Christus und die Kirche

 

Petristuhl; Messe; Wasser- und Geistestaufe; Beichte; Firmung; Ablässe; Fasten und Beten;

Die wahre Kirche Christi und die Zeremonien;

Das Leben der Priester.

 

Christliche-theosophische Schrift Nr. 58

 

Offenbarungen Jesu durch Franz Schumi

 

Band I. Heft  V

 

 

 

Die wahre Kirche Christi und die Zeremonien

 

   Der Mensch ist ein Tempel des in ihm wohnenden Gottes Jesus Jehova Zebaot, - daher ist ein liebendes Herz des Menschen die einzig wahre geistige Kirche Gottes, weil die alleinseligmachende, und die einzig wahre Religion die Liebe der Seele ist, wie Christus lehrt, und diese geistige Kirche – als die reine, - Gott über alles, und den Nächsten wie sich selbst liebende Seele, ist die Braut Christi, da in ihrem Herzen, als in dem geistigen Himmel, ihr Bräutigam Christus Selber, als Geist Gottes wohnt.

 

 

Die Abhängigkeit der Priester vom Staate.

 

   Die heutigen „angeblichen“ Gottesdiener stehen unter dem Schutze und der Erhaltung des Staates und sind daher Diener und mitherrschender Teil der Staatsgewalt; deshalb müssen sie schweigen gegen die Übertretungen und Verbrechen der Staatsgewalt gegen die Menschen, daher sind sie aber auch keine Gottesdiener, sondern Mietlinge des Staates, denn sonst würden sie ihr Wort gegen die Staatsgewalt erheben, wo sie gegen die Gottesgebote handelt und rücksichtslos gegen Gott und seine Kinder, die Menschen, sündigt. Nicht Gottesdiener, sondern Gottesfeinde bezeichnet der Apostel Jakob (4, 4) solche Priester.

 

Warum beschützt die Regierung die Priesterschaft?

 

   Die Priester beten für die Erhaltung der Monarchen. Die Priester sagen nichts und erheben keinen Einspruch, wenn die Regierung, deren Haupt der Herrscher ist, gegen alle Gebote Gottes sündigen und ihre Handlungsweise im grellsten Widerspruche mit den göttlichen Gesetzen steht; nur dass man sie in der Ruhe lässt.

   Dieses tut die Geistlichkeit, weil sie selbst gegen alle Gebote sündigt; weil sie sich gegen Jesu Worte: „Niemand kann Gott und dem Mammon zugleich dienen“ (Matth. 6, 24; Luk. 16, 13) Riesenkapitalien zusammengescharrt und sie noch immer vermehrt, auf fetten Pfründen sitzt und wie die adelsherrschenden Personen einen besonderen, geistlich und monarchisch höchst privilegierten Staat und Stand im Staate bildet. Daher vertragen sich die zwei Löwen im Staate gut. Daher der gegenseitige Schutz des Staates für die Kirche, wie folgende österreichischen Justizkniffe beweisen:

 

Religionsstörung.

 

   Sobald jemand etwas über die Religion spricht oder schreibt, da schreien die Priester über die Religionsstörung. Nun fragen wir: Wann ist denn ein Gesetz herausgegeben worden, welches verbietet die Wahrheit zu reden und zu schreiben wie die reine Jesu Liebelehre in der Bibel lautet; - und beleuchten, wie diese von den Priestern durch Aufstellung von hab-, ehr-, und herrschsüchtigen Menschensatzungen zerstört und unschristlich gemacht wurde, wenn man die Beweise durch Bibeltexte vollkräftig aufstellt?!

 

Die Beleidigung der gesetzlich anerkannten Staatsreligion und Staatskirche.

 

   Mit dieser Anklagargumentation oder Begründung treten die römisch-katholischen Priester und sie vertretenden Advokaten auf, wenn jemand die Kirchen-Zeremonien bekrittelt, oder den römischen Geistlichen bei ihren Zeremonien und kirchlichen Amtshandlungen, wie z.B. Versehgängen, Prozessionen, nicht die von ihnen verlangte angeblich gebührende Reverenz macht, als wenn sie ein Vorrecht vor anderen Kirchen hätten, was aber nicht der Falle ist, denn nach österreichischem Staatsgrundgesetz Art, 14 haben alle Untertanen volle Glaubens- und Gewissensfreiheit für jedermann gewährleistet.

   Aber sie berufen sich auf § 303, welcher von der Verspottung der Gebräuche einer staatlich anerkannten Kirche handelt. – Aber auch in Deutschland wachsen die Dornen für die Verbreiter der Wahrheit.

 

Der Kirchenbau

 

   Ich Jehova weissagte durch den Propheten Hosea 8, 14, wie einst in fernen Jahrtausenden die römischen Kirche voller Götzenbilder und Götzenstatuen „Heilige“ und „Heiligen“ genannt, bauen wird, indem Ich sagte:

   „Israel (Israel bedeutet: „Die Berufenen und Auserwählten“) hat vergessen seines Schöpfers und sich Götzentempel (in der Vulgata steht: delubra) gebauet“.

   Die Geschichte des Judenvolkes beweist euch, dass unter Israel das christliche Volk und unter Götzentempel bloß die römisch-katholischen und orthodoxen Kirchen gemeint sind, weil die Juden nie Götzentempel bauten, sondern bloß Götzenaltare aufstellten. – Also sehet ihr, dass die äußeren Heiligenkirchen vor Mir Jesus Jehova heidnische Götzentempel sind und nichts anderes.

  

Die wahre Kirche Gottes.

 

   Der Fels, auf welchem Christus beteuerte Seine Kirche bauen zu wollen, ist nicht die Persönlichkeit des Petrus, sondern der Inbegriff der moralischen Eigenschaften des festen Glaubens, und diese Eigenschaften hatte Petrus gemeinsam mit den anderen Aposteln, deren menschlicher Bruder, aber nicht deren Fürst er war. „Die Fürstenwürde vernichtet das Apostolat.“ (Chr. U. Wiss. 113) Vergleiche dazu die Fürstenwürde der Bischöfe, Eminenzen der Kardinäle, Gottestitel des „heiligen Vaters“ in Rom usw. (Offbg. 15, 4; Matth. 23, 9; Joh. 17, 11).

   Auf diesen Fels (Petrus) werde Ich Meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle, werden sie nicht überwinden. Auch das ist geistig zu verstehen; denn wie kann man ein Kirchengebäude über oder auf dem Leibe eines Menschen bauen?

   Der Fels bedeutet geistig die „Wahrheit“, die Wahrheit ist aber Christus oder Gott, wie Ich Mich beim letzten Abendmahle bezeichnete und weil Petrus sagte; „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“, was eine Wahrheit war, daher sagte Ich, als der Geist Gottes im Petrus diese Wahrheit zum Bewusstsein brachte, du Simon Jonas Sohn, du bist Petrus, d.h. Träger der göttlichen Wahrheit in deinem Ausspruche über Mich, und auf dieser Wahrheit, nämlich auf Meiner Lehre der Wahrheit, werde Ich Meine Gemeinde bauen und die Pforten der Hölle, welche sind die Anläufe der Antichristen gegen Meine göttliche Wahrheit, werden sie nicht besiegen. („Die christliche Theosophie“, Kap. 42, 32 – 34. )

   Wenn die Menschen einen Versammlungsort zum Gebete wünschen, so möge dieser einfach und frei von jeder Künstelei sein, welche den Sinn zerstreut und den Geist beunruhigt. Gott ist nicht eine sicht- und tastbare Materie, Gott ist der reinste Geist und kann vom menschlichen Herzen nur im Zustande demütiger Sammlung empfunden werden.

   Denn nicht umsonst habe Ich Christus geboten, sich im geheimen Kämmerlein einzuschließen, wenn man betet. Die stille Sammlung des Menschen in sich durchleuchtet seine Seele mit Wahrheit, während die äußere künstliche sie blendet. Je mehr der Mensch sich dem äußeren, von ihm selbst geschaffenen Glanze und der äußeren zeremoniellen Gebetsverrichtung hingibt, desto finsterer und armseliger wird es in seinem Inneren. (Ch. U. W. 103 – 4)

 

Kirche, Zeremonien, Gemeindelehrer.

Diktat am 18. 4. 1901. Graz, durch F. Sch.

 

   Ich Jesus, sah im voraus, was im Laufe der Zeit aus Meiner Lehre des Himmels für ein priesterlich-zeremonielles Ausbeutungswerk wird, uns wie das unwissende Volk statt mit Meiner himmlischen Lehre, mit menschlichen Satzungen zur Bereicherung der Priester gespeist, und zur Knechtung des Volkes durch die Herrschaft der Priester herunter gewürdigt wird, deshalb habe Ich nie gesagt, dass man Tempel oder Kirchen bauen soll. Auch habe Ich keine Priester noch weniger irgendwelche Zeremonien aufgestellt, weil das alles sich gegen Gott und Seine Lehre schon unter der jüdischen Priesterschaft erwiesen hat.

   Paulus sagt (Ephes. 4, 11): dass Ich einige zu Aposteln, (1.Kor. 12, 28) einige zu Evangelisten, einige zu Hirten und einige zu Lehrern (Apg. 11, 27; 13, 1) aufgestellt habe.

   Die Apostel als Meine speziellen Glaubensboten, waren ausgerüstet durch die Geistestaufe mit allem, was sei benötigten, worüber unter den Gaben des Heiligen Geistes im Buche „Die heilige Dreieinigkeit“ alles aufgezählt und zu ersehen ist.

   Die Propheten in der urchristlichen Gemeinde waren Begnadigte, welche zuweilen Aufklärungen über die Zukunft erhielten, auch haben sie Meine geistige Lehre richtig zu verstehen die Gnade gehabt, daher waren sie die Dolmetscher der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testaments.

   Evangelisten waren alle Meine Jünger genannt, weil sie das Evangelium überall predigten und ausbreiteten.

   Hirten nannte man diejenigen Personen der Gemeinde, welche auf die Ordnung in der Gemeinde zu sehen hatten. Diese Ordnung bestand aber in dem, dass niemand aus eigenem Willen etwas vornahm, sondern alles musste erst der Gemeinde zur Begutachtung vorgelegt werden, und wenn diese es für gut befunden hatte, wurde es auch ins Werk umgesetzt.

  Endlich die Lehrer, diese waren schriftgelehrte fromme Menschen, verheiratete Familienväter, deren Frauen und Kinder ein Muster der ganzen Gemeinde waren. Aus diesen bildete sich zugleich der Stand der Gemeinde-Aufseher im Geistigen, griechisch episcopos, neudeutsch Bischof (1. Timoth. 3, 2) genannt. Doch waren diese Familienväter nicht besser als andere Gemeindemitglieder angesehen, auch hatten sie keine Besoldung, sondern sie ernährten sich aus dem Eigenen. Aus diesen Gemeinde-Aufsehern bildete sich später der bischöfliche Stand aus. Über den Uranfang waren sie in keiner Art besser als jedes andere Mitglied der Gemeinde. Ihr späteres Ansehen verdanken sie der gewaltigen Knechtung der Minderen und der ganzen Gemeinden, daher ist Mein Geist nicht mit ihnen, weil sie noch immer knetende Gewaltherrscher sind, während dort, wo Mein göttlicher Geist herrscht, die Freiheit waltet. (2. Kor. 3, 17)

 

Kirchen-Luxus.

