Landsknechtlied

1. Vom Barette schwankt die Feder, wiegt und biegt im Winde sich.
Unser Wams von Büffelleder ist zerfetzt von Hieb und Stich.
Stich und Hieb, und ein Lieb, muss ein, ja muss ein Landsknecht haben.

2. Uns‘re Linke auf dem Schwerte, in der Rechten einen Spieß,
kämpfen wir bis an das Ende, mal für das und mal für dies.
Dies und das, Suff und Fraß, muss ein, ja muss ein Landsknecht haben.

3. Dass wir Gut und Ruhm gewinnen, zieh‘n wir mutig in die Schlacht;
einmal müssen wir von hinnen, vorwärts drum bei Tag und Nacht.
Nacht und Tag, was er mag, muss ein, ja muss ein Landsknecht haben.

4. Landsknechtleben, lustig Leben in der Schenk‘ bei Tag und Nacht.
Sitzt ein fader Kerl daneben, der nicht singt und der nicht lacht:
Schmeißt ihn raus, reines Haus, muss ein, ja muss ein Landsknecht haben.

5. Wenn wir dereinst liegenbleiben, in der blutdurchtränkten Schlacht,
sollt ihr uns ein Kreuzlein schneiden auf dem tiefen, dunklen Schacht.
Mit Trommel viel, und Pfeifenspiel, sollt ihr, ja sollt ihr uns begraben.

Dichter: Heinrich, Ritter von Reder, 1854
Komponist: Heinz Thum, 1914


Liederschatz
Zusammengestellt von
Ronny Herbst