Dort Saaleck, hier die Rudelsburg
1. Dort
Saaleck, hier die Rudelsburg,
und unten tief im Thale,
da rauschet zwischen Felsen durch
die alte liebe Saale;
und Berge hier und Berge dort
zur Rechten und zur Linken -
die Rudelsburg, das ist ein Ort
zum Schwärmen und zum Trinken.
2. Das wissen die Studenten auch
in Jena und in Halle
und trinken dort nach altem Brauch
im Hof und auf dem Walle.
Umringt von moosigem Gestein,
wie klingen da die Lieder!
Die Saale rauscht so freudig drein,
die Berge hallen wieder.
3. O Vaterland, wie bist du schön
mit deinen Saatenfeldern,
mit deinen Thälern, deinen Höhn
und all den stolzen Wäldern!
O Vaterland, drum wollen wir
dir unsre Lieder singen,
zu deinem Preise sollen hier
laut Herz und Becher klingen.
4. Wie tönet das ins Tal hinein
vom Felsen hoch hernieder, -
die Saale rauscht so freudig drein,
die Berge hallen wieder;
und Berge hier und Berg dort
zur Rechten und zur Linken -
die Rudelsburg, das ist ein Ort
zum Schwärmen und zum Trinken.
5. Was brauchen wir die Rudelsburg?
Was brauchen wir die Saale?
Wir haben doch den Greifenstein
im schönen Schwarzatale;
und Berge hier und Berge dort
zur Rechten und zur Linken;
der Greifenstein, das ist ein Ort
zum Schwärmen und zum Trinken.
Dichter: Hermann Ludwig Allmers,
"Dort
Saaleck, hier die Rudelsburg", 1846
Liederschatz
Zusammengestellt von Ronny Herbst