Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545) Das Buch Hiob Capitel 20 DA antwortet Zophar von Naema / vnd sprach / 2 Darauff mus ich antworten / vnd kan nicht harren. 3 Vnd wil gern hören / wer mir das sol straffen vnd taddeln / Denn der geist meins verstands sol fur mich antworten. 4 Weissestu nicht / das allezeit so gegangen ist / sint das Menschen auff erden gewesen sind. 5 Das der rhum der Gottlosen stehet nicht lang / vnd die freude des Heuchlers weret ein augenblick? 6 Wenn gleich seine höhe in den Himel reichet / vnd sein heubt an die wolcken rüret / 7 So wird er doch zu letzt vmbkomen wie ein dreck / Das die / fur denen er ist angesehen / werden sagen / wo ist er? 8 Wie ein trawm vergehet / so wird er auch nicht funden werden / Vnd wie ein Gesicht in der nacht verschwindet. 9 Welch auge jn gesehen hat wird jn nicht mehr sehen / Vnd seine stete wird jn nicht mehr schawen / 10 Seine Kinder werden betteln gehen / Vnd seine hand wird jm mühe zu lohn geben. 11 Seine Beine werden seine heimliche sünde wol bezalen / vnd werden sich mit jm in die erden legen. 12 WEnn jm die Bosheit gleich in seinem munde wol schmeckt / wird sie doch jm in seiner zungen feilen (1). 13 Sie wird auffgehalten / vnd jm nicht gestattet / vnd wird jm geweret werden in seinem halse. 14 Seine speise inwendig im Leibe wird sich verwandeln in Ottergallen. 15 Die Güter / die er verschlungen hat / mus er wider ausspeien / vnd Gott wird sie aus seinem bauch stossen. 16 Er wird der Ottern galle saugen (2). / Vnd die zunge der Schlangen wird jn tödten. 17 Er wird nicht sehen die Ströme noch die wasserbeche / die mit honig vnd butter fliessen. 18 Er wird erbeiten / vnd des nicht geniessen / Vnd seine Güter werden andern / das er der nicht fro wird. 19 Denn er hat vnterdrückt vnd verlassen den armen / Er hat Heuser zu sich gerissen / die er nicht erbawet hat. 20 Denn sein wanst kund nicht vol werden / vnd wird durch sein köstlich Gut nicht entrinnen. 21 Es wird seiner Speise nichts vberbleiben / Darumb wird sein gut Leben keinen bestand haben. 22 Wenn er gleich die fülle vnd genug hat / wird jm doch angst werden / Aller hand mühe wird vber jn komen. 23 ES wird jm der wanst ein mal vol werden / Vnd er wird den grim seines Zorns vber jn senden / Er wird vber jn regenen lassen seinen streit. 24 Er wird fliehen fur dem eisern Harnisch / Vnd der ehern Bogen wird jn veriagen. 25 Ein blos Schwert wird durch jn ausgehen / vnd des schwerts blitzen / der jm bitter sein wird / wird mit schrecken vber jn faren / 26 Es ist kein finsternis da / die jn verdecken möchte. Es wird jn ein fewr verzeren das nicht auffgeblasen (3) ist / Vnd wer vbrig ist in seiner Hütten / dem wirds vbel gehen. 27 Der Himel wird seine missethat eröffenen / Vnd die erde wird sich wider jn setzen. 28 Das getreide in seinem Hause wird weggefüret werden / zustrewet am tage seins zorns. 29 Das ist der lohn eines gottlosen Menschen bey Gott / vnd das erbe seiner rede bey Gott. (1) Wenn er bosheit anfehet / hat er wollust vnd ruge. Aber es wird nicht weren / wird bald bitter schmecken. (2) Das ist / Er wird tödlich hertzenleid vnd jamer leiden / vnd alles guten beraubet werden. (3) Das ist / Ein fewr von Gott angezündet / nicht durch Menschen auffgeblasen.
Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)