Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545) Das Buch Hiob Capitel 41 Niemand ist so küne / der jn reitzen thar / Wer ist denn der fur mir stehen könne? 2 Wer hat mir was zuuor gethan / das ichs jm vergelte? Es ist mein was vnter allen Himeln ist. 3 DA zu mus ich nu sagen / wie gros / wie mechtig vnd wolgeschaffen er ist. 4 Wer kan jm sein Kleid auffdecken? vnd wer thar es wogen jm zwisschen die Zeene zu greiffen? 5 Wer kan die Kinbacken seines andlitzes auffthun? schrecklich stehen seine Zeene vmbher. 6 Seine stoltze Schupen sind / wie feste Schilde / fest vnd enge in einander. 7 Eine rüret an die ander / das nicht ein lüfftlin da zwisschen gehet. 8 Es henget eine an der andern / vnd halten sich zusamen / das sie nicht von einander trennen. 9 Sein niesen glentzet wie ein Liecht / seine augen sind wie die augenliede der Morgenröte. 10 Aus seinem Munde faren fackeln / Vnd fewrige funcken schiessen her aus. 11 Aus seiner Nasen gehet rauch / wie von heissen töpffen vnd kesseln. 12 Sein Odem ist wie liechte lohe / vnd aus seinem Munde gehen flammen. 13 Er hat einen starcken (1) hals / vnd ist seine lust / wo er etwas verderbet. 14 Die Gliedmas seines fleischs hangen an einander / vnd halten hart an jm / das er nicht zerfallen kan. 15 SEin Hertz ist so hart wie ein stein / vnd so fest wie ein stück vom vntersten Mülstein. 16 Wenn er sich erhebt / so entsetzen sich die Starcken / vnd wenn er da her bricht / so ist kein gnade (2) da. 17 Wenn man zu jm wil mit dem schwert / so reget er sich nicht / oder mit spies / geschos vnd pantzer. 18 Er achtet Eisen wie stro vnd Ertz wie faul holtz. 19 Kein Pfeil wird jn veriagen / die Schleudersteine sind jm wie stoppeln. 20 Den Hamer achtet er wie stoppeln / Er spottet der bebenden Lantzen. 21 Vnter jm liegen scharpffe steine / vnd feret vber die scharpffen felsen / wie vber kot. 22 Er macht das das tieffe Meer seudet wie ein töpffen / Vnd rürets in einander wie man eine salbe menget. 23 Nach jm leuchtet (3) der weg / Er macht die tieffe gantz grawe. 24 Auff erden ist jm niemand zu gleichen / Er ist gemacht on furcht zu sein. 25 Er verachtet alles was hohe ist / Er ist ein König vber alle Stoltzen. (1) Das ist / die grossen Fisch / fliehen fur jm. Also auch fur der Welt gewalt fliehen die Mechtigen. (2) So haben sie gesündiget / das ist / Sie müssens gethan haben / vnd her halten / als arme Sünder. (3) Das ist / er schwimmet vnd lebet im Meer wie er wil / das man seinen weg von ferne siehet.
Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)