN gefällig. Ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht, auf daß sie nicht scheu werden. Ihr Knechte, seid gehorsam in allen Dingen euren leiblichen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern mit Einfältigkeit des Herzens und mit GOttesfurcht. Alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als dem HERRN und nicht den Menschen; und wißt, daß ihr von dem HERRN empfangen werdet die Vergeltung des Erbes; denn ihr dient dem HERRN Christo. Wer aber unrecht tut, der wird empfangen; was er unrecht getan hat; und gilt kein Ansehen der Person. I hr Herren, was recht und gleich ist, das beweist den Knechten und wißt, daß ihr auch einen HERRN im Himmel habt. Haltet an am Gebet und wachet in demselbigen mit Danksagung! Und betet zugleich auch für uns, auf daß GOtt uns die Tür des Worts auftue, zu reden das Geheimnis Christi, darum ich auch gebunden bin, auf daß ich dasselbige offenbare, wie ich soll reden. Wandelt weislich gegen die, die draußen sind, und schickt euch in die Zeit! Eure Rede sei allezeit lieblich und mit Salz gewürzet, daß ihr wißt, wie ihr einem jeglichen antworten sollt. Wie es um mich steht, wird euch alles kundtun Tychikus, der liebe Bruder und getreue Diener und Mitknecht in dem HERRN, welchen ich habe darum zu euch gesandt, daß er erfahre, wie es sich mit euch verhält, und daß er eure Herzen ermahne, samt Onesimus, dem getreuen und lieben Bruder, welcher von den Euren ist. Alles, wie es hier zusteht, werden sie euch kundtun. E s grüßt euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Neffe Barnabas, von welchem ihr etliche Befehle empfangen habt (so er zu euch kommt, nehmt ihn auf); Und Jesus, der da heißt Just, die aus der Beschneidung sind. Diese sind allein meine Gehilfen am Reich GOttes, die mir ein Trost worden sind. Es grüßt euch Epaphras, der von den Euren ist, ein Knecht Christi, und allezeit ringet für euch mit Gebeten, auf daß ihr besteht vollkommen und erfüllt mit allem Willen GOttes. Ich gebe ihm Zeugnis, daß er großen Fleiß hat um euch und um die zu Laodicea und zu Hierapolis. Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas. Grüßt die Brüder zu Laodicea und den, Nymphas und die Gemeinde in seinem Hause. Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, so schafft, daß er auch in der Gemeinde zu Laodicea gelesen werde, und daß ihr den von Laodicea lest. Und sagt dem Archippus: Siehe auf das Amt, das du empfangen hast in dem HERRN, daß du dasselbige ausrichtest! Mein Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Gedenkt meiner Bande! Die Gnade sei mit euch! Amen. P aulus und Silvanus und Timotheus: der Gemeinde zu Thessalonich, in GOtt dem Vater und dem HERRN JEsu Christo. Gnade sei mit euch und Friede von GOtt, unserm Vater, und dem HERRN JEsu Christo! Wir danken GOtt allezeit für euch alle und gedenken euer in unserm Gebet ohne Unterlaß. Und denken an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung, welche ist unser HERR JEsus Christus vor GOtt und unserm Vater. Denn, liebe Brüder, von GOtt geliebt, wir wissen, wie ihr auserwählt seid, daß unser Evangelium ist bei euch gewesen nicht allein im Wort, sondern beide, in der Kraft und in dem Heiligen Geist und in großer Gewißheit; wie ihr wißt, welcherlei wir gewesen sind unter euch um euretwillen. Und ihr seid unsere Nachfolger worden und des HERRN und habt das Wort aufgenommen unter vielen Trübsalen mit Freuden im Heiligen Geist, also daß ihr worden seid ein Vorbild allen Gläubigen in Mazedonien und Achaja. Denn von euch ist auserschollen das Wort des HERRN nicht allein in Mazedonien und Achaja, sondern an allen Orten ist auch euer Glaube an GOtt ausgebrochen, also daß nicht not ist, euch etwas zu sagen. Denn sie selbst verkündigen von euch, was für einen Eingang wir zu euch gehabt haben, und wie ihr bekehrt seid zu GOtt von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren GOtt und zu warten seines Sohns vom Himmel, welchen er auferweckt hat von den Toten, JEsum, der uns von dem zukünftigen Zorn erlöst hat. D enn auch ihr wißt, liebe Brüder, von unserm Eingange zu euch, daß er nicht vergeblich gewesen ist, sondern als wir zuvor gelitten hatten und geschmähet gewesen waren zu Philippi, wie ihr wißt, waren wir dennoch freidig LUTHERS Bibel 1545 hat immer freidig: In sämtlichen Stellen ist kühn gemeint, nicht froh. die neueren Ausgaben aber ändern alle in freudig (die Zürcher 1534 behält freydig). in unserm GOtt, bei euch zu sagen das Evangelium GOttes mit großem Kämpfen. Denn unsere Ermahnung ist nicht gewesen zu Irrtum noch zu Unreinigkeit noch mit List, sondern wie wir von GOtt bewährt sind, daß uns das Evangelium vertraut ist zu predigen, also reden wir, nicht als wollten wir den Menschen gefallen, sondern GOtt, der unser Herz prüfet. Denn wir sind nie mit Schmeichelworten umgegangen, wie ihr wißt, noch dem Geiz gestellt, GOtt ist des Zeuge. Haben auch nicht Ehre gesucht von den Leuten, weder von euch noch von andern. Hätten euch auch mögen schwer sein als Christi Apostel; sondern wir sind mütterlich gewesen bei euch, gleichwie eine Amme ihrer Kinder pfleget. Also hatten wir Herzenslust an euch und waren willig, euch mitzuteilen nicht allein das Evangelium GOttes, sondern auch unser Leben, darum daß wir euch liebgewonnen haben. Ihr seid wohl eingedenk, liebe Brüder, unserer Arbeit und unserer Mühe; denn Tag und Nacht arbeiteten wir, daß wir niemand unter euch beschwerlich wären, und predigten unter euch das Evangelium GOttes. Des seid ihr zeugen und GOtt, wie heilig und gerecht und unsträflich wir bei euch, die ihr gläubig waret, gewesen sind. Wie ihr denn wißt, daß wir, als ein Vater seine Kinder, einen jeglichen unter euch ermahnt und getröstet und bezeugt haben, daß ihr wandeln solltet würdiglich vor GOtt, der euch berufen hat zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit. D arum auch wir ohne Unterlaß GOtt danken, daß ihr, da ihr empfinget von uns das Wort göttlicher Predigt, nahmt ihr‘s auf nicht als Menschenwort, sondern (wie es denn wahrhaftig ist) als GOttes Wort; welcher auch wirkt in euch, die ihr glaubt. Denn ihr seid Nachfolger worden, liebe Brüder, der Gemeinden GOttes in Judäa in Christo JEsu, daß ihr ebendasselbige erlitten habt von euren Blutsfreunden, das jene von den Juden, welche auch den HERRN JEsum getötet haben und ihre eigenen Propheten und haben uns verfolgt und gefallen GOtt nicht und sind allen Menschen wider, wehren uns, zu sagen den Heiden, damit sie selig würden, auf daß sie ihre Sünden erfüllen allewege; denn der Zorn ist schon endlich über sie kommen. Wir aber, liebe Brüder, nachdem wir euer eine Weile beraubt gewesen sind nach dem Angesichte, nicht nach dem Herzen, haben wir desto mehr geeilet,euer Angesicht zu sehen, mit großem Verlangen. Darum haben wir wollen zu euch kommen (ich, Paulus) zweimal; und Satanas hat uns verhindert. Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr‘s vor unserm HERRN JEsu Christo zu seiner Zukunft? Ihr seid ja unsere Ehre und Freude. D arum haben wir‘s nicht weiter wollen vertragen und haben uns lassen wohlgefallen, daß wir zu Athen allein gelassen würden, und haben Timotheus gesandt, unsern Bruder und Diener GOttes und unsern Gehilfen am Evangelium Christi, euch zu stärken und zu ermahnen in eurem Glauben, daß nicht jemand weich würde in diesen Trübsalen; denn ihr wißt, daß wir dazu gesetzt sind. Und da wir bei euch waren, sagten wir‘s euch zuvor, wir würden Trübsal haben müssen; wie denn auch geschehen ist, und ihr wißt. Darum ich‘s auch nicht länger vertragen, hab‘ ich ausgesandt, daß ich erführe euren Glauben, auf daß nicht euch vielleicht versucht hätte der Versucher, und unsere Arbeit vergeblich würde. Nun aber, so Timotheus zu uns von euch kommen ist und uns verkündigt hat euren Glauben und Liebe, und daß ihr unser gedenkt allezeit zum besten und verlangt nach uns zu sehen, wie denn auch uns nach euch, da sind wir, liebe Brüder, getröstet worden an euch in aller unserer Trübsal und Not durch euren Glauben. Denn nun sind wir lebendig, dieweil ihr steht in dem HERRN. D enn was für einen Dank können wir GOtt vergelten um euch für alle diese Freude, die wir haben von euch vor unserm GOtt? Wir bitten Tag und Nacht fast sehr, daß wir sehen mögen euer Angesicht und erstatten, so etwas mangelt an eurem Glauben. Er aber, GOtt, unser Vater, und unser HERR JEsus Christus schicke unsern Weg zu euch. Euch aber vermehre der HERR und lasse die Liebe völlig werden untereinander und gegen jedermann (wie denn auch wir sind gegen euch), daß eure Herzen, gestärkt, unsträflich seien in der Heiligkeit vor GOtt und unserm Vater auf die Zukunft unsers HERRN JEsu Christi samt allen seinen Heiligen. W eiter, liebe Brüder, bitten wir euch und ermahnen in dem HERRN JEsu (nachdem ihr von uns empfangen habt, wie ihr sollt wandeln und GOtt gefallen), daß ihr immer völliger werdet. Denn ihr wißt, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den HERRN JEsum. Denn das ist der Wille GOttes, eure Heiligung, daß ihr meidet die Hurerei, und ein jeglicher unter euch wisse sein Faß zu behalten in Heiligung und Ehren, nicht in der Lustseuche wie die Heiden, die von GOtt nichts wissen; und daß niemand zu weit greife noch übervorteile seinen Bruder im Handel; denn der HERR ist der Rächer über das alles, wie wir euch zuvor gesagt und bezeugt haben. Denn GOtt hat uns nicht berufen zur Unreinigkeit, sondern zur Heiligung. Wer nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern GOtt, der seinen Heiligen Geist gegeben hat in euch. Von der brüderlichen Liebe aber ist nicht not, euch zu schreiben; denn ihr seid selbst von GOtt gelehrt euch untereinander zu lieben. Und das tut ihr auch an allen Brüdern, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder, daß ihr noch völliger werdet. Und ringet danach, daß ihr stille seid und das Eure schafft und arbeitet mit euren eigenen Händen, wie wir euch geboten haben, auf daß ihr ehrbarlich wandelt gegen die, die draußen sind, und ihrer keines bedürfet. W ir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht verhalten von denen, die da schlafen, auf daß ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn so wir glauben, daß JEsus gestorben und auferstanden ist, also wird GOtt auch, die da entschlafen sind durch JEsum, mit ihm führen. Denn das sagen wir euch als ein Wort des HERRN, daß wir, die wir leben und überbleiben in der Zukunft des HERRN, werden denen nicht zuvorkommen, die da schlafen. Denn er selbst, der HErr, wird mit einem Feldgeschrei und Stimme des Erzengels und mit der Posaune GOttes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst. Danach wir, die wir leben und überbleiben, werden zugleich mit denselbigen hingerückt werden in den Wolken dem HERRN entgegen in der Luft; und werden also bei dem HERRN sein allezeit. So tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander! V on den Zeiten aber und Stunden, liebe Brüder, ist nicht not, euch zu schreiben. Denn ihr selbst wißt gewiß, daß der Tag des HERRN wird kommen wie ein Dieb in der Nacht. Denn wenn sie werden sagen: Es ist Friede, es hat keine Gefahr! so wird sie das Verderben schnell überfallen, gleich wie der Schmerz ein schwanger Weib, und werden nicht entfliehen. Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife. Ihr seid allzumal Kinder des Lichts und Kinder des Tages; wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. So laßt uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern laßt uns wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da trunken sind, die sind des Nachts trunken. Wir aber, die wir des Tages sind, sollen nüchtern sein, angetan mit dem Krebs des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit. Denn GOtt hat uns nicht gesetzt zum Zorn, sondern die Seligkeit zu besitzen durch unsern HERRN JEsum Christum, der für uns gestorben ist, auf daß, wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben sollen. Darum ermahnt euch untereinander und baut einer den andern, wie ihr denn tut. W ir bitten euch aber, liebe Brüder, daß ihr erkennt, die an euch arbeiten und euch vorstehen in dem HERRN und euch vermahnen. Habt sie desto lieber um ihres Werks willen und seid friedsam mit ihnen. Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder, vermahnt die Ungezogenen, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann. Seht zu, daß niemand Böses mit Bösem jemand vergelte, sondern allezeit jaget dem Guten nach, beide, untereinander und gegen jedermann. Seid allezeit fröhlich! Betet ohne Unterlaß! Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille GOttes in Christo JEsu an euch. Den Geist dämpft nicht! Die Weissagung verachtet nicht! prüfet aber alles und das Gute behaltet! Meidet allen bösen Schein! Er aber, der GOtt des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer Geist ganz samt der Seele und Leib müsse behalten werden unsträflich auf die Zukunft unsers HERRN JEsu Christi. Getreu ist er, der euch rufet, welcher wird‘s auch tun. Liebe Brüder, betet für uns! Grüßt alle Brüder mit dem heiligen Kuß. Ich beschwöre euch bei dem HERRN, daß ihr diesen Brief lesen laßt allen heiligen Brüdern. Die Gnade unsers HERRN JEsu Christi sei mit euch! Amen. P aulus und Silvanus und Timotheus: Der Gemeinde zu Thessalonich in GOtt, unserm Vater, und dem HERRN JEsu Christo. Gnade sei mit euch und Friede von GOtt, unserm Vater, und dem HERRN JEsu Christo! Wir sollen GOtt danken allezeit um euch, liebe Brüder, wie es billig ist. Denn euer Glaube wächset sehr, und die Liebe eines jeglichen unter euch allen nimmt zu gegeneinander, also daß wir uns euer rühmen unter den Gemeinden GOttes von eurer Geduld und Glauben in allen euren Verfolgungen und Trübsalen, die ihr duldet, welches anzeiget, daß GOtt recht richten wird, und ihr würdig werdet zum Reich GOttes, über welchem ihr auch leidet, nachdem es recht ist bei GOtt, zu vergelten Trübsal denen, die euch Trübsal anlegen, euch aber, die ihr Trübsal leidet, Ruhe mit uns, wenn nun der HERR JEsus wird offenbart werden vom Himmel samt den Engeln seiner Kraft und mit Feuerflammen, Rache zu geben über die, so GOtt nicht erkennen, und über die, so nicht gehorsam sind dem Evangelium unsers HERRN JEsu Christi; welche werden Pein leiden, das ewige Verderben, von dem Angesichte des HERRN und von seiner herrlichen Macht, wenn er kommen wird, daß er herrlich erscheine mit seinen Heiligen und wunderbar mit allen Gläubigen. Denn unser Zeugnis an euch von demselbigen Tage habt ihr geglaubt. Und derhalben beten wir auch allezeit für euch, daß unser GOtt euch würdig mache der Berufung und erfülle alles Wohlgefallen der Güte und das Werk des Glaubens in der Kraft, auf daß an euch gepreist werde der Name unsers HERRN JEsu Christi und ihr an ihm nach der Gnade unsers GOttes und des HERRN JEsu Christi. A ber der Zukunft halben unseres HERRN JEsu Christi und unserer Versammlung zu ihm bitten wir euch, liebe Brüder, daß ihr euch nicht bald bewegen laßt von eurem Sinn noch erschrecken, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Briefe, als von uns gesandt, daß der Tag Christi vorhanden sei. Laßt euch niemand verführen in keinerlei Weise! Denn er kommt nicht, es sei denn, daß zuvor der Abfall komme, und offenbart werde der Mensch der Sünde und das Kind des Verderbens, der da ist ein Widerwärtiger und sich überhebt über alles, was GOtt oder GOttesdienst heißet, also daß er sich setzt in den Tempel GOttes als ein GOtt und gibt sich vor, er sei GOtt. Gedenkt ihr nicht daran, daß ich euch solches sagte, da ich noch bei euch war? Und was es noch aufhält, wißt ihr, daß er offenbart werde zu seiner Zeit. Denn es regt sich schon bereits die Bosheit heimlich, ohne daß, der es jetzt aufhält, muß hinweggetan werden. Und alsdann wird der Boshaftige offenbart werden, welchen der HERR umbringen wird mit dem Geist seines Mundes, und wird sein ein Ende machen durch die Erscheinung seiner Zukunft, des, welches Zukunft geschieht nach der Wirkung des Satans mit allerlei lügenhaftigen Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, dafür, daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, daß sie selig würden. Darum wird ihnen GOtt kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge, auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit. W ir aber sollen GOtt danken allezeit um euch, geliebte Brüder von dem HERRN, daß euch GOtt erwählt hat von Anfang zur Seligkeit in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit, darein er euch berufen hat durch unser Evangelium zum herrlichen Eigentum unsers HERRN JEsu Christi. So steht nun, liebe Brüder, und haltet an den Satzungen, die ihr gelehrt seid, es sei durch unser Wort oder Brief. Er aber, unser HERR JEsus Christus, und GOtt und unser Vater, der uns hat geliebt und gegeben einen ewigen Trost und eine gute Hoffnung durch Gnade, der ermahne eure Herzen und stärke euch in allerlei Lehre und gutem Werk! W eiter, liebe Brüder, betet für uns, daß das Wort des HERRN laufe und gepreist werde wie bei euch, und daß wir erlöst werden von den unartigen und argen Menschen. Denn der Glaube ist nicht jedermanns Ding. Aber der HERR ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Argen. Wir versehen uns aber zu euch in dem HERRN, daß ihr tut und tun werdet, was wir euch gebieten. Der HERR aber richte eure Herzen zu der Liebe GOttes und zu der Geduld Christi! W ir gebieten euch aber, liebe Brüder, in dem Namen unsers HERRN JEsu Christi, daß ihr euch entzieht von jedem Bruder, der da unordentlich wandelt und nicht nach der Satzung, die er von uns empfangen hat. Denn ihr wißt, wie ihr uns sollt nachfolgen. Denn wir sind nicht unordentlich unter euch gewesen, haben auch nicht umsonst das Brot genommen von jemand, sondern mit Arbeit und Mühe Tag und Nacht haben wir gewirket, daß wir nicht jemand unter euch beschwerlich wären; nicht darum, daß wir des nicht Macht haben, sondern daß wir uns selbst zum Vorbilde euch geben, uns nachzufolgen. Und da wir bei euch waren, geboten wir euch solches, daß, so jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen. Denn wir hören, daß etliche unter euch wandeln unordentlich und arbeiten nichts, sondern treiben Vorwitz. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie durch unsern HERRN JEsum Christum, daß sie mit stillem Wesen arbeiten und ihr eigen Brot essen. Ihr aber, liebe Brüder, werdet nicht verdrossen, Gutes zu tun! So aber jemand nicht gehorsam ist unserm Wort, den zeichnet an durch einen Brief und habt nichts mit ihm zu schaffen, auf daß er schamrot werde. Doch haltet ihn nicht als einen Feind, sondern vermahnt ihn als einen Bruder. E r aber, der HERR des Friedens, gebe euch Frieden allenthalben und auf allerlei Weise. Der HERR sei mit euch allen! Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Das ist das Zeichen in allen Briefen; also schreibe ich. Die Gnade unsers HERRN JEsu Christi sei mit euch allen! Amen. P aulus, ein Apostel JEsu Christi, nach dem Befehl GOttes, unsers Heilandes, und des HERRN JEsu Christi, der unsere Hoffnung ist: Timotheus, meinem rechtschaffenen Sohn im Glauben. Gnade, Barmherzigkeit, Friede von GOtt, unserm Vater, und unserm HERRN JEsu Christo. Wie ich dich ermahnt habe, daß du zu Ephesus bliebest, da ich nach Mazedonien zog, und gebötest etlichen, daß sie nicht anders lehrten, auch nicht achthätten auf die Fabeln und der Geschlechtsregister, die kein Ende haben, und bringen Fragen auf, mehr denn Besserung zu GOtt im Glauben. Denn die Hauptsumme des Gebots ist Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und von ungefärbtem Glauben, welcher haben etliche gefehlt und sind umgewandt zu unnützem Geschwätz, wollen der Schrift Meister sein und verstehen nicht, was sie sagen, oder was sie setzen. Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, so sein jemand recht brauchet, und weiß solches, daß dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern, den Hurern, den Knabenschändern, den Menschendieben, den Lügnern, den Meineidigen, und so etwas mehr der heilsamen Lehre wider ist, nach dem herrlichen Evangelium des seligen GOttes, welches mir vertraut ist. U nd ich danke unserm HERRN Christo JEsu, der mich stark gemacht und treu geachtet hat und gesetzt in das Amt, der ich zuvor war ein Lästerer und ein Verfolger und ein Schmäher. Aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren; denn ich hab‘s unwissend getan, im Unglauben. Es ist aber desto reicher gewesen die Gnade unsers HERRN samt dem Glauben und der Liebe, die in Christo JEsu ist. Denn das ist je gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus JEsus kommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, auf daß an mir vornehmlich JEsus Christus erzeigte alle Geduld zum Exempel denen, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben. Aber GOtt, dem ewigen Könige, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren und allein Weisen, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen. Dies Gebot befehle ich dir, mein Sohn Timotheus, nach den vorigen Weissagungen über dir, daß du in denselbigen eine gute Ritterschaft übest und habest den Glauben und gut Gewissen, welches etliche von sich gestoßen und am Glauben Schiffbruch erlitten haben; unter welchen ist Hymenäus und Alexander, welche ich habe dem Satan übergeben, daß sie gezüchtiget werden, nicht mehr zu lästern. S o ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, auf daß wir ein ruhig und stilles Leben führen mögen in aller GOttseligkeit und Ehrbarkeit. Denn solches ist gut, dazu auch angenehm vor GOtt, unserm Heilande, welcher will, daß allen Menschen geholfen werde, und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein GOtt und ein Mittler zwischen GOtt und den Menschen, nämlich der Mensch Christus JEsus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, daß solches zu seiner Zeit gepredigt würde; dazu ich gesetzt bin ein Prediger und Apostel (ich sage die Wahrheit in Christo und lüge nicht), ein Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit. S o will ich nun, daß die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige Hände, ohne Zorn und Zweifel. Desselbigengleichen die Weiber, daß sie in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, sondern wie sich‘s ziemt den Weibern, die da GOttseligkeit beweisen durch gute Werke. Ein Weib lerne in der Stille mit aller Untertänigkeit. Einem Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei. Denn Adam ist am ersten gemacht, danach Eva. Und Adam ward nicht verführt; das Weib aber ward verführt und hat die Übertretung eingeführt. Sie wird aber selig werden durch Kinderzeugen, so sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht. D as ist je gewißlich wahr, so jemand ein Bischofsamt begehret, der begehrt ein köstlich Werk. Es soll aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaftig, nicht ein Weinsäufer, nicht pochen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht haderhaftig, nicht geizig, der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit (so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiß vorzustehen, wie wird er die Gemeinde GOttes versorgen?), nicht ein Neuling, auf daß er sich nicht aufblase und dem Lästerer ins Urteil falle. Er muß aber auch ein gut Zeugnis haben von denen, die draußen sind, auf daß er nicht falle dem Lästerer in die Schmach und Strick. D esselbigengleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht Weinsäufer, nicht unehrliche Hantierung treiben die das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen haben. Und dieselbigen lasse man zuvor versuchen; danach lasse man sie dienen, wenn sie unsträflich sind. Desselbigengleichen ihre Weiber sollen ehrbar sein, nicht Lästerinnen, nüchtern, treu in allen Dingen. Die Diener laß einen jeglichen sein eines Weibes Mann, die ihren Kindern wohl vorstehen und ihren eigenen Häusern. Welche aber wohl dienen, die erwerben sich selbst eine gute Stufe und eine große Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. im Glauben in Christo JEsu. S olches schreibe ich dir und hoffe, aufs schierste zu dir zu kommen. So ich aber verzöge, daß du wissest, wie du wandeln sollst in dem Hause GOttes, welches ist die Gemeinde des lebendigen GOttes, ein Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit. Und kündlich groß ist das gottselige Geheimnis: GOtt ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. D er Geist aber sagt deutlich, daß in den letzten Zeiten werden etliche von dem Glauben abtreten und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel durch die, so in Gleisnerei Lügenredner sind und Brandmal in ihrem Gewissen haben und verbieten, ehelich zu werden und zu meiden die Speisen, die GOtt geschaffen hat, zu nehmen mit Danksagung, den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkennen. Denn alle Kreatur GOttes ist gut und nichts verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird. Denn es wird geheiligt durch das Wort GOttes und Gebet. W enn du den Brüdern solches vorhältst, so wirst du ein guter Diener JEsu Christi sein, auferzogen in den Worten des Glaubens und der guten Lehre, bei welcher du immerdar gewesen bist. Der ungeistlichen aber und altvettelischen Fabeln entschlage dich. Übe dich selbst aber an der GOttseligkeit. Denn die leibliche Übung ist wenig nütz; aber die GOttseligkeit ist zu allen Dingen nütz und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens. Das ist je gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort. Denn dahin arbeiten wir auch und werden geschmähet, daß wir auf den lebendigen GOtt gehofft haben, welcher ist der Heiland aller Menschen, sonderlich aber der Gläubigen. Solches gebiete und lehre! Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild den Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit. Halt an mit Lesen, mit Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme! Laß nicht aus der Acht die Gabe, die dir gegeben ist durch die Weissagung mit Handauflegung der Ältesten. Solches warte, damit gehe um auf daß dein Zunehmen in allen Dingen offenbar sei. Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! Denn wo du solches tust, wirst du dich selbst selig machen, und die dich hören. E inen Alten schilt nicht, sondern ermahne ihn als einen Vater, die Jungen als die Brüder, die alten Weiber als die Mütter, die jungen als die Schwestern mit aller Keuschheit. E hre die Witwen, welche rechte Witwen sind. So aber eine Witwe Kinder oder Neffen hat, solche laß zuvor lernen ihre eigenen Häuser göttlich regieren und den Eltern Gleiches vergelten; denn das ist wohl getan und angenehm vor GOtt. Das ist aber eine rechte Witwe, die einsam ist, die ihre Hoffnung auf GOtt stellt und bleibt am Gebet und Flehen Tag und Nacht. Welche aber in Wollüsten lebt, die ist lebendig tot. Solches gebiete, auf daß sie untadelig seien. So aber jemand die Seinen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorget, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger denn ein Heide. Laß keine Witwe erwählt werden unter sechzig Jahren, und die da gewesen sei eines Mannes Weib, und die ein Zeugnis habe guter Werke, so sie Kinder aufgezogen hat, so sie gastfrei gewesen ist, so sie der Heiligen Füße gewaschen hat, so sie den Trübseligen Handreichung getan hat, so sie allem guten Werk nachkommen ist. Der jungen Witwen aber entschlage dich; denn wenn sie geil worden sind wider Christum, so wollen sie freien und haben ihr Urteil, daß sie den ersten Glauben gebrochen haben. Daneben sind sie faul und lernen umlaufen durch die Häuser; nicht allein aber sind sie faul, sondern auch schwätzig und vorwitzig und reden, was nicht sein soll. So will ich nun, daß die jungen Witwen freien, Kinder zeugen, haushalten, dem Widersacher keine Ursache geben zu schelten. Denn es sind schon etliche umgewandt dem Satan nach. So aber ein Gläubiger oder Gläubigin Witwen hat, der versorge dieselbigen und lasse die Gemeinde nicht beschwert werden, auf daß die, so rechte Witwen sind, mögen genug haben. D ie Ältesten, die wohl vorstehen, die halte man zwiefacher Ehre wert, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der Lehre. Denn es spricht die Schrift: Du sollst nicht dem Ochsen das Maul verbinden, der da drischt, und: Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Wider einen Ältesten nimm keine Klage auf außer zweien oder dreien zeugen. Die da sündigen, die strafe vor allen, auf daß sich auch die andern fürchten. Ich bezeuge vor GOtt und dem HERRN JEsu Christo und den auserwählten Engeln, daß du solches haltest ohne eigen Gutdünken und nichts tuest nach Gunst. Die Hände lege niemand bald auf; mache dich auch nicht teilhaftig fremder Sünden. Halte dich selber keusch! Trinke nicht mehr Wasser, sondern brauche ein wenig Wein um deines Magens willen, und daß du oft krank bist. Etlicher Menschen Sünden sind offenbar, daß man sie vorhin richten kann; etlicher aber werden hernach offenbar. Desselbigengleichen auch etlicher gute Werkes sind zuvor offenbar; und die andern bleiben auch nicht verborgen. D ie Knechte, so unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehren wert halten, auf daß nicht der Name GOttes und die Lehre verlästert werde. Welche aber gläubige Herren haben, sollen dieselbigen nicht verachten (mit dem Schein), daß sie Brüder sind, sondern sollen vielmehr dienstbar sein, dieweil sie gläubig und geliebt und der Wohltat teilhaftig sind. Solches lehre und ermahne! S o jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unsers HERRN JEsu Christi und bei der Lehre von der GOttseligkeit, der ist verdüstert und weiß nichts, sondern ist seuchtig in Fragen und Wortkriegen, aus welchen entspringet Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn, Schulgezänke solcher Menschen, die zerrüttete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die da meinen, GOttseligkeit sei ein Gewerbe. Tue dich von solchen! E s ist aber ein großer Gewinn, wer gottselig ist und läßt sich genügen. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht, darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so laßt uns begnügen. Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel törichter und schädlicher Lüste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis. Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels, welches hat etliche gelüstet, und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen, A ber du, GOttesmensch, flieh solches! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der GOttseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gut Bekenntnis vor vielen zeugen. Ich gebiete dir vor GOtt, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christo JEsu, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat ein gut Bekenntnis, daß du haltest das Gebot ohne Flecken, untadelig, bis auf die Erscheinung unsers HERRN JEsu Christi, welche wird zeigen zu seiner Zeit der Selige und allein Gewaltige, der König aller Könige, und HERR aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat; der da wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann; welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann: dem sei Ehre und ewiges Reich! Amen. D en Reichen von dieser Welt gebeut, daß sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen GOtt, der uns dar gibt reichlich, allerlei zu genießen, daß sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, Schätze sammeln, sich selbst einen guten Grund aufs Zukünftige, daß sie ergreifen das ewige Leben. O Timotheus, bewahre, was dir vertraut ist, und meide die ungeistlichen losen Geschwätze und das Gezänke der falschberühmten Kunst, welche etliche vorgeben und fehlen des Glaubens. Die Gnade sei mir dir! Amen. P aulus, ein Apostel JEsu Christi durch den Willen GOttes nach der Verheißung des Lebens in Christo JEsu: Meinem lieben Sohn Timotheus Gnade, Barmherzigkeit, Friede von GOtt dem Vater und Christo JEsu, unserm HERRN. Ich danke GOtt dem ich diene von meinen Voreltern her in reinem Gewissen, daß ich ohne Unterlaß dein gedenke in meinem Gebet Tag und Nacht. Und mich verlanget, dich zu sehen, wenn ich denke an deine Tränen, auf daß ich mit Freuden erfüllt werde. Und erinnere mich des ungefärbten Glaubens in dir, welcher zuvor gewohnt hat in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike, bin aber gewiß, daß auch in dir. Um welcher Sache willen ich dich erinnere, daß du erweckest die Gabe GOttes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. Denn GOtt hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. Darum so schäme dich nicht des Zeugnisses unsers HERRN noch meiner, der ich sein Gebundener bin, sondern leide dich mit dem Evangelium wie ich nach der Kraft GOttes, der uns hat selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Vorsatz und Gnade, die uns gegeben ist in Christo JEsu vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart durch die Erscheinung unsers Heilandes JEsu Christi, der dem Tode die Macht hat genommen und das Leben und ein unvergänglich Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium, zu welchem ich gesetzt bin ein Prediger und Apostel und Lehrer der Heiden. Um welcher Sache willen ich solches leide, aber ich schäme mich‘s nicht; denn ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiß, daß er kann mir meine Beilage bewahren bis an jenen Tag. Halt an dem Vorbilde der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast, vom Glauben und von der Liebe in Christo JEsu. Diese gute Beilage bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt. Das weißt du, daß sich gewendet haben von mir alle, die in Asien sind, unter welchen ist Phygellus und Hermogenes. Der HERR gebe Barmherzigkeit dem Hause Onesiphorus; denn er hat mich oft erquickt und hat sich meiner Ketten nicht geschämet, sondern da er zu Rom war, suchte er mich aufs fleißigste und fand mich. Der HERR gebe ihm, daß er finde Barmherzigkeit bei dem HERRN an jenem Tage! Und wieviel er mir zu Ephesus gedient hat, weißt du am besten. S o sei nun stark, mein Sohn, durch die Gnade in Christo JEsu! Und was du von mir gehört hast durch viel zeugen, das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch andere zu lehren. Leide dich als ein guter Streiter JEsu Christi! Kein Kriegsmann flicht sich in Händel der Nahrung, auf daß er gefalle dem, der ihn angenommen hat. Und so jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönet, er kämpfe denn recht. Es soll aber der Ackermann, der den Acker bauet, der Früchte am ersten genießen. Merke, was ich sage! Der HERR aber wird dir in allen Dingen Verstand geben. Halt im Gedächtnis JEsum Christum, der auferstanden ist von den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium, über welchem ich leide bis an die Bande als ein Übeltäter. Aber GOttes Wort ist nicht gebunden. Darum dulde ich alles um der Auserwählten willen, auf daß auch sie die Seligkeit erlangen in Christo JEsu mit ewiger Herrlichkeit. Das ist je gewißlich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mitleben; dulden wir, so werden wir mitherrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen. Glauben wir nicht, so bleibt er treu; er kann sich selbst nicht leugnen. S olches erinnere sie und bezeuge vor dem HERRN, daß sie nicht um Worte zanken, welches nichts nütze ist, denn zu verkehren, die da zuhören. Befleißige dich, GOtt zu erzeigen einen rechtschaffenen, unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit. Des ungeistlichen; losen Geschwätzes entschlage dich; denn es hilft viel zum ungöttlichen Wesen. Und ihr Wort frißt um sich wie der Krebs, unter welchen ist Hymenäus und Philetus, welche der Wahrheit gefehlt haben und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und haben etlicher Glauben verkehrt. Aber der feste Grund GOttes besteht und hat dieses Siegel: Der HERR kennt die Seinen, und: Es trete ab von Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennet. In einem großen Hause aber sind nicht allein güldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene und etliche zu Ehren, etliche aber zu Unehren. So nun jemand sich reinigt von solchen Leuten, der wird ein geheiligt Faß sein zu Ehren, dem Hausherrn bräuchlich und zu allem guten Werk bereitet. F lieh die Lüste der Jugend! Jage aber nach der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit allen, die den HERRN anrufen von reinem Herzen. Aber der törichten und unnützen Fragen entschlage dich; denn du weißt, daß sie nur Zank gebären. Ein Knecht aber des HERRN soll nicht zänkisch sein, sondern freundlich gegen jedermann, lehrhaftig, der die Bösen tragen kann mit Sanftmut und strafe die Widerspenstigen, ob ihnen GOtt dermaleinst Buße gäbe die Wahrheit zu erkennen, und wieder nüchtern würden aus des Teufels Strick, von dem sie gefangen sind zu seinem Willen. D as sollst du aber wissen, daß in den letzten Tagen werden greuliche Zeiten kommen. Denn es werden Menschen sein, die von sich selbst halten, geizig, ruhmredig, hoffärtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ungeistlich, störrig, unversöhnlich, Schänder, unkeusch, wild, ungütig, Verräter, Frevler, aufgeblasen, die mehr lieben Wollust denn GOtt, die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie. Und solche meide! Aus denselbigen sind, die hin und her in die Häuser schleichen und führen die Weiblein gefangen, die mit Sünden beladen sind und mit mancherlei Lüsten fahren, lernen immerdar und können nimmer zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Gleicherweise aber, wie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit; es sind Menschen von zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben. Aber sie werden‘s die Länge nicht treiben; denn ihre Torheit wird offenbar werden jedermann, gleichwie auch jener war. D u aber hast erfahren meine Lehre, meine Weise, meine Meinung, meinen Glauben, meine Langmut, meine Liebe, meine Geduld, meine Verfolgung, meine Leiden, welche mir widerfahren sind zu Antiochien, zu Ikonien, zu Lystra, welche Verfolgung ich da ertrug: und aus allen hat mich der HERR erlöset. Und alle, die gottselig leben wollen in Christo JEsu, müssen Verfolgung leiden. Mit den bösen Menschen aber und verführerischen wird‘s je länger, je ärger, verführen und werden verführt. D u aber bleibe in dem, was du gelernt hast und dir vertraut ist, sintemal du weißt, von wem du gelernt hast. Und weil du von Kind auf die Heilige Schrift weißt, kann dich dieselbige unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christum JEsum. Denn alle Schrift, von GOtt eingegeben, ist nutze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch GOttes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt . S o bezeuge ich nun vor GOtt und dem HERRN JEsu Christo, der da zukünftig ist, zu richten die Lebendigen und die Toten, mit seiner Erscheinung und mit seinem Reich: Predige das Wort; halt an, es sei zu rechter Zeit oder zur Unzeit; strafe, dräue, ermahne mit aller Geduld und Lehre! Denn es wird eine Zeit sein, da sie die heilsame Lehre nicht leiden werden, sondern nach ihren eigenen Lüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach dem ihnen die Ohren jucken; und werden die Ohren von der Wahrheit wenden und sich zu den Fabeln kehren. Du aber sei nüchtern allenthalben. Leide dich, tu das Werk eines evangelischen Predigers, richte dein Amt redlich aus. Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Abscheidens ist vorhanden. I ch habe einen guten Kampf gekämpft; ich habe den Lauf vollendet; ich habe Glauben gehalten. Hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der HERR an jenem Tage, der gerechte Richter, geben wird, nicht mir aber allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebhaben. F leißige dich, daß du bald zu mir kommest. Denn Demas hat mich verlassen und diese Welt liebgewonnen und ist nach Thessalonich gezogen, Krescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Lukas ist allein bei mir. Markus nimm zu dir und bringe ihn mit dir; denn er ist mir nützlich zum Dienst. Tychikus habe ich nach Ephesus gesandt. Den Mantel, den ich zu Troas ließ bei Karpo, bringe mit, wenn du kommst und die Bücher, sonderlich aber das Pergament. Alexander, der Schmied hat mir viel Böses beweiset; der HERR bezahle ihm nach seinen Werken! Vor welchem hüte du dich auch; denn er hat unsern Worten sehr widerstanden. In meiner ersten Verantwortung stand niemand bei mir, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet! Der HERR aber stand mir bei und stärkte mich, auf daß durch mich die Predigt bestätigt würde, und alle Heiden hörten. Und ich bin erlöst von des Löwen Rachen. Der HERR aber wird mich erlösen von allem Übel und aushelfen zu seinem himmlischen Reich; welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Grüße Priska und Aquila und das Haus Onesiphorus. Erastus blieb zu Korinth; Trophimus aber ließ ich zu Milet krank. Tu Fleiß, daß du vor dem Winter kommest. Es grüßt dich Eubulus und Pudens und Linus und Klaudia und alle Brüder. Der HERR JEsus Christus sei mit deinem Geiste! Die Gnade sei mit euch! Amen. P aulus, ein Knecht GOttes, aber ein Apostel JEsu Christi nach dem Glauben der Auserwählten GOttes und der Erkenntnis der Wahrheit zur GOttseligkeit, auf Hoffnung des ewigen Lebens, welches verheißen hat, der nicht lüget, GOtt, vor den Zeiten der Welt, hat aber offenbart zu seiner Zeit sein Wort durch die Predigt, die mir vertraut ist nach dem Befehl GOttes, unsers Heilandes: Titus, meinem rechtschaffenen Sohn, nach unser beider Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von GOtt dem Vater und dem HERRN JEsu Christo, unserm Heilande. D erhalben ließ ich dich in Kreta, daß du solltest vollends anrichten, da ich‘s gelassen habe und besetzen die Städte hin und her mit Ältesten, wie ich dir befohlen habe; wo einer ist untadelig, eines Weibes Mann, der gläubige Kinder habe, nicht berüchtiget, daß sie Schwelger und ungehorsam sind. Denn ein Bischof soll untadelig sein, als ein Haushalter GOttes, nicht eigensinnig, nicht zornig, nicht ein Weinsäufer, nicht pochen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gastfrei, gütig, züchtig, gerecht, heilig, keusch und halte ob dem Wort, das gewiß ist und lehren kann, auf daß er mächtig sei, zu ermahnen durch die heilsame Lehre und zu strafen die Widersprecher. D enn es sind viele freche und unnütze Schwätzer und Verführer, sonderlich die aus der Beschneidung, welchen man muß das Maul stopfen, die da ganze Häuser verkehren und lehren, was nicht taugt, um schändliches Gewinns willen. Es hat einer aus ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere und faule Bäuche. Dies Zeugnis ist wahr. Um der Sache willen strafe sie scharf, auf daß sie gesund seien im Glauben und nicht achten auf die jüdischen Fabeln und Menschengebote, welche sich von der Wahrheit abwenden. Den Reinen ist alles rein; den Unreinen aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern unrein ist beides, ihr Sinn und Gewissen. Sie sagen, sie erkennen GOtt; aber mit den Werken verleugnen sie es, sintemal sie sind, an welchen GOtt Greuel hat, und gehorchen nicht und sind zu allem guten Werk untüchtig. D u aber rede, wie sich‘s ziemt nach der heilsamen Lehre: den Alten, daß sie nüchtern seien, ehrbar, züchtig, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld; den alten Weibern desselbigengleichen, daß sie sich stellen, wie den Heiligen ziemet, nicht Lästerinnen seien, nicht Weinsäuferinnen, gute Lehrerinnen, daß sie die jungen Weiber lehren züchtig sein, ihre Männer lieben, Kinder lieben, sittig sein, keusch, häuslich, gütig, ihren Männern untertan, auf daß nicht das Wort GOttes verlästert werde. Desselbigengleichen die jungen Männer ermahne, daß sie züchtig seien. Allenthalben aber stelle dich selbst zum Vorbilde guter Werke mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit, mit heilsamem und untadeligem Wort, auf daß der Widerwärtige sich schäme und nichts habe, daß er von uns möge Böses sagen. Den Knechten daß sie ihren Herren untertänig seien, in allen Dingen zu Gefallen tun, nicht widerbellen, nicht veruntreuen, sondern alle gute Treue erzeigen, auf daß sie die Lehre GOttes, unsers Heilandes, zieren in allen Stücken. D enn es ist erschienen die heilsame Gnade GOttes allen Menschen und züchtiget uns, daß wir sollen verleugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste und züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen GOttes und unsers Heilandes JEsu Christi, der sich selbst für uns gegeben bat, auf daß er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken. Solches rede und ermahne und strafe mit ganzem Ernst. Laß dich niemand verachten! E rinnere sie, daß sie den Fürsten und der Obrigkeit untertan und gehorsam seien, zu allem guten Werk bereit seien, niemand lästern, nicht hadern, gelinde seien, alle Sanftmütigkeit beweisen gegen alle Menschen. Denn wir waren auch weiland unweise, ungehorsam, irrig, dienend den Lüsten und mancherlei Wollüsten und wandelten in Bosheit und Neid und haßten uns untereinander. D a aber erschien die Freundlichkeit und Leutseligkeit GOttes, unsers Heilandes, nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er,ausgegossen hat über uns reichlich durch JEsum Christum, unsern Heiland, auf daß wir durch desselbigen Gnade gerecht und Erben seien des ewigen Lebens nach der Hoffnung. D as ist je gewißlich wahr. Solches will ich, daß du fest lehrest, auf daß die, so an GOtt gläubig sind worden, in einem Stand guter Werke gefunden werden. Solches ist gut und nütze den Menschen. Der törichten Fragen aber, der Geschlechtsregister, des Zankes und Streites über dem Gesetz entschlage dich; denn sie sind unnütz und eitel. Einen ketzerischen Menschen meide, wenn er einmal und abermal ermahnt ist, und wisse, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, als der sich selbst verurteilt hat. W enn ich zu dir senden werde Artemas oder Tychikus, so komm eilend zu mir nach Nikopolis; denn daselbst habe ich beschlossen, den Winter zu bleiben. Zenäs, den Schriftgelehrten, und Apollos fertige ab mit Fleiß, auf daß ihnen nichts gebreche. Laß aber auch die Unsern lernen, daß sie im Stand guter Werke sich finden lassen, wo man ihrer bedarf, auf daß sie nicht unfruchtbar seien: Es grüßen dich alle, die mit mir sind. Grüße alle, die uns lieben im Glauben. Die Gnade sei mit euch allen! Amen. P aulus, der Gebundene Christi JEsu, und Timotheus, der Bruder: Philemon, dem Lieben und unserm Gehilfen, und Appia, der Lieben, und Archippus, unserm Streitgenossen, und der Gemeinde in deinem Hause. Gnade sei mit euch und Friede von GOtt, unserm Vater, und dem HERRN JEsu Christo! I ch danke meinem GOtt und gedenke dein allezeit in meinem Gebet, nachdem ich höre von der Liebe und dem Glauben, welchen du hast an den HERRN JEsum und gegen alle Heiligen, daß dein Glaube, den wir miteinander haben, in dir kräftig werde durch Erkenntnis alles des Guten, das ihr habt in Christo JEsu. Wir haben aber große Freude und Trost an deiner Liebe; denn die Herzen der Heiligen sind erquickt durch dich, lieber Bruder.. D arum, wiewohl ich habe große Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. in Christo, dir zu gebieten, was dir ziemet, so will ich doch um der Liebe willen nur vermahnen, der ich ein solcher bin, nämlich ein alter Paulus, nun aber auch ein Gebundener JEsu Christi. So ermahne ich dich um meines Sohnes willen, Onesimus, den ich gezeugt habe in meinen Banden, welcher weiland dir unnütze, nun aber dir und mir wohl nütze ist: den habe ich wiedergesandt. Du aber wollest ihn, das ist, mein eigen Herz, annehmen. Denn ich wollte ihn bei mir behalten, daß er mir an deiner Statt diente in den Banden des Evangeliums; aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun, auf daß dein Gutes nicht wäre genötigt, sondern freiwillig. Vielleicht aber ist er darum eine Zeitlang von dir kommen, daß du ihn ewig wieder hättest, nun nicht mehr als einen Knecht, sondern mehr denn einen Knecht, einen lieben Bruder, sonderlich mir; wie viel mehr aber dir, beide, nach dem Fleisch und in dem HERRN. So du nun mich hältst für deinen Gesellen, so wollest du ihn als mich selbst annehmen. So er aber dir etwas Schaden getan hat oder schuldig ist, das rechne mir zu. Ich, Paulus, hab‘ es geschrieben mit meiner Hand; ich will‘s bezahlen. Ich schweige, daß du dich selbst mir schuldig bist. Ja, lieber Bruder, gönne mir, daß ich mich an dir ergötze in dem HERRN; erquicke mein Herz in dem HERRN! Ich hab‘ aus Zuversicht deines Gehorsams dir geschrieben; denn ich weiß, du wirst mehr tun, denn ich sage. Daneben bereite mir die Herberge; denn ich hoffe, daß ich durch euer Gebet euch geschenket werde. E s grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christo JEsu, Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Gehilfen. Die Gnade unsers HERRN JEsu Christi sei mit eurem Geist! Amen. N achdem vorzeiten GOtt manchmal und mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er am letzten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er gesetzt hat zum Erben über alles, durch welchen er auch die Welt gemacht hat; welcher, sintemal er ist der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat gemacht die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst, hat er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe, so viel besser worden denn die Engel, so gar viel einen höhern Namen er vor ihnen ererbet hat. D enn zu welchem Engel hat er jemals gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt? Und abermal: Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein? Und abermal, da er einführt den Erstgeborenen in die Welt, spricht er: Und es sollen ihn alle GOttesengel anbeten. Von den Engeln spricht er zwar: Er macht seine Engel Geister und seine Diener Feuerflammen; aber von dem Sohn: GOtt, dein Stuhl währt von Ewigkeit zu Ewigkeit; das Zepter deines Reichs ist ein richtiges Zepter. Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehaßt die Ungerechtigkeit; darum hat dich, o GOtt, gesalbt dein GOtt mit dem Öle der Freuden über deine Genossen; und: Du, HErr, hast von Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Dieselbigen werden vergehen, du aber wirst bleiben; und sie werden alle veralten wie ein Kleid, und wie ein Gewand wirst du sie wandeln, und sie werden sich verwandeln. Du aber bist derselbige, und deine Jahre werden nicht aufhören. Zu welchem Engel aber hat er jemals gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße? Sind sie nicht allzumal dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit? D arum sollen wir desto mehr wahrnehmen des Worts, das wir hören, daß wir nicht dahinfahren. Denn so das Wort fest worden ist, das durch die Engel geredet ist, und eine jegliche Übertretung und Ungehorsam hat empfangen seinen rechten Lohn: wie wollen wir entfliehen, so wir eine solche Seligkeit nicht achten? welche, nachdem sie erstlich gepredigt ist durch den HERRN, ist sie auf uns kommen durch die, so es gehört haben. Und GOtt hat ihr Zeugnis gegeben mit Zeichen, Wundern und mancherlei Kräften und mit Austeilung des Heiligen Geistes nach seinem Willen. D enn er hat nicht den Engeln untertan die zukünftige Welt, davon wir reden. Es bezeugt aber einer an einem Ort und spricht: Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest, und des Menschen Sohn, daß du ihn heimsuchst? Du hast ihn eine kleine Zeit der Engel mangeln lassen; mit Preis und Ehren hast du ihn gekrönet und hast ihn gesetzt über die Werke deiner Hände; alles hast du untertan zu seinen Füßen. In dem, daß er ihm alles hat untertan, hat er nichts gelassen, das ihm nicht untertan sei; jetzt aber sehen wir noch nicht, daß ihm alles untertan sei. Den aber, der eine kleine Zeit der Engel gemangelt hat, sehen wir, daß es JEsus ist, durch Leiden des Todes gekrönet mit Preis und Ehren, auf daß er von GOttes Gnaden für alle den Tod schmeckete. Denn es ziemete dem, um deswillen alle Dinge sind, und durch den alle Dinge sind, der da viel Kinder hat zur Herrlichkeit geführt, daß er den Herzog ihrer Seligkeit durch Leiden vollkommen machte. Sintemal sie alle von einem kommen, beide, der da heiligt, und die da geheiligt werden. Darum schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu heißen, und spricht: Ich will verkündigen deinen Namen meinen Brüdern und mitten in der Gemeinde dir Lob singen. Und abermal: Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen. Und abermal: Siehe da, ich und die Kinder, welche mir GOtt gegeben hat. Nachdem nun die Kinder Fleisch und Blut haben, ist er‘s gleichermaßen teilhaftig worden, auf daß er durch den Tod die Macht nähme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist, dem Teufel, und erlösete die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mußten. Denn er nimmt nirgend die Engel an sich, sondern den Samen Abrahams nimmt er an sich. Daher mußte er allerdinge seinen Brüdern gleich werden, auf daß er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor GOtt, zu versöhnen die Sünde des Volks. Denn darinnen er gelitten hat und versucht ist, kann er helfen denen, die versucht werden. D erhalben, ihr heiligen Brüder, die ihr mit berufen seid durch die himmlische Berufung, nehmt wahr des Apostels und Hohenpriesters, den wir bekennen, Christi JEsu, der da treu ist dem, der ihn gemacht hat (wie auch Mose) in seinem ganzen Hause. Dieser aber ist größerer Ehre wert denn Mose, nachdem der eine größere Ehre am Hause hat, der es bereitet, denn das Haus. Denn ein jeglich Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet, das ist GOtt. Und Mose zwar war treu in seinem ganzen Hause als ein Knecht zum Zeugnis des, das gesagt sollte werden; Christus aber als ein Sohn über sein Haus; welches Haus sind wir, so wir anders das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende fest behalten. D arum, wie der Heilige Geist spricht: Heute, so ihr hören werdet seine Stimme, so verstockt eure Herzen nicht, als geschah in der Verbitterung, am Tage der Versuchung in der Wüste, da mich eure Väter versuchten; sie prüften mich und sahen meine Werke vierzig Jahre lang; darum ich entrüstet ward über dies Geschlecht und sprach: Immerdar irren sie mit dem Herzen, aber sie wußten meine Wege nicht, daß ich auch schwur in meinem Zorn, sie sollten zu meiner Ruhe nicht kommen. Seht zu, liebe Brüder, daß nicht jemand unter euch ein arges, ungläubiges Herz habe, das da abtrete von dem lebendigen GOtt, sondern ermahnt euch selbst alle Tage, solange es heute heißt, daß nicht jemand unter euch verstockt werde durch Betrug der Sünde. Denn wir sind Christi teilhaftig worden, so wir anders das angefangene Wesen bis ans Ende fest behalten, solange gesagt wird: Heute, so ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht, wie in der Verbitterung geschah. Denn etliche, da sie hörten, richteten eine Verbitterung an, aber nicht alle, die von Ägypten ausgingen durch Mose. Über welche aber ward er entrüstet vierzig Jahre lang? Ist‘s nicht also, daß über die, so da sündigten, deren Leiber in der Wüste verfielen? Welchen schwur er aber, daß sie nicht zu seiner Ruhe kommen sollten, denn den Ungläubigen? Und wir sehen, daß sie nicht haben können hineinkommen um des Unglaubens willen. S o laßt uns nun fürchten, daß wir die Verheißung, einzukommen zu seiner Ruhe, nicht versäumen, und unser keiner dahintenbleibe. Denn es ist uns auch verkündigt gleichwie jenen; aber das Wort der Predigt half jenen nichts, da nicht glaubten die, so es hörten. Denn wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe, wie er spricht: Daß ich schwur in meinem Zorn, sie sollten zu meiner Ruhe nicht kommen. Und zwar, da die Werke von Anbeginn der Welt waren gemacht, sprach er an einem Ort von dem siebenten Tage also: Und GOtt ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken. Und hier an diesem Ort abermal: Sie sollen nicht kommen zu meiner Ruhe. Nachdem es nun noch vorhanden ist, daß etliche sollen zu derselben kommen, und die, denen es zuerst verkündigt ist, sind nicht dazu kommen um des Unglaubens willen, bestimmte er abermal einen Tag nach solcher langen Zeit und sagte durch David: Heute, wie gesagt ist, heute, so ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht! Denn so Josua sie hätte zur Ruhe gebracht, würde er nicht hernach von einem andern Tage gesagt haben. Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volk GOttes. Denn wer zu seiner Ruhe kommen ist, der ruht auch von seinen Werken, gleich wie GOtt von seinen. So laßt uns nun Fleiß tun, einzukommen zu dieser Ruhe, auf daß nicht jemand falle in dasselbige Exempel des Unglaubens. Denn das Wort GOttes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert und durchdringet, bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Und ist keine Kreatur vor ihm unsichtbar; es ist aber alles bloß und entdeckt vor seinen Augen; von dem reden wir. D ieweil wir denn einen großen Hohenpriester haben, JEsum, den Sohn GOttes, der gen Himmel gefahren ist, so laßt uns halten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleid haben mit unserer Schwachheit, sondern der versucht ist allenthalben gleich wie wir, doch ohne Sünde. Darum laßt uns hinzutreten mit Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. zu dem Gnadenstuhl, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden auf die Zeit, wenn uns Hilfe not sein wird. D enn ein jeglicher Hoherpriester, der aus den Menschen genommen wird, der wird gesetzt für die Menschen gegen GOtt, auf daß er opfere Gaben und Opfer für die Sünden, der da könnte mitleiden über die, so unwissend sind und irren, nachdem er auch selbst umgeben ist mit Schwachheit. Darum muß er auch, gleichwie für das Volk, also auch für sich selbst opfern für die Sünden. Und niemand nimmt sich selbst die Ehre, sondern der auch berufen sei von GOtt gleichwie Aaron. Also auch Christus hat sich nicht selbst in die Ehre gesetzt, daß er Hoherpriester würde, sondern der zu ihm gesagt hat: Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt. Wie er auch am andern Ort spricht: Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. Und er hat in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert zu dem, der ihm von dem Tode konnte aushelfen; und ist auch erhört, darum daß er GOtt in Ehren hatte. Und wiewohl er GOttes Sohn war, hat er doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernet. Und da er ist vollendet, ist er worden allen, die ihm gehorsam sind, eine Ursache zur ewigen Seligkeit, genannt von GOtt ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks. D avon hätten wir wohl viel zu reden; aber es ist schwer, weil ihr so unverständig seid. Und die ihr solltet längst Meister sein, bedürfet ihr wiederum, daß man euch die ersten Buchstaben der göttlichen Worte lehre, und daß man euch Milch gebe und nicht starke Speise. Denn wem man noch Milch geben muß, der ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit; denn er ist ein junges Kind. Den Vollkommenen aber gehört starke Speise, die durch Gewohnheit haben geübte Sinne zum Unterschied des Guten und des Bösen. D arum wollen wir die Lehre vom Anfang christliches Lebens jetzt lassen und zur Vollkommenheit fahren, nicht abermal Grund legen von Buße der toten Werke, vom Glauben an GOtt, von der Taufe, von der Lehre, vom Händeauflegen, von der Toten Auferstehung und vom ewigen Gerichte. Und das wollen wir tun, so es GOtt anders zulässet. Denn es ist unmöglich, daß die, so einmal erleuchtet sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und teilhaftig worden sind des Heiligen Geistes und geschmeckt haben das gütige Wort GOttes und die Kräfte der zukünftigen Welt, wo sie abfallen und wiederum sich selbst den Sohn GOttes kreuzigen und für Spott halten, daß sie sollten wiederum erneuert werden zur Buße. Denn die Erde, die den regen trinkt, der oft über sie kommt, und bequem Kraut trägt denen, die sie bauen, empfängt Segen von GOtt. Welche aber Dornen und Disteln träget, die ist untüchtig und dem Fluch nahe, welche man zuletzt verbrennt. W ir versehen uns aber, ihr Liebsten, Besseres zu euch, und daß die Seligkeit näher sei, ob wir wohl also reden. Denn GOtt ist nicht ungerecht, daß er vergesse eures Werks und Arbeit der Liebe, die ihr beweist habt an seinem Namen, da ihr den Heiligen dientet und noch dient. Wir begehren aber, daß euer jeglicher denselbigen Fleiß beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende, daß ihr nicht träge werdet, sondern Nachfolger derer, die durch den Glauben und Geduld ererben die Verheißungen. Denn als GOtt Abraham verhieß, da er bei keinem Größeren zu schwören hatte, schwur er bei sich selbst und sprach: Wahrlich, ich will dich segnen und vermehren. Und also trug er Geduld und erlangte die Verheißung. Die Menschen schwören wohl bei einem Größeren, denn sie sind; und der Eid macht ein Ende alles Haders, dabei es fest bleibt unter ihnen. Aber GOtt, da er wollte den Erben der Verheißung überschwenglich beweisen, daß sein Rat nicht wankete, hat er einen Eid dazugetan, auf daß wir durch zwei Stücke, die nicht wanken (denn es ist unmöglich, daß GOtt lüge), einen starken Trost haben, die wir Zuflucht haben und halten an der angebotenen Hoffnung, welche wir haben als einen sicheren und festen Anker unserer Seele, der auch hineingeht in das Inwendige des Vorhangs, dahin der Vorläufer für uns eingegangen, JEsus, ein Hoherpriester worden in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. D ieser Melchisedek aber war ein König zu Salem, ein Priester GOttes, des Allerhöchsten, der Abraham entgegenging, da er von der Könige Schlacht wiederkam, und segnete ihn, welchem auch Abraham gab den Zehnten aller Güter. Aufs erste wird er verdolmetscht ein König der Gerechtigkeit; danach aber ist er auch ein König Salem, das ist, ein König des Friedens; ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlecht; und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. Er ist aber verglichen dem Sohn GOttes und bleibt Priester in Ewigkeit. Schauet aber, wie groß ist der, dem auch Abraham, der Patriarch, den Zehnten gibt von der eroberten Beute! Zwar die Kinder Levi, da sie das Priestertum empfangen, haben sie ein Gebot, den Zehnten vom Volk, das ist, von ihren Brüdern, zu nehmen nach dem Gesetz, wiewohl auch dieselben aus den Lenden Abrahams kommen sind. Aber der, des Geschlecht nicht genannt wird unter ihnen, der nahm den Zehnten von Abraham und segnete den, der die Verheißung hatte. Nun ist‘s ohne alles Widersprechen also, daß das Geringere von dem Besseren gesegnet wird. Und hier nehmen den Zehnten die sterbenden Menschen; aber dort bezeugt er, daß er lebe. Und daß ich also sage, es ist auch Levi, der den Zehnten nimmt, verzehntet durch Abraham. Denn er war je noch in den Lenden des Vaters, da ihm Melchisedek entgegenging. Ist nun die Vollkommenheit durch das levitische Priestertum geschehen (denn unter demselbigen hat das Volk das Gesetz empfangen), was ist denn weiter not zu sagen, daß ein anderer Priester aufkommen solle nach der Ordnung Melchisedeks und nicht nach der Ordnung Aarons? Denn wo das Priestertum verändert wird, da muß auch das Gesetz verändert werden. Denn von dem solches gesagt ist, der ist von einem andern Geschlecht, aus welchem nie keiner des Altars gepflegt hat. Denn es ist ja offenbar, daß von Juda aufgegangen ist unser HErr; zu welchem Geschlecht Mose nicht geredet hat vom Priestertum. Und es ist noch viel klarer, so nach der Weise Melchisedeks ein anderer Priester aufkommt, welcher nicht nach dem Gesetz des fleischlichen Gebots gemacht ist, sondern nach der Kraft des unendlichen Lebens. Denn er bezeugt: Du bist ein Priester ewiglich nach der Ordnung Melchisedeks. Denn damit wird das vorige Gesetz aufgehoben, darum daß es zu schwach und nicht nütze war (denn das Gesetz konnte nichts vollkommen machen), und wird eingeführt eine bessere Hoffnung, durch welche wir zu GOtt nahen; und dazu, das viel ist, nicht ohne Eid. Denn jene sind ohne Eid Priester worden; dieser aber mit dem Eid durch den, der zu ihm spricht: Der HERR hat geschworen, und wird ihn nicht gereuen: Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. Also eines so viel besseren Testaments Ausrichter ist JEsus worden. Und jener sind viel, die Priester wurden, darum daß sie der Tod nicht bleiben ließ; dieser aber darum, daß er bleibt ewiglich, hat er ein unvergänglich Priestertum; daher er auch selig machen kann immerdar, die durch ihn zu GOtt kommen, und lebt immerdar und bittet für sie. Denn einen solchen Hohenpriester sollten wir haben, der da wäre heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert und höher, denn der Himmel ist, dem nicht täglich not wäre wie jenen Hohenpriestern, zuerst für eigene Sünden Opfer zu tun, danach für des Volks Sünden; denn das hat er getan einmal, da er sich selbst opferte. Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die da Schwachheit haben; dies Wort aber des Eides, das nach dem Gesetz gesagt ist, setzt den Sohn ewig und vollkommen. D as ist nun die Summa, davon wir reden: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der da sitzt zu der Rechten auf dem Stuhl der Majestät im Himmel; und ist ein Pfleger der heiligen Güter und der wahrhaftigen Hütte, welche GOtt aufgerichtet hat und kein Mensch. Denn ein jeglicher Hoherpriester wird eingesetzt, zu opfern Gaben und Opfer. Darum muß auch dieser etwas haben, das er opfere. Wenn er nun auf Erden wäre, so wäre er nicht Priester, dieweil da Priester sind, die nach dem Gesetz die Gaben opfern, welche dienen dem Vorbilde und dem Schatten der himmlischen Güter; wie die göttliche Antwort zu Mose sprach, da er sollte die Hütte vollenden: Schaue zu, sprach er, daß du machst alles nach dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt ist. Nun aber hat er ein besser Amt erlanget, als der eines besseren Testaments Mittler ist, welches auch auf besseren Verheißungen steht. Denn so jenes, das erste, untadelig gewesen wäre, würde nicht Raum zu einem andern gesucht. Denn er tadelt sie und sagt: Siehe, es kommen die Tage, spricht der HErr, daß ich über das Haus Israel und über das Haus Juda ein neu Testament machen will; nicht nach dem Testament, das ich gemacht habe mit ihren Vätern an dem Tage, da ich ihre Hand ergriff, sie auszuführen aus Ägyptenland. Denn sie sind nicht geblieben in meinem Testament; so habe ich ihrer auch nicht wollen achten, spricht der HErr. Denn das ist das Testament, das ich machen will dem Hause Israel nach diesen Tagen, spricht der HERR: Ich will geben meine Gesetze in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich sie schreiben, und will ihr GOtt sein, und sie sollen mein Volk sein. Und soll nicht lehren jemand seinen Nächsten noch jemand seinen Bruder und sagen: Erkenne den HERRN! Denn sie sollen mich alle kennen, von dem Kleinsten an bis zu dem Größten. Denn ich will gnädig sein ihrer Untugend und ihren Sünden, und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken. Indem er sagt: Ein neues, macht er das erste alt. Was aber alt und überjahret ist, das ist nahe bei seinem Ende. E s hatte zwar auch das erste seine Rechte des GOttesdienstes und äußerliche Heiligkeit. Denn es war da aufgerichtet das Vorderteil der Hütte, darinnen war der Leuchter und der Tisch und die Schaubrote; und diese heißt das Heilige. Hinter dem andern Vorhang aber war die Hütte, die da heißt das Allerheiligste. Die hatte das güldene Rauchfaß und die Lade des Testaments, allenthalben mit Gold überzogen, in welcher war die güldene Gelte, die das Himmelbrot hatte, und die Rute Aarons, die gegrünet hatte, und die Tafeln des Testaments. Oben drüber aber waren die Cherubim der Herrlichkeit, die überschatteten den Gnadenstuhl; von welchem jetzt nicht zu sagen ist insonderheit. Da nun solches also zugerichtet war gingen die Priester allezeit in die vorderste Hütte und richteten aus den GOttesdienst. In die andere aber ging nur einmal im Jahr allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, daß er opferte für sein selbst und des Volks Unwissenheit. Damit der Heilige Geist deutete, daß noch nicht offenbart wäre der Weg zur Heiligkeit, solange die erste Hütte stünde, welche mußte zu derselben Zeit ein Vorbild sein, in welcher Gaben und Opfer geopfert wurden, und konnten nicht vollkommen machen nach dem Gewissen den, der da GOttesdienst tut allein mit Speise und Trank und mancherlei Taufen und äußerlicher Heiligkeit, die bis auf die Zeit der Besserung sind aufgelegt. Christus aber ist kommen, daß er sei ein Hoherpriester der zukünftigen Güter, durch eine größere und vollkommenere Hütte, die nicht mit der Hand gemacht ist, das ist, die nicht also gebaut ist; Auch nicht durch der Böcke oder Kälber Blut, sondern er ist durch sein eigen Blut einmal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden. Denn so der Ochsen und der Böcke Blut und die Asche, von der Kuh gesprengt, heiligt die Unreinen zu der leiblichen Reinigkeit, wieviel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst ohne allen Wandel durch den Heiligen Geist GOtt geopfert hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen GOtt! Und darum ist er auch ein Mittler des Neuen Testaments, auf daß durch den Tod, so geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen, die unter dem ersten Testament waren, die, so berufen sind, das verheißene ewige Erbe empfangen. Denn wo ein Testament ist, da muß der Tod geschehen des, der das Testament machte. Denn ein Testament wird fest durch den Tod, anders hat es noch nicht Macht, wenn der noch lebt, der es gemacht hat. Daher auch das erste nicht ohne Blut gestiftet ward. Denn als Mose ausgeredet hatte von allen Geboten nach dem Gesetz zu allem Volk, nahm er Kälber - und Bocksblut mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und besprengte das Buch und alles Volk. Und sprach: Das ist das Blut des Testaments, das GOtt euch geboten hat. Und die Hütte und alles Geräte des GOttesdienstes besprengte er desselbigengleichen mit Blut. Und wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz. Und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung. So mußten nun der himmlischen Dinge Vorbilder mit solchem gereinigt werden; aber sie selbst, die himmlischen, müssen bessere Opfer haben, denn jene waren. Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heilige, so mit Händen gemacht ist (welches ist ein Gegenbild des rechtschaffenen), sondern in den Himmel selbst, nun zu erscheinen vor dem Angesichte GOttes für uns. Auch nicht, daß er sich oftmals opfere, gleichwie der Hohepriester geht alle Jahr in das Heilige mit fremdem Blut. Sonst hätte er oft müssen leiden von Anfang der Welt her. Nun aber am Ende der Welt ist er einmal erschienen, durch sein eigen Opfer die Sünde aufzuheben. Und wie den Menschen ist gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, also ist Christus einmal geopfert, wegzunehmen vieler Sünden. Zum andernmal aber wird er ohne Sünde erscheinen denen, die auf ihn warten, zur Seligkeit. D enn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst. Alle Jahr muß man opfern immer einerlei Opfer und kann nicht, die da opfern, vollkommen machen; sonst hätte das Opfern aufgehört, wo die, so am GOttesdienst sind, kein Gewissen mehr hätten von den Sünden, wenn sie‘ einmal gereinigt wären; sondern es geschieht nur durch dieselbigen ein Gedächtnis der Sünden alle Jahr. Denn es ist unmöglich, durch Ochsen - und Bocksblut Sünden wegzunehmen. Darum, da er in die Welt kommt, spricht er: Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; den Leib aber hast du mir zubereitet. Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht. Da sprach ich: Siehe, ich komme; im Buch steht vornehmlich von mir geschrieben, daß ich tun soll, GOtt, deinen Willen. Droben, als er gesagt hatte: Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt; sie gefallen dir auch nicht (welche nach dem Gesetz geopfert werden), da sprach er: Siehe, ich komme zu tun, GOtt, deinen Willen. Da hebt er das erste auf, daß er das andere einsetze. In welchem Willen wir sind geheiligt, einmal geschehen durch das Opfer des Leibes JEsu Christi. Und ein jeglicher Priester ist eingesetzt, daß er alle Tage GOttesdienst pflege und oftmals einerlei Opfer tue, welche nimmermehr können die Sünden abnehmen. Dieser aber, da er hat ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt er nun zur Rechten GOttes und wartet hinfort, bis daß seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden. Denn mit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet, die geheiligt werden. Es bezeugt uns aber das auch der Heilige Geist. Denn nachdem er zuvor gesagt hatte: Das ist das Testament, das ich ihnen machen will nach diesen Tagen, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben, und in ihre Sinne will ich es schreiben, und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken. Wo aber derselben Vergebung ist, da ist nicht mehr Opfer für die Sünde. S o wir denn nun haben, liebe Brüder, die Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. zum Eingang in das Heilige durch das Blut JEsu, welchen er uns zubereitet hat zum neuen und lebendigen Wege durch den Vorhang, das ist, durch sein Fleisch, und haben einen Hohenpriester über das Haus GOttes: so laßt uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen, in völligem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser; und laßt uns halten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken denn er ist treu, der sie verheißen hat. Und laßt uns untereinander unser selbst wahrnehmen mit Reizen zur Liebe und guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlung, wie etliche pflegen, sondern untereinander ermahnen, und das viel mehr, soviel ihr seht, daß sich der Tag nahet. Denn so wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, haben wir fürder kein ander Opfer mehr für die Sünden, sondern ein schrecklich Warten des Gerichts und des Feuereifers, der die Widerwärtigen verzehren wird. Wenn jemand das Gesetz Mose‘s bricht, der muß sterben ohne Barmherzigkeit durch zwei oder drei zeugen. Wieviel meint ihr, ärgere Strafe wird der verdienen, der den Sohn GOttes mit Füßen tritt und das Blut des Testaments unrein achtet, durch welches er geheiligt ist, und den Geist der Gnaden schmähet? Denn wir wissen den, der da sagte: Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der HErr. Und abermal: Der HERR wird sein Volk richten. Schrecklich ist‘s, in die Hände des lebendigen GOttes zu fallen. Gedenkt aber an die vorigen Tage, in welchen ihr, erleuchtet, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, zum Teil selbst durch Schmach und Trübsal ein Schauspiel worden, zum Teil Gemeinschaft gehabt mit denen, denen es also geht. Denn ihr habt mit meinen Banden Mitleid gehabt und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, als die ihr wißt, daß ihr bei euch selbst eine bessere und bleibende Habe im Himmel habt. Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber ist euch not, auf daß ihr den Willen GOttes tut und die Verheißung empfanget. Denn noch über eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und nicht verziehen. Der Gerechte aber wird des Glaubens leben. Wer aber weichen wird, an dem wird meine Seele kein Gefallen haben. Wir aber sind nicht von denen, die da weichen und verdammt werden, sondern von denen, die da glauben und die Seele erretten. E s ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hoffet, und nicht zweifeln an dem, das man nicht sieht. Durch den haben die Alten Zeugnis überkommen. Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch GOttes Wort fertig ist, daß alles, was man sieht, aus nichts worden ist. D urch den Glauben hat Abel GOtt ein größer Opfer getan denn Kain, durch welchen er Zeugnis überkommen hat, daß er gerecht sei, da GOtt zeugte von seiner Gabe; und durch denselbigen redet er noch, wiewohl er gestorben ist. Durch den Glauben ward Enoch weggenommen, daß er den Tod nicht sähe, und ward nicht gefunden, darum daß ihn GOtt wegnahm; denn vor seinem Wegnehmen hat er Zeugnis gehabt, daß er GOtt gefallen habe. Aber ohne Glauben ist‘s unmöglich, GOtt gefallen; denn wer zu GOtt kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde. Durch den Glauben hat Noah GOtt geehrt und die Arche zubereitet zum Heil seines Hauses, da er einen göttlichen Befehl empfing von dem das man noch nicht sah; durch welchen er verdammte die Welt und hat ererbet die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt. Durch den Glauben ward gehorsam Abraham, da er berufen ward, auszugehen in das Land, das er ererben sollte; und ging aus und wußte nicht, wo er hinkäme. Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande als in einem fremden und wohnte in Hütten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er wartete auf eine Stadt, die einen Grund hat, welcher Baumeister und Schöpfer GOtt ist. Durch den Glauben empfing auch Sara Kraft, daß sie schwanger ward, und gebar über die Zeit ihres Alters; denn sie achtete ihn treu, der es verheißen hatte. Darum sind auch von einem, wie wohl erstorbenen Leibes, viele geboren wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Rande des Meeres, der unzählig ist. Diese alle sind gestorben im Glauben und haben die Verheißung nicht empfangen, sondern sie von ferne gesehen und sich der vertröstet und wohl genügen lassen und bekannt, daß sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind. Denn die solches sagen, die geben zu verstehen, daß sie ein Vaterland suchen. Und zwar, wo sie das gemeinet hätten, von welchem sie waren ausgezogen, hatten sie ja Zeit, wieder umzukehren. Nun aber begehren sie eines besseren, nämlich eines himmlischen. Darum schämt sich GOtt ihrer nicht, zu heißen ihr GOtt; denn er hat ihnen eine Stadt zubereitet. Durch den Glauben opferte Abraham den Isaak, da er versucht ward, und gab dahin den Eingebornen, da er schon die Verheißung empfangen hatte, von welchem gesagt war: In Isaak wird dir dein Same geheißen werden, und dachte: GOtt kann auch wohl von den Toten erwecken; daher er auch ihn zum Vorbilde wieder nahm. Durch den Glauben segnete Isaak von den zukünftigen Dingen den Jakob und Esau. Durch den Glauben segnete Jakob, da er starb, beide Söhne Josephs und neigte sich gegen seines Zepters Spitze. Durch den Glauben redete Joseph vom Auszug der Kinder Israel, da er starb, und tat Befehl von seinen Gebeinen. Durch den Glauben ward Mose, da er geboren war, drei Monden verborgen von seinen Eltern, darum daß sie sahen, wie er ein schön Kind war, und fürchteten sich nicht vor des Königs Gebot. Durch den Glauben wollte Mose, da er groß ward, nicht mehr ein Sohn heißen der Tochter Pharaos und erwählte viel lieber, mit dem Volk GOttes Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, und achtete die Schmach Christi für größeren Reichtum denn die Schätze Ägyptens; denn er sah an die Belohnung. Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht des Königs Grimm; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn. Durch den Glauben hielt er Ostern und das Blutvergießen, auf daß, der die Erstgeburten würgte, sie nicht träfe. Durch den Glauben gingen sie durch das Rote Meer als durch trocken Land; welches die Ägypter auch versuchten und ersoffen. Durch den Glauben fielen die Mauern Jerichos, da sie sieben Tage umhergegangen waren. Durch den Glauben ward die Hure Rahab nicht verloren mit den Ungläubigen, da sie die Kundschafter freundlich aufnahm. Und was soll ich mehr sagen? Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich sollte erzählen von Gideon und Barak und Simson und Jephthah und David und Samuel und den Propheten, welche haben durch den Glauben Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit gewirket, die Verheißung erlanget, der Löwen Rachen verstopft, des Feuers Kraft ausgelöscht, sind des Schwerts Schärfe entronnen, sind kräftig worden aus der Schwachheit, sind stark worden im Streit, haben der Fremden Heer daniedergelegt. Die Weiber haben ihre Toten von der Auferstehung wieder genommen; die andern aber sind zerschlagen und haben keine Erlösung angenommen, auf daß sie die Auferstehung, die besser ist, erlangeten. Etliche haben Spott und Geißeln erlitten, dazu Bande und Gefängnis. Sie sind gesteiniget, zerhackt, zerstochen, durchs Schwert getötet; sie sind umhergegangen in Pelzen und Ziegenfellen, mit Mangel, mit Trübsal, mit Ungemach (deren die Welt nicht wert war) und sind im Elend gegangen in den Wüsten, auf den bergen und in den Klüften und Löchern der Erde. Diese alle haben durch den Glauben Zeugnis überkommen und nicht empfangen die Verheißung, darum daß GOtt etwas Besseres für uns zuvor versehen hat, daß sie nicht ohne uns vollendet würden. D arum auch wir, dieweil wir solchen Haufen zeugen um uns haben, laßt uns ablegen die Sünde, so uns immer anklebt und träge macht, und laßt uns laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist, und aufsehen auf JEsum, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, da er wohl hätte mögen Freude haben, erduldete er das Kreuz und achtete der Schande nicht und ist gesessen zur Rechten auf dem Stuhl GOttes. Gedenkt an den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, daß ihr nicht in eurem Mut matt werdet und ablaßt. Denn ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden über dem Kämpfen wider die Sünde und habt bereits vergessen des Trostes, der zu euch redet als zu den Kindern: Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des HERRN und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst; denn welchen der HERR liebhat, den züchtiget er; er stäupt aber einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt. So ihr die Züchtigung erduldet, so erbeut sich euch GOtt als Kindern; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtiget? Seid ihr aber ohne Züchtigung, welcher sie alle sind teilhaftig worden, so seid ihr Bastarde und nicht Kinder. Auch so wir haben unsere leiblichen Väter zu Züchtigern gehabt und sie gescheuet, sollten wir denn nicht viel mehr untertan sein dem geistlichen Vater, daß wir leben? Und jene zwar haben uns gezüchtiget wenige Tage nach ihrem Dünken, dieser aber zu Nutz, auf daß wir seine Heiligung erlangen. Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt sie uns nicht Freude, sondern Traurigkeit sein; aber danach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind. D arum richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Kniee und tut gewissen Tritt mit euren Füßen, daß nicht jemand strauchele wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Jaget nach dem Frieden gegen jedermann und der Heiligung, ohne welche wird niemand den HERRN sehen. Und seht darauf, daß nicht jemand GOttes Gnade versäume, daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte, und viele durch dieselbige verunreinigt werden; daß nicht jemand sei ein Hurer oder ein Gottloser wie Esau, der um einer Speise willen seine Erstgeburt verkaufte. Wißt aber, daß er hernach, da er den Segen ererben wollte, verworfen ist; denn er fand keinen Raum zur Buße, wiewohl er sie mit Tränen suchte. Denn ihr seid nicht kommen zu dem Berge, den man anrühren konnte, und mit Feuer brannte, noch zu dem Dunkel und Finsternis und Ungewitter noch zu dem Hall der Posaune und zur Stimme der Worte, welcher sich weigerten, die sie hörten, daß ihnen das Wort ja nicht gesagt würde (denn sie mochten‘s nicht ertragen, was da gesagt ward. Und wenn ein Tier den Berg anrührte, sollte es gesteinigt oder mit einem Geschoß erschossen werden. Und also erschrecklich war das Gesicht, daß Mose sprach: Ich bin erschrocken und zittere), sondern ihr seid kommen zu dem Berge Zion und zu der Stadt des lebendigen GOttes, zu dem himmlischen Jerusalem, und zu der Menge vieler tausend Engel und zu der Gemeinde der Erstgebornen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu GOtt, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollkommenen Gerechten und zu dem Mittler des Neuen Testaments, JEsus, und zu dem Blut der Besprengung, das da besser redet denn Abels. Seht zu, daß ihr euch des nicht weigert, der da redet! Denn jene nicht entflohen sind, die sich weigerten, da er auf Erden redete, viel weniger wir, so wir uns des weigern, der vom Himmel redet, welches Stimme zu der Zeit die Erde bewegte. Nun aber verheißt er und spricht: Noch einmal will ich bewegen nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel. Aber solches »Noch einmal« zeigt an, daß das Bewegliche soll verändert werden, als das gemacht ist, auf daß da bleibe das Unbewegliche. Darum, dieweil wir empfangen ein unbeweglich Reich, haben wir Gnade, durch welche wir sollen GOtt dienen, ihm zu gefallen, mit Zucht und Furcht. Denn unser GOtt ist ein verzehrend Feuer. B leibt fest in der brüderlichen Liebe! Gastfrei zu sein vergeßt nicht; denn durch dasselbige haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherberget. Gedenkt der Gebundenen als die Mitgebundenen und derer, die Trübsal leiden, als die ihr auch noch im Leibe lebt. D ie Ehe soll ehrlich gehalten werden bei allen und das Ehebtt unbefleckt; die Hurer aber und Ehebrecher wird GOtt richten. Der Wandel sei ohne Geiz; und laßt euch begnügen an dem, was da ist. Denn er hat gesagt: Ich will dich nicht verlassen noch versäumen, also daß wir dürfen sagen: Der HERR ist mein Helfer, und will mich nicht fürchten; was sollte mir ein Mensch tun? G edenkt an eure Lehrer, die euch das Wort GOttes gesagt haben, welcher Ende schauet an und folgt ihrem Glauben nach. JEsus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Laßt euch nicht mit mancherlei und fremden Lehren umtreiben; denn es ist ein köstlich Ding, daß das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade, nicht durch Speisen, davon keinen Nutzen haben, so damit umgehen. Wir haben einen Altar, davon nicht Macht haben zu essen, die der Hütte pflegen. Denn welcher Tiere Blut getragen wird durch den Hohenpriester in das Heilige für die Sünde, derselben Leichname werden verbrannt außer dem Lager. Darum auch JEsus, auf daß er heiligte das Volk durch sein eigen Blut, hat er gelitten außen vor dem Tor. So laßt uns nun zu ihm hinausgehen außer dem Lager und seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. So laßt uns nun opfern durch ihn das Lobopfer GOtt allezeit, das ist, die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Wohlzutun und mitzuteilen vergeßt nicht; denn solche Opfer gefallen GOtt wohl. Gehorcht euren Lehrern und folgt ihnen; denn sie wachen über eure Seelen, als die da Rechenschaft dafür geben sollen, auf daß sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das ist euch nicht gut. B etet für uns! Unser Trost ist der, daß wir ein gut Gewissen haben und fleißigen uns, guten Wandel zu führen bei allen. Ich ermahne euch aber zum Überfluß, solches zu tun, auf daß ich aufs schierste wieder zu euch komme. Der GOtt aber des Friedens, der von den Toten ausgeführt hat den großen Hirten der Schafe durch das Blut des ewigen Testaments, unsern HERRN JEsum, der mache euch fertig in allem guten Werk, zu tun seinen Willen, und schaffe in euch, was vor ihm gefällig ist, durch JEsum Christum, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, haltet das Wort der Ermahnung zugute; denn ich habe euch kurz geschrieben. Wißt, daß der Bruder Timotheus wieder ledig ist, mit welchem, so er bald kommt, will ich euch sehen. Grüßt alle eure Lehrer und alle Heiligen. Es grüßen euch die Brüder aus Italien. Die Gnade sei mit euch allen! Amen. J akobus, ein Knecht GOttes und des HERRN JEsu Christi, den zwölf Geschlechtern, die da sind hin und her: Freude zuvor! Meine lieben Brüder, achtet es eitel Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallet, und wißt, daß euer Glaube, so er rechtschaffen ist, Geduld wirket. Die Geduld aber soll festbleiben bis ans Ende, auf daß ihr seid vollkommen und ganz und keinen Mangel habet. So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte von GOtt, der da gibt einfältiglich jedermann und rücket es niemand auf; so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist gleich wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird. Solcher Mensch denke nicht, daß er etwas von dem HERRN empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig in allen seinen Wegen. Ein Bruder aber, der niedrig ist, rühme sich seiner Höhe, und der da reich ist, rühme sich seiner Niedrigkeit; denn wie eine Blume des Grases wird er vergehen. Die Sonne geht auf mit der Hitze, und das Gras verwelket, und die Blume fällt ab und seine schöne Gestalt verdirbet; also wird der Reiche in seiner Habe verwelken. Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche GOtt verheißen hat denen, die ihn liebhaben. N iemand sage, wenn er versucht wird, daß er von GOtt versucht werde; denn GOtt ist nicht ein Versucher zum Bösen; er versucht niemand; sondern ein jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelocket wird. Danach, wenn die Lust empfangen hat, gebieret sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebieret sie den Tod. irrt nicht, liebe Brüder! Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und Finsternis. Er hat uns gezeugt nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, auf daß wir wären Erstlinge seiner Kreaturen. D arum, liebe Brüder, ein jeglicher Mensch sei schnell zu hören, langsam aber zu reden und langsam zum Zorn; denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor GOtt recht ist. Darum so legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist, welches kann eure Seelen selig machen. Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, damit ihr euch selbst betrüget. Denn so jemand ist ein Hörer des Worts und nicht ein Täter, der ist gleich einem Mann, der sein leiblich Angesicht im Spiegel beschauet; denn nachdem er sich beschauet hat, geht er von Stund‘ an davon und vergißt, wie er gestaltet war. Wer aber durchschauet in das voll kommene Gesetz der Freiheit und darinnen beharret und ist nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter, derselbige wird selig sein in seiner Tat. So aber sich jemand unter euch läßt dünken, er diene GOtt, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern verführt sein Herz, des GOttesdienst ist eitel. Ein reiner und unbefleckter GOttesdienst vor GOtt dem Vater ist der: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich von der Welt unbefleckt behalten. L iebe Brüder, haltet nicht dafür, daß der Glaube an JEsum Christum, unsern HERRN der Herrlichkeit, Ansehen der Person leide. Denn so in eure Versammlung käme ein Mann mit einem güldenen Ringe und mit einem herrlichen Kleide, es käme aber auch ein Armer mit einem unsauberen Kleide, und ihr sähet auf den, der das herrliche Kleid träget, und sprächet zu ihm: Setze du dich her aufs beste, und sprächet zu dem Armen: Stehe du dort oder setze dich her zu meinen Füßen, und bedenkt es nicht recht, sondern ihr werdet Richter und macht bösen Unterschied. Hört zu, meine lieben Brüder! Hat nicht GOtt die Armen auf dieser Welt, die am Glauben reich sind und Erben des Reichs, welches er verheißen hat denen, die ihn liebhaben? Ihr aber habt dem Armen Unehre getan. Sind nicht die Reichen die, die Gewalt an euch üben und ziehen euch vor Gericht? Verlästern sie nicht den guten Namen, davon ihr genannt seid? So ihr das königliche Gesetz vollendet nach der Schrift: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, so tut ihr wohl. So ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde und werdet gestraft vom Gesetz als die Übertreter. Denn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt an einem, der ist‘s ganz schuldig. Denn der da gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen, der hat auch gesagt: Du sollst nicht töten. So du nun nicht ehebrichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. Also redet und also tut, als die da sollen durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden. Es wird aber ein unbarmherzig Gericht über den gehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; und die Barmherzigkeit rühmet sich wider das Gericht. W as hilft‘s, liebe Brüder, so jemand sagt, er habe den Glauben, und hat doch die Werke nicht? Kann auch der Glaube ihn selig machen? So aber ein Bruder oder Schwester bloß wäre und Mangel hätte der täglichen Nahrung, und jemand unter euch spräche zu ihnen: GOtt berate euch, wärmet euch und sättigt euch! gäbt ihnen aber nicht, was des Leibes Notdurft ist, was hülfe ihnen das? Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber. Aber es möchte jemand sagen: Du hast den Glauben, und ich habe die Werke; zeige mir deinen Glauben mit deinen Werken, so will ich auch meinen Glauben dir zeigen mit meinen Werken. Du glaubest, daß ein einiger GOtt ist; du tust wohl daran; die Teufel glauben‘s auch und zittern. Willst du aber wissen, du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke tot sei? Ist nicht Abraham, unser Vater, durch die Werke gerecht worden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehst du, daß der Glaube mitgewirkt hat an seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen worden. Und ist die Schrift erfüllt, die da spricht: Abraham hat GOtt geglaubt, und ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, und ist ein Freund GOttes geheißen. So seht ihr nun, daß der Mensch durch die Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein. Desselbigengleichen die Hure Rahab, ist sie nicht durch die Werke gerecht worden, da sie die Boten aufnahm und ließ sie einen andern Weg hinaus? Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also auch der Glaube ohne Werke ist tot. L iebe Brüder, unterwinde sich nicht jedermann, Lehrer zu sein; und wißt, daß wir desto mehr Urteil empfangen werden. Denn wir fehlen alle mannigfaltiglich. Wer aber auch in keinem Wort fehlet, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten. Siehe, die Pferde halten wir in Zäumen, daß sie uns gehorchen, und lenken den ganzen Leib. Siehe, die Schiffe, ob sie wohl so groß sind und von starken Winden getrieben werden, werden sie doch gelenkt mit einem kleinen Ruder, wo der hin will, der es regiert. Also ist auch die Zunge ein klein Glied und richtet große Dinge an. Siehe, ein klein Feuer, welch einen Wald zündet‘s an! Und die Zunge ist auch ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. Also ist die Zunge unter unsern Gliedern und befleckt den ganzen Leib und zündet an allen unsern Wandel, wenn sie von der Hölle entzündet ist. Denn alle Natur der Tiere und der Vögel und der schlangen und der Meerwunder werden gezähmet und sind gezähmet von der menschlichen Natur; aber die Zunge kann kein Mensch zähmen, das unruhige Übel voll tödlichen Giftes. Durch sie loben wir GOtt den Vater, und durch sie fluchen wir den Menschen, nach dem Bilde GOttes gemacht. Aus einem Munde geht Loben und Fluchen. Es soll nicht, liebe Brüder, also sein. Quillet auch ein Brunnen aus einem Loche süß und bitter? Kann auch, liebe Brüder, ein Feigenbaum Öl oder ein Weinstock Feigen tragen? Also kann auch ein Brunnen nicht salzig und süß Wasser geben. W er ist weise und klug unter euch? Der erzeige mit seinem guten Wandel seine Werke in der Sanftmut und Weisheit. Habt ihr aber bitteren Neid und Zank in eurem Herzen, so rühmet euch nicht und lüget nicht wider die Wahrheit. Denn das ist nicht die Weisheit, die von oben herab kommt, sondern irdisch, menschlich und teuflisch. Denn wo Neid und Zank ist, da ist Unordnung und eitel böses Ding. Die Weisheit aber von oben her ist aufs erste keusch, danach friedsam, gelinde, läßt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht aber der Gerechtigkeit wird gesäet im Frieden denen, die den Frieden halten. W oher kommt Streit und Krieg unter euch? Kommt‘s nicht daher, aus euren Wollüsten, die da streiten in euren Gliedern? Ihr seid begierig und erlangt es damit nicht; ihr haßt und neidet und gewinnt damit nichts; ihr streitet und krieget. Ihr habt nicht, darum daß ihr nicht bittet. Ihr bittet und krieget nicht, darum daß ihr übel bittet, nämlich dahin, daß ihr‘s mit euren Wollüsten verzehret. I hr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß der Welt Freund schaft GOttes Feindschaft ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird GOttes Feind sein. Oder laßt ihr euch dünken, die Schrift sage umsonst: Den Geist, der in euch wohnt, gelüstet wider den Haß? Und gibt reichlich Gnade, sintemal die Schrift sagt: GOtt widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So seid nun GOtt untertänig. Wider steht dem Teufel, so flieht er von euch. Nahet euch zu GOtt, so naht er sich zu euch. Reiniget die Hände, ihr Sünder, und macht eure Herzen keusch, ihr Wankelmütigen! Seid elend und tragt Leid und weinet! Euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit. demütigt euch vor GOtt, so wird er euch erhöhen. Afterredet nicht untereinander, liebe Brüder! Wer seinem Bruder afterredet und urteilt seinen Bruder, der afterredet dem Gesetz und urteilt das Gesetz. Urteilest du aber das Gesetz, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Es ist ein einiger Gesetzgeber, der kann selig machen und verdammen. Wer bist du, der du einen andern urteilest? W ohlan, die ihr nun sagt: Heute oder morgen wollen wir gehen in die oder die Stadt und wollen ein Jahr da liegen und hantieren und gewinnen, die ihr nicht wißt, was morgen sein wird. Denn was ist euer Leben? Ein Dampf ist‘s, der eine kleine Zeit währt, danach aber verschwindet er. Dafür ihr sagen solltet: So der HERR will, und wir leben, wollen wir dies oder das tun. Nun aber rühmet ihr euch in eurem Hochmut. Aller solcher Ruhm ist böse. Denn wer da weiß, Gutes zu tun, und tut‘s nicht, dem ist‘s Sünde. W ohlan nun, ihr Reichen, weint und heulet über euer Elend, das über euch kommen wird! Euer Reichtum ist verfaulet; eure Kleider sind mottenfräßig worden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird euch zum Zeugnis sein und wird euer Fleisch fressen wie ein Feuer. Ihr habt euch Schätze gesammelt an den letzten Tagen. Siehe, der Arbeiter Lohn, die euer Land eingeerntet haben, und von euch abgebrochen ist, der schreiet; und das Rufen der Ernter ist kommen vor die Ohren des HERRN Zebaoth. Ihr habt wohlgelebt auf Erden und eure Wollust gehabt und eure Herzen geweidet als auf einen Schlachttag. Ihr habt verurteilt den Gerechten und getötet, und er hat euch nicht widerstanden. S o seid nun geduldig, liebe Brüder, bis auf die Zukunft des HERRN! Siehe, ein Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und ist geduldig darüber, bis daß er empfange den Morgenregen und Abendregen. Seid ihr auch geduldig und stärkt eure Herzen; denn die Zukunft des HERRN ist nahe. Seufzet nicht widereinander, liebe Brüder, auf daß ihr nicht verdammt werdet! Siehe, der Richter ist vor der Tür! Nehmet, meine lieben Brüder, zum Exempel des Leidens und der Geduld die Propheten, die zu euch geredet haben in dem Namen des HERRN. Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Die Geduld Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des HERRN habt ihr gesehen; denn der HERR ist barmherzig und ein Erbarmer. Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit keinem andern Eide. Es sei aber euer Wort: Ja, das ja ist; und: Nein, das nein ist, auf daß ihr nicht in Heuchelei fallet. L eidet jemand unter euch, der bete; ist jemand gutes Muts, der singe Psalmen. Ist jemand krank, der rufe zu sich die Ältesten von der Gemeinde und lasse sie über sich beten und salben mit Öl in dem Namen des HERRN. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der HERR wird ihn aufrichten; und so er hat Sünden getan, werden sie ihm vergeben sein. Bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. Elia war ein Mensch gleich wie wir, und er betete ein Gebet, daß es nicht regnen sollte; und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monden. Und er betete abermal, und der Himmel gab den regen, und die Erde brachte ihre Frucht. L iebe Brüder, so jemand unter euch irren würde von der Wahrheit, und jemand bekehrte ihn, der soll wissen, daß, wer den Sünder bekehrt hat von dem Irrtum seines Weges, der hat einer Seele vom Tode geholfen und wird bedecken die Menge der Sünden. P etrus, ein Apostel JEsu Christi: Den erwählten Fremdlingen hin und her in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien, nach der Vorsehung GOttes des Vaters, durch die Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung des Blutes JEsu Christi. GOtt gebe euch viel Gnade und Frieden! G elobt sei GOtt und der Vater unsers HERRN JEsu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung JEsu Christi von den Toten zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel euch, die ihr aus GOttes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, welche zubereitet ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit, in welcher ihr euch freuen werdet, die ihr jetzt eine kleine Zeit (wo es sein soll) traurig seid in mancherlei Anfechtungen, auf daß euer Glaube rechtschaffen und viel köstlicher erfunden werde denn das vergängliche Gold, das durchs Feuer bewährt wird, zu Lobe, Preis und Ehren, wenn nun offenbart wird JEsus Christus, welchen ihr nicht gesehen und doch liebhabt und nun an ihn glaubt, wiewohl ihr ihn nicht seht; so werdet ihr euch freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, und das Ende eures Glaubens davonbringen, nämlich der Seelen Seligkeit. Nach welcher Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der zukünftigen Gnade auf euch geweissagt haben, und haben geforschet, auf welche und welcherlei Zeit deutete der Geist Christi, der in ihnen war, und zuvor bezeugt hat die Leiden, die in Christo sind, und die Herrlichkeit danach, welchen es offenbart ist. Denn sie haben‘s nicht sich selbst, sondern uns dargetan, welches euch nun verkündigt ist durch die, so euch das Evangelium verkündigt haben, durch den Heiligen Geist vom Himmel gesandt, welches auch die Engel gelüstet zu schauen. D arum so begürtet die Lenden eures Gemütes, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird durch die Offenbarung JEsu Christi, als gehorsame Kinder; und stellt euch nicht gleich wie vorhin, da ihr in Unwissenheit nach den Lüsten lebtet, sondern nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel. Denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein; denn ich bin heilig. Und sintemal ihr den zum Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeglichen Werk, so führt euren Wandel, solange ihr hier wallet, mit Furcht; und wißt, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi, als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes, der zwar zuvor versehen ist, ehe der Welt Grund gelegt ward, aber offenbart zu den letzten Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn glaubt an GOtt, der ihn auferweckt hat von den Toten und ihm die Herrlichkeit gegeben, auf daß ihr Glauben und Hoffnung zu GOtt haben möchtet. Und macht keusch eure Seelen im Gehorsam der Wahrheit durch den Geist zu ungefärbter Bruderliebe und habt euch untereinander brünstig lieb aus reinem Herzen, als die da wiederum geboren sind, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort GOttes, das da ewiglich bleibt. Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit der Menschen wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorret, und die Blume abgefallen; aber des HERRN Wort bleibt in Ewigkeit. Das ist das Wort, welches unter euch verkündigt ist. S o legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alles Afterreden; und seid gierig nach der vernünftigen lautern Milch als die jetzt gebornen Kindlein, auf daß ihr durch dieselbige zunehmt, so ihr anders geschmecket habt, daß der HERR freundlich ist, zu welchem ihr kommen seid als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber bei GOtt ist er auserwählt und köstlich. Und auch ihr, als die lebendigen Steine, baut euch zum geistlichen Hause und zum heiligen Priestertum, zu opfern geistliche Opfer, die GOtt angenehm sind durch JEsum Christum. Darum steht in der Schrift: Siehe da, ich lege einen auserwählten, köstlichen Eckstein in Zion; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden. Euch nun, die ihr glaubt, ist er köstlich; den Ungläubigen aber ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben, und zum Eckstein worden ist, ein Stein des Anstoßens und ein Fels des Ärgernisses, die sich stoßen an dem Wort und glauben nicht daran, darauf sie gesetzt sind. Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht, die ihr weiland nicht ein Volk waret, nun aber GOttes Volk seid, und weiland nicht in Gnaden waret, nun aber in Gnaden seid. L iebe Brüder, ich ermahne euch, als die Fremdlinge und Pilgrime, enthaltet euch von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten, und führt einen guten Wandel unter den Heiden, auf daß die, so von euch afterreden als von Übeltätern, eure guten Werke sehen und GOtt preisen, wenn es nun an den Tag kommen wird. Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des HERRN willen, es sei dem Könige, als dem Obersten, oder den Hauptleuten, als den Gesandten von ihm zur Rache über die Übeltäter und zu Lobe den Frommen. Denn das ist der Wille GOttes, daß ihr mit Wohltun verstopft die Unwissenheit der törichten Menschen, als die Freien, und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckel der Bosheit, sondern als die Knechte GOttes. Tut Ehre jedermann! Habt die Brüder lieb! Fürchtet GOtt! Ehret den König! I hr Knechte, seid untertan mit aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen. Denn das ist Gnade, so jemand um des Gewissens willen zu GOtt das Übel verträgt und leidet das Unrecht. Denn was ist das für ein Ruhm, so ihr um Mißtat willen Streiche leidet? Aber wenn ihr um Wohltat willen leidet und erduldet, das ist Gnade bei GOtt. Denn dazu seid ihr berufen, sintemal auch Christus gelitten hat für uns und uns ein Vorbild gelassen, daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; welcher keine Sünde getan hat, ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden; welcher nicht wiederschalt, da er gescholten ward, nicht dräuete, da er litt; er stellte es aber dem heim, der da recht richtet; welcher unsere Sünden selbst geopfert hat an seinem Leibe auf dem Holz, auf daß wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunden ihr seid heil worden. Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen D esselbigengleichen sollen die Weiber ihren Männern untertan sein, auf daß auch die, so nicht glauben an das Wort, durch der Weiber Wandel ohne Wort gewonnen werden, wenn sie ansehen euren keuschen Wandel in der Furcht; welcher Schmuck soll nicht auswendig sein mit Haarflechten und Goldumhängen oder Kleideranlegen, sondern der verborgene Mensch des Herzens unverrückt mit sanftem und stillem Geiste; das ist köstlich vor GOtt. Denn also haben sich auch vorzeiten die heiligen Weiber geschmückt, die ihre Hoffnung auf GOtt setzten und ihren Männern untertan waren, wie die Sara Abraham gehorsam war und hieß ihn Herr, welcher Töchter ihr worden seid, so ihr wohl tut und nicht so schüchtern seid. Desselbigengleichen, ihr Männer, wohnt bei ihnen mit Vernunft und gebt dem weiblichen als dem schwächsten Werkzeuge seine Ehre, als auch Miterben der Gnade des Lebens, auf daß eure Gebete nicht verhindert werden. E ndlich aber seid allesamt gleichgesinnet, mitleidig, brüderlich, barmherzig, freundlich. Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern dagegen segnet und wißt, daß ihr dazu berufen seid, daß ihr den Segen erbet. Denn wer leben will und gute Tage sehen, der schweige seine Zunge, daß sie nichts Böses rede, und seine Lippen, daß sie nicht trügen; er wende sich vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des HERRN sehen auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Gebet; das Angesicht aber des HERRN sieht auf die, so Böses tun. Und wer ist, der euch schaden könnte, so ihr dem Guten nachkommt? Und ob ihr auch leidet um Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch aber vor ihrem Trotzen nicht und erschreckt nicht! Heiligt aber GOtt den HERRN in euren Herzen. Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmütigkeit und Furcht; und habt ein gut Gewissen, auf daß die, so von euch afterreden als von Übeltätern, zuschanden werden, daß sie geschmähet haben euren guten Wandel in Christo. Denn es ist besser, so es GOttes Wille ist, daß ihr von Wohltat wegen leidet denn von Übeltat wegen, s intemal auch Christus einmal für unsere Sünden gelitten hat, der Gerechte für die Ungerechten, auf daß er uns GOtt opferte; und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. In demselbigen ist er auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die etwa nicht glaubten, da GOtt einstmals harrete und Geduld hatte zu den Zeiten Noahs, da man die Arche zurüstete, in welcher wenig, das ist, acht Seelen, behalten wurden durchs Wasser, welches nun auch uns selig macht in der Taufe, die durch jenes bedeutet ist, nicht das Abtun des Unflats am Fleisch, sondern der Bund eines guten Gewissens mit GOtt durch die Auferstehung JEsu Christi, welcher ist zur Rechten GOttes in den Himmel gefahren, und sind ihm untertan die Engel und die Gewaltigen und die Kräfte. W eil nun Christus im Fleisch für uns gelitten hat, so wappnet euch auch mit demselbigen Sinn: denn wer am Fleisch leidet, der hört auf von Sünden, daß er hinfort, was noch hinterstelliger Zeit im Fleisch ist, nicht der Menschen Lüsten, sondern dem Willen GOttes lebe. Denn es ist genug, daß wir die vergangene Zeit des Lebens zugebracht haben nach heidnischem Willen, da wir wandelten in Unzucht, Lüsten, Trunkenheit, Fresserei, Sauferei und greulichen Abgöttereien. Das befremdet sie, daß ihr nicht mit ihnen laufet in dasselbige wüste, unordentliche Wesen, und lästern; welche werden Rechenschaft geben dem, der bereit ist, zu richten die Lebendigen und die Toten. Denn dazu ist auch den Toten das Evangelium verkündiget, auf daß sie gerichtet werden nach dem Menschen am Fleisch, aber im Geist GOtt leben. Es ist aber nahe kommen das Ende aller Dinge. So seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen aber habt untereinander eine brünstige Liebe; denn die Liebe deckt auch der Sünden Menge. Seid gastfrei untereinander ohne Murmeln! Und dient einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade GOttes. So jemand redet, daß er‘s rede als GOttes Wort; so jemand ein Amt hat, daß er‘s tue als aus dem Vermögen, das GOtt darreichet, auf daß in allen Dingen GOtt gepreist werde durch JEsum Christum, welchem sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. I hr Lieben, laßt euch die Hitze, so euch begegnet, nicht befremden (die euch widerfähret, daß ihr versucht werdet), als widerführe euch etwas Seltsames, sondern freut euch, daß ihr mit Christo leidet, auf daß ihr auch zu der Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben möget. Selig seid ihr, wenn ihr geschmähet werdet über dem Namen Christi; denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und GOttes ist, ruht auf euch. Bei ihnen ist er verlästert, aber bei euch ist er gepreiset. Niemand aber unter euch leide als ein Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder der in ein fremd Amt greift. Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht; er ehre aber GOtt in solchem Fall. Denn es ist Zeit, daß anfange das Gericht an dem Hause GOttes. So aber zuerst an uns, was will‘s für ein Ende werden mit denen, die dem Evangelium GOttes nicht glauben? Und so der Gerechte kaum erhalten wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen? Darum, welche da leiden nach GOttes Willen, die sollen ihm ihre Seelen befehlen als dem treuen Schöpfer in guten Werken. D ie Ältesten, so unter euch sind, ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden, die in Christo sind, und teilhaftig der Herrlichkeit, die offenbart werden soll: Weidet die Herde Christi, so euch befohlen ist, und seht wohl zu, nicht gezwungen, sondern williglich, nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund, nicht als die über das Volk herrschen, sondern werdet Vorbilder der Herde; so werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unverwelkliche Krone der Ehren empfangen. D esselbigengleichen, ihr Jungen, seid untertan den Ältesten. Allesamt seid untereinander untertan und haltet fest an der Demut; denn GOtt widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand GOttes, daß er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge. Dem widersteht fest im Glauben und wißt, daß eben dieselbigen Leiden über eure Brüder in der Welt gehen. D er GOtt aber aller Gnade, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo JEsu, derselbige wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, vollbereiten, stärken, kräftigen, gründen. Demselbigen sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Durch euren treuen Bruder Silvanus (als ich achte) habe ich euch ein wenig geschrieben, zu ermahnen und zu bezeugen, daß das die rechte Gnade GOttes ist, darinnen ihr steht. Es grüßen euch, die samt euch auserwählt sind zu Babylon, und mein Sohn Markus. Grüßt euch untereinander mit dem Kuß der Liebe. Friede sei mit allen, die in Christo JEsu sind! Amen. S imon Petrus, ein Knecht und Apostel JEsu Christi: Denen, die mit uns eben denselbigen teuren Glauben überkommen haben in der Gerechtigkeit, die unser GOtt gibt und der Heiland JEsus Christus. GOtt gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis GOttes und JEsu Christi, unsers HERRN! N achdem allerlei seiner göttlichen Kraft (was zum Leben und göttlichen Wandel dient) uns geschenket ist durch die Erkenntnis des, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend, durch welche uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenket sind, nämlich daß ihr durch dasselbige teilhaftig werdet der göttlichen Natur, so ihr flieht die vergängliche Lust der Welt: so wendet allen euren Fleiß daran und reicht dar in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Bescheidenheit und in der Bescheidenheit Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld GOttseligkeit und in der GOttseligkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe gemeine Liebe. Denn wo solches reichlich bei euch ist, wird‘s euch nicht faul noch unfruchtbar sein lassen in der Erkenntis unsers HERRN JEsu Christi. Welcher aber solches nicht hat, der ist blind und tappet mit der Hand und vergißt der Reinigung seiner vorigen Sünden. Darum, liebe Brüder, tut desto mehr Fleiß, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wo ihr solches tut, werdet ihr nicht straucheln. Und also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang zu dem ewigen Reich unsers HERRN und Heilandes JEsu Christi. Darum will ich‘s nicht lassen, euch allezeit solches zu erinnern, wiewohl ihr‘s wißt und gestärkt seid in der gegenwärtigen Wahrheit. Denn ich achte es billig sein, solange ich in dieser Hütte bin, euch zu erwecken und zu erinnern. Denn ich weiß, daß ich meine Hütte bald ablegen muß, wie mir denn auch unser HERR JEsus Christus eröffnet hat. Ich will aber Fleiß tun, daß ihr allenthalben habt nach meinem Abschied, solches im Gedächtnis zu halten. D enn wir haben nicht den klugen Fabeln gefolget, da wir euch kundgetan haben die Kraft und Zukunft unsers HERRN JEsu Christi, sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen, da er empfing von GOtt dem Vater Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm geschah von der großen Herrlichkeit dermaßen: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel gebracht, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. Wir haben ein festes prophetisches Wort, und ihr tut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheinet in einem dunkeln Ort, bis der Tag anbreche, und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen. Und das sollt ihr für das erste wissen, daß keine Weissagung in der Schrift geschieht aus eigener Auslegung; denn es ist noch nie keine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht; sondern die heiligen Menschen GOttes haben geredet, getrieben von dem Heiligen Geist. E s waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die neben einführen werden verderbliche Sekten und verleugnen den HERRN, der sie erkauft hat, und werden über sich selbst führen eine schnelle Verdammnis. Und viele werden nachfolgen ihrem Verderben; durch welche wird der Weg der Wahrheit verlästert werden. Und durch Geiz mit erdichteten Worten werden sie an euch hantieren; von welchen das Urteil von lange her nicht säumig ist, und ihre Verdammnis schläft nicht. Denn so GOtt der Engel, die gesündigt haben, nicht verschont hat, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis zur Hölle verstoßen und übergeben, daß sie zum Gerichte behalten werden; und hat nicht verschont der vorigen Welt, sondern bewahrte Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selbachte und führte die Sintflut über die Welt der Gottlosen; und hat die Städte Sodom und Gomorra zu Asche gemacht, umgekehrt und verdammt, damit ein Exempel gesetzt den Gottlosen, die hernach kommen würden; und hat erlöst den gerechten Lot, welchem die schändlichen Leute alles Leid taten mit ihrem unzüchtigen Wandel; denn dieweil er gerecht war und unter ihnen wohnte, daß er‘s sehen und hören mußte, quälten sie die gerechte Seele von Tag zu Tage mit ihren ungerechten Werken. Der HERR weiß die GOttseligen aus der Versuchung zu erlösen, die Ungerechten aber zu behalten zum Tage des Gerichtes, zu peinigen; allermeist aber die, so da wandeln nach dem Fleisch in der unreinen Lust und die Herrschaft verachten, türstig, eigensinnig, nicht erzittern, die Majestäten zu lästern, so doch die Engel, die größere Stärke und Macht haben, nicht ertragen das lästerliche Gericht wider sich vom HERRN. Aber sie sind wie die unvernünftigen Tiere, die von Natur dazu geboren sind, daß sie gefangen und geschlachtet werden, lästern, da sie nichts von wissen, und werden in ihrem verderblichen Wesen umkommen und den Lohn der Ungerechtigkeit davonbringen. Sie achten für Wollust das zeitliche Wohlleben; sie sind Schande und Laster, prangen von euren Almosen, prassen mit dem Euren, haben Augen voll Ehebruchs, lassen sich die Sünde nicht wehren, locken an sich die leichtfertigen Seelen, haben ein Herz, durchtrieben mit Geiz, verfluchte Leute, verlassen den richtigen Weg und gehen irre und folgen nach dem Wege Bileams, des Sohns Bosors, welchem geliebte der Lohn der Ungerechtigkeit, hatte aber eine Strafe seiner Übertretung, nämlich das stumme lastbare Tier redete mit Menschenstimme und wehrte des Propheten Torheit. Das sind Brunnen ohne Wasser und Wolken, vom Windwirbel umgetrieben; welchen behalten ist eine dunkle Finsternis in Ewigkeit. Denn sie reden stolze Worte, da nichts hinter ist, und reizen durch Unzucht zur fleischlichen Lust diejenigen, die recht entronnen waren und nun im Irrtum wandeln, und verheißen ihnen Freiheit, so sie selbst Knechte des Verderbens sind. Denn von welchem jemand überwunden ist, des Knecht ist er worden. Denn so sie entflohen sind dem Unflat der Welt durch die Erkenntnis des HERRN und Heilandes JEsu Christi, werden aber wiederum in denselbigen geflochten und überwunden, ist mit ihnen das Letzte ärger worden denn das Erste. Denn es wäre ihnen besser, daß sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hätten, denn daß sie ihn erkennen und sich kehren von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben ist. Es ist ihnen widerfahren das wahre Sprichwort: Der Hund frißt wieder, was er gespeit hat, und: Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot. D ies ist die andere Epistel, die ich euch schreibe, ihr Lieben, in welcher ich er wecke und erinnere euren lautem Sinn, daß ihr gedenkt an die Worte, die euch zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und an unser Gebot, die wir sind Apostel des HERRN und Heilandes. Und wißt das aufs erste, daß in den letzten Tagen kommen werden Spötter, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Zukunft? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Kreatur gewesen ist. Aber mutwillens wollen sie nicht wissen, daß der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde aus Wasser und im Wasser bestanden durch GOttes Wort. Dennoch ward zu der Zeit die Welt durch dieselbigen mit der Sintflut verderbt. Also auch der Himmel jetzt und die Erde werden durch sein Wort gesparet, daß sie zum Feuer behalten werden am Tage des Gerichts und Verdammnis der gottlosen Menschen. Eines aber sei euch unverhalten, ihr Lieben, daß ein Tag vor dem HERRN ist wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag. Der HERR verzieht nicht die Verheißung, wie es etliche für einen Verzug achten, sondern er hat Geduld mit uns und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß sich jedermann zur Buße kehre. Es wird aber des HERRN Tag kommen als ein Dieb in der Nacht, in welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen, die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die drinnen sind, werden verbrennen. S o nun das alles soll zergehen, wie sollt ihr denn geschickt sein mit heiligem Wandel und gottseligem Wesen, daß ihr wartet und Eilt zu der Zukunft des Tages des HERRN, in welchem die Himmel vom Feuer zergehen, und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. Wir warten aber eines neuen Himmels und einer neuen Erde nach seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit wohnt. D arum, meine Lieben, dieweil ihr darauf warten sollet, so tut Fleiß, daß ihr vor ihm unbefleckt und unsträflich im Frieden erfunden werdet. Und die Geduld unsers HERRN achtet für eure Seligkeit, als auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat. Wie er auch in allen Briefen davon redet, in welchen sind etliche Dinge schwer zu verstehen, welche verwirren die Ungelehrigen und Leichtfertigen wie auch die andern Schriften zu ihrer eigenen Verdammnis. Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das zuvor wißt, so verwahrt euch, daß ihr nicht durch Irrtum der ruchlosen Leute samt ihnen verführt werdet und entfallt aus eurer eigenen Festung. Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unsers HERRN und Heilandes JEsu Christi. Demselbigen sei Ehre nun und zu ewigen Zeiten! Amen. Das da von Anfang war, das wir gehört haben, das wir gesehen haben mit unsern Augen, das wir beschauet haben, und unsere Hände betastet haben, vom Wort des Lebens (und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und zeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, welches war bei dem Vater und ist uns erschienen); was wir gesehen und gehört haben: das verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet, und unsere Gemeinschaft sei mit dem Vater und mit Sohn, JEsu Christo. Und solches schreiben wir euch, auf daß eure Freude völlig sei. Und das ist die Verkündigung, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß GOtt ein Licht ist, und in ihm keine Finsternis. So wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. So wir aber im Licht wandeln, wie er im Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut JEsu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. So wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. So wir aber unsere Sünde bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünde vergibt und reinigt uns von aller Untugend. So wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündigt. Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, JEsum Christum, der gerecht ist. Und derselbige ist die Versöhnung für unsere Sünde, nicht allein aber für die unsere, sondern auch für die der ganzen Welt. Und an dem merken wir, daß wir ihn kennen, so wir seine Gebote halten. Wer da sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in solchem ist keine Wahrheit. Wer aber sein Wort hält, in solchem ist wahrlich die Liebe GOttes vollkommen. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind. Wer da sagt, daß er in ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat. Brüder, ich schreibe euch nicht ein neu Gebot, sondern das alte Gebot, das ihr habt von Anfang gehabt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang gehört habt. Wiederum ein neu Gebot schreibe ich euch, das da wahrhaftig ist bei ihm und bei euch; denn die Finstemis ist vergangen, und das wahre Licht scheinet jetzt. Wer da sagt, er sei im Licht, und haßt seinen Bruder, der ist noch in Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt Licht,und ist kein Ärgernis bei ihm. Wer aber seinen Bruder haßt, der ist in Finsternis und wandelt in Finsternis und weiß nicht, wo er hingeht; denn die Finsternis hat seine Augen verblendet. Liebe Kindlein, ich schreibe euch, daß euch die Sünden vergeben werden durch seinen Namen. Ich schreibe euch Vätern; denn ihr kennt den, der von Anfang ist. Ich schreibe euch Jünglingen; denn ihr habt den Bösewicht überwunden. Ich schreibe euch Kindern; denn ihr kennt den Vater. Ich habe euch Vätern geschrieben, daß ihr den kennt, der von Anfang ist. Ich habe euch Jünglingen geschrieben, daß ihr stark seid, und das Wort GOttes bei euch bleibt, und den Bösewicht überwunden habt. Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist (nämlich des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben), ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen GOttes tut, der bleibt in Ewigkeit. Kinder, es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, daß der Widerchrist kommt, und nun sind viel Widerchristen worden; daher erkennen wir, daß die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wo sie von uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns geblieben; aber auf daß sie offenbar würden, daß sie nicht alle von uns sind. Und ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist; und wißt alles. Ich habe euch nicht geschrieben, als wüßtet ihr die Wahrheit nicht, sondern ihr wißt sie und wißt, daß keine Lüge aus der Wahrheit kommt. Wer ist ein Lügner, ohne der da leugnet, daß JEsus der Christus sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht. Was ihr nun gehört habt von Anfang, das bleibe bei euch. So bei euch bleibt, was ihr von Anfang gehört habt, so werdet ihr auch bei dem Sohn und Vater bleiben. Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben. Solches habe ich euch geschrieben von denen, die euch verführen. Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt bei euch, und dürfet nicht, daß euch jemand lehre, sondern wie euch die Salbung allerlei lehrt, so ist‘s wahr, und ist keine Lüge; und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt bei demselbigen. Und nun, Kindlein, bleibt bei ihm, auf daß, wenn er offenbart wird, daß wir Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. haben und nicht zuschanden werden vor ihm in seiner Zukunft. So ihr wißt, daß er gerecht ist, so erkennt auch, daß, wer recht tut, der ist von ihm geboren. Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir GOttes Kinder sollen heißen! Darum kennt euch die Welt nicht, denn sie kennt ihn nicht. Meine Lieben, wir sind nun GOttes Kinder, und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, daß wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist. Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht; und die Sünde ist das Unrecht. Und ihr wißt, daß er ist erschienen, auf daß er unsere Sünden wegnehme; und ist keine Sünde in ihm. Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer da sündigt, der hat ihn nicht gesehen noch erkannt. Kindlein, laßt euch niemand verführen! Wer recht tut, der ist gerecht, gleichwie er gerecht ist. Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang. Dazu ist erschienen der Sohn GOttes, daß er die Werke des Teufels zerstöre. Wer aus GOtt geboren ist, der tut nicht Sünde; denn sein Same bleibt bei ihm, und kann nicht sündigen; denn er ist von GOtt geboren. Daran wird‘s offenbar, welche die Kinder GOttes und die Kinder des Teufels sind. Wer nicht recht tut, der ist nicht von GOtt, und wer nicht seinen Bruder liebhat. Denn das ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang, daß wir uns untereinander lieben sollen. Nicht wie Kain, der von dem Argen war und erwürgte seinen Bruder. Und warum erwürgte er ihn? Daß seine Werke böse waren und seines Bruders gerecht. Verwundert euch nicht, meine Brüder, ob euch die Welt haßt! Wir wissen, daß wir aus dem Tode in das Leben kommen sind; denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, der bleibt im Tode. Wer seinen Bruder haßt, der ist ein Totschläger; und ihr wißt, daß ein Totschläger nicht hat das ewige Leben bei ihm bleibend. Daran haben wir erkannt die Liebe, daß er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen. Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu: wie bleibt die Liebe GOttes bei ihm? Meine Kindlein, laßt uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm stillen, daß, so uns unser Herz verdammt, daß GOtt größer ist denn unser Herz und erkennt alle Dinge. Ihr Lieben, so uns unser Herz nicht verdammt, so haben wir eine Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. zu GOtt; und was wir bitten, werden wir von ihm nehmen; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm gefällig ist. Und das ist sein Gebot, daß wir glauben an den Namen seines Sohnes JEsu Christi und lieben uns untereinander, wie er uns ein Gebot gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm und er in ihm. Und daran erkennen wir, daß er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat. Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeglichen Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie von GOtt sind; denn es sind viel falsche Propheten ausgegangen in die Welt. Daran sollt ihr den Geist GOttes erkennen: Ein jeglicher Geist, der da bekennt, daß JEsus Christus ist in das Fleisch kommen, der ist von GOtt; und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennt, daß JEsus Christus ist in das Fleisch kommen, der ist nicht von GOtt. Und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehört, daß er kommen werde, und ist jetzt schon in der Welt. Kindlein, ihr seid von GOtt und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer, denn der in der Welt ist. Sie sind von der Welt; darum reden sie von der Welt, und die Welt hört sie. Wir sind von GOtt, und wer GOtt erkennt, der hört uns; welcher nicht von GOtt ist, der hört uns nicht. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums. Ihr Lieben, laßt uns untereinander liebhaben; denn die Liebe ist von GOtt; und wer liebhat, der ist von GOtt geboren und kennt GOtt. Wer nicht liebhat, der kennt GOtt nicht; denn GOtt ist die Liebe: Daran ist erschienen die Liebe GOttes gegen uns, daß GOtt seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen. Darinnen steht die Liebe, nicht daß wir GOtt geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden. Ihr Lieben, hat uns GOtt also geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. Niemand hat GOtt jemals gesehen. So wir uns untereinander lieben, so bleibt GOtt in uns, und seine Liebe ist völlig in uns. Daran erkennen wir, daß wir in ihm bleiben und er in uns, daß er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben gesehen und zeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat zum Heiland der Welt. Welcher nun bekennt, daß JEsus GOttes Sohn ist, in dem bleibt GOtt und er in GOtt. Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die GOtt zu uns hat. GOtt ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in GOtt und GOtt in ihm. Daran ist die Liebe völlig bei uns, auf daß wir eine Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b. haben am Tage des Gerichts; denn gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe. Laßt uns ihn lieben; denn er hat uns erst geliebt. So jemand spricht: Ich liebe GOtt, und haßt seinen Bruder, der ist ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er GOtt lieben, den er nicht sieht? Und dies Gebot haben wir von ihm, daß, wer GOtt liebt, daß der auch seinen Bruder liebe. Wer da glaubt, daß JEsus sei der Christus, der ist von GOtt geboren. Und wer da liebt den, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. Daran erkennen wir, daß wir GOttes Kinder lieben, wenn wir GOtt lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu GOtt, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was von GOtt geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist aber, der die Welt überwindet ohne der da glaubt, daß JEsus GOttes Sohn ist? Dieser ist‘s, der da kommt mit Wasser und Blut, JEsus Christus, nicht mit Wasser allein, sondern mit Wasser und Blut. Und der Geist ist‘s, der da zeugt, daß Geist Wahrheit ist. Und drei sind, die da zeugen auf Erden: der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei sind beisammen. So wir der Menschen Zeugnis annehmen, so ist GOttes Zeugnis größer; denn GOttes Zeugnis ist das, das er gezeugt hat von seinem Sohne. Wer da glaubt an den Sohn GOttes, der hat solch Zeugnis bei sich. Wer GOtt nicht glaubt, der macht ihn zum Lügner; denn er glaubt nicht dem Zeugnis, das GOtt zeugt von seinem Sohn. Und das ist das Zeugnis, daß uns GOtt das ewige Leben hat gegeben, und solches Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn GOttes hat, der hat das Leben; wer den Sohn GOttes nicht hat, der hat das Leben nicht. Solches hab‘ ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes GOttes, auf daß ihr wißt, daß ihr das ewige Leben habet, und daß ihr glaubt an den Namen des Sohnes GOttes. Und das ist die Freidigkeit FREIDIGKEIT, f. audacia, temeritas, alacritas: circumcelliones ist ein Geschlecht der Menschen, einer unmenschlichen Kühnheit und Freidigkeit. FRANK chronik 363b. MAALER 142b., die wir haben zu ihm, daß, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und so wir wissen, daß er uns hört, was wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitten haben, die wir von ihm gebeten haben. So jemand sieht seinen Bruder sündigen, eine Sünde nicht zum Tode, der mag bitten; so wird er geben das Leben denen, die da sündigen nicht zum Tode. Es ist eine Sünde zum Tode; dafür sage ich nicht, daß jemand bitte. Alle Untugend ist Sünde; und es ist etliche Sünde nicht zum Tode. Wir wissen, daß, wer von GOtt geboren ist, der sündigt nicht, sondern wer von GOtt geboren ist, der bewahrt sich, und der Arge wird ihn nicht antasten. Wir wissen, daß wir von GOtt sind; und die ganze Welt liegt im Argen. Wir wissen aber, daß der Sohn GOttes kommen ist und hat uns einen Sinn gegeben, daß wir erkennen den Wahrhaftigen und sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn JEsu Christo. Dieser ist der wahrhaftige GOtt und das ewige Leben. Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern! Amen. Der Älteste: der auserwählten Frau und ihren Kindern, die ich liebhabe in der Wahrheit, und nicht allein ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und bei uns sein wird in Ewigkeit. Gnade, Barmherzigkeit, Friede von GOtt dem Vater und von dem HERRN JEsu Christo, dem Sohn des Vaters, in der Wahrheit und in der Liebe sei mit euch! Ich bin sehr erfreuet, daß ich gefunden habe unter deinen Kindern, die in der Wahrheit wandeln, wie denn wir ein Gebot vom Vater empfangen haben. Und nun bitte ich dich, Frau (nicht als ein neu Gebot schreibe ich dir, sondern das wir gehabt haben von Anfang), daß wir uns untereinander lieben. Und das ist die Liebe, daß wir wandeln nach seinem Gebot. Das ist das Gebot, wie ihr gehört habt von Anfang, auf daß ihr daselbst innen wandelt. Denn viel Verführer sind in die Welt kommen, die nicht bekennen JEsum Christum, daß er in das Fleisch kommen ist. Dieser ist der Verführer und der Widerchrist. Seht euch vor, daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Wer übertritt und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat keinen GOtt; wer in der Lehre Christi bleibt, der hat beide, den Vater und den Sohn. So jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, den nehmt nicht zu Hause und grüßt ihn auch nicht. Denn wer ihn grüßet, der macht sich teilhaftig seiner bösen Werke. Ich hatte euch viel zu schreiben, aber ich wollte nicht mit Briefen und Tinte, sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, auf daß unsere Freude vollkommen sei. Es grüßen dich die Kinder deiner Schwester, der Auserwählten. Amen. Der Älteste: Gajus, dem Lieben, den ich liebhabe in der Wahrheit. Mein Lieber, ich wünsche in allen Stücken, daß dir‘s wohl gehe, und gesund seist, wie es denn deiner Seele wohl geht. Ich bin aber sehr erfreuet, da die Brüder kamen und zeugten von deiner Wahrheit, wie denn du wandelst in der Wahrheit. Ich habe keine größere Freude denn die, daß ich höre meine Kinder in der Wahrheit wandeln. Mein Lieber, du tust treulich, was du tust an den Brüdern und Gästen, die von deiner Liebe gezeugt haben vor der Gemeinde; und du hast wohl getan, daß du sie abgefertigt hast würdiglich vor GOtt. Denn um seines Namens willen sind sie ausgezogen und haben von den Heiden nichts genommen. So sollen wir nun solche aufnehmen, auf daß wir der Wahrheit Gehilfen werden. Ich habe der Gemeinde geschrieben; aber Diotrephes, der unter ihnen will hochgehalten sein, nimmt uns nicht an. Darum, wenn ich komme, will ich ihn erinnern seiner Werke, die er tut, und plaudert mit bösen Worten wider uns und läßt sich an dem nicht genügen. Er selbst nimmt die Brüder nicht an und wehrt denen, die es tun wollen, und stößt sie aus der Gemeinde. Mein Lieber, folge nicht nach dem Bösen, sondern dem Guten! Wer Gutes tut, der ist von GOtt; wer Böses tut, der sieht GOtt nicht. Demetrius hat Zeugnis von jedermann und von der Wahrheit selbst; und wir zeugen auch, und ihr wißt, daß unser Zeugnis wahr ist. Ich hatte viel zu schreiben; aber ich wollte nicht mit Tinte und Feder an dich schreiben. Ich hoffe aber, dich bald zu sehen, so wollen wir mündlich miteinander reden. Friede sei mit dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen. Judas, ein Knecht JEsu Christi, aber ein Bruder des Jakobus: den Berufenen, die da geheiligt sind in GOtt dem Vater und behalten in JEsu Christo. GOtt gebe euch viel Barmherzigkeit und Frieden und Liebe! Ihr Lieben, nachdem ich vorhatte, euch zu schreiben von unser aller Heil, hielt ich‘s für nötig, euch mit Schriften zu ermahnen, daß ihr ob dem Glauben kämpft, der einmal den Heiligen vorgegeben ist. Denn es sind etliche Menschen nebeneingeschlichen, von denen vorzeiten geschrieben ist, zu solcher Strafe; die sind Gottlose und ziehen die Gnade unsers GOttes auf Mutwillen und verleugnen GOtt und unsern HERRN JEsum Christum, den einigen Herrscher. Ich will euch aber erinnern, daß ihr wißt auf einmal dies, daß der HErr, da er dem Volk aus Ägypten half, zum andernmal brachte er um, die da nicht glaubten. Auch Engel, die ihr Fürstentum nicht behielten, sondern verließen ihre Behausung, hat er behalten zum Gericht des großen Tages mit ewigen Banden in Finsternis. Wie auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die gleicherweise wie diese ausgehurt haben und nach einem andern Fleisch gegangen sind, zum Exempel gesetzt sind und leiden des ewigen Feuers Pein. Desselbigengleichen sind auch diese Träumer, die das Fleisch beflecken, die Herrschaften aber verachten und die Majestäten lästern. aber, der Erzengel, da er mit dem Teufel zankete und mit ihm redete über den Leichnam Mose‘s, durfte er das Urteil der Lästerung nicht fällen, sondern sprach: Der HERR strafe dich! Diese aber lästern, da sie nichts von wissen; was sie aber natürlich erkennen, darinnen verderben sie wie die unvernünftigen Tiere. Wehe ihnen! denn sie gehen den Weg Kains und fallen in den Irrtum des Bileam um Genießes willen und kommen um in dem Aufruhr Korahs. Diese Unfläter prassen von euren Almosen ohne Scheu, weiden sich selbst; sie sind Wolken ohne Wasser, von dem Winde umgetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal erstorben und ausgewurzelt, wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, irrige Sterne, welchen behalten ist das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit. Es hat aber auch von solchen geweissagt Henoch, der Siebente von Adam, und gesprochen: Siehe, der HERR kommt mit viel tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle ihre Gottlosen um alle Werke ihres gottlosen Wandels, damit sie gottlos gewesen sind, und um alle das Harte, das die gottlosen Sünder wider ihn geredet haben. Diese murmeln und klagen immerdar, die nach ihren Lüsten wandeln; und ihr Mund redet stolze Worte und achten das Ansehen der Person um Nutzes willen. Ihr aber, meine Lieben, erinnert euch der Worte, die zuvor gesagt sind von den Aposteln unsers HERRN JEsu Christi, da sie euch sagten, daß zu der letzten Zeit werden Spötter sein, die nach ihren eigenen Lüsten des gottlosen Wesens wandeln. Diese sind, die da Rotten machen, Fleischliche, die da keinen Geist haben. Ihr aber, meine Lieben, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben durch den Heiligen Geist und betet und behaltet euch in der Liebe GOttes und wartet auf die Barmherzigkeit unsers HERRN JEsu Christi zum ewigen Leben. Und haltet diesen Unterschied, daß ihr euch etlicher erbarmet, etliche aber mit Furcht selig macht und rücket sie aus dem Feuer; und haßt den befleckten Rock des Fleisches. Dem aber, der euch kann behüten ohne Fehl und stellen vor das Angesicht seiner Herrlichkeit unsträflich mit Freuden; dem GOtt, der allein weise ist, unserm Heilande, sei Ehre und Majestät und Gewalt und Macht nun und zu aller Ewigkeit! Amen. Dies ist die Offenbarung JEsu Christi, die ihm GOtt gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in der Kürze geschehen soll; und hat sie gedeutet und gesandt durch seinen Engel zu seinem Knecht Johannes, der bezeugt hat das Wort GOttes und das Zeugnis von JEsu Christo, was er gesehen hat. Selig ist, der da lieset, und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darinnen geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. Johannes den sieben Gemeinden in Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist, und der da war, und der da kommt, und von den sieben Geistern, die da sind vor seinem Stuhl, und von JEsu Christo, welcher ist der treue Zeuge und Erstgeborne von den Toten und ein Fürst der Könige auf Erden; der uns geliebt hat und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor GOtt und seinem Vater: demselbigen sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Siehe, er kommt mit den Wolken; und es werden ihn sehen alle Augen, und die ihn gestochen haben; und werden heulen alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht der HErr, der da ist, und der da war, und der da kommt, der Allmächtige. Ich, Johannes, der auch euer Bruder und Mitgenosse an der Trübsal ist und am Reich und an der Geduld JEsu Christi, war auf der Insel, die da heißt Patmos, um des Wortes GOttes willen und des Zeugnisses JEsu Christi. Ich war im Geist an des HERRN Tag und hörte hinter mir eine große Stimme als einer Posaune, die sprach: Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte; und was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es zu den Gemeinden in Asien, nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodicea. Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich wandte, sah ich sieben güldene Leuchter und mitten unter den sieben Leuchtern einen, der war eines Menschen Sohn gleich, der war angetan mit einem Kittel und begürtet um die Brust mit einem güldenen Gürtel. Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße gleich wie Messing, das im Ofen glühet, und seine Stimme wie groß Wasserrauschen; und hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharf, zweischneidig Schwert, und sein Angesicht leuchtete wie die helle Sonne. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie ein Toter. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot; und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes. Schreibe, was du gesehen hast, und was da ist, und was geschehen soll danach, das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand, und die sieben güldenen Leuchter. Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter, die du gesehen hast, sind sieben Gemeinden. Und dem Engel der Gemeinde zu Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben güldenen Leuchtern: Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld, und daß du die Bösen nicht tragen kannst und hast versucht die, so da sagen, sie seien Apostel, und sind‘s nicht, und hast sie Lügner erfunden, und verträgest und hast Geduld, und um meines Namens willen arbeitest du und bist nicht müde worden. Aber ich habe wider dich, daß du die erste Liebe verläßt. Gedenke, wovon du gefallen bist, und tu Buße und tu die ersten Werke! Wo aber nicht, werde ich dir kommen bald und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust. Aber das hast du, daß du die Werke der Nikolaiten hassest, welche ich auch hasse. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Holz des Lebens, das im Paradies GOttes ist. Und dem Engel der Gemeinde zu Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig worden: Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und deine Armut (du bist aber reich) und die Lästerung von denen die da sagen, sie sind Juden, und sind‘s nicht, sondern sind des Satans Schule. Fürchte dich vor der keinem, das du leiden wirst. Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, auf daß ihr versucht werdet; und werdet Trübsal haben zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem andern Tode. Und dem Engel der Gemeinde zu Pergamus schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert: Ich weiß, was du tust, und wo du wohnest, da des Satans Stuhl ist, und hältst an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in welchen Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet ist, da der Satan wohnt. Aber ich habe ein Kleines wider dich, daß du daselbst hast, die an der Lehre Bileams halten, welcher lehrte durch den Balak ein Ärgernis aufrichten vor den Kindern Israel, zu essen der Götzenopfer und Hurerei treiben. Also hast du auch, die an der Lehre der Nikolaiten halten. Das hasse ich. Tu Buße; wo aber nicht, so werde ich dir bald kommen und mit ihnen kriegen durch das Schwert meines Mundes. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben ein gut Zeugnis und mit dem Zeugnis einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennt, denn der ihn empfänget. Und dem Engel der Gemeinde zu Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn GOttes, der Augen hat wie die Feuerflamme und seine Füße gleich wie Messing: Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Dienst und deinen Glauben und deine Geduld, und daß du je länger je mehr tust. Aber ich habe ein Kleines wider dich, daß du läßt das Weib Isebel, die da spricht, sie sei eine Prophetin, lehren und verführen meine Knechte, Hurerei treiben und Götzenopfer essen. Und ich habe ihr Zeit gegeben, daß sie sollte Buße tun für ihre Hurerei; und sie tut nicht Buße. Siehe, ich werfe sie in ein Bett, und die mit ihr die Ehe gebrochen haben, in große Trübsal, wo sie nicht Buße tun für ihre Werke. Und ihre Kinder will ich zu Tode schlagen. Und sollen erkennen alle Gemeinden, daß ich bin, der die Nieren und Herzen erforschet; und werde geben einem jeglichen unter euch nach euren Werken. Euch aber sage ich und den andern, die zu Thyatira sind, die nicht haben solche Lehre, und die nicht erkannt haben die Tiefen des Satans (als sie sagen): Ich will nicht auf euch werfen eine andere Last. Doch was ihr habt, das haltet, bis daß ich komme. Und wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden. Und er soll sie weiden mit einer eisernen Rute, und wie eines Töpfers Gefäß soll er sie zerschmeißen, wie ich von meinem Vater empfangen habe; und will ihm geben den Morgenstern. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Und dem Engel der Gemeinde zu Sardes schreibe: Das sagt, der die Geister GOttes hat und die sieben Sterne: Ich weiß deine Werke; denn du hast den Namen, daß du lebest, und bist tot. Sei wacker und stärke das andere, das sterben will; denn ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor GOtt. So gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und halte es und tu Buße! So du nicht wirst wachen, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde. Du hast auch wenig Namen zu Sardes, die nicht ihre Kleider besudelt haben; und sie werden mit mir wandeln in weißen Kleidern; denn sie sind‘s wert. Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angelegt werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Und dem Engel der Gemeinde zu Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut und niemand zuschließet, der zuschließt und niemand auftut: Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort behalten und hast meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich werde geben aus des Satanas Schule, die da sagen, sind Juden, und sind‘s nicht, sondern lügen. Siehe, ich will sie machen, daß sie kommen sollen und anbeten zu deinen Füßen und erkennen, daß ich dich geliebt habe. Dieweil du hast behalten das Wort meiner Geduld, will ich auch dich behalten vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die da wohnen auf Erden. Siehe, ich komme bald! Halte, was du hast, daß niemand deine Krone nehme! Wer überwindet den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines GOttes, und soll nicht mehr hinausgehen. Und will auf ihn schreiben den Namen meines GOttes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines GOttes, die vom Himmel herniederkommt, von meinem GOtt, und meinen Namen, den neuen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Und dem Engel der Gemeinde zu Laodicea schreibe: Das sagt Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Kreatur GOttes: Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts, und weißt nicht, daß du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß. Ich rate dir, daß du Gold von mir kaufest, das mit Feuer durchläutert ist, daß du reich wirst, und weiße Kleider, daß du dich antust, und nicht offenbart werde die Schande deiner Blöße; und salbe deine Augen mit Augensalbe, daß du sehen mögest. Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tu Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen; wie ich überwunden habe und bin gesessen mit meinem Vater auf seinem Stuhl. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Dagen sah ich, und siehe, eine Tür ward aufgetan im Himmel; und die erste Stimme, die ich gehört hatte mit mir reden als eine Posaune, die sprach: Steig her; ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll. Und alsobald war ich im Geist. Und siehe, ein Stuhl ward gesetzt im Himmel, und auf dem Stuhl saß einer. Und der da saß, war gleich anzusehen wie der Stein Jaspis und Sardis; und ein regenbogen war um den Stuhl, gleich anzusehen wie ein Smaragd. Und um den Stuhl waren vierundzwanzig Stühle; und auf den Stühlen saßen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern güldene Kronen. Und von dem Stuhl gingen aus Blitze, Donner und Stimmen; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Stuhl, welches sind die sieben Geister GOttes. Und vor dem Stuhl war ein gläsern Meer gleich dem Kristall und mitten im Stuhl und um den Stuhl vier Tiere voll Augen, vorne und hinten. Und das erste Tier war gleich einem Löwen, und das andere Tier war gleich einem Kalbe, und das dritte hatte ein Antlitz wie ein Mensch und das vierte Tier gleich einem fliegenden Adler. Und ein jegliches der vier Tiere hatte sechs Flügel umher, und waren inwendig voll Augen; und hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist GOtt, der HErr, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und der da kommt! Und da die Tiere gaben Preis und Ehre und Dank dem, der auf dem Stuhl saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, fielen die vierundzwanzig Ältesten vor den, der auf dem Stuhl saß, und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und warfen ihre Kronen vor den Stuhl und sprachen: HERR, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen. Und ich sah in der rechten Hand des, der auf dem Stuhl saß, ein Buch, geschrieben inwendig und auswendig, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel predigen mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? Und niemand im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde konnte das Buch auftun und hineinsehen. Und ich weinte sehr, daß niemand würdig erfunden ward, das Buch aufzutun und zu lesen noch hineinzusehen. Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlecht Judas, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und zu brechen seine sieben Siegel. Und ich sah, und siehe, mitten im Stuhl und den vier Tieren und mitten unter den Ältesten stand ein Lamm, wie es erwürgt wäre, und hatte sieben Hörner und sieben Augen, welches sind die sieben Geister GOttes, gesandt in alle Lande. Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand des, der auf dem Stuhl saß. Und da es das Buch nahm, da fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten vor das Lamm und hatten ein jeglicher Harfen und güldene Schalen voll Räuchwerks, welches sind die Gebete der Heiligen, und sangen ein neu Lied und sprachen: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist erwürgt und hast uns GOtt erkauft mit deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zungen und Volk und Heiden und hast uns unserm GOtt zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden. Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel um den Stuhl und um die Tiere und um die Ältesten her; und ihre Zahl war viel tausendmal tausend. Und sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das erwürgt ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer, und alles, was drinnen ist, hörte ich sagen zu dem, der auf dem Stuhl saß, und zu dem Lamm: Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier Tiere sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und ich sah, daß das Lamm der Siegel eins auftat. Und ich hörte der vier Tiere eines sagen als mit einer Donnerstimme: Komm und siehe zu! Und ich sah, und siehe, ein weiß Pferd, und der daraufsaß, hatte einen Bogen; und ihm ward gegeben eine Krone; und er zog aus zu überwinden, und daß er siegete. Und da es das andere Siegel auftat, hörte ich das andere Tier sagen: Komm und siehe zu! Und es ging heraus ein ander Pferd, das war rot; und dem, der daraufsaß, ward gegeben, den Frieden zu nehmen von der Erde, und daß sie sich untereinander erwürgten; und ihm ward ein groß Schwert gegeben. Und da es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm und siehe zu! Und ich sah, und siehe, ein schwarz Pferd, und der daraufsaß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme unter den vier Tieren sagen: Ein Maß Weizen um einen Groschen und drei Maß Gerste um einen Groschen; und dem Öle und Wein tu kein Leid. Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Tieres sagen: Komm und siehe zu! Und siehe, und ich sah ein fahl Pferd, und der daraufsaß, des Name hieß Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen ward Macht gegeben, zu töten das vierte Teil auf der Erde mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod und durch die Tiere auf Erden. Und da es das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die erwürgt waren um des Wortes GOttes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie schrieen mit großer Stimme und sprachen: HErr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und ihnen wurde gegeben einem jeglichen ein weiß Kleid; und ward zu ihnen gesagt, daß sie ruhten noch eine kleine Zeit, bis daß vollends dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch sollten noch getötet werden gleich wie sie. Und ich sah, daß es das sechste Siegel auftat; und siehe, da ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward wie Blut. Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von großem Winde bewegt wird. Und der Himmel entwich wie ein eingewickelt Buch; und alle Berge und Inseln wurden bewegt aus ihren Örtern. Und die Könige auf Erden und die Obersten und die Reichen und die Hauptleute und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen an den bergen und sprachen zu den bergen und Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesichte des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem Zorn des Lammes; denn es ist kommen der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen? Und danach sah ich vier Engel stehen auf den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde, auf daß kein Wind über die Erde bliese noch über das Meer noch über einigen Baum. Und ich sah einen andern Engel aufsteigen von der Sonne Aufgang, der hatte das Siegel des lebendigen GOttes und schrie mit großer Stimme zu den vier Engeln, welchen gegeben ist, zu beschädigen die Erde und das Meer. Und er sprach: Beschädiget die Erde nicht noch das Meer noch die Bäume, bis daß wir versiegeln die Knechte unsers GOttes an ihren Stirnen. Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden, hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren von allen Geschlechtern der Kinder Israel: von dem Geschlechte Juda zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Ruben zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Gad zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Asser zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Naphthali zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Manasse zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Simeon zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Levi zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Isaschar zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Sebulon zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Joseph zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Benjamin zwölftausend versiegelt. Dagen sah ich, und siehe, eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Völkern und Sprachen vor dem Stuhl stehend und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen, schrieen mit großer Stimme und sprachen: Heil sei dem, der auf dem Stuhl sitzt, unserm GOtt, und dem Lamm! Und alle Engel standen um den Stuhl und um die Ältesten und um die vier Tiere und fielen vor dem Stuhl auf ihr Angesicht und beteten GOtt an und sprachen: Amen! Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm GOtt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Und es antwortete der Ältesten einer und sprach zu mir: Wer sind diese, mit den weißen Kleidern angetan, und woher sind sie kommen? Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind‘s, die kommen sind aus großer Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. Darum sind sie vor dem Stuhl GOttes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel. Und der auf dem Stuhl sitzt, wird über ihnen wohnen. Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgend eine Hitze. Denn das Lamm mitten im Stuhl wird sie weiden und leiten zu den lebendigen Wasserbrunnen; und GOtt wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Und da es das siebente Siegel auftat, ward eine Stille in dem Himmel bei einer halben Stunde. Und ich sah sieben Engel, die da traten vor GOtt, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein gülden Räuchfaß; und ihm ward viel Räuchwerks gegeben, daß er gäbe zum Gebet aller Heiligen auf den güldenen Altar vor dem Stuhl. Und der Rauch des Räuchwerks vom Gebet der Heiligen ging auf von der Hand des Engels vor GOtt. Und der Engel nahm das Räuchfaß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Stimmen und Donner und Blitze und Erdbeben. Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen hatten sich gerüstet zu posaunen. Und der erste Engel posaunete. Und es ward ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und fiel auf die Erde. Und das dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. Und der andere Engel posaunete. Und es fuhr wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer. Und das dritte Teil des Meeres ward Blut, und das dritte Teil der lebendigen Kreaturen im Meer starb, und das dritte Teil der Schiffe wurde verderbt. Und der dritte Engel posaunete. Und es fiel ein großer Stern vom Himmel; der brannte wie eine Fackel und fiel auf das dritte Teil der Wasserströme und über die Wasserbrunnen. Und der Name des Sterns heißt Wermut; und das dritte Teil ward Wermut. Und viel Menschen starben von den Wassern, daß sie waren so bitter worden. Und der vierte Engel posaunete. Und es ward geschlagen das dritte Teil der Sonne und das dritte Teil des Mondes und das dritte Teil der Sterne, daß ihr drittes Teil verfinstert ward, und der Tag das dritte Teil nicht schien und die Nacht desselbigengleichen. Und ich sah und hörte einen Engel fliegen mitten durch den Himmel und sagen mit großer Stimme: Wehe, wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen, vor den andern Stimmen der Posaune der drei Engel, die noch posaunen sollen! Und der fünfte Engel posaunete. Und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde, und ihm ward der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf. Und es ging auf ein Rauch aus dem Brunnen wie ein Rauch eines großen Ofens; und es ward verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens. Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde. Und ihnen ward Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben. Und es ward zu ihnen gesagt, daß sie nicht beleidigten das Gras auf Erden noch kein Grünes noch keinen Baum, sondern allein die Menschen, die nicht haben das Siegel GOttes an ihren Stirnen. Und es ward ihnen gegeben, daß sie nicht töteten, sondern sie quäleten fünf Monden lang; und ihre Qual war wie eine Qual vom Skorpion, wenn er einen Menschen hauet. Und in denselbigen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden; werden begehren zu sterben, und der Tod wird von ihnen fliehen. Und die Heuschrecken sind gleich den Rossen, die zum Kriege bereit sind; und auf ihrem Haupt wie Kronen dem Golde gleich und ihr Antlitz gleich der Menschen Antlitz. Und hatten Haar wie Weiberhaar, und ihre Zähne waren wie der Löwen. Und hatten Panzer wie eiserne Panzer; und das Rasseln ihrer Flügel wie das Rasseln an den Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen. Und hatten Schwänze gleich den Skorpionen, und es waren Stacheln an ihren Schwänzen; und ihre Macht war, zu beleidigen die Menschen fünf Monden lang. Und hatten über sich einen König, einen Engel aus dem Abgrund; des Name heißt auf hhebräisch Abaddon, und auf griechisch hat er den Namen Apollyon. Ein Wehe ist dahin; siehe, es kommen noch zwei Wehe nach dem. Und der sechste Engel posaunete. Und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken des güldenen Altars vor GOtt, die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse auf die vier Engel, gebunden an dem großen Wasserstrom Euphrat. Und es wurden die vier Engel los, die bereit waren auf eine Stunde und auf einen Tag und auf einen Monden und auf ein Jahr, daß sie töteten das dritte Teil der Menschen. Und die Zahl des reisigen Zeuges war viel tausendmal tausend; und ich hörte ihre Zahl. Und also sah ich die Rosse im Gesichte, und die daraufsaßen, daß sie hatten feurige und gelbe und schwefelige Panzer; und die Häupter der Rosse wie die Häupter der Löwen; und aus ihrem Munde ging Feuer und Rauch und Schwefel. Von diesen dreien ward getötet der dritte Teil der Menschen von dem Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihrem Munde ging. Denn ihre Macht war in ihrem Munde, und ihre Schwänze waren den schlangen gleich, und hatten Häupter, und mit denselbigen taten sie Schaden. Und blieben noch Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen noch, Buße taten für die Werke ihrer Hände, daß sie nicht anbeteten die Teufel und die güldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, welche weder sehen noch hören noch wandeln können, die auch nicht Buße taten für ihre Morde, Zauberei, Hurerei und Dieberei. Und ich sah einen andern starken Engel vom Himmel herabkommen, der war mit einer Wolke bekleidet, und ein regenbogen auf seinem Haupt und sein Antlitz wie die Sonne und seine Füße wie die Feuerpfeiler. Und er hatte in seiner Hand ein Büchlein aufgetan; und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde. Und er schrie mit großer Stimme wie ein Löwe brüllt; und da er schrie, redeten sieben Donner ihre Stimmen. Und da die sieben Donner ihre Stimmen geredet hatten, wollte ich sie schreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel sagen zu mir: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben; dieselbigen schreibe nicht. Und der Engel, den ich sah stehen auf dem Meer und auf der Erde, hob seine Hand auf gen Himmel und schwur bei dem Lebendigen von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat, und was darinnen ist, und die Erde, und was darinnen ist, und das Meer, und was darinnen ist, daß hinfort keine Zeit mehr sein soll, sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, so soll vollendet werden das Geheimnis GOttes, wie er hat verkündigt seinen Knechten und Propheten. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel abermal mit mir reden und sagen: Gehe hin, nimm das offene Büchlein von der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht. Und ich ging hin zum Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er sprach zu mir: Nimm hin und verschlinge es; und es wird dich im Bauch grimmen, aber in deinem Munde wird‘s süß sein wie Honig; Und ich nahm das Büchlein von der Hand des Engels und verschlang es; und es war süß in meinem Munde wie Honig; und da ich‘s gegessen hatte, grimmte mich‘s im Bauch. Und er sprach zu mir: Du mußt abermal weissagen den Völkern und Heiden und Sprachen und vielen Königen. Und es ward mir ein Rohr gegeben, einem Stecken gleich, und sprach: Stehe auf und miß den Tempel GOttes und den Altar, und die darinnen anbeten. Aber den innern Chor des Tempels wirf hinaus und miß ihn nicht; denn er ist den Heiden gegeben; und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monden. Und ich will meine zwei zeugen geben, und sie sollen weissagen tausend zweihundertundsechzig Tage, angetan mit Säcken. Diese sind zwei Ölbäume und zwei Fackeln, stehend vor dem GOtt der Erde. Und so jemand sie will beleidigen, so geht das Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde; und so jemand sie will beleidigen, der muß also getötet werden. Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, daß es nicht regne in den Tagen ihrer Weissagung; und haben Macht über das Wasser, zu wandeln in Blut und zu schlagen die Erde mit allerlei Plage, so oft sie wollen. Und wenn sie ihr Zeugnis geendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteiget, mit ihnen einen Streit halten und wird sie überwinden und wird sie töten. Und ihre Leichname werden liegen auf der Gasse der großen Stadt, die da heißt geistlich die Sodom und Ägypten, da unser HERR gekreuzigt ist. Und es werden ihre Leichname etliche von den Völkern und Geschlechtern und Sprachen drei Tage und einen halben sehen; und werden ihre Leichname nicht lassen in Gräber legen. Und die auf Erden wohnen, werden sich freuen über sie und wohlleben und Geschenke untereinander senden; denn diese zwei Propheten quäleten; die auf Erden wohnten. Und nach dreien Tagen und einem halben fuhr in sie der Geist des Lebens von GOtt, und sie traten auf ihre Füße; und eine große Furcht fiel über die, so sie sahen. Und sie hörten eine große Stimme vom Himmel zu ihnen sagen: Steiget herauf! Und sie stiegen auf in den Himmel in einer Wolke; und es sahen sie ihre Feinde. Und zu derselben Stunde ward ein groß Erdbeben, und das zehnte Teil der Stadt fiel; und wurden getötet in dem Erdbeben siebentausend Namen der Menschen; und die andern erschraken und gaben Ehre dem GOtt des Himmels. Das andere Wehe ist dahin; siehe, das dritte Wehe kommt schnell! Und der siebente Engel posaunete. Und es wurden große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unsers HERRN und seines Christus worden; und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor GOtt auf ihren Stühlen saßen fielen auf ihr Angesicht und beteten GOtt an. Und sprachen: Wir danken dir, HErr, allmächtiger GOtt, der du bist und warst und künftig bist, daß du hast angenommen deine große Kraft und herrschest. Und die Heiden sind zornig worden, und es ist kommen dein Zorn und die Zeit der Toten, zu richten und zu geben den Lohn deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und zu verderben, die die Erde verderbt haben. Und der Tempel GOttes ward aufgetan im Himmel, und die Arche seines Testaments ward in seinem Tempel gesehen; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und ein großer Hagel. Und es erschien ein groß Zeichen im Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie und war in Kindesnöten und hatte große Qual zur Geburt. Und es erschien ein ander Zeichen im Himmel; und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen. Und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor das Weib, die gebären sollte, auf daß, wenn sie geboren hätte, er ihr Kind fräße. Und sie gebar einen Sohn, ein Knäblein, der alle Heiden sollte weiden mit der eisernen Rute; und ihr Kind ward entrückt zu GOtt und seinem Stuhl. Und das Weib entfloh in die Wüste, da sie hatte einen Ort bereit von GOtt, daß sie daselbst ernährt würde tausend zweihundertundsechzig Tage. Und es erhub sich ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen. Und der Drache stritt und seine Engel und siegeten nicht; auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel. Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas, der die ganze Welt verführt; und ward geworfen auf die Erde; und seine Engel wurden auch dahin geworfen. Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich und die Macht unsers GOttes, seines Christus worden, weil der Verkläger unserer Brüder verworfen ist, der sie verklagt Tag und Nacht vor GOtt. Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses; und haben ihr Leben nicht geliebt bis an den Tod. Darum freut euch, ihr Himmel, und die darinnen wohnen! Wehe denen, die auf Erden wohnen und auf dem Meer; denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat. Und da der Drache sah, daß er verworfen war auf die Erde, verfolgte er das Weib, die das Knäblein geboren hatte. Und es wurden dem Weibe zwei Flügel gegeben wie eines großen Adlers, daß sie in die Wüste flöge an ihren Ort, da sie ernährt würde eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit vor dem Angesichte der Schlange. Und die Schlange schoß nach dem Weibe aus ihrem Munde ein Wasser wie ein Strom, daß er sie ersäufete. Aber die Erde half dem Weibe und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde schoß. Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin, zu streiten mit den übrigen von ihrem Samen, die da GOttes Gebote halten und haben das Zeugnis JEsu Christi. Und ich trat an den Sand des Meeres. Und sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Pardel und seine Füße als Bärenfüße und sein Mund eines Löwen Mund. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Stuhl und große Macht. Und ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund; und seine tödliche Wunde ward heil. Und der ganze Erdboden verwunderte sich des Tieres. Und beteten den Drachen an, der dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich? und wer kann mit ihm kriegen? Und es ward ihm gegeben ein Mund, zu reden große Dinge und Lästerung; und ward ihm gegeben, daß es mit ihm währte zweiundvierzig Monden lang. Und es tat seinen Mund auf zur Lästerung gegen GOtt, zu lästern seinen Namen und seine Hütte, und die im Himmel wohnen. Und ward ihm gegeben, zu streiten mit den Heiligen und sie zu überwinden. Und ihm ward gegeben Macht über alle Geschlechter und Sprachen und Heiden. Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht geschrieben sind in dem lebendigen Buch des Lammes, das erwürgt ist von Anfang der Welt. Hat jemand Ohren, der höre! So jemand in das Gefängnis führt, der wird in das Gefängnis gehen; so jemand mit dem Schwert tötet, der muß mit dem Schwert getötet werden. Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen. Und ich sah ein ander Tier aufsteigen von der Erde; und hatte zwei Hörner gleichwie das Lamm und redete wie der Drache. Und es tut alle Macht des ersten Tieres vor ihm; und es macht, daß die Erde, und die darauf wohnen, anbeten das erste Tier, welches tödliche Wunde heil worden war. Und tut große Zeichen, daß es auch macht Feuer vom Himmel fallen vor den Menschen; und verführt, die auf Erden wohnen, um der Zeichen willen, die ihm gegeben sind, zu tun vor dem Tier; und sagt denen, die auf Erden wohnen, daß sie dem Tier ein Bild machen sollen, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig worden war. Und es ward ihm gegeben, daß es dem Bilde des Tieres den Geist gab, daß des Tieres Bild redete; und daß es machte, daß, welche nicht des Tieres Bild anbeteten, ertötet würden. Und machte allesamt, die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte, daß es ihnen ein Malzeichen gab an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen oder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist Weisheit. Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundert und sechsundsechzig. Und ich sah ein Lamm stehen auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten den Namen seines Vaters geschrieben an ihrer Stirn. Und hörte eine Stimme vom Himmel als eines großen Wassers und wie eine Stimme eines großen Donners; und die Stimme, die ich hörte, war als der Harfenspieler, die auf ihren Harfen spielen. Und sangen wie ein neu Lied vor dem Stuhl und vor den vier Tieren und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen ohne die hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind‘s, die mit Weibern nicht befleckt sind; denn sie sind Jungfrauen und folgen dem Lamm nach, wo es hingeht. Diese sind erkauft aus den Menschen zu Erstlingen GOtt und dem Lamm. Und in ihrem Munde ist kein Falsches funden; denn sie sind unsträflich vor dem Stuhl GOttes. Und ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewig Evangelium, zu verkündigen denen, die auf Erden sitzen und wohnen, und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen und Völkern; und sprach mit großer Stimme: Fürchtet GOtt und gebt ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist kommen; und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserbrunnen! Und ein anderer Engel folgte nach, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Wein ihrer Hurerei getränkt alle Heiden. Und der dritte Engel folgte diesem nach und sprach mit großer Stimme: So jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Malzeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein der Zornes GOttes trinken, der eingeschenket und lauter ist in seines Zornes Kelch; und wird gequälet werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier haben angebetet und sein Bild, und so jemand hat das Malzeichen seines Namens angenommen. Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote GOttes und den Glauben an JEsum. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem HERRN sterben, von nun an. Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach. Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke sitzen einen, der gleich war eines Menschen Sohn; der hatte eine güldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel und schrie mit großer Stimme zu dem, der auf der Wolke saß: Schlage an mit deiner Sichel und ernte; denn die Zeit zu ernten ist kommen; denn die Ernte der Erde ist dürre worden. Und der auf der Wolke saß, schlug an mit seiner Sichel an die Erde; und die Erde ward geerntet. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel im Himmel, der hatte eine scharfe Hippe. Und ein anderer Engel ging aus dem Altar, der hatte Macht über das Feuer und rief mit großem Geschrei zu dem, der die scharfe Hippe hatte, und sprach: Schlag an mit deiner scharfen Hippe und schneide die Trauben auf Erden; denn ihre Beeren sind reif. Und der Engel schlug an mit seiner Hippe an die Erde und schnitt die Reben der Erde und warf sie in die große Kelter des Zornes GOttes. Und die Kelter ward außer der Stadt gekeltert; und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde, durch tausend sechshundert Feldwegs. Und ich sah ein ander Zeichen im Himmel, das war groß und wundersam: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit denselbigen ist vollendet der Zorn GOttes. Und sah als ein gläsern Meer, mit Feuer gemengt; und die den Sieg behalten hatten an dem Tier und seinem Bilde und seinem Mahlzeichen und seines Namens Zahl, daß sie standen an dem gläsernen Meer und hatten GOttes Harfen. Und sangen das Lied Mose‘s, des Knechts GOttes, und das Lied des Lammes und sprachen: Groß und wundersam sind deine Werke, HErr, allmächtiger GOtt; gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Heiligen! Wer soll dich nicht fürchten, HErr, und deinen Namen preisen? Denn du bist allein heilig. Denn alle Heiden werden kommen und anbeten vor dir; denn deine Urteile sind offenbar worden. Danach sah ich, und siehe, da ward aufgetan der Tempel der Hütte des Zeugnisses im Himmel. Und gingen aus dem Tempel die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, angetan mit reiner, heller Leinwand, und umgürtet an ihren Brüsten mit güldenen Gürteln. Und eines der vier Tiere gab den sieben Engeln sieben güldene Schalen voll Zornes GOttes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und der Tempel ward voll Rauchs vor der Herrlichkeit GOttes und vor seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis daß die sieben Plagen der sieben Engel vollendet wurden. Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt aus die Schalen des Zornes GOttes auf die Erde. Und der erste ging hin und goß seine Schale aus auf die Erde. Und es ward eine böse und arge Drüse an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten, und die sein Bild anbeteten. Und der andere Engel goß aus seine Schale ins Meer. Und es ward Blut, als eines Toten; und alle lebendigen Seelen starben in dem Meer. Und der dritte Engel goß aus seine Schale in die Wasserströme und in die Wasserbrunnen. Und es ward Blut. Und ich hörte den Engel sagen: HErr, du bist gerecht, der da ist, und der da war, und heilig, daß du solches geurteilt hast. Denn sie haben das Blut der Heiligen und der Propheten vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; denn sie sind‘s wert. Und ich hörte einen andern Engel aus dem Altar sagen: Ja, HErr, allmächtiger GOtt, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht. Und der vierte Engel goß aus seine Schale in die Sonne, und ward ihm gegeben, den Menschen heiß zu machen mit Feuer. Und den Menschen ward heiß vor großer Hitze, und lästerten den Namen GOttes, der Macht hat über diese Plagen; und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben. Und der fünfte Engel goß aus seine Schale auf den Stuhl des Tieres. Und sein Reich ward verfinstert; und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen und lästerten GOtt im Himmel vor ihren Schmerzen und vor ihren Drüsen; und taten nicht Buße für ihre Werke. Und der sechste Engel goß aus seine Schale auf den großen Wasserstrom Euphrat; und das Wasser vertrocknete, auf daß bereitet würde der Weg den Königen vom Aufgang der Sonne. Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister gehen gleich den Fröschen. Und sind Geister der Teufel; die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen auf Erden und auf den ganzen Kreis der Welt, sie zu versammeln in den Streit auf jenen großen Tag GOttes, des Allmächtigen. Siehe, ich komme wie ein Dieb! Selig ist, der da wachet und hält seine Kleider, daß er nicht bloß wandle, und man nicht seine Schande sehe. Und er hat sie versammelt an einen Ort, der da heißt auf hhebräisch Harmageddon. Und der siebente Engel goß aus seine Schale in die Luft. Und es ging aus eine Stimme vom Himmel aus dem Stuhl, die sprach: Es ist geschehen. Und es wurden Stimmen und Donner und Blitze; und ward ein großes Erdbeben, daß solches nicht gewesen ist, seit der Zeit Menschen auf Erden gewesen sind, solches Erdbeben also groß. Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die Städte der Heiden fielen. Und Babylon, der großen, ward gedacht vor GOtt, ihr zu geben den Kelch des Weins von seinem grimmigen Zorn. Und alle Inseln entflohen, und keine Berge wurden funden. Und ein großer Hagel als ein Zentner fiel vom Himmel auf die Menschen. Und die Menschen lästerten GOtt über der Plage des Hagels; denn seine Plage ist sehr groß. Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach zu mir: Komm, ich will dir zeigen das Urteil der großen Hure, die da auf vielen Wassern sitzt, mit welcher gehurt haben die Könige auf Erden, und die da wohnen auf Erden, trunken worden sind von dem Wein ihrer Hurerei. Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah das Weib sitzen auf einem rosinfarbenen Tier; das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Scharlach und Rosinfarbe und übergüldet mit Golde und Edelgestein und Perlen und hatte einen güldenen Becher in der Hand voll Greuels und Unsauberkeit ihrer Hurerei; und an ihrer Stirn geschrieben den Namen, das Geheimnis: Die große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Greuel auf Erden. Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der zeugen JEsu. Und ich verwunderte mich sehr, da ich sie sah. Und der Engel sprach zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis von dem Weibe und von dem Tier, das sie trägt, und hat sieben Häupter und zehn Hörner. Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht und wird wiederkommen aus dem Abgrund und wird fahren in die Verdammnis, und werden sich verwundern, die auf Erden wohnen (deren Namen nicht geschrieben stehen in dem Buch des Lebens von Anfang der Welt), wenn sie sehen das Tier, daß es gewesen ist und nicht ist, wiewohl es doch ist. Und hier ist der Sinn, da Weisheit zu gehört. Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt, und sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, und einer ist, und der andere ist noch nicht kommen, und wenn er kommt, muß er eine kleine Zeit bleiben. Und das Tier, das gewesen ist und nicht ist, das ist der achte und ist von den sieben und fährt in die Verdammnis. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die das Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie eine Zeit Macht empfangen mit dem Tier. Diese haben eine Meinung und werden ihre Kraft und Macht geben dem Tier. Diese werden streiten mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden; denn es ist der HERR aller Herren und der König aller Könige; und mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen. Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, da die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Heiden und Sprachen. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast auf dem Tier, die werden die Hure hassen und werden sie wüste machen und bloß und werden ihr Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen. Denn GOtt hat‘s ihnen gegeben in ihr Herz, zu tun seine Meinung und zu tun einerlei Meinung und zu geben ihr Reich dem Tier, bis daß vollendet werden die Worte GOttes. Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat über die Könige auf Erden. Und danach sah ich einen andern Engel niederfahren vom Himmel, der hatte eine große Macht, und die Erde ward erleuchtet von seiner Klarheit. Und schrie aus Macht mit großer Stimme und sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große, und eine Behausung der Teufel worden und ein Behältnis aller unreinen Geister und ein Behältnis aller unreinen und feindseligen Vögel. Denn von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei haben alle Heiden getrunken; und die Könige auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben, und ihre Kaufleute sind reich worden von ihrer großen Wollust. Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Geht aus von ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, auf daß ihr nicht empfanget etwas von ihren Plagen; Denn ihre Sünden reichen bis in den Himmel, und GOtt denkt an ihren Frevel. Bezahlt sie, wie sie euch bezahlt hat, und macht‘s ihr zwiefältig nach ihren Werken; und mit welchem Kelch sie euch eingeschenket hat, schenket ihr zwiefältig ein. Wieviel sie sich herrlich gemacht und ihren Mutwillen gehabt hat, so viel schenket ihr Qual und Leid ein. Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich sitze und bin eine Königin und werde keine Witwe sein, und Leid werde ich nicht sehen. Darum werden ihre Plagen auf einen Tag kommen, der Tod, Leid und Hunger; mit Feuer wird sie verbrannt werden. Denn stark ist GOtt der HErr, der sie richten wird. Und es werden sie beweinen und sich über sie beklagen die Könige auf Erden, die mit ihr gehurt und Mutwillen getrieben haben, wenn sie sehen werden den Rauch von ihrem Brande. Und werden von ferne stehen vor Furcht ihrer Qual und sprechen: Wehe, wehe, die große Stadt Babylon, die starke Stadt! Auf eine Stunde ist dein Gericht kommen. Und die Kaufleute auf Erden werden weinen und Leid tragen bei sich selbst, daß ihre Ware niemand mehr kaufen wird, die Ware des Goldes und Silbers und Edelgesteins und die Perlen und Seide und Purpur und Scharlach und allerlei Thinenholz und allerlei Gefäß von Elfenbein und allerlei Gefäß von köstlichem Holz und von Erz und von Eisen und von Marmor und Zimt und Thymian und Salben und Weihrauch und Wein und Öl und Semmeln und Weizen und Vieh und Schafe und Pferde und Wagen und Leichname und Seelen der Menschen. Und das Obst, daran deine Seele Lust hatte, ist von dir gewichen; und alles, was völlig und herrlich war, ist von dir gewichen; und du wirst solches nicht mehr finden. Die Kaufleute solcher Ware, die von ihr sind reich worden, werden von ferne stehen vor Furcht ihrer Qual, weinen und klagen und sagen: Wehe, wehe! die große Stadt, die bekleidet war mit Seide und Purpur und Scharlach und übergüldet war mit Golde und Edelgestein und Perlen! Denn in einer Stunde ist verwüstet solcher Reichtum. Und alle Schiffsherren und der Haufe, die auf den Schiffen hantieren, und Schiffsleute, die auf dem Meer hantieren, standen von ferne und schrieen, da sie den Rauch von ihrem Brande sahen, und sprachen: Wer ist gleich der großen Stadt? Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und schrieen, weinten und klagten und sprachen: Wehe, wehe! die große Stadt, in welcher reich worden sind alle, die da Schiffe im Meer hatten, von ihrer Ware! Denn in einer Stunde ist sie verwüstet. Freue dich über sie, Himmel und ihr heiligen Apostel und Propheten! Denn GOtt hat euer Urteil an ihr gerichtet. Und ein starker Engel hob einen großen Stein auf als einen Mühlstein warf ihn ins Meer und sprach: Also wird mit einem Sturm verworfen die große Stadt Babylon und nicht mehr erfunden werden. Und die Stimme der Sänger und Saitenspieler, Pfeifer und Posaunen soll nicht mehr in dir gehört werden; und kein Handwerksmann einiges Handwerks soll mehr in dir erfunden werden; und die Stimme der Mühle soll nicht mehr in dir gehört werden; und das Licht der Leuchte soll nicht mehr in dir leuchten; und die Stimme des Bräutigams und der Braut soll nicht mehr in dir gehört werden; denn deine Kaufleute waren Fürsten auf Erden; denn durch deine Zauberei sind verirrt worden alle Heiden. Und das Blut der Propheten und der Heiligen ist in ihr erfunden worden und aller derer, die auf Erden erwürgt sind. Sagen hörte ich eine Stimme großer Scharen im Himmel, die sprachen: Halleluja! Heil und Preis, Ehre und Kraft sei GOtt, unserm HERRN! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, daß er die große Hure verurteilt hat, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbt, und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gerächt. Und sprachen zum andernmal: Halleluja! Und der Rauch geht auf ewiglich. Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier Tiere fielen nieder und beteten an GOtt, der auf dem Stuhl saß, und sprachen: Amen Halleluja! Und eine Stimme ging von dem Stuhl: Lobt unsern GOtt, alle seine Knechte, und die ihn fürchten, beide, klein und groß! Und ich hörte eine Stimme einer großen Schar und wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der allmächtige GOtt hat das Reich eingenommen. Laßt uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist kommen, und sein Weib hat sich bereitet. Und es ward ihr gegeben, sich anzutun mit reiner und schöner Seide. (Die Seide aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.) Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Abendmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte GOttes. Und ich fiel vor ihn zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Siehe zu, tu es nicht; ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder und derer, die das Zeugnis JEsu haben. Bete GOtt an! (Das Zeugnis aber JEsu ist der Geist der Weissagung.) Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weiß Pferd, und der darauf saß, hieß Treu und Wahrhaftig und richtet und streitet mit Gerechtigkeit. Und seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt viel Kronen; und hatte einen Namen geschrieben den niemand wußte denn er selbst. Und war angetan mit einem Kleide, das mit Blut besprengt war; und sein Name heißt GOttes Wort. Und ihm folgte nach das Heer im Himmel auf weißen Pferden, angetan mit weißer und reiner Seide. Und aus seinem Munde ging ein scharf Schwert, daß er damit die Heiden schlüge; und er wird sie regieren mit der eisernen Rute. Und er tritt die Kelter des Weins des grimmigen Zornes des allmächtigen GOttes. Und hat einen Namen geschrieben auf seinem Kleid und auf seiner Hüfte also: Ein König aller Könige und ein HERR aller Herren. Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen; und er schrie mit großer Stimme und sprach zu allen Vögeln, die unter dem Himmel fliegen: Kommet und versammelt euch zu dem Abendmahl des großen GOttes, daß ihr eßt das Fleisch der Könige und der Hauptleute und das Fleisch der Starken und der Pferde und derer, die daraufsitzen, und das Fleisch aller Freien und Knechte, beide, der Kleinen und der Großen. Und ich sah das Tier und die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt, Streit zu halten mit dem, der auf dem Pferde saß, und mit seinem Heer. Und das Tier ward gegriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen tat vor ihm, durch welche er verführte, die das Malzeichen des Tieres nahmen, und die das Bild des Tieres anbeteten; lebendig wurden diese beide in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte. Und die andern wurden erwürgt mit dem Schwert des, der auf dem Pferde saß, das aus seinem Munde ging. Und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch. Und ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand und ergriff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und der Satan, und band ihn tausend Jahre. Und warf ihn in den Abgrund und verschloß ihn und versiegelte oben darauf, daß er nicht verführen sollte die Heiden, bis daß vollendet würden tausend Jahre; und danach muß er los werden eine kleine Zeit. Und ich sah Stühle, und sie setzten sich darauf, und ihnen ward gegeben das Gericht; und die Seelen der Enthaupteten um des Zeugnisses JEsu und um des Wortes GOttes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier noch sein Bild und nicht genommen hatten sein Malzeichen an ihre Stirn und auf ihre Hand: diese lebten und regierten mit Christo tausend Jahre. Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis daß tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung. Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung; über solche hat der andere Tod keine Macht, sondern sie werden Priester GOttes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre. Und wenn tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis und wird ausgehen, zu verführen die Heiden in den vier Vrtern der Erde, den Gog und Magog, sie zu versammeln in einen Streit, welcher Zahl ist wie der Sand am Meer. Und sie traten auf die Breite der Erde und umringeten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel das Feuer von GOtt aus dem Himmel und verzehrete sie. Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den feurigen Pfuhl und Schwefel, da das Tier und der falsche Prophet war; und werden gequälet werden Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und ich sah einen großen weißen Stuhl und den, der darauf saß, vor welches Angesicht floh die Erde und der Himmel; und ihnen ward keine Stätte gefunden. Und ich sah die Toten, beide, groß und klein, stehen vor GOtt. Und die Bücher wurden aufgetan; und ein ander Buch ward aufgetan, welches ist des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die darinnen waren; und der Tod und die Hölle gaben die Toten, die darinnen waren. Und sie wurden gerichtet, ein jeglicher nach seinen Werken. Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der andere Tod. Und so jemand nicht ward erfunden geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde verging, und das Meer ist nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von GOtt aus dem Himmel herabfahren, zubereitet als eine geschmückte Braut ihrem Mann. Und hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, eine Hütte GOttes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden sein Volk sein, und er selbst, GOtt mit ihnen, wird ihr GOtt sein. Und GOtt wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerzen wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß. Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von dem Brunn des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet der wird‘s alles ererben; und ich werde sein GOtt sein, und er wird mein Sohn sein. Den Verzagten aber und Ungläubigen, den Greulichen und Totschlägern und Hurern und Zauberern und Abgöttischen und allen Lügnern, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches ist der andere Tod. Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll hatten der letzten sieben Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Weib zeigen, die Braut des Lammes. Und führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herniederfahren aus dem Himmel von GOtt. Und hatte die Herrlichkeit GOttes; und ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem hellen Jaspis. Und hatte große und hohe Mauern und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen geschrieben, welche sind die zwölf Geschlechter der Kinder Israel: vom Morgen drei Tore, von Mitternacht drei Tore, vom Mittag drei Tore, vom Abend drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Gründe und in denselbigen die Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und der mit mir redete, hatte ein gülden Rohr, daß er die Stadt messen sollte und ihre Tore und Mauern. Und die Stadt liegt viereckig, und ihre Länge ist so groß als die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr auf zwölftausend Feldwegs. Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich. Und er maß ihre Mauern, hundertvierundvierzig Ellen, nach dem Maß eines Menschen, das der Engel hat. Und der Bau ihrer Mauern war von Jaspis und die Stadt von lauterem Golde gleich dem reinen Glase. Und die Gründe der Mauern und der Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grund war ein Jaspis; der andere ein Saphir, der dritte ein Chalzedonier, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonich, der sechste ein Sardis, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topasier, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, und ein jeglich Tor war von einer Perle. Und die Gassen der Stadt waren lauter Gold, als ein durchscheinend Glas. Und ich sah keinen Tempel darinnen; denn der HErr, der allmächtige GOtt, ist ihr Tempel und das Lamm. Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit GOttes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Heiden, die da selig werden, wandeln in demselbigen Licht. Und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in dieselbige bringen. Und ihre Tore werden nicht verschlossen des Tages; denn da wird keine Nacht sein. Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Heiden in sie bringen. Und wird nicht hineingehen irgendein Gemeines, und das da Greuel tut und Lügen, sondern die geschrieben sind in dem lebendigen Buch des Lammes. Und er zeigte mir einen lauteren Strom des lebendigen Wassers, klar wie ein Kristall; der ging von dem Stuhl GOttes und des Lammes. Mitten auf ihrer Gasse und auf beiden Seiten des Stromes stand Holz des Lebens, das trug zwölferlei Früchte und brachte seine Früchte alle Monden; und die Blätter des Holzes dienten zu der Gesundheit der Heiden. Und wird kein Verbanntes mehr sein; und der Stuhl GOttes und des Lammes wird darinnen sein; und seine Knechte werden ihm dienen und sehen sein Angesicht; und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und wird keine Nacht da sein, und nicht bedürfen einer Leuchte oder des Lichts der Sonne; denn GOtt der HERR wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiß und wahrhaftig. Und GOtt, der HERR der heiligen Propheten, hat seinen Engel gesandt, zu zeigen seinen Knechten, was bald geschehen muß. Siehe, ich komme bald! Selig ist, der da hält die Worte der Weissagung in diesem Buch. Und ich bin Johannes, der solches gesehen und gehört hat. Und da ich es gehört und gesehen, fiel ich nieder, anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir solches zeigte. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tu es nicht; denn ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, der Propheten, und derer, die da halten die Worte dieses Buchs; bete GOtt an! Und er spricht zu mir: versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe. Wer böse ist, der sei immerhin böse; und wer unrein ist, der sei immerhin unrein. Aber wer fromm ist, der sei immerhin fromm; und wer heilig ist, der sei immerhin heilig. Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Selig sind, die seine Gebote halten, auf daß ihre Macht sei an dem Holz des Lebens, und zu den Toren eingehen in die Stadt. Denn draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Totschläger und die Abgöttischen und alle, die liebhaben und tun die Lüge. Ich, JEsus, habe gesandt meinen Engel, solches euch zu zeugen an die Gemeinden. Ich bin die Wurzel des Geschlechts Davids, ein heller Morgenstern. Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. Ich bezeuge aber allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: So jemand dazusetzt, so wird GOtt zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und so jemand davontut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird GOtt abtun sein Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt und von dem, was in diesem Buch geschrieben steht. Es spricht, der solches zeugt: Ja, ich komme bald. Amen. Ja komm, HERR JEsu! Die Gnade unsers HERRN JEsu Christi sei mit euch allen! Amen. id=b-vz-211 lang=deu short.title=Luther 1741 Canstein charset=0 description=Luther translation 1741 Canstein publish.date=1741 version.major=1 version.minor=3 version.date=2017-07-03 creator=Hans J. Herbst (joiner194@hotmail.com) about=1741 Lutherbibel - Public domain coverage=provide the Bible to the nations of the world contributors=Deutsche Bibelgesellschaft rights=We believe that this Bible is found in the Public Domain