Deutschmeister-Regimentsmarsch

1. Mir san vom vierten Regiment, gebor'n san mir in Wean!
Wir hab'n unser liab's Vaterland und unsern Kaiser gern!
Und fangens wo mit Österreich zum Kriegführ'n amal an,
so haut a jeder von uns drein, so viel er dreinhaun kann.
Die Schlacht, zum Beispiel bei Kolin, wie's jeder wissen thuat,
beweist doch gleich, was all's im Stand is's Weanabluat.
Und so wie's die vor uns hab'n g'macht, so kämpfen wir auch heut'
und geb'n 'n letzten Tropfen Bluat für's Vaterland voll Freud!

Mir san vom ka und ka Infantrie-Regiment
Hoch und Deutschmeister Numm'ro vier!


2. Im Frieden jetzt da geht's uns gut, san immer voll Hamur
und müss' mir a im Sommer oft sehr zeitlich in der Fruh
von unsern Strohsack h'runter steig'n, das kann uns nix genier'n,
denn kaum, dass mir recht munter san, schon unser'n "Schwarzen" krieg'n.
Is a der Übungsmarsch sehr gross, fühl'n mir ka Müdigkeit,
weil stets bei unser'n Regiment is da zum Zeitvertreib
a Mann in jeden Zug ganz g'wiss, der in der "unter'n" Lad
zum Lachen und zum Weinen oft a Menge G'spass d'rinn hat.

3. Und an an Sonntag Nachmittag in der Extra-Montur,
im Sack unser'n Erlaubnisschein bis sieb'ne in der Fruah,
im Arm a Maderl, wie a Fee, so lieb und wunderschön,
so können s'uns von Numm'ro vier beim Heurig'n draussen seh'n!
Doch wenn wir amal älter san und unser'n Abschied hab'n,
so sag'n wir jedem voller Stolz, wir war'n bei d'Edelknab'n,
hab'n treu und brav in Kaisers Rock gedient für's Vaterland
und hab'n dem vierten Regiment gar niemals g'macht a Schand!

Komponist: Wilhelm August Jurek, "Deutschmeister-Regimentsmarsch", 1893
Seinen Namen hat der Marsch vom Hoch- und Deutschmeister genannten K.u.k. Infanterie-Regiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4,
dem Jurek zur Entstehungszeit des Marsches angehörte.

Liederschatz
Zusammengestellt von
Ronny Herbst