Capitel:
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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)
Das Hohelied Salomonis
Capitel 7
W
Je schön ist dein gang in den Schuhen / du Fürsten tochter. Deine Lenden stehen gleich an einander / wie zwo Spangen / die des Meisters hand gemacht hat.
2
Dein Nabel ist wie ein runder Becher / dem nimer getrenck mangelt. Dein Bauch ist wie ein Weitzenhauffe vmbsteckt mit Rosen.
3
Deine zwo Brüste sind / wie zwey junge Rehe zwillinge.
4
Dein Hals ist wie ein Elffenbeinen thurm. Deine Augen sind / wie die Teiche zu Hesbon / am thor Bathrabbim. Deine Nase ist wie der Thurm auff Libanon / der gegen Damascon sihet.
5
Dein Heubt stehet auff dir / wie Carmelus. Das Har auff deinem heubt / ist wie die purpur des Königs in falten gebunden.
6
WJE schön vnd wie lieblich bistu / du Liebe in wollüsten.
7
Deine Leng ist gleich einem Palmbawm / vnd deine Brüste den Weindrauben.
8
Jch sprach / Jch mus auff den Palmbawm steigen / vnd seine zweige ergreiffen / Las deine Brüste sein wie Drauben am weinstock / vnd deiner Nasenruch wie Epffel /
9
vnd deine Kele wie guter Wein / der meinem Freunde glat eingehe / vnd rede von fernigem.
10
Mein Freund ist mein / vnd er helt sich auch zu mir.
11
KOm mein Freund / las vns auffs Feld hin aus gehen / vnd auff den Dorffen bleiben.
12
Das wir früe auffstehen zu den Weinbergen / Das wir sehen / ob der Weinstock blühet vnd augen gewonnen habe / Ob die Granatepffelbewm ausgeschlagen sind / Da wil ich dir meine Brüste geben.
13
Die Lilien geben den ruch / vnd fur vnser thür sind allerley edle Früchte. Mein Freund ich hab dir beide heurige vnd fernige behalten.