Das Geschlechtsregister JESU Christi, des Sohns David, des Sohns Abrahams. Abraham hat gezeugt den Isaak. Isaak aber hat gezeugt den Jakob. Jakob aber hat gezeugt den Juda und seine Brüder. Juda aber hat gezeugt den Phares und den Zara, von der Thamar. Phares aber hat gezeugt den Esrom; Esrom aber hat gezeugt den Aram. Aram aber hat gezeugt den Aminadab. Aminadab aber hat gezeugt den Nahasson. Nahasson aber hat gezeugt den Salmon. Salmon aber hat gezeugt den Bootz, von der Rahab. Bootz aber hat gezeugt den Obed, von der Ruth. Obed aber hat gezeugt den Jessai. Jessai aber hat gezeugt den König David. Der König David aber hat gezeugt den Salomon, von dem Weibe des Uria. Salomon aber hat gezeugt den Roboam. Roboam aber hat gezeugt den Abia. Abia aber hat gezeugt den Asa. Asa aber hat gezeugt den Josaphat. Josaphat aber hat gezeugt den Joram. Joram aber hat gezeugt den Ozias. Ozias aber hat gezeugt den Joatham. Joatham aber hat gezeugt den Achaz. Achaz aber hat gezeugt den Ezekias. Ezekias aber hat gezeugt den Manasse. Manasse aber hat gezeugt den Amon. Amon aber hat gezeugt den Josias Josias aber hat gezeugt den Joakim: Joakim aber hat gezeugt den Jechonias und seine Brüder, welche gelebt haben um die Zeit der Wegführung nach Babylon. Nach der Wegführung aber nach Babylon hat Jechonias gezeugt den Salathiel. Salathiel aber hat gezeugt den Zorobabel. Zorobabel aber hat gezeugt den Abjud. Abjud aber hat gezeugt Eliakim. Eliakim aber hat gezeugt den Azor. Azor aber hat gezeugt den Sadok. Sadok aber hat gezeugt den Achim. Achim aber hat gezeugt den Eliud. Eliud aber hat gezeugt den Eleazar. Eleazar aber hat gezeugt den Matthan. Matthan aber hat gezeugt den Jakob. Jakob aber hat gezeugt den Joseph, den Mann der Maria: von welcher ist geboren Jesus, der da genannt wird Christus. So sind nun alle Glieder von Abraham bis auf David vierzehn Glieder. Desgleichen von David bis auf die Wegführung nach Babylon vierzehn Glieder. Desgleichen auch von der Wegführung nach Babylon bis auf Christum vierzehn Glieder. Die Geburt aber Jesu Christi war also getan. Als Maria seine Mutter dem Joseph vermählt war: ehe sie zusammen kamen, erfand sich's, daß sie schwanger war von dem Heiligen Geist. Joseph aber, ihr Mann, weil er gerecht war, und sie nicht wollte berüchtiqen, wollte er sich heimlich von ihr scheiden. Indem er aber dieses gedachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, sprechend: Joseph, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib zu dir zu nehmen. Denn das in ihr geboren ist, das ist von dem Heiligen Geist. Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollt desselbigen Namen Jesus heißen: Denn derselbige wird selig machen sein Volk von ihren Sünden. Dies aber alles ist geschehen, auf daß erfüllt würde, das da gesagt ist von dem Herrn durch den Propheten, der da spricht: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein, und einen Sohn gebären, und du wirst seinen Namen Emanuel heißen, welches ist, so es verdolmetscht wird, Gott mit uns. Da nun Joseph vom Schlaf erwacht war, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib zu sich. Und erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgebornen Sohn gebar; und er hieß desselbigen Namen Jesus. Als aber Jesus geboren war in der Stadt Bethlehem, die im jüdischen Lande liegt, zur Zeit des Königs Herodes; siehe, da kamen Weise aus Morgenland nach Jerusalem. Und sprachen: Wo ist der König der Juden, der neulich geboren ist? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland, und sind gekommen ihn anzubeten. Da dies der König Herodes hörte, erschrak er, und das ganze Jerusalem mit ihm. Und versammelte alle Obersten der Priester und Schriftgelehrten des Volks, und forschte von ihnen, wo Christus sollte geboren werden. Sie aber sagten ihm: In der Stadt Bethlehem, die im jüdischen Lande liegt. Denn also steht geschrieben durch den Propheten: Und du Bethlehem, im Lande Juda, du bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Juda: denn aus dir wird ausgehen der Herzog, der mein Volk Israel weiden wird. Da berief Herodes die Weisen heimlich, und erkundigte sich mit Fleiß von ihnen über die Zeit, zu welcher der Stern erschienen wäre. Und sandte sie nach Bethlehem, und sprach: Zieht hin, und fragt fleißig nach dem Kindlein, und wenn ihrs werdet gefunden haben, so verkündigt mirs, auf daß auch ich komme, und es anbete. Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin; und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis daß er kam, und stand oben über, da das Kindlein war. Da sie aber den Stern sahen, wurden sie sehr hoch erfreut. Und als sie in das Haus gegangen waren, fanden sie das Kindlein mit Maria seiner Mutter, und fielen nieder, und beteten es an, und taten ihre Schätze auf, und brachten ihm Geschenke, nämlich Gold und Weihrauch und Myrrhen. Und nachdem sie von Gott waren gewarnt geworden im Traum, daß sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken, zogen sie durch einen andern Weg zurück in ihr Land. Da sie aber hinweg gezogen waren: siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Joseph im Traum, und sprach: Mache dich auf, und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir, und fleuch nach Ägypten, und bleib allda, bis ich dir's sage. Dann es wird geschehen, daß Herodes das Kindlein suche, dasselbe umzubringen. Er aber machte sich auf, und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich bei der Nacht, und entwich nach Ägypten. Und blieb allda bis zu dem Tod Herodes: auf daß erfüllt würde, was da gesagt ist vom Herrn durch den Propheten, der da spricht: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen. Da Herodes nun sah, daß er von den Weisen verspottet geworden war, ward er sehr zornig, und schickte aus, und brachte alle Kinder um, die zu Bethlehem waren, und in allen ihren Grenzen, von den zweijährigen an und darunter, nach der Zeit, die er mit Fleiß von den Weisen erkundigt hatte. Damals ist erfüllt geworden, das da gesagt ist von dem Propheten Jeremia, der da spricht: Zu Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Klagens und Weinens und Heulens. - Rahel beweinte ihre Kinder, und wollte sich nicht trösten lassen: dieweil sie nicht mehr sind. Da aber Herodes sein Leben geendet hatte, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Ägypten. Und sprach: Mache dich auf, und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir, und ziehe hin in das Land Israel, denn sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben trachteten. Er aber machte sich auf, und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich, und kam in das Land Israel. Da er aber hörte, daß Archelaus über das jüdische Land König war, anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, daselbst hin zu kommen; und nachdem er von Gott Befehl empfangen hatte im Traum, zog er in die Gegenden des galiläischen Landes. Und kam und wohnte in der Stadt, die da Nazareth heißt. Auf daß erfüllt würde, das da gesagt ist durch die Propheten: daß er sollte Nazarener genannt werden. In denselbigen Tagen aber kam Johannes der Täufer, und predigte in der Wüste des jüdischen Landes: Und sprach: Bekehrt euch, denn das Himmelreich ist nahe herbeikommen. Denn dieser ist's, von dem gesagt ist, von dem Propheten Jesaja, der da spricht: Es ist eine Stimme eines Rufenden in der Wüste, bereitet dem Herrn den Weg, machet seine Steige eben. Er aber, Johannes, hatte ein Kleid von Kamelhaaren, und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem, und das ganze jüdische Land, und alle Länder an dem Jordan: Und ließen sich taufen von ihm im Jordan, und bekannten ihre Sünden. Als er aber viel Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Natterngezüchte, wer hat euch gewiesen, wie ihr dem künftigen Zorn entrinnen mögt? So bringt nun Früchte, die sich der Bekehrung geziemen. Und haltet nicht dafür, daß ihr bei euch mögt sagen: Wir haben den Abraham zum Vater. Dann ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. Ja es ist schon allbereit die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Ein jeder Baum nun der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen, und in's Feuer geworfen. Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Bekehrung; der mir aber nachgeht, der ist stärker denn ich: dem ich auch nicht genugsam bin, seine Schuhe zu tragen: der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Und Er hat seine Wurfschaufel in seiner Hand: er wird seine Tenne fegen, und wird seinen Weizen in die Scheune sammeln: aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. Zu derselben Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er sich von ihm taufen ließe. Aber Johannes wehrte ihm heftig, und sprach: Ich habe vonnöten, daß ich von dir getauft werde, und Du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt also geschehen, denn also gebührt es uns alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er's ihm zu. Und da Jesus getauft war, stieg er sogleich herauf aus dem Wasser, und siehe, da tat sich der Himmel auf über ihm, und er sah den Geist Gottes gleich als eine Taube herabfahren, und über ihn kommen. Und siehe, es geschah eine Stimme aus dem Himmel: die sprach: Dieser ist mein Sohn, der Geliebte, an welchem Ich Wohlgefallen habe. Zu derselben Zeit ward Jesus vom Geist in die Wüste hinaus getrieben, auf daß er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn danach. Und der Versucher trat zu ihm, und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Worte, das durch den Mund Gottes ausgeht. Da nahm ihn der Teufel zu sich, und führte ihn in die heilige Stadt, und stellte ihn auf die Zinnen des Tempels. Und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so laß dich hinab, denn es steht geschrieben: Er wird seinen Engeln von deinetwegen Befehl tun, und sie werden dich auf den Händen tragen, auf daß du deinen Fuß nicht irgend an einen Stein stossest. Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: Du sollst den Herrn deinen Gott nicht versuchen. Wiederum nahm ihn der Teufel zu sich, und führte ihn auf einen sehr hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche der Welt, und ihre Herrlichkeit. Und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg Satan, denn es steht geschrieben, du sollst den Herrn deinen Gott anbeten, und ihm allein dienen. Da verließ ihn der Teufel; da traten die Engel herzu, und dienten ihm. Als aber Jesus hörte, daß Johannes überantwortet war, zog er zurück nach Galiläa. Und verließ die Stadt Nazareth, kam und wohnte zu Kapernaum, die da am Meer liegt, an den Grenzen Zabulon und Nephthalim. Auf daß erfüllt würde, das da gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: Das Land Zabulon, und das Land Nephthalim, am Wege des Meers, neben dem Jordan, die vollreiche Galiläa. Das Volk, das in der Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und die da saßen im Lande und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen. Von derselben Zeit an fing Jesus an zu predigen, und zu sagen: Bekehrt euch; denn das Himmelreich ist nahe herbei gekommen. Als aber Jesus an dem galiläischen Meer ging, sah er zwei Brüder, nämlich Simon, der da genannt wird Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die warfen ein Netz in's Meer, denn sie waren Fischer. Und er sprach zu ihnen: Folget mir nach, so will ich euch zu Menschenfischern machen. Sie aber verließen alsbald die Netze und folgten ihm nach. Und da er von dannen weiter ging, sah er zwei andere Brüder, nämlich Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Schiff mit ihrem Vater Zebedäus, daß sie ihre Netze flickten, und er rief sie. Sie aber verließen alsbald das Schiff und ihren Vater, und folgten ihm nach. Und Jesus ging umher im ganzen galiläischen Land, lehrte in ihren Synagogen, und predigte das Evangelium des Reichs, und heilte allerlei Krankheiten und allerlei Schwachheiten im Volk. Und das Gerücht von ihm ging aus in das ganze Syrienland. Und sie brachten zu ihm alle Kranken, mit mancherlei Krankheiten und Qual behaftet, und die Besessenen, und die Mondsüchtigen und die Gichtbrüchigen, und er heilte sie. Und es folgte ihm viel Volks nach aus Galiläa, und den zehn Städten, und Jerusalem, und dem jüdischen Lande, und den Ländern, die jenseits des Jordans liegen. Da er aber die Menge des Volks sah, ging er auf einen Berg, und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Selig sind, die da arm sind am Geist, denn das Himmelreich ist ihr. Selig sind, die da Leid tragen, denn sie werden getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich erblich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden. Selig sind die Barmherzigen, denn es wird ihnen Barmherzigkeit bewiesen werden. Selig sind, die da reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder genannt werden. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn das Himmelreich ist ihr. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen, und reden allerlei Böses wider euch, so sie daran lügen. Freuet euch und hüpft vor Freuden, denn es wird euer Lohn groß sein im Himmel. Denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. Ihr seid das Salz der Erde: wenn aber das Salz unschmackhaft wird, womit soll man es salzen? Es taugt zu nichts mehr, denn daß es hinaus geschüttet und von den Leuten zertreten werde. Ihr seid das Licht der Welt. Es mag die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an, und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, so leuchtet es denen allen, die im Hause sind. Also lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, daß sie euere guten Werke sehen, und euern Vater, der im Himmel ist, preisen. Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn Amen, ich sage euch, bis daß der Himmel und die Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpflein vom Gesetze, bis es alles geschehe. Wer nun auch nur eines von diesen geringsten Geboten auflöst, und lehrt die Leute also tun, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Es sei denn euere Gerechtigkeit größer denn die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen. Ihr habt gehört, daß von den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. Ich aber sage euch: Ein Jeder der mit seinem Bruder liederlich zürnet, der ist des Gerichts schuldig. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka, der ist des Rats schuldig. Wer aber sagt: du Narr, der ist des höllischen Feuers schuldig. Darum, wenn du deine Gabe auf den Altar opferst, und wirst allda eingedenk, daß dein Bruder etwas wider dich habe: So laß allda vor dem Altar deine Gabe, und gehe hin, versöhne dich zuvor mit deinem Bruder, und alsdann komme und opfere deine Gabe. Sei freundlich deinem Widersacher bald, weil du noch bei ihm auf dem Wege bist; auf daß dich der Widersacher nicht irgend überantworte dem Richter, und der Richter überantworte dich dem Diener, und du werdest in den Kerker geworfen. Amen ich sage dir, du wirst mitnichten von dannen heraus kommen, bis du auch den letzten Heller bezahlst. Ihr habt gehört, daß von den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ebebrechen. Ich aber sage euch: Ein Jeder der ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Ärgert dich aber dein rechtes Auge, so reiße es aus und wirf's von dir. Denn es ist dir nützer, daß eines deiner Glieder verderbe, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Desgleichen ärgert dich deine rechte Hand, so haue sie ab, und wirf sie von dir. Denn es ist dir nützer, daß eines deiner Glieder verderbe, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Es ist auch gesagt: Wer sich von seinem Weibe scheidet, der soll ihr geben einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (ausgenommen die Sache des Ehebruchs) der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Abgeschiedene zum Weibe nimmt, der bricht die Ehe. Wiederum habt ihr gehört, daß von den Alten gesagt ist: Du sollst nicht eidbrüchig werden, sondern sollst dem Herrn deine Eidschwüre halten. Ich aber sage euch, daß ihr allerdings nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Stuhl; Noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noeh bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt. Auch sollst du nicht bei deinem Haupte schwören: denn du vermagst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen. Euere Rede aber sei, Ja, ja; nein, nein; was darüber ist, das ist vom Bösen. Ihr habt gehört, daß da gesagt ist: Aug um Aug, und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen; sondern, so dir Jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete auch den andern dar. Und so Jemand mit dir rechten will, und deinen Rock nehmen, dem lasse auch den Mantel. Und so dich Jemand nötigt eine Meile, so gehe mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der von dir entlehnen will. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet euere Feinde; segnet die, so euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; und bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen. Auf daß ihr Kinder seid euers Vaters, der im Himmel ist. Denn Er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten, und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn so ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und so ihr nur euere Brüder grüsset, was tut ihr Vortreffliches? Tun nicht auch die Zöllner also? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater, der im Himmel wohnt, vollkommen ist. Habt Acht, daß ihr euer Almosen nicht gebt vor den Menschen, auf daß ihr von ihnen angeschauet werdet: wo nicht, so werdet ihr keinen Lohn haben bei euerm Vater, der im Himmel ist. Wenn du nun Almosen gilbst, sollst du nicht lassen vor dir posaunen, wie die Gleißner tun in den Synagogen und auf den Gassen, auf daß sie von den Menschen gepriesen werden. Amen ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut. Auf daß dein Almosen im Verborgenen sei: aber dein Vater, der in das Verborgene sieht, der wird dir's vergelten öffentlich. Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Gleißner: denn sie pflegen in den Synagogen und an den Ecken auf den Gassen zu stehen, wenn sie beten, auf daß sie von den Menschen gesehen werden. Amen ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du betest, so gehe in dein Kämmerlein, und schließe deine Tür zu, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich. Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht viel plappern, wie die Heiden: denn sie meinen sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen. Darum werdet ihnen nicht gleieh, denn euer Vater weiß was ihr bedürft, ehe denn ihr ihn bittet. Darum sollt ihr also beten: Unser Vater, der du bist in dem Himmel. Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schulden, als auch wir vergeben unsern Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, Denn dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Amen. Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebt, so wird auch euer Vater euere Fehler nicht vergeben. Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht sauer sehen, wie die Gleißner: denn sie verfinstern ihre Angesichter, auf daß sie vor den Menschen scheinen, daß sie fasten. Amen, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt, und wasche dein Angesicht. Auf daß du nicht scheinest vor den Menschen, daß du fastest: sondern vor deinem Vater, welcher im Verborgenen ist. Und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich. Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Schaben und der Rost fressen, und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Schaben noch Rost fressen, und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, daselbst wird auch euer Herz sein. Das Auge ist des Leibes Licht: wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib Licht sein. Wenn aber dein Auge neidisch ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist: Wie groß wird denn die Finsternis selber sein? Niemand kanu zwei Herren dienen, denn er wird entweder den einen hassen, und den andern lieben, oder wird dem einen anhangen, und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet: auch nicht für euern Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn die Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung? Seht die Vögel des Himmels an. Denn sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen: und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr aber nicht viel besser denn sie? Wer ist aber unter euch, der mit Sorgen seiner Länge eine Elle zusetzen möge? Und warum sorgt ihr für die Kleidung? Betrachtet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Doch sage ich euch, daß auch Salomon in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist, als derselbigen eine. So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, sollte er nicht vielmehr euch kleiden? O ihr Kleingläubigen. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? oder: was werden wir trinken? oder: womit werden wir uns kleiden? Denn nach allem solchem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dieses Alles bedürft. Trachtet aber am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit; so wird euch dieses Alles zugegeben werden. Darum sorgt nicht auf den morgigen Tag: denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe. Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messt, wird euch wieder gemessen werden. Was siehst du aber den Splitter, der in deines Bruders Auge ist? den Balken aber, der in deinem Auge ist, wirst du nicht gewahr. Oder, wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge. Du Gleißner, ziehe am ersten den Balken aus deinem Auge; danach siehe, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst. Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und euere Perlen sollt ihr nicht vor die Schweine werfen, auf daß sie dieselbigen nicht etwa zertreten mit ihren Füßen, und sich wenden, und euch zerreißen. Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden. Denn ein Jeglicher der da bittet, der empfängt; und wer da suchet, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan werden. Oder, welcher ist unter euch Menschen, so ihn sein Sohn bittet um Brot, der ihm einen Stein biete? Und so er ihn bittet um einen Fisch, der ihm eine Schlange biete? So denn ihr, die ihr doch arg seid, könnt dennoch euern Kindern gute Gaben geben; wie vielmehr wird euer Vater, der im Himmel ist, Gutes geben denen, die ihn bitten. Alles nun, was ihr wollet, daß euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen; denn dies ist das Gesetz und die Propheten. Geht ein durch die enge Pforte: denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zum Verderben führt; und es sind viel, die dadurch eingehen. Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und es sind wenige, die ihn finden. Seht euch aber vor vor den falschen Propheten, die zu euch kommen in Schafskleidern, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen? oder Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte, aber ein fauler Baum bringt böse Früchte. Ein guter Baum kann nicht böse Früchte bringen; und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es wird nicht ein Jeglicher, der zu mir sagt: Herr, Herr, in das Himmelreich eingehen, sondern der den Willen tut meines Vaters, der im Himmel ist. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Alsdann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt, weicht von mir, ihr Übeltäter. Darum ein Jeglicher, der diese meine Reden hört, und tut sie, den will ich vergleichen einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen gebaut hat. Da nun ein Platzregen herabfiel, und Wasserflüsse daher kamen, und die Winde bliesen, und an dasselbe Haus stiessen, da fiel es nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet. Und wer diese meine Reden hört, und tut sie nicht, der wird verglichen werden einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand gebaut hat. Da nun ein Platzregen herabfiel, und die Wasserflüsse daher kamen, und die Winde bliesen, und an dasselbe Haus stießen, da fiel es, und tat einen großen Fall. Und es begab sich, da Jesus diese Reden vollendet hatte, entsetzte sich das Volk über seine Lehre. Denn er lehrte sie als einer, der die Macht hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten. Da er aber vom Berg herab ging, folgte ihm viel Volks nach. Und siehe, ein Aussätziger kam und betete ihn an, und sprach: Herr, so du willst, kannst du mich wohl reinigen. Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an, und sprach: Ich will's tun, sei gereinigt. Und alsbald ward er von seinem Aussatz rein. Und Jesus sprach zu ihm: Siehe zu, sag's Niemanden, sondern gehe hin, und zeige dich dem Priester, und opfere die Gabe, die Moses befohlen hat, zu einem Zeugnis wider sie. Da aber Jesus einging zu Kapernaum, trat ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn, Und sprach: Herr, mein Knabe liegt zu Hause, und hat den Schlag, und leidet große Qual. Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach eingehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knabe gesund werden. Denn ich bin ein Mensch, so der Obrigkeit untertan ist, und habe unter mir Kriegsknechte; und wenn ich sage zu diesem: Gehe hin, so geht er; und zu einem andern: Komm her, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tue das, so tut er's. Da Jesus dieses hörte, verwunderte er sich, und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, ich sage euch, einen so großen Glauben habe ich auch in Israel nicht gefunden. Aber ich sage euch: Viele werden kommen vom Aufgang und Niedergang, und werden mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreieh zu Tische liegen. Aber die Kinder des Reichs werden hinausgeworfen werden, in die Finsternis, die draußen ist; daselbst wird Heulen und Zähnklappen sein. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knab ward gesund zu derselbigen Stunde. Und Jesus kam in des Petrus Haus, und sah, daß seine Schwieger zu Bette lag, und hatte das Fieber. Da rührte er ihre Hand an, und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihnen. Da es aber Abend war geworden, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus mit dem Wort, und machte alle Kranken gesund. Auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: Er hat unsere Schwachheiten hingenommen, und unsere Krankheiten hat er getragen. Und da Jesus viel Volks um sich sah, hieß er (die Jünger) hinweg ziehen an das Gestad, welches gegenüber war. Und es trat zu ihm ein Schriftgelehrter, der sprach zu ihm: Meister, ich will dir nachfolgen, wo du hingehst. Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester: aber der Sohn des Menschen hat nicht, da er sein Haupt hinlege. Ein anderer aber unter seinen Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Aber Jesus sprach zu ihm: Folge mir nach, und laß die Toten ihre Toten begraben. Und da er in das Schiff trat, folgten ihm seine Jünger nach. Und siehe, da erhob sich eine große Ungestüme im Meer, also daß das Schiff mit Wellen bedeckt war; er aber schlief. Und seine Jünger traten herzu und weckten ihn auf, und sprachen: Herr, erhalte uns, wir verderben. Da sagte er zu ihnen: Warum seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Danach stand er auf, und schalt die Winde und das Meer; da ward eine große Stille. Die Leute aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, daß ihm auch die Winde und das Meer gehorsam sind? Und als er an das Gestad, welches gegenüber war, gekommen war in die Gegend der Gergesener, da liefen ihm entgegen zwei Besessene: die kamen aus den Gräbern und waren sehr grimmig, also daß Niemand durch denselben Weg vorübergehen mochte. Und siehe, sie schrien und sprachen: Was haben wir mit dir zu tun, Jesu, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen uns zu quälen, ehe denn es Zeit ist? Es war aber ferne von ihnen eine große Herde Schweine an der Weide. Da baten ihn die Teufel und sprachen: Willst du uns austreiben, so erlaube uns, in die Herde Schweine zu fahren. Und er sprach zu ihnen: Fahret hin. Da fuhren sie aus, und fuhren in die Herde Schweine. Und siehe, die ganze Herde Schweine stürzte sich mit einem Sturm von einer steilen Höhe in's Meer, und starb im Wasser. Die Hirten aber flohen und gingen hin in die Stadt, und sagten dies alles, und wie es mit den Besessenen ergangen war. Und siehe, da ging die ganze Stadt hinaus, Jesu entgegen. Und da sie ihn sahen, baten sie ihn, daß er von ihren Grenzen weichen wollte. Da trat er in das Schiff und fuhr wieder herüber, und kam in seine Stadt. Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gichtbrüchigen (vom Schlage Gerührten), der lag auf einem Bette. Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zum Gichtbrüchigen: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. Und siehe, etliche unter den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert Gott. Da aber Jesu ihre Gedanken sah, sprach er zu ihnen: Warum denkt ihr so Arges in euern Herzen? Denn welches ist leichter zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben; oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Macht habe, auf Erden die Sünden zu vergeben da sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Stehe auf, hebe dein Bett auf, und gehe heim. Und er stand auf, und ging heim. Da aber das Volk solches sah, verwunderte es sich und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben hatte. Und da Jesus von dannen vorüber ging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus, und sprach zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf, und folgte ihm nach. Und es begab sich, da er zu Tische saß im Hause: siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder, und setzten sich zu Tische mit Jesu und seinen Jüngern. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? Jesus aber, als er das hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Geht aber hin, und lernt was das sei: Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer, denn ich bin nicht gekommen, die Gerechten zur Bekehrung zu berufen, sondern die Sünder. Damals kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, deine Jünger aber fasten nicht? Jesus sprach zu ihnen: Können auch die Hochzeitsleute Leid tragen, so lang der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird aber die Zeit kommen, zu welcher der Bräutigam von ihnen genommen wird werden; alsdann werden sie fasten. Niemand setzt einen Lappen von neuem Tuch an ein altes Kleid: denn der Lappen nimmt nur noch mehr weg vom Kleide, und der Riß wird ärger. Man fasst auch nicht neuen Wein in alte Schläuche: wo nicht, so zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben. Sondern man fasst neuen Wein in neue Schläuche; so werden sie beide mit einander erhalten. Da er solches mit ihnen redete, siehe, da kam ein Oberster der Synagoge und betete ihn an, und sprach: Meine Tochter ist allererst gestorben: aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie lebendig werden. Und Jesus machte sich auf, und folgte ihm mit seinen Jüngern. Und siehe, ein Weib, das zwölf Jahre den Blutfluß gehabt, trat von hinten herzu, und rührte seines Kleides Saum an. Denn sie sprach bei sich selbst: Werde ich nur sein Kleid anrühren, so werde ich gesund werden. Da wendete sich Jesus um, und als er sie sah, sprach er: Sei getrost, liebe Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Und das Weib ward gesund von derselbigen Stund an. Und als Jesus in des Obersten Haus kam, und sah die Pfeiffer und das Getümmel des Volks: Sprach er zu ihnen: Weicht, denn das Mägdlein ist nicht tot, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als aber das Volk ausgetrieben war, ging er hinein, und ergriff ihre Hand. Da stand das Mägdlein auf. Und dies Gerücht ging aus in dasselbige ganze Land. Und da Jesus von dannen weiter ging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrien und sprachen: Ach du Sohn Davids, erbarme dich unser. Als er aber heim gekommen war, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus sprach zu ihnen: Glaubt ihr, daß ich solches tun kann? Da sprachen sie zu ihm: Ja Herr. Da rührte er ihre Augen an, und sprach: Euch geschehe nach euerm Glauben. Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus dräuete ihnen heftig, und sprach: Sehet zu, daß es Niemand erfahre. Sie aber, als sie hinausgekommen waren, machten sie ihn ruchtbar im selbigen ganzen Land. Da aber diese hinaus gingen, siehe, da brachte man zu ihm einen Menschen, der war stumm und von einem Teufel besessen. Und da der Teufel ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich, und sprach: Desgleichen ist noch nie in Israel gesehen geworden. Aber die Pharisäer sprachen: Er treibt die Teufel aus durch den Obersten der Teufel. Und Jesus ging umher in alle Städte und Märkte, lehrte in ihren Synagogen, und predigte das Evangelium des Reichs, und heilte allerlei Krankheiten und allerlei Schwachheiten im Volk. Als er aber das Volk sah, jammerte ihn desselbigen, denn sie waren verschmachtet und zerstreut, wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, aber wenig sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende. Und er rief seine zwölf Jünger zu sich, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, daß sie dieselbigen austrieben, und heilten allerlei Krankheiten und allerlei Schwachheiten. Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: Der erste, Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, des Zebedäus Sohn, und Johannes, sein Bruder. Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus der Zöllner; Jakobus, des Alphäus Sohn, und Lebbäus, mit dem Zunamen Thaddäus; Simon von Kana, und Judas Iskariot, welcher ihn auch verraten hat. Diese Zwölf sandte Jesus, gebot ihnen, und sprach: Geht nicht auf die Straße der Heiden, und zieht nicht in der Samariter Städte; Sondern vielmehr geht hinzu den verlornen Schafen des Hauses Israels. Geht aber hin und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Machet die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Teufel aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch. Ihr dürft euch kein Gold, noch Silber, noch Erz anschaffen in euere Gürtel. Auch keine Tasche zur Wegfahrt, auch nicht zwei Röcke, auch keine Schuhe, auch keinen Stab, denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert. In welcher Stadt aber oder Markt ihr werdet eingehen, da erkundigt euch, wer darinnen sei, der es wert ist; und bei demselbigen bleibt, bis ihr von dannen zieht. Wenn ihr aber in das Haus eingeht, so grüßet dasselbige. Und so es dasselbige Haus wert ist, so komme euer Friede auf dasselbige; ist es aber nicht wert, so wende sich euer Friede wieder zu euch. Und wo euch Jemand nicht aufnehmen wird, noch euere Reden hören, so geht heraus aus demselbigen Hause oder Stadt, und schüttelt den Staub von euern Füßen. Amen, ich sage euch: Dem Lande der Sodomer und Gomorrer wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts, denn derselbigen Stadt. Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen, und ohne Falsch, wie die Tauben. Hütet euch aber vor den Menschen: denn sie werden euch überantworten in ihre Rathäuser, und werden euch geißeln in ihren Synagogen. Ja ihr werdet auch vor die Landpfleger und Könige geführt werden, um meinetwillen; zum Zeugnis wider sie, und wider die Heiden. Wenn sie euch aber überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt. Denn es wird euch zu derselben Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Dann ihr seid es nicht, die da reden, sondern euers Vaters Geist ist da, der durch euch redet. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überantworten, und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider die Eltern und ihnen zum Tode helfen. Und ihr werdet gehasst werden von Jedermann, um meines Namens willen. Wer aber bis an's Ende beharrt, der wird selig werden. Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in eine andere. Denn Amen, ich sage euch, ihr werdet die Städte Israels nicht vollenden, bis der Sohn des Menschen kommt. Der Jünger ist nicht über den Meister, noch der Knecht über seinen Herrn. Es ist dem Jünger genug, daß er sei wie sein Meister, und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausvater Beelzebub geheißen, wie vielmehr werden sie seine Hausgenossen also heißen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen. Denn es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werden wird, und ist nichts heimlich, das man nicht wissen werde. Was ich euch sage im Finstern, das redet im Licht; und was ihr hört in das Ohr, das predigt auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der beides, Seele und Leib, verderben kann in der Hölle. Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfenning? Noch fällt derselbigen keiner auf die Erde, ohne euern Vater. Nun aber sind auch euere Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht: ihr seid besser denn viele Sperlinge. Ein Jeglicher nun, der mich bekennen wird vor den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem Vater, der im Himmel ist. Wer mich aber verleugnen wird vor den Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem Vater, der im Himmel ist. Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Friede zu senden auf Erden. Ich bin nicht gekommen Friede zu senden, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen in Zwietracht zu setzen wider seinen Vater, und die Tochter wider ihre Mutter, und die Sohnsfrau wider ihre Schwieger. Und des Menschen Feinde werden seine eigene Hausgenossen sein. Wer Vater und Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert. Und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt, und folgt mir nach, der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfangen. Und wer einen Gerechten aufnimmt, in eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer dieser Geringen einem nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, in eines Jüngers Namen: Amen, ich sage euch, er wird seinen Lohn mitnichten verlieren. Und es begab sich, da Jesus vollendet hatte seinen zwölf Jüngern zu gebieten, ging er von dannen weiter, zu lehren und zu predigen in ihren Städten. Johannes aber, als er im Kerker die Werke Christi hörte, sandte er seiner Jünger zwei, Und ließ ihm sagen: Bist du derselbe der da kommen soll, oder sollen wir eines Andern warten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündigt Johannes wieder, was ihr seht und hört. Die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden gereinigt, die Tauben hören, die Toten werden auferweckt, und den Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, der sich nicht an mir ärgert. Als aber diese hingingen, fing Jesus an zu reden zu dem Volk von Johannes: Was seid ihr hinaus gegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das vom Wind hin und her bewegt wird? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen sehen, der mit weichen Kleidern angetan wäre? Siehe, die da weiche Kleider tragen, die sind in der Könige Häusern. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja ich sage euch, der auch vortrefflicher ist denn ein Prophet. Denn dieser ist's von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir her bereiten soll. Amen, ich sage euch, unter denen die von Weibern geboren sind, ist nicht aufgestanden, der größer sei denn Johannes der Täufer. Der aber der Kleinste ist im Himmelreich, der ist größer denn er. Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis hierher leidet das Himmelreich Gewalt: und die, die Gewalt tun, reißen es zu sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. Und so ihr's wollt annehmen, er ist Elias, der da kommen sollte, Wer Ohren hat zu hören, der höre. Wem soll ich aber dies Geschlecht vergleichen? Es ist den Knäblein gleich, die auf den Märkten sitzen, und ihren Gesellen zuschreien. Und sprechen: Wir haben euch zum Tanz gepfiffen, aber ihr habt nicht getanzt. Wir haben euch Klaglieder gepfiffen, aber ihr habt nicht an die Brust geschlagen. Denn Johannes ist gekommen, also daß er weder aß noch trank; so sagen sie: Er hat einen Teufel. Der Sohn des Menschen ist gekommen, also daß er isst und trinkt; so sagen sie: Siehe, dieser Mensch ist ein Fresser und ein Weinsäufer, der Zöllner und der Sünder Freund. Aber doch wird die Weisheit gerecht gepriesen von ihren Kindern. Zur selben Zeit fing er an die Städte zu schelten, in welchen am meisten seiner Wunder geschehen waren, daß sie sich nicht bekehrt hatten, Wehe dir, Chorazin, wehe dir, Bethsaida. Denn so die Wunder zu Tyrus und Sidon geschehen wären, die bei euch geschehen sind, sie hätten sich vor Zeiten im Sack und in der Asche bekehrt. Doch sage ich euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen am Tage des Gerichts, denn euch. Und du Kapernaum, die du bist erhaben bis an den Himmel, du wirst bis iu die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn so zu Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, sie stüude noch heutiges Tages. Doch ich sage euch: Es wird dem Sodomer Lande erträglicher ergehen am Tage des Gerichts, denn dir. Zu derselbigen Zeit antwortete Jesus, und sprach: Ich danke dir, Vater, der du Herr bist des Himmels und der Erde, daß du diese Sachen vor den Weisen und Klugen verborgen hast, und hast sie den Unmündigen geoffenbart, Ja, Vater, denn es ist also das Wohlgefallen gewesen vor dir. Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater. Und Niemand kennt den Sohn, denn nur der Vater, und Niemand kennt den Vater, denn nur der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren. Kommt her zu mir, Alle die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für euere Seelen, Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht, Zu derselben Zeit ging Jesus durch die Saat am Sabbat, seine Jünger aber waren hungrig, und fingen an Ähren auszuraufen und zu essen. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was nicht erlaubt ist am Sabbat zu tun. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, da ihn und die bei ihm waren, hungerte? Wie er in das Haus Gottes ging und aß die Schaubrote, die ihm doch nicht erlaubt waren zu essen, noch denen die bei ihm waren, sondern allein den Priestern. Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, daß die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat entheiligten, und sind doch ohne Sehuld. Ich sage aber euch: Daß hier der ist, der da größer ist denn der Tempel. Wenn ihr aber wüßtet, was das sei: Ich habe Wohlgefallen an der Barmherzigkeit und nicht am Opfer, so hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt, Denn der Sohn des Menschen ist ein Herr auch des Sabbats. Und er ging von dannen, und kam in ihre Synagogen. Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist's auch erlaubt am Sabbat zu heilen? Auf daß sie ihn anklagen möchten. Er aber sprach zu ihnen: Welcher ist aus euch, der ein Schaf hat, so ihm dasselbe am Sabbat in eine Grube fällt, daß er's nicht ergreife und aufrichte? Wie viel besser ist nun ein Mensch denn ein Schaf? Darum mag man wohl am Sabbat Gutes tun. Da sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und sie ward ihm wieder gesund, gleichwie die andere. Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten einen Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten. Aber da Jesus das erfuhr, wich er von dannen. Und ihm folgte viel Volks nach, und er heilte sie Alle. Und bedrohte sie, daß sie ihn nicht offenbar machten. Auf daß erfüllt würde, was da gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: Siehe, dieses ist mein Knecht, den ich erwählt habe; mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Gericht verkünden. Er wird nicht zanken noch schreien, und man wird seine Stimme nicht hören auf den Gassen. Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis daß er hervorbringe das Gericht zum Sieg. Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen. Zur selben Zeit ward ein Besessener zu ihm gebracht, der war blind und stumm. Und er heilte ihn, also daß der Blinde und Stumme (beides) redete und sah. Und das ganze Volk entsetzte sich und sprach: Ist dieser der Sohn Davids? Aber die Pharisäer, da sie es hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Teufel nicht anders aus, denn durch Beelzebub, den Obersten der Teufel. Als aber Jesus ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Ein jegliches Reich, so es wider sich selbst getrennt wird, so wird es verwüstet. Und eine jegliche Stadt oder Haus, so es wider sich selbst getrennt wird, so mag es nicht bestehen. So aber ein Satan den andern austreibt, so ist er wider sich selbst getrennt. Wie mag dann sein Reich bestehen? Und so ich die Teufel durch Beelzebub austreibe, durch wen treiben sie denn euere Kinder aus? Darum werden sie euere Richter sein. So aber ich die Teufel durch den Geist Gottes austreibe, so ist jetzt das Reich Gottes zu euch gekommen. Oder, wie kann Jemand in eines Starken Haus gehen, und ihm seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde? Denn alsdann erst wird er ihm sein Haus berauben mögen. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit sammelt, der zerstreuet. Darum sage ich euch: Die Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden: aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer etwas redet wider den Sohn des Menschen, dem wird's vergeben werden; aber wer etwas redet wider den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben werden, weder in dieser noch in der zukünftigen Welt. Machet entweder den Baum gut, und seine Frucht gut, oder machet den Baum faul, und seine Frucht faul, denn an der Frucht erkennt man den Baum. Ihr Natterngezüchte, wie könnt ihr Gutes reden, so ihr doch böse seid? Dann wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz des Herzens, und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz. Ich sage euch aber, daß die Menschen müssen Rechenschaft geben am Tage des Gerichts von einem jeglichen unnützen Worte, das sie werden geredet haben. Denn aus deinen Worten wirst du gerecht gesprochen werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden. Zu derselben Zeil antworteten etliche unter den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprachen: Meister, wir wollten gern ein Zeichen von dir sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht sucht ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, denn das Zeichen des Propheten Jonas. Denn gleichwie Jonas war drei Tage und drei Nächte in des Walfisches Bauch, also wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein. Die Leute von Ninive werden auftreten am jüngsten Gerichte mit diesem Geschlecht, und werden es verdammen, denn sie bekehrten sich nach der Predigt Jonas, und siehe, hier ist etwas Vortrefflichers, denn Jonas war. Die Königin von Mittag wird auftreten am jüngsten Gerichte mit diesem Geschlechte, und wird es verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, Salomons Weisheit zu hören; und siehe, hier ist etwas Vortrefflichers, denn Salomon war. Wenn aber der unreine Geist vom Menschen ausgefahren ist, so durchwandelt er dürre Örter, und sucht Ruhe, aber er findet sie nicht, Alsdann spricht er: Ich will umkehren in mein Haus, daraus ich gegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er's müssig, gekehrt und geschmückt. Alsdann geht er hin und nimmt mit sich sieben andere Geister, die ärger sind denn er selbst, und wenn sie hineinkommen, wohnen sie allda, und wird das Letzte desselben Menschen ärger, denn das Erste war. Also wird's auch diesem argen Geschlecht ergehen. Als Er aber noch zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die begehrten mit ihm zu reden. Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und begehren mit dir zu reden. Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm angesagt hatte: Wer ist meine Mutter? und welche sind meine Brüder? Und reckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen tut meines Vaters, der im Himmel ist, derselbige ist mir Bruder, und Schwester, und Mutter. An demselbigen Tage aber ging Jesus aus dem Hause und setzte sich an das Meer, Und es versammelte sich viel Volk zu ihm, also, daß Er in ein Schiff trat und saß; das ganze Volk aber stand am Ufer. Und er redete viel zu ihnen durch Gleichnisse und sprach: Siehe, es ging ein Säemann aus zu säen. Und indem er säete, fiel Etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen es auf. Etliches aber fiel auf das Steinichte, da es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, darum, daß es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufgegangen war, da ward es gebrennt, und dieweil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Etliches aber fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen auf und erstickten es. Etliches aber fiel auf ein gutes Land, und brachte Frucht, Etliches hundertfältig, Etliches sechzigfältig, Etliches dreißigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und die Jünger traten herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du zu ihnen durch Gleichnisse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Dieweil euch gegeben ist, daß ihr die Geheimnisse des Himmelreichs vernehmt; Jenen aber ist's nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch dasjenige genommen werden, das er hat. Darum rede ich zu ihnen durch Gleichnisse: Weil sie mit sehenden Augen nicht sehen, und mit hörenden Ohren nicht hören, noch verstehen. Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die da sagt: Mit den Ohren werdet ihr hören, aber ihr werdet es nicht verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen, aber ihr werdet es nicht vernehmen. Denn dieses Volkes Herz ist dick geworden, und mit den Ohren hören sie schwerlich, und mit ihren Augen schlummern sie; auf daß sie nicht dermaleins mit den Augen seheu, und mit den Ohren hören, und mit dem Herzen verstehen, und sich bekehren, daß ich sie gesund mache. Euere Augen aber sind selig, daß sie sehen, und euere Ohren, daß sie hören. Denn Amen ich sage euch: Viel Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. So hört nun ihr das Gleichnis von dem Säemann. Wenn Jemand das Wort des Reichs hört und nicht darauf merkt, so kommt der Böse und reißt hinweg, was da gesäet war in sein Herz. Dieser ist's, der an den Weg gesäet ist. Der aber auf das Steinichte gesäet ist, derselbe ist's, der das Wort hört und dasselbige bald aufnimmt mit Freuden. Aber er hat keine Wurzel in ihm, sondern er ist wetterwendisch; wenn sich Trübsal und Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so ärgert er sich bald. Der aber unter die Dornen gesäet ist, derselbige ist's, der das Wort hört, und die Sorge dieser Welt und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort, und er bringt keine Frucht. Der aber in das gute Land gesäet ist, derselbe ist's, der das Wort hört und darauf merkt, welcher denn Frucht trägt. Und Etlicher bringt hundertfältig, Etlicher aber seehzigfältig, Etlicher aber dreißigfältig. Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seineu Acker säet. Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säete Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. Da nun das Gras hervorwuchs und Frucht brachte, da erzeigte sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte des Hausvaters hinzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesäet? Woher hat er denn das Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan. Da sprachen die Knechte zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein, auf daß ihr nicht irgend zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut zusammenlest. Lasst Beides mit einander wachsen bis zu der Ernte, und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne, aber den Weizen sammelt in meine Scheune. Ein anderes Gleichnis legte Er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und säete es auf seinen Acker. Welches zwar das kleinste ist unter allem Samen, wenn es aber erwächst, so ist es das größte unter den Gartengewächsen, und wird ein Baum, also daß die Vögel des Himmels kommen und nisten auf seinen Zweigen. Ein anderes Gleichnis redete Er zu ihnen: Das Himmelreich ist einem Sauerteig gleich, den ein Weib nahm und verbarg ihn unter drei Scheffel Mehl, bis daß es gar durchsäuert war. Solches Alles redete Jesus durch Gleichnisse zu dem Volk, und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen, Auf daß erfüllt würde, was da gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: Ich will meinen Mund auftun mit Gleichnissen, und will aussprechen die Geheimnisse von der Zeit an, da der Welt Grund ist gelegt geworden. Da ließ Jesus das Volk von sich und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Lege uns dies Gleichnis aus vom Unkraut auf dem Acker. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen säete, ist der Sohn des Menschen. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der sie säet, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut zusammenliest und mit Feuer verbrennt, also wird's auch am Ende dieser Welt zugehen. Der Sohn des Menschen wird seine Engel senden; und sie werden zusammenlesen aus seinem Reich alle Ärgeruisse, und diejenigen, welche Ungerechtigkeit üben. Und sie werden sie in den Feuerofen werfen, daselbst wird Heulen und Zähnklappen sein. Alsdann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Abermals ist das Himmelreich gleich einem verborgenen Schatz im Acker, welchen Einer fand, und verbarg ihn und ging hin vor Freuden über denselbigen, und verkaufte Alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Abermals ist das Himmelreich gleich einem Kaufmann, der gute Perlen sucht. Und da er eine köstliche Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte dieselbe. Abermals ist das Himmelreich gleich einem Netze, das in's Meer geworfen war geworden, und von allerlei Gattung zusammengezogen hatte. Und da es voll war zogen sie es herauf an das Ufer, setzten sich und lasen die guten Fische in Gefäße zusammen, aber die faulen warfen sie weg. Also wird es auch am Ende der Welt zugehen. Die Engel werden ausgehen, und werden die Bösen von den Gerechten scheiden. Und werden sie in den Feuerofen werfen, daselbst wird Heulen und Zähnklappen sein. Und Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr dies Alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja Herr. Er aber sprach zu ihnen: Darum ein jeglicher Schriftgelehrter, der da vom Himmelreich unterwiesen ist, der ist gleich einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorträgt. Und es begab sich, da Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, erhob er sich von dannen Und als Er in sein Vaterland gekommen war, lehrte Er sie in ihrer Synagoge, also daß sie sich entsetzten, und sprachen: Woher kommt diesem solche Weisheit und Wunder. Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria? und seine Brüder Jakob und Joses, und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt denn diesem solches alles? Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgend weniger, denn in seinem Vaterland und in seinem Hause. Und Er tat daselbst nicht viel Wunder von wegen ihres Unglaubens. Zu derselben Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, das Gerücht von Jesu. Und er sprach zu seinen Dienern: Dieser ist Johannes der Täufer, er ist von den Toten auferstanden. darum erzeigen sich die Wunder in ihm. Denn Herodes hatte Johannes ergriffen und gebunden und in einen Kerker gelegt, von wegen der Herodias, seines Bruders Philippus Weib. Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, daß du sie habest. Und als er ihn töten wollte, fürchtete er sich vor dem Volk, weil sie ihn für einen Propheten hielten, Da aber des Herodes Geburtstag begangen ward, da tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen, und es gefiel dem Herodes. Darum verhieß er ihr mit einem Eid, er wolle ihr geben, was sie fordern würde. Sie aber, als sie zuvor von ihrer Mutter abgerichtet war, sprach sie: Gib mir her, auf einer Schüssel, das Haupt Johannes des Täufers. Und der König ward traurig; doch um des Eides willen und deren die mit ihm zu Tische saßen, befahl er, es ihr zu geben. Und schickte hin und enthauptete Johannes, im Kerker. Und sein Haupt ward hergetragen in einer Schüssel, und ward dem Mägdlein gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. Da kamen seine Jünger herzu und nahmen den Leib und begruben ihn, und kamen und verkündigten es Jesu. Da Jesus dieses hörte, wich er von dannen in einem Schiff an einen öden Ort besonders. Und da das Volk dieses hörte, folgte es ihm nach zu Fuß aus den Städten. Und als Jesus hervorging, sah er ein großes Volk, und es jammerte ihn derselbigen, und er heilte ihre Kranken. Als es aber Abend war geworden, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist öde, und die Zeit ist nunmehr vorüber, laß das Volk von dir, auf daß sie hin in die Flecken gehen und sich Speise kaufen. Aber Jesus sprach zu ihnen: Sie haben nicht vonnöten, daß sie hingehen, gebt ihr ihnen zu essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben hier nichts denn fünf Brote und zwei Fische. Er aber sprach: Bringet mir sie her. Und er hieß das Volk sich lagern auf das Gras, und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf gen Himmel und dankte, und brach die Brote und gab sie den Jüngern, die Jünger aber gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt und hoben auf, was übrig war von Brocken, zwölf Körbe voll. Die aber gegessen hatten, der waren bei fünftausend Mann, ohne Weiber und Kinder. Und alsbald nötigte Jesus seine Jünger, daß sie in das Schiff traten, und vor ihm hinüberfuhren, bis Er das Volk von sich ließe. Und da er das Volk von sich gelassen hatte, stieg er auf den Berg besonders, daß Er betete. Und als es Abend war geworden, war Er allein daselbst. Das Schiff aber war schon mitten auf dem Meer, und litt Not von den Wellen, denn der Wind war ihnen zuwider. Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen, und wandelte auf dem Meer. Und da ihn die Jünger sahen auf dem Meer wandeln, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst, und schrien aus Furcht. Aber alsbald redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, Ich bins, fürchtet euch nicht. Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist Du es, so heiße mich zu dir kommen auf dem Wasser. Er aber sprach: Komm. Und Petrus trat herunter aus dem Schiff, und wandelte auf dem Wasser, daß er zu Jesu käme. Als er aber sah, daß der Wind stark war, da fürchtete er sich und fing an zu sinken und sprach: Herr! erhalte mich. Jesus aber streckte alsbald die Hand aus und ergriff ihn, und sprach zu ihm: O du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie in das Schiff getreten waren, da legte sich der Wind. Die aber im Schiff waren, kamen und beteten ihn an und sprachen: Du bist wahrlich Gottes Sohn. Und als sie hinübergeschifft waren, kamen sie in das Land Gennesaret. Und da die Leute desselbigen Orts ihn gewahr geworden waren, schickten sie aus in dasselbige ganze umliegende Land, und brachten alle Kranken zu ihm; Und baten ihn, daß sie nur seines Kleides Saum anrühren möchten. Und alle, die denselben anrührten, die wurden gesund. Da kamen zu Jesu die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem und sprachen: Warum übertreten deine Jünger die Satzung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet denn ihr das Gebot Gottes, um euerer Satzungen willen? Denn Gott hat geboten und gesagt: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren; und wer dem Vater oder der Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Womit dir von mir möchte geholfen werden, das soll eine Gabe sein. Der soll nicht mehr verpflichtet sein aus Achtung gegen Vater und Mutter etwas für sie zu tun. So habt ihr Gottes Gebot aufgehoben um euerer Satzung willen. Ihr Gleißner, es hat Jesajas recht von euch geweissagt und gesprochen: Dies Volk naht sich zu mir mit seinem Munde und ehrt mich mit den Lippen; ihr Herz aber ist fern von mir. Aber vergeblich ehren sie mich, dieweil sie lehren solche Lehren, die Menschengebote sind. Und Er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Hört zu und merkt darauf, Was zum Munde eingeht, das macht den Menschen nicht unrein, sondern was aus dem Munde ausgeht, das macht den Menschen unrein. Da traten seine Jünger hinzu und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß sich die Pharisäer ärgerten, als sie diese Reden hörten? Er aber antwortete und sprach: Eine jegliche Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, die wird ausgerottet werden. Lasst sie fahren, sie sind blinde Leiter der Blinden; wenn aber ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Grube. Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Lege uns dieses Gleichnis aus. Jesus aber sprach: Seid denn auch ihr noch unverständig? Versteht ihr noch nicht, daß alles, was zum Mund eingeht, das kommt in den Magen und wird in das heimliche Gemach ausgeworfen? Was aber aus dem Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen heraus, und dasselbige macht den Menschen unrein. Denn aus dem Herzen kommen heraus arge Gedanken, Totschläge, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse und Lästerungen. Das sind die Stücke, die den Menschen unrein macheu. Aber mit ungewaschenen Händen essen, das macht den Menschen nicht unrein. Und Jesus ging aus von dannen, und begab sich in die Gegenden von Tyrus und Sidons. Und siehe, ein kanaanäisch Weib ging aus derselbigen Grenze, die schrie und sprach zu ihm: Ach Herr! du Sohn Davids, erbarme dich mein, meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt. Er aber antwortete ihr kein Wort. Da traten zu ihm seine Jünger, baten ihn und sprachen: Laß sie doch von dir, denn sie schreiet uns nach. Er aber antwortete und sprach: Ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlornen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam und betete ihn an und sprach: Herr, hilf mir. Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht fein, daß man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. Sie aber sprach: Ja Herr! Aber doch essen die Hunde von den Brosamen, die von ihrer Herren Tische fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß, dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter ward gesund von derselbigen Stunde an. Und Jesus ging von dannen weiter und kam an das galiläische Meer, und ging auf einen Berg und setzte sich daselbst. Und es kam zu ihm viel Volks, die hatten bei sich Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viel andere, und legten sie Jesu vor die Füße hin, und er heilte sie; Also daß sich das Volk verwunderte, da sie sahen, daß die Stummen redeten, die Krüppel gesund waren, die Lahmen gingen und die Blinden sahen; und priesen den Gott Israels. Jesus aber rief seine Jünger zu sich und sprach: Es jammert mich des Volks, weil sie nun drei Tage bei mir beharren und haben nichts zu essen, und ich will sie nicht ohne Speise von mir lassen, auf daß sie nicht irgend verschmachten auf dem Wege. Da sprachen zu ihm seine Jünger: Woher mögen wir so viel Brot nehmen in der Wüste, daß wir ein so großes Volk sättigen? Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viel Brot habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und wenige Fischlein. Und Er hieß das Volk sich lagern auf die Erde. Und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, die Jünger aber gaben sie dem Volk. Und sie aßen Alle und wurden satt, und hoben auf, was übergeblieben war von Brocken, sieben Körbe voll. Und die da gegessen hatten, deren waren viertausend Mann, ohne Weiber und Kinder. Und da Er das Volk hatte von sich gelassen, trat Er in ein Schiff und kam in die Grenzen von Magdala. Da traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm, die versuchten ihn und begehrten von ihm, daß er ihnen ein Zeichen vom Himmel wiese. Er aber antwortete und sprach: Wenn es Abend geworden ist, so sprecht ihr: Es wird ein schöner Tag werden, denn der Himmel ist rot. Und des Morgens sprecht ihr: Es wird heute Regenwetter sein, denn der Himmel ist rot und trüb. Ihr Gleißner, des Himmels Gestalt zwar könnt ihr beurteilen, könnt ihr denn nicht auch die Zeichen der Zeiten beurteilen? Das böse und ehebrecherische Geschlecht sucht ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, denn das Zeichen des Propheten Jonas. Und er ließ sie und ging davon. Und da seine Jünger hinüberfuhren, hatten sie vergessen, Brot mit sich zu nehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer. Da befragten sie sich unter einander und sprachen: Wir haben kein Brot mit uns genommen. Da das Jesus vernahm, sprach Er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, was befragt ihr euch unter einander, daß ihr kein Brot mit euch genommen habt. Vernehmt ihr noch nichts? Gedenkt ihr auch nicht an die fünf Brote unter die Fünftausend, und wie viel Körbe ihr da aufhobt? Auch nicht an die sieben Brote unter die Viertausend, und wie viel Körbe ihr da aufhobt, Wie, versteht ihr denn nicht, daß ich euch nicht vom Brot gesagt habe, da ich sagte, daß ihr euch hüten sollt vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer? Da verstanden sie, daß Er nicht gesagt hätte, daß sie sich hüten sollten vor dem Sauerteige des Brots, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. Als aber Jesus gekommen war in die Örter der Stadt Cäsarea Philippi, fragte er seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß der Sohn des Menschen sei? Sie aber sprachen: Etliche sagen du seiest Johannes der Täufer; Andere du seiest Elias; wiederum Andere, du seiest Jeremias oder der Propheten einer. Er sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes? Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du Simon Ben Jona, denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der im Himmel ist. Und auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde; und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Und Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; und was du binden wirst auf Erden, das soll auch gebunden sein im Himmel. Desgleichen was du lösen wirst auf Erden, soll auch los sein im Himmel. Da verbot Er seinen Jüngern, daß sie Niemand sagen sollten, daß Er der Christus wäre. Von derselben Zeit an fing Jesus an seinen Jüngern anzuzeigen, daß er müßte hin nach Jerusalem gehen und viel leiden von den Ältesten und Obersten der Priester und Schriftgelehrten, und getötet werden und am dritten Tage auferweckt werden, Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an ihn zu schelten, und sprach: Herr, schone deiner selbst, das widerfahre dir mitnichten. Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Hebe dich, Satan, von mir, du bist mir ärgerlich: denn du trachtest nicht nach dem, das Gottes ist, sondern nach dem, das der Menschen ist. Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir Jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden. Aber was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und würde unterdess um seine Seele gebracht? Oder was kann der Mensch geben zum Wert seiner Seele? Denn es wird je geschehen, daß der Sohn des Menschen komme in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln; und alsdann wird er einem Jeglichen vergelten nach seinen Werken. Amen, ich sage euch: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, die den Tod mitnichten schmecken werden, bis daß sie den Sohn des Menschen kommen sehen in seinem Reich, Und nach sechs Tagen nahm Jesus zu sich Petrus und Jakobus, und Johannes seinen Bruder, und führte sie besonders auf einen hohen Berg. Und Er ward verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht. Und siehe, es wurden von ihnen gesehen Moses und Elias, die redeten mit ihm. Petrus aber antwortete und sprach zu Jesu: Herr, es ist gut, daß wir hier bleiben. Willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen; dir eine, und Mose eine und Elia eine. Da Er noch redete, siehe, da überschattete sie eine heitere Wolke. Und siehe, es fiel eine Stimme aus den Wolken, die sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören, Da das seine Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht. Da sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie Niemand, als Jesus allein. Und da sie vom Berg herabgingen gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt dies Gesicht Niemand sagen, bis der Sohn des Menschen von den Toten wird auferstanden sein. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, Elias müsse zuvor kommen? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias wird ja zuvor kommen, und Alles zurecht bringen. Aber doch sage ich euch: Elias ist schon gekommen, aber sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten. Also wird auch der Sohn des Menschen leiden müssen von ihnen. Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte. Und da sie zu dem Volk kamen, trat Einer zu ihm und fiel auf die Knie vor ihm, Und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn, denn er ist mondsüchtig und hat ein schweres Leiden, denn er fällt oft in's Feuer und oft in's Wasser. Und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen. Jesus aber antwortete und sprach: O des ungläubigen und verkehrten Geschlechts! Wie lang soll ich bei euch sein? Wie lang soll ich euch dulden? Bringt mir ihn hierher. Und Jesus bedrohte ihn, und der Teufel fuhr aus von ihm und der Knabe ward geheilt von derselbigen Stunde an. Da traten die Jünger zu Jesu besonders, und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Jesus aber sprach zu ihnen: Von wegen eueres Unglaubens. Denn Amen ich sage euch: So ihr Glauben habt als ein Senfkörnlein, so mögt ihr sagen zu diesem Berg: Hebe dich von hinnen dorthin, so wird er sich heben, und euch wird Nichts unmöglich sein. Aber dies Geschlecht fährt nicht aus ohne allein durch Beten und Fasten. Da sie aber ihr Wesen hatten in Galiläa, sprach Jesus zu ihnen: Es ist zukünftig, daß der Sohn des Menschen überantwortet werde in der Menschen Hände. Und sie werden ihn töten, aber am dritten Tag wird er auferweckt werden. Und sie wurden sehr betrübt. Da sie aber nach Kapernaum kamen, gingen zu Petrus, die den Zinsgroschen einnahmen und sprachen: Gibt euer Meister nicht den Zinsgroschen. Er sprach: Ja. Und als er heim kam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was dünkt dich, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden den Zoll oder Schatzung? Von ihren Söhnen oder von den Fremden? Da sprach zu ihm Petrus: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: So sind die Söhne frei. Auf daß wir sie aber nicht ärgern, so gehe hin an das Meer, und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der herauffahren wird, den nimm, und wenn du seinen Mund auftun wirst, so wirst du einen Stater finden, denselben nimm und gib ihn ihnen für mich und dich. Zu derselbigen Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? Da rief Jesus ein Knäblein zu sich, und stellte es mitten unter sie. Und sprach: Amen, ich sage euch, wo ihr euch nicht umkehrt und werdet wie dies Knäblein, so werdet ihr nicht ins Himmelreich eingeben. Wer sich nun selbst erniedrigt, wie dies Knäblein, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer ein solches Knäblein aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. Wer aber ärgert dieser Kleinen einen, die an mich glauben, dem wäre besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt würde, und er würde versenkt in die Tiefe des Meers. Wehe der Welt, der Ärgernisse halber. Denn es müssen zwar Ärgernisse kommen, doch wehe dem Menschen, durch welchen Ärgernis kommt. So aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue sie ab, und wirf sie von dir. Es ist dir besser, daß du in's Leben lahm oder als Krüppel eingehst, denn daß du zwei Hände oder zwei Füße habest, und werdest in das ewige Feuer geworfen, Und so dich dein Auge ärgert, so reiße es aus und wirf es von dir. Es ist dir besser, daß du einäugig ins Leben eingehest, denn daß du zwei Augen habest und werdest in das höllische Feuer geworfen. Sehet zu, daß ihr nicht Jemand von diesen Kleinen verachtet: denn ich sage euch, ihre Engel sehen allezeit im Himmel das Angesicht meines Vaters, der im Himmel !st. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen selig zu machen, das verloren war. Was dünkt euch: Wenn irgend ein Mensch hundert Schafe hätte und eines von denselben sich verirrte, läßt er nicht die neun und neunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das irrende? Und so sich's begibt, daß er es findet; Amen, ich sage euch, er freuet sich darüber mehr, denn über die neun und neunzig, die nicht verirrt sind. Also ist's auch vor euerm Vater, der im Himmel ist, nicht der Wille, daß Jemand von diesen Kleinen verloren werde. Sündigt aber dein Bruder an dir, so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen; hört er dich aber nicht, so nimm noch Einen oder Zwei zu dir, auf daß die ganze Sache bestehe auf zweier oder dreier Zeugen Munde. Hört er dieselbe nicht, so sage es der Gemeinde; hört er aber auch die Gemeinde nicht, so halte ihn für einen Heiden und Zöllner. Amen ich sage euch, was ihr auf Erden binden werdet, wird auch im Himmel gebunden sein; und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein. Weiter sage ich euch, wo Zwei unter euch werden eins werden auf Erden, warum es ist, daß sie bitten wollen, das wird ihnen widerfahren von meinem Vater, der im Himmel ist. Denn wo Zwei oder Drei versammelt sind in meinem Namen, daselbst bin ich mitten unter ihnen. Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft muß ich denn meinem Bruder, wenn er sich an mir versündigt, vergeben? Bis auf siebenmal? Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir nicht, bis auf siebenmal, sondern bis auf siebzigmal siebenmal. Darum ist das Himmelreich gleich einem König, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Und als er anfing zu rechnen, ward ihm einer vorgebracht, der war ihm zehntausend Talente schuldig. Als er aber nicht hatte zu bezahlen, hieß ihn sein Herr verkaufen, und sein Weib, und seine Kinder, und alles was er hatte, und bezahlen. Da fiel der Knecht nieder und betete ihn an und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen. Da jammerte den Herrn desselbigen Knechts, und ließ ihn los, und die Schuld ließ er ihm auch nach. Da ging derselbige Knecht hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Denarien schuldig, und er griff ihn an und würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du mir schuldig bist. Da fiel sein Mitknecht nieder zu seinen Füßen und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn in den Kerker, bis er bezahlte, was er schuldig war. Da aber seine Mitknechte sahen, was sich begeben hatte, wurden sie sehr betrübt, und kamen und verständigten ihren Herrn von allem, das sich begeben hatte. Da forderte ihn sein Herr vor sich, und sprach zu ihm: Du böser Knecht, jene ganze Schuld habe ich dir nachgelassen, dieweil du mich batest. Solltest denn nicht auch du dich erbarmen über deinen Mitknecht, wie auch ich mich über dich erbarmt habe? Und sein Herr ward zornig, und überantwortete ihn den Peinigern, bis daß er bezahlte alles, was er ihm schuldig war. Also wird auch mein himmlischer Vater euch tun, so ihr nicht vergebt von euerm Herzen, ein Jeglicher seinem Bruder seine Fehler. Und es begab sich, da Jesus diese Reden vollendet hatte, erhob er sich aus Galiläa und kam in die Grenzen des jüdischen Landes, welche am Jordan liegen. Und es folgte ihm viel Volks nach, und er heilte sie daselbst. Da traten zu ihm die Pharisäer, versuchten ihn und sprachen zu ihm: Ist es auch erlaubt, daß sich ein Mann scheide von seinem Weibe wegen einer jeglichen Ursache? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der, der im Anfang die Menschen gemacht hat, habe sie gemacht Einen männlichen Geschlechts und Einen weiblichen Geschlechts? Und habe gesprochen: Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei als ein Fleisch sein. Derowegen so sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden. Da sprachen sie zu ihm: Warum hat denn Moses geboten einen Scheidebrief zu geben, und sich von ihr zu scheiden? Er sprach zu ihnen: Moses hat euch erlaubt, euch zu scheiden von euern Weibern, euers Herzens Härtigkeit wegen; von Anfang aber ist es nicht also gewesen. Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn wegen Hurerei), und nimmt eine Andere zum Weibe, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene zum Weibe nimmt, der bricht auch die Ehe. Da sprachen seine Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seinem Weibe also, so ist es nicht gut ehelich werden. Er aber sprach zu ihnen: Dieses fasst nicht Jedermann, sondern denen es gegeben ist. Denn es sind Verschnittene, die aus Mutterleib also geboren sind; und sind Verschnittene, die von den Menschen verschnitten sind; und sind Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben, um des Himmelreichs willen; wer es fassen mag, der fasse es. Da wurden Kinder zu ihm gebracht, daß er die Hände auf sie legte, und betete. Die Jünger aber schalten sie. Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder gehen und wehret ihnen nicht zu mir zu kommen, denn solcher ist das Himmelreich. Und er legte die Hände auf sie, und zog von dannen. Und siehe, es trat Einer hinzu und sprach zu ihm: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben möge haben? Er aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut; Niemand ist gut, denn nur Einer, nämlich Gott. Willst du aber ins Leben eingehen, so halte die Gebote. Da sprach er zu ihm: Welche?, Jesus aber sprach: Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsche Zeugnisse geben, Ehre deinen Vater und deine Mutter; und: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Da sprach der Jüngling zu ihm: Dieses alles habe ich gehalten von meiner Jugend auf. Was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach. Da aber der Jüngling dieses Wort hörte, ging er betrübt von ihm, denn er hatte viele Güter. Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Amen ich sage euch, ein Reicher wird schwerlich ins Himmelreich eingehen. Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurch gehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes eingehe. Da das seine Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Ei, wer kann denn selig werden? Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist dieses unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich. Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben Alles verlassen und sind dir nachgefolgt, was wird uns dafür werden? Jesus aber sprach zu ihnen: Amen ich sage euch, ihr, die ihr mir seid nachgefolgt, werdet in der Erneuerung der Dinge, wenn der Sohn des Menschen wird sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Stühlen, und richten die zwölf Geschlechter Israels. Und ein Jeglicher der da verläßt Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker, um meines Namens willen, der wird Hundertfältiges dafür empfangen, und das ewige Leben ererben. Aber viele die da sind die Ersten, werden die Letzten sein; und die Letzten werden die Ersten sein. Denn das Himmelreich ist gleich einem Hausvater, der des Morgens frühe ausging, Arbeiter zu dingen in seinen Weingarten. Und da er mit den Arbeitern eins geworden war, um einen Denar zum Taglohn, sandte er sie in seinen Weingarten. Und ging wieder aus um die dritte Stunde, und sah andere an dem Markt müssig stehen. Und sprach zu denselbigen: Geht auch ihr hin in den Weingarten, so will ich euch geben, was recht sein wird; und sie gingen hin. Abermalss ging er aus um die sechste und neunte Stunde und tat gleich also. Um die elfte Stunde aber ging er aus, und fand andere müssig stehen, und sprach zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müssig? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns Niemand gedingt. Er sprach zu ihnen: Geht auch ihr hin in den Weingarten, und was recht sein wird, sollt ihr empfangen. Da es nun Abend geworden war, sprach der Herr des Weingartens zu seinem Schaffner: Rufe die Arbeiter, und gib ihnen den Lohn; und hebe an von den letzten bis zu den ersten. Da kamen die die um die elfte Stunde gedingt geworden waren, und empfing ein jeglicher einen Denar. Da nun die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen, aber es empfingen auch sie ein Jeglicher einen Denar. Und da sie den empfangen hatten, murrten sie wider den Hausvater. Und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir des Tages Last und die Hitze getragen haben. Er aber antwortete und sagte zu Einem unter ihnen: Lieber Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht mit mir eins geworden um einen Denar? Nimm das Deine, und gehe hin; ich will aber diesem Letzten geben gleich wie dir. Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem Meinen? Siehst du darum scheel, daß ich so gütig bin? Also werden die Letzten die Ersten sein, und die Ersten die Letzten; denn Viele sind berufen, aber Wenige sind auserwählt. Und Jesus zog hinauf nach Jerusatem, und nahm mit sich die zwölf Jünger besonders auf dem Wege, und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Obersten der Priester und Schriftgelehrten überantwortet werden, und sie werden ihn verdammen zum Tode. Und werden ihn überantworten den Heiden, zu verspotten und zu geisseln, und zn kreuzigen; aber am dritten Tage wird er wieder auferstehen. Da trat zu ihm die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen, betete an und bat etwas von ihm. Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sprach zu ihm: Sage, daß diese meine zwei Söhne sitzen in deinem Reich, der eine zu deiner Rechten, der andere aber zu deiner Linken. Aber Jesus antwortete und sprach: Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde, und euch taufen lassen mit der Taufe, da ich mit getauft werde? Sie sprachen zu ihm: Wir können es. Da sprach er zu ihnen: Meinen Kelch zwar werdet ihr trinken, und mit der Taufe, da ich mit getauft werde, werdet ihr getauft werden; aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu geben, steht mir nicht zu, sondern dasselbe wird gegeben werden denjenigen, denen es bereitet ist von meinem Vater. Da das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Aber Jesus rief sie zu sich, und sprach: Ihr wisst, daß die Fürsten der Völker über sie herrschen, und die Gewaltigen üben Macht an ihnen. Aber also soll es nicht sein unter euch, sondern wer unter euch gewaltig sein will, der sei euer Diener. Und wer unter euch der Vornehmste sein will, der sei euer Knecht. Gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zum Lösegeld für Viele. Und als sie von Jericho auszogen, folgte ihm viel Volks nach. Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege, und da sie hörten, daß Jesus vorüberging, schrien sie und sprachen: Ach Herr! du Sohn Davids, erbarme dich unser. Aber das Volk schalt sie, daß sie schweigen sollten. Sie aber schrien viel mehr und sprachen: Ach Herr! du Sohn Davids, erbarme dich unser. Da blieb Jesus stehen und rief ihnen zu und sprach: was wollt ihr, daß ich euch tun soll? Sie sprachen zu ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden. Da jammerte es Jesum, und er rührte ihre Augen an, und alsbald wurden ihre Augen sehend, und sie folgten ihm nach. - - - Da sie sich nun zur Stadt Jerusalem genähert hatten, und gekommen waren nach Bethphage an den Ölberg, da sandte Jesus zwei Jünger. Und sprach zu ihnen: Geht hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ein Füllen bei ihr, löst sie ab und führt sie zu mir. Und so euch Jemand etwas wird sagen, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer; so wird er sie alsbald gehen lassen. Dies alles aber ist geschehen auf daß erfüllt würde, was da gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig, und reitet auf einer Eselin und auf einem Füllen des Tiers, so am Joch zieht. Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte. Und brachten die Eselin und das Füllen, und legten ihre Kleider auf dieselbe und setzten ihn auf sie. Aber gar viel Volks breiteten ihre Kleider auf den Weg; Andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosanna dem Sohn Davids! Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn, Hosanna in der Höhe! Und als er zu Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Dieser ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa. Und Jesus ging zum Tempel Gottes hinein, und trieb heraus alle, die da verkauften und kauften im Tempel, und stieß der Wechsler Tische um, und die Stühle der Taubenkrämer. Und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus heißen: Ihr aber habt es zur Mördergrube gemacht. Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und Er heilte sie. Da aber die Obersten der Priester und die Schriftgelehrten sahen die wunderbaren Taten, die er getan hatte, und daß die Kinder im Tempel schrien und sagten: Hosanna, dem Sohn Davids, wurden sie entrüstet. Und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja; habt ihr nie gelesen: Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zugerichtet? Und Er ließ sie stehen und ging zur Stadt hinaus nach Bethanien, und hatte sein Nachtlager daselbst. Des Morgens aber, als Er wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. Und als Er einen Feigenbaum an dem Wege sah, ging er hinzu, aber Er fand nichts daran, denn allein Blätter. Da sprach Er zu ihm: Nun wachse auf dir hinfort nimmermehr keine Frucht. Und der Feigenbaum verdorrte alsbald. Da nun die Jünger das sahen: verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum sobald verdorrt? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Amen, ich sage euch, so ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein solches tun, das sich mit dem Feigenbaum zugetragen, sondern auch, so ihr werdet sagen zu diesem Berge: Hebe dich auf und wirf dich in das Meer, so wird es geschehen, Und alles was ihr bitten werdet im Gebete, so ihr glaubt, so werdet ihr es empfangen. Und als Er in den Tempel kam, traten zu ihm, als Er lehrte, die Obersten der Priester und die Ältesten des Volks und sprachen: Aus was für Macht tust du diese Dinge? Und wer hat dir diese Macht gegeben? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch etwas fragen; so ihr mir dasselbe sagen werdet, so will auch ich euch sagen, aus was für Macht ich diese Dinge tue. Woher war die Taufe Johannes? war sie vom Himmel oder von den Menschen? Sie aber gedachten bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie sei vom Himmel gewesen, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber: sie sei von den Menschen gewesen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten, denn sie halten Alle Johannes für einen Propheten. Und sie antworteten Jesu und sprachen: Wir wissen es nicht. Da sprach auch er zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, aus was für Macht ich diese Dinge tue. Was dünkt euch aber? Es hatte Einer zwei Söhne und ging zum ersten und sprach: Mein Sohn, gehe hin und arbeite heute in meinem Weingarten. Er aber antwortete und sprach: Ich will es nicht tun. Danach aber reuete es ihn und er ging hin. Und er ging zum andern und sprach gleich also. Er aber antwortete und sprach: Herr, ich will es tun, aber er ging nicht hin. Welcher unter den Zweien hat des Vaters Willen getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Amen, ich sage euch, die Zöllner und die Huren gehen vor euch her in's Reich Gottes. Denn Johannes kam zu euch, nach der Weise der Gerechtigkeit, doch glaubtet ihr ihm nicht, aber die Zöllner und die Huren glaubten ihm. Ihr aber, ob ihr es wohl saht, habt ihr euch's doch hernach nicht gereuen lassen, daß ihr ihm geglaubt hättet. Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausvater, der pflanzte einen Weingarten und führte einen Zaun darum, und grub eine Kelter darin, und bauete einen Turm, und tat ihn den Weingärtnern aus, und zog über Land. Da nun herbei kam die Zeit der Früchte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, daß sie desselben Früchte empfingen. Da nahmen die Weingärtner seine Knechte, einen schlugen sie, den andern brachten sie um, den dritten steinigten sie. Abermals sandte er andere Knechte, mehr denn der ersten waren, aber sie taten ihnen gleich also. Letztlich sandte er seinen Sohn zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Die Weingärtner aber, da sie den Sohn sahen, sprachen sie unter einander: Dieser ist der Erbe, kommt lasst uns ihn umbringen, und sein Erbgut an uns bringen. Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weingarten hinaus, und brachten ihn um. Wenn nun der Herr des Weingartens kommen wird, was wird er denselben Weingärtnern tun? Sie sprachen zu ihm: Er wird diese Übeltäter übel umbringen, und den Weingarten andern Weingärtnern austun, die ihm die Früchte zu ihrer Zeit geben. Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in den Schriften: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, derselbe ist zum Eckstein geworden? Von dem Herrn ist das geschehen, und es ist wundersam vor unsern Augen. Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen werden, und wird einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringe. Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerbrochen werden; auf welchen aber er fällt, den wird er zerschmettern. Und da die Obersten der Priester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, vernahmen sie, daß er von ihnen redete. Und sie trachteten danach, wie sie ihn greifen möchten; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, weil es ihn für einen Propheten hielt. Und Jesus antwortete und redete abermalss durch Gleichnisse zu ihnen, und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte, Und sandte seine Knechte aus, daß sie die Gäste zur Hochzeit riefen; aber sie wollten nicht kommen. Abermalss sandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den Gästen, siehe, mein Mittagmahl habe ich bereitet, meine Ochsen und das Mastvieh ist geschlachtet, und Alles ist bereit; kommet zur Hochzeit. Sie aber achtetens nicht, sondern gingen hin, einer auf seinen Acker, der andere zu seiner Handtierung. Die übrigen aber griffen seine Knechte, höhnten und töteten sie. Da das der König hörte, ward er zornig, und schickte seine Heere aus, und brachte dieselben Mörder um und zündete ihre Stadt an. Alsdann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereitet, aber die Geladenen waren es nicht wert. Darum geht hin auf die Wegscheiden der Straßen, und ladet zur Hochzeit, welche ihr findet. Und dieselben Knechte gingen aus auf die Straßen, und brachten zusammen alle die sie fanden, beides Böse und Gute; also ward der Hochzeitsaal erfüllt mit Gästen. Da ging der König hinein, die Gäste zu besehen, und sah allda Einen, der hatte kein hochzeitliches Kleid an. Und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hereingekommen, so du doch kein hochzeitliches Kleid an hast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, und nehmt ihn hin, und werft ihn in die Finsternis, die draußen ist. Daselbst wird Heulen und Zähneklappen sein. Denn Viele sind berufen, aber Wenige sind auserwählt. Da gingen die Pharisäer hin, und wurden zu Rat, daß sie ihn verstrickten mit der Rede. Und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Herodianern und sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist, und lehrest den Weg Gottes aufrichtig und fragst nach Niemanden, denn du siehst das Angesicht der Menschen nicht an. So sage uns nun, was dünkt dich? Ist es erlaubt, daß man dem Kaiser Schatzung gebe, oder nicht? Da aber Jesus ihre Schalkheit merkte, sprach er: Ihr Gleißner, was versucht ihr mich? Zeigt mir die Schatzungsmünze. Sie aber reichten ihm einen Denar dar. Und er sprach zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Überschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Da sie das hörten, verwunderten sie sich, und ließen ihn stehen und gingen davon. An demselbigen Tage traten zu ihm die Sadduzäer, die da sagen es sei keine Auferstehung, und fragten ihn. Und sprachen: Meister, Moses hat gesagt: So Einer stirbt und hat nicht Kinder, so soll sein Bruder sein Weib, vermöge der Schwägerschaft, zum Weibe nehmen, und seinem Bruder Samen erwecken. Nun sind bei uns gewesen sieben Brüder. Der erste nahm ein Weib, und starb; und dieweil er keine Kinder hatte, hinterließ er sein Weib seinem Bruder. Desselben gleichen auch der andere, und der dritte, bis an den siebenten. Zuletzt nach allen starb auch das Weib. Nun in der Auferstehung, wessen Weib wird sie sein unter den sieben? Denn sie haben sie alle gehabt. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr die Schrift nicht wisst, noch die Kraft Gottes. Denn in der Auferstehung werden sie weder zur Ehe nehmen, noch zur Ehe gegeben werden, sondern sie sind gleich wie die Engel Gottes im Himmel. Habt ihr aber nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, das euch gesagt ist von Gott, da er spricht: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Und da das Volk solches hörte, entsetzten sie sich über seiner Lehre. Die Pharisäer aber, da sie hörten, daß er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. Und einer aus ihnen, ein Gesetzausleger, fragte ihn, also daß er ihn versuchte und sprach: Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetze? Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst lieben den Herrn deinen Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Da nun die Pharisäer bei einander versammelt waren, fragte sie Jesus, Und sprach: Was dünkt euch von Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprachen zu ihm: Davids. Er sprach zu ihnen: Wie nennt ihn denn David im Geist einen Herrn, da er sagt: Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße. So nun David ihn einen Herrn nennt, wie ist er denn sein Sohn? Und Niemand konnte ihm ein Wort antworten, und durfte auch Niemand von demselben Tage an hinfort ihn fragen. Da redete Jesus zu dem Volke und zu seinen Jüngern. Und sprach: Auf Moses Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer. Alles nun was sie euch sagen, das ihr halten sollt, das haltet und tut; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun. Denn sie sagen es wohl, aber sie tun es nicht. Denn sie binden schwere und unerträgliche Bürden, und legen dieselben den Menschen auf die Schultern, aber sie wollen dieselben auch nicht mit ihrem Finger bewegen. Alle ihre Werke aber tun sie, daß sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Denkzettel breit, und die Säume an ihren Röcken groß. Sie sitzen gern oben an den Mahlzeiten und in den Synagogen. Und haben es gern, daß sie gegrüßt werden auf den Märkten, und von den Menschen genannt werden Rabbi, Rabbi. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen: denn Einer ist euer Meister, nämlich Christus; ihr alle aber seid Brüder. Und ihr sollt Niemand euern Vater heißen auf Erden: denn Einer ist euer Vater, der im Himmel ist. Und ihr sollt euch nicht lassen Meister nennen: denn Einer ist euer Meister, nämlich Christus. Aber der Größte unter euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöhen wird, der wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigen wird, der wird erhöht werden. Wehe aber euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Gleißner, weil ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen. Denn ihr zwar kommt nicht hinein; und die hinein wollen, lasst ihr nicht hinein gehen. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Gleißner, weil ihr der Witwen Häuser auffresst, und dasselbe unter dem Schein des langen Gebets. Darum werdet ihr ein desto schwereres Urteil empfangen. Wehe euch ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Gleißner, weil ihr Meer und Land umzieht, daß ihr einen Judengenossen macht, und wenn er es geworden ist, so macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, zweifältig mehr denn ihr seid. Wehe euch, ihr blinden Wegweiser, die ihr sagt: Wer da schwört bei dem Tempel, das ist nichts; wer aber schwört bei dem Gold am Tempel, der ist schuldig. Ihr Narren und Blinden! Welches ist größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? Und wer da schwört bei dem Altar, das ist nichts; wer aber schwört bei, der Gabe, die darauf ist, der ist schuldig. Ihr Narren und Blinden! Welches ist größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Darum wer da schwört bei dem Altar, der schwört bei demselbigen, und bei allem, was darauf ist. Und wer da schwört bei dem Tempel, der schwört den demselbigen, und bei dem, der darin wohnt. Und wer da schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Stuhl Gottes, und bei dem, der darauf sitzt. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Gleißner, weil ihr verzehntet die Münzen und den Dill und den Kümmel, und lasst unterdessen dahinten die wichtigern Stücke des Gesetzes, nämlich das Gericht, und die Barmherzigkeit, und den Glauben. Diese Stücke sollte man tun, und jene nicht unterlassen. Ihr blinden Wegweiser, die ihr die Mücken seiht, und dagegen die Kamele verschluckt. Wehe euch ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Gleißner, weil ihr das Auswendige der Trinkgeschirre und der Schüsseln reinigt, inwendig aber sind sie voll Raubes und Unmäßigkeit. Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Inwendige des Trinkgeschirrs und der Schüssel, auf daß auch ihr Auswendiges rein werde. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Gleißner, weil ihr gleich seid den getünchten Gräbern, welche auswendig zwar hübsch scheinen, aber inwendig sind sie voller Totenbeine, und aller Unreinigkeit. Also auch ihr, von aussen zwar scheint ihr vor den Menschen gerecht, aber inwendig seid ihr voller Gleißnerei, und Übertretung des Gesetzes. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Gleißner, weil ihr den Propheten Gräber bauet, und schmücket der Gerechten Grabmäler. Und sprecht: Wären wir zu unserer Väter Zeiten gewesen, so wollten wir nicht teilhaftig gewesen sein mit ihnen an der Propheten Blut. So gebt ihr nun wider euch selbst Zeugnis, daß ihr Kinder seid derer, die die Propheten getötet haben. Wohlan, erfüllt auch ihr das Maß euerer Väter. Ihr Schlangen, ihr Natterngezüchte, wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen? Darum siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise, und Schriftgelehrte, und derselben werdet ihr etliche töten und kreuzigen, und etliche werdet ihr geißeln in euern Synagogen, und werdet sie verfolgen von einer Stadt zu der andern. Auf daß über euch komme alles das gerechte Blut, das vergossen ist auf die Erde, von dem Blut des gerechten Abels an, bis auf das Blut Zacharias, des Sohns Barachias, welchen ihr getötet habt, zwischen dem Tempel und dem Altar. Amen ich sage euch, dieses alles wird über dies Geschlecht kommen. Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten, und steinigst, die zu dir gesandt sind: Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre jungen Hühnlein unter die Flügel versammelt? Aber ihr habt nicht gewollt. Siehe, euer Haus wird euch wüst gelassen werden. Denn ich sage euch, ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprecht: Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn. Danach ging Jesus hinaus, und wandelte von dem Tempel hinweg, und seine Jünger traten zu Ihm, daß sie Ihm zeigten die Gebäude des Tempels. Jesus aber sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dieses alles? Amen ich sage euch, es wird hier kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht werde abgerissen werden. Und als Er auf dem Ölberge saß, traten zu Ihm die Jünger besonders, und sprachen: Sage uns, wann wird dieses geschehen? Und welches wird das Zeichen sein deiner Zukunft und des Endes der Welt. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, daß euch nicht Jemand verführe. Denn es werden Viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin Christus, und werden Viele verführen. Ihr werdet aber hören Kriege und Geschrei von Kriegen: sehet zu und erschreckt nicht, denn es muß dieses alles geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. Denn es wird sich empören ein Volk wider das andere, und ein Königreich wider das andere; und werden sein Hungersnot, und Pestilenz, und Erdbeben hin und wieder. Dieses aber alles wird nur der Anfang sein der Schmerzen. Alsdann werden sie euch überantworten in Drangsal, und werden euch töten: und ihr werdet gehasst werden um meines Namens willen von allen Völkern. Und alsdann werden sich Viele ärgern, und werden sich untereinander verraten, und werden sich unter einander hassen. Und es werden viele falsche Propheten aufstehen, und werden Viele verführen, Und dieweil die Übertretung des Gesetzes wird überhand nehmen, wird die Liebe in Vielen erkalten. Wer aber beharrt bis an's Ende, der wird selig werden. Und es wird gepredigt werden dieses Evangelium des Reichs auf dem ganzen Erdkreis, zu einem Zeugnis wider alle Völker; und alsdann wird das Ende kommen. Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung, davon gesagt ist durch den Propheten Daniel, daß er steht an dem heiligen Ort; (wer das liest, der betrachte es.) Alsdann fliehe auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist. Und wer auf dem Dache ist, der steige nicht hernieder, etwas aus seinem Hause zu holen. Und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht um, seine Kleider zu holen. Wehe aber den Schwangeren und Säugerinnen zu derselben Zeit. Bittet aber, daß euere Flucht nicht geschehe im Winter, noch am Sabbat. Denn es wird alsdann eine große Drangsal sein, desgleichen nicht gewesen ist von Anfang der Welt, bis jetzt, und auch nicht werden wird. Und wo dieselben Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch erhalten: aber um der Auserwählten willen werden dieselben Tage verkürzt werden. So alsdann Jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist Christus, oder da, so glaubt es nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen, und werden große Zeichen und Wunder tun, also daß sie verführen würden (wo es möglich wäre) auch die Auserwählten. Siehe, ich habe es euch zuvor gesagt. Darum, wenn sie zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste, so geht nicht hinaus. Siehe, er ist in den Kammern, so glaubt es nicht. Denn gleich wie der Blitz ausgeht vom Aufgang, und leuchtet bis zum Niedergang. Also wird auch die Zukunft des Sohnes des Menschen sein. Denn wo das Aas sein wird, da werden sich die Geier versammeln. Bald aber nach der Drangsal derselbigen Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Sohns des Menschen im Himmel; und alsdann werden an die Brust schlagen alle Geschlechter auf Erden, und werden sehen kommen den Sohn des Menschen auf den Wolken des Himmels, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und Er wird seine Engel senden mit einem großen Hall der Posaune; und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis an das andere. An dem Feigenbaum aber lernt ein Gleichnis. Wenn sein Zweig jetzt saftig wird, und Blätter gewinnt, so wisst ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dieses alles sehen werdet, so wisst, daß es nahe vor der Tür ist. Amen, ich sage euch: dies Geschlecht wird mitnichten vergehen, bis das dieses alles geschehe. Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte werden mitnichten vergehen. Von demselben Tage aber und von der Stunde weiß Niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater. Gleich aber wie die Tage Noahs waren, also wird auch die Zukunft des Sohnes des Menschen sein. Denn gleichwie sie in den Tagen, die vor der Sündflut gewesen, aßen und tranken, zur Ehe nahmen und zur Ehe gaben, bis an den Tag, da Noah in den Kasten einging, Und achteten es nicht, bis die Sündflut kam, und sie allesamt dahin nahm: also wird auch die Zukunft des Sohns des Menschen sein. Alsdann werden Zwei auf dem Felde sein; der Eine wird angenommen, der Andere aber wird verlassen werden Zwei werden mahlen in der Mühle: Eine wird angenommen, die Andere aber wird verlassen werden. Darum wachet: Denn ihr wisst nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommen wird. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kommen wollte, so würde er ja wachen, und nicht in sein Haus brechen lassen. Darum auch ihr seid bereit: denn der Sohn des Menschen wird kommen zu einer Stunde, da ihr nicht meint. Welcher ist aber nun ein treuer und kluger Knecht, den sein Herr gesetzt hat über sein Gesinde, daß er ihnen zur rechten Zeit Speise gebe? Selig ist derselbe Knecht, welchen sein Herr, wenn er kommt, wird finden also tun. Amen, ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. So aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagen wird: Mein Herr verzögert zu kommen, Und fängt an zu schlagen seine Mitknechte, auch zu essen und zu trinken mit Trunkenbolden: So wird der Herr desselben Knechts kommen an dem Tage, an welchem er seiner nicht wartet, und zu der Stunde, die er nicht weiß. Und wird ihn in zwei Stücke zerhauen, und wird ihm seinen Teil geben mit den Gleißnern, daselbst wird Heulen und Zähneklappen sein. Alsdann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen, und gingen aus dem Bräutigam entgegen. Aber fünf unter ihnen waren klug, und fünf waren töricht. Die Törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen nicht Öl mit sich. Die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. Da nun der Bräutigam verzog, schlummerten sie alle, und entschliefen. Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt, geht aus ihm entgegen. Da standen dieselbigen Jungfrauen alle auf, und richteten ihre Lampen zu. Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebt uns von euerm Öl denn unsere Lampen verlöschen. Da antworteten die Klugen und sprachen: Das wollen wir nicht tun, sonst möchten wir beiderseits nicht genug haben. Geht aber vielmehr hin zu den Krämern, und kauft für euch. Da sie nun hingingen zu kaufen, da kam der Bräutigam, und welche bereit waren, gingen mit ihm hinein in den Hochzeitsaal, und die Tür ward verschlossen. Danach kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tue uns auf. Er aber antwortete und sprach: Amen ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Darum wacht, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird. Denn er wird handeln wie ein Mensch, der über Land zog, und rief seinen Knechten, und übergab ihnen seine Güter. Und einem zwar gab er fünf Talente, dem andern aber zwei, dem dritten eines; einem Jeden nach seinem Vermögen, und zog bald hinweg. Da ging er hin, der fünf Talente, empfangen hatte, und handelte mit denselbigen, und gewann andere fünf Talente. Desgleichen auch der zwei Talente empfangen halte, der gewann auch zwei andere. Der aber eines empfangen hatte, ging hin und machte eine Grube in die Erde, und verbarg seines Herrn Geld. Über eine lange Zeit aber kam der Herr derselben Knechte, und hielt Rechnung mit ihnen. Da trat herzu der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente hinzu, und sprach: Herr, du hast mir fünf Talente übergeben: siehe da, ich habe mit denselben andere fünf Talente gewonnen. Da sprach sein Herr zu ihm: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein in deines Herrn Freude. Da trat auch hinzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Talente übergeben: siehe da, ich habe mit denselben zwei andere gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein in deines Herrn Freude. Da trat auch hinzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bist, der du schneidest, wo du nicht gesäet hast, und sammelst, da du nicht gestreuet hast. Derwegen weil ich mich fürchtete, ging ich hin und verbarg dein Talent in die Erde; siehe, da hast du das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du schalkhafter und fauler Knecht, wußtest du, daß ich schneide, da ich nicht gesäet habe, und sammle, da ich nicht gestreut habe: So solltest du mein Geld zu den Wechslern getan haben, so hätte ich, als ich kam, das Meine wieder genommen mit Wucher. Darum nehmt von ihm das Talent, und gebt es dem, der zehn Talente hat. Denn einem Jeglichen der da hat, dem wird gegeben werden, und er wird überflüssig haben. Wer aber nicht hat, dem wird auch was er hat, genommen werden. Und den unnützen Knecht werft in die äusserste Finsternis hinaus, daselbst wird Heulen und Zähneklappen sein. Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle heiligen Engel mit ihm, alsdann wird Er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit. Und es werden vor Ihm alle Völler versammelt werden, und Er wird sie von einander scheiden, gleich als ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Und wird sie stellen, die Schafe zwar zu seiner Rechten, die Böcke aber zur Linken. Da wird denn der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von der Zeit her, da der Welt Grund ist gelegt geworden. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt; Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt; Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet; Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; Ich bin im Kerker gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Alsdann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen, und haben dich gesättigt? oder durstig, und haben dich getränkt? Wann haben wir dich einen Gast gesehen, und haben dich beherbergt? oder nackt, und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Kerker gesehen, und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten, und sagen zu ihnen: Amen, ich sage euch: So fern ihr es getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, so habt ihr es mir getan. Alsdann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, welches bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln, Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben; Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränkt; Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt; Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht bekleidet; Ich bin krank und im Kerker gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. Da werden auch sie ihm antworten und sagen: Herr, wenn haben wir dich gesehen hungrig, oder durstig, oder einen Gast, oder nackt, oder krank, oder im Kerker, und haben dir nicht gedient? Alsdann wird er ihnen antworten und sagen: Amen, ich sage euch: So fern ihr es nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, so habt ihr es auch mir nicht getan. Und sie werden hingehen, diese zwar in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben. Und es begab sich, da Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach Er zu seinen Jüngern: Ihr wisst, daß nach zwei Tagen das Passah sein wird, alsdann wird der Sohn des Menschen überantwortet werden, daß Er gekreuzigt werde. Da versammelten sich die Obersten der Priester, und die Schriftgelehrten, und die Ältesten des Volks, in dem Pallast des Hohenpriesters, der da hieß Kajaphas. Und sie hielten einen Rat, daß sie Jesum mit List griffen und töteten. Sie sprachen aber: Ja nicht auf dem Fest, auf daß nicht ein Aufruhr werde im Volk. Als aber Jesus zu Bethanien war im Hause Simons des Aussätzigen, Trat zu Ihm ein Weib, das hatte ein alabasternes Gefäß, mit köstlicher Salbe, und goß sie auf sein Haupt, da Er zu Tische lag. Da das seine Jünger sahen, wurden sie unwillig, und sprachen: Wozu dient dieser Verlust? Denn diese Salbe hätte mögen teuer verkauft und den Armen gegeben werden. Da das Jesus merkte, sprach Er zu ihnen: Was bekümmert ihr das Weib? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit die Armen bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Denn daß sie diese Salbe auf meinen Leib gegossen hat, das hat sie getan, mich zur Begräbnis zu bereiten. Amen, ich sage euch: Wo dieses Evangelium wird gepredigt werden in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat. Da ging hin der Zwölfen einer, mit Namen Judas Iskariot, zu den Obersten der Priester. Und sprach: Was wollt ihr mir geben, so will Ich ihn euch verraten? Sie aber wogen ihm dreißig Silberlinge dar. Und von dem an suchte er Gelegenheit, daß er Ihn verriete. Aber am ersten Tage der ungesäuerten Kuchen traten die Jünger zu Jesu, und sprachen zu Ihm: Wo willst du, daß wir dir bereiten das Passah zu essen? Er aber sprach: Geht hin in die Stadt zu Einem, und sprecht zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist nahe, ich will bei dir das Passah halten mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passah. Als es aber Abend war geworden, setzte Er sich zu Tische mit den Zwölfen. Und da sie aßen, sprach Er: Amen, ich sage euch, Einer aus euch wird mich verraten. Und sie wurden sehr betrübt, und fingen an, ein Jeglicher unter ihnen, und sagten zu Ihm: Herr, bin ich's? Er aber antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel tunkt, der wird mich verraten. Der Sohn des Menschen geht zwar hin, gleichwie von ihm geschrieben steht: Aber wehe demselben Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen verraten wird. Es wäre ihm besser, daß er nicht wäre geboren geworden. Da antwortete Judas, der Ihn verriet, und sprach: Bin ich's, Rabbi! Er sprach zu ihm: Du hast's gesagt. Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach es, und gab es den Jüngern, und sprach Nehmt, esst: das ist mein Leib. Und Er nahm das Trinkgeschirr, und dankte, gab ihnen dasselbe, und sprach: Trinkt alle daraus. Das ist mein Blut, das Blut des neuen Testaments welches vergossen wird für Viele, zur Vergebung der Sünden. Aber ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächse des Weinstocks trinken, bis an den Tag, da ich es neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. Und da sie die Lobpsalmen gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir. Denn es steht geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen. Wenn ich aber werde auferstanden sein, so will ich vor euch hingehen nach Galliläa. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sie auch alle sich an dir ärgerten, so will doch ich mich nimmermehr ärgern, Jesus sprach zu ihm: Amen ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müßte, so will ich dich doch mitnichten verleugnen. Desgleichen sagten auch alle die Jünger. Da kam Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der genannt wird Gethsemane, und sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis daß ich dorthin gehe und bete. Und nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus, und fing an zu trauern und zu zagen. Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod, bleibt hier und wacht mit mir. Und ging vorwärts ein wenig, fiel nieder auf sein Angesicht und betete, und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch vor mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst. Und Er kam zu seinen Jüngern, und fand sie schlafend, und sprach zu Petrus: Konntet ihr denn nicht auch nur eine Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung kommt. Der Geist zwar ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Zum andern ging Er abermals hin, betete und sprach: Mein Vater, ist es nicht möglich, daß dieser Kelch vor mir vorübergehe, ich trinke ihn denn; so geschehe dein Wille. Und Er kam und fand sie abermals schlafend, denn ihre Augen waren voll Schlafs. Und Er ließ sie und ging abermals hin, und betete zum drttien Male, und redete eben dieselbigen Worte. Da kam Er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Ja, schlafet nun immerhin und ruht. Siehe, die Stunde ist herbeigekommen, daß der Sohn des Menschen in der Sünder Hände überantwortet werde. Steht auf, laßt uns gehen; siehe, er ist herbeigekommen, der mich verrät. Und als Er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölfen einer, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stangen, von den Obersten der Priester und Ältesten des Volks. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben, und gesagt: Welchen ich küssen werden der ist es, den greift. Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: Gegrüßet seiest du Rabbi; und küßte ihn. Jesus aber sprach zu ihm: Freund, warum bist du gekommen? Da traten sie hinzu und legten die Hände an Jesus, und griffen Ihn. Und siehe, Einer aus denen, die bei Jesu waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert aus, und schlug des Hohenpriesters Knecht, und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ibm: Stecke dein Schwert an seinen Ort: denn alle, die das Schwert nehmen, die sollen durch das Schwert umkommen. Oder meinst du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir darstelle mehr denn zwölf Legionen Engel? Wie würden aber die Schriften erfüllt, die da sagen: Es müsse also gehen. Zu derselben Stunde sprach Jesus zu den Scharen: Ihr seid ausgegangen, als zu einem Mörder, mit Schwertern und Stangen, mich zu fangen. Bin ich doch täglich gesessen bei euch, und habe gelehrt im Tempel, und ihr habt mich doch nicht gegriffen. Dieses alles aber ist geschehen, daß erfüllt würden die Schriften der Propheten. Da verließen Ihn alle Jünger, und flohen. Die aber Jesum gegriffen hatten, führten Ihn zu dem Hohenpriester Kajaphas, dahin die Schriftgelehrten und die Ältesten sich versammelt hatten. Petrus aber folgte Ihm nach von ferne, bis in des Hohenpriesters Hof, und ging hinein, und setzte sich zu den Dienern, auf daß er das Ende sehe. Die Obersten der Priester aber, und die Ältesten, und der ganze Rat, suchten falsche Zeugnisse wider Jesum, auf daß sie Ihn töteten. Aber sie fanden keines. Und wiewohl viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie doch keines; zuletzt aber traten herzu zwei falsche Zeugen. Und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen, und in drei Tagen denselben bauen. Und der Hohepriester stand auf, und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was ist das, das diese wider dich zeugen? Aber Jesus schwieg still. Und der Hohepriester antwortete, und sprach zu ihm: Ich beeidige dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du seiest Christus, der Sohn Gottes? Jesus sprach: Du hast's gesagt. Doch sage ich euch, von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sehen sitzen zur Rechten der Kraft, und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriß der Hohepriester seine Kleider, und sprach: Er hat Gott gelästert, was bedürfen wir weiter Zeugen? Siehe, jetzt haben wir seine Gotteslästerung gehört. Was dünkt euch? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Da speiten sie in sein Angesicht, und gaben Ihm Backenstreiche, Etliche aber schlugen Ihn mit Gerten. Und sprachen: Weissage uns, Christi, wer ist es, der dich schlug? Petrus aber saß draußen im Hofe. Und es trat zu ihm eine Magd, und sprach: Auch du warst bei dem Jesu aus Galiläa. Er aber leugnete vor ihnen allen, und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. Als er aber hinausging in den Vorhof, sah ihn eine andere, und sprach zu denen, die daselbst waren: Auch dieser war bei dem Jesu von Nazareth. Und er leugnete abermals, und schwur dazu: Ich kenne den Menschen nicht. Und über eine kleine Weile traten hinzu, die daselbst standen, und sprachen zu Petrus: Wahrlich, du bist auch einer von diesen, denn deine Sprache macht dich offenbar. Da fing er an sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn. Da gedachte Petrus an die Worte Jesu, da er zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn krähen wird, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. Als aber der Tag angebrochen war, hielten alle Obersten der Priester und die Ältesten des Volks einen Rat wieder Jesum, daß sie Ihn töteten. Und banden Ihn, und führten Ihn hin, und überantworteten Ihn Pontius Pilatus, dem Landpfleger. Da nun Judas, der Ihn verraten hatte, sah, daß Er verurteilt geworden war, gereuete es ihn, und brachte wieder die dreißig Silberlinge den Obersten der Priester und den Ältesten, und sprach: Ich habe gesündigt, daß ich unschuldig Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht uns das an? Da siehe du zu. Und er warf die Silberlinge in den Tempel, und entfernte sich; und ging hin und erhenkte sich selbst. Aber die Obersten der Priester nahmen die Silberlinge, und sprachen: Es ist nicht erlaubt, daß wir sie in den Gotteskasten legen, sintemal es Blutgeld ist. Sie wurden aber zu Rat und kauften den Acker eines Hafners darum, zum Begräbnis der Fremdlinge. Daher ist derselbige Acker genannt geworden der Blutacker, welcher Name währet bis auf den heutigen Tag. Alsdann ist erfüllt geworden, was gesagt ist durch den Propheten Jeremias, da er sprach: Und ich nahm die dreißig Silberlinge (den Wert dessen der geschätzt war geworden, welchen sie geschätzt hatten), die nahm ich von den Kindern Israels. Und gab sie zum Acker des Hafners, wie denn der Herr mir befohlen hatte. Jesus aber stand vor dem Landpfleger. Und der Landpfleger fragte ihn, und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. Und da Er verklagt ward von den Obersten der Priester und den Ältesten, antwortete Er nichts. Da sprach Pilatus zu Ihm: Hörst du nicht, wieviel sie wider dich zeugen? Aber Er antwortete ihnen nicht, auch nicht auf ein einziges Wort, also daß sich der Landpfleger sehr verwunderte. Auf das Fest aber pfiegte der Landpfleger dem Volk einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. Er hatte aber dazumal einen berüchtigten Gefangenen, der hieß Barabbas. Da sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch losgebe, Barabbas oder Jesus, welcher genannt wird Christus? Denn er wußte wohl, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Und da er auf dem Richterstuhl saß, schickte sein Weib zu ihm, und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten, denn ich habe heute viel erlitten im Traum von seinetwegen. Aber die Obersten der Priester und die Ältesten überredeten das Volk, daß sie um Barabbas bitten sollten, Jesum aber umbrächten. Da antwortete nun der Landpfleger und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr unter diesen Zweien, den ich euch soll losgehen? Sie sprachen: Barabbas. Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich denn machen mit Jesu, der da genannt wird Christus? Sie sprachen alle zu ihm: Laß ihn kreuzigen. Der Landpfleger aber sagte: Was hat er denn Übles getan? Sie aber schrien noch mehr, und sprachen: Laß ihn kreuzigen. Da nun Pilatus sah, daß er nichts schaffte, sondern daß es ein viel größer Getümmel ward, nahm er Wasser, und wusch die Hände vor dem Volk, und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blute dieses Gerechten; seht ihr zu. Da antwortete das ganze Volk, und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder. Da gab er ihnen Barabbas los, aber Jesum ließ er geißeln, und überantwortete Ihn, daß Er gekreuzigt wurde, Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesum zu sich in das Richthaus, und sammelten über Ihn die ganze Schar. Und zogen Ihn aus, und legten Ihm einen Scharlachmantel an. Und flochten eine Krone aus Dornen, und setzten sie auf sein Haupt, und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand, und bogen die Knie vor Ihm, und verspotteten Ihn, und sprachen: Gegrüßet seist du, du König der Juden. Und spieen Ihn an, und nahmen das Rohr, und schlugen damit sein Haupt. Und da sie Ihn verspottet hatten, zogen sie Ihm den Mantel aus, und zogen Ihm seine Kleider an, und führten Ihn hin, daß sie Ihn kreuzigten. Und indem sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene mit Namen Simon, den zwangen sie, daß er Ihm sein Kreuz trug. Und da sie an den Ort kamen, welcher genannt wird Golgatha, welches bedeutet Schädelstätte, Gaben sie Ihm Essig zu trinken, mit Galle vermischt; und da Er denselben gekostet hatte, wollte Er ihn nicht trinken. Da sie Ihn aber gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider, und warfen das Los darum, auf daß erfüllt wurde das da gesagt ist von dem Propheten: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und über meinen Rock haben sie das Los geworfen. Und sie saßen allda und hüteten Ihn. Und oben zu seinem Haupte hefteten sie seine Beschuldigung, geschrieben, nämlich: Dieser ist Jesus, der König der Juden. Und da wurden zwei Mörder mit Ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die aber vorübergingen, lästerten ihn, und schüttelten ihre Köpfe, Und sprachen: Der du den Tempel abbrichst, und bauest ihn in dreien Tagen, errette dich selber. Bist du Gottes Sohn, so steige herab vom Kreuz, Desgleichen auch die Obersten der Priester spotteten sein, samt den Schriftgelehrten und Ältesten, und sprachen: Andere hat er errettet, und kann sich selber nicht erretten. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz, so wollen wir ihm glauben. Er hat auf Gott vertrauet, der erlöse ihn nun, hat er Gefallen an ihm; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn. Eben so schmähten Ihn auch die Mörder, die mit Ihm gekreuzigt waren. Und von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis über das ganze Land bis zu der neunten Stunde. Um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme, und sprach: Eli, Eli, Lamma Sabachthani! Das ist: Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen? Etliche aber von denen, die daselbst standen, da sie das hörten, sprachen sie: Dieser rufet dem Elias. Und alsobald lief einer aus ihnen, nahm einen Schwamm, und füllte ihn mit Essig, und steckte ihn auf ein Rohr, und tränkte Ihn. Die andern aber sprachen: Halt, laß sehen, ob Elias komme und Ihn errette. Aber Jesus schrie abermals mit lauter Stimme, und gab den Geist auf. Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, Und die Gräber wurden aufgetan, und standen auf viele Leiber der Heiligen, die da schliefen. Und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung, und kamen in die heilige Stadt, und erschienen Vielen. Aber der Hauptmann und die bei ihm waren und bewahrten Jesum, da sie sahen das Erdbeben, und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich dieser war Gottes Sohn. Es waren aber viele Weiber daselbst, die von ferne zusahen, die da Jesu waren nachgefolgt aus Galiläa, und hatten Ihm gedient. Unter welchen war Maria Magdalena, und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. Als es aber Abend war geworden, kam ein reicher Mann von Arimathäa, mit Namen Joseph, welcher auch ein Jünger Jesu gewesen war. Dieser ging zu Pilatus, und bat ihn um den Leib Jesu; da befahl Pilatus, man sollte ihm den Leib geben. Und als Joseph den Leib empfangen hatte, wickelte er ihn in reine Leinwand. Und legte ihn in sein eigenes neues Grab, welches er hatte lassen in einen Felsen hauen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes, und ging davon. Es waren aber allda Maria Magdalena, und die andere Maria, die saßen dem Grabe gegenüber. Des andern Tages aber, der da folgt nach dem Rüsttage, kamen die Obersten der Priester und die Pharisäer sämtlich zu Pilatus. Und sprachen: Herr, wir sind eingedenk geworden, daß dieser Verführer sprach, da er noch lebte: Ich will nach dreien Tagen auferstehen. Darum befiehl, daß man das Grab verwahre bis an den dritten Tag, auf daß nicht irgend seine Jünger kommen des Nachts, und stehlen Ihn, und sagen zum Volk: Er ist auferstanden von den Toten; denn also würde der letzte Betrug ärger sein denn der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Hüter, geht hin und verwahrt das Grab, wie ihr wisst. Sie aber gingen hin, und verwahrten das Grab mit Hütern, und versiegelten den Stein. Am Ende aber der Woche, beim Anbruch des ersten Wochentages, kam Maria Magdalena, und die andere Maria, das Grab zu besehen. Und siebe, es geschah ein großes Erdbeben: denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu, und wälzte den Stein von der Tür, und setzte sich darauf. Seine Gestalt aber war wie der Blitz, und sein Kleid weiß wie der Schnee. Die Hüter aber wurden erschüttert vor Furcht, und wurden als wären sie tot. Aber der Engel antwortete und sprach zu den Weibern: Fürchtet euch nicht: denn ich weiß, daß ihr Jesum den Gekreuzigten sucht. Er ist nicht hier: denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht den Ort, da der Herr gelegen ist, Und geht eilends hin, und sagt seinen Jüngern, daß Er auferstanden sei von den Toten. Und siehe, Er wird vor euch hingehen nach Galiläa, daselbst werdet ihr Ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Und sie gingen eilends zum Grabe hinaus, mit Furcht und großer Freude, und liefen, daß sie es seinen Jüngern verkündigten. Und da sie gingen seinen Jüngern zu verkündigen, siehe, da begegnete ihnen Jesus, und sprach: Seid gegrüßt. Sie aber traten hinzu, und griffen seine Füße an, und beteten Ihn an. Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht: geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, auf daß sie hingehen nach Galiläa, denn daselbst werden sie mich sehen. Da sie aber hingingen, siehe, da kamen Etliche von den Hütern in die Stadt, und verkündigten den Obersten der Priester alles, was geschehen war. Und sie kamen zusammen mit den Ältesten; und nachdem sie zu Rat waren geworden, gaben sie den Kriegsknechten Geld genug. Und sprachen: Saget, seine Jünger kamen des Nachts, und stahlen Ihn, als wir schliefen. Und wo dieses würde rauskommen vor dem Landpfleger, wollen wir ihn stillen, und schaffen, daß ihr ohne Sorge seid. Sie aber nahmen das Geld und taten, wie sie gelehrt waren. Und diese Rede ist verbreitet geworden unter den Juden bis auf den heutigen Tag. Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa, auf den Berg, dabin zu kommen wie ihnen Jesus befohlen hatte. Und da sie Ihn sahen, beteten sie ihn an, Etliche aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen, und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin, und macht mir zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters, und des Sohns, und des heiligen Geistes. Und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende. Amen. Dies ist der Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes. Als geschrieben steht in den Propheten: Siehe, Ich sende meinen Boten vor Dir her, der da bereiten wird Deinen Weg vor Dir. Es ist eine Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben. Johannes taufte in der Wüste, und predigte die Taufe der Bekehrung zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land, und die von Jerusalem, und ließen sich alle von ihm taufen im Flusse Jordan, und bekannten ihre Sünden. Johannes aber war bekleidet mit Kamelshaaren, und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden, und aß Heuschrecken und wilden Honig, und predigte und sprach: Es geht mir Einer nach, der ist stärker denn ich, dem ich nicht genugsam bin, daß ich mich bücke, und den Riemen seiner Schuhe auflöse. Ich zwar habe euch getauft mit Wasser, Er aber wird euch mit dem heiligen Geist taufen. Und es begab sich in denselben Tagen, daß Jesus kam aus Nazareth, das in Galiläa liegt, und ließ sich taufen von Johannes im Jordan. Und alsbald, da Er aus dem Wasser heraufstieg, sah Er, daß sich der Himmel spaltete, und den Geist gleichwie eine Taube herabfahren auf ihn. Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein Sohn, der Geliebte, an dem ich Wohlgefallen habe. Und alsbald trieb Ihn der Geist in die Wüste, Und Er war daselbst in der Wüste vierzig Tage, und ward versucht von dem Satan, und war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten Ihm. Nachdem aber Johannes überantwortet war, kam Jesus nach Galiläa, und predigte das Reich Gottes. Und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herzu gekommen; bekehrt euch, und glaubt dem Evangelium. Da Er aber an dem galiläischen Meer wandelte, sah Er den Simon und Andreas seinen Bruder, daß sie ein Netz in's Meer warfen, denn sie waren Fischer, Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach, so will ich euch zu Menschenfischern machen Alsbald verließen sie ihre Netze, und folgten Ihm nach. Und da Er von dannen ein wenig weiter gegangen war, sah Er den Jakob, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, daß auch sie die Netze im Schiffe flickten. Und alsbald rief Er ihnen. Und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Schiff mit den Taglöhnern, und folgten Ihm nach. Und sie gingen nach Kapernaum hinein, und alsbald am Sabbat ging Er in die Synagoge, und lehrte. Und sie entsetzten sich über seiner Lehre; denn Er lehrte sie, als Einer der die Macht hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten. Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch, der einen unreinen Geist hatte, der schrie und sprach: Ach! was haben wir mit Dir zu schaffen, Du Jesu von Nazareth? Bist Du gekommen uns zu verderben? Ich weiß, wer Du bist, nämlich der Heilige Gottes. Und Jesus schalt ihn, und sprach: Verstumme, und fahre aus von ihm. Und der unreine Geist riß ihn, und schrie mit lauter Stimme, und fuhr aus von ihm. Und sie entsetzten sich alle, also, daß sie unter einander sich befragten, und sprachen: Was ist das? Was ist das für eine neue Lehre, daß Er mit Macht auch den unreinen Geistern gebietet, und sie Ihm gehorchen? Und das Gerücht von Ihm ging alsbald aus in das ganze Land, so um Galiläa her liegt. Und alsbald nachdem sie aus der Synagoge gegangen waren, kamen sie in das Haus Simons und Andreas, mit Jakobus und Johannes. Die Schwieger Simons aber lag zu Bette, und hatte das Fieber, und alsbald sagten sie Ihm von ihr. Und Er trat hinzu, und richtete sie auf, nachdem Er ihre Hand ergriffen hatte; und das Fieber verließ sie alsbald, und sie diente ihnen. Als es aber Abend geworden war, da die Sonne unterging, brachten sie zu Ihm alle die Kranken und die Besessenen. Und die ganze Stadt hatte sich versammelt vor der Tür. Und er heilte viele Kranke, die mit mancherlei Krankheiten behaftet waren, und trieb viele Teufel aus, und ließ die Teufel nicht reden, weil sie Ihn kannten. Und des Morgens früh, da es noch sehr Nacht war, stand Er auf, und ging hinaus, und ging an einen öden Ort, und betete daselbst. Und Simon, und die bei Ihm waren, eilten Ihm nach. Und da sie Ihn gefunden hatten, sprachen sie zu Ihm: Sie suchen Dich allzumal. Und Er sprach zu ihnen: Lasst uns in die nächstgelegenen Flecken gehen, daß ich auch daselbst predige, denn dazu bin ich ausgegangen. Und Er predigte in ihren Synagogen, in ganz Galiläa, und trieb die Teufel aus. Und es kam zu Ihm ein Aussätziger, der bat Ihn, kniete vor Ihm nieder, und sprach zu Ihm: So Du willst, so kannst Du mich wohl reinigen. Und es jammerte Jesum, und Er streckte die Hand aus, rührte ihn an, und sprach zu ihm: Ich will es tun, sei gereinigt. Und als Er dies gesagt hatte, ging der Aussatz alsbald von ihm, und er ward rein. Und Er redete ihm ernstlich zu, und hieß ihn weggehen. Und sprach zu ihm: Siehe zu, daß du Niemand nichts sagst; sondern gehe hin, und zeige dich dem Priester, und opfere für deine Reinigung, was Moses geboten hat, zum Zeugnis wider sie. Er aber, da er hinaus kam, hob er an, und redete viel davon, und machte diese Geschichte ruchbar, also, daß Er hinfort nicht mehr konnte öffentlich in eine Stadt eingehen, sondern Er war draußen in den öden Örtern, und sie kamen zu Ihm von allen Enden. Und über etliche Tage ging Er wiederum nach Kapernaum hinein, und es ward ruchtbar, daß Er zu Hause war. Und alsbald versammelten sich Viele, also, daß auch der Platz bei der Tür sie nicht mehr faßte. Und Er redete zu ihnen das Wort. Und es kamen Etliche zu Ihm, die brachten einen Gichtbrüchigen welcher von Vieren getragen ward. Und da sie nicht konnten zu Ihm kommen von wegen des Volks, deckten sie das Dach auf, da Er war, und brachen durch, und ließen das Bett hinab, darauf der Gichtbrüchige lag. Da aber Jesus ihren Glauben sah, sprach Er zu dem Gichtbrüchigen: Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. Es saßen aber etliche Schriftgelehrte allda, und gedachten in ihren Herzen: Warum redet dieser also Gotteslästerungen? Wer kann Sünden vergeben, denn allein Gott? Und Jesus erkennte alsbald mit seinem Geist, daß sie also gedachten bei sich selbst, und sprach zu ihnen: Was gedenkt ihr solches in euern Herzen? Welches ist leichter, zu dem Gichtbrüchigen zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben; oder zu sagen: Stehe auf, hebe dein Bett auf, und wandle? Auf daß ihr aber wisst, daß der Sohn des Menschen Macht hat, die Sünden zu vergeben auf Erden, da sprach Er zu dem Gichtbrüchigen: Ich sage dir, stehe auf, hebe dein Bett auf, und gehe heim. Und alsbald stand er auf, hob sein Bett auf: und ging hinaus vor Allen, also, daß sie sich alle entsetzten, und Gott priesen, und sprachen: Wir haben dergleichen noch nie gesehen. Und Er ging wiederum hinaus an das Meer, und das ganze Volk kam zu Ihm, und Er lehrte sie. Und da Er vorüberging, sah Er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen, und sprach zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf und folgte Ihm nach. Und es begab sich, da Er sich zu Tische setzte in desselben Hause, setzten sich auch viele Zöllner und Sünder zu Tische mit Jesu und seinen Jüngern, denn ihrer waren viele, und waren Ihm nachgefolgt. Und die Schriftgelehrten und Pharisäer, da sie sahen, daß Er mit den Zöllnern und Sündern aß, sprachen sie zu seinen Jüngern: Was ist das, daß Er mit den Zöllnern und Sündern ißt und trinkt. Da das Jesus hörte, sprach Er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen zur Bekehrung zu berufen die Gerechten, sondern die Sünder. Und die Jünger Johannes und der Pharisäer fasteten viel. Deswegen kamen Etliche, und sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes und der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können auch die Hochzeitleute fasten, so lang der Bräutigam bei ihnen ist? So lang der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird werden, alsdann werden sie fasten, zu derselben Zeit. Niemand flickt einen Lappen von neuem Tuch an ein altes Kleid, sonst nimmt der neue Lappen nur noch mehr weg vom alten Kleid, und der Riß wird ärger. Und Niemand fasst neuen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man soll neuen Wein in neue Schläuche fassen. Und es begab sich, daß Er vorüber ging am Sabbat durch die Saat, und seine Jünger fingen an, indem sie gingen, Ähren auszuraufen Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Siehe zu, warum tun deine Jünger am Sabbat, was nicht erlaubt ist? Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, da er Mangel hatte, und ihn hungerte, samt denen, die bei ihm waren? Wie er gegangen sei in das Haus Gottes, zur Zeit Abjatars, des Hohenpriesters, und aß die Schaubrote, die Niemanden erlaubt sind zu essen, denn nur den Priestern, und wie er auch denen gegeben habe, die bei ihm waren? Und Er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen. Darum ist der Sohn des Menschen ein Herr auch des Sabbats. Und Er ging abermals in die Synagoge, und es war allda ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie gaben Acht auf Ihn, ob Er auch am Sabbat ihn heilen würde, auf daß sie ihn anklagen könnten. Und Er sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Tritt hervor. Und er sprach zu ihnen: Ist es erlaubt, am Sabbat Einem Gutes zu tun, oder Böses zu tun? eine Seele zu erhalten, oder zu töten? Sie aber schwiegen still. Und Er sah sie rinqs umher an mit Zorn, und ward betrübt über die Verhärtung ihres Herzens, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und Er streckte sie aus. Da ward seine Hand wieder gesund wie die andere. Und die Pharisäer gingen hinaus, und hielten alsbald einen Rat mit den Herodianern wider Ihn, wie sie Ihn umbrächten. Aber Jesus entwich mit seinen Jüngern an das Meer, und vieles Volk folgte Ihm nach, aus Galiläa und aus Judäa, Und von Jerusalem und aus Idumäa, und von jenseits des Jordans; desgleichen die um Tyrus und Sidon wohnten, eine große Menge, da sie gehört hatten, wie große Dinge Er täte, kamen sie zu Ihm. Und Er gebot seinen Jüngern, daß ein Schifflein für Ihn bereit wäre, von wegen des Volks, daß sie ihn nicht drückten. Denn Er heilte ihrer Viele, also, daß sich zu Ihm drängten alle, die mit Krankheiten behaftet waren, auf daß sie Ihn anrührten. Und wenn Ihn die unreinen Geister sahen, fielen sie vor ihm nieder, schrien und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und Er bedrohte sie heftig, daß sie Ihn nicht offenbar machten. Und Er ging auf einen Berg, und rief zu sich, welche Er wollte, und diese gingen hin zu Ihm. Und Er ordnete Zwölfe, daß sie bei Ihm sein sollten, und daß Er sie aussendete zu predigen. Und daß sie Macht hätten die Krankheilen zu heilen, und die Teufel auszutreiben. Und gab Simon den Namen Petrus. Ferner ordnete Er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und gab ihnen den Namen Boanerges, das ist verdolmetscht, Söhne des Donners. Ferner den Andreas und Philippus, und Bartholomäus und Matthäus, und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus und Simon von Kana. Und Judas Iskariot, der Ihn auch verriet. Und sie kamen nach Hause. Und es kam abermals das Volk zusammen, also, daß sie auch nicht essen konnten. Und da die Seinigen es hörten, gingen sie aus, Ihn zu greifen, denn sie sprachen: Er ist von Sinnen gekommen. Die Schriftgelehrten aber, die von Jerusalem herab gekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und durch den Obersten der Teufel treibt Er die Teufel aus. Und Er rief sie zusammen, und sprach zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann ein Satan den andern austreiben? Und wenn ein Reich wider sich selbst zerteilt wird, so mag dasselbe Reich nicht bestehen. Und wenn ein Haus wider sich selbst zerteilt wird, so mag dasselbe Haus nicht bestehen. Desgleichen so sich der Satan wider sich selbst empört und zerteilt ist, er kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm. Es kann Niemand einem Starken in sein Haus fallen, und seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde, alsdann erst wird er sein Haus berauben mögen. Amen, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben werden, auch die Gotteslästerungen, damit sie Gott lästern. Wer aber wider den heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung ewiglich, sondern ist schuldig des ewigen Gerichts. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist. Und es kamen seine Bruder und seine Mutter, und standen draußen, schickten zu Ihm, und ließen Ihn rufen. Und das Volk saß um Ihn her, Und sie sprachen zu Ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder sind draußen, und suchen Dich. Da antwortete Er ihnen, und sprach: Wer ist meine Mutter, und meine Brüder? Und Er sah rings um sich her, auf diejenigen, die um Ihn her saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter, und dieses sind meine Brüder. Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder, und meine Schwester, und meine Mutter. Und Er fing abermals an zu lehren am Meer. Und es versammelte sich vieles Volk zu ihm, also daß Er in ein Schiff trat, und auf dem Meere saß, das ganze Volk aber war auf dem Lande am Meer. Und Er lehrte sie viele Dinge durch Gleichnisse; und in seiner Lehre sprach Er zu ihnen. Hört zu: Siehe, es ging ein Säemann aus zu säen, Und es begab sich, indem er säete, fiel Etliches an den Weg, da kamen die Vögel des Himmels und frassen es auf. Etliches aber fiel auf das Felsige, da es nicht viel Erde hatte, und es ging bald auf, darum, daß es nicht tiefe Erde hatte. Da aber die Sonne aufgegangen war, ward es verbrannt, und dieweil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Und Etliches fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor, und erstickten es, und es brachte keine Frucht. Und Etliches fiel auf ein gutes Land, und brachte Frucht, die da aufging und wuchs; und Etliches trug dreißigfältig, Etliches aber sechszigfältig, Etliches aber hundertfältig. Und Er sprach zu ihnen: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und da Er allein war, fragten Ihn um dieses Gleichnis die um Ihn waren, samt den Zwölfen. Und Er sprach zu ihnen: Euch ist gegeben zu wissen das Geheimnis des Reichs Gottes; Jenen aber die draußen sind, wiederfährt dies alles durch Gleichnisse, Auf daß sie es mit sehenden Augen sehen, und doch nicht erkennen; und mit hörenden Ohren hören, und doch nicht verstehen; auf daß sie sich nicht dermaleinst bekehren, und die Sünden ihnen vergeben werden. Und Er sprach zu ihnen: Versteht ihr dieses Gleichnis nicht? wie wollt ihr denn alle die andern Gleichnisse verstehen? Der Säemann säet das Wort. Diese sind es aber, die an dem Wege gesäet sind: Wo das Wort gesäet wird, und wenn sie es gehört haben, so kommt alsbald der Satan, und nimmt weg das Wort, das in ihre Herzen gesäet war. Also auch, die sind es, die auf das Felsige gesäet sind, welche, wenn sie das Wort gehört haben, so nehmen sie es bald mit Freuden an. Aber sie haben keine Wurzel in ihnen, sondern sie sind wetterwendisch, danach wenn sich Drangsal oder Verfolgung um des Worts willen erhebt, so ärgern sie sich alsbald. Diese aber sind es, die unter die Dornen gesäet sind, diese sind die das Wort hören. Aber die Sorgen dieser Welt, und der Betrug des Reichtums, und die Gelüste nach andern Dingen dieser Art, gehen hinein und ersticken das Wort; also wird es unfruchtbar. Diese aber sind es, die auf ein gutes Land gesäet sind: die das Wort hören und nehmen es an, und bringen Frucht; Etliches dreißigfältig, und Etliches sechzigfältig, und Etliches hundertfältig. Und Er sprach zu ihnen: Kommt auch ein Licht, daß man es unter einen Scheffel oder unter ein Bett sehe? Kommt es nicht, daß man es auf einen Leuchter stecke? Denn es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werde; und es geschiebt nichts, daß es heimlich bleibe, sondern daß es an's Licht komme. So Jemand Ohren hat zu hören, der höre. Ferner sprach Er zu ihnen: Sehet zu, was ihr hört, mit welcherlei Maß ihr messt, wird man euch wieder messen, und man wird euch noch zugeben, die ihr dies hört. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, von dem wird man nehmen, auch das er hat. Ferner sprach Er: Das Reich Gottes hält sich also, als wenn ein Mensch Samen auf das Land wirft. Und schläft und steht auf, Nacht und Tag, und der Same geht auf, und wächst in die Länge, auf eine Weise, die er nicht weiß. Denn die Erde bringt von ihr selbst Frucht, zum ersten das Gras, danach die Ähren, danach den vollen Weizen in der Ähre. Wenn sich aber die Frucht hervorgetan hat, so schickt er alsbald die Sichel hin, weil die Ernte da ist. Ferner sprach Er: Wem wollen wir das Reich Gottes vergleichen? oder durch welches Gleichnis wollen wir es vorstellen? Es ist gleich wie ein Senfkörnlein, welches, wenn es gesäet wird auf das Land, so ist es das kleinste unter allen Samen, die auf Erden sind. Aber wenn es gesäet ist, so steigt es auf, und wird größer denn alle Kohlkräuter, und gewinnt große Zweige, also daß die Vögel des Himmels unter seinem Schatten nisten können. Und durch viele solche Gleichnisse redete Er zu ihnen das Wort, nachdem sie es fassen konnten, Ohne Gleichnis aber redete Er nichts zu ihnen. Aber besonders legte Er seinen Jüngern Alles aus. Und an demselben Tage, als es Abend geworden war, sprach Er zu ihnen: Lasst uns hinüberfahren an das andere Ufer. Und sie ließen das Volk gehen und nahmen Ihn, wie Er im Schiff war; es waren aber auch andere Schifflein mehr bei Ihm. Und es erhob sich ein großer Sturmwind, und die Wellen schlugen in das Schiff, also daß es begann voll zu werden. Er aber war auf dem Hinterteil des Schiffs, und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten Ihn auf, und sprachen zu Ihm: Meister, fragst Du nichts danach, daß wir verderben. Und Er stand auf, und schalt den Wind, und sprach zu dem Meere: Schweige, verstumme. Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille. Und Er sprach zu ihnen: Warum seid ihr so furchtsam? Wie kommt es, daß ihr keinen Glauben habt? Und sie fürchteten sich sehr, und sprachen unter einander: Wer ist denn dieser, daß ihm auch der Wind und das Meer gehorchen. Und sie kamen an das andere Ufer des Meers, in das Land der Gadarener. Und als Er aus dem Schiff trat, lief Ihm alsbald entgegen aus den Gräbern ein Mensch, der besessen war von einem unreinen Geist. Welcher seine Wohnung in den Gräbern hatte, und Niemand konnte ihn binden, auch nicht mit Ketten. Darum, daß er oft mit Fesseln und Ketten gebunden gewesen war, hatte aber die Ketten zerrissen, und die Fesseln zerschmettert, und Niemand konnte ihn zähmen. Und er war allezeit, beides Tag und Nacht, auf den Bergen und in den Gräbern, schrie und schlug sich selbst mit Steinen. Da er aber Jesum von ferne sah, lief er hinzu und betete Ihn an. Und schrie mit lauter Stimme, und sprach: Was habe ich mit Dir zu tun, o Jesu, Du Sohn Gottes des Höchsten? ich beschwöre Dich bei Gott, daß Du mich nicht quälst. Denn Er sprach zu ihm: Fahre aus, du unreiner Geist, von dem Menschen. Und Er fragte ihn: Wie heißest Du? Und er antwortete und sprach: Legion heiße ich, denn unserer sind viele. Und er bat ihn sehr, daß Er sie nicht aus demselben Land wegsendete. Und es war daselbst an den Bergen eine große Herde Schweine an der Weide. Und die Teufel baten ihn alle, und sprachen: Sende uns in die Schweine, daß wir in sie fahren. Und alsbald erlaubte es ihnen Jesus. Da fuhren die unreinen Geister aus, und fuhren in die Schweine. Und die Herde stürzte sich im Sturm von den Höhen in das Meer; (es waren aber ihrer bei zweitausend,) und ertranken im Meere. Diejenigen aber, welche die Schweine hüteten, flohen, und verkündigten das in der Stadt und auf dem Lande. Und sie gingen hinaus zu sehen, was da geschehen war. Und sie kamen zu Jesu, und sahen den, der von den Teufeln besessen war, der die Legion gehabt hatte, daß er saß und zwar bekleidet, und vernünftig, und sie fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, was dem Besessenen geschehen war, und von den Schweinen. Da gingen sie an, und baten ihn, daß Er aus ihren Grenzen wegzöge. Und da Er in das Schiff trat, bat ihn der, der von Teufeln besessen gewesen war, daß er möchte bei ihm sein. Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Gehe hin in dein Haus, und zu den Deinen, und verkündige ihnen, wie große Dinge dir der Herr getan, und sich deiner erbarmt hat. Da ging er hin, und fing an auszurufen in den zehn Städten, wie große Dinge ihm Jesus getan hatte, und Jedermann verwunderte sich. Und da Jesus wieder hinübergefahren war im Schiff, an das andere Ufer, versammelte sich vieles Volk zu ihm, und Er war an dem Meere. Und siehe, da kam einer aus den Obersten der Synagoge, mit Namen Jairus, und da er ihn sah, fiel er ihm zu Füßen. Und bat ihn sehr, und sprach: Mein Töchterlein ist in den letzten Zügen, Du wollest kommen, und die Hände auf sie legen, damit sie bei dem Leben erhalten werde, so wird sie lebendig bleiben. Und Er ging hin mit ihm, und es folgte ihm vieles Volk nach, und sie drängten ihn. Und es war ein Weib, die hatte den Blutfluß zwölf Jahre gehabt. Und hatte viel erlitten von vielen Ärzten, und hatte alles ihr Gut darüber angewendet, und es hatte ihr doch nichts geholfen, sondern vielmehr war es ärger mit ihr geworden. Da die von Jesu gehört hatte, kam sie im Volk von hinten zu, und rührte sein Kleid an. Denn sie sprach: Wenn ich nur seine Kleider möchte anrühren, so würde ich gesund. Und alsbald vertrocknete der Brunnen ihres Bluts, und sie fühlte es am Leibe, daß sie von der Plage war gesund geworden. Und alsbald, da Jesus erkannt hatte bei sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte Er sich um im Volk, und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? Und die Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, daß Dich das Volk drängt, und sprichst: Wer hat mich angerührt? Und Er sah sich um, daß Er diejenige sehe, die dieses getan hatte. Das Weib aber fürchtete sich, und zitterte, als die da wußte, was an ihr geschehen war, kam deswegen, und fiel vor ihm nieder, und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht: Gehe hin mit Frieden, und sei gesund von deiner Plage. Da er noch redete, kamen Etliche aus dem Hause des Obersten der Synagoge, und sprachen zu demselben: Deine Tochter ist gestorben, was bemühst du weiter den Meister. Jesus aber, als Er die Rede, die da gesagt ward, gehört hatte, sprach Er alsbald zu dem Obersten der Synagoge: Fürchte dich nicht, glaube nur. Und Er ließ Niemand ihm nachfolgen, ohne allein Petrus, und Jakobus, und Johannes, den Bruder des Jakobus. Und Er kam in das Haus des Obersten der Synagoge, und sah das Getümmel, und die da sehr weinten und heulten. Und Er ging hinein, und sprach zu ihnen: Was macht ihr ein Getümmel und weint? Das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft. Da verlachten sie Ihn. Er aber trieb sie allzumal aus, und nahm mit sich den Vater des Mägdleins, und die Mutter, und die bei Ihm waren, und ging hinein, da das Mägdlein zu Bette lag. Und Er ergriff die Hand des Mägdleins, und sprach zu ihr: Talitha Kumi, das ist verdolmetscht: Du Mägdlein (ich sage dir) stehe auf. Und alsobald stand das Mägdlein auf, und wandelte, denn es war zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich gar sehr. Und Er verbot ihnen hart, daß dies Niemand erfahre, und sagte, man sollte ihr zu essen geben. Und Er ging aus von dannen, und kam in sein Vaterland, und seine Jünger folgten Ihm nach. Und da der Sabbat gekommen war, fing Er an zu lehren in der Synagoge; und Viele die ihn hörten erstaunten und sprachen: Woher kommt diesem solches? und was für eine Weisheit ist es, die Ihm gegeben ist, daß auch solche Wunder durch seine Hände geschehen? Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn Maria's, und ein Bruder des Jakobus und Joses, und Judas und Simons? Sind nicht auch seine Schwestern allhier bei uns? und sie ärgerten sich an Ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger, denn in seinem Vaterland, und bei seinen Verwandten, und in seinem Hause. Und Er konnte allda nicht ein einziges Wunder tun, ohne allein etlichen Kranken legte Er die Hände auf, und heilte sie. Und Er verwunderte sich wegen ihres Unglaubens. Und Er zog in die Flecken rings umher und lehrte. Und Er berief die Zwölfe, und hob an sie auszusenden, je Zwei und Zwei, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister. Und gebot ihnen, daß sie nichts nehmen auf den Weg, denn allein einen Stab; keine Tasche, kein Brot, kein Geld im Gürtel. Sondern trugen Sohlen an die Füße gebunden; und daß sie nicht zwei Röcke anzögen. Und sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus eingehen werdet, da bleibt, bis ihr von dem Orte wegzieht. Und welche euch nicht aufnehmen noch hören, da geht von dannen heraus, und schüttelt den Staub ab, der unten an euern Füßen sein wird, zu einem Zeugnis wider sie. Amen, ich sage euch: Es wird Sodom und Gomorra am Tage des Gerichts erträglicher ergehen denn derselbigen Stadt. Und sie gingen aus, und predigten, daß sie sich bekehrten. Und sie trieben viele Teufel aus, und salbten viele Kranke mit Öl, und heilten sie. Und der König Herodes hörte diese Dinge, (denn sein Name war offenbar geworden) und er sprach: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden, darum erzeigen sich die Wunder in ihm. Andere sprachen: Er ist Elias; Andere aber sprachen: Er ist ein Prophet, oder wie Einer aus den Propheten. Da es aber Herodes hörte, sprach er: Dieser ist Johannes, den ich enthauptet habe, derselbe ist von den Toten auferstanden. Denn er, Herodes, hatte ausgesandt, und Johannes gegriffen, und hatte ihn gebunden im Kerker wegen der Herodias, seines Bruders Philippus Weib: denn er hatte sie zur Ehe genommen. Denn Johannes sprach zu Herodes: Es ist dir nicht erlaubt, daß du deines Bruders Weib habest, Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten, aber sie konnte nicht. Denn Herodes fürchtete Johannes, weil er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war; und er bewies ihm viel Achtung, und gehorchte ihm in vielen Stücken, und hörte ihn gern. Da kam ein gelegener Tag, als Herodes auf seinen Geburtstag ein Abendmahl gab seinen Fürsten und Hauptleuten, und den Vornehmsten in Galiläa. Und der Herodias Tochter kam hinein, und tanzte, und es gefiel dem Herodes und denen, die mit zu Tische saßen; da sprach der König zum Mägdlein: Bitte von mir, was du willst, so will ich dir es geben. Und er schwur ihr einen Eid, und sprach: Was du wirst von mir bitten, will ich dir geben, bis an die Hälfte meines Königreichs. Sie aber ging hinaus und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich bitten? Diese sprach: Das Haupt Johannes des Täufers. Da ging sie alsbald hinein mit Eile zum Könige, bat, und sprach: Ich will, daß du mir gebest von Stund an auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers. Und wiewohl der König betrübt war, doch um des Eides willen, und derer, die mit zu Tische saßen, wollte er sie nicht abweisen. Und alsbald schickte der König einen Trabanten hin, und befahl, daß sein Haupt hergebracht würde. Derselbe nun ging hin, und enthauptete ihn im Kerker. und brachte sein Haupt in einer Schüssel, und gab es dem Mägdlein, das Mägdlein aber gab es ihrer Mutter. Und da das seine Jünger gehört hatten, kamen sie, und nahmen seinen Leichnam, und legten ihn in ein Grab. Und die Apostel kamen zu Jesu zusammen, und verkündigten Ihm alles was sie getan und was sie gelehrt hatten, Und Er sprach zu ihnen: Kommt besonders in eine Wüste, und ruht ein wenig, denn ihrer waren viele, die ab und zugingen; und sie hatten auch nicht Zeit genug zu essen. Da fuhren sie in einem Schiffe hinweg, in eine Wüste besonders. Und das Volk sah sie wegfahren, und Viele kannten Ihn, und liefen daselbst hin mit einander zu Fuß aus allen Städten, und kamen ihnen zuvor, und kamen zu ihm. Und als Jesus herausging, sah Er vieles Volk, und es jammerte Ihn derselben, weil sie waren wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Und Er fing an sie zu lehren von vielen Dingen. Als nun der Tag fast dahin war, traten seine Jünger zu Ihm und sprachen: Der Ort ist wüst, und der Tag ist nunmehr fast dahin. Laß sie von Dir, daß sie hingehen umher in die Dörfer und Flecken, und kaufen sich Brot, denn sie haben nichts zu essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir denn hingehen, und für zweihundert Denarien Brot kaufen, und ihnen zu essen geben? Er aber sprach zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Geht hin und seht. Und da sie es erkundigt hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische. Und Er befahl ihnen, daß sie sich Alle lagerten in verschiedenen Tischgesellschaften auf das grüne Gras. Und sie setzten sich in gevierten Abteilungen, zu Hunderten und zu Fünfzigen. Und Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, und sah auf gen Himmel, und dankte, und brach die Brote, und gab sie seinen Jüngern, daß sie ihnen vorlegten, und die zwei Fische teilte Er unter sie Alle. Und sie aßen Alle und wurden satt. Und sie hoben zwölf Körbe voll Brocken auf, und von den Fischen. Und die dieselben Brote gegessen hatten, derer waren bei 5000 Mann. Und alsbald nötigte Er seine Jünger, daß sie in das Schiff traten, und vor Ihm an das andere Ufer fuhren, welches Bethsaida gegenüber lag, bis daß Er das Volk von sich ließe. Und da Er sie von sich abgefertigt hatte, ging Er hin auf den Berg zu beten. Und als es Abend geworden war, da war das Schiff mitten auf dem Meer, Er aber war auf dem Lande allein, Und Er sah, daß sie Not litten beim Rudern, denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Nachtwache kam Er zu ihnen, und wandelte auf dem Meere. Und Er wollte an ihnen vorüber gehen. Sie aber, da sie Ihn sahen auf dem Meere wandeln, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien. Denn sie sahen Ihn Alle, und waren erschrocken. Aber alsbald redete Er mit ihnen, und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin es, fürchtet euch nicht. Und Er trat zu ihnen hinauf in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich, und verwunderten sich über die Maßen. Denn sie waren nichts verständiger geworden über den Broten, denn ihr Herz war verhärtet. Und da sie hinübergefahren waren, kamen sie in den Land Genesaret, und landeten daselbst. Und da sie aus dem Schiff stiegen, erkannte man Ihn sogleich. Und die Leute liefen herum in der ganzen Gegend, und fingen an die Kranken umher zu tragen auf den Betten, wo sie hörten, daß Er war. Und wo Er in die Flecken oder Städte, oder Dörfer einging, da legten sie die Kranken auf die Marktplätze, und baten Ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides anrühren möchten, und Alle, die Ihn anrührten, wurden gesund. Und es versammelten sich zu Ihm die Pharisäer, und Etliche von den Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren. Und da sie sahen Etliche seiner Jünger mit gemeinen (das ist, mit ungewaschenen) Händen das Brot essen, tadelten sie sie. Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, sie haben denn die Hände fleißig gewaschen, und halten also die Satzung der Ältesten. Und wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, sie waschen sich denn vorher. Und viele andere Dinge sind, die sie zu halten haben angenommen; als nämlich das Waschen der Trinkgeschirre, und Krüge, und ehernen Gefässe, und Bettladen. Danach fragten Ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Satzung der Ältesten, sondern essen das Brot mit ungewaschenen Händen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wohl fein hat von euch Gleißnern Jesajas geweissagt, wie geschrieben steht: Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir. Vergeblich aber dienen sie mir, dieweil sie lehren solche Lehren, die nur Menschengebote sind. Denn ihr habt verlassen das Gebot Gottes, und haltet die Satzung der Menschen, von Krügen und Trinkgeschirren, zu waschen, und anderes desgleichen tut ihr viel. Ferner sprach Er zu ihnen: Wohl fein hebt ihr das Gesetz Gottes auf, auf daß ihr euere Satzung haltet. Denn Moses hat gesagt: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren; und, wer dem Vater oder der Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Ihr aber sagt: Wenn einer zum Vater oder zur Mutter spricht: Das, was ich zu deiner Unterstützung beitragen könnte, soll Korban, d. h. eine Opfergabe werden. Dem erlaubt ihr, nichts mehr zu tun für seinen Vater und seine Mutter. So hebt ihr das Wort Gottes auf durch euere Satzung, die ihr gesetzt habt, und desgleichen tut ihr Vieles. Und Er rief zu Ihm das ganze Volk, und sprach zu ihnen: Hört mir Alle zu, und merkt darauf. Es ist nichts außer dem Menschen, das ihn verunreinigen könnte, so es in ihn geht, sondern das von ihm ausgeht, das ist's, das den Menschen verunreinigt. Hat Jemand Ohren zu hören, der höre. Und da Er von dem Volk in's Haus gekommen war, fragten Ihn seine Jünger um dieses Gleichnis. Und Er sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr so unverständig: Vernehmet ihr nicht, daß Alles, was von außen in den Menschen geht, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Magen, und geht aus in das heimliche Gemach. So wird alle Speise gereinigt. Ferner sprach Er: Was aus dem Menschen geht, dasselbe verunreinigt den Menschen. Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen heraus die bösen Gedanken, Ehebrüche, Hurereien, Totschläge. Diebstähle, Geiz, Schalkheit, List, Unzucht, neidischer Blick, Lästerung, Hoffart, Unvernunft. Alle diese bösen Stücke gehen von innen heraus, und verunreinigen den Menschen. Und Er machte sich von dannen auf, und ging in die Grenzen von Tyrus und Sidon, und ging in ein Haus, und wollte, daß es Niemand erfahre; aber Er konnte nicht verborgen sein. Denn als ein Weib von Ihm gehört hatte, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte, kam sie, und fiel nieder zu seinen Füßen. (Es war aber dies Weib eine Griechin, aus Syrophönizien gebürtig;) und sie bat Ihn, daß Er den Teufel von ihrer Tochter austreibe. Jesus aber sprach zu ihr: Laß zuvor die Kinder satt werden. Denn es ist nicht fein, daß man der Kinder Brot nehme, und werfe es vor die Hündlein. Sie aber antwortete und sprach zu Ihm: Ja Herr, doch essen die Hündlein unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder. Und Er sprach zu ihr: Von wegen dieses Worts, so gehe hin, der Teufel ist von deiner Tochter ausgefahren. Und als sie hingegangen war in ihr Haus fand sie, daß der Teufel ausgefahren war, und die Tochter auf dem Bette liegend. Und da Er wieder ausging von den Grenzen Tyrus und Sidons, kam Er an das galiläische Meer, durch das Gebiet der zehn Städte. Und sie brachten zu Ihm einen Tauben, der schwer redete, und sie baten Ihn, daß Er die Hand auf ihn legte. Und Er nahm ihn von dem Volke besonders, und legte seine Finger in Jenes Ohren, und spie, und rührte seine Zunge an. Und sah auf gen Himmel, seufzte, und sprach zu ihm: Effatha, das ist, thue dich auf. Und alsbald taten sich seine Ohren auf, und das Band seiner Zunge ward los, und er redete recht. Und Er verbot ihnen, sie sollten es Niemanden sagen. Je mehr Er es aber ihnen verbot, je mehr riefen sie es aus. Und wurden über die Maßen bestürzt, und sprachen: Er hat Alles wohl gemacht, Er macht Beides, die Tauben hören, und die Sprachlosen reden. In den selben Tagen, da sehr vieles Volk da war, und da sie nichts zu essen hatten, rief Jesus seine Jünger zu sich, und sprach zu ihnen: Mich jammert des Volks, denn sie sind nun drei Tage bei mir verharrt, und haben nichts zu essen. Und wenn ich sie ungegessen von mir heim ließe, würden sie auf dem Wege verschmachten, denn ihrer Etliche sind von ferne gekommen. Seine Jünger antworteten Ihm: Woher möchte Jemand diese sättigen mit Brot hier in der Wüste? Und Er fragte sie: Wie viel Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben. Und Er gebot dem Volk, daß sie sich auf die Erde lagerten. Und Er nahm die sieben Brote, und dankte, und brach sie, und gab sie seinen Jüngern, daß sie dieselben vorlegten. Und sie legten sie dem Volke vor. Sie hatten auch einige wenige Fischlein; und Er dankte, und hieß auch dieselben vorlegen. Sie aßen aber, und wurden satt, und hoben die übrigen Brocken auf, sieben Körbe. Ihrer aber, die da gegessen hatten, waren bei viertausend; und Er ließ sie von sich. Und alsbald trat Er in ein Schiff mit seinen Jüngern, und kam in die Gegend von Dalmanutha. Und die Pharisäer gingen heraus, und fingen an sich mit Ihm zu befragen, und begehrten von Ihm ein Zeichen vom Himmel, und versuchten Ihn also, Da seufzte Er in seinem Geiste, und sprach: Was sucht doch dies Geschlecht ein Zeichen? Amen, ich sage euch: Wenn diesem Geschlecht ein Zeichen wird gegeben werden, so strafe mich Gott. Und Er ließ sie, und trat wieder in das Schiff, und fuhr an das andere Ufer. Und die Jünger hatten vergessen Brot mit sich zu nehmen, und hatten nicht mehr mit sich im Schiff denn nur ein Brot. Und Er verbot ihnen und sprach: Schauet zu, und seht euch vor, vor dem Sauerteig der Pharisäer, und vor dem Sauerteige Herodes. Und sie befragten sich unter einander und sprachen: Wir haben kein Brot. Als Jesus dieses vernahm, sprach Er zu ihnen: Was befragt ihr euch doch, daß ihr kein Brot habt? Vernehmt ihr noch nichts, und seid noch nicht verständig? Habt ihr noch ein verhärtetes Herz in euch? Habt ihr noch Augen, und seht nicht? habt ihr noch Ohren, und hört nicht? Und gedenkt an nichts? Da ich die fünf Brote brach unter die Fünftausend, wie viel Korbe voll Brocken hobt ihr da auf? Sle sprachen zu ihm: Zwölf. Da ich aber die sieben brach unter die Viertausend, wie viel Körbe voll Brocken hobt ihr da auf? Sie sprachen: Sieben, Da sprach Er zu ihnen: Wie, versteht ihr denn dies nicht? Und Er kam gen Bethsaida; und sie brachten zu Ihm einen Blinden, und baten Ihn, daß Er ihn anrührte. Und Er nahm den Blinden bei der Hand, und führte ihn hinaus vor den Flecken, und spie in seine Augen, und legte die Hände auf ihn, und fragte ihn, ob er etwas sähe? Und er sah über sich, und sprach: Ich sehe Menschen wandeln, als wären es Bäume. Danach legte Er abermals die Hände auf seine Augen, und hieß ihn über sich sehen; und er ward wieder zurecht gebracht, und schaute sie allesamt scharf an. Und Er schickte ihn heim, und sprach: Du sollst weder in den Flecken hineingehen, noch es Jemanden sagen in dem Flecken. Und Jesus ging aus, und seine Jünger, in die Flecken der Stadt Cäsarea-Philippi. Und auf dem Wege fragte Er seine Jünger, und sprach zu ihnen: Wer sagen die Leute, daß ich sei? Sie aber antworteten: Sie sagen, Du seist Johannes der Täufer; Andere sagen: Du seist Elias; Andere aber: Du seist der Propheten einer. Und Er sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist Christus. Und Er bedrohte sie, daß sie Niemanden von Ihm sagen sollten. Und fing an sie zu lehren: daß der Sohn des Menschen viel leiden müßte, und verworfen werden von den Ältesten und Obersten der Priester und Schriftgelehrten, und getötet werden, und nach dreien Tagen auferstehen. Und Er redete dies Wort frei offenbar. Da nahm Ihn Petrus zu sich, und fing an, ihm heftig einzureden. Er aber wandte sich um, und sah seine Jünger an, und bestrafte Petrus, und sprach: Gehe hinter mich, du Satan, denn du trachtest nicht nach dem, das Gottes ist, sondern nach dem, das der Menschen ist. Und Er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern, und sprach zu ihnen: Wer mir will nachfolgen, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich, und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren: wer aber sein Leben verliert um meinet- und des Evangeliums willen, der wird es erhalten. Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und nähme unterdessen Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse? Denn wer sich mein und meiner Worte schämt bei diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn Er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. Und Er sprach zu ihnen: Amen, ich sage euch, es sind Etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie sehen das Reich Gottes, daß es mit Kraft gekommen sei. Und nach sechs Tagen nahm Jesus zu sich Petrus, und Jakobus, und Johannes, und führte sie auf einen hohen Berg, besonders allein, und ward verklärt vor ihnen. Und seine Kleider wurden glänzend und sehr weiß wie der Schnee, daß sie kein Walker auf Erden so weiß machen kann. Und es ward von ihnen gesehen Elia mit Mose, die hielten ein Gespräch mit Jesu. Und Petrus antwortete und sprach zu Jesu: Rabbi, es ist gut, daß wir hier bleiben; darum laß uns drei Hütten machen: Dir eine, Mose eine und Elia eine. Denn er wußte nicht, was er redete, denn sie waren voll Schreckens. Und es kam eine Wolke, du überschattete sie; und eine Stimme kam aus der Wolke, und sprach: Dieser ist mein Sohn, der Geliebte, den sollt ihr hören. Und von Stund an, da sie sich umsahen, sahen sie Niemanden mehr, sondern Jesus war allein bei ihnen. Da sie aber vom Berg herabgingen, verbot Er ihnen, daß sie Niemanden erzählten sollten, was sie gesehen hätten, ohne allein wenn der Sohn des Menschen würde auferstanden sein von den Toten. Und sie behielten diesen Handel bei sich, und befragten sich unter einander, was doch das Auferstehen von den Toten wäre? Und sie fragten Ihn und sprachen: Sagen doch die Schriftgelehrten, daß Elias zuvor kommen muß. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias soll ja zuvorkommen, und Alles zurecht bringen; dazu des Menschen Sohn muß Vieles leiden, und gering geachtet werden, wie denn von Ihm geschrieben steht. Aber ich sage euch: Elias ist gekommen, und sie taten an ihm, was sie gut fanden, wie denn von ihm geschrieben steht. Und als Er zu den Jüngern gekommen war, sah Er vieles Volk um sie, und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen befragten. Und alsbald geriet das ganze Volk in Bewegung, da es Ihn sah: und sie liefen herzu, und grüßten Ihn. Und Er fragte die Schriftgelehrten: Was befragt ihr euch mit ihnen? Einer aber aus dem Volk antwortete und sprach: Meister, ich habe meinen Sohn hergebracht zu Dir, der hat einen sprachlosen Geist. Und wo er ihn ergreift, so reißt er ihn, alsdann schäumt er, und knirscht mit den Zähnen, und so wird er schwindsüchtig. Ich habe zwar mit deinen Jüngern geredet, daß sie ihn austrieben, aber sie haben es nicht vermocht. Er aber antwortete ihm und sprach: O du ungläubiges Geschlecht, wie lang soll ich bei euch sein? Wie lang soll ich euch dulden? Bringt ihn her zu mir. Und sie brachten ihn zu Ihm. Und alsbald da Ihn der Geist sah, riß er ihn und er fiel auf die Erde und wälzte sich und schäumte. Und Er fragte seinen Vater: Wie lang ist es, daß ihm dies wiederfahren ist? Er aber sprach: Von Kindheit auf. Und oft hat er ihn in das Feuer und Wasser geworfen, daß er ihn umbrächte. Vermagst Du aber etwas, so erbarme Dich unser, und hilf uns. Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du es glauben kannst, so wird es geschehen; alle Dinge sind möglich, dem der da glaubt Und alsbald schrie des Knäbleins Vater, und sprach mit Tränen: Ich glaube, lieber Herr! komme zu Hilfe meinem Unglauben. Da nun Jesus sah, daß das Volk zusammenlief, schalt Er den unreinen Geist, und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir, fahre aus von ihm, und fahre hinfort nicht mehr in ihn. Da schrie er, und riß ihn sehr, und fuhr aus; und er ward als wäre er tot, also daß auch Viele sagten, er wäre gestorben. Jesus ergriff ihn bei der Hand, und richtete ihn auf, und er stand auf. Und da Er heim gekommen war, fragten Ihn seine Jünger besonders: Wie kommt es, daß wir ihn nicht haben austreiben können? Und Er sprach zu ihnen: Dies Geschlecht kann durch nichts ausfahren, denn nur durch Beten und Fasten. Und sie gingen von dannen hinweg, und reisten durch Galiläa; und Er wollte nicht, daß es Jemand wissen sollte. Denn Er lehrte seine Jünger, und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird überantwortet werden in der Menschen Hände, und sie werden Ihn töten, und wenn Er getötet sein wird, so wird Er am dritten Tag auferstehen. Sie aber vernahmen dieses Wort nicht, und fürchteten sich, Ihn zu fragen. Und Er kam gen Kapernaum, und da Er daheim war, fragte Er sie: Wovon befragtet ihr euch miteinander auf dem Wege? Sie aber schwiegen, denn sie hatten sich mit einander auf dem Wege befragt, welcher der Größte wäre. Und Er setzte sich, und rief den Zwölfen, und sprach zu ihnen: So Jewand will der Erste sein, der soll der Letzte sein unter Allen, und Aller Diener. Und Er nahm ein Knäblein, und stellte es mitten unter sie, und nahm dasselbige in die Arme, und sprach zu ihnen: Wer ein solches Knäblein in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht (allein) mich auf, sondern (auch) den, der mich gesandt hat. Johannes aber antwortete Ihm und sprach: Meister, wir sahen Einen, der trieb Teufel in deinem Namen aus, welcher uns nicht nachfolgt, und wir wehrten es ihm, darum daß er uns nicht nachfolgte. Jesus aber sprach: Ihr sollt es ihm nicht wehren, denn es ist Niemand, der ein Wunder tue in meinem Namen, und möge bald übel von mir reden. Denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns. Wer euch tränken wird mit einem Becher Wasser in meinem Namen, darum daß ihr Christo angehört, Amen, ich sage, euch, der wird seinen Lohn mitnichten verlieren. Und wer der Kleinen einen ärgert, die an mich glauben, dem wäre es besser, daß ihm ein Mühlstein an seinem Halse hinge, und er in das Meer geworfen würde. So dich aber deine Hand ärgert, so haue sie ab; es ist dir besser, daß du als ein Krüppel in das Leben eingehst, als daß du beide Hände habest, und fahrest in die Hölle, in das unauslöschliche Feuer, Da ihr Wurm nicht stirbt, und ihr Feuer nicht verlöscht, Desgleichen ärgert dich dein Fuß, so haue ihn ab; es ist dir besser, daß du lahm in das Leben eingehst, als daß du beide Füße habest, und werdest in die Hölle geworfen, in das unauslöschliche Feuer. Da ihr Wurm nicht stirbt, und ihr Feuer nicht verlöscht. Desgleichen ärgert dich dein Auge, so stich es aus. Es ist dir besser, daß du einäugig in das Reich Gottes eingehst, als daß du zwei Augen habest, und werdest in das Feuer der Hölle geworfen. Da ihr Wurm nicht stirbt, und ihr Feuer nicht verlöscht. Denn es muß ein jeglicher Mensch mit Feuer gesalzen werden, und alles Opfer wird mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist gut. So aber das Salz ungesalzen wird, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch, und habt Friede unter einander. Und Er machte sich von dannen auf, und kam an die Grenzen des jüdischen Landes, durch das Land, welches am Jordan liegt; und das Volk sammelte sich wieder bei ihm, und wie es seine Gewohnheit war, lehrte Er sie abermals. Und die Pharisäer traten zu Ihm, und fragten Ihn: ob ein Mann sich scheiden möge von seinem Weibe? Und versuchten Ihn damit. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Moses geboten? Sie aber sprachen: Moses hat zugelassen einen Scheidebrief zu schreiben, und sich zu scheiden. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Um euers Herzens Härtigkeit willen hat er euch dies Gebot geschrieben. Aber von Anfang der Erschaffung hat sie Gott gemacht, einen Menschen männlichen Geschlechts, und einen Menschen weiblichen Geschlechts. Darum wird der Mensch seinen Vater und Mutter verlassen, und wird seinem Weibe anhangen. Und die Zwei werden ein Fleisch sein. Deswegen sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Und daheim fragten Ihn abermals seine Jünger um eben dasselbe. Und Er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seinem Weibe, und nimmt eine Andere, der bricht die Ehe. Und so sich ein Weib scheidet von ihrem Mann, und verspricht sich einem Andern, die bricht ihre Ehe. Und sie brachten Kinder zu Ihm, daß Er sie anrührte. Die Jünger aber schalten die, die sie brachten. Da es aber Jesus sah, ward Er unwillig, und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen, und wehret ihnen nicht, denn Solcher ist das Reich Gottes. Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird mitnichten hineinkommen. Und Er nahm sie in die Arme, und legte die Hände auf sie, und segnete sie. Und da Er hinausging auf den Weg, lief Einer hinzu, kniete vor Ihm nieder, und fragte Ihn: Guter Meister, was soll ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut, denn nur Einer, nämlich Gott. Du weißt ja die Gebote wohl, nämlich diese: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst kein falsches Zeugnis reden; du sollst Niemanden übervorteilen; ehre deinen Vater und deine Mutter. Er aber antwortete und sprach zu Ihm: Meister, dieses habe ich Alles gehalten von meiner Jugend auf. Jesus aber sah ihn an und liebte ihn, und sprach zu ihm: Eines fehlt dir; gehe hin, verkaufe alles was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach, und nimm das Kreuz auf dich. Er aber ward unmutig über diese Rede, und ging traurig davon, denn er hatte viele Güter. Da sah sich Jesus um, und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwerlich werden die Reichen in das Reich Gottes eingehen. Die Jünger aber entsetzten sich über seine Rede. Aber Jesus antwortete wiederum, und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist es, daß die so ihr Vertrauen auf das Geld setzen, in das Reich Gottes eingehen. Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr durchgehe, als daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Sie aber entsetzten sich noch vielmehr, und sprachen unter einander: Wer kann denn selig werden? Jesus aber sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott. Da fing Petrus an zu Ihm zu fragen: Siehe, wir haben Alles verlassen und sind Dir nachgefolgt. Jesus aber antwortete und sprach: Amen, ich sage euch: Es ist Niemand, der verläßt Haus, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker, um meinetwillen und um des Evangeliums willen. Der nicht hundertfältig empfangen werde, jetzt in dieser Zeit, Häuser, und Brüder, und Schwestern, und Mutter, und Kinder, und Äcker (doch mit Verfolgungen), und in der zukünftigen Welt das ewige Leben. Viele aber, die die Ersten sind, werden die Letzten sein; und die die Letzten sind, werden die Ersten sein. Sie waren aber auf dem Wege, und gingen hinauf gen Jerusalem; Jesus ging vor ihnen her, und sie entsetzten sich, und indem sie Ihm nachfolgten, fürchteten sie sich. Da nahm Er abermals zu sich die Zwölfe, und fing an ihnen zu sagen, was Ihm wiederfahren würde, und sprach: Siebe, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird überantwortet werden den Obersten der Priester und Schriftgelehrten, und sie werden ihn verdammen zum Tode, und werden ihn überantworten den Heiden. Die werden Ihn verspotten und geißeln, und verspeien, und töten, aber am dritten Tage wird Er auferstehen. Da gingen zu Ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen: Meister, wir wollten gern, daß Du uns tätest, was wir Dich bitten werden. Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr denn, daß ich euch tun solle? Sie aber sprachen zu Ihm: Gib uns, daß wir sitzen, Einer zu deiner Rechten, und Einer zu deiner Linken, in deiner Herrlichkeit. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken muss? und euch taufen lassen mit der Taufe, da ich mit getauft werde? Sie sprachen zu ihm: Ia, wir können es wohl. Jesus aber sprach zu ihnen: Zwar, ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und werdet getauft werden mit der Taufe, da ich mit getauft werde. Das Sitzen aber zu meiner Rechten und zu meiner Linken, steht mir nicht zu, euch zu geben, sondern es wird denen gegeben werden, welchen es bereitet ist. Und da das die Zehn gehört hatten, fingen sie an unwillig zu werden über Jakobus und Johannes. Aber Jesus rief sie zu sich, und sprach zu ihnen: Ihr wisst, daß diejenigen, die sich dünken lassen, daß sie Fürsten der Völker sein, die herrschen über dieselben, und ihre Gewaltigen üben Macht an ihnen. Aber also soll es unter euch nicht sein, sondern welcher will groß werden unter euch, der soll euer Diener sein. Und welcher unter euch will der Vornehmste werden, der soll Aller Knecht sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, daß Er sich dienen lasse, sondern daß Er diene, und gebe sein Leben zum Lösegeld für Viele. Und sie kamen gen Jericho, und da Er aus Jericho ging, Er und seine Jünger, und ziemlich vieles Volk, da saß Timäus Sohn, Bartimäus, der Blinde, am Weqe, und bettelte. Und da er gehört hatte, daß es Jesus von Nazareth war, fing er an zu schreien und zu sagen: Jesu! Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner. Und Viele schalten ihn, daß er still schwiege. Er aber schrie vielmehr: Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner. Und Jesus stand still, und ließ ihm rufen; und sie riefen dem Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, stehe auf, Er ruft dich. Er aber warf sein Kleid von sich, stand auf, und kam zu Jesu. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabboni, daß ich sehend werde. Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Und alsbald ward er sehend, und folgte Jesu nach auf dem Wege. Und da sie nahe bei Jerusalem waren, gen Bethphage und Bethanien, an den Ölberg, sandte Er seiner Jünger zwei. Und sprach zu ihnen: Geht hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald wenn ihr hineinkommt, werdet ihr finden ein Füllen angebunden, auf welchem nie kein Mensch gesessen ist, löst es ab, und führt es her. Und so Jemand zu euch sagen wird: Warum tut ihr das? so sprecht: Der Herr bedarf seiner, so wird er es alsbald herschicken. Sie gingen hin und fanden das Füllen gebunden an der Tür, aussen auf der Wegscheide, und lösten es ab. Und Etliche von denen die daselbst standen, sprachen zu ihnen: Was macht ihr, daß ihr das Füllen ablöst? Sie aber sagten zu ihnen, wie ihnen Jesus geboten hatte, da ließen sie sie fortfahren. Und sie führten das Füllen zu Jesu, und legten ihre Kleider darauf, und Er setzte sich darauf. Viele aber breiteten ihre Kleider auf den Weg; Andere aber hieben Zweige von den Bäumen, und streuten sie auf den Weg. Und die voran gingen, und die hernach folgten, schrien und sprachen: Hosianna, gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn. Gelobt sei das Reich unsers Vaters Davids, das da kommt im Namen des Herrn; Hosianna in der Höhe. Also zog Jesus ein zu Jerusalem, und ging in den Tempel, und nachdem Er Alles besehen hatte, als es jetzt Abend war, ging Er hinaus gen Bethanien mit den Zwölfen. Und des andern Tages, da sie von Bethanien ausgingen, hungerte Ihn. Und Er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da kam Er zu sehen, ob Er irgend etwas darauf fände. Aber da Er hinzu kam, fand Er nichts denn nur Blätter: denn es war noch nicht Zeit, daß Feigen sein sollten. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Nun esse forthin von dir Niemand keine Frucht ewiglich. Und seine Jünger hörten das. Und sie kamen gen Jerusalem, und Jesus ging in den Tempel, und fing an auszutreiben diejenigen, dle da verkauften und kauften in dem Tempel; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenkrämer stieß Er um und ließ nicht zu, daß Jemand ein Geschirr durch den Tempel trüge. Und Er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus heißen allen Völkern? Ihr aber habt es zur Mördergrube gemacht. Und die Schriftgelehrten und die Obersten der Priester hörten dies, und trachteten, wie sie Ihn umbrächten. Denn sie fürchteten sich vor Ihm, weil das ganze Volk bestürzt ward über seiner Lehre. Als es aber war Abend geworden, ging Er hinaus aus der Stadt. Und am Morgen als sie vorübergingen, sahen sie den Feigenbaum, daß er verdorrt war von der Wurzel heraus. Und Petrus gedachte daran, und sprach zu Ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den Du verflucht hast, ist verdorrt. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott. Denn Amen ich sage euch: Wer zu diesem Berge sagen wird: Hebe dich, und wirf dich in das Meer, und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben wird, daß es geschehen werde, was er sagt, so wird es ihm geschehen, was er sagen wird. Darum sage ich euch: Alles was ihr bittet in euerm Gebet, glaubt nur, daß ihr es empfangen werdet, so wird es euch werden. Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wo ihr etwas wider Jemanden habt, auf daß auch euer Vater, der im Himmel ist, euch vergebe euere Fehler. Wo aber ihr nicht vergebt, so wird auch euer Vater, der im Himmel ist, euere Fehler nicht vergeben. Und sie kamen abermals gen Jerusalem, und da Er in dem Tempel wandelte, kamen zu Ihm die Obersten der Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten. Und sprachen zu Ihm: Aus was für Macht tust Du diese Dinge? und wer hat Dir diese Macht gegeben, daß Du diese Dinge tun mögest? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch etwas fragen, antwortet mir, so will ich alsdann euch sagen, aus was für Macht ich diese Dinge tue. Die Taufe Johannes war sie vom Himmel, oder von Menschen? Antwortet mir. Und sie gedachten bei sich selbst, und sprachen: Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird Er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber: Sie war von Menschen, so fürchten wir uns vor dem Volk, denn sie hielten Alle dafür, daß Johannes wahrhaftig ein Prophet gewesen wäre. Und sie antworteten und sprachen zu Jesu: Wir wissen es nicht. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, aus was für Macht ich diese Dinge tue. Und Er fing an zu ihnen durch Gleichnisse zu reden und sprach: Ein Mensch pflanzte einen Weingarten, und führte einen Zaun darum, und grub eine Kelter, und bauete einen Turm, und verlehnte ihn etlichen Weingärtnern, und zog über Land. Und da die Zeit kam, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, daß er von den Weingärtnern empfinge von der Frucht des Weingartens. Sie aber nahmen ihn und schlugen ihn, und schickten ihn leer von sich. Abermals sandte er zu ihnen einen andern Knecht, denselbigen warfen sie mit Steinen, und zerschlugen ihm den Kopf, und schickten ihn also geschmäht von sich. Abermals sandte er einen andern, denselben brachten sie um, und viele andere, deren Etliche schlugen sie, Etliche aber brachten sie um. Da hatte er noch einen einzigen Sohn, der war ihm lieb, den sandte er zum Letzten auch zu ihnen, und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Aber dieselben Weingärtner sprachen unter einander: Dieser ist der Erbe, kommt, laßt uns ihn umbringen, so wird das Erbe unser sein. Und sie nahmen ihn und brachten ihn um, und warfen ihn heraus aus dem Weingarten. Was wird nun der Herr des Weingartens tun? Er wird kommen, und wird die Weingärtner umbringen, und wird den Weingarten Andern geben. Habt ihr auch diese Schrift nicht gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Von dem Herrn ist dies geschehen, und es ist wunderbarlich vor unsern Augen. Und sie trachteten danach, wie sie Ihn griffen, aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn sie hatten vernommen, daß Er auf Sie diese Gleichnisse geredet hatte, und sie ließen Ihn, und gingen davon. Und sie sandten zu ihm Etliche von den Pharisäern und Herodianern, daß sie Ihn fingen mit der Rede. Dieselben kamen und sprachen zu ihm: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und fragst nach Niemanden, denn Du siehst der Menschen Angesicht nicht an, sondern lehrst den Weg Gottes aufrichtig. Ist es erlaubt, daß man dem Kaiser Schatzung gebe, oder nicht? Sollen wir sie geben, oder nicht geben? Er aber, als Er ihre Gleißnerei merkte, sprach Er zu ihnen: Was versucht ihr mich? Bringt mir einen Pfenning, daß ich ihn sehe. Und sie brachten Ihm einen. Da sprach Er zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Überschrift? Sie sprachen zu Ihm: Des Kaisers. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie verwunderten sich sehr. Da traten die Sadduzäer zu Ihm, die da sagen es sei keine Auferstehung; die fragten Ihn und sprachen: Meister, Moses hat uns geschrieben, wenn Jemand's Bruder stirbt und hinterläßt ein Weib, aber keine Kinder, so soll sein Bruder desselben Weib nehmen, und seinem Bruder Samen erwecken. Nun sind sieben Brüder gewesen; der erste nahm ein Weib, und da er starb, hinterließ er keine Kinder. Und der andere nahm sie, und starb, und hinterließ auch keine Kinder; der dritte desselben gleichen. Überhaupt es nahmen sie alle Sieben, und hinterließen keine Kinder. Zuletzt nach allen starb auch das Weib. Nun in der Auferstehung, wenn sie werden auferstehen, wessen Weib unter ihnen wird sie sein, denn die Sieben haben sie zum Weibe gehabt? Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Ist es nicht also, daß ihr darum irrt, weil ihr nicht wisst die Schriften, noch die Kraft Gottes? Denn wenn sie von den Toten auferstehen werden, so werden sie weder zur Ehe nehmen, noch sich zur Ehe nehmen lassen, sondern werden sein wie die Engel im Himmel. Aber von den Toten, daß sie auferstehen werden, habt ihr nicht gelesen im Buche Moses, wie Gott zu ihm sagte bei dem Busch, und sprach: Ich bin der Gott Abrahams, und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott. Darum irrt ihr sehr. Und es trat zu Ihm der Schriftgelehrten einer, nachdem er ihnen zugehört hatte, wie sie sich mit einander befragten, weil er wußte, daß Er ihnen wohl geantwortet hatte, der fragte Ihn: welches ist das vornehmste Gebot unter allen? Jesus aber antwortete ihm: Das vornehmste unter allen Geboten ist dieses: Höre Israel, der Herr unser Gott ist ein einziger Herr. So sollst du nun den Herrn deinen Gott lieben von deinem ganzen Herzen, und von deiner ganzen Seele, und von deinem ganzen Gemüt, und von allen deinen Kräften. Dies ist das vornehmste Gebot. Das andere aber ist ihm gleich, nämlich dieses: Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. Es ist kein anderes größers Gebot, denn diese. Und der Schriftgelehrte sprach zu Ihm: Meister, Du hast in Wahrheit wohl gesagt: denn es ist nur ein Gott, und ist kein anderer ohne allein Er. Und denselben lieben von ganzem Herzen, und von ganzem Verstand, und von ganzer Seele, und von allen Kräften, und seinen Nächsten lieben als sich selbst, das ist mehr denn alle Brandopfer und andere Schlachtopfer. Da Jesus aber sah, daß er vernünftig geantwortet hatte, sprach Er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und es durfte Ihn Niemand weiter fragen. Und Jesus antwortete und sprach, da Er lehrte im Tempel: Wie sagen die Schriftgelehrten, daß Christus Davids Sohn sei? Da doch David selbst durch den heiligen Geist gesagt hat: Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege. David selbst nun nennt Ihn einen Herrn; woher ist er denn sein Sohn? Und das meiste Volk hörte Ihn gern. Und Er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern in langen Kleidern gehen, und sich gern auf dem Markt grüßen lassen. Und sitzen gern oben an in den Synagogen, und über Tisch an den Abendmahlen. Die da fressen der Witwen Häuser, und verrichten scheinheilig, lange Gebete. Dieselben werden ein desto schwereres Urteil empfangen. Und Jesus setzte sich gegen den Gotteskasten über, und schaute, wie das Volk Geld in den Gotteskasten einlegte; und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe, und legte zwei Scherflein ein, die machen einen Heller. Und Er rief seine Jünger zu sich, und sprach zu ihnen: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt, als Alle die eingelegt haben. Denn sie haben Alle von ihrem Überflüssigen eingelegt, diese aber hat von ihrer Armut alles was sie hat, eingelegt, ihre ganze Nahrung. Und da Er aus dem Tempel ging, sprach zu Ihm seiner Jünger einer: Meister, siehe, wie treffliche Steine, und wie treffliche Gebäude sind das. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du wohl alle diese großen Gebäude? Es wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht abgerissen werde. Und da Er auf dem Ölberge saß dem Tempel gegenüber, fragten Ihn besonders Petrus, und Jakobus, und Johannes, und Andreas. Sage uns, wann werden diese Dinge geschehen? und welches wird das Zeichen sein, wenn diese Dinge alle sollen vollendet werden? Jesus antwortete ihnen, und fing an zu sagen: Seht zu, daß euch nicht Jemand verführe. Denn es werden Viele kommen unter meinem Namen, und sagen: Ich bin Christus, und werden Viele verführen. Wenn ihr aber werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei, so erschreckt nicht, denn es muß also geschehen, aber das Ende wird noch nicht da sein. Denn es wird sich ein Volk wider das andere empören, und ein Königreich wider das andere. Und werden Erdbeben geschehen hin und wieder, und wird Hungersnot und Schrecken sein. Dies wird der Schmerzen Anfang sein. Ihr aber seht euch vor. Denn sie werden euch überantworten vor die Ratsversammlungen, und in die Synagogen. Ihr werdet geschlagen werden, und vor die Landpfleger und Könige werdet ihr gestellt werden, um meinetwillen, zu einem Zeugnis wider sie. Und das Evangelium muß zuvor gepredigt werden bei allen Völkern. Wenn sie euch nun hinführen und überantworten werden, so sorgt nicht zuvor, was ihr reden sollt, und bedenkt euch nicht, sondern was euch zu derselben Stunde wird gegeben werden, dasselbe redet; denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern der heilige Geist. Es wird aber ein Bruder den andern überantworten zum Tod, und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider die Eltern, und werden sie töten. Und ihr werdet gehaßt sein von Jedermann um meines Namens willen; wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig werden. Wenn ihr aber sehen werdet den Greuel der Verwüstung, von dem der Prophet Daniel gesagt hat, daß er steht, da er nicht soll stehen; (wer es liest, der merke darauf) alsdann wer in Judäa ist, der fliehe auf die Berge. Und wer auf dem Dach ist, der steige nicht hernieder in das Haus, und komme nicht darein, etwas zu holen aus seinem Hause. Und wer auf dem Feld ist, der wende sich nicht zurück, seinen Mantel zu holen. Wehe aber den Schwangern und Säugenden zu derselben Zeit. Bittet aber, daß euere Flucht nicht geschehe im Winter. Denn in denselben Tagen wird eine solche Drangsal sein, desgleichen nie gewesen ist bisher, von Anfang der Kreaturen, die Gott geschaffen hat, bis jetzt, und auch nicht werden wird. Und so der Herr diese Tage nicht verkürzt hätte, so würde kein Fleisch erhalten werden, aber um der Auserwählten willen, die Er auserwählt hat, hat Er diese Tage verkürzt. Wenn nun Jemand zu derselben Zeit wird zu euch sagen: Siehe, hier ist Christus, oder siehe, dort ist Er, so glaubt es nicht. Denn es werden aufstehen falsche Christi und falsche Propheten, die werden Zeichen und Wunder tun, daß sie auch die Auserwählten verführen, so es möglich wäre. Ihr aber, seht euch vor. Siehe, ich habe euch Alles zuvor gesagt. Aber zu derselben Zeit, nach derselben Drangsal wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben. Und die Sterne des Himmels werden herausfallen, und die Kräfte, die im Himmel sind, werden erschüttert werden. Und alsdann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in den Wolken, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und alsdann wird Er seine Engel senden, und wird versammeln seine Auserwählten von den vier Winden her, von dem Ende der Erde, bis zum Ende des Himmels: An dem Feigenbaum aber lernt ein Gleichnis. Wenn jetzt seine Zweige saftig werden, und er Blätter gewinnt, so wisst ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr seht diese Dinge geschehen, so wisst, daß es nahe vor der Tür ist. Amen, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß diese Dinge alle geschehen. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden mitnichten vergehen. Von demselben Tag aber und der Stunde weiß Niemand, auch die Engel nicht, die im Himmel sind, ja auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. Seht zu, wacht und betet, denn ihr wisst nicht, wenn die Zeit ist. Gleich als ein Mensch, der über Land zog, und verließ sein Haus, und gab seinen Knechten Macht, und einem jeglichen sein Werk, und gebot dem Türhüter, er sollte wachen. So wachet nun, denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob er kommt am Abend, oder zu Mitternacht, oder um das Hahnenkrähen, oder des Morgens. Auf daß Er nicht unversehens komme und finde euch schlafend. Was ich aber euch sage, das sage ich Allen: Wachet. Und nach zwei Tagen war das Passah, und das Fest der ungesäuerten Kuchen. Und die Obersten der Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List griffen und töteten. Sie sprachen aber: Ja nicht auf dem Fest, daß nicht irgend ein Aufruhr im Volk werde. Und da Er zu Bethanien war in Simons des Aussätzigen Hause, als Er zu Tische saß, da kam ein Weib, die hatte ein Gefäß mit fließender, ganz köstlicher Nardensalbe, und sie zerbrach das Gefäß, und goß die Salbe auf sein Haupt. Da waren Etliche, die wurden unwillig bei sich selbst, und sprachen: Wozu ist dieser Verlust der Salbe geschehen? Denn es hätte diese Salbe können verkauft werden mehr denn um dreihundert Pfenninge, und den Armen gegeben werden. Und murrten über sie. Jesus aber sprach: Lasst sie mit Frieden; was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit die Armen bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat zum voraus meinen Leib zur Begräbnis gesalbt. Amen, ich sage euch: Wo dieses Evangelium wird gepredigt werden in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was diese getan hat. Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Obersten der Priester, daß er Ihn ihnen verriete. Sie aber, da sie das hörten, wurden sie froh, und verhießen ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er Ihn zu gelegener Zelt verraten möchte. Und am ersten Tage der ungesäuerten Kuchen, da man das Passah schlachtete, sprachen seine Jünger zu Ihm: Wo willst Du, daß wir hingehen und bereiten, daß Du das Passah essest? Und Er sandte zwei, seiner Jünger, und sprach zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser, folgt ihm nach. Und wo er eingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister läßt dir sagen: wo ist der Gastsaal, darin ich das Passah essen möge mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der gepflastert ist und bereitet, daselbst richtet für uns zu. Und seine Jünger gingen aus, und kamen in die Stadt, und fanden es, wie Er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passah. Als es aber Abend geworden war, kam Er mit den Zwölfen. Und als sie zu Tisch saßen und aßen, sprach Jesus: Amen, ich sage euch, Einer aus euch, der mit ißt, wird mich verraten. Sie aber fingen an traurig zu werden, und zu Ihm zu sagen, Einer nach dem Andern: Bin ich's? und ein Anderer: Bin ich's? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer aus den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel tunkt. Zwar der Sohn des Menschen geht hin, wie von Ihm geschrieben steht: Wehe aber dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird, es wäre demselben Menschen besser, daß er nie geboren wäre. Und indem sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's, und gab es ihnen, und sprach: Nehmt, esst, das ist mein Leib. Und nahm das Trinkgeschirr, und dankte und gab es ihnen, und sie tranken Alle daraus. Und Er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des neuen Testaments, das für Viele vergossen wird. Amen, ich sage euch, daß ich hinfort nicht trinken werde vom Gewächse des Weinstocks, bis auf den Tag, da ich es neu trinke in dem Reich Gottes. Und da sie die Lobpsalmen gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Und Jesus sprach zu ihnen: Ihr werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern; denn es steht geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen. Aber nachdem ich werde auferstanden sein, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber sagte zu Ihm: Und wenn sie sich Alle ärgerten, so will doch ich mich nicht ärgern. Und Jesus sprach zu ihm: Amen, ich sage dir: Heute in dieser Nacht, ehe denn der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Er aber sagte desto mehr: Ja, wenn ich mit Dir sterben müßte, wollte ich Dich mitnichten verleugnen. Desselben gleichen sagten sie auch Alle. Und sie kamen zu einem Hofe, dessen Name heißt Gethsemane, und Er sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis ich werde gebetet haben. Und Er nahm mit sich den Petrus, und Jakobus, und Johannes, und fing an zu erschrecken und zu zagen. Und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod, bleibt hier und wacht. Und als Er ein wenig weiter gegangen war, fiel Er auf die Erde, und betete, daß, so es möglich wäre, die Stunde vor Ihm vorüberginge. Und sprach: Abba, mein Vater, alle Dinge sind Dir möglich, überhebe mich dieses Kelchs; doch nicht was ich will, sondern was Du willst. Und Er kam, und fand sie schlafend. Und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht auch nur eine Stunde zu wachen? Wacht und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallt. Der Geist zwar ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und Er ging wieder hin und betete, und sprach eben dieselben Worte. Und kam wieder, und fand sie abermals schlafend, denn ihre Augen waren voll Schlafs, und sie wußten nicht, was sie Ihm antworteten. Und Er kam zum drittenmal, und sprach zu ihnen: Wohlan, schlaft immerhin und ruht. Es ist genug, die Stunde ist gekommen, siehe, der Sohn des Menschen wird überantwortet in der Sünder Hände. Steht auf, laßt uns gehen. Siehe, der mich verrät ist nahe. Und alsbald da Er noch redete, kam herzu Judas, der Zwölfen einer, und eine große Schar mit ihm, mit Schwertern und Stangen, von den Obersten der Priester und den Schriftgelehrten, und den Ältesten. Es hatte aber der Verräter ihnen ein Zeichen gegeben, und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist es, den greift, und führt Ihn hin sicherlich. Und da Er kam, trat er alsbald zu Ihm, und sprach: Rabbi, Rabbi, und küßte Ihn. Jene aber legten ihre Hände an Ihn und griffen Ihn. Einer aber von denen, die dabei standen, zog sein Schwert aus, und schlug des Hohenpriesters Knecht, und hieb ihm ein Ohr ab. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr seid ausgegangen als zu einem Mörder, mit Schwertern und Stangen, mich zu fangen. Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen, und habe gelehrt, und ihr habt mich doch nicht gegriffen; aber dieses geschieht, auf daß die Schrift erfüllt werde. und sie verließen Ihn Alle, und flohen. Und es war ein Jüngling, der folgte Ihm nach, der war mit Leinwand bekleidet auf der bloßen Haut, und die Jünglinge griffen Ihn. Er aber ließ die Leinwand fahren und floh bloß von ihnen. Und sie führten Jesum zu dem Hohenpriester, und es kamen zu ihm zusammen alle Obersten der Priester und die Ältesten, und die Schriftgelehrten. Petrus aber folgte Ihm nach von ferne bis hinein in des Hohenpriesters Hof, und er war daselbst, und saß bei den Dienern, und wärmte sich bei dem Feuer. Aber die Obersten der Priester und der ganze Rat suchten Zeugnis wider Jesum, auf daß sie Ihn zum Tode brächten, und fanden keines. Denn Viele zwar gaben falsche Zeugnisse wider Ihn, aber ihre Zeugnisse waren nicht genugsam. Und Etliche standen auf, und gaben falsches Zeugnis wider Ihn und sprachen: Wir haben gehört, daß Er sagte: Ich will diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen einen andern bauen, der nicht mit Händen gemacht sei. Aber ihr Zeugnis war auch also nicht genugsam. Und der Hohepriester stand auf unter sie, und fragte Jesum und sprach: Antwortest Du nichts? Was ist dasjenige, das diese wider Dich zeugen? Er aber schwieg still und antwortete nichts. Da fragte Ihn der Hohepriester abermals, und sprach zu Ihm: Bist Du Christus, der Sohn des Hochgelobten? Jesus aber sprach: Ich bin's. Und ihr werdet den Sohn des Menschen sehen sitzen zur rechten Hand der Kraft, und kommen mit den Wolken des Himmels, Da zerriß der Hohepriester seine Röcke, und sprach: Was bedürfen wir weiter Zeugen?. Ihr habt gehört die Gotteslästerung. Was dünkt euch? Sie aber verdammten Ihn Alle, daß Er des Todes schuldig wäre. Und Etliche fingen an Ihn anzuspeien, und sein Angesicht zu verdecken, und Ihn mit Fäusten in das Angesicht zu schlagen, und zu Ihm zu sagen: Weissage. Und die Diener schlugen Ihn mit Gertenstreichen. Und als Petrus unten im Hof war, da kam eine von des Hohenpriesters Mägden. Und da sie Petrus sich wärmen sah, schaute sie ihn an, und sprach: Du warst auch mit dem Jesu von Nazareth. Er aber leugnete und sprach: Ich kenne Ihn nicht, weiß auch nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof, und der Hahn krähte. Und die Magd, als sie ihn abermals sah, hob sie an zu sagen zu denen, die dabei standen: Dieser ist Einer aus ihnen. Er aber leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sprachen abermals zu Petrus, die dabei standen: Wahrlich, du bist Einer von ihnen, denn du bist ein Galiläer, und deine Sprache lautet gleich also. Er aber fing an sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr sagt. Und der Hahn krähte zum andernmal. Da gedachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm sagte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er machte sich eilends davon und weinte. Und bald am Morgen hielten die Obersten der Priester einen Rat mit den Ältesten und Schriftgelehrten, dazu der ganze Rat, und banden Jesum, und führten Ihn hin und überantworteten Ihn Pilatus. Und Pilatus fragte Ihn: Bist Du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es. Und die Obersten der Priester beschuldigten Ihn vieler Sachen. Pilatus aber fragte Ihn abermals und sprach: Antwortest Du nichts? Siehe, wie viele Sachen sie wider Dich zeugen? Jesus aber antwortete forthin nichts mehr, also daß sich Pilatus sehr verwunderte. Er pflegte aber ihnen auf das Fest einen Gefangenen loszugehen, welchen sie begehrten. Es war aber Einer, genannt Barabbas, welcher gefangen war geworden mit den Aufrührischen, die im Aufruhr einen Mord begangen hatten. Und das Volk schrie überlaut, und fing an zu begehren, daß er täte, wie er jederzeit ihnen zu tun pflegte. Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden losgebe? Denn er wußte, daß Ihn die Obersten der Priester aus Neid überantwortet hatten. Aber die Obersten der Priester erregten das Volk (zu verlangen), daß er ihnen viel lieber den Barabbas losgebe. Pilatus aber antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr denn, daß ich tue mit dem, den ihr einen König der Juden nennt? Sie aber schrien abermals: Kreuzige Ihn. Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat Er denn Übles getan? Sie aber schrien noch vielmehr: Kreuzige Ihn. Pilatus aber wollte dem Volk genug tun, und gab ihnen Barabbas los, und überlieferte ihnen Jesum, (nachdem er Ihn gegeißelt hatte) daß Er gekreuzigt würde. Die Kriegsknechte aber führten Ihn hinein in den Hof, nämlich in das Richthaus, und riefen zusammen die ganze Schar. Und zogen Ihm einen Purpur an, und flochten eine Dornenkrone, und setzten sie Ihm auf. Und fingen an Ihn zu grüßen: Gegrüßet seist Du, Du König der Juden. Und schlugen Ihm das Haupt mit einem Rohr, und speiten Ihn an, und fielen auf die Knie, und beteten Ihn an. Und da sie Ihn verspottet hatten, zogen sie Ihm den Purpur aus, und zogen Ihm seine eigenen Kleider an, und führten Ihn aus, daß sie Ihn kreuzigten. Und zwangen Einen, der vorüberging, mit Namen Simon, von Kyrene, (der vom Felde kam, der ein Vater war Alexanders und Rufus,) daß er Ihm das Kreuz trüge. Und sie brachten Ihn an die Stätte Golgatha, das ist verdolmetscht, Schädelstätte. Und sie gaben Ihm Myrrhenwein zu trinken; Er aber nahm ihn nicht zu sich. Und da sie Ihn gekreuzigt hatten, zerteilten sie seine Kleider, und warfen das Los darum, was ein Jeder nehmen sollte. Es war aber um die dritte Stunde, da sie Ihn kreuzigten. Und es war die Überschrift desjenigen, dessen man Ihn beschuldigt hatte, oben über Ihn geschrieben, nämlich: Der König der Juden. Und sie kreuzigten mit Ihm zwei Mörder, einen zu seiner Rechten, und einen zu seiner Linken. Da ward die Schrift erfüllt, die da sagt: Und Er ist unter die Übeltäter gerechnet geworden. Und die vorübergingen, lästerten Ihn, und schüttelten ihre Köpfe, und sprachen: Ha, der Du den Tempel zerbrichst, und bauest ihn in drei Tagen hilf Dir nun selber, und steigt herab vom Kreuz. Desselben gleichen die Obersten der Priester verspotteten Ihn, samt den Schriftgelehrten, und sprachen unter einander: Er hat Andern geholfen, und kann sich selber nicht helfen. Es steige nun Christus, der König Israels, vom Kreuz, auf daß wir es sehen, und glauben. Desgleichen die mit Ihm gekreuzigt waren, schmähten Ihn auch. Als aber die sechste Stunde gekommen war, da ward eine Finsternis über das ganze Land, bis um die neunte Stunde. Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme, und sprach: Eloi, Eloi, Lamma Sabachtbani? Das ist verdolmetscht: Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen? Und Etliche, die dabei standen, da sie das hörten, sprachen sie: Siehe, Er ruft den Elias. Da lief Einer, und füllte einen Schwamm mit Essig, und steckte ihn auf ein Rohr, und gab Ihm zu trinken, und sprach: Halt, laß sehen, ob Elias komme, Ihn herabzunehmen. Aber Jesus tat einen lauten Schrei, und verschied. Und der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus. Der Hauptmann aber, der dabei stand Ihm gegenüber, da er sah, daß Er mit solchem Geschrei verschieden war, sprach er: Wahrlich, dieser Mensch war Gottes Sohn. Und es waren auch Weiber da, die von ferne zuschauten, unter welchen auch war Maria Magdalena, und Maria, des kleinen Jakobs und Joses Mutter, und Salome. Die Ihm auch nachgefolgt waren, da Er in Galiläa war, und Ihm gedient hatten; und viele Andere, die mit Ihm hinauf gen Jerusalem gegangen waren. Und als es jetzt Abend geworden war, dieweil es der Rüsttag war, welcher ist der Vorsabbat. Kam Joseph von Arimathäa, ein ehrbarer Ratsherr, welcher auch auf das Reich Gottes wartete, der wagte es, und ging hinein zu Pilatus, und bat um den Leib Jesu Pilatus aber verwunderte sich, daß Er schon gestorben war, und rief den Hauptmann, und fragte ihn, ob Er längst gestorben wäre? Und als er es erkundigt von dem Hauptmann, schenkte er dem Joseph den Leib. Und er kaufte Leinwand, und nahm, Ihn ab, und wickelte Ihn in die Leinwand, und legte Ihn in ein Grab, welches gehauen war aus einem Felsen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür. Aber Maria Magdalena und Maria Joses schauten zu, wo Er hingelegt ward. Und da der Sabbat vergangen war, da hatten Maria Magdalena, und Maria Jakobi, und Salome, Spezerei gekauft, auf daß sie kämen, und Ihn salbten. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Wochen, sehr früh, da die Sonne erst aufgegangen war. Und sie sprachen unter einander: Wer wird uns den Stein von des Grabes Tür wälzen? (Und als sie über sich sahen, wurden sie gewahr, daß der Stein abgewälzt war,) denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab, und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Kleid an, und sie erschraken. Er aber sprach zu ihnen: Erschreckt nicht, ihr sucht Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten, Er ist auferstanden, Er ist nicht hier, siehe da den Ort, da sie Ihn hingelegt hatten. Geht aber hin, und sagt es seinen Jüngern und Petrus, daß Er vor euch hingehen wird nach Galiläa, daselbst werdet ihr Ihn sehen, wie Er euch gesagt hat. Und sie gingen schnell heraus und flohen von dem Grabe, denn es war sie ein Zittern und Bestürzung angekommen, und sie sagten Niemanden nichts, denn sie fürchteten sich. Jesus aber, da Er auferstanden war, frühe am ersten Tage der Wochen, erschien Er am ersten der Maria Magdalena, von welcher Er sieben Teufel ausgetrieben hatte. Dieselbe ging hin und verkündigte es denen, die mit Ihm gewesen waren, die da trauerten und weinten. Und dieselben, da sie hörten, daß Er lebte, und wäre von ihr gesehen geworden, glaubten sie nicht. Danach, da Zwei aus ihnen wandelten, offenbarte Er sich ihnen in einer andern Gestalt, da sie auf das Feld gingen. Und dieselben gingen hin, und verkündigten das den Andern, denen glaubten sie auch nicht. Zuletzt, da die Elfe sämtlich zu Tische saßen, offenbarte Er sich ihnen, und verwies ihnen ihren Unglauben und ihres Herzens Härtigkeit, daß sie nicht geglaubt hatten denen, die Ihn gesehen hatten, nachdem Er auferstanden war. Und sprach zu ihnen: Geht in die ganze Welt, und predigt das Evangelium allen Kreaturen. wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Die Zeichen aber, die da folgen werden, denen die glauben, sind diese: In meinen, Namen werden sie Teufel austreiben, sie werden mit neuen Sprachen reden. Sie werden Schlangen aufheben; und so sie etwas Tötliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird es besser mit ihnen werden. Und der Herr, nachdem Er mit ihnen geredet hatte, ist Er hinauf genommen geworden in den Himmel, und hat sich gesetzt zu der rechten Hand Gottes. Sie aber gingen aus, und predigten allenthalben; und der Herr wirkte mit ihnen, und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen. Demnach sich Viele unterwunden haben, aufzusehen die Erzählung der Geschichten, deren Gewißheit uns vollkommen dargetan geworden ist. Wie uns überliefert haben, die es von Anfang selbst gesehen haben, und Diener des Wortes gewesen sind. So habe ich auch für gut angesehen, Alles vom Anfang her genau zu erzählen, und dir, vortrefflichster Theophilus, ordentlich zu beschreiben. Auf daß du eine sichere Wissenschaft bekommst der Sachen, von welchen du mündlich unterrichtet worden bist. In den Tagen Herodes, des Königs in Judäa, war ein Priester, mit Namen Zacharias, von der Klasse Abia, und sein Weib war von den Töchtern Aarons, welche hieß Elisabeth. Sie waren aber alle Beide gerecht vor Gott, und wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn unsträflich. Und sie hatten kein Kind, weil die Elisabeth unfruchtbar war, und sie Beide wohl betagt waren. Es begab sich aber, als er das Priesteramt verwalten sollte vor dem Angesicht Gottes, in der Ordnung seiner Klasse, da traf ihn das Los, nach Gewohnheit der Verwaltung des Priesteramts, daß er räuchern sollte, nachdem er in den Tempel des Herrn eingegangen war. Und die ganze Menge des Volkes war draußen und betete, zur Stunde des Räucherns. Es ward aber von ihm gesehen ein Engel des Herrn, welcher stand zur rechten Seite des Rauchaltars. Und als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es überfiel ihn eine Furcht. Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, sintemal dein Gebet erhört ist. Und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Johannes heißen. Und er wird dir eine Freude und Wonne sein, und Viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und wird mit dem heiligen Geist erfüllt werden noch im Mutterleibe. Und er wird der Kinder Israels Viele zum Herrn ihrem Gott bekehren. Und er wird vor Ihm hergehen, im Geist und Kraft Elias, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern, und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zu bereiten dem Herrn ein zugerüstetes Volk. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Wobei soll ich dies erkennen? Denn ich bin alt, und mein Weib ist wohl betagt. Der Engel antwortete, und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt mit dir zu reden, und dir diese gute Botschaft zu verkündigen. Und siehe, du wirst schweigen müssen, und nicht reden können, bis auf den Tag, da dieses geschehen wird, darum, daß du meinen Worten nicht geglaubt hast, welche sollen erfüllt werden zu ihrer Zeit. Und das Volk wartete auf Zacharias, und sie verwunderten sich, daß er so lang im Tempel verzog. Als er aber herausgegangen war, konnte er nicht mit ihnen reden. Da merkten sie, daß er ein Gesicht gesehen hatte im Tempel. Er aber winkte ihnen, und blieb stumm. Und es begab sich, da die Tage seines Dienstes erfüllt waren, ging er hin in sein Haus. Nach diesen Tagen aber ward sein Weib Elisabeth schwanger, und verbarg sich fünf Monate, und sprach: Also hat mir der Herr getan in den Tagen, da Er mich angesehen hat, daß Er meine Schmach unter den Menschen von mir nahm. Im sechsten Monat aber ward der Engel Gabriel gesandt von Gott in eine Stadt in Galiläa, die da heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die da vermählt war einem Mann, dessen Name war Joseph, vom Hause Davids; der Jungfrau Name aber war Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein, und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte, der Herr ist mit dir, du bist gesegnet unter den Weibern. Sie aber, da sie ihn sah, erschrak sie über seiner Rede, und gedachte, was dieses für ein Gruß wäre. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Und siehe, du wirst schwanger werden, und einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Jesus heißen. Dieser wird groß sein, und ein Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott der Herr wird Ihm den Stuhl seines Vaters Davids geben. Und Er wird als ein König herrschen über das Haus Jakobs ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dieses geschehen, sintemal ich von keinem Mann weiß? Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger geworden mit einem Sohn in ihrem Alter, und geht jetzt im sechsten Monat, die da genannt ward die Unfruchtbare. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd, mir geschehe nach deinem Wort. Und der Engel ging von ihr hinweg. Maria aber machte sich auf in denselben Tagen, und ging auf das Gebirge mit Eile, in die Stadt Juda. Und kam in das Haus Zacharias, und grüßte die Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe, und die Elisabeth ward erfüllt mit dem heiligen Geist. Und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Weibern, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Und woher kommt mir dieses, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, da die Stimme deines Grußes in meine Ohren kam, da hüpfte das Kind mit Freuden in meinem Leibe. Und selig ist die da geglaubt hat, denn es wird vollendet werden, was zu ihr geredet geworden ist vom Herrn. Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn. Und mein Geist freuet sich Gottes meines Heilandes. Dieweil Er seine niedrige Magd angesehen hat, denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter. Dieweil Er große Dinge an mir getan hat, der da mächtig ist, und dessen Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währt auf alle Geschlechter nach einander, gegen die, die Ihn fürchten. Er hat eine tapfere Tat getan mit seinem Arm; Er hat zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er hat die Gewaltigen vom Stuhl gerissen, und hat die Niedrigen erhöht. Die Hungrigen hat Er erfüllt mit Gütern; die Reichen aber hat Er lassen leer hinziehen. Er hat sich seines Dieners Israels angenommen, indem Er gedacht hat an die Barmherzigkeit. wie Er geredet hat zu unsern Vätern, dem Abraham und seinem Samen, welcher währen wird in Ewigkeit. Und Maria blieb bei ihr fast drei Monate, danach kehrte sie um in ihr Haus. Der Elisabeth aber kam ihre Zeit, daß sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr große Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr. Und es begab sich, am achten Tage kamen sie, das Kindlein zu beschneiden, und nannten es nach seines Vaters Namen Zacharias. Aber seine Mutter antwortete und sprach: Mitnichten, sondern er soll Johannes genannt werden. Und sie sprachen zu ihr: Ist doch Niemand in deiner Freundschaft, der mit diesem Namen genannt werde. Und sie winkten seinem Vater, wie er wollte, daß er genannt würde. Und er forderte ein Täfelein, schrieb, und sprach: Johannes ist sein Name. Und sie verwunderten sich Alle. Und alsbald ward sein Mund und seine Zunge aufgetan, und er redete, und lobte Gott. Und es kam eine Furcht über alle Nachbarn. Und alle diese Geschichten wurden verkündigt auf dem ganzen jüdischen Gebirge. Und Alle, die es hörten, nahmen es zu Herzen, und sprachen: Was meinst du, was wird aus diesem Kindlein werden? Und die Hand des Herrn war mit ihm. Und Zacharias, sein Vater, ward erfüllt mit dem heiligen Geist, weissagte, und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn Er hat besucht und erlöst sein Volt. Und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils in dem Hause Davivs, seines Dieners. Gleich wie Er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von der Welt an gewesen sind. Nämlich die Errettung von unsern Feinden, und von der Hand Aller die uns hassen. Indem Er Barmherzigkeit geübt mit unsern Vätern, und gedacht hat an seinen heiligen Bund, An den Eid, den Er geschworen hat unserm Vater Abraham, nämlich daß Er uns geben wolle: Daß wir erlöst aus der Hand unserer Feinde, Ihm dienten ohne Furcht, In Heiligkeit und Gerechtigkeit vor Ihm, alle die Tage unseres Lebens. Und du Kindlein wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden, denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, daß du seine Wege bereitest, Daß du Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk, welches ist in Vergebung ihrer Sünden, Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch welche uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, Auf daß Er erscheine denen, die da sitzen in der Finsternis und im Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Und das Kindlein wuchs, und ward stark am Geist, und war in den Wüsten bis an den Tag, da er sich erzeigen sollte bei Israel. Es begab sich aber in denselben Tagen, daß ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, daß der ganze Erdkreis geschätzt würde. Die erste Schätzung geschah zur Zeit, da Kyrenius Landpfleger in Syrien war. Und Jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein Jeglicher in seine Stadt. Da ging hinauf auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land, in die Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er vom Hause und Geschlecht Davids war. Auf daß er sich schätzen ließe mit Maria seinem vermählten Weibe, die war schwanger. Es begab sich aber, als sie daselbst waren, da kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgebornen, und wickelte Ihn in Windeln, und legte Ihn in eine Krippe, darum daß sie sonst keinen Raum hatten in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend, die hielten sich auf dem Felde, und hielten die Nachtwachen bei ihrer Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk wiederfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, (welcher ist Christus der Herr,) in der Stadt Davids. Und dieses habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge des himmlischen Heers, die lobten Gott, und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und an den Menschen ein Wohlgefallen. Und es geschah, da die Engel von ihnen weggegangen waren in den Himmel, da sprachen dieselben Hirten unter einander: So laßt uns nun gehen gen Bethlehem, und laßt uns diese Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kund getan hat. Und sie kamen eilends, und fanden Beide, die Maria und den Joseph, dazu das Kind in einer Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kindlein gesagt worden war. Und Alle, die es hörten, verwunderten sich über die Dinge, die zu ihnen von den Hirten waren gesagt worden. Maria aber behielt alle diese Dinge und verglich sie mit einander in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten um, priesen und lobten Gott, um alles, das sie gehört und gesehen hatten, wie es zu ihnen gesagt geworden war. Und da acht Tage um waren, daß man das Kindlein beschnitt, da ward sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn Er in Mutterleib empfangen. Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetze Moses kamen, brachten sie Ihn gen Jerusalem, auf daß sie Ihn darstellten dem Herrn. (Wie denn geschrieben steht im Gesetze des Herrn: Ein jedes Männlein, das zum ersten die Gebärmutter eröffnet, soll dem Herrn heilig heißen.) Und daß sie geben das Opfer, nach dem gesagt ist im Gesetz des Herrn, ein Paar Turteltauben, oder zwei junge Tauben. Und siehe, es war ein Mensch zu Jerusalem, mit Namen Simeon, und derselbe Mensch war gerecht und gottesfürchtig, und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war über ihm. Und ihm war eine göttliche Antwort geworden von dem heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Gesalbten des Herrn gesehen. Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kindlein Jesum in den Tempel brachten, daß sie für Ihn täten, wie man pflegte nach dem Gesetze. Da nahm er Ihn auf seine Arme, und lobte Gott, und sprach: Herr, nun lässest Du Deinen Knecht im Frieden fahren nach Deinem Wort, weil meine Augen dein Heil gesehen haben, welches Du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker. Ein Licht, welches offenbart soll werden den Heiden, und ein preis Deines Volkes Israels. Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich dessen, das von Ihm geredet ward. Und Simeon segnete sie, und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, Dieser ist gesetzt zu einem Fall und Auferstehung Vieler in Israel, und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird. (Ja es wird auch durch deine Seele ein Schwert dringen,) auf daß die Gedanken aus vielen Herzen offenbar werden. Und es war eine Prophetin, Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Asser; diese war wohlbetagt, und hatte gelebt sieben Jahre mit ihrem Mann, nach ihrer Jungfrauschaft. Und sie war nun eine Witwe bei vier und achtzig Jahren, die wich nimmer vom Tempel, sondern diente Gott mit Fasten und Beten, Nacht und Tag. Dieselbige trat auch hinzu eben zu derselben Stunde, und pries den Herrn, und redete von Ihm zu Allen, die da auf die Erlösung zu Jerusalem warteten. Und da sie Alles vollendet hatten, was nach dem Gesetze des Herrn zu verrichten war, kehrten sie wieder nach Galiläa zu ihrer Stadt Nazareth. Aber das Kindlein wuchs, und ward stark am Geist, und ward erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war über Ihm. Und seine Eltern gingen alle Jahre gen Jerusalem, am Fest des Passah. Und da Er zwölf Jahre alt war, und sie hinaufgegangen waren gen Jerusalem, nach Gewohnheit des Festes, Und die Tage vollendet hatten, indem sie umkehrten, blieb der Knabe Jesus zu Jerusalem, und Joseph wußte es nicht, noch seine Mutter. Weil sie aber meinten, Er wäre unter den Gefährten, kamen sie eine Tagreise, und suchten Ihn unter den Verwandten und Bekannten. Und da sie Ihn nicht fanden, gingen sie wiederum nach Jerusalem, und suchten Ihn. Und es begab sich, nach dreien Tagen fanden sie Ihn im Tempel sitzen mitten unter den Lehrern, daß Er ihnen zuhörte, und sie fragte. Und Alle, die Ihm zuhörten, wurden bestürzt über seinem Verstand und seinen Antworten. Und da sie Ihn sahen, wurden sie bestürzt. Und seine Mutter sprach zu Ihm: Mein Kind, warum hast Du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben Dich mit Schmerzen gesucht. Und Er sprach zu ihnen: Was ist es, daß ihr mich gesucht habt? Wußtet ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist. Sie aber verstanden das Wort nicht, das Er mit ihnen redete. Und Er ging mit ihnen hinab, und kam gen Nazareth, und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Dinge in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit, und Alter, und Gnade, bei Gott und den Menschen. In dem fünfzehnten Jahre aber der Regierung des Kaisers Tiberius, da Pontius Pilatus Landpfleger in Judäa war, und Herodes ein Vierfürst in Galiläa, Philippus aber, sein Bruder, ein Vierfürst in Ituräa und in der Landschaft Trachonitis, und Lysanias ein Vierfürst zu Abilene, Unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas; da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. Und er kam in die ganze Gegend, die um den Jordan liegt, und predigte die Taufe der Bekehrung, zur Vergebung der Sünden. Wie geschrieben steht im Buch der Reden Jesajas des Propheten, der da sagt: Es ist eine Stimme eines Rufenden in der Wüste, bereitet den Weg des Herrn, und macht seine Steige eben. Alle Täler werden ausgefüllt werden, und alle Berge und Hügel werden erniedrigt werden, und was krumm ist, wird gerade werden, und die rauhen Wege werden eben werden. Und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen. So sprach er nun zum Volk, das hinausging, daß es sich von ihm taufen ließe: Ihr Natterngezüchte, wer hat euch gewiesen, wie ihr dem zukünftigen Zorn entrinnen mögt? So bringt nun Früchte, die der Bekehrung gemäß sind und fangt nicht an zu sagen bei euch selbst: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. Es ist aber schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt: welcher Baum nun nicht gute Frucht bringt, der wird abgehauen, und in das Feuer geworfen. Und das Volk fragte ihn, und sprach: Was sollen wir denn tun? Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, der teile mit dem, der keinen hat, und wer Speise hat, der tue auch also. Es kamen aber auch die Zöllner, daß sie sich taufen ließen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? Er aber sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, denn euch gesetzt ist. Da fragten ihn auch die Kriegsleute, und sprachen: Wir aber, was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut Niemanden Gewalt noch Unrecht, und lasst euch begnügen an euerm Solde. Als aber das Volk wartete, und sie Alle in ihren Herzen von Johannes dachten, ob er vielleicht Christus wäre? Antwortete Johannes, und sprach zu Allen: Ich zwar taufe euch mit Wasser, es kommt aber Einer, der stärker ist denn ich, dem ich nicht genugsam bin, daß ich den Riemen seiner Schuhe auflöse; derselbe wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen. In desselben Hand ist seine Wurfschaufel, und Er wird seine Tenne fegen, und wird den Weizen in seine Scheuer sammeln, die Spreu aber wird Er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. Und Viel anderes mehr vermahnte er, und verkündigte dem Volk das Evangelium. Herodes aber der Vierfürst, da er von ihm gestraft ward von wegen der Herodias, des Weibs des Philippus, seines Bruders, und von wegen aller bösen Stücke, die Herodes tat. Da tat er auch dieses hinzu über alles, daß er den Johannes in den Kerker verschloß. Es begab sich aber, da sich das Volk zusammen taufen ließ, und Jesus auch getauft geworden war, und betete, daß sich der Himmel auftat. Und der heilige Geist fuhr hernieder auf Ihn in leiblicher Gestalt, wie eine Taube; und eine Stimme geschah aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein Sohn, der Geliebte, an Dir habe Ich ein Wohlgefallen. So fing Jesus an, als Er ungefähr dreißig Jahr alt war, und war (wie man dafür hielt,) ein Sohn Josephs, welcher war ein Sohn Elis. Der war ein Sohn Matthats. Der war ein Sohn Levis. Der war ein Sohn Melchis. Der war ein Sohn Jannais. Der war ein Sohn Josephs. Der war ein Sohn Mattathias. Der war ein Sohn Amos. Der war ein Sohn Nahums. Der war ein Sohn Eslis. Der war ein Sohn Naggais. Der war ein Sohn Maaths. Der war ein Sohn Mattathias. Der war ein Sohn Semeis. Der war ein Sohn Josephs. Der war ein Sohn Judas. Der war ein Sohn Johanans. Der war ein Sohn Resas. Der war ein Sohn Zorobabels. Der war ein Sohn Salathiels. Der war ein Sohn Neris. Der war ein Sohn Melchis. Der war ein Sohn Addis, Der war ein Sohn Kosams. Der war ein Sohn Elmodams. Der war ein Sohn Ers. Der war ein Sohn Joses. Der war ein Sohn Eliesers. Der war ein Sohn Jorims. Der war ein Sohn Mathats. Der war ein Sohn Levis. Der war ein Sohn Simeons. Der war ein Sohn Judas. Der war ein Sohn Josephs. Der war ein Sohn Jonans. Der war ein Sohn Eljakims. Der war ein Sohn Melea. Der war ein Sohn Mennas. Der war ein Sohn Matathas. Der war ein Sohn Nathans. Der war ein Sohn Davids. Der war ein Sohn Jesses. Der war ein Sohn Obeds. Der war ein Sohn Booz. Der war ein Sohn Salmons. Der war ein Sohn Nahassons. Der war ein Sohn Aminadabs. Der war ein Sohn Arams. Der war ein Sohn Esroms. Der war ein Sohn Phares. Der war ein Sohn Judas. Der war ein Sohn Jakobs. Der war ein Sohn Isaaks. Der war ein Sohn Abrahams. Der war ein Sohn Tharas. Der war ein Sohn Nachors. Der war ein Sohn Serugs. Der war ein Sohn Regus. Der war ein Sohn Pelegs. Der war ein Sohn Ebers. Der war ein Sohn Schelachs. Der war ein Sohn Kenans. Der war ein Sohn Arphachsads. Der war ein Sohn Sems. Der war ein Sohn Noahs. Der war ein Sohn Lamechs. Der war ein Sohn Methuschelachs. Der war ein Sohn Enochs. Der war ein Sohn Jareds. Der war ein Sohn Mahalalels. Der war ein Sohn Kenans. Der war ein Sohn Enos. Der war ein Sohn Seths.Der war ein Sohn Adams. Der war ein Sohn Gottes. Jesus aber voll heiligen Geistes kam wieder von dem Jordan, und ward vom Geist in die Wüste getrieben. Und Er war daselbst vierzig Tage, und ward vom Teufel versucht. Und Er aß nichts in denselben Tagen, und da dieselben waren vollendet geworden, hungerte Ihn danach. Da sprach der Teufel zu Ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, daß er Brot werde. Jesus aber antwortete, und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von einem jeglichen Wort Gottes. Und der Teufel führte Ihn auf einen hohen Berg in einem Augenblick, und zeigte Ihm alle Königreiche des Erdkreises. Und der Teufel sprach zu Ihm: Diese Macht will ich Dir alle zusammen geben, und ihre Herrlichkeit, denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, welchem ich will. So Du nun mich wirst anbeten, so soll es alles dein sein. Jesus antwortete ihm, und sprach: Hebe dich zurück von mir, Satan. Denn es steht geschrieben: Du sollst den Herrn deinen Gott anbeten, und Ihm allein dienen. Und er führte Ihn gen Jerusalem, und stellte Ihn auf des Tempels Zinnen, und sprach zu Ihm: Bist Du der Sohn Gottes, so laß Dich von hier hinab. Denn es steht geschrieben: Er wird befehlen seinen Engeln von Dir, daß sie Dich bewahren. Und sie werden Dich auf den Händen tragen, auf daß Du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest. Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn deinen Gott nicht versuchen. Und da der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von Ihm eine Zeit lang. Und Jesus kam wieder in des Geistes Kraft nach Galiläa, und das Gerücht ging aus von Ihm durch das ganze umliegende Land. Und Er lehrte in ihren Synagogen, und ward von Jedermann gepriesen. Und Er kam gen Nazareth, da Er erzogen war, und ging in die Synagoge nach seiner Gewohnheit, am Sabbattage, und stand auf zu lesen. Da ward Ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und da Er das Buch aufgewickelt hatte, fand Er den Ort, da geschrieben stand: Der Geist des Herrn ist auf mir: darum Er mich gesalbt hat, und gesandt zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen diejenigen, die eines zerknirschten Herzens sind, zu predigen den Gefangenen die Erledigung, und den Blinden das Gesicht zu geben, und ziehen zu lassen die Zerstoßenen, daß sie ledig sein sollen, Und zu predigen das angenehme Jahr des Herrn. Und als Er das Buch eingewickelt hatte, gab Er es dem Diener wieder, und setzte sich. Und aller Augen, die in der Synagoge waren, sahen steif auf Ihn. Und Er fing an zu sagen zu ihnen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euern Ohren. Und sie gaben Ihm alle Zeugnis, und verwunderten sich über die holdseligen Reden, die aus seinem Munde gingen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? Und Er sprach zu ihnen: Ihr werdet mir freilich dies Sprichwort vorwerfen: Arzt, heile dich selber; was für große Dinge wir gehört haben, daß sie geschehen seien zu Kapernaum, die tue auch hier in deinem Vaterland, Er sprach aber: Amen, ich sage euch: Kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterland. Aber in der Wahrheit sage ich euch: Es waren viele Witwen in Israel zu Elias Zeiten, da der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate, da eine große Teurung war im ganzen Lande. Aber zu derselben Keiner ward Elias gesandt, denn allein gen Sarepta, welche nach Sidon gehörte, zu einer Witfrauen. Und viele Aussätzige waren in Israel zu des Propheten Elisas Zeiten, aber derselben Keiner ward gereinigt, denn allein Naaman, der Syrer. Da wurden voll Zorns alle die in der Synagoge waren, da sie dieses hörten. Und standen auf, und stießen Ihn zur Stadt hinaus, und führten Ihn auf den Hügel des Berges, auf welchen ihre Stadt gebauet war, daß sie Ihn hinabstürzten. Er aber ging mitten durch sie hin, und zog fort. Und er ging hinab nach Kapernaum, welches ist eine Stadt in Galiläa, und lehrte sie an den Sabbaten. Und sie wurden bestürzt über seiner Lehre, denn seine Rede war mit Macht begabt. Und es war ein Mensch in der Synagoge, der einen Geist eines unreinen Teufels hatte, und er schrie mit lauter Stimme: Und sprach: Ach! was haben wir mit Dir zu schaffen, Du Jesu von Nazareth? Bist Du gekommen uns zu verderben? Ich weiß, wer Du bist, nämlich der Heilige Gottes. Und Jesus schalt ihn, und sprach: Verstumme, und fahre aus von ihm. Und der Teufel warf ihn mitten unter sie, und fuhr von ihm aus, und tat ihm keinen Schaden. Und es kam ein Schrecken über sie Alle; und sie redeten mit einander, und sprachen: Was ist dieses, daß Er den unreinen Geistern mit Macht und Kraft gebietet, und sie ausfahren. Und das Gerücht von Ihm ging aus in alle Örter des umliegenden Landes. Und Er stand auf aus der Synagoge, und kam in das Haus Simons, und Simons Schwieger war mit einem harten Fieber behaftet, und sie baten Ihn für sie. Da trat Er von oben her zu ihr, und schalt das Fieber, da verließ es sie. Sie aber stand alsbald auf, und diente ihnen. Als aber die Sonne unterging, da kamen alle die, so Leute hatten, welche an mancherlei Seuchen krank waren, und brachten sie zu Ihm. Er aber legte auf ihrer Jeglichen die Hände, und heilte sie. Es fuhren auch die Teufel aus von Vielen, schrien, und sprachen: Du bist Christus, der Sohn Gottes. Und Er schalt sie, und ließ sie nicht reden, denn sie wußten, daß Er Christus war. Da es aber Tag geworden war, ging Er aus, und zog an einen wüsten Ort, und das Volk suchte Ihn, und sie kamen zu Ihm, und hielten Ihn auf, daß Er nicht von ihnen ging. Er aber sprach zu ihnen: Ich muß auch den andern Städten das Evangelium vom Reich Gottes predigen, denn dazu bin ich gesandt. Und Er predigte in den Synagogen Galiläas. Es begab sich aber, da sich das Volk zu Ihm drängte, zu hören das Wort Gottes, da stand Er am See Genesaret. Und sah zwei Schiffe am See stehen, die Fischer aber waren aus denselbigen ausgetreten, und wuschen die Netze. Da trat Er in derselbigen Schiffe eines, welches Simons war, und bat ihn, daß er es ein wenig vom Land in die Höhe führte. Und Er setzte sich, und lehrte das Volk aus dem Schiff. Als Er aber aufgehört hatte zu reden, sprach Er zu Simon: Fahre auf die Höhe, und lasst euere Netze hinunter, daß ihr einen Zug tut. Und Simon antwortete und sprach zu Ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet, und doch nichts gefangen: aber auf dein Wort will ich das Netz hinunterlassen. Und da sie das taten, umschlossen sie eine große Menge Fische, ihr Netz aber zerriß. Und sie winkten ihren Mitgenossen, die im andern Schiff waren, daß sie kämen, und halfen ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Schiffe, also daß sie sanken. Da aber Simon Petrus dieses sah, fiel er Jesu zu den Knien, und sprach: Herr, gehe von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch. Denn es war ihn ein Schrecken angekommen, und Alle die bei ihm waren, über dem Fischfang, den sie mit einander getan hatten. Desselben gleichen auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, welche Simons Gesellen waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht, von nun an wirst du Menschen fangen. Und sie führten die Schiffe an das Land, und verließen Alles und folgten Ihm nach. Und es begab sich, da Er in der Städte einer war, siehe, da war ein Mann voll Aussatzes. Da der Jesum sah, fiel er auf sein Angesicht, und bat Ihn, und sprach: Herr, so Du willst, kannst Du mich wohl reinigen. Und Er streckte die Hand aus, und rührte ihn an, und sprach: Ich will es tun, sei gereinigt. Und alsobald ging der Aussatz von ihm. Er aber gebot ihm, daß er es Niemanden sagen sollte: sondern gehe hin, (sprach Er) und zeige dich dem Priester, und opfere für deine Reinigung, wie Moses geboten hat, zum Zeugnis wider sie. Es kam aber die Sage von Ihm immer weiter aus, und kam vieles Volk zusammen, daß sie Ihn hörten, und von Ihm geheilt würden von ihren Krankheiten. Er aber entwich in die Wüste, und betete. Und es begab sich an derselben Tage einem, daß Er lehrte. Und es saßen da die Pharisäer und Lehrer des Gesetzes, die da gekommen waren aus allen Flecken Galiläas und Judäas, und von Jerusalem. Und die Kraft des Herrn war auf Ihm, daß Er Die Kranken gesund machte. Und siehe, etliche Männer brachten einen Menschen auf einem Bette, der war gichtbrüchig, und sie suchten, wie sie ihn hineinbrächten, und vor Ihn legten. Und da sie wegen des Volks nicht fanden, durch welchen Weg sie ihn hineinbrächten, stiegen sie auf das Dach, und ließen ihn durch die Ziegel hinab, mit dem Bettlein, mitten unter sie vor Jesum. Und da Er ihren Glauben sah, sprach Er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an zu denken, und sprachen: Wer ist dieser, welcher Gotteslästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben, denn allein Gott? Da aber Jesus ihre Gedanken erkannt hatte, antwortete Er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euern Herzen? Welches ist leichter zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben; oder zu sagen: Stehe auf, und wandle? Auf daß ihr aber wisst, daß der Sohn des Menschen Macht hat auf Erden Sünden zu vergeben, sprach Er zu dem Gichtbrüchigen: Ich sage dir, stehe auf, und hebe dein Bett auf, und gehe heim. Und alsbald stand er auf vor ihren Augen, und hob das Bettlein auf, darauf er gelegen war, und ging heim, und pries Gott. Und es ergriff sie Alle ein Erstaunen, und priesen Gott, und wurden voll Furcht, und sprachen: Wir haben heute unglaubliche Dinqe gesehen. Und nach diesen Geschichten ging Er aus, und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zoll sitzen, und sprach zu ihm: Folge mir nach. Und er verließ Alles, stand auf, und folgte Ihm nach. Und Levi richtete Ihm ein großes Mahl zu in seinem Hause; und es war eine große Schar der Zöllner und Anderer, die mit ihnen zu Tische saßen. Und die Schriftgelehrten und Pharisäer murrten wider seine Jünger, und sprachen - Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, zur Bekehrung zu berufen die Gerechten, sondern die Sünder. Sie sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes so oft, und tun Gebete, desselben gleichen auch der Pharisäer Jünger: aber deine Jünger essen und trinken? Er aber sprach zu ihnen: Mögt ihr auch die Hochzeitleute zum Fasten anhalten, so lang der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber die Tage kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird, alsdann werden sie fasten an denselben Tagen. Und Er sagte ihnen auch ein Gleichnis: Niemand flickt einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid; wo anders, so zerreißt das Neue das Alte; und der Lappen vom Neuen schickt sich nicht auf das Alte. Und Niemand fasst neuen Wein in alte Schläuche; wo anders, so zerreißt der neue Wein die Schläuche, und wird verschüttet, und die Schläuche verderben. Sondern den neuen Wein soll man in neue Schläuche fassen, so werden sie Beide erhalten. Und Niemand ist, der, so er alten Wein getrunken hat, alsbald des neuen begehre: denn er spricht, der alte ist milder. Und es begab sich auf einen Sabbat, welcher der erste war nach dem andern Tag des Passahfestes, daß Er durch die Saat ging, und seine Jünger rauften Ähren aus, und aßen und zerrieben sie mit den Händen. Etliche aber der Pharisäer sprachen zu ihnen: Warum tut ihr, was nicht erlaubt ist zu tun auf die Sabbattage? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr auch dieses nicht gelesen, was David tat, da ihn hungerte, und die bei ihm waren? Wie er in das Haus Gottes einging, und die Schaubrote nahm und aß, und gab auch denen, die bei ihm waren, die doch Niemand essen darf, als die Priester allein. Und Er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist ein Herr auch des Sabbats. Es geschah aber auch auf einen andern Sabbat, daß Er in die Synagoge ging und lehrte. Und es war daselbst ein Mensch, dessen rechte Hand war dürr. Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer gaben Acht auf Ihn, ob Er auch heilen würde am Sabbat, auf daß sie eine Anklage wider Ihn fänden. Er aber wußte ihre Gedanken, und sprach zu dem Menschen, der die dürre Hand hatte: Stehe auf, tritt hervor. Und er stand auf, und trat dahin. Da sprach Jesus zu ihnen: Ich will euch etwas fragen. Ist es erlaubt, an den Sabbattagen Gutes zu tun, oder Böses zu tun? einen Menschen zu erhalten, oder zu verderben? Und Er sah sie Alle umher an, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er tat also. Da ward ihm seine Hand wieder zurechtgebracht, gesund wie die andere. Sie aber wurden erfüllt mit Wut, und beredeten sich mit einander, was sie Jesu tun wollten. Es begab sich aber in denselben Tagen, daß Er ausging auf einen Berg zu beten, und Er beharrte über Nacht in dem Gebet zu Gott. Und da es Tag geworden war, rief Er seine Jünger zu sich, und erwählte aus ihnen Zwölfe, welche Er auch Apostel nannte. Nämlich Simon (welchen Er auch Petrus nannte), und Andreas, seinen Bruder; Jakobus und Johannes; Philippus und Bartholomäus; Matthäus und Thomas. Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon, genannt Zelotes. Und Judas, Jakobs Sohn, und Judas Iskariot, welcher auch zum Verräter ward. Und Er ging hinab mit ihnen, und trat auf einen ebenen Platz, und samt ihnen die Schar seiner Jünger, und eine große Menge des Volks aus dem ganzen jüdischen Lande und Jerusalem, und aus dem Lande am Meere bei Tyrus und Sidon; die da gekommen waren Ihn zu hören, und daß sie gesund gemacht würden von ihren Krankheiten. Und die von unreinen Geistern beunruhigt wurden; und sie wurden geheilt. Und das ganze Volk begehrte Ihn anzurühren, dieweil eine Kraft von Ihm ausging, und machte sie Alle gesund. Und Er hob seine Augen auf über seine Jünger, und sprach: Selig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer. Selig seid ihr, die ihr jetzt Hunger leidet, denn ihr werdet gesättigt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, denn wenn sie euch absondern, und euch schmähen, und euern Namen verwerfen, als einen boshaftigen, um des Sohns des Menschen willen. Freuet euch am selben Tage, und hüpft, denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn desgleichen taten ihre Väter den Propheten. Aber dagegen wehe euch Reichen, denn ihr habt euern Trost dahin. Wehe euch, die ihr gefüllt seid, denn euch wird hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen, Wehe euch, wenn alle Menschen Gutes von euch sagen, denn desgleichen taten ihre Väter den falschen Propheten. Aber euch, die ihr zuhört, sage ich: Liebet euere Feinde; tut Gutes denen, die euch hassen. Segnet die, so euch verfluchen, und bittet für die, so euch beleidigen. Demjenigen, der dich auf einen Backen schlägt, dem biete den andern auch dar. Und wer dir den Mantel nimmt, dem wehre nicht auch den Rock. Einem Jeden der dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von demselben fordere es nicht wieder. Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, gleich also tut ihnen auch ihr. Und so ihr liebt, die euch lieben, was für Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben ihre Liebhaber. Und so ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder tun eben dasselbige. Und so ihr denen leiht, von denen ihr es hofft wieder zu empfangen, was für Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, auf daß sie Gleiches wieder empfangen. Aber doch liebt euere Feinde, und tut ihnen Gutes, und leiht, da ihr nichts davon hofft, so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein: denn Er ist gütig über die Undankbaren und Boshaftigen. Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet werden; verdammt nicht, so werdet ihr auch nicht verdammt werden; lasst ledig, so werdet ihr auch ledig gelassen werden, Gebet, so wird euch gegeben werden. Eine gute, gedruckte, gerüttelte und überfließende Maß wird man in euern Busen geben: denn eben mit der Maß, mit welcher ihr messt, wird man euch wieder messen. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Mag auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle Beide in die Grube fallen? Der Jünger ist nicht über seinen Meister; ein Jeglicher aber der da vollkommen ist, der ist wie sein Meister. Was siehst du aber den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, des Balkens aber, der in deinem Auge ist, wirst du nicht gewahr? Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will den Splitter, der in deinem Auge ist, ausziehen, und siehst selbst nicht den Balken, der in deinem Auge ist? Du Gleißner, ziehe zuvor den Balken aus deinem Auge, und alsdann siehe zu, daß du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, ausziehest. Denn es ist kein guter Baum, der faule Frucht trage, und kein fauler Baum, der gute Frucht trage. Denn ein jeglicher Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Denn man liest nicht Feigen von den Dornen; auch liest man nicht Trauben von dem Dornbusch. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens, und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz seines Herzens. Denn wessen das Herz voll ist, dessen geht der Mund über. Was heißt ihr mich aber Herr, Herr, und tut doch nicht, was ich euch sage? Ein Jeglicher der zu mir kommt und hört meine Reden, und tut sie, den will ich euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist gleich einem Menschen, der ein Haus bauete, und grub tief, und legte den Grund auf einen Felsen. Da aber ein Gewässer kam, da riß der Strom zum Hause zu, aber er mochte es nicht erschüttern, denn es war auf einen Felsen gegründet. Wer aber hört, und nicht tut, der ist gleich einem Menschen, der ein Haus bauete auf die Erde ohne einen Grund, und der Strom riß zu ihm zu, und es fiel alsbald, und der Fall desselben Hauses ward groß. Nachdem Er aber vor dem Volk seine Rede vollendet hatte, ging Er nach Kapernaum hinein. Und eines Hauptmanns Knecht lag krank, und wollte jetzt sterben, welcher ihm wert war. Da er aber von Jesu gehört hatte, sandte er die Ältesten der Juden zu Ihm, und bat Ihn, daß Er käme, und seinen Knecht bei dem Leben erhielte. Dieselben nun, da sie zu Jesu gekommen waren, baten sie Ihn inständig, und sprachen: Er ist wert, daß Du ihm dieses erzeigst. Denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns gebauet. Jesus aber ging mit ihnen hin. Da Er nun nicht fern von dem Hause war, sandte der Hauptmann Freunde zu Ihm, und ließ Ihm sagen: Herr, bemühe Dich nicht. Denn ich bin nicht wert, daß Du unter mein Dach eingehst. Darum ich auch mich selbst nicht würdig geachtet habe, daß ich zu Dir käme, sondern sprich ein Wort, so wird mein Diener gesund werden. Denn ich zwar bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Kriegsknechte unter mir, und wenn ich spreche zu diesem: Gehe hin, so geht er hin; und zu einem andern: Komme her, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tue das, so tut er's. Da aber Jesus dieses hörte, verwunderte Er sich sehr, und wandte sich um, und sprach zu dem Volk, das Ihm nachfolgte: Ich sage euch, so großen Glauben habe ich auch in Israel nicht gefunden. Und da diejenigen, die da waren gesandt geworden, wiederum nach Hause kamen, fanden sie den kranken Knecht gesund. Und es begab sich am nächstfolgenden Tag, daß Er in eine Stadt ging, die hieß Nain, und seiner Jünger gingen viele mit Ihm, und vieles Volk. Als Er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der ein eingeborner Sohn war seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und vieles Volk aus der Stadt war bei ihr. Und da sie der Herr sah, jammerte Ihn derselbigen, und sprach zu ihr: Weine nicht. Und trat hinzu, und rührte den Sarg an, denn die Träger waren stehen geblieben. Und Er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf. Und der Tote richtete sich auf, und fing an zu reden; und Er gab ihn seiner Mutter. Und es ergriff sie Alle eine Furcht, und sie priesen Gott, und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns erweckt geworden, und Gott hat sein Volk heimgesucht. Und diese Rede von Ihm ging aus in das ganze jüdische und in das ganze umliegende Land. Und es verkündigten Johannes seine Jünger dieses Alles. Da rief Johannes zu sich seiner Jünger zwei. Und sandte sie zu Jesu, und ließ Ihm sagen: Bist Du derjenige, der da kommen soll, oder sollen wir eines Andern warten? Da aber die Männer zu Ihm gekommen waren, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu Dir gesandt, und läßt Dir sagen: Bist Du derjenige, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen Andern warten? Aber eben zu derselben Stunde heilte Er Viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern; und vielen Blinden schenkte Er das Gesicht. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin, und verkündigt Johannes, was ihr gesehen und gehört habt, nämlich dieses: Die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein, die Tauben hören, die Toten werden auferweckt, den Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, der sich nicht ärgert an mir. Da aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing Jesus an zu reden zum Volk von Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das vom Winde hin und her bewegt wird? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen sehen, der mit weichen Kleidern angetan sei? Siehe, die in herrlichen Kleidern und Wollust leben, die sind in den königlichen Höfen. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist denn ein Prophet. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der da bereiten wird deinen Weg vor dir her. Denn ich sage euch: Es ist unter denen, die von Weibern geboren sind, kein größerer Prophet, denn Johannes der Täufer. Der Kleinste aber im Reich Gottes ist größer denn er. Und das ganze Volk, das Ihn gehört hat, und die Zöllner, die haben Gott gerecht gepriesen, und haben sich taufen lassen mit der Taufe Johannes. Aber die Pharisäer und die Gesetzausleger haben Gottes Rat wider sich selbst verworfen, und haben sich nicht von Ihm taufen lassen. Ferner sprach der Herr: Wem soll ich denn die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich? Sie sind gleich den Kindern, die auf dem Markte sitzen, und rufen gegen einander, und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, aber ihr habt nicht getanzt. Wir haben euch Klagelieder gesungen, aber ihr habt nicht geweint. Denn Johannes der Täufer ist gekommen, und aß kein Brot, trank auch keinen Wein, so sagtet ihr: Er hat einen Teufel. Der Sohn des Menschen ist gekommen, ißt und trinkt, so sagt ihr: Siehe, dieser Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund. Aber die Weisheit ist gleichwohl gerecht gepriesen geworden von allen ihren Kindern. Es bat Ihn aber der Pharisäer einer, daß Er mit ihm esse. Und Er ging hinein in des Pharisäers Haus, und setzte sich zu Tische. Und siehe, ein Weib war in der Stadt, die war eine Sünderin. Da die vernahm, daß Er zu Tische saß in des Pharisäers Haus, brachte sie ein alabasternes Gefäß mit Salbe. Und trat hinten zu seinen Füßen, und weinte, und fing an seine Füße zu netzen mit den Tränen, und mit den Haaren ihres Hauptes trocknete sie dieselben, und küßte seine Füße, und salbte sie mit der Salbe. Da aber der Pharisäer das sah, der Ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst, und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte Er ja, wer und welch ein Weib das ist, die Ihn anrührt, denn sie ist eine Sünderin. Da antwortete Jesus, und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sage es. Es hatte ein Zinsherr zwei Schuldner. Der eine war fünfhundert Pfenning schuldig, der andere aber fünfzig. Da sie aber nicht hatten zu bezahlen, schenkte er es Beiden. Sage nun, welcher unter ihnen wird ihn am meisten lieben? Simon antwortete und sprach: Ich achte der, dem er am meisten geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und Er wandte sich zu dem Weibe, und sprach zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich bin gekommen in dein Haus; du hast mir kein Wasser gegeben zu meinen Füßen, diese aber hat meine Füße mit Tränen genetzt, und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet. Du hast mir keinen Kuß gegeben, diese aber, von dem an, da ich hereingekommen bin, hat sie nicht abgelassen, meine Füße heftig zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, diese aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt. Deshalb sage ich dir: Es sind ihr ihre Sünden vergeben, deren viele waren, denn sie hat viel geliebt. Welchem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig Und Er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben Da fingen an, die mit Ihm zu Tische saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch die Sünden vergibt? Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dich selig gemacht, gehe hin im Frieden. Und es begab sich danach, daß Er reiste durch Städte und Flecken, und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reiche Gottes, und die Zwölfe waren mit Ihm. Dazu etliche Weiber, welche heil waren geworden von den bösen Geistern und Krankheiten; nämlich Maria, die da Magdalena heißt,von welcher sieben Teufel ausgefahren waren. Und Johanna, das Weib Kusas, des Schaffners Herodes, und Susanna, und viele Andere, die Ihm Handreichung taten von ihrer Habe. Da nun vieles Volk zusammengekommen war, und diejenigen, die hin und wieder in den Städten waren, zu Ihm reisten, sprach Er durch ein Gleichnis. Es ging ein Säemann aus zu säen seinen Samen, und indem er säete, fiel Etliches an den Weg, und ward zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und Etliches fiel auf einen Felsen, und da es aufging, verdorrte es, darum, daß es keine Feuchtigkeit hatte. Und Etliches fiel mitten unter die Dornen, und die Dornen gingen mit auf, und erstickten es. Und Etliches fiel auf ein gutes Land, und es ging aus, und trug hundertfältige Frucht. Da Er dieses sagte, rief Er: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Es fragten Ihn aber seine Jünger, und sprachen, was dieses Gleichnis wäre? Er aber sprach: Euch ist gegeben zu wissen die Geheimnisse des Reichs Gottes; zu den Andern aber rede ich durch Gleichnisse, daß sie nicht sehen, ob sie schon sehen; und nicht verstehen, ob sie schon hören. Dies aber ist das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege sind, das sind, die es hören, danach kommt der Teufel, und nimmt das Wort von ihrem Herzen, auf daß sie nicht glauben und selig werden. Die aber auf dem Felsen, sind die, welche, wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an, aber sie haben nicht Wurzel; welche eine Zeit lang glauben, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Das aber unter die Dornen fiel, sind diese: Wenn sie das Wort gehört haben, so gehen sie hin, und werden von den Sorgen, und Reichtum, und Wollüsten dieses Lebens erstickt, und bringen keine Frucht. Das aber auf dem guten Land sind diese, welche, wenn sie das Wort gehört haben, so behalten sie es in einem feinen guten Herzen, und bringen Frucht in Geduld. Niemand aber zündet ein Licht an und bedeckt es mit einem Gefäß, oder setzt es unter eine Bettlade, sondern er setzt es auf einen Leuchter, auf daß diejenigen, die hineingehen, den Schein sehen. Denn es ist nichts verborgen, das nicht werde offenbar werden, auch nichts Heimliches, das nicht werde kund werden und an den Tag kommen. So sehet nun darauf, wie ihr zuhört: Denn wer da hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, von dem wird genommen werden, auch das er vermeint zu haben. Es waren aber angekommen seine Mutter und Brüder, und konnten vor dem Volke nicht zu Ihm kommen. Und es ward Ihm angekündigt, indem Etliche sprachen: Deine Mutter und Deine Brüder stehen draußen, und begehren Dich zu sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören, und es tun. Und es begab sich an der Tage einem, daß Er in ein Schiff trat, und auch seine Jünger, und Er sprach zu ihnen: Lasst uns über den See an das andere Ufer fahren. Und sie fuhren auf die Höhe, Aber da sie schifften, entschlief Er; und es kam ein Wirbelwind herab auf den See, und das Schiff war voll Wasser, und sie standen in Gefahr. Da traten sie zu Ihm und weckten Ihn auf, und sprachen: Meister, Meister, wir verderben. Da stand Er auf, und schalt den Wind und die Wasserwogen, und sie ließen ab, und es ward eine Stille. Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie fürchteten sich aber, und verwunderten sich, und sprachen untereinander: Lieber, wer ist dieser, daß Er auch den Winden und dem Wasser gebietet, und sie sind Ihm gehorsam? Und sie schifften fort in das Land der Gadarener, welches ist Galiläa gegenüber. Und als Er austrat auf das Land, begegnete Ihm ein Mann aus der Stadt, der hatte Teufel von langer Zeit her, und tat keine Kleider an, und blieb in keinem Hause, sondern in den Gräbern. Da er aber Jesum sah, schrie er, und fiel vor Ihm nieder, und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit Dir zu schaffen, Jesu, Du Sohn Gottes des Allerhöchsten? Ich bitte Dich, Du wollest mich nicht quälen. Denn Er hatte dem unreinen Geist geboten, daß Er von dem Menschen ausfahre; denn er hatte ihn lange Zeit gequält. Und er war mit Ketten und Fesseln gebunden und verwahrt, aber er zerriß die Bande, und ward von dem Teufel in die Wüste getrieben. Und Jesus fragte ihn und sprach: Wie heißest du? Er aber sprach: Legion, denn es waren viele Teufel in ihn gefahren. Und sie baten Ihn, daß Er ihnen nicht geböte in den Abgrund zu fahren. Es war aber daselbst eine große Herde Schweine an der Weide, auf dem Berg, und sie baten Ihn, daß Er ihnen erlaubte in dieselben zu fahren; und Er erlaubte es ihnen. Da fuhren die Teufel aus von dem Menschen, und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich von der gähen Höhe in den See, und ertrank. Da aber die Hirten sahen, was da geschehen war, flohen sie, und gingen hin, und verkündigten es in der Stadt und in den Dörfern. Da gingen sie hinaus, zu sehen, was da geschehen war, und kamen zu Jesu, und fanden den Menschen, von welchem die Teufel ausgefahren waren, sitzend zu den Füßen Jesu, bekleidet, und vernünftig, und sie fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, verkündigten ihnen auch, wie der Besessene wäre gesund geworden. Und es bat Ihn die ganze Menge des umliegenden Landes der Gadarener, daß Er von ihnen ging, denn sie waren mit einer großen Furcht behaftet. Und Er trat in das Schiff, und kehrte um. Es bat Ihn aber der Mann, von dem die Teufel ausgefahren waren, daß er bei Ihm sein möchte. Aber Jesus ließ ihn von sich, und sprach: Gehe wieder heim, und erzähle, wie große Dinge dir Gott getan hat. Und er ging hin, und predigte durch die ganze Stadt, wie große Dinge ihm Jesus getan hätte. Und es begab sich, da Jesus wieder kam, empfing Ihn das Volk, denn sie warteten Alle auf Ihn. Und siehe, da kam ein Mann, mit Namen Jairus, der ein Oberster der Synagoge war, und fiel Jesu zu den Füßen, und bat Ihn, daß Er in sein Haus kommen wollte. Denn er hatte eine eingeborne Tochter, ungefähr zwölf Jahre alt, die lag in den letzten Züqen. Und da Er hinging, drängte Ihn das Volk. Und ein Weib, die den Blutfluß zwölf Jahre lang gehabt hatte, welche alle ihre Nahrung an die Ärzte verwendet hatte, und doch von Niemanden hatte können geheilt werden. Die trat hinzu von hinten, und rührte seines Rockes Saum an, und alsobald stillte sich ihr Blutfluß. Und Jesus sprach: Wer hat mich angerührt? Da sie aber Alle leugneten, sprach Petrus und die bei Ihm waren: Meister, das Volk drängt und drückt Dich, und Du sprichst: Wer hat mich angerührt? Jesus aber sprach: Es hat mich Jemand angerührt, denn ich habe gefühlt, daß eine Kraft von mir ausgegangen ist. Da aber das Weib sah, daß sie nicht verborgen war, kam sie mit Zittern, und fiel vor Ihm nieder, und verkündigte Ihm vor dem ganzen Volk, aus welcher Ursache sie Ihn angerührt hätte, und wie sie alsbald gesund geworden wäre. Er aber sprach zu ihr: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht, gehe hin mit Frieden. Da Er noch redete, kam Einer vom Obersten der Synagoge, und sprach zu ihm: Deine Tochter ist gestorben, bemühe den Meister nicht. Da aber Jesus das hörte, antwortete Er ihm, und sprach: Fürchte dich nicht, glaube nur, so wird sie gesund werden. Da Er aber in das Haus kam, ließ Er Niemanden hineingehen, denn Petrus, und Jakobus, und Johannes, und des Mägdleins Vater und Mutter. Sie weinten aber Alle, und beklagten sie. Er aber sprach: Weint nicht, sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie verlachten Ihn, als die da wohl wußten, daß sie gestorben war. Er aber trieb sie hinaus, und nahm sie bei der Hand, und rief und sprach: Mägdlein, stehe auf. Und ihr Geist kam wieder, und sie stand alsobald auf. Und Er befahl, man sollte ihr zu essen geben. Und ihre Eltern wurden bestürzt. Er aber gebot ihnen, daß sie Niemanden sagten, was geschehen war. Er berief aber die Zwölfe zusammen, und gab ihnen Kraft und Macht über alle Teufel, und daß sie Krankheiten heilen könnten. Und sandte sie aus zu predigen das Reich Gottes, und gesund zu machen die Kranken. Und sprach zu ihnen: Ihr sollt nichts mit euch nehmen auf den Weg, weder Stäbe noch Tasche; weder Brot noch Geld; es soll auch einer nicht zwei Röcke haben, Und in welches Haus ihr werdet eingegangen sein, daselbst bleibt, bis ihr von dannen zieht Und welche euch nicht werden aufnehmen, da geht aus von derselben Stadt, und schüttelt auch den Staub ab von euern Füßen, zu einem Zeugnisse wider sie. Und sie gingen aus, und durchzogen die Flecken, und predigten das Evangelium, und heilten die Leute allenthalben. Es hörte aber Herodes, der Vierfürst, alles was von Ihm geschah; und besorgte sich, dieweil von Etlichen gesagt ward, Johannes der Täufer wäre von den Toten auferstanden. Von Etlichen aber, Elias wäre erschienen: von Etlichen aber, es wäre der alten Propheten einer auferstanden. Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer ist aber dieser, von dem ich solche Dinge höre? Und Er begehrte Ihn zu sehen. Und als die Apostel wieder gekommen waren, erzählten sie Ihm alles was sie getan hatten. Und Er nahm sie zu sich, und entwich besonders in eine Wüste bei der Stadt, die da heißt Bethsaida. Das Volk aber, da es dessen inne ward, zog es Ihm nach, und Er empfing sie, und redete zu ihnen vom Reiche Gottes, und machte gesund, die es bedurften. Aber der Tag fing an sich zu neigen. Da traten zu Ihm die Zwölfe, und sprachen zu Ihm: Laß das Volk von Dir, daß sie hingehen in die Flecken umher, und in die Dörfer, und Herberge bekommen, und Speise finden, denn wir sind hier in einer Wüste. Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Sie sprachen: Wir haben nicht mehr denn fünf Brote und zwei Fische. Es sei denn, daß wir hingehen sollen, und Speise kaufen für dies ganze Volk. (Denn es waren bei fünftausend Mann.) Er sprach aber zu seinen Jüngern: Schafft, daß sie sich lagern nach der Ordnung, je fünfzig und fünfzig. Und sie taten also, und Jene lagerten sich Alle. Da nahm Er die fünf Brote und die zwei Fische, und sah auf gen Himmel, und segnete sie, und brach sie, und gab sie den Jüngern, daß sie sie dem Volke vorlegten. Und sie aßen und wurden Alle satt. Und es wurde aufgehoben, was ihnen überblieb von Brocken, zwölf Körbe. Und es begab sich, da Er allein war, und betete, da waren seine Jünger bei Ihm; und Er fragte sie, und sprach: Wer sagen die Leute, daß ich sei? Sie aber antworteten und sprachen: Sie sagen, Du seiest Johannes der Täufer; Andere aber, Du seiest Elias; Andere aber, es sei der alten Propheten einer auferstanden. Ferner sprach Er zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Wir sagen, Du seist der Gesalbte Gottes. Und Er bedrohte sie, und gebot, daß sie das Niemanden sagten. Und sprach: Der Sohn des Menschen muß viel leiden, und verworfen werden von den Ältesten und Obersten der Priester und den Schriftgelehrten, und getötet, und am dritten Tage auferweckt werden. Danach sprach Er zu Allen: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich täglich, und folge mir nach. Denn wer sein Leben wird erhalten wollen, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verlieren wird um meinetwillen, der wird es erhalten. Aber was für Nutzen hätte der Mensch, wenn er schon die ganze Welt gewönne, und verlöre aber sich selbst, oder litte Schaden an seiner Seele? Denn wer sich mein und meiner Worte schämen wird, dessen wird sich der Sohn des Menschen auch schämen, wenn Er kommen wird in seiner Herrlichkeit, und in der des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber: Wahrlich, es sind Etliche von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie das Reich Gottes sehen. Und es begab sich nach diesen Reden ungefähr bei acht Tagen, daß Er zu sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus, und ging auf einen Berg zu beten. Und da Er betete, ward die Gestalt seines Angesichts anders, und sein Kleid war weiß und glänzend. Und siehe, zwei Männer redeten mit Ihm, welche waren Moses und Elias. Die wurden gesehen in Klarheit, und redeten von seinem Ausgang, welchen Er sollte erfüllen zu Jerusalem. Petrus aber und die mit Ihm waren, waren voll Schlafs. Da sie aber aufwachten, sahen sie seine Klarheit, und die zwei Männer, die bei Ihm standen. Und es begab sich, da dieselben von Ihm schieden, sprach Petrus zu Jesu: Meister, es ist gut, daß wir hier bleiben. Darum laß uns drei Zelte machen: Dir eins, und Moses eins, und Elias eins; aber er wußte nicht, was er redete. Da er aber solches redete, kam eine Wolke, und überschattete sie. Und sie erschraken, da Jene in die Wolke hineingingen. Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein Sohn, der Geliebte, den sollt ihr hören. Und indem die Stimme geschah, ward Jesus allein gefunden. Und sie schwiegen, und verkündigten Niemanden nichts in denselbigen Tagen, von den Dingen, die sie gesehen hatten. Es begab sich aber am nächstfolgenden Tag, da sie von dem Berg herabgekommen waren, da kam Ihm entgegen vieles Volk. Und siehe, ein Mann aus dem Volk rief, und sprach: Meister, ich bitte Dich, siehe meinen Sohn gnädiglich an, denn er ist mein eingeborner Sohn. Siehe, der Geist ergreift ihn, so schreit er alsbald, und der Geist reißt ihn, daß er schäumt, und mit Not weicht er von ihm, und zerstößt ihn. Und ich habe Deine Jünger gebeten, daß sie ihn austrieben, aber sie konntens nicht. Da antwortete Jesus, und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! wie lange soll ich bei euch sein, und euch dulden? Führe deinen Sohn her. Als er aber noch hinzuging, riß ihn der Teufel, und zerrte ihn. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist, und machte den Knaben gesund, und gab ihn seinem Vater wieder. Und sie wurden Alle bestürzt über die Majestät Gottes. Da sie sich aber Alle verwunderten über alles was Jesus getan hatte, sprach Er zu seinen Jüngern: Fasst diese Reden zu Ohren, denn der Sohn des Menschen wird überantwortet werden in der Menschen Hände. Sie aber vernahmen dieses Wort nicht, sondern es war vor ihnen verborgen, daß sie es nicht begriffen, und fürchteten sich doch, Ihn zu fragen von diesem Wort. Es kam auch ein Gespräch unter sie, welcher unter ihnen der Größte wäre. Da aber Jesus die Gedanken ihres Herzens sah, ergriff Er ein Kind, und stellte es neben sich. Und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn welcher der Kleinste ist unter euch Allen, der wird groß sein. Da antwortete Johannes, und sprach: Meister, wir sahen Einen, der trieb Teufel aus in Deinem Namen, und wir wehrten ihm, weil er Dir nicht nachfolgt mit uns. Und Jesus sprach zu ihm: Wehrt ihm nicht; denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns. Es begab sich aber, da die Tage erfüllt wurden, daß Er sollte hinaufgenommen werden, richtete Er sein Angesicht, gen Jerusalem zu reisen. Und Er sandte Boten vor Ihm hin, die gingen hin, und kamen in einen Flecken der Samariter, daß sie Ihm Herberge bestellten. Aber sie nahmen Ihn nicht auf, darum, daß sein Angesicht gerichtet war nach Jerusalem zu reisen. Da aber seine Jünger, Jakobus und Johannes, das sahen, sprachen sie: Herr, willst Du, daß wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle, und verzehre sie, wie auch Elias tat? Aber Er wandte sich und bedrohte sie, und sprach: Ihr wisst nicht, welches Geistes ihr seid. Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten. Und sie gingen in einen andern Flecken. Es begab sich aber, da sie reisten, da sprach Einer zu Ihm auf dem Wege: Herr, ich will Dir folgen wo Du hingehen wirst, Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, da Er sein Haupt hinlege. Er sprach aber zu einem Andern: Folge mir nach. Er aber sprach: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe, und meinen Vater begrabe. Aber Jesus sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben; du aber gehe hin, und verkündige das Reich Gottes. Es sprach auch ein Anderer: Herr, ich will Dir nachfolgen, aber erlaube mir zuvor, daß ich einen Abschied mache mit denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Keiner der seine Hand an den Pflug gelegt hat, und sieht zurück, ist geschickt zum Reich Gottes. Danach bestellte der Herr andere Siebzig, und sandte sie, je zwei und zwei, vor Ihm her, in alle Städte und Örter, dahin Er kommen wollte. Und sprach zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenig; so bittet nun den Herrn der Ernte, daß Er Arbeiter aussende in seine Ernte. Geht hin, siehe, ich sende euch als Lämmer mitten unter die Wölfe. Tragt keinen Beutel, noch Tasche, noch Schuhe, und grüßt Niemanden auf dem Wege. Wo ihr aber in ein Haus eingehen werdet, da sprecht zuerst: Friede wiederfahre diesem Hause. Und so daselbst wird ein Kind des Friedens sein, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wo aber nicht, so wird er sich wieder zu euch lenken. In demselben Hause aber bleibt, und esst und trinkt, was von ihnen vorgesetzt wird. Denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus in das andere gehen. Und wo ihr in eine Stadt eingehen werdet, und sie euch aufnehmen werden, da esst, was euch wird vorgesetzt werden. Und heilt die Kranken, die darin sind, und sagt zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen, Wo ihr aber in eine Stadt eingehen werdet, da sie euch nicht aufnehmen werden, da geht heraus auf ihre Gassen, und sprecht: Auch den Staub, der sich an uns gehängt hat von euerer Stadt, wischen wir ab auf euch. Doch sollt ihr dieses wissen, daß das Reich Gottes nahe zu euch gekommen ist. Ich aber sage euch: Es wird der Stadt Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage, denn derselben Stadt. Wehe dir Chorazin, wehe dir Bethsaida: denn wären solche Wunder zu Tyrus und Sidon geschehen, die bei euch geschehen sind, sie wären vor Zeiten im Sack und in der Asche gesessen und hätten sich bekehrt, Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen im Gerichte, denn euch. Und du Kapernaum, die du bis an den Himmel erhaben bist, du wirst bis in die Hölle hinunter gestoßen werden, Wer euch hört, der hört mich. und wer euch verwirft, der verwirft mich. Wer aber mich verwirst, der verwirft den, der mich gesandt hat. Die Siebzig aber kamen wieder mit Freuden, und sprachen: Herr, es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen. Er aber sprach zu ihnen: Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen, als einen Blitz. Siehe, ich gebe euch Macht, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Kraft des Feindes, und nichts wird euch einiger Weise beschädigen. Doch deshalben freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind, Freuet euch aber vielmehr, daß euere Namen im Himmel geschrieben sind. Ebenzu derselben Stunde freute sich Jesus im Geist, und sprach: Ich preise Dich, Vater, der Du ein Herr bist des Himmels und der Erde, daß Du diese Dinge verborgen hast vor den Weisen und Klugen, und hast sie geoffenbart den Unmündigen. Ja Vater, also ist es das Wohlgefallen gewesen vor Dir. Es ist mir Alles übergeben von meinem Vater. Und Niemand weiß, wer der Sohn sei, denn nur der Vater; noch wer der Vater sei, denn nur der Sohn, und welchem es der Sohn will offenbaren. Und Er wandte sich zu den Jüngern, und sprach in Sonderheit: Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr seht. Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige haben wollen sehen, das ihr seht, und haben es nicht gesehen; und hören, das ihr hört, und haben es nicht gehört. Und siehe, da stand ein Gesetzausleger auf, versuchte Ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du? Er aber antwortete und sprach: Du sollst den Herrn deinen Gott lieben von deinem ganzen Herzen, und von deiner ganzen Seele, und von allen deinen Kräften, und von deinem ganzen Gemüt; und deinen Nächsten, als dich selbst. Er aber sprach zu Ihm: Du hast recht geantwortet, tue das, so wirst du leben. Er aber wollte sich selbst gerecht sprechen, und sprach zu Jesu: Wer ist denn mein Nächster? Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho, und fiel unter die Mörder, die zogen ihn aus, und schlugen ihn, und gingen davon, und ließen ihn halb tot liegen. Es zog aber ungefähr ein Priester dieselbe Straße hinab, und da er ihn sah, ging er vorüber. Desselben gleichen auch ein Levit, da er an den Ort gekommen war, und hingegangen war, und ihn gesehen hatte, ging er vorüber. Ein Samariter aber reiste, und kam zu ihm. Und da er ihn sah, jammerte ihn sein. Und er ging hinzu, verband ihm seine Wunden, und goß Öl und Wein darein, danach hob er ihn auf sein Lasttier, und führte ihn in eine Herberge, und pflegte seiner. Des andern Tages aber als er wegreiste, zog er heraus zwei Pfenninge, und gab sie dem Wirt, und sprach zu ihm: Pflege ihn, und was du noch darüber für Kosten wirst anwenden, will ich dir wiedergeben, wenn ich wiederkomme. Welcher nun unter diesen dreien dünkt dich der Nächste gewesen zu sein, dem der unter die Mörder gefallen war? Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe hin, und tue desgleichen. Es begab sich aber da sie reisten, ging Er in einen Flecken: da war ein Weib mit Namen Martha, die nahm Ihn auf in ihr Haus. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; dieselbe setzte sich zu Jesu Füßen, und hörte seiner Rede zu. Martha aber machte sich selbst Vieles zu schaffen, Ihm zu dienen. Und sie trat hinzu, und sprach: Herr, fragst Du nicht danach, daß mich meine Schwester läßt allein dienen? Sage ihr doch, daß sie es auch angreife. Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du bist sorgfältig und beunruhigst dich mit vielen Dingen. Eines aber ist vonnöten. Maria aber hat den guten Teil erwählt, welcher nicht wird von ihr genommen werden soll. Und es begab sich, daß Er an einem Orte war, und betete. Und da Er aufgehört hatte, sprach seiner Jünger einer zu Ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger gelehrt hat. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Es komme Dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser täglich Brot gib uns alle Tage. Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben Allen, die uns schuldig sind. Und führe uns nicht in Versuchung: sondern erlöse uns von dem Bösen. Und Er sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, der einen Freund hat, wenn derselbe würde zu ihm gehen zu Mitternacht, und zu ihm sprechen: Lieber Freund, leihe mir drei Brote; Denn es ist mein Freund zu mir gekommen von der Straße, und ich habe nicht, das ich ihm vorlege. Daß Jener drinnen würde antworten, und sprechen: Mache mir keine Unruhe, die Tür ist schon zugeschlossen, und meine Kinder sind bei mir in der Kammer, ich kann nicht aufstehen, und dir geben. Ich sage euch, ob er schon nicht aufstehen, und ihm geben wird, darum, daß er sein Freund ist, so wlrd er doch um seines unverschämten Anhaltens willen aufstehen, und ihm geben, so viel er bedarf. Also auch ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben werden: Suchet, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan werden. Denn ein Jeglicher der da bittet, der empfängt; und der da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan werden. Wo bittet aber unter euch ein Sohn den Vater um Brot, der ihm einen Stein darbiete? Und so er um einen Fisch bittet, der ihm eine Schlange für den Fisch darbiete? Oder so er um ein Ei bittet, der ihm einen Skorpion darbiete? So denn ihr, die ihr böse seid, könnt euern Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird euer Vater aus dem Himmel den heiligen Geist geben denen, die Ihn darum bitten? Und Er trieb einen Teufel aus, der war stumm, und es geschah, da der Teufel ausfuhr, da redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich. Etliche aber aus ihnen sprachen: Er treibt die Teufel aus durch Beelzebub, den Obersten der Teufel. Die Andern aber versuchten Ihn, und begehrten von Ihm ein Zeichen aus dem Himmel. Er aber, weil Er ihre Gedanken wußte, sprach Er zu ihnen: Ein jegliches Reich, so es wider sich selbst getrennt geworden ist, wird es wüst; desgleichen so ein Haus wider sich selbst getrennt worden ist, so fällt es. Ist denn der Satanas auch wider sich selbst getrennt, wie will sein Reich bestehen? Dieweil ihr sagt, ich treibe die Teufel aus durch Beelzebub. So ich aber die Teufel durch Beelzebub austreibe, durch wen treiben sie denn euere Kinder aus? Darum werden sie euere Richter sein. So ich aber durch Gottes Finger die Teufel austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Wenn ein starker Gewappneter seinen Hof bewahrt, so bleibt das Seine mit Frieden. Wenn aber ein Stärkerer denn er ist, über ihn kommt, und überwindet ihn, so nimmt er ihm alle seine Waffen, darauf er sich verließ, und teilt seinen Raub aus. wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet. Wenn der unsaubere Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandelt er dürre Örter, und sucht Ruhe, wenn er sie aber nicht findet, so spricht er: Ich will umkehren in mein Haus, daraus ich gegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er es mit Besen gekehrt und geschmückt. Alsdann geht er hin, und nimmt sieben andere Geister zu sich, die ärger sind denn er selbst, und wenn sie hineinkommen, wohnen sie daselbst, und wird der letzte Zustand desselben Menschen böser denn der erste war. Und es begab sich, da Er solches redete, erhob ein Weib aus dem Volk die Stimme, und sprach zu Ihm: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die Du gesogen hast. Er aber sprach: Ja selig sind die, die Gottes Wort hören und es bewahren. Als aber das Volk hinzudrang, da fing Er an, und sagte: Dieses ist ein arges Geschlecht. Es begehrt ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, denn nur das Zeichen des Proheten Jonas. Denn gleich wie Jonas ein Zeichen war den Niniveern, also wird der Sohn des Menschen sein diesem Geschlecht. Die Königin von Mittag wird auftreten vor dem Gericht mit den Leuten dieses Geschlechts, und wird sie verdammen. Denn sie kam von den Enden der Erde, zu hören die Weisheit Salomos, und siehe, hier ist etwas Vortrefflicheres denn Salomo. Die Leute von Ninive werden auftreten vor dem Gericht mit diesem Geschlecht, und werden es verdammen. Denn sie haben sich bekehrt auf die Predigt Jonas, und siehe, hier ist etwas Vortrefflicheres denn Jonas. Niemand aber, wenn er ein Licht angezündet hat, setzt es an einen heimlichen Ort, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, auf daß diejenigen, die hineingehen, den Schein sehen. Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn nun dein Auge einfältig sein wird, so ist auch dein ganzer Leib licht. So aber dein Auge verdorben sein wird, so ist auch dein ganzer Leib finster. So betrachte nun, ob das Licht, das in dir ist, Finsternis sei. Wenn nun dein Leib ganz licht ist, also, daß er kein finsteres Stück hat, so wird er ganz licht sein, eben als wenn dich ein Licht erleuchtet mit seinem Glanz. Da Er aber geredet hatte, bat Ihn ein Pharisäer, daß Er mit ihm das Mittagsmahl esse: und Er ging hinein, und setzte sich zu Tische. Da das der Pharisäer sah, verwunderte er sich, daß Er sich nicht zuvor gewaschen hatte, vor dem Mittagsmahl. Der Herr aber sprach zu ihm: Nun wohlan, ihr Pharisäer reinigt das Auswendige des Trinkgeschirrs und der Schüsseln, aber euer Inwendiges ist voll Raubes und Bosheit, Ihr Wahnsinnigen! Derjenige, der das Auswendige rein gemacht hat, hat darum das Inwendige nicht auch rein gemacht. Ja vielmehr gebt Almosen von dem das inwendig ist: siehe, so ist es euch Alles rein. Aber wehe euch Pharisäern, daß ihr verzehntet die Minze, und die Rauten, und allerlei Kohl, und geht vor dem Gericht über, und vor der Liebe Gottes. Dieses sollte man tun, und jenes nicht unterlassen, Wehe euch Pharisäern, daß ihr gern oben an sitzt in den Synagogen, und wollt gegrüßt sein auf den Märkten. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Gleißner, daß ihr seid wie die verdeckten Totengräber, darüber die Leute wandeln, und wissen es nicht. Da antwortete einer von den Gesetzauslegern, und sprach zu Ihm: Meister, indem Du solches sagst, schmähst Du auch uns. Er aber sprach: Wehe auch euch Gesetzauslegern: denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten, ihr selbst aber rührt die Lasten auch nicht mit einem Finger an. Wehe euch, denn ihr bauet der Propheten Gräber; euere Väter aber haben sie getötet. So bezeugt ihr zwar, daß ihr ein Gefallen habt an euerer Väter Werken, denn sie zwar haben sie getötet, ihr aber bauet ihre Gräber. Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und derselben werden sie Etliche töten und verfolgen. Auf daß gefordert werde von diesem Geschlecht aller Propheten Blut, das vergossen ist, seit der Welt Grund gelegt ist. Von Abels Blut an bis auf das Blut des Zacharias, der umkam zwischen dem Altar und dem Hause. Ja, ich sage euch, es wird gefordert werden von diesem Geschlecht. Wehe euch Gesetzauslegern: denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr kommt nicht hinein, und habt denen gewehrt, die hinein wollen. Da Er aber solches zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an hart auf Ihn zu dringen, und Reden aus seinem Munde zu locken von vielen Dingen. Und lauerten auf Ihn, und suchten, ob sie etwas erjagen könnten aus seinem Munde, auf daß sie Ihn verklagen könnten. Unterdessen als mehrere Tausende vom Volke zusammen gekommen waren, also, daß sie sich unter einander traten, da fing Er an, und sagte zu seinen Jüngern: Zum Ersten hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer, welcher ist die Gleißnerei. Es ist aber nichts Verborgenes, das nicht werde offenbar werden, noch Heimliches, das man nicht wissen werde. Darum, was ihr in der Finsternis gesagt habt, das wird man im Licht hören, und was ihr geredet habt in's Ohr, in den Kammern, das wird man auch auf den Dächern predigen. Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen die den Leib töten, und danach nichts mehr tun können. Ich will euch aber zeigen, vor wem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch Macht hat zu werfen in die Hölle. Ja, ich sage euch, vor diesem fürchtet euch. Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfenninge? Noch ist vor Gott derselbigen nicht Einer vergessen. Ja es sind auch die Haare eures Hauptes alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht, ihr seid besser denn viele Sperlinge. Ich sage euch aber: Ein Jeglicher, der mich bekennen wird vor den Menschen, den wird auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes. Wer mich aber verleugnen wird vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. Und ein Jeglicher der da redet ein Wort wider den Sohn des Menschen, dem wird es vergeben werden: wer aber wider den heiligen Geist wird gelästert haben, dem wird es nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber führen werden in ihre Synagogen, und vor die Obrigkeiten, und vor die Gewalthaber, so sorgt nicht, wie oder was ihr zur Verantwortung, reden, oder was ihr sagen sollt. Denn der heilige Geist wird euch zu derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt. Es sprach aber Einer aus dem Volk zu Ihm: Meister, sage meinem Bruder, daß er mit mir das Erbe teile. Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt? Danach sprach Er zu ihnen: Seht zu, und hütet euch vor dem Geiz, denn Keines Leben wird erhalten von seinen Gütern, indem er Überfiuß hat. Ferner sagte Er zu ihnen ein Gleichnis, und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte wohl getragen. Darum gedachte er bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Denn ich habe nicht Platz, da ich meine Früchte hinsammle. Und sprach: Das will ich tun, ich will meine Scheuern abbrechen, und größere bauen, und will darein sammeln alles was mir gewachsen ist, und meine Güter. Und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast viele Güter auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iß, trink und sei fröhlich. Aber Gott sprach zu ihm: Du Wahnsinniger! diese Nacht werden sie deine Seele von dir fordern, wem wird es denn sein, was du bereitet hast? Also geht es, wer sich Schätze sammelt, und ist nicht reich in Gott. Er aber sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt nicht für euer Leben, was ihr essen werdet, auch nicht für euern Leib, was ihr anziehen werdet, Das Leben ist mehr denn die Speise, und der Leib mehr denn die Kleidung. Beschauet die Raben: sie säen nicht, sie ernten auch nicht; sie haben auch keine Keller noch Scheunen, und Gott nährt sie doch. Wie viel aber seid ihr besser denn die Vögel? Welcher aber aus euch kann eine Elle zu seiner Länge zusetzen, ob er schon darum sorgte? So ihr denn auch das Geringste nicht vermögt, warum sorgt ihr denn für das Andere? Beschauet die Lilien, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, sie spinnen auch nicht. Ich sage euch aber, es ist auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen als derselben eine. So denn das Gras, das heute auf dem Felde steht, und morgen in den Ofen geworfen wird, Gott also kleidet, wie vielmehr wird Er euch kleiden, ihr Kleingläubigen? Ihr nun forscht nicht, was ihr essen oder was ihr trinken werdet, und hadert nicht mit euern Gedanken. Denn nach diesen Dingen allen trachten die Völker der Welt; euer Vater aber weiß wohl, daß ihr derselben bedürft. Ja vielmehr trachtet nach dem Reich Gottes, so werden euch diese Dinge alle zugegeben werden. Fürchte dich nicht du kleine Herde, denn es hat euerm Vater Wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft was ihr habt, und gebt Almosen. Machet euch Seckel, die nicht veralten; einen Schatz, der nimmer abnimmt im Himmel, dahin kein Dieb kommt, und den keine Schaben fressen. Denn wo euer Schatz ist, da, selbst wird auch euer Herz sein. Schafft daß euere Lenden umgürtet seien, und euere Lichter brennen. Und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er aufbrechen wird von der Hochzeit, auf daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsobald auftun. Selig sind dieselben Knechte, die der Herr, so er kommt, wachend findet. Amen, ich sage euch: Er wird sich aufschürzen, und verschaffen, daß sie sich zu Tische legen, und wird herzugehen, und ihnen dienen. Und so er kommen wird in der andern Wache, oder in der dritten Wache, und wird sie also finden; selig sind diese Knechte. Das sollt ihr aber wissen, wenn ein Hausvater wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, so wachte er, und ließe nicht in sein Haus einbrechen. Darum seid auch ihr bereit: denn der Sohn des Menschen wird kommen zu der Stunde, da ihr es nicht meint. Petrus aber sprach zu Ihm: Herr, sagst Du dieses Gleichnis zu uns, oder auch zu Allen? Der Herr aber sprach: Wer ist nun der treue und kluge Haushalter, welchen sein Herr setzen wird über sein Gesinde, daß er ihnen zu rechter Zeit ihre Speise gebe? Selig ist derselbe Knecht, welchen sein Herr finden wird also tun, wenn er kommt. Wahrlich ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. So aber derselbe Knecht in seinem Herzen sagen wird: Mein Herr verzieht zu kommen, und fängt an zu schlagen die Knechte und Mägde, auch zu essen und zu trinken, und sich voll zu saufen. So wird desselben Knechtes Herr kommen, an dem Tage, da er nicht auf ihn wartet, und zu der Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn in zwei Stücke zerhauen, und wird ihm seinen Teil geben mit den Untreuen. Der Knecht aber, der seines Herrn Willen weiß, und hat sich nicht bereitet, auch nicht nach seinem Willen getan, der wird mit vielen Streichen geschlagen werden. Der ihn aber nicht weiß, und doch getan hat, das der Streiche wert ist, der wird mit wenigen Streichen geschlagen werden. Denn von einem Jeglichen, dem viel gegeben ist, wird man viel fordern; und welchem man viel beigelegt hat, von dem wird man viel begehren. Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer sende auf Erden, und wie gern wollte ich, es brennte schon. Aber ich muß mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so angst, bis sie vollendet werde! Meint ihr, daß ich hergekommen bin, Frieden zu geben auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht. Denn von nun an werden Fünf in einem Hause zwieträchtig sein; Drei wider Zwei, und Zwei wider Drei. Es wird zwieträchtig sein der Vater wider den Sohn, und der Sohn wider den Vater; die Mutter wider die Tochter, und die Tochter wider die Mutter; die Schwieger wider ihre Sohnsfrau, und die Sohnsfrau wider ihre Schwieger. Er aber sprach zu dem Volk: Wenn ihr eine Wolke seht aufgehen vom Niedergang, so sprechet ihr alsbald: Es kommt ein Platzregen, und es geschieht also. Und wenn ihr seht den Südwind wehen, so sprechet ihr: Es wird heiß werden, und es geschieht also. Ihr Gleißner, die Gestalt der Erde und des Himmels könnt ihr prüfen, wie prüft ihr aber diese Zeit nicht? Warum urteilt ihr aber nicht von euch selber, was recht sei? So du aber mit deinem Widersacher vor die Obrigkeit gehst, so tue Fleiß auf dem Wege, daß du von ihm entledigt werdest, auf daß er nicht etwa dich vor den Richter ziehe, und der Richter überantworte dich dem Schuldforderer, und der Schuldforderer werfe dich in den Kerker. Ich sage dir, du wirst von dannen nicht herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlst. Es waren aber zu derselben Zeit Etliche zugegen, die verkündigten Ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr, daß diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder gewesen seien, dieweil sie solches erlitten haben? Ich sage euch: Nein, sondern so ihr euch nicht bessert, werdet ihr Alle gleicherweise umkommen. Oder meinet ihr, daß die Achtzehn, auf welche der Turm in Siloah fiel, und sie erschlug, seien schuldig gewesen vor allen Menschen, die zu Jerusalem wohnen? Ich sage euch: Nein, sondern so ihr euch nicht bessert, werdet ihr Alle gleicherweise umkommen. Er sagte ihnen aber dieses Gleichnis: Es hatte Einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weingarten, und er kam und suchte Frucht darauf, aber er fand sie nicht. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, es sind nun drei Jahre, daß ich komme, und Frucht suche auf diesem Feigenbaum, und finde sie nicht; haue ihn ab, was macht er das Land unnütz? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahr stehen, bis daß ich ihn umgrabe, und dünge ihn. Und so er Frucht bringen wird, so laß ihn stehen, wo nicht, so haue ihn auf's künftige ab. Und Er lehrte in der Synagogen einer, am Sabbat. Und siehe, ein Weib war da, das hatte einen Geist der Krankheit achtzehn Jahre, und sie war krumm, und konnte ganz und gar nicht über sich sehen. Da sie aber Jesus sah, rief Er sie zu sich, und sprach zu ihr: Weib, du bist entledigt von deiner Krankheit. Und legte die Hände auf sie; und alsbald richtete sie sich auf, und pries Gott. Da antwortete der Oberste der Synagoge, und war entrüstet, daß Jesus auf den Sabbat geheilt hatte, und sprach zu dem Volk: Es sind sechs Tage, an welchen man arbeiten soll: an denselben nun kommt und lasst euch heilen, und nicht am Sabbattag. Da antwortete ihm der Herr, und sprach: Du Gleißner, löst nicht ein Jeglicher unter euch seinen Ochsen oder Esel von der Krippe am Sabbat, und führt ihn zur Tränke? Sollte aber nicht gelöst werden am Sabbat diese, die doch Abrahams Tochter ist, von diesem Bande, welche der Satanas gebunden hatte (siehe) nun achtzehn Jahr lang? Und als Er solches sagte, mußten sich schämen Alle, die sich Ihm widersetzten; und das ganze Volk freute sich über allen den herrlichen Taten, die von Ihm geschahen. Er aber sprach: Wem ist das Reich Gottes gleich? und wem soll ich es vergleichen? Es ist einem Senfkörnlein gleich, welches ein Mensch nahm, und setzte es in seinen Garten, und es wuchs, und ward zu einem großen Baum, und die Vögel des Himmels nisteten auf seinen Zweigen. Und abermals sprach Er: Wem soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist einem Sauerteig gleich, welchen ein Weib nahm, und verbarg ihn unter drei Scheffel Mehl, bis daß es durchaus gesäuert ward. Und Er ging durch Städte und Flecken, und lehrte, und reiste gen Jerusalem, Es sprach aber Einer zu Ihm: Herr, meinst Du, daß Wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt danach, daß ihr durch die enge Pforte eingeht. Denn Viele werden (das sage ich euch) danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden es nicht vermögen. Nämlich von dem an, wenn der Hausvater aufgestanden sein wird, und die Tür wird verschlossen haben, und ihr denn anfangen werdet draußen zu stehen, und an die Tür zu klopfen, und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! und er antworten und zu euch sagen wird: Ich weiß nicht, wo ihr her seid. Alsdann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Gassen hast du uns gelehrt. Er aber wird sagen: Ich sage euch, ich weiß nicht, wo ihr her seid; weicht von mir. Alle die ihr Ungerechtigkeit übt. Daselbst wird Heulen und Zähnklappen sein; wenn ihr sehen werdet Abraham, und Isaak, und Jakob, und alle Propheten, im Reiche Gottes, euch aber hinausgestoßen. Und es werden kommen vom Aufgang und vom Niedergang, und von Mitternacht, und vom Mittag, die zu Tische sitzen werden im Reiche Gottes. Und siehe, es sind unter den Letzten, die werden die Ersten sein, und sind unter den Ersten, die werden die Letzten sein. All demselbigen Tage traten etliche Pharisäer herzu, und sprachen zu Ihm: Gehe hinaus, und ziehe von hinnen, denn Herodes will Dich töten. Und Er sprach zu ihnen: Geht hin, und sagt demselbigen Fuchs: Siehe, ich treibe Teufel aus, und mache die Leute gesund heute und morgen, und am dritten Tage werde ich vollendet werden. Doch muß ich heute und morgen, und am dritten Tage danach, reisen, denn es kann nicht geschehen, daß ein Prophet umkomme außer Jerusalem. Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten, und steinigst, die zu dir gesandt werden, wie oft habe ich gewollt deine Kinder versammeln, gleich wie eine Henne ihre Küchlein unter die Flügel versammelt? Aber ihr habt nicht gewollt. Siehe, euer Haus wird euch wüst gelassen werden. Aber Amen, ich sage euch: Ihr werdet mich hinfort nicht sehen, bis daß es komme, daß ihr sagen werdet: Gelobt ist, der da kommt in dem Namen des Herrn. Und es begab sich, als Er gekommen war in das Haus eines Obersten der Pharisäer, auf einen Sabbat, das Brot zu essen, da gaben sie Achtung auf Ihn. Und siehe, da war ein Mensch vor Ihm, der war wassersüchtig. Und Jesus antwortete, und sagte zu den Gesetzauslegern und Pharisäern, und sprach: Ist es auch erlaubt auf den Sabbat zu heilen? Sie aber schwiegen still. Und Er griff ihn an, und machte ihn gesund, und ließ ihn gehen. Und antwortete, und sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, dem sein Ochs oder Esel in einen Brunnen fällt, und der ihn nicht alsbald herauszieht am Sabbattag? Und sie konnten Ihm darauf nicht wieder Antwort geben. Er sagte aber ein Gleichnis zu den Gästen, da Er merkte, wie sie erwählten obenan zu sitzen, und sprach zu ihnen: Wenn du von Jemanden geladen wirst zur Hochzeit, so setze dich nicht oben an, daß nicht etwa ein Mehrgeachteter denn du, von ihm geladen sei. Und so denn kommt, der dich und ihn geladen hat, spreche zu dir: Gib diesem Platz, und du müssest denn mit Scham den letzten Platz einnehmen. Sondern wenn du geladen wirst, so gehe hin, und setze dich an den letzten Platz, auf daß, wenn da kommt, der dich geladen hat, spreche zu dir: Freund, rücke hinauf. Alsdann wirst du Ehre haben vor denen, die mit dir zu Tische sitzen. Denn ein Jeglicher, der sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. Er sprach auch zu dem, der Ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch deine Nachbarn, die da reich sind, auf daß sie dich nicht etwa wieder laden, und dir vergolten werde. Sondern wenn du eine Gasterei zurichtest, so lade die Armen, die Krüppel, die Lahmen, die Blinden. So wirst du selig sein, weil sie es nicht haben dir zu vergelten. Denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten. Da aber solches hörte Einer von denen, die mit zu Tische saßen, sprach er zu Ihm: Selig ist der, der das Brot isst im Reiche Gottes. Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl, und lud Viele dazu ein. Und sandte seine Knechte aus zur Stunde des Abendmahls, zu sagen den Geladenen: Kommt, denn es ist Alles bereitet. Aber sie fingen Alle an einmütiglich sich zu entschuldigen. Der Erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft, und muß hinausgehen, und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein Anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu prüfen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein Anderer sprach: Ich habe ein Weib genommen, und darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam, und verkündigte das seinem Herrn. Da ward der Hausherr zornig, und sprach zu seinem Knecht: Gehe schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt, und führe die Armen, und Krüppel, und Lahmen, und Blinden herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast; es ist aber noch Platz da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Gehe hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune, und nötige sie herein zu kommen, auf daß mein Haus voll werde. Denn ich sage euch, daß der Männer keiner, die geladen sind, mein Abendmahl schmecken wird. Und es ging aber vieles Volk mit Ihm, und Er wandte sich, und sprach zu ihnen: So Jemand zu mir kommt, und hasst nicht seinen Vater, und Mutter, und Weib, und Kinder, und Brüder, und Schwestern, und auch dazu sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt, und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger senn. Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will, und sitzt nicht zuvor, und überschlägt die Kosten, ob er habe, was zur Vollführung des Baues vonnöten ist? Auf daß nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat, und kann es nicht ausführen, Alle die es sehen, anfangen seiner zu spotten. Und sagen: Dieser Mensch hob an zu bauen, und kann es nicht ausführen. Oder welcher König zieht aus, mit einem andern König eine Schlacht zu halten, und sitzt nicht zuvor, und ratschlagt, ob er könne mit Zehntausend begegnen dem, der wider ihn kommt mit Zwanzigtausend? Wo nicht, so schickt er Gesandte, wenn Jener noch ferne ist, und bittet um Friede. Also auch ein Jeglicher aus euch, der nicht absagt Allem das er hat, kann nicht mein Jünger sein. Das Salz ist ein gutes Ding; wenn aber das Salz den Geschmack verloren hat, womit wird man es würzen? Es ist weder auf das Land, noch in den Mist nütze, sondern man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Es nahten aber zu Ihm alle Zöllner und Sünder, daß sie Ihn hörten. Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten, und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an, und ißt mit ihnen. Er sagte aber zu ihnen dieses Gleichnis, und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat, und so er derselben eines verliert, der nicht verlasse die neun und neunzig in der Wüste, und hingehe nach dem verlornen, bis daß er es finde? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es auf seine Achseln mit Freuden. Und wenn er heim kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen, und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der sich bekehrt, mehr denn über neun und neunzig Gerechte, die der Bekehrung nicht bedürfen. Oder welches Weib ist, die zehn Schillinge hat, so sie derselben einen verliert, die nicht ein Licht anzünde, und kehre das Haus, und suche mit Fleiß, bis daß sie ihn finde? Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen, und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe meinen Schilling gefunden, den ich verloren hatte. Also auch, sage ich euch, wird Freude sein bei den Engeln Gottes über einen Sünder, der sich bekehrt. Ferner sprach Er: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der Jüngste unter ihnen sprach zu dem Vater: Vater gib mir den Teil der Güter, der mir gehört. Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange danach sammelte der jüngste Sohn Alles zusammen, und verreiste in ein fernes Land, und daselbst vertat er sein Gut mit Prassen. Da er nun alles das Seine verzehrt hatte, ward ein großer Hunger durch dasselbe Land, und er fing an Mangel zu leiden. Und ging hin und hängte sich an einen Bürger desselbigen Landes, der schickte ihn auf seine Äcker die Schweine zu hüten. Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Schweine aßen; aber Niemand gab sie ihm. Da ging er in sich selbst, und sprach: Wie viele Taglöhner hat mein Vater, die Brot vollauf haben? ich aber verderbe durch Hunger. Ich will mich aufmachen, und zu meinem Vater gehen, und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel, und vor dir. Und bin fortan nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße; mache mich als einen deiner Taglöhner. Und er machte sich auf, und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief, und fiel ihm um seinen Hals, und küßte ihn heftig. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel, und vor dir; ich bin forthin nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt das vornehmste Kleid hervor, und tut ihn an, und gebt ihm einen Fingerring an seine Hand, und Schuhe an seine Füße. Und bringt das gemästete Kalb her, und schlachtet es; lasst uns essen und fröhlich sein. Denn dieser mein Sohn war tot, und ist wieder lebendig geworden; er war verloren, und ist gefunden geworden. Und sie fingen an fröhlich zu sein. Aber sein ältester Sohn war auf dem Felde, und als er nahe zum Hause kam, hörte er den Gesang und die Reigen. Und rief zu sich der Knaben einen, und forschte, was dieses wäre? Er aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, daß er ihn gesund wieder bekommen hat. Da ward er zornig, und wollte nicht hineingehen. Deswegen ging sein Vater heraus, und bat ihn. Er aber antwortete und sprach zum Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und habe dein Gebot noch nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Da aber dieser dein Sohn gekommen ist, der sein Gut mit Huren verschlungen hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und Alles was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich sein und dich freuen, daß dieser dein Bruder tot gewesen ist, und ist wieder lebendig geworden; und daß er verloren gewesen ist, und ist wieder gefunden geworden. Er sprach aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Haushalter, und derselbe war bei ihm angeklagt geworden, als verschwendete er ihm seine Güter. Und er forderte ihn, und sprach zu ihm: Was ist das, so ich von dir höre? Tue Rechnung von deinem Haushalten, denn du wirst hinfort nicht können Haushalter sein. Der Haushalter aber sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt die Haushaltung von mir; zu graben vermag ich nicht, so schäme ich mich zu betteln. Ich weiß wohl, was ich tun will, auf daß, wenn ich nun von der Haushaltung werde entfernt sein, sie mich alsdann in ihre Häuser aufnehmen. Und er rief zu sich alle Schuldner seines Herrn, und sprach zu dem Ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er sprach hundert Tonnen Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deine Handschrift, und setze dich geschwind, und schreibe fünfzig. Danach sprach er zu dem Andern Du aber, wie viel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Malter Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deine Handschrift, und schreibe achtzig. Und der Herr lobte den ungerechten Haushalter, daß er klüglich getan hätte. Denn die Kinder dieser Welt sind klüger in ihrem Geschlechte, als die Kinder des Lichts. Also auch ich sage euch: Macht euch Freunde von dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn ihr Mangel leiden werdet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. So ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer will euch das Wahre vertrauen? Und so ihr in dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer will euch dasjenige geben, das euer ist? Kein Hausknecht kann zweien Herren dienen. Denn entweder wird er den Einen hassen, und den Andern lieben, oder er wird dem Einen anhangen, und den Andern verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen. Dieses Alles aber hörten die Pharisäer auch, die waren geizig, und verspotteten ibn. Und Er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die ihr euch selbst gerecht sprecht vor den Menschen, aber Gott kennt euere Herzen. Denn was hoch ist unter den Menschen, das ist ein Greuel vor Gott. Das Gesetz und die Propheten weissagen bis auf Johannes, aber von derselben Zeit an wird das Reich Gottes durch das Evangelium gepredigt, und Jedermann dringt mit Gewalt hinein. Es ist aber leichter, daß der Himmel und die Erde vergehen, denn daß ein einziges Tüpflein vom Gesetz falle. Ein Jeglicher der sich scheidet von seinem Weibe, und nimmt eine Andere, der bricht die Ehe; und ein Jeglicher der die nimmt, die von dem Mann abgeschieden ist, der bricht auch die Ehe. Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich mit Purpur und köstlicher Leinwand, und machte sich alle Tage fröhlich mit Pracht. Es war aber auch ein Armer, mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür, voller Geschwüre, Und begehrte sich zu sättigen von den Brosamen, die von des Reichen Tische fielen. Doch kamen die Hunde und leckten ihm seine Geschwüre. Es begab sich aber, daß der Arme starb, und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch, und ward begraben. Als er nun in der Hölle und in der Qual war, hob er seine Augen auf, und sah Abraham von ferne, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner, und sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers in das Wasser tauche, und kühle meine Zunge, denn ich leide Pein in dieser Flamme. Abraham aber sprach: Gedenke Sohn, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus desgleichen hat Böses empfangen. Nun aber wird er getröstet, und du wirst gepeinigt. Und über Alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, also, daß die da wollten von hinnen hinüberfahren zu euch, nicht könnten, und auch nicht von denen zu uns herüberfahren. Da sprach er: So bitte ich dich Vater, daß du ihn sendest in meines Vaters Haus. Denn ich habe fünf Brüder, damit er ihnen bezeuge, auf daß sie nicht kommen an den Ort der Qual. Abraham sprach zu ihm: Sie haben Moses und die Propheten, laß sie dieselben hören. Er aber sprach: Nein, Vater Abrahams sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie sich bekehren. Er sprach zu ihm: So sie Mosen und die Propheten nicht hören, so werden sie sich nicht bereden lassen, obschon Jemand von den Toten erstünde. Er sprach aber zu den Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Ärgernisse kommen: Wehe aber dem, durch welchen sie kommen. Es wäre ihm nützer, daß ein Mühlstein an seinem Halse hinge, und er in das Meer geworfen würde, denn daß er dieser Kleinen einen ärgere. Hütet euch. So aber dein Bruder an dir sündigt, so strafe ihn, und so es ihn reuet, so vergib ihm. Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigen würde, und siebenmal des Tages wieder käme zu dir, und spräche: Es reuet mich; so sollst du ihm vergeben. Da sprachen die Apostel zu dem Herrn: Vermehre uns den Glauben. Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet als ein Senfkörnlein, und sagtet zu diesem Maulbeerbaum: Reiße dich aus, und pflanze dich in das Meer, so würde er euch gehorchen. Welcher aber ist unter euch, der einen Knecht hat, der ihm pflügt, oder das Vieh weidet, der zu ihm, wenn er heim komm vom Felde, alsbald sage: Komm her, und setze dich zu Tische. Ist es nicht also, daß er zu ihm sagt: Richte zu, daß ich zu Nacht esse, schürze dich, und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe, danach sollst du auch essen und trinken? Danket er auch demselbigen Knecht, daß er getan hat, was ihm befohlen war? Ich halte es nicht dafür. Also auch ihr, wenn ihr Alles werdet getan haben, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte, denn wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren. Und es begab sich, da Er reiste gen Jerusalem, zog Er mitten durch Samaria und Galiläa. Und als Er in einen Flecken einging, begegneten Ihm zehn aussätzige Manner, die standen von ferne. Und erhoben ihre Stimme, und sprachen: Jesu, lieber Meister, erbarme dich unser. Und da Er sie sah, sprach Er zu ihnen: Geht hin, und zeigt euch den Priestern. Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie gereinigt. Einer aber aus ihnen, da er sah daß er gesund geworden war, kehrte er um, und pries Gott mit lauter Stimme. Und fiel auf sein Angesicht zu seinen Fußen. Und dankte Ihm. Und derselbe war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind ihrer nicht Zehn gereinigt worden? Wo sind aber die Neune? Hat sich sonst Keiner gefunden, der da umkehrte und gebe Gott die Ehre, denn dieser Fremdling? Und Er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Da Er aber gefragt ward von den Pharisäern, wann das Reich Gottes kommen würde? da antwortete Er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit Gepränge. Man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es; oder: Siehe, da ist es. Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Er aber sprach zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, daß ihr werdet begehren zu sehen auch nur einen von den Tagen des Sohns des Menschen, und werdet ihn doch nicht sehen. Und sie werden zu euch sagen: Siehe, hier ist er; oder: Siehe, da ist er. Geht nicht hin, und folgt auch nicht. Denn gleich wie der Blitz von der einen Gegend unter dem Himmel blitzt, und in die andere Gegend unter dem Himmel leuchtet: also wird auch der Sohn des Menschen an seinem Tage sein. Zuvor aber muß Er Vieles leiden, und verworfen werden von diesem Geschlecht. Und wie es zuging in den Tagen Noahs, so wird es auch zugehen in den Tagen des Sohns des Menschen. Sie aßen, sie tranken, sie nahmen Weiber, sie wurden verheiratet, bis auf den Tag, da Noah in den Kasten ging, und kam die Sündflut, und brachte sie Alle zusammen um. Desselben gleichen auch, wie es zuging in den Tagen Lots; sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie baueten. An dem Tage aber, da Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und brachte sie Alle zusammen um. Auf diese Weise wird es auch zugehen an dem Tage, wenn der Sohn des Menschen wird offenbart werden. An demselben Tage, wer auf dem Dache sein wird, und sein Hausrat in dem Hause, der steige nicht hernieder denselben zu holen. Desselben gleichen, wer auf dem Felde sein wird, der wende nicht um zu dem, was hinter ihm ist. Gedenkt an des Lots Weib. Wer da suchen wird seine Seele zu erhalten, der wird sie verlieren; und wer sie verlieren wird, der wird sie bei dem Leben erhalten. Ich sage euch: In derselben Nacht werden Zwei auf einem Bette liegen: der Eine wird angenommen, der Andere aber wird verlassen werden. Zwei werden mahlen mit einander, die Eine wird angenommen, die Andere aber wird verlassen werden. Zwei werden sein auf dem Acker, der eine wird angenommen, und der andere wird verlassen werden. Und sie antworteten und sprachen zu Ihm: Herr, wo? Er aber sprach zu ihnen: Wo das Aas sein wird da werden sich auch die Geier sammeln. Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis, zu diesem Zweck gerichtet, daß man allezeit beten, und nicht lasch werden solle. Und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott, und scheuete sich vor keinem Menschen. Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die kam zu ihm, und sprach: Rette mich von meinem Widersacher. Und er wollte lange Zeit nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Ob ich mich schon vor Gott nicht fürchte, und mich vor keinem Menschen scheue; Jedoch dieweil mir diese Witwe so viele Mühe macht, will ich sie retten, auf daß sie nicht immerdar komme, und betäube mich. Da sprach der Herr: Hört, was der ungerechte Richter sagt. Sollte aber Gott nicht auch retten seine Auserwählten, die Tag und Nacht zu Ihm rufen, ob Er schon Geduld über ihnen trägt? Ich sage euch: Er wird sie schnell retten. Doch wenn der Sohn des Menschen kommen wird, wird Er auch Glauben finden auf Erden? Er sagte aber auch zu Etlichen, die sich auf sich selbst verließen, daß sie gerecht waren, und verachteten die Andern, dieses Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel zu beten, der Eine war ein Pharisäer, der Andere aber ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich und betete bei ihm selbst also: O Gott! ich danke Dir, daß ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche, und gebe den Zehnten von Allem, was ich habe. Der Zöllner aber stand von ferne, und wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust, und sprach: O Gott! sei mir Sünder gnädig. Ich sage euch: Dieser ging hinab gerechtgesprochen in sein Haus, mehr denn Jener; denn ein Jeglicher der sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; wer sich aber selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. Sie brachten auch junge Kinder zu Ihm, daß Er sie sollte anrühren. Da es aber die Jünger sahen, schalten sie dieselben, Aber Jesus rief sie zu sich, und sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen, und wehrt ihnen nicht, denn Solcher ist das Reich Gottes. Amen, ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und es fragte Ihn ein Oberster, und sprach: Guter Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut, denn nur Einer, nämlich Gott. Du weißt die Gebote wohl: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst kein falsches Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Er aber sprach: Dieses Alles habe ich gehalten von meiner Jugend auf. Da Jesus das hörte, sprach Er zu ihm: Es fehlt dir noch Eines. Verkaufe Alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach. Er aber, da er das hörte, ward er traurig, denn er war sehr reich. Da aber Jesus sah, daß er traurig geworden war, sprach Er: Wie schwerlich werden die Reichen in das Reich Gottes kommen? Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Da sprachen diejenigen, die das hörten: Wer kann denn selig werden? Er aber sprach: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich. Da sprach Petrus: Siehe, wir haben Alles verlassen, und sind Dir nachgefolgt. Er aber sprach zu ihnen: Amen, ich sage euch, es ist Niemand, der ein Haus verlassen hat, oder Eltern, oder Brüder, oder Weib, oder Kinder, um des Reichs Gottes willen. Der es nicht vielfältig wieder empfangen werde in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben. Er nahm aber zu sich die Zwölfe, und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird an dem Sohn des Menschen Alles vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten. Denn Er wird überantwortet werden den Heiden, und Er wird verspottet und geschmäht und verspeit werden. Und sie werden Ihn geißeln und töten, aber am dritten Tage wird Er auferstehen. Sie aber vernahmen dieser Dinge keines, und diese Sache war ihnen verborgen, und erkannten nicht, was da gesagt ward. Es geschah aber, indem Er sich Jericho nahte, saß ein Blinder am Wege und bettelte. Da Er aber hörte das Volk, das durch denselben Weg ging, forschte er, was das wäre. Da verkündigten sie ihm, Jesus von Nazareth ginge vorüber. Und er rief und sprach: Jesu, Du Sohn Davids, erbarme Dich mein. Die aber vorne an gingen, schalten ihn, auf daß er schwiege. Er aber schrie vielmehr: Du Sohn Davids, erbarme Dich mein. Jesus aber blieb stehen, und hieß ihn zu sich führen. Da er nun nahe hinzu gekommen war, fragte Er ihn, und sprach: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, daß ich sehend werde. Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend. Dein Glaube hat dich gesund gemacht. Und alsbald ward er sehend, und folgte Ihm nach, und pries Gott. Und das ganze Volk, das Solches gesehen hatte, lobte Gott. Und Er zog hinein, und ging durch Jericho. Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, derselbe war ein Oberster der Zöllner, und er war reich. Und begehrte Jesum zu sehen, wer Er wäre, aber er konnte nicht vor dem Volk, denn er war klein von Länge. Und er lief vorhin, und stieg auf einen wilden Feigenbaum, auf daß er Ihn sehe, denn durch denselben Weg sollte Er hindurchgehen. Und als Jesus an denselben Ort gekommen war, schaute Er über sich, und sah ihn, und sprach zu ihm, Zachäus, steige eilends herab, denn ich muß heute in deinem Hause herbergen. Und er stieg eilends hinab, und nahm Ihn auf mit Freuden. Und Alle die das sahen, murrten, und sprachen: Er ist bei einem Sünder eingegangen zu herbergen. Zachäus aber trat hinzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, den halben Teil meiner Güter gebe ich den Armen, und so ich Jemanden betrogen habe, das gebe ich vierfältig wieder. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil wiederfahren, sintemal auch er Abrahams Sohn ist. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen zu suchen und selig zu machen, das verloren ist. Da sie aber dieses hörten, fuhr Er fort, und sagte ein Gleichnis, weil Er nahe bei Jerusalem war, und weil sie meinten, das Reich Gottes sollte alsobald erscheinen. Sprach deswegen: Ein Mann von hohem Stande reiste in ein fernes Land, daß er ein Reich einnehme, und dann wieder käme. Dieser forderte zehn seiner Knechte, und gab ihnen zehn Pfunde, und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis daß ich wiederkomme. Seine Bürger aber waren ihm feind, und schickten ihm Gesandte nach, und ließen ihm sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns regiere. Und es begab sich, da er wieder gekommen war, nachdem er das Reich eingenommen hatte, hieß er dieselben Knechte vor sich fordern, welchen er das Geld gegeben hatte, daß er erkundigte, was ein jeglicher durch Handeln gewonnen hätte. Da trat herzu der Erste und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfunde erworben. Und er sprach zu ihm: Ei du frommer Knecht, dieweil du bist im Geringsten treu gewesen, so habe Macht über zehn Städte. Danach kam der Andere und sprach: Herr, dein Pfund hat fünft getragen. Da sprach er auch zu demselben: Und du sei über fünf Städte gesetzt. Und ein Anderer kam und sprach: Herr, siehe da, hier ist dein Pfund, welches ich habe im Schweißtuch behalten. Denn ich fürchtete mich vor dir, weil du ein strenger Mann bist; du nimmst, da du nicht gelegt hast, und erntest, das du nicht gesäet hast. Er aber sprach zu ihm: Aus deinem Munde will ich dich richten, du schalkhafter Knecht. Wußtest du, daß ich ein strenger Mann bin, der ich nehme, das ich nicht gelegt habe, und ernte, was ich nicht gesäet habe; Warum hast du denn mein Geld nicht in die Wechselbank gegeben? So hätte ich es, wenn ich gekommen wäre, mit Wucher gefordert. Und er sprach zu denen, die dabei standen: Nehmt das Pfund von ihm, und gebt es dem, der zehn Pfund hat. Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat doch zehn Pfunde. Er aber sprach: Gebt sie ihm. Denn ich sage euch: Einem Jeglichen der da hat, wird gegeben werden, von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, das er hat. Ja auch Jene, meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie regieren sollte, bringt her, und erwürgt sie vor mir. Und als Er dieses gesagt hatte, zog Er vor ihnen her, und reiste hinauf gen Jerusalem. Und es begab sich, als er nahe Hinzugekommen war gen Bethphage und Bethanien an den Berg, der da genannt wird der Ölberg, sandte er seiner Jünger zwei. Und sprach: Geht in den Flecken, der gegen euch liegt, und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf welchem noch nie kein Mensch gesessen ist; löst es ab, und bringt es. Und so euch Jemand fragt: Warum löst ihr es ab? so saget also zu ihm: Der Herr bedarf seiner. Und die da gesandt waren, gingen hin, und fanden, wie Er ihnen gesagt hatte. Da sie aber das Füllen ablösten, sprachen desselben Herren zu ihnen: Warum löst ihr das Füllen ab? Sie aber sprachen: Der Herr bedarf seiner. Und sie brachten es zu Jesu, und warfen ihre Kleider auf das Füllen, und hoben Jesum darauf. Da Er nun fortreiste, breiteten sie ihre Kleider auf den Weg. Und als Er jetzt zu dem Abhang des Ölbergs nahte, fing der ganze Haufe seiner Jünger an mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme, von wegen aller Wunder, die sie gesehen hatten. Und sprachen: Gelobet sei der König, der da kommt in dem Namen des Herrn; Friede sei vom Himmel, und Ehre in der Höhe. Und Etliche der Pharisäer sprachen zu Ihm, aus dem Volk: Meister, schilt doch deine Jünger. Er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wo diese werden schweigen, so werden die Steine schreien. Und als Er nahe hinzugekommen war, und die Stadt sah, weinte Er über sie, Und sprach: O wenn auch du erkenntest, zum wenigsten an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn es wird die Zeit über dich kommen, daß deine Feinde werden einen Wall um dich her aufwerfen, und werden dich rings umher belagern, und dich ängstigen an allen Orten. Und werden dich schleifen, und deine Kinder in dir, und werden in dir keinen Stein auf dem andern lassen, darum, daß du nicht erkannt hast die Zeit deiner Heimsuchung. Und Er ging in den Tempel, und fing an auszutreiben, die darin verkauften und kauften. Und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus; ihr aber habt es zur Mördergrube gemacht. Und Er lehrte täglich im Tempel. Aber die Obersten der Priester und die Schriftgelehrten, und die Vornehmsten im Volk, trachteten, daß sie Ihn umbrächten. Aber sie wußten nicht, was sie tun sollten, denn das ganze Volk hing Ihm an, wenn es Ihn hörte. Und es begab sich an derselbigen Tage einem, da Er das Volk lehrte im Tempel, und das Evangelium predigte, da traten zu Ihm die Obersten der Priester, und die Schriftgelehrten, mit den Ältesten. Und sagten zu Ihm, und sprachen: Sage uns, aus welcher Macht tust Du diese Dinge? Oder wer ist derjenige, der Dir diese Macht gegeben hat? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen, sagt es mir. Die Taufe Johannes, war sie vom Himmel, oder von den Menschen? Sie aber gedachten bei sich selbst, und sprachen: Sagen wir: Vom Himmel; so wird Er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber: Von den Menschen; so wird uns das ganze Volk steinigen: denn es ist dessen gänzlich beredet, daß Johannes ein Prophet sei. Und sie antworteten: Sie wüßten es nicht, woher sie wäre. Da sprach Jesus zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, aus welcher Macht ich diese Dinge tue. Er fing aber an bei dem Volk zu erzählen dieses Gleichnis: Ein Mensch pflanzte einen Weingarten, und verlehnte ihn etlichen Weingärtnern, und blieb in der Fremde eine lange Zeit. Und wie es Zeit war, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, daß sie ihm geben von der Frucht des Weingartens. Aber die Weingärtner schlugen ihn, und ließen ihn leer von sich. Und er fuhr fort, und sandte einen andern Knecht; sie aber schlugen auch denselben, und höhnten ihn, und ließen ihn leer von sich. Und er fuhr fort, und sandte den dritten. Sie aber verwundeten auch denselben, und stießen ihn hinaus. Da sprach der Herr des Weingartens: Was soll ich tun? Ich will meinen Sohn senden, vielleicht wenn sie den sehen, werden sie sich scheuen. Da ihn aber die Weingärtner sahen, unterredeten sie sich mit einander, und sprachen: Dieser ist der Erbe, kommt, laßt uns ihn töten, auf daß das Erbe unser werde. Und sie stießen ihn hinaus vor den Weingarten, und töteten ihn, Was wird ihnen nun der Herr des Weingartens tun? Er wird kommen, und wird diese Weingärtner umbringen, und wird seinen Weingarten Andern geben. Da sie das hörten, sprachen sie: Das sei ferne. Er aber sah sie an, und sprach: Was ist denn dieses, das geschrieben steht: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, derselbe ist zum Eckstein geworden? Ein Jeglicher, der da auf denselben Stein fällt, der wird zerbrochen werden; auf welchen aber er fällt, den wird er zerschmettern. Und die Obersten der Priester und die Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie die Hände an Ihn legten zu derselben Stunde, aber sie fürchteten sich vor dem Volk. Denn sie hatten vernommen, daß Er dieses Gleichnis auf sie geredet hatte. Und sie gaben Achtung auf Ihn, und sandten Laurer aus, die sich stellen sollten, als wären sie fromm, daß sie Ihm seine Reden auffingen, damit sie Ihn überantworten könnten der Obrigkeit, und der Gewalt des Landpflegers. Und sie fragten Ihn und sprachen: Meister, wir wissen, daß Du recht redest und lehrest, und urteilst ohne Ansehen der Person, und lehrst den Weg Gottes aufrichtig. Ist es uns erlaubt, daß wir dem Kaiser Abgabe zahlen, oder nicht? Als Er aber ihre Arglist gemerkt hatte, sprach Er zu ihnen: Was versucht ihr mich? Zeigt mir einen Groschen. Wessen Bild und Überschrift hat er? Sie antworteten und sprachen: Des Kaisers. Er aber sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie konnten Ihm die Worte nicht auffangen vor dem Volk, und verwunderten sich seiner Antwort, und schwiegen still. Da traten herzu Etliche der Sadduzäer, (welche da widersprechen und sagen: es sei keine Auferstehung) und fragten Ihn. Und sprachen: Meister, Moses hat uns geschrieben, wenn Jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und stirbt ohne Kinder, so soll sein Bruder das Weib nehmen, und seinem Bruder einen Samen erwecken. Nun waren sieben Brüder, der Erste nahm ein Weib, und starb ohne Kinder. Und der Andere nahm das Weib, und starb auch ohne Kinder., Und der Dritte nahm sie auch. Desselben gleichen alle Sieben, und hinterließen keine Kinder, und starben. Zuletzt nach Allen starb auch das Weib. Nun in der Auferstehung, wessen Weib wird sie sein unter ihnen? Denn alle Sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt nehmen Weiber, und werden verheiratet. Welche aber würdig werden geachtet werden, jene Welt zu erlangen, und die Auferstehung von den Toten, die werden weder Weiber nehmen, noch verheiratet werden. Denn sie können hinfort nicht sterben. Denn sie sind den Engeln gleich, und sind Kinder Gottes, dieweil sie Kinder der Auferstehung sind. Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Moses angezeigt bei dem Busch, da er den Herrn nennt den Gott Abrahams, und den Gott Isaaks, und den Gott Jakobs. Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott, denn sie leben Ihm Alle. Da antworteten Etliche der Schriftgelehrten, und sprachen: Meister, Du hast recht gesagt. Und sie durften Ihn forthin nichts mehr fragen. Er sprach aber zu ihnen: Wie sagen sie, Christus sei Davids Sohn? Und er selbst, David, spricht im Buche der Psalmen: Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze Dich zu meiner Rechten. Bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße. David nun nennt Ihn seinen Herrn. Wie ist Er denn sein Sohn? Da aber das ganze Volk zuhörte, sprach Er zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern einher treten in langen Kleidern, und lassen sich gern grüßen auf den Märkten, und sitzen gern oben an in den Synagogen, und sitzen auch gern oben an über Tisch. Sie fressen der Witwen Häuser, und wenden lange Gebete vor. Diese werden deswegen ein schweres Gericht empfangen. Als Er aber aufwärts sah, da sah Er die Reichen, wie sie ihre Gaben in den Gotteskasten einlegten. Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein darein. Und Er sprach: Wahrlich ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr, denn sie Alle eingelegt. Denn diese Alle zusammen haben aus ihrem Überfluß eingelegt zum Opfer für Gott, diese aber hat von ihrer Armut alle ihre Nahrung, die sie hatte, eingelegt. Und da Etliche sagten von dem Tempel, daß er geziert wäre mit hübschen Steinen und Gaben, sprach Er: Belangend diese Dinge die ihr beschauet, so wird die Zeit kommen, in welcher kein Stein auf dem andern wird gelassen werden, der nicht abgelöst werde. Sie fragten Ihn aber und sprachen: Meister, wann werden diese Dinge geschehen? Und welches ist das Zeichen, wenn diese Dinge geschehen werden? Er aber sprach: Seht zu, lasst euch nicht verführen, denn Viele werden kommen unter meinem Namen, und sagen: Ich bin Christus, und die Zeit ist herbeigekommen. Deswegen folgt ihnen nicht nach. Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Empörungen, so entsetzt euch nicht, denn Solches muß zuvor geschehen, aber das Ende wird nicht alsbald da sein. Da sprach Er zu ihnen: Ein Volk wird sich erheben wider das andere, und ein Königreich wider das andere. Und werden geschehen große Erdbeben hin und wieder, und Hungersnot und Pestilenz, auch werden Schrecken und große Zeichen vom Himmel geschehen. Aber vor diesem Allem werden sie ihre Hände an euch legen, und werden euch verfolgen und überantworten in die Synagogen und Kerker, und vor Könige und Fürsten führen, um meines Namens willen. Dieses aber wird euch wiederfahren zu einem Zeugnis wider sie. So stellt euch nun vor in euerm Herzen, daß ihr nicht zuvor bedenkt, wie ihr euch verantworten sollt. Denn ich will euch Mund und Weisheit geben, welcher nicht werden widersprechen mögen, noch widerstehen, alle die sich euch widersetzen werden. Ihr werdet aber überantwortet werden auch von den Eltern, und Brüdern, und Verwandten, und Freunden, und sie werden Etliche aus euch töten. Und ihr werdet gehasst sein von Jedermann um meines Namens willen. Aber es wird nicht ein Haar von euerm Haupt umkommen. Besitzt euere Seelen durch euere Geduld. Durch geduldiges Ausharren werdet ihr euere Seele retten.) Wenn ihr aber sehen werdet, daß Jerusalem umgeben sein wird von Kriegsheeren, alsdann sollt ihr wissen, daß herbeigekommen ist ihre Verwüstung. Alsdann wer in Judäa ist, der fliehe auf die Berge; und wer mitten drinnen ist, der weiche heraus; und wer auf dem Lande ist, der komme nicht hinein. Denn dieses sind die Tage der Rache, auf daß erfüllt werde Alles was geschrieben ist. Wehe aber den Schwangern und Säugenden in denselben Tagen, denn es wird große Not im Lande sein, und ein Strafgericht über dieses Volk kommen. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwerts, und gefangen geführt werden unter alle Völker; und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis daß die Zeiten der Heiden erfüllt werden. Und es werden Zeichen geschehen an der Sonne, und am Mond, und an den Sternen; und auf Erden wird den Völkern bang sein, und sie werden zagen, indem das Meer und die Wasserwogen brausen werden. Und die Menschen werden verschmachten vor Furcht, und Erwartung der Dinge, die da kommen sollen auf den Erdkreis, denn es werden des Himmels Kräfte erschüttert werden. Und alsdann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so seht aufwärts, und hebt euere Häupter auf, darum, daß sich euere Erlösung naht. Und Er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum an und alle Bäume. Wenn sie jetzt ausschlagen, und ihr es seht, so erkennt ihr für euch selbst, daß jetzt der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr sehen werdet, daß dieses Alles geschieht, so wisst, daß das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird mitnichten vergehen, bis daß es Alles geschehe. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden mitnichten vergehen. Aber hütet euch, daß euere Herzen nicht etwa beschwert werden mit Fressen und Saufen, und mit Sorgen der Nahrung, und komme derselbe Tag schnell über euch. Denn wie ein Fallstrick wird er kommen über Alle, die auf der ganzen Erde wohnen. So wachet nun und betet allezeit, daß ihr mögt würdig geachtet werden, zu entfliehen diesem Allem, das geschehen soll, und zu stehen vor dem Sohne des Menschen. Und Er lehrte des Tags im Tempel, des Nachts aber ging Er hinaus, und blieb über Nacht an dem Berge, der da genannt wird der Ölberg. Und das ganze Volk machte sich früh auf zu Ihm, daß es Ihn im Tempel hören möchte. Es war aber nahe das Fest der ungesäuerten Kuchen, das da Passah heißt. Und die Obersten der Priester und die Schriftgelehrten, trachteten, wie sie Ihn umbringen möchten, denn sie fürchteten sich vor dem Volk. Es war aber der Satanas gefahren in Judas, der mit dem Zunamen Iskariot hieß, welcher aus der Zahl der Zwölfen war. Und er ging hin und redete mit den Obersten der Priester, und mit den Hauptleuten, wie er Ihn ihnen überantworten wollte. Und sie wurden froh, und wurden mit ihm eins, daß sie ihm Geld geben wollten. Und er versprach sich, und suchte Gelegenheit, daß er Ihn überantwortete ohne Aufruhr. Es kam aber der Tag der ungesäuerten Kuchen, auf welchen man mußte das Passah schlachten. Und Er sandte Petrus und Johannes, und sprach: Geht hin, und bereitet uns das Passah, auf daß wir es essen. Sie aber sprachen zu Ihm: Wo willst Du, daß wir es bereiten? Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommen werdet in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug, folgt ihm nach in das Haus, da er hineingeht. Und sagt zu dem Hausherrn des Hauses: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist der Gastsaal, darin ich das Passah essen möge mit meinen Jüngern? So wird er euch einen großen gepflasterten Saal zeigen, daselbst bereitet es. Als sie nun hingegangen waren, fanden sie es, wie Er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passah. Und da die Stunde gekommen war, setzte Er sich zu Tische, und die zwölf Apostel mit Ihm. Und Er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passah mit euch zu essen, ehe denn ich leide. Denn ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr davon essen werde, bis daß es erfüllt werde im Reich Gottes. Und Er nahm das Trinkgeschirr, dankte, und sprach: Nehmt dieses, und teilt es unter euch. Denn ich sage euch, daß ich mitnichten trinken werde von dem Gewächse des Weinstocks, bis das Reich Gottes wird gekommen sein. Und Er nahm das Brot, dankte und brachs, und gab es ihnen, und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird, das tut zu meinem Gedächtnis. Desselben gleichen auch das Trinkgeschirr nach dem Nachtmahl, und sprach: Dieses Trinkgeschirr ist das neue Testament durch mein Blut, das für euch vergossen wird. Doch siehe, die Hand meines Verräters ist mit mir über Tisch. Und zwar der Sohn des Menschen geht hin, wie es beschlossen ist, doch wehe demselben Menschen, durch welchen Er verraten wird. Und sie fingen an zu fragen unter ihnen selbst, welcher es doch wäre aus ihnen, der das tun würde? Es erhob sich auch ein Zank unter ihnen, welcher unter ihnen der Größte sein möchte. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Völker herrschen über sie, und die da Macht über sie haben, die werden gnädige Herren genannt. Ihr aber nicht also, sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und der die Andern leitet, wie der so da dient. Denn welcher ist größer, der zu Tische sitzt, oder der da dient? Ist es nicht der zu Tische sitzt? Ich aber bin unter euch wie Einer, der da dient. Ihr aber seid es, die ihr beharrt habt in meinen Anfechtungen. Darum verordne ich euch das Reich, wie mir es mein Vater verordnet hat. Daß ihr essen und trinken sollt über meinem Tische in meinem Reich, und sitzen auf Stühlen, und richten die zwölf Stämme Israels. Der Herr aber sprach: Simon, Simon, siehe, der Satanas hat euer begehrt, daß er euch möchte sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebeten, daß dein Glaube nicht aufhöre. Darum wenn du dich dermaleinst wirst bekehrt haben, so stärke deine Brüder. Er aber sprach zu Ihm: Herr, ich bin bereit mit dir in den Kerker und in den Tod zu gehen. Er aber sprach: Petrus, ich sage dir, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe denn du dreimal wirst verleugnet haben, daß du mich kennst. Und Er sprach zu ihnen: So oft ich euch gesandt habe ohne Seckel und Tasche und Schuhe, habt ihr auch an Etwas Mangel gehabt? Sie sprachen: An nichts. Da sprach Er zu ihnen: Aber nun, wer einen Seckel hat, der nehme ihn, desselbigen gleichen auch die Tasche; und wer kein Schwert hat, der verkaufe sein Kleid, und kaufe eines. Denn ich sage euch: Es muß noch dieses vollendet werden an mir, das geschrieben steht: Er ist unter die Übeltäter gerechnet. Denn was von mir geschrieben ist, das hat ein Ende. Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug. Und Er ging hinaus, und wandelte nach seiner Gewohnheit an den Ölberg, es folgten Ihm aber seine Jünger nach. Und als Er an denselben Ort gekommen war, sprach Er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallt. Und Er riß sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, und kniete nieder, und betete, Und sprach: Vater, wenn du doch diesen Kelch von mir wegnehmen wolltest! Doch nicht mein, sondern Dein Wille geschehe. Es erschien Ihm aber ein Engel vom Himmel, und stärkte Ihn. Und als Er mit dem Tode rang, bettelte Er desto heftiger. Es war aber sein Schweiß wie Blutstropfen, die rannen herab auf die Erde. Und Er stand auf von dem Gebet, und kam zu seinen Jüngern, und fand sie schlafen aus Traurigkeit. Und sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallt. Da Er aber noch redete, siehe, da kam die Schar und Einer von den Zwölfen, genannt Judas, ging vor ihnen her, und nahte sich zu Jesu, Ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verratest du den Sohn des Menschen mit einem Kusse? Da aber die so um Ihn waren, sahen, was da werden sollte, sprachen sie zu Ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwert darein schlagen? Und Einer aus ihnen schlug des Hohenpriesters Knecht, und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Jesus aber antwortete und sprach: Lasst sie doch in so ferne machen. Und Er rührte sein Ohr an, und machte ihn gesund. Jesus aber sprach zu den Obersten der Priester und den Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die wider Ihn gekommen waren: Ihr seid als zu einem Mörder mit Schwertern und Stangen ausgegangen. Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht wider mich ausgestreckt. Aber dieses ist euere Stunde, und die Macht der Finsternis. Sie griffen Ihn aber, und führten Ihn, und brachten Ihn in des Hohenpriesters Haus. Petrus aber folgte von ferne. Und als sie ein Feuer mitten im Hof angezündet, und sich zusammengesetzt halten, setzte sich Petrus unter sie. Da sah ihn eine Magd sitzen bei dem Licht, und sah eben auf ihn, und sprach zu ihm: Dieser war auch bei Ihm. Er aber verleugnete Ihn, und sprach: Weib, ich kenne Ihn nicht. Und über eine kleine Weile sah ihn ein Anderer, und sprach: Du bist auch aus ihnen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin es nicht. Und über eine Weile, bei einer Stunde, bekräftigte es ein Anderer, und sprach: Wahrlich, Dieser war auch bei Ihm, denn er ist ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald da er noch redete, krähte der Hahn. Und der Herr wandte sich, und sah Petrum an, und Petrus gedachte an des Herrn Worte, als Er zu ihm gesagt hatte: Ehe denn der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Die Männer aber, die Jesum hielten, verspotteten Ihn, und schlugen Ihn. Und verdeckten Ihn, und schlugen Ihn in das Angesicht, und fragten Ihn und sprachen: Weissage, wer ist es, der Dich schlug? Und viele andere Lästerungen sagten sie wider Ihn: Und als es Tag geworden war, versammelten sich die Ältesten des Volks, und die Obersten der Priester und die Schriftgelehrten, und führten Ihn hinaus vor ihren Rat. Und sprachen: Bist Du Christus? Sage es uns. Er aber sprach zu ihnen: Werde ich es euch sagen, so werdet ihr es doch nicht glauben. Werde ich aber fragen, so werdet ihr mir doch nicht antworten, noch mich loslassen. Doch von nun an wird der Sohn des Menschen sitzen zur rechten Hand der Kraft Gottes. Da sprachen sie Alle: Bist Du denn der Sohn Gottes? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt es, denn ich bin es. Sie aber sprachen: Was bedürfen wir weiter Zeugnis? Denn wir haben es selbst gehört aus seinem Munde. Und ihre ganze Menge stand auf, und führten Ihn vor Pilatus. Sie fingen aber an Ihn zu verklagen, und sprachen: Diesen haben wir gefunden, daß Er das Volk verkehrt, und verbietet dem Kaiser Abgaben zu zahlen, und spricht: Er sei Christus, ein König. Pilatus aber fragte Ihn, und sprach: Bist Du der König der Juden? Er antwortete ihm, und sprach: Du sagst es. Pilatus aber sprach zu den Obersten der Priester, und zu dem Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber hielten an, und sprachen: Er hat das Volk aufgewiegelt, damit daß Er gelehrt hat im ganzen jüdischen Lande, und hat von Galiläa angefangen, und ist gekommen bis hierher. Da aber Pilatus Galiläa hörte, fragte er: Ob Er ein Galiläer wäre? Und als er vernahm, daß Er aus des Herodes Gebiet wäre, sandte er Ihn zu Herodes, welcher in denselben Tagen auch zu Jerusalem war. Da aber Herodes Jesum sah, war er sehr froh, denn er hätte Ihn von langer Zeit her gern gesehen, darum, daß er viel von Ihm gehört hatte, und hoffte, er würde sehen, daß ein Zeichen von Ihm geschehe. Und er fragte Ihn mit vielen Worten. Er aber antwortete ihm nichts. Die Obersten der Priester aber und die Schriftgelehrten standen, und verklagten Ihn heftig. Aber Herodes mit seinen Kriegsleuten begegnete Ihm mit Verachtung, und verspottete Ihn, legte Ihm ein weißes Kleid an, und sandte Ihn wieder zu Pilatus. Auf denselben Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde mit einander, denn zuvor waren sie in Feindschaft gegen einander gestanden. Pilatus aber rief die Obersten der Priester, und die Obrigkeiten, und das Volk zusammen. Und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als der das Volk abwende; aber siehe, ich habe Ihn vor euch verhört, und habe an diesem Menschen der Sachen keine gefunden, um welche ihr Ihn verklagt. Ja auch Herodes nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt; und siehe, es ist nichts von Ihm gebandelt geworden, das des Todes wert sei. Darum will ich Ihn züchtigen und loslassen. Er mußte aber ihnen Einen auf das Fest losgehen. Da schrie der ganze Haufe, und sprach: Hinweg mit Diesem, gib uns aber den Barabbas los. Welcher wegen eines Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und wegen eines Mordes, war in den Kerker geworfen geworden. Da rief Pilatus abermals zu ihnen, und wollte Jesum loslassen. Sie aber riefen und sprachen: Kreuzige, kreuzige Ihn. Er aber sprach zum drittenmal zu ihnen: Was hat denn Dieser Übles getan? Ich habe keine Ursache des Todes an Ihm gefunden. Darum will ich Ihn züchtigen und loslassen. Sie aber lagen ihm an mit großem Geschrei, und baten, daß Er gekreuzigt würde, und ihr und der Obersten der Priester Geschrei nahm überhand. Pilatus aber urteilte, daß ihre Bitte geschehe. Und gab ihnen den los, der um Aufruhrs und Mordes willen war in den Kerker geworfen geworden, um welchen sie baten; aber Jesus übergab er ihrem Willen. Und als sie Ihn hinführten, ergriffen sie Einen, mit Namen Simon, von Kyrene, der kam vom Felde, und sie legten das Kreuz auf Ihn, daß er es Jesu nachtrüge. Es folgte Ihm aber nach eine große Menge Volkes, und Weiber, die schlugen sich auf die Brust, und beweinten Ihn. Jesus aber wandte sich um zu ihnen, und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem, weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst, und über euere Kinder. Denn siehe, es werden die Tage kommen, in welchen man sagen wird. Selig sind die Unfruchtbaren, und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht gesäugt haben. Alsdann werden sie anfangen zu sagen zu den Bergen: Fallt über uns, und zu den Hügeln: Deckt uns. Denn so man dieses tut am grünen Holz, was wird am dürren werden Es wurden aber auch zwei Andere, die Übeltäter waren, mit Ihm ausgeführt, daß sie umgebracht würden. Und als sie gekommen waren an den Ort, der da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie Ihn daselbst, und die Übeltäter, den Einen zwar zur Rechten den Andern aber zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun. Und sie teilten seine Kleider, und warfen das Los darüber. Und das Volk stand und sah zu. Es verlachten Ihn aber auch die Obersten samt ihnen, und sprachen: Er hat Andern geholfen, Er helfe sich selber, so anders dieser Christus ist, der Auserwählte Gottes Es verspotteten Ihn aber auch die Kriegsknechte, traten zu Ihm, und brachten Ihm Essig, und sprachen: Bist Du der König der Juden, so hilf Dir selber. Es war auch oben über Ihm geschrieben die Überschrift, mit griechischen, und lateinischen, und hebräischen Buchstaben: Dieser ist der König der Juden. Aber der Übeltäter Einer, die da gehenkt waren, lästerte Ihn, und sprach: Bist Du Christus, so hilf Dir selbst, und uns. Da antwortete der Andere, schalt ihn, und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? Und wir zwar sind billig drinnen, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind, Dieser aber hat nichts Strafbares getan. Danach sprach er zu Jesu: Herr, gedenke an mich, wenn Du wirst in Dein Reich gekommen sein. Und Jesus sprach zu ihm: Amen, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. Und es war um die sechste Stunde, und es ward eine Finsternis über das ganze Land, bis an die neunte Stunde. Und die Sonne ward verfinstert, und der Vorhang des Tempels zerriß mitten entzwei. Und Jesus rief mit lauter Stimme, und sprach: Vater, ich will meinen Geist befehlen in Deine Hände; und als Er das gesagt hatte, verschied Er. Da aber der Hauptmann sah, was da geschehen war, pries er Gott, und sprach: Fürwahr dieser Mensch war gerecht, Und das ganze Volk, das zusammengekommen war, diese Handlung zu sehen, da sie sahen, was da geschehen war, schlugen sie an ihre Brust, und kehrten um. Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, und die Weiber, die Ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sahen diese Dinge. Und siehe, ein Mann, mit Namen Joseph, ein Ratsherr, ein guter und gerechter Mann. (Dieser hatte nicht gewilligt in ihren Rat und Handel,) der war von Arimathäa, der Stadt der Juden, der auch auf das Reich Gottes wartete. Dieser ging zu Pilatus, und bat um den Leib Jesu. Und nahm ihn ab, und wickelte ihn in Leinwand, und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen ausgehauen war, darin Niemand je gelegen war. Und es war der Rüsttag, und der Sabbat brach an. Es folgten aber auch die Weiber nach, die mit Ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab, und wie sein Leib gelegt ward. Sie kehrten aber um, und bereiteten die Spezerei und Salben; aber den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz. Aber am ersten Tage der Woche sehr frühe kamen sie zum Grabe, und trugen die Spezerei, die sie bereitet hatten, und Etliche mit ihnen. Sie fanden aber den Stein abgewälzt von dem Grabe. Und gingen hinein, und fanden den Leib des Herrn Jesu nicht. Und da sie darum bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern. Als sie aber erschraken, und das Angesicht zur Erde neigten, da sprachen sie zu ihnen: Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern Er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie Er zu euch redete, da Er noch in Galiläa war, und sprach: Der Sohn des Menschen muß überantwortet werden in die Hände der Sünder, und gekreuzigt werden, aber am dritten Tage auferstehen. Und sie gedachten an seine Worte. Danach kehrten sie um vom Grabe, und verkündigten dieses Alles den Elfen, und den Andern allen. Es waren aber Maria Magdalena, und Johanna, und Maria Jakobi, und die Andere mit ihnen, die solches den Aposteln sagten. Aber es deuchten sie ihre Worte eben als wären es Mährlein, und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf, und lief zum Grab, und schaute hinein, und sah die leinenen Tücher allein liegen, und ging davon, und verwunderte sich bei sich selbst über das, was geschehen war. Und siehe, Zwei aus ihnen gingen an demselben Tage in einen Flecken, der war von Jerusalem sechzig Stadien weit, dessen Name heißt Emmaus. Und sie redeten mit einander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, da sie so redeten, und sich mit einander befragten, da nahte sich Jesus selbst zu ihnen, und reiste mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie Ihn nicht erkannten. Er aber sprach zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr zwischen euch verhandelt unterweges, und seht so sauer aus? Da antwortete der Eine, mit Namen Kleophas, und sprach zu Ihm: Bist Du allein unter den Fremdlingen zu Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen Tagen daselbst geschehen ist? Und Er sprach zu ihnen: Welches? Sie aber sprachen zu Ihm: Das von Jesu von Nazareth, welcher war ein Prophet, mächtig von Taten und Worten, vor Gott und dem ganzen Volk. Wie Ihn unsere obersten Priester und Obrigkeiten überantwortet haben, daß Er zum Tod verurteilt wurde, und wie sie Ihn gekreuzigt haben. Wir aber hofften, Er würde Israel erlösen. Und über dieses Alles ist heute der dritte Tag, daß solches geschehen ist. Auch haben uns erschreckt etliche Weiber aus uns, die sind früh bei dem Grabe gewesen. Aber nachdem sie seinen Leib nicht gefunden, sind sie gekommen, und haben gesagt: sie haben ein Gesicht der Engel gesehen, welche sagen: Er lebe. Und Etliche von denen, die bei uns sind, gingen hin zum Grabe, und fanden es also, wie die Weiber gesagt hatten, Ihn aber fanden sie nicht. Und Er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und langsamen Herzens, zu glauben Allem dem, das die Propheten geredet haben. Mußte nicht Christus dieses leiden, und zu seiner Herrlichkeit eingehen? Und Er fing an von Mose und von allen Propheten, und legte ihnen in allen Schriften dasjenige aus, das von Ihm gesagt war. Und sie kamen nahe zum Flecken, dahin sie reisten. Und Er stellte sich, als wollte Er weiter gehen. Aber sie nötigten Ihn und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und Er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, da Er sich mit ihnen zu Tisch gesetzt hatte, nahm Er das Brot, und dankte, und brach es, und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und erkannten Ihn; Er aber entzog sich ihren Blicken. Und sie sprachen unter einander: Brannte nicht unser Herz in uns, da Er mit uns redete auf dem Weg, als Er uns die Schriften eröffnete? Und sie standen auf, eben zu derselben Stunde, kehrten um gen Jerusalem, und fanden die Elfe versammelt, und die bei ihnen waren. Welche sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden, und dem Simon erschienen. Sie aber erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war, und wie Er von ihnen erkannt geworden wäre, indem Er das Brot brach. Da sie aber dieses redeten, trat Jesus selbst mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch. Sie erschraken aber und fürchteten sich, meinten, sie sähen einen Geist. Und Er sprach zu ihnen - Was seid ihr so erschrocken? Und warum kommen solche Gedanken in euere Herzen? Seht meine Hände und meine Füße. Denn ich bin es selber; betastet mich, und beseht mich wohl, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Beine, wie ihr seht, daß ich habe. Und da Er das gesagt hatte, zeigte Er ihnen die Hände und die Füße. Da sie aber noch nicht glaubten vor Freuden, und sich verwunderten, sprach Er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Da boten sie Ihm ein Stück von einem gebratenen Fisch und etwas Honigseim. Und Er nahm es und aß es vor ihnen. Danach sprach Er zu ihnen: Dieses sind die Reden, die ich zu euch redete, da ich noch bei euch war, daß da müßte erfüllt werden Alles was von mir geschrieben ist im Gesetz Moses, und den Propheten, und Psalmen. Da öffnete Er ihnen den Verstand, daß sie die Schriften verstanden. Und sprach zu ihnen: Also ist es geschrieben, und also mußte Christus leiden, und auferstehen von den Toten am dritten Tage. Und gepredigt werden in seinem Namen Bekehrung und Vergebung der Sünden bei allen Völkern, und anheben von Jerusalem. Ihr aber seid dieser Dinge Zeugen. Und siehe, ich will auf euch senden die Verheißung meines Vaters. Ihr aber sollt in der Stadt Jerusalem bleiben, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. Er führte sie aber hinaus bis gen Bethanien, und hob seine Hände auf, und segnete sie. Und es geschah, indem Er sie segnete, schied Er von ihnen, und fuhr auf in den Himmel. Sie aber beteten Ihn an, und kehrten um nach Jerusalem mit großer Freude. Und waren immerdar im Tempel, priesen und lobten Gott. Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dasselbe war im Anfang bei Gott unten. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht angenommen. Es war ein Mensch, der war von Gott gesandt, mit Namen Johannes. Derselbe kam zum Zeugnis, daß er zeugte von dem Licht, auf daß sie Alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er war gesandt, daß er zeugte von dem Licht. Dies war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in die Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch Ihn gemacht, aber die Welt erkannte Ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen Ihn nicht auf. Wie viel Ihn aber aufnahmen, denen gab Er Macht, Gottes Kinder zu werden, nämlich denen die an seinen Namen glauben. Welche nicht aus dem Geblüt, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt, (und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohns vom Vater,) voller Gnade und Wahrheit. Johannes zeugte von Ihm, rief, und sprach: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Der mir nachgeht, der ist mir vorgezogen geworden; denn Er war eher als ich. Und von seiner Fülle haben wir Alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden. Niemand hat Gott jemals gesehen, der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schoß ist, derselbe hat es uns ausgelegt. Und dies ist das Zeugnis Johannes, da die Juden gesandt hatten aus Jerusalem Priester und Leviten, daß sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht Christus, Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elias? Er sprach: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? daß wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: Ich bin eine Stimme Eines, der da ruft in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn, wie der Prophet Jesajas gesagt hat. Die Gesandten aber waren von den Pharisäern. Und sie fragten ihn ferner, und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, so du nicht Christus bist, noch Elias, noch der Prophet? Johannes antwortete Ihnen, und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber Er steht mitten unter euch, den ihr nicht kennt. Derselbe ist es, der mir nachgeht, welcher vor mir gewesen ist, dem ich nicht wert bin, seine Schuhriemen aufzulösen. Dies geschah zu Bethabara, jenseits des Jordans, wo Johannes taufte. Des andern Tages sieht Johannes Jesum zu sich kommen, und spricht: Siehe, Dieser ist das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt hinnimmt. Dieser ist es, von dem ich gesagt habe: Es geht mir ein Mann nach, welcher mir vorgezogen geworden ist, denn Er war eher als ich. Und ich kannte Ihn nicht: Aber auf daß Er offenbart würde dem Israel, darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser. Und Johannes zeugte, und sprach: Ich habe gesehen, daß der Geist herab fuhr wie eine Taube vom Himmel, und blieb auf Ihm. Und ich kannte Ihn nicht: aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, derselbe sprach zu mir: Über welchen du sehen wirst den Geist herabfahren, und auf Ihm bleiben, derselbe ist es, der mit dem heiligen Geist tauft. Und ich habe es gesehen, und habe bezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist. Des andern Tages stand abermals Johannes, und zwei von seinen Jüngern. Und als er sah Jesum wandeln, sprach er: Siehe, das ist das Lamm Gottes. Und die zwei Jünger hörten ihn solches reden, und folgten Jesu nach. Jesus aber wandte sich um, und als Er sie sah nachfolgen, sprach Er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu Ihm: Rabbi, (das ist verdolmetscht, Meister) wo bist Du zur Herberge? Er sprach zu ihnen: Kommt und seht es. Sie kamen und sahen es, wo Er zur Herberge wäre, und blieben den selben Tag bei Ihm. Es war aber um die zehnte Stunde. Einer von den Zweien, die von Johannes gehört hatten, und Jesu nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus. Derselbe findet am ersten seinen Bruder Simon, und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, (welches ist verdolmetscht, der Gesalbte.) Und er führte ihn zu Jesu. Da ihn aber Jesus ansah, sprach Er: Du bist Simon, Jonas Sohn, du sollst Kephas heißen, (das wird verdolmetscht, ein Fels.) Des andern Tages wollte Jesus wieder nach Galiläa ziehen, und fand den Philippus, und sprach zu ihm: Folge mir nach. Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt von Andreas und Petrus. Philippus fand den Nathanael, und sprach zu ihm: Wir haben Den gefunden, von welchem Moses geschrieben hat im Gesetz, und in den Propheten, nämlich Jesum, Josephs Sohn, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann auch von Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus sprach zu ihm: Komm, und sieh es. Jesus sah den Nathanael zu sich kommen, und sprach von ihm: Siehe, dieser ist wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Betrug ist. Nathanael sprach zu ihm: Woher kennst Du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe denn dich Philippus rief, da du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. Nathanael antwortete und sprach zu Ihm: Rabbi, Du bist der Sohn Gottes, Du bist der König Israels. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glaubst du, weil ich dir gesagt habe, daß ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaume? Du wirst noch Größeres denn dieses sehen. Und sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Himmel geöffnet sehen, und die Engel Gottes hinauf- und herabsteigen auf den Sohn des Menschen. Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana, in Galiläa, und die Mutter Jesu war daselbst. Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen. Und da es an Wein gebrach, sprach die Mutter Jesu zu Ihm: Sie haben nicht Wein. Jesus sprach zu ihr: Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sprach zu den Dienern: Was Er euch sagen wird, das tut. Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkrüge, gesetzt zum Gebrauche bei der jüdischen Reinigung, und hielt ein jeder zwei oder drei Maß. Jesus sprach zu ihnen: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser. Und sie füllten sie bis oben an. Und Er sprach zu ihnen: Schöpft nun, und bringt es dem Speisemeister; und sie brachten es. Als aber der Speisemeister kostete das Wasser, welches zu Wein geworden war, (er wußte aber nicht, von woher es käme, die Diener aber wußten es, die das Wasser geschöpft hatten,) da rief der Speisemeister dem Bräutigam, Und sprach zu ihm: Jedermann setzt zum ersten den guten Wein vor, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringern; du aber hast den guten Wein bisher behalten. Dies ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen zu Kana, in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an Ihn. Danach zog Er hinab nach Kapernaum, Er, und seine Mutter, und seine Brüder, und seine Jünger, und sie blieben nicht viele Tage daselbst. Und der Juden Passah war nahe, darum zog Jesus hinauf nach Jerusalem. Und Er fand im Tempel sitzen, die da Ochsen und Schafe und Tauben feil hatten, und die Wechsler. Und Er machte eine Geißel aus Stricken, und trieb sie Alle zum Tempel hinaus, samt den Schafen und Ochsen, und verschüttete den Wechslern das Geld, und kehrte die Tische um. Und sprach zu denen, die die Tauben feil hatten: Tragt diese Dinge von dannen und macht meines Vaters Haus nicht zum Kaufhause. Seine Jünger aber gedachten daran, daß geschrieben steht: Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt. Da antworteten nun die Juden, und sprachen zu Ihm: Was zeigst Du uns für ein Zeichen, daß Du diese Dinge tun mögest? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, so will ich ihn in dreien Tagen aufrichten. Da sprachen die Juden: Dieser Tempel ist in sechs und vierzig Jahren gebaut geworden, und Du willst ihn in dreien Tagen aufrichten? Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. Da Er nun auferstanden war von den Toten, gedachten seine Jünger daran, daß Er dieses gesagt hatte, und glaubten der Schrift und der Rede, die Jesus gesagt hatte. Als Er aber zu Jerusalem war zur Zeit des Passah auf dem Fest, glaubten Viele an seinen Namen, da sie seine Zeichen sahen, die Er tat. Aber Jesus vertraute sich ihnen nicht; darum daß Er sie Alle kannte. Und bedurfte nicht, daß Jemand Zeugnis gäbe von einem Menschen; denn Er selbst wußte wohl, was im Menschen war. Es war aber ein Mensch von den Pharisäern, mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. Dieser kam zu Jesu des Nachts, und sprach zu Ihm: Rabbi, wir wissen, daß Du von Gott gekommen bist als ein Lehrer: denn Niemand kann diese Zeichen tun, die Du tust, es sei denn Gott bei ihm. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn Einer nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus sprach zu Ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er auch zum andern, mal in seiner Mutter Leib eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn Einer nicht geboren wird von dem Wasser und Geist: so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was von dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was von dem Geist geboren ist, das ist Geist. Laß dich es nicht wundern, daß ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, von wo er kommt, und wohin er fährt. Also ist ein Jeglicher, der von dem Geist geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu Ihm: Wie mögen diese Dinge geschehen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist ein Lehrer Israels, und weißt gleichwohl diese Dinge nicht? Amen, amen, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und zeugen, was wir gesehen haben, doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Glaubt ihr nicht, wenn ich euch irdische Dinge sage, wie würdet ihr glauben, wenn ich euch himmlische Dinge sagen würde? Und zwar ist Niemand hinauf in den Himmel gefahren, als der, so aus dem Himmel herabgekommen ist, nämlich der Sohn des Menschen, der im Himmel ist. Und wie Moses in der Wüste die Schlange erhöht hat, also muß der Sohn des Menschen erhöht werden. Auf daß Alle die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß Er seinen eingebornen Sohn gegeben hat, auf daß Alle die an Ihn glauben. nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß Er die Welt richte, sondern daß die Welt durch Ihn selig werde. Wer an Ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet dieweil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingebornen Sohns Gottes. Das ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn ein Jeglicher, der Arges tut, der hasst das Licht, und kommt nicht an das Licht, auf daß seine Werke nicht gestraft werden. Wer aber aufrichtig handelt, der kommt an das Licht, auf daß seine Werke offenbar werden, daß sie in Gott getan sind. Danach kam Jesus und seine Jünger in das jüdische Land, und hielt sich daselbst mit ihnen auf, und taufte. Johannes aber taufte auch noch zu Enon, nahe bei Salim, dieweil viel Wasser daselbst war: und sie kamen dahin, und ließen sich taufen. Denn Johannes war noch nicht in den Kerker gelegt. Da entstand eine Frage von Einem aus den Jüngern Johannes, mit den Juden, über die Reinigung. Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu Ihm: Rabbi, der bei dir war am Jordan, von dem du zeugtest, siehe, der tauft, und sie kommen Alle zu Ihm. Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, es sei ihm denn gegeben geworden aus dem Himmel. Ihr selbst seid meine Zeugen, daß ich gesagt habe: Ich bin nicht Christus, sondern daß ich vor Ihm hergesandt sei. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam, der Freund aber des Bräutigams, der da sieht und ihm zuhört, der freut sich hoch über des Bräutigams Stimme. Diese meine Freude ist nun erfüllt. Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen. Der von obenher kommt, ist über Alle; wer aus der Erde ist, der ist aus der Erde, und redet aus der Erde; der aus dem Himmel kommt, der ist über Alle. Und Er zeugt, was Er gesehen und gehört hat: Noch nimmt sein Zeugnis Niemand an. Wer aber sein Zeugnis annimmt, der hat versiegelt, daß Gott wahrhaftig sei.. Denn welchen Gott gesandt hat, der redet Gottes Wort, denn Gott gibt demselben den Geist nicht nach der Maß. Der Vater hat den Sohn lieb, und hat Ihm Alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn ungehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. Als nun der Herr inne geworden war, daß die Pharisäer gehört hatten, daß Jesus mehr Jünger machte und taufte, denn Johannes. (Wiewohl Jesus selber nicht taufte, sondern seine Jünger.) Verließ Er Judäa, und zog wiederum nach Galiläa. Er mußte aber durch Samaria durchreisen. Da kam Er in eine Stadt Samariens, die heißt Sichar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gegeben hat. Es war aber daselbst Jakobs Brunnen. Da nun Jesus müde geworden war von der Reise, setzte Er sich also neben den Brunnen, und es war um die sechste Stunde. Da kam ein Weib aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus sprach zu ihr: Gib mir zu trinken. (Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, daß sie Speise kauften.) Da sprach das samaritische Weib zu Ihm: Wie bittest Du von mir zu trinken, so Du doch ein Jude bist, und ich ein samaritisches Weib? (Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.) Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkennst die Gabe Gottes, und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken, du hättest Ihn gebeten, und Er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Das Weib sprach zu Ihm: Herr, Du hast doch nichts, womit Du schöpfst, und der Brunnen ist tief, woher hast Du denn das lebendige Wasser? Bist Du größer denn unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat, und hat selbst daraus getrunken, und seine Söhne und sein Vieh? Jesus antwortete und sprach zu ihr: Einen Jeglichen der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten. Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten: sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt, Das Weib sprach zu Ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, auf daß mich nicht dürste, daß ich auch nicht herkommen müsse zu schöpfen. Jesus sprach zu ihr: Gehe hin, rufe deinem Mann, und komme her. Das Weib antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Jesus sprach zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hast du gehabt, und den du jetzt hast, der ist nicht dein Mann. Dieses hast du mit Wahrheit gesagt. Das Weib sprach zu ihm: Herr, ich sehe, daß Du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, ihr aber saget: Zu Jerusalem sei der Ort, da man anbeten solle. Jesus sprach zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Zeit, daß ihr weder auf diesem Berge, noch zu Jerusalem, den Vater anbeten werdet. Ihr wisst nicht, was ihr anbetet, wir aber wissen, was wir anbeten. Denn das Heil kommt von den Juden. Aber es kommt die Zeit, und ist schon jetzt, daß die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit: Denn der Vater will auch solche haben, die Ihn anbeten. Gott ist ein Geist, und die Ihn anbeten, die müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das Weib sprach zu Ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, (der da Christus heißt:) Wenn derselbe kommen wird, so wird Er uns Alles verkündigen. Jesus sprach zu ihr: Ich bin es, der mit dir redet. Und über diesem kamen seine Jünger, und es nahm sie wunder, daß Er mit dem Weibe redete. Doch sprach Niemand: Was fragst Du? Oder: Was redest Du mit ihr? Da ließ das Weib ihren Wasserkrug stehen, und ging in die Stadt, und sprach zu den Leuten: Kommt und seht einen Menschen, der mir gesagt hat Alles was ich getan habe; ist dieser nicht Christus? Da gingen sie aus der Stadt, und kamen zu Ihm. Indessen aber ermahnten Ihn die Jünger, und sprachen: Rabbi, iß. Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, davon ihr nicht wisst. Da sprachen die Jünger unter einander: Hat Ihm Jemand zu essen gebracht? Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt euere Augen auf, und seht in die Felder, denn sie sind schon weiß zur Ernte. Und der da schneidet, der empfängt Lohn, und sammelt Frucht in das ewige Leben; auf daß sich mit einander freuen Beide der da säet, und der da schneidet. Denn hier ist der Spruch wahr: Dieser säet, und Jener schneidet. Ich habe euch gesandt zu schneiden, das ihr nicht gearbeitet habt; Andere haben gearbeitet, ihr aber seid in ihre Arbeiten getreten. Es glaubten aber an Ihn Viele der Samariter aus derselben Stadt um des Weibes Rede willen, welches da zeugte: Er hat mir Alles gesagt, was ich getan habe. Als nun die Samariter zu Ihm gekommen waren, baten sie Ihn, daß Er bei ihnen bliebe. Und Er blieb zwei Tage daselbst. Und viel mehr glaubten um seines Wortes willen. Und sprachen zum Weibe: Wir glauben nun forthin nicht um deiner Rede willen. Denn wir haben selber gehört, und wissen, daß dieser wahrlich Christus ist, der Heiland der Welt. Aber nach den zwei Tagen zog Er aus von dannen, und zog nach Galiläa. Denn Er selber, Jesus, hatte gezeugt, daß ein Prophet in seinem Vaterlande nichts gilt. Da Er nun nach Galiläa kam, nahmen Ihn die Galiläer auf, weil sie gesehen hatten Alles was Er zu Jerusalem auf dem Fest getan hatte, denn sie waren auch auf das Fest gekommen. Und Jesus kam abermals nach Kana, in Galiläa, wo Er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein königlicher Bedienter, dessen Sohn lag trank zu Kapernaum. Dieser als er gehört hatte, daß Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen wäre, ging er hin zu Ihm, und bat Ihn, daß Er hinabkäme, und seinen Sohn gesund machte, denn er war totkrank. Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Der königliche Bediente sprach zu Ihm: Herr, komme herab, ehe denn mein Kind stirbt, Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt. Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Und als er jetzt hinabging, begegneten ihm seine Knechte, verkündigten ihm, und sprachen: Dein Knabe lebt. Da forschte er von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber. Da merkte der Vater, daß es eben um die Stunde geschehen wäre, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt; und er glaubte, beide, er selbst und sein ganzes Hans. Dieses ist nun das andere Zeichen, das Jesus tat, da Er aus Judäa in Galiläa gekommen war. Danach war der Juden Fest, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. Es ist aber zu Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der heißt auf hebräisch Bethesda, und hat fünf Hallen. In denselben lag eine große Menge Kranke, Blinde, Lahme, Dürre, die da warteten auf die Bewegung des Wassers. Denn ein Engel fuhr herab zu gewisser Zeit in den Teich, und machte das Wasser trüb. Welcher nun der Erste, nachdem das Wasser trüb gemacht war, hineinstieg, der ward gesund, mit welcher Krankheit er auch behaftet war. Es war aber ein Mensch daselbst, welcher acht und dreißig Jahre krank gelegen war. Da Jesus denselben liegen sah, und vernahm, daß er so eine lange Zeit gelegen hatte, sprach Er zu ihm: Wolltest du gern gesund werden? Der Kranke antwortete Ihm: Herr, ich habe Niemanden, wenn das Wasser trüb gemacht ist, der mich in den Teich hineinlasse, denn bis ich komme, so steigt ein Anderer vor mir hinab. Jesus sprach zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett, und wandle. Und alsobald ward der Mensch gesund, und nahm sein Bett, und wandelte. Es war aber an demselben Tage Sabbat. Da sprachen die Juden zu dem, der geheilt geworden war: Es ist Sabbat, es ist dir nicht erlaubt das Bett zu tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sprach zu mir: Nimm dein Bett, und wandle. Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm dein Bett, und wandle? Der aber gesund geworden war, wußte nicht wer Er war. Denn Jesus war gewichen, weil so vieles Volk an dem Ort war. Danach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe zu, du bist gesund geworden, sündige forthin nicht mehr, auf daß dir nicht etwas Ärgeres wiederfahre. Der Mensch ging, und verkündigte es den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe. Darum verfolgten die Juden Jesum, und trachteten Ihn zu töten, weil Er solches getan hatte am Sabbat. Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bisher, und auch ich wirke. Von deswegen nun trachteten Ihm die Juden vielmehr nach, daß sie Ihn töteten, daß Er nicht allein den Sabbat gebrochen hätte, sondern auch sagte: Gott wäre sein Vater, und machte sich also selbst Gott gleich, Da antwortete Jesus, und sprach zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selber tun, wenn Er nicht etwas sieht den Vater tun. Denn was derselbe tut, das tut auch der Sohn gleicherweise. Denn der Vater hat den Sohn lieb, und zeigt Ihm Alles was Er tut, und wird Ihm noch größere Werke zeigen denn diese, daß ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, welche Er will. Denn der Vater richtet auch Niemanden, sondern alles Gericht hat Er dem Sohn gegeben. Auf daß sie Alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der Ihn gesandt hat. Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört, und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben, und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben hinübergegangen. Amen, amen, ich sage euch: Es kommt die Stunde, und ist schon jetzt, daß die Toten werden die Stimme des Sohns Gottes hören, und die sie hören werden, die werden leben. Denn wie der Vater das Leben hat in sich selber, also hat Er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber. Und hat Ihm Macht gegeben auch das Gericht zu halten, darum daß Er ein Menschensohn ist. Verwundert euch dessen nicht; denn es kommt die Stunde, in welcher Alle die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden. Und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. Ich kann nichts von mir selber tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht: denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat. So ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. Ein Anderer ist es, der von mir zeugt, und ich weiß, daß das Zeugnis wahr ist, das Er von mir zeugt. Ihr habt zu Johannes geschickt, und Er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben, Ich aber nehme kein Zeugnis von Menschen an, sondern solches sage ich, auf daß ihr selig werdet. Derselbe war eine brennende und scheinende Kerze; ihr aber wolltet eine kleine Weile fröhlich sein in seinem Licht. Ich aber habe ein größeres Zeugnis denn des Johannes: denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, daß ich sie vollende, dieselben Werke, die ich tue, zeugen von mir, daß mich der Vater gesandt hat, Und der Vater, der mich gesandt hat, derselbige hat von mir gezeugt. Ihr habt nie weder seine Stimme gehört, noch seine Gestalt gesehen. Und sein Wort habt ihr nicht in euch wohnend, denn ihr glaubt dem nicht, den Er gesandt hat. Ihr forscht die Schriften, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben in denselben; nun aber sind es dieselben, die von mir zeugen. Noch wollt ihr nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben haben möchtet. Ich nehme nicht Ehre von Menschen. Aber ich kenne euch, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmt mich nicht an. So ein Anderer in seinem eigenen Namen kommen wird, denselben werdet ihr annehmen. Wie könnt ihr glauben, da ihr Ehre von einander nehmt? Aber die Ehre, die von Gott allein ist, sucht ihr nicht. Ihr sollt nicht meinen, daß ich euch vor dem Vater verklagen werde. Es ist Einer der euch verklagt, nämlich Moses, auf welchen ihr hofft. Denn so ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir, sintemal derselbe von mir geschrieben bat. So ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr denn meinen Worten glauben? Danach zog Jesus hinweg über das galiläische Meer, an der Stadt Tiberias. Und es folgte Ihm vieles Volk nach, darum daß sie seine Zeichen sahen, die Er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf den Berg, und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber nahe das Passah, der Juden Fest. Da nun Jesus die Augen aufhob, und sah, daß vieles Volk zu Ihm kam, sprach Er zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, daß diese essen? Das sagte Er aber ihn zu versuchen; denn Er wußte wohl, was Er tun wollte. Philippus antwortete Ihm: Zweihundert Pfenninge Wert Brotes ist nicht genug unter sie, daß ihrer Jeglicher nur ein wenig nehme. Sprach zu Ihm Einer aus seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus. Es ist ein Knäblein hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische: aber was ist das unter so Viele. Jesus aber sprach: Schaffet, daß sich diese Menschen lagern. Es war aber vieles Gras an dem Ort. Da lagerten sich dieselben Männer, an der Zahl bei Fünftausend. Jesus aber nahm die Brote, dankte und teilte sie unter die Jünger aus, die Jünger aber unter die, die sich gelagert hatten. Desselben gleichen auch von den Fischen, wie viel sie wollten. Da sie aber satt waren, sprach Er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, auf daß nichts verderbe. Da sammelten sie, und füllten zwölf Körbe mit Brocken, von den fünf Gerstenbroten, die übriggeblieben waren, denen die da gegessen hatten. Da nun dieselben Menschen das Zeichen sahen, das Jesus getan hatte, sprachen sie: Dieser ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da Jesus nun merkte, daß sie kommen würden, und Ihn hinreißen, daß sie Ihn zum König machten, entwich Er abermals auf den Berg, Er selbst allein. Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an das Meer. Und traten in das Schiff, und fuhren über das Meer nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen. Und das Meer erhob sich, weil ein starker Wind blies. Da sie nun gerudert hatten bei fünf und zwanzig oder dreißig Stadien, sahen sie Jesum auf dem Meer wandeln, und nahe zu dem Schiffe kommen, und sie fürchteten sich. Er aber sprach zu ihnen: Ich bin es, fürchtet euch nicht. Da wollten sie Ihn in das Schiff nehmen, und alsobald war das Schiff am Land, an welches sie fuhren. Des andern Tages, da das Volk, das diesseits des Meers geblieben war, sah, daß kein anderes Schifflein daselbst gewesen war, denn das einzige, darein seine Jünger getreten waren, und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schifflein getreten war, sondern allein seine Jünger weggefahren waren. (Es kamen aber andere Schifflein von Tiberias, nahe zu dem Ort, da sie das Brot gegessen hatten durch des Herrn Danksagung,) Da nun das Volk sah, daß Jesus nicht daselbst war, noch seine Jünger, traten auch sie in die Schiffe, und kamen gen Kapernaum, und suchten Jesum. Und da sie Ihn fanden jenseits des Meers, sprachen sie zu Ihm: Rabbi, wann bist Du hergekommen? Jesus antwortete ihnen und sprach: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht darum, daß ihr Zeichen gesehen habt, sondern daß ihr von den Broten gegessen habt, und seid satt geworden. Wirkt nicht die Speise, die da verdirbt, sondern die Speise, die da bleibt in das ewige Leben, welche euch der Sohn des Menschen geben wird; denn denselbigen hat Gott der Vater versiegelt. Da sprachen sie zu Ihm: Was sollen wir tun, daß wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Dies ist Gottes Werk, daß ihr an den glaubt, den Er gesandt hat. Da sprachen sie zu ihm: Was tust Du denn für ein Zeichen, auf daß wir es sehen, und Dir glauben? Was wirkest Du? Unsere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen. Da sprach Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Moses hat euch nicht das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, der aus dem Himmel herab gekommen ist und der Welt das Leben gibt. Da sprachen sie zu Ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot. Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Aber ich habe es euch gesagt: Ihr habt mich wohl gesehen, aber ihr glaubt doch nicht. Alles was mir mein Vater gibt, das wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen nicht daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Dies aber ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von Allem das Er mir gegeben hat, sondern daß ich es auferwecke am jüngsten Tage. Dies aber ist der Wille des Vaters, der mich gesandt bat, daß wer den Sohn sieht, und glaubt an Ihn, der hat das ewige Leben; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. Da murrten die Juden über Ihn, daß Er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herab gekommen ist. Und sprachen: Ist Dieser nicht Jesus, Josephs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie spricht denn Dieser: Ich bin vom Himmel herab gekommen? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Murrt nicht unter einander. Es kann Niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat; ich aber werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. Es steht geschrieben in den Propheten: Und sie werden Alle von Gott gelehrt sein. Ein Jeglicher nun der da gehört hat vom Vater, und gelernt, der kommt zu mir. Nicht, daß Jemand den Vater habe gesehen, ohne der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Euere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, und sind gleichwohl gestorben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herab kommt, auf daß, wer davon ißt, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herab gekommen ist; so Jemand von diesem Brot essen wird, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt, Da stritten die Juden unter einander, und sprachen: Wie kann Dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Deshalben sprach Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Sohns des Menschen, und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst, und trinkt mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am jüngsten Tage auferwecken. Denn mein Fleisch ist wahrhaftig eine Speise, und mein Blut ist wahrhaftig ein Trank. Wer mein Fleisch isst, und trinkt mein Blut, der bleibt in mir, und ich in ihm. Wie mich gesandt hat der lebendige Vater, und ich lebe um des Vaters willen: also wer mich isst, derselbe wird auch leben um meinetwillen. Dies ist das Brot, das vom Himmel herab gekommen ist; nicht wie euere Väter das Manna gegessen haben, und sind gestorben. Wer dies Brot isst, der wird in Ewigkeit leben. Solches sagte Er in der Synagoge, da Er lehrte zu Kapernaum. Viele nun seiner Jünger, nachdem sie dieses gehört hatten, sprachen sie: Diese Rede ist hart, wer kann sie hören? Da aber Jesus bei sich selbst wußte, daß seine Junger hierüber murrten, sprach Er zu ihnen: Ärgert euch dieses? Wie wenn ihr denn sehen werdet den Sohn des Menschen auffahren, dahin, da Er zuvor war? Der Geist ist es, der da lebendig macht, das Fleisch nutzt nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, die sind Geist und sind Leben. Aber es sind Etliche aus euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang wohl, welche nicht glaubend waren, und welcher Ihn verraten würde. Und Er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben. Von dieser Zeit an gingen seiner Jünger Viele hinter sich, und wandelten forthin nicht mehr mit Ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt auch ihr hinweggehen? Da antwortete Ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir weggehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Und wir haben geglaubt und erkannt, daß Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölfe, erwählt? Und doch ist Einer von euch ein Teufel. Er redete aber von dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot. Denn dieser verriet Ihn nachher, und war Einer von den Zwölfen. Danach zog Jesus umher in Galiläa; denn Er wollte nicht in Judäa umherziehen, darum daß Ihn die Juden suchten zu töten. Es war aber nahe das jüdische Fest der Laubhütten. Da sprachen seine Brüder zu Ihm: Mache Dich auf von hinnen, und gehe nach Judäa, auf daß auch Deine Jünger Deine Werke sehen, die Du tust. Denn Niemand tut etwas im Verborgenen, und begehrt doch frei offenbar zu sein. Tust Du diese Dinge, so offenbare Dich der Welt. Denn auch seine Brüder glaubten nicht an Ihn. Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht hier; euere Zeit aber ist allwege bereit. Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie; denn ich zeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind. Geht ihr hinauf auf dieses Fest; ich will noch nicht hinaufgehen auf dieses Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. Da Er aber das zu ihnen gesagt hatte, blieb Er in Galiläa. Als aber seine Brüder hinauf gegangen waren, da ging auch Er hinauf auf das Fest, nicht öffentlich, sondern gleichsam heimlich. Da suchten Ihn die Juden am Fest, und sprachen: Wo ist Er? Und es war ein großes Gemurmel von Ihm unter dem Volk. Etliche zwar sprachen: Er ist fromm. Andere aber sprachen: Nein, sondern Er verführt das Volk. Doch redete Niemand frei öffentlich von Ihm, aus Furcht vor den Juden. Als aber das Fest jetzt auf die Mitte gekommen war, ging Jesus hinauf in den Tempel, und lehrte. Und die Juden verwunderten sich, und sprachen: Wie kann Dieser die Schrift, so Er sie doch nicht gelernt hat? Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des der mich gesandt hat. So Jemand will desselben willen tun, der wird inne werden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich von mir selbst rede. Wer von sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber sucht die Ehre dessen, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und ist keine Ungerechtigkeit an ihm. Hat euch nicht Moses das Gesetz gegeben? Gleichwohl ist Niemand von euch, der das Gesetz tue. Warum sucht ihr mich zu töten? Das Volk antwortete und sprach: Du hast den Teufel. Wer sucht Dich zu töten? Jesus antwortete und sprach: Ein einziges Werk habe ich getan, und es wundert euch Alle. Darum hört zu. Moses hat euch gegeben die Beschneidung, (nicht daß sie von Mose komme, sondern von den Vätern), darum beschneidet ihr den Menschen am Sabbat. So ein Mensch die Beschneidung annimmt am Sabbat, auf daß nicht das Gesetz Moses gebrochen werde; zürnet ihr denn über mich, daß ich den ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe? Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern richtet ein gerechtes Gericht. Da sprachen Etliche von denen von Jerusalem: Ist das nicht der, den sie suchten zu töten? Doch siehe, Er redet frei, und sie sagen Ihm gleichwohl nichts. Haben unsere Obersten nun wahrhaftig erkannt, daß dieser wahrhaftig Christus sei? Doch wir wissen, woher Dieser ist; wenn aber Christus kommen wird, so wird Niemand wissen, woher Er ist. Deshalb rief Jesus im Tempel, lehrte, und sprach: Ja, ihr kennt mich, und wisst, woher ich bin, und von mir selbst bin ich nicht gekommen, sondern Er ist wahrhaftig, der mich gesandt hat, welchen ihr nicht kennt. Ich aber kenne Ihn, denn ich bin von Ihm, und Er hat mich gesandt. Da suchten sie Ihn zu greifen, aber Niemand legte die Hand an Ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen, Aber Viele vom Volk glaubten an Ihn, und sprachen: Wenn Christus kommen wird, wird Er auch mehr Zeichen tun, als dieser getan hat? Und die Pharisäer hörten, daß das Volk solches von Ihm murmelte; da sandten die Pharisäer und die Obersten der Priester Diener aus, daß sie Ihn griffen. Da sprach Jesus zu ihnen: Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, danach gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden, und da ich sein werde, könnt ihr nicht hinkommen. Da sprachen die Juden unter einander: Wo will Dieser hingehen, daß wir Ihn nicht finden sollen? Will Er zu den Juden gehen, die hin und wieder unter den Griechen zerstreut sind, und die Griechen lehren? Was ist das für eine Rede, die Er gesagt hat: Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden, und, wo ich sein werde, da könnt ihr nicht hinkommen? Aber am letzten Tage des Festes, der am herrlichsten war, trat Jesus auf, rief, und sprach: So Jemand dürstet, so komme er zu mir, und trinke. wer an mich glaubt, von desselben Leibe werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies sagte Er aber von dem Geist, welchen empfangen sollten, die an Ihn glauben würden, denn der heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht herrlich gemacht geworden war. Viele nun vom Volk, nachdem sie diese Rede gehört hatten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sprachen: Dieser ist Christus. Andere aber sprachen: Soll denn Christus aus Galiläa kommen? Spricht nicht die Schrift: Von dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, da David war, soll Christus kommen? Also ward eine Zwietracht unter dem Volk von seinetwegen. Es wollten Ihn aber Etliche von ihnen greifen: aber Niemand legte die Hände an Ihn. Danach kamen die Diener zu den Obersten der Priester und der Pharisäer, dieselben sprachen zu ihnen: Warum habt ihr Ihn nicht gebracht? Die Diener antworteten: Es hat nie kein Mensch also geredet wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid denn auch ihr verführt? Glaubt auch Jemand von den Obersten oder von den Pharisäern an Ihn? Sondern dieses Volk, das nichts vom Gesetz weiß, ist verflucht. Da sprach zu ihnen Nikodemus, der bei der Nacht zu Ihm gekommen war, welcher Einer aus ihnen war. Verdammt unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhört, und erkennt, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch ein Galiläer? Forsche und siehe, aus Galiläa ist kein Prophet aufgestanden. Und ein Jeglicher ging also heim. Jesus aber ging an den Ölberg. Früh Morgens aber kam Er wieder in den Tempel, und das ganze Volk kam zu Ihm, und Er setzte sich, und lehrte sie. Aber die Schriftgelehrten und die Pharisäer brachten ein Weib zu Ihm, die im Ehebruch ergriffen war, und stellten sie in die Mitte. Und sprachen zu Ihm: Meister, dieses Weib ist auf frischer Tat im Ehebruch ergriffen geworden. Moses aber hat uns im Gesetz geboten, Solche zu steinigen. Was sagst Du nun? Das sagten sie aber, Ihn zu versuchen, auf daß sie Ihn verklagen möchten. Aber Jesus bückte sich nieder, und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber anhielten Ihn zu fragen, richtete Er sich auf, und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. Und Er bückte sich wieder nieder, und schrieb auf die Erde. Sie aber, da sie dieses gehört hatten, und von ihrem Gewissen überwiesen wurden, gingen sie hinaus, Einer nach dem Andern, von den Ältesten an bis auf die Jüngsten. Und Jesus ward allein gelassen, und das Weib in der Mitte stehend. Jesus aber richtete sich auf, und da Er Niemand sah als das Weib, sprach Er zu ihr: Weib, wo sind Jene, deine Verkläger? hat dich Niemand verdammt? Sie aber sprach: Herr, Niemand. Jesus aber sprach zu ihr: So verdamme ich dich auch nicht. Gehe hin, und sündige forthin nicht mehr. Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Da sprachen die Pharisäer zu Ihm: Du zeugst von dir selbst, deshalben ist dein Zeugnis nicht wahr. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Wenn ich schon von mir selbst zeugen würde, so ist mein Zeugnis doch wahr, denn ich weiß, woher ich gekommen bin, und wohin ich gehe. Ihr aber wisst nicht, woher ich komme, und wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleisch; ich richte Niemanden. Und wenn ich schon richte, so ist doch mein Gericht gerecht: denn ich bin nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Auch steht in euerm Gesetz geschrieben, daß zweier Menschen Zeugnis wahr sei. Ich bin es, der ich von mir selbst zeuge; und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt auch von mir. Da sprachen sie zu Ihm: Wo ist Dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich, noch meinen Vater. Wenn ihr mich kennen würdet, so würdet ihr auch meinen Vater kennen. Diese Worte redete Jesus bei dem Gotteskasten, da Er lehrte im Tempel. Und Niemand griff Ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen, und werdet in euerer Sünde sterben. Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen. Da sprachen die Juden: Will Er sich denn selbst töten, daß Er spricht: Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen? Und Er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten her; ich bin von oben herab. Ihr seid von dieser Welt; ich bin nicht von dieser Welt. Darum habe ich euch gesagt: Daß ihr sterben werdet in euern Sünden; denn so ihr nicht glauben werdet, daß ich es sei, so werdet ihr sterben in euern Sünden. Da sprachen sie zu Ihm: Wer bist Du denn? Und Jesus sprach zu ihnen: Eben dasjenige, das ich von Anfang mit euch rede. Ich habe viel von euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftigi und was ich von Ihm gehört habe, das rede ich vor der Welt. Sie vernahmen aber nicht, daß Er ihnen von dem Vater redete. Darum sprach Er zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen werdet erhöht haben, alsdann werdet ihr erkennen, daß ich es sei, und nichts von mir selber tue, sondern dasjenige rede, das mich mein Vater gelehrt hat. Und der mich gesandt hat, ist bei mir. Der Vater hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit tue, was Ihm gefällt. Da Er dieses redete, glaubten Viele an Ihn. Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an Ihn geglaubt hatten: So ihr bleiben werdet in meiner Rede, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger. Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Da antworteten sie Ihm: Wir sind Abrahams Samen, und sind niemals Jemandes Knechte gewesen; wie sprichst Du denn: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen und sprach: Amen, amen, ich sage euch: Ein Jeglicher, der sich der Sünde befleißigt, der ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause, der Sohn bleibt ewiglich. So euch nun der Sohn frei machen wird, so werdet ihr recht frei sein. Ich weiß wohl, daß ihr Abrahams Samen seid; aber ihr sucht mich zu töten, weil meine Rede nicht Platz bei euch hat. Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe; so tut ihr, was ihr bei euerm Vater gesehen habt. Sie antworteten und sprachen zu Ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht Jesus zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so tätet ihr Abrahams Werke. Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen solchen Mensehen, der ich euch du Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. Ihr tut euers Vaters Werk. Da sprachen sie: Wir sind nicht aus Hurerei geboren; wir haben Einen Vater, nämlich Gott. Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich. Denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen. Denn ich bin ja nicht von mir selber gekommen, sondern Er hat mich gesandt, Warum kennt ihr denn meine Sprache nicht? Ihr könnt ja meine Rede nicht hören. Ihr seid von dem Vater dem Teufel, und euers Vaters Lüste wollt ihr vollbringen. Derselbe ist ein Totschläger von Anfang, und ist nicht bestanden in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lügen redet, so redet er aus seinem Eigentum, denn er ist ein Lügner, und ein Vater derselbigen. Ich aber, weil ich die Wahrheit sage, so glaubt ihr mir nicht. Welcher von euch kann mich einer Sünde überweisen? So ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, der hört Gottes Wort. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Da antworteten die Juden, und sprachen zu Ihm: Sagen wir nicht recht, daß Du ein Samariter bist, und hast einen Teufel? Jesus antwortete und sprach: Ich habe keinen Teufel, sondern ich ehre meinen Vater, ihr aber verunehret mich. Ich suche nicht meine Ehre: Es ist aber Einer, der sie sucht und richtet. Amen, amen, ich sage euch: So Jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod in Ewigkeit nicht sehen. Da sprachen die Juden zu Ihm: Nun erkennen wir, daß Du einen Teufel hast. Abraham ist gestorben, und die Propheten, und Du sprichst: So Jemand mein Wort hält, der wird den Tod in Ewigkeit nicht schmecken. Bist Du größer denn unser Vater Abraham? welcher gestorben ist, und die Propheten sind gestorben. Was machst Du aus Dir selbst? Jesus antwortete: So ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von welchem ihr sagt: Er sei euer Gott. Und kennt Ihn doch nicht; ich aber kenne Ihn. Und so ich würde sagen: Ich kenne Ihn nicht, so würde ich ein Lügner sein, gleich wie ihr seid. Aber ich kenne Ihn, und halte sein Wort. Abraham euer Vater ist mit Freuden begierig gewesen, daß er meinen Tag sehen möchte, und er hat ihn gesehen, und hat sich gefreut. Da sprachen die Juden zu Ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt, und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ehe denn Abraham war, war ich. Da hoben sie Steine auf, sie auf Ihn zu werfen. Aber Jesus verbarg sich, und ging zum Tempel hinaus. Und ging mitten durch sie hin, und zog also vorüber. Und als Er vorüberging, sah Er einen Menschen, der blind war von der Geburt an. Und seine Jünger fragten Ihn, und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, Dieser, oder seine Eltern, daß er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Es hat weder Dieser gesündigt, noch seine Eltern; sondern dieses ist geschehen, daß die Werke Gottes offenbar würden an ihm. Ich muß wirken die Werke dessen, der mich gesandt hat, so lange es Tag ist; es kommt die Nacht, wo Niemand wirken kann. So lang ich in der Welt bin, so bin ich das Licht der Welt. Da Er solches gesagt hatte, spie Er auf die Erde, und machte einen Kot aus dem Speichel, und strich den Kot auf des Blinden Augen. Und sprach zu ihm: Gehe hin, wasche dich in dem Teiche Siloam, (das ist verdolmetscht, gesandt.) Da ging er hin, und wusch sich, und ward sehend. Die Nachbarn nun, und die ihn zuvor gesehen hatten, daß er blind war, sprachen: Ist Dieser nicht Der, der da saß und bettelte? Etliche sprachen: Er ist es; Etliche aber: Er ist ihm ähnlich. Er selbst aber sprach: Ich bin es. Da sprachen sie zu ihm: Wie sind deine Augen aufgetan geworden? Er antwortete und sprach: Ein Mann, der Jesus heißt, machte einen Kot, und bestrich damit meine Augen, und sprach zu mir: Gehe hin zu dem Teiche Siloam, und wasche dich. Als ich nun hingegangen war, und mich gewaschen hatte, ward ich sehend. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist derselbe? Er sprach: Ich weiß es nicht. Da führten sie ihn zu den Pharisäern, nämlich den, der blind gewesen war. (Es war aber Sabbat, da Jesus den Kot machte, und seine Augen öffnete.) Da fragten ihn abermals auch die Pharisäer, wie er wäre sehend geworden? Er aber sprach zu ihnen: Kot legte Er mir auf die Augen, und ich wusch mich, und bin nun sehend. Da sprachen Etliche aus den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, dieweil Er den Sabbat nicht hält. Andere aber sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es ward eine Zwietracht unter ihnen. Sie sprachen wieder zu dem Blinden: Was sagst du von Ihm, weil er deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. Die Juden glaubten nicht von ihm, daß er blind gewesen, und sehend geworden wäre, bis daß sie seinen Eltern riefen, nämlich dessen, der sehend geworden war. Und fragten sie, und sprachen: Ist Dieser da euer Sohn, von welchem ihr sagt, er sei blind geboren? Wie ist er denn nun sehend? Seine Eltern antworteten ihnen, und sprachen: Wir wissen, daß Dieser unser Sohn ist, und daß er blind geboren ist. Wie er aber nun sehend ist, wissen wir nicht, oder wer ihm seine Augen aufgetan habe, wissen wir auch nicht. Er ist alt genug, fragt ihn selbst, er wird selbst für sich reden. Solches sagten seine Eltern, weil sie sich fürchteten vor den Juden. Denn die Juden hatten sich schon vereinigt, so Jemand Ihn für Christum bekennte, daß Derselbe in den Bann getan würde, Darum sprachen seine Eltern: Er ist alt genug, fragt ihn selbst. Da riefen sie zum andernmal dem Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre: Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Er antwortete und sprach: Ist Er ein Sünder, das weiß ich nicht: Eines weiß ich wohl, daß ich blind war, und bin nun sehend. Da sprachen sie wieder zu ihm: Was tat Er dir: Wie tat Er deine Augen auf? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, habt ihr es nicht gehört? was wollt ihr es abermals hören? Wollt ihr auch seine Jünger werden? Da schmähten sie ihn und sprachen: Du bist sein Jünger, wir aber sind Moses Jünger. Wir wissen, daß Gott mit Mose geredet hat, von Diesem aber wissen wir nicht, woher Er ist. Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Dieses ist ja ein wunderliches Ding, daß ihr nicht wisst, woher Er sei, und gleichwohl hat Er meine Augen aufgetan. Wir wissen aber, daß Gott die Sünder nicht erhört; sondern so Jemand gottesfürchtig ist, und tut seinen Willen, denselben erhört Er. Von der Welt an ist es nicht erhört, daß Jemand einem gebornen Blinden die Augen aufgetan habe. Wäre Dieser nicht von Gott, so könnte Er nichts tun. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und lehrest uns? Und stießen ihn hinaus. Jesus hörte, daß sie ihn hinausgestoßen hatten, und da Er ihn fand, sprach Er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes? Er antwortete und sprach: Herr, welcher ist es? auf daß ich an Ihn glaube. Jesus sprach zu ihm: Du hast Ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es. Er aber sprach: Herr, ich glaube. Und betete Ihn an. Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht auf diese Welt gekommen, auf daß die, die da nicht sehen, sehend werden, und die da sehen, blind werden, Und solches hörten Etliche der Pharisäer, die bei Ihm waren, und sprachen zu Ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wäret ihr blind, so hättet ihr nicht Sünde; nun aber sprecht ihr: Wir sehen, deshalb bleibt euere Sünde. Amen, amen, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Mörder. Der aber zur Tür hineingeht, der ist ein Hirt der Schafe. Demselben tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft seine Schafe mit Namen, und führt sie aus. Und wenn er seine Schafe hat rausgelassen, so geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm, weil sie des Fremden Stimme nicht kennen. Diesen Spruch sagte Jesus zu ihnen. Sie aber vernahmen nicht, was es war, das Er mit ihnen redete. Darum sprach Jesus abermals zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, wie viele ihrer vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Mörder, aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht. Ich bin die Tür, so Jemand durch mich eingeht, der wird selig werden, und wird ein- und ausgehen, und Weide finden. Ein Dieb kommt nur, daß er stehle, und würge, und verderbe. Ich bin gekommen, daß sie das Leben haben, und daß sie Überfluß haben. Ich bin der gute Hirte. Ein guter Hirt läßt sein Leben für die Schafe. Ein Mietling aber, und der nicht Hirt ist, dessen die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen, und verläßt die Schafe, und flieht, und der Wolf reißt sie hin, und zerstreuet die Schafe. Der Mietling aber flieht, dieweil er ein Mietling ist, und keine Sorge für die Schafe trägt. Ich bin der gute Hirt, und erkenne meine Schafe, und werde erkannt von meinen Schafen. (Gleichwie mich mein Vater erkennt, und ich den Vater erkenne,) und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle, dieselben muß ich auch herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird Eine Herde und Ein Hirt werden. Darum liebt mich mein Vater, daß ich mein Leben lasse, auf daß ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe Macht es zu lassen, und habe Macht es wieder zu nehmen. Dieses Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. Da ward abermals eine Zwietracht unter den Juden von wegen dieser Reden. Viele aber aus ihnen sprachen: Er hat einen Teufel, und ist unsinnig, was hört ihr Ihm zu? Andere sprachen: Das sind nicht Worte eines Besessenen. Kann ein Teufel auch der Blinden Augen auftun? Es war aber Kirchweihe zu Jerusalem, und es war Winter. Und Jesus wandelte im Tempel, in der Halle Salomons. Da umringten Ihn die Juden, und sprachen zu Ihm: Wie lange hältst Du unsere Seelen auf? Bist Du Christus, so sage es uns frei heraus. Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt es nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, dieselben zeugen von mir. Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht aus meinen Schafen, wie ich euch denn gesagt habe, Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verloren werden, und Niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Der Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer denn Alles, und Niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind Eins. Da hoben die Juden abermals Steine auf, daß sie Ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch erzeigt von meinem Vater, um welches Werkes willen unter denselben steinigt ihr mich? Die Juden antworteten Ihm, und sprachen: Um eines guten Werkes willen steinigen wir Dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen, nämlich daß Du Dich selbst zu Gott machst, so Du doch ein Mensch bist, Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in euerm Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? So es diejenigen Götter nennt, zu welchen das Wort Gottes geschehen ist, und die Schrift nicht kann aufgelöst werden; Sprecht ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott, darum, daß ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubt mir nicht. Tue ich sie aber, so glaubt doch den Werken, wollt ihr mir nicht glauben; auf daß ihr erkennt und glaubt, daß der Vater in mir ist, und ich in Ihm. Da suchten sie abermals Ihn zu greifen, aber Er entging aus ihren Händen. Und zog wieder hin jenseits des Jordans, an den Ort, da Johannes zuerst war, als er taufte, und blieb daselbst. Und Viele kamen zu Ihm, und sprachen: Johannes zwar tat kein Zeichen, aber Alles was Johannes von Diesem gesagt hat, das ist wahr. Und es glaubten daselbst Viele an Ihn. Es lag aber Einer krank, mit Namen Lazarus, von Bethanien, aus dem Flecken der Maria und ihrer Schwester Martha. (Maria aber war diejenige, die den Herrn gesalbt hat mit Salbe, und seine Füße getrocknet hat mit ihrem Haar, derselben Bruder Lazarus lag krank.) Deswegen sandten seine Schwestern zu Ihm, und ließen Ihm sagen: Herr, siehe, den Du lieb hast, der liegt krank. Da Jesus das hörte, sprach Er: Diese Krankheit ist nicht zum Tod, sondern zur Ehre Gottes, daß der Sohn Gottes durch sie geehrt werde. Jesus aber hatte die Martha lieb, und ihre Schwester, und den Lazarus. Als Er nun gehört hatte, daß er krank war, blieb Er von da an noch zwei Tage an dem Orte, da Er war. Danach, nach diesem, sprach Er zu den Jüngern: Laßt uns wieder nach Judäa ziehen. Die Jünger sprachen zu Ihm: Rabbi, neulich wollten Dich die Juden steinigen, und Du willst wieder dahin ziehen? Jesus antwortete: Hat nicht der Tag zwölf Stunden? So Jemand am Tage wandelt, so stößt er sich nicht, weil er das Licht dieser Welt sieht. So aber Jemand bei der Nacht wandelt, so stößt er sich, weil das Licht nicht in ihm ist. Dieses sagte Er, und danach sprach Er zu ihnen: Lazarus unser Freund schläft; aber ich gebe hin, daß lch ihn aus dem Schlaf aufwecke. Da sprachen seine Jünger: Herr, schläft er, so wird es besser mit ihm werden. Jesus aber hatte dieses von seinem Tode gesagt; sie aber meinten, Er redete vom leiblichen Schlaf. Da sagte es ihnen Jesus frei heraus, Lazarus ist gestorben. Und ich bin froh von euretwegen, daß ich nicht daselbst gewesen bin, auf daß ihr glaubt. Aber laßt uns zu ihm ziehen. Da sprach Thomas, der genannt wird Zwilling, zu den Mitjüngern: Laßt uns auch hinziehen, damit wir mit Ihm sterben. Da nun Jesus kam, fand Er ihn, daß er schon vier Tage im Grabe gelegen war. Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, bei fünfzehn Stadien. Und Viele von den Juden waren da um zu trösten von wegen ihres Bruders. Als nun Martha hörte, daß Jesus kam, ging sie Ihm entgegen; Maria aber blieb daheim sitzen. Da sprach Martha zu Jesu: Herr, wärest Du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber ich weiß auch jetzt, daß, was Du bitten wirst von Gott, das wird Dir Gott geben. Jesus sprach zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Martha sprach zu ihm: Ich weiß wohl, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am jüngsten Tage. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe, Und ein Jeglicher, der da lebt und glaubt an mich, der wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das? Sie sprach zu Ihm: Ja Herr, ich glaube, daß Du bist Christus, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen sollte, Und da sie das gesagt hatte, ging sie hin, und rief ihre Schwester Maria heimlich, und sprach: Der Meister ist da, und ruft nach dir. Dieselbe, als sie das hörte, stand sie auf, und kam zu Ihm. Jesus aber war noch nicht in den Flecken gekommen, sondern war noch an dem Orte, da Ihm Martha war entgegengekommen. Die Juden nun, die bei ihr im Hause waren, und sie trösteten, da sie Maria sahen, daß sie eilends aufstand, und hinausging, folgten sie ihr nach, und sprachen: Sie geht hin zum Grabe, daß sie daselbst weine. Als nun Maria kam an den Ort, da Jesus war, und sah Ihn, fiel sie zu seinen Füßen, und sprach zu Ihm: Herr, wärest Du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben. Als Jesus sie sah weinen, und die Juden auch weinen, die mit ihr gekommen waren, ging es Ihm sehr zu Herzen, und betrübte sich selbst. Und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprachen zu Ihm: Herr, komm und sieh es. Und Jesus weinte. Da sprachen die Juden: Siehe, wie hat Er ihn so lieb gehabt! Etliche aber aus ihnen sprachen: Konnte Dieser, der dem Blinden die Augen aufgetan hat, nicht verschaffen, daß auch Dieser nicht stürbe? Jesus aber ward abermals in sich selbst heftig bewegt, und kam zum Grabe. Es war aber eine Höhle, und war ein Stein darauf gelegt. Jesus sprach: Hebt den Stein ab. Sprach zu Ihm Martha, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er riecht schon, denn er hat vier Tage gelegen. Jesus sprach zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: So du glaubst, so wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da hoben sie den Stein ab von dem Ort, da der Verstorbene lag. Jesus aber hob die Augen empor, und sprach: Vater, ich danke Dir, daß Du mich erhört hast. Doch ich wußte wohl, daß Du mich allezeit erhörst; nur um des Volks willen, das umher steht, habe ich dieses gesagt, auf daß sie glauben, Du hast mich gesandt. Da Er das gesagt hatte, rief Er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus. Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Angesicht war umbunden mit einem Schweißtuch. Jesus sprach zu ihnen: Löst ihn auf, und lasst ihn gehen. Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren, und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, glaubten an Ihn. Etliche aber aus ihnen gingen hin zu den Pharisäern, und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. Deswegen versammelten die Obersten der Priester und die Pharisäer einen Rat, und sprachen: Was tun wir? denn dieser Mensch tut viele Zeichen. Lassen wir Ihn also gehen, so werden sie Alle an Ihn glauben, und werden die Römer kommen, und uns Beides, Land und Leute nehmen. Einer aber aus ihnen, Kajapbas, der desselbigen Jahrs Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts, bedenkt auch nicht, daß es uns besser sei, daß ein Mensch sterbe für das Volk, und nicht das ganze Volk verderbe, Dieses aber sagte er nicht von sich selbst, sondern weil er desselben Jahrs Hoherpriester war, weissagte er, daß Jesus sterben würde für das Volk. Und nicht für dasselbe Volk allein, sondern daß Er auch die Kinder Gottes, die zerstreut waren, in eine (Gesellschaft) zusammenbrächte. Von demselben Tage an ratschlagten sie, wie sie Ihn töteten. Deswegen wandelte Jesus nicht mehr frei unter den Juden, sondern ging von dannen in eine Gegend, nahe bei der Wüste, in eine Stadt, genannt Ephraim, und hielt sich daselbst mit seinen Jüngern auf. Es war aber nahe das Passah, der Juden Fest, und es gingen Viele hinauf nach Jerusalem aus derselben Gegend, vor dem Passah, daß sie sich reinigten. Da suchten sie Jesum, und redeten mit einander, als sie im Tempel standen: Was dünkt euch? Dünkt euch, daß Er nicht kommen werde auf das Fest? Es hatten aber die Obersten der Priester und die Pharisäer ein Gebot gegeben, so Jemand wüßte, wo Er wäre, daß er es anzeige, damit sie Ihn greifen möchten. Sechs Tage nun vor dem Passah, kam Jesus gen Bethanien, da Lazarus war, welcher gestorben gewesen, welchen Er auferweckt hatte von den Toten.. Daselbst machten sie Ihm ein Nachtmahl, und Martha diente; Lazarus aber war Einer von denen, die mit Ihm zu Tische saßen. Da nahm Maria ein Pfund fließender ganz köstlicher Nardensalbe, und salbte die Füße Jesu, und trocknete mit ihren Haaren seine Füße. Das Haus aber ward erfüllt vom Geruch der Salbe. Da sprach Einer von seinen Jüngern, Judas, Simons Sohn, der Iskariot, der Ihn hernach verriet. Warum ist diese Salbe nicht verkauft geworden um dreihundert Pfenninge, und den Armen gegeben geworden? Das sagte er aber nicht, daß er um die Armen sorgte, sondern weil er ein Dieb war, und den Beutel hatte, und trug was darein gelegt war. Da sprach Jesus: Laß sie mit Frieden; diese Salbe hat sie behalten zum Tage meines Begräbnisses. Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Da erfuhr vieles Volk von den Juden, daß Er daselbst war, und kamen, nicht um Jesu Willen allein, sondern daß sie auch Lazarus sahen, welchen Er von den Toten erweckt hatte. Aber die Obersten der Priester ratschlagten, daß sie auch Lazarus töteten. Dieweil um seinetwillen Viele der Juden hingingen, und an Jesum glaubten. Des andern Tages trug sich ferner dieses zu: Vieles Volk, das auf das Fest gekommen war, da sie gehört hatten, daß Jesus gen Jerusalem käme, Nahmen sie Palmzweige, und gingen Ihm entgegen, und schrien: Hosianna, gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König Israels. Jesus aber bekam ein Eselein, und ritt darauf, wie denn geschrieben steht: Fürchte dich nicht, du Tochter Zion: siehe, dein König kommt, reitend auf einem Eselsfüllen. Dieses aber verstanden seine Jünger zuerst nicht, sondern da Jesus verklärt geworden war, da dachten sie daran, daß dieses von Ihm geschrieben wäre, und daß man Ihm dieses getan hätte. Das Volk aber, das bei Ihm war, bezeugte, daß Er Lazarus aus dem Grabe gerufen, und ihn von den Toten auferweckt hätte. Darum ging Ihm auch das Volk entgegen, weil sie gehört hatten, Er hätte dieses Zeichen getan. Die Pharisäer aber sprachen unter einander: Seht ihr auch, daß ihr nichts ausrichtet? Siehe, die ganze Welt läuft Ihm nach. Es waren aber etliche Griechen von denen, die hinaufgekommen waren, daß sie anbeteten auf dem Fest. Die traten zu Philippus, der von Bethsaida aus Galiläa war, baten ihn und sprachen: Herr, wir wollten Jesum gern sehen. Philippus kam und sagte es dem Andreas, Andreas aber und Philippus sagten es weiter Jesu. Jesu aber antwortete ihnen, und sprach: Die Zeit ist gekommen, daß der Sohn des Menschen verklärt werde. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkörnlein nicht in die, Erde fällt, und erstirbt, so bleibt es allein. Wenn es aber erstirbt, so bringt es viel Frucht. Wer sein Leben lieb hat, der wird es verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird es erhalten zum ewigen Leben. So mir Jemand dienen will, so folge er mir nach, und wo ich sein werde, da wird mein Diener auch sein. Und so mir Jemand dienen wird, so wird ihn mein Vater ehren. Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde. Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verkläre Deinen Namen. Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe Ihn verklärt, und will Ihn abermals verklären. Das Volk nun, das dabei stand, und es gehört hatte, sprach: Es hat gedonnert. Andere sprachen: Es hat ein Engel mit Ihm geredet. Jesus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen. Jetzt geht, das Gericht über die Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden. Und ich, wenn ich werde erhöht werden von der Erde, so will ich sie Alle zu mir ziehen. Dieses sagte Er aber, anzuzeigen, welches Todes Er sterben würde. Da antwortete Ihm das Volk: Wir haben gehört aus dem Gesetz, daß Christus ewiglich bleibe; wie sagst Du denn: Der Sohn des Menschen müsse erhöht werden? Wer ist dieser Sohn des Menschen? Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, so lange ihr das Licht habt, auf daß euch die Finsternis nicht ergreife. Denn wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. Glaubt an das Licht, so lang ihr es habt, auf daß ihr des Lichtes Kinder seid. Solches redete Jesus und ging hinweg, und verbarg sich vor ihnen. Und ob Er wohl so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie doch nicht an Ihn. Welches geschehen ist, auf daß erfüllt würde der Spruch des Propheten Jesaja, den er gesagt hat: Herr, wer glaubt unserer Predigt, und wem ist der Arm des Herrn geoffenbart? Darum konnten sie nicht glauben, weil Jesajas abermals gesagt hat: Er hat ihre Augen verblendet, und hat ihr Herz verhärtet, daß sie mit den Augen nicht sehen, noch mit dem Herzen vernehmen, und sich bekehren, und ich sie gesund mache. Solches sagte Jesajas, da Er seine Herrlichkeit sah, und von Ihm redete. Doch glaubten auch von den Obersten Viele an Ihn, aber von wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht, auf daß sie nicht in den Bann getan würden. Denn sie hatten lieber die Ehre bei den Menschen, als die Ehre bei Gott. Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an Den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht Den, der mich gesandt hat. Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, auf daß, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Und so Jemand meine Worte hört und nicht glaubt, so werde ich ihn nicht richten. Denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt selig mache, Wer mich verwirft, und meine Worte nicht annimmt, der hat schon Einen, der ihn richtet. Das Wort, welches ich geredet habe, dasselbe wird ihn richten am jüngsten Tage. Denn ich habe nicht aus mir selber geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen soll, und was ich lehren soll. Und ich weiß, daß sein Gebot das ewige Leben ist. Darum was ich rede, das rede ich also, wie mir es der Vater gesagt hat. Kurz vor dem Passahfest wußte Jesus wohl, daß jetzt die Stunde gekommen sei, da Er die Welt verlassen und zum Vater gehen sollte; und so wie Er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte Er sie auch bis an das Ende. Und bei dem Nachtessen, (da schon der Teufel dem Judas Simons Iskariot in das Herz gegeben hatte, daß er Ihn verriete,) Als Jesus wußte, daß Ihm der Vater Alles in die Hände gegeben hatte, und daß Er von Gott ausgegangen war, und zu Gott hinging; Stand Er vom Nachtessen auf, und legte die Kleider ab, und nahm ein leinenes Tuch, und umgürtete sich. Danach goß Er Wasser in ein Becken, und hob an den Jüngern die Füße zu waschen, und zu trocknen mit dem leinenen Tuch, damit Er umgürtet war. Da kam Er zu Simon Petrus; derselbe aber sprach zu Ihm: Herr, solltest Du meine Füße waschen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach verstehen. Da sprach Petrus zu Ihm: Du sollst meine Füße mitnichten waschen, in Ewigkeit. Jesus antwortete ihm: Werde ich dich nicht waschen, so hast du keinen Anteil an mir. Sprach zu Ihm Simon Petrus: Herr, nicht allein meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Sprach Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, der darf weiter nichts als die Füße waschen, und er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht Alle. Denn Er wußte seinen Verräter wohl, darum sprach Er: Ihr seid nicht Alle rein. Da Er nun ihre Füße gewaschen hatte, und seine Kleider wieder genommen hatte, da setzte Er sich wieder zu Tische, und sprach zu ihnen: Versteht ihr, was ich euch getan habe? Ihr heißt mich Meister und Herr, und sagt recht daran, denn ich bin es auch. So nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch unter einander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, auf daß ihr tut, wie ich euch getan habe. Amen, amen, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr; noch der Gesandte größer, denn der ihn gesandt hat. So ihr dieses wisst, so seid ihr selig, wenn ihr es tut. Dieses sage ich nicht von euch Allen; ich weiß, welche ich erwählt habe, aber dieses geschieht, auf daß die Schrift erfüllt werde, nämlich diese: Der mit mir das Brot ißt, der hat seine Ferse wider mich aufgehoben. Jetzt sage ich es euch, ehe denn es geschieht, auf daß, wenn es wird geschehen sein, ihr alsdann glaubt, daß ich es bin. Amen, amen, ich sage euch: Wer aufnimmt, so ich Jemanden senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt Den auf, der mich gesandt hat. Da Jesus dieses gesagt hatte, ward Er betrübt im Geist, und bezeugte, und sprach: Amen, amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten. Da sahen sich die Jünger untereinander an, und zweifelten, von welchem Er redete. Aber seiner Jünger Einer lag in dem Schoße Jesu, welchen Jesus lieb hatte. Demselben winkte nun Simon Petrus, daß er sich erkundigen sollte, wer es wäre, von dem Er redete. Derselbe aber fiel auf die Brust Jesu, und sprach zu Ihm: Herr, welcher ist es? Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen eintunken und geben werde. Und Er tunkte den Bissen ein, und gab ihn Judas, Simons Sohn, dem Iskariot. Und nach dem Bissen da fuhr der Satan in ihn. Deswegen sprach Jesus zu ihm: Was du tust, das tue bald. Dasselbe aber verstand derer Keiner, die zu Tische saßen, wozu Er es ihm sagte. Denn Etliche meinten, dieweil Judas den Beutel hatte, so spräche Jesus zu ihm: Kaufe was uns vonnöten ist auf das Fest; oder daß er den Armen etwas geben sollte. Da er nun den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus, und es war Nacht. Als er nun hinausgegangen war, sprach Jesus: Nun ist der Sohn des Menschen verklärt, und Gott ist verklärt in ihm. Ist Gott verklärt in ihm, so wird ihn Gott auch verklären in Ihm selbst, und wird ihn bald verklären. Liebe Kindlein, ich bin noch eine kleine Weile bei euch. Ihr werdet mich suchen, aber wie ich zu den Juden gesagt habe: Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen, also sage ich es jetzt und auch zu euch. Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebt, daß, wie ich euch geliebt habe, also auch ihr einander lieb habt. Dabei wird Jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander haben werdet. Da sprach Simon Petrus zu Ihm: Herr, wo gehst Du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir diesmal nicht folgen: aber du wirst mir nachher folgen. Petrus sprach zu ihm: Herr, warum kann ich Dir diesmal nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen. Jesus antwortete ihm: Solltest du dein Leben für mich lassen? Amen, amen, ich sage dir: Der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal wirst verleugnet haben. Ferner sprach Jesus zu den Jüngern: Euer Herz werde nicht betrübt. Glaubt ihr an Gott, so glaubt auch an mich. In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Wenn dem aber nicht so wäre so hätte ich’s euch gesagt. Ich gehe hin, euch einen Ort zu bereiten. Und wenn ich hingegangen sein werde und euch einen Ort bereitet habe, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen; auf das wo ich sein werde auch ihr seid. Und wo ich hingehe das wisst ihr; und den Weg wisst ihr auch. Da sprach zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst. Wie können wir denn den Weg wissen? Jesus sprach zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich. Wenn ihr mich kennt so kennt ihr auch meinen Vater: und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Sprach zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater so genügt uns. Jesus sprach zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt? Philippus, wer mich gesehen hat, der hat auch den Vater gesehen. Wie sprichst du denn zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt der selbige tut die Werke. Glaubt mir, dass ich im Vater und der Vater in mir ist. Wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen. Amen, amen ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun die ich tu und wird größere denn diese tun, denn ich gehe zum Vater. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf das der Vater geehrt werde in dem Sohn. So ihr etwas bitten werdet in meinem Namen so will ich’s tun. So ihr mich liebt so haltet mein Gebot. Und ich will den Vater bitten, so wird er euch einen anderen Tröster geben auf dass er bei euch bleibe ewiglich. Den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennt ihn, denn er wohnt bei euch und wird in euch bleiben. Ich will euch nicht Waisen sein lassen: ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit so wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber werdet mich sehen, denn ich lebe und ihr werdet auch leben. An demselben Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden: und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Sprach zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr was ist’s, dass du dich uns willst offenbaren und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: So mich jemand liebt, so wird er mein Wort halten. Und mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Solches habe ich zu euch geredet weil ich bei euch blieb. Aber der Tröster, der Heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, derselbe wird euch alles lehren und euch erinnern alles dass, das ich euch gesagt habe. Den Frieden lasse ich Euch, meinen Frieden gebe ich Euch. Nicht gebe ich Euch denselben wie ihn die Welt gibt. Euer Herz werde nicht betrübt, und fürchte sich nicht. Ihr habt gehört, dass ich Euch gesagt habe, Ich gehe hin und komme wieder zu Euch. Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr Euch freuen, dass ich gesagt habe: Ich gehe zum Vater; denn der Vater ist größer als ich. Und nun hab ich Euch gesagt ehe denn es geschieht; auf dass, wenn es nun geschehen wird sein, ihr alsdann glaubt. Ich werde forthin nicht viel mehr mit Euch reden. Denn es kommt der Fürst dieser Welt, und hat noch nichts an mir. Aber dieses geschieht auf dass die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe, und dass ich also tue, wie mir der Vater geboten hat. Steht auf und lasst uns von hinnen gehen. Ich bin der rechte Rebstock: mein Vater aber ist der Weingärtner. Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, nimmt er weg: aber eine jegliche die da Frucht bringt, reinigt er, auf dass sie mehr Frucht bringe. Ihr seid jetzt rein von wegen des Wortes, welches ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir, so will auch ich in euch bleiben. Gleich wie die Rebe keine Frucht bringen kann von sich selber, das ist, so sie nicht bleibt am Rebstock also auch ihr nicht so ihr nicht an mir bleibt. Ich bin der Rebstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. So Jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen, wie eine Rebe, und verdorrt; danach sammelt man sie, und wirft sie in das Feuer, und sie müssen brennen. So ihr in mir bleibt, und meine Worte in euch bleiben so werdet ihr bitten was ihr wollt, und es wird euch wiederfahren. Darin wird mein Vater geehrt, daß ihr viel Frucht bringt, denn also werdet ihr meine Jünger sein. Gleich wie mich der Vater geliebt hat, also habe ich euch auch geliebt. Bleibet in meiner Liebe. So ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleich wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe, und bleibe in seiner Liebe. Solches habe ich zu euch geredet, auf daß meine Freude in euch bleibe, und euere Freude vollkommen werde. Dieses ist mein Gebot, daß ihr euch unter einander liebt, gleich wie ich euch geliebt habe. Niemand hat größere Liebe denn diese, daß er sein Leben lasse für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, so ihr tut, was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seid, denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Von euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid, dieweil ich euch Alles kund getan habe, was ich von meinem Vater gehört habe. Ihr habt mich nicht erwählt, sondern ich habe euch erwählt, und habe euch gesetzt, daß ihr hingeht und Frucht bringt, und euere Frucht bleibe, auf daß, was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, Er euch dasselbe gebe. Dieses gebiete ich euch, daß ihr euch unter einander liebt. So euch die Welt hasst, so wisst, daß sie mich vor euch gehasst hat. Wärt ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Dieweil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch von der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe, nämlich: Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen. Haben sie mein Wort bewahrt, so werden sie auch das euere bewahren. Aber dieses Alles werden sie euch tun von wegen meines Namens, dieweil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre, und hätte mit ihnen geredet, so hätten sie nicht Sünde; nun aber können sie nichts vorwenden, ihre Sünde zu entschuldigen. Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater. Hätte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein Anderer getan hat, so hätten sie nicht Sünde; nun aber haben sie es gesehen, und hassen doch Beide, mich und meinen Vater. Aber dieses geschieht, auf daß erfüllt werde der Spruch, so in ihrem Gesetze geschrieben steht: Sie hassen mich ohne Ursache. Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird derselbe von mir zeugen. Und ihr werdet auch zeugen, weil ihr von Anfang bei mir gewesen seid. Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch in den Bann tun. Ja es kommt die Zeit, daß wer euch töten wird, der wird meinen, er erzeige Gott einen Dienst. Und dieses werden sie euch darum tun, dieweil sie weder meinen Vater noch mich kennen. Aber dieses habe ich zu euch geredet, auf daß, wenn die Zeit kommen wird, ihr daran denkt, daß ich es euch gesagt habe. Dieses aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt, dieweil ich bei euch war. Nun aber gehe ich hin zu Dem, der mich gesandt hat, und Niemand von euch fragt mich: Wo gehst Du hin? Sondern, dieweil ich dieses zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauerns geworden. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch gut, daß ich hingehe, denn so ich nicht würde hingehen, so würde der Tröster nicht zu euch kommen; so ich aber hingegangen sein werde, will ich ihn zu euch senden. Und wenn derselbe kommen wird, so wird Er die Welt der Sünde überweisen, und der Gerechtigkeit, und des Gerichts. Der Sünde zwar, weil sie nicht an mich glauben. Der Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater hingehe, und ihr mich forthin nicht seht. Des Gerichts aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber Jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten, denn Er wird nicht von Ihm selber reden, sondern was Er wird gehört haben, das wird Er reden; und was zukünftig ist, wird Er euch verkündigen. Derselbe wird mich verklären, dieweil Er von dem Meinen nehmen, und euch dasselbe verkündigen wird. Alles was der Vater hat, das ist mein, darum habe ich gesagt: Er werde von dem Meinen nehmen, und es euch verkündigen. Es ist noch eine kleine Zeit, so werdet ihr mich nicht sehen, und abermals ist eine kleine Zeit, so werdet ihr mich sehen, dieweil ich zum Vater gehe. Da sprachen Etliche von seinen Jüngern unter einander: Was ist das, daß Er zu uns sagt: Es ist noch eine kleine Zeit, so werdet ihr mich nicht sehen; und ist abermals eine kleine Zeit, so werdet ihr mich sehen, dieweil ich zum Vater gehe? Sie sprachen deswegen: Was ist das, daß Er sagt: Eine kleine Zeit? Wir wissen nicht, was Er redet. Da merkte Jesus, daß sie Ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Davon fragt ihr unter einander; daß ich gesagt habe: Es ist eine kleine Zeit, so werdet ihr mich nicht sehen, und abermals ist eine kleine Zeit, so werdet ihr mich sehen. Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, die Welt aber wird sich freuen, ihr aber werdet traurig sein, doch euere Traurigkeit wird zur Freude werden. Ein Weib wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit, dieweil ihre Stunde gekommen ist. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Bedrängnis, von wegen der Freude, daß der Mensch zur Welt geboren ist. Und ihr habt auch nun Traurigkeit, aber ich will euch wieder sehen, und euer Herz wird sich freuen, und euere Freude wird Niemand von euch nehmen. Und an demselben Tage werdet ihr mich nichts fragen. Amen, amen, ich sage euch: Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, das wird Er euch geben. Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen; bittet, so werdet ihr empfangen, auf daß euere Freude vollkommen sei. Dieses habe ich zu euch durch Sprichwörter geredet; aber es kommt die Zeit, daß ich nicht mehr durch Sprichwörter mit euch reden werde, sondern frei heraus verkündigen von dem Vater. An demselben Tage werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten will. Denn Er selbst, der Vater, hat euch lieb, darum, daß ihr mich geliebt habt, und geglaubt, daß ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin vom Vater ausgegangen, und gekommen in die Welt, wiederum verlasse ich die Welt, und gehe zum Vater. Da sprachen seine Jünger zu Ihm: Siehe, nun redest Du frei heraus, und sagst kein Sprichwort. Nun wissen wir, daß Du alle Dinge weist, und bedarfst nicht, daß Dich Jemand frage. Darum glauben wir, daß Du von Gott ausgegangen bist. Jesus antwortete ihnen: Glaubt ihr jetzt? Siehe, es kommt die Stunde, und ist schon gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein Jeglicher in das Seine, und mich allein lasst. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dieses habe ich mit euch geredet, auf daß ihr in mir Friede habt. In der Welt werdet ihr Bedrängnis, haben; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Dieses redete Jesus, danach hob Er seine Augen auf gen Himmel, und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen, verkläre deinen Sohn, auf daß Dich Dein Sohn auch verkläre. Gleich wie Du Ihm Macht hast gegeben über alles Fleisch, auf daß Er das ewige Leben gebe Allen, die Du Ihm gegeben hast. Dieses aber ist das ewige Leben, daß sie erkennen Dich, den allein wahren Gott, und den Du gesandt hast, Jesum Christum. Ich habe Dich verklärt auf Erden; ich habe vollendet das Werk, das Du mir aufgegeben hast, daß ich es tun sollte. Und nun verkläre mich Du Vater bei Dir selbst, mit der Klarheit, die ich bei Dir hatte, ehe die Welt war. Ich habe Deinen Namen geoffenbart den Menschen, die Du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren Dein, und Du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Nun wissen sie, daß Alles, was Du mir gegeben hast, von Dir her sei. Denn die Worte, die Du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen, und wahrhaftig erkannt, daß ich von Dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, daß Du mich gesandt hast, Ich bitte für sie, ich bitte nicht für die Welt, sondern für die, die Du mir gegeben hast, weil sie Deine sind. Und Alles was mein ist, das ist Dein, und was Dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verklärt. Und ich bin nicht mehr in der Welt, sie aber sind in der Welt; ich aber komme zu Dir. Heiliger Vater, erhalte sie in Deinem Namen, die Du mir gegeben hast, auf daß sie Eins seien, gleich wie wir. Als ich bei ihnen war in der Welt, erhielt ich sie in Deinem Namen. Die Du mir gegeben hast, die habe ich bewahrt; und ist Keiner von ihnen verloren, denn nur das Kind des Verderbens, auf daß die Schrift erfüllt würde. Nun aber komme ich zu Dir, und rede Solches in der Welt, auf daß sie meine Freude vollkommen in ihnen haben. Ich habe ihnen gegeben Dein Wort, und die Welt hat sie gehasst, dieweil sie nicht aus der Welt sind, wie denn auch ich nicht aus der Welt bin. Ich bitte nicht, daß Du sie aus der Welt nimmst, sondern daß Du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht aus der Welt, gleich wie auch ich nicht aus der Welt bin. Heilige sie in Deiner Wahrheit; Dein Wort ist die Wahrheit. Gleich wie Du mich gesandt hast ln die Welt, also sende auch ich sie in die Welt. Und ich heilige mich selbst für sie, auf daß auch sie geheiligt seien in der Wahrheit. Ich bitte aber nicht allein für diese, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden. Auf daß sie Alle Eins seien, gleich wie Du Vater in mir bist, und ich in Dir, daß auch sie in Uns Eins seien, auf daß die Welt glaubt, Du hast mich gesandt. Und ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die Du mir gegeben hast, auf daß sie Eins seien, gleich wie wir Eins sind. Ich in ihnen, und Du in mir, auf daß sie vollkommen seien in Eins, und daß die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast, und sie geliebt hast, gleich wie Du mich geliebt hast. Vater, ich will, daß, wo ich sein werde, auch die bei mir seien, die Du mir gegeben hast, auf daß sie meine Herrlichkeit sehen, die Du mir gegeben hast, (dieweil Du mich geliebt hast, ehe denn die Welt gegründet war.) Gerechter Vater, die Welt kennt Dich nicht, ich aber kenne Dich, und Diese erkennen, daß Du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen Deinen Namen kund getan, und will ihnen denselben kund tun, auf daß die Liebe, damit Du mich geliebt hast, in ihnen sei, und ich in ihnen. Da Jesus dieses gesagt hatte, ging Er hinaus mit seinen Jüngern über den Bach Kidron, allda war ein Garten, in welchen Er ging, und seine Jünger. Judas aber, der Ihn verriet, wußte den Ort auch, weil Jesus sich oft daselbst mit seinen Jüngern versammelt hatte. Da nun Judas zu sich genommen hatte die Rotte und Diener von den Obersten der Priester und der Pharisäer, kam er dahin mit Laternen, und Fackeln, und Waffen. Jesus der Alles wußte, was über Ihn kommen würde, ging hinaus, und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten Ihm: Jesum von Nazareth. Jesus sprach zu ihnen: Ich bin es. Judas aber, der Ihn verriet, stand auch bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin es, wichen sie zurück, und fielen zu Boden. Da fragte Er sie abermals: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesum von Nazareth. Jesus antwortete: Ich habe es euch gesagt, daß ich es sei. Sucht ihr denn mich, so lasst Diese gehen. Auf daß das Wort erfüllt würde, welches Er gesagt hatte: Ich habe Keinen von denen verloren, die Du mir gegeben hast. Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es aus, und schlug des Hohenpriesters Knecht, und hieb ihm sein rechtes Ohr ab; und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide. Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat? Die Rotte aber und der Oberhauptmann, und die Diener der Juden, griffen Jesum, und banden Ihn. Und führten Ihn hin zuerst zu Hannas, denn er war des Kajaphas Schwäher, welcher desselben Jahres Hohenpriester war. Derselbe aber sandte Ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kajaphas. Es war aber Kajaphas der, der den Juden riet: Es wäre gut, daß ein Mensch umkäme für das Volk. Simon Petrus aber folgte Jesu nach, und ein anderer Jünger. Derselbe Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt, und ging mit Jesu hinein in des Hohenpriesters Pallast. Petrus aber stand draußen vor der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus, und redete mit der Türhüterin, und führte Petrus hinein. Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist auch du von den Jüngern dieses Menschen? Er sprach: Ich bin es nicht. Es standen aber die Knechte und die Diener, und hatten ein Kohlefeuer gemacht, well es kalt war, und wärmten sich. Petrus aber stand bei ihnen, und wärmte sich. Aber der Hohenpriester fragte Jesu um seine Jünger, und um seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe frei öffentlich geredet vor der Welt. Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge, und in dem Tempel, allwo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet. Was fragst du mich? Frage die, die da gehört haben was ich zu ihnen geredet habe; siehe, dieselben wissen, was ich gesagt habe. Als Er aber dieses gesagt hatte, gab der Diener Einer, der dabei stand, Jesu einen Gertenstreich, und sprach: Sollst Du dem Hohenpriester also antworten? Jesus antwortete ihm: Habe ich übel geredet, so beweise es, daß es böse sei; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich denn? So hatte Ihn nun Hannas gebunden gesandt zu dem Hohenpriester Kajaphas. Simon Petrus aber stand und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist auch du von seinen Jüngern? Er leugnete aber, und sprach: Ich bin es nicht. Sprach Einer aus den Knechten des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht im Garten bei Ihm? Da leugnete Petrus abermals, und alsbald krähte der Hahn. Da führten sie Jesum von Kajaphas vor das Richthaus, es war aber früh. Und sie gingen nicht in das Richthaus, auf, daß sie nicht befleckt würden, sondern das Passah essen möchten. Da ging Pilatus zu ihnen heraus, und sprach: Was bringt ihr für Klage wider diesen Menschen? Sie antworteten und sprachen zu Ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir Ihn nicht überantwortet. Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr Ihn hin, und richtet Ihn nach euerm Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, Jemanden zu töten. Auf daß erfüllt würde das Wort Jesu, welches Er gesagt hatte, da Er deutete, welches Todes Er sterben würde, Da ging Pilatus wieder hinein in das Richthaus, und rief Jesu, und sprach zu Ihm: Bist Du der König der Juden? Jesus antwortete ihm: Sagst du dieses von dir selbst, oder haben es dir Andere von mir gesagt? Pilatus antwortete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Obersten der Priester haben Dich mir überantwortet. Was hast Du getan? Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden drob gekämpft haben, daß ich den Juden nicht wäre überantwortet worden. Aber nun ist mein Reich nicht von hinnen. Da sprach Pilatus zu Ihm: So bist Du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, daß ich ein König sei; ich bin dazu geboren, und bin dazu in die Welt gekommen, daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Ein Jeglicher, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. Da sprach Pilatus zu Ihm: Was ist Wahrheit? Und da Er das gesagt, ging er wieder hinaus zu den Juden, und sprach zu ihnen: Ich finde keine Schuld an Ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch Einen auf das Passah losgebe. Wollt ihr nun, daß ich euch den König der Juden losgebe? Da schrien sie wiederum Alle zusammen, und sprachen: Nicht Diesen, sondern Barabbas. Barabbas aber war ein Mörder. Danahm Pilatus Jesum, und geißelte Ihn. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen, und setzten sie auf sein Haupt, und legten Ihm einen Purpurmantel an. Und sprachen: Sei gegrüßt, Du König der Juden. Und gaben Ihm Gertenstreiche. Da ging Pilatus wieder heraus, und sprach zu ihnen: Siehe, ich führe Ihn heraus zu euch, auf daß ihr erkennt, daß ich keine Schuld an Ihm finde. Also ging Jesus heraus, und trug die Dornenkrone und den Purpurmantel, und er sprach zu ihnen: Seht, wie ist dieser Mensch zugerichtet! Da Ihn nun die Obersten der Priester und die Diener sahen, schrien sie und sprachen: Kreuzige, kreuzige Ihn. Pilatus sprach zu ihnen: Nehmt ihr Ihn, und kreuzigt Ihn, denn ich finde keine Schuld an Ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserm Gesetz soll Er sterben, weil Er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat. Da nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr. Und ging wieder hinein in das Richthaus, und sprach zu Jesu: Von wo bist Du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus zu Ihm: Redest Du nicht mit mir? Weist Du nicht, daß ich Macht habe Dich zu kreuzigen, und Macht habe Dich loszugeben? Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben geworden. Darum, der mich dir überantwortet hat, der hat eine größere Sünde. Von dem an trachtete Pilatus, wie er Ihn losließe. Die Juden aber schrien und sprachen: Lässt du Diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht; ein Jeglicher, der sich zum König macht, der widerspricht dem Kaiser. Da nun Pilatus dieses Wort hörte, führte er Jesum heraus, und setzte sich auf den Richtstuhl, an dem Ort, der da heißt gepflasterter Platz, auf hebräisch aber Gabbatha. Es war aber der Rüsttag des Passah, und um die sechste Stunde. Und er sprach zu den Juden: Seht, dieser ist euer König. Sie aber schrien: Weg mit diesem, kreuzige Ihn; sprach Pilatus zu ihnen: Soll ich euern König kreuzigen? Die Obersten der Priester antworteten: Wir haben keinen König denn nur den Kaiser. Da überantwortete er Ihn ihnen, daß Er gekreuzigt würde. Sie nahmen aber Jesum und führten Ihn hin. Und Er trug sein Kreuz, und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, welche auf hebräisch Golgatha genannt wird. Allda kreuzigten sie Ihn, und mit Ihm zwei Andere, zu beiden Seiten, Jesum aber mitten drinn. Pilatus aber schrieb eine Überschrift, und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus der Nazarener, der König der Juden. Diese Überschrift nun lasen viele Juden, denn der Ort war nahe bei der Stadt, allda Jesus gekreuzigt geworden war. Und es war geschrieben in hebräischer, griechischer und lateinischer Sprache. Da sprachen die obersten Priester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern, daß Er gesagt habe: Ich bin der Juden König. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. Die Kriegsknechte aber, da sie Jesum gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider, und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegsknecht einen Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenäht, von oben an gewirkt, durch und durch. Da sprachen sie unter einander: Lasst uns ihn nicht zerschneiden, sondern darum losen, wessen er sein soll. Auf daß erfüllt würde die Schrift, die da sagt: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und haben über meinen Rock das Los geworfen. Dieses nun taten die Kriegsknechte. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu, seine Mutter, und seiner Mutter Schwester, Maria, Kleophas Weib, und Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter sah, und den Jünger dabei stehen, den Er lieb hatte, sprach Er zu seiner Mutter: Weib, siehe, Dieser ist dein Sohn. Danach sprach Er zu dem Jünger: Siehe, Diese ist deine Mutter. Und von derselben Stunde an nahm sie der Jünger in sein Haus. Danach als Jesus wußte, daß schon Alles vollendet war, auf daß die Schrift erfüllt würde, sprach Er: Mich dürstet. Und es stand allda ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm, mit Essig, und legten ihn um Ysop, und hielten ihn Ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach Er: Es ist vollendet, und neigte das Haupt, und gab den Geist auf. Die Juden aber, auf daß nicht die Leichname am Kreuz blieben den Sabbat über, dieweil es der Rüsttag war, (denn desselben Sabbats Tag war groß, (baten sie Pilatus, daß ihre Schenkel gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte, und brachen dem Ersten die Schenkel, und dem Andern, der mit Ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesu kamen, da sie sahen, daß Er schon gestorben war, brachen sie Ihm die Schenkel nicht. Sondern der Kriegsknechte Einer stach in seine Seite mit einem Speer, und alsbald ging Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und derselbe weiß, daß er die Wahrheit sagt, auf daß auch ihr glaubt. Denn dieses ist geschehen, auf daß die Schrift erfüllt würde, die da spricht: Ihr sollt Ihm kein Bein zerbrechen. Und abermals spricht eine andere Schrift: Sie werden Den sehen, in welchen sie gestochen haben. Danach bat Joseph von Arimathäa, (der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden,) den Pilatus, daß er den Leib Jesu herabnehmen möchte. Und Pilatus erlaubte es. Deswegen kam er, und nahm den Leib Jesu herab. Es kam aber auch Nikodemus (der vormals bei der Nacht zu Jesu gekommen war,) und brachte Myrrhen und Aloe unter einander vermischt, bei hundert Pfunden. Da nahmen sie den Leib Jesu, und banden ihn in leinene Tücher mit den Spezereien, wie die Juden pflegen einzuwickeln zum Begräbnis. Es war aber an dem Ort, da Er gekreuzigt geworden war, ein Garten, und im Garten ein neues Grab, in welches noch Niemand gelegt geworden war. Daselbst legten sie Jesum hin, von wegen des Rüsttags der Juden, dieweil das Grab nahe war. Aber am ersten Tage der Woche kam Maria Magdalena früh, da es noch finster war, zum Grabe, und sah, daß der Stein vom Grab hinweg war. Da lief sie, und kam zu Simon Petrus, und zu dem andern Jünger, welchen Jesus lieb hatte, und sprach zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie Ihn hingelegt haben. Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus, und kamen zum Grabe. Es liefen aber die Zwei mit einander, und der andere Jünger lief zuvor, schneller denn Petrus, und kam als Erster zum Grabe. Und schaute hinein, und sah die leinenen Tücher gelegt, doch ging er nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach, und ging hinein in das Grab, und sah die leinenen Tücher da liegen. Und das Schweißruch, das über seinem Haupte gewesen war, nicht bei den leinenen Tüchern liegen, sondern besonders eingewickelt an einem besondern Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grabe gekommen war, und sah, und glaubte. Denn sie hatten die Schrift noch nicht verstanden, daß Er von den Toten auferstehen mußte. Danach gingen die Jünger wieder nach Hause. Maria aber stand bei dem Grabe draußen und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab. Und sah zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, Einen zum Haupt, und den Andern zu den Füßen, da der Leib Jesu gelegen war. Und dieselben sprachen zu ihr: Weib, was weinst du? Sie sprach zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie Ihn hingelegt haben. Und als sie das gesagt, wandte sie sich zurück, und sah Jesum stehen, sie wußte aber nicht, daß es Jesus wäre. Da sprach Jesus zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es wäre der Gärtner, und sprach zu Ihm: Herr, hast du Ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du Ihn hingelegt? So will ich Ihn holen. Jesus sprach zu ihr: Maria. Da wandte sie sich um, und sprach zu Ihm: Rabbuni (das heißt: lieber Meister). Da sprach Jesus zu Ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern, und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und euerm Vater, und zu meinem Gott und euerm Gott. Maria Magdalena kam und verkündigte den Jüngern, daß sie den Herrn gesehen habe, und daß Er dieses zu ihr gesagt habe. Als es nun Abend war, am Ersten der Woche, und die Türen verschlossen waren, allwo sich die Jünger versammelten aus Furcht vor den Juden, kam Jesus, und trat mitten ein, und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch. Und als Er das gesagt hatte, zeigte Er ihnen seine Hände, und die Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch. Gleich wie mich der Vater gesandt hat, also sende ich euch auch. Und da Er das gesagt hatte, blies Er sie an, und sprach zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist. welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Thomas aber, der Zwölfen Einer, der da heißt Zwilling, war nicht bei ihnen, da Jesus kam. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich in seinen Händen sehe die Nägelmale, und lege meine Finger in die Nägelmale, und lege meine Hand in seine Seite, will ich es nicht glauben. Und über acht Tage waren seine Jünger abermals darinnen, und Thomas mit ihnen; da kam Jesus, als die Türen verschlossen waren, und trat mitten ein, und sprach: Friede sei mit euch. Danach sprach Er zu Thomas: Reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite; und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Da sprach Jesus zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, so hast du geglaubt, Selig sind, die nicht gesehen haben, und haben doch geglaubt. Auch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, auf daß ihr glaubt, Jesus sei Christus, der Sohn Gottes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern abermals, an dem Meere bei Tiberias; Er offenbarte sich aber also: Es waren bei einander Simon, Petrus und Thomas, der da heißt Zwilling, und Nathanael von Kana in Galiläa, und die Söhne des Zebedäus, und andere Zwei aus seinen Jüngern. Da sprach Simon Petrus zu ihnen: Ich will hin fischen gehen. Sie sprachen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus, und traten in das Schiff alsobald, und in derselben Nacht fingen sie nichts. Da es aber jetzt Morgen war, stand Jesus am Ufer, doch wußten es die Jünger nicht, daß es Jesus war. Da spracht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr etwas zu essen? Sie antworteten Ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz zur Rechten des Schiffs, so werdet ihr finden. Da warfen sie, und konnten es nicht mehr ziehen vor der Menge der Fische. Da sprach der Jünger, welchen Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr. Da Simon Petrus hörte, daß es der Herr war, gürtete er das Hemd um sich (denn er war nackend,) und warf sich in das Meer. Die andern Jünger aber kamen auf dem Schiffe, (denn sie waren nicht fern vom Lande, sondern bei zweihundert Ellen,) und schleiften das Netz mit den Fischen. Als sie nun austraten auf das Land, sahen sie Kohlen, gelegt, und einen Fisch darauf, und Brot. Da sprach Jesus zu ihnen: Bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. Simon Petrus stieg hinauf, und zog das Netz auf das Land, voll großer Fische, hundert und drei und fünfzig. Und wiewohl ihrer so viele waren, zerriß doch das Netz nicht. Da sprach Jesus zu ihnen: Kommt und esst zu Mittag. Niemand aber unter den Jüngern durfte Ihn fragen: Wer bist Du? weil sie wußten, daß es der Herr war. Da kam Jesus, und nahm das Brot, und gab es ihnen, desselbigen gleichen auch vom Fisch. Dieses ist nun das drittemal, daß Jesus sich offenbarte seinen Jüngern, nachdem Er von den Toten auferstanden war. Da sie nun zu Mittag gegessen hatten, sprach Jesus zu Simon Petrus: Simon du Sohn Jona, hast du mich lieber, denn mich Diese haben? Er sprach zu Ihm: Ja Herr, Du weist daß ich Dich lieb habe. Sprach Er zu ihm: Weide meine Lämmer. Da sprach Er zum andermal zu ihm: Simon du Sohn Jona, hast du mich lieb? Er sprach zu Ihm: Ja Herr, Du weißt, daß ich dich lieb habe. Sprach Er zu ihm: Weide meine Schafe. Da sprach Er zum dritten Male zu ihm: Simon du Sohn Jona, hast du mich lieb? Petrus ward traurig, daß Er zum drittenmale zu ihm sagte: Hast du mich lieb? Und sprach, zu Ihm: Herr, du weist alle Dinge: Du weist daß ich Dich lieb habe. Da sprach Jesus zu ihm: Weide meine Schafe. Amen, amen, ich sage dir: Da du jünger warst, gürtetest du dich selbst, und wandeltest, wo du hin wolltest; wenn du aber wirst alt geworden sein, so wirst du deine Hände ausstrecken, und ein Anderer wird dich gürten, und führen, wo du nicht hin willst. Dieses sagte Er aber zu deuten, mit welchem Tod er Gott preisen würde. Und als Er dieses gesagt hatte, sprach Er zu ihm: Folge mir nach. Petrus aber wandte sich um, und sah den Jünger folgen, welchen Jesus lieb hatte, der auch an seiner Brust im Nachtmahle gelegen war, und gesagt hatte: Herr, welcher ist es, der Dich verrät? Da Petrus Diesen sah, sprach er zu Jesu: Herr, was soll aber Dieser? Jesus sprach zu ihm: So ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach. Da ging eine Rede aus unter den Brüdern, dieser Jünger würde nicht sterben; aber Jesus hatte nicht zu ihm gesagt, daß er nicht sterben würde, sondern: So ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Dieses ist der Jünger, der von diesen Dingen zeugt, und hat dieses geschrieben, und wir wissen, daß sein Zeugnis wahrhaftig ist. Es sind auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, welche, so sie sollten eines nach dem andern geschrieben werden, achte ich, daß auch die Welt die Bücher nicht fassen würde, die zu schreiben wären, Das erste Buch habe ich zwar gemacht, lieber Theophile, von Allem demjenigen, das Jesus von Anfang, Beides, getan und gelehrt hat. Bis an den Tag, da Er hinaufgenommen ward, nachdem Er den Aposteln, (welche Er erwählt hatte,) durch den heiligen Geist Befehl gegeben hatte. Welchen Er sich auch nach seinen Leiden lebendig erzeigt hatte mit vielen gewissen Zeichen, als Er sich von ihnen sehen ließ vierzig Tage lang, und mit ihnen redete vom Reiche Gottes. Und Er versammelte sie und befahl ihnen, daß sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr (sprach Er) von mir gehört habt. Denn Johannes zwar hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem heiligen Geist getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen. Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten sie Ihn, und sprachen: Herr, wirst Du zu dieser Zeit das Reich Israel wieder aufrichten? Er aber sprach zu ihnen: Es gebührt euch nicht zu wissen die Zeiten oder Gelegenheiten, welche der Vater seiner eigenen Macht vorbehalten hat. Sondern ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein, Beides, zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria, und bis an das Ende der Erde. Und da Er solches gesagt hatte, ward Er aufgehoben, also daß sie es sahen, und eine Wolke nahm Ihn auf, von ihren Augen hinweg. Und als sie gen Himmel sahen, indem Er hinfuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern. Welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr und seht gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist hinaufgenommen worden in den Himmel, wird also kommen, wie ihr Ihn gesehen habt gen Himmel fahren. Da wandten sie sich um nach Jerusalem, von dem Berge, der da heißt der Ölberg, welcher ist nahe bei Jerusalem, und liegt einen Sabbatweg davon. Und als sie hineingekommen waren, stiegen sie auf einen Söller, allda sie sich denn aufhielten, nämlich Petrus und Jakobus, Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon Zelotes, und Judas, des Jakobus Sohn. Diese Alle beharrten einmütiglich in der Anrufung und im Gebet, samt den Weibern, und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. Und in denselben Tagen stand Petrus auf mitten unter den Jüngern, und sprach: (es war aber die Menge der Personen bei einander ungefähr hundert und zwanzig.) Ihr Männer und Brüder: Es mußte diese Schrift erfüllt werden, welche der heilige Geist zuvor gesagt hat, durch den Mund Davids, von Juda, der ein Wegweiser gewesen ist denen die Jesum fingen. Denn er war in unsere Zahl mit eingerechnet, und hatte den Teil dieses Dienstes erhalten. Dieser nun hat erworben den Acker mit dem Lohn der Ungerechtigkeit, und ist vorwärtsgestürzt, und ist mitten entzwei geborsten, und alle seine Eingeweide ausgeschüttet geworden. Und es ist kund geworden Allen die zu Jerusalem wohnen, also, daß derselbe Acker genannt wird in ihrer eigenen Sprache: Hakeldama, das ist ein Blutacker. Denn es steht geschrieben im Psalmenbuch: Seine Behausung müsse wüst werden, und sei Niemand, der darin wohne. Und sein Amt empfange ein Anderer. So muß nun von den Männern, die bei uns gewandelt sind die ganze Zeit über, zu welcher der Herr Jesus unter uns ist aus- und eingegangen, Von der Taufe Johannes an, bis auf den Tag, an welchem Er von uns hinaufgenommen geworden ist, von diesen (sage ich) muß Einer ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden. Und sie stellten Zwei dar, Joseph, genannt Barsabas, mit dem Zunamen Justus, und Matthias. Und beteten und sprachen: Du Herr, der Du Aller Herzen Erkundiger bist, zeige uns, welchen Du erwählt hast aus diesen Zweien. Daß er empfange den Teil dieses Dienstes und Apostelamts, von welchem Judas abgewichen ist, daß er hinginge an seinen Ort. Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias; und er ward den elf Aposteln zugeordnet. Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie Alle einmütig bei einander. Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel, als eines gewaltigen daher fahrenden Windes, welcher das ganze Haus erfüllte, darin sie saßen. Und es wurden von ihnen gesehen zerteilte Zungen, als wären sie von Feuer; und er setzte sich auf einen Jeglichen unter ihnen. Und sie wurden Alle erfüllt mit dem heiligen Geist, und fingen an zu reden mit andern Sprachen, nachdem der Geist ihnen gab auszusprechen. Es waren aber Juden zu Jerusalem wohnend, die waren gottesfürchtige Männer, aus allerlei Völkern, die unter dem Himmel sind. Da nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen, und wurde verwirrt, weil ein Jeglicher hörte, daß sie mit seiner Sprache redeten. Sie entsetzten sich aber Alle, und verwunderten sich, und sprachen unter einander: Siehe, sind nicht diese Alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir sie denn ein Jeglicher in seiner Sprache, in welcher wir geboren sind? Parther und Meder, und Elamither, und die wir wohnen in Mesopotamien, und in Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien, Phrygien und Pamphilien, Ägypten, und in den Gegenden Libyens, das bei Kyrene liegt, und Ausländer von Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber, wir hören sie mit unsern Sprachen von den herrlichen Taten Gottes reden. Sie wurden aber Alle bestürzt, und wurden irre, und sprachen Einer zum Andern: Was will das werden? Andere aber verspotteten sie, und sprachen: Sie sind voll süßen Weins. Petrus aber stellte sich mit den Elfen, und erhob seine Stimme, und sprach zu ihnen: Ihr jüdischen Manner, und Alle die ihr zu Jerusalem wohnt, dieses sei euch kund getan, und lasst meine Worte zu euern Ohren eingehen. Denn Diese sind nicht trunken, wie ihr meint, sintemal es erst die dritte Stunde am Tage ist. Sondern das ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott: Ich will ausgießen von meinem Geist auf allerlei Fleisch, und euere Söhne und euere Töchter werden weissagen, und euere Jünglinge werden Gesichte sehen, und euere Ältesten werden Träume haben. Ja auch auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in denselbigen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. Und ich will Wunder tun oben am Himmel, und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer, und Rauchdampf. Die Sonne wird sich verkehren in Finsternis, und der Mond in Blut, ehe denn der große und herrliche Tag des Herrn komme. Und es wird geschehen, ein Jeglicher der den Namen des Herrn aurufen wird, der wird selig werden. Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesum von Nazareth, den Mann der von Gott bei euch durch Taten, und Wunder, und Zeichen erwiesen ist, welche Gott durch Ihn getan hat unter euch, (wie denn auch ihr selbst wisst). Denselben, nachdem Er aus beschlossenem Rat und Vorsehung Gottes übergeben war, habt ihr genommen, und durch die Hände der Ungerechten angeheftet und umgebracht. Den hat Gott auferweckt, indem Er aufgelöst hat die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, daß Er sollte von demselben gehalten werden. Denn David spricht von Ihm: Ich sah den Herrn allezeit vor meinem Angesicht: denn Er ist zu meiner Rechten, auf daß ich nicht bewegt werde. Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge hüpft vor Freuden. Ja auch mein Fleisch wird ruhen in der Hoffnung. Denn Du wirst meine Seele nicht im Grabe verlassen, auch nicht zugeben, daß Dein Guttätiger die Verwesung sehe. Du hast mir kund getan die Wege des Lebens; Du wirst mich erfüllen mit Freuden vor Deinem Angesicht. Ihr Männer, liebe Brüder, ich mag ja frei reden bei euch von dem Erzvater David, daß er gestorben sei und begraben, und daß sein Grab bei uns sei bis auf diesen Tag. Dieweil er nun ein Prophet war, und wußte, daß ihm Gott mit einem Eide verheißen hatte, daß Er aus der Frucht seiner Lenden, nach dem Fleisch, erwecken wollte Christum, Ihn zu setzen auf seinen (des Davids) Stuhl, Hat er es zuvor gesehen, und geredet von der Auferstehung Christi, daß seine Seele nicht in dem Grabe verlassen geworden ist, noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat. Diesen Jesum hat Gott auferweckt, dessen sind wir Alle Zeugen. Weil Er nun zu der Rechten Gottes erhöht ist, und empfangen hat die Verheißung des heiligen Geistes vom Vater, hat Er ausgegossen dieses, das ihr jetzt seht und hört. Denn ja David nicht gen Himmel gefahren ist. Er spricht aber: Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze Dich zu meiner Rechten, bis daß ich Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße lege. So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesum, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat. Da sie aber das hörten, ging ihnen ein Stich durch das Herz, und sie sprachen zu Petrus, und zu den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? Petrus aber sprach zu ihnen: Bekehrt euch, und lasse sich ein Jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi, zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes. Denn euch und euern Kindern ist diese Verheißung geschehen, und allerlei Völkern die ferne sind, welche nämlich der Herr unser Gott herzurufen wird. Auch mit vielen andern Worten bezeugte er, und ermahnte sie, und sprach: Laßt euch helfen von diesem verkehrten Geschlecht. Welche nun seine Rede gern annahmen, die ließen sich taufen, und wurden zu der Gemeinde hinzugetan an demselben Tage, bei dreitausend Seelen. Sie beharrten aber in der Apostel Lehre, und in der Gemeinschaft, und im Brotbrechen, und im Gebet. Es kam aber alle Seelen eine Furcht an, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber die da gläubig waren, waren bei einander, und hielten alle Dinge gemein. Denn ihre Güter und Habe verkauften sie, und teilten sie aus unter Alle, nachdem was ein Jeder vonnöten hatte. Und sie beharrten täglich einmütig im Tempel, und brachen das Brot hin und her in den Häusern, und nahmen die Speise zu sich mit Freuden und Einfalt des Herzens. Und lobten Gott, und hatten Gnade bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat zu der Gemeinde täglich hinzu, die da selig wurden. Petrus aber und Johannes gingen mit einander hinauf in den Tempel um die Stunde des Gebets, nämlich die neunte. Und ein Mann, der lahm war von Mutterleib an, ward daher getragen, welchen sie täglich setzten vor die Tür des Tempels, die da genannt wird die schöne, daß er bettelte das Almosen von denen, die in den Tempel gingen. Da er nun sah Petrus und Johannes, daß sie wollten zum Tempel hineingehen, bat er um ein Almosen. Petrus aber sah starr auf ihn mit Johannes, und sprach: Siehe uns an. Und er sah sie aufmerksam an, und wartete, daß er etwas von ihnen empfinge. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir; im Namen Jesu Christi, des Nazareners, stehe auf und wandle. Und er ergriff ihn bei der rechten Hand, und richtete ihn auf. Alsobald wurden seine Schenkel und Knochen fest gemacht. Und er sprang auf, stand und wandelte, und ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang, und lobte Gott. Und es sah ihn das ganze Volk wandeln, und Gott loben. Sie kannten ihn auch, daß er derselbe war, der um das Almosen gesessen hatte vor der schönen Tür des Tempels, und sie wurden voll Schreckens und Entsetzens über dem, das ihm wiederfahren war. Als aber der Lahme, der gesund geworden war, sich zu Petrus und Johannes hielt, lief das ganze Volk zu ihnen in die Halle, die da heißt Salomons, und waren erschrocken. Als es aber Petrus sah, antwortete er dem Volk: Ihr Männer von Israel, was verwundert ihr euch über dieses Werk? oder was seht ihr auf uns, als hätten wir Diesen wandeln gemacht durch unsere eigene Kraft oder Gottesfurcht? Der Gott Abrahams, und Isaaks, und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Diener Jesum verklärt, welchen ihr übergeben habt, und habt Ihn verleugnet vor Pilatus, da derselbe geurteilt hatte, Ihn ledig zu lassen. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet, und gebeten, daß euch ein Mörder geschenkt wurde. Aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet, welchen Gott auferweckt hat von den Toten, dessen sind wir Zeugen. Und durch den Glauben an seinen Namen, hat sein Name gerade gemacht Diesen, den ihr seht und kennt; und der Glaube durch Ihn hat ihm gegeben diese Gesundheit vor euerer Aller Augen. Nun wohlan, liebe Brüder, ich weiß, daß ihr es ans Unwissenheit getan habt, wie auch euere Obersten. Gott hat aber also erfüllt, was Er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigt hatte, wie Christus leiden sollte. So verändert nun euern Sinn, und bekehrt euch, auf daß euere Sünden vertilgt werden, daß kommen die Zeiten der Erquickung, von dem Angesichte des Herrn, Und Er sende Den, der euch zuvor gepredigt geworden ist, nämlich Jesum Christum, Welchen der Himmel zwar fassen muß, bis auf die Zeiten der gänzlichen Erfüllung Alles dessen, was Gott geredet hat durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von der Welt an. Denn Moses hat gesagt zu den Vätern: Es wird euch der Herr euer Gott einen Propheten erwecken aus euern Brüdern, gleich wie mich, denselben sollt ihr hören in Allem, das Er zu euch reden wird. Und es wird geschehen, daß eine jegliche Seele, welche denselben Propheten nicht hören wird, vertilgt werden wird aus dem Volk. Ja alle Propheten, von Samuel an, und hernach, wie viele ihrer geredet haben, die haben auch diese Tage zuvor verkündigt. Ihr seid der Propheten Kinder, und des Bundes, welchen Gott gemacht hat mit euern Vätern, da Er sprach zu Abraham: Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Euch zuvorderst hat Gott erweckt seinen Diener, Jesum, und hat Ihn zu euch gesandt, daß Er euch segne, indem Er einen Jeglichen abwendet von seinen bösen Taten. Als sie aber zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester, und der Hauptmann des Tempels, und die Sadduzäer. (Die verdroß, daß sie das Volk lehrten, und von Jesu die Auferstehung von den Toten verkündigten.) Und legten die Hände an sie, und legten sie in das Gefängnis bis auf Morgen, denn es war jetzt Abend. Aber Viele unter denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig, und es ward die Zahl der Männer bei Fünftausend. Es begab sich aber des morgenden Tages, daß sich versammelten ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten zu Jerusalem. Und Hannas, der Hohenpriester, und Kajaphas, und Johannes, und Alexander, und wie viele ihrer vom Hohenpriester Geschlechte waren. Und stellten sie in ihre Mitte, und fragten sie: Durch welche Kraft oder durch welchen Namen habt ihr dieses getan? Da ward Petrus erfüllt mit dem heiligen Geist, und sprach zu ihnen: Ihr Obersten des Volks, und ihr Ältesten Israels. Sintemal wir heute zur Rede gestellt werden über der Wohltat, an dem kranken Menschen bewiesen, wodurch dieser gesund geworden ist; So sei euch Allen und dem ganzen Volt Israel kund getan, daß durch den Namen Jesu Christi des Nazareners, welchen ihr gekreuzigt, und welchen Gott von den Toten auferweckt hat, dieser allhier vor euch steht. Dieser ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen ist, der zum Eckstein geworden ist. Und es ist in keinem andern Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel für die Menschen gegeben, dadurch wir sollen selig werden, Als sie nun sahen die Freudigkeit des Petrus und Johannes, und vernommen hatten, daß es ungelehrte Leute und Laien waren, verwunderten sie sich, und erkannten sie, daß sie mit Jesu gewesen waren. Da sie aber den Menschen, der gesund gemacht geworden war, sahen bei ihnen stehen, hatten sie nichts dawider zu reden. Aber sie hießen sie hinausgehen aus dem Rat, und beratschlagten sich mit einander, und sprachen: Was wollen wir diesen Menschen tun? Denn daß ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen sei, ist offenbar Allen die zu Jerusalem wohnen, und wir können es nicht leugnen. Aber auf daß es nicht weiter ausgebreitet werde unter dem Volk, so laßt uns sie ernstlich bedrohen, daß sie hinfort zu keinen Menschen von diesem Namen reden. Und sie riefen sie, und geboten ihnen, daß sie sich ganz und gar nichts verlauten ließen, noch lehrten von dem Namen Jesu. Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, daß wir euch mehr gehorchen denn Gott. Denn wir können es nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben. Sie aber drohten ihnen noch ferner, und ließen sie gehen, weil sie nicht fanden, wie sie sie bestrafen möchten, um des Volks willen; denn sie lobten Alle Gott über dem, das geschehen war. Denn der Mensch war mehr denn vierzig Jahre alt, an welchem dieses Zeichen der Gesundmachung geschehen war. Als sie nun waren ledig gelassen geworden, kamen sie zu den Ihrigen, und verkündigten ihnen Alles, was die obersten Priester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Sie aber, da sie das gehört hatten, hoben sie ihre Stimme einmütig auf zu Gott, und sprachen: Herr, Du bist der Gott, der den Himmel, und die Erde, und das Meer, und Alles was in denselben ist, gemacht hat. Der Du durch den Mund Davids, Deines Dieners, gesagt hast: Warum toben die Heiden, und die Völker nehmen vor, was umsonst ist? Die Könige der Erden treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn, und wider seinen Gesalbten. Denn es haben sich in der Wahrheit wider Deinen heiligen Diener Jesum, welchen Du gesalbt hast, versammelt Herodes und Pontius Pilatus, mit den Heiden und Völkern Israels, Zu tun Alles, was Deine Hand und Dein Rat zuvor beschlossen hai, daß es geschehen sollte. Und nun, Herr, siehe auf ihr Drohen, und gib Deinen Knechten, daß sie mit aller Freudigkeit reden Dein Wort. Indem Du Deine Hand ausstreckst zur Gesundmachung; und daß Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen Deines heiligen Dieners Jesu. Und da sie gebetet hatten, ward der Ort, an welchem sie versammelt waren, erschüttert, und sie wurden Alle erfüllt mit dem heiligen Geist, und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit. Die Menge aber derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Und Keiner sagte, daß etwas von seinen Gütern sein wäre, sondern es war ihnen Alles gemein. Und mit großer Kraft gaben die Apostel Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesu, und war große Gnade über ihnen Allen. Denn es war Keiner unter ihnen, der Mangel hatte, denn wie viele ihrer waren, die da Äcker oder Häuser hatten, die verkauften sie, und brachten das Geld des verkauften Guts. Und legten es zu den Füßen der Apostel. Dasselbe aber ward ausgeteilt einem Jeglichen, nachdem er vonnöten hatte. Joses aber, mit dem Zunamen von den Aposteln genannt Barnabas, (das heißt, so man es verdolmetschet, ein Sohn des Trostes,) ein Levit, gebürtig aus Zypern. Der hatte einen Acker, und verkaufte ihn, und brachte das Geld, und legte es zu den Füßen der Apostel. Ein Mann aber, mit Namen Ananias, samt seinem Weibe Saphira, verkaufte ein Gut. Und entwandte etwas von dem gelösten Geld, mit Wissen seines Weibes, und brachte einen Teil davon, und legte es zu den Füßen der Apostel. Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den heiligen Geist betrogest, und entwendetest was vom Geld, das du aus dem Acker gelöst hast? Ist ihm nicht also, wenn er unverkauft geblieben wäre, er wäre dein geblieben, und da er verkauft war, war das gelöste Geld in deiner Gewalt? Warum hast du denn diesen Handel in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht den Menschen belogen, sondern Gott. Da nun Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder, und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über Alle, die dieses hörten. Es standen aber die Jünglinge auf, und taten ihn beiseits, und trugen ihn hinaus, und begruben ihn. Als sich aber ungefähr drei Stunden verlaufen hatten, da kam sein Weib, hinein, und wußte nicht was geschehen war. Aber Petrus antwortete ihr: Sage mir, habt ihr den Acker so teuer verkauft? Sie aber sprach: Ja so teuer. Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr denn Eins geworden, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür, und sie werden dich hinaustragen. Und alsbald fiel sie zu seinen Füßen nieder, und gab den Geist auf. Da kamen die Jünglinge hinein, und fanden sie tot, und trugen sie hinaus, und begruben sie neben ihrem Mann. Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde, und über Alle die dieses hörten. Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch der Apostel Hände, (und sie waren Alle einmütig in der Halle Salomonis. Der Andern aber durfte sich Keiner zu ihnen tun, sondern das Volk hielt viel von ihnen. Es wurden aber je mehr und mehr hinzugetan, die da glaubten dem Herrn, eine Menge, Beides, Männer und Weiber;) Also, daß sie die Kranken auf die Gassen heraustrugen, und legten sie auf die Bettladen und Bette, auf daß, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten ihrer Einen überschattete. Es kam auch herzu das gemeine Volk aus den umliegenden Städten gen Jerusalem, und brachten die Kranken, und die von unreinen Geistern gepeinigt wurden, welche Alle gesund gemacht wurden. Es machte sich aber der Hohenpriester auf, und Alle die bei ihm waren, (welches ist die Sekte der Sadduzäer,) und wurden erfüllt mit Neid. Und legten ihre Hände an die Apostel, und legten sie in das gemeine Gefängnis. Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Tür des Kerkers auf, und führte sie heraus, und sprach: Geht hin, und tretet auf, und redet im Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens. Da sie nun dieses gehört hatten, gingen sie früh in den Tempel, und lehrten. Der Hohepriester aber kam, und die bei ihm waren, und riefen den Rat zusammen, und alle Ältesten der Kinder Israels, und sandten hin zum Kerker, sie zu holen. Die Diener aber als sie hingekommen waren, fanden sie sie nicht in dem Kerker, kamen deswegen wieder, und verkündigten es. Und sprachen: Den Kerker zwar fanden wir verschlossen ganz sicherlich, und die Hüter stehen draußen vor den Türen, aber da wir auftaten, fanden wir Niemanden darin. Da diese Worte der Hohenpriester und der Hauptmann des Tempels, und die Obersten der Priester hörten, wurden sie über ihnen irre, was doch dieses werden wollte. Da kam Einer dar, der verkündigte ihnen, und sprach: Siehe, die Männer, die ihr in das Gefängnis gelegt habt, sind im Tempel, stehen und lehren das Volk. Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin, und holte sie, doch nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten sich vor dem Volk, daß sie nicht gesteinigt würden. Und als sie sie gebracht hatten, stellten sie sie vor den Rat. Und der Hohenpriester fragte sie, und sprach: Haben wir euch nicht mit Ernstgeboten, daß ihr nicht sollt lehren von diesem Namen? Gleichwohl, siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit euerer Lehre, und wollt dieses Menschen Blut über uns bringen. Petrus aber antwortete, und die Apostel, und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen. Der Gott unserer Väter hat Jesum erweckt, welchen ihr erwürgt habt, und an das Holz gehenkt. Diesen hat Gott zu seiner Rechten erhöht als einen Fürsten und Heiland, zu geben dem Israel Bekehrung und Vergebung der Sünden. Und wir sind seine Zeugen über diese Sachen, ja auch der heilige Geist ist Zeuge, welchen Gott gegeben hat, denen die ihm gehorchen. Sie aber, da sie dieses hörten, ging es ihnen durch das Herz, und beratschlagten sich, sie zu töten. Da stand aber im Rat ein Pharisäer auf, mit Namen Gamaliel, ein Lehrer des Gesetzes, wert gehalten ben dem ganzen Volk, und hieß die Apostel ein wenig hinaustun, und sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel, sehet euch vor, diese Menschen belangend, was ihr tun sollt. Denn vor diesen Tagenstand Theudas auf, und gab vor, er wäre etwas, und es hängte sich an ihn eine Zahl Männer, bei vierhundert. Der ist erschlagen geworden, und Alle die ihm gehorchten sind zerstreut und zu nichts geworden. Nach diesem stand Judas, der Galiläer, auf, in den Tagen der Schatzung, und machte vieles Volk abfällig ihm nach, und es ist auch derselbe umgekommen, und Alle, die ihm gehorchten, sind zerstreut geworden. Und nun sage ich euch: Steht ab von diesen Menschen, und laßt sie gehen. Denn ist dieser Rat oder dieses Werk aus den Menschen, so wird es zerstört werden. Ist es aber aus Gott, so könnt ihr es nicht zerstören; seht zu, daß ihr nicht erfunden werdet, als die wider Gott streiten wollen. Da gehorchten sie ihm, und riefen die Apostel, geißelten sie, und geboten ihnen, sie sollten nicht reden von dem Namen Jesu, und ließen sie gehen. Sie aber gingen fröhlich von des Rats Angesicht, daß sie würdig gewesen waren, um seines Namens willen Schmach zu leiden. Und sie hörten nicht auf, alle Tage im Tempel, und hin und wieder in Häusern, zu lehren, und zu predigen das Evangelium von Jesu Christo. An denselbigen Tagen aber, da der Jünger viele wurden, erhob sich ein Murren der Griechen wider die Hebräer, darum, daß ihre Witwen übersehen wurden in der täglichen Handreichung. Da riefen die Zwölfe die Menge der Jünger zusammen, und sprachen: Es ist nicht ratsam, daß wir das Wort Gottes unterlassen, und für den Unterhalt der Armen zu sorgen. Darum ihr lieben Brüder, erseht euch sieben Männer von euch, die ein gutes Zeugnis haben, und voll heiligen Geistes und Weisheit seien, welche wir bestellen mögen zu diesem Geschäfte. Wir aber wollen beharren im Gebet, und im Dienste des Wortes. Und die Rede gefiel der ganzen Menge wohl; und sie erwählten den Stephanus, einen Mann voll Glaubens und voll heiligen Geistes, und den Philippus, und den Prokorus, und den Nikanor, und Timon, und Parmenas, und Nikolaus, den Judengenossen von Antiochien. Diese stellten sie vor die Apostel, und dieselben beteten, und legten die Hände auf sie. Und das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger mehrte sich sehr zu Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam. Stephanus aber voll Glaubens und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk. Da standen Etliche auf, derer die da waren aus der Synagoge, die da heißt der Libertiner, und der Kyrener, und der Alexandriner, und derer die aus Zilizien und Asien waren, und stritten mit Stephanus. Aber sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, durch welchen er redete. Da stifteten sie etliche Männer an, die sprachen: Wir haben ihn gehört Lästerworte reden wider Mose und Gott. Und, sie bewegten das Volk, und die Ältesten, und die Schriftgelehrten, und fielen ihn an, und rissen ihn hin, und führten ihn vor den Rat. Und stellten falsche Zeugen dar, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf Lästerworte zu reden wider diesen heiligen Ort und das Gesetz. Denn wir haben ihn sagen hören: Jesus von Nazareth werde diesen Ort zerstören, und die Gebräuche ändern, die uns Moses gegeben hat. Und als Alle die im Rat saßen, ihre Blicke auf ihn richteten, sahen sie sein Angesicht wie eines Engels Angesicht. Da sprach der Hohepriester: Ist denn diesem also? Er aber sprach: Liebe Brüder und Väter hört zu. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, da derselbe in Mesopotamien war, ehe er wohnte in Haran. Und sprach zu ihm: Gehe hinaus aus deinem Lande, und von deiner Freundschaft, und ziehe in ein Land, welches ich dir zeigen will. Da ging er aus, aus der Chaldäer Land, und wohnte in Haran, und von dannen, nachdem sein Vater gestorben war, brachte Er ihn herüber in dieses Land, in welchem ihr nun wohnt. Und gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht eines Fußes breit, und verhieß ihm, Er wollte es ihm geben zu besitzen, und seinen Samen nach ihm, da er noch kein Kind hatte. Aber Gott sprach also: Dein Same wird ein Fremdling sein in einem fremden Lande, und sie werden ihn dienstbar machen, und plagen vierhundert Jahre. Aber das Volk, dem sie dienen werden, will ich richten, sprach Gott; und danach werden sie ausziehen, und mir dienen an diesem Ort. Ferner gab Er ihm den Bund der Beschneidung, und also zeugte er den Isaak, und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter. Und die Erzväter beneideten den Joseph, und verkauften ihn nach Ägypten; aber Gott war mit ihm. Und errettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen, und gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem König in Ägypten, der setzte ihn zum Fürsten über Ägypten, und über sein ganzes Haus. Es kam aber ein Hunqer über das ganze Land Ägypten und Kanaan, und eine große Bedrängnis, und unsere Väter fanden nicht Speise. Als aber Jakob hörte, daß in Ägypten Getreide wäre, sandte er unsere Väter aus zum erstenmal, Und zum andernmal ward Joseph erkannt von seinen Brüdern, und ward dem Pharao Josephs Geschlecht offenbar. Joseph aber sandte aus, und ließ holen seinen Vater Jakob und seine ganze Freundschaft, welche bestand in fünf und siebenzig Seelen. Also zog Jakob hinab nach Ägypten, und starb daselbst, Beides, er und unsere Väter. Und sie sind herüber gebracht geworden gen Sichem, und sind gelegt geworden in das Grab, das Abraham gekauft hatte um das Geld von den Kindern Hemors, des Vaters Sichem. Da sich nun die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham geschworen hatte, wuchs das Volk, und mehrte sich in Ägypten. Bis daß ein anderer König aufstand, der den Joseph nicht gekannt hatte. Dieser übte Arglist gegen unser Geschlecht, und plagte unsere Väter, also daß sie ihre jungen Kindlein aussetzen mußten, auf daß sie ihr Geschlecht nicht fortpflanzten. Zu derselben Zeit ward Moses geboren, und war holdselig durch Gott, und ward drei Monat ernährt in seines Vaters Hause. Als er aber ausgesetzt war, nahm ihn die Tochter Pharaos hinweg, und zog ihn auf an Sohnes Statt. Und Moses ward unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter, und war mächtig in Worten und Werken. Da er aber vierzig Jahre alt war, kam ihm in den Sinn, daß er seine Brüder, die Kinder Israels, heimsuchte, Und als er Einen Unrecht leiden sah, da wehrte er, und rächte den, der überwältigt ward, und erschlug den Ägypter. Er meinte aber, seine Brüder sollten es verstehen, daß Gott durch seine Hand ihnen Heil gebe; aber sie verstanden es nicht. Am folgenden Tage aber zeigte er sich unter ihnen, da sie mit einander kämpften, und trieb sie zum Frieden, und sprach: Lieben Männer, ihr seid Brüder, warum tut Einer dem Andern Unrecht? Der aber seinem Nächsten Unrecht tat, stieß ihn von sich, und sprach: Wer hat dich über uns zum Obersten und Richter gesetzt? Willst du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast? Moses aber floh von wegen dieser Rede, und ward ein Fremdling im Land Midian, daselbst zeugte er zwei Söhne. Und als vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai der Engel des Herrn, in einer Feuerflamme im Busch. Da es aber Moses sah, verwunderte er sich über das Gesicht. Als er aber hinzuging, dasselbe zu beschauen, geschah die Stimme des Herrn zu ihn, sprechend: Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, und der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs. Moses aber erzitterte, und durfte die Erscheinung nicht beschauen. Aber der Herr sprach zu ihm: Löse die Schuhe auf von deinen Füßen; denn der Ort, da du stehst, ist ein heiliges Land. Ich habe wohl gesehen, wie mein Volk, das in Ägypten ist, geplagt wird, und habe ihr Seufzen gehört, und bin herabgekommen sie zu erretten. So komme nun her, ich will dich nach Ägypten senden. Diesen Moses, welchen sie verleugnet hatten, und gesprochen: Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt? diesen sandte Gott, daß er ihr Oberster und Erlöser wäre, durch die Hand des Engels, der ihm erschienen war im Busch. Dieser führte sie aus, und tat Wunder und Zeichen in Ägyptenland, und im roten Meer, und in der Wüste, vierzig Jahre. Dieses ist der Moses, der zu den Kindern Israels gesagt hat: Einen Propheten wird euch der Herr euer Gott erwecken aus euern Brüdern, gleich wie mich, denselben sollt ihr hören. Dieser ist es, der in der Gemeinde, in der Wüste, bei dem Engel war, der mit ihm redete auf dem Berg Sinai, und mit unsern Vätern. Dieser empfing lebendige Worte, daß er sie uns gebe. Welchem unsere Väter nicht wollten gehorsam werden, sondern stießen ihn von sich, und wandten sich um mit ihren Herzen in Ägypten, und sprachen zu Aaron: Mache uns Götter, die vor uns hergehen, denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus Ägyptenland geführt hat, wiederfahren ist. Und sie machten ein Kalb zu derselben Zeit, und brachten diesem Götzen Schlachtopfer, und freuten sich über die Werke ihrer Hände. Aber Gott wandte sich, und gab sie dahin, daß sie dem Heer des Himmels dienten, wie denn geschrieben steht im Buch der Propheten: Lieber, habt ihr vom Hause Israel, die vierzig Jahre in der Wüste, mir Würgopfer und Schlachtopfer geopfert? Ja ihr habt getragen die Zelte des Moloch, und das Gestirn euers Gottes Remphan, die Bilder, die ihr gemacht habt, sie anzubeten. Darum will ich euch wegtreiben jenseits Babylon. Es hatten unsere Väter das Gezelt des Zeugnisses in der Wüste, gleich wie ihnen verordnet hatte, Der zu Mose redete, daß er es machen sollte nach dem Vorbilde, das er gesehen hatte. Welches Gezelt unsere Väter auch nach und nach von einander empfangen haben, und haben es mit Josua in das Land gebracht, das die Heiden inne hatten, welche Gott ausgestoßen hat vor dem Angesicht unserer Väter, bis zur Zeit Davids. Der fand Gnade bei Gott, und bat, daß er eine Wohnung finden möchte dem Gott Jakobs. Salomon aber bauete Ihm ein Haus. Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: Der Himmel ist mein Stuhl, die Erde aber ist mein Fußschemel. Was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen? spricht der Herr; oder welches ist der Ort meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand dieses Alles gemaeht? Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem heiligen Geist, wie euere Väter, also auch ihr. Welchen Propheten haben euere Väter nicht verfolgt? Ja sie haben getötet diejenigen, die da zuvor verkündigten die Zukunft dieses Gerechten, dessen ihr nun Verräter und Mörder geworden seid. Die ihr das Gesetz empfangen habt durch den Dienst der Engel, und habt es nicht gehalten. Da sie aber dieses hörten, ging es ihnen durch das Herz, und bissen die Zähne zusammen über ihn. Als er aber voll heiligen Geistes war, blickte er starr gegen den Himmel, und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesum stehen zur Rechten Gottes. Und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen, und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen. Sie schrien aber mit lauter Stimme, und hielten ihre Ohren zu, und stürmten einmütig auf ihn zu. Und stießen ihn zur Stadt hinaus, und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab, zu den Füßen eines Jünglings, der hieß Saulus. Und sie steinigten Stephanus, der anrief, und sprach: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf. Er kniete aber nieder, und schrie mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu. Und als er dieses gesagt hatte, entschlief er. Saulus aber hatte samt Andern ein Gefallen daran, daß er also war hingerichtet geworden. Es erhob sich aber am selbigen Tag eine große Verfolgung über die Gemeinde zu Jerusalem, und sie wurden Alle zerstreut in die Länder Judäa und Samaria, ohne die Apostel. Es trugen aber Stephanus zu Grabe gottesfürchtige Männer, und hielten eine große Wehklage über ihm. Saulus aber zerstörte die Gemeinde, ging hin und wieder in die Häuser, und schleppte mit sich Männer und Weiber, und übergab sie in den Kerker. Die nun zerstreut waren, durchzogen das Land, und predigten das Wort des Evangeliums. Philippus aber kam hinab in die Stadt Samaria, und predigte ihnen Christum. Das Volk aber hatte einmütig Acht auf dasjenige, das Philippus sagte, indem sie hörten und sahen die Zeichen die er tat. Denn die unreinen Geister fuhren aus vielen Besessenen mit großem Geschrei; auch viele vom Schlage Gerührte und Lahme wurden gesund gemacht. Und es ward eine große Freude in derselben Stadt. Es war aber zuvor ein Mann, mit Namen Simon, in derselben Stadt; der trieb Zauberei, und verwirrte das Volk zu Samaria, und gab vor, er wäre ein großer Mann. Und sie sahen Alle auf ihn, beide, Klein und Groß: und sprachen: Dieser ist die große Kraft Gottes. Sie sahen aber darum auf ihn, weil er sie eine lange Zeit mit seiner Zauberei in Erstaunen gesetzt hatte. Da sie aber dem Philippus geglaubt hatten, als er ihnen das Evangelium von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sich taufen, beide, Männer und Weiber. Da ward auch der Simon gläubig, und als er sich hatte taufen lassen, hielt er sich zu Philippus. Und als er sah, daß Zeichen und große Wunder geschahen, ward er bestürzt. Da aber die Apostel, die zu Jerusalem waren, gehört hatten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes. Welche, da sie hinabgekommen waren, beteten sie über sie, daß sie den heiligen Geist empfingen. Denn Er war noch auf ihrer Keinen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesu. Da legten sie die Hände auf sie, und sie empfingen den heiligen Geist. Da aber Simon sah, daß der heilige Geist gegeben ward durch die Auflegung der Hände der Apostel, bot er ihnen Geld an, und sprach: Gebt auch mir diese Macht, daß, so ich Jemanden die Hände auflege, derselbe den heiligen Geist empfange. Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld komme in das Verderben mit dir, daß du gemeint hast, du werdest Gottes Gabe durch Geld erwerben. Du hast weder Teil noch Anfall an diesem Geschäft, denn dein Herz ist nicht richtig vor Gott. Darum bekehre dich von dieser deiner Bosheit, und bitte Gott, ob dir vergeben werden möchte die Tücke deines Herzens. Denn ich sehe, daß du voll bitterer Galle, und mit Ungerechtigkeit gefesselt bist. Da antwortete Simon und sprach: Bittet ihr den Herrn für mich, daß der Dinge keines über mich komme, davon ihr gesagt habt. Sie aber, da sie das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie wieder um gen Jerusalem, und predigten das Evangelium in vielen Flecken der Samariter. Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus, und sprach: Mache dich auf, und gehe gegen Mittag, auf die Straße, die von Jerusalem hinab gen Gaza geht, die da wüst ist. Und er machte sich auf, und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Mohrenland, ein Kämmerer, einer von den Fürsten Kandakes, der Königin in Mohrenland, welcher über alle ihre Schatzkammern war, der war gen Jerusalem gekommen anzubeten. Und zog wieder heim, und saß auf seinem Wagen, und las den Propheten Jesaja. Der Geist aber sprach zu Philippus: Gehe hinzu, und mache dich zu diesem Wagen. Da lief Philippus hinzu, und hörte, daß er den Propheten Jesajas las, und sprach: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie kann ich, so mich nicht Jemand leitet? Und er bat den Philippus, daß er hinaufstiege, und zu ihm sich setzte. Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser: Er ist wie ein Schaf zur Schlachtung geführt geworden, und wie ein Lamm vor seinem Scherer verstummt, also hat Er seinen Mund nicht aufgetan. In seiner Erniedrigung ist sein Gericht hingenommen; wer wird aber seines Lebens Länge ausreden; denn sein Leben wird von der Erde weggenommen. Da antwortete der Kämmerer dem Philippus, und sprach: Ich bitte dich, von wem redete der Prophet dieses? Von sich selber, oder von jemanden Andern? Philippus aber tat seinen Mund auf, und fing von dieser Schrift an, und predigte ihm das Evangelium von Jesu. Und als sie der Straße nachzogen, kamen sie an ein Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, da ist Wasser, was hindert es, daß ich getauft werde? Philippus aber sprach: So du glaubst von ganzem Herzen, so mag es wohl geschehen. Er antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Und er hieß den Wagen stillhalten, und sie stiegen beide hinab in das Wasser, Philippus und der Kämmerer; und er taufte ihn. Da sie aber herausgestiegen waren aus dem Wasser, riß der Geist des Herrn den Philippus hinweg, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr. Denn er zog seine Straße fröhlich. Philippus aber ward gefunden zu Azot, und durchzog das Land, und predigte allen Städten das Evangelium, bis daß er kam nach Cäsarea. Saulus aber schnaubte noch Drohen und Morden wider die des Herrn, und ging zum Hohenpriester. Und bat ihn um Briefe gen Damaskus an die Synagogen, auf daß, so er Etliche, die dieses Weges wären, fände, beides, Männer und Weiber, er sie gebunden nach Jerusalem führte. Als er aber hinreiste, begab sich's, daß er nahe an Damaskus kam, da umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Herr, wer bist Du? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel hinten auszuschlagen. Da sprach er mit Zittern und Zagen: Herr, was willst Du, daß ich tun soll? Der Herr sprach zu ihm: Stehe auf, und geh in die Stadt, so wird man dir sagen, was du tun sollst. Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen, und waren erstaunt, und sie hörten zwar die Stimme, aber sie sahen Niemanden. Saulus aber stand auf von der Erde, und als er seine Augen auftat, sah er Niemanden. Sie leiteten ihn aber bei der Hand, und führten ihn nach Damaskus. Und er war drei Tage nicht sehend, und aß nicht und trank nicht. Es war aber ein Jünger zu Damaskus, mit Namen Ananias. Zu demselben sprach der Herr im Gesicht: Ananias! Und er sprach: Siehe, hier bin ich, Herr! Der Herr aber sprach zu ihm: Mache dich auf, und gehe hin in die Gasse, die da heißt die gerade, und frage in dem Hause Juda nach Einem, mit Namen Saulus, von Tarsus. Denn siehe, er betet, Und er hat einen Mann, mit Namen Ananias, im Gesicht zu ihm hineinkommen sehen, und die Hand auf ihn legen, daß er wieder sehend würde. Ananias aber antwortete: Herr, ich habe von Vielen von diesem Mann gehört, wie viel Übles er deinen Heiligen getan hat zu Jerusalem, Und er hat hier Macht von den Hohenpriestern, Alle zu binden, die Deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Gehe hin, denn Dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, daß er meinen Namen vor die Heiden, und Könige, und vor die Kinder Israels trage. Denn ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muß um meines Namens willen. Also ging Ananias hin, und kam in das Haus, und legte die Hände auf ihn, und sprach: Saul, lieber Bruder, der Herr hat mich gesandt, (nämlich Jesus, der dir erschienen ist auf dem Wege, durch welchen du herkamst,) daß du wieder sehend, und mit dem heiligen Geist erfüllt werdest. Und alsobald fielen von seinen Augen gleichsam Schuppen; und er ward von Stund an wieder sehend, und stand auf, und ließ sich taufen. Und nahm Speise zu sich, und kam wieder zu Kräften. Es war aber Saulus etliche Tage bei den Jüngern, die zu Damaskus wohnten. Und alsbald predigte er Christum in den Synagogen, daß nämlich Dieser der Sohn Gottes wäre. Es wurden aber Alle bestürzt die ihn hörten, und sprachen: Ist Dieser nicht der, der zu Jerusalem diejenigen verfolgt hat, die diesen Namen anrufen? und ist er nicht darum hergekommen, daß er sie gebunden führe zu den Hohenpriestern? Saulus aber ward je länger je mehr bekräftigt, und widerlegte die Juden, die zu Damaskus wohnten, und bewies, daß dieser der Christus wäre. Als sich aber ziemlich viele Tage verlaufen hatten, hielten die Juden einen Rat zusammen, daß sie ihn umbrächten. Aber es ward Saulus kund getan, daß sie ihm nachstellten. Sie hüteten aber Tag und Nacht an den Toren, auf daß sie ihn umbrächten. Aber die Jünger nahmen ihn bei der Nacht, und ließen ihn an einem Seil über die Stadtmauer hinab in einem Korb. Da aber Saulus gen Jerusalem gekommen war, versuchte er, ob er sich an die Jünger anschließen möchte, aber sie fürchteten sich Alle vor ihm, und glaubten nicht, daß er ein Jünger wäre. Barnabas aber nahm ihn zu sich und führte ihn zu den Aposteln, und erzählte ihnen, wie er auf dem Wege den Herrn gesehen, und daß derselbe mit ihm geredet, und wie er zu Damaskus von dem Namen Jesu treu gepredigt hätte. Und er ging bei ihnen aus und ein zu Jerusalem, Und predigte von dem Namen des Herrn Jesu frei. Er redete auch und stritt mit den Griechen; sie aber unternahmen es, ihn umzubringen. Da aber dieses die Brüder erfuhren, begleiteten sie ihn nach Cäsarea, und schickten ihn aus gen Tarsus. So hatten nun die Gemeinden Friede durch ganz Judäa, und Galiläa, und Samaria, und wurden erbauet, und wandelten in der Furcht des Herrn, und wurden vermehrt durch den Beystand des heiligen Geistes. Es geschah aber, als Petrus in allen diesen Gemeinden herumreiste, daß er auch zu den Heiligen kam, die zu Lydda wohnten. Daselbst fand er einen Mann, mit Namen Äneas, welcher nun acht Jahre lang zu Bette lag, der war vom Schlage getroffen. Und Petrus sprach zu ihm: Äneas, Jesus Christus macht dich gesund! Stehe auf, und bette dir selber. Und alsbald stand er auf. Und es sahen ihn Alle, die zu Lydda und Sarona wohnten; die bekehrten sich zu dem Herrn. Zu Joppe aber war eine Jüngerin, mit Namen Tabitha, welches in griechischer Sprache übersetzt, Doreas heißt, dieselbe war voll guter Werke und Almosen, die sie tat. Es begab sich aber in denselben Tagen, daß sie krank war und starb. Da wuschen sie dieselbe und legten sie auf den Söller. Weil aber Lydda nahe bei Joppe ist, als die Jünger hörten, daß Petrus daselbst war, sandten sie zwei Männer zu ihm und baten ihn, daß er nicht zögern möchte hinüber zu ihnen zu kommen. Petrus aber machte sich auf, und zog mit ihnen. Und als er dahin gekommen war, führten sie ihn hinauf auf den Söller; und es traten alle Witwen um ihn und weinten, und zeigten ihm die Röcke und Kleider, welche die Doreas gemacht hatte, als sie bei ihnen war. Und da Petrus Jedermann hinausgetrieben hatte, kniete er nieder und betete; danach wandte er sich zu dem Leichnam, und sprach: Tabitha, stehe auf. Sie aber tat ihre Augen auf, und da sie Petrus sah, setzte sie sich aufrecht. Er aber gab ihr die Hand und richtete sie auf, und rief den Heiligen und den Witwen, und stellte sie lebendig dar. Und es ward durch ganz Joppe kund, und Viele wurden an den Herrn gläubig. Und er blieb ziemlich viele Tage zu Joppe, bei Einem mit Namen Simon, der ein Gerber war. Es war aber zu Cäsarea ein Mann, mit Namen Cornelius, ein Hauptmann von der Rotte, die da die italienische heißt. Der war gottselig und fürchtete Gott samt seinem ganzen Hanse, und gab dem Volk viele Almosen, und betete immer zu Gott. Derselbe sah in einem Gesichte um die neunte Stunde des Tages offenbar einen Engel Gottes zu ihm hineingehen, und zu ihm sprechen: Cornelius! Er aber blickte ihn starr an, und erschrak, und sprach: Herr, was ist's? Er aber sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind in Erinnerung vor Gott gekommen. Und nun sende Männer nach Joppe, und laß den Simon fordern, der mit dem Zunamen Petrus heißt. Welcher bei einem Gerber, mit Namen Simon, zur Herberge ist, dessen Haus am Meere liegt, derselbe wird dir sagen, was du tun sollst. Als nun der Engel, der mit Cornelius redete, hinweggegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einen gottesfürchtigen Kriegsknecht, von denen die ihm aufwarteten. Und als er ihnen Alles erzählt hatte, sandte er sie nach Joppe. Des andern Tages aber, da diese auf dem Wege waren, und nahe zur Stadt kamen, stieg Petrus um die sechste Stunde hinauf auf das Dach, zu beten. Und er ward hungrig und wollte essen. Als sie ihm aber zubereiteten, ward er entzückt. Und sah den Himmel aufgetan, und ein Gefäß wie ein großes leinenes Tuch, bei den vier Zipfeln angebunden, zu ihm herniederfahren, welches ward herab auf die Erde gelassen. Darinn waren allerlei vierfüßige Tiere der Erde, und wilde Tiere, und Gewürm, und Vögel des Himmels. Und es geschah eine Stimme zu ihm: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Petrus aber sprach: Mit nichten, o Herr! denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und die Stimme sprach zum andernmal zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das mache du nicht gemein. Und dieses geschah zu drei Malen. Und das Gefäß ward wieder hinaufgenommen in den Himmel. Als aber Petrus bei ihm selbst zweifelte, was das Gesicht wäre, das er gesehen hatte, siehe, da fragten die Männer, die von Cornelius gesandt waren, nach dem Hause Simons, und traten an die Tür. Und riefen und forschten, ob Simon, mit dem Zunamen Petrus, allda zur Herberge wäre? Indem aber Petrus dem Gesichte nachdachte, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich. Derowegen stehe auf, gehe hinab, und zweifle nicht, denn ich habe sie gesandt. Da ging Petrus hinab zu den Männern, die von Cornelius zu ihm gesandt waren, und sprach: Siehe, ich bin's, den ihr sucht. Was ist die Sache, warum ihr hier seid? Sie aber sprachen: Cornelius, der Hauptmann, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, und der von dem ganzen Volk der Juden ein gutes Zeugnis hat, hat von einem Engel einen göttlichen Befehl empfangen, daß er dich sollte in sein Haus fordern lassen, und Worte von dir hören. Da rief er ihnen hinein, und beherbergte sie. Des andern Tages aber zog Petrus mit ihnen aus, und Etliche der Brüder von Joppe gingen mit ihm. Und des andern Tages kamen sie nach Cäsarea. Cornelins aber wartete auf sie, nachdem er seine Verwandten und guten Freunde zusammengerufen hatte. Als aber Petrus hineintrat, ging ihm Cornelius entgegen, und fiel zu seinen Füßen, und betete ihn an. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Stehe auf, ich bin auch selbst ein Mensch. Und als er sich mit ihm besprochen hatte, ging er hinein und fand ihrer Viele, die zusammengekommen waren. Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, wie es einem jüdischen Mann nicht zugelassen ist, sich zu einem Fremdling zu tun, oder mit ihm Umgang zu haben; aber Gott hat mir gezeigt, daß ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll. Darum bin ich auch ohne alles Widersprechen gekommen, als ich bin hergefordert geworden. So frage ich euch nun, warum ihr mich habt fordern lassen? Cornelius sprach: Vor vier Tagen fastete ich bis an diese Stunde, und um die neunte Stunde betete ich in meinem Hause. Und siehe, da trat ein Mann vor mich in einem glänzenden Kleide, Und sprach: Cornelius, dein Gebet ist erhört geworden, und deiner Almosen ist vor Gott gedacht geworden. So sende nun nach Joppe, und berufe den Simon, der mit dem Zunamen Petrus heißt, (welcher in dem Hause Simons des Gerbers, an dem Meere, zur Herberge ist,) der wird herkommen, und mit dir reden. Da sandte ich von Stund an zu dir, und du hast wohl getan, daß du hergekommen bist. So sind wir nun Alle hier zugegen vor Gott, Alles zu hören, was dir von Gott befohlen ist. Petrus aber tat den Mund auf, und sprach: Nun erfahre ich mit der Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansieht. Sondern in allerlei Völkern, wer Ihn fürchtet, und Gerechtigkeit übt, der ist Ihm angenehm. Belangend die Predigt, die Er zu den Kindern Israels gesandt hat, indem Er ihnen den Frieden durch Jesum Christum, (welcher ein Herr über Alles ist,) hat verkündigen lassen. So wisst ihr die Geschichte, die sich zugetragen hat durch's ganze jüdische Land, und in Galiläa angefangen hat, nach der Taufe, die Johannes predigte. Wie Gott Jesum von Nazareth mit dem heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat; der umhergezogen ist, und Gutes getan, und Alle gesund gemacht hat, die vom Teufel überwältigt waren, denn Gott war bei ihm. Und wir sind Zeugen aller der Dinge, die er getan hat, beides, im jüdischen Lande und zu Jerusalem; den haben sie umgebracht, und an ein Holz gehenkt. Denselben hat Gott am dritten Tage auferweckt, und ihn offenbar werden lassen. Nicht dem ganzen Volk, sondern den Zeugen, die zuvor von Gott verordnet waren, nämlich uns, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem Er von den Toten auferstanden war. Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, daß Er Derjenige sei, der zum Richter der Lebendigen und der Toten von Gott verordnet ist. Diesem geben alle Propheten Zeugnis, daß durch seinen Namen ein jeder, der an Ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfangen werde. Da Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf Alle, die dem Worte zuhörten. Und die Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, wurden bestürzt, daß auch auf die Heiden die Gabe des heiligen Geistes ausgegossen geworden war. Denn sie hörten sie reden in fremden Sprachen, und Gott hoch preisen. Da antwortete Petrus: Mag auch Jemand dem Wasser wehren, daß diese nicht getauft werden, die den heiligen Geist empfangen haben, gleich wie auch wir? Und er befahl, daß sie auf den Namen des Herrn getauft würden. Da baten sie ihn, daß er etliche Tage bei ihnen bliebe. Es hatten aber die Apostel und die Brüder, die in dem jüdischen Lande waren, gehört, daß auch die Heiden das Wort Gottts angenommen hätten. Deswegen da Petrus hinauf gen Jerusalem kam, stritten die mit ihm, die aus der Beschneidung waren, Und sprachen: Du bist zu Unbeschnittenen eingegangen, und hast mit ihnen gegessen. Petrus aber fing an, und erzählte es ihnen nach einander her, und sprach: Ich war in der Stadt Joppe, und betete, und ward entzückt, und sah ein Gesicht, nämlich ein Gefäß herabfahren, wie ein großes leinenes Tuch, welches mit vier Zipfeln herabgelassen ward aus dem Himmel, und bis zu mir herab kam. Dasselbe betrachtete ich aufmerksam, und nahm wahr vierfüßige Tiere der Erde, und wilde Tiere, und Gewürme, und Vögel des Himmels. Ich hörte aber eine Stimme, die sprach zu mir: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Ich aber sprach: Mitnichten, o Herr! denn es ist nie etwas Gemeines oder Unreines in meinen Mund eingegangen. Aber die Stimme antwortete mir zum andernmal aus dem Himmel: Was Gott gereinigt hat, das mache du nicht gemein. Dieses aber geschah dreimal, danach ward Alles wieder hinauf in den Himmel gezogen. Und siehe, von Stund an standen drei Männer vor dem Hause, darinn ich war, die von Cäsarea zu mir gesandt waren. Der Geist aber sprach zu mir: Ich sollte mit ihnen gehen und nicht zweifeln. Es gingen aber mit mir auch diese sechs Brüder, und wir gingen in des Mannes Haus. Und er erzählte uns, wie er einen Engel gesehen hätte in seinem Hause stehen, der zu ihm gesprochen hätte: Sende Männer nach Joppe, und laß den Simon, der mit dem Zunamen Petrus heißt, fordern. Derselbige wird Worte zu dir reden, durch welche du selig werdest, beide, du und dein ganzes Haus. Als ich aber angefangen hatte zu Barnabas zu reden, fiel der heilige Geist auf sie, gleich wie auch auf uns im Anfang. Da gedachte ich an das Wort des Herrn, als Er sagte: Johannes hat zwar mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem heiligen Geist getauft werden. So ihnen nun Gott eine gleiche Gabe gegeben hat, wie auch uns, da sie an den Herrn Jesum Christum geglaubt hatten, wer war ich, daß ich Gott wehren konnte? Da sie dieses hörten, waren sie zufrieden, und priesen Gott und sprachen: Wohlan, so hat Gott auch den Heiden die Bekehrung zum Leben gegeben. Die aber zerstreut waren von wegen der Bedrängnis, so sich über den Stephanus erhoben hatte, durchzogen das Land bis gen Phönizien, und Zypern, und Antiochien; aber sie redeten das Wort zu Niemanden denn allein zu den Juden. Es waren aber etliche Männer von Zypern und Kyrene aus ihnen, die kamen nach Antiochien, und redeten zu den Griechen, und predigten ihnen das Evangelium von dem Herrn Jesu. Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Anzahl ward gläubig und bekehrte sich zu dem Herrn. Es kam aber dieses Gerücht von ihnen vor die Ohren der Gemeinde zu Jerusalem; und sie sandten den Barnabas, daß er hinzöge bis nach Antiochien. Welcher, als er hingekommen war, und die Gnade Gottes sah, ward er froh, und vermahnte sie Alle, daß sie mit Festigkeit des Herzens bei dem Herrn beharren wollten. Denn er war ein frommer Mann, und voll des heiligen Geistes und des Glaubens. Und es ward ein großes Volk dem Herrn zugetan. Barnabas aber zog aus nach Tarsus, den Saulus wieder zu suchen; und da er ihn fand, führte er ihn nach Antiochien. Und es geschah, daß sie ein ganzes Jahr lang in der Gemeinde zusammenkamen, und lehrten vieles Volk, und daß die Jünger am ersten zu Antiochien Christen genannt wurden. In denselben Tagen kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochien hinab. Und Einer aus ihnen, mit Namen Agabus, stand auf, und zeigte durch den Geist an, daß ein großer Hunger über den ganzen Erdkreis kommen würde, welcher auch unter dem Kaiser Klaudius entstanden ist. Aber unter den Jüngern beschloß ein Jeglicher, nach dem er vermochte, den Brüdern, die in Judäa wohnten, etwas zur Handreichung zu senden. Welches sie denn auch taten, und schickten es zu den Ältesten durch die Hand des Barnabas und Saulus. Um dieselbe Zeit aber legte der König Herodes die Hände an Etliche von der Gemeinde, sie zu peinigen. Er tötete aber Jakob, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Und als er sah, daß es den Juden gefiel, fuhr er fort, und nahm auch den Petrus gefangen; (es waren eben die Tage der ungesäuerten Kuchen.) Und als er ihn gegriffen hatte, legte er ihn in einen Kerker, und überantwortete ihn vier Abteilungen von Kriegsleuten, jede zu vier Mann, ihn zu bewahren, und wollte ihn nach Ostern dem Volk vorstellen. Also ward nun zwar Petrus im Kerker verwahrt, aber es ward ein inbrünstiges Gebet von der Gemeinde zu Gott für ihn gehalten. Und da ihn Herodes wollte vorstellen, in derselben Nacht schlief Petrus zwischen zwei Kriegsknechten, mit zwei Ketten gebunden, dazu wachten die Hüter des Kerkers vor der Tür. Und siehe, der Engel des Herrn kam daher, und ein Licht schien in dem Gemach; er aber schlug den Petrus an die Seite, und weckte ihn auf, und sprach: Stehe schnell auf. Und seine Ketten fielen ihm von den Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich, und binde deine Schuhe an! Und er tat also. Da sprach er zu ihm: Wirf deinen Mantel um dich, und folge mir nach! Und er ging hinaus, und folgte ihm, und wußte nicht, daß dieses wahrhaftig wäre, welches durch den Engel geschah, sondern er meinte, er sehe ein Gesicht. Als sie aber durch die erste und andere Wache gegangen waren, kamen sie zu dem eisernen Tor, welches in die Stadt führt, dasselbe tat sich ihnen von sich selbst auf; und als sie hinausgekommen waren, gingen sie eine Gasse lang fort, und alsobald schied der Engel von ihm. Petrus aber, als er zu sich selbst gekommen war, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, daß der Herr seinen Engel ausgesandt, und mich errettet hat aus der Hand des Herodes, und von allem Warten des jüdischen Volks. Und als er die Sache betrachtet hatte, kam er vor das Haus Marias, der Mutter des Johannes, der mit dem Zunamen Markus heißt, da ziemlich Viele bei einander versammelt waren, und beteten. Als aber Petrus an der Tür des Tors anklopfte, trat herzu eine Magd zu horchen, mit Namen Rhode. Und als sie Petrus seine Stimme erkannte, tat sie das Tor nicht auf vor Freude, lief aber hinein, und verkündigte, Petrus stände vor dem Tor. Sie aber sprachen zu ihr: Du bist unsinnig! Sie aber bestand darauf, es wäre also. Sie aber sprachen: Es ist sein Engel. Petrus aber beharrte im Anklopfen. Da sie aber aufgetan hatten, sahen sie ihn, und wurden bestürzt. Er aber winkte ihnen mit der Hand daß sie schwiegen, und erzählte ihnen, wie ihn der Herr aus dem Kerker geführt. Und sprach: Verkündigt dieses dem Jakob und den Brüdern. Und ging hinaus, und zog an einen andern Ort. Da es aber Tag geworden war, war eine nicht geringe Bestürzung unter den Kriegsknechten, was sich doch mit Petrus zugetragen hätte. Herodes aber, da er ihn forderte und nicht fand, stellte er die Hüter zur Rede, und hieß sie hinführen, und zog von Judäa hinab gen Cäsarea, und hielt sich daselbst auf. Denn er gedachte wider die Tyrer und Sidonier zu kriegen. Sie aber kamen einmütig zu ihm, und überredeten den Kämmerer Blastum, und baten um Friede, darum, daß ihr Land feine Nahrung bekam aus des Königs Land. Aber auf einen bestimmten Tag tat Herodes ein königliches Kleid an, und setzte sich auf den Richterstuhl, und hielt eine Rede an sie. Das Volk aber rief ihm zu: Dieses ist Gottes Stimme, und nicht eines Menschen. Aber alsbald schlug ihn der Engel des Herrn, darum, daß er die Ehre nicht Gott gab; und er ward von den Würmern gefressen, und gab den Geist auf. Das Wort Gottes aber wuchs und mehrte sich. Barnabas aber und Saulus kamen wieder von Jerusalem, nachdem sie die Handreichung verrichtet hatten, und hatten mit sich genommen den Johannes, der mit dem Zunamen Markus heißt. Es waren aber zu Antiochien in der Gemeinde, die daselbst war, etliche Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene, und Manchen, der mit Herodes dem Vierfürst erzogen war, und Saulus. Da sie aber ihren Gottesdienst verrichteten, und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir den Barnabas und Saulus aus, zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe. Da fasteten sie, und beteten, und legten die Hände auf sie, und ließen sie ziehen. Diese nun, nachdem sie ausgesandt waren vom heiligen Geist, kamen sie nach Seleuzia, und von dannen schifften sie zu der Insel Zypern. Und da sie in die Stadt Salamin gekommen waren, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber auch den Johannes zum Diener. Und da sie die Insel durchzogen hatten, bis zu der Stadt Paphos, fanden sie einen Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, der hieß BarJesu. Der war bei Sergio-Paulo, dem Landvogt, einem verständigen Mann. Derselbe rief zu sich den Barnabas und Saulus, und begehrte das Wort Gottes zu hören. Da widerstand ihnen Elymas, der Zauberer, (denn also wird sein Name verdolmetsche!) und trachtete danach, daß er den Landvogt vom Glauben abwendete. Saulus aber (der auch Paulus heißt) ward erfüllt mit dem heiligen Geist, und sah auf ihn. Und sprach: O du Kind des Teufels, der du voll bist aller List und aller Schalkheit, du Feind aller Gerechtigkeit, willst du denn nicht aufhören zu verkehren die rechten Wege des Herrn? Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt über dich, und du wirst blind sein, und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen. Und von Stund an fiel auf ihn Dunkelheit und Finsternis; und er ging umher, und suchte die ihn bei der Hand führten. Als nun der Landvogt sah, was da geschehen war, glaubte er, und verwunderte sich heftig über der Lehre des Herrn. Da aber Paulus und die um ihn waren, von Paphos schifften, kamen sie gen Pergen, im Lande Pamphylien; Johannes aber wich von ihnen, und kehrte wieder zurück nach Jerusalem. Sie aber durchzogen das Land, und kamen von Pergen nach Antiochien, im Lande Pisidien, und gingen in die Synagoge am Sabbattag, und setzten sich. Nach Verlesung aber des Gesetzes und der Propheten, sandten die Obersten der Synagogen zu ihnen, und ließen ihnen sagen: Ihr Männer, liebe Brüder, so ihr eine Vermahnungsrede habt an das Volk, so redet. Da stand Paulus auf, und winkte mit der Hand, daß man schweigen sollte, und sprach: Ihr Männer von Israel, und die ihr Gott fürchtet, hört zu: Der Gott dieses Volkes Israels hat erwählt unsere Väter, und hat erhöht das Volk, da sie Fremdlinge waren im Lande Ägypten, und hat sie mit einem hohen Arm aus demselben geführt, Und bei vierzig Jahren lang hat er geduldet ihre Weise in der Wüste. Und als er sieben Völker in dem Lande Kanaan vertilgt hatte, hat er unter sie nach dem Los derselben Land ausgeteilt. Danach gab er ihnen Richter bei vierhundert und fünfzig Jahren lang, bis auf den Propheten Samuel. Und von derselben Zeit an baten sie um einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, vierzig Jahre lang. Und da er denselben weggetan hatte, erweckte Er ihnen den David zum König, von welchem Er bezeugte, und sprach: Ich habe gefunden David, den Sohn Jesse, einen Mann nach meinem Herzen, der wird tun allen meinen Willen. Aus Dieses Samen hat Gott, nach seiner Verheißung, erweckt Jesum dem Israel zum Heiland. Nachdem Johannes zuvor dem ganzen Volk Israel gepredigt hatte die Taufe der Bekehrung, kurz zuvor ehe denn Er (der Herr Jesus) in das Amt trat. Als aber Johannes seinen Lauf erfüllte, sprach er: Wer meint ihr, daß ich sei? Ich bin nicht Christus; aber siehe, Er kommt nach mir, dem ich nicht wert bin, die Schuhe seiner Füße aufzulösen. Ihr Männer, liebe Brüder, ihr Kinder des Geschlechts Abrahams, und die unter euch Gott fürchten, euch ist das Wort dieses Heils gesandt. Denn die zu Jerusalem wohnen, und ihre Obersten, dieweil sie Diesen nicht erkannten, haben sie die Stimmen der Propheten (welche auf alle Sabbate gelesen werden,) dadurch erfüllt, daß sie Ihn verurteilten. Und wiewohl sie keine Ursache des Todes an Ihm fanden, haben sie doch den Pilatus gebeten, daß Er umgebracht würde. Als sie aber Alles vollendet hatten, was von Ihm geschrieben ist, haben sie Ihn von dem Holz genommen, und haben Ihn in ein Grab gelegt. Aber Gott hat Ihn auferweckt von den Toten. Und Er ist erschienen viele Tage lang denen, die mit Ihm hinauf von Galiläa nach Jerusalem gegangen waren, welche seine Zeugen sind bei dem Volk. Und auch wir verkündigen euch die Verheißung, die zu den Vätern geschehen ist. Daß dieselbe Gott ihren Kindern erfüllt hat, nämlich uns, indem Er Jesum erweckt hat. Wie denn im andern Psalm geschrieben steht: Du bist mein Sohn, heute habe ich Dich gezeugt, Daß Er Ihn aber von den Toten auferweckt, dergestalt, daß Er hinfort nicht wieder in das Grab kommen soll, spricht Er also: Ich will euch geben die gewissen Guttaten Davids. Darum spricht Er auch an einem andern Ort: Du wirst es nicht zugeben, daß Dein Heiliger die Verwesung sehe. Denn David zwar, da er zu seiner Zeit dem Rate Gottes gedient hatte, ist er entschlafen, und zu seinen Vätern hinzugelegt worden, und hat die Verwesung gesehen, Den aber Gott auferweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen. So sei nun euch kund, ihr Männer, liebe Brüder, daß euch durch Diesen Vergebung der Sünden verkündigt wird, und daß von dem Allem, von welchem ihr nicht konntet durch das Gesetz Moses gerechtgesprochen werden, Durch Diesen gerechtgesprochen werde ein Jeglicher der da glaubt. So seht nun zu, daß nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt ist: Seht, ihr Verächter, und verwundert euch, und werdet zu nichts; denn ich tue ein Werk zu euern Zeiten, ein Werk, welches ihr nicht glauben werdet, so es euch Jemand erzählen wird. Als sie aber aus der Synagoge der Juden herausgingen, baten die Heiden, daß zwischen dem Sabbattag zu ihnen diese Worte geredet würden. Und als die Versammlung von einander war gelassen geworden, folgten dem Paulus und Barnabas viele Juden und Gott dienende Judengenossen nach. Sie aber redeten sie an, und vermahnten sie, daß sie bleiben sollten in der Gnade Gottes. Am folgenden Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu hören. Da aber die Juden das Volk sahen wurden sie voll Eifers, und widersprachen dem das von Paulus gesagt ward; ja sie widersprachen und lästerten. Paulus aber und Barnabas sprachen frei öffentlich: Euch mußte zuerst das Wort Gottes gesagt werden; nachdem ihr es aber von euch stoßt, und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn also hat uns der Herr geboten, sprechend: Ich habe Dich den Heiden zum Licht gegeben, daß Du das Heil seiest bis an das Ende der Erde. Da es aber die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und wurden gläubig, so Viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren. Und das Wort des Herrn ward ausgebreitet durch das ganze Land. Aber die Juden reizten die andächtigen und ehrbaren Weiber, und die Obersten der Stadt, und erregten eine Verfolgung über Paulus und Barnabas, und stießen sie zu ihren Grenzen hinaus. Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen über sie, und kamen nach Jerusalem. Die Jünger aber wurden erfüllt mit Freude und dem heiligen Geiste. Es geschah aber zu Ikonien, daß sie in der Synagoge der Juden zusammenkamen, und dermaßen redeten, daß eine große Menge, beide, der Juden und Griechen, gläubig ward. Die ungläubigen Juden aber erregten und entrüsteten die Seelen der Heiden wider die Brüder. So brachten sie nun daselbst eine ziemlich lange Zeit zu, und lehrten frei öffentlich vom Herrn, welcher bezeugte das Wort seiner Gnade, und gab, daß Zeichen und Wunder geschahen durch ihre Hände. Die Menge aber der Stadt trennte sich, und Etliche zwar hielten es mit den Juden, Etliche aber mit den Aposteln. Da sich aber ein Sturm erhob der Heiden und der Juden samt ihren Obersten, sie zu schmähen und zu steinigen. Nachdem sie dieses betrachtet hatten, flohen sie in die Städte des Landes Lykaonien, nämlich nach Lystra und Derbe, und in die umliegende Gegend. Und predigten daselbst das Evangelium. Zu Lystra aber war ein Mann, der mußte sitzen, denn er war unvermögend an den Füßen, und war lahm von Mutterleib an, der noch nie gewandelt hatte. Dieser hörte den Paulus reden; derselbe blickte ihn starr an, und merkte, daß er Glauben hatte, ihm möchte geholfen werden. Darum sprach er mit lauter Stimme: Stehe aufrecht auf deinen Füßen; und er sprang auf, und wandelte. Da aber das Volk sah was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme, und sprachen auf lykaonisch: Die Götter sind den Menschen gleich geworden, und zu uns hernieder gekommen. Und nannten den Barnabas Jupiter, den Paulus aber Merkurius, dieweil er das Wort führte. Der Priester aber des Jupiters, der vor ihrer Stadt war, brachte Ochsen mit Kränzen in die Vorhöfe, und wollte opfern, samt dem Volk. Da aber die Apostel, Barnabas und Paulus, dieses hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk, schrien und sprachen: Ihr Männer, warum tut ihr das? Wir sind auch Menschen, gleichen Leiden unterworfen wie ihr, und predigen euch das Evangelium, daß ihr euch bekehren sollt von diesen eiteln Dingen zu dem lebendigen Gott, welcher gemacht hat den Himmel und die Erde, und das Meer, und Alles was in denselben ist. Der in den vergangenen Zeiten hat lassen alle Heiden wandeln ihre eigenen Wege. Wiewohl er sich selbst nicht hat unbezeugt gelassen, indem Er uns viel Gutes getan hat, also, daß er uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, und unsere Herzen erfüllt hat mit Speise und Freuden. Und da sie das sagten, stillten sie kaum das Volk, daß sie ihnen nicht opferten. Es kamen aber Juden von Antiochia und Ikonien dahin, und überredeten das Volk, und steinigten den Paulus, und schleiften ihn zur Stadt hinaus, und meinten er wäre gestorben. Da ihn aber die Jünger umringt hatten, stand er auf, und ging in die Stadt. Und am folgenden Tag ging er aus mit Barnabas nach Derbe; und nachdem sie derselben Stadt das Evangelium gepredigt, und ziemlich viele Jünger gemacht hatten, zogen sie wieder nach Lystra, und Ikonien und Antiochien. Und stärkten die Seelen der Jünger, und ermahnten sie, daß sie im Glauben blieben, und lehrten, daß wir durch viele Bedrängnisse müssen in das Reich Gottes eingehen. Und nachdem sie ihnen in allen und jeden Gemeinden durch Handaufheben Älteste zugeordnet hatten mit Beten und Fasten, befahlen sie sie dem Herrn, an den sie gläubig geworden waren. Und zogen durch Pisidien, und kamen nach Pamphilien. Und nachdem sie das Wort geredet hatten zu Perge, zogen sie hinab nach Attalia. Und von dannen schifften sie nach Antiochien, von dannen sie befohlen waren geworden der Gnade Gottes, zu dem Werk, das sie ausgerichtet hatten. Da sie aber dahingekommen waren, und die Gemeinde versammelt hatten, verkündigten sie, wie große Dinge Gott mit ihnen getan hätte, und daß er den Heiden hätte die Tür des Glaubens aufgetan. Sie brachten aber daselbst nicht eine kleine Zeit zu bei den Jüngern. Und Etliche, die herabgekommen waren aus Judäa, lehrten die Brüder: Wo ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Weise Moses, so könnt ihr nicht selig werden. Da nun deshalb Unruhen entstanden, und Paulus und Barnabas in nicht geringen Zank mit ihnen geraten waren, ordneten sie, daß Paulus und Barnabas und etliche Andere von ihnen hinaufzögen nach Jerusalem, zu den Aposteln und Ältesten von dieser Frage zu forschen. Dieselben nun, nachdem sie von der Gemeinde begleitet geworden waren, zogen sie durch Phönizien und Samaria, und erzählten die Bekehrung der Heiden, und machten allen Brüdern eine große Freude. Da sie aber nach Jerusalem gekommen waren, wurden sie empfangen von der Gemeinde, und den Aposteln, und den Ältesten, und verkündigten, wie große Dinge Gott mit ihnen getan hatte. Da standen auf Etliche von der Sekte der Pharisäer, die da waren gläubig geworden, und sagten, man müsse sie beschneiden, und ihnen gebieten, zu halten das Gesetz Moses. Aber die Apostel und die Ältesten kamen zusammen, diese Sache zu untersuchen. Als man aber die Sache lang untersucht hatte, stand Petrus auf, und sprach zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder! Ihr wisst, daß Gott lange vor dieser Zeit unter uns mich erwählt hat, daß durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hörten und glaubten, Und Gott, der Herzenskündiger, hat ihnen Zeugnis gegeben, indem Er ihnen gegeben hat den heiligen Geist, gleich wie auch uns. Und hat keinen Unterschied zwischen uns und ihnen gemacht, indem er ihre Herzen gereinigt hat durch den Glauben. Was versucht ihr denn nun Gott, indem ihr ein Joch auf der Jünger Nacken legen wollt, welches weder unsere Väter noch wir haben ertragen mögen? wir glauben vielmehr, daß wir durch die Gnade des Herrn Jesu Christi selig werden, gleicher weise wie auch sie wegen der Beschneidung. Da schwieg die ganze Menge still, und hörten Paulus und Barnabas erzählen, wie große Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden. Danach als sie geschwiegen hatten, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, hört mir zu: Simon hat erzählt, wie Gott zuerst heimgesucht hat die Heiden, daß Er aus ihnen annähme ein Volk zu seinem Namen. Und mit diesem stimmen überein der Propheten Worte, als geschrieben steht: Danach will ich wiederkommen, und will wiederbauen die Hütte Davids, die zerfallen ist, und was an ihr zerstört ist, will ich wiederbauen, und will sie aufrichten. Auf daß, was übrig ist von Menschen, nach dem Herrn frage, dazu alle Heiden, die nach meinem Namen genannt werden, spricht der Herr, der dieses Alles tut. Gott sind alle seine Werke bewußt von Ewigkeit her. Darum urteile ich, daß man denen, so aus den Heiden zu Gott sich bekehren, nicht Unruhe mache. Sondern ihnen schreibe, daß sie sich enthalten von den Befleckungen der Götzen, und von der Hurerei, und vom Erstickten, und vom Blut. Denn Moses hat von alten Zeiten her in allen Städten, die ihn predigen, und wird alle Sabbattage in den Synagogen gelesen. Da sahen es die Apostel und die Ältesten, samt der ganzen Gemeinde für gut an, daß sie aus ihnen Männer erwählten, und sie sendeten nach Antiochien mit Paulus und Barnabas, nämlich den Judas, mit dem Zunamen Barsabas, und den Silas, Männer von großem Ansehen unter den Brüdern. Und sie schrieben, und sendeten durch ihre Hand was folgt: Wir, die Apostel und die Ältesten, und die Brüder, wünschen Heil den Brüdern aus den Heiden, die zu Antiochien und in Syrien und Zilizien sind. Dieweil wir gehört haben, daß Etliche von uns sind ausgegangen, und haben euch mit Worten irre gemacht und euere Seelen zerrüttet, indem sie gesagt: Ihr sollt euch beschneiden lassen, und das Gesetz halten, (welchen wir dieses nicht befohlen haben;) So haben wir gutgefunden, als wir einmütiglich versammelt waren, Männer zu erwählen und zu euch zu senden mit unsern Geliebten, dem Barnabas und Paulus. Welche Menschen ihre Seelen dargegeben haben für den Namen unsers Herrn Jesu Christi. So haben wir nun gesandt den Judas und Silas, welche auch mit Worten eben dasselbige verkündigen werden. Denn es hat dem heiligen Geist und uns gefallen, euch keine größere Last aufzulegen, denn nur diese nötigen Stücke. Daß ihr euch enthaltet von den Götzenopfern, und vom Blut, und vom Erstickten, und von der Hurerei, vor welchen Stücken, so ihr euch bewahren werdet, werdet ihr wohl daran tun. Gehabt euch wohl! Diese nun, da sie abgefertigt waren, kamen sie nach Antiochien, und versammelten die Menge, und überantworteten den Brief. Da sie aber den Brief gelesen hatten, erfreuten sie sich wegen diesem Trost. Judas aber und Silas, die auch Propheten waren, ermahnten die Brüder mit vielen Worten, und stärkten sie. Und als sie sich eine Zeitlang allda aufgehalten hatten, wurden sie von den Brüdern mit Frieden abgefertigt zu den Aposteln. Es gefiel aber dem Silas daselbst zu bleiben. Paulus aber und Barnabas hielten sich zu Antiochien auf, lehrten und predigten des Herrn Wort, samt vielen Andern. Nach etlichen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Laß uns umkehren und unsere Brüder heimsuchen durch alle Städte, in welchen wir des Herrn Wort verkündigt haben, wie es mit ihnen stehe. Barnabas aber gab den Rat, daß sie den Johannes mit sich nähmen, der da Markus genannt wird. Paulus aber achtete es billig, daß sie einen Solchen nicht mit sich nähmen, der von ihnen aus Pamphilien gewichen war, und nicht mit ihnen zu dem Werk gezogen war. So entstand nun bei ihnen eine Erbitterung, also, daß sie von einander schieden, und Barnabas den Markus zu sich nahm, und nach Zypern schiffte. Paulus aber wählte den Silas, und zog hin, der Gnade Gottes befohlen von den Brüdern. Er zog aber durch Syrien und Cilizien, und stärkte die Gemeinden. Er kam aber nach Derbe und Lystra, und siehe, ein Jünger war daselbst, mit Namen Timotheus, eines jüdischen Weibes Sohn, die gläubig war, aber eines griechischen Vaters. Der hatte ein gutes Zeugnis bei den Brüdern, die zu Lystra und Ikonien waren. Paulus wollte, daß dieser mit ihm auszöge, und nachdem er ihn zu sich genommen, beschnitt er ihn, um der Juden willen, die in denselben Gegenden waren, denn sie wußten Alle, daß sein Vater ein Grieche war. Als sie aber durch die Städte zogen, übergaben sie ihnen zu halten die Satzungen, welche von den Aposteln und Ältesten zu Jerusalem beschlossen waren. So wurden nun die Gemeinden im Glauben befestigt, und nahmen täglich zu an der Zahl. Da sie aber durch Phrygien und durch das galatische Land zogen, ward ihnen gewehrt von dem heiligen Geist, das Wort in Asien zu reden. Als sie aber in Mysien angekommen waren, versuchten sie nach Bithynien zu reisen; aber der Geist ließ es ihnen nicht zu. Da sie aber bei Mysien vorübergezogen waren, kamen sie hinab nach Troas. Und dem Paulus erschien ein Gesicht bei der Nacht; das war ein Mann aus Mazedonien, der stand und bat ihn, und sprach: Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns. Als er aber das Gesicht gesehen hatte, da trachteten wir alsobald nach Mazedonien zu reisen, weil wir dafür hielten, daß uns der Herr dahin berufen hätte, ihnen das Evangelium zu predigen. Deswegen fuhren wir aus von Troas, und kamen geraden Laufes nach Samothrazien, und des andern Tages nach Neapolis. Und von dannen nach Philippi, welche die erste Stadt dieses Teils von Mazedonien ist, eine Kolonie. Wir brachten aber etliche Tage in dieser Stadt zu. Am Sabbattage aber gingen wir hinaus vor die Stadt an das Wasser, da man das Gebet zu halten pflegte, und setzten uns, und redeten zu den Weibern, die da zusammengekommen waren. Und ein Weib, mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin, aus der Stadt der Thyatirer, welche Gott vor Augen hielt, hörte zu; derselben Herz tat der Herr auf, daß sie darauf Acht hatte, was von Paulus geredet ward. Als sie aber samt ihrem Hause getauft geworden war, bat sie uns, und sprach: So ihr geurteilt habt, daß ich an den Herrn gläubig bin, so kommt in mein Hans und bleibt allda. Und sie nötigte uns. Es geschah aber, da wir zu dem Gebet gingen, daß uns eine Magd begegnete, die einen Wahrsagergeist hatte, und trug ihren Herren einen großen Gewinn zu mit Wahrsagen. Dieselbe folgte allenthalben dem Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes des Allerhöchsten, die euch den Weg der Seligkeit verkündigen. Solches tat sie viele Tage lang. Paulus aber machte dieses eine große Mühe, und er wandte sich um, und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, daß du von ihr ausfahrest. Und er fuhr aus zu derselben Stunde. Da aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung ihres Gewinns ausgefahren war, ergriffen sie Paulus und Silas, und zogen sie auf den Markt vor die Obersten. Und nachdem sie sie zu den Hauptleuten geführt hatten, sprachen sie: Diese Menschen machen unsere Stadt irre, weil sie Juden sind. Und verkündigen uns solche Gebräuche, welche uns nicht erlaubt sind anzunehmen, noch zu halten, weil wir Römer sind. Und das Volk ward erregt wider sie; und die Hauptleute ließen ihnen die Kleider abreißen, und ließen sie mit Ruten streichen. Und da sie ihnen viele Streiche gegeben hatten, warfen sie sie in einen Kerker, und befahlen dem Kerkermeister, daß er sie wohl verwahrte. Als dieser solchen Befehl empfangen hatte, warf er sie in den innersten Kerker, und verschloß ihre Füße in den Stock. Um die Mitternacht aber beteten Paulus und Silas, und lobten Gott mit Gesang. Und es hörten sie die Gefangenen. Schnell aber ward ein großes Erdbeben, so, daß die Grundfesten des Kerkers erschüttert wurden. Und von Stund an wurden alle Türen aufgetan, und Aller Bande los. Als aber der Kerkermeister aus dem Schlafe fuhr, und sah die Türen des Kerkers aufgetan, zog er das Schwert aus, und wollte sich selbst umbringen: denn er meinte die Gefangenen wären entflohen. Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: Tue dir selbst nichts Übles, denn wir sind Alle hier. Er forderte aber ein Licht, sprang hinein, und erzitterte, und fiel dem Paulus und Silas zu den Füßen. . Und führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was soll ich tun, daß ich selig werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du selig werden, beides, du und dein Haus. Und sie redeten zu ihm das Wort des Herrn, und zu Allen, die in seinem Hause waren. Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht, und wusch ihnen die Striemen ab, und ließ sich taufen und alle die Seinen alsobald. Und führte sie in sein Haus, und setzte ihnen einen Tisch vor, und freute sich mit seinem ganzen Hause, daß er an Gott gläubig geworden war. Und da es Tag geworden war, sandten die Hauptleute die Stadtdiener, und sprachen: Laß diese Menschen ledig. Und der Kerkermeister verkündigte diese Rede dem Paulus: Die Hauptleute haben hergesandt, daß ihr sollt losgelassen werden. So geht nun hinaus, und zieht hin im Frieden. Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns ohne Recht und Urteil öffentlich mit Ruten gestrichen, da wir doch Römer sind, und haben uns in den Kerker geworfen, und sollten uns nun heimlich ausstoßen? Nicht also, sondern laßt sie selbst kommen, und uns hinausführen. Die Stadtdiener aber verkündigten diese Worte den Hauptleuten, und die fürchteten sich, da sie hörten, daß sie Römer wären. Und kamen und baten sie, und führten sie heraus, und baten, daß sie auszögen aus der Stadt. Da gingen sie aus dem Kerker in's Haus der Lydia; und da sie die Brüder gesehen hatten, trösteten sie dieselben, und zogen aus. Da sie aber durch Amphipolin und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden. So wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein, und unterredete sich mit ihnen an drei Sabbattagen aus den Schriften. Er öffnete dieselben, und tat dar, daß Christus hätte müssen leiden und auferstehen von den Toten, und daß dieser Jesus, den ich (sprach er) euch verkündige, der Christus sei. Und Etliche unter ihnen ließen sich bereden, und gesellten sich zu Paulus und Silas, auch der Gott dienenden Griechen eine große Menge, dazu der vornehmsten Weiber nicht wenig. Aber die halsstarrigen Juden eiferten, und nahmen zu sich etliche boshafte Männer Pöbelvolkes, machten eine Rotte, und richteten einen Aufruhr in der Stadt an, und machten sich an das Haus Jasons, und suchten sie, daß sie sie unter das Volk führten. Da sie sie aber nicht fanden, schleiften sie den Jason und etliche Brüder vor die Obersten der Stadt, und schrien: Diese, die den ganzen Erdkreis aufrührerisch gemacht haben, sind auch hieher gekommen, die beherbergt Jason. Und diese Alle handeln wider die Gebote des Kaisers, indem sie sagen: Es sei ein anderer König, nämlich Jesus. Sie erschreckten aber das Volk und die Obersten der Stadt, die solches hörten. Und da sie genugsame Versicherung von Jason und den Übrigen empfangen hatten, ließen sie sie ledig. Die Brüder aber fertigten alsobald bei der Nacht Paulus und Silas ab nach Beröa. Als diese dahingekommen waren, gingen sie in die Synagoge der Juden. Diese aber waren besser gesinnt denn die zu Thessalonich, die nahmen das Wort ganz williglich auf, und forschten täglich in den Schriften, ob sich diese Dinge also verhielten. So wurden nun Viele von ihnen gläubig, auch der ehrbaren griechischen Weiber, und der Männer nicht wenig. Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, daß auch zu Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt geworden wäre, so kamen sie auch daselbst hin und zerrütteten das Volk. Aber da fertigten die Brüder Paulus alsobald ab, daß er hinzöge, als wollte er an das Meer gehen. Silas aber und Timotheus blieben daselbst. Die aber Paulus versorgten, führten ihn bis nach Athen, und als sie Befehl empfangen hatten an Silas und Timotheus, daß sie so bald als möglich zu ihm kämen, zogen sie hin. Da aber Paulus ihrer zu Athen wartete, ward sein Geist sehr bewegt in ihm, da er sah, daß die Stadt dem Götzendienst ergeben war. Deswegen unterredete er sich mit den Juden und den Gott Dienenden in der Synagoge, und auch auf dem Markt alle Tage mit denen, die sich herbeifanden. Aber etliche Philosophen von der Epikurer- und Stoikersekte zankten mit ihm, und Etliche sprachen: Was will dieser Plauderer sagen? Etliche aber: Es läßt sich ansehen, als wollte er fremde Götter verkündigen, dieweil er ihnen das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung verkündigte. Sie nahmen ihn aber und führten ihn auf den Richtplatz, und sprachen: Können wir auch erfahren, was dieses für eine neue Lehre sei, die du lehrst? Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. So wollen wir nun gern wissen, was das zu bedeuten habe. Die Athener aber alle, auch die anwesenden Fremden, beflissen sich auf nichts anders, denn etwas Neues zu sagen oder zu hören. Paulus aber stellte sich mitten auf den Richtplatz, und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, daß ihr in allen Stücken gleichsam zu sehr andächtig seid. Denn als ich herumging, und besah euere Gottesdienste, fand ich auch einen Altar, auf welchem geschrieben war: Dem unbekannten Gott. Dem ihr nun unwissend Gottesdienst tut, denselben verkündige ich euch. Gott, der die Welt gemacht hat, und Alles was darinn ist, Dieser, weil Er ein Herr Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Ihm wird auch nicht von Menschenhänden gedient, als der Jemandes bedürfte, sintemal er selbst Jedermann Leben und Athem und Alles gibt. Und Er hat aus Einem Blut das ganze Geschlecht der Menschen gemacht, daß es auf dem ganzen Erdboden wohnte; und hat gewisse Zeiten bestimmt, die Er zuvor verordnet hat, desgleichen auch Ziele ihrer Wohnung. Daß sie den Herrn suchen sollten, ob sie Ihn gleichfalls mit Händen greifen und finden möchten. Und zwar Er ist nicht ferne von einem Jeglichen unter uns. Denn durch Ihn leben wir, und bewegen uns, und sind. Als auch etliche Dichter bei euch gesagt haben: Denn wir sind seines Geschlechts. So wir denn göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich dem Gold, oder Silber, oder Stein, so durch menschliche Kunst und Gedanken gegraben ist. Und zwar Gott hat die Zeiten der Unwissenheit übersehen, nun aber gebietet Er allen Menschen allenthalben, daß sie sich bekehren. Denn Er hat einen Tag gesetzt, an welchem Er richten will den Erdkreis mit Gerechtigkeit, durch den Mann, welchen Er dazu verordnet hat, und hat solches Jedermann dargetan, indem Er ihn von den Toten anferweckt hat. Da sie aber hörten die Auferstehung der Toten, verspotteten es Etliche; Etliche aber sprachen: Wir wollen dich hiervon wieder hören. Und also ging Paulus von ihnen. Etliche Männer aber hingen ihm an, und wurden gläubig, unter welchen auch war Dionysius, Einer aus dem Rat, und ein Weib mit Namen Damaris, und Andere mit ihnen. Danach schied Paulus von Athen, und kam nach Korinth. Und als er einen Juden fand, mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig, welcher neulich samt seinem Weibe Priscilla aus Italien gekommen war, (darum, daß der Kaiser Klaudius geboten hatte, daß alle Juden aus Rom weichen sollten,) verfügte er sich zu denselbigen. Und dieweil er ihres Handwerkes war, blieb er bei ihnen und arbeitete. Sie waren aber ihres Handwerks Zeltenmacher. Und er lehrte in der Synagoge auf alle Sabbattage, und überzeugte beide, Juden und Griechen. Da aber Silas und Timotheus aus Mazedonien gekommen waren, ward Paulus durch den Geist gedrungen, den Juden zu bezeugen, daß Jesus der Christus sei. Da sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider aus, und sprach zu ihnen: Euer Blut sei über euerm Kopf; ich werde von nun an rein zu den Heiden gehen. Und machte sich von dannen, und kam in ein Haus eines Mannes, mit Namen Justus, welcher Gott diente, und dasselbe Haus war zunächst an der Synagoge. Krispus aber, der Oberste der Synagoge, ward gläubig an den Herrn, mit seinem ganzen Hause, und viele Korinther, welche zuhörten, wurden gläubig, und ließen sich taufen. Es sprach aber der Herr durch ein Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede, und schweige nicht. Denn ich bin mit dir, und Niemand wird dir nachstellen, dich zu beschädigen, denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt. Er hielt sich aber daselbst auf ein Jahr und sechs Monate lang, und lehrte bei ihnen das Wort Gottes. Da aber Gallion Landvogt in Achaja war, fielen die Juden Paulus einmütiglich an, und führten ihn vor den Richterstuhl und sprachen: Dieser überredet die Leute, Gott zu dienen dem Gesetze zuwider. Da aber Paulus den Mund auftun wollte, sprach Gallion zu den Juden. Wenn es eine Ungerechtigkeit oder ein Verbrechen wäre, liebe Juden, so würde ich mich, wie billig, euerer Sache annehmen. Weil es aber eine Frage ist von der Lehre und von den Worten, und von dem Gesetze, das bei euch gilt, so mögt ihr zusehen, denn ich will darüber nicht Richter sein. Und er trieb sie von dem Richterstuhl hinweg. Da ergriffen alle Griechen den Sosthenes, den Obersten der Synagoge, und schlugen ihn vor dem Richterstubl; und Gallion nahm sich Alles dessen nichts an. Paulus aber blieb noch ziemlich viele Tage daselbst; danach nahm er Abschied von ihnen, und schiffte von dannen nach Syrien, und mit ihm Priscilla und Aquila. Und er beschor sein Haupt zu Kenchrea, denn er hatte ein Gelübde, Und er kam hinab nach Ephesus, und ließ Jene daselbst. Er aber ging in die Synagoge, und unterredete sich mit den Juden. Als sie ihn aber baten, daß er längere Zeit bei ihnen bliebe, verwilligte er es nicht. Sondern nahm seinen Abschied von ihnen, und sprach: Ich muß auf jeden Fall das künftige Fest zu Jerusalem halten; aber ich will wieder zu euch kommen, will's Gott. Und er fuhr weg von Ephesus, und als er hinab nach Cäsarea gekommen war, ging er hinauf, und grüßte die Gemeinde. Und zog danach hinauf nach Antiochien und verzog daselbst eine Zeitlang; danach reiste er aus, und durchwandelte nach einander das galatische Land, und Phrygien, und stärkte alle Jünger. Es kam aber nach Ephesus ein Jude, mit Namen Apollos, gebürtig von Alexandrien, ein beredter Mann, und mächtig in den Schriften. Dieser war unterrichtet von dem Wege des Herrn, und weil er inbrünstig war im Geist, redete er und lehrte mit großem Eifer von dem Herrn, wiewohl er allein von der Taufe des Johannes wußte. Und dieser fing an frei öffentlich zu reden in der Synagoge. Da ihn aber Aquila und Priscilla gehört hatten, nahmen sie ihn zu sich, und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus. Da er aber nach Achaja reisen wollte, vermahnten ihn die Brüder, und schrieben den Jüngern, daß sie ihn aufnehmen. Und als er dahin gekommen war, half er denen viel, die durch die Gnade gläubig geworden waren. Denn er überzeugte die Juden mit großem Ernst öffentlich, und bewies durch die Schriften, daß Jesus der Christus sei. Es geschah aber, da Apollos zu Korinth war, daß Paulus, nachdem er die oberen Länder durchwandelt hatte, nach Ephesus kam. Und als er etliche Jünger gefunden hatte, sprach er zu ihnen: Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben auch nie gehört, ob ein heiliger Geist sei. Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft? Sie aber sprachen: Auf des Johannes Taufe. Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Bekehrung, und dem Volk gesagt, daß sie an Den glauben sollten, der nach ihm kommen würde, das ist, an Christum Jesum. Da sie dieses gehört hatten, liessen sie sich auf den Namen des Herrn Jesu taufen. Und da ihnen Paulus die Hände aufgelegt hatte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in fremden Sprachen, und weissagten. Es waren aber dieser Männer ungefähr zwölf. Er ging aber in die Synagoge, und predigte frei öffentlich drei Monate lang, lehrte und brachte sie zum Glauben an das Reich Göttes. Da aber Etliche sich verhärteten und nicht gehorchten, und übel redeten von diesem Wege vor der Menge, wich er von ihnen, und sonderte die Jünger ab, und redete täglich in der Schule Eines, mit Namen Tyrannus. Und dasselbige geschah zwei Jahre lang, also, daß Alle, die in Asien wohnten das Wort des Herrn Jesu hörten, beide, Juden und Griechen. Und Gott wirkte nicht geringe Wundertaten durch die Hände des Paulus. Also daß sie auch von seinem Leibe die Schweißtücher und die Gürtel über die Kranken trugen, und die Krankheiten von ihnen wichen, und die bösen Geister von ihnen ausfuhren. Es unterwanden sich aber etliche der umschweifenden Juden, die da Teufelsbeschwörer waren, den Namen des Herrn Jesu zu nennen über diejenigen, die da böse Geister hatten, und sprachen: Wir beschwören euch bei Jesu, den Paulus predigt. Es waren ihrer aber sieben Söhne eines Juden, mit Namen Skeva, der einer aus den Obersten der Priester war, die solches taten. Aber der böse Geist antwortete und sprach: Jesus kenne ich wohl, und Paulus weiß ich wohl, aber wer seid ihr? Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie, überwältigte und übermannte sie, also, daß sie nackend und verwundet aus demselben Hause entflohen. Dasselbe aber wurde Allen, die zu Ephesus wohnten, kund, beides, Juden und Griechen; und es fiel eine Furcht über sie Alle; und der Name des Herrn Jesu ward hochgelobt. Es kamen auch viele derer, die gläubig geworden waren, und bekannten und zeigten ihre Taten an. Viele aber aus denen, die da vorwitzige Kunst getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen, und verbrannten sie vor Allen, und berechneten was sie gekostet hatten, und fanden fünfzigtausend Denarien. Also mächtig wuchs das Wort des Herrn und nahm überhand. Da diese Dinge vollendet waren, nahm sich Paulus vor durch Mazedonien und Achaja zu reisen, und nach Jerusalem zu ziehen, und sprach: Wenn ich daselbst werde gewesen sein, muß ich auch Rom sehen. Als er aber Zwei von denen, die ihm dienten, Timotheus und Erastus nach Mazedonien gesandt hatte, verweilte er eine Zeitlang in Asien. Es erhob sich aber um dieselbige Zeit ein nicht kleiner Aufruhr über diesem Wege. Denn Einer, mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, welcher silberne Tempel der Diana machte, wandte den Handwerkern nicht geringen Gewinn zu. Dieselbigen versammelte er, und die Beiarbeiter desselbigen Handwerks, und sprach: Liebe Männer, ihr wisst, daß wir großen Gewinn von diesem Handel haben. Und ihr seht und hört, daß nicht allein zu Ephesus, sondern auch fast in ganz Asien dieser Paulus vieles Volk überredet und abfällig gemacht hat, dieweil er spricht: Es seien nicht Götter, welche von Händen gemacht werden. Aber es will nicht allein unser Handel in diese Gefahr geraten, daß er nichts gelte, sondern daß auch der Tempel der großen Göttin Diana für nichts geachtet, und dazu ihre Majestät untergehen werde, welcher doch ganz Asien und der Erdkreis Gottesdienst erzeigt. Als sie dieses gehört hatten, und voll Zorns geworden waren, schrien sie und sprachen: Groß ist die Diana der Epheser. Und die ganze Stadt ward voll Getümmels. Sie stürmten aber einmütiglich zu dem Schauplatz und ergriffen den Gajus und Aristarchus aus Mazedonien, des Paulus Gefährten. Da aber Paulus wollte unter das Volk gehen, ließen es ihm die Jünger nicht zu. Auch etliche der Obersten in Asien, die seine guten Freunde waren, fanden zu ihm, und ermahnten ihn, daß er sich nicht auf den Schauplatz begäbe. Etliche nun schrien Dieses, Etliche ein Anders. Denn es war die Gemeinde verwirrt, und der größte Teil wußte nicht, warum sie zusammengekommen waren. Etliche aber vom Volk zogen den Alexander hervor, da ihn die Juden hervorstießen. Alerander aber winkte mit der Hand, daß man stillschweige, und wollte sich vor dem Volk verantworten. Da sie aber inne wurden, daß er ein Jude war, erhob sich eine einhellige Stimme von Allen, die schrien bei zwei Stunden: Groß ist die Diana der Epheser! Da aber der Schreiber das Volk gestillt hatte, sprach er: Ihr Männer von Ephesus, lieber, welcher Mensch ist doch, der nicht wisse, daß die Stadt Ephesus sei eine Pflegerin der großen Göttin Diana, und des vom Himmel gefallenen Bildes? Weil nun dieses unwidersprechlich ist, so gebührt es sich, daß ihr still seid, und nichts Unbedächtiges handelt. Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder Kirchenräuber noch Lästerer euerer Göttin sind. Hat aber Demetrius und die Handwerker, die bei ihm sind, an Jemand einen Anspruch, so hält man Gericht und sind Landvögte da, lasst sie sich unter einander verklagen. Wollt ihr aber etwas Anders handeln, so mag man es abtun in einer ordentlichen Versammlung. Denn wir stehen in der Gefahr, daß wir der Empörung verklagt werden möchten von wegen des heutigen Tages, so doch keine Sache vorbanden ist, damit wir uns solchen Aufruhrs entschuldigen möchten. Und da er solches gesagt, ließ er die Gemeinde gehen. Nachdem aber das Getümmel aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, und segnete sie, und zog aus, daß er nach Mazedonien reise. Und da er dieselbigen Länder durchzogen, und sie ermahnt hatte mit vielen Worten, kam er nach Griechenland. Und nachdem er sich drei Monate daselbst aufgehalten und ihm die Juden nachstellten, als er nach Syrien schiffen wollte, ward er zu Rat wieder umzukehren durch Mazedonien. Es zogen aber mit ihm bis nach Asien, Sopater von Beröa; aus den Thessalonichern aber Aristarchus und Sekundus, und Gajus von Derbe, und Timotheus; aus Asien aber Tychikus und Trophimus. Diese gingen voran, und warteten unser in Troas. Wir aber schifften, nach den Tagen der ungesäuerten Kuchen, von Philippi ab, und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage zubrachten. Aber am ersten Tage der Woche, da die Jünger zusammengekommen waren das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, weil er des andern Tages abreisen wollte, und erstreckte die Rede bis zu Mitternacht, Und es waren viele Lampen auf dem Söller, da sie versammelt waren. Es saß aber ein Jüngling, mit Namen Eutychus, an einem Fenster, und sank in einen tiefen Schlaf, indem Paulus so lange predigte, und ward vom Schlaf überwogen, und fiel hinab vom dritten Boden, und wurde tot aufgehoben. Paulus aber ging hinab, und fiel auf ihn, umfing ihn, und sprach: Macht kein Getümmel, denn seine Seele ist in ihm. Als er aber wieder hinaufgegangen war, und das Brot gebrochen und gekostet hatte, und sich auch lange mit ihnen besprochen hatte, bis der Tag anbrach, zog er also aus. Sie brachten aber den Knaben lebendig, und wurden nicht wenig getröstet. Wir aber waren vorangegangen, und zu Schiff nach Asson gefahren, und wollten von dannen den Paulus zu uns nehmen; denn er hatte es also befohlen, weil er zu Fuß gehen wollte. Als er nun zu uns schlug zu Asson, nahmen wir ihn zu uns, und kamen nach Mitylene. Und von dannen schifften wir, und kamen des folgenden Tages hin Chios gegenüber, des andern Taqes aber fuhren wir zu Land nach Samos, und als wir zu Trogyllion über Nacht geblieben waren, kamen wir des nächsten Tages nach Milet. Denn Paulus hatte beschlossen, vor Ephesus überzuschiffen, daß er nicht in Asien die Zeit zubringen müßte, denn er eilte, daß er, so es ihm möglich wäre, auf den Pfingsttag zu Jerusalem wäre. Aber von Milet sandte er nach Ephesus, und beschickte die Ältesten der Gemeinde. Als sie aber zu ihm gekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr wisst von dem ersten Tage an, da ich nach Asien gekommen bin, wie ich dieselbe ganze Zeit bei euch gewesen bin. Also nämlich daß ich dem Herrn gedient habe mit aller Demut, und mit vielen Tränen und Anfechtungen, die mir widerfahren sind von den Juden, die mir nachstellten. Auch wie ich euch nichts vorenthalten habe, das da nützlich ist, das ich euch nicht verkündigt hätte, und euch gelehrt öffentlich und in den Häusern. Und habe bezeugt, beides, den Juden und Griechen, die Bekehrung zu Gott, und den Glauben an unsern Herrn Jesum Christum. Und nun, seht, ziehe ich schon im Geiste gebunden hin nach Jerusalem, und weiß nicht, was mir daselbst begegnen wird. Ohne daß der heilige Geist in allen Städten bezeugt und spricht: daß Bande und Bedrängnisse auf mich warten. Aber ich achte keines Dinges; ich halte auch mein Leben selbst nicht teuer, auf daß ich meinen Lauf mit Freuden vollende, und den Dienst, den ich empfangen habe von dem Herrn Jesu, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes. Und nun, siehe, ich weiß, daß ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr Alle, durch welche ich gezogen bin, als ich das Reich Gottes gepredigt habe. Darum bezeuge ich euch, an diesem heutigen Tage, daß ich rein bin von euer Aller Blut. Denn ich habe mich nicht entzogen, daß ich euch nicht den ganzen Rat Gottes verkündigt hätte. So habt nun Acht auf euch selbst, und auf die ganze Herde in welcher euch der heilige Geist zu Aufsehern gesetzt bat, daß ihr weiden sollt die Gemeinde Gottes, welche er durch sein eigenes Blut erworben hat. Denn das weiß ich, daß nach meinem Abschied gräuliche Wölfe unter euch kommen werden, die der Herde nicht verschonen werden. Auch aus euch selbst werden Männer aufstehen, die da verkehrte Lehre reden, die Jünger an sich zu ziehen. Darum wacht und denkt daran, daß ich nicht abgelassen habe, drei Jahre, Tag und Nacht, einen Jeglichen mit Tränen zu vermahnen. Und nun, liebe Brüder, befehle ich euch Gott, und dem Wort seiner Gnade, der da mächtig ist, euch zu erbauen, und euch zu geben das Erbe unter Allen, die geheiligt sind. Ich habe von Keinem Silber, noch Gold, noch Kleid begehrt. Ja, ihr wisst selber, daß mir diese Hände zu meiner Notdurft, und derer die bei mir gewesen sind, gedient haben. Ich habe euch durchaus gezeigt, daß man also arbeiten müsse, und die Schwachen aufnehmen, und gedenken an die Worte des Herrn Jesu, da Er gesagt hat: Geben ist seliger, denn nehmen. Und als er dieses gesagt hatte, kniete er nieder, und betete mit ihnen Allen. Es war aber viel Weinen unter ihnen Allen, und sie fielen dem Paulus um den Hals, und küßten ihn heftig. Und waren am allermeisten betrübt über dem Worte, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie begleiteten ihn an das Schiff. Als wir nun auf die Höbe gekommen, und von ihnen abgerissen geworden waren, kamen wir geraden Laufes nach Kos, und am folgenden Tage nach Rhodus, und von dannen nach Patara. Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönizien fuhr, traten wir hinein, und fuhren auf die Höhe. Als wir aber der Insel Zypern ansichtig geworden, ließen wir sie zur linken Hand, und schifften nach Syrien, und landeten zu Tyrus, denn daselbst wollte das Schiff die Last ausladen. Und als wir Jünger fanden, blieben wir daselbst sieben Tage. Dieselben sagten dem Paulus durch den Geist, er sollte nicht hinauf nach Jerusalem ziehen. Als wir aber dieselben Tage zugebracht halten, zogen wir aus, und reisten fort, und sie begleiteten uns Alle, mit Weib und Kindern, bis hinaus vor die Stadt. Und wir knieten nieder am Ufer, und beteten. Und als wir einander gesegnet hatten, traten wir in's Schiff; jene aber kehrten wieder zu den Ihrigen. Wir aber vollbrachten die Schifffahrt, und kamen von Tyrus nach Ptolemais, und grüßten die Brüder, und blieben einen Tag bei ihnen. Des andern Tages aber zogen wir aus, nämlich Paulus und die wir um ihn waren, und kamen nach Cäsarea; und gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, (der Einer von den Sieben war,) und blieben bei ihm. Derselbe hatte vier Töchter, die waren Jungfrauen, und weissagten. Und als wir viele Tage da blieben, reiste herab ein Prophet aus Judäa, mit Namen Agabus. Und als er zu uns gekommen war, nahm er den Gürtel des Paulus, und band die Hände und Füße, und sprach: Dieses sagte der heilige Geist: Den Mann, dessen dieser Gürtel ist, werden die Juden also zu Jerusalem binden, und in der Heiden Hände überantworten. Als wir aber dieses gehört hatten, baten wir ihn, beide, wir und die desselben Orts waren, daß er nicht hinauf nach Jerusalem zöge. Paulus aber antwortete: Was macht ihr, daß ihr weint, und brecht mir mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu Jerusalem zu sterben, um des Namens des Herrn Jesu willen. Da er sich nun nicht überreden ließ, gaben wir uns zur Ruhe, und sprachen: Des Herrn Wille geschehe! Aber nach denselben Tagen nahmen wir unsere Bündel hinweg, und zogen hinauf nach Jerusalem. Es kamen aber auch etliche Jünger von Casarea mit uns, und führten Einen aus Zypern, mit Namen Mnason, mit ihnen, der ein alter Jünger war, bei dem wir herbergen sollten. Da wir nun nach Jerusalem gekommen waren, nahmen uns die Brüder gern auf. Des folgenden Tages aber ging Paulus mit uns hinein zu Jakob, und es kamen auch die Ältesten alle dahin. Und als er sie gegrüßt hatte, erzählte er Eines nach dem Andern, was Gott getan hatte unter den Heiden durch seinen Dienst. Sie aber, als sie das gehört hatten, priesen sie den Herrn, und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wie viele Tausend Juden sind, die gläubig geworden sind, und sind alle Eiferer über dem Gesetz. Sie sind aber durch das gemeine Geschrei berichtet geworden von dir, daß du lehrest von Moses abfallen alle Juden, die unter den Heiden sind, indem du sagst: sie sollen ibre Kinder nicht beschneiden, auch nicht nach den Gebräuchen des Gesetzes wandeln. Wie ist ihm denn nun zu tun? Es muß in alle Wege die Menge zusammenkommen, denn sie werden hören, daß du gekommen bist. So tue nun dieses, das wir dir sagen. Wir haben vier Männer, die haben ein Gelübde auf Ihnen. Dieselbigen nimm zu dir, und heilige dich samt ihnen, und wende Kosten an für sie, daß sie das Haupt bescheren, und Alle vernehmen, daß der Dinge nichts sei, welche sie von dir durch das gemeine Geschrei gehört haben, sondern daß auch du also einhergehst, daß du das Gesetz haltest. Von den Gläubigen aber aus den beiden haben wir geschrieben, und beschlossen, daß sie nichts dergleichen halten sollen, sondern sie sollen sich nur bewahren vor dem Götzenopfer, und dem Blut, und Ersticktem, und Hurerei. Da nahm Paulus die Männer zu sich, und heiligte sich des nächsten Tages, samt ihnen, und ging in den Tempel, und kündigte die Anzahl der Tage der Reinigung an, bis daß für einen Jeglichen unter ihnen das Opfer geopfert ward. Als aber die sieben Tage begannen vollendet zu werden, sahen ihn die Juden aus Asien im Tempel, und erregten das ganze Volk, und legten die Hände an ihn. Und schrien: Ihr Männer von Israel, helft, dieses ist der Mensch, der alle Menschen allenthalben lehrt wider dieses Volk, und das Gesetz, und diesen Ort. Auch dazu hat er Griechen in den Tempel geführt, und hat also diesen heiligen Ort gemein gemacht. Denn sie hatten zuvor Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt gesehen, denselben meinten sie, hätte Paulus in den Tempel hineingeführt. Und die ganze Stadt ward bewegt, und es war ein Zulauf des Volks. Und sie ergriffen den Paulus, und zogen ihn zum Tempel hinaus; und alsbald wurden die Türen zugeschlossen. Da sie nun Anstalt machten ihn zu töten, kam das Geschrei hinauf vor den Oberhauptmann der Rotte, daß das ganze Jerusalem in Verwirrung sei. Der nahm von Stund an Kriegsknechte und Unterhauptmänner zu sich, und lief zu ihnen hinab. Sie aber, als sie den Oberhauptmann und die Kriegsknechte sahen, hörten sie auf, den Paulus zu schlagen. Da nahete der Oberhauptmann hinzu, und griff ihn, und ließ ihn binden mit zwei Ketten, und fragte, wer er wäre, und was er getan hätte? Einer aber schrie Dieses, der Andere Das, im Volk. Da er aber nichts Gewisses erfahren konnte von wegen des Getümmels, hieß er ihn in das Lager führen. Und als er an die Staffeln gekommen war, geschah es, daß er von den Kriegsknechten getragen werden musste, von wegen der Gewalt des Volks. Denn die Menge des Volks folgte nach, und schrie: Hinweg mit ihm! Als aber Paulus jetzt zum Lager eingeführt werden sollte, sprach er zu dem Oberhauptmann: Darf ich etwas mit dir reden? Er aber sprach: Kannst du griechisch? Bist du denn nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen viertausend Meuchelmörder zur Aufruhr bewegt, und in die Wüste hinaus geführt hat? Paulus aber sprach: Ich zwar bin ein jüdischer Mann, von Tarsus, ein Bürger einer nicht unberühmten Stadt in Cilizien. Ich bitte dich, erlaube mir zu dem Volke zu reden, Als er es aber ihm erlaubt hatte, trat Paulus auf die Staffeln, und winkte dem Volk mit der Hand, daß es schweigen sollte. Da nun eine große Stille war, redete er zu ihnen in hebräischer Sprache, und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder und Väter, hört meine Verantwortung, die ich jetzt bei euch tun will. Da sie aber hörten, daß er sie in hebräischer Sprache anredete, erzeigten sie sich noch stiller. Und er sprach zu ihnen: Ich bin zwar ein jüdischer Mann, zu Tarsus, in Cilizien, geboren, aber in dieser Stadt erzogen, bei den Füßen Gamaliels sorgfältig im väterlichen Gesetz unterwiesen, und war ein Eiferer um Gott, gleich wie ihr Alle heutiges Taqes seid. Als der ich diesen Weg bis zum Tode verfolgt habe, indem ich beide, Männer und Weiber, in Bande und in Kerker überantwortete, Wie mir auch der Hohepriester und der ganze Rat der Ältesten Zeugnis gibt, von welchen ich auch Briefe an die Brüder mitnahm, und reiste nach Damaskus, daß ich auch diejenigen, die daselbst waren, gebunden nach Jerusalem führte, auf daß sie gepeinigt würden. Es geschah aber, da ich hinzog, und nahe bei Damaskus war, um den Mittag, da umblitzte mich schnell ein großes Licht vom Himmel. Und ich fiel zu Boden, und hörte eine Stimme, die sprach zu mir: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Ich aber anlwortete: Herr, wer bist du? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst? Die aber mit mir waren, sahen zwar das Licht, und erschraken, die Stimme aber Dessen, der mit mir redete, verstanden sie nicht. Ich sprach aber: Herr, was soll ich tun? Der Herr aber sprach zu mir: Stehe auf, und gehe nach Damaskus, daselbst wird man dir von Allem sagen, das dir zu tun verordnet ist. Als ich aber von der Klarheit desselben Lichts nichts sehen konnte, ward ich von denen, die bei mir waren, bei der Hand geleitet, und kam also nach Damaskus. Es war aber ein gottesfürchtiger Mann nach dem Gesetz, Ananias, der ein gutes Zeugnis bei allen Juden, die daselbst wohnten, hatte. Der kam zu mir, trat herzu, und sprach zu mir: Saul, lieber Bruder, siehe aufwärts. Und ich sah ihn zu derselben Stunde an, Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich verordnet, daß du seinen Willen erkennen solltest, und den Gerechten sehen, und die Stimme aus seinem Munde hören. Denn du wirst sein Zeuge bei allen Menschen sein, derer Dinge die du gesehen und gehört hast. Und nun, was verziehst du? Stehe auf, und laß dich taufen, und deine Sünden abwaschen, und rufe den Namen des Herrn an. Es widerfuhr mir aber, da ich wieder nach Jerusalem kam und im Tempel betete, daß ich entzückt ward, und sah Ihn. Da sprach Er zu mir: Eile, und mache dich behend von Jerusalem hinaus, denn sie werden dein Zeugnis von mir nicht annehmen. Und ich sprach: Herr, sie wissen wohl, daß ich in die Kerker legte, und mit Ruten strich in den Synagogen hin und wieder, diejenigen, so an Dich glaubten. Und da das Blut des Stephanus, Deines Zeugen, vergossen wurde, stand ich auch dabei, und hatte ein Wohlgefallen daran, daß er hingerichtet wurde, und verwahrte denen die Kleider, die ihn hinrichteten. Und Er sprach zu mir: Gehe hin, denn, ich will dich ferne zu den Heiden aussenden. Sie hörten ihm aber zu bis auf dieses Wort; da erhoben sie ihre Stimme, und sprachen: Hinweg mit Solchem von der Erde, denn es ist nicht billig, daß er lebe. Da sie aber schrien, und die Kleider abwarfen, und den Staub in die Luft warfen, Ließ ihn der Oberhauptmann in das Lager führen, und sagte, daß man ihn mit Geißeln (peinlich) befragen sollte, auf daß er erführe, um welcher Ursache willen sie also über ihn schrien. Als sie ihn aber gestreckt hatten, daß er gegeißelt würde, sprach Paulus zu dem Unterhauptmann, der dabei stand: Ist's euch zugelassen, einen römischen Menschen ohne Urteil und Recht zu geißeln? Da das der Unterhauptmann hörte, ging er zu dem Oberhauptmann und zeigte ihm dieses an, und sprach: Siehe zu, was du machen willst, denn dieser Mensch ist ein Römer. Da trat der Oberhauptmann hinzu, und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er aber sprach: Ja. Und der Oberhauptmann antwortete: Ich habe dieses Bürgerrecht mit einer großen Summe Geldes zuwege gebracht. Paulus aber sprach: Ich aber bin als ein Römer geboren. Da traten alsobald, die ihn peinlich befragen sollten, von ihm ab. Und der Oberhauptmann fürchtete sich, da er vernommen hatte, daß er ein Römer war, und weil er ihn gebunden hatte. Des andern Tages aber wollte er gewiß erfahren, warum er von den Juden verklagt würde, und löste ihn von den Banden, und hieß die HohenPriester und ihren ganzen Rat kommen, und führte den Paulus hervor und stellte ihn vor sie. Paulus aber sah den Rat starr an, und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe mit allem guten Gewissen vor Gott gewandelt bis auf diesen Tag. Der Hohepriester Ananias aber befahl denen, die um ihn standen, daß sie ihn auf den Mund schlügen. Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand. Sitzt du und richtest mich nach dem Gesetz, und heißest mich schlagen wider das Gesetz? Die aber umher standen, sprachen: Schmähst du den Hohenpriester Gottes? Und Paulus sprach: Liebe Brüder, ich wußte es nicht, daß er der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Dem Obersten deines Volkes sollst du nicht fluchen. Als aber Paulus wußte, daß der eine Teil Sadduzäer, der andere Teil aber Pharisäer waren, schrie er im Rat: Ihr Männer, liebe Brüder, ich bin ein Pharisäer und eines Pharisäers Sohn; ich werde vor Recht gestellt von wegen der Hoffnung und Auferstehung der Toten. Da er aber dieses geredet hatte, ward ein Aufruhr zwischen den Pharisäern und Sadduzäern, und die Menge spaltete sich. Denn die Sadduzäer sagen, es sei keine Auferstehung, noch Engel, noch Geist; die Pharisäer aber bekennen Beides. Es war aber ein großes Geschrei. Und die Schriftgelehrten von der Pharisäer Teil standen auf und stritten, und sprachen: Wir finden nichts Arges an diesem Menschen. Hat aber ein Geist oder Engel mit ihm geredet, so lasst uns nicht wider Gott streiten. Da aber ein großer Aufruhr geworden war, besorgte der Oberhauptmann, es möchte Paulus von ihnen zerrissen werden, und hieß deswegen das Kriegsvolk hinabgehen, und ihn von ihnen reißen, und in das Lager führen. In der nächsten Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Paulus sei getrost; denn wie du von mir zu Jerusalem gezeugt hast, also mußt du auch zu Rom zeugen. Da es aber Tag geworden war, schlugen sich etliche Juden zusammen, und verschworen sich, und sprachen, daß sie weder essen noch trinken wollten, bis daß sie den Paulus getötet hätten. Ihrer aber waren mehr denn vierzig, die also zusammengeschworen hatten. Die gingen zu den Obersten der Priester und zu den Ältesten, und sprachen: Wir haben uns hart verschworen, nichts zu kosten, bis wir den Panlns getötet haben. So tut nun ihr, samt dem Rate, dem Oberhauptmann kund, daß er ihn Morgens zu euch führe, als wolltet ihr seine Sachen genauer untersuchen. Wir aber sind bereit ihn zu töten, ehe denn er herzunahe. Da aber des Paulus Schwestersohn die Nachstellung hörte, kam er dar, und ging ins Lager, und verkündigte es dem Paulus. Paulus aber rief einen von den Unterhauptmännern zu sich, und sprach: Diesen Jüngling führe hin zu dem Oberhauptmann, denn er hat ihm etwas zu verkündigen. Der nahm ihn zu sich, und führte ihn zum Oberhauptmann, und sprach: Der gebundene Paulus rief mir zu sich, und bat mich, diesen Jüngling zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen habe. Da nahm ihn der Oberhauptmann bei der Hand, und wich an einen besondern Ort, und fragte ihn: Was ist es, das du mir zu verkündigen hast? Er aber sprach: Die Juden sind Eins geworden, dich zu bitten, daß du morgen den Paulus vor den Rat führen lassest, als wollten sie sich genauer von ihm erkundigen. Du aber traue ihnen nicht, denn es stellen ihm mehr denn vierzig Männer unter ihnen nach, die sich verschworen haben, weder zu essen noch zu trinken, bis sie den Paulus werden getötet haben, und sind jetzt bereit, und warten auf deinen Bescheid. Da ließ der Oberhauptmann den Jüngling von sich, und gebot ihm, daß er Niemanden sagte, daß er ihm solches eröffnet hätte. Und er rief zwei Unterhauptmänner zu sich, und sprach: Rüstet zweihundert Kriegsknechte, daß sie gen Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter, und zweihundert Schützen, auf die dritte Stunde der Nacht. In gleichem, daß sie Lasttiere bestellten, auf daß sie den Paulus darauf setzten, und brächten ihn bewahrt zu Felix dem Landpfleger. Und schrieb einen Brief, dieses Inhalts: Klaudius Lysias, dem vortrefflichen Landpfleger Felix, Freude zuvor! Diesen Mann hatten die Juden gegriffen, und wollten ihn getötet haben. Da kam ich mit dem Kriegsvolk dazu, und errettete ihn, nachdem ich vernommen, daß er ein Römer wäre. Da ich aber die Sache untersuchen, wollte, um welcher willen sie ihn beschuldigten, führte ich ihn in ihren Rat. Da befand ich, daß er über gewisse Streitfragen ihres Gesetzes beschuldigt ward, aber keine Anklage hatte, welche des Todes oder der Bande wert wäre. Und da mir angezeigt geworden war, daß etliche Juden auf ihn lanerten, sandte ich ihn von Stund an zu dir? und gebot auch den Klägern, daß sie vor dir sagten, was sie wider ihn hatten. Gehab dich wohl. Die Kriegsknechte nun nahmen den Paulus, wie ihnen befohlen war, und führten ihn bei der Nacht nach Antipatris hin. Des andern Tages aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen, und kehrten wiederum zum Lager. Und da dieselben nach Cäsarea kamen, überantworteten sie den Brief dem Landpfteger, und stellten ihm den Paulus auch dar. Da nun der Landpfleger den Brief gelesen hatte, fragte er, aus welcher Provinz er wäre? Und da er erkundigte, daß er aus Zilicien wäre, Sprach er: Ich will dich verhören, wenn deine Verkläger auch da sein werden. Und hieß ihn in dem Richthaus Herodes verwahren. Über fünf Tage aber zog der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und mit einem Redner, Tertullus, hinab, die erschienen vor dem Landpfleger wider Paulus. Da er aber berufen geworden war, fing Tertullus an zu verklagen, und sprach: Daß wir in großem Frieden durch dich leben, und diesem Volke viele löbliche und glückliche Taten durch deine Vorsichtigkeit wiederfahren, vortrefflichster Felix, das nehmen wir in alle Wegen und allenthalben mit allem Dank an. Auf daß ich dich aber nicht zu lang aufhalte, bitte ich dich, du wollest uns kürzlich nach deiner Gelindigkeit hören. Denn wir haben diesen Mann befunden, daß er schädlich ist, und unter allen Juden auf dem ganzen Erdkreis Aufruhr erregt, und daß er ein Rädelsführer der Sekte der Nazarener ist. Der sich auch unterstanden hat, den Tempel zu entheiligen; welchen wir auch gegriffen hatten, und wollten ihn nach unserm Gesetze gerichtet haben. Aber Lysias, der Oberhauptmann, kam dazwischen, und führte ihn mit großer Gewalt aus unsern Händen hinweg. Und hieß seine Ankläger zu dir kommen. Bei welchem du dich dessen Alles erkundigen kannst, dessen wir ihn verklagen, so du es erforschen willst. Die Juden aber stimmten auch mit ein, und sprachen, es verhalte sich also. Paulus aber, da ihm der Landpfleger gewinkt hatte zu reden, antwortete: Dieweil ich weiß, daß du in diesem Volk nun viele Jahre ein Richter bist, will ich mit desto bessern Mute mich verantworten. Denn du kannst erkennen, daß nicht mehr als zwölf Tage sind, daß ich hinaufgegangen bin, um in Jerusalem anzubeten. Auch haben sie mich nicht gefunden im Tempel mit Jemanden reden, oder das Volk zusammenrotten, weder in den Synagogen, noch in der Stadt. Sie können auch nicht auf mich bringen, wessen sie mich jetzt verklagen. Dieses bekenne ich aber, daß ich nach dem Wege, den sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner Väter also diene, als der ich Allem glaube, was in dem Gesetz und in den Propheten geschrieben steht. Und habe die Hoffnung zu Gott, auf welche auch Diese selbst warten, nämlich, daß eine Auferstehung der Toten geschehen werde, beide, der Gerechten und Ungerechten. Unterdessen aber übe ich mich allezeit, ein unverletztes Gewissen zu haben, beides, bei Gott und den Menschen. Aber nach vielen Jahren bin ich gekommen, und habe meinem Volk ein Almosen und Opfer gebracht, Darüber fanden mich etliche Juden aus Asien, da ich mich im Tempel geheiligt hatte ohne Zusammenrottung oder Volksauflauf. Welche hier vor dir sein sollten und mich verklagen, so sie etwas wider mich hätten. Oder laß Diese selbst sagen, ob sie was Unrechtes an mir gefunden haben, als ich vor dem Rate stand, Es sei denn um dieses einzigen Wortes zu tun, das ich geschrien habe, als ich unter ihnen stand: Von wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute von euch vor Recht gestellt. Da aber Felix, solches gehört batte, zog er sie auf, (als der dieses Weges eine genaue Wissenschaft hatte,) und sprach: Wenn Lysias, der Oberhauptmann, herabgekommen sein wird, so will ich euere Sache vollkommen erkennen. Er befahl aber dem Unterhauptmann, daß Paulus verwahrt würde, und Linderung haben möchte, und daß er Niemanden von den Seinen wehrte, ihm zu dienen, oder zu ihm zu kommen. Nach etlichen Tagen aber kam Felix mit seinem Weibe Drusilla, die eine Jüdin war, und ließ den Paulus vor sich kommen, und hörte ihn von dem Glauben an Christum. Da aber Paulus von der Gerechtigkeit und Keuschheit und dem zukünftigen Gerichte redete, erschrak Felix, und antwortete: Gehe hin auf diesesmal; wenn ich aber gelegene Zeit bekommen werde, will ich dich herrufen lassen. Er hoffte aber daneben, daß ihm von Paulus Geld gegeben werden sollte, daß er ihn ledig gäbe. Darum er ihn auch oft kommen ließ, und sich mit ihm besprach. Als aber zwei Jahre um waren, bekam Felix den Portius Festus zum Nachfolger. Felix aber wollte den Juden eine besondere Gunst erzeigen, und ließ Paulus gebunden zurück. Da nun Festus in die Provinz gekommen war, zog er über drei Tage von Cäsarea hinauf gen Jerusalem. Da erschienen der Hohepriester und die Vornehmsten der Juden wider Paulus vor ihm, und machten ihm ihre Vorstellungen, Und baten um Gunst wider ihn, daß er ihn gen Jerusalem bringen ließe, und bestellten Laurer, daß sie ihn unterwegs umbrächten. Festus aber antwortete: Paulus zwar würde zu Cäsarea verwahrt, er aber würde in Kurzem selbst wieder dahin ziehen. Welche nun unter euch (sprach er) können, die mögen mit hinabziehen, und den Mann verklagen, so etwas an ihm ist. Da er aber nicht mehr denn zehn Tage bei ihnen zugebracht hatte, zog er hinab nach Cäsarea. Und des andern Tages setzte er sich auf den Richterstuhl, und ließ den Paulus holen. Da derselbige aber dargekommen war, traten die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, umher, und brachten viele und schwere Klagen wider Paulus vor, welche sie nicht zu beweisen vermochten. Dieweil er sich verantwortete, sprechend: Ich habe weder an der Juden Gesetz, noch an dem Tempel, noch an dem Kaiser mich in etwas versündigt. Festus aber wollte den Juden eine Gunst erzeigen, und antwortete dem Paulus und sprach: Willst du hinauf nach Jerusalem ziehen, und daselbst von wegen dieser Sache vor mir zu Gerichte stehen? Paulus aber sprach: Ich stehe vor des Kaisers Richterstuhl; daselbst soll ich vor Gericht stehen. Den Juden habe ich kein Leid getan, wie du auch gar wohl weißt. Habe ich aber Jemanden Leid getan, und etwas, so des Todes wert ist, gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben. Ist aber der Dinge, deren sie mich verklagen, keines, so kann mich Niemand ihnen übergeben. Ich appelliere an den Kaiser. Da besprach sich Festus mit dem Rat, und antwortete: Du hast an den Kaiser appelliert, zum Kaiser sollst du ziehen. Als aber etliche Tage verflossen waren, kamen der König Agrippas und Bernice nach Cäsarea, den Festus zu begrüßen. Und da sie daselbst viele Tage zugebracht hatten, legte Festus dem König den Handel von Paulus vor, und sprach: Es ist ein Mann von Felix in Banden hinterlassen, Um welches willen die Hohenpriester und Ältesten der Juden vor mir erschienen sind, da ich zu Jerusalem war, und baten mich, ich sollte ihn verurteilen. Welchen ich antwortete: Es sei der Römer Gebrauch nicht, daß sie einen Menschen hingeben sollten umzubringen, ehe denn der Verklagte seine Kläger vor dem Angesicht habe, und Raum empfange, sich der Anklage zu verantworten. Da sie nun hierher zusammengekommen waren, machte ich keinen Aufschub, und setzte mich des andern Tages auf den Richterstuhl, und hieß den Mann holen. Von welchem die Kläger, nachdem sie aufgetreten waren, der Sachen keine vorbrachten, deren ich mich versah. Sondern sie hatten etliche Fragen wider ihn von ihrem Aberglauben, und von einem verstorbenen Jesu, von welchem Paulus sagte, er lebe. Als ich mich aber auf diese Fragen nicht verstand, sprach ich: Ob er gen Jerusalem reisen, und daselbst von wegen dieser Dinge zu Gerichte stehen wollte? Da aber Paulus appellierte, daß er bis auf der kaiserlichen Majestät Erkenntnis behalten würde, hieß ich ihn verwahren, bis daß ich ihn zum Kaiser sende. Agrippas aber sprach zu Festus: Ich wollte den Menschen auch gern hören. Er aber sprach: Morgen sollst du ihn hören. Am andern Tage nun, als Agrippas und Bernice mit großem Gepränge daher kamen, und in das Richthaus gingen mit den Oberhauptleuten und vornehmsten Männern der Stadt, ward Paulus auf des Festus Befehl hergebracht. Und Festus sprach: Lieber König Agrippas, und alle ihr Männer, die ihr hier mit uns zugegen seid, da seht ihr Den, um deswillen die ganze Menge der Juden bei mir angelangt ist, beides, zu Jerusalem und auch hier, und haben geschrien: er solle nicht länger leben. Ich aber, da ich vernahm, daß er nichts getan hatte, das des Todes wert sei, und er auch selber an die kaiserliche Majestät appellierte, habe ich beschlossen, ihn zu senden. Von welchem ich doch nichts Gewisses habe, das ich dem Herrn schreibe. Darum habe ich ihn vor euch hervorbringen lassen, allermeist aber vor dich, König Agrippas, auf daß ich nach geschehener Erforschung haben möge, was ich schreibe. Denn es dünkt mich ein unvernünftiges Ding zu sein, einen Gefangenen zu schicken und nicht auch die Klagen wider ihn anzuzeigen. Agrippas aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich zu reden. Da verantwortete sich Paulus, nachdem er die Hand ausgestreckt hatte. Ich schätze mich glücklich, lieber König Agrippas, daß ich mich heute vor dir aller der Sachen halben verantworten soll, deren ich von den Juden angeklagt werde. Allermeist, weil du alle Gebräuche und Fragen der Juden weißt. Darum bitte ich dich, du wollest mich geduldig anhören. Zwar mein Leben von Jugend auf, wie es von Anfang unter meinem Volke zu Jerusalem zugebracht wurde, wissen alle Juden, Als die vorhin wohl wissen (wenn sie es bezeugen wollen,) daß ich von meinen Vorfahren her ein Pharisäer gewesen bin, welches die strengste Sekte unsers Gottesdienstes ist. Und nun stehe ich vor Recht, von wegen der Hoffnung der Verheißung, welche von Gott zu unsern Vätern geschehen ist, Zu welcher hoffen die zwölf Stämme der Unsern zu gelangen, indem sie Tag und Nacht mit großem Eifer Gott dienen. Dieser Hoffnung halben werde ich, lieber König Agrippas, von den Juden angeklagt. Wie? wird das für unglaublich bei euch gehalten, daß Gott Tote auferweckt? Ich zwar meinte auch bei mir selbst, ich müßte dem Namen des Jesu von Nazareth Vieles zuwider tun. Wie ich denn auch zu Jerusalem getan habe; denn viele der Heiligen habe ich in die Kerker verschlossen, nachdem ich von den Hohenpriestern Macht empfangen hatte, und wenn sie hingerichtet wurden, half ich das Urteil wider sie sprechen. Und durch alle Synagogen peinigte ich sie oft, und zwang sie zu lästern, und wütete überaus wider sie, und verfolgte sie auch bis in die fremden Städte. Über welchem Handel, als ich auch nach Damaskus reiste, mit Vollmacht und Befehl von den Hohenpriestern, Sah ich, lieber König, mitten am Tage auf dem Wege, daß ein Licht vom Himmel, heller denn der Sonnenglanz, mich und die mit mir reisten, umleuchtete. Da wir aber Alle zur Erde niedergefallen waren, hörte ich eine Stimme zu mir reden, und in hebräischer Sprache sprechen: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer werden, wider den Stachel auszuschlagen. Ich aber sprach: Herr! wer bist Du? Er aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Aber stehe auf, und tritt auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, daß ich dich zum Diener und Zeugen ordne, deren Dinge, die du gesehen hast, und mit welchen ich dir noch erscheinen will. Indem ich dich von diesem Volke erretten werde und von den Heiden, zu welchen ich dich jetzt sende. Ihre Augen aufzutun, und sie von der Finsternis zu dem Licht zu bekehren, und von der Gewalt des Satans zu Gott, auf daß sie Vergebung der Sünden und das Erbe unter denen, die geheiligt sind, empfangen, durch den Glauben an mich. Daher, lieber König Agrippas, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam. Sondern verkündigte zuerst denen zu Damaskus, und zu Jerusalem, und in der ganzen Gegend des jüdischen Landes, auch den Heiden, daß sie andern Sinnes würden, und sich zu Gott bekehrten, und Werke täten, die der Bekehrung geziemen. Um dieser Dinge willen haben mich die Juden im Tempel gegriffen, und haben Anstalt gemacht, mich umzubringen. Aber nachdem ich Hilfe von Gott bekommen, stehe ich bis auf diesen Tag, und lege mein Zeugnis ab vor Niedrigen und Großen, und sage nichts außer dem, was die Propheten und Moses geredet haben, daß es geschehen sollte. Nämlich, daß Christus leiden, und der Erste aus der Auferstehung von den Toten sein sollte, und dem Volk und den Heiden ein Licht verkündigen. Da er aber dieses zur Verantwortung redete, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du rasest, deine große Wissenschaft macht dich rasend. Er aber sprach: Allervortrefflichster Festus, ich rase nicht, sondern ich rede wahre und vernünftige Worte. Denn der König weiß solche Dinge wohl, zu welchem ich auch frei und unverholen rede. Denn ich glaube nicht, daß ihm dieser Dinge etwas verborgen sei, sintemal dieses nicht im Winkel geschehen ist. Glaubst du, König Aqrippas, den Propheten? Ich weiß, daß du glaubst. Agrippas aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, du überredetest mich, daß ich ein Christ werde. Paulus aber sprach: Ich wünschte von Gott, es fehle gleich an viel oder wenig, daß nicht allein du, sondern auch Alle, die mich heute hören, solche würden, wie ich bin, ausgenommen diese Bande. Und da er dieses gesagt, stand der König auf, und der Landpfleger, und die Bernice, und die bei ihnen gesessen waren, Und gingen beiseits, redeten mit einander, und sprachen: Dieser Mensch hat nichts getan, das des Todes oder der Bande wert sei. Agrippas aber sprach zu Festus: Dieser Mensch hätte können ledig gelassen werden, wenn er nicht an den Kaiser appelliert hätte. Da es aber beschlossen war, daß wir in Italien schiffen sollten, übergaben sie den Paulus und etliche andere Gefangene einem Unterhauptmann, mit Namen Julius, von der kaiserlichen Rotte. Da wir aber in ein adramyttisches Schiff getreten waren, als die wir durch die Örter nach Asien schiffen wollten, fuhren wir vom Lande. Und es war bei uns Aristarchus aus Mazedonien, von Thessalonich. Und des andern Tages landeten wir zu Sidon an. Und Julius hielt sich leutselig gegen Paulus, und erlaubte ihm zu seinen Freunden zu gehen, und seiner zu pflegen. Und von dannen stießen wir ab, und schifften unter Zypern hin, darum, daß uns die Winde entgegen waren. Und als wir das Meer, das an Zilicien und Pamphylien liegt, durchschifft hatten, kamen wir nach Myra in Lycien. Und als der Unterhauptmann ein Schiff von Alexandrien daselbst gefunden hatte, welches nach Italien schiffte, lud er uns darauf. Da wir aber in vielen Tagen langsam schifften, und kaum an Knidus kamen, (denn der Wind ließ uns nicht hinzu,) schifften wir unter Kreta hin, neben Salmone. Und fuhren kaum vorüber, da kamen wir an einen Ort, der die schöne Schifflände heißt, dabei die Stadt Lasäa nahe war. Da aber viele Zeit vergangen war, und die Schifffahrt nunmehr gefährlich war, darum, daß auch die Fasten schon vorüber war, vermahnte sie Paulus. Und sprach zu ihnen: Liebe Männer, ich sehe, daß die Schifffahrt mit Nachteil und großem Schaden nicht allein der Ladung und des Schiffes, sondern auch unser selbst, fortgesetzt wird. Aber der Unterhauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr, denn dem was Paulus sagte. Und weil der Hafen ungelegen war zu überwintern, gaben die meisten den Rat, von dannen zu fahren, ob sie nach Phönix zu überwintern kommen könnten, welches ein Hafen in Kreta ist, gegen dem Wind Südwest und Nordwest. Da aber der Südwind sanft wehte, und sie meinten, sie hätten ihr Vornehmen nun erhalten, stießen sie vom Lande, und fuhren hart an der Insel Kreta vorüber. Nicht lange aber danach stieß auf dieselbe ein Windwirbel, den man Ostnord nennt. Und da das Schiff ergriffen ward, und sich nicht wider den Wind entgegen richten konnte, gaben wir es dahin und schwebten also. Als wir aber unten an eine kleine Insel, welche Klauda heißt, getrieben wurden, da konnten wir des Nachens kaum mächtig werden. Den zogen sie hinauf und brauchten der Hilfe, indem sie denselben unten an das Schiff banden; und weil sie fürchteten, sie möchten in eine Syrte (Sandbank) fallen, ließen sie die Segel hinunter, und fuhren also. Und als wir heftig durch das Ungewitter umhergetrieben wurden, da taten sie des folgenden Tages den Auswurf. Und am dritten Tage warfen wir mit unsern Händen das Schiffgeräte hinaus. Da aber in vielen Tagen weder Sonne noch Gestirn erschien, und nicht ein kleines Ungewitter über uns schwebte, war nunmehr alle Hoffnung unsers Lebens weggenommen. Dieweil man aber lange nichts gegessen hatte, trat Paulus in's Mittel unter sie, und sprach: Liebe Männer, man sollte mir gehorchen und nicht von Kreta abgeschifft sein, und uns dieses Leides und Schadens überhoben haben. Und nun ermahne ich euch, daß ihr wohlgemut seid; denn Keines Leben von euch wird verloren gehen, sondern nur das Schiff. Denn diese Nacht ist der Engel Gottes, dessen ich bin, und dem ich diene, bei mir gestanden, sprechend: Fürchte dich nicht, Paulus, du mußt vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir Alle die geschenkt, die mit dir schiffen. Darum, liebe Männer, seid wohlgemut, denn ich glaube Gott, daß es also geschehen werde, wie er zu mir gesagt hat. Wir müssen aber an eine Insel ausgeworfen werden. Da aber die vierzehnte Nacht gekommen war, und wir in dem adriatischen Meere fuhren um die Nacht, wähnten die Schiffleute, es sei in der Nähe Land. Und sie senkten das Grundblei ein, und fanden zwanzig Klafter tief; und über ein wenig von dannen senkten sie das Grundblei abermals, und fanden fünfzehn Klafter. Da fürchteten sie sich, sie würden an rauhe Örter anstoßen, und warfen hinten am Schiff vier Anker, und wünschten, daß es Tag würde. Da aber die Schiffleute die Flucht suchten aus dem Schiff, und den Nachen hinab in das Meer ließen, unter dem Schein, als wollten sie die Anker vorne aus dem Schiffe lassen; Sprach Paulus zu dem Unterhauptmann und zu den Kriegsknechten: Wenn Diese nicht im Schiffe bleiben, so könnt ihr nicht beim Leben erhalten werden. Da hieben die Kriegsknechte die Stricke ab von dem Nachen, und ließen ihn hinausfallen. Unterdessen aber bis es Tag wurde, ermahnte sie Paulus Alle, daß sie Speise zu sich nähmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, daß ihr wartet und ungegessen geblieben seid, und habt nichts zu euch genommen. Darum ermahne ich euch, Speise zunehmen, denn dieses dienet zu euerer Erhaltung, denn es wird euerer Keinem kein Haar vom Haupte fallen. Und da er dieses gesagt, nahm er das Brot, dankte Gott vor ihnen Allen, und brach es, und fing an zu essen. Da wurden sie Alle wohlgemut, und nahmen auch Speise. Unser aber Aller zusammen im Schiffe waren zweihundert und sechs und siebenzig Seelen. Und da sie satt geworden waren, erleichterten sie das Schiff, und warfen das Getreide in's Meer. Und da es Tag geworden war, kannten sie das Land nicht; sie wurden aber eines Meerbusens gewahr, der hatte ein Ufer, und wurden zu Rat, das Schiff dahin anzutreiben, so sie konnten. Und da sie die Anker aufgezogen hatten, ließen sie das Schiff dem Meere, und lösten, zugleich die Ruderbande auf und richteten die Segel nach dem Winde, und trachteten nach dem Ufer. Als sie aber an einen Ort angefahren waren, welcher auf beiden Seiten Meer hatte, stießen sie das Schiff an, und das Vorderteil des Schiffes haftete fest, und blieb unbeweglich stehen, aber das Hinterteil zerbrach von der Gewalt der Wellen, Die Kriegsknechte aber waren zu Rat geworden, die Gefangenen zu töten, daß nicht Jemand herausschwimme und entfliehe. Aber der Unterhauptmann, weil er den Paulus erhalten wollte, wehrte er ihrem Vorhaben, und hieß diejenigen, die da schwimmen konnten, sich zuerst in das Meer werfen, und entrinnen an das Land. Die Übrigen aber, Etliche auf den Brettern, Etliche auf den Stücken, die vom Schiffe waren. Und also geschab es, daß sie Alle erhalten wurden, und an das Land kamen. Und da sie entronnen waren, da erfuhren sie, daß die Insel Melite hieß. Die Leute aber erzeigten uns nicht geringe Leutseligkeit; denn sie zündeten einen Holzhaufen an, und nahmen uns Alle auf, wegen des Regens, der über uns gekommen war, und wegen der Kälte. Da aber Paulus einen Haufen Reiser zusammengerafft und auf den Holzhaufen gelegt hatte, kam eine Natter von der Hitze hervor, und fuhr ihm an seine Hand. Da aber die Leute das Tier an seiner Hand hängen sahen, sprachen sie zu einander: Dieser Mensch ist gewißlich ein Totschläger, welchen die Rache nicht leben läßt, ob er gleich dem Meere entronnen ist. Er aber schlenkerte das Tierlein in's Feuer, und ihm wiederfuhr nichts Übles. Sie aber warteten, wenn er aufschwellen oder tot niederfallen würde. Da sie aber lange warteten, und sahen, daß ihm nichts Schädliches wiederfuhr, änderten sie ihre Gedanken, und sprachen: Er wäre ein Gott. An demselben Orte aber hatte der Oberste von der Insel, mit Namen Publius, Meyerhöfe, der nahm uns auf, und beherbergte uns drei Tage freundlich. Es geschah aber, daß der Vater des Publius am Fieber und an der roten Ruhr krank lag. Zu dem ging Paulus hinein, und betete und legte die Hände auf ihn, und machte ihn gesund. Da nun dieses geschehen war, kamen auch die Übrigen der Insel herzu, die Krankheiten hatten, und wurden gesund gemacht. Und sie taten uns große Ehre an. Und da wir abschifften, luden sie auf, was uns nötig war. Nach drei Monaten aber schifften wir ab in einem alexandrinischen Schiffe, welches auf der Insel überwintert hatte, und das Zeichen der Zwillinge hatte. Und da wir zu Syrakus gelandet hatten, blieben wir drei Tage da. Von dannen fuhren wir um, und kamen nach Rhegium. Und nach einem Tage, da der Südwind sich erhoben hatte, kamen wir des andern Tages nach Puteoli. Da fanden wir Brüder, und wurden gebeten, daß wir sieben Tage bei ihnen blieben, und also kamen wir nach Rom. Und von dannen, da die Brüder von uns gehört hatten, gingen sie aus, uns entgegen bis nach Appiforum und Trestabern. Da Paulus die sah, dankte er Gott, und gewann eine Zuversicht. Da wir aber nach Rom gekommen waren, überantwortete der Unterhauptmann die Gefangenen dem obersten Feldhauptmann. Aber dem Paulus ward erlaubt zu bleiben für sich selbst, mit einem Kriegsknecht, der seiner hütete. Es geschah aber nach drei Tagen, daß Paulus die Vornehmsten der Juden zusammenrief. Da aber dieselben zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan wider unser Volk, noch wider die väterlichen Gebräuche, und bin doch gebunden aus Jerusalem in der Römer Hände übergeben worden. Welche, da sie mich verhört hatten, wollten sie mich ledig lassen, weil an mir keine Ursache des Todes war. Da aber die Juden dawider redeten, ward ich gezwungen an den Kaiser zu appellieren, doch nicht, als hätte ich mein Volk um etwas zu verklagen. Um dieser Ursache willen nun habe ich euch berufen, daß ich euch sehen und ansprechen möchte. Denn um der Hoffnnng Israels willen bin ich mit dieser Kette umgeben. Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben keine Briefe deinethalben aus Judäa empfangen, so ist auch kein Bruder gekommen, der von dir etwas Arges verkündigt oder gesagt hätte. Doch wollten wir gern von dir hören, was du glaubst, denn von dieser Sekte ist uns kund, daß ihr an allen Enden widersprochen wird. Und da sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen Viele zu ihm in die Herberge, welchen er das Reich Gottes auslegte und bezeugte, und beflisse sich, sie zu überzeugen von den Dingen, die von Jesu (zu wissen sind,) aus dem Gesetze Moses und den Propheten, von früh Morgens an bis an den Abend. Und Etliche gaben zwar dem Beifall, das er sagte, Etliche aber glaubten nicht. Da sie aber unter einander uneinig waren, gingen sie weg, nachdem Paulus ein Wort geredet hatte, nämlich: Der heilige Geist bat recht gesagt durch den Propheten Jesajas zu unsern Vätern, und gesprochen: Gehe hin zu diesem Volk, und sprich: Mit den Ohren werdet ihr es hören, aber nicht verstehen; und mit den Augen werdet ihr es sehen, aber nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und sie hören schwerlich mit den Ohren, und schlummern mit ihren Augen: auf daß sie nicht dermaleinst sehen mit den Augen, und hören mit den Ohren, und vernehmen mit dem Herzen, und sich bekehren, daß ich sie gesund mache. So sei euch nun kund getan, daß dieses Heil Gottes den Heiden gesandt ist, und sie werden es hören. Und da er dieses gesagt hatte, gingen die Juden hinweg, und hatten viel Fragen unter sich selbst. Paulus aber blieb zwei ganze Jahre in seinem eigenen Gedinge, und nahm Alle auf, die zu ihm eingingen. Und predigte das Reich Gottes, und lehrte von dem Herrn Jesu Christo, mit aller Freiheit, ungehindert. Paulus, ein Knecht Jesu Christi, ein berufener Apostel, ausgesondert zum Evangelium Gottes, Welches er zuvor durch seine Propheten in der heiligen Schrift verheißen hat; Von seinem Sohn, (der aus dem Samen Davids geboren ist, nach dem Fleische, Und kräftiglich erwiesen, daß er der Sohn Gottes sei, nach dem Geiste der Heiligung durch die Auferstehung von den Toten,) nämlich, von Jesu Christo unserm Herrn. Durch welchen wir Gnade und Apostelamt empfangen haben, den Gehorsam des Glaubens unter allen Heiden "zu befördern", um seines Namens willen. Unter welchen auch ihr seid, die Berufenen Jesu Christi. Allen die zu Rom sind, den Geliebten Gottes, und berufenen Heiligen. Gnade sei mit euch und Friede, von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Für's Erste zwar danke ich meinem Gott durch Jesum Christum, euer Aller halben, daß man euern Glauben in der ganzen Welt preist. Denn Gott ist mein Zeuge, (welchem ich diene mit meinem Geiste, am Evangelium von seinem Sohne,) daß ich ohne Unterlaß euerer Meldung tue. Und allezeit in meinem Gebete stehe, ob mir dermaleinst eine glückliche Reise wiederfahren möchte, durch den Willen Gottes, daß ich zu euch käme. Denn mich verlangt euch zu sehen, auf daß ich euch etwa eine geistliche Gabe mitteile, damit ihr befestigt werdet. Das ist, daß ich samt euch getröstet werde bei euch, durch euern und meinen Glauben, den wir unter einander haben. Ich will euch aber nicht verbergen, liebe Brüder, daß ich mir oft vorgenommen habe zu euch zu kommen, (bin aber bisher verhindert geworden,) auf daß ich auch unter euch eine Frucht hätte, gleich wie auch unter den andern Heiden. Ich bin ein Schuldner, beides, der Griechen und der Nichtgriechen, beides, der Weisen und der Unweisen. Deswegen, so viel an mir ist, bin ich geneigt, auch euch, die ihr zu Rom seid, das Evangelium zu predigen. Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht: denn es ist eine Kraft Gottes zur Seligkeit, einem Jeden, der da glaubt, dem Juden erstlich, und auch dem Griechen. Sintemal darinn die Gerechtigkeit Gottes offenbart wird, welche aus Glauben in Glauben geht; wie denn geschrieben steht: Der Gerechte aber wird aus Glauben leben. Denn Gottes Zorn wird offenbart vom Himmel über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten. Denn was man von Gott wissen kann, ist ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn was Unsichtbares an Ihm ist, das wird von Erschaffung der Welt her an den Geschöpfen bemerkt und angeschaut, nämlich seine ewige Macht und Gottheit, auf daß sie keine Entschuldigung haben. Darum daß sie Gott erkannt haben, und haben Ihn doch nicht als Gott gepriesen, noch Ihm gedankt; sondern sind in ihren Gedanken eitel geworden, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert worden. Da sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden. Denn sie haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt in Bilder, die da den vergänglichen Menschen, und den Vögeln, und den vierfüßigen und den kriechenden Tieren gleichen. Darum hat sie auch Gott in die Gelüste ihrer Herzen dahingegeben, zur Unreinigkett, ihre eigenen Leiber unter einander zu schänden. Welche die Wahrheit Gottes in die Lügen verwandelt haben, und haben dem Geschöpfe göttliche Ehre bewiesen und gedient, mehr als dem Schöpfer, der da zu loben ist in Ewigkeit. Amen. Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Lüste; denn ihre Weiber haben den natürlichen Gebrauch in den unnatürlichen verwandelt. Desselben gleichen haben auch die Männer den natürlichen Gebrauch des Weibes verlassen, und sind durch ihre Lust gegen einander entbrannt, und haben Männer mit Männern Schande getrieben, und den Lohn ihres Irrtums, der ihnen gebührte, an sich selbst empfangen. Und gleich wie sie nicht geachtet haben, daß sie Gott in Erkenntnis behielten, also hat sie Gott in einen verkehrten Sinn dahingegeben, zu tun was sich nicht geziemt. Indem sie erfüllt waren mit aller Ungerechtigkeit, Hurerei, Schalkheit, Geiz, Bosheit, voll Neides, Mordes, Haders, List, Giftigkeit. Ohrenbläser, Verleumder, Gotteshasser, Frevler, Hoffärtige, Ruhmrätige, Erfinder böser Tücke, den Eltern ungehorsam. Unvernünftige, Treulose, Störrige, Unversöhnliche, Unbarmherzige. Welche, wiewohl sie Gottes Recht wissen, daß, die solches tun, des Todes würdig sind, tun sie es doch nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun. Darum kannst du dich nicht entschuldigen, o Mensch! wer du bist, der da richtet. Denn worin du einen Andern richtest, verdammst du dich selbst, sintemal du, der du richtest, eben dasselbe tust. Wir wissen aber, daß das Gericht Gottes gerecht ist über die, die solches tun. Denkst du aber dieses, o Mensch! der du diejenigen richtest, die solches tun, und tust eben dasselbe, daß du dem Gerichte Gottes entrinnen werdest? Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, und Geduld, und Langmütigkeit? Als der du nicht weißt, daß dich Gottes Güte zur Bekehrung leitet? Sondern nach deiner Hurtigkeit und deinem unbußfertigen Herzen, häufst du dir selber den Zorn, auf den Tag des Zorns, und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes. welcher einem Jeglichen nach seinen Werken vergelten wird; Denen zwar, die mit Geduld bei dem guten Werke nach der Herrlichkeit, und Ehre, und Unsterblichkeit trachten, das ewige Leben; Denen aber, die da zänkisch sind, und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit, wird Ungnade und Zorn vergolten werden. Ja, Trübsal und Angst wird über alle Seelen der Menschen kommen, die da Böses tun, erstlich der Juden und auch der Griechen. Herrlichkeit aber und Ehre und Friede wird Allen denen wiederfahren, die da Gutes tun, erstlich den Juden und auch den Griechen. Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott. Denn wie viele ihrer ohne das Gesetz gesündigt haben, die werden auch ohne das Gesetz verloren werden; und wie viele ihrer im Gesetz gesündigt haben, die werden durch's Gesetz gerichtet werden. (Sintemal vor Gott nicht die das Gesetz hören, gerecht sind, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht gesprochen werden. Denn wenn die Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur des Gesetzes Werke tun, so sind dieselben, wiewohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz. Als welche das Werk des Gesetzes erzeigen, welches in ihren Herzen geschrieben ist, sintemal ihr Gewissen mitzeugt, und die Gedanken sich Eins um's Andere verklagen oder entschuldigen.) An dem Tage, da Gott die verborgenen Sachen der Menschen richten wird durch Jesum Christum, laut meines Evangeliums. Siehe, du heißest ein Jude, und beruhigst dich mit deinem Gesetze, und rühmst dich Gottes, Und weißt seinen Willen; und weil du aus dem Gesetze unterrichtet bist, prüfst du was das Beste zu tun sei, Und vermisst dich, ein Wegweiser der Blinden zu sein, ein Licht derer, die in der Finsternis sind, Ein Zuchtmeister der Törichten, ein Lehrer der Einfältigen, als der da die Form der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetze habe. Lehrst du dich denn selber nicht, der du Andere lehrst? Stiehlst du, der du predigst: Man soll nicht stehlen? Brichst du die Ehe, der du sagst: Man soll nicht ehebrechen? Bist du ein Kirchenräuber, der du einen Greuel vor den Götzen hast? Schändest du Gott durch Übertretung des Gesetzes, der du dich des Gesetzes rühmst? Denn euernthalben wird Gottes Name unter den Heiden gelästert, wie geschrieben steht. Denn die Beschneidung ist zwar nützlich, wenn du das Gesetz hältst; bist du aber ein Übertreter des Gesetzes, so ist deine Beschneidung eine Vorhaut geworden. So nun ein Unbeschnittener die Rechte des Gesetzes bewahrt, meinst du nicht, daß seine Vorhaut werde für eine Beschneidung gerechnet werden? Und wird also der seiner Natur überlassene Unbeschnittene, der das Gesetz vollbringt, dich richten, der du durch den Buchstaben und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes ist. Denn der ist nicht ein Jude, der auswendig ein Jude ist; auch ist dieses nicht eine Beschneidung, die auswendig am Fleische geschieht. Sondern der im Verborgenen ein Jude ist, und die Beschneidung des Herzens, die im Geiste, und nicht im Buchstaben geschieht; welches Juden Lob nicht aus den Menschen, sondern aus Gott ist. Was hat denn der Jude für Vorteil? Oder was nützt die Beschneidung? Zwar fast viel, denn zum Ersten haben sie diesen Vorteil, daß ihnen Gottes Wort vertraut ist. Denn was liegt daran, so Etliche nicht glauben? Sollte ihr Unglaube Gottes Treue kraftlos machen? Das sei fern! Es bleibe vielmehr also, daß Gott wahrhaftig sei, alle Menschen aber Lügner. Wie geschrieben steht: Auf daß du gerecht gepriesen werdest in deinen Worten, und überwindest, wenn du richtest. Ist's aber also, daß unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit preist, was wollen wir sagen? Ist denn Gott ungerecht, daß er den Zorn über sie bringt? Ich rede als auf Menschen Weise. Das sei fern! Wie könnte sonst Gott die Welt richten? Denn so die Wahrheit Gottes durch meine Lügen herrlicher wird zu seinem Preise, warum sollte ich denn noch als ein Sünder gerichtet werden? Und nicht vielmehr also sagen, wie wir gelästert werden, und wie Etliche sprechen, daß wir zu sagen pflegen: Lasst uns Übles tun, auf daß Gutes daraus komme? Welcher Verdammnis gerecht ist. Was sagen wir denn nun: Sind wir vortrefflicher? Gar nicht. Denn wir haben oben bewiesen, daß beide, Juden und Griechen, Alle unter der Sünde sind. Wie denn geschrieben steht: Da ist nicht der gerecht sei, auch nicht Einer; Da ist nicht der verständig sei, da ist nicht der nach Gott frage; Sie sind Alle abgewichen, sie sind Allesamt untüchtig geworden; da ist nicht der Gutes tue, auch nicht Einer. Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handeln sie betrügllch. Aspengift ist unter ihren Lefzen. Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. Ihre Füße sind schnell Blut zu vergießen. In ihren Wegen ist eitel Jammer und Mühseligkeit. Und den Weg des Friedens haben sie nicht erkannt. Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen. Wir wissen aber, daß, was das Gesetz sagt, das redet es zu denen, die unter dem Gesetz sind, auf daß Aller Mund verstopft werde, und die ganze Welt Gott zur Strafe verpflichtet sei. Darum wird kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor Ihm gerecht gesprochen werden. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Nun aber ist ohne das Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart, welche doch durch das Gesetz und die Propheten bezeugt ist. Nämlich die Gerechtigkeit Gottes, die da durch den Glauben an Jesum Christum zu Allen kommt, und auf Alle die da glauben. Denn es ist hier kein Unterschied. Denn sie haben allzumal gesündigt, und mangeln des Ruhms vor Gott, Und werden ohne Verdienst gerecht gesprochen aus seiner Gnade, durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist, welchen Gott zu einem Gnadenstuhl vorgestellt hat, durch den Glauben an sein Blut, damit er seine Gerechtigkeit durch Nachlassung der vorgeschehenen Sünden erzeige, durch die Geduld Gottes. Damit er seine Gerechtigkeit zu dieser Zeit erzeige; auf daß Er gerecht sei, und gerecht spreche Den, der da aus dem Glauben an Jesum ist. Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen? Durch welches Gesetz? Durch der Werke Gesetz? Nein, sondem durch des Glaubens Gesetz. So schließen wir nun, daß der Mensch durch den Glauben, gerecht gesprochen werde ohne des Gesetzes Werke. Oder ist Gott allein der Juden Gott? Ist Er nicht auch der Heiden Gott? Ja freilich auch der Heiden. Sintemal es ist ein einiger Gott, der da gerecht sprechen wird die Beschneidung aus dem Glauben, und die Vorhaut durch den Glauben. Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei fern! Sondern wir bestätigen das Gesetz. Was wollen wir denn sagen, daß Abraham, unser Vater, gefunden habe nach dem Fleische? Denn so Abraham aus den Werken gerecht gesprochen geworden ist, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? Abraham aber glaubte Gott, und dasselbige ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet geworden. Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnaden zugerechnet, sondern aus Pflicht gegeben. Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der den Gottlosen gerecht spricht, dem wird sein Glaube zur Gerechtigkelt gerechnet. Nach welcher Weise auch David sagt, wie selig der Mensch zu preisen sei, welchem Gott die Gerechtigkeit zurechnet, ohne Werke, da er spricht: Selig sind die, welchen ihre Ungerechtigkeiten vergeben sind, und welchen ihre Sünden bedeckt sind. Selig ist der Mann, welchem der Herr die Sünde mitnichten zurechnet. Nun diese Seligkeit geht sie über die Beschneidung allein, oder auch über die Vorhaut? Denn wir sagen, daß dem Abraham der Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet geworden sei. Wie ist er ihm denn zugerechnet geworden? Da er in der Beschneidung war, oder in der Vorhaut? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut. Danach empfing er das Zeichen der Beschneidung, zum Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, welche er in der Vorhaut empfangen hatte; auf daß er ein Vater würde Aller, die da in der Vorhaut glauben, daß auch denselben die Gerechtigkeit zugerechnet werde. Und auch ein Vater der Beschneidung; nämlich denen, die nicht allein von der Beschneidung sind, sondern die auch wandeln in den Fußstapfen des Glaubens unsers Vaters Abraham, welchen er in der Vorbaut gehabt. Denn die Verheißung ist dem Abraham oder seinem Samen nicht wiederfahren durch's Gesetz, daß er nämlichein Erbe der Welt sein sollte, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. Denn so die vom Gesetze Erben find, so ist der Glaube zu nichts geworden, und die Verheißung ist kraftlos gemacht. Sintemal das Gesetz Zorn wirkt. Denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. Darum muß die Erbschaft aus dem Glauben kommen, auf daß sie aus Gnaden sei, und daß die Verheißung allem Samen fest bleibe; nicht dem allein, der aus dem Gesetz ist, sondern auch dem, der aus dem Glauben Abrahams ist, welcher unser aller Vater ist. (Wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker gesetzt,) vor Dem, dem er geglaubt hat, nämlich Gott, der da die Toten lebendig macht, und ruft den Dingen, die nicht sind, als wären sie. Und er hat gegen alle Hoffnung dennoch in Hoffnung geglaubt, daß er ein Vater vieler Völker werden würde, nachdem das gesagt war: Also wird dein Same sein. Und weil er nicht schwach im Glauben war, betrachtete er seinen Leib nicht, welcher schon erstorben war, als er fast hundertjährig war, auch nicht den erstorbenen Leib der Sara. Denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes, durch Unglauben, sondern ward stark im Glauben, und gab Gott die Ehre. Und war völlig versichert, daß, was Er verheißen hatte, das könnte Er auch tun. Darum ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet geworden. Es ist aber nicht allein um seinetwillen geschrieben, daß es ihm zugerechnet geworden sei, Sondern auch um unsertwillen, welchen es zugerechnet werden wird, nämlich denen, die da glauben an den, der unsern Herrn Jesum von den Toten auferweckt hat, welcher um unserer Sünden willen dahin gegeben geworden ist, und auferweckt um unserer Gerechtsprechung willen. Nachdem wir nun gerecht gesprochen worden sind aus dem Glauben, so haben wir Friede mit Gott, durch unsern Herrn Jesum Christum. Durch welchen wir auch einen Zugang bekommen haben im Glauben zu dieser Gnade, darinn wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Drangsale, dieweil wir wissen, daß die Drangsal Geduld wirkt; Die Geduld aber wirkt Erfahrung; die Erfahrung aber wirkt Hoffnung; Die Hoffnung aber macht nicht zu Schanden, dieweil die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen ist durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist. Denn Christus, da wir noch schwach waren, ist zur bestimmten Zeit für die Gottlosen gestorben. Nun stirbt kaum Jemand für einen Gerechten. Für einen Wohltäter dürfte vielleicht Jemand sterben. Es preist aber Gott seine Liebe gegen uns, daß Christus für uns gestorben ist, da wir noch Sünder waren. So werden wir je vielmehr durch ihn errettet werden von dem Zorn (Strafe), nachdem wir nun durch sein Blut gerecht gesprochen geworden sind. Denn so wir Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt sind, da wir noch Feinde waren; vielmehr werden wir durch sein Leben selig werden, weil wir nun versöhnt sind. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes, durch unsern Herrn Jesum Christum, durch welchen wir nun die Versöhnung empfangen haben. Derhalben, wie durch Einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt eingegangen ist, und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, dieweil sie alle gesündigt haben. Denn die Sünde war wohl in der Welt, bis auf das Gesetz; aber wo kein Gesetz ist, da achtet man der Sünde nicht. Doch hat der Tod geherrscht von Adam an bis auf Moses, auch über die, die nicht gesündigt haben mit solcher Übertretung wie Adam; welcher ein Bild dessen ist, der zukünftig war. Aber mit der Gnadengabe hält sich's nicht, wie mit dem Fall. Denn so durch des Einzigen Menschen Fall Viele gestorben sind, so ist vielmehr Gottes Gnade und Gabe Vielen reichlich wiederfahren, durch die Gnade des einzigen Menschen, Jesu Christi. Und es hält sich nicht mit der Gabe, wie mit Dem, so durch den Einzigen, der gesündiget hat, hergekommen ist. Denn das Gericht ist zwar aus einer einzigen Sünde zur Verdammnis gekommen; die Gnadengabe aber hilft aus vielen Sünden zur Gerechtsprechung. Denn so um des Einzigen Falles willen der Tod geherrscht hat durch den Einzigen; vielmehr werden die, so da die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen, durch den einzigen Jesum Christum. Wie nun die Sünde durch des Einzigen Fall über alle Menschen zur Verdammnis gekommen ist, also ist auch durch des Einzigen Gerechtigkeit die Gnade über alle Menschen zur Gerechtsprechung des Lebens gekommen. Denn gleich wie durch des einzigen Menschen Ungehorsam Viele zu Sündern gemacht geworden sind, also werden auch Viele durch des Einzigen Gehorsam gerecht gemacht werden. Das Gesetz aber ist neben eingegangen, auf daß die Sünde noch mächtiger würde. Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade über die Maßen mächtiger geworden. Auf daß, gleich wie die Sünde zu dem Tod geherrscht hatte, also auch die Gnade herrschte, durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben, durch Jesum Christum unsern Herrn. Was wollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, auf daß die Gnade desto mächtiger werde? Das sei fern! Wie sollten wir noch in der Sünde leben wollen, der wir abgestorben sind? wisst ihr nicht, daß wir Alle, die wir auf Jesum Christum getauft sind, die sind auf seinen Tod getauft? So sind wir nun mit Ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleich wie Christus von den Toten zur Herrlichkeit des Vaters auferweckt ist, also auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn so wir Ihm eingepflanzt sind durch die Ähnlichkeit mit seinem Tode, so werden wir Ihm ja auch eingepflanzt werden durch die Ähnlichkeit der Auferstehung. Als die wir dieses wissen, daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, auf daß der Leib der Sünde kraftlos gemacht werde, daß wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde gerecht gesprochen. Sind wir aber mit Christo gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit Ihm leben werden. Als die wir wissen, daß Christus, nachdem Er von den Toten erweckt ist, hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort über ihn nicht herrschen. Denn daß Er gestorben ist, das ist Er der Sünde gestorben, zu einem Mal; daß Er aber lebt, das lebt Er Gott. Also sollt auch ihr dafür halten, daß ihr der Sünde zwar tot seid, aber Gott lebt in Christo Jesu unserm Herrn. So lasst nun die Sünde nicht herrschen in euerm sterblichen Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in ihren Lüsten. Stellt auch nicht der Sünde euere Glieder dar, zu Waffen der Ungerechtigkeit; sondern stellt euch selbst Gott dar, als die aus den Toten lebendig sind, und euere Glieder Gott, zu Waffen der Gerechtigkeit. Denn die Sünde wird über euch nicht herrschen, sintemal ihr nicht unter dem Gesetze, sondern unter der Gnade seid. Wie nun? Wollen wir denn sündigen, dieweil wir nicht unter dem Gesetze, sondern unter der Gnade sind? Das sei fern! Wisst ihr nicht, welchem ihr euch selbst zu Knechten im Gehorsam darstellt, dessen Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid: es sei der Sünde zum Tod, oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit? Gott sei aber Dank, daß ihr Knechte der Sünde gewesen seid, aber nun von Herzen gehorsam geworden dem Vorbild der Lehre, welchem ihr übergeben seid. Denn nachdem ihr von der Sünde frei geworden seid, seid ihr Knechte der Gerechtigkeit geworden. Ich rede menschlich, um der Schwachheit eueres Fleisches willen. Gleich wie ihr nun euere Glieder zum Dienste der Unreinigkeit und Ungerechtigkeit dargestellt habt, Ungerechtigkeit zu üben; also stellt auch nun euere Glieder dar, zum Dienst der Gerechtigkeit, zur Heiligung. Denn da ihr der Sünde Knechte wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. Was hattet ihr nun zu derselben Zeit für Frucht von den Werken, welcher ihr euch jetzt schämt? Denn der Lohn derselben ist der Tod. Nun aber nachdem ihr von der Sünde frei gemacht, und zu Knechten Gottes gemacht geworden seid, so habt ihr euere Frucht zur Heiligung; den Lohn aber, das ewige Leben. Denn der Sünde Sold ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu unserm Herrn. Wisst ihr nicht, liebe Brüder, (denn ich rede mit denen, die das Gesetz wissen,) daß das Gesetz herrscht über den Menschen, so lang er lebt? Denn ein Weib, das unter dem Manne ist, ist dem Manne verbunden nach dem Gesetze, so lang er lebt; so aber der Mann stirbt, so ist sie los gemaeht vom Gesetze des Mannes. Wo sie nun eines andern Mannes wird, weil der Mann lebt, wird sie eine Ehebrecherin geheißen werden. So aber der Mann stirbt, so ist sie frei vom Gesetz, also daß sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie eines andern Mannes geworden ist. Deswegen meine Brüder, seid auch ihr dem Gesetze getötet, durch den Leib Christi, auf daß ihr eines Andern würdet, nämlich Dessen, der von den Toten auferweckt ist, auf daß wir Gott Frucht bringen. Denn da wir im Fleisch waren, da waren die Begierden der Sünde (welche sich durch's Gesetz erregten) kräftig in unsern Gliedern, dem Tode Frucht zu bringen. Nun aber sind wir vom Gesetze los gemacht, indem wir demselben abgestorden sind, da wir (sonst) von ihm festgehalten wurden; also, daß wir Gott in einem neuen Wesen des Geistes dienen mögen, und nicht im alten Wesen des Buchstabens. Was wollen wir denn hierzu sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei fern! Aber die Sünde erkannte ich nicht ohne durch's Gesetz. Denn ich hätte zwar nicht gewußt, daß die Lust Sünde sei, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Laß dich nicht gelüsten. Da nahm aber die Sünde Ursache am Gebote, und wirkte in mir allerlei Lüste. Denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot. Ich aber lebte etwa ohne das Gesetz. Da aber das Gebot kam, ward die Sünde wieder lebendig. Ich aber starb; und es befand sich, daß das Gebot mir zum Tode gereichte, das mir doch zum Leben gegeben war. Denn die Sünde nahm Ursache am Gebote, und betrog mich, und tötete mich durch dasselbe. Deswegen ist zwar das Gesetz heilig; desgleichen das Gebot ist heilig, und gerecht, und gut. Ist denn das Gute mir ein Tod geworden? Das sei fern! Sondern die Sünde ist mir ein Tod geworden, auf daß sie als Sünde offenbar würde, die mir durch das Gute den Tod wirkte; auf daß die Sünde durchs Gebot überaus sündig würde. Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn ich weiß nicht, was ich tue; sintemal ich dasjenige nicht tue, das ich will, sondern was ich hasse, das tue ich. So ich aber das tue, das ich nicht will, so gestehe ich dem Gesetze, daß es gut sei. So wirke ich nun dasselbige nicht mehr, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Denn ich weiß, daß in mir (das ist in meinem Fleische) nichts Gutes wohnt. Das Wollen zwar ist bei mir, aber das Vollbringen des Guten finde ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. So ich aber tue, das ich nicht will, so wirke ich dasselbe nicht mehr, sondern die Sünde, die in mir wohnt. So finde ich mir nun ein Gesetz, der ich das Gute tun will, daß mir das Böse anhängt. Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz, nach dem inwendigen Menschen. Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das da dem Gesetze meines Gemüts widerstreitet, und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesetz, welches in meinen Gliedern ist. O ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von diesem Leibe des Todes? Ich danke Gott durch Jesum Christum unsern Herrn. So diene ich nun mit dem Gemüte dem Gesetze Gottes; aber mit dem Fleische dem Gesetze der Sünde. So liegt nun keine Verdammnis auf denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste. Denn das Gesetz des lebendigmachenden Geistes, der in Christo Jesu ist, hat mich frei gemacht von dem Gesetze der Sünde und des Todes. Denn das dem Gesetze unmöglich war, sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward, das tat Gott, und sandte seinen Sohn in Gestalt des sündlichen Fleisches, und verdammte die Sünde im Fleische durch ein Opfer für die Sünde; Auf daß die Gerechtigkeit des Gesetzes in uns erfüllt würde, die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste. Denn die da fleischlich sind, die trachten nach dem, das fleischlich ist; die aber geistlich sind, die trachten nach dem, was des Geistes ist. Aber das Trachten des Fleisches ist der Tod; das Trachten aber des Geistes ist Leben und Friede. Darum, daß das Trachten des Fleisches eine Feindschaft wider Gott ist; sintemal es dem Gesetze Gottes nicht untertan ist, denn es vermag es auch nicht. Die nun im Fleische sind, mögen Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht im Fleische, sondern im Geiste, so anders Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. So aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot, wegen der Sünde; der Geist aber ist lebendig wegen der Gerechtigkeit, Denn so der Geist Dessen, der Jesum von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird auch Derselbige, der Christum von den Toten auferweckt hat, euere sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt. So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner, nicht dem Fleische, daß wir nach dem Fleische leben, sonderm dem Geiste. Denn so ihr nach dem Fleische leben werdet, so werdet ihr sterben; so ihr aber durch den Geist die Geschäfte des Leibes tötet, so werdet ihr leben. Denn welche durch den Geist Gottes getrieben werden, die sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater. Derselbe Geist zeugt mit unserm Geiste, daß wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes, Miterben aber Christi; doch so wir mitleiden, auf daß wir auch mitherrlich gemacht werden. Denn ich halte es dafür daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht gleich wiegen, die an uns soll geoffenbart werden. Denn das sehnliche Harren der Kreatur wartet auf die Offenbarung der Kinder Gottes. Sintemal die Kreatur der Eitelkeit unterworfen ist ohne ihren Willen, um Dessen willen, der sie unterworfen hat, unter der Hoffnung: Daß auch die Kreatur selbst von dem Dienst des vergänglichen Wesens frei werden wird, zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß alle Kreaturen mit uns seufzen, und ängstigen sich mit uns bis auf diese Zeit. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, als die wir des Geistes Erstlinge haben; auch wir (sage ich) seufzen bei uns selbst, indem wir auf die Kindschaft warten, nämlich, die Erlösung unseres Leibes. Denn wir sind wohl selig, doch durch die Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung, denn warum sollte Einer hoffen, das er sieht? So wir aber das hoffen, das wir nicht sehen, so erwarten wir es mit Geduld. Desselben gleichen auch der Geist hilft nnsern Schwachheiten auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, sondern der Geist selbst vertritt uns, mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, der weiß den Sinn des Geistes, denn er vertritt die Heiligen nach Gott. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, nämlich denen, die nach dem Ratschlusse (Gottes) berufen sind. Denn welche er zuvor versehen hat, die hat er auch verordnet, daß sie dem Ebenbild seines Sohnes gleichförmig werden, auf daß derselbe der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern; Welche Er aber verordnet bat, die hat Er auch berufen; welche Er aber berufen hat, die hat Er auch gerecht gesprochen; welche Er aber gerecht gesprochen hat, die hat Er auch herrlich gemacht. Was wollen wir denn hiezu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? welcher zwar auch seines einzigen Sohnes nicht verschont hat, sondern hat Ihn für uns Alle dahingegeben, wie sollte Er uns denn nicht auch mit Ihm Alles schenken? wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist der, der da gerecht spricht. . wer will verdammen? Christus ist der, der gestorben ist; ja vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher auch zur rechten Hand Gottes ist, welcher uns auch vertritt. Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Drangsal? oder Angst? oder Verfolgung? oder Hunger? oder Blöße? oder Gefahr? oder Schwert? Wie geschrieben steht: Um deinetwillen werden wir den ganzen Tag getötet? Wir sind für Schlachtschafe geachtet, Aber in dem Allem überwinden wir weit, durch Den, der uns geliebt hat. Denn ich bin dessen gewiß beredet, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentum, noch Gewalt, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, Weder Höhe noch Tiefe, noch keine andere Kreatur, uns von der Liebe Gottes wird scheiden mögen, die in Christo Jesu unserm Herrn ist. Ich sage die Wahrheit in Christo, und lüge nicht, welches auch mein Gewissen in mir bezeugt im heiligen Geist. Daß ich große Traurigkeit habe, und daß mein Herz unabläßige Schmerzen hat. Denn ich wünschte selbst verbannt zu sein von Christo, für meine Brüder, die meine Blutsverwandten sind nach dem Fleische. Die da Israeliten sind, welcher die Kindschaft ist, und die Herrlichkeit, und die Bündnisse, und die Gesetzgebung, und der Gottesdienst, und die Verheißungen; Welcher sind die Väter, aus welchen auch Christus nach dem Fleische hergekommen ist, der da Gott ist über Alles zu loben in Ewigkeit. Amen. Aber ich sage solches nicht, als wenn das Wort Gottes unerfüllt bliebe. Denn es sind nicht Alle Israeliten, die aus Israel sind. Auch nicht weil sie Abrahams Same sind, sind sie darum alle Kinder; sondern in Isaak wird dir der Same genannt werden. Das ist: Es sind nicht diese Gottes Kinder, die des Fleisches Kinder sind, sondern die Kinder der Verheißung werden für Same gerechnet. Denn das Wort der Verheißung ist dieses: Um diese Jahreszeit will ich kommen, so wird Sara einen Sohn haben. Nicht allein Abraham, sondern auch Rebekea hat solches erfahren, da sie von einem Einzigen, dem Isaak unserm Vater, schwanger war. Denn da die Kinder noch nicht geboren waren, und weder Gutes noch Böses getan hatten, auf daß der Ratschluß Gottes bestehe, nach der Wahl, ward zu ihr nicht aus Verdienst der Werke, sondern aus Gnade des Berufers gesagt: Das größere Volk soll dem kleinern dienstbar werden. Wie denn geschrieben steht: Den Jakob habe ich geliebt; den Esau aber habe ich gehasst. Was wollen wir denn hier sagen? Ist denn Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei fern! Denn er spricht zu Moses: Ich will mich erbarmen, dessen ich mich erbarme; und will Barmherzigkeit üben, an dem ich Barmherzigkeit übe. So ist nun die Erwählung nicht das Werk Dessen der da will, noch Dessen der da läuft, sondern Gottes, der sich erbarmt. Denn die Schrift sagt zu Pharao: Eben darum habe ich dich erweckt, daß ich an dir meine Kraft erzeige, und daß mein Name auf der ganzen Erde verkündigt werde. So erbarmt er sich nun Wessen Er will, und verhärtet Wen er will. Willst du nun zu mir sagen: Was beschuldigt Er uns denn noch? Denn wer kann seinem Willen widerstehen? Ja, lieber Mensch, wer bist denn dn, daß du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein irdenes Gefäß zu dem, der es geformt hat: Warum hast du mich also gemacht? Hat nicht der Hafner Macht über den Leimen, also, daß er eben aus einem Klumpen mache dieses Gefäß zwar zu Ehren, jenes aber zu Unehren? Wie aber, wenn Gott, da er den Zorn erzeigen, und seine Kraft bekannt machen wollte, die Gefäße des Zorns Mit großer Sanftmut getragen hat, die da zum Verderben zugerichtet sind? Auf daß Er den Reichtum seiner Herrlichkeit gegen die Gefäße der Barmherzigkeit, die er zur Herrlichkeit bereitet hat, bekannt machte. Welche Er auch berufen hat, nämlich uns; nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. Wie Er denn auch im Hoseas spricht: Ich will das mein Volk heißen, das nicht mein Volk war; und meine Liebe, die nicht die Liebe war. Und es wird geschehen, an dem Ort, da zu ihnen gesagt ward: Ihr seid nicht mein Volk; daselbst werden sie Kinder des lebendigen Gottes genannt werden. Jesajas aber ruft aus über Israel: Wenn die Zahl der Kinder Israels wie der Sand am Meere sein würde, so wird doch nur das Übergelassene selig werden. Denn Er wird die Sache vollenden und durch Gerechtigkeit abkürzen, sintemal der Herr eine abgekürzte Sache auf Erde vollbringen wird. Und wie Jesajas zuvor gesagt: Wenn uns nicht der Herr Zebaoth hätte lassen Samen überbleiben, so wären Wir wie Sodom geworden, und wären gleich wie Gomorra geworden. Was wollen wir nun hier sagen? Das wollen wir sagen: Daß die beiden, die nicht nach der Gerechtigkeit getrachtet haben, haben die Gerechtigkeil erlangt; aber die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. Israel aber, wiewohl er nach dem Gesetze der Gerechtigkeit getrachtet, hat er doch das Gesetz der Gerechtigkeit nicht erhalten. Warum das? Darum, daß sie die Gerechtigkeit nicht aus dem Glauben, sondern als aus den Werken des Gesetzes suchen. Denn sie haben sich an den Stein des Anstoßes gestoßen. Wie geschrieben steht: Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes, und einen Fels des Fußverletzens; und Ein Jeglicher, der an Ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden. Liebe Brüder, meines Herzens Wunsch ist, und ich flehe auch zu Gott für Israel, daß sie selig werden. Denn ich gebe ihnen dieses Zeugnis, daß sie eifern um Gott, aber mit Unverstand. Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen, und trachten, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, so sind sie der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan. Denn des Gesetzeszweck ist Christus, zur Gerechtigkeit einem Jeden, der da glaubt, Denn Moses beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetze kommt, mit diesen Worten: Welcher Mensch diese Dinge getan haben wird, der wird durch sie leben. Aber die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt, spricht also: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will hinauf gen Himmel fahren? (Das heißt, um Christum herabzuholen.) Oder, wer will hinab in den Abgrund fahren? (Das heißt, um Christum von den Toten heraufzuholen.) Was sagt sie denn? Nämlich dieses: Das Wort ist dir nahe in deinem Munde, und in deinem Herzen. Dieses ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, nämlich: So du Jesum mit deinem Munde bekennst, daß Er der Herr sei, und glaubst in deinem Herzen, daß Ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig werden. Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit; mit dem Munde aber bekennt man zur Seligkeit. Denn die Schrift spricht: Ein Jeglicher, der an Ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden. Denn es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; sintemal es ist Aller zumal eben Ein Herr, der da reich ist gegen Alle, die Ihn anrufen. Denn ein Jeglicher, der den Namen des Herrn anrufen wird, der wird selig werden. Wie sollen sie nun Den anrufen, an Den sie nicht glauben? Wie sollen s!e aber an Den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wo sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füße derer, die den Frieden verkündigen, derer, die gute Dinge verkündigen, Aber sie sind nicht Alle dem Evangelium gehorsam gewesen. Denn Jesajas spricht: Herr, wer glaubt unserer Predigt? So kommt nun der Glaube aus der Predigt; die Predigt aber durch das Wort Gottes. Ich sage aber: Haben sie es nicht gehört? Zwar es ist ihr Schall je in alle Welt ausgegangen, und ihre Worte an die Enden des Erdkreises. Ich sage aber: Hat Israel solches nicht vernommen? Zuerst spricht schon Moses: Ich will euch eifern machen über einem Volk, das kein Volk zu nennen ist, und über ein unverständiges Volk will ich euch erzürnen. Jesajas aber sagte frei heraus: Ich bin von denen gefunden geworden, die mich nicht suchten; ich bin denen erschienen, die nicht nach mir fragten. Von Israel aber spricht Er: Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt zu einem ungehorsamen und widersprechenden Volk, So sage ich nun: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei fern! Denn auch ich bin ein Israelit, aus dem Samen Abrahams, aus dem Stamme Benjamins. Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches Er sich zuvor ausersehen hat. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift sagt von Elias? Wie er vor Gott wider Israel tritt und spricht: Herr, sie haben Deine Propheten getötet, und haben Deine Altäre ausgegraben, und ich bin allein übergeblieben, und sie trachten mir nach dem Leben. Aber was sagt die göttliche Antwort zu ihm? Ich habe mir siebentausend Mann überbleiben lassen, die ihre Knie nicht vor dem Bilde Baals gebogen haben. Also nun sind auch zu dieser Zeit Etliche übergeblieben, nach der Wahl der Gnaden. Ist's aber aus Gnaden, so ist's ja nicht aus den Werken, sonst würde die Gnade nicht mehr Gnade sein. Ist's aber aus den Werken, so ist es nicht mehr Gnade, sonst wäre das Werk nicht mehr ein Werk. Wie denn nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; die Auserwählten aber haben es erlangt; die Andern aber sind verhärtet geworden. (Wie geschrieben steht: Gott hat ihnen einen Geist des harten Schlafes gegeben; Augen, daß sie nicht sehen, und Ohren, daß sie nicht hören) bis auf den heutigen Tag. Und David spricht: Laß ihnen ihren Tisch zu einem Strick werden, und zu einem Jägergarn, und zu einem Fußstachel, und zur Vergeltung. Ihre Augen müssen verblendet werden, auf daß sie nicht sehen; laß ihren Rücken gekrümmt sein allezeit. So sage ich nun: Sind sie darum angelaufen, daß sie fallen sollten? Das sei fern! Sondern aus ihrem Fall ist den Heiden das Heil wiederfahren, auf daß er sie zum Eifer reizte. So nun ihr Fall der Welt Reichtum ist, und ihr Nachteil der Heiden Reichtum: wie vielmehr ihre Fülle? Denn euch Heiden sage ich das, sintemal ich der Heiden Apostel bin; ich lege großen Wert auf dieses mein Amt. Wenn ich nur die, so mein Fleisch sind, zu Nacheiferung reizen, und ihrer Etliche selig machen könnte. Denn so ihre Verwerfung der Welt Versöhnung ist, was wird denn ihre Wiederannahme anders sein, als ein Leben von den Toten? Sind aber die Erstlinge heilig, so ist auch der Teig heilig; und so die Wurzel heilig ist, so sind auch die Zweige heilig. Ob aber schon etliche der Zweige abgebrochen geworden sind, und du, da du ein wilder Ölbaum warst, an ihrer Statt eingepropft bist, und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden bist. So rühme dich nicht wider die Zweige. Rühmst du dich aber wider sie, so trägst doch du die Wurzel nicht, sondern die Wurzel trägt dich. Nun möchtest du sagen: Die Zweige sind abgebrochen geworden, daß ich eingepropft würde. Ist wohl geredet. Sie sind abgebrochen geworden durch Unglauben; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht übermütig, sondern fürchte dich. Denn so Gott der natürlichen Zweige nicht verschont hat, so siehe zu, daß Er nicht etwa auch deiner nicht verschone. Darum schaue, beide, die Güte und die Strenge Gottes. Die Strenge zwar an denen, die gefallen sind; die Güte aber an dir, so fern du an der Güte bleibst, sonst wirst du auch abgehauen werden. Ja auch Jene, so sie nicht an dem Unglauben bleiben, werden sie eingepropft werden, denn Gott ist mächtig genug, sie wieder einzupropfen. Denn so du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, ausgehauen bist, und wider die Natur in den guten Ölbaum eingepropft; wie vielmehr werden diese natürlichen Zweige in ihren eigenen Ölbaum eingepropft werden? Denn ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhalten, (auf daß ihr nicht stolz seid) daß Verhärtung dem Israel nur zum Teil wiederfahren ist, so lange bis die Fülle der Heiden eingegangen sei. Und also wird das ganze Israel selig werden, wie geschrieben steht: Es wird aus Zion der Erlöser komwen, und wird das gottlose Wesen von Jakob abwenden. Und dieses ist mein Bund mit ihnen: Wenn ich ihre Sünden weggenommen haben werde. Was das Evangelium betrifft, so sind sie freilich Feinde desselben, und zwar euch zum Vorteil; was aber die Auserwählung betrifft, so sind sie Gott immer noch lieb, um der Väter willen. Denn die Gnadengaben und Berufung Gottes mögen ihn nicht gereuen. Denn gleicher Weise, wie auch ihr weiland Gott ungehorsam gewesen seid, nun aber Barmherzigkeit erhalten habt bei Anlaß ihres Ungehorsams; Also sind auch diese jetzt ungehorsam gewesen bei der Erbarmung, die euch zu Teil geworden ist, auf daß auch sie Barmherzigkeit erlangen. Denn Gott hat sie Alle in dem Unglauben beschlossen, auf daß Er sich ihrer Aller erbarme. O welch eine Tiefe des Reichtums, beider, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte, und wie unbegreiflich seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder, wer hat Ihm etwas zuvor gegeben, das Ihm wieder vergolten werde? Denn von Ihm, und durch Ihn, und zu Ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit. Amen. So ermahne ich euch nun, liebe Brüder, bei der Barmherzigkeit Gottes, daß ihr euere Leiber darstellt zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und daß ihr euch nicht dieser Welt gleichstellt, sondern euch verändert durch Erneuerung euers Sinnes; auf daß ihr prüft, welches der gute, und wohlgefällige, und vollkommene Wille Gottes sei. Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, einem Jeden, der unter euch ist, daß er nicht mehr von sich selbst halte, als sich gebührt, sondern mit Bescheidenheit von sich denke, nachdem Gott einem Jeglichen das Maß des Glaubens ausgeteilt hat. Denn gleicher Weise als wir in einem einzigen Leibe viele Glieder haben, aber alle Glieder nicht einerlei Geschäfte haben; Also sind wir Viele ein einziger Leib in Christo, aber insonderheit ist je Einer des Andern Glied. Wir haben aber mancherlei Gnadengaben, nach der Gnade, die uns gegeben ist. So nun Jemand Weissagung hat, so weissage er nach dem Verhältnis des Glaubens. So Jemand einen Dienst hat, so übe er sich in dem Dienst; lehrt Jemand, so übe er sich in der Lehre. Ermahnt Jemand, so übe er sich in der Ermahnung; teilt Jemand aus, so tue er es mit Einfalt; regiert Jemand, so tue er es mit Fleiß; übt Jemand Barmherzigkeit, so tue er es mit Fröhlichkeit. Die Liebe sei ohne falschen Schein; hasst das Arge, hängt dem Guten an. Mit brüderlicher Liebe habt einander herzlich lieb. Einer komme dem Andern mit Ehrerbietung zuvor. Seid unverdrossen in fleißiger Berufsarbeit. Seid eifrig im Geiste. Dient dem Herrn. Seid fröhlich in der Hoffnung; geduldig in der Trübsal. Haltet an im Gebet. Nehmt euch der Notdurft der Heiligen an. Strebt danach, daß ihr die Fremden beherbergt. Segnet diejenigen, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. Freuet euch mit den Fröhlichen, und weint mit den Weinenden. Habt einerlei Sinn unter einander, trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug. Vergeltet Niemanden Böses um Böses. Befleißigt euch der Ehrbarkeit gegen alle Menschen. Ist's möglich, so viel an euch ist, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch selber nicht, ihr Geliebten, sondern gebt Raum dem Zorn. Denn es steht geschrieben: So nun deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn. Denn so du dieses tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Jedermann sei untertan der obrigkeitlichen Gewalt. Denn es ist keine Obrigkeit, ohne von Gott; wo aber Obrigkeiten sind, die sind von Gott verordnet. Derhalben wer sich der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Ordnung Gottes; die aber widerstreben, die werden über sich ein Urteil empfangen. Denn die Regenten sind nicht wegen den guten Werken, sondern wegen den bösen zu fürchten. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit? wohlan tue das Gute, so wirst du Lob von derselben haben. Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Tust du aber Böses, so fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst. Denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der das Böse tut. Deswegen ist vonnöten, daß man untertan sei, nicht allein von wegen der Strafe, sondern auch von wegen des Gewissens. Denn darum gebt ihr auch Abgaben, sintemal sie Gottes Diener sind, die eben diesem abwarten. So gebt nun Jedermann was ihr schuldig seid; Schoß, dem der Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt, Seid Niemanden etwas schuldig, ohne allein, daß ihr euch unter einander liebt: denn wer den Andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. Denn das da gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten; und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesem Wort zusammengefaßt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. Und dasselbe, weil wir wissen in welchen Zeiten wir leben, daß die Stunde da ist, daß wir jetzt vom Schlaf aufwachen, sintemal unser Heil jetzt näher ist, denn da wir gläubig geworden sind. Die Nacht ist vergangen, der Tag aber ist herbeigekommen. So laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen, und anlegen die Waffen des Lichts. Laßt uns ehrbarlich wandeln, wie am Tage; nicht in Fressen und Saufen, nicht in Kammern und Geilheil, nicht in Hader und Neid; Sondern zieht den Herrn Jesum Christum an; und wartet des Leibes, nicht also, daß ihr die Lüste vollbringt, Denjenigen aber, der da schwach ist im Glanben, nehmt auf, also, daß ihr ihn nicht in zweifelhafte Gedanken bringt. Dieser zwar glaubt, man möge allerlei essen; welcher aber schwach ist, der isst Krant. Welcher isst, der verachte den nicht, der da nicht isst; und welcher nicht isst, der richte den nicht, der da isst; denn Gott hat ihn aufgenommen. Wer bist du, daß du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn. Er wird aber befestigt werden, denn Gott ist mächtig genug, ihn zu befestigen. Dieser zwar hält den einen Tag höher als den andern; jener aber hält den einen Tag wie den andern. Ein Jeglicher sei in seinem Sinn völlig versichert. Welcher auf gewisse Tage achtet, der achtet um des Herrn willen darauf; wer nicht auf Tage achtet, der tut es um des Herrn willen nicht. Welcher isst, der isst dem Herrn, denn er dankt Gott; desgleichen welcher nicht isst, der isst dem Herrn nicht, und dankt Gott. Denn unser Keiner lebt ihm selber, und Keiner stirbt ihm selber. Denn leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, wir leben oder wir sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus, beides, gestorben und auferstanden, und wieder lebendig geworden, daß Er beides, über Tote und Lebendige, herrsche. Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden Alle vor dem Richterstuhl Christi dargestellt werden. Denn es steht geschrieben: So wahr als ich lebe, spricht der Herr: Mir sollen sich alle Knie beugen, und alle Zungen sollen Gott Dank sagen. So wird nun unser Jeglicher für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Darum laßt uns einander nicht mehr richten, sondern richtet vielmehr dieses, daß Niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis gebe. Ich weiß und bin es gewiß durch den Herrn Jesum, daß an ihm selbst nichts unrein ist; wer etwas für unrein rechnet, demselben ist's unrein. So aber dein Bruder über deiner Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Lieber, verderbe den nicht mit deiner Speise, für welchen Christus gestorben ist. Darum schafft, daß euer Gutes nicht verlästert werde. Denn das Reich Gottes ist nicht Speise und Trank, sondern Gerechtigkeit, und Friede und Freude in dem heiligen Geiste. Denn wer in diesen Stücken Christo dient, der ist Gott wohlgefällig und den Menschen wert. Darum laßt uns dem nachstreben, was zum Frieden und was zur Erbaunng unter einander dient. Lieber, zerstöre das Werk Gottes nicht um der Speise willen, es ist zwar Alles rein, aber es ist Dem böse, der es mit einem Anstoße isst. Es ist gut, du isst kein Fleisch, und trinkst keinen Wein, auch sonst nichts, daran sich dein Bruder stößt oder ärgert, oder schwach ist. Hast du den Glauben, so habe ihn bei dir selbst vor Gott. Selig ist der, der sich selbst nicht verurteilt, in dem das er für gut hält. Wer aber zweifelt, so er ißt, der ist schuldig, denn er ißt nicht aus Glauben. Alles aber, das nicht aus Glauben geschieht, das ist Sünde. Wir aber, die wir stark sind, sollen der Unvermögenden Schwachheiten tragen, und uns nicht selber gefallen. Denn ein Jeglicher unter uns soll seinem Nächsten gefallen zum Guten, zur Erbaunng. Sintemal auch Christus nicht Ihm selber gefallen hat, sondern es ist Ihm begegnet wie geschrieben steht: Die Schmähungen derer, die Dich schmähen, sind über mich gefallen, Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre zuvor geschrieben, auf daß wir durch Geduld, und Trost der Schriften, die Hoffnung behalten. Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr gleich gesinnt seiet unter einander nach Jesu Christo. Auf daß ihr einmütiglich mit einem Munde preist Gott, nämlich den Vater unsers Herrn Jesu Christi. Darum nehmt euch unter einander auf, gleich wie auch Christus uns aufgenommen hat zur Herrlichkelt Gottes. Ich sage aber, daß Jesus Christus ein Diener der Beschneidung gewesen sei um der Wahrheit Gottes willen, zu bestätigeu die Verheißungen, den Vätern (gegeben). Und daß die Heiden Gott um der Barmherzigkeit willen preisen, wie geschrieben steht: Darum will ich Dir danken unter den Heiden, und Deinem Namen singen. Und abermals spricht er: Freuet euch ihr Heiden mit seinem Volke. Und abermals: Lobt den Herrn alle Heiden, und preist ihn alle Völker. Und abermals spricht Jesajas: Es wird sein die Wurzel Jesse, und der aufstehen wird zu herrschen über die Heiden; auf denselben werden die Heiden hoffen. Der Gott aber der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Friede im Glauben, auf daß ihr völlige Hoffnung habt durch die Kraft des heiligen Geistes. Ich bin aber dessen von mir selbst beredet von euch, liebe Brüder, daß ihr selbst voll Güte seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, daß ihr auch euch unter einander könnt ermahnen. Ich habe euch aber freimütig geschrieben, zum Teil, liebe Brüder, um euch zu erinnern, nach der Gnade, die mir von Gott gegeben ist. Daß ich ein Diener Jesu Christi bei den Heiden sein soll, das Evangelium Gottes priesterlich zu verwalten, auf daß das Opfer der Heiden Gott angenehm werde, geheiligt durch den heiligen Geist. Darum kann ich mich in Jesu Christo rühmen, in den Sachen, die Gott betreffen. Denn ich dürfte nicht Etwas reden, wenn es nicht Christus durch mich gewirkt hätte, die Heiden durch Wort und Taten zum Gehorsam zu bringen. Durch Kraft der Zeichen und Wunder, und Kraft des Geistes Gottes; also, daß ich von Jerusalem an, und umher bis in Illyricum, Alles mit dem Evangelium Christi erfüllt habe. Und mich sonderlich beflissen, das Evangelium zu predigen, wo Christi Name nicht bekannt war; auf daß ich nicht auf einen fremden Grund bauete. Sondern wie geschrieben steht: Welchen nichts davon verkündigt geworden ist, die werden es sehen; und welche es nicht gehört haben, die werden es verstehen. Darum ich auch vielmal verhindert worden bin zu euch zu kommen. Nun aber, weil ich in diesen Ländern nicht mehr verweilen kann, aber von vielen Jahren her Verlangen habe zu euch zu kommen. So will ich zu euch kommen, wenn ich nach Spanien reisen werde. Denn ich hoffe, daß ich im Durchreisen euch sehen werde, und daß ich von euch dorthin werde geleitet werden, wenn ich mich zuvor ein wenig an euerm Umgang ergötzt haben werde. Nun aber ziehe ich hin nach Jerusalem, und diene den Heiligen. Denn es hat denen in Mazedonien und Achaja gefallen, eine gemeine Steuer zusammenzulegen für die armen Heiligen, die zu Jerusalem sind. Es hat ihnen gefallen, sage ich, und sie sind auch ihre Schuldner. Denn so die Heiden ihrer geistlichen Güter teilhaftig geworden sind, so sind sie schuldig, daß sie ihnen auch in leiblichen Gütern Dienst erweisen. Wenn ich nun solches ausgerichtet, und ihnen diese schöne Gabe zugesichert haben werde, will ich durch euch nach Spanien ziehen. Ich weiß aber, wenn ich zu euch komme, daß ich mit vollem Segen des Evangeliums Christi kommen werde. Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch unsern Herrn Jesum Christum, und durch die Liebe des Geistes, daß ihr mir helft kämpfen, mit Beten für mich zu Gott. Auf daß ich von den Widerspänsitgen in Judäa errettet werde, und daß mein Dienst, den ich in Jerusalem tue, den Heiligen angenehm werde. Auf daß ich mit Freuden zu euch komme, durch den Willen Gottes, und ich mich mit euch erquicke. Der Gott aber des Friedens sei mit euch Allen. Amen. Ich empfehle euch aber unsere Schwester Phöbe, welche eine Dienerin der Gemeinde zu Kenchrea ist. Daß ihr sie aufnehmt in dem Herrn, wie sich's den Heiligen geziemt, und ihr Beistand tuet in allem Geschäfte, darinn sie euer bedürfen wird; denn diese hat Viele beherbergt und auch mich selbst. Grüßt die Priscilla und den Aquilas, meine Gehilfen in Christo Jesu. Welche für mein Leben ihren Hals dargegeben haben, welchen nicht allein ich danke, sondern auch alle Gemeinden der Heiden. Auch grüßt die Gemeinde in ihrem Hause. Grüßt den Epänetus, meinen Lieben, welcher ist der Erstling aus Achaja in Christo. Grüßt die Maria, welche viele Mühe und Arbeit mit uns gehabt hat. Grüßt den Andronikus und den Junias, meine Blutsverwandten, und meine Mitgefangenen, welche unter den Aposteln berühmt sind, welche auch vor mir in Christo gewesen sind. Grüßt den Amplias, meinen Lieben in dem Herrn. Grüßt den Urbanns, unsern Gehilfen in Christo, und Stachys, meinen Lieben. Grüßt den Apelles, den Bewährten in Christo. Grüßt die da sind von des Aristobulus Gesinde. Grüßt den Herodion, meinen Blutsverwandten. Grüßt die da sind von Narzissus Gesinde, welche in dem Herrn sind. Grüßt die Tryphäna und die Tryphosa, welche viele Mühe ausgestanden haben in dem Herrn. Grüßt die Persis, die Geliebte, welche viele Mühe ausgestanden hat in dem Herrn. Grüßt den Rufus, den Auserwählten in dem Herrn, und seine, auch meine, Mutter. Grüßt den Asyneritus, Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes, und die Brüder, die bei ihnen sind. Grüßt den Philologus und die Julia, den Nereus und seine Schwester, und Olympas, und alle Heiligen, die bei ihnen sind. Grüßt euch unter einander mit dem heiligen Kuß. Es grüßen euch die Gemeinden Christi. Ich ermahne aber euch, liebe Brüder, daß ihr aufseht auf diejenigen, die da Zertrennungen und Ärgernisse anrichten neben der Lehre, die ihr gelernt habt, und weicht von denselbigen. Denn solche dienen nicht dem Herrn Jesu Christo, sondern ihrem Bauch; und durch süße Worte und Schmeichelreden betrügen sie die Herzen der Einfältigen. Denn euer Gehorsam ist bei Jedermann bekannt geworden. Deshalben freue ich mich über euch. Ich will aber, daß ihr zum Guten weise seid, aber einfältig zum Bösen. Aber der Gott des Friedens wird den Satan unter euere Füße treten in Kurzem. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch. Es grüßen euch Timotheus, mein Gehilfe, und Luzius und Jason, und Sosipater, meine Blutsverwandten. Ich Tertius, der ich diesen Brief geschrieben habe, grüße euch in dem Herrn. Es grüßt euch Gajus, mein und der ganzen Gemeinde Wirth. Es grüßt euch Erastus, der Stadt Rentmeister, und Quartus, der Bruder. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch Allen. Amen. Dem aber, der euch stärken kann, laut meines Evangeliums, und der Predigt von Jesu Christo, nach der Offenbarung des Geheimnisses, welches von der Welt Zeiten her verschwiegen gewesen ist, Nun aber an's Licht gebracht worden, euch kund gemacht durch die Schriften der Propheten, auf Befehl des ewigen Gottes, den Gehorsam des Glaubens unter allen Helden aufzurichten, Demselben Gott, der allein weise ist, sei Ehre durch Jesum Christum in Ewigkeit. Amen. Paulus, ein berufener Apostel Jesu Christi, durch den Willen Gottes; und Sosthenes, der Bruder. Der Gemeinde Gottes, die zu Korinth ist, den Geheiligten in Christo Jesu, den berufenen Heiligen, samt Allen denen, die den Namen unsers Herrn Jesu Christi anrufen, an allen Orten, ja ihres und unsers Herrn, Gnade sei mit euch, und Friede von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Ich danke meinem Gott allezeit euerthalben für die Gnade Gottts, die euch in Christo Jesu gegeben ist. Daß ihr durch ihn an allen Stücken reich gemacht seid, in aller Lehre und Erkenntnis. Wie denn das Zeugnis von Christo in euch befestigt worden ist. Also, daß ihr keinen Mangel habt an irgend einer Gabe, und wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesu Christi. Welcher euch auch bis an's Ende befestigen wird, daß ihr an dem Tage unseres Herrn Jesu Christi unsträflich seid. Denn Gott ist getreu, durch welchen ihr zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unsers Herrn, berufen seid. Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch den Namen unsers Herrn Jesu Christi daß ihr allzumal einerlei Rede führt, und keine Spaltungen unter euch sein lasst, sondern zu gleichem Sinn und Meinung verbunden seid. Denn mir ist von euch kund getan geworden, liebe Brüder, durch der Chloe Gesinde, daß Zank unter euch sei. Ich sage aber dieses, daß ein Jeglicher unter euch spricht: Ich zwar bin Paulisch; ich aber bin Apollisch; ich aber bin Kephisch; ich aber bin Christi. Wie? Ist denn Christus zertrennt? Ist denn Paulus für euch gekreuzigt geworden? Oder seid ihr auf Pauli Namen getauft? Ich danke Gott, daß ich Niemand aus euch getauft habe, ohne den Krispus und Gajus, Auf daß nicht Jemand sagen möge: Ich habe auf meinen Namen getauft. Ich habe aber auch des Stephanas Hausgesinde getauft. Sonst weiß ich nicht, ob ich Jemanden Anders getauft habe. Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen; nicht mit Weisheit der Rede, auf daß nicht das Kreuz Christi kraftlos gemacht werde. Denn das Wort vom Kreuz ist denen zwar, die verloren werden eine Torheit; denen aber, die da selig werden, nämlich uns, ist's eine Kraft Gottes. Denn es steht geschrieben: Ich will die Weisheit der Weisen zu nichts machen; und den Verstand der Verständigen will ich abschaffen, Wo ist der Weise, wo ist der Schriftgelehrte? Wo ist der forschende Zänker von dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn dieweil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannt hat, hat es Gott wohlgefallen, durch die törichte Predigt selig zu machen die da glauben. Sintemal, beide, die Juden ein Zeichen fordern, und die Griechen nach Weisheit fragen. Wir aber predigen den gekreuzigten Cbristus, den Juden zwar eine Ärgernis, den Griechen aber eine Torheit. Den Berufenen aber, beides Juden und Griechen, predigen wir Christum, als die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes. Denn die Torheit Gottes ist weiser als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker als die Menschen sind. Denn ihr seht ja, liebe Brüder, euern Beruf, daß nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Gewaltige, nicht viele Edle berufen sind; Sondern was töricht ist in der Welt, das hat Gott erwählt, auf daß Er die Weisen zu Schanden mache. Und was schwach ist in der Welt, das hat Gott erwählt, auf daß Er zu Schanden mache, was stark ist. Und das Unedle in der Welt, und das Verachtete hat Gott erwählt, und das da nichts ist, auf daß er zu nichts mache, was Etwas ist. Damit sich vor Ihm kein Fleisch rühme. Von Ihm aber seid ihr in Christo Jesu, welcher uns von Gott zur Weisheit und Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung gemacht ist. Auf daß geschehe, wie geschrieben steht: Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn. Und ich, liebe Brüder, da ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten, oder hober Weisheit, als ich euch das Zeugnis Gottes verkündigte. Denn ich hatte mir nicht vorgenommen Etwas zu wissen unter euch, ohne allein Jesum Christum, und denselben als gekreuzigt. Und ich war bei euch mit Schwachheit, und mit Furcht, und mit großem Zittern. Und meine Rede, und meine Predigt war nicht in klugen Worten menschlicher Weisheit, sondern in Überzeugung durch Geist und Kraft. Auf daß euer Glaube gegründet sei, nicht auf der Weisheit der Menschen, sondern auf der Kraft Gottes. Doch reden wir Weisheit bei den Volkkommeneren; aber nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Fürsten dieser Welt, welche zu nichts gemacht werden. Sondern wir reden die Weisheit des Gottes, die im Geheimnis liegt, und verborgen ist, welche Gott vorhin verordnet hat, vor der Welt, zu unserer Herrlichkeit. Welche Weisheit Keiner von den Fürsten dieser Welt erkannt bat, (denn so sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.) Sondern wie geschrieben steht: Es hat kein Auge gesehen und kein Ohr gehört, und ist in keines Menschen Herz gekommen, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott durch seinen Geist geoffenbart. Denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen Gottes. Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, ohne der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also weiß Niemand, was in Gott ist, denn nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist; auf daß wir wissen, was uns von Gott geschenkt geworden ist. Welches wir auch reden, nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der heilige Geist lehrt; und vergleichen Geistliches mit Geistlichem. Der natürliche Mensch aber fasst die Dinge nicht, die des Geistes Gottes sind. Denn sie sind ihm eine Torheit, und er kann sie nicht erkennen, denn sie werden geistlich beurteilt. Aber der Geistliche beurteilt Alles, er aber kann von Niemanden beurteilt werden. Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt? Wer ist, der Ihn unterweisen möge? Wir aber haben Christi Sinn, Und ich, liebe Brüder, konnte nicht mit euch reden, als mit Geistlichen, sondern ich mußte reden als mit Fleischlichen, wie mit unmündigen Kindern in Christo. Mit Milch habe ich euch getränkt, und euch nicht harte Speise gegeben, denn ihr konntet dieselbe noch nicht verdauen; ja ihr könnt es noch jetzt nicht. Denn ihr seid noch fleischlich; denn in so fern Neid und Zank und Zwietrachten unter euch sind, seid ihr denn nicht fleischlich, und wandelt nach bloß menschlicher Weise? Denn wenn Einer sagt: Ich bin Paulisch; der Andere aber: Ich bin Apollisch; seid ihr denn nicht fleischlich? Wer ist denn Paulus; oder wer ist Apollos, denn nur Diener, durch welche ihr gläubig geworden seid, und dasselbe, wie der Herr einem Jeglichen gegeben hat? Ich zwar habe gepflanzt, Apollos hat gewässert; aber Gott hat das Wachstum gegeben. Deswegen ist weder der da pflanzt Etwas, noch der da wässert, sondern Gott, der das Wachstum gibt. Der aber pflanzt und der da wässert, sind Eines. Ein Jeglicher aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerwerk, und Gottes Gebäude. Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich den Grund gelegt, als ein weiser Baumeister; ein Anderer aber bauet darauf. Ein Jeglicher aber sehe zu, wie er darauf baue. Einen andern Grund zwar kann Niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. So aber Jemand auf diesen Grund bauet, Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stoppeln. So wird eines Jeglichen Werk offenbar werden, denn der Tag wird es klar machen. Denn es wird durch's Feuer offenbar werden; und welcherlei eines Jeden Werk sei, wird das Feuer bewähren. Wird nun Jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lobn empfangen. Wird aber Jemandes Werk verbrennen, so wird er des Schaden leiden, er selbst aber wird selig werden, doch also, als durchs Feuer. Wisst ihr nicht, daß ibr Gottes Tempel seid, und daß der Geist Gottes in euch wohnt? So Jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben. Denn der Tempel Gottes ist heilig: der seid ihr. Niemand betrüge sich selbst. Welcher sich unter euch dünkt weise vor dieser Welt zu sein, der werde (vor der Welt) zum Toren, auf daß er weise sein möge. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben: Die Weisen erhascht Er in ihrer Verschlagenheit, Und abermals: Der Herr weiß die Gedanken der Weisen, daß sie eitel sind. Darum rühme sich Niemand der Menschen. Denn es ist Alles euer. Es sei Paulus oder Apollos; es sei Kephas oder die Welt; es sei das Leben oder der Tod; es seien die gegenwärtigen oder die zukünftigen Dinge; Alles ist euer. Ihr aber seid Christi; Christus aber ist Gottes. Dafür halte uns Jedermann, das wir Christi Diener seien, und Haushalter über die Geheimnisse Gottes. Nun fordert man aber nicht mehr von den Haushaltern, denn daß einer getreu erfunden werde. Mir aber ist's ein gar Geringes, daß ich von euch gerichtet werde, oder an einem menschlichen Gerichtstage. Auch richte ich mich selbst nicht. Ich bin mir zwar nichts bewußt, aber dadurch bin ich nicht gerecht gesprochen. Der Herr ist's aber, der mich richtet. Deßwegen richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, welcher auch an's Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und wird die Rachschläge der Herzen offenbaren. Und alsdann wird einem Jeden von Gott sein Lob wiederfahren. Solches aber, liebe Brüder, habe ich auf mich und den Apollo bezogen um euertwillen, auf daß ihr an uns lernt, daß ihr nicht allzuviel von euch selbst haltet, mehr als geschrieben ist, auf daß sich nicht Einer wider den Andern um Jemandes willen aufblase. Denn wer unterscheidet dich? Was hast du aber, das du nicht empfangen hast? So du es aber empfangen hast, was rühmst du dich denn, als wenn du es nicht empfangen hättest? Ibr seid schon satt geworden, ihr seid schon reich geworden, ihr herrscht ohne uns. Und wollte Gott, ihr herrschtet, auf daß auch wir mit euch herrschen möchten. Denn mich dünkt, Gott habe uns, die wir die letzten Apostel sind, dargestellt, als dem Tode übergeben. Denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, beiden, den Engeln und den Menschen. Wir sind (wie) Toren um Christi willen, ihr aber werdet für klug gehalten in Christo. Wir sind schwach, ihr aber stark. Ihr seid herrlich, wir aber verachtet. Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst, und sind nackend, und werden mit Fäusten geschlagen, und haben keine beständige Wohnung. Und werden müde, indem wir arbeiten mit unsern eigenen Händen. Wenn man uns schmäbt, so segnen wir; wenn man uns verfolgt, so dulden wir es. Wenn man uns lästert, so beten wir. Wir sind geworden wie ein Auswurf der Welt, und ein Auskehricht aller Menschen, bis auf diese Zeit. Dieses schreibe ich nicht, daß ich euch beschäme, sondern ich ermahne euch als meine lieben Kinder. Denn ob ihr gleich zehntausend Zuchtmeister hättet in Christo, so habt ihr doch nicht viele Väter, denn ich habe euch gezeugt in Christo Jesu, durch das Evangelium. So ermahne ich euch nun, seid meine Nachfolger. Darum habe ich den Timotheus zu euch gesandt, welcher ist mein lieber und getreuer Sohn in dem Herrn, welcher euch meiner Wege erinnern wird, die da in Christo Jesu sind; gleich wie ich allenthalben in allen Gemeinden lehre. Es blähen sich aber Etliche auf, als würde ich nicht zu euch kommen. Ich will aber bald zu euch kommen, so der Herr will, und will denn vernehmen, nicht die Worte der Aufgeblasenen, sondern ihre Kraft. Denn das Wort Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Rraft. Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen, oder mit der Liebe und sauftmütigem Geiste? In alle Wege hört man, daß Hurerei unter euch ist, und zwar solche Hurerei, welche auch unter den Heiden nicht genannt wird, nämlich, daß Einer seines Vaters Weib habe. Gleichwohl seid ihr aufgeblasen, und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf daß, der dieses Werk getan hat, aus euerm Mittel weggetan würde. Ich zwar, als der ich mit dem Leibe abwesend bin, doch mit dem Geiste gegenwärtig, habe schon als gegenwärtig das Urteil gefällt, daß derselbe, der solches begangen hat. In dem Namen unsers Herrn Jesu Christi, wenn ihr euch versammelt und ich im Geiste bei euch sein werde, samt der Kraft unsers Herrn Jesu Christi, Übergeben werde dem Satan, zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist selig werde am Tage des Herrn Jesu. Euer Ruhm ist nicht fein. Wisst ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert? So fegt nun den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleich wie ihr ungesäuert seid. Denn unser Passah ist für uns geschlachtet, nämlich Christus. Deswegen laßt uns Feste feiern, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schalkheit, sondern mit ungesäuerten Broten der Lauterkeit und der Wahrheit. Ich habe euch geschrieben in dem Briefe, daß ihr nicht mit den Hurern Umgang haben sollt. Das meine ich gar nicht von den Hurern dieser Welt, oder von den Geizigen, oder von den Räubern, oder von den Abgöttischen, denn sonst müßtet ihr aus der Welt gehen. Nun aber habe ich euch geschrieben, ihr sollt mit ihnen nicht Umgang haben, nämlich, so Jemand ist, der ein Bruder genannt wird, und ist ein Hurer, oder ein Geiziger, oder ein Abgöttischer, oder ein Lästerer, oder ein Trunkenbold, oder ein Räuber, mit einem Solchen sollt ihr auch nicht essen. Denn was geht es mich an, daß ich auch diejenigen richte, die draußen sind? Richtet ihr nicht die, die drinnen sind? Die aber draußen sind richtet Gott. So tut nun diesen Bösen von euch selbst hinaus. Wie darf Jemand unter euch, so er einen Handel mit einem Andern hat, rechten vor den Ungerechten, Und nicht vor den Heiligen? Wisst ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? So nun die Welt durch euch gerichtet werden soll, seid ihr denn nicht würdig genug, die geringste Sache zu richten? Wisst ihr nicht, daß wir die Engel richten werden? Wie viel mehr was zum Zeitlichen gehört? Wenn ihr nun Sachen zu richten habt, welche das Zeitliche antreffen, so setzt diejenigen zu Richtern, die bei der Gemeinde verachtet sind. Dieses sage ich euch zur Scham. Ist denn kein Wegweiser unter euch, auch nicht Einer, der da zwischen Bruder und Bruder richten könnte? Sondern ein Bruder rechtet mit dem andern, und dasselbe vor den Ungläubigen. So ist nun schon in alle Wege ein Gebrechen unter euch, daß ihr Rechtshändel mit einander habt. Warum lasst ihr euch nicht viel lieber Unrecht tun? Warum leitet ihr nicht viel lieber Schaden? Ja, ihr tut Andern Unrecht, und fügt Andern Schaden zu, und zwar den Brüdern, Wisst ihr nicht, daß die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Irrt nicht. Weder die Hurer, noch die Abgöttischen, noch die Ehebrecher, noch die Weichlinge, noch die Knabenschänder, Noch die Diebe, noch die Geizigen, noch die Trunkenbolde, noch die Lästerer, noch die Räuber, werden das Reich Gottes ererben. Und solche sind euerer Etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht gesprochen, durch den Namen des Herrn Jesu, und durch den Geist unsers Gottes. Ich habe Alles Macht, aber es nützet nicht Alles. Ich habe Alles Macht, aber es soll mich nichts unter seine Macht bringen. Die Speisen gehören dem Bauch, und der Bauch den Speisen; Gott aber wird beide, diesen und jene, zerstören. Der Leib aber gehört nicht der Hurerei, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leibe. Gott hat aber beide den Herrn auferweckt, und wird auch uns durch seine Kraft auferwecken. Wisst ihr nicht, daß euere Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen, und Hurenglieder daraus machen? Das sei fern! Oder wisst ihr nicht, daß, wer an der Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn es werden, (spricht er,) die Zwei als ein Fleisch sein. Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit Ihm. Fliehet die Hurerei. Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außer seinem Leibe; wer aber hurt, der sündigt an seinem eigenen Leibe. Oder wisst ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euer selbst seid. Denn ihr seid teuer erkauft. Darum so preist Gott mit euerm Leibe, und mit euerm Geiste, welche Gottes sind. Von dem ihr mir aber geschrieben habt, antworte ich: Es ist zwar dem Menschen gut, daß er kein Weib berühre. Aber um der Hurerei willen habe ein Jeglicher sein eigenes Weib, und eine Jegliche ihren eigenen Mann. Der Mann leiste dem Weibe die schuldige Freundschaft; desselben gleichen das Weib dem Manne, Das Weib hat nicht Macht über ihren Leib, sondern der Mann; desselben gleichen auch der Mann hat nicht Macht über seinen Leib, sondern das Weib. Entziehe sich nicht Eines dem Andern, es sei denn aus Beider Einwilligung eine Zeitlang, auf daß ihr dem Fasten und Beten abwartet. Danach kommt wiederum zusammen, auf daß euch der Satan nicht versuche, darum daß ihr euch nicht enthalten könnt. Dieses aber sage ich aus Erlaubnis und nicht aus Gebot. Denn ich wollte, alle Menschen wären wie auch ich bin. Aber ein Jeglicher hat seine eigene Gabe von Gott, Einer so, der Andere anders. Ich sage aber den ledigen Männern und den Witwen, es ist ihnen gut, wenn sie bleiben wie auch ich bleibe. So sie sich aber nicht enthalten, so sollen sie zur Ehe greifen. Denn es ist besser zur Ehe greifen, als Brunst leiden. Denen aber, die in der Ehe sind, gebiete nicht ich, sondern der Herr, daß das Weib sich nicht von dem Manne scheide. So sie sich aber scheidet, so soll sie obne Ehe bleiben, oder sich mit dem Manne versöhnen; und daß der Mann das Weib nicht von sichlasse. Den Andern aber sage ich, nicht der Herr: So ein Bruder ein ungläubiges Weib hat, und dieselbe läßt es ihr gefallen bei ihm zu wohnen, der lasse sie nicht von sich. Und so ein Weib einen ungläubigen Mann hat, und er läßt es ihm gefallen bei ihr zu wohnen, die lasse ihn nicht von sich. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch das Weib, und das ungläubige Weib ist geheiligt durch den Mann; sonst wären euere Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. So aber der Ungläubige sich scheidet, so laß ihn sich scheiden. Es ist der Bruder oder die Schwester nicht der Knechtschaft unterworfen in solchen Fällen; zum Frieden aber hat uns Gott berufen. Denn wie weißt du, du Weib, ob du nicht den Mann werdest selig machen? Oder wie weißt du, du Mann, ob du das Weib nicht werdest selig machen? Doch wie Gott einem Jeglichen ausgeteilt hat, und wie der Herr einen Jeglichen berufen hat, also wandle er, und also ordne ich es in allen Gemeinden. Ist Jemand beschnitten berufen, der überziehe nicht die Vorhaut. Ist Jemand in der Vorhaut berufen, der lasse sich nicht beschneiden. Die Beschneidung ist nichts, desgleichen die Vorhaut ist nichts, sondern die Bewahrung der Gebote Gottes. Ein Jeglicher bleibe in dem Berufe, darinn er berufen ist, Bist du als Knecht berufen, laß dich's nicht bekümmern. Doch kannst du frei werden, so brauche es viel lieber. Denn wer als Knecht berufen ist in dem Herrn, der ist ein Freigelassener des Herrn; desselben gleichen, wer als Freier berufen ist, der ist als Knecht Christi. Ihr seid teuer erkauft, werdet nicht der Menschen Knechte. Worinn ein Jeglicher berufen ist, liebe Brüder, darin bleibt er vor Gott. Von den Jungfrauen aber habe ich kein Gebot des Herrn; ich sage aber meine Meinung, als der ich Barmherzigkeit erlangt habe von dem Herrn, getreu zu sein. So meine ich nun, daß solches gut sei, um der vorstehenden Not willen, daß es (sage ich) dem Menschen gut sei, also zu sein. Bist du an ein Weib gebunden, so suche nicht ledig zu werden. Bist du ledig vom Weibe, so suche kein Weib. Ob du aber schon zur Ehe greifst, sündigst du nicht. Und so eine Jungfrau zur Ehe greift, sündigt sie nicht. Doch werden Solche Drangsale am Fleische haben. Ich aber verschonte euer gern. Dieses aber sage ich, liebe Brüder, daß die noch übrige Zeit kurz ist, auf daß diejenigen, die da Weiber haben, seien als hätten sie keine. Und die da weinen, als weinten sie nicht, und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die da kaufen, als besäßen sie es nicht. Und die diese Welt brauchen, als mißbrauchten sie dieselbe nicht, denn die Gestalt dieser Welt geht vorüber. Ich wollte aber, daß ihr ohne Sorge wärt. Wer ledig ist, der sorgt für dasjenige, das des Herrn ist, wie er dem Herrn gefallen möge. Wer aber in der Ehe ist, der sorgt für dasjenige, das der Welt ist, wie er dem Weibe gefallen möge. Es ist ein Unterschied zwischen einem Weibe und einer Jungfrau. Welche nicht verheiratet ist, die sorgt für dasjenige, das des Herrn ist, daß sie heilig sei, beides, am Leibe und auch am Geiste. Die aber zur Ehe gegriffen bat, die sorgt für dasjenige, das der Welt ist, wie sie dem Manne gefallen möge. Dieses aber sage ich zu euerm Besten, nicht daß ich euch einen Strick anwerfe, sondern dazu, daß ihr dem Herrn anständiger und fester ohne Zerstreunng anhängt. So aber Jemand dafür hält, er handle ungebührlich gegen seine Jungfrau, wenn dieselbe ihre mannbaren Jahre überschreite, und es also geschehen soll, so tue er, was er will, er sündiget nicht, er lasse sie zur Ehe greifen. Welcher aber in seinem Herzen fest steht, und wird nicht gezwungen, sondern hat Macht über seinen Willen, und hat dieses in seinem Herzen beschlossen, daß er seine Jungfrau bewahre, der tut wohl. Deswegen, welcher sie verheiratet, der tut wohl, welcher sie aber nicht verheiratet, der tut besser. Ein Weib ist gebunden durch das Gesetz, so lange ihr Mann lebt; wenn aber ihr Mann entschlafen ist, so ist sie frei, sich zu verheiraten, welchem sie will, allein daß es in dem Herrn geschehe. Seliger ist sie aber, wenn sie also bleibt, nach meiner Meinung. Ich halte aber dafür, ich habe auch den Geist Gottes. Von den Götzenopfern aber wissen wir, daß wir alle die Erkenntnis haben. Das wissen bläst auf, die Liebe aber erbauet. So sich aber Jemand dünken läßt, er wisse Etwas, der weiß noch nicht, wie man wissen soll. So aber Jemand Gott liebt, derselbe ist von Ihm erkannt. Was nun die Frage betrifft, ob man Götzenopfer essen soll, wissen wir, daß ein Götze nichts sei in der Welt, und daß kein anderer Gott sei, als der Einige. Denn ob schon sind die da Götter genannt werden, es sei im Himmel oder auf Erden, (wie denn viele Götter sind und viele Herren,) So haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir zu Ihm; und nur einen Herrn, Jesum Christum, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch Ihn. Aber es hat nicht Jedermann das Wissen, sondern Etliche machen ihnen noch bisher ein Gewissen über den Götzen, und essen es als Götzenopfer. Also wird ihr Gewissen besteckt, weil es schwach ist. Die Speise aber macht uns Gott nicht angenehm. Denn essen wir, so werden wir darum nicht besser sein; essen wir aber nicht, so werden wir darum nicht weniger sein. Seht aber zu, daß diese euere Freiheit den Schwachen nicht zu einem Anstoß gerate Denn so dich, der du das Wissen hast, Jemand im Götzenhause zu Tische sitzen sieht, wird nicht sein Gewissen, weil er schwach ist, veranlaßt werden, die Götzenopfer zu essen? Und wird also durch dein Wissen der schwache Bruder verführt, um welches willen doch Christus gestorben ist. Indem ihr aber also wider die Brüder sündigt, und ihr schwaches Gewissen verwundet, so sündigt ihr wider Christum. Darum, so die Speise meinen Bruder ärgerte, wollte ich lieber in Ewigkeit kein Fleisch essen, auf daß ich meinen Bruder nicht ärgere. Bin ich nicht ein Apostel? Bin ich nicht frei? Habe ich nicht unsern Herrn Jesum Christum gesehen? Seid ihr nicht mein Werk in dem Herrn? Bin ich Andern nicht ein Apostel, so bin ich es doch euch, denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem Herrn. Gegen die, welche sich zu Richtern über mich aufwerfen, ist dieses meine Verantwortung. Haben wir denn nicht Macht zu essen und zu trinken? Haben wir denn nicht Macht, eine Schwester, die unser Weib sei, umherzuführen, wie die andern Apostel auch, und die Brüder des Herrn, und Kephas? Oder haben allein ich und Barnabas nicht das Recht, die Handarbeit zu unterlassen? Wer dient jemals im Kriege auf seinen eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weingarten, und ißt nicht von desselben Frucht? Oder wer weidt eine Herde, und ißt nicht von der Milch derselben Herde? Rede ich dieses auf Menschen Weise? Sagt nicht dieses auch das Gesetz? Denn im Gesetze Moses steht geschrieben: Du sollst dem Ochsen der da drischt, das Maul nicht verbinden. Sorgt Gott für die Ochsen? Oder sagt er es nicht allerdings um unsertwillen? Denn es ist ja um unsertwillen geschrieben. Denn der da pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und der da auf Hoffnung drischt, soll seiner Hoffnung teilhaftig werden. So wir euch die geistlichen Güter gesäet haben, ist's denn ein großes Ding, daß wir euere irdischen Güter ernten? So Andere dieser Macht an euch teilhaftig sind, sollen wir denn nicht vielmehr derselben teilhaftig sein? Aber wir haben solche Macht nicht gebraucht; sondern wir vertragen allerlei, auf daß wir nicht dem Evangelium Christi irgend ein Hindernis geben. Wisst ihr nicht, daß diejenigen, welche die heiligen Dienste verrichten, aus dem heiligen Orte essen? Und die des Altars pflegen, haben Anteil an den Gaben des Altars? Also hat auch der Herr denen verordnet, die das Evangelium verkündigen, daß sie vom Evangelium leben. Ich aber habe deren Keines gebraucht. Ich habe auch dieses nicht darum geschrieben, daß es mit mir also gehalten werde, denn es wäre mir besser, daß ich stürbe, als daß mir Jemand meinen Ruhm vereiteln sollte. Denn so ich das Evangelium predige, so habe ich dessen keinen Ruhm, weil ich es tun muß. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte. Denn so ich es gern tue, so habe ich Lohn; tue ich es aber ungern, so ist mir die Verwaltung doch vertraut. Was ist denn mein Lohn? Nämlich, daß, indem ich das Evangelium predige, ich das Evangelium Christi ohne Anderer Kosten darstelle, so daß ich das Recht, das mir das Evangelium gibt, nicht gebrauche. Denn wiewohl ich von Jedermann frei bin, habe ich mich doch Jedermann zum Knechte gemacht, auf daß ich ihrer Viele gewinne. Den Juden bin ich als ein Jude geworden, auf daß ich die Juden gewinne. Denen die unter dem Gesetze sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetze, auf daß ich die, so unter dem Gesetze sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich als ohne Gesetz geworden; (so ich doch vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern ich bin in dem Gesetze Christi,) auf daß ich die, so ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich als ein Schwacher geworden, auf daß ich die Schwachen gewinne. Ich bin Allen Alles geworden, auf daß ich in alle Wege Etliche selig machte. Solches aber tue ich um des Evangeliums willen, auf daß ich desselben teilhaftig werde. Wisst ihr nicht, daß diejenigen, so im Laufplatze laufen, die laufen zwar Alle, aber nur Einer erlangt die Kampfgabe? So lauft nun also, daß ihr dieselbe ergreift. Ein Jeglicher aber der da kämpft, enthält sich von allen Dingen. Und Jene zwar, auf daß sie einen verweslichen Kranz empfangen, wir aber einen unverweslichen. Ich nun laufe also, als der nicht auf's Ungewisse läuft. Ich fechte also, als der nicht Luftstreiche tut. Sondern ich bezwinge meinen Leib, und bezähme ihn, auf daß ich nicht den Andern predige, und selbst verwerflich werde. Ich wollte aber nicht, liebe Brüder, daß euch unbewußt wäre, daß unsere Väter alle unter der Wolke gewesen sind, und daß sie alle durch's Meer gegangen sind; Und daß sie Alle durch den Moses getauft geworden sind mit der Wolke, und mit dem Meere; Und daß sie Alle einerlei geistliche Speise gegessen haben; Und daß sie Alle einerlei geistlichen Trank getrunken haben. Denn sie tranken von dem geistlichen Fels, der da nachfolgte: Der Fels aber war Christus. Aber gleichwohl am meisten Teil unter ihnen hat Gott kein Wohlgefallen gehabt, denn sie sind in der Wüste niedergeschlagen geworden. Diese Dinge aber sind ihnen als Vorbilder auf uns wiederfahren, auf daß wir uns nicht böser Stücke gelüsten lassen, gleich wie Jene gelüstet hat. Werdet auch nicht Götzendiener, gleich wie jener Etliche geworden sind, als geschrieben steht: Das Volk setzte sich nieder zu essen und zu trinken, danach standen sie auf zu spielen. Auch lasst uns nicht Hurerei treiben, wie Etliche unter Ihnen Hurerei trieben, und fielen ans einen Tag Drei und zwanzigtausend. Lasst uns auch Christum nicht versuchen, wie Etliche unter Ihnen ihn versuchten, und wurden von den Schlangen umgebracht, Murrt auch nicht, gleich wie jener Etliche murreten, und wurden umgebracht von dem Verderber. Diese Dinge alle wiederfuhren Jenen als Vorbilder; sie sind uns aber zur Warnung geschrieben; auf welche die letzte Weltzeit gekommen ist. Derohalben, wer sich läßt dünken, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle. Es hat euch noch keine, denn menschliche Versuchung ergriffen. Aber Gott ist getreu, der euch nicht wird lassen versucht werden über euer Vermögen, sondern wird der Versuchung auch einen solchen Ausgang verschaffen, daß ihr es ertragen könnt. Darum, meine Geliebten, flieht von dem Götzendienst. Als mit den Klugen rede ich: beurteilt ihr selbst, was ich sage. Das gesegnete Trinkgeschirr, welches wir segnen, ist es nicht die Gemeinschaft des Bluts Christi? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn wir, die wir Viele sind, sind ein Brot, und ein Leib, dieweil wir Alle eines Brotes teilhaftig werden. Seht den Israel an, der nach dem Fleische ist. Sind die nicht, welche die Opfer essen, in der Gemeinschaft des Altars? Was sage ich denn? Sage ich, daß der Götze etwas sei? Oder daß das Götzenopfer etwas sei? Nein. Sondern ich sage, daß die Heiden, was sie opfern, das opfern sie den Teufeln und nicht Gott. Nun will ich nicht, daß ihr in der Teufel Gemeinschaft sein sollt. Ihr könnt nicht zugleich aus des Herrn Trinkgeschirr und des Teufels Trinkgeschirr trinken. Ihr könnt nicht zugleich des Tisches des Herrn und des Tisches der Teufel teilhaftlg sein. Oder wollen wir den Herrn zum Eifer reizen? Sind wir stärker denn Er? Es ist mir zwar Alles erlaubt, aber es nützt nicht Alles; es ist mir Alles erlaubt, aber es erbauet nicht Alles. Niemand suche nur seinen Vorteil, sondern ein Jeglicher auch den des Andern. Alles was feil ist auf dem Fleischmarkt, das esst, und forscht nichts von wegen des Gewissens. Denn die Erde ist des Herrn und was darinn ist. So aber Jemand von den Ungläubigen euch ladet, und ihr hingehen wollt, so esst allerlei, was euch vorgesetzt wird, und forscht nichts von wegen des Gewissens. So aber Jemand zu euch sagen würde: Dieses ist Götzenopfer, so esst nicht, um deswillen, der es angezeigt hat, und von wegen des Gewissens. Denn die Erde ist des Herrn, und was darinn ist. Ich sage aber vom Gewissen, nicht deinem selbst, sondern des Andern. Denn warum sollte meine Freiheit von eines Andern Gewissen gerichtet werden? Denn so ich es mit Dank genieße, was sollte ich denn gelästert werden über dem, dafür ich danke? Ihr esst nun oder trinkt, oder tut etwas anders, so tut Alles zu Gottes Ehre. Seid ohne Anstoß, beiden, den Juden und den Griechen, und der Gemeinde Gottes. Gleich wie auch ich Jedermann in Allem mich gefällig mache, und suche nicht was mir, sondern was Vielen nutzt, auf daß sie selig werden. Werdet meine Nachfolger, gleich wie ich Christi Nachfolger bin. Ich lobe euch aber, liebe Brüder, daß ihr aller meiner Gebote eingedenk seid, und haltet die Satzungen, gleich wie ich euch dieselben übergeben habe. Ich will aber daß ihr wisst, daß Christus das Haupt ist eines jeglichen Mannes: der Mann aber ist des Weibes Haupt; Gott aber ist Christi Haupt. Ein jeglicher Mann, der da betet oder weissagt, und hat Etwas auf dem Haupt, der entehrt sein Haupt. Ein jedes Weib aber, das da mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, die schändet ihr Haupt, denn es ist eben so viel, als wäre sie beschoren. Denn so sich ein Weib nicht bedecken will, so schneide man ihr das Haar ab. Ist es aber einem Weibe schändlich, daß ihr das Haar abgeschnitten oder abgeschoren werde, so bedecke sie ihr Haupt. Der Mann zwar soll das Haupt nicht bedecken, sintemal er Gottes Bild und Ehre ist; das Weib aber ist des Mannes Ehre. Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib ist vom Manne. Denn der Mann ist nicht geschaffen um des Weibes willen, sondern das Weib um des Mannes willen. Darum soll das Weib eine Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen. Doch ist weder der Mann ohne das Weib, noch das Weib ohne den Mann, in dem Herrn. Denn wie das Weib von dem Manne gekommen ist, also kommt auch der Mann durch das Weib; aber Alles kommt von Gott her. Beurteilet dieses bei euch selbst. Ist es ein Wohlstand, daß ein Weib unbedeckt vor Oott bete? Oder lehrt euch nicht auch die Natur selbst, daß es einem Manne eine Unehre ist, so er lange Haare trägt? Dem Weibe aber eine Ehre, so sie lange Haare trägt? Denn das Haar ist ihr an Statt einer Decke gegeben. Ist aber Jemand unter euch, der Lust zu zanken hat, der wisse, daß wir solchen Gebrauch nicht haben, die Gemeinden Gottes auch nicht. Dieses aber melde ich also, daß ich euch nicht lobe, daß ihr nicht zur Besserung, sondern zum Schaden zusammenkommt. Denn zum ersten, wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, höre ich, es seien Spaltungen unter euch, und zum Teil glaube ich es. Denn es müssen auch wirklich solche Spaltungen unter euch sein, auf daß die, so bewährt sind, offenbar unter euch werden. Wenn ihr nun zusammenkommt, so heißt das nicht des Herrn Nachtmahl essen. Denn ein Jeder nimmt sein eigen Nachtmahl vorhin im Essen; und Dieser zwar ist hungrig, Jener aber ist trunken. Habt ihr denn nicht Häuser, da ihr essen und trinken mögt? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes, und beschämt die, so da nichts haben? Was soll ich euch sagen? soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht. Denn ich habe es von dem Herrn empfangen, das ich euch auch übergeben habe, daß nämlich der Herr Jesus in der Nacht, da Er verraten ward, das Brot genommen hat, und nachdem er Dank gesagt, hat Er es gebrochen, und gesagt: Nehmt, esst: Dieses ist mein Leib, der für euch gebrochen wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis;. Desselben gleichen auch das Trinkgeschirr, nach dem Nachtmahl, und hat gesagt: Dieses Irinkgeschirr ist das neue Testament durch mein Blut. Solches tut, so oft ihr es trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn so oft ihr dieses Brot esst, und aus diesem Trinkgeschirr trinkt, sollt ihr des Herrn Tod verkündigen, bis daß Er kommt. Derhalben, welcher unwürdig dieses Brot isst, oder aus dem Trinkgeschirr des Herrn trinkt, der wird schuldig sein an dem Leibe und Blute des Herrn. Es prüfe sich aber der Mensch, und also esse er von diesem Brot und trinke aus diesem Trinkgeschirr. Denn welcher unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selber das Gericht, damit daß er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. Darum sind unter euch viele Schwache und Kranke, und ziemlich Viele schlafen. Denn so wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet. Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir von dem Herrn gezüchtigt, auf daß wir nicht samt der Welt verdammt werden. Darum meine lieben Brüder, wenn ihr zusammenkommt zu essen, so wartet auf einander. Hungert aber Jemand, so esse er daheim, auf daß ihr nicht zum Gerichte zusammenkommt. Das Übrige will ich ordnen, wenn ich komme. Von den geistlichen Gaben aber will ich nicht, liebe Brüder, daß ihr in Unwissenheit seid. Ihr wisst, daß ihr Heiden gewesen seid, und habt euch zu den stummen Götzen hinreißen lassen, wie ihr auch hingerissen wurdet. Darum tue ich euch kund, daß Niemand Jesum lästern kann, der durch den Geist Gottes redet, und daß Niemand Jesum den Herrn nennen kann, ohne durch den heiligen Geist. Es sind aber unterschiedliche Gaben; doch ist nur ein Geist. Desgleichen sind unterschiedliche Ämter, doch ist nur ein Herr. Desgleichen unterschiedliche Wirkungen; doch ist nur ein Gott, der dieselben Alle in Allen wirkt. Einem Jeden aber wird gegeben, zu erzeigen die Gaben des Geistes zum gemeinen Nutzen. Denn Diesem zwar wird durch den Geist die Rede der Weisheit gegeben; einem Andern aber die Rede der Erkenntnis, nach eben demselben Geiste; Einem Andern der Glaube, durch eben denselben Geist; einem Andern die Gabe gesund zu machen, durch eben denselben Geist; Einem Andern Wunder zu tun; einem Andern Weissagung; einem Andern Geister zu unterscheiden; einem Andern mancherlei Sprachen; einem Andern die Sprachen zu verdolmetschen. Dieses aber Alles wirkt derselbe einzige Geist, und teilt einem Jeglichen Seines zu, nach dem Er will. Denn gleich wie der Leib etwas Einziges ist, und hat doch viele Glieder, alle Glieder aber des Leibes, der da einzig ist, wie viele ihrer sind, sind sie doch ein einziger Leib; also auch Christus. Denn wir sind durch einen einzigen Geist Alle zu einem einzigen Leibe getauft, wir seien Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und sind Alle zu einem einzigen Geist getränkt. Sintemal der Leib ist nicht nur ein Glied, sondern viele. Wenn gleich der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum gehöre ich nicht zu dem Leibe; er gehört dennoch zum Leibe. Und so das Ohr spräche: Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zu dem Leibe; es gehört dennoch zu dem Leibe. So der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? So er ganz das Gehör wäre, wo bliebe der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, ihrer jedes am Leibe, wie Er gewollt hat. So aber alle Glieder ein einziges Glied wären, wo bliebe denn der Leib? Nun aber sind der Glieder viele, aber der Leib ist einzig. Es kann aber das Auge nicht zu der Hand sagen: Ich bedarf deiner nicht. Oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf euer nicht. Sondern vielmehr die Glieder des Leibes, die uns die schwächsten zu sein dünken, sind nötig. Und die uns die unansehnlichsten zn sein dünken, denselben tun wir am meisten Ehre an: und die uns übel anstehen, die schmücket man am meisten. Denn die uns wohl anstehen, die bedürfen es nicht. Aber Gott hat den Leib also vermengt, und dem dürftigen Gliede am meisten Ehre gegeben. Auf daß nicht eine Spaltung im Leibe sei, sondern die Glieder, für einander zugleich sorgen. Und so ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; desgleichen so ein Glied wird herrlich gehalten, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid der Leib Christi, und Glieder, ein Jeder nach seinem Teil. Und Etliche zwar bat Gott in der Gemeinde gesetzt, zum ersten die Apostel, zum andern die Propheten, zum dritten die Lehrer, danach die Wundertäter, danach die Gaben gesund zu machen, zu helfen, zu regieren, in fremden Sprachen zu reden. Sind sie Alle Apostel? Sind sie Alle Propheten? Sind sie Alle Lehrer? Sind sie Alle Wundertäter? Haben sie Alle die Gabe gesund zu machen? Reden sie Alle mit mancherlei Sprachen? Können sie Alle auslegen? Strebt aber nach den besten Gaben. Und ich will euch noch einen vortrefflichern Weg zeigen. Wenn ich mit Menschen- und Engelssprachen redete, und hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz, oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte, und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis; und wenn ich allen Glauben hätte, also, daß ich Berge versetzte, und hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe zur Nahrung der Armen austeilte, und ergäbe meinen Leib, daß ich verbrannt würde, und hätte aber die Liebe nicht, so nützte es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, sie ist freundlich; die Liebe ist nicht mißgünstig; die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, Sie stellt sich nicht ungebärdig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie trachtet nicht nach Schaden, Sie freuet sich nicht wegen der Ungerechtigkeit; sie freuet sich aber über die Wahrheit, Sie verträgt Alles, sie glaubt Alles, sie hofft Alles, sie duldet Alles. Die Liebe bleibt immerdar. Dagegen werden die Weissagungen abgeschafft werden; die Sprachengabe wird aufhören; auch die Erkenntnis wird abgeschafft werden. Denn unsere Erkenntnis ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber das Vollkommene kommen wird, so wird das Stückwerk abgeschafft werden. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind, und war gesinnt wie ein Kind, und hatte Anschläge wie ein Kind. Da ich aber ein Mann ward, schaffte ich ab was kindisch war. Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem Rätsel, alsdann aber werden wir von Angesicht zu Angesicht sehen. Jetzt erkenne ich stücksweise, alsdann aber werde ich erkennen, gleich wie ich erkannt bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter diesen. So strebt nun nach der Liebe, doch befleißigt euch der geistlichen Gaben, am meisten aber, daß ihr weissagen mögt. Denn der in einer fremden Sprache redet, der redet nicht den Menschen, sondern Gott, denn Niemand versteht ihn; durch den Geist aber redet er Geheimnisse. Wer aber weissagt, der redet mit den Menschen Erbauung, und Ermahnung, und Tröstung. Wer in fremder Sprache redet, der erbauet sich selbst; wer aber weissagt, der erbauet die Gemeinde. Ich wollte zwar, daß ihr alle in fremden Sprachen redetet, aber noch vielmehr, daß ihr weissagtet. Denn der da weissagt ist größer, als derjenige, der Sprachen redet; es sei denn, daß er es auch auslege, auf daß die Gemeinde davon erbauet werde. Nun aber, liebe Brüder, wenn ich zu euch käme, und redete fremde Sprachen, was wäre ich euch nutz, so ich nicht mit euch redete, entweder durch Offenbarung, oder durch Erkenntnis, oder durch Weissagung, oder durch Lehre? Hält es sich doch also mit den Dingen, die kein Leben haben, und einen Ton von sich geben, es sei eine Pfeife oder eine Harfe. Wenn sie nicht unterschiedliche Töne von sich geben, wie kann man wissen, was auf der Flöte, oder auf der Harfe gespielt ist? Denn so die Posanne einen undeutlichen Ton gibt, wer will sich zum Streite rüsten? Also auch ihr, wenn ihr nicht durch die Sprache eine deutliche Rede gebt, wie kann man wissen, was geredet wird? Denn ihr werdet sein, als die in die Luft reden. Zwar es ist mancherlei Art der Sprachen in der Welt, und derselben keine ist ohne Bedeutung der Worte. So ich nun der Sprache Bedeutung nicht weiß, werde ich dem, der da redet, unverständlich sein; und der da redet, wird mir unverständlich sein. Also auch ihr, dieweil ihr euch der geistlichen Gaben befleißigt, so befleißigt euch, daß ihr vorzüglich zur Erbaunng der Gemeinde geschickt seid. Darum, welcher in einer fremden Sprache redet, der bete so, daß er es auch auslegen möge. Denn so ich in fremder Sprache bete, so betet mein Geist; aber das, was nur ich verstehe, bringt keine Frucht. Wie ist ihm denn: Nämlich also: Ich will beten mit dem Geiste, und will auch beten, daß ich verstanden werde. Ich will Psalmen singen mit dem Geiste, und will Psalmen singen, daß ich verstanden werde. Sintemal so du mit deinem Geiste benedeiest, wie soll der, der als Ungelehrter dasteht, auf deine Danksagung das Amen sagen, sintemal er nicht weiß, was du sagst? Denn du zwar danksagest schön, aber der Andere wird dadurch nicht erbauet. Ich danke meinem Gott, daß ich mehr in fremden Sprachen rede, denn ihr Alle. Aber in der Gemeinde will ich lieber nur fünf Worte reden, so daß ich verstanden werde, auf daß ich auch Andere unterweise, denn sonst zehntausend Worte in fremder Sprache. Liebe Brüder, werdet nicht Kinder am Verstand, sondern seid Kinder in Ansehung des Bösen, am Verstand aber werdet vollkommen, Im Gesetz steht geschrieben: Ich will durch fremdredende Leute und mit andern Lippen zu diesem Volke reden, und sie werden mich auch also nicht verstehen, spricht der Herr, Derohalben so sind die Sprachen befohlen untertan zu sein, wie auch das Gesetz sagt, zum Zeichen, nicht den Gläubigen, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Gläubigen. Wenn nun die ganze Gemeinde an einem Orte zusammenkäme, und redeten Alle in fremden Sprachen, es kämen aber Unkundige oder Ungläubige hinein, würden sie nicht sagen, ihr wärt unsinnig? So sie aber Alle weissagten, und käme denn ein Ungläubiger oder Ungelehrter hinein, der würde von ihnen Allen überzeugt, oder von ihnen Allen zurechtgewiesen werden. Und also würde das Verborgene seines Herzens offenbar, er würde also auf sein Angesicht fallen, Gott anbeten, und bekennen, daß Gott wahrhaftig in euch sei,. Wie ist ihm denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, und Jeder von euch hat entweder einen Psalmen, oder eine Lehre, oder eine Sprache, oder eine Offenbarung, oder eine Auslegung, so lasst es Alles zur Erbaunng geschehen. So Jemand in fremder Sprache redet, so geschehe es durch Zwei oder auf's meiste Drei, und dasselbe durch einen Jeden besonders, und Einer erkläre es. Ist aber kein Ausleger vorhanden, so schweige er in der Gemeinde, er rede aber ihm selber und Gott. Die Propheten aber lasst reden zwei oder drei, und die andern lasst urteilen. So aber einem Andern, der da sitzt, eine Offenbarung geschieht, so schweige der Erste. Denn ihr könnt wohl Alle weissagen, Einer nach dem Andern, auf daß sie Alle lernen, und Alle ermahnt werden. Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Gemeinden der Heiligen. Euere Weiber lasst schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht zugelassen, daß sie reden, sondern wollen sie aber etwas lernen, so lasst sie dabeim ihre Männer fragen. Denn es steht den Weibern übel an, in der Versammlung zu reden. Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? oder ist es allein zu euch gekommen? So sich Jemand dünken läßt, er sei ein Prophet oder Begeisterter, der erkenne, daß die Dinge, die ich euch schreibe, des Herrn Gebote sind. Ist aber Jemand unwissend, der sei unwissend. Derohalben, liebe Brüder, befleißigt euch des Weissagens, und wehrt doch nicht in fremden Sprachen zu reden. Lasst Alles anständig und ordentlich zugehen. Ferner erkläre ich euch, liebe Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, welches ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch steht, Durch welches ihr auch selig werdet, so ihr es behaltet, wie ich es euch verkündigt habe, es wäre denn, daß ihr umsonst gläubig geworden wärt. Denn ich habe euch zuvorderst übergeben, was ich auch empfangen habe, daß Christus für unsere Sünden gestorben sei, nach den Schriften. Und daß Er begraben geworden sei, und daß Er am dritten Tage auferweckt geworden sei, nach den Schriften. Und daß Er von Kephas gesehen geworden sei, danach von den Zwölfen. Danach ist Er von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal gesehen geworden, aus welchen die meisten noch leben, etliche aber sind entschlafen. Danach ist Er von Jakob gesehen geworden, danach von allen Aposteln. Zuletzt aber nach Allen ist Er auch von mir, als einer unzeitigen Geburt, gesehen geworden. Denn ich bin der Geringste unter den Aposteln, als der ich nicht wert bin, daß ich ein Apostel genannt werde, darum, daß ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe mehr gearbeitet denn sie Alle, nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die bei mir ist. Es sei nun ich, oder Jene, also predigen wir, und also haben wir geglaubt. So aber Christus gepredigt wird, daß Er von den Toten auferweckt geworden sei, wie sagen denn Etliche unter euch, es sei keine Auferstehung der Toten? Ist aber keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt geworden. Ist aber Christus nicht auferweckt geworden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Ja, wir werden auch erfunden als falsche Zeugen Gottes, sintemal wir von Gott gezeugt haben, Er habe Christum auferweckt, den Er doch nicht auferweckt hat, so die Toten nicht auferweckt werden. Denn so die Toten nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt geworden. Ist aber Christus nicht auferweckt geworden, so ist euer Glaube eitel, so seid ihr noch in euern Sünden. So sind auch Die, so in Christo entschlafen sind, verloren. So wir allein von wegen dieses Lebens auf Christum hoffen, so sind wir die Elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferweckt geworden von den Toten, und ist der Erstling geworden unter Denen, die entschlafen sind. Denn dieweil durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstebung der Toten. Denn gleich wie sie in Adam Alle sterben, also werden sie auch in Christo Alle lebendig gemacht werden. Ein Jeglicher aber in seiner Ordnung; der Erstling ist Christum; danach werden folgen die Christo angehören, wenn Er kommen wird. Danach wird das Ende sein, wenn Er das Reich Gott, nämlich dem Vater, überantworten wird, wenn Er wird alle Herrschaft abgeschafft haben, und alle Obrigkeit und alle Gewalt. Denn Er muß herrschen bis daß Er alle seine Feinde unter seine Füße lege. Der letzte Feind aber, der aufgehoben wird, ist der Tod. Denn Er hat ihm Alles unter seine Füße getan. Wenn Er aber sagt, daß Alles untertänig gemacht sei, ist es offenbar, daß ausgenommen ist, Der so Ihm Alles untertänig gemacht hat. Wenn Ihm aber Alles untertänig gemacht sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst untertänig gemacht werden Dem, der Ihm Alles untertänig gemacht haben wird, auf daß Gott Alles in Allen sei. Was machen sonst Diejenigen, die sich taufen lassen über den Toten? So allerdings die Toten nicht auferweckt werden, was lassen sie sich denn taufen über den Toten? Was stehen wir auch alle Stunde in Gefahr? Ben unserm Ruhm, den ich in Christo Jesu unserm Herrn habe, ich sterbe täglich. So ich nach menschlicher Weise zu Ephesus mit den wilden Tieren gekämpft habe, was hilft es mir? So die Toten nicht auferweckt werden, so lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir. Irrt nicht; böse Geschwätze verderben gute Sitten. Werdet nüchtern wie es sich geziemt, und sündigt nicht: denn Etliche wissen nichts von Gott. Zur Beschämung sage ich es euch. Es möchte aber Jemand sagen: Wie werden die Toten auferweckt? und mit was für einem Leibe kommen sie? Du Tor! was tu säest wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säest, ist ja nicht das Wesen, das werden soll, sondern ein bloßes Korn, als Weizen, oder der Andern eines. Gott aber gibt ihm einen Leib wie Er will, und einem jeglichen Samen seinen eigenen Leib. Es ist nicht alles Fleisch einerlei Fleisch; sondern ein anderes Fleiseh ist der Menschen, ein anderes des Viehes, ein anderes der Fische, ein anderes der Vögel. Und es sind himmlische Körper, und irdische Körper; aber eine andere Klarheit haben die himmlischen, und eine andere die irdischen. Eine andere Klarheit hat die Sonne, eine andere Klarheit hat der Mond, eine andere Klarheit haben die Sterne. Denn ein Stern übertrifft den andern an Klarheit. Also ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesäet verweslich, und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesäet in Unehre, und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesäet in Schwachheit, und wird auferweckt in Kraft. Es wird ein natürlicher Leib gesäet, und ein geistlicher Leib wird auferweckt. Es ist ein natürlicher Leib, es ist auch ein geistlicher Leib. Also steht auch geschrieben: Der erste Mensch, Adam, ist gemacht zur lebendigen Seele; der letzte, Adam, aber zum lebendigmachenden Geist. Aber das Geistliche ist nicht das Erste, sondern das Natürliche, danach das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, und irdisch; der andere Mensch ist der Herr vom Himmel. So wie der Irdische ist, so sind auch die Irdischen; und wie der himmlische ist, sind auch die Himmlischen. Und wie wir getragen haben das Bild des Irdischen, also werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. Dieses aber sage ich, liebe Brüder, weil Fleisch und Blut nicht können das Reich Gottes ererben; auch erbt das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht Alle entschlafen, wir werden aber Alle verwandelt werden. Und dasselbe plötzlich in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune, denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muß die Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muß die Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche die Unverweslichkeit wird angezogen haben, und dieses Sterbliche die Unsterblichkeit wird angezogen haben, alsdann wird dasjenige geschehen, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen zum Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Grab, wo ist dein Sieg? Aber der Stachel des Todes ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt, durch unsern Herrn Jesum Christum. Derohalben, meine lieben Brüder, werdet fest und unbeweglich, und nehmt immer zu in dem Werke des Herrn, sintemal ihr wisst, daß euere Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn. Was aber die Steuer anbelangt, die für die Heiligen geschieht, wie ich es bei den Gemeinden in Galatien angeordnet habe, als tut auch ihr., Je auf den ersten Tag der Woche lege ein Jeglicher bei sich selbst unter euch (Etwas bei Seite), und sammle, nach dem es ihm wohl geht, auf daß nicht, wenn ich komme, denn allererst die Steuer gesammelt werde. Wenn ich aber gekommen sein werde, welche ihr alsdann tüchtig achten werdet, dieselben will ich mit Briefen senden, daß sie euere Gabe hinbringen nach Jerusalem. So es aber der Mühe wert sein wird, daß auch ich hinreise, sollen sie mit mir reisen. Ich will aber zu euch kommen, wenn ich durch Mazedonien gezogen sein werde, denn ich werde durch Mazedonien ziehen. Bei euch aber werde ich vielleicht bleiben, oder auch überwintern, auf daß ihr mich begleitet, wo ich hinziehen werde. Denn ich will euch jetzt im Vorüberziehen nicht sehen; ich hoffe aber, eine Zeitlang bei euch zu bleiben, so es der Herr zulassen wird. Ich will aber zu Ephesus bleiben bis auf den Pfingsttag. Denn mir ist eine große und kräftige Tür aufgetan, und sind viele Widerwärtige da. Wenn aber Timotheus kommen wird, so seht zu, daß er ohne Furcht bei euch sei, denn er wirkt das Werk des Herrn, gleich wie ich. So seht nun zu, daß ihn nicht Jemand geringschätze; geleitet ihn aber mit Frieden, daß er zu mir komme, denn ich warte auf ihn mit den Brüdern. Belangend aber Apollos, den Bruder, so habe ich ihn vielfältig ermahnt, daß er zu euch komme mit den Brüdern, aber es war allerdings sein Wille nicht, jetzt zu kommen. Er will aber kommen, wenn es ihm gelegen sein wird. Wacht, steht im Glauben, seid männlich, seid stark. Alles was ihr tut, lasst mit Liebe geschehen. Ich ermahne euch aber, liebe Brüder: (ihr kennt das Haus des Stefanas, daß sie sind die Erstlinge in Achaja, und haben sich selbst zum Dienste der Heiligen verordnet.) Daß auch ihr Solchen untertan seid, und Allen, die mitwirken und mitarbeiten. Ich freue mich aber über die Ankunft Stefanas und Fortunatus, und Achaicus, denn wo ich euch vermißte, das haben sie ersetzt. Denn sie haben meinen und euern Geist erquickt. Solche Leute müßt ihr achten. Es grüßen euch die Gemeinden in Asien. Es grüßt euch sehr in dem Herrn Aquilas und Priscilla, samt der Gemeinde, die in ihrem Hause ist. Es grüßen euch alle Brüder. Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuß. Ich Paulus grüße euch mit meiner Hand. So Jemand den Herrn Jesum Christum nicht lieb hat, der sei Anathema Maranatha (ein Fluch: wenn der Herr kommt). Die Gnade des Herrn Jesu Christi sei mit euch. Meine Liebe sei mit euch Allen in Christo Jesu. Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi, durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder; der Gemeinde Gottes, die zu Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind. Gnade sei mit euch, und Friede von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Gelobt sei Gott, nämlich der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der Vater der Erbarmunqen, und der Gott alles Trostes. Der uns in aller unserer Drangsal tröstet, auf daß wir auch Diejenigen trösten können, die da sind in allerlei Drangsal, mit dem Trost, damit wir selbst getröstet werden von Gott. Denn gleich wie die Leiden Christi in Menge über uns kommen, also ist auch unser Trost durch Christum desto reichlicher. Es sei nun gleich daß wir Drangsal haben, so geschieht es zu euerm Trost und Heil; (welches gewirkt wird durch Erduldung eben derselben Leiden, die wir leiden) oder es sei daß wir getröstet werden, so geschieht es abermals zu euerm Trost und Heil. Und unsere Hoffnung von euch steht fest. Dieweil wir wissen, daß ihr, wie ihr der Leiden Gemeinschaft habt, also auch des Trostes Gemeinschaft haben werdet. Denn wir wollen nicht unerwähnt lassen, liebe Brüder, die Drangsal, die uns in Asien wiederfahren ist, da wir zum höchsten beschwert geworden sind, über unser Vermögen, also daß wir keinen Rat mehr wußten, selbst das Leben zu retten. Sondern wir hatten bei uns selbst geurteilt, wir müßten sterben. Dieses geschah aber, auf daß wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst stellten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt. Welcher uns aus einer so großen Todesgefahr gerissen hat, und noch täglich reißt; auf welchen wir hoffen, Er werde uns auch hinfort daraus erretten. Indem auch ihr samt Andern für uns arbeitet mit euerm Gebet, auf daß für die Gabe, die um vieler Personen willen uns gegeben wird, auch von Vielen gedankt werde für uns. Denn unser Ruhm ist dieser, nämlich, das Zeugnis unseres Gewissens, daß wir mit Einfältigkeit und Lauterkeit vor Gott, nicht mit fleischlicher Weisheit, sondern mit der Gnade Gottes, in der Welt gewandelt haben, allermeist aber bei euch. Denn wir schreiben euch nichts Anderes, als was ihr da lest, und auch selbst erkennt. Ich hoffe aber, ihr werdet es auch bis an's Ende also erkennen. Gleich wie ihr uns zum Teil auch kennen gelernt habt, daß wir euer Ruhm sind, gleich wie auch ihr unser Ruhm seid, auf den Tag des Herrn Jesu. Und in diesem Vertrauen wollte ich vormals zu euch kommen, auf daß ihr abermals eine Wohltat empfingt. Und wollte durch euch in Mazedonien reisen, und wieder aus Mazedonien zu euch kommen, und von euch nach Judäa begleitet werden. Habe ich nun leichtsinnig gehandelt, da ich solchen Anschlag machte? Oder ratschlage ich nach dem Fleische, was ich ratschlage, also daß bei mir bald Ja und bald Nein sei? Aber, o ein getreuer Gott, daß unser Wort an euch nicht bald Ja, bald Nein gewesen ist, Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt ist, durch mich und den Silvanus, und den Timotheus, der war nicht bald Ja, bald Nein, sondern es war Ja in ihm. Denn wie viel der Verheißungen Gottes sind, die sind Ja in Ihm, und sind Amen in Ihm, Gott zu ehren durch uns. Gott ist es aber, der uns befestigt samt euch in Christum, und der uns gesalbt hat, Welcher uns auch versiegelt, und in unsere Herzen das Pfand des Geistes gegeben hat. Ich rufe aber Gott zum Zeugen an, auf meine Seele, daß ich euer verschont habe, und deshalben noch nicht wieder nach Korinth gekommen bin. Nicht, daß wir über euern Glauben herrschen, sondern wir sind Gehi lfen euerer Freude, denn ihr steht im Glauben. Ich habe aber dieses bei mir beschlossen, daß ich nicht abermals mit Traurigkeit zu euch kommen wolle. Denn so ich euch traurig mache, wer ist denn, der mich fröhlich mache, ohne derjenige, der von mir traurig gemacht wird. Und eben dieses habe ich euch geschrieben, auf daß ich nicht, wenn ich käme, Traurigkeit hatte von denen, die mir billig Freude machen sollten; indem ich mich dessen zu euch Allen versehe, daß meine Freude euerer Aller Freude sei. Denn ich habe euch in großer Drangsal und Angst des Herzens geschrieben, mit vielen Tränen, nicht daß ihr traurig gemacht würdet, sondern, daß ihr die Liebe erkennt, welche ich überschwenglich zu euch habe. So aber Jemand Traurigkeit verursacht hat, der hat nicht mich allein trauriq gemacht, sondern zum Teil (auf daß ich ihn nicht zu sehr beschwere) euch Alle. Es ist aber demselben diese Strafe genug, die von den Würdigsten ihm angetan geworden ist; Also, daß ihr nun hingegen ihm vielmehr vergeben sollt, und ihn trösten, auf daß er nicht in allzugroße Traurigkeit versinke. Darum ermahne ich euch, daß ihr die Liebe an ihm bekräftigt. Denn darum habe ich auch geschrieben, daß ich erkannte, ob ihr euch bewährt, daß ihr in allen Stücken gehorsam seid. Welchem ihr aber Etwas vergebt, Amt des dem vergebe auch ich. Denn auch ich, so ich Etwas vergeben habe, demjenigen dem ich vergeben habe, so habe ich es um euertwillen getan vor dem Angesichte Christi, auf daß wir vom Satan nicht übervorteilt werden. Denn seine Anschläge sind uns nicht unbewußt. Da ich aber nach Troas kam, das Evangelium Christi zu predigen, und mir eine Tür in dem Herrn aufgetan war, hatte ich keine Mühe in meinem Geiste, weil ich den Titus, meinen Bruder, nicht fand. Sondern ich machte meinen Abschied mit ihnen, und zog aus in Mazedonien. Aber Gott sei Dank, der uns allezeit triumphieren macht in Christo, und den Geruch seiner Erkenntnis durch uns offenbart an allen Orten. Denn wir sind Gott ein guter Geruch Christi, beides, unter denen die selig werden, und unter denen die verloren werden. Diesen zwar ein Geruch des Todes zum Tode; Jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist hierzu tüchtig? Denn wir sind nicht wie viele Andere, die Gottes Wort verfälschen, sondern als aus Lauterkeit, und als aus Gott, vor dem Angesichte Gottes, reden wir von Christo. Fangen wir denn abermals an, uns selbst zu loben? Oder bedürfen wir, wie Etliche, der Empfehlungsbriefe an euch, oder der Empfehlungsbriefe von euch? Ihr seid unser Brief, in unsern Herzen geschrieben, der von allen Menschen erkannt und gelesen wird. Die ihr offenbar geworden seid, daß ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst zubereitet, nicht mit Tinte geschrieben, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes; nicht in steinerne Tafeln, sondern in fleischerne Tafeln des Herzens. Ein solches Vertrauen aber haben wir durch Christum zu Gott. Nicht, daß wir tüchtig seien etwas zu erdenken aus uns selber, als aus uns selber, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott. Welcher uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Testaments; nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. So aber das Amt, das durch seine Buchstaben, in Stein eingegraben, nur Tod bringt, Klarheit gehabt hat, also daß die Kinder Israels das Angesicht Moses nicht ansehen konnten, von wegen der Klarheit seines Angesichts, die doch abgeschafft werden sollte, Wie sollte nicht vielmehr das Amt, das der Geist gibt, Klarheit haben? Denn so das Amt, welches verurteilt, Klarheit gehabt hat, wie vielmehr hat das Amt, welches Gerechtsprechung verkündigt, überschwengliche Klarheit. Denn auch jene Klarheit Moses und seines Gesetzes ist nicht als Klarheit zu achten, in Vergleichung dieser überschwenglichen Klarheit (des Evangeliums). Denn so das Klarheit gehabt hat, das da abgeschafft ward, so wird das vielmehr Klarheit haben, das da bleibt. Dieweil wir nun eine solche Hoffnung haben, brauchen wir große Freiheit zu reden. Und tun nicht wie Moses, der eine Decke auf sein Angesicht gelegt hat, so daß die Kinder Israels nicht sehen konnten das Ende Dessen das abgeschafft geworden ist. Deswegen sind ihre Sinne verhärtet. Denn bis auf den heutigen Tag bleibt dieselbe Decke unaufgedeckt in der Lesung des alten Testaments, welche durch Christum abgeschafft wird. Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Moses gelesen wird, so liegt die Decke auf ihren Herzen. Wenn es sich aber zum Herrn bekehren wird, so wird die Decke abgetan werden. Der Herr aber ist der Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir aber Alle schauen die Klarheit des Herrn, als in einem Spiegel, mit aufgedecktem Angesichte; und werden also in dasselbe Bild gestaltet, von einer Klarheit zu der andern, als vom Herrn, der der Geist ist. Darum, dieweil wir diesen Dienst haben, nach dem uns Barmherzigkeit wiederfahren ist, so werden wir nicht müde. Sondern wir haben aller schändlichen Bosheit im Verborgenen abgesagt, und wandeln nicht in Schalkheit, fälschen auch nicht Gottes Wort, sondern mit Offenbarung der Wahrheit machen wir uns angenehm bei dem Gewissen aller Menschen, vor Gottes Angesicht, Ist nun unser Evangelium verdeckt, so ist es denen, die verloren werden, verdeckt. Bei welchen der Gott dieser Welt, die Sinne der Ungläubigen verblendet hat, daß ihnen nicht scheine das Licht des herrlichen Evangeliums Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christum Jesum, daß Er der Herr sei; von uns aber predigen wir, daß wir euere Knechte seien um Jesu willen. Denn Gott der da ließ das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, damit sie mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes erleuchtet würden, vor dem Anqesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdischen Gefässen, auf daß die überschwengliche Kraft sei Gottes, und nicht aus uns. Wir werden allenthalben gedrückt, aber wir verlieren den Mut nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir werden verfolgt, aber wir werden nicht verlassen; wir werden daniedergeworfen, aber wir kommen nicht um. Und tragen allezeit den Tod des Herrn Jesu an unserm Leibe herum, auf daß auch das Leben Jesu an unserm Leibe geoffenbart werde. Denn wir, die wir leben, werden immerdar um Jesu willen in den Tod übergeben, auf daß auch das Leben Jesu an unserm sterblichen Fleische geoffenbart werde, Derohalben, so ist der Tod zwar geschäftig in uns, das Leben aber in euch. Dieweil wir aber eben denselben Geist des Glaubens haben, nach dem geschrieben steht: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet; so glauben auch wir, darum so reden wir auch. Als die wir wissen, daß Der, so den Herrn Jesum hat auferweckt, auch uns auferwecken wird durch Jesum, und uns darstellen wird, samt euch. Denn dieses geschieht Alles um euertwillen, auf daß die Gnade überschwenglich werde, und also durch Vieler Danksagung überflüssig gereiche zur Ehre Gottes. Darum werden wir nicht müde, sondern obschon unser äußerliche Mensch verwest, so wird doch der innerliche von Tag zu Tag erneuert. Denn unsere Drangsal, die augenblicklich und leicht ist, wirkt eine ewige, und über alles Maß wichtige Herrlichkeit, Indem wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ist ewig. Denn wir wissen, daß wenn unser irdisches Haus dieser Hütte zerbrochen sein wird, wir alsdann einen Bau haben, von Gott erbauet, nämlich ein Haus, das nicht mit Händen gemacht ist, sondern ewig ist im Himmel. Denn in dieser Hütte seufzen wir, und haben ein Verlangen, mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden. Dieweil wir nämlich bekleidet, und nicht bloß werden erfunden werden. Denn wir, die wir in dieser Hütte sind, seufzen, und fühlen unsere Last, sintemal wir nicht begehren entkleidet, sondern überkleidet zu werden, auf daß das Sterbliche von dem Leben verschlungen werde. Der uns aber hiezu geschaffen hat, der ist Gott, der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben hat. So sind wir nun allezeit getrost, obschon wir wissen, daß, weil wir im Leibe wohnen, so wallen wir vom Herrn Entfernt in der Fremde. (Denn wir wandeln durch Glauben, und nicht durch Schauen.) Wir sind getrost sage ich, und haben vielmehr Lust außer dem Leibe zu wallen, und bei dem Herrn daheim zu sein. Darum befleißigen wir uns auch, wir seien daheim oder wallen, daß wir Ihm wohlgefällig seien. Denn wir müssen Alle erscheinen vor dem Richterstuhl Christi, auf daß ein Jeglicher empfange, nachdem er gehandelt hat, bei Leibes Leben, es sei gut oder böse. Dieweil wir denn wissen, daß der Herr zu fürchten ist, so bringen wir die Menschen zum Glauben; Gott aber sind wir offenbar. Ich hoffe aber, daß wir auch vor euerm Gewissen offenbar sind. Denn wir loben uns nicht abermals selbst bei euch, sondern wir geben euch Anlaß zu rühmen von uns, auf daß ihr eine Verteidigung habt wider die, so sich des äußern Ansehens rühmen, und nicht des Herzens. Denn gehen wir zu weit, so tun wir es Gott; handeln wir aber bescheiden, so tun wir es euch. Denn die Liebe Christi dringt uns also, als die wir dafür halten, daß, so Einer fur Alle gestorben ist, so seien ja dieselben Alle gestorben. Und Er ist darum für Alle gestorben, auf daß Die, so da leben, hinfort nicht ihnen selbst leben, sondern Dem, der für sie Alle gestorben und auferstanden ist. Derohalben von nun an kennen wir Niemanden nach dem Fleische. Und ob wir schon Christum gekannt haben nach dem Fleische, so kennen wir Ihn doch jetzt nicht mehr also. Derohalben ist Jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen, siehe Alles ist neu geworden Dieses Alles aber ist von Gott, der uns Ihm selber versöhnt hat durch Jesum Christum, und hat uns den Dienst der Versöhnung gegeben. Denn Gott war in Christo, und versöhnte die Welt mit ihm selber, indem er ihnen ihre Sünden nicht zurechnete; und Er hat das Wort der Versöhnung in uns gelegt. So handeln wir nun als Gesandte an Christi Statt: und gleich, als wenn Gott durch uns vermahnte, also bitten wir an Christi Statt: Lasst euch mit Gott versöhnen. Denn Er hat Den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf das wir gerecht vor Gott würden durch Ihn. So arbeiten wir nun mit ihm, und ermahnen euch: daß ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich wollt empfangen haben. (Denn Er spricht: Ich habe dich in der angenehmen Zeit erhört, und habe dir am Tage des Heils geholfen. Siehe, jetzt ist die angenehme Zeit; siehe, jetzt ist der Tag des Heils.) Als die wir keinen Anstoß geben in irgend einem Stücke, auf daß der Dienst nicht verlästert werde. Sondern in allen Dingen uns beweisen, als die Diener Gottes: in großer Geduld, in Drangsalen, in Nöten, in Ängsten, Durch Ehre und Schmach, durch böses Gerücht und durch gutes Gerücht; als die Verführer, und doch wahrhaftig; in Reinigkeit, in Erkenntnis, in Langmütigkeit, in Freundlichkeit, in dem heiligen Geist, in unverstellter Liebe, In dem Worte der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch Waffen der Gerechtigkeit, die man zur Rechten und zur Linken gebrauchen kann, Durch Ehre und Schmach, durch böses Gerücht und durch gutes Gerücht; als die Verführer, und doch wahrhaftig; Als die Unbekannten, und doch bekannt; als die Sterbenden, und doch, siehe, wir leben; als die da gezüchtigt werden, und doch nicht getötet; Als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch Viele reich machen; als die nichts haben, und doch Alles inne haben. O ihr Korinther! unser Mund hat sich gegen euch aufgetan, unser Herz hat sich ausgebreitet. Ihr findet nicht in uns ein enges Herz, sondern euer Herz ist enge. Ich rede mit euch als mit meinen Kindern, daß ihr mir auch also wiedervergeltet, breitet auch ihr euch aus. Zieht nicht an einem Joche mit den Ungläubigen, denn was hat die Gerechtigkeit für Mitgenossenschaft mit der Ungerechtigkeit? Oder was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Oder wie stimmt Christus mit Belial? oder, was für einen Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Oder was hat der Tempel Gottes für eine Zusammenstimmung mit den Götzen? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie denn Gott gesagt hat: Ich will in ihnen wohnen, und in ihnen wandeln, und will ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Darum geht aus von ihnen, und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt kein Unreines an, so will ich euch annehmen. Und will euer Vater sein, und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. Dieweil wir nun diese Verheißungen haben, meine Geliebten, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen, und vollenden die Heiligung in der Furcht Gottes. Gebt uns Platz; wir haben Niemanden Unrecht getan, wir haben Niemanden verletzt, wir haben Niemanden übervorteilt. Ich sage solches nicht euch zu verdammen, denn ich habe zuvor gesagt, daß ihr in unsern Herzen seid, mit zu sterben und mit zu leben. Ich rede mit großer Freiheit zu euch, ich rühme mich viel euerthalben; ich bin erfüllt mit Trost, ich habe überschwengliche Freude, in aller unserer Drangsal. Denn da wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern wir waren allenthalben bedrängt; auswendig Streit, inwendig Schrecken. Aber Gott, der die Niedrigen tröstet, der hat uns durch die Ankunft des Titus getröstet. Nicht allein durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, mit welchem er an euch getröstet geworden ist, als er uns euer Verlangen verkündigte, euer Weinen, euer Eifern um mich, also, daß ich mich noch mehr freute. Denn ob ich euch schon durch den Brief traurig gemacht habe, so reuet es mich doch nicht, ob es mich schon gereuet hat, denn ich sehe, daß der Brief, wiewohl nur eine Weile, euch betrübt hat. Nun freue ich mich: nicht darum, daß ihr betrübt geworden seid, sondern daß ihr seid betrübt geworden zur Bekehrung. Denn ihr seid nach Gott betrübt geworden, also daß ihr von uns ja keinen Schaden irgend worin empfangen habt. Denn die Traurigkeit, die nach Gott ist, wirkt die Bekehrung zur Seligkeit, deren Niemanden gereuet, die Traurigkeit aber der Welt wirkt den Tod. Denn siehe, eben dieses, daß ihr nach Gott betrübt geworden seid, wie großen Fleiß hat es in euch gewirkt? Ja, Verantwortung, Zorn, Furcht, Verlangen, Eifer, Bestrafung. Ihr habt durchaus dargetan, daß ihr in diesem Handel rein seid. Darum, ob ich euch schon geschrieben habe, so ist es doch nicht um dessen willen geschehen, der beleidiget hat, auch nicht um dessen willen, der beleidiget geworden ist, sondern darum, daß unser Fleiß gegen euch offenbar würde bei euch vor Gottes Angesicht. Derohalben sind wir durch euern Trost getröstet geworden. Noch weit mehr aber haben wir uns gefreut über der Freude des Titus, daß sein Geist erquickt geworden ist von euch Allen. Und daß ich nicht zu Schanden geworden bin, so ich etwas vor ihm von euch gerühmt habe, sondern gleich wie wir Alles mit Wahrheit zu euch geredet haben, also ist auch unser Ruhm bei Titus wahr geworden. Und er ist überaus herzlich gegen euch geneigt, wenn er an euer Aller Gehorsam denkt, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern aufgenommen habt. Derowegen freue ich mich, daß ich mich in allen Dingen auf euch verlassen darf. Wir tun euch aber kund, liebe Brüder, die Gnade Gottes, die den Gemeinden Mazedoniens gegeben ist. Daß nämlich in einer schweren Prüfung durch Drangsal ihre große Freudigkeit und ihre tiefe Armut sich herrlich gezeigt hat durch reichliche Guttätigkeit. Denn nach Vermögen, (das bezeuge ich) ja über Vermögen waren sie selbst willig. Und baten uns mit vielem Ermahnen, daß wir übernehmen wollten die Besorgung dieser Wohltat, und die Mitwirkung zu der Hilfeleistung, die den Heiligen geschieht. (Und sie taten nicht bloß wie wir hofften, sondern sie ergaben sogar sich selbst, zuerst dem Herrn, und danach uns, durch den Willen Gottes.) So daß wir den Titus ermahnten, daß er, wie er zuvor hatte angefangen, also auch vollende bei euch auch diese Wohltat. Derowegen gleich wie ihr in allen Stücken reich seid, im Glauben, und im Worte, und in der Erkenntnis, und in allem Fleiße, und in euerer Liebe gegen uns; also schafft, daß ihr auch in dieser Wohltat reich seid. Dieses sage ich nicht, als ob ich es gebiete, sondern weil ich durch den Eifer der Andern auch euere Liebe bewährt machen will, daß sie rechter Art sei. Denn ihr kennt die Gnade unsers Herrn Jesu Christi, daß Er um euertwillen arm geworden ist, da Er reich war, auf daß ihr durch seine Armut reich würdet. Und meine Meinung hierinn gebe ich, denn dieses ist euch nützlich, die ihr im vorigen Jahre angefangen habt, nicht allein das Tun, sondern auch das Wollen. Nun aber vollendet auch das Tun, auf daß, gleich wie bei euch ein geneigtes Gemüt gewesen ist, zu wollen, also sei auch das Vollenden von dem, das ihr habt. Denn so ein geneigtes Gemüt da ist, so ist Einer angenehm, nachdem das er hat, nicht nach dem das er nicht hat. Denn dieses sage ich nicht in der Meinung, daß die Andern Erleichterung haben sollen, und ihr Drangsal; sondern daß eine Gleichheit werde, und euer Überfluß ihrem Mangel in jetziger Zeit diene. Auf daß Hernach auch ihr Überfluß euerm Mangel diene, damit also eine Gleichheit werde. Wie geschrieben steht: Der viel gesammelt hatte, der hatte nicht Überfiuß, und der wenig gesammelt hatte, der hatte nicht Mangel. Gott aber sei Dank, der eben diesen Eifer für euch in das Herz des Titus gegeben hat. Denn er nahm zwar die Ermahnung an, aber weil er so eifrig war, ist er von sich selber freiwillig zu euch gereist. Wir haben aber einen Bruder mit ihm gesandt, der das Lob hat im Evangelium durch alle Gemeinden. Nicht allein aber das, sondern er ist auch durch Händeauflegen verordnet von den Gemeinden zum Gefährten unserer Reise, mit dieser Wohltat, welche durch uns verwaltet wird zur Ehre des Herrn selbst, und zu bewähren euern guten Willen. Wir verhüten, daß uns nicht Jemand dieser reichen Steuer halben tadeln möge, die durch uns verwaltet wird. Als die wir unsvorsichtiglich der Redlichkeit befleißen, nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen. Wir haben aber unsern Bruder mit ihnen gesandt, den wir oft in vielen Stücken bewährt haben, daß er eifrig sei, nun aber viel eifriger, und solches aus großer Zuversicht zu euch. Es sei daß man von Titus fragt, so ist er mein Gefährte und mein Mitarbeiter bei euch; oder von unsern Brüdern so sind sie Gesandte der Gemeinden, und eine Ehre Christi. So erzeigt nun die Erweisung euerer Liebe, und unseres Ruhmes von euch, an diesen, auch vor dem Angesichte der Gemeinden. Denn von der Handreichung zwar, die an die Heiligen geschieht, ist mir nicht noch euch zu schreiben. Denn ich weiß euern geneigten Willen, den ich von euch bei den Mazedoniern rühme, und sage, daß Achaja im vorigen Jahre bereit gewesen ist, und der Eifer, der von euch entstanden ist, hat Viele zur Nachahmung gereizt. Ich habe aber die Brüder darum gesandt, daß nicht unser Ruhm von euch zu nichts werde in diesem Stücke, daß ihr bereit seid, gleich wie ich von euch gesagt habe. Auf daß nicht, so die Mazedonier mit mir kämen, und euch unbereitet fänden, wir, (ich will nicht sagen, ihr) zu Schanden würden mit unserm zuversichtlichen Rühmen. Deswegen habe ich es für nötig angesehen, die Brüder zu ermahnen, daß sie voranzögen zu euch, und in Ordnung brächten, diese zuvor angekündigte reichliche. Wohltat, daß dieselbe bereitet sei, also, daß es eine reichliche Wohltat sei, nicht eine kärgliche. Dieses aber sage ich: Wer da kärglich säet, der wird auch kärglich ernten; wer aber reichlich säet, der wird auch reichlich ernten. Ein Jeglicher gebe wie er gern will in seinem Herzen, nicht mit Traurigkeit, oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber ist mächtig zu verschaffen, daß allerlei Wohltaten zu euch reichlich einkommen, auf daß ihr in allen Dingen, und zu allen Zeiten, alle Genüge habt, und reich seiet zu allerlei guten Werken. Wie geschrieben steht: Er hat ausgestreut, Er hat gegeben den Armen; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit. Der aber dem Säemann Samen darreicht, und Brot zu essen, der wolle euch darreichen und vermehren euere Aussaat, und wolle die Früchte euerer Gerechtigkeit wachsen machen. Daß ihr in allen Dingen reich seiet, zu aller Guttätigkeit, welche durch uns wirkt, daß Gott gedankt werde. Denn die Handreichung dieser Gott geweihten Wohltat erfüllt nicht allein den Mangel den Heiligen, sondern ergießt sich auch in viele Danksagungen gegen Gott, wegen dieser bewährten Wohltätigkeit. Indem sie Gott preisen von wegen euers öffentlich bezeugten Gehorsams gegen das Evangelium Christi und der freigebigen Steuer an sie Alle. Und durch ibr Gebet für euch, als welche nach euch verlangt, um der überschwenglichen Gnade Gottes willen in euch. Gott aber sei dank für seine unaussprechliche Gabe. Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch, durch die Sanftmütigkeit und Gelindigkeit Christi, ich, der ich zugegen zwar unter euch demütig, abwesend aber kühn gegen euch sein soll. Ich bitte aber, daß mir nicht nötig sei, wenn ich gegenwärtig sein werde, diejenige Kühnheit, die man mir zuschreibt, zu erzeigen gegen Etliche, die uns beurteilen, als wandelten wir nach dem Fleische. Denn wiewohl wir im Fleische wandeln, so streiten wir doch nicht nach dem Fleische. Denn die Waffen unserer Kriegsübung sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott, die Festungen zu zerstören. Indem wir die Anschläge zerstören, und alle Höhe, die sich wider die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden bösen Anschlag gefangen unter den Gehorsam Christi. Und setzen uns in Bereitschaft, allen Ungehorsam zu bestrafen, wenn euer Gehorsam erfüllt sein wird. Seht ihr auf das, was in die Augen fällt? Verläßt sich Jemand darauf, daß er Christi sei, der denke dieses wiederum von sich selbst, daß, gleich wie er Christi ist, also auch wir Christi sind. Und so ich auch etwas weiter mich rühmte von unserer Macht, welche uns der Herr gegeben hat zu euerer Erbauung, und nicht zur Zerstörung, so wollte ich nicht zu Schanden werden. Dieses sage ich aber, daß ich nicht dafür angesehen werde, als hätte ich euch mit Briefen schrecken wollen. Denn die Briefe (sagt man) sind streng und kräftig, aber die Gegenwart des Leibes ist schwach, und die Rede verächtlich. Wer ein solcher ist, der denke, daß, wie wir mit Worten sind in den Briefen, abwesend, also dürfen wir auch wohl gegenwärtig mit der Tat sein. Denn wir dürfen uns nicht unter Etliche rechnen oder mit ihnen vergleichen, die sich selbst loben, aber sie verstehen nicht, daß sie sich bei sich selbst messen, und sich mit ihnen selbst vergleichen. Wir aber wollen uns nicht ohne Maß rühmen, sondern nach dem Maß der bestimmten Aufgabe, mit welchem uns Gott unsern abgemessenen Bezirk zugeteilt hat, so daß wir bis zu euch gelangt sind. Denn wir maßen uns nicht zuviel an, wie (es der Fall wäre) wenn wir nicht bis zu euch gelangt wären. Denn wir sind ja auch bis zu euch mit dem Evangelium Christi gelangt. Und rühmen uns, nicht ohne Maß, in fremder Arbeit, wir haben vielmehr Hoffnung, wenn euer Glaube in euch wachsen wird, daß wir nach unserer bestimmten Aufgabe weiter kommen wollen. Und das Evangelium auch in den Ländern predigen, die jenseits von euch liegen, und uns nicht in dem, was andern aufgegeben war, rühmen dessen, das daselbst schon vorhanden ist. Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn. Denn es ist nicht derjenige bewährt, der sich selbst lobt, sondern den der Herr lobt. Wollte Gott, ihr vertrügt mich ein wenig in der Torheit, ja vertragt mich, denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer. Denn ich habe euch zubereitet, daß ich euch einem Manne, als eine reine Jungfrau darstelle, nämlich Christo. Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva mit ihrer Schalkheit betrogen hat, also auch euere Sinne verrückt werden und abweichen von der Einfalt gegen Christus. Denn so Derjenige, der da zu euch kommt, einen andern Jesum predigte, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfingt, den ihr nicht empfangen habt; oder ein ander Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, ihr würdet euch dieses ohne Weigerung gefallen lassen. Ich achte aber, ich sei nicht geringer gewesen, als die überaus hohen Apostel sind. Und ob ich schon im Reden unerfahren bin, so bin ich doch nicht unerfahren in der Erkenntnis; sondern wir sind bei euch in allen Dingen offenbar geworden. Oder habe ich eine Sünde getan, daß ich mich selber erniedrigt habe, auf daß ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium umsonst verkündigt. Ich habe andere Gemeinden beraubt, und Sold von ihnen genommen, damit ich euch diente. Und da ich bei euch gegenwärtig war, und Mangel hatte, war ich Niemanden beschwerlich. Denn meinen Mangel ersetzten die Brüder, die aus Mazedonien kamen, und ich habe mich in allen Stücken euch unbeschwerlich gehalten, und will auch noch mich also halten. So gewiß die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm in den Ländern Achaja's nicht vereitelt werden. Warum das? Daß ich euch nicht sollte lieb haben? Gott weiß es. Was ich aber tue, das will ich ferner tun, auf daß ich Denen den Anlaß abschneide, die Anlaß begehren, auf daß sie in demjenigen, dessen sie sich rühmen, erfunden werden wie wir. Denn solche falsche Apostel sind betrügliche Arbeiter, als die sich verstellen in Apostel Christi. Und das ist auch kein Wunder; sintemal der Satan sich selbst in einen Engel des Lichts verstellt. Darum ist es nicht ein Großes, so sich auch seine Diener verstellen, als wären sie Diener der Gerechtigkeit, deren Ende nach ihren Werken sein wird. Ich sage abermals, daß nicht Jemand wähne, ich sei töricht; wenn aber doch, so nehmt mich auch an als einen Törichten, auf daß ich mich auch ein wenig rühme. Was ich jetzt rede, das rede ich nicht nach dem Herrn, sondern als in der Torheit, bei diesem zuversichtliehen Rühmen. Dieweil sich Viele nach dem Fleische rühmen, will ich mich auch rühmen. Denn ihr vertragt gern die Toren, weil ihr klug seid. Denn ihr vertragt, so euch Jemand zu Knechten macht, so euch Jemand aufzehrt, so Jemand (das Euere) nimmt, so sich Jemand erhebt, so euch Jemand in's Angesicht schlägt. Das sage ich zu ihrer Schmach, daß wir in solchen Sachen schwach gewesen sind. Ja, weshalben Jemand kühn ist, (ich rede in Torheit) deshalben konnte ich auch kühn sein. Sind sie Hebräer? Ich bin's auch. Sind sie Israeliter? Ich bin's auch. Sind sie Abrahams Same? Ich bin's auch. Sind sie Diener Christi? (Ich rede töricht) ich bin wohl darüber. Ich habe mehr gearbeitet, ich habe mehr Schläge empfangen, ich bin öfter in Gefängnissen, oft in Todesgefahren gewesen. Von den Juden habe ich fünfmal empfangen vierzig Schläge, weniger einen. Ich bin dreimal mit Ruthen gestrichen geworden, einmal gesteinigt, dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe des Meeres zugebracht. Ich bin oft gereist: Ich bin in Gefahren auf Wasserströmen gewesen, in Gefahren unter Mördern, in Gefahren von meinem Geschlecht, in Gefahren von den Heiden, in Gefahren in den Städten, in Gefahren in den Wüsten, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter den falschen Brüdern. In Mühe und Arbeit, in vielem Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße. Und ohne dasjenige, das sich von außen zuträgt, ist noch dieses, daß ich täglich angelaufen werde, und Sorge trage für alle Gemeinden. Wer wird schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird geärgert, und ich brenne nicht vor Eifer? So ich mich je rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen. Gott, nämlich der Vater unsers Herrn Jesu Christi, welcher ist gelobt in Ewigkeit, weiß, daß ich nicht lüge. Zu Damaskus verwahrte der Landvogt des Königs Areta, die Stadt der Damaszener, und wollte mich greifen. Aber ich ward von einem Fenster aus in einem Korb über die Mauer hinab gelassen, und entrann aus seinen Händen. Es ist mir ja das Rühmen kein Nutzen, doch will ich kommen auf die Gesichte und Offenbarungen des Herrn. Ich kenne einen Menschen, (dieses bezeuge ich bei Christo,) vor vierzehn Jahren, (ist er in dem Leibe gewesen, weiß ich nicht, oder ist er außer dem Leibe gewesen, weiß ich auch nicht, Gott weiß es,) derselbe ward entrückt bis in den dritten Himmel. Und ich kenne denselben Menschen, (ob er in dem Leibe oder außer dem Leibe gewesen ist, weiß ich nicht, Gott weiß es.) Daß er in das Paradies entrückt ward, und unaussprechliche Worte hörte, welche keinem Menschen möglich sind zu reden. Dessen will ich mich rühmen; über mir selbst aber will ich mich nicht rühmen, ohne meiner Schwachheiten. Doch so ich mich auch rühmen wollte, würde ich darum nicht töricht sein, denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dieses Ruhms, auf daß nicht Jemand höher von mir gedenkt, denn er an mir sieht, oder aus meinem Munde hört. Und auf daß ich mich nicht der hohen Offenbarungen überhebe, ist mir ein Pfahl in's Fleisch gegeben, nämlich, ein Engel des Satans, der mich mit Fäusten schlage, auf daß ich mich nicht überhebe. Dafür ich dreimal den Herrn gebeten habe, daß er von mir weiche. Aber er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Rraft zeigt sieh in der Schwachheit am vollkommensten. Darum will ich mich am allermeisten meiner Schwachheiten rühmen, auf daß die Kraft Christi in mir wohne. Darum bin ich guten Muts in Schwachheiten, in Schmähungen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten um Christi willen. Denn wenn ich schwach bin, alsdann bin ich stark. Ich bin töricht geworden mit dem Rühmen, dazu habt ihr mich gezwungen, denn ich sollte von euch gelobt werden, sintemal ich in keinem Stücke geringer gewesen bin, denn die überaus hohen Apostel sind, wiewohl ich nichts bin. Denn es sind ja eines Apostels Zeichen unter euch gewirkt geworden, mit aller Geduld, mit Zeichen, mit Wundern und Kräften. Denn, was ist es doch, darinn ihr geringer gewesen seid als die andern Gemeinden? ohne daß ich selbst euch nicht mit meiner Person zur Last gefallen bin. Vergebt mir diese Übeltat. Siehe, zum drittenmale bin ich bereit zu euch zu kommen, und will euch nicht zur Last fallen. Denn ich suche nicht das Euere, sondern euch. Denn es sollen nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern den Kindern. Ich aber will gern das Meinige dargeben, und selbst dargegeben werden für euere Seelen, wiewohl ich, der ich euch sehr liebe, dennoch weniger geliebt werde. Laß es aber also sein, daß ich euch nicht beschwert habe, aber bin ich vielleicht etwa tückisch gewesen, und habe euch mit List gefangen? Habe ich euch denn übervorteilt, durch deren Jemand, die ich zu euch gesandt habe? Ich habe den Titus ermahnt, und den Bruder mit ihm gesandt; hat euch auch Titus in Etwas übervorteilt? Haben wir nicht im gleichen Geist gewandelt? Sind wir nicht in die gleichen Fußstapfen getreten? Lasst ihr euch abermals dünken, daß wir uns bei euch verantworten? Wir reden in Christo vor Gottes Angesicht. Aber dieses Alles reden wir, meine Geliebten, um euerer Erbauung willen. Denn ich fürchte, wenn ich komme, daß ich euch nicht finde wie ich will, und ihr mich auch nicht findet wie ihr wollt; daß etwa Hader, Neid, Zorn, Zank, Afterreden, Ohrenblasen, Aufblähen, Aufruhren da seien. Ich wünsche, daß nicht abermals, wenn ich gekommen sein werde, mein Gott mich bei euch demütige, und ich müsse über Viele Leid tragen, die zuvor gesündigt, und sich nicht bekehrt haben von der Unreinigkelt und Hurerei, und Ausgelassenheit, die sie geübt haben. Ich komme nun zum drittenmale zu euch: Es soll in zweier oder dreier Zeugen Mund eine jegliche Sache bestehen. Ich habe es euch zuvor gesagt, und sage es euch zuvor, als gegenwärtig, zum andernmal, und schreibe es nun abwesend, denen die zuvor gesündigt haben, und den andern Allen; wenn ich abermals gekommen sein werde, so will ich nicht schonen. Denn ihr sucht einen Beweis, daß Christus in mir rede, welcher bei euch nicht schwach ist, sondern ist kräftig unter euch. Denn ob er schon gekreuzigt ist in Schwachheit, so lebt er doch durch die Kraft Gottes. Denn auch wir sind schwach um seinetwillen; aber doch werden wir mit Ihm leben durch die Kraft Gottes bei euch. Untersucht euch selbst, ob ihr im Glauben seid. Prüft euch selbst. Oder erkennt ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr untüchtig seid. Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, daß wir nicht untüchtig sind. Ich wünsche aber von Gott, daß ihr nicht Böses tut; nicht, daß wir tüchtig erscheinen, sondern daß ihr das Gute tut. Mögen wir denn immerhin als Untüchtige erscheinen! Denn wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern für die Wahrheit. Denn wir freuen uns, wenn wir schwach sind, ihr aber kräftig seid, und dasselbe wünschen wir auch, nämlich, euere Vervollkommnung. Darum ich auch dieses abwesend schreibe, auf daß ich nicht, wenn ich gegenwärtig sein werde, die Schärfe gebrauchen müsse, nach der Macht, welche mir der Herr gegeben hat, zur Erbaunng und nicht zur Zerstörung. Zuletzt, liebe Brüder, freuet euch, werdet vollkommener, tröstet euch, habt einerlei Sinn, seid friedsam; so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Grüßt euch unter einander mit dem heiligen Kuß. Es grüßen euch alle Heiligen. Die Gnade des Herrn Jesu Christi, und die Liebe Gottes, und die Gemeinschaft des heiligen Geistes, sei mit euch Allen. Amen. Die andere Epistel an die Corinther gesandt von Philippen in Macedonia, durch Titum und Lukam. Paulus ein Apostel (nicht von Menschen, auch nicht durch einen Menschen, sondern durch Jesum Christum und Gott den Vater, der Ihn von den Toten auferweckt hat;) Und alle Brüder, die bei mir sind, den Gemeinden in Galatien. Gnade sei mit euch und Friede, von Gott dem Vater, und unserm Herrn Jesu Christo, Der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns errettete von dieser gegenwärtigen bösen Zeit, nach dem Willen Gottes, nämlich unsers Vaters, Welchem sei Ehre in alle Ewigkeit. Amen. Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat zu der Gnade Christi, auf ein ander Evangelium. So doch kein anders ist, ohne daß Etliche sind, die euch verwirren, und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber so auch wir, oder ein Engel vom Himmel euch das Evangelium predigen würde, anders denn wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt abermals: So euch jemand das Evangelium predigt anders denn ihrs empfangen habt, der sei verflucht. Suche ich durch meine Predigt mir die Menschen oder Gott geneigt zu machen? oder suche ich den Menschen gefällig zu sein? Zwar wenn ich den Menschen nochgefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht. Ich tue euch aber kund, liebe Brüder, daß das Evangelium, welches von mir verkündigt geworden ist, nicht menschlich ist. Denn ich habe es von keinem Menschen empfangen, noch gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi. Denn ihr habt wohl gehört meinen Wandel weiland im Judentum, daß ich über die Maßen die Gemeinden Gottes verfolgt, und sie zerstört habe. Und daß ich im Judentum zugenommen habe, über viele meines Alters, in meinem Geschlechte; und daß ich über die Maßen um meine väterlichen Satzungen geeifert habe. Da es aber Gott wohlgefiel, der mich von Mutterleibe an ausgesondert hat, und berufen durch seine Gnade. Daß er seinen Sohn in mir offenbarte, auf daß ich ihn durch das Evangelium verkündigen sollte unter den Heiden; alsobald besprach ich mich nicht darüber mit Fleisch und Blut, Zog auch nicht wieder hinauf gen Jerusalem, zu denen, die vor mir Apostel gewesen waren; sondern zog hin gen Arabien, und kam wieder gen Damaskus. Danach über drei Jahre zog ich hinauf nach Jerusalem, den Petrus zu sehen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Der andern Apostel aber sah ich keinen, ohne allein den Jakobus, des Herrn Bruder. Was ich euch aber schreibe, siehe, ich bezeuge vor Gottes Angesicht, daß ich nicht lüge. Danach kam ich in die Länder Syriens und Ziliciens. Ich war aber von Angesicht den Gemeinden in Judäa, die in Christo waren, unbekannt. Sie hatten aber allein gehört, daß Etliche sagten: Der uns einst verfolgte, der verkündige jetzt den Glauben, welchen er vormals zerstörte. Und priesen Gott über mir. Danach über vierzehn Jahre zog ich abermals hinauf nach Jerusalem mit Barnabas, und nahm auch den Titus mit mir. Ich zog aber hinauf aus einer Offenbarung, und legte ihnen das Evangelium vor, das ich unter den Heiden predige, besonders aber denen, die in großem Ansehen sind, auf daß ich nicht vergeblich liefe, oder gelaufen wäre. Aber es ward auch Tims, der bei mir war, nicht gezwungen sich zu beschneiden, ob er wohl ein Grieche war. Und dasselbe wegen der eingedrungenen falschen Brüder, welche neben eingeschlichen waren, unsere Freiheit auszukundschaften, die wir in Christo Jesu haben, auf daß sie uns zu Knechten machten, Welchen wir nicht einen Augenblick gewichen sind durch Untertänigkeit, auf daß die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbleibe. Was aber diejenigen belangt, die das Ansehen haben, (was für Leute sie vor Zeiten gewesen sind, daran liegt mir nichts, denn Gott sieht nicht auf die Person); dieselben, sage ich, die das Ansehen haben, haben mich nichts Neues gelehrt. Sondern dagegen, da sie sahen, daß mir das Evangelium an die Vorhaut vertraut war, gleich wie dem Petrus das Evangelium an die Beschneidung. (Denn der durch den Petrus kräftiglich gewirkt hat zum Apostelamt bei der Beschneidung, der hat auch durch mich kräftiglich gewirkt bei den Heiden.) Und als Jakobus und Kephas und Johannes, die für Säulen gehalten werden, erkannt hatten die Gnade, die mir gegeben ist, gaben sie mir und dem Barnabas die rechten Hände der Gemeinschaft, daß wir bei den Heiden, sie aber bei der Beschneidung predigten. Nur allein baten sie, daß wir der Armen gedächten, welches ich auch mich beflissen habe zu tun. Da aber Petrus nach Antiochien gekommen war, widerstand ich ihm unter Augen, weil er zu tadeln war. Denn zuvor, ehe Etliche von Jakobus gekommen waren, aß er mit den Heiden, da sie aber gekommen waren, entzog er sich, und sonderte sich ab, darum, daß er die aus der Beschneidung fürchtete. Und es heuchelten mit ihm, auch die andern Juden, also, daß auch Barnabas hingerissen ward mit ihnen zu heucheln. Aber da ich sah, daß sie nicht richtig wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor Allen: So du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst, und nicht jüdisch, warum zwingst du denn die Heiden jüdisch zu leben? Wiewohl wir von Natur Juden, und nicht Sünder aus den Heiden sind. Doch weil wir wissen, daß der Mensch nicht gerecht gesprochen werde durch des Gesetzes Werk, sondern nur durch den Glauben an Jesum Christum, so haben auch wir an Christum Jesum geglaubt, auf daß wir gerecht gesprochen würden aus dem Glauben an Christum, und nicht aus den Werken des Gesetzes; darum, daß aus den Werken des Gesetzes kein Fleisch gerecht gesprochen werden wird. So wir aber, weil wir suchen durch Christum gerecht gesprochen zu werden, auch selbst Sünder erfunden werden, ist denn Christus ein Diener der Sünde? Das sei fern! Denn so ich dasjenige, das ich abgebrochen habe, wiederum baue, so mache ich mich selbst zu einem Übertreter. Denn ich bin durch das Gesetz dem Gesetze abgestorben, auf daß ich Gott lebte; ich bin mit Christo gekreuzigt geworden. Ich lebe, doch nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleische, das lebe ich in dem Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt, und sich selbst für mich dahingegeben hat. Ich hebe die Gnade Gottes nicht auf. Denn so die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben. O ihr törichten Galater, wer hat euch bezaubert, daß ihr der Wahrheit nicht gehorcht? Welchen Jesus Christus vor die Augen vorgemahlt worden ist, indem Er unter euch gekreuzigt geworden ist. Dieses allein wollte ich gern von euch lernen: Habt ihr den heiligen Geist aus den Werken des Gesetzes empfangen, oder aus der Predigt vom Glauben? Seid ihr so unverständig? Nachdem ihr durch den Geist angefangen habt, wollt ihr es nun durch's Fleisch vollenden? Habt ihr denn so viel umsonst erlitten? Wenn's nur noch blos umsonst ist. Der euch nun den Geist reicht, und Wundertaten unter euch tut, tut er es durch die Werke des Gesetzes, oder durch die Predigt vom Glauben? Gleich wie Abraham Gott geglaubt hat, und es ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet geworden. So erkennt ihr ja nun, daß diejenigen, die aus dem Glauben sind, die sind Abrahams Kinder. Weil aber die Schrift zuvor gesehen hat, daß Gott die Heiden durch den Glauben gerechtsprechen würde, hat sie dem Abraham dies Evangelium zuvor verkündet, und gesagt: In dir werden alle Heiden gesegnet werden. Also werden nur die aus dem Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet. Denn wie viele ihrer aus den Werken des Gesetzes sind, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben: Verflucht sei ein Jeder, der nicht in allem dem bleibt, das in dem Buch des Gesetzes geschrieben steht, daß er es tue. Daß aber durchs Gesetz Niemand gerecht gesprochen wird bei Gott, ist offenbar, sintemal der Gerechte aus dem Glauben leben wird. Das Gesetz aber ist nicht aus dem Glauben, sondern es spricht: Der Mensch, der sie tut, wird durch dieselben leben. Christus aber hat uns erkauft von dem Fluche des Gesetzes, indem Er ein Fluch für uns geworden ist: (denn es steht geschrieben: Verflucht ist ein Jeder, der am Holz hängt.) Auf daß der Segen Abrahams auf die Heiden käme in Christo Jesu, auf daß wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben. Liebe Brüder, ich will nach menschlicher Weise reden. Hebt doch Niemand eines Menschen Testament auf, wenn es bestätigt ist, und tut auch nichts dazu. Nun sind aber die Verheißungen dem Abraham gegeben geworden, und seinem Samen; Er spricht nicht: Und den Samen, als von Vielen, sondern als von einem Einzigen;und deinem Samen, welcher ist Christus. Ich sage aber dieses: Der Bund, der von Gott zuvor bestätigt ist auf Christum, wird nicht durch's Gesetz aufgehoben, welches über vierhundert und dreißig Jahre hernach gegeben ist, also daß das Gesetz die Verheißung aufhebe. Denn so das Erbe aus dem Gesetze käme, so käme es ja nicht aus der Verheißung. Gott aber hat es dem Abraham durch Verheißung aus Gnaden geschenkt. Was soll denn das Gesetz? Es ist dazugetan worden um der Übertretung willen, bis der Same käme, dem die Verheißung geschehen ist: und ist geordnet worden durch die Engel, durch die Hand des Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht eines Einzigen Mittler, Gott aber ist einzig. Wie? ist denn das Gesetz wider die Verheißung Gottes? Das sei fern! Denn so ein Gesetz gegeben wäre, das da lebendig machen könnte, so käme die Gerechtigkeit wahrhaftig aus dem Gesetze. Aber die Schrift hat es Alles beschlossen unter die Sünde, auf daß die Verheißung aus dem Glauben an Jesum Christum gegeben würde, denen die da glauben. Ehe denn aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt, und waren verschlossen bis auf den Glauben, der da geoffenbart werden sollte. Deswegen ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, auf daß wir aus Glauben gerecht gesprochen würden. Weil aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. Denn ihr seid Alle Kinder Gottes durch den Glauben an Christum Jesum. Denn wie viele euer auf Christum getauft sind, die haben Christum angezogen. Hier ist kein Iude noch Grieche; hier ist kein Knecht oder Freier; hier ist kein Mann noch Weib, denn ihr seid allzumal Einer in Cbristo Jesu. Seid ihr aber Christi, so seid ihr ja Abrahams Same, und nach der Verheißung Erben. 3ch sage aber: So lang der Erbe ein unmündiges Kind ist, so ist zwischen ihm und einem Knechte kein Unterschied, ob er wohl ein Herr aller Güter ist. Sondern er ist unter den Vormündern und Pflegern, bis auf die Zeit, die vom Vater bestimmt ist. Also auch wir, da wir unmündige Kinder waren, waren wir als Knechte gehalten unter (der vorbereitenden Anstalt des alten Gesetzes) den Elementen der Welt. Da aber die Erfüllung der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe, und unter das Gesetz getan. Auf daß Er die, so unter dem Gesetze waren, erkaufte, auf daß wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr, denn Kinder Gottes seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes ausgesendet in euere Herzen, der da schreiet: Abba, lieber Vater. Deswegen bist du hinfort kein Knecht mehr, sondern ein Sohn; bist du aber eiu Sohn, so bist du auch ein Erbe Gottes durch Christum. Aber zu derselben Zeit, weil ihr Gott nicht erkanntet, habt ihr denen gedient, die von Natur nicht Götter sind. Nun aber, weil ihr Gott erkannt habt, (ja vielmehr von Gott erkannt geworden seid;) wie kehrt ihr euch denn zu den schwachen und dürftigen (Anfangsgründen) Elementen zurück, welchen ihr wiederum von neuem an dienen wollt? Ihr haltet Tage und Monde, und Zeiten und Jahre. Ich fürchte euerthalben, daß ich nicht vielleicht umsonst an euch gearbeitet habe. Seid doch wie ich, denn auch ich bin wie ihr. Liebe Brüder, ich bitte euch. Ihr habt mich in keinem Ding verletzt. Ihr wisst aber, daß ich euch in Schwachheit des Fleisches das Evangelium gepredigt habe zum erstenmal. Und meine Versuchung, die da an meinem Fleische geschah, habt ihr nicht vernichtigt noch verschmäht, sondern als einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, ja als Christum Jesum. Wie wart ihr dazumal so selig? Denn ich gebe euch Zeugnis, daß wenn es möglich gewesen wäre, so hättet ihr euere Augen ausgerissen, und mir sie gegeben. Bin ich denn nun euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit vorhalte? Sie eifern um euch nicht fein, sondern wollen uns ausschließen, auf daß ihr um sie eifern sollt. Zwar, eifern um das Gute ist allezeit gut, und nicht allein wenn ich gegenwärtig bei euch bin. Meine lieben Kindlein, welche ich abermals mit Ängsten gebäre, bis daß Christus in euch eine Gestalt gewinne. Ich wollte, daß ich jetzt bei euch wäre, und meine Stimme verändern könnte, denn ich bin irre an euch. Sagt mir, die ihr unter dem Gesetze sein wollt, wollt ihr das Gesetz nicht hören? Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Dienstmagd, und einen von der Freien. Aber derjenige, der von der Magd war, ist nach dem Fleische geboren geworden; der aber von der Freien ist nach der Verheißung geboren geworden. Hierdurch wird etwas Anders gedeutet. Denn das sind die zwei Bündnisse, eines zwar von dem Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, welches ist die Hagar. Denn Hagar ist der Berg Sinai, in Arabien, und paßt sehr gut auf das Jerusalem, das jetzt ist, welches mit seinen Kindern dient. Aber die Stadt Jerusalem die oben ist, die ist frei; welche unser Aller Mutter ist. Denn es steht geschrieben: Sei fröhlich du Unfruchtbare die du nicht gebierst; brich hervor und rufe, die du nicht in Kindesnöten bist, denn die Einsame hat viel mehr Kinder als diejenige die den Mann hat. Wir aber, liebe Brüder, sind, wie Isaak, Kinder der Verheißung. Aber gleich wie zu derselbigen Zeit derjenige, der nach dem Fleische geboren war, den verfolgte, der nach dem Geiste geboren war, also geht es auch jetzt. Aber, was spricht die Schrift? Stoße die Magd hinaus mit ihrem Sohn, denn der Magd Sohn soll nicht erben mit dem Sohn der Freien. So sind wir nun, liebe Brüder, nicht der Magd Kinder, sondern der Freien. So steht nun in der Freiheit, mit welcher uns Christus befreit hat, und laßt euch nicht wiederum in das Joch der Knechtschaft einzwingen. Siehe, ich Paulus sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasst, so ist euch Christus kein Nutzen, Ich bezeuge abermals einem Jeden der sich beschneiden läßt, daß er schuldig sei das ganze Gesetz zu halten. Christus ist euch abgeschafft, die ihr durchs Gesetz gerecht gesprochen werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen. Denn wir warten im Geiste aus Glauben auf die Hoffnung der Gerechtigkeit. Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Ihr lieft fein; wer hat euch aufgehalten, daß ihr der Wahrheit nicht gehorcht? Solch Überreden ist nicht von dem, der euch beruft. Ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig. Ich habe das Vertrauen zu euch in dem Herrn, ihr werdet nicht anders gesinnt sein. Wer euch aber irre macht, der wird seine Strafe leiden, er sei wer er wolle. Ich aber, liebe Brüder, so ich die Beschneidung noch predige, warum leide ich denn Verfolgung? so wäre das Ärgerniß des Kreuzes abgeschafft. Wollte Gott, daß sie ganz entfernt würden, die euch beunruhigen: Denn ihr seid zur Freiheit berufen, liebe Brüder! allein ergreift die Freiheit nicht zum Anlaß dem Fleische, sondern durch die Liebe diene Einer dem Andern. Denn das ganze Gesetz ist in einem einzigen Wort verfaßt, nämlich in diesem: Liebe deinen Nächsten als dich selbst. So ihr euch aber unter einander beißt und fresst, so seht zu, daß ihr nicht von einander verzehrt werdet. Ich sage aber: Wandelt im Geiste, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch. Diese aber sind widereinander; daher es geschieht, daß ihr nicht tun mögt was ihr gern wolltet. Werdet ihr aber durch den Geist getrieben, so seid ihr nicht unter dem Gesetze. Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Geilheit. Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Ketzereien. Mißgunst, Totschlag, Saufen Fressen und dergleichen; von welchen ich euch zuvor sage, wie ich auch zuvor gesagt habe: Daß, die solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. Die Frucht aber des Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht. Welche aber Christo angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Lüsten und Begierden. So wir im Geiste leben, so lasst uns auch im Geiste wandeln. Lasst uns nicht eitler Ehre geizig sein, also, daß wir uns unter einander rausfordern und einander mißgünstig seien. Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa durch einen Fehler übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen wieder zurecht mit sanftmütigem Geiste; und siehe auf dich selbst, daß nicht auch du versucht werdest. Tragt Einer des Andern Last, und erfüllt also das Gesetz Christi. Denn so sich Jemand läßt dünken er sei Etwas, so er doch nichts ist, der betrügt sich selbst. Ein Jeglicher aber prüfe seiner selbst Werk, so wird er alsdann vor ihm selber Ruhm haben, und nicht vor Andern. Denn ein Jeglicher wird seine eigene Last tragen. Der aber unterrichtet wird mit dem Worte, der teile allerlei Gutes mit, dem der ihn unterrichtet. Irrt nicht, Gott läßt seiner nicht spotten. Denn was der Mensch säet, das wird er auch ernten. Denn wer seinem Fleische säet, der wird von dem Fleische das Verderben ernten; wer aber dem Geiste säet, der wird von dem Geiste das ewige Leben ernten. Lasst uns aber Gutes zu tun nicht lasch werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht matt werden. So lange wir denn nun Zeit haben, so lasst uns Gutes tun an Jedermann, allermeist aber an den Glaubensgenossen. Seht, wie einen langen Brief ich euch mit eigener Hand geschrieben habe. Die sich gefällig machen wollen nach dem Fleische, die zwingen euch, daß ihr euch beschneidet, allein, daß sie nicht von wegen des Kreuzes Christi verfolgt werden. Denn auch sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz nicht; sondern sie wollen, daß ihr euch beschneiden lasst, auf daß sie sich an euerm Fleische rühmen mögen. Von mir aber sei es fern, daß ich mich rühme, ohne allein des Kreuzss unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt. Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern eine neue Kreatur. Und wie viele nach dieser Regel einhergehen werden, über denselben wird Friede und Barmherzigkeit sein, und über dem Israel Gottes. Zuletzt tue ich noch dieses hinzu, es mache mir Niemand weiter Mühe, denn ich trage die Malzeichen des Herrn Jesu an meinem Leibe. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euerm Geiste, liebe Brüder. Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi, durch den Willen Gottes, den Heiligen, die zu Ephesus sind, und den Gläubigen in Christo Jesu. Gnade sei mit euch, und Friede von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Gelobt sei Gott, nämlich der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen im Himmel, durch Christum. Wie Er uns denn erwählt hat durch denselben, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir heilig und unsträflich seien vor Ihm in der Liebe. Indem er uns zuvor zur Kindschaft verordnet hat durch Jesum Christum, um seiner selbst willen. nach dem Wohlgefallen seines Willens. Zum Lob seiner herrlichen Gnade, durch welche Er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten. An welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade. Welche er reichlich in uns ausgegossen hat, durch allerlei Weisheit und Klugheit. Indem Er uns das Geheimnis seines Willens nach seinem Wohlgefallen kund getan hat, wie Er beschlossen hatte bei sich selbst. Nämlich daß Er nach Anordnung der Fülle der Zeiten, in eine allgemeine Verbindung bringen wolle, alle Glieder der Gemeinde durch Christum, beides, die im Himmel, und auch die auf Erden sind. Durch Ihn, sage ich, durch welchen wir auch in's Erbe aufgenommen sind; die wir zuvor verordnet sind, nach dem Vorsatz dessen, der alle diese Dinge wirkt nach dem Rate seines Willens. Auf daß wir gereichen zum Lobe seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf Christum gehofft haben. Durch welchen auch ihr in's Erbe aufgenommen seid, nachdem ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von euerer Seligkeit. Durch welchen ihr auch, da ihr gläubig wurdet, versiegelt geworden seid mit dem heiligen Geist, welcher verheißen war. Welcher das Pfand unsers Erbes ist, daß wir die Erlösung erlangen, zum Lob seiner Herrlichkeit. Darum auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesum, und von euerer Liebe gegen alle Heiligen. Höre ich nicht auf zu danken für euch, indem ich euerer in meinem Gebete gedenke. Daß der Gott unsers Herrn Jesu Cbristi, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit, und der Offenbarung in seiner selbst Erkenntnis, Nämlich erleuchtete Augen euers Verstandes, daß ihr wissen mögt, welche da sei die Hoffnung seines Berufs, und welcher da sei der Reichtum seines herrlichen Erbes an den Heiligen, Und welche da sei die überschwengliche Größe seiner Kraft an uns, die wir glauben, nach der Wirkung seiner mächtigen Stärke, Welche Er erwiesen hat in Christo, da Er Ihn von den Toten auferweckt hat, und gesetzt zu seiner Rechten im Himmel, Über alle Fürstentümer, und Gewalt, und Macht, und Herrschaft, und alles was genannt werden mag, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. Und hat alle Dinge unter seine Füße getan, und hat ihn zum Haupt über Alles der Gemeinde gesetzt; Welche da ist sein Leib, nämlich, die Fülle dessen, der Alles in Allem erfüllt. Und euch, da ihr tot wart durch die Übertretungen und Sünden, In Welchen ihr vor Zeiten gewandelt habt, nach dem Laufe dieser Welt, und nach dem Fürsten, der Macht über die Luft bat, nämlich, nach dem Geiste der zu dieser Zeit geschäftig ist in den Kindern des Ungehorsams. Unter welchen auch wir alle vor Zeiten unsern Wandel gehabt haben, in den Lüsten unsers Fleisches, und taten den Willen des Fleisches, und der Neigungen; und waren Kinder des Zorns von Natur, gleich wie auch die andern. Aber Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, von wegen seiner großen Liebe, mit welcher Er uns geliebt hat, Da wir tot waren in Sünden hat Er uns samt Christo lebendig gemacht; (denn aus Gnaden seid ihr selig geworden.) Und hat uns samt Ihm auferweckt, und samt Ihm in den Himmel gesetzt, durch Christum Jesum; Auf daß Er erzeigte in den zukünftigen Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christo Jesu. Denn aus Gnaden seid ihr selig geworden, durch den Glauben; (und dasselbe nicht aus euch; Gottes Gabe ist es.) Nicht aus den Werken, auf daß sich nicht Jemand rühme. Denn wir sind sein Geschöpf, erschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, auf daß wir in denselben wandelten. Darum gedenkt daran, daß ihr vor Zeiten, da ihr Heiden wart nach dem Fleische, und die Vorhaut genannt wurdet von denen, die die Beschneidung nach dem Fleische genannt werden, die mit der Hand geschieht. Daß ihr (sage ich) zu derselben Zeit wart ohne Christum, entfremdet von der Bürgerschaft Israels, und fremd von den Bündnissen der Verheißung; die da keine Hoffnung hatten, und die ohne Gott waren in der Welt. Nun aber seid ihr, die ihr vor Zeiten fern gewesen, durch Christum Jesum nahe geworden, nämlich durch das Blut Christi. Denn Derselbe ist unser Friede; als der aus Beiden Eins gemacht hat, und hat die Mittelwand, welche als ein Zaun war, abgebrochen. Indem, daß Er durch sein Fleisch abgeschafft hat die Feindschaft, nämlich, das Gesetz der Gebote vom äußerlichen Gottesdienst; damit Er aus den Zweien einen einzigen neuen Menschen in Ihm selber erschaffen, und Frieden machen konnte; Und dieselben Beide mit Gott versöhnte in einem einzigen Leib durch das Kreuz, indem Er die Feindschaft durch dasselbe getötet hat. Und Er ist auch gekommen, und hat im Evangelium verkündigt den Frieden, Beiden, euch die ihr fern wart, und denen die nahe waren, Denn durch Ihn haben wir den Zugang, alle Beide, in einem einzigen Geiste, zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen, und Gottes Hausgenossen, Erbauet auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus selbst der Eckstein ist; Auf welchem der ganze Bau in einander gefügt, wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn; Auf welchen auch ihr mit erbauet werdet, zu einer Behausung Gottes durch den Geist. Von deswegen bin ich, Paulus, ein Gefangener um Jesu Christi willen für euch Heiden. Sintemal ihr gehört habt von der Austeilung der Gnade Gottes, die mir an euch gegeben ist, Daß Er mir nämlich durch eine Offenbarung dies Geheimnis kund getan hat, wie ich oben mit wenigen Worten geschrieben habe. Dabei ihr, so ihr's lest, merken könnt meinen Verstand von dem Geheimnisse Christi, Welches in den andern Zeiten nicht kund getan geworden ist den Menschenkindern, so wie es nun geoffenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist. Nämlich, daß die Heiden Miterben seien, und miteinverleibt, und Mitgenossen seiner Verheißung in Christo durch das Evangelium. Dessen ich ein Diener geworden bin, nahe der Gabe der Gnade Gottes, die mir nach seiner kräftigen Wirkung gegeben ist. Mir, sage ich, dem Allergeringsten unter allen beiligen, ist diese Gnade gegeben, unter den Heiden durch das Evangelium den unerforschbaren Reichtum Christi zu verkündigen, Und vor allen Menschen an's Licht zu bringen, welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses, das von ewigen Zeiten her verborgen gewesen ist in Gott, der alle Dinge erschaffen hat durch Jesum Christum. Auf daß jetzt kund würde den Fürstentümern und den Herrschaften in dem Himmel, an der Gemeinde, die mannigfaltige Weisheit Gottes, Nach dem ewigen Ratschlusse, welchen Er vollzogen hat durch Christum Jesum unsern Herrn, Durch welchen wir haben Freudigkeit und Zutritt mit Zuversicht, durch den Glauben an Ihn. Darum bitte ich, daß ibr nicht mutlos werdet um meiner Drangsal willen, die ich für euch leide, welches euch eine Ehre ist. Von deswegen (sage ich) biege ich meine Knie gegen dem Vater unseres Herrn Jesu Christi, (Von welchem das ganze Geschlecht im Himmel und auf Erden genannt wird,) Daß Er euch gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, kräftiglich stark zu werden durch seinen Geist, an dem inwendigen Menschen, Also daß Christus wohne durch den Glauben in euern Herzen, Und ihr durch die Liebe eingewurzelt und gegründet werdet, auf daß ihr begreifen mögt mit allen Heiligen, welches da sei die Breite, und die Länge, und die Tiefe, und die Höhe, Auch erkennen die Liebe Christi, welche doch höher ist denn daß man sie erkennen möge; auf daß ihr erfüllt werdet mit allerlei Fülle Gottes. Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles, das wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die da in uns wirkt, Dem sei Ehre in der Gemeinde, durch Christum Jesum, zu allen Zeiten, in alle Ewigkeit. Amen. So ermahne nun euch, ich Gebundener in dem Herrn, daß ihr also wandelt wie sich's geziemt euerm Beruf, mit welchem ihr berufen seid, Nämlich mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, also daß ihr einander duldet in der Liebe; Und befleißigt euch zu bewahren die Einigkeit des Geistes durch das Band des Friedens. Es ist nur ein Leib, und nur ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu der gleichen Hoffnung eueres Berufs. Es ist auch nur ein Herr, nur ein Glaube, nur eine Taufe, Nur ein Gott und Vater Aller; der da ist über euch Alle, und durch euch Alle, und in euch Allen. Einem Jeglichen aber unter uns ist gegeben die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi. Darum spricht die Schrift: Er ist aufgefahren in die Höhe, und hat die Menge der Gefangenen gefangen geführt, und hat den Menschen Gaben gegeben. Daß Er aufgefahren ist, was ist es, denn daß Er zuvor ist herunter gefahren in die niedrige Gegend der Erde? Der herunter gefahren ist, der ist eben Derselbige, der auch aufgefahren ist über alle Himmel, auf daß er Alles erfüllte. Derselbe nun hat Etliche zu Aposteln gesetzt, Etliche aber zu Propheten, Etliche aber zu Evangelisten, Etliche aber zu Hirten und Lehrern, Daß die Heiligen zu einer Gesellschaft verbunden werden zur gegenseitigen Dienstleistung, daß der Leib Christi erbauet werde; Bis daß wir Alle hinankommen zur Billigkeit des Glaubens, und der Erkennmis des Sohnes Gottes; und ein vollkommener Mann werden, nach dem Maß der vollkommenen Größe Christi, Auf daß wir nicht mehr Kinder seien, indem wir gleich als von Fluchen hin und her bewegt, und getrieben werden von allerlei Winde der Lehre, durch die Spielwerke menschlicher Arglist, wodurch sie die Leute hintergehen und Verführen. Lasst uns aber aufrichtig sein in der Liebe, und wachsen in allen Stücken an Den, der das Haupt ist, nämlich Christus, Aus welchem der ganze Leib zusammengefügt, und in einander eingerichtet, durch alle Gelenke, dadurch ein Glied dem andern Handreichung tut, nach der Wirkung eines jeglichen Glieds nach seinem Maße, Kraft bekommt, daß er zu seiner selbst Erbauung wächst, durch die Liebe. So sage ich nun dieses, und bezeuge bei dem Herrn, daß ihr nicht mehr wandelt wie die andern Heiden wandeln, in der Eitelleit ihres Sinnes; Als die da verfinstert sind am Verstand, und sind entfremdet von dem Leben Gottes, von wegen der Unwissenhelt, die in ihnen ist, durch die Verhärtung ihres Herzens, Welche, nachdem sie ruchlos geworden sind, haben sie sich der Ausgelassenheit ergeben, zu treiben allerlei Unreinigkeit samt dem Geiz. Ihr aber habt Christum nicht also gelernt. So ihr anders Ihn gehört habt, und von Ihm gelehrt geworden seid, wie denn die Wahrheit in Jesu ist. Daß ihr nämlich ablegen sollt, was den vorigen Wandel betrifft, den alten Menschen, der sich durch die betrüglichen Lüste verderbt. Und dagegen erneuert werden im Geiste euers Gemüts. Und anziehen den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist, in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Darum legt die Lügen ab, und redet die Wahrheit, ein Jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir unter einander Glieder sind. Zürnt ihr, so sündigt nicht, lasst die Sonne nicht untergehen über euerm Zorn. Gebt auch nicht Raum dem Teufel. Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr, und schaffe mit den Händen etwas Gutes, auf daß er habe mitzuteilen dem Dürftigen. Lasst keine faule Rede aus euerm Munde gehen, sondern solche die gut ist zu notdürftiger Erbauung, auf daß sie denen, die da zuhören, Gnade gebe. Und betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit welchem ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm, und Zorn, und Geschrei, und Lästerung, werde von euch hinweggetan, samt aller Bosheit. Seid aber unter einander freundlich, und herzlich, und vergebt Einer dem Andern, gleich wie auch Gott euch vergeben hat durch Christum. So seid nun Gottes Nachfolger, als die lieben Kinder, Und wandelt in der Liebe, gleich wie auch Christus uns geliebt hat, und sich selbst für uns dargegeben, zur Gabe und zum Schlachtopfer, Gott zu einem wohlriechenden Geruch. Hurerei aber und alle Unreinigkeit, oder Geiz, lasst nicht unter euch auch nur genannt werden, wie den Heiligen wohl ansteht, Auch schandbare Worte und unvernünftige oder unanständige Possen, welche Dinge euch nicht geziemen, sondern vielmehr Danksagung, Denn dieses wisst ihr, daß kein Hurer, oder Unreiner, oder Geiziger, (welcher ein Götzendiener ist) Erbe hat an dem Reiche Christi und Gottes. Lasst euch von Niemanden betrügen mit vergeblichen Worten, denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. Darum seid nicht ihre Mitgenossen. Denn ihr wart einst Finsternis, nun aber seid ihr ein Licht in dem Herrn. Wandelt wie die Kinder des Lichts. (Die Frucht aber des Geistes besteht in allerlei, Gütigkeit und Gerechtigkeit, und Wahrheit.) Und prüft was da wohlgefällig sei dem Herrn. Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; straft sie aber vielmehr. Denn was heimlich von ihnen geschieht, das ist auch schändlich zu sagen. Dieses Alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht gestraft wird, denn alles was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dir Christus als ein Licht aufgehen. So seht nun zu, wie ihr vorsichtig wandelt, nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen, Und erkauft die gelegene Zeit, denn die Tage sind böse. Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, welches da sei der Wille des Herrn. Und sauft euch nicht voll Weins, (daraus ein lasterhaftes Wesen entsteht,) sondern werdet voll Geistes. Und redet mit einander durch Psalmen und Lobgesänge und geistliche Lieder; singt und spielt dem Herrn in euerm Herzen, Und saget Dank allezeit um Alles, Gott, nämlich dem Vater, in dem Namen unsers Herrn Jesu Christi. Und seid Einer dem Andern untertan in der Furcht Gottes. Ihr Weiber seid untertan euern Männern, als dem Herrn. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleich wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist; und Er ist des Leibes Heiland. Gleich wie nun die Gemeinde Christo untertan ist, also sollen auch die Weiber untertan sein ihren Männern in allen Dingen. Ihr Männer liebt euere Weiber, gleich wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat, und hat sich selbst für sie gegeben. Auf daß Er sie heiligte, nachdem Er sie gereinigt hat mit dem Wasserbade durch's Wort. Auf daß Er sie Ihm selbst herrlich darstellte, nämlich eine Gemeinde, die nicht habe einen Flecken oder Runzel, oder etwas dergleichen, sondern heilig sei und unsträflich. Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben, als ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst. Denn Niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern ernährt und erhält es, gleich wie auch der Herr die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleische und von seinen Beinen. Um deswillen wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen, und es werden die zwei ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß. Ich sage aber dieses von Christo und der Gemeinde. Doch auch ihr, ein Jeder von euch, habe lieb sein Weib, als sich selbst. Das Weib ober fürchte den Mann. Ihr Kinder, seid euern Eltern gehorsam in dem Herrn, denn das ist recht. Ehre deinen Vater und deine Mutter; dieses ist das erste Gebot, das Verheißung hat, Nämlich diese: Auf daß dir's wohl gehe, und du lang lebest auf Erden. Und ibr Väter reizt euere Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Vermahnung des Herrn. Ihr Knechte seid gehorsam euern leiblichen Herren, mit Furcht und Zithern, in Einfältigkeit euers Herzens, als Christo: Nicht mit Augendienst, als die den Menschen zu gefallen begehren, sondern als die Knechte Christi; also, daß ihr den Willen Gottes von Herzen tut, Und mit gutem Willen dient dem Herrn, und nicht den Menschen; Dieweil ihr wisst, daß ein Jeglicher, was er Gutes tun wird, dafür wird er den Lohn von dem Herrn empfangen, er sei ein Knecht, oder ein Freier. Und ihr Herren tut auch dasselbe gegen sie, und lasst das Drohen, dieweil ihr wisst, daß auch euer selbst Herr im Himmel ist, und daß bei Ihm kein Ansehen der Person ist. Zuletzt, meine Brüder, werdet stark durch den Herrn, und durch seine starke Kraft. Zieht an die ganze Kriegsrüstung Gottes, auf daß ihr bestehen könnt gegen die listigen Anläufe des Teufels. Denn wir haben nicht einen Kampf wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Obrigkeiten, wider die Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, nämlich wider die bösen Geister unter dem Himmel. Darum, so ergreift die ganze Kriegsrüstung Gottes, auf daß ihr am bösen Tage Widerstand tun, und Alles wohl ausrichten und bestehen mögt. So steht nun, umgürtet an euern Lenden mit der Wahrheit, und angezogen mit dem Panzer der Gerechtigkeit. Und anstatt der Schuhe bindet an die Füße die Bereitwilligkeit, auszubreiten das Evangelium des Friedens. Über Alles ergreift den Schild des Glaubens, mit welchem ihr alle feurigen Pfeile des Bösewichts auslöschen könnt. Und nehmt den Helm des Heils, und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Und betet in allem Gebet und Flehen zu jeder Zeit durch den Geist; und wacht deshalben mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen. Und bittet auch für mich, auf daß mir gegeben werde, daß ich reden möge mit freudigem Auftun meines Mundes, daß ich möge kund machen das Geheimnis des Evangeliums. (Um welches willen ich als ein Gesandter handle in der Kette,) auf daß ich von demselbigen frei reden möge, wie sich's gebührt, daß ich rede. Auf daß aber auch ihr wisst, wie es um mich steht, und was ich tue, so wird euch Tychikus Alles kund tun, der liebe Bruder und getreue Diener in dem Herrn, Welchen ich zu euch gesandt habe, eben um dieser Ursache willen, daß ihr erfahrt, wie es um mich steht, und daß er euere Herzen tröste. Friede sei den Brüdern, und Liebe mit Glauben, von Gott dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Die Gnade sei mit Allen, die da lieb haben unsern Herrn Jesum Christum, auf ewig. Amen. Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, allen Heiligen in Christo Jesu, die zu Philippi sind, samt den Bischöfen und Dienern. Gnade sei mit euch, und Friede von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Ich danke meinem Gott, so oft ich euer gedenke, (Nämlich wenn ich allezeit, in allem meinem Gebet für euch Alle, das Gebet mit Freuden tue,) Wegen euerer Gemeinschaft am Evangelium, vom ersten Tage an bis jetzt. Und bin dieser guten Zuversicht, daß, der in euch das gute Werk angefangen bat, der werde es auch vollenden, bis an den Tag Jesu Christi. Wie es denn mir gebührt, daß ich dieses von euch Allen halte, darum, daß ich euch in meinem Herzen trage, die ihr in meinen Banden, und in der Verantwortung und Befestigung des Evangeliums, Alle mit mir teilhaftig gewesen seid meiner Gnade. Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch Allen verlangt mit herzlicher Liebe Jesu Christi. Und hierum bete ich, daß euere Liebe je mehr und mehr vollständig werde in der Erkenntnis und allem Gefühl. Daß ihr prüfen mögt, was das Beste sei, auf daß ihr lauter und unanstößig seid bis auf den Tag Christi, Erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit, die durch Christum Jesum hervorwachsen zur Ehre und zum Lobe Gottes. Ich lasse euch aber wissen, liebe Brüder, daß, was mir wiederfahren ist, nur mehr zur Beförderung des Evangeliums gereicht hat: Also, daß meine Bande offenbar geworden sind in Christo, in dem ganzen kaiserlichen Hofe, und bei den andern Allen, Und daß der meiste Teil der Brüder in dem Herrn, indem sie aus meinen Banden Zuversicht gewonnen, desto kühner geworden sind, das Wort ohne Scheu zu reden. Etliche zwar predigen Christum aus Neid und Hader; Etliche aber aus guter Meinung. Etliche (sage ich) verkündigen Christum aus Zank, und nicht lauter; als die da vermeinten, sie wollen meinen Banden eine Drangsal zuwenden. Etliche aber aus Liebe, weil sie wissen, daß ich zur Verantwortung des Evangeliums hier liege. Wie ist ihm denn? Es ist ihm ja also, daß Christus auf allerlei, Weise verkündigt wird, es geschehe zum Schein, oder aufrichtig; und dessen freue ich mich, und will mich ferner freuen. Denn ich weiß, daß mir dieses gereichen wird zur Seligkeit, durch euer Gebet, und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi. Wie ich erwarte und hoffe, daß ich in keinem Stücke werde zu Schanden werden, sondern daß mit aller Freudigkeit, gleich wie sonst allezeit, also auch jetzt, Christus hoch werde gepriesen werden an meinem Leibe, es sei dureh Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. Ob aber dieses meinem Geschäfte förderlich sein werde, daß ich länger im Fleische lebe, und was ich wählen soll, weiß ich nicht. Denn es liegt mir Beides hart an; ich habe Lust abzuscheiden, und bei Christo zu sein, denn dasselbe ist in alle Wege viel besser, Aber es ist nötig im Fleische zu bleiben um euertwillen. Und dies weiß ich in guter Zuversicht, daß ich bleiben, und bei euch Allen verbleiben werde, euch zur Beförderung und zur Freude des Glaubens, Auf daß ihr desto mehr Ursache habt, euch Jesu Christi zu rühmen um meinetwillen. Allein wandelt wie sich's geziemt dem Evangelium Christi, auf daß ich, entweder wenn ich kommen und euch sehen werde, oder abwesend von euch höre, daß ihr stets in einem Geiste, und mit einer Seele kämpfen helft dem Glauben des Evangeliums. Und daß ihr euch in keinem Dinge erschrecken lasst von den Widersachern, welches ihnen zwar eine Anzeige ist des Verderbens, euch aber der Seligkeit, und dasselbe von Gott. Denn euch ist aus Gnaden gegeben was Christum anlangt, daß ihr nicht allein an Ihn glaubt, sondern auch um seinetwillen leidet. Und habt eben denselben Kampf, welchen ihr an mir gesehen habt, und jetzt von mir hört. So nun bei euch irgend eine Ermahnung in Christo, so irgend ein Trost der Liebe, so irgend eine Gemeinschaft des Geistes, so irgend eine herzliche Liebe und Barmherzigkeit ist; So macht meine Freude vollständig, dadurch, daß ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einhellig seid, Nichts tut durch Zank oder eitle Ehrsucht, sondern durch Demut je Einer den Andern höher achte denn sich selbst. Euer Jeglicher sehe nicht nur auf das Seine, sondern auch auf Dasjenige das des Andern ist. Denn ihr sollt also gesinnt sein, wie auch Christus Jesus war. Welcher, ob Er wohl in Gottes Gestalt war, hat er es doch nicht für einen Raub geachtet, Gott gleich zu sein; Sondern hat sich ausgeleert, indem Er eines Knechtes Gestalt angenommen hat, und andern Menschen gleich geworden ist. Und indem Er an Geberden als ein Mensch erfunden geworden, hat Er sich selbst erniedrigt, und ist gehorsam geworden bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott über die Maßen erhöht, und hat Ihm einen Namen geschenkt, der über alle Namen ist, Daß nämlich in dem Namen Jesu sich beugen sollen alle Knie derer, die im Himmel, und derer die auf Erden, und derer die unter der Erde sind, Und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes des Vaters. Deswegen meine Geliebten, wo ihr allezeit seid gehorsam gewesen, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern auch nun vielmehr in meiner Abwesenheit; wirkt euere Seligkeit mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt, beides, das wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und Gezanke; Auf daß ihr seid untadelich, und ohne Falsch, und unsträfliche Kinder Gottes, mitten unter einem ungeschlachten und verkehrten Geschlecht, unter welchen ihr leuchtet als Lichter in der Welt; Indem ihr das Wort des Lebens festhaltet; auf daß ich mich rühmen möge an dem Tage Christi, daß ich nicht vergeblich gelaufen sei, noch vergeblich gearbeitet habe. Und ob ich schon als ein Trankopfer ausgegossen werde den dem Opfer euers Glaubens, welches ich als ein Priester opfere, so freue ich mich doch, und freue mich mit euch Allen. Desselben sollt auch ihr euch freuen, und sollt euch mit mir freuen. Ich hoffe aber zu dem Herrn Jesu, daß ich den Timotheus bald werde zu euch senden, auf daß auch ich erquickt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. Denn ich habe sonst Keinen, der so gar meines Sinnes sei, der so herzlich für euch sorgen wird. Denn sie suchen Alle das Ihre, und nicht Dasjenige das Christi Jesu ist. Von ihm aber wißt ihr, daß er bewährt erfunden ist, daß er nämlich wie ein Kind mit dem Vater, mit mir gedient hat am Evangelium. Diesen nun, hoffe ich, werde ich senden von Stund an, wenn ich erkundigt haben werde, wie es um mich steht. Ich vertraue aber auf den Herrn, daß ich auch bald selbst kommen werde. Ich habe aber für nötig geachtet, den Bruder Epaphroditus zu euch zu senden, der mein Mitarbeiter und Mitstreiter, aber euer Gesandter, und meiner Notdurft Diener ist. Dieweil er nach euch Allen Verlangen hatte, und war hoch bekümmert, darum, daß ihr gehört hattet, daß er krank gewesen wäre. Und er ist zwar totkrank gewesen, aber Gott hat sich seiner erbarmt, nicht allein aber seiner, sondern auch meiner, auf daß ich nicht eine Traurigkeit über die andere hatte. Darum habe ich ihn desto eilender gesandt, auf daß ihr fröhlich werdet, wenn ihr ihn wieder seht, und auch ich der Traurigkeit weniger habe. So nehmt ihn nun auf in dem Herrn, mit allen Freuden und habt solche in Ehren, Denn um des Werts Christi willen ist er bis zum Tode genaht, indem er sein Leben gering geachtet hat, auf daß er mir diente an euerer Statt. Weiter, liebe Brüder, freuet euch in dem Herrn. Daß ich euch immer einerlei schreibe, ist mir zwar nicht verdrießlich, euch aber macht es fester. Seht auf die Hunde, seht auf die bösen Arbeiter, seht auf die Zerschneidung. Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geist dienen, und uns rühmen Christi Jesu, und nicht auf Fleisch vertrauen. Zwar könnte auch ich auf Fleisch vertrauen. So irgend ein Anderer sich dünken läßt, er möge auf Fleisch vertrauen, so mag ich's vielmehr tun. Der ich am achten Tage beschnitten bin, aus dem Geschlechte Israels, des Stammes Benjamin, ein Hebräer aus den Hebräern, nach dem Gesetze ein Pharisäer. Nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde; nach der Gerechtigkeit die durchs Gesetz kommt, bin ich gewesen unsträflich. Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet. Ja gewißlich ich achte es auch Alles für Schaden gegen die vortreffliche Erkenntnis Christi Jesu meines Herrn, um welches willen ich in allen Dingen Schaden gelitten habe, und achte es für Unrat, auf daß ich Christum gewinne, Und in Ihm erfunden werde, als der ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetze kommt, sondern die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott durch den Glauben kommt; Auf daß ich Ihn erkenne, und die Kraft seiner Auferstehung, und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tode gleichförmig werde; Ob ich dermaleinst kommen möchte zur Auferstehung der Toten. Nicht, daß ich das Ziel schon ergriffen habe, oder schon vollkommen geworden sei. Ich jage ihm aber nach, ob ich's dermaleinst ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin. Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht, daß ichs ergriffen habe. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich nach dem, das davorne ist: und jage also nach dem vorgesteckten Zwecke, nach der Kampfgabe der himmlischen Berufung Gottes in Christo Jesu, Wie Viele nun unser vollkommen sind, die lasst uns also gesinnt sein. So ihr aber anderer Meinung seid, so wird euch Gott auch darüber das Nötige offenbaren. Doch wohin wir schon gekommen sind, darin lasst uns einhergehen nach einer Regel und gleich gesinnt sein. Werdet allzumal meine Nachfolger, liebe Brüder; und seht auf die, die also wandeln, wie ihr uns zum Vorbilde habt. Denn viele wandeln anders, von welchen ich euch oft gesagt habe; jetzt aber sage ich's auch mit Weinen, daß sie Feinde des Kreuzes Christi sind. Deren Lohn das Verderben, deren Gott der Bauch ist, und die Ehre in ihrer Schande; die nach irdischen Dingen trachten. Unser Wandel aber ist im Himmel, von dannen wir auch des Heilands warten, nämlich des Herrn Jesu Christi, welcher unsern, unvollkommenen Leib umgestalten wird, daß er gleichförmig werde seinem verklärten Leibe, nach der Wirkung, mit deren Er auch alle Dinge Ihm untertänig machen kann. Derhalben, meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und meine Krone, steht also in dem Herrn, ihr Geliebten. Die Evodia ermahne ich, desgleichen die Sontyche ermahne ich, daß sie eines Sinnes seien in dem Herrn. Ja ich bitte auch dich, mein getreuer Geselle, biete ihnen die helfende Hand, die samt mir über dem Evangelium gekämpft haben, mit dem Klemens und den andern meinen Miiarbeilern, deren Namen in dem Buche des Lebens sind. Freuet euch in dem Herrn allezeit; und abermals sage ich: Freuet euch. Euere Billigkeit lasst allen Menschen kund sein. Der Herr ist nahe. Sorgt nichts; sondern, in allen Dingen lasst euer Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden. So wird der Friede Gottes, welcher allen Verstand übertrifft, euere Herzen und euere Sinne bewahren in Christo Jesu. Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich ist, was wobl lautet; ist etwa eine Tugend, oder ist etwa ein Lob, darüber denkt nach. Welches ihr auch gelernt und empfangen, und gehört, und gesehen habt an mir, dasselbe tut, so wird der Gott des Friedens mit euch sein. Ich bin aber höchlichst erfreut geworden in dem Herrn, daß ihr jetzt einmal wieder neuen Mut bekommen habt für mich zu sorgen; zwar wolltet ihr schon früher für mich sorgen, aber ihr hattet keine Gelegenheit. Nicht sage ich dieses des Mangels halben, denn ich habe gelernt, mir an der Lage, darin ich bin, genügen zu lassen. Ich kann niedrig sein, ich kann auch übrig haben; ich bin in allen Dingen, und bei allen, unterwiesen; beides, satt zu werden und Hunger zu leiden; beides, übrig zu haben und Mangel zu leiden. Ich vermag Alles durch den, der mir Kraft gibt, nämlich durch Christum. Doch ihr habt wohlgetan,daß ihr euch meiner Drangsal angenommen habt. Ihr aber, ihr Philipper, wisst auch, daß von Anfang des Evangeliums, da ich auszog aus Mazedonien, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft gehabt hat, nach der Rechnung der Ausgabe und Einnahme, denn ihr allein. Denn auch, da ich zu Thessalonich war, sandtet ihr zu meiner Notdurft nicht nur einmal, sondern zweimal. Nicht daß ich Geschenke suche, sondern ich suche, daß der Vorteil überwiegend auf euere Rechnung komme. Ich habe aber Alles empfangen, und habe überflüssig. Ich bin reichlich versorgt, seitdem ich durch den Epaphroditus dasjenige empfing, das von euch gekommen war, welches ein wohlriechender Geruch war, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. Mein Gott aber wird alle euere Notdurft erfüllen nach seinem Reichtum, herrlicher Weise in Christo Jesu. Gott aber, unserm Vater, sei Ehre in alle Ewigkeit. Amen. Grüßt alle Heiligen in Christo Jesu. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. Es grüßen euch alle Heiligen, am meisten aber die aus des Kaisers Hause. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch Allen. Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi, durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder, Den Heiligen zu Kolossus, und den getreuen Brüdern in Christo. Gnade sei mit euch, und Friede, von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Wir danken Gott, dem Vater unsers Herrn Jesu Christi, und beten allezeit für euch, Nachdem wir gehört haben von euerm Glauben an Christum Jesum, und von der Liebe, die ihr gegen alle Heiligen erzeigt, Um der Hoffnung willen, die euch beigelegt ist im Himmel, von welcher ihr zuvor gehört habt durch das wahrhaftige Wort des Evangeliums, Das zu euch gekommen ist, wie auch in die ganze Welt; und ist fruchtbar, wie auch in euch, von dem Tage an, da ihr es gehört, und wahrhaftig erkannt habt die Gnade Gottes. Wie ihr denn gelernt habt von Epaphra, unserm lieben Mitknecht, welcher ist ein getreuer Diener Christi für euch. Der uns auch erklärt hat euere Liebe im Geist. Darum auch wir, von dem Tage an, da wir es gehört haben, hören wir nicht auf für euch zu beten, und bitten, daß ihr erfüllt werdet mit Erkenntnis, in allerlei geistlicher Weisheit und Verstand, Auf daß ihr wandelt wie sich's geziemt dem Herrn, zu allem Gefallen, und fruchtbar seid in allen guten Werken, und wachst in der Erkenmnis Gottes, Und bekräftigt werdet mit aller Kraft, nach seiner herrlichen Stärke, zu aller Geduld und Langmütigkeit mit Freuden, Also daß ihr danksagt dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht; Welcher uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsternis, und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, In welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden. Welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborne aller Kreaturen. Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen, die im Himmel und auf Erden sind, die sichtbaren und unsichtbaren, es seien die Throne oder Herrschaften, oder Fürstentümer, oder Obrigkeiten; es sind alle Dinge durch Ihn und zu Ihm geschaffen. Und Er ist vor allen Dingen, und es bestehen alle Dinge durch Ihn. Und Er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde; ist der Anfang und der Erstgeborne von den Toten; auf daß Er unter Allen den Vorzug habe. Sintemal es dem Vater wohlgefallen bat, daß in Ihm die ganze Fülle wohnen sollte, Und daß Er alle Glieder der Gemeinde durch Ihn versöhnte mit sich selbst, sie seien auf Erden oder im Himmel nachdem Er Frieden gemacht bat durch sein Blut, am Kreuz vergossen durch Ihn. Euch nun, die ihr entfremdet und Feinde wart durch die Gedanken auf böse Werke, hat Er jetzt versöhnt an dem Leibe seines Fleisches, durch den Tod; auf daß Er euch darstellte heilig und untadelig, und unsträflich, vor Ihm selbst; So ihr anders bleibt im Glauben, gegründet und fest, und euch nicht bewegen lasst von der Hoffnung des Evangeliums, welches ihr gehört habt; welches bei allen Kreaturen gepredigt ist, die unter dem Himmel sind, dessen ich, Paulus, ein Diener geworden bin. Und ich freue mich nun in meinem Leiden für euch, und erdulde vollständig an meinem Fleische, was noch mangelt an Drangsalen um Christi willen für seinen Leib, welcher ist die Gemeinde, Deren ich ein Diener geworden bin nach dem Auftrage Gottes, der mir gegeben ist gegen euch, vollständig zu lehren das Wort Gottes, Nämlich, das Geheimnis, das verborgen gewesen ist von den Zeiten der Welt her, und von allen Geschlechtern her, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart ist, Welchen Gott gewollt hat kund tun, welches da sei der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden; welches ist Christus in euch, der da die Hoffnung der Herrlichkeit ist, Welchen wir verkündigen, und vermahnen alle Menschen, und lehren alle Menschen in aller Weisheit; auf daß wir darstellen einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Jesu. Daraufhin ich auch arbeite, und kämpfe, nach seiner Kraft, die in mir kräftiglich wirkt. Denn ich will daß ihr wisst, was für einen großen Kampf ich habe um euch, und um die zu Laodizäa, und alle die mein Angesicht im Fleische nicht gesehen haben; Auf daß ihre Herzen getröstet werden und sie zusammengefasst werden in der Liebe, und dasselbe zu allem Reichtum der Gewißheit des Verstandes, zu erkennen das Geheimnis Gottes, des Vaters, und Christi, in welchem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis; verborgen liegen. Dieses aber sage ich, auf daß euch Niemand durch falsche Schlußreden betrüge mit künstlicher Überredung. Denn ob ich wohl mit dem Fleische abwesend bin, so bin ich doch mit dem Geiste bei euch, und freue mich, und sehe euere Ordnung, und euern festen Glauben an Christum. Wie ihr ihm angenommen habt den Herrn Jesum Christum, also wandelt in Ihm. Und seid gewurzelt und gegründet in Ihm, und werdet fest im Glauben, wie ihr gelehrt seid, und werdet reich an demselben mit Danksagung. Seht zu, daß Niemand euch beraube, durch die Weltweisheit und nichtigen Betrug, nach der Satzung der Menschen, nach den alten Anfangsgründen, und nicht nach Christo. Denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Und ihr seid vollkommen in Ihm; welcher ist das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeit In welchem ihr auch beschnitten seid, mit einer Beschneidung, die ohne Hände geschieht, durch Ausziehung des Leibes der Sünden im Fleische, nämlich mit der Beschneidung Christi. Indem daß ihr mit Ihm begraben seid durch die Taufe. Durch welche ihr auch mit seid auferstanden durch den Glauben, den Gott wirkt welcher Ihn von den Toten auferweckt hat. Also auch euch, da ihr tot wart durch die Sünden in der Vorhaut euers Fleisches, hat Er samt Ihm lebendig gemacht, nachdem Er euch vergeben hat alle Sünden. Und hat die Handschrift ausgetilgt, die wider uns war, welche im äußerlichen Gottesdienste bestand, und uns entgegen war, dieselbe hat Er aus dem Mittel getan, indem Er sie an das Kreuz genagelt. Und bat die Fürstemümer und die Obrigkeiten ausgezogen, und hat sie öffentlich zur Schau getragen, und einen Triumph aus ihnen gemacht durch dasselbe. So lasst nun Niemanden euch richten wegen der Speise, oder wegen des Trankes, oder belangend ein Fest, oder Neumonde, oder Sabbat; Welches Alles nur Schatten ist der Dinge, welche zukünftig waren; aber der Leib selbst ist Christi, Lasst Niemanden sich zum Richter setzen über euch, seines Gefallens, durch Demut und Verehrung der Engel; indem er sich in Dinge eindrängt, die er nie gesehen hat, und ohne Ursache aufgeblasen ist von seinem fleischlichen Sinne, Und hält sich nicht an das Haupt, aus welchem der ganze Leib durch die Gelenke und Bande Handreichung empfängt, und zusammengehalten wird, und also wachst durch das Wachstum Gottes. So ihr nun mit Christo abgestorben seid jenen Anfangsgründen der alten Welt, was lasst ihr euch denn mit dem äußerlichen Gottesdienste beschweren, als lebtet ihr noch in der Welt. Sie sagen: Nicht rühre es an, nicht koste es, nicht betaste es. Denn solches Alles soll verderblich werden durch den Gebrauch, nach den Satzungen und Lehren dieser Menschen; Welches zwar einen Schein der Weisheit hat dnrch selbst erwählten Gottesdienst und Demut und dadurch, daß sie des Leibes nicht verschonen, und ist doch nichts wert, als das da nur zur Sättigung des Fleisches gehört. Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so sucht was oben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was oben ist, und nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid abgestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott. wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, alsdann werdet auch ihr mit Ihm offenbar werden herrlicherweise. So tötet nun euere Glieder, die auf Erden sind; als nämlich Hurerei, Unreinigkeit, schändliche Brunst, böse Lust, und den Geiz (welcher eine Abgötterei ist). Um welcher Sünden willen der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams kommt. In welchen auch ihr vor Zeiten gewandelt habt, da ihr darin lebtet. Jetzt aber legt auch ihr diese Sünden von euch alle ab; nämlich Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte ans euerm Munde. Lügt nicht wider einander; zieht den alten Menschen mit seinen Werken aus. Und zieht den neuen an, der da erneuert wird zu der Erkenntnis, nach dem Ebenbilde dessen, der ihn erschaffen hat. Da nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Vorbaut, Ausländer, Skyte, Knecht, Freier, sondern Alles und in Allen ist Christus. So zieht nun an, als die Auserwählten Gottes, Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; Und dulde Einer den Andern, und vergebt euch unter einander, so Jemand Klage hat wider den Andern, gleich wie auch Christus euch vergeben hat, also tut auch ihr. Über dieses Alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Gottes regiere in euern Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid zu einem Leibe; und seid dankbar. Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen, mit aller Weisheit; lehrt und ermahnt euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, und singt dem Herrn lieblich in euerm Herzen. Und Alles was ihr tut, mit Worten oder mit Werken, das tut Alles in dem Namen des Herrn Jesu, und dankt Gott, nämlich dem Vater, durch Ihn. Ihr Weiber, seid untertan euern Männern in dem Herrn, wie sich's gebührt, Ihr Männer, liebt euere Weiber, und seid nicht bitter gegen sie. Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen, denn dies ist dem Herrn wohlgefällig, Ihr Väter, reizt euere Kinder nicht zum Zorn, auf daß sie den Mut nicht fallen lassen. Ihr Knechte, seid gehorsam in allen Dingen euern Herren, nach dem Fleische, nicht mit Augendienst, als die den Menschen zu gefallen begehren, sondern mit Einfältigkeit des Herzens, also, daß ihr Gott fürchtet. Alles was ihr tut, das tut von Herzen, als dem Herrn, und nicht den Menschen. Als die ihr wisst, daß ihr von dem Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet, denn ihr dient dem Herrn Christo. Wer aber Jemanden Unrecht tut, der wird empfangen, was er Unrechtes getan hat, denn es ist bei Gott kein Ansehen der Person. Ihr Herren, was recht und billig ist, das beweist den Knechten, als die ihr wisst, daß auch ihr einen Herrn habt im Himmel. Haltet an am Gebet, und wacht in demselben mit Danksagung. Und betet zugleich auch für uns, auf daß Gott uns eine Tür des Wortes auftue zu reden das Geheimnis Christi, um deswillen ich auch gebunden bin; Auf daß ich dasselbige offenbare, wie mir's gebührt zu reden. Wandelt weislich gegen diejenigen die draußen sind, und erkauft die Gelegenheit der Zeit, Euere Rede sei allezeit holdselig, und mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr einem Jeglichen antworten sollt. Wie es um mich steht, wird euch Tychikus Alles kund tun, der geliebte Bruder und getreue Diener und Mitknecht in dem Herrn, Welchen ich eben darum zu euch gesandt habt, daß er sich erkundigt, wie es um euch stehe, und daß er euere Herzen tröste, Sammt Onesimus, dem getreuen und geliebten Bruder, welcher von den Euern ist. Alles, wie es hier zugeht, werden sie euch kund tun. Es grüßet euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Vetter des Barnabas, von welchem ihr etliche Befehle empfangen habt, (so er zu euch kommt, so nehmt ihn auf;) Und Jesus, der da heißt Justus, die aus der Beschneidung sind. Diese sind allein meine Mitarbeiter am Reich Gottes, die mir ein Trost geworden sind. Es grüßt euch Epaphras, der von den Euern ist, ein Knecht Christi, der da allezeit kämpft für euch mit Beten, auf daß ihr vollkommen besteht, und erfüllt mit allem Willen Gottes. Denn ich gebe ihm Zeugnis, daß er großen Eifer um euch hat, und um die zu Laodizäa und zu Hierapolis. Es grüßt euch Lukas der Arzt, der Geliebte und Demas. Grüßt die Brüder zu Laodizäa, und den Nympbam, und die Gemeinde in seinem Hause. Und wenn die Epistel bei euch gelesen wird sein, so schafft, daß sie auch in der Gemeinde zu Laodizäa gelesen werde; und daß auch ihr die aus Laodizäa lest. Und sagt Archippus: Siehe auf den Dienst, den du empfangen hast in dem Herrn, daß du denselben ausrichtest. Mein Gruß mit meiner, des Paulus Hand. Gedenkt meiner Bande. Die Gnade sei mit euch. Amen. Paulus und Silvanus, und Timotheus, der Gemeinde der Thessalonicher, die da ist in Gott dem Vater und dem Herrn Jesu Christo. Gnade sei mit euch, und Friede von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Wir danken Gott allezeit für euch Alle, und gedenken euer in unserm Gebete. Und gedenken ohne Unterlaß an euern tätigen Glauben, und an euere arbeitsame Liebe, und an euere geduldige Hoffnung, welche ist durch unsern Herrn Jesum Christum, vor Gott, unserm Vater. Als die wir wissen, liebe Brüder, von Gott geliebt, daß ihr erwählt seid. Sintemal unser Evangelium bei euch gewesen ist, nicht allein in der Rede, sondern auch in der Kraft und in dem heiligen Geist, und in großer Gewißheit, wie ihr denn wisset, welcherlei wir gewesen sind unter euch, um euertwillen. Und ihr seid unsere Nachfolger geworden, und des Herrn, indem ihr das Wort angenommen habt, unter vielen Drangsalen mit Freuden im heiligen Geiste; Also, daß ihr ein Vorbild geworden seid allen Gläubigen in Mazedonien und Achaja. Denn von euch aus ist erschollen das Wort des Herrn, nicht allein in Mazedonien und Achaja, sondern auch in allen Orten ist euer Glaube an Gott bekannt geworden, also daß wir nicht vonnöten haben etwas davon zu reden. Denn sie selbst verkündigen von euch, was für einen Eingang wir zu euch gehabt haben, und wie ihr euch zu Gott bekehrt habt von den Götzen zu dienen dem lebendigen und wahren Gott, Und zu warten seines Sohnes vom Himmel; welchen Er von den Toten auferweckt hat, nämlich Jesum, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet. Denn auch ihr selbst wisst, liebe Brüder, von unserm Eingang zu euch, daß er nicht vergeblich gewesen ist. Sondern als wir zuvor gelitten hatten, und geschmäht worden waren zu Philippi, (wie ihr wisst) waren wir dennoch freudig in unserm Gott, bei euch das Evangelium Gottes zu reden mit großem Kampfe. Denn unsere Ermahnung ist nicht gewesen aus Betrug, noch aus unlauteren Absichten, noch aus List. Sondern wie wir von Gott tüchtig erachtet geworden sind daß uns das Evangelium vertrauet würde, also reden wir; nicht als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Denn wir sind nie mit Schmeichelworten umgegangen (wie ihr wisst), noch haben wir dem Geiz nachgehängt; Gott ist dessen Zeuge. Haben auch nicht Ehre gesucht von den Menschen, weder von euch, noch von Andern. Und ob wir euch wohl hätten beschwerlich fallen mögen, als Apostel Cbristi, So haben wir's doch nicht getan, sondern sind freundlich gewesen bei euch, gleich als wenn eine Amme ihre Kinder pflegt. Also, weil wir ein herzliches Verlangen nach euch hatten, waren wir willig euch mitzuteilen, nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigen Leben, darum, daß ihr uns lieb geworden wart. Denn ihr seid wohl eingedenk, liebe Brüder, unserer Arbeit und unserer Mühe; denn Tag und Nacht arbeiteten wir, daß wir Niemanden unter euch beschwerlich wurden, und predigten also unter euch das Evangelium Gottes. Beides, ihr seid Zeugen, und Gott, wie heilig und gerecht, und unsträflich wir bei euch, die ihr gläubig geworden wart, gewesen sind. Wie ihr denn wisst, daß wir, als ein Vater seine Kinder, einen Jeglichen unter euch ermahnt und getröstet, Und bezeugt haben, daß ihr wandeln solltet wie es geziemt Gott, der euch berufen hat zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit. Darum auch wir ohne Unterlaß Gott danken, daß ihr, da ihr von uns das Wort göttlicher Predigt empfingt, dasselbe angenommen habt, nicht als Menschen Wort, sondern (wie es denn wahrhaftig ist) als Gottes Wort, welches auch wirkt in euch, die ihr glaubt. Denn ihr, liebe Brüder, seid Nachfolger geworden der Gemeinden Gottes, die in Judäa sind, in Christo Jesu; weil ihr eben dasselbe erlitten habt von euern Landsleuten, welches Jene von den Juden erlitten haben. Welche auch den Herrn Jesum getötet haben, und ihre eigenen Propheten, und haben uns verfolgt, und gefallen Gott nicht, und sind allen Menschen zuwider; Wehren uns den Heiden zu predigen, daß sie selig werden, auf daß sie ihre Sünden erfüllen mögen allezeit, denn der Zorn ist schon über sie gekommen bis an's Ende. Wir aber, liebe Brüder, nachdem wir euer eine Zeitlang beraubt gewesen sind nach dem Angesichte, nicht nach dem Herzen, haben wir desto mehr geeilt, euer Angesicht zu sehen mit großem Verlangen. Darum haben wir zu euch kommen wollen, ich Paulus zwar nicht nur einmal, sondern zweimal; aber der Satanas hat uns verhindert Denn welches ist unsere Hoffnung, oder Freude, oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr es vor unserm Herrn Jesu Christo, in seiner Zukunft? Ihr seid ja unsere Ehre und Freude. Darum als wir dieses Verlangen nicht länger konnten ertragen, haben wir's uns lassen gefallen, daß wir zu Athen allein gelassen wurden. Und haben den Timotheus gesandt, unsern Bruder und Diener Gottes, und unsern Mitarbeiter im Evangelium Christi, euch zu stärken und zu ermahnen, belangend euern Glauben; Daß nicht Jemand sich bewegen lasse von wegen dieser Drangsale, denn ihr selbst wisst daß wir dazu gesetzt sind. Und zwar, da wir bei euch waren, sagten wir's euch zuvor, wir würden Drangsale leiden müssen, wie denn auch geschehen ist, und ihr wisst. Darum ich auch, als ich mein Verlangen nicht länger ertragen konnte, habe ich ihn gesandt, daß ich erführe euern Glauben, weil ich besorgte, es möchte euch vielleicht der Versucher versucht haben, und unsere Arbeit vergeblich geworden sein. Neulich aber, als Timotheus zu uns von euch gekommen ist, und uns eine fröhliche Botschaft verkündigt hat von euerm Glauben und Liebe, und daß ihr unser zum besten gedenkt allezeit, und ein Verlangen habt uns zu sehen, wie denn auch wir euch. Dadurch sind wir, liebe Brüder, getröstet worden an euch, in aller unser Drangsal und Not, durch euern Glauben. Denn nun leben wir wieder auf, weil ihr steht in dem Herrn. Denn was für einen Dank können wir Gott vergelten um euch, für alle diese Freude, mit welcher wir uns freuen euerthalben vor unserm Gott? Wir bitten Tag und Nacht gar sehr, daß wir euer Angesicht sehen mögen, und ergänzen, so etwas mangelt an euerm Glauben, Aber Gott selber, nämlich unser Vater, und unser Herr Jesus Christus, richte unsern Weg zu euch. Euch aber erfülle der Herr, und bereichere euch mit Liebe gegen einander, und gegen Jedermann; (wie denn auch wir sind gegen euch.) Daß Er euere Herzenstärke, damit sie unsträflich seien in der Heiligkeit vor Gott, nämlich unserm Vater, in der Zukunft unsers Herrn Jesu Christi, samt allen seinen Heiligen. Weiter, liebe Brüder, bitten wir euch, und ermahnen euch in dem Herrn Jesu, daß, gleich wie ihr von uns vernommen habt, auf welche Weise ihr wandeln sollt, und Gott wohlgefallen, ihr also immer völliger werdet. Denn ihr wisst, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesum. Denn dies ist der Wille Gottes, euere Heiligung, daß ihr euch enthaltet von der Hurerei, Und ein Jeglicher unter euch wisse seinen Leib zu bewahren, in Heiligung und Ehren, Nicht in der Lust sucht, wie die Heiden, die Gott nicht erkennen. Und daß Niemand zu weit schreite, noch übervorteile seinen Bruder im Handel, dieweit der Herr ein Rächer ist über dieses Alles, wie wir euch auch zuvor gesagt und bezeugt haben. Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinigkeit, sondern zur Heiligung. Wer nun diese Gebote verwirft, der verwirft nicht Menschen, sondern den; der auch seinenheiligen Geist gegeben hat in uns. Von der brüderlichen Liebe aber ist nicht Not euch zu schreiben, denn ihr seid selbst von Gott gelehrt euch unter einander zulieben. Denn dasselbe tut ihr auch an allen Brüdern, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder, daß ihr noch völliger werdet. Und daß ihr danach ringt, daß ihr ein stilles Leben führt, und das Euere schafft, und arbeitet mit euern eigenen Händen, gleichwie wir euch geboten haben. Auf daß ihr ehrbariich wandelt gegen die, die draußen sind, und Niemandes bedürft. Ich will aber nicht, liebe Brüder, daß euch unbewußt sei von denen, die entschlafen sind, aufdaß ihr nicht trauert, wie die Andern, die keine Hoffnung haben. Denn so wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, also wird Gott auch die, die da entschlafen sind durch Jesum, mit Ihm führen. Denn dieses sagen wir euch, durch des Herrn Wort, daß wir, die wir leben und überbleiben werden in der Zukunft des Herrn, denen nicht vorkommen werden, die da entschlafen sind. Denn Er selbst, der Herr, wird mit einem Feldgeschrei, mit einer Stimme des Erzengels, und um der Posaune Gottes, hernieder kommen vom Himmel; und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst. Danach wir, die wir werden leben und übergeblieben sein, werden zugleich mit denselben hingeruckt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen, in der Luft; und werden also bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet euch nun mit diesen Worten unter einander. Von den Zeiten aber und bestimmten Stunden, liebe Brüder, habt ihr nicht vonnöten, daß man euch schreibe. Denn ihr selbst wisst eigentlich, daß der Tag des Herrn wird kommen, wie ein Dieb in der Nacht. Denn wenn sie sagen werden: Es ist Friede, und Alles sicher, alsdann wird sie ein schnelles Verderben überfallen, gleich wie die Kindswehen ein schwangeres Weib überfallen, und werden nicht entfliehen. Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch derselbe Tag wie ein Dieb ergreife. Ihr seid allzumal Kinder des Lichts, und Kinder des Tages. Wir sind nicht Kinder der Nacht, noch der Finsternis. So lasst uns nicht schlafen, wie die Andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts; und die da trunken sind, die sind des Nachts trunken. Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, sollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe, und mit dem Helm, welcher ist die Hoffnung der Seligkeit. Denn Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn, sondern die Seligkeit zu bekommen, durch unsern Herrn Jesum Christum, Der für uns gestorben ist; auf daß wir, wir wachen oder schlafen, zugleich mit Ihm leben sollen. Darum ermahnt euch unter einander, und erbauet Einer den Andern, wie ihr denn tut. Wir bitten aber euch, liebe Brüder, daß ihr diejenigen erkennt die an euch arbeiten, und euch vorstehen in dem Herrn, und euch ermahnen. Und daß ihr sie auf's Höchste lieb habt von wegen ihres Werks. Seid friedsam untereinander. Wir ermahnen aber euch, liebe Brüder, ermahnt die Unordentlichen, tröstet die Kleinmütigen, helft den Schwachen auf, seid langmütig gegen Jedermann. Seht zu, daß Niemand Böses mit Bösem Jemanden vergelte, sondern trachtet allezeit Gutes zu tun gegen einander, und gegen Jedermann. Seid allezeit fröhlich. Betet ohne Unterlaß. Saget Dank in allen Dingen, denn dieses ist der Wille Gottes in Christo Jesu gegen euch. Den Geist löscht nicht aus. Die Weissaqungen verachtet nicht. Prüft Alles, das Gute behaltet. Meidet allen Schein des Bösen. Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch ganz und gar; und euer ganzer Geist samt der Seele und dem Leibe werde unsträflich bewahrt auf die Zukunft unsers Herrn Jesu Christi. Getreu ist der, der euch ruft, der wird's auch tun. Liebe Brüder, betet für uns. Grüßt alle Brüder mit dem heiligen Kuß. Ich beschwöre euch bei dem Herrn, daß ihr diese Epistel verlesen lasst allen heiligen Brüdern, Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch. Amen. Paulus und Silvanus, und Timotheus, der Gemeinde der Tbessalonicher, in Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Gnade sei mit euch, und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Wir sollen Gott danken allezeit von euertwegen, liebe Brüder, wie es sich geziemt; daß euer Glaube sehr wächst, und die Liebe eines Jeglichen unter euch Allen zunimmt gegen einander; Also, daß wir selbst uns euer rühmen bei den Gemeinden Gottes, von wegen euerer Geduld und euern Glauben in allen euern Verfolgungen und Drangsalen, die ihr erduldet. Welches ein Beweis ist des gerechten Gerichts Gottes, daß ihr würdig erachtet werdet des Reichs Gottes, wegen welchem ihr auch leidet. Sintemal es recht ist bei Gott, zu vergelten Drangsal, denen die euch bedrängen. Euch aber, die ihr Drangsal leidet, Ruhe mit uns, wenn der Herr Jesus wird offenbart werden vom Himmel, samt seinen starken Engeln, Mit Feuerflammen, Rache zu üben an denen die Gott nicht erkennen, und an denen, die nicht gehorsam sind dem Evangelium unsers Herrn Jesu Christi, Welche werden gestraft werden mit dem ewigen Verderben, und verstoßen werden von dem Angesichte des Herrn, und von seiner herrlichen Kraft; Wenn Er kommen wird, daß Er herrlich gemacht werde in seinen Heiligen, und sich wunderbar erzeige unter allen Gläubigen, (sintemal unser Zeugnis bei euch mit Glauben ist angenommen worden an demselben Tage. Und deßhalben beten wir auch allezeit für euch, daß unser Gott euch würdig mache dieses Berufs, und vollständig mache alles ibm wohlgefällige Gute, und das Werk des Glaubens kräftiglich; Auf daß an euch gepriesen werde der Name unsers Herrn Jesu Christi, und ihr an Ihm, nach der Gnade unsers Gottes, und des Herrn Jesu Christi. Wir bitten euch aber, liebe Brüder, in Ansehung der Zukunft unsers Herrn Jesu Christi, und unserer Versammlung zu Ihm, Daß ihr euch nicht bald bewegen lasst in euerm Sinn, noch erschrecken, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Briefe, als von uns geschrieden, als wenn der Tag Christi vorhanden sei. Seht zu, daß euch Niemand betrüge auf keinerlei Weise. Denn er kommt nicht, es sei denn, daß zuvor der Abfall komme, und geoffenbart werde der Mensch der Sünde, nämlich das Kind des Verderbens. Der sich widersetzt, und sich überhebt über alles was Gott oder göttliche Majestät genannt wird; also, daß er sich in den Tempel Gottes setzen wird, als ein Gott, und sich dafür ausgeben wird, er sei Gott. Gedenkt ihr nicht daran, daß ich euch solches sagte, da ich noch bei euch war? Nun aber was ihn aufhält wisst ihr; auf daß er geoffenbart werde zu seiner Zeit. Denn das Geheimnis der Gottlosigkeit ist schon im Werke; allein der ihn jetzt aufhält, wird ihn aufhalten, bis er aus dem Wege geräumt werde. Und alsdann wird der Gottlose geoffenbart werden, welchen der Herr umbringen wird, mit dem Atem seines Mundes, und wird ihn abschaffen durch die Erscheinung seiner Zukunft; Nämlich Den, dessen Zukunft geschieht nach der Wirkung des Satans, mit allerlen lügenhaften Kräften, und Zeichen und Wundern, Und mit allerlei Betrug der Ungerechtigkeit, in Denen die verloren werden; dafür, daß sie die Liebe der Wahrheit nicht haben angenommen, daß sie selig werden. Darum nun wird ihnen Gott eine Kraft der Verführung senden, daß sie der Lüge glauben; Auf daß alle die gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Lust gehabt haben an der Ungerechtigkeit. Wir aber sollen Gott danken allezeit von euertwegen, meine Brüder, die ihr von dem Herrn geliebt seid, daß euch Gott erwählt hat von Anfang zur Seligkeit, durch die Heiligung des Geistes, und Glauben der Wahrheit. Dazu Er euch berufen hat durch unser Evangelium, nämlich zur Erwerbung der Herrlichkeit unsers Herrn Jesu Christi. So steht nun, liebe Brüder, und haltet an den Satzungen, die ihr gelehrt geworden seid, es sei durch unser Wort oder Epistel. Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, nämlich unser Vater, der uns geliebt hat, und gegeben einen ewigen Trost, und eine gute Hoffnnng, durch Gnade, der tröste euere Herzen, und stärke euch in allerlei guten Worten und Werken. Weiter, liebe Brüder, betet für uns, daß das Wort des Herrn sich verbreite, und gepriesen werde, wie auch bei euch. Und daß wir errettet werden von den unartigen und argen Menschen. Denn der Glaube ist nicht in allen Menschen. Aber der Herr ist getreu, der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. Wir versehen uns aber zu euch in dem Herrn, daß ihr tut und tun werdet was wir euch gebieten. Der Herr aber richte euere Herzen zu der Liebe Gottes, und zu der geduldigen Erwartung Christi. Wir gebieten euch aber, liebe Brüder, in dem Namen unsers Herrn Jesu Christi, daß ihr euch entzieht von einem jeden Bruder, der da unordentlich wandelt, und nicht nach der Satzung, die er von uns empfangen hat. Denn ihr selbst wisst, wie ihr uns sollt nachfolgen, denn wir haben nicht unordentlich unter euch gelebt, Haben auch nicht umsonst Brot gegessen von Jemanden, sondern mit Mühe und Kummer, Tag und Nacht, haben wir gearbeitet, daß wir nicht Jemanden unter euch beschwerlich wären. Nicht, daß wir dessen nicht Macht haben, sondern, daß wir uns euch zum Vorbilde geben, uns nachzufolgen. Und zwar da wir bei euch waren, geboten wir euch dieses, daß, so Jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen. Denn wir hören, daß Etliche unter euch unordentlich wandeln, und arbeiten nicht, sondern treiben Vorwitz. Solchen aber gebieten wir, und ermahnen sie, durch unsern Herrn Jesum Christum, daß sie mit stillem Wesen arbeiten, und ihr eigen Brot essen. Ihr aber, liebe Brüder, werdet nicht lasch Gutes zu tun. So aber Jemand nicht gehorcht unserm Wort, das in diesem Briefe geschrieben ist, den zeichnet aus, und habt nichts mit ihm zu schaffen, auf daß er schamrot gemacht werde. Doch haltet ihn nicht als einen Feind, sondern vermahnt ihn als einen Bruder. Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden allezeit, und auf allerlei Weise. Der Herr sei mit euch Allen. Der Gruß mit meiner, des Paulus Hand; welches denn das Zeichen ist in allen meinen Briefen. Also schreibe ich. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch Allen. Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi, nach dem Befehle Gottes unsers Heilands, und des Herrn Jesu Christi, der unsere Hoffnung ist, Dem Timotheus, meinem rechtschaffenen Sohn im Glauben. Gnade sei mit dir, Barmherzigkeit, und Friede von Gott unserm Vater, und Jesu Christo unserm Herrn. Wie ich dich ermahnt habe, daß du zu Ephesus bleibst, da ich nach Mazedonien zog, also sieh zu, daß du gewissen Menschen gebietest, daß sie nicht fremde Lehre führen, Auch nicht Acht haben auf Fabeln und Geschlechtregister, die kein Ende haben, und bringen Streitfragen auf, mehr denn Erbauung Gottes, im Glauben. Der Zweck aber des Gebots ist: Liebe aus reinem Herzen, und gutem Gewissen, und ungleißnerischem Glauben. Weil Etliche dieses verfehlt haben, find sie abgewichen zu eitelm Geschwätz. Wollen Lehrer des Gesetzes sein, und verstehen doch nicht, weder dasjenige das sie sagen, noch dasjenige worauf sie ihre Überzeugung gründen. Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, so Jemand es recht gebraucht. Indem er dieses weiß, daß das Gesetz nicht gesetzt ist wider die Gerechten, sondern wider die Ungerechten und Ungehorsamen, wider die Gottlosen und Sünder, wider die Unheiligen und Ungeistlichen, wider die Vatermörder und Muttermörder, wider die Totschläger, Wider die Hurer, die Knabenschänder, die Menschendiebe, die Lügner, die Meineidigen, und so etwas anders der heilsamen Lehre zuwider ist; Nach dem herrlichen Evangelium desseligen Gottes, welches mir vertrauet ist. Und ich danke Dem, der mich stark gemacht hat, nämlich Christo Jesu, unserm Herrn, daß Er mich für getreu geachtet, indem Er mich in den Dienst gesetzt hat. Der ich zuvor ein Lästerer und ein Verfolger und ein Gewalttätiger war. Aber mir ist Barmherzigkeit bewiesen geworden, weil ich es unwissend getan habe, im Unglauben. Es hat sich aber die Gnade unsers Herrn überaus in mir vermehrt, samt dem Glauben, und der Liebe, die in Christo Jesu ist. Denn diese Rede ist gewiß, und wert, daß sie in alle Wege angenommen werde, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit bewiesen worden, auf daß an mir, als dem vornehmsten Sünder, Jesus Christus erzeigte alle Langmut zum Exempel denen, die an Ihn glauben würden, zum ewigen Leben. Aber dem ewigen König, dem unvergänglichen, unsichtbaren und allein weisen Gott, sei Ehre und Preis in alle Ewigkeit. Amen. Dieses Gebot befehle ich dir, mein Sohn Timotheus, daß du nach den Wessagungen, die über dir vorhergegangen sind, durch dieselben den guten Kampf kämpfst. Also, daß du behältst den Glauben und ein gutes Gewissen; welches Etliche von sich gestoßen, und so am Glauben Schiffbruch gelitten haben; Aus welchen ist Hymenäus und Alexander; welche ich dem Satan übergeben habe, auf daß sie gezüchtigt werden, nicht mehr zu lästern. So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen tue Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen, für allerlei Menschen: Für die Könige und allerlei Obrigkeiten, daß wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn dieses ist gut, und angenehm vor Gott unserm Heiland, Welcher will, daß allerlei Menschen selig gemacht werden, und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein einziger Gott; es ist auch ein einziger Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich, der Mensch Christus Jesus, Der sich selbst gegeben hat zum Lösegeld für allerlei Menschen, eine Wahrheit, welche jetzt zur bestimmten Zeit gelehrt werden soll. Dazu ich gesetzt bin ein Prediger und Apostel; (ich sage die Wahrheit in Christo, ich lüge nicht) ein Lehrer der Heiden, mit Glauben und Wahrheit. So will ich nun, daß die Männer beten an allen Orten, und heilige Hände aufheben ohne Zorn und Gezänke. Desselbengleichen auch die Weiber, daß sie mit zierlichem Schmucke, mit Schamhaftigkeit und Zucht sich schmücken; nicht mit Zöpfen, oder Gold, oder Perlen, oder köstlicher Kleidung. Sondern (wie sich's geziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen) mit guten Werken. Ein Weib lerne in der Stille, mit aller Untertänigkeit. Einem Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre; auch nicht, daß sie über den Mann herrsche, sondern ich befehle, daß sie sich still verhalte. Denn Adam ist am ersten geschaffen geworden, danach Eva. Und Adam ward nicht betrogen; das Weib aber ward betrogen, und ist in die Übertretung geraten. Doch wird sie selig werden durch Kinder gebären; so sie bleibt im Glauben, und in der Liebe, und in der Heiligung samt der Zucht. Diese Rede ist gewiß: So Jemand ein Bischofsamt begehrt, der begeht ein vortreffliches Amt. Es soll aber ein Bischof unsträflich sein, nur eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, ehrbar, willfährig zu beherbergen, zu Lehren geschickt. Nicht ein Weinsäufer, nicht ein Schläger, nicht schändlichen Gewinnes begierig, sondern billig, nicht zänkisch, nicht geizig. Der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der seine Kinder im Gehorsam halte, mit aller Ehrbarkeit. Denn so Jemand seinem eigenen Hause nicht weiß vorzustehen, wie wird er die Gemeinde Gottes versorgen. Nicht ein Neuling, auf daß er sich nicht aufblase, und also in des Lästerers Urteil falle. Er muß aber auch ein gutes Zeugnis baden von denen, die draußen sind; auf daß er nicht in des Lästerers Schmach und Stricke falle. Desselben gleichen sollen die Almosenpfleger ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht vielem Wein ergeben, nicht schändlichen Gewinnes begierig. Die das Geheinmis des Glaubens in reinem Gewissen behalten. Und dieselben soll man zuvor prüfen, danach lasse man sie dienen, wenn sie unsträfiich sind. Desselben gleichen sollen ihre Weiber ehrbar sein, nicht Lästerinnen, nüchtern, getreu in allen Dingen. Die Almosenpfleger sollen sein ein jeglicher nur eines Weibes Mann, und sollen ihren Kindern wohl vorstehen, und ihren eigenen Häusern. Denn welche wohl dienen, die erwerben ihnen selbst eine gute Stufe, und eine große Freudigkeit im Glauben an Christum Jesum. Dieses schreibe ich dir, verhoffend auf's nächste zu dir zu kommen. So ich aber verzöge, daß du wissest, wie man wandeln soll in dem Hause Gottes, welches ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit. Und es ist bekanntlich groß das Geheimnis der Gottseligkeit; Gott ist geoffenbart im Fleisch; gerecht erklärt durch den Geist; ist gesehen geworden von den Engeln; gepredigt unter den Heiden; mit Glauben angenommen geworden in der Welt; aufgenommen in die Herrlichkeit. Der Geist aber sagt deutlich, daß in den letzten Zeiten Etliche werden von dem Glauben abfallen, und anhangen den verführerischen Geistern, und den Lehren der Teufel, Durch Gleißnerei der Lügenreder, die am Gewissen mit Brandmalen bezeichnet sind, Und verbieten ehelich zu werden, und gebieten, daß man sich enthalte der Speisen, die Gott geschaffen bat zu, genießen mit Danksagung, den Gläubigen, und denen, die die Wahrheit erkannt haben. Denn eine jede Kreatur Gottes ist gut, und ist nichts Verwerfliches, so es mit Danksagung empfangen wird. Denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet. Wenn du den Brüdern dieses vorhältst, so wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, auferzogen in den Worten des Glaubens, und der guten Lehre, der du immerdar angehangen bist. Aber der ungeistlichen und altväterlichen Fabeln entschlage dich. Übe dich aber zur Gottseligkeit. Denn die leibliche Übung ist zu Wenigen, nütze, aber die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütze, als die da Verheißung hat, beides, des jetzigen und des zukünftigen Lebens. Diese Rede ist gewiß, und wert, daß sie in alle Wege angenommen werde. Denn deshalb arbeiten wir auch, und werden geschmäht, daß wir auf den lebendigen Gott hoffen, welcher ist ein Erhalter aller Menschen, am meisten aber der Gläubigen. Dieses gebiete und lehre. Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild den Gläubigen, im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit. Halte an mit Lesen, mit Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme. Lasse nicht aus der Acht die Gabe, die dir gegeben ist durch die Weissagung, mit Handauflegung der Versammlung der Ältesten. Diesen Dingen gehe fleißig nach, hiermit gehe um, auf daß dein Zunehmen offenbar sei bei Allen. Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken, denn so du dieses tust, wirst du beides, dich selbst selig machen, und Diejenigen die dich hören. Einen Alten schilt nicht, sondern ermahne ihn als einen Vater; die Jungen, als die Brüder; Die alten Weiber, als die Mutter; die jungen, als die Schwestern, mit aller Keuschheit. Ehre die Witwen, welche wahrhaftig Witwen sind. So aber eine Witwe Kinder oder Kindeskinder hat, so laß dieselben zuvor lernen an ihrem eigenen Hause Gottseligkeit üben, und den Eltern Gleiches vergelten, denn dieses ist gut und angenehm vor Gott. Die aber eine rechte Witwe, und einsam ist, die hofft auf Gott, und bleibt am Flehen und Beten Tag und Nacht. Welche aber in Wollüsten lebt, die ist lebendig tot. So gebiete nun dieses, auf daß sie unsträflich seien. So aber Jemand die Seinen, und sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet, und ist ärger denn ein Ungläubiger. Eine Witwe werde erwählt, die nicht weniger denn sechzig Jahre alt sei, und die nur eines Mannes Weib gewesen sei; Und die ein Zeugnis habe von wegen guter Werke; so sie Kinder auferzogen, so sie beherbergt, so sie der Heiligen Füße gewaschen, so sie den Bedrängten Handreichung getan hat, so sie allen guten Werken nachgekommen ist. Der jungen Witwen aber entschlage dich: denn wenn sie übermühig geworden sind wider Christum, so wollen sie zur Ehe greifen, Und haben ihr Urteil, weil sie den ersten Glauben gebrochen haben. Daneben sind sie faul, und lernen umlaufen durch die Häuser; nicht allein aber sind sie faul, sondern auch geschwätzig und fürwitzig, und reden das sich nicht gebührt. So will ich nun, daß die jungen Witwen zur Ehe greifen, Kinder gebären, Haushalten, dem Widersacher keinen Anlaß geben zu schelten. Denn es haben sich schon Etliche abgewandt, dem Satan nach. So aber ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, der versorge dieselben, und lasse die Gemeinde nicht beschwert werden, auf daß sie Diejenigen, die wahrhaftig Witwen sind, versorgen möge. Die Ältesten, die wohl vorstehen, die hatte man doppelter Ehre wert, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der Lehre. Denn es spricht die Schrift: Du sollst dem Ochsen der da drischt das Maul nicht verbinden. Und ein Arbeiter ist seines Lohnes Wert. Wider einen Ältesten nimm keine Klage auf, es sei denn unter zweien oder dreien Zeugen. Die aber sündigen die strafe vor Allen, auf daß sich auch die Übrigen fürchten. Ich bezeuge vor Gott und dem Herrn Jesu Christo, und den auserwählten Engeln, daß du diese Dinge haltest ohne Vorzug, und nichts tuest nach Zuneigung. Die Hände lege Niemanden bald auf, und mache dich nicht teilhaftig fremder Sünden, sondern halte dich rein. Trinke nicht mehr stets Wasser, sondern brauche ein wenig Wein, um deines Magens willen, und weil du oft krank bist. Etlicher Menschen Sünden sind offenbar, und gehen vorher zum Gericht, Etlichen aber folgen sie nach. Desselben gleichen sind auch etliche gute Werke offenbar; und die anders beschaffen sind, können nicht verborgen werden. Die Knechte, wie viele ihrer unter dem Joche sind, sollen ihre Herren aller Ehren wert halten, auf daß nicht der Name Gottes, und die Lehre verlästert werde. Welche aber gläubige Herren haben, sollen dieselben nicht verachten, darum daß sie Brüder sind, sondern sollen vielmebr dienstbar sein, dieweil sie gläubig und geliebt sind, und der Wohltat teilhaftig. Diese Dinge lehre, und ermahne. So Jemand eine fremde Lehre führt, und nicht tritt zu den heilsamen Worten unsers Herrn Jesu Christi, und zu der Lehre die zur Gottseligkeit weist, Der ist aufgeblasen, und weiß nichts, sondern ist krank in Fragen und Wortstreiten, aus welchen entspringt Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn: Verkehrtes Gezanke solcher Menschen, die zerrüttete Sinne haben, und der Wahrheit beraubt sind; die da meinen, die Gottseligkeit sei ein Gewerbe. Tue dich von Solchen. Es ist aber ein großer Gewinn, wenn Einer gottselig ist, und laßt ihm genügen. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht, darum offenbar ist, wir werden auch nichts können hinausbringen. wenn wir aber Nahrung und Decke haben, so sollen wir uns genügen lassen. Die aber reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke, und in viele törichte und schädliche Lüste, welche die Menschen versenken in's Verderben und in die Verdammnis. Denn der Geiz ist eine Wurzel aller bösen Stücke; diesem haben sich Einige ergeben, und sind vom Glauben irre gegangen, und haben sich selbst durchstochen mit vielen Schmerzen. Du aber, o du Mann Gottes! fliehe vor diesen Dingen; aber jage nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu welchem du auch berufen bist, und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christo Jesu, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat das gute Bekenntnis, Daß du dieses Gebot bewahrst ohne Flecken, und unsträflich, bis auf die Erscheinung unsers Herrn Jesu Christi; Welche zeigen wird zu seiner bestimmten Zeit, derselige und allein gewaltige Fürst, der König aller Könige, und Herr aller Herren. Der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, da Niemand zukommen kann; welchen kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann. Welchem, sei Ehre und ewige Stärke. Amen. Den Reichen in der jetzigen Welt gebiete, daß sie nicht hochmütig seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns reichlich dargibt allerlei zu genießen. Daß sie guttätig seien, reich werden an guten Werken, gern mitteilen, mit ihnen lassen Gemeinschaft haben. Und daß sie ihnen selbst Schätze sammeln, die da seien eine gute Grundlage für die Zukunft, auf daß sie ergreifen das ewige Leben. O Timotheus bewahre die Beilage, und habe einen Abscheu ab dem ungeistlichen unnützen Geschwätze, und dem Gezänke der falsch genannten Wissenschaft, Welche Etliche vorgegeben und so des Glaubens verfehlt haben. Die Gnade sei mit dir. Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi, durch den Willen Gottes, nach der Verheißung des Lebens, welches in Christo Jesu ist, Meinem lieben Sohn Timotheus, Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott dem Vater, und Christo Jesu, unserm Herrn. Ich danke Gott Meinethalben. Denn Gott ist mein Zeuges dem ich diene von meinen Voreltern her, mit reinem Gewissen, daß ich ohne Unterlaß deiner gedenke in meinem Gebete, Nacht und Tag. Weil mich verlangt dich zu sehen, indem ich eingedenk bin deiner Tränen, auf daß ich mit Freuden erfüllt werde. Und weil ich mich erinnere des ungleißnerischen Glaubens, der in dir ist, welcher zuvor gewohnt hat in deiner Großmutter Loide, und in deiner Mutter Ennise. Ich bin aber dessen beredet, daß er auch in dir wohne. Um welcher Ursache willen ich dich erinnere, daß du wieder erweckst die Gabe Gottes, die in dir ist durch Auflegung meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furchtsamkeit, sondern der Kraft, und der Liebe, und der Zucht. So schäme dich nun nicht des Zeugnisses von unserm Herrn, noch meiner, der ich sein Gebundener bin, sondern leide dich mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes; Der uns hat selig gemacht, und berufen mit einem heiligen Beruf; nicht nach unsern Werten, sondern nach seinem Ratschlusse und der Gnade, die uns gegeben ist in Christo Jesu, vor den Zeiten der Welt. Jetzt aber geoffenbart ist durch die Erscheinung unsers Heilands Jesu Christi; der den Tod zwar abgeschafft, das Leben aber und ein unvergängliches Wesen an's Licht gebracht hat, durch das Evangelium. Zu welchem ich gesetzt bin ein Prediger und Apostel, und Lehrer der Heiden. Um welcher Ursache willen ich auch dieses leide. Aber ich schäme mich nicht: denn ich weiß, wem ich geglaubt habe, und bin dessen beredet, daß Er mächtig ist mir meine Beilage zu bewahren bis an jenen Tag, Behalte das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast vom Glauben, und von der Liebe, die in Christo Jesu ist. Die gute Beilage bewahre durch den heiligen Geist, der in uns wohnt. Dieses weißt du, daß sich von mir abgewendet haben Alle, die in Asien sind, unter welchen ist Phygellus und Hermogenes. Der Herr gebe Barmherzigkeit dem Hause Onesiphorus; denn er hat mich oft erquickt, und hat sich meiner Ketten nicht geschämt. Sondern da er in Rom war, suchte er mich aufs Fleißigste, und fand mich. Der Herr gebe ihm, daß er Barmherzigkeit finde bei dem Herrn an jenem Tage. Und wie viel er mir zu Ephesus gedient hat, weißt du am besten. Und nun, mein Sohn, sei stark durch die Gnade, die in Christo Jesu ist. Und was du von mir gehört hast durch viele Zeugen, das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch Andere zu lehren. Du nun, leide dich als ein guter Kriegsmann Jesu Christi. Kein Kriegsmann verwickelt sich in die Händel dieses Lebens, auf daß er gefalle dem, der ihn zum Kriegsmann angenommen hat. Und so Jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht. Es soll auch der Ackermann, der da Mühe und Arbeit hat, der Früchte am ersten genießen, Betrachte was ich sage. Der Herr aber gebe dir Verstand in allen Dingen. Halt im Gedächtnis, daß Jesus Christus auferstanden ist von den Toten; welcher geboren ist aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium. Um Welches willen ich Ungemach leide, bis an die Bande, als ein Übeltäter; aber das Wort Gottes ist nicht gebunden. Darum dulde ich Alles um der Anserwählten willen, auf daß auch sie die Seligkeit erlangen, die in Christo Jesu ist, mit ewiger Herrlichkeit. Diese Rede ist gewiß, so wir mit Ihm sterben, so werden wir auch mit Ihm leben. So wir mit Ihm dulden, so werden wir auch mit regieren. So wir Ihn verleugnen, so wird auch Er uns verleugnen. So wir nicht trauen, so bleibt doch Er getreu; Er kann sich selbst nicht verleugnen. Dieser Dinge erinnere sie, und bezeuge vor dem Herrn, daß sie nicht um Worte zanken, welches zu nichts nütze ist, sondern gereicht zu verkehren Diejenigen, die da zuhören. Befleißige dich, daß du dich Gott darstellst als einen bewährten, als einen unbeschämten Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit. Das ungeistliche unnütze Geschwätz aber verhindere, denn sie fahren nur desto mehr fort in der Gottlosigkeit. Und ihre Rede frißt um sich wie der Krebs; aus welchen ist Hymeneus und Philetus, Welche der Wahrheit verfehlt haden, indem sie sagen: die Auferstehung sei schon geschehen; und kehren Etlicher Glauben um. Aber gleichwohl besteht der feste Grund Gottes, und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen; und: Es trete ab von der Ungerechtigkeit ein Jeglicher, der den Namen Christi nennt. In einem großen Hause aber sind nicht allein goldene und silberne Gefässe, sondern auch hölzerne und irdene; und etliche zwar zu Ehren, etliche aber zu Unehren. So nun Jemand sich reinigt und sich von diesen Leuten absondert, der wird ein Gefäß sein zu Ebren, das da geheiligt sei, und dem Hausherrn nützlich, und zu allen guten Werken bereitet. Fliehe die Lüste der Jugend; jage aber nach der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden, mit denen die den Herrn anrufen von reinem Herzen. Aber der törichten und ungeschickten Fragen entschlage dich, weil du weißt, daß sie nur Streit gebären. ein Knecht aber des Herrn soll nicht streiten, sondern freundlich sein gegen Jedermann, von lehrreichem Umgang, der die Bösen dulden könne. Der mit Sanftmut unterweise Diejenigen, die sich widersetzen, ob ihnen Gott dermaleinst Bekehrung gebe durch Erkenntnis der Wahrheit, Und sie wieder nüchtern werden, indem sie entrinnen aus des Teufels Stricken, von welchem sie gefangen sind zu seinem Willen. Dieses sollst du aber wissen, daß in den letzten Tagen werden beschwerliche Zeiten kommen. Denn es werden die Menschen sein eigensüchtig, geizig, ruhmrätig, hoffärtig, schmähsüchtig, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, Störrig, unversöhnlich. Lästerer, unkeusch, wild, die da nicht lieb haben das Gute; Verräter, Frevler, aufgeblasen, die mehr die Wohllust lieben denn Gott; Die wohl einen Schein der Gottseligkeit haben, aber die Kraft derselben verleugnen sie. Diese nun meide. Denn aus Diesen sind, die in die Häuser schleichen, und führen die Weiber gefangen, die mit Sünden häufig beladen sind, und durch mancherlei Lüste getrieben werden. Die immerdar lernen und nimmer zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können. Gleicher Weise aber wie Jannes und Jambres dem Moses widerstanden, also widerstehen auch Diese der Wahrheit; als Menschen von zerrüttetem Sinn, und untüchtig zum Glauben. Aber sie werden nicht ferner fortfahren. Denn ihre Torheit wird offenbar werden Jedermann, gleich wie auch jener geworden ist. Du aber hast angenommen meine Lehre, meine Weise, meine Grundsätze, meinen Glauben, meine Langmut, meine Liebe, meine Geduld. Du kennst meine Verfolgungen, meine Leiden, welche mir wiederfahren sind zu Antiochia, zu Ikonium, zu Lystra, was für Verfolgungen ich da ertrug, aber aus allen hat der Herr mich errettet. Ja, auch Alle die gottselig leben wollen in Christo Jesu, werden verfolgt werden. Die bösen Menschen aber und die Betrüger, werden je länger je ärger, indem sie verführen und verführt werden. Du aber bleibe in dem, das du gelernt hast, und dir vertraut ist; sintemal du weißt, von wem du es gelernt hast. Und von Kind auf die heilige Schrift kennst, welche dich weise machen kann zur Seligkeit, durch den Glauben an Christum Jesum. Denn die ganze Schrift ist von Gott eingegeben, und ist nützlich zur Lehre, zur Überweisung, zur Besserung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit. Daß ein Mann Gottes vollkommen sei, zu allen guten Werken geschickt. So bezeuge ich nun vor Gott und dem Herrn Jesu Christo, der da richten wird die Lebendigen und die Toten, bei seiner Erscheinung und in seinem Reich. Predige das Wort; halte an, es sei zu rechter Zeit, oder zu unrechter Zeit; weise zurecht, strafe, ermahne, mit aller Langmut und Lehre, Denn es wird eine Zeit sein, da sie die heilsame Lehre nicht dulden werden; sondern nach eigenen Lüsten werden sie eine Menge von Lehrern um sich sammeln, nachdem die Ohren sie jucken, und von der Wahrheit zwar werden sie die Ohren abwenden, zu den Fabeln aber werden sie sich kehren. Du aber sei wacker allenthalben, leide dich, tue das Werk eines Evangelisten, mache deinen Dienst vollkommen bewährt. Denn ich werde jetzt als ein Trankopfer ausgegossen, und die Zeit meines Abscheidens ist vorhanden. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt. Hinfort ist mir beigelegt der Kranz der Gerechtigkeit, welchen mir der Herr geben wird an jenem Tage, der gerechte Richter; nicht allein aber mir, sondern auch Allen die seine Erscheinung lieb haben. Befleiße dich, daß du bald zu mir kommst. Denn Demas hat mich verlassen, weil er diese Welt lieb gewonnen, und ist gen Thessalonich gezogen; Crescens in Galatien, Titus in Dalmatien. Lukas ist allein bei mir. Den Markus nimm zu dir, und bringe ihn mit dir: denn er ist mir nützlich zum Dienst. Den Tychikus aber habe ich gen Ephesus gesandt. Den Mantel, den ich zu Troas gelassen habe bei dem Carpus, bringe mit wenn du kommst, und die Bücher, sonderlich aber das Pergament. Alexander, der Kupferschmied, hat mir viel Böses bewiesen; der Herr vergelte ihm nach seinen Werken. Vor diesem hüte auch du dich: denn er hat unsern Worten sehr widerstanden. In meiner ersten Verantwortung ist mir Niemand beigestanden, sondern sie haben mich Alle verlassen; (es werde ihnen nicht zugerechnet.) Der Herr aber ist mir beigestanden und hat mich gestärkt, auf daß durch mich die Predigt vollkommen bestätigt wurde, und alle Heiden sie hörten; und ich bin errettet worden aus den» Rachen des Löwen. Und es wird mich auch der Herr erretten von allen bösen Werken, und erhalten zu seinem himmlischen Reich, welchem sei Ehre in alle Ewigkeit. Amen. Grüße die Prisca und den Aquila, und das Haus Onesiphori. Erastus ist zu Korinth geblieben; den Trophimus aber habe ich zu Miletus krank gelassen. Befleiße dich, daß du vor dem Winter kommst. Es grüßt dich Eubulus, und Pudens, und Linus, und Klaudia, und alle Brüder. Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist. Die Gnade sei mit euch. Amen. Paulus, ein Knecht Gottes, aber ein Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes, und der Erkenntnis der Wahrheit, die zur Gottseligkeit anweist, Unter der Hoffnung des ewigen Lebens, welche Wahrheit Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor den Zeiten der Welt; hat sie aber geoffenbart zur bestimmten Zeit, Nämlich sein Wort, durch die Predigt, die mir vertraut ist, nach dem Befehl Gottes, unsers Heilandes, Titus, Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo, unserm Heiland. Deswegen habe ich dich in Kreta gelassen, daß du vollends in eine richtige Ordnung bringst was noch übrig ist; und in den Städten hin und her Älteste bestellst, wie ich dir befohlen habe. So Einer unsträfiich ist, nur eines Weibes Mann, der gläubige Kinder hat, über welche man nicht klage des unmäßigen unordentlichen Lebens halben, oder daß sie ungehorsam seien. Denn ein Bischof soll unsträflich sein, als ein Haushalter Gottes, nicht eigensinnig, nicht jähzornig, nicht ein Weinsäufer, nicht ein Schläger, nicht schändlichen Gewinnes begierig; sondern willfährig zu beherbergen, ein Freund der Frommen, mäßig, gerecht, heilig, keusch. Der da halte ob dem Wort, das gewiß ist, und zur Lehre dient, auf daß er, mächtig sei auch zu ermahnen durch die heilsame Lehre, und zu überweisen diejenigen, die da widersprechen. Denn es sind auch viele ungehorsame und unnütze Schwätzer, und Betrüger, allermeist die aus der Beschneidung, Welchen man das Maul stopfen muß, die da ganze Häuser in Verwirrung bringen, indem sie lehren, was sich nicht gebührt, um schändlichen Gewinnes willen. Es hat Einer aus ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: Die Kreter sind immerdar Lügner, böse Tiere, und faule Bäuche. Dieses Zeuqnis ist wahr. Um dieser Ursache willen strafe sie scharf, auf daß sie gesund seien im Glauben. Und nicht achten auf die jüdischen Fabeln, und Gebote der Menschen, welche sich von der Wahrheit abwenden. Den Reinen zwar ist Alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist beides, ihr Sinn und Gewissen. Sie geben vor, daß sie Gott erkennen, aber mit den Werken verleugnen sie Ihn, sintemal sie abscheulich und ungehorsam sind, und zu allen guten Werken untüchtig. Du aber rede was sich geziemt der heilsamen Lehre; Nämlich, daß die Alten nüchtern seien, ehrbar, mäßig, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld. Desselben gleichen, daß die alten Weiber sich mit Anstand betragen, wie Heiligen geziemt, nicht Lästerinnen seien, nicht vielem Wein ergeben, sondern Lehrerinnen des Guten. Daß sie die jungen Weiber lehren züchtig sein, ihre Männer lieben, Ihre Kinder lieben, mäßig sein, keusch, häuslich, gütig, ihren Männern untertan, auf daß nicht das Wort Gottes verlästert werde, Desselben gleichen ermahne die Jünglinge, daß sie mäßig seien. In allen Stücken aber erzeige dich selbst als ein Vorbild guter Werke, also daß du erzeigst Aufrichtigkeit in der Lehre, Ernsthaftigkeit, Gesunde und unverdammliche Rede; auf daß Derjenige, der sich dawidersetzt, sich schäme, indem er nichts Böses von uns zu sagen weiß. Die Knechte ermahne, daß sie ihren Herren untertänig und in allen Dingen gefällig seien, nicht widersprechen, Nichts entwenden, sondern alle gute Treue erzeigen, auf daß sie die Lehre Gottes unsers Heilandes zieren in allen Stücken. Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allerlei Menschen, Die uns unterweist, daß wir verleugnen sollen die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste, und mäßig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt, Und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unsers großen Gottes und Heilands Jesu Christi, Der sich selbst für uns gegeben hat, auf daß Er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit, und sich selbst reinigte ein eigentümliches Volk, das eifrig wäre in guten Werken. Diese Dinge rede, und ermahne, und strafe mit allem Ernst; laß dich Niemanden verachten. Erinnere sie, daß sie den Fürsten und den Obrigkeiten untertan seien, gehorchen, zu allen guten Werken bereit seien, Niemand lästern, nicht streitsüchtig seien, billig seien, alle Sanftmütigkeit beweisen gegen alle Menschen. Denn auch wir waren vorzeiten unverständig, ungehorsam, irrend, dienten den Begierden und mancherlei Wohllüsten, wandelten in der Bosheit und Neid, hassenswürdig, und haßten uns unter einander. Als aber erschienen ist die Freundlichkeit und Leutseligkeit Gottes unseres Heilands, hat er uns selig gemacht, nicht von wegen der gerechten Werke, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit, durch das Bad der Wiedergeburt und die Erneuerung des heiligen Geistes. Welchen Er ausgegossen hat über uns reichlich, durch Jesum Christum, unsern Heiland. Auf daß wir durch desselben Gnade gerecht gesprochen, Erben würden des ewigen Lebens, nach der Hoffnung. Diese Rede ist gewiß. Und ich will, daß du diese Dinge mit allem Ernst redest, auf daß die, so an Gott gläubig geworden sind, danach trachten, sich guter Werke zu befleißigen. Diese Dinge sind gut und nützlich den Menschen. Die närrischen Fragen aber, und die Geschlechtsregister, und Gezänke und Streitigkeiten über dem Gesetze verhindere; denn sie sind unnütz und eitel. Einen ketzerischen Menschen meide, wenn er einmal und abermals vermahnt geworden ist. Als der du weißt, daß ein Solcher verkehrt ist, und sündigt, als der sich selbst verurteilt hat. Wenn ich zu dir senden werde den Artemas oder den Tychikus, so befleißige dich zu mir zu kommen gen Nikopolis: denn daselbst habe ich beschlossen den Winter zuzubringen. Zenas, den Schriftgelehrten, und den Apollos, fertige ab mit Fleiß, auf daß ihnen nichts gebreche. Laß aber auch die Unsern lernen, daß sie sich guter Werke befleißigen, wo man ihrer bedarf, auf daß sie nicht unfruchtbar seien. Es grüßen dich Alle, die bei mir sind. Grüße Alle, die uns lieben im Glauben. Die Gnade sei mit euch Allen. Amen. Paulus, ein Gebundener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, dem Philemon, dem Geliebten, und unserm Mitarbeiter, Und Appia, der Geliebten, und Archippus, unserm Streitgenossen, und der Gemeinde in deinem Hause. Gnade sei mit euch, und Friede von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Ich danke meinem Gott, und gedenke deiner allezeit in meinem Gebete, Weil ich höre von deiner Liebe, und dem Glauben, welchen du hast an den Herrn Jesum, und gegen alle Heiligen. Und bitte, daß dein und unser gemeinschaftlicher Glaube sich kräftig erzeige, dadurch, daß erkannt werde alles Gute das in euch ist, durch Christum Jesum. Denn wir haben viele Freude und Trost an deiner Liebe, daß die Herzen der Gläubigen sind erquickt geworden durch dich, lieber Bruder. Darum, wiewohl ich große Freiheit habe in Christo, dir zu gebieten, was dir geziemt. So will ich doch um der Liebe willen vielmehr vermahnen; der ich ein Solcher bin, nämlich ein alter Paulus, nun aber auch ein Gebundener Jesu Christi. So ermahne ich dich nun von wegen meines Sobnes, den ich gezeugt babe in meinen Banden, nämlich des Onesimus, Welcher dir ehemals unnütz war, nun aber dir und mir nützlich ist, den ich wieder gesandt habe. Du aber wollest ihn, das ist, mein eigenes Herz, aufnehmen. Welchen ich wollte bei mir behalten haben, daß er mir an deiner Statt diente in den Banden des Evangeliums. Aber ohne deinen Willen habe ich nichts tun wollen, auf daß dein Gutes nicht als genötigt wäre, sondern freiwillig. Denn vielleicht ist er darum eine Zeitlang von dir abgesondert geworden, daß du ihn ewig wieder hättest; Nun nicht mehr als einen Knecht, sondern mehr denn einen Knecht, nämlich einen lieben Bruder, sonderlich mir, wie vielmehr aber dir, beides, im Fleisch und im Herrn. So du nun mich haltest für deinen Freund, so nimm ihn auf wie mich. So er aber dir unrecht getan hat, oder schuldig ist, das rechne mir zu. Ich Paulus habe es geschrieben mit meiner Hand, ich will es bezahlen; daß ich dir nicht sage, daß du dich selbst mir noch dazu schuldig bist. Ja, lieber Bruder, gönne mir, daß ich mich an dir ergötze in dem Herrn; erquicke mein Herz in dem Herrn. Ich habe dir im Vertrauen auf deinen Gehorsam geschrieben, weil ich weiß, daß du auch mehr tun wirst als ich sage. Zugleich aber bereite mir die Herberge, denn ich hoffe, daß ich durch euer Gebet euch werde geschenkt werden. Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christo Jesu. Auch Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euerm Geist. Amen. Nachdem vor Zeiten Gott manchmal, und auf mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern, durch die Propheten, hat Er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, Welchen Er gesetzt hat zum Erben aller Dinge; durch welchen Er auch die Welt gemacht hat. Welcher, dieweil Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit, und das ausgedruckte Ebenbild seiner Person, und alle Dinge trägt mit seinem kräftigen Wort, nachdem Er die Reinigung unserer Sünden verrichtet hat durch sich selbst, hat Er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe. Und ist so viel vortrefflicher geworden denn die Engel, so viel einen höhern Namen Er vor ihnen ererbt hat. Denn zu welchem der Engel hat Er jemals gesagt: Du bist mein Sohn, ich habe Dich heute gezeugt? Und abermals: Ich werde sein Vater sein, und Er wird mein Sohn sein. Als Er aber den Erstgebornen wiederum einführt auf den Erdkreis, spricht Er: Und es sollen Ihn anbeten alle Engel Gottes. Von den Engeln zwar spricht die Schrift: Der seine Engel zu Winden macht, und seine Diener zu Feuerflammen. Aber von dem Sohn: Dein Stuhl, o Gott! währt in alle Ewigkeit; der Szepter deines Reichs ist ein richtiger Szepter. Du hast geliebt die Gerechtigkeit, und gehasst die Ungerechtigkeit; darum hat Dich, o Gott! gesalbt Dein Gott, mit dem Öl der Freuden, über Deine Mitgenossen. Und Du, Herr, hast von Anfang die Erde gegründet; und die Himmel sind die Werke Deiner Hände. Dieselben werden vergehen: Du aber bleibst, und sie werden alle veralten wie ein Kleid. Und wie ein Gewand wirst Du sie in einander wickeln, so werden sie verwandelt werden. Du aber bist eben derselbe der Du warst, und Deine Jahre werden nicht abnehmen. Zu welchem aber unter den Engeln hat Er jemals gesagt: Setze dich, zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße? Sind sie nicht allzumal dienstbare Geister, welche ausgesandt werden zum Dienste, um Derer willen, die ererben werden die Seligkeit? Darum sollen wir desto fleißiger aufmerken auf die Dinge die wir gehört haben, daß wir nicht etwa hingerissen werden. Denn so das Wort, das durch die Engel geredet geworden war, fest gewesen ist, und eine jegliche Übertretung und Ungehorsam ihren rechten Lohn empfangen hat: Wie werden wir denn entfliehen, so wir eine so große Seligkeit nicht achten? Welche, nachdem sie erstlich gepredigt ist durch den Herrn, ist sie uns befestigt worden von Denen die Ihn gehört haben. Und Gott bat zugleich Zeugnis gegeben durch Zeichen und Wunder, und maucherlei Kräfte, und unterschiedliche Gaben des heiligen Geistes, nach seinem Willen. Denn Er hat nicht den Engeln untertan gemacht die zukünftige Welt, von welcher wir reden; Sondern es hat Einer an einem Ort bezeugt, sprechend: Was ist der Mensch, daß Du seiner gedenkst? Oder des Menschen Sohn, daß Du Ihn heimsuchst? Du hast Ihn ein wenig geringer gemacht denn die Engel; aber mit Herrlichkeit und Ehre hast Du Ihn gekrönt, und hast Ihn gesetzt über die Werke Deiner Hände. Alles hast Du untertan gemacht unter seine Füße. Zwar in dem, daß Er Ihm Alles hat untertan gemacht, hat Er nichts ausgelassen, das Ihm nicht untertan sei. Jetzt aber sehen wir noch nicht, daß Ihn, Alles untertan sei. Wir sehen aber, daß Jesus mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt ist, der ein wenig geringer gemacht geworden war denn die Engel, auf daß er den Tod leiden konnte, damit Er durch Gottes Gnade für Alle den Tod schmeckte. Denn es geziemte Dem, um deswillen alle Dinge sind, und durch den alle Dinge sind, da Er viele Kinder zur Herrlichkeit führen wollte, daß Er den Anführer zur Seligkeit durch Leiden vollkommen machte. Sintemal sie Alle von Einem herkommen, beides, der da heiligt, und die da geheiligt werden; daher Er sich auch nicht schämt, sie Brüder zu nennen. Da Er spricht: Ich will Deinen Namen verkündigen meinen Brüdern, mitten in der Gemeinde will ich Dir lobsingen. Und abermals: Ich will mein Vertrauen auf Ihn setzen. Und abermals: Siehe, hier bin ich, und die Kinder, welche Gott mir gegeben hat. Nachdem nun die Kinder Fleisches und Blutes teilhaftig sind, ist auch Er gleicher Maßen eben derselben teilhaftig geworden, auf daß Er durch den Tod abschaffte, Den der des Todes Gewalt hatte, das ist, den Teufel. Und erledigte Diejenigen die durch Furcht des Todes ihr ganzes Leben lang der Knechtschaft unterworfen waren. Denn Er nimmt sich nicht der Engel an, sondern der Nachkommen Abrahams nimmt Er sich an. Daher mußte Er in allen Dingen seinen Brüdern gleich werden, auf daß Er einbarmherziger und getreuer Hoherpriester würde vor Gott, zu versöhnen die Sünden des Volks. Denn weil Er gelitten hat, und selbst versucht worden ist, so kann Er Denen helfen, die versucht werden. Derohalben, ihr heiligen Brüder, die ihr Mitgenossen seid des himmlischen Berufs, betrachtet den Gesandten und Hohenpriester, den wir bekennen, Christum Jesum. Der da getreu ist Dem, der Ihn bestellt hat, wie auch Moses in seinem ganzen Hause getreu gewesen ist. Denn Dieser ist so viel größerer Herrlichkeit wert geachtet, als Moses, so viel eine größere Ehre Der hat, der das Haus gebauet hat, denn das Haus selbst. Denn ein jegliches Haus wird von Jemanden gebauet; Der aber dieses Alles gebauet hat, der ist Gott. Und Moses ist zwar in seinem ganzen Hause, als ein Knecht, getreu gewesen, zum Zeugnis der Dinge, die hernach gesagt werden sollten. Christus aber ist über sein eigenes Haus gesetzt, als ein Sohn. Dessen Haus sind wir, so wir anders das völlige Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende fest behalten. Darum, wie der heilige Geist spricht: Heute, so ihr seine Stimme hören werdet, So verhärtet euere Herzen nicht, wie geschah in der Erbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste. Da mich euere Väter versucht haben. Sie haben mich geprüft, und haben meine Werke gesehen vierzig Jahre lang. Darum ward ich entrüstet über dasselbe Geschlecht, und sprach: Immerdar irren sie mit dem Herzen, und haben meine Wege nicht erkannt. Derohalben schwur ich in meinem Zorn, und sprach: So wahr ich lebe, sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen. Seht zu, liebe Brüder, daß nicht Jemand unter euch ein arges ungläubiges Herz habe, indem er von dem lebendigen Gott abfällt; Sondern ermahnt euch alle Tage, so lang es heute heißt, auf daß nicht Jemand unter euch durch Betrug der Sünde verhärtet werde. Denn wir sind Mitgenossen Christi geworden, so wir anders die Überzeugung von Anfang bis ans Ende fest behalten, So lang gesagt wird, heute, so ihr seine Stimme hören werdet, so verhärtet euere Herzen nicht, wie in der Erbitterung geschah. Denn Etliche, nachdem sie gehört hatten, erbitterten sie den Herrn, aber doch nicht Alle, die aus Ägypten ausgegangen waren durch Moses. Über welche aber war Er entrüstet vierzig Jahre lang? Nicht wahr, über die, so da sündigten, deren Leiber fielen in der Wüste? Welchen schwur Er aber, daß sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten, ohne den Ungehorsamen? So sehen wir nun, daß sie nicht haben können hineingehen, von wegen des Unglaubens. So lasst uns nun fürchten, daß es nicht irgend das Ansehen habe, daß, nachdem uns eine Verheißung hinterlassen ist in seine Ruhe einzugeben, Jemand aus euch derselben verfehlt habe. Denn es ist uns auch das Evangelium verkündigt, gleich wie Jenen; aber das gehörte Wort half Jenen nichts, weil es bei Denen, die es hörten, nicht mit Glauben verbunden war. Denn wir, die wir glauben, geben ein in die Ruhe, wie Er gesagt hat: Derohalben schwur ich in meinem Zorn, und sprach: sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen. Und zwar da die Werke Gottes bei der Weltschöpfung gemacht waren, Heißt es an einem Ort von dem siebenten Tag also: Und Gott ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, Und an diesem Orte abermals: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen. Nachdem es nun noch vorhanden ist, daß Etliche sollen in diejenige eingehen, und aber Die, denen das Evangelium zuerst verkündigt geworden ist, nicht hineingegangen sind von wegen des Ungehorsams; So bestimmt Er abermals einen Tag, und sagt durch David, nach so langer Zeit: Heute; wie denn gesagt ist. Heute, so ihr seine Stimme hören werdet, so verhärtet euere Herzen nicht. Denn so sie Josua hätte zur Ruhe gebracht, würde er nicht hernach von einem andern Tage geredet haben. Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volk Gottes. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, derselbe ruht auch von seinen Werken, gleich wie Gott von den seinen. So lasst uns nun Fleiß anwenden, einzugehen in dieselbe Ruhe, auf daß nicht Jemand in eben dasselbige Exempel des Ungehorsams falle. Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig, und schärfer denn ein zweischneidiges Schwert, und dringt durch, bis daß es; zerteilt Seele und Geist, auch Gelenke und Mark; und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Und es ist keine Rreatur vor demselben verborgen, ja es ist Alles bloß und entdeckt vor Desselben Augen, von welchem wir reden. Dieweil wir denn einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel hindurchgegangen ist, nämlich Jesum, den Sohn Gottes, so lasst nns halten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht konnte Mitleid haben mit unsern Schwachheiten, sondern der versucht ist in allen Dingen, gleich wie wir, doch ohne Sünde. So lasst uns nun hinzutreten mit Freudigkeit, zu dem Gnadenstuhl, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen, und Gnade finden, zur Hilfe in gelegener Zeit. Denn ein jeglicher Hoherpriester wird aus den Menschen genommen, und wird bestellt für die Menschen, zu den Sachen, die bei Gott zu verrichten sind, auf daß er opfere Speiseopfer und Schlachtopfer für die Sünden. Der da könne ein rechtes Mitleiden haben mit den Unwissenden und Irrenden, demnach auch er selbst mit Schwachheit umgeben ist. Und von wegen derselben muß er, gleich wie für das Volk, also auch für sich selbst opfern für die Sünden. Und Niemand nimmt ihm selbst diese Ehre, sondern Der berufen wird von Gott, gleich wie auch Aaron. Also hat auch Christus sich nicht selbst mit dieser Herrlichkeit geziert, daß Er Hoherpriester wurde, sondern Der zu Ihm gesagt hat: Du bist mein Sohn, heute habe ich Dich gezeugt. Wie Er auch an einem andern Orte spricht: Du bist ein Priester in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks. Welcher, nachdem er in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen zu Dem, der ihn von dem Tod erretten konnte, mit starkem Geschrei und Tränen geopfert hat, und auch erhört geworden ist, wegen seiner Gottesfurcht. Wiewohl Er Sohn war, hat Er doch aus dem, was Er selbst gelitten hat, Gehorsam gelernt. Und nachdem Er vollkommen gemacht geworden ist, ist Er Allen, die Ihm gehorsam sind, ein Urheber geworden der ewigen Seligkeit. Als der da genannt war von Gott ein Hoherpriester, nach der Ordnung Melchisedeks; Von welchem wir viel zu reden haben, und zwar das schwer ist auszulegen, weil ihr so träg zum Verstehen seid. Denn da ihr solltet Lehrer sein in Betrachtung der Zeit, bedürft ihr wiederum, daß man euch die ersten Buchstaben der göttlichen Worte lehre, und seid bedürftig geworden der Milch, und nicht starker Speise. Denn wer der Milch teilhaftig wird, der ist unerfahren des Wortes der Gerechtigkeit, denn er ist ein junges Kind. Den Vollkommenen aber gehört die starke Speise, nämlich Denjenigen, welche durch die Erfahrung geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten und des Bösen. Darum wollen wir die Anfänge der Lehre von Christo jetzt bleiben lassen, und zum Vollkommeneren übergehen; und nicht abermals die Grundlehren vortragen von der Bekehrung von toten Werken, vom Glauben an Gott, Von der Lehre von der Taufe, von der Auflegung der Hände, der Auferstehung der Toten und dem ewigen Gerichte. Und dieses wollen wir tun, so es anders Gott zuläßt. Denn es ist unmöglich, daß man Die, so einmal erleuchtet geworden sind, und geschmeckt haben die himmlische Gabe, und teilhaftig geworden sind des heiliqen Geistes, Und geschmeckt haben das gute Wort Gottes, und die Kräfte der zukünftigen Welt, Wenn sie abgefallen sind wiederum erneuere zur Bekehrung, als die ihnen selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen, und öffentlich zum Gespött machen. Denn die Erde, die den Regen trinkt, der oft über sie kommt, und Kraut trägt, das bequem ist Denen, durch welche sie gebaut wird, empfängt Segen von Gott. Welche aber Dornen und Disteln trägt, die ist untüchtig, und dem Fluch nahe, welche man zuletzt verbrennt. Wir versehen uns aber zu euch, ihr Geliebten, des Bessern, das zur Seligkeit führt, ob wir schon also reden. Denn Gott ist nicht ungerecht, daß Er euers Werkes vergesse, und der arbeitsamen Liebe, die ihr bewiesen habt an seinem Namen, als die ihr den Heiligen gedient habt und noch dient, Wir begehren aber, daß ein Jeglicher unter euch eben denselben Fleiß beweise, zur völligen Gewißheit der Hoffnung bis an's Ende. Daß ihr nicht träge werdet, sondern Nachfolger Deren, die durch den Glauben und Geduld die Verheißungen ererben. Denn als Gott dem Abraham die Verheißung tat, dieweil er bei keinem Größern zu schwören hatte, schwur Er bei sich selbst. Und sprach: Wahrlich, ich will dich reichlich segnen, und trefflich vermehren, Und also nachdem er Geduld getragen hatte, erlangte er die Verheißung. Die Menschen zwar schwören bei einem Größern, denn sie sind; und der Eid, der zur Befestigung gebraucht wird, macht bei ihnen ein Ende aller Zwietracht. Darum da Gott den Erben der Verheißung überschwenglich beweisen wollte die Unwandelbarkeit seines Rats, hat Er einen Eid hinzugetan. Auf daß wir durch zwei unwandelbare Dinge, in welchen es unmöglich ist, daß Gott sollte gelogen haben, einen starken Trost haben, die wir unsere Zuflucht dahingenommen haben, daß wir die vorgelegte Hoffnung festhalten, Welche wir haben als einen sichern und festen Anker unserer Seele, der auch hineingeht in das Inwendige des Vorhangs; Dahin der Vorläufer für uns eingegangen ist, nämlich Jesus, nachdem Er ein Hoherpriester geworden ist in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks. Denn dieser Melchisedek war ein König zu Salem, ein Priester Gottes des Allerhöchsten, der dem Abraham entgegenging, als derselbe von der Schlacht der Könige wieder kam, und segnete ihn. Welchem auch Abraham den Zehnten gab von allen Stücken. Für's erste zwar wird er verdolmetscht ein König der Gerechtigkeit; danach aber ist er auch ein König von Salem, das ist, ein König des Friedens; Ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlecht; als der weder Anfang der Tage, noch Ende des Lebens hat, sondern wird verglichen mit dem Sohn Gottes, und bleibt ein Priester ohne Unterlaß. Schauet aber wie groß Dieser gewesen sei, dem auch Abraham, der Patriarch, den Zehnten gegeben hat von der eroberten Beute. Zwar Die, welche aus den Kindern Levi das Priestertum empfangen, haben ein Gebot, den Zehnten vom Volk, das ist, von ihren Brüdern, zu nehmen nach dem Gesetze, obwohl dieselben aus den Lenden Abrahams gekommen sind. Aber Der, dessen Geschlecht nicht von ihnen herrührt, der nahm den Zehnten von Abraham, und segnete Den, der die Verheißungen hatte. Nun ist's ohne alles Widersprechen also, daß das Geringere von dem Vortrefflichem gesegnet wird. Und hier zwar nehmen den Zehnten die sterblichen Menschen; aber dort Derjenige, der das Zengnis hat, daß Er lebe. Und (daß ich also sage) es ist auch Levi, der den Zehnten nimmt, verzehndet geworden durch Abraham. Denn er war ja noch in den Lenden des Vaters, da demselben der Melchisedek entgegenging. Ist nun die Vollendung durch das levitische Priestertum geschehen: (denn von demselben hat das Volk Gesetze empfangen,) was war es denn weiter not, daß ein anderer Priester aufkäme nach der Ordnung Melchisedeks, und nicht nach der Ordnung Aarons benannt würde? Denn da wo das Priestertum verändert wird, da muß auch das Gesetz verändert werden. Denn von Dem dieses gesagt ist, der ist von einem andern Stamme, aus welchem nie Keiner des Altars gepflegt hat. Denn es ist ja offenbar, daß unser Herr von Juda aufgegangen ist, welches Stammes halben Moses nicht geredet hat vom Priestertum. Und dieses ist noch klarer, so nach der Weise Melchisedeks ein anderer Priester aufsteht. Welcher nicht nach dem Gesetze des fleischlichen vergängliches Gebotes zum Priester geworden ist, sondern nach der Kraft des unauflöslichen Lebens. Denn er bezeugt also: Du bist ein Priester in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks. Es wird aber das vorige Gebot aufgehoben, darum, daß es schwach und unnütz war. . Denn das Gesetz machte nichts vollkommen; sondern die Einführung einer bessern Hoffnung, durch welche wir zu Gott nahen. Und sofern dieselbe Einführung nicht ohne Eid geschehen ist; (Denn Jene sind ohne Eid Priester geworden, Dieser aber mit dem Eid, durch Den, der zu Ihm gesprochen: Der Herr hat geschworen, und wird Ihn nicht gereuen, Du bist ein Priester in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks.) So fern ist Jesus eines bessern Bundes Bürge geworden. Und Jener zwar sind Viele, die Priester wurden, darum, daß sie der Tod nicht verbleiben ließ. Dieser aber, darum daß Er bleibt in Ewigkeit, hat Er ein unvergängliches Priestertum. Daher Er auch vollkommen selig machen kann Diejenigen, die durch Ihn zu Gott kommen, als der da immerdar lebt, für sie zu bitten. Denn es gebührte uns ein solcher Hoherpriester, der da wäre heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert, und der höher geworden ist denn die Himmel sind. Dem nicht täglich not wäre, wie jenen Hohenpriestern, zuerst für die eigenen Sünden Opfer zu tun, danach für des Volkes Sünden. Denn dieses hat er getan einmal, da Er sich selbst aufgeopfert hat. Denn das Gesetz bestellt Menschen zu Hohenpriestern, die da Schwachheit haben; das Wort aber des Eides, der nach dem Gesetze getan geworden ist, bestellt den Sohn, der in Ewigkeit vollkommen gemacht ist. Das Hauptstück aber unter den Dingen, davon wir reden, ist dieses: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zu der Rechten des Throns der Majestät im Himmel. Und ist ein Diener des Heiligtums, und der wahren Hütte, welche der Herr aufgerichtet hat, und kein Mensch. Denn ein jeglicher Hoherpriester wird eingesetzt zu opfern Speiseopfer und Schlachtopfer. Darum mußte auch Dieser etwas haben, das Er opferte. Denn wenn Er auf Erden wäre, so wäre Er nicht einmal ein Priester, sintemal hier nur diejenigen Priester sind, die nach dem Gesetze die Gaben opfern; Welche dem Vorbilde und dem Schatten der himmlischen Dinge dienen; wie denn Moses einen göttlichen Befehl empfing, da er die Hütte vollendet hatte: Schaue zu, sprach Er, daß du alles machst nach dem Bilde, das dir aus dem Berge gezeigt ist. Nun aber hat unser Hoherpriester ein so viel vortrefflicheres Priesteramt erlangt, so viel eines besseren Bundes Mittler Er ist, welcher mit besseren Verheißungen gestiftet ward. Denn so jener erste (Bund) ohne Tadel gewesen wäre, würde nicht Raum zu einem Andern gesucht geworden sein. Denn er klagt und sagt zu ihnen: Siehe, es kommen die Tage, spricht der Herr, daß ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen will; Nicht nach dem Bunde, den ich gemacht habe mit ihren Vätern, an dem Tage, da ich ihre Hand ergriff, sie auszuführen aus Ägyptenland; denn sie sind nicht geblieben in meinem Bund, so habe ich auch ihrer nicht geachtet, spricht der Herr. Denn dieses ist der Bund, den ich machen will mit dem Hause Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will geben meine Gesetze in ihren Sinn, und in ihre Herzen will ich sie einschreiben: und will ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Und werden nicht lehren ein Jeglicher seinen Nächsten, und ein Jeglicher seinen Bruder, und sagen: Erkenne den Herrn; denn sie werden mich Alle kennen, von dem Kleinsten an bis zu dem Größten. Denn ich will gnädig sein ihren ungerechten Taten, und will ihrer Sünden und ihrer unrechten Taten nicht mehr gedenken. Indem Er sagt: Ein Neues, macht Er das Erste alt; was aber verjährt und alt wird, das ist nahe den der Vertilgung. Es hatte zwar auch der erste Bund seine Rechte des Gottesdienstes und das weltliche Heiligtum. Denn es war aufgerichtet eine Hütte; die erste zwar, darin der Leuchter und der Tisch war, und die Schaubrote; welche Hütte genannt wird das Heilige. Hinter dem andern Vorhang aber war die Hütte, die da genannt wird das Allerheiligste, Die hatte das goldene Rauchgefäß und die Lade des Bundes, allenthalben mit Gold überzogen; in welcher war der goldene Krug, der das Manna enthielt, und die Rute Aarons, die gegrünt hatte, und die Tafeln des Bundes. Oben darüber aber waren die herrlichen Cherubim, die überschatteten den Gnadenstuhl, von welchen Dingen jetzt nicht Zeit zu sagen ist von Stück zu Stück. Da nun diese Dinge also zugerichtet waren, gingen die Priester allezeit in die erste Hütte zwar, und verrichteten den Gottesdienst. In die andere aber ging nur einmal im Jahr der Hohepriester allein, und dasselbe nicht ohne Blut, welches er opferte für sich selbst, und des Volkes Fehler, Damit der Heilige Geist dieses deutete, daß noch nicht eröffnet wäre der Weg zum Heiligtum, so lang die erste Hütte noch stand; Welche ein Vorbild war für die Zeit, zu welcher Speiseopfer und Schlachtopfer geopfert werden, die da nicht können vollkommen machen nach dem Gewissen Den, der den Gottesdienst verrichtet. Die uns, samt den Verordnungen über Speisen und Getränke und maucherlei Taufen und den äußern Satzungen, bis auf die Zeit der Besserung auferlegt sind. Christus aber, nachdem Er gekommen ist als ein Hoherpriester der zukünftigen Güter, ist Er durch eine größere und vollkommenere Hütte, die nicht mit der Hand gemacht, das ist, die nicht auf diese Art gebauet ist. Auch nicht durch der Böcke oder Kälber Blut, sondern durch sein eigen Blut, einmal in das Heiligtum eingegangen, nachdem Er eine ewige Erlösung zuwege gebracht hat. Denn so der Ochsen und der Böcke Blut und die Asche der jungen Kühe, wenn sie die Verunreinigten besprengt, dieselben heiligte zu der Reinigkeit des Fleisches: wie vielmehr wird das Blut Christi, der sich selbst untadelig durch den ewigen Geist Gott aufgeopfert hat, euer Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott? Und darum ist Er auch ein Mittler eines neuen Testaments, auf daß durch den Tod, welcher geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen, die unter dem ersten Testament (geschehen) waren, Diejenigen so berufen sind, das verheißene ewige Erbe empfangen. Denn wo ein Testament ist, da muß der Tod hinzukommen Desjenigen, der das Testament gemacht hat. Denn ein Testament ist fest an den Toten, sintemal es noch nicht kräftig ist, wenn der noch lebt, der es gemacht hat. Daher auch der erste Bund nicht ohne Blut gestiftet ward. Denn nachdem alle Gebote nach dem Gesetze von Moses waren ausgesprochen geworden zu dem ganzen Volk, nahm er das Blut der Kälber und der Böcke, mit Wasser und Purpurwolle und Ysop, und besprengte beide, das Buch und das ganze Volk, Und sprach: Dieses ist das Blut des Testaments, welches euch Gott geboten hat. Dazu die Hütte und alle Geschirre des Gottesdienstes besprengte er desselben gleichen mit dem Blut. Und wird fast Alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetze, und ohne Blutvergießung geschieht keine Vergebung. So war es nun notwendig, daß der himmlischen Dinge Vorbilder mit solchen Dingen gereinigt wurden; aber sie selbst, die himmlischen Dinge, mit bessern Opfern, denn jene waren. Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht ist, welches ein Gegenbild ist des wahren Helligtums, sondern in den Himmel selbst, nun zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns. Es ist auch nicht vonnöten, daß Er sich oftmal opfere, gleich wie der Hohepriester alle Jahre in das Heiligtum eingeht mit fremdem Blut. Sonst hätte er oft leiden müssen von Erschaffung der Welt her. Sondern Er ist jetzt einmal geoffenbart geworden am Ende der Welt, die Sünde aufzuheben durch die Aufopferung seiner selbst. Und wie dem Menschen gesetzt ist einmal zu sterben, danach aber wird kommen das Gericht: Also Christus, nachdem Er einmal geopfert ist, wegzunehmen Vieler Sünden, wird Er zum andernmal ohne Sünde erscheinen Denen, die auf Ihn warten zur Seligkeit. Denn das Gesetz, weil es nur einen Schatten hat der zukünftigen Güter, nicht die wirkliche Gestalt der Dinge selbst, kann es mit den Opfern, die sie alle Jahre ohne Unterlaß immer einerlei opfern, nimmermehr vollkommen machen diejenigen, die hinzutreten. Denn, würde man sonst nicht aufgehört haben sie zu opfern? Darum nämlich, daß Diejenigen, die solchen Gottesdienst verrichtet hätten, keine Sünden mehr auf dem Gewissen hätten, als die auf einmal gereinigt waren. Nun aber geschieht durch dieselben Opfer eine Erinnerung der Sünden alle Jahre. Denn es ist unmöglich, daß das Blut der Ochsen und der Böcke die Sünden wegnehme. Darum, als Er in die Welt kam, sprach Er: Schlachtopfer und Gaben hast Du nicht gewollt, einen Leib aber hast Du mir zugerichtet. An Brandopfern und Opfern für die Sünde hast Du kein Gefallen gehabt. Da sprach ich: Siehe ich komme (in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben), daß ich tue, o Gott! Deinen Willen. Als Er oben gesagt hatte: Schlachtopfer und Gaben, und Brandopfer und Opfer für die Sünde hast Du nicht gewollt, noch Gefallen daran gehabt, (welche nach dem Gesetze geopfert werden). Sprach Er danach: Siehe, ich komme, zu tun, o Gott! Deinen Willen. Da hob Er das Erste auf, daß Er das Andere festsetze. Durch welchen Willen wir geheiligt sind, durch das Opfer des Leibes Jesu Christi, welches auf einmal geschehen ist. Zwar ein jeglicher Priester steht alle Tage und verrichtet den Gottesdienst, und opfert zum öfternmal eben einerlei Opfer, welche nimmermehr die Sünden wegnehmen können. Dieser aber, nachdem Er ein einziges Opfer für die Sünden geopfert hat, das ewiglich gilt, hat Er sich gesetzt zur Rechten Gottes. Und wartet hinfort, bis daß seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden. Denn mit einem einzigen Opfer bat er in Ewigkeit vollkommen gemacht Diejenigen die geheiligt werden. Es gibt uns aber auch der heilige Geist Zeugnis. Denn nachdem Er zuvor gesagt hatte: Dieses ist der Bund, den ich mit ihnen machen will nach denselben Tagen, sprach der Herr: Ich will meine Gesetze in ihre Herzen geben, und in ihre Sinne will ich sie einschreiben. Und Er sprach danach: Und ihrer Sünden und ihrer unrechten Taten will ich nicht mehr gedenken. Wo aber derselben Vergebung ist, da ist kein Opfer mehr für die Sünde. Weil wir denn nun, liebe Brüder, die Freiheit haben einzugehen in das Heiligtum, durch das Blut Jesu, Auf dem neuen und lebendigen Weg, welchen Er uns zubereitet hat durch den Vorhang, das ist, durch sein Fleisch, und auch haben einen großen Priester über das Haus Gottes; So lasst uns hinzugeben mit aufrichtigem Herzen, in völliger Gewißheit des Glaubens, besprengt an unsern Herzen, und also gereinigt von dem bösen Gewissen. Und weil wir gewaschen sind am Leibe mit reinem Wasser, so lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar behalten, (denn Er ist getreu, der sie verheißen hat). Und lasst uns unter einander unserer selbst wahrnehmen, auf daß wir einander schärfen zur Liebe und guten Werken, Und nicht verlassen unsere Zusammenkunft, wie Etliche den Gebrauch haben, sondern uns unter einander ermahnen, und das so vielmehr, so vielmehr ihr seht, daß sich der Tag naht, denn so wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so ist kein Opfer übrig für die Sünden, Sondern ein schreckliches Warten des Gerichts, und des Feuereifers, welcher die Widerwärtigen verzehren wird. Wenn Jemand das Gesetz Moses verwirft, der muß sterben ohne Barmherzigkeit, durch zwei oder drei Zeugen. Wie viel einer härteren Strafe meint ihr, wird Derjenige wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt, und das Blut des Bundes unrein achtet, durch welches er geheiligt war, und den Geist der Gnaden schmäht? Denn wir kennen Den, der da gesagt hat: Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr; und abermals: Der Herr wird sein Volk richten. Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Gedenkt aber an die vorigen Tage, in welchen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden seid, erduldet habt einen großen Kampf der Leiden; zum Teil, da ihr durch manche Schmach und Drangsal ein Schauspiel geworden seid; zum Teil, da ihr Gemeinschaft gehabt habt mit Denen, denen es also ging. Denn ihr habt mit meinen Banden Mitleiden gehabt, und habt die Beraubung euerer Güter mit Freuden angenommen, als die ihr wußtet, daß ihr bei euch selbst eine bessere und bleibende Habe im Himmel hättet. So werft nun euere freudige Bekenntnis nicht weg, welche eine große Belohnung hat. Denn der Geduld habt ihr vonnöten, auf daß wenn ihr den Willen Gottes werdet getan haben, ihr alsdann die Verheißung erlangt. Denn es ist noch um eine sehr kleine Weile zu tun, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht verziehen. Der Gerechte aber wird aus Glauben leben. Aber so Jemand sich entziehen wird, an demselben hat meine Seele kein Gefallen. Wir aber sind nicht von Denen, die sich entziehen zum Verderben, sondern von Denen, die da glauben zur Errettung der Seele. Es ist aber der Glaube eine Grundfeste der Dinge, die man hofft, und eine Überzeugung von dem, was man nicht sieht. Denn durch Diesen haben die Alten Zeugnis bekommen. Durch den Glauben verstehen wir, daß die Welt zugerichtet geworden ist durch Gottes Wort, also daß die Dinge, die man sieht, nicht geworden sind aus Dingen, die da erscheinen, sondern aus nichts. Durch den Glauben hat Abel Gott ein vortrefflicheres Opfer gebracht denn Kain, durch welchen er Zeugnis bekommen hat, daß er gerecht sei, da Gott zeugte von seinen Gaben; und durch denselben redet er noch, wiewohl er gestorben ist. Durch den Glauben ward Henoch versetzt, daß er den Tod nicht sähe, und ward nicht gefunden, darum, daß ihn Gott versetzt hatte. Denn vor seiner Versetzung hat er das Zeugnis gehabt, daß er Gott gefallen habe. Aber ohne Glauben ist's unmögllch, daß man Gott gefalle. Denn wer zu Gott herzukommt, der muß glauben, daß Er sei, und daß Er Denen, die Ihn suchen, ein Vergelter sein werde. Durch den Glauben, als Noah einen göttlichen Bericht empfangen hatte von den Dingen, die man noch nicht sah, hat er sich gefürchtet, und hat derowegen den Kasten zugerichtet zu Erhaltung seines Hauses, wodurch er verurteilt hat die Welt, und ist ein Erbe geworden der Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt, durch den Glauben, als Abraham berufen ward, gehorchte er, auszugehen in das Land, das er empfangen sollte zum Erbgut, und ging aus, ob er schon nicht wußte wo er hinkäme. Durch den Glauben hat er als ein Fremdling gewohnt in dem verheißenen Land als in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben eben derselben Verheißung. Denn er wartete auf die Stadt, die festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. Durch den Glauben empfing auch Sara Kraft, daß sie schwanger ward und gebar, über die Zeit des Alters, dieweil sie Den getreu geachtet hatte, der es verheißen hatte. Darum sind auch von Einem, wiewohl Er erstorben war, so viel geboren worden, wie die Sterne am Himmel sind an der Menge, und wie der Sand, der am Rande des Meeres liegt, der unzählig ist. Diese Alle sind gestorben im Glauben, und haben die Verheißungen nicht empfangen, sondern sie von ferne gesehen, und sich derselben vertröstet, und sie umfangen, und bekannt, daß sie Gäste und Fremdlinge auf Erden wären. Denn die solches sagen, die zeigen damit an, daß sie ein Vaterland suchen. Und zwar so sie an jenes gedacht hätten, von welchem sie waren ausgezogen, hatten sie ja Zeit wieder umzukehren. Nun aber begehren sie eines bessern, das ist, eines himmlischen; darum schämt sich Gott ihrer nicht, daß Er ihr Gott genannt werde, denn Er hat ihnen eine Stadt zubereitet. Durch den Glauben opferte Abraham den Isaak, da er versucht ward; ja es opferte den Eingebornen Derjenige, der die Verheißungen empfangen hatte. Zn welchem gesagt geworden war: In Isaak wird dir der Same genannt werden. Weil er ihm diese Rechnung machte, daß Gott mächtig wäre, auch von den Toten zu erwecken. Daher er auch ihn als ein Vorbild wiederbekommen hat. Durch den Glauben segnete Isaak, zukünftige Dinge belangend, den Jakob und den Esau. Durch den Glauben segnete Jakob, da er sterben wollte, einen jeglichen der Söhne Josephs, und betete an, auf dem Knopf seines Stabes. Durch den Glauben deutete Joseph auf den Auszug der Kinder Israels, da er sterben wollte, und gab Befehl wegen seinen Gebeinen, Durch den Glauben ward Moses, da er geboren war, drei Monate verborgen von seinen Eltern, darum, daß sie sahen, daß das Knäblein schön war; und fürchteten sich nicht vor des Königs Gebot. Durch den Glauben weigerte sich Moses, da er groß geworden war, ein Sohn der Tochter Pharao's genannt zu werden, Und erwählte viel lieber mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, denn eine vorübergehende Ergötzung der Sünde zu haben. Und achtete die Schmach Christi für einen größern Reichtum, denn die Schätze in Ägypten. Denn er sah auf die Belohnung. Durch den Glauben verließ er Ägypten, und fürchtete nicht des Königs Grimm. Denn er hielt sich fest, als sähe er den Unsichtbaren. Durch den Glauben bereitete er das Passah, und verrichtete die Begiessung mit Blut, auf daß Derjenige, der die Erstgebornen verderbte, sie nicht berührte. Durch den Glauben gingen sie durch das Rote Meer, als durch trockenes Land, welches die Ägypter auch versuchten, und ertranken. Durch den Glauben fielen die Mauern zu Jericho, nachdem sie sieben Tage waren umringt geworden. Durch den Glauben ward die Hure Rahab nicht verloren mit den Ungehorsamen, da sie die Kundschafter mit Frieden aufgenommen hatte. Und was soll ich mehr sagen? Denn es würde mir an der Zeit gebrechen, wenn ich würde erzählen von Gideon, und Barak, und Simson, und Jephta, und David, und Samuel, und den Propheten. Welche durch den Glauben Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit geübt, die Verheißungen erlangt, der Löwen Rachen verstopft, desFeuers Kraft ausgelöscht haben; sind des Schwertes Schärfe entronnen, sind kräftig geworden von der Schwachheit, sind stark geworden im Streit, haben der Fremden Heer in die Flucht gejagt. Die Weiber haben ihre Toten von der Auferstehung wieder genommen; andere aber sind an der Folter zerschlagen geworden, und haben die Befreiung nicht angenommen, auf daß sie eine bessere Auferstehung erlangten. Andere aber haben Spott und Geißeln erlitten, dazu Bande und Gefängnis. Sie sind gesteinigt geworden, sie sind zersägt geworden, sie sind verbrannt geworden, sie sind durch's Schwert getötet geworden, sie sind umher gegangen in Schaffellen und Ziegenfellen, mit Mangel, mit Drangsal, mit Ungemach; Derer die Welt nicht wert war; und sind in der Irre gegangen in den Wüsten, auf den Bergen, in den Klüften und Höhlen der Erde. Und diese Alle, ob sie wohl durch den Glauben Zeugnis bekommen haben, haben sie doch die Verheißung nicht empfangen. Darum daß Gott etwas Besseres für uns zuvor versehen hatte, daß sie nicht ohne uns vollkommen gemacht wurden. Derohalben auch wir, dieweil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so laßt uns ablegen alle Last, nämlich die Sünde, die uns so leicht umringt, und laßt uns laufen durch Geduld in dem Laufplatz, der uns vorgelegt ist, Und aufsehen auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens; welcher von wegen der Ihm vorgelegten Freude erduldet hat das Kreuz, und hat der Schande nicht geachtet, und hat sich also gesetzt zur Rechten des Throns Gottes. Denn, Lieber, betrachtet doch Den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, auf daß ihr nicht matt werdet, und den Mut fallen lasst. Ihr habt noch nicht bis auf's Blut widerstanden über dem Kämpfen wider die Sünde, Und, Lieber, habt ihr schon allbereits vergessen der Ermahnung, die mit euch als mit Söhnen redet? Mein Sohn (spricht sie) achte nicht gering die Züchtigung des Herrn; und verzage nicht, wenn du von Ihm gestraft wirst. Denn Welchen der Herr lieb hat, den züchtigt Er; Er geißelt aber einen jeglichen Sohn, den Er aufnimmt. So ihr die Züchtigung erduldet, so erbietet sich Gott gegen euch als gegen Söhne. Denn welcher Sohn ist, den der Vater nicht züchtige? Seid ihr aber ohne Züchtigung, deren sie Alle sind teilhaftig geworden, so seid ihr Bastarde, und nicht Söhne. Danach haben wir unsere leiblichen Väter zu Züchtigern gehabt, und sie gescheuet, sollten wir denn nicht vielmehr untertan sein dem Vater der Geister, daß wir leben? Denn jene zwar haben uns gezüchtigt wenige Tage, nach ihrem Gutdünken; dieser aber züchtigt uns zu Nutze, auf laß wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Eine jede Züchtigung aber, wenn sie gegenwärtig ist, scheint sie uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber danach gibt sie denen, die durch sie geübt sind, eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit. Darum richtet wieder auf die sinkenden Hände, und die müden Knie. Und schreitet geraden Weges fort mit euern Füßen, auf daß nicht was lahm ist, noch mehr verrenkt, sondern vielmehr gesund werde. Jagt dem Frieden nach gegen Jedermann, und der Heiligung, ohne welche Niemand den Herrn sehen wird. Und seht darauf, daß nicht Jemand Gottes Gnade versäume; daß nicht etwa eine Wurzel der Bitterkeit aufwachse, und Unruhe anrichte, und Viele durch dieselbe befleckt werden; Daß nicht Jemand ein Hurer sei, oder ein Gottesverächter, wie Esau, der um eine einzige Speise das Recht seiner Erstgeburt verkaufte. Denn ihr wisst, daß er hernach, da er den Segen ererben wollte, verworfen worden ist, denn er fand keinen Raum der Reue, wiewohl er sie mit Tränen suchte. Denn ihr seid nicht gekommen zu dem Berge, den man anrühren konnte, und der mit Feuer brannte; noch zu dem Dunkel, und der Finsternis, und dem Gewitter; Noch zu dem Schall der Posaunen, und zur Stimme der Worte, welche so beschaffen war, daß Diejenigen, die sie gehört hatten, dafür baten, daß hinfort zu ihnen nicht geredet würde. Denn sie mochten nicht ertragen, was da geboten ward, nämlich: So auch ein Tier den Berg anrühren wird, soll es gesteinigt oder mit einem Geschoß erschossen werden, Und also erschrecklich war das Gesicht, daß Moses sprach: Ich bin erschrocken, und zittere. Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion, und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu der Menge vieler Tausend Engel, Der allgemeinen Zusammenkunft und Gemeinde der Erstgebornen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über Alle, und zu den Geistern der Gerechten, die vollkommen gemacht sind, Und zu dem Mittler des neuen Testaments, nämlich Jesu, und zu dem Blut der Besprengung, das da bessere Dinge redet, denn Abels. Seht zu, daß ihr Den nicht ausschlagt, der da redet. Denn so Jene nicht entflohen sind, die Den ausschlugen, der auf Erden göttliche Worte redete; vielmehr werden wir nicht entfliehen, so wir uns von Dem kehren werden, Der aus dem Himmel göttliche Worte redet; Dessen Stimme zu derselben Zelt die Erde bewegt hat; nun aber hat Er verheißen und gesagt: Noch einmal will ich bewegen, nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel. Dieses Wort aber: Noch einmal, zeigt an, daß die beweglichen Dinge sollen verändert werden, als die da gemacht sind, auf, daß da bleiben die unbeweglichen. Darum, dieweil wir ein unbewegliches Reich empfangen werden, so lasst uns festhalten die Gnade, und durch dieselbe Gott wohlgefällig dienen, mit Ehrerbietung und Furcht. Denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer. Die Bruderliebe bleibe. Der Willfährigkeit zu beherbergen vergesst nicht; denn durch dieselbe haben Etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt. Gedenkt der Gebundenen, als wärt ibr mitgebunden; und Derer, die Drangsal leiden, als die ihr auch noch im Leibe seid. Die Ehe ist ehrlich bei Allen, und das Ehebett ist unbefleckt; die Hurer aber und die Ehebrecher wird Gott richten. Der Wandel sei ohne Geiz; lasst euch begnügen an dem das gegenwärtig ist. Denn Er hat gesagt: Ich will dich nicht verlassen noch versäumen. Also, daß wir getrost sagen mögen: Der Herr ist mein Helfer, darum will ich mich nicht mehr fürchten, was mir ein Mensch tun werde, Gedenkt an euere Führer, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und folgt ihrem Glauben nach, indem ihr betrachtet den Ausgang ihres Wandels. Jesus Christus ist gestern und heute eben Einer, und auch in Ewigkeit. Lasst euch nicht mit mancherlei und fremden Lehren umtreiben. Denn es ist gut, daß das Herz befestigt werde durch Gnade, nicht durch Speisen, von welchen keinen Nutzen bekommen haben die damit umgegangen sind. Wir haben einen Altar, davon nicht Macht haben zu essen, die so der Hütte dienen. Denn welcher Tiere Blut getragen wird durch den Hohenpriester in das Allerheiligste für die Sünde, derselben Leiber werden verbrannt außer dem Lager, Darum auch Jesus, auf daß Er das Volk heiligte durch sein eigenes Blut, hat er draußen vor dem Tor gelitten. So lasst uns nun zu Ihm hinaus gehen vor das Lager, und seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. So lasst uns nun durch Ihn Gott opfern das Lobopfer allezeit, das ist, die Frucht der Lippen, die seinen Namen loben. Der Wohltätigkeit aber und der Gemeinschaft vergesst nicht, denn an solchen Opfern hat Gott ein Wohlgefallen. Gehorcht euern Führern und folgt ihnen, denn sie wachen über euere Seelen, als die da Rechenschaft dafür geben werden, auf daß dies mit Freuden tun, und nicht mit Seufzen, denn dieses wäre euch nichts nützlich. Betet für uns, denn wir sind der Zuversicht, daß wir ein gut Gewissen haben, als die wir in allen Dingen begehren ehrbarlich zu wandeln. Ich ermahne euch aber, solches desto fleißiger zu tun, auf daß ich euch nächstens wiedergegeben werde. Der Gott aber des Friedens, der von den Toten wiedergebracht hat den großen Hirten der Schafe durch das Blut des ewigen Bundes, unsern Herrn Jesum; der mache euch vollkommen in allen guten Werken, zu tun seinen Willen; und schaffe in euch, was vor Ihm gefällig ist, durch Jesum Christum, welchem sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen. Ich bitte euch aber, liebe Brüder, nehmt diese Rede der Ermahnung willig an, denn ich habe euch mit kurzen Worten geschrieben. Wisst, daß der Bruder Timotheus wieder ledig gelassen ist, mit welchem, so er bald kommen wird, ich euch sehen will. Grüßt alle euere Führer und alle die Heiligen. Es grüßen euch die Brüder aus Italien. Die Gnade sei mit euch Allen. Amen. Jakob, ein Knecht Gottes, und des Herrn Jesu Christi; den zwölf Stämmen, die da zerstreut sind, Freude zuvor. Meine Brüder, achtet es eitel Freude, wenn ihr in mancherlei Versuchungen fallt; Und wisst, daß die Prüfung euers Glaubens Geduld wirkt, Die Geduld aber vollende ihr Werk bis an's Ende, auf daß ihr vollkommen und ganz seid, und keinen Mangel habt. So aber Jemand unter euch Mangel hat an Weisheit, der bitte sie von Gott, der da gibt einfältiglich Jedermann und drückt es Niemanden auf, so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber mit Glauben, und zweifle nicht. Denn der da zweifelt, der ist gleich einer Welle des Meers, die vom Winde getrieben und hin und her geworfen wird. Denn ein solcher Mensch halte nur nicht dafür, daß er Etwas von dem Herrn empfangen werde. Als der da ist ein wankelmütiger Mann, und unbeständig in allen seinen Wegen. Es rühme sich aber der niedrige Bruder seiner Höhe. Dagegen der Reiche rühme sich seiner Niedrigkeit, denn wie eine Blume des Grases wird er vergehen. Denn wenn die Sonne aufgegangen ist mit der Hitze, so dörrt sie das Gras, also daß seine Blume abfällt, und seine schöne Gestalt verdirbt. Also wird auch der Reiche mit seinen Wegen verwelken. Selig ist der Mann, der die Versuchung erduldet: denn nachdem er bewährt wird sein, wird er den Kranz des Lebens empfangen, welchen der Herr verheißen hat Denen, die Ihn lieb haben. Niemand, wenn er versucht wird, sage: Ich werde von Gott versucht, denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und Er versucht auch Niemanden. Sondern ein Jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust hingezogen und gelockt wird. Danach wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert sie den Tod. Irrt nicht, meine lieben Brüder. Alle gute Gabe und alles vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei welchem keine Veränderung oder Wechsel des Lichts und der Finsternis ist. Er hat uns gezeugt nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, auf daß wir wären als Erstlinge seiner Kreaturen. Derhalben, meine lieben Brüder, sei ein jeglicher Mensch schnell zum hören, langsam aber zu reden, und langsam zum Zorn. Denn des Mannes Zorn wirkt nicht was vor Gott recht ist. Darum so legt ab alle Unsauberkeit, und Lust der Bosheit; und nehmt an mit Sanftmut das Wort, das in euch gepflanzt ist, welches euere Seele selig machen kann. Werdet aber Täter des Worts, und nicht Hörer allein, also daß ihr euch selbst mit falschen Gedanken betrügt. Denn so Jemand ein Hörer des Worts ist, und nicht ein Täter, der ist gleich einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel beschauet. Denn nachdem er sich beschaut hat, geht er davon, und vergißt alsbald wie er gestaltet war. Wer aber hineinschauet in das vollkommene Gesetz der Freiheit, und darin beharrt, derselbige, weil er nicht in vergeßlicher Hörer sondern ein Täter des Werks wird gewesen sein, so wird er selig sein durch sein Tun. So sich Jemand unter euch läßt dünken er sei ein Gottseliger, und hält doch seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, desselben Gottesdienst ist eitel. Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst bei Gott, dem Vater, ist dieser, die Waisen und Witwen in ihrer Drangsal besuchen, und sich von der Welt unbefleckt bewahren. Meine Brüder, habt den Glauben an die Herrlichkeit unsers Herrn Jesu Christi, ohne Ansehen der Person. Denn so in euere Versammlung ein Mann käme mit einem goldenen Ring am Finger, und in einem herrlichen Kleide: es käme aber auch ein Armer in einem unsaubern Kleide, Und ihr auf den seht, der das herrliche Kleid trägt, und zu ihm sprecht: Setze du dich hierher bequemlich; zu dem Armen, aber sprecht: Stehe dort, oder: Setze dich hierher unter meinen Fußschemel: Würdet ihr denn nicht einen Unterschied gemacht haben bei euch, und Richter nach argen Gedanken geworden sein? Hört zu, meine lieben Brüder: Hat nicht Gott die Armen dieser Welt erwählt, daß sie reich würden am Glauben, und Erben des Reichs, welches Er denen verheißen hat, die Ihn liebhaben? Ihr aber habt den Armen verunehrt. Sind nicht die Reichen eben Die, die Gewalt an euch üben, und euch vor Gericht ziehen? Verlästern sie nicht den guten Namen, davon ihr genannt seid. Zwar so ihr das königliche Geset vollendet nach der Schrift, liebe deinen Nächsten als dich selbst, so tut ihr wohl. So ihr aber die Person anseht, so tut ihr Sünde, und werdet gestraft vom Gesetz, als Übertreter. Denn so Jemand das ganze Gesetz halten, in einem Stück aber straucheln würde, der ist schuldig geworden an allen Stücken. Denn der da gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen; Der hat auch gesagt: Du sollst nicht töten. So du nun nicht ehebrichst, tötest aber, so bis du ein Übertreter des Gesetzes geworden. Also redet und also tut, als die da werden durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden. Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über Den gehen, der nicht Barmherzigkeit geübt hat; aber die Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht. Was hilfts, meine Brüder, so Jemand sagt: Er habe den Glauben, und hat doch die Werke nicht? Kann auch dieser Glaube ihn selig machen? So aber ein Bruder oder eine Schwester bloß wären, und Mangel hätten an der täglichen Nahrung, Und Jemand unter euch spräche zu ihnen: Geht hin im Frieden, wärmt euch und sättigt euch, ihr gäbt ihnen aber nicht was zu des Leibes Notdurft dient, was hälfe das? Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, so ist er tot an sich selber. Aber es möchte Jemand sagen: Du hast den Glauben, und ich habe die Werke. Zeige mir deinen Glauben aus deinen Werken, so will ich auch meinen Glauben dir zeigen aus meinen Werken. Du glaubst, daß ein einziger Gott ist. Du tust wohl daran. Die Teufel glauben es auch und zittern. Willst du aber wissen, o du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werk tot sei? Ist nicht Abraham, unser Vater, aus den Werken gerecht gesprochen geworden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Siehst du, daß der Glaube mitgewirkt hat mit seinen Werken, und durch die Werke der Glaube vollkommen geworden ist? Und also ist die Schrift erfüllt worden, die da spricht: Abraham hat Gott geglaubt, und es ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden; und er ist ein Freund Gottes genannt worden. So seht ihr nun, daß der Mensch auß den Werken gerecht wird, und nicht aus dem Glauben allein. Desselben gleichen die Hure Rahab, ist sie nicht aus den Werken gerecht gesprochen geworden, da sie die Boten aufnahm, und ließ sie durch einen andern Weg hinaus? Denn gleich wie der Leib ohne den Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne die Werke tot. Meine Brüder, werdet nicht viele Lehrer, als die ihr wisst, daß wir ein desto schwereres Urteil empfangen werden. Denn wir straucheln allesamt in vielen Dingen. Wer nicht strauchelt in der Rede, der ist ein vollkommener Mann, als welcher auch den ganzen Leib im Zaum halten kann. Siehe, den Pferden legen wir Gebisse in die Mäuler, daß sie uns gehorchen, und lenken ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, ob sie wohl so groß sind und von starken Winden getrieben werden, werden sie doch umgewendet mit einem kleinen Ruder, wohin Dessen Begierde will, der es regiert. Also ist auch die Zunge ein kleines Glied, und erhebt sich doch gewaltiglich. Siehe, ein kleines Feuer, wie einen großen Haufen zündet es an? Also ist auch die Zunge ein Feuer, und eine Welt voll Ungerechtigkeit. Also (sage ich) steht die Zunge unter unsern Gliedern, welche den ganzen Leib befleckt, und zündet den Lauf unsers ganzen Lebens an, und wird angezündet von der Hölle. Denn alle Natur der wilden Tiere, und der Vögel, und der Schlangen, und der Meerestiere wird gezähmt, und ist gezähmt worden von der menschlichen Natur. Aber die Zunge kann kein Mensch zähmen. Sie ist ein unbändiges Übel, voll tötlichen Gifts. Durch sie loben wir Gott, den Vater; und durch sie fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes gemacht sind. Aus eben einem Munde geht Loben und Fluchen. Dieses soll, meine Brüder, nicht also geschehen. Quillt auch ein Brunnen aus eben einem Loch süß und bitter? Kann auch, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven, oder ein Weinstock Feigen tragen? Also kann auch kein Brunnen gesalzenes und süßes Wasser geben. Wer ist weise und verständig unter euch? Der erzeige mit seinem guten Wandel seine Werke in weiser Sanftmut. Habt ihr aber bittern Neid und Zank in euerm Herzen, so rühmt euch nicht, und lügt nicht wider die Wahrheit. Denn dieses ist nicht die Weisheit, die von oben herab kommt, sondern sie ist irdisch, menschlich, ja teuflisch. Denn wo Neid und Zank ist, da ist Zerrüttung und allerlei böse Händel. Die Weisheit aber die von oben herkommt, ist für's erste keusch, danach friedsam, billig, gehorsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und ungleisnerisch. Die Frucht aber der Gerechtigkeit wird gesäet im Frieden, denen, die nach dem Frieden streben. Woher kommt Krieg und Streit unter euch? Kommen sie nicht daher, aus euern Wollüsten, die da streiten in euern Gliedern? Ihr lasst euch gelüsten, und habt doch nichts. Ihr beneidet und mißgönnt, und könnt doch nichts erlangen. Ihr streitet und krieget, und habt doch nichts, darum daß ihr nicht bittet. Ihr bittet, und empfangt doch nichts, darum, daß ihr übel bittet, damit ihr's auf euere Wollüste verwendet. Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, daß die Freundschaft der Welt Gottes Feindschaft ist? Wer nun der Welt Freund sein will, der wird zum Feind Gottes. Oder meint ihr, daß die Schrift umsonst sage: Wird denn der Geist, der in uns wohnt, mit seiner Begierde zum Neide getrieben? Ja er gibt größere Gnade. Sintemal die Schrift sagt: Gott widersteht den Hoffärtigen, den Demütigen aber gibt Er Gnade. So seid nun Gott untertänig. Widersteht dem Teufel, so wird er von euch fliehen. Naht euch zu Gott, so wird Er sich zu euch nahen; reinigt die Hände, ihr Sünder; und macht euere Herzen keusch, ihr Wankelmütiqen. Seid elend, und tragt Leid und weint. Euer Lachen verkehre sich in Leidwesen, und euere Freude in Traurigkeit. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird Er euch erhöhen, Redet nicht einander Übles nach, liebe Brüder. Wer seinem Bruder Übles nachredet, und richtet seinen Bruder, der redet dem Gesetz Übles nach, und richtet das Gesetz. Richtest du aber das Gesetz, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Es ist ein einziger Gesetzgeber, der da selig kann machen und verderben. Wer bist du, der du einen Andern richtest? Nun wohlan, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir gehen in diese Stadt, und wollen ein Jahr da zubringen, und handtieren und gewinnen. Die ihr nicht wisst, was morgen sein wird. (Denn was ist euer Leben? Ein Dampf ist es, der eine kleine Zeit erscheint, danach aber verschwindet er.) Anstatt daß ihr sagen solltet: So der Herr will, und so wir leben, so wollen wir dieses oder jenes tun. Nun aber rühmt ibr euch euers Hochmuts. Aller solcher Ruhm ist böse. Wer nun weiß Gutes zu tun, und tut's nicht, der tut Sünde. Nun wohlan, ihr Reichen, weint und heult über euer Elend, das über euch kommen wird. Denn euer Reichtum ist verfault, und euere Kleider sind von den Schaben gefressen geworden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird zum Zeugnis wider euch sein, und wird euer Fleisch fressen wie ein Feuer. Ihr habt euch Schätze gesammelt auf die letzten Tage. Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euere Äcker geschnitten haben, dessen sie von euch beraubt sind, der schreiet; und das Geschrei der Ernter ist in die Ohren des Herrn Zebaoth eingegangen, Ihr habt zärtlich gelebt auf Erden, und der Wollüste gepflegt; ihr habt euere Herzen gemästet, als auf einen Schlachttag. Ihr habt den Gerechten verurteilt und getötet, wiewohl Er euch nicht widersteht. So seid nun geduldig, liebe Brüder, bis auf die Zukunft des Herrn. Siehe, ein Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der Erde, und ist geduldig darüber, bis er empfange den Frühregen und Spätregen. So seid nun auch ihr geduldig, und befestigt euere Herzen, weil die Zukunft des Herrn herzunaht. Seufzt nicht wider einander, liebe Brüder, auf daß ihr nicht verdammt werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür. Nehmt, meine lieben Brüder, zum Exempel des Leidens und der Geduld die Propheten, die da geredet haben in dem Namen des Herrn. Siehe, wir preisen Die selig, die da Geduld haben. Die Geduld Hiobs habt ihr gehört, und den Ausgang vom Herrn habt ihr gesehen: denn der Herr ist sehr barmherzig, und ein Erbarmer. Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel, noch bei der Erde, noch mit irgend einem andern Schwur. Es sei aber euer Ja, ja; und das Nein, nein, auf daß ihr nicht in's Gericht fallt. Leidet Jemand unter euch, der bete. Ist Jemand gutes Muts, der singe Psalmen. Ist Jemand krank unter euch, der berufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, und lasse sie über ihn beten, und ihn salben mit Öl, in dem Namen des Herrn; So wird das Gebet des Glaubens den Kranken gesund machen, und der Herr wird ihn aufrichten; und so er hat Sünden getan, werden sie ihm vergeben werden. Bekennt Einer dem Andern euere Fehler, und betet für einander, daß ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es inbrünstig ist. Elias war ein Mensch, gleichem Leiden unterworfen wie wir; gleichwohl betete er inbrünstig, daß es nicht regnen sollte, da regnete es nicht auf die Erde drei Jahre und sechs Monate. Danach betete er abermals, da gab der Himmel den Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor. Liebe Brüder, so Jemand unter euch irren würde von der Wahrheit, und Jemand bekehrt ihn, Der soll wissen, daß, wer einen Sünder bekehrt hat von dem Irrtum seines Weges, der wird desselben Seele vom Tode erretten, und wird die Menge der Sünden bedecken. Petrus, ein Apostel Jesu Christi. Den Fremdlingen, die da zerstreut sind in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bitynien, die da erwählt sind, Nach der Vorsehung Gottes des Vaters, durch die Heiligung des Geistes, zum Gehorsam, und zur Besprengung des Bluts Jesu Christi. Gnade und Friede werde euch vermehrt. Gelobt sei Gott, nämlich der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, Zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das bewahrt wird im Himmel für euch, die ihr aus Gottes Kraft durch den Glauben aufbewahrt werdet zur Seligkeit, welche zubereitet ist, daß sie offenbart werde zu der letzten Zeit. Um welcher Ursache willen ihr euch höchstlich freuet, die ihr jetzt eine kleine Zeit, (so es sein soll) traurig gemacht werdet durch maucherlei Versuchungen; Auf daß die Prüfung euers Glaubens, welcher viel köstlicher ist, als das Gold, welches vergeht, und doch durchs Feuer geprüft wird, erfunden werde zu euerm Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird werden Jesus Christus, Welchen ihr, wiewohl ihr Ihn nicht gesehen, doch lieb habt; an welchen ihr, wiewohl ihr Ihn jetzt nicht seht, doch glaubt, und daher euch höchstlich freuet mit unaussprechlicher und herrlicher Freude. Als die ihr davon bringen werdet den Lohn euers Glaubens, nämlich der Seelen Seligkeit. Von welcher Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der Gnade, welche auf euch kommen sollte, geweissagt haben, Und haben geforscht, auf welche und welcherlei Zeit der Geist Christi deutete, der in ihnen war, und zuvor bezeugte die Leiden, die auf Christum kommen würden, und die Herrlichkeiten, die nach denselben folgen würden. Welchen geoffenbart geworden ist, daß sie nicht ihnen selbst, sondern uns zu gute dieselben Dinge verrichteten, welche euch nun verkündigt sind, durch Die, die euch das Evangelium verkündigt haben, durch den heiligen Geist, der vom Himmel gesandt geworden ist, in welche Dinge auch die Engel gelüstet hinein zu schauen. Darum so umgürtet die Lenden euers Gemüts; seid nüchtern, und hofft vollkommen auf die Gnaden, die euch wird gebracht werden, wenn offenbart wird werden Jesus Christus, als gehorsame Kinder, und verharrt nicht in den Lüsten, welche vorhin in euerer Unwissenheit sich erzeigt haben; sondern gleich wie Der, der euch berufen hat, heilig ist, also werdet auch ihr heilig, in allem euerm Wandel. Darum, daß geschrieben steht: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig. Und sintemal ihr Den einen Vater nennt, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeglichen Werk, so führt euern Wandel, so lang ihr hier Einwohner seid, mit Furcht, Als die ihr wisst, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von euerm eitlen Wandel, der euch von den Vätern übergeben ist; Sondern mit dem teuren Blut Christi, als eines ungebrechlichen und unbefleckten Lammes. Der zwar zuvor versehen ist, ehe der Welt Grund gelegt ward, aber geoffenbart zu den letzten Zeiten, um euertwillen, Die ihr durch Ihn glaubt an Gott, der Ihn auferweckt hat von den Toten, und Ihm Herrlichkeit gegeben, also, daß euer Glaube und Hoffnung auf Gott steht. Weil ihr nun euere Seelen gereinigt habt durch den Gehorsam gegen die Wahrheit, durch den Geist, zu ungleißnerischer Bruderliebe, so habt euch unter einander heftig lieb, aus reinem Herzen, als die da wiedergeboren sind, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich durch das lebendige Wort Gottes, das da ewiglich bleibt. Denn alles Fleisch ist wie Gras; und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt, und seine Blume ist abgefallen. Aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit. Dieses ist aber das Wort, welches unter euch als eine fröhliche Botschaft verkündigt worden ist. So legt nun ab alle Bosheit, und allen Betrug und Gleißnerei, und Neid, und alle bösen Nachreden. Und seid begierig nach der unverfälschten Milch des Worts, als die jetztgebornen Kindlein, auf daß ihr durch dieselbe wachset. So ihr anders gekostet habt, daß der Herr freundlich ist. Weil ihr nun zu Ihm gekommen seid, als zu dem lebendigen Stein, (der von den Menschen zwar verworfen ist worden, aber bei Gott ist Er auserwählt und köstlich.) So bauet euch auch ihr, als lebendige Steine, zum geistlichen Hause und zum heiligen Priestertum, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind, durch Jesum Christum. Darum steht auch in der Schrift: Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten köstlichen Eckstein; und wer an Ihn glaubt, der soll mitnichten zu Schanden werden. Euch nun, die ihr glaubt, ist Er köstlich; den Ungehorsamen aber ist dieses gesagt: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden, und ein Stein des Anstossens, und Fels des AÄrgernisses. Nämlich denen die sich stoßen an dem Wort, und nicht gehorchen, dazu sie auch gesetzt sind. Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das eigentümliche Volk, daß ihr verkündigen sollt die Tugenden Dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in sein wunderbares Licht. Die ihr vor Zeiten nicht ein Volk wart, nun aber Gottes Volk seid; denen ehemals nicht Barmherzigkeit wiederfahren war, nun aber ist euch Barmherzigkeit wiederfahren. Ihr Geliebten, ich ermahne euch, als die Fremdlinge und Pilger, daß ihr euch enthaltet von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten. Und einen guten Wandel führt unter den Heiden, auf daß sie, anstatt euch Übles nachzureden, als Übeltätern, sie euch vielmehr nach euern guten Werken beurteilen, und Gott preisen am Tage der Heimsuchung. So seid nun untertan aller menschlichen Ordnung, um des Herrn willen, es sei dem König, als dem Höchsten, Oder den Landpflegern, als denen die von ihm gesandt werden, zur Strafe zwar über die Übeltäter, aber zum Lob den Frommen. Denn also ist der Wille Gottes, daß ihr mit Wohltun den Mund stopft der Unwissenheit der törichten Menschen, Als die Freien, doch nicht, als machtet ihr die Freiheit zur Decke der Bosheit, sondern als die Knechte Gottes. Ehrt Jedermann, Liebt die Brüderschaft. Fürchtet Gott. Ehrt den König. Ihr Knechte, seid untertan mit aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und billigen, sondern auch den störrigen. Denn dieses ist Gnade, so Jemand von wegen des Gewissens zu Gott Denn was wäre das für ein Ruhm, so ihr duldetet, wenn ihr um einer Missetat willen auf die Backen geschlagen würdet? Aber wenn ihr um einer guten Tat willen leidet und erduldet, dieses ist Gnade bei Gott. Denn hierzu seid ihr auch berufen, sintemal auch Christus gelitten hat für euch, und euch ein Vorbild gelassen, auf daß ihr nachfolgt seinen Fußstapfen. Welcher keine Sünde getan hat, ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden worden. Welcher nicht wieder schmähte, da Er geschmäht ward; nicht drohte, da Er litt; sondern überließ es Dem, der da recht richtet. welcher unsere Sünden selbst an seinem Leibe hinauf getragen hat auf das Holz, auf daß wir der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit lebten, durch welches Wunden ihr seid heil geworden. Denn ihr wärt wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof euerer Seelen. Desselben gleichen sollen die Weiber ihren Männern untertan sein, auf daß, so Etliche dem Wort nicht gehorchen, dieselben durch der Weiber Wandel, ohne Wort, gewonnen werden. Wenn sie betrachten werden euern keuschen Wandel in der Furcht. Deren Schmuck soll nicht sein der auswendige mit Haarflechten, und Goldumhängen, oder Kleideranlegen; Sondern der verborgene Mensch des Herzens, der da besteht in der beständigen Fortdauer eines sanftmütigen und stillen Geistes, welcher vor Gott köstlich ist. Denn also haben sich auch vor Zeiten die heiligen Weiber, die ihre Hoffnung auf Gott setzten, geschmückt, indem sie ihren Männern untertan gewesen sind. Wie die Sara dem Abraham gehorsam war, und nannte ihn ihren Herrn, deren Töchter ihr geworden seid, so ihr Gutes tut, und euch nicht fürchtet vor einigem Trotz. Desselben gleichen ihr Männer, wohnt bei ihnen mit Vernunft und gebt dem Weibe, als dem schwächern Geschöpfe, seine Ehre, als die ihr Miterben seid der Gnade des (ewigen) Lebens, auf daß euere Gebete nicht verhindert werden. Endlich aber seid Allesamt gleich gesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, freundlich. Vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Schmähworte mit Schmähworten, sondern dagegen segnet, als die ihr wisst, daß ihr hierzu berufen seid, daß ihr den Segen ererbt. Denn wer das Leben begehrt, und gern gute Tage haben will, der halte seine Zunge im Zaum, daß sie nichts Böses rede; und seine Lefzen, daß sie nicht Betrug reden. Erwende sich vom Bösen und tue Gutes; er suche Friede, und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Gebet. Das Angesicht aber des Herrn ist gerichtet wider Die, die da Böses tun. Und wer ist, der euch Böses tun könne, so ihr dem Guten nachkommt? Und ob ihr schon leiden müßt um Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch aber vor ihrem Trotzen nicht, und lasst euch nicht erschrecken, sondern heiligt Gott den Herrn in euern Herzen. Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung bei Jedermann, der Rechenschaft von euch fordert der Hoffnung, die in euch ist, und dasselbe mit Sanftmut und Furcht. Und behaltet ein gutes Gewissen, auf daß, in so fern sie euch Böses nachreden, als Übeltätern, zu Schanden werden, die so da schmähen euern guten Wandel in Christo. Denn es ist besser, daß, wenn es so Gottes Wille ist, ihr leidet, weil ihr Gutes, als weil ihr Böses tut. Sintemal auch Christus einmal für unsere Sünden gelitten hat, der Gerechte für die Ungerechten, auf daß Er uns zu Gott führte; und ist zwar getötet geworden am Fleisch, aber lebendig gemacht durch den Geist. In welchem Er auch hingegangen ist, und hat gepredigt den Geistern die im Kerker sind; Die vor Zeiten nicht gehorchten, da die Langmut Gottes einmal harrte, in den Zeiten Noahs, da man den Kasten zurüstete, in welchem wenig (das ist, acht) Seelen erhalten geworden sind mitten im Wasser. Dessen Gegenbild auch uns jetzt erhält, nämlich die Taufe; nicht das Abtun der Unsauberkeit am Fleisch, sondern die Frage eines guten Gewissens bei Gott, durch die Auferstehung Jesu Cbristi; Welcher zur Rechten Gottes ist, nachdem Er in den Himmel gefahren, und Ihm untertänig gemacht worden sind die Engel, und die Obrigkeiten, und die Kräfte. Da nun Christus für uns gelitten hat, so waffnet euch auch ihr eben mit demselben Sinn; denn wer am Fleisch gelitten hat, der hat abgelassen von der Sünde; daß er hinfort, was er noch im Fleisch zu leben hat, nicht den Lüsten der Menschen, sondern dem Willen Gottes lebe. Denn es ist genug, daß wir in vergangener Zeit des Lebens den Willen der Heiden vollbracht haben, da wir wandelten in Geilheit, Lüsten, Trunkenheit, Fressen, Saufen und greulichem Götzendienst. Darum wenn ihr nicht mit ihnen lauft zu ihrer ausgelassenen Schwelgerei, so befremdet sie solches, und lästern. welche werden Rechenschaft geben Dem, der bereit ist zu richten die Lebendigen und die Toten. Denn dazu ist auch den Toten das Evangelium verkündigt worden, auf daß sie nach den Menschen zwar gerichtet wurden am Fleisch, aber nach Gott lebten, belangend den Geist. Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge; so seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen aber habt unter einander eine heftige Liebe. Denn die Liebe wird auch die Menge der Sünden bedecken. Seid willfährig einander zu beherbergen, ohne Murren. Und dient einander, ein Jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat; als die guten Ausspender der mannigfachen Gnade Gottes. So Jemand redet, der rede als Gottes Wort. So Jemand dient, der diene als aus dem Vermögen, das Gott darreicht, auf daß in allen Dingen Gott gepriesen werde, durch Jesum Christum, welchem ist Ehre und Gewalt in alle Ewigkeit. Amen. Ihr Geliebten, lasst euch die Leidenshitze, die unter euch ist, (die euch wiederfährt, daß ihr versucht werdet) nicht befremden, als wiederführe euch etwas Fremdes. Sondern freuet euch, daß ihr Gemeinschaft habt an den Leiden Christi; auf daß ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt. Wenn ihr geschmäht werdet von wegen des Namens Christi, so seid ihr selig; denn der Geist der Herrlichkeit, nämlich der Geist Gottes, ruht auf euch. Bei ihnen zwar wird Er verlästert, aber bei euch wird Er gepriesen. Niemand unter euch leide als ein ein Mörder, oder Dieb, oder Übeltäter, oder als Einer, der in ein fremdes Amt greift. So er aber leidet als ein Christ, so schäme er sich nicht; ja er preise Gott in solchem Falle. Denn es ist die Zeit, daß anfange das Gericht an dem Hause Gottes. So aber zuerst an uns, was wird's für ein Ende nehmen mit Denen, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen? Und so der Gerechte kaum erhalten wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen? Darum, die da leiden nach dem Willen Gottes, die sollen Ihn, als dem getreuen Schöpfer, ihre Seelen befehlen, in Übung guter Werke. Die Nettesten so unter euch sind, ermahne ich, der ich bin ein Mitältester und Zeuge der Leiden Christi, der ich auch teilhaftig sein werde der Herrlichkeit, die offenbart werden soll. Weidet die Herde Gottes die bei euch ist, und habt Aufsicht auf dieselbe, nicht gezwungen, sondern williglich; auch nicht um schändlichen Gewinnes willen, sondern mit geneigtem Gemüte. Auch nicht als die über das Erbe des Herrn herrschen, sondern werdet Vorbilder der Herde. So werdet ihr (wenn der Erzhirt erscheinen wird) den unverwelklichen Kranz der Herrlichkeit davonbringen. Desselben gleichen ihr Jungen seid untertan den Alten. Ja Allesamt seid unter einander untertan. Schmückt euch mit der Demut. Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt Er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, auf daß Er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle euere Sorge werft auf Ihn; denn Er sorgt für euch. Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe, und sucht wen er verschlingen möge. Dem widersteht fest im Glauben, dieweil ihr wisst, daß eben dieselben Leiden an euerer Brüderschaft, die in der Welt ist, vollendet werden. Der Gott aber aller Gnaden, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, nachdem wir eine kleine Zeit werden gelitten haben; derselbe wolle euch völlig zurichten, befestigen, stärken, gründen. Demselben sei Ehre und Gewalt in Ewigkeit. Amen. Durch Silvanus, euern getreuen Bruder, (als ich achte) habe ich euch ein wenig geschrieben, zu ermahnen und zu bezeugen, daß dieses die rechte Gnade Gottes ist, darinn ihr steht. Es grüßt euch die miterwählte Gemeinde die zu Babylon ist, und Markus, mein Sohn. Grüßt euch unter einander mit dem Kuß der Liebe. Friede sei mit euch Allen, die ihr in Christo Jesu seid. Amen. Simon Petrus, ein Knecht und Apostel Jesu Christi; Denen die einen gleich teuern Glauben, wie wir, überkommen haben, durch die Gerechtigleit unsers Gottes und unsers Heilandes, nämlich Jesu Christi; Gnade und Friede werde euch vermehrt durch die Erkenntnis Gottes und Jesu unsers Herrn. Nachdem seine göttliche Kraft Alles, was zum Leben und Gottseligkeit dient, uns geschenkt hat durch die Erkenntnis Dessen, der uns berufen hat zur Herrlichkeit und Tugend. Sintemal er uns die allergrößten und teueren Verheißungen geschenkt hat; auf daß ihr durch dieselben teilhaftig werdet der göttlichen Natur, nachdem ihr entflohen seid dem Verderben, welches in der Welt ist durch die Lust. So wendet nun eben hierauf allen euern Fleiß, und tut hinzu zu euerm Glauben die Tugend, zur Tugend aber die Erkenntnis, Zur Erkenntnis aber die Mäßigkeit, zur Mäßigkeit aber die Geduld, zur Geduld aber die Gottseligkeit, Zur Gottseligkeit aber die Bruderliebe, zur Bruderliebe aber die gemeine Liebe. Denn wo diese Dinge bei euch sind, und zwar in reichem Maße, werden sie euch nicht untätig noch unfruchtbar sein lassen bei der Erkenntnis unseres Herrn Jesu Christi. Denn welcher diese Dinge nicht hat, der ist blind, oder sieht undeutlich als der da vergessen hat der Reinigung von seinen ehemals begangenen Sünden. Darum, liebe Brüder, befleißigt euch desto mehr, euern Beruf und Erwählung fest zu machen. Denn so ihr dieses tut, werdet ihr nimmermehr straucheln. Und also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang zu dem ewigen Reiche unsers Herrn und Heilands Jesu Christi. Darum will ich nicht aus der Acht lassen, euch allezeit von diesen Dingen zu erinnern, wiewohl ihr sie wisst und gestärkt seid in der gegenwärtigen Wahrheit. Aber ich achte es für billig, so lange ich in dieser Hütte bin, euch zu erwecken durch Erinnerung. Als der ich weiß, daß ich meine Hütte bald ablegen werde, wie mir denn auch unser Herr Jesus Christus eröffnet hat. Darum will ich jederzeit Fleiß anwenden, daß ihr nach meinem Abschied dieser Dinge euch erinnern mögt. Denn wir sind nicht den klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kund getan haben die Kraft und Zukunft unsers Herrn Jesu Christi; sondern wir haben seine Majestät mit Augen gesehen. Denn Er hat von Gott dem Vater empfangen Ehre und Herrlichkeit, indem eine solche Stimme zu Ihm herabkam von der herrlichen Majestät: Dieser ist mein Sohn, der Geliebte, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehört, da sie vom Himmel herabkam, als wir bei Ihm waren auf dem heiligen Berge. Wir haben aber ein sehr festes prophetisches Wort, und ihr tut wohl, daß ihr darauf Acht habt, als auf ein Licht, das da scheint in einem dunkeln Ort, bis der Tag anbreche, und der Morgenstern anfgehe in euern Herzen. Doch sollt ihr dieses für's Erste wissen, daß keine Weissagung der Schrift eigener Auflegung unterworfen ist. Denn es ist die Weissagung vor Zeiten nicht aus menschlichem Willen hervorgebracht geworden, sondern die heiligen Männer Gottes haben geredet, getrieben vom heiligen Geist. Es waren aber auch falsche Propheten im Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die neben einführen werden verderbliche Sekten; also daß sie auch den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen werden, und werden also über sich selbst führen ein schnelles Verderben. Und Viele werden nachfolgen ihrem Verderben, um welcher willen der Weg der Wahrheit wird verlästert werden. Und durch Geiz mit erdichteten Worten werden sie euch übervorteilen. Aber ihr Urteil ist seit langem nicht müßig, und ihr Verderben schlummert nicht. Denn so Gott der Engel, die gesündigt haben, nicht verschont hat, sondern hat sie in die Hölle gestürzt, und den Ketten der Finsternis übergeben, daß sie zum Gerichte behalten werden, (so wird Er auch ihrer nicht verschonen.) Desgleichen hat Er nicht verschont der alten Welt, sondern bewahrt Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selb acht, als Er die Sündflut über die Welt der Gottlosen führte. Desgleichen hat Er die Städte Sodom und Gomorra zu Asche gemacht, umgekehrt und verdammt; und hat also ein Exempel gesetzt Denen, die gottlos leben würden. Den gerechten Lot aber, welcher ward gekränkt durch den Wandel der Gottlosen, die da schändliche Greuel trieben, hat Er errettet. Denn weil derselbe Gerechte unter ihnen wohnte, quälte er seine gerechte Seele von Tage zu Tage mit ihren ungerechten Werken, beide, durch's Gesicht und Gehör. Der Herr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu erretten; die Ungerechten aber zu behalten bis auf den Tag des Gerichts, daß sie gepeinigt werden. Allermeist aber die, so da wandeln nach dem Fleische, in der unreinen Luft, und die Herrschaft verachten; welche verwegen und eigensinnig sind, und nicht erzittern die Majestäten zu lästern. So doch die Engel, die größere Stärke und Kraft haben, kein lästerndes Urteil wider dieselben bei'm Herrn vorbringen. Diese aber, weil sie als die unvernünftigen Tiere, die durch die Natur getrieben werden, und dazu geboren sind, daß sie gefangen werden und umkommen, solche Dinge lästern, da sie nichts davon wissen, werden sie auch durch ihr Verderben umkommen, und den Lohn der Ungerechtigkeit davon bringen; als die da für Wollust achten das tägliche Wohlleben, und Schandflecken und Gebrechen sind, und treiben Wollust mit ihrem Betrug, indem sie mit euch Mahlzeit halten. Sie haben Augen, die voll Ehebruchs sind, und von der Sünde nicht ablassen; sie locken die unbefestigten Seelen, sie haben ein Herz, das in allerlei Geiz geübt ist, sie sind Kinder des Fluches. Sie haben verlassen den richtigen Weg, und gehen irr, und folgen dem Wege Bileams, des Sohns Beor, nach. Welcher liebte den Lohn der Ungerechtigkeit, hatte aber eine Strafe seiner Übertretung. Sintemal das stumme lastbare Tier mit Menschenstimme redete, und wehrte des Propheten Torheit. Diese sind Brunnen ohne Wasser, und Wolken, die vom Windswirbel umgetrieben werden, welchen das finstere Dunkel in Ewigkeit behalten ist. Denn sie reden aufgeblasene Worte, da nichts dahinter ist; und reizen durch fleischliche Lust und durch Geilheit diejenigen, die wahrhaftig entronnen waren denjenigen, die in Irrtum wandeln. Und verheißen ihnen Freiheit, so doch sie selbst Knechte der Verderbnis sind. Denn von welchem Jemand überwunden ist, Dessen Knecht ist er geworden. Denn wenn sie entflohen sind den Befleckungen der Welt, durch die Erkenntnis des Herrn und Heilands Jesu Christi, und aber wiederum in dieselbe verflochten und überwunden werden, so ist ihnen das Letzte ärger geworden denn das Erste war. Denn es wäre ihnen besser, daß sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hätten, denn daß sie ihn erkannt haben, und sich abkehren von dem heiligen Gebote, das ihnen gegeben ist. Es ist ihnen aber wiederfahren was im wahren Sprichwort gesagt wird: Der Hund hat sich wiedergekehrt zu dem, das er gespien hatte; und die Sau ist nach der Schwemme zurückgekehrt zum Kot, darinn sie sich gewälzt hatte. Dieses ist nun die andere Epistel, die ich euch schreibe, ihr Geliebten; in welchen Episteln ich erwecke durch Erinnerung euern lautern Sinn. Daß ihr gedenkt an die Worte, die zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und an unser Gebot, die wir sind Apostel des Herrn und Heilands. Und wisst das zum Ersten, daß in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln werden. Und werden sagen: Wo ist die Verheißung seiner Zukunft? Denn von dem Tage an, da die Väter entschlafen sind, bleibt es Alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist. Aber mutwillig wollen sie dieses nicht wissen, daß der Himmel vor Zeiten auch war, und die Erde (die aus dem Wasser hervorgekommen ist, und in, Wasser bestand) durch das Wort Gottes. Darum denn die Welt, die damals war, durch das Wasser überschwemmt, und also verderbt worden ist. Der Himmel aber und die Erde, die jetzt sind, werden eben durch dasselbe Wort aufbewahrt und zum Feuer behalten auf den Tag des Gerichts, und des Verderbens der gottlosen Menschen. Dieses Einzige aber sei euch unverhalten, ihr Geliebten, daß ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzieht nicht die Verheißung, wie es Etliche für einen Verzug achten; Sondern Er gebraucht Langmut gegen uns, und will nicht, daß Jemand verloren werde, sondern daß sich Jedermann zur Bekehrung begebe. Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb in der Nacht, an welchem die Himmel vergehen werden mit großem Geräusche; die Elemente aber werden vor Hitze verschmelzen; und die Erde und die Werke die darinn sind werden verbrennen. Weil nun dieses Alles vergehen wird, wie sollt ihr denn beschaffen sein in heiligem Wandel und gottseligen Werken? Indem ihr wartet, und eilt zu der Zukunft des Tages Gottes, an welchem der Himmel vom Feuer vergehen, und die Elemente vor Hitze verschmelzen werden? wir warten aber nach seiner Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde, in welcher Gerechtigkeit wohnt. Darum ihr Geliebten, dieweil ihr auf diese Dinge wartet, so wendet Fleiß an, daß ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden erfunden werdet. Und die Langmut unsers Herrn achtet für euere Seligkeit. Wie auch unser lieber Bruder Paulus, nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat. Wie auch in allen Briefen, da wo er von diesen Dingen redet; unter welchen Dingen etliche schwer zu verstehen sind; welche die ungelehrten und unbeständigen Leute verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrem eigenen Verderben. Ihr nun, meine Geliebten, weil ihr das zuvor wisst, so verwahrt euch, auf daß ihr nicht durch Irrtum der ruchlosen Leute samt ihnen hingerissen werdet, und entfallt aus euerer Beständigkeit. Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unsers Herrn und Heilands Jesu Christi. Demselben sei Ehre, beides, nun und zu ewigen Zeiten. Amen. Das da war von Anfang, das wir gehört haben, das wir gesehen haben, mit unsern Auqen, das wir beschauet haben, vom Worte des Lebens. (Denn das Leben ist offenbart worden; und wir haben es gesehen, und wir zeugen und verkündigen euch dasselbe ewige Leben, welches war bei dem Vater, und ist uns offenbart worden) Was wir nun gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und daß unsere Gemeinschaft sei mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesu Christo. Und dieses schreiben wir euch, auf daß euere Freude vollkommen sei. Dieses aber ist die Verkündigung, die wir von ihm gehört haben, und euch verkündigen: daß Gott ein Licht ist, und in Ihm keine Finsternis ist. So wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit Ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und handeln nicht aufrichtig. So wir aber im Licht wandeln wie Er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft unter einander, und das Blut Jesu Christi seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. So wir sagen, daß wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. So wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er getreu und gerecht, daß Er uns die Sünden vergebe und reinige uns von aller Ungerechtigkeit. So wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kindlein, dies schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündigt. Und so Jemand sündigen würde, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, den Gerechten. Und derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unsern, sondern auch für die Sünden der ganzen Welt. Und hieran merken wir, daß wir Ihn kennen, so wir seine Gebote halten. Wer da sagt: Ich kenne Ihn, und doch seine Gebote nicht hält, der ist ein Lügner, und in Demselben ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in Demselben ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Hieran erkennen wir, daß wir in ihm sind. Wer da sagt, daß er in Ihm bleibe, der soll auch wandeln, gleich wie Er gewandelt hat. Liebe Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern das alte Gebot, welches ihr hattet von Anfang. Dasselbe alte Gebot ist das Wort das ihr gehört habt von Anfang. Und doch schreibe ich euch auch ein neues Gebot; was da wahrhaftig ist in Ihm, das sei auch in euch wahrhaftig; denn die Finsternis ist vergangen, und das wahre Licht scheint jetzt. Wer da sagt er sei im Licht, und gleichwohl seinen Bruder hasst, der ist noch in der Finsternis. - - - Wer aber seinen Bruder hasst der ist in der Finsternis, und wandelt in der Finsternis, und weiß nicht wo er hingeht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat. Ich schreibe euch, liebe Kindlein, dieweil euch die Sünden vergeben sind von wegen seines Namens. Ich schreibe euch, ihr Väter, dieweil ihr Den kennt, der von Anfang ist. Ich schreibe euch, ihr Jünglinge, dieweil ihr den Bösen überwunden habt. Ich schreibe, euch, ihr Knäblein, dieweil ihr den Vater kennt. Ich habe euch geschrieben, ihr Väter, dieweil ihr Den erkannt habt, der von Anfang ist. Ich habe euch geschrieben, ihr Jünglinge, dieweil ihr stark seid, und das Wort Gottes in euch bleibt, und ihr den Bösen überwunden habt. Habt nicht die Welt lieb, noch was in der Welt ist. So Jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles was in der Welt ist, (nämlich die Lust des Fleisches und die Lust der Augen, und der Hochmut des Lebens) ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Die Welt aber vergeht und auch ihre Lust. Wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Kindlein, es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, also sind schon jetzt viele Antichristen geworden, daher erkennen wir, daß jetzt die letzte Stunde ist. Sie sind aus uns ausgegangen, aber sie waren nicht aus uns; denn wo sie aus uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns geblieben. Aber sie sind aus uns ausgegangen, aus daß sie offenbar würden, daß sie nicht alle aus uns sind. Aber ihr habt die Salbung von dem Heiligen, und wisst Alles. Ich habe euch nicht geschrieben, als wüßtet ihr die Wahrheit nicht, sondern weil ihr sie wisst, und auch, daß keine Lüge aus der Wahrheit sei. Wer ist ein Lügner, wenn's nicht Der ist, der da leugnet, daß Jesus sei Christus? Dieser ist der Antichrist, der da leugnet den Vater und den Sohn. Ein Jeglicher, der den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht, Was ihr nun gehört habt von Anfang, das bleibe in euch. So in euch bleibt was ihr von Anfang gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben. Und dieses ist die Verheißung, die Er uns verheißen hat, nämlich das ewige Leben. Dieses habe ich euch geschrieben von Denen die euch verführen. Und die Salbung, die ihr von Ihm empfangen habt, bleibt in euch; und ihr bedürft nicht, daß euch Jemand lehre, sondern wie euch dieselbe Salbung lehrt von allen Stücken (dieselbe aber ist wahrhaftig und lst keine Lüge in ihr), und auch wie sie euch gelehrt hat, so werdet ihr in Ihm bleiben. Und nun, liebe Kindlein, bleibt in Ihm, auf daß, wenn Er wird offenbart werden, wir alsdann Freudigkeit haben, und nicht zu Schanden werden vor Ihm in seiner Zukunft. So ihr wisst, daß Er gerecht ist, so erkennt ihr auch, daß, wer sich der Gerechtigkeit befleißigt, der ist von Ihm geboren. Seht, wie eine so große Liebe uns der Vater gegeben hat, nämlich daß wir Kinder Gottes sollen heißen. Darum kennt uns die Welt nicht, dieweil sie Ihn nicht kennt. Ihr Geliebten, wir sind schon jetzt Kinder Gottes; aber es ist noch nicht offenbart geworden was wir sein werden. Wir wissen aber, daß, wenn es wird offenbart geworden sein, wir Ihm gleich sein werden: denn wir werden Ihn sehen wie Er ist. Und ein Jeglicher, der solche Hoffnung hat zu Ihm, der reinigt sich, gleich wie Er auch rein ist Ein Jeglicher, der sich der Sünde befleißigt, der befleißigt sich auch der Übertretnng des Gesetzes; sintemal die Sünde ist die Übertretung des Gesetzes. Und ihr wisst, daß Er offenbart ist, auf daß Er unsere Sünden wegnehme; und es ist keine Sünde in Ihm. Ein Jeglicher, der in Ihm bleibt, der sündigt nicht; ein Jeglicher, der da sündigt, der hat Ihn nicht gesehen noch erkannt. Ihr Kindlein, lasst euch von Niemanden verführen. Wer sich der Gerechtigkeit befleißigt, der ist gerecht, gleich wie auch Er gerecht ist. Wer sich der Sünde befleißigt, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang. Dazu ist neuoffenbart der Sohn Gottes, daß Er die Werke des Teufels zerstöre, Ein Jeglicher, der aus Gott geboren ist, der befleißigt sich der Sünde nicht, dieweil sein Same in ihm bleibt; ja er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Hieran werden die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar. Ein Jeglicher, der sich der Gerechtigkeit nicht befleißigt, der ist nicht aus Gott, und wer seinen Bruder nicht lieb bat. Denn dieses ist das Gebot, welches ihr gehört habt von Anfang, daß wir uns untereinander lieben sollen. Und nicht tun wie Kain, der von dem Bösen war, und erwürgte seinen Bruder. Warum aber erwürgte er ihn? Dieweil seine Werke böse waren; die Werke aber seines Bruders gerecht. Verwundert euch nicht, meine Brüder, so euch die Welt hasst. Wir wissen, daß wir aus dem Tode in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer den Bruder nicht liebt, der bleibt im Tode. Ein Jeder der seinen Bruder hasst, der ist ein Totschläger. Ihr wisst aber, daß kein Totschläger das ewige Leben in ihm bleibend habe. Hieran haben wir erkannt die Liebe, daß Er sein Leben für uns gelassen hat. Darum sollen auch wir das Leben für die Brüder lassen. Wer aber dieser Welt Güter hat, und sieht seinen Bruder darben, und schließt sein Herz vor ihm zu; wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kindlein, lasst uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. Und hieran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und werden unsere Herzen vor Ihm stillen. Denn so uns unser Herz verdammt, so ist gewiß, daß Gott größer ist denn unser Herz, und erkennt alle Dinge. Ihr Geliebten, so uns unser Herz nicht verdammt, so haben wir Freudigkeit zu Gott. Und was wir bitten, werden wir von Ihm empfangen, dieweil wir seine Gebote halten, und tun was vor Ihm gefällig ist. So ist nun dieses sein Gebot, daß wir glauben an den Namen seines Sohns Jesu Christi, und uns unter einander lieben, wie Er uns ein Gebot gegeben hat. Denn wer seine Gebote hält, der bleibt in Ihm, und Er in ihm. Und hieran erkennen wir, daß Er in uns bleibt, nämlich an dem Geist, den Er uns gegeben hat. Ihr Geliebten, glaubt nicht einem jeglichen Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott seien: denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die Welt. Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: Ein jeglicher Geist, der da bekennt, daß Jesus Christus in's Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott. Dagegen ein jeglicher Geist, der da nicht bekennt, daß Jesus Christus in's Fleisch gekommen ist, der ist nicht aus Gott. Und dieses ist der Geist des Antichrists, von welchem ihr gehört habt, daß er kommen werde, und er ist schon jetzt in der Welt. Liebe Kindlein, ihr seid aus Gott, und habt sie überwunden; denn Der in euch ist, der ist größer als der, der in der Welt ist. Sie sind aus der Welt, darum reden sie aus der Welt, und die Welt hört sie. Wir aber sind aus Gott. Wer Gott erkennt, der hört uns; welcher nicht aus Gott ist, der hört uns nicht. Hieraus erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums. Ihr Geliebten, lasst uns einander lieb haben: denn die Liebe ist aus Gott; und ein Jeglicher, der da lieb hat, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht lieb hat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe. Hierin ist geoffenbart die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch Ihn leben sollen. Hierin steht die Liebe, nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß Er uns geliebt hat, und gesandt hat seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden. Ihr Geliebten, hat uns Gott also geliebt, so sollen auch wir uns unter einander lieben. Niemand hat Gott jemals angeschauet. So wir uns unter einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist erfüllt in uns. Daran erkennen wir, daß wir in Ihm bleiben und Er in uns, daß Er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben es gesehen, und zeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat zum Heiland der Welt. Welcher nun bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er in Gott. Wir aber haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe, darum wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm. Darinn ist die Liebe vollkommen gemacht bei uns, daß wir eine Freudigkeit haben am Tage des Gerichts; dieweil gleich wie Er ist, also auch wir sind in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Denn die Furcht hat Pein; wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe. Lasst uns Ihn lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat. So Jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst gleichwohl seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht? Und dieses Gebot haben wir von Ihm, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe. Ein Jeder der da glaubt, daß Jesus sei Christus, der ist aus Gott geboren. Ein Jeder aber der da liebt Den, der geboren hat, der liebt auch Den, der aus Ihm geboren ist. Daran erkennen wir, daß wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn dieses ist die Liebe Gottes, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn Alles was aus Gott geboren ist, das überwindet die Welt; und dieses ist der Sieg, der die Welt überwindet, nämlich unser Glaube. Wer ist's der die Welt überwindet, ohne der da glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist. Dieser ist's, der da gekommen ist durch Wasser und Blut, nämlich Jesus Christus; nicht durch Wasser allein, sondern durch Wasser und Blut. Auch der Geist ist's, der da zeugt, und der Geist ist die Wahrheit. Denn Drei sind die da zeugen im Himmel, der Vater, das Wort und der heilige Geist; und diese Drei sind Eins. Desgleichen sind Drei die da zeugen auf Erden, der Geist und das Wasser und das Blut, und diese Drei stimmen überein. So wir das Zeugnis der Menschen annehmen, so ist Gottes Zeugnis größer. Denn dieses ist das Zeugnis Gottes, welches Er gezeugt hat von seinem Sohn. Wer da glaubt an den Sohn Gottes, der hat dasselbe Zeugnis in ibm. Wer Gott nicht glaubt, der macht Ihn zum Lügner, weil er nicht glaubt dem Zeugnisse, welches Gott gezeugt hat von seinem Sohn. Dieses aber ist das Zeugnis, daß uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und daß dasselbe Leben in seinem Sohn ist. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Dieses habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes; auf daß ihr wisst, daß ihr das ewige Leben habt, und auf daß ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. Und dieses ist die freudige Zuversicht, die wir zu Ihm haben, daß, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört Er uns. Und so wir wissen daß Er uns hört, was wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitte haben, die wir von ihm gebeten haben. So Jemand sieht seinen Bruder sündigen eine Sünde, die nicht zum Tode gereicht, der bitte, so wird Er ihm das Leben geben, nämlich Denen die da nicht zum Tode sündigen. Es ist eine Sünde zum Tode, für dieselbe sage ich nicht, daß Jemand bitten solle. Alle Ungerechtigkeit ist Sünde; aber es gibt auch Sünde, die nicht zum Tode gereicht. Wir wissen aber, daß ein Jeder der aus Gott geboren ist, der sündigt nicht; sondern wer aus Gott geboren ist, der bewahrt sich; und der Böse tastet ihn nicht an. Wir wissen, daß wir aus Gott sind, und daß die ganze Welt im Bösen liegt. Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist, und hat uns einen Verstand gegeben, daß wir erkennen den Wahrhaftigen, und wir sind in den Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesu Christo. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Liebe Kindlein, hütet euch vor den Götzen. Amen. Der Älteste der auserwählten Frau und ihren Kindern, die ich aufrichtig lieb habe; und nicht allein ich sondern auch Alle die die Wahrheit erkannt haben; Um der Wahrheit willen, die in uns bleibt, und bei uns sein wird in Ewigkeit. Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott dem Vater und dem Herrn Jesu Christo, dem Sohn des Vaters, mit Wahrheit und Liebe, sei mit euch. Ich bin sehr erfreut geworden, daß ich gefunden habe unter deinen Kindern, die aufrichtig wandeln, wie wir denn ein Gebot vom Vater empfangen haben. Und nun bitte ich dich, Frau, (nicht als schriebe ich dir ein neues Gebot, sondern das welches wir gehabt haben von Anfang,) daß wir uns unter einander lieben. Dieses ist aber die Liebe, daß wir wandeln nach seinen Geboten. Dieses ist das Gebot, wie ihr gehört habt von Anfang, daß ihr in demselben wandelt. Denn viele Verführer sind in die Welt gekommen, die nicht bekennen, baß Jesus Christus in's Fleisch gekommen sei. Ein solcher ist der Verführer und der Antichrist. Seht euch vor, daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern daß wir vollen Lohn empfangen. Ein Jeder der da übertritt und nicht bleibt in der Lehre Christi, der hat Gott nicht. Wer in der Lehre bleibt, derselbe hat Beide, den Vater und den Sohn. So Jemand zu euch kommt, und diese Lehre nicht bringt, den nehmt nicht in's Haus auf, und grüßt ihn auch nicht. Denn wer ihn grüßt, der macht sich teilhaftig seiner bösen Werke. Ich hatte euch noch viel zu schreiben; aber ich wollte nicht durch Papier und Tinte, sondern ich hoffe zu euch zu kommen, und mündlich mit euch zu reden, auf daß unsere Freude vollkommen sei. Es grüßen dich die Kinder deiner Schwester, der Auserwählten. Amen. Der Älteste Gajo, dem Geliebten, den ich aufrichtig lieb habe. Mein Geliebter, vor allen Dingen wünsche ich, daß dir's wohlgehe, und daß du gesund seiest, gleich wie es denn deiner Seele wohlgeht. Denn ich bin sehr erfreut geworden, daß etliche Brüder kamen, und zeugten von deiner Aufrichtigkeit, wie du denn aufrichtig wandelst. Ich habe keine größere Freude, denn diese, wenn ich höre, daß meine Kinder aufrichtig wandeln. Mein Geliebter, du tust treulich was du tust an den Brüdern und an den Fremdlingen; Welche von deiner Liebe gezeugt haben vor der Gemeinde; und du wirst wohl daran tun, wenn du sie begleiten wirst, wie es sich vor Gott gebührt. Denn um seines Namens willen sind sie ausgezogen, und haben von den Heiden nichts genommen. So sollen nun wir Solche aufnehmen, auf daß wir der Wahrheit Mitarbeiter werden. Ich habe der Gemeinde geschrieden, aber Diotrephes, der den Vorzug unter ihnen haben will, nimmt uns nicht an. Darum, wenn ich komme, will ich ihn erinnern an seine Werke, die er tut, indem er mit bösen Worten leichtsinnig über uns urteilt, und laßt ihm an diesem nicht genügen, sondern er selbst nimmt die Brüder nicht an, und wehrt Denen, die es tun wollen, und stößt sie aus der Gemeinde. Mein Geliebter folge nicht dem Bösen nach, sondern dem Guten. Wer Gutes tut, der ist aus Gott; wer aber Böses tut, der hat Gott nicht gesehen, Demetrius hat Zeugnis von Jedermann, und von der Wahrheit selbst, und auch wir zeugen, und ihr wisst, daß unser Zeugnis wahr ist. Ich hätte noch viel zu schreiben, aber ich wollte nicht mit Tinte und Feder dir schreiben. Ich hoffe aber dich bald zu sehen, so wollen wir mündlich mit einander reden. Friede sei mit dir. Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen. Judas, ein Knecht Jesu Christi, und ein Bruder des Jakobus. Den Berufenen, die durch Gott den Vater geheiligt sind, und Jesu Christo bewahrt werden. Barmherzigkeit und Frieden und Liebe werde euch vermehrt. Ihr Geliebten, nachdem ich allen Fleiß anwandte euch zu schreiben von dem gemeinen Heil, fand ich nötig, euch also zu schreiben, daß ich euch ermahnte zu kämpfen ob dem Glauben, der einmal den Heiligen übergeben ist. Denn es sind etliche Menschen neben eingeschlichen, welche vorlängst zuvor aufgeschrieben sind zu diesem Urteil; die sind gottlos, und mißbrauchen die Gnade unseres Gottes zur Ausgelassenheit, und verleugnen Gott den einzigen Herrscher, und unsern Herrn Jesum Christum. Ich will euch aber erinnern, als die ihr einmal dieses wisst, daß der Herr, nachdem Er das Volk aus Ägyptenland errettet hatte, hat Er gleichwohl danach umgebracht die da nicht glaubten. Desgleichen die Engel, die ihren Ursprung nicht bewahrt, sondern ihre Behausung verlassen haben, hat Er behalten zum Gerichte des großen Tages mit ewigen Banden unter dem Dunkeln. Wie auch Sodom und Gomorra und die umliegend« Städte, die gleicher Weise, wie diese, Hurerei getrieben haben, und nach einem andern Fleisch gegangen sind, zum Exempel gesetzt sind, und tragen des ewigen Feuers Pein. Zwar eben also auch diese, die in ihrer Träumerei das Fleisch beflecken, die Herrschaft aber verachten und die Majestäten lästern. Michael aber der Erzengel, da er mit dem Teufel zankte, und sich mit ihm unterredete von dem Leibe Moses, war er nicht so kühn, daß er ein lästerndes Urteil wider ihn vorbrächte, sondern sprach: Der Herr schelte dich. Diese aber lästern die Dinge, die sie nicht wissen: Was sie aber natürlich erkennen, wie die unvernünftigen Tiere, dadurch verderben sie sich. Wehe ihnen, denn sie gehen den Weg des Kain, und werden hingerissen durch die Verführung des Lohns, wie Bileam, und kommen um durch ihre Widersetzlichkeit, wie Korah. Diese sind in euern Liebesmahlen Schandflecken, indem sie mit euch Mahlzeit hatten und ohne Scheu sich selbst weiden. Sie sind Wolken ohne Wasser, welche von den Winden umgetrieben werden; sie sind faule, unfruchtbare, zweimal erstorbene und ausgewurzelte Bäume. Sie sind ungestüme Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen; sie sind irrende Sterne, welchen das finstere Dunkel in Ewigkeit behalten ist. Es hat aber auch von Solchen geweissagt Henoch, der Siebente nach Adam, und gesprochen: Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle Menschen, und zu strafen alle ihre Gottlosen um alle ihre gottlosen Werke, damit sie gottlos gelebt haben, und um alles das Harte, das die gottlosen Sünder wider Ihn geredet haben. Diese murren und klagen über ihren Zustand, die nach ihren Lüsten wandeln; und ihr Mund redet aufgeblasene Worte, und sie achten auf die Person um ihres Nutzens willen. Ihr aber, meine Geliebten, erinnert euch der Worte, die zuvor gesagt sind von den Aposteln unsers Herrn Jesu Christi, Daß sie euch gesagt haben, daß zu der letzten Zeit werden Spötter sein, die nach ihren gottlosen Lüsten wandeln werden. Diese sind Solche, die sich absondern; Fleischliche, die den Geist nicht haben. Ihr aber, meine Geliebten, erbauet euch auf euern allerheiligsten Glauben, durch den heiligen Geist, und betet, Und bewahrt euch in der Liebe Gottes, und wartet auf die Barmherzigkeit unsers Herrn Jesu Christi, zum ewigen Leben. Und machet einen Unterschied, so daß ihr euch Etlicher erbarmt. Etliche aber durch Schrecken rettet, und reißt sie aus dem Feuer; und hasst auch den Rock, der vom Fleisch befleckt ist. Dem aber, der euch kann behüten, daß ihr ohne Anstoß bleibt, und stellen vor das Angesicht seiner Herrlichkeit, unsträflich mit Freuden, Dem allein weisen Gott, unserm Heiland, sei Ehre und Majestät, Kraft und Macht, beides, nun und in alle Ewigkeit. Amen. Dieses ist die Offenbarung Jesu Christi, die Ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen die Dinge, welche bald geschehen sollen; und Er hat sie durch seinen Engel gesandt, und angezeigt seinem Knecht Johannes. Welcher bezeugt hat das Wort Gottes, und das Zeugnis von Jesu Christo, und Alles was er gesehen hat. Selig ist der da liest, und selig sind die da hören die Worte dieser Weissagung, und bewahren was in derselbigen geschrieben ist; denn die Zeit ist nabe. Johannes, den sieben Gemeinden, die in Asien sind. Gnade sei mit euch, und Frieden von Dem, der da ist, und der da war, und der da kommt; und von den sieben Geistern, die vor seinem Stuhle sind. Und von Jesu Christo, welcher ist der getreue Zeuge, der Erstgeborne von den Toten, und der Fürst der Könige auf Erden; der uns geliebt hat, und uns gewaschen hat von unsern Sünden mit seinem Blut. Und hat uns zu Königen und Priestern gemacht Gott, nämlich seinem Vater. Demselbigen sei Ehre und Gewalt in alle Ewigkeit. Amen. Siehe, Er kommt mit den Wolken; und es werden Ihn sehen alle Augen, auch diejenigen, die Ihn durchstochen haben; und es werden über Ihm wehklagen alle Stämme der Erde; ja, Amen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, spricht der Herr, der da ist und der da war, und der da kommt, der Allmächtige. Ich Johannes, der ich auch euer Bruder und Mitgenosse bin an der Drangsal, und am Reich, und an der Geduld Jesu Christi, war auf der Insel, die da Pathmos heißt, von wegen des Zeugnisses von Jesu Christo. Und ich ward im Geist entzückt an des Herrn Tag. Und ich hörte hinter mir eine starke Stimme, als einer Posaune. Die sprach: Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte. Und was du siehst, das schreibe in ein Buch, und sende es zu den Gemeinden, die in Asien sind; nämlich gen Ephesus, und gen Smyrna, und gen Pergamus, und gen Thyatira, und gen Sardes, und gen Philadelphia, und gen Laodizäa. Und ich wandte mich um, zu sehen die Stimme, die mit mir geredet hatte. Und als ich mich umgewandt hatte, sah ich sieben goldene Leuchter. Und mitten unter den sieben Leuchtern Einen, der war einem Menschensohn gleich: der war angetan mit einem Talar, und umgürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt aber und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, als der Schnee; und seine Augen waren wie eine Feuerflamme. Und seine Füße gleich wie glänzendes Erz, als glühten sie in einem Ofen, und seine Stimme wie das Rauschen großer Wasser. Und Er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand; und aus seinem Munde heraus ging ein scharfes zweischneidiges Schwert; und sein Augesicht war, als wenn die Sonne scheint in ihrer Kraft. Und als ich Ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie ein Toter. Da legte Er seine rechte Hand auf mich, und sprach zu mir: Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte. Und der Lebendige. Ich war zwar tot, aber siehe, ich bin lebendig in alle Ewigkeit, Amen. Und ich habe die Schlüssel der Hölle und des Todes. Schreibe was du siehst, nämlich Beides, was da ist und was hernach geschehen wird. Schreibe das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand und der sieben goldenen Leuchter. Die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden; und die sieben Leuchter, die du gesehen hast, sind die sieben Gemeinden. Dem Engel der Gemeinde zu Ephesus schreibe: Dieses sagt Der, der da hält die sieben Sterne in seiner rechten Hand, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern. Ich weiß deine Werke, und deine Arbeit, und deine Geduld, und daß du die Bösen nicht tragen kannst: denn du hast versucht Diejenigen, die da sagen sie seien Apostel, und sind's nicht; und hast sie Lügner erfunden. Und du hast eine Last getragen, und hast Geduld; und hast um meines Namens willen gearbeitet, und bist nicht müde geworden. Aber ich habe etwas wider dich, nämlich daß du deine erste Liebe verlassen hast. So gedenke nun, wovon du gefallen bist, und bekehre dich, und the die ersten Werke; wo nicht, so werde ich bald wider dich kommen, und deinen Leuchter wegstoßen von seinem Orte, wo du dich nicht bekehren wirst. Aber dieses hast du, daß du die Werke der Nikolaiten hasst, welche auch ich hasse. Wer Ohren hat der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer überwindet dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher mitten im Paradiese Gottes ist. Dem Engel aber der Gemeinde zu Smyrna schreibe: Dieses sagt der Erste und der Letzte; welcher tot gewesen war, aber er ist wieder lebendig geworden, Ich weiß deine Werke, und deine Drangsal, und deine Armut, (du bist aber reich,) und die Lästerung von Denen, die da sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern sind des Satans Synagoge. Fürchte dich vor der Dinge keinem, die du leiden wirst. Siehe, der Teufel wird Etliche von euch in's Gefängnis werfen, auf daß ihr versucht werdet; und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir den Kranz des Lebens geben. Wer Ohren hat der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem andern Tod. Dem Engel aber der Gemeinde zu Pergamus schreibe: Dieses sagt Der, der da hat das scharfe zweischneidige Schwert. Ich weiß deine Werke, und wo du wohnst, nämlich da des Satans Stuhl ist, denn du hältst an meinem Namen, und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in welchen Antipas, mein getreuer Zeuge, gelebt hat, welcher getötet geworden ist bei euch, da der Satan wohnt. Aber ich habe etliche wenige Stücke wider dich, nämlich, daß du daselbst hast, die an der Lehre Bileams halten, welcher den Balak gelehrt hat, zur Sünde zu reizen die Kinder Israels, Also hast du auch die an der Lehre der Nikolaiten halten; das hasse ich. Bekehre dich. Wo nicht, so werde ich bald wider dich kommen, und mit ihnen kriegen durch das Schwert meines Mundes. Wer Ohren hat der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem verborgenen Manna; und will ihm geben einen weißen Stein, und auf dem Stein einen neuen Namen geschrieben, welchen Niemand kennt, denn allein der ihn empfängt. Dem Engel aber der Gemeinde zu Thyatira schreibe: Dieses sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme, und dessen Füße gleich sind dem glänzenden Erz. Ich weiß deine Werke, und deine Liebe, und deinen Dienst, und deinen Glauben, und deine Geduld, und daß deine letzten Werke noch besser sind als die ersten waren. Aber ich habe etliche wenige Stücke wider dich, daß du das Weib Isabel, die da spricht, sie sei eine Prophetin, lässt lehren, und meine Knechte verführen, daß sie Hurerei treiben, und Götzenopfer essen. Und ich habe ihr Zeit gegeben, daß sie sich bekehrte und abließe von ihrer Hurerei: aber sie hat sich nicht bekehrt. Siehe, ich werfe sie in ein Bett, und die mit ihr die Ehe brechen in große Drangsal, wo sie sich nicht bekehren und ablassen von ihren Werken. Und ihre Kinder will ich zu Tode schlagen. Also werden alle Gemeinden erkennen, daß ich Der bin, der die Nieren und Herzen erforscht; und ich werde geben einem Jeden unter euch nach euern Werken. Euch aber, den Übrigen, die ihr zu Thyatira seid, wie viele Ihrer diese Lehre nicht haben, und welche die Tiefen des Satans (wie sie reden) nicht erkannt haben: denselben sage ich, ich will keine andere Last auf euch werfen. Doch was ihr habt, das haltet, bis ich komme. Denn wer da überwindet und bewahrt meine Werke bis an's Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden. Und er soll sie weiden mit einer eisernen Rute, und sie sollen gleich wie eines Hafners Geschirr zermalmt werden; wie auch ich von meinem Vater empfangen habe. Und ich will ihm geben den Morgenstern. Wer Ohren hat der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem Engel aber der Gemeinde zu Sardes schreibe: Dieses sagt der die sieben Geister Gottes hat, und die sieben Sterne. Ich weiß deine Werke, daß du den Namen hast, du lebst, und bist doch tot. Sei wacker, und stärke das Übliche, das sterben will; denn ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor Gott. So gedenke nun was du empfangen und gehört hast, und bewahre es und bekehre dich. So du aber nicht wachen wirst, werde ich über dich kommen wie ein Dieb; und du wirst gar nicht wissen mögen, um welche Stunde ich über dich kommen werde. Doch hast du etliche wenige Namen auch zu Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; darum werden sie mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind's wert. Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern angetan werden; und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buche des Lebens; sondern ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater, und vor seinen Engeln. Wer Ohren hat der hört, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem Engel aber der Gemeinde zu Philadelphia schreibe: Dieses sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids; der da auftut und Niemand schließt zu; der auch zuschließt und niemand tut auf. Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe dir vorgestellt eine offene Tür, und Niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft, und hast dennoch mein Wort bewahrt, und hast meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich will Etliche geben aus des Satans Synagoge, nämlich aus Denen die da sagen sie seien Juden, und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich will machen, daß sie kommen werden und anbeten vor deinen Füßen, und erkennen, daß ich dich lieb habe. Dieweil du bewahrt hast meine Worte der Geduld, so will auch ich dich bewahren und erretten aus der Stunde der Versuchung, die da kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen die da wohnen auf Erden. Siehe, ich komme bald. Halte was du hast, daß Niemand deinen Kranz nehme. Wer überwindet, den will ich machen zu einem Pfeiler in dem Tempel meines Gottes; und er soll nicht mehr herausgehen. Und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, der neuen Stadt Jerusalem, die vom Himmel hernieder kommt von meinem Gott, und meinen Namen, den Neuen. Wer Ohren hat der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem Engel aber der Gemeinde zu Laodizäa schreibe: Dieses sagt der Amen, der getreue und wahrhaftige Zeuge, der Ursprung der Schöpfung Gottes. Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach daß du kalt oder warm wärest! Also nun weil du lau bist, und weder kalt noch warm, so werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Denn du sprichst: Ich bin reich, und bin reich geworden, und bedarf nichts; und weißt nicht, daß du elend und jämmerlich, und arm, und blind und nackend bist. Ich rate dir, daß du Gold von mir kaufst, welches mit Feuer durchläutert ist, auf daß du reich werdest; und weiße Kleider, daß du dich anziehst, und nicht offenbart werde die Schande deiner Blöße; und salbe deine Augen mit Augensalbe, auf daß du sehen mögest. welche ich lieb habe die strafe und züchtige ich. So sei nun eifrig und bekehre dich. Siehe, ich stehe vor der Tür, und klopfe an. So Jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun wird, zu dem werde ich eingehen und mit ihm zu Nacht essen und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben mit mir auf meinem Stuhle zu sitzen, wie ich auch überwunden babe, und habe mich gesetzt zu meinem Vater auf seinen Stuhl. Wer Ohren hat der höre, was der Geist zu den Gemeinden sagt. Danach sah ich, und siehe, da war eine Tür im Himmel aufgetan; und die erste Stimme, die ich gehört hatte mit mir reden, wie eine Posaune, die sprach: Steige herauf so will ich dir zeigen, was hernach geschehen soll. Und alsbald ward ich im Geist entzückt; und siehe, da stand ein Stuhl im Himmel, und auf dem Stuhle saß Einer. Und der da saß, war gleich anzusehen wie der Stein Jaspis und Sardis; und es war ein Regenbogen rings um den Stuhl, gleich anzusehen wie ein Smaragd. Und rings um den Stuhl waren vier und zwanzig Stühle; und auf denselben Stühlen sah ich die vier und zwanzig Ältesten sitzen, mit weißen Kleidern angetan; und sie hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen. Und von dem Stuhle gingen aus Blitz und Donner und Stimmen; und sieben feurige Fackeln brannten vor dem Stuhle, welches sind die sieben Geister Gottes. Und vor dem Stuhle war ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall; und zwischen dem Stuhl und den Stühlen die um den Stuhl waren, waren vier Tiere, voll Augen, vorne und hinten. Und das erste Tier war gleich einem Löwen; das andere Tier aber gleich einem Kalbe; das dritte Tier aber hatte ein Antlitz wie ein Mensch; das vierte Tier aber war gleich einem fliegenden Adler. Und ein jedes der vier Tiere hatte, sechs Flügel rings umher, und waren inwendig voll Augen; und hatten keine Ruhe Tag und Nacht, und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der allmächtige Gott, der da war, und der da ist, und der da kommt. Und da die Tiere gaben Preis und Ehre und Dank, Dem der auf dem Stuhle saß, der da lebt in alle Ewigkeit, Da fielen die vier und zwanzig Ältesten nieder vor Dem, der auf dem Stuhle saß, und beteten an Den der da lebt in alle Ewigkeit; und warfen ihre Kronen vor den Stuhl und sprachen: Herr Du bist würdig zu empfangen den Preis und die Ehre und die Kraft; denn Du hast alle Dinge erschaffen, und durch Deinen Willen sind sie, und sind erschaffen. Danach sah ich in der rechten Hand Dessen, der auf dem Stuhle saß, ein Buch, beschrieben inwendig und auswendig, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel welcher ausrief mit lauter Stimme: Wer ist würdig das Buch aufzutun, und seine Siegel aufzulösen? Aber Niemand weder im Himmel, noch auf Erden, noch unter der Erde, konnte das Buch auftun, noch darein seben. Da weinte ich sehr, daß Niemand war würdig erfunden geworden, das Buch aufzutun und zu lesen, noch darein zu sehen. Und einer von den Ältesten sprach zu mir: Weine nicht, denn siebe, es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Stamme Juda, die Wurzel Davids, daß Er auftue das Buch, und auflöse seine sieben Siegel. Und ich sah, und siehe, zwischen dem Stuhl und den vier Tieren, und mitten unter den Ältesten, stand ein Lamm, als wäre es erwürgt, und hatte sieben Hörner, und sieben Augen; welches sind die sieben Geister Gottts, die da gesandt sind in alle Lande. Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand Dessen, der auf dem Stuhle saß. Und da es das Buch nahm, da fielen die vier Tiere und die vier und zwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme; und hatten ein Jeglicher Harfen, und goldene Schalen voll Rauchwerks, welches sind die Gebete der Heiligen. Und sie sangen ein neues Lied, und sprachen: Du bist würdig zu empfangen das Buch, und aufzutun seine Siegel: denn Du bist erwürgt, und hast uns unserm Gott erkauft mit Deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen. Und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und Wir werden regieren auf Erden. Und ich sah, und hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Stuhl und um die Tiere und um die Ältesten her, und ihre Zahl war zehntausend mal Zehntausend und tausend mal Tausend. Und sie sprachen mit starker Stimme: Das Lamm, das erwürgt ist, ist würdig zu empfangen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lob. Und alle Geschöpfe im Himmel und auf Erden und unter der Erde und im Meer und Alles was darinn ist, hörte ich sagen: Dem der auf dem Stuhle sitzt, und dem Lamme gebührt das Lob und die Ehre und die Herrlichkeit und die Gewalt in alle Ewigkeit. Und die vier Tiere sprachen: Amen. Und die vier und zwanzig Ältesten fielen nieder, und beteten an Den, der da lebt in alle Ewigkeit. Danach sah ich, daß das Lamm eines von den Siegeln aufgetan hatte. Und ich hörte eines aus den vier Tieren sagen, als einen Donnerschall: Komm, und siehe zu! Und ich sah, und siehe, da war ein weißes Pferd, und Der darauf saß, hatte einen Bogen: und ihm ward eine Krone gegeben, und er zog aus zu siegen und immer wieder zu siegen. Und da es das zweite Siegel aufgetan hatte, hörte ich das zweite Tier sagen: Komm, und siehe zu! Und es ging heraus ein anderes Pferd, das war feuerrot; und Dem, der darauf saß, ward gegeben, den Frieden zu nehmen von der Erde, und daß sie sich unter einander erwürgten; und ihm ward ein großes Schwert gegeben. Und da es das dritte Siegel aufgetan hatte, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm, und siehe zu! Und ich sah, und siehe, da war ein schwarzes Pferd, und Der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme mitten unter den vier Tieren sagen: Ein Mäßlein Weizen wird verkauft werden um einen Denar, und drei Mäßlein Gersten um einen Denar; aber das Öl und den Wein beschädige nicht Und da es das vierte Siegel aufgetan hatte, hörte ich die Stimme des vierten Tieres sagen: Komm, und siehe zu! Und ich sah, und siehe, da war ein falbes Pferd; und Der darauf saß, dessen Name hieß der Tod; und das Grab folgte ihm nach. Und ihnen ward Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, denselben zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit dem Tod, und durch die wilden Tiere auf Erden. Und da es das fünfte Siegel aufgetan hatte, sah ich unter dem Altar die Seelen Derer, die erwürgt geworden waren um des Wortes Gottes willen, und um des Zeugnisses willen, darob sie hielten. Und sie schrien mit starker Stimme und sprachen: Herr, Du Heiliger und Wahrhaftiger! wie lange richtest Du nicht, und rächst unser Blut, also daß Du es forderst von Denen, die auf Erden wohnen? Und ihrer Jeglichem ward gegeben ein langer weißer Rock, und ward zu ihnen gesagt; daß sie noch eine kleine Zeit ruhten, bis daß vollends dazu kämen ihre Mitknechte und ihre Brüder, die auch noch sollten umgebracht werden, gleich wie sie. Danach sah ich, da es das sechste Siegel anfgetan hatte, und siehe, da ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward wie Blut. Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleich wie ein Feigenbaum seine unzeitigen Feigen abwirft, wenn er von einem großen Winde geschüttelt wird. Und der Himmel entwich, wie ein Buch das eingewickelt wird; und alle Berge und Inseln wurden bewegt aus ihren Orten. Und die Könige auf Erden und die Fürsten und die Reichen und die Hauptleute und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in die Klüfte und in die Felsen der Berge. Und sprachen zu den Bergen und den Felsen: Fallt auf uns, und verbergt uns vor dem Angesicht Dessen, der auf dem Stuhle sitzt, und vor dem Zorne des Lammes. Denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns; und wer kann bestehen? Und danach sah ich vier Engel stehen an den vier Weltgegenden, die hielten die vier Winde der Erde, auf daß kein Wind über die Erde bliese, noch über das Meer, noch über einen Baum. Und ich sah einen andern Engel aufsteigen von der Sonne Aufgang, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes; und er schrie mit starker Stimme zu den vier Engeln, welchen gegeben war zu beschädigen die Erde und das Meer. Und er sprach: Beschädiget die Erde nicht, noch das Meer, noch die Bäume; bis daß wir werden versiegelt haben die Knechte unsers Gottes an ihren Stirnen, Und ich hörte die Zahl Derer die versiegelt waren geworden: Hundert und vier und vierzig Tausend waren versiegelt geworden aus allen Stämmen der Kinder Israels. Aus dem Stamme Juda Zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamme Ruben Zwölftausend versiegelt. AnS dem Stamme Gad Zwölftausend versiegelt. Ans dem Stamme Asser Zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamme Naphtali Zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamme Manasse Zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamme Simeon Zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamme Levi Zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamme Isaschar Zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamme Zabulon Zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamme Joseph Zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamme Benjamin Zwölftausend versiegelt. Danach sah ich, und siehe, da war eine große Schar, welche Niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Stämmen und Völkern und Sprachen, vor dem Stuhle stehend und vor dem Lamme, angetan mit weißen langen Röcken; und es waren Palmenzweige in ihren Händen. Und sie schrien mit starker Stimme und sprachen: Das Heil gebührt Dem, der auf dem Stuhle sitzt, unserm Gott, und dem Lamm. Und alle Engel standen um den Stuhl und um die Ältesten und um die vier Tiere her, und fielen vor dem Stuhle auf ihr Angesicht und beteten Gott an, Und sprachen: Amen. Lob und Preis und Weisheit und Danksagung und Ehre und Kraft und Stärke gebührt unserm Gott, in alle Ewigkeit. Amen. Und es antwortete der Ältesten einer, und sprach zu mir: Wer sind Diese, die da angetan sind mit den weißen langen Röcken, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die da gekommen sind aus der großen Drangsal, und sie haben ihre langen Röcke gewaschen und haben ihre langen Röcke weiß gemacht mit dem Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Stuhle Gottes und dienen Ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und Der auf dem Stuhle sitzt, wird sie als eine Hütte überschatten. Es wird sie nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgend eine Hitze. Denn das Lamm, das zwischen dem Stuhle und uns steht, wird sie weiden, und wird sie leiten zu lebendigen Wasserbrunnen; und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen. Und da es das siebente Siegel aufgetan hatte, ward eine Stille in dem Himmel bei einer halben Stunde lang. Und ich sah die sieben Engel, welche vor Gott standen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und hatte eine goldene Rauchpfanne; und ihm ward viel Rauchwerk gegeben, auf daß er es legte mit den Gebeten aller Heiligen auf den goldenen Altar, der vor dem Stuhle stand. Und der Rauch des Rauchwerks mit den Gebeten der Heiligen stieg binauf von der Hand des Engels vor Gott. Und der Engel nahm die Rauchpfanne und füllte sie vom Feuer des Altars und schüttete es auf die Erde. Da geschahen Stimmen und Donnerschläge und Blitze und Erdbeben. Und die sieben Engel hielten die sieben Posaunen und hatten sich gerüstet daß sie posaunten. Und der erste Engel posaunte: Da ward ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und ward geworfen auf die Erde; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, desgleichen alles grüne Gras verbrannte. Danach posaunte der andere Engel: Da ward Etwas, wie ein großer Berg, mit Feuer brennend, in's Meer geworfen; und der dritte Teil des Meeres ward Blut. Und der dritte Teil der lebendigen Kreaturen im Meere starb, und der dritte Teil der Schiffe ward verderbt. Danach posaunte der dritte Engel: Da fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel, und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und über die Wasserbrunnen. Der Name aber desselbigen Sternes heißt Wermut. Also ward der dritte Teil der Wasser zu Wermut; und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden. Danach posaunte der vierte Engel: Und es ward geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Monds und der dritte Teil der Sterne, also daß ihr dritter Teil verfinstert ward: und der Tag den dritten Teil nicht helle war, und die Nacht desselben gleichen. Und ich sah, und hörte einen Engel fliegen mitten durch den Himmel und sagen mit starker Stimme: Wehe, wehe, wehe Denen die auf Erden wohnen, wegen der andern Stimmen der Posaunen der drei Engel, die noch posaunen werden. Danach posaunte der fünfte Engel: Und ich sah einen Stern, der gefallen war vom Himmel auf die Erde; und ihm war gegeben geworden der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds, Und er tat den Brunnen des Abgrundes auf, da ging ein Rauch auf aus dem Brunnen, wie ein Rauch eines großen Ofens; und es ward verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauche des Brunnens. Und aus dem Rauche kamen Heuschrecken heraus auf die Erde, und ihnen ward Macht gegeben wie die Erdskorpionen Macht haben. Aber es ward zu ihnen gesagt, daß sie nicht beschädigten das Gras auf Erden, noch einiges Kraut, noch einen Baum; sondern allein die Menscheu, die nicht haben das Siegel Gottes an ihren Stirnen. Und es ward ihnen Macht gegeben, daß sie dieselben nicht töteten, sondern daß sie gequält würden fünf Monate lang; und ihre Qual war, wie eine Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen gestochen hat. Darum werden in denselben Tagen die Menschen den Tod suchen, aber sie werden ihn nicht finden; und werden begehren zu sterben, aber der Tod wird von ihnen fliehen. Die Heuschrecken aber waren gleich den Rossen, die zum Streite bereit sind, und auf ihren Köpfen waren gleichsam Kronen, dem Gold gleich, und ihre Angesichter waren wie der Menschen Angesichter. Und sie hatten Haare wie Weiberhaare, und ihre Zähne waren wie der Löwen Zähne. Und hatten Panzer, wie eiserne Panzer; und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln der Wagen, wenn viele Rosse zum Streite laufen. Und sie hatten Schwänze gleich den Skorpionen, und es waren Stachel an ihren Schwänzen, und ibre Macht war, zu beschädigen die Menschen fünf Monate lang. Und sie hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds, dessen Name heißt auf hebräisch Abaddon, auf griechisch aber hat er den Namen Apollyon. Das eine Wehe ist dahin; siehe es kommen noch zwei Wehe hernach. Danach posaunte der sechste Engel: Und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott, stand. Die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hielt: Löse die vier Engel auf, die gebunden sind an dem großen Wasserstrome Euphrat. Also wurden die vier Engel aufgelöst, (die bereit waren auf die bestimmte Stunde und Tag und Monat und Jahr,) daß sie töteten den dritten Teil der Menschen. Und die Zahl der Heere des riesigen Zeuges war zweihundert mal tausend; denn ich hörte ihre Zahl. Also aber sah ich die Rosse im Gesichte und die auf denselbigen saßen; nämlich daß sie hatten feurige und hyazinthene und schwefelichte Panzer; und die Köpfe der Rosse waren wie Köpfe der Löwen, und aus ihren Mäulern ging Feuer und Rauch und Schwefel. Von diesen drei Heeren ward getötet der dritte Teil der Menschen durch das Feuer und durch den Rauch und durch den Schwefel, der aus der Rosse Mäulern ging. Denn ihre Mächte sind in ihrem Maul und in ihren Schwänzen. Denn ihre Schwänze sind den Schlangen gleich, und haben Köpfe und mit denselbigen Köpfen tun sie Schaden. Aber die übrigen Menschen, die nicht getötet wurden dnrch diese Plagen, bekehrten sich nicht und ließen nicht ab von den Werken ihrer Hände, daß sie nicht anbeteten die Teufel und die goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, welche weder sehen noch hören, noch wandeln können. Sie bekehrten sich auch nicht und ließen nicht ab von ihren Totschlägen. noch von ihren Zaubereien, noch von ihrer Hurereien, noch von ihren Diebstählen. Und ich sah einen andern starken Engel vom Himmel herabkommen, der war mit einer Wolke bekleidet, und es war ein Regenbogen auf seinem Haupte, und sein Antlitz wie die Sonne, und seine Füße wie feurige Pfeiler. Und er hatte in seiner Hand ein offenes Büchlein, und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, und den linken auf die Erde. Und er schrie mit starker Stimme, wie ein Löwe brüllt, und da er schrie, redeten sieben Donner mit ihren Stimmen. Und da die sieben Donner mit ihren Stimmen geredet hatten, wollte ich's aufschreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel sagen zu mir: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, dieselbigen Worte schreibe nicht. Und der Engel, den ich sah stehen auf dem Meere und auf der Erde, hob seine Hand auf gen Himmel. Und schwur bei Dem, der da lebt in alle Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darinn ist, und die Erde und was darinn ist, und das Meer und was darinn ist, daß hinfort keine Zeit mehr sein soll. Sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen werde, solle vollendet werden das Geheimnis Gottes, wie Er dasselbe verkündigt hat seinen Knechten und Propheten. Und die Stimme, die ich gehört hatte aus dem Himmel, redete abermals mit mir und sprach: Gehe hin, nimm das offene Büchlein, das in der Hand des Engels ist, der auf dem Meere und auf der Erde steht. Also ging ich hin zum selbigen Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein. Und er sprach zu mir: Nimm hin und verschlinge es; und es wird dich im Bauche schmerzen, aber in deinem Munde wird es süß sein wie Honig. Und ich nahm das Büchlein von der Hand des Engels und verschlang es; und es war süß in meinem Munde wie Honig, und da ich es gegessen hatte, schmerzte es mich im Bauche. Und er sprach zu mir: Du mußt abermals weissagen wider die Völker und Heiden und Sprachen und viele Könige. Und es ward mir ein Rohr gegeben einer Rute gleich. Und der Engel stand und sprach: Stehe auf und miß den Tempel Gottes und den Altar und Die darin anbeten. Aber den äußern Hof des Tempels wirf hinaus und miß ihn nicht, denn er ist den Heiden gegeben; und die heilige Stadt werden sie zertreten zwei und vierzig Monate lang, Aber ich will Macht geben meinen zwei Zeugen, und sie werden weissagen tausend zweihundert und sechzig Tage, angetan mit Säcken. Diese sind die zwei Ölbäume und zwei Fackeln, die da stehen vor dem Gott der Erden. Und so Jemand sie will beleidigen, so geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde; und so Jemand sie will beschädigen, der muß also getötet werden. Diese haben Macht den Himmel zu verschließen, daß es nicht regne in den Tagen ihrer Weissagung; und haben Macht über das Wasser, dasselbe zu verwandeln in Blut, und zu schlagen die Erde mit allerlei Plagen, so oft sie wollen. Und wenn sie ihr Zeugnis werden geendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen einen Streit halten, und wird sie überwinden und wird sie töten. Und ihre Leichname werden liegen auf den Gassen der großen Stadt, die da geistlich heißt Sodoma und Ägypten, da auch unser Herr gekreuzigt ist. Und es werden Viele aus allerlei Völkern und Geschlechtern und Sprachen drei Tage und einen halben ihre Leichname sehen, und sie werden ihre Leichname nicht lassen in Gräber legen, Und die auf Erden wohnen, werden sich freuen über ihnen, und wohlleben, und einander Geschenke senden; denn diese zwei Propheten hatten die gequält, die auf Erden wohnten. Aber nach drei Tagen und einem halben fuhr in sie der Geist des Lebens von Gott; und sie traten auf ihre Füße, und eine große Furcht fiel über die, die sie sahen. Und sie hörten eine starke Stimme vom Himmel zu ihnen sagen: Steigt herauf. Und sie stiegen hinauf in den Himmel in einer Wolke, und es sahen sie ihre Feinde. Und, zu derselbigen Stunde ward ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und es wurden umgebracht durch das Erdbeben siebentausend Namen der Menschen; und die Übrigen erschraken, und gaben Ehre dem Gott des Himmels. Das andere Wehe ist dahin, siehe, das dritte Wehe kommt schnell. Danach posaunte der siebente Engel: Und es geschahen starke Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unsers Herrn und seines Gesalbten geworden, darum wird Er regieren in alle Ewigkeit. Und die vier und zwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Stühlen saßen, fielen auf ihr Angesicht, und beteten Gott an und sprachen: Wir danken Dir, Herr, allmächtiger Gott, der Du bist und warst und zukünftig bist, daß Du hast angenommen Deine große Kraft, und daß Du Dich als einen König erzeigt hast. Die Heiden sind zornig geworden, und Dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, daß sie gerichtet werden, und daß Du den Lohn gibst Deinen Knechten, den Propheten und den Heiligen und denen, die Deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen; und daß Du verdirbst Diejenigen, die die Erde verderbt haben. Und der Tempel Gottes ward aufgetan im Himmel, und seine Bundeslade ward in seinem Tempel gesehen; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und ein großer Hagel. Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel; denn da war ein Weib mit der Sonne bekleidet, und der Mond war unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie, weil sie in Kindsnöten war und große Qual hatte zur Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, da war ein großer roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner, und auf seinen Häuptern sieben Kronen, Und sein Schwanz schleifte den dritten Teil der Sterne des Himmels, und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor das Weib, das gebären sollte, auf daß, wenn sie geboren hätte, er ihr Kind fräße. Und sie gebar einen Sohn, ein Knäblein, der alle Heiden sollte weiden mit einer eisernen Rute; und ihr Kind ward entrückt zu Gott und seinem Stuhle, Und das Weib entfloh in die Wüste, da sie hatte einen Ort, bereitet von Gott, daß sie daselbst ernährt werde tausend zweihundert und sechzig Tage. Danach geschah ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen, desgleichen der Drache stritt und seine Engel. Aber sie vermochten nichts, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel. Denn es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas, der den ganzen Erdkreis verführt; derselbe ward geworfen auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. Und ich hörte eine starke Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden, und die Macht seines Gesalbten, weil der Verkläger unserer Brüder hinab geworfen ist, der sie verklagte vor unserm Gott Tag und Nacht. Und sie haben ihn überwunden durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses, und haben ihr Leben nicht geliebt, sondern sich dargegeben bis an den Tod. Darum freuet euch ihr Himmel und Die darinn wohnen. Wehe Denen, die auf Erden wohnen und in dem Meere, denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn, weil er weiß, daß er wenig Zeit hat. Als nun der Drache sah, daß er geworfen war auf die Erde, verfolgte er das Weib, die das Knäblein geboren hatte. Aber es wurden dem Weibe zwei Flügel gegeben, wie eines großen Adlers, daß sie der Schlange entflöge in die Wüste an ihren Ort, damit sie daselbst ernährt würde eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit, Und die Schlange schoß nach dem Weibe, aus ihrem Munde, ein Wasser wie ein Strom, daß er sie ersäufte. Aber die Erde kam dem Weibe zu Hilfe, und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde geschossen hatte. Da ward der Drache zornig über das Weib, und ging hin zu streiten mit den Übrigen von ihrem Samen, die die Gebote Gottes bewahrten und über dem Zeugnisse Jesu Christi halten. Und er stellte sich an den Sand des Meeres. Danach sah ich ein Tier aus dem Meere steigen, das hatte sieben Häupter und zehn Hörner, und auf seinen Hörnern waren zehn Kronen und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung. Und das Tier das ich sah, war gleich einem Parder, und seine Füße als Bären, Füße, und sein Maul als eines Löwen Maul. Denn der Drache hatte ihm gegeben seine Kraft und seinen Stuhl und große Macht. Und ich sah einen seiner Köpfe als wäre er tödlich verwundet; aber seine tötliche Wunde ward geheilt, und der ganze Erdboden verwunderte sich und folgte dem Tiere nach. Und sie beteten den Drachen an, der dem Tiere die Macht gegeben hatte, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tiere gleich? Wer kann mit ihm kriegen? Und es ward ihm gegeben ein Mund, zu reden große Dinge und Lästerung, und es ward ihm Macht gegeben zu handeln zwei und vierzig Monate lang. Also tat es seinen Mund auf zur Lästerung wieder Gott, zu lästern seinen Namen und seine Hütte und die im Himmel wohnen. Und es ward ihm gegeben zu streiten mit den Heiligen und sie zu überwinden. Und es ward ihm Macht gegeben über alle Geschlechte und Sprachen und Völker. Und Alle die auf Erden wohnen beteten es an, deren Namen nieht geschrieben sind in dem Buche des Lebens des erwürgten Lammes, von Gründung der Welt an. Hat Jemand Ohren, der höre. So Jemand Gefangene zusammentreibt, der wird unter die Gefangenen müssen hingehen; so Jemand mit dem Schwerte töten wird, dem Schwerte getötet werden. Hier ist die Geduld und der Glaube der Heiligen. Danach sah ich ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde, und es halte zwei Hörner, gleich wie das Lamm, aber es redete wie der Drache. Und es übte alle Macht des ersten Tieres vor desselben Augen, und es machte daß die Erde und Die darauf wohnen, anbeteten das erste Tier, dessen tötliche Wunde geheilt geworden war. Und es tat große Zeichen, also daß es auch machte Feuer vom Himmel fallen auf die Erde vor den Menschen. Und verführte die auf Erden wohnen, um der Zeichen willen, die ihm gegeben sind zu tun vor den Augen des Tieres, und sprach zu Denen, die auf Erden wohnen, daß sie dem Tiere ein Bild machen sollen, das die Wunde vom Schwert hatte, aber wieder lebendig geworden war. Und es ward ihm Macht gegeben, daß es dem Bilde des Tieres einen Geist gäbe, also daß des Tieres Bild auch redete, und machte, daß, welche des Tieres Bild nicht wollten anbeten, getötet wurden. Und es verschaffte bei allerlei Menschen, beiden, den Kleinen und Großen, den Reichen und Armen, den Freien und Knechten, daß es ihnen ein Malzeichen gab an ihre rechte Hand oder an ihre Stirnen, und daß Niemand kaufen oder verkaufen möchte, ohne wer da hätte das Malzeichen oder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit. Wer den Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundert und sechs und sechzig. Ferner sah ich und siehe, da war ein Lamm, das stand auf dem Berge Zion, und mit ihm hundert und vier und vierzig Tausend, die hatten den Namen seines Vaters geschrieben an ihren Stirnen. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, wie ein Rauschen eines großen Wassers und wie ein Getön eines großen Donners; ferner hörte ich eine Stimme der Harfenschläger, die auf ihren Harfen spielten. Sie sangen aber wie ein neues Lied vor dem Stuhle und vor den Tieren und den Ältesten; und Niemand konnte dasselbe Lied lernen, ohne allein die hundert und vier und vierzig Tausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind Diejenigen, die mit Weibern nicht befleckt sind, denn sie sind Jungfrauen, diese sind Diejenigen, die dem Lamme nachfolgen wo es hingebt. Diese sind erkauft aus den Menschen zu Erstlingen Gott und dem Lamme. Und in ihrem Munde ist kein Betrug erfunden geworden, denn sie sind unsträflich vor dem Stuhle Gottes. Danach sah ich einen andern Engel mitten durch den Himmel fliegen, der hatte das ewige Evangelium, zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, nämlich allen Heiden und Geschlechten und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit starker Stimme: Fürchtet Gott und gebt Ihm Ehre, denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen; und betet an Den, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserbrunnen gemacht hat. Und ein anderer Engel folgte nach und sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt, dieweil sie mit dem hitzigen Wein ihrer Hurerei alle Völker getränkt hat. Und der dritte Engel folgte diesem nach und sprach mit starker Stimme: So Jemand das Tier anbetet und sein Bild, und nimmt das Malzeichen an seine Stirne oder an seine Hand, So wird Derselbe von dem hitzigen Weine Gottes trinken müssen, der ungemischt eingeschenkt ist in den Becher seines Zorns; und wird gequält werden mit Feuer und Schwefel, vor den heiligen Engeln und vor dem Lamme. Und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen in alle Ewigkeit; und sie werden keine Ruhe haben weder Tag noch Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild, und so Jemand das Malzeichen seines Namens annimmt. Hier ist Geduld der Heiligen, hier sind Die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an. Ja, spricht der Geist, auf daß sie ruhen von ihrer vielfältigen Mühe und Arbelt, denn ihre Werke folgen ihnen nach. Und ich sah und siehe, da war eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß Einer, der war gleich eines Menschen Sohn, der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupte, und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel und schrie mit starker Stimme zu dem, der auf der Wolke saß: Schlage deine Sichel an und ernte, denn die Zeit zu ernten ist dir gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürr geworden. Also schlug Derjenige, der auf der Wolke saß, seine Sichel an die Erde, und die Erde ward geerntet. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel, der im Himmel war, und es hatte auch derselbe ein scharfes Rebmesser. Und ein anderer Engel ging aus von dem Altar, der hatte Macht über das Feuer, und er rief mit großem Geschrei zu dem, der das scharfe Rebmesser hatte, und sprach: Schlage dein scharfes Rebmesser an und schneide die Trauben des Weingartens der Erde ab, denn seine Trauben sind reif geworden. Und der Engel schlug sein Rebmesser an die Erde, und schnitt den Weingarten der Erde, und warf die Trauben in die große Keller des Grimmes Gottes. Und die Kelter ward gekeltert außer der Stadt, und das Blut ging aus der Kelter bis an die Zäume der Pferde, durch tausend sechshundert Feldwege. Danach sah ich ein anderes Zeichen im Himmel, das war groß und wunderbar, nämlich sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn durch dieselben Plagen ist der Grimm Gottes vollendet geworden. Und ich sah als ein gläsernes Meer mit Feuer gemengt; und Die den Sieg behalten hatten über das Tier und über sein Bild und sein Malzeichen, nämlich seines Namens Zahl, die sah ich stehen an dem gläsernen Meere, und hatten Gottes Harfen. Und sie sangen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes, und sprachen: Groß und wunderbar sind Deine Werke, o Herr! der Du bist der allmächtige Gott, gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, Du König der Heiligen. Wer sollte dich nicht fürchten, o Herr! und Deinen Namen preisen? Denn Du bist allein heilig. Denn alle Heiden werden kommen und werden anbeten vor Dir; denn Deine Urteile sind offenbar geworden! Danach sah ich ferner und siehe, es ward aufgetan der Tempel der Hütte des Zeugnisses im Himmel. Und es gingen aus dem Tempel die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, angetan mit reiner und glänzender Leinwand, und umgürtet um ihre Brüste mit goldenen Gürteln. Und eines von den vier Tieren gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen, voll des Grimmes Gottes, der da lebt in alle Ewigkeit. Und der Tempel ward voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und Niemand konnte in den Tempel gehen bis daß die sieben Plagen der sieben Engel vollendet wurden. Danach hörte ich eine starke Stimme aus dem Tempel, die da sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt die Schalen des Grimmes Gottes aus auf die Erde. Da ging der erste hin und goß seine Schale aus auf die Erde: Da ward ein böses und arges Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten. Danach goß der andere Engel seine Schale aus in's Meer: Da ward es zu Blut, wie das Blut eines Toten, und alle Tiere starben, die im Meere waren. Danach goß der dritte Engel seine Schale aus in die Flüsse und in die Wasserbrunnen: Da wurden sie zu Blut. Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Herr, Du bist gerecht, der da ist und der da war, der Heilige, daß Du dieses geurteilt hast. Denn sie haben das Blut der Heiligen und der Propheten vergossen, darum hast Du ihnen Blut zu trinken gegeben; denn sie sind dessen wert. Und ich hörte einen andern Engel vom Altar herausrufen: Ja, Herr, der Du bist der allmächtige Gott! Deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht. Danach goß der vierte Engel seine Schale aus in die Sonne: Und es ward ihm Macht gegeben, die Menschen zu erhitzen durch Feuer. Da wurden die Menschen erhitzt mit großer Hitze, und lästerten den Namen Gottes, der da Macht hat über diese Plagen, und bekehrten sich nicht, Ihm Preis zu geben. Danach goß der fünfte Engel seine Schale aus auf den Stuhl des Tieres: Da ward desselben Reich verfinstert, daher zerbissen sie ihre Zungen vor Schmerzen, und lästerten den Gott des Himmels wegen ihren Schmerzen und wegen ihren Geschwüren, und bekehrten sich nicht, daß sie abließen von ihren Werken. Danach goß der sechste Engel seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat: Da ward desselben Wasser ausgetrocknet, auf daß bereitet würde der Weg den Königen, die von Aufgang der Sonne kommen. Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister gehen, gleich den Fröschen. Denn es sind Geister der Teufel, die da Zeichen tun, welche ausgehen zu den Königen der Erde, und zwar des ganzen Erdkreises, sie zu versammein in den Streit, jenes großen Tages Gottes des Allmächtigen. (Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und bewahrt seine Kleider, daß er nicht bloß wandle und man seine Schande sehe.) Und sie haben sie versammelt an einen Ort, der da auf hebräisch heißt Harmageddon. Danach goß der siebente Engel seine Schale aus in die Luft: Da ging eine starke Stimme aus aus dem Tempel des Himmels, von dem Stuhl, die sprach: Es ist geschehen. Und es wurden Stimmen und Donner und Blitze, und es ward ein großes Erdbeben, desgleichen nicht gewesen ist von der Zeit an, da Menschen auf Erden sind, ein solches Erdbeben also groß. Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die Städte der Heiden fielen. Und Babylon, der großen Stadt, ward gedacht vor Gott, ihr zu geben den Becher des hitzigen Weins seines Zornes. Und alle Inseln flohen und keine Berge wurden gefunden. Und ein großer Hagel, als ein Zentner schwer, fiel vom Himmel auf die Menschen, und die Menschen lästerten Gott von wegen der Plage des Hagels, denn desselben Plage war sehr groß. Und es kam einer von den sieben Engeln, die da sieben Schalen hatten, und redete mit mir und sprach zu mir: Komm, ich will dir zeigen das Urteil der großen Hure, die da auf vielen Wassern sitzt; Mit welcher gehurt haben die Könige auf Erden, und trunken geworden sind von dem Wein ihrer Hurerei, die da wohnen auf Erden. Und er brachte mich im Geist in eine Wüste. Und ich sah ein Weib sitzen auf einem scharlachroten Tier das war voll Namen der Lästerung, und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach, und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen, und hatte einen goldenen Becher in der Hand, der war voller Greuel und Unreinigkeit ihrer Hurerei. Und an ihrer Stirne hatte sie geschrieben den Namen: Geheimnis, die große Stadt Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Greuel auf Erden. Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen, nämlich von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich sehr, da ich es sah. Und der Engel sprach zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis des Weibes und des Tieres, das sie trägt, welches die sieben Häupter und die zehn Hörner hat. Das Tier, das du siehst, war und ist nicht, und es wird heraufsteigen aus dem Abgrund und wird hingehen in's Verderben, und es werden sich verwundern Die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen in dem Buche des Lebens, von der Zeit an, da der Welt Grund gelegt geworden ist; wenn sie sehen werden das Tier, welches war und nicht ist, wiewohl es doch ist. Hier ist der Verstand, der Weisheit bringt: Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt. Und es sind sieben Könige. Die Fünfe sind gefallen, und der Eine ist, der Andere aber ist noch nicht gekommen, und wenn er wird gekommen sein, muß er eine kleine Zeit bleiben. Und das Tier, das da war und nicht ist, dasselbe ist der Achte und ist aus den Sieben, und geht hin in's Verderben. Die zehn Hörner aber, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die das Reich noch nicht empfangen haben, aber sie werden eine Stunde lang Macht wie Könige empfangen mit dem Tiere. Diese haben eben eine Meinung, und werden ihre Kraft und Macht dem Tiere übergeben. Diese werden mit dem Lamme streiten, und das Lamm wird sie überwinden, (denn es ist ein Herr der Herren und ein König der Könige,) desgleichen die bei Ihm sein werden, nämlich die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen. Danach sprach er zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, da die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Heiden und Sprachen. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast auf dem Tiere, die werden die Hure hassen, und werden sie berauben und nackt ausziehen, und werden ihr Fleisch essen, und werden sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat es in ihre Herzen gegeben, daß sie tun seinen Ratschluß, und daß sie tun eine einhellige Meinung, und daß sie geben ihr Reich dem Tiere, bis daß vollendet werden die Worte Gottes. Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat über die Könige auf Erden. Und danach sah ich einen Engel herniederfahren aus dem Himmel, der hatte eine große Macht, und die Erde ward erleuchtet von seiner Klarheit. Und er schrie kräftiglich mit starker Stimme und sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt, und ist eine Behausung der Teufel geworden, und ein Behältnis aller unreinen Geister, und ein Behältnis aller unreinen und feindseligen Vögel, Weil von dem hitzigen Wein ihrer Hurerei getrunken haben alle Völker, und die Könige auf Erden mit ihr Hurerei getrieben haben, und die Kaufieute der Erde reich geworden sind von ihrer übermäßigen Wollust. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht aus von ihr, mein Volk, auf daß ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, und auf daß ihr nicht empfangt etwas von ihren Plagen. Denn ihre Sünden reichen hinauf bis an den Himmel, und Gott denkt an ihre ungerechten Taten. Vergeltet ihr, wie sie euch vergolten hat, und macht es doppelt nach ihren Werken: In den Becher, den sie euch eingeschenkt hat, schenkt ihr doppelt ein. Wie viel sie sich herrlich gemacht und ihre Wollust getrieben hat, so viel tut ihr Qual und Leid an; denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich sitze als eine Königin, und werde keine Witwe sein, und Leid werde ich mitnichten sehen. Darum werden ihre Plagen zugleich auf einen Tag kommen, nämlich der Tod, Leid und Hunger, und sie wird mit Feuer verbrannt werden; denn stark ist Gott, der Herr, der sie richten wird. Und werden sie beweinen und über ihr wehklagen die Könige auf Erden, die mit ihr gehurt und Wollust getrieben haben, wenn sie sehen werden den Rauch von ihrem Brande. Und werden von ferne stehen von wegen der Furcht ihrer Qual, und sprechen: Wehe, wehe, o Babylon, die du warst die große Stadt, die starke Stadt! wie kommt es, daß dein Gericht auf eine Stunde gekommen ist? Und die Kaufleute auf Erden werden weinen und Leid tragen um sie, weil ihre Ware Niemand mehr kaufen wird. Die Ware des Goldes und Silbers und Edelgesteines und der Perlen und der köstlichsten weißesten Leinwand und Purpur und Seide und Scharlach; und allerlei Zitronenholz und allerlei Gefässe von Elfenbein und allerlei Gefässe von köstlichem Holz und von Erz und von Eisen und Marmor; Ferner Zimmt und Rauchwerk und Salben und Weihrauch und Wein und Öl und Semmelmehl und Weizen und Vieh und Schafe und Pferde und Wagen und leibeigene Knechte und Seelen der Menschen. Und das Obst, daran deine Seele Lust hatte, ist von dir gewichen, und Alles was fett und herrlich war, ist von dir gewichen, und du wirst solches ganz und gar nicht mehr finden. Die Kaufleute solcher Ware, die von ihr reich geworden sind, werden von ferne stehen wegen der Furcht ihrer Qual, und werden weinen und klagen, Und sagen: Wehe, wehe, die große Stadt, die bekleidet war mit der köstlichsten weißesten Leinwand und Purpur und Scharlach, und die da geschmückt war mit Gold und Edelgestein und Perlen; wie kommt es, daß solcher Reichtum in einer Stunde verwüstet ist? Und alle Schiffherren und der ganze Haufe Derjenigen, die auf den Schiffen handtieren, und die Schiffleute und die auf dem Meere handtieren, werden von ferne stehen, Und werden schreien, wenn sie den Rauch von ihrem Brande sehen werden, und werden sprechen: Welche Stadt war dieser großen Stadt gleich? Und sie werden Staub auf ihre Häupter werfen und werden schreien, mit Weinen und Klagen, sprechend: Wehe, wehe, die große Stadt, in welcher reich geworden sind Alle, die da Schiffe im Meere hatten, von ihrer Pracht! Denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden. Freue dich über sie, du Himmel, und ihr heiligen Apostel und Propheten! denn Gott hat euch an ihr gerächt. Und ein starker Engel hob einen Stein auf als einen großen Mühlstein, und warf ihn in's Meer und sprach: Also wird mit einem Sturm hingeworfen werden die große Stadt Babylon, und wird nicht mehr gefunden werden. Und die Stimme der Harfenschläger und der Sänger und der Pfeiffer und der Posauner soll nicht mehr in dir gehört werden, und kein Handwerksmann eines Handwerkes soll mehr in dir gefunden werden; und das Getöse der Mühlen soll nicht mehr in dir gehört werden. Und das Licht der Kerzen soll nicht mehr in dir leuchten; und die Stimme des Bräutigams und der Braut soll nicht mehr in dir gehört werden; denn deine Kaufleute waren die großen Herren auf Erden, denn durch deine Zauberei sind verführt worden alle Völker. Und das Blut der Propheten und der Heiligen ist in dir gefunden geworden, und aller Derer, die auf Erden erwürgt worden sind. Danach hörte ich eine starke Stimme einer großen Schar Volkes im Himmel, die sprachen: Halleluja! Heil und Preis, Ehre und Kraft sei dem Herrn unserm Gott! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, denn Er hat die große Hure verurteilt, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbt, und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gerächt. Und sie sprachen zum andernmal: Halleluja! Denn ihr Rauch geht auf in alle Ewigkeit. Und die vier und zwanzig Ältesten und die vier Tiere fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Stuhle saß, und sprachen: Amen, Halleluja! Und eine Stimme ging von dem Stuhle, die sprach: Lobet unsern Gott, alle seine Knechte und die Ihn fürchten, beide, die Kleinen und die Großen. Und ich hörte wie eine Stimme einer großen Schar Volkes und wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, der allmächtige Gott, hat sich als ein König erzeigt. Lasst uns nun freuen und fröhlich sein, und lasst uns Ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet. Und es ward ihr gegeben, daß sie sich kleidete mit reiner und glänzenden köstlicher Leinwand. Die köstliche Leinwand aber sind die gerechten Werke der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum hochzeitlichen Abendmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Dieses sind wahrhaftige Worte Gottes. Und ich fiel vor ihm zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Aber er sprach zu mir: Siehe zu, tue es nicht, denn ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an. Denn das Zeugnis Jesu ist vom Geiste der Weissagung. Und ich sah den Himmel aufgetan und siebe, da war ein weißes Pferd, und der darauf saß, hieß Treu und Wahrhaftig, und der da richtet und streitet mit Gerechtigkeit. Seine Augen aber waren wie eine Feuerfiamme, und auf seinem Haupte waren viele Kronen, und Er hatte einen Namen geschrieben, den Niemand wußte als Er selbst. Und war angetan mit einem Kleide, das mit Blut besprengt war, und sein Name hieß: Gottes Wort. Und Ihm folgte nach das Heer im Himmel auf weißen Pferden, angetan mit weißer und köstlicher Leinwand. Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, auf daß er damit die Heiden schlüge, denn er wird sie regieren mit einer eisernen Rute. Und Er tritt die Kelter des hitzigen Weins des Zornes des allmächtigen Gottes. Und Er hat auf seinem Kleide und auf seiner Hüfte diesen Namen geschrieben: Ein König der Könige und ein Herr der Herren. Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er schrie mit starker Stimme, und sprach zu allen Vögeln die unter dem Himmel fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem Abendmahl des großen Gottes! Auf daß ihr esst das Fleisch der Könige und das Fleisch der Hauptleute und das Fleisch der Starken und das Fleisch der Pferde und Derer die darauf sitzen und das Fleisch aller Freien und Knechte, beides, der Kleinen und der Großen. Danach sah ich das Tier und die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit Dem, der auf dem Pferde saß und mit seinem Heere. Aber das Tier ward gegriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm getan hatte, durch welche er verführt hat Diejenigen, die das Malzeichen des Tieres empfangen haben und die sein Bild angebetet haben; und diese Beide wurden lebendig in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brennt. Die Übrigen aber wurden getötet mit dem Schwerte Dessen, der auf dem Pferde saß, das aus seinem Munde ging, und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleische. Danach sah ich einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund, und eine große Kette in seiner Hand. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und der Satan, und band ihn auf tausend Jahre. Und warf ihn in den Abgrund, und verschloß ihn und versiegelte oben über ihm, auf daß er nicht mehr verführte die Heiden, bis daß vollendet würden die tausend Jahre; denn danach muß er losgelassen werden eine kleine Zeit. Danach sah ich Stühle, und sie setzten sich darauf, und ihnen ward gegeben das Gericht; und ich sah auch die Seelen Derer, die enthauptet waren worden von wegen des Zeugnisses Jesu und von wegen des Wortes Gottes und Derer die nicht angebetet hatten das Tier noch sein Bild und nicht empfangen hatten sein Malzeichen an ihre Stirne oder auf ihre Hand. Diese wurden wieder lebendig, und regierten mit Christo die tausend Jahre lang. Die übrigen Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis daß tausend Jahre vollendet wurden. Dieses ist die erste Auferstehung. Selig ist Der und heilig, der Teil hat an der ersten Auferstehung; über Solche hat der andere Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein, und mit Ihm regieren tausend Jahre. Und wenn die tausend Jahre werden vollendet sein, so wird der Satanas losgelassen werden aus seinem Gefängnisse. Und wird ausgehen zu verführen die Heiden, die an den vier Örtern der Erde sind, den Gog und Magog, sie zu versammeln in einen Streit, welcher Zahl ist wie der Sand am Meere. Und sie kamen herauf auf die Breite der Erde, und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Aber es fiel das Feuer von Gott aus dem Himmel und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt, da das Tier und der falsche Prophet war; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, in alle Ewigkeit. Danach sah ich einen großen weißen Stuhl und Einen der darauf saß, vor welches Angesicht die Erde und der Himmel floh, und ihnen ward kein Ort gefunden. Und ich sah die Toten, beide, Kleine und Große, stehen vor Gott, und die Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet aus dem das geschrieben stand in den Büchern, nach ihren Werken. Denn das Meer hatte gegeben die Toten, die in ihm gewesen waren; desgleichen der Tod und das Grab hatten gegeben die Toten, die in ihnen gewesen waren; und sie wurden gerichtet, ein Jeglicher nach seinen Werken. Und der Tod und das Grab wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der andere Tod. Nämlich so Jemand nicht ward, gefunden geschrieben in dem Buche des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl. Danach sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde war vergangen; und das Meer war nicht mehr. Und ich Johannes sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren, zubereitet als eine Braut, die ihrem Manne geschmückt ist. Und ich hörte eine starke Stimme aus dem Himmel, die sprach: Siehe, die Hütte Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein; und Gott selbst wird bei ihnen sein, als ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Auqen, und der Tod wird nicht mehr sein; es wird auch weder Leid noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein, denn die ersten Dinge sind vergangen. Und der auf dem Stuhle saß, sprach: Siehe, ich mache Alles neu. Und er sprach zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß. Ferner sprach Er zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben aus dem Brunnen des lebendigen Wassers umsonst. wer da überwindet, der wird Alles ererben; und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Den Furchtsamen aber und Ungläubigen und Abscheulichen und Totschlägern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil gegeben werden in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches ist der andere Tod. Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die da die sieben Schalen hatten, welche voll waren der letzten sieben Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Braut zeigen, nämlich das Weib des Lammes. Und er führte mich hin im Geiste auf einen großen und hohen Berg, und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, welche aus dem Himmel von Gott herniederfuhr. Und sie hatte die Klarheit Gottes; denn ihr Licht war dem alleredelsten Steine gleich, gleich dem Stein Jaspis, der wie ein Kristall durchsichtig ist. Und sie hatte eine große und hohe Mauer, und hatte zwölf Tore, und auf den Toren zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben, welche die Namen der zwölf Stämme der Kinder Israels sind. Vom Aufgang drei Tore, von Mitternacht drei Tore, von Mittag drei Tore, vom Niedergang drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Gründe; und an denselben waren die Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und der mit mir redete hatte ein goldenes Rohr, daß er die Stadt messen sollte, und die Tore und ihre Mauer. Es liegt aber die Stadt viereckig; denn ihre Länge ist so groß als die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr, auf zwölftausend Stadien; ihre Länge und Breite und Höhe sind gleich. Und er maß ihre Mauer, hundert und vier und vierzig Ellen, nach dem Maß eines Menschen, welches Maß auch der Engel hatte. Und der Bau ihrer Mauer war von Jaspis; die Stadt selbst aber war reines Gold, sie war gleich dem reinen Glase. Und die Gründe der Stadtmauer waren geziert mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grund war ein Jaspis; der andere war ein Saphir; der dritte ein Chalcedonier; der vierte ein Smaragd; Der fünfte ein Sardonich; der sechste ein Sardier; der siebenle ein Chrysolith; der achte ein Beryll; der neunte ein Topas; der zehnte ein Chrysopras; der elfte ein Hyazinth; der zwölfte ein Amethyst. Die zwölf Tore aber waren zwölf Perlen; und ein jedes Tor war von einer Perle; und der Plan der Stadt war reines Gold, als ein durchscheinendes Glas. Und ich sah keinen Tempel darin, denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, und das Lamm. Und diese Stadtbedarf keiner Sonne, noch des Mondes, daß sie in ihr scheinen; denn die Klarheit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Haufen Derjenigen die da selig werden, die werden in ihrem Lichte wandeln; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit und Ehre in sie bringen,, Und ihre Tore werden nicht verschlossen werden des Tages; denn es wird keine Nacht daselbst sein. Sie werden die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen. Und es wird mitnichten hineingehen in sie irgend etwas das den Menschen unrein macht, und das da Greuel tut und Lügen, sondern allein Die geschrieben sind in dem Buche des Lebens des Lammes. Danach zeigte er mir einen lautern Fluß lebendigen Wassers, klar wie ein Kristall, der ging aus von dem Stuhle Gottes und des Lammes. Mitten aber auf dem Platze und auf beiden Seiten des Flusses stand Holz des Lebens, das trug zwölferlei Früchte, und brachte seine Frucht jeden Monat, und die Blätter des Holzes dienten zur Gesundheit der Völker. Und es wird kein Verbanntes mehr sein, sondern der Stuhl Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen. Und sie werden sein Angesicht sehen; und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und es wird keine Nacht daselbst sein, und man wird keiner Leuchte und keines Sonnenlichtes bedürfen, denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren in alle Ewigkeit. Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiß und wahrhaftig; und der Herr, der Gott der heiligen Propheten, hat seinen Engel gesandt, seinen Knechten zuzeigen, was bald geschehen muß. Siehe, ich komme bald. Selig ist, der da bewahrt die Worte der Weissagung dieses Buches. Und ich Johannes bin Der, der diese Dinge gesehen und gehört hat. Und da ich sie gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder anzubeten vor den Füßen des Engels, der mir diese Dinge gezeigt hatte. Aber er sprach zu mir: Siehe zu, tue es nicht, denn ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, der Propheten, und Derer, die da bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an. Ferner sprach er zu mir: Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht, denn die Zeit ist nahe. Wer unrecht handelt, der handle immerhin unrecht; und wer sich befleckt, der beflecke sich immerhin. Aber wer gerecht ist, der werde je mehr und mehr gerecht; und wer heilig ist, der werde je mehr und mehr heilig. Und siehe, ich komme bald, und mein Lohn ist bei mir, daß ich einem Jeglichen vergelte, wie sein Werk sein wird. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Selig sind, die seine Gebote tun, auf daß sie Macht haben an dem Holze des Lebens, und zu den Toren eingehen in die Stadt. Draußen aber werden die Hunde sein, und die Zauberer und die Hurer und die Totschläger und die Götzendiener und alle Die, die Lügen lieb haben und tun. Ich Jesus habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge zu bezeugen in den Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern. Und der Geist und die Braut sprechen: Komm. Und wer es hört der spreche: Komm. Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das lebendige Wasser umsonst. Ich bezeuge aber einem Jeglichen der da hört die Worte der Weissagung dieses Buches: So Jemand zu diesen Worten wird hinzusetzen, so wird Gott auf ihn die Plagen zusetzen, die in diesem Buche geschrieben stehen. Und so Jemand hinwegtun wird von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott sein Teil hinwegtun vom Buch des Lebens, und von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buche geschrieben stehen. Es spricht, der diese Dinge bezeugt: Ja, ich komme bald, Amen. Ja, komm Herr Jesu. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch Allen. Amen. id=b-vz-313 lang=de charset=0 short.title=Piscator 1829 NT description=Piscator 1829 NT version.major=1 version.minor=0 version.date=2017-07-03 publish.date=1925 creator=Hans J. Herbst (joiner194@hotmail.com) about=Piscator NT 1829,\

Copyright free for all\