 

   Meine Kinder, sehet nur an diese Tempel (Kirchen genannt), die sie bauen.  Zierat auf Zierat, eine Verschnörkelung um die andere, Luxus auf Luxus, geschnitzte Bilder, gemalte Kunstwände und lauter fahles Zeug, glaubet denn die Menschheit Mich dort zu finden? O nein, in solch´ ein Haus kehre Ich nie zu Gaste; sondern nur in ein demütiges, bescheidenes Herz.

   Meine lieben Kinder, sehet nur, wie sie in ihrer prächtigen Kleidung, bedient von vielen Händen (Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen, ja sogar sein Leben zu geben, als Lösegeld für Viele – Matth. 20, 28, s. Joh. 13, 4 ff.) umherstolzieren! – Nenne Ich das Demut? – Solch ein Mensch nähert sich dem Satan, denn es ist nur Stolz und Habsucht darinnen zu finden, aber keine Bescheidenheit oder Demut. Schauet, was für Gepränge sie sich selbst zu Ehren bereiten, soll das vor Mir ein Opfer sein? – Statt dass sie Samaritanern gleich umherziehen und den Armen helfen würden aus ihrer bedrängten Not, statt dessen fordern sie selbst noch Schätze, damit sich ihr Satanshause vergrößere, statt dass er sich mindere für die Armen. O wie vielen Armen wäre damit geholfen, wenn die Gläubigen ihre Kostbarkeiten und Geld an die Armen und nicht für die Kirchen geben würden! –

  O ja, Meine Lieben, Ich mache schon eine kleine Ausnahme, aber besonders auf dem Lande; denn da muß oft der schlechte Weg herhalten, damit sie verzeihliche Opfer bringen Meiner Ehre, denn da vergelte Ich die Mühe; die sie jenen (kranken) Menschen bringen. Aber in der Stadt, in einem bequemen Orte, da lässt sich die Geistlichkeit wohl geschehen, denn da fährt man, statt zu gehen. Soll das als ein Beispiel dienen Meiner Lehre? – Meine Lieben, habe Ich Mich gehüllt in goldene Gewänder?, - habe Ich Mich überall bedienen lassen?. – war Ich geldgierig?, - o gewiß nicht, denn Ich tue alles für die Liebe. Aber das Geld des Goldes ist Mir Abscheu, denn es sind dem Satan seine Lose für die Hölle.

   Meine Kinder, Ich tue alles für die Liebe, diese erstrahle gleich dem schönsten Golde im ganzen Weltall, denn das Gold der (Gottes- und Nächsten-) Liebe ist das reine, unverfälschte Gold, das ist das Gold, was Ich einsetze und was ewig goldig bleibt. Meine Kinder, schmückt euch mit dem Golde der Liebe, denn in dem sollet ihr erstrahlen, gleich dem schönsten Stern am Firmament. Ja das Gold der Liebe, das kennen eure Geistlichen nicht, nur das Gold des Satans kennen sie (Liebeswerk 30.7.^895 A.N.)

 

Die Wortbedeutung von ecclesia und Kirche.

   Die Bezeichnung „Kirche“ der römischen Priesterschaft ist nicht wie zur Apostelzeit die „christliche Gemeinde“, sondern als machtausübende Hierarchie (d.h. Priesterschaft) oder Papst aufzufassen; denn erstens hat nicht mehr die christliche Gemeinde das Recht, wie es in der Urchristenheit der Brauch war, sondern der jeweilige Papst hat die Kirchengesetze zu diktieren und anzugeben. -  In der Urchristengemeinde haben diejenigen, welche das innere Wort hatten, den Willen Gottes verkündet; - diesen Vorzug nimmt sich seit vielen Jahrhunderten jeder Papst für sich, ohne das innere Wort zu haben – und behauptet, dass ihm vom Heiligen Geiste diktiert wurde, woher die Kirchengesetze auch die Bezeichnung „heilige Gesetze der Kirche“ führen, allein diese heiligen Papstgesetze sind so antichristlich verfasst, dass sie das Volk nicht allgemein erfahren darf, um nicht mit Gewalt gegen das Priestertum vorzugehen. – Zweitens, die römische Kirche beratet sich nie mit dem Volke, sondern sie diktiert ihm „Mußgesetze“, welche es stillschweigend annehmen und befolgen muß, wenn es nicht verflucht und in die Hölle verdammt werden will, weil so der Schlusssatz der päpstlichen Kirchengesetze lautet.

   Die Kirche ist ein fortdauerndes Altjudentum: Dort der Tempel als alleinseligmachendes Haus der Gottesanbetung, hier die Kirche als allein seligmachendes Haus der Gottesanbetung; dort die Pharisäer, - hier Pharisäer; dort Tierschlachterei als heiliges Hostienopfer, hier Kreuzigung Christi als heiliges Hostienopfer; dort Zeremonien, hier Zeremonien; dort in der jüdischen Synagoge lehrte man die Gotteslehre mit falschen, von Pharisäern aufgebrachten Menschensatzungen vermischt; hier in der katholischen Kirche trägt man die, kolossale Lügen enthaltende Heiligengeschichte und päpstliche Menschensatzungen in die Predigt mischend, vor; dort Volksverdummung und Ausbeutung, hier Volksverdummung und Ausbeutung; dort endlich die Vernichtung der Greuel vor Gott. Hier endlich die Vernichtung der Greuel vor Gott! – Amen!

   Paulus schrieb (1. Tim. 3, 15) an den Timotheus: Das Haus Gottes ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, ein Pfeiler (oder Säule) und Grundfeste der Wahrheit. Das heißt: Die Menschen und nicht ein gebautes Haus sind das Haus Gottes.

   Im griechischen und lateinischen Urtext steht ecclesia und dieses Wort übersetze Martin Luther in „Gemeine“, was dasselbe als Gemeinde bedeutet. Die römische Kirche übersetzte ecclesia in Kirche und darin steckt der Widerspruch, denn das Urwort von Kirche (Die Ethmologie über das Urwort Kirche lies in der christlichen Theosophie Kap. 85, 14) ist kiri-ka, das heißt Herren- und Gotteshaus. Eccle-sia griechisch-lateinisch bedeutet aber die Gesamtheit der Bekenner eines und desselben Glaubens.

 

Die wahre freie Kirche.

 

Die Grundgedanken, wie sie der Vater Jesus im Evangelium Jesu Christis, I. Bd., Kap. 202, hierfür gegeben hat.

 

   „So ihr die Menschen lehret in Meinem Namen, da tuet allezeit, wie Ich tue (so sprach Vater Jesus zu den Aposteln im Jahre 30), zuerst durch gute Taten und dann erst mit schlichten, einfachen und wahren Worten vorgehen und ihr werdet dadurch bald viele wahrhaftige Jünger zählen können!

   „Aber so ihr euch selbst bis nahe über die Sterne hinaus in lauter tiefste Geheimnisse einkleidet und den Menschen begreiflich machen wollt, dass ihr von Gott berufen seid, sie zu richten, zu segnen oder zu verfluchen und ärgert euch dann noch oben d´rauf, so euch Meine Engel bei solchen Dingen nicht unterstützen, so muß es euch ja klar sein, dass also zu handeln, durchaus nicht Mein Wille, der euch geoffenbart ist, sondern ihr euch selbst eine Ordnung geschaffen habt, und aus dieser eine neue, wohleingefriedete Kirche an der Stelle der alten mosaischen habt aufbauen wollen, vor der eure Lämmer ihre Kniee schon schon von weitem beugen sollen.“

   „Sehet, also war es mit der mosaischen Kirche und sie brachte, wie eingefriedigt ward, keine, oder nur wenige und das meist verkümmerte Früchte!

   „Ich gebe euch nun eine vollkommen freieste Kirche, die keiner anderen Einfriedigung benötigt, als bei jedem Menschen für sich das höchst eigene Herz, in dem der Geist und die Wahrheit wohnt, allwo Gott von den wahren Verehrern allein erkannt und angebetet sein will“

   „ Ihr sollt als diejenigen, denen Ich zuerst Meinen Geist mitteilte, euch darum nicht um ein Haar besser dünken, als da ist ein jeder andere Mensch, und sollet aus der Gabe nicht irgend ein festes Amt machen, gleich wie solches tun die Heiden und die doppelt finsteren Juden und Pharisäer, sondern da ist nur Einer euer aller Herr; ihr alle aber seid ganz gleich als Brüder und Schwestern und soll nie darin ein Unterschied sein unter euch!“

   „Also soll auch keine Regel sein unter euch und sollet auch nicht halten an gewisse Tage und Zeiten, als wären sie irgend besser oder schlechter, oder dass Gott nur gewisse Tage eingesetzt hätte, an denen Er eure Gebete anhöre und eure Opfer annehmen möchte; - Ich sage euch: Bei Gott sind alle Tage gleich und der beste ist unter vielen der, an dem ihr eurem Nächsten wahrhaft Gutes erwiesen habt! – Und so soll in Zukunft den wahren Gott wohlgefälligen Sabbat-Tag nur euere gute Tat bestimmen!“

   „An welchem Tage ihr Gutes tun werdet, an demselben Tage wird auch der rechte Sabbat sein, der bei Gott gerechnet wird.“

   „Wollet ihr aber ein sogenanntes Gotteshaus bauen, da erbauet Kranken- und Versorgungshäuser für eure armen Brüder und Schwestern, dienet ihnen darin mit allem, was sie benötigen, so werdet ihr sogestaltig den wahren Gottesdienst verrichten, an dem der Vater im Himmel ein großes Wohlgefallen haben wird!“

   !An solchem echten und allein wahren Gottesdienste wird man erkennen, dass ihr wahrhaft Meine Jünger seid!“

 

Die allein selig machende Kirche und die wahre Religion.

 

   Welche von den christlichen Kirchen ist die alleinseligmachende, weil jede für sich dieses Vorrecht beansprucht? – Die alleinseligmachende Kirche ist die Liebe, wie Ich Jesus sie erklärte:

   In Mathäus, Kap. 22, Verse 37 – 40: „Liebe Gott über alles; deinen Nächsten aber wie dich selbst“; denn darin sind Moses und die Propheten begriffen. So erklärte Ich Jesus diese Frage in den christlich theosophischen Büchern.

   Apg. 17, 23 – 25: Paulus sprach zu Athen auf dem Areopag (oder hohen Gerichtshof) : Der unbekannte Gott, dem ihr einen Altar aufgerichtet habet und Ihn verehret, ist der Gott, der die Welt, und alles, was darin ist, hervorgebracht hat. Aber Er, als der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln (oder Kirchen), welche die Menschen baueten; auch wird Er nicht von Menschen bedient (mit Zeremonien), als wenn Er etwas oder jemanden bedürfe; Er Selbst ist es ja, der allen Leben, Odem und alles gibt.

   Wann habe Ich Jesus anbefohlen, Tempel und Bethäuser oder Kirchen um teures Geld zu erbauen, und dafür tausende Arme hungern zu lassen? Habe Ich nicht statt Kirchenbau die Werke der Nächstenliebe zu üben angeraten? (Matth. 22, 37 – 40: - 7, 12; - 23, 31 – 36; - Luk 10, 25 -37; - Jakob 2, 14 -26: Gal. 5, 6; - 1. Kor. 13, 1 -13) Sind nicht Mein Leben und Meine Lehren ein fortwährendes Beispiel der Nächstenliebe gewesen?! Seht, die Betätigung in der Nächstenliebe durch die All-Liebe zu Gott ist die alleinseligmachende Kirche bei Mir; nicht aber aus Holz und Steinen gebaute Kirchen.

   Joh. 4, 21 -24 berichtet das Zwiegespräch zwischen Mir Jesus und dem samaritischen Weibe, zu welchem Ich ungefähr sprach: Weib! Glaube Mir, es kommt die Zeit, dass ihr Samariten weder auf eurem Berge Garizim, noch zu Jerusalem im Tempel Salomons euren himmlischen Vater anbeten werdet. Denn die Zeit ist schon da, dass die wahren Anbeter ihren Vater im Himmel im Geiste )ihrer Liebe) und in der Wahrheit (durch die Betätigung in der Nächstenliebe) anbeten werden; denn Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, die müssen Ihn im Geiste (ihrer Liebe des Herzens) und in der Wahrheit, indem sie dies durch die tätige Liebe tuend, Ihn anbeten.

   Im Jahre 1294 gab Papst Bonifaz VIII. eine Bulle aus, worin es heißt: „Wir erklären, sagen, bestimmen und entscheiden hiermit, da alle menschliche Kreatur dem Papste unterworfen sei, und dass man nicht selig werden könne, ohne dies zu glauben.

   Ganz dem entgegen bekehren euch die Apostel, was dazu gehört, um selig zu werden, z.B. Jokobus 1, 27: Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: Die Waisen und Witwen in der Trübsal besuchen, und sich vor der Welt unbefleckt halten.

 

Die allein seligmachende Kirche und die Priester-Gewaltherrschaft

Ein Abschnitt aus der Führung Dr. Martin Luthers im Jenseits.

(im Jahre 1546)

 

   Jesus (ungekannt) sagte zu römisch-katholischen Priestern: Ihr habet von einer allein seligmachenden Kirche gesprochen, und diese sei die römische. Gut, sagte Mir, wann hat Christus eine allein seligmachende Kirche Roms aufgestellt?  Diese Frage war den Priestern unerwartet gekommen, doch sammelte sich einer unter ihnen und sagte: Und doch ist es eine Tatsache, dass Apostel Paulus in Rom war, verschiedene Briefe schrieb und  die Gemeinde Roms belehrte, somit haben die römischen Christen aus Paulus Munde die echte und somit die allein seligmachende Lehre Christi empfangen und daher ist die römische die allein seligmachende Kirche, weil sich die anderen von ihr losgelöst und andere Glaubenslehren predigen als ihre Mutterkirche.

   (Jesus:) A, so kommst du Mir mit der „Alleinseligmachenden“! Da wirst du Mir schon auch erklären müssen, wie sich eure Gegenlehren zu der echten Christuslehre verhalten. Ich stelle dir nun die Frage auf: Wann hat Paulus gelehrt, dass die Priester eine Extra-Menschenklasse unter den Menschen sind und sie von Menschen für ihre Lügen und Heidenzeremonien gezahlt und ohne Arbeit erhalten werden müssen? Haben nicht die Apostel, wie es im ersten Briefe an die Korinther (4. u. 9. Kapitel) heißt, mit der Arbeit ihrer Hände sich ihr Brot mühselig verdienen müssen? Haben sie nicht die ganze Woche gearbeitet als Handwerker und am Samstag unentgeltlich die Gemeinde gelehrt? Und wenn es auch heißt: „Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert“, so muß doch der Arbeiter zuerst vom Arbeitgeber aufgenommen werden; - ihr aber drängt euch auf mit Gewalt von Kirchen- und politischen Strafen und knechtet diejenigen, die euch in die Arbeit nehmen sollten, ihr werfet sie in die Kerker, foltert sie und verbrennet sie auf dem Scheiterhaufen, wenn diese armen mit Gewalt unterjochten Arbeitgeber ein Laut des Unglaubens oder Unwillens gegen eure räubermäßigen Glaubenshandhabung erheben. Hat so Christus und hat so Paulus die Grundsätze der Gotteslehre den Gläubigen in den Kopf eingeschlagen? Und sich hoch und teuer mästen lassen? Redet ihr „Alleinseligmachen“!

   Dieser mit aller Wucht ausgesprochenen Worte waren niederschmetternd für sie; denn es war damals (im 16. Jahrhundert) die Zeit der großen kirchlichen Verderbnis der Lehren und Sitten, und das arme Volk stöhnte unter der Last der römischen Kirche.

 

Beispiele zu allein seligmachenden Kirche.

 

   1843, 22. März, Graz. J. Lorber. Vater Jesus gibt durch einige Beispiele zu verstehen, wie der Mensch sich die wahre lebendige Kirche und Religion in sich bildet, nach welchen Aufklärungen wir uns zu richten haben.

 

   Wenn ihr nur so ein wenig nachdenket, so kann es euch unmöglich entgehen, dass das eigentliche Himmelreich des Herrn als das Grundleben des Geistes in sich, unmöglich anders erreicht werden kann, als so nur, wenn der Mensch in sich, d.h. in seinem Geiste die vom Herrn vorgezeichneten Bedingungen zur Erlangung eben dieses Lebens werktätig erfüllt, d.h. er muß dieses Leben zuvor in sich finden, und hat er es gefunden, dann muß er es stärken und kräftigen nach der vorgeschriebenen Ordnung des Herrn, der allein es nur wissen kann, was zur Erreichung des reell bestimmten geistigen Lebens vonnöten ist.

   Wenn nun aber jemand will durch törichte, weltlich eigennützige, dazu noch allerschmutzigste vollkommen tote Mittel sich das Himmelreich erkaufen, welches, wie schon bemerkt, das eigentliche Leben des Geistes ist, - so ist solch´ eine Handlung ja doch bei weitem noch törichter und unsinniger, als so da jemand einen Acker, der überaus steinig ist, mit Weizenkorn gesäet hätte; da aber das Weizenkorn nicht aufgehen möchte, er dann noch mehr Steine auf den Acker führen würde, um dadurch das Weizenkorn aufgehen zu machen, -  Muß aber nicht der vernünftige Ackersmann seinen Acker vorher in ein gutes Erdreich verwandeln, dann dasselbe düngen und sodann erst das edle Weizenkorn in die Furchen legen, auf dass es dann erkeime und aufgehe, und bringe viel Frucht? Solches muß doch ein jeder nur einigermaßen in der Landwirtschaft bewanderte Landmann zugestehen. Wenn aber schon ein Weizenkorn nur unter dieser allein wahren Bedingung fruchtbringend wird, und auf keine andere Weise demselben der Segen abgenommen werden kann, wie solle demnach der viel edlere Lebenssame des Geistes auf einem allerwidersinnigsten Acker zur lebendigen Frucht des ewigen Lebens erwachsen? –

  Ich will euch ein noch anschaulicheres Beispiel geben, aus welchem ihr diesen überaus wichtigen Punkt noch heller erschauen sollet. Um aber dieses Beispiel in der Fülle der Klarheit zu verstehen, wollen wir einige Punkte demselben vorsetzen, durch welche die Richtigkeit des bevorstehenden Beispiels wahrhaft mathematisch richtig dargestellt werden soll; und so höret denn! – Ihr wisset, dass sich ungleichartige und ungleichnamige Größen nicht zusammenzählen und vermehren lassen; wer da einen Säckel Geld hat von etwa tausend Groschen, wird er dadurch das Geld vermehren, wenn er zu diesem Gelde tausend Steine hinzulegt? – So jemand besitzt ein Haus, wird er dadurch zum Besitze eines zweiten und größeren Hauses gelangen, so er in der Absicht sich eine Menge Möbel bei einem Schreiner anschafft? – So jemand zehn Schafe hat, wird er dadurch mehr Schafe bekommen, so er sich noch einen leeren Stall baut? – Also ist es doch erschaulich, dass zur Vermehrung eines und desselben Dinges oder Gegenstandes mehrere gleichartige Dinge und Gegenstände vonnöten sind. – Da wir nun dieses wissen, so stelle Ich euch nun das Beispiel auf:

   Es sei irgend ein törichter Mann, der aber einen sehnsuchtsvollen Wunsch hat, Kinder seiner Zeugung zu haben, um sich dadurch in seinen Kindern fortleben zu sehen; da er aber dabei ein törichter Mann ist, der nicht weiß, woher und wie die Kinder gezeugt werden, so wendet er sich an einen falschen Freund, und fragt ihn um Rat, wie solches anzustellen sei. Da aber der habsüchtige falsche Freund die Torheit unseres Mannes merkt, welcher ein vermögender Kautz ist, da gedenkt der falsche Freund und spricht zu sich selbst: Im Trüben ist gut fischen, - die Torheit dieses Mannes will ich mir auf die lustigste Weise zu nutzen machen; und da er Solches beschließt, spricht er zum törichten Manne: Höre, guter Freund, Solches, das du willst, ist sehr schwierig und mir vielerlei Kostenaufwande verbunden; jedoch wenn es dir vollkommen ernst ist, so will ich dir eine solche Gelegenheit wohl verschaffen, und dich dann unterweisen, wie du es anzustellen hast; aber das setze ich zur Hauptbedingung, dass du mir in allen Dingen ungezweifelt folgst. Wirst du mir folgen, so wird dir dein beabsichtigtes Werk wohl gelingen; wo aber nicht, so bist du für alle Zeiten verloren! – Nach solcher Voräußerung des falschen Freundes beteuert ihm der törichte Mann und spricht: Da ich weiß, dass du allein ein so kenntnisreicher Mann bist, so will ich mich dir auch ganz anvertrauen; gebe mir nur das Mittel an die Hand und mir soll es nicht zu teuer werden. – Was tut aber nun unser falscher Freund? – Höret! Anstatt dem törichten Mann zu geben ein lebendiges Weib, verkauft er ihm um teures Geld eine hölzerne Bildsäule und spricht zu ihm: Lege diese in ein Bett und hauche sie fleißig an; so du dich ebenfalls zu ihr in das Bett legst, da wirst du mit der Zeit unfehlbar zu einer reichen Nachkommenschaft kommen. Unser Mann nimmt nun solche Bildsäule und trägt sie nach Hause, legt sie alsogleich in sein Bett und sich auch sobald zu der Bildsäule, und fängt diese an anzuhauchen. Solche tut er ein Jahr lang fort, aber noch will sich kein Nachkommen zeigen; darum geht zum falschen Freunde und fragt ihn um die Ursache. Dieser aber spricht: Was fällt dir Törichtes ein?  Wer wird wollen in einem Jahr schon lebendige Früchte haben, nachdem doch ein Baum in die Erde gesetzt selbst erst nach mehreren Jahren anfängt Früchte zu tragen? – Er aber preiset ihm zur Erreichung solches Zweckes noch allerlei andere Mittel an, welche bei ihm, als dem falschen Freunde käuflich zu haben sind. -  Der törichte Mann kauft sie ihm auch nach den bestimmten Preisen ab und gebraucht sie nach der falschen Vorschrift; aber es kommt alles dessen ungeachtet keine lebendige Frucht zum Vorschein, und wieder erkundigt sich der törichte Betrogene beim falschen Freunde um die Ursache des Nichtgelingens. – Der falsche Freund schiebt da die Ursache gar pfiffig geheimnisvoll weise tuend auf allerlei arglistig ersonnene Umstände und beschwichtigt ihn so lange, bis dem törichten Manne sogar zu Folge des herangerückten Alters alle wirkliche Zeugungskraft verlassen hat; -  und unser falscher Freund vertröstet den törichten Mann damit, dass eine lebendige Nachkommenschaft ihm sicher dann folgen werde, wenn er das zeitliche Leben verlassen wird, und gibt ihm dazu noch Schutzmittel an, was er mit der Bildsäule am Ende seines  Lebens tun solle, damit ihm aus dieser eine ganz sichere lebendige Nachkommenschaft werde. – Und sehet, der Tor stellt sich am Ende sogar mit dieser Verheißung zufrieden! – Also hätten wir nun das Beispiel; - es fragt sich aber, wie haben wir es zu betrachten, damit uns aus ihm das bedungene Licht werde? – Ich sage euch: Solches wird nun überaus leicht folgen:

1.         Ist es doch ersichtlich, dass sich das Leben nur wieder im Leben und nicht in einer toten Materie zeugen lässt; also muß der Mann doch ein lebendiges Weib haben, aber nicht eine tote Bildsäule aus Holz. –

2.         Betrachtet ihr euch nun als Menschen, in denen das wahre Himmelreich sollte gezeuget werden, und das zwar mit der heiligen Braut des Lebens, welche da ist das Wort Gottes lebendig und heißt die Kirche des Herrn. – So aber die Kirche ist eine hölzerne und tote Bildsäule, in der kene Leben ist, aber von den habsüchtigen falschen Freunden, welche sich Priester Gottes nennen, dennoch um´s Geld trügerischerweise als lebendig und zur Zeugung des Lebens einzig und allein tauglich verkauft wird, während das Leben doch nur durch das Leben kann gezeugt werden, da ist ja doch solch´ eine Kirche ein allerschnödester Betrug, dass man sich keinen größeren denken kann; - und dass die Anhänger solch einer Kirche doch sicher nicht minder allerblödsinnigste Toren sind, als unser Mann im Beispiele, muß doch einem jeden nur einigermaßen helleren Denker auf den ersten Blick sonnenklar in die Augen springen. –

Hat nicht Paulus mit großer Erregtheit seines Gemütes gepredigt, „der da ein anderes Evangelium predigen möchte, als allein das nur, was der Herr gepredigt hat, nämlich den Herrn Selbst, der da gekreuzigt worden ist, also Jesum Christum im Geiste und in der Wahrheit werktätig, der wird nicht in das Reich der Himmel eingehen“ ! ? – Nun betrachtet aber eine Kirche, die aus Steinen erbaut ist; eine Kirche, deren Hauptmotto Gold und Silber ist; eine Kirche, die einen Himmel verspricht, den sie selbst nicht im Geringsten kennt, - eine Kirche, die ihre törichten Gläubigen zur Erlangung eines noch törichteren Himmels mit allerlei geheimnisvollen Mitteln ums Geld, noch dazu plagt, treibt, richtet und noch obendrauf fleißig verdammt; da müsset ihr bei der Betrachtung solch´ einer Kirche die hölzerne Bildsäule im Bette unseres törichten Mannes ja ebenfalls auf den ersten Blick unwiderlegbar erkennen; da dem Manne am Ende nichts übrig bleibt, als der lebendige Wunsch, lebendige Nachkommen zu haben, ohne jedoch sich solcher je erfreuen zu können. –

  Sehet, also stehen die Aktien des Lebens auf der Welt, nicht nur allein in eurer katholischen, sondern auch in jeder anderen sich ebenfalls für allein seligmachend haltenden Sektenkirche. – Wenn ihr nun nach diesem Beispiele unseren vorliegenden Himmel betrachtet, so werdet ihr ihn ebenfalls auf den ersten Augenblick als vollkommen entsprechend erschauen. Denn da er eine Frucht ist aus einer Kirche, die da gleich ist einer toten Bildsäule, so ist auch alles dasjenige, was das eigentliche Leben in sich selbst sein soll, ebenfalls nur eine plumpe tote Plastik und nichts als eine Ausgeburt eines törichten, betrogenen und somit auch unmöglich lebendig erfüllten Wunsches. Daß aber ein solcher Himmel von keinem Bestande  sein kann, kann ja daraus sehr leicht ersehen werden, so ihr bedenket, dass er nichts anderes ist, als eine Trugplastik des Geistes, der wohl das Leben hätte zeugen mögen, aber dasselbe nicht zeugen konnte, weil ihm dazu das lebendige Mittel mangelte. (ChtS. 3, 152)

 

Der Mensch ist ein Tempel des in ihm wohnenden Gottes Jesus-Jehova-Zebaot.

 

   Die heutigen Menschen meinen, Gott wohne hoch über den Sternen und deshalb höre Er nicht die Stimme des Menschen und Er sei überhaupt zu hochheilig und zu allmächtig, um sich mit dem einzelnen Menschen abzugeben. Andere, auch fromme Menschen äußern sich: Gott ist nicht allwissend, sondern Er hat Seine Berater, Bischöfe und Heilige, wie ein weltlicher Herrscher seine Ratgeber! – Man ersieht hieraus, wie Gläubige ihrem Prediger glauben, weil ihnen manches nicht fassbar ist und sie keine solche Beispiele an ihren Predigern sehen, dass sie zum unbedingten Glauben gezogen wären.

   Ihr meinet, Gott hat Seine Berater; Bischöfe, Päpste, Heilige! – O, ihr weltweise Menschen! Wer war denn Mein Berater, als Ich die unzähligen Sternenwelten, die Sonne, die Erde, die verschiedenartigsten Mineralien, Pflanzen, Blumen, Tiere und die ersten Menschen so kunstvoll erschaffen habe! ?? – Wisset ihr nicht, dass mit solchen Ansichten ihr Gott Seine hochheiligen Vorzüge – herunterwürdigt und Ihn zu einem schwachen Menschen stempelt, der andere zu Seiner Belehrung braucht!?

 

Die Kirche ist die Braut Christi.

Diktat durch F. Sch. Am 1.2.1898 in Graz.

 

   Eure Priester sagen, dass die Kirche Braut Christi ist. Diese Lehre findet man unter Meinen Lehren in der Bibel nicht. O Kinder, wie elendig ihr irre geführt werdet von euren Priestern! Glaubet ihr wirklich, dass Ich das Leben alles Lebens, die kalten und toten Kirchenmauern als Meine Braut betrachte? Meine Kinder, betrachtet das Herz eurer Seele als Meinen Tempel, wo Ich, Jesus Christus, euer Gott, Meinen Thron aufgeschlagen habe, dann werdet ihr finden, dass niemand sonst, als eure Seele Meine Braut sein kann!? Zwar sagen euch die Geistlichen, wenn man sie ins Horn treibt, dass die Kirchengemeinde die Braut Christi ist, allein das ist alles nur Blendwerk, denn statt eures Leibes haben sie die Kirche als den Tempel, statt eures Seelenherzens den Tabernakel, statt Mich, eine Stück toten Mehlteiges als Gott Jesus Jehova Zebaot aufgestellt, braucht ihr noch mehr Aufklärung? Ja, dann wäret ihr taub und blind, und daher noch lange nicht reif für Mein geistiges Reich.

   Nun höret den Ausspruch Gottes, aus dem Wortlaut der Bibel, in welchem Tempel oder in welcher Kirche Er wohnt:  Im Jahre 1038 vor Christo weissagte Ich durch den Propheten Nathan (2. Sam. 7, 14 -16; - 1 Chronik 17, 4. 11 -14. 17 -27) David! Du sollst Mir zur Wohnung kein Haus bauen, sondern Ich werde einst in der zukünftigen Zeit durch Meine Weisheit Mich im Samen und Stamme Davida unter dem Namen Gottessohn inkarnieren und dieser wird das wahre Gotteshaus im Herzen der Menschen Mir bauen, worüber die gründliche Aufklärung im Buche „Die heilige Dreieinigkeit“, I. Aufl. S. 77, zu lesen ist.

   Diese Weissagung hat Salomo, der Sohn Davids falsch verstanden, da er sich nur nach dem Buchstabensinn richtete, ohne den geistigen Grundsinn zu beachten und daher leset ihr in der zweiten Chronik, Kapitel 6, 7 – 21. dass er alles, was Ich von Jesus sprach, auf Sich selbst bezog und Folgendes zu Mir sprach: „Es war im Herzen Davids, meines Vaters, ein Haus zu bauen Jehovas, des Gottes Israels;

   8. aber Jehova sprach zu David, meinem Vater: Weil es in deinem Herzen ist, ein Haus zu bauen Meinem Namen; so hast du wohlgetan, dass es in deinem Herzen ist;

   9.  Doch sollst du das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn … der soll Meinem Namen das Haus bauen.

   10.  So hat nun Jehova Sein Wort erfüllet, das ER geredet. Denn ich bin an Davids, meines Vaters statt aufgestanden und habe mich auf den Thron Israels gesetzt, wie Jehova geredet und ich habe den Namen Jehovas, des Gottes Israels, das Haus gebauet.

   18. Aber sollte Gott wirklich bei den Menschen auf Erden wohnen? Siehe! Der Himmel und die Himmel der Himmel können Dich nicht fassen, geschweige dieses Haus, das ich gebaut habe.

   19. Doch blicke auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen, Jehova, mein Gott! Und höre auf das Rufen und Gebet, welches Dein Knecht betet vor Dir.

   20.  Laß Deine Augen offen sein über dieses Haus bei Tag und bei Nacht über den Ort, von dem Du gesagt hast, dass Du Deinen Namen dahin legen wolltest!  Höre auf das Gebet, welches Dein Knecht an diesem Orte betet.

   21.  Und höre auf das Flehen Deines Knechtes und Deines Volkes Israel, das sie tun an diesem Orte Deiner Wohnung im Himmel; höre darauf und vergib“. –

   Beim Propheten Jesajas 66 leset ihr folgende Stellen:

   1. So spricht Jehova: Der Himmel ist Mein Thron, die Erde Meiner Füße Schemel. Wo sollte stehen das Haus, dass ihr Mir bauen wollet? Und wo die Stätte sein, die Meine Ruhestätte wäre?

   2. Alles dieses hat Meine Hand gemacht, dass es ward, spricht Jehova. Ich sehe auf den Demütigen hin und den, der zerknirschten Geistes ist, und auf den, der Ehrfurcht hat gegen Mein Wort.

   5.   Höret Jehovas Wort ihr, die ihr vor demselben Ehrfurcht habt! Eure Brüder, die euch hassen und Meinetwegen euch verstoßen, sagen: Jehova verherrliche Sich! Aber Er wird Sich zeigen zu eurer Freude; und jene werden beschämt werden. –

   Daher leset in der Apostelgeschichte 7, 48 und 17, 24:

   Gott, der Allerhöchste, der Herr des Himmels und der Erde wohnt nicht in Tempeln oder Kirchen, die von Menschenhänden gemacht werden, wie der Prophet Gottes Jesajas spricht: und so lautet auch die obige Stelle aus der 2. Chronik, Vers 18.

   Noch entscheidender drückte Ich Mich durch den Propheten Hosea 8, 14 ff aus:

  14. Wann Israel (d.h. „das Menschengeschlecht“) seines Schöpfers vergisst (d.h. heidnisch wird), dann bauet es Tempel (delubra nach Vulgata)  oder Götzenkirchen nach dem Wortlaute der Apostelgeschichte 7, 48.

   Wenn Gott nicht in Tempeln oder Kirchen wohnt, die von Menschenhänden aufgebaut sind, wo wohnt Er denn? Darüber bringt euch außer anderen der Apostel Paulus entscheidende Nachrichten und zwar im e. Briefe an die Korinther 3, 16 und 17:

   16. Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid?

   17. So jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn Gottes Tempel ist heilig und ein solcher seid ihr. – Ebendaselbst Kap. 6, 19:

   19. Wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des euch innewohnenden Heiligen Geistes ist?

   Daß euer Fleischleib, den ihr keusch und frei von allen Sinnenbegierden und materiellen Wünschen, die euch von der Liebe zu Gott und den Nächsten ablenken, halten müsset, ein Tempel des in eurem Selenherzen wohnenden Gottes Jesus Jehova Zebaot ist, wird auch bestätigt durch Mich Jesus Selbst, der Ich Meinen Fleischleib einen „Tempel“ nannte (Joh. 2, 18 – 22; Matth. 27, 40; - Mark. 14, 58; - 15, 29) So leset ihr auch im 2. Briefe Pauli an die Korinther 6, 16:

   16. Ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: In ihnen will Ich wohnen, und unter ihnen wandeln; Ich werde sein ihr Gott, sie werden sein Mein Volk.

   Dieser Heilige Geist (1. Kor. 6, 19) und lebendige Gott (2. Kor. 6, 16) bin Ich Jesus Christus Selbst, denn nach der Auferstehung von den Toten kam Ich zu Meinen Jüngern, hauchte sie an und sagte aus eigener Machtvollkommenheit; „Empfanget den Heiligen Geist“!“ (Joh. 2, 18 – 22) Ebenso wie einst Gott Jehova, als Er den Adam aus dem Feingeistigen der Erde bildete, denn da blies oder hauchte Jehova auch Seinen Heiligen Geist in die Nase des Adams; und also ward der Mensch zu einer lebendigen Seele. (1. Mos. 2, 7)

   Paulus fragt im 2. Brief die Korinther 13. 5: Habt ihr noch gar nicht bemerkt, dass Jesus Christus in euch ist? – Derselbe Paulus schreibt an die Galater 2, 20: „Christus lebt in Mir“ Im Sendschreiben an die Römer 8, 10. 11 sagt Paulus ausdrücklich, dass der Geist Christi im Menschen wohnt. Petrus schrieb an die Hebr. 3, 6:

   Christus ist als Sohn Gottes Seinem Hause vorgesetzt: Diese Haus sind wir, wenn wir anders die zuversichtige und ruhmvolle Hoffnung bis ans Ende festhalten. – Und so leset ihr die Aufmunterung im 1. Petri 2, 5:

   Werdet ein geistiges Haus, eine heilige (d.h. eine gottgeweihte) Priesterschaft, um geistige Opfer zu bringen, die Gott durch Jesum Christum wohlgefallen.

   Offenbarung 21, 22: Als Johannes die Offenbarung schrieb, waren ihm die geistigen Augen geöffnet, damit er sah, was er zu schreiben hatte, und da erzählte er von der Stadt des himmlischen Jerusalem folgendes: Einen Tempel (oder Kirche) sah ich nicht in ihr, denn Gott, der Herr, der Allherrscher, ist Selbst ihr Tempel und das Lamm (oder die Demut und Unschuld).

   Nach diesen biblischen Texten ist es euch klar, dass Gott nicht in Tempeln und Kirchen, die von Menschen erbaut sind, sondern nur in den Herzen der Menschen wohnt und sich da kundgibt denjenigen, die an ihn fest glauben und in Seinen Liebesgesetzen  wandeln.

   Trotz allen diesen biblischen Beweisen wird in den römisch-katholischen Kirchen fest und steif die Lüge aufrecht erhalten und behauptet, dass Gott im Tabernakel, in der Mehlteighostie lebt, sich dort anbeten lässt und Er, als der Gefangene, von den Priestern unter dem abgezogenen Schlüssel darin eingesperrt gehalten wird, damit Er den Dummen, welche sich ihre Börse von den Priestern durch „Gott opfern“ rupfen und leeren lassen, nicht durchgehen kann aus dem Greuel der Verwüstung in der Kirche Gottes. –

 

Jehova verspricht Jesum zu senden, der Ihm einen Tempel bauen wird.

 

   Zacharia 6, 12 – 13: Der Prophet erzählt von seinem Gesicht, das er hatte, und was ihm der Engel (des Herrn) kundgab, darunter: So spricht der Herr Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt Ze-mach (d.h. „Gottes-Knecht“ und „Gottes-Sohn“), denn unter Ihm wird´s wachsen; und Er wird bauen des Herrn Tempel (im Herzen der Menschen; - II. Chron. 6, 8). Ja, den Tempel des Herrn wird Er bauen und wird den Schmuck (der Liebe Gottes; 1. Joh. 4, 8. 16) tragen, und wird sitzen und herrschen auf Seinem (geistigen) Thron; (Matth. 26, 64; 25, 31) Er wird auch Priester (nach Seiner Seele) sein (wie zu Malchisedeks Zeit) auf seinem (geistigen) Thron und wird Friede sein zwischen den beiden (nämlich zwischen Jesus Jehova Zebaot und Seinem Kinde, dem Menschen).

  

Jehova verspricht Jesu ein beständiges Haus Gottes im Herzen der Menschen zu erbauen.

 

   1. Samuel 2, 35: Ich Jehova will Mir (in Christo) einen treuen Priester erwecken, der nach Meinem Herzen und Meiner Seele handeln wird; dem will Ich ein beständiges Haus (Gottes der Liebe im Herzen der Menschen) bauen, dass (der Mensch) vor Meinem Gesalbten (oder Christus nach Meinem Willen) wandele immerdar.

   Die angeführten Zitate (Diktat durch F.Sch. am 1.2.1898 in Graz) der Bibel belehren euch, wie Ich der Herr Meine Lehre Meinen Kindern vorgetragen wissen will. Allein in der Kirche verschweigt man alles, was das Ansehen der Kirche schädigen und das Bewusstsein des Menschen erhöhen könnte, dass er selbst ein lebendiger Tempel des in ihm wohnenden Gottes Jesus Jehova Zebaot ist. Was soll Ich, der Herr, zu solchen Dienern sagen? Weichet von Mir ihr ungerechten Pächter Mein sein sollenden Bethauses! Denn ihr streuet nur Spreu aus, nehmet das Getreide für euch in Anspruch, während Ich als Jesus nur Weizen säet für alle Meine Kinder ohne Ausnahme. Was soll Ich euch sagen, da ihr so gerecht mit Meinem geistigen Heiligtume wuchert? Und verbietet noch dazu die Bibel zu lesen, dass niemand eure Ungerechtigkeit erfahren kann. Wahrlich, wahrlich sage Ich euch: Wie die Arbeit so der Lohn; wehe euch, die ihr euch unberufen zu Oberhirten Meiner Schafe aufgeworfen habet, um sie euren Wölfen preiszugeben!

   Wüßte ein jeder Mensch, welches Heiligtum er herumträgt, dass er selbst der Tempel des in ihm wohnenden Gottes ist, dass seine Seele sein wahrer Priester sein soll, so wäre es nicht so weit gekommen mit der Menschheit, dass Ich muß fort und fort die Zuchtrute des göttlichen Zornes über sie schwingen und sie mit allerlei Unglücksereignissen heimsuchen, wodurch sie erkennen sollten, dass sie nicht in der Liebe zu Mir steht. Ich bin der lebendige Gott in euch, denn Ich bin mit dem Vater im Himmel Eins und bin Geist aus demselben Geiste Gottes, der überall im ganzen Universum in Atomen vertreten ist, die aber doch alle einen und denselben Geist Gottes vorstellen, denn euer Geist ist ein Funken des Geistes Gottes, aber durchs Gebet und innige Liebe zieht ihr den ganzen Jesus in euch, denn Ich bin nur durch die Liebe vertreten, und regiere damit die Welt, und alle Fäden der Unendlichkeit laufen in Meine Hände zusammen.

   Sehet, so habe Ich auch euch als Meine Kinder durch Meinen Geist, den Ich in euch legte, mit Mir verbunden, aber ungerechte Pächter Meiner Gotteslehre haben euch alles verschwiegen und euren Geist zu einem Sklaven gemacht, indem sie auf eure Vernunft die Ketten des Fluches angelegt und euch eine ganz fremde, statt Meine Lehre aufgedrängt. Wäre Meine Lehre rein geblieben, dann hätte sich die Erde schon längst in ein Paradies verwandelt, so aber ist sie zur barsten Hölle geworden. Statt geistige Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit mit Mir an der Spitze, als Vater Meiner Kinder, ist eine Welt geworden von privilegierten Ständen und unterdrückten Arbeitern, voll Laster, Sünden und Greuel.

   Durch obige Aufklärung geht es deutlich hervor, was Jesus durch folgende Worte nicht bloß für die Apostel und die römische Geistlichkeit, sondern für die ganze Menschheit sagte:

 

Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

(Matth. 28, 20)

 

   Ich der Vater (Diktat durch F.Sch. am 1.2.1898 in Graz) bin bei euch alle Tage und immer fort, daher haben obige Worte ihren wahren Sinn, wie Ich durch den Apostel Paulus im ersten und zweiten Brief an die Korinther (1. Kor. 3, 16. 17; - 2. Kor. 6, 16) schreiben und aufklären ließ. Diese Worte habe Ich aber nicht bloß für Meine Apostel gesprochen, sondern für alle Meine Kinder, denn Ich habe doch nicht die Apostel für etwas Besseres als alle anderen Menschen angeschaut! Ich kenne keine Bevorzugung, daher kenne Ich auch keine besondere Gnaden für einen privilegierten Stand! Habe Ich etwa einen privilegierten Apostelstand aufgestellt? Ja wohl habe ich einen Vorzug aufgestellt, nämlich den, dass der Größte der Diener alle, daher der Demütigste sein soll. (Matth. 23, 11. 12)

   Also richtet ihr euch darnach, die ihr Mich oder Meinen Geist für euch selbst beanspruchet, dass ihr die Demütigsten, die Diener alle sein werdet, dann hat es einen Wert vor Mir, sonst aber nicht. Der geringste Bettler, der geringste, verachtetste Diener oder Mensch steht am höchsten vor Mir, denn was vor der Welt groß und angesehen ist, hat vor Mir keinen Wert;  des Unterdrückten und Verachteten nehme Ich Mich an und werde ihn hochstellen in Meinem geistigen Reiche! Denket und handelt darnach! Amen.

   Ich Jesus habe in Meinen drei Lehrjahren verschiedene Aufklärungen den Menschen gegeben, die nicht in der Bibel vorkommen (Joh. 21, 25) und darunter auch folgende:

   Das Reich Gottes in dir, ist die Liebe zu Gott in dir, und diese Liebe ist auch dein Geist, als die einzige Wahrheit, Realität und das ewige unverwüstbare Leben, was jeder durch sich selbst erfahren wird, wenn er nach den Geboten Gottes leben – und Gott über alles, - den Nächstenaber wie sich selbst lieben wird. Bis zu dieser eigenen Erfahrung heißt es aber: Glauben und hoffen auf die sichere Erfüllung alles dessen, was der Herr als die urewige Wahrheit euch allen treulich verheißen hat. (Ev. J.Sch. V, 64. I. Aufl.)

 

Hohe Schlußaufklärungen.

 

   Hochinteressant ist die Aufklärung Gottes über das innere Leben des Menschen in der christlichen Theosophie, Kap. 296, und eine zweite in der Haushaltung Gottes, welche lautet:

   (Lorber!) Sage es den Kindern, und sage es allen, sie mögen sein welcher Religion sie wollen, ob Römische, ob Protestanten, ob Juden, ob Türken, ob Brahminen, ob finstere Heiden; kurz für alle soll es gesagt sein: Auf der Erde gibt es nur eine wahre Kirche, und diese ist die Liebe zu Mir in Meinem Sohne, welche aber ist der Heilige Geist in euch und gibt sich euch kund durch Mein lebendiges Wort, und dieses Wort ist der Sohn, ist Meine Liebe, und ist in Mir, und Ich durchdringe Ihn ganz und wir sind Eins, und so bin Ich in euch, und eure Seele, deren Herz Meine Wohnstätte ist, diese ist die alleinige wahre Kirche auf der Erde. In ihr allein ist ewiges Leben, und sie ist die Alleinseligmachende.

10.     Denn siehe, Ich bin der Herr über alles, was da ist; Ich bin Gott, der Ewige und Mächtige, und Liebevollste; und dieses alles bin Ich im Worte; das Wort aber ist im Sohne, und der Sohn ist in der Liebe, und die Liebe ist im Gesetze, und das Gesetz ist euch gegeben; so ihr es beobachtet und darnach tut, so habt ihr es in euch aufgenommen; dann wird es in euch lebendig, und ihr seid dann nicht mehr unter dem Gesetze, sondern über demselben in der Gnade und im Lichte, welches alles Meine Weisheit ist. (Sirach 23, 37)

11.     Und das ist die Seligkeit oder das Reich Gottes in euch, oder die allein seligmachende Kirche auf der Erde, und keiner anderen ist das ewige Leben, als nur einzig in dieser.

12.     Oder meint ihr denn, Ich wohne in den Mauern, oder in der Zeremonie, oder im Lippengeplärr, oder in der Verehrung (der Hostie)?  O nein, ihr irret euch sehr; denn da bin Ich nirgends; sondern nur, wo die Liebe ist, da bin Ich auch; denn Ich bin die Liebe oder das Leben Selbst; Ich gebe euch Liebe und Leben, und verbinde Mich niemals mit der Materie, oder mit dem Tode. (Matth. 28, 18; - Koloss. 2, 9 -10; - 1. Kor. 15, 54 -55)

13.     Denn darum habe Ich als Menschensohn den Tod überwunden, und Meine Liebe mit der Gottesliebe Eins gemacht, damit Ich alle Gewalt habe über alles, was da ist, und Meine, mit Gott vereinte Liebe herrsche ewiglich und mache lebendig alles, was ihr untertan ist. (Matth. 28, 18; - Koloss. 2, 9 -10; 1. Kor. 15, 54 – 55)

   Liebe Kinder (Diktat durch F. Sch. Am 24. 10. 1898 in Graz), die römische Kirche hat Meine so klar dargetane Lehre, die Ich durch die Apostel gab, verworfen und Menschensatzungen aufgestellt, die im direkten Widerspruche mit den obigen christlich-apostolischen Lehren stehen. Man hat Mich für einen unnahbaren Gott für weltliche Hände und weltlichen Verstand gemacht. Und Hände über Meine Heiligkeit ausgebreitet und Mich, als den Herrn zum Sträfling gemacht, Mich unter abgezogenem Schlüssel in Tabernakel eingesperrt, wo Ich nach der Behauptung der Priester wohne. Sie, die Priester, gehen frei herum, während Ich als Gott wie ihr Gefangener, wie ein Verbrecher unter Schlüssel im Gefängnisse auf die Gnade der Priester warten müsste, wann es ihnen beliebt, Mich in der Monstranz zu zeigen, oder Mich wie eine Mehlspeise verzehren zu lassen. O, ihr Unsinnigen! Wer kann Mich im Tabernakel einsperren, wer mit Mir herrschen und kommandieren, zu wem Ich gehen soll oder nicht? Wie kann ein schmutziger Sünder sich getrauen mit Mir wie Seinesgleichen umzugehen und Mich zwingen zu wollen, in dem im Irrglauben großgezogenen Menschen zu wohnen?! Jede Kommunion ist ein Frevel des Priesters an Meiner Hochheiligkeit! Ihr wollet, Ich soll in einem Pfuhl von Sünden und Laster mit Meiner Heiligkeit wohnen!? Aus welchem, wenn überhaupt,  die Möglichkeit vorhanden wäre, dass Ich eintreten möchte, Ich doch schon denselben Tag wieder austreten müsste, denn ihr beichtet, kommuniziert und macht sogleich neue Sünden! O, ihr Faulen in eurer Torheit so zu denken! Das Sonnenlicht ist nichts gegen Meine Heiligkeit und ihr wollt, dass Ich Mich in den Pfuhl eures sündhaften Herzens mit aller Meiner Heiligkeit begeben soll ?! Wohl lebt ein Funken Meines Ichs fortwähren in euch; dass Ich aber so käme, wie ihr es euch denket, da müsset ihr Folgendes früher in die Tat übergehen lassen:

1.     Eure Gedanken dürfen keine anderen sein, als die: Mich über alles  und euren Nächsten wie euch selbst zu lieben.

2.     Ihr müsset euch der größten Keuschheit in Gedanken, Wünschen, Worten und Taten befleißigen.

3.     Eure Augen müssen Liebe und barmherziges Mitleid allen Freunden und Feinden (denn letztere dürfet ihr keine haben!) entgegen tragen und überall nur wohl tun.

4.     Ihr dürfet keine Gedanken mehr auf euer Wohlleben haben, sondern eure Gedanken müssen die sein: Aus Liebe zu Mir, nur für Meine Kinder, d.h. eure Nächsten ohne Unterschied der Religion, der Nationalität und persönlichen Aufführung leben und ihnen geistig und leiblich wohl tun, wenn sie im Irrglauben oder Armut leben.

5.     Ihr sollet nie die Splitter im Auge eures Nächsten, sondern immer nur die Balken in euren Augen sehen und herauszureißen trachten. Erst, wenn ihr das getan, dann gehet zum Nächsten und bringet ihm unter schonendster Belehrung die Heilung seiner Augen vor.

6.     Ihr sollet nie glänzen wollen, sondern still und zurückgezogen euch betragen. Eure Kenntnisse müsset ihr erst durch bittende Anfrage, ob sie euer Nächster anhören will, und wenn – dann recht demütig als Mein Eigentum vorbringen; denn ihr müsset euch nur als unwürdige Werkzeuge Meiner Liebe betrachten, nicht aber als gescheitere, gebildetere und kenntnisreichere!  Ihr sollet immer vor Augen haben, dass alles, was vor der Welt groß ist, oder groß sein will, - vor Mir ein Greuel ist; des Armen aber und Unwissenden nehme Ich Mich an, und werde ihn groß machen, weil er auf der Erde verachtet, geringgeschätzt und misshandelt wurde.

7.     Seid klug wie die Schlangen für euer geistiges Wohl und Fortschreiten, und sanft wie die Tauben gegenüber euren Nächsten, wenn sie euch  in ihrer Not bedürfen und um Hilfe bitten. Doch lasset euch nicht boshaft ausbeuten, sondern seid wieder klug und zeihet euch dort zurück, wo man mit eurer Liebe und Gutmütigkeit böses sündhaftes Spiel zu treiben im Sinne hat.

8.     Seid wie die Kinder, vertrauensvoll und voll Liebe zu Mir und zu Meinen als echt erkannten Lehren und lasset die weltliche Verstandesweisheit und Kritisierung ganz außer euch. Denn der Verstandesweise und Kritiker über der Welt Zustände kann weder Glauben, noch Vertrauen noch Liebe zu Mir und somit auch nicht zu seinen Nächsten haben, weil er die geistigen Ursachen der Mißzustände nicht kennt und daher falsche Schlüsse und Urteile über Mich und Mein Walten im Weltall macht. Nicht durch Verstandesweisheit und Klugheit kommt ihr zur geistigen Weisheit, sondern durch Gebet zu Mir und demütiges Bitten, dass Ich eure Fragen und Zweifel beantworte und beleuchte.

9.     Eure Nächsten dürfet ihr nicht als Fremdlinge betrachten, sondern als Kinder desselben Vaters, der auch euer Vater ist. Und ihr müsset ein Herz voll Mitleid, eine Liebe zu ihnen haben, als wären sie eure Geschwister, als wären sie eure Kinder, denen ihr alles tun wollet, was ihr könnet, wenn sie geistig oder leiblich bedürftig sind.

10.                       Ihr müsset alle euere Gedanken, Wünsche, Worte und Taten nur für den geistigen Fortschritt eurer selbst, sowie eures Nächsten konzentriert und zu wirken bereit haben.

11.                       Jeder Gedanke in euch, der aufsteigt, und etwas Ungeistiges bezweckt, muß im Keime erstickt und nur geistige Gedanken der Liebe zu Mir und zum Nächsten gepflegt werden.

12.                       Euer eigenes Ich muß ganz in den Hintergrund treten, dagegen euer ganzes Sinnen und Trachten nur das sein: Aus Liebe zu Mir alles tun, was Mich an euch erfreut, daher auf das pünktlichste befolgen, was Ich euch befohlen habe, und nicht mehr für euch leben und wollen, sondern nur für Mich und den Nächsten als Mein Kind. Dann kann Ich Mich euch nähern und in euer Herz wohnen kommen, sonst aber nicht. Daraus möget ihr ersehen, welchen Unsinn ihr mit eurem Irrglauben durch das Beichten und Kommunizieren treibet! Eure Sünden werden euch nie verziehen, weil ihr sie immer wieder gedankenlos aufs Neue begehet, worüber Ich Mich in der Besprechung über die Beichte gründlich erklärt habe, noch weniger komme Ich zu euch durch die sogenannte kirchliche Kommunion in euer Herz zu wohnen. Amen.

 

 

Die Bibelfälschungen.

  

Schumi: Wie man römisch und protestantisch die Bibel fälscht und ihr andere Begriffe unterschiebt, wenn es sich handelt ums Brot, will ich euch hier drei Beispiele vorlegen von den vielen, die sich in der Bibel befinden; denn es ist bekannt, dass unter den Päpsten Pius V. und Gregor XIV. über 3000 Korrekturen in die Bibel eingetragen worden sind. Wie viele aber in der protestantischen Bibel?  Ihr müsset eine uralte Bibel haben, um dies herauszufinden. Hier sind die besagten Beweise:

   Bei Josea 8, 14 heißt es: Israel vergißet seines Schöpfers und bauet Paläste usw. So Leander van Eß 1803; so Dr. M. Luther durch die privilegierte württembergische Bibelanstalt 1808, und so auch nach kritischer und ausländischer Bibelgesellschaft 1898. In der Konkordanz fand ich aber statt Paläste „Kirchen“, dadurch aufmerksam gemacht, suchte – und fand ich in einer alten lateinischen Bibel nach Vulgata statt palatia das Wort delubra oder römisch-katholische Kirchen, welche mit Götzenstatuen und Bildern ausgeschmückt sind und das heißt delubra oder Götzentempel; auch nach der Bibelübersetzung des Prälaten Dr. Hüffel vom Jahre 1836 (Karlsruhe und Leipzig) steht noch „Kirchen“ statt Paläste.

   Bei Amos 8, 3 steht es nach der Vulgata noch heute: Geheul werden die Gesänge des Tempels werden an jenem Tage, spricht der Herr Jehova; zahlreich werden die Leichname sein, die man überall in der Stille hingeworfen hat.

   In der protestantischen Konkordanz, Verlag des Traktathauses Bremen, steht noch Kirche für Tempel; allein die protestantische Obergeistlichkeit der Gegenwart fürchtet sich um ihr Brot und daher hat sie das Wort Kirche aus der Bibel entfernt und dafür Palast eingesetzt. Also werden auch die Protestanten durch die Bibel um ihr Seelenheil beschwindelt und betrogen und doch würden viele Protestanten ihr Leben dafür einsetzen, dass in der Bibel kein Irrtum und keine Lüge sich vorfindet! – Und was ist der geistige Sinn des Verses 3, Kap. 8 bei Amos? Es bedeutet weder einen gebauten Tempel noch eine gebaute Kirche, wie man´s aus den toten Bibelbuchstaben herauszulesen hat, sondern der Vers bedeutet folgendes:

   Amos 8, 3: Geheul (oder Unzucht und der Gotteslästerung) werden die Gesänge des Tempels (Gottes) werden, welcher ist nach Gottes Offenbarung durch Paul an die Korinther und Römer, der Menschenleib an jenem Tage (bei der Wiederkunft Christi) spricht der Herr Jehova; und zahlreich werden die Leichname (oder die Toten im Geiste für Gotteswort und Wahrheit), die man überall in der Stille (durch Bücher und Zeitschriften der falschen Propheten) hingeworfen hat.

   Da habet ihr es! War es denn nötig wegen dieser Wahrheit, die ein jeder Erwachsene millionenfach sieht, den Bibeltext zu fälschen?!

   Daß die lateinisch-römische und griechisch-protestantische Bibel vom Jahre 325 ziemlich den gleichen Text hatten, muß ja einem jeden Menschen einleuchtend sein, weil se beide aus einer Vorlage und zu gleicher Zeit verfasst worden sind! Und wie verschieden ist der Text durch die vielen falschen Übersetzungen und Korrekturen bis heute geworden, das kann sich ein jeder selber überzeugen.

   Ein drittes Beispiel: Paul spricht im Briefe an die Römer, Kapitel 13, dass man sich einer jeden Obrigkeit unterwerfe. Nach Vater Jesus Offenbarung in christlich-theosophischen Schriften heißt es nun, dass man das Wort „guten“ vor Obrigkeit ausgeworfen hat, gute Obrigkeit kann aber nur vor Gott sein und nicht umgekehrt! – Im Verse 9 ebenda liest man die Vorschrift, was nicht bloß der einzelne Mensch nicht tun darf, sondern alle und also auch die Regierung nicht, nämlich wider die 10 Gebote Gottes handeln! –

   Also sehet ihr die Bibelfälschungen; und also sehet ihr, wie es mit dem Bau der toten Steinkirchen ist, wenn man die Kirche und Tempel falsch deutet:

   Ich (Schumi) will noch einige Beweise der Bibel anführen, um die Wahrheit noch strahlender erscheinen zu machen und so höret:

 

Die Göttlichkeit des Menschen.

 

   Jesaja 54, 5 schreibt: Du Seele, der dich gemacht oder geschaffen hat, ist dein Mann, Jehova Zebaot ist Sein Name; Er ist dein Erlöser (von Golgatha), der Heilige Israels, der aller Welt Gott genannt wird.

   Paulus schreibt an die Korinther (1. Kor. 3, 16. 17: - 6, 19; 2. Kor. 6, 16; )und Römer (Röm. 8, 11), dass der Geist Gottes im Menschen als lebendigen Tempel Gottes lebt; dass dieser Geist der „Heilige Geist“ und der lebendige und derjenige Gott ist, der den Leib Jesu vom Tode erweckte. Und dieser Geist ist Jesus Jehova Zebaot Selber, nach Jesaja 54, 5, da es keinen anderen Gott und keinen anderen Gottes Geist gibt.

   Bei Matthäus 25 werden die reinen Seelen „Jungfrauen“ und „Bräute“ genannt, welche ihren himmlischen Bräutigam Jesus  erwarten.

   Paulus sagt den Korinthern  (2. Kor. 11, 2): Ich habe euch einem Manne  (der Liebe Gottes und der Menschen) verlobt, um euch als reine Jungfrauen (nach der Seele) Christo (dem Könige Himmels und der Erde, der in euren Herzen wohnt) zuzuführen.

   Offenbg. 21, 9.10: Kommt! Ich will dir das Weib (d.h. die Liebe), des Lammes (von Golgatha) Braut zeigen! Und Er entrückte mich im Geiste auf einen großen und hohen Berg (d.h. im Himmel) und zeigte mir die Stadt Jerusalem (welche aus lauter liebevollen Menschenseelen besteht).

   Diese Beweise sind klar und deutlich, dass das Haus Gottes, oder der Tempel Gottes immer nur der Mensch selber ist und wenn er voller reingeistiger Liebe ist, so wird er Braut oder Weib Christi (was wieder Liebe bedeutet) genannt, der der Seele Mann ist. Nun fraget den römischen Katholik, ob er je im Leben diese Wahrheiten in der Kirche gehört hatte! Nei, nie!  Er hat nie anders gehört als: Gott wohnt lebendig im Tabernakel und lässt sich nur dort anbeten, und durch die Hostie bei der Kommunion aufessen. Also lauter Lügen!

 

Die Zeremonien.

 

Die Zeremonien der römischen Kirche.

 

 

   Vater Jesus beleuchtet mit verschiedenen Beispielen die heidnischen Gebräuche der römischen Kirche, welche das ganze geistig-innere Leben des Menschen ins Äußere gekehrt und so aus Christen sich finstere Heiden emporgezüchtet hat.

 

Eine Sünde wider den römischen heiligen Geist namens „Papst“

  

   Wer die Heiligtümer der Kirche Gottes beschimpft, nämlich die Bilder und Zeremonien der römischen Kirche, ist dadurch ein Sünder wider den Heiligen Geist geworden; ein Sünder wieder den Heiligen Geist aber hat weder hier noch jenseits eine Vergebung zu erwarten und ist der Hölle auf ewig verfallen. (ChtS. 42B II. 262, neu Nr. 63 Kap. 229) Aber man merke sich, dass das der römisch-päpstliche und nicht der göttliche Geist ist! –

 

Mein Gebot durch Moses.

1.       Machet euch keine Götzen, noch gehauene Bilder, noch Säulen stellet euch auf, noch Steine mit Bilderschrift gestattet eurem Lande, dass man davor anbete; denn Ich bin Jehova, euer Gott.

2.       Meine ewigen Sabbate der Liebe und des Friedens, aber nicht heidnische Sonn(engott)tage sollet ihr halten und Mein Heiligtum (d.h. Meine Lehre und Gebote aus göttlicher Heiligkeit) sollet ihr fürchten; Ich bin Jehova. (3. Mos. 27, 15)

15. Ausgeschieden von der gemeinde sei der Mann, welcher ein geschnitztes oder gegossenes Bild macht, ein Greuel Jehovas, ein Werk der Hände des Künstlers, und es im Verborgenen aufstellt (5. Mos. 27, 15)

 

Die wahre Gottesanbetung.

 

   Ich Christus lehrte: Gott ist ein Geist und wer Ihn anbeten will, der muß Ihn im Geiste (d.h. im Herzen wo Er wohnt) und in der Wahrheit (d.h. durch die Übung der Werke der Nächstenliebe) anbeten. (Joh. 4, 24 – Lies ChtS 9, Kap. 91; - Kap. 57, 58, 59, 60 in der christlichen Theosophie Nr. 73)

   Gott mit prunkvoll entfalteten Zeremonien zu ehren und anzubeten ist so wenig möglich, als einen Landesfürsten mit Gebeten empfangen und ihn anbeten; denn das wäre doch das ägyptisch-pharaonische Heidentum. Gott betet man nur durch Liebe und Demut im Herzen an, denn so lehrte Ich Christus; den Landesfürst kann man aber nur mit öffentlichen Aufzügen, d.h. Zeremonien ehren.

   Es gibt zwei Religionen: eine christliche, welche die Apostel lehrten und euch durch die Bibel überliefert haben, deren Kern die Liebe zu Gott und zum Nächsten ist; die andere ist Menschenerfindung, sie ist die Religion der Zeremonien, aber kein Gottesdienst im Herzes

inneren, wo der wahre lebendige Tempel ist.

 

Fluch dem, der anders lehrt!

Vom Herrn durch J. Lorber am 15.7.1841, Graz

 

   „Aber wofern wir, oder ein Engel vom Himmel euch predigen möchte anders, als was wir euch gepredigt haben – Fluch sei ihm! (Gal. 1, 8)

   Höre! Das ist ein Vers der Verse, der da allein kräftig genug ist, mit einem Hiebe das ganze heutige zeremoniell-kirchliche Wesen zu zersplittern; aber man muß zuvor den ganzen Paulus in Eines zusammen fassen und daraus ersehen, dass er:

   Nr. 1) nie einen Zeremoniendienst eingeführt hat, weil er von Mir gänzlich aufgehoben war und

   2) dass er nur eine lebendige, innere Kirche geistlich im Herzen der Seele, aber nie und nirgends eine aus rein faulen Priestern bestehende gegründet hat;

   3) dass Paulus nur gleich Mir das alleinige Gebot der Liebe gepredigt und dieses alleinige Gebot mit demselben Liebesmahle bekräftigt hat, und noch dazu dieses Mal dadurch wohl unterschieden hat von einer gewöhnlichen anderen Mahlzeit, dass er alle teilnehmenden Gemeinden aufmerksam machte, dass sie Meinen Leib, das ist Meine endlos große Liebe wohl unterscheiden möchten von der Liebe der Menschen.

   Aus dem aber geht hervor, dass Paulus sicher die allerreinste Liebe gepredigt hat, in welcher alle Freiheit des unsterblichen Geistes waltet, welche durch keinen allerleisesten Gesetzesdruck solle gefährdet werde; kurz und gut, nach Paulus soll der Geist des Menschen von Mir Selbst erzogen in der höchsten Freiheit wie ein Blitz, wie eine Weltensonne dastehen, von dem alles abhängt, nach dem sich alles richten muß, der vollkommen Eins ist oder sein soll und könnte mit Mir!

   Nun aber bedenke, was der Geist des Menschen durch eine ganz falsche heidnische Lehre wird? Ein Sklave, ein kaum halb lebendes Wesen; er, der nach Paulus das Leben aus dem Leben sein soll, wird ein feiger Knecht des tötenden Gesetzes, ein Diener des Todes; kurz ein Wesen, das sich nicht einmal aus eigener ihm von Mir auf ewig eingehauchter Kraft nur im Geringsten zu rühren wagen darf, ohne sich dadurch sogleich in ein Meer von lauter tötenden und ihn auf ewig verdammenden Gewissensbissen zu stürzen.

   Siehst du da nicht die Welt für den freien Geist, gegen welche Paulus aus dem gerechtetsten Eifer sogar fluchend ziehet!? – Und doch hat die Sklaverei gesiegt über die Sieger? Die Priester, sie sind des Lebens entschiedene Feinde!  Ich aber sage dir: Die Feinde des Lebens werden in dem Ausspruche Pauli ihren Lohn finden; aber alle die von ihnen arg gefangenen Geister werde Ich frei machen in der Fülle.

   Haben sich die Feinde der Freiheit des Lebens auch diese Erde unterjocht, so habe Ich aber schon noch andere Erden, die da ewig nie ein Eigentum der Lebensfeinde werden sollen! Verstehst du Mich?

   Siehe! Ich bin ein Vater und kein feiger Richter, ein ewig Beleber; aber kein Töter des Geistes; verstehst du solches?  Ja verstehe es, auf dass du lebest ewig! Amen!

   Der Apostel Paulus erwähnt in dem Sendschreiben an die Gemeinde von Laodicea mit folgenden Worten:

   „Und sobald dieser Brief bei euch gelesen ist, so sorget dafür, dass er auch in die Gemeinde zu Laodicea gelesen werde und dass ihr auch den von Laodicea leset.“

   Allein, der Brief  an die Gemeinde von Laodicea ging verloren, d.h. man hat ihn verloren gehen lassen, weil er mit aller Wucht gegen die Zeremonien des Alten Testaments und des Heidentums donnert. Wäre dieser Brief in der Bibel abgedruckt gewesen, dann wäre der Zeremoniendienst in keiner christlichen Kirche in dieser Art aufgekommen, wie man ihn heutzutage findet.

  Die christliche Kirchenwirtschaft war über 1800 Jahre eine solche Stief- und Rabenmutter, dass ohne Gewaltmaßregeln eine Wiedergabe des Briefes an die Gemeinde von Laodicea durchaus nicht denkbar war, denn die Geistlichkeit hätte furchtbar gegen alle diejenigen mit Folter und Scheiterhaufen gewütet, in deren Händen sich eine Abschrift oder ein Abdruck dieses Briefes gefunden hätte. Ich Jesus, verlegte die Wiedergabe in das Jahr 1844, damit er in einer Zeit gedruckt werde, in welcher er nicht unterdrückt und vernichtet werden konnte, in einer Zeit, als bald darauf das erste Gottesgericht – die Befreiung aus der Leibeigenschaft und Priesterwirtschaft – vollzogen wurde. Und dieser Brief besteht unter dem Titel: Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde Laodicea.

   Wäre Meine Lehre der Liebe durchgedrungen, wie sie die Apostel gehandhabt haben, dann hätte sich die Erde in ein Paradies verwandelt; allein die Nachfolger der Apostel konnten nicht ruhen und führten aus Hab-, Genuß- und Herrschsucht die Dogmen oder Menschensatzungen ein, welche, wie die Aufklärungen dartun, der direkte Widerspruch gegen Meine Liebelehre sind. (Über die Kirche und Zeremonien lies im Buch: Die christliche Theosophie Nr. 73 im Kapitel 42 nach)

   Meine lieben Kinder, die Zeremonien heißen kirchliche Gebräuche, Feierlichkeit und alles, was zur Erhöhung des äußeren weltlichen Pomp gehört, das aber für den Geist des pompe funebre ist, da man in die geistige Finsternis der materiellen Äußerlichkeiten eingehüllt wird. Es ist wie ein Tingel-Tangel-Theater, welches die geistig unmündigen Kinder anzieht, weil es ihrer Dummheit und Wirklichkeit entspricht, ähnlich wie Kasperletheater für ganz kindliche Seelen.

   Außer Tauf-, Firmungs- und Meß-Zeremonien, die bereits ihre Beleuchtung erfahren haben, wollen wir einmal die Totengesänge mit ihrem „Libera me Domine a morte aeterna“ uns anschauen.

   Da wird viel geplärrt, gesungen geräuchert und geläutet und für wen? Für den Toten nicht, sondern für den funktionierenden Priester, weil er dafür gut und hoch bezahlt wird, sowohl beim Begräbnis, als auch bei der Octave, denn bezahlte Gebete, Gesänge, Wege usw. werden bei Mir nicht erhört, weil sie nicht aus Nächstenliebe, sondern pur aus guten Verdienstes-Absichten verrichtet werden.

   Also zahlen die Übergebliebenen den Priester, dass er ihnen eine Totentheater-Komödie  vormacht! Die an sich selbst höchste lächerlich – andererseits aber ein gemeiner Volksbetrug der Priester ist. Wer Geld hat, die Priester zu füttern für ihren Schwindel und Betrug, der täte besser, dafür die Armen auf Rechnung des Verstorbenen zu beteilen, da Ich das für die arme Seele gut schreiben würde, während Mir der Betrug der Hinterbliebenen ein Greuel ist und Ich die Priester dafür mit der Hölle rückzahlen werde!

   Die katholischen Versehgänge sind ein grober Schwindel und Betrug, wie ihr aus der Beleuchtung der Messe ersehet. Sie sind im ganzen ein Priesterbetrug, weil sie dem Kranken und Sterbenden etwas vormachen, an was die Meisten selbst nicht glauben, weil es ihnen sonderbar erscheint, dass das Himmelreich so leicht zu erwerben wäre; wie viele Priester gibt es aber, die an Gott und an das Fortleben selber nicht glauben und reine Materialisten sind! –

   Wenn ihr nun nachdenket, wie viel Unsinn in diesen Versehgängen liegt, da ein jeder vor dem vorgemalten „hochwürdigsten“ Mehlteig wie vor Gott den Hut ziehen oder auf die Kniee fallen muß usw., so könnet ihr denken, wie grimmig Ich auf dieses Weltverdummungstheater der Priester schaue, das nun bald ein Ende erreichen wird. –

   Die Prozessionen sind reine Äußerlichkeiten eines von Priestern verdummten Volkes, denn es handelt sich hier um die Entfaltung des öffentlichen Luxus, des Hochmuts der Priester und der Menschen, - daher einer groben Sünde.

   Ich, der Ich der reine Geist der Liebe bin, will nur in dem stillen Kämmerlein des Herzens angebetet werden durch die große Liebe, die am Mir, und durch die Werke der Liebebetätigung dem Nächsten entgegenbringt. Alles Andere, was nicht in diesem geistigen Sinne geschieht, ist ein Greuel vor Mir, weil es nur zum Zwecke der Entfaltung des größeren Heidentums der Priester geschieht.

   Wie Frevelhaft die Aufstellung der Hostie und deren Anbetung ist, lehren euch die Aufklärungen über die Messe; daraus muß euch klar sein, welch´ ein heidnischer Unfug die Prozession mit der Monstranz und Anbetung eines Mehlpatzgottes ist, den die Priester täglich neu fabrizieren!

   Die römisch-katholischen Hochamtsmessen, wo mehrere Priester sich gegenseitig verbeugen und räuchern und einer dem anderen im Wege steht, dass die Messe in ein bis zwei Stunden nicht fertig wird, ist eine vergrößerte Kirchenkomödie der täglichen weltverdummenden Kreuzigungen Gottes durch die Priester und daher desto mehr grobheidnisch, je mehr damit die Menschen verdummt und verblödet an der Einsicht für die Wahrheit werden.

   Und ebenso verhält es sich mit den großen Zeremonien, die man zu Weihnachten, in der Karwoche und zu Ostern begeht, sie sind nichts als heidnisches pompe funebre oder das Totenamt für den Geist des Menschen gegenüber dem Geist Gottes im Menschen.

   Was soll Ich euch über eine Priesterweihe oder Primiz sagen? Sie ist nichts anderes, als die Anstellung eines geistig tot bebläuten Menschen zum Geisttöter der Menschenseele und Vorbereiter der Menschen für die Hölle; denn alle seine Lehren sind Menschensatzungen, vonwelchen die Priester gut leben, die Gläubigen aber gerupft und geistig um ihr Seelenheil mit totbringender Unheilslehre beraubt werde, somit ist die Priesterweihe die Weihe zum Wolf im Schafspelze in Meinen Augen und sonst nichts.

   Ich brauche keine Priester, keine Geistliche, sondern Ich kann Mir Selber Meine Apostel erziehen und aussenden, wie Ich es einst getan habe. Amen